Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 30 Pfg. monatlich, durch die Poß bez. inel. Poſt⸗ uuſſchlag M..43 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate„ 80 GBadiſche Volkszeitung.) Geleſenſte und verbreitetſte in Mannheim und Umg — Se der Stadt Mannheim und umgebung. 72 Anabtzängige Tageszeitung. Zeitung Täglich 2 Husgaben ebung.(ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiges Maunheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktion Expedition und Verlags⸗ 1 buchhandlung.. 18 Die Reklame⸗Zeile..1 Mark Schluß der Juſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. Nr. 448 Dienstag, 26. September 1911. Abendblatt.) r Das tripolitaniſche Abenteuer. J. S. Ro m, 24. September. (Von unſerem Röm. Korreſpondenten.) „Vernunft wird Unſinn.“ Wenn in Italien die Kriegsbereitſchaft auf derſelben Höhe ſtände wie die alle Dämme fortreißende Kriegsbegeiſterung, dann könnte es Heer und Flotte nicht nur mit der Türkei aufnehmen. Man fragt nicht mehr, zu welchen unabſehbaren Konſequenzen das Abenteuer in Tri⸗ polis führen kann, ſondern man ſagt einfach: Wer nicht mit uns iſt auf dem Zuge gen Tripolis, iſt gegen uns! Franzoſen, Eng⸗ länder und Ruſſen, ſo glaubt man am Tiber, ſtimmen mit ins italieniſche Kriegshorn. Deutſchland, ſo heißt es weiter, als der berufene Schützer der Türken, iſt nicht für uns, folglich iſt Deutſchland gegen uns! Von Oeſterreich weiß man noch nicht genau, ob es für oder gegen die Türkei und damit auch gegen oder für Italien iſt. Aber um Deutſchland und Oeſterreich küm⸗ mert man ſich im Augenblick nicht mehr. Es genügt, daß man glaubt, die Türkei würde an Rußland und den Weſtmächten keinen Rückhalt haben, wenns losgeht. Und zum Losgehen iſt man bereit, erzbereit! Die Kritiker, die noch vor wenig Wochen an den Zuſtänden in der italieniſchen Marine kein gutes Haar ließen und die nach den Strandungen der beiden Kriegsſchiffe „San Giorggio“ und„Pontiere“ voller Verzweiflung aus⸗ riefen: es iſt an mehr als einer Stelle etwas faul in unſerer Marine! dieſe„Unglücksraben“ ſind zum Schweigen gebracht. Wer nicht mit in den Ruf einſtimmt: Tripolis muß unſer ſein! muß ſich ſagen laſſen, daß er unpatriotiſch denkt und handelt! Dieſen Vorwurf muß ſich jetzt auch der„Genoſſe“ Biſſo⸗ lati aus ſeinen eigenen, den ſozialdemokratiſchen Reihen anhängen laſſen, derſelbe Biſſolati, der um ein Haar im Frühjahr nach ſeinem„Hofgang“ mit ins Miniſterium Giolitti hineingenommen worden wäre. Biſſolati iſt einer von den 50 Deputierten, die im Gegenſatz zu der erdrückenden Mehrheit (460 Mann) der Abgeordneten ihr Veto gegen das tripolita⸗ niſche Abenteur erhoben haben. Biſſolatis„engerer“ Fraktions⸗ genoſſe Turati aber möchte lieber heute als morgen den Kreuz⸗ zug gegen die Ungläubigen ſelber anführen. Turati war vor acht Jahren als Miniſterkandidat genannt worden. Vielleicht kommt er jetzt eher mit ſeiner Tripolisbegeiſterung zu einem Ptraortefeuille. Vor zehn Jahren noch hatte er in Mafland ein Abasso il rel ſo laut gerufen, daß König Viktor Emanuel ees gehört haben ſoll. Aber vielleicht hat der König inzwiſchen auch erfahren, daß„Genoſſe“ Turati entſchieden umgelernt hat und momentan kriegsbegeiſterter iſt als der König ſelber und ſein Miniſterpräſident Giolitti, von denen die Rede geht, daß ſie in Uebereinſtimmung mit dem Auswärtigen Miniſter Si San Giuliano für eine friedliche Beile⸗ gung des vom Zaune gebrochenen Konfliktes mit der aus allen Wolken gefallenen Türkei wären. Aber was vermögen der König, was ſeine Miniſter gegen den Willen des BVolkes, der ſich in der kriegeriſchen Abſicht der Deputierten pbffenbart! Wollte das Miniſterium gegen dieſen Willen ankämpfen, » würden ihm die kriegsluſtigen Deputierten ein⸗ fach das Vertrauen entziehen, und Herr Giolitti könnte am ſelben Tage mit ſeinen Kollegen die Koffer packen, und König Viktor Emanuel, der ſein konſtitutionelles Amt hat, aber keine Meinung haben darf, müßte einem neuen Miniſterium ſeinen Segen geben, auch wenn dieſes halb Europa mit Krieg überziehen wollte. Viktor Emanuel iſt ein Schwärmer für alle Künſte des Friedens. Aber Viktor Emanuel wird ſchließlich auch für den Krieg ſchwärmen müſſen, wenn ſo das Volk es haben will. Denn ſouveränu iſt in Italien einzig und allein das Volk, das ſchon dem Großvater des jetzigen Königs vor⸗ ſchrieb, er habe ſich bei der Krönung zum Herrſcher des geeinigten Italiens zu nennen:„König von Gottes Gnaden und durch den Willen des Volkes!“ Der dritte Viktor Emanuel hat in dem Augenblick, wo ſein Miniſterium über Krieg und Frieden zu entſcheiden hat, nicht erſt zu fragen, wie wird das tripolitaniſche Abenteuer enden? Sondern er muß ſich fügen, auch wenn ſeine Vernunft ihm ſagt: Italien riskiert unter Umſtänden ſeine Groß⸗ machtſtellung. Er muß ſich fügen, denn ſonſt reskiert der König ſelbſt ſeine Stellung als erſter Repräſentant des ſouveränen Volkes, durch deſſen Willen er z. Z. König ſich nennen darf. Oder dürfte Viktor Emanuel, als Gegner des afrikaniſchen Aben⸗ teuers, es wagen, ſich dem„Genoſſen“ Biſſolati anzuvertrauen, mit dem er im letzten März im Königspalaſt am Quirinal ſich aufs angenehmſte unterhalten hat? Und mit dem er in punkto friedfertiger Geſinnung daccord iſt? Biſſolati ſelbſt iſt nicht ganz ſattelfeſt bei ſeinen Wählern, die es ihn in verſchiedenen Ver⸗ ſammlungen haben wiſſen laſſen, daß ſie etwas mehr kriegeriſchen Geiſt von ihm erwarten, wenigſtens ſoviel, wie das ſozialdemo⸗ kratiſche Organ der Seeſtadt Hamburg den italieniſchen Genoſſen einzuimpfen kürzlich für gut befunden hat. Wenn die deuſſchen Genoſſen, ſo ſagen die Wähler Biſſolatis, uns den Krieg in Tripolis predigen, während ſie doch dem eigenen Lande ſtrengſte Enthaltſamkeit gegenüber Maroklo empfehlen, ſo muß doch der Beſitz von Tripolis ein anerkannt hohes Gut ſein. Und darum: Evviva Tripolis! 155 Auch die Klerikalen ſchreien es! Und zwar in ganz be⸗ ſonders begeiſterter Stimmung. Der von bekannten Vatikan⸗ größen redigierte Corriere'Italia überbietet in der Hurrah⸗ begeiſterung ſogar das nationaliſtiſche Giornale'Italia und ruft tagtäglich allen Frommen im Lande, die es noch nicht wiſſen, zu: Italien muß ſeinen Bankerott erklären, wenn es jetzt nicht vom Leder zieht! Juſt im Frühling war es als Garibaldifilius ſich und andere Abenteurer um Albaniens Willen in den Krieg mit der Türkei ſtürzen wollte. Damals war es der Corriere d Italia, der dem Sohne des Mannes, der dem Papſte den Kirchenſtaat„raubte“, Weihrauch ſtreute. Heute zeigen mit dem Corriere'Italia alle vatikaniſchen Blätter und Blättchen, daß geweſen war. Sollte dieſe ſeltſame Haltung denen, die nicht des Papſtes ſind, nicht ein Fingerzeig ſein, mit welchen Hoffnungen ſich die vatikaniſchen Herrſchaften für den Fall tragen, daß das Aben⸗ teuer dort drüben in Tripolis anders endet, als die kriegs⸗ begeiſterte Menge es ſich träumen läßt! Oder glaubt man in der Nähe des Quirinals im Ernſte, der Spanier Merry del Val in ſeinem tiefdunklen Buſen genau Feuilleton. Zerfallprozeſſe in der Uatur. Einen ſehr intereſſanten Vortrag über dieſes Thema hielt geſtern Prof. Dr. Engler⸗Karlsruhe auf dem diesjährigen Natur⸗ forſcher⸗ und Aerztetage. Wie Energie und Materie, ſo führte er aus, in dem Welt⸗ betrieb einen ewig ſich wiederholenden Kreislauf des Aufbaus be⸗ ſchreiben, indem ſie abwechſelnd ſich zu Sonnen bereinigen, und bvon da aus wieder in das Univerſum zerſtrahlen und zerſtäuben, um dann von neuem in einen ſolchen Kreislauf einzutreten, ſo bildet auch das organiſche Leben auf unſerem Planeten einen Kreislauf. Im Gegenſatz zu dem Weltbetrieb, an dem ſich die Geſamtenergie und Geſamtmaterie beteiligen, nimmt an dem Kreislauf des organiſchen Lebens nur ein faſt unendlich kleiner Teil der Materie teil, und die treibende Kraft der Sonne ſcheidet während einer jedesmaligen Umdrehung aus und muß durch neue Sonnenenergie erſetzt werden. Zaur Klarſtellung des Zuſammenhangs zwiſchen Vergehen und Entſtehen werden kurz die derzeitigen Anſichten über das erſte Ent⸗ ſtehen des organiſchen Lebens definiert: Die Selbſtzeugung und die Lehre von den Kosmozeen. Nach der erſteren Anſicht können überall, auf jedem Weltkörper, wo die dafür günſtigen Bedingun⸗ gen vorhanden ſind, lebende Organismen aus lebloſen unorga⸗ niſcher Materie entſtehen und ſich bis zu den höchſten organiſchen Lebeweſen entwickeln, eine Meinung, die von jeher ihre Anhänger Thales bis zu den Alchemiſten, von Wagner, den wir in der Arbeit ſehen, bis zu jenem engliſchen Phyſiker Weiſe glaubte, durch Beſtrahlung löſung Leben ßervorrufen zu können. Alle Verſuche in dieſ ung haben ſich bisher al nichtig erwieſen, und man darf ſich auch durch die glänzenden Er⸗ gebniſſe der neueren Biologie, welche zeigen, daß man gewiſſe Lebenserſcheinungen künſtlich hervorrufen kann, wie z. B. am tieriſchen Ei durch chemiſche Mittel, trotz des großen darinliegen⸗ den Fortſchrittes, nicht irre machen laſſen. Noch immer trennt uns eine tiefe Kluft von der Löſung des Lebensproblems. Nach der Lehre von den Panspermen war das Leben gleich Energie und Materie von Uranfang an vorhanden, und es ſei eben ſo ausſichtlos, den Uranfang des Lebens wie den von Energie und Materie ergründen zu wollen. Die Verbreitung des Lebens denkt man ſich dabei durch kleinſte Urkeime, die gemäß der Annahme Arrhenius vermittelſt des Strahlungsdruckes der Sonne durch das Weltall getrieben werden und überall zur Entwicklung kommen können, auf jedem Weltkörper, wo die für deren Wachstum er⸗ forderlichen Bedingungen vorhanden ſind, wie z. B. auf der Erde, vielleicht auch auf den Planeten Mars und Venus,(nicht wahr⸗ ſcheinlich auf den übrigen Planeten, weil hier die Temperatur zu hoch oder zu niedrig iſt.) 80 In der organiſchen Subſtanz der Lebewelt nimmt der Koh⸗ lenſtoff eine beſondere Stellung ein. Um ihn gruppieren ſich die übrigen Elemente, Waſſerſtoff, Sauerſtoff, Stickſtoff uſw. mit einer ſtaunenswerten Kombinationsfähigkeit, d. h. der Fähigkeit ſeiner Atome ſich mit anderen Atomen und mit ſich ſelbſt zu Tau⸗ ſenden der vielartigſten Verbindungen zu vereinigen. Ihm ver⸗ dankt die lebendige organiſche Subſtanz ihre wunderbare Geſtal⸗ tung. Er iſt durch dieſe Fähigkeit unter den für die Betätigung derſelben auf unſerem Planeten vorhandenen beſonders günſtigen Bedingungen zur Herrſchaft über die übrigen Elemente gelangt. Sein Kreislauf bietet deshalb beſonderes Intereſſe, auch in ſeinem abbauenden Teil. Nachdem er aus der Kohlenſäure der Luft in die Pflanzen gelangt iſt und dort mit anderen Elementen die der heilige Stuhl noch weit kriegslüſtern iſt als er im Frühjahr weitergeben und ſo eine beſchleunigte Oxydation und Zerſe 1 Patriotismus sans reserve, wie ihn der König, ſeine Miniſter und das kriegsbereite italieniſche Volk im treuen Herzen tragen? Noch iſt es nicht zu ſpät! Vernün tiger Ausgleich! Wohl die geſamte politiſche Welt aller Länder iſt einig in der Auffaſſung, daß der Verluſt Tripolitaniens ein ſchweres Verhängnis für das osmaniſche Reich wäre. Solche Ampu⸗ tation könnte die Türkei kaum üverleben. In der letzten Zeit haben ſich die inneren Schwierigkeiten der Türkei außerordent⸗ lich vermehrt. Auch ohne die Tripolisfrage ſtehen die Re⸗ gierenden in der Türkei vor ungemein ſchwierigen Aufgaben. Und nun noch die Gefahr, das letzte Beſitztum in Afrika zu ver⸗ lieren! Bricht dieſes Unglück auch noch herein, dann ſteht die Türkei, wie auf das ernſteſte zu befürchten iſt, vor einem völl, Chaos. Was das bedeuten würde, iſt jedem klar, der ſich nut einigermaßen Rechenſchaft über die Möglichkeiten der Störung des europäiſchen Friedens zu geben weiß. Alle europäiſchen Großmächte haben ein dringendes Inter⸗ eſſe an der Erhaltung der Türkei. Auch Italien. Vielleicht wäre der Zuſammenbruch der Türkei gleichbedeutend mit dem Ende der Orientfrage. Vielleicht auch nicht. Aber ſelbſt wenn die Orientfrage von der Bildfläche verſchwände— es wäre den ganzen Weltteil ein Ende mit Schrecken. Man muß den heutigen Umſtänden den italieniſchen Skaatsmänner recht gut wiſſen, was auf dem Spiele ſteht, das Vertraue gegenbringen, daß ſie den Bogen nicht überſpan Ein Ausgleich zwiſchen den wirtſchaftli Intereſſengtaliens und den politiſchen Inter eſſen der Türkei muß gefunden werden. Italien glau imſtande zu ſein, die Türkei in Tripolis über den Haufen z rennen. Aus eitler Ruhmſucht allein wird Italien das gewiß nicht tun. Die italieniſchen Staatsmänner, auf denen di antwortung ruht, werden zweifellos erſt kühl abwägen, gewinnen und was zu verlieren iſt. In der auswärtigen Preſſe werden hämiſche Bemerku über Deutſchlands angebliche Verlegenheiten in der Trip ſrage gemacht. Hier der türkiſche Freund, dort der italieni Verbündete und dazwiſchen das arme Deutſchland, das ſich nic zu helfen wiſſe. Wären die, die ſo ſprechen, nicht von Schade freude geblendet, ſo müßten auch ſie erkennen, welche Ver⸗ heerungen im ganzen Weltteil der Sturm anzurichten droht, der ſich jetzt im Mittelmeer erhebt; dann würden ſte nicht höhnen und hetzen, ſondern wie die„Voſſ. Ztg.“ zutreffend bemerl ebenfalls zu einem vernünftigen Ausgleich mahnen. Großadmiral von Koeſter an Herrn von Tirpitz Großadmiral v. Koeſter, der verdiente Leiter des Deutſche Flottenvereins, hat auf einer Verſammlung der Kaſſeler Flotten freunde Anlaß genommen, an den Staatsſekretär des marineamts, Großadmiral v. Tirpitz, ſowie an die Adreſ Herrn Reichskanzlers einen Appell zu richten, der in allen n nalen Kreiſen freudigen Widerhalls ſicher iſt. Herr v. Koeſte hat vor dem kuͤrheſſiſchen Provinzialverband des Deutſche Flottenvereins erneut die Ausführung der bekannt ürn 155 5 5 0 Akkumu aufgeſpeicherter organiſcher Subſtanz, belanden mit aufgeſpe Sonnenenergie anſehen. Mit dem Abſterben einzelner Teile, zuletzt des Ganz ginnt der Abbau, welcher auf drei verſchiedenen Wegen er kann. Weitaus der größte Teil unterliegt der Verweſung, als Endprodukte dieſes unter Mitwirkung des Sauerſtoffs Luft vor ſich gehenden Prozeſſes wieder Kohlenfäure und Waf die Ausgangsmaterialien, gebildet werden.(Dabei erörte te Vortragende insbeſondere den Prozeß dieſer langſamen Vei nung und die Autoxydationsmethode. Das Weſentliche der iſt, daß die Orydation durch Vermittlung von Ueberträge duktoren“(Autoxydatoren) oder„Katayſatoren“ erfolgt, Sauerſtoffmoleküle ſich vorübergehend als ganzes an die träger anlagern, die ihn dann teilweiſe oder ganz an die ſonf nicht oder doch nur ſchwer oxydablen Stoffe, die„Accepto herbeiführen.) Bei biochemiſchen Vorgängen in Pflanze. auch bei der Zerſetzung derſelben durch Verweſung ſpie Uebertragung und Beſchleunigung der Wirkung ves Sau eine ſehr wichtige Rolle. Als Induktoren und Kataly wirken dabei die Oxydationsfermente(Orydaſen). Die ar Weiſe durch Verweſung„langſam verbrennende“ orga ſtanz liefert dabei ebenſoviel Wärme, als ſie beim raf brennen mit Flamme entwickeln würde, nur wird di Waſſerverdampfung wegen des langſamen Verlaufs digen Abkühlung meiſt nicht direkt wahrnehmbar. Die gebildete Kohlenſäure, zirka 48 Milliarden Tonnen nähernd dem fünfzigſten Teil der Geſamtkohl Atmoſphäre, ohne daß jedoch deren Kohlenſäurege einflußt würde, weil er durch Wiederaſſimilation Pflanzenſubſtanzen: Stärkemehl, Zellſtoffe, Zucker, Eiweiß uſp. ge, J zen und durch andere bekannte Urſachen 2 Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt⸗) Panzerkreuzer mehr ins Auge zu faſſen, um ſo ſchneller auf die Zahl von zwanzig brauchbaren Panzerkreuzern zu kommen. Auf die vielfachen Angriffe, die dieſe Reſolution erfahren habe, wolle er zur Klarſtellung bemerken, daß das Flottengeſetz ſich lediglich mit den direkten Kriegszwecken dienenden Schiffen beſchäftigte, daß alſo Schiffe, die in der Liſte der Schul⸗ und Spezialſchiffe geführt werden müßten, wie z. B. Kreuzer, die im Aufklärungs⸗ und Auslandsdienſt keine Verwendung mehr finden können, nicht in den Rahmen dieſes Geſetzes hineingehörten, daß es ihm weiter aber ganz unmöglich erſcheine, daß dieſe ſo wohl begrün⸗ dete und wohlvorbereitete Nürnberger Reſolution, die ſich in jedem Punkt mit dem ſchon vor drei Jahren aufgeſtellten Flotten⸗ programm des Deutſchen Flottenvereins decke, von der Reſchs⸗ regierung unbeachtet gelaſſen und übergangen werden könnte. Mit erhobener Stimme hat Herr v. Koeſter weiter ausgeführt: „Ich möchte von dieſer Stelle aus an die verantwortlichen Staatsmänner, vor allem an den Staatsſekretär des Reichs⸗ marineamts, die Frage richten, ob ſie angeſichts der ſeit Wochen im Reiche herrſchenden tiefgehenden Beſorgnis um die Unabhängig⸗ keit unſerer Nation bei dem Bauprogramm verharren wollen, das meines Erachtens dieſe Selbſtändigkeit zu ſichern nicht imſtande iſt. Ich möchte an den Reichstag, der ſchon einmal in kritiſcher Zeit unbefugten fremden Einſpruch durch die debatteloſe Annahme des Marinehaushaltes beantwortete, die Mahnung richten, daß er auch jetzt, als eine ſeiner letzten Taten, der Dolmetſch des deutſchen Volkes ſei und deſſen Willen zur Wahrung ſeiner Selbſtändigkeit durch die Forderung der ſchnelleren Durchführung des Flotten⸗ geſezes imSinne der NürnbergerReſolution bekunde. Das deutſche Volk wird, deſſen dürfen wir gewiß ſein, in ſeiner Mehrzahl einen ſolchen Beſchluß mit Freuden begrüßen. Denn auch fernerhin müſſen wir ein Volk in Waffen bleiben, wenn wir uns unſere Stellung unter den Weltmächten in Ehren wahren und die wirt⸗ ſchaftliche Zukunft unſeres Volkes ſichern wollen.“ Es handelt ſich bei dieſer Nürnberger Reſolution, wie er⸗ innerlich ſein wird, um die wahrlich beſcheidene Forderung, die nur noch als Schulſchiffe verwendbaren Kreuzer der Herthaklaſſe und die uralte(1888 auf Stapel gelegte)„Kaiſerin Auguſta“ anſtatt in den ſechs Jahren 1912—17(wie der Bauplan des Flottengeſetzes vorſchreibt) in den nächſten drei Jahren zu bauen; ab 1912 alſo bis 1914 jährlich einen großen Kreuzer mehr auf Stapel zu legen. Der im Flottengeſetz feſtgelegte und vom Reichstag genehmigte„Sollbeſtand“, welcher, abgeſehen von den Linienſchiffen 20 große Kreuzer vor⸗ ſchreibt, iſt mit dem Marineetat für 1911 offizell als„erfüllt“ erklärt worden. Jedoch iſt dieſe Zahl nur auf dem Papier vor⸗ handen und wir machen, ſozuſagen, uns ſelbſt etwas vor, wenn wir unter Einrechnung ehrwürdiger, zum Teil oder völlig unge⸗ panzerter Kriegsfahrzeuge uns unſeres„Sollbeſtandes“ von „20 großen Kreuzern“ erfreuen! In der nationalen Preſſe iſt auf die eigenartige Zuſammenſetzung unſerer„Großen Kreuzer“⸗ Flotte ſeit langem warnend und mahnend aufmerkſam gemacht worden, und auch im Reichstag wurden beſonders von na tio⸗ nalliberaler Seite die gefährlichen Lücken in unſerer See⸗ rüſtung wiederholt beleuchtet. Allein das Reichsmarineamt hat niemals darauf reagiert und auch für die neuerlichen Mahnungen des Flottenvereins nur taube Ohren gehabt. Im Gegenteil: als ſich unter dem Eindruck der feindſeligen Haltung Groß⸗ britanniens während der Marokkoverhandlungen in den weiteſten Kreiſen der Nation aus der Sorge um die Erhaltung unſerer Welt⸗ machtſtellung der Wunſch auslöſte, die Reichsmarineverwaltung werde nun wenigſtens im Etat für 1912 die Mittel an⸗ fordern, um aus dem„Sollbeſtand“ der Großen Kreuzer durch Beſchleunigung der Erſatzbauten einenEffektivbe ſt an d zu machen, da wurde von offizibſen Federn flugs verkündet, Herr v. Tirpitz habe dem Schatzamt ſeine Forderungen für 1912 bereits übermittelt, dabei jedoch den alten Bauplan des Flottengeſetzes ſtreng innegehalten. Es iſt zweifellos die über⸗ wiegende Mehrheit unſeres Volkes, welche dieſe Haltung des Marineſtaatsſekretärs, dem als dem großen Organiſator unſerer Kriegsflotte die nationalen Sympathien gehören, mit wachſender Sorge gegenüberſteht. Der Appell des Großckdmirals v. Koeſter wird darum im Lande als eine nationale Tat empfunden werden. Er iſt derart, daß die Reichsmarineverwaltung unſerer Ueber⸗ zeugung nach nun nicht mehr ſchweigen kann. Sie iſt uns Aus⸗ kunft über die Gründe ihres Verfahrens ſchuldig; Auskunft darüber, ob ſie die militäriſche Verantwortung für den lücken⸗ haften Zuſtand der Großen Kreuzerflotte trotz der veränderten Weltlage noch länger tragen kann, oder ob ſie ſich Erwägungen innerpolitiſcher oder richtiger: partei⸗ und finanzpolitiſcher Natur beugen muß. Politische UHebersſeht. *Mannheim, 26. September 1911. Die Uot der„Kölner“. Trübe Ausſichten ſind es, die nachſtehende Ausführungen im„Neuen Jahrhundert“ der Kölner Richtung im Zentrum für die Zukunft eröffnen:„Wie wird es weiter gehen? Die Stellung des Epiſkopats iſt unklar. Wir haben ſchon kürzlich ausgeführt, daß Trier und Breslau wiſſen, zu wem ſie halten und gegen wen ſie arbeiten müſſen. Wir wieſen aber auch darauf hin, daß der kluge Politiker Kopp nicht blindlings vorgehen werde, weil er Berliner Wünſche kennt und berückſichtige Kopp konnte nicht zulaſſen, daß vor den Reichstagswahlen eine päpſtliche Entſcheidung lüber die chriſtlichen Gewerkſchaften) veranlaßt werde. Im Gegenteil, trotz ſeiner energiſchen Oppo⸗ ſition gegen die Gewerkſchaften, die ihm ſozialdemokratiſch er⸗ ſcheinen, und ſeines Widerwillens gegen Kölns„verwaſchene Chriſtlichkeit“, iſt er tätig, Rom von dem bald geplanten Schlag vorerſt zurückzuhalten. Ob es ihm gelingt, iſt noch nicht ganz ſicher zu prophezeien, zumal da, wie man erſt jetzt unzweideutig erfährt, eine weſentliche Inſtanz verſagt. Nunzius Dr. Früh⸗ wirt iſt nicht, wie man allgemein bis jetzt annahm und infolge ſeiner klugen Reſerve annehmen mußte, Freund der Kölner Rich⸗ tung. Im Gegenteil, er iſt mit Kopp und Korum einhellig in der Verurteilung des Interkonfeſſionalismus. Dieſe Tatſache iſt erſt allmählich entſchleiert worden und gibt den diplomatiſchen Fähigkeiten des Münchener Nunzius ein gutes Zeugnis. Doch mag bei allem ſeinem grundſätzlichen Widerſpruch Nunzius Frühwirt ein Spielverderber aus eigener Initiative nicht ſein. Deshalb tut er nichts, um die Kataſtrophe zu beſchleunigen und läßt Korum und Kopp vorſtoßen. Aber anderſeits hütet er ſich auch, etwas aufzuhalten, was Rom etwa für nächſte Zeit plant. So liegt alſo alles bei Kardinal Kopp. Daß der jüngſte Biſchof Deutſchlands, der im Redenhalten ſehr eifrige Biſchof Faulhaber von Speyer, ſich auf einem Kommers gegen das Buch von P. Weiß ausſprach und ihm„Peſſimismus“ vorwarf, kann nicht ſtark in die Wagſchale fallen. Biſchöfe, die von kirchenpoli⸗ tiſchem Gewicht und Einfluß ſind, reden nicht viel und um⸗ gekehrt.“ Deutsches Reich. — Zu dem Entwurf des Hausarbeitgeſetzes wird der Bund der Induſtriellen in einer Beſprechung kurz vor Zuſammentritt des Reichstages am 16. Oktober in Berlin er⸗ neut Stellung nehmen. Die Beſprechung, zu welcher Vertreter aller Zweige der Hausinduſtrie eingeladen werden, wird ſich mit den Kommiſſionsbeſchlüſſen zum Heimarbeitgeſetz, beſonders aber mit der Frage der Lohnämter beſchäftigen. Seinem Einſpruch gegen die Errichtung von Lohnämtern hatte der Bund der Induſtriellen bereits in einer Beratung Ausdruck gegeben, welche im April 1910 ſtattfand und an welcher, außer Vertretern faſt aller hausinduſtriellen Geſchäftszweige Deutſchlands auch Vertreter der Reichsregierung, mehrerer bundesſtaatlicher Re⸗ gierungen ſowie der Reichstagskommiſſion teilnahmen. Der in erſter Leſung von der Kommiſſion gefaßte Beſchluß, Lohnämter zu errichten, wurde dann in zweiter Leſung abgelehnt. Es ver⸗ lautet jedoch, daß die Regierung in der bevorſtehenden Tagung des Reichstages trotz des Einſpruchs der Induſtrie dem Willen einer Mehrheit des Reichstages folgen und Lohnämter einfüh⸗ ren will. — Zentrum und Sozialdemokratie. Die Behauptung, daß Bebel 1907 dem Zentrum ein generelles Wahlbündnis ange⸗ boten habe, iſt geſtern in einer Zentrumsverſammlung des Wahlkreiſes Dortmund⸗Hörde vom Abg. Sittart aufrecht er⸗ halten worden. Dieſer erklärte, der Brief Bebels ſei im Beſitz des Abg. Müller⸗Fulda, der vor einigen Tagen wegen der Ver⸗ öffentlichung des Briefes bei Bebel angefragt, aber noch keine Antwort erhalten habe. — Buchdrucker und Sozialdemokratie. Die Verſtimmung des Buchdruckerverbandes über die Art, wie der ſozialdemokra⸗ tiſche Parteitag die Buchdrucker behandelt hat, kommt auch in der neueſten Nummer des Buchdruckerorgans zum Ausdruck. Der Bericht faßt nämlich ſein Geſamturteil über die Haltung es Parteitages in der Buchdruckerfrage folgendermaßen zu⸗ ſammen: Einige gute und anerkennenswerte Ausführungen, im allgemeinen aber ein durch Sachlichkeit nicht allzu ſehr ge⸗ trübtes Urteil, und im beſonderen noch bewußte Entſtellungen und Verdrehungen der wirklichen Sachlagen. Wenn es in den Hallen der Themis ebenſo gerecht zugeht, wird es ſehr ſchwer halten, einmal recht zu bekommen. — Reform der Fahrkartenſteuer. Der„Voſſiſchen Zeitung“ zufolge iſt bei der Reform der Fahrkartenſteuer eine Beſteuerung der 4. Wagenklaſſe nicht beabſichtigt. Die Belaſtung der beiden oberen Wagenklaſſen ſoll gemildert werden. Man hofft durch Steigerung ihrer Benutzung die Einnahmen des Staates unver⸗ mindert zu erhalten. Der Kampf um Marokko. Die Chauviniſten. R. K. Paris, 24. September. Die geſamte franzöſiſche Preſſe nimmt mit Genugtuung Kenntnis, von dem, im deutſchen Auswärtigen Amt ſtattge ⸗ fundenen Friedensmahl, das eine neue deutſch⸗franzöſiſche Friedensgera einleiten ſoll. Und nun heißt es, wird unverzüg⸗ lich die Kompenſationsfrage erörtert, und, wie die beiden Regie⸗ rungen verſichern, eheſtens erledigt werden. Aber ſo ganz ohne Rummel wird dieſer koloniale Farbenwechſel nicht vor ſich gehen. Das kann man heute ſchon ſagen. Hier wird man „zuviel gegeben“, dort„zu wenig“ erhalten haben. In Frank': reich gibt es ſogar Stimmen, die ſich gegen jede, auch gegen die geringſte Zeſſion erheben. Es regnet förmlich offene Proteſt⸗ Schreiben an die Regierung. Heute gibt auch in einem Inter⸗ view, der von der Dreyfußaffäre bekannte General Merc 1N ſeine Meinung über die Kompenſationsfrage. Natürlich er⸗ klärt er, Deutſchland habe nicht nur kein Recht, wirtſchaftliche Privilegien, ſondern auch nicht einmal wirtſchaftliche Garantien zu fordern. Es habe ſich einfach mit der wirtſchaftlichen Inter⸗ nationaliſation zufrieden zu geben; ſonſt gäbe es auch in der Folge ewige Hinderniſſe für die franzöſiſche Aktionsfreiheit und Vorwände zu einem neuen Handel. Deutſchland halte ſich für den Stärkeren oder wolle andere daran glauben machen, doch das ſei bloßer„Bluff“. General Mercier ſtützt ſein Sicherheitsgefühl auf die Tatſache der eng⸗ liſch⸗franzöſiſchen Entente und der Alliance mit Rußland. Den⸗ noch kann er es der„Nowoje Wremja“ nicht verzeihen, daß dieſe angeſichts„der enormen Zunahme des franzöſiſchen Preſtiges im Norden Afrikas“, die in Ausſicht genommene Kompenſation gering findet. Er freue ſich wohl ſehr über den zunehmenden franzöſiſchen Einfluß im Norden Afrikas, doch in⸗ bezug auf die Kompenſationen ſei er anderer Anſicht als ſeine Alliierten: nichts, garnichts ſei den Deutſchen zu geben. Die „Libre Parole“ ſchreibt:„Wir entäußern uns eines reichen, vielverſprechenden Territoriums, wir zerteilen den Gabon des franzöſiſchen Afrika, wir geben dem belgiſchen Kongo einen gefährlichen Nachbar, und das alles um das Recht viel Blut und viel Geld zu vergeuden, wenn es den Brüdern Mannes⸗ mann gefallen ſollte ihre Intriguen wieder aufzunehmen und der deutſche Konſul es wieder an der Zeit fände neue Ruhe⸗ ſtörungen in Marokko vorzubereiten. 83. Deutſcher Uaturforſcher⸗ und Aerztetag. sh. Karlsruhe, 25. September. An die Eröffnungsformalitäten ſchloſſen ſich die wiſſenſchaft⸗ lichen Vorträge, und zwar ſprach an erſter Stelle Profeſſor Dr. E. Fraas⸗Stuttgart über die oſtafrikaniſchen Dinoſaurier, indem er ausführte: Der Paläontologe ſteht vor der ſchwierigen Aufgabe, die dürftigen uns in den Geſteinsſchichten als Verſteine⸗ rungen erhaltenen Ueberreſte gewiſſermaßen wieder zu beleben. Außerordenklich ſelten iſt es nämlich der Fall, daß uns die ver⸗ ſteinerten Skelette vollſtändig erhalten ſind, in weitaus den mei⸗ ſten Fällen handelt es ſich nur um einzelne Knochen, ja ſogar nur um Bruchſtücke ſolcher, und nur durch Kombination, geſtützt auf die Geſetze der vergleichenden Anatomie iſt es möglich, dieſe Ueberreſte zu einem Geſamtbilde zu vereinigen. Auf dieſe Weiſe bekommen wir Einblick in die vergangenen Perioden unſerer Erde und erkennen, daß im ſogenannten Mittelalter der Erde der meſozoiſchen Periode an Stelle der heutigen Säugetierwelt in der Hauptſache Reptilien oder Saurier Land und Waſſer und ſelbſt die Luft beherrſchten. Zu den abenteuerlichſten, aber auch intereſſanteſten Gruppen dieſer ausgeſtorbenen Reptilien gehören die Dinoſaurier, oder Schreckensſaurier, deren Ueberreſte aus der Trias⸗Jura⸗ und Kreisperiode ſtammen. Unter den Dino⸗ ſauriern finden wir bald zierliche, offenbar ſehr gewandte ſprin⸗ gende Arten, bald plumpe, zum Teil gepanzerte Formen, die zuweilen eine erſtaunliche Größe erreichen. Wie unter den heu⸗ tigen Säugetieren haben wir fleiſchfreſſende Raubſaurier, die ſich durch ihr gewaltiges ſcharfes Gebiß und den leichten zum Springen geeigneten Bau ihres Skeletts auszeichnen, während pflanzen⸗ freffenden Arten plumpe Rieſenformen darſtellen, denen auch die Fähigkeit der raſchen Fortbewegung abgeht. Von den Schwierig⸗ keiten der Hebung eines ſolchen verſteinerten Tierſkeletts macht man ſich kaum eine Vorſtellung. Die zerbrechlichen und mürben Knochen müſſen meiſt an Ort und Stelle mit geeigneten Mitteln gehärtet und zum Transport in Gipsmaſſen eingegoſſen werden, Sowie der Uebergang des Kohlenſtoffes der Pflanzenreſte in Kohlenſäure durch Schmarotzer nur einen Umweg darſtellt, ſo be⸗ deutet auch der Abbau der Pflanzenſubſtanz auf dem zweiten Weg des Abbaus, als Nahrungsmittel der Tierwelt, nur einen Umweg, denn auch dabei findet eine langſame Verbrennung zu Kohlen⸗ ſäure und Waſſer ſtatt, und der Sauerſtoff der Luft wird auch im tieriſchen Organismus durch Oxydationsfermente gemäß der Pearoxydtheorie übertragen.(Der Anteil der Atmungskohlenſäure des geſamten Tierlebens dürfte, auf—10 Milliarden Tonnen pro Jahr geſchätzt, höchſtens etwa den 4. bis 5. Teil der Geſamtkohlen⸗ ſäure aus zerſetzten Pflanzen betragen. Der Anteil, der durch den menſchlichen Organismus erzeugt wird, mit rund 600 Millionen Tonnen im Jahr, etwa den achtzigſten Teil. Einen wiſſenſchaftlich ſowohl als auch für die Geſtaltung unſeres heutigen Kulturlebens intereſſanten Fall des Abbaus oder Zerfalls organiſcher Lebeſubſtanz haben wir in der Bildung von Kohle und Erdöl. Beides ſind Reſte, welche die zu ihrer vollſtändigen Zerſetzung durch Verweſung nötige Sauerſtoffmenge nicht gefunden haben, ſo daß anſtatt einer Auflöſung der organiſchen Subſtanz durch Autoxydakion in nur flüchtige Produkte wie bei der Verweſung ein Fäulnisprozeß eintrat, bei welchem die Elemente der organiſchen Subſtanz durch innere Umlagerung nur teilweiſe verflüchtigt wur⸗ den, ſo daß ſchließlich je nach der Natur des Ausgangsmaterials beſonders kohlenſtoffreiche Dauerreſte als Kohle, oder kohlenwaſſer⸗ ſtoffreſche Dauerreſte als Bitumen oder Erdöl zurückbleiben. Be⸗ dingung der Bildung dieſer Produkte war deshalb, daß die in Frage kommenden pflanzlichen und tieriſchen Reſte vor ihrer völligen Verweſung von der Luft abgeſchloſſen wurden, wodurch ihre voll⸗ fſtändige Verflüchtigung durch Orydation gehemmt oder ganz be⸗ phindert wurde und jene Dauerreſte zurückbleiben mußten. Der natürliche Zerfallsprozeß führte hier gewiſſermaßen in eine Sack⸗ gaſſe und es bildeten ſich jene gewaltigen Anſammlungen nicht 9 8 — pöllig zerſetzter organiſcher Reſte, die nach vieltauſendjähriger Ruhe erſt in der Neuzeit allmählich durch Menſchenhand gehoben und ihrer endgültigen Beſtimmung, der Oxydation zu Kohlenſäure und Waſſer, durch Verbrennung zugeführt wurde. Die Bedeutung der Kohle für unſer Wirtſchaftsleben und im Zu⸗ ſammenhang damit für unſer ganzes Kulturleben bedarf keiner beſonderen Betonung. In ihr iſt die Sonnenenergie früherer Jahrtauſende aufgeſpeichert und ſie iſt, indem man ſie verbrennt. die vornehmſte Kraftquelle unſerer in der Neuzeit zu ſo gewaltiger Entwicklung gelangten Induſtrie. In dem wirtſchaftlichen Kon⸗ kurrenzkampf der Völker ſpielt deshalb der Kohlenvorrat ihrer Territorien eine hochbedeutſame Rolle: Je mehr Kohlen ein Land beſitzt, umſo längere Dauer ſcheint die Grundlage der Weiterent⸗ wicklung ſeiner Induſtrie gegeben. Es dürfte nicht ohne Intereſſe ſein, zu erfahren, daß nach neuerer Schätzung im Jahre 1908 der Geſamtkohlenvorrat Europas ungefähr 700 Milliarden Tonnen betrug, wovon auf das deutſche Reich 416 Milliarden Tonnen, auf Groß⸗Britannien 193, auf Bel⸗ gien 20, auf Frankreich 19, auf Oeſterreich⸗Ungarn 17 und auf Rußland 40 Milliarden Tonnen entfallen. Hiernach iſt das deutſche Reich mit ſeinen gewaltigen Kohlenlagern in Lothringen, Rheinland und Weſtfalen, vor allem auch in Schleſien im glückli⸗ chen Beſitz von weit über der Hälfte des Geſamtvorrats an Stein⸗ kohlen in Europa. Noch reicher geſegnet mit Kohle ſind allerdings die Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika mit einem geſchätzten Kohlenvorrat von 680 Milliarden Tonnen. Europa und Nord⸗ amerika zuſammen weiſen ſomit einen Vorrat von rund 1400 Mil⸗ liarden Tonnen auf. Macht man die allerdings willkürlich doch wohl kaum übertriebene Annahme, daß die übrigen Erdteile zu⸗ ſammen, von denen bekanntlich Aſien in China ganz gewaltige Kohenlager beſitzt, mindeſtens ebenſoviel Kohlen haben, ſo kommt man auf einen ungefähren Kohlenvorrat der ganzen Erde von gegen 3000 Milliarden Tonnen. Vollſtändig verbrannt ergäben fene 1400 Milliarden Tonnen Kohle bei nur 75 Prozent Kohlen⸗ ſtoffgehalt 3800 Milliarden Tonnen Kohlenſäure. Da die Geſamt⸗ menge der Kohlenſäure unſerer Atmoſphäre aber nur ein Gewicht von 2400—2500 Milliarden Tonnen beſitzt, ſo würde dieſe nur zu zwei Drittel ausreichen, um die in den Kohlenflözen Europas und Nordamerikas aufgeſpeicherten Kohlen zu bilden und nur zu etwa ein Drittel für die Bildung des Geſamtkohlenvorrats der Erde. (Dabei iſt aber noch zu berückſichtigen, daß bei der Verkohlung der⸗ Pflanzenſubſtanz ſehr viel Kohlenſtoff als Sumpfgas(Mathangas] und Kohlenſäure in Verluſt gerät, ſo daß nahezu doppelt ſo viel Kohlenſäure nur zur Bildung der europäiſch⸗nordamerikaniſchen Kohlenlager erforderlich war, als die atmoſphäriſche Luft im gan⸗ zen heute enthält.] Sie iſt ja auch in der Tat zur Zeit der Bildung der Kohlenlager, alſo zur Karbonzeit, auch noch zur Tertiärzeit erheblich kohlenſäurenreicher geweſen als jetzt, womit wiederum höhere Temperatur und üppigere Flora und Faung im Zuſammen⸗ hang ſtehen. Legt man die derzeitige Förderung an Steinkohlen zugrunde, ſo reicht der Geſamtvorrat für das deutſche Reich noch 3000 Jahre, für Groß⸗Britannien 700, für das übrige Europa 900, Nordamerika 1700 Jahre. Allerdings liegen die Kohlenflöze größtenteils ſo tief, daß an ihre Ausbeutung heutigen Tages der hohen Koſten wegen nicht zu denken iſt. Indeſſen ſind auch hierin techniſche Fortſchritte mit Sicherheit zu erwarten, daß in ſpäterer Zeit der Abbau dennoch möglich ſein wird. Unter Hin⸗ zurechnung don 175 Millionen Tonnen Braunkohlen betrug die Geſamtförderung von Kohle im Jahre 1909 nicht weniger als 1100 Millionen Tonnen entſprechend einem Kohlenwürfel von 900 w Seitenlänge oder gleich dem 290fachen Volumen der Cheops⸗ pyramide! (Schluß folgt.) —— Mannheim, 26. September⸗ * 4 ſich um Laſten, die in verſandtfähiger ſich, zumal wenn es ſich Mannheim, 26. Seprempr. Seneral⸗Anzei und es braucht oft mongtelanger Arbeit, um ein Slelelt eir⸗ boft eines großen Dinoſauriers dem Boden zu entnehmen. Dabei handelt es ie in v Verpackung über 10 000 Kilo betragen, und die Koſten einer ſolchen Ausgrabung ſtellen n ch um entfernte Gegenden handelt, au 150 000 Mark. Iſt es ſo ſchon eine ſchwierige und kaſtppieltg Arbeit, das Rohmaterial auszubeuten, ſo müſſen wir außerdem noch die Schwierigkeiten des Herauspräparierens der einzelnen Knochen und des Aufſtellens bedenken und wir dürfen uns des⸗ halb nicht wundern, daß nur die allergrößten und mit reichen Mitteln ausgeſtatteten Muſeen ſich derartige Schätze leiſten kön⸗ nen. Der Redner hat Gelegenheit gehabt, Dinoſaurier in allen möglichen Gegenden auszugraben und zu erforſchen: in der ſchwä⸗ biſchen Keuperformation, im Keuper von Halberſtadt, in den Prärien und Felſengebirgen der Vereinigten Staaten und ſchließ⸗ lich im Süden von Deutſchoſtafrika. Hier hatte er Gelegenheit, bei ſeiner Reiſe vor 4 Jahren am Berge des Tendaguru ein wahres Leichenfeld von Dinoſauriern zu unterſuchen und auszu⸗ beuten. Obgleich er damals neben der Transportkoſtenſchwierig⸗ keiten und wegen Mangel an Zeit und Mitteln nur wenige Kno⸗ chen, zu deren Transport allerbings ſchon 90 Träger notwendig waren, nach ſeinem Muſeum bringen konnte, ſo genügkten dieſe Fundſtücke doch ſchon, um die große wiſſenſchaftliche Bedeutung dieſer Entdeckung darzutun, und die Berliner Akademie und Sammlungsverwaltung zu beranlaſſen, eine große Expedition nach dort hin auszurüſten. Seit 3 Jahren wird nun am Tenda⸗ guru gearbeitet, und zahllos iſt die Maſſe der Knochen, die bereits zu Tage gefördert ſind und derenGGewicht ſich auf 7000Kilo beläuft. auch kein vollſtändiges Skelett im Zuſammenhange aufgedeckt wurde, ſo dürfte man doch annähernd alle Skeletteile beieinander haben, ſo daß es nach dem Herauspräparieren in Berlin möglich ſein wird, ein vollſtändiges Skelett zuſammenzuſtellen. Die Tiere, um deren Knochen es ſich handelt, gehören zu den größten Dino⸗ ſauriern und damit zu den größten Landtieren der Welt über⸗ haupt und rechtfertigen den ihnen vom Redner gegebenen Namen Gigantoſaurus. Beträgt doch allein die Länge eines Oberarm⸗ knochens über 2 Meter, eines Halswirbels über 1 Meter. Wir kommen dabei auf Reptilien von mehr als 30 Metern. Es waren plumpe Rieſenformen mit kleinem ſchwach bezahntem Kopf, langem Hals und ebenſolchem Schwanz.— Der Vortrag wurde durch zahlreiche Lichtbilder erläutert. An zweiter Stelle ſprach Profeſſor Engler⸗Karlsruhe über Zerfallprozeſſe in der Natur.[Wir berichten dar⸗ über unter Feuilleton. Red.)— Damit ſchloß die erſte allgemeine Sitzung. Der Deutſche Naturforſcher⸗ und Aerztetag ſetzte nachmittags ſeine Beratungen mit einer großen Anzahl von Abteilungs⸗ ſitzungen fort, in denen auch verſchiedene, die breitere Oeffent⸗ lichkeit intereſſierende Vorträge gehalten wurden. So erörterte in der Abteilung für gerichtliche Medizin Dr. Lepp⸗ mann⸗Berlin die ärztliche Sachverſtändigentätigkeit nach der Reichsverſicherungsordnung. Er beſprach die Beſtimmungen, die auf dem Gebiete der Sachverſtändigentätigkeit im neuen Geſetz enthalten ſind und fand dabei eine Reihe von Unklarheiten, die anſcheinend auf die ſchlechte Redaktion des neuen Geſetzbuches zurückzuführen ſind. Z. B. werde es nach dem ſtrengen Wortlaut der neuen Beſtimmungen für die Schiedsgerichte nicht möglich ſein, innerhalb von 4 Jahren andere Aerzte als Sachverſtändige zu ernennen, als die zuerſt angegebenen. Ebenſo ſei es denkbar, daß die Landesverſicherungsanſtalt nicht das Recht hätte, Inva⸗ liditätsantragſteller zu unterſuchen, nachdem das örtliche Verſiche⸗ rungsamt ſchon ein Gutachten ausgefertigt habe.— In der Dis⸗ kuſſion wurde beſonders auf die Schwierigkeit der Begutachtung bon Hinterbliebenen auf Arbeitsunfähigkeit hingewieſen, ſobald dieſe vorher keine Erwerbsarbeit ausgeführt haben. Profeſſor Puppe⸗Königsberg wies vor allem auf das Fehlen von Beſtim⸗ mungen darüber hin, daß die Exhumierung verlangt werden kann, wenn es ſich um die Begutachtung des Zuſammenhanges zwiſchen Unfall und Tod handelte. 5 Weiter ſprachen Profeſſor Schul zq⸗Halle und Profeſſor Autenrieth⸗Freiburg i. Br. über die„Stellung der ge⸗ zrichtlichen Medizin zur Frage der Feuerbeſtat⸗ tung.“ Die beiden Referenten legten folgende Leitſätze vor: Vom Standpunkt der gerichtlichen Medizin aus iſt die Feuer⸗ beſtattung bedenkenfrei, wenn 1. jedesmal durch einen auf dem Gebiete der gewaltſamen Todesarten, namentlich der Vergiftungen beſonders erfahrener Arzt eine Leichenſchau vorgenommen wird; in der überwiegenden Zahl der Fälle wird es ſich um einen im natürlichen Verlauf der Dinges eingetretenen Todesfall handeln. 2. Durch ein Zuſammenwirken des die Leichenſchau vor⸗ nehmenden Arztes, des den Verſtorbenen zuletzt behandelnden Arztes, wenn ein ſolcher vorhanden iſt, und der Ortspoliszeibe⸗ hörden die äußeren Umſtände des Todesfalles der einzuäſchern⸗ den Perſon nach jeder Richtung hin klargeſtellt ſind. Erſcheinen dieſe Umſtände völlig bedenkenfrei, gibt auch die Beſichtigung der Leepiche keinen einen Argwohn erweckenden Befund, dann iſt eine genügende Sicherheit dagegen gegeben, daß nicht eine Einäſche⸗ rung in einem Falle ſtattfindet, in dem der Tod durch ein Ver⸗ brechen herbeigeführt wurde. Treten aber Bedenken, oder auch nur leiſe Zweifel auf, ſo tritt die Leichenöffnung eventl. die chemiſche Analyſe ein. 3. Bei Anzeichen von einem Selbſtmord oder einer Verun⸗ glückung regelmäßig nicht nur eine Leichenöffnung, ſondern auch eine chemiſche Unterſuchung ſtattfindet. Dieſe Forderung ergibt ſich als unabweisbare Konſequenz aus dem Leben gegriffener EGAunſt, Wiſſenſchaft und Leben. Bolksſchauſpiel Oetigheim. 5 Die Sonntagaufführung, ſo wird uns geſchrieben, erfreute ſich eines ſehr ſtarken Beſuches. Mehrere hervorragende Perſönlich⸗ keiten hatten das Spiel mit ihrem Beſuch beehrt, u. a. Exzellenz Miniſter a. D. von Marſchall. Die Leitung hat ſich nunmehr ent⸗ ſchloſſen, Mittwoch, den 27. September 1911 nochmals ein Werk⸗ tagsſßieltag einzulegen. Karten für alle Plätze ſind an den Ver⸗ kaufsſtellen in genügender Anzahl vorhanden, während die 1 Mk.⸗ Plätze an der Tageskaſſe in Oetigheim bereits größtenteils ver⸗ griffen ſind. Die menſchliche Energie im Laufe des Tages. Dr. W. A. Lay in Karlsruhe hat, wie die dortigen Blätter be⸗ richten, die menſchliche Energie im Verlaufe des Tages nach der öſtheſiometriſchen und Taktiermethode an den gleichen Perſonen unterſucht und unter anderem gefunden, daß die Energie im Ver⸗ laufe des Tages Wellenbewegungen macht und daß zwiſchen 10 und 2 Uhr mittags ein tiefes Wellental liegt. Darnach iſt es nicht richtig, wenn man auf Grund von Ermüdungsmeſſungen, die dieſe Wellenbewegungen nicht beachten, den geſamten Schulunterricht auf den Vormittag zuſammendrängt. Auch die Frage der engliſchen Arbeitszeit erſcheint in neuer Beleuchtung. e Oper„Chriſtoph Columbus“ von Dskax Fried. 25 7 ſtoph Columbus“ lautet der Titel einer groß 48 Brleb, ber bekannte Serüiner Dirigent, asgente . lAnzeiger.(Abendhart). 3. Seite und in der gerichtlichen Medizin und der Kriminalliteratur niedergelegter Fälle, wenn ſich hinter den Anzeichen eines Selbſt⸗ mordes oder einer Verunglückung ein Verbrechen, beſonders ein Giftmord verbirgt. In dieſer Form ſteht die Feuerbeſtattung der Erdbeſtattung an Rechtsſicherheit nicht nach. Im Falle des Mordes ſteht ſie zum mindeften der Erdbeſtattung gleich, im Fall eines Selbſtmordes oder einer Verunglückung iſt ſie ihr in den meiſten Fällen überlegen. Sie ſtellt die Todesurſache einwand⸗ frei klar und beugt dadurch ſpäteren Mutmaßungen und Ver⸗ dächtigungen bor. Bei der Erdbeſtattung iſt unter Umſtänden durch die vorgeſchrittene Fäulnis die Rehabilitation eines 3u Unrecht Beſchuldigten nicht mehr möglich. Die Leichenöffnung iſt von dem amtierenden Arzte unter Beobachtung der Vor⸗ ſchriften für die gerichtlichen Leichenöffnungen vorzunehmen. Stößt er auf Befunde, die ein Verbrechen vermuten laſſen, ſo iſt ſie zu unterbrechen und der Staatsanwaltſchaft Anzeige zu erſtatten, die über die Vornahme einer gerichtlichen Sektion entſcheidet.(Anlehnung an das Inſtitut der ſanitätspolizeilichen Obduktion in Oeſterreich.) An der Debatte beteiligten ſich Prage r⸗Graz, Unger⸗Bonn, Pu pp e⸗Königsberg, Rich⸗ ter⸗München und Geh. Medizinalrat Greiff⸗Karslruhe. In der Abteilung für Kinderheilkunde behandelt an erſter Stelle der Direktor der akademiſchen Frauenklinik Profeſſor Dr. Opitz⸗Düſſeldorf die„Phyſiologie der Milchſekre⸗ tion und der Ernährung des Neugeborenen in den erſten Lebenstagen.“ Der Redner berichtete über Unterſuchungen an 819 neugeborenen Kindern, bei denen in der Frauenklinik regelmäßig von Anfang an gute Nahrungsaufnahme nach Zeit und Gewicht notiert wurde. Es hat ſich herausgeſtellt, daß nur 20 Prozent normale Bruſtkinder bis zum 10. Tage das Anfangsgewicht erreichen. Ueberraſchenderweiſe hat ſich ferner herausgeſtellt, daß ſehr große Unterſchiede zwiſchen männlichen und weiblichen Neugeborenen beſtehen. Das weibliche Geſchlecht iſt weniger disponiert zur Gelbſucht. Ferner wirkt auf die Knaben Kunſthilfe bei der Geburt ſtärker begünſtigend als bei Mädchen auf die Entſtehung der Gelbſucht. Die Gelbſucht (Ikterus) ſtellt eine leichte Erkrankung dar und iſt wahrſcheinlich als katarrhaliſcher Ilterus zu deuten, bedingt durch die verhält⸗ nismäßig reichliche Nahrungszufuhr in den erſten Lebenstagen. Von ikteriſchen Kindern wird die Nahrung ſchlechter ausgenutzt und zwar ſind dabei die Knaben weit ſchlechter geſtellt als die Mädchen. Die Nahrungsmenge, die aus der Bruſt getrunken wird, ſteigt gleichmäßig bis zum 5. Tage an, um dann nur ſehr allmählich und nicht regelmäßig weiter zu ſteigen. Ein Einfluß des ſogenannten Zuſchießens der Milch auf die Steigerung der Nahrungsmenge iſt nicht deutlich erſichtlich. Auffallend iſt, daß viele Kinder am 7. und 8. Tage ihres Lebens eine zweite Ge⸗ wichtsabnahme zeigen, deren Urſache ſich vorläufig noch nicht hat feſtſtellen laſſen. Im allgemeinen brauchen die Mädchen bei gleichem Gewicht weniger Nahrung zum Gedeihen als die Knaben. Sie zeigen alſo eine beſſere Ausnutzung der Nahrungs⸗ menge. Die geringſte Nahrungsmenge, bei der die Kinder noch gut gedeihen, beträgt bei einem Knaben von 3400 Gramm Ge⸗ wicht 2930 Gramm. Ein Mädchen von 3100 Gramm brauchte dagegen nur 2540 Gramm Milch, um ein Endgewicht von 3230 Gramm am 10. Tage zu erreichen. Ganz allgemein ließ ſich feſt⸗ ſtellen, daß die Nahrungsmenge von der Größe der Kinder und nicht von der Milchkretion abhängig iſt. Die in den erſten neun Lebenstagen zuſammengetrunkenen Nahrungsmengen entſprechen ungefähr dem Geburtsgewacht. Bemerkenswert iſt die Tatſache, daß ohne beſondere Hilfsmittel 96 Prozent ſämtlicher Entbun⸗ denen im Stande waren, ihre Kinder ausſchließlich an der Bruſt zu ernähren. Eine Furcht vor der zunehmenden Stillun⸗ fähigkeit der Frauen iſt unbegründet, dieſe angebliche Entdeckung iſt ein Hirngeſpin ſt. Der Vortragende ſchloß mit der Aufforderung, die Verhältniſſe an Neugeborenen, die noch viel Unaufgeklärtes zeigen, genauer zu ſtudieren. * Karlsruhe, 26. Sept. Heute nachmittag begaben ſich die Teilnehmer auf Einladung des Großh. Miniſteriums des Innern mittels Extrazug nach Baden⸗Baden zum Beſuch der ſtädt. Badeneinrichtungen. Abends findet dann Konzert im Kur⸗ haus, weiter Beleuchtung und Feuerwerk, dargeboten von der Kur⸗ verwaltung der Stadt Baden⸗Baden ſtatt. Aus Stadt und Cand. Mannheim, 26. September 1911. Zu den Stadtverordnetenwahlen. Man ſchreibt uns: Die Bekanntmachung des hieſigen Bür⸗ germeiſteramts betreffend der ſtädtiſchen Wahlen enthält einen Paſſus, wonach jeder Stimmzettel, der nicht ſämtliche Namen einer Vorſchlagsliſte enthält, ungültig iſt, alſo Streichungen und Ergänzungen einfach unzuläſſig ſind. Dieſe Vorſchrift mag ja vom Parteiſtandpunkte zus, um Zerſplitterungen zu vermeiden zu begrüßen ſein, aber man ſcheint zu vergeſſen, daß nicht jeder Wähler ſich ſeine Wahlmänner vorſchreiben läßt, wenn er der Meinung iſt, daß der eine oder andere, nicht aus perſönlichen, ſondern Zweckmäßigkeitsgründen, nicht der geeignete Mann iſt, die Intereſſen der Geſamtbürgerſchaft zu vertreten. weiſen Sie in einer Ihrer nächſten Nummern auf den angehobe⸗ nen Paſſus ausdrücklich hin, damit das Wahlreſultat keine un⸗ liebſamen Ueberraſchungen zeitigt. ———————— 8—— poniert, und die vorausſichtlich 1913, in Szeue geſetzt von Mar Reinhardt, in Newyork ihre Erſtaufführung erleben ſoll. Fried machte dem Korreſpondenten der„Daily Mail“ über den Inhalt der Oper nähere Mitteilungen. Sie beſteht eigentlich nur aus einem Akt, zerfällt jedoch in drei Szenen.„Die ganze Handlung“, ſagte Fried,„vollzieht ſich mitten auf dem Ozean an Bord von Columbus' auta Maria“. Sie beginnt mit der Meuteret der Mann⸗ ürmiſch ſordert, daß die Schiffe zur Rückfahrt nach Europa wenden. Columbus ſetzt f nit allen Kräften dagegen zur Wehr und beſchwört die Matroſen, treu bei hm auszuharren. Es folgt dann ein Bild von allegoriſchem Charakter, die Enthüllung eines Traumes, den Columbus von dem geſuchten Land gehabt hat. Die ganz panto⸗ mimiſche Szene bringt auch die Erſcheinung der Wohltäterin des Ent⸗ beckers, der Königin Iſabella, die in ihn dringt, feſt bei ſeinem kühnen Plan, die unbekannte weſtliche Welt zu entdecken, zu beharren Die Schlußſzene zeigt nun die Meuterei der trunkenen Mannſchaft auf ihrem Höhepunkt; ſie droht, Columbus zu ermorden, wenn er nicht ſofort umkehrt. Columbus leiſtet heldenhaft Widerſtand, aber der Mannſchaft gelingt es, das Schiff zu wenden. In dem Augenblick jedoch, in dem der Bug des Schiffes wieder nach Oſten gekehrt iſt, ertönt vom Ausguck der Ruf„Land!“, und die Meuterer, die ſo Ent⸗ decker geworden ſind, folgen dem Führer von Neuem mit begeiſterter Hingabe.“ Die Szene, die das Schiff auf hoher See zeigen ſoll, wird einen außerordentlich großen Bühnenrahmen erfordern. Retie ſich wer kaun. In einem Wiener Blatt veröffentlicht eine Frau Dr. A. Eisner unter der Ueberſchrift„Allen noch unbekannten dichteriſchen Talenten!“ folgenden Aufruf: „Kein dichteriſches Takent ſoll mehr zugrunde gehen! Wieviel Gutes wandert ungedruct in den Papierkerb!l Warum? Quien sabe? — Uunſere, unter Aegtide kompetenter Bexſönlichkeiten gegründete Zeit⸗ ſchrift, die zweimal monatlich erſcheint, ſoll Abhilfe ſchaffeu! Alles, Flaggſchiff ſchaft, die Vielleicht Hütte“ taufte. Es ſprach noch ein Vertreter des Pfälzer * Verſetzt wurde Eiſenbahnſekretär Arthur Faſen in Frei⸗ burg nach Emmendingen und Eiſenbahnſekretär Wilhelm Adel⸗ mann in Lauda nach Baſel. *Poſtaliſches. Nach einer Mitteilung der engliſchen Poſt⸗ verwaltung haben die Brieſpoſten für die Vereinigten Stagten von Amerika und darüber hinaus, die ab Queenstown mit dem Dampfer Mauretania(Abgang am 24. September) zu befördern geweſen wären, dieſem Dampfer nicht zugeführt werden können und wurden daher mit dem Dampfer Viktoria Luiſe lab Sout⸗ hampton am 24. September) weitergeſandt. Sie erreichen New Nork infolgedeſſen ſtatt am 29. September erſt am 2. Oktober. *Das Fernſprechbaubureau ſowie die Materialien⸗ und Apparatverwaltung des Kaiſerlichen Telegraphenamts befinden ſich vom 26. ab auf dem Grundſtück des Poſtneubaues am Bahn⸗ hofplatz. Der Zugang für das Publikum zu dem im 3. Stock des Hauptgebäudes befindlichen Fernſprech⸗Baubureau in Fern⸗ ſprechanſchlußangelegenheiten(Anmeldung von Neuanſchlüſſen, von Kündigungen, Uebertragungen und Aenderungen beſtehen⸗ der Anſchlüſſe) findet durch das Hauptportal vom Bahnhofplatz aus, der Zugang zu der im 2. Stock des Seitengebäudes liegen⸗ den Material⸗ und Apparatverwaltung durch das Hoftor in der Heinrich Lanzſtraße ſtatt. *50jährige Jubiläums⸗Gartenbau⸗Ausſtellung des Garten⸗ bauvereins„Flora“ im Friedrichspark. Wie ſchon im heutigen Mittagsblatt erwähnt, hat die Ausſtellungsleitung die Dauer der Ausſtellung um einen Tag verlängert, ſodaß alſo auch am morgigen Mittwoch die Ausſtellung beſichtigt werden kann. Um den Beſuch der Ausſtellung jedermann zu ermöglichen, wurde der Eintrittspreis auf 20 Pfennig pro Perſon feſtgeſetzt. Wi glauben, daß dieſes begrüßenswerte Entgegenkommen der Aus⸗ ſtellungsleitung dazu beitragen wird, der Ausſtellung einen Maſſenbeſuch zu bringen.— Herr Fr. Brahe, Gartenarchitelkt, teilt uns unter Bezugnahme auf die Prämiierungsliſte der Garten⸗ bau⸗Ausſtellung mit, daß ſeine Firma„außer Wettbewerb“ aus⸗ geſtellt hat.„Außer Wettbewerb“ ſteht bekanntlich, wie bei allen Ausſtellungen, noch vor Ehren⸗ und erſten Preiſen. Von In⸗ tereſſe dürfte es ſein, daß ein Teil der ausgeſtellten Pläne der Firma bereits ausgeführt, der größte Teil aber zur Zeit in Aus⸗ führung begriffen iſt, ſo die Anlagen in Mannheim, Heidelberg, Trier und Capellen in Belgien. * Vortrag in der Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen des deutſchen Moniſtenbundes. Ueber den vielbeſprochenen erſten Moiniſtenkongreß in Hamburg wird am Donnerstag, den September im Nebenſaale des Café Germanig, Mannheim, A richter Doſenheimer⸗Ludwigshafen eingehend Bericht ſtatten. Eine freie Ausſprache wird jedem Beſucher, ſelbſty ſtändlich auch den Gegnern der moniſtiſchen Weltanſchauung, möglichen, zu dem Vortragsthema Stellung zu nehmen. Gäſt ſind auch ohne beſondere Einführung ſehr willkommen. führungen empfahl Frau Renard zur Erhaltung und Er reichung eines geſunden Körpers den zahlreichen aufmerkfame Zuhörerinnen die Befolgung ihres Syſtems, das in Hautpflege Maſſage und Gymnaſtik beſteht. Die Aſſiſtentin von Fra Renard, Frau Oloff, führte verſchiedene gymnaſtiſche Uebungen vor. Die Körpergymnaſtik muß vor allem verbunden ſein mit einer Willensgymnaſtik, nur dann wird eine Stärkung und Belebung des Geſamtorganismus zu erreichen ſein. dem erſten Teil des Vortrages forderte Frau Renard zur ſtellung auf. Hiervon wurde reger Gebrauch gemacht. Di ſtellten Fragen wurden von Frau Renard, ſoweit es ihr möglich war, beantwortet. Unerhört und lächerlich waren manche Fra⸗ gen. Wir könnten deshalb Frau Renard in ihren treffenden Antworten nur beipflichten. Aus der Stellung ſolcher Fragen war zu entnehmen, welche niedere Auffaſſung die betreffenden Beſucherinnen von dem Vortrag hatten. Mit Recht bemerkt Frau Renard, daß ſie keine Kartenlegerin ſei. Das 3000. Klavier wurde in der hieſigen renommie⸗ Klavier⸗ und Flügelfabrit Scharff u. Hauk vorige Woche fertiggeſtellt. Aus dieſem Grunde veranſtaltete Herr Hauk eine kleine Feier, an der ſämtliche Beamten und Arbeiter der Firma teilnahmen. *Ein alter Witz wurde in Ketſch in die Tat umgeſetzt. Arzt verordnete einer Bauersfrau öftere Kühlung. Als der Arz wiederkam, freute er ſich ob der günſtigen Erfolge ſeiner Be„ lung. Die Patientin hielt es aber für geraten, ihm zu beichten, daß ſie ſeine Vorſchrift nicht ganz befolgt hätte, ſie haben keit „Kühlung“ beim Metzger bekommen und deshalb habe ſie ſi einer„Kalbslung“ begnügt, die ihr ſehr gut geſchmeckt habe. türlich ſollte die Kühlung durch Auflegen von Eis geſchehen * Die Einweihung der Schutzhütte auf dem Eichelberge. A Sonntag wurde unter zahlreicher Beteiligung die dieſen S! auf dem 528 Meter hohen Eichelberg von der Mannh Sektion des Odenwaldklubs erbaute Schut eingeweiht. Eingeleitet wurde die Jeier um 1 Uhr dur Muſikvortrag und Männerchor, worauf der Vorſtand der Ma heimer Sektion die Feſtrede hielt und den Bau„Mann 85 vereins und der Bürgermeiſter von Großſachſen. Das Bauwer — teils Schutzhütte, teils Ausſichtsturm— hat über dem Erk gelegt ſehen will, ſende ſeine Geiſteskinder: Gebichte, Novellen, mane, Theaterſtücke uſw.(auch in fremden Sprachen] vertrau zu uns. Innerhalb längſtens eines Monats exrſcheint alles v n Forum der Oeffentlichkeit. Das erſte Heft kommt Anfang Oktob, heraus.“ O weh! Da rette ſich wer kann! „Parſival“ in Kopenhagen. 72 Am 12. und 13. Oktober wird, wie aus Kopenhagen gemelde in der däniſchen Hauptſtadbt ein„Parſifal“⸗Konzer Stils ſtattfinden. Es wird eine im weſentlichen vollſtändig gabe des Wagnerſchen Bühnenweihfeſtſpiels erfolgen, und zwar ſoll, die mehr geiſtlichen Teile, wie der„Karfreitagszauber“, in einer Kopenhagener Kirchen zur Wiedergabe kommen, während lichen Partien des Werkes, wie Klingsors„Zaubergarten“, zertſaal von Tivoli zu Gehör gebracht werden, An der Spitze Komitees, das zuſammengetreten iſt, um das große Wert zu lichen, findet man die Namen namhafter Künſtler und Kopenh⸗ Notabeln, z. B. Bettiy Hennings und Kammerſänger Hero Soliſten werden vorwiegend ausländiſche Kräfte mitwirken reits in Bayreuth geſungen haben. Biörnſons FJamilienbriefe. 25 — Wie aus Chriſtiania gemeldet wird, hat Frau Bergliot Tochter Björnſtferne Björnſons und Gattin des Staatsminiſters Sigurd Ibſen, einen Privatdruck einer Sammlung von Briefen Vaters veranſtaltet. Dieſe Briefe, die einen Ei ſchönen E Björnſons Familienleben gewähren, zeigen den Dichter un vox allem als zärtlichen und guten Vater. Di i weröffentlichen einzelne Bruchſtücke aus di die Hoffnung aus, daß dieſe eigenartige gemeinheit zugänglich gemacht werde. Bis was man uns einſendet, wird gebracht! Wer ſein Werk ſofort, ohne kom⸗ jahrelanges Zumarten. aebruckt und der breiten Oeffentlichkeit vor⸗ 4. Seite. General⸗Anzeiger. Abendblatt.) Mannheim, 20. Septemder. geſchoß, aus Granit erbaut, zwei Stockwerke und macht einen ſehr ſoliden und doch gefälligen Eindruck. Das erſte Stockwerk iſt zum Uebernachten eingerichtet, auch im Winter, und heiszbar. Der Schlüſſel dazu iſt in Mannheim; die übrigen Räume ſind jedermann zugänglich. Die Koſten beliefen ſich auf etwa 8000 M. Das Wetter war der Feier nicht gerade günſtig, indem der Berg in Nebel gehüllt war, ſo daß von der ſchönen Ausſicht keine Spur zu ſehen war. Trotzdem entwickelte ſich am Nachmittag bei Wirt⸗ ſchaft, Muſik und Tanz und zahlreichem Zuzug aus den um⸗ Ortſchaften ein feuchtfröhliches Leben auf der froſtigen Höhe. Aus dem Großherzogtum. 3Edingen, 24. Sept. Nunmehr haben ſich die Süd⸗ deutſche Eiſenbahn⸗Geſellſchaft und die Rheiniſche Schuckert⸗Ge⸗ ſellſchaft zu einer Oberrheiniſchen Eiſenbahn⸗Geſellſchaft ver⸗ ſchmolzen. Große Hoffnungen ſetzen wir auf dieſe Verbindung. Iſt es doch geradezu unerträglich für eine ſo ſtark bevölkerte Gegend mit ſo vielen induſtriellen Betrieben wie diejenige, welche die Nebenbahn Mannheim⸗Weinheim⸗Heidelberg durch⸗ fährt, daß die vielen Arbeiter und Geſchäftsleute insbeſondere gezwungen ſind, eine in ſo ſchwerfälligem und langſamem Tempo dahingehende Bahn zu benützen. Braucht doch ein Zug von hier nach Heidelberg 42—50 Minuten, nach Mannheim faſt eine Stunde, abgeſehen von der beinahe regelmäßigen Verſpätung. An der Waſſerſtation„Horkenheim“ vor Heidelberg ſcheint es oft, als könne ſich der Zug von dieſer Station nicht trennen und wolle ſeine Inſaſſen auffordern, den Weg in die Stadt zu Fuß zu machen. Lange haben wir dieſen Zuſtand mit Geduld er⸗ tragen; nun aber muß es bald anders werden. Wir hoffen zu⸗ verſichtlich, daß die neue Eiſenbahngeſellſchaft alsbald elektriſchen Betrieb für den Perſonenverkehr einrichten wird, was ihr ja, da ſie ein großes Elektrizitätswerk beſitzt, mit welchem auch noch das Rheinauer Werk verbunden wird, nicht ſchwer fallen dürfte. Sollte jedoch das Unglaubliche geſchehen, daß der jetzige Zu⸗ ſtand beibehalten wird, dann müſſen die beteiligten Gemeinden mit aller Gewalt dagegen auftreten. T. Stauffen, 24. Sept. Das hieſige, dem Fabrikanten Hipp gehörige Elektrizitätswerk iſt durch Kauf um den Preis von 90000 M. an die Oberrheiniſchen Kraftwerke übergegangen. Die Gemeinde Stauffen hat mit den Oberrheiniſchen Kraftwerken in Mülhauſen bereits einen neuen Vertrag abgeſchloſſen, der ihr billige Energie auf viele Jahre hinaus ſichert. Der Bürgeraus⸗ ſchuß hat dem von dem Gemeinderat abgeſchloſſenen Vertrag ſeine Zuſtimmung gegeben. Pfalz, Heſſen und Umgebung. 8* Landnzu, 24. Sept. Infolge eingetretener geiſtiger Störung kann gegen den Zigeuner Weiß von Gräfenhauſen, einen ehemaligen Deſerteur des 18. Inf.⸗Regts., der im vorigen Jah Schweighauſen in Elſaß den Gendarmeri chimeiſter Jahre zu Schweighauſen in Elſaß den Hendarmeriewachtmeiſter Stopp, der ihn verhaften wollte, erſchoſſen hat, kriegsgericht⸗ lich nicht verhandelt werden. Weiß gibt bei ſeinen Vernehmun⸗ gen entweder keine oder ganz verkehrte Antworten. zeit befindet, entlaſſen und einer Irrenanſtalt überwieſen werden. * St. Ingbert, 24. Sept. Wie berichtet wurde, ſind vor einigen Tagen nach einem Hochzeitsſchmaus 14 Perſonen ernſtlicherkrankt. Bei vier Perſonen wurde Typhus feſt⸗ geſtellt. Ein junger Mann von etwa 18 Jahren iſt heute ge⸗ ſtorben. Die Vergiftung ſoll angeblich durch Gemüſekon⸗ ſerven entſtanden ſein. Urſenbach, 25. Sept. Mit Erlaß Großh. Oberſchulrats vom 13. September wurde der ſeit 3½ Jahren an der hieſigen Schule tätige Hauptlehrer Friedrich Rotzler auf 16. Oktober d. J. in gleicher Eigenſchaft an die Volksſchule nach St. Georgen (Amt Villingen] verſetzt. Die hieſige Gemeinde verliert in Herrn Rotzler einen tüchtigen Lehrer, der infolge ſeiner guten Charakter⸗ eigenſchaften bei der ganzen Einwohnerſchaft ſehr beliebt war. Letzte Nachrichten und Telegramme. * Erfurt, 26. Sept. Die in dem Zuge Erfurt⸗Naumburg ſchwerverwundet aufgefundenen beiden Männer ſind in Naum⸗ burger Krankenhaus geſtorben, ohne das Bewußtſein wieder zu erlangen. c. Haag, 26. Sept. In Anbetracht der zunehmenden Reisausfuhr infolge Reismangels und Preiserhöhung in den be⸗ gachbarten Ländern verbot der Generalgouverneur von Indien im Intereſſe der Eingeborenen der Bevölkerung die Ausfuhr von Reis vorübergehend, ſoweit nicht bereits abgeſchloſſene Verträge zrfüllt werden müſſen. Arbeiterbewegung in der Tabakinduſtrie. m. Kölhn, 26. Sept.(Priv.⸗Tel.) Im weeſtfäliſch⸗lippiſchen Tabakinduſtriebezirk ſind von den Arbeiterorganiſationen bei einer großen Zahl von Fabrikanten Forderungen auf Lohnerhöhung ge⸗ ſtellt worden, die von den Fabrikanten als unannehmbar bezeichnet wurden. Daraufhin ſind die Arbeiter teilweiſe in den Streik ge⸗ treten. Der weſtfäliſche Zigarrenfabrikantenverband beſchloß nun⸗ mehr, allen organiſterten Arbeitern am 0. September zu kündigen, falls bis zum 28. September nicht alle ausſtändigen Arbeiterx die Arbeit wieder aufgenommen haben. Die Verſtändigung über Marokko. W. Berlin, 26. Sept. Unſeren Informationen nach trägt der geſtern abend vom Botſchafter Cambon überbrachte Vertrags⸗ entwurf über Marokko im weſentlichen den Wünſchen der beiden Regierungen Rechnüng, wenn auch in Einzelheiten noch einige kredaktionelle Aenderungen vorzunehmen ſein werden. Nach der Ermordung Stolypins. Petersburg, 26. Sept.„Roſſija“ weiſt in einem Artikel duf die Erwartungen hin, die die öffentliche Meinung an die ſenatorielle Unterſuchung über die Tätigkeit der Kiewer politiſchen Polizei knüpft und erklärt, dieſe Erwartungen ſeien gerechtfertigt. Die Regierung komme ihnen mit um ſo größerer Energie entgegen als ſie nicht zulaſſen könne, daß die Anſchul⸗ digungen gegen ihren Agenten unaufgeklärt blieben und die Mißbräuche und Vergehen, die etwa tatſächlich erwieſen würden, keine Vergeltung erhielten.— Das Blatt äußert ſich zugleich über die Ruhe, mit der das Ergebnis der Unterſuchung abgewartet wird. iliaus 26. Sept. Hier fanden umfangreiche Haus⸗ fſuchungen bei Mitgliedern der ſozialrevolutionären Partei ſtatt. Berliner Drahtbericht. ([Von unſerem Berliner Bureau.) Die Johannisthaler Herbſtflugwoche. (JBerlin, 26. Sept. Der zweite Tag der Johan⸗ nisthaler Herbſtflugwoche war vom prächtigſten Wetter begünſtigt. Die ſportlichen Leiſtungen waren außer⸗ ordentlich intereſſant, dagegen ließ der Beſuch der Veranſtaltung ſehr zu wünſchen übrig. Es befanden ſich eine ganze Zeit 17 Flieger gleichzeitig in der Luft, ſodaß der Start geſperrt werden mußte. Um.20 Uhr ſtartete als erſter Suvelack auf Rumpler i Er dürfte in der nächſten Zeit aus dem Garniſonslazarett, wo er ſich zur⸗ und in den nächſten 5 Minuten ſtarteten weitere 9 Flieger. Kurz nach halb 4 Uhr ſtartete auch Frl. Beeſe, die vom Pub⸗ likum lebhaft begrüßt wurde. Zu gleicher Zeit verließ das Parſevall⸗Luftſchiff zu ſeinen üblichen Paſſagier⸗ fahrten die Luftſchiffhalle. Frl. Beeſe und andere Flieger umſchwirrten längere Zeit den Parſeval und begleiteten ihn ein großes Stück über Land. Die beſte Leiſtung erzielte wieder ein Rumpler⸗Apparat, nämlich Suvelack mit 2 Stunden 20 Min. Dann ksmmt Pietſchken mit 2 Stunden 18 Min., Hoffmann mit 2 Std. 11 Min., Witte mit 2 Std. 10 Min., als 4. Frl. Beeſe mit 2 Std. 4 Min., dann Caſchar auf Rumpler mit 2 Std. 2 Min. Ueber 1 Stunde flogen noch folgende Flieger: Kahnt auf Grade und Schirrmeiſter 1 St. 31 Minuten, Engelhardt 1 Stunde 21 Minuten. Paſſagier⸗Fernflug Warſchau⸗Petersburg. J Berlin, 26. Sept. Aus Warſchau wird gemeldet: Der Flieger Graf Scipio del Campo hat heute früh.30 Uhr mit einem Paſſagier den Flug nach Petersburg angetreten. Nach zwei Run⸗ den erhob ſich der Farman⸗Zweidecker um.45 Uhr in einer Höhe von 100 Meter, überflog die Weichſel und die Vorſtadt Praga. Dann verſchwand der Aeroplan in der Richtung auf die Petersbur⸗ ger Chauſſee zu. Der Untergang des Panzerkreuzers Liberte. Schlimme Anklagen. Berlin, 26. Sept.(Von unſerm Berliner Bureau.) Der deutſch⸗franzöſiſche Marokkokonflikt und der drohende türkiſch⸗ italieniſche Krieg nehmen jetzt nur noch die zweite Stelle im öffentlichen Intereſſe ein. Das allgemeine Intereſſe wird durch die Touloner Kataſtrophe gefeſſelt. Alle Zeitungen der Haupt⸗ ſtadt wie der Provinz bringen ſpaltenlange Berichte über alle Einzelheiten, aus denen immer wieder die ungeheuere Ver⸗ wirrung ſpricht, die überall ſowohl in Marinekreiſen als auch in der Zivilverwaltung und im Publikum herrſcht. Man iſt über zwei Punkte noch vollſtändig im Unklaren, erſtens über die Urſache des Unglücks, zweitens über die Geſamtzahl der Opfer. Alle Blätter ſprechen in den Ueberſchriften von 400—500 Opfern, aber im Text ſucht man vergebens nach beſtimmten Angaben, die die peſſimiſtiſche Auffaſſung rechtfertigen könnten. Einen ungefähren Ueberblick wird man erſt heute in Toulon erhalten, nachdem der ſtellvertretende General⸗Präfekt den Generalappell über ſämtliche Mannſchaften und Offiziere des Geſchwaders abgehalten hat. Man glaubt, daß viele Leute deſertiert oder blindlings querfeldein ge⸗ laufen ſind. Ferner wird vermutet, daß ſich viele die Ge⸗ legenheit zunutze gemacht haben, um 1 oder 2 Tage Urlaub anzutreten. Die Zahl der Mannſchaften der„Liberte“ wird verſchieden angegeben. Einge ſprechen von 710, andere von 740 und 752 Mann. Von dieſen befanden ſich zur Zeit des Unglücks nur 140 auf Urlaub an Land, während ſich nach den jüngſten Berichten in Toulon 369 wieder gefunden haben ſollen. Im ganzen glaubt ein Blatt von etwa 480 Wiedergefundenen und 140 Urlaubern ſprechen zu können, was eine Geſamtzahl von 620 Mann ergeben würde, ſodaß nur 100 bis 150 vermißt würden, die aber nicht alle zu den Toten zu rechnen wären. Was die Urſache des Unglücks anbelangt, ſo tappen ſo⸗ wohl Behörden wie Berichterſtatter völlig im Dunkeln. Feſt⸗ geſtellt dürfte jedoch ſein, daß der Brand niemals einen ſo erheb⸗ lichen Umfang hätte annehmen können, wenn alles am rechten Platze geweſen wäre und ſeine Schuldigkeit getan hätte. Es verlautet jetzt auf das beſtimmteſte, daß ſich an Bord des Schiffes kein einziger Offizier— von den Deckoffizieren abgeſehen— befand, als das Feuer ausbrach, obwohl das Marine⸗Reglement genau vorſchreibt, daß unter allen Umſtänden immer wenigſtens der dritte Teil der Offiztere anweſend ſein muß. Dieſem Umſtand iſt es auch zu verdanken, daß, ſoweit bis jetzt bekannt geworden iſt, kein einziger Offizier, ſondern nur Aſpiranten und Deckoffiziere ums Leben kamen oder ernſt⸗ lich verwundet worden ſind. Die Unterſuchung wird wohl auch in dieſer Hinſicht einiges Licht über die Verantwortung ver⸗ breiten, die auf die höheren Kommandoſtellen entfällt. Das Regierungsorgan„Krtion“ und andere dem Miniſterium er⸗ gebene Zeitungen greifen heute den Kommandanten Jaures, den Bruder des Deputierten, heftig an. Man erinnert daran, daß der Konſervator des Louvre⸗Muſeums, der ſich in Urlaub beſand, als die Gioconda geſtohlen wurde, mit dem Verluſt ſeiner Stellung beſtraft wurde. Kommandant Jaures hätte ſeinen Urlaub nicht antreten dürfen, ohne ſich vorher der ſtrengſten Kontrolle für die Durchführung aller Vorſchriften zu verſichern. Es ſcheinen erhebliche Disziplinarfehler an Bord der „Liberte“ vorgekommen zu ſein. JBerlin, 26. Sept. Aus Paris wird gemeldet: Einer der geretteten Offiziere der„Liberte“ erklärte, der Brand ſei ſchon mehrere Stunden bekannt geweſen, ohne daß Alarm geblafen wurde. Sämtliche Mannſchaften ſchliefen. Grauenvolle Einzelheiten von der Kataſtrophe. JBerlin, 26. Sept. Aus Toulon wird gemeldet: Kurze Zeit nach der Kataſtrophe auf der„Liberte“ wurde be⸗ kannt, daß ſich in dem brennenden Panzer noch Ueberlebende befinden. Admiral Aubert begab ſich unverzüglich in einer Schaluppe an den Unfallort, um die Rettungsa.Leiten perſön⸗ lich zu leiten. Als er nur noch wenige Meter von dem Schiff entfernt war, hörte er von dem inneren Schiffsraum verzweifelte Hilferufe und Klopfen gegen die Panzerplatten erſchallen. Der Admiral ließ ſofort Sauerſtoffapparate herbeiholen, um die Rettungsaktion beginnen zu können. Als man in das Innere der„Liberte“ eindrang, fand man ein unbeſchreibliches Bilkd. Ueberall lagen ſtöhnende Verwundete und neben ihnen ſchon tote Matroſen. In einem Turm fand man einen Ober⸗ maat, der ſchon drei Stunden ununterbrochen um Hilfe rief. Ihm war ein Eiſenblock auf den rechten Fuß gefallen und hatte dieſen völlig zerquetſcht. Da die Hebekräne durch die Exploſion nicht mehr intakt waren, ſo konnte der Unglückliche erſt aus ſeiner Lage befreit werden, nachdem ihm das Bein bei vollem Bewußtſein abgenommen worden war. Der Maat ſtarb unter entſetzlichen Schmerzen auf dem Weg ins Krankenhaus. Die Zahl der Opfer. * Paris, 25. Sept. Nach bis Mitternacht im Marine⸗ miniſterium eingegangenen Nachrichten beträgt die Zahl der⸗ Opfer der Liberte“(Tote und Vermißte) 3 50 bis 400. * München, 26. Sept. Der Prinzregent ſprach dem Präſidenten Fallieres ſein wärmſtes Beileid zu dem beklagens⸗ werten Unfall aus, der die franzöſiſche Marine durch die Exploſion auf der„Liberte“ betroffen hat. * Toulon, 26. Sept. Auf dem Panzer„Patrie“ brach in einer Kaſematte des Vorderdecks Feuer aus. Der Brand wurde gleich bei Beginn auf ſeinen Herd beſchränkt, ſodaß nur unbedeutender Schaden entſtanden iſt. Italien und Tripolis. Entgegenkommen der Türkei. Berlin, 26. Sept. Aus Konſtautinopel wird gemeldet. Das Kabinett trat im Hauſe des Groß⸗Weſirs zu⸗ ſammen, um über Tripolis zu beraten. Eine dem Miniſterium naheſtehende Perſon erklärte, daß die Tripolisaffäre in einer die türkiſche Würde nicht verletzenden Art gelöſt werde. In der Erkenntnis für die äußerſt ſchwierige Lage ſucht die Regierung alles zu vermeiden, was Italiens Anſprüchen auf Tripolis irgend eine formelle Unterlage gewähren könnte Die Regierung iſt bereit, allen wirtſchaftlichen Wün⸗ ſchen Italiens in Tripolis weitgehendſt entgegen zu kommen und hat ſchärfſte Ordre erteilt, jede Ausſchreitung gegen italieniſche Untertanen im Keime zu erſticken. Wenn italieniſche Zeitungen behaupteten, daß die Italiener auf offener Straße von fanatiſierten Arabern mit Dolchen in der Hand bedroht wurden, ſo iſt die Regierung in der Lage, zu beweiſen, daß es ſich dabei um Verbrechen einiger Straßenräuber handelte, von denen einer bereits verhaftet werden konnte. Im geſtrigen Miniſterrat kam die Hoffnung zum Ausdruck, daß die Erfüllung aller irgendwie berechtigten Forderungen Italiens drohende Verwicke⸗ lungen ausſchließen werde, und daß Italien genügend politiſche Einſicht beſitze, die Türkei nicht zum Aeu⸗ ßerſten zu treiben. Die türkiſche Regierung wird ihre Dis⸗ poſitionen den Mächten in einem Memorandum darlegen und erwartet, hierfür wenigſtens bei den Nationen Verſtändnis und Unterſtützung zu finden, die der Türkei ſchon öft Beweiſe für Freundſchaft gegeben haben. Die Redif⸗Diviſionen von Bruſſa und Anatolien ſowie ein Regiment der hieſigen Garniſon er⸗ hielten den Befehl, ſich marſchbereit zu halten. Wahrſcheinlich werden ſie nach Tripolis geſandt werden. Der deutſche Bot⸗ ſchafter, der den Groß⸗Weſir telegraphiſch gebeten hatte, ihm für heute eine Zeit zum Antrittsbeſuche zu beſtimmen, wurde vom Groß⸗Weſir gebeten, bereits geſtern mit ihm zuſammenzu⸗ treffen, wobei beide Staatsmänner noch vor Beginn des Mini⸗ ſterrats eine längere Beſprechung über die kripolitaniſche Angelegen⸗ heit hatten. Nach ihrem Verlauf ſuchte der Botſchafter um ein⸗ Audienz bei dem Sultan nach. Ausſichten auf Verſtändigung. Berlin, 26. Sept.(Von unſerem Berliner Bureau)] Nach den bis heute mittag an hiefigen unterrichteten Stellen ein⸗ gelaufenen Telegrammen wird der italieniſch⸗tucliſche Konflikt zwar als unverändert ernſt, eine mögliche Verſtän⸗ digung aber nicht als ausſichtslos betrachtet. Es iſt richtig, daß italieniſche Kriegsſchiffe die ſiziliſchen Häfen ver⸗ laſſen und die Richtung nach Tripolis eingeſchlagen haben. Ebenſo beſtätigt es ſich, daß Italien zu allem entſchloſſen iſt, wenn es bei der Pforte nicht das gewünſchte Entgegenkommen findet. Die Türkei iſt auch genügend auf eine ſolche Zuſpitzung der Dinge ſchon vor Monaten hingewieſen worden. Sie ſcheint aber die Warnungen nicht beſonders beachtet zu haben. Sie darf ſich demnach nicht über andere Jaktoren beklagen, wenn jetzt die Früchte ihrer Untätigkeit zutage treten ſollten. m. Köln, 26. Sept.(Pr.⸗T.) Mehrere überſeeiſche deutſche Exporthäuſer erhielten im Gegenſatz zu den lärmenden italieni⸗ ſchen Preßkundgebungen Depeſchen aus Rom, wonach auf Grund vorzüglicher Erkundigungen kriegeriſche Verwickelu n⸗ gen zwiſchen Italien und der Türkei vorhanderhand nicht zu befürchten ſind. Es iſt das Beſtreben der leitenden Kreiſe beider Staaten, die ſchwebende Streitfrage in ruhiger freund⸗ ſchaftlicher Weiſe zu ſchlichten. Mehrere europäiſche Großmächte wirkten maßgebend auf die italieniſche Regierung ein, und er⸗ mahnten andererſeits die Türkei, Italien wirtſchaftliche Zuge⸗ ſtändniſſe in Tripolis zu machen. m. Berlin, 26. Sepk.(Tel.) Nach einer auch in deud⸗ ſchen Blättern übergegangenen Mitteilung, ſoll die deutſche Re⸗ gierung den in der türkiſchen Armee dienenden deutſchen Offi⸗ zieren die Nachricht habe zugehen laſſen, daß ſie ſich an einem eventl. Kriege gegen Italien auf keinen Fall beteiligen ſollten. Auch England ſoll bereits den gleichen Schritt unternommen haben. Was Deutſchland anbelangt, ſo liegt zu einer derartigen Mitteilung ſchon aus dem Grunde kein Anlaß vor, weil die deutſchen Offiziere im türkiſchen Heere nicht als Truppenführer, ſondern als Inſtrukteure eingeſtellt ſind.(Köln. Ztg.) * onſtantinopel, 26. Sept. Der italieniſche Sta⸗ tionär Galilei, der ſich in den Piranus begab, um den neuen italieniſchen Botſchafter hinzubringen, wurde nach Tarento be⸗ ordert. Dies wird als eine Verſchiebung der für den 6. Oktober feſtgeſetzten Ankunft des Botſchafters Ausgelegt. „ 925 9 45 7 Wie viele Kinder werden jetzt wieder gezwungen, Lebertran zu trinken. Gewiß meinen es die Eltern gut, die Kinder aber werden ihnen dankbar ſein, wenn ſie Scotts Emulſion anſtatt des Tranes nehmen dürfen, welche bei noch größerer Wirkungskraft den Kleinen gut mundet. Der Swang und das Sichdrücken vom Einnehmen hört auf, ſie kommen von selbst herbeigesprungen zu ihrer guten Scotts Smulsion. Scotts Emulſion wird von uns ausſchließlich im großen verkauft. und zwar nie loſe nach Gewicht oder Maß, ſondern nur in verſtegelten Originalflaſchen in Karton mit unſerer Schußmarke Fiſcher mit dem Dorſchl. Scott& Bowne G. m. b. H, Frankſurt a. M. Beſtandteile Feinſter Medizinal⸗Lebertran 150,0, vrima Glyzerin 500 unterphosphorigſaurer Kalk.8, ee ee Natron, 2,0, pulp. Tragant 30, feinſten arab. Gummi pulv. 20, Waſſer 129.0. Alkohol 110. Hierzu arömatiſche Emulſton mit Zimt⸗, Mandel⸗ und Gaultherkalöl ſe 2 Tropfen. 11363 —. + 725 5. Seite. Käufern für Brotgetreide eine ſcharfe Ermattung zur Folge. Hafe tendierte im Anſchluß daran ſchwächer. Mais und Rüböl hatk ruhigen Verkehr. Wetter: ſchön. Mannheimer Effentenbürſe. Vom 26. September.(Offizieller Bericht.)) Die Börſe nahm heute einen ſtillen Verlauf; beſondere Kurs veränderungen ſind nicht zu verzeichnne. 5 Aktien. Brief Geld — 131— —.— 105.75 —.— 195.50 —.— 139.— —.— 198.25 —.— 119.75 —— 117.75 Mannheim, 26. September. Herbſtberichte. dt. Aus dem Acher⸗ und Reuchtal, 23. Sepl. In den Wein⸗ orten unſerer Gegend verſprechen diegteben einen gutenErtrag In ſonnigen Lagen ſteht ein halber, im allgemeinen ein Drittel⸗ berbſt in Ausſicht. Die Qualität wird die der letzten Jahre bei weitem übertreffen. Der gute Tropfen wird natürlich entſprechend bezahlt. Für ein Ohm Weißherbſt werden 100—420 Mark bezahlt; für Roten ſogar 140—150 M. In etwa 8 Tagen dürfte die Leſe des Roten, in 12 Tagen die des Weißen beginne Von Heitersheim wird gemeldet, daß dort Quantitäten „Neuer“ zu 63 und 65 Mark per Ohm(160 Liter) Abnahme fanden. Moſtgewicht nach Oechsler 70—83, Roter 90 Grad. In Buggingen beginnt der Herbſt am 24. Sept., man verlangt dort 70—75 M. per Ohm, in Kleinkems iſt am gleichen Tage Herbſtbeginn, dort wurden für Rotwein bereits 90 M. per Ohm bezahlt. Im württembergiſchen Zabergäu, Güglingen wurde hei vielverſprechender Qualität bereits der größte Teil des Er zeb⸗ niſſes verſtellt. In einem Falle wurden für einer größeren Poſten 230 M. pro Eime⸗(300 Liter! bezahlt. Im übrigen wurde zu Mittelpreis verkauft. Volkswirtschaft. Der Fiskus als Kohlenhändler. 5 Zu dieſer im geſtrigen Abendblatt gebrachten Mitteilung, daß die kgl. preußiſche Bergwerksdirektion Recklinghauſen von der„Neuen Rheinau⸗A. ⸗G.“ ſeinerzeit ein 40—50000 Quadratmeter großes Grundſtück erworben habe, um darauf ein Kohlenlager zu errichten, wird uns mitgeteilt, daß die Ver⸗ ladeanlagen für Kohlen auf dieſem Platze ſeitens des preuß. Fiskus bei der Mannheimer Maſchinenfabrik Mohr u. Federhaff hier beſtellt wurden und aus drei Weneral⸗Anzeiger. Abendblatt. gekauft und daraus die Niagara Alcali Co gebildet haben ſollen, wird von zuſtändiger Seite als unzutreffend bezeichnet. ***** 8 13 7 5 8 Telegraphiſche Handelsberichte. Sürter Maſchinenfabrik vorm Hammerſchmidt in Sürt bei Köln in Konkurs. 85 Köln, 26. Sept. Im Konkurs dieſes Unternehmens wird eine Verſammlung der Obligationsgläubiger auf den 25. Oktober einberufen behufs Beſtellung eines gemeinſamen Vertreters der Gläubiger im Konkursverfahren und Beſchlußfaſſung über die Stundung des Kapitals und der Zinſen ſeit 1. Januar 1911. Neueſte Dividenden⸗Ausſchüttungen. * Düſſeldorf, 26. Sept. Die Maſchinenfabrik Baum .⸗G. in Herne ſchlägt lt.„Frkf. Ztg.“ wieder eine Dividende von 8 Prozent vor. * Dresden, 26. Sept. Der Aufſichtsrat der Hartwig u. Pogel.⸗G. in Dresden, Schokoladenfabrik, erhöhte lt.„Frkf. Ztg.“ die Dividende von 7 auf 8 Prozent. Die Zahlungseinſtellung der Bank von Aegypten. * London, 26. Sept. Die Bank of Aegypt hat ihre Zah⸗ lungen eingeſtellt. * Berlin, 26. Sept. Die Zahlungseinſtellung der Bank of Aegypt erregt lt.„Frkf. Ztg.“ hier Aufſehen, da die Bank einen guten Namen hatte und auch 50 Prozent des Aktienkapi⸗ tals von zum Teil ſehr potenten Aktionären noch hätte ein⸗ berufen werden können. Allerdings überſtiegen die Kapital⸗ Akzepte(1 700 000 Pfd.) das eigene Kapital ſtark und in der Bilanz mußten aus dem Reſervefonds 200 000 Pfd. zu Abſchrei⸗ bungen herangezogen werden. Die Bank betrieb die Beleihung von Grundſtücken in Aegypten und hatte viel italieniſche Kund⸗ ſchaft. Man rechnet hier damit, daß die Akzepte der Bank nicht Brief Geld 97.— 67.— Wauken, Badiſche Bank Pfälz. Bank Pfälz Hyp.⸗Bank Rhein. Treditbank Rhein. Hyp.⸗Bank Südd. Bank Südd. Disc.⸗Geſ. Bahnen: Heilbr. Straßenbahn 71.——.— Chem. Juduſirie. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 498.——.— Chem. Fab. Goldenbg.—.— 225.— Verein chem. Fabriken 349.——.— Verein D. Oelfabriken—— 169. Weſt..⸗W. Stamm—— 197.50 „„ Vorzug—— 104.— Brauereien. Bad. Brauerei 78 Durl. Hor vm. Hagen 268.——.— Eichbaum⸗Brauer⸗! 123.ä——.— Elefbr. Rühl, Worms—.——.— Br. Ganter, Freibg. 1083.——.— Kleinlein, Heidelberg—— 210.— Mannh. Lagerhaus Frankona, Rück⸗ und Mitverſ. vorm. Bad. Rück⸗ u. Mitverſ. Fr. Transp.⸗Unfallun. Glas-⸗Verſ.⸗Geſ. 5 Bad. Aſſecuranz 2220—.— Continental. Verſich. 800.— 790.— 7 1200 Württ. Transp.⸗Verſ. Jnduſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie Dingler'ſche Mſchfbr. Emaillw. Maikammer Ettlinger Spinnerei 5, Fuchs Wof. Hdlbg. Hüttenb. Spinnerei Heddernh. Kupferw. u. Südd. Kabelw. Frkf. Karlsr. Maſchinenbau Nähmfbr. Haid u. Neu—.— Koſth. Cell. u. Papierf. 210.— Koſth. Cell.(neue 205.— Mannh. Gum u. Asb. 158.— großen fahrbaren Verladebrücken mit dazugehörigen Kranen und Siebwerken beſtehen. Die Anlage kommt An⸗ fang nächſten Jahres in Betrieb. Vom oberrheiniſchen Frachtenmarkte. Mannheim, 25. ds. Mts. berichtet man uns folgenk Der Waſſerſtand war während der letzten 8 Tage Schwanki unterworfen, allerdings nicht erheblicher Natur. Einigermaßen von Bedeutung war das Anwachſen des Waſſers nur an den ober⸗ halb Mannheim gelegenen Plätzen. In Hüningen beiſpielsweiſe ſtieg das Waſſer von 106 Ztm. am 20. ds. Mts. bis auf 130 am 25. ds. Mts. Hier in Mannheim iſt das Waſſer in dieſer Zeit nur um 9 Ztm. höher gegangen. Jetzt wird von Hüningen wieder Fallen des Waſſers gemeldet. Der Neckar brachte größeren Waſ⸗ ſerzuwachs. ff bls Im allgemeinen wurde die oberrheiniſche Schiffahrt durch den Kleinwaſſerſtand ganz empfindlich beeinflußt. Die Zahl der Transporte nach den Häfen oberhalb Mannheims ging weiter zurück. Wenn die Beförderungen nach Karlsruhe auch noch einiger⸗ maßen rentieren, nach Straßburg erwieſen ſie ſich nicht mehr als rentabel, ſo daß einige Geſellſchaften die Fahrten dahin ganz ein⸗ ſtellten. Die Kleinwaſſerzuſchläge, die ſeitens der Schiffahrts⸗ geſellſchaften allgemein erhoben wurden, trugen ſehr viel zur Ein⸗ ſchränkung der Verladungen bei. Der Rückgang in den Kohlen⸗ verladungen von der Ruhr nach den Oberrheinhäfen iſt nur die Folge teuerer Frachten. Die Transporte engliſcher und ſchottiſcher Kohlen waren faſt ganz belanglos. Ein ausgedehnter Verſand entpickelte ſich in Holz von den Seehäfen aus nach dem O In Mainz, Mannheim und Ludwigshafe die Höfe ſchiffen gut beſetzt, und täglich kom heran. Das Hauptkontingent ſtellen dabei Weißhölzer aus Schwe⸗ den und Rußland, wo zurzeit noch überall Dampfer in Ladung be⸗ griffen ſind in Holz für den Oberrhein. In Stückgütern enkwhickelte ſich ebenfalls eine ziemlich rege Verladung ab Seehäfen nach dem Oberrhein. Der Frachtenmarkt(Bergfrachten) lag verhältnis⸗ mäßig feſt. Starke Leichterungen im Gebirg machen die Verwen⸗ dung vermehrten Leerraums erforderlich, ſo daß das Angebot von Schiffsraum beſchränkt iſt. Starker Nachfrage begegnete Schlepp⸗ kraft, ſo daß die Schlepplöhne ihren Stand gut behaupten konnten. Das Talgeſchäft zeigte die durch den hohen Frachtenſtand bedingte Einſchränkung. Allgemein wird mit der Verladung zurückgehalten, was beſonders bei denjenigen Artikeln zutrifft, die ſo wie ſo große Frachtkoſten nicht ertragen können. Mit den Holztransporte von Mannheim und Karlsruhe war es neuerdings im allgemeinen ruhig. Dazu trägt freilich auch die ſchwache Aufnahmefähigkeit des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Holzmarktes bei. Hier in Mannheim be⸗ zahlte man zuletzt an Schiffsfracht für die 100 Stück 6 12 Bretter.75 Mk. nach den mittelrheiniſchen Stationen. In Karls⸗ ruhe bezahlte man eine Kleinigkeit mehr⸗ Die Schwergutfracht Mannheim⸗Mittelrhein belief ſich auf 12—13 Pfge. pro geladenen Zentner.— Die Flößerei auf dem Rheine war im allgemeinen ziemlich befriedigend zumal da auf dem Maine ſtändig Ware ein⸗ traf, die meiſt ſchnell wieder weiterverladen wurde. Auf dem Neckar ſind verhältnismäßig wenig Flöße eingetroffen. Der Waſſerſtand des Neckars am Pegel zu Eberbach war geſtern morgen auf 60 em ge⸗ ſtanden, hat aber bis 10 Uhr ſchon 3 em abgenommen. Wenn das Waſſer in den nächſten 8 Tagen nicht zugenommen hat, müſſen die ſeit 6 Wochen in Mannheim beladenen Schiffe auf die Bahn überladen werden. urch d den Kaufleuten für Verluſte entſtehen, iſt horrend. Nach den heißen Tagen macht ſich der Witterungsumſchlag und Tempera⸗ turwechſel ſehr unangenehm bemerkbar und trotzdem wäre es im Intereſſe unſerer ſchiffahrttreibenden Bevölkerung ſehr zu wünſchen, ſich recht bald ergiebiges Regenwetter einſtellen würde. Motorenfabrik Darmſtadt.⸗G. Auf der Tagesordnung der Generalverſammlung der Motorenfabrit Darmſtadt.⸗G. ſteht auch die Beſchlußfaſſung über die Zahlungsweiſe der Ver⸗ luſte bei Debitoren, welche durch die Mitglieder der Motoren⸗ fabrik Darmſtadt G. m. b. H. in Darmſtadt zu decken ſind. Der Vorſtand der Mechaniſchen Weberef zu Linden teilt mit, daß die Mode weiter den Hauptartikel Velvet begünſtige und die Erzeugung dieſes Jahres ſo gut wie ausverkauft ſei. Auch für das nächſte Jahr iſt die Meinung für ein güunſtiges Sammetgeſchäft vorhanden, ſo daß bereits für das erſte Halb⸗ jahr 1912 Aufträge in erheblichem Umfang einlaufen. Bei dem weitverzweigten Unternehmen iſt eine Dividendenſchätzung über⸗ Hhaupt ſehr ſchwierig und kann keinesfalls heute, noch über drei Monate vor Ablauf des Geſchäftsjahres, mit einiger Sicherheit angegeben werden. 8 vom Synd Was dadurch den Schiffern und notleidend werden, vielmehr die Bank aufgrund der ausſtehen⸗ den Einzahlungen auf das Aktienkapital einen Vorſchuß bekom⸗ men werde. „Vom Stahltruſt. Newpyork, 26. Sept. Generalanwalt Wickersham gab in Beantwortung zahlreicher Aufragen über die Möglichkeit einer Verfolgung des Stahltruſts eine Erklärung ab, in der er ſagt, es verſtehe ſich Von ſelbſt, daß das große Gebiet eines Ringes, der den Handel des Landes in einer wichtigen Induſtrie beherrſche, dem ſorgfältigen Studium und den ſorgfältigen Er⸗ wägungen des Juſtizamtes nicht entgehen könne. Ob aber dieſe Prüfung zu Schritten führen werde, um die Auflöſung des Ringes zu erzwingen, könne vor Abſchluß der Unterſuchung nicht beſtimmt werden. Vericht vom Berliner Metallmarkt. Berlin 26. Sept. Elektrolytkupfer bedäng per Oktober 114.50, Nobbr. 114.75, aus zweiter Hand J½ und ½ M. niedriger. Zinn ruhig. Banca⸗ und Auſtralzinn prompt 353. N, Blei knapp bei lebhafter Nachfrage feſt 30.25 eif Hamburg. Zink unverändert, Syndikatpreiſe raffinierte Ware per Sept. 56.25, unraffiniert 55.25, Oktober 56.25 und 55.25, Nobbr. 56½ und 55½, Dezbr. 56.75 bezw. 5594. Italien und Tripolis. * Maliland, 26. Sept. Heute ſind die Rückgänge bei der Börſe im weſentlichen zum Stillſtand gekommen, obwohl lt.„Frkf. Ztg.“ die Kursbewegungen noch ſtarke Unruhe verraten. * nſtantinopel, 26. Sept. Die Börſe eröffnete kt. „Irkf. Zig.“ in peſſimiſtiſcher Stimmung. Türkiſche Renten notier⸗ ten um 1½% Punkte niedriger gegen den geſtrigen Schlußkurs. ar 5 2. 85 2 f Gelegraphiſche Körſen⸗Perichte. [Privattelegramm des General⸗ Anzeigers.) Frankfurt a.., 26. Sept. Fondsbörſe. Jetzt, wo die Börſenwelt endlich ſich der Lage wegen Marokko enthoben fühlen kaun, kommt eine andere politiſche ſchwierige Frage in der Ge⸗ ſtaltung des Vorgehens der Italiener gegen Tripolis auf. Wiederum ſteht man im günſtigſten Falle vor einer lange Wochen dauernden Ungewißheit, welche die Unternehmungsluſt innerhalb wie außerhalb der Börſe lähmen muß. Dem deutſchen Kapital drohen aus dieſem Pouflilt zwiſchen Italien und der Türkei Verluſte. Dieſe zeigten ſich bereits geſtern in den Kurſen: Türkenwerte lagen wieder mäßig ſchwächer, kenloſe dagegen konnten den Kursverluſt wieder ein⸗ holen. Was die in Betracht kommenden italieniſchen Werte betrifft, — 19 ſo zeigten zuletzt Meridionalbahn eine mäßige Befeſtigung. Im An⸗ ſchluß an die flaue Tendenz der Wiener Börſe wurden ganz be⸗ ſonders öſterreichiſche Kreditaktien in Mitleidenſchaft gezogen. An den heimiſchen Banken ſind Deutſche Bauk ſchwächer. Auch Diskonto⸗ Kommandit kounten ſich nur mühſam behaupten. Lombarden bei erregtem Geſchäft ſchwach. Stgatsbahn niedriger, Schiffahrtsaktien angeregter und feſt, Baltimoxe luſtlos. Die Haltung der Induſtrie⸗ werte war ebenfalls wenig zuverſichtlich. Montaupapiere, beſonders Gelſenkirchener und Harpener, ſchwächer; Phönix Bergbau konnten. ſich gut behaupten. In Kaſſa⸗Induſtrfeaktien iſt die Stimmung ſchwächer. Von chemtſchen Werten ſind Gold⸗ und Silberſcheideanſtalt 7% Prozent niedriger. Heimiſche Anleihen behauptet, Ruſſen mäßig befeſtigt. Im weiteren Verlaufe war das Geſchäft ruhig, aber auf beſſere Auffaſſung der politiſchen Lage mäßig feſter. An der Nach⸗ börſe ruhig und behauptet. Es notierten: Kreditaktien 199, Diskonto⸗ Kommandit 185¼, Dresdner Bank 154½, Staatsbahn 154, Lombarden 21, Ballimore and Ohio 218 per Oktober, Phönix Bergbau 241 und South⸗Weſtafrika 151/½. Am heutigen Liquidationsgeſchäft ſtellten ſich die Prolongationsſätze für Reportgeld: Diskonto⸗KKommandit, Kreditaktien, Lombarden, Stäatsbahn, 1902er Ruſſen 658—696 Prozent, Deutſche Bank 538 bis 576, alles brutto. Prämien: Lombarden per Ültimo Oktober 4/, per Ultimo November 1, Baltimore per Ultimo Oktober 2½, per Ültimo November 36, Diskonto Kommandit per Ultimo Oktober 2366, per Ultimo November 31, Ultimo Oktober 236, per Ultimo November 316. Die verhältnismäßig geringe Nachfrage nach Ultimogeld— dieſes blieb ſpäter zu 638 Proz. reichlich angeboten ließ erkennen, daß die Hauſſeengagements weſentlich zurückgeſtellt ſind und dieſe ſowie beſſere politiſche Nach⸗ richten aus Rom ließen ſpäter die feſte Haltung beſtimmter hervor⸗ tretenu. Die Tendenz unterlag gegen Schluß leichten Schwankungen. Am Kaſſamarkt für Induſtriewerte war das Geſchäft feſt. Berlin, 26. Sept. Fondsbörſe. Gegenüber der aus Wien gemeldeten Verflauung wegen der Tripolisaugelegenheit bewahrte die Börſe hier kühles Blut; ſie hält anſcheinend an der Hoffnung feſt, daß die zwiſchen Italien und der Türkei beſteheuden Gegenſätze in friedlicher Weiſe ihren Ausgleich finden werde und ſtützte ſich hierbei auf die aus Rom gebrachte Meldung der Kölniſchen Zeitung. Immer⸗ hin lagen ſchon in der erſten Stunde in Rückwirkung der Verflauung Wiens ziemliche Verkaufsanträge vor, die bei der Zurückhaltung, wolcher ſich die Spekulation mit Rückſicht auf die möglichen Zwiſchen⸗ fälle befleißigte, nur zu niedrigend Kurſen ausgeführt wurden. Die Rückgänge hielten ſich aber in beſcheidenen Greuzen und betrugen nur für einzelne Werte über 1 Prozent. Dies gilt namentlich von i und Schantuug⸗ Verkäufe namentli mattes Amerika zurückzu Kreditaktien per Mais per Maat ombg. Meſſerſchmitt Ludwigsh. Aktienbr. Mannh. Aktienbr. Brauerei Sinner Br. Schrödl, Heidlbg. „Schwartz, Speyer „ S. Weltz. Speyer „ 3. Storch., Speyer Bi. Werger, Worms Pf. Preßh.⸗u. Spritfb. Transport u. Verſicherung, B..⸗G. Rhſch. Seetr. Mannh. Dampfſchl. Nursbla tt Maſchinenf. Badenia Oberrh. Elektrizität Pfälz. Müblenwerke Pf. Nähm. u. Fahrradf. Portl.⸗Zement Hdlbg. Rh. Schuckert⸗Geſ. H. Schlinck u. Eie Südd. Draht⸗Induſt. Sr Würzmühle Neuſtadt Zellſtoffabk. Waldhof Zuckerfbr. Waghäuſel Zuckerfbr. Frankenth. Produktenbörſe. (Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft.) Alles Nottzlos. Dienstag, den 26. September 1911. Amſterdamer Vörſe. Amſterdam, 26. September.(Schlußkurſe.) 25. 36 35 Rüböl loko Okt.⸗Dez. Mai Rüböl Tend.; ruhig. Kaffer fefß Wetter: Regendrohend. 1 5 26. —— Jeinöl loko —— Okt. Okt.⸗Dez. Jan.⸗April 47—[einöl Tend. flalt. der Mannheimer 1 Berliner Produktenbürſe. Berlin, 26. Sept.(Telegramm.)(Produkteabör Preiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 25 75 202 50 205.— 202.— 1 212.25 208.50 218 50 214.75 18.25 181.— Olt. 184.— 18050 190.— 186.75 197.— 193 50 182.— 181— 185 75 183.75 191.— 189 50 Welzen per Sepl. 205 O „ De:. Mai Roggen per Sep'. Dez. Ma: per Sept. D 1 ez. Ma Hafer 26,. Mais per Seyt. Okt. „ Dez. Rübbl per Sept. Spiritus 7Oer loco Weizenmehl Roggeumehl Pariſer Produktenbörſe. Nov.⸗Feb. „ Jan.⸗April Roggen Srpt. Oktober Nov.-Feb. „ Jan⸗April Weizen „ Sußpk. „ Oktober „ Nov ⸗Feb. „ Jan.⸗April Mehl „Sep „ Oktlober Mov.-Febr. Jan.⸗April 20.50 20.75 21.10 24.70 24 90 25.40 25.90 31.30 31.70 32.20 32.75 5 21.95 24.70 26 20.50 20.60 21.40 20.50 20.50 20.75 21.10 24.85 25.40 25.90 31.30 31.65 32 20 32.70 Rüböl, Sept. Oktober Jan.-April März⸗-Juni Spiritus Sept. Oklober Jan.-April Mai⸗Auguſt 8 2 88 2 — 2 2 D: 1 September Oktober Jan.⸗April März⸗Juntk Rohzucker 88“ loco Zucker Sepft. „ Oktober „ Okt-Jan. „ Jau.-April 5 Talg . * * Budapeſtet Produktenbü Budapeſt, 26 Sept. 25 95 pet 50 Tg Weizen ver Okt. 7„ Apri Noggen ver Olt. 25„ April Hafer per Otkt. „ April 10 51 Kohlraßs 9 42 962 8 88 Wetter: Regendrorend. 1173—— willig 12.— 1012 —— 1 Getreldemarkt,(Telegra + — willig —— willig —— ruhig — Liverpooler Börſe, Ziverpool, 26 Se VVVVVV ptember. 8(Anfangslurſ 55 8 Verein Freib. Ziegelw. 100.— C. CSelte. Generasanzeiger. Abenoslatt.) Nn 26. Septemder. Berliner Effektenbörſe. Stsatspapiere. A. Deutſche. 9 Viehmarktbericht. Verlin, 26 Sept.(Anfangs⸗Kurſe.) 25. 26. 8 Kurſe. Mannheim, den 25. Septemb Kreditaktien 201.4½ 199.25 baurahütte 15775 157.½% J4%%edeutſch. Reichsank101 60 101 50 Stadt⸗A. 1906—.——.— f6 00 Fild Dise.⸗Kommandit 1847 184, Bgönix 243% 243.% 8 0„ 1909————— 5„ 1909——— Zufuhr Lebend⸗ Schlacht⸗ Staatsbahn—.— 154 50 Harpener 1750 173228% 55 92.30 92 30 1 8 gewicht Foambarden 2ʃ. 20. Tend. beh. ene„„ 190—.———B. Ausländkſche. 1. Qual 47—50 88—92 Me Bochumer 222./ 220.75 5 82 35 82.355 Arg.. Gold⸗A. 1887—.——.— 755 46—48 86—90: Derlin, 26 Sept Schlußkurſe⸗) 58l 80101.80 170 Chineſen 13505 950 Ochſen 5 Stt 3. 5 40 95 5 55 5.» 8 99.10 98.95 25 2— 12 1JJJJJJJJJ e, ae ee ßßß%% ↄ»N··ůñꝛ˙ n eee deen 58„.„ 39—40 70—74„ 3853%% Reich anl. 93.50 92.30 Staatsbahn—.— 15450 40 ſſche St.. 901 105 20 100— Bulgar ee ee E 38—39 68—70„ 30 82.60 82.50 gombarden 21.50 20.% 1008/0 100 10 100 2043/ italien. Mente—.——— Färſen(kühe) 1081. Qual. 5 5 1 5 4 f 8 75 K. 7 1 2. 275 1 5 onſols 195 0 92 50 ee 395 25 22775 4 St-Oabgf 93 60 96 604½ Oeſt. Silberrente 94 95 94 60 95 1 Hierunter befin⸗“ 5 33—36 92—172 7 1 16. 93 0 83 50/%½½ Papierrenn.——— den ſich—— St. Ochſen und 27.—— 8 . 82.40 82.4[Hamburg Packe! 27.70 12830% 1000 90 0%05 Deert. Golbrene 97.50 9780—— St. Farren a. Froenkreſchl 3. 29 8 2 40% Bad. b. 1901—.— 10⁰0 40 Nordd. Lloys 94.70 94 8 7 4 4 185 2285 7 2 27 48—54 4 5 377„1908/09—— 100.40 A 5 3 40 375*„ 1904 9090—.—ſe Vortug. Serie 1 65 30 65.20 2 1 %%Gÿͥÿ„'?Böñ —.K. 22 25 4 69—— „ 190%99———.— Deutſch⸗JHuxembg. 183.70 183—3 4918100 3010555 0 5 9025 50 19950 55 2⁵ 5 38% Bayern 90.10 90. 57 Dortmunder—.——— 34 5a. Aüg an. 90.10 90—K 1175 ie 4.„ 5⁴ 9⁰ 5 45 Heſſen 50 10 89.90 Gelſentirchner 191¼ 190.% 4.,Oöl. 80.10 80 10[1 Türten von 1903 85. 85.— 725 390 eſſen 79.40 79.40 Harpener 175.50 174 50 8 Pf ſal.—5 Prior. 99.95 99 75/4 unif 90—— Schafe J. Qual. 8— 17 gels Sachſen 8225 82.30 Laurahütte 158.0% 158 ½% 3%„ 91.60 91 6004 Ung' r. Goldtente 93˙80 92.20 4) Stall neſiſchafe— 2—— 5 3½ Japaner 1905 986.50 96— Phönix 24.8024420 4 Heſſen voß 1958 101.40 101.30%1 fronenreute 90 25 90.05 8 8aſe Italiener—— Weſterezeln 197 20 197 50 8 Heſſen 79 40 79 100Verz 7 b) Weidemaſtſchafe— 1. Qual— 40 deuſ. Anl. 1902 89.90 87 25 Allg, Elektr.⸗Gel. 463.20 263 20f Sachſen 82.30 82.303 Seſberct ce 8 80.30 180.30„ e.— 3% Bagdadbahn 86— 8575 Anilin 498 50 494 70 4 Peh. Stadt⸗A. 1907„„ kiſche hiſchel860 189. 916 1. Qual.— 5 Oefter, Rreditaktien 200.50 199 25 Anilin Treplow 394.— 396.— 5——. 0 Berl. Hanvels⸗Geſ. 164% 16450 Brown Boveri 12„ Aktien iuduſtrieller Unternehmungen. Schweine 2558 50 65 1 armſtädter Bank 124— 123.75 Chem. Albert 491 90 49490 Bad. Zuckerfabetl 191.7590 301 Sylch 255 15 4 51 66 1 5 5 30J Spicharz Lederverke 80. 80 50* 7 euiſch⸗Aftat. Bank 143.— 142.—Daimler 2421. 220.— Südd. Immobtl.⸗Geſ.———.— Ludwigsh. Walzur ihle 163.80 163 80 5.„ 52 67 7 muſche Bant 259.25 258.%½ D. Steinzeugwerte 235 50 435.50 Weyß u. Freytag 160. 153.50 Adlerfahrrad v Kleper 455,—454 40 Disc⸗Kommandit 184 184%[Elberf. Jarben 490 50 499.— Eichbaum Nannaheim—..—— Maſchixenfbr. Hilvert 90— 90.— Es winkbe Waeh 55 das Stück: Drosdner Bant 154.½ 154./[Celluloſe Ko tbeim 205 50 206— Mh. Aktien⸗Brausrei—.——.—iNaſchinenfb. Brdentr 21.30 201 Turuspferde 00—00„ Eſſener Ereditanſt. 163— 162.50 Küttgerswerken 180.20 188— Parkaft. Zweibrücken 94— 94.— Därrkopp 495. 40750] Arbeitspferde—„— 000—0000 1 140,70 140.70[ Tonwaren Wiesioch 114 70 11470[ Weltzz. Sonne, Speyer 87.— 87.— Maſchinenf. Gritza⸗ 27555 0 275 50Pferde—„ zum Schlachten 00—000„ 138.20 188.20 WGf. Drat. Vangend, 186.20 185.9)] Cementwert Heldelog. 6 30 62— Naſ.-,Armatf. Klein 15)— 150 50 Milchkühe„„ Zellſtoff Waldhof 250.20 25— e ee ſtas! 128.20 128 80/ Pf. Rähm. ⸗u. Jarradf Jiege 333—00„ Privatdisk 5/ 0 Badiſche Anilinfabrik 45— 497 40 Gebr. Layſer 199.75199.50 Ziegen 13 83—20 Pr b iskont 4 15 10 Ch. Jabrik Gries halm 257 80%/ 80, öhrentf 5. Dürr& o Zicklein——55 5 8 00—00 1 5 wW. Berlin, 26. Sept. Nachbörſe. Faröwerle Höch! o29 75 528—Spnellpreſſenf. Frtt). 25.25 254 25[ Lämmer— 5„ 00—00„ Kredil⸗uttten 199 75 199./ J Staatsbahn— 15150[ Ver. chem. Fabrit).—.——.—Vee.deutſcher Oelfabr. 109.—159.— Juſammen 4107 Stück Disotnio Komm. 184 25 184. 5 Lombarden 21.25 20,/ Holzverko Aeal 272.7571.—Schlinck u. Eo. 249.25 249 25 Bemerkungen 8 2 hein. Werke Albert 493.— 194 20 5—— 2 2 ariſer Bürſe, Suldd. Drahtind 1 7 55 91785 Handel mit Großvieh und Kälber lebhaft, mit Schweine mittel⸗ Akt 5 195 855 nduſtrie Wolff 8 8 mäßtg. 5 umul.⸗Fab.„ 8.— 32— 4 Parts, 26 Sept. Anfangskurſe. 9 iſe ee—— Seenen Kae. 190 100.— Nächſter Monta mackt iit verlegt auf Dienstag, 3. Okibr., miſ 8 9402 94.10] Debeers 443 443Elektr.„Geſ. Allgem. 263 25 262.70½ Jellſtoffabr. Weldho 258—252.— Ausnahme des Schweinemarktes. 92.45 99,40] Caſtrand 93.— 92— Sahmeper 121—121.-[Aſchbg. Buntpaofbr. 183.50 189.50 196— 191 70 Goldfield 108.— 18 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 153. 153.% Maſchpapfbr. 133.50 183.50 8 4 Ottemane—.— 649.— Nandmines 55 e Halste 50 11 150 0 0 Marx& Goldschmicdt, Mannheim Tinto 1532 1522 5 29 1 5 5 5 Gumi Jeter 10—147. 725 Schraudſpofbr. Kra n. 168.— 168.— Telezramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 Fondoner Effektenbörſe. auene den deee de Se e 5 London, 26. Sept.(Telegr.) Aufangskurſe der Effektenbörſe. Lederwerk. St.Inabert 61.— 61.—Daimler 220.—220.— VBer⸗ Käufer 77%16 77½ Moddersfontein 11/ 11% Pfandbriefe. Prioritäts⸗Obrigationen. Wir ſind als Selbſtrontrahenten 82— 84— Premier 7½%6 unter Vorbehalt: 88˙1¹. 880 Nand mines 8 2 0 4 Frl. Hyv. Pfbb. 99.90 99.90 475 Pr. 9 98. 50 98 50 10 9 K. VB. dbr. 10 99.90 99.904% 2 98.60 98 60 9 1 4% Pfobr. 1—————...— 1995 95 comp. 105 104½ 1505 90.90 99.90%f% e 2% Canadian 232/ 231— 1 80 W 8 32— 32 Baltimore 987% 97% 10 37„Hyp. Pfdö. 90 40 90,40 e„„ 9050 90 40 Allas-Lebensverſicherungs⸗Geſellſhaft. gudwigshafen M. 476 90% 90½%½ Chikago Milwaute. 114½ 1121 40 90.404%„17 99 50 99.50 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 280 M. 265 16˙% 16— 3 com. 23½% 23— 14095„ Pr. Vop.⸗Ir. 59 1% Preuß. Pfandb.⸗ Badiſche Maſchinenfabrik Sebold, Durlach 131 127 50% 488J,]Erie 32½ 31—4% Cr, Bd„Pfd. 80 85— Bank unk. 1919 99.60 99.60 Saumwollſpinneret Speyer Stamm⸗Aktien 8 523fr 47zfr 6¾% 6˙/ Grand TrunkIII pref. 55% 55ſ¾ũ 4% 98.— 98.90 10% Pr. Pſpbr.⸗Bl.⸗„ Vorzugs⸗Aktien 92 88 60% 60ʃʃ. ord. 26˙% 26% 5 unk. 00 Hyp.⸗ ⸗Pföbr. Emiſ. Benz& Co., Mannheim, 185 2 10% 10¼ Louisville 143 142—14%„sbr..01 105.— 30.31 unkündb. 20 100.70 100 70 Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 64 Ifr. 20— 29 Miſſourf Kanſas 29˙% 285%½ unl. 10 100— 10%„„„ 14 ſ Pirgerbräu, Ludwigshafen— 135⁵ 17% 175/J Ontario 39% 39— 4%„Pfd r..0 11½ 5 90.60 9060 Cbemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 143 3½%8 37% Southern Pacifte 108 107 u u, 12 99.70 99.7 te NRh oo 4 francaiſe des Phosphates de Oceanie fs.1400— 1— 1— Union com. 164½ 160½ 8%„ Pfobr. v. 88 3½% Pr. Pföbr.⸗Bk.⸗ 8 Deutſche Celluloidfabrik Letpzig 268 260 4% 4¼ͥ Steels com. 58½ 56% 89 d. 94 89.70 80.J0[ Kleinb. b. 0!—.—— Deutſche Süpſeephosphat.⸗G. 1665fr1623f/ %. 7¼ Tend.: träge. 445 55 9 70 89,20 S9.80 feſ Rh. H. B. bſtz 97 1 1 7 5 die 5 90 5 M. 680 1 % om.⸗b— 99.— Erſte Deutſche Ramiegeſellſchaft, Emmendin en— 87 Wiener Börſe. 79. L,unk.10 100— 100— 105 1460 99.20 9f 20 Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffabriten 230— Wien, 26 Scpl. Nachm..50 Uhr 5„ 80.— 8% 2— 1913 19 9 880 Fit, Gien 50 0 Wei im Saiſe 401f. 5 v. 87/91— e 1919 0 en⸗ und Bro eret, Nannhe 543 49öfr 5 0 641.50 686 20 Oeſt. Kronenrente 51.75 91.75 8J.„ Combl. ꝛf:!!!! 8 174 8 85 9 v. 96/06 89.90 89.30 31 89,60 89.60 Herrenmühle vorm. Genz. Heidelberg 95 92 ffff 44br.os,-Bun 190% 100„„„ 0lf 83.80 80 8 Fubnle, Kopp u. Kauſch, Nec. Frantentzal 11¹⁸ —.——.— ilberrente 94.85 95.— 2 8 5 1 ‚ ⸗ 225 729.70 723.70 Ungar. Goldrenie 110. 725 55 96.80 96 80 1 p75.⸗B..0 90.50 90 Lonvon und Provinctal Electrie Theatres Otd. 2 115.70 112. Kronenrenn 90.70 99.65 0„„„ 86.90 88.90 54J8% Pf. B. Pr.⸗D.——.—(wollbezahlt.) 5 29%½b. 118.— 118.—Aibine Montan 315.50 805.50„„„ 18 9970 90 5 14½ Ital. ttl.g. G. 8S.—.— ee 5 111 135 95 92 95. 338 arſulmer Fahrradwerke 0 15 60 50 646.— 4„„„ olant 99.40 99.40 5 gab. Serl.-2. 860.— 860— Pacifie Phospbate Shares aue, ſbares 4 4 92 38 Bank⸗ aud Berſichernngs-Aktien. unge 1 2 Pe 5 M. 3 Wien, 26 8 Vorm. Saoſcg⸗ Farn, 129 J5 13 Senege 13 80 1850 Weelreceneen„„„„ 41.60633.500 Buſchtehrad. B. 988.— 960—Berg u. Meta 125 25 125.50 Oeſt. Länderbank 135.90 134.70 N 2 A il⸗Geſellſchaft A. a 188 181 1508 1551“Beſterr. Bapierteate 54 80.05] Berl. andels⸗Gl. 185.. 16425P, Kredſe⸗ An tal! 200 75 199.— See manzen M. 220 M. 21⸗ ———„ Silberrente 9485 95.— Fomerſ. u. Digt.⸗ZB.——114 80 Pfälziſche Bank 105.— 105.— Mzeinmühleswerke, Mannheim 130 5 616.—609.—]„ Goldrente 115 10 115.25 Darmſtäbter Bant 121—123.75 Pfälz. Hyp.⸗Bank 194.— 194.— Röeinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim— 11⁰0 838.—831.— Ungar. Goldrente 110.65 110.75 Deutſche Bank 259.25 258.% Hypotbeknd. 121.80 121.80 Stahlwert Mannheim 116— 540.— 536.— Kronenrante 90.70 90.70] Dautſchaſtat. Banl 141—141.— Deutſche Keichsbl. 141 50 140.25 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannhein 103— 6541.—534.— Ach. 1 5 99 viſtga 118.— 117.05 8 Effekten⸗Ban 118.20 117 60 4 7 138 40 138.40 Süddeutſche Kabel, Mannbeim, Genußſcheine—[M. 170 239.— 226.— ondon 241.57 241 60 iscouto⸗Comm. 185.— 185½25] Röein. Hyp.⸗B. M. 198 60 198 80 nrich 812. 802.— 5 Paris 8 95.97 9602 Draesdener Ban 154 151 250 Schaaffh. Bantver. 134 40 131— e e. ——, Amſterd. 198.45 198.65 Eiſenb. Nentbant 172.50 172 50 Südd. Bank uuhm. 119.— 119.— Union, Projektionsgeſellſchaft, Frankfurt 55 ———— pwoleon 19.19 19.29 rantf. Hop.⸗Baun 210.80 210,80 Piener Baukver.—.— 135.75 13 0. Hop Vita Lebensverficherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim M. 550 M. 530 . Marknoten 118.— 118.05 Frtf. Hof Erekiv. 162.80 162.1 90 Südd. Diskont 117 50 117 30 Waggonfabrik Raſtatt 93 8 729.—723.50.Ultimo⸗Roten 117.85 117.90] Natienaldan! 123 50 123 3% Jant Ottomane 135.— 135.— 31.⸗G. Stuttgart 1003ffrf— 5 1 0 0 355.50 648.50 0 e 26. 5 e Dis konko⸗ Zſchocke⸗Werke, Kaiſerslautern— 1865 e wa 5 ommandit 1842 Darmſtädter 124.— resdner Ban— Han⸗ I delsgeſellſchaft 16475 Deulſche Bank 258.— Staatsbahn 153.7% 5 Frankfurter Effentenbörfe. Lombarden 20½ Bocumer 223.—, Gelſenkicchen 190.50, Laurahütte„———————T——————————TrTrtrtr TTTrrr 15775 Ungar 92 90 Tendenz: ruhig. 5 8 onti 1 a 77 erantwortlich: deem%%%%/ Nachbörſe. Kreditaktien 199.—, Diskonto⸗Commandit 185.25 Für Politer: Dr. Frit Goldenbaum; Reichsbankdiskont 5 Prozent. Lombarden 21—. für Kunſt und Feuilleton: Julius Witte; Staatsbahn 158.“ Schlußkurſe. für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder. Wechſel. für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Fraunz Kircher 28. 26. 2⁵5. 26. für den Inſeratenteil and Geſchäftliches: Fritz Joes. n klurz 19875 168.77 595 Paris 81.35 81.40 7 Druck und 8 9 ruckerel, G. m. ö. O. „ 80.65 80,7250 Baris kur 81.30 8135 irektor: Ern er. 0 4 4g, Lann. babe. 2 84 Beichhaltiges Lager in— ů—— „ n 384.625 84.575 Die Urſache der Darmkrankheiten bei Flaſchenkindern bilden ſehr „ 20.42, 20.445 Napoleonsd'ol 16.21 16.21 tallati nS oft die durch unzweckmäßige Wac n verurſachten Darm lang————rid dtdistonto 4½% 4% 8 und gärungen, welche am leichteſten durch 155 Ernährung mit„Kufeke“ und Kuhmilch verhütet werden.„Kufeke“ macht die Kuhmilch fein⸗ Beramwerlsaktlen. flockiger, gerinnbar und dadurch leichter verdaulich, auch Nährwert. Betriebs-Materialien für elektr. Starkstrom-Anlagen. Stotz& Oie. Elektr.-Ges. m. b. H. 7m 0 4, 8/9 laelephon 662, 980 u. 2032 00 al. Mite merrpahn Haupt · Vertretung der Osram-Lampe. 5J do. Meridionalba 8 3 2 altimors und O.— 9 eeeeeeee, mer Vendban 22225 221.— Harpener Bergbau 176.— 174 50 —111.— Kaliw. Woſterregeln 197.— 197. ergb.⸗G.—.— Oberſchl. Eiſeninduftr. 81.— 81.— burg 184. 183.25 Bhönſz 244.— 248.75 w. 169.90 1105— Ur. cbnigs, u. BGaur Th. 158 50 157.25 35187. 137.—]Gewerkſch. Noßleben—-—— 191 5 190. 7 cher und aalebiſcher Tranzvortanbale. 5 eee N Mannheim, 26. September 1911. General⸗Anzeiger.(Aßendblatt) 7. Seite In dem BVerlag der unterzeichneten als Ratgeber für jede Familie: Das frültzeilige Altern + Körperpflege. Aerztliche Ratſchläge von prakt. Arzt. Das frühzeitige Altern beim Manne: Ergrauen des Haares. — Knochen, Muskeln und Gelenke.— Das Gefäßyſtem: Herzleiden.— Die Lunge.— Das Nervenſyſtem: Sehſchärfe, Gehörſinn.— Harnorgane.— Geſchlechts⸗ apparat.—& Das frühzeitige Altern des weiblichen Körpers: Frühzeitiges Altern der Haut.— Geſchlechtsorgane.— Frühzeitiges Altern der Bruſt.— Die Wechſeljahre.— 6 Urſachen des frühzeitigen Alterns beim Manne: Unzweckmäßigef Tee.— Fehlerhafte Lebensweiſe.— Geiſtige Anſtrengung.— Sexuelle Ex⸗ Alterns der Frau: Das leber.— Verhaltung der Erkrete.— Aufnahme der Giftſtoffe durch den Darm.— Fettleibigkeit.— 6 Verhütung des früh⸗ zeitigen Alterns beim Manne: Rationelle Ernährung.— Fleiſchnahrung.— Gemüſenahrung.— Die Milch und ihre Pro⸗ Ie — Hyziene des Dirms.— Fletſcherismus.— Hautpflege.— Freiluft und Licht.— Atmungs⸗ gymnaſtik.— Hygiene des Geſchlechtslebens.— Die Ehe.— Verhütung der Geſchlechtskrankheiten.— G Verhütung des Ernährung.— Genußmittel.— Hautpflege.— 5 des Geſchlechtslebens.— Hygiene der Wechſeljahre.— 0„ 15 ee e Der Gefäßveränderungen. — Des Nervenſyſtems. Der Haut.— e Merkblätter: Hautpflege.— Haarpflege.— Hagrausfall.— Runzeln. eine Jolge falſcher Dr. med. E. Singer, Stichworte aus dem Inhalte: Das Altern.— — Altersveränderungen der Haut.— Ausfallen der Zähne. Arterienverkalkung, Ernährung.— Alkohol.— Tabak.— Kaffee, ſchöpfung.— Krankheiten.— ch Urſachen des frühzeitigen dukte.— Die Genußmittel. frühzeitigen Alterns der Frau: Die — Der Lungenveränderungen.— Des Veidauungsapparates. Kopfſchmerzen.— Schlafloſigteit.— Fettleibigkeit.— ihoiden.— Arterioſkleroſe efäßverkalkung).— Bleichſucht.— leiden der Frauen.— Gicht.— Zuckerkrankheit.— Aſthma.— katarrh.— Weißer Fluß.— Darmkatarrh.— Hautausſchläge uſw. Das neue Werk des Verfaſſers iſt eine Kulturtat: „Dem frühzeitigen Altern und Kräfteverzall energiſch und mit den Hilfsmitteln der modernen Wiſſenſchaft entgegen⸗ 5 zutreten, iſt Zweck und Ziel dieſes glänzend geſchriebenen Buches“. „Gleichviel, ob Mann oder Frau, niemand ſollte verſäumen, dieſen ärztlichen Mahnruf zu leſen und zu beherzigen! Das Buch iſt eine Kulturtat erſten Ranges Das ausgezeichnete Buch des prakt. Arztes Dr. med. E. Singer koſtet broſchiert Mr..80, gebunden Mk..— Helios⸗Verlag, Leipzig⸗277a, Funkenburgſtr. 9. 1821¹1 Tandesverſammlung des evangeliſchen Bundes. N. Heidelberg, 24. Sept. Der evangeliſche Bund wird auf die heutige Heidelberger Tagung zurückblicken können als auf eine impoſante Kund⸗ gebung echt evangeliſchen, deutſch⸗nationalen Geiſtes! Die ſtarke Betonung der nationalen Aufgaben des Evangeliſchen Bundes charakteriſierte die Tagung von Anfang bis zu Ende und gerade in der Hervorkehrung dieſes nationalen Moments konnten ja die Redner ſicher ſein, einen begeiſterten Widerhall in den großen, überfüllten Verſammlungen zu finden. Der ſtarke politiſche Einſchlag der Reden macht die Tagung gerade in unſerer Zeit national⸗ und wirtſchaftspolitiſcher Kriſen auch für weitere Kreiſe bedeutſam und wichtig. Ein Feſtgottesdienſt in der Chriſtuskirche, bei welchem Herr Pfarrer Spanuth⸗ Leoben(Steiermark) die Feſtpredigt hielt, leitete die Tagung ein. Heute Nachmittag 3 Uhr verſammelten ſich mehr als 2500 Perſonen zur Feſtverſammlung im großen Saale der Stadthalle. Weihevolles Orgelſpiel (Seminarmuſiklehrer Autenrieth) und herrliche Geſangs⸗ vorträge des Kirchenchores der Altſtadt ſtimmten die Menge zur Andacht. Der Vorſitzende des badiſchen Landesverbandes, Profeſſor D. A. Thoma⸗Karlsruhe eröffnete die Tagung mit einer Kennzeichnung des evangeliſchen Geiſtes: fröhlich und fromm iſt unſere Loſung. Fröhlich und fromm ſchauen wir auch in die Zukunft: Das kommende Jahrhundert wird der evangeliſchen Ehriſtenheit gehören, nicht der katholiſchen! Wir rühmen uns nicht, wie auf dem Mainzer Katholiken⸗ tag geſchehen iſt, daß wir im Vollbeſitz der Wahrheit ſind. Wir haben nicht eidlich belaſtete Profeſſoren, die auf eine ſtarre Lehre eingeſchworen ſind. Wir ſetzen nicht rühmend an den Kopf der Zeitungen: Für Wahrheit, Freiheit und Recht; wir halten es für ſelbſtverſtändliche Menſchen⸗ und Chriſtenpflicht, daß wir für die Wahrheit eintreten und das Recht gewiſſenhaft handhaben und geltend machen, nicht nur für uns, ſondern auch für andere. Daß es einen konfeſſionellen Kampf gibt, wer wollte es leugnen? Nicht wir haben ihn begonnen; ſchon 40 Jahre vor der Gründung des Evangeliſchen Bundes gab es Katholiken⸗ tage. Wir wollen einen ehrlichen Kampf kämpfen, mit gei⸗ ſtigen Waffen, nicht mitgiftigen Waffen, auch nicht mit brutaler Gewalt. Das katholiſche Zentrum hat den Kampf hinübergeſpielt auf den politiſchen Boden; den Proteſtantismus will man unterdrücken durch Maßnahmen wie die Borromäusencyclika, die noch auf dem Mainzer Katholikentag Fürſt Alois von Löwenſtein⸗Wertheim als„einen Akt eines ſelbſtbewußten Willens eines propiden⸗ tiellen Mannes“ bezeichnete! Der Evangeliſche Bund will nicht eine Partei ſein wie das Zentrum; er will alle Parteien und Richtungen innerhalb der evangeliſchen Kirche zuſammenfaſſen, er will evangeliſchen Gemeinſinn entzünden und die deutſch⸗ proteſtantiſchen Intereſſen wahren. Im Evangelif chen Bund ſollen die Regierungen ihren aller⸗ treueſten Bundesgenoſſen ſehen, denn deutſch. und evangeliſch gehören zuſammen. Freilich laſſen ſich die Proteſtanten nicht wie die Katholiken kommandieren:„Augen links, über die Berge.“ Die Proteſtanten wollen ihre Augen ſelbſt gebrauchen und wollen nicht ſchielen— und wenn ſie ihre Augen zu den Bergen erheben, ſo ſind es jene Berge, von denen uns Hilfe kommt Eine Fälſchung iſt es, wenn Dr. Sonnen⸗ ſchein auf dem Mainzer Katholikentage erklärte:„nur im katho⸗ liſchen Weſen wird das Volk geneſen“— das Wort heißt:„Im deutſchen Weſen ſoll einſt die Welt geneſen.“ Deutſch⸗evange⸗ liſch ſoll die Loſung ſein! Herr Geh. Oberkirchenrat Dr. Schäfer überbrachte die Feſtgrüße des Oberkirchenrats und betonte die tiefgehende In⸗ tereſſengemeinſchaft der Kirchenbehörde und des Evangeliſchen Bundes. Neidlos bekenne der Oberkirchenrat, daß die Stimme des Evangeliſchen Bundes weiter reiche als die ſeine. Als drei⸗ fache Aufgabe des Evangeliſchen Bundes bezeichnete er: der Bund ſolle ein treuer Wächter ſein der deutſch⸗evangeliſchen Intereſſen, er ſolle ein eifriger und herzlicher Mahner ſein an die evangeliſche Chriſtenheit, der Kirche treu zu bleiben, und ein ernſter Warner, dem ſchlimmſten Feind, der Uneinig⸗ keit im eigenen Lager, zu wehren. 5 Herr Geh. Kirchenrat Prof. Dr. Tröltſch⸗Heidelberg begrüßte die Tagung als Stellvertreter der theologiſchen Fakul⸗ tät der Univerſttät. Er betonte die große Popularität des Evangeliſchen Bundes und bezeichnete als deſſen Hauptaufgabe die Arbeit in den eigenen Reihen. Nachdem der Kirchenchor der Altſtadt in geradezu vollende⸗ ter Weiſe den a capella geſungenen Choral„Befiehl du deine Wege“ zu ergreifendem Vortrag gebracht hatte, ergriff der Hauptredner des Tages, Herr Pfarrer Eckel⸗Lampertheim, das Wort zu einer zündenden Anſprache über das Thema: „Evangeliſcher Bund und nationale Geſinnung“. Nationale Geſinnung war es, welche wieder wie 1870 auf⸗ flaute in allen deutſchen Herzen, als in den letzten Wochen eine „feindnachbarliche Anmaßung“ dem deutſchen Reiche Unbill und Schmach zu bieten wagte; von der Maaß bis an die Memel glühte Verlagsbuchhandlung erſchien aus der Feder des Arztes Dr. med. Emil Sin ger, Abmagerung.— Stuhlverſtopfung. Neuraſthenie.— Menſtruationsbeſchwerden.— Unterleibs⸗ Blinddarmentzündung.— Rheumatismus.— Magen⸗ ür jede Hausfrau ist sicherlich ein Glübkörper, der wie 5 Ur. IB. Jahmids Reichs--Hlümstrummf Billigkeit mit Leuchtkraft und Haltbarkeit Jvereint.— Zu haben in allen einschlägig. Geschäſten. 600 Kerzen-Licht fur Pig. pro Stunde. Schnüren: Das Mieder, die Schnͤͤr⸗ 8087 Zu beriehen durch hiesige Installateure. Nopat dorup Funranpro pun uunsup Leibesübungen und Sport.— Hygiene — Des Geſchlechtsapparates.— — Nagelpflege.— Zahnpflege.— — Appetitloſigkeit.— Hämor⸗ 14850 8 16/17 kaufen ihre Ausstattung R. Fürst, Möbelhaus Erösste Auswahl R. W. 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Nicht auf der Wahlſtatt iſt ſie erſtanden, ſondern in gewaltigem Geiſtesringen iſt ſie geboren, als in enger Kloſterzelle ein Mönch ſich durchkämpfte zur Ehrlichkeit des deut⸗ ſchen Geiſtes, zur Kühnheit des Wortes„Hier ſtehe ich, ich kann nicht anders etc.“ Redner zeigte im Rückblick auf die geſchichtliche Entwicklung Deutſchlands, wie aus Luthers Geiſt, dem Geiſt der Reformation alle ſpäteren führenden Geiſter hervorgewachſen ſind, auf deren Deutſchlands Größe beruht. Dieſes koſtbare Gut gelte es zu wahren gegen alle zerſetzenden Kräfte durch deutſch⸗nationale Volkserziehung auf dem Boden echter Religioſität; nur deutſch⸗ evangeliſche Geſinnung könne die Klüfte überbrücken, welche ſich zwiſchen den Schichten der Geſellſchaft drohend auftun. Hier liegen die großen Aufgaben des evangeliſchen Bundes! Aber noch weiter gehe ſeine Miſſion; den Frieden zwiſchen den Konfeſſionen gelte es zu fördern und zu ſichern.„Wir müſſen dahin kommen, daß wir gemeinſam mit den katholiſchen Brüdern arbeiten am Bau der Nation. Ich glaube an einen geſunden deut⸗ ſchen Katholizismus, ich glaube, daß in unſerm Volk mehr geſunder nationaler Geiſt wohnt, als man im allgemeinen annimmt: aber die Führer der Katholiken bieten keine Ge⸗ währ, daß nationales Weſen in unſerem Vater lande gepflegtwird.“ Redner zeigte an zahlreichen neueren Vorfällen in der Oſtmark wie in der Weſtmark und im Herzen Deutſchlands, daß ſich der Klerikalismus antinational gebare und betätige; dieſen Uebergriffen gegenüber laſſe leider auch die Regie⸗ rung die nötige Energie vermiſſen. Die Wahlbündniſſe des Zen⸗ trums mit der äußerſten Linken wie mit der äußerſten Rechten zeigten deutlich, wie es mit ſeiner politiſchen Zuverläſſigkeit ſteht! Es würde eben ſtets die ultramontanen Ziele über die nationalen geſellt. Gegen dieſe antinationalen Kräfte, die am letzten Ende die Stabilierung einer Kirchenherrſchaft in Deutſchland im Schilde führten, müſſe der evangeliſche Bund mit aller Entſchiedenheit Front machen.„Wir wollen den Frieden, aber wir wollen nicht den Frieden à tout prix; wir wollen nicht ſchwächlich dem Zentrum nachgeben, wie wir es jetzt Frankreich gegenüber tun. Doch einſt wird die Zeit kommen, wo auf deutſchen Katholikentagen und auf ebangeliſchen Bundestagungen ehrlich das Wort wird geſprochen werden können„Wir wollen ſein ein einig Volk von Brüdern“. (Starker Beifall.) Die Verſammlung ſang ſtehend„Deutſchland, Deutſchland über alles“. Pfarrer Uhlhorn⸗Barr(Elſaß) überbrachte die Grüße und Glückwünſche des elſäſſiſchen Landesverbandes. Er ſchilderte die ſchwierige Lage der Evangeliſchen im Elſaß, die noch nicht ein Viertel der Bebölkerung ausmachen und ſtellte das Muſterländle Baden dem Aſchenbrödel und Verſuchskaninchen Elſaß gegenüber. Namens des Heidelberger Ortsvereins begrüßte Prof. Dr. Niebergall die Tagung mit launigen und kernigen Worten und überreichte als Gabe der Ortsgruppe 700 Mk. an den Landes⸗ verband. Mit dem Choral„Ein feſte Burg iſt unſer Gott“ ſchloß ½6 Uhr die Feſtverſammlung. Zu dem Familienabend war wieder der große Saal der Stadthalle um 8 Uhr bereits bis auf den letzten Platz gefüllt. Namens des Heidelberger Orts⸗ vereins hieß Stadtpfarrer Schultz die Verſammlung willkommen und forderte in eindruckspoller Anſprache unter Darlegung der Aufgaben und Ziele des evangeliſchen Bundes zu zahlreichem Bei⸗ tritt in die Ortsgruppe auf. Als Hauptredner des Abends behandelte Pfarrer Dr. D. Diehl⸗Darmſtadt das religionsgeſchichtliche Them Heidelberg dem Evangeliſchen Bund zu ſagen?“ Geſtützt auf ein ſehr detailliertes archivaliſches Material ſchilderte er die erbitter⸗ ten und grauſamen Religionskämpfe in der blühenden Pfalz z. Zt. der Gegenrevolution im 30jährigen Kriege und unter dem katho⸗ liſchen Fürſtenhauſe im 18. Jahrhundert. Er zeigte daß auch heute noch die gleichen Feinde wie damals Ordensklerus das evangeliſche Chriſtentum bedrohten und daß gegen ſie die gleichen bewährten Waffen zu führen ſeien: ein unentwegter evangeliſcher Pfarrer⸗ ſtand, ein inniges evangeliſches Familien⸗ und Gemeindeleben. (Lebhafter Beifall). Der Familienabend, deſſen reichhaltiges Programm die Ver⸗ ſammlung bis ½12 Uhr vereinte, wurde berſchönt durch zahlreiche Geſangsvorträge des Kirchenchors der Altſtadt, durch meiſterhafte Orgelſoli des Herrn Seminarmuſiklehrer Aufenrieth und durch die mit rauſchendem Beifall aufgenommenen Baßſoli des Herrn Konzertſängers Schlatter(Haydn Löwe). Das ſtim⸗ mungsvolle Märchenſpiel„Am Fuße der Wartburg“, dargeſtellt bon 5 anmutigen jugendlichen Dilettanten löſte ebenfalls lauten Beifall aus. „Was hat 7175 Herr Prof. Dr. Thoma⸗Karlsruhe dankte namens des Bun⸗ des dem Ortsverein Heidelberg für das mühevolle und wohl⸗ gelungene Arrangement der Tagung. Morgen vormittag findet eine Delegiertenverſammlung ſtatt, zu welcher die Vertreter der Preſſe keinen Zutritt haben. Nach einem gemeinſamen Mittagsmahl wird ein Spaziergang aufs Schloß den Schluß der Tagung bilden. Gerichtszeitung. §S Mannheim, 22. Sept. Strafkammer II. Vorfſ.: Landgerichtsdirektor Waltz. In ſeiner Wohnung in der Amexikanerſtraße ließ ſich der 59 Jahre alte Taglöhner Johann Fidler aus Tübingen am 2. Auguſt d. J. ein Vergehen im Sinne des 8§ 176 Ziffer 3 zuſchulden kommen. Der ſchon ſchwer, darunter mit Zuchthaus vorbeſtrafte Angeklagte wird auf ein Jahr zwei Monate ins Zuchthaus geſchickt und ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren aberkannt. Zwei unreife Burſchen ſtiegen wiederholt in das Obſtgeſchäft Schwetzingerſtraße 21a ein und holten ſich Obſt und in einem Falle auch aus der Ladenkaſſe kleinere Beträge. Als ſie am 30. Juli d. J. auf friſcher Tat erwiſcht wurden, gaben ſie dem ſie vernehmenden Schutzmann falſche Namen an. Der Anführer erhält 6 Wochen, der Verführte 4 Wochen Gefängnis, außerdem jeder wegen Falſchmeldung 1 Tag Haft.„„ Der beim„Blitz“ angeſtellt gewefene 18jährige Emil Beh⸗ ringer aus Karlsruhe hat die Kunden der Anſtalt auf unver⸗ frorene Weiſe übers Ohr gehauen. Er ließ ſich für Gänge 20 bis 25 Pfg. mehr bezahlen und füllte auf dem Ausweiszettel Beſtellzeit und Betrag erſt aus, nachdem er vom Kunden die Quittung hatte. Einſchließlich einer Strafe von 1 Woche, die er wegen eines anderen Fehltritts ſich zugezogen hatte, wurde heute auf eine Geſamtſtrafe von ſechs Wochen vier Tagen erkannt. Die Inhaberin einer Weinſtube in der Nähe des Saalbaus hat ſich wieder einmal wegen Wirtſchaftens über Feierabend zu berantworten. Sie hatte vom Bezirksamt zwei Strafmandate erhalten, von denen das eine auf 40., das andere auf 25 M. lautete. Auf ihren Einſpruch hin ſprach das Schöffengericht die Wirtin frei. Damit war aber der Staatsanwaltſchaft nicht gedient. Sie legte Berufung ein und der Erſte Staatsanwalt meinte heute, es dürfe kein Unterſchied gemacht werden, ob in einer Wirtſchaft Kommerzienräte und Fabrikdirektoren oder Arbeiter verkehrten. Der Rechtsbeiſtand der perſönlich nicht er⸗ ſchienenen Angeklagten, Rechtsanwalt Tilleſſen, gab zu be⸗ denken, daß ſeine Klientin eine alleinſtehende Frau ſei. Wenn nun eine Geſellſchaft ſich an das Feierabendbieten der Wirtinn nicht kehre und ſitzen bleibe, ſo frage er, was die Wirtin an⸗ fangen ſolle, um ohne Hilfe der Polizei die unbotmäßigen Gäſte aus dem Lokal zu bringen. Das Gericht hob das Urteil des Schöffengerichts auf und ſtellte in beiden Fällen die bezirks⸗ amtliche Strafe wieder her. Die Beweisaufnahme habe nicht dargetan, daß die Wirtin ernſtliche Mittel angewandt habe, dem Feierabendbieten Nachdruck zu verſchaffen. Einer der Zeugen ſagte, daß er überhaupt nicht gehört habe, daß Feierabend geboten wurde. Wenn der Verteidiger die Frage aufgeworfen habe, wie denn die Angeklagte es habe anſtellen ſollen, um die widerſpenſtigen Gäſte hinauszubringen, ſo ſei das Gericht zwar nicht verpflichtet, einen Rat zu erteilen, aber man trage keine Bedenken, die Frage zu beantworten. Die Wirtin hätte ſich im Falle der Nichtbeachtung des Feierabendbietens nicht, wie ſie es getan, gleichwohl noch ſtundenlang freundſchaftlich mit ihren Gäſten unterhalten dürfen, ſondern ſie hätte ſie ignorieren und ihnen die Wirtsſtube ungemütlich machen müſſen. Wenn, wie es in Wirtſchaften zu geſchehen pflege, die Stühle auf die Tiſche geſtellt worden wären und ein dienſtbarer Geiſt bei geöffneten Fenſtern mit dem Ausfegen der Wirtsſtube be⸗ gonnen hätte, wären die Gäſte ſchon verzogen. Daß in der Behandlung der Wirtſchaften ein Unterſchied nicht gemacht wer⸗ den dürfe, ſei ganz ſelbſtverſtändlich. * Eine grunblegende Handelsgeſetzbuch beſtimmt, daß bei einem„wichtigen Grunde“ Chef und Angeſtellte berechtigt ſind, das Vertragsverhältnis ohne Einhaltung einer Kündigungsfriſt ſofort zu löſen. Beide ſetzen ſich aber der Gefahr aus, daß das angerufene Kaufmannsgericht den„Grund“ als nicht zur Vertragslöſung hinreichend anerkennt. Wie„Der Manufacturiſt“⸗Hannover mitteilt, hat das Kaufmanns⸗ gericht in Mainz jetzt entſchieden, daß eine Feſtſtellungs⸗ klage zuläſſig iſt, falls der Kündigungswille borhanden iſt. Es kann alſo der Chef, der einen Angeſtellten ohne Einhaltung bder geſetzl. Kündigungsfriſt aus einem„wichtigen Grunde“ entlaſſen will, vor dem Ausſpruch der Entlaffung die Feſtſtellung des Rechts zur Entlaſſung durch Klage beim zuftändigen Kaufmannsgericht beantragen. Denn eine zu Unrecht ausgeſprochene Entlaſſung könnte für ihn die Folge haben, daß der Angeſtellte für die ganze Vertragsdauer mit Entſchädigungsforderungen hervortrete, Gegen dieſe Anſprüche kann ſich der Prinzipal durch Feſtſtellungsklage ſchützen. Analog dieſer Entſcheidung kann auch der Angeſtelkte, der Grund zur ſofortigen Löſung des Dienſtverhältniſſes zu haben glaubt, auf Feſtſtellung klagen, ob er zur ſofortigen Löſung be⸗ rechtigt iſt. 5 285 4 Kaufmannsgerichtsentſcheidung. Vas 5 Geneiesigelger. (Abendblatt.) Mannheim ben 26. September 1911 Todles-Anze ge. Tieferschüttert teilen Freunden und Bekannien D 0 K mit, dass unser innigst geliebter 18235 III resqdnher Bah WIII 0 5, 1 Holmobel.Fabrik O 3, 1 V 11 D Filiale MA N N H E Familie Max Keller Mannbeim, 25. September 1911. 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