Abonnement: Gadiſche Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 30 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. mel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. Inſerate: Geleſeuſte und verbreitetſte Zeitung der Stadt Mannheim und Amgebung. Badiſche Neueſte Nachrichten Anabbzängige Tageszeitung. kiger (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Abreſſer „General⸗Anzeiger Mannheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbetten 341 Die Eolonel⸗Zelle.. 28 Pig. Täglich 2 Husgaben Eigene AKedaktionsbureaus Nedattloen. 77 e„ 0„ in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. Erxpedition und Verlags⸗ Die Reklame⸗Zeile.1 Mark Schluß der Jnſeraten⸗Anunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittazs 3 uhr. dene ene en en Nr. 292. Dieustag, 27. Juni 1911. Abendblatt.) eeekrnre Der Zentralverband deutſcher Induſtrieller und der Hanſabund. Von induſtrieller Seite wird uns geſchrieben: Bei der Differenz Rießer⸗Roetger, die heute die ganze Preſſe beſchäftigt, handelt es ſich um einen Vorgang, der nicht nur für die Entwicklung des Hanſabundes, für die Frage, ob er bei den Wahlen mehr oder weniger Geld und Einfluß in die Wag⸗ ſchale werfen kann für das vielumſtrittene Problem der Stellung zur Sozialdemokratie, ſondern für die Entwicklung unſerer ge⸗ ſamten Wirtſchaftspolitik um einen Vorgang von entſcheidender Bedeutung. Das wird nicht überall genügend gewürdigt. Die tiefere Bedeutung dieſer ganzen Differenz tritt vor ihren deut⸗ licheren und näheren Konſequenzen zurück. Zunächſt handelt es ſich, das dürfte nach der nunmehr erfolgten Erklärung des Zentralverbandes deutſcher Induſtrieller allen klar geworden ſein, nicht um eine perſönliche Diffetenz Rießer⸗Roetger, ſondern um einen tiefgreifenden ſachlichen Gegenſatz zwiſchen dem Zentralverband deutſcher Induſtrieller und dem Hanſabund, d. h. den in ihm organiſierten und ver⸗ tretenen anderen Intereſſenten. Das perſönliche Moment mag ſchließlich den letzten Anſtoß zu dem offenen Bruch gegeben haben. Wir glauben, daß der Landrat Roetger im Einver⸗ nehmen mit dem Zentralverband ſo lange, als dies möglich war, im Präſidium aushalten wollte, um dem Zentralverband eben einen gewiſſen Einfluß in der neuen Organiſation zu ſichern, und erſt ausgetreten iſt, als das weitere Verbleiben perſönlich ganz unmöglich geworden war. Um dieſe Vorgänge richtig würdigen zu können, wird man auf den politiſchen und wirtſchaftlichen Intereſſengegenſatz zwiſchen dem Zentralverband auf der einen, der weiter ver⸗ arbeitenden Induſtrie, Handel und Schiffahrt auf der anderen Seite zurückgehen müſſen. Der ſchwere Induſtrie, alſo in erſter Linie den Kohlenbergbau und die Eiſeninduſtrie, die ja perſönlich und organifatoriſch ſo zuſammenhängen, daß ſie immer gemeinſam vertreten ſein werden. Im Gegenſatz zu dem weitaus größten Teil der zwar quantitativ bedeutenderen, aber organiſatoriſch naturgemäß ſehr zerſplitterten weiterverarbeitenden Induſtrie hat nun die ſchwere Induſtrie in erſter Linie Intereſſe an der Niederhaltung der Löhne auf der einen, der Aufrechterhaltung der hohen Eiſenzölle auf der anderen Seite. Für den Kohlenbergbau machen die Löhne ungefähr 60 Prozent der Produktionskoſten aus, das iſt das Doppelte bis Dreifache des für den Durchſchnitt der weiterverarbeitenden Induſtrie Prozentſatzes. Daher heißt eines ihrer vornehmſten Geſchäftsintereſſen Kampf gegen die Verbandsorganiſationen und die Sozialdemokratie Was die ſchwere Eiſeninduſtrie angeht, ſo beruht die Macht ihrer Syndikate und die Möglichkeit der Syndizierung überhaupt auf den Zöllen, die es ihr ermöglichen, die Preiſe der an die weiter⸗ verarbeitende Induſtrie zu liefernden Halbfabrikate hochzuhalten. Die weiterverarbeitende Induſtrie, die dieſen Druck ſehr lebhaft empfindet, hat natürlich ganz andere Intereſſen. Zentralverband vertritt die Sie hat ſowohl in ſozialen als in zollpolitiſchen Fragen von jeher auf die Konſervativen gebaut. Seit dem Einbruch der Konſervativen nach Rheinland⸗Weſtfalen iſt dies noch deutlicher geworden. Neulich hat ſogar der Abg. von Pappenheim in der Frage, ob der Staat dem Kohlenſyndikat beitreten ſoll oder nicht, im Landtag ſich für dieſen Beitritt ausgeſprochen, obwohl ſeinerzeit der Graf Kanitz dies ſelbe Kohlenſyndikat in Grund und Boden gedonnert hat. Ein intereſſantes Zeichen der Zeit. Bisher hat es der weiterverarbeitenden Induſtrie an einer einheitlichen und ſtarken, vom Zentralverband unabhängigen Vertretung gefehlt. Es wäre nicht unmöglich, daß der Hanſa⸗ bund nach dem Austritt des Zentralverbandes ſich zu dieſer bisher fehlenden Vertretung auswachſen wird. Das aber wäre ein Ereignis von ungeheurer Tragweite. Der Zentralverband hat ſich bisher als die Vertretung der geſamten Induſtrie geriert und iſt auch vielfach von der Regierung als ſolche angeſehen worden. Wenn das anders wird, wird in die in den nächſten Jahren zu erwartenden zollpolitiſchen Kämpfe ein weſentlich neues Moment hineingetragen werden. Politische Alebersicht. *Mannheim, 27. Juni 1911. Das Urteil wider Jatho. Zu dem Urteil ergreift nun auch die„Natl. Korreſp.“ das Wort und ſchreibt: In ſeinem vom 15. Februar 1903 datierten Briefe an Admiral Hollmann hat der Kaiſer(als König von Preußen summus æpiscopus der evangeliſchen Landeslirche) am Schluſſe eine Art Zuſammenfaſſung ſeiner Glaubens⸗ meinungen gegeben und dabei u. a. geſagt:„Wir Menſchen brauchen, um Gott zu lehren, eine Form, zumal für unſere Kinder... Dieſe Form wird unter der Forſchung.. ſich entſchieden weſentlich ändern; das ſchadet auch nichts. Nie war Religion ein Ergebnis der Wiſſenſchaft, ſondern ein Aus⸗ fluß des Herzens und Seins des Menſchen aus ſeinem Verkehr mit Gott.“ Die Spruchrichter über den„Irrgeiſt vom Rhein“ ſind ſicherlich nicht gehalten, ſich die perſönliche Auffaſſung ihres summus episcopus zur Richtſchnur zu nehmen. Aber es wird ſie und die Oeffentlichkeit doch intereſſieren, wie den Kaiſer ſeine ſtreng poſitive Richtung nicht hindert, die Religion als einen Ausfluß des Herzens und des perſönlichen Erlebens anzuſehen und ſelbſt weſentliche Aenderungen in der Form, Gott zu lehren, als unſchädlich zu betrachten. Das Spruchkollegium hat ſich zu der Höhe dieſer freien und duldſamen Auffaſſung nicht empor⸗ zuſchwingen vermocht. Es hat Jatho von Kanzel und Amt verſtoßen. Und doch fließt Jathos Glaubensbekenntnis aus dem Herzen. Es iſt perſönliches Erleben und ſeine veränderte Form der Gotteslehre iſt nicht nur unſchädlich, ſondern ſie ſteht für jeden, der ſich in ſie vertieft, hoch erhaben über der überliefer⸗ ten Kirchenſatzung. Sie hat vor allem, was dem amtlich approbierten und privilegierten Glaubensbekenntnis gerade in den gebildeten Kreiſen immer ſeltener gelingt, viele Tauſende in ihren Bann gezwungen und mit neuem religiöſen Leben erfüllt. ————.—————— ͤ—e Aber die vorgeordnete Kirchenbehörde will ihre„reine Lehre“ vor moderniſtiſchen Neuerern bewahren, mag dieſen Neuerern ſelbſt der Gegner die große ſittliche Kraft und das reine Wollen einräumen. Dabei weiß niemand mit abſoluter Sicherheit zu ſagen, welche eigentlich die„reine Lehre“ iſt. Harnack hat, worauf immer wieder zu verweiſen iſt, das„Be⸗ kenntnis der proteſtantiſchen Landeslirche“ ſo charakteriſtert: „Es iſt lein präſentes ſchriftliches Rechtsdokument, ſondern ein an der heiligen Schrift, den Bekenntniſſen der Reformation und der chriſtlichen Erkenntnis der Folgezeit gebildetes, landeskirch· liches, lebendiges Zeugnis— alſo ein Zeugnis evangeliſcher Geſinnung.“ Alſo, ſo muß es notwendig weiter heißen, im Bekenntnis, welches nicht dem einen Urſprung göttlicher Offenbarung, ſondern den verſchiedenſten Quellen ſeinen Inhalt verdankt: den menſchlichen und darum fehlbaren Bekenntniſſen der Reformation, der Fortbildung durch die ebenſo menſchliche Erkenntnis der nachreformatoriſchen Zeit und der Bibel, die einen einſeitigen Grundgedanken überhaupt nicht hat. Im Hin⸗ blick auf dieſe Entſtehungsgeſchichte des„landeskirchlichen Glaubensbekenntniſſes“ erſcheint es widerſinnig und vermeſſen, ihm die Bedeutung einer unfehlbaren, alſo im Gewiſſen ver⸗ pflichtenden Lehrmeinung beizulegen. Und es erſcheint ebenſo widerſinnig, den Belenntniſſen und Erkenntniſſen der Refor⸗ mation, ſowie ihrer Folgezeit das Recht an der Mitgeſtaltung dieſes Bekenntniſſes einzuräumen, nicht aber den Bekenntniſſen und Erkenntniſſen des 20. Jahrhunderts, deſſen Urteilsvermögen und Forſchungsmittel doch ungleich reichere ſind. Ein Zuhörer der Verhandlungen, der kirchenpolitiſch rechts ſteht, hat der„Kreuzzeitung“ über die Verhandlungen noch ſol⸗ gendes berichtet: Danach hat ſich Jatho über ſeinen Gottes⸗ begriff folgendermaßen geäußert: „Einen Gott außerhalb ber Welt könne er nicht anerkennenn Im übrigen berufe er ſich auf ſeine ſchriftlichen, früheren Aus⸗ führungen. Einen Gott, den jeder in ſeinem Herzen erkenne, geſtehe er zu, nicht aber einen Weltſchöpfer. Perſönlich ſei ihm Gott nur ſoweit, als er im Menſchen perſönlich wirle. Den Gottesbegriff der Kirche lehnt Jatho ab; er ſieht in jeder Religion eine Offenbarung Gottes. Die anderen Religionen enthielten nicht bloß Itrtümer, ſondern auch Wahrheits⸗ momente. Er halte es in dieſer Beziehung mit Leſſing und könne das Chriſtentum nicht als die abſolute Religion an⸗ erkennen.“ Dr. Hausleiter ſagte zu Jatho darauf:„Sie ſind Moniſt?“ Dies beſtritt aber Jatho, wie ſein Verteidiger Traub. Dr. Dryander fragte Jatho, ob ihm denn bei ſeiner ganzen Stellung nicht das Bewußtſein gekommen ſei, daß er mit ſeiner Lehre nicht mehr in die Kirche paſſe? Dies verneinte Jatho. Wenn er auch ohne Jeſus auskommen könne, und den Namen Chriſtus garnicht brauche, ſo wäre ihm Chriſtus immerhin die Idee des Genius der Menſchheit. Spaniens auswärtige Politik. Spanien, das man ſeit nunmehr drei Jahrhunderten in einem ununterbrochenen Niedergange befunden glaubte, hat die Welt ſeit einigen Jahren durch unerwartete Symptome von Lebenskraft in Erſtaunen geſetzt. In dem erſten Jahrzehnt nach dem ſpaniſch⸗amerikaniſchen Kriege hörte man von Spanien herzlich wenig. Dann kam die franzöſiſche Marokkloaktion, die Feuilleton. Wie lebt man billig und geſund? Eine Doktorfrage, an die ſich zu allen Zeiten die Menſchen ge⸗ wagt, und die ſie doch bisher nur unvollkommen zu löſen im Stande geweſen! Früher verließ man ſich auf den Inſtinkt und auf das, was die Erde ſchuf und der Menſch ihr abrang, und man ging meiſt nicht fehl; war doch die Lebenshaltung eine einfache der Natur zu⸗ gekehrte. Das wurde anders, als die Verhältniſſe ſich verſchoben, als als Handel und Wandel einſetzten und mit ihnen neue Beßürf⸗ niſſe entſtanden, die zu befriedigen ein ſehnſüchtiges Verlangen war. So änderten ſich von Generation zu Generation die Ernährungs⸗ probleme. Sehr vieles nahm man vom Althergebrachten, manches auch von Neuerprobtem. Als weſentlich aber blieb beſtehen der Glaube an die Unentbehrlichkeit gewiſſer Nahrungsſtoffe, ohne die man ſich Kraft und Leiſtungsfähigkeit kaum vorſtellen konnte. Man begann darüber nachzudenken, wie man am geſündeſten und auch am preiswerteſten zu leben imſtande ſei. So entwickelte ſich die Ernährungswiſſenſchaft, deren Ziel und Aufgabe es iſt, die richtige Formel zu finden für die beſtmögliche Ernährungsweiſe unter nicht zu großem, d. h. in Einklang mit den perſönlichen Ver⸗ hältniſſen ſtehendem Aufwand. Und ſie ſagte uns, daß vieles, was wir zu eſſen und zu krinken gewohnt ſind, entbehrlich, ja oft genug ſchädlich iſt, und daß wir, bei den gegen früher völlig verͤänderten Daſeins⸗ und Tätigkeiisſormen, andere Grundſäße bei unſerer iäg⸗ lichen Ernährung walten laſſen müſſen. Und das gilt in allererſter Reihe dem Nahrungsmittel, das man ſeit langen Zeiten ſchon deshalb, weil es das teuerſte war, auch für das wertvollſte anſah, nämlich das Fleiſch. Wußte man auch, daß ganze Völkerſchaften und Berufsſtände, vor allem die Landbewohner nur äußerſt ſelten Fleiſch auf den Mittagstiſch brachten, und dabei doch die ſchwerſten und anſtren⸗ gendſten Arbeiten verrichteten, ſo— wollten doch Gewohnheit, Glaube und Geſchmack dies nie recht anerkennen, und namentlich die weniger bemittelten Klaſſen ſahen es als einen beſonderen Vor⸗ zug der beſſer Situierten an, daß dieſe ſich Fleiſch in jeder Form und Menge gönnen konnten. Das iſt ja auch heute noch der Fall, und dennoch entbehrt es der Richtigkeit. Denn wir wiſſen heute— und Hand in Hand mit der wiſſenſchaftlichen Erkenntnis ging die praktiſche Erfahrung— daß die Menge an Eiweiß, die man früher für Körper und Geſundheit unentbehrlich hielt, um ein Beträcht⸗ liches herabgeſetzt werden kann, ohne Wohlbefinden und Arbeits⸗ kraft zu ſchmälern. Und wir wiſſen weiter, daß wir Eiweiß in der⸗ ſelben Güte und Kraftäußerung dem Pflanzenreich entnehmen können und dabei noch eine weſentliche Herabſetzung des Koſtenauf⸗ wandes erzielen. Bei ſolcher Ernährung entfallen überdies eine Reihe von ſchã⸗ zigenden Begleiterſcheinungen der Fleiſchkoſt, wie die Aufnahme der Iut 1 ürze, die ein unnatürliches Trink⸗ ürfnis erzeugen, und die Sucht nach geiſtigen Getränken mit en unheilvollen Einflüſſen auf Körper und Geiſt. Und was geſundheitlich von ſolcher Bedeutung iſt, das iſt heute auch wirt⸗ ſchaftlich von größter Wichtigkeit— bei einer noch nie dageweſenen Teuerung aller Lebensmittel, insbeſondere aber des Fleiſches. E SS — t * Iſt alſo wiſſenſchaftlich einwandfrei feſtgeſtellt, daß der früher als unerlãßlich angenommene Gehalt an Eiweißbeſtandteilen nicht erforderlich, und daß er zum Teil erſetzbar ſei durch andere Nah⸗ rungsſtoffe, und daß, ohne Schmälerung von Kraft und Geſund⸗ heit, in der Pflanzenkoſt enthaltene Eiweißſubſtanzen an Stelle de⸗ ene Fleiſches herangezogen werden können, dann iſt eine Umkehr von den bisherigen Grundſätzen am Flatze. Um ſo mehr, als dadurch nicht bloß die Frage einer rationellen, ſondern zugleich auch einer billigen Volksernährung gelöſt werben bürfte. Natürlich iſt es nicht erforderlich, daß man nun durchaus pegetariſch leben müßte. Das wäre nicht nach jedermanns Geſchmack unb Bebürfuis. Doch eine Einſchränkung des bisherigen Fleiſchgenuſſes zwingt nie⸗ mand, alle ſeine Gewohnheiten und Geſchmacksgelüſte von grund aus umzuändern. Vorausſetzung aber für eine ſchmackhafte, Magen und Gaumen befriedigende fleiſchloſe Koſt iſt ein genügendes Verſtänbnis für Auswahl und Zubereitung, das, weil ungewohnt, bisher noch den meiſten Hausfrauen abgeht. Damit ſteht unb fällt die fleiſch⸗ loſe Küche! Und da kommt ein ſoeben erſchienenes Buch der neuen, bon allen Seiten mächtig einſetzenden Reformbewegung zu ſtatten. Das iſt die ſoeben erſchienene„Fleiſchloſe Küche“ von Dr⸗ Julian Marcuſe und Bernardine Woener), die wohl als das lehr⸗ reichſte und erſchöpfendſte derartige Kochbuch ber Neuzelt angeſehen werden kann. Arzt und Hausfrau haben ſich zuſammengetan und ein Werk geſchaffen, das für die Gegenwart ein Bebürfnis war: eine belehrende Anleitung, ſowie eine bis ins kleinſte gehende Ueber⸗ ſicht über die Geſtaltung der fleiſchloſen Küche im Jamilienhaus⸗ halt. In über 1400 Rezepten werben die geſchmackhafteſten und vielgeſtaltigſten Speiſen beſchrieben unb ausführlich geſchilbert, bie ſich ohne jeden Zuſaß von Fleiſch bereiten laſſen, werben Hunderte bon Speiſefolgen und Menus gebracht, um der Hausfrau in ber Zuſammenſtellung— eine der ſchwerſten Fragen!— an die Hanb zu gehen. Kurzum, die geſamte Materie wirb mit vollendeter Sach lenntnis und praktiſchem Blick behandelt. Nur an ber Hand derartiger Bücher iſt die Frage zu löſen:„Wie lebt man billig und gefund! Dr. J. R. Dr. Zulian Narcuſe æ& Bernarbine Woerner, Die fleiſchloſe Küche. Eine Auleitung und ein praltiſche Kochbuch, ruſt Reinhardt in München. Preis broſchlert, geb. 3,7 ——————————p————— CCCCT0T0T0TbTCT—————— 5 ——— — e 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) daran ſich anſchließende internationale Verwicklung, die Kon⸗ ferenz von Algeciras. Man kann nicht ſagen, daß Spanien hier beſondere Selbſtändigkeit und Rührigkeit gezeigt hätte. Auf der Konferenz von Algeciras erwies es ſich, getreu den Abmachungen, die es ſchon 1902 und 1904 mit Frankreich geſchloſſen hatte, als getreuer Sekundant des mächtigen Nachbarn ohne den be⸗ ſonderen Willen, in dieſer doch die ſpaniſchen Intereſſen ſehr nahe berührenden Frage eine ſelbſtändige Rolle zu ſpielen. Wenn es ſchließlich doch in der Algeeirasakte gewiſſe Rechte eingeräumt und gewiſſe Pflichten zuerkannt erhielt, ſo war das weniger ſeinen eigenen Bemühungen und Anſtrengungen, als der inter⸗ nationalen Konſtellation zu danken, die es nötig machte, Frank⸗ reich in Marokko eine zweite Macht an die Seite zu ſtellen, um den internationalen Charakter der in der Algeeirasakte ver⸗ abredeten Maßregeln zu unterſtreichen. Daß Frankreich ſich mit dieſer Spanien zugedachten Rolle ſo leicht abfand, war nicht etwa eine beſondere in Paris für gut befundene Rückſicht auf Spanien, ſondern einfach und allein das Vertrauen, das die franzöſiſche Diplomatie in die Sekundantenrolle Spaniens und die Hegemonie des franzöſiſchen und engliſchen Einfluſſes in Madrid ſetzte. Aber die Verhältniſſe erwieſen ſich bis zu einem gewiſſen Grade doch ſtärker, als die Berechnungen der franzöſiſchen Diplomatie. Das ſchwache Spanien, einmal bucch internatio⸗ nale Abmachungen darauf hingewieſen, ſich mit Marokko zu be⸗ ſchäftigen, ſah ſich gezwungen, dies nicht nur als Trabant und Platzhalter Frankreichs zu tun. Die Sachen ſelbſt haben eben ihre eigene Logik. Aus der Zuſammenarbeit entwickelte ſich eine Konkurrenz, und mußte ſich entwickeln, wenn Spanien politiſch nicht völlig abdanken wollte. Dieſe Entwicklung, die ſich ſchon ſeit der Beſetzung von Caſablanca und Üdja durch die Franzoſen berechnen ließ, iſt heute an ihrem Höhepunkt an⸗ gelangt. Spanien iſt in Marokko ebenſo wie Frankreich aktiv vor⸗ gegangen, zu deſſen größtem Mißvergnügen. Daraus hat ſich, wie bekannt, ein lebhafter Preſſeſtreit entwickelt, in dem die ſpaniſche Preſſe ihrem Stolze nichts vergeben hat. Wenn man aber nun annehmen wollte, Spanien wäre bereit, einen dauern⸗ den Gegenſatz zu Frankreich auf ſich zu nehmen, ſo wäre das wohl ein Irrtum. Man wird bald genug von einem Einlenken hören. Die ſpaniſchen Miniſter haben ihre Aktion geſchickt der Frankreichs angepaßt und ſie durchweg mit franzöſiſchen Argu⸗ menten gerechtfertigt, daß die franzöſiſche Diplomatie zu energi⸗ ſchen Schritten in Madrid nicht gut eine rechtliche Handhabe findet. Man verſäumt aber in Madrid wohlweislich nicht, die Brücken nach Paris offen zu halten. Sehr charakteriſtiſch dafür iſt, was der ſpaniſche Miniſterpräſident Canalejas in der Kammer erklärte. Das alles war ganz geſchickt. Aber die Franzoſen ſitzen ſelbſt in einem Glashaus und können gerade aus der Heuchelei den Spaniern keinen Vorwurf machen. Ehe die Geſchichte nun das Gegenteil beweiſt, möchten wir aber doch glauben, daß es ſich bei dieſer ganzen ſpaniſch⸗franzö⸗ ſiſchen Differenz und dem plötzlichen politiſchen Erwachen Spaniens nur um eine vorübergehende Epiſode handelt. Das Land iſt zu ſchwach, der finanzielle Einfluß Frankreichs zu ſtark. Prüſdent Taft und die Juden als Offſſziere. Oberſt Joſeph Garrard, Befehlshaber der Kavallerie in der Garniſon Fort Myer, hat, ſo wird der„Voſſ. Ztg.“ aus Pitts⸗ burg geſchrieben, ſich einen ſtrengen Verweis des Präſidenten Taft zugezogen, weil er in der Behandlung eines jungen Sol⸗ daten jüdiſchen Glaubens Namens Frank Bloom ein Vorurteil gegen Juden an den Tag gelegt hat. In dem Schriftwechſel, der vom Weißen Hauſe veröffentlicht wird, zeigt der Präſident nachdrücklich dieſelbe Mißbilligung ſolcher Vorurteile, wie ſie ſeine kürzlich im jüdiſchen Tempel gehaltene Rede kennzeichnete. Der Brief an den Kriegsminiſter lautet: „Es wird mir ſchwer, die von Oberſt Garrard in dieſer Sache bekundete Auffaſſung mit Geduld und ohne verdammende Worte, die beſſer ungeſchrieben bleiben, zu leſen. Es iſt mein Wunſch, daß Sie den Bericht prüfen und die Angaben des Mr. Wolf beglaubigen, und daß Sie, falls er nicht falſch berichtet worden iſt, und ſein Bericht Tatſachen bekunden ſollte, ver⸗ anlaſſen, daß dieſer junge Mann zur Offiziers⸗Prüfung zuge⸗ laſſen wird. Die Angaben, die Oberſt Garrard in Bezug auf die Stellung der Juden in dieſem Lande macht, ſind nicht wahr⸗ heitsgemäß, und als Oberbefehlshaber der Armee und Marine weiſe ich es entſchieden zurück, daß irgend ein Armee⸗ oder Marineoffizier ſich erlaubt, Zeugnis eines ſo unbegründeten und beſchränkten Raſſen⸗Vorurteils abzulegen, wie es dieſe Beglaubigungsſchrift bekundet.“ Mannheim, 27. Junk. Die Bekanntmachung des Verweiſes, vom Weißen Hauſe datiert, lautet: „Der Präſident weiſt den Kriegsminiſter an, Oberſt Gar⸗ rard mitzuteilen, daß er deſſen Stellungnahme in der frag⸗ lichen Angelegenheit aufs Stärkſte mißbilligt, da ſie den Idea⸗ len und Prinzipien dieſes Landes zuwiderläuft. Es wurde dem Oberſt Garrard mitgeteilt, daß ihm nicht das moraliſche Recht zuſtehe, den Einfluß ſeiner amtlichenStellung dazu zu benutzen, das Fortkommen eines mutigen, tüchtigen, jungen Mannes zu verhindern, nur weil dieſer Jude iſt. Daß ſolches Vorgehen nicht nur ein Vorurteil zur Schau trägt, das eines Offiziers von ſeiner Stellung und Erfahrung unwürdig iſt, ſondern daß es zugleich ſeine Unfähigkeit bekundet, die Verdienſte und ge⸗ rechten Anſprüche des Anwärters, die er ſich durch Tüchtigkeit im Dienſt und durch das ausgezeichnete Ergebnis ſeiner wiſſen⸗ ſchaftlichen Prüfung erworben hat, ehrlich zu beurteilen. Oberſt Garrard wurde ermahnt, eine Wiederholung ſolcher Hand⸗ lungsweiſe zu vermeiden.“ Durch den Brief des in dem Schreiben des Präſidenten erwähnten Mr. Wolf, der auch Oberſt Garrards„Gutachten“ in der Sache enthielt, wurde die Angelegenheit dem Präſidenten mitgeteilt. Beide Schriftſtücke ſind ebenfalls der Oeffentlichkeit übergeben worden. Deutsches Reich. EBund deutſcher Krankenkaſſenbeamten(Sitz Mannheim). Am 25. d. M. fand eine Sitzung des Geſamtvorſtandes unter dem Vorſitz des Herrn Verwaltungs⸗Direktor Kempf⸗Mann⸗ heim in Leipzig ſtatt. Die Beratungen umfaßten eine Reihe wichtiger Punkte, ſo u. a. die Errichtung der geplanten Unter⸗ ſtützungskaſſe, für welche die grundlegenden Beſtim⸗ mungen feſtgeſetzt wurden; es ſollen noch weitere ſtatiſtiſche Er⸗ hebungen angeſtellt und dann die Sache dem Bundestage zur endgültigen Beſchlußfaſſung unterbreitet werden. Als Schrift⸗ führer wurde Herr W. Unger⸗Leipzig gewählt. Es folgte dann die Beratung über Einrichtung der Stellenver⸗ mittelung und ſonſtige Angelegenheiten, insbeſondere über die nunmehr ins Werk zu ſetzende Agitation. Ganz beſonderes Intereſſe nahm die Beſprechung über die künftigen Anſtellungs⸗ und Rechtsverhältniſſe der Kaſſenangeſtellten an der Hand ge⸗ pflogener Verhandlungen in Anſpruch. Die Aufnahme weiterer Verhandlungen wurde einem engeren Kreiſe des Vorſtands⸗ kollegiums übertragen. Die reichhaltige Tagesordnung fand nach mehr als achtſtündiger Beratung ihre Erledigung zur völligen Befriedigung per Teilnehmer. — Gehejmrat Eucken und die öſterreichiſchen Wahlen. Der bekannte Philoſoph und Träger des Nobelpreiſes, Geh. Hofrat Eucken ſchreibt der Wiener„Neuen Freien Preſſe“ aus Jena: „Hochverehrliche Redaktion! Herzlichen Glückwunſch zu dem glänzenden Siege über den Klerikalismus! Dieſer Sieg iſt auch für unſere bevorſtehenden Reichs⸗ tagswahlen von großer Bedeutung.“ — Zum Zwiſt im Hanſabund wird aus Deſſau mitgeteilt, daß nun nach Roetger der Großinduſtrielle Kommerzienrat Hall⸗ ſtröm in Nienburg a. S. aus dem Hanſabunde ausgetreten iſt. Hallſtröm iſt natl. anhaltiſcher Landtagsabgeordneter. Die Ortsgruppen des weſtfäliſchen InduſtriegebietsLippſtadt, Biele⸗ feld, Stettin und der Pommerſche Provinzialverband haben Vertrauenskundgebungen an Rieſſer geſandt. — Zur preußiſchen Warenhausſteuer ſchreibt uns der„Ver⸗ band Deutſcher Waren⸗ und Kaufhäuſer“: „Vor kurzem iſt ſeitens des preußiſchen Handelsminiſters eine neue Zuſammenſtellung der klaſſifizierten Waren auf Grund des § 6 des Preußiſchen Warenhausſteuer⸗Geſetzes erſchienen, die gegenüber der erſten, im Jahre 1901 erſchienenen Ausgabe an Umfang erheblich erweitert iſt und ſchon in ihrem äußeren Aufbau zeigt, welch eine mühevolle und wenig rentable Arbeit, und damit auch welche Koſten und Schwierigkeiten mit der Aus⸗ führung des Warenhausſteuer-Geſetzes verbunden ſind. Dieſe neue Klaſſifizierung, die im Intereſſe der Spezialgeſchäfte ge⸗ legen erſcheint und ſie vor der Unſicherheit bewahren ſoll, ob ſie durch Führung beſtimmter Artikel warenhausſteuerpflichtig wer⸗ den können oder nicht, birgt eine neue große Gefahr in ſich. Denn es wird in ihr im Gegenſatze zur früheren Ausgabe aus⸗ drücklich betont, daß die Sonderklaſſifizierungen auf Grund von Handelsbrauch und örtlichem Herkommen nur für eigentliche Spezialgeſchäfte und ſolche, deren Grundſtock der betr. Artikel iſt, gelten ſoll. Dieſe enge Umgrenzung der Ausnahmen birgt für jedes größere Spezialgeſchäft und beſonders die Kaufhäuſer, die Gefahr in ſich, daß es im Sinne des Erlaſſes nicht mehr als eigentliches Spezialgeſchäft gilt und die betr. Artikel nicht führen darf. Die Warenhausſteuer hat ſich ſonach zu einer unbedingten Schädigung der größeren Spezialgeſchäfte und der Kaufhäuſer ausgewachſen, denen durch dieſe Steuer eine un⸗ überſteigbare Schranke für ihre weitere Entwicklung geſetzt wird. Wenn aber die kleinen Geſchäfte nun der Meinung ſind, daß ſie durch die Warenhausſteuer einen wirklichen Schutz erfahren, ſo befinden ſie ſich in einer großen Selbſttäuſchung. Denn die größeren Spezialgeſchäfte und Kaufhäuſer, die in der Aufnahme weiterer Artikel durch die Steuer extenſiv beſchränkt ſind, werden durch ſie zu intenſivſter Ausnutzung der ihnen geſtatteten Branche veranlaßt, während andererſeits die Warenhäuſer durch die hohe Steuer, die ihnen einen unverhältnismäßig großen Teil des Ertrages fortnimmt, gezwungen ſind, ihren Betrieb nach Mög⸗ lichkeit extenſiv auszudehnen. Den kleinen Geſchäften wird ſo durch dieſe intenſive und extenſive Ausdehnung des Geſchäfts der großen Spezialgeſchäfte, Kaufhäuſer und Warenhäuſer die Konkurrenz außerordentlich verſchärft; ſie haben demnach letzten Endes keinen Nutzen, ſondern durch den allgemeinen Konkurrenz⸗ druck nur empfindlichen Schaden von der Warenhausſteuer.“ 11. Verbandstag des Süddeutſchen Maler⸗ und Cünchermeiſter⸗Verbandes. (Neuſtadt a.., 26. Juni. Der 11. Verbandstag des Süddeutſchen Maler⸗ und Tünchermeiſter⸗ Verbandes ging heute Abend zu Ende. Den wichtigſten Teil der heutigen Verhandlungen bildeten die Anträge. Eine lebhafte Debatte entſtand über einen Antrag des Badiſchen Landes⸗ verbandes, daß der Süddeutſche Maler⸗ und Tünchermeiſter⸗ Verband in Zukunft den Titel„Gauverband Süddeutſchland, Gau III“ des Hauptverbandes Deutſcher Arbeitgeber⸗Verbände, im Malergewerbe“ führen möge. Beſonders die Zentralleitung ſah in dieſem Antrage das Mittel„den beſtehenden Verband aufzulöſen und einen ganz neuen Verband an ſeine Spitze zu ſtellen. Auf ihren Antrag hin wurde der Antrag als ſtatutenwidrig verworfen bezw. überhaupt nicht zur Abſtimmung gebracht. Die Landes⸗ verbände Heſſen⸗Naſſau, Bayern⸗Süd und Bayern⸗Nord bean⸗ tragten, daß der Deutſche Arbeitgeber⸗Ver band anſtatt alljährlich nur alle zwei Jahre ſeinen Verbandstag ab⸗ halten möge. Der Zentralausſchuß erklärt, daß dieſer Frage erſt 1913 näher getreten werden könne, da 1912 auf alle Fälle ein Verbandstag ſtattfinden müſſe. Es wurde einſtimmig beſchloſſen, beim Deutſchen Arbeitgeber⸗Verband einen Antrag einzubringen, daß ab 1912 der Verbandstag nur alle zwei Jahre ſtattfindet. Ferner wurde einem Antrag des Landes⸗Verbandes Bayern⸗Nord gemäß beſchloſſen, daß der Süddeutſche Verbandstag fortab nur alle zwei Jahre ſtattfindet. Ein Antrag desſelben Verbandes, die Zahl der Delegierten zu den Verbandstagen zu verringern wird abge⸗ lehnt, ebenſo ein Antrag auf Anſtellung eines Verbands⸗Sekretärs. Angenommen wird ein Antrag des Landesverbandes Württemberg, daß jene Mitglieder, welche jährlich weniger als 600 Mark Löhne zahlen, wohl den Beitrag zum Süddeutſchen Maler⸗ und Tüncher⸗ meiſter⸗Verband zu leiſten haben, dagegen zur Beitragsleiſtung für den Arbeitgeber⸗Verband nicht herangezogen werden. Abgelehnt wird ein Antrag der Südweſtdeutſchen Einkaufsgenoſſenſchaft, von der Hauptverſammlung in Hamburg 1911 tauſend Mark zur Unter⸗ ſtützung der Propaganda des Zentralverbandes der Maler⸗Ein⸗ kaufsgenoſſenſchaften Deutſchlands bewilligt werden. Dagegen wird dem Arbeitgeber⸗Verband nahegelegt, das Genoſſenſchafts⸗ weſen noch mehr als bisher in den Bereich ſeiner Fürſorge zu ziehen. Der 1. Vorſitzende der Zentralleitung Nik. Stolz(Mün⸗ chen), der 2. Vorſitzende Mark. Rampf(München), der Kaſſierer Joh. Meier(München) wurden wiedergewählt. Zum 1. Schrift⸗ führer wurde der bish. 2. Schriftführer Kagel(Partenkirchen) ge⸗ wählt, an deſſen Stelle Link(München). Der Verbandstag 1913 findet in Stuttgart ſtatt. 8. Gewerkſchaftskongreß. S. u. H. Dresden, 26. Juni. Unter Beteiligung von 388 Delegierten aus allen Teilen des Reiches, die 2276 395 organiſierte Arbeiter vertreten, begannen heute vormittag im Feſtſaale des„Tivoli“ hierſelbſt die ge⸗ ſchäftlichen Verhandlungen des 8. Kongreſſes der Gewerkſchaften Deutſchlands. ̃ Der Vorſitzende, Reichstagsabgeordneter Legien, eröffnete die Tagung. Nach den üblichen Begrüßungen erſtattete der Vor⸗ ſitzende Legien(Berlin) den Rechenſchaftsbericht der General⸗ kommiſſion. Er beſpricht u. a. auch die Moabiter Kra⸗ walle. Der Ausgang der großen Kämpfe im Baugewerbe und in der Werftinduſtrie ſei den Scharfmachern auf die Nerven ge⸗ fallen. Sie verzweifelten daran, die Gewerkſchaften durch wirt⸗ ſchaftliche Machtmittel niederringen zu können und verlangten verſchärfte Strafbeſtimmungen gegen die Gewerkſchaften unter Hinweis auf die Moabiter Vorgänge, die nur durch das brutale und provokatoriſche Auftreten der Hintzeſchen Streikbrecher⸗ ͥͤ ĩð- ⁰cccccccc Heinrich Laube und die Toiletten der Schauſpfelerinnen. Die lebhaften und immer erneuerten Erörterungen, die über die leidige Toilettenfrage der Bühnenkünſtlerinnen in jüngſter Zeit gepflogen wurden, geben einem„alten Wiener heatermanne“ Veranlaſſung, in der„Deutſchen Theaterzeit⸗ ſchrift“ ſeine Erinnerungen darüber zu veröffentlichen, wie Heinrich Laube ſich zu der Angelegenheit verhielt. Selbſt ein Bühnendiktator wie er hat ſich ſchließlich dem Toilettenzwange beugen müſſen, obgleich dieſer zu ſeinen Zeiten eben erſt an⸗ fing, ſeine Macht zu äußern. Es war dieſe Kleiderfrage die Urſache, daß eine begabte, herzenswarme und anſprechende Schauſpielerin den Zutritt zum Burgtheater einbüßte. Dies war Fräulein Lechner, die ſpäter als Frau Altmann⸗Lechner eines der geſchätzten Mitglieder der Dresdner Hofbühne wurde. In der Mitte der fünfziger 915 ſpielte ſie auf Engagement an der Burg, und zwar die Rollen der bis dahin von Luiſe Neumann ſo hervorragend vertretenen munteren Liebhaber⸗ innen. Sie beſtand den gefährlichen Vergleich mit Glück, ſie gewann Freunde und Bewunderer— aber„ſie verſtand ſich nicht anzuziehen“, ſie hatte„keinen Sinn für Toilette“, wie der weibliche Teil des Publikums ſofort erbarmungslos erklärte. Und das entſchied. Zwar hatte auch Luiſe Neumann nie durch beſondere n oder Gabe dafür geglänzt, aber erſtens war ſie nun einmal die„Neumann“ geweſen, und dann hatte inzwiſchen die ſchöne Marie Kierſchner mit ihrem leben⸗ digen Modejournal den Funken ins Haus geworfen, aus dem nur zu ſchnell die„brennende Toilettenfrage“ aufflackerte. Kurz, Laube erklärte das Engagement der Lechner für unmöglich— er hatte herumgehorcht und ſo abfällige Frauenurteile über die Art der Künſtlerin, ſich zu kleiden, gehört, daß er es nicht wagte, ſie zu behalten.„Der Damen wegen“— und die ſeien ja doch der ausſchlaggebende Teil des Publikums. So wollte es der launenhafte Zufall, daß der ſpartaniſche Laube ſelbſt dem Toilettenluxus auf der Burg Tür und Tor öffnen mußte, und als erſt einmal der Anfang gemacht war, ſuchte er als kluger Mann von der neuen Sachlage Vorteil zu ziehen. Er führte das Pariſer Salonſtück in weitem Umfang in den Spiel⸗ plan ein, und damit begann auf den Brettern der Burg die Zeit großartiger Toilettenparaden. Die„Familie nach der Mode“, oder die„Familie Benbiton“ z. B. boten treffliche Ge⸗ legenheit hierzu. Die Wolter, deren Mittel es ihr am leichteſten erlaubten, war natürlich immer an der Spitze, die Kolleginnen wollten gern mit ihr wenigſtens einigermaßen Schritt halten, und da es mit den Mitteln oft nur zu ſehr haperte, ſo mußte die Toilettenkunſt zugleich meiſtens mit einer ganz raffinierten Sparkunſt Hand in Hand gehen. Zerline Gabillon als die be⸗ rufsmäßige Vertreterin der großen Salondamen hatte es am ſchwerſten, den Einklang zwiſchen der koſtſpieligen Theatermode und dem daheim waltenden hausfraulichen Sparſinne zu er⸗ zielen. Auch Stella Hohenfels machte dieſe Sorge ſchwere Stun⸗ den genug, aber ſie wurde planvoll Herrin. Sie exrichtete ſich mit Hilfe der Muhme Eliſe, der kürzlich verſtorbenen treuen Helferin und Hauswalterin, eine Schneiderwerkſtätte in der eigenen Wohnung im oberſten Stockwerke des Palaſtes Wilezek in der Herrngaſſe— in langgeſtreckter Stube ſtand der lange, primitive Schneidertiſch— und da wurden in eigener Regie, die natürlich viel billiger lieferte, die notwendigen Putzgewän⸗ der verfertigt, die freilich nie den Ehrgeiz entwickelten, mit denen der Wolter zu konkurrieren zu wollen, wozu auch die jugendlichen Mädchenrollen nicht verpflichteten. So zeigt die Geſchichte des Toilettenluxus auf der deutſchen Bühne ſchon in ihren Anfängen, daß dieſe Gewohnheit, einmal eingeriſſen, gleichſam epidemiſch um ſich greift. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Naturthegter Triberg. Die auf geſtern angeſagte Eröff⸗ nungsvorſtellung mußte wegen anhaltenden Regens ausfallen. Die erſte Vorſtellung: Gerhart Hauptmanns„Verſunkene Glocke“, findet nun am Donnerstag, 29. Juni, nachmittags 4 Uhr ſtatt. Die Scheffelfeier in Rippoldsau am Sonntag konnte infolge der ungünſtigen Witterung nicht vollſtändig programmäßig durch⸗ geführt werden. Der Trachtenzug, der zum Scheffeldenkmal gehen ſollte, bewegte ſich lediglich durch die Badanlagen und der Hul⸗ digungsakt wurde in dem Speiſeſaal des Badhotels verlegt. Hier brachte nach einem Vortrag der Peterstaler Muſikkapelle der hieſige Männergeſangverein den„Gruß an den Wald“ zu Gehör. Freifrau A. von Freydorf⸗Karlsruhe ſprach einen von ihr ver⸗ faßten Prolog, der die Bedeutung des Feſtes würdigte, worauf Oberförſter Weinmann die Feſtrede hielt. Muſik⸗ und Geſangs⸗ vorträge ſchloſſen die Fejer. Abends fand ein Konzert und Feſt⸗ bankett ſtatt. In den Kölner Opernfeſtſpielen ſah man, ſo wird berichteß, am fünften Abend das Enſemble des Brüſſeler Monnaietheater in„Carmen“. Kann auch von einem Erreichen oder gar einem Uebertragen des hier deutſcherſeits gewöhnten in keiner Beziehung die Rede ſein, ſo müßte doch die von Silvain Dupuis feſſelnd ge⸗ leitete, im ganzen recht gute Aufführung nach verſchiedenen Rich⸗ tungen lebhaft intereſſieren. Das Haus war ausverkauft. Denkmalsfrieden im Namen Bismarcks. Wilhelm Schäfer⸗ Vallendar ſendet der Frkf. Ztg. mit Bezug auf die in Wiesbaden am Samstag gefallene Entſcheidung, folgende Zuſchrift:„Nach den häßlichen Vorgängen in dem Streit um ein Bismarckdenkmal haben die Sitzungen in Wiesbaden am 24. ds. allen Streitrufern eine Ueberraſchung gebracht: der ſogenannte Entſcheidungsaus⸗ ſchuß hat ſich auf den Boden des Preisgerichts geſtellt und in einer einſtimmig angenommenen Reſolution die vielgeſchmähte Qualität des preisgekrönten Entwurfs von Hahn und Beſtel⸗ meher anerkannt. Die zwanzig durch das Preisgericht ausgezeich⸗ neten Künſtler ſind aufgefordert worden, bis zum 1. November d. J. ihre durchgearbeiteten Entwürfe zu einer engeren Wahl ein⸗ zureichen; nachdem dann das Preisgericht und der Kunſtausſchuß noch einmal gehört worden ſind, wird durch den Entſcheidungs⸗ ausſchuß der Auftrag erteilt werden. Das iſt natürlich ein Kom⸗ + —. Mannheim, 27. Juni. — Geueral⸗Auzeiger.(Abendblatt) 3. Seite. garde ſowie das eigenartige Eingreifen der Polizei en ſeien. Die unglaubliche Hetze gegen die 9 ſchaft habe der Generalkommiſſion Veranlaſſung gegeben, in Ge⸗ meinſchaft mit dem Parteivorſtand die Arbeiterſchaft zur Ab⸗ wehr jener nichtswürdigen Pläne aufzurufen. Die Prozeßver⸗ 1 handlungen in Moabit hätten die durch Flugblätter und Ver⸗ ſammlungen unternommene Aufklärungsarbeit in glänzender Weiſe fortgeſetzt und zu einer argen Bloßſtellung der Polizei geführt. Als eine bedauerliche Folge der Verhetzung in Moabit ſei das Kölner Schwurgerichtsurteil vom März d. J. anzuſehen, durch das der Lokalbeamte des früheren Bauhilfsarbeiterver⸗ bandes Fröhlich zu zwei Jahren ſieben Monaten Gefängnis ver⸗ Arteilt worden ſei. Das Kölner Urteil ſei ebenſo wie das im Eſſener Meineidsprozeß ein Fehlurteil. Die Arbeiter⸗ bewegung werde durch derartige Urteile nicht geſchädigt, ſondern nur gefördert.—. Der Berichterſtatter beſpricht dann den Rieſen⸗ kampf der ſchwediſchen Arbeiterſchaft und begrüßt ferner die Er⸗ richtung des Verbandes der Hausangeſtellten Deutſchlands ſowie die Verſuche zur Organiſation der Landarbeiter. Der Kaſſenbericht ergibt, daß die Totaleinnahme der deutſchen Gewerkſchaften in den drei letzten Jahren ſich auf 1061 593,51 Mark, die Totalausgabe auf 1019 310,30 Mark be⸗ lief. Es verblieb ſomit ein Ueberſchuß von 42 283,21 Mark, bezw. ein Geſamtbeſtand von 405 656,77 Mark. 5 Zu dieſem Geſchäftsbericht liegen drei Anträge von Bremen, Barmen und Erfurt vor, die übereinſtimmend das Vortragsweſen bei den Gewerkſchaften zum Gegenſtande haben.— Bremen ver⸗ langt: Der Gewerkſchaftskongreß möge beſchließen, daß in Zu⸗ kunft an der Gewerkſchaftsſchule nur Parteigenoſſen als Lehr⸗ kräfte tätig ſind, und zwar ſolche, die den Klaſſenkampf in klarer Weiſe ihren Schülern lehren.— Auch Barmen wünſcht, daß die Unterrichterteilenden„hinſichtlich ihrer politiſchen Anſchauung der ſozialdemokratiſchen Partei zugehören“.— Erfurk berlangt ſogar: Die Gewerkſchaftsſchule der Generalkommiſſion iſt mit der Parteiſchule zu vereinen. Solange die Verſchmelzung nicht durchgeführt iſt, ſind die Gewerkſchaften verpflichtet, die Partei⸗ ſchule mit Gewerkſchaftsfunktionären zu beſchicken. Ferner hat die Generalkommiſſion dahin zu wirken, daß der Vorſtand der ſozialdemokratiſchen Partei veranlaßt wird, Parteifunktionäre dem Unterrichtskurſe der Gewerkſchaftsſchule teilnehmen zu aſſen.“ Hierzu gibt namens der Generalkommiſſion der Vorſitzende Legien im Laufe ſeiner Ausführungen zu dem Rechenſchafts⸗ bericht folgende Erklärung ab:„Für die Heranziehung und Inanſpruchnahme der Vortragenden in den Unterrichts⸗ kurſen ſoll allein der Umſtand maßgebend ſein, daß ſie ihren Auf⸗ gaben gewachſen ſind und die Materie wiſſenſchaftlich einwands⸗ frei behandeln. Vorausſetzung muß jedoch ſein, daß volles Vertrauen der Kursteilnehmer zu den Vortragenden vorhanden iſt, damit nicht durch mangelndes Vertrauen der Erfolg der Kurſe in Frage geſtellt wird.“ Nachdem Abgeordneter Legien geſchloſſen hatte, wurden noch mehrere weitere Anträge zu der nunmehr beginnenden Debatte über den Rechenſchaftsbericht geſtellt, darunter ein ſolcher von Offenbach a. M. auf verſchärfte Agitation unter der Arbeiter⸗ jugend, des Zentralvereins der Bildhauer Deutſchlands auf Schaffung einer Zentralkaſſe zwecks Unterſtützung bei Streiks und Ausſperrungen und des Gewerkſchaftskartells Wetzlar auf vermehrte Agitation zugunſten der Konſumvereine.— Schließlich ſtellte der Verband der Hausangeſtellten noch folgenden Antrag zur Debatte: „Der 8. Kongreß der Gewerkſchaften Deutſchlands ſolle die junge Organiſation der Hausangeſtellten moraliſch und materiell Möglichkeit veranlaſſen und ſich beſonders auch die Unterrich⸗ tung und Heranbildung geeigneter weiblicher Hilfskräfte an⸗ nehmen. Es wird weiter empfohlen, die Arbeiterſchaft, deren Kinder im Dienſt ſtehen, über die beſtehenden Geſindeordnungen 1 aufzuklären. Die Unterſtützung der vorwärts ſchreitenden Or⸗ ganiſation der Hausangeſtellten wird der geſamten Arbeiter⸗ ſchaft von Nutzen ſein“. Hierauf begann die Generaldebatte. Ida Baar(Berlin, Verband der Hausangeſtellten): Die Zahl der Mitglieder des A iſt im letzten Jahre von 4000 auf 4918 und die Zahl der Ortsgruppen von 17 auf 32 geſtiegen. Wir ſind gezwungen geweſen, Ortsgruppen Leeingehen zu laſſen, weil die Hilfskräfte hierfür nicht ausreichten. Solche Hilfskräfte, namentlich weibliche, ſich zu verſchaffen, müſſen die Gewerkſchaftskartelle ſich angelegen ſein laſſen; denn unter weiblichen Hausangeſtellten kann eine weibliche Hilfskraft am meiſten agitieren; eine ſolche Sekretärin kann nicht bloß die gewerkſchaftliche Arbeit, ſondern auch die ganze Frauenbewegung fördern. Darum bitte ich den Antrag anzunehmen 8 Cohen(Berlin) ſchließt ſich dem Ankrag des Metall⸗ arbeiterverbandes an und führt aus: Wir wollen durch unſeren Antrag keinen Generalſtreikfonds ſchaffen, die Arbeitgeber wiſſen aber, daß wir zur Führung unſerer Kämpfe Geld brauchen, und hei dem jetzigen Stand können die Arbeitgeber ganz genau nach⸗ Ida Baar begründet hatte. Des weiteren fanden Annahme die nach Kräften unterſtützen, die Gründung von Ortsgruppen nach den. Die Eiſenbahnverwaltung wird aber ſtaatlich geprüfte Bau⸗ wird. genau, daß wir bei großen Kämpfen den Kampf verloren geben müſſen. Dieſen Blick in unſeren Geldſchrank wollen wir den Unternehmern verwehren, das iſt der Zweck des Antrags. Wenn wir es durchſetzen, daß jedes unſerer Mitglieder wöchent⸗ lich nur 10 Pfennig gibt, ſo haben wir für die kommenden Kämpfe einen Fonds von 200 000 M. wöchentlich Daan begründet Winnig⸗Hamburg den nachträglich geſiellten Autrag, die Dauer der gewerkſchaftlichen Unterrichtskurſe zu verlängern und die Zahl der Teilnehmer zu vermindern. Dittmar⸗Berlin(Verband der Gemeinde. und Staatsarbeiter) ſpricht ſich in gleichem Sinne aus. Klot h⸗Berlin[(Verband der Buchbinder) begründet den Antrag des Zentralvereins der Bildhauer Deutſchlands, eine all⸗ gemeine Kaſſe ins Leben zu rufen zwecks Unterſtützung bei Streiks und Ausſperrungen, welche durch eine Generalkommiſſion verwal⸗ tet werden ſoll, Nach weiterer unweſentlicher Debatte erhielt der Vorſitzende er aus: Es iſt in der Diskuſſion von Unterrichtskurſen und don gegenſeitiger Hilfe bei Streiks und Ausſperrungen geſprochen worden. Mich intereſſieren hauptſächlich die Unterrichtskurſe. Wir rechnen mit unſeren gewerkſchaftlichen Kurſen nicht allein mit den Angeſtellten. Zum übergroßen Teil ſind Beamte der Or⸗ ganiſationen Mitglieder der Unterrichtskurſe geweſen; das iſt aber nicht der eigentliche Zweck der Kurſe. Wir wollen ja gerade haben, daß ein möglichſt großer Teil der Gewerkſchaftsmitglieder beigezogen wird. Bei Einrichtung der Kurſe ſind dieſe Geſichts⸗ punkte von allen Seiten geprüft worden und ich bitte deshalb den Antrag Winnig abzulehnen. Der Generalkommiſſion und dem Kaſſierer wurde darauf Entlaſtung erteilt. In der Abſtimmung, zunächſt über den Antrag des Deutſchen Metallarbeiterverbandes, Zahlſtelle Offenbach, die Arbeiterjugendbewegung mehr zu fördern, erklärt die Verſamm⸗ lung, daß dieſer Beſchluß bereits auf dem vorigen Gewerkſchafks⸗ kongreß gefaßt worden ſei und heute nur noch unterſtrichen zu werden brauche. Der Antrag, eine allgemeine Kaſſe ins Leben zu rufen, zu der ſämtliche Zentralverbände Beiträge zur Unterſtütz⸗ ung bei Streiks und Ausſperrungen zu leiſten haben, wurde der Vorſtandskonferenz zur Erledigung überwieſen, desgleichen der Antrag des Deutſchen Metallarbeiterverbandes, bei Ausſperrun⸗ gen, die außergewöhnliche Mittel erfordern, von allen ange⸗ ſchloſſenen Verbänden einen entſprechenden Beitrag zu erheben. Ferner wurde angenommen der Antrag der Hausangeſtellten, den vorgelegten Reſolutionen betreffend die Behandlung der Heimarbeit, der Strafanſtaltserzeugniſſe, Anerkennung der Ge⸗ werkſchaften, deren Tarife und gewerkſchaftsüblichen Arbeits⸗Be⸗ dingungen hei Lieferungsaufträgen und Vergebung von Auf⸗ trägen, die Reſolution betreffend die genoſſenſchaftlichen Pflichten der Gewerkſchaftsmitgliedex, ferner jene über Verhängung von Bohykotts und Vereinbarung einer Stellungnahme zu der Nen⸗ gründung von induſtriellen Arbeitsgenoſſenſchaften oder ſogen. Produktivgenoſſenſchaften. Es ſei bemerkt, daß dieſe ſechs Reſo⸗ lutionen bereits vom Genoſſenſchaftstage angenommen worden ſind.— Hierauf wurden die Weiterberatungen auf morgen vor⸗ mittag 9 Uhr vertagt. Aus Stadt und Land. MNanngeim, 27. Juni 1911, Uebertragen wurde dem Betriebsſekretär Joſeph Weber * in Baſel das Stationsamt Haltingen. Ungünſtige Ausſichten für den höheren Stagtsdienſt. Bei prüften Baumeiſtern des Ingenieurbaufaches und des Maſchinen⸗ baufaches als Anwärter für den höheren ſtaatlichen Dienſt jetzt und für die nächſten Jahre gedeckt. Staatlich geprüfte Baumeiſter haben daher borerſt keine Ausſicht, bei dieſer Verwaltung als An⸗ wärter für höhere techniſche Beamtenſtellen angenommen zu wer⸗ meiſter, ſoweit Bedarf vorhanden, auf Wunſch in vertragsmäßiger Stellung beſchäftigen. Für dieſe Baumeiſter ergeben ſich indeſſen aus einer ſolchen Verwendung keinerlei Anſprüche auf dauernde Beibehaltung im Staatsdienſt, auch können ihnen keine Ausſichten auf ſpätere Uebernahme als Anwärter für den höheren techniſchen Staatsdienſt gemacht werden. Auch im Bereich der Waſſer⸗ und Straßenbauverwaltung ſind die Verhältniſſe bei dem geringen Bedarf an ſtaatlich geprüften Baumeiſtern für dieſelben nicht weſentlich günſtiger. * Handelshochſchule. Die Teilnehmer an der öffentlichen Vor⸗ leſung„Frankreich, Geographie, Land und Leute, Sitten und Ge⸗ bräuche, die Hauptinduſtrien“ werden darauf aufmerkſam gemacht, daß Herr Profeſſor Dr. Glauſer außer Freitag abends am Mittwoch, den 28. Juni,., 12. und 19. Jüli abends 8½10 Uhr über obiges Thema in der Aula der Handelshochſchuſe ſprechen rechnen, wieviel Geld wir in der Taſche haben, ſie wiſſen ganz Legien das Schlußwort. Nach einleitenden Bemerkungen führte der Staatseiſenbahnverwaltung iſt der Bedarf an ſtaatlich ge⸗ *Die ungeteilte Unterrichtszeit. Eine Abſtimmung der Eltern 5 über die ungeteilte Unterrichtszeit in den Münchener Volksſchulen ergab eine überwältigende Mehrheit zu Gunſten der einheitlichen Unterrichtszeit. 40 197 ſtimmten mit Ja, 26 170 mit Nein. In der Schulkommiſſion war vorher ein Antrag auf Abſchaffung des Nach⸗ mittagsunterrichts abgelehnt worden. 1 5 * Die Ballonverfolgung für Kraftfahrzeuge, veranſtaltet vom Gau 13 des D. M. V. mit dem Mannheimer Verein für Luftſchiffahrt„Zähringen“, die Sonntag vormittag vom Hei⸗ delberger Vangerowplatz aus ſtattfinden ſollte, mußte der un⸗ günſtigen Witterung halber abermals verſchoben werden, nachdem die Verfolgung widriger Winde wegen bereits am 18. Juni aufgegeben worden war. Hoffentlich iſt es nun am Sonntag, 9. Juli, der als nächſter Termin beſtimmt worden iſt, möglich, die intereſſante ſportliche Veranſtaltung abzuhalten. * Zur Hochwaſſer⸗Kataſtrophe im badiſchen Frankenland. Wir wollen unſere Leſer hiermit darauf aufmerkſam machen, daß gegen⸗ wärtig in einem Schaufenſter der Heckel'ſchen Kunſt⸗ und Muſi⸗ lalienhandlung in der Kunſtſtraße eine Anzahl photographiſcher Aufnahmen aus den ſchwer heimgeſuchten Orten Paimar und Grünsfeld zu ſehen iſt. Der Anblick der Zerſtörungen an Häuſern, Gärten, Wieſen, Straßen und Brücken iſt ſo recht geeignet, unſer Mitgefühl für die Betroffenen wachzurufen. Möchten die Gaben auch noch weiterhin reichlich fließen! *Aufgefundene Wertpapiere. Dem Fundbureau der Badi⸗ ſchen Staatsbahn wurden von einem Reiſenden überſandt: 6 Aktien der Photochromie Bern im Neunwert von je 500 Fran⸗ ken, angeblich aufgefunden in Mannheim im Eilzug 165 am 1. Februar. *Wirklicher Geheimer Oberregierungsrat a. D. Dr. Theod. Gerſtner 7. In Berlin iſt am Samstag nach vollendetem 80. Lebensjahre der in ſeiner badiſchen Heimat wohlbekannte Wirkl. Geh. Oberregierungsrat Dr. Theodor Gerſtner geſtor⸗ ben. Der Verblichene iſt geboren 1830 zu Karlsruhe, woſelbſt er das Großh. Lyzeum abſolvierte, an dem ſein Vater als Profeſſor wirkte. Nach Beſuch der Univerfſitäten Heidelberg und Berlin diente Dr. Gerſtner ſeinem engeren Vaterlande als Juſtiz⸗ u. Verwaltungsbeamter, um ſodann zum Kollegial⸗ mitglied der Direktion der Großh. Verkehrsanſtalten und ſpäter in das von Bismarck geſchaffene Reichseiſenbahnamt in Berlin berufen zu werden. Als ſolches vertrat Dr. Gerſtner Deutſch⸗ land auf den internationalen Konferenzen für Eiſenbahnfracht⸗ recht in Bern, wodurch er ſich den Namen eines ausgezeichneten Juriſten und Fachſchriftſtellers erwarb. * Verein für Aguarien⸗ und Terrarienkunde e. V. Wir ver⸗ weiſen auch an dieſer Stelle auf den am Mittwoch, den 28. e abends 9 Uhr, im oberen Lokale des Reſtaurants„Fauſt“(Fried⸗ richsplatz) ſtattfindenden Vortrag des Herrn Lehrer L. Lau p über„Zucht unſerer einheimiſchen und fremdländiſchen Zierfiſche“ verbunden mit Vorzeigung und Gratisverloſung. Gäſte ſind bei freiem Eintritt beſtens willkommen.(Siehe Inſerat in dieſ Nummer.) * Aus dem Borort Neckarau. Sein goldenes Jubi⸗ läum wird im Mai kommenden Jahres der älteſte hieſige Ge⸗ ſangberein„Sängerbund Harmonie“ feiern. Man keilt uns mit, daß die Vereinsleitung aus dieſem feſtlichen Anlaſſe be⸗ ſchloſſen hat, einen Geſangsweltſtreit zu veranſtalten; es ſollen außer wertvollen Ehrenßpreiſen 2500 Mark in bar zur Ver⸗ teilung kommen. Der Verein und ſein langjähriger Dirigent, Herr Hauptlehrer Fritz Leutz von hier, werden ſich alle Mühe geben, das Feſt zu einem glänzenden zu geſtalten. Die Sängerfren Nah und Fern ſeien ſchon heute auf dieſes Jubiläum aufn gemacht. Neckarau iſt allbekannt als ein gaſtfreundlicher Ort un es wird den fremden Sängern auch bei dieſer Gelegenheit den Aufenthalt nach jeder Richtungehin angenehm zu machen ſuchen. —— 90 Die Gemeindewahlen in Vaden. Die Karlsruher Gemeindewahlen zur 2. Klaſſe im Spiegel der Preſſe. Die„Bad. Landesztg.“ äußert ſiöch über den Aus⸗ gang der Wahlen zur 2. Klaſſe folgendermaßen: Nun was bei der geſtrigen Wahl die Nationalliberale Partei an langt, ſo darf geſagt werden, daß ſie mit dem Ausgang der Wahl recht zufrieden ſein kann, denn von den 32 Man⸗ daten ſind ihr 10 zugefallen. Alſo ein ganz ſchöner Erfolg die Nationalliberalen, der umſo wertvoller wird, wenn man Betracht zieht, mit welchen Mitteln von einzelnen Gegnern ge arbeitet worden iſt, um die Nationalliberalen vom Rathau herunterzuholen. Trotz all des Geſchreis und all der unfär Agitation iſt es der Fortſchrittlichen Volkspartei nicht gelunge die Nationalliberalen zu überflügeln; im Gegenteil: die Na tionalliberalen haben in der zweiten Klaſſe mehr Stimmen auf gebracht, als alle die anderen Parteien. Ja, trotz der ver zweifelten Anſtrengungen der Fortſchrittler— was haben dieſ⸗ nur in den letzten Stunden unter Zuhilfenahme von Droſchken und Automobilen an Schlepparbeit geleiſtet— iſt die„Volks“ partei mit ihrer Stimmenzahl nur an dritte Stelle gekommen 2 N promiß; den die moraliſche Logik hätte erfordert, daß dem Preis⸗ träger eines einſtimmig erteilten Preiſes auch die Ausführung übertragen worden wäre; andererſeits aber haben die übereifrigen Kritiker des⸗Preisgerichts die Enttäuſchung erlebt, daß ſich ein großer Ausſchuß von verantwortlichen Männern unter dem Vorſitz von Exzellenz Rheinbaben einmütig jeglichen Sonderwünſchen über Platz und Denkmal entgegengeſtellt hat. Aller Wühlerei und Hintertürenarbeit iſt damit ein deutlicher Riegel vorgeſchoben; entwicklung dieſer Denkmalsidee geſchehen. Inſofern hat der Tag in Wiesbaden eine Art Ehrenrettung des deutſchen Volkes ge⸗ bracht, das durch die maßloſen Angriffe auf das Preisgericht bloßgeſtellt ſchien. Die verantwortlichen Beauftragten, durch Sächverſtändige wie Klinger, Gaul, Tuaillon, Kalckreuth, Licht⸗ wark u. a. beraten, haben der ſogenannten offenklichen Meinung eine Entſchließung entgegengeſtellt, die dem häßlichen und von den Unberufenen am lauteſten vollführten Zank rundweg ein Ende macht. Wer jetzt noch verſuchen würde, ihn fortzuſetzen, müßte ſich dem Verdacht ausſetzen, im Trüben fiſchen zu wollen. Bis die endgültige Entſcheidung im Nopember kommt, geht die künſtleriſche Seite dieſer Angelegenheit allein die zwanzig beteiligten Künſtler an; Sache der öffentlichen Meinung wäre es nun, ſich der durch den häßlichen Zank geſtörten Sammlungen anzunehmen. Dieſe Mahnung darf jetzt auch an diejenigen Kreiſe gerichtet werden, die ſich, durch Erfahrungen mißtrauiſch gemacht, bisher zurück⸗ hielten: die Sache zeigt ſich künſtleriſch ſo klug und ernſt beraten, daß ſich ihr das allgemeine Vertrauen des deutſchen Volkes zu⸗ wenden darf.“ 5 Mottls Befinden. Aus München wird berichtet: Die vorletzte Nacht verlief gut, die Hoffnung auf Erhaltung des Lebens iſt trotz der ernſten Situation, ſtärker, es iſt keine momentane Gefahr mehr. Mottl fühlt ſich ſeit der Erkrankung zum erſtenmal ſub⸗ auf dem reellen Boden des Preisrichterſpruchs wird die Weiter⸗ Muße trat ex als yriker und Novpelliſt auf. Er diktierte ſeine traten Schlafpauſen ein. Die geiſtige Regſamkeit iſt wieder vor⸗ handen. Leſen und Unterhalten iſt ihm verboten. Der Körper iſt ſo ſchwach, daß ein neuer Anfall die Kataſtrophe herbeiführen würde. Bezüglich Diagnoſe iſt zu ſagen, daß die Unterſuchungen bisher noch nicht genau ſind, da die Aerzte jede Veränderung in der Lage des Kranken verbieten. Feſt ſteht die Herzarterienper⸗ kalkung, die Lungenaffektion wird als nebenſächliche Begleit⸗ erſcheinung betrachtet. Eine neuere Meldung beſagt: Die letzte Nacht hat Feliz Mottl weniger gut verbracht, als am Tage zuvor. Die Herz⸗ ſchwäche hält an und wird mit Kampfer und Sauerſtoff, ſowie mit Digitalis bekämpft. Die Atembeklemmungen kehren infolge der mangelhaften Herzfunktionen immer wieder. Die Nahrungs⸗ aufnhame iſt gering, aber doch genügend. Der gute Humor des Kranken macht ſich immer wieder günſtig auch auf ſein ſubjektives Befinden bemerkbar, Der bekannte Roman„Sſanin“ des Dichters Ortzybaſchew wurde vom Verfaſſer dramatiſiert und erang auf der Bühne des St. Petersburger Edeutheater's unter dem Titel„Schiffbruch des Lebens“ einen ſenſationellen Erfolg. Schriftſteller Jörgen Wilh. Bergſoe f. Aus Kopenhagen wird uns telegraphiſch gemeldet: Der Schriftſteller und Profeſſor Berg⸗ ſoe iſt geſtern nachmittag im 76. Lebensjahre geſtorben. Bergſoe war Naturwiſſenſchaftler und erwarb ſich zuerſt einen Namen durch die Erforſchung der Mittelmeerfauna. Durch den anhaltenden Ge⸗ brauch des Mikroſkop zog er ſich ein ſchweres Augenleiden zu und war längere Zeit ſeines Augenlichtes beraubt. In dieſer Zeit der Dichtungen. Eine Reihe von Werken gab er hergus, die auch faſt alle ins Deutſche übertragen wurden. Seine Nomane zeugen von ſcharfer Beobachtung, lebhafter Phantaſie und großer Formpoll⸗ des Kleine Mitteilungen Herbert Eulenbergs ſoebe ollendetes Drama„Alles um Geld“ erhielt von „Frauenbund zur Ehrungerheiniſcher Dichter“ diesjährigen Preis und wurde vom Direktor Brah! Das Stück wird ſchon Ende S gehen.— Für die Leitung der) Münchener Richard Wagner⸗FJeſtſpiele kommen noch Alfr. Hertz von der N Metropolitan⸗Oper für den„Nibelungenring“ und ſein Toscanini für den„Triſtan“ in Betracht. Beide ſind genten erſten Ranges.— Der Großherzog von Wei mar ſpen aus Privatmitteln 150000 Mark für die Zwecke der groß zoglichen Muſikſchule.— Die Rheiniſchen ſpiele in Düſſeldorf begannen mit Shakeſpeares„Kön Richard III.“ Die Vorſtellung hinterließ einen ſtarken Ei druck.— Curt Kraatz, der bekannte Luſtſpiel⸗ und Sch Aukor, erhielt die Palmen der franzöſiſchen Akademie für ſeine „Logenbrüder“, den„Kilometerfreſſer“ und den„Hochtouriſt“ und wurde vom Miniſter zum„Offizier der Akadem nannt.— Die nächſte Preisverteilung der ſchillerpreis⸗Stiftung, die ihren Sitz in Bremen he am 10. November 1911 ſtattfinden. Im Preisrichterkollegium finden ſich u. a, Prof. Dr. Friedrich Kummer(Dresden) Direktor Max Markerſteig(Köln). Die Lauchſtätterß e ſtſpi erreichten am Sonntag ihr Ende. An allen drei Feſtſpieltag war das Haus ausverkauft. Nach der Schlußvorſtellung wurden die beiden Regiſſeure Paul Schlenther und Hugo Thimig den Darſtellern ſtürmiſch geſeiert. Die Uraufführu Muſik⸗Luſtſpiſels„Der Fünfuhrtee“ v helm Wolter, Muſik von Theodor Blümer jun,, indel ektiv wohl, der Appetit ſtellt ſich wieder ein und es iſt keine ltemnot mehr vorhanden. Ohne Anwendung künſtlicher Mittel eiſche Werke ſtammen won Berbſoe. endung und überragen weit ſeine lyriſchen Erzeugniſſe. Auch hiſto⸗ Auguſt am königl. Hoftheater in Dresden ſtatt. 5 5 7 4. Seifo General⸗Anzeiger. Abendblatt..) Mannheim, 27. Juni. denn außer den Nationalliberalen hat auch das Zentrum mehr Stimmen erhalten als die Fortſchrittler. Den geringſten Er⸗ ſolg haben diesmal, wie in der 3. Klaſſe, die Konſerva⸗ tiven und die mit ihnen verbündete Wirtſchaftliche Vereinigung. Ganze 177 bezw. 172 Stimmen haben die beiden„Verbündeten“ auf ihre Liſte vereinigt, während 297 die Mindeſtzahl war für einen Kandidaten. Ein ſolches Fiasko haben ſich die Herren Konſervativen und die„Retter des Mittel⸗ ſtandes“, als die ſich die Herren Telgmann, Faaß, Winnewiſſen und Gen. aufſpielten, wohl kaum träumen laſſen. Es iſt nur zu hoffen, daß bei der Wahl der erſten Klaſſe, die am Freitag ſtattfindet, die Liſte der Konſervativen ebenſo unplaziert bleibt, wie in den beiden anderen Klaſſen. Daß das Zentrum und die Sozialdemokratie einen beträchtlichen Teil der Stimmen der zweiten Klaſſe holen würde, war vorauszuſehen, ſo daß alſo hier das Ergebnis nicht überraſchen kann. Es hat ſich gezeigt, daß die Befürchtungen, die Sozialdemokratie würde in der zweiten Klaſſe infolge der Verſchiebung der Umlage⸗ grenze für die einzelnen Klaſſen ein überraſchend gutes Ge⸗ ſchäft machen, völlig unbegründet waren, ja, es hat ſich ſogar weiter gezeigt, daß die Sozialdemokratie in einzelnen Bezirken, die ſie bisher als Hauptdomäne betrachtete, weit hinter andere Parteien zurückgedrängt wurde. So gelang es ihr in der Südſtadt, nur 166 Stimmen auf ihre Liſte zu ver⸗ einigen, während das Zentrum 276 und die Nationalliberalen 207 Stimmen auf ihre Liſte vereinigen konnten. Das Ergebnis dieſes Bezirks dürfte übrigens nicht nur bei den Sozialdemo⸗ kraten, ſondern auch bei den Fortſchrittlern mit etwas gemiſch⸗ ten Gefühlen aufgenommen worden ſein, umſomehr, als Herr Frühauf ſelbſt dieſen Bezirk mit der Schlepperchaiſe bearbeitet hatte. Hoffentlich wird auch die Wahl der erſten Klaſſe, die am Freitag ſtattfindet, wieder ein befriedigendes Ergebnis für die nationalliberale Liſte bringen. Im Durchſchnitt haben rund 74 Prozent abgeſtimmt; in Rintheim ſind ſogar 92 Prozent der Wähler an die Urne gegangen. Die Nationalliberalen haben noch lange keinen Grund zu Befürchtungen für die Zu⸗ kunft angeſichts der Einzel⸗Ergebniſſe in der Südſtadt und in Rintheim. Allerdings können ſolche Erfolge nur erzielt werden durch tüchtige, unermüdliche Arbeit. Hoffen wir, daß dieſe Arbeit auch für die Wahl der erſten Klaſſe am Freitag für uns gute Früchte zeitigt. Die„Bad. Preſſe“ ſchreibt: Die Wahlagitation hatte diesmal noch ſchärfere Formen angenommen wie bei der vorher⸗ gehenden Klaſſe und wieder waren es die liberalen Geſchwiſter⸗ parteien, zwiſchen denen der Streit am heftigſten ging— ſicher zur großen Genugtuung der anderen Parteien. Die Angriffe der Fortſchrittler auf das bisherige Gemeinderegiment und auf die hierfür von ihnen verantwortlich gemachten Nationallibe⸗ ralen wurden von dieſen ebenſo entſchieden zurückgewieſen, ja ſie zeitigten ſogar das einzigartige Ergebnis, daß auch der ſozialdemokratiſche Führer Stadtrat Kolb in den Verſamm⸗ lungen beider bürgerlichen Parteien auftrat, um ſich in ſcharfen Worten gegen das Vorgehen der Fortſchrittler zu wenden. Doch ſoll auerkaunt werden, daß bei dieſen in der letzten Verſamm⸗ lung der Wunſch nach friedlicherem Zuſammenſtehen mit den Nationalliberalen ſo deutlich wieder hervortrat, daß man hoffen möchte, es würden die Folgen dieſes liberalen Bruderſtreits micht für die kommenden Wahlen ſo ernſt werden, wie man eine Zeitlang wirklich annehmen mußte. Dem„Bad. Beobachter“ gibt die Wahl zu folgenden Betrach⸗ lungen Veranlaſſung: Das Reſultat der geſtrigen Wahl in der 2. Wählerklaſſe hat keine beſondere Ueberraſchungen gebracht, Charakteriſtiſch für dieſe Wahl iſt wiederum, wie bei der 3. Klaſſe die Radikaliſierung des Liberalismus. Die Nationalliberalen, die bisherigen Beherrſcher der Situation, werden von ihrem fort⸗ ſchrittlichen Blockgenoſſen erheblich zurückgedrängt, ſo daß ſie an Mandaten in den beiden bis jetzt erledigten Klaſſen nur mit dem Zentrum gleichziehen konnten. Das Zentrum kann wohl mit bieſem Reſultat zufrieden ſein. Es hat geſtern 1238 bezw. 1293 Stimmen auf ſich vereinigt. Mit der 3. Klaſſe hat bis jetzt das Zentrum zuſammen 2344 Stimmen auf ſeine Liſten erhalten. Damit ſteht das Zentrum unter den bürgerlichen Parteien an erſter Stelle. Der„Volksfreund“ ſchreibt: Unſere Partei kann auch mit dem Reſultat der zweiten Klaſſe zufrieden ſein. Sowohl was die Stim⸗ men als die Mandatszahl betrifft, wurden unſere Erwartungen er⸗ füllt. Wenn ſich auch über die künftige Zuſammenſetzung des Bür⸗ gerausſchuſſes etwas Beſtimmtes noch nicht ſagen läßt, ſo ſteht doch ſo viel ſicher, daß dieſozialddemokratiſche Fraktion die ſtärkſte ſein wird. Wir haben jetzt ſchon Anſpruch auf 6 Stadt⸗ räte. Die Sozialdemokratie hat allein faſt ſo viel Stimmen in den beiden Klaſſen erhalten, als die bürgerlichen Parteien zuſammen. Politiſch betrachtet iſt das bisherige Reſultat inſofern erfreulich, als vorausſichtlich eine Linkenmehrheit auf dem Karlsruher Rathaus zuſtande kommt. Jedenfalls iſt die Mehrheit der Natio⸗ malliberalen endgiltig beſeitigt und damit auch ihr überwiegender Einfluß. Im liberalen Lager hat ſich ein deutlicher Ruck nach links gezeigt. Ein dunkler Punkt findet ſich in den Wahlreſultaten unſerer Partei, das ſind die Reſultate aus dem Vorort Rüp⸗ purr. Hier haben ſehr viele unſerer Genoſſen aus Verärgerung Überhaupt nicht gewählt, andere bisherige Wähler ſind zu den Fort⸗ ſchrittlern abgeſchwenkt. Hier hat ſich die organiſatoriſche Gleich⸗ liltigkeit der Rüppurrer, die faſt alle Konferenzen ſchwänzten und auch ſonſt politiſch ſich nicht regten, bitter gerächt. Im Gegenſatz hierzu haben die andern Vororte, insbeſondere Rintheim ſich günſtig gehalten. Jetzt gilt es, die Organiſation überall auszu⸗ bauen, das iſt die beſte Vorbeugung für die Reichstagswahlen. Die Wahlen in Freiburg zur J. Klaſſe. oe Freiburg i.., 27 Juni. Bei den heutigen Wahlen zurerſten Klaſſe ſtimmten von 1772 Wahlberechtigten ab bei der Wahl für 3 Jahre 1476, für 6 Jahre 1457. Die Wahlbeteiligung betrug demnach 81 Prozent. Das Zentrum erhielt bei der Wahl für 3 Jahre 327 Stimmen für 6 Jahre 333, die Liberal⸗Fort⸗ ſchrittlichen 496 bezw. 500 Stimmen, die Sozialdemokraten 12 bezw. 15 Stimmen, die Bürgervereinigung 176 bezw. 168 Stimmen und die Hausbeſitzer 437 bezw. 437 Stimmen. Es erhielten ſomit in der erſten Klaſſe Mandate: Das Zentrum 7, die Liberal⸗Fort⸗ ſchrittlichen 11, die Bürgervereinigung 4, die Hausbeſitzer 10, die Sozialdemokraten 0. Das Stärkeverhältnis der Parteien im Bür⸗ gerausſchuß iſt demnach folgendes: Zentrum 35(bisher 28), Libe⸗ Tal⸗Fortſchrittliche 25(32), Sozialdemokraten 16(), Bürgerver⸗ einigung 6(32), Hausbeſitzer 14 Sitze. Letztere treten als neue Partei in den Bürgerausſchuß ein. Sportliche Nundſchau. Vorherſagungen für in⸗ und ausländiſche Pferderennen. (Von unſerem ſportlichen Spezialberichterſtatter.) Mittwoch, 28. Juni. Karlshorſt. Mariendorfer Hürdenrennen: Lohengrin II— Karl Franz. Preis von Stendal: Fiſcher— La Superba. BVeilchen⸗Hürdenrennen: Sport lII— Sieglinde. Haſelhorſter Jagdrennen: Stall Tepper⸗Laski. Wolfsburg⸗Rennen: Our Bill—(Ranulphus)— Fatia Negra. Preis von Großbeeren: Thu's lieber— Laerte II. Peeis von Schöneiche: Senator II—(Galvani)— Hort. Von Tag zu Cag. — Sechs Jahre Zuchthaus. Bonn, 26. Juni. Das Schwurgericht verurteilte den Obertelegraphenaſſiſtenten Hutanus, der der Telegraphenverwaltung nahezu 100 000 M. und dem Telegraphendirektor Schmoll 32 000 M. unterſchlagen hatte, zu ſechs Jahren Zuchthaus und Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf ſechs Jahre. — Unglück in den Bergen. München, 256. Juni. Der 75 Jahre alte Landgerichtsrat Joſef Schmid am Landgericht in München J wurde bei einer Tour auf die Schlüſſeltalſpitze von einem niedergehenden Felsblock getroffen und wurde in die Tiefe geſchleu⸗ dert. Inzwiſchen iſt er im Krankenhaus zu Paxtenkirchen geſtorben. — Aus dem Zug geſprungen. Berlin, 26. Juni. (Prib.⸗Telegr.) Heute nacht bedrohte in einem Vorortszuge der 22⸗ jährige Bäckergeſelle Penkwitt ſeine Begleiterin, mit der er in Streit geraten war, mit dem Revolber. Als mehrere Perſonen dazwiſchentraten, ſprang er zwiſchen Weidmannsluſt und Wittenau aus dem Zuge und wurde von einem von der entgegengeſetzten Rich⸗ tung kommenden Zuge überfahren und ſchwer verletzt. Er wurde bewußtlos aufgefunden. — Automobilunfall. Berlin, 27. Juni. Ein ſchweres Automobilunglück ereignete ſich geſtern dadurch, daß ein des Weges daherrafendes Auto an einer ſcharfen Kurve um⸗ kippte. Die Inſaſſen flogen auf die Straße. Ein Herr und eine Dame wurden ſchwer verwundet. Der Chauffeur wurde als Leiche vom Ort des Unfalles getragen. — Tödlicher Automobilunfall. Char⸗ lottenburg, 27. Juni. Heute nachmittag gegen 2 Uhr wurde im Tiergarten zwiſchen dem Großen und Kleinen Stern ein Frl. Dr. med. Lorenz von einem Automobil überfahren. Die Verunglückte wurde in der Charité operiert. Es beſteht keine Hoffnung, ſie am Leben zu erhalten. Letzte Rachrichten und Telegramme. * Darmſtadt, 27. Juni. Die erſte Kammer trat heute vor⸗ mittag zu einer einſtündigen Sitzung zuſammen und nahm zu den kleineren Gegenſtänden der Tagesordnung die Ausſchußanträge im allgemeinen an. Die Beratung und Abſtimmung über den Ge⸗ meindeumlagengeſetzentwurf vertagte die Kammer, weil inzwiſchen noch Beratungen im Ausſchuß ſtattfinden ſollen. Darauf vertagte ſich die Kammer auf unbeſtimmte Zeit. * Hanau, 27. Juni. Der Verband der Etuifabrikanten Deutſchlands, der hier ſeine Sitzung abhielt, wählte als nächſten Verſammlungsort Nürnberg. „Patis, 27. Juni. Der Mörder des Pariſer Rentiers Vermeerſch wurde in der Perſon des Belgiers Joris, der bei dem Ermordeten Privatſekretär war, in Brüſſel verhaftet. * Ro m, 27. Juni. Geſtern nacht wurde hier ein Mann ver⸗ haftet, der eben im Begriffe war, eine geknebelte und an den Händen gefeſſelte Frau über die Brüſtung der Engelsbrücke in den Fluß hinabzuſtürzen. * Petersburg, 27. Juni. In der Expedition der Druckerei von Staatspapieren wurden für 20 000 M. Poſtkarten geſtohlen. * London, 27. Juni. Der Oberſt Houghusband wurde während eines Spazierganges in der Nähe von Spaa(Belgien) von einem Automobil überfahren und ihm beide Beine gebrochen. Der Oberſt iſt hauptſächlich durch ſeine Expedition nach Tibet bekannt worden. Sympathiekundgebungen für Jatho. Wiesbaden, 27. Juni. verein und die evangeliſche Vereinigung Wiesbadens haben in ihrer geſtrigen Sitzung beſchloſſen, den Kölner Freunden eine Kund⸗ gebung zugehen zu laſſen, in der ſie die vollſte Sympathie und zu⸗ gleich das Bedauern über den durch den Ausfall des Urteils ſeitens des Spruchkollegiums geſchehenen Eingreifens in die Rechte des evangeliſchen Gemeindelebens ausgeſprochen wird. Eine Unterredung mit Jatho. m. Köln, 27. Juni.(Priv.⸗Tel.) Ein Vertreter der Rheiniſchen Provinzial⸗Korreſpondenz hatte eine Unterredung mit Pfarrer Jatho, der keineswegs entmutigt, viel⸗ mehr den Eindruck eines Mannes macht, der in der gewiſſen⸗ haften Erfüllung ſeiner ſeelſorgeriſchen Pflichten das Beſte für ſeine Gemeinde beſtrebt und erwirkt hat, und nunmehr nach dem Urteilsſpruch ſich voll und ganz den ihm von ſeiner Kölner Ge⸗ meinde zugewieſenen Aufgaben widmet. Das ſchmerzlichſte für mich, erklärte der Pfarrer, iſt, daß mir amtlich die Fähigkeit ab⸗ geſprochen wird, mein Amt noch zu verwalten, während ich mir das Recht auf meine Gemeinde garch eine 2 jährige Tätigkeit erworben habe. Niemals würde ich das Gefühl verlieren, daß mir vommoraliſch⸗religiöſen Geſichtspunkte aus unrecht geſchehen iſt. Ich bin ein Opfer der Kirchenpolitik und des Dogmatismus geworden. Für unſere Landeskirche habe ich den dringenden Wunſch, daß man die Gefahr erkennt, welche der Entwicklung des proteſtan⸗ tiſchen Geiſtes durch dieſe beiden Mächte droht und daß die frei⸗ heitlicheren Elemente durch meinen Fall zu beſonders weit⸗ greifenden Aktionen ſich veranlaßt fühlen. Ich freue mich, daß ich in der Fürſorge meiner Freunde auch weiter meiner Gemeinde dienen kann und hoffe, wenn mir die Geſundheit erhalten bleibt, noch einige Jahre zur Förderung der freiheitlichen Bewegung in der Evangeliſchen Kirche tätig ſein zu können. Ein Austrittausder Kirche halte ich für zweck⸗ widrig. Damit beſorgen wir nur die Geſchäfte der Ortho⸗ dbxie. Die Konſervativen in Bayern. * München, 27. Juni. Auf Anſang Juli wird die neue baheriſche konſervative Partei nach München eine Verſammlung einberufen. Als Redner ſind, wie begreiflicherweiſe die klerikale „Augsb. Poſt“ zu melden weiß, Frhr. v. Richthofen, Dr. Diekrich Hahn, Generalleutnant Liebert und Röſicke ge⸗ wonnen. Die bayeriſchen Redner ſeien noch nicht endgültig feſt⸗ geſtellt.(Frkf. Ztg.) Ein hartes Urteil. Wilhelmshaven, 27. Juni. Das Kriegsgericht der Küſtenartillerie-Inſpektion verurteilte wegen militäriſchen Auf. ruhrs einen Angeklagten zu acht, einen zu ſechs, zwei zu fünf Jahren Zuchthaus und zwei Angeklagte zu je fünf Jahren Ge⸗ fängnis. Die Verurteilten hatten einen Unteroffizier gemein ſchaftlich verprügelt. Die Kieler Woche. W. Eckernvörde, 27. Juni. Bei günſtigem Wetter und guten weſtlichen Winden lief als erſte Jacht kurz vor 1½% Uhr„Rollo“ ein, und bald darauf in kurzen Abſtänden„Germanka“ mit dem Kaiſer aun Bord, daun„Weterwitſh“ und„Hamburg“. Vorher war die„Hohenzollern“ eingetroffen, ebenſo die Segeljacht der Kaiſerin, „Iduna“, und der Dampfer„Kronprinzeſſin Cecilie“. Mit den Jachten kraſen zahlreiche Begleitdampfer ein.„„ Der liberale Naſſauiſche Union⸗ (Etappe Hannover⸗Münſter aufgeben. Der Kaiſer in Kiel. * Kiel, 27. Juni. Das erſte Geſchwader der Hochſeeflotte trat ſeine Fahrt nach der Nordſee an. Beim Verlaſſen des Hafens feuerten die Schiffe Kaiſerſalut. Der Kaiſer begab ſich gegen acht Uhr an Bord des„Meteor“, um an der Wettfahrt des kaiſerlichen Jachtklubs von Kiel nach Eckernförde teilzunehmen, zu der die Starts auf 9 und 10 Uhr vormittags angeſetzt waren. Zum Mit⸗ ſegeln an Bord des„Meteor“ begaben ſich der Reichskanzler, die Admirale Schröder, von Fiſchel und von Müller, der Oberpräſi⸗ dent von Bülow, Graf Wilding von Königsbrück, Graf Pückler, Kapitän Behring, Delbrück, Max Schinkel und Hauptmann von Caprive. Das Ballonunglück in der Nordſee. Paris, 27. Juni. Der zwiſchen Borkum und Norder⸗ ney verunglückte Ballon dürfte die von George Blondel geführte „Andromede“ ſein. Blondel war von ſeinem Freund Corbin begleitet. Adromede iſt der einzige der neun iſt St. Louis am 25. d. Mts. aufgeſtiegenen Ballons, von dem eine Nachricht bisher nicht eintraf. Der vermißte Pilot Blondel hatte bereits 80 glückliche Fahrten gemacht. Die Aufgaben des Kabinetts Caillaux. Paris, 27. Juni.(Agence Havas). Caillaux wird vom Parlament Seſſionsverlängerung über den üblichen Zeit⸗ punkt, beſchleunigte Budgetbewilligung und die Annahme des Geſetzes über die Abgrenzung der Weinbaubezirke, das er ein⸗ bringt, fordern. Die Wahlreformerörterung würde er möglichſt weit hinausſchieben, die Verhandlungen mit den Eiſenbahn⸗ geſellſchaften über die Wiedereinſtellung der entlaſſenen Ange⸗ ſtellten fortſetzen, jedoch verzichten, Zuflucht zu Zwangsmaß⸗ regeln zu nehmen. Die konſtitutionelle Kriſe in England. * London, 27. Juni. Die konſtitutionelle Kriſis iſt wieder in ſchärfſter Weiſe ausgebrochen durch die abends erfolgte Be⸗ kanntgabe des Amendements eines Lords zur Parlamentsbill. Lord Lausdowne brachte ein Amendement ein, daß keine Maß⸗ regel, welches die Krone oder die proteſtantiſche Thronfolge be⸗ rühre oder die Einrichtung nationaler Parlamente für Irland, Wales, Schottland oder England zum Ziel habe, oder irgend eine Maßnahme, die nicht von dem vereinigten Komitee oder dem Unterhauſe gutgeheißen wurde, der königlichen Sanktion unterbreitet werden dürfe, bevor nicht das Urteil der Wähler eingeholt iſt. Ferner unterbreitete Lord Cromer einen Zuſatz⸗ antrag, der die Ernennung eines Komitees von ſieben Mitglie⸗ dern aus beiden Häuſern vorſieht, das beſtimmen ſoll, ob ein Geſetz eine derartige Bedeutung habe, daß es dem Urteil der Wähler unterbreitet werden müſſe. Die Blätter beider Partei⸗ richtungen erklären die Lage für ernſt und weiſen darauf hin, daß die Lords der Meinung ſeien, der Verſicherungsgeſetz⸗ entwurf hätte die Popularität der Regierung beeinträchtigt. Ferner ſeien die Lords der Meinung, daß das Volk durch die Krönungsfeierlichkeiten einen ſo tiefen Eindruck bekommen habe, daß, falls die Regierung gezwungen ſei, zurückzutreten, ſie die zweite allgemeine Wahl nicht überleben werde. Für alle Fälle ſeien die Lords entſchloſſen, die Regierung zu zwingen, ſich klar darüber zu äußern, welche Garantieen ſie vom König bezüglich der Ernennung der Peers erhalten. Berliner Drahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau.) Der Proteſt der Berliner Geiſtlichen. — Berlin, 27. Juni. Die liberalen Geiſtlichen Groß⸗ berlins ſtellten die bereits angekündigte Proteſterklärung gegen die Amtsentlaſſung des Pfarrers Jatho dem Wortlaut nach wie folgt feſt: Wir erblicken in der Tatſache der Amtsentlaſſung des Pfarrers Jatho, deſſen Jeſusjüngerſchaft un⸗ widerſprochen vor aller Weltklar liegt, eine un⸗ abſehbare Schädigung der Religion unſerer evange⸗ liſchen Landeskirche. Wir werden unbeirrt auf alle Folgen, unſere Verkündigung des Evangeliums allein un⸗ ſerer Gewiſſensüberzeugung folgend, den proteſtantiſchen Geiſt nach wie vor ausüben. Die Erklärung trägt ſchon jetzt zahlreiche Unterſchriften. Eine gleichlautende Erklärung wird demnächſt auch in der Rheinprovinzver⸗ breitetwerden. Wiedervermählung der Wilhelmine Adamowitſch. Berlin, 27. Juni. Aus München wird berichtet: Aus der Umgebung des Münchner Kunſtmalers Glücklich, der zur Zeit in Dachau wohnt, wird beſtätigt, daß er ſich mit Wil⸗ helmine Adamowitſch, der geſchiedenen Frau des einſtigen Erz ⸗ herzogs Leopold und jetzigen Herrn Wölfling, verheiraten wird, Mögen ſie„Glücklich“ werden. Deutſcher Nundflug 1911. — Berlin, 27. Juni. Die bisherige ſchwerſte Etappe des Deutſchen Rundfluges von Hannover nach Münſter, eine Strecke von über 180 Kilometer, haben heute zwei Flieger, Vollmöller und Lindpaintner, trotz der überaus eigenartigen Witterungsverhältniſſe glatt beendet. Vollmöller traf auf ſeinem Etrich⸗Rumpler⸗Eindecker um.23 Uhr von Bielefeld aus am Ziel ein. Lindpaintner, der bei Morgengrauen in Minden geſtartet war, landete auf ſeinem Farmandoppel⸗ decker um.04 Uhr. Er hat ſomit den ganzen bisherigen Flug von Berlin glatt abſolviert. Beide Flieger haben ſtark unter der feuchten Kälte gelitten. Die ganze Kleidung war durchnäßt. Die Orientierung war ihnen ſehr ſchwer gefallen. Nur von Zeit zu Zeit ſahen die Flieger durch den Nebel das Bahngeleiſe, das ihnen als Führung diente. Der Höhenmeſſer zeigte als größte erreichte Hoͤhe 850 Meter, die erforderlich war, um den Teuto⸗ burger⸗Wald zu überfliegen. Lindpaintner brauchte für den Flug Münſter⸗Bielefeld die gleiche Zeit wie Vollmöller, eine Stunde 3 Minuten. Abzüglich der Zwiſchenlandungen brauchte Vollmöller 3 Stunden 13 Minuten, Lindpaintner 3 Stunden 25 Min. für die 180 Kilometer lange Strecke. Von Thelen, der in Minden aufgeſtiegen war, war man 2 Stunden ohne Nach⸗ richt. Schließlich kam die Kunde, daß er 14 Kilometer vor Biele · feld in einem Kornfeld gelandet ſei. Thelen requirierte die Feuerwehr, die den Apparat wieder auf die Chauſſe ſchaffte. Der Flieger ſtieg um 348 Uhr wieder auf, kam aber infolge des Nebels nur 3 Kilometer weit und mußte jenſeits des Teuto⸗ burger⸗Waldes niedergehen, da der Motor unglücklicherweiſe ſtehen blieb. Nur mit vieler Mühe gelang es Thelen, über die Eichen, mit denen die Höhen beſetzt ſind, zu kommen, wobei er mit dem Motor und dem einen Flügel in eine Wieſe kam, mit dem underen Flügel aber in einem Roggenfeld hängen blieb. Dadurch wurde der Apparat herumgeriſſen, Thelen flog heraus und der Apparat lief weiter und wurde total zer⸗ trümmert. Thelen blieb unverletzt. Er muß nun die Mannhiem 27. Juni. abeneral⸗Kuzeiger. Abendblatt. 5. Seite. Tandrairifchaft. i Karlsruhe, 25. Juni. Nach 8 3 und 24 des Tabak⸗ ſteuergeſetzes muß jeder Tabakpflanzer, d. h. jeder Inhaber eines mit Tabak bepflanzten Grundſtückes die bepflanzten Grundſtücke einzeln nach ihrer Lage und Größe genau angeben. Dies iſt auch dann nötig, wenn er den Tabak gegen einen be⸗ ſtimmten Anteil oder unter ſonſtigen Bedingungen durch einen andern anpflanzen oder behandeln läßt. Die Anmeldung iſt bei der Steuerbehörde vor dem 10. Juli ſchriftlich und gegen Be⸗ ſcheinigung einzureichen. Die Vordrucke zu den Anmeldungen können für alle auf badiſchem Gebiet gelegenen Grundſtücke bei der Steuereinnehmerei des Wohnortes des Pflanzers in Empfang genommen werden. Die erſt nach dem 15. Juli bepflanzten Grund⸗ ſtücke müſſen ſpäteſtens am 3. Tage nach dem Beginn der Be⸗ pflanzung angemeldet werden. Für jede Gemarkung, auf der ein Pflanzer Grundſtücke mit Tabak angebaut hat, iſt eine beſondere Anmeldung abzugeben. Die Anmeldungen, die bis zum 15. Juli erfolgen, können alle bei der Steuereinnehmerei des Wohnortes des Pflanzers abgegeben werden. Nach dieſem Zeitpunkte können bei dieſer Steuereinnehmerei nur noch Grundſtücke der Gemar⸗ kung des Wohnortes des Pflanzers abgegeben werden, während die Anmeldungen über Grundſtücke mit Tabakpflanzungen auf benachbarten Gemarkungen bei der Steuereinnehmerei des Pflan⸗ zungsortes abzugeben ſind. Für die von badiſchen Pflanzern mit Tabak bepflanzten Grundſtücke in einem andern Bundesſtaate gelten die Anordnungen der dort zuſtändigen Behörden. Die Be⸗ ſcheinigung, die der Tabakpflanzer über ſeine Anmeldung erhält, iſt ſorgfältig aufzubewahren. Colkswirtschalt. Deutschie Luftschif fahrtsaftiengesellschaft. Unseren gestrigen Mitteilungen über die erste ordent- liche Generalversammlung obiger Gesellschaft tragen wir im nachstehenden einige Angaben über die Einnalſmen und Aus- gaben während des Fahrbetriebs in Baden-Baden vom 21. August bis 14. September vor. Is. nach. Die Einnahmen aus 34 Pasagierfahrten mit 280 zahlenden Fahrgästen betrug 56 100 Mk. An Eintrittsgeldern zur Besichtigung der Halle in Oos wurden 19 829 Mk. gelöst; insgesamt betrugen die Einnahmen also 75 929 Mk. Die Ausgaben während dieser Zeit beliefen sich für Gas, Löhne, Benzin und Oel, Miete des Luftschiffs L. Z. VI, das Eigentum der Luftschiffbaugesell- schaft Zeppelin-Friedrichshafen war, ete. auf 59 305 Mk. Es ist also in der kurzen Betriebszeit ein Ueherschuss von 16 324 Mk. erzielt. Der Verlust der Gssellschaft entstand durch die Zerstörung der ersten„Deutschland“ im Teuto- burger Wald, deren Wiederherstellung 150 o00 Mk. erforderte, sowie durch die Gründungskosten der Gesellschaft im Be- trage von 127 120 Mk. Maſchinen⸗ und Armaturfabrik vorm. Klein, Schanzlin u. Becker, Frankenthal(Pfalz). Unter dem bekannten Vorbehalt berichtet die Frkf. Ztg., daß hei obiger Geſellſchaft im laufenden Geſchäftsjahr die Beſtellungen und daraus reſultierend Fakturenſummen weſentlich höher aren als im Vorjahr, weshalb angenommen werde, daß eine höhere teilung gebracht werden könne. Umtauſch der Aprozentigen Reichs⸗ und prenßiſchen Staats⸗ Schatzanweiſungen. 2 Finanzminiſter haben, wie von der Königl. Seehandlung mit⸗ geteilt wird, in einer jetzt abgehaltenen Beſprechung in Ausſicht genommen, den Beſitzern der am 1. Oktober d. J. fälligen Fprozentigen Reichs⸗ und preußiſchen Staats⸗Schatzanweiſungen . den Umtauſch in neue bis zum Jahre 1915 laufende Schatz⸗An⸗ weiſungen anzubieten. Wenn auch endgültige Entſchließungen von der Entwicklung der Marktlage noch abhängig bleiben müſſen und ein mögliches Angebot erſt ſpäter, etwa Mitte Auguſt, veröffentlicht werden ſoll, ſo iſt es doch für viele von Intereſſe, von den vorläufigen Abſichten ſchon jetzt Kenntnis zu erhalten. Dazu iſt noch mitzuteilen, daß das Reich voraus⸗ ſichtlich einen Teil der am 1. Oktober fälligen Reichs⸗Schaz⸗ anweiſungen zurückzahlen wird, daß aber die preußiſche Finanz⸗ verwaltung den von der Rückzahlung betroffenen Inhabern von Reichs⸗Schatzanweiſungen den Umtauſch in preußiſche Schatz⸗ anweiſungen freizuſtellen beabſichtigt. Zentralverband der Kohlenhändler Deutſchlands. Ueber die Ergebniſſe der Tagung der organiſierten deut⸗ ſchen Kohlenhandels in Heidelberg berichtet der Verband, daß der berufsmäßige Kohlenhandel der Entwicklung der Kohlen⸗ Syndikate und deren Unterverkaufszentralen freundlich gegen⸗ überſteht. Der organiſierte Kohlenhandel ſtellt eine andauernde Rückſichtnahme der Syndikate auf die Lebensintereſſen des ſoliden, arbeitsſamen Handels feſt. Ein feſter Beſtand gut ge⸗ leiteter Syndikate bildet die Gewähr für eine geſunde Entwick⸗ lung auf allen Wirtſchaftsgebieten. Ein harmoniſches Zuſam⸗ menarbeiten zwiſchen Kohlen⸗Syndikaten, Kohlengroß⸗ und Kohlenplatzhandel tritt immer mehr in die Erſcheinung. Der in⸗ duſtrielle, aber auch der Hausbrandverbrauch ſind in bezug auf Streils und zweckentſprechende Belieferung geſicherter denn je. Die Preisentwicklung darf außerordentlich normal genannt werden. Aus all dieſen Gründen iſt eine Erneuerung des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlen⸗Syndikats ebenfalls nur zu wünſchen. Von den Eiſenbahnverwaltungen werden Erleich⸗ terungen bei Ermietungen der Kohlenlagerplätze gewünſcht. Hohe Pachtſätze verteuern den Brennſtoffverbrauch. Ueber zu weit⸗ gehende Reklamen und Agitationen der ſtädtiſchen Gaswerke beim Koksvertrieb iſt Klage geführt worden. Es wurde betont, daß kommunale Gewerbebetriebe das ſelbſtändige Bürgertum im Handel nicht überholen und beſchränken ſollten, zumal die höhere Leiſtungsfähigkeit dieſer Beiriebe durch die Steuern der Allge meinheit geſtützt wird. Die Gewährung zahlenmäßiger Heiz. wertbürgſchaften iſt als techniſch undurchführbar abermals be⸗ zeichnet worden. Die Vertreter des Kohlenbergbaues erklärten einmütig, derartige Gewährleiſtungen nicht in Ausſicht ſtellen zu könnn. Kaliwerke Aſchersleben. der geſtrigen Generalverſammlung waren 102 Aktionäre 15 Vorſitzende des Aufſichtsrats Dividende als im Vorjahr(damals 7 Prozent) zur Ver⸗ Der Staatsſekretär des Reichsſchatzamtes und der preußiſche warenfabrik Peter ſei teinigen Tagen bemächtigte, konnten ſi Zweifel unterliege, daß der Nordtruſt zur Zahlung verpflichtet ſei. Die Verwaltung hält die Fortführung des Kampfes im Intereſſe der Geſellſchaft nicht für tunlich und iſt bereit, die Hand zum Friedensſchluß mit dem Syndikat zu bieten, wenn ſich dieſer unter ſolchen Vorausſetzungen vollziehen kann, daß Aſchersleben nicht zu ſehr geſchädigt wird. Aſchersleben iſt aber bereit, Opfer zu bringen, nur um den Frieden zu erleichtern. Gleichzeitig gab die Verwaltung die Erklärung ab, daß ſie aus dieſer Auffaſſung heraus auch ein Entgegenkommen den Wünſchen der Oppoſition gegenüber zeigen werde. Sie ſei daher bereit, den Juſtizrat v. Gordon in den Aufſichtsrat aufzunehmen und werde zu dieſem Zweck in etwa vier Wochen eine außerordent⸗ liche Generalverſammlung einberufen. Herr Emil Sauer (Berlin) begrüßte die Erklärungen des Vorſitzenden, in denen er einen Erfolg ſeiner Kampforganiſation zu ſehen geneigt war. Im weiteren Verlauf der Verſammlung verwies der Vor⸗ ſitzende darauf, daß auch Herr Geheimrat Kempner ſich dahin ausgeſprochen habe, daß die Amerikaner zur Zahlung der Ab⸗ gaben verpflichtet ſeien. Die Bilanz wurde mit 6590 gegen 1373 Stimmen ge⸗ nehmigt und Decharge mit demſelben Stimmenverhältnis bei Enthaltung von etwa 1500 Stimmen der Verwaltungsmit⸗ glieder erteilt. Die Aktionär⸗Vereinigung erhob Proteſt gegen die Entlaſtung und behält ſich die Anfechtung der Entlaſtung bis zur Klärung der Verhältniſſe vor. Kaliwerk Prinz Adalbert,.⸗G. zu Hannover. In der ordentlichen Hauptverſammlung, in der ein Aktien⸗ kapital von 2 Mill. Mark vertreten war, teilte der Vorſitzende mit, daß der Geſellſchaft ein Bankkredit von 300 000 M. gewährt ſei, welche bis zum 1. Juni 1912 rückzahlbar ſeien, ferner ver⸗ füge die Geſellſchaft über etwa 120000 M. bare Mittel; mit dieſen Beträgen hoffe man den Schacht bis ins Salz zu bringen. Sodann müſſe man allerdings der Beſchaffung von Betriebs⸗ mitteln näher⸗ und an die Aktionäre herantreten. In den Auf⸗ ſichtsrat wurde mit 1445 Stimmen an Stelle des ſatzungsgemäß ausſcheidenden Fabrikanten Paul vom Rath⸗Köln Kaufmann Sartorius, Rheinhold⸗Hannover gewählt. Konkurſe in Süddeutſchland. Göppingen. Heinr. Frank 5, gew. Kaufmann und Wein⸗ händler..⸗T. 11. Juli..⸗T. 18. Juli. Straßburg(Elſ.). Karl Kienzle, Gutspächter in Kronen⸗ burg..⸗T. 13. Juli..⸗T. 20. Juli. München. Ludwig Mayr, Inh. der Ja. Kaufhaus Ludw. Mayr..⸗T. 11. Juli..⸗T. 22. Juli. Die Sübdeutſche Diskonto⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim errichtet in Worms eine Niederlaſſung, die ihre Tätigkeit alsbald beginnen wird. Leuchitmittelsteuer HAusfuhrungsbestimmungen. Die vom Bundesrat erlassenen neuen Leuchtmittelsteuer-Ausführungs⸗ bestimmungen die am k. Juli in Kraft treten, können auf dem Bureau der Handelskammer eingesehen werden. Gebr. Stollwerck,.⸗G. in Köln. In der geſtrigen ordent⸗ lichen Hauptverſammlung, in der 8 Aktionäre mit 1814 Vorzugsaktien und 9000 Stammaktien vertreten waren, wurde der Abſchluß ohne Erörterung genehmigt, der Verwaltung Ent⸗ laſtung erteilt und die Dividende auf 6 Prozent für die Vorzitgs⸗ aktien und 8 Prozent für die Stammaktien feſtgeſetzt. Ein der Reihe nach ausſcheidendes Aufſichtsratsmitglied wurde wiederge⸗ wählt und an Stelle des Oberregierungsrats a. D. Schröder, der Schaaffhauſenſcher Bankverein) neu in den Aufſichtsrat gewählt. Bei der Prinzregentenplatz⸗A.⸗G. München iſt infolge un⸗ zureichender Verkaufspreiſe und einer Abſchreibung auf ein Haus ein Verluſt von 170385 M. li. V. 45 443.) entſtanden. Im laufenden Jahr wird eine Beſſerung der geldlichen Lage er⸗ wartet. Telegraphiſche Handelsberichte. Von der Frankfurter Börſe. In Abänderung der früher getroffenen Beſtimmungen werden vom 29. ds. Mts. an die Mindeſtbeträge im Terminhandel für South Weſtafrika⸗Aktien auf 100 Stück(Eſtr. 100) und ein vielfaches hiervon eſtgeſetzt. Konkurs. *Nürnberg, 27. Juni. Ueber die Kunſtmühle Schmidt u. Ritz in Lauf bei Nürnberg wurde das Konkursverfähren er⸗ öffnet. Von der Reichsbank. * Berlin, 27. Juni. An der Reichsbank machen ſich die Folgen der Maßregel gegen die allzugroße Beanſpruchung am Quartalsende bereits lt. Irkf. Ztg. in ſehr großen Diskontie⸗ krungen von Wechſeln bemerkbar, während die Lombardinanſpruch⸗ nahme bisher recht gering bleibt. .⸗G. ſür Anilinfabrilation, Berlin. * Berlin, 27. Juni. Der Vorſtand der Aktiengeſellſchaft für Anilinfabrikation teilt mit: In letzter Zeit gingen uns mehr⸗ fach unter Bezugnahme auf die Kursſteigerungen unſerer Aktien während der letzten Wochen Anfragen aus Intereſſentenkreiſen zu, ob ein weiterer Zuſammenſchluß unſerer Geſellſchaft mit den beiden anderen Geſellſchaften unſerer Intereſſengemeinſchaft ge⸗ plant ſei oder nicht, oder ob eine Kapitalserhöhung bei unſerer Geſellſchaft in Ausſicht ſtehe. Dieſe beiden Fragen haben wir zu verneinen und wir können ferner gegenüber der Mitteilung eines hieſigen Blattes feſtſtellen, daß leine Transaktionen vorliegen, die geeignet ſind, die Bemeſſung der Dividende für das laufende Jahr zu beeinträchtigen. 1—— Telegraphiſche Vörſen⸗Berichte. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.] * Frankfurt, 27. Juni.[(Fondsbörſe) Der Börſe ſtanden heute zwar keine beſonderen Meldungen zur Verfügung, doch geſtaltete ſich der Geſchäftsverkehr teilweiſe etwas belebter. Der Reichsbankausweis wurde günſtig aufgenommen, die Beſſerung be⸗ trug in dieſem Jahre nahezu 4 Mill. Auch die Prolongationen nahmen einen glatten Verlauf, Geld war reichlich angeboten. Die Umſätze waren auf dem Gebiete der Transportwerte beſcheiden. Lombarden ſind iufolge der weiteren Verzögerung der Südbahn⸗Konferenz zu⸗ nächſt abgeſchwächt, doch hofft man, daß die endgiltige Entſcheidung heute fallen wird. Der Kurs erfuhr im weiteren Verlauf mäßige Be⸗ feſtigungen. Staatsbahn behauptet. Baltimore and Ohio im An⸗ ſchluß an Newyork ſchwächer. Schautungbahn behauptet. Prinz Heinrich feſter. South Weſtafrika verkehrten auf unverändertem Kursniveau. Schiffahrtsaktien lagen ruhig und zur Schwäche neigend. Am Markt der Elektrizitätswerte waren Licht⸗ und Kraftaktien ge⸗ fragt, auch Ediſon erfuhren im weiteren Vexlauf feſtere Tendenz. Montanpapiere weiſen wieder eine ungleichmäßige Tendenz auf Das Geſchäft auf dieſem Gebiete war ſtill. Von ben führenden Werten waren Phönix, Gelſenkirchener und Luxemburg ſchwächer. Die Be⸗ unruhigung, welche ſich in den Aktien der Mitteldeutſchen Gummt⸗ hat ſich in Anbe⸗ tracht der Aeußerung des Vorbeſitzers Louis Peter etwas gelegt. ch weſentlich erholen und notierten 230 glatt. eſt, Deutſcher Verlag 3% Proz. höher. 55 ſche Werte lagen markte waren hei A che Anleihen behauptet, ausländiſche ruh 5 mäßig feſter. Es notierten Kred 4, 5 Staatsbahn 1 ſein Amt niedergelegt hat, wurde Bankdirektor Farwick(A. Lombardon 24, Baltimore and Ohio per Juli 107% a 73 per Juli 176.20, South Weſtafrika 17994,. 7 Am heutigen Liquidationsgeſchäft ſtellten ſich die Zins⸗ und Pro⸗ longationsſätze für Reportgeld: Diskonto⸗Kommandit, Lombarden, Staatsbahn 538—576, Kreditaktien—44, Ruſſen 516 a 478, Deutſche Bank 476 a 498, alles Brutto. Prämien: Lombarden per Ultimo Juli 1 Proz., per Ultimo Aug. 1½, Baltimore and Ohio per Ultimo Juli 196, per Ultimo Auguſt 2756, Diskonto⸗Kommandit per Ultimo Juli 17, per ultimo Auguſt%4, Kreditaktien per Ultimo Juli 14 per Ultimo Auguſt 2½. Berlin, 27. Juni.(Fondsbörſe.] Der ſchwächere Schluß der geſtrigen Newyorker Börſe und einige Realiſationen, im Hinblick auf die heutigen Prämienerklärungen, ließen die Börſe in ſchwächerer Haltung eröffnen. Auf dem Montanaktienmarkt waren ſpeziell Phönix ſtark angeboten, erholten ſich aber bald etwas. Dagegen ſetzte ſich für Harpener gleich nach dem erſten Kurs, der ſich 98 Prozent niedriger ſtellte, eine lebhafte Kaufbewegung ein, wodurch die Kurſe über 2 Prozent gewannen. Gute Nachfrage zeigte ſich anfangs für Elektrizitätswerte, wovon beſonders Ediſon⸗Aktien zu kräftig an⸗ ziehenden Kurſen in größeren Poſten aus dem Markte genommen wurden Von Bahnen gaben amerikaniſche Werte im Anſchluß an Newyork nach, doch heilt ſich der Verkehr in ruhigen Grenzen. Banken und Schiffahrtsaktien wieſen nur wenig Veränderungen auf. Ultimo⸗ geld 536—5½% Prozent. Tägl. Geld ca. 3 Proz. Die Börſe ſchloß ruhig, aber unter teilweiſen Erholungen. Lombarden waren ge⸗ beſſert afu günſtige Beurteilung des Sanierungsplanes. Elektrowerte lebhaft und meiſt höher, Induſtriewerte des Kaſſamarktes waren ziemlich feſt. Chemiſche Werte ſteigend, Badiſche Anilin 4 Proz., Elberfelder Farben 2 Proz., Berliner Anilin 494 Proz. höher, Ma⸗ ſchinenfabrik Koppel ca. 20 Proz. höher. 5 * Berlin, 27. Juni.(Pproduk tenbörſe), Große Geſchäfts⸗ unluſt machte ſich am heutigen Getreidemarkt bemerkbar und daher kam es, daß die Preiſe nur wenig verändert waren. In Weizen fanden per Juli Deckungen ſtatt. Die übrigen Sichten waren am Anſchluß an Amerika feſter. Auch Roggen war in Juli⸗Deckungen gefragt, die anderen Termine behaupteten den geſtrigen Stand Hafer war wenig verändert. Für Ma is und Rüböl beſtand nur geringes Intereſſe. Wette riſchön. Türkenloſe Mannheimer Effektenbörſfe. Vom 27. Juni.(Offizieller Bericht.) An der Börſe waren heute einzelne Induſtrie⸗Aktien zu höheren Preiſen geſucht. Anilin⸗Aktien zu 505 Proz., Verein chem. Fabriken zu 344 Proz., Dinglerſche Maſchinenfabrik⸗Aktien zu 94.25 Proz Mannheimer Gummi⸗ und Asbeſtfabrik⸗Aktien zu 160 Proz.(162 B. und Zuckerfabrik Waghäuſel⸗Akzzen zu 186 Proz.(188.). Badiſch Aſſekuranz⸗Aktien gingen zu 2280 pro Stück um. Obligationen. Pfaudbriefe. 4% Bad. Anil. u. Sodafbr. 102.80 40½ Rh. Hyp.⸗Bk. unk. 1902 99.30 bz4 ½ Bad. Anil. u. Sodafr. 2„„„ verſchied. 90— bzſ Serie B 103.50 3½%„„„Kommunal 91.30 bzſ4 Br. Kleinlein Heidelbg. 98.50 G Stäpte⸗Aulehen. J5 Bürg. Brauhaus, Bonn 103.—G 3% Freiburg i. B. 91.— 504½% Heddernh. Kupferw. 102.— 3½ Heidelberg v. J. 1903 92.50[4 Herrenmühle Genz 99.— 4 Karlsruhe v. J. 1907 101.—-Gʃ4½ Koſth. Cell. u. Paprfbr. 100.75 3 Karlsruhe v. J. 1896 4½ Mannheimer Dampf⸗ 3% Lahr v. J. 1902 91.60 G ſchleppſchiffahrt 98.— 4% Ludwigshafen 102.—G64%½ Mannh. Lagerhaus⸗ 8 4 75 v. 1906 100.40 B. Geſellſchaft 3 5 90.90 B4%½ Oberrh. Elektrizitäts⸗ 4 Mannh. Oblig. 1908 100.50 G] werke, Karlsruhe—. 4 5„ 1907100.— G604%½ Pfälz. Chamotte und 4„ 1906 99.90 0] Tonwerk,.⸗G. Eiſenbg. 102.— 4„„ 10901 100.250 G „ 1885 92.— G 6%»„„ 1888 92. 8 „%„ 1895 91.50 50 „ 1898 91.25 B 3 5„ 1904 91.—[½% H. Schlink u. Cie. 3½%„„ 1905 91.30 B04% Speyerer Brauhaus 3% Pirmaſens unk. 1005—.— 4½ Wiesloch v. J. 1905 91.50 G0 Induſttie⸗Obligation 4% AktlsGef. für Seilinu fſtrie rückz. 105% 103.50 G 4½ Bad..⸗G. f. Röſchiff. u. Seetranspor! 99.— G Altien. Bauten. Brief Geld Brief Ge Badiſche Bank—= 182.— Mannh. Lagerbaus 97.— Gewrbk. Speyer50/ E—.——.—Frankona, Rück⸗ und Pfälz. Bank—. 106.75 Mitverſ. vorm. Bad. Pfälz Hyp.⸗Bank—.— 194.500 Rück⸗ u. Mitverſ. 1250—. Rhein Freditbank—.— 139.50 Fr. Transp.⸗Unfall u. 15 Rhein. Hyv.⸗Bank—.— 198.44 Glas⸗-Verſ.⸗Geſ.—.— Südd. Bank—.— 120.75 Bad. Aſſecuranz— Südd. Disc.⸗Geſ.—.— 118.50 Continental. Verſich. 840.— Mannh. Verſicherung 885.— 87 Chem. Induſtrie. Oberrh. Verſich.⸗Geſ. Ge ab. e went—— 85 Württ. Transp⸗ Verf.—.— 62 Fhem. Fab. Goldenbg.—.— 222.—:“ Verein chem. Fabriken—.— 344.— Juduſirte. .⸗G. f. Seilinduſtrie 140.—— Dingler'ſche Mſchfbr.— 94. Emaillm. Maikammer—.— 119. Ettlinger Spinnerei H. Fuchs Waf. Holbg. Hüttenb. Spinnerei Verein D. Oelfabriken 166.50 166.— Weſt..⸗W. Stamm 216——.— „„ Vorzug—.— 104.— Brauereien. Bad. Brauerei —.— url. Hof vm. Hagen 262.— 260.— Heddernh. Kupferwu. — 120.50 Südd. Kabelw. Frkf. Elefbr. Rühl, Worms———— Kailsr. Maſchinendau 85. Br. Ganter, Freibg. 104.——.— Nähmfbr. Hald u. Neu—.— 8. Kleinlein, Heidelberg—.— 210.— Koſth. Cell u. Papierſ. Hombg. Meſſerſchmitt 79.50 79.— Mannh. Gum. u. Asb. Ludwigsh. Aktienbr.—.——.— Mannh. Aktienbr.—.— 140.— Bfälz. Müblenwerke Brauerei Sinner—.— 218.4. Br. Schrödl, Heidlbg.—.— 190. Pf. Nähm.u. Fahrradf. „Schwartz, Speyer—.— 128.— Port,⸗Zement Hdlbg. „S. Weltz. Speyer—.— 80.—Nh. chuckert⸗Geſf.—.— 139.— —.— 71 50 H. Schlinck u. Cie 24 7—241 —.— 80.— Sudd. Draht⸗Induſt. 148 12 „ 3. Storch., Speyer Br. Werger, Worms Pf. Preßh.⸗u. Spritſb.—.— 167.—, 111.r 7 ehr.. Trausport Würzmühlr Neuſtadt—.——. u, Verſicherung. Zellſtoffabk. Waldhof—.— 257.— B..⸗G. Rhſch. Seetr. 74.——.— 157 5 Waghäuſel 188.—1 Mannh. Dampfſchl.—.— 59.75 Zuckerfbr. Frankenth.—.— 88. Pariſer Produktenbörſe 26 27 7 Hafer Juni 20.55 20.85 Nüböl Juni „ 19.85 19.55„ ülit „ Juli⸗Aug 19.55 19,66„ Juli-Auauſt „ Sepi.-Dez. 18.70 18.75]„ Sept.-Dez. Roggen Junt 19— 19.— Spiritu Jun: „ Jus⸗ d „ Jnali-Aul. 18.— 8.„ Juli-Aug. „ Sepl.⸗Den. 18.— 17.%0„ Sepi.-Dez. Weizen Juni 26.65 26.45 Leinöl Juli-⸗Auguſt uli 26.55 28.20„ Sept.-Dez. „ Juli-Aug. 26.15 26.05 Rohzucker 88 loco „Sept.⸗Dez. 25. 24.95 Zucker Juni Mehl Junt„%„% Juli-Aug. 34.75 34./0„ Olt⸗Jan. „ Sr..l5 5,— Tlzg Seite. General⸗Anzeiger. Abendblatt.) Mannheim, 27. Jum. Kursblatt der Dienstag, den 1 —— Nov. Mai Juli Roggen: Sept.— Nov. Itärz—— Mei Alles Notizlos. ———— ————— ———— —— ———— Berlin, 27. Die Preiſe verſtehen ſich pro 1000 Juni.(Telegramm.)(Produktenbz Vreiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. Mannheimer Produktenbörſe. (Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft) 27 Jun 1911. kg. Hafer: Sept.—— Nov. März Mai Sept. Nov. März Mai Nais:—— Berliner Produktenvörſe. 73 26 27. Wehen per Juli 208.— 208. Mais per Juli—.——.— „ Sepl. 198 75 19875„Sept.—— „Skt. 198.50 198 75 1 88—.— Rüböl per Junt—— Roggen 2 Nan, 17175 174.25„ Okt. 60.10 60 20 1. 167.75 167.50„ Dez—.— 60.— „St⸗ 167.75 167.50 5—— 5———.—[Spiritus 70er loco——. Hafer per Juli 166.— 165 75 Weizenmehl 27.50 27.50 5 9 9 163.25 163 25 Roggenmehl 28.50 23.50 80 5—.——.— Budapeſter Produktenbörſe, Budapeſt, 27. Juni. Getreidemarkt.(Telegramm⸗) 283 27. per 50 kg per 50 kg deber per April———— willig———½ matt „ Mai———— „Okt. 119s— 12 86—— ggen per Ma!———— willig———— willig „ Olt. 940—— 9518 fer per Mat——— M ruhig——— teäge 8855 795L— 780—— Mais per Juli 732—— tuhig 723—— ruhig „Aug. 3 Koßlraßs Auguft 1390—— ruhig 13 90— ruhig 5 Wetter: Warm aber bedeckt. Tiverpooler Pörſe, ziverpool, 27. Juni.(Anfangskurſe.) 26 27. Weiten per Jult 619%½ fſietig 6,19J ruhig 8 kt⸗ 608 608010. Mais ver Juli 408/ träge%/9 ½ ruhig ver Sept. 411% 50%% Teletromue der Continen Reichsbankdis Trankfurter Effentenbörſe. tal⸗Telegraphen⸗Compaguie. kont 4 Prozent. 5 Schlußkurſe. Wechſel. W. 27. 2 erdam kurz 169.05 169.2JCheck Paris 80.70 80 75 „ 80.316 30,388 Baris kur! 80 675 80.683 „ 80.366 80.875„ 30 766 80.775 20.427 20.48 0 84.90 84.988 20.40 20.40 Maseleebe 16.17 16.16 g———lbrwatdistonte 36 870 Steatsvapiere. A. Dentſche. 26. 26 27 t Mh. Stadt⸗A.1903ͤ— „ 19009—— 1„ 1909———— 50 5 98.60 98 60 13* 1905—— „ 1909.———][B. Kusländiſche. 5 88.45 83.455 Arg. l. Gold⸗A. 1887———. 5 St.⸗Anl. 102.50 102.508% Chineſen 1898 101.50 101.50 do. d0.1909————-n„„ 1808 99.— 99.85 8 5 93.60 93.551½% Japaner 97.40 97.25 eee e e Meylkaner äuß. 88/90 96.80 96.60 83.25 83 45 babſſge St001 100.80 100.40 „1908/05 10130 101 25 ad.St.Olabg) 96 50 96.50 M. 93 90 94.— „ 1000 91 50 91.5 „ 1904 91.10 91.10. 1907 91.10o-— „B. K..1915 101 60 101.25 8 1918 101.70 101½75 u. Mllg.Anl. 91.— 91.— s de...⸗Obl. 82.— 82.— Lb GB. Prior. 100 30 100.25 92.80 92 30 boß 1968 101,20 101.15 80,10 80 10 82.85 88.05 * ba Nib. Stapt⸗. 100 uckerfabrtt 188.— 186.— mmobil.⸗Geſ. 84.50 8450 Freytag 161.50 161.50 baum Manubein 120.50 120.50 Aktien⸗Brauerei kkakt. Zweibrücken 96.87 96 87 eltzz, Sonne, Speyer 86.— 86.— verk Heideldg. 163 556390 tfabr. Karlſtadt 129 30 125.30 Anilinfabrit 502 50505,50 rik Griesheim 267264— werke Höcht 550—57 50 em. Fabrit Mh.348 9034440 olzverkohlun⸗ 285.—84.50 Werke Albert 494.50495— Pi9. 145.—145.— aAb. Hagen—.— 278.50 ſe, Berlin „Geſ. Allgem. 274 87 276 25 8 119.—119.50 eſ. Schucert 174.87174% 5 189.—189 ——— —— s Mexikaner innere 63.55— Bulgaren 102.10 102.20 87. dtallen. Rente— %½ Oeſt. Silberrente 96 40 96,40 4½„ Papierrent.—- Oeſterr. Goldrente 99.15 99.05 2 Portng. Serie 66 30 66 60 3 III 67.50 67.60 4% neue Ruſſen 1905 100.20 100.40 4 Nuſſen von 1880 92.40 92.40 4 ſpan. ausl. Rente 4 Türten von 1908 4 unif. 1 Ungler. Goldrente 4„ Kronenrente Verzinsliche Loſe. 3 Oeſterreichiſcher860 178.50 178— Türkiſche 175.80 176.40 87.30 98.30 93 80 91.10 87.30 98.80 93.60 91.20 Aktien induſtrieller Unternehmungen. 82 30 82.30 Spicharz Lederwerke 165.— 164.90 Zudwigsh. Walzur ihle 462 50 461.— Maſchinenfbr. Hilvert 91.— 92.— ee Bidenia 205.——.— Dürrk 510 25 512.— Maſchinen!. Grtznet 275— 275.— Maſch.„,Armalf. Klein Pf. Nähm. ⸗u. Fa jrrad Gebr. Kayſer 190.40 190.70 ſtöhrenkf. v. Dürr KCo——— Schnellpreſſenf. Frtt). 258.50 257.80 Ver.deutſcher Jelfabr. 166.95 166.95 Schlinck u. Eo. 241 50 240.— Schuhſabr. Herz, Frkf. 122 50 122.50 Seilindu trie Wolff 136 70 136.70 'wollſ 38.— —Hamaigarn Katſerstl. 195.50 195.50 Zellſtoffabr. Jaldho 257.— 257.50 Aſchbg. Bu ntpapfher.—— „ Maſchoaofbr. 136.501387.— Frankent). Zuckerfb 1. 385.—335.— Pf. Pulverfb. St. J80 140.—140.— & Halste 240.—248.80 0. Kram. 169.— 189.— 149 80 149.— Bochumer Bergbar Zuderus Goneordia Vertb.⸗G. Deutſch. Zuxemburg Eſchweiler Bergw. Friedrichshütte Ber Gelſenktr ner Bergwerksaktien. 1185 284 5 20 114.50 190.½ 189.% 182. 179.— Br. Königs⸗u. Laurah. 141.50 142.30 Harpener Zergbau 186.½ 187.25 Kaliw. Weſterregeln 213.50 212 50 Oberſchl. Giſeninduftr. 84— 82.75 zhönix 251.25 249.% ——.— 175.— ——— Hewerkſch. Roßleben 200. 199.50 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. Südd. Eifenb.⸗G. 124.— 124.— Hamburger Packue 135.— 184.7 Gcl. Meigeln N Norddeutſcher Aovrd 97 96 5 Ital- ittemesrdahn.r 5 Oeſt.⸗Ung. Staatsb 160. do. Meridionalbahn 125.50 126.50 na. Staats) 160. 78 160.— lti— Obio 107. 80 107 105 Oeſt. Südbahn Lomt. 24% 24.Baltimors un Pfandbriefe. Prioritäts⸗Obligationen. 4% Frl. H9p. Ufdb. 99.90 99 904 Pr. Pfdb. unk. o9 100.— 100.— 4%..B. Pfbreie 99 90 39.904%„„„ 12 99.— 99.— 40% 1905 190 45 180 0 IR„ i 9 %0. Pfdb. 10ʃf 99 60 99 60 0 0 ovy f. f 91.10 91.10 1 83 11 90 50 99.50 31%,% Pr. Bod.⸗Fr. 90 60 90.60 1% Breuß. Pfandb.⸗ 4% tr. Bd Bſd. vo 99.40 99 40 Bant unk, 1919 100.— 100.— 4% 5 40% Pr. Pdbr.⸗Bk.⸗ 5 unk. 92 99.40 99.40 Hyp.⸗Pfdbr. Emiſ. 4%„ Pfdbr. v. 01„ 80u. 31 unkündb. 20 100 20 100 20 unk. 10 99.40 99.40 9 8 4%„ Pfdbyw. 0g 15 90 70 90 70 unk. 12 99.50 99.50 loh RH 8 20 100 20 100 20 37 Pfdbr..g6 11½% Pr. pbbr.„Bt.⸗ 89 d. 94 90.— 90.— 85 en 4%„ Gom.⸗bl. 1% 1907 95.30 99.30 v., unk. 10 100 10 100 1 4%„„ 1912 99 60 99 60 8%½%„ Gom.⸗Obl, 10% 1917 99.60 99 60 v. 87/01 91.— 91.—4% 1919 100.80 10030 6%„ Com.⸗Obl. 1%„„„ 1921 100 70 100 70 v. 96½6 90.— 90. 1„ verſchied. 90.— 20.— 47.Hop..⸗B.1828 120.120.— 12%„ 5 1914 89.90 89.90 5 97.— 97. f 5ih..7 91.30 91.80 1½% Rh..⸗. G. O 26„„„ 89. 70 89.70%e% Pf. B. Pr.⸗5. „„„„ 03-18 99.20 99.20 2½ It.ttl.u. G..—.—8 4„„„ bnt 99.25 99.25 4„„„.n 99.50 99.50 0% funs. Ger).-.⸗A. 870.— 870— Bank⸗ und Berſicherungs⸗Aktien. Badiſche Bauk Verg u. Metallb. Berl. Handels⸗Geſ. Fomerſ. u. Dist.⸗B. Darmſtädter Banl! Deutſche Bank Deutſchaſtat. Ban! D. Effekien⸗Bauk Disconto⸗Comm. Dresdener Baut Eiſenb. Rentbank Frankf. Hyp.⸗Ban ude 13150 131.50 125.60 125.60 166— 165% —.—— 126./ 126.50 263 25 263./ 145— 145.25 123.— 123— 88.— 188 158.50 156% 175 50 175 50 218.50 218,50 106 60 105.60 127.25 127. Oeſterr.⸗Ung Ba⸗tt 138 20 138.20 Oeſt. Länderbank 133.40 183.20 Kredit⸗Anſtalt 207.%¾ 206.75 Pfälziſche Bank 1056.75 106.75 Pfälz. Hyp.⸗Bank 193.50 191.— Daat Hypotheknd. 124.60 123 30 Deutſche Reichsbl. 148—143.— Khein. Kreditbank 139 60 139.50 Rbein. Hyp.⸗B. M. 198.05 198 40 Schaaffb. Bankver.—.— 137 10 Südd. Bank Nhm. 120.75 120.75 Biener Baukver. 137.80 138.— Südd. Diskont 118 60 118 60 (Bank Ottomane 142.— 142— e 4,., 27. Juni. Kreditaktien 207.—, Diskonko⸗ Lombarden 24 Commandit 187 ¼, Darmſtädter 126.½, Dresdner Bank 166.% Han⸗ delsgeſellſchaft 166.— Deuiſche Bank 263.25 Staatsbabn 160.—. Bochumer 284.50, Gelſenkirchen 199.25, Laurahütte 175 25 Ungar 93 80 Tendenz ruhig. Nachbörſe. Kreditaktien 208.75, Diskonto⸗Commandit 188.—, Staatsbahn 160.., Lombarden 24.— BVerliner effentenbörfe. Berlin, 27. Juni.(Anfangs⸗Kurſe.) Kreditaktien 207.25 207.25 Laurahütte 176.—.— Dise.⸗Kommandit 188.—188.— Phönix 251 50 249./ 0 10 607 160.25 Harpener 186./% 185.75 ombarden e 5 nd.: wa er. Bochumer 234.JL,—.— Berlin, 27. Juni. Schlußlurſe.). Wechſel London 20.42 20.425 Reichsbank 143.— 142.90 Wechſel Paris 80.70 80.70 Nhein. Kroditbank 139.50 139 20 20% Reichsanl. 102.20 102.10 Ruſſenbank 158— 159.10 8000 1909—.——.— Schaaffb. Bankv. 137.40 137.— 17 Nöich anl. 93.75 93.70 Südd. Disc.⸗G.⸗A. 118.70 118.70 35 0 1909—.——.— Staatsbahn 160.— 160,25 30% Keichs auleihe 88 60 88 50 gombarden 4% Gonſols 102 60 102 60 Baltimore u. Ohio 107.½ 107.J 8 5—.——.—[Canada Paatſte 244.½ 242.— 3%% 7 93.70 93.60 Hamburg Packet 135.10 134 90 3%„ 1909—.——.—Nordd. Llavd 97.— 97.— 3e% 83.40 83.40 Aranbg. Bergwksgſ. 371.50 378.— 40% Bad. b. 1901 100.70 100,30] Bochumer 234.7% 284.75 4%„„1908/09 101 20 101 30 Deutſch⸗Zurembg. 189. 189 ½ 3%„ Lonv.———— Dortmunder—— 8%„ 1902/09 91.10 90.90 Gelſenkirchner 199 25 199.% 3½% Bayern 91.25 91.10 Harpener 186.50 187.50 12 8—55 90 80 90,60 Laurahütte 1 80.10 80.— Phönix 250.80 249.60 30% San auſen 83.— 82.90 Weſteregeln 213— 213— 3u Japaner 1905 97.30 97 40 Allg. Glektr.⸗Geſ, 274.70 275 70 30% Italiener—.——— Anilin 504.— 508.— 4% Ruſſ. Anl. 1902 92.75 92 60 Anilin Treplow 415.— 418.70 30% Bagdadbahn 8680—. Brown Boveri 143.20 143.20 Oeſter. Kreditakien 207.— 207—[Chem. Albert 496. 496— Berl. Handels⸗Gel. 165% 165 75 D. Steinzeugwerte 283 20 233.20 Darmſtädte! Baut 126.½ 126.%Elberf. Farben 507—— Deutſch⸗Aſiat. Bant 145 80 146.— W Koſtheim 221— 220.70 Deutſche Ban! 263.% 263% Rüttgerswerken 191.10 191— Disc.⸗Kommandit 188.— 188.—5 Tonwaren Wiesloch 128,50 123 50 Drasdner Bank 156.¾ 156.25 Wf. Dra t. Sangend. 205,70 200.— Eſſener Creditanſt. 167— 167.— Zellſtoff Waldhof 254.— 254.— W. Berlin, 27. Junt. Kredit⸗Aktien Disoknto Komm. 200.b 207 188.½ 188,% (Telegr.) Privatdiskon! 3 70 Nachbörſe. Staatsbahn—.— 160 75 Lombarden 24.7½%% 25.½ Londoner Effektenbörſe. London, 27 Juni. 2/% Conſols 3 Reichsanleihe 4 Argentinier 4 Italtener 4 Japaner 3 Mexpikaner 4 Spanier Ottomanbant Amalgamated Anacondas Mio Tinto Central Mining Chartered Beers CGaſtrand Seduld (Telegr.) 79˙¼ 79¼ 82 6 88ʃ0. 108— 9 K10 32 77 94%/ 18 ½ 73%% 8095 70¼ 13— Anfangskurſe der Effektenbörſe. Moddersfontein 12% 12˙55 Premier 75 7¹ Rand mines Atchiſon comp. 118½% 117¼ Canadian 249% 248½ Baltimore 111 111 Chikago Milwaute 132— 131— Denvers com. 29½½ 29% Exie 38½% 31¼ 1 Grand TrunkIII prefl. 50% 60¾ ord. 29— 28% Loüisville 156 156½ Miſſouri Kanſas 381—5 38½ „Ontario 47 47— Soutbern Paciftie 126% 127½ Union 19. Pariſer Börſe. Paris, 27. Juni. Anfangskurſe. 3 40 Rente 95.17 95,20 Debeers 478.— 476.— Spanier 96.82 96,70 Eaſtrand 120.— 119.— Türk. Looſe—.——.—Goldfteld 183.— 133.— Banque Ottemane 715.— 718.—' Randmines 199.— 199.— Rio Tinto 1789 1754 Wiener Börſe. Wien, 27. Juni. Borm. 10 Uhr Kredilaktien 652.50 662.—— Oeſt. Kronenrente 92.05 92.05 Länderbank 532.50 533.—]„ Papierrente 96.80 95.80 Wiener Bankverein 548.70 548.70„ Silberrente 96.85 95.85 Staatsbahn 757.50 758.200 Unger. Goldrente 111.70 111.55 Lombarden 126— 193.—-„ Kronenrente 91.— 91.05 Marknoten 117.63 117.65 Alpine Montan 813.—812.50 Wechſel Paris 94.93 94.95 Tend.: ruhig. Wien, 27. Junt. Nachm..50 Uhr. Kreditaktien 661. 662.70[Buſchtehrad. B. 1020 1020 Oe ſterreich⸗Ungarn 1939 1939Oeſterr. Papierrente 95 85 95.80 Bau u. Betr..⸗G.—.„ Silberrente 95 85 95.80 Unionbank 626.— 628.—„ Goldrente 118 30 116.40 Ungar. Kredit 836.—835.— Ungar. Goldrente 111.40 111.55 Wiener Bankverein 549.—549.— Kronenrente 91.— 91.10 Känderbank 533.—532.— Ich. Frankf. viſta 117.63 117.63 Türk. Loſe 251.— 249.—]„ London 240.17 240.20 Alpine 818.—813.-]„ Paris 91.93 94.93 Tabakaktien———, Amſterd.„ 198.95 198.95 Nordweſtbahn—.——.—Npoleon 19.02 19.02 Holzverkohlung—.———[Marknoten 117.35 117.63 Staatsb ahn 757.50 759,20 Ultimo⸗Noten 117.55 117.55 Lombarden 125.—121.— Tend.: träge. felarx& Goldschmidt, Mannheim Tel- ramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 58 und 1632 27. Juni 1911: Proviſtonsfrei! Der⸗ Kaufer Wir ſind als Selbſttontrahenten kaͤufer unter Vorbehalt: 8 **— ——————————ę Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwi en— M. 450 Badtiſche Feuerverſicherungs⸗Bank— M. 250 Badiſche Maſchinenfabrik Sebold, Durlach 182— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Attien 55— Vorzugs⸗Aktien 97— Benz& Co. Rhein. Gasmot., Marnern, 167 165 Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 64 zfr.— Bürgerbräu, Ludwigshafen— 234 Chemiche Fabriken Gernsbeim⸗Heubruch— 127 Compagnie francaiſe des Phosphates de Oceanie fs.1480— Datmier lotoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim 8 223 Deutſche Celluloidfabrik Leipzig 279— 92 5 Südſeephosphat.⸗G&G.— 169ffr Europa, Rückverſ. Berlin M. 680— Erſte Jeſterrecc. Glanzſtoffabriken 188 182 Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens— 97 Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei. Nannheim 55⁵— Herrenmühle vorm. Geng Heidelberg 94— Kühnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal— 108 Lindes Eismaſchinen 163 162 London und Provincial Electric Theatres Itd. (vollbezahlt.) 23/ ſh. 21/ſh Maſchinenfabrit, Werry 121¹— Neckarſulmer Fahrradwerke 181 128 Pacific Shares alte ſhares„ „.3% 8 75 Paere— 25½% sh Preußiſche e M. 430 M. 415 Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft 126 ifr.— Rheiniſche Autemobil⸗Geſellſchaf.⸗G., Mannheim 169— Rhein. Metallwarenfabrik M. 220 M. 205 Geane e Mannh 140— Rheinſchiff.⸗A.⸗G 8 Fendel, Mannheim 106 10ã Stahlwerk Mannh— 115 Süddeutſche te Mannheim 109— Süddeutſche Nabel, Mannheim, Genußſcheine— M. 170 Unionwerke,.⸗G., Fabrikenf. Vrauerei⸗Einrichtu tungen 162— Unionbrauerei Karlsruhe— 523fr Union, Projektionsgeſellſchaft, Frankfurt— 226 Vita Lebensperſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— M. 540 Waggonfabrik Raſtatt 96— Weißenhofterrain.⸗G. Stuttgart— 99 zfr. Geſchüftliches. * Das Anſehen, welches die von Dr. Zucker in die Therapie eingeführten Bäderzuſätze„Silvana“ in Aerztekreiſen genie⸗ ßen, ſteht wohl ohne Beiſpiel da. Ein bekannter Kliniker äußert ſich darüber wie folgt in einem mediziniſchen Fachblatt:„Wir wenden die verſchiedenen Formen der Silvanabäder(Lavendel⸗, Waldkräuter⸗, Kiefernadel⸗, Kalmus] ſeit einiger Zeit in der Frauen⸗ und Kinderpraxis an und halten ſie wegen ihrer auf⸗ fallend erfriſchenden Wirkung und ihres unpergleichlichen köſt⸗ lichen Aromas für eine der beſten Produkte, das uns die chemiſche Induftrie ſeit langer Zeit beſchert hat.“ Die Silvangeſſenzen ſind in Originalkartons à M. 3, reichend für—12 Bäder oder zirka 300 Waſchungen, zu haben in Apotheken, Drogerien und Parfü⸗ merien. Man verlange von der Fabrik Max Elb G. m. b.., Dresden ausführlichen Proſpekt, der gratis und zugeſchickt wird. Po J. B. Jalin 8910 Für Politik: uliu itte; für Kunſt und Feuilleton: Fulius Witte; für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung; Richard Schönelder: für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Frans Kirchen für den Inſeratenteil und N Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei. G Eruſt Müler. Die ſchlimmſten Feinde der Kinder ſund die 86i im bnppeh auftretenden Magen⸗ und Darmkrankheiten. Den beſten Schutz da⸗ gegen bietet eine rationelle Ernährung mit„Kufeke“, welches dem Organtsmus die zu ſeinem Aufbau nötigen Nährſtoffe. und ihn dadurch gegen Krankheiten widerſtandsfähiger macht. Die im „Kufeke“ enthaltenen Mineral⸗ und Eiweißſtoffe fördern die Knochen⸗ und Muskelentwicklung aufs günſtigſte. Hünpadi Janos Gaxlehner's Sitterquelle.) lassen Sie Zen nichts Worhukällses CCCCTCCCCCCCCCCCCCDCVCCCCDCVCVVCVCVCVCVCCVCVCoVVVCVCCCVCoTCVVCCCVCVCCCVVCVCVVCVCVVVVCVCCCVVCVCCVCCVCVCCVCCVCCC 12Cͤ 0————e. DeeeSeeee Fen e 21.eee etien n e/ 19U — 22 2222222222222227922222 31717177727725 22 2222222222222222222222222222 8—— für alle Ibbeige des modernen Sports —— MN Wochenbeilage des ſflannhei mer deneralanzeiger(Badiſche leueſte flachrichten) —= 22750— — * 1 — 2 rg 2 — — — 0 5— ie Eine Unterredung mit Hans Grade über das deutſche Flugweſen. Hans Grade, der berühmte deutſche Flugzeugführer, Er⸗ finder und Erbauer der bekannten Gradeflieger, empfing einen Mitarbeiter der„Leipz. N. Nachr.“ und äußerte ſich in lie⸗ benswürdiger Weiſe über verſchiedene intereſſante Punkte des deutſchen Flugweſens. Der Mitarbeiter gibt folgende Schilde⸗ rung ſeiner Unterredung: Nachdem wir uns zunächſt über Fra⸗ gen allgemeiner Natur und über die Reſultate der deutſchen Ueberlandflüge unterhalten hatten, bemerkte ich, daß es mit der Begeiſterung für das Flugweſen in Deutſchland vielfach noch ſchlecht beſtellt ſei und daß es namentlich an der Opferwilligkeit bei uns fehle. Frankreich ſei uns in dieſem Punkte doch entſchieden voraus. Grade nickte und meinte:„Man muß unſer deutſches Publikum zunächſt einmal davon überzeu⸗ gen, daß der Flugſport keine Spielevei iſt, daß die Flieger nicht zum Privatvergnügen in der Luft umherkutſchie⸗ ren, ſondern daß es ſich um eine durchaus ernſte Sache von weittragender Bedeutung handelt. Die Flugmaſchine hat ihre Exiſtenzberechtigung längſt erwieſen, ſie hat die Entwicklungs⸗ zeit bereits hinter ſich, und heute können wir auf wirklich hervorragende und prächtige Leiſtungen zurückblicken. Der Deutſche verhält ſich jeder neuen Erfindung gegenüber reſer⸗ viert, ſo war es bei dem Automobil und ſo iſt es auch beim Flugzeug. Wenn man aber bei uns zur Einſicht kommt, dann hat das Ausland ußs bereits den Rang abgelaufen, und es be⸗ darf der ganzen Energie und Tatkraft unſerer Induſtrie, um den Vorſprung wieder einzuholen. „Glauben Sie, daß die Flugmaſchine ſich zum all⸗ gemeinen Verkehrsmittel entwickeln wird?“ warf ich jetzt ein.„Ohne Zweifel!“ antwortete Grade.„Die Be⸗ triebsſicherheit der Flugzeuge wird ſich mit der Zeit immer mehr ſteigern, die Unfälle werden vermieden werden, und das Zutrauen des Publikums wächſt. Sind dieſe Vorbedingungen erfüllt, dann gehört das Flugzeug der Allgemeinheit. Als Ver⸗ kehrsmittel hat das Flugzeug ganz bedeutende Vorteile. Ganz abgeſehen davon, daß es ein wunderbarer Genuß iſt, im Flugzeug über Dörfer und Städte von einem Ort zum an⸗ dern zu fliegen, ſpielt auch die Schnelligkeit eine große Rolle. Wenn ich z. B. von Bork, wo ſich bekanntlich meine Fabrik befindet, nach Leipzig mit dem Schnellzuge fahre— die Strecke beträgt 110 Kilometer und entſpricht derjenigen Berlin⸗Leip⸗ zig—, ſo gebrauche ich mindeſtens 2½ Stunden, mit dem Flug⸗ zeug lege ich die Strecke bereits in 1 Stunde 10 Minuten zurück. Das Fliegen war bisher ein koſtſpieliger Sport, weil die durch Bruchſchaden nötig werdenden Reparaturen viel Geld koſten; je mehr der Flieger aber mit dem Apparat vertraut wird, um ſo geringer iſt der Bruchſchaden. Ich habe z. B. an meiner Maſchine, abgeſehen von dem Defekt beim Sachſenfluge, im letzten Jahre nur für 50 Mark Bruchſchaden gehabt.“ „Glauben Sie, daß Deutſchland in der Lage ſein wird, den franzöſiſchen Vorſprung auf dem Gebiete des Flug⸗ weſens wieder einzuholen?“ warf ich ein. Grade antwor⸗ tete:„Zunächſt müſſen wir einmal feſtſtellen, daß uns die Fran⸗ zoſen in mancher Hinſicht bezüglich des Flugweſens gar nicht ſo viel voraus ſind. Zugegeben werden muß, daß in dem leicht begeiſterungsfähigen Frankreich ein größerer Enthuſias⸗ mus für das Flugweſen vorhanden iſt, Sache nach Kräften, und Tatſache iſt, daß ſich das Flugweſen in Frankreich außerordentlich ſchnell entwickelt hat. Es iſt eine Lieblingsidee der Franzoſen, ſie ſeien auf allen Gebieten die erſte Nation, deshalb nehmen ſie den Mund oft recht voll und verkünden der Welt ihre glänzenden Erfolge, die, bei Licht betrachtet, ſich ganz anders ausnehmen. Ich will zurückgreifen auf den Rundflug durch Oſtfrankreich. Es ſind hier beiſpiels⸗ weiſe gute Flugleiſtungen und Zeiten erzielt, daß man aber an jedem Ort mehrere Maſchinen zum Auswechſeln zur Ver⸗ fügung hatte, iſt verſchwiegen worden. Die franzöſiſche Indu⸗ ſtrie iſt ein großes Riſtko eingegangen, was anzuerkennen iſt. Daß aber die Maſchinen franzöſiſchen Urſprungs beſſer ſind, als die deutſchen, kann man nicht behaupten. „Durch die großen Rundflüge in dieſem Jahre wird ohne Zweifel auch bei uns das Intereſſe für den Flugſport geweckt werden,“ ſagte ich.„Das ſtimmt“, verſetzte Grade.„Wenn das große Publikum einmal Gelegenheit gehabt haben wird, ein Flugzeug in der Luft zu ſehen, dann wird es auch bei uns an Begeiſterung nicht fehlen. Ich habe es mehrere hundert Mal er⸗ lebt, daß das Publikum, das zunächſt die Flugmaſchine am Boden hinſauſen und ſich plötzlich pfeilſchnell in die Luft er⸗ heben ſah, von dieſem Anblicke ganz begeiſtert war. Seine Ge⸗ fühle in dieſem Augenblick drückte ein Berliner ſehr draſtiſch aus, indem er ſagte:„Menſch, ik ſage Dir, ik war ganz baff“. Auf meine Frage, ob die Flugzeuge im Kriege erfolgreich Verwendung finden würden, äußerte ſich Herr Grade ſehr hoffnungsfreudig:„Zunächſt hat das Flugzeug gegenüber dem Lenkballon den Vorzug der Billigkeit. Für die Koſten eines„Zeppelin“ kann man bereits 25 bis 35 Flugzeuge an⸗ ſchaffen. Die größere Betriebsſicherheit, leichterer Transport, größere Schnelligkeit, die es ſchon in einer Höhe von 300 bis 500 Meter unmöglich machen, auf das Flugzeug zu ſchießen, das ſind, kurz geſagt, die Vorteile der Flugmaſchine. Daß ein Flieger wichtige Kundſchafterdienſte leiſten kann, iſt durch die Praxis auch bei unſeren Ueberlandflügen längſt erwieſen. Un⸗ ſere Militärbehörden zeigen denn ja auch das lebhafteſte In⸗ tereſſe dafür.“ Ich ſchnitt jetzt ein ernſtes Thema an und fragte den Flie⸗ ger nach der Urſache der Todesſtürze. Grade meinte:„Nach meinem Dafürhalten ſind ſie vielfach in Rekordjägerei begründet, indem junge Flieger mit einem wah⸗ ren Draufgängertum alle Rekords über den Haufen rennen wollen, ohne genügend Erfahrung zu beſitzen. Vielfach ſind auch die Maſchinen nicht ſtark genug gebaut; denn wenn in der Höhe der Motor verſagt, und der Flieger im Gleitflug zur Erde geht, wird ein ſehr großer Druck auf die Tragflächen aus⸗ geübt. Wenn nun eine der Flächen nachgibt, oder gar bricht, Hann iſt ein Unfall unvermeidlich, und tatſächlich ereignen ſich man unterſtützt die die meiſten Unfälle bei den Gleitflügen. Es ſind jetzt Beſtreb⸗ ungen im Gange, um die Apparate vor ihrer Inbetriebnahme ganz genau zu prüfen, um dadurch möglichſt Unfälle zu ver⸗ hüten.“„Beſchleicht Sie denn kein Angſtgefühl, wenn Sie im Flugzeuge die Luft durchſegeln?“ fragte ich.„Im eigenen Zu⸗ trauen liegt das Gefühl der Sicherheit?“ gab der Flieger zur Antwort.„Das Sicherheitsgefühl beſtimmt alles, und zahl⸗ reiche Unfälle wären vermieden worden, wenn die Flieger ein größeres Gefühl der Sicherheit und mehr Kaltblütigkeit ge⸗ habt hätten.“ — 2 ö— Anternationale olympiſche Spiele. (Veranſtaltet von der Fußball⸗Geſellſchaft 1903 Ludwigshafen am 25. Juni.) Ludwigshafens Feſte ſind auch Mannheims Feſte— ich meine, auf dem Gebiete der Leichtathletik. Es nimmt daher nicht Wunder, wenn ſich bei der Olympiade der.⸗G. 1903 Ludwigshafen jedes Mal ein großer Teil des Publikums aus Mannheimern rekrutiert. Die Leichtahtleten Mannheims ſind ebenfalls immer zahlreich zur Stelle und kehren nie leer über den Rhein zurück. Am vergangenen Sonn⸗ tag beteiligten ſich von einheimiſchen Vereinen:.⸗K. Viktoria, Union V. f.., Turnverein 1846,.⸗G. 1896 und.⸗V. Paläſtra. Viktoria errang vier erſte und zwei zweite Preiſe und Union und.⸗V. 1846 je einen zweiten Preis. Von den anderen teilnehmenden Vereinen konnte Turnverein Milhuſina, Mülhauſen ſechs,.⸗V. Kickers⸗Vik⸗ toria Frankfurt zwei,.⸗K. 1880 Frankfurt einen,.⸗V. Straßburg zwei, ſowie.⸗G. Revidia Ludwigshafen und Athletenklub nördl. Stadtteil Ludwigshafen je einen Sieg erzielen. Die einzelnen Wett⸗ kämpfe waren ſehr ſtark beſetzt und nötigten jeweils den Konkur⸗ renten all' ſeine Kräfte herzugeben, um erfolgreich zu ſein. Am ſpannendſten war, wie dies ja ſtets der Fall iſt, das 400⸗Meter⸗ Stafettenlaufen. Viktoria und 1880 Frankfurt lieferten ſich einen hartnäckigen Kampf, aus dem ſchließlich jener Verein als Sieger hervorging. Der erſte Läufer Viktorias(Schmitz) wird zwar kurz vor dem Ziel, nachdem er durch guten Start Vorſprung erreicht hatte, von Frankfurt überholt, doch ſchlägt Falkner, der 2. Mann, in prächtigem Lauf ſeinen Frankfurter Gegner und Huft und Kern be⸗ halten den hierdurch erlangten Vorſprung zum Ende inne. Frank⸗ furts verzweifelte Anſtrengungen können den Sieg Viktorias nicht mehr verhindern. Die 3000-Meter⸗Stafette gewinnt.⸗VB. Straßburg durch ſeinen erſten Läufer Amberger, hinter dem der Frankfurter Scholk weit zurückbleibt. Straßburg hat dadurch leichtes Spiel und ſiegt überlegen. Im 50⸗Meter⸗Juniorlaufen ſtartet Schmitz(Viktoria Mannheim) vorzüglich, wodurch er die Niederlage des gegen Schluß noch aufkommenden Schwagers(Frank⸗ furt 1880) beſiegelt. Im 100⸗Meter⸗Juniorlaufen wird in⸗ deſſen Schmitz mitten auf der Strecke von Schrager und Bock eingeholt und unterliegt alsdann im Endkampfe. Den 1. Ehrenpreis desß 100-Meter⸗Seniorlaufens erhält Kern(Viktoria Mann⸗ heim), der in wunderbarem Stile läuft und Maurer immer weiter hinter ſich lähn Aeußerſt intereſſant war auch das 400⸗Meter⸗ Laufen, das die beſten Läufer am Start ſah. Perſon und Pou⸗ lenard ſetzen ſofort bei Beginn mit dem Kampfe um die Führung ein, die Perſon zu übernehmen und bis ans Ende einzuhalten vermag. Poulenard endet 2 bis 3 Meter hinter dem Straßburger. Auch im 800⸗-Meterlaufen unterliegt der Franzoſe und zwar gegen Blanſch(Kickers⸗Viktoria Frankfurt), deſſen Klubgenoſſe Scholk im 1000-Meter⸗Juniorlaufen den 1. Platz belegt. Hinter Scholk landete Jung von Union Mannheim. In den Wurf⸗, Stoß⸗ und Sprungkonkurrenzen war vornehmlich Uettviller(Mülhauſen; ſieg⸗ reich. Ihm fielen die Ehrenpreiſe des Diskuswerfens, Schleuderballwerfens, Kugelſtoßens, des Hoch⸗ ſprungs, Weitſprungs und Dreikampfes anheim. In letzterer Konkurrenz beſiegte er Fegbeutel(Viktoria Maunheim), der im Stabhochſprung den höchſten Sprung erzielte. Im Speer⸗ werfen hat Junium(Revidia Ludwigshafen) den beſten Wurf. Im Anſchluß an die Wettkämpfe fand die Verteilung der Preiſe ſtatt, die 8 geſchickt gewählt waren und namhaften Wert repräſen⸗ tierten. Hier die Reſultate der einzelnen Kümpfe: I. 50⸗Meter⸗Juniorlaufen. 1. M. Schmitz,.⸗K. Viktoria Mannheim, 6 Sek. 2. R. Schwa⸗ ger,.⸗K. Frankfurt 1880, Frankfurt a.., 6/5 Sek. 3. R. Planett, Sportverein 1910, Kaiſerslautern, 65 Sek. 4. K. Gräf, L..⸗G. 1903 Ludwigshafen, 7 Sek. II. Weitſprung mit An lau 1. L. Uettviller, Turnverein Milhuſina, Meter. 2. J. Fegbeutel,.⸗K. Viktoria Maunheim, 5,71 3. Ch. Poulenard, Aſſ.⸗Sport, de la Saine, Paris, 5,63 Meter. III. loo-⸗Meter⸗Juniorlaufen. 1. R. Schwager,.⸗K. Frankfurt 1880, Frankfurt a.., 1125 Sekunden. 2. F. Bock,.⸗K. Frankfurt 1880, Frankfurt 1195 Sek. 3. M. Schmitz,.⸗K. Viktoria Mannheim 11% Sek. 4. Guſtav Weiner Turnverein Mannheim 12 Sek. IV. 100⸗Meter⸗Seniorlaufen. 1. E. Keru,.⸗K. Viktoria Mannheim, 11 Sek. 2. E. Maurer, .⸗K. Frankfurt 1880, Frankfurt, 11½ Sek. 3. H. Huft,.⸗K. Viktoria 1 1195 Sek. 4. W. Heßler, Turnſportverein Frankfurt a. M. 12 Sekunden. Meter. V. Diskuswerfen. 1. L. Uettviller,.⸗V. Milhuſina, Mülhauſeu, 35,72 Meter. 2. K. Schwald, Athl.⸗Sport.⸗V. Germania, Lahr, 31,24 Meter. 3. Ph. Junium,.⸗G. Revidia, Ludwigshafen, 29,74 Meter. VI. 400⸗Meter⸗Stafettenlaufen. 1. Fußballklub Viktoria Mannheim(Schmitz, Falk⸗ ner, Huft, Keruf 47½5 Sek. 2..⸗K. Frankfurt 1880, Frankfurt a.., 4775 Sek. 3. Straßburger.⸗V., Straßburg, 4835 Sek. 4. Sportverein 1910, Katſerslautern 4926 Sek. VII. Stabhochſprung. 1. J. Fegbeutel,.⸗K. Viktoria, Mannheim, 3 Meter. 2. H. Diehl, Turnverein Mannheim,.80 Meter. 3. G. Greulich, Turn⸗ verein Mannheim, 2,70 Meter. VIII. Kugelſtoßen(7½ Kg.) 1. L. Uettviller, Ti⸗V. Milhuſina, Mülhauſen, 11,08 Meter. 2. A. Schmitt, Fußball⸗Verein, Kaiſerslautern, 10,21 Meter. 3. P. Gerdon, L..⸗G. 1903, Ludwigshafen, 9,80 Meter. IX. Speerwerfen(freier Stil). 1. Ph. Junium,.⸗G. Revidia, Ludwigshafen, 48,42 Meter. 2. Fr. Dieringer, L..⸗G. 1903, Ludwigshaſen, 47 Meter. 3. L. Uett⸗ viller,.⸗V. Milhuſina, Mülhauſen, 44,10 Meter. X. 3000⸗Meter⸗Stafettenlaufen. 1. Straßburger Fußballverein, Straßburg(Am⸗ berger, Perſon, Charpentier) 8 Min. 31½ Sek. 2..⸗V. Kicker⸗Vik⸗ toria, Frankfurt a.., 8 Min. 46½5 Sek. 3. L..⸗G. 1903, Lud⸗ wigshafen. 4. Fußballverein Kaiſerslautern. XI. 1000⸗Meter⸗Juniorlaufen. 1. R. Scholk,.⸗V. Kickers⸗Viktoria, Frankfurt 2 Min. 51 Sek. 2. W. Jung, Union, V. f.., Mannheim, 2 Min. 54% Sek. 3. H. Benzinger,.⸗K. Viktoria Feudenheim 2 Min. 5726 Sek, 4. Flory, Straßb..⸗V., Straßburg, 2 Min, 58 Sek. XII. 800⸗Meterlaufen. 1. F. Blauſch,.⸗V, Kickers⸗Viktorig Frankfurt 2 Min, 5½ Sek. 2. Ch. Poulenard, Aſſ.⸗Sp. de la Saine, Paris, 2 Min. 6½ Sek. 3. L. Bergeret, Jeuneſſe Athletique, Paris, 2 Min. 1895 Sek. 4. H. Volk. Union, V. f.., Mannheim, 2 Min, 1975 Sek. 5 Mülhauſen, 5,97 XIII. Tauziehen. 1. Athletenklub nördl. Stadtteil, Ludwigshafen, erſte Maunſchaft. 2. Athletenklub nördl. Stadtteil Ludwigshafen 2. Mann⸗ ſchaft. 3. Athletenklub nördl. Stadtteil Ludwigshafen, 3. Mannſchaft, XIV. Dreikampf. (100 Meter⸗Laufen, Diskuswerfen, Weitſprung a. d. Stand)). 1. L. Uettviller,.⸗V. Milhuſina, Mülhauſen, 12 Punkte. 2. J. Fegbeutel,.⸗K. Viktoria, Mannheim, 10 P. 3. W. Galm..⸗V. v. 1846 Mannheim, 8 P. 4. K. Schwald, Athlet.⸗Sp.⸗V. Germanig Lahr 6 P XV. Hochſprung. 1. L. Uettviller, T. V. Milhuſina, Mülhauſen, 1,52 Meter⸗ 2. D. Roth, Männerturnverein Ludwigshafen, 1,47 Meter. 3. H. Wiſchmann, Turnverein Mannheim, 1,47 Meter. XVI. 400-Meter⸗Laufen. 1. J. Perſon, Straßb..⸗V., Straßburg, 586 Sek. 2. Ch. Pou⸗ lenard, Aſſ.⸗Sp. de la Saine, Paris, 54½ Sek. 3. H. Dechent,.⸗V. Kickers⸗Viktoria, Frankfurt a. M. 5495 Sek. 4. P. Schwampe,.⸗K. Frankfurt 1880, Frankfurt 5535 Sek. XVII. Schleuderballwerfen. 1. L. Uettviller,.⸗V. Milhuſina, Mülhauſen, 49,70 Meter. 2. Ph. Junium,.⸗G. Revidia, Ludwigshafen, 47,85 Meter, 3. A. Weiß, Sportverein 1910, Kaiſerslautern, 46,10 Meter. XVIII. Ringen. a) Federgewicht. 1. J. Krauß, Athl.⸗K. Frieſenheim⸗Lud⸗ wigshafen. 2. Ph. Häußer, Kraft⸗Sp. u. Art.⸗Kl. Frieſenheim⸗Lud⸗ wigshafen. b) Leichtgewicht. 1. L. Sauerhöfer, Athlet.⸗K. nördl. Stadtteil, Ludwigshafen, 2. K. Danter, Athlet.⸗Kl.„Deutſche Eiche“, Ludwigshafen⸗Frieſenheim. e. Mittelgewicht. 1. K. Groß, Kraft⸗ u. Art.⸗Kl. Mannheim, Schwetzinger⸗Vorſt. 2. H. Junium II., Stemm⸗ und Ringklub, Ludwigshafen. d. Schwer⸗ gewicht. 1. J. Neeſer, Athl.⸗Kl.„Deutſche Eiche“, Ludwigshafen⸗ Frieſenheim. 2. A. Hack, Kraft⸗ u. Art.⸗Kl. Maunheim, Schwetzinger⸗ Vorſtadt. N I ——— Ruderſport. *Mannheimer Regatta. Die Meldungen zur diesjährigen Regatta mit 100 Booten von 32 Vereinen(gegen 84 Booten von 26 Vereinen im Vorjahre) haben wir bereits mitgeteilt. Unter⸗ deſſen haben die Regatten von Mainz, Konſtanz und Frankfurt bereits etwas Licht in die Kräfte⸗Verhältniſſe der ſüd⸗ und mit⸗ teldeutſchen Rudervereine gebracht, allein ein endgültiges Urteil kann bei den ſtattgehabten, meiſt ſehr ſtarken Kämpfen keines⸗ wegs gefällt werden, vielmehr werden von der Ruderſportswelt auf Mannheims idealer Rennſtrecke heiße Kämpfe, beſonders im gutklaſſigen Rennen, erwartet. Mit der Einrichtung des Feſtplatzes iſt bereits begonnen. Die Zuſchauer werden alle Be⸗ quemlichkeiten vorfinden. Der geſchäftsführende Ausſchuß iſt alljährlich bemüht, die Erfahrungen der Vorjahre aufs beſte 0 e und ſowohl dem Publikum wie auch den Ruderern den Aufenthalt ſo bequem als möglich zu machen. Wir wiſſen in ganz Deutſchland keine Ruderbahn, die von jedem einzelnen Feſtplatzbeſucher in ihrer ganzen Ausdehnung, vom Start bis zum Ziel, bequem überſehen werden kann! Neben der ver⸗ größerten Tribüne iſt auf die Zielloge hinzuweiſen, die auch dieſes Jahr infolge ihrer Beliebtheit als beſter Platz(direkt neben dem Richterſteg), eine weſentlich größere Ausdehnung haben wird. Die Reſtauration liegt wieder in den bewährten Händen des erfahrenen Fachmannes Herrn Ad. Beierle. Im meiteren iſt die Herausgabe der Programme früher als ſonſt zu erwarten. Hoffen wir, daß weite Kreiſe an unſerem nau⸗ tiſchen Feſt teilnehmen. Raſenſpiele. * Der Karlsruher F. V. hat zu ſeinen am 9. Juli, dem Ge⸗ burtstage Großherzog Friedrich II., ſtattfindenden Inker⸗ nationalen olympiſchen Spielen die Ausſchreibung verſandt. Sie bringt gegenüber dem Vorjahr inſofern Aender⸗ ungen, als das Programm weſentlich gekürzt iſt und die Vor⸗ kämpfe erſt um 9 Uhr vormittags beginnen. Es kommen zum Austrag: 50, 100, 400 und 1500 Meter Senioren⸗, 100, 200 und 100 Meter Junioren⸗, 100 Meter Schüler⸗ und 100 Meter Stu⸗ dentenlauf, Stabhochſprung, Diskus⸗ und Speerwerfen, Kugel⸗ ſtoßen, Weitſprung mit Anlauf, Dreikampf für Junioren(50 m Lauf, Weitſprung o.., Speerwerfen), Dreikampf für Sen.(200 Meter Lauf, Dreiſprung, Schleuderballwerfen), Tauziehen, 400 Meter Stafettenlauf(4 Mann à 100 Meter) um den Wanderpreis Großherzog Friedrich II. 1500 Meter Stafettenlauf(4 Mann, 1 A 200, 1 4 800, 1 4 400 und 1 à 100 Meter) um den Wander⸗ preis des Prinzen Maximilian von Baden und 3000 Meter Sta⸗ fettenlauf um den Wanderpreis der Prinzeſſin Wilhelm. Ver⸗ teidiger der Stafettenwanderpreiſe ſind Turnſportverein Frank⸗ furt a.., Straßburger F. V. und Berliner S. C. Den Wander⸗ preis der Stadt Karlsruhe im 1500 Meter Lauf hat der Ameri⸗ kaner Lightbody(Berliner..) und den Wanderpreis Groß⸗ herzog Friedrich J. 1 der Münchener Karl Braun zu verteidigen. Der Meldeſchluß iſt auf Dienstag, den 27. Juni feſtgeſetzt. An⸗ fragen uſw. erledigt Herr W. Waldthauſen, Belfortſtr. 10. ):(Karlsruhe, 25. Juni. Auf dem Platz des.F. B. fand heute nachmittag vor einer zahlreichen Zuſchauermenge das Aus. ſcheidungswettſpiel Beiertheim⸗Alemannſa ſtatt. Beiertheim gewann dabei mit:1.(Halbzeit::). Darnach ſcheidet Alemannia aus der AKlaſſe aus, vorausgeſetzt, daß keine neue Kreiseinteilung zuſtande kommt. Das Spiel geſtaltete ſich im allgemeinen nicht unintereſſant. Alemannia war faſt immer überlegen und drängte Beiertheim ſtark, legte dagegen große Schußunſicherheit an den Tag. Demgegenüber zeigte Beiertheim eine weit ſchönere Kombination und Technik, 20 Minuten nach Beginn machte Beiertheim das erſte Goal, kurz darauf dass zweite. Ein ſpäter Alemannia zugeteilter Elfmeter wurde vom Torwart der Beiertheimer Mannſchaft gehalten. Radſport. * Die Ortsgruppe der Vereinigung deutſcher Straßenfahrer, Radfahrerverein Vorwärts e. V. gegr. 1895, Sitz Köln, in Lud⸗ wigshafen a. Rh., veranſtaltet ſeine kommende Fernfahrt am 16. Juti auf der Strecke Ludwigshafen-Landſtuhl Ludwigshafen über 160 Kilometer. Die Fahrt iſt offen für alle Fahrer der Klaſſe B und O, ſowie ſämtliche Mitglieder der Ortsgruppe Ludwigshafen. Meldungen nimmt entgegen Herr Hermann Schmitt, Ludwigshafen a. Rh., Ludwigſtraße 7. Zur Verteilung gelangen 10 wertvolle Ehrenpreiſe und zwei Diplome⸗ 5. Seite. eneral⸗ nzeiger. (Abendblatt.] Mannheim, den 27. Juni 1911 Huͤgler ſche Maſchinenfabrit Aktien⸗Geſellſchaft, Zweibrücken. Die 16529 IIV. ordentliche Geueralverſammlung findet ſtatt am Donnerstag, den 27. Juli 1911, vor⸗ mittags 5 12 Uhr im Geſchäftslokale der Geſellſchaft in Zwei⸗ brücken, wozu die Herren Aktionäte hiermit höflichſt eingeladen werden. Tages⸗Ordnung: „Geſchäftsbericht des Vorſtandes. „Vorlage der Bilanz und der Gewinn⸗ u. Verluſtrechnung. „Entlaſtung des Vorſtandes und des Aufſichtsrat.8 Neuwahl von Aufſichtsrars⸗Mitgliedern. Die Herren Aktionäre, welche an der Verſammlung keil⸗ nehmen wollen, haben nach§ 20 der Statuten ihre Aktien bis ſpäteſtens 28. Juli 1911 entweder auf dem kaufmänniſchen Bureau der Geſellſchaft oder bei dem Bankhauſe„Rheiniſche Ereditbank in Mannheim und deren Zweigniederlaſſungen“ zu hinterlegen. Zwelbrücken, den 28. Juni 1911. Der Vorſtand: Laeis. Dingler. Oeſterlen. HKeidelberg. Liselotte-Fest Veranstaltet vom Verein Frauenblldung Frauenstudium am Ffoſtag, den 7. Jull, im Sohlossbof und im Carten des Schloss-Restaurants. FPDORgTANHHr. Erster Teil(im Schlosshof). 1. Quvertüre. 2. Einzug der Herzogin Elisabeth Charlotte von Ox'eans mit ihrem ganzen Hofstaat. Begrüssung der Fürstin und deren Antwort. 8. Feierlicher Zug vom Schlosshof zum Schlossrestaurant. Zwoiter Teil äm Garten des Schlossrestaur ants). 4. Musik. + 00— „Gesangliche Vorträge, ausgeführt von einer Hofdame der Fürstin. 9. Tanz der Edeldamen und Cavaliere. Dritter Teil. 10. Ein Odenwäalder Bauer trägt Gedichte in heimischer Mundart vor. 11. Volkstänze. 12. Fahrendes Volk. Zigeuner und Spielleute. 13. Liselottes Abschiedsgruss. 61998 FPAUTSE. Allgemeiner Ball im Sasle; Konzert und Illumination im Garten. Beginn des Festes: 6½ Ubr im Schlosshof. Preise der Plätse. Im Vorverkauf bei Herru E. Pfeiſter, Ludwigsplatz 10, in der Koester schen Buchhsudlung, Haupt- strasse sd und dei Herrn F V. Rochow, Hauptstrasse 129: J. Abt. Sperrsitz 5 Mk., nummerferter Piatz 8 Mk.; II. Adt. Aummerierter Platz 2 Mk. Kinder unter 16 Jabhren die Hälfte. u. Schüler.50 Mk. An der Adendkasse erhöhte Se. Der Ertrag des Festes ist für gemeinnützige Eweeke und soziale Wohlfahrtspflege destimmt. Der vorbereitende Ausschuss: FrI. Sarlotte Boch, Frau Braus, Frau Blanck, Frl. Dr. Bernays, Frl. Berlin, Frau Driesch, Frau Dr. phil. Eckardt Herr Haupt- Jehrer Frex, Frl. Gass, Frau Gottlieb, Frau Söppert, Frl. Herx, Frau Jordan, Frau Klebs, Frl. Karlson, Frau Leser, Frau v. Auschwitz, Frau Samuely. Frau Schäfer, Prau Schmid-Romderg, Frl. Schneider, Herr Schilling, Herr Profetsor Treider, Frau Marlanne Weber, Frl. Wellhausen, Frl. Wollmar. Bei schlechtem Wetter wird das Fest auf Samstag den 15. Juli verschoben. 14. Füben-Walt-Aurort ,Todtmoos e ü. M. ü. M. Notel und Kurhaus Todtmoos J. Rang. 180 Zimmer und Salons. Unvergleichlich sebüöne Lage. Hotel-Park mit Wald, verbunden direkt vom Hotel 3100 Meter lange, 6 Meter breite Wandelhalle: Kurbad Lulsenbad“ Moerpackungen eigene grosse Bisenmobrfelderd. Zandsr-Institut Lüft- und Sonnendäder. Dist- Dsnandlung. 778⁵ Heil-Anzeigen: Ghronische Nerven, u. innere Krauk⸗ deften, Giedt. NMeumatismus, Gelenkleiden Neuralgie Lungenkranke ausgeschlossen. Leit. Arzt: Dr. Nülsemann. Pros. grat. I. Wirthle. südl. dadischer Schwarzwald: Im Herzen des Schwarzwaldes 7788 Kräftige Gebirgsluft. 1000 W. 8. à. M. Eisenbahnstation Triberg der bad. Schwarz- wWalddahn, 1, Stunde odberbald der berähmten Wasserfzlle. 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Morgen, Mittwoch, den 28. Juni 1911, nachm. 2 Uhr, werde ich im Pfand⸗ lokale, Q 4, 5 hier, gegen Barzehlung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: Möbel und ſonſtiges; ferner beſtimmt: ein vierkaͤd. Milch⸗ wagen, ein zweirädig. Metzger⸗ handwagen, 4 neue Cbaiſen⸗ räder, 1 Chaiſenodergeſtell. Mannheim, 27. Juni 1911. Happle, Gerichtsvollzieher. s0e 0 ei Zwangs⸗Verſteigerung. Mittwoch, 23. Juni 1911, nachmittags 2 Uhr werde ich in Q4, 5 hier, gegen bare Zahlung öffentlich im Vollſtreckungswege verſteigern: 1 wertvollen großen deppich und Sonſtiges. 61805 Mannbeim, 27. Juni 1911 Marotzke, Gerichtsvollzieher. Nernisentes 2 Die Halfle dom Vervieuſt erh. Jed. d. ein. Geſa äft nach⸗ weiſt w. 3. Abſchluß lommt Schneider, L. 2, 4, Agenturen. Bei Zahlungsſchwirrigkriten empf. ſich ält. Kaufm. zur Ver⸗ meid. v. Konkurſen. Nachweis⸗ dare Erxfolge. Off. u. Nr. 58725 an die Exped. d. 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Telephon 2466. P3, I. Aktiva. Bilanz per 51. Dezember 1910. Paſſiva. An Kaſſenbeſtand „Waren zum Ein⸗ kaufswert. haben 42121/80 Reſervefond. 8 „Inventar⸗Konto Warenſchulden 114ſ.02 „Sparkaſſen⸗Konto Reingewinn 200618 „ G. E. G. Stamm⸗ anteil⸗Konto..25870 507595 5075.95 Die Mitgliederzahl betrug zu Anfang des Geſchäftsjahres 90. Im Laufe des Jahres traten ein 13. Beſtand am Schluſſe des Geſchäfts jahres 103. Ausgeſchieden durch Aufkündigung 2; durch Ausſchluß 1. Beſtand bei Beginn des neuen Geſchäfts⸗ jahres 100. Das Geſchäftsguthaben erhöbte ſich um Mk. 144.30; die Haftſumme um Mk. 390.— Dieſelbe betrug am 31. Dez. 1910 Mk. 3090.— 165388 Der Vorſtand. Fr. Hofmann. Joh. Crönlein. Ph. Ueberrein. Volſte ende Bilanz haben wir geprüft und mit den Büchern und Belegen übereinſtimmend befunden. Ilvesheim, im März 1911. Der Aufſichtsrat: J..: Karl Müller. Auf Teilzakiung ohne Preisaufschlag und unter strengster Diskretion liefert ein grosses reelles Speꝛial-Teppich- u. 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