Abonnement:(Badiſche Volkszeitung.) 0 Pfrennig monatlich. Bringerlohn 30 Pfg. monatlich. durch die Woſt bez inel. Poſt, auſſchlag Me..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 6 Pfg. —— In ſera te: Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung der Stadt Mannheim und umgebung. leſte Anabhängige Tageszeitung. Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiges Maunheim““, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 144 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbetten 841 Die Colonel⸗Zeile 8 Pfg. Tãg lich 2 Husgaben Eigene Kedaktionsbureaus Fnrrr; 1 80 in Mannheim und Umgebung.(eusgenommen Sonntag) in Berlin und Aarlsruhe. Expedition und Verlags⸗ ie Zei 5 + 8 5 eklame⸗Zeile..1 Matt Schluß der Inſerateu⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens ½9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. 85 5 Nr. Dienstag, 10. Oktober 1911. Abendblat) Der Kampf um Marokko. Die wirtſchaftlichen Garantien. ir haben geſtern Urteile unterrichteter Leute der wirt⸗ ſchaftlichen Praxis und der marokkaniſchen Erfahrung angeführt, die ihre großen Bedenken haben, ob ſich unter einem franzöſiſchen Protektorat über Marokko überhaupt wirkſame Garantien für die wirtſchaftliche Gleichberechtigung Deutſchlands ſchaffen laſſen werden. Zu einem günſtigeren Urteil über die wirtſchaft⸗ lichen Garantien kommt Prof. Dr. Bernhard Harms⸗Kiel. Ohne unſere großen Befürchtungen aufgeben zu können, glauben wir doch der Stimme eines Mannes Gehör geben zu dürfen, 7 der in der Frage deutſcher Weltwirtſchaft und Weltpolitik als + ein hervorragender Kenner gilt. Im„Oktoberheft der„Deutſchen Revue“ verbffentlicht Prof. Dr. Harms eine Studie über die Marokkofrage, worin er darlegt, daß Deutſchland ohne Schädigung ſeiner Intereſſen auf politjſche Feſtſetzung in Marokko verzichten könne, wofern nur Frankreich ausreichende Bürgſchaften für unſere wirtſchaftliche Gleichberechtigung in Marokko biete: Der Zweifler wird freilich ſchnell meinen, daß alle Ga⸗ rantten ſchließlich doch nur auf dem Papier ſtehen. Wenn wir Holland oder Portugal wären, möchte dies auch richtig ſein, da wir aber Deutſchland ſind, deſſen Macht gegenüber Frankreich von Jahr zu Jahr größer wird und das in zehn Jahren erſt recht durchſetzen kann, was es heute ſchon für möglich hält, haben wir gar keine Urſache, beſonders ängſtlich zu ſein. Solange wir unſer Pulver trocken halten und den Nach⸗ wuchs zu Soldaten heranziehen, haben wir auch die Macht, aus den Garantien reelle Werte zu machen— vorausgeſetzt, daß wir in der Wilhelmſtraße immer nervenſtarke Män⸗ ner haben. Jedenfalls beſteht für uns gar keine Urſache, es nicht zunächſt einmal auf den guten Willen Frankreichs ankom⸗ men zu laſſen. Sollten wir hierin getäuſcht werden, ſo iſt nicht nur nichts verloren, ſondern die Möglichkeit, uns durch⸗ zuſezen, nur nochgrößer. Es handelt ſich hier um ein Experiment, das wir ohne jede Gefahr(5) wagen dürfen. Im Hintergrunde dieſer Dinge liegt aber auch noch etwas anderes, das wenigſtens kurz angedeutet werden ſoll. Kommen wir jetzt zu einem Modus vivendi mit Frankreich, und zeigt ſich, daß beide Nationen im Grunde gar keine in der Gegenwart fußende Intereſſengegenſätze haben, ſo wird dies im Laufe der Zeit vielleicht auch in Frankreich zu der Erkenntnis führen, daß Abfindung mit den durch den letzten Krieg geſchaffenen Ver⸗ hältniſſen und politiſche Annäherung an Deutſch⸗ land— die noch lange nicht in Freundſchaft„auszuarten“ braucht— ſeine Stellung in der Welt mehr feſtigen könnten als die Hinneigung zu England, deſſen Tradition es ſeit Jahrhunderten iſt, die Völker des Kontinents aufeinander zu hetzen und als lachender Dritter daraus die Vorteile zu ziehen. Um der ſchönen Augen der Franzoſen willen hat England noch niemals eine Flinte abgeſchoſſen und wird es auch künftig nicht tun. Wenn die engliſche Preſſe ſich jetzt als den großen Freund Frankreichs aufſpielt und zum Kriege hetzt— was ſteht anders dahinter als der Wunſch, Frankreich möge für England den ſtörenden Weltmarktrivalen einmal anders als wirtſchaftlich„be⸗ ſchäftigen“. Wer aber würde die Zeche bezahlen? Im für uns ungünſtigſten Falle Frankreich und Deutſchland— vielleicht aber Frankreichallein. In einem wie im anderen Falle käme England auf ſeine Rechnung. „Es iſt deshalb unſrer Reichsregierung zu wünſchen, daß ſie in ihrem Verhalten zu Frankreich auf dem bisher eingeſchlagenen Wege verharrt und bei aller 1232——————enn unbeirrt auch fernere Entwicklungsmöglichkeiten Wahrung unſerer wirtſchaftlichen lierung ausſetzen würde ins Auge Intereſſen bemüht iſt, mit Frankreich zu einem Ausgleich zu klommen, der unſern guten Willen zeigt und an denjenigen Frankreichs appelliert. In einer Politik, die trotz alles Geſchreis ins Auge faßt und ſie an ihrem Teile beharrlich zu realiſieren beſtrebt iſt, liegt zweifellos ein großer Zug. Wohl gibt es auch hier Grenzen, die wir einhalten müſſen. Sie geben aber Spiel⸗ raum genug, um die leitende Idee ſich immer wieder durchſetzen zu laſſen. Was an uns iſt, möge geſchehen. Zeigt ſich dann, daß die Gloire beim Kontrahenten höher im Preiſe ſteht als alle Vernunft— ſo ſei's drum Wir ſind bereit, ſo oder anders! 5 Marokko und die öffentliche Meinung in Frankreich. Paris, 9. Okt. Ber Vorſitzende der Patriotenliga, Paul Derouled e, richtet an ſeine immer noch recht zahlreichen Anhänger ein Rund⸗ ſchreiben, worin er ihnen auseinanderſetzt, daß er die Einbe⸗ rufung einer Maſſenverſammlung für nächſten Mittwoch geplant hatte, die die ſchärfſte Verwahrung gegen die Ab⸗ tretung franzöſiſchen Gebiets an Deutſchland ausdrücken ſollte. Es wurde ihm jedoch letzten Freitag von der Regierung unter der Hand bedeutet, daß eine derartige Volks⸗ kundgebung zurzeit ſch were Nachtelle in ſich begreife und der Regierung ihre diplomatiſche Arbeit erſchweren würde. Da die Rückſichten auf das Vaterland ihm weit vor jedem Partei⸗ Intereſſe ſtänden, ſo verneige er ſich vor dieſem Wunſch und unterlaſſe einſtweilen die geplante Agitation. Der klerikale Abgeordnete Charles Benoiſt, der be⸗ kannte Vater der Wahlreform, bittet den Miniſterpräſidenten Herrn Caillaux in einem langen Briefe, die Kammern unver⸗ züglich einzuberufen.„Die öffentliche Meinung Frankreichs“, ſo ſchreibt er, hat ſich bisher in Geduld beſchieden, man darf aber ihren Nervennicht zu vielzumuten. In der letzten Zeit hat man ſie zu oft Erſchütterungen ausgeſetzt, einen Tag geht alles gut; den Tag darauf ſteht es ſchlimm; geſtern war alles zu Ende; morgen gilt es, alles von neuem anzufangen. Drei Monate lang drücken wir das Geſicht gegen eine Wand, hinter der etwas vorgeht, wovon wir ungefähr gar nichts wiſſen, es ſei denn, daß wir fortwährend Gefahr laufen, die Wand über unſern Köpfen einſtürzen zu ſehen. Man ſolle nicht glauben, führt er fort, daß er auf die raſche Einberufung der Kammern aus Rllck⸗ ſicht auf ſeinen Wahlreformvorſchlag dränge. Zur Zeit gäbe es für ihn wie füralle Franzoſen nur eine Frag e. Alle anderen bleiben zwar auf der Tagesordnung, müſſen jedoch der einen Hauptfrage den Vorrang laſſen. Die öffentliche Mei⸗ nung möge, mit Recht oder Unrecht, behaupten, daß die Kam⸗ mern überflüſſig ſind und am beſten zu Hauſe blieben. Eine parlamentariſche Regierung aber darf ſicherlich nicht dazu bei⸗ 8 den Glauben zu erwecken, daß dieſe Auffaſſung richtig iſt. Ein Signal. R. K. Paris, 9. Oktober. Die Feſtungen der franzöſiſchen Oſtgrenze ſind untereinander mittels telephoniſcher Leitungen verbunden. Es kann als Zeichen der Zeit gelten, daß man an maßgebender Stelle die Eventualität einer unfreiwilligen Funktions⸗Unterbrechung dieſes Apparates, welche eine jede dieſer Feſtungen einer Iſo⸗ aßt. Um einer ſolchen daß dieſe 100 Millionen von einer gleichzeitigen Fatalität vorzubeugen, greift die militäriſche Verwaltung auf das in den Jahren 1886—1885 hergeſtellte unterirdiſche Tele⸗ graphennetz, welches alle franzöſiſchen Feſtungen der Oſtgrenze umſpannt, und das jahrelang außer Aktion geſetzt worden, zurück. Um ſo raſch als möglich die Wiederinſtandſetzung dieſes Kommunikationsmittels zu bewerkſtelligen, hat ſich das Kriegs⸗ departement an die Poſt⸗ und Telegraphenverwaltung um Mit⸗ hilfe gewandt. M. Quéme, General⸗Inſpektor des Telegraphen⸗ weſens, deſſen Spezialität die unterirdiſchen Telegraphen⸗ leitungen ſind, iſt mit der Miſſion, die Feſtungskommunikation wieder herzuſtellen betraut worden. Er forciert die Arbeiten der drei, in Toul, Lunsville und Verdun poſtierten Arbeiterkolonnen in der Weiſe, daß noch vor Ende ds. Is. der'e Feſtungen ver⸗ bindende Telegraph funktionieren wird. 8 0 Der Krieg zwiſchen Italien und Türkei. Tripolis und de Panislamie mus. Vielleicht iſt der Tripoliskonflikt nicht ungeeignet, einen dunklen Punkt der internationalen Politik etwas zu erhellen ſcen Fele ſer und die Bedeutung des Panislamismus als politi aufzuklären. 5 Der Panislamismus ſpielt zweifellos in allen Erörterung über das Stärkeverhältnis der europäiſchen Mächte und über ihre verwundbaren Stellen eine ſehr große Rolle. Er ſpielte die Rolle einer dunklen Macht, die als unbekannte Größe in alle Rechnungen eingeſtellt werden mußte. Dieſer Faktor wurde in der internationalen Preſſe, vielleſcht auch in den geheimen Berechnungen der Kabinette ſehr verſchieden bewertet höchſten eingeſchätzt wurde er in dem Teil der engliſchen, zöſiſchen und ruſſiſchen Preſſe, der ſeine ſpezielle Aufgabe dar erblickt, allen Staaten eine gemeinſame Angſt vor Deutſchla einzujagen, um ſie dem Gedanken eines gegen Deutſchland richteten Zuſammenſchluſſes zu nähern. In dieſen Argu mentatlonen ſpielte die Gefahr des Panislamismus, die all Mächte mit mohammedaniſchen Untertanen bedrohen ſoll, ei beſondere Rolle. Das war um ſo leichter, als es ganz unmöglich iſt, die wahre Bedeutung dieſes Faktors richtig einzuſchätzen und zu meſſen. Es iſt ohne Zweifel, daß in manchen deutſchen Kreiſen, namentlich in den Zeiten der Paläſtinateiſe des Kaiſers un unſerer Freundſchaft mit der Türkei, Abdul Hamids, der Pani⸗ lamismus und die Deutſchfreundlichkeit der Mohammedani mus ſehr hoch hewertet wurden. Das mag zum Teil Fol Teil Urſache der ausländiſchen Stimmungsmache ſei welchen Kombinationen und Gedanken zerbindungen dieſ ſichere Faktor, Islam genannt, ausgenutzt wird zeigt di rokkoaffäre, bei der die einen behaupten, Deutſchland dürfe ſ um ſeiner Stellung in der mohammedaniſchen Welt willen Beſitz mohammedaniſcher Erde nicht behaupten, die ander meinen, Deutſchland verliere durch ſeinen Rückzug aus d gebiet die Achtung des Islams. Von beſonderer Bedeutung i die Wertung des Panislamismus für die Einſchätzung ber en liſchen Macht. England herrſcht über ungefähr 100 M Mohammedaner, in Aegypten, im Sudan in Indien. eeee Feuilleton. Aus der Zeit der ſchweren Not. Kulturgeſchichtliche Skizze von Dr. Hans Haſſelkamp. „Das iſt die ſchwere Zeit der Not, Das iſt die Not der ſchweren Zeit (Chamiſſo.) Ein ſchlimmes Wort läuft durchs Land: Teuerung! Mit Sorgen ſehen viele dem kommenden Winter entgegen und mancher gedenkt 5 mit herzlichem Neide der„guten alten Zeit“. Denn freilich iſt uns yon deren Billigkeit„wunders vil geſeit“, Um 1470 z. B. koſtete in Sachſen ein Ochſe, nach unſerem Gelde berechnet, gegen 30 Mk.; noch unter Ludwig XVI. wurden in Paris dafür nicht mehr als 60 Fr. bezahlt, und der Durchſchnittspreis für den alten Dresdener Scheffel(über 1 hl.) Roggen betrug in der erſten Hälfte des 16. Jahrhunderts noch nicht b Mark. Die Frau von Maintenon ſtellte für ihre Schwägerin einen Haushaltungsplan auf, wonach ein Hausſtand von 12 Perſonen, Beleuchtung und Beheizung ein⸗ geſchloſſen, mit einer Tagesausgabe von 22 Fr. oder noch nicht 18 Mark reichlich und auf edelmänniſche mFuße erhalten und verpflegt werden konnte. Für dieſen Preis kann die heutige Hausfrau noch kaum das Mittageſſen für zwölf herrichten! Gewiß, das ſind beſtechende Zahlen. Und doch ſind die Lob⸗ rebner der Vergangenheit ganz und gar nicht im Rechte. Es iſt eben auch hier nicht alles Gold, was glänzt, und wenn man auf die Lebensverhältniſſe der alten Zeit etwas näher eingeht, ſo macht doch manches erſchütterten; hört oder lieſt er von Kataſtrophen dieſes Charakters Typhusepidemie geführt hat, die Virchow zum Gegenſtande ſeines unſeres Vaterlandes, Unterfranken z. B. und den Speſſart, in bracht allein im ganzen iſt Deutſchland doch ſchon ſeit reichlich recht ſtutzig. Jener Ochſe für 30 Mk. z. B.— er mit ſeinen Nachkommen auf unſeren heutigen Viehmärkten wohl nicht viel mehr als die zodlogiſche Nehnlichkeit gemein, denn er war nicht rationell gezüchtet und bot wahrſcheinlich nichts als Haut und Knochen. Zudem: waren die Preiſe gering, ſo waren es auch die Einkünfte, mancher beſſere Arbeiter verdient heut mehr, als vor 400 Jahren ein angeſehener Beamter an Einkommen ge⸗ noß. Allein den Hauptvorzug, den ein unbefangener Vergleich zwiſchen dem Einſt und Jetzt für unſere Zeit ergibt, hildet die unvergleichlich größere und ſichere Stabilität der Lebenshaltung im ganzen. Der Deutſche von heute weiß gar nichts mehr von Hungersnöten jener fürchterlichen Art, die Kataſtrophen gleich ein⸗ brachen und die Exiſtenz des ganzen Volkes in ihren Grundfeſten in Rußland, in Indien oder China, ſo ſind ihm das Begebenheiten bon„hinten weit in der Türkei“. Die letzte eigentliche Hungers⸗ not, die Deulſchland heimgeſucht hat, war wohl die der Sturm⸗ und Blutjahre 1848/49. Sie hat beſonders in Oberſchleſien ſchwer ge⸗ wütel, wo ſie die Folge von vier aufeinander folgenden Mißernten (1845 bis 1848] war und neben anderen Volkskrankheiten zu einer Studiums gemacht hat. Auch das 18. Jahrhundert brachte in den Jahren 1771 bis 1772 eine Hungerperiode die verſchiedene Teile tiefſten Jammer hat; und was die Zeit des großen Krieges für Deutſchland zu bedeuten gehabt hat, das weiß ja ein jeder. So hat wohl ein jedes Jahrhundert ſeine ſchweren Zeiten mit ſich ge⸗ einem halben Jahrtauſend aus den wirtſchaftlichen Zuſtänden her⸗ ausgewachſen in denen ſchwere Hungersnöte zu den mehr oder weniger regelmäßigen und nur allzu zäufigen Erſcheinungen ge⸗ hörten. Das waren Zeiten wo Hungersnot, Teuerung und alle ſchlimmen an ihre Ferſen ſich heftenden Mißgſchicke dem Volke in Bunde mit den gänzlich unentwickelten Handels⸗ und B könnte ſagen: hermetiſch abgeſchloſſener Wirtſchaftsgebiete z einer Generation erſpart blie!kk Stadt und Land gar vertraute böſe Gäſte waren, deren Beſuch nicht Das Miltelalter, das iſt die eigentliche„Zeit der ſchweren Not im Lande geweſenn. Die Aen mittelalter ch ſchichte wimmeln von Unglücksnachrichken über Mißernten, H gersnöte, Teuerungen. Viele davon beziehen ſich auf örtl ſtrophen, denn die politiſchen Einrichtungen brachten verhältniſſe mit ſich, daß Deutſchland in eine große Zahl, alſo daß ſie etwa im Heſſiſchen volle Scheuern und Speiche mochten indes in Thüringen das Hungergeſpenſt durchs Land gin Allein ſelbſt bei vorſichtigſter Beurteilung der Quellennachrich ſetzt doch Curſchmann, dem wir über dieſen Gegenſtand eine ſorgfältige Arbeit verdanken, allein für das 9. Jahrhundert und für das 12. gar fünf allgemeine deutſche Hungersuöte an, zu bedenken iſt, daß dieſe ſich in der Regel auf zwei, manchm aber auf drei und ſelbſt vier Jahre erſtreckten. So ſind z. Jahre von 1195 bis 1198 als eine zuſammenhängende P ſchwerer Not anzuſehen, die 1196/97 ihren Höhepunkt erreicht dann aber noch eine lange bittere Teuerungszeit nach ſich gezog hat, deren Dauer nach einigen Quellen noch faſt ein ganzes zehnt betragen zu haben ſcheint! Von der Höhe und der haften Steigerung der Preiſe in dieſer Zeit kann man Vorſtellung machen, wenn man bei Reiner von Lüttich lieſt, Modius Roggen, der in guten Jahren 1½ bis 4 Soldi 1195 und 1196 mit 18, 1197 aber bis zu 32 und 40. und 1198 immer mit mehr als 15 Solidis bezahlt werden mußte. De Seite Bewegung könnten ergriffen werden, heißt, die engliſche Stellung] in dieſen Ländern und damit die Weltſtellung Englands als auf ſchwachen Füßen ſtehend bezeichnen. Auch die Beantwortung der Frage, ob England um dieſer 100 Millionen Moham⸗ medaner willen an der Erhaltung des Friedens ein Intereſſe hätte oder eventuell wagen könnte, das Feuer zu ſchüren, hängt von der Kraft ab, die man dem Panislamismus zugeſteht. Vielleicht trägt der türkiſch⸗italieniſche Konflikt dazu bei, über die Bedeutung dieſes Faktors unbekannter Größe einiges Licht zu verbreiten. Das müßte in mancher Hinſicht, namentlich auch für die öffentliche Meinung in Deutſchland, die zu einer Ueberſchätzung des Panislamismus neigt, von Nutzen ſein. Bis jetzt hat es allen Anſchein, als würde der Panisla⸗ mismus als politiſcher Faktor in Tripolis und der tripoli⸗ taniſchen Frage verſagen. Wenn auch Proteſtkundgebungen von den Mohammedanern in Europa oder in Indien, Aegypten und ſonſtwo abgehalten und einige erregte Meetings veranſtaltet wurden, ſo hat man doch bisher von einer eigentlichen Aktion noch nichts vernommen. Es iſt ja möglich, daß das noch kommen wird Die italieniſchen Nachrichten berichten bis jetzt von Zwiſtigkeiten zwiſchen Arabern und Türken von Tripolis, und jedenfalls hofft die italieniſche Regierung die eingeborenen Araber auf ihre Seite ziehen zu können. Wenn das glückt, ſo wäre der Beweis erbracht, daß der Panislamismus als poli⸗ tiſcher Faktor nicht überſchätzt werden darf. Dieſer Beweis wäre um ſo ſchwieriger, als Tripolis die Hochburg des religiöſen Jslamismus iſt. Ebenſo intereſſant wird der Einfluß des Tripoliskonfliktes auf die Dinge im Hemen ſein. Benutzen die dortigen Aufſtändigen die jetzigen auswärtigen Schwierigkeiten der Türkei, ſo wird man von einem Bankrott des Panislamis⸗ mus reden können. Bei der Dürftigkeit der bisherigen Nach⸗ richten wäre jedes Urteil verfrüht. Aber diesmal wird die Wahrheit ſo oder ſo an den Tag kommen. A. K. Generalfeldmarſchall Frhr. v. der Goltz über die türkiſche Kriegführung. In einem Artikel, den am Sonntag die„Neue Freie Preſſe“ pexröffentlicht, verteidigt Generalfeldmarſchall Frhr. v. der Goltz das ehemalige türkiſche Kabinett gegen die Beſchuldigung, Tri⸗ polis nicht in den genügenden Verteidigungszuſtand geſetzt zu haben. Im letzten Augenblick getroffene Maßnahmen würden unnütz geweſen ſein. Was hätte geſchehen müſſen, wenn ein Großweſir mit Sehergabe vorausgeſehen hätte, daß die Italiener eines Tages Tripolis beſetzen würden? Auf alle Fälle hätte er nicht Genügendes tun können. Man ſage, die Türkei hätte einige Diviſionen nach Tripolis ſchicken und auch die Forts in Verkeidigungszuſtand bringen müſſen. Es ſei ein Glück, daß die Türkei dies nicht getan habe. Hunderttauſend Menſchen würden ebenſo wenig imſtande geweſen ſein, die Italiener daran zu hindern, nach Tripolis zu kommen, als die etwa 7000 jetzt dort befindlichen Soldaten. In einem Gebiet, das zweimal ſo groß iſt, als Deutſchland, würde eine ſolche Armee ebenſo ge⸗ zwungen geweſen ſein, vor den Italienern zu kapitulieren, weil ſie gar nicht in der Lage wäre, ſich genügend mit Nahrungs⸗ gebaut werden. 0 möglich, in dieſe Gegenden mit einer bedeutenden mitteln zu verſehen. Es wäre doch wunderbar zugegangen, wenn die Türkei nach Aufrichtung der Verfaſſung begonnen hätte, in Triolis Befeſtigungen zu bauen, während doch ſelbſt die nationale Armee in der Türkei nicht genügend in Stand ge⸗ ſetzt werden konnte. Tri olis ſelbſt ſeikein materieller Verluſtfürdie Türkei. Es verurſache ihr jährlich viel⸗ leicht ſechs Millionen Kronen Unkoſten. Wenn die Staats⸗ männer heute Tripolis mit Zähigkeit verteidigen, ſo geſchehe es nur, um der nationalen Ehre eine neue Beleidigung zu erſparen. General v. der Goltz ſcheinbt nicht an die Möglichkeit einer vollſtändigen Okkupation von Tripolis durch die Italiener zu glauben, denn er ſagt weiter: Die Italiener gewinnen nichts großes, wenn ſie die Küſtenſtädte von Tripolis beſetzen. Benghaſi, Maſſata und Derna haben keine andere Bedeutung, als daß ſie die Mittel⸗ punkte für den Export nach dem Innern des Landes, nach Zen⸗ tralafrika, dem Wadaigebiet und den Regionen des Tſchadſee ſind. Aber Straßen nach dieſen Zentren müßten erſt noch Das darf man nicht vergeſſen. Es iſt un⸗ Armec einzudringen, weil ſie nicht genügend Nah⸗ rungsmittel vorfindet. Was die anderen Maßnahmen betrifft, durch die Italien die Türkei zwingen könnte, Triolis abzutreten, z. B. die Blockade der türkiſchen Häfen oder ein Bombardement der Küſtenſtädte in der europäiſchen Türkei, ſo ſind die Folgen einer ſolchen Deudlungeweile Niel z Elährlich. Denn die europäiſchen 05 dieſe Kataſtrophen fanden die Bebölkerung dazu noch ſtets ſo unporbereitet, daß die Wirkungen und Folgen immer gleich die bösärtigſten Formen annahmen. In der Not griffen die armen Menſchen zu geradezu wäderlichen und ſcheußlichen Nahrungs⸗ mitteln, und ſelbſt die Menſchenfreſſerei iſt mehr als einmal ſicher bezeugt. Erſt im 12. Jahrhundert ſcheint dieſe Art der Befrie⸗ digung des Hungers endagültig überwunden zu ſein— wenigſtens im Kulturgebiete von Weſteuropa; in Livland, Ungarn, Steier⸗ mark und Kärnten, Böhmen, Polen und Schleſien werden Men⸗ ſchenfreſſereien zu Zeiten der großen Hungersnöte noch bis ins 14. Jahrhundert hinein erwähnt. Daß zu ſolchen Zeiten dann berheerende Epidemieen ausbrachen, braucht kaum hinzugefügt zu werden und ſie müſſen geradezu ungeheure Menſchenmaſſen dahin⸗ gerafft haben; 1282 ſollen allein in Prag 8000, 1316 in Erfurt 7985 Menſchen in den Maſſengräbern beerdigt worden ſein; zanze große Dörfer leerten ſich vollſtändig. Denn was der Tod verſchonte, das ward gewöhnlich von einem für jene ſchweren Zeiten höchſt charak⸗ teriſtiſchen Wanderfieber ergriffen. Zuweilen zogen ſich die Ver⸗ zweifelnden, die keine Möglichkeit des Lebens auf der heimiſchen Scholle mehr hatten, an gewiſſen Punkten, bei Biſchofsſtädten etwa oder wohlhabenden Klöſtern, zuſammen, wo ſie auf Unterſtützung hofften; ſo lagen ſie z. B. im Jahre 1316 in ganzen Scharen in Maogdeburg auf den Straßen und vor den Toren der Stadt. Andere aber ſtrichen planlos durchs Land, das non zuchtloſen Haufen jäm⸗ merlicher Bettler unſicher gemacht wurde, und es geſchah, daß auf ſolchen Elendzügen Weſtdeutſche bis nach Lübeck und den Oſtſee⸗ ländern verſchlagen wurden. Als 1095 und 1147 das Kreuz ge⸗ predigt wurde, da hatten gerade ſchwere Hungersnöte das Land durchfegt, und es ſteht außer Zweifel, daß da, wo der Jammer am größten war, ſich beſonders viele Deſperados bereit zeigten, dem Rufe zur Fahrt ins Morgenland Folge zu leiſten. Wenn wir kürzlich von„Teuerungsunruhen“ in Belgien und Mannheim, 10. Oktober ſche Zeitungen es ſagen, vollſtändig konſterniert ſind. Wenn der Krieg auch einigermaßen unwürdig für die Jungtürken begonnen hat, ſo iſt es doch nicht unmöglich, daß ſie noch ihr Anſehen, ihre Ehre und ihre Stärke werden retten können.“ Warum gerade jetzt? Dem Aufſatze des Feldmarſchalls Freiherrn v. d. G 0o ltz über Tripolis, den er ſelbſt als ein Wort für die junge Türkei bezeichnet, entnehmen wir noch folgende Darlegung der Gründe, die Italien hatte, gerade jetzt loszuſchlagen: Die verjüngte Türkei hat ſeit drei Jahren erſtaunliche Be⸗ weiſe von Lebenskraft und ⸗zähigkeit gegeben. Wieviel iſt nicht über ſie hereingebrochen: die bosniſche, die griechiſche, die Kretafrage, Unruhen faſt überall, die große Meuterei vom April 1909 in der Hauptſtadt, Aufſtände im Druſenlande, in Kur⸗ diſtan, in Yemen, Aſſyr und Albanien, Finauznot, Rieſen⸗ brände, Cholera, faſt fortwährende partielle Mobilmachungen — Und doch iſt ſie bisher aller Schwierigkeiten Herr geworden und hat ſich zu behaupten gewußt. Das gibt zu denken. Von einem ſolchen Lande kann man etwas erwarten. Im Heere geht es trotz der fortwährenden Veränderungen und dem Hin⸗ und Herziehen rüſtig vorwärts. Im vorigen Herbſte konnte ſchon ein Manöver von etwa 60 000 Mann gut gekleideter und ausgerüſteter Truppen abgehalten werden. Die Flotte machte unter engliſchen Inſtruktoren anſehnliche Fortſchritte. Man ſah ſie ſeit langer Zeit wieder auf hoher See. Sie bekam gegen Ende vorigen Jahres einen jungen, talentvollen und ſehr ener⸗ giſchen Marineminiſter, der zwar dem Landheere angehört hat, aber ein Mann von ſchneller Auffaſſung iſt, der ſich auch auf andern Gebteten als dem eigenen bald zurecht findet. Zwei gute Schlachtſchiffe und mehrere Torpedozerſtörer wurden in Deutſch⸗ land gekauft, zwei Dreadnoughts in England mit kurzer Bau⸗ zeit beſtellt, das Geld für weitere Neubauten geſammelt. Wenn das ſo weiter ging, dann konnte ſie Tripolis auf der Seeſeite ſchützen, dann war es mit den Ausſichten Italiens vorüber, und vielleicht für immer. Das durfte man nicht geſchehen aſſen. So beantwortet ſich die Frage„warum gerade jetzt?“ auf das einfachſte, natürlichſte und wohl auch am richtigſten. Die Vermittlung. JBerlin, 10. Okt.(Von unſerm Berliner Bureau.) Aus Paris wird gemeldet: Der von der türkiſchen Regierung beſchloſſene Aufſchub der geplanten Maſſenausweiſung der italieniſchen Staatsangehörigen wird hier als günſtiges Vor⸗ zeichen für die Möglichkeit einer Vermittlungsaktion ſeitens der Mächte aufgefaßt. Man hält das Ende des Konflikts zwar noch nicht für unmittelbar bevorſtehend, da Italien zunächſt die militäriſche Beſetzung von Tripolis und des Hinterlandes durch⸗ führen will. Allein das Ende ſcheint heute nicht mehr fern zu ſein. *Konſtantinopel, 10. Okt.(Wien. Korr. Bur.) Wie verlautet, ſind die bis geſtern Abend eingetroffenen Ant⸗ worten der Mächte auf den letzten Schritt der Pforte bezüglich Tripolis in dem Sinne gehalten, daß ſich die Mächte über die Anfragen der Pforte ins Einvernehmen ſetzen werden.— Der Beſchluß über die Ausweiſung der Italiener ſoll der Kammer unterbreitet werden, weil die Regierung die Ver⸗ antwortung für eine ſo ſchwerwiegende Angelegenheit nicht allein übernehmen will. Kampf zwiſchen itatieniſchen Schiffen und türkiſchen Torpedobooten? Ro m. 10. Okt. In der letzten Nacht lief ein Gerücht um, daß ein Kampf zwiſchen itilieniſchen Schiffen und türkiſchen Torpedobooten, die auf der Fahrt nach dem Roten Meer begriffen geweſen ſeien, ſtattgefunden habe. Das Gerücht wird von der Vita und dem Meſſaggero unter Vor⸗ behalt wiedergegeben. Keine amtliche Nachricht bringt eine Beſtätigung des Gerüchtes. EIiBerlin, 10. Okt.(Von unſerm Berliner Bureau.) Aus Chiaſſo wird gemeldet: Der„Meſſaggero“ erhält die Nachricht, daß geſtern die italieniſchen Kreuzer„Piſa“ und „Amalfi“ 6 türkiſche Torpedoboote getroffen haben, die ver⸗ ſuchten, in das Rote Meer einzudringen. Es wurden mehrere Kanonenſchüſſe gewechſelt und vier türkiſche Boote in den Grund gebohrt, die zwei anderen flüchteten. Nach der„Tribuna“ wurden in Tripolis 25 Türken, die eine Schnellfeuer⸗Kanone bewachten, von italieniſchen Vorpoſten ge⸗ fangen und die Geſchütze in das italieniſche Lager gebracht. * Konſtantinopel, 10. Okt.(Wien. Ein Zirkular des Juſtizminiſteriums an die Sutisbebörden ent⸗ Korr.⸗Bur.) hält genaue Anweiſungen über die Behandlung der Italiener auf Grund des Völkerrechts. Die Inſtruktionen gelten bis zum Friedensſchluß. Infolge einer Anfrage der Kataſterverwaltung beſchloß der Miniſterrat, daß während der Dauer des Abbruches der Beziehungen Italiener Immobilien nicht erwerben dürfen. „Jeni Gazetta“ erfährt, daß der im Hinterland von Tripolis anſäſſige Scheik Nuſſi den Italienern den Heiligen Krie g erklärte. Der Sultan ließ demſelben Blatt zufolge Iman Jahia für das Angebot 100 000 Mann für den Heiligen Krieg gegen Italien ſtellen zu wollen, ſeine Befriedigung ausſprechen. Auch der Groß⸗Weſir antwortete dankend und fügte hinzu, die an⸗ gebotene Hilfe ſei vorläufig unnötig. Konſtantinopel, 10. Okt. Die Pforte beſchloß, die Durchfahrt neutraler Getreidedampfer durch die Meerenge zu geſtatten, falls die Dampfer nicht nach italieniſchen Kriegshäfen beſtimmt ſind.— Die Pforte erläßt auf Grund der Londoner Konvention, der die Türkei nicht bei⸗ getreten iſt, eine Verordnung bete. Kriegskontrebande mit ge⸗ wiſſen Aenderungen.— Hier iſt ein Priſengericht eingeſetzt worden. Nochmals die Kreuz⸗Zeitung. 0 Zu den neueſten Angriffen der Kreuz⸗Zeitung auf die natio⸗ nalliberale Partei und ihren Führer, die wir im heutigen Mittag⸗ blatt zurückgewieſen haben, nimmt auch die Nationallibe⸗ rale Korreſpondenz in ſehr entſchiedener Weiſe Stellung. Sie ſchreibt u..: Die„Kreuzztg.“ lügt in einem einzigen Artikel weit mehr zuſammen, als in zehn Artikeln richtig geſtellt werden kann. Sie dreht auch hier wieder ſo ziemlich ſeden der Baſſer⸗ mannſchen Sätze in ſein Gegenteil um, ſo daß uns Zeit und Raum zu koſtbar dünken, um dem entgegenzutreten. Wir finden außerdem nur eine einzige Stelle, welche über das pſycho⸗ pathiſche hinaus ein politiſches Intereſſe hat:„... Ein weiterer Unterſchied iſt der, daß die Konſervativen i mmer be⸗ reit ſein werden, nationalliberale Stichwahl⸗ kandidaten zu unterſtützen gegen ſozialdemo⸗ kratiſche, und daß ſie alſo ein Recht haben, die National⸗ liberalen an ihre nationale Pflicht gegenüber der Umſturz⸗ bartei zu erinnern. Entzieht ſich die Partei dieſer Pflicht, dann wird ſte allmählich gleich der Fortſchrittspartei von der Revo⸗ Iüutionspartei überrannt, und das können wir nicht wünſchen.“ Auch das ſteht mit der Wahrheit in Widerſpruch, ſo daß mit der falſchen Vorausſetzung auch das aus ihr für die Konſervativen hergeleitete„Recht“ entfällt. Die Konſervativen haben, ſeit ſie unter der Vormundſchaft Dr. Hahns, Röſickes uſw. ſtehen, mit der Sozialdemokratie zwecks Herbeiführung nationalliberaler Mandatsverluſte Dutzende von Malen fraterniſiert, und ſte haben das auch für die kommende Wahl in Geſtalt der roten Heydebrandparole feierlichſt verbrieft und beſiegelt. Und nun verlangen ſie plötzlich, man ſolle ihrer Verſicherung trauen, daß ſie zur Unterſtützung nationalliberaler Stichwahlkandidaturen gegen die Sozialdemokratie„immer bereit ſein werden?“ Das ſcheint uns„zuviel verlangt!“ Die Konſervativen haben wahr⸗ lich nicht die Aktivlegitimation, die Nationalliberalen an deren Pflicht gegen die Umſturzpartei zu mahnen. Umgekehrt aber haben die Nationalliberalen nach dem ko nſervativen Verrat ſo vieler nationaler Mandate das gute Recht, dieſe Partei immer wieder an die Erwartungen zu erinnern, welche ſie mit der Heydebrandparole in der Umſturz⸗ partei erweckt haben und trotz der phariſäiſchen Beteuerung der„Kreuzztg.“ auch zu erfüllen bereit ſein dürften. Das wollen wir in Ruhe abwarten und dann uns wieder ſprechen. Es iſt übrigens nicht ohne Intereſſe, daß ein pozial⸗ demokratiſches Blatt, der Karlsruher Volksfreund an der Hand der grundſätzlichen Ausführungen Baſſermanns in dem Artikel„Die Nationalliberalen vor dem Wahlkampf“ zeigt, wie tief die Gegenſätze, zwiſchen nationalliberaler Partei und Sozialdemokratie, und anerkennt, wie ſcharf und klar der natio⸗ nalliberale Führer dieſe Gegenſätze herausgearbeitet habe, während die Kreuz⸗Zeitung bekanntlich, aus Denkunvermögen oder anderen Gründen, aus genau denſelben Ausführungen herauslieſt, daß Herr Baſſermann ſchon heute ſeinen Kurs nach dem ſozialdemokratiſchen Kompaß richte. Selbſt auf die Gefahr hin, daß die Kreuz⸗Zeitung wieder den Vorwurf erhebt, das Baſſermannſche Organ identiftziere ſich mit der Sozialdemo⸗ kratie“, müſſen wir doch geſtehen, daß die größere Ehrlich⸗ keit in dieſem Falle auf Seiten des ſozialdemokratiſchen Blattes zu finden ſſt. ———— Die Vorbedingungen des konfefftonellen Friedens behandelte auf der Dortmunder Tagung des Evangeliſchen Bundes in einer großzügigen Rede Amtsgerichtsrat Dr. Lohmann Weilburg. Er führte u. a aus: Trier im Hungerjahre 1035 mit großem Gefolge zur Kirche ritt, da umringte ihn ein großer Haufe von Hungrigen, der um Hülfe ſchrie. Das Geld, das der Biſchof unter ſie verteilen laſſen will, verſchmähen ſie, denn es iſt nichts dafür zu kaufen, aber ſein fettes Pferd begehren ſie, und Poppo und einige ſeiner Begleiter müſſen wirklich abſteigen und werden Zeugen, wie die Unglücklichen vor ihren Augen die Tiere zerreißen und verzehren. In Straßburg erbrach der Pöbel 1294 die Bäckerläden, in Magdeburg konnten die Bäcker anno 1316 die Hungrigen nur zurückhalten, indem ſte ſich mit Stöcken neben ihre Verkaufsſtände ſtellten. Während der Hungersnot von 1282 war es in Prag den Armen erlaubt worden, überall in den Häuſern der Bürger zu betteln, aber die Hungrigen riſſen die Töpfe mit Speiſen vom Herde, ſtahlen, was ſie vom⸗ Hausrate erreichen konnten, ja einige ermordeten die Wirte, die ſie barmherzig zur Nacht bei ſich aufgenommen hatten, ſo daß das Be⸗ treten der Häuſer durch Bettler allgemein verboten werden mußte. Uebrigens ſind von den Nöten ſoſcher Kataſtrophe auch die Begü⸗ terten und ſelbſt die„prineipes“ nicht verſchont geblieben: mancher zuvor begüterte Mann mußte z. B. 1146 zum Bettelſtabe greifen. Seit dem 14. Jahrhundert beginnt ſich das düſtere Bild, daß das frühere Mittelalter zeigt, unverkennbar allmählich zu lichten. Gerade dies Jahrhundert brachte allerdings die ſchwere allgemeine Hungersnot von 131541817, aber während der furchtbaren Zeit, da der Schwarze Tod durchs deutſche Land ſchritt, wird für die Jahre Jahre 1330—41370 doch nur eine Hungersnot angegeben, und es beginnt ſich ein Wandel zum Beſſern fühlbar zu machen, der in den altkultivierten Gegenden an Rhein und Moſel ſchon früher, in den neuen Kolonialländern des Oſtens aber erſt ſpäter wirkſam wird. Der Grund iſt offenbar ein allgemeiner Fortſchritt der Landwirtſchaft: man lebt nd wirtſchaftet nicht mehr von der Hand in den Mund, ſondern lernt Vorräte für Notjahre aufzuſparen; Frankreich laſen, ſo haben derartige Vorgänge ſich in jenen ſchweren auch ſetzt allmählich der Getreidehandel an, der die vorhandenen Seiten gleichfalls bereits abgeſpielt. Als der Biſchof Poppo don Vorräte beſſer und zweckmäßiger zu verfeilen verſteht. Aber wenn die Hungersnöte endlich ſeltener werden, ſo leidet die Bebölkerung doch noch immer von häufigen und langen Teuerungen. Dem Bauernkriege z. B. iſt im 16. Jahrhundert eine ſchwere, annähernd zehnjährige Teuerungsperiode gefolgt.„Die große Teuerung alſo ſchrieb Sebaſtian Frank im Jahre 1531— währt heut noch und iſt je länger je heftiger aufgeſtiegen in allen Dingen, ſo menſchliche Notdurft erheiſcht.“„Vor Zeiten währet keine Teue⸗ rung über ein Jahr oder ein halbes(man ſieht: ſchon damals glaubte man an die alte Zeit als an die gutel).. Jetzt kann man bei dieſer untreuen Welt keine Teuerung mehr los werden.“ 1870 bis 72 wieder eine arge Teuerung, zumal in Bayern und in Schwa⸗ ben, und Thomas Rorarius von Giengen klagt:„Iſt jemand, der eine Mahlzeit um zwei, drei oder mehr Batzen iſſet, ſo wollt er gern mehr eſſen,unangeſehen, daß er vor wenig Jahren um einen Batzen ſich wohl begraſet hat.“ Ein Menſchenalter ſpäter, 1605, hören wir wieder von Polykarp Leiſer:„Ich befinde, daß die Nah⸗ rung ſehr abnimmt und alles jetzo um gedoppelt Geld bezahlt wer⸗ den muß. Ja man kann ſchier nicht mehr die Notdurft bekommen.“ Die Geſchichte hat ein großer deutſcher Hiſtoriker die Selbſt⸗ beſinnung der Menſchheit genannt, und wer ſich die Verhältniſſe vergegenwärtigt, die wir hier flüchtig ſkizziert haben, der wird doch geneigt ſein, die Zuſtände unſerer Zeit weniger peſſimiſtiſch zu be⸗ urteilen, und er wird erkennen, daß wir ſelbſt in Zeiten der Not noch in unendlich vielem begünſtigt und im Vorteile ſind gegenüber jener Zeit, die man ſich ſo gern als die gute vorſtellt. Wie ſang doch der alte Arndt: Weg mit vormals, weg mit weiland! Thoren, laßt die Toten ruhn, Denn das Weiland war kein Heiland Und kein Satanas iſt das Nun! zum tung ſches rfen. olis ieg ahia egen luch an? loß, fer lach Papſtes“ zu ſein donnenlaunen geworden. giſch eingegriffen, weil die erſten 80 5 letzte Reſt von Ehrgeiz an Mann heim, 10. Oktober. Genoral⸗Anzeiger.(Abendblatt). Was jetzt ale Friedensgeſtnnung⸗ allen Friedenswillen, der deſteht ſo zur W Wirkungslof ſigkeit verdammt, iſt vor allem das Beſtehen einer konfeſſionellen politiſch en Partei, deren Exiſtenz der Kampfesſtimmung abhängig iſt, die ſie mit allen itteln erhält.(Sehr wahr.) Daß eine Partei 1 Deutf b 5 welche d die„Garde Seiner Heiligkeit des rühmt,„der der Papſt nie zur Verlegenheit gereichen Taun“, iſt ein beſonderes großes Friedenshemmnis. (Lebhafter B Beifall.) Was hat denn auch das Zentrum gehindert, gelegentlich der Borrom äusenzyklika die oft behauptete Unab⸗ hängigkeit zu erweiſen und das Oberhaupt ihrer Kirche in ehr⸗ erbietigen Worten zu bitten, im In texeſſe des Lar ſolche Kränkungen zu unterlaſſen?(Sehr gut.) Aber der Staats⸗ regierung und dem Kalſer 1 7 9 laut und 10 wider⸗ ſprechen, nur nicht dem Papſt!(Sehr wahr; lebh. Beifall.) Heute, nach anderthalb Jahren, keine Stim 5 des Bedauerns mehr, vielmehr eine glühende Ve keidi⸗ gung des ſchmähenden Papft bes auf der ganzen 1 Es ſteht feſt. Noch nie baben in einem Konflikt zwiſchen Staat und Kirche die im Zentrum organiſierten deutſchen Katholiken ſich auf die Seite des Staates zu ſtellen gewagt. müſſen andere Wege zum Frieden gehen. Wir exheben 55 ederung nach einem ſtarken Staat, der das rechte Verhältnis z ur Kirche wahrt.(Lebh. Beifall.) Als vor 9 Wochen die nationale Preſſe darauf hinwies 8 daß trotz des Verbotes i in Paragr. 1 des Jeſuitengeſetzes dieſer Orden offen und ungeſtört Miſſionen in Emmrich abhielt, höhnten die ultramontauen Zeitun 1175 die Regierung lege offenbar keinen Wert mehr auf das Geſetz.(Bewegung.) Wir aber wollen, daß Gehorſam eh Geſetze von allen Staatsbürgern geleiſdet werde und wir vom evangeliſchen Bi 155 können getroſt behaupten, Jaß wir den Katholizismus ſehr viel beſſer kennen als etwa die Kreuzzeitung oder das deutſche Adels⸗ Aatt.(Sehr richtig.) Der Bund hat weitaus ſeine meiſten An⸗ ange in konfeſſionell gemiſchten Landesteilen und ein evan⸗ geliſcher Bund von 5 Millionen Mitgliedern wäre das beſte Bollwerk des konfeſſionellen Friedens, an dem Ha' und Miß⸗ achtung zerſchellen müßten.(Bravo Händeklatſchez Schließlich ſtellte der Redner als Vorbedingungen des Friedens eine Reihe von Mindeſtforderungen. Man muß fordern, daß 11 die Kirchenbeh zörden aller Inſtanzen in ihren Verfügungen und Erlaſſen ſich jeder krä menden Bezeichnung der anderen Religionsgemeinſchaften, ihret Stifter und großen Männer und ihrer Geih en gen enthalten; 2. die Ausmerzung von Schmähworten aus Lehrbüchern der Gegenwart And Htechtse men, die der gegenwärtigen Generation dienen. 3, den Verzicht darauf, ſich die Rechtsparität in einem modernen Stagt mit Ge⸗ walt abringen zu laſſen; die Unterlaſſung von Wiedertaufen der zu einer anderen chriſtlichen Kirche Uebertretenden. 5. Ver⸗ Zicht auf Proſelytenmacherei an Kranken⸗ und Sterbenden. 6. die wide erſtandsloſe Gewährung des ehrlichen Begräbniſſes in der Reihe auch auf konfeſſionellen Kirchhöfen nach Maßgabe der Staatsgeſetze.(Sehr richeig; lebh. Beifall.) Wer auch dieſen Ei nzelbedingunge n widerſpricht, nach dem Gedankengang, daß der Papſt in die aufgeſtellten B Beding⸗ ungen nicht willigen werde, mit dem iſt nicht me ihr zu verhan⸗ deln. Wir gehen in proteſtantiſcher Weitherzi gkeit weiter und erkennen die Berechtigung der katholiſchen! Kirche 55 und reichen gern die Hand zum Bruderfrieden.(Stürmiſcher Beifall.) Generalleutnant von Leßel begründete und empfahl zur Annahme eine vom Zentralvorſtand beſchloſſene Kundgebung: Auf dem u in Mainz iſt die Borromäus⸗ Enzyklika mit ihrer Herabwürdigung der Helden und Böl fer der Reformaff ion als eine„naturnotwendigel, zur Er rhaltung des Chriſtentums nötige„apoſt o⸗ liſche Tat“ eines im Dienſt der Borſehn ng ſtehenden Papſtes gebilligt 5 Gegen dieſe friedenſt ö⸗ rende Heraus Sforderung erhebt die 24. Generalver⸗ ſammlung des evangeliſchen Bundes in Dortmund zum Schutz der evangeliſchen Wahrheit, der proteſtantiſchen Ehre Uund des nationalen Friedens entſchieden Einſpri uch. Der evangeliſche Bund weiß ſich frei von jeder Feind⸗ ſeligkeit g tholizis mU8, muß aber nach ſolchen Vorkommniſſen er⸗ neut zu feſtem Zuſammenſchluß aller Proteſtanten auffordern, weil nur ſo die Machtanf prüche des Ultramontanismus und ſeiner politiſchen Werreneng niedergerungen, die Vorbeding⸗ ungen eines wahren konfeſſionellen Friedens ge⸗ ſchaffen und dieunerſetzlichen Grundlagen der deut⸗ ſchen Kultur erhalten werden können. Exzellenz von Leßel führte aus:„Auf dem Mainzer Katholikentag hat der Fürſt von Löwenſtein die Borromäus⸗ Enzyklika verteidigt und mehrfach hat er von ſogen nannten Re⸗ formatoren des 16. geſprochen. Wir können dazr Richt ſchweigen.(Sehr richtig.) Mit dem Verfaſſer der Borro⸗ mäus⸗Enzyklika können und wollen wir nichts gemein haben. (Laute, allgemeine Zuſtimmung.) Der Stern unſeres evangel. Glaubens leuchtet uns über ihn hinweg und die Erkenntnis davon verdanken wir eben unſeren Ref 795 matoren.(Stürmiſcher Beifall und Händeklatſchen.) Nrrte. (Sehr wahr.) Wir gegen einen chriſtlich empfindender n Ka⸗ 55 Der Präſident unſeres Reichstages, Graf Schwerin⸗ Löwitz, hat im letzten Sommer bei einer Wahlkreisrede die Zentrumspartei als eineunerfreulicheerſcheinung be⸗ zeichnet, weil ſie lediglich durch ein außerdeutſches Bindemittel, die Rückſichten auf die Inteſesſen der römiſch⸗katholiſchen Kirche zuſammengehalten werde.(Sehr gut.) Gegen dieſe unanfecht⸗ baren Wahrheiten erhob die Zentrumspartei ein ganz grimmiges Geſchrei, ſtatt die Schuld in ihrer Dopdernatar als politiſche und kirchlich⸗katholiſche Partei zu ſuchen. Dies iſt ein Verſuch, alle die Proteſtanten, die die Wahrheit über das Zentrum ſagen, zu demütigen und in ihrer freien Meinungsäußerung zu be⸗ ſchränken. Auch dagegen proteſtieren wir. Unter lebhaften Beifallsäußerungen wurde die Kundgebung einſti mmig angenommen. Nus Stadt und Lang. * Maunheim, 10 Oktober 1911. Vom Hofe. Der Großherzog und die Großher⸗ ſind geſtern nachmittag 3 Uhr von Schloß Zwingenberg nach g Karlsru he zurückgekehrt. Verſetzt mit Entſchließung Großh. Oberſchulrats wurden mit 31 iſtimmung des Stadtrats von den Lehrern und Lehrer⸗ innen der bisherigen Eliſabethſchule folgende an die neu errich⸗ tete Liſelotteſchule: Reallehrer Auguſt Friedenauer, dle Haupt⸗ Anna Stahl, Marie Roth, Marie Janſon, Helene Conradi, Erneſta Aſinelli, Anna Schäfenacker, Helene Becker, Eliſabeth Hauert und Ida Kühner(Hand⸗Ar⸗ beitslehrerin), ferner die Lehramtspraktikanten, bezw. Lehramts⸗ praktikantinnen Georgine Sexauer, Dr. Anna Hamburger, Dr. Kurt Jacki, Dr. Wilhelm Klump, Franz Keller, ſowie die Unter⸗ lehrerinnen Klara ler, Johanna Volpp und die Zeichen⸗ lehrerin Emma Mei * Der Kaiſer wird vorausſichtlich am 5. November zum Beſuch der fürſtlichen Familie in Donaueſchingen eintreffen. Er nimmt an den vom Fürſten von Fürſtenberg veranſtalteten Fuchs⸗ jagden teil. * Hohe Au + 8zeichnung. Die Mannheimer Maſchinen⸗ a brik Mohr U. Feberbaff hat auf der Turiner Welt⸗ Usſtellung mit der A lung von Material⸗Prüfungsmaſchinen und Kranenbau je einen Grand Prix erhalten. 25jühriges Dienſtiubiläum. Herr Auton Baro blickt am Oktober auf eine Wjährige Tätigkeit als Straßenwart zu⸗ rüt Möge es dem Jubilar, der bei Vorgeſetzten und Kollet gen wegen ſeiner Gewiſſenhaftigkeit im Dienſte und wegen ſeines fae Weſens gleichbeliebt iſt, vergönnt ſein, noch recht lange in ſtädtiſchen Dienſten zu ſte hen. 5 Silberne Hochzeit. Heute feiert Herr Bäckermeiſter Her⸗ mann Römer mit ſeiner Ehefrau Erneſtine geb. Ulrich das Feſt der ſilbernen Hochzeit. *Die nächſtjährigen Manöver. Nach Blättermeldungen wer⸗ den die nächſtjährigen Herbſtmanöver der 28. Diviſion in den Amtsbezirken Adelsheim, Boxberg, Buchen und Walldürn abge⸗ halten. * Jubiläumsbankett der Freiwilligen Feuerwehr. Im Saale des Ballhauſes verſammelten ſich vorgeſtern abend dieg e en der 4 Kompagnien der Altſtadt, um das Jubiläumsbankaett zu Kommadant Molitor begrüßte die Erſchienenen. Er ſprach ſeinen Dank den Stagats⸗ und ſtädtiſchen Behörden aus 2 die guten Beziehungen und das Intereſſ 1 das ſie der Freiwilligen Feuerwehr entgegengebracht haben, d esgleichen den außerordentlichen Mitgliedern, die die Feuerwehr in pekunjärer Hinſicht ſo unterſtützt haben, daß es ihr möglich war, die aus⸗ wärtigen Meiſeraſon nerbchküngen in würdiger Weiſe aus⸗ zuüben und den Ball ohne Eintrittsgeld abzuhalten. Dank ge⸗ bührt auch den Ghrenmiſgliedern und den befreundeten Wehren, die uns als bewährt bekannt ſind und das Interende der Bürger⸗ ſchaft für die Feuer rwehrſache rege erhalten,— Dank beſonders aber den Kameraden, die auf dem Boden der Difſziplin und der Satzung ſtehen und ihr Beſtes bei der Schlußprobe getan haben. Entſprechend den Beſchlüſſen des Landesausſchuſſes hat auch die Mannheimer Feuerwehr ihr eee Jubiläum in engſtem begangen. Der Ball am 2. Dezember bildet den Schluß. Die Freiwillige Feuerwehr hat bis heute ihre Exiſtenzfähigkeit bewieſen und erfreut ſich des Wohlwollens der Bürgerſchaft. Zum Schli iß gedachte der Nümane des hoöhen Protektors der Feuerwehren, der bei allen größeren Veranſtaltungen zur Ver⸗ herrlichung der Veßeserbr Reſle beigetragen und das lebhaftefte Intereſſe bekundet habe. Das Hoch auf den verehrten Landes⸗ fürſten fand ſtürmiſchen Wi erhall. Nun beſchenkten die einzelnen Kompagnien ihre Jubilare mit praltiſchen und ſinnreichen Ge⸗ ſchenken. Es erhielten: 1. Kompagnie: 1. Joh. Gall, Obmann der Leitermannſchaft, Dienſtzeit, 1 ſilberne n 2. W. Gnank, Wehrmann der Spritzenmannſchaft, 12j., 1 Ring. 2. Kom⸗ pagnie: 1. Konſtantin Dreher, Wehrmann der Pompiers, 251. 1 ſilberne 1 185 ksdoſe; 2. Karl Reeg, Wehrmann der Leiter⸗ mannſchaft, 12 Regenſchirm. 3. Kompagnie: 1. Bauer, Chirurg,—5 1 5 55—— Uhr; 2. Chriß tian Müller, Obmann raber 2— der 8 5 2 5 1 e Emmert, Signaliſt, 123., 1 ſilberne Taſchenuhr. 4. Kompagnie: 125 Fr ranz Kiſtner, Obmann der Leitermannſchaft, 20j., 1 Tafel⸗ ſervice; 2. Johann Germann, Wehrmann der Leitermannſchaft, 20j., 1 Hängelampe und Kaffeeſerviee; 3. Karl Daniel, Wehr⸗ 201., 1 Uhr mit Kette: 4. Franz Konrad, Wehrmann der Hydrantenabteilung, 123. 1 Regulator; mann der Hydrantenabteilung, 5. Friedrich Göller, Wehrmann der Pompiers, 1211 Taſchenuhr; 6. Joſeph Hammer, Wehrmann der Pompiers, 12. 1 Regula tor. Darauf ergriff Wehrmann Dieterle das Wort, um einen Rückblick zu werfen auf die Vergangenheit. Rühmend ge dachte er des alten Wehrmanns Otto, der zu den Gründern de Feuerwehr gehört und am Sonntag noch in den Reihen ſtand Er gedachte der techniſchen Fortſchritte im Feuerlöſchweſen und hob hervor, daß zwiſchen Berufs⸗ und Freſwilliger Feuerwe ein e Verhältnis 0 15 den alten Herre n e⸗ 1 der bereid 5 ſein 44. Dienſtjahr bei dek Mannheimer Wehr hinter ſich hat. Sein Hoch galt den alten Kämpen. Kommandant erganz te die Ausführungen des, Vorredners, er über das Entſtehen der Feuerwehr aus der 48er Bew erzählte und die ſchmerzliche Erinnerung an die Fanonen rief, die einſt der Mannheimer Feuerwehr gehörten und lebt Karlsruher Lauterberg zieren. Zuletzt gedachte Adfutant muth der Verdienſte des gegenwärtigen Kommandanten um dle Förderung der Freiwilligen Feuerwehr und forderte die Kame⸗ raden zu einem Hoch auf den bewährten Führer auf. Mit ſtüt miſcher Begeiſterung ſtimmten alle in die ſchönes Zeichen der Einmütigkeit und des Korpsgeiſtes, pon dene unſere Wehr beſeelt iſt. Wir wollen nicht vergeſſen, auch Feuerwehrkapelle unter Leitung des Kapellmeiſters Scch ö lobend zu erwähnen, die vorgeſtern bei der Probe und gef beim Baonkett glänzende Beweiſe ihrer Leiſtu mug hinen geg hat. 0 Terrorismus. Wilſſt du nicht mein Bruder ſein, ſo ſch ag ich dir den Sch 9a5 ein! Unter dieſer Deviſe, ſa 1 man e am Sam Stag 15 ſeiner ene'ſtelle zwar ſo, daß ſich der Attackierte in Arz 1 wehaen be eben 0 ußte und wohl einige Zeit arbeitsunfähig ſein wird. In ku geit der zweite derarlige Fall. Wenn man auch die Organif beß trebungen der Arbe iterſchaft nur begrüßen kann, ſo kann es den Gegnern nicht verdenken, wenn ſie auf Grund ſolcher Vorkommniſſe nach Geſetz geshilfe rufen. Leider muß zule die Geſamtarbeiterſchaft den Schaden tragen. * Keine Teuerungszulage. Man ſchreibt uns: In Anbelrac der enormen Teuerung, die den allgemeinen Wirtſchaftsmark ſeit einiger Zeit und insbeſondere durch die diesjährige lan wirtſchaftliche Mißernte heimſucht, haben die Beamten der Or krankenkaſſe Mannheim I mittels einer Eingabe dem Vorſtand der Kaſſe um Gewährung einer Teueru zulage nachgeſucht. Dieſes Geſuch wurde ſeitens des Vorſtt abſchlägig ohne jede Begründung verbeſchieden. deren nicht 1 ſind und zum Im Ae P 6, 23/24 wird a heut ein An glänzend zuſammengeſtelltes Novitätenpro⸗ gezeigt, deſſen Clou die ſenſationelle, zeitgemäße Satire au Leben der Großſtadt,„Moral“, bildet. Außer dieſem Schla gelangen ferner noch das ſpannende Drama„Der Op raucher“, eine neue, hochintereſſante„Unionwoche“, ſow ausgezeichnete. Humoresken zur Vorführung. * Die Schaufenſterkonſtruktion des neuen Geſchäftshauſe Firma Gebrüder Rothſchild wurde, wie uns berichtige geteilt wird, nur durch die Firma Eiſenkonſtruktlonsw Schäfer hier und zwar Auner Aurendteg deren Ori Schaufenſter, K Konſtruktion Patent Schäfer, ausgeführt. * Das Luftſchiff„Schwaben“ trifft am 14. Oktoher in Düſſeldorf ein und unternimmt acht Tage lang P fahrten nach dem Niederrhein und nach Holland. Am ber das Luftſchiff nach Hamburg fahren. 155 * In dem Bericht über die Verſammlung de Karto händler iſt richtig zu ſtellen, daß es heißen ſoll: Min Kartoffel können auch von Händlern zum Preiſe von M. geliefert werden, nicht M..50, wie es im Bericht heißt. hat Herr Kumpf geſagt, der Arbeiter ſei heute ſo geſtell er auch für gut e Kartoffeln einen halben Pfennig mehr Aahlen könne als fülr minderwertige. chmerer Unſall. Der verheiratete, in den 305 ſtchende Bremſer Kre 5, der in Mannheim ſtationiert iſt, geſtern abend mit dem Oberländer Zug.13 Uhr nach H 15 gebracht und auf einer Traghahrr in das Akademif Krankenhaus transportiert. Kreß iſt beim Rangier Güterz zuges bei Übſtadt der linke Ar m worden. DN Kunſt, Wiſſenſchaft und „Münchens Niedergang als Theaterſtadt“. Unter dieſem Titel veröffentlicht die Münchener Halbmonats⸗ ſchrift„Janus“ eine Philippika an alle, die es angeht von Qui⸗ dam, dem Pfeudonhm eines„ſehr nahmhaften und ebenſo ge⸗ wiſſenhaften Münchener Schriftſtellers“, hinter dem die Mgjori⸗ tät der erſten dortigen Künſtler ſtehen ſoll. Der Artikel ergeht ſich in ungemein heftigen Angriffen, den, ſo heißt es„faul und brandig iſt Münchens Theaterleben, nan bis ins innerſte Ge⸗ bein“. Von den Hoflheatern wird geſagt, daß ſie den alten Glanz eingebüßt hätten und nur noch Dutzendtheater ſeien, wie ſo viele in deutſchen Landen“. Die Sch uld daxran wird dem Intendanten Frhrn. v. Speidel zugeſchrieben, ihm wird Selbſtherrlichkeit vor⸗ geworfen, er habe den Perfſönlichkeitsk Ultn gehuldigt und der Starweſen zu liebe die Diſziplin fahren laſſen. Seine eigene Autorität ſei untergraben und er zn Spielball von Prima⸗ Hierfür werden dann einige Beiſpiele einem Falle habe ſogar Richard Strauß ener⸗ Kräfte 5 angeſetzten Haupt⸗ probe überhaupt nicht erſchienen wären. Die Wagnerfeſtſpiele im Prinzregententheater ſeien durch die Verhältniſſe entweiht wor⸗ den, es ſei zum„Fremdenanimiertheater“, zum„Ge ldſackfüller für Cook u. Sohn“ geworden. Das Feſtſpielhaus habe ſich in einen Tummelplatz aufdringlicher Effekte verwandelt. Auch in gewöhnlichen Hoftheater etriebe hapere es, kein in ſich gefertigtes Enſemble ſei vorhanden, infolgedeſſen könne auch kein bedeut⸗ ſames Repertoir aufgeſtellt und durchgeführt werden. Die Aera Speidel habe die beſten Sängerinnen und Sänger fortge⸗ grault. Auch im Schauſpiel ſpotte es jeder Beſchreibung. Da ſei en Nagel gehängt. Der Verfaſſer angeführt und in Artikels ſpricht von einem Augiasſta all 1 15 e DDmmeer kam im Mai die Berufung nach München. Straßburger Hiſtoriker, der beſonders auf dem Felde der Archttek⸗ turgeſchichte Bahnbrechendes geſchaffen bat, ferner Profeſſor Dr. und verlangt Wahr⸗ Man kann ehpannt gein ſagen werden was 18 bffienel Kreiſe bahn Prof. Wölfflin geht nach München. Der Profeſſor der Kunſtgeſchichte in Berlin, Heinrich Wölff⸗ lin, hat nun doch den ſchon einmal abgelehnten Ruf nach München angenommen. Ueber die Gründe, die Profe ſſor Heinrich Wölfflin dazu bewogen haben, meldet das„B..“: Es iſt bekannt, daß nach der Ablehnung der erſten Berufung neue, perſönliche Rückſichten den Gelehrten zu der Ueberſiedlung beranlaßten. Nicht zu ver⸗ ſchweigen 18 iſt, daß auch tiefere Gründe Wölfflin dazu führten, ſeine Berliner Stellung aufzugeben. Während der zehn Jahre, die er hier als Nachfolger Hermann Grimms wirkte, hat die mo⸗ dern gerichtete Perſönlichkeit Wölfflins aus der Gegnerſchaft gegen manche Tat unſerer offiziellen Kunſtpflege kein Hehl gemacht. Da Wölfflins Kollegen, beſonders Exich Schmidt, bemühten ſich, ihn in Berlin zu halten, und Hermann Diels ſprach in ſeiner Antwort auf Wölfflins An⸗ trittsrede in der Berliner Akademie der Wiſſenſchaften, die ſo fein⸗ ſinnig Wölfflins Beſtrebungen rühmte, die moderne Kunſtwiſſen⸗ ſchaft in ſrenger und allſeitiger Methode auszugeſtalten, den„auf⸗ richtigen und herzlichen“ Wunſch aus, daß ihm in der Mitte der Akademiker„ein langes und geſegnetes Wirken beſchieden ſein möge“. Leider ſind nun alle dieſe Bemühungen vergeblich geweſen. Die Münchener Wirkſamkeit neben dem ihm befreundeten Ge⸗ heimrat v. Tſchudi ſcheint Wölfflin alſo mehr zu verſprechen. Uebrigens hat an der Münchener Univerſität ſein Vater, der be⸗ rühmte Philologe, jahrzehntelang gewirkt und er ſelbſt ſeine Lehr⸗ tätigkeit begonnen. Wie wir hören, kommen beſonders drei Ge⸗ lehrte in Frage: Profeſſor Dr. Georg Dehio, der ausgezeichnete Paul in Bonn und Dr. of Goldf m Halle. Der 7. Internationale Kongreß für Kriminclanthr wurde in Köln eröffnet. Anweſend waren Vertrete Reichsregierung, der Bundesſtaaten und ſolche der meiſte päiſchen Staaten. Prof. Aſchaffenburg(Köln) begrüßt di greßteilnehmer. Prof. Sommer aus Gießen behandelte niſſe der bisherigen ſechs Kongreſſe. Der bekannte Pfychiat Ferri aus Rom ſprach über die Strafrechtsentwürſe land, Oeſterreich und der Schweiz. Mit dem Kongreß iſt ein intereſſante Ausſtellung für Anthropologie verbunden auch der breiten Oeffentlichkeit zugänglich gemacht iſt. Drahtloſe Telegraphie im Dienſte des Fiſchfangs. Eine ganz neuartige und ſehr nützliche Verwendung find drahtloſe Telegraphie, wie die Illuſtration mitteilt, b großen holländiſchen und deutſchen Fiſchereigeſellf chaften. Geſellſchaften beſitzen zahlreiche Wapi die in größ, geringerer Entfernung von der Küſte den Fiſchfang Nun kommt es oft vor, daß eins der Schiffe nichts findet, h. dagegen andere auf beträchtliche Fiſchmengen ſtoßen. 65 wiſſen, wo ſie günſtigere Ausſichten für ihre Arbeit hab Schiffe, die auf reiche Beute ſtoßen, würden wieder g Fabrdeuge der gleichen Geſellſchaft zur Unterſtützung ha⸗ dieſen Mitteilungen muß natürlich eine gewiſſe Vor denn man wirb nicht gern Konkurrenten über eine fiſchre unterrichten. Die drahtloſe bietet Hilfsmittel. ſelben Uulernehmens ſi ch gegenſeltig ins und einander zu ſenden eun Ovation ein, ein —.—..—————— +* 4. Seite. General⸗Anzeiger. Abendblatt..) Mannheim 10. Oktober. *Von der Rheinau. Am 16. l. M. ſcheidet Herr Lehrer Beſchlüſſen der Kommiſſion ein. Die Regierungen ſeien bereit, Berlin, 10. Oktober.(Von unſerm Berliner Bureau. Gottſtein, der als. Hauptlehrer nach dem ſchönen Schwarz⸗ 17 Act Nt 0 waldort Wehr im Wieſental abgerufen wird. war nur 7 Jahre als Unterlehrer an der Herr Gottſtein hieſigen Schule tätig und Hingebung, die davon h die Einwohnerſchaf und verſah ſeinen Dienſt mit zeugen, daß ſowohl ſeine Rheinaus es von Herzen! ,eine ſolche Kraft in ihrer Ge⸗ meinde verlieren zu müſſen. Seine Abberufung iſt jedoch für ihn eine Bevorzugung, denn er kommt nun in die Stufe, die er ja ſchon vor einigen Jahren hätte hier einnehmen ſollen. Wir wün ſchen ihm für ſeine neue Stelle und Beförderung Glück und hoffen, daß er vielleicht in ſpäteren Jahren wieder in unſere Nähe zurückkehrt. Aus dem Großherzagtum. JeSahr, g. Okt. In der Nacht vom Sonntag auf Monlag brach in der Scheuer des Bäckers Karl Schmidt Feuer aus, das ſich raſch über das ganze Gebäude ausbreitete, dieſes voll⸗ ſtändig einäſcherte und einen Teil des angrenzenden, dem Kom⸗ merzienrat Maurer gehörigen Anweſens ſchwer beſchädigte. Weitere angrenzende Wohnhäuſer befanden ſich in großer Gefahr. Während der Löſcharbeiten an der Scheuer brach im Vorderge⸗ bäude ebenfalls Feuer aus. Bei den Rettungsarbeiten machte man die überraſchende Entdeckung, daß den fuümen ein ſtarker Petroleumgeruch anhaftete. Da ſich zuch noch weitere Verdachts⸗ momente der Brandſtiftung geltend machten, wurde der Beſitzer des Anweſens, Bäckermeiſter Schmidt verhaftet. Sportliche Rundſchau. Duftſchiffahrt Friedrichshafen, 9. Okt. Ueber die beiden heutigen Fahrten des„L 3&“ zur Erprobung ſeiner Geſchwindig⸗ keit erfahren wir von bompetenter Seite: Bei dem böigen Wetter war es überaus ſchwierig, exakte Meſſungen vorzunehmen, da der geringſte Seitenwind das Luftſchiff aus ſeiner Fahrtlinie drängt. Infolgedeſſen kann einſtweilen nur geſagt werden, daß die Ge⸗ ſchwindigkeit mit drei Motoren über 20 Meter in der Sekunde beträgt und mit zwei Motoren über ter. Es iſt aber mög⸗ lich, daß bei ruhigem Wetter das Reſultat noch beſſer ſein wird. Die Verſuche werden fortgeſetzt. Non Jag zu Jag. Eifer er als au *. Zechpreller. Nürnberg, 10. Okt. Verhaftet wurde angebliche Student Boris Naukoff gus Philippopel, der in zahlreichen Großſtädten unter dem Namen eines Sohnes des Präſidenten von Mevpiko, Chile oder Bolipia Zechprellereien verübte. fabren der Slraße. Wiesbaden, 10. Olkt. Geſtern abend kurz nach sS Uhr wuürde der Regierungshauptkaſſenbuch⸗ halter Hahn an der Straßenbahnhalteſtelle Erbenheim von einem elektriſchen Wagen derart angerannt, daß er einen Schädelbruch erlitt und ſofort verſchied. Letzte Nachrichten und Kelegramme. Karlsruhe, 9. Oktober. Die von der Stadtperwaltung beſtellten 25 Wagen Kartoffeln, die zum Preiſe von.25 M. abgegeben werden konnten, waren, wie der Stadtrat mitteilt, in⸗ ſolge der außerordentlich zahlreich einlaufenden Beſtellungen bereits am erſten Beſtelltage vergriffen. Es wurden nunmehr weitere Mengen vorzüglicher Qualitätskartoffeln angekauft, die Vebhaffeter t˖ hier der azu.50 M. für den Zentner abgegeben werden können. Be⸗ ſteller, denen keine Kartoffeln zum Preiſe von.25 M. mehr zugeſtellt werden können, erhalten ſolche zu.50., en ſie ihre Beſtellung bei der Gaswerksverwaltung nicht und ſoweit überhaupt der Vorrat die Lieferung ermöc ſind nämlich 80, Eiſenbahnwaggons Kartoffeln vom Publikum beim Gaswerk beſtellt worden. Da infolge des E kaufs der übrigen Großſtädte die Nachfrage ſehr ſtark iſt, läßt ſich alſo nicht mit Beſtimmtheit ſagen, ob alle eingelaufenen Be⸗ ſtsllungen befriedigt werden knönen. Weitere Beſtellungen können Richt mehr entgegengenommen werden. Karlsruhe, 9. Okt. Nachdem nun die hieſige Stadt⸗ berwaltung mit dem Kartell der Gewerkſchaften eine Vereinbar⸗ ung wegen gemeinſchaftlichen Bezugs guter Kartoffeln aus Hol⸗ land getroffen hat, beſchloſſen die Händler und Konſumvereine den bisherigen Kartoffelpreis um 1015% zu ermäßigen. Leipzig, 10. Okt. 67 Jahre alt ſtarb hier Kommer⸗ gienrat Viktor Lilienfeld, der Seniorchef der mechaniſchen Weberei Auerhammer im Erzgebirge. *Madrid, 10. Okt. Der bekannte Torreo Machaquito wurde geſtern in der Arena von einem Stier tödlich verletzt. * Merſina, 10. Oktober. Der Buchhalter Oberland der Firma Philipp Holzmann u. Co., der Anfang Oktober wegen Ver⸗ wundung eines türkiſchen Beamten verhaftet wurde, wurde auf Grund energiſcher Vorſtellungen der deutſchen Behörden heute frei⸗ gelaſſen. Schiffahrtsabgaben⸗Kommiſſion. Berlin, 10. Okt. Die Schiffahrts⸗Abgaben⸗Kommiſſion des Reichstag nahm ihre Beratungen wieder auf und begann in derx zweiten Leſung mit dem Artikel 2„Aufbringung und Ver⸗ wendung der Mittel“. Der Miniſter der öffentlichen Arbeiten . Breitenbach leitete die Vorhandlungen mit einem längeren Expoßze über die Stellung der Regierungen zu den bisherigen Aus der den Anträgen aus der erſten Leſung und den zu Artikel 1 in zweiter Leſung geſtellten Anträgen Folge geben. Das Geſetz habe für ſie damit jedes finanzielle Intereſſe verloren und ſei nichts weiter, als ein Verkehrs⸗Melioratior 3. Der Mini⸗ ſter warf einen Blick auf die ungeahnte cklung der Eiſenbahnen baß und be edie Notwendigkeit der Verbeſſerung der etswege. Er die Kommiſſion, die Arbeiten ſo zu beſ n, daß das Geſetz noch in der lau⸗ fenden Seſſion verabſchiedet werden kann. Der Prozeß Metternich. Berlin, 10. Okt. Zu Beginn der heutigen Sitzung des Metternich⸗Prozeſſes ſagte der als Zeuge geladene Unter⸗ ſuchungsrichter aus, eine Anweiſung des Juſtlzminiſters, die Voruntexſuchung zu ſchließen, ſei niemals ergangen. Sodann wurde abermals der Zeuge Pauli vernommen, deſſen Eigenſchaft als Generalmajor der Staatsanwalt bezweifelte. Der gab an, preußiſcher Major a. D. zu ſein. In China und Honduras ſei er General⸗Major geworden. Er beſtritt, Orden gegen Bezahlung vermittelt zu haben. Es beſtehe aber kein Geſetz, welches verbiete, Titel oder Orden aus Freundſchaft zu beſorgen. Im Laufe der Verhandlung warf der Zeuge dem Staatsanwalt Unwahrheit und Lüge vor, weswegen der Staats⸗ anwalt 5 Tage Haft oder 50 Mark Geldſtrafe beantragte. Das Gericht verurteilte den Zeugen zu 24ſtündiger Haft. Metternich wurde zu 48 Stunden bei Waſſer und Brot unter Entziehuns des warmen Eſſens verurteilt, weil er die Unparteilichkeit des Richterſtandes anzweifelte. Stürme. Petersburg, 10. Okt. Im finiſchen Meerbuſen, auf im Ladoga⸗See und auf der Newa hervſcht ſeit geſtern ſtarker turm, der viele Havarien verurſachte. Die Reichstagswahlen 1912. Wiesbaden, 10. Okt.(Priv.⸗Tel) Geſtern fand eine Vorſtandsſitzung der konſervativen Vereinigung für den Regierungsbezirk Wiesbaden ſtatt, in der ein Schreiben des Regierungspräſidenten Dr. von Meiſter zur Verleſung gelangte, in dem derſelbe bittet, die Kandidatur ſeiner Perſon nicht weiter und W̃ 5 Zeuge de S —— Kandidatur in dem von ihm vorausgeſetzten Umfang nicht ge⸗ rechnet werden könne. Es wurde beſchloſſen einer Ver⸗ trauensmännerverſammlung des nationalliberalen Wahlvereins 1914/12 die Entſcheidung über die weiter einzunehmende Hal⸗ 7 tung vorzubehalten. Vie marokkaniſche Frage. m. Köln, 10. Okt.(Pr.⸗T.) Die Köln. Ztg. meldet aus Paris: Ein Mitarbeiter des Echo de Paris hat zu dem Berliner Telegramm der„K..“ über die Slimmung, die in Frankreich gegen die Abtretung am Kongo gemacht wird, von einer der Regierung naheſtehenden Perſönlichkeit eine Mitteilung er⸗ halten, worin geſagt wird, daß das Publikum verſtehen müſſe, daß Deutſchland für Aufhebung ſeines Aufſichtsrechts über Marokko als Mitunterzeichner der Akte von Algecires ent⸗ ſſchädigt werden müſſſe. Die Regierung haße in jüngſter Dis Zeit einflußreiche Perſönlichkeiten über die Marokko⸗Angelegen⸗ heit zur Rede gezogen, unter anderem Ribot, der zugsgeben habe, es ſei jetzt unmöglich, ein Verſprechen nicht zu halten, das im Namen der Regierung der Republik Deutſchland gemacht wor⸗ den ſei. Man müſſe dieſer Macht Gebiete in Kongo abtreten, die man gegen Freigabe desHandels in Marokko aufzugeben beſchloſſen habe. JBerlin, 10. Okt.(Von unſerm Berliner Bureau.) Aus Paris wird gemeldet: Die deutſch⸗franzöſiſchen Ver⸗ handlungen über Marokko hofft man heute endgültig abſchließen zu können, da über den letzten ſtrittigen Punkt des Abkommens in Berlin eine Einigung erzielt worden iſt. Weniger optimiſtiſch iſt man hinſichtlich des zweiten Teiles der Verhand⸗ lungen, die auf Deutſchlands Wunſch mit dem erſten Teil gemeinſam durch ein Dokument abgeſchloſſen wer⸗ den ſollen. Ueber die Form, mit der die Auseinanderſetzung über die Kompenſationen eröffnet werden ſoll, beſitzt man noch keine Anhaltspunkte. Immerhin ſteht feſt, daß der Quai d Orſay gleichfalls von Deutſchland eine Gebietsabtretung zum Ausgleich für die zugeſtandenen eigenen Abtretungen fordern wird. In⸗ zwiſchen hat die öffentliche Stimmungsmache der franzöſiſchen Preſſe der franzöſiſchen Regierung bereits jede Nachgiebigkeit beträchtlich erſchwert, ſodaß ſich für die Verhandlungen erheb⸗ liche Schwierigkeiten vorausſehen laſſen. Die von Caillaux be⸗ fragten ehemaligen Miniſter⸗Präſidenten Ribot, Clemenceau und Briand verhehlten dem Miniſterpräſidenten nicht, daß er nach ihrer Anſicht die Iktion unvorteilhaft eingeleitet habe Heute müſſe die Regierung jedoch, da ſie Deutſchland formell die Zuſage von Gebietsabtretungen zum Tauſch gegen das Kontrollrecht über Marokko gegeben habe, ihr Wort einlöſen, jedoch innerhalb beſtimmter Grenzen. ———— Fang“ oder Mittelmäßiger Fang“, oder„Gar kein Fang“. Die endeven Schiffe können ſich dann nach dieſen Mitteilungen richten. Zwar machte es den Fiſchern zuerſt eine gewiſſe Schwierigkeit, den Apparat vichtig zu gebrauchen und daraus Nutzen zu ziehen, aber die Vorkeile ſind ſo groß, daß es ſich ſchon lohnt, den Leuten Unter⸗ kicht im drahtloſen Telegraphieren zu erteilen. Von großem Werke iſt es auch, wenn die auf Fiſchfang ausgehenden Schiffe mit der Geſellſchaft am Lande in Verbindung bleiben, und ſo wird denn auch auf dieſem Gebiete die drahtloſe Telegraphie immer höhere Bedeutung erlangen. Zur Pflege des Atheismus. Wie der Leipziger Univerſitätsprofeſſor Heinrici in der evan⸗ geliſchen Landesſynode Sachſens mitteilte, verſuchte ein reicher, in Holland lebender deutſcher Moniſt im Anſchluß an eine Uni⸗ verfität oder wiſſenſchaftliche Geſellſchaft eine mit mehreren Mil⸗ Ronen dotierte Stiftung ins Leben zu rufen, die der Pflege des Atheismus dienen ſollte. Die Univerſität Leipzig lehnte das An⸗ erbieten ab. Felix v. Weingartuer als Dichter. Wie die Wiener„Neue Freie Preſſe“ mitteilt, hat ſich Wein⸗ gaptner im letzten Sommer während ſeines Ferienaufenthaltes am Genfer See nicht nur muſikaliſch, ſondern auch dichteriſch betätigt. Er hat nämlich eine zum Teil in gereimten Verſen gehaltene dra⸗ matiſche Dichtung„Abel und Kain“ verfaßt. Dey Dichter Wein⸗ gartner erweitert in ſeinem Werk die bibliſche Fabel, indem er nach Goethes Anweiſung in der„Walpurgisnacht“ Adam zweimal ver⸗ heiratet ſein läßt. Seine erſte Ehefrau, die Muttex Abels und Adas, heißt Lilith, die zweite Gattin, die Mutter Kains, Eva. Durch die Einführung Adas in die Dichtung ergibt ſich ein drama⸗ 8 tiſcher Widerſtreit, da ſowohl Kain als auch Abel in Leidenſchaft zu Ada entbrennen. Abel fällt ſchließlich als ein Opfer der Eifer⸗ ſucht Kains. Hinterlaſſene Operntexte von Sardou. Der Tod hat Victorien Sardou bei der Arbeit an mehreren Operntexte überraſcht, die zum Teil in Bearbeitungen ſeiner eige⸗ nen Werke beſtanden. Ueber das Schickſal dieſer Arbeiten hat der Sohn des Dichters, André Sardou, einem Intervieer intereſſante Mitteilungen gemacht. Ein einziges dieſer Werke iſt bisher voll⸗ endet, nämlich das Buch der„Hexe“, das Camille Erlanger kom⸗ ppniert hat und das in dieſer Saiſon in der Opera Comique ſeine Erſtaufführung erleben wird. Andre Sardou hatte ſchon bei Leb⸗ zeiten des Vaters bei dieſer Schöpfung geholfen und hat ſie nun im Sinne des Verſtorbenen vollendet. Sein Bruder, Jean Sardou, hatte mit dem Vater gemeinſam an einem Textbuch„delcopatra“ gearbeitet; auch dieſes Libretto iſt beendet, und Mascagni zuge⸗ ſtellt, der an ſeiner Vertonung arbeitet! Ein dritter Sohn Sar⸗ dous, Pierre, arbeitet für den Komponiſten Henr! Febrier an einem Textbuch nach Sardous„Gismonda“. Die Oper„Danie“, die Jean Neuguss komponieren wollte, ſollte als textliche Unter⸗ lage ein Drama erhalten, an dem er zuſammen mit Emile Moreau arbeitete. Dieſer hat den Text beendet und arbeitet nun an der definitiven Fertigſtellung eines Stückes„Madame Tallien“, an dem er noch mit Sardou zuſammen gearbeitet hatte. Die Famflie Sar⸗ dous wird auch eine ganze Reihe bisher unveröffentlichter Werke des Dichters herausgeben, darunter den„Dante“, den er für A⸗ bing ſchrieb,„Robespierre“, die„Mervyeilleuſen“, das Krokodil“, „Marquiſc“, mela“ u. a. m. 8 in Betracht ziehen zu wollen, weil mit einer Unterſtützung dieſer „Gismonda“,„Kleopatra“,„Spiritismus“, 7 7 Der bayeriſche Miniſterpräſident und Miniſter der Auswärtigen Angelegenheiten b. Podewils iſt als Vorſitzender des Bundes⸗ ratsausſchuſſes rHauswärtige Angelegenheiten, der zu einer ing nach Berlin einberufen wurde, heute von München nach in abgereiſt. Dem Ar 5 wird dabei auch das deutſch⸗ franzöſiſche Abkommen vorge werden. Der Miniſterpräſident wird mit dem Reichskanzler über eine im bayeriſchen Abgeordue tenhauſe bevorſtehende Marokko⸗Interpellation konferieren. Paris, 10. Okt. Das Echo de Paris meldet aus Brüſſel, man ſage in Brüſſel, Deutſchland habe ungefähr am 15. Auguſt zerhandlungen Frankreich geraten, von der belgiſchen Regierung die Pachtung des weſtlichen Streifens im Norden vom belgiſchen Kongo zu verlangen. Frankreich hätte in der Folge dieſen Teil an Deutſchland abtreten ſollen, damit im Laufe der Marokko⸗ Deutſchlands Beſitzen am Aequator von Oſten nach Weſten eine Verbindung erhalten hätten. Die franzöſiſche Regierung ſoll Aber den Vorſchlägen des Herrn von Kiderlen⸗Wächter einen ſolchen Empfang bereitet haben, daß Deutſchland nicht darauf beſtand.— Dieſe Nachricht des Echo de Paris iſt gänzlich er⸗ funden. Deutſchland gab Frankreich niemals Anregungen in dem oben angedeuteten Sinne. *Paris, 10. Okt. Der„Petit Pariſien“ ſchreibt: Der auf Marokko bezügliche Teil des Abkommens zwiſchen Frankreich und Deutſchland wird nicht mit der Unterſchrift der Verhandeln⸗ den, ſondern bloß mit ihren Anfangsbuchſtaben gezeichnet. Beide Teile der Verhandlungen über Marokko und das Kongo⸗ gebiet ſollen nach dem Wunſch Deutſchlands erſt in ein und derſelben Urkunde unterſchrieben werden. Ziemlich engherzig! Oktober. Der Kriggsminiſter hielt in eine Rede, in welcher er ausführte: Wir machen eine Kriſe durch, die ohnegleichen in den auswärtigen Angelegenheiten daſteht. Möchten wir doch nicht andere Nationen kritiſieren, ſon⸗ dern lieber ihr Vorgehen mit Teilnahme verfolgen. Wir waren zuerſt auf dem Plan und eroberten große Teile des bewohnbaren Erdteils. Da Deutſchland und Italien um hundert Jahre zu ſpät entſtanden, hatten ſie nicht die gleichen Vorteile wie wir. Wenn ſi den Wunſch gehabt haben, ſich auszubreiten, ſo war das ihre Sache, darüber zu urteilen. Wir waren geneigt, in unſerem Urteil über die Schwierigkeiten anderer Nationen ziemlich engherzig zu ſein, doch bleibt die Tatſache beſtehen, daß wir auf unſere eigene Siche⸗ rung bedacht ſein müſſen und daß wir berechtigt ſind, an unſere eigenen Intereſſen zu denken. Grey erhielt den Frieden faſt ſechs Jahre. Wir ſind beſtrebt, dieſen Rekord zu bewahren. DJondon 10. Aberden Der Krieg zwiſchen Italien und der Türkei. Dir Situation auf dem Balkan. m. Köhn, 10. Okt.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Cetinje: Aus Skutari laufen Meldungen ein, die von einer angeblich wachſenden Bewegung unter den Miriditen ſprechen. Sie hätten beſchloſſen, von der Pforte die ſofortige Einräumung aller in dieſem Sommer aufgeſtellten Forderungen zu verlangen, bez. des Waffentragens, der Selbſtberwaltung, der Befreiung von Steuern ete. Die türkiſchen Behörden in Skutari ſollen deswegen beunruhigt ſein, umſomehr, da jetzt nur noch wenige Truppen in der Probinz anweſend ünd die Verſtärkungen bloß noch über Land und kaum rechtzeitig ein⸗ treffen können. m. Konſtantinopel, 10. Okt(Priv. Tel) Mehrere jungtürkiſche Führer erklärten einem Journaliſten, daß ein Balkankrieg ihnen gleichgiltig ſei, weif alsdann die Groß⸗ mächte untereinander ſich befehden und die Feindſeligkeiten zwiſchen Italien und der Türkei abgeſchwächt würden. Diplo⸗ matiſche Kreiſe befürchten angeſichts einer langen Dauer des Krieges Verwicklungen. Die Haltung Bulgariens, wriechen⸗ lands und Montenegros flößt Mißtrauen ein, umſomehr, als römiſchen Depeſchen zufolge die Italiener mit einem Bombardement der europäiſchen Häfen drohen, falls die Maſſen⸗ ausweiſungen fortdauern. Trotz miniſterieller Verfügung dauern die ſchärfſten Repreſſalien an. Aus Rom weiteres keine Tele⸗ Die Abſicht des Berlin, 10. Okt.(Von unſ. Berl, Korreſp.) wird gemeldet: Die Regierung läßt bis auf gramme über die Kriegsoperationen mehr zu., Beſchluſſes iſt wahrſcheinlich die über den Verlauf der Einſchiffung und Abfahrt des Expeditionskorps nehmen ſollte, keine Mitteilungen langen zu laſſen. Berlin, 10. Okt.(Von unſerem Berliner Bureau.) Aus Konſtantinopel wird gemeldet: Die Ernennung des radi⸗ kalen Komiteemitgliedes Muſtaha Aſſun Bei, des bisherigen Ge⸗ ſandten in Sofia zum Miniſter des Aeußern bedeutet eine Zu⸗ nahme der Macht der Kriegspartei. Aſſun Bei ſoll aufs beſtimmteſte erklärt haben, die türkiſche Regierung werde den Italienern nicht die geringſten Zugeſtändniſſe machen. In mehreren Moſcheen predigen Hodſchahs den Heiligen Krieg. Der Groß⸗Weſir wird der Strömung nachgeben müſſen oder ſtürzen. Auch gegen den Kriegsminiſter Mahmud Schefket Paſcha wird in Komiteekreiſen immer heftiger agitiert. Die türkiſche Regierung hat angeordnet, daß die chriſtlichen Reſerpiſten nicht einberufen werden, ſondern nur die mohammedaniſchen. Dies dürfte mit Rückſicht auf die Stimmung in Mazedonien geſchehen ſein. 83 8 75* 2 Wer leicht zu Erkältungen neigt, tut gut, vor Eintritt der rauheren Jahreszeit durc) den Gebrauch eines Kräftigungsmittels ſeine Widerſtandsfähigkeit zu erhöhen. Als zu⸗ verläſſiges Kräftigungs⸗ und Vorbeugungsmittel gegen Erköltungen iſt Seolts Emulsion ſeit Jahrzehnten bewährt. Verſuchen Sie daher nicht lange andere Präparate, ſondern greifen Sie zu der echten Scotts Emulſion, deren Er⸗ folge unbeſtritten ſind. nte 990 Gad ich oder geh meee de Karton mit unſerer e(Fiſcher mit dem Dorſch). Scott e„ Bosone G. m. b.., Frankfurt a. N 5 Beſtandteile; Feinſter Medizinal⸗Lebertran 150,0, prima Glyzerin 50,%, unter e Kalk 4,3, 9aſſer 120 0 8f Natron 20. Fulv Tragant 30 die geſtern ihren Anfang in die auswärtige Preſſe ge⸗ kinſter arab. Sunemi pulb..0, Waſſer 125,0, Alkohot 110. Hierzu aromatiſch⸗ zmulſton mü Fimd⸗ Wandel⸗ und Gonlthertabl je 2 Trox eu. 11363 e Gegenſtand des de iſt der Betrieb, und Verkauf von Magneſit⸗Bergwerken. 45 ſonſt ungemein lebhafte Export nach der Mannheim, 10. Oktober. Woneral⸗Anzeiger. Abendblatt. 5. Seite. Diolkswirtschaft. Süddeutſche Magneſitwerke, G. m. b.., Mannheim⸗Waldhof. Unter dieſer Firma wurde, anſcheinend von Schweizer In⸗ tereſſenten, obige G. m. b. H. e e Geſchäftsführer iſt Generaldirektor Adolf Manzer in Olten, Aargau(Schweiz). ſowie der An⸗ Zweifelhafte Firmen im Auslande. Firma Frangois Pöriſch in Nin e Jeanne d Arc 214. Inhaber Franz Albert Erhard Pöbriſch. Geſchäftszweig: Vertrieb eines mit„Permanit“ begeihneern Prä⸗ paxats, das die Eigenſchaft beſitzen ſoll, Fahrrad⸗ und Kraft⸗ wagen⸗Gummiſchläuche gegen Be ſchädigung durch N zägel, Scher⸗ ben und dergleichen unempfindlich zu machen. Er fordert durch Anzeigen in deutſchen Zeitungen Leute,„die ſich mühelos einen großen Nebenberdienſt verſchaff fen wollen, ſich an ihn zu wenden. Denen, die ſich melden, ſendet er eine Arzahl d Druckſachen(markt⸗ ſchreieriſch abgefaßte Proſpekte, gedruckte Gutachten über die Eigenſchaft des Präparats, Lieferungsbedingungen uſw.]), um ſie zu veranlaſſen, ſich durch Abnahme einer Probeſendung von 50 Kartons„Permanit“ zum Preiſe von 18 M.(Preis des Kartons bei Einzel berkauf 1 M. das Recht des„Alleinverkaufs“ für einen gewiſſen Bezirk zu erwerben. Bedingungen: Vorzus⸗ bezahlung bei freier Verſendung oder Anzahlung von 3 M. bei Verſendung gegen unfrankierte Nachnahme. Dem Firmeninhaber iſt es nur um die Erlangung von Vorausbezahlungen bezw. An⸗ zahlungen zu tun. Deutſche Losgeſellſchaft in Amſterdam, ſtel 20TEI. Inhaber K. F. S. Weber und A. C. L. Köſter, Handel in Prämienloſen. Die Polizeibehörde warnt vor Anknüpfung von Geſchäftsverbindungen. A. C. L. KöſterK. F. S. geſellſchaft(vorſtehend). Hollando⸗Belgica in Haarlem, vergl. H. A m⸗ Weber vergl. Deulſche Los⸗ Wynman(nachſtehend!. H. S. P. W. Wynman in ſtraat 11. Juhaber H. S. P. W. Wynman. Geſchäftszweig: Verſicherung. Wynman betrieb bis Mitte Mai 1911 in Bloemen⸗ daal bei Haarlem(nach anderer, Angabe in Overeen) unter der Firma Maatſchapp„Avicultura“ ein Verſicherungsgeſchäft, vor dem der Bürgermeiſter von Bloemendaal öffentlich gewarnt hatte. Wynman hat nunmehr in Haarlem eine Verſicherungsgeſellſchaft „Holland⸗Belgien“ gegründet, von der Verſicherungen unter Ver⸗ wendung von Rabattmarken abgeſchloſſen werden. Für den Verkauf der Marken an Ladeninhaber werden von ihm Vertreter im Ausland geſucht, die einen Geldbetrag als Bürgſchatf hinter⸗ legen müſſen. Die Bürgſchaft kann erft nach 10—12 Jahren zu⸗ rückverlangt wekden. Bei früherer Rückſendung werden große Abzüge gemacht. Für Belgien iſt als Hauptagent der Geſellſchaft W. P. van der Heyden in Brüſſel. Ehauſſee Boendaal tätig. W. C. A. H. Lamberty in Valkenburg(Provinz Limburg), vergl. Velodurin Export(nachſtehend.) Velodurin Export in Valkenburg(Provinz Limburg). Zweiggeſchäft der Firma„Velodutin Export Tegelen, Ernſt Lamberty u. Co. in Tegelen. Dieſe Firma ſteht in Verbindung mit der Chemiſchen Induſtrie Salverda in Maaſtricht. Geſchäftszweig; Vertrieb des Artikels„Svealin“ zur Erhöhung der Leuchtkraft des Petroleums ſowie eines Gummi⸗ klebemittels„Volutin“. Die Firma preiſt im Ausland und namentlich in Deutſchland ihre Artikel gegen vorherige Einſen⸗ dung von 22 M. zum Ankauf an. Der Betrieb des Unternehmens beſchränkt ſich lediglich auf die Verſendung und den Empfang von Briefen. W. P. van der Heyden Ehauſſee S. P. W. Wymann in Haar⸗ vergl. die Haarlem Bloemhof⸗ Boendael, vergl. die Firma F. lem. Jacob Brauer in Bialyſtok, 5 Co.(nachſtehend). Ch. S. u. M. Kanel in Bialyſtok Jahlungsptiungen, Leib Roſenthal in Bialyſtok. Die Firma, die ſchon mehrmals die Zahlungen eingeſtellt hat, kommt ihren Zahlungs⸗ verbindlichkeiten nicht nach. M. Schönbaum u. Co. in Bialyſtok, Inhaber M. Schönbaum und Jacob Brauer. Geſchäftszweig: Inkaſſobureau. Läßt ſich von ausländiſchen Kunden Vorſchüſſe geben, liefert aber die einkaſſierten Gelder nicht ab. Firma M. entzieht ſich ihren Dillinger Hüttenwerke. In den Auſfſichtsrat dieſes großen Panzer⸗ plattenwerkes, das ſtark unter Stumm ſchem Einfluß ſteht, wurde Exzellenz Graf Sigismund v. Berckheim als ſtellvertretendes, deſſen Verwandter Graf Eugene von Waldner von Freundſtein als wirkliches Mitglied gewähtl. Papferfabrik Möckmühl. In den Aufſichtsrat wurde an Stelle des verſtorbenen Heilbronner Papierinduſtriellen Rich. Schaeuffelen der Frankfurter Clemens Harlacher, Gründer und Haupt⸗ aktionär der hieſigen Eſtol⸗Artiengeſellſchaft, gewählt. Emaillier- und Stanzwerke vormals Gebrüder Ullrich, Maikammer(Rheinpfalz). Die Generalversammlung genehmigte die Anträge der Verwaltung, insbesondere die Verteilung von 6 Prozent(Wie i..) Dividende, erteilte Entlastung und wählte die seitherigen Mitglieder des Aufsichtsrates wieder. Wirkungen des Krieges auf die deutſche Induſtrie. Aus Eſſen wird gemeldet: Der italieniſch⸗türkiſche Krieg ſchädigt bereits empfindlich die bergiſche Kleineiſeninduſtrie. Der Levante ſtockt. Umfang⸗ reiche Warenſendungen ſind in den Hauptplätzen, namentlich in Iſerlohn und Solingen, aufgeſtapelt. Viele Betriebe haben er⸗ Febliche Einſchr Ann baen men. ** Lelesrarfffch Handelsberichte. * Hamburg, 10. Maſchinenfabrik ſchlägt Prozent(5 Proz.) vor. 5 1910—11 eine Dividende An der Dividende nehmen die 1 M ill. Mark junger Aktien, um die 1910 das Aktienkapital von 3 auf 4 Mill. M. erhöht wurde, mit einem Achtel teil.— Die preiſe ſind um.30 M. erhöht worden. Weſtfäliſche Stahlwerke Bochum. *Frankfurt a.., 10. Okt. Aus Bochum wird der „Frkf. Atg. unterm 10. ds. geſchrieben In der heutigen General⸗ verſammlung der Geſellſchaft waren 16 Aktionäre mit 2 5050 000 M. (bon insgeſomt 1252 Mill. M. Altienkapital] bertreten. Die Ta⸗ wei dem Turnus nach aus⸗ den wiedergewählt, während neh gt. ee für Mais behauptet. Die Reiherſtieg⸗Schiffswerft und bon 4 Eichbaum⸗Brauer⸗ 120.—— [Elefor. R J Br. Gan ſer, Freibg. 101. Mannh. Aktienbr. Frankfurter r Bit, 0 ſchaft, Frankfurt a. M. Im Geſchäftsjahre 1910/11 waren nach dem Bericht Ren 1 8 Verkäufe nicht während ſich an Miete ein kleiner Mehreingang erreichen ließ, nachdem inzwiſchen eine weitere der im Beſitz der Geſellſchaft befindlichen Villen bezogen worden iſt. Eine Dividende gelangt ſomit lt.„Frkf. Ztg.“ wieder nicht zur Ausſchüttung. Vom Kaliſyndikat. *Berlin, 10. Okt. In den Vorſtand der Kaliwerke Salz⸗ detfurth.⸗G. tritt„Frel⸗ Ztg.“ Bergaſſeſſor Mehl, bisher bel der Gewerkſchaft Roßleben, anſtelle des Bergrats Gröbler. Nürnberger Gußſtahlkugelfabrik A. G. * Nürnberg, 10. Okt. Die Nürnberger Gußſtahlkugel⸗ fabrik.⸗G. in Liqu. in Nürnberg ſchließt mit M. 1 233 000 Mk. Gewinn ab, wodurch ſich die Unterbilanz um M. 449 125 M. ver⸗ mindert. Die bisherigen Rückzahlungen betragen 33 Proben Die Liquidatoren hoffen im nächſten J zu beendigen, weil dann Kündigungen der Reſtguthaben zuläſſig ſind. Geländeerwerb des Eiſenwerkes Nürnberg. türnberg, 10. Okt. Das Eiſenwerk Nürnberg vorm. Tafel.⸗G. erwarb lt.„Frkf. Zig.“ ein größeres Grundſtück bei Stockheim an der Bahnſtrecke nach Berlin, behufs Verlegung eines Teils des Betriebs, ſpäterer Vergrößerung der Kleineiſen⸗ zeug⸗ und Schraubenfabrik. Neueſte Dividenden⸗Ausſchüttungen. Zürich, 10. Okt. Die Maſchinenfabrik Oerlikond er⸗ zielte für 1910/11 einen Reingewinn von Fr. 322719(377 227 Franken). Die Dividende beträgt lt. Frkf. wiederum 4 Prozent. ** Börſen⸗Gerichte. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt a.., 10. Okt. Fondsbörſe. Die Börſe er⸗ öffnete heute in ſeſter Haltung. Von Montanwerten waren Phönix Bergbau und Bochumer gefragt, Deutſch⸗Luxemburger und Laura⸗ hütte höher bezahlt. Bankaktien lagen ruhig, doch zeigten die Kurſe teilweiſe Bef ſtigung. Kreditaktien ſowie die übrigen von abhängigen Werte hatten eine gut behauptete Tendenz aufzuweiſen. Von heimiſchen Aktien wurden Diskonto⸗Kommandit und Deutſche Bank lebhaft gehandelt. Am Markte der Trausportwerte machte ſich Nachfrage für Lombarden bemerkbar; Schantungbahn und Orientbahn waren behauptet, Baltimore⸗Ohio ruhig. Schiffahrtsaktien hielten ſich bei mäßigen Umſätzen auf dem deſtetgen Niveau. Für Elek⸗ trizitätsaktien herſchte Kaufluſt. Ediſon und Schuckert wurden lebhaft gehandelt. Aluminium gewannen im Kurſe 6 Prozent. Der Kaſſa⸗ induſtriemarkt war ſeſt, das Geſchäft jedoch gering. Von heimiſchen Werten Scheideanſtalt und Holzverkohlungs⸗Induſtrie höher. Hei⸗ miſche Anleihe zeigten behauptete Haltung. Von fremden Renten waren Portugieſen und Merikaner feſter, Balkanwerte wenig ver⸗ ändert. Türkenloſe waren behauptet. Die Börſe ſchloß bei feſter Tendenz. Es notierten: Kreditaktien 20078, Diskonto⸗Kommandit 185, Dresdner Bank 155½, Staatsbahn 15654 Lombarden 21, Bal⸗ timore and Ohio 97 Phönix Bergbau 248 Prozent. Bezugsxecht auf Vereinigte Uhrenfabriken von Gebrüder Junghans und Thomas Haller in Schramberg 5,75 ½ bez. Geld. 5 * Berlin, 10. Okt. Fondsbörſe. Die beruhigende Auffaſſung hinſichtlich der politiſchen Verhältniſſe im Verein mit den beſſeren Berichten vom Eiſenmarkt ließen an der heutigen, Börſe eine recht ſeſte Stimmung aufkommen, wozu auch der gute Abſchluß der Ber⸗ liner Elektrizitätswerke' beitrug. Am meiſten profitierten hiervon naturgemäß Elektrizitätswerte, von denen Ediſon zirka 2 und Sie⸗ mens u. Halske 1½ Prozent gewannen. Für Ediſon erwartet man von der heutigen Aufſichtsratsſitzung günſtige Erklärungen. Die Beſſerung der übrigen Elektrowerte hielt ſich unter 1 Prozent. Auf dem Montanmarkte waren beſonders Laurahütte begehrt, die ihren Kurs um 1½% Prozent erhöhten. Aber auch Hohenlohe, Oberſchleſiſche Eiſeninduſtrie, Deutſch⸗Luxemburger und Phönix Berghau erfreuten ſich lebhafter Kaufluſt bei anziehenden Kurſen; beſonders letzt⸗ genannte Papiere ſtanden ſpäterhin an der Spitze der Bewegung. Auf dem Bahnenmarkt mußten ſich Warſchau⸗Wiener, nach der bei Schluß der geſtrigen Abendbörſe zutage getretenen Erholung wieder einen Rückgang von 1 Prozent gefallen laſſen. Dagegen konnten Kanada ihren Kurs um ſteigern im Hinblick auf die beſſeren New⸗ horker Notierungen. Ebenſo zeigte ſich für Lombarden, im Auſchluß an Wien gute Kaufluſt. Auf dem Baukenmarkte war das Geſchäft wieder recht ruhig auf leicht erhöhtem Kursniveau. Etwas regere Nachfrage zeigte ſich für ruſſiſche Bankenwerte. Von Fouds notierten dreiprozentige Neichsanleihe% Prozent höher, während Türkenloſe , verloren, Die feſte,Stimmung hielt auch in der zweiten Börſen⸗ ſtunde an, zumal man auf einen günſtigen Axtikel des Figaro, hin⸗ ſichtlich der Kompenſation in der Marokkofrage, eine baldige Er⸗ ledigung der Angelegenheit erhofft. Tägliches Geld 3 bis 2½ Proz. In der dritten Börſenſtunde ſchwächte ſich die Allgemeintendenz etwas ab, da der ſtarke Rückgang der Otavianteile, die während des Börſen⸗ verlaufs 3% infolge der umfangreichen Hamburger Abgaben ver⸗ loren, verſtimmte. Petersburger Internationale Handelsbank ſetzten jedoch ihre Steigerung fort. Induſtriewerte des Kaſſamarktes be⸗ n feſte Haltung. Berklin, 0 Okt. Produktenbörſe. Anregungen fehlten, die. 925 Markt nach irgend einer Richtung beeinfluſſen können, ſo nahm die Produktenbörſe einen ſehr trägen Verlauf. In Weizen kamen einige Abſchlüſſe zu den geſtrigen Preiſen; zuſtande. Roggen war bis Abgang des Brichts ohne Geſchäft; Hafer blieb gut behauptet. Rüböl etwas feſter. Welter: ſchön. Felegraphiſche Mannheimer Effektenbörſe. 10“ Oktober.(Offizieller Bexricht.) Aktien. Brief Gel⸗ —.— 131.—][Mannh. Lagerhaus —.— 105.75 Frankona, Rück⸗ und —.— 195.50] Mitverſ. vorm. Bad. —.— 138.—] Rück⸗ u. Mitveri. . 198.25 Fr. Transp.⸗Unfall u. — 119.25 Glas-Bers.⸗Geſ. Südd. Disc.⸗Gef.—.— 116.75 127 Aſſecur 3 en: ontinental. Verſich. 790.— 780.— ani 71 Mannh Verſicherung 855.— 845.— Hel ilbr. Straßenbal⸗ n Oberrh. Verſich. Geſ. Khem. Induftrie. Wuürtt. Transp.⸗ erſ. 650.—. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—— 500.— JuduſtrieeeG6 Chem. Fab. Goldenbg. 22 AN... Seillinduſirie—.— 124.— Verkin chem. Fabriken 346.— 34.— Dingler'ſche Miſchfbr. Brief Geld 97.— 97.— Wanken. Badiſche Bant Pfälz. Bank Pfälz Hyp.⸗Bauk Rhein. Creditbank Rhein, Hyp.⸗Banl Südd. Bant Verein D. Oelfabriken 169.——.— Emafllw. Maitkam ner Weſt..⸗W. Stamm—— 197.50 „ BVorzug— 104.— H. Fuchs WIſ. Holhg. Brauereien, JHüttenb. Spinnerei Bad. Brauerei 78 0 7 15 5 en 257.— üdd. Kabelw. Frkf. ee Maſchinenbau Rihl, Wornts— Nähmfbr Hitdu Neu———. Foſth.Gell, u. Papierf. 200.— Fleinlein Heidelderg—.— 210.— Konh. Cel.(neue 5 Fomba. Meſſerſchmit——— Maunh. Gum u. Asb. 15 dwigsh. Aktienh... Maſchinenf. Badenjia 5 —.— 142.— Oberth. Elektrizitdk!—— 300. Brauerei Sinner 218.— fälz Müblenwerke— Br. Schrödl, Heidlbg. 185——.— Pf.Nähm..Fahrradfl.—.— 189— Schwartz, Spehe—.— 125.— Portl.⸗Zement Holbg...462.— „S. Weltz Speyer.50—.Ng. Schucker⸗Geſ.—.— 144.50 „ 3. Storch., Speyet 70.——.—. Schlinck u. Eie—.— 249.— Br. Werger, Worms 80.——.— Südd. Draht⸗Induſt⸗ f. Preßh.⸗u. Spritſb.—.— 168.— VBerem freib. Ziege w. 100.—5 Frausport„ 5 Ettlinge! Spinnerei —.— 121.25 ———— — 3u erzielen, Roggen per 1 Hafer — 140. Obligationen. Pfandbriefe. 3% Rh. Hyp.⸗Bk. unk. 1902 98.70 hz 3½%„„„ verſchied. 89.70 bz 375„„Kommunal 90.30bz Städte⸗einlehen. 75 Freiburg i. B. 91.— 8% Heidelberg v. J. 1903 92.50 B 4 Karlstuhe v. 0 1907 101.—64 3 Karlsruhe v. J. 18968—.— 3½ Lahr v. J. 1902 91.60 G 488 Ludwigshafen 102.— 5 v. 1906 100.40 B 99.— b: Mannh. Oblig. 1808 100. G 1907 100.— G 1906 100.—.G 1 1 1898 91.25 B 35 ½ Pirmaſens ünk. 450 Wiesloch v. J. 1905 Induſtrie⸗Obligation. 4% Akt.⸗Geſ. für Seilindu⸗ ſtrie rück. 4% Bad. 2 Fo 35 1895 91.50 8 10 1905—.— 103 50 G 1901 100.25 G 3 1885 92.— 604½ 1888 91.75.. 7„ 1904 90.60 6ʃ½% 1905 90.— B 91.50 G4 Serie B % Hedd 40 Herrenmühle Genz ſchleppſchiffahrt %½ Mannh. Geſellſchaft werke, Karlsruhe 4% Pfälz. Cbamotte givland G. Speyer u. Seetra nspor: Die Börſe war auch heute wieder ziemlich feſt. Fabriken 344 G. 346., Frankona 1200., Cont. Verſ.⸗Akt. 845 G. 855., und Zuckerfabrik Waghäuſel 1904 G. Amſterdamer Vörſe. Amſierdam, 10. Ok ober 6 10. Rüböl loko Nov.⸗Dez, Mai Rüböl Tend.; feſt. Kaffee cuhig. 49— 49— Vetter: eee, Produkt abö (Telegramm.)(Proeuf e efe Berlin, 10. Oktbr. (Schlußt urſe.) f Leinöl loko Nov. Nov.⸗Dez Jan.⸗April Le'nöl Tend.: trage. Schön. Preiſe in Mart pro 100 uf frei Berlin netto Kaſſe. 9 10 per Okt. 202 23 Del. 207.75 208.50 Mai 215.25 215.25 180. 50 180. 50 186.— 186.25 193.25 193 25 Welzen * per Oki. Dez. 184— 183.75 Ma 188.75 189 5 MNafs ver Seyl. Rübö Spiritus 70ei loco Weizenmehl Roggenmehl Lagerhaus⸗ 4% Oberrh. Elet trizitäts⸗ H. Schlink u. Cie. Speyerer Brauhaus 4½ Bad. Anil. u. Sodafor. 102. 80 G 4% Bad. Anil. u. Sodafbr. 100.75 bz 4 Br. Kleinlein Heidelbg. 99.—G 5 Bürg. Brauhaus, Bonn 103.— 5 ernh. Kupferw. 102.— 99.— „ Koſth. Cell. u. Paprfbr. 101.—G 5 Mannheimer Dampf⸗ 99.— 99.50 B —— und Tonwerl,.⸗G. Eiſenbg. 102.—8 Pfälz. Müblenwerke 100.50 G S huckert⸗Obligal. 101.— 8 kuiſſ..⸗G. Zell kofffb. 5 aldhof bei Pernau in 99.256 10150 99.— Speyerer Ztegelwerte 895— Südd. Drahtinduſtrie 100.— ½ Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 4½%½ Zellſtoffabrik Waldhof 103.— 513.U5 Zellſt. Wald 1908 101.90 B Berein chem. Pfälz. Preßhefen⸗ und Spritfabrit 168 G. Verſ.⸗Aktien 780 G. 790., Mannheimer Portland⸗Zementwerke Heidelberg 162 rfe. 5 Budapeſter Produntenbürſe Budapeſt, 10. Oktbr. 9. pe: 50 Ke 1217 1228 10 28 10 75 Weizen zer Okt. 5 Apri Roggen del Olt. „ April Hafer ver Okt. „ April Mais per Mai — ** Kohl raßs Wetter: Getreide markl. Schön. ee Börſe. Zivervesl t 0. Okzober⸗ Weizen per Dez. „ März Mafs ber Ok.. per Jan. (Anfangskurſe.) „ ſtetig Berlin, 10 Oktbr.(Anſangs⸗Kurſe.) 200./ũe201.— 188 20.5% 21.— 224.55 225% Kredſtaktien Dise.⸗Kommondi Stacgtsbahn Lombarden Bochu ner Berlin 10 Oktbr Woechſel London 20.51 20.5 Paris 81.45 81.47 9 Reichsanl. 101.75 10180 1700 Neich anl. 92.— 92.10 30% Neichsauleihe 82.25 82.30 4% Gonſols 102 10 102.10 8%%0 92.— 62.10 185 82.25 82.85 9% Bad. v. 1901 100.19—.— 425„1508/9 101. 100.0 canv. 275 190%9— 90.80 3½% Bayern 90.20 90.2 14.5 Heſſen 9010 90 20 Heſſen 79.40 79.59 325 Sachſen 82.70 32.60 3% Japaner 1905 96.7 96 50 30% Italiener—— 4% Ruff. Anl. 1902 89.90 89 90 82 9 Bagdadpagn 84.25 84.25 Oetter. Kreditaktien 200.50 201— Berl. Handels⸗Gel. 1637 164. Varmftädte! Ban 12350 125.50 Dautſch⸗Aſtat. Bau 14 20 140,20 Dautſche Ban! 258.7½ 258.%, Disc.⸗Rommandd 184. 1852 Lesbner Bank 155.—151 25 Eſſeuer Eredllun—— 165 70 Reichsdan 141.30 140 70 Nhein. Krebltban⸗ * 138.— 188.— Wurahütte Phönix Harpener Tend.: feſl. Schlußkfurſe.) Nuſſendank Schaaffb. Banky Sſtdd. Disc.⸗G.⸗ taalsbahn Lombarden Baltimore u. Ohio Tanada Naeifte Hambur! Packet Nordd. Ltoye Aranbg. Berzwesg: Zo humer Dentſ b⸗Cuxembg. Dort nnnder Gelſenkirchnet Harpener Laurabütt Phönkx Weſterezeln Allg. Elektr.⸗Geſ. Anilin Anilin Treptow Brown Boveri Chem. Albert 7 Daimler D. Steiuzeugwerte Elberf. Farben Lelluloſe Ro theim Lüttgerswerten Tonwaren Wies Parkaft. Jwelbrücken 91 30 91.50 Weltzz. Sonne, Speyer 83.500 83.50 Cementwerk Heidelbg. 162 20862 20 Camentfabr. Karlſtabt 129.— 129,— Badiſche Tntlinfabri!505— 503 Ch. Fabrik Grieshetm 354 25255.— Farbwerke Höchft 535.—537 75 Ber, chem. Fabrit Mh. 345.315.— olzverkohlung 274. 277.— hem. Werke Albert 485— 187.50 Sldd. Draßbtind. Peh. 140.—140. Akkumul.⸗Fab. Hagen 285.30 235.50 Aec. Böſe, in Glektr.⸗Geſ. Allgem. 264.75 267 /½ Vahmeyer 120 50 121. Elektr.⸗Geſ. Schuckert 154.50 15.% Mheiniſche 14675145.— Siemens& Halste 285.—236.50 Gumi beter 150.—148.75 Hebd. Ku. u. züdd. Kb. 118.50119 50 Kunſtſetdenfabr. Frkf. 111.—07. Maſchinen. Gritzue! 274.507/5— Maſch.„Armatf. Klein 149.50 149 90 Bf. Nähm. u. Fahrradf Gebr. Nayſer 189.—187.10 Nöhrenkf. v. Dürr& co—— Schnellpreſſenf. Frkty. 254.40 254.40 Ver.deutſcher Oelfabr. 167.80 67.50 Schlinck u. Co. 248.248— Schulabr. Herz, Frkf. 119.20119 30 Seilinduſtrie Wolff 124 124 'wollſp. Lampertsu 390.— 30— Kammgarn Katſersl. 185.— 185.— Zellſtoffabr. Weldhor 251— 251.— Aſchbg. Buntpapfbr. 188.— 188.— „ Maſchonofbr. 133.—138.20 Frankent), Zuckerfor. 377.—377.— Bf. Pulverfb. St. J99 189.50 181.50 Schraubſpofor. Kra. 168.20 168.20 Ver. Fränk. Schuhfbe.—.——— Gold u. Silber Sh.⸗A. 781.70787.— Vederwerk. St. Jugbert 60.— 60.—[Daimler 220. 921.50 Berawerksaktten. Bochumer Bergbau 224— 225.—Harpener Zergbau 174½% 174½ Buderns 110,— 110 50ffaltw. Weſterregeln 196. 196.50 Contordia Bergb.⸗H.—— Peutſch. Luxemburg 86.50 186.87 167.— 166.50 Eſchweiler Bergw. Friedrichs zütte Ber 135. 136.— — Oberſchl. Eiſaninduftr. 80— 81 10 Zhönix 247.% 248.½ Br. Königs⸗u. Laurch. 157.— 158.50 Bewerkſch. Roßleben —— Gelſenkir hner 185.186.— Aktien deutſcher unb ansländiſcher Trousportauſtalten. 121.70 121.6 Südd. Giſenb.G. 132.% 182.7 Hamburger Packei Norodeutſcher Lloys Deſt.Ung. Staatsb. 156.— 156.2 Ooeſt. Südbahn Lomb. 2075 21 95— 95 ˙ 0 (Gotthardbahn 8 Ital. Mittelmeerbahn——— 1* Baltimors und Ohio 97.½ 97.12 do. Meridionalbahn 11625117.— Handel mit Großvieh und Kälber mittelmäßig, mit Schweine langſam. Aberſeeiſche Schiffahrts⸗Celegramme. New⸗Hork, J. Okibr.(Drahtbericht der White Star Line Sout⸗ hamplon.) Der Schnelldampfer„Majeſtic“ am 27. Sept. von Sout⸗ hampton ab, iſt eute vormittag hier angekommen. Motterdam, 6. Okibhr. Drahtbericht der Holland⸗Amerika⸗Linte Rotterdam) Der Dampfer„Potsdam“ am 26. Sepf. von New⸗Pork ab, it heute nachmitſag hien angekommen. Mitgeteilt durch die Generalagentur Gundlach u. Bären⸗ klau Nachfolger, Mannheim, Bahnhofplatz 7, Tel. 7215. Direkt am Hauptbahnhof. Oktbr.(Drabtbericht der Hamburg⸗Aimertla-Linie) Oktbr., morgens 10 Uhr in Wallder Neiw⸗Hork, 7. Der Poſtdampfer„Amerika“ iſt am 7. New⸗Pork angekommen. Mitgeteilt von der Generalagentur Reckow, Mannheim, L 14, 19. u. von Schiffstelegramme des Nordd. Lloyd, Bremen Dampfer„George Waſhington“ am 9. in Newyork angekom⸗ men; D.„Prinzregent Luitpold“ am 9. in Alexanbrien angekom⸗ men; D.„Schleswig“ am 9. in Marſeille angekommen; D. „Bremen“ am 9. in Genua angekommen; D.„Caſſel“ am 9. in Antwerpen angekommen; D.„Gneiſenau“ am 9. in Singapore angekommen; D.„Halle“ am 8. in Rio de Janeird angekommen; D.„Gießen“ am 8. in Coruna abgefahren; D.„Prinz Eitel Fried⸗ rich“ am 9. in Shanghai abgefahren. Mitgeteilt von: Bans& Diesfeld, Generalvertreter in Mannbeim. 6. Seite. 5 Genera-⸗Anzeiger. Abendblatt.) Maunheim, 10. Oktober. e Effektenbürſe. Pfandbriefe. Brioritäts⸗Obiigationen. 1 e 15 ſahepktanszigen Schiffsverkehrs im ondon, 16. Oktbr.(Jelegr.) Anfangskurſe der Erſettendörſe 5 Mitktelmeer. Laut Mitteilung der Generaldirektion des Oeſter⸗ 4% Fri.Hgp.⸗Pfdb. 99.90 99.904% Pr. unk 8 90reichiſchen Lloyd wird ſop⸗ f 785 9 825 Conſols 77½% 77% JModdersfentein 11½ 11% 99 90 39 90„deun 12 10 5 48 Llopd wird ſowohl der Paſſagier⸗ als auch der Waren⸗ beichsanleibe 80/, 80% Premier e 2777 dienſt ſämtlicher Linien der Geſellſchaft regelmäßig und unver⸗ Argentinier 86 ½% 86 ½% Rand mines 4% Pf.dopd fdb%%o 8 ändert aufrecht erhalten. 1 Italtener 99— 99— Atchiſon comp. i 5 99 30 99 30 i 231 288 32½0% Pr. Bod.⸗Fr, 90— 90.— 50 Preuß iandb.* Soldso 8 ** 82— 84—Baltir— 1 8 Vle ole 1* 32 bebner 80 70 150 Ebitago Peiwaule 110 1 12 ü0 t. Bd.Pfdvag 99 10 98 90„Bant unk. 1919.40 9g 30 FX— sohmicdt, Wannneim 1670 16¼ Denvers com. 28— 23.— unk. 03 98 99 98.90 Margold. Fernſprecher: r. 38 und 1637 Amalgamate 50%½% 503½ͥ Erie 307, 30⸗ de 5 voviſſonskrei! Anacondas 6 6½ Grand TrunkIII prei. 55 7, 550% 1 17 98 90 98.80 0u. 31 unkündb. 20 100.(7e 100 70 8 5—— nie Tinto en,, e 26/ 265% 4˙ Pfo.08„„ 90 30 30 ver, Central Mining 11½ 10½ Lonisville 143— 1500 e e e, Wer ſind als Selbſtkontrahenten ne,, Käufer Chartered 29% 29½ Miſſouri Kanſas 29 1% 29% 55% Pfobr.86 1 N0 C..20—.— unter Vorbehalt: käufer De Beers Ontario 39˙0 39% 2 50 5 94 89.20 89.10 12 Pr. Jefdbr.⸗Gf., behalt: 0% 0% Gaſtrand 8% 32¼ Southern Pacific 103% 110 84½% Pfd. 93/6 88 80 89.10 Kleind. b. 04 98 70 9870———.——.— WW——ꝛ———j— 1 1„ 1= Anion com 168/ 168J/% 4%„ Gom.⸗Obl. 107 98 70 9 70 old ſie%/% 4½% Steels com. 60% 60˙ 75. 1 90 80 99 80„„„ 07 33% 38 79 Atlas⸗Vebensverſicherungs⸗ Beſellſchaft. Ludwigshaſen M. 475 455 Jagersfontein 7% 75 Tend.: ſtill. 8 2 3 Gon⸗ Oel 1912 05 80 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank b. 280 II. 265 Wi*v. 800 60 80 86 80ſ4%%„ 1919 100.— 105 Badiſche Maſchinenfabrik Sebold, Durlach 131 127 ener— rſe.%½„ Com⸗Obl. 5 102 100.20 100 20 Baumwollſpinnerei Speyer 52lkr 47zfr Wien, 10. Oktbr. Nachm..50 Uhr. 40 Pr. Hyp A en 11 85 2 1%„„ verſchied, 830 Benz& Co., Mannheim, 185 Kredttaltien 640.— 40.20 Oeſt. cronenreni! 31.40 91 40[4„„.80 80 80, f% e 9030 90 5 Fruchſaler Brauerei⸗(Geſellſchaft 64 Ir.— Landerbank 541.50 542.— Papier enis 94.55 54.35 350„„ 88.60 88.40% Kh H. O..O 5 Bürgerbräu, Lndſwigshafen 22⁵ lener Bantverein 541.— 541. Silberrenze 94.65 94.65„ 04•18 98.90 98.90 45 0 Pf..brn. Chemiſche Fabriken Gernsbelm⸗Heubruch 5 Staatsbahn 728.50 74.%0Ungar. Goldrente 10.7s 11060% 4,„„ o 98.80 98.8c“ 6. 8. Fompaanle ſanaiſe ded Posohates de LOceanſe fs.1400— zombarden 113.— 113 50„ Kronenren! 90.40 90 40 4„„„ bien 98.90 98.97] Naund. Gert.⸗G.⸗A. 840.— 845 Deutſche Cellulvidfabrik Leipzig 260 Marinoten 117.78 117.80/ Aipine Monlan 810.— 620 Deu ſhe Südſeephosphat.⸗G. erb, Gb.— echſel Paris 95.85 95.9/ Skoda 677.50 68350 Bank, und Berſicherungs-Akfien. ee e. 680—5 8 Erſte Deutſche Ramiegeſellſchaftß Emmendingen— 372 Tend. fuhig. Bad iſche 181.—131.— Deſterx.-Ung Ba⸗t! 142 40 141.70 Erſie Seſterreich. Glanznpffabrtten 205 55 Wien, 10. Oktbr. Vorm. 10 Uhr 958 u. 5 5 165 75 190 Oeſt. 133.80 135.80] Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſen 91— Krebllaktien 640 50 350 70Buſchtehrad. B 5 Berl. Handele⸗Wer 165, 165'%6[ Kredit⸗Anſta! 200 50 200.0% Flink. Eiſen⸗ und roncegieße hei Jazf bitak! 03 8 976.— 0 eFlink. Efſer Kroncegießerer, annheim 5aAzfr 493f. e 1983 19850Seſtert. Papierrente 94 55 8 Saagde 11 80 0 Naalt. 2 1 1 5 104.80 Forſayth G. m. b. H. 0 0 401f Wau u. Beir..⸗G.———.„ Silbecrente 94.38 94.05 Dauſche Sant 238 ½ 25887 Plal Opb.⸗Bank 194 194Herreumine vorm. Wenz, Heidelberg 955 92 Unionbank 5 7 11985 1 155 258.87 Creuß. Hypothekyd. 120.30 120 30[ Fühnle, Kopp u. Kanſch..⸗G. Frankenthal— 115⁵ ene Larn 640—596—ungar Goldrenze 11.80 110.30] Daabes- Hant 178 118 Ahan, Kradihan 18 40 Wiener Bankverein 540.— 540.— dronenrente 90.40 90.40 Di%%%%(wollberahlt) 20/½ſ0.— J111J%%%%%%%ꝙ 16 Türt. Loſe 238.— 238—„ London 241.55 24155 Ci 50 170 6% eh eee ee nneeaſulmer Fahrradwerke 130 5 Tcbaket iee eee, eee eee e Fean Bep⸗en dlg— on 5 lene, Naaten 10 00 100 58 e Bös phale Shares ale ſhares b 8. eee Amſterd. 198.40 198.40] Frkf. 505.⸗Ct— 163˙300 5ʃ 8 1 lunge L. 3 5 Nordweftbabn n 19.18 1330 N 5 15 117 10 17 10 J Pteußiſche Rückverſicherung M. 410 M. 380 Holzverkohlung—.——.—[Maiknoten 1178111780 nalban— 123,25] ant Ouomane 136.— 135.40 Itheingu, Terrain⸗Geſellſchaft— 124 öfe. Staats abn 734.20 733 5½% Altimo⸗Noten 117.80 117 80 Neankſurt a,., 10. Okt. Kereditaktien 200 ½, Diskonlo⸗] Rhbeiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim— 172er Lombarden 117.50 118.500Sloda 680.50 679.50 Cemmandit 185—, Parmſtäbter 123.75, Dresdner Bant 155˙% Han⸗ Rhein. Metallwarenfabrik Genußſch. M. 230 M. 300 Tend.; träge delsgeſellſchaft 164.75 Deulſche Bank 258 /½ Staatsbabn 156.25 Aheinmühle werle, Mannheim 180— Lens an ,5½ 70 Taner 227.80, Gelſenztechen 186.—, Lautahütte] Ppemſchlff⸗Ash. vorm. Fendel, Maunheim— 110 Frankfurter Effektenbörfe. 158 1 1 92 Tendenz: ſeſt, Stahlwerd Mannheim 116— „ Nachböeſe. Kreditaktien 200. Diskonto⸗Commandit 185.— Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannhet 97— Schlußkurſe. Staatsbahn 156.25, Lombarden 21— e Kabel, Nonnheim, Genußſcheine—[M. 170 5 8 N. in Reichsbankdiskont 5 Prozent.„ ee daufr Wechlel. i Unlon, Projektionsgeſellſchaft, Frankfurt 75 100 ee e ee ee Amſterdem 65 annheim, den 9. Oktober 1911. V 9³ Belalen fur;.5 2 10 10cbeck Paris 51.425 8145 8 Weißenboſterrain.⸗G. Stuttgart 100ff— 0„ 60.933 0 978Paxis kur 81 375 81426 der ae die Zſchocke⸗Werke, Kalſerslaut Italten 80.425 80.40(Schweiß, Plätze„ 31 116 80083„Zufubr Lebend⸗ Schlacht⸗ 85 975 Check Lond on 10.37 20.517 Wien 84 825 84.80 5 7 gewicht 25 London 110 20.475 20.47 e 0 16725 1. Qual. 47—50 88-92 MRk..Hff[.ꝛ f 5 lañ—— 8 n 8 40—48 86—90 e ee Ochſen 40 Stück 3. 46—46 84—86 81 ee eeeee 8 48—46 80—84 17 Fritz Goldenbaum; 9. 10 9 10 1. Oial. 30—43 70—76 5 ̃ für Kunſt und Feuilleton: Julius Witte; zele deutſch. Reichzart 101 90 101 8Cf4 Möb. Stadt⸗A. 190s———.— Saten 0 n n eier e e den eeene ee 40 CCC„(Farren) 8. 39—40 68—-72„ für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Tetl: Frauß Kircher 92.05 92—-( l 1 0 1. Qual. 45—47 688.—90 ſar ben Ineratenteil und Geſchäntliches: rit Joes. ee und Nünneh Pierae benn⸗. 26—30—-78„ Dond uub Berlag der Dr. Hass-ichen Badbeuderel, G. W. l. b. 8 82.35 82.305 Arg.. Gold⸗A. 1887—.—.— den ſich—— St. Ochſen und* 34—360 72—75„ Direktor: Ernſt Müller. 40% or. onf. St.⸗Anſ. 102.20 102.10%% CThineſen 1898 101.50 101.50 St. Farren 30 Frankreich* 32—384 66—60„ 4, do. do. 1909—.———%„ 1808 90.— 99,10 5.„„ 111 96 92.05 92.—% Jadaner 98.58 96½5o5 1. Qual.——* Nachläſſigkeit rächt ſich man zur 82 a%„„ 909—.——, Mexikaner äuß. 88/90 97 20 9705 2.„ 68 1 flege eine allſelts anerkannte vorzuügliche Toilettef 33 82.85 822 ferikaner nelz—.— 40 50 Kätder 16„ 0 rhelinſeiſe, die dbent dic ie Aiee ee Abadſſche St.. 901 05.50 100 40/ Bulgaren 101.— 100 50 57 eee e e, täuch iſt. in „1908/0 101.— 101 05½3¼ italten. Rente—— 8 5⁴ 90 3 5 atcbed. StOlabg)fl.— 97—li Oeſt. Süberrent, 9a 35 9465] Schafe I. Qual.— 5 3.„. 98 80 98 604½ Papierrent.———. Stall ntſiſchafe— 2 4⁰ 80* Tausendfach bewährte 17 505 51— 91.— Dalert Gcete 97.40 97.40„„ 38 Naprung bel: 91.— 91.—2 Portug.— 64.— 1. Qual.—— FFVd ee eeeen e 8 8 Brechdurchfall, 210—.— 55 0 59f 4880 100.20 100.20 8 1. Qual.—— 55 Hindermabu Dlarrhöe, 7„ 1018 101 20 10 2 Rußfen von 90.50 90.50 2.——— itean 3 50 do. u. 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Militär-Verein Mannheim e. V. Todes-Anzeige. Unser Feldzugs-Kamerad Herr Georg Thomas 5 ist am 9 Oktober, nachm. 1½ Uhr gestorben. 5 Die Beerdigung findet am Mittwoch, 11. Oktober, 64898 Fin Versuch übherzeugt. HArbeiter nachm. 3½ Uhr, in Heidelberg statt. 5 Mannheim, den 10. Oktober 1911. Der Vorstand. Verſteigerung. Auf Grund Gerichtsbeſchluſſes vom 10. October 191¹ und gemäߧ 940, 942 C. P. O. und im Auf⸗ trage werde ich am Mittwoch, den 11. October 1911, vormittags 8 Uhr S Schweine im Städtiſchen Schlacht⸗ und Viehhof gegen Bar⸗ zühlung öffentlich verſteigern. Maunheim, den 10 Oktober 1911. Nopper, Gerichtsvollzieher. wangs⸗Verſteigerung. Pagengy 0 Badener HMk. 18590 vom Handwerker, vom kleinen Beamten, vom Kaufmann, überhaupt wWerden. tragene, in den ersten Werkstätten Deutschlands und des Ausländes Abtellung II: Elegante, neue chike Carderoben. 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Mit einem ungeheuren Wortſchwall, der aber die Geduld des Vorſitzenden nicht erſchüttern konnte, fromm gefalteten Hän⸗ den und mit einem himmelnden Büßergeſicht verſucht der 37 Jahre alte Sattler Karl Bauer aus Haßloch ſeine Schwinde⸗ leien zu beſchönigen. Bauer iſt ſchon recht häufig wegen Be⸗ trugs und Urkundenfälſchung vorbeſtraft; als der Vorſitzende ſeine lange Strafliſte zur Verleſung bringt, ſchneuzt ſich Bauer andauernd mit lauten Trompetenſtößen, was der Vorſitzende ohne Verweis geſchehen läßt. Bauer war am 4. Auguſt nach Verbüßung einer Gefängnisſtrafe zu dem Wirt Heinrich Schön, Friedrichsfelderſtraße 6, gekommen und dort ein Zimmer ge⸗ ntietet. Trotzdem er gänzlich mittellos war, und ſeine Familie nicht einmal ausreichend unterſtützen konnte, gab er an, 4000 M. aus ſeiner Heimat zu erwarten, womit er ſich ein Sattlergeſchäft kaufen wolle. Der Wirt Schön ließ ſich durch dieſe Angaben herbei, Bauer an Miete und Koſt 42 M. zu kreditieren. Dem Händler Baltup entlieh Bauer 30., die er aber nach einiger Het wieder zurückzahlte. Der Angeklagte wird als rückfälliger etrüger zu einer Gefängnisſtrafe von 9 Mongten verurteilt; die bürgerlichen Ehrenrechte werden ihm auf die Dauer von 3 Jahren abgeſprochen. Verworfen wurde die Berufung des Ehepaares Milch⸗ händler G. Schäfer Schwetzingerſtraße 99. Nach ihrer An,⸗ gabe erhielten ſie von ihrem Lieferanten verläugerte Milch, was ſie aber nicht hinderte, die Milch noch einmal zu wäſſern und dann als Vollmilch in den Handel zu bringen. Nach Gutachten des Herrn Dr. Cantzler wurden 100 Liter Milch bis zu 14 Lit. Waſſer zugeſetzt. Das Schöffengericht verurteilte das Ehepaar Schäfer am 22. Auguſt zu einer Geldſtrafe von je 50 M. Die eingelegte Berufung wurde heute koſtenpflichtig abge⸗ wieſen. * Ein Rüpel. Der Kutſcher Karl Venauer von Gieb mißhandelte am 13. Auguſt d. Is. auf einer Fahrt nach dem Waldparkreſtaurant ſein Pferd in der brutalſten Weiſe, weil das Pferd nicht vorwärts kam, da er die Bremſen zugezogen hatte. Der Zeichner Rödler ſah dieſem Mitleid und Aergernis erregenden Vorgange zu und ſuchte zu intervenieren. Als Ant⸗ wort erhielt er ebenfalls mit dem Peitſchenſtock mehrere Hiebe auf den Kopf, wobei der Flegel äußerte:„Das geht Sie nichts an, ich kann mein Pferd kotſchlagen, ich muß es ja bezahlen.“ Rödler hatte verſchiedene Verletzungen aufzuweiſen. Das Schöffengericht verurteilte den rohen Fuhrmann zu einer Haft⸗ ſtrafe von 14 Tagen wegen Tierquälerei und zu 3 Monaten Ge⸗ fängnis wegen Körperverletzung. JPforzheim, 8. Okt. Wegen Beleidigung, begangen in einem Artikel in der Nr. 169 der„Freien Preſſe“, der die Maß⸗ nahmen der Firma Kollmar und Jourdan, Uhrkettenfabrik hier, nach der letzten Streikbewegung kritiſch beleuchtete, wurden vor dem hieſigen Schöffengericht der verantwortliche Redakteur Schübelin und Geſchäftsführer Hamann vom Metall⸗ arbeiterverband zu je 500 M. Geldſtrafe verurteilt. Lahr, 8. Oktober. In letzter Zeit brachte der„Volksfr.“ verſchiedene Artikel, in welchen an dem Auftreten des Oberleut⸗ nants Olte vom hieſigen Infanterie⸗Regimen: Nr. 69 den Reſerviſten der 2. Kompagnie gegenüber in ſcharfer Weiſe Kritik gelbt wurde. Das Kriegsgericht der 39. Diviſion hatte daraufhin ein Verfahren gegen den Oberleutnant eingeleitet wegen vor⸗ ichriftswidriger Behandlung Untergebener, in deſſen Verlauf die Vorſ. Land⸗ guterh. Kinderkaſtenwagen und 1 VBabhkorb billig zu verk. H5, 11K., 2. Stock. Konzert: Harmonium mit 16 Regiſtern und 3 Knie⸗ hebeln iſt ſehr billig zu verk. 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Diviſion je 14 Tage Mittel⸗ arreſt wegen gemeinſamer Verabredung während der Uebungs⸗ zeit. Dieſer Tage fand nun hier die kriegsgerichtliche Verhand⸗ lung gegen den Oberleutnant Otto ſtatt. Das gegen ihn erlaſſene Urteil lautete auf 7 Tage Stubenarreſt. * Berlin, 9. Okt. Der Metternichprozeß zieht immer weitere berhängnisvolle Kreiſe und droht noch andere Per⸗ ſönlichkeiten in ſeinen gefährlichen Strudel zu ziehen. Aus Meran, wo die Familie Wolf Wertheim ‚wie man weiß, zur Kur weilt, iſt jetzt an ein hieſiges Montagsblatt eine Zuſchrift ergangen, die die früheren Beziehungen des Leutnants v. Fetter zum Hauſe Wertheim beleuchtet. Nach den Darlegungen, die von Herrn Wolf Wertheim unterzeichnet ſind, habe Leutnant v. Fetter, der damals beim 2. Garderegiment in Berlin ſtand und der im Hauſe Wert⸗ heim vollſtändig als der zukünftige Schwiegerſohn behandelt wor⸗ den ſei, allmonatlich eine Rente von Frau Wertheim bezogen. Er ſei, heißt es ferner in dem Schreiben„ſechs Monate lang täglich mit Geſchenken überhäuſt worden“. Wenn Herr v. Fetter jetzt „unter ſeinem Eide zu ſagen wage, er hätte die Tabatiexe nur ge⸗ nommen, um die Beſchenkerin nicht zu berletzen,“ dann müſſe man ihn, meint Herr Wolf Wertheim, doch daran erinnern, was er in ſeinem Hauſe angenommen.— Man darf ſehr geſpannt darauf ſein, was Oberleutnant b. Fetter auf dieſe Erklärung, deren Rich⸗ tigkeit ja nur die Familie Wertheim und Herr b. Fetter aufs ge⸗ naueſte beurteilen können, antworten wird. Aus dem Groſſherzogtum. * Schwetzingen, 7. Okt. Dieſer Tage wurde zwiſchen Friedrichsfeld ünd Schwetzingen ein Gabelweih von einer Schaar Raben verfolgt, die es auf die ſeltene Beute abgeſehen hatten. In der Not flüchtete das bedrängte Tier auf den Wagen eines Eiſenbahnzuges und fuhr mit bis hierher. Der ungewöhn⸗ liche Fahrgaſt ließ ſich geduldig von einem Bahnarbeiter herun⸗ terholen. (Seidelberg, 8. Oktober. Ein hier zugereiſter Kauf⸗ mann brachte ſich geſtern in der Nähe vom Felſenmeer einen Re⸗ volverſchuß in den Unterleib bei. Schwerverletzt wurde der Lebensmüde in das Akademiſche Krankenhaus gebracht. dt. Karlsruhe, 6. Okt. Der Burſche, welcher, wie be⸗ richtet, im Durlacher und im Hardtwalde je ein Handtäſchchen raubte, wobei ihm 38 M. in die Hände fielen, wurde geſtern nachmittag im Hardtwalde, wo er zweifellos wiederum auf Raub ausging, in der Perſon des 16 Jahre alten Kaufmanns⸗ lehrling Emil Benz aus Lahr ermittelt und feſtgenommen. Vor 3 Wochen braunte daäs vielverſprechende Früchtchen aus ſeiner Lehrſtelle in Waldkirch durch, nachdem er ſeinem Lehrherrn auf erſchwerte Weiſe 100 M. geſtohlen, wegen welcher Straftat er von der Staatsanwaltſchaft in Freiburg verfolgt wird. Bei ſeiner Feſtnahme war er noch im Beſitz von 10 Pf.— Ein 4½ähriger Knabe wollte zwiſchen einem Möbelwagen und einem angehängken Rollwagen hindurchſpringen; er kom zu Fall und die Räber gingen ihm über beide Unterſchenkel.— Feſtgenom⸗ men wurde ein Kaufmann zus Erfingen, weil er etwa 1 M. lüchtige Putzfrau für Nachmittags geſucht. M 7, 24, 4. St. Amerikanerſtr. J5a Zimmer und Küche für 33 Mark zu verm. 7959 Waldparkſtr. 9 part., ſchön möbl. Gckzimmer iu ſreier geſund. Lage bill. zu vm. 7999 Zur Geſchäftslage im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtriebezirk. (Vom rheiniſch⸗weſtfäliſchen Eiſenmarkt.— Aus der Nuhrkohlen⸗ Induſtrie.) Der Ausbruch des italieniſch⸗türkiſchen Krieges mußte erklärlicherweiſe die Stimmung auf dem rheiniſch⸗weſtfäliſchen Eiſenmarkt ungünſtig beeinfluſſen. Weiß man doch beim Ausbruch eines brientaliſchen Krieges niemals ſo ganz genau, welchen Umfang er annehmen, ob er lokaliſiert bleibt, oder noch weitere Verwicklungen nach ſich ziehen mag. Aber auch im günſtigen Falle einer Begrenzung des Krieges auf die beiden kriegführenden Staaten kann man ſich der Anſicht nicht ver⸗ ſchließen, daß er eine empfindliche Störung der internationalen Handelsbeziehungen zur Folge haben wird. Namentlich die deutſchen Handelsbeziehungen zu Italien und der Türkei ſind ſehr umfangreiche und weitverzweigte. In dieſe bringt der Ausbruch des Krieges eine unliebſame Unterbrechung, die ſich bei manchen Induſtriezweigen fehr fühlbar machen wird. Was aber noch weit ſtärker ins Gewicht fällt, als Ne unmittelbaren Verkehrsſtörungen, iſt die durch die Störung des europäiſchen Friedens, in die Unternehmer⸗Kreiſe hineingetragene Unluſt zu größeren, auf längere Termine ſich erſtreckenden Geſchäfts abſchlüſſen. Auf das Ungewiſſe hin, was alles ein Krieg zwiſchen zwei europäiſchen Mächten im Gefolge haben könnte, wird man nicht ſo leicht umfangreiche Kaufverpflichtungen ei⸗ gehen. Dazu kommt die ungünſtige Einwirkung des Krieges auf die Lage des Weltmarktes, der ſich ſeither als ſehr aufnahme⸗ fähig erwieſen hatte. 75 Wenn deſſen ungeachtet der Beſchäftigungsgrad der großen Stahlwerke ein recht befriedigender geblieben iſt, ſo beruht das auf der andanernd großen Aufnahmefähigkeit des inländiſchen Marktes dank der überaus ſtarken Bautätigkeit. Die den Werken noch vorliegenden ſehr beträchtlichen Arbeitsmengen beruhen zum Teil auch auf den gegen die Vorjahre nicht weſent lich geſtiegenen Beſtellungen der Preußiſchen Staatsbahnen, und der Staatsbahnen der deutſchen Bundesſtaaten, ſowohl in Schienen und Schwellen, wie auch in Lokomotiven und Güter⸗ wagen. Angeſichts der Ungewißheit über die Verlängerung der großen Verbände, des Stahlwerksverbandes und des Kohlen⸗ Syndikats, gehen wieder zwei große gemiſchte Werke, die Thyſſenſchen und die Gelſenkirchener Werke, dazu über, ſich durch weitere Vergrößerungen, umfaſſende Neuanlagen, immer unabhängiger zu machen von den Verbänden. Die Frage deren Fortbeſtehens verliert dadurch für die marktbeherrſchenden großen gemiſchten Werke immer mehr an Bedeutung, da dieſe ſich bei der Gleichartigkeit ihrer Intereſſen gegebenenfalls leicht unter⸗ einander verſtändigen können. Der Geſchäftsgang in der Ruhrkohleninduſtrie läßt nach wie vor recht viel zu wünſchen Ath Zwar iſt der Rheinwaſſerſtand etwas beſſer geworden, ſodaß die Kohlen⸗ verſchiffungen nach den oberrheiniſchen Häfen hoffentlich bal wieder ihren regelmäßigen Gang nehmen können: Die gänzlig unzureichende Nachfrage in Hochofenkoks hat zu einer weiteren Einſchränkung der Erzeugung geführt. Der Kohl and Mündelgelder veruntreut und weiter etwa 600 M. unterſchla⸗ gen hat. nach Holland, Belgien und Frankreich iſt befriedigend geblieben. 7 General⸗ ꝛeiget. Süadfherorbüetelwoſl In der Behanntmachung vom 7. Oltober 1. 33. muß es in der 5. Vorſchlagsliſte der Na⸗ tionalliberalen Partei heißen: Wahl auf 6 Jahre: 5. Bruch Karl, Spediteur, Q 3, 23 ſſtatt O 3, 23.) 10. Bür(ſtatt Büs) Johann, ammſtraße 20. Wahl auf 3 Jahre: J. Ludwig Jakob, Eiſengießer, Bellenſtraße 71 (ſtatt 11). 15. Jung(ſtatt Juſig) Peter Schmied, Viehhofſtr. 6. KRarl Leoni⸗Stiftung. Nr. 30728 J. Aufgrund der untenſtehend abgedruckten „Beſtimmungen über die Verwendung der Erträgniſſe der Tarl Leoni⸗Stiftung“ findet am 15. Dezember d. J8.— dem Todestag des Schenkgebers— die Verleihung von Stipen⸗ dien aus genannter Stiftung ſtatt. Bewerbungen find bis ſpäteſtens 1. November bs. Is., ſoweit ſie von der Handelsmittelſchule ausgehen bei der Leitung dieſer Anſtalt(Direktion der Oberreal⸗ ſchule), von Studierenden und Hoſpitanten der Handels⸗ hochſchule beim Studiendirektor der Hochſchule einzureichen. Mannheim, den 2. Oktober 1911. 1628 Der Oberbürgermeiſter: 2 J. B. von Hollander. Sauter. Beſtimmungen über bie Verwendung der Erträgniſſe der Karl Leoui⸗ Stiftung. Artikel J. Herr Konſul Karl Leoni in Mannheim hat am 9. April 1898 aus Anlaß ſeines fkufziglährigen Kaufmanns⸗Ju⸗ biläums ber Stadtgemeinde Maunheim eine Schenkung im Betrage von 35 000% zugewendet, deren Kapital ge⸗ trennt vom Grundſtocksvermögen der Stadt zu verwalten iſt und deren Erträgniſſe zu verwenden ſind zur Unter⸗ ſtützung braver, küchtiger Schüler aus Mannheim, welche Neigung zum laufmänniſchen Berufe haben, der Mittel ſedoch entbehren, um ſich die wiſſenſchaftliche Aus⸗ bildung hiefür anzueignen. Dieſem ſo gebildeten Vermögensgrundſtock hal Herr Konſul Karl Leont anläßlich der Feier ſeines 70. Geburts⸗ tages am 17. Juli 1902 eine weitere 900 zugewendet. Etue dritte Schenkung im Betrage von 30 000% er⸗ folgte im Jahre 1904 vonſetten der Kinder des Herrn Karl eoni, vertreten burch Herrn Konſul Ernſt Leoni in Mann⸗ heim, zum Andenken an ihre verſtorbenen Eltern. Die Stadigemeinde hat dleſe Schenkungen mit Staats⸗ genehmigung angenommen. nfolge Zuſchlags der bisher nur teilwetſe zur Ver⸗ wendung gelangten Zinſen iſt das Kapital auf rund I18 000/ angewachſenn Artikel II. der Uẽnterſtützung erfolgt in der Schenkung von Die Gewährung Weiſe, daß a für Schitler der in Mannheim beſtehenden Handels⸗ mittelſchule mit Ausſchluß derſenigen der Unterſtufe lentſprechend den Klaſſen VI, Vund IVeiner Real⸗ mittelſchule), b) den Schülern einer etwa in Mannheim errichtet werbenden Handelsvorſchule, welche in ganztägigem Unterricht den Lehrſtoff der Handelsfortbildungs⸗ ſchule vermittelt, e) den Beſuchern(Studterenden und Hoſpitanten) der in Mannheim beſtehenden Handelshochſchule bie an die Schulkaſſe zu leiſtenden Vergütungen(Schulgeld, Eintrittsgeld, Prüfungsgebühren u. dergl.) übernommen Und die Lehrmittel beſchafft werden. Daneben kann den burch Fleiß, Fortſchritt und gutes Betragen hervorragendſten Stipendiaten, welche vermögens⸗ Joſe Walſen oder Söhne noch lebender, aber verarmter Eltern ſind, ein Unterhaltsbeitrag bis zu ſe 240 Mk. pro ahr gewährt werden. Die Exträgniſſe der Schenkung ſollen im Allgemeinen zu ſe ein Drittel auf die Schüler der drei genannten Handelslehranſtalten vertellt werden; doch kann, inſofern und inſolange an der einen oder anderen derſelben ein 10 5 Bebürfnis beſteht, und namentlich ſolange die Handelsvorſchule nicht eingerichtet iſt, gemäß Beſchluß der Sttpendienkommiſſion auch eine anderweitige Vertetlung eintreten. Artikel 111. Die zu berückſichtigenden Schller müſſen die Reichs⸗ angehörigkeit und in Mannhelm den Unterſtützungs wohnſitz beſitzen, im letzten Schulzeugniſſe vor der Bewerbung min⸗ deſtens die Geſamtnote„gut“ ſowie die Note gut“ in den Femdelt en erlaugt haben, gut beleumundet und un⸗ emittelt ſein. Artikel IV. Die Unterſtützungen werden allfährlich verliehen, und zbwar dieſenigen der Handelsmittel⸗ und Vorſchule einmal guf den 13. Dezember— den Todestag des Herrn Konſul Leoni—, ſene der Handelshochſchule zweimal und zwar auf den 18. Dezember und den 17, Juli— Geburtstag des Herrn Leoni.— 5 Hierzu findet erwendung. Die bis zum erſten Jahre der Verteilung aufgelaufenen Zinſen ſowie die infolge mangelnder Bewerbungen etwa icht zur Vertetlung kommenden Erträgniſſe werden dem Vermögensgrundſtock zugeſchlagen. 15 Alxtikel V. Im Falle andauernder Bedürftigkeit und des Vor⸗ Hhandenſeins der ſonſtigen Vorausſetzungen ſollen die ein⸗ mal Bedachten tunlichſt ſolange weiter berückſichtigt werden, Hbis ſie die oberſten Klaſſen bezw. das oberſte Semeſter der betreffenden Lehranſtalt beſucht haben. 2 Artikei FVI. Die Verlethung derx Untorſtützung geſchieht durch eine aus! Mitgliedern— dem jeweiligen Oberbürgermeiſter der Stadt Maunheim als Vorſitzenden, dem Schenkgeber oder einem direkten nolljährigen männlichen Nachkommen Jesſelben und dem Leiter der Unterrichtsauſtalt, welcher die Stivendieubewerber angehören— beſtehenden Kommiſſion. n Ermangelung direkter Nachkommen des Scheuk⸗ gebers iſt das dritte Mitglied der Kommiſſtion vom Stadt⸗ rat aus der Zahl der Kaufleute nach den ſtädtiſchen Er⸗ neuerungswahlen für je 3 Jahre zu ernennen. Artikel VII. jeweils der geſamte Zinſenreinertrag Bon Unterſtützten, welche ſich ſpäterhin nicht dem kauf⸗ männiſchen Berufe widmen ſowie von ſolchen, welche zu Vermögen gelangen, wird erwartet, daß ſie der Schenkungs⸗ kaſſe das Empfangene rückerſtatten. Eine vechtliche Ver⸗ pflichtung ſoll indeſſen nicht begründet werden. Hiervon iſt bei Zuweiſung der Unterſtützung den Be⸗ dachten Exöſfnung zu machen. 5 Histgosuche Suche in guter Lage —3 Zimmerwohng. per April r. Is. zu mieten. unt. Nr. 6489 7 a. d. Exp. 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Bevor eine Ankündigung für einen Ausverkauf wegen Beendigung des Geſchäſtsbetriebes, für einen Ausve kauf von Waren wegen Räumung eines beſtimmten Warenvorrats oder Aufgabe einer einzelnen Warengatlung erlaſſen wird, iſt über den Grund des Ausverkaufs und den Zeitbunkt ſeines Be⸗ ginnes Anzeige zu erſta ten unter Enkeſchung eines Ver⸗ zeichniſſes der auszuberkaufenden Waren. Die Anzeige und die Eiureſchung des Verzeichniſſes hat für Geſchäftsbetriebe im Stadtbezirk Mannheim bei der hieſigen Handel kammer, für Geſchäſtsbe riebe in den Landgemeinde beim Bürgermeiſteramt zu geſchehen. Als Ausverkauf im Sinne dieſer Beſtimmangen gilt auch ein Räumungsverkzuf wegen Umzug oder Unbaues. II. Ueber Zahl, Zeit und Dauer der im ordentlichen Geſchäſtsperkehr üblichen Salſon⸗ und Juvemurausverkäufe wird beſtimmt: 1. Es dürfen in einem Jahr nicht mehr als 2 ſolcher All verkäufe und zwar entweder 1 Inventur⸗ und 1 Saiſonausberkauf oder 2 Saiſonansherkäufe ſtate⸗ finden. Satſonaussgerkäufe ſind nur in den Monaten Januar, Februar und Jeli, Auguſt zulaſſig. Inb nturausverkäufe ebenfalls nur in dieſer Zeit und zwar unmitielbar vor oder nach der im Geſchäft bewirkten Inventuraufnahme, 3. Der einzellſe Inventur⸗ oder Saiſonausverkauf darf höchftens 3 Wochen dauern. Wir biingen dies mit dem Anfügen ur öffentlichen Kenntnis, daß die Einſicht der Verzeichniſſe Jedermann ge⸗ ſaltet iſt. Zuwiderhandlungen gegen dieſe Beſtimmungen werden gemäߧ 10 des Geſetzes mit Geldſtraſe bis zu 150 Mark oder mit Haft beſtraft- Mannheim, den 18. Sepiember 1911. Großh. Bezirksamt, Abt. IW. Nr. 39028 T. Vorſtehendes bringen wir hierdurch zur * effentlichen Kenntns. Mauß heim, den 29 September 1911. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Vermtschtes 1 Belauntmachung Die ſtaatliche Zuchtvieh⸗ ſchau betr. 1635 Die faatliche Zuchtviehſchau für den dieſſeinngen Vezirk fti: det nunmehr am Mittwoch, den 11. Ortober vormittags 10 Uhr in Seckenheim ſtatt. Die Bür ermeiſter⸗ u. Stab⸗ halterämter werden beauftragt dieſes den Zuchtpiehbefitzern in ortsüblicher Weiſe bekannt zu geben. Zur Preisbewerbung dürfen nur ſoſche Tiere zugelaſſen wer⸗ den, die am Tage der Vor⸗ ſü rung den Grundbeſtim⸗ mungen entſprechen. Mann!eim, 25. Sept. 1911. Großh. Bezirksamt: Abteilung I. Nr. 39 89 J. Vorſtehen⸗ des bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntyis. Mannheim, 7. Oktobet 1911. Bürgermeiſteramt: Mitter. Kreutzer Vergebung von Einfriedigungen. Nr. 15564. Für die Klein⸗ gartengebiete[C und 1I im. Lindenhofſtadtteil, IIX Schwetzingerſtadt, ſowie IV A Neckarſtabt, ſollen ea. Söho ltam Maſchendrahteinfriedigungen mit Holzpfoſten in ein oder mehreren Loſen öffentlich vergeben werden. Die Verdingungsunter⸗ lagen liegen in der Kanzlei des Tiefbauamts zur Einſicht auf. Angebotsformulare vhne Meue Fram-Hnuzuge verleiht Schneider⸗Werkſtalt rel. 3809. 63150 600 Kerzen-Licht ſur 6 Pfg. pro Stunde. urch hfesige Installateure. * 4 2 Zu bezishen( .. 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Die Gebühr für die Ver⸗ dingungsunterlagen wird unter Abzug der dem Amt entſtandenen Ausgaben für Porto, Beſtellgelder ete. rück⸗ erſtattet, wenn ſich bei Prü⸗ fung der Angebote ergibt, daß ein ernſthaftes Angebot eingereicht wurde. 1620 Mannheim, 5. Okt. 1911. Städt. Tiefbauamt. Stauffert. Keerl. Gummistemnel 12928— eigenes Fabrikat. Heira 2 iſrael. junge Damen mit großer Herzens⸗ u. 111 meinbudung, temperamentvo Berriech! und von angenehm. eußeten Für d höh. Lehrf. ſtaatl. epr. ſuchen Anſchluß an gebeld ed. Lebrerin er“ franz. Unterricht. uch äl, Herren ehufs Hetrat Off. u. Nr. 7992 an d. Erp. erb.] Off. u. Nr. 7976 an die Exved. (Apendpfatt.) Filiale MAN NHEITM Aktienkapital und Reserven Mark 261000 000. Besorgung aller bankgeschäftlichen Angelegenheiten Oktober 1911 Bank P 2, 12, Planken. uszano pun gfunnsny Aofum üdaup Acker⸗Verpachtung. Freitag, den 13. Ortober 1911, vormittags 9 Uhr, verpachten wir auf dem Rathauſe in Neckarau nachverzeichnete ſtädt. 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