Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 30 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ auſſchlag M..43 pro Quartal. Einzel⸗Rummer Pig. In ſera te: Die Colonel⸗Zeile 25 Pfg. Auswärtige Inſerate 80 Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Ausgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Narlsruhe. Telegramm⸗Adreſſe: General⸗Anzeiges 90 Maunheim“, Teleſon⸗RNummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahmen. Druckarbeiten 841 Redaktin 36377 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung„ 18 Nr. 326. Montag, 17. Juli 1911. Abendbla e ———ů— Kitchener als britiſcher Prokonſul in Von unſerm Londoner Korreſpondenten + Lon don, 15. Juli. Obwohl die formelle Ankündigung der Ernennung eines Nachfolgers Sir Eldon Gorſts, des bisherigen britiſchen Agenten in Kairo, noch nicht erfolgt iſt, ſo wird es doch bereits als feſt⸗ ſtehend betrachtet, daß die Regierung Lord Kitchener als britiſchen Prokonſul in das Land der Pharaonen zu ſenden beab⸗ ſichtigt. Schon in den nächſten Tagen dürfte der amtliche Erlaß erfolgen.(Die Ernennung iſt inzwiſchen, wie im Mittagsblatt mitgeteilt, vollzogen worden. D. Red.) 8 Seit der Feldmarſchall im vergangenen Jahre die myſteriöſe Reiſe nach Aegypten und dem Suͤdan unternahm, iſt in poli⸗ tiſchen Kreiſen ſtändig davon geredet worden, daß er dazu be⸗ ſtimmt ſei, den zu jener Zeit erkrankten(und vor einigen Tagen geſtorbenen) Sir Eldon Gorſt, deſſen ſchwächliches Auftreten für die unruhige Haltung der ägyptiſchen Bevölkerung und für die politiſchen Mißerfolge der britiſchen Verwaltung verant⸗ wortlich gemacht wurde, in Kürze zu erſetzen. Jedenfalls glaubte damals niemand, daß der Feldmarſchall lediglich, wie der Oeffentlichkeit angekündigt wurde, auf einer„Erholungsreiſe“ begriffen war, ſondern vielmehr, daß es ſich um eine beſondere Miſſion, d. h. um ein eingehendes Studium der politiſchen und militäriſchen Lage in den Nilländern handelte. Es iſt auch kein Geheimnis, daß ihm ſeither der Poſten eines britiſchen Vertreters in Kairo von der Regierung angetragen wurde und daß er das Anerbieten ablehnte, ſofern ihm nicht eine freiere Hand und aus⸗ gedehntere Vollmachten, als der bisherige britiſche Agent ſie beſaß, gewährt würden. Anfangs weigerte ſich die Asquithſche Regierung, die geſtellten Bedingungen zu erfüllen und zwar ſchon um deswillen, weil ſie bei dem radikalen Flügel ihrer parlamentariſchen Gefolgſchaft, der an und für ſich nach liberaler Tradition keine militäriſche Perſönlichkeit auf einen Poſten der Zivilverwaltung geſtellt zu ſehen wünſcht, Mißfallen zu erregen hefürchtete. Aber ſchließlich behielt die Rückſicht auf die Reichs⸗ und auf die internationale Lage die Oberhand. Und ſo ſtimmte ſie den vom Feldmarſchall ge⸗ ſtellten Forderungen zu. Es verdient in der Tat beſonders hervorgehoben zu werden, daß mit Bezug auf die Entſcheidung der britiſchen Regierung weniger die unſichere innere Lage in Aegypten, als vielmehr die Notwendigkeit maßgebend war, entſchiedene Maß⸗ nahmen zur Aufrechterhaltung des britiſchen Anſehens im nahen Oſten zu ergreifen und in dem Lande, das zufolge ſeiner geographiſchen Lage gewiſſermaßen den Schlüſſel zur britiſchen Weltherrſchaft bildet, einen Mann auf dem Poſten zu haben, der allen Schwierigkeiten — die, wie man befürchten zu müſſen glaubt, in der nächſten Zukunft in der Levante und den angrenzenden Gebieten ent⸗ ſtehen können— auch in militäriſcher Beziehung voll⸗ kommen gewachſen ſein würde. Hätte es ſich lediglich nur um die Rückficht auf die innerpolitiſche Lage Aegyptens gehandelt, ſo würde nach der Auffaſſung der Regierung für die Entſendung eines Feldmarſchalls, ſelbſt wenn ihm eine ſo gründliche Kenntnis und Erlahrung über Aegopten und die Aegypter zur Verfügung! Feuilleton. Dir Eutſtehung des„Fnab“. Eine Thackeray⸗Erinnerung zum 18. Juli. Thackeray, der engliſche Satirhumoriſt, deſſen 100. Geburts⸗ ktag die geſamte Kulturwelt am 18. Juli begeht, hat ſich ſelbſt als weſentliches Merkmal ſeiner Begabung das„eye for a snob“! zu⸗ geſchrieben. Mit ſeinem ſcharfen Blick für alles Aeußerliche, Hohle, Wurmſtichige in Geſellſchaft, Charakteren und Empfin⸗ dungen hat er ein unvergängliches Gemälde des„Snobismus“ ge⸗ ſchaffen und damit einen Begriff in die Welt geſetzt, der heute auch bei uns gang und gäbe iſt, ohne daß man noch viel an die Thackergyſch. Prägung, an die Entſtehung und Geſchichte der wunderlichen Bezeichnung dächte. rungen des Snob in der Geſchichte der Sprache und Dichtung, ſeine allmähliche Herausbildung zum Schlagwort werden am Ehrentage ſeines Schöpfers und Entdeckers beſonderes Intereſſe finden. Als 18jähriger Student begründete Thackeray mit ſeinen Freunden eine ſatiriſche Studentenzeitung„Der Snob“, aber hier hat das Wort noch einen ganz anderen Sinn, es bedeutet ur⸗ ſprünglich„Schuſter“, dann in der Studentenſprache„Spießer“, „Philiſter“, alſo das Gegenteil zu„Gownsman“, akademiſcher Bürger, wie die Fortſetzung des Snob genannt wurde, als dieſe Zeitſchrift ſelbſt nach neunwöchigem Daſein eingegangen war. Die wahre, von Thackeray geſchaffene Bedeutung des Wortes leuchtet zum erſtenmal in einer Karikatur des Bürgerkönigs Louis Philippe durch, die er 1833 entwirft. Der König ſieht recht ſpießbürgerlich aus und hat den Regenſchirm unterm Arm. Darunter iſt geſchrie⸗ ſicht haben ie Abenteuer und Wande⸗ 5 Snobs, wie er ſelbſt geſteht.„Ich habe eine gute Naſe für Snobs ſtände, wie ſie Lord Kitchener beſitzt, keine Notwendigkeit vor⸗ handen geweſen ſein. Ein fähiger, tatkräftiger und mit den nötigen Vollmachten ausgeſtatteter Verwaltungsbeamter würde genügt haben. Aus der Tatſache, daß eine ſo hohe mili⸗ täriſche Autorität für den Poſten ausgewählt worden iſt, geht alſo ſehr klar hervor, daß hinter der Ernennung Lord Kitcheners viel weiterreichende Beweggründe und Ziele ſtecken. Die ſchwankenden Verhältniſſe in der Türkei, die heikle und unruhige Lage auf der arabiſchen und der Balkan⸗ halbinſel, die Ausbreitung deutſchen Ein⸗ fluſſes in Kleinaſien, die„Einniſtung“ Deutſchlands in Alexandrette, die wachſende Seemacht Oeſterreichs im Mittel⸗ meer, das Geſpenſt der„deutſchen Mobiliſierung des Panis⸗ lamismus“, die durch den Bau türkiſcher Eiſenbahnen herbei⸗ geführte Veränderung der ſtrategiſchen Lage im nahen und mitt⸗ leren Oſten, im beſonderen die„Bedrohung“ des Iſthmus und Kanals von Suez durch die Hedſchasbahn, ſowie der inter⸗ nationale Wettbewerb um den kommerziellen und politiſchen Ein⸗ fluß am perſiſchen Meerbuſen— alle dieſe Faktoren haben zu⸗ ſammengewirkt, um es der liberalen Regierung nicht nur als angemeſſen, ſondern als notwendig erſcheinen zu laſſen, auf den Poſten eines britiſchen Prokonſuls in Kairo keinen Zivilbeamten, ſondern eine militäriſche Größe erſten Ranges zu ſtellen. Es wird daher auch beſtimmt erwartet, daß nun gleichzeitig die ſchon ſeit einiger Zeit in Ausſicht geſtellte Verlegung des britiſchen Oberkommandos im Mittelmeer von Malta nach Kairo zur Ausführung kommen wird, daß das britiſche Oklupationsheer in Aegypten eine beträchtliche Verſtär⸗ kung erhält und daß Lord Kihene unter einem neueren und hedeutſameren Titel die Funktionen eines britiſchen politſſchen Agenten mit denen eines Oberbefehlshabers der in den Mittel⸗ meerplätzen, in Aegypten und im Sudan garniſonierenden britiſchen Streitkräfte verbinden wird. Auch ſcheint von der Regierung beabſichtigt zu ſein, zugleich die britiſchen Streitkräfte in Indien und Südafrika unter ſeinen Befehl zu ſtellen, und Kitchener würde ſomit in der Lage ſein, eventuell indiſche und ſüdafrikaniſche Truppen nach Aegypten, oder in Aegypten ſtationierte Streitkräfte nach Indien oder irgendeinem anderen Platze innerhalb ſeines aus⸗ gedehnten Befehlsbereiches zu dirigieren, wo plötzliche kriegeriſche Verwicklungen oder Auſſtände ihr Eingreifen notwendig machte. Dadurch würde tatſächlich der vor zehn Jahren von einem parla⸗ mentariſchen Ausſchuß aufgeſtellte Bericht verwirklicht werden, der Aegypten als„einen ſtrategiſch organiſchen Teilde indiſchen Reiches bezeichnete und hervor⸗ hob, daß Indien ein direktes und ſehr weſentliches Intereſſe nicht lediglich an der Sicherheit des Suezkanals, ſondern auch an der Aufrechterhaltung der Ordnung in Aegypten als einer Vor⸗ bedingung für jene Sicherheit habe: Könnte dieſe Sicherheit nicht verbürgt werden und müßte England imfall einer Bedrohung ſeines indiſchen Beſitzes für die Sendung von Verſtärkungen den langen Weg um das Kap benutzen, ſo würde es geringe Aus⸗ eine Herrſchaft in Indien zu behaupten. 755 eht, ſo ſteht er in Paris, wenig mehr als als Snob.“ Hier klingt noch die Bedeutung Philiſter an. Aber in der Darſtellung dieſes unköniglichen Königs tritt auch ſchon ein deutlicher Gegenſatz zwiſchen Sein und Schein hervor; die Hohl⸗ heit dieſes Bürgerkönigtums ſoll anſchaulich gemacht werden. Und ſo werden vor dem Blick des jungen Zeichners Thackerah all die Herden und Helden der Vergangenheit zu Snobs. Aloibiades zeichnet er als einen Dandy mit einem Friſeurſcheitel und einem Monokel, Sokrates iſt ein dicker, ſtumpfſinniger Philiſter, der poller Behagen das Gift aus einem großen Pokale trinkt; jg die Muſe der Geſchichte ſelbſt wird von dem Karikgturiſten als ein häßliches altes Weib dargeſtellt mit einem griechiſchen Mantel, einem Regenſchirm und einer— Trompete, Iſt doch der Hiſto⸗ riker für ihn ein ganz ausgeſprochener Snob, der eigentlich gar nichts Beſonders zu ſagen hat und immer wieder in die große Trompete des Ruhmes ſtößt. So wird dem Dichter in ſeinen Anfängen die ganze Welt zu einer ungeheuren Anſammlung von und gratuliere mir zu dieſer Gabe mit großer und ewiger Dank⸗ barkeit. Wenn das Wahre das Schöne iſt, ſo iſt es ſogar ſchön, das Snobtum zu ſtudieren, gleich gewiſſen kleinen Hunden in der Grafſchaft Hampſhire, die nach Trüffeln ſchnüffeln, Snobs in der Geſchichte zu ſuchen und in die Geſellſchaft Schachte zu graben, um auf reiche Adern Snob⸗Erzes zu ſtoßen. Das Snobtum ähnelt Horazens Tod, denn es„klopft gleichmäßig an die Türen der Armen und an die Tore von Cäſaren.“ Dieſe Snobs⸗Jagd, die er mit Inbrunſt betrieb, wurde durch die trüben Lebenserfahrungen angefeuert, die der junge Mann durchmachte. Sein ſtattliches Vermögen von etwa 400 000 Maxk verlor er binnen kurzer Zeit als ein Opfer von Schwindlern, Pro⸗ jektenmachern und Falſchſpielern. Und er rächte ſich, indem er Es ſoll alſo Lord Kitcheners Aufgabe ſein, von ſ Zentralpunkt dienenden Stellung in Aegypten aus Konſolidierung der britiſchen Welth ſchaft ein einheitliches anglo-afrikan Verteidigungsſyſtem zu ſchaffen, das f mittelländiſchen Meere bis zum ſüdlichen Ozean erſtreckt. Großartigkeit läßt der Plan nichts zu wünſchen übrig. Abe muß fraglich erſcheinen, ob ſelbſt das Organiſationstal cheners die Hinderniſſe der Enkfernungen überwinden und dem Mangel an britiſchen Bataillonen einen widerſtandsfähigen Wall gegen ſo viele Gefahren aufrichten kann. Daß die ägyptiſchen Nationaliſten, die während des Regim Sir Eldon Gorſts für ihre unter der Parole„Aegypten für Aegypter“ betriebenen Agitation auf eine gewiſſe N rechnen durften, von der Ernennung des„eiſernen“ marſchalls zum britiſchen Prokonſul nichts gutes für ihr erwarten, läßt ſich begreifen.„Jedermann weiß“, ſagt ihr Organ„El Lewa“,„was die Politik Lord Kitcheners ſein wird, Der bloße Name Lord Kitcheners iſt in ſich ſelbſt ein Progr, Nehmen wir uns ein Beiſpiel an England ſelber. Da e Gefahren ſieht, die ihm von allen Seiten drohen, ſo uns ſeinen großen Mann, um für den Tag der Not ſeine S kräfte im Oſten zu organiſieren. Laſſet Englands einen Antrieb zu einem Gegenzug unſerſeits werd uns nicht ruhen und nach Frieden ſuchen, denn Ruhe, Frieden ſind verhängnisvoll für ein junges Volk. ein Kampf für das Volk wie für das Einzelweſen. alſo bis aufs äußerſte kämpfen.“ Liberale und Jentrum. Die Köln. Ztg. ließ ſich, aus Lübeck, 11. Juli 1 17 Der Reichstagsabgeordnete Erzberger ſprach ſigen Katholiſchen Geſellenhaus und machte dab Lübecker Geubralanzeiger ein intereſſantes Geſta unſerer Hülfe wird kein Liberaler in den Reich ziehen! Wie wir uns bei den Stichwahlen verhalte rede ich nicht! Denn über die Stichwahl redet mar der Hauptwahl.“ Die„Köln, Volksztg.“ nimmt zu dieſer Erzberg Wahlparole das Wort und ſchreibt: „In dieſer Form kann die Meldung nicht richtig Eine generelle Stellungnahme, wie ſie dem Abg. in den Mund gelegt ſei, würde nicht dem entſprechen, w die maßgebende Aufafſſung der Geſamtpartei bexeits ſei naten feſtgelegt iſt. Die„Köln, Volksztg.“ weiſt dara daß der Landesausſchuß der preußiſchen Zentrumspa die Wahltaktik Richtlinien aufgeſtellt hat, in denen wurde:„Gegenüber nationalliberalen Kandidate nur von Fall zu Fall entſchieden werden. E mehr angebracht, ohne Unterſcheidung der int der nationalliberalen Partei herrſchenden Verſchiedenheit Kandidaten dieſer Partei als unterſtützungswürdige bür Kandidaten zu betrachten. Linksliberale Kandit unter allen Umſtän den ehenſo zu bekämp ſoßzialdemokratiſche, Bei Stichwahlen zwiſchen liberglen und ſozialdemokrgtiſchen Kaſdidaten! trumspartei Wahlenthaltung zu üben. ꝓꝙꝙꝙꝙVC—e Dencegce in den„Gelben Plüſch⸗Briefen“ iſt trotz Weſens ein ſchlimmer Betrüger, und Thackeray, der überh Treiben der Falſchſpieler glänzend geſchildert hat, geſtaz eigene Erlebniſſe in ſeiner Schilderung berwendet habe Je weiter nun die künſtleriſche Reife Thackeray deſto weniger ſchroff und grob wird der Gegenſatz vo Auftreten und gemeiner Geſinnung herausgearbeitet berühmten, zunächſt im„Punch“ erſchienenen„Snoh Paß dann als„The Bock of Snobs“ geſammelt wurden, ſch nicht mehr Verbrecher, ſondern Sonderlinge, ſchnurrige Gecken und Schmarogßer, allerlei Heuchler, die es„natirli den, dem Oberen die Stiefek zu küſſen und dem Unteren Fn zu berſetzen.“ Er definiert nun:„ein Snry iſt, wer ſt mehr zu ſein, namentlich reicher und vornehmer, als e dieſer Bedeutung fand nun das Wort mit dem gewalti des Snohshuches allgemeine Verbreitung. In Deutſchland machte ſchon im Jahre 1848 das Morgenblatt ſeine Leſer mit dieſen geiſtvollen Satir und ſchrieb dazu:„Thackeray geht alle Klaſſen der G durch und findet in Paläſten und Hütten, zu Waſſe Lande ſeine Snobs,“ Auch in Frankreich fand das W. meinen Anklang und gehört noch heute zu den„Wort ben“. Der Snob hatte aber in dieſer Bedeutung einen liſierenden Kern: Dünkel und Hochmut ſollten dan zeichnet werden, der Fluch der Lächerlichkeit haftete ihm iſt der Begriff einerſeits ahgeſchwächt, i tiſche gewendet iſt, andererſeits uner verſchledenſten Spielarten des 2 traſtes zwiſchen dieſe verbrecheriſchen Snobs an den Pranger ſtellte. Sein Lord l 2. Seite. Generat⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Kandidaten gegen den ſozialdemokratiſchen Auch Herr Mathias Erzberger ergreift zu der gewichtigen e die Feder und das Wort und ſchreibt der„Ger⸗ 1 5 Der Berichterſtatter des Lübecker Generalanzeigers hat in ſeinem Referat zwei weſentliche Einſchränkungen, die ich ſehr markant hervorhob, weggelaſſen: Ich habe erſtens erklärt, daß mit Hülfe des Zentrums kein Liberaler im erſten Wahl⸗ gang in den Reichstag gewählt würde; 2. daß ein kultur⸗ kämpferiſcher Liberaler überhaupt keine Zentrums⸗ ſtimme erhalten könne. Dieſe beiden weſentlichen Ein⸗ ſchränkungen ſind im Berichte nicht enthalten. Ich hätte keinen Wert auf die Richtigſtellung gelegt, wenn nicht in der liberalen Preſſe ſich eine Polemik an nicht geſprochene Worte ange⸗ knüpft hätte. Nun wiſſen wir aber ganz genau, was wir von Herrn Erz⸗ herger und dem Zentrum zu erdulden haben werden. Nur in der Stichwahl werden ſie gegebenenfalls liberalen Kandidaten beiſpringen, aber auch nur ſolchen, die eigentlich keine Liberale mehr ſind, ſondern von Fall zu Fall oder ſtändig etwelche bürger⸗ lich-politiſchen Geſchäfte mit der klerikal⸗konſervativen Koalition machen. Ein kulturkämpferiſcher Liberaler ſoll überhaupt keine Zentrumsſtimme erhalten. Gibt es, wie das Zentrum dieſen Begriff verſteht, überhaupt noch nicht„kulturkämpfe⸗ riſche“ Liberale? Schwerlich nimmt das Zentrum noch irgend einen Liberalen aus, nachdem ſeine Preſſe das Eindringen des Kulturkampfbazillus in die linksliberalen, ja ſogar die ſozial⸗ demokratiſchen Reihen längſt feſtgeſtellt hat. Nach Allem wird das Zentrum kaum irgend einen Fall auftreiben, in dem ihm Adaoch eine Unterſtützung eines liberalen Kandidaten möglich wäre. Um ſo reger aber wird ſich das Zentrum direkt und indirekt im Intereſſe der Sozialdemokratie betätigen. Das iſt der tiefere, aber nicht verborgene Sinn der offiziellen ebenſowohl wie der Erzbergerſchen Wahlparole. Auf die beſondere Formu⸗ lierung des Gedankens kommt es wirklich nur in zweiter Linie an. Weſentlich allein iſt, daß das Zentrum ſo gut wie keine Gefühle bürgerlicher Solidarität gegenüber den Liberalen ent⸗ wickeln wird; es war ja ohnehin beim Zentrem mit dieſen nur ſchwach beſtellt. politische Ilebersicht. * Maunheim, 17. Juli 1911. Die Fahnenflucht im deutſchen und franzöſiſchen Heere. Eine Gegenüberſtellung der Anzahl der Fahnenflüchtigen im deutſchen und franzöſiſchen Heere dürfte, wie der Korreſpon⸗ denz„Heer und Politik“ von militäriſcher Seite geſchrieben wird, im Intereſſe der Feſtſtellungen des Wertes des Soldaten⸗ materials auf beiden Seiten von Intereſſe ſein. Wir haben früher bereits mitgeteilt, daß im Jahre 1909 566 Beſtrafungen wegen Fahnenflucht erfolgten. Wir konnten damals zugleich feſtſtellen, daß in den letzten 9 Jahren eine beträchtliche Abnahme der Fahnenflucht im deutſchen Heere zu verzeichnen war. Im Jahre 1901 betrug die Anzahl der Fahnenflüchtigen im deutſchen Heere 728 Mann. Es war alſo in den 9 Jahren ein Rückgang von ungefähr 150 Fahnenflüchtigen erfolgt. Dieſer Rückgang iſt nicht zufällig, ſondern ganz ſyſtematiſch, im Jahre 1903 z. B. waren 701 Fahnenflüchtige, im Jahre 1904 609, im Jahre 1906 580 und im Jahre 1909 566. Demgegenüber ſei die An⸗ zahl der Fahnenflüchtigen im franzöſiſchen Heere feſtgeſtellt, wie ſie von der„France militaire“ verzeichnet werden. Im Jahre 1903 waren es 1908 Fahnenflüchtige, im Jahre 1905 3230, das Jahr 1907 brachte dem franzöſiſchen Heere 5200 Fahnen⸗ flüchtige, im Jahre 1908 wuchs die Anzahl um mehr als das Doppelte, indem ſie in dieſem Jahre 11 782 erreichte. Aber auch dieſes Jahr ſtellte noch nicht den Rekord dar, ſondern es wurde bon dem nächſtfolgenden Jahre 1909 noch um 6000 Mann über⸗ kroffen, da dieſes Jahr die unerhörte Zahl von 17 258 Fahnen⸗ flüchtigen aufzuweiſen hat. Dieſer Zahl gegenüber beſagen die 566 Fahnenflüchtigen des Deutſchen Reiches auch nicht das Geringſte, ſelbſt wenn man die 897 Fahnenfluchtserklärungen dazu rechnen wollte, was aber nicht angängig iſt, da in den 566 Mann, die wegen Fahnenflucht beſtraft worden ſind, ſchon viele zu ſehen ſind, die kurz vorher als Fahnenflüchtige erklärt, ſpiäter gefaßt und beſtraft worden ſind. Was aber fernerhin noch ſtark zugunſten des deutſchen Soldatenmaterials und zu Un⸗ gunſten des franzöſiſchen Soldatenmaterials ſpricht, iſt die Tat⸗ fſache, daß im franzöſiſchen Heere die Anzahl der Fahnen⸗ flüchtigen ſtändig wächſt und in den letzten neun Jahren ſich krund um das Zehnfache vermehrt hat, während auch die geringe 3 Maunheim, 17. Julß. Anzahl von Fahnenflüchtigen im deutſchen Heere alljährlich ab⸗ nimmt. Es iſt charakteriſtiſch, daß in Deutſchland auf 1400 Sol⸗ daten erſt ein Fahnenflüchtiger kommt, während in Frankreich auf 100 Stellungspflichtige 53 Fahnenflüchtige zu rechnen ſind. In Deutſchland kommen noch einige Zahlen wegen unerlaubter Entfernung hinzu, die aber nicht als Fahnenflucht angeſehen werden kann, und die im franzöſiſchen Heere auch recht häufig iſt. Im Jahre 1909 wurden in Deutſchland wegen unerlaubter Entfernung 1223 Mann beſtraft. In Frankreich 4512 Mann. Alſo auch in der Anzahl wegen unerlaubter Entfernung Be⸗ ſtraften iſt Frankreich ſchlechter daran. Anduſtrieſpionage. Uns wird geſchrieben: In einer in Chemnitz abgehaltenen Verſammlung der Arbeiterſekretäre der evangeliſch⸗nationalen Arbeitervereine des Königreichs und der Provinz Sachſen wurde folgende hoch⸗ intereſſante Mitteilung gemacht: Neuerdings beſucht ein Amerikaner angeblich im Auftrage des Tarifamts der Vereinigten Staaten von Amerika deutſche Arbeiter und Arbeiterſekretäre, um von ihnen genau ſpezialiſierte Aufſtellungen über die Lohnſätze und Herſtellungskoſten von Waren zu ſammeln, die von Deutſchland nach den Vereinigten Staaten exportiert werden. Inſonderheit legt er Wert auf die Verhältniſſe in der textilen Fertiginduſtrie. Angeblich ſammelt er dieſes Material, um die Lohnverhältniſſe der amerikaniſchen Arbeiter beſſer beurteilen zu können. Verſuche, derartige Aufſchlüſſe von deutſchen Induſtriellen und deutſchen Arbeitern zu erhalten, ſind in den letzten Jahren wiederholt gemacht worden, aber faſt ausnahmslos hat es ſich darum gehandelt, Material für Leute zu ſammeln, welche für eine Erhöhung der amerikaniſchen Schutzzölle und damit für eine Schädigung der deutſchen Arbeit tätig ſind und faſt ohne Ausnahme iſt das erlangte Material in einer für Deutſchland außerordentlich nachteiligen Weiſe ausgebeutet worden. Wenn amtliche Stellen in Amerika Wert darauf legen, Aufſchlüſſe über deutſche Löhne und Produktionskoſten zu erlangen, ſo ſteht ihnen der Weg an die Regierung offen, die jedenfalls die objektivſte Auskunft zu erteilen imſtande iſt. Es iſt nicht zu verſtehen, daß amerikaniſche offizielle Behörden auf den ſonderbaren Weg ver⸗ fallen ſollten, ſich authentiſche Auskünfte durch im geheimen herumgeſchickte Ausfrager zu ſuchen. Aus dieſem Grund haben die verſammelten nationalen Arbeiterſekretäre beſchloſſen, dringend zu warnen, irgendwelche Auskünfte nach dieſer Richtung hin zu geben. Deutsches Reich. — 27. Deutſcher Landwirtſchaftlicher Genoſſenſchaftstag. Auch der zweite Verhandlungstag war nicht nur wieder ſehr ſtark beſucht, ſondern brachte gleichfalls wieder neben ſpeziellen Verhandlungsgegenſtänden ſolche von allgemeinſter Bedeutung. Nachdem erſt über Viehverwertung und Getreidenotierung referiert worden war, ſprach Profeſſor Sohnrey über Wohl⸗ fahrtspflege auf dem Lande. Es klang dabei vielfach der gleiche Ton an, wie auf dem evangeliſch⸗ſozialen Kongreß dieſes Jah⸗ res. Es gelte vor allem auf dem Lande möglichſt gute Exi⸗ ſtenzbedingungen zu ſchaffen, um der Landflucht Einhalt zu tun. Die Mittel, die auf dem Genoſſenſchaftstage vorgeſchlagen wurden, zeigten freilich vielfach eine etwas mehr argrariſche Färbung im Gegenſatz zu den teilweiſe recht ſcharf pointierten Forderungen des evangeliſch⸗ſozialen Kongreſſes. Intereſſant waren aus der Debatte die Ausführungen des Kreisarztes Dr. Dorn⸗Hannover. Er wies darauf hin, daß die Säuglingsſterb⸗ lichkeit auf dem Lande, z. B. in Pommern, außerordentlich hoch ſei. Ferner nehme die Tuberkuloſeſterblichkeit auf dem Lande langſamer ab als in der Stadt. Man ſolle nicht glauben, daß die Geſundheit der ländlichen Bevölkerung ſo ſehr viel beſſer ſei, als die der ſtädtiſchen. Wahlvorbereitungen. s. Han au, 16. Juli. Ueber den Stand der liberalen Einigungsarbeit im Reichstagswahlkreiſe Hanau⸗ Gelnhauſen wird von der nationalliberalen Parteileitung mitgeteilt, daß die verbreitete Nachricht, die fortſchrittliche Volks⸗ partei werde die nationalliberale Kandidatur unterſtützen, den Tatſachen vorauseile. Es ſei die Hoffnung vor⸗ handen, die fortſchrittliche Bolkspartei davon zu überzeugen, daß ſie gegenüber Sozialdemokratie und ſchwarz⸗blauem Block, der ſich auch in Hanau⸗Gelnhauſen mit Sicherheit etablieren werde, die Nationalliberalen ſchon im erſten Wahlgange unterſtützen müſſe. Hierzu ſeien auch die Führer der Volkspartei im Wahl⸗ kreiſe Hanau⸗Gelnhauſen durchgängig geneigt. Ein Beſchluß werde aber erſt in einigen Wochen erfolgen, ſobald von national⸗ liberaler Seite gewiſſe Zuſicherungen gegeben ſeien, die der gemeinſamen liberalen Anſchauungen Ausdruck geben. Badiſche Politik. e. Karlsruhe, 15. Juli. In einer geſtern Abend im „Goldenen Adler“ ſtattgefundenen Verſammlung der hieſigen Ortsgruppe des Bundes der Feſtbeſoldeten referierte der Vorſitzende, Poſtſekretär und Stadtverordneter Manz, über die Stadtverordnetenwahlen und den Bundes⸗ tag in Berlin, wobei er ſeiner Freude über den guten Ausfall der Wahlen für die Feſtbeſoldeten Ausdruck gab(es wurden 10 Mitglieder der Ortsgruppe gewählt) und das Entgegen⸗ kommen der politiſchen Parteien anerkannte. In der Diskuſſion, an welcher ſich die Herren Chefredakteur Falkenberg, Berlin, Lehrer Göppert, Oberſtadtrechnungsrat Weiler, Eiſenbahn⸗ ſekretär Wild beteiligten, wurde u. a. in beachtenswerter Weiſe betont, daß die als Stadtverordneten gewählten Beamten vor allem den übrigen Berufsſtänden ein warmes Herz und Intereſſe entgegenbringen müßten. Der beſte Weg zur Stärkung und Hebung der eigenen Organiſation und des eigenen Standes bilde das verſtändnisvolle Eingehen auf die Schmerzen und Wünſche anderer Berufsklaſſen, da dies allein der Geſamtheit nutze. Eine Erſchwerung der Fleiſcheinfuhr!“ Karlsruhe, 16. Juli. Durch Bundesratsbeſchluß iſt mit Wirkung vom 1. Juli infolge Wegfalls der Tuberkulinprobe die Einfuhr von Rindern aus Dänemark, Schweden und Nor⸗ wegen auf dem Seeweg erleichtert worden. Dieſer Vorteil iſt aber durch eine neue Bundesratsbeſtimmung in⸗ ſofern aufgehoben worden, als alles Fleiſch, das als nur bedingt tauglich oder in ſeinem Nahrungswert als erheblich herabgeſetzt befunden wird, entweder als untauglich behandelt oder wieder ausgeführt werden muß. Während alſo deutſches Fleiſch, das für bedingt tauglich erklärt wird, doch wenigſtens auf der Frei⸗ bank verwertet werden darf, müſſen die auf dem Seeweg einge⸗ führten Tiere vernichtet werden. Wegen dieſer die Fleiſchver⸗ ſorgung Deutſchlands abermals erſchwerenden Bundesratsvor⸗ ſchrift hat der Karlsruher Stadtrat ſowohl bei der badiſchen Regierung als beim Deutſchen Städtetag Ein⸗ ſprucch erhoben. Die Gemeindewahlen in Baden. (Kehl, 16. Juli. Bei den Stadtverordnetenwahlen zur Klaſſe wurden 12 Sozialdemokraten, 8 Nationalliberale und Mitglieder der Zentrumspartei gewählt. 3. 2 — Grüſin Montignoſo und der ſüchſiſche Bof. S. Dresden, 16. Juli. In öſterreichiſchen Blättern wird bezüglich der demnächſt erſcheinenden Memoiren von der Frau Toſelli behauptet, daß die ſächſiſche Regierung mehrere Briefe der ehemaligen Kron⸗ prinzeſſin veröffentlichen werde, um den in den„Memoiren“ enthaltenen Unwahrheiten und falſchen Darſtellungen der Frau Toſelli entgegenzutreten. Auch ſolle, falls Frau Toſellis„Ge⸗ ſchichte“ gar zu große Entſtellungen enthalten ſollte, der Tenor des Urteils in dem Eheſcheidungsprozeſſe des damaligen Kron⸗ prinzen Friedrich Auguſt gegen die ehemalige Kronprinzeſſin Louiſe,„wonach die kronprinzliche Ehe wegen mehrfachen Ehe⸗ bruchs der Frau Beklagten geſchieden“ und die letztere für den allein ſchuldigen Teil erklärt worden ſei, erfolgen. Wie wir aus zuverläſſigſter Quelle erfahren, liegt der ſächſiſchen Regie⸗ rung eine derartige Abſicht gänzlich fern, wie überhaupt die Regierung mit der ganzen Angelegenheit nicht das geringſte zu tun hat. Lediglich der Vertrauensmann des Königs von Sach⸗ ſen, der Miniſter des Königlichen Hauſes, Herr von Metzſch, hat die Intereſſen der königlichen Familie wahrzunehmen, aber auch von dieſer Seite iſt nicht das geringſte gegen die Exprin⸗ zeſſin beabſichtigt. Erwogen worden iſt lediglich, ob es im Falle des Erſcheinens der Memoiren der Frau Toſelli angezeigt ſei, dieſer letzteren die ihr vom König ausgeſetzte Apanage von 40000 Mark zu entziehen, da die Veröffentlichung der„Ge⸗ ſchichte der Frau Toſelli“ gegen die Beſtimmungen des im Jahre 1905 mit Frau Toſelli abgeſchloſſenen Vertrages verſtößt.— Jedenfalls iſt die„Geſchichte der Frau Toſelli“ alles andere, nur keine„Rechtfertigungsſchrift“, denn die ehemalige Kron⸗ prinzeſſin macht ſich in dem„Werk“ der gröbſten Fälſchungen ſchuldig. Sie ſagt, das Dresdener Hofleben nehme ſich wie ein Leben zügelloſer Schwelgerei aus. Auch der König— der ver⸗ ſtorbene König Georg von Sachſen— hätte nicht vermocht, zu der Schwiegertochter ein Verhältnis zu gewinnen. Es ſei am Dresdener Hofe ſogar die Legende aufgetaucht, ihr Geiſt habe eine Trübung erlitten und es habe ihr das Schickſal gedroht, in einem Irrenhaus interniert zu werden. Wer auch nur einigermaßen mit den Verhältniſſen am Dresdener Hofe be⸗ auf dem Titelblatt als„eine Geſchichte von Snobs“ an, aber hier ſollen nicht mehr grobe Prahlereien und Unehrlichkeiten gegeißelt werden, ſondern jene feineren Lügen, die durch Mode und Kon⸗ vention hervorgerufen ſind, jene Unaufrichtigkeiten und Selbſt⸗ käuſchungen, die allgemein menſchlich ſind, nicht wie die Schilde⸗ krungen des Snobsbuches auf beſtimmte Klaſſen und Berufe, den Diplomaten, den Schriftſteller, den Soldaten uſtw. ſich beſchränken. Als ein weiſer Menſchenkenner ſtieg Thackeray immer tiefer in die Labyrinthe des menſchlichen Herzens und entdeckte in dem gemiſchten Charakter“ des gewöhnlichen Sterblichen, der zwiſchen Gut und Böſe hin und her ſchwankt, den Urgrund alles Snobis⸗ mus, die unendliche Fülle der Eitelkeiten, denen jeder nachjagt, der ſich von irgend einer Illuſion, von irgend einem Ideal blen⸗ den läßt. Ueue Unterſuchungen über die Tuberkuloſe. Die Richtigkeit der Behauptung des Prof. Robert Koch über die Verſchiedenheit der Rinder⸗ und Menſchentuberkuloſe wurde ſchon in einer Veröffentlichung des Veterinärinſtituts Leipzig be⸗ ſtritten. In England iſt man jetzt zu gleichem Ergebnis ge⸗ kommen. Nach zehnjährigem Studium und zahlloſen Experimen⸗ ten hat nämlich die Britiſche königliche Tuberkuloſe⸗Kommiſſiton, die im Jahre 1901 von König Eduard eingeſetzt wurde, um die Be⸗ ziehungen zwiſchen Menſchen⸗ und Rindertuberkuloſe zu unterſu⸗ chen, ihre bedeutungsvollen Forſchungen abgeſchloſſen und ver⸗ öffentlicht das Ergebnis dieſer Unterſuchungen in einem Blaubuch. Die Unterſuchungsergebniſſe der Kommiſſion gipfeln in der folgenſchweren Feſtſtellung,„daß ein ſehr erheblicher Teil der Tu⸗ berkuloſe der Kinder zurückzuführen iſt auf die Infektion bon Ba⸗ zillen der Rindertuberkuloſe, die den Kindern durch das Eſſen, insbeſondere aber durch die Kuhmilch zugeführt werden.“ Zugleich aober wird bewieſen, daß Menſchen, insbeſondere aber Kinder, durch die in der Kuhmilch befindlichen Tuberkelbazillen einer ſchweren Anſteckungsgefahr ausgeſetzt ſind, und daß Bazillen auch in der Milch von Kühen enthalten ſein können, an deren Eutern Symptome der Tuberkuloſe nicht feſtzuſtellen ſind. Dieſe letzte Feſtſtellung iſt von beſonderer Tragweite; die weitgehenden Unterſuchungen haben bewieſen, daß Milchkühe, die keinerlei Symptome von Tuberkuloſe zeigen, bazillenhaltige Milch geben. Man hat ſolche Kühe dann geſchlachtet und auf das genaueſte unterſucht, ohne jedoch im Körper des Tieres Tuberkelbazillen ent⸗ decken zu können. Bei Fällen von Lungenſchwindſucht konnte mit ganz wenigen Ausnahmen ſtets der Bazillus der Menſchentuberkuloſe als Krank⸗ heitserreger feſtgeſtellt werden, aber ein ganz anderes Ergebnis brachten die Unterſuchungen, die ſich mit der beſonders bei Kindern oft auftretenden Darmtuberkuloſe beſchäftigen. Der Bericht des Blaubuches ſagt wörtlich:„Bei kleinen Kindern, die an Darm⸗ tuberkuloſe ſtarben, konnte in beinahe der Hälfte aller Fälle der Bazillus der Rindertuberkuloſe als Urſache der Krankheit feſtge⸗ ſtellt werden, und zwar nur dieſer Bazillentypus. Ebenſo mußte ein ſehr großer Teil von Halsdrüſentuberkuloſe bei Kindern und auch bei Erwachſenen auf die Bazillen der Rindertuberkuloſe zu⸗ rückgeführt werden.“ Auf Grund dieſer neuen Feſtſtellungen ver⸗ langt die Kommiſſion eine Verſchärfung der ſtaatlichen Milch⸗ kontrolle. Die große, praktiſche Tragweite der engliſchen Unterſuchung wird erſt völlig klar, wenn man ſich erinnert, daß mehr als 25 v. H. aller Rinder tuberkulös ſind. Aber dabei iſt die Tuberkuloſe beim Ochſen viel ſeltener, als bei der Kuh; wenn man die Unter⸗ ſuchung allein auf Kühe ausdehnt, iſt das Reſultat noch weniger günſtig, ja zuverläſſige Schätzungen machen geltend, daß in vielen Gegenden die tuberkelkranken Kühe einen Prozentſatz bis zu 75 b. H. erxeichen, Theater, Runſt und Wiſfenſchaft. Das Gr. Hoftheater Karlsruhe hat ſoeebn ſeinen Rückblick auf das Spieljahr 1910/ö11 erſcheinen laſſen. Insgeſamt wur⸗ den gegeben in Karlsruhe 255, in Baden⸗Baden 44 Vorſtellungen. Von dieſen Aufführungen waren 127(29) Schauſpielvorſtellungen und 119(15) Opern ſowie 9 gemiſchte Vorſtellungen. In der Oper wurden 50 Werke, im Schauſpiel 57 aufgeführt. 28 Mal gingen Werke Richard Wagners über die Bühne. Von Erſtauffüh⸗ rungen ſind bemerkenswert„Der Roſenkavalier“ mit 9 und „Glaube und Heimat“ mit 10 Aufführungen, 11 Vorſtellungen wurden mit ermäßigten Preiſen(20 Pfg.— bis 3.)] gegeben. Die Erfindung für Bläſer, die dem Hofmuſiker Bernhard Samuel geglückt iſt, wurde in Baireuth von verſchiedenen Sach⸗ verſtändigen geprüft. Das Urteil fiel allgemein ſehr günſtig aus. Wertvoll für die Vorführung war, daß zunächſt nicht der Er⸗ finder, ſondern Hofmuſiker F G. Lauſchmann(Schwerin) zuerſt auf Oboe, dann auf engliſch Horn die längſten und ſchwierigſten Bläſerſtellen ohne jedes Abbrechen ausführte. Jedem Kenner genügt es, zu hören, daß Herr Lauſchmann neben vielen anderen Stellen z. B. das bekannte Solo für engliſch Horn aus„Triſtan und Iſolde“ in einem Atem blies: ebenſo die bekannte Stelle aus dem Karfreitagszauber ſowie die Stelle im Sechsvierteltakt aus dem Schluſſe des Parſifal. Dabei iſt der Ton in Klangfarbe und Stärke, die Phraſierung und der individuelle Charakter voll⸗ kommen unbeeinträchtigt, was vor den ſtrengen O der Kol⸗ legen einwandfrei feſtgeſtellt worden iſt! Herr Samuels ſelbſt führte auf der Flöte ähnliche erſtaunliche Vorträge aus. Herr Lauſchmann, der erſt ſeit wenigen Tagen das Blaſen mit dem Apparat gelernt hat und ihn bereits ſo vollkommen beherrſcht, daß er eine halbe Stunde ohne jede Unterbrechung blaſen konnte, beſtätigt, daß ſelbſt nach der längſten Stelle der Bläſer keinerlei Ermüdung empfindet. Es eröffnen ſich alſo für die Schonung der Lungen, wie für die fünſtleriſche Ausführung von etwas um: Pe U. 27 Mannheim, 17. Juli. kannt iſt, wird wiſſen, daß dieſe Behauptungen der Frau To⸗ ſelli auf freier Erfindung beruhen und lediglich ihrer blühenden Phantaſie entſprungen ſind. Es iſt allgemein bekannt, daß das Leben am D ener Hofe geradezu ſpartaniſch einfach iſt und daß von einer Schwelgerei ſowohl unter den verſtorbenen Köni⸗ geit Albert und Georg, als auch jetzt unter König Friedrich Auguſt nicht die Rede ſein kann. König Albert hat ſogar ſeine Schtviegertochter trotz ihrer verſchiedenen Kapriolen herzlich gern gehabt und das bei jeder Gelegenheit auch öffentlich ge⸗ zeigt. Daß ihr das Schickſal drohte, in einem Irrenhaus inter⸗ niert zu werden, daran hat am Dresdener Hofe erſt recht nie⸗ mand gedacht. Am Schluſſe ihres Buches behauptet Frau To⸗ ſelli ſogar, ihr Lieblingsvetter, der kürzlich für tot erklärte Johann Orth, werde bald zurückkehren. Man ſteht, das Buch der Exkronprinzeſſin iſt auf die niedrigſte Senſation berechnet. Die Memoiren der Frau Toſelli. „ Der Mailänder„Corriere della Sera“ veröffentlicht einen längeren Auszug aus den demnächſt erſcheinenden Memoiren Frau Kron⸗ Gensral⸗Auzeiger.(Abendblatt.) * Verſetzt wurde Betriebsaſſiſtent Guſtav Wittmer in Freiburg nach Emmendingen. 5 Zur ſtändigen öffentlichen Ausübung kirchlicher Funktionen ſowie zur Eriangung von Kirchenämtern wurden im Großher⸗ zogtum zugelaſſen die evangeliſch⸗proteſtantiſchen Geiſtlichen Acht⸗ nich aus Kandern, Lehmann aus Menziken, Schleiß aus Celle, Schmitt aus Groß⸗Hauſen, Specht aus Karlsruhe und Zier aus Bodersweier; altkath. Geiſtlicher Grzechoviak aus Breslau. Einiges vom Luftſchiff Schütte⸗Lanz. In unſerem Artikel im Samstag⸗Abendblatt iſt ein Paſſus enkhalten, daß das Luft⸗ ſchiff eine weitere Verſtärkung durch Aluminiumringe erhalten habe. Das iſt dahin zu berichtigen, daß es Holzringe heißen muß. Dieſe ſind nur mit Aluminiumſchrauben ver⸗ ſchraubt. * Badiſche Bahnhoffeuerwehren. Am 1. Januar beſtanden in Baden 1s Bahnhof⸗ und Stationsfeuerwehren mit zuſam⸗ men 830 Wehrleuten und zwar in Karlsruhe mit 70, Baſel Perſonenbf. 63, Mannheim Perſ.⸗Bf. 60, Konſtanz 57, Hei⸗ delberg 55, Mannheim Güterbf. 50, Freiburg 50, Offen⸗ burg 49, Villingen 44, Oos 44, Lauda 43, Singen 42, Baſel Rangierbf. 36, Waldshut 36, Bretten 36, Kehl 35, Bruchſal 30, und Appenweier 30. Merkwürdigerweiſe hat der drittſtärkſte Verkehrsknotenpunkt Badens, Pforzheim, keine eigene Bahn⸗ hoffeuerwehr. wird die Ri * am Hofe immer unleidlicher daß ſie außerhalb des königlic ſet. Im Jahre 1902 ſei dann ihrer Flucht nach Zürich führt liche Wendung hervorrief. Dieſe Frau Toſelli unter dem Titel Frau Toſell hlt, daß am Dresdener Hofe die Legende verbreitet wurde, daß ſie verrückt ſei. Wäre ſie nicht geflohen, ſo hatte man ſie auf Lebenszeit in ein Irrenhaus eingeſperrt. Nachts ſei ſte aus dem Palais geflüchtet, habe ſich zum B hnhofe begeben und vor Tagesanbruch habe ſie ſchon die ſächf gehabt. Nach ihrem Verlaſſen des Palais habe ſich ſofort die Nachricht verbreitet, die Frau des Kronprinzen von Sachſen ſei mit dem Sprachlehrer Giron in die Schweiz geflüchtet. Frau Toſellt behauptet, ſie wäre nur in die Schweiz mit der Abſicht gegangen, ſich bei ihrem Bruder, dem Erzherzog Leopold (Wölfling), aufzuhalten, habe. Zu ihrer ſchmerzlichen Ueberraſchung habe ſie jedoch ge⸗ funden, daß ihr Bruder ſich in die Adamovit verliebt habe. Es ſei ihr unmöglich geweſen, ſie in der Schweiz allein ohne Schutz geblieben, ſo würde dies gleichbedeutend damit geweſen ſein, daß man ſie wieder nach Dresden zurückgebracht hätte. Da habe ſie an Giron gedacht, der ihr eine tiefe Anhänglichkeit bewieſen habe. Dieſer ſei ihr als der geeignetſte Mann erſchienen, um ſie aus der furchtbaren Gefahr, in die ſie ſich begeben hatte, zu retten. Zwiſchen Irren⸗ haus und Skandal habe ſie zu wählen gehabt und ſie habe lie⸗ ber den Skandal gewählt. Frau Toſelli erzählt, ſie habe Giron eingeladen, ſie von Zürich abzuholen, während die Geheim⸗ poltzei alles in Bewegung ſetzte, um ſie an den Dresdener Hof zurückzubringen. Inzwiſchen ſei die Eheſcheidung erfolgt. Giron wurde entlaſſen. Die Prinzeſſin ſchildert dann ihre unſteten Wanderungen, die ſie ſchließlich nach Florenz brachten, wo ſie den Pianiſten Toſelli kennen lernte. Die Memoiren enthalten r die Ehe mit Toſelli bloß flüchtige Andeutungen. Frau 2 ſelli rechtfertigt dieſe Ehe, indem ſie ſagt, daß der Dresdener Hof ihr gedroht habe, die kleine Prinzeſſin ihr ſofort wegzu⸗ nehmen, unter dem Vorwande, daß ſie ein ſkandalöſes Leben führe. Nur deshalb, um das Kind länger bei ſich zu behalten Habe ſie Toſelli geheiratet. 5 0 5 Aus Stadt und Lanq. Mannbeim, 17. Juli 1911. Ernannt wurden für die Zeit bis zum 31. Dezember 1913 der Direktor des Verwaltungshofes, Geheimer Rat Julius Wirth, zum Vorfitzenden des Disziplinarhoſes für nicht⸗ richterliche Beamte, der Landgerichtsdirektor Herrmann O ſer zum ſtellvertretenden Vorſttzenden, der Oberlandes erichtsrat Dr. Nathan Stein zum Mitglied und der Oberlandesgerichts⸗ rat Dr. Otto Für ſt zum ſtellvertretenden Mitglied dieſes Ge⸗ richtshofs. Etatmäßig angeſtellt wurde der charakteriſierte Telegra⸗ phenſekretär Heinrich Reimold i Heidelber eeeeeee ee ee 8———2 295 ion eingetrete 3u em Leben eine plötz⸗ tt ihres Lebens ſchil⸗ 11 1 che Grenze Überſchritten der ihr Gaſtfreundſchaft angeboten bei ihrem Bruder zu bleiben. Wäre »Mit den Stadtperordnetenwahlen beſchäftigte ſich die hieſige ſozialdemokr. Partei in einer geſtern ſtattgefundenen Verſamm⸗ ung. Das Referat hielt Herr Böttger. Nach dem Bericht der „Volksſtimme“ wies Redner den Antrag der Detailliſtenvereinf⸗ gung zurück, auf die ſozialdemokratiſche Liſte zwei Kandidaten die⸗ ſer Vereinigung zu nehmen. Selbſt der Schein eines Kompromiſſes müſſe bei der Wahl vermieden werden. Er könne die Verſicherung abgeben, daß der Vorſtand alles tun werde, damit die Partei bei der Wahl mit Ehren beſtehen werde. Der Vorſtand habe ſich auf den Standpunkt geſtellt, daß diejenigen Parteigenoſſen, die ſchon das Amt eines Stadtverordneten bekleideten, an ſichere Stellen geſtellt werden ſollen. Etliche Stadtverordnete haben eine Wieder⸗ wahl abgelehnt und an ihre Stelle müßten neue Genoſſe treten. Der Vorſtand hat ſich bei ſeinen Vorſclägen in der dritten Klaſſe auf 24, in der zweiten auf 10 und in der erſten Klaſſe auf 2 Kan⸗ didaten beſchränkt. Es ſei Sache der heutigen Verſammlung, evptl. weitere geeignete Vorſchläge zu machen. Der Vorſtand ſchlägt fol⸗ gende Reſolution vor:„Die Monatsverſammlung vom 16. Juli 1911 erteilt dem Vorſtand des Sozialdemokratiſchen Ortsvereins Mannheim die Ermächtigung, anläßlich der bevorſtehenden Stadt⸗ derordnetenwahlen, ſoweit die Taktik des Wahlkampfes es erfor⸗ dert, nach ſeinem Gutdünken Aenderung der Kandidatenliſte vor⸗ zunehmen. Selbſtverſtändlich iſt hierbei, daß nur ſolche Kandida⸗ ten auf der Vorſchlagsliſte Berückſichtigung finden dürfen, denen die Verſammlung zugeſtimmt hat.“ Herr Redakteur Oskar Geck weiſt darauf hin, daß es ſich aus taktiſchen Gründen empfehle, einige Genoſſen, die ſchon ſeither auf dem Rathauſe ſaßen, auf die Liſte für 3 Jahre zu nehmen. Ferner gibt er zu bedenken, daß die Sozialdemokratie noch einige weitere Stadtratsſitze beſetzen müſſe. Herr Süßkind ſtellt den Antrag:„Die Stadtverordneten, die nach dem alten Wahlrecht bei der diesmaligen Wahl auszuſcheiden hätten, ſind für 6 Jahre, die, die 1914 auszuſcheiden hätten, auf 3 Jahre zu wählen.“ Herr Dr. Frank tritt für den Antrag Süßkind ein. Den Vorſtandsvorſchlag, der nach den abgegebenen Stimmen dieſe Frage regeln wollte, halte er für nicht ſo gut, wie den Süßkinds. Bei der Abſtimmung wird die Reſolution des Vorſtandes ein⸗ ſtimmig, das Amendement Süßkinds gegen eine Stimme angenom⸗ men. Das Reſultat der Abſtimmung über die Kandidaten wird in der nächſten Parteiverſammlung bekannt gemacht. *Der Bund deutſcher Bodenreſormer(Ortsgruppe Mann⸗ heim) hält am Donnerstag den 20. Juli, abends ½9 Uhr, im Friedrichshof(L 15, 12) eine Sitzung mit nachſtehender Tages⸗ ordnung ab:„Stellung der Bodenreformer zu der am 25. Juli im Bü rent iſt Herr Rechtsanwalt Dr. Simon. kommen. * Der Zirkus Corty⸗Althoff wird am Dienstag, den 18. Juli, abends.15 Uhr, ſeine hieſigen Vorſtellungen beginnen. Die all⸗ Gäſte ſind will⸗ —— 0— 1 gerausſchuß zur Beratung gelangenden Vorlagen.“ Refe⸗ 3. Seite. in Mannheim genießt, ſind ſicher nicht zuletzt begründet in ſeiner hervorragenden Leiſtungen, allein man geht wohl nicht fehl, dieſe rege Anteilnahme der Mannheimer auch zum Teil begründet zu ſehen in einem gewiſſen perſönlichen Intereſſe an der Familie Cortp⸗Althoff überhaupt, die nun ſeit länger als Menſchen⸗ gedenken in regelmäßigen Zwiſchenräumen nach Mannheim kommt. Corty⸗Althoff ſpielte 1859 zum erſtenmal in Manuheim Direktor Althoff ſenior iſt noch vielen älteren Mannheimern bekannt. Er teilte ſich mit dem franzöſiſchen Direktor Corty in die Zirkusleitung, um ſie ſpäterhin ganz ſelbſtändig zu über⸗ nehmen. Bekannt dürfte es vielen älteren Bürgern unſerer Stadt ſein, daß der bekannte Clown Little Fred, der zur Famili Althoff zählt, in Waldhof getauft wurde, der heutige Ge führer Thoma dagegen genoß in Mannheim ſeine erſte Schul⸗ bildung. Damals war Pierre Althoff, der heutige Inhaber des Zirkus, noch ein Jüngling mit lockigem Haar, der unter den Augen ſeiner Eltern die erſten Lorbeeren auf dem ſchwierigen Boden der zirzenſiſchen Künſte, insbeſondere auch der Pferde⸗ dreſſur, ernten durfte. Heute iſt Pierre Althoff der alleinige Beſitzer und Direktor. Er hat es verſtanden, das Erbe ſeiner Väter auszubauen, mit dem Geſchmack der Neuzeit voranzugehen, 0 ſeinem Zirkus eine anziehende Aufmachung zu geben, die modernen Anſprüchen vollauf Rechnung trägt. So iſt es zu berſtehen, daß ſeine Gaſtſpiele in Mannheim ſtets allgemeinen Anklang finden und den bedeutenden Erfolg haben, der ihnen auch jetzt wieder in ſo hohem Maße zuteil werden dürfte. * Mehr Kaufmannsgerichte in Baden. Nach einem an den Gau Südweſt des Deutſchnationalen Handlunggehilfen⸗Verbandes Sitz Mannheim, ergangenen Beſcheid, wies das Großh. Badiſche Mintiſterlum des Innern eine Reihe Bezirksämter an, den Antkrä⸗ gen der Handlungsgehilfen auf Schaffung neuer und Erwoiterung bereits beſtehender Kaufmannsgerichtsbezirke weitgehendſte Be rückſichtigung angedeihen zu laſſen. Damit hat das Miniſtetiu⸗ den Wünſchen entſprochen, dic der 9. Südweſtdeutſche Handlungs⸗ gehilfentag in Freihurg i. Br. 19/0 und die berſchiedenen Organe des D. H. B.(Gauvorſtand und Ortsgruppenvorſtände) mehrfach als dringlich äußerten. Von den Ortsgruppen des D. H. V. iſt nunmehr die früßhere Antragstätigkeit an den verſchiedenen badi⸗ ſchen Plätzen ſeit Wochen von neuem aufgenommen worden. richtete u. a. die Ortsgruppe Mannheim im D. H. B. an das hie ſige Bezirl?amt das Crſuchen die Ausdehnung des Kaufmanns⸗ gerich zirks Mannheim auf die Nachbarorte Friedrichsfeld, La⸗ denburg, Sandhofen und Seckenheim mit Rheinau zu veranläſfen Es handelt ſich hierbei um eine Eturſchtung, die ſchon mehrfach in der Oeffentlichleit und nameytlich im Mannheimer Bürgeraus⸗ ſchuß der Gegenſtund eruſter Betrachtungen geweſen iſt. *Folgende hübſche Anekdote von dem Flieger Helmut Hirth, wivd uns von einem Augen⸗ und Ohrenzeugen mitgeteilk A der kühne Pilot während des Oberrheiniſchen Zuverläſſigkeite fluges eine Ruhepauſe auf dem hieſigen Rennplatz hielt, ſer⸗ ſuchte ihn ein junger Gentleman um die Erlaubnis, den Paſſa⸗ gierſitz der Flugmaſchine beſteigen zu dürfen. Bereitwilligſt gab Hirth die Erlaubnis und die nötigen Anweiſungen, wobei be⸗ ſonders die öftere Mahnung auffiel, ſtets nur auf Aluminjum zu treten. Nachdem der junge Mann zitternden Fußes zwiſchen den verſchtedenen Zugdrähten, Hebeln und Verſteifungen hin⸗ durchgeſchlüpft war u. ſich in dem nicht übermäßig geräumigen Paſſagierſitz verkrochen hatte, ſodaß nur der Kopf noch heraus⸗ ſchaute, gab ihm Hirth in gut ſchwäbiſchem Dialekt, begleitet von verſtändnisinnigem Lächeln, die letzte Verhaltungsmaß⸗ regel:„Do ſtellet' Se d' Füß hin und an dene zwoi Griff do unte hebet Se ſich feſt; alles andere kommt von alloin!“ 35 So Stimmen aus dem Publikum. Schlimmer als Kirchenglocken. Man hak in letzter Zeit ſo viel über das ſtörende Glocken⸗ geläute der einzelnen Kirchen hier geſprochen, und durch Klagen die betreffenden Behörden gezwungen, bezw. man ſucht ſie neuer⸗ dings wieder zu zwingen, daß dem„Uebel“ abgeholfen wird, damit die angrenzenden Bewohner in ihrer Nachtruhe nicht mehr geſtört werden. Daß das Schlagwerk in der Nacht nervenſchwache Men⸗ ſchen ſtören mag, will ich nicht beſtreiten; ich bin ſogar der An⸗ ſicht, daß das Schlagwerk in unſerer modernen Zeit überhaupt überflüſſig iſt, denn faſt jede Perſon beſitzt eine Uhr, ſo daß man nicht erſt den Glockenſchlag abzuwarten braucht, um zu wiſſen, wieviel Uhr es iſt; das war früher Sitte und iſt teilweiſe heute noch auf dem Lande der Fall. Aber!— daß das harmoniſche Ge⸗ läute am frſhen Morgen ſtörend iſt, muß ich ſehr bezweifeln, denn es gibt doch nichts Schöneres, als zur frühen Morgenſtunde die Glocken der benachbarten Kirche hören zu dürfen, welche bei den⸗ jenigen Menſchen, welche Gefühle haben, Empfindungen erwecken, die ich als ideal bezeichnen möchte. Sie bringen Stimmung in eine mißgeſtimmte Seele. Nun kommt aber etwas anderes, was meiner Meinung nach berechtigter wäre, geſetzlich verboten zu gemeinen Sympathien, die das Unternehmen Direktor Althoffs werden, als das Läuten der Kirchenglocken: Ich wohne über der e, eeeeeeeeeeeee, DR fangreich komponierten Stellen, für das Aushalten einzelner Töne ungeahnte Perſpektiven, die ſich wohl auch die Komponiſten nicht entgehen laſſen werden. Richard Strauß als Talententdecker. Ein Talent von Bedeu⸗ tung dürfte, wie berichtet wird, Richard Strauß ſeinen Weg in die Oeffentlichkeit zu verdanken haben. Der Komponiſt des„Ro⸗ ſenkavalier“, welcher an der geplanten engliſch⸗amerikaniſchen Toürnee ſeines Werkes begreifliches Intereſſe hat, läßt es ſich nicht nehmen, die Künſtler, welche für dieſe Tournee engagiert werden, ſelbſt zu prüfen und unter den zahlreichen Bewerbern Auswahl zu treffen. Beim letzten Proheſingen, welches zu dieſem Zwecke vor Richard Strauß und ſeinen Intimen kürzlich in Berlin ſtattfand, ließ ſich eine junge Amerikanerin namens Eleo⸗ nor Painter hören, die auf den Komponiſten einen geradezu faſzi⸗ nierenden Eindruck machte, Richard Strauß, der nicht genug von ihr hören konnte, ſetzte ſich ſelbſt ans Klavier und begleitete die junge Dame eine Anzähl Bruchſtücke aus verſchiedenen Opern⸗ werken. Das Vertrauen, welches er in ihr Talent ſetzte, war ein derartiges, daß er darauf beſtand, ihr, trotzdem ſie noch nie auf der Bühne ſtand, die umfangreiche und ſchwierige Partie des „Octavian“ für die bewußte Tournee anzuvertrauen. Miß Pain⸗ ter, welche ſeit einiger Zeit ihren Geſangsſtudien in Berlin unter der Leitung von Hofkapellmeiſter Lowe obliegt, iſt jedoch noch nicht entſchloſſen, ob ſie dieſem Rufe Folge leiſten ſoll. Ein ahnungsvoller Schauſpieler. Man ſpricht oft von der Sorgloſigkeit und Unbekümmertheit des Künſtlervölkchens, beſon⸗ ders der Schauſpieler; ſie leben, ſo meint man, vergnügt in den Tag hinein und ſorgen ſich nicht um die Zukunft. Das trifft aber ſicher nicht für alle zu. Der berühmte Schauſpieler Joſs Valero, der einſt als Darſteller das Publikum der größten ſpani⸗ ſchen Theater zu ſtürmiſchen Beifallskundgebungen hinriß, gab im Augenblicke ſeiner ſtolzeſten Triumphe einen Beweis von wahrhaft prophetiſcher Vorausſicht kommenden Unglücks. Der „Heraldo“ erzählt in einer Theaterplauderei, daß wenige Tage nach dem Attentat, das der Prieſter Merino gegen die Königin r FP Iſabella verüßt hatte, die ſpaniſchen Monarchſſten das Volf auf⸗ forderten, durch Spenden und Stiftungen die Anhänglichkeit an den Thron kundzutun. Valero, der ein aufrichtiger Bewunderer der Königin war, gab ſeine Abſicht kund, eine Kunſtfahrt durch ganz Spanien zu unternehmen und den geſamten Ertrag der Vorſtellungen zum Beſten eines von der Königin begründeten Hoſpitals zu verwenden. Die Königin war natürlich hocherfreut über dieſe Opferwilligkeit; die Kunſtreiſe wurde angetreten, und Valero konnte, als er wieder in Madrid eintraf, dem Kranken⸗ hauſe mehr als 140 000 Peſetas überweiſen. Wenige Tage nach dieſer generöſen Tat wurde der berühmte Schauſpieler ins Mini⸗ ſterium gerufen man teilte ihm mit, daß er ſich irgendeine Gunſt ausbitten dürfe— die Königin ſei bereit, ihm alles, was er ver⸗ lange, zu gewähren, um ihn für ſeine edle Handlungsweiſe zu belohnen.„Dann bitte ich,“ ſagte Valero,„daß man mir in dem Hoſpital ein Bett reſerviere für den Tag, an welchem ein widriges Geſchick mich in die Lage bringen könnte, dieſes Bett zu brauchen.“ Valero hatte in der Tat das Unglück, nach einem ruhmreichen Leben, von allen verlaſſen und vergeſſen und in bitterſter Not, im Hoſpital zu ſterben. Ein chineſiſches Urteil über dentſche Muſik. Man braucht nur in einem Reiche die Muſik zu hören, ſo weiß man, ob die Sitten des Volkes gute oder böſe ſind— alſo ſprach ſchon Tzu Kung, der Schüler des Konfuzius. Und zu einem ganz ähnlichen Urteil kommt ein moderner Chineſe, der in der deutſchen Kirche zu Tſingtau die„Schöpfung“ von Haydn anhörte. In der„Kiau⸗ tſchou⸗Poſt“ ſpricht er ſich darüber folgendermaßen aus: Nie iſt mein Herz ſo bewegt worden als an dem Abend, wo ich in der großen, neuen Kirche in Tſingtau die„Schöpfung“ hörte, das Muſikſtück eines großen Meiſters der Töne, der aus dem deutſchen Volke hervorgegangen iſt. Ich ſaß wie gebannt in der lichterfüllten ee NR e* eeee, Dee n bald rauſchte der volle Chorgeſang wie Meeresrauſchen in meine Seele. Wie die Stimmen freudig jauchzend und jubelnd erklangen! Wie ſie zu mir redeten wie mit Donnergetön, daß mir ein Schauer durch das Herz ging! Ich erwachte wie aus dem Schlafe, alle unedlen Gedanken ſchwiegen in mir, und Friede zog in mein Herz. Haben nicht die alten, heiligen Kaiſer die Muſik gepflegt, um die Sitten zu veredeln und Aufruhr und wildes Streiten der Men⸗ ſchen zu bannen! So erklang die heilige Muſik bei den Opferfeiern und wenn die Großen des Reiches ſich ſammelten, um dem Kaiſer zu huldigen. Alles hat ſeine Töne und Lieder auf Erden, die Vögel ſingen, die Tiere ſchreien, der Regen fällt mit Wohllaut auf das Land, der Hagel praſſelt nieder, die Blitze zucken und der Donner grollt, und mit dumpfem Rauſchen fließt der Gelbe Fluß dem Meere zu, dem Urton aller Muſik. Mir war es, als ob all dieſe Stimmen wieder erklangen in der„Schöpfung“, indem die heiligen Töne der großen Kaiſer wieder lebendig wurden. Wie ein Träumender ging ich nach Hauſe und die Nacht hindurch klang mir die Muſik in den Ohren. Einſt ſprach ein Weiſer aus, als er die Muſik des Reiches Tſchin hörte: Das iſt die Muſik eines untergehenden Staates“, aber hier in dieſer Muſik der Deutſchen fühle ſch, das ſind die Töne eines mächtig aufwärts ſteigenden Volkes, und wo in einem Reiche ſolche Muſik ertönt, da werden die fünf Kardinaltugenden der Alten in der Regierung verwirklicht und ich bin mit Dank erfüllt, daß ich hingeführt bin und dieſe Eerkenntnis in mir geweckt iſt. Krebskranle Lachſe. Auch die Fiſche ſind einer Krebs⸗ krankheit unterworfen, und man iſt ſogar bis zu der Vermutung gegangen, daß eine gewiſſe Verbindung zwiſchen dieſen Erkran⸗ kungen der Fiſche und dem Krebs des Menſchen beſtehen könnte⸗ Die letzten Forſchungen, die von Dr. Marianne Plehn in der „Allgemeinen Fiſcherei⸗Zeitung“ beſprochen werden, ſcheinen Kirche, wo Männer und Frauen hoch oben ſtanden, den Blick feſt gerichtet hielten auf den Dirigenten und ſangen. Bald war es eine Einzelſtimme, die wie ſüßer Glockenklang oder wie das mächtige Rufen eines Helden der Vorzeit durch die Kirche zog dieſen Verdacht ſogar zu beſtätigen. Es handelt ſich dabei um die Unterſuchung von Fiſchen, die an einer beſonderen Art von Krebs, nämlich dem der Schilddrüſe, geſtorben waren. Es waren Ventewter der Lachsfamilie, die auf dieſe Weiſe zugrunde gegangen ſeine Programme darnach auszuſtatten und auch im übrigen 4. Seite. General⸗Anzeiger. Abendblatt..) Mannheim, 17. Juf. Neckar in der viel beſungenen Neckarſtadt und zwar in der Nähe 15 55 Meßplatzes. Da geht es von früh um halb 6 bis in den ſpäten 10 Nachmittag hinein, geradezu ohrenbetäubend zu— ohne zu über⸗ treiben ſei dies geſagt—. Das ſtarke Läuten der vielen Kohlen⸗ händler mit ihren blechernen Glocken lich kann jeden Tag 10—12 in meiner Straße zählen!)— das Geſchrei der Gemüſe⸗ und Obſthändler, wo einer den andern durch ſeine mächtige Markt⸗ ſtimme, die nichts weniger als ſchön iſt, zu überſchreien ſucht. Dann ſchreit ein Alteiſen⸗ und Lumpenſammler den Hof voll— dann das Geraſſel der Straßenbahn und das fortwährende Ge⸗ bimmel— das Hupen der Autos— das Peitſchenknallen der ‚ Juhrwerke— der Spektakel der ſchweren Laſtfuhrwerke— das Kindergeſchrei— das fortwährende Geklingel der Hausglocken durch Hauſierer und Bettler, die einem den ganzen Tag beläſtigen 1 dann obendrein noch zweimal im Jahre das Gedudel der Meſſe 1 bis in die Nacht hinein, und ſo vieles andere noch.— Da frage ich die ſich in ihrer Ruhe geſtört fühlenden angrenzenden Be⸗ VwMohner unſerer Kirchen— was angenehmer iſt?——10 Stun⸗ den den vorſtehenden nervenzerrüttenden Radau mit an zu hören oder 10 Minuten lang einem harmoniſchen Glockengeläute zu lauſchen, das Herz und Gemüt in eine frohe Stimmung und An⸗ 1 dacht verſetzt? Ich glaube— nicht das Glockengeläute müßte berboten—, ſondern die geſchilderten Zuſtände müßten beſeitigt werden und das kann, ohne erſt Leute zu Geldausgaben durch eine gemeinſame Klage zu veranlaſſen, von der zuſtändigen Be⸗ Hhörde geſchehen, welche die Mittel dazu in der Hand hat. 118 Einer, deſſen Nerven auch nicht von Stahl ſind. Sportliche Rundſchan. Nuderſport. 15 d. Hamburger Regatta. 2. Tag. Sonntag, den 16. Juli. Bei kühlem Wetter mit Sprühregen und Seitenwind von links berliefen die großen Rennen wie folgt: Alſter⸗Pokal: Einer. Kölner Kl. für Waſſerſport. G. Nünninghoff:32,28. 2. Potsdamer Rkl. S. Tiemann:37. 1½ Längen zurück. Kol⸗ liſion zwiſchen Stahnke, welcher anfänglich führte, und Martens. — Senatspreis. Achter. 1. Spindlerfelder Ro.:38338. 2. Ber⸗ ilner Ry.:43. 34 Längen zurück. 3. Pannonia Rkl. Budapeſt .44½%6, ½ Länge hinter dem zweiten. 4. Rkl. Sport Germania Sctettin:4656. ½% Länge hinter dem dritten. Mainzer Rv. bei 1200 Meter aufgegeben. Heißer Endkampf zwiſchen Spind⸗ lersfeld Berliner Rv. und Bnudapeſt. Doppel⸗Zweier ohne Steuermann. 1. Rkl. Sport Germania Stettin:4125. 2. Ber⸗ liner Rv.:50. 3. Hamburger Rv.:58. 4. Kölner Kl. für Waſſerſport:593. Sicher gewonnen.— Ruderverbandes. Vierer ohne Steuermann. Ro. Wratiſlavia Breslau ſiegt in Einzelfahrt. Judwigshafener Ruderverein aus⸗ Mainzer Rv. aufgegeben. Das Rennen wurde zwei⸗ mal gerudert. Beim erſten Start erkämpft ſich Ludwigshafen die Führung. Mainz liegt von Anfang an ausſichtslos im Pen⸗ ten und gibt bei 1200 Meter auf. Ludwigshafen kollidiert durch ſtarken Seitenwind aus ſeinem Fahrwaſſer gedrängt mit Wratiflavia. Der Bugmann der letzteren fällt ins Waſſer, wird jedoch ſofort gerettet. Ludwigshafener Ruderverein wird aus⸗ geſchloſſen und Wratiſlavia Breslau geht nach neuem Start llein über die Bahn. Preis des Deutſchen Pferderennen. * Berlin⸗Grun ewald, 16. Juli. Preis von Bindow. 6200 Mark. 1. Fürſt Hohenlohe Sweet flag(W. Shaw), 2. San⸗ Höza, 3. Salut. 42:10; 16, 15, 24:10.— Stadion⸗Handicap. 000 M. I. Pakheiſers Donner 3.(Childs), 2. Trumpf Aß, J. Eddita. Ferner: Queenie, Julius Cäſar, Reichsritter, Gallier, Prinz Kuckuck, Onorio, Walzerträumer, Manila, Amfortas, Wanderburſch ‚Erfinder. 73:10; 20, 16, 30:10.— Großer Preis bon Berlin. 75 000 M. 1. Fürſt Hohenlohe⸗Oehringens Jey Wind(W. Shaw), 2 Amethyſt(Winkfield), 3. Orient(Bullock). Ferner; Knallgas, Kalchas, Saint Cloud, Don Ceſar, Taftfoy, ſpot. 15:10; 12, 20, 13:10.— Werder⸗Preis. 3000 M. 1. Mr. Lollets Roly Poly(Brown), 2. Marga, 3. Regina. 20:10 12, 19, 10.— Preis von Tetſchendorf, 5000 M. 1. Romanus Wunder⸗ ſold(Liſter), 2. Abelard, 3. Rahana. 84:10; 26, 31, 28:10.— Preis von Blumberg. 3000 M. 1. Major Schmidts Cheſtnut Hackle(Wurſt), 2. Singberg, 3. Republican. 37:10; 14, 15, 14.10. —Preis von Düppel. 3000 M. 1. Heinſius Inſtruktor(Francke), Kilroß, 3. Diamond Hill. 25:10; 14, 13:10. 5 *Oſtende, 16. Juli Grand Criterium. 50 000 Irs. 1. Bunderbilts Petulance('Neil), 2. Cyrille 3. Priam. 78:10; 33, 47:10. Auteuil, 16. Juli. Prix Andrea. 3000 Frs. 1. H. de Mumms Le Haha(Laſſus), 2. Pourville, 8. Proclss. 30:10; 18, 9210.— Prix Rigoletto. 6000 Frs. 1. H. Davids Rat à Poils Parfrement), 2. Montagnard, 3. Five'Clock. 21:10; 13, 16:10. Prix Aguado. 15 000 Frs. 1. H. de Mumms Cholséra(Laſſus), 2. Le Louvre, 3. Port au Prince. Ferner: Claudine 2, Petit Duc, Kom Ombo, Lucullus 3, Jambe en'Air. 119:10; 30, 10.— Prix Firino. 15000 Frs. 1. Esbrans Héron(Phi⸗ ippe, 3. Sultan 7, 3. Gribouille. Ferner: Jule, Teuton, Cau⸗ krie. 11510; 64, 61:10.— Prix de la Seine. 4000 Frs. 1. Princeſſs Dulegs⸗Singhs Accroche Cocur(Rolfe), 2. Galieénne, Hemevez 2. 142:10; 37, 23, 17, 17:10.— Prix de Saint Cloud. 3000 Francs. 1. G. Broſettes Ortlinde(Philippe), 2. Queen Scots, 3. Le Balafré 2. 44:13; 30, 31:10. — zaren, und zwar in größerer Zahl gleichzeitig. Dieſer Um⸗ and, der alſo auf eine wahre Krebsepidemie hindeutet, iſt gentlich der einzige Unterſchied zwiſchen dem Schilddrüſenkrebs der Fiſche und dem der Menſchen. Die Fiſchkrankheit iſt in ropa berhältnismäßig ſelten erſchienen und konnte daher nicht enauer erforſcht werden. In amerikaniſchen Fiſchzüchtereien dagegen iſt ſie in einem geradezu bedrohlichen Grade aufgetreten ind hat in einzelnen Anſtalten Tauſende von Salmoniden ver⸗ chtet. Einſetzen in neues Waſſer führte etwa in der Hälfte Fälle zur Heilung, die ſonſt nur ſelten erfolgt. Hier iſt zum ſenmal feſtgeſtellt worden, daß der Schilddrüſenkrebs, der zum gleichbedeutend mit dem Kropf der Fiſche iſt, als eine an⸗ keckende Krankheit betrachtet werden muß. Die bayeriſche Ver⸗ hsſtation für Fiſcherei in München bittet dringend um Ein⸗ endung von Fiſchen, die an dieſem Krebs erkrankt ſind, in noch ebenden Zuſtand, weil es von der größten Wichtigkeit iſt, feſt⸗ tellen, wie die eigentliche Krebsbildung, das heißt, die krebſige tartung des Kropfes, entſteht. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß urch eine Unterſuchung an Fiſchen Aufklärungen gewonnen wer⸗ den könnten, die auch für die Beurteilung der Natur des Krebſes beim Menſchen von großer Tragweite ſein dürften. Kleine Mitteilungen. Ueber die bekannte Sammlung wiſ⸗ ſchaftlich⸗gemeinverſtändlicher Darſtellungen„Aus Natur nd Heſſteswelte, die bei B. G. Teubner, Leipzig, ſcheint, liegt ein Geſamt⸗Katalog 1911 vor. Er unterrichtet uf 176 Seiten eingehend über jedes der bis jetzt vorliegenden 350 Bändchen und bietet zahlreiche wohlgewählte Textpro⸗ en und inſtruktive Illuſtrationen.— Herr W. Noreroß, afſiſt und Direktor des deutſchtamerkkandiſchen tännergeſangquartetts„Boſton“ aus Boſton, .S., bittet uns, mitzuteilen, daß das Boſton⸗Quartett nicht verwechſeln iſt mit irgend einem anderen Ouartett weiches „deulſchzamerikaniſches Männergeſaugsgnartett nennt⸗ 8 Tote. 15—20 Schwerverletzte. Wie wir noch in einem Teil des heutigen Mittagblattes melden konnten, hat ſich heute früh bei Müllheim ein ſehr ſchweres Eiſenbahnunglück ereignet, das zahlreiche Opfer for⸗ derte. Die erſte ausführlichere Meldung lautet: Müllheim(Baden), 17. Juli.(12 Uhr 50.) um halb 9 Uhr entgleiſte hier der um 8 Uhr von Baſel abgegangene -Zug Baſel Frankfurt Berlin. Der Tender und die fol⸗ genden Gepäckwagen fielen rechts aus dem Gleiſe, ein Wagen erſter und zweiter Klaſſe links. Die zwei nachfolgenden Wagen dritter Klaſſe wurden ineinander geſchoben. Acht Pe rſonen ſind getötet, 15—20 ſchwer und viele andere leicht verletzt. * In einem kurzen Privattelegramm der„Bad. Preſſe“ wird über die Kataſtrophe noch folgendes mitgeteilt: Die Perſonalien der Getöteten ſind noch nicht feſtgeſtellt. Der Verkehr wird durch Umſteigen auftecht erhalten, da die Gleiſe geſperrt ſind. Das Unglück wird auf das Verſagen der Luftbremſe zurückgeführt. Der ganze Zug iſt entgleiſt, die Lokomotive und die drei erſten Wagen wurden vollſtändig ineinandergeſchoben. Ein Hilfs⸗ zug von Baſel iſt nach Müllheim abgegangen. Die Entgleiſung ereignete ſich an der Umbauſtelle am Bahnhof Müllheim. ** Im Laufe des Nachmittags gingen uns über das ſchreck⸗ liche Unglück noch folgende Privat⸗Telegramme zu: *Müllheim, 17. Juli.(9 Uhr 20 Vormittags.) Wie der „Oberländer Bote“ erfährt, iſt heute Vormittag der 8 Uhr in Baſel abgehende D⸗Zug auf der hieſigen Station verunglückt. Die Kataſtrophe iſt entſetzlich. Es beſtätigt ſich, daß das Unglück 8 Tote erforderte und außer⸗ dem 15 Perſonen ſchwer und etwa 20 leicht verletzt wurden. Die Schwerverwundeten wurden ins hieſige Spital verbracht. Sämtliche Automobile und der ganze Fuhrpark von Müllheim ſind mit dem Transport beſchäftigt. Die Sanitätskolonne, die Feuerwehr und eine Militärabteilung ſind aufgeboten. Aerzt⸗ liche Hilfe iſt zur Stelle. Die Urſache läßt ſich noch nicht feſt⸗ ſtellen. Es findet zur Zeit ein Umbau wegen einer Unterfüh⸗ rung ſtatt. Das Unglück ereignete ſich an der Bauſtelle. img. Müllheim, 17. Juli.(3 Uhr 35 nachm.)(Priv.⸗Tel. des Mannh. Gen.⸗Anz.) Der D⸗Zug, der 9 Uhr 30 in Müll⸗ heim eintreffen ſollte, iſt kurz vor der Einfahrt in die Station Müllheim entgleiſt. Es werden zur Zeit in Müllheim Un⸗ terführungsarbeiten gemacht und es wird angenom⸗ men, daß der Zugführer das Warnungsſignal überſehen hat und in zu großer Schnelligkeit in die Station eingefahren iſt. Die Lokomotive iſt entgleiſt, die hinteren Wagen ſind aus dem Gleiſe herausgeworfen. Die Lokomotive ſteht noch, der Köhlenwagen iſt umgeworfen. Der erſte und zweite Perſonenwagen ſind ineinander gefahren. Der dritte Wagen wurde zur Seite geworfen. Gezählt werden jetzt definitiv 10 Tote und etwa 35 Schwer⸗ und Leichtver⸗ verwundete. 0 Von den Toten ſind bisher dreierkannt und zwar Lucian Bloch, Kaufmann aus La Chaux⸗de⸗Fonds, Frau Böh⸗ ringer aus Hegeberg bei Steinen und ber etwa 14jährige Knabe Walter Schmidt, deſſen Vater Zollbeamter in Baſel iſt. Die amtliche Meldung. et. Karlsruhe, 17. Juli, 4 Uhr.(Priv.⸗Tel. des Mann⸗ heimer Gen.⸗Anz.) Amtlich wird über das Eiſenbahnunglück in Müllheim folgendes mitgeteilt: Eilzug 9 iſt heute Vormittag halb 9 Uhr bei der Einfahrt in Müllheim an einer Umbauſtelle aus noch nicht aufgeklärter Urſache mit Lokomotive, Gepäck⸗ wagen und 4 Perſonenwagen entgleiſt. Getötet wurden 8 Per⸗ ſonen, ſchwer verletzt 14, leicht verletzt 20 Perſonen. Die Perſön⸗ Eine furchtbate Eiſenbahnlakaltaphe bei Müllheim in Saden. 7 lichkeiten der Getöteten ſind zur Zeit noch nicht feſtgeſtellt. Aerzte und Hilfsperſonal ſind ausreichend zur Stelle. Die Verletzten ſind in dem Krankenhaus und dem Militärlazarett Müllheim untergebracht. Der Durchgangsverkehr wird aufrecht erhalten. ** Ww. Müllheim, 17. Juli.(4 Uhr 15.) Das Unglück des Eilzuges Nr. 9 trug ſich nach der„Oberrhein. Ztg.“ folgender⸗ maßen zu: Wegen des Umbaues der Unterführung ſollen die Züge langſam fahren. Der Lokomotivpführer des Eilzuges bhremſte inſtruktionsgemäß 4 Klmtr. vor der Ein⸗ fahrt. Die* Bremſe verſagte jedoch. Der Zug fuhr mit voller Geſchwindigkeit durch die 4 veränderten Kurven. Der Tender entgleiſte, der Gepäckwagen legte ſich um. Der zweite Perſonenwagen ſtellte ſich quer, die beiden folgenden Wagen ſtießen aufeinander, der Reſt des Zuges blieb ſtehen. Völlig unverſehrt blieb der Poſt⸗ und der Speiſewagen, in dem nur das Geſchirr zertrümmert wurde. Sofort war Hilfe zur Stelle. Aerzte, Militär, Sanitätskolonnen uſw. Von Freiburg und Baſel trafen Hilfszüge ein. Sbeben traf Finanzminiſter Rheinboldt hier ein. Von der Groß⸗ herzogin Luiſe iſt ein Telegramm eingelaufen. Die Zahl der Toten beträgt 12, von denen bisher nur 2 erkannt werden konnten. Eine Frau Böhringer aus Stei⸗ nen und ein 14jähriger Knabe Wartmann aus Baſel. Die mei⸗ der Verunglückten ſtammen aus Baſel und aus dem Wie⸗ ſental. T. Baſel, 17. Juli.(Priv.⸗Tel. d. Manh. Gen.⸗Anz.) Ueber das Eiſenbahn⸗Unglück verlautet: Der Zug fuhr mit übermäßiger Geſchwindigkeit in die Station, obwohl die Vorſchrift lautet: Mit mäßigem Tempo einzufahren. Der Zug entgleiſte direkt mitten in der Station. Ein wüſtes Chaos entſtand. Man hörte lñaute Aufſchreie aus den Eiſenbahnwagen, dann trat Todesſtille ein. Die Lokomotive ſtand außerhalb und der folgende Gepäckwagen quer über das Gleiſe. Der nächſte Perſonenwagen 3. Klaſſe kam auf einen nachfolgenden Perſonenwagen zu liegen und raſierte das ganze Wagengeſtell der erſten Wagen weg. 11 Perſonen ſind tot, 60 verwundet und 15 ſchwer verletzt. Die Verwundeten wurden nach dem Bürgerſpital in Müllheim verbracht. Hilfe leiſteten die Sanitätskolonne, die Freiwillige Feuerwehr und eine Abteilung des in Müllheim garniſonierenden Fußartillerie⸗ regiments. Aerzte waren aus Müllheim, Freiburg und Baſel zur Hilfeleiſtung an der Unglücksſtätte herbeigeeilt. ſeJ Berlin, 17. Juli. Ein furchtbares Unglück ereignete ſich heute Vormittag knapp von der Einfahrt in den Bahnhof Müllheim durch den Eilzug 9 der Strecke Baſel—FrankfurtBerlin. An der Stelle, an der augenblicklich Bauarbeiten ausgeführt werden, eut⸗ gleiſte der Schnellzug kurz vor 8,30 Uhr. Es hat den Anſchein, daß der Lokomotivführer das Warnſignal für vorſichtige Fahrt an der Bauſtelle nicht frühzeitig genug geſehen hat, dann im letzten Moment Gegendampf gab und ſo den Zug zum Entgleiſen brachte. Sämtliche Wagen des Zuges ſind aus dem Geleiſe geworſen. Nur die Loko⸗ motive blieb ſtehen. Die drei nächſten Wagen ſind vollſtändig in⸗ einander geſchoben. Mehrere Wagen wurden umgeworfen. Unmittel⸗ bar nach dem Unglück hörte man laute Hilferufe und verzweifelte Schreie aus den dicht beſetzten Koupres. Die Arbeiter und alle Bahn⸗ beamten bemühten ſich ſofort den Verletzten zu Hilſe zu eilen. Schon nach wenigen Minuten konnte feſtgeſtellt werden, daß 9 Perſonen getötet waren. Die Leichen, die zumteil entſetzlich v e x ſt ü m⸗ melt waren, wurden vorläufig im Warteſaal 2. Klaſſe aufgebahrt. Die Namen der Totes konnten bisher noch nicht feſtgeſtellt werden. Die Zahl der Verletzten iſt ſehr groß, 14 Perſonen ſind ſchwer und 16 Reiſende leichter verletzt. Die Schwerverwundeten wurden ſofort in das Müllheimer Hoſpital und in das Garniſon⸗Lazarett trans⸗ portiert. Sie haben meiſt ſchwere Brüche und innere Verletzungen erlitten. Die Leichtverletzten wurden vorläufig in dem Wartezimmer des Bahnhofs untergebracht und dort von der Müllheimer Sanitäts⸗ Kolonne, der Feuerwehr und einer Militärſanitätskolonne, die ſehr raſch zur Stelle waren, in Behandlung genommen. Auch die Müll⸗ heimer Aerzte und die Mediziner aus den benachbarten Orten ſtellten ſich ſchnell ein. Die Aufregung in Müllheim iſt ſehr groß. Die Zu⸗ gangsſtraßen zum Bahnhof ſind dicht mit Menſchen beſetzt. Eine Viertelſtunde nach der Kataſtrophe traf von Baſel der Hilfszug mit Aexzten und Hilfsperſonal ein. Die Aufräumungsarbeiten ſind in vollem Gange. Der geſamte Verkehr hat eine völlige Unterbrechung erlitten, wird aber durch Umſteigen aufrecht erhalten. Authtrag zum lokalen Teil. * In den Süddeutſchen Kabelwerken waren Differenzen mit den Arbeitern ausgebrochen. Die Urſache bildeten Lohnforderungen der im Taglohn angeſtellten Arbeiter, die etwa der geſamten Arbeiterzahl ausmachen, während die anderen 4s in Akkord be⸗ ſchäftigt ſind. Die Akkordarbeiter erklärten ſich im Verlaufe der Differenzen mit den Taglöhnern ſolidariſch. Die Verhandlungen zwiſchen der Direktion und den Vertretern der Arbeiter haben jedoch heute zu einer vollſtändigen Einigung geführt, ſodaß mor⸗ gen die Arbeit in vollem Umfange wieder aufgenommen wird. Von Tag zu Tag. — Im Streite erſtochen. Fulda, 17. Juli Der Bauer Joſef Brahler in Oberlimbach erſtach geſtern den Schreiner Möller nach einem Wirtshausſtreit auf der Straße. — Einbruchin ein Juweliergeſchäft. Ber⸗ lin, 17. Juli. In der vergangenen Nacht wurden in der Potsdamerſtraße in dem Juweliergeſchäft von Wingberg durch einen Einbruch Juwelen im Werte von 20 000 M. geſtohlen. — Mordaus Eiferſucht. Offenbach, 17. Juli. Heute Nacht erſtach der 28 Jahre alte Adam Bruder ſeine 20jährige Geliebte Eliſe Auguſte Hardt von hier. Der Tat war eine Eiferſuchtsſzene vorausgegangen. Bruder unterhielt mit der Erſtochenen ſeit 5 Jahren ein Liebesverhältnis, dem bereits zwei Kinder entſproſſen. — Eine übel verlaufene Tanzunterhal⸗ tung. Prag, 17. Juli. Nach der Bohemia kam es am Sonntag in Hoſtiwitz bei einer Tanzunterhaltung zu einem heftigen Zuſammenſtoß zwiſchen Arbeitswilligen und Streiken⸗ den der Schraubenfabrik Stamiek u. Pomai. Dabei wurden eine große Anzahl Perſonen verletzt, darunter 3 ſchwer. Von der Gendarmerie wurden 16 Verhaftungen vorgenommen. — Automobil⸗Unglück. Köln, 17. Juli. Auf einem Automobilausflug, den ein Chauffeur ohne Wiſſen des r—4 einen Straßengraben und überſchlug ſich. Ein mitfahrender Bergmann wurde getötet, ein Dienſtmädchen lebensgefährlich verletzt. Das Automobil wurde zertrümmert. Der Chauffeur wurde verhaftet. Letzte Nachrichten und Telegramme. Berlin, 17. Juli. Geſtern wurde das bedeutendſte Rennen der Reichshauptſtadt im Werte von 74000 Mark auf der Grunewald. rennbahn gelaufen. Den Sieg errang Ernſt Hohenlohe⸗ Oehringens„Joe Wind“. 2— * Wien, 17. Juli. Der Kaiſer iſt mit Unterbrechung des Iſchler Sommeraufenthaltes hier eingetroffen, um morgen die feierliche Eröffnung des Reichsrates vorzunehmen. Eines Mädchens wegen. *Frankfurt a.., 17. Juli. In der neuen Mainzer Straße geriet heute ein 17jähriger Bäckerburſche mit einem Kollegen eines Mädchens wegen in Streit, in deſſen Verlauf er auf denſelben einſchlug und dann mit einem Meſſer in der Hand davonlief. Einige Paſſanten verfolgten ihn mit dem 1755 Haltet ihn. Der 17jährige Mechaniker Martin Stock aus der Schweizerſtraße wollte den Flüchtigen aufhalten. Dieſer ſtach den Mechaniker dabei in die Bauchgegend, ſodaß dieſer blut⸗ überſtrömt zuſammenbrach. Auch der hier auf der Durchreiſe befindliche Bahnbeamte Joſef Böhmer aus Gelſenkirchen, der denſelben ebenfalls feſthalten wollte, erhielt von dem Bäcker⸗ Burſchen zwei Stiche in die Herzgegend. Dieſer flüchtete darauf in ein Haus. Es gelang, ihn feſtzunehmen⸗ Ein Rundflug durch Süddeutſchland. 4 *München, 17. Juli. Zwiſchen dem Bayeriſchen ero klub in München und dem Frankfurter Verein für Luftſchifffahrt ſind Unterhandlungen eingeleitet, einen gemeinſamen Rundflug durch Süddeutſchland im nächſten Frühjahr zu veranſtalten. Als Zielorte ſind vorerſt Beſitzers von Hagen aus unternahm, fuhr das Automobil in München, Nürnberg, Stuttgart und Frankfurt in Ausſcht genommen. 1—— +. Mannheim, 17. Juli. Weneral⸗Unzeiger. Abendblatt. 5. Seite. Landwirtſchaft. 55*Die Maul⸗ und Klauenſeuche iſt im hieſigen Schlacht⸗ und Biehhof heute vormittag ausgebrochen. Volkswirtschalt. Der Kampf gegen die Zucketſhops. Vom Zentralverband des Deutſchen Bank⸗ und Bankierge⸗ werbes E..) zu Berlin, Dorotheenſtraße 4, wird uns geſchrie⸗ ben: Die aufklärende Tätigkeit unſeres Verbandes hat den ſicht⸗ baren Erfolg gehabt, daß das deutſche Publikum den verlockenden Offerten in⸗ und ausländiſcher Bucketſhops weſentlich mißtraui⸗ ſcher gegenübertritt als dies früher der Fall war. Gleichwohl haben einige zweifelhafte engliſche und franzöſiſche Firmen die Hoffnung, leichtgläubige deutſche Kapitaliſten als Kunden zu ge⸗ winnen, nicht aufgegeben. Den vielgenannten Londoner Brucketſ⸗ hopfirmen von Brown Saville u. Brother, Fenton Dale u. Sons, F. C. Gleniſter u. Co. Etd. hat ſich jetzt eine Firma R. A. Brig⸗ ſtock, Son u. Nephew zugeſtellt. Eine von ihr herausge⸗ gebene Broſchüre:„Wie kann man mit Geld Geld verdienen?“ erweckt bei dem unkundigen Leſer die Vorſtellung, daß hier eine große und kapitalkräftige Maklerfirma zu ihm ſpricht, die ein vorzüglich ausgeſtattetes Etabliſſement beſitzt und in verhältnis. mäßig kurzer Zeit enorme Summen an Kunden bezahlt hat. Auf unſere Veranlaſſung wurde in London an Ort und Stelle feſt⸗ geſtellt, daß die Firma, deren Schild vor dem Hauſe nicht ange⸗ bracht iſt, in deſſen oberſten Stockwerk, nahe der Portierswoh⸗ nung, gemeinſam mit einer anderen Firma eine kleine Stube inne hat, in welcher ſich der angebliche rieſenhafte Bankbetrieb Zu vollziehen ſcheint.— Nicht aufgehört haben ferner die Klagen über die Pariſer Bankfirma„Union Centrale“, welche ſich des Finanzorgans„Pariſer Börſen⸗Herold“ als Mittel zur Kunden⸗ werbung bedient. Auch über Benachteiligungen ſeitens deutſcher Firmen gehen dem Centralverbande, wenn auch in weit geringerem Umfange als in den erſten Monaten ſeiner dieſen Gegenſtand betreffenden Tätigkeit, noch gegenwärtig Klagen zu; insbeſondere haben ver⸗ ſchiedene in letzter Zeit eingegangene Beſchwerden Geſchäfte zum Gegenſtande, welche mit der an der Berliner Börſe nicht ver⸗ tretenen Berliner Bankfirma Friedrich Borgmann u. Co. ob⸗ geſchloſſen worden ſind.— Behördlicherſeits iſt dem Centralver⸗ bande in letzter Zeit verſchiedentlich die Erwägung der Frage nahegelegt worden, ob Firmen, deren Geſchäftsbetrieb auf dem bekannten Bucketſhopſyſtem beruht, überhaupt ein Anrecht auf die Bezeichnung„Bankgeſchäft“ haben, und ob, wenn man dieſe Frage übereinſtimmend mit angeſehenen handelsrechtlichen Schrift⸗ ſtellern verneint, nicht gegen alle derartigen„Bankfirmen“ Straf⸗ antrag wegen Vergehens gegen§ 4 des Wettbewerbsgeſetzes zu ſtellen wäre. Der Centralverband und andere Handelsvertre⸗ tungen werden vorausſichtlich in Bälde zu dieſer Frage Stellung nehmen. 5 — 3 Braunkohlenbrikettverkanfsverein G. m. b.., Köln. Die Herſtellung an Braunkohlenbriketts betrug im Juni d. J. 283 824 Tonnen und der Abſatz 227 336 Tonnen. Verglichen Nit den Vormonaten ergibt ſich folgendes Bild: 1910 1911 Arbeitstage Herſtellung Abſatz Arbeitstage Herſtellung Abſfatz Januar 24 279 825 ˙t 284.153 t 25 346 221 t 389 252 ˖ Februar 23 257 309 t 283578 623 305 950 t 336 259 f März 25 282 096 t 237 8356t 26 341316 v 296 983 b April 25 277617 t 257951 b 23 291 117 t 247 988. Mai 23 248 162 t 239 681 6 26 331064 bt 280019 t Juni 25 268 262 t 2127836t 28 283 824 t 227 386 b **. 5 Koukursverfahren. Ueber das Vermögen des Kolonialwarenhändlers Heinrich Knühl in Waldhof wurde das Konkursverfahren eröffnet. Zum Konkursverwalter wurde ernannt Herr Rechtsanwalt Dr. Stoll in Mannheim..⸗T. 10. Auguſt;.⸗T. 7. September. n. Mannheimer Produktenbörſe. Unter dem Einfluß der von den amerikaniſchen Börſen in der letzten Woche gemeldeten ſtarken Preisrückgängen, nahm der heutige hieſige Markt einen ruhigen Verlauf und es kamen nur mäßige Umſätze zuſtande. Allent⸗ halben wurde Zurückhaltung beobachtet, zumal auch der Mehl⸗ abſatz nicht befriedigt. An Braugerſte wurden heute erſt⸗ mals Muſter von neuer Gerſte aus der Waldſee⸗Gegend (Pfalz) gezeigt. Die neue Ware iſt von ſchöner, heller Farbe, groß im Korn und gut ausgereift. Irgend eine Preisbaſis wurde heute noch nicht geſchaffen. In Hafer und Mais war die Stimmung ruhig bei behaupteten Preiſen. Die Notierungen 5 im hieſigen offiziellen Kursblatt wurden, ii gegenüber den No⸗ tierungen vom letzten Donnerstag, für Weizen teilweife um 0,25 M. per 100 Kilogramm bahnfrei Mannheim ermäßigt. Roggen erfuhr eine Preisermäßigung um 0,10—0,15 M. per 100 Kilo⸗ gramm. Für Weizenmehl wurden die Preiſe um 0,50 M. per 100 Kilogramm frei Waggon Maunheim herabgeſetzt. Vom Ausland werden angeboten die Tonne gegen Kaſſa, eif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Baſſia⸗Blanca oder Barletka⸗Ruſſo 79 Kg. per Juli⸗Auguſt M. 151.——151.50, dito ungariſche Ausſaat 79 Kg. per Santa Je 80 Kg. per Julf⸗Auguſt M. 151—151.50, dito ungariſche Juli⸗Aug. 152—152.50, Nedwinter ver Juli⸗Aug. M. 148.50—110, Hart⸗ winter per Septemder Mk.—.—, Ulka 9 Pud 30⸗35 prompt M. 149.— Jis 149.50, Ulka 10 Pud M. 151.——151.50, Aima 10 Pud 5⸗10 ſchwimm. M. 155.50—156.—, Rumänier 78⸗79 Kg. ver Jull⸗Auguſt M. 150.— bis 150.50, dito 3% blaufrei prompt M.—.—, Rumänier 79—80 Kg. 3 Prozent blauftei M.—.—, dito per Juli⸗Auguſt M. 149.——149.50 Roggen ruſſiſcher 9 Pud 10⸗15 per prompt M. 114.——114.50, dito 9 Pud 20⸗25 per prompi Mk. 116.——1 16.50, dito 9 Pud 30⸗35 per prompt 117.——117.50, norddeutſcher 7172 Kg. per Mai Mark 116.—116 50. Gerſte ruſſiſche 59—60 Kg. ver prompt Mk. 120.——121.—, dito 58259 Kg. per prompt Mark 119.——120.—, rumäniſche 59⸗60 Kg. per Juni⸗Juli Mark 121.——122:—:: Maſis Laplata gelb rye terms ſchwimmend Mark—.—.—.—: Muai⸗Juni Mark—.— Donau Galatz Fornanjian Mai Mk. 114.—114.50, Odeſſa per prompt Mk. 113—118 50 Noporiſſik weit der 3 prompt Mark—.—, Mixed per Mai Mark 112.——112.50. prompt. 112 50—113—, dilo 4748 Kg. prompt Mk. 113.50—114, Donau 46⸗47 ber April Rark. dito 50⸗51 Kg. Juni⸗Juli ek. 116.50 117.—. La Plata neue Ernte 48⸗49 per Juni⸗Juli M. 112.50 bis 113.— Rheiniſche Metallwaren⸗ und Maſchinenfabrik in Düſſel⸗ dorf. Auf eine Anfrage, wodurch es ſich erkläre, daß die Stamm⸗ aktien der Rheiniſchen Metallwaren⸗ und Maſchinenfabrik in Düſſeldorf einen höhern Kurs haben als die Vorzugsaktien, hat die Direktion dem Frageſteller folgenden Beſcheid erteilt: „Es ſcheint von irgendeiner Seite ein ſpezielles Intereſſe für unſere Stammaktien vorzuliegen und müſſen von dieſer Seite Kaufordres an die Börſe gelangen. Bekanntlich Aunlere Vorzugsaktien mit einer Vorzugsdividende von 6 Hafei ruſſ. 46⸗47 Kg. Bleichröder, die Direktion der Diskontogeſellſchaft und die Ber⸗ Prozent bedacht, ſo daß die Stammaktien erſt eine Dividende er⸗ halten können, nachdem dieſe 6 Prozent nachgezahlt ſein werden.“ Deutſche Magneta⸗A.⸗G. in Köln. Im Jahr 1910 erbrachten Miet⸗ und Lizenzeinnahmen 110 280 M.(i. V. 110 372.) und der Warengewinn 28 938 M.(28 856.), während die Unkoſten einſchließlich der auch diesmal nicht geſondert ausgewieſenen Ab⸗ ſchreibungen 189 132 M.(138 516.) erſorderten. Es verblieb ein Reingewinn von 86 M.(212.) wodurch ſich der Gewinn⸗ vortrag auf 1814 M. erhöht. Das Alkienkapital beträgt 400 000 M. Nach dem Geſchäftsbericht war der Geſchäftsgang unter Be⸗ rückſichtigung der allgemeinen Lage beſriedigend. Wenn die un⸗ günſtigen Preisverhältniſſe im Uhrengeſchäft auch weiter be⸗ ſtonden und der Wettbewerb ſich ſogar noch mehr verſchärft, ſo habe die Geſellſchaft immerhin ſchon überall beſſere Ergebniſſe erzielen können. Wenn trotzdem das Geſamtergebnis noch nicht zur Ausſchüttung einer Dividende ausreiche, ſo liege das daran, daß noch große Anforderungen an die Geſellſchaft geſtellt würden. Telegraphiſche Handelsberichte. Deutſcher Reichsbant⸗Ausweis vom 15. Juli 1911. (Aill. Mik.) gegen die Aktiva: Worwoche, Metall⸗Beſtand.. 1106 30 900— 43 627 000 Darunter Gold.. 3888 999 000 + 41 178 000 Reichs⸗Kafſen⸗Scheine)8 751000— 251“ 000 Noten anderer Bankbn 31793 000 8812 000 Wochſelbetand 1010 838 000— 152 401 000 Lomdardoarlehen 56482 00 1624 000 Affettenbeſtand 461 980 000— 40 093 09 Sonſtige Attiva. 188 604 000— 22 558 000 Pafſiva: Grundkapital%% unverändert Reſervefonddse 64 814 000 unveränder! Notenaulauf 1632 786 000— 155 483 000 Depoſiten 678 426 000— 4351 000 Sonſlige Paſſinnag 29 282 000 86100⁰ Die deutſche Reichsbank verfügt über ein ſteuerfreie Notenreſerve von Mk. 204 588 000 gegen eine Notenſteuer von Mik. 5 750 000 am 7. Juli 1911 u. gegen eine ſteuerfreie Notenreſerve von Mk. 43 936 000 am 15. Juli 1910. Obligationsanleihen ruſſiſcher Eiſenbahnen. * Petersburg, 17. Juli. Die in den letzten Tagen mit der Moskau⸗Kaſan⸗Eiſenbahngeſellſchaft und der Podoliſchen Eiſenbahn⸗Geſellſchaft geführten Verhandlungen wegen Ueber⸗ nahme der von dieſen Geſellſchaften aufzunehmenden Obligations⸗ anleihe ſind, wie wir vernehmen, zum Abſchluß gelangt. Die Obligationen ſind 4½ prozentig, ſteuerfrei und vom ruſſiſchen Staat garantiert. Die Moskau⸗Kaſaner Eiſenbahn⸗Geſellſchaft emittiert eine Anleihe von M. 54 481 000 gleich Rubel 25 224 703, gleich holländiſche Gulden 32 034 828, gleich Pfd. Sterling 2655 948,15, die Podoliſche Eiſenbahngeſellſchaft eine Anleihe von M. 42 674 000, gleich Rubel 19 753 062, gleich holländiſche Gulden 25 092 312, gleich Pfd. Sterling 2080 357,10. Die Uebernahme erfolgt durch eine deutſch⸗ruſſiſche Handelsgruppe von Bank⸗ häuſern und Banken, der in Berlin Mindelsſohn u. Co. S. liner Handelsgeſellſchaft, in Amſterdam Hope u. Co., Lippmann, Roſenbaum u. Co. angehören. Die ruſſiſchen Teilnehmer an dem Geſchäft ſind die Petersburger internationale Handelsbank, die ruſſiſche Bank für auswärtigen Handel, die Petersburger Discontobank, die Wolga⸗Kama⸗Kommerz⸗Bank, die ruſſiſch⸗ aſiatiſche Bank, die Moskauer Kaufmannſchaft und die Kommerz⸗ bank in Warſchau und die Petersburger Filiale. Die Emiſſion erfolgt demnächſt auf dem Wege öffentlicher Subſkriptioan. Vom Roheiſen⸗Verband. Köln, 12. Juli. Nachdem heute mit der Hoffnungshütte eine Einigung in der Frage der Verlängerung des Roheiſenver⸗ bandes erzielt worden iſt und damit die hauptſächlichſten Differenz⸗ punkte, die der Verlängerung bisher gegenüberſtanden, beſeitigt wurden, werden Mitte dieſer Woche auch die Verhandlungen mit der luxemburgiſch⸗lothringiſchen Hochofen⸗Gruppe in einer gemein⸗ ſamen Sitzung feſtgeſetzt werden. Von beteiligter Seite werden, lt.„Frkft. Ztg.“, die Ausſichten der Hinzuziehung dieſer Gruppe zu dem Verband aufgrund der bisherigen Beratungen als nicht un⸗ günſtig angeſehen. Vom Stahlwerksverband. IBerliu, 17. Juli. Die Firma Gebr. Stumm hat aber⸗ mals beim Stahlwerksverband einen Antrag auf 10prozentige Erhöhung der Beteiligung an Walzdraht und Stabeiſen einge⸗ reicht. Die Begründung wird damit gegeben, daß im Maiverſand die Beteiligungen abermals überſchritten worden ſind. Erport und Import von Amerika. „ Waſhington, 17. Juli. Der Wert der Geſamtausf belief ſich im abgelaufenen Fiskaljahr auf 2049 691000 Dollars, der Wert der Geſamteinfuhr auf 1527 958 000 Dollars. Ein der⸗ artiges Ergebnis iſt bisher in der Geſchichte des Außenhandels der Unionſtaaſen nicht erreicht worden. Telegraphiſche Börſen⸗Verichte. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Fraukfurt a.., 17. Juli. Fondsbörſe. Die Börſe er⸗ öffuete bei ſtillem Geſchäft in feſter Haltung. Am Bankaltienmarkte machten ſich keine beſonderen Veränderungen bemerkbar. Erwähnens⸗ wert ſind Diskonto Kommandit und Dresdner Bank. Bahnen be⸗ haupteten ihr Kursniveau, öſterreichiſche Bahnen vernachläſſigt. Bal⸗ timore aud Ohio ſtill. Prinz Heinrich etwas lebhaft, Orientbahn und South Weſtafrica belebt. Die Schiffahrtsaktien lagen ſtill. Elek⸗ trizitätswerte etwas belobter auf die Nachricht von der Elektriſiexung der Wiener Stadtbahn, welche einen Koſtenaufwand von 120 Mil⸗ lionen aufweiſt. Bevorzugt waren Ediſon und Siemens u. Halske, dagegen Schuckert etwas ſchwächer. Am Laſſamarkte der Dividendou⸗ werte war die Haltung gut behauptet. Von chemiſchen Werten Gold⸗ nud Silberſcheidoanſtalt ſchwächer, Gummi Peter feſter. In Montan⸗ werten waren die Umfätze lebhafl, die Tendenz ſehr feſt. Phönir, Deutſch⸗Lurxemburger bevorzugt. Renten lagen ruhig. Von beimiſchen Anleihen Reichsanleihe und Konſols gefragt. Ruſſiſche Staatsfonds ſtill. Der Ausweis der Reichsbank hinterließ keinen auten Eindruck. Für Montanwerte erhielt ſich gute Meinung bis zum Schluß. Eſch⸗ weiler Bergbau und Gelſenkirchener lebhaſt. An der Nachbörſe war die Tendenz behauptet. Es notlerten: Kredit 20786. Diskonlo Kon mandit 188, Dresdner Bank 157, Staatsbahn 160, Lombarden 25 bis 7, Ballimore and Ohio 108, Phönix 259½ bis 25894, Souih Weſtafrica 17984. * Berlin, 17. Julk. Jondsbörſe. Die B Woche in ausgeſprochen jeſter Haltung, doch erſt belebung hauptſächlich auf den Montanmarkt, die leitenden mit teilweiſen erheblichen Beſſerungen einſesten. Hervorger 1 wuürde die gute Meinung und Declungsbegehr durch Zeltungs⸗ meldungen, wonach mit der Gute Hoffuungs⸗Hütle eine Verſtäu⸗ digung erzielt worben iſt, wodurch der Beſtand des Roheiſenverbandes auf längere Zeit geſichert wäre. Auch eine weitere Erhöhung der bel⸗ uhr örſe eröffugte die neue lte ſich die Geſchäfts⸗ giſchen Eiſenpreiſe ſowie die auch von der ruſſiſchen Regierung zu ermäßigten Zollſätzen bewilligte Einfuhr einer gröneren Menge Roh⸗ 5 5 5 2 eiſen boten für die Kaufluſt am Montanmarkte gute Anregung. Durch größere Steigerungen zeichneten ſich auch Phöuir, Gelſen⸗ kirchener, Deutſch⸗Luxemburger und Rombacher aus. Von den ober⸗ ſchlefiſchen Werten namenklich Oberſchleſiſche Bedarf und Ober⸗ ſchleſiſche Eiſeninduſtrie⸗Aktien begünſtigt. Zu geſteigerten Kurſen kam ſpäter zwar einiges Material heraus, was zu leichten Kurs⸗ bbröckelungen führte, doch erhielt ſich die feſte Grundſtimmung. Auch in Kanada entwickelte ſich auf Londoner Anregung größeres Geſchäft bei leicht anziehenden Kurſen. Hanſa⸗Aktien ſtiogen weiter um 1 Prozent auf günſtige Meldungen über den Geſchäftsgang. Dagegen wurden die anderen Schiffahrtsaktien realiſiert. Elektrizitätswerte konnten ihren Kursſtand gut behaupten, mit Ausnahme von Schuckert, in denen Dividendenſchätzungen von nur 7 Prozent(wie i. .] zu ſtarken Realiſationen Aulaß gaben. Auf den übrigen Markt⸗ gebieten herrſchte dagegen eine ausgeſprochene Geſchäftsſtille, ſo daß es nur zu belangloſen Kursveränderungen kam. Tägliches Geld 2 Prozent etwas mehr gefragt. Bei dem nur auf den erwähnten Marktgebieten lebhaftem Ge⸗ ſchäft behielt die Börſe ihre feſte Grundſtimmung bis zum Schluß bei, die auch durch vereinzelt hervortretende Realtſationen nicht er ſchüttert werden konnte. Der Kaſſamarkt für Induſtriepapiere war ziemlich feſt. * Berlin, 17. Juli. Produktenbörſe. Am Getreidemarkt war das Geſchäft auch zu Beginn der neuen Woche recht ſtill. Weitzen war gut behauptet auf günſtige amerikaniſche Marktberichte hin und höhere Liverpooler Anfangsnotierungen. Dagegen war Roggen vom Inland ſtark angeboten, ſodaß die Preiſe bis 1% verloren. Auch Hafer war bei ſtillem Geſchäft ſchwächer. Mais geſchäftslos. Rübs“ bei mäßigen Umſätzen gut behauptet. Wetter: bedeckt. Mannheimer Effektenbörſe. Vom 17. Juli.(Offizieller Bericht.) Die heutige Börſe zeigte ziemlich feſte Haltung. Höher gefragn waren: Verein Deutſcher Oelfabriken zum Kurſe von 166,50 Prozent, ferner Gutjahr⸗Aktien zu 74 Prozent, Frankfurter Transport zu 2540, Rheiniſche Schuckert⸗Aktien zu 141,25 Prozent und Süd⸗ deutſche Drahtinduſtrie⸗Aktien zu 141 Prozent. Homburger Aktien⸗ Brauerei vormals Meſſerſchmitt⸗Aktien wurden zu 79 Prozent ge⸗ handelt. Aktien, Vauken. Brief Gel Brief Geld Vadiſche Bank—.— 182.— Mannßh. Lagerhaus 97.— 96. Gewrbk. Speyerd0% B—.———Frankona, Rück⸗ und 5 Pfälz. Bank—. 106.— Mitverſ. vorm. Bad. Pfälz Hyp.⸗Bant 195.50 Rück⸗ u. Mitveri.—.— 12 Rhein. Creditbank—.— 139.— Fr. Transp.⸗Unfall u. Rhein: Hyp.⸗Bank—.— 199.— Glas-⸗Verſ.⸗Geſ. Südd. Bank—.— 120.— Bad. Aſſecuranz 2275 Südd. Disc⸗Geſ.—.— 118.50 1 8 8—.— 200 Mannh. Verficherung—.— Shem. Induſtrie. Oberth Verſich⸗Geſ Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—.— 508.— Württ. Transp.⸗Lerſ.—.— 620 Ghem. Fab Goldenog.—.— 350.—. Juduſirie. 5 Nerein dem Fabrſen—.— 10.50.⸗G. f. Seilinduurke 158.— Verein D. Oelfabriken—.— 166,50 Dingler'ſche Mſchfbr.—.— Weſt..⸗W. Stamm 214——.— Emaillw. Maikammer 118.— „% ͤéß Ettlinger Spinnerei—.— Brauereien. 8565 ete 1 Bad. Brauerei 75.— 73—Hüttenb. Spinnerei 55.— Durl. Hof vm. Hagen—— 261.— Heddernh. Kupferwea⸗ 5 Eichbaum⸗Brauere—.— 120.50 Südd. Kabelw. Frkl.—.— 24 Clefbr. Rühl, Worms—.——— Katler Naſchinendau—.— Br. Ganter, Freibg. 103.——.— Nähmfbr. Hatdu Reu—„ Kleinlein, Heidelberg—— 210.— Koſth. Cell.u. Papierf.—. 222, Hombg. Meſſerſchmitt—.— 79.— Mannh. Gum. u. Asb. 160.— 158. Ludwigsh. Aktienbr.—— Maſchinenf. Badenia— —.— 140.— Oberrh. Elektrizität Mannh. Aktienbr. Brauerei Sinner—.— 218.— Br. Schrödl, Heidlbg. 190.——.— „Schwartz, Speyer—.— 128.— — fälz. Müßlenwerke Pf. Nähm. u. Fahrradf, 196 Portl.⸗Zament Hdlbg. 164.50 1 Rh. Schuckert⸗Geſ.—.— 1. „Speyer—.— 89.— ö 5 ic Sede—— 71.500 H. Schlinck u. Cie 238.75 28 Br. Werger, Worms—.— 80.— 1 5 167.— Verein Freib. Ziegeiw. 141.— Pf. Preßh.⸗u. Sprltſb.—.— 187 Trausport Würzmühle Neuſtadt:——— u. Verſicherung. Waldhof—.— 25 B..⸗G. Nhſch. Seett.—.— 74.—Juckerſbr. Waghäuſel 203.— Manuh. Dampfſchl. —.— 59.75 Zuckerfbr. Frankenth.—.— 390. *** Berliner Produktenbörſe. Berlin, 17. Juli.(Telegramm.)(Produktenb5 Preiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 15. Welzen per Juli 213.—213.[Mais per Juli—.— „ Sept. 198 75 198 25 S „ Okt. 195.2519½25„ Olre is 7—— Rüböl per Jult Roggen per Inli 169.—167.25 2 8 „Sept. 167.75166.—„ Deß „Skt. 168.25 166„ 8—.——— Spiritus 70er loco Hafer per Juli 166.50—.— Weizenmehl ooo Roggenmehl „Okt. 165.75—.— Amſterdamer Börſe. Amſterdam, 17. Juli.(Schlußkurſe.) 15. 125 Rüböl loko 43 1 43 ½ Leinöl loko Juli⸗Aug. 41 ½ 41 ½/⸗ Juli 42 Senrnnßß Juli⸗Aug. Rüböl Tend. ſtetig. Sept.⸗Dez. Kaffee uhig. 47— 47— Leinöl Tend. flau Wetter: Bedeckt. Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 17. Juli. Getreidemarkt.(Telegramm.) 17. per 50 Kg per 50 kg eizen dor Okt. 1099— erregt 1106— „„ Apri 1130—— 132 Nosgen zei Olt 9083—— 917— 15„ April———— erregt——— ſteti Hüfer vei Mat—————— 5 7 ki. 702— erregt Mais vei Jult———— 3 „„ 750— erregt 752—— „ 8 980 doh, kavs iugu——— 14 70—— xu Wetter Schön Liverpoolet Vörſe, 21verbogl, 17. Juli.(infangsturſt.) 155 Welzen pei Okt. 687¼ ſtetig Dez. Maßs vet Juli per Sept. 6. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 17. Juli. Rursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. (Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft.) Montag, den 17. Jult 1911. Alles Notizlos. * * Rursblatt der Mannheimer Produktenbörſe vom 17. Juli. Die Nolierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg. bahnfrei hier. Wien, 17. Jult. Nachm..50 Uhr. Kraditaktien Oeſterreichslungarn Bau u. Betr..⸗G. Unionbank Unger. Kredit Wiener Bankverein Länderbant Türt. Loſe Alpine Tabakaktien Nordweſtbahn Holzverkohlung Staatso ahn Lombarden 660.29660 20 Buſchtehrad. B. 1014 1012 1957 1957 Oeſterr. Papierrente 95.90 65.90 ——„ Silberrente 95 90 95.90 629.— 628.—„Goldrente 116 45 116.40 83.—831.— Ungar. Goldrente 111.45 111.30 548.— 548.— Kronenrenie 91.25 91.20 562.—53.—dch. Frantf. viſta 117.46 117.46 251.—351.—]„ Vondon 240,17 240,17 819.—819.[„ Parxis 95— 95. ———, Amſterd. 199.05 198.95 —.——— Iapoleon 19.02 19.02 —.——[Marknoten 117.46 117.46 748.20 749.—[Ultimo⸗Noten 117.47 117.47 120.— 120.—] Tend.: ruhtz. ** Nationalbank Nransfurt.,., 17. Juli. Commandit 188½, Darmſtädter 127.½ Bank⸗ unbd Verficherungs⸗Aktien. Badiſche Bank 131.50 131.75 Berg u. MNetallb. 125.30 125 30 Berl. Handels⸗Geſ. 167% 167.“ Comerf. u. Disk.⸗G. Darnaſtädter Bank Deatſche Bank 126.% 126.7 264.25 26430 Deſterr.⸗Ung Bartl Oeſt. Länderbak „ Kredit⸗Anſtalt Pfälziſche Bank Bfälz. Hyp.⸗Bank Preuß. Hypotheknd. Diutſchaſtat. Bant 145.——eutſche Neichsbk. D. Effekten⸗Bauk 123 20 123,10 Rhermn. Kraditbank Disconto⸗Somm. 188—188.— Rpein. Hyp.⸗B. M. Dresdener Ban! 1573157.75 Schaaffd. Bantver. Eiſenb. Rentbank 177 70177 75/ Südd. Bank Nhm. Frankf. Sop.⸗Zan 213, 213.—] Wiener Baukver. Frkf. Hyp.⸗Ereditv 1268% 126.% 165,50 165 50] Südd. Diskont Zank Ouomane Kreditaktien 207,%½, Diskonko⸗ Weizen, pfälz. 21.25——.—[Hafer, bad. 18.——18.50 „ RMheingauer—.—[Hafer, nordd.—.—.— „ korddeutſcher—.———.—Hafer, ruſſiſchet 1750—18.25 „ ruſſ. Azima 22.——22.25„ La Plata 17.—.— „ ng 21.50—22.— Mais, amer. Mixed—.—— „Krim Azima 23.25—.„ Donau 13.7858—— „ Taganrog 21.50—22.—]„ Oa Plata 16———.— „ Sgaxonsla 22.———.—Kohlreps, d. 27.50—28— „ rumäniſcher 21.75—22.25 Kleeſamen, norbfranz.—— „ am. Winter 21.75——.— 3 5—— „ Manitoba 1——.—„ Luzerne ital.——— „ Walla Walla.—„ Provenc.——— „ Kanſas II—.—.—„Eſparſette 35.——40.— „ Auſtralier—— Igoger Rotklee—— „ La Plata 22.———.— Leinöl mit Faß 90.—.— Kernen, 21.25——.—[Rüböl in Faß 66.—.— Roggen, pfälzei 17.25——Backrüböl 70.—— „ruſſiſcher 17.25—17.50 Fein⸗Sprit La., verſt. 100% 180,80 „kordbeutſcher———.,„ Anberſt. 53.30 „ amerik..—Roh⸗Kart. ſprit verſt. Soſs8 17730 Gerſte, hieſ. 17.50—18.—„„ unverſt. 80/88 55.30 „Pfälzer 17.75—18.75 Alkohol hochgr.,„ 92/04 55.30 Gerſte, ungariſche————.— 15„ 88090 34.30 Ruſſ. Futtergerſte 14.50—.— 95 90 0 1 2 3 4 Veizenmeh!— net 51.— 30.— 28.— 2050 25.— 31.— Roggenmehl Nr. 0) 25.75 1) 22.7/5. Tendenz: Weizen und Roggen ruhig. verändert. Hafer unverändert. Mals behauplet. Mannheim, 17. Juli. Leinſaat 35% Mit Fuülterartikel⸗Rotierungen Kleeheu M..80, Stroh M. 4, Weizen⸗Kleie M. 10.—, get“ Teber M. 12.50. Alles per 100 filo, ***** Berliner Effektenbörſe. Berlin, 17. Juli.(Anfangs⸗Kurſe.) Futtergerſte ziemlich un⸗ Kreditaktien 2079/ 207.—Laurahütte 176.% 176.50 Dise.⸗Kommandit 187.75 187/.¼ Pbönix 257 50 259 Staotsbahn———— Harpener 189.12 189.50 Lombarden 23.½—.— Tend.: feſt. Bochu mer 235 75 238.5/ 5 Berlin 17 Juli. Schlußkurſe.) Wechſel Lendon 20.45 20.455 Reichsbank 143 50 144. Wechſel Paris 80.87 30.90 Ahein. Kreditbank 139 20 139.— 4% Reichsanl. 102.40 102.50 Ruffenbank 158.20 158 50 geſo„ 1909—.——.—Schaaffh. Bankv. 188.40 138.20 35% Neichz anl. 93.80 93.90] Züdd. Disc.⸗G.⸗A. 118.60 118.50 340%„ 1909—.——.—Stkaatsbahn———.— 30% Reichsanleihe 83.80 86 90 Lombarden 285/ 23.J. 4% Gonſols 102 70 102 70] Balttmore u. Ohlo 108.28 108— 80%„ 1909—.——.—Canada Paciſtc 241.75 242.50 3%% 93.90 93.90 Hamburg Packet 137.10 136,40 97 15„ 18909———— Lordd. Llovd 9760 97.10 380% 83.30 83.90“J Aranbg. Bergwksgſ. 378.——.— 4% Bad. v. 1901 100.60 100.50 Bochumer 287.50 237.½ 4%„ 1908/%9————Deutſch⸗gurxembg. 192 ½ 198.50 3„ dono.———.— Dortunuder—— 6%„ 1909/09—.———[Gelſenkirchner 201.— 202½ 37½% Hayern 91.10 91.10] Harpener 189 25 8.¼ 3˙½ Heſſen 91.10 94.—Jaurahütte 176 Ü175 75 30% Heſſen 80.20 80.10 Phönix 257.80 858.80 30.% Sachſen 68.10 83,20 eſteregeln 21270 213— 3½ Japaner 19053 97.90 97.60 Allg. Elektr.⸗Geſ. 27770 278.— 30% Italianer 103.20—.— Anilin 509.— 50870 40% Ruſſ. Anl. 1902 92 20 92.70 Anilin Treplow 409.90 411.— 3% Bagdadbayn 86.70 86 60] Brown Boveri 167.20 136.50 Oeſter. Kreditaktien 207 25 207.—[Chem. Albert 493 50 493 50 Berl. Handels⸗Geſ. 167.50 167 ½ D. Steinzeugwerke 285.50 235 50 Darmſtädtet Bant 127./ 127.½ Elberf. Farben 509 50 507 50 Deuiſch⸗Aſiat. Bank 147.50 145 70Celluloſe Koſtheim 219.— 219.50 Deulſche Bant 264 50 264.50 Rüttgerswerken 196.— 192.50 Dise.⸗Kommandii 184 187,½ Jonwaren Wiesloch 119— 119 50 Drosdner Bant 154.50 157.% Wf. Draht, Laugend, 202.— 204.70 Eſſener Creditanſt. 167.90—.— Zellſtoff Waldhof 257.25 257.30 Privatdiskont 2½%, W. Berlin, 17. Juli.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 207.— 207½[ Staaisbahn—— Disoknto Komm. 187.½ 187.½ Lombarden 28.% 28. Pariſer Vörſe. Paris, 17. Jult. Anfangskurſe. 3% Rente 94.75 94.75 Debeers 465.— 466.— Spanier 93.87 93.90] Eaſtrund 115.— 117.— Dürk. Looſe—.———Goldfteld 122.— 125.— Banque Ottomane 679.——.— Randmines 193.— 194.— Rio Tinto 1747 1750 Tondoner Effektenbörſe. London, 17. Jull.(Telegr.) Anfangskurſe der Gffekienbörſe. Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Tontinenlal-Telegraphen⸗Compagnle. Reichsbankdiskont 4 Prozent. Schlußkurſe. Wechſel. 15. 17 5 Amſterdam kur; 169.25 169.320CTheck Paris 80.925 30.925 Delgien„ 060 80.6160[Paris kur 30.866 80 883 Italien 80.525 80.433 Schweit. Plätze„ 80 923 80.925 Cbeck London 20.455 40.452/ Ben„ 35.125 85.066 London„ 20.425 20,425% Napoleonsd'or 16.30 16.30 5 lang————[Privaddistonto 2% 2% Staatspapiere. A. Deutſche. 15. 17. 18 17 %%% dgulſch. Reichsan 102 75 102 401 Mh. Stadt⸗A. 19ͤs 3„cC(.(„ 1909——.— 385 8 93.70 93.706%„ 1995—— 8 50 5„ 1909——.—B. Ausländkſche⸗ 4„ 33.70 88.75 40 pr. ksnf..⸗Anl. 102.50 102.60 3 do..1909—— 3 5 93.70 93.80 37%„„ 1909—.——.— 3 83 70 83.80 abadlſche St. H. 901 100.30 100.90 „1908/09 101 70 101 40 950 Hd. St.⸗Olabg)ft 101 80 101.85 2 8 l. 94.20 94.20 388 5 10900 51 70h—— 3„„ 1904 91.25 91.20 3„ 1907 9180-— Abahr..BA..1915 10040)/ 98 1918101 75 10. 4 b.... 8180 81.80 8 Pfälg..B. Prlor. 100.60 100.40 9280 92.80 4 Heſſen von 1908 101.15 10,55 3 Heſſen 80.45 80.50 3 Sachſen 83.10 83.20 5 Arg.. Gold⸗A. 1887 5% Chineſen 1898 „„ 1898 102.40 102.40 99.15 96.60 4% Japaner—97.50—— Mexikaner äuß. 88/90 96 95 97.15 3 Merikaner innere 33.50 63.50 Bulgaren 102.20102.35 3% italien. Rentt 103.10 1iſs Oeſt. Silberrene—.— 96 20 15—b Papierren. Oofterr. Goldrente 99.45 99¹4⁰ 2 Vortug. Seris 65 70 65 60 III 67.60 67.50 4½ neue Ruffen 1995 100.45 100.70 4 Ruſſen von 1880—.— 92.90 4 ſpan. ausl. Nente 4 Türlen von 1908 386.60 86.60 „ lif⸗ 92.80 92.80 4 Ung ꝛ. Boldrente 93.80 98 90 4„ Keronenrente 92.55 91.50 Verzinsliche Loſe. 3 Oeſterreichiſche860 178.40 178.60 4 Mh. Stadt⸗A. 1007—.—— Türkiſche 175 90 175.60 Aktien induſtrieller Unternehmuntzen DBad. Zuckerfabrit 205.— 205. Südd. Immobil.⸗Geſ. 8120 84.20 Weyß u. Freytag Gichbaum Manaheim 120.—120 Mh. Aktien⸗Brauerei— Parkakt. Zweibrücken 96 40 96.40 Weltz:. Sonne, Speyer 84.50 84.50 Cementwerk Heidelbg. 163—162— Cementfabr. Karlſtas129.—129. Badiſche Anklinfabri“508,—509 90 Ch. Fabrik Grieshelm 264 75265— Färbwerke Höchſt 550—550— Ver. chem. rabrit Mh. 350 30 35030 Holzverkohlung 294.60394.60 Chem. Werke Albert 492.50 492 50 Sldd. Drahtind. Niz. 141.—141.— Alkumul.⸗Fad. Hagen 284.75 985.50 Ace. Böſe, Berlin Glektr.⸗Geſ. Allgem. 277.—278 75 Lahmeyer 123.20 124.25 Glaktr.⸗Geſ. Schuckert 175—174.% Mheiniſche 141—141.— Sismens& Halske 252.7553.— Gumi Peter 205.50 205.50 Hedd. Ku. u. Südd. Kb. 128.—123.50 Kunſtſeidenfabr. Frkf. 11125111.25 Schlinck u. Eo. Spicharz Lederwerke 80.— 80— Ludwigsh. Walzmüthle 165.—165.— 161.—161.—aAdlerfahrradw. Kleyer 469.50 469 80 Maſchinenfbr. Hilpert 94.50 96.— Maſchtnenfb. Badenig 205. 205.— Dürrkopp 519.75 523.— Maſchinenf. Gritzu⸗ 289.90 287 50 Maſch.„Armatf. lein 144.30 14130 Pf. Rähm. ⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer 195.95 195.60 Röhrenkf. v, Dürr&so—— Schnellpreſſenf. Frkth. 257.— 257.— Ver.deutſcher Oelfabr. 166.—66.80 238.— 238 75 Schuhfabr. Herz, Frkf. 120.— 120.— Sellinduftrie Wolff 127.—127.— 'wollſp. Lamperts un 2 Kammgarn Kaiſersl.—.——.— Zellſtoffabr. Waldhof 258— 250.— Aſchbg. Buntpapfbr. 191.— 191.— „ Maſchpapfbr. 137/.—136.70 Frankenth. Zuckerfb r. 3890. 390.— Pf. Pulverfb. St. Jgb 186.50 136.50 Schraubſpofbr. Kran. 170.— 170.— Ver. Fränk. Schuhfbr. 162.— 161.50 Gold u. Silber S heide⸗ Lederwerk. St. Jugbert 71.50 72.— anſtalt 782.— 779.50 Bergwerksaktien. Bochumer Bergbau 237 50 238 75IHarpaner Jergbau 189.50 189.— Buderus 114.114 20ffaliw. Weſterregelß 212— 21290 Concordia Bergb.⸗GH.—.———Oberſchl. Giſeninduftr. 81.— 81.15 Deutſch. 192.½ 193,50 Eſchweiler Bergw. 180./ 183.50 Friedrichshütte Bergb, 135.50 135.50 Gelſenktr hner 201.— 203. Aktien deutſcher und ausls Südd. Giſenb. G. 124.80 128.70 Hamburger Packet 126.½% 137. Norddeutſcher Lloyd 97 50 97½ Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 159.¼ 160.— Oeſt. Südbahn Lomb. 23 50 28. Ghönte 257.4½% 259.5 Br. Rönigs⸗u. Laurah. 176.25 176.— Gewerkſch. Roßleben ubiſcher Transporkanſtalten. Gotthardbahn Ital. Mittelmeerbahn—— do. Meridionalbahnnn.—.— Baltimors und Obio 108.¾ 108.% Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. delsgeſellſchaft 167.50 Lombarden 23.% —— Ungatr 93 80 Tendenz: Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Nachbörſe. Bochumer 238.50, Kreditaktien 207.7½ Staatsbahn 160.„ Lombarden 23./. Deulſche ZJank 261.50 feſt. „Dresdner Bank 157.25 Hau⸗ Staatsbahn Gelſenkirchen 203.25, Laurahütte 2 154.—1340 207.50 207½ 106.25 105. 195 30 195,80 124.80 125.0 144—144— 139,½20 18 90 200— 199.50 138 20 13820 120.25120 138.¼188 J% 118 50118.00 136—136.— 160.— „Di skonto⸗Commandit 183.%½ Marx& Goldschmidt, Mannheim Fernſprecher: Rr. 36 und 1637 17. Juli 1911. Proviſionsfreil Wir ſind als Selbſtkontrahenten zere aaufer untet Vorbehaltt 8 900 —ET᷑EZvcc* ⁰⁰———————3 ˙ Atlas⸗Lebensverſtcherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen— N. 466 Badtſche Feueryverſicherungs⸗Bank— M. 260 Badiſche Maſchinenfabrik Sebold, Durlach 132— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktten 55— 5„ Vorzugs⸗Aktlen 97— Benz& Co., Rhein. Gasmot., Mannheim,— 182 Bruchfaler Brauerti⸗Geſellſchaft 04 ffr. Hürgerbräu, Ludwigshafen— 234 Chemiſche Fabriken Gerllsheim⸗Heubruch— 136 Compagnie fraucaiſe des Phosphates de POccanie fs.1480— Daimier otoren⸗Geſellſchan, Untertlürkheim— 22⁴, Deutſche Celluloidfabrik Leipzig 272— Deutſche Südſeephosphat.⸗G. 1863fr— Europa, Nückverſ. Berlin WR. 680—— Erſte Oeſterteich. Glanzſtoffabriken— 190 Fahr Gebt.,.⸗Geſ, Pirmaſens— 97 ſelink, Eiſen⸗ und koncegießerei, annheim 5⁵— Forſayth G. m. b. H.— 180 Herrenmühle vorm, Genz. Heldelberg 9⁴— Kühnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal— 108 Lindes Eismaſchinen— 18686 London und Provinctal Electric Theatres Otd. (vollbezahlt.) 23/ ſh.— Maſchinenfabrik, Werry 12¹— Neckarſulmer Fahrradwerke 184— Pacifie Phosphate Shares alte ſhares—.7½ „„ einese 2 5 8. 3% 5 v. 7% preferred„—— Preußiſche Rückverſicherung M. 420— Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft— 1243fe. Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim— 178 Rhein. Metallwarenfabrik Genußſch. M. 220 PM. 210 Rheinmühlesſwerke, Mannheim 140— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Maunheim 106 103 Stahlwerk Mannheim 118 115 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannhein 106— Süddeutſche Kahel, Maunheim, Genußſchein⸗ M. 170 Unionwerke,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen 1614 Unionbrauerei Karlsruhe 545fr Union, Projektionsgeſellſchaft, Frankfurt 2 Bita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim Waggonfabrik Raſtatt Weißenhofterrain.⸗G. Stuttgart denaneucaancur. Geſchüftliches. * Wiedereröffnung des Reſtaurants„Zum Speyerer Brau⸗ haus“(Alter Storchen). Eines der frequentierteſten Lokale der Altſtadt, das Reſtaurant„Zum Speyerer Brauhaus“(Alter Storchen) iſt heute vormittag nach gründlicher Renovation wieder eröffnet worden. Die ausgedehnten Räumlichkeiten, die völlig neu geſtrichen worden ſind, repräſenieren ſich blitzſauber dem Be⸗ ſucher. Auch die Wandgemälde wurden reſtauriert. Sehr nett nimmt ſich das Geſtühl aus, das den modernen roten Anſtrich trägt. Der neue Pächter, Herr Balthaſar Lemmer, ein be⸗ kannter Mannheimer Bürger, der zuletzt den„Hohenſtaufen“ ge⸗ führt hat, bietet die Gewähr dafür, daß das Reſtaurant in einem Stile geführt wird, daß ſich in ihm der Beamte, Kaufmann, Ge⸗ werbetreibende und Arbeiter wohlfühlt. Zudem ſorgt ſchon der füffige Stoff des Speyerer Brauhauſes für eine gute Frequenz, —̃—.——————— Verautwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunſt und Feuilleton: Julius Witte; für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: J..: Frauz Kircher. für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher, Joos. G. m. b. O. für den Juſeratenteil und Geſchöitliches: Fritz Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchbruckerei. Direktor: Erun Müller. 2/ Conſols 781 79— Moddersfontein 12/8 12% i Nadsanleihe 820% 82 ½% Premier 4e% Frl. Hyp.⸗Pfdb. 96.90 99.804%e Pr. Pfob. unk. o9 98 70 98.70 4 Argentinter 89— 80% Rand mines 7½%%½ 4fF. K. B. Pfdbr. 10 99.90 99 904%„„„12 99.— 99.— 05 99.90 99.9/4 0 99 e, eeee e e h 5: g Japo— 16 Pf. 6 Lager in 8 Mexikaner—— Baltimore 1I12/ 106— 34½%%„ eine eeee rosses S 4 Spanier„1 92— Chikago Milwauler 1300 120%/ 9205% Pr. Bod.⸗Fr, 5 40 1 55 4% Preuß. Pfandh.⸗ 25 Ottomand ank 177—— Denvers com. 297% 2976 4% Etr. Bd. Pfd. vho Bank unk. 1919 100. 100.— 3 Eue tun 8 Or 8 e keeee,, ee a4n lee 95 Angeonda r ru pref, 62 2 unk. Hyp.⸗Pfdbr. Emiſ. Mio Ti 6 5 69¼ 5„ brd. 30 7 30˙% 1%„ Pfdbr.v01 S0u.5 1 unkündb. 20 100 20 100,20 ftür elektrisches Lieht. 7275 Central Mining 15 12 8 5 unk. 10 100.80 100,%%,„„ 1 6550 800 Neuanfertigung nach Spezial-Entwürfen. 3 31— duri Kan 3777 05 5 9„ 0 4 9 83588 115 180% Oaleels 557 467% 99.50 99•50 1590 8020——— Aenderung von Gasbefeuchtungskörpern sta, für eſfekctr. Lioht. Geuuld 10 116 288 1285 80.80 89.80 Pr ufnbr.⸗Bk.⸗ Stilgerechte, saubere, soſide Ausfüprung garantfert. 1 1 nion com. 65 1 7 89 g. 94 ·8 39.80 1„ e e 5 — 85 70 80 810% 81¼ 41 Alb 8 89.80 89.8ʃ 40% 9db. S. B. Uib. 0g 190 5 Aufarbeiten von Broncewaren ſeder Art. Jagersſo n 10— end. ſt ill.. 5 Om. 40½ 1007—.30 90 30 Wiener Börſe.„% e ee,, e e de Stotz& Qie. 98 8„* 7 Wien, 17, Juli. Vorm. 10 Uor„/ Elektr.-Ges. m. b. H. Krodilaktien 661.— 660.—Oeſt. 92.20 92.20.%6 91.— 61.— 585 90.— 89 80 0 4, 8/9 Telephon 662, 980 u. 2032 Länderbank 532.70 583.70„ Papierrente 95.90 95.95 3% Pr. Hyp..⸗B.1829 120.— 120.-P 1„ 914 89.80.80 8 Wiener Bankverein 547.—547.50„ Siüderrente 95.69 95.904 5 8 Nb-.78. G. O 530 01.30 Haupt-Vertretung der Osram-Lampe. Staatsbahn 747.20 748,.20 Ung r. Goldrente 111.4 111.55 4½„„„„39.30 89, 50%%e Pf.. Fr.SB.— 25 Lombarden 120.20 119.70½%„ Kronenrente 91.25 91.25 4„„„ b48 99.20 99.20 4½, 8t bttl. g...——- 8 Marknoten 117.46 117.43/ Alpine Montan 819.—821.50 4„„„ 044 99.25 09.25 Wechſel Paris 95.— 95.—] Tend.: feſt. 4„„„ 99.50 99.50 Raang. Verſ-.⸗U. 880— 880.— 82 — 88SSSl 77 8% Mannheim, den 17. Juli 1911 General-⸗ Inzeiger.(Abendblatt.)] 7. Seite. Veumghn. Welianntmachung. Die Vefänpfung der Schuakenplage Lien ſtelle für Unbe⸗ mittelte betr. Die unentgeltliche Rechtsaus⸗ kunftſtelle für Unbemittelte iſt in der Zeit vom 14. Juli bis 7. Aug. geſchloſſen. Die nächſte Sprechſtunde ſindet Freitag, den 11. Auguſt 6— 8 Uhr wie üblich, im Saal 11 des alten Rathaus ſtatt. 1371 Mannheim, 13. Juli 1911. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter Belanntmachung. Am Freitag, 21. Juli, vormittags 9 Uhr begin⸗ nend, verſteigern wir im Rat⸗ haus, Zimmer 39, das Erträg⸗ nis der Apfelbäume— Wirk⸗ ſchafts⸗ und insbeſondere als Gelee⸗Obſt— auf dem Rhein⸗ damm öffentlich und losweiſe an den Meiſtbietenden. 1372 Mannheim, 13. Juli 1911. Städt. Tiefbauamt. Vergebung von Ent⸗ wäſſerungsarbeiten. Nr. 10978. Die Aus⸗ führung der Entwäſſer⸗ ungsanlage des Hauſes Werftſtraße 3 ſoll öffentlich vergeben werden. Die Verdingungsunterlagen liegen in der Kanzlei des Tief⸗ bauamtes zur Einſicht auf. Angebotsformulare ohne Planbeilagen können von dort bezogen werden. Angebote ſind portofrei, verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift verſehen, ſpäteſtens bis zum Montag, 31. Juli 1911 vormittags 11 uhr beim Tiefbanamt einzuliefern, woſelbſt die Eröffnung der eingelaufenen Angebote in Gegenwart der etwa erſchie⸗ neuen Bieter ſtattfinden wird. Nach der Eröffnung der Verdingungsverhandlung ein⸗ gehende Angebote werden nicht mehr angenommen. 1873 Die Zuſchlagsfriſt beträgt 6 Wochen. Mannheim, 15. Juli 1911. Städt. Tiefbauamt. K. B. Skaatseiſenbahnen. (Pfälzer Netz). Die im 1. Verteljahr 1911 gefundenen und nicht abge⸗ holten Gegenſtände werden Donnerstag und Freitag, den 20. und 21. Juli 1911, jeweils 8 Uhr vormittags beginnend, in Ludwigshafen im Fundbureau neben der Eilgutabſertigung in der Jäger⸗ ſtraße öffentlich gegen Bar⸗ zahlung verſteigert. 16943 Ludwigshafen a. Rh., den 15. Juli 1911. 52 für die Krankenanſtalt etr· Das Allgemeine Krankenhaus hier hat einen unge⸗ fähren Bedarf für 1. VIII. 1911½2 von: ca 60,000 m, Compreſſen Gaze 95/100 em breit in Stücken à 40 m. „ 10,000 m Binden 95/100 m„ in Rollen à 240 m und Stücken à 40„ „ 4000 m Cambric 120 e in Rollen zu 200„ und 240„ „ 4000 m Calico 110 Sm n 5 700 m Verbandswatte in Paketen à 1 Kgr. 7 400 Tafeln gewöhnliche Watte 75/130 em groß und ca 360 gr. ſchwer 120 m Ia ſchwarzer Gummiſtoff 25 600 k Ia Zellſtoffwatte in 4 k Pakelen und glatten Lagen. Die Lieferung ſoll im Submiſſionsverfahren vergeben werden. Angebote hierauf wollen mit der Aufſchrift, Liefe⸗ rung von Verbandmaterialien für die Kranken⸗ anſtalt verſeben, bis 1368 Mittwoch, den 2. Auguſt 1911 nachmittags 4 Uhr auf dem Bureau der Krankenhausverwaltung eingereicht werden. Die Muſter der zu liefernden Stoffe lönnen inzwiſchen jeweils täglich nachmittags zwiſchen 3 und 5 Uhr auf vorgenanntem Bureau eingeſehen werden. Wir machen darauf auimerkſam, daß von den einzel⸗ nen Artikeln berw. Stoffen je 2 Muſter und zwar bei ſolchen, bei denen das Längenmaß in Betracht kommt, in der Größe von 30 em. durch die Breite einzu⸗ reichen ſind. Muſter und Offertbriefe ſind getrennt von ein⸗ ander zu halten. Die erſteren ſind mit fortlaufenden Nummern, die mit jenen des Briefes übereinſtimmen müſſeu zu verſehen. Der Briefumſchlag, das Paket ſelbſt, noch weniger aber die einzelnen Muſter dürfen mit Fir⸗ menſtempel oder Siegel ebenſowenig der Angabe des Preiſes verſehen ſein.(Die eingereichten Muſter können nicht mehr zurückgegeben werden.) Angebote, die nicht den Vorſchriften unſerer Bedingungen entſprechen, ſind von der Konkurrenz ausgeſchloſſen. Bei gleicher Qualität und Preisangabe behalten wir uns vor, einzelne Artikel geteilt zu vergeben. Die eingereichten Angebote treten erſt nach Umlauf von 14 Tagen vom Eröffnungstermin an gerechnet, uns ge⸗ genüber außer Kraft. Mannheim, den 14. Juli 1911. Krankenhaus⸗Kommiſion, Dr. Finter. Alt⸗Katholiſche Kirchengemeinde. Dounerstag, den 20. l. Mts., abends 8¼ Uhr findet in der Sakriſtei der Schloßkirche eine Gemeinde⸗Verſammlung ſtatt mit der Tagesordnung: Genehmigung des Vertrages zwiſchen Gemeinde und Pfarrer. Die großjährigen, im Beſitze der bürgerlichen Ehrenrechte befindlichen männlichen Mitglieder der Gemeinde werden hier⸗ durch zu vollzähligem Erſcheinen ergebenſt eingeladen. Mannheim, den 16. Juli 1911. 6184⁴ Der Kirchenvorſtand. Parfümerie Otto Hess Tel. 932 en gros— en detail Tel. 932 Schwämme, Kämme, Bürsten noben Teapetemhaus HBHngeilhard. Kgl: Eiſenbahndirektion. Rommunalpolitiſches. * Eine große mittelrheiniſche Aus Koblenz 14. Juli wird berichtet: Der ſeit zwei Jahren erör⸗ terte und ſeit dem 2. November 1910 durch einen Unterausſchuß vorbereitete Plan einer großen elektriſchen Ueberlandzentrale für die Stadt Koblenz und eine Anzahl angrenzender Kreiſe der Re⸗ gierungsbezirke Koblenz und Wiesbaden iſt jetzt auf einem Punkte angelangt, der die Verwirklichung in nächſte Nähe rückt. Bereits haben der Landkreis Koblenz zipielle Zuſtimmung zur Beteiligung an dem Unternehmen erklärt und pon einer Anzahl ſteht dieſe Erklärung in der nächſten Zeit Die Grundzüge der neuen Gründung ſind folgende: Die bevor. 13126 im Sommer betr. Aufgrund des§ 874 P. St. G. B. und der Verordnung des Gr. Miniſteriums des Innern vom 15. Dezember 1910 wird für den Amtsbezirk Mannheim mit Zuſtimmung des Bezirksrates folgende, mit Entſchließung des Großh. oo vom 11. April 1911 für vollziehbar er⸗ ärte 1165⁵ bezirkspolizeiliche Vorſchrift erlaſſen. 8§ 1. Die Grundſtückseigentümer und Grundſtücksbeſitzer(wie Mieter, Pächter, Nießbraucher), ſowie ihre Vertreter ſind verpflichtet: a) Sämtliche im Freien zwecklos umherſtehenden Ge⸗ fäße, in welchen ſich Waſſer zu ſammeln pflegt(Gieß⸗ kannen, Töpfe, Flaſchen, Konſervenbüchſen etc.) zu entfernen oder waſſerfrei zu halten. b) Alle Arten von zweckloſen Flüſſigkeitsanſammlungen zu vermeiden oder zu beſeitigen, insbeſondere nütz⸗ loſe ſtehende Gewäſſer, Tümpel, Druckwaſſer enthal⸗ tende Erdſenkungen zuzuſchütten oder das Waſſer daraus abzuleiten. c) Waſſerbehälter, Pfuhl⸗ und ähnliche Gruben, entweder völlig dicht zu ſchließen oder wöchentlich zu entleeren oder in den Monaten April bis September allmonat⸗ lich mindeſtens 1 mal mit einem zur Vertilgung der Schnakenlarven geeigneten Mittel(Saprol, Petroleum u. ſ..) zu übergießen. Stehende Gewäſſer(Teiche, Baſſins, Gräben u. dergl.) in denen ſich keine Fiſche befinden, in den genannten Monaten monatlich mindeſteus 1 mal mit Saprol, Venol, Petroleum zu zügergießen. Venol, d 8 2. Die Gemeinden werden ſich von der richtigen Aus⸗ führung der vorgeſchriebenen Maßnahmen durch beſonders dafür beſtellte Perſonen vergewiſſern; das Begießen mit Saprol ſelbſt auszuführen. §3. Ergibt ſich bei der Nachſchau, daß die Verpflichtungen nicht, oder nur ungenügend erfüllt wurden, ſo werden die Gemeinden die erforderlichen Maßnahmen auf Koſten der Verpflichteten durchführen. § 4. Den mit der Ueberwachung und dem Vollzug der vor⸗ geſchriebenen Maßnahmen betrauten Perſonen iſt, ſofern ſie ſich genügend ausweiſen, das Betreten der Grundſtücke haben ſie die Grundſtücksbeſitzer oder deren Stellvertreter in Kenntnis zu ſetzen. zur Erfüllung ihrer Aufgabe bei Tage jederzeit zu geſtatten. Bevor ſie jedoch irgend welche Maßnahmen vornehmen, 8 5 Weitere Anordnungen können durch das Großh. Be⸗ zirksamt getroffen werden, insbeſondere kann die Anwen⸗ dung eines als beſonders wirkſam erprobten Vertilgungs⸗ mittels(§ 1c und d) angeordnet werden. § 6. Zuwiderhandlungen werden gemäߧ 87a P. Str. G. B. bis zu 60 oder mit Haft bis zu 14 Tagen be⸗ traft. „Mannheim, den 15. April 1911. Großh. Bezirksamt III: gez.: Dr. Sauter. Nr. 18803 J. Vorſtehende bezirkspolizeiliche bringen wir zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, den 8. Mai 1911. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Vorſchrift Klemann. ſie ſind berechtigt, , 1 Planken. Hannbelm eeee Solid. Fräulein ſucht möbl. Zimmer Nähe der Poſt. Off. mit Preis unter 1472 an D. Frenz. Mannheim. 16942 Vermischtes Derjenige blonde Herr mit Strohhut, welcher Sonntag nachm. mit einer Dame im Garten des Waldparkreſtau⸗ raut ſaß und einen vermutlich gefundenen Schlangenring am Finger trug, wird erſucht, da ſelbiger Herr beobachtet und erkannt worden iſt, den Ring unverzüglich in U 1, 13, 2 Tr., abzugeben, widrigenfells ge⸗ richtl. 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Die Bauausführung, zu der ein Kapital von 15—20 Mill. M. erforderlich iſt, ſoll in der Weiſe erfolgen, daß vorausſichtlich das Koblenzer Elektrizitätswerk ent⸗ ſprechend vergrößert, der weiter erforderliche Strom durch Kauf erworben und nötigenfalls ſelbſt hergeſtellt wird. der Betrieb der Stromverſorgungsanlage wird der Rheiniſch⸗Weſt⸗ fäliſchen Elektrizitätsgeſellſchaft und der Geſellſchaft für elektriſche Der Bau und im Rathausſaal abgehalten. Schöner Flügel wird ſehr billig abgegeben. Offert. beliebe man unt. Nr. 61208 an die Exped. ds. Blattes einzuſenden. Breack wenig gefahren, ein⸗ und zwei⸗ ſpännig, wegen Platzmangel preiswert zu verkaufen. Louis Neu, Weinheim. Iu 4 1 Tr., ſch. möbl. Zim. Im. Penſ. z. vm. 3159 3 Tr. gut möbl. P 1 7a Bälkonz. in. Kiav. u. Penſ. event. auch an 2 Herr. zu vermieten. 3443 Kepplerſtr. Id e J. Sr. 7. Schön moͤbl. Zimmer mit oder ohne Penſion billig z. v. 3456 4 Trepp. Nupptegter. 14 br en möbl. ruh. Zimmer an beſſere Dame p. ſof. od. 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Stadt Koblenz, der Landkreis Koblenz, die Kreiſe Neuwied, Alten⸗ kirchen, Montabeaur, Ahrweiler, St. Goar, und etwa noch Mayen, St. Goarshauſen u. a. bilden in Gemeinſchaft mit der Geſellſchaft für elektriſche Unternehmungen in Berlin als Eigentümerin der Koblenzer Straßenbahn und mit dem Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Elek⸗ trizitätswerk in Eſſen eine Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung mit einem Geſellſchaftskapital von 1 bis 2 Millionen Mark, je nach der Zahl der ſich anſchließenden Kreiſe, unter dem Namen Mittel⸗ rheiniſches Elektrizitätswerk G. m. b. H. und dem Sitz in Koblenz zur Verſorgung der Kteiligten Gebiete mit elektriſchem Licht⸗ und letzteres ſolange die Rückbürgſchaft für das Darlehen beſteht. Das neue Unternehmen ſoll den Lichtſtrom zum Höchſtpreis von 40 Pfg. und den Kraftſtrom zu einem ſolchen von 19 Pfg. für die Kilowatt⸗ ſtunde liefern. Bei größeren Abnahmen treten hohe Rabattſätze ein; für die öffentliche Beleuchtung iſt der Satz von 25 Pfg. vor⸗ geſehen. Die Berechnung erfolgt auf der Grundlage eines Ver⸗ brauches von insgeſamt 20 Millionen Kilowattſtunden. Die Koblenzer Straßenbahn geht an das Mittelrheiniſche Elektrizitäts⸗ werk über, bleibt aber ſelbſtändiger Betrieb. Ihre weitere Ausdeh⸗ nung iſt vorgeſehen. Die Gefamtaktien im Betrag von 4 Millionen vor dem Schöffengericht. Gerichtszeitung. * Drei Kirſchbaum⸗Plünderer ſtanden wegen Mundraubs Mit Ruckſäcken im„Familien⸗For⸗ mat“ ausgerüſtet, wanderten die Taglöhner Johann Bran d. Matth. Mutz und Franz Schreiner, alle hier wohnhaft, mit zwei Freundinnen am Samstag vor Pfingſten abends 10 Uhr nach der Bergſtraße, angeblich um eine Maikur zu machen. In Wirklichkeit war es ihnen um das Plündern der Kirſch⸗ bäume zu tun, das ſie denn auch an Kirſchbäumen der Land⸗ Kraftſtrom. Das zur Ausführung des Unternehmens erforderliche Kapital ſoll durch eine Anleihe unter Bürgſchaft der beteiligten Kreiſe und Rückbürgſchaft der beteiligten großinduſtriellen Werke men. werden zum Satz von 150 Prozent alſo für 6 Millionen übernom⸗ Der Stadt Koblenz werden für die Aufgabe ihrer Rechte daran im Voraus 34000 M. jährlich bewilligt; im ganzen berech⸗ wirte Adam Kling und Fath, ſowie der Witwe Triebmacher in den Schriesheimer Weinbergen gründlich beſorgten. Sie riſſen die Aeſte herab und warfen ſie den beiden Freundinnen her⸗ unter. Der Kirſchbaum des Landwirts Kling wurde völlig ver⸗ wüſtet. Es entſtand dem Manne ein Schaden von 30., der etwa von der Preußiſchen Pfandbriefbank oder der Zentral⸗Bo⸗ denkredit⸗Aktiengeſellſchaft in Berlin oder auch der Landesbank der Rheinprovinz entnommen werden. Die Kreiſe bürgen nur für die Koſten der Zentrale der Starkſtrom⸗ und Mittelſpannungsleitung nebſt Transformatorenſtation zu gleichen Teilen und für die in jedem Kreis erforderlichen Koſten des Ausbaues im beſonderen. Die Mehrheit des Geſellſchaftskapitals und die im Aufſichtsrat haben zunächſt bis zur Feſtſtellung der Rentabilität die durch die Bilanzen zweier einander folgender Betriebsjahre erbracht ſein ſoll, die beteiligten induſtriellen Werke in der Weiſe, daß vom Stammkapital die beiden Geſellſchaften von 2 Millionen die Geſell⸗ ſchaften je 550 000 M. übernehmen, vom Reſt die Stadt Koblenz vorweg 5 Prozent und die Kreiſe Neuwied und Altenkirchen zu⸗ ſammen 5 Prozent, der übrigbleibende Teil auf alle Kreiſe gleich⸗ mäßig verteilt wird. Dafür erhalten die induſtriellen Werke vor⸗ läufig ſechs von den elf Aufſichtsratsſtellen, die Stadt Koblenz zwei, die Kreiſe insgeſam? drei. Verzichten beim Rentabilitätsbe⸗ weis die Kreiſe auz die Rückbürgſchaft der Werke, ſo müſſen dieſe Prosent des Stommkapitals zum Parikurs an die Kreiſe ob⸗ nen ſich deren Einnahmen aus der Beteiligung auf rund 49 000 M. Die genaueren Feſtlegungen bleiben den Spezialverträgen nach endgültiger Konſtituierung der G. m. b. H. vorbehalten. Aus dem Grofßherzogtum. )(Tauberbiſchofsheim, 16. Juli. Die Auf⸗ nahmeprüfung am Großh. Vorſeminar beginnt am Mittwoch, den 6. September Vormittags. Anmeldungen ſind bis ſpäteſtens 10. Auguſt beim Vorſtand der Anſtalt einzureichen. )(Tauberbiſchofsheim, 16. Juli. Die Hebamme Thereſe Baumann in Paimar hatte bei der Unwetterkataſtrophe neben ihrem erſparten Geld auch die ihr früher verliehene ſilberne Medaille verloren. Auf ein Bittgeſuch an Großherzogin Witwe Luiſe wurde Frau Baumann nicht nur die Medaille erſetzt, ſondern ſie erhielt auch noch ein Geldgeſchenk beigefügt. )(Triberg, 16. Juli. Im Zinken Klöſterle brannte das Anweſen des Schmiedemeiſters King nieder. Die Bewohner konnten gar nichts retten. Die geſamte Heuernte iſt mit verbrannt. deckte. ſie wahrſcheinlich verſteckt. Witwe Triebmacher ein ſolcher von 15 M. 0 ˖ jedoch die Rechnung ohne den Schriesheimer Flurhüter Sieg⸗ warth gemacht, der am Pfingſtmorgen um 5 Uhr bereits aus den Federn war und die Geſellſchaft auf den Bäumen ent⸗ Mit Hilfe des herbeigerufenen Polizeidieners wurden ſie nach Schriesheim gebracht und dort wurde feſtgeſtellt, daß ſie noch 52 Pfund Kirſchen bei ſich hatten, die anderen hatten Die beiden„Maikurmacherinnen“ haben bereits vom Bezirksamt ihre Strafe erhalten. Brand erhielt vom Schöffengericht eine Haftſtrafe von 5 Tagen und eine Gefängnisſtrafe von 3 Tagen, die beiden anderen 10 beziy 15 M. Geldſtrafe. Ein gleich roher Geſelle iſt der Bangert, der am 7. Mai vor K 1 den ihm begegnenden Leichenträger Später, bloß weil der Mann ein lächelndes Ge⸗ ſicht machte, wider eine Mauer ſchlenkerte, wodurch der Mann eine ſchwere Schulterquetſchung erlitt und jetzt noch daran laboriert. Ueber dieſen Rohling verhängte das Schöffengericht eine Gefängnisſtrafe von 8 Wochen, außerdem ſprach das Ge richt noch Z Tage Haft wegen Ungebühr aus, als der Verur⸗ teilte ſich bei Verkündigung des Urteilsſpruches frech beng Die Diebe hatten Taglöhner Heinrich Wilh. — Der riesige E General⸗AUnzeiger. (Abendblatt.) ee eeee WMannheim, den 17. Juli —— begunt heute Montag den 17. Juli. rfolg meiner Saison- Verkäufe beruht auf den enorm bill igen Preisen bei bekannt besten Qualitàten. 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