Badiſche Volkszeitung. Badi Abonnement: 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 90 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. tel. Poſt⸗ auſſchlag M..4 pro Quactal. Einzel⸗Nummer 3 Pig. In ſera te: Hie Colonel⸗Zeile 25 Pfg. Auswärtige Inſerate 80„ Die Neklame⸗Zeile. 1 Mark 0 Geleſenſte und verbreitetſtt Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Aunahme fſür das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eig in e Neueſte Nachrichten (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſer „General⸗Anzeiges Maunheim 8 Telefon⸗Nummern: 1 Direktionu. Buchhaltung 1449 1 Druckerei⸗Bureau(An⸗ 15 nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktioa:/n 7, Expedition uad Verlags⸗ buchhandlung. 18 ene Redaktionsbureaus Berlin und Narlsruhe. Nr. 299. Samstag, 1. Zuli 1911. (Mittagblatt.) Die heutige Mittagsausgabe umfaßzt 20 Seiten. Telegramme. Erdbeben in Meſſina. Berlin, 1. Juli. Aus Rom wird gemeldet: In Meſ⸗ ſina fand geſtern früh ein heftiges, aber ganz kurzes Erd⸗ deben ſtatt, das jedoch keinen Schaden anrichtete. Verhaftung eines Raubmörders. Seipgig, 30. Juni. Die Kriminalpolizei verhaftete einen Mann unter dem Verdacht, den Dresdener Raubmord an dem Kutſcher Winkler begangen zu haben. Betrügerprozeß. Glogan, 30. Juni. Heute vormittag begann vor der hie⸗ ſigen Strafkammer der Prozeß gegen den Schriftſteller Grafen Günther von Königsmarck, den Kaufmann Leonhardt⸗Frankfurt d.., den Vermittler Ernſt von Arnim⸗Hamburg, den Reiſen⸗ den Franz von Arnim⸗Steglitz und den Kaufmann Karl Domarus⸗ Berlin wegen Betrzzes, bezw. Untreue und Beihilfe dazu, be⸗ gangen bei dem⸗Kauß bes Mitfergutes Groß.Gräbttz im Kreiſe Glbgan Bauernunruhen. Wien, 30. Juni. Die„Neue Frie Preſſe“ meldet aus Lem⸗ erg: In der Umgebung von Kaluaz kam es inſolge lebhafter Wahlagitation zu Bauernunruhen. Die Bauern ſteckten mehrere Häuſer in Brand, zerſtörten Brücken und beſchädigten Giſenbahn⸗ ſchienen. Ein bisher unbeſtätigtes Gerücht beſägt, daß es zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen Bauern und Militär kam, „bei über 200 Perſonen ber w unbet und einige getötet ſein Allen. 35 Caillaux Programmperleſung. * Paris, 30. Juni. In der Kammer verlas der Miniſter⸗ Aräſident mit klarer, feſter Stimme und im Senat Juſtizminiſter ruppi die Programmerklärung der Regierung, die den bereits gemeldeten Hauptzügen entſpricht. Sie beſagt, daß das Parla⸗ ment zuerſt die Frage der Abgrenzung ſowie die Wahlreform erledigen ſolle. Eine ſo ſchwerwiegende Abänderung des Syſtems der Befragung des Volkes könne nicht ohne Einigung aller Repu⸗ klikaner zuſtande kommen. Uebrigens werde die Regierung ſich zunächſt darauf beſchränken, die dringendſten Re⸗ formen zu verwirklichen; ſie verlange ferner, daß die Laien⸗ hule verteidigt werde. Es ſei Zeit, auf die unaufhörlichen An⸗ griffe gegen die Regierungseinrichtungen zu antworten. Die egierung werde ſodann keine Mühe ſcheuen, um das in den weſentlichen Punkten von der Deputiertenkammer bereits ange⸗ tommene Einkommerſteuergeſetz ſchnell zur Verabſchiedung zu hringen; das Beamtenſtatut werde den Staatsdienern, von denen nan eine ſtrenge Beobachtung der Disziplin verlangen werde, geſetzliche Garantien bieten. * Paris, 30. Juni. Nach Verleſung der Programm⸗ rklärung beſchloß die Kammer auf Antrag des Miniſterpräſi⸗ enten, alle Interpellationen über die allgemeine Politik ge⸗ neinſam zu beraten. Buiſſon leitete die Interpellationsdebatte nit einer Beſprechung der Wahlreform ein. Internationaler Seemannsſtreik. Grimsby, 30. Juni. Die Transportarbeiter der Great Central Railway nahmen die Arbeit wieder auf. Ein Polizei⸗ kordon wurde an den Zugängen zu den Docks aufgeſtellt, um einer Einmiſchung der noch im Ausſtand befindlichen Dock⸗ erbeiter vorzubeugen, deren Zahl noch etwa 500 beträgt. Hull, 30. Juni. Eine von über tauſend Angeſtellten der Wilſon⸗Linie beſuchte Verſammlung hat heute faſt einſtimmig die Bedingungen der Arbeitgeber zurückgewieſen und die Fort⸗ ſetzung des Ausſtandes beſchloſſen. Der Verſammlung wohnte cch ein Vertreter des Handelsamtes bei. London, 1. Jult. Von unſerm Londoner Bureau.) ie Lage im Ausſtande der Seeleute und dek Hafenarbeiter Hul! und Liverpool hat ſich im Laufe des geſtrigen cages nicht gebeſſert. Im Gegenteil, ſie iſt noch bchlechter geworden. Wenn auch bisher keine weiteren Inruhen vorkamen, ſo iſt dies lediglich der Ankunft von 500 ndoner Poliziſten zuzuſchreiben, welche die Streikenden nigermaßen in Reſpekt halten. In Hull lehnten die Aus⸗ aller Energie dem Aufſtand ein Ende zu bereiten. Parteien dank dem Programm gemäß ihrer Stärke im Parlament den jetzt die Hafenarbeiter in deren Forderungen unterſtützen und erſt, wenn dieſe alles erreicht haben, was ſie verlangten, ſeien ſie, die Matroſen, geneigt, in weitere Beſprechungen ein⸗ zutreten. In den Docks an Land beginnt nunmehr ebenfalls ein großer Ausſtand. Die Hafenarbeiter verlangen eine Erhöhung ihres Stundenlohnes um—8 Pence für den Mindeſtlohn und 1 Sch. für jede Ueberſtunde mehr, als ſie bisher bezahlt er⸗ hielten. In Liverpool weigerten ſich die Streikenden end⸗ gültig, auf die von den Arbeitgebern geſtellten Bedingungen einzugehen. Trotzdem dieſe im Einverſtändnis mit den Führern der Streikbewegung aufgeſtellt und vereinbart wurden. Man ſteht auch hier wieder, daß die Führer im Verlaufe der ſich immer ſchärfer zuſpitzenden Situation Macht und Einfluß auf die Maſſen verlieren. Sehr bedenklich und für die Stimmung der Ausſtändigen kennzeichnend werden die Brände an Bord des Dampfers Arabie der Withe Star Line. Fünfmal brach dort im Laufe des geſtrigen Tages Feuer aus, und der Kapitän iſt der Ueberzeugung, daß es ſich dabei um das Werk von Brandſtiftern handelt. Selbſtverſtändlich ziehen die Lebens⸗ mittelpreiſe fortgeſetzt an und man befürchtet, daß an Bord mehrerer in Hull liegenden Schiffe, die wegen des Streiks nicht ausgeladen werden können die Lebensmittel ganz verderben. * Amſterdam, 30. Juni. Die ausſtändigen Hafenarbeiter verhindern die Verproviantierung der Schiffe. Die Fuhrleute und Jollenführer erklärten ſich mit den Ausſtändigen ſoli⸗ dariſch. Als ſie ſich weigerten, Lebensmittel auf den Poſt⸗ dampfer„Vondel“ von der Compagnie Neederland zu ſchaffen, ſäuberte berittene Polizei und Kavallerie das der Geſellſchaft gehörige Gelände von 400 Ausſtändigen. Der Dampfer wurde darauf mit Hilfe eines Motorbootes der Geſellſchaft verpro⸗ viantiert. Der Dampfer„Hilverſum“ erwarb 30 deutſche See⸗ leute aus Hamburg und ging nach Riga in See. Auch zwei Dampfer der Neederland Compagnie ſind heute abgegangen. Erploſton an Borb eines engliſchen Linienſchiffes. OLonbon, 1. Jult.(Von unſerm Londoner Buxreau.) Infolge Exploſton von Kohlengaſen wurden an Bord des Linienſchiffes„Superbe“ 3 Matroſen getötet. Das Schiff legte geſtern im Hafen von Portland an und ſignaliſierte das ge⸗ ſchehene Unglück. Die Leichen der 3 Seeleute wurden an Land gebracht. Die Vage in Albanien. OLondon, 1. Juli.(Von unſerm Londoner Bureau.) Der„Morning Poſt“ wird aus Konſtantinopel telegraphiert, daß die Unterhandlungen zwiſchen der türkiſchen Regierung und den aufſtändiſchen Maliſoren unterbrochen wurden, da die Rebellen ganz unannehmbare Bedingungen ſtellten. Es heißt, daß die Regierung nunmehr die Hoffnung aufgegeben habe, die Mutwilligen im Süden zur Vernunft zu bringen, die lieber auf die Ratſchläge Montenegros hören. Die Lage ſei dadurch außerordentlich kritiſch geworden und es werden alle Maß⸗ nahmen getroffen, um ſämtliche verfügbaren Truppen an der montenegriniſchen Grenze zu konzentrieren, um mit Aufbietung Türkiſche Verluſte in Arabien. London, 30. Juni.(Reuter⸗Meldung.) Aus Hodeidah wird vom 26. Juni gemeldet, daß ſich die türkiſchen Ver⸗ luſte bei dem am 17. Juni gemeldeten Gefecht auf 2000 Mann beziffern. Die Verfaſſungsänderung in Bulgarien. Tir nowo, 30. Juni. Die Nationalverſammlung nahm mit großer Majorität die Verfaſſungsvorlage in erſter Leſung an. Im Laufe der Debatte wies der Miniſterpräſident Geſchow die bei Er⸗ öffnung der Verſammlung gegen den König gerichteten Angriffe zurück. Es entſpreche der bisher unbeſtrittenen Tradition, daß der König die Verſammlung eröffne. Die Vorlage, insbeſondere Ar⸗ tikel 17, bezwecke nicht die Erweiterung des prärogativen Königs, ſondern der Rechte der Nation und Bulgariens. Bulgarien werde nunmehr wie die anderen Staaten Geheimverträge abſchließen können, welche, wie die Geſchichte Europas in den letzten 30 Jahren zeige, zur Friedensſicherung beigetragen und für kleine Länder oft eine Lebensfrage bilden, ſeien ſie als Defenſiv⸗Offenſiv⸗ verträge abgeſchloſſen.[Lebhafter Beifalh). Der Miniſter des Innern Liudskanow betonte, das ſogenannte perſönliche Regime, nach dem die Regierung nicht entſprechend ihrem Einfluß in der Sobranje, ſondern kraft der Vorrechte des Königs berufen werde, ſchwinde, ſobald die Selbſtberwaltung der Gemeinden geſichert, alle vertreten, die Bürger gegen Mißbrauch und Irrtümer der Ver⸗ ede weitere Verhandlung ab und erklärten, ſie wür⸗ rung in der Praxis man zunächſt abwarten müſſen wird. Arders ſteht es um das Feuerbeſtattungsgeſetz. Das iſt gewiß mit aller⸗ beherrſchenden Parteikoterien ausgeſtattet. Aber es iſt doch ein polkiſche Erziehung des Landes weiter fortſchreiten und eine ſtarke öffentliche Meinung beſtehen werde. Dieſen Zuſtand voraus⸗ zuſehen, ſei auf Grund des bisherigen Fortſchritts Bulgariens keine Kühnheit.(Lebhafter Beifall). Die Summe der Landtagsſeſſion. (Von einem Berliner Mitarbeiter.) eBerlin, 29. Juni. Als der preußiſche Landtag wie üblich in der erſten Januar⸗ hälfte zuſammentrat, glaubte man ihm und uns eine Seſſton von wohltuend eng befriſteter Dauer verheißen zu können. Damals rechnete man ja auch noch mit einer kurzen Reichstagsſeſſion und Neuwahlen ſchon für den Herbſt und meinte das„inter arma silent artes“ um ſo mehr auf das preußiſche Parlament beziehen zu dürfen, als Aufgaben von Belang nur in beſchränkter Zahl vorlagen. Streng genommen waren die Zwechverbands ⸗ geſenge und die Pflichtfortbildungsſchulvorlage die einzigen Ent⸗ würſe, die ein allgemeineres Intereſſe beanſpruchen konnten. Zu ihnen geſellte ſich dann ſpäter im Februar noch das Feuer⸗ beſtattungsgeſetz. Aber das alles hätte ſich gut und gern, wenn nicht bis Oſtern, ſo doch bis Pfingſten erledigen laſſen. Statt deſſen haben wir eine Seſſion exlebt, die bis in die Hundstage hineinreichte und bei ihrem Schluß allerlei Wichtiges unter den Tiſch gleiten ſah. Das gilt vornehmlich auch von de Anträgen. Ihnen gegenüber hat die blau⸗ſchwarze Mehrheit, deren Geſchäfte von Herrn Jordan v. Kröcher geführt werden, eine ganz abſonderlich unvornehme Taktik eingeſchlagen. Als man über den Haushalt verhandelte und die Beratung nicht recht fortſchritt, wußte man die Linke zu beſtimmen, die zum Etat an⸗ gemeldeten Anträge vorläufig zurückzuſtellen. Sie ließ ſich dazu bereit finden, nachdem ihr verſichert worden war: für die Anträge würde ſich hinterher eine geruhſamere Zeit finden Wie der Aus. gang lehrt, hat die ſich nun doch nicht gefunden Oder wenigſtens nur für die agrariſchen Anträge. Die einzuſchieben, wußten Konſervative und Zentrum immer eine Gelegenheit zu ſchaffen, und war man einmal bei einem ſolch unterhaltſamen Thema wie „B. der Ziegenzucht, ſo blieb man bei ihm auch vecht ausgiebig. es andere wurde hinausgeſchoben und immer wieder hinaus⸗ geſchoben und nur durch die Anwendung ſchärfſter Preſſtons⸗ mittel wurde ſchließlich zum mindeſten die des fort⸗ ſchrittlichen Wahlrechtsantrags erzwungen. Die Kon ervativen die ſich ſo ängſtlich bemüht zeigen, das preußiſche Abgeordneten⸗ haus vor der Vertohung des Tons zu bewahren, haben 10 eine höchſt eindrucksvolle Art ihre äußerſt mangelhafte polſtif Sittlichkeit dokumentiert. In dieſem Hauſe, das nach Herrn Heydebrands neuerlicher humoriſtiſcher Verſicherung eine Statte der„ſoliden Arbeit“ und des„maßvollen Fortſchrittes“ ſein iſt den Konſervativen ja immer eine Extrawurſt gebraten! Was wir aber ſeit dem Januar dort ſahen, war eine einzig ſtrierung des melancholiſchen Erfahrungsgeſetzes: Geßpalt vor Recht! Wobei Herr v. Kröcher den mit beneidens ſtarken Nerven ausgerüſteten Exekutor ſpielte. Das 10l kleinlichen Drangſalierungen des ſozialdemokratiſchen Häu ns an, dem man zu guter Letzt ſchier das Nießen verwehrte ward fort und fort durch herausfordernde Zurückſetzungen der Mindt heit von neuem bekräftigt und fand ſchließ lich ſeinen logiſch und kongenialen Abſchluß in der Tücke, mit der am Mittwo 21 Verabſchiedung eines dem Zentrum unwillkommenen Geſetzes durch das Zuſammenwirken der innig verbundenen Kräfte on rechts, aus der Mitte und dem Präſidium vereitelt wurde. Un dieſen Umſtänden bleibt die Ausbeute, das, was man weiß nach Hauſe tragen kann,(wir ſagten es ſchon) bemerk wert dürftig. Außer einer Anzahl Vorlagen von vorwieges lokaler Bedeutung ſind's im Grunde nur die Zweckverbant geſetze und die Feuerbeſtattungsvorlage. Daß jene einen Ft ſchritt darſtellen, wird man ſo ohne weiteres dürfen. Bis hierzu haben ſte ee nuz einen unbeding Lobredner gefunden: den Oberbürgermeiſter Schuſtehrus von Charlottenburg, aus dem in dieſem Falle wohl auch die anti- berliniſche Eiferſucht ſprach. Den Unbeteiligten, auch denen, ihnen zuſtimmten, erſcheinen die Geſetze als ein Experiment, glücken, aber ebenſo gut auch mißglücken kann und deſſen Bew lei Aengſtlichkeiten, Kautelen und Rückſichten auf die Preuß Schritt nach vorwärts, wenigſtens der Verſuch, eine gew N zu ablif teren und denen, die neue Weg; gehen wollen, nicht im Eifer der Intoleranz die letzten Stunden zu vergällen Auch zu dieſer Konzeſſion an liberalere Auffaſſungen man ſich nur verſtanden, weil in der Beziehung ſich wo Reihen auf der Rechten zu lichten beginnen; ſtattung langſam auch in konſervative Sch wurde der andere von der Regieru t dem preußiſchen Fortſchritt eine Gaſſe zu waltung durch Verwaltungsgerichtshöfe geſchützt ſeien und die eitelt. Das ſtädtiſche Pflichtfortbildungsſchul 2. Seike. Geueral⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 1. Jult. leicht die beſte Tat des ſeit langem bemerkenswert ſteril ge⸗ wordenen preußiſchen Staatsminiſteriums. Es rührte— wir haben ſchon früher einmal ausführlicher darüber gehandelt— an die bislang vom Staate vernachläſſigte Fürſorge für die Jugendlichen, und es war zugleich ein Akt praktiſcher Mittel⸗ ſtandspolitik, indem es an den Heranwachſenden und Herange⸗ wachſenen die Lücken auszufüllen unternahm, die die allgemeine Schule notwendig laſſen mußte, und ſie für den Daſeinskampf tüchtiger zu machen verſuchte. Hier ſetzten Konſervative und Zentrum mit ihrer äußerlichen Kirchlichkeit ein und hintertrieben ohne Verſtändnis für das wahre Weſen der Fortbildungsſchule und die Aufgaben, die ihr zu löſen bleiben, das eminent praktiſche Werk; ſo an einem blühenden Exemplum zeigend, was die um Heydebrand unter„maßvollem Fortſchritt“ verſtehen. Es gab eine Zeit, wo man mit einigem Recht das fleißige und leiſtungs⸗ fähige Abgeordnetenhaus der tatenloſen Redſeligkeit des Reichs⸗ tages gegenüberſtellen konnte. Die Zeit iſt längſt geweſen. Wer die letzte Seſſion des preußiſchen Abgeordnetenhauſes unbefangen überblickt, das geringe Ausmaß poſitiven Schaffens und das un⸗ berhüllte Hervortreten aller böſen und gewalttätigen Inſtinkte, er kann ſich dem Eindruck ſchwer entziehen, daß ſich in un⸗ bezweifelbaren Verfallerſcheinungen hier ein Niedergang an⸗ kündigt. Das Dreiklaſſenparlament hat ſich überlebt, es wurde 100 dute⸗ Und es iſt allgemach Zeit, daß der Schnitter ⁵ꝛ pPolitische ebersich. *Maunheim, 1. Juli 1911. Eint Abſplitterung der weſtfäliſchen Gruppe des Hauſabundes. 0 Von unſerem Berliner Bureau.) Aus Eſſen wird gemeldet: Behufs Stellungnahme zum Austritt des Landrates Rötger aus dem Präſidium des Hanſa⸗ bundes fand geſtern in Eſſen unter Vorſitz des Geh. Komm.⸗ Rats Emil Kirdorf eine Sitzung des Ausſchuſſes, des Vorſtandes und des geſchäftsführenden Vorſtandes der Hiederrheiniſch⸗ weſtfäliſchen Bezirksgruppe des Hanfabundes ſtatt. Die Vorgänge, die zu dem Aus⸗ ſcheiden des Genannten aus dem Präſidium des Hanſabundes geführt haben, wurden näher erörtert. Im Hinblick auf dieſe und die einſeitige, nach links gerichtete Politik, die die Leitung des Hanſabundes in Abweichung der vereinbarten Mittellinie neuerbings nach Anſicht der Verſammlung vertritt, wurde für notwendig erachtet, zum Schutze und zur Fürderung der Intereſſen von Gewerbe, Handel und Induſtrie des nieder⸗ heiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtriebezirkes unter Loslöſung von bder Berliner Zentralleitung des Hanſabunbes eine ſelbſtändige Drganiſation zu bilden. Von den 58 erſchienenen Mitgliedern des Ausſchuſſes ſtimmten 47 für die Bildung einer ſelbſtän⸗ digen Vertretung. Unter Erklärung ihres Austrittes aus dem Hanſabund konſtituierten ſich dieſe Mitglieder als geſchäfts⸗ führendes Komitee der neu zu bildenden Organiſation und den bisherigen geſchäftsführenden Vorſtand der bis⸗ he Hanſabundortsgruppe mit Geh. Kommerzienrat Kir⸗ borf an der Spitze zum vorläufigen Vorſtand. Ausdrücklich wurde betont, daß der neue Bund nicht gegen, ſondern mit dem Hanſabund arbeiten wolle. Der neue Bund wolle aber die Politit des Geheimrates Rieſſer, beſonders ſeinen ſcharfen Kampf nach rechts nicht mitmachen. 8 Die Induſtrie in Bayern. Wie die bayeriſche Preſſe meldet, haben Vertreter des Baheriſchen Induſtriellen Verbandes eine als vertraulich bezeich⸗ neete Beſprechung mit den zuſtändigen Reſſortminiſtern gehabt, in der über verſchiedene, die Intereſſen der Induſtrie berührende Fragen verhandelt wurde. Gelegentlich der am 17. Dezember 1910 in München abgehaltenen neunten Hauptverſammlung des Verbandes hatte Syndikus Dr. Kuhlo in einem eingehenden Vortrage die ſchwierige Lage der bayeriſchen Induſtrie dargelegt und insbeſondere die bedeutenden Auflagen hervorgehoben, die ihr aus der mit dem 1. Januar 1912 in Kraft tretenden Steuer⸗ zeform, die bekanntlich einen ziemlich agrariſchen Zuſchnitt trägt, erwachſen müßten. Darüber hatte ſich eine Preßfehde entſponnen, in deren Verlauf der Induſtriellenverband 5 Syndikus in entſchiebener Weiſe deckte. Um ſeinen Ausführungen mehr Nach⸗ druck zu verleihen, hat der Verband im Mai d. Js. der Regierung kine enkſchrift vorgelegt, in der die Darlegungen, e Syndikus Dr. Kuhlo gegeben hatte, unter Benützung eines umfangreichen Materials neuerdings als den Anſchauungen der leitenden induſtriellen Kreiſe Bayerns entſprechend bezeichnet und aufrechterhalten wurden. Zur Erörterung dieſer teilweiſe ſehr deu tragen hat die oben genannte vertrauliche Be⸗ HGeuilleton. Die Schlacht bei Zrtenheim an 30. Juni 1462.— Von W. Mapher. (Schluß.) Was aber dieſen zu einem der bebeukungsvollſten Ereigniſſe cht nur in der Pfalz, ſondern auch hinſichtlich ſeiner Folgen für as ganze Reich machte, war die Gefangennahme der drei verbün⸗ eten Reichsfürſten, bes Markgrafen Karl von Baden, des Biſchofs pon Metz, welche in der Schlacht ſchwer verwundet wurden, und des rafen Ulrich von Württemberg. Die ganze Pfalz war über den Sieg mit Jubel erfüllt, denn jeder fühlte, daß nunmehr eine Zeit der Drangſale, der Unſicherheit und des Kriegs vorüber und beſſere geiten und beſſere Zuſtände eintreten werden, er war aber auch für Friedrich von der größten Tragweite, indem er ihm die bis⸗ herigen Errungenſchaften ſicherte, die militäriſche Stüße ſeiner Feinde brach und ihm neue Gebiete unterwarf. Von den gefangenen Fürſten kamen die Grafen Ulrich und der Markgraf don Baden in Schloßhaft nach Heidelberg. Der Biſchof von Metz in das Schloß Eichelsheim bei Mannheim. Nach einer Sage ſoll Friedrich den gefangenen Fürſten bei einem reichen Mahle das verlangte Brod vorenthalten haben, in⸗ dem er von den Fenſtern des Schloſſes auf die verwüſteten Fluren wies, deren Ertrag vernichtet und ſie als die Urheber der zerſtörten Ernte anklagte. Vergebens hofften indes die Gefangenen auf die Intervention bes Kaiſers, der jedoch gegen den Sieger nichts vermochte und ſchloſſen endlich, da jede weitere Hilfe verſagte, im Jahre 1463 Friede mit der Pfalz, zuerſt der Biſchof bon Meß, welcher gegen N ſprechung ſtattgefunden. Der den Blättern zugegangene amt⸗ liche Bericht bezeichnet als derartige Fragen die Ausbildung der Verwaltungsbeamten, die Inſormation der Regierung über die Verhältniſſe und Wünſche der Induſtrie, die Förderung der Ausfuhr, die bayeriſche Waſſerpolitik und Eiſenbahntarifpolitik, ſowie die die Induſtrie intereſſierenden Einzelheiten der Steuer⸗ reform. Ueber das Ergebnis der Beſprechung iſt nichts bekannt geworden. Die weitere Entwicklung der Dinge wird zeigen, ob den Bemühungen der bayeriſchen Regierung, den Wünſchen der induſtriellen Kreiſe entgegenzukommen, ſoweit dies bei der derzeitigen Parteikonſtellation des Landtages irgendwie möglich iſt, ein Erfolg beſchieden iſt, oder ob die Auswanderung groß⸗ induſtrieller Unternehmungen, wie ſie teilweiſe ſchon in die Wege geleitet iſt, weiter zunehmen wird. Ein Nachſpiel zu dem Greifswalder Landrats-Prozeß. Die Liberale Korreſpondenz ſchreibt: Landrat Frhr. von⸗Maltzahn iſt aus der Provinzialſynode hinausgewählt worden. Das kam folgendermaßen: Dem Herrn Landrat v. Maltzahn iſt auf der letzten Kreis⸗ ſynode nahegelegt worden, er möge ſeine Kandidatur für die Wahl zur Provinzialſynode zurückziehen, wobei⸗ ausdrücklich darauf hingewieſen worden ſein ſoll, daß die Ergebniſſe des Beckerprozeſſes ſeine Wiederwahl unerwünſcht erſcheinen ließen. Der Landtagsabgeordnete v. Hennigs erhob aber heftigen Widerſpruch gegen den vom Landrat ſelbſt beabſich⸗ tigten Verzicht, und er ſoll geſagt haben, er garantiere dafür, daß Maltzahn einſtimmig wiedergewählt werden würde. Es kam zur Wahl. Hierbei wurde der geiſtliche Freund des Landrats, Paſtor Mielke, nur mit 33 gegen 29 Stimmen in die Provinzialſynode gewählt, während Landrat Frhr. v. Maltzahn mit 26 gegen 36 Stimmen unterlag. Dieſes kleine Vorkommnis, meint die Voſſiſche Zeitung, iſt recht charakteriſtiſch für die Beurteilung der ganzen Sachlage, im Kreiſe Grimmen, beſonders auch mit Rückſicht auf die Ele⸗ mente, die für die Wahl zur Provinzialſynode in Betracht kommen. egeneerere aee* Deutsches Reich. — Die Konſtituierung eines Verbandes fand geſtern in Berlin ſtatt, der bezweckt, die deutſchen Lebensverſiche⸗ rungsgefſellſchaften, ſowie alle diejenigen Unter⸗ nehmungen wie Einzelperſonen, deren Eigentum durch die beabſichtigte Einführung des italieni⸗ ſchen Staatsmonopols für Lebensverſicherung gefährdet iſt, zu gemeinſamem Vorgehen zu ſammeln. Der Verbanb beabſichtigt, ſich zunächſt in einer eingehend begründeten Darſtellung an die deutſche Reichsregierung zu wenden und um Wahrung der deutſchen Intereſſen zu bitten. Hierzu wird auch die Erſtattung von Gutachten von Autoritäten auf dieſem Gebiete dienen. Der Verband erläßt ferner eine öffentliche Kundgebung. — Aus Anlaß der 25. Wiederkehr des Eröffnungstages der Reichspoſtdampferlinien des Norbdeutſchen Lloyd gingen dieſem von dem Staatsſekretär des Innern Delbrück und dem Staatsſekretär des Reichspoſtamts Krätke in warmen Worten gehaltene Glückwunſchſchreiben zu. Delbrück gedenkt in ſeinem Schreiben mit Dank und Anerkennung der Umſicht und Tatkraft, mit welcher der Norddeutſche Lloyd es verſtanden habe, in Gemeinſchaft mit der Reichsverwaltung das neue Unter⸗ nehmen aus den erſten Anfängen über viele Schwierigleiten hin⸗ weg zu einem glänzenden, fremdländiſchen Wettbewerb und in jeder Beziehung gewachſenen Einrichtung des deutſchen Wirt⸗ ſchaftslebens auszubauen. Krätke ſpricht u. a. ſeine Freude aus, daß ſich die an die Einrichtung der Reichspoſtdampferlinien ge · knüpften Erwartungen dank der kraftvollen, zielbewußten Leitung des Norddeutſchen Lloyds erfüllt haben, und knüpft daran die⸗ Wünſche für das zukünftige Gedeihen der Reichspoſtdampfer⸗ linien zum Ruhm der deutſchen Schiffahrt und zum Segen des deutſchen Vaterlandes. Badiſche Politik. Die badiſchen Staatseiſenbahnen im Jahre 1910. Karlsruhe, 30. Juni. Nach den amtlichen Mitteilungen betrug die Betriebslänge der badiſchen Staatseiſenbahnen im Jahre 1910 1755,02 Km. gegen 1746,679 Km. im Vorjahr. An neuen Bahnſtrecken iſt im Be⸗ richtsjahr die Bahnlinie Weiſenbach⸗Forbach(Murgtalbahn] zu⸗ graf von Baden für ſeine Befreiung 100 000 Gulden erlegen, Pforzheim als pfälziſches Lehen anerkennen und Heidelsheim, ſowie die Grafſchaft Sponheim abtreten mußte; Graf Ulrich hatte neben der Uebergabe Morbachs und zahlreichen kleineren Abtretungen und Verpfändungen 100 000 Gulden Löſegeld zu zahlen, während der Biſchof von Speyer Reilingen, das Stierſauer Schloß und Hockenheim abtreten und Rotenburg verpfänden mußte. Auch ſpä⸗ ter nöch hatte der Kurfürſt viele ſiegreiche Kämpfe, ſo mit dem breisgauiſchen Grafen von Leyſen, dem Grafen von Leiningen, der Benediktinerabtei Weißenburg, dem Damkapitel Köln und dem Grafen von Veldenz, wobei ihm überall größere oder kleinere Gebiete zufielen, außerdem daß er eine große Anzahl ehemaliger Raubburgen und Schlöſſer, u. a. die Schauenburg, Strahlenburg, Madenburg, Geispolsheim, Wachenheim, die Schlöſſer Ruprechts⸗ eck, Ertenſtein, Handſchuhsheim etc. eroberte und zerſtörte. So hatten ſich die Hoffnungen, die ſich an den Sieg bei Secken⸗ heim knüpften, vollerfüllt, Fauſt⸗ und Fehderecht immer mehr ge⸗ brochen, das Raubrittertum ausgerottet und der allgemeine Land⸗ friede geſichert, Münz⸗ und Polizeiweſen wurden neu organiſiert und durch ein pfälziſches Hofgericht verbeſſert, die Univerſität ge⸗ pflegt und gehoben und die Bibliothek bedeutend vermehrt; zudem hatten die zahlreichen glücklichen Kriege eine weitgehende Gebiets⸗ erweiterung zur Folge, ſo daß die Kur in 18 Aemter geteilt werden mußte. Mit dem wiederkehrenden Frieden, der Ruhe und Sicherheit, erholte ſich das Land bald wieder, Handel, Gewerbe und Verkehr belebten ſich, der Wohlſtand blühte wieder auf und erſt der 30jäh⸗ rige Krieg und der Raubzug der Franzoſen, die 1689 nicht einmal das Grab des Kurfürſten vor Zerſtörung und Plünderung ſchon⸗ ten, brachten wieder Verderben über die Pfalz. Am Orte des Sieges, da wo ſich der Kampf entſchied, wurds bin ſteinertzes Kreuz errichter und ber 200 Jahre ſyates kaſeſoſ 60000 Gulden die Freiheit wieder erlangte, während der Mark⸗ gegangen, die am 15. Juni für den Betrieb eröffnet wurde. Von der Geſamtſtrecke ſind doppelgleiſig 865 Km. eingleiſig 890 Km. An Stationen ſind vorhanden 464(460), davon 369 für Perſonen⸗ und Güter⸗, 88 nur für Perſonen⸗ und 7 nur für Güterbeförderung. Von den Perſonenſtationen ſind 307 d. i. 73,52 Proz. in die Bahn⸗ ſteigſperre einbezogen. Das Anlagekapital betrug Ende 1910 825 511000 Mk. oder 479672 Mk. auf 1 Km. Bahnlänge; es hat ſich hauptſächlich infolge der großen Bahnhofbauten gegen 1909 um 31 511000 Mk. vermehrt. Vom Geſamtkapital entfallen 679 798 000 Mark(654 291 000) auf die Bahn und Gebäude, 145 714 000 Mk. (139 709 000 Mk.) auf Lokomotiven und Wagen. An Fahrzeugen waren Ende 1910 vorhanden: Lokomotiven 836(825), Perſonen⸗, Verſuchs⸗, Speiſe⸗ und Gefangenwagen 2145(2048) Stück. Beträcht⸗ lich iſt hier die Vermehrung der Güterwagen um nur 1100 Stück; ſie hängt mit der Auffüllung des Beſtandes nach den im Skaats⸗ bahnwagenverband vereinbarten Grundſätzen zuſammen. An Perſonen wurden befördert: J. Klaſſe 121 000, II. Klaſſe 1693 000, IIIa. Klaſſe 9 138 000, IIIb. Klaſſe 42 281 000 und Mili⸗ tär 796 000. Es wurden vereinnahmt: aus der 1. Klaſſe 998 000 Mark, II. Klaſſe 4878 000 Mk., IIła. Klaſſe 9 814000 Mk. IIIb. Klaſſe 12 601 000 Mk., vom Militär 523 000 Mk. Im ganzen wurden 53 020 000 Perſonen befördert und aus dieſem Perſonen⸗ verkehr 28 814000 Mk. vereinnahmt. Gegen das Vorjahr iſt der Verkehr in der 1. Klaſſe im Ver⸗ hältnis zum Geſamtverkehr hinſichtlich der Perſonenzahl von 0,24 auf 0,23 Prozent, hinſichtlich der Einnahme von 3,64 auf 3,46 Prozent weiter zurückgegangen, in der II. Klaſſe iſt hinſichtlich der Perſonenzahl ebenfalls eine Verminderung vong 26 auf 3,19 Proz. dagegen hinſichtlich der Einnahme eine Vermehrung von 15,81 auf 16,93 Proz. zu verzeichnen; der Anteil der IIIa. und b. Klaſſe iſt hinſichtlich der Perſonenzahl von 94,74 auf 95,08 Prozent und hin⸗ ſichtlich der Einnahmen von 77,41 auf 77,80 Prozent geſtiegen. Die außerordentliche Bedeutung der ſog. Volksklaſſen kommt in dieſen Zahlen erneut zum Ausdruck. Das Geſamterträgnis der Perſonen⸗ beförderung übertrifft das des Vorjahres um 1717 000 Mk. d. i. um 6,3 Prozent. Im Güterverkehr einſchließlich des Transportes von Gepäck, Expreßgut, Milch, Fahrzeugen, Leichen, Tieren, Eil⸗, Stück⸗ und Wagenladungs⸗ ſowie Militär⸗Dienſtguwt wurden befördert 20 096 000 Tonnen mit einer Einnahme von 66 187000 Mk. Die Beförderungsmenge iſt gegen das Vorjahr geſtiegen um 688 000 Tonnen, d. i. 3,3 Prozent, die Einnahme um 2913 000 Mk., d. i. 4,6 Prozent. Dabei iſt zu berückſichtigen, daß der Waſſerſtand des Rheins im Sommer 1910 ein außerordentlich günſtiger war und infolgedeſſen viele Transporte dem Waſſerweg ſtatt der Bahn zu⸗ gefallen ſind. An Perſonal war im Jahre 1910 vorhanden Beamte letats⸗ mäßig und nichtetatsmäßig 11 826(1909: 11 619), Arbeiter 15 855 (1909: 16 079), zuſammen 27 681(1909: 27 698). Hiernach hat ſich die Zahl der Beamten um 207 vermehrt, dagegen die der Arbeiter um 224 und die Geſamtzahl der Beamten und Arbeiter um 17 ver⸗ mindert. Die Sparbeſtrebungen der Verwaltung kommen auch in dieſen Zahlen zum Ausdruck, wenn beachtet wird, daß der Verkehr des Jahres 1910 erheblich ſtärker war als der von 1909. Der Betriebsüberſchuß, der ſich aus dem Mehr der Einnahmen über die Ausguben ergibt, berrug-4910.29.882 000 Mk.: er belief ſich in den Jahren 1909 auf 23 588 000 Mk., 1908 auf 18.881 000 Mark und 1907 auf 27 675000 Mk. Der Betriebskoeffizienk ſtellte ſich auf 71/68 im Jahre 1910; er war 1909 75,68, 1908 85,92 und 1907 72,65. Aus dieſen Zahlen ergibt ſich, daß das Betriebsergebnis des Jahres 1910 das beſte iſt, welches die badiſchen Staatsbahnen bisher erreichten. Bezüglich der Höhe der Eiſenbahnrente ſind frühere Jahre beſſer wie das Jahr 1910. Dieſe Tatſache iſt dem ſtarken Anwachſen der Eiſenbahnſchuld Jnen 5 9 1 + mürttembergiſche Politim. „Stuttgart, 30. Juni. Aus Anlaß der Aufhebung des Geheimen Rats ſind die vier Mitglieder desſelben, die Staatsräte v. Kern, v. Gemmingen⸗Gutenberg, v. Schneider, und v. Schwab unter Belaſſung in ihrem ſeitherigen Titel, ihrem Rang und Gehalt zu ſtändigen Räten des Staatsminiſteriums beſtellt worden. Gleichzeitig wurden die Staatsräte v. Kern und v. Schwab zu ordentlichen Mitgliedern des Verwaltungsgerichts Staatsrat v. Gemmingen⸗Guttenberg zum Stellvertreter ernannt. Die unteren Beamten des Geheimen Rats wurden beim Staats“ miniſterium angeſtellt. —— 0 rt zur ls e mit der Klara Dettin, einem Augsburger Bürgermäß⸗ Söhne, von denen der eine ſtarb, der andere, des Hauſes Löwen⸗ gründete ſeiner Eh chen, entſproſſen zwei der indes nicht erbfähig war, der Stammvater ſtein⸗Werktheim wurde. 9 8 Die großen und aufreibenden Anſtrengungen und Arbeiten rinnerung„Friedrichsfeld? genannt. Aus hakten die Kräfte Friedrichs erſchöpft; er ſtarb am 12. Auguſt 1478 ein Werk hinterlaſſend, deſſen Spuren bis auf unſere Tage reichen und deſſen Andenken nicht der Bergeſſenheit anheimfallen ſollte. 8— EGljenter, Kunſt und Wiſſenſchaft. Gr. Hof⸗ und Nationaltheater Mannheim.(Spielplan) Sonntag, 2. Juli(außer Abonn.. Verpfl.):„Fra Diavolg“ (Zum Beſten der Hoftheater⸗Penſionsanftalt.) Anfang 7 Uhr. — Montag,.:„Wilhelm Tell“(Schülervorſtellung). Anfang 4 Uhr.— Dienstag,., Volksvorſtellung:„Die Regiment tochter“,„Ein Ausflug ins Grüne“. Anfang ½ Mittwoch, 5.():„Im weißen Röſſl“. Anfang 7½ Uhr. 30 Donnerstag, 6.():„Verſiegelt“,„Suſannens Geheimnis“ „Brüderlein fein“. Anfg. 7 Uhr. Freitag, Verpfl.):„Margarete“.(Zum Beſten der Hoftheater⸗Peit ſionsanſtalt.) Anfang 7½% Uhr.— Samstag, 8.(auß. „Othello“(Schauſpiel). Anfang 7 Uhr.— Sonntag, 9.(098 „Der Roſenkavalier“.(Feſtvorſtellung zur Feier des Geburts⸗ tages Sr. Kgl. Hoh. des Großberzogs.) Anfang 7 Uhr. Neues Theater.(Spielplan.) Sonntag, 2. Juli:„Der kleine Vulkan“. Aufang 8 Uhr.— Sonntag, 9. Jult:„Glaube und Heimat“. Anfang 8 Uhr. Theaternotiz. Heute abend 7 Uhr wird im Hoftheater zun, erſtenmal„Amphitryon“, hierauf nen einſtudiert„Der zer brochene Krug“ gegeben.— Sonntag den 2. Juli geht im Hoftheater Aubers komiſche Oper„Fra Diavolo bei aufge ⸗ 4. der Penſtonganſtalt des Hof⸗ —— 1 6— 1 die 155 Neueinſtubierung 7.(auß. Abonn r 3 bewußt iſt. Mannheim, 1. Juli. ͤũnn—n33— Hensral⸗Mugeiger.(Mittagblatt.) 8. Seirs. Aus Stadt und Land. * MRaunzeim, 1. Juli 1911. Kus der Stadtratsſitzung vom 29. Juni. Da die zurzeit Deutſchland bereiſende türkiſche Stu⸗ dienkommiſſion dem Vernehmen nach auch Städte in Mit⸗ tel⸗ und Süddeutſchland berühren wird, beſchließt der Stadtrat wegen Einladung der Kommiſſion nach Mannheim alsbald mit der Handelskammer ins Benehmen zu treten. Wie bereits aus den Druckvorlagen bekannt iſt, die dem Bür⸗ gerausſchuſſe wegen der Abrechnung über den Umbau des Kauf⸗ hauſes erſtattet wurden, iſt geplant, in dieſem Gebäude Gedenk⸗ tafeln zur Ehrung ſtädtiſcher Stifter anzubringen. In heutiger Sitzung werden die Grundſätze für den Vollzug dieſes Vorhabens feſtgeſtellt; ferner wird beſchloſſen, die Mittel zur Durchführung im Betrage von 3590 M. im nächſtjährigen Vor⸗ anſchlag vorzuſehen. Die Referenten für die Vorlagen zur Bürgerausſchuß⸗ ſizung vom 11. k. M. werden ernannt. Der Gartenbauverein„Flora“ veranſtaltet aus Anlaß ſeines 50jährigen Beſtehens vom 29.—26. September 1911 im Friedrichsßark eine Ausſtellung von Pflanzen und Blumen ſowie ſonſtigen Erzeugniſſen des Gartenbaues; hieran Dird ſich die Stadtgärtnerei auf Anſuchen des Vereins mit Ge⸗ nehmigung des Stadtrates außer Wettbewerb beteiligen. Der Oberbürgermeiſter gibt Kenntnis von nachſtehendem allgemein intereſſanten Bericht des Gartenbauingenieurs Keerl und des Hauptlehrers Glaſer über die Sommerarbeiten bei der Bekämpfung der Schnakenplage. An das Bürgermeiſteramt hier. Nach Erlaß der bezirkspolizeilichen Vorſchrift für die Be⸗ kämpfung der Schnakenplage während des Sommers vom 15. April 1911 haben unſere Arbeitskolonnen nach vorhergegangener Inſtruktion ſofort mit der Bekämpfung begonnen. Die Schnaken⸗ brut der erſten und zweiten Generation, die ſich in Pfuhl⸗ grüben ſowohl wie in allen ſtehenden Gewäſſern na⸗ mentlich aber in den Gießwaſſerbehältern der Gärten in den Vororten reichlich vorgefunden hat, konnte zum größten Teil rechtzeitig vernichtet werden. Auch auf der Rei ßiſchen Fa⸗ ſaneninſel mit ihren ausgedehnten Waſſerflächen, die eben⸗ falls reichlich mit Schnakenbrut durchſetzt waren, konnten die Bekämpfungsarbeiten rechtzeitig und bis jetzt mit Erfolg durch⸗ geführt werden. Die Fortpflanzungsbedingungen für die Schnaken waren in dieſem Jahre infolge des dauernd günſtigen Waſſerſtandes und der durchſchnittlich günſtigen Temperaturverhältniſſe ſo außer⸗ ordentlich günſtig, daß, falls nichts gegen die Vermehrung der Schnaken hier geſchehen wäre, die Plage zum mindeſten im Umfange des vorigen Jahres ſchon ſeit Ende Mai in Erſcheinung getreten wäre, wie dies z. B. aus den links⸗ rheiniſchen Waldungen um Speier und Germersheim gemeldet wird. So aber iſt die Beläſtigung durch Schnaken bis jetzt nicht erheblich und von einer Plage kann zurzeit hier ſicherlich nicht geſprochen werden. Ungünſtig liegen die Verhältniſſe im Käfer⸗ taler Wald und auf der Frleſenheimer Inſel. Auf heſſiſchem Gebiet längs des Käfertaler Waldes befinden ſich zahl⸗ reiche Waſſerſtellen, in welchen Schnaken in großen Mengen zur Entwicklung kommen. Trotzdem die Bekämpfungsarbeiten dort noch nicht in dem gleichen Umfange, wie im Amtsbezirk Mannheim durchgeführt werden, ſo iſt doch nach dem jetzigen Stand der von der heſſiſchen Regierung mit der Vereinigung zur Bekämpfung der Schnakenplage gepflogenen Verhandlungen zu hoffen, daß auch non dieſer Seite in Zukunft für das Mannheſmer Gemarkungs⸗ gebiet keine Gefahr mehr zu befürchten iſt. Das nördliche Ende der Frieſenheimer Inſel, auf der von unſeren Kolonnen ſchon zweimal die Brutſtellen unſchädlich gemacht wurden, bat zurzeit ſchon recht viele Schnaken im Gehölz aufzuweiſen. Sie ſtammen aus den Tümpeln zwiſchen Sandhofen u. dem Induſtrie⸗ hafen, in welchen— wahrſcheinlich wegen der großen Ausdehnung der in Betracht kommenden Waſſerflächen— bis jetzt noch nicht in genügendem Maße die Sommerbekämpfungsarbeit eingeleitet wurde. In der Fiesgrube(Feudenheimer Schleim) hinter der Kompoſtfabrik, die übrigens zurzeit aufgefüllt wird, war ſeit Frühjahr betröchtlicher Waſſerſtand in ihrer ganzen Ausdehnung und Schnakenbrut in ungeheuerer Menge vorhanden. Auch hier iſt es gelungen, den größten Teil der Nachzucht rechtzeitig zu ver⸗ hindern. Das ſchwierigſte Feld für die Bekämpfungsarbeit bilden die vielen verſchloſſenen Gärten, in welchen Gießwaſſer⸗ behälter für die Kulturen aufgeſtellt ſind und bei denen die Nachſchau außerordentlich erſchwert wird. Hier könnte nun u. E. durch Belehrung der Jugend in der Schule und durch Aufklärungsarbeit in der Preſſe viel er⸗ reicht werden, An die Beſitzer der ſtädtiſchen Kleingärten wurden berelts Anleitungen zur Vernichtung der Brut verteilt. Wertvolle Unterſtüzung könnten auch die ſtädtiſchen und ſtaatlichen Stra⸗ ere,——— e Beginn 7 Uhr.— Im Neuen Theater wird der Schwank„Der kleine Vulkan“ wiederholt. Beginn 8 Uhr. 55 Hochſchule für Muſtk in Mannheim. Die Prüfungsaufführung der Schauſpielerſchule lerſter Jahrgang) findet Donnerstag, den 6. Juli, abends 7 Uhr im Cafino, R J, 1 ſtatt. Programme, die zum Eintritt berechtigen, ſind im Sekretariat L 2, 9 und an der Abendkaſſe zum Preiſe von 50 Pfg. zu baben.— Am Freitag, den 7, Julſi findet im Konzeriſaal 7½ Uhr(L. 2, 9) eine Kammermuſik⸗ aufführung ſtatt. Eintritt frei. O. P. im Apollstheater. Wir machen auf die heute abend im Apollotheater ſtattfindende Premiere des Original Pariſiana⸗En⸗ ſemble, dem ein ſehr guter Ruf vorgusgeht, und die zurzeit all⸗ abendlich in Leipzig ausverkaufte Häuſer erzielen, aufmerlſam, Morgen Sonntag findet nur eine Vorſtellung ſtakt. Im Cafs⸗ veſtaurant DiAlſace iſt die beliebte Kapelle„Hamm“ auch für den Monat Juli verpflichtet und finden allabendlich Konzerte bei freiem Entree ſtatt. Eine momentaue Beſſerung im Befinden Mottls. Mottl hat ſich, ſchon vom Tode geſtreift, geſtern nochmals erholt und zwar derart, daß auch die geiſtige Regſamke it wieder ſo vollſtän⸗ dig zurückgekehrt iſt, daß er Perſongl⸗ und Verwaltungs⸗ fragen mit ſeinem Sekretär beſprechen konnte. Auch die Nahrungs⸗ aufnahme am geſtrigen Tage iſt gegenüber den Hungerrationen der lezten Tage geradezu reichlich zu nennen. Dieſe erſtaunliche Aeuße⸗ rung von Lebensenergie hat die Umgebung des Kranken natürlich gufs höchſte erfreut, obwohl man ſich der andauernden Lebens⸗ gefahr, ſo bei der ſchweren Arterienverkalkung, an der Mottl leidet, Strauß dirigiert einen Teil der Münchener Mozartfeſtſpiele. Richard Strauß, der zur Zeit in Weſterelde weilt, hat ſich ßenaufſeher leiſten, wenn ſie das Tiefbauamt vom Vorhandenfein gegend mit Spielen im Freien. Näheres im Lokal. Donners⸗ von Waſſerlachen längs der Straßen unterrichten würden. Als Bekämpfungsmittel wurde ſtädtiſcherſeits in der Haupk⸗ ſache„Saprol“, mit Petroleum vermiſcht, verwendet. Trotz aus⸗ giebiger Anwendung dieſes Mittels iſt bis jetzt noch in keinem Falle beobachtet worden, daß Fröſche und Fiſche, wie ſo oft von Gegnern der Schnakenbekämpfung behauptet wird, Schaden ge⸗ litten hätten. An Stelle des Saprols verwenden wir jetzt verſuchs⸗ weiſe ein noch wirkſameres Mittel,„Larviol“, das auch die die Pflanzen ſchädigenden Eigenſchaften des Saprols nicht mehr zu haben ſcheint. Letzten Donnerstag beſichtigten Herr Pro⸗ feſſor von Waſielewski vom Krebsinſtitut Heidelberg und ſein Aſſiſtent Herr Dr. von Schuckmann die hieſige Verſuchsanſtalt zur Bekämpfung der Schnakenplage im Kleingartengebiet der Kuhplatte. Die Herren haben den Wunſch geäußert, daß die Ver⸗ ſuchsanſtalt mit der Univerſität in Verbindung bleiben und die Erfahrungen gegenſeitig austauſchen möge. Unter anderem machten ſie uns die hochintereſſante Mitteilung, daß die Schna⸗ ken in erſter Linie ſchuld ſeien an der Vermin⸗ derung der Vogelwelt. Durch den Stich der gemeinen Schnake(Culex pipiens)— nicht der bekannten Malariamücke (Anopheles)— erkranken junge und alte Vögel an Vogelmalaria und ſterben maſſenhaft dahin. Wenn dieſe Tatſache allgemein be⸗ kannt ſein wird, ſo werden hoffentlich auch die Vogel⸗ und Nafur⸗ ſchutzfreunde ihre unberechtigten Angriffe gegen unſere Maß⸗ nahmen fallen laſſen und als Verbündete in Zukunft unſere Ar⸗ beiten unterſtühen. gez. Keerl. gez. Fr. Glaſer. Der Stadtrat nimmt mit Intereſſe Kenntnis von dieſen Mitteilungen, die einen erfreulichen Erfolg der mit großem Koſtenaufwand eingeleiteten Schnakenbekämpfung erkennen laſſen ünd beſchließt, den gegebenen Anregungen, ſoweit tunlich, ſofort Folge zu leiſten. * Zugelaſſen wurde Rechtsanwalt Ludwig Müller in Mannheim, nachdem er auf ſeine Zulaſſung beim Landgericht Mannheim verzichtet hat, als Rechtsanwalt beim Landgericht Heidelberg dem Wohnſitz in Heidelberg. * Verkehrsverbeſſerung Baſel-Mannheim. Der früher in dem in Mannheim abends.01 Uhr fälligen Zug D 1 geführte durchlaufende Wagen./2. Klaſſe Baſel Mannheim wurde für den Sommerdienſt 1911 auf die Strecke KarlsruheMann⸗ heim beſchränkt. Da eine Faltenbalgverbindung meiſt nicht hergeſtellt wurde, mußten die Reiſenden nach Mannheim in Karlsruhe oder Schwetzingen in den direkten Wagen nach Mannheim einſteigen. Auf die Eingabe der Mannheimer Han⸗ delskammer hin hat die Generaldirektion nunmehr angeordnet, daß der Mannheimer Wagen in Karlsruhe regelmäßig an die Faltenverbindung angeſchloſſen wird, ſodaß die Reiſenden nach Mannheim während der Fahrt zwiſchen Karlsruhe und Schwetzingen den Wagenwechſel vornehmen können. Die Schaffner ſind angewieſen, erforderlichenfalls beim Umſteigen während der Fahrt behilflich zu ſein. * Aus der evangeliſchen Gemeinde. Wie man uns mitteilt, wird Herr Stadtpfarrer Klein vom Evang. Kirchengemeinde⸗ rat zur Wahl zum Pfarrer der Chriſtuspfarrei einſtimmig vorgeſchlagen werden. * Genehmigung zur Errichtung von zwei neuen Stadt⸗ pikariaten. Der Großherzog hat mit Staatsminiſtertalent⸗ ſchließung die ſtaatliche Genehmigung dazu erteilt, daß hier zwei neue evangeliſche Stadtvikartate, das eine an der Chriſtuskirche, das andere an der Luther⸗ kirche errichtet werden. * Die Fleiſchpreiſe gehen abermals in die Höhe, Von jetzt ab werden von den hieſigen Metzgern verlangt: für Ochſenfleiſch 95 Pf., für Rindfleiſch 90 Pf., für Kuhfleiſch 1. Qualität 80 Pf., für Kuhfleiſch 2. Qualität 70 Pf., für Kalbfleiſch 90 Pf. bis 1., ItT für Schweinefleiſch 80 Pf. und für Hammelfleiſch 90 Pf. pro Pfd. Seit Ende November v.., wo dem Markte größere Mengen franzöſiſchen Schlachtviehs zugeführt wurden, ſind die Viehpreiſe pro Doppelzentner Schlachtgewicht bei Rindern um M. 12, bef Bullen um M. 12.50, bei Ochſen und Kühen um 18 M. und bei Kälbern um 20 M. geſtiegen * Friebrichspark. Wegen ungünſtiger Witterung wird das Gartenfeſt des Lehrergeſangvereins auf kom⸗ menden Donnerstag, den 6. Juli, verſchoben. * 10. Gauturnfeſt des Bergſtraß⸗Neckargaues in Feudenheim. Auf dem Ffeſtplatze wurde dieſe Woche fleißig gearbeitet; es wurde eine 60 Meter lange Wirtſchaftshalle aufgeſchlagen, um auch bei eintretendem ungünſtigem Wetter den Aufenthalt auf dem Jeſt⸗ platz zu geſtatten. Die Aufſtellung der Turngeräte wird heute beſorgt. Für eine flotte Abwicklung der ganzen Feſtlichkeiten iſt beſtens Sorge getragen. * Der Geſangverein Sängerbund E. B. Mannheim⸗Käfertal bürgermeiſter Dr. Vorſcht an der Spitze nunmehr bereit er⸗ klärt, einen Teil der diesjährigen Mozartfeſt⸗ ſpiele anſtelle des erkrankten Mottl zudirigieren. Hermann Sudermanns neue Tragödie„Der Bettler von Syra⸗ kus“ wird am königl. Schauſpielhaus in Berlin anfangs Oktober zur Aufführung gelangen. Der Verein der Künſtler und Kunſtfreunde in Mannheim hielt geſtern im Parkhotel ſeine Generalverſammlung ab, die ſehr zahlreich beſucht war. Der Vorſitzende hoh im Jahresbericht die vielfachen Erfolge hieſiger bildender Künſtler hervor. Auch beſprach er die Veranſtaltungen des Vereins während der letzten Zeit und die Pläne für den nächſten Win⸗ ter, wobei er auf die Vorbereitungen für die Ausſtellung der Mannheimer Künſtler in der Kunſthalle hinwies. Der Verein zählt jetzt 140 Mitglieder; der Vermögensſtand iſt günſtig. Der Vorſchlag des Vorſtandes, ſich unter Wahrung der Selſtändig⸗ keit des Vereins dem„Bunde zur Einbürgerung der bildenden Kunſt in Mannheim“ anzuſchließen, fand einmütige Zuſtim⸗ mung und es wurde die Hoffnung ausgeſprochen, daß der Bund unter der trefflichen Leitung des Direktors Dr. Wichert in der Lage ſein werde, die einheimiſchen Künſtler in ihren Beſtrebungen in bedeutſamer Weiſe zu fördern. Liſßtfeiern in Ungarn. Aus Budapeſt meldet uns ein Pri⸗ vattelegramm: Zu Ehren des 100. Geburtstages Franz b. Liſzt' wird die ungariſche Regierung vom 21. bis 25. Oktober eine Feier veranſtalteten, deren Protektorat Kaiſer Franz Joſef übernommen hat. Den Mittelpunkt der Feier wird ein großes Kon⸗ zert bilden, an dem Dalbert. Roſenthal, Sauer, Stavenhagen und berühmte Sängerinnen und Virtuoſinnen teilnehmen. Es werden die„Krönungsmeſſe“, ſymphoniſche Werke und das Chriſtusoratorium aufgeführt. tag, den 6. Juli, Vortrag des Herrn Dr. Mann über Hygiene auf Touren und beim Sport. Am 29. Juni ſprach Kaufmaun Kuhn darüber, warum er weder Wein noch Bier trinkt. Es entſpann ſich eine ſehr lebhafte Diskuſſion, an der ſich neben Herrn Feißkohl von den neutralen Guttemplern verſchiedene Mitglieder und Leiter beteiligten. Die dem Vereine ange⸗ hörigen Abiturienten wurden vom Vorſitzenden und Leiter wegen des Beſtehens der ſchriftlichen Prüfung herzlich beglück⸗ wünſcht. Die Abiturienten drückten ihre fortdauernde Sym⸗ pathie für den Verein aus.— Am 25. Juni gingen viele Mit⸗ glieder von Lambrecht über Drachenfels nach JForſthaus Iſenach, wo abgekocht, gebadet und Nachen gefahren wurde, hinderte nicht das Gelingen der Tour. Aufwand M..91. * Verſchwunden. Der hieſige Vertreter der Brauerei⸗ geſellſchaft„zur Sonne“ in Speyer, Ludwig Braun, iſt ſeit 8 Tagen verſchwunden und wird ſteckbrieflich ver⸗ folgt. Die Reviſion der Kaſſe ergab Unterſchlagungen von 8000 M. Von dieſer Summe ſollen 3000 M. durch di Angehörigen gedeckt ſein. 8 * Aus Ludwigshafen. Eine der bekannten Szenen, die jedoch einer gewiſſen Komik nicht entbehrt, ereignete ſich heute nacht zwiſchen 1 und 2 Uhr wieder am Brückengeld⸗Erheber⸗ häuschen. Der renitente Brückenſteuerverweigerer, der bei der Steuerhinterziehung von einem Beamten erkappt und wieder zurückgeholt wurde, war nämlich ein— Steuerbeamter aus Mannheim. Hartnäckig weigerte er ſich, den fälligen Tribut von 3 Pfg. zu zahlen. Es kam zwiſchen ihm und dem Brücken⸗ beamten zu einem Disput, der damit endete, daß der Steuer⸗ verweigerer unter Geſchrei und Geſchimpfe in das Arreſtlokaß gebracht wurde. —— Der Bankdirektor als Wechfelfülfcher. Die Mannheimer Strafkammer verhandelte, wie bereits kurz mitgeteilt, geſtern gegen den 30 Jahre alten Kaufmann Joſef Bau m⸗ gartner aus Todtmoos⸗Au wegen Betrugs, Urkundenfälſchung und Untreue. Der Angeklagte hat als Direktor der Süddeutſchen Genoſſenſchaftsbank in Mannheim in den Jahren 1910 und 1911 Wechſel im Betrage von über 100 000 4 geſälſcht und dadurch einen Geſamtſchaden von 50 000 verurſacht. Während man ſonſt oft hürt, daß eine einzige Strafe die Exiſtenz eines Menſchen für immer ver⸗ nichten kann, beweiſt der Lebenslauf Baumgartners das Gegenteil. Seine Strafliſte weiſt ſieben Einträge auf. Er iſt wegen Diebſtahl, Unterſchlagung und Fälſchungen mit Gefängniſtrafen von 4 Wochen bis zu 1 Jahr 3 Monaten verurteilt worden. Das hinderte ihn aber nicht, immer wieder aute Stellungen zu bekommen, Erx wurde Direk⸗ tor bei der vor einigen Jahren hier gegründeten Süddeuiſchen Ge⸗ noſſenſchaftsbank G. m. b. H. mit einem Anfangsgehalt von 7000 unb als er verhaftet wurde, war ihm gerade die Stelle eines Direk⸗ tors der Volksbank in Egelsbach übertragen worden. In gewiſſem Sinne ſpricht das für ſeine geſchäftliche Tüchtigkeit, Er iſt eine ſog, repräſentable Erſcheinung und verſteht es, eine Sache mundgerecht zu machen. Was ſeine Vorbildung anbelangt, ſo hat er die Anſtalt von Dekan Lenber in Sasbach bis zur Tertig beſucht. Dann kam er in eine Weberei in Brennet in die kaufm. Lehre, Hierauf bekleidete er verſchiedene Stellungen, u. a. auf einer Sparkaſſe und bei der Han⸗ delskammer Schopfheim. Geheiratet hat exr im Jahre 1900. Seine Frau brachte nur die Ausſtattung mit. Darlehensweiſe erhielt er aber außerdem von der Familie 3000/ Zuletzt war er Vorſtands⸗ mitglied— Dlrektor— der in Mannheim neugegründeten Süddenk⸗ ſchen Genoſſenſchaftsbank, Dieſer Bank fehlte es an Kapital und Baumgartner gab ſich alle Mühe, ſolches zu beſchaffen. Gegen eine Deckung von 65 000, die tekls in bar, teils durch Bürgſchaften er⸗ folgte, räumte das Bankhaus Glias Mayer in Freiburg i. Br. der Genoſſenſchaftsbank einen Kredit von 200 000 ein. 10 000 dleſer Deckungen ſtammten von dem Angeklagten, deſſen Schwager in dieſer Höhe für ihn gebürgt hatte, 7000 hatte der andere Direktor, Ha⸗ berl, bar bezahlt, das andere war von Genoſſenſchaften beſchafft worden. Der Angeklagte benützte nun die Verbindung mit dem Hauſe Elias Mayer, um ſich von dieſem durch Wechſel, auf denen er die Unterſchrift des anderen Genoſſenſchaftsdirektors ſowohl als der Akzeptanten fälſchte, Geld im Betrage von rund 90 000% zu ver⸗ ſchaffen. So lange es ging, brachte er jeweils vor Verfallzeit der ein⸗ zelnen Wechſel das erforderliche Geld zuſammen und löſte die Wechſel ein. blieben aber doch Wechſel im Betrage von 94 000 ungebeckt. Der Angeklagte gibt die Fälſchungen zu, Ex behauptet, ex ſet durch einen Bankier veraulaßt worden, zugunſten der geldbedürftigen Genoſſenſchaftsbank ma la Hauſſe zu ſpekultieren und dabei habe er das Geld verloren.— Vorſ.: Sie ſollen aber auch perſönlich viel Geld gebraucht haben?— Angekl.: Nicht mehr, als mein Einkommen rechtfertigte.— Vorſ.: Ste ſollen Liebhaber ſeiner Weine geweſen ſein und mit Frauenzimmern Geld verbraucht haben.— Angekl.: Ich habe allerdings Wein getrunken, aber das iſt doch nichts Straf⸗ bares? Ich war Vertreter einer lothringiſchen Weinfirma und der Champagnerfirma Krakau u. Cie, in Metz und war daher genötigt zu trinken.— Zu dem Vorwurf der Anklage, daß er auch die Begleit⸗ briefe der Wechſel gefälſcht und die anderſeitige Korreſpondenz unter⸗ drückt habe, bemerkte der Angeklagte, er hätte die Briefe ebenſo gut ablegen können. Haberl hätte ſie doch nicht geleſen. Außer der Firma Elias Mayer hat der Angeklagte weiter die Firma Adof Stey n⸗ heimer in Hanau zu Wechſelbetrügereſen mißbraucht. Ex verſe Wechſel über 15 000/ mit dem gefälſchten Akzepte der Fiema Adol Sternheimer und verſchaffte ſich damit von einer Stuttgarter Banf⸗ firma Valuta in Jorm von Hypotheken, Pfandbriefſen und Bargeld, Ende Februgr d. J. verſprach er Abolf Sternheimer, ihm gegen Ueber⸗ laſſuug von fünf Akzepten von je 1000% Geld zu beſchaffen, worguf er über das Geld zu ſeinen Gunſten verfügte, Sternheimer erklärt, er habe ihm die Akzepte deshalb übergeben, weil er geſagt habe, exr ſei Direktor der Volksbank in Egelsbach und auf ſeine Erkundigung ihm das beſtätigt worden ſei, und weil ey davon geſprochen habe, daß er bei der Sübdeutſchen Genoſſenſchaftshank noch 10 000% Kaution ſtehen habe. Eine Witwe N. in Griesbach hatte auf Grund eines In⸗ ferats ſich an den Angeklagten wegen Beſchaffung eines Darlehens gewendet. Baumgartner ließ ſich ein Alzept üßer 5600 geben, be⸗ nutzte dieſes aber, um in Pforzheim einen Poſten Goldwaren zu kaufen, mit dem er„angeſchmiert“ worden ſei, Von den Zeugen wurde der mebiziniſche Sachverſtändige, Be⸗ ztrksarzt Dr. Nitkba, gehört, der ſich üther den Geiſteszuſtand Baum⸗ gartners ausſprach, Unterſuchen. Er halte ſich nicht gergde geiſteskrank, wohl al r ſü pfychiſch defekt, Er ſeſ ſehr vergeßlich und allen möglichen Einftüſſen leicht zugänglich. Er halte ſich für erblich belaſtet. Sein Bater ſei Trinker geweſen, ſeiner Mutter Bruder habe ſich ohne zureichenden Grund erſchoſſen. Der Sachverſtändige erklärt, es ſel 95 der Unter⸗ ſuchung nicht viel herausgekommen. Das einzig Auffallende ſei eine vollſtändige Gleichgültigkett in bezug auf das Strafhare ſeiner Hand⸗ lungen, Phlegma ſei das Charakteriſtikum ſoines Weſens, B. habe kein Gefühl für ſeine Situalſon und empfindet por allem keine Reue, Dazu komme eine gewiſſe Willensſchwüche gegenſtber böſer Einfküſſe. Die erſten Zeugen berichten von der verſchwenderiſchen Lebens⸗ weiſe Baumgartuers, Wirt Karl Schwinghammer bekundet: Die durchſchnittliche Zeche Baumgartners bende Wevun die Geſellſchaft darnach war, ſtieg ſie wohl auch auf 30—50 Der Zeuge war mit dem Angeklagten auch anderswo, z B. im„Maxim“ und hat eine Automobiltour nach Bruchhauſen bei Eltlingen mitgemacht, wo⸗ bei das Auto 100 koſtete. Auch in die Pfalz wurden Autofahrtien gemacht. Angekl.; Für die Fahrt nach Bruchhauſen waren 4050 Mark ausgemacht. Ich habe reklamfert. Es war eine Geſchäftstonr; ich hatte die Vertretung von Automobilkiſſen. An der Tour in die Pfalz nahmen fünf Paſſagieren teil. Von denen zahlte ſeder nicht ganz 10 ½%— Vorſ.(zum Zeugenſ: Die Familie des Angeklagten ſoll dürftig gelebt haben,— Zeuge: Erx war viel auswärts; in Pforzheim, Stuttgart, Straßburg, und ſoll viel Geld bei Spekula⸗ tionen verloren haben. 5 Der ſolgende Zeuge, Kettenfabrikant Philipp Weidner (Neckarau), ſagt, der Angeklagte habe 4 55 geleht, teure Flaſchenweine getrunken und ſei bei„Maxim“ verkehrtk Die Kelnerin Anng Dötzauer, 30 Jahre alt, vom Rgatskeller in Stuttgart, hat mit dem Angeklagten Verhältuis gehabt. Er pflegte mit ihr im Hotel Ropal ſowte auswärts zu ſonpieren, Thegter und Konzerte zu eſuchen. Bluſe. Die Zeugin ſagt, ſie habe ihm mauchmal Vorhalt gemacht, wie er ſo das Geld hinaußwerfe.— Angeklagter: Die Zeugin mir wiederholt um Geld geſchrieben, ſie hat ſich mir aufgedrängt, nicht 705 ich mich ihr.— Zeugin: Das iſt nicht wahr.— Vorſ. Gum Au⸗ gekl.): Sie behaupten, Sie hätten nur im Rahmen Ihres Einkommens Der Wig ce habe gebeten, ihn darouf 17 Einmal ſchenkte ex ihr einen Hundertmarkſchein für einn 4. Seite Heueral⸗Anzeiger. Mittagblatt.) —— Mannheim, 1. Juli. gelebt, Din Anflage nimmt an, baß Sie Jhre Famiſie Tnapp gebal⸗ geſeßt, der mit den beſten vier Leuten des Juniorachters für den Jterne“ ſagt: Es handelt ſich nicht mehr um Sabotage, ſonderr ten, ſelbſt aber über Ihre Verhältniſſe hinaus gelebt haben.— Der Angek l. beſtreitet dieſen Vorwurf. Ueber ſeine Spekulationen lehnt er ab, ſich näher zu erklären, da er den Bankier nicht angeben dürfe. Auch die Aktien, mit denen er ſpekultert haben will, nennt er nicht; deun wenn er die dieſe ſage, ſo wiſſe man auch den Namen des Betriebes. Die weitere Beweisaufnahme iſt iuntereſſelos. Zeuge Elias Mayer⸗Freiburg ſagte u.., daß er wegen der prsteſtierten Wechſel prozeſſſere. Wenn er gewinne, müßten dle Ga⸗ 9 ranten den Schaden tragen.— Der Zeucr Direktor Haberl, der Mitödtretkor an der Süddeutſchen Genofſenſchaftsbank war, beſtätigt die Angaben des Angeklagten über die Geldbedürftigkeit der Bank. 815 iſt in Liguidation gegangen und Haberl iſt zum Liquidator eſtellt. Der Staatsanwalt läßt die Anklage bezützlich des Akzeptes der Witwe N. fallen und modifiziert die Anklage hinſichtlich des Falles Sternheimer auf Untreue. Er verweiſt auf die Höhe des Schadens, den der Angeklagte angerichtet und beantragt ſtraſe von einigen Jahren. Das Urteil geegn den von Rechtsanwalt Geiler Verteidigten, lautete, wie bereits mitgeteilt, auf eine Zuchthausſirafſe von 2 Jahren 8 Monaten, 500 Geldſtrafe, oder weiteren 25 Tagen Zuchthaus und Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 10 Jahren. Im Falle der Witwe N. wurde der Angeklagte freigeſprochen. Zu den Urteilsgründen wurde hervorgehoben, daß im Hinblick auf die Höhe des Schadens, auf die Gemeingefährlichkeit des Treibens des Angeklagten und auf ſeine Vorſtrafen von mildern⸗ den Umſtänden keine Rede ſein konnte.— Als der Angeklagte nach dem Gefängnis abgeführt wurde, winkte er ſeinen Bekannten lachend Abſchiedsgrüße zu. zine Zuchthans⸗ Bezirksverein Mannheim⸗Ludwitzshafen⸗Worms des Ver⸗ bandes Südweſtdeutſcher Induſtrieller. Wir verweiſen nochmals auf die heute abend 8½ Uhr im Hotel„National“ ſtattfindende 6. ordentliche Mitgliederverſammlung. Die auf der Tagesordnung ſtehende Referate ſind von weitgehendſtem aktuellem Intereſſe, ſodaß wohl auf einen ſehr zahlreichen Beſuch der Ver⸗ ſammlung gerechnet werden darf. 88N Die Gemeindewahlen in Baden. Die Stadtverordnetenwahlen in Karlsruhe. dt. Karlsruhe, 30. Juni. Bei der heutigen Wahl der erſten Klaſſe wählten 78 Prozent der Wahlberechtigten. Der Wahlkampf war nicht ſo ſcharf wie in den beiden anderen Klaſſen. Die Parteien hatten keine ſo heftigen Angriffe gegeneinander ge⸗ führt, obwohl die Aufrufe an Deutlichkeit nichts zu wünſchen übrig 1 ließen. Sehr erfreut kann die Nationalliberale Partei feſtſtellen, daß ſie die höchſte Wahlziffer(der Fortſchrittlichen) um das Doppelte überflügelt hat. Es wurden abgegeben: Rationalliberale 6 Jahre 1300, 3 Jahre 1297 Stimmen, Volkspartei 5 Jahre 676, 3 Jahre 682 Stimmen, Zentrum 6 Jahre 409, 3 Jahre 43 Stimmen, Konſervativen und Wirtſchaftliche Ver⸗ einigung 6 Jahre 206, 3 Jahre 206 Stimmen, Sozialdemokratie 6 Jahren 90, 3 Jahre 96 Stimmen, ungültig waren 34 bezw. 32 Stimmen. Danach erhalten Nationalliberale 18, Fort⸗ ſchritt 8, Zentrum 4, Konſervative und Wirtſch. Vereinigung 2, Sozialdemokratie— Somit gelang es diesmal den Konſervativen in jeder Wablperiode 1 Kandidaten durchzubringen, was die auf⸗ gewandte Mühe kaum gelohnt hat. Die Sozialdemokratie gedachte auch einige Sitze zu bekommen, ging aber leer aus. Der neue Bür⸗ gerausſchuß ſeßt ſich danach zuſammen aus: 30 National ⸗ liberalen, 30 Sozialdemokraten, 18 Volksparteilern, 16 Zen⸗ trum, 2 Konſervativen. Im alten waren vertreten: 40 National⸗ liberalen, 33 Sozialdemokraten, 14 Volksparteiler, 4 Zentrum, 3 Konfervative, 6 wirtſchaftliche Vereinigung. Durch die Eingemein⸗ dungen wären 1 Abgeordnete mehr im alten Parlament, die jetzt wieder weggefallen ſind. In allen drei Klaſſen zuſammengerechnet, haben Stimmen erhalten: die Nationalliberalen 3310, die Fortſchrittliche Volks⸗ vartei 2829, die Sozialdemokraten 5826, das Zentrum 2768, die Konſervativen nebſt Wirtſchaftliche Vereinigung 503. Von den auf die Wirtſchaftliche Vereinigung entfallenen 500 Stimmen wären bei Nichtaufſtellung beſonderer Liſten zweifellos minde ⸗ ſtens zwei Drittel auf die nationalliberale Partei entfallen. Dieſe Tatſache iſt bei der Vergleichung der Stimmenzahl der einzelnen Parteien zicht außer acht zu laſſen. Sportliche Rundſchau. PVorherſagunten für in⸗ und ausländiſche Pferderennen. Won unſerem ſportlichen Spezialberichterſtatter.) 5 Samstag, 1. Juli. Amiens. Pritdes Merrenniers: Ben Said— Goldfinder. 555 Albert Catsire; Heros 11— Driscoll. Frix du Beaufeuille: Thisbee— La Tosca[I. Hraud Peix dAmiens: Baſſe Pointe— Le Platine. FPrix Inlien de Tourtier: Ararat— Vouiſe V. Priz Special de la Sociéte Sporlive'Encouragement: Lady Fiſh— Elſa II. Prix 54510 Sbeiete'cucnuragement: Eclat de Rire— Gay Ducheß. Ruberſport. Zuueber die Erfelge der Maunheimer„Amieitia“ auf der Frankfurter Regatta ſchreibt der Waſſerſport:„.. Großartig ſt die Achtermannſchaft von„Amieitia“⸗Mannheim, in welcher Reckenauer mittuderte. Auch im Vierer war„Amieitia“ ſehr ut. Der Einfluß des engliſchen Ruderlehrers war dentlich ſicht⸗ „Bei dem Skuller⸗Rennen gab es ebenfalls eine ge⸗ Der Meiſter von Deutſchland, Ernſt nächſten Sonntag getroffen. Juniorachter, Juniorvierer und Junioreinſer in Mannheim ſtar⸗ en. Der Frankfurter Ruderderein hat ſeine Junior⸗ mannſchaften aus dem Training entlaſſen. Die Senioren ſtarten im Vierer mit Steuermann ſowie im Achter in Mannheim. Von einer Meldung zur Hamburger Regatta, die urſprünglich ins Auge gefaßt war, iſt abgeſehen worden. Ob die Züricher Regatta beſucht wird, hängt don der Dispoſition der Mannſchaften nach ihrer Beteiligung an der Mannheimer Regatka ab. Der Senior⸗ Achter wird vorausſichtlich durch ältere Mitglieder verſtärkt wer⸗ den mit Rückſicht auf das Stadtachterrennen. Der Frankfur⸗ ter Ruderkluß ſieht von einer Beteiligung an der Luzerner Regatta am nächſten Sonntag ab. Er wird im Achter und Einſer. in Mannheim ſtarten, wofür er vorſorglich ebenfalls gemeldet bat. Oberrab hat die Abſicht, im Juniorvierer an der Mann⸗ Amer Regatta teilzunehmen, für welche die Offenbacher Indine und vorausſichklich auch der Offenbacher Hellas ihre Engagements löſchen werden. Sachſenhauſen hat am ächſten Sonntag Rubetag, getren ſeinem Grundſaß, möglichſt nur in Abſtänden von 14 Tagen an Regakten tellzunehmen. Die „Germänſe“ bat nunmeßt einen Seniorvierer zuſammen⸗ Stadtachter herangebildet weren ſoll. Möglicherweiſe wird er bei entſprechender Entwicklung auch noch bei einer der noch aus⸗ ſtändigen Regatten in die Entſcheidung eingreifen. Aus dem Grogherzsgam. Neckarhauſen, 29. Juni. Bei der geſtern ſtakt⸗ gehabten Gemeinderatswahl ſtimmten von 352 Wahl⸗ berechtigten 337 gleich 98 Prozent ab. Gewählt wurden Hör⸗ auf, Altgemeinderat mit 320, Schreckenberger Philipp Joſef mit 213 und Fleck, Maurermeiſter mit 182 Stimmen. Außer⸗ dem erhielten Mich. Sturm, Glaſermeiſter 115 und K. Metz, Fiſcher 136 Stimmen. * Heidelberg, 30. Juni. Geſtern nachmittag beſuchte der Miniſter des Innern Exzellenz Freih. v. Bodman unſere Stadt. Er beſichtigte in Begleitung des Amtsvorſtandes, des Oberbürgermeiſters und einiger anderer Mitglieder der ſtädti⸗ ſchen Verwaltung die Ausgrabungen auf dem Heiligenberg, fuhr hierauf im Auto nach dem Weißen Stein und von da über Peterstal nach Ziegelhauſen, wo er die Stelle in Augenſchein nahm, an der die Brücke Ziegelhauſen—Schlierbach angeſetzt werden ſoll, und begab ſich dann mit ſeinen Begleitern über den Schloß⸗Wolfsbrunnenweg nach der Molkenkur, wo noch ein kurzes geſelliges Beiſammenſein ſtattfand.— Die Bur⸗ ſchenſchaft„Franconia“ feiert vom 4. bis 6. Auguſt dieſes Jahres ihr 55jähriges Beſtehen. Die Feſtord⸗ nung ſieht vor: Freitag, den 4. Auguſt: Empfangsabend im Frankenhaus. Samstag, den 5. Auguſt: 10 Uhr: Bundeskon⸗ dent; ½12 Uhr: Weinfrühſchoppen im großen Faß⸗Keller auf dem Schloß; ½9 Uhr abends: Feſtkommers mit Landesvater im großen Saal der„Harmonie“. Sonntag, den 6. Auguſt: 10 Uhr: Bundeskonvent; ½ Uhr: Auffahrt durch die Stadt; 2 Uhr: Feſtmahl in der Stadthalle; von 6 Uhr ab: Zuſammen⸗ lunft mit Damen auf der Stiftsmühle; nach 9 Uhr: Bootfahrt, Schloßbeleuchtung mit Feuerwerk, Tanz im Franken⸗ haus. Montag, den 7. Auguſt: Fortſetzung des Bundes⸗ konvents; Schlußtrunk auf der Hirſchgaſſe; Ausflüge. Zu dem Feſt werden nach den bisherigen Anmeldungen etwa 250 alte Herren und ſtudierende Franken, ferner Kartellbrüder aus Jena und Göttingen erwartet. IDurlach, 29. Juni. Das Geſamtergebnis der in hie⸗ ſiger Stadt zugunſten der Waſſerbeſchädigten im Taubergrund veranſtalteten Sammlung beträgt 2560.76 M. Gerichtszeitung. * Heidelberg, 30. Juni. Der ehemalige hieſige Polizei⸗ wachtmeiſter Karl Mayer wurde heute nachmittag von der hieſigen Strafkammer wegen Blutſchande nach den S 173 und 176,3 des.⸗St.⸗G. zu einer Geſamt⸗Zucht⸗ hausſtrafe von 9 Jahren und zur Aberkennung der hürgerlichen Ehrenrechte auf 10 Jahre verurteilt. Die Unter⸗ ſuchungshaft wird nicht angerechnet. heater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Eine außersrdentliche Entdeckung iſt Prof. Carrel vom Rockefeller⸗Inſtitut in Newyork gelungen, nämlich Körpergewebe, die berſchiedenen Organen entnommen wor⸗ den waren, außerhalb des Körpers zu weiterem Wachstum anzuregen, dadurch, daß er auf einen beſonderen Nährboden ein ſogenanntes Blutplasma brachte. Der von dem zurzeit in Berlin weilenden Forſcher, in der Berliner Univerſitäts⸗ klinik über dieſen Gegenſtand gehaltene Vortrag erntete reichen Beifall. Geheimrat Bier, der Leiter des Klinikums Berliner Che⸗ miker und Geheimrat Fiſcher beglückwünſchten den Forſcher zu ſeiner außerordentlichen Entdeckung. Von Jag zu Jag. — Diſtanzritt Danzig⸗Konſtantinopel. Sofia, 29. Juni. Leutnant v. Braun vom 1. Leib⸗Huſaren⸗ Regiment in Danzig iſt auf dem Diſtanzritt Danzig⸗Konſtanti⸗ nopel hier eingetroffen. 8 — Grubenunfall. Brackel(Kreis Dortmund), 29. Juni. Auf der benachbarten Zeche Holſtein wurden zwei Bergleute durch zu frühzeitiges Losgehen eines Sprengſchuſſes getötet. — Exploſioneines Dampfkeſſels. Brüſſel, 29. Juni. In der Papierfabrik zu Nivelles(Provinz Brabant) explodierte ein Dampfkeſſel. Fünf Arbeiter wurden tötlich ver⸗ letzt. — Raubmord. Baerwalde(Neumark) 1. Juli. In dem Dörfchen Sollin iſt geſtern abend ein Ehepaar, das ein ein⸗ ſames Gehöft bewohnte, laut„Berliner Tageblatt“ ermordet wor⸗ den. Es ſoll ſich um Raubmord handeln. — Grubenunfall. Beuthen(Oberſchleſien), 30. Juni. Im Richthofenſchacht bei Schoppinitz wurden geſtern neun Zim⸗ merleute infolge Durchbruchs von Grubengaſen von dem Brand⸗ felde aus betäubt. Zwei ſind an Gasvergiftung geſtorben, die übrigen wurden ins Krankenhaus eingeliefert. — Unglaublich. Krakau, 30. Juni. Bei einem Auto⸗ mobilunfall auf der Straße Aſchwitz⸗Krakau wurde ein Ingenieur töklich, der Kommiſſar der Bezirkshauptmannſchaft und ein Rechts⸗ anwalt ſchwer verletzt. Die Verunglückten wurden vollſtändig aus⸗ geplündert und der Kleidung beraubt aufgefunden. N Letzte Nachrichten und Telegramme. TSeidelberg, 90. Juni. Der Bezirksvetein Heidelberg des Verbandes Südweſtdeutſcher Induſtrieller hielt heute nachmittag in der Stadthalle ſeine 6. ordenktliche Mitgliederverſammlung ab, an der als Gäſte Oberbürgermeiſter Dr. Wilckens⸗Heidel⸗ berg und Bürgermeiſter Weiß⸗Eberbach teilnahmen. Neben der Erſtattung von drei fachtechniſchen Referaten wurde die Beteiligung an der Badiſchen Induſtrie⸗Gewerbe⸗ und Kunſtausſtellung in Karlsruhe 1915, ſowie der genleinſame Beſuch der diesjährigen Internationalen Induſtrie⸗ und Ge⸗ werbeausſtellüng in Turin beſchloſſen. Meßg, 1. Juli. Das ſeit der an Weihnachten 1897 erfolg⸗ ten Bildung des hier garniſonierenden Lothringer Infanterie⸗ reigments Nr. 174 hat heute früh Metz verlaſſen und ſeinen bis⸗ herigen Standort mit der Garniſon Forbach vertauſcht. Eine be⸗ ſondere Abſchiedsfeier fand hier in Metz nicht ſtatt. W. Paris, 1. Juli. Die Minderheit von 173 Stimmen, die geſtern der Regierung das Vertrauen verweigerte, beſteht aus 71 vereinigten Sozialiſten, 8 Mitgliedern der repu⸗ blikaniſchen Vereinigung, 8 gemäßigten Republikanern(Pro⸗ greſſiſten) und 25 Mitgliedern der Aktion liberale, 18 2 it⸗ gliedern der Rechten, 12 Wilden und einem unabhängigen Sozialiſten. 36 Deputierte enthielten ſich der Stimme. wW. Paris, 1. Juli. Die Blätter erörtern eingehend den geſtrigen Eiſenkahnunfall. Die radikale„Lan⸗ nur den denkbar grauſamſten Anſchlag. Der konſervative„Gaulous“ meint: Als Caillaux ankün⸗ digte, daß ſein Miniſterium eine Regierung ſein werde, die re⸗ giert, hätten die Saboteure, die man gewöhnlich mit ſolcher Nachſicht behandelt hat, eine ganz beſondere Glanzleiſtung voll⸗ bracht. Sollten diejenigen Recht haben, die behaupten, daß die Regierung durch die Wiedereinſtellung der infolge des Streiks entlaſſenen Eiſenbahnern ein mehr als verdächtiges Perſonal unter die Staatsbahnbedienſteten aufgenommen hat? W. Paris, 1. Juli. Die Regierung hat bereits geſtern abend den Geſetzentwurf über die Abſchaffung der Abgrenzung im Weinbaugebiet im Parlament eingebracht. * Petersburg, 1. Juli. Graf Witte hak in Frankfurt a. M. eine ſchwere Operation an der Stirnhöhle durchgemacht. Sein Befinden iſt befriedigend. Zuſammenſturz eines Gerüſtes. * Föln, 1. Juli. Im benachbarten Porz ſtürzten beim Zuſammenbruch eines Gerüſtes an einem Geſchäftshauſe zwef Arbeiter aus einer Höhe von 12 Metern. Der eine war ſofort tot, dem anderen wurden Arme und Beine gebrochen. Eine vorüber⸗ gehende ältere Frau und mehrere andere Perſonen wurden leichter verletzt. Die Kieler Woche. Travemünde, 30. Juni. Als erſte Jacht ging„Rollo etwa um.15 durchs Ziel, als erſte der großen Jachten„Me⸗ teor“ mit dem Kaiſer an Bord um.40. Es herrſchten weſt⸗ liche Winde mit häufigen Regenſchauern. * Travemünde, 30. Juni. Die heutige Wettffahrt hatte folgendes Ergebnis: Klaſſe A. 1) Meteor erſter Preis (1 Kaiſerpokal), Germania zweiter(Ehrenpreis des Kaiſers), Wa⸗ terwitch dispenſiert.— Klaſſe A. 2) Komet erſter(2. Kaiſerpokal). 15 Meter R⸗Klaſſe: Sofie Eliſabeth: erſter Klaſſenpreis und Extrapreis(Meteorpokal): 12 Meter-Klaſſe: Rollo: erſter; 10 Meter R⸗Klaſſe: Poſa erſter, Feinsliebchen 2, zweiter; 9 m R⸗Klaſſe: Ariadne 2 erſter; 8 Meter R⸗Klaſſe: Stint erſter, Johanna 2 zweiter und Woge 5 dritter. Beenbigung des Berliner Bauklempnerſtreikes. *„ Berlin, 1. Juli. Der neun Wochen lang währende Bauklempnerſtreik iſt geſtern beendet worden. Die Einigungs⸗ verhandlungen führten zum Abſchluſſe eines neuen Tarifs. Die Arbeit wird am Montag auf ſämtlichen Bauten wieder aufge⸗ nommen. Das Ergebnis der Jatho⸗Spende. * Berlin, 1. Juli. Die Jathoſpende ergab, wie das „Berliner Tagebl.“ aus Köln hört, bis jetzt die Summe von 70000 Mark. * Berlin, 1. Juli. Der Bundesrat hat ſeine letzte Vollfitzung vor der Sommerpauſe am letzten Mittwoch abgehalten. Vorausſichtlich wird die erſte Sitzung nach der Pauſe erſt am 5. Oktober ſtattfinden. Das Urteil im Spionageprozeß Lux. Leipzig, 30. Juni. Kapitän Lux wurde vom Reichs⸗ gericht wegen verſuchten Verbrechens gegen§8 1 des Spionage⸗ Geſetzes zu 6 Jahren Feſtungshaft verurteilt. Der Ange⸗ klagte war Leiter eines Nachrichtenbureaus in Belfort und hat ſich von dort mit verſchiedenen Perſonen in Deutſchland mündlich und brieflich in Verbindung geſetzt, um Nachrichten zu erhalten. In der Begründung des Urteils wurde ausge⸗ führt, daß die deutſchen Behörden von dem Vorhaben Lux rechtzeitig Kenntnis erhalten hätten. Sie haben dem Kapitän andauernd Material in die Hände geſpielt, welches nicht ge⸗ heim war, das der Angeklagte aber für geheim hielt. Der Senat gewann die Ueberzeugung, daß ein großer Teil dieſes geheim gehaltenen Materials an das franzöſiſche Nachrichten⸗ bureau gelangt iſt und daß der Verſuch des Verbrechens gegen 8 1 des Spionagegeſetzes vorliegt. Es hätte eigentlich auf Zuchthausſtrafe erkannt werden müſſen. Da der Ange; klagte aber im Dienſte ſeines Vaterlandes gehandelt hak, wurde nur Feſtungsſtrafe ausgeſprochen. 4 Die Interpellation in der franzöſiſchen Kammer. * Paris, 30. Juni. Miniſterpräſident Caillaux ant⸗ antwortete auf die verſchiedenen Interpellationen, die Regierung beabſichtige, nur mit der republikaniſchen Partei die Wahlreform durchzuführen.(Bewegung auf verſchiedenen Bänken). Die Regierung beanſpruche für ſich das Recht, eine Formel vorzuſchlagen, wonach ſie die Reform machen wolle. (Beifall links, Lärm in der Mitte und auf der äußerſten Linken) ſtellungen zu erlangen. Die Regierung wolle regieren, die Unge⸗ wißheit beendigen, welche dem parlamentariſchen Regime ſchäd⸗ lich ſei, ſich von der Revolution, wie der Reaktion fernhalten, dem Lande eine Reform geben die es verlange, ebenſo auch eine demagogiefreie republikaniſche Ordnung.(Beifall links.) Nach Schluß der Verhandlung nahm die Kammer mit 367 gegen 173 Stimmen eine Tagesordnung an, die von der Regie⸗ rung gebilligt wurde und die beſagt: Die Kammer rechnet darauf, daß die Regierung in der Verwirklichung des republikaniſchen Programms der Reform auf dem Gebiete der Laienſchule der Steuern und der Sozialpolitik fortfahren werde. Sie rechnet weiter darauf, daß ſie in der Frage der Wahlreform die Repu⸗ blikaner einigen werde um dieſe Reform ſo bald als möglich zul Durchführung zu bringen. 85 Aus dem franzöſiſchen Senat. „Par is, 30. Juni. Der Senat beriet heute das Budget der Kolonien. Pichon, Trouillot und Milles⸗Lacroix rechtfertigten die Haltung, die ſie als Miniſter des Aeußern bezw. der Kolonien in der'Gok⸗Sangha⸗Angelegenheit eingenommen hätten. Pichon legte dar, wie die 0 und franzöſiſchen Geſellſchaften den Erfolg gehabt habe, den Frie⸗ den in der Kolonie zu ſichern und internationale Schwierigkeiten zu vermeiden. Hierauf wurde die Sitzung geſchloſſen. Im Laufe der Debatte erklärte Meſſimy beim Punkt der Aviatik in den Kolonien, der Senator Reymond habe ſich zur Beweisführung einer von dem General Bouiner abgeſandten Depeſche bedient, die dieſer nicht hätte an ihn richten dürfen. Rey⸗ mond ſetzte dieſer ſchickte dem Miniſter ſeine Zeugen. Wo befindet ſich Richter? 5 „ Salonik, 30. Juni. Das hier erſcheinende türkiſche „Rumelie“ Aeden nicht gelungen iſt, über die Entführung R Entführung bezügliche Schriftſtücke, welche die öglichkeit ge⸗ in die Hände zu bekommen. Es ſei aber wahrſcheinlich, daß Richter über die griechiſche Grenze geführt worden 8 Was die Eiſenbahner betreffe, ſo ſei die Regierung geneigt, dis Verhandlungen fortzuſetzen, um alle vernünftigen Wiederein⸗ Schaffung eines Konſortiums zwiſchen deutſchen Behauptung ein formales Dementi entgeden unz verſichert, daß es trotz Unterſuchung 1 8 2 ters Klarheit zu ſchaffen. Die Behörden fanden 1 auſ dſe währten, alle an der Entführung Beteiligten in wenigen Tagen 7 2 + * 249 Stimmen vertreten. Mannheim 1. Juli. General⸗ nzeiger.(Mittagblatt.) Volkswirtschaft. Weſtdeutſche Binnenſchiffahrts⸗-gerufs⸗ genoſſenſchaft, Sektion I. Die 25. ordentliche Jahresverſammlung der Sektion 1 der Weſtdeutſchen Winnenſchffege Beeeneſſencakt(um⸗ faſſend Baden, Württemberg, Vavern, Pfalz und Elaß⸗Loth⸗ ringen) fand am Freitag, 30. Juni 1911, vormittags 10½ Uhr im Hotel Europäiſcher Hof in Metz ſtatt. Es waren Punkt 1 der Tagesordnung: Der Geſchäftsführer be⸗ richtet über den Geſchäftsgang und die Jahresrechnung pro 1910. Beſtand der Sektion am 31. Dezember 1910 1129 Be⸗ triebe. Es wurden im Jahre 1910 330 Unfälle zur Anmel⸗ dung gebracht, welche ſich durch die Art der Verletzungen: Kopf und Geſicht 25, Armen und Händen 106, Beinen und Füßen 120, anderen und mehreren Körperteilen zugleich 54, Leiſtenbrüche 7, Tod 8, zuſammen 330 Unfälle erledigt. Die zur Anmeldung gelangten Unfälle fanden Erledigung durch Wiederherſtellung vor Ablauf der 13. Woche 240, durch Be⸗ willigung von Entſchädigungen 54, durch Ablehnung von Entſchädigungsanſprüche 32, unerledigte 4. Berufungen waren im Jahre 1910 55 Fälle beim Schiedsgericht an⸗ hängig. Zu Gunſten der Genoſſenſchaft 41, zu Gunſten der Berletzten 11, durch Vergleich 1, Zurücknahme der Berufung ſeitens des Verletzten 2, unerledigte Rekurſe 0. Die Koſten der Verwaltung betrugen im Jahre 1910 M. 8213.26 und ſetzten ſich zuſammen wie folgt: Reiſekoſten des Vorſtandes M. 99.50, Reiſekoſten der Beamten M. 823.93, Gehälter der Beamten M. 5309.96, Lokalmiete M. 600, Heizung und Be⸗ leuchtung M. 106.84, Schreibmaterialien⸗ und Druckſachen⸗ Anſchaffung, Unterhaltung des Inventars M. In⸗ ſertionskoſten M. 80.70, Portokoſten M. 473.22, ſonſtiger Verwaltungsaufwand M. 334.60, Kranken⸗ und Inpalidi⸗ tätsbeiträge M. 71.76, zuſammen M. 8213.26. Punkt 2: Die geſamte Rechnung iſt geprüft und in Ord⸗ nung befunden worden, worauf die Verſammlung dem Vor⸗ ſtande einſtimmig Entlaſtung erteilte⸗ Punkt 3: In den Ausſchuß zur Verfügung der rechnung pro 1911 wurden die Herren: Direktor H. Vogt, Direktor Meuthen, Erſatzmann: Fr. Schott, R. Per⸗ ſon, P. Roſehr gewählt. Zunkt 4: Feſtſtellung des Voranſchlages für 1911. Die Verſammlung genehmigte einſtimmig den von dem Vor⸗ ſtande vorgelegten Etat. Punkt 5: Vorſtandswahl. Die ausſcheidenden Vorſtands⸗ mitglieder Herr Direktor Meiſter, Schleicher, ſowie deren Erſatzmänner Herr Direktor Schnell, Bernh. Kröll wurden wieder gewählt. Punkt 6: Delegiertenwahl. Die ausſcheidenden Dele⸗ gierten Herr Joſ. Dann, Direktor E. Keßler, Direktor Schnell, ſowie deren Erſatzmänner Herr Frz. Noll, Pet. Dann und Ingenjeur Berndt wurden wiedergewählt. Punkt 7„Als Vertrauensmänner für eine weitere Amts⸗ periode 15 nachſtehende Herren wiedergewählt: 1. Be⸗ zirk: Herr Direktor Joſ. Schnell, München, Erſatzmann: Pawlicik, Regensburg. 2, Bezirk: Herr Direktor Allinger, Heilbronn, Erſatzmann: F. Schäfer, Hirſchhorn. 3. Bezirk: Herr Joſ. Dann, Mannheim, Erſatzmann: H. Berndt, Mannheim. 4. Bezirk: Herr Georg Weißenburger, Ludwigshafen, Erſatzmann H. Müller, Straßburg. Ver⸗ ktkrauensmänner⸗Ausſchuß a..: G. Heiß⸗Leng⸗ gries⸗Anger, X. Heiß⸗ 8600 e Anger, Erſatzmann: G. Schöpf⸗Wallgau. Vertrauensmänner⸗Ausſchuß . Loiſach: L. Geiger, A. Pensberger, Santhanſer, Er⸗ ſatzmann: Dengg, J. Leitner. Vertrauensmänner⸗ Ausſchuß a. Lech: Fr. Petz. Vertrauensmänner⸗ Ausſchuß für Elſaß: Alb. Pflieger⸗Kembs, Ober⸗ elſaß, Joſ. Kitter⸗Offendorf, Unterelſaß, Lud. Karcher⸗ Fruteth, Baden, Bapt. Meichle⸗Immenſtaad, Bodenſeebezirk. pbut 8. Unvorhergeſehenes. Beſondere Gegenſtände lagen nicht vor. Der derzeitige Vorſtand beſteht aus den Herren: Direktor Meiſter, Vorſitzender, Erſatzmann Direktor Schnell, Joſ. Dann, ſtellvertr. Vorſitzender, Erſatzmann Bürgermeiſter Witter, Direktor Keßler, Rechnungsführer, Erſatzmane Direktor Joſ. Conr. Fendel, Eugen Fiſchel, S Schriftführer, Erſatzmann A. Fiſchel, Direktor O. Schleicher, Erſatzmann Kröll. Der Vorfitende ſchloß die Sitzung um halb 12 Uhr⸗ Jahres⸗ Heizler, Guilleaumewerke.⸗G. Neuſtadt a. d. H. In der Generalverſammlung der Guilleaume⸗Werke Aktien⸗ zeſellſchaft Neuſtadt a. d. H. fanden die Anträge der Verwaltung ſtimmige Annahme. Der Bericht des Vorſtandes ſagt: Leider das abgelaufene Geſchäftsjahr unſeren Erwartungen nicht ſprochen. Auch wir hatten unter der allgemein ungünſtigen iktlage zu leiden, ſo daß Aufträge vielfach nur zu ſehr auf⸗ ickten Preiſen hereingenommen werden konnten. Wir haben richtsjahre für Neuanſchaffungen von Arbeitsmaſchinen, Be⸗ ebsanlagen und Werkzeugen ete. zirka 200 000 Mk aufgewendet. chließen, wie ſich aus der angehefteten Bilanz ergibt, mit iner Unterbilanz von 97111 Mark ab. In das lau⸗ Geſchäftsjahr ſind wir mit Aufträgen von etwas über eine Die Unterbilanz iſt weſentlich darauf zurück⸗ n getreten. n, daß im Berichtsjahre die Geſellſchaft ſich noch im Sta⸗ Organiſalion 1 und auch 95 zu Wetzen; 5 e . Hafer lt. ette Telegraphiſche Börſen⸗Berichte. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) Newyork, 90. Juni. Kaffee feſter auf Käufe für euro⸗ päiſche Rechnung, Käufe der Importeure und auf einen a la Hauſſe lautenden Beri 01 vom Lokomarkt in Santos. Schluß feſt. Ba u iſn wo 5 Le per Jult, Dezember und Jannax ſchwächer unter dem Druck von Liqufdationen, während andere Termine inſolge er⸗ mutigender Kabelberichte feſter lagen. Späterhin alle Termine be⸗ feſtigt auf Käufe für New Orleanſer Rechnung, ungünſlige Wetter⸗ nachrichten und auf Juli⸗„Deckungen. Schluß 0 Neuyork, 30. Juni. Produktenbörſe Weigen ſetzte in feſter Haltung, mit September 38 c. höher ein. Im allgemeinen war der Markt denſelben Einflüſſen unterworfen. wie der Chika⸗ goer. Schluß ſtetig, Preiſe unverändert bis ½ e, höher. Verkäufe für den Ezport: 33 Bootladungen. Umſatz am Terminmarkte: 1600 000 Buſhels. Mais eröffnete in ſtrammer Haltung. Im weiteren Ver⸗ laufe verkehrte der Markt im Einklang mit Chikago. Schluß feſt, Preiſe 1½—184 c. böher. Verkäufe für den Export: 10 Boot⸗ ladungen. Umſatz am 1 0Buſhel. Chikago, 30. Juni. dd Weizen eröffnete auf Berichte aus Nordweſten über heißes Wetter und auf ſeſte Berichte aus Minneapolis, in feſter Haltung, mit September 98 C. höher. Fortſchritte, veranlaßt durch ungünſtige Erntenachrichten aus Rußland, einen a la Hauſſe lautenden Bericht aus Oklahoma, Deckungen der Baiſſiers, Käufe der Kommiſſionshäuſer und auf Meldungen über Roſtbildungen in Manitoba und Norddakota. à la Hauſſe lautende Privatberichte über die Ernteverhältniſſe ſowie die bevorſtehende ſtärkere Exportnachfrage und Käufe für ausländiſche Rechnung wirkten auch weiterhin befeſtigend. Schluß feſt, Preiſe—½ c. höher. Ma ſetzte auf Berichte über heißes, trockenes Wetter im geſamten Weſten, in ſtrammer Haltung mit September 1 c. höher ein. Im weiteren Verlaufe behielt der Markt ſeine Feſtigkeit, wozu Käufe der Kommiſſionshäuſer, ungünſtige Ernteberichte aus Texas und Oklahoma ſowie ein à la Hauſſe lautender Bericht des Statiſtikers Snow Anlaß gaben. Gegen Schluß war die Tendenz etwas abgeſchwächt, da zu dem erhöhten Kursniveau teil⸗ weiſe Realiſationen vorgenommen wurden. Schluß ſtetig, Preiſe 17%½8—1½½ C. höher. Frankfurter Abendbörſe. Frankfurt, 30. Juni. Umſätze bis.15 Uhr abends. Kreditaktien 2063 bz., Diskonto⸗Kommandit 18893 bz., Deutſche Bank 266 bz., Dresdner Bank 15773—158½ bz. Staatsbahn 1607/6. Lombarden 2493—½. Weſtſizilianer 79.10 bz.., Bal⸗ timore und Ohio 107½ bz. G. Raab Oedenburger 30.75 bz. G. Nordd. Lloyd 9734 bz. G. Adlerwerke Kleyer 463.50 5., Maſchinenfabr. Pokorny u. Wittekind 153 bz.., Phönix Berg⸗ bau⸗ und Hüttenbetr. 249 bz. opt. Fahrzeug Eiſenach 167.75 bz.., Scheideanſtalt 758.50 bz.., Metall Aetzwerke(München) 310.25 bz.., Höchſt. Farbwerke 552.50 bz.., Kunſtſeide 106 bz.., Gummiwaren Peter 199.10 bz.., Bad. Zuckerfabrik 196 bz.., Rhein.⸗Weſtf. Kalkwerke Dornap 190.75 bz. G. Elektr. Schuckert 177 bz. ult., Elektr. Voigt u. Häffner 180.60 bz. G..15—.30 Uhr. An der Abendbörſe waren inländiſche Bankaktien etwas feſter wogezen Baltimore und Ohio auf ſchwächere Neuyorker Anfangs⸗ notierungen zirka ½ Prozent nachgeben mußten.— Der Indu⸗ ſtrieaktienmarkt ließ ziemlich feſte Haltung erkennen. Höchſter Farbwerke ſtiegen 4 Prozent, Adlerw. Kleyer 1½ Prozent, e 5 Prozent. Effenten. *Brüſſel, 30. Juni.(Schluß⸗KRurſe) Kurs 40% Braſilianiſche Anleihe 1889 4% Spaniſche äußere Anleihe(ererte) 5 en unfffß n Ottomanbank 5 Luxemburgiſche Prince bernibabn 8 8 Warſchau⸗Wienen 5 2 Wechſel auf 8 Valparaiſo, 30. Fut⸗ Produkte. New⸗Nork 30. Juni. Kurs vom 29. 30. Kurs vom Baumwatl. Hafen 0 000 2000Schm. Roh.u. Br.) „ atl. Golfb. 10%.00[Schmalz(Wilcoy „ im Innern.%).O00Talg peima Eity „ Erp. u. Gr. B. 10.00 000 Exp. n. Kont..000 18.000 eufeediogo. 7lel. Baumwolle loko 14 80 14.80] do. Juni Juni 14.52—.— Jult Juli 14.54 14.58 do. Auguſt Auguſt 14.51 13 53 Septe 13.55 13.52 Okt. 13.28 13.18 Novbr 1322 1317 Dezb. 13.24 8. Jannar Februar „ Mär: . April Mat Weiz red. Wint. lk. 85 Juni o. Juli 8 855 Dez. 5 Mais Mai d 5 MehlSp. Mieleare Getreidefrachtna y Livervoos London Antwerv. Rotterdam Nachm. Kurs vom Leinſaat Schmalz, 0 768.— 766.— 593.—601.— „ 4„ 4„.H63424 4 2 5 * 8 8* i. New⸗ Orl. loko do. per Juli do. per Okl. Petrol. raf. Caſes do. ſtand. white. New Pork Petrol.ſtand. whtt. Philadelphia Pert⸗Erd. Balauc Terpen. Mew⸗Horl do. Savanah. Schmalz⸗W. ſteam Baumw. Shicago, 80, Jun. Kurs vom. 107 775 822 80 ep Junt Juli Pork oggen loto 5 Juni 55 Senl Im weiteren Verlauf machte die Hauſſe weitere Eifen und Metalle. Vondou, 30. Juni. 8 Non. 57.12.6, Ziun, will., per Kaſſa 195.10, 3 Mon. 190.00.0 Blei cuhig, ſpaniſch 13..9, engliſch 13.13.9, Zint kuhig, Gewöhnl. Marken 24.13.9, ſpezial Marken 25..0. Glasgow, 30. Juni. Rohoiſen, ſtelig, rants, per Kaſſa 46/08 ver Monat 46/06 Rew⸗Hort, 30. Juni. Middlesborongh war⸗ Heute Vor. Kur“ eupfe Superior Jugots vorrütig J1222/12351225/13237 ian Straits 4 45564450%6— obe ſenam Rorihern Foundty Ro 8y. Tonne 1475015—1478— Stahl⸗Schienen Wa frei öſtl. Irbr. 0175 I 5 1 Schiffahrts⸗Nachrichten im heimer Hafenverkehr. Hafeubezirk Nr. 1. Angekommen am 29. Juni. Hoffmann„Mannh. 19“ von Antwerpen, 4000 Dz. Stückg. u. Gelr v. d. Höcht„Egan 22“ von Rotterdam, 1750 Dz. Stückgut. v. Aſpeeren„Confidence“ von, Antwerpen, 8400 Dz. Getreide. Werr„Moritz Marie“ von Düſſeldorf, 6180 Da. Mehl. Kühule„Gab. v. Helmſtadt“ von Köln, 5000 Dz. Stückg. u. Kohlen, Lenting„Egau 12“ von Rotterdam, 600 Dz. Stückgut. Dohlmeyers„Harry“ von Rotterdam, 15 000 Dz. Stückg. und Getreide, Monſieur„Maunh. 25“ von Rotterdam, 8400 Dz. Stückg. u. Getreide. Schneckenberger„Mannh. 24“ von Rotterdam, 7030 Dz. Stückg. u. Get. Hammel„Karlsruhe 8“ von Rotterdam, 10 500 Dz. Stückg. u. Getr. Streuber„Egan 3“ von Rotterdam, 1000 Dz. Sticckg. u. Getreide. v. Hetzel„Fendel 25“ von Antwerpen, 7000 Dz. Stückg. u. Hafeubezirk Nr. 3. Angekommen am 29. Juni. Ph. Kiſſel„Badenia 24“ von Antwerpen, 12 720 Dz. Sin u. Getr. Fr. Seuftleber„Friedr. Katharina“ von Amſterdam, 1100 Dz. Stückg. E. Seibert„Badenia 41“ von Karlsruhe, 2000 Dz. Stückgut. O. Hartmann„Luiſe Gretha“ v. Ruhrort, 4500 Dz. Stückg. u. Eiſenw. Gg. Gräf„Einigkeit“ von Deutz, 400 Dz. Mehl und Getreide. J. Ruukel„Heleug“ von Amſterdam, 7000 Dz. Stückg, und Holz. J. J. Bell„Cäcilte 2“ von Rotterdam, 8000 Dz. Stückg, und Gelk. Hch. Buchinger„Kätch. v. Heilbronn“ von Heilbronn, 91 Dze ee J. Pink„M. Stinnes 83“ von Duisburg, 3800 Dz. Hafeubezirk Nr. 4. 5 Angekommen am 20. Juni. Holzinger„Fendel 27“ von Ruhort, 6000 Dz. Kohlen. Herrmann„Freya“ von Rotterdam, 7000 Dz. Getreide. Hafenbezirk Nr. 5 Angekommen am 29. Juni. v. Look„Auna“ von Amſterdam, 6115 Dz, engl.„Kohlen. Ulſes„Stöck u. Fiſcher 4“ von Ruhrort, 11 200 Dz. Kohlen. Rodekirchen„Katharina“ von Weſſeling, 4270 Dz. Briketts. Breuer„Magdalena“ von Amſterdam, 2040 Chingelay. Hafenbezirk Nr. 6. Augekommen am 29. Juni. Hch. Staab„Eberh. v. Gemmingen“ von Heilbronn, 1806 Ztr. Friedr. Raab„Anna“ von Heilbronn, 1802 Ztr. Steinſalz. Konur. Neuer„Eliſe“ von Heilbronn, 2336 Ztr. Steinſalz. Hch. Koch„L. Leiſt“ von Heilbronn, 18976 ZItr. Steinſalz. Friedr. Leib„Zufriedenheit“ von Jagſtfeld, 1840 Ztr. Stei Jak. Müller„Hoffnung“ von Jagſtfeld, 1938 Itr. Stei Jakob Götz„Kätchen“ von Ruhrort, 4730 3t hlen. Karl Schäfer„Katharina“ von Biebrich, 48980 Zement Val. Herrmann„Alfon“ von Speyer⸗ 880 Atr. Backſteine. Jak, Damian„Ziegelwerke 9“ von Speyer, 1190 Ztr. Backftein Hafenbezirk Rheinan. Augekommen am 29. Juni. Bleckmann„Baden“ von Ruhrort, 14 000 Dz. Koblen. H. Krauß,„Niederrhein 18“ von Duisburg, 6120 Dz. Kohlen u .„Chriſtina“ von Neuß, 7450 Dz. Kohlen. Hänlein„Helene“ von R otterdam, 487 70 Dz. Kohlen rdel„Raab Karcher 4“ von Weſſeling, 1005 Dz. Braunkohlenbrik, J. Möhlendick„Rheingold“ von Rührort, 8500 Dz. Koßlen un Koks, Höhr„Aundg“ von Rotte n, 10 750 Dz. Kohlen. unke„Eintracht“ von urg, 10 880 Dz. Kohlen g. Naab„Margaretha“ von Weſſeling, 9480 Dz. Braunko en Balbach„Hubertus“ von Walſum, 8220 Dz. Kohlen. ö W. Brüggmaun„M. St. 42“ von h leer. 5 Düngen„Sophie“ von Hochfeld, 7000 D 2. Pech. J. Heuß„Jak. Wilh.“ von Biebrich, 5000 8. Gips Joh. Kirſchgeſſer„Amor Fraternus“ von Hafelt, 860 Dz Waſſerſtandsnachrichten im Monat Pegelſtationen Dat u m vom Rhein: 26. 155 28. 29. Fonſtan: Waldshut Hüningen!) lll! Lauterburg Maraunun 2. 229 3,08 8,03 .78 3,67 01 552 Mannheim Main: Biugen Raub. 5 Koblenz Köln 5 5 Huhrort 5 vom Neckar: Maunheim 5 450 4 Hellbronn 10.85 0 ) windſtill, bebect, + 15 Wa ſſer wärme des 990762 itzete It von der Bad .59.57.60.84 130 4 „74 1772 1,76 1,79 1,88 181 281 12ů05 300 71 300 800 .82˙2 47 452 4% 4,74 66 für Volkswiziſchaft und den abrigen für den Inſeratenteil und Geſchä Drud und der Dr. Haas'ſchen Direkt Mäller (Schluß.) Kuofer, ſtetig, p. Kaſſa 57. 01•8 Miftagblott Mannheim, den 1. Juli 1911. alll. Ich verfolge von jeher das Prinzip, nach jeder Saison mit meinen grossen Lägern unbedingt zu räumen und ist dies nur durch denkbar grösste Preisermässigung auf sämtliche Artikel möglich. 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Simoneta würde alles verſucht haben, noch die Caſa ihres Vaters zu gewinnen, und ſie würde durch Nacht, Sturm und Regen am weißen Schloſſe vor⸗ bei ziehen, felbſt wenn ihr der Tod im Nacken ſaß, denn er hatte es ihr ja berboten, daß weiße Schloß ohne ſeine Erlaubnis zu be⸗ treten. 5 Wenn ſie nun, die einzige Zufluchtsſtätte, die ſich ihr auf dem 55 ganzen Wege bot, gemieden hätte? Wenn ſie vielleicht ſchon auf der Straße von Valldemoſa geweſen, ganz ſchutzlos dem Wüten des Wetters preis gegeben? Durch ſeine Schuld war ihr Leben, daß flüße, junge Leben, vielleicht in Gefahr. Jamaos ſtürzte vorwärts. Ueber Steine und Geröll, in den wütenden, klatſchenden Regen, und ſauſenden Sturm. Hier und dort brach ein Baum ſtöhnend zuſammen, ſchwere Steinſchläge ſauſten an den Felſen hernieder. Als wären alle böſen Geiſter im Tale am Werk, tobte das Wetter. „Ich muß ſie finden,“ zuckte es durch Jamos' Bruſt. Da flog plötzlich etwas wie ein dunkler, unheimlicher Schatten mit ſchwerem Hufſchlag an Jamos vorüber.— Ein Blitzſtrahl zuckte auf. Simonetas Maultier floh mit leerem Sattel dem weißen Schloſſe zu. Wie eine Eiſenhand legte es ſich plötzlich auf Jamos Herz. Wenn ſie tot war, ſie, die einzige, die ihm hier in dem fremden Lande näher getreten, die, ein Kind noch, ihm, den Fremdling, die erſte Roſe, und ihre erſte, junge Liebe ſchenkte! Nein, ſie mußte ja leben, das ſüße, holde Geſchöpf, die einzige, die ihn verſtand die mit ihm trauerte und mit ihm weinte um ſein verlorenes Leben, die ihn ohne Worte verſtand, und die er liebte wie ein zärtlicher Bruder die liebliche Schweſter.„Nicht mehr, nicht mehr, häm⸗ merte es in ſeiner Seele, während er ſich langſam vorwärts Ekämpfte, ſorgfältig den Weg, ſo gut es ging, mit ſeiner kleinen La⸗ terne beleuchtend. Da endlich! Ein Jubelruf entrang ſich ſeinem Munde, raſch ſtürzte er vorwärts, und im Augenblick kniete er neben Simoneta, die leblos am Boden lag. Angſtwoll lenchtete er ihr i in 8 rame Geſicht und rief ihren und ——— 1— —5 Samtmäntel, Gesellschaftsto kleinen Stirnwunde ſickerte rotes Blut. „Simoneta!“ Leblos, wie eine Tote ruhte ſie auf dem harten Stein. Da beugte ſich Jamos über ſie, und preßte ſeinen heißen Mund auf ihre kalten Lippen. „Lebe, lebe,“ rief ſein Herz. „Mein Leben will ich lebe!“ Und es war ihm, als ob unter ſeinem Mund die kalten Lippen ihre ſtarre Kühle verlören, als ob ſie langſam wieder unter ſeinem heißen, zuckenden Munde. War es ihm gelungen, das ſchon entfliehende Leben Atem zu halten? Ein Seufzer entrang ſich Simonetas Munde, ein tiefer Seuf⸗ zer. Dann ſchlug ſie verwirrt die Augen auf. „Du lebſt!“ jauchzte er auf,„Simoneta, geliebtes, ſüßes Kind.“ Die Kleine lächelte verwirrt und ſtrich mit der braunen Hand über ihr naſſes Geſicht. „Bin ich jetzt im Himmel?“ fragte ſie. „Nein, nein, auf Erden mein Liebling, komm, richte Dich auf, ſtütze Dich auf mich, ich hatte keine Ruhe, ich mußte Dich ſuchen in Haſt Du Schmerzen? Tut Dir etwas weh?“ dieſer Sturmnacht. Das Mädchen richtete ſich langſam auf. „Weh““? fragte ſie taumelnd,„nein, ich habe ſo ſüß geträumt, und die Geiſterhexe ſtand in der Ferne. Dort oben, über den Fel⸗ ſen ſchwebte ſie im blaſſen Licht über dem Tal, und ſprach zu mir: „Deines Lebens ſchönſter Teil iſt erfüllt, Simoneta, Du ſterben.“ „O, wie ſüß iſt der Tod, Herr, wenn er ſo ſanft kommt, laßt mich liegen, Herr, ich warte auf ihn.“ „Liebes, törichtes, kleines Mädchen,“ rief Jamos boll Angſt, und ohne weiteres hob er die leichte Geſtalt empor, und trug ſie aufwärts den Weg zurück. Simoneta ſchloß die Augen, und ſchmiegte ſich feſt an ſeine Bruſt. Ihre Arme umſchlangen ſeinen Hals. Wie war das ſüß ſo durch Nacht, Sturm und Regen getragen zu werden, immer weiter, nicht wiſſend wohin, und auf den Schlag ſeines Herzens zu hören, der ſo wild da in der Bruſt hämmerte. Kein Laut kam von Simonetas Lippen. Jamos gla wußtlos, und immer eiliger ſtrebte er vorwärts. Rings um ihn war ein Toben und Sauſen. Felsblock rollte dicht vor ihm krachend zu Boden. U breite hätte er ſie beide erſchlagen— es berührte Jamos gar nicht. Er ſtieg mit ſeiner leichten Laſt über die Trümmer hinweg und preßte das holde Kind, das er gerettet, nur feſter an ſein Da ſchlug Simoneta die nachtſchwarzen Augen ſtrahlend auf. 8 junger Mund ſuchte den finen und glühend 8 —— ——— Aber die Augen des Kindes blieben geſchloſſen. rief er gequält,„Simoneta!“ Sie hörte nicht. Ein ſchwerer erosse Posten K0 Stülmröcke 1n Leinen u. Volle, Unterröcke in selde, Apacca u. Baumwolle zu bEflentend ermässipten lletten unter Selbstkostenpreis. Ein Schauer rann durch Jamos Glieder. „Nein, nein,“ ſchrie ſeine Seele, und doch war es ihm nichk möglich, ſich den heißen Lippen des Mädchens zu entziehen. Aus einer „Simoneta,“ ſtammelte er endlich verwirrt.„Simoneta, laß mich.“ Da erblaßte ihr küſſender Mund und wurde kalt, wie der einer Dir geben, Toten. Wie gejagt keuchte Jamos nun mit ſeiner leichten Laſt die ihm aber immer ſchwerer wurde, aufwärts. Schon winkten die Zinnen des weißen Schloſſes. Wenige Schritte vor dem„Schloß der Roſen“ brach er mit ſeiner Laſt zuſammen. Der Sturmwind raſte über die beiden bin, und der Regen goß in Strömen herab. Da raffte Jamos ſeine letzte Kraft zuſammen. Er riß Se neta empor, und trug ſie hinein in das weiße Schloß, in ſeine Stube, wo es ſo ſtill war, und die außer ſeinem alten Diener, nie eines Menſchen Fuß betrat.— Tief aufatmend ließ Jamos Simoneta aus ſeinen Armen auf den Boden gleiten. Haſtig warf er den triefenden Oelrock ab und entzündete Licht⸗ Einen Augenblick zuckte die Hand nach der Klingel, Hülfe her⸗ beizurufen, aber er ließ ſie ſchwer wieder ſinken. Nein, nein, niemand durfte Simoneta hier ſehen, niemand ſie finden. Zögernd nur richteten ſich ſeine Augen auf die ſchlanke Mad⸗ chengeſtalt, die in ihren vollſtändig durchnäßten Kleidern lang aus⸗ geſtreckt, mit geſchloſſenen Augen am Boden lag. Der dünne, rote Rock ſchmiegte ſich eng anklatſchend um die jungen Glieder, und zeigte die jugendlichen Formen in ihrer knoſpen⸗ den Schönheit. Von den nackten, braunen Füßen, mit den zarten Gelenken, tropfte das Waſſer wie Perlen. Das Hemd war von der braunen Schulter zurück geſtreift, und blinkende Regentropfen ſickerten in das ſchwarze Mieder. (Fortſetzung folgt.) aufblühten mit ſeinem nun mußt Vorzüglich eingeriohtete 7275 Ladestation ubte ſie be⸗ m Haares⸗ e Bruſt. Stotz& Cie., Elektr.-Oes. m. b. H 0 4,%.— relephon 882, 880 or transportable Acoumulatoren General⸗Anzeiger. Mittagblatt.) Lerle ll wWeit unter regularem kommen von Samstag bis Dienstag zum Verkauf. Lekle Ill ſert Lerle 19 —— — — —— — — ————— — ——ů—— F 7 —————————ůůê * + 2 * Seneeeraene eaeme e, e. — —— Veffentlich. Verstelgerung. Am Donnerstag, 6. Juli If. JS., voxmittags 11½ Uhr Werde ich im Börsenlokal E 4 hier im Auftrage gem. § 378.-.-B. gegen Bar- zählung öffentl. versteigern. 314,00 Kg. Kohlen Wales Anthracit Nuss II nachgeslebt. Die Kohlen lagern in Mann- heim. Dingler, Gerichtsvollz. Zwangsverſleigerung. Montag, den 3. Juli 191t, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal 4, 5 hier, gegen bare Zahl⸗ ung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern:(16621 Möbel und Verſchiedenes. Um ½4 Uhr nachmittags an Ort und Stelle mit 91= fammenkunft am Elektrizi⸗ tätswerk, Induſtriehafen, A0h Zü. Mußken u Die Berſteigerung der Kohlen ſindet vorausſichtlich beſtiimmt ſtatt. Mannheim, 30. Juni 1911. Haag, Gerichtsvollzieher, Mittelſtraße 22. Aachluß⸗Perſteigerung⸗ Im Auftrag der Erhen ver⸗ ſteigere ich aus dem Nachlaß der Frau Ph. HellwigWw. Dienstag, 4. Juli 1911, nachmittags 2 Uhr, 3. 5, 3. Stock, öffentlich gegen bar: 61401 Küchengeſchirr, Porzellan, Gläſer, mehrere Stehlampen, 1Hängelampe, Spiegel, Bilder, Stühle, Vorhänge, 2 Ofen⸗ ſchirme, 1 Regulator, Bauern⸗ liſche, 1 ſchöner großer runder Tiſch, 1oval. Tiſch, Ziertiſchchen 1 Ruheſtuhl geſchnitzt, 1 Säule mit Figur, 1 Blumentiſch, 1 Waſchkommode m. Marmor u. Nachttiſche, 1 Vertikow, 1 Staf⸗ felei, 2 zweit. Schränke, 1 gr. ſehr ſchöner antiker Gar⸗ derobeſchrank, 1 Sofa, 2 Seſſel, L ſchöne gleiche Bett⸗ ſtellen m. Roſt u. Ia. Roß⸗ haarmatratze u, hochfein. Federbetten, 2 nußb. Bett⸗ ſtellen m. Roßhaarmatratze, 1 Küchenanrichte mit Türen, 1 Küchentiſch, 1 Küchenwage, 1 Gasherd u. A. m. Theodor Michel, Waiſenrat. DDerrieh Klapierunterricht Näheres im Termin.] Mannhbeim, 1. Juli 1911.]5 kteilt bill. Aheinhäuſerſtr. 3, part. Zwangs⸗Verſteigerung. Montag, d. 3. Juli 1911, nachmittags 2 Uhr werde ich in G 4, 5 gegen bare Zahlung im Vollſtreck⸗ ungswegeöffentlich verſteigern: 1 Stanzmaſchine, Eigarren, Möbel und Sonſtiges, 1405 Mannheim, den 1. Juli 1911. Dingler, Gerichtsvollzieher. Friſch eingetroffen: Blaufelchen Oſt. Seezungen Aheinſalm biuigſt Junge Gänſe, Enten Hahnen, Tauben Nehziemer u. Rehſchlegel Rehbug p. Pfd 75 Pf. Neue Malta⸗Kartoffel Neue Matjes⸗Heringe. Jas. Schlek —6 Jahre Garantie laut Gaxrantieschein Wegen vorger. Salson Bis zur Erxledigung d. noch laufenden grossen Ab⸗ schlüsse ausnahmsw. Ver- kauf dlirekt an Pri- Vate, It. uns. Vor- zugsliste f. Wie-⸗ dlerverkäufer. 5 Rüder unserer Spezial- marke a, bekannt erstkl. Fabrik von M. 48.— ab. Tausende im Gehrauch. Originalmarken- rüder mit höchst. Extrurabatt solnuge If. Abschl. Ellelmann, D 4. 2. Leeliwrkelr! aufmann in ſicherer Stel⸗ lung ſucht ſofort Darlehen von 300 Mk. gegen monatl. Zurückzahlung. 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Wir haben die Wahrnehmung gemacht, daß in zahlreichen Fällen die Grundſtückseigentümer die Herſtellung der Gehwege ſelbſt ausführen laſſen. Wir machen wiederholt darauf aufmerkſam, daß dieſes Verfahren unzuläſſig iſt, da nach dem bereits mehrſach ver⸗ öffentlichten Gemeindebeſchluß vom 22. Februar 1910 die erſtmalige Herſtellung mit Ausnahme der vorläufigen Gangbarmachung ſene jede Erneuerung der— 0 Gehwege Sache der Stadtgemeinde iſt. Wir werden genötigt ſein, künftighin gegen 8 ſtückseigentümer, die obige Beſtimmung nicht genau be⸗ folgen, mit allen uns zu Gebote ſtehenden Mitteln einzu⸗ ſchreiten. Mannheim, den 4. Auguſt 1910. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Zettler, Fur Damen! Se edee, Fͤchlehranftalt von Szudrowiez& Doll, F l, 3 Garantiert vollſtändiges Erlernen der ſämtlichen [Arten.— Damen⸗ und Kindergarderoben in der denbar kürzeſten Zeit. 29506 N2, 4 parterre, neben der Reichsbank. Kasssstunden von—12 und—5 Uhr. Samstags 9— Uhr. lannheimer dew-grbebank S. G. m. b. 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Eln Posten Kinderkleider 1. 25 F Sporfliche Rundfchau. Aviatik. Ordensauszeichnung eines verdienten Luftſchiffers. Die Irkf. gig.“ meldet:„Aſſeſſor Dr. Alex Meyer, der ſich um die Luftſchiffahrt verdient gemacht hat, erhielt den Kronenorden bierter Klaſſe.“ Herr Dr. Meyer, der ſchon als Freiballon⸗ fahrer eine bekannte Perſönlichkeit war— er beſitzt einen eigenen Ballon—, hat ſich als Vorſitzender des Frankfurter Flugſport⸗ Hubs und als Mitglied des Präſidiums des Deutſchen Flieger⸗ bundes um das Arrangement des vorfährigen erſten Deutſchen Heberlandfluges beſondere Verdienſte erworben. Jeder Freund des Ilugſports wird deshalb dem eifrigen Sportsmann, der ſich guch ſchon als geronautiſcher Schriftſteller einen Namen gemacht hat, zu der kaiſerlichen Auszeichnung von Herzen gratulieren. Hundeſport. * Waſſerprüfung. Am Sonntag, nachmitiags 4 Uhr, findet gelegentlich des Parkfeſtes am Mundenheimer Haſen im Parfkfeſt⸗ gelände gleich hinter der großen Feſthalle eine vom Verein der Hundefreunde veranſtaltete Waſſerprüäfung ſtatt. Die Prü⸗ ſung findet in 4 Klaſſen ſtatt: a] für große Raſſen, b) für Jagd⸗ hunde, g) für Polizeihunde, d) für kleine Raſſen. Jedermann kann ſeinen Hund arbeiten laſſen. Einſatz 1 M. Das Parkfeſt⸗ komitee hat hierzu 4 ſchöne Preiſe bewilligt, der Verein der Hundefreunde und der Schoßhundklub mehrere Preiſe geſtiftet, ſo daß für jede Abteilung genügend Preiſe zur Verfügung ſtehen. Geprüft wird: 1. Annehmen des Waſſers auf Kommando; 2. Apportieren eines Gegenſtandes; 3. Apportieren einer Wildente Jagdhunde]; 4. Apportieren einer Puppe(große Polizeihunde). Hierauf großes Preiswett ſchwimmen für alle Raſſen, bei genügender 2 Klaſſen: a] große Raſſen, p) kleine Raſſen. Einſaß 50 Pf. Die Hunde können vorher beim Vorſitzen⸗ den, Herrn Heinrich Müller, Maudacherſtraße 209, Ludwigs⸗ hafen a. Rh. ſchriftlich angemeldet oder die Meldung am 2. Juli zwiſchen 3 und 4 Uhr am Prüfungsplatz abgegeben werden. Buntes Feuflleton. — Die neuen Unterſeebgote der engliſchen Marine. Aus London wird uns berichtet: Ueber die neue Unterſeeboots⸗ flotille, die die britiſche Marinebehörde erſt kürzlich in Bau gegeben hat, und die aus ſechs ungewöhnlich großen und Batist Batist und Stickereikleider hell und dunkel Kattun weiss Batist J0⁰ 45⁰ D0⁰ 80⁰ Wollmusslin-Blusen 50 1⁰ 15 10⁰ Stück M, und M. Stuck M. und M. Sanz gofüttert Stück 12855 M. M. M. Mannheim — Fahrden en beſtehen wird, werden 10 einige Einzelheiten be⸗ annt, die des Intereſſens nicht entbehren. Denn dieſe neuen Unterſeeboote, die als„tauchende Torpedobootszerſtörer“ be⸗ zeichnet werden, ſollen je nicht weniger als 800 Tons groß ſein, alſo 205 Tons größer als die bisher gebauten Unterſeeboote Englands. Sie werden damit auch das neue, im Bau ſtehende franzöſiſche Unterſeehoot„Guſtave Zede“, das biszer als das größte der Welt galt, um 70 Tons übertreffen. Die Einzel⸗ heiten der Konſtruktion werden natürlich geheim gehalten, aber man erfährt doch, daß dieſe neuen Tauchſchiffe nicht nur mit Torpedolancierrohren, ſondern außerdem auch mit einem ver⸗ ſenkbaren Schne fa ausgerüſtet werden. Dies Ge⸗ ſchütz iſt ſo aufgeſtellt, daß es beim Tauchen durch einen ein⸗ fachen Handgriff in das Innere des Bootes verſenkt werden kann. Wenn das Wachstum der Unterſeebvote in der gleichen Weiſe wie bisher fortgeht, werden die Tauchboote in kurzer Zeit die Dimenſionen von kleinen Kreuzern erreichen, und da mit der Vergrößerung des Schiffskörpers naturgemäß auch der Aktionsradius und die Waerolfne erhöht werden, wächſt auch die Kampfeskraft dieſer verhältnismäßig neuen Kriegswaffe an Bedeutung. Zwei dieſer Boote werden in den königlichen Docks von Chatham gebaut, die Fertigſtellung der übrigen vier iſt der Werft von Vickers in Barroſp übertragen. — Der verräteriſche Schlußſatz. Als füngſt in einer Stadt im bayeriſchen Wald die Gemeindekollegiumsſitzung beendet war, erhob ſich ein alter Herr und ſagte:„Ich hätte wohl den 10 daß die A e die uns immer in dankenswerter Weiſe ihre liebenswürdige Aufmerkſamkeit ſchenkt, künftig den Schluß⸗ ſatz wegläßt. Unſere Sitzung iſt ſchon um 9 Uhr zu Ende und da geht man noch ein Glas Bier trinken. Es werden auch manchmal zwei Glas; ein paar Herren ſpielen Schafkopf und man kiebitzt ein Viertelſtündchen, und ſo kommt man gegen 1. Uhr nach 0 fi. Am anderen ſitzt man, nichts böſes ahnend, da und lieſt die Zeitung, und da hält einem dann die teure Gattin den Sitzungsbericht vor die Naſe, wo in der letzten Zeile ſteht:„Schluß der Sitzung 9 Uhr.“„Und du biſt erſt um 1 m ledeſe Natürlich gibt es dann eine unan⸗ genehme e ee Was liegt der Preſſe daran, „Schluß 9 Uhr“ zu ſchreiben!“ Der Antrag fand, wie die „Donauzeitung! berichtet, allgemeine Unterſtützung und der —— übermittelte ihn unter allgemeiner Heiterkeit der E. — Kocherxamen der Braut. Das Norwegiſche Parlament das den Ruf genießt, den Frauenfragen beſonders fortſchrittlich geſinnt zu fein, hat ſich ſchon mehrfach damit beſchäftigt, die 21.1 n von einer Reihe von Vorbedingungen abhängig zu machen. Nun hbaben die norwegiſchen Abgeordneten ſich auch mit dem Plane beſchäftigt, ein regelrechtes Heiratsexamen einzuführen; jede Braut, die mit dem Geliebten vor den Altar treten will, muß vorher dem Staate den Nachweis erbringen, daß ſie imſtande iſt, zu nähen, zu waſchen und vor allem ſelbſt⸗ ſtändig zu kochen. Dieſe Prüfung muß von reich und arm ahne Unterſchied des Alters und des Standes ab 110 werden. Vor allem iſt es die Küche, auf die die fortſchrittlichen nordiſchen Volksvertreter bei den Erörterungen beſonders Gewicht legen; denn ohne anſtändige Koſt ſei keine eheliche Harmonie mög ich. — Mittel gegen das Schnarchen. In einem Artikel über das Schnarchen bewundert ein engliſches Blatt den Edelmut der Schnarcher, die auf alle mögliche Abhilfe gegen ein Leiden ſuchen, das doch nicht ſie ſelbſt, ſondern lediglich andere ſtört und beläſtigt. Den Preis der Menſchenliebe verdient nun zweifellos ein Mann, der zu Nutz und Frommen der in ihrer Ruhe und ihrem Schlummer beeinträchtigten Menſchheit be⸗ kannt macht, wie er ſich ſelbſt und andere von dem Uebel des Schnarchens befreit habe.„Das Schnarchen“, ſagt dieſer ſelbſt⸗ loſe Menſchenfreund,„kommt daher, daß ſich die Spitze der Zunge gegen die obere Wölbung der Mundhöhle hebt. Ich Habe mir nun in meinem vierzigſten Lebensjahre das Schnarchen dadurch abgewöhnt, daß ich ſtets meine Zungen⸗ ſpitze flach an den Gaumen lege. Das erfordert etwas Uebung, hilft aber ſicher.“ Ganz richtig bemerkt das engliſche Blatt dazu, daß die Fung ein ſchwer zu regierendes Organ ſei, daß ſie auch zuweilen einem Redner im wachen Zuſtande„aus⸗ rutſcht, alſo wohl im Schlafe noch ſchwerer zu regieren ſet. — Der Hoſenrock als modernes Schwimmkoſtüm. Nun ſcheint er endlich ſeine Beſtimmung gefunden zu haben, der vielgeſchmähte und vielbeſprochene Hoſenrock. Aus den Mode⸗ bädern, aus Biarritz, Oſtende kommt die Nachricht, daß man ihn wieder ſehr zahlreich erblickt, zwar nicht am Strande, auch nicht bei den geſellſchaftlichen Veranſtaltungen, wohl aber un⸗ weit des Meeres, aus den Badekarren ausſteigend, und in den Fluten der See. Wenn man ſich auch niemals zu den Damen bekennen konnte, die mit dem Hoſenrock ſpazieren gingen, ſo muß man doch andererſeits zugeſtehen, daß ex als Badekoſtüm ſeinen Zweck außerordentlich gut erfüllt. Es muß geſagt werden, daß der Hoſenrock als Schwimm⸗ und Badekoſtüm der Trägerin außerordentlich vorteilhaft ſteht, und ſich überhaupt als ſehr geeignetes Kleid für die Fluten erweiſt. Summariſch kaun man dieſer Meinung Ausdruck gehen, denn nicht nur jugend⸗ liche und elegante Geſtalten wirken in dieſem Schwimmkoſtüm ſehr vorteilhaft, es hat ſich gezeigt, daß Damen, die nicht einen 5 7 Juli 1911 Mannheim, den 1. Anfundſgung General⸗Anzejiaer. 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Man ſieht unter dieſen Badekoſtümen ſehr ſchike und elegante Toiletten. Die Damen, welche den Badekarren verlaſſen, um ſich in die Arme des Meeres zu werfen, ſchauen aus wie Modebilder,— man könnte meinen, ſie gingen zu irgend einer geſellſchaftlichen Ver⸗ atiſtaltung und nicht zu einem Bade in den ſalzigen Fluten. Reiche Stickereien zieren die Vorderfront des Kleides. Der Gürtel, welcher die Taille markiert, befindet ſich unterhalb der Bruſt uurd die Damen können es wagen, die Mode ſelbſt auf die Badekoſtüme zu erſtrecken, da ſie ja faſt alle unter dem Bade⸗ gewande Korſetts tragen. — Ruffiſche Ernüchterungskammern. In Petersburg be⸗ ginnt man gegen die Trunkenheit vorzugehen und ſich der Opfer, die der„Wotki“ täglich fordert, anzunehmen. Man plant zu dieſem Zweck eine eigenartige Maßnahme. Das vom Petersburger Stadtamt eingeſetzte Mäßigkeitskuratv⸗ rium ſchlägt nämlich vor, in der Stadt zwölf bis fünfzehn Erxnüchterungskammern einzurichten. Dieſe Räume, in die Einige Beispiele: Braune Chevr. Damen-Halh- Schuhe elegante moderne Form, jetzt nur amerik. Facon mit od. ohne Lackkappe Derby-Schnitt, jetzt nur. Mk. 6 80 Mk. 6 Braune Thevr.-Damen-Schnür-Sfielel 7²⁰ Derby-Schnitt, jetzt nuͥunn Mk. Schwarze Damen-Schnür-Stietel eleg. amerik. Form mit Lackkappe, Braune Chevr. Rinder-Sdinür-Stielel Grösse 27—30 Grösse—35 jetzt nur 4²⁰ ſetzt nur 5˙⁰⁰ Sflelel Schuhhaus Altmann& Neher F 2 2 Inh. Paul Heinze. L* aufgeſammelt hat, werden mehrere Abteilungen nach Alter, Geſchlecht und dem Grad der Betrunkenheit enthalten. Alle Ernüchterungskammern müſſen mindeſtens dreihundert Per⸗ ſonen Platz bieten. Die Beauffichtigung der Lokale iſt einem Arzt zu übertragen. Für die Verpflegung der Betrunkenen ſoll ein geringer Betrag gezahlt werden, der ſpäter von dem Ernüchterten einzuziehen iſt. — Ruheplatz für Streikpoſten. In Greiz ſtreiken, ſo wird den„M. N..“ geſchrieben, ſeit einigen Tagen die Malergehilfen. Ein fideler Malermeiſter, der den Streiken den zeigen wollte, wie wenig ernſt er ihren Streik nehme, hat vor der Türe zu ſeiner Werkſtatt einen Tiſch und eine Reihe von Stühlen aufgeſtellt; auf dem Tiſch ſtehen Bierflaſchen und Gläſer und über dieſem Idyll prangt das Plakat: „Ruheplatz für Streikpoſten“. — Der Regenſchirm auf dem Schlachtfelde. Es dürfte wohl nicht häufig vorkommen, ſo wird der„Tgl..“ ge⸗ ſchrieben, daß ein kommandierender General die Gewohnheit ſeiner Offizere, ſich im Angeſichte des Feindes durch einen Regenſchirm gegen die kubliden der Witterung zu ſchiltzen, mit ſchanfen Merzregeln zu bekürpfen hat. Ein ſolcher Fall ereignete ſich, wie aus den hinterlaſſenen Papderen des eng⸗ liſchen Oberſten Thuling ßervorgeht, bei der engliſchen erkan Samstag, den 1. quli bis Mittwoch, den 12. Juli. Wshrend des Saison-Verkaufs wird der grösste Teil des Lagers zu bedeutend ermässigten Preisen verkauft. 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Garde, als ſie unter dem Oberbefehl des Herzog von Wel⸗ lington im Jahre 1813 die ſpaniſch⸗franzöſiſche Grenzfeſtung San Sebaſtian belagerte. Es war am 10. Nopember des ge⸗ nannten Jahres, als Wellington bei einer unerwarteten Be⸗ ſichtigung der gegen die Truppen des franzöſiſchen Mar ſchalls Soult ausgeſtellten Vorpoſten zu ſeinem Eyſtaunen die königlichen Gardeoffiziere mit Regenſchirmen die Be⸗ lagerungsarbeiten leiten ſah. Mit kernigen Soldatenflüchen, die dem ſonſt ſo vornehmen Lord im Dienſt jederzeit zu Ge⸗ bote ſtanden, riß er dem erſten Ofizier der ihm mit einem Regenſchirm begegnete, den Schirm aus der Hand, und ſchrie ihm die Frage entgegen, ob er vielleicht die engliſche Armee vor der ganzen Welt lächerlich machen wolle. Am nächſten Morgen ließ er den Kommandanten der Garde zu ſich kom⸗ men und überhäufte ihn mit den ſchärfſten Vorwürfen, daß er ein ſolches unmännliches Weſen zugelaſſen und nicht ſofort verboten habe. Er drohte zugleich die härteſten Strafen au, wenn er noch ein einziges Mal einen Regenſchirm bei eineim ſeiner Offiziere im Felde ſähe, und ſchloß ſeine derbe Straf⸗ predigt mit den Worten:„Wenn die engliſche Garde in St James oder im Buckingham⸗Palaſt Dienft tut ſo mrag ſte ſo piel Regenſchirme mitnehmen, wie ſie will, aber vor dem FJeinde und auf dem Schlachtfelde iſt es nicht nur lächerlich, ſondern auch unmilitäriſch.“ 5 Ab Montag, den 3. ꝓuli, werde meine enormen Lagervorrùte moderner MWaren, die sich fur die Reise somie fur den Herbstbedarf vorsuglici eignen, au gaus aussergewòſinlich hilligen Freisen aum Vertauf stellen. 0 Ein grosser Posten Seiden-Batist-Slusen Verkaufswert bis.— 138 2⁰⁰ 100 Ein grosser Posten Masnlkrer Verkaufswert bis 10.— Jetzt Mk, 4²⁸ 1550 5 Ein grosser Posten Hochelegante Seidenbatist- und Stickerei-Blusen eer Verkaufswert bis 20.— jetzt Mk. 1250 78⁰ Soo Din grosser Posten heleganter gestlokter Oreponblusen aaee Verkaufswert bis 16.50 ſetzt .o⁰ Ein grosser Posten Getutterler Wollblusen getat.oo Begulärer Verkaufswert bis 10.— Ein Fosten werrer Saünblusen 4 17581 2⁰⁰ 00 Ein grosser Posten lterter Seidenblusen 5 8 Verkaufswert bis 20.— jetzt Soo Ein grosser Posten ua Seiclenblusen lürer Verkaufswert bis 39.— 40% Mk. 17⁰ 12⁰ b. rzieh- Blusen Jetzt Mk 3 00 Cniton ac Volle, ser Posten reoe etzt Mk. 7˙ 85 00 terrocle. 88.50 5 80 Immer⸗Reider Ein grosser Posten Leinen-Qackenkleider Iila, rosa, weiss ecru, gutes Leinen Früherer Verkaufswert bis 48.— 11 oO Jetzt durchschnittlich Mk.. 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