„%%%%˙e%eeeeeeeeeeeeeesee * 155 Heeteteeseseessesi GBadiſche Volkszeitung.) zadi Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 30 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pig. In ſera te: Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung der Stadt Mannheim und umgebung. che Neueſte Nachrichten Alnabtzängige Tageszeitung. (Mannheimer Volksblatt.) Telegr amm⸗Adreſſe „General⸗Anzeiges Mannheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Die Colonel⸗Zeile.. 28 Nig Tägli i ld äͤglich 2 Husgaben Eigene Kedaktionsbureaus Nedaktioaon 377 Auswärti 75 diti —— in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Narlsruhe. Erpedition und Verlags⸗ Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens ½9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 thr. e e, Nr. 296. Donnerstag, 29. Inni 1911. Abendblatt.) ::::——.. ͤ—.8 eee.—— eeere eeeeeeeeen Das Miniſterium Caillaux. RK. Uns wird aus Paris unterm 26. Juni geſchrieben: Die Kabinettskriſe iſt raſch vorübergezogen. Man kann nicht ſagen: raſcher als man geglaubt hat. Nur die Gegner des Regimes, welche ein Intereſſe daran hatten, die Situation als gefahrdrohend zu bezeichnen, gefielen ſich darin, von„parla⸗ mentariſcher Kriſe, von Auflöſung der Kammer, von Regime⸗ wechſel ete.“ den Mund voll zu nehmen. Indeſſen i von republikaniſcher Seite alles, um die Schwierigkeiten, welche ſich der Bildung eines Kabinetts entgegenſtellten, das in einer der wichtigſten politiſchen Fragen: der Wahlreform, mit der Zerſplitterung der Stimmen der Majorität zu rechnen haben wird, zu applanieren. Ueberdies war man ſchon ſeit Wochen auf den Rücktritt des Kabinetts Monis gefaßt, man erwartete ihn nicht nur, man wünſchte ihn herbei— und in dieſer Zeit hatte man alle Muße, an den Nachfolger von Monis zu denken. Der kommende Mann war nach der Kataſtrophe von Iſſy⸗les⸗ Moulineaux ſchon ſo gut wie deſigniert und man kann es nur beklagen, allen voran Monis ſelbſt, daß der Miniſterpräſident es nicht verſtanden hat, zu rechter Zeit zu demiſſionieren. Die beklagenswerten Vorfälle in der Champagne wären vielleicht nicht erfolgt. Sicher iſt, daß die vage Handhabung der öffent⸗ lichen Macht den Eindruck hervorrief, als ließe ſich der Miniſter⸗ präſident von den Ereigniſſen leiten, anſtatt dieſe zu beherrſchen. Dem Unbehagen im Lande, der Anarchie im Parlament, ſoll nun durch das geſtern Abend konſtituierte neue Kabinett Caillaur, deſſen Chef als klug, umſichtig und energiſch gilt, ein Ende ge⸗ macht werden. Das neue Miniſterium ſetzt ſich mehr als zur Hälfte aus Mitgliedern des früheren Kabinetts zuſammen; es ſind dies die Herren: Caillaux, Cruppi, Meſſimn, Deleaſſe. Steeg, Pams, Dujardin⸗Beaumetz, Malvy und Chaumet. Die Neuhinzu⸗ gekommenen, ſieben an der Zahl, ſind die Herren de Selves, Klotz, Augagneur, Couyba, Lebrun, Renobult, Beſnard. Wenn auch alle Parteien darin übereinſtimmten in Caillaux den der ſchwierigen Miſſion am beſten entſprechenden Mann „ſeh ſo ſind hingegen die Meinungen bezüglich der von ihm gewähl Mitarbeiter recht auseinanderlaufend. Schon heute hat deshalb der kaum erſtandene Miniſterpräſident mit dem Unwillen der beiden extremen Parteien zu rechnen. Die Rechte hetont, daß man ſtets bei Einleitung der Verhandlungen ihr die ſchönſten Hoffnungen macht, indem man Namen von Glanz ſpielen läßt und daß jedesmal, wenn ein Block⸗Miniſterium in Bildung iſt, ſein Hauptperanſtalter von„nationaler Ver⸗ ſöhnung“ ſpricht und erklärt, daß dem gemäßigten Element ein breiter Raum in den öffentlichen Angelegenheiten eingeräumt werden wird. Di.ie unifizierten Sozialiſten wiederum verzeihen Caillaux das Fallenlaſſen der beiden früheren Miniſter der öffentlichen Arbeiten und des Arbeitsdepartements, der Herren Charles Dumont und Paul Boncour, nicht. Denn Dumont hat ſich als Schreckgeſpenſt der unbeugſamen Eiſenbahnverwaltungen ent⸗ wickelt oder doch zu entwickeln verſucht. Auf ihn und auf ſein Projekt, das ſich auf die Kontrolle der Eiſenbahnverwaltungen zuſpitzte, ſetzten die Eiſenbahner alle Hoffnung. Paul Boncbur wiederum ſollte die Arbeiter⸗Altersverſicherung. die ſich in Frankreich ſo ſchwer einbürgert, in Schwung bringen. Der Zeus der uniftzierten Sozialiſten, Jaurss, hat denn auch ge⸗ ſchworen, das neue Kabinett mit der Donnergewalt ſeiner Proteſtreden zu vernichten. Hingegen ſind die Radikalen und der größte Teil der radikalen Sozialiſten geneigt, dem neuen Kabinett ihr Vertrauen zu ſchenken, d. h. deſſen Erklärungen zunächſt und deſſen Handlungen ſodann abzuwarten. Das neue Kabinett wird ſich am Freitag der Kammer präſentieren, wo ſchon eine Reihe von Interpellationen ſeiner harrt, die es jedoch nicht zu fürchten ſcheint. Politische Uebersicht. *Mannheim, 29. Juni 1911. Die rote Atichwahlparole des Herrn von Heydebrand. Es bleibt dabei, ſo ſchreibt die„Natl. Korreſp.“, daß es Konſerpative nicht gibt, die nicht zu Herrn von Heydebrand und alſo auch nicht zu ſeiner roten Stichwahlparole ſchwören. So ſchwer es iſt, dieſe den Tatſachen ins Geſicht ſchlagende Be⸗ hauptung auch jetzt(nach der Abſage des„Reichsboten“ und der Potsdamer) noch aufrecht zu erhalten,— die„Deutſche Tageszeitung“ hält an ihr mit eiſerner Stirn feſt. Die offizielle Parole der Konſervativen lautete bekanntlich: „Wir vermögen einen Unterſchied zwiſchen Sozial⸗ demokraten und deren Helfern nicht gelten zu laſſen und müſſen im übrigen die Entſcheidung über die in den einzelnen Wahlkreiſen zu beobachtende Stellung zur Stichwahl ledig⸗ 0 taktiſchen Gründen unſeres Parteiintereſſes abhängig machen.“ Da dies die Antwort auf die Erklärung des Grafen Schwerin war, unter allen Umſtänden den„ſchlimmſten Demo⸗ kraten“ gegen einen„Genoſſen“ zu unterſtützen, bleibt einem loyalen Interpreten nur die Auslegung übrig, die Heydebrand⸗ partei werde grundſätzlich Sozialdemokraten gegen Linksliberale unterſtützen und von dieſem Grundſatz nur dann abweichen, wenn ſie damit beſſere Geſchäfte macht. Alſo: die Partei über das Vaterland, Bürgertum und Monarchie! Nun haben die Potsdam⸗Oſthavelländer, wie wir mitteilten, bekannt gegeben, jeden bürgerlichen Kandidaten geſchloſſen gegen den Sozial⸗ demokraten Liebknecht zu unterſtützen; wobei auch auf die be⸗ ſonderen Verhältniſſe des Wahlkreiſes hingewieſen wurde, der Potsdam, die kaiſerliche Lieblingsreſidenz, umfaſſe. Alſo: Monarchie und Vaterland über die Partei! Der„Deutſchen Tagesztg.“ iſt die Abſage an die rote Stichwahlparole des Herrn v. Heydebrand fatal. Aber ſie ſchafft die Tatſache mit der überraſchend dreiſten Behauptung aus der Welt: „Die Erklärung(der Konſervativen in Potsdam⸗Oſt⸗ havelland) ſteht mit der konſervativen Vergeltungsparole(des Herrn von Heydebrand) nicht im Widerſpruch, da auch dort die beſonderen lokalen Verhältniſſe als ein wichtiges Moment für die Stichwahlparole betrachtet werden.“ Das iſt ein Rekord an agrardemagogiſcher Unverfrorenheit. In der roten Heydebrandparole ſind„lokale“ Rückſichten nicht mit einer Silbe erwähnt; ſondern Abweichungen von der ſyſtematiſchen Förderung der Sozialdemokraten ſolle nur aus! ztaktiſchen Gründen unſeres Parteiintereſſes“ ſtattfinden; alſo dort, wo Linksliberale ſich die konſervative Stichwahlhilfe durch Gegenleiſtungen erkaufen ſollen. In Potsdam—Spandau⸗ Oſthavelland kommt dergleichen aber nicht in Frage, ſo daß die angebliche Uebereinſtimmung der Potsdamer mit Herrn von Heydebrand das harte Charakteriſtikum eines plumpen Schwin⸗ dels verdient; zu dem Zwecke inſzeniert, die Geſchloſſenheit der konſervativen Partei auch hinſichtlich der roten Wahlparole vor⸗ zutäuſchen. Oder verfolgt man mit der Billigung des Pots⸗ damer„Eigenbrödelei“ noch einen anderen Zweck? Bei näherem Zuſehen ergibt ſich nämlich, daß dort doch„taktiſche Gründe des konſervativen Parteiintereſſes“ als vorliegend angeſehen werden können. Und zwar deshalb, weil es Herrn von Heyde⸗ brand peinlich ſein dürfte, ſeine„patriotiſche“ Parole gewiſſer⸗ maßen auch unter den Augen des Kaiſers betätigt zu ſehen. Inſofern alſo iſt zuzugeben, daß für die konſervative Partei in Potsdam—Oſthavelland in der Tat„taktiſche Gründe“ eine Ausnahme von der Unterſtützung der Revolutionspartei geraten erſcheinen laſſen könnten. Man„geniert“ ſich eben! Und dann wäre die Konſtatierung der„Deutſchen Tagesztg.“ weniger un⸗ verfroren, als— geriſſen. Aber aus dem ganzen ergibt ſich doch immer wieder, in welch ſchwierige Lagen die große Staats⸗ kunſt des Herrn von Heydebrand die Konſervativen im Lande und die konſervative Preſſe bringt. Die Lehren der Bölner Einſpruchauerſammlungen. Die vier Rieſen⸗Verſammlungen, in denen die Köl Gemeinde geſtern zu der jüngſten Entwicklung des Falles Jatho Stellung genommen hat, beweiſen, ſo ſchreibt die„Köln. Ztg., daß dieſer Fall in der Tat einen Markſtein in der Geſchicht des preußiſchen Proteſtantismus bedeutet. Das Wenigſte noch, daß über die unevangeliſche Einrichtung des ſchaffenen Spruchkollegiums nunmehr endgültig das Urte großen Teiles proteſtantiſcher Preußen feſtſteht: die Ki behörde müßte geradezu auf die Zertrümmerung der preußiſchen Landeskirche ausgehen, wenn ſie das Ketzergericht noch einmal berufen, alſo noch mehr Märtyrer gleich Jatho ſchaffen wo Aber wir ſtehen heute vor Dingen, die noch wichtiger ſind. Verſammlungen haben bewieſen, daß die liberalen Geiſtlichen und Profeſſoren nicht mehr, wie ſie früher ſo oft bellagten, Offiziere ohne Soldaten ſind, ſie haben gezeigt, daß gewaltige Maſſen der proteſtantiſchen Bevölkerung, Arbeiter wie Gebildete nur auf die Führer warten, um die Pflege eines freien modernen Chriſtentums in ihren Gemeinden zu ermögl Und das allerintereſſanteſte iſt, daß nunmehr in der Kölne Gemeinde zum erſten Male der Verſuch gemacht wird, inne! halb der Landeskirche, aus der niemand aus wird, eine freie Gemeinde zu gründen, di ſich durch eigene Beſteurung ſelbſt erhält und dieſes Doppel daſein ſo lange führen will, bis ſie ſich entweder die G berechtigung mit der poſitiven Richtung errungen hat oder die Entwicklung der Dinge ſo weit gediehen iſt, daß in Preuf die Landeskirche überhaupt aufgehört hat zu ſein. Denn das darf zu guterletzt nicht überſehen werden, daß nich Männer wie Traub und Baumgarten die freie Ki freien Staate“ als ſtellten, — Feiuilleton. gaden auf der Turiner Weltausſtellung. (Von unſerem Spezial⸗Korreſpondenten.) Turin, Ende Juni. eee en 1 5 ür Gebrauchszwecke man im Winter im Süden oft mehr als im Norden zu frieren hat, weil man da unten bisher den Ofen als einen Luxus⸗ artikel betrachtet hat. Allgemach lernen auch die Italiener die Annehmlichkeit eines deutſchen Ofens ſchätzen, zumal wenn er ſo vielfältige Verwendung in Zimmern, Schulen und Kirchen finden kann wie die von Eſch u. Co. gelieferten Apparate. Wer Turin im Winter nicht kennt, weiß nicht, was die Italianos im Januar und Februar unter einer Kälte von 15—25 Grad unter Null zu leiden haben.— J. G. Fahr aus dem hadiſchen Gottmadingen kommt mit einer Reihe von landwirtſchaftlichen Maſchinen juſt zur rechten Zeit nach Italien. In, ſüdlichen Diſtrikten iſt mehrfach ein erbitterter Kampf zwiſchen Guts⸗ pächtern, die für derartige Maſchinen ein praktiſches Intereſſe bekunden, und zwiſchen Landarbeitern ausgebrochen, die ſich als obſtinate Feinde aller die Handarbeit verdrängenden Maſchinen zeigen und in ihrer gegen die letzteren gerichteten Zerſtörungs⸗ wut oft nur durch die die Macht der Säbel und Revolver aus⸗ giebig gebrauchenden Carabinieri gehemmt werden. Der Kampf zwiſchen Menſch und Maſchine bietet ſo eine treffliche Illuſtra⸗ tion zu den oben wiedergegebenen Ausführungen des Pariſer Blattes über die italieniſchen Entwickelungsmöglichkeiten. Ach, wollten ſich doch mal die Freundnachbarn aus Paris nach Sizi⸗ lien mitten ins Innere bemühen, wo der Bauer ſeinen Acker noch immer mit den primitivſten Geräten beſtellt, wie ſie ſeine arabiſchen Vorfahren gehandhabt hatten! Aber nicht nur in Sizilien, ſondern auch in dem ganzen übrigen Italien gibt es ein in ſeinen Dimenſionen garnicht ermeßbares Wirkungsfeld für die deutſche Maſchinen⸗Induſtrie, ob dieſe nun für den Landmann oder für den handeltreibendenStädter arbeitet. Nur muß nicht immer der Carabiniere der Schrittmacher für kultu⸗ rellen Fortſchritt ſein. Die Schule könnte da Beſſeres leiſten. Aber da iſt manches faul.. Auch unſer Heinrich Lanz bemüht ſich, mit einer recht ſtattlichen Ausſtellung von Loko⸗ mobilen, Dreſchmaſchinen und anderen ebenſo ſchönen wie nütz⸗ lichen Geräten den italieniſchen Gutsbeſitzer in die Geheimniſſe einer rentabelen Feldwirtſchaft einzuführen. Zu ihrem Schus⸗ patron werden ſeine Landarbeiter den Mannheimer Indu⸗ ſtriellen ſchwerlich je erhehen. Viel eher dürften ſie ſic Konſtanzer Gießerei und Maſchinenfabrik von Rieter Koller befreunden, deſſen Ziegelei⸗Maſchinen auch de nicht entbehrt werden können, wenn die Menſchenhand zelnen Ziegel auch noch ſo ſchön formt. Auch die Erz der Rheinpfälziſchen Maſchinen⸗ und Metallwarenfabri Karl Platz in Ludwigshafen a. Rh., der Spritzen zur kämpfung des Unkrauts, der Pflanzenkrankheiten, Schr verſtäuber ete. auf den Markt bringt, dürfen in dem Ga Land Italien auf erhöhte Beachtung rechnen. Selbſt der Kle bauer wird ſich für ſolche Vertilger des Unkrauts intereſſier Dagegen fürchte ich, werden die Bierfiltrier⸗Apparate, Bi pumpen und dergl. der Union⸗Werte Mannhei Berlin erſt nach und nach das nötige Verſtändnis in d finden, wo es noch immer ſehr viel Bier gibt, das nicht ge⸗ trunken wird und darum ſeinen Beruf verfehlt. Aber dieſelbe Unionwerke kommen mit einer Menge Flaſchen⸗Reinigungs maſchinen und Faßfüllapparaten, die auch dem Weinbauer nötig, nützlich und angenehm ſind. In der Halle für Luftſchiffahrt hätte ich mehr Ayiatiſcht erwartet. Das Auto in jeder Form, dem die Reiſe durch Luft bis auf weiteres verſagt bleibt, iſt in dieſer Halle Trump Benz u. Gie. und viele, viele andere Konkurrenten bew es, daß in Ermangelung von Ein⸗ und Zweideckern t. i ſchen Syſtems das olle ehrliche Auto noch immer das Gefähr derfenigen bleibt, die nicht die Todes⸗Kandidatur in der Taſcht tragen wollen. Mit Autos konkurriert auch Italien ſehr Dagegen läßt es ſich vielfach Eiſenbahnwaggons von deu herſtellen. Die Raſtatter Waggonfabrik⸗2 beweiſt es. Bopp u. Reuther aus Mannheim⸗Waldhe führt Pumpen und Apparate vor, die bei Waſſerleitu entbehrlich ſind. Mohr u. Federhaff⸗Mannhe vieles aus, was im Hafenbetrieb brauchbar wird, fer L1 druckakkumulatoren, Pumpen und Materialprüfungsmaſch die den Vorzug beſitzen, für den Fachmann„rieſig intereſſa zu ſein, für den Laien, zu denen auch ich zähle, zu den unli baren Rätſeln zu gehören. Oder wiſſen Sie, verehrter Leſ 2. Seife. General⸗Anzeiger.(Abendblatt) Mannheim, 29. Junk. Auffaſſung auch unter den Zuhörern ſtürmiſcher Zuſtimmung hegegnete. Auch in dieſem Punkte ſcheinen alſo die liberalen Pfarrer und Profeſſoren nicht mehr Offiziere ohne Soldaten 77 Mfeett Ein dentſches Auswanderungsamt:? Man ſchreibt uns: Das dem Bundesrat zugegangene Geſetz über die Staats⸗ zugehörigkeit hat den Zweck, den bisher unter Umſtänden rein mechaniſch eintretenden Verluſt der Reichsangehörigkeit Deutſcher im Auslande zu erſchweren. Mit Recht weiſt aber Rudolf Friedemann⸗Dresden in einem Artikel der demnächſt erſcheinen⸗ den„Grenzboten“ darauf hin, daß es mit der Erleichterung der Beibehaltung der Reichsangehörigkeit im Auslande lebender Deutſcher allein nicht getan ſei. Es kommt ſchließlich nicht ſowohl auf die Quantität der Auslandsdeutſchen an, als auf ihre Qualität, d. h. auf ihr inneres Zugehörigkeitsgefühl zum Deutſchtume. Darum iſt es jetzt zum Teil nicht gut beſtellt. Kann man Friedemann auch im Prinzip Recht geben, ſo muß man doch dem von ihm vorgeſchlagenen Mittel zur Beſſe⸗ rung dieſer Verhältniſſe, der Errichtung eines Auswanderer⸗ amtes von reichswegen, erhebliche Bedenken entgegenſetzen. Zu⸗ nächſt iſt es nicht richtig, wenn Herr Friedemann meint, daß von reichswegen in dieſer Frage ſo gut wie nichts geſchieht und die geſamte Initiative pribaten, kolonialen oder konfeſſionellen Organen und Vereinen überlaſſen bleibt. Herr Friedemann überfieht, daß ſchon vor einer Reihe von Jahren durch vom Deutſchen Reich bewilligte Mittel die Zentralſtelle für Aus⸗ wanderer in Berlin geſchaffen worden iſt. Das Reich hat dafür his zum Jahre 1910 jährlich 30 000 M. hergegeben, dieſe Summe iſt vom laufenden Jahre ab auf 45000 M. erhöht worden. Abgeſehen von dieſer doch nicht ganz geringfügigen Summe ſteht das Auswärtige Amt der Zentralſtelle beratend und helfend zur Seite, insbeſondere durch Mitteilung von im Amte einlaufendem, die Auswandererfrage berührendem Material. In ähnlicher Weiſe dürfte auch das Reichskolonial⸗ amt der Zentralſtelle zur Seite ſtehen und ſchließlich ſteht auch die Deutſche Kolonialgeſellſchaft in engſter Verbindung mit der Auswandererzentrale. Dieſes Unternehmen hat denn auch dank der bewilligten Barmittel und der ſonſt ihm gewährten Unter⸗ ſtützung viel ſegensreiches leiſten können. Was Friedemann fordert, daß jeder Auswanderer möglichſt an die richtige— auch für ihn ſelbſt richtige— Stelle dirigiert werde, das iſt eben Aufgabe und Arbeit der Zentrale. Sie kann allerdings nicht mehr als raten und bei der Exteilung auch nur des Rates muß ſie mit der gebotenen Vorſicht verfahren. Wir wüßten kaum, inwiefern eine rein amtliche Auskvandererſtelle noch darüber hinausgehen könnte. Im Gegen⸗ teil: ſie müßte aus guten Gründen ihrer Tätigkeit engere Grenzen ſetzen. Einmal müßte ſie bei der Erteilung von Rat an den Auswanderungsluſtigen mit der großen Vorſicht ver⸗ fahren, die ſich aus der verantwortlichen Stelle des Beamten ergibt, den ſie häte immer zu beſorgen, daß jeder in ſeinen Er⸗ wartungen getäuſchte Auswanderer— auch wenn er an der Ent⸗ täuſchung ſelbſt die Schuld trüge— Skandal erhebe. Sie müßte aber auch aus Gründen der äußeren Politik nicht nur vorſichtig, ſondern geradezu ängſtlich ſein. Wenn beiſpielsweiſe eine nicht⸗ amtliche Auswandererſtelle Argentinien oder Südbraſilien emp⸗ fiehlt, ſo kann das in keiner Weiſe Verdacht erregen. Geſchehe ein gleiches aber durch ein Reichsamt, ſo wären die Feinde Deutſch⸗ lands ſofort zur Hand, um Argentinien oder Braſilien mit der Verdächtigung in den Ohren zu liegen, Deutſchland wolle dieſe Länder germaniſieren und womöglich überſchlucken. Derartiger Unſinn iſt ja ſchon mehr als einmal in die Welt geſetzt worden, aber wenn ein deutſches Reichsamt für Auswandererzwecke er⸗ richtet würde, ſo könnte man gewiß ſein, daß in kurzer Zeit das Geſchrei von neuem losginge. Das ſind Bedenken gegen Errichtung eines Reichsamtes, die denn doch nicht ſo leicht von der Hand zu weiſen ſind. Wir halten es auch für viel wichtiger, daß jeder einzelne in der Ueber⸗ ſee tätige Geſandte, Generalkonſul oder Konſul das Seinige dazu tut, die in ſeinem Amtsbezirk lebenden Deutſchen zuſamenzu⸗ halten und in ihrem deutſchen Empfinden zu ſtärken. Der Mittel und Wege gibt es dazu genug und ſie find je nach der Beſchaffen. heit der örtlichen Verhältniſſe natürlich verſchieden. Es fehlt glücklicherweiſe nicht an diplomatiſchen Vertretern in der Ueber⸗ ſee, die ſich dieſer Verpflichtung vollkommen hewußt ſind. Man kann nur wünſchen, daß ſolche ihre Aufgabe verſtändnisvoll er ⸗ iplomaten von hoher und höchſter Stelle derart aus. aſſenden D gezeichnet werden, daß ſie dadurch den anderen, die dieſer Seite ihrer Pflichten vielleicht heute noch mit einiger„Wurſtigkeit“ gegenüberſtehen, zum Anſporn dienen. Deutsches Reich. —Streik der Marinetechniker in Kiel Nachdem der Staats⸗ ſekretär des Reichsmarineamtes beſtimmt hatte, daß neu ein⸗ zuſtellende Techniker nur noch auf Privatdienſt⸗ vertrag, alſo ohne Ausſicht auf ſpätere etatsmäßige An⸗ ſtellung und ohne Penſionsberechtigung, angenommen werden dürfen, haben verſchiedene Marinebehörden den bei ihnen an⸗ geſtellten Technikern zum 1. Juli gekündigt und ihre Weiter⸗ beſchäftigung von der Anerkennung eines neuen Dien ſt⸗ vertrages abhängig gemacht. Da dieſe Dienſtverträge in⸗ des außerordentlich ungünſtig ſind, haben, ſo wird dem.. aus Kiel gemeldet, zahlreiche Techniker in Eingaben an ihre vorgeſetzten Behörden um Ahänderung des Vertrages gebeten, der in keiner Beziehung den ſonſt in Reichs⸗ und Staatsbetrieben üblichen Verträgen entſpreche. Im Hinblick darauf, daß dieſe Geſuche und auch eine Bitte des Deutſchen Technikerverbandes um eine Audienz beim Staatsſekretär des Reichsmarineamts nicht berückſi chtigt worden ſind, haben ſämtliche Techniker der Marineintendantur und der Bauämter in Kiel beſchloſſen, die Annahme der Verträge abzulehnen und ihre Unterſchrift zu ver⸗ weigern. Für den Fall, daß die gekündigten Techniker am 1. Juli aus ihrer Stellung entlaſſen werden, hat der Deut ſche Te chnikerverband beſchloſſen, die Entlaäſſenen zu unter⸗ ſtützen und über die Betriebe der Marine die Sperre zu verhängen! „Die geiſtliche Schulaufſicht und Württemberg. In der württembergiſchen Kammer erklärte Kultusminiſter v. Fleiſch⸗ hauer, daß die Aufhebung der geiſtlichen Schul⸗ aufſicht im neuen Volksſchulgeſetz noch nirgends zu irgend welchen Anſtänden geführt, ſich vielmehr durchaus be⸗ währt habe. In der evangeliſchen Geiſtlichkeit mache ſich ſogar mehr und mehr das Beſtreben geltend, auch von der nebenamtlichen Bezirksſchulaufſicht loszukommen. —Die Ortsgruppe Dresden des Hanſa⸗Bundes erblickt in dem Austritt des Landrats Rötger aus dem Präſidium des Hanſa⸗Bundes eine Aeußerung einſeitiger Intereſſenpolitik und bedauert dieſe ohne durchſchlagende Gründe vorgenommene Abſpaltung von dem Gedanken der gemeinſamen Vertretung der gewerblichen Stände Deutſchlands. Die Haltung des Herrn Landrats Rötger ſcheint mehr durch wahltaktiſche Erwägungen und perſönliche Verſtimmungen, als durch wirklich begründete ſachliche Meinungsverſchiedenheiten hervorgerufen zu ſein und muß umſomehr befremden, als derſelbe Herr Landrat Rötger in der Gründungsverſammlung des Hanſa⸗Bundes im Jahre 1909 ausdrücklich betonte, daß, wo es das Wohl und Wehe des Reiches gelte, jeder Deutſche an ſeinem Teil Opfer zu bringen habe. Durch ſeinen Austritt aus dem Hanſa⸗Bund beweiſen Herr Landrat Rötger und die ihm naheſtehenden Kreiſe des Direktoriums des„Zentralverbandes deutſcher Induſtrieller“, daß er ſelbſt dieſe Opfer nicht zu bringen vermag, wo es durch Unterſtützung der Einigung der gewerblichen Stände das Wohl des Deutſchen Reiches zu fördenn gelte. —Der Fall Jatho und der Kaiſer. Bei den Jathoverſamm⸗ lungen in Köln wurde mehrfach angeregt, ein Ergebenheits⸗ telegramm an den Kaiſer abzuſenden. Man ſah indeſſen auf den Rat einflußreicher Kreiſe hiervon ab, da man der Auffaſſung lebt, daß auch in dieſer Sache der Kaiſer nicht in die Debatte hineingehöre. Ueber die Stellungnahme des Monarchen zum 5 Jatho iſt man in Kreiſen der Freunde evangeliſcher Frei⸗ eit der Auffaſſung, daß der Kaiſer keineswegs, wie es vor einigen Tagen in der Preſſe hieß, in dieſer Frage voll⸗ ſtändig auf ſeiten der Orthodoxie ſtehe. Er ſtehe der Jathoſchen Richtung keineswegs ſo ſchroff ablehnend gegen⸗ über, als bisher von gewiſſer Seite geſchildert wurde. Ueberlaſtung des Reichsgerichts. Die Mitteilung dürfte, ſo wird aus Leipzig berichtet, Intereſſe erwecken, daß durch die im vorigen Jahre erfolgte Erhöhung der Reviſions⸗ ſumme eine erhebliche Minderung in Reviſions⸗ aingängen zu verzeichnen iſt. Andererſeits iſt durch die Mehrarbeit der vom Oktober 1910 an tätigen Hilfsrichter ein großer Fortſchritt in der Aufarbeitung der älteren Sachen ge⸗ wonnen worden, ſo daß bald von einer Ueb erlaſtung des Reichsgerichts nicht mehr geſprochen werden kann. Badiſche Politik. Bauzulagen im Eiſenbahndienſt. e. Karlsruhe, 28. Juni. Eine ſehr beachtenswerte Mitteilung bringt die D. E. Btz. unter der Deviſe Bauzulagen im Eiſenbahndienſt. Hiernach ſind in den letzten Tagen die Bauzulagen für die laufende Budgetperiode zur Auszahlung gelangt und zwar im Betrag von 46000 M. Budgetmäßig ſind nur 22 000 M. vorgeſehen. Von den ausbezahlten Be⸗ trägen entfallen auf die mittleren techniſchen Beamten nicht weſentlich mehr als 1000 M. die ganze übrige Summe entfällt auf die oberen techniſchen Beamten, von denen einzelne Beträge bis 6500 M. erhielten. Dieſe Maßnahme fällt gleich in den Beginn der Eiſenbahnamtstätigkeit des neuen Herrn Finanz⸗ miniſters und ſtellt anſcheinend eine ſeiner erſten Handlungen dar. Es ſcheint gelungen zu ſein die Bedenken, die gegen die Auszahlung der Bauzulagen beſtanden haben, zu zerſtreuen und man kann doch zweifelsohne annehmen, daß die Finanzen der Eiſenbahnverwaltung erfreulicherweiſe in ſehr gutem, wenn nicht roſigem Lichte betrachtet werden, ſonſt wäre wohl nicht mehr als das Doppelte des budgetmäßigen Anſatzes zur Aus⸗ zahlung gelangt. Für uns mittlere nichttechniſche Eiſenbahn⸗ beamte iſt dieſer Vorgang von ungeheurer Wichtigkeit. Denn es iſt anzunehmen, daß das neue Budget unter den gleichen Geſichtspunkten aufgeſtellt wird, d. h. daß die Anſtellungs⸗ perhältniſſe unſerer Eiſenbahnaſſiſtenten ſich weſentlich ver⸗ beſſern werden. Die Verwaltung müßte es wohl ſelbſt als unbillig empfinden, wohlbegründete Anſprüche auf die erſte Anſtellung einer zahlreichen Beamtenklaſſe abzulehnen, die ver⸗ hältnismäßig nur mäßige Mehrkoſten erfordern würden, während gleichzeitig für andere Beamtenklaſſen Mittel in ſehr reichem Maße ſich erübrigen laſſen. Die Badiſche Landwirtſchaftskammer auf der Jubiläumsaus⸗ ſtellung der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft in Kaſſel. (Karlsruhe, 28. Juni. Auf der diesjährigen Jubi⸗ läumsausſtellung der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft in Caſſel in der Zeit vom 22. bis 27. Juni ds. Is. war auch die badiſche Landwirtſchaftskammer vertreten. In der Sonderaus⸗ ſtellung der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft bot ſie zu⸗ ſammen mit dem Leiter der Badiſchen Saatzuchtanſtalt auf der Hochburg eine Darſtellung über den derzeitigen Stand der Tabak⸗ zucht in Baden. Auch in der Weinkoſt⸗ und der Obſt⸗ und Schaumweinkoſthalle war ſie als Ausſteller beteiligt. In der erſteren gelangten Weine zum Ausſchank, die von ihr vorher aus⸗ gewählt worden waren. In der letzteren veranſtaltete ſie einen ſtändigen Ausſchank ihres Schwarzwälder Kirſchwaſſers und erhielt für dasſelbe den erſten Preis zuerkannt. Streik der Steinmetzen. ):(Von der badiſchen⸗bayeriſchen Grenze, 28. Juni. Die Verhandlungen zwiſchen den Steinmetzfirmen im Rotſandſteingebiet und den Arbeitern, welche in Würzburg unter dem Vorſitze des Kommerzienrats Vetter von Eltmann ſtatt⸗ fanden, haben nicht zu der gewünſchten Einigung geführt, ſo daß der Streik auf den einſchlägigen Arbeitsplätzen erklärt wurde. Bayeriſche und Pfälziſche Politik. Eine Diſziplinierung. s. München, 29. Juni. Lehrer Beyhl in Würzburg, einer der Hauptvorkämpfer der bayeriſchen Lehrer, hat feiner⸗ zeit in ſeiner„Freien Bayer. Schulzeitung“ die geiſtliche Schul⸗ aufſicht eine„unſittliche Einrichtung“ genannt, ſofern ſie Nicht⸗ fachleute als Aufſichtsorgane über Fachleute ſetzt. Auf eine Beſchwerde des Kreisverbandes Unterfranken der katholiſchen geiſtlichen Schulvorſtände Bayerns hat die Stadtſchulkommiſ⸗ ſion Würzburg dieſen Ausdruck mißbilligt, aber von einem diſziplinären Vorgehen abgeſehen. Gegen den Beſchluß der Stadtſchulkommiſſion hat der genannte Kreisverband Be⸗ ſchwerde zur unterfränkiſchen Kreisregierung erhoben, und dieſe hat nunmehr ausgeſprochen, daß ſie es bei der Miß⸗ billigung nicht bewenden laſſen könne, ſondern Beyhl neuer⸗ dings einen ernſten Verweis erteilen müſſe, der in die Juali⸗ fikationsliſte einzutragen ſei. Es iſt alſo erreicht, und die Gewerkſchaft der geiſtlichen Schulvorſtände kann auf ihren Lor⸗ beeren ausruhen. B. hat übrigens Beſchwerde beim Kultus⸗ miniſterium eingelegt. Württembergiſche Politik. Das Geſamtkollegium der Zentralſtelle für Gewerbe und Handel hielt geſtern in Ulm, von Dr. Schefold als Vertreter der Stadt willkommen geheißen, eine Sitzung ab. In erſter Linie beſchäfktigte ſich das Kollegium mit der Regelung des Ausverkaufsweſens. Die Vorſchläge, die zur Annahme gelangten, gingen dahin, daß zwei Ausverkäufe in der Zeit vom 15. Januar bis 28. Februar und vom 15. Juli bis Ende Auguſt genügen; für alle weiteren Ausverkäufe ſoll eine Liſte der zum Verkauf kommenden Waren der Ortspolizeibehörde zur Kontrolle eingereicht werden, um ein Nachſchieben von Waren zu ver⸗ hindern. Dieſe Vorſchriften ſollen zunächſt nur für drei Jahre erlaſſen werden, um ihre Wirkſamkeit zu erproben. Den nach⸗ folgenden Beratungen über das Submiſſionsweſen lag ein An⸗ trag der württembergiſchen Handwerkergenoſſenſchaften zugrunde, wonach diejenigen Fabrikanten, die ſich weigern, ihre Erzeugniſſe an Handwerkergenoſſenſchaften zu liefern, von Submiſſionen was„Webervögel“ ſind? Ich habe ſie bei den Gebr. Krafft in der Ausſtellung geſehen Wenn Sie nicht zufällig Sachtun⸗ diger für mechaniſche Webſtühle ſind, ſo fahren Sie bitte nach dem badiſchen Fahrnau und laſſen ſich bei Krafft dieſe neue Battung Vögel näher erklären. Dort erhalten Sie außerSchlag⸗ und Treibriemen auch Mauchon⸗Croupon mit Gratisgebrauchs⸗ atzweiſung. In Durlach laſſen Sie ſich die Anwendbarkeit von magnetelektriſchen Zündapparaten don Unterberg u. Helmle genauer erklären, als ich es vermöchte. Dagegen bin ich ſicher, daß alle Mannheimer mit Dieſelmotoren und Zentri⸗ fügalpumpen, wie ſe die Gebr. Sulzer aus Ludwigshafen eeen eſſer Beſcheid wiſſen, als die Italiener, die ſolche Wunderwerke deutſcher Ingenieurkunſt oft nur an Aus⸗ ſtehungstagen zu ſehen bekommen. ö Joſef Sonntag. Ohfater, Runſt und Wiſſenſchaft. Brankfurter Komödienbaus. Die Direktion gibt betannt: Am Samstag eröffnet das Berliner Max Walden⸗En⸗ ſemble mit der Geſangspoſſe„Polniſche Wirtſchaft“ einen Gaſtſpiel⸗Zyklus. Auguſt bringt im Komödien⸗ 8 ein Enſemble⸗Gaſtſpiel Berliner Schauſpieler unter der zeitung des Regiſſeurs Erich Ziegel vom Neuen Schauſpiel⸗ 1 Berlin, des Gatten der hier bereits bekannten Frau irjam Horwitz, die, wie auch Herr Kaiſer⸗Titz, an dieſem Gaſt⸗ mel teilnehmen wird. Am 15. September eröffnet dann izzi“ in Szene. 1 8 ung ber Radioaktivität menſchlicher Organe. Im elberger 5 ſtitut für Krebsforſchung, das Erzellenz Czerny 15 t, ſind jetzt von Dr. Albert Caan, erſtem Aſſiſtenzarzt am Heidelberg ſer Samariterhaus, intereſſante Un⸗ derſuczungen rt worbden, die die Radioaktivität menſch⸗ 527 licher Organe feſtgeſtellt haben. Das Ergebnis der Unterſuchung ſolcher Organe, die niemals mit Radium in Berührung ge⸗ kommen waren, auf Radioaktivität zeigte das Vorhandenſein einer Subſtanz, welche die Fähigkeit beſitzt, die Luft für Elektri⸗ zität leitend zu machen. Ob dieſe Subſtanz identiſch mit Radium iſt, dafür fehlt, wie Dr Caan in einer von Czerny der Heidel⸗ berger Akademie der Wiſſenſchaften vorgelegten Abhandlung ausführt, zunächſt der ſichere Nachweis. Daß es ſich jedoch um eine vadioaktive Subſtanz handeln dürfte, dafür ſpricht nach den bisherigen Ergebniſſen die Eigenſchaft der Subſtanz, das Iſo⸗ liervermögen der Luft, das dieſe im normalen Zuſtande beſitzt, in mehr oder minder hohem Grade aufzuheben. Außerdem zeigten einige Organe ſowohl im Rohzuſtande wie auch nach der Veraſchung eine Beeinfluſſung der photographiſchen Platte. Lebensſtellung und Heimat der Individuen übt auf die Höhe der Aktivitätswerte der einzelnen Organe keinen weſentlichen Einfluß aus; dagegen ſtieg mit der Zunahme des Lebensalters faſt ſtets auch die Menge der radio⸗ aktiven Subſtanz. ür die Herkunft der radioaktiven Subſtanz gibt es zwei Erklärungen: ihre Aufnahme mittels Nahrung oder Getränken— gibt es doch an vielen Orten radio⸗ aktive Trinkwäſſer— oder die Abſorption der durch den At⸗ natſer de in die Blutbahn gebrachten radioaktiven Ema⸗ nation. Bitronenſüure als Sterfliſationsmittel. Ein ebenſo ein⸗ faches wie wirkſames Mittel zur Steriliſation von Trinkwaſſer wird nach der„Frlf. Ztg.“ in der„Nature“ angegeben. Dr. Chriſtmas, der es herausgefunden hat, iſt dabei von der Tatſache ausgegangen, daß Cholera⸗ und Typhus⸗ bazillen in einem Quantum Waſſer, das ſechs bis acht Zehn⸗ tauſendſtel Zitronenſäure enthält, zu Grunde gehen. Einige Gramm der genannten Säure reinigen einen ganzen Eimer Waſſer von den verderblichen Bakterien; um ſeinen Geſchmack zu verbeſſern, kann man ein wenig gewöhnlichen Zitronenſaft hinzumiſchen. Uebrigens iſt dieſer in den Tropen als bewährtes Heilmittel gegen das gelbe Fieber längſt bekannt. Henrik Ibſens Witwe. Die Witwe Henrik Ibſens, Suſan⸗ nah Ibſen, geb. Thoreſen, beging, ſo wird der„Voſſ. Ztg.“ aus Kopenhagen berichtet, am Montag die Feier ihres 75. Geburtstages. Frau Ibſen hat ſeit dem Tode ihres be⸗ rühmten Gatten vollſtändig zurückgezogen gelebt und hält ihren jetzigen Aufenthaltsort ſogar geheim, um allen Ehrungen aus dem Wege gehen zu können. Gleichwohl gedenkt man der ſym⸗ pathiſchen Lebensbegleiterin des großen Norwegers in ganz Skandinavien, und die meiſten Zeitungen bringen Artikel, um ſie zu ehren. Es wird allgemein hervorgehoben, daß Frau Ibſen ſtets beſcheiden in den Hintergrund getreten ſei und mit nie verſagendem Taktgefühl verſtanden habe, daß ihrGGatte,„der große Einſame“, der Oeffentlichkeit gegenüber am ſtärkſten war. Deshalb hörte man in der Oeffentlichkeit faſt nie etwas über Frau Ibſen. Sicher iſt es aber, daß ſie ihren Platz als Lebens⸗ gefährtin des größen Denkers ausgezeichnet auszufüllen wußte und deſſen Heim ſtets, ſowohl in den Jugendjahren, da die Mittel kärglich bemeſſen waren, als ſpäter, wo der Lebensweg des Dichters des Ruhmes und des Goldes voll war— harmo⸗ niſch und geſchmackvoll zu geſtalten wußte, ſo daß ſich Ibſen zu Hauſe am wohlſten fühlen und Kraft und Friſche für ſeine dichteriſche Arbeit ſammeln konnte. Es iſt hinlänglich bekannt, daß Ibſen die ſtille und treue Arbeit, in der ſeine Gattin ihm ihr ganzes Leben weihte, hochgeſchätzt hat. Gleichwohl nannte Ibſen Fremden gegenüber den Namen und die Verdienſte ſei⸗ ner Frau niemals. Auch hierin beſtand ein intereſſanter Gegen⸗ ſatz zwiſchen ihm und Björnſon, der die Liebe und Verehrung, die er für ſeine Frau Karoline fühlte, mehr als einmal vor der Welt„ausſingen mußte“; die herrlichſten Gedichte hat Björn⸗ ſon ja gerade an ſeine Frau geſchrieben, und man ſah ihn auch in der Oeffentlichkeit meiſtens an ihrer Seite, während Ibſen ſeine Gattin immer zu Hauſe ließ. Damit iſt aber nicht geſagt, daß Ibſens Ehe weniger harmoniſch als diejenige Björnſons geweſen wäre; die beiden großen Norweger führten ihr Ehe⸗ leben eben jeder in der ihren grundverſchiedenen Charakteren entſprechenden Weiſe. Der Literatur⸗Nobelpreis 1911. Es beſteht dies Jahr, ſo — Mannheim, 29. Junt. Schließlich nahm das Geſamtkollegium noch Stellung zu der gen 2 8 die Frage der Einführung einer ſtaatlichen Auszeichnung v- I5 werblichen Arbeitern, die eine 25 iehrge Diensteit 125 der einem Arbeitgeber hinter ſich haben. Dazu wurde ausgeführt, n daß ſchon heute Arheiter, die eine Dienſtzeit von 38 Jahren bei icht einem Arbeitgeber hinter ſich haben, auf Antrag des Arbeiters us. des Arbeitgebers oder der Gemeinde eine Auszeichnung von der bn⸗ König Karl⸗Stiftung erhalten. Da aber die Zeit von 38 Jahren un zu lang ſei und durch dieſe Beſtimmung zu wenig Arbeiter in hen den Genuß der Auszeichnung gelangen, wurde beſchloſſen, daß 5. 85 ſchon nach 25 jähriger treuer Dienſtzeit eine ſtaatliche Auszeich⸗ nung auf Antrag des Arbeiters, des Arbeitgebers dder er 85 er⸗ 5 als meinde in Form einer Bronze⸗Medaille mit Urkunde erfolgen ſte ſoll. Die Vorausſetzung zur Erlangung dieſer Auszeichnung iſt, er⸗ daß der Arbeiter nach Vollendung des 21. Lebensjahres 5 25 Jahre in einem Betrieb beſchäftigt war und eine gute Füh⸗ in rung hinter ſich hat. Die Verleihung ſoll für alle Arbeiter an einem beſtimmten Tag vor dem Geſamtkollegium der Zentral⸗ 12 ſtelle für Gewerbe und Handel erfolgen. bi⸗ Zu den Gemeindewahlen in Baden. 5 Wirtſchaftliche Intereſſenvertretungen innerhalb der Gemeinde. 85 8 e 2 rem geſchätzten Blatte war ei Ab⸗ öu- geordneten Trimborn zitiert, wonach 7 85 ei Sſel der Aaſteh 5 ee ne 11 2 5 Rathaus gehöre“ und war uſtige i 5 5 nd im Gemeindeleben wiederholt erſolgt e er„Zur kurzen Rechtfertigung ſolcher Strömungen, die völlig 8. unabhängig von einander in verſchiedenen Städten auftreten 5 und aufgetreten ſind, ſei nur darauf hingewieſen, daß in weit⸗ aus den meiſten Fällen die Gemeindevertretung über Fragen nd eine Entſchließung zu treffen hat, bei welchen Parteipolitik 55 mitſprechen kann. ind immer Fragen und Entſchließungen, die allge⸗ mieine wirtſchaftspolitiſche Geſichtspunkte berühren, E 4 ſo gut wie niemals aber parteipolitiſche Geſichtspunkte. Elemente der Bevölkerung, nämlich die Mieter, bisher au 1 den Rathäuſern in einer Zahl vertreten geweſen, die ihrer Be. deutung in gar keiner Weiſe, auch nur annähernd, entſpricht. 15 55 19 7 das Mieterelement durch ignete rtretung grundſätzliche Wohnungs⸗ und ⸗ politik garantiert wünſcht. m 1 Ein Gebiet kommunaler Tätigkeit, nämlich das der Woh⸗ er nungs⸗ und Bodenpolitik, iſt von Parteipolitit völlig 155 .„ legen und hat mit dieſer auch nicht das geringſte zu tun; gerade 15 auf dieſem Gebiete aber ſind die hauptſächlichſt intereſſierten 8. Gemerkſchaftskongreß. IV. sh. Dresden, 28. Juni, Die heutigen Beratungen des 8. Kongreſſes der Gewerk⸗ ſchaften Deutſchlands wurden von dem Vorſitzenden, Reichstags⸗ abgeordneten Legien mit geſchäftlichen Mitteilungen eingeleitet. Es wird darauf die Debatte über Punkt 6„Arbeiter⸗ ſchu tzund Arbeiterverſicherung“ fortgeſetzt. Gi ebel-Berlin vom Verband der Bureauangeſtellten führt aus: Bei der Reichsverſicherungsordnung haben ſich National⸗ anſtimmten, war nichts weiter als eine Verdeckeung der Kaſtrie⸗ rung der Krankenkaſſen. Das Unternehmertum wollte nicht, daß die Verſicherten entſcheidenden Einfluß auf die Selbſtverwaltung [in den Krankenkaſſen hätten. Mit geradezu lächerlichen Einwänden d phaben auch die chriſtlichen Arbeitervertreter ihre Abſtimmung + 1 motiviert. Das Zentrum ließ die Arbeiterinereſſen völlig im Stich, wie das zur Grundlage der ganzen Reichsverſicherungsord⸗ 8 nung gemacht worden iſt. In Zukunft werden die Vertreterplätze te in der Krankenverſicherung vielmehr Kampfplätze um die Ar⸗ n beiterintereſſen ſein als bisher.(Beifall.) ſt Kremſer⸗Frankfurt a. M. vom Zimmererverband, beklagt * das ſtändige Anwachſen der Unfälle auf den Bauten, namentlich 55 im Tiefbau. Es wird zu wenig für den Bauarbeiterſchutz getan. In einzelnen Städten werden zwar Baukontrolleure angeſtellt, b aber das ſind meiſt ausgediente Schutzleute, die nichts von der 4 Sache verſtehen. Zudem fürchten ſich die Leute gegen ihre Auf⸗ * traggeber eine Anzeige zu erſtatten. Und wenn wirklich eine An⸗ 44 zeige erſtattet wird, dann wird ein ſchöner Berichf verfaßt, der zu 5 den Akten gelegt wird.(Beifall.) ſe Arnswald⸗Oberhauſen vom Bergarbeiterverband, beſpricht n die Gefahren und die mangelhaften Schutzeinrichtungen im Bergarbeiterberuf. Es iſt ja jetzt nach dem furchtbaren„Radbod“⸗ — wird aus Stockholm geſchrieben, eine gewiſſe Wahrſcheinlichkeit dafür, daß der Nobelpreis für Literatur einem Dänen zu⸗ fallen wird. Es ſind von däniſcher kompetenter Seite zwei Dichter in Vorſchlag gebracht worden, die auch in Schweden ein großes Anſehen genießen, und deren Anwartſchaft auf den * beiden Aukoren Dr. phil. Ernſt v. der Recke und Karl Giel⸗ lerup. Wie däniſche und ſchwediſche Blätter melden, ſind dieſe Schriftſteller ſowohl von der philoſophiſchen Fakultät der Uni⸗ verſität Kopenhagen als von Mitgliedern der Däniſchen Ge⸗ fellſchaft der Wiſſenſchaften dem Nobelkomitee offtziell in Vor⸗ ſchlag gebracht worden; für die Kandidatur des Ernſtgenannten ſoll man ſich auch in einflußreichen ſchwediſchen Kreiſen lebhaft intereſſieren. Es haben bisher nur zwei Dänen überhaupt die Auszeichnung eines Nobelpreiſes erhalten, und zwar im ahre 1903 Profeſſor Niels Finſen(den Preis für Medizin) und Fr. Baier 1908(die Hälfte des Friedenspreiſes). Für den Litera⸗ turpreis wurde bisher Georg Brandes däniſcherſeits in Vor⸗ Aenae gebracht, jedoch vergeblich. Hätte Holger Drachmann känger gelebt, würde er mit hoher Wahrſcheinlichkeit auf den Literaturpreis gerechnet haben können. Von fizieller franzö⸗ fiſcher Seite iſt dies Jahr Pierre Loti für den Literaturpreis in Vorſchlag gebracht worden. Der Literaturpreis ging bisher zweimal nach Frankreich; es erhielten ihn im Jahre 1901 Sully Prudhomme und 1904 Miſtral(mit dem Spanier Echegaray zu⸗ ſammen). Drei deutſche Autoren erhielten den Nobel⸗Literatur⸗ 10 nämlich Mommſen(1902), Eucken(1908) und Paul Heyſe 1910). zu der Berufung des Herrn Prof. Petſe ⸗Heidelberg nach iverpool wird daß die aſiele Mitteilung ſeiner Wahl als Nachfolger Kuno Meyers, der nach Berlin be⸗ kufen wurde, für den Lehrſtuhl der Germaniſtik heute morgen eingegangen iſt Profeſſor Petſch ſtand mit einer größeren An⸗ gahl deuff er Gelehrter in engerer Wahl und weilte in dieſer ngelegenheit bereits während der Pfingſtferien in England. Seine Ueberſiedlung nach Liverpool erfolgt zum 1. Okto⸗ in bieſt , wie 1. Kre en der Studentenſchaft wird man das Scheiden des ſympathiſchen Gelehrten, deſſen Fortgang für die eneeeen ek n. ausgeſchloſſen ſein ſollen. Dieſer Antrag wurde jedoch abgelehnt. Funglück das Inſtitut der Sicherheitsmänner eingerichtet worden, verale und Freiſinnige mit der Reaktion verbunden und haben die ſchmachvolle Blockpolitik förtgeſetzt. Das Geſchrei, das die Zentrumsvertreter, die ſogenannten chriſtlichen Arbeiterbertreter Mebezeit zuengeſtehe Als erſter Dis Naobelpreis nicht unbeträchtlich zu ſein ſcheint; das ſind die en Uniperſitätskreiſen, ſchreibt das„Heid. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) —. 3. Seite. aber dieſe werden von der Bergverwaltung andauernd ſchikaniert, ſo daß der Segen, den dieſe Leute ſchaffen können, gleich Null bleibt.— Schneider⸗Erfurt vom Verband der Fabrikarbeiter polemiſiert gegen die falſche Darſtellung in einer Statiſtik über die Bleivergiftungen auf zer Internationalen Hygieneausſtellung in Dresden. Die Statiſtik ſei pur nach Büchern und Liſten von Fabriken hergeſtellt worden, ohne irgend ein anderes Material heranzuziehen.— Damit ſchließt die Debatte. Von Giebel und Genoſſen iſt eine Reſolution eingegangen, die jedoch als erledigt zurückgezogen wird.— Die bereits im heutigen Mittagsblatt veröffentlichte Reſolution zu dem Thema ſowie die Reſolution Giebel werden einſtimmig angenommen. Der Kongreß geht ſodann zum nächſten Punkt der Tages⸗ ordnung über:„Das Koalitionsrecht in Deutſchland und der Vorentwurf zu einem deutſchen Straf⸗ geſetzbuch.“ Der Referent über das Thema, Rechtsanwalt Dr. Heine⸗ mann⸗Berlin führte aus: Wenn auch hervorragende Sozial⸗ politiker aller Richtungen das Koalitionsrecht als zuläſſig, ja als notwendig anerkannt haben, ſo wird dieſes Recht in der Praxis durch die bürgerliche Rechtſprechung faſt unmöglich gemacht. Es iſt ja ſchon eine Reichsgerichtsentſcheidung ergangen, wonach der ehrliche Arbeiter, der ſeine Lage durch die Drohung der Arbeits⸗ niederlegung verbeſſern will, als Erpreſſer verurteilt werden kann. Der Entwurf zum neuen Strafgeſetzbuch erkennt an, daß dieſer Zuſtand unhaltbar iſt, doch iſt der Ausweg, den der Entwurf vor⸗ ſieht, nicht wirkſam, weil er das Tatbeſtandsmerkmal der Abnöti⸗ gung eines Vermögensvorteils eingeführt wiſſen will. Durch das Koalitionsrecht will aber der ehrliche Arbeiter von dem Unter⸗ nehmer ebenfalls einen Vermögensvorteil erlangen, er kann alſo auch nach dem neuen Entwurf mit Leichtigkeit unter den Er⸗ preſſerparagraphen geſtellt werden. Die einzige Veränderung, die die neue Entwurf bringt, iſt eine Strafverſchärfung, und ſo kann es kommen, daß ein Arbeiter, der nichts als eine Lohnerhöhung verlangt, mit Arbeitshaus oder gar mit Zuchthaus beſtraft wird. Das muß natürlich unter allen Umſtänden verhindert werden. Eine Feſtlegung des Erpreſſerbegriffs iſt möglich, wenn man die Erpreſſung eine„rechtswidrige Abnötigung eines Vermögens⸗ vorteils“ nennen würde. Der Redner legt dem Kongreß ſchließlich eine längere Reſolution vor, in der es u. a. heißt: „Der Vorentwurf beſchränkt ſich nicht auf die Aufrechterhal⸗ tung der heute beſtehenden geſetzlichen Vorſchriften, die die Koali⸗ tionsfreiheit auf ein äußerſt geringes Maß herabgedrückt haben, er geht erheblich darüber hinaus und enthält Beſtimmungen, die an Arbeiterfeindlichkeit ſogar die Zuchthaus⸗ vorlage weit übertreffen und ſich als rückſichtsloſeſte Klaſ⸗ ſenjuſtiz darſtellen. Aus dieſen Gründen fordert der Gewerk⸗ ſchaftskongreß bei der Reviſion des Strafgeſetzbuches die Beſei⸗ tigung aller die Ausübung des Koalitionsrechts erſchwerenden Vorſchriften des geltenden Rechts aus dem Strafgeſetzbuch, dem Landesſtrafrecht und den ſtrafrechtlichen Nebengeſetzen. Er prote⸗ ſtiert ferner energiſch gegen die neu vorgeſchlagenen Beſtim⸗ mungen, die die Koalitionsfreiheit direkt aufheben, die äußerſten Wünſche des Scharfmachertums verwirklichen und der Gleichheit vor dem Geſetze Hohn ſprechen.“ Knoll.Berlin bringt zu dem Thema eine Reſolution ein, wonach der Gewerkſchaftskongreß gegen die parteiiſche Stellung⸗ nahme der ſtaatlichen und kommunalen Behörden bei der Aus⸗ ſperrung der Steinſetzer im Regierungsbezirk Merſeburg prote⸗ ſtiert.— Der⸗ Kongreß beſchließt hierauf, angeſichts der Wichtig⸗ keit des Gegenſtandes in der Debatte jedem Redner unbeſchrünkte⸗ ſſionsredner ſpricht Brun ne⸗ 1 Transportarbeiterverband: Die Scharfmacher fordern gegen die Arbeiter Ausnahmegeſetze. Die Kreuzzeitung hat ſeinerzeit die Aufhebung der alten Ausnahmegeſetze bedauert, ihr ging der § 153 der Gewerbeordnung noch nicht weit genug. Die„Poſt“ forderte geradezu Strafbeſtimmungen für die Ausübung des Koalitionsrechts. Die„Arbeitgeberzeitung“, das Organ des Ver⸗ bandes der Arbeitgeber, ſchlägt in dieſelbe Kerbe. Dieſer Wunſch ſoll den Unternehmern jetzt durch das neue Strafgeſetzbuch er⸗ füllt werden. Der Geſetzgeber beabſichtigt nicht, den Mißbrauch des Koalitionsrechts zu verhindern, er will den Arbeitern den Gebrauch des Koalitionsrechts direkt unmöglich machen. Wenn der Entwurf Geſetz wird, dann wird Tauſenden von Arbeitern das Koalitionsrecht entzogen werden. Beſonders die Angeſtellten der großen Verkehrsbetriebe, die Eiſenbahner, werden unter den neuen Beſtimmungen zu leiden haben, und gerade dieſe Kategorie leidet ſchon unter den jetzigen Beſtimmungen. Die Eiſenbahnver⸗ waltung verbietet bekanntlich ihren Arbeitern die Beteiligung an einer Organiſation, die auf freier gewerkſchaftlicher Grundlage errichtet iſt. Sie geht aber noch weiter. Bei der bahnamtlichen Rollfuhrſpedition, die mit der Eiſenbahn nur den Namen„bahn⸗ amtlich“ gemein hat, ſonſt aber ein privates Unternehmen iſt, ſollen die Kutſcher ebenfalls dem Transportarbeiterverbande nicht —ñ T——— iloſophiſche Fakultät und für das allgemeine literariſche Leben 5 Stadt einen großen Verluſt bedeutet, auf das lebhafteſte be⸗ dauern. Herr Profeſſor Petſch las in dieſem Semeſter über Goethes Fauſt, I. und II. Teil, das deutſche Drama des 19. Jahrhunderts und Einführung in das wiſſenſchaftliche Studium des Mittelhochdeutſchen. Ferner veranſtaltete er im germaniſch⸗ romaniſchen Seminar alkdeutſche Uebungen.— Im folgenden einige biographiſche Notizen: Herr Profeſſor Petſch wurde am 4. Abpril 1875 in Berlin als Sohn des verſtorbenen Haupt⸗ lehrers Auguſt Petſch geboren, beſuchte das Sophiengymnaſtum in Berlin und ſtudierte an der Berliner Univerſität von 1893 bis 97 germaniſche Philologie. Von 1897—98 war er an der Kgl. Bibliothek in Berlin als Hilfsarbeiter tätig, promovpierte 1808 in Würzburg, erlangte 1900 die Habilitation und 1904 die venia legendi für die Techniſche Hochſchule in Karlsruhe, habi⸗ litierte ſich aber unter Verzicht auf jene im Dezember 1904 in Heidelberg. Im Jahre 1907 wurde er außerordentlicher Pro⸗ und wurde zugleich Lehrer am germaniſchen Seminar der Uni⸗ verſität. Er war zuletzt Leiter der zweiten Abteilung des alt⸗ deutſchen Seminars. Von ſeinen herausgegebenen Werken ſind zu nennen: Neue Beiträge zur Kenntnis des Volksrätſels 99; Formelhafte Schlüſſe im Volksmärchen 1900; Ueber Ludwigs Makkabäer 02; Ueber Ibſens Brand 02; Vorleſungen über Goethes Fauſt 03; Kleiſts Prinz von Homburg 03; Wagners Meiſterſinger 03; Freiheit und Notwendigkeit in Schillers Dra⸗ men 05; Herausgeber von Hebbels Herodes und Mariamne 02; Weiſe, Maſaniello 07; Theophilus, mittel⸗ und niederdeutſches Drama 08; Schiller und der deutſche Idealismus 09; Einfüh⸗ rung in Goethes Fauſt 10; Leſſings Briefwechſel mit Mendels⸗ ſohn über das Trauerſpiel 10; Leſſings Fauſtfragmente 11; Goethes Urfauſt 11; Volksbuch von Dr. Fauſt 11. Profeſſor Petſch, ein Schwiegerſohn von Geh. Hofrat Braune in Heidelberg, war Mitglied der Geſellſchaft für deutſche Philologie, der Shakeſpeare⸗Geſellſchaft, der Goethe⸗Geſellſchaft und des Allg. Richard⸗Wagner⸗Vereins. Entſcheidung in einem Niſſen⸗Prozeß. Aus Berlin wird uns gemeldet: In der Klage der früheren Hebbeltheater⸗ geſellſchaft gegen Hermann Niſſen auf Rückzahlung Beteiligung ab. In zweiſtündiger Beratung fand die Tages⸗ le bun. Friedhof und der Riedbahnbrücke an einem Mädchen, das feſſor, 1909 erhielt er einen Lehrauftrag für deutſche Philologie Löwen da ſeind Domkirche in Roskilde, Leipzig. Neues Theater: Hänſel und Gretel— Cavalleria angehören. Wenn die Eiſenbahnverwaltung dies von einem Kut⸗ ſcher erfährt, fordert ſie von dem Unternehmer ſeine Entlaſſung, und der Unternehmer gehorcht natürlich. Die beſtehenden Geſetze machen es dem Richter ſchon jetzt möglich, ſie zuungunſten der Arbeiter und zugunſten der Eiſenbahn in ſolchen Fällen auszu⸗ legen. Redner bittet, die Reſolution möglichſt einſtimmig anzu⸗ nehmen.— Die Diskuſſion wurde ſodann abgebrochen und auf morgen vormittag vertagt. Hus Stadt und Land. „ Maunßteim, 29. Juni 1911. * Auszeichnung. Der Firma Adam Ammann, kI 1, 16, Spezialgeſchäft für Berufskleidung, wurde auf der in Ludwigs⸗ hafen a. Rh. vom 26.—28. Juni ſtattgefundenen Fachausſtellung, veranſtaltet von dem Verband Freier Vereinigungen ſelbſtän⸗ diger Barbiere, Friſeure und Perückenmacher Deutſchlands, der erſte Preis ſowie die goldene Verbandsmedaille und Ehren⸗ diplom für Friſeurwäſche zuerkannt. „Die erſte Hauptverſammlung des Verbandes Süddeutſcher Tanzlehrer fand am Sonntag dahier unter einer zahlreichen. Beteiligung der Kollegen aus vielen größeren Städten Süd⸗ deutſchlands ſtatt. Wenn auch der Verband nur kurze Zeit erſt beſteht, ſo kann doch die erfreuliche Tatſache konſtatiert werden, daß die Ziele des Verbandes Süddeutſcher Tanzlehrer gute Wurzeln geſchlagen haben. Die Verhandlungen, die in der Börſe ſtattfanden, wurden vom Vorſitzenden mit einer herz⸗ lichen Anſprache eröffnet. Nachdem als erſter Punkt die Sta⸗ tuten feſtgeſetzt waren, wurde von einigen Mitgliedern der An⸗ trag geſtellt, daß der Verband einen Rechtsſchutz einführen ſolle, damit den Mitgliedern in Fällen, in denen ſie das Gexicht in Anſpruch nehmen müſſen, eine unentgeltliche Verteidigung hätten, Es wurde beſchloſſen, daß ſich der Ausſchuß mit dieſer Sache in ſeiner nächſten Sitzung zu beſchäftigen hüt. Mit einem tüchtigen Anwalt ſoll gegen ein feſtgeſetztes Honorar ein Ver⸗ trag abgeſchloſſen werden. Nachdem der geſchäftliche Teil er⸗ ledigt war, wurde zur Neuwahl des Ausſchuſſes geſchritten und folgende Herren in den Ausſchuß gewählt: Emil Traut⸗ mann, 1. Vorſitzender, Ludwig Pfirmann, 2. Vorſitzender, Jean Nauerz, I. Schriftführer, Arthur Becker, Schatz⸗ meiſter. Der nächſte Verbandstag findet am Sonntag den 6. Auguſt, nachmittags 2 Uhr, im gleichen Saale ſtatt. * Der Badiſche Kameraliſtenverein, die Vereinigung aka⸗ demiſch gebildeter Finanzbeamten, hielt am Sonntag in Offen⸗ burg ſeine 26. Jahresverſammlung unter zahlreicher ordnung, die Standesfragen und Fachangelegenheiten ihre allſeits befriedigende Erledigung. * Radau⸗ und Skandalſzenen ſcheinen, ſo ſchreibt man uns, in der letzten Zeit in der Straße K 2 und K 3 wieder obliga⸗ toriſch zu werden. Es iſt haarſträubend, wenn man ſich ſagen muß, wird es in unſerer Straße ruhig ſein, wenn ich nach Hauſe kommed Denn in letzter Zeit gab es ſo viel Radau etc., daß man ſich nur wundern muß, wie Derartiges in dieſer Gegend paſſieren kann. Am Sonntag abend um 5 Uhr ging es zu, wie wenn niemand ſonſt in der Nachbarſchaft wohnen würde als die Radaubrüder. Selbſtverſtändlich nichts wie Keilexei und Radau. Es waren bis abends meines Wiſſens 3 derartige ordnungswidrige Auftritte, ſo daß die ganze Be⸗ wohnerſchaft der Straße an den Fenſtern verſammelt war un mehrere Straßenaufläufe zu verzeichnen waren. Am Mo ging der Radau von neuem los, nämlich in 4 Attacken. B umſ7 Uhr abends ging die erſte Szene vor ſich, aweite, um 10 Uhr die dritte, um 11 Uhr die verſtändlich immer wieder neuer Auflauf und A umfaßte, geſamten Na ſchaft und der ten. Der 1 4 5 kachharſchaft en,. Der letz bar beſonders ſtark. bßs 3 Röwdies malträtierten einent bekannten dermaßen, daß er bewußtlos liegen blieb. Der Mi handelte wurde um 3412 Uhr durch die Sanitätsmannſchaft Krankenwagen in das ſtädt. Krankenhaus verbracht, wo Zeit noch ohne Bewußtſein iſt. Hier iſt dringend notwe mit der größtmöglichſten Energie den Mißſtänden entgege treten. Abhilfe tut hier dringend not! Schweres Sittlichkeitsverbrechen. Ein 29jähriger Mar verging ſich heute während der Zeit zwiſchen 12 und 1 Uhr a Neckardamm in der Nähe des Friedhofsparkes an einem 6jä rigen Mädchen. Ein Mäher beobachtete den Vorfall und ver⸗ folgte den Wüſtling; ſchließlich konnte er feſtgenommen werden. Da ſich der traurige Vorfall gerade während der M tagsſtunden ereignete, ſammelte ſich auf dem Meßplatz vor Polizeiwache, wo man den Verhafteten vorläufig unterbrach eine größere Menſchenmenge an, die eine drohende Haltung gegen den Burſchen annahm.— Von anderer Seite wird un über den Vorfall folgendes gemeldet: Heute nachmittag gegen ½% Uhr wurde an der Feudenheimerſtraße zwiſchen den in Begleitung ſeines Brüderchens befand, ein Sittlichkei verbrechen verübt. Ein auf der Neckarwieſe mähender Mann hörte plötzlich Schreie und es gelang ihm, den Täte faſſen, als er das Mädchen zu mißbrauchen verſuchte. von M. 17000 ihm zudiel gezahlter Gage wurde heute mi vom Landgericht 2 als erſter Inſtanz das Urteil verkün Niſſen wurde zur Rückzahlung von M. 3900 und zur Tragur der Koſten in einer Höhe von vier Siebentel vexurteilt. Klage ſtützte ſich darauf, daß Niſſen beim Abſchluß des Be ſeine frühere Gage als Schauſpieler am Burgtheater zu hoch gegeben hat und dadurch die Hebbeltheatergeſellſchaft zu für Niſſen günſtigeren Vertrag veranlaßt hat. Die Heroine auf der Löwenjagd. Ida Rubinſtein, d 'Annunzios heiligen Sebaſtian in Paris ſpielte, hat ſich de⸗ „Berl. Tagebl.“ zufolge zum Sommeraufenthalt einen eigen artigen Erholungsort aufgeſucht; ſie reiſt 0 Zentral⸗Afrik. um Löwen zu jagen. Sie wird auf dieſer Exkurſion Männ kleidung tragen, nimmt aber, um nicht ganz die Kultur zu e behren, ihre Manikure und ihren Friſeur in die Wüſte — Oder ſollte die Manikure etwa für die Krallen der Her Kleine Mitteilungen. Ernſt Hardt, der Autor „Tantris der Narr“, hat im Inſelverlag ein neues S ſpiel in vier Akten„Der Kampf! erſcheinen laſſen, Stück iſt eine Neubearbeitung des früheren Schauſpiel Kampf ums Roſenrote“.— Für eine Freie Volks bü in Frankfurt a. M. hat ſich dort ein Komitee gebilde Der däuiſche Komponiſt und langjährige Organiſt bei Profeſſor Waage Matt! Hanſen, iſt geſtorben. Tagesſpielplan deutſcher Thrat Freitag, 30. Juni. Berlin. Neues Kgl. Operntheater:„Die Meiſterſinger““, Oper:„Tiefland“. Düſſeldorf. Schauſpielhaus:„Glaube und Heimat“. 8571 a. M. Schauſpielhaus:„Ein Wintermärchen“. darlsruhe. Gr. Hoftheater:„Grosſtadtluft“, Maunheim. Gr. Hoftheater: Müunchen. Gärtnerplatztheater:„Ein Herbſtmanbver“ haus:„Anatol“. Stuttgart. Kgl. Interimtheater:„Elektra“, „Die verkauffe Braut“—„Ei 4. Seite Geueral⸗Alnzeiger.(Abendblatt.) Hilfe vorübergehender Paſſanten wurde der Täter nach der Polizeiwache in der Neckarſtadt verbracht. Auf der Wache gab der Verhaftete an, der 30 Jahre alte Schloſſer Julius Ott und ſegenwärtig ſtellungslos zu ſein. Aus dem Großherzogtum. Sandhofen, 28. Juni. Infolge Maul- und Klauen⸗ ſeuche in hieſiger Gemeinde mußte der Kornblumentag verlegt werden. Der Tag fand nun am letzten Sonntag ſtatt. Die 4 500 Kornblunten waren in 4 Stunden verkauft. Der Er⸗ lös betrug 475,80 M.— Der Mäpnergeſangverein„Sänger⸗ bund“ hier feierte in beſcheidenem Rahmen am letzten Sonntag ſein 25jähriges Stiftungsfeſt. Das Feſtbankett am Samatag abend dehnte ſich bis in die frühen Sonntagsſtunden aus. Das Hauptfeſt wurde von den hieſigen Vereinen mitgefeiert. Für den Feſtzug hätte„Petrus“ etwas rückſichtsvoller ſein dürfen. Den Schluß bildete am Montag ein Kinderfeſt. Ladenburg, 28. Juni. Die hieſigen Ladenbeſitzer trafen ſich geſtern abend im Gaſthaus zur„Roſe“ zu einer Be⸗ ſprechung über die Bahnfrage Mannheim⸗Laden⸗ burg⸗Schriesheim. Sämtliche 24 Anweſenden ſprachen ſich ſtrikte gegen eine Vergütung an die Oberhreiniſche Eiſenbahn. geſellſchaft aus. Schwetzingen, 28. Juni. Im hieſigen Schloß⸗ garten blühen gegenwärtig wieder die Linden. Aus dieſem Anlaß nimmt alljährlich der Fremdenverkehr an Ausdehnung immer erheblich zu.— Ein unbekannten Felddieb wurde diefer Tage in der Hardt beim Entwenden von Johannisbeeren ertappt. Nachdem er ſich von einem Feldhüter entdeckt ſah, nahm er Reißaus und verſchwand auf Nimmerwiederſehen im Walde. In der Eile ließ er ſein Fahrrad im Stich. Wie ſich nunmehr herausgeſtellt hat, war das Fahrrad ebenfalls geſtohlen und zwar in Karlsruhe. Heidelberg, 28. Juni. Ein ſeit über 5 Jahren bei einem hieſigen Bäckermeiſter beſchäftigter Hausburſche, der zu⸗ folge ſeiner bisherigen muſtergültigen Haltung das ganze Ver⸗ trauen genoß, hat dieſes in letzter Zeit ſchwer getäuſcht, indem er nach und nach kaſſierte Gelder im Geſamtbetrag von zirka 1000 Mark unterſchlagen hat. Die Verfehlungen liegen teil⸗ weiſe ein halbes Jahr zurück. Wahrſcheinlich hat ſich der Be⸗ trüger auch der Urkundenfälſchung ſchuldig gemacht. Bis jetzt fehlt von ihm jede Spur, angeblich iſt er nach Paris flüchtig ge⸗ angen. 8 5 Karlsruhe, 26. Juni. Auf der Landſtraße Wieſen⸗ tal-Neudorf verunglückt e ein lediger Fuhrmann von hier dadurch, daß er beim Aufſteigen auf einen Möbelwagen unter den Spiegelkaſten geriet. Er hat am Kopfe ſehr ſchwere Ver⸗ letzungen erlitten.— Bei einer Schlägerei in einer Beiertheimer Wirtſchaft brachte ein lediger Schloſſer einem Landwitt mit einem Bierglas am Kopfe ſchwere Verletzungen bei.— Ein Schadenfeuer entſtand im Trockenofen einer Fabrik durch Entzündung von Garn und Lumpen. Die Fabrikfeuer⸗ wehr konnte den Brand löſchen, der jedoch ſchon erheblichen Schaden angerichtet hatte.: „(Dogern, 27. Juni. Der 40 Jahre alte J. Rünz von hier überſchritt geſtern mittag den Bahnübergang beim voberen Drehkreuz als gerade der um ½1 Uhr fällige Zug daherfuhr. Der etwas ſchwerhörige Mann wurde von der Lokomotive er⸗ faßt, überfahren und ſofort getötet. Sportliche Rundſchau. Das neue Luftſchiff„Schwaben“. rr. Baden⸗Baden, 27. Juni. Wie heute gemeldet wird, trifft das neue Luftſchiff„Schwaben“ nunmehr am 15. Juli hier ein, um dann ſofort mit den Paſſagierfahrten zu beginnen. Ueber Bau und Einrichtung dürften folgende An⸗ gaben von Intereſſe für alle Freunde der Luftſchiffahrt ſein: Das neue Luftſchiff hat eine Länge von 140 Meter bei einem Durch⸗ meſſer von 14 Meter und einem Rauminhalt von rund 18 000 Kubikmeter. Es wird getragen von 17 einzelnen Gaszellen, die je in einem Glied des Luftſchiffkörpers zwiſchen je zwei Quer⸗ ringen des Aluminiumgerüſtes eingebettet liegen. Dieſe Eintei⸗ lung des Tragkörpers in 17 einzelne Zellen bringt eine außer⸗ ordentliche Sicherheit für die Paſſagiere mit ſich, inſofern ſich ein, zwei und ſelbſt mehr Gasballons entleeren können, ohne daß das Luftſchiff in Gefahr kommt. Unterhalb des Luftſchiffes hängen zwei Maſchinengondeln und zwiſchen dieſen eine Paſſagierkabine. In der vorderen Gondel befinden ſich ein Motor von 145 Pferde⸗ ſtärken, ſowie alle Steuerräder, Ballaſt⸗ und Ventilzüge, da das Luftſchiff von der vorderen Gondel aus gelenkt werden muß. In der hinteren Gondel befinden ſich zwei Motoren zu je 145 Pferdeſtärken. Der vordere Motor treibt ein Paar zweiflügeliger Luftſchrauben an, die 500 Umdrehungen in der Minute machen. Die hinteren Motore bewegen je eine vierflügelige Luftſchranbe mit etwa 500 Umdrehungen in der Minute. Da alle Steuer und maſchinellen Organe des Luftſchiffes zwei. und mehrfach ange⸗ ordnet ſind, iſt eine außerordentliche Betriebsſicherheit vorhan⸗ den; denn das Fahrzeug kann mit jedem einzelnen Höhen⸗ und Seitenſteuer gelenkt werden, wie es auch von jedem einzelnen der drei Motoren mit einer beträchtlichen Geſchwindigkeit vorwärts bewegt werden kann. Die Maſchinen entwickeln insgeſamt etwa 435 Pferdeſtärken und verleihen dem Luftſchiff eine Reiſe⸗Ge⸗ ſchwindigkeit von etwa 16,5 Sekundenmeter, das iſt rund 60 Kilo⸗ meter in der Stunde, eine Höchſtgeſchwindigkeit von etwa 17,5 Sekundenmeter oder 63 Kilometer in der Stunde. Die volle Tragkraft des Luftſchiffes beträgt rund 21 000 Kilogramm in Meereshöhe. Zieht man das Eigengewicht des Luftſchiffes und ſeiner Motoren ab, ſo verbleibt eine nutzbare Tragkraft von reichlich 5000 Kilogramm, je nach der größeren oder geringeren Erhebung über den Meeresſpiegel und je nach den Temperatur⸗ verhältniſſen. Zur Führung des Luftſchiffes gehören etwa 8 oder 9 Perſonen: ein Führer, ein Fahringenieur, 2 Steuerleute, 4 oder 5 Monteue. Von dieſen befinden ſich der Führer, die Steuer. leute und ein oder zwei Monteure in der vorderen Gondel, die übrigen Leute in der hinteren Gondel. Die zwiſchen den beiden Maſchinengondeln unter der Mitte des Luftſchiffes hängende Paſſagierkabine bietet Raum für 24 Perſonen. Sie iſt ſo in das Luftſchiff eingebaut, daß Längsträger des Luftſchiffes zugleich Träger der Kabine ſind. Die Kabine ſelbſt iſt ebenſo elegant wie komfortabel eingerichtet und zudem mit großen Schiebefenſtern verſehen, welche den Paſſagieren nach allen Seiten hin eine un. gehinderte Ausſicht geſtatten. Da die Fahrten in die Zeit der Hochſaiſon fallen, dürfte an Paſſagieren kein Mangel ſein. Letzte nachrichten und Telegramme. * Berlin, 29. Juni. Zum Bau der Südbahn Windhuk⸗ Keetmanshoop meldet ein Telegramm des Gouverneurs, daß auf der von Süden in Bau genommenen Strecke Keetmans⸗ der neuen Station am Fiſchflußtal. eeedeeeeeee Der Ort Gibeon, bekannt als ehemaliger Sitz des Hottentotten⸗ kapitäns Hendrik Wittboi, liegt einige Kilometer weſtlich von Es konnte wegen ſeiner Tiefe von der Bahn nicht unmittelbar berührt werden. w. Wilhelmshaven, 29. Juni. Das Kriegsgericht der zweiten Marineinſpektion verurteilte wegen Meineid und Angriff auf einen Vorgeſetzten den Matroſen Z. A. zu 3½ Jahren Ge⸗ fängnis und den Matroſen Z. A. zu 1% Jahren Zuchthaus und den Obermannsmaat F. zu 19 Jahren Gefängnis und Degra⸗ dation. Anlaß zu dem Prozeß gab eine Schlägerei bei der kaiſer⸗ lichen Botſchaftsfeier. . Frtedrichshafen, 29. Juni. Die heullge Probe⸗ fahrt des Luftſchiffes„Schwaben“, die bei ſchwachem Wind vorge⸗ nommen wurde, ergab nach einiger Prüſung ein Reſultat, das die Erwartungen noch übertraf. Es wurde eine Gechwindigkeit von über 19 Metern feſtgeſtellt. Beim Laufen zweier Motoren betrug die Ge⸗ ſchwindigkeit 16,5 Meter. In den nächſten 14 Tagen werden die Ver⸗ ſuchsfahrten fortgeſetzt werden, um techniſche Neuerungen zu er⸗ proben. Dann ſollen Paſſagierfahrten am See vorgenommen werden. 80. Geburtstag des Stadtrats Hänbel. Karlsruhe, 29. Juni. Seinen 80. Geburtstag feierte heute ein in vielbewährter Arbeit für das öffentliche Wohl ver⸗ dienter Mann, Stadtrat Ludwig Händel, der als langjähriges Mitglied und Rechner des Engeren Ausſchuſſes der national⸗ liberalen Partei und des Vorſtandes des nationalliberalen Vereins Karlsruhe auch in weiteren Kreiſen des babiſchen Landes wohlbekannt iſt. Aus Anlaß ſeines Geburtstages iſt dem verehrten Parteiveteranen folgendes Schreiben mit einer Blumenſpende zu⸗ gegangen: Karlsruhe, den 29. Juni 1911. Hochverehrter Herr Stadtrat! In den Reihen derjenigen, die Ihnen zum heutigen Tag ihre Glückwünſche ausſprechen, möchte die nationallibe⸗ rale Partei und insbeſondere der nationalliberale Verein unſerer Stadt nicht fehlen. Wenn Sie an Ihrem 80. Geburtstage auf Ihre Lebensarbeit zurückblicken, ſo dürfen Sie auch der politiſchen Arbeit gedenken, die Sie für die Stadt und für das Land in unſerer Partei geleiſtet haben. Wir ſind ſtolz darauf, in Ihnen einen Mann zu beſitzen, der bis ins hohe Greiſenalter hinein nicht nur der Partei die Treue bewahrt, ſondern ſich an ihrer praktiſchen Arbeit an hervorragender Stelle betätigt hat. Dafür ſei Ihnen herzlichſter, wärmſter Dank geſagt. Unſere Wünſche zum heutigen Tage gehen aber dahin, daß es Ihnen vergönnt ſein möge, ſich der wohlverdienten Dankbarkeit, Anerkennung und Anhänglichkeit noch recht lange und in voller Geſundheit erfreuen zu dürfen. Mit dem Ausdruck der Hochachtung und Verehrung Für die nationalliberale Partei des Landes und der Stadt Karlsruhe: E. Rebmann. Weitere Auffahrt des Z. L.„Schwaben“. W Friedrichshafen, 29. Juni. Das Luftſchiff„Schwa⸗ ben“ iſt heute vormittag.20 Uhr zu einer weiteren Probefahrt aufgeſtiegen und um 12.10 Uhr wieder glatt gelandet. Das Schiff hat, wie verlautet, die außerordentlich große Geſchwindigkeit bon mehr als 17 Meter pro Sekunde erreicht. Deutſcher Rundflug. * Weſel, 29. Juni. Vollmöller iſt heute früh um.11 Uhr bei Havixbeck aufgeſtiegen, um nach Weſel zu fliegen; er muste jedoch, nachdem er eine halbe Stunde im Nebel herumgeirrt war, bei Derup abermals landen, da das Wetter zu ſchlecht ge⸗ worden war und er auserdem die Orientierung verloren hatte. Spionageprozeß Lux. Leipzig, 29. Juni. Heute früh 9 Uhr begann vor dem Reichsgericht der Spionageprozeß gegen den franzöſiſchen Kapitän der Genietruppen Charles Eugene Lux, geboren am 28. März 1880 in Paris und zuletzt in Belfort wohnhaft. Er wurde vor einigen Monaten in Friedrichshafen verhaftet. Seine Verteidlgung führen die Rechtsanwälte Dr. Otto und Dr. Hahn⸗Leizig. Die Anklage vertreten der Oberreichsanwalt Zweigert und der Reichsanwalts⸗ vertreter Dr. Stitzner. Erſchienen ſind 15 Zeugen aus Deutſch⸗ land und der Schweiz, zwei militäriſche und zwei Schreibſachver⸗ ſtändige, ſowie ein Dolmetſcher. Der Eröffnungsbeſchluß erklärt den Angeklagten hinreichend verdächtig des Verſuchs der Spionage, begangen im Jahre 1910 durch Aushorchen dreier Zeugen. Auf Antrag des Oberreichsanwalts wurde die Oeffentlichkeit für die zwei Tage berechneten Verhandlung ausgeſchloſſen. Den Zeugen und den ſonſtigen bei der Verhandlung beteiligten Perſonen wurde Schweiggebot auferlegt. Die türkiſche Studienkommiſſion in Kiel. Kiel, 29. Juli. Bei dem Mahl, das die Werften geſtern der türkiſchen Studienkommiſſion gaben, begrüßte Direktor Baurat Baur die Gäſte. Der Chefredakteur des Blattes„Sinin“, Uſſein Dſchahid Bey, dankte in ſeiner Erwiderung dafür, daß Deutſchland durch den Verkauf der Kriegsſchiffe an die Türkei dieſe in den Stand ſetzte, die nationale Würde zu ſichern. Redner toaſtete auf die deutſch⸗türkiſche Freundſchaft. Nach dem Eſſen wurden zwei Torpedoboote beſtiegen, die einige Manöver ausführten und ſodann durch den Kriegshafen in die See dampften Nach der Rückkehr erfolgte eine Fahrt zum Kaiſer Wilhelmkanal. Im kaiſerlichen Kanalamt begrüßte Präſi⸗ dent Kautz die Gäſte. Die anſchließende Kanalfahrt bot einen An⸗ blick der neuen Brücken und der Schleuſengebiete. Rückkehr des Kronprinzenvaares von London. wW. London, 29. Juni. Das deutſche Kronprinzenpaar ver⸗ abſchiedete ſich von dem König und der Königin im Buckhingham⸗ palaſt und fuhr zum Waterboobahnhof, von wo es die Rückreiſe antrat. Auf dem Bahnhofe befanden ſich der Herzog Franz Artur von Connaught, der deutſche Botſchafter und alle anderen Mit⸗ glieder der deutſchen Botſchaft, teilweiſe mit ihren Damen, Earl of Granrille u. a. Der Marineattaché, Korpettenkapitän von Widemann und die Herren des Ehrendienſtes begleiteten den Kronprinzen nach Portsmouth. wW. Portsmouth, 29. Juni. Das deutſche Kronprinzen⸗ paar iſt hier eingetroffen und hat um 12.30 Uhr an Bord der„Von der Tann“ die Reiſe nach Deutſchland angetreten. Streik der Seelente. * London, 29. Juni. Die Ablöſungsmannſchaft des Feuer⸗ ſchiffes auf Merſey weigerte ſich heute früh den Dienſt anzutreten. Stappellauf des erſten ruſſiſchen Dreadnoughts. W. Petersburg, 29. Juni. Der erſte ruſſiſche Dread⸗ nought iſt heute vormittag in Sebaſtopol auf der baltiſchen Werft von Stapel gelaufen. Der Streik der Seeleute und Hafenarbeiter. w. Crimsby, 29. Juni. Die hieſigen Hafenarbeiter legten ſämtlich die Löſcharbeiten auf den Schiffen nieder. Straßenbahnerſtreik in Oporto. * Oporto, 29. Juni. Der Verkehr der elektriſchen Straßenbahnen iſt infolge Streiks der Angeſtellten lahmgelegt. Die Stadt übernahm die Vee an diſe der Gereſle — f Verwaltung und organiſterte den Mannheim, 29. Juni. Einäſcherung eines Stadtteils in Saloniki. 25 Saloniki, 29. Juni. Im Stadtteil Hagia brach ver⸗ gangene Nacht bei einem heftigen Sturm ein Schadenfeuer aus, wodurch ein großer Teil des Stadtteils eingeäſchert wurde. Das Feuer würde heute vormittag bewältigt. Der Schaden iſt bedeu⸗ tend und trifft zumeiſt iſraelitiſche Familien. Vynchgericht au Negern. Atlantic, 29. Juni. 3 Neger, welche eine weiße Frau vergewaltigt hatten, wurden von der Menge dem Polizei⸗ gefängnis entriſſen und durch Aufhängen gelyncht. Beim Durchſuchen des Gefängniſſes entkamen viele Gefangene. Jeuer auf dem Linienſchiff„Ohio“ w. Neupork, 29. Juni. Auf dem Linienſchiff„Ohio“ brach geſtern in der Brooklyner Werft Feuer aus. Da der Kämman⸗ dant eine Exploſion befürchtete, wurde die Pulverkammer unter Waſſer geſetzt. Das Feuer, das nur geringen Schaden verurſachte, war bald gelöſch.t A Berliner Prahtbericht. [Von unſerem Berliner Bureau.) Panik in der alten Alexanderkaſerne. ö 5 — Berlin, 29. Juni. In der Alexanderkaſerne, die nicht mehr militäriſchen Zwecken dient, ſondern zu Wohnungen umgebaut iſt, in denen etwa 200 Perſonen beherbergt ſind, brach heute morgen gegen 7 Uhr, vermutlich infolge Unvorſich⸗ tigkeit ein Brand aus der infolge ſeiner gewaltigen Rauch⸗ entwicklung zu einer großen Panik führte. Nur durch das um⸗ ſichtige Eingreifen der Feuerwehr gelang es, namenloſes Unglück zu verhllten. Ungefähr 40 Männer, Frauen und Kinder, die in großer Gefahr ſchwebten, wurden über Steck⸗ ud Hackenleitern gerettet. Eine 70 Jahre alte Frau iſt infolge der Aufregung an einem Herzſchlage geſtorben. Eine 30 Jahre alte Frau Geher mußte mit ihrem 3 jährigen Sohn nach dem Krankenhauſe gebracht werden. Die alte Alexanderkaferne, im Volksmunde„Wanzenbude⸗ genannt, hat ein Kaufmann von dem Fiskus gepachtet und die Zimmer, zumeiſt einzeln vermietet. Bas Gebäude hat infolge ſeiner Bauart nur 2 Ausgänge. Der Brand brach heute früh unter der Treppe aus. Dort ſtanden zwei Kiſten mit Holzwolle gefüllt, die wahrſcheinlich durch ein brennendes Streichholz in Brand geſteckt wurden. Das Feuer fand reichliche Nahrung an dem trockenen Treppenholz. Das Zimmer der Famile Geyer liegt dicht an dem Brandherd. Nur ſo kam es, daß der Mann ſofort das Feuer bemerkte. Er ſchlug ſofort Alarm und die Feuerwehr erſchien gleich darauf am Platze. Sie erkannte ſofort die kritiſche Situation und alarmierte Hilfsfeuerwehren. Die Korridore der alten Kaſerne waren völlig verqualmt. Die Be⸗ wohner des Hauſes waren aus ihren Zimmern gekommen und liefen aufgeregt hin und her. Als der Qualm immer dichter wurde, kam es zu einer gewaltigen Panik. Die Frauen eilten an die Fenſter und wollten hinabſpringen. Nur durch die energiſchen 90 Feuerwehrleute„Oben bleiben!“ ließen ſie ſich zurück⸗ alten. Die Rettungsaktion geſtaltete ſich ſehr ſchwierig. Es mußten im Eiltempo 6 mechaniſche Leitern, 6 Hackenleitern, ſo⸗ wie 6 Steckleitern herangebracht werden. Und fun kletterten die Feuerwehrmannſchaften eingehüllt in feuerſicheren Mänteln in die Fenſter und holten die Frauen und Kinder herunter. Ein Teil der Bewohner wurden von den Feuerwehrleuten über die Korridore in Sicherheit gebracht. Nach und nach waren eta 40 Perſonen gerettet worden. Frau Geyer wurde im Rettungs⸗ ſack in den Hof hinuntergelaſſen. Sie verfiel in eine heftige Ohn⸗ macht und mußte nach dem Krankenhauſe gebracht werden, von dem ſie erſt vor drei Tagen zurückgekehrt war. Die 70 Jahre alte Frau wollit ſich allein in Sicherheit bringen, brach aber im letzten Augenblick den Fuß und mußte über die mechaniſche Leiter getragen werden. Kurz nach ihrer Rettung ſtarb ſie in⸗ folge der Aufregung an einem Herzſchlag. 5 5 Das Treppenhaus iſt faſt gänzlich zerſtört worden. Im 3 Stock ſind alle Wohnungstüren des Seitenflügels verkohlt. Die Stichflamme ſchlug 20 bis 30 Meter den Korridor entlang. Gegen 11 Uhr war das Feuer ziemlich abgelöſcht. Es ſtürzte jedoch im Seitenflügel eine Mitteltreppe ein. Ein auf dent Terrain befindlicher Möbelſchuppen wurde vollſtändig einge⸗ äſchert. Die Lebensgeſchichte der Gräfin Montignoſo. 8 Berlin, 29. Juni. Die Exkronprinzeſſin von Sachſen, die Gräfin Montignoſo hat nunmehr in der Tar ihre ganze Lebensgeſchichte geſchrieben. Das vollſtändige Ma⸗ nuſkript mit dem Rechte der Veröffentlichung in der ganzen Welt iſt von dem Londoner Verleger Evening Naſh erworben worden. Er hat auch vor einem Jahre die ſenſationelle Lebens⸗ geſchichte der Gräfin Carding herausgebracht. Das Werk ent⸗ hält etwa 60000 Worte und führt den Titel Meine eigene Geſchichte“. Die Veröffentlichung ſoll im Sep⸗ tember erfolgen. Das Werk iſt mit einem Vortwort der Prinzeſſin eingeleitet. Aus der unmehr erfolgten Ankündigung iſt aus dem Vorwort hervorzuheben: Man hat mich oft gedrungen, öffentlich die verſchiedenen verkehrten Gerüchte, die ſeit faſt 10 Jahren über mein Leben und meine Handlungen verbreitet worden ſind, zurückzuweiſen. Bis jetzt habe ich geſchwiegen, weil ich es ver⸗ meiden wollte, denen zu antworten, die mich verleumdeten. Ich wurde darauf aufmerkſam gemacht, daß jetzt, wo meine beiden Söhne ſich dem Alter nähern, in denen ihnen dieſe verleumde ⸗ riſchen Behauptungen mitgeteilt werden können, es meine Pflicht als Mutter ſei, die Tatſachen genau zu veröffentlichen, die zu meiner Flucht aus Dresden führten. Das ift das Hauptmotiv für die Veröffentlichung meiner eigenen Darſtellung der Tatſachen und ich wünſche gleichfalls, daß zukünftige Ge⸗ ſchichtsſchreiber keine Fehler begehen ſollen, indem ſie meine Lebensgeſchichte übel deuten. Ferner wünſche ich der Behauptun entgegen zu treten, ich ſei der Autor des Werkes gan h einer Prinzeſſin“. Ich habe das Werk weder geſchrieben ö abe ich direkt oder indirekt irgendwie Beiträge dazu gelieferk⸗ ch verſtehe nicht, wie man von einer anſtändigen Frau ſagen kann, daß ſie derartige Schilderungen ihrer Leidenſchaften ge⸗ ſchrieben haben könnte. 8„„ (Uns ſcheint, ſie würde dem Intereſſe ihrer Söhne beſſer dienen, wenn die Gräfin die Oeffentlichkeit mit ihren perſönlichen Ange⸗ 8 möglichſt wenig beheligte. Dieſe dengale Wer ſr den„— —— N eeee „ eeeeeeeeeeeeee damals ſchon größere Wennhiem 20. Junn. Volkswirtschaft. Mitteldeutſche Gummiwarenfabrik Louis Peter.⸗G., Frankfurt. Die Wirkung, welche die Erklärun Kon merzienrats Peter über die Verhältniſſe und 35 Geſeheorng des Unternehmens hatte, war nicht ſo ſtark, wie man nach dem Inhalt dieſer Mitteilungen hätte annehmen ſollen. Das hatte ſeinen Grund darin, daß man ſie von vornherein mit großer Zu⸗ rückhaltung beurteilte. Herr Peter glaubt ſogar für das lau⸗ fende Geſchäftsjahr die nämliche Dividende wie im Vorjahr in Ausſicht ſtellen zu können, geht aber dabei auf die Frage, welche Abſchreibungen auf die Vorräte nötig ſein werden, gar nicht ein. Und doch wird man diesmal nicht umhin können, die Jahres⸗ rechnung nach andern Grundſätzen als früher aufzuſtellen. Wird doch jetzt bekannt, daß die beiden zurückgetretenen Aufſichtsrats⸗ mitglieder Bankier Marx⸗Mannheim und Direktor Berge⸗ AUntertürkheim ſchon damals Verwahrung gegen die Verteilung einer Dividende von 25 Prozent einlegten. Dies läßt auch die Ausgabe neuer Aktien in einem eigentümlichen Licht erſcheinen. Die Diskontogeſellſchaft übernahm damals 600 000 Mark auf feſte Rechnung, 1 400 000 M. optionsweiſe; die feſten Stücke ſind zu hohen Preiſen wohl ſämtlich untergebracht worden, während man von der Ausübung der Option Abſtand nahm. Das iſt wohl auch die Urſache, daß Kammerzienrat Peter noch heute über etwa zwei Drittel des Aktienkapitals verfügt. Hätte man 0 Abſchreibungen auf die ſtark ange⸗ ſchwollenen Vorräte vorgenommen, ſo hätte der Kurs der Aktien niemals eine Höhe erklommen, wie ſie tatſächlich erreicht wurde; allerdings hätte man dann auch die neuen Aktien billiger aus⸗ geben müſſen. Daß man damals eine ſo hohe Dividende zu⸗ ließ, wird in Aktionärkreiſen ſcharf gerügt. In der diesmaligen Jahresrechnung wird man nach dem Rückgang der Gummipreiſe ſtarke Abſchreibungen nicht vermeiden können und dadurch dürfte die Dividende ganz erheblich herab⸗ gedrückt werden. Bei der bisherigen Steigerung der Gewinne hatte die fortgeſetzte Erhöhung der Gummipreiſe zweifellos auch ihre Wirkung geübt und man wird bei der Beurteilung der künf⸗ tigen Erträgniſſe diefen Einfluß wohl nicht außer Betracht laſſen dürfen; auch der ſich verſchärfende Wettbewerb kann von nachteiliger Einwirkung ſein. Bei der Mitteldeutſchen Gummi⸗ maxenfabrik iſt weiter in Betracht zu ziehen, daß auch die geld⸗ liche Lage zu wünſchen übrig läßt. Nach der Jahresrechnung vom 30. September 1910 verfügte das Unternehmen bei einer Ge⸗ ſamtſchuld von über 4½ Mill. Mark über kaum mehr als 130000 Mark greifbare Mittel, obwohl damals 1¼½ Mill. M. für die Dividendenzahlung erforderlich geweſen ſind. Die Zu⸗ ahme der Warenvorräte auf rund 6 Mill. Mark und der Schuldner auf nahezu 4 Mill. Mark hatte die Mittel der Geſell⸗ ſchaft feſtgelegt, ſo daß der Erlös der neuen Aktienausgabe, woxaus auch eine Schuld an Kommerzienrat Peter von nahezu 1½% Mill. Mark abgetragen wurde, nicht ausreichend geweſen iſt, um einen flüſſigen Stand herbeizuführen Es iſt daher wohl anzunehmen, daß die Mittel der Bankverbindung in erheblichem Maße in Anſpruch genommen worden ſind. Unter dieſen Um⸗ ſtänden erſcheint die Spannung, die zwiſchen Kommerzienrat Peter und der Diskonto⸗Geſellſchaft beſteht, von beſonderem Intereſſe. Wie die„Köln. Ztg.“ hört, ſollen mit einem andern Berliner Inſtitut Verhandlungen wegen Uebernahme dieſer Ver⸗ bindung im Gange ſein, die aber offenbar noch nicht zum Ab⸗ ſchluß gekommen ſind. 5 f 1 85 ſrankfurt a. M. In dez ſämtliche Aufſichtsrals ieben mit Aasnahme von Kommerzienrat Peter. und eines anderen Mitgliedes ihre Mandate nieder. Der Halbjahrs⸗Abſchluß ergibt einen Verluſtvon mehreren hunderttauf end Mark. Mit⸗ geteilt wurde, daß die Jahresdividende weſentlich hinter der vorjährigen zurückbleibt. Der Vorſitzende ſtellte feſt, daß die Mitteilungen über den Geſchäftsgang, die Direktor Heiges am 2. Juni einer Anzahl von Tageszeitungen übergeben hatte, ohne Wiſſen des Aufſichtsrats und der dreizehn Vorſtandsmitglie⸗ der gemacht worden ſind. Direktor Heiges iſt nunmehr ausgeſchie⸗ 7 5 Bayeriſche Elektrizitätswerke München. Im abgelaufenen Jahr erhöhte ſich der Bruttoertrag von 489 470 M. auf 534779 M. Regere Beſchäftigung und größere Perſonalausgaben ließen auch die Unkoſten leinſchließlich Tan⸗ ſemen und Gratifikätionen) von 179 9991 M. auf 207451 M. an⸗ wachſen; Steuern und Verſicherungsbeiträge erforderten 41832 M.(i. V. 27 478.), Talonſteuerrücklage wieder 3000., Zuweiſung zum Abſchreibungskonto 68 491 M. 003 346.), desgl. zum Delkrederekonto 3 683 M.(4 622.); auch für Zinſen waren erheblich mehr aufzuwenden(10 900 M. gegen 4046.). tach Abſchreibungen von 43 854 M.(42 427)] verbleiht ein Reingewinn von 155 566 M.(163 657 Mä, wozu noch 42053 Mark(28 396.) Vortrag kommen, ſo daß 197 620 M.(192 053) berfügbar find. Es ſollen wieder 5 Prozent Dividende ver⸗ keilt und 47 620 M.(42 053.) vorgetragen werden. In der Bilanz ſtehen die Unternehmungen in eigener Verwaltung mit.72(i. V..53 Mill. M. zu Buch, darunter Neuulm mit 897 982 M.(834 451 M, Kleinkötz mit 74l 008 M. 660 722.), Freiſing mit 518 447 M.(516 550.] Bei Jabrec⸗ ſchluß waren 51700 M.(14 538 Mi) in bar, Wechſeln und Bank. muthaben vorhanden, Effekten und Beteiligungen betrugen 50 308 4).., Debitoren, die der Bericht mit Rückſicht auf den lkrederefonds als gut und einbringlich bezeichnet, ſchuldeten 4201 M.(545 140.), Warenbeſtände ſind von 691 709 M. auf 991 M. erhöht. Gegenüber einer kleinen Ermäßigung der kditoren von 280 124 M. auf 255 529 M. haben ſich die Vank⸗ ſchulden weſentlich vermehrt und betragen am Bilanztage 500 dee⸗ Mark gegen 382 274 Das Abſchreibungskonto iſt ber Saldo mit 890 11 ausgewieſen. Bei 3 Mill. 185 I1 di dert 300 000 M. ark Aktienkapital enthält die 5 ff halbfer⸗ Konkurſe in Süddeutſchland. Stockach. Handelsgeſellſchaft Lanz u. Welte, feinmechan. erkſtätte, Inſtallationsgeſchäft und Maſchinenhandlung..⸗T. Juli..⸗T. 25. Juli. tu 1150 rt. Hugo Rindel, Kaufmann, Inh. e. Holzbrand⸗ i..⸗T. 21. Juli..⸗T. 5. Augu ſt„ d. Mannheimer Produktenbörſe. Infolge der für die Vege⸗ tation günſtigen Witterung und der von den amerikaniſchen Getreidemärkten gemeldeten ſchwächeren Kurſe hielt ſich auch r Verkehr am hieſigen Markt in engen Grenzen. Die Notie⸗ im hieſigen offiziellen Kursblatt wurden für Weizen um 0,25 M. per 100 Kg. bahnfrei Mannheim er⸗ 17 19 2 7 4 Prozent(5 Prozent) feſt. eter! AeG. in bicßing kute mit Ausnähme Transaktionen, mit denen eine Kapitalserhöhung oder weitere Alktienzahlung nicht verbunden war. Der Reingewinn iſt auf 2894 631 Mk. ausgewieſen, wovon die Dividende 6½ Proz.(6 Vom Aicsland werden angeboten die Tonne gegen Kaſſa, eif Rotterdam Weizen Laplata⸗Baßig⸗Blanca oder Barletta⸗Ruſſo 79 Kg. per Juni⸗Juli M. 151.50—152.—, dito ungariſche Ausſaat 79 Kg. per Juni⸗Jult M. 151.50—152, dito ungariſche Santa Fe 80 Kg. per Juni⸗Juli 152—152.50,Redwinter per Juni⸗Juli M. 153.50—154, Hart⸗ winter per September Mk.—.—, Ulka 9 Pud 30⸗35 prompt M. 149.— bis 149.50, Ulka 10 Pud M. 149 50—150.50, Azima 10 Pud 5⸗10 ſchwimm. M. 156.50—157.—, Rumänier 78⸗79 Kg. per Juni⸗Juli M. 154.— bis 154.50, dito 39/ blaufrei prompt M.——, Rumänier 79—80 Kg. 3 Prozent blaufrei M.——, dito per Juni⸗Juli M. 155.50—156.— Roggen ruſſiſcher 9 Pud 10⸗15 per prompt M. 113.——113.50, dito 9 Pud 20⸗25 per prompt Mk. 115.——115.50, dito 9 Pud 30⸗35 per prompt 116.50—117.—, norddeutſcher 71⸗72 Kg. per Mai Mark 114.—115.— Gerſte ruſſiſche 59—60 Kg. per prompt Mk. 122.50—123.—, dito 58259 Kg. per prompt Mark 121.50—122.—, rumäniſche 59⸗60 Kg. per Juni⸗Juli Mark 122.50—123.— Mais Laplata gelb rye terms ſchwimmend Mark—. Mai⸗Juni Mark—.„Donau Galatz Fornanian Mk. 108.—108.50, Odeſſa per prompt Mk. 106.——107, Novoriſſik weiß per prompt Mark—.—, Mixed per Mai Mark 106.50—107.50. Hafer ruſſ. 46⸗47 Kg. prompt N. 110.——111—, dito 47⸗48 Kg. prompt Mk. 111.——112, Donau 46⸗47 per April Mark———.— dito 50⸗51 Kg. Juni⸗Juli Hek. 114.——114.50. La Plata neue Ernte 48⸗49 per Juni⸗Juli M. 110.— bis 110.50 1( Eine neue Aktiengeſellſchaft in Tauberbiſchofsheim iſt im Entſtehen begriffen. Es iſt unter Mithilfe einer Bank geplant, die beiden Bierbrauereien Hammel und Volk und noch einige andere des Taubertales in einer Aktiengeſellſchoft zu vereinigen. Die Verhandlungen mit Herrn Hammel und Volk ſind bereits abgeſchloſſen. Dieſe haben ſich in Vorverträgen verpflichtet, ihre Brauereien der zu bildenden Aktiengeſellſchaft abzutreten, die Brauerei Hammel für 70 000 M und die Brauerei Volk für 120000 M. 1 Die Hanauer Kunſtſeidefabrik,.⸗G. in Groß⸗Auheim, be⸗ ruft auf die Aktien Reihe&, auf die bisher 1780 000 M. ein⸗ gezahlt ſind, die zweite Einzahlung von 25 Prozent binnen Monatsfriſt ein. ** Telegraphiſche Handelsberichte. Hannover, 29. Juni. Die Generalverſammlung der ver⸗ einigten Schmiergelmaſchinenfabrik in Hannover ſetzte die Divi⸗ dende auf 9 Prozent ſeſt. Die Verwaltung teilte lt. Frkf. Ztg. mit, alle drei Werke der Geſellſchaft ſeien ſehr gut beſchäftigt. Das Reſultat des neuen Geſchäftsjahres werde vorausſichtlich noch beſſer ſein als das der abgelaufenen. Generalverſammlung der Elektrizitätsgeſellſchaft vorm. W. Lah⸗ meyer u. Co., Frankfurt a. M. Frankfurt, 24. Juni. Die heutige Generalverſammlung der Elektrizitäts.⸗G. vorm. W. Lahmeyer u. Co., Frankfurt a. M. genehmigte einſtimmig den Abſchluß und ſetzte die Dividende auf Nach dem zur Verleſung gelangten Bericht über die ruſſiſche Abteilung der Geſellſchaft, hat dieſe das letzte Jahr ohne Gewinn und ohne Verluſt abgeſchloſſen, während bisher ein Verluſt zu verzeichnen war. 175 Metallbank und Metallurgiſche Geſellſchaft.⸗G. Frankfurt a. M. Frankfurt, 29. Juni. Dem Geſchäftsbericht der Metall⸗ bank und Metallurgiſchen Geſellſchaft.⸗G. Frankfurt a. M. iſt zu entnehmen, daß die der Geſellſchaft naheſtehende Induſtrie im vergangenen Jahre durchweg beſſer beſchäftigt war als im Vor⸗ jahr. Doch hatte dem größeren Abſatz das Ertragsverhältnis nicht überall entſprochen. Bekanntlich wurde im abgelaufenen Jahre Beriſchen, Geiglicchale für Weialwerke ſe; der Berge und Metöllbank mik der metallnr⸗ ſchafk zu der eingangs genännten Firma dürchgeffhrt; eſe Prozent) bei der Berg⸗ und Metallbank 2 210000 Mk. beanſprücht. Zum Vortrag ſind 570 555 Mk, beſtimmt. Rheiniſche Stahlwerke.⸗G. Duisburg, 29. Juni. Die Rheiniſchen Stahlwerke errichten ein neues Matrinswerk. 5 Neues vom Dividendenmarkt. Dresden, 29. Juni. Die Maſchinenfabrik Rockſtroh und Schneider Nachf. in Heidenau verteilt für 1910/117 Prozent Divi⸗ dende(0 Proz.) 55 8** Telegraphiſche Börſen⸗Berichte. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) *Frankfurt, 29. Juni.(Fondsbörſe). Die heutige Börſe war in ihrer Haltung von der am geſtrigen Newyorker Montanmarkt eingetretenen Abſchwächung beeinflußt. Das Geſchäft blieb zunächſt in engen Grenzen, die Tendenz war im allgemeinen eine ungleich⸗ mäßige. Von Transportwerten lagen Lombarden ruhig und feſt. Da Wien Feiertage halber geſchloſſen iſt, zeigte ſich nur geringes In⸗ tereſſe für öſterreichiſche Werte. Baltimore and Ohio ſchwächten ſich mäßig ab. Von den übrigen Transportwerten waren Prinz Heinrich und. Orientbahn gefragt und feſt. Schiffahrtsaktien waren unver⸗ ändert. South Weſtafrika⸗Aktien wurden angeboten und lagen 3 Prozent matter. Am Bankaktienmarkte zeigten einheimiſche Werte ein ruhiges Ausſehen. Von den führenden Aktien waren Diskonto Kommandit belebter. Der Montanaktienmarkt lag wieder ruhig und die Tendenz war keine einheitliche. Gute Meinung beſtand für Bochumer, da man von der Möglichkeit der Dividendenerhöhung ſprach. Harpener waren behauptet, auch Phönix Bergbau mäßig be⸗ lebt. Bergbau Maſſen und Buderus Eiſenwerke ſchwächten ſich weiter ab. Auf dem Gebiete der Elektrizitätswerte wurden Ediſon wieder ziemlich lebhaft gehandelt, der Kurs ſtellte ſich aber niedriger. Schuckert⸗Aktien waren behauptet. Von den übrigen Werten dieſes Gebietes Siemens Halske mäßig abgeſchwächt. Bei den Aktien der Deutſch⸗Ueberſoe⸗Elektrizitätsgeſellſchaft iſt der Dividendenabſchlag von 6 Proz. zu berückſichtigen. Die ſtarke Erregung in den Mittel⸗ deutſche Gummiwerke Louis Peter⸗Aktien hat ſich nach der geſtrigen Aufſichts ratsſitzung etwas gelegt, doch blieb der Kurs 9% Proz. niedriger. Es beſtätigte ſich, daß das erſte Halbjahr mit einem Ver⸗ luſt abſchließt, anderſeits aber die Umſätze im zweiten Halbſahr wieder geſtiegen ſind. Chemiſche Mannheim 6 Proz., Gold und Silberſcheide⸗ auſtalt 4½ Proz. höher. Fonds unterlagen nur geringen Kurs⸗ ſchwankungen. Die Nachbörſe brachte mäßige Befeſtigung, ließ aber wenig Belebung zurück. Es notierten: Kredit 207½¼, Diskonto Kom⸗ mandit 188½8, Dresdner Bank 15694, Staatsbahn 161%, Lombarden 241 a ½, Baltimore and Ohio 108, South Weſtafrika 177 bis 177½. „ Berlin, 29. Juni.(Fondsbörſe.] Es machten ſich heute keine beſonderen Einflüſſe geltend, welche auf die Tendenz hätten im allgemeinen in maßgebender Weſſe einwirken können. Infolgedeſſen trug der Verkehr das Gepräge der Zuſammenhangloſigkeit. Mäßigen Beſſerungen in einigen Papieren ſtanden Abſchwächungen in anderen gegenüber. Eine auffallende Erſcheinung bildete das weitere ſtarke Anziehen der Hohenlohe⸗Aktien, die angeblich auf die gute Lage des Zementmarktes hin 2 Proz, gewannen. Andere oberſchleſiſche Werte zeigten gleichfalls gute Haltung. Oberſchleſiſche Eiſeninduſtrie ſtellten ſich Proz. beſſer. Sonſt aber verſtimmte das Nachgeben der Phönix⸗ Aktien. Elektrizitätswerte litten unter Realiſationen. South Weſtafrika⸗Aktien wurden in ziemlich erheblichen Poſien au⸗ geboten und verloren mehr als 2 Proz. Von Bahnen ſetzten War⸗ ſchau⸗Wiener, auſcheinend auf Deckungen, mit einer Steigerung von 1½ Prog ein, vermochten dieſe jedoch nicht zu behaupten. Ameri⸗ kaniſche Bahnen neigten zur Schwäche, namentlich Kanada unter Rea⸗ liſierungen. Oeſterreichiſche Bahnen lagen recht feſt und ſowohl Staatsbahn wie Lombarden gewannen Proz. Von Baukenwerten Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—.— 505.— Verein chem. Fabriken—.— 350: Verein D. Oelfabriken 166.50 166. ſchwächten ſich Kreditaktien ab; die übrigen Werte waren ungleich!? mäßig tendſert. Für Zprozentige Reichsauleihe trat gute, Meinung hervor, ſo daß der Kurs 98 Proz, gewinnen konnte. Schiffahrds⸗ aktien lagen allgemein feſt unter Bevorzuvung von Hanſa. Im ſpäteren Verlaufe hielt ſich der Verkehr meiſt in recht engen Grenzen. Ultimogeld war zu 5 Proz. zu haben, für Geld bis einige Tage über Ültimo wurden ſehr hohe Sätze genannt, im Zuſammenhang mit den von der Reichsbank und den Banken getroffenen Maßnahmen für Darlehen zum Quartalsende. * Berlin, 29. Juni,([Produktenbörſe). Das Geſchäft am Getreidemarkt hielt ſich in engem Rahmen. Die Stimmung für Brotgetreide war trotz der flauen Haltung Amerikas gut be⸗ hauptet, da die Anſicht vorherrſcht, daß der Regen die Ernte ver⸗ zögere, auch waren die Abgeber ſehr zurückhaltend. Hafer wies gleichfalls nur geringfügige Veränderung auf. Mais und Rübn lagen ſtill, doch behauptet. Wetter: regneriſch. ** Mannheimer Effektenbörſe. Vom 29. Juni.(Offizieller Bericht.) Heute wurden Süddeutſche Bank⸗Aktien zu 120.60 Proz. und Dinglerſche Maſchinenfabrik⸗Aktien zu 93 Proz. gehandelt. Höher waren: Verein chem. Fabriken 350., Zellſtoff⸗Fabrik Waldhof⸗Akt, 259 G. und Zuckerfabrik Waghäuſel⸗Aktien 102 G. Dagegen ſind niedriger: Frankona 1285 G. 1250 B. und Schlinck⸗Aktien 288.75 B. — Obligationen. Pfaudbriefe. 4½ Bad. Anil. u. Sodafbr. 102.80 G 40½% Rh. Hyp.⸗Bk. unk. 1902 99.30 bz4%½ Bad. Anil. u. Sodafbr. 3½%„„ verſchied. 89.70 bz. Serie B 103.50 B 3½„„„Kommunal 91.30b34 Br. Kleinlein Heidelbg. 98.50G Städte⸗Aulehen. 5 Bürg. Brauhaus, Bonn 103.— G 3½ Freiburg i. B. 91. B4% Heddernh. Kupferw. 102.— G 3½ Heidelberg v. J. 1903 92.50 Bſ4 Herrenmühle Genz 99.—G6 4 Karlsruhe v. J. 1907 101.— Gſ4%½ Koſth. Cell. u. Paprfbr. 101.—G 3 Karlsruhe v. J. 1898—.— 4½ Mannheimer Dampf⸗ 3½% Lahr v. J. 1902 91.60 G ſchleppſchiffahrt 98.B 4% Ludwigshafen 102.—G4%½ Mannh. Lagerhau⸗ 4 1 v. 1906 100.40 Bl Geſellſchaft 99.—06 79 90.90.%½ Oberrh. Elektrizitäts⸗ 4 Mannh. Oblig. 1908 100.50 G] werke, Karlsruhe 1907 100.— G4% Pfälz. Chamotte und 1906 99.90 G[ Tonwerk,.⸗G. Eiſenbg. 102.—0 1901 100.25 G04%½ Pfälz. Mühlenwerke 101.G 1885 92.— G4½ Schuckert⸗Obligat. 101.—B 1888 92.—54½ Ruſſ..⸗G. Zellſtofffb. 1895 91.50 B] Waldhof bei Pernau in 1898 91.25 B] Lipland 100.30 1904 91.—30½ H. Schlink u. Cie. 101.50 0 %%„„ 1905 91.30 80(4½ Speyerer Brauhaus 3½ Pirmaſens unk. 1905—..⸗G. Speyer 99.— 4½ Wiesloch v. J. 1905 91.50 604% Speyerer Ziegelwerke 99.40 G Induſtrie⸗Obligation. 4½ Südd. Drahtinduſtrie 100.50 G %% Akt.⸗Geſ. für Seilindu⸗ 4½ Tonw. Offſtein.⸗G. 8 ſtrie rückl. 105% Dr. H. Loſſen, Worms 102.—b; 4 ½ Bad..⸗G. f. Rhſchiff. 4½% Zellſtoffabrik Waldhof u. Seetransport 99..3 ½ Zellſt. Waldh. 1908 102.65 G Afktien. Brief Geld —.— 195.50 —— 139.50 —.— 198.40 —— ** 103.50 G Wanken, Badiſche Bank Gewrbk. Speyer50/ E Pfälz. Bank Pfälz Hyp.⸗Bank Rhein. Creditbank Rhein. Hypb.⸗Bank Südd. Bank Südd. Disc.⸗Geſ.— Ghem. Juduſlrie. Mannh. Lagerhaus Frankona, Rück⸗ und Mitverf, vorm. Bad. Rück⸗ u. Mitverſ. 1250 12 Fr. Transp.⸗Unfallu. Glas⸗Verf.⸗Geſ. —.— 120.60 Bad. Aſſecuranz 118.50] Continental. Verſich. 840.—— Mannh. Verſicherung 885.—8 Oberrh. Verſich.⸗Geſ.— Württ. Transp.⸗Verſ.—. —.5 Induſtrie. 97.— 96.— W Chem. Fab. Goldenbg.—.— 222.— 2 —.— Weſt..⸗W. Stamm 216—— Vorzug a04. ſlliit Brauereien. 65. Fuchs Wgf. Hdlbg.——18 Bad. Brauerei 75.— 73.— Hüttenb. Spinnerei ö Durl. Hof vm. Hagen—— 261.— Heddernh. Kupferwu. Gichbaum⸗Brauersk—. 120.500 Südd. Kabelw. Frkf. Elefbr. Rühl, Worms———.— Karlst. Maſchinenbau Br. Ganter, Freibg. 104.——.— Nähmfbr. Haid u. Neu Kleinlein, Heidelberg—.— 210.— Koſth. Cell u. Papferf.—.— 222 Hombg. Meſſerſchmitt 79.50 79.— Mannh. Gum u. A8b. 162.—69.— Ludwigsh. Aktienbr.—.—Maſchinenf. Badenia—.— 205. Mannh. Aktienblr.—.— 140.— Oberrh. Glektrizttt—.— 19.— Brauerei Sinner—.— 218.—Pfälz Mübtenwerke—.—. Br. Schrödl, Heidlbg. 190.——.—Pf.Nähm.u. Fahrradf.. 100 „Schwartz, Speyer—.— 128.— Portl.-Zement Hdlbg. 164.50 166 „S. Weltz, Speyer—.— 89.— Rh. Schuckert⸗Geſ.—.— „ z. Storch., Speyer—.— 71.50 1 u. Cie 238.75 Br. Werger, Worms—.— 80.— Südd. Draht⸗Induſt. 148.——. Pf. Preßh.⸗u. Spritſb.—.— 167.— Verein Freib. Ziegelw. 111.——. r Trausport Würzmühle Neuſtadt u, Verſicherung, Zagkerlbe Waldhof B..⸗G. Rhſch. Seetr. 74.——.— Zuckerfbr. Waghäuſel Mannh. Dampfſchl.—.— 59 75 Zuckerfbr. Frankenth. 8. 19. Kursblatt der Mannheimern Produktenbörſe vom 29. Juni. Reichsmark, gegen Barzahlu er 100 bahnfrei hier. e Hafer, bad. Die Notierungen ſind in 21.25——.— —— Weizen, pfälz. „ Rheingauer Hafer, nordd. norddeutſchen—.———.—Hafer, ruſſiſcher ruſſ. Azima 22.——22.50„ La Plata 21.——21.50 Mais, amer. Mixed— 23233 15.— 21.——21.50„ La Plata 21.75——.—Kohlreps, d. 22.——22.50 Kleeſamen, nordfranz. Ulka Krim Azima Taganrog Saxonska rumäniſcher am. Winter Manitoba! Walla Walla Kanſas II „ Auſtralier „ La Plata 5 oggen, pfälzer „ ruſſiſcher „ norddeutſcher „ amerik. 5 Gerſte, hieſ. 17.50—18.— „ Pfälzer 17.75—18.75 Gerſte, ungariſce—.——.— Ruſſ. Futtergerſte 14.——14.25 8 Nr. 00 0 1 2 85 51.25 30.28 28.25 26.75 25.25 Rogaenmehl Nr. 0) 26.25 1) 23.25. Tendenz: Getreide ruhig. Manuunheim, 29. Juni. Leinſaat 35.— Mk JUViutterartitel⸗Rotierungen Kleeheu M..80, Stroh M. 4, Weizen⸗Kleie M. Teber M. 12.50. Alles per 100 Kilos. + „ Luzerne ftal. „Provenc. „Eſparſette 1909er Rotklee Leinöl mit Faß Rüböl in Faß 8 Backrüböl 70. Fein⸗Sprit La., verſt. 100% %%FC Roh⸗Kart. ſprit verſt. 80/88 17 „ 5 unverſt. 80/88 Alkohol hochgr.,„ 92 „ 88 ** 21 2 4 4 21.25——.— 178550 17.50——.— 5 8 6. Seite. Geueral⸗Anzeiger. Abendblatt.) Mannheim, 29. Junt. Rursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. (Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft) Donnerstag, den 29. Jun 1911. Alles Notizlos. Berliner Produkt ibörſe. Berlin/ 29. Juni. Preiſe in Mart pro 100 ke 28. 29 208.25 208. 199 25 198.25 95 25 198.25 Weizen per Juli „ed „Okt. Roggen per Sen 171 50 171. 25 167.50 167.25 167 50 167.25 166.77 168.— 163.75 163 50 142.75 pek Juli „Sept. Hafer (Telegramm.) (Produfteaoörſe.) frei Berlin netto Kaſſe. Mais per Nuli „Sept. * per Juni Okt. „ Dez Spiritus Joer loco Weizenmehl Roggenmehl Rüböl „Okt. Pariſer Produktenbörſe. 28 29. 20.15 20.20 Juli 19.90 19.90 109.55 19.50 „ Sept.⸗Dez. 18.00 18.60 Roggen Juni 19.— 19.— li. 19.— 19.— 18.— 18.— 17.90 17.75 26.— 25.85 26.75 25.90 25.65 25.45 24.75 24.55 3 33.90 33.70 34.15 33.90 34.15 33 80 32.75 5 ept. Dez. Weizen Juni Nüböl Juni „ Jult „ Juli-Auguſt „ Sept.⸗Dez. Spiritus Jun: 9 „ Juli-Aug. Sepi.⸗Dez. Leinöl Juli-Auguſt „ Sept.⸗Dez. Rohzucker 88e loco ucker Juni „ Ndagus „ Juli-Auguſt 1 Okt.-Jan. 32.55 Talg Tiverpooler Börſe, Ziverpool, 29. Juni. Weigm per Aun. 6710 Mafs ver Juli 40¹⁰ per Sept. 5 6789— (Anfangskurſe.) 28. 69%¼ö 6685 4,9 ½ 500¼. % ſtetig ſtetig —— Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Tontinen Reichsbankdis tal⸗Telegraphen⸗Compagnie. kont 4 Prozent. Schlußkurſe. Wechſel. 28. 29. 109.12 169.08 80.388 80.40 80.40 80.366 20.425 20.425 20.392 20.4ʃ5 5 102 15 33 45 35 83.755 10 tznl. St.⸗Anl. 101.70 102.85 93.40 93.40 18 93.30 83.40 Zcdſſge Stei 1901 100.40—.— „1908/00 101.20 10115 b Su-Oabaff 5 50 1904 91˙25 **„ 1907 91.25 ee 101 60 101.60 1918 101.75 101 60 1455 91.10 91.10 5 e ben 100.25 100.25 92 9 80. 10 8⁰ 10 83.05 88.10 do. 1909—-———4½ 3¼ ftalten. Rente 28 29. 80.75 80 725 80.675 30.70 80.775 80.783 84. 15 84.95 Check Paris Paxts kur 5 88 Plätze 5 150 29 Stadt⸗A. 1908 „ 1909——.— 1905 3. Ausländiſche. 5 Arg. i. Gold⸗.1887 5% Chineſen 1898 8„ 98.90 98.90 1898 1½% Japaner 97.25 97.05 Meylkaner äuß. 88/90 96 80 96.65 3 Meytkaner innene Bulgaren 102.20 102. 101. 50 101. 80 96.40 99. 66 55 67.50 100.20 92.50 1½% Oeſt. Silberrent⸗ 96 50 4½„ Papierrent.—.— Oeſterr. Goldreute 98.85 2 Vortug. Serie I 66 55 643 III 67.60 4 neue Ruſſen 1905 100.20 4 Ruſſen von 1880 92.40 4 ſpan. ausl. Rente—.— 4 Türken von 1903 87.10 93.80 1 Unggr. Goldrente 93 50 4„ Kronenrente 91.25 Verziusliche Loſe. 8 Secde800 177.60 178— 87 10 93.90 93.45 91.35 Türkiſche—.— 175⁵.,80 Attten induſtrieler Unternehmungen. Gerſabrül 188.50 192.— Se 84.50 84 50 u. Freytag 161.—161.— Gich Maaen l 50 120.— Mh. Aktien⸗Brauerei zarkakt. Zweibrücken 96.78 96˙87 . Sonne, Speyer 86.— 86.— Maſchinen am dweldg. 163 40163— 0 mentfabr. rlſtas 120. 30 120.50 diſche Anilinfabrik 508.— 507. 5h.— den 88—264— . 0 553— 550 25 gen EMh. 346,10352.— olz koblun, 288.— 287.25 hem bert 497.0 497.25 Sildd. Drabtind. Pfh. 145.— 145.— 8.50278.— . Allgem. 277 25 278.¼ 120.—120.50 e Schudhert!12.—176 25 1839.—138 Halske 250.50 249. 50 Peter 225.—210. u. u. Südd. Kb. 124.—124.— Spicharz Lederwerke 82 30 80.10 Ludwigs9. Walzuihle 164,50 164.75 Adlerfahrradw.eleyer 462 50 464.75 Maſchinenfbr. Hilpert 93.10 93 70 Maſchinenfb. Badenia 205. 204.— Dürrkopp 51425516.— f. Gritzuet 274 60 274.60 Maſch.⸗,Armatf.Klein 149 25 149.25 Pf. Nähm. u. Fahrrad Gebr. Kayſer 190.— 187.25 Nöhrenkf v. Dürr Fo———. Schnellpreſſenf. Frkth.—.—255.— Ver.deutſcher Oelfabr. 166.10 166.40 Schlinck u. Eo. 239 80 238.75 Schuhſabr. Herz, Frkf. 122 50 122.60 Selindnſtie Wolff 136 70 180.70 'wollſp. Lampertsn 38— 38.— Kammgarn Ralſersl. 195.— 195.—. Zellſtoffabr. Waldho 256.90 257.— Aſchbg. Buntpapfbr. Maſchpapfbr. 186.80 136.50 ränkent 9. Zuckerfb r. 385.— 387.50 Pf. Pulverfb. St. Igb 140.— 140.— Schraubſpdfbr. Kra. 169.— 169.— Ver. Fränt. Schuhfbr. 162.30 162.30 Gold u. Silber Scheide⸗ —.——— 1 Irkf. 105.20 104 St. Jngbert 71.— 71.— anſtalt 751.50 757.— Bergwerlsaktien. ochumer Verzbau 286.— 237.— uderns 114.—112.50 .G. uburg 189.50 190.— Iw. 129.50 182.— 187.½ 187.“ aliw. Weſterregeln 212.25 212— Ob eiceſenndult. 80.50 82.10 Zhönix Br. Köni 1 175.50 175.50 Roßleb en———— 16 16.16 5 249.25 249./5 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. Südd. Giſenb.„G. 124.— 124.— Hamburger Packet 135.25 85 5 Norddeutſcher Aond 97 97.25 Ital. Mittelmeerbahn—.—.— Oei.⸗Una. Staats 60.% 161 500. Merivionalbahn 128.—— 126.— Oeſt. üd)ehn om 24— 24% Haleltn er und Diid 108, f l0g faudbriefe. Urtwritäz⸗Obilgatleen 4% Fre. Hu. Ifdb. 99 90 98 90%4„r. bfob. unk, 0 100.— 10 4% F. R. V. Pfobr. 0 99 90 39 900f% 99. 99. 40% 1905 99 9) 99.9 f%„ 99 99. 40% wf. Sup. Pfdd 100 10 100 10ſle%, 99 30 99 60 3100 9060 99 50 99.6 310% Pr. Bod.⸗Fr. 0. 4% Preuß. Pfandb.⸗ %%0 055 Bd. Pfd. vgo 99 40 99 40 Bant 110 1a19 4*⁰ 10˙0 Pr. Pedbr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Pfdbr. Enil. 30u.31 unkündb. 2 20 100 20 100 20 .40 165 4 5 90 70 90 50 0 100 20 100 29 Pr. bfdbr.⸗Bk.⸗ Kleinb. b. 04 02 100 10 100 10 2 05 —.—— 100.— 100.— unk. 0 99 40 „ Pfdbr..01 unk. 10 „ Pfdbrw. Oz unk. 12 99.50 „ Pfdbr..6 10 89 d. 94 90.— 90. Pfd. 96/3 90.— „ Com.⸗xbl. f. 1 om.⸗Ob v. 87/1 91.— 01 55 * Com.⸗Obl. 2 1921 v. 96/6 90.— 90. verſchied. 3½% Pr. Hyp..⸗B. 1825 120.120.— 1914 „„5„„.7B. C. O 2 89. 70 89.40 050% Pf. B. Pr.⸗O. 4 5 o4-1s 99.20 99.20 8 11 ttl. 4. B. 1 l 99.5 990%—̃ 4„„ oen 99.50 99.50„.U. 870.— 870— Bank⸗ und 13150131.500 Oeſterr.-Ung Bau 125.10 125.25] Oeſt. Länderbauk 165 ½ 165 60„ Kredit⸗Anſtal ——118.¼ Pfälziſche Bank 126.75 126.7% Pfälz. Hyp.⸗Bank 263 25 264.25 Breuß. Hypotheknd. 145 50 145.40] Oeutſche Reichsbk. 143— 143 123.— 123 thein. Kreditbant 139 30 139 30 188./ 188/ Rhein. Hyp.⸗B. M. 198 05 198 50 156.75 156“]0Schaaffh. Bantver. 136 37 187 9 175 50 178—] Südd. Bank Nhm. 120.75 20 60 213.50 213,50] Giener Baukver. 137 60 137.90 Frkf. Hyp.⸗Eredütv. 165 40 165.70] Südd. Diskont 118 60 118 50 Nationalbank 126.60 127 200 Jank Ottomane 142.— 141 50 Frankfurt a.., 29. Junt. Kreditaktien 207.25, Diskonko⸗ Commandit 188 25, Darinſtädter 126.75 Dresdner Bant 156% Han⸗ delsgeſellſchaft 166.— Deutſche Bank 264½ Staatsbahn⸗ 461 Lombarden 2475 Bochumer 287.25, Gelſenkirchen 199.50 Laurahütte 175 25 Ungar 93 50 Tendenz: beh. Nachbörſe. Kreditaktien 207.25, Diskonto⸗Commandit 188.¼, Staatsbahn 161.25, Lombarden 24.%. Berliner Effektenbörſe. (Anfangs⸗Kurſe.) Lcurahütte Phönix Harpener 9 ſ. urſe.) Reichsbant Rhein. Kredithant Ruſſenbant Schaaffh. Bankvo. 137.— Südd. Disc.⸗G.⸗A. 118.70 taatsbahn—.— Zombarden 24.— Baltimore u. Ohio 108.— Canada Paagiſtec 245. 93.60 93.30 Hamburg Packet 134 90 „ 1909—.——.—Nordd. Llovd 97.— 5 83.40 83.)Aranbg. Bergwksgſ. 384— v. 1901. 100.60] Zochumer 236./ „1908/09 101 10⁰ 101 10J Deutſch⸗Zuxembg. 190.— —.——— Dortmnunder 91.— Gelſenkirchner 91.10 Harpener 90.90Laurahütte 80.80 Phönix 82.90[ Weſteregeln 97 20 Allg. Elektr.⸗Geſ. —.— Anilin Anilin Trrplow 4⁰ 4˙⁹ 9 57 52½% 4% 99 30 99 30 99 60 93 60 99.60 99 60 100 30 100 30 100 70 100 70 89 90 89.90 91.30 99.30 99,30 912 30„ 191ʃ2 8% *7 Badiſche Bauk Berg u. Metallb. Berl. Handels⸗Geſ. Comerſ. u. Dist.⸗B. Darmſtädter Bant Daaulſche Bank Dutſchaſiat. Ban D. Effekten⸗Ban Disgonto⸗Comm. Dresdener Bauf Eiſenb. Rentbank Frankf. Hop.⸗Zan 138 20 138.20 183.50 183.10 207 ¼ 207.25 106.75 108 60 195.50 195 50 124.20 123.70 Berlin, Kreditaktien Disc.⸗Kommandit Staatsbahn 29. Juut. 207.½% 207.87 188./ 188.62 160.½ 161.37 Lombarden 24.— 24.75 Bochumenr 235.—237.25 Berlin 29 Juni. Schluß Wechſel London 20,25 20.42 Wechſel Paris 80.67 80.67 4% Reichsanl. 102.10 102.10 30% 1900—.——.— 226% Reich⸗ zanl. 93.70 93.70 1909 249 75 249.87 143.— 139.50 159 60 185 5 30% Reichs auleihe 83 50 83 60 1% Eonſols 102 60 102 10 1909-——.— * 4 15 Bad. 199 75 187.— 175 25 248.90 212 70 276.30 275 506.— 91.10 90 90 80.— 975 3 ½% Bayern 31%% Heſſen 30%0 Heſſen 80% Sachſen 82.90 37%½ Japaner 1905 97.10 405 Italiener—.— 4% Ruſſ. Anl. 1902 92.70 92 60 3% Bagdadbahn 86.00 88 80 Prown Boveri Oeſter. Kreditaktien—.— 207 ¼ Chem. Albert Berl. Handels⸗Geſ. 166— 166 50 D. Steinzeugwerte Darmſtädte! Banl 126 75 126.[ Elberf. Farben Deutſch⸗Aſtat. Ban 146— 145 50 Celluloſe Koſtheim Deutſche Bant 264.75 264/[ Küttgerswerken Tonwaren Wiesloch Dise.⸗Kom nandit 188.¼ 188. Wf. Dra)t. Langend. 199.70 190— Drosdner Bank 1560, 157.— Eſſener Creditanſt. 166 70 167.20 J Zellſtoff Waldhof 258.20 259 50 Privatdiskoni 3¾% W. Berlin, 29. Juni. Telegr.) Nachborſe. Kredit⸗Aktien 207 8½% 207 25 Staatsbahn Disoknto Komm. 188.8% 188.% JLombarden Pariſer Vörſe. Paris, 29. Juni. Ankangskurſe. 3 0% Rente 95.20 95,17 Debeers Spanier 96.70 96.50 Eaſtrund Türk. Looſe—.—Goldfteld Banque Ottomane 713.— 713.— Nandmines Rio Tinto 1771 1760 Tondoner Effektenbörſe. London, 29 Junj.(Telegr.) Anfanggturſe der Effettenbörſe. 2˙% Conſols 70˙ 791½½ Moddersfontein 12 120 3 Reichsanleihe 82%½ 82˙% Premier 4 Argentinier 88.— 88— Randmines 4 Italiener 103— 103— Atchiſon comp. 4 Japaner 92— 92 Canadian 3 Mexikanei 31½ 32%[Baltimore 4 Spanier 94% Chikago Milwaute Ottomanbank Denvers com. Amalgamated Erie Anacondas Grand TrunklIII preſ. Rio Tinto 5„ did⸗ Central Mining Louisville Chartered Metiſſouri Kanſas Ontario Southern Pacifte Union com Steels com. 142.70 496 233 20 505 80 220 70 182.90 123,30 190 70 123 50 161.—131˙ 24.25 24.% 473 471.— 118.— 118.— 132— 131.— 198.— 197.— 139 0% 29 ½ 38 ½ 512 29˙0 156 96 88ʃʃ Goldſtedds ee 187.½%.— Marx& Soldschmidt, Mannheim Tele zrams⸗dreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 29. Juni 1911. Proviſionsfrei! Wir ſind als Selbſttontrahenten causer unter Vorbehalt: Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft. Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank Badiſche Maſchinenfabrik Sebold, Durlach Baumwollſpinneret Speyer Stamm⸗Attien 5 Vorzugs⸗Aktien Benz& Co. Rhein. Gasmot., Nannheim, Bruchſaler Brauerei⸗Geſel Iſchaft Bürgerbräu, Ludwigshafen Chemiſche Fabriken Gernsbeim⸗Heubruch Compagnie francaiſe des Phosphates de'Oceanie Daimier otoren⸗Geſellf han. Untertürkheim Deutſche Celluloidfabrik Ges Deutſche Südſeephosphat.⸗G Europa, Rückverſ. Berlin Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffabriten Fahr Gebre,.⸗Geſ., Pirmaſens Flink, Eiſen⸗ und Broncegießeret, annheim Herrenmühle vorm. Genz, Heidelberg Kühnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal Lindes Eismaſchinen London und Provinctal Electrie Theatres Std. (vollbezahlt.) Maſchinenfabrik, Werry Neckarſulmer Fahrravwerke Pacific Shares alte ſhares 5 junge„ 7% preferred„ Preußiſche inde Nheinau, Terrain⸗Geßellſchaft Rheiniſche Automobil⸗(Jeſellſchaft.⸗G., Mannheim Rhein. Metallwarenfabrik Genußſch. Aheinmühle werte, Mannheim Rheinſchiff.⸗A⸗G. vorm. Fendel, Mannheim Stahlwerl Mannheim Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannhein Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine Unionwerke,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen Unionbrauerei Karlsruhe Union, Projektionsgeſellſchaft, Frankfurt Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim Waggonfabrit Naſtatt Weißenhofterrain.⸗G. Stuttgart Ludiwigshaſen 78.1450 272 M. 700 188 55 94 163 23½ſh. 12¹ 13¹ 7½ .05 M. 430 126 Ifr. 169 M. 220 140 106 * Geſchüftliches. Eröffuung der hieſigen Filiale der Darmſtädter Möbel⸗In⸗ duſtrie Ph. Feidel. In den ehemaligen Geſchäftsräumen des Tep⸗ pichhauſes Hochſtetter in der Kunſtſtraße hat eine der bedeutend⸗ ſten ſüddeutſchen Möbelfabriken, die Darmſtädter Möbel⸗ Induſtrie Ph. Feidel, eine Filiale errichtet, die das regſte Intereſſe nicht nur aller Reflektanten für gediegene und preis⸗ werte Möbel, zu würdigen wiſſen. Wenn man im Parterre und in der erſter Etage die Zimmerfluchten durchſchreitet,— es ſind ca. 50 Muſter⸗ zimmer alSgeſtellt— gewinnt man ſofork den Eindruck, daß die Firma das Hauptgewicht auf ſtreng ſolide, gediegene Ausführung legt. Nicht ein Stück iſt in den 11 50 Verkaufsräumen zu finden, dem der Makel der Fabrikware im ſchlimmen Sinne des Wortes anhaftet. Dabei ſtößt man ſelbſtredend auch auf nichts unmodernes. Die Stilarten, in denen die Möbel ausgeführt ſind, zeichnen ſich vor Allem durch vornehme, ruhige Linienführung aus. Wie weit iſt man glücklicherweiſe von dem ominöſen Jugendſtil entfernt. Mit Schaudern denkt man an die bizarreen Verſchnör⸗ kelungen und Verkrümmungen und empfindet den Kontraſt um ſo eindringlicher, wenn man die Kunſtrichtung ſtudiert, die in den Erzeugniſſen der Darmſtädter Möbel⸗Induſtrie einen äſthetiſch ſo überaus wohltuenden Ausdruck findet. Die Firma zeigt aber nicht nur, daß ſie inbezug auf Ausführung die Situation pöllig beherrſcht, ſie bringt auch das Kunſtſtück fertig, prima Ware äußerſt preis⸗ wert abzuſetzen. Schon deshalb wird es der Firma nicht ſchwer ſein, ſich hier recht bald einen ſtattlichen Kundenkreis zu ſichern⸗ Beſonders ſei auf die ſieben Muſterzimmer aufmerkſam gemacht, zu denen die Schaufenſter umgeſtaltet ſind. Anerkannte Künſtler haben die Entwürfe zu dieſen Einrichtungen geliefert. So ſehen wir 3 Zimmer von Architekt Gewin n⸗Darmſtadt, der die ſämtlichen Zimmer der Stilart entſprechend mit ſubtilem künſtleriſchen Verſtändnis ausgeſtattet hat, zwei Zimmer von Architekt Beutinger⸗Heilbronn und je ein Zimmer der Architekten Ciſar e⸗ ⸗Stuttgart und Feidel jr. Die maleriſche Ausſtattung der ſich in vornehmſter raumkünſtleriſcher Anordnung präſentierenden Zimmer hat die Fa. Drexler ausgeführt. Wir können zu einer Beſichtigung der Ausſtellungsräume, die ohne —6 iſt, nur dringend raten. FT—————— Verantwortltch: Für Politik: J..: Julins Witte; für Kunſt und Feuilleton: Julius Witte: für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönſelderz für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Fraug für den Inſeratenteil und Geſchäſtliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei. G. m. 5. Direktor: Eruſf Müller. oh Die ldylle des Berner dpleugert 6 R U ſ‚ N U L P 8 Grd. Hotel Kurhaus 150 Betten. E piez sion ron Fr. 8,.— an, Haus ven nehmer Einfachheit. Kurarzt. Tennis. Oroquet. Dunkelkammer. III. Prosgekts, Joh. Ch. (Sohweiz) 050 20 m. U. Meer ſondern auch aller derjenigen verdient, die die künſt⸗ 3 leriſchen auf dem Gebiete der Möbelfabrikation voll %%%%%%%TV́ECn: in's Neckartal eingeladen. Gäſte konnten eingeführt wer⸗ Maunheim, 29. Juni 1911. General⸗Anzeiger. Abendblatt., eite Vereins⸗Nachrichten. Der Feuerio, Große Karnevalgeſellſchaft(e..) unter⸗ gahm am Sonntag ſeinen alljährlichen Ausflug in die idyl⸗ he Gegend um Bensheim und Auerbach. Die„beſſeren Hälf⸗ en“ blieben diesmal zu Hauſe— es war nur ein Herren⸗ usflug. 7 Herxen beteiligten ſich trotz der zweifelhaften Witterung an dem Ausfluge. Die Wetter⸗Optimiſten behielten iesmal recht; als wir am Endziel der Fahrt, in Bensheim, un⸗ erem Extrawagen entſtiegen, hörte der Regen auf und es urde ſofort der Marſch nach Schönberg angetreten, wo in der rrenmühle die erſte Raſt gemacht wurde. Bei dem vorzüg⸗ en Bergſträßer Wein wurde ſchon dort die Stimmung eine fidele. Die Geſangsabteilung des Feuerio trat in Aktion und umoriſtiſche Vorträge wurden vom Stapel gelaſſen. Um b 1 Uhr wurde aufgebrochen und im Schweiße ihres An⸗ eſichts arbeiteten ſich die Feuerianer die Anhöhe hinauf zu herrlich gelegenen Park und Schloß des Fürſten von Er⸗ bach⸗Schönberg. Eine weihevolle Stimmung überkam die Teil⸗ mer in dieſer romantiſchen Szenerie und unwillkürlich ent⸗ g den Kehlen der Geſangsabteilung feierlich der Kantus: Das iſt der Tag des Herrn.“ Vom Park aus wurde der Weg ach Auerbach über das ſtill und träumeriſch gelegene Fürſten⸗ lager genommen. In dem ſchönen Saale der Wirtſchaft„Zur ergſtraße“ von Bürgermeiſter Weigold in Auerbach war be⸗ ts der Tiſch gedeckt und was die Menukarte verſprach— in opulentes und zugleich preiswertes Mal— das wurde auch bezug auf eine vorzügliche Zubereitung gehalten. Einem itgliede ſchmeckte es ſogar derart, daß ein Maulkorb geholt wurde, um es von ſeiner Vertilgungswut abzuhalten. Der räſes des Feuerio würzte das Mahl mit einer Anſprache, in der er auf die Beſtrebungen des„Feuerio“ hinwies und beſon⸗ ders hervorhob, daß ein Teil der Koſten des heutigen Aus⸗ fluges aus den regelmäßigen Mitgliederbeiträgen, nicht etwa aus der Karnevalkaſſe, beſtritten werde. Seine Worte klangen aus in ein allſeitig aufgenommenes Hoch auf den„Feuerio“. Der Auerbacher Rott, die„Perle der Bergſtraße“, mundete orzüglich. Vor dem Deſſert, dem Eiſe, trat Eisbrecher Zim⸗ mermann in Aktion, der ſchließlich auf den Elferrat des Feuerio“ toaſtierte. Ein mißgeſtimmtes Klavier wurde von inem Klaviervirtuoſen des„Feuerio“ in kunſtverſtändiger Weiſe earbeitet, und von dem Podium herab erſchallten in dem kuſtiſch ganz vorzüglichen Saale die Sangesweiſen der Ge⸗ ſangsabteilung. Mit dieſen wechſelten humorvolle Vorträge. Einem ſchönen Brauche folgend, gedachte man bei dem Ver⸗ gnügen auch der traurigen Unwetterkataſtrophe im Taubertal und eine Tellerſammlung ergab mit einer kleinen Aufzahlung us der Feueriokaſſe die Summe von 50 M. 11 Pfg. In der Brauerei Bettinger wurde der Schlußſchoppen getrunken. Dort onzertierte die Auerbacher Stadtkapelle,— die in Herrn Hauſer als ehemaligem Feuerwehrtrommler und Herrn Holm als Trompetenſoliſt durch zwei hervorragend muſika⸗ liſch begabte Kräfte vom„Feuerio“ vervollſtändigt wurde. Kräf⸗ g und rein erſchallte das Trompetenſolo Holms bei der„Poſt m Walde“ aus der Ferne und bei der Rückkehr wurde er mit inem wahren Beifallsſturm überſchüttet. Raſch flohen die Stunden und gegen 8 Uhr trat man durch die herrliche Vil⸗ enſtraße den Weg nach Bensheim an, wo im Bahnhof der chlußſchoppen erfolgte. Erſt dort trafen wir unſeren Führer, errn Konſtation Pfifferl, wieder. * Die Bauhütte hatte am Sonntag zu einem Ausflug en und gern machte auch Schreiber dieſes davon Gebrauch. and doch als erſter Punkt die Beſichtigung des neuen Meter langen Königſtuhl⸗Tunnels auf der Ta⸗ Sordnung. Die Führung hatte in entgegenkommender Weiſe err Bahnbau⸗Inſpektor Ober⸗Ingenieur Tegeler über⸗ mmen. Am Eingang zum Tunnel(Friedhofſeite) wurde die 60 Herren ſtarke Geſellſchaft empfangen und an Hand vieler Pläne und Zeichnungen durch einen klaren, vollendeten Vor⸗ trag ſeitens des Herrn Bahnbau⸗Inſpektors über die Lage, die Größen⸗ und die geologiſchen Verhältniſſe belehrt. Nament⸗ ich die letzteren fanden, wie überhaupt die geſamten Ausfüh⸗ ungen, die größte Beachtung. Nun begann unter Führung dieſes bewährten Fachmannes und zweier Ingenieure in drei Gruppen die Beſichtigung des Tunnels. Jeder dritte Herr wurde mit einer Lampe ausgerüſtet. Die erſten 100Meter zeigen einen annehmbaren Weg. Diejenigen indeſſen, die im Salon⸗ nzug mit Halblackſtiefeln ausgeſtattet waren, mußten bald fin⸗ den, daß dieſe Kleidung nicht die richtige war. Aber bei ſolch' ereſſanten Erklärungen wurden die Unbequemlichkeiten leicht ühberwunden, wennſchon man manchenStoßſeufzer hören konnte. Hier unter den Bergen kann man das Werden eines großzügig angelegten Tunnels mit vielen techniſchen Neuerungen vom Entſtehen bis zur Fertigſtellung in jeder Phaſe ſehen und be⸗ obachten. Es berührt einem eigenartig, wenn man hört, jetzt ſind wir unter dem Gaisberg, jetzt unter dem Klingenteich, dann unter der Molkenkur. Hier ungefähr biegt der Tunnel nach links ab. Während der Eingang infolge der klaren Luft noch ſichtbar iſt, beginnt nach links dem Karlstor zu dieSchwen⸗ kung. Kaum danach Halt; wir befinden uns direkt unter dem geſprengten Turm, einem Wahrzeichen des altehrwürdigen Heidelberger Schloſſes. Die aus dem Geſtein niederträufelnden Tropfen geben eine eigenartige Muſik. Die Steine der ver⸗ ſchiedenſten Art ſind zu beobachten. Mannigfaltig fürwahr, bis der genial angelegten Ventilationsanlage zu. Die bauausfüh⸗ rende Tiefbaufirma Holzmann u. Co. hatte die Freund⸗ lichkeit, uns eine elektriſch betriebene Bohrmaſchine mit Kreutz⸗ bohrer vorführen zulaſſen. Die erklärenden Worte des betr. Ingenieurs fanden lebhaften Beifall. Details über die Einzel⸗ heiten zu bringen, erſcheint außerordentlich ſchwierig und zu gewagt. Wir ſteuern nun allmählich dem Ausgang zu und bald erblicken wir das Tageslicht wieder. Bahnhof Karlstor erſcheint vor unſeren Augen und nun nach dieſer an Eindrücken reichen Beſichtigung ſchließt ſich unwillkürlich diejenige unſerer Freunde und der eigenen Perſon an. Mancher Stoßſeufzer iſt wohl be⸗ rechtigt geweſen. Der wärmſte Dank der Bauhütte aber gehört den Herren, welche die Führung übernommen hatten, nament⸗ lich Herrn Bauinſpektor Tegeler. Jeder Bauhüttler wird gern an die intereſſanten Stunden zurückdenken. Aus dem Großherzogcum. *Schwetzingen, 26. Juni. Am Sonntag nachmittag fand in der Glashalle zum„wilden Mann“ eine Verſammlung ehemaliger Schüler der hieſigen höheren Bürger⸗ ſchule zwecks definitiver Beſchlußfaſſung über den anläßlich der Einweihung des neuen Realſchulgebäudes projektierten Schülerkommers ſtatt. Nachdem der Vorſitzende des proviſoriſchen Komitees über den Stand der Vorarbeiten berichtet hatte, wurde beſchloſſen, am Sonntag, den 30. Juli, nachmittags 4 Uhr im Koloſſeumſaale einen Feſtkommers abzuhalten, zu dem alle früheren Schüler der erweiterten Volksſchule, höheren Bürgerſchule und Realſchule eingeladen werden ſollen, während die Gallerie für die Damen reſerviert wird. Hierauf wurde zur Wahl eines Arbeitsausſchuſſes geſchritten, zu deſſen erſten Vor⸗ ſitzenden Herr Fabrikant Georg Wittmann, als zweiter Vor⸗ ſitzender, Herr Dr. A. Kleinſchmitt, gewählt wurden. )Lahr, 26. Juni. Das Großherzogspaar hatte ſich auf heute Nachmittag zum Beſuch des Geneſungsheims Tretenhof bei Seelbach angeſagt. Die ſegensreiche Anſtalt, die erſt vor Jahresfriſt durch die hochherzige Spende eines Gönners eine bedeutende Erweiterung erfahren konnte und im Schmuck ſchöner Anlagen ſteht, wurde zum erſten Male von dem Groß⸗ herzogspaare beſichtigt. )i Beuggen(A. Säckingen), 25. Juni. In Anweſenheit des Großherzogs fand heute hier die Enthüllungsfeier des Kriegerdenkmals für die bei Beuggen begrabenen öſterreichiſchen, bayeriſchen, ſächſiſchen, preußiſchen und württem⸗ bergiſchen Freiheitskämpfer von 1813 und 1815 ſtatt. Die Beteili⸗ gung an der Feier war eine ſehr ſtarke. U. a. bemerkte man auch den Miniſter des Innern Freiherrn von Bodman. Am Freitag morgen hate ein feierliches Totenamt in der Katholiſchen Kirche des alten Schloſſes Beuggen ſtattgefunden. Am Sonntag nach⸗ mittag 2 Uhr traf der Großherzog mit Gefolge hier ein. An die Enthüllung des Denkmals ſchlotz ſich die Niederlegung zahl⸗ reicher Kränze und die Ueberreichung der Erinnerungsfahnen⸗ medaillen an ſieben Vereine des Hauenſteiner Militär⸗ vereinsgauverbandes. Die Militärvereine des Gaues defilierten an dem Großherzog vorüber. Zu der Feier waren auch zahlreiche Offiziere und militäriſche Abordnungen erſchienen. Das wohlge⸗ lungene Denkmal enthält auf einer Bronzetafel folgende In⸗ ſchrift:„Hier ruhen 3000 tapfere öſterreichiſche Krieger der Schwarzenbergiſchen Armee zuſammen mit Bayern, Sachſen, Preußen und Württembergern, welche nach ruhmvollen Kämpfen in den Befreiungskriegen 1813—15 im k. k. Feldſpital in Beuggen an ihren Wunden und am Nervenfieber den Heldentod ſtarben.“ „Wer ſo wie wir den großen Schwur gelöſt,— Wer ſo für Gott und Vaterland gefallen,— Der lebt im Herzen ſeines Volkes fort.“(Th. Körner.) ):(Gemmingen, 26. Juni. Auf eine ſchreckliche Weiſe verunglückte die Frau des Ratſchreibers Betz. Sie war mit einem Spiritusbügeleiſen beſchäftigt, als dasſelbe plötzlich explo⸗ dierte. Die Kleider der Frau fingen dadurch Feuer. Da be⸗ dauerlicher Weiſe niemand im Hauſe anweſend war, ſprang die Frau ins Freie, wo herbeieilende Nachbarn die Flammen löſchten. Die Unglückliche trug am ganzen Körper ſchwere Brandwunden davon. Ernennungen, Verſetzungen, Zuruheſetzungen ete. der etatmäßigen Beamten der Gehaltsklaſſen I bis K ſowie Erneunungen, Verſetzungen de. von nichtetatmäßigen Beamlen. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums des Großh. Hauſes und der Auswärtigen Angelegenheiten. 5 Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums der Finanzen. In den Ruheſtand verſetzt: Kanzleiaſſiſtent Ludw. Kenzler beim Finanzminiſterium, unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte.— Etat mäßig angeſtellt: die Forſtwarte: Wilhelm Drüſſel in Tennenbach und Wilhelm Lohn in Forchheim.— Verſetzt: Forſtwart A. Hofmaier in Schonach⸗Elzbach nach Durbach⸗Brandeckhof.— Zuruhe⸗ zum härteſten Granit. Beſondere Aufmerkſamkeit wenden wir Kündenfall. Von Grete Maſſs. (Nachdruck verboten.) Perſonen: Evi lfünfzehn Jahre), Walter(ſiebzehn Jahre), Ein Wanderer. Evi und Walter ſitzen auf ſommerlicher, blühender Wieſe. i hat das weiße Kleid ſorglich um ſich gebreitet und heftet e, grüne Blätter zum Kranz zuſammen. Walter liegt leſend im Gras, ſchaut dann auf und verſenkt ſich in Evis Anblick. Walter: Evi! Epi: Was willſt Du, Walter?“ Walter: Evi, weißt Du, daß das Licht ſtill ſteht über Dir ind daß Du einen Goldſchein trägſt wie die Madonnen auf den lIdern. Es neigt ſich gewiß ein Gott zu Dir hinab! Man ſieht eine Hand, keine Schulter, keine Augen, keine Stirn, aber ſicht⸗ ch brennt ſein gold'ner Mund Dir Küſſe auf die braunen J. 8 i: Wie Du wieder wirſt! Immer ſiehſt Du mehr als dre dern ſehen. Der Baum iſt Dir kein Baum mit Wurzeln und Aeſten, nein, ein Gefeſſelter, Ohnmächtiger, ans Erdinnere ge⸗ ſet, der ſehnſüchtige Arme in die Höhe wirſt und in Sturmes⸗ chten klagt und ſtöhnt, der Fluß kein Waſſer, das Mühlen treibt 9 Schiffe trägt, nein, ein Herrſcher, der ſeine Sklavenketten nur m Scheine duldet bis er den gläſernen Fuß ans Land ſetzt und peckliche Rache nimmt. Haſt Du's geſagt, haſt Du's nicht genau te ga lter: Evi, kleine Evi, das haſt Du behalten? Ja, (wirft das Buch zur Seite und rückt im Eifer näher), e es ganz beſtimmt, daß einmal ein großer Wandel der d ch vielmehr alles in den Zuſtand zu⸗ eintritt oder! n dem es geweſen. Ich glaube beſtimmt, daß einmal —————rß5r.— richtet wie ein Rieſentier und drohend daſitzt mit ausgeſtreckten Tatzen, an dem der Wald wandelt und die Natur ſich ihr Recht wieder nimmt. 1 Ebi: Und dann? Walter: Und dann wird tot, was jetzt lebendig iſt, und lebendig, was jetzt tot erſcheint, oder aber es wird Knecht, was jetzt herrſcht und was ſich anmaßt, befehlen zu wollen, muß die⸗ nen und kriechen. Sieh Evi, es iſt doch klar, dem Mächtigſten, dem Schönſten, dem Edelſten, dem Reinſten gehört die Welt. Weißt Du denn nicht, wie unvergleichlich größer ein Baum, ein Feld, ein Bach iſt wie ein Menſch? 755 Evi: Ich finde einen Roſenſtrauch gewiß ſchön und das Feld ſieht prächtig aus und gibt uns Brot, aber ich meine, Walter, das iſt doch mit dem Menſchen nicht zu vergleichen, mit dem de⸗ bendigen Menſchen, der aufrecht geht. Walter: Das tut der Affe auch! Evi: Der Menſch ſpricht aber! Walter: Wer ſagt Dir denn, daß Feld und Wald und Vögel nicht ſprechen? Wenn Du nur recht hinhörteſt, dann hätteſt Du es lange gemerkt. Aber Du haſt recht, der prechende Menſch, der aufrechte Menſch, hat ihnen etwas voraus: er lügt! Er ſagt Dir:„Wir wollen eines Weges gehen, ich bin Dein Freund!“ und denkt bei ſich:„Kerl, ich könnte Dich würgen!“ er lächelt und ſtreichelt Dir die Hand und tut ſchön und ſchielt doch nur nach den Ringen, die Du trägſt und würde Dich um ſie vergiften, wenn er nur ſicher wäre, daß es keiner merkt. Der Menſch iſt nichts als das Tier, das ſich am geſchickteſten anzupaſſen ver⸗ ſtand. Wie das Tier iſt er gebunden an Luft, Waſſer und Nah⸗ rung, wie das Tier lebt er, wächſt er, zeugt Junge und ſtirbt. Ebpi: Wie Du häßlich redeſt! Walter, ſei nicht böſe, aber ich glaube, Du lieſt zu viel. Du lieſt gewiß Bücher, die Du nicht verſtehſt, noch gar nicht verſtehen kannſt mit Deinen ſiebzehn Jahren.%%—»o der Tag kommt, an dem die Felſen dröhnen, das Meer ſich auf⸗ geſcgt: Forſtwart Johann Rapp in Hamberg, unter An⸗ erkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte.— Geſtor ben: Lang in Mannheim die Steuereinnehmerei Wallſtadt.— Ver⸗ ſetzt: der Steuereinnehmer Wilhelm Ullrich in Pforzheim nach Lahr, der Kanzleiaſſiſtent Euſtach Itta in Stühlingen nach Karlsruhe, der Nebenzollamtsaſſiſtent Joſeph Löhle in Klein⸗ und mit der Stelle eines Vorſtehers daſelbſt betraut, der Zoll⸗ einnehmer Gottlieb Fiſcher in Rötteln in gleicher Eigenſchaft zum Unterſteueramt Raſtatt und mit der Verſehung einer Un⸗ terſteueramtsaſſiſtentenſtelle betraut.— Auf Anſuchen ſei⸗ in Wallſtadt. Staatseiſenbahnverwaltung. Ernannt: zu Lokomotivpführern: d Johann Hensle in Freiburg, Ludwig Schneckenberger in Of⸗ fenburg, Heinrich Blum in Mannheim, Albert Keßler in Of⸗ fenburg, Joſeph Schroff in Waldshut, ze i Singen, Friedrich Günter in Karlsruhe, Wilhelm Vogel in Karlsruhe: zum Kanzleiaſſiſtenten: Schaffner Ernſt Ißler in Durlach.— Etatmäßig angeſtellt: als Buxeauaffi⸗ ſtent: Rechnungsgehilfe Albert Jung in Lauda; als Schaffnex: Adam Kenne in Heidelberg, Albert Koch in Lahr⸗Stadt, Rob. Schäfle in Radolfzell, Wagenwärter Johann Weigel in Bruch⸗ Mannheim, Philipp Sandritter in Mannheim, Anton Früh in Konſtanz; als Rottenführer: Wilhelm Bertſch in Bietig⸗ heim; als Bremſer: Franz Kav. Huber in Offenburg.— Ver⸗ tragsmäßig aufgenommen: als Lokomotivheizer: Auguſt Beutenmüller von Freiburg, Otto Ruf von Mannheim, burg; als Bahn⸗ und Weichenwärter: Hermann Müller von Bermatingen, Robert Kunkel von Freiburg, Johann Wunderle von Unteralpfen.— Verſetzt: die Stationswarte: Philipp Heuberger in Stebbach nach Zimmern, Anton Weber in Zim⸗ mern nach Gerlachsheim; die Eiſenbahnaſſiſtenten: Hugo Schechter in Ottersweier nach Steinbach, Joſeph Scheuermann in Wolfach nach Schiltach, Auguſt Pol in Konſtanz nach Gott⸗ madingen, Alfred Kull in Ettlingen nach Schliengen, Wilhelm Dietz in Lahr⸗Stadt nach Sinsheim, Wilhelm Hoffmann in Schopfheim nach Grenzach; die Bureaugehilfen: Valent. Mohr in Grünsfeld nach Königshofen, Erhard Diehl in Gerlachsheim nach Gundelsheim, Georg Scholl in Gundelsheim nach Steins⸗ furt, Wilhelm Menzel in Mannheim nach Karlsruhe; die Kanz⸗ leigehilfen: Georg Moll in Eberbach nach Baſel, Hermann Däſchle in Baſel nach Singen; die Schreibgehilfen: Adolf Grießer in Singen nach Baſel, Theodor Rinkert in Offenburg nach Karlsruhe; die Schaffner: Karl Eicher in Rheinau nach Mosbach, Leopold Sauler in Mannheim nach Rheinau, Adolf Wernet in Freiburg nach Karlsruhe.— Entlaſſen: Bahn⸗ ſteigſchaffner Karl Werner in Schopfheim(auf Anſuchen), Aug. Gerbert von Heidelberg, zuletzt Reſerveheizer in Karlsruhe (auf Kündigung).— Geſtorben: Weichenwärter Wilhelw Fix in Lahr⸗Dinglingen. 5 Reinigt æ giebt über- raschhndef Blanz. für Lack-Boxcalf-Chevręaux. aHaſb-Leder gleich vog. Züglich, enthaff kei Erpentiagle mach deshaſb das + [Leder nichk rissig, sondepn Weich 8. Wasserdichf. Furbt nicht ad Fabl BasSFHHM I/ DASULINFABRIKNMANNHEIJ. abeeeeeeeeeee Mel Schwarz geke N 1 + 2 f 11ʃ Ib d Mei Universal bane see! Vertreter: Hugo Waldmann K 2. 18 11207 Telephon Nr. 3165. ————————————— Walter: Ich nicht verſtehen können? Wie albern! Es kommt ja nicht aufs Alter an, das innere Erleben machts und wenn man danach rechnen wollte, ſo könnte ich dreißig oder fünf⸗ zig oder hundert Jahre alt ſein. 25„ Evi: Wie kommt es nur, daß Du ſo ſchlecht von den Mez ſchen denkſt? Wenn Du ihnen nur halb ſo viel Liebe entgegen⸗ brächteſt wie den Blumen oder den Wieſen oder den Wäldern Du würdeſt ſie gewiß lieb haben. JJVV Walter(ſchmerzlich): Ach, Evi, biſt Du ſchon einma Täten worden?n VV Epi(verſtändnislos]: Verraten? Walter: Ich meine, haſt Du unter all den Menſche ſchon einmal einen gefunden oder zu finden geglaubt, der Dir Beſte, der Herrlichſte unter ihnen zu ſein ſchien, an den Du Dein ganzes Herz gehängt haſt. An deſſen Treue Du ſo wenig gezweifelt, daß es Dir eher möglich erſchienen wäre, daß Mond herunterfällt, als daß er treulos wäre? Haſt Du ſcho einen Menſchen gefunden, deſſen Bild ſich ſo in Dein krallte, daß Du Tag und Nacht, im Wachen und im Traum davon loskommſt? Evi: Nein, Walter, nie VVVFTFVV Walter: Haſt Du ſchon mal einen Mann geküßt, Evi, un die Arme ſo feſt um ſeinen Hals geſchlungen, als wollteſt Du nie wieder laſſen?„„„ Evi: Nein, niemals, Walter! 5 Walter: Hatteſt Du nicht ſüße Worte auf den Lippen, ha Du ihm nicht tauſendmal geſagt:„Ich bleibe Dir treu“, und wenn er Dir dann vertrauungsvoll ſein Herz in die Hände g legt, haſt Du es nicht zur Erde geworfen und darauf getreten un biſt lachend davongerannt. Sag, Evi, ſaagns? Evi: O, nie, nie habe ich das getan. Wie kannſt denken, daß ich ſo roh zu ſein, ſo Böſes zu tun vermöchte (Schluß folgt.) die Forſtwarte: Karl Kies in Langenſteinbach und Michael Geiger in Durbach.— Etatmäßig angeſte ILtes ider Hilfsaufſeher Joſeph Keck in Mannheim als Niederlageguf⸗ ſeher.— Uebertragen: dem Vizewachtmeiſter a. D. Joh. laufenburg in gleicher Eigenſchaft zum Nebenzollamt 2 Bühl nes Dienſtesenthoben: der Untererheber Gg. Schreiner die Reſerveführer: Hermann Reize in ſal; als Lademeiſter: Johann Krauß in Kehl, Adam Flick in Franz Honſtetter von Konſtanz, Karl Winterhalder von Frei⸗ 7 8. Seit⸗ energl-⸗»eiger. Wensbiott Mannheim, den 29. Junt 1811 Arheitsvergebung. Dee— Für den Um⸗ und Er⸗ weiterungsbau der Kirch⸗ gartenſchule in Necka au ſoll im Wege des öffentlichen Aus⸗ ſchreibens die Lieferung der Verblendſteine(Los J. un⸗ glaſierte, Los II. glaſierte Verblender) vergeben werden. Angebote hierauf ſind ver⸗ ſchloſſen und mit entſprechen⸗ der Aufſchrift verſehen bis ſpäteſtens 1292 Montag, den 3. Juli 1911, vormittags 11 uUhr an die Kanzlei des unterzeich⸗ neten Amts(Nathaus N 1, 3 Stock, Zimmer 125) ein⸗ zureichen, woſelbſt auch die Eröffnung der Angebote in Gegenwart etwa erſchienener Bieter oder deren bevollmäch⸗ tigte Vertreter erfolgt. Angebotsformulare ſind im Zimmer 128 koſtenlos erhält⸗ lich. Mannheim, den 23. Juni 1911. Städt. Hochbauamt. Belauntmachung. Die Ausführung der Ent⸗ wäſſerungsarbeiten für das Dienſtwohngebäude mit Pfört⸗ nerhäuschen und Oelkeller im ſtädt. Elektrizitälswerk Indu⸗ ſtriehafen und die Entwäſſer⸗ ung des Kolslagerplatzes un er der Elektrohängebahn im Gas⸗ werk Luzenberg ſoll in 2 Loſen im Wege der Submiſſion vergeben werden. 180⁵ Die Unterlagen zur Verge⸗ bung lönnen inunſeremBureau K 7, 1/2— Zimmer 22, III 5 — während derüblichen Dienſt⸗ ſtunden eingeſehen werden und die Angebolsformulare unent⸗ geltlig daſelbſt bezogen werden. Leiſtungsfähige Unternehmer welche ähnliche Arbeiten ſchon wiederholt ausgeführt haben und hierüber Nachweiſe er⸗ bringen können, wollen ihre Angebote bis ſpäleſtens Samstag, 3. Juli 191t, vormittags 11 Uhr, verſchloſſen, mit entſprechender Aufſchrift verſehen und poſt⸗ und beſtellgeldfrei bei uns, Zimmer Nr. 4 einreichen, woſelbſt auch die Oeffnung der Anzebote erfolgt. Die Zuſchlagsfriſt beträgt 6 Wochen. Mannheim, 28. Juni 1911. Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke. Pichler, Velanntmachung. Aufgebot v. Pfaudſcheinen. Es wurde der Antrag ge⸗ ſtellt, folgende Pfandſcheine des Städt. Leihamts Mannheim: Lit. A Nr. 33306 vom 8. November 1910 B Nr. 71558 vom 6. Juni 1910 B Nr. 72 044 vom 7. Juni 1910 B Nr. 72045 vom 7. Juni 1910 B Nr. 77610 vom 29. Juni 1910 Lit. C Nr. 15 406 vom 7. September 1910 Sit. C Nr. 23 699 vom 12. Oktober 1910 welche angeblich abhanden ge⸗ kommen ſind, nach§ 23 der Leihamtsſatzungen ungiltig zu erklären. Die Inhaber dieſer Pfand ſche ine werden hier⸗ mit aufgeſordert, ihre Anſprüch⸗ unter Vorlage der Pfand⸗ ſcheine 4 Wochen vom Tage des Erſcheinens dieſer Bekanntmachung an ge⸗ rechnel beim Städt. Leihamt Lit. O 5,1, geltend zu machen, widrigenfalls die Kraftloser⸗ klärung oben genaunter Pfand⸗ ſcheine erſolgen wird. 1300 Mannheim, 27. Juni 1911. Städt. Leihamt. Guter Bauſchutt kann auf dem Bauplaß des Reuvaues der 1804 Hauptfeuerwache abgeladen werden. Mannheim, 28. Juni 1911. Städt. Hochbauamt. Zwaugs⸗Verſleigerung. Freitag, den 30. Juni 4911 nachmittags 2 uhr werde ich im Pfandlokale 4, 5 hier, gegen bare Zah⸗ zung im Vellſireckungswege offentlich verſteigern: 61861 Mobel aller Art und Ver⸗ ſchiedenes. Mannbeim. den 29. Juni 1911 Sommer, Gerichtsvollzieher. Zum Waſchen u Bügeln wird angen. Frau Spöhrer, Schlachthofſtr. 2. 2490 Lit. Lit. Lit. Lit. Nervenleiden. Es ist eine unverkennbare Tatsache, dass durch die Lichtheilmethode, sowie die gesamte Elekirotherapie bei Nervenleideu jeder urt. wie Hysterie, Hystero-Neurasthenie Ner- venschwäche) Ueberreizung durch geheime Leiden, Hypochondrie, ner- vöse Herzbeschwerden ete, in manchen Füällen noch Erfolge erzielt werden wWo alle andere Methoden versagten. Es nimmt dies jedoch auch wenig Wunder, wenn man bedenkt, dass gerade bei den oben angeführten Methoden uur mit natürlichen, niemals schädlich wirkenden Anwendungen gearbeitet wird. Der Körper wird von Selbstgiften befreit, das Blut verbessert, die einzelnen Organe besser ernährt und dadurch das Allgemein- befinden in auffallend kurzer Zeit merklich gehoben. Die Lichtheilanstalt 12.5 fl. Königs 12.6 Paradeplat? 15738 Telephon 4329. behandelt mittelst Licht, Elektro- therapie, Massage, sowie den ge- samten Anwendungsformen der Dhysikalischen Therapie die sich für diese Heilmethode eignenden chron. 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Uie Beerdigung flndet morgen Freitag mittag 5 %½4 Uhr von der Leichenhalle aus statt. 2500 Todes-Anzeige. Nach monatelangem, mit grosser Geduld er- tragenem Leiden ist uns heute der Liebling unserer Familie, unser berzensgutes, einziges Töchterchen und Schwesterchen lSse im Alter von nabezu 12 Jahren durch den uner- 8 bittlichen Tod entrissen wurde. 16 68 Mannheim und München, 29. Juni 1911. Beethovenstr. 18. In tiefster Trauer die schwergeprüften Eltern: Martin Secker, Sankprokurist Elise Becker geb. Lampson Die Brüder: Ernst Becker Walther Becker. Die Beerdigung fiudet am 1 Juli, nachmittags 75 Uhr von der Friedhofkapelle aus statt. Zugedachte Kondolenzbesuche, für die wir bestens danken, bitten wir frdl. zn unterlassen- iſt das wirkfamſte Mittel zu haben bei V. Georg Steinhart, 0 4, 11, Tapezier⸗ 5 —488 D. R. k.— ohne Lötfuge, aufen Sie nach Gewicht am billigſten bei . Fesenmeyer, F% 3, Breiteſtraße. 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Prediger und Freimaurer(dazu Nachtrag auf besonderes Ver- langen). 4. a) Schützen und Schützenkönig. b) Jagd auf Wildgans und Wildente. c) Referendar von San- dow, das Findelkind. d) Ein Damenklänzchen. 5. a) Hurner zieh'n froh dabin. b) Der Herr Kantor und seine Lehrmethode. c) O Jugendzeit, du schöne Zeit. 6. Feuersnot. 7. Fiekchen Schulzes Hochzeit. 8. Ulrich, der lachende Fhilosoph, in seiner Kindheit. 9. Der jſunge Herr Ullrich. 10. Ullrich, der lustige Gastwirt oder der lachende Philosoph. Prels jedes Bändehens broschlert Mk..—, gebunden Mk..50. „Eln Landstädtehen, wWZe es weint und lacht“, Bilder aus dem Kleinstadtleben, von Walter PTreu in Dresden, dem bekannten Verfasser des Goten- sanges„Theoderich der Grosse“. Das Werk besitzt nationalen, ethischen und erzieherischen Wert und darf berechtigten Auspruch auf einen Platz in jeder Hausbibliothek erheben. Wien. in unserm Perlage Wiener Montagspost. —————— 4 Maxim Meroator„lrregang“. Ein Sang vom Neckartal. 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