Jsbre⸗ liert. ten. nöbl. 4225 nöbl. ſeren 4454 eement: GBadiſche Volkszeitung.) 3 85 8 Pfennig monatlich. 90 Bingerlohn 30 Pig. monatlich, burch die Poß bez. incl. Voſt⸗ gufſchlag M..42 pro Quartal. ESinzel⸗Nummer s Pig- Anabhängige Tageszeitung. Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeigeß Manunheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureaun(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 841 338 Iu ſera te: 8 Dis Colonel⸗Zeile. 28 Pg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Redaktion 37 „duswortige Inſerate 50 in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Narlsruhe. Verlags⸗ 5 reren n Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. ee, 15. Auguſt 1911. Abendblatt.) —Vr. 3˙6 Dienstag, — — Türkiſche Bahnfragen. In Konſtantinopel werden zurzeit wieder alte und neue Bahnfragen diskutiert und verhandelt. Zunächſt verhandelt die Türkei und England über das Endſtück der Bagdadbahn „Bagdad. Basra und wie es ſcheint auch über die mit dieſem Aöſtück eng zuſammenhängende Koweitfrage. Wie die Berhandlungen ſtehen, iſt nicht bekannt. Nach den Meldungen aus Konſtantinopel ſollen ſie recht günſtig ſtehen und ihr baldiges Eude zu erwarten ſein. Die Türkei ſcheint den erſten engliſchen BVofſchlag abgelehnt und ſelbſt einen anderen gemacht zu haben, deß ſich die Engländer in einem zweiten Vorſchlag einigermaßen genähert haben. Ueber den ſachlichen Inhalt beider Vorſchläge iſt iides weder aus London noch aus Konſtantinopel irgend etwas Präziſes verlautbart. WMWenn es nach dieſen Meldungen ſo erſcheinen könnte, als dle es ſich bei dem Endſtück Bagdad-—Basra um eine rein chekürkiſche Angelegenheit, ſo entſpricht das natürlich nicht den Tatſachen. Wie bekannt, gehört auch das Stück Bagdad⸗ Basta zu der deutſchen Bagdadkonzeſſion, deren Inhaber ſich allerdings bereit erklärt haben, unter gewiſſen Be⸗ dingungen und Garantien der Gründung einer neuen Bahngeſell⸗ dieſes Endſtück zuzuſtimmen. Danach kann es ſich bei en Aſch⸗kürkiſchen Verhandlungen nur um Vorbeſprechungen ln, Reſultat die Zuſtimmung der deutſchen Kon⸗ inhaber erhalten muß. Man hat keinen Grund, anzu⸗ nehmen daß das bisher ja noch unbekannte Ruſultat der eng⸗ fſchtürkiſchen Beſprechungen mit den deutſchen Intereſſen in Widerſpruch ſtehen müßte; es iſt aber jedenfalls dafür geſorgt, daß uns auch für dieſen Fall die Handhabe, unſeren Rechten Geltung zu verſchaffen, nicht ſehlt. es ſcheint, macht die engliſche Regierung ihre Zu⸗ ſung zu der von der Türkei geplanten 4 proz. Zollerhöhung Regelung dieſer Bahnfrage abhängig. Dieſer Trumpf iſchen Händen braucht uns nicht ängſtlich zu machen. dpenn auch die Inhaber der deutſchen Bagdadbahnkonzeſſion die ihnen vertragsmäßig als Unterlage der Bagdadbahn⸗ hen verpfändeten Erträge der 4 proz. Zollerhöhung verzichtet um den Widerſtand Englands gegen die Aproz. Zoller⸗ g in der man die Bagdadbahn zu treffen meinte, auszu⸗ Aieß ſo hat doch die deutſche Regierung ebenſo wie die eng⸗ e das Recht, die Zuſtimmung zu der 4 proz. Zollerhöhung, ſie doch nicht gegeben hat, aber gerne geben wird, um die kelle Stärkung der Türkei, die für uns ſehr wünſchenswert A zzu fördern, zurückzuhalten, wenn die deutſchen Rechte irgend⸗ wie berletzt werden. Die Deutſche Diplomatie kann alſo das Reſultat der engliſch⸗türkiſchen Beſprechungen in Ruhe abwarten. RMeleichzeitig mit den engliſchen Verhandlungen verhandelt Nikei mit Frankreich wegen verſchiedener franzöſiſcher Hahnbauten in der europäiſchen Türkei und im nordöſtlichen eingſien. Der Studienvertrag ſcheint bereits abgeſchloſſen zu Wir können nichts dagegen haben, ſondern müſſen ſogar „daß ſich franzöſiſches Kapital ebenſo wie deutſches in Bahnbauten inveſtiert— unter der Vorausſetzung bdaß den Intereſſen und Rechten der deutſchen Unter⸗ Ungen dadurch in keiner Weiſe zu nahe getreten wird. her hat unſere Diplomatie zu wachen. ——— Feuilleton. Das Mekka der Dicken. von Hermann Waldeck. II Marienbad im Auguſt Das Pokerſpiel.— Im Wald und auf der Haide.— Beim Sonper.— Theater⸗ gewitter.— Die Kurfrequenz.— Es regnet.— Mau klatſcht dem Himmel Beifall. Mekka der Dicken iſt auch gleichzeitig das Mekka der Neben der Kur ſpielt das„Poker“, bekanntlich ein iel, das drüben im Lande des Dollars das Licht der kblickte, die Hauptrolle. Die Noten von 100 Kronen, auch die Tauſender, wechſeln gbei, wer weiß wie oft, die Beſitzer. Es iſt eine Art von Wald⸗ cht, welehe dieſes Spiel hervorruft. Man ſpielt nämlich im Wald unter dem Nadel⸗ und Laubdach und min⸗ ſo von Andacht erfüllt, denn irgendwo in einem hauſe die fromme Schar der Beter, welche um das Heil * Le zeele fleht. Früh morgens, der letzte Becher von der Quelle kaum geſchlürft und in fliegender Haſt das Frühſtück verzehrt, giunt die Jagd nach dem Glück und endet erſt am ſpäten Und wenn auch„Kinder jammern, Mütter irren“, um ker familias zu mahnen, daß es Eſſenszeit, der einge⸗ Pokerheld, und das ſind ſie faſt alle, betrachtet die pauſen nur als ein notwendiges Uebel. Er kommt ſchließ⸗ Not gehorchend, nicht dem eigenen Triebe, um ſo ſchnell öglich wieder zur„Arbeit“ zurückzukehren. 1den böhmiſchen Wäldern iſt es, trotz der regenloſen, der tragen ihren grünen S Kann die Sozialdemokratie einen Krieg hindern? In der Beurteilung der Marokkofrage ſind innerhalb der deutſchen Sozialdemokratie, wie hier ſchon wiederholt hervor⸗ gehoben worden iſt, tiefgehende Gegenſäzze hervorge⸗ treten. Heute liegt ein neuer Beweis dafür vor: Eduard Bern. ſtein vertritt öffentlich, noch dazu im„Vorwärts“, in bezug auf die Bedeutung der ſozialdemokratiſchen Maſſenproteſte in der Marokkofrage einen Standpunkt, der dem Aufruf des ſozialdemo⸗ kratiſchen Parteivorſtandes direkt widerſpricht: Der ſozialdemokratiſche Parteivorſtand hat am Mitt⸗ woch im„Vorwärts“ zur Veranſtaltung don Maſſenverſamm⸗ lungen aufgerufen und dabei erklärt: „Gegen den Willen der breiten Volksmaſſen iſt heute kein Krieg mehr möglich.“ Eduard Bernſtein aber ſagt am Sonntag im„Vorwärts“: „Die Sozialdemokratie iſt nirgends imſtande, jed⸗ welchen Krieg ohne Unterſchied zu verhindern.“ Bernſtein hebt hervor, daß„das gute Werk der Brandmar⸗ kung der Kriegshetzerei“, das der Aufruf des Parteivorſtandes plant,„in einem wichtigen Punkt noch der Ergänzung bedarf“. Er ſchreibt: Den Frieden ſchlechthin wird unter Umſtänden der erſte beſte Strauchdieb gutheißen, der einen Raub vollzogen hat und ſich ungeſtört dem Genuß ſeiner Beute hinzugeben wünſcht. Es gibt verſchiedene Arten von Frieden, und wenn die Sozialdemokratie Frieden ſagt, ſo muß ſie auch hinzufügen, wie nach ihren Grundſätzen der poſtulierte Friede beſchaffen ſein ſoll. Wenn z. B. diesmal der Friede dadurch ge⸗ ſichert wird, daß Frankreich Deutſchland gewiſſe Landſtriche im Kongogebiet abtritt und dafür von Deutſchland freie Hand für die Befeſtigung ſeiner Schutzmachtſtellung in Marokko erhält, ſo wäre das zwar ſicher ein kleineres Uebel als ein Krieg, aber es iſt keine Löſung, mit welcher die Sozialdemo⸗ kratie ſich befriedigt erklären kann. In weiteren Artikeln will Bernſtein darlegen, wie er ſich dieſe Löſung denkt. Vorläufig ſetzt er ſich in ſeinem geſtrigen erſten Artikel über„die auswärtige Politik des Deutſchen Reiches und die Sozialdemokratie“ mit ſeinen radikalen Parteigenoſſen auseinander. Er hält ihnen vor: Der Wille, etwas zu erwirken, iſt noch nicht die Kraft, es durchzuſeßzen. Die Sozialdemokratie wirft heute in allen Län⸗ dern ein ſehr ſtarkes Gewicht in die Wagſchale der politiſchen Entſcheidungen, aber noch in keinem Großſtaat der Kulturwelt iſt es ihr gegeben, allein die Schale nach der von ihr beſtimmten Seite hin zum Sinken zu bringen. Sie kann hier mehr und dort weniger dazu beitragen, einen Krieg unpopulär zu machen, ſie iſt aber nirgends imſtande, jedwelchen Krieg ohne Unterſchied zu verhindern. Wir haben z. B. von franzöſiſchen Arbeitervertretern tapfere Worte über die Durch⸗ kreuzung einer von ihrer Regierung ausgehenden Kriegs⸗Er⸗ klärung durch Gegenaktionen der Arbeiter ihres Landes, wie Streik, Sabotage uſw., gehört und zweifeln nicht, daß es in Frankreich eine gute Anzahl von Leuten gibt, welche das Herz haben würden, den tapferen Worten gegebenenfalls die tapfere Tat folgen zu laſſen. Wenn wir uns jedoch erinnern, wie ſchnell in einem Kampf, wie der Eiſenbahnerſtreik von 1910, dem große Teile des nichtſozialiſtiſchen Frankreich unberührt gegen⸗ überſtanden, andere aus Haß gegen die Eiſenbahngeſellſchaften im Stillen ſogar den verhältnismäßig unbedentender Sieg wünſchten, die Anwendung einiger 2— — ſuche revolutionären Widerſtandes auf ein ganz geringfügiges Maß zu reduzieren, dann werden wir uns ſagen, daß auch in Frankreich mit ſeinen revolutionären Ueberlieferungen der gute Wille der ſozialiſtiſchen Arbeiterſchaft Frankreichs noch nicht genügen würde, einen Krieg unmöglich zu machen, der beim übrigen Publikum populär iſt, bezw. ihm als ein Lebensintereſſe der Nation erſcheint. Die Bekämp⸗ fung des Krieges erfordert eben mehr, insbeſondere eine un⸗ ausgeſetzte Kontrolle und Kritik der auswärtigen Politik. Denn auf keinem Gebiet ſind ſelbſt radikal geſinnte Leute mehr in befangen und daher leichter zu käuſchen als auf ieſem. Von ähnlichen Erwägungen iſt offenbar auch der Reichskags⸗ abgeordnete Molkenbuhr ausgegangen, als er vor einigen Wochen in einem oft erwähnten Briefe mahnte, von der Marvokko⸗ frage mit Rückſicht auf die Reichstagswahlen nicht viel zu reden. Der Brief des Abg. Molkenbuhr iſt am Freitag vom Landtagsabg. Ströbel im ſozialdemokratiſchen Wahlverein für Berlin IV verleſen worden. Der„Vorwärts“ ſkizziert den Inhalt des Briefes, der geſchrieben iſt auf eine Anfrage des Internationalen Sozialiſtiſchen Bureaus, ob eine Konferenz zur Stellungnahme in der Marokkofrage einberufen werden ſolle, wie folgt: Den Leitern der deutſchen Politik ſei zwar jede Dummheit zuzutrauen, aber ſie würden nicht ſo weit freie Hand haben, es wegen der kapitaliſtiſchen Intereſſen des Herrn Mannes⸗ mann zum Kriege zu treiben, denn dieſen Intereſſen ſtänden die Intereſſen des franzöſiſchen Minenſyndikates entgegen, an welchen auch deutſche Kapitaliſten, wie Thyſſen und Krupp be⸗ teiligt ſeien. Dieſe würden ſchon dafür ſorgen, daß den Kriegs⸗ treibereien zur rechten Zeit Halt geboten werde. Würde ſich die Partei in der Marokkofrage vorzeitig ſtark engagieren, ſo könnte das den Gegnern erwünſchten Anlaß geben, eine wirk⸗ ſame Wahlparole gegen uns zu ſchmieden, und die Folgen davon wären nicht abzuſehen. Für uns ſei es von Intereſſe, daß die Erörterung der Fragen der inneren Politik nicht durch das Hineintragen der Marokkofrage in den Wahlkampf beeinträchtigt werde. Landtagsabg. Ströbel trat dieſer Anſicht entgegen. erklärte: Die Auffaſſung des Genoſſen Molkenbuhr habe ſich vor Wochen, als die Frage noch nicht ſo aktuell war wie heute, hören laſſen. Aber darin ſei Molkenbuhr im Irrtum, wenn er meine, das Vordrängen der Marokkofrage könnte unſere Wahl⸗ agitation beeinträchſigen. Im Gegenteil. Es könnte nur er⸗ wünſcht ſein, wenn wir Gelegenheit hätten, an der Hand dieſer Angelegenheit dazulegen, wie notwendig die Erfüllung unſerer Forderung ſei: Entſcheidung über Krieg und Frieden durch das Volk oder durch die Volksvertretung. Dieſe Darlegungen beſtätigen wiederum, wie weit innerhalb der ſozialdemokratiſchen Partei die Meinungen in der Beurtei⸗ lung einer ſo wichtigen Frage, wie der heute alle Welt in Auf⸗ regung erbaltenden Marokkofrage, auseinander gehen. Er Der Kampf um Marokko. Dr. Wirth über Marokko. In einer ſtark beſuchten öffentlichen Verſammlung im großen Coloniaſaale zu Köln, in der Anhänger aller bürgerlichen Parteien vertreten waren, ſprach am Sonntag Privat⸗Dozent Dr. Wirth⸗München über Marokko, von wo der Redner erſt chmuck, nur das Geſtrüpp im Unterholz hängt traurig die verdorrten Flügel, und des Waldes Friſche hier in Marienbad, ſonſt einer ſeiner ſchönſten Vorzüge, ſucht man vergebens. Die murmelnden Bäche, die ſonſt zur Som⸗ merszeit ſo luſtig zu Tal ſtürzten, ſind nahezu verſiegt und zum müden Rinnfal geworden; der Nachttau, der dem Monat Auguſt ſo ſehr zu eigen, verſagt vollkommen und der Staub, tapferer Feind, dominiert im Tal und auf den öhen. An geeigneten Stellen hat man in den ausgedehnten Wal⸗ dungen mit Waſſer gefüllte Tonnen aufgeſtellt. Man befürchtet eben Waldbrände, und die wären für Marienbad, deſſen Schmuck der Kranz von Wäldern iſt, gleichbedeutend mit einem Nachlaſſen ſeiner einzigen Induſtrie, jener der Fremden. In den mondainen Hotels geht es am Abend eigenartig intereſſant zu. Was etwas auf ſich hält, erſcheint feſtlich ge⸗ ſchmückt zum Souper. Den Prager Schinken, den man am Morgen im Walde, d. h. in den Waldkaffee s, zwanglos und bequem gekleidet zu ſich nimmt, genießt man am Abend im fürſtlich⸗vörnehmen Speiſeſaal— Decor Rokoko— in Full Dreß. Die zierlichen Schuhe der Damen, die feine Fußbeklei⸗ dung der Herren verſinken dabei in dem molligen Tiefrot der Teppiche und behaglich lehnt man ſich in die Polſter der ſchweren, eichengeſchnitzten Stühle. Trotz Kur werden auch nicht kurgemäße Saiſon⸗Leckerbiſſen nicht verſchmäht und neben ächtem Pilsner wird auch dem prickelnden Sekt tapfer zugeſprochen. Die Damen erſcheinen dekolletiert bis zur Unmöglich⸗ keit. Ihre Erſcheinungen, ihre Roben und die Dekolletage würden auf dem feinſten Hofball Furore machen. Im Haar, am wogenden Buſen, um Hals und Arme, in den Ohren, kurz wo es immer anbringlich, ſchimmert es von edlen Steinen und dem milden Glanz koſtbarer Perlen, und trotz der unge⸗ ſchwächten Kraft der Hitze ſchlingt ſich hier und da ein koſtbarer Hermelin um den üppigen Hals ſeiner pikanten oder intereſſan⸗ ten Trägerin. Das Wetter läßt ſie nicht aus ihrer guten Stim⸗ En Zeit, ummer noch ſchattig und kübl. Die Bäume mung bringen. Wohl macht eiumal ein Gewitter ſeine Auf⸗ wartung, aber kommt es wirklich ſo weit, iſt es ein ſogenannt Theatergewitter. Der Donner rollt, es blitzt vielleicht einigemale, aber der erſehnte Regen bleibt aus und nach fünf Minuten zeigt der unerbittliche Himmel die alte azurne Bläue. Trotzdem wir Mitte Auguſt zählen, zeigt die endloſe, dreifache Kette, die am Morgen zum Brunnen drängt, eher eine Zu⸗ nahme, und wer nicht vorzieht, ſchon früh um Fünfe aus den Federn zu ſteigen, muß ſeinen Becher Kreuzbrunnen mit einer halben Stunde langſamen, ſehr langſamen Schrittes be⸗ zahlen. Wenn die Abenddämmerung hereinbricht, entſteht eine Art von Völkerwanderung nach allen jenen Stätten, wo Speis und Trank zu haben, und wer nicht rechtzeitig dem Zuge ſeines Magens folgt, mag ſehen, wo er einen Tiſch, einen Stuhl auf⸗ treibt, an dem er ſich niederlaſſen und ſeinen Appetit, ſeinen Durſt ſtillen kann. In den Badehäuſern, wo dem Moorbad und den kohlen⸗ ſaueren Bädern gehuldigt wird, geht's bis zur Dunkelheit un⸗ geheuer regſam zu. Um ſein Bad, d. h. die Karte, die dazu berechtigt, muß man ausdauernd und tapfer kämpfen. Die flotten Wiener Fiaker machen trotz der ſcharfen Konkurrenz der Taxautos glänzende Geſchäfte, denn die Hitze zwingt beinahe 5 ſich irgend eines flinken Ein⸗ oder Zweiſpänners zu edienen. der Sehnſucht dem raſchen Zuge der Wolken nach. Es donnert, es blitzt und wahrhaftig, diesmal iſt es kein Theatergewitter. Dicke Tropfen fallen und— ich erzähle kein Märchen, man eill zu den geöffneten Türen und Fenſtern und applaudiert den paar Tropfen himmliſchen Naſſes mit einem Eifer, als wére man eines nie geſehenen Naturſchauſpiels teilhaftig geworden, »Und wenn es auch ein paar Tage regnet“, ringt es ſich mit einem Stoßſeufzer von den Lippen aller.— Das will bei Kurgäſten, die ſonſt doch das ſchöne Wetter gewiſſermaßen als Vorbedingung für die Reiſe ins Bad in Erbpacht nehmen zu müſſen glauben, immerhin etwas bedeuten. eeee kürzlich von einer längeren Studienreiſe zurückgekehrt iſt. Die Soeben verfinſtert ſich der Himmel, alles ſchaut mit rühren⸗ 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt“) Leitung der Verſammlung lag in den Häuden des Vorſitzenden Dr. Ilges vom Alldeutſchen Verband, Ortsgruppe Köln, der ſeiner Freude darüber Ausdruck verlieh, daß die vom Alldeut⸗ ſchen Verband ſeit zehn Jahren aufgeſtellte Forderung, Weſt⸗ Marokko müſſe bei einer Aufteilung des Scherifenreiches deutſch werden, heute Gemeingut faſt des ganzen deutſchen Volkes ge⸗ worden ſei. Wenn aber die Algecirasakte beſtehen bleibe und auch Frankreich kein Land in Marokko erhalte, dann könne ſich Deutſchland mit einer wirtſchaftlichen Intereſſenſphäre beſchei⸗ den. In anderthalbſtündigen Darlegungen verbreitete ſich Dr. Wirth⸗München dann über Land und Leute von Marokko und behielt dabei ſtets die politiſche Seite der Marokkofrage im Auge. Mit verhaltenem Atem ſchaue heute alle Welt nach Aga⸗ dir, wo es ſich darum handele, ob Frankreich allein oder auch Deutſchland einen Gewinnanteil in Marokko davontrage. Nach des Redners begeiſterter Schilderung iſt Marokko von derartigem 5 Erzlagerreichtu m, von ſolcher Fruchtbarkeit in weiten 185 Strichen des Landes, daß ſie mit ihren Rekordleiſtungen ihres⸗ gleichen in der Welt ſuchen. Da Deutſchlands Erzlager auf die Dauer ihrem Ende entgegengehen und auch von Schweden nicht mehr dieſelbe Menge Erz noch viele Jahre bezogen werden kann, hätten deutſche Männer rechtzeitig in Marokko große Erzläger der deutſchen Eiſeninduſtrie geſichert, deren Beſitz für dieſe eine Lebensnotwendigkeit geworden ſei. Ueber die politiſche Seite der Marokkofrage äußerte ſich der Redner dahin, daß heute die Zeit der Anklage gegen die deutſche Regierung ge⸗ kommen ſei, die alle unſere Hoffnungen enttäuſcht habe. Auch v. Kiderlen habe nicht das gehalten, was man von ihm erwar⸗ ten dürfe. Frankreich beanſpruche heute ganz Marokko für ſich allein, und England verlange, daß ohne ſeine Einwilligung keine Veränderung mehr auf dem Erdball eintreten dürfe. Das wage man ungeſtraft heute dem Deutſchen Reiche zu bieten! Wenn es nach der Wilhelmſtraße zu Berlin gehen ſollte, dann dürfte Deutſchland weder einen Fußbreit Landes in Marokko gewinnen, noch ſeine bisherige Intereſſenſphäre behalten. Wenn den Franzoſen der große Wurf im Scherifenreiche gelinge, könne demnächſt Frankreich bei der heutigen Bewohnerzahl von 16 bis 20 Millionen in Marokko annähernd eine Million Ber⸗ herſoldaten dort auf die Beine bringen und ſeine Schlag⸗ fertigkeit damit ſtark erhöhen. Eine ſolche bedeutende Ver⸗ ſchiebung des europäiſchen, ja des Weltgleichgewichts könne 5 Deutſchland nicht dulden, wenn es ſeine Weltmacht⸗ ſtellung nicht einbüßen wolle. Von Kompenſationen, die über⸗ haupt keine wären, dürfe beim heutigen Stande der Marokko⸗ ungelegenheit überhaupt keine Rede mehr ſein. Die Frage ſei leider unſerm Auswärtigen Amt über den Kopf gewachſen. Allein trage aber auch dieſes nicht die Schuld, denn jedes Volk habe die Regierung, die es verdiene. Heute handle es ſich um die Weltſtellung unſeres Vaterlandes, um die Wahrung der deutſchen Ehre. Wie man uns in Frankreich bereits' zu bverhöhnen wage, beweiſe die jüngſte Auslaſſung der„France militaire“ und aus engliſchem Miniſtermunde ſei uns der Ruf eutgegengeſchallt:„Hände weg!“ Die erſte Herausforderung ſet von Frankreich ausgegangen; das müſſe feſtgenagelt bleiben! Heute ſei das Maß voll, es ſei überſchritten. Das ganze deutſche Volk mit geringen Ausnahmen habe eingeſehen, daß es wie bisher nicht weitergehen könne. Der Vorſitzende Dr. Ilges brachte ſodann folgende Ent⸗ 10 zur Verleſung, die einſtimmig angenommen E2 5 —„Die Verſammlung erachtet es als vaterländiſche Pflicht, dagegen Verwahrung zeinzulegen, daß die deutſchen Anſprüche auf Marokko gegen irgendwelche Entſchädigungen im äqua⸗ torialen Afrika aufgegeben werden. Sie iſt der Anſicht, daß durch das Eingreifen Englands die marokkaniſche Angelegenheit zu einer Ehren⸗ und Machtfrage geworden iſt, bei der es ein Zurück nicht geben kann. Die deutſche Staatsverwaltung darf ſich verſichert halten, daß eine wirklich tatkräftige und ſtolze „deutſche Politik auf die begeiſterte Zuſtimmung des deutſchen Volles rechnen kann, das zur Wahrung ſeiner Ehre und zur Sicherung ſeiner Zukunft jedes Opfer willig bringen wird.“ Polftische Aebersſeht. Mannheim, 15. Auguſt 1911. Katholikentag und Zeutrumspartei. Man wie ſehr man auf ultramontaner Seite beſtrebt leichſetzung der Katholikentage mit Zentrumstagen für ä Die Verbindung zwiſchen Katholikentag und Zentrum tritt aber für ein jedes unparteiiſche Urteil ſo oft und ſo ſtark zu Tage, daß man es dem Zentrum eben ſo wenig glaubt, daß es nichts mit den Katholikentagen zu ſchaffen habe, als man ſeinen Verſicherungen Gehör ſchenkt, es ſei keine kon⸗ feſſionelle Partei. An dieſen Zuſammenhang und an ſeine Leug⸗ nuung auf ultramontaner Seite erinnert folgendes kleine Vor⸗ kommnis anläßlich des Mainzer Katholikentages. Zum Präſi⸗ denten des Katholikentags wurde in Mainz der Reichstagsabge⸗ ordnete Graf Friedrich von Galen, ein Neffe des in Mainz be⸗ ſonders gefeierten Biſchofs v. Ketteler, gewählt. Er nahm die Vahl en wie die Kölniſche Zeitung“ Nr. 873 telegraphiſch meldet„als Auszeichnung für den Familienkreis, der dem Biſchof v. Ketteler nahegeſtanden habe, ferner als Ehrung ſeiner Vater⸗ ſtadt Münſter, in der v. Ketteler geboren wurde, auch als Gruß an die Katholiken Oldenburgs, die ihn als ihren Vertreter nach Berlin geſandt hätten, wie auch als Gruß an die Zentrumsfraktion, derer angehöre.“ Von dieſer Annahmeerklärung fehlt in dem Bericht der„Kölniſchen Volks⸗ zeitung“ das— ſagen wir— politiſche Stück, die Bezug⸗ nahme auf die Zentrumspartei. Dieſer Mangel iſt um ſo auffallender, als der Drahtbericht der„Köln. Volkszeitg.“ ſeinem Wortlaut nach umfangreicher iſt als der der„Köln. Ztg.“. Daß das liberale Blatt aus lauter Bosheit dieſe Verbindung zwiſchen Präſidium des Katholikentags und der Zentrumsfraktion erfunden hätte, wird man wohl ſelbſt auf ultramontaner Seite nicht annehmen. Zumal auch die„Augsbur ger Poſt⸗ zeitung“, Nr. 17 den Paſſus nicht unterſchlägt. Alſo bleibt nur übrig zu glauben, daß es der in den„Köln. Volksztg.“ zum Ausdruck kommenden Richtung nicht paßte, Zentrumsfraktion und Katholikentag ſo mit einander verbunden zu ſehen und daß ſie darum die politiſche Note in der Erklärung des Herrn v. Galen unterdrückt hat. Damit werden natürlich die Beziehungen zwiſchen Zentrum und Katholikentag eben ſo wenig aus der Welt geſchafft, als die Zentrumspartei dadurch eine politiſche Partei wird, daß die Kölner Richtung ſie dafür erklärt. Das Roalitionsrrecht der Eiſenbahner. Die außerordentlich ſchweren Wirkungen des Ausſtandes der Londoner Transportarbeiter auf die Lebenshaltung der ge⸗ ſamten Bevölkerung rücken wieder einmal die Bedeutung der Beteiligung des Perſonals der Verkehrsanſtalten an einem Generalſtreik in das rechte Licht. Dieſer Umſtand, ſo ſchreiben die Berliner Politiſchen Nachrichten, verdient jetzt um ſo mehr Beachtung, als ja bei der Anweſenheit der franzöſiſchen Sozialdemokraten in Berlin von ihnen mit der größten Deutlich⸗ keit die Parole des politiſchen Generalſtreiks ausgegeben worden iſt. Man wird daher auch in der Annahme nicht fehl gehen, daß die Ergebniſſe des Londoner Streiks für unſere Sozialdemokraten einen neuen kräftigen Anſporn bilden werden, ihre Propaganda auf das Perſonal unſerer Verkehrseinrichtungen und alſo vor⸗ nehmlich auf das Perſonal unſerer Staatsbahnen auszudehnen. Es liegt nicht nur im dringendſten Intereſſe des Staates ſelbſt, ſondern auch in dem der weiteſten Kreiſe unſerer Bevölkerung, daß es der Eiſenbahnverwaltung, wie bisher, gelingt, ihr Perſonal vor ſozialdemokratiſcher Verſeuchung zu bewahren. Der Miniſter der öffentlichen Arbeiten führt unter dieſem Geſichtspunkte die unter ſeinen Amtsvorgängern erprobte Behandlung des Perſo⸗ nals mit vollem Nachdruck weiter und läßt ſich darin durch ſozial⸗ demokratiſche Angriffe nicht beirren. Ahber es unterliegt keinem Zweifel, daß ihm die Löſung dieſer ſchwierigen Aufgabe weſent⸗ lich erleichtert wird, wenn die öffentliche Meinung ihn dabei in nachdrücklicher Weiſe unterſtützt. In dieſer Hinſicht iſt von den Londoner Vorgängen eine günſtige Wirkung zu erhoffen, denn ſie zeigen in einer auch dem blödeſten Auge deutlich erkenn⸗ baren Weiſe, wie ſchwer die Geſamtheit unter Ausſtänden des Perſonals der Verkehrsanſtalten zu leiden hat. Eignet ſich die bürgerliche Geſellſchaft und die bürgerliche Preſſe aller Rich⸗ tungen dieſe Lehren des großen Ausſtandes an ſo kann davon eine günſtige Wirkung erhofft werden. Deutsches Reich. — Die Iſteinnahme des Reichs an Zöllen, Steuern und Gebühren hat für die Zeit vom 1. April bis zum Ende des Juli 1911 465,9 Millionen Mark betragen. Eine erhebliche Steige⸗ rung gegenüber dem entſprechenden Zeitraum des Vorfahres zeigen vor allem die Zölle. Bei dem Mehrbetrage von 55, Millionen Mark muß man jedoch, wie ſchon bei Gelegenheit der Ueberſicht über den letzten Monat bemerkt worden iſt, berückſichtigen, daß an geſtundeten Zoll⸗ und Steuerbeträgen im laufenden Jahr weniger ausſteht, als im Rechnungsjahr 1910. Der Mehrertrag von 55,7 Millionen gegenüber dem Vorjahr iſt allerdings wohl auch dadurch beeinflußt, daß die Einnahmen in den erſten Monaten des Jahres 1910 unter der Nachwirkung der Voreinfuhr ſtanden. Immerhin darf man den Zuwachs an Einnahmen als ein erfreuliches Zeichen für die Entwicklung der Reichsfinanzen anſehen. An zweiter Stelle ſteht die Branntweinſteuer, welche im laufenden Rechnungsjahr ſchon 23,6 Millionen Mark mehr ergeben hat, als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, und die aller Vorausſicht nach den Anſatz für 1911 bedeutend überſchreiten wird. Auch die Zucker⸗ ſteuer, Brauſteuer, Zündwarenſteuer, Zigarettenſteuer, der Emiſſionsſtempel und die Talonſteuer haben die Ergebniſſe des Vorjahres je um mehrere Millionen Mark überſchritten im beſonderen Grade die Abgabe non Waldſtren und Wahlvnorbereitungen. Bündler und Welfen Arm in Arm. * Aus Northeim, 14. Aug., wird dem Haunov. Courier“ gemeldet: Eine geſtern in Northeim abgehaltene Ver⸗ ſammlung von 150 Vertrauensmännern der welfiſchen Partei hat beſchloſſen, den Zimmermeiſter Kiel in Moringen der erſt vor kurzem als Kandidat des Bundes der Landwirte und der Antiſemiten aufgeſtellt wurde, als Kandidaten der wel⸗ fiſchen Partei aufzuſtellen. Herr Kiel iſt alſo jetzt nicht nur der Kandidat des Bundes der Landwirte, ſondern auch der Kan⸗ didat der Welfen. Als Welfe muß er allerdings firmieren, und. er wird lediglich vom Bunde der Landwirte und der wirtſchaft ⸗ lichen Vereinigung unterſtützt. Nur unter dieſer Bedingung haben dieſe Parteien ſich mit der Neuordnung der Kandidatur einverſtanden erklärt, und Herr Kiel hat trotz Widerſpruchs einiger Grundbeſitzer angenommen. 55 Eine ernſte Mahnung für die Tandwirte. Aus Ladenburg wird uns geſchrieben: 8 ie ſeit ſechs Wochen mit außerordentlicher Hartnägigkei 905 und Trockenheit wird unſerer Landwirtſchaft und beſonders der Viehhaltung empfindliche Schäden zufügen durch Mißernten an Oehmd, Klee, Dick⸗ und Weißrüben, Herbſtgrünfutter und Kartoffeln, wenn nicht noch ſtarke Nieder⸗ ſchläge im Auguſt und September der Not ein Ende machen und die Möglichkeit bieten, durch Ausſaat von Herbſt⸗ und Frühjahrgrünfutter dafür zu ſorgen, daß die Heu⸗ utd Strohvorräte in der Hauptſache für die Winterfütterung reſer⸗ viert bleiben und daß zeitig im Frühſahr, beſonders wenn den junge Klee fehlt und alle Futtervorräte erſchöpft ſind, Grün⸗* futter zur Verfügung ſteht. Der gegenwärtig ſtarke Preisauf⸗ ſchlag bei allen Kraftfuttermitteln bringt den Ernſt der Situation recht deutlich zum Bewußtſein. Heu⸗ und Strohpreiſe, die augenblicklich noch erträglich ſind, werden in der Aufwärts⸗ bewegung baldigſt nachfolgen; es iſt deshalb dringend anzu⸗ raten, den vielfach vorhandenen Bedarf an Rauhfutter in allernächſter Zeit, wenn irgend möglich durch die Konſumvereine, zu decken. Der Genoſſenſchaftsverband konnte bis jetzt den Zentner Heu zu.60 M. liefern. Auch Gemeinden hieſiger Gegend haben zu dieſem Preis Heu bezogen, doch wird derſelbe heute nicht mehr zu halten ſein; in ſpäteren Monaten jedoch dürfte Heuzukauf wegen abnormer Preiſe kaum mehr möglich ſein. Man darf nicht vergeſſen, daß Heu und Stroh überall in dieſem Jahre in beſter Qualität geerntet wurde; mit gutem Heu ließe ſich aber viel teures Kraftfutter garen. 5 Sobald Regen eintreten ſollte, empfiehlt es ſich, un ver⸗ züglich Futterausſaaten vorzunehmen und geben wir hierzu folgende Anhaltspunkte: Für Erzeugung von Herbſt⸗ futter: 1. Gemenge von Wicken und Erbſen. Ausfaat? menge pro Morgen(36 Ar) 50—60 Pfund Wicken und 50—60 Pfund Erbſen. Eventuell ließe ſich gleichzeitig eine Unterſant von deutſchem Klee noch bewerkſtelligen, wenn Stoppelklee in⸗ folge der Dürre ausgebrannt ſein ſollte. 2. Weißer Sen., Ausſaatmenge pro 36 Ar 15—18 Pfd. Iſt ſchon 6 Wochen nach Aufgang mähbar, ſollte jedoch nicht über die Blüte hinaus ſteh bleiben. Könnte noch Mitte bis Ende September geſat werden. 3. Buchweizen für die Odenwaldgemarkungen. Ausſaatmenge 100—110 Pfd. pro Morgen.— Für Ergänzung von Frühjahrsgrünfutter. 1. Winterrübſen(Reps).„An der Bergſtraße und im Odenwald allgemein üblich. Ausſaat dürfte dieſen Herbſt überall angezeigt ſein. Gibt das en Grünfutetr im April und könnte bis Mitte September tgeſät werden. Ausſaatmenge—12 Pfd. pro 36 Ar. 2. Füfketz⸗ roggen. Wird jedoch bald hart, daher ſäe man außerdem noch folgende Miſchungen an: 3. 30 Pfd. Weizen(oder 40 Pfd. Spelz), 70 Pfd. Winterwicken,—10 Pfd. Inkarnatflee Pfund Johannisroggen und 70 Pfd. Sandwicken(Zottelwicken)⸗ Dieſe Miſchung könnte noch Ende September ausgeſät werden. Johannisroggen beſtockt ſich ſehr ſtark im Spätherbſt, geht aber im Frühjahr ſpäter als gewöhnlicher Roggen in die Höhe, ſoll daher neben demſelben noch ausgeſät werden. 5. Fur Sund boden 10 Pfd. Inkarnatklee, 15 Pfd. italieniſches Raygras und 50 Pfd. Johannisroggen. Sollte die Beſchaffung von Johan⸗ nisroggen auf Schwierigkeiten ſtoßen, nehme man W̃ oder Weizen, bezw. Spelz. 25 3 ̃ Hauptſache iſt, die Felder zur Saat herzurichten, ſo ange die Tebned und die Konſumvereine zu veranlaſſen 85 5 ſte das gewünſchte Saatgut vorrätig halten, damit bei einn tretendem Regenwetetr keine Zeit verloren geht und ſofort geſä werden kann. Iſt die Saat aufgegangen, wird man mit kleinen Chiliſalpetergaben wirkſam nachhelfen können. Die eig Not wird erſt in den Wintermonaten beginnen, wenn Heu⸗ 2 Strohvorräte zuſammengeſchmolzen ſind und wird umſo rößer werden, je mehr es dem Frühjahr zugeht. Man ſollte lles tun, um den an und für ſich bei uns ſchwachen Viehſtan zu erhalten, oder vor dem Zwang, Vieh zu Schleuder preiſen verkaufen zu müſſen, geſchützt zu ſein. Daß dazu auch Der dritte gand. Ueber den 3. Band von Bismarcks„Gedanken und Erinnerungen“ zußert ſich Heinrich v. Poſchinger in einem vor ſeinem Tode der ieuen Freien Preſſe überlaſſenen Artikel. Er warnt davor, von dieſem dritten Bande das Schlußergebnis und die letzte Nutzanwen⸗ dung von Bismarcks geſchichtlichen Erfahrungen zu erwarten. Eine große Enttäuſchung würden zunächſt alle die erfahren, die da glaubten, Hdieſer Band ſei abirato geſchrieben. Bismarck habe pielmehr die hohen Fähigkeiten Kaiſer Wilhelms II. ſtets rückhaltlos anerkannt und es ißm nicht einmal übelgenommen, daß er ſich von ihm habe trennen wollen. Nur die Modalität, unter der ſich ſeine unfreiwillige Ent⸗ laſſung vollzog, habe bei ihm ein Gefühl der Verſtimmung hervorge⸗ krufen. Als intereſſanteſtes Kapitel des Bandes bezeichnet Poſchinger dasfenige, das ſich mit der Regierung Kaiſer Wilhelms II. bis zum Beginne des gegen Bismarck gerichteten Intrigenſpiels, alſo etwa der Zeit ſeiner Rückkehr von Friedrichsruh(24. Jauuar 1890 beſchäftigt. Ueber die damalige Lage(Verlängerung des Sozialiſtengeſetzes) beſaß Poſchinger folgende Aufzeichnung Bismarcks, die nach ſeiner Anſicht zweifellos ein Stück der Memoiren darſtellt:„Ein definitiver Beſchluß des Reichstags lag noch nicht vor, nur der Bericht über die Verhand⸗ ungen der Kommiſſion, nach welchen die unveränderte Annahme des eſetzes nicht zu erwarten war. Wie ich ſeit Jahrzehnten gegen die eigung von Kommiſſarien und Miniſtern, die Regierungsvorlagen im Laufe von Kommiſſionsverhandlungen und unter Kouliſſenein⸗ ſſen der Fraktionsführer zu ändern und abzuſchwächen, gekämpft akte, ſo hielt ich auch in dieſem Falle daran feſt, daß die verbündeten eglerungen ſich die Zukunft erſchweren würden, wenn ſie ſchon jetzt ie 0 0 ine Kollegen über meinen Rücktritt tief daß die einzigen Mei⸗ ingsverſchiedenheiten zwiſchen Majeſtät und mir mit der heimiſchen und daß ſich daher das von mir an⸗ eutete Arrangement, nämlich, daß ich mich auf die Kontrolle der rn Anaelegenheiten beſchränken ſollte, als befriedigende Löſung herausſtellen würde. Mein Rſſcktritt von allen meinen Aemtern ſchlöſſe unberechenbare Schwierigkeiten ein, und, obwohl er meine Ver⸗ ſtimmung verſtehe, könne er mich nur dringend bitten, ein Kompromiß einzugehen. Ich erwiderte, der Ausweg, mich vom preußiſchen Dienſt zurückzuziehen und mich auf die Stellung des Reichskanzlers zu be⸗ ſchränken, ſei auf Einwendungen ſeitens der Bundesregierungen und des Reichstags geſtoßen. Man erachte es für wünſchenswert, daß der Kanzler eine amtliche Stellung habe, worin er die Abgabe des preußi⸗ ſchen Votums kontrollieren könne, und auch ich könnte nicht eine Stel⸗ lung annehmen, worin ich verpflichtet ſein wiülrde, vom preußiſchen Miniſter Inſtruktionen zu akzeptieren, an deren Herſtellung ich nicht teilgenommen; daher würde auch dieſer Ausweg nicht frei von Schwie⸗ rigkeiten ſein. Der Finanzminiſter erklärte, daß die Bervrdnung vom 8. September 1852 keineswegs über das, was notwendig ſei, hinaus⸗ ginge, und da keine unüberſteigbaren Schwierigkeiten in Sachen der auswärtigen Angelegenheiten in Betracht kämen, könne er nur dem Staatsminiſter v. Bötticher zuſtimmen, daß ein Kompromiß geſucht werden ſollte. Ueberdies, wenn der Rücktritt nicht aus Geſundheits⸗ rückſichten, ſondern aus politiſchen Gründen und von allen Aemtern ſtattfände, dann werde das Staatsminiſterium ſelbſt zu erwägen haben, ob es nicht an dieſem Schritt teilnehmen ſolle. Vielleicht würde dies dazu beitragen, das verhängnisvolle Ereignis abzuwenden. Der Kul⸗ tus⸗ und der Juſtizminiſter meinten, daß die in Bezug genommenen Differenzen allein einem Mißverſtändnis zuzuſchreiben ſeien, welches vielleicht für Se. Mafeſtät aufgeklärt werden könnte. Der Kriegs⸗ miniſter fügte hinzu, daß Majeſtät ſeit langer Zeit kein einziges Wort fallen gelaſſen habe, das irgendwelchen Bezug auf kriegeriſche Verwick⸗ lungen mit Rußland gehabt hätte. Der Miniſter der öffentlichen Balt⸗ ten, Maybach, bezeichnete meinen Rücktritt als ein Unglück für die cherheit des Laudes, den Frieden Europas, jeder mögliche Verſuch, ihn abzuwenden, ſollte gemacht werden. Unter dieſen Umſtänden glaubte er, daß die Miniſter ihre Aemter Sr. Mafeſtät zur Verfügung ſtellen ſollten, und er wenigſtens ſei entſchloſſen, dies zu tun. Der Landwirt⸗ ſchaftsminiſter erklärte, daß, wenn ich überzeugt wäre, daß mein Rück⸗ tritt an höchſter Stelle gewünſcht würde, mir dieſer Schritt nicht abge⸗ raten werden könne. Aber auf jeden Fall würde das Miniſterium dann zu erwägen haben, welche Schritte es zu ergreifen habe.“ Der weitere Verlauf der Erzählung wird nach Poſchinger weſentlich Be⸗ kanntes bringen: den Briefwechſel mit dem dung voranging, —— Si⸗ Kaiſer, der der Verabſchie⸗ Bismarcks ſcharfe Kritik der Capriviſchen Politik, wie ſie aus ſeinen Preßäußerungen und ſeinen Geſprächen mit inländiſchen und ausländiſchen Journaliſten bekannt iſt, die Schilderung der Ver⸗ ders Deulſchlands Verhältnſs zu Rußland, England und die aber Neues kaum euthalten werden. 175 Theater, Runſt und Wiſfenſchaft Israels als Dichter. 72 8 Der heimgegangene holländiſche Meiſter beſaß die Gabe ftim⸗ mungsvollen Ausdruckes nicht nur in ſeinen Bildern. Seinem ſchönen Buch über Spauien hat er außer ſeinen vielen Skizzen auch zwei Ge⸗ dichte mitgegeben und als die zweite Ausgabe des Werkes bei Bruuv Caſſirer erſchien, die Ueberſetzung ſeiner Verſe noch als beſonders ge lungen belobt. Das eine kleine Gedicht ſteht als Widmung an„Aleſds“ zum Beginn: „Eiunſt blühte mir im ſtillen Hof Ein zartes Reis,'ne liebe Blum Da kam ein Windſtoß, warf ſie hin Und brach die holde Blüte um. Das iſt das Bild der lieben Frau, Die meinem Leben Freud' verband, In deren Augen ich mein Glück,„ Mein Heil und meinen Reichtum fand. Sie iſt nicht mehr, doch allzeit noch Erfüllt ihr Bild mich, Stund und Zeit. Und ſo hab' ich dies kleine Buch Zum Angedenken ihr geweiht.“ Die anderen Verſe ſchrieb Israels abends in ſein Ski als er ein paar Tage nach Tanger hinübergefahren war: „Ich ſchloß die Augen, und ich ſah dann noch Das blaue Meer, auf dem das Dunkel wohnt, Vorn an die Felſen, marmorweiß und kalt, Darüber ſcheint mit Silberlicht der Mond. Ne atemloſe Stille herrſcht umher, Nur dann und wann, als wie das Leid erwacht, Erhebt der Wind die Stimme mit Geheul, Dann wird es wieder ſtill, ſtill wie die Nacht.“ Operation von Minderjährigen. Ein gewiſſes Aufſehen erregt in ärztlichen Kreiſen eine ne dings ergangene Entſcheidung des Reichsgerichts, die ſich mit der der Operation an einer minderführigen Perſon beſchäftigt. Das ſöhnung mit dem Kaiſer und manche Bemerkungen über die von ihm Richtlinien der deutſchen Neichspolitik, beſon⸗ für richtig gehaltenen . gericht vertritt bekauntlich den Standpunkt, daß objektiv ſe d ratine Einaxiſf eine Körperverletzung darſtellt v. 7 725 3 1 2 10 Mannheim, 15. Auguſt. Weneral⸗Auzeiger. Abenbblatt. Z. Seit zu billigen Preiſen beitragen dürfte, ſoll hier nicht unerwz bleiben. Auch wäre zu empfehlen, alte Luzern 10 rabrige Kleefelder nicht umzubrechen, ſondern über Winter ſtark mit Thomasmehl, Kainit und Kallſtickſtoff zu düngen und noch ein Jahr zu nutzen. Oekonomierat Kuhn. F ANJNus Stadlt und Land. Mannheim, 15. Arguſt 1911 Wenn ich reich wäre Wem iſt nicht ſchon dieſer Seufzer entſchlüpft? Blätkere im Buch deines Lebens und dieſer jeweils dem Grunde deines Her⸗ zens entſtrömende Wunſch iſt nicht nur einmal darin aufge⸗ zeichnet, er kehrt oft wieder, wie deine Erinnerungen dir ſagen werden. Du willſt und ſollſt deine Erinnerungen nicht preisgeben, darum beſinne dich, wie oft dir deine Nebenmenſchen berrieten, daß ihnen dieſe„Phraſe“ ſehr geläufig iſt. Aus welchen Beweg⸗ ründen haben ſie ſich hinreißen laſſen, gerade dieſen Bedingungs⸗ uin den Standpunkt des Wünſchenden zu verſetzen, ſo erſcheint jeder Wunſch als ein unbeſtreitbares Recht, das ihm die Vor⸗ ſehung nicht vorenthalten darf, und auch der nichtigſte Grund läßt uns lächelnd die Redensart nachſprechen: Verſtehen heißt Werzeihen! Jugend, Erziehung, Erfahrung, Lebensanſchauung, Reife des Urteils, geiſtiges Niveau, Alter— all die unzähligen Abſtufungen des Menſchentums ſind darin niedergelegt. Mit jedem: Wenn ich reich wäre öoffenbart der Sprecher ſein Sein. Wie füß erklingt dieſer Wunſch von Kinderlippen, wenn die verlangen⸗ den Augen auf Kindertand und Spiel gerichtet ſind! Beſonders gutzuheißen iſt der Wunſch, der von geſunder, ſtarker Lebens⸗ Hbetätigung diktiert, ſich z. B. auf Sportobjekte feſtgelegt hat. Die ärmſten Eltern werden, wenn auch unter Opfern, ihren „Kindern Verſtändnis entgegenbringen und finden, daß ſie zur Stillung dieſes Sehnens noch reich genug ſind. Wer nennt all die törichten, all die vernünftigen Motive, deren Ausführungen ſcheitern, ſcheitern müſſen am Fehlen dieſer Grundforderung: Wenn ich reich wäre... Wieviele vernünftige, ach, ſo vernünftige Wünſche verhallen für immer, oder— man lernt ſich beſcheiden— bleiben unausgeſprochen, ja, die Selbſtzucht will es, ſogar der Gedanke daran wird im Keime erſtickt. So wird mün wunſchlos. Ein ſtolzs Wort! Welche Summe von eiſerner Feſtigkeit birgt es in ſich! Und doch ein wehmütiges Wort; denn wer es ſo weit in der Entſagung gebracht hat, entdeckt, daß es unterdeſſen zu ſpät geworden iſt, noch etwas zu wünſchen. Jemand, gebeugt von harten Schickſalen, ſagte mir neulich in freudigſter Seelenſtimmung:„In letzter Zeit kommt mir ganz ſchüchtern ich ſo viel in meinem Leben Verſäumtes, wenn auch nur in dſtrf⸗ tigſtem Maße, nachholen kann. Das Schickſal konnte nicht alles u mir ertöten.“ Der Kenner eigener Not erwirbt ſich einen neuen Sinn: er wird zum Kenner fremder Not. Welche von beiden greift ihm am meiſten ans Herz? Die fremde. Gegenüber der eigenen fühlt man ſich als Sieger; denn die Kräfte wachſen wunderbar, ſei es im Ueberwinden, ſei es im Verzichten. Weißt du aber, wie lange es der Dulder, dem du auf der Straße oder bet anderer Gelegenheit ins tränenloſe Auge ſiehſt, noch aushält, wann zum fußeren der innere Zuſammenbruch ſich fügt? Mußt du da nicht deiner ſelbſt vergeſſen? Schreit es nicht in dir: Hilf, hilf! Ach, könnte ich doch dieſem Elend ſteuern! Noch nie in meinem Leben habe ich meine Armut ſo ſchmerzlich empfunden als in dem Augen⸗ blick, wo ich dem Unglücklichen begegnete, deſſen Lebensgeſchichte ich dir, lieber Leſer, kurz ſchildern will. Er iſt Fünfziger, ein Holländer, inkelligent, fleißig, mäßig, par Schiffsheizer. Als ſolcher befuhr er faſt alle Meere. Eines Tages kam er zwiſchen die Maſchine, lag lange in Odeſſa im Spital, verließ es, bucklig geworden. Dies war die erſte Folge ſeines Unglücksfalles. Als weitere ſtellte ſich ein Nervenleiden ein, das zu faſt völliger Lähmung führte. Als die Frau erkannte, wie es um ihren Mann ſtand, lief ſie ihm davon und verheiratete ſich wieder. Haſt du ſchon dieſen braven, ſo ſchwer heimgeſuchten Mann geſehen, wie er in ſeinem armſeligen Wägelchen ſich müh⸗ ſam weiter ſchiebt, bucklig, zum Skelett abgemagert, der graue Kopf von hinten kaum ſichtbar, da er tief nach vorn geſunken? Kannſt du dieſes erbarmungswürdige Bild, das du geſchaut, je wieder aus deinem Gedächtnis reißen? Nein, fortan ſoll es immer in dir rufen: Hilf, hilfl Du, ich, ein Dritter und viele, viele ſollen ſich zuſammentun und helfen. O, welche Rettung können wir ihm bringen. Wenn ich reich wäre... Iſt dieſes Wort noch bvon Belang? Es hat ſeinen Sinn verloren. Wenn wir zuſammen⸗ gehen, ſind wir reich,. 8 Du glaubſt noch nicht, daß er der Hilfe würdig ſei. Er iſt es. „Er verdient noch jetzt ſein Brot, indem er ein Sodawaſſerhäuschen Hoölt draußen am Rhein. Im Winter iſt er morgens um 4 Uhr Uunterwegs. Ich fragte ihn, da er ohne Decke war, ob ſeine Beine Aicht erfrieren. Er ſagte:„Das weiß ich nicht, ich habe kein Gefühl mehr darin.“ Momente der Energie wechſeln mit Momen⸗ ten größter Verzweiflung, im Gedanken an die Zeit, wo ihm auch dieſe Beſchäftigung zur Unmöglichkeit wird. Daß Selbſtmord⸗ gebanken ſich einſtellen— wen wundert es? Wer kann an dieſem Flend vorübergehen, ohne zu helfen, d. h. Mittel zu ſammeln, damit er in einer Anſtalt untergebracht und von ſeinen phyſiſchen und ſeeliſchen Leiden, ſoweit möglich, befreit würde. Stadt und Staat können nicht angerufen werden, da der Mann Holländer iſt. Nachdem ſich herausgeſtellt, daß er verſäumt hatte, ſeine Staatsangehörigkeit in Holland zu erneuern, ſteht 1 „ſafꝗz zu konſtruieren? Deren Zahl iſt Legion. Vermögen wir uns dieſer oder jener Wunſch. Ich eile, ihn zu erfüllen, froh, daß auch von dieſer Seite nichts zu erwarten. Gegenwärtig iſt er nir⸗ gends heimatberechtigt. Wer unter ſolch traurigen Verhältniſſen ſich dennoch nicht zum Betteln entſchließen kann, verdient ſeiner Mitmenſchen Achtung und Beiſtand. Dieſen Beiſtand würde ich ihm leiſten ganz allein, ganz im Stillen— wenn ich reich Wiee B. Der vorſtehende Artikel wurde uns von einer edelſinnigen Menſchenfreundin zur Veröffentlichung übergeben. Unſere Ex⸗ pedition iſt gern bereit, Spenden für den Unglücklichen entgegen⸗ zunehmen. Die Redaktion. — * Ernannt wurde Obereiſenbahnſekretär Theod. Joachim in Baſel zum Oberſtationskontrolleur. UMebertragen wurden den Direktoren der Realſchulen Auguſt Holsmann in Karlsruhe und Karl Steiner in Achern unter Verleihung des Titels Oberſchulrat etatmäßige Stellen von Kollegialmitgliedern des Oberſchulrats. sAenderung der Bedingungen für die Abſtempelung von Briefumſchlägen, Poſtkarten uſw. mit dem Freimarkenſtempel. Bekanntlich übernimmt es die Reichsdruckerei, Poſtkarten lauch Weltpoſtkarten), Kartenbriefe, Briefumſchläge, Streifbänder und offene Druckſachenkarten, wenn ſie in Mengen von mindeſtens 1000 Stück für jede Gattung von dem Beſteller eingeliefert wer⸗ den, mit dem Freimarkenſtempel zu bedrucken. Die von der Poſt⸗ behörde hierfür feſtgeſetzten Bedingungen werden vom 1. Sept. 1911 ab geändert werden. In den neuen Bedingungen ſind ver⸗ ſchiedene Erleichterungen für das Publikum vorgeſehen. U. a. werden die Abſtempelungsgebühren auf die Hälfte der bisherigen Sätze ermäßigt, ſo daß dieſe Gebühren künftig betragen bei 10 000 Stück oder weniger derſelben Wertgattung.50 M. für jedes Tauſend, bei mehr als 10000 Stück derſelben Gattung 15 M. für die erſten 10000 Stück und 1 M. für jedes weitere Tauſend. Auch iſt zugelaſſen worden, daß die an die Reichsdruckerei zur Ab⸗ ſtempelung einzuſendenden und die von ihr abgeſtempelten Gegen⸗ ſtände, für die bisher ausſchließlich die Poſtbeförderung vorge⸗ ſchrieben war, nach Wahl des Beſtellers als Poſtpaket oder als Eiſenbahnſtück verſandt werden können. 5 5 * Papiermangel. Die andauernde Hitze wird der Induſtrie dadurch höchſt gefährlich, daß viele durch Waſſerkraft arbeitende Betriebe ſtillgelegt werden müſſen. So wurde von ver⸗ ſchiedenen Papierfabriken mitgeteilt, daß die Herſtellung von Zeitungspapier wegen Waſſermangels ſchon eine bedeutende Einſchränkung erfahren habe. Ahwanderung der Schmalben. Eine auffallende Erſchei⸗ nung bildet die ſeit 8 Tagen ſtattfindende Abwanderung der Schwalben, die gegen die früheren Jahre 4 bis 6 Wochen früher erfolgt. Man prophezeit aus dieſer Tatſache einen frühen und ſtrengen Winter. *Die palizeilichen Uebertretungen. Nach den amtlichen Er⸗ mittelungen ſind im Jahre 1910 bei den Bezirks⸗ und Bürger⸗ meiſterämtern insgeſamt mit 170810 Anzeigen 176 123 Per⸗ ſonen wegen polizeilicher Uebertretungen angezeigt worden. Gegen das Vorjahr, in dem 174782 Anzeigen mit 181063 Angezeigten einliefen, iſt eine Abnahme von 3972 oder 2,3 Prozent Anzeigen und 4940 oder 2,8 Prozent Ange⸗ zeigten zu verzeichnen. Beſtraft wurden im Berichtsjahr 146 816 (83,4 Prozent ſämtlicher Angezeigten), d. ſ. 4328 weniger als im Jahr 1909. Es kommen im Jahr 1910 auf 100 Einwohner 8,8 Angezeigte und 7,3 Beſtrafte gegen 9,0 Angezeigte und 7,5 Beſtrafte im Jahr 1909. * Der Abiturienten⸗Kommers des Großh. Karl⸗Frießrich⸗ Gymnafiums fand diesmal nicht, wie gewöhnlich, im Ballhaus, ſondern im Evang. Gemeindehaus in der Seckenheimerſtraße ſtatt. Die Feier nahm in dem ſchönen Saal einen würdigen Verlauf. Die vier großen, längs durch den Saal laufenden Tafeln wurden oben durch die guer vor der Bühne ſtehende Abituriententafel abgeſchloſſen, an der die Abiturienten in Gehrock und roſengeſchmückter Mütze ſaßen, was einen ſehr ſchönen und feierlichen Eindruck machte. Das Präſidium führte Hans Hecht 0 lb, Sohn des Hofſchauſpielers Emil Hecht, während die beiden anderen Chargen in den Händen der Abitu⸗ rienten Fritz Textor, Contrapräſidium, Arthur Hemmer⸗ dinger, Fuchsmajor, beide O a, waren. Die rechts neben dem Präſidium ſitzende Abiturientin trug noch zur Verſchöne⸗ rung des Bildes bei. Von dem Lehrerkollegium waren gegen zwanzig Herren erſchienen. Unter ihnen befand ſich Herr Direktor Caspari, Klaſſenlehrer der O Ub, ſowie der Klaſſen⸗ lehrer der O La, Herr Profeſſor Kautzmann. Die„Haus⸗ kapelle“ konſtituierte ſich aus Vertretern der Kapelle Petermann. Nach dem Eröffnungsmarſch begann der Kommers um 9 Uhr mit dem ſchönen alten Lied Goethes:„Hier ſind wir verſam⸗ melt“. Danach begrüßte der Präſident die Gäſte im einzelnen wie in der Geſamtheit und gab als Vertreter ſeiner Klaſſe beſonders der Freude Ausdruck, daß ihr Klaſſenlehrer, Herr Direktor Caspari, trotz der vielen Mühe der letzten Tage er⸗ ſchienen war. pries ihn als humanen Schülerfreund und vor⸗ trefflichen Pädagogen und gelobte im Namen ſeiner Kommili⸗ tonen für immer treue Dankbarkeit. Mit einem kräftigen Sala⸗ mander aufs Wohl der Gäſte ſchloß Hecht ſeine Worte. Der Herr Direktor antwortete ſpäter ſeinen Mulis mit herzlichen Worten unter Hinweis auf das Dreigeſtirn Fleiß, Frohfinn, Freundſchaft. Die herzlichen Worte des Direktors und das von ihm ausgebrachte Hoch auf die Abiturienten wurde mit ſtürmi⸗ ſchem Beifall aufgenommen. Sodann hielt Abiturient Textor die eigentliche Feſtrede, die er u. a. in Verbindung brachte mit dem, was Herr Direktor Caspari von Freundſchaft ſprach und richtete auch einige Worte an den Vorſtand ſeiner Klaſſe, Herrn Profeſſor Kautzmann. Die wohlgelungene Rede beſchloß eben⸗ falls ein kräftiger Salamander auf das verehrliche Lehrerkolle⸗ gium. Herr Profeſſor Kautzmann entgegnete in ſehr humor⸗ vollen und beifällig aufgenommenen Worten, wobei er auch einiges zu ſeiner Klaſſe ſprach und trug zur fröhlichen Stim⸗ EP*— ͤK—.. ,,...— durch die Einwilligung des Kranken oder ſeines geſetzlichen Vertreters ſtraflos wird. In dem neuen Falle war die Patientin, ein 17lähriges Mädchen, dem Spezialarzte von einem zweiten Arzte überwieſen worden. Der „Syezialiſt iſt, wie alle Inſtanzen feſtgeſtellt haben, mit der erforder⸗ lichen Sorgfalt vorgegangen. Die in derghlorpformnarkoſe vorgenom⸗ mene Speration hatte hauptſächlich den Zweck, der Bruſt die normale Form zu geben, nebenbei vielleicht auch den, huſteriſchen Beſchwerden durch die pſychiſche Einwirkung des Erfolges der Operation zu beſeiti⸗ gen. Obwohl der Arzt keinerlei Verſehen begangen hat, ſtellten ſich nachteilige Folgen ein, und von dem Arzt wurde für den entſtandenen Vermögens⸗ und ſonſtigen Schaden Erſatz gefordert. Das Landgericht wies die Klage ab, aber das Kammergericht und mit ihm unn auch das Reichsgericht haben angenommen, daß der Arzt widerrechtlich gehandelt hat, weil er den Eingriff vorgenommen, ohne „Fuvor die Einwilligung des geſetzlichen Vertreters eingeholt zu haben. Ein neues Theaterſyſtem. 8 Architekt Zeh in München hat ein Projekt zu einem neuartigen Theaterbau ausgearbeitet. Das Proſekt, das bereits patentiert iſt, be⸗ ruht auf einer Verbindung des Prinzips des Amphitheaters mit jenem er weniger Flächenraum beanſpruchen ſoll, als z. B. das Prinz⸗ in Müunchen welches nur etwa 110 Plütze hat. ene aas Kleine Kuuſtnachrichten. Eine Gedenktafel für Wilhelm Raabe iſt geſtern in Berlin an dem Hauſe Spreeſtraße 11, in dem Raabe als Student während der 1850er Jahre wohnte, und in dem„Die Chronik der Sperlingsgaſſe“ entſtand, angebracht worden. Im Freilicht⸗Theater zu Aachen hatte„Odyſſeus auf Scheria“ von Hans Helge einen durchſchlagenden Erfolg. „Geiſterſtundel, eine Satire in drei Akten von Jon Leh⸗ mann und Eberhard Buchner, entfeſſelte bei ihrer Uraufführung am Kurtheater zu Friedrichroda lauteſte Heiterkeit. Die Darſtellung unter Direktor Rudolphs Regie war ausgezeichnet. Eine engliſche Kommiſſion zur Erforſchung der Schlafkrankheit. Aus London wird berichtet: Ein ſoeben erſchie⸗ nenes Weißbuch gibt Kunde von einem bedeutungsvollen Unterneh⸗ men, das das Britiſche Kolonialamt eingeleitet hat. Die Regierung hat eine Kommiſſion eingeſetzt, die drei Jahre lang in Afrika Jor⸗ ſchungen über die Beziehungen der afrikaniſchen Faung zur Verbrei⸗ tung der Schlafkrankheit vornehmen wird. Die Staatskaſſe ſtellt jährlich 100 000 Mark zu dieſem Zweck zur Verfügung. Der Kommif⸗ ſton gehören hervorragende britiſche Gelehrte, wie Sir D. Bruce, 55 Newſtead und Dr. Davey vom Mediziniſchen Amte in Nyaſa⸗ ud, an. Drahtloſe Telegraphie durch die Erde. Bemerkens⸗ werte Erfolge auf dem Gebiete der drahtloſen Telegraphie hatten dieſer Tage Dr. Löwy und Dr. Leimbach(Göttingen) zu verzeichnen. Es gelang ihnen, wie die„Voſſiſche Zeitung“ meldet, eine drahtloſe Verſtändigung nicht nur innerhalb des Alkaliwerks Nonnenberg bei Hannover, ſondern ſogor zwiſchen dieſem und der Gewerkſchaft Deutſchland bei Veetzen durch die Erde hindurch herzuſtellen. Send⸗ 255 waren in einer Tiefe von 560 bezw. 450 Meter aufge 3 ———— mung ein gut Teil bei. Inzwiſchen wurden zwei eingelaufen Glückwunſchtelegramme verleſen, eines von dem nicht anweſen⸗ den Abiturienten Benſinger aus Norderney, eines von Herrn Hofſchauſpieler Hecht aus Bad Kiſſingen. Auch zwei Glück⸗ wunſchbriefe vom Mannheimer Stadtrat und von Herrn Kunſt⸗ hallendirektor Wichert gelangten durch das Präſidium zur Ver⸗ leſung.(Die Depeſchenboten durften ſich ſogar mit einem Ganzen ſtärken.) Auf ein weiteres„Silentium!“ des Präſes ließ dieſer alle gegenwärtigen und vergangenen Verehrer der nunmehrigen Primanerin Mauft Schuh, b, deren an⸗ weſenden alten Herrn Dr. med. Schuh einen kräftigen Schluch auf ſein Wohl weihen. Dieſem ſchönen Akt entgegnete Herr Dr. Schuh durch wirklich ſchöne und herzliche Worte, in denen er die Ritterlichkeit der Gymnaſiaſten(Bravorufe]!) priez und über das Frauenſtudium ſprach. Alsdann hielt Abiturient Hemmerdinger die Rede auf Kaiſer und Reich. Redner ſprach über politiſche Erziehung und die enge Verknüpfung von Staat und Schule. Seine Rede darf als die beſtgelungenſte Abiturientenrede des Abends bezeichnet werden. Ein donnern⸗ der Salamander auf Kaiſer und Reich beſchloß die mit Jubel aufgenommene Rede. Sodann ſprachen noch Herr Eiſenbahn⸗ direktor Nettel als Vertreter der Väter und Herr Rechts⸗ anwalt Kaufmann freundliche Worte zu den ſcheidenden Zöglingen des Gymnaſiums. Herr cand, med. Stahl hielt eine Keilrede für den Alt⸗Herren⸗Verband des Karl⸗Friedrich⸗ Gymnaſiums, deren guter Erfolg ſich in den zahlreichen Bei⸗ trittserklärungen der Abiturienten widerſpiegelte. Der von ver⸗ ſchiedenen ſchönen Cantibus und Muſikſtücken unterbrochent offizielle Teil konnte erſt um 11½ Uhr geſchloſſen werden. Das Präſidium Hecht übergab ſodann ſeine Charge, da Herr Direk⸗ tor Caspari wegen der Anſtrengungen der letzten Schultage ab⸗ lehnte, Herrn Profeſſor Müller. Die Fidelitas verlief nicht minder gemütlich und geordnet als der offizielle Teil. Beſon⸗ ders rühmend hervorzuheben iſt Herr Eſchelmann. Er ſang„Alt⸗Heidelberg du feine“ in einer neuen Weiſe und riß alle Herzen und Hände zu toſendem Beifall hin. Dann ließ ſich Herr Geometer Karl Ott von hier vernehmen, der durch ſeine wirklich originellen Couplets die Korona recht herzlich erfreute. Der Expräfident Hecht brachte ein Reutterſches Couplet zum Vortrag, zu dem der Abiturient Jüdel noch einige ſehr ge⸗ lungene Lokalverſe geſchaffen hatte. Gegen 2 Uhr fand die ſchöne Feier ein Ende. * Herr Polizeikommiſſar Vogel wurde nach Konſtanz ver ſetzt. Herr Vogel, der 7 Jahre hier tätig war, wurde wegen ſeiner Gewiſſenhaftigkeit und Pflichttreue ſehr geſchätzt. wärtig iſt er Kommiſſar des 3. Reviers. In Konſtanz, der ſchönen Bodenſeeſtadt bekommt als als einziger Kommiſſar ein⸗ leitende Stellung. * Vereinigung zur Bekämpfung der Schundliteratur auf den Gebiete der modernen Hausmuſik. Unter obigem Namen hat ſich ein Verein gebildet, der ſich die Bekämpfung der muſikaliſchen „Schundliteratur“ und die Einführung wahrhaft guter und edler Hausmuſik zur Aufgabe gemacht hat. Intereſſenten wollen ſich an den derzeitigen proviſoriſchen Vorſtand, Herrn Ch. L. Tho⸗ mas in Ludwigshafen a. Rh., Mundenheimerſtraße 257, wenden⸗ welcher zu jeder näheren Auskunft gerne bereit iſt. * Turnverein Mannheim v. 1846. Der beim Spicherer Berg feſt von der Stafettenmannſchaft des hieſigen Turnvereins errun⸗ gene Ehrenſchild des Freiherrn von Schenkendorff,([Wanderpreis], der nunmehr zum 3. Maſle nach Mannheim kommt, iſt im Schau⸗ fenſter des Herrn Hofuhrmachers Ludw. Köhler, O 7, aus⸗ geſtellt. Gegen⸗ * Fabrikant Adolf Krebs f. Nach zwölftägigem Krankenlager iſt geſtern abend ein bekannter Induſtrieller, Herr Fabrikant Adolf Krebs, im 50. Lebensjahr berſchieden. Der Verblichene hat die Firma, die heute 125 kaufmänniſche Angeſtellte und etwa 100, Arbeiter beſchäftigt, vor etwa 20 Jahren gegründet und durch eiſernen Fleiß, weiten Blick und reiches Wiſſen aus kleinen Anfängen zu einem der bedeutendſten Etabliſſements der Branche entwickelt. In der Oeffentlichkeit iſt der Heimgegangene, der vor zwölf Tagen einen Schlaganfall erlitt, nicht hervorgetreten Er ging ganz in ſeinem Geſchäft auf. Um ſeinen Stand hat er ſich als Kaſſier der Mannheimer⸗Ludwigshafener induſtriellen Vereinigung verdient gemacht. In den letzten Jahren lag die Leitung der Fabrik in den Händen des Herrn Direktors. Friedrich Naſer, der auch nach dem Tode des allverehrten Chefs die Geſchäfte in der ſeitherigen Weiſe im Namen der Witwe weiter⸗ führen wird. Der Verblichene, der eine Witwe und drei un⸗ mündige Kinder, zwei Söhne und ein Töchterchen hinterläßt, hatte die Abſicht, ſich gänzlich von den Geſchäften zurückzuziehen. In der Otto Beckſtraße geht eine Villa ihrer Vollendung ent⸗ gegen, die ſein Ruheſitz werden ſollte. Der unerbittliche Tod hatte es anders beſtimmt. In der Bürgerſchaft iſt dem liebens⸗ würdigen Manne, der ſeinen Untergebenen ſtets ein humgner Vorgeſetzter war, ein bleibendes Andenken geſichert. * Warnung vor einem Kautionsſchwindler. In Eſſen un Umgebung hat ein Mann verſucht, ſich größere Summen zu er⸗ ſchwindeln, indem er vorgab, er hätte Kaſſtererſtellen für die „Oberbayeriſche Kranken⸗ und Begräbniskaſſe“, Sitz München, gegen eine Kaution von 2000 M. zu beſetzen. In einem Falle iſt ihm der Betrug gelungen. Die Nachforſchungen haben er⸗ geben, daß es eine derartige Kaſſe nicht gibt. Der Täter ver⸗ fuhr in folgender Weiſe: Er annoncierte in den Zeitungen, daß ein kautionsfähiger Kaſſier geſucht würde. Dem ſich Mel⸗ denden forderte er 2000 M. ab, die er in Scheinen poſtfertig kouvertierte und als Wertbrief an die„Oberbayeriſche Kranken⸗ und Begräbniskaſſe“ in München adreſſierte. Dieſen Brief ver⸗ tauſchte er mit einem vorher fertig gemachten, in dem ſich nur leere Papierblätter befanden. Der untergeſchobene Brief wurde in Gegenwart des Geſchädigten, der von dem Vertauſchen nichts gemerkt hatte, zur Poſt gegeben. Beſchreibung: Angeb⸗ lich Arthur Lange, anſcheinend Kaufmann, 30—40 Jahre alt, etwa 1,70 n groß, ſchlank, blondes Haar, Anſatz einer Glatze blonder geſtutzter Schnurrbart, blaſſes, mageres, längliches Geſicht, blonde Augenbrauen, eingedrückte Naſe, mittlere Ohren, mittleren Mund, ſpitzes Kinn, bayeriſche Mundart. Beklei⸗ dung; Weißer Strohhut, dunkler Joppenanzug, ſchwarze Schnürſchuhe mit Lackſpitzen, weißer Stehkragen mit heller Kra⸗ watte. Um ſachdienliche Mitteilung an die Schutzmannſchaft wird erſucht. ———— Der Wifterungsumſchlag iſt jetzt unverkennbar. Die drückende Schwüle iſt vollſtändig verſchwunden. Man atmet wieder er⸗ leichtert auf. Der Temperaturunterſchied gegen geſtern betrug heute Nachmittag bei 23 Grad Celſius im Schatten nahezu 10 Grad. Das will etwas heißen. Nun noch ein anhaltender Re⸗ gen, dann kann noch viel gut gemacht werden. Der verfloſſene Juli hat nach den Aufzeichnungen des Zentralbureaus für Meteoro⸗ Iagie und Hudrooraphie ganz ungewöbaliche Witlerunasverhäl * E — 4. Seite. General⸗Anzeiger. Abendblatt..) Mannheim, 15. Auguſt. niſſe gebracht, indem er mit Ausnahme der erſten drei Tage ſehr; warm, im letzten Drittel ſogar drückend heiß, dabei ſehr trocken und überaus reich an Sonnenſchein geweſen iſt. Die Monats⸗ mittel der Temperatur haben Werte erreicht, die— allerdings Rur um weniges— größer ſind, als diejenigen des Juli 1904, die bisher als die höchſten ſeit Errichtung des badiſchen Beob⸗ achtungsnetzes im Jahr 1868 gegolten haben, doch ſind ſie nach der bis zum Jahr 1779 zurückreichenden Beobachtungsreihe von Karlsruhe noch lange nicht als die höchſten Wärmemittel anzu⸗ jehen, die man hier erwarten kann; denn nicht weniger als zehn⸗ mal iſt der Juli noch heißer geweſen als in dieſem Jahr Uund der Juli 1859 hat ſogar um%½ Grad höhere Mitteltempera⸗ turen gebracht. Die bisherigen Höchſtſtände der Temperatur ſind ebenfalls nicht überſchritten worden, wenn auch das Thermometer nahezu ſo hoch angeſtiegen iſt; auch iſt die Anzahl der Tage mit Temperaturen über 25 Grad in früheren Jahren etwas größer als diesmal geweſen, ſo lange aber zuverläſſige Aufzeichnungen der Maximaltemperaturen vorliegen, iſt es noch nicht vorgekom⸗ men, daß 11 Tage, und, wenn man auch noch die erſten Tage des Auguſt hinzunimmt, 14 Tage lang das Thermometer in tieferen Lagen jeden Nachmittag über 30 Grad und noch dazu ganz er⸗ heblich angeſtiegen iſt. Die längſte Dauer einer Reihe ſolcher „Tropentage“ iſt in Karlsruhe 6 und in Heidelberg 7 geweſen. Die Bewölkung iſt ungewöhnlich klein geweſen und die Son⸗ nenſcheindauer hat deshalb einen Wert erreicht, der ſich in Karls⸗ ruhe, wo bis zum Jahr 1894 zurückreichende Aufzeichnungen eines Sonnenſcheinmeſſers vorliegen, als der größte ſeit dieſer Zeit in einem Monat erreichte, darſtellt; allerdings iſt er nur um ein weniges größer als im Jahr 1904 geweſen. Die Luftdruck⸗ mittel ſind um rund 3 Millimeter zu hoch ausgefallen. Ueber die Hitze und die hierdurch hervorgerufenen Unglücks⸗ fälle liegen heute folgende Nachrichten vor: 5SStuttgart, 14. Auguſt. Die Gluthitze, welche ſeit mehr als einem Monat über dem Stuttgarter Talkeſſel lagerte, hat durch ein heute nachmittag niedergegangenes Gewitter eine leichte Abkühlung erfahren. Leider war aber der Regen nicht aus⸗ giebig genug, um die völlig ausgetrockneten Gärten und Fluren, die bereits breite Riſſe zeigen, hinreichend zu erquicken. Heute hatten wir bereits den 44. Sommertag zu verzeichnen. In anderen heißen Jahren war die Zahl der Sommertage noch größer als heuer; ſo zählte man in dem berühmten Wein⸗ jahr 1865 nicht weniger als 103 Sommertage, und das Jahr 1868 brachte es auf 94. Was aber den heurigen Sommer vor allen anderen auszeichnet und ihn zu einem meteorologiſchen Ereignis macht, das iſt die lange lückenloſe Kette nicht nur von Sommertagen überhaupt, ſondern von Sommer⸗ tagenä erſten Ranges, d. h. ſolchen, deren Temperatur nur ſelten unter 30 Grad C. fiel, dagegen ſich in mehr oder weniger bis zu 35 Grad C. aufwärts bewegte. Solcher Tage haben wir heute nicht weniger als 24, denn die unerträgliche, faſt immer gleichbleibende Hitze hat bereits mit dem 21. Juli eingeſetzt. 1* Wiesbaden, 14. Aug. Als Folge der Hitze werden aus Naſſau eine ganze Anzahl Wald⸗und Heidebrände gemeldet. Bei Schmitten und Dorſweil ſind Eichen⸗und Tannen⸗ beſtände vernichtet, bei Haiger konnte ein gefährlicher Heidebrand der auch viele Roggen- und Haferfelder vernichtete, nur mit Mühe von der Wehr und von Dillenburg per Bahn entſandte Bahnarbeiter mühſam gelöſcht werden.— Der Waſſer⸗ mangel wird immer fühlbarer. An der Bahn und im Weſter⸗ waldgebiet mußten die alten Ziehbrunnen wieder in Dienſt ge⸗ nommen werden, die auch ſchon verſchiedentlich verſagen. In Naſſau ſind die ſtädtiſchen Bäder im Schulgebäude geſchloſſen, um Waſſer zu ſparen. Der Pilzreichtum in den Taunus⸗ wäldern iſt ſo bedeutend zurückgegangen, daß faſt kein einziger eßbarer Pilz aufzufinden iſt. Die Landbevölkerung fordert dringend von den Forſtbehörden, zur Milderung der Spreunot das Laubholen aus den Wäldern zu geſtatten. Hitzſchläge. Karlsruhe, 14. Aug. Einen Hitzſchlag erlitt geſtern vormittag ein Arbeiter der Firma Grün u. Bilfinger am Bahnbau bei Beiertheim, ſo daß er mit dem Krankeuautomobil nach dem Vinzentiushaus überführt werden mußte. Brände. * Neuſtadt a.., 15. Auguſt. Aus der Pfalz werden in⸗ folge der großen Hitze und der dadurch eingetretenen Dürre täg⸗ lich Waldbrände gemeldet, auch Schadenfeuer ſind an der Tagesordnung. In Maudach und Herrheim wurden eine Anzahl Scheunen und Stallungen durch Feuer vernichtet, wobei dem Brand auch viel Vieh zum Opfer fiel. In Pirma⸗ ſens brach geſtern aus unbekannter Urſache in einem in der Nähe des Güterbahnhofs gelegenen Lumpenſchuppen Feuer aus, das auch auf das Nachbargebäude überſprang. Der Schaden iſt bedeutend. In Erpolzheim äſcherte geſtern nachmittag ein Hroßfeuer drei Scheuern, Stallungen und mehrere Schuppen ein. Bocholt, 18. Aug. Heute morgen brach in dem nahen Rams⸗ dorf Großfeuer aus. Bisher wurden 10 Häuſer eingeäſchert. Ent⸗ ſtehungsurſache iſt unbekannt. Der Witterungsumſchlag. Berlin, 15. Auguſt. Der Temperaturſturz in Berlin iſt gauz gewaltig. Während das Thermometer ge⸗ ſtern morgen um 9 Uhr ſchon 21/ Grad zeigte, hatten wir heute um die gleiche Zeit 16,2 Grad; nachts ſank das Queckſilber auf 14 Grad. Das Maximum des geſtrigen Tages betrug 31,7 Grad, das Tagesmittel 26,6 Grad. Selbſtverſtändlich hat auch die vela⸗ kine Feuchtigkeit zugenommen. Sie betrug geſtern nur 26 Pro⸗ zent und ſtieg am Abend auf 40 Prozent und erreichte heute mor⸗ gen ihren vorläufigen Höhepunkt von 77 Prozent. Das Baro⸗ meter fällt wieder, ſodaß die beſte Ausſicht auf Regen beſteht. Vorläufig iſt der Regenfall noch ein ganz minimaler. Nach der Mitteilung des Berliner Wetterbureaus iſt eine län⸗ gerxe Regenperiode vorläufig nicht zu erwarten, doch werde vorläufig die Abkühlung noch anhalten. Berlin, 15. Aug.(Priv.⸗Tel.) Während aus Breslau ge⸗ meldet wird, daß die Hitze andauert, iſt ſie in Köhn einer ſtarken kühlung und kühlen Winden gewichen. odz, 15. Aug.(Priv.⸗Tel.) Durch einen dreiſtündigen Ge⸗ kregen wurden viele Häuſer der niedrig gelegenen Skadttelle berſchwemmt, das Straßenpflaſter aufgewühlt und verſchiedene Brücken weggeſchwemmt. Ein Hausſtürzteein, der Schaden iſt — ee ächtlich DTokio, 15. Auguſt. Hente früh erfolgte ein Aus⸗ ruch des Vulkaus Oſama. Man befürchtet, daß ver⸗ ſchiedene Touriſten getötet wurden, darunter mehrere Fremde. Große Unterſchlagungen bei einem Kreditverein. *Darmſtadt, 15. Aug. Bei einem Verſuch, den Spar⸗ Aund Kreditperein e. G. m. b. H. in Niedermodau zu ſanieren, ergab ſich ein Fehlbetrag von 80 000 M. Der Kaſſierer des Ver⸗ detzte nachrichten und Telegramme. eins, der ſeit 3 Jahren nicht mehr an der Kaſse beſchäfkigt iſ, gewöß ſoll flüchtig gegangen ſein. Ob ſonſt Verfehlungen vorliegen iſt noch nicht feſtgeſtellt. Die Bank in Niedermodau iſt an vielen Häufern in Darmſtadt beteiligt. Der Hochſtapler„Graf Paſſy“ aus dem Gefäugnis ausgebrochen. Heilbronn, 15. Aug. Heute nacht iſt aus dem hieſigen Unter⸗ ſuchungsgefängnis der Hochſtapler Graf Paſſy alias Schiemangk wiederum ausgebrochen. Es iſt ſeſtgeſtellt, daß er durch mehrere Helfershelfer von außen befreit wurde. Dieſe drangen durch einen benachbarten Neubau in den Hof des Gefängniſſes und von dori durch das Treppenhaus, woſelbſt ſie ein Gitter durchſägten, in das Ge⸗ häude. Die Zelle wurde mit Dietrichen geöffnet und der Gefangene, der mit Fußfeſſeln an die Wand angeſchloſſen war, befreit. Man hat bis jetzt keine Spur von ihm. Graf Paſſy iſt nach ſeinem letzten Aus⸗ bruch im Spreewald verhaftet und wieder hierhergebracht worden. Das Streikfieber in England. London, 15. Aug. Es beſtätigt ſich, daß die Truppen in Liverpool gegen den Mob die Schußwaffe ge⸗ brauchten. Die Aufrührer verſuchten, Privathäuſer zu zerſtören und zu plündern. In den Höfen verborgen, bewarfen ſie die Soldaten mit Flaſchen und verwundeten mehrere. Darauf gaben die Truppen eine Anzahl Salven ab und rückten mit aufge⸗ pflanztem Bajonett gegen die Angreifer vor. Die Zahl der Ver⸗ wundeten iſt unbekannt. 66 Perſonen wurden verhaftet. Es heißt, daß die Aufrührer nicht zu den Ausſtändigen gehörten. Liverpool, 15. Aug. Die Unruhen wurden heute Nacht ausſchließlich von unſauberen Elementen aus einem der ſchlimm⸗ ſten Quartiere hervorgerufen und hatten ihren Ausgangspunkt in der Verhaftung eines Mannes, der wegen Beleidigung einer Frau feſtgenommen wurde und den die Freunde befreien woll⸗ ten, wobei der Mob die Privathäuſer plünderte und zerſtörte. Als das Militär requiriert wurde, das mit aufgepflanztem Bajonett vorging und zuſammengezogen war, wurde gegen 2 Uhr nachs die Ordnung wieder hergeſtellt. Zwei Soldaten ſind ſchwer verwundet,, viele Schutzleute und Ruheſtörer leichter. [London, 15. Aug. Die Lage in den Londoner Docks iſt wenig verändert. Es beſteht nur geringe Hoffnung, daß die Arbeit in der nächſten Zeit im ganzen Umfange aufgenommen wird. Der Straßenbahnerſtreik in Glasgow iſt gänzlich ge⸗ ſcheitert. Vom Balkan. Konſtantinopel, 15. Auguſt. Wegen der unioniſti⸗ ſchen Agitation, die auf Kreta betrieben wird, da das Mandat des Oberkommiſſars Zaimis Ende Auguſt abläuft, beauftragte die Pforte ihre Botſchafter, bei den Kreta⸗Schutzmächten zur Wahrung der Rechte der Türkei entſprechende Schritte zu unter⸗ nehmen. * Konſtantinopel, 15. Auguſt. Nach dem Beſchluß des geſtrigen Miniſterrates erhielt der Wali von Janina Wei⸗ ſung, die in der Umgebung von Argirocaſtro noch verbliebenen 300 Albaneſen zum letzten Mal zur Unterwerfung aufzufordern, widrigenfalls würden die bereitſtehenden Truppendetachements ſie angreifen.— Es verlautet, die Pforte beſitzt Nachrichten, nach denen die Kaimakam von Kaſa(Tibeſti) Aia Gelakka beſetzte. Die Pforte behauptet, der Ort ſei früherer türkiſcher Beſitz.— Nach einer Depeſche des Wali von Monaſtir fielen 2, aus je einem Feldwebel und einem Soldaten beſtehenden Patrouillen zweier türkiſcher Poſten an der türkiſch⸗griechiſchen Grenze bei Koes⸗ koej in einem Hinterhalt von Briganten. Die beiden Feldwebel und ein Soldat wurden getötet. Verliner Drahtbericht. [Von unſerem Beriiner Bureau.) [ Berlin, 15. Auguſt. Aus Pekersburg wird ge⸗ meldet: Im Artillerie⸗Lager von Kars erklärte ein Artillerie⸗ Offizier den ihn dicht umdrängenden Mannſchaften die Konſtruk⸗ tion einer neuen Kanone. Zur größeren Klarheit für die Sol⸗ daten wurde die Kanone mit einer Kartuſche geladen. Plötzlich ging der Schuß unerwartet los und riß mehrere Dutzend Sol⸗ daten mit fort und verwundete 15 ſchwer. Der Anblick der herumliegenden blutigen Gliedmaßen war ſo entſetzlich, daß der verzweifelte Offizier knigemale verſuchte, ſich das Leben zu nehmen. Berlin und Petersburg. J Berlin, 15. Aug. Aus Paris wird gemeldet: Der „Matin“ glaubt zu wiſſen, daß die im vorigen November zwiſchen Berlin und Petersburg begonnenen Verhandlungen, die ſich ſeitdem etwas in die Länge gezogen haben, heute ſoweit fortgeſchritten ſind, daß ihr Abſchluß bevorſtehe. Ueber den Inhalt des Abkommens gibt der„Matin“ folgendes an: 1. Deutſchland verzichtet auf weitere politiſche Intereſſen in Nordperſien, das unter ruſſiſchem Einfluß ſteht(die ſüdliche Hälfte Perſiens iſt bekanntlich engliſche Intereſſenſphäre); 2. Deutſchland verzichtet darauf, Konzeſſionen für Eiſenbahnen uſw. in Perſien zu verlangen, ebenſo Konzeſſionen, die poli⸗ tiſche Folgen haben könnten. Rußland ſeinerſeits verpflichtet ſich 1. ſämtliche Eiſenbahnen an die Bagdadbahnlinie anzu⸗ ſchließen, die nach den jetzigen Beſtimmungen ihren Endpunkt in Hanikin an der perſiſchen Grenze haben ſoll; 2. in Perſien dem deutſchen Handel die offene Tür zu verſchaffen. Der „Matin“ fügt hinzu, daß die deutſch-ruſſiſchen Unterhandlungen über das Abkommen, das daraus hervorgehen werde, in keiner Weiſe die innigen und feſten Bande berühre, die heute Rußland und Frankreich verbinden, ebenſo wie Rußland und Englaud eine ehrenvolle Verſtändigung zwiſchen Frankreich und Deutſch⸗ land hinſichtlich der Marokkofrage wünſchten, werde ſich Frank⸗ reich und England befriedigt erklären, wenn ſich Rußland end⸗ lich mit Deutſchland in Bezug auf Perſien verſtändigt haben werde. Ein deutſch⸗franzöſiſcher Zwiſchenfall. Berlin, 15. Auguſt. In Berlin und Paris lief in den letzten Tagen das Gerücht um, daß zwiſchen der deutſchen und der franzöſiſchen Regierung ein ziemlich ernſter Zwiſchenfall be⸗ handelt werde. Es habe ſich dabei, ſo wird verſichert, um nichts weniger gehandelt, als um eine Verletzung des Briefgeheimniſſes bei einer Poſtſendung die die deutſche Regierung an den vor Aga⸗ dir ſtationierten Kreuzer Berlin gerichtet hatte. Die Verletzung des Briefgeheimniſſes ſoll auf franzöſiſchem Gebiet erfolgt und von Deutſchland als ein unfreundlicher Akt angeſehen worden ſein. In dieſer Form, ſo ſchreibt heute der„Matin“ iſt der Zwiſchenfall übertrieben wiedergegeben worden. Aufgrund direkter Informa⸗ tionen gibt das Blatt folgende Darſtellung des Sachverhalts: Die Briefſchaften, die an Kriegsſchiffen Deutſchlands wie Frankreichs oder Englands gerichtet werden, ſind in Säcken verſchloſſen, die von der abſendenden Regierung verſiegelt werden. In dieſen Säcken befindet ſich ſowohl die geſamte Korreſpondenz an die Schiffskommandanten wie auch die übrigen Briefe. Einer der Säcke, der für den Kreuzer Berlin beſtimmt war, kam auf dem gewöhnlichen Wege mit dem Nordexpreßzug nach Paris und ging von dort mit der Südbahn nach Marſeille um von dort per Schiff nach B? Peler es befördert zu werden. Dieſe Säcke werden gewößnlich in einem beſonderen Raume eingeſchlo ſſen, zu dem das lic kein dem Umladen Umladen]J haupt vor. in Paris beging ein Gepäckträger ein Verſehen, indem er den füx den Kreuzer Berlin beſtimmten Sack in den gewöhnlichen Poſt⸗ güterzug warf. Ein Poſtſchaffner öffnete das Siegel des Sackes. Er bemerkte das Verſehen ſofort und verſchloß den Sack wieder und verſah ihn mit dem Siegel der franzöſiſchen Poſt. Dann hing er einen Zettel an den Sack, auf dem ausdrücklich angegeben war, daß der Sack von ihm geöffnet worden ſei. Dieſe Erklärung wurde von dem betreffenden Schaffner und vom Chef des Poſt⸗ weſens unterzeichnet. Deutſchland ſei durch dieſe Erklärung be⸗ friedigt geweſen und habe weiter kein Aufſehen gemacht. Der Zwiſchenfall ſei als beigelegt anzuſehen. Der Kampf um Marokko. Sozialdemokratie und Marokkopolitik. * Mannheim, 15. Aug. In einer Polemik gegen die „Bad. Natl. Korreſp.“ verteidigt die„Volksſtimme! ihre zufatz⸗ loſe Wiedergabe des Aufrufes des ſozialdemokratiſchen Partei⸗ vorſtandes. Der Aufruf wende ſich nur gegen die unerhörten Kriegstreibereien, ein Krieg um Marokko aber ſei unnötig und verbrecheriſch und alſo ſtehe die Wiedergabe des Aufrufs durch die„Volksſtimme“ nicht im Widerſpruch mit ihrer fruher ge⸗ äußerten Anſchauung, daß Frankreich die Algeeiras⸗Akte gebrochen und daß Deutſchland ein Recht und damit die Pflicht habe, die wirtſchaftlichen und handelspolitiſchen Intereſſen unſerer Volkswirtſchaft nach Möglichkeit zu ſichern. Die„Volks⸗ Amme“ irrt. Der Aufruf des ſozialdemokratiſchen Partei⸗ vorſtandes wendet ſich nicht nur gegen das„verbrecheriſche Treiben der alldeutſchen Kriegshetzer“, er„weiſt jede Erweite⸗ rung des deutſchen Kolonialbeſitzes auch durch irgendwelche Kompenſationen zurück“ und ſpricht auch nicht mit einem Worte von unſeren Intereſſen in Marokko, die die„Volksſtimme“ an⸗ erkennt und geſichert ſehen will, ja, die Abweiſung ſelbſt der Kompenſationspolitik iſt doch eigentlich ſchon eine indirekte Leugnung irgend welcher wirtſchaftlichen Intereſſen Deutſch⸗ lands in Marokko; für den Parteivorſtand kommen nur„kapita⸗ liſtiſche Ausplünderungsgelüſte“ als treibende Kraft der Agadir⸗ Aktion in Frage, für die das Reich natürlich nicht Gut oder Blut einſetzen und ſeine diplomatiſche oder kriegeriſche Macht in die Wagſchale werfen darf, die„Volksſtimme“ dagegen er⸗ kennt wirtſchaftliche und handelspolitiſche Intereſſen Deutſch⸗ lands in Marokko an und fordert ihre Sicherung durch das Reich. Der Widerſpruch zwiſchen der Haltung der„Volks⸗ ſtimme“ und des ſozialdemokratiſchen Parteivorſtandes iſt alſo ſo augenfällig, daß der Aufruf in den Spalten der„Volks⸗ ſtimme“ in der Tat eine ſchlechte Figur macht. Die„Volks⸗ ſtimme“ folgert aus dem Bruch der Algeciras⸗Alte durch Frank⸗ reich, daß Deutſchland ſeine unbeſtreitbaren wirtſchaftlichen Intereſſen in Marokko ſichern müſſe, der Parteivorſtand ſieht infolge des Bruches der Algeciras⸗Akte nur die„kapitaliſtiſchen Ausplünderungsgelüſte alldeutſcher Kriegshetzer“ wach werden, die er natürlich ſo wenig durch das Reich geſichert wiſſen will, daß er mit ſeinem Proteſt gegen die Kompenſationspolitik doch nicht mehr und nicht weniger verlangt, als Preisgabe der deut⸗ ſchen Intereſſen in Marokko und in Afrika überhaupt, die ja doch nur die Intereſſen nicht des deutſchen Volkes, ſondern nur einiger kapitaliſtiſcher Beutejäger ſind. 3533 Stimmungsumſchlag in England. JBerlin, 15. Aug. Aus London wird gemeldet: In einem Teil der engliſchen Preſſe beginnt einstimmungsumſchlag in der Haltung gegenüber Deutſchland ſich bemerkbar zu machen. Heute morgen ſahen ſich zwei ſoweit in der politiſchen Meinung von einander abweichende Blätter, die liberale„Dail News und die konſervative„Morning Poſt“ veranlaßt, ein erda m⸗ mungsurteil über den engl. Miniſter TLloyd George auszuſprechen, der bei jeder Gelegenheit ſo frivol die Kriegs⸗ fackel ſchwinge, gleichgültig, ob er dabei das eigene Haus in Brand ſtecke oder des Nachbars Frieden gefährde⸗ In einem ſehr überzeugenden Artikel gibt die„Daily News“ ihrer Unz u⸗ friedenheit mit der engliſchen Diplomatie Aus⸗ druck, die bei jeder Gelegenheit zu verſuchen ſcheine, Deutſch⸗ land einen Knüppel zwiſchen die Beine zu werfen. Zur Erhal⸗ tung des Weltfriedens ſchlägt das Blatt eine direkte anglo⸗ deutſche Verſtändigung vor, denn mit dem ewigen Manöverie⸗ ren mit anderen Mächten, dieſe in einen Gegenſatz zu Deutſch⸗ land zu bringen, ſei weiter nichts erreicht worden, als daß Pe⸗ tersburg ſich heimlich mit Potsdam verſtändigt habe und nach Erledigung der„Berliner Konverſation“ ſogar eine deutſch⸗ franzöſiſche Entente nicht mehr außer Frage ſei. Leider mache es den Eindruck, als ob auch hier wieder die engliſche Diplomatie ſich dazwiſchen drängen wolle. Sowohl in Deutſchland als in Frankreich hätten Regierung und Preſſe eine bewundernswerte Reſerve in dieſer Angelegenheit bewahrt. Sie konnte vielleicht behaupten, daß die Fahrt des Panther nach Agadir eine brüske Handlung war, aber ſonſt, ſo fährt das Blatt fort, ſind wir die Groben geweſen und ziemlich 51 war auch Lloyd Georges Rede, die einen ſehr ſchlechten Ein⸗ druck gemacht hat. Die„Morning Poſt“ weiſt in drei langen Spalten nach, daß es die unverantwortlichen ver⸗ hetzenden Reden von Lloyd George waren, welche die böſe Saat ausſtreuten, die jetzt in der Arbeitskriſe auf⸗ gehe und das Land an den Rand der Revolution zu bringen drohe. Indeſſen haben Georges Freunde und Leute ſeines Schlages ein radikales Heilmittel für all den Trubel. Sie ſprechen von dem Segen, den er über das Land gebracht habe. Sie ſcheuen ſich nicht, es friſch und warm zu fagen, daß ein Krieg mit einer fremden Macht den Krieg im eigenen Lande ſchnell beende. Die Berliner Verhandlungen. 5 Berlin, 15. Aug. Am 18. Auguſt, dem Geburtstag Kaiſer Franz Joſefs findet in Wilhelmshöhe ein Galadiner ſtatt. Der Kaiſer veranſtaltet ein derartiges Feſt alljährlich. Es iſt üblich, daß auch die höchſten Staatsbeamten daran teil⸗ nehmen und ſo wird auch Herr v. Kiderlen Wächter daran teilnehmen und bei dieſer Gelegenheit wird er dem Kaiſer eingehenden Vortrag über den Stand der Marokko⸗An⸗ gelegenheit halten. Die Verhandlungen zwiſchen Herrn v. Kiderlen⸗Wächter und dem Botſchafter Cambon ſollen ſoweit gediehen ſein, daß, wenn nicht ein ganz unvorhergeſehener Zwiſchenfall eintritt, in nicht zu langer Zeit eine befriedigende Löſung der Frage zu erwarten iſt. Aus dem Großherzogtum. WMDittigbeim(A. Tauberbiſchofsheim), 13. Aug. Am letzten Freitag ſtürzte Herr Ratſchreiber Weinberner vom oberen Scheunengebälk und erlitt ſchwere innere und äußere — „Mannheim, 15. Augun Volkswirtschalt. 5 Oberrheiniſche Eiſenbahngeſellſchaft.⸗G. in Mannheim. Die Geſellſchaft gibt im Inſeratenteil bekannt, daß von der auf⸗ genommenen aprozent. Anleihe von 12 Mill. M. ein Teilbetrag von 11250000 M. zur öffentlichen Zeichnung aufgelegt wird. Für Kapital und Zinſen hat die Stadt Mannheim die Garan⸗ tie übernommen. Auf die Anleihe werden Zeichnungen am Donnerstag, 24. Aug., innerhalb der üblichen Geſchäftsſtunden zum Kurſe von 99,30 Proz. zuzüglich 4 Proz. Stückzinſen vom 4. September 1911 ab entgegen genommen. *** 5 Vom Kohlenſyndikat. Eſſen, 14. Auguſt. Aus dem der Zechenbeſitzerver⸗ lammlung des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlenſynditats 85 ſtatteten Bericht iſt folgendes zu entnehmen: Der rechnungs⸗ mäßige Abſatz an Kohlen betrug im Juli 1911 bei 26 lim gleichen Monat des Vorjahres 26) Arbeitstagen 5 919 836(i. V. 5 766 832) Tonnen, oder arbeitstäglich 227 686 li. V. 221 801] Tonnen. Von der Beteiligung, die ſich auf 6 818 719(i. V. 6 776 749] Ton⸗ nen bezifferte, ſind demnach 86,82(i. V. 85,10) Prozent abgeſetzt worden. Der Verſand einſchließlich Landdebit, Deputat und Lie⸗ ferungen der Hüttenzechen an die eigenen Hüttenwerke betrug in Kohlen bei 26 li. V. 26) Arbeitstagen 4922 277 li. V. 4 698 935) Tonnen oder arbeitstäglich 189 318 li. V. 180 728) Tonnen; an Koks bei 31 li. V. 31) Arbeitstagen 1364 158(i. V. 101 389 458) Tonnen oder arbeitstäglich 44005(i. V. 44 821) Tonnen; an Bri⸗ ketts bei 26 li. B. 26) Arbeitstagen 348 922(i. V. 292 447) Tonnen pder arbeitstäglich 13 420(i. V. 11 248) Tonnen. Hiervon gingen für Rechnung des Syndikats an Kohlen 4 305 644(i. V. 4 119 079) Tonnen oder arbeitstäglich 165 602(i. V. 158 449) Tonnen, an Koks 830 552 li. V. 886 352) Tonnen oder arbeitstäglich 26 792 ſi. V. 28 592) Tonen; an Briketts 836 716(i. V. 284 116) Tonnen oder arbeitstäglich 12 951(i. V. 10 928) Tonnen. Die Förderung ſtellte ſich insgeſamt auf 7381 514(i. V. 7099 410) Tonnen oder arbeitstäglich auf 283 904(i. V. 273 054) Tonnen und im Juni 1911 auf 6 732 815 oder arbeitstäglich auf 288 013 Tonnen. In der Entwickelung der Abſatzverhältniſſe iſt im Monat Juli d. J. eine Abſchwächung eingetreten; insbeſondere ließ die Aufnahmefähigkeit des inländiſchen Abſatzgebietes zu wün⸗ ſchen übrig, infolgedeſſen ſich ein anhaltender Abſatzmangel be⸗ merkbar macht, der beſonders im Abſatz der gröberen Nüſſe her⸗ vortrat. Wenngleich den insgeſamt abgeſetzten Mengen gegen den Vormonat noch eine Zunahme zu verzeichnen iſt, ſo hat ſich das Ergebnis doch inſofern ungünſtig geſtaltet, als der arbeitstägliche Durchſchnittsabſatz ſich durchweg niedriger ſtellte. Die Urſache dieſer Erſcheinung iſt in der großen Zahl der Arbeitstage im Juli(26 gegen nur 2396 im Vorjahre) zu erblicken und darauf auch der in dem Verhältnis des rechnungsmäßigen Abſatzes zu den Beteiligungsanteilen eingetretene Rückgang auf 86,82 Pro⸗ zent ſvon 89/69 Prozent im Juni] zurückzuführen. Die vermehr⸗ ten Arbeitstage haben eine Erhöhung der Beteiligungsanteile von 698 128 Tonnen zur Folge gehabt, der bei dem rechnungsmäßigen Abſatz ein Zuwachs von nur 430 572 Tonnen gegenüberſteht. Die gleichen Verhältniſſe wie beim rechnungsmäßigen Abſatz liegen auch bei dem Kohlen⸗ und Brikettsabſatz vor, in denen ſowohl bei dem Geſamtverſand, wie bei dem Verſand für Rechnung des Syndikats, der geſamte Monatsverſand das vormonatliche Ergeb⸗ nis überſchreitet, wogegen der arbeitstägliche Durchſchnittsver⸗ ſand infolge der Beeinfluſſung durch die vermehrten Arbeitstage einen Rückgang aufweiſt. Im Vergleich mit dem Ergebnis des Monats Juli des verfloſſenen Jahres iſt indeſſen bei dem rech⸗ nungsmäßigen Abſatz und bei dem Kohlen⸗ und Brikettsabſatz eine Zunahme erzielt worden. Der auf die Brikettbeteiligung der Mitglieder in Anrechnung kommende Brikettabſatz beziffert ſich auf 82,93 Prozent(gegen 77½ im Juli d..) Ein ungünſtigeres Ergebnis iſt bei dem Koksabſatz, insbe⸗ ſondere bei dem Abſatz für Rechnung des Syndikats zu ver⸗ zeichnen, bei dem die mit Beginn des Monats April eingetretene rückläufige Bewegung noch nicht zum Stillſtand gekommen iſt. Die Monatsabſatzmenge von 830 552 Tonnen ergibt zwar gegen den Vormonat eine Zunahme von 16249 Tonnen, während der arbeitstägliche Durchſchnittsabſatz, da der Juli einen Arbeitstag mehr hatte, gegen den Vormonat noch um 351 Tonnen abgenom⸗ men und auch gegen den Abſatz im Juli 1910 ein Rückgang von arbeitstäglich 1800 Tonnen eingetreten iſt. Der auf die Beteili⸗ gung anzurechnende Koksabſatz ſtellte ſich auf 66,87 Prozent, wo⸗ von auf Koksgrus 1,07 Prozent entfallen gegen 67,70 Prozenk bezw. 1,25 Prozent im Juli d. J. und 72,49 Prozent bezw. 1,/1 im Juli 1910. Das Verſandgeſchäft wurde im Berichtsmonat durch den niedrigen Waſſerſtand auf dem Rhein und der Elbe erſchwert. Infolge der fortdauernden trockenen Witterung iſt eine weitere Verſchlechterung des Waſſerſtandes eingetreten und auf der Elbe die Schiffahrt völlig eingeſtellt worden. Wegen der dadurch zu erwartenden Verſandausfälle wird, da eine Belebung des Abſatzes nicht bemerkbar geworden iſt, auch für den laufenden Monat mit einem ſchwächeren Ergebnis zu rechnen ſein. Der Saatenſtand zu Anfang des Monats Auguſt 1911. Während des ganzen Monats Juli war die Witterung ungewöhnlich heiß und trocken; erſt in den letzten Tagen gingen vereinzelte Gewitter nieder, die jedoch meiſt nur unzureichende Regenmenge brachten, dagegen durch Hagelſchlag mancherorts Schaden anrichteten. Die Reife der Halmfrüchte wurde infolge diefer Witterung ſehr beſchleunigt und die Ernte— namentlich der Winterfrüchte— ging bezw. geht raſch vonſtatten. Ueber Güte und Menge des geernteten Getreides lauten die bis jetzt vorliegenden Meldungen, was den Körnerertrag anlangt, meiſt außerordentlich befriedigend. Von den Winter⸗ früchten brachte der Roggen ſtellenweiſe geringere Erträge, weil die Saaten ſeinerzeit durch Schneckenfraß im Spätjahr porigen Jahres und durch rauhe Witterung im Frühjahr laufen⸗ den Jahres zum Teil geſchädigt worden waren. Von den Sommerfrüchten bleibt der Hafer, der vielfach zu ſchnell reif (notreif) wird, im Körnerertrag mancherorts hinter den Er⸗ wartungen zurück. Aus einigen Bezirken(Emmendingen. Etten · heim, Lahr, Karlsruhe uſw.) wird Schaden durch Mäuſe ge⸗ meldet. Die Kartoffeln bedürfen baldiger durchweichender Niederſchläge, wenn ſie ſich von der Trockenheit, die das Wachs⸗ tum hindert, noch erholen ſollen. Am meiſten leiden die Futter⸗ pflanzen— Klee und Luzerne— und die Wieſen unter der anhaltenden Dürre. Vielerorts iſt kein Nachwuchs vor⸗ handen; von den Wieſen zeigen eigentlich nur die bewäſſer⸗ baren Grasanſatz. Das Oehmd wird hie und da jetzt ſchon geſchnitten und heimgebracht, weil die Ausſichten von Tag zu Tag geringer werden. Da es in manchen Gemeinden ſchon jetzt an Grünfutter mangelt, wird für den Herbſt und Winter da und dort Futternot befürchtet. Auch die Handelsgewächſe — Tabat und Hopfen— gehen unter der Einwirkung des tockenen und zu heißen Wetters ſtetig zurück und bedürfen not⸗ Senueral⸗Anzzeiger.(Abendytart) 5. Seite. wendig des Regens. Zum Vorteil gereicht das gegenwärtige Wetter eigentlich nur den Weinbergen. Die Herhbſt⸗ ausſichten werden faſt allgemein nicht ungünſtig beurteilt, jedoch wird auch für den Rebſtock Regen gewünſcht, damit ſich die viel⸗ fach reichlich vorhandenen und meiſt geſunden Trauben noch beſſer entwickeln können. Die badiſchen privaten Feuerverſicherungen. „Die Zahl der im Großherzogtum Baden zum Geſchäfts⸗ betrieb zugelaſſenen privaten Feuerverſicherungen belief ſich am Ende des Berichtsjahres auf 53, 7 mehr als im Vorjahr. Unter der Geſamtzahl der Verſicherungen befanden ſich 8 ausländiſche. Von den 45 im Deutſchen Reiche anſäßigen hatten nur 4 ihren Sitz im Großherzogtum ſelbſt. Weitaus die meiſten der zugelaſſenen Unternehmungen, darunter ſämtliche außerdeutſchen, waren Aktiengeſellſchaften; nur 13, davon 3 badiſche, waren ihrer Rechtsform nach Verſicherungsvereine auf Gegenſeitigkeit. Der geſamte Verſicherungsſtand auf Schluß des Jahres 1910 betrug rund 3 965 Millionen Mark, davon ent⸗ fallen 3898 Millionen Mark, d. ſ. 98,3 Prozent auf verſicherte Fahrniſſe und 67 Millionen Mark oder 1,7 Prozent auf Ge⸗ bäudeverſicherung, in der Hauptſache Fünftelverſicherungen. Im Vergleich zum Vorjahr hat der Verſicherungsſtand bei der Fahr⸗ nisverſicherung um 177 Millionen Mark oder 4,8 Prozent zu— und bei der Gebäudeverſicherung um 67 Millionen Mark oder 49,9 Prozent abgenommen. Der Rückgang in den Gebäudever⸗ ſicherungen hängt zuſammen mit der Verſtaatlichung der Immo⸗ biliarverſicherung in Baden durch das Geſetz vom 3. Aug. 1903; auf die Fünftelverſicherungen der vor dem 1. März 1902 bei privaten Verſicherungsunternehmungen verſicherten Gebäude findet die Geſetzesänderung nach Ablauf oder Auflöſung der beſtehenden Verſicherungsverträge, ſpäteſtens jedoch mit dem 1. Januar 1912 Anwendung. Vom Geſamtverſicherungsſtande kommen 3579 Millionen Mark oder 90,3 Prozent auf Ver⸗ ſicherungen bei Aktiengeſellſchaften und 385 Millionen Mark oder 9,7 Prozent auf ſolche bei Verſicherungsvereinen auf Gegen⸗ ſeitigkeit. B Bank für induſtrielle Unternehmungen. Die der geſtrigen Aufſichtsratsſitzung vorgelegte Bilanz pro 1910⸗11 weiſt einen Rein⸗ gewinn von 172 684(176 994 inkluſive Vortrag aus. Nach Do⸗ tierung der Reſerven mit 14381(12 572 und Verteilung einer Dividende von 3 Prozent(wie im Vorfahre) verbleibt ein Vor⸗ trag auf neue Rechnung von 23 25%(28 8 n Ernſt nrich Geiſt, Elektrizitäts⸗A.⸗G. i. Lig. in Köln. Das frühere Vorſtandsmitglied dieſer Geſellſchaft, der Inge⸗ nieur Ernſt Heinrich Geiſt, bietet nach der„Köln. Ztg.“ im Auf⸗ trage eines Reflektanten den Aktionären für ihre Stamm⸗ und Vorzugsaktien 20 Prozent und 662¼ Prozent Barzahlung des Nennwertes. Der Reflektant werde ſich zuverſichtlich bis zum 15. September, ſpäteſtens, wenn die Geſchäfte es erfordern ſollten, bis zum 15. Oktober d. J. wegen der Uebernahme ent⸗ ſcheiden. Die Berliner Gußſtahlfabrik und Eiſengießerei Hugo Har⸗ tung.⸗G. in Berlin⸗Lichterfelde weiſt für 1910/11 nach Ab⸗ ſchreibungen von M. 67012(i. V. M. 12947) wieder einen Fehlbetrag von M. 137 792(M. 89 617) aus. Verteuerung von Gummiarabikum. Der Bezug von Gummi⸗ arabikum aus dem Sudan wird von Beginn nächſten Jahres an, wie die„Deutſche Orient⸗Korreſpondenz“ erfährt, eine Ver⸗ teuerung erfahren, weil die Sudanregierung beſchloſſen hat, einen Ausfuhrzoll auf Gummiarabikum einzuführen; der neue Zoll ſoll 15 Prozent vom Wert betragen und am 1. Januar 1912 in Kraft treten deekeeaeeeeeeeeeeee Telegraphiſche Handelsberichte. Blei⸗ und Silberhütte Breubach.G. Frankfurt a. M. Die Gewerkſchaft, die vor 3 Jahren durch verfehlte Dispo⸗ ſitionen mehr als die Hälfte ihres Aktienkapitals verlor, hat ſich lt.„Frkf. Ztg.“ unter ihrer neuen Leitung anerkennens⸗ wert raſch wieder zu einer normalen Produktivität emporgear⸗ beitet. Der Reingewinn beträgt 415 971 M. gegen 410 969., die Dividende 6 Prozent(). Im laufenden Geſchäftsjahr haben ſich die Einkaufsbedingungen wieder ungünſtig geſtaltet, doch werde die Geſellſchaft davon nicht betroffen, da ſie noch auf eine längere Zeit durch Erzabſchlüſſe gedeckt ſei. Man könne daher wieder auf ein befridigendes Erträgnis hoffen. Die geſamten Neubauten ſeien im neuen Geſchäftsjahr in Benutzung genom⸗ men. Sämtliche Anlagen erfüllten die bei ihrem Bau zugrunde gelegten Vorausſetzungen. Von der Frankfurter Börſe. Vom 16. ds. Mts. an ſind die neuen Aktien der Holzverkoh⸗ lungsinduſtrie⸗A. G. Konſtanz(von No. 10001 bis 14000) gleich den bis jjetzt notierten lieferbar. Vom 16. an gelangen Umſätze in Bezugsrechten auf Aktien der Elektrizitätslieferungsgeſellſchaft zur Notierung. Die Verhandlungen zwiſchen dem Roheiſenverband und den luxemburg.⸗lothr. Hochofenwerken vertagt. * Keöln, 15. Aug. Die hier heute vorgeſehenen Verhand⸗ lungen zwiſchen dem Eſſener Roheiſenverband und den noch fernſtehenden luxemburg⸗lothringiſchen Hochofenwerken ſind lt. „Frkf. Ztg.“ vertagt worden. Die Förderung der ſtaatlichen Gruben an der Saar. Die ſtaatlichen Gruben haben, wie berichtet wird, im Juli an 24 Tagen gefördert 922 801 Tonnen. Abgeſetzt wurden ntit Eiſenbahnen 652 870 Tonnen, mit Schiffen 19 675 Tonnen, mit Fuhren 33 603 Tonnen, mit Seilbahnen leinſchließlich in eigener Kokerei) 109 805 Tonnen. Es kamen alſo lt.„Frkf. Ztg.“ 815 953 Tonnen zum Verkauf. Hiervon wurden den in dem Bezirk gele⸗ genen Kokereien 235 520 Tonnen zugeführt, Bericht vom Berliner Metallmarkt. * Berlin, 15. Aug. Elektrolptkupfer war feſter, per Aug. 117.75, Sept. 118, Okt. 118.25. Zinn war gefragt. Bancazinn 385, Auſtralzinn 391. Blei bedang 28, Zink, raffiniertes per Auguſt 54, Sept. 54.25, unraffiniertes 5353.25. Antimon 53, Aluminium 120—123. Bank für elektriſche Unternehmungen in Zürich. In der geſtrigen Verwaltungsratsſitzung wurde(t.„Frkf. Ztg.“ beſchloſſen, der am 23. Sept. ſtattfindenden Generalver⸗ ſammlung für das abgelaufene Geſchäftsjahr der Bank die Ver⸗ teilung einer Dividende von 10 Proz. wie im Vorjahr vor⸗ zuſchlagen. Celegraphiſche Börſen⸗Berichte. [Privattelegramm des General⸗ Anzeigers.) 5 Frankfurt, 15. Aug.(Fondsbörſel. Von einer beſon⸗ deren ee e iſt heute umſoweniger gu berichten, als zwei ausſchlaggebende Börſen geſchloſſen ſind, Wien und Paris haben Feiertags halber Ruhe. Newyork brachte nur wenig Belebung, ob⸗ wohl man im allgemeinen über die Tendenz des dortigen Marktes zufrieden iſt. Einen günſtigen Einfluß auf amerikaniſche Werte übten die Kursrückgänge der Getreidepreiſe ſowie auch die beſſeren Nach⸗ richten aus den Getreidegebteten aus. Baltimore und Kanada gingen bei erböhtem Kursniveau hervor. Oeſterreichiſche Bahnen ruhig und die u. Seetranspor' 99.— Gla ½ Zellſt. Waldh. 1908 165.20 Aktien 1225 Bauken, Brief Geld Hrief Geln Badiſche Bant 132.— Mannh. Lagerhaus 97.— 97. Pfälz. Bank—.— 105.50 Frankona, Rück⸗ und 1080 Pfälz Hyp.⸗Bank—.— 195.50] Mitverſ. vorm. Bad. Rhein. Freditbank—.— 139.— Rück⸗ u. Mitver.—.— 1170 Rhein. Hyp.⸗Bank—.— 200.— Fr. Transp.⸗Unfall u. Südd. Bank—.— 119.75] Glas-⸗Verſ⸗Geſ. 2540— Südd. Disc.⸗Geſ.— 118.50] Bad. Aſſecuranz 2250 Bahnen: eae 11 8 5 65—Mannh. Verſicherung 830.— 820.— Heilbr. Straßenbabn 71——.— Oberrh. Verſich⸗Gel.—.— 1220 Chem⸗. Württ. Transp⸗ Berſ. e 620.—. Bad. Antl.⸗u. Sodafbr.—— 508.— Juduſirie Cbem. Fab. Goldenba.—.— 225.—.⸗G. f. Sellindunrie—.— 127.— Verein hem. Fabriken—.— 3523.— Dingler'ſche Michför. 98.——.— Verein D. Oelfabriren—.— 174. Emaillw Maikam nen 118.— Weſt..⸗W. Stamm 214——.— Ettlinger Spinnere!i—— 97. „ Vorzug—.— 104.— f. Fuchs Waf. Holbg. 176.— Brauereien. Sen ee Bad. Brauerei—— 92 Heddernh. kupferwu. Durl. Hagen—— 263.— Üdd. Kabelw. Frkf.—.— 121.2 134. Karlsr. aſchinenbau—.— 178.— Induſtrie⸗Obligation. B..⸗G. Noſch. Seetr. feſt. Schantungbahn vernachläſſigt. In Schiffahrtsaktten war etwas Nachfrage wahrzunehmen. Elektrizitätswerte waren teilweiſe ge⸗ fragter, beſonders Siemens u. Halske auf die Ausſichten, daß das Pro⸗ jekt einer unterirdiſchen elektriſchen Schnellhahn in Budapeſt zur Durchführung gelangen ſoll. Schuckert und Ediſon lagen feſt. Bank⸗ aktien waren vernachläſſigt, öſterreichiſche Kredit behauptet. Von heimiſchen Banken Diskonto⸗Kommandit feſt. Am Montanaktien⸗ markte zeigte ſich nur geringes Leben, wodurch die Kursbewegung nur einen geringen Umfang annahm. Phönix Bergbau gefragt. Am Kaſfa⸗Induſtriemarkt war die Tendenz überwiegend behauptet. Chem. Werte unterlagen vereinzelt Kursſchwankungen, Maſchinenfabriken preishaltend. Gummiwarenfabrik Peter ſchwächer. Schlinck u. Co. Hamburg lebhaft und feſt und 7 Proz. höher. Kunſtſeide ſchwächten ſich ab. Der Markt der heimiſchen Renten war wieder ſehr ſtill, die Kursveränderungen waren beſcheiden, neigten aber zur teilweiſen Abſchwächung. Auch fremde Renten waren ruhtig. Im weiteren Ver⸗ laufe zeigte ſich mangels jeglicher Anregung ein geringes Geſchäft. Montanaktien zeigten ſich teilweiſe vefeſtigt. An der Nachbörſe war das Geſchäft ſtill. Es notierten: Kredit 20634, Dresdner Bank 15858, Diskonto⸗Kommaudit 18878, Lombarden 24, Staatsbahn 159½8, Bal⸗ timore and Ohio 10496. Vom 16. d. Mts. an ſind die neuen Aktien Nr. 10001 bis 14000 der Holzverkohlungs⸗Induſtrie⸗A.⸗G. in Konſtanz gleich den bisher up⸗ tierten lieferbar. Vom 16. d. Mts. an gelangen Umſätze in Bezugsrechten auf Elek⸗ triſche Lieferungsgeſellſchafts⸗Aktien zur Notierung. * Berlin, 15. Aug.[(Fondsbörſe). Die geſtrige recht feſte Haltung Newyorks und der Eintritt des lang erſehnten Witterungs⸗ umſchlages, der eine weitere Ermäßigung der Getreidepreiſe gebracht hat, haben nicht vermocht, die Unternehmungsluſt anzuregen. Als hemmendes Moment war in erſter Reihe der Bericht des rheiniſch⸗ weſtfäliſchen Kohlenſyndikats wirkſam, weil darin eine Verſchlechte⸗ rung der Abſatzverhältniſſe hervorgehoben wird. Ferner befriedigte der Jahresabſchluß der Kanada Pacifie Eiſenbahn nicht, da man noch höhere Ziffern bezw. eine Dividendenſteigerung und die Ankündigung einer neuen Ausgabe von Aktien mit wertvollem Bezugsrecht in den Kreis der Erörterungen gezogen hatt. Schließlich glaubt man auch damit rechnen zu müſſen, daß die Arbeiterſchwierigkeiten in England die Londoner Börſe nachteilig beeinfluſſen würden. gung trug daher bei Beginn den Charakter der Unſicherheit, wenn auch die Kursbeſſerungen, die allerdings nur Bruchteile eines Prozents betrugen, entſchieden überwogen. Namentlich einige Elektrizitäts⸗ werte wie Schuckert, Siemens u. Halske und andere ſetzten die geſtern an der Nachbörſe begonnene Aufwärtsbewegung fort, ohne allerdings im ſpätren Verlaufe die erzielten Beſſerungen voll behaupten zu können. Kanada⸗Aktien zeigten bei Beginn im Verhältnis zur geſtrigen Newyorker Steigerung nur wenig Beſſerung und gaben im Verlaufe erheblich nach. Warſchau⸗Wiener ſtellten ſich gleichfalls niedriger als geſtern. Das Geſchäft war wieder recht beſchränkt, dem⸗ entſprechend die Kursſchwankungen unbedeutend. Phönix⸗Aktien zeigten ſich durch Feſtigkeit aus. Oeſterreichiſche Werte waren bei ge⸗ ringfügigen Umſätzen kaum verändert. Tägl. Geld 2% Proz. Die Börſe ſchloß luſtlos mit vorwiegender Neigung zur Ab⸗ ſchwächung, da das Anziehen des Privatdiskonts verſtimmte. War⸗ ſchau⸗Wiener gedrückt, Hanſa feſt. Induſtriewerte des Kaſſamarktes bei ruhigem Geſchäft ziemlich feſt. 0 85 Berlin, 15. Aug.(Produktenbör ſe.) Die geſtern in Fluß gekommene Abwärtsbewegung der Preiſe machte heute ſtarke Fortſchritte. Der endlich eingetretene Witterungsumſchlag und Niederſchläge, ſowie mattes Amerika brachten die Preiſe erneut ins Wanken und verſtärkten die Realiſationsneigung. Es ergaben ſich für e ſtarke Rückgänge, doch traten ſpäter ebenſsg wie für Hafer leichte Erholungen ein. Mais geſchüfts üböl ſti Wetter: bewölkt. eche ee Mannheimer Effektenbörſe. Vom 15. Auguſt.(Dffizieller Bericht.) Die Börſe war heute für einzelne Induſtrieaktien recht feſt. Chem. Fabrik Goldenberg⸗Aktien gefragt bei 225 Proz.( 1 Proz.), ferner Aktien des Berein chem. Fabriken zu 352 Proz.(I. 2 Proz.]) und H. Schlinck u. Cie.⸗Aktien zu 252 Proz.(. 7 Proz.). Der Kurs, der heute erſtmals notierten neuen Aktien der Koſtheimer Celluloſe und Papierfabrik ſtellte ſich auf 207.50 bz, u. G. Weiterhin notierten Brauerei Durlacher Hof⸗Aktiein 262 G.(nachbüörslich 264 bz. u..) 152 Obligatfionen⸗ Pfandbriefe. 4½ Bad. Anil. u. Sodafbr. 102.80 340 Rh. Hyp⸗Bk. unf. 1902 99.50 bf4½ Bad. Antl. u. Sodafbr. „ verſchied. 89 8obz. Serie B 100.75 bz 2 8%„„„Kommunal 91.20b3% Br. Kleinlein Heidelbg. 88.500 Städte⸗Anlehen. 5 Bürg. Brauhaus, Bonn 10 3½ Freiburg i. B. 91.— B41% Heddernd. Kupferw. 102.— G 37³ erg v. J. 1903 92 50 B Herrenmüble Gen; 99.—0 4 Karlsruhe v. F. 1907 101.— G4 ½ Kofth. Cell. u. Paprfbr. 101.— 3 Karlsruhe v. J. 1896 4½ Maunheimer Dampf⸗ 3% Lahr v. J. 1902 91.60 ſchleppſchiffahrt 99.75 C 4½ Ludwigshafen 102.— G44% Mannh. Lagerhaus⸗ 8 4 80 v. 1906 100.40 5] Heſellſchaft 99.75 U 37 7 90. b4½ Oberrh. Elektrizttäts⸗ 4 Mannh. Oblig. 1608 100.50 G6] werke, Karlsruhe—.— 4 55„ 1907 100.— 64½ Pfälz. Chamotte und 4 55„ 1906 99.90 G Tonwerk,.⸗G. Eiſenbg. 102.— G 4 5„ 1901 100.25 G4% Pfälz. Mühlenwerke 100.50 c 375 5„ 1885 92. G4½ Schuckert⸗Obligat. 101,. B 8%„„ 1888 92.— 4½ Ruſſ..⸗G. Zell tofffb. 35 5 1895 91.50 B] Waldhof bei Pernau in 5 39 75 8 1898 91.25 B] Livland 100.80& 3 7„ 1904.75 B½ H. Schlink u. Cie. 10150 37 1905 91.30 34½ Speyerei Brauhaus —.⸗G. Speyer 99.50 91.50 64%½ Speyerer Ziegelwerte 99— 4½ Südd. Drahtinduſtrie 100.50 0 4½ Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 102.— b; 4% Zellſtoffabrit Waldhof 12* 95 10 Pirmaſens unk. 1905 4% Wiesloch v. J. 1905 4½ Akt.⸗Geſ. für Seilindu⸗ ſtrie rückn 105% 8 4 ½ Bad..⸗H. f. Rhſchiff. 103.50G Gchbaum⸗Br uerei Elefor. Rühl, worms—.—— Bi. Gan er Freibg 103. —.— 225.— —.— 222. Na zufbr. Haid u. Neu Kofth. Cell. u. Bapieif. dieinlein Heidelberg— 210.— Mannh. Gum u. A5o0.—,.—159. Hombg. Mewerſchmitt 79.75 79 5 Maſchinenf. Badena—.— 205.— Ludwigsh Akkienb—.— Oberrb. Eeektrizit!!—.— 19 Mannß Aktienbi⸗ 143 fäl, Müdenwerket Brauerei Sinne: 213.Pi. Nähm..Fahrradf.—. 192 Br. Schrödl, Heidlbg.— 190. bort.: Zemem Hologz.—— boße „Schwarg, Speye—.— 129. Nh. Schuckeri⸗Geſ.—.— 184½ „S. Weltz Speyer—.— 8/..l Schlinck u. Cie—.— 252.— „ z. Storch., Speyer—.— 71.50 Sübd. Drahl⸗Induſt.—.— 185.— Bri. Werger, Worms—.— 80.— Verem Freib. Ziege w. 111.——.— Pf. Preßh.⸗u. Spritſb.—.— 167.——.—— Speyr. Würzmühle Neuſtaddt.—- Trausvort 5 fabt. Waldhof—.— 280.— u. Verſicherung. Zuckerfbr. Waghäuſel 200.— Zuckerfbr. Frankenth.—— 888 Maunß. Dampfſchl. Die Kursbewe⸗ 6. Seite. General⸗Anzeiger. Abendblatt.) Mannheim, 15. Auguſt. Rübbl Nübbl Kaffee Bursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. (Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft.) Dienstag, den 15. Auzuſt 1911. Alles Notizlos. Amſterdamer Vörfe. Amſterdam, 15. Auguſt.(Schlußkurſe.) 14. 15. 14. 15 loko 42/—— Jeinöl loko 43 1.—— Sept. Dez 42——— Sept. 42-—— Mai——— Sept.⸗Dez. 42—— Tend.: ruhig. Jan.- April 39/ 39— ſtetig. 47— 47—[Veinöl Teud.: flau Wetter: Bewöäkt. Berliner Produkteubörſe. Berlin, 15. Auguſt.(Telegramm.)(Produktenbövſe.) Preiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 1 s 190%0—— „„„ 93.45 93 5⁰ E 10 85 5 83 55 83.65 %% ur. Lonſ. At.⸗Mml. 102.70 502.75 do. 50.199— 3%„* 98.45 93.45 1„„ 1909 3 83 40 83 30 Aoabiſche St. K. 91 100 30100 35 2„1928/ 101 8 101 30 — 906 50 93 80 94.L5 91˙60 91 370 bäd.Sr.Oabgfl 8 N. 7 20 0 4 *„ 1907 8*„ 8** 8* Abayr..⸗B.⸗A..19189.—J 1918 101.55 101 55 8 ½% bo. U. Allg. Anl. 91 90 88 3 8 4 2 dol..Ohl. 4 2„* 1* von 1908 101.40 101.4 3 Heſſen 79 80 79 96 3 Sachſen 4 Mh. Stadt⸗. 1909—.—„„„ Bad. Zuckerfabrii 198.—197 60 Südd. Juemobil.⸗Geſ. 8130 84.30 Weyß u. Freytag 163.90 165.90 Bichbaum Manuheim 130.— 130 Deh. Aktien⸗Oraumei—. Parkakt. Zweibrücken 86 20 97.— Veltz i. Soune, peyer 88 90 88.7 Cementwerk Heideldg. 65 7565 75 Cemamtfabr. Karlſtavt 131.—131.— Badiſche lullinfabrit 509 25507 50 Gh. Fabril Gries haim 265.264 50 Farhwerke Höcht 543—541 80 Ver, chem. Fabrik MN9. 350.— 852 10 Holzverkohlung 288.— 287.60 Ghem. Werle Albert 493 50493 Südd. Drahtind. Nit. 135.—135.— Abtumul. fFab. Hagen 291.5029.75 Acc. Böſe, Berkinn/ Glektr.⸗Geſ. Allgem. 275 ½ 74 75 Lahmeyer 122 50 129.30 Glektr.⸗Geſ. Schuckert 166.½ 168 25 Acheiniſche 144 90 144.20 Siemens& Halske 248.75 49.45 Gumi heter 193.—188.— Hedd. Ku. u. üdd. Kb. 122.90122 90 Kunſtſeidenfabr. Frkf. 118 80 40,10 Lederwerk. St. Ingdert 67.50 67.50 Hochumer Bergbau 23275234 Buderns 114.20 114. Concordia Bergb.⸗G. 310— 310.— Deutſch. Luxsmburg 197.% 197.75 Eſchweiler Bergw. 189.50 180.50 Friedrichs gütte Bergb. 146.— 146.40 Gal ſenkir nner 204.— 204.50 geedeutſch. Meichsaul 102 40102 401 81.10 81 10 Pfälg..⸗B. Prior. 100 40 100 50 92.20 92 25 88.30 88.30 Stsatspapiere, A. Deniſche. 15 Mh. Stadt⸗A. 1008—-—Jͥ 2 1905—-.— 3. Ausländiſche. 5Arg. i. Bold⸗KH. 1887—.—.— 3% Chineſen 1896 102.80 102.65 %½%„„ 1898 99.45 99.30 1½% Japaner Nexikaner duß. 88/90 3 Ferikaner innere Zulgaren 3% italien. Rente %½ Oeſt. Silberrente 4½„ Bapisrrent. Oaeſterr. Boldrente—.— Vortug. Serts L 9 7„ III 68.65 %½ nueue Ruſſen 19)5 100.25 100.25 4 Nußen von 1880 92.45 92.45 1 pan. ausl. Rente 96 75 s Türken von 19083 86.05 6 untf. 92 90 Ung r. Goldrente 93 65 93.65 4„ Kronenrente 91.65 Verzinsliche Loſe. 3 Deßterreichiſchers60 179.50 179.50 Türkiſch⸗ 175.— 175— —59—— —.— Altien induſtrieler Unternehmungen. Spicharz Lederwerke 80.— 80— Ludwizs. Palzut ihle 168.30 169 50 Adlerfaßrrad s. Klayer 462.— 464 25 Naſchtnenfbr. Hilpert 95.— 95.— Maſchinenfb. Badenia 206.— 206.— Dürrkopp 515.— 515.— Maſ hinenf. Gritzuer 28. 284— Raſ.⸗ Armatf. Tlein 143.— 143— Bf. Kähm. u. Jazrradf Gebr. fayſer 192.— 193.— Röhrankf. v. Dürrcse—.— Schgellpreſſenf. Frtty. 258.20 258.20 Ve deutſ her Oelfabr. 174.20 73.— Schlinck u. Eo. 245.— 252— Schuzſabr. Herz, Fekl.—.——.— Seilindu trie Wolff 127.— 128. &bollſp. Bamperts n 32.50 36— Kamengarn Kaiſersti. 193.— 193.— Zallſtoffabr. Waldhef 261 50 261.50 Aſchbg. Buntpapfbr. 192.50 192.50 „ Maſchpaofbr. 134.50 135.50 Fränkent). Zuckerfb r. 387.80 387.80 Bf. Pulverfb. St. Jgb 187.— 137.— Schraubſpofbr. Kramn. 170.— 170.— Ver. Fränk. Schuhfbr. 161.50 161.50 Gold u. Silber Scheide⸗ anſtalt —.— 818.75 828.— Bergwerlsafktien. Harpener Bergbau 185.— 185.25 Raliw. Weſterregeln 210.— 210 25 Oberſchl. Giſeninduſtr. 88 40 88 40 Zhönt 258.% 260.5% Br. Königs⸗ u. Zaurah. 176 50 178.50 Jawerkſch. Roßloben 143 60 148 60 14. 15. 14. 15. Weizen per Sepl. 206 25 204.—] Mais per Sept.— „Okt. 206.25 204 55„ Okt. ee Dei. 208.— 204.75 Dez⸗—— „ Mai 214— 211.75 Rüböl per Aug.—.—— Roggen per Sep. 172 25 171.„ Otkt. 64 60 64 50 „Okt. 173— 172.25„ Dez. 64.50 64 40 Dez. 174 75 178.75 7 „ Mai 181.— 180—Spiritus 70er loco—-——.— Hafer per Sept. 170— 169— Weizenmehl 28.50 2850 „ Dez. 174.75 172 25 Roggenmehl 28.70 23.50 „ Mai 182.— 179 50 Tiverposler Börſe, Ziverpoel, 15. Auguſt.(Anfangs kurſe.) 14. 15. Woizen per Okt. 7121 ſtetig 7/0% willig „Dez. 7035 702% Mass ver ept. 57% ruhig%6 ½/ trägze per Okt. 578/½3 5ʃ73 Berliner Effektenvörſe. Berlhin, 15 Auguſt.(Anfangs⸗Kurſe.) ſtraditaktien 206 50—.— curahütte 176.37—.— Disc.⸗Kommandit 188.75 189.— Phönix 258 37 359 75 1 8—.——. Harpener—.— 185.25 ombarden 23 nd.: ruhig. Bochnmer ee Berlin, 15 Auguſt. Schlußkurſe.) Mochſel London 20.48 20.475 Reichsbank 144.— 143 90 Wechſel Varts 81.05 81.07 Kbein. Tredithan! 139.— 139— 4% Reichsanl. 102.50 102.50] Kuſſenbant 158 90 158.90 d%„ 1909—.——.— Schaaffb. Bankr. 188.20 188.10 56% Neich anl. 93.50 93.50 Südd. Disc.⸗G.⸗A. 118.90 118 20 8 0e„ 1909—.——.— taatsbahn—.——.— goſ, Reichs auleide 83 50 88 50 Lombarven 24%½% 24.— 4% Conſols 102 6 102 6 Baltimore u. Ohio 104 25 104%¼ 80%„ 1909———.—Fanada Vaotſte 289 ½% 288.!“ 93.70 93.30 Hamburg Packet 133 20 133.20 e„ 1909—.——.— TFordd. Llovd 95.70 95 90 807% 7 83.70 82.40 Aranbg. Bergwksgſ. 37750 384.50 40% Bad. v. 1901 100.40—.— Zochumer 234— 284.— de%„„1908/0 101 10—.— Deutſ h⸗ursmbg. 197.25 19775 „ tienv.——[Dortnnder—— „ 1902½9————Helſenktrchner 204.25 204.½ % Bayern 9120 92 10 Harpener 185.50 185,% e Heſſen 91.30 91.30 Laurahütte 176 25 176 25 Heſſen 79.70 79.70 Phöbnix 258.90 260.20 30ſ% Sachſen 83.25 83.30 Veſtersgeln 209 50 209 70 3½% Japaner 1905 97.30 97 50 Allg. Elektr.⸗Geſ. 2783.60 275 20 Ze, Italiener 108.25——Anflin 508 50 508.50 4% Ruſſ. Anl. 1902 92.30 92 25 Anilin Frrptom 405 20 405.— 39% Bagdavbahn 86 90 86.90] Zrown Bovert 138.30 138.30 Oeſter Kreditaktien 206.75—.—Chem. Albert 490 50 491.— Berl. Handels⸗Geſ. 170 50 170.%[D. Steinzeugwerte 237— 237. Darmftädte: Bani 127.¾ 127.“ Elberf. Farben 509— 508 50 Deutſch⸗Aſtat. Bant 143.50 143 30 Calluloſe Koſtheim 219.— 219.— Deulſche Ban: 265., 265.25] Rüttgerswerken 194.70 194 90 Disc.⸗Kom mandt 188 75 188/ Fonwaren Wiesloch 119.— 121.— Dirosdner Bank 158 50 158 50] Wf. Dra)t. Vangend. 200.30 200 70 Efſener Creditanſt. 167 40 167.60 J Zellſtoff Waldhof 261.60 261.50 Privatdiskont 3½% W. Berlin, 18. Auguſt.(Telegz.) Nachbörſe. Krebit⸗Aktien Disoknto Komm. 206 75 206.75 24.4½ 2.— 188.75 188,% TLondoner Effektenbörſe. Staatsbahn Lombarden gondon, 15, Auguſt.(Telegr.) Aufangskurſe der Gffektenbörſe. 3/% Conſols 78/½8 78/1 Moddersfontein 2 Reichsanleibe 883 83—Premier 6% 6½% Argentinier 89/ 89 ¼ Rand mines tener 101— 101—Atchiſon comp. 107/ 1095 paner 90— 90 Canadian 245% 246¼ egikaner—— Baltimore 105— 105% 4 Spanier 92½ 92½ Chikago Milwaulee 122— 123% Ottomanb ank 17/ 17¾ Denvers com. 26— 26% amated 64— 64— Grie 31½ 31˙% 3 7% 7¾ Grand TrunkIII pref. 59“/ 598 6%„ ord. 28/ 28˙%½ Ceuttal Mining 11½ 11¼ Lonisville 147— 149.— Chartered 30/ 29,] Miſſouri Kanſas 38% 335/ De Beers 17˙% 17½% Ontario 41— 41— Gaſtrand 4% 4½% Southern Pacifte 117½% 119½ Geduld 1% Ieſ] Union com. 177¼ 179½ ftelds 4% 4% Steels com. 75% 7610 eeee 7% 7% Tend. ſtill. 5 5 Frankfurter Gffektenbörſe. Weleammt ber Coufineutal⸗Teleg raphen-Compagnie, Reichsbankdiskont 4 Prozent. Schlußkurſe. Wechlel. 111 14 18 erd 109.25 569.25][Check Paris 81.05 8107 0 80.775 30 75[Baxts kur! 81 983 31.025 80.466 80.482/ chweſc. Pläze„ 81.— 81 025 dandon 20.482 20.48 Seen„ 55.166 85.10 London„ 20.45 20.45 Napolenngsd' or.24 16.24 lang———.—Ifrtvatdtstonte 3½% 3ʃ%% Aktlen dentſcher unb ausländiſcher Trausporlanſtalten. Süldd. Glſend. G. 12120 121.60 Hamburger Packet 138— 133— Norddeutſcher Lloyd 95.¼ Oeit.⸗Ung. Staatsb 159. Oeſt. Hüdbahn Lomb. 24 ½ Gotthardbahn——— 95 ½ Ital. Mittelmeerbahn—.——.— do. Mertdionalbahn 123.—123.— 52„/ Balttmore und Obio 104. 104.75 Pfaubbriefe. Prioritäts⸗Obfigatlonen. 4% Frt. Hgp. bfdb. 99.90 99 90ſ4% Pr. pfdb. ank, oo 98.60 98 60 447 K. B. Pfobr. e 99.90 99.90[4%„„„ 12 99.— 99.— e Pf.Hyp Z. Pfdb. ie 15 99 80 2% 5 3 eib on0.1 1„ 111 99 90 99.90 10„Fod.Fv. 90 90.—4% Preuß. Pfandb.⸗ 4% Etred. fd. o0 90.50 90.50] Bank unk. 1919 100.— 100.— 4⸗⁰ë 0* 99 40ʃ% Pr. Pidbr.⸗Bk.⸗ unk. 00 99.70 99.70 Hyp.⸗Pfdbr. Emif. 4e%„ Pfdbr. v. 01 380 u. 31 unkündb. 20 100.20 100 20 unl. 10 100.20 100 20 1 4 5 111 4%„ Pfdbrw.98„„„ 80.60 90.60 unk. 12 99.70 99.70%%Rh 5 G *75* Pfdbrw.36 1½ Pr. Pfobr.⸗Bt.⸗ 1—5 89 d. 94 90.70. 90.70 Kleind. b. 04-—— 34½% Pfd. 96006 89.80 89.80 be/% Rh. O. B. Pfb. O2 940 99.50 4%„ Gom.⸗Obl. 4% 1907 99 40 90 50 v. I,unk. 10 100,10 100 10%4%„„„ 1912 99 80 96 50 %„ Gom.⸗Obl. 4% 1917 99 80 99 80 v. 87/1 91.— 01.—4%„„ 1919 100 20 100 20 6%„ Com.⸗Obl.„ 1921 100 70 100 70 v. 96/06 91.— 91.— 1f verſchied. 89.80 89.80 5% Pr. Hyp⸗A.⸗B.1828 120.—120.—%„ 1914 89.80 89.80 4J„„„„ 97.— 97. uf, Rh..⸗B. G. D 91.20 91.20 4„„„ 89.50 89.50 f% Pſ. B. Pr...—-— 4„„„-ls 99.20 99.20% Ital.fttl.g. CW, 4„„„ 03-14 99.20 99.20 4„„„ 0u 99.40 99.40l NRannn. Gerl.⸗G.⸗A. 825.— 825— Bank⸗ unb Verſichernugs⸗Aktien. Badiſche Bauk 131.— 181.— Oeſterr.sUung Bauk 140.25 140.20 Berg Uu. Metallb. 125 50 125.90 Oeſt. Länderbank 137.50 187.50 Berl. Handols⸗Geſ. 170.50 470 50„ Kredit⸗Anszall 207— 206.75 Fomerſ. u. Dis.⸗B. 117 75 117.75 Pfälziſche Bank 105.50 105 60 Darmſtädter Bant 127 ½% 127. Pfälz. Hyp.⸗Zank 195.50 195 25 Dontſche Bank 265— 265.— Sreuß. Hypotßernd. 124.——.— Dat Hakat. Baul 145— 144.— Oeutſche Reichsdk. 143 50 143 60 D. Sffekten⸗JGan!k 120.— 120— Wein. Kreditbank 139—139.— Discoste⸗Somm. 188. 188 ½ Khein. Hpp.⸗B. M. 199..—199 30 Dresdener Banf 158.26 158 75] Schaafft. Bankver. 138.50 138— Eiſenb. Rentbank 176 40 176 40] Südd. Bank Rhm. 119.75119 75 Fraukf. Hop.⸗Zan 21350 213,50] Liener Bankver⸗—.— 138 95 Frif. Hyß.⸗Froditv. 165 30 165.30] Südd. Diskont 118 60 118 40 Nattonalbank 127.25 127 50 Zauk Ottereaue 136.— 136— Wesubeet a., 15. Auguſt. Kreditaktien 206.75 Diskonko⸗ Commandit 188 ½, Darmſtädter 127.½, Dresdner Bant 158 50 Han⸗ delsgeſellſchaft 176.50 Deutſche Bank 365. Staatsbahn 159.25 Lombarden 24% Bochumer 284.75, gelſenktrchen 204.75. Lauragütte 176 50 Ungar 9370 Tendenz: ruhig. Nachbörſe. Kreditaktien 206.75, Diskonto⸗Commandit 188.“ ½¼1 Stagatsbahn 159.,25 Lombarden 24— Wiehmartt ies Waunberm vom 14 Augut.(Amtlicher Be⸗ richt der Direktion). Es wurde bezablt für 50 Ko. Schlachigewicht die Preiſe in Klammern ezeichnen Lebendgewicht: 65 Ochſen s) pollfleiſchige, ausgemäſtete böchſten Schlachtwerteg, die noch nicht gejogen haben(un eſocht) 90—92(48—50)., b voll⸗ fleiſchige ausgemäftere im alter von—7 Jaßren 88—90(47—48) Mk. tunge fleiſchige, nicht ausgemäſtete. ältere aus gemäſtete 88—88 (44—46) M. 65 Bullen(Farren): a) vollfleiſchige höchſten Schlacht⸗ wertes 80—54(45—47)., b) vollfleiſchige füngere 78—82(44—46) ., o) mäßig genährte füngere und gut genährte ältere 75—78 (42—46) M. 1331 Färſen(Rinder u. Kühe): a) vollfleiſchige, aus⸗ gemäſtete Färſen, höchſten Schlachtwertes 88—92(46—48., d) voll⸗ fleiſchige, ausgemäſtete Kühe höchſten Schla ptwertes bis zu 7 Jahren 78—84(37—44)., e) ältere ausgemäſtete Kühe und wenig gut 9 5 Färſen 70—75(33—36)., d) mäßig genährte Küßhe und Färſen 62—70(30—34)., e) gering gend Kübe und Färſen 52—56(25—27) Mark. Faee e 588 Kälder: 2) Dopellender feinſter Maſt 00—00(00—00) Mt) d) feinſte Maſtkalber 90—00(54—00) Mark, o) mittlere Maſt⸗ und beſte Saugkälber 85—00(51—00) Mark, ch geringe Maft⸗ und gute Sauakälber 80—00(48—00) Mark, e) geringe Saugkälber 75—00(46—00) Mark. Schafe: 0o Stallma tſchafe: a) Maſt⸗ ämmer und füngere Maſtbhamme! 00—00(00—00) Mk. b) ältere Maſthammel, geringere Maſtlämmer und gut genährte junge Schafe 80—00(40—00) Mk., e) mäzig genährte Hammel und Schafe(Merz⸗ ſchafe 76—00(38—00) Mark; 14 Weidemaſtſchafe: 3) Maftlämmel 00—00(00—0 Mark, b) geringere Lämmer and Schaſe 72—00 36—00) Mark. 2079 Schweine: a) Fettſchweine über 180 Kg. (8 Ztr.) Ledendgewicht—00(00—00) Me., d) vollfleiſchige Schweine oon 120—150 Kg.(000—000 Pfd.) Lebendgewicht 00—00(00—00) Mk., ch vollfleiſchige Schweine von 100—120 Kg.(200—240 Pfo) Lebendgewicht 635—00(50—00) Mk ad) vollfleiſchige Schweine von 80— 100 Kg.(160—200 Pfd.) Lebendgewicht 37—09(51—090) Mk. e vollfleiſchige Schweine unter 80 Kg(180 öfd.) Lebendgewicht 68 00 (53—00) Mark,) Sauen 62—63(48—49) Mark. s wurden bezaßlt für das Stück: 000 Luxuspferde: 0000—0000., 00 Arbetitspferdz:: 000—000., 00 Pferde zum Schlachten. 00—000., 00 Zucht⸗ und Nutzote: 000—000., 00 Stück Maſtvieb 00—00., 00 Milchküde: 000-000., 000 Ferke! .00—00.00., 10 Zlegen: 12—25 M. 0 Zicklein:—0 M. 00 Lämmer: 00—00 M. Zuſammen 4152 Stück. mit Großvieh flau, mit Kälber langſam, mit Schwein⸗ mitle Marx& Goldschmidt, Mannheim Telseramameflaneſſe: Mabgold, Fornipvecher: Nr. 56 und 1637 15. Auguſt 1911. Provtſſtonseei! Wir ſind als Selpftrontrahenten 43„ Kaufer unter Vorbehalt: — 8 1 — 8¹ Atlas⸗Hebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigsha Badtiſche Feuerverſicherungs⸗Bank 5 Badiſche Maſchinenfabrik Sebold, Durlach 132 VBaumwollſpinneret Speger Stamm⸗Aktien 53 *„ Vorzugs⸗Aktien 98 Benz& Co., Rhein. Gasmot., Mannheim,— Pruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 64 zfr. Hürgerbräu, Ludwigshafen— Themiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch Compagnie francaſſe des Poosphates de POceanſe fs.1480 9957 Celluloidfabrik Leipzig 270 Deutſche Südſeephosphat.⸗G. 18555fr Europa, Rückverſ. Berlin M. 680 Erſte Deutſche Ramiegeſellſchaft, Emmendingen— Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffabriten— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens— Flint, Giſen⸗ und Broneegteßeret, Mannheim 88 Forſayth G. m. b. H. 182 Herrenmühle vorm. Genz, Heidelberg 9⁴ Küßtznle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal— London und Provinctal Electric Theatres Ad. i 18 (vollbezahlt.) 22/ſh.— Maſchinenfabrik, Werry 121¹— Neckar ulmer Fabrradwerke— 132 Paciſic Phosphate Shares alte ßhares 8. 7%.7½¼ 1— junge* 8. 3½ 8..— „ 79% preferred. 555 25 Preußiſche Rückverſtcherung M. 410.390 Rheinau, Terrain⸗Geſellſchaft— 124 fr. Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim— 180 Rhein. Metallwarenfabrik Genußſch. M. 220 M. 210 Rheinmähleswerke, Mannheim 14⁰ Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Feudel, Mannheim— 109 ee wege* eutſche 1 n— Süddeutſche Mannheim, Genußſcheine— M. 170 Unionwerke,.⸗G., Fabriten Beee e— 172 Unionbrauerei Karlsruhe— 54 fr Unton, Projektionsgeſellſchaft, Frankfurt epel. Bez. 205— Bita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannpeng M. 550— Waggonfabrit Raſtatt 95— Weißenbofterrain.⸗G. tuttgart— gozfr Zſchocke⸗Werke, Kaiſerslautern— 16⁵ 925„ fütr Kunſt und Feuilleton: J..: Dr. Fritz Goldenbaum. für Lokales, Provinzlelles und Gerichtszeitung: Richard Schönſelder, für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil; .: Richard Schönfelder. r den Inſeratentetl und Geſchäntiches: Fritz Druck und Bertag der Dr. Hans'ſchen Buchdzeckenei. G m. N G. Direktor: J. V. Julius Weber. Nahrung bel:, eee, iarrhöe, eeee Darmkatarrn. etfe 7094 leich- und Drehstrom- Elektromotore kaut- und mietwelse, 72⁷ Stets oa. 100 Maschinen am Lager Stotz& OGie. LElektr.-Ges. m. b. H. 0 4, 8/ Telephon 662, 980 u. 2032 Haupi-Vertretung der Osram-Lampe. 14—150 Mi, d) müßte geahele nge, zuf geatzeie dle 84—88 Jf * Mannheim, 15. Auguſt 1911. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.] 7. Seite Statt besonderer Anzeige. Ein herbes Geschick entriss uns gestern Abend nach kurzem Kranksein meinen lieben Mann, unsern guten teuren Vater 11⁴70 Die Einäscherung findet Donnerstag, 17. August, nachmittags 4 Uhr statt und zwar nach dem Willen des Verstorbenen in aller Stille. Herrn Fabrikant in voller Manneskraft nach arbeitsreichem Leben. Von Blumenspenden sowie Beileldsbesuchen bittet man höflich absehen zu wollen. MANNXHEIM, 15. August 1911. Emma Krebs und Kinder. Nachruf. Die vergangene Nacht brachte der Firma Adolf Krebs Mannheim einen derben Schlag, indem deren Gründer und Inhaber Herr Adolf Krebs infolge eines Schlaganfalles nach 12 tägigem Krankenlager im 50. Lebens- jahr verschieden ist. Nachdem es mir vergönnt war, eine stattliche Reihe von jahren mit und neben Herrn Krebs an seinem in schönster Blüte stehenden Geschatt in bestem Einvernehmen zu arbeiten, wird sein Name und sein ganzes Wesen in allen Ehren dauernd in meinem Herzen eingeschlossen bleiben. MANNHEIM, den 15. August 1911. 17446 Friedrich Naser Direktor der Firma Adolf Krebs. Machruf,. Gestern verschied unerwartet nach kurzer Krankheit unser hochverehrter Chef Herr Fabrikant Wir betrauern in dem Heimgegangenen einen überaus wohlwollenden, recht- lich denkenden OChef, der uns durch sein zeiches Wissen und durch seine hervor⸗ ragenden Charaktereigenschaften stets ein leuchtendes Vorbild war. Wir werden dem Dahingeschiedenen allezeit ein ehrendes Andenken bewahren. Das Personal der Firma Adolf Krebs. Mannheim, 15. August 1911. 9 Franſoſen Unterricht ſpez. Dresdner Bank Filiale M ANNMHEITNM P 2, 12, Planken. Aktienkapital und Reserven Mark 261000000. 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Straßenbahn⸗ direktion ſich den Dank aller Anwohner erwirbt, dafür verbürgt ſich der Einſender Ein Anwohner der Straße. I Nochmals das Sommernachtfeſt des„...“ 1. Es iſt Tatſache und kann bewieſen werden, daß in der Nacht vom 5. auf 6. Auguſt zwiſchen 1 und 4 Uhr in abſcheulicher Weiſe gelärmt und geiohlt wurde. Ob das nun Herren vom „D. H. B. oder vom„H...“ oder vom„K...“ waren, ändert en dieler Tatſache zichts. Wenn ich aber ſehe, mit eigenen Augen ſehe, daß die Ruheſtörer in großen Gruppen, Damen und Herren, teilweiſe mit Lampions verſehen aus dem Waldpark kommen und in die Waldparkſtraße einbiegen, ſo bin ich doch wohl zu dem Schluſſe berechtigt: die Leute kommen vom Feſte des„D. H..“ 2. Es iſt Tatſache und kann bewieſen werden, daß in der fraglichen Nacht zwiſchen 2 und 3 Uhr die Muſik auf dem Marſch durch den Wald ſpielte, und daß dieſe Muſik bis in die Rhein⸗ billenſtraße zu hören war, wie mir ein dort wohnender Herr wie⸗ derholt beſtätigte. Warum ſich die Ortsgruppe über dieſe meine Behauptung ſo aufregt, iſt mir nicht erklärlich; ich habe ſie ja gar nicht für die Muſik verantwortlich gemacht. Daß die Muſik in der Stadt überhaupt nicht ſpielte, gebe ich ohne weiteres zu. Wenn ſie aber nachts nach 2 Uhr vom Birkenhäuschen an ſpielt, ſo hört man das bis weit in den Lindenhof hinein. Reſultat: nächtliche Ruheſtörung. 3. Das Anſehen der hieſigen„Ortsgruppe des D. H..“ herab⸗ zuſetzen, fällt mir nicht im Traum ein. Ob dieſer Verein in gutem oder weniger gutem Anſehen ſteht, hat mich, da ich ja nicht Kauf⸗ mann bin, noch keine Sekunde bekümmert. Ich habe in meinem „Eingeſandt“ nur den Gegenſatz zwiſchen den Beſtrebungen des Vereins und dem diesmaligen Verhalten von vielen ſeiner Mit⸗ glieder oder Freunde konſtatiert. Wenn das der Ortsgruppe un⸗ angenehm iſt, ſo tut es mir leid: ich kanns aber nicht ändern. 4. Daß die Teilnehmer am Feſte um halb 2 Uhr nach der Stadt gingen, mag auch ſtimmen. Aber durch die Waldparkſtraße müſſen ſie doch gegangen ſein; denn in einem Eingeſandt des weltberühmten„Lindenhof“ ſchreibt der in der Waldparkſtraße wohnende Verfaſſer leiner meiner Gegner!) wörtlich:„Gewiß waren einige junge Herrchen etwas laut“ und an anderer Stelle, daß„die Handlungsg hilfen über die Stränge gehauen haben.“ Der Zweck meines Eingeſandt war, wie aus dem Schluß⸗ paſſus unzweideutig hervorging, die Polizei auf die unhaltbaren Zuſtände, wie ſie anfangs Samstags zur Tages⸗, vielmehr Nacht⸗ ordnung werden, hinzuweiſen. Zur Beruhigung des„.H..“ will ich noch hinzufügen, daß es mir abſolut fern lag, dem Verein als ſolchem etwas„an die Rockſchöße zu hängen“. Und wenn einmal der„Verein abſtinenter Schwiegermütter“ ein Sommer⸗ nachtfeſt am Stern abhält und ſolche Ruheſtörungen verübt, ſy werde ich mir mit gütiger Erlaubnis des„D...“ geſtatten, gegen dieſen Unfug ebenſo vom Leder zu ziehen, wie diesmal. 8. — Raſenſpiele. «Fußballwettſpiel Karlsruhe⸗München. In München wurde am Sonntag das Städte⸗Jußballwektſpiel Karls⸗ rube⸗München von München mit 418 gewonnen. 8. Sefte General⸗Anzeiger.(Abendbſatt.) in Mannbeim. Aktienkapital 9 5 000 000 Mark. Reserven M. 18,500,000.— Hauptsitz Lit. 3 4 No. 2. Dspositenkassen: Lindenhof, 60 tardplatz No. 8, Neekarvorstadt, Mittelstrasse No. 43. Zweiganstalten: Baden-Baden, Bruchsal, Freiburg l. 8B., Furtwangen, Heldelherg Kalserslautef n, Kartsruhe, Konstanz, Lahr i.., Cörrach Mülhausen J.., Neunkirchen(geg.-Bez.-Trler) Offenburg Pforzheim, Plrmasens, Bastatt, Speyer a Rh., Strassburg l. E. Tyiberg, Vilungen, wWeinheim a. d.., Zell l.., Zwelbrücken Fröftnung von laufenden echnungen mit und ohne Credlitgewährung; Eröffnung von proviston⸗freien Scheckrechnungenz Annahme von Spage dern mit und ohne Kündigung; Einzug von Wechseln auf das In- und Ausland, Aus- stellung von Wechseln, Schecks, Acereditiven, Kreditbrieten; 1 An- Und Verkauf von We tpͤpieren; Einläsung von Zins- und Dividendenscheinen; Umwechselung von aus- lüändischen Geldsorten; Aufbewahrung und Verwaltung von Wertpap'eren sowie Aufbewahrung von anderen Wertgegenständen und Dekumenten; Vermietung von eisernen Schrankfächern(Safes) zur Autbewahrung von Wertpapieren und anderen Wert- gegenständen unter Selbstwsrschluss der Mieter Die Verwahrung erfolgt in den nach den neuesten Erfahrüngen konstrüierten GSwölben der Bank unter deren gesstzlicher Kaftharkeit. 18596 Nuftnf un die Prinnpa 5 In dankbarer Auerkennung, da unſere Beſtrebungen von Jahr zu Jahr auf frucht⸗ bareren Boden fallen, wenden ſich die dem unter⸗ zeichneten Verein angeſchloſſenen 23 Korpo⸗ rationen mit über 5000 Mitgliedern auch in dieſem Jahre an die Prinzipalität mit der höſtichen Bitte, allen kaufmänniſchen und tech⸗ niſchen Angeſtellten einen angemeſfenen Er⸗ bolungsurlauß zu bewilligen. Iſt doch ein folcher Urlauß nicht nur für die Angeſtellten, welche aus geſundheitlichen u. ſozialen Gründen einer Ausſpannung dringend bedürfen, ein großer Nutzen, ſondern er dient auch den In⸗ tereſſen der Prinzipale dadurch, daß die Ange⸗ ſteuten mit neuer Kraft, größerer Schaffens⸗ freudigteit und wärmerer Hingabe an die Arbeit zurücktehren. 60160 Mannheim⸗Ludwigshafen a. Rh., im Ma 1911. Verein zur Erwirkung von Jommerurlaub und 0 2 eſchaffung gerigneien Fandaufenthaltes für kaufmünniſche und lechuiſche Angeſtellte(E.). Kaufmänniſcher Verein Mannheim. Verein für Handlungs⸗Commis von 1858. Kaufmän iſcher Verein weiblicher Asgeſtellter. Kaufmänniſcher Verein Frantfurt a. M. Verband Deutſcher Handlungsgel ülfen. Columbus und„Conſtanti«“, Verein für katholiſche Kaufleute und Beamte. Bund der techn⸗induſtr. Beanten. Deuiſcher Gruben⸗ und Fabrikbe mten⸗Verband. Deutſcher Privat⸗Beamten⸗Perein. Verband der deutſchen Verſicherungs⸗Beamten. Techniſcher Verein Mannheim. Verein der Deutſchen Kaufleute. Verband reiſender Kaufleute Deutſchlands. Techniſche Vereinigung Lu wigshafen g. Rh. Ludwigshaſener Techntker⸗Veiein 1908. * Jerienheime! 25 Wir weiſen darauf hin, daß wir an der Bergſtraße, im Neckartal und im Schwarzwald Ferienheime errichtel haben. Die Mitglieder der angeſchloſſenen Vereine haben, ſoweit Platz vorhanden iſt, für ſich und ihre Familienang⸗hörigen Anrecht auf einen Aufemhalt in einem dieſer Ferienheime, in welchen nur die Verpfl g⸗ ungskolen mit ca. Mk..60 bis Mk..20 in Anrech⸗ nung ko men Anmeldungen werden durch die Vor⸗ ſtände der angeſchloſſenen Vereine ſowie durch⸗ die Ausbunftsſtelle für Landaufenthalt Mann⸗ heim, I. 3, 3b, von letzterer an den Mittwoch Abenden von? bis 6 Uhr auch mündlich ent⸗ egengenommen. 5 Der Verwaltungsrat. Die Neu⸗Ausgabe des Nachſchlage⸗(Reiſe) Buches(7. Folge) enthaltend die Adreſſen von nahezu 200 empfehlens⸗ werten Hotels, Gaſthäuſern und Penſionen, ſowohl für beſcheidene als auch höhere Anſprüche gelangt an die Mitglieder der angeſchloſſenen Vereine zur Vertellung. Das Büchlein iſt ſerner zum Preiſe von 20 Pf. beim hieſigen Verkehrsverein(Kaufhaus) ſowie bei der Auskunftsſtelle für Landaufenthalt, Mannheim, I. 3, 3p erhältlich. Letztere erteilt außerdem Mittwochs abends von 7 bis 3 uhr an Mitglieder und andere Intereſſenten über Ferien⸗ aufenthalt bereitwilligſt und koſtenlos Auskunft. Auf Teilzahlung ohne Preisautschlag und unter stwwengster Diskretion liefert ein grosses reelles Spezlal-Teppich- u. Linoleum-Haus in Mannheim seine Artikel Bettworlagen, Gardinen, Stores, Lelnen, Olwandecken. 9 u. Uinoleum- Teppiehe, Be nituren, Tischdecken, Schfafdecken eisedlecken, Tüfl. u. 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Dresdner Bank Flilale Mannhelm. Bank für Handel und Iadustrie Filiale Mannhelm. Süddeutsche Bank. Mannhelmer Baak.-G. H. L. Hohenemser& Söhne. Mannhelmer Privathank Frledrich Strassburger. wiederholt ausgeführt haben ea. 6 2. Den 1* ** * * Herrn * 888. Marx& Goldschmlidt. notenstempel trägt der Zeichner. in Berlin: Dresdner Bank Zeichnungseinladung. M. 11250 000.—4% Telschuldrarschreihungen Oberrheinischen Eisenhahn- Aktiengesellschaft in Mannheim von 1911 mit Garantie der Stadt Mannheim für Kapital und Zinsen unkündbar bis 1. September 1916. Gesellschaft Die Oberrheinische Eisenbahn-Gesellschatt Aktiengesellschaft in Mannheim hat eine 4% Anleine von Mk. 100 000.— autgenommen, eingeteilt in Stücke zu Mk Ein Teilbetrag von Mk. 11,250,000.— wWird hiermit Für Kapital und Zinsen hat die Stadt Mannhelm die Garantie übernommen. März und 1. September bei⸗ gegeben, die gleich wie die rükzahlbaren Stücke an der Hauptkasse der Gesell-chaft und den Kassen der unterzeichneten Banken und Bankiers, ferner in Berlin, Frankfurt and Kündigung der Anteile Alle auf die Anleihe bezüglichen Bekanntmachungen, insbesondere Verlosungen und Kündigungen, werden in mindestens zwei Mannbeimer Zeitungen, der amtlicben Karlsruher Zeitung einer Frankturter Zeitung, einer Berliner Zeitung sowie im Reichs⸗ den Borsen von Mannleim. Auf vorstehende Anleihe werden Zale nungen am Donnerstag, den 24. Augus! zuzüglich 4% Stückzinsen vom 1. September 1911 ab entgegengenon men: Sowie bel deren sämtlichen Zweignlederlassungen pei der Bank für Handel und Industrle Direction der Dissonto-Gesellschaft Deautsshen Bank; in Frankfurt a..: bei der Flllale der Bank für Handel und Industrie „ Dresdner Bank n Frankfurt a. M. „ Pfätzischen Bank „ Direction der Disconto-Gesellsshaft „ Deutschen Zank Filiale Frankfurt a. M. E. Ladenburg M. Hohenemser: in Darmstadt: 174²⁶ bei der Bank für Handel und Industrle. Bel der Zeichnung ist auf Verlangen der Zeichnungsstelle eine Kaution von 5% des gezeichneten Betrages in bar oer in Wertpapieren zu hinterlegen. Die Zuteiſungen eriolgen nach Ermes en einer jeden Zeichnungsstelle, den Schluss- Früherer Schluss der Zeichnung bleibt vorbehalten. Die Zahlung des Zelchnungspreises hat in der Zeit vom 4. September bis 16. Bis zur Lieferung der defnitiven Stücke(voraussichtlich quittungen ausgegeben. BVehanntmachung. Die Lieferung und Pontage der elektr. Beleuchtung des Marktplatzes der Jungbuſch⸗ und Kunſtſtraße benötigten Bogenlampen und Straßen⸗ überſpannungen ſoll ganz ode geteilt im Wele der Submiſſion vergeben werden. Die Um erlagen zur Verge⸗ bung können in unſerem Buregu K 7, 1½/ Zimmer 15 wehrend der üblichen Dienſtſtunden eingeſehen werden und die Angebotsformulare unentgelt⸗ lich daſelbſt aehin werden. Leiſtungsfähige Unternehmer, welche ähnliche Arbeiten ſchon und hierüber Nachweiſe er beingen können, wollen ihre Angebvote bis ſpäteſtens Samstag, den 2. Sept. 1911 vormittags 11 Usr verſchloſſen mit entſprechender Aufſchrif! verſehen und Poſt⸗ und be⸗ ſtellgeldfrei bei uns, Zimmer Nr. 4 elnreichen, woſelbſt auch die Oeffnung der Angebote erfolgt. 1434 Die Zuſchlagsfriſt beträgt Wochen. Mannheim, 7. Auguſt 1911. Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Glet. trizitätswerke i. V. Paulſen. Imähmaſchine, 1Fahrrad 1 Partie Moſt⸗Anſa! 1 e Gefl. Offert. unt. Nr. 15207 an die Exped. dieser Ztg. Vekauntmachung. Beſchädigung del ſtädt. öffemlichen An'agen durch Hunde betr. Nr. 28665 I. In letzter Zeit mehren ſich die Faͤlle, in denen die mit großer Sorgfalt.⸗ pfl gien ſtäduſchen öffent ichen An agen durch he umlaufende Hunde in emfindlicher Weiſe eſchädigt werden. Wir machen die Hunde⸗ beſitzer darauf aufmerkſam, daßz es nach§ 90 er Straßen⸗ poſtzetordnung verboten iſt, Hunde in Blumenbeeten oder ſonſtigen gärtneriſchen An⸗ pflanzungen umherlaufen zu laſſen. Das Aufſichtsperſonal iſt angewieſen, alle Zuwider⸗ handlungen gegen dieſe Vor⸗ ſchritt zur Herberführung nach⸗ drücklichſter Beſtrafung zur Anzeige zu bringen. Mannbeim, 22. Juli 1911. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Bekauntmaczung. Nr. 250011J. In leßzter 95 wurden von dem zur dtraßenauffüllung im Hoh⸗ wieſengelände angeſührten Sand⸗ e größere Men ſen abgef hri. Wir machen darauf aufmerk⸗ ſam, daß die Entnahme von Sand in dieſem Gebiete ver⸗ zoten iſt und ge en Zuwider⸗ handelnde Strafanzeige wegen Diebſtahls erfoigen wird. Mannheim, 12. Juli 1911 Flaſchen ſpot billig zu verk.“ez uhlandkr. 376, 4 St. ints.l Bürgermeiſteramt: 14074. Dr. Finter. 167⁴ 600 Kerzen-Licht fur 6 Pig. pro Stunde. Zu beriehen durch hiesige Installa teure. ort Norup Juutdnro pun qpunzs uv R. W. 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Kapitalanlagen in stets vorrätigen Staatspapieren, Pfand- — brieten usw. 1 Aufbewahrung und Verwaltung von Wertpapieren in fener- und diebessicherm Gewölbe. 50 Vermietung von Tresorfächern(Safes) unter Mitverschluss der Mieter. Kontrolle der Verlosung von Wertpapieren. Vorsicherung von Wertpapieren gegen Kursverlust durch 15 Verlosung. Einlösung von Kupons, Besorgung neuer Kuponsbogen. Hiskontierung von Wechseln, insbesondere Ia. Bankakzepten. Linzug und Begebung von Wechseln zu den billigsten 2 Spesensätzen. 151815 Ausstellung von Wechseln, Checks, Reisegeldbriefen auf alle grössere Plätze des In- und Auslandes. Sebbenttonierung des Baues von Kleinwahnungen. Die Stadtgemeinde Mannheim iſt bereit, die Erſtellung von Häuſern mit mindeſtens 2kleinen Wohnun en von—3 Zimmern und Küche auf privatem Gelände dadurch zu för⸗ dern, daß ſie die Straßen⸗ und Gehwegkoſtenbeiträge uner⸗ hoben läßt, unter der Vorausſetzung, daß die Baupläne und ſpäteren Aenderungen der Raumeinteilung im Rahmen der Kleinwo nuag der ſtadträtlichen Genehmigung unterbreitet werden, daß der Eigentünner die Wohnungen dauernd in gutem Zuſtunde erhält und dieſe Veroflichtunzen bei jedem Eigentumsübergange auf den Rechtsnachfolger übergeſen. Werden dieſe agen während 50 Jahren erfüllt, ſo 5 die S raßen⸗ und Gehweskoſten als endgiltig nach⸗ elaſſen. Die näßeren Bedingungen für die Subventtonierung ſind auf der Rögiſtratur des Staderats(neues Rathbaus, Zimmer Nr 101) erhäftlich, woſelbſt auch ſchriftliche Geſuche um Gewährung der Subvention eingereicht werden wollen. Gemeinnütz gen Bauvereinigun jen ſowie Konſortien und Einzelperſonen, die ſich weitergezende Einſchränkun gen in Bezug auf Verwaltung und Beſitz der Häuſer unterwerfen wollen, kann außer dem Erlaß der Straßen⸗ und Gehweg⸗ ko len auch Baugelände von der S adtgemeinde abgetreten und der Kaufpreis ganz oder teilweiſe erlaſſen werden. Auskunft hierüber wird von der unterzeichneten Stelle bereitwilligſt erteilt. Mannheim, den 3. Auguſt 1911. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. 1430 „Behaftet mit hartnäckigem Hautausſchlag habe ich nach 1 Stück Zuckeres Patent⸗Medizinalſeife D. R. P. 158983 ein vollſtändig reines Geſicht. Ich gebrauche Ihre Seife zeitlebens. O..“ à St. 50 Pf.(15% ig) u. 1,50 M. (35% ig, ſtärkſte Form). Dazu Zuckooh⸗Creme(nicht fettend u. mild) 75 Pf. u. 2 M. In der Pelilanapoth., bei Ludwig& Schütthelm, Fr. Becker, Th. v. Eichſtedt, O. Heß, R. H. Stocke u. Heinr Merckle. In Neckarau: Drogerie Schmitt. 14298 Heirat Heirat! Mittl. 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