GBadiſche Volkszeitung.) Badi Abonnement: 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 30 Pfg. monatlich, durch die Pol bez. tacl. Poſte anſſchlag Ml..4 pro Quartal. Einzel⸗Rummer 5 Pfg. In ſera te: Die Solonel⸗Zeile. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate 80„ Die Reklame⸗Zeile„1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. der Stadt Mannheim und Umgebung. he Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Ausgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Kedaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. El Telegramm⸗Adreſſez „General⸗Anzeigen Maunheim“ (Mannheimer Volksblatt.) Teleſon⸗Nummerne ODtrektion u. Buchhaltung 145 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten Redaktiaangng Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 8 84¹ 8* Nr. 518 ...... TVTddßdßdddTdTdddTdTdT0TdTTTTTT Freitag, 3. November 1911. ——— Abendblatt.) Die heutige Abendausgabe umfaßt 12 Seiten. Der Krieg zwiſchen Italien und der Türkei. Ungerechtfertigte Beſchwerden. „Cet animal est très mechant, quand on'attaque il se defend.“ So denken die naiven Italiener, die offenbar geglaubt haben, Türken und Araber und Tripolitanien würden ihr Land ohne weiteres von den Italienern in die eigens dazu mitgebrachte Jagdtaſche ſtecken laſſen und die nun höchſt erſtaunt ſind, daß die boshaften Muſelmänner ſich energiſch zur Wehr ſetzen. Solange alles glatt ging und Tripolis ohne Blut⸗ vergießen eingenommen werden konnte, behandelten die Italiener die Eingeborenen mit Wohlwollen. Seitdem die zähe Tapfer⸗ keit der Türken und Araber ihnen aber böſe Schlappen bei gebracht hat, iſt der Teufel der Rachſucht in die italieniſchen Truppen gefahren. Wenn Araber, die einzelne italieniſche Soldaten hinterliſtig Überfallen und erdolcht haben, ohne große Formalitäten vom Leben zum Tode gebracht werden, iſt das einfaches Kriegsrecht. Die Italiener haben aber in ihrer Wut über den ihnen entgegengeſetzten Widerſtand ganze Stadtviertel in Wüſteneien verwandelt und Hunderte von Unſchuldigen niedergemetzelt. Wenn derartige unlöbliche Taten von fremdländiſchen Korreſpondenten berichtet werden, ſo iſt das deren Recht und deren Pflicht. Die Italiener aber zeigen ſich höchſt entrüſtet über die an ihrem Vorgehen geübte Kritik und beſonders macht ſich dieſe Entrüſtung gegenüber der deutſchen Preſſe bemerkbar. Das iſt offenbar wieder ein Ausfluß der italieniſchen bundes⸗ freundlichen Liebe zu uns. Vor Beginn des Krieges haben ſie ihrer Bundesfreundſchaft dadurch Ausdruck verliehen, daß ſie England und Frankreich von ihrer Abſicht unterrichteten, uns aber nicht. Als der dann begonnen hatte, haben ſie zum Dank dafür, daß Dentſchland den Schutz der Italiener im türkiſchen Reiche en hatte— eine ſchwierige und un⸗ erquickliche Aufgabe— den deutſchen Untertanen von Lochow in Tripolis ſolange drangſaliert, bis er nach Tunis auswanderte. Jetzt wieder erregen ſie ſich gerade Über die deutſche Be⸗ urteilung der inhumen italieniſchen Kriegsführung, während doch das Urteil der Preſſe anderer Länder nicht minder hart iſt. Die„Times“ hat das Vorgehen der Italiener gegen die Araber in Tripolis als Schlächterei bezeichnet und geſagt, die Italiener hätten ihren„tieriſchen Inſtinkten“ freien Lauf gelaſſen. Auch franzöſiſche Blätter haben mit einer ſcharfen Kritik nicht zurück. gehalten, beiſpielsweiſe der„Figaro“, der ſonſt ja eifrig die Freundſchaft zwiſchen den beiden„Schweſternnationen“ pflegt. Der Korreſpondent des„Figaro“ in Bendhas, Herr Reginald Kann, iſt denn auch prompt von den italieniſchen Militär⸗ behörden ausgewieſen worden, und zwar nach einer eingehenden Schilderung im„Figaro“ in einer recht brutalen Weiſe. Selbſt als er den Kriegsſchauplatz längſt verlaſſen und in Neapel an⸗ gekommen war, wurde mit kleinlicher Rachſucht gegen ihn ver⸗ fahren, indem ein Telegramm, durch das er ſeine Familie be⸗ ruhigen wollte vier Tage lang zurückgehalten wurde. Durch derartige Manieren werden ſich die Italiener wenig Freunde machen und es iſt doch nicht ganz ausgeſchloſſen, daß ſie im Laufe dieſes Krieges noch Freunde brauchen könnten, die ihnen dazu helfen, mit leidlichem Anſtand aus der Patſche herauszukommen. Sie ſollten es aber nicht nur unterlaſſen, ſich gegen die anderen europäiſchen Nationen unmanierlich zu benehmen, ſondern ſie ſollten auch ihre Grauſamkeiten in der Kriegsführung unterlaſſen, wenn nicht aus Menſchlichkeit, ſo doch aus Klugheit. Es iſt ja doch nicht ausgeſchlolſen, daß einmal in einer für ſie ungünſtig verlaufenen Schlacht ein paar Tauſend Italiener in die Hände der Türken und der Araber fallen. Wer könnte es dieſen dann verdenken, wenn ſie für die an ihren Stammesgenoſſen begangenen Greuel blutige Rache nähmen und die gefangenen Italiener ſamt und ſonders über die Klinge ſpringen ließen? Der moderne Krieg iſt wahrhaftig an ſich ſchon grauſam genug mit den Schnellfeuergeſchützen, mit den Aeroplanen, von denen herab Sprengbomben auf die Feinde geſchleudert werden können uſw. Es iſt wahrlich nicht von⸗ nöten, die Härten des modernen Krieges noch durch Grauſam⸗ keiten gegen wehrloſe Gefangene oder gar gegen Frauen und Kinder zu verſchärfen. Glauben aber die Italiener, ohne ſolche Grauſamkeiten nicht zum Ziele kommen zu können— ein ſehr irriger Glaube—, denn gerade dem muſelmänniſchen Fatalis⸗ mus kommen ſie mit ſolchen Abſchreckungsmethoden nicht bei—, ſo ſollten ſie ſich wenigſtens eine dicke Haut gegen die daran geübte Kritik anſchaffen. Wenn ein brutaler Menſch auch noch vielleicht empfindlich iſt, ſo macht das einen höchſt wider⸗ wärtigen Eindruck. Die Rache an den Arabern. Unter dieſem Titel gibt nun zum erſten Mal ein Augenzeuge des Vorgehens der Italiener gegen ihre Gefange⸗ nen in der„Daily Mail“ eine Schilderung ſeiner Beobachtungen in Tripolis. Der Berichterſtatter iſt der Spezialphotograph des „Daily Mirror“. Frank Magee hat am vergangenen Mittwoch, zwei Tage nach der großen Schlacht Tripolis verlaſſen und kann ſchlimme Einzelheiten von der„leidenſchaftlichen Wut der Italiener gegen die Araber“ aus eigener Anſchauung erzählen. Die Kämpfe neigten ihrem Ende zu, und von den Tripolis umgebenden Oaſen und Plantagen wurden nun die im Kampfe gefangenen Araber ein⸗ gebracht.„Bald kam durch den Kirchhof und dann über das freie Feld einer der vielen Gefangenenzüge, in weiße Gewänder gehüllte Araber, von Italienern mit aufgepflanztem Bajonett eskortiert. Unter den Gefangenen ſah man Männer aller Lebensalter, halb⸗ wüchſige Knaben und alte wankende Greiſe, die kaum noch gehen konnten. Während des Kampfes hatten ſich die Italiener tapfer gehalten, nun aber, da ſie die Gefangenen ſahen, übermannte ſie die Wut. Ich ſah eine Gruppe von gegen 40 gefangenen Arabern über das Gräberfeld wanken, einige verwundet, die anderen halb totge⸗ ſchlagen, während die Soldaten ſie mit Schlägen und Stichen vor⸗ wärts trieben. Ich ſah einen italieniſchen Offizier einen Mann ſchlagen, der mit gefeſſelten Händen herbeigeſchleppt wurde; mit der Scheide ſeines Säbels ſchlug der Offizier auf den Unterleib des Gefangenen ein. Ich ſah einen Soldaten einem anderen Gefange⸗ nen mit geballter Fauſt wütend ins Geſicht ſchlagen. Ich ſah einen Offizier ſein Pferd auf die Gefangenen zutreiben, er hielt in der erhobenen Hand die ſchwere Reitpeitſche und ſchlug auf einen alten Gefangenen los, der ſich auf ſeinen ſchwachen alten Gliedern nicht ſchnell genug vorwärts bewegen konnte. Ich ſah einen Soldaten, wie er einem Verwundeten, der mühſam mit Hilfe eines Stockes vorwärts humpelte, dieſe letzte Stütze entriß und ſie lachend in den Sand warf. Und rings umher ſtanden andere Soldaten und lach⸗ ten fröhlich über dieſes Schauſpiel.“ Der Zufall hat es dem Engländer auch vergönnt, einen der zahlloſen Fälle mit anzuſehen, in denen gefaugene Araber von den Siegern getötet wurden, und das Verhalten der Italiener bei dieſem traurigen Geſchäft, die Einzelheiten ihres Vorgehens ſind nur ein Beiſpiel für viele.„Am Nachmittag gegen drei Uhr“, ſo erzählt der britiſche Kriegskorreſpondent,„brachte man, an den Handgelenken aueinander gefeſſelt, drei Gefangene in den Hofraum eines Hauſes. Ein Soldat hielt das Ende des Strickes, an dem die drei Unglücklichen gebunden waren, in der Hand und zog ſie hinter ſich her. Er ſchnalzte dabei mit der Zunge und mit dem Gaumen, als ob es Tiere wären. Die anderen Soldaten aber ſchauten zu und lachten über dieſe Beſchimpfung. Zwei der Männer waren ſehr alt und ſahen ſchwach und ärmlich aus. Der dritte aber war ein hochgewachſener, ſchöner, junger Araber in weißem Gewande. Sie wurden in den Hof getrieben, wo die beiden Alten zu Boden ſanken, erſchöpft, aber auch reſigniert. Der junge Araber dagegen beteuerte leidenſchaftlich ſeine Unſchuld, und erſt, als alle ſeine Worte mit Spott und höhniſchem Gelächter begrüßt wurden, wandte er ſich von ſeinen Wächtern ab, hob die zuſammengebundenen Hände gegen den Himmel und begann zu be⸗ ten. Nach einer Stunde kam das Ende dieſes Dramas. Man ſchleppte die drei Männer wieder aus dem Hofe, einer der Soldaten löſte ihnen die Feſſeln, ein Offizier deutete in die Wüſte hinaus und ſagte zu ihnen:„Burra“, was bedeuten ſollte:„Macht, daß Ihr fortkommt.“ Es war eine ſchauerliche Komödie. Die Ge⸗ ten, ihr Schickſal ſollte ſein, in die öde, waſſerloſe Wüſte hinaus zu daß er nichts getan habe und eine ſolche Strafe nicht verdiente, aber man bedeutete ihm lachend, ſeines Weges zu ziehen. Langſam wankten die drei in den glühenden Sand hinaus. Sie waren kein zehn Meter weit gekommen, als das metallene Knacken von zwölf Gewehrſchlöſſern den Unglücklichen verriet, was der eigentliche Sinn dieſer Komödie bedeutete. Der junge Araber drehte ſich um und ſchrie auf. Da krachten auch ſchon die Gewehre und die drei ſtürzten übereinander in den Sand. Auf dem Haufen von Men⸗ ſchengliedern wurde dann noch eine zweite Salde abgegeben. Einer bewegte ſich immer noch: da zog ein Soldat ſein Bajonett aus der Scheide und bohrte es in das Herz des Sterbenden. Mir wurbe es nicht erlaubt, dieſe Exekution zu photographieren, aber ich konnte ſpäter die daliegenden Leichen aufnehmen. Man hatte nicht einmal zum Schein eine Verhandlung oder eine kriegsgerichtliche Berur⸗ teilung für nötig befunden. Als ich eine Weile ſpäter bemerkte, das einer der Unglücklichen noch atmete, verſtändigte ich einen Offizier davon. Der rief einen Soldaten, der dann eine Kugel in den Kopf des Sterbenden jagte. Die Soldaten ſcheinen bei dieſem eine teufliſche Luſt zu empfinden. Am nächſten Morgen ſah ich auch die Hinrichtung des arabiſchen Kawaſſen, des deutſchen Kon⸗ ſuls, aber hier hatte man wenigſtens, wenn auch auf offene Straße, ein Kriegsgericht zuſammengeſtellt, das das Urteil ſprach. In dem Falle der anderen drei, deren Erſchießung ich mit anſah, war kein Gericht und kein Urteil. Die Italiener erklärten, ſie hätten dit ſchoſſen, und die Soldateska weidete ſich an den Qualen der Gefan⸗ genen. Ich reiſte am nächſten Morgen ab, aber ich habe genug ge⸗ Feuilleton. Theodor Alt: Die Herabmertung der deutſchen Kunſt durch die Parteigänger dez Impreſſionismus. Verlag F. Nemnich, Mannheim. Die markanteſte Erſcheinung im Kunſtleben der Gegenwart iſt die Ueberſchätzung franzöſiſcher Kunſt und in Frankreich entſtande⸗ ner Malmoden ſeitens deutſcher Künſtler, die ſie nachahmen, und ſeitens deutſcher Gelehrter und Feuilletoniſten, die ſie verbreiten helfen. Dieſe Gelehrten und Schriftſteller huldigen meiſt einer kennerſchaftlichen Kunſtauffaſſung, indem ſie der Behauptung bei⸗ pflichten, daß man nur vom Standpunkte des Künſtlers aus Kunſt⸗ werke richtig verſtehen könne. Dementſprechend verlangen ſie, daß man ſich eine rein artiſtiſche Betrachtungsweiſe aneignen müſſe. Mit ſolcher Auffaſſung verbindet ſich leicht diejenige einer exalt ſein wollenden Kunſthiſtorik. Dieſe geht aus von der Annahme, daß ſich eine äſthetiſche Wertbeurteilung nicht anders begründen laſſe, als auf den Erfolg von Kunſtwerken und„Richtungen, weil ſich über den Geſchmack nicht ſtreiten laſſe. Ein ſolches Verhalten mag ungefährlich ſein gegenüber der Kunſt älterer Zeiten, weil de⸗ ren Wertbeurteilung, dem Tagesſtreit enthoben, zu einer mehr oder weniger allgemeingültigen ſchon geworden iſt. Gefährlich aber iſt es im höchſten Grade, wenn die Kunſt der gegenwärtigen oder zu⸗ lettz vergangenen Zeit beurteilt werden ſoll. Denn hier iſt der in die Augen ſpringende Erfolg vielleicht nur ein äußerlicher und vor⸗ übergehender; er iſt vielleicht kein innerlich begründeter, ſondern durch die Agitation einſeitiger Künſtlerparteien der Allgemeinheit bon außen her aufgenötigt, gegen ihr eigenes Fühlen und Wollen und mit nicht überall ſachlichen Mitteln. Dann aber iſt er kein wahrer künſtleriſcher Erfolg, ſondern ein„kunſtpolitiſcher.“ Jedoch nicht Kennerſchaft, und noch weniger eine durch Kunſtmoden miß⸗ leitete Kennerſchaft, iſt das echte Organ des Kunſterlebens, ſondern das lebendige Gefühl jedes Einzelnen. Hier ſetzt Alts Buch ein als ein ernſter Mahnruf zur Selbſt⸗ beſinnung über das Weſen der bildenden Kunſt und über die Be⸗ deutung und individuelle Berechtigung nationaler Eigentümlichkei⸗ ten. Aus einem bekannten polemiſchen Anlaß entſtandeg, erhebt ſich das Werk zu einer Höhe und Reinheit der Gedanken, einer Schärfe und Sachverſtändigkeit des kritiſchen Urteils, daß unwill⸗ kürlich der Vergleich mit dem Verfaſſer des Laokvon ſich aufdrängt. In einer vor Jahresfriſt erſchienenen Vorarbeit hat Alt die Bedingungen unterfucht, unter welchen eine Kritil neuartiger Kunſtſchöpfungen möglich ſei, die den Anſpruch auf Allgemeingül⸗ tigkeit erheben darf. Er kam dabei zu dem Reſultate, daß ohne die Vorausſetzung des Beſtehens einer normativen Aeſthetik, d. h. ohne die Anerlennung von allgemein gültigen Geſetzen der Kunſt und des Schönen, eine ſolche Kritik undenkbar iſt. Wer bewu gt urteilen will, der muß wiſſen und ſagen können, aus welchen Gründen er urteilt. Desbalb widmet Alt den J. Teil ſeines jetzt vorliegenden Buches der Darſtellung dieſer Gründe, die er„praktiſche Aeſthetik der bildenden Künſte“ nennt. Es iſt im höchſten Grade intereſſant, wie der Verfaſſer bei voller Anerkennung der erkenntnistheoreti⸗ ſchen Gültigkeit des ſog. Voluntarismus, d. h. der Oberherrſchaft unſeres Wollen und unſerer perſönlichen Neigungen im äſthetiſchen Werturteil, den Nachweis führt, daß dennoch in der menſchlichen Seele gewiſſe Geſeze des Schönen und der Kunſt wirk⸗ ſam find, denen Allgemeingültigkeit zukommt; daß ſie zugleich eine„relatib ewige“ Geltung beſitzen, weil ſie mit der in geſchichtlicher Zeit unverändert gebliebenen Beſchaffenbeit der Men⸗ ſchennatur ſelber zuſammenhängen, wie vor allem die Zweckidee des menſchlſchen Körbers. Dem ſchließlichen Wechſel aller Diuge Stils, die bei richtiger Abgrenzung ihres Geltungsbereiches ein Vernunftſyſtem der Aeſthetik herſtellen. Aus ihm können, wenn erſt einmal die Tatſache der Naturnachahmung anerkannt iſt, logiſch zwingende Schlüſſe gezogen werden. Dieſes Syſtem hat freilich nur ſo lange Geltung, als wir auch in der Kunſt vernünftig ſein wollen. Aber in Widerſpruch mit de mlogiſchen Denken und mit der Vernunft iſt keine dauernde Befriedigung und damit kein Kunſtgenuß möglich. Und ſowohl die Wahrheit der Wiedergabe von natürlichen Erſchei⸗ nungen, als die Schönheit ihrer Färbung beruht auf der Beſchaf⸗ fenheit unſeres Geſichtsſinns, die bei allen geſunden Menſchen gleich iſt. Unſer Selbſtvertrauen gegenüber künſtleriſcher Willkür zitiert hier Goethes Ausſpruch:„Die Sinne trügen nicht!!“ Daß ein gewiſſer Wechſel in äußeren Formen und bevorzugten Gegen⸗ ſtänden der Darſtellung pſychologiſches Bedürfnis für uns iſt, an⸗ erkennt Alt ausdrücklich, aber nicht, daß darauf die Größe der Kunſt beruhe, wenn ſie einen ſolchen Wechſel herbeiführt. Vor allem beſteht die Freiheit des Kunſtgenies nicht in Willkürlichkei⸗ ten oder in der Neuartigkeit ſeines Auftretens an ſich, ſondern es erweiſt ſich nur dadurch als echtes Kunſtgenie, daß es innerhalh der Geſetze der Kunſt und des Schönen neue Wege findet Immer neue Möglichkeiten dazu eröffnet ihm das unermeßliche Reich der Phantaſie, aber nicht das Gebiet der Technik, deren Entwicklung dem bildenden Künſtler das Reich der ſtoffgeſtaltenden Phantaſte verſchließen und ihn ganz auf das Gebiet der„For m“ verweiſen will. Denn hier muß der Verſucheiner ſortgeſezte Weiterentwicklung notwendig ſcheitern. Das al fangenen wunderten ſich über dieſe unerhoffte Freiheit und glaub⸗ wandern. Der junge Araber erhob wieder Einſpruch, beteuerte, Leute mit dem Gewehr in der Hand aufgegriffen, ſie hätten ge⸗ iſt damit nicht widerſprochen. Es ſind in den nachahmenden Kün⸗ ſten die Anforderungen des Naturalismus, des Realismus und des in dieſer Beziehung iſt daher meiſt ein vollkommen berechtigtes. Alt vielmehr mit der Errungenſchaft der Freilichtmalerei beendet wurde. Daher iſt es ein Grundirrtum der kennerhaften Aeſthetik, daß ſie 2. Seite. ſehen um die Gefühle der Soldaten gegen die arabiſche Bevölkerung bon Tripolis zu kennen.“ Die Folgen des Tripoliszuges berden ſoeben in der„Marine⸗Rundſchau“ einer ſehr lehrreichen „Betrachtung unterzogen. Es wird dort zunächſt auf die außer ordentlich prekäre Lage aufmerkſam gemacht, in die Italien geraten muß, ſobald es an die nicht zu umgehende Löſung der Kernfrage, die Sicherung des Hinterlandes, herantritt. Frank⸗ keich hat mit ſeinen großen Erfahrungen in der afrikaniſchen „Strategie unter viel günſtigeren Umſtänden in Algier zehn Jahre gebraucht. Wie wird es den römiſchen Truppen gehen, die auf afrikaniſchem Boden bisher ſo wenig Glück gehabt?! Und dann weiter: Die Türken ſtanden gerade im Begriff, das tripolitaniſche Hinterland gegen die ſüdliche Einſchnürung durch Frankreich erfolgreich zu ſichern. Jetzt bekommen die Franzoſen dort neue Bewegungsfreiheit und es werden breite engliſch⸗italieniſch⸗ franzöſiſche Reibungsflächen geſchaffen, vermehrt durch die eng⸗ liſch'⸗italieniſche Rivalität mit Bezug auf den vorzüglichen Hafen Tabruk. Weſentlich geſteigerte See⸗Rüſtungen der Mittelmeer⸗ mächte werden die unausbleiblichen Folgen des Tripolis⸗Zuges ſein. Deutſchland kann zwar mit einiger Beruhigung darauf hinblicken, daß der erneute Wettkampf im Mittelmeer die Nord⸗ ſee entlaſten und Italien wieder feſter an den Dreibund ketten muß, muß aber auch ſeinerſeits die Lehren aus dem geſteigerten Wettbewerb um Seegeltung ziehen. „Sehr wichtige Anträge auf Verbeſſerung des ſtaatlichen Submiſſionsweſens ſind von der liberalen Fraktion des baye⸗ kiſchen Landtags geſtellt worden. Dieſe Anträge lauten folgendermaßen: Die K. Staatsregierung ſei zu erſuchen: A. Unter Zuziehung von Vertretern des Handwerks eine Reviſion der Vorſchriften für das Submiſſionsweſen vorzu⸗ nehmen unter Berückſichtigung folgender Geſichtspunkte: Bei Aufſtellung von Koſtenvoranſchlägen ſeitens ſtaatlicher Behörden ſind ſtets die zurzeit geltenden allgemein üblichen Sätze zu berückſichtigen. Die Leiſtungsverzeichniſſe, welche den Vor⸗ anſchlägen zu Grunde gelegt werden, ſollen genauere Angaben enthalten. Insbeſondere müſſen zu leiſtende Neben⸗Arbeiten genau bezeichnet werden. Ausdrücke, wie uſw. und dgle ſind zu vermeiden. Aufſicht und Bauleitung ſind nur reiferen, prak⸗ keiſch vorgebildeten Beamten zu übertragen. Die Lieferfriſten ſind reichlicher zu bemeſſen und die Pläne rechtzeitig den Submit⸗ tenten auszufolgen. Die Zuſchlagserteilung an den Mindeſt⸗ fordernden iſt grundſätzlich für alle diejenigen Fälle zu beſeitigen, bbei denen Angebot und Leiſtung in auffallendem Mißverhältnis ſtehen. Die Beſtimmungen über die freihändige Vergebung Föffentlicher Arbeiten an Handwerkerorganiſationen und ähn⸗ liche getwerbliche Vereinigungen ſind in organiſationsfreund⸗ lichem Sinne anzuwenden. Etwa ſich ergebende Differenzen ſind möglichſt durch Verſtändigung mit den Organiſationen zu Bei Vergebung von Arbeiten ſoll von allen Staats⸗ behörden Rückſicht darauf genommen werden, daß nicht immer Leiſtungsfähigkeit möglichſt viele Handwerker zu Lieferungen herangezogen werden. Eine klare und kurze Zufammenfaffung der für Submittenten wichtigen Vorſchriften und Verfügungen ſoll herausgegeben und den Intereſſenten zugängig gemacht perden. Die Frage der Einführung eines ſtaatlichen Sub⸗ miſſionsamtes iſt zu prüfen, nötigenfalls ſind die Vorarbeiten zur Errichtung eines ſolchen einzuleiten. B. Der Kunſt im Handwerk iſt ganz beſondere Förderung angedeihen zu laſſen. ,Geeignete Schritte zu tun zur Beſeitigung der Auswüchſe im Hauſierhandel. P5. Die Einſchränkung ſtaatlicher handwerklicher Regiebetriebe auf das notwendigſte zu veranlaſſen. E. Der Er⸗ kichtung einer bayeriſchen Handwerker⸗ und Gewerbebank mit ſtaatlicher Unterſtützung näher zu treten. Dieſe Anträge ſind veranlaßt worden durch das von uns ſchon erwähnte Vorgehen der bayeriſchen Regierung, durch das die Vergebung von Arbeiten an Innungen und Handwerker⸗ organiſationen wenn nicht ganz aufgehoben, ſo doch auf ein Melnimum eingeſchränkt werden ſollte. Deieſe Anträge kamen am 19. Oktober in der Kammer zur Verhandlung. Die Zentrumsfraktion und die ebenfalls in Handwerksfreundſchaft auf dem Papier arbeitende agrariſche„Freie Vereinigung“ hatten Interpellationen eingebracht, in welchen beide ſich über den bekannten Erlaß des „Finanzminiſters beklagten über Ueberforderungen bei Vergebung gerade macht das Weſen des ſich in Formſpielereien ergehenden Neui mpreſſionismus aus, während die phantaſievolle Stoffgeſtaltung deutſche Art in der Kunſt iſt. Der ältere fran⸗ 15 ſiſche Impreſſionismus war wenigſtens noch ein an ſich geſunder und teilweiſe erfolgreicher Naturalismus. Auf beſſen Boden erwuchs auch die Zola'ſche Definition, das Kunſtwerk ſei ein Naturausſchnitt, geſehen durch ein Temperament. Zola Fachte nicht daran, wie bald der Naturausſchnitt nur noch ein neben⸗ ächliches Subſtrat von Exzeſſen des Künſtlertums und ſchließlich eradezu von Perperſitäten bilden ſollte. Die neueſte Mode ergeht ſich darin, Oelgemälde nur noch als Wandteppiche aufzufaſfen, bderen vernünftigen Sinn ſie nicht haben können, und als höchſten Kunſtgenuß der Malerei die niedrige Gourmandiſe zuſammenge⸗ ſtellter Farbenflecke zu bezeichnen. Im II. Teil ſeines Buches weiſt Alt mit überzeugender Klar⸗ nach, wie dieſer Verfall des Impreſſionismus mit innerer Not⸗ endigkeit aus jener Selbſtüberhebung des Künſtlertums hervor⸗ ſen müßte, die in der Deviſe bart pour Part ihren Ausdruck ge⸗ funden hat. Der kennerſchaftliche Hiſtorismus hat deſſen Wand⸗ fungen folgerichtig mitgemacht, nachdem er einmal auf vergleichende ügedergichtet und ſich darauf beſchränkt hatte, das unſtwerk nur aus dem Perſönlichkeitsleben des Künſtlers, aus einer Subjektivität heraus zu verſtehen. Er verkannte die von Alt lebhaft hervorgehobene Tatſache, daß die Größe der Künſtler iemals beruht auf den rein ſubjektiven, ſondern auf den ſozial zuchbaren Werten ihrer Werke. Der Hiſtorismus geriet ſo ſel⸗ in jenes Aeſthetentum, das den blutigſten Dilettantismus eiert, wenn er ihm nur einen neuen Sinnenreiz, richtiger Nerven⸗ kitzel, zu bieten vermag. Der wahre Kunſtgenuß beſteht jedoch nicht in einer Unterſuchung der ſubjektiven Entſtehungsurfachen des Kunſtwerks im Künſtler, ſondern in einer kontemplativen Verſen⸗ küng in die durch das Bild erzeugten illuſionären Vorſtellungen. Weder das Publikum, noch die Künſtler ſoweit ſie nicht ſelbſt dabei beteiligt ſind, haben an einem fortgeſetzten Wechſel der Dar⸗ ein und dieſelbe Firma Aufträge erhält, ſondern daß bei gleicher Mannheim, 3. November wohl Ueberforderungen, als auch ſolche Miniſterialerlaſſe künf⸗ tighin vermieden werden können und gleichzeitig dem Handwerk ein großer Vorſchub geleiſtet wird. Der Abg. Hübſch(liberaler Reichstagskandidat für Würzburg) war beauftragt worden, die Petition der Liberalen in der Kammer zu vertreten. Er entledigte ſich dieſer Aufgabe unter dem Beifall der Linken in geſchickter Weiſe. Wir bringen hiermit die Einleitung ſeiner Rede. Er ſagte da: „Wir wünſchen vor allem, daß unter Zuziehung von Vertretern des Handwerks eine Reviſion der Vor⸗ ſchriften für das Submiſſionsweſen vorgenommen werden ſoll, unter Berückſichtigung von Geſichtspunkten, wie wir ſie hier aufſtellten. Die Hauptforderung iſt alſo zunächſt, daß an die Reviſton unter Zuziehung von praktiſchen Vertretern heran⸗ getreten wird. Wir wiſſen alle miteinander, wie außerordent⸗ lich ſchwer es unter den heutigen Zeitverhältniſſen es unſeren Handwerkern fällt, ſich zu behaupten, ſich durchzuſetzen und das Geſchäft zu vergrößern. Man iſt im allgemeinen außer⸗ ordentlich raſch mit der Behauptung bei der Hand, daß unſere Handwerker dann, wenn ſogenannte Submiſſionsblüten feſt⸗ geſtellt werden, ſelbſt daran ſchuld ſeien, weil ſie nicht rechnen könnten. Ich betrachte die Sache etwas anders. Diejenigen Handwerker, die richtig rechnen können, bekommen heute keine Submiſſion mehr, weil ihnen ſofort nachgewieſen wird, daß ſie zu teuer ſeien und daß der Staat unter gar keinen Um⸗ ſtänden darauf eingehen könne zu ſolchen Bedingungen Liefe⸗ rungen zu vergeben; er würde dabei Geld darauflegen. Wir müſſen uns daher ſchon fragen, ob es nicht etwa daran liegt, daß etwa dem geſamten Submiſſionsweſen noch Fehler an⸗ haften, die wir alle miteinander uns bemühen ſollten zu beſei⸗ tigen und zwar dadurch, daß wir ernſthaft an eine Reviſion dieſer Submiſſionsbeſtimmungen herantreten. Es folgte dann eine ſehr ausführliche Begründung der einzelnen Anträge und zum Schluß erklärte der Abgeordnete Hübſch: Wenn dann dieſer Antrag, woran ich nicht zweifle, in einen Ausſchuß verwieſen werden wird, ſo wird im Ausſchuſſe noch auf die Einzelheiten zurückzukommen ſein, die mich, bezw. meine Fraktion veranlaßten einen ſo umfaſſenden Antrag zu ſtellen, der nichts mehr und nichts weniger bezweckt, als das ganze Submiſſionsweſen neu zu regeln beziehungsweiſe zu er⸗ gänzen. Anderfeits ſtreifte ich wenigſtens diejenigen Fragen, die für unſer Handwerk im Momente dringlich und abſolut notwendig zu löſen ſind. Wenn wir nach der Richtung in dieſem hohen Hauſe zuſammenarbeiten— ich glaube, wir können da auch zuſammenarbeiten, weil nirgends nur die geringſte Par⸗ teipolemik einſetzen kann, wir ſind hier auf vollſtändig neutra⸗ lem Gebiete—, wird der Erfolg nicht ausbleiben Polftische Uebersſcht. *Mannheim, 3. November 1911. Die Privatbeamtenverſicherung in der Kommiſſion. Die Reichsverſicherungskommiſſion ſetzte am Donnerstag nachmittag die Beratung des Angeſtelltenverſicherungsgeſetzes bei den Schluß⸗ und Uebergangsbeſtimmungen fort, unter denen ſich der auf den Wunſch induſtrieller Verbände nachträglich ein⸗ gefügte Abſchnitt über die Zul aſſung von Erſatz⸗ kaſſen befindet, fort. Die Sitzung wurde durch eine allge⸗ meine Ausſprache hierüber vollſtändig ausgefüllt, ſo daß die erſte Leſung des Geſetzes wohl erſt am Samstag zum Abſchluß kommen wird. Die Vorſchläge der Regierung dürften in der Hauptſache eine große Mehrheit finden. Die Wirtſchaftliche Vereinigung hatte den Antrag geſtellt, den ganzen Abſchnitt über die Erſatzkaſſen zu ſtreichen. Sie fand aber nur bei den Sozial⸗ demokraten und bei dem Abgeordneten Potthoff Unterſtützung. Es handelte ſich um die Fabrik⸗, Betriebs⸗ Haus⸗, Seemanns⸗ und ähnliche Kaſſen, die für ein oder mehrere Unternehmen er⸗ richtet ſind und die allgemein als Zuf chußkaſſen weiter beſtehen können mit Anrechnung der Leiſtungen des Geſetzes auf ihre eigene Leiſtung, wenn ſie unter wenigſtens gleicher Beteili⸗ gung der Arbeitgeber entſprechende Beiträge leiſten. Ihre Zu⸗ zahlung erfolgt aber, wenn es ſich um Kaſſen handelt, die ſchon vor der Verkündigung des Angeſtelltenverſicherungsgeſetzes er⸗ richtet ſind. Als weitere Vorausſetzung beſtimmt der Entwurf, daß die Kaſſen ſämtliche Verſicherungspflichtige des be⸗ treffenden Unternehmens aufnehmen können. Dieſe Beſtimmung hat nur der Handel. Dieſem aber dient naturgemäß die hiſto⸗ riſche Beurteilung der Kunſt nach dem Erfolg. Daß die mit dem Kunſthandel fortgeſetzt in Beziehung ſtehenden Muſeumsdirektoren deſſen Wertungen annehmen, liegt ohnedies nahe. So erklärt ſich die merkwürdige Verbindung, die der Kunſthandel in den letzten zwei Jahrzehnten mit der Kunſtgeſchichtsſchreibung eingegangen iſt. Eine führende Stellung unter den Vertretern dieſer eigenartigen, einen geiſtreich ſcheinenden Feuilletonſtil mit kennerhafter Aeſthetik vereinigenden Kunſtwiſſenſchaft hat ſich Julius Meſer⸗ Gra ef e zu erringen gewußt durch rührige ſchriftſtelleriſche Verwertung ſeiner in Frankreich erworbenen Bekanntſchaft mit der neueſten franzöſiſchen Malerei. Sein Einfluß war erſichtlich auch in den Kreiſen der Kunſthiſtoriker ein außerordentlicher, und ihm vor allem iſt die Herabwertung der deutſchen Kunſt und deutſcher Art in der Kunſt zu verdanken, die ſich aus der Verherrlichung des Impreſſionismus von ſelbſt ergibt. Der Bekämpfung dieſes Ein⸗ fluſſes und der irrigen Theorien des Impreſſionismus iſt daher der II. Abſchnitt des II. Teils des Altſchen Buches gewidmet. Er beſorgt dies mit der Gründlichkeit, die die Sache erheiſcht, und zeigt an köſtlichen Stilproben aus Meier⸗Graefes Schriften, weß Geiſtes Kind dieſe Kunſtwiſſenſchaft iſt. Unter Bezugnahme auf eigene Eingeſtändniſſe der Parteiführer ſchildert Alt ſchließlich die kunſtpolitiſche Agitation, die zugunſten des Impreſſionismus in Deutſchland getrieben worden iſt und ihm hier zu einem Erfolge zu verhelfen gewußt hat, den er in Franukreich ſelbſt nicht zu er⸗ zielen vermochte. Dabei erfährt der Kunſthandel, wiederum an der Hand von eigenen Berichten, die ihm gebührende Beachtung. Die Exiſtenzberechtigung, ja Nütlichkeit des legitimen Kunſthan⸗ dels beſtreitet Alt nicht, wohl aber desjenigen, der ſelbſt neue Werte kreiert und durch ein unerhörtes Hinauftreiben der Preiſe von billig erworbenen Kunſtwerken, durch förmliche Differenzgeſchäfte, die wahren Werte verſchiebt und verfälſcht. Dieſe Art des Kunſt⸗ handels iſt eine Erſcheinung der allerneueſten Zeit, und ſie iſt es, die es verſtanden hat, ſelbſt gelehrte Vertreter der Kunſtwiſſenſchaft kellungsweſſen, der Stoffgebiete uſw. ein Intereſſe, ſondern dies.ſich dienſtbar zu nigchen. Auch das ißt nach Alt ein verbängnis⸗ 1 wurde insbeſondere unter Bezugnahme auf die Eingabe der „Münchener Penſionsanſtalt deutſcher Jvurnaliſten und Schrift⸗ ſteller“ beanſtandet, da man eine Aenderung des Geſetzes dahin verſuchte, daß dieſe Penſionskaſſe als Erſatzkaſſe zugelaſſen werden kann. Miniſterialdirektor Caſpar erklärte aber die im Ent⸗ wurf enthaltene Forderung für unangängig. Die Münchener Kaſſe werde genötigt ſein, ihre Statuten entſprechend zu ändern. Die Beſprechung hatte jedenfalls das Ergebnis, daß ſich die Notwiendigkeit einer prägnanten Faſſung des Wortlauts des Entwurfs herausſtellte. So wurde auch keine erſchöpfende Auskunft erteilt, wie es ſich z. B. mit den Millionenſtiftungen von Werken verhält, die ledig⸗ lich vom Arbeitgeber ohne Beiträge der Angeſtellten errichtet worden ſind. Feſt ſteht nach den Erklärungen der Regierung jedenfalls, daß nur Unternehmer⸗Penſionseinrichtungen als Erſatzkaſſen zugelaſſen werden und daß es insbeſondere nicht in die Wahl eines Angeſtellten geſetzt wird, ob er der Werks⸗ penſionskaſſe oder der allgemeinen Verſicherung beitreten will— Dem von den Gegnern der Erſatzkaſſen erhobene Einwand, daß dieſe die Riſiken nehmen und die Reichsverſicherung dadurch ge⸗ ſchädigt würde, wurde u. a. mit der Erwägung entgegengetreten, daß ja die Erſatzkaſſen den Deckungsbetrag herausgeben müſſen, wenn ein Angeſtellter im höheren Lebensjahr aus ihr ausſcheidet, und damit wieder in die allgemeine Angeſtelltenverſicherung eintritt. Im Verlauf der Erörterung bemerkte Miniſterialdirektor Caſpar, daß große Vereine, wie z. B. der Magdeburger Privatbeamtenverein ſich ſchon mit dem Gedanken vertraut ge macht haben, die Zuſchußkaſſe weiter beſtehen zu laſſen. Ferner wurde noch die Regelung der Frage des Heilverfahrens bei den Erſatzkaſſen erörtert. Am Freitag nachmittag wird die Kom⸗ miſſion Beſchlüſſe über die Erſatzkaſſen faſſen. Die Neichstagswahlen 1912. Die pfälziſchen Bündler gehen ſelbſtändig vor. Der Landesvorſtand des Bundes der Landwirte, Abteilung Pfalz, hielt geſtern Nachmittag in Kaiſerslautern eine Beratung ab, die laut Pfälz. Kurier zu nachſtehender Ent⸗ ſchließung bezüglich der bevorſtehenden Reichstagswahlen führte „Der Landesvorſtand des Bundes der Landwirte Abteilung Pfalz ſtellte auf ſeiner heutigen Sitzung feſt, daß diejenigen Schritte, die der Landesvorſitzende Herr Martin, zur Vor⸗ bereitung der bevorſtehenden Reichstagswahlen getan hat, durchweg dem Sinn früherer Kundgebungen des Bundes der Landwirte Abteilung Pfalz entſprachen, nach welchen der Bund prinzipiell bereit war, gemeinſam mit den rechtsſtehenden bür⸗ gerlichen Parteien gegen die Sozialdemokratie vorzugehen. Da ein Erfolg dieſer Beſtrebungen bis jetzt nicht feſtgeſtellt wer⸗ den kann, anderſeits aber die Wahlen durch den in Ausſicht genommenen Termin in greifbare Nähe gerückt ſind, erachtele es der Landesvorſtand des Bundes der Landwirte Abteilung Pfalz, unbeſchadet ſeiner bisherigen grundſätzlichen Auffaſſung für geboten, der Kandidatenfrage in den einzelnen pfälziſchen Wahlkreiſen baldmöglichſt ſelbſtändig näher zu treten. Hierbei iſt die Einheitlichkeit des bündleriſchen Vor⸗ gehens durch die Pfalz zu wahren.“ Badiſche Politik. „Konſtanz war keine Hochburg des Zentrums.“ Dieſes Geſtändnis macht der nationalliberale„Schwäb. Merkur“; in einem Rückblick auf den„Sieg in Konſtanz“ ſchreibt er in Nr. 506 u..: Es iſt richtig, daß weder Konſtanz noch Immen⸗ ſtadt.. Hochburgen des Zentrums ſind; beides ſind viel⸗ mehr nur heißumſtrittene Außenwerke der Zentrumsfeſtung. Ja, wenn es einmal hieße: der Ravensburger oder der Bibe⸗ racher Wahlkreis oder ſonſt eine der bombenſicheren Zentrums⸗ burgen, in denen keine alte liberale Tradition mehr nachwirkt wie im badiſchen Lande, habe nationalliberal gewählt— das wäre ein Stoß ins Herz des Feindes, da könnte man vom Anbruch eines neuen Tages ſprechen! Es iſt die Köln. Volksztg.“, die genau in dieſer Form mit großer Befriedigung die Sätze des„Schwäb. Merkur“ wiedergibt. Wir brauchen uns ja wohl nicht darüber zu ver⸗ breiten, daß Wahlkreiſe, die wie Konſtanz ſeit 20 Jahren, wie Immenſtadt ſeit 1884 im Zentrumsbeſttz waren und immer mit großen Mehrheiten vom Zentrum gehalten wurden, mit Recht als Hochburgen des Zentrums angeſprochen werden müſſen unbeſchadet des„Nachwirkens liberaler Tradition“, die 20 Jahre und mehr niemals den glatten Sieg des Zentrums verhindert hat. Aber ein Wort iſt doch wohl darüber zu ſagen, 000 AA voller Irrtum, daß die Kunſt zu wirtſchaftlichen Zwecken gebraucht werden könnte. Großeskann nur entſtehen durch volle Hingebung des Künſtlers an die reine Sache der Kunſt. Das Schielen nach äußerem Erfolg, ſei es Ruhm oder Geldgewinn, kann ihn nur irre machen und von ſeinem Ziele ablenken. Denn die Kunſt iſt ein geiſtiges Gut, und ihre Uebung dient idealen, nicht materiellen Zwecken. Alts Werk trägt ein Merkmal echter Größe: es ſcheint inner⸗ lich zu wachſen, wenn man aus einiger Entfernung darauf zurück⸗ blickt und das Ganze zu überſchauen beginnt, das hier auf der Grundlage umfaſſenſten, kunſtgeſchichtlichen und erkenntnistheo⸗ retiſchen Wiſſens errichtet wurde. Er hat damit in den ſeit Vin⸗ nens„Proteſt deutſcher Künſtler“ tobenden Streit mächtig einge⸗ griffen und ein ſchweres Gewicht in die Wagſchale der deutſchen Kunſt geworfen. Was mehr iſt, er hat durch ſachverſtändige Be⸗ ſeitigung von Irrtümern der philoſophiſchen Aeſthetik des 19. Jahr⸗ hunderts, die ſie um alles Anſehen gebracht haben, die normative Aeſthetik auf eine von nun an wohl nicht mehr angreifbare Höhe geführt. Trotz der großen Schwierigkeit der Grundfragen der äſthetiſchen Wertbeurteilung lieſt ſich das Buch leicht; wer ſich über dieſe Fragen belehren will, der wird ſchwerlich einen beſſeren, leichter verſtändlichen Führer finden. Daß man in einzelnen Fragen, der eine hier, der andere dort, anderer Anſicht ſein wird. als der Verfaſſer, liegt in der Natur der Sache und ändert nichts an der Macht ſeiner Beweisführung im Ganzen. Mit kleinlichen Ausſtellungen wird man ihm nicht beikommen können, und ver⸗ mutlich wird das Werk auch einem ſtarken Anſturm gewachſen ſein. Auf heftige Angriffe wird Alt gefaßt ſein müſſen, wenn die bewährte Taktik des Totſchweigens nicht vorgezogen wird. Was aber ſeine Poſition am meiſten ſtärken dürfte, das iſt die Art, wie ſeine Kritik auch den von ihm bekämpften Richtungen alles Ver⸗ dienſt zubilligt, da sſich ihnen von ſeinem wiſſenſchaftlichen Stand⸗ punkte aus einräummen läßt. H. G. ———— 1 28 4 Mannheim, 3. November. eueral⸗Anzeiger. Abendblatt. 3. Setu. wie außerordentlich nett wir es finden, wenn ein natio⸗ nalliberales Blatt mit ſo höchſt zweifelhaften Argu⸗ menten dem Zentrum ſeine ſchweren Niederlagen verzuckert und ſeine Verlegenheit erleichtert und manchen durch den mora⸗ liſchen Eindruck der Niederlagen ſchwankend gewordenen Zen⸗ trumsmann wieder zur Fahne zurückruft, ein national⸗ liberales Blatt mit alter liberaler Tradition! Dieſe be⸗ tätigt der„Schwäb. Merkur“ allerdings immer weniger. Es iſt mit Bedauern feſtzuſtellen, daß die Artikel des„Schwäb. Merkur“ und zwar nicht nur die ſeines Karlsruher Korreſpon⸗ denten eine wahre Fundgrube ſchwarz⸗blauer Weisheit ſind; die Kreuz⸗Zeitung iſt bis über die Ohren verliebt in dieſes ſüd⸗ deutſche nationalliberale Blatt. Was aber ſagen die würt⸗ tembergiſchen Nationalliberalen zu dieſem bedauerlichen disziplinloſen Treiben eines Blattes mit alter liberaler Tradition, das dieſe dadurch hoch hält, daß es Zen⸗ trum und Konſerpativen Waffen zum Angriff auf die national⸗ liberale Partei liefert? Aus Stadt und Land. * Mannheim, 3. November 1911. * Uebertragen wurde dem techniſchen Gehilfen Konrad Thalmann in Freiburg unter Verleihung der Amtsbezeich⸗ nung Bauſekretär die etatmäßige Amtsſtelle eines Techniſchen Beamten. Beſichtigung der Oeffentlichen Bibliothek im Großherzog⸗ lichen Schloß durch die Studierenden der Handelshochſchule. Auf Veranlaſſung des Rektors der Handelshochſchule fand am Sams⸗ tag den 28. d. M. unter Führung des Herrn Bibliothekars Pro⸗ feſſor Max Oeſer eine Beſichtigung der öffentlichen Bibliothek im Großherzoglichen Schloß durch die Studieren⸗ den der Handelshochſchule ſtatt. Herr Profeſſor Oeſer ſchilderte in einem etwa zweiſtündigen Vortrage die Geſchichte und Ent⸗ wickelung der Bibliothek, die heute ungefähr 70000 Bände umfaßt und zu einer der ſchönſten und reichhaltigſten Bibliotheken zählt. Bei dem Rundgang durch die Bibliotheksräume hatten die Stu⸗ dierenden Gelegenheit, die unermeßlichen Schätze, die die öffent⸗ liche Bibliothek birgt, zu bewundern. Spaniſche, italieniſche, franzöſiſche, orientaliſche Literatur, eine vollſtändige Sammlung auf khedlogiſchem Gebiete, allgemeine und alte, mittlere, neuere und neueſte Geſchichte, Geographie, Naturwiſſenſchaften, Staats⸗ wiſſenſchaften, Volkswirtſchaft, Handel, Statiſtik, Muſik, Schau⸗ ſpielkunſt, Werke über Pädagogik, Bibliographien, Jahrbücher, Zeitſchriften(z. B. Le Moniteur von 1790—41850 vollſtändig) ſind in der Bibliothek zu finden und zur Benützung für die Allgemein⸗ heit bereitgeſtellt. Von großem Intereſſe war auch die Samm⸗ lung Mannheimer Drucke und Buchausgaben. Seltene Werke, die mit der Mannheimer Theater⸗ und Kunſtgeſchichte eng ver⸗ wachſen ſind, wie die erſte Ausgabe der Räuber und diejenige des Don Carlos mit einem Titelkupferſtich des Mannheimer Kupferſtechers E. Verhelſt, Theaterſtücke und Schriften von Frei⸗ herrn von Dalberg, von Klein, Abbs Vogler und anderen, ſowie das einzige noch vorhandene Exemplar der Mannheimer Stadt⸗ Pripilegien vom Jahre 1608 ſind hier aufbewahrt. Herrn Großh. Bibliothekar Profeſſor Dr. Oeſer ſei auch an dieſer Stelle der herzliche Dank für den inhaltreichen Vortrag und die liebens⸗ würdige Führung durch die Bibliotheksräume ausgeſprochen. Wir zweifeln nicht, daß nunmehr von der dankenswerten Vergünſti⸗ gung, die der Vorſtand der öffentlichen Bibliothek den Studieren⸗ den der Handelshochſchule ſchon feit Jahren dadurch eingeräumt hat, daß er ihnen die Benützung der reichhaltigen Fachliteratur geſtattet, recht ausgiebiger Gebrauch gemacht wird. * Auszeichnung. Auf der Internationalen Hygiene⸗Aus⸗ ſtellung erhielt in der Abteilung Anſiedelung und Wohnung auch die hieſige Weltfirma Strebelwerk G. m. 5 Manuheim den Großen Preis. * Die Finanzen der Großmächte. Ueber dieſes Thema wird Herr Geh. Oberfinanzrat Dr. Schwarz⸗Berlin am Montag, den., Dienstag, den 7. und Mittwoch, den 8. November, abends .10 Uhr in der Aula der Handelshochſchule(A 4, J) ſprechen. Eintrittskarten zum Preiſe von 3 M. für den ganzen Zyklus und.50 M. für den Einzelvortrag ſind bei den im Inſerat bekannt gegebenen Vorverkaufsſtellen zu haben. *Jahresfeſt. Am nächſten Sonntag feiert der Chriſtl. Verein junger Männer, U 3, 23, ſein 30. Jahres⸗ feſt. Der Feſtgottesdienſt findet nachmittags 8 Uhr in der Trinitatiskirche ſtatt. Herr Pfarrer Lie. Greiner⸗Lörrach, Sohn des allbekannten und hochverehrten Kirchenrat Greiner, wird die Feſtpredigt halten. Bei der Nachfeier abends 7% Uhr wird Herr Pfarrer Dr. Mayer⸗Baiertal einen Vortrag halten über das Thema:„Das Chriſtentum und die großen Männer“. Zu beiden Verſammlungen iſt jedermann herzlichſt eingeladen. * Vom Kriegsſchauplatz bringt die morgen erſcheinende „Mannheimer Illuſtrierte Zeitung“ wieder einige hochintereſſante Bilder. So u. a. die Forts von Tripolis nach dem Bombardement und die Ankunft italieniſcher Truppen am Zollhaufe in Tripolis. Der aktuelle Teil bringt ferner Auf⸗ nahmen von der Enthüllung des Kaiſer Friedrich⸗Denkmals in Aachen, von dem erſten Aufſtieg des Luftſchiffes „Schütte⸗Lanz“ in Mannheim mit dem Porträt des Er⸗ finders, von der Landung des Zeppelin⸗Luftſchiffes„Schwaben“ nach ſeiner elfſtündigen Fahrt von Düſſeldorf über Hamburg nach Berlin auf dem Flugfelde von Johannisthal, von der Prüfung franzöſiſcher Kriegsflugzeuge in Reims und von dem Denkmal für den Prinzen Friedrich von Sachſen⸗Koburg in Koburg. Sehr ſtimmungsvoll iſt auch ein kleiner Aufſatz über neue Krematorien. Die Titelſeite zeigt das Luftſchiff „Schwaben“ über der Burg„Ehrenfels“. „Verein Frauenbildung⸗Frauenſtudium, Abteilung Mann⸗ heim. Geſtern nachmittag ſprach im dichtbeſetzten Saal der Loge Carl die Vorſitzende des Bundes deutſcher Frauenvereine, Fräulein Dr. Gertrud Bäumer, über„Die Pflichten der Gebildeten im öffentlichen Leben“. Sie gab in formvollendeten Worten einen Ueberblick über die den Deut⸗ ſchen eigentümliche Art, ſich dem öffentlichen Leben zu ver⸗ ſagen; ſie betonte die Liebhaberei gerade der kultivierteſten Schichten, nur an ihrem eigenen Ich zu arbeiten, für deſſen Verfeinerung beſorgt zu ſein und die Pflichten im öffentlichen Leben, die eine etwas robuſtere Art verlangten, zu vernach⸗ läſſigen. Aber gerade dieſer Einſchlag an Bildung ſei not⸗ wendig, um das Niveau der Oeffentlichkeit zu heben und da⸗ durch dem einfachen Manne das zu geben, was er vom öffent⸗ lichen Leben erwarte. Genau dasſelbe ſei zutreffend auf die Frau, nur in verſtärktem Maß, denn von ihren gebildeten, hoch⸗ ſtehenden Vertreterinnen erwarte man nicht nur eine Verfeine⸗ rung des öffentlichen Lebens, ſondern ſie ſollten durch ihr Ein⸗ treten eine neue Form weiblicher Kultur in die Oeffentlichkeit ragen. Nur wenn es der Frauenbewegung gelingt, auch die oberen Schichten mit ihren Idealen zu durchdringen und zur Mitarbeit zu veranlaſſen, nur dann wird ſie ihrer hohen Auf⸗ gabe gerecht werden und den weiblichen Einſchlag in unſer öffentliches Leben, den die heutige Kultur bedarf.— Die nächſte Veranſtaltung des Vereins findet ſtatt: Mittwoch, 8. No⸗ vember, nachmittags ½5 Uhr, in der Loge Carl zur Ein⸗ tracht. Frau Dr. Altmann⸗Gottheiner beginnt an dieſem Tage mit einem Vortragszyklus, der an 3 Mitt⸗ wochen ſtattfinden und folgende 3 Themen behandeln wird: 1. Welche Rechte fordert die Frau im öffentlichen Leben? 2. Welche Rechte ſind die politiſchen Parteien bereit, den Frauen zu gewähren? 3. Wie ſieht es in den Ländern aus, in denen Frauen ſchon öffentliche Rechte haben? Die Vorträge ſchließen ſich organiſch an die Ausführungen von Frl. Dr. Bäumer an. Zuſammengefaßt wird hier ein Bild der Frau im öffentlichen Leben gegeben, wie es die organiſierte Frauenbewegung zu ſchaffen erhofft. * Der Odenwaldklub bringt am 5. November d. Is. ſeine 12. Programmwanderung zur Ausführung. Dieſe Tour führt uns in die Umgebung Maunheims und zeigt, daß man nicht weit zu gehen braucht, um Landſchaften zu ſehen, wie ſie der Schwarzwald nicht ſchöner und lieblicher zu bieten vermag. Mit Sonderzug der Nebenbahn fahren wir um? Uhr am Bahn⸗ hof Friedrichſchule ab. Die gemütliche Fahrt bietet eine hübſche Ausſicht auf die ſchöne Kette des Odenwaldes. Der Neckar wird nicht in Heidelberg, ſondern auf der Eiſenbahnbrücke bei Wieblingen überſchritten. Wir durchſchreiten Doſſenheim und gelangen auf den von der Doſſenheimer Sektion in geradezu muſterhafter Weiſe neu angelegten Weg, welcher uns in einer Stunde zum„Weißen Stein“ führt. Von der Plattform des Turmes hat man eine weite Rundſicht über die Höhen und Täler des Odenwaldes und hinaus in die Rheinebene. Durch gemütlichen Abſtieg kommen wir zum„Langen Kirſchbaum“ (Forſtſchutzhaus) und um 11 Uhr zum Schriesheimer Hof, wo uns ein kräftiges Frühſtück erwartet. Nach angemeſſener Raſt wandern wir an der Berglehne entlang mit ſtändig wechſeln⸗ dem Blick in das Wilhelmsfelder Tal durch prächtigen Laub⸗ wald zur Linde(Jorſtſchutzhütte). Wir ſteigen abwärts in ein zum„Haſſelbacher Hof“(bedeutende Fiſchkultur) nach Schönau. Im„Pfälzer Hof“ laſſen wir uns den duftenden Kaffee und ſeinen Kuchen gut ſchmecken und marſchieren ſodann weiter, bequem anſteigend, zum Ruhſtein. Auf dieſem Wege hat man hübſche Blicke in das Schönauer Tal und auf die Burgen von Neckarſteinach. Wir kommen zur Felſenberghütte, einem auf hoher Sandſteinwand neu errichteten Ausſichtstempel, wo uns eine wunderbar ſchöne Ausſicht auf den Dilsberg, ins Neckar⸗ und Elſenztal zur Raſt zwingt. Gegenüber liegt Neckargemünd, unſer Endziel, das um 5 Uhr erreicht wird. Näheres beſagen die Wanderkärtchen, die bei den bekannten Stellen koſtenlos zu haben ſind. Friſch auf! * Der deutſche Verband Kaufmänniſcher Vereine, der jetzt 87 große kaufmänniſche Gruppen umfaßt und dem auch der hie⸗ ſiege Kaufmänniſche Verein angeſchloſſen iſt, hat ſeit ſeiner letzten Tagung im Maj nennenswerte Fortſchritte gemacht. Infolge Ausbau ſeines Generalſekretariats und ausgedehnte Vor⸗ tragsreiſen haben ſich in fünf Monaten 5977 neue Mitglieder an⸗ geſchloſſen, darunter 2188 Prinzipale, 2726 Gehilfen und 1063 Lehrlinge. Dieſer Erfolg wird um ſo bedeutſamer, als der Deutſche Verband Kaufmänniſcher Vereine eine der angeſehenſten waſſerreiches Tal, umgeben von hohen friſchgrünen Tannen, paritätiſchen Korporationen iſt, die in gemeinſchaftlicher Arbeit der Prinzipale und Angeſtellten in den letzten Jahren bedeutende Erfolge errungen haben.— Der Verband verausgabt nunmehr auch eine kleine Monatsſchrift, die den Zuſammenhalt einzelnen Gruppen weſentlich fördert. Ferner iſt vor wenige Wochen eine überſichtliche Verbandschronik ausgegeben worde die für den Werdegang kaufmänniſcher Sozialpolitik der letzt Jahrzehnte von hohem Intereſſe iſt. Fortſchritt im Baufach. Mau ſchreibt uns: Dieſer Tag wurde von Herrn Kaufmann Adolf Witt, Meerfeldſtraße 6 eine von demſelben gemachte wichtige Erfindung zum Patent a gemeldet, welche in Fachkreiſen allgemeines Intereſſe erweck dürfte. Gegenſtand der Erfindung iſt eine„Formſtein decke“, beſter Erſatz für die ſeitherige Stuck und Hoh Durch die Konſtruktion der Decke, durch die Form und 3 menſetzung der Steine wird die größtmöglichſt erreichbare Feſtig ⸗ keit, Leichtigkeit, Rißfreiheit, Schall⸗ und Feuerſicherheit der Decke erreicht. Die zur Verwendung kommenden Steine, dere Zuſammenſetzung ebenfalls Erfindung des Patentanmelders i werden unter ſtarkem Druck geformt, ſodaß trotz des gerin Gewichts eine verhältnismäßig große Feſtigkeit erziel Die Steine ſind ſo konſtruiert, daß der Druck von den ſchrä Flächen aufgenommen und ſeitlich auf die Kämpfer bezw. A fang⸗ und Schlußſteine übertragen wird. Ferner iſt vorgeſehe daß bei dem Verlegen der Steine die vorhandenen Löcher m Mörtel angefüllt werden, ſo daß durch die ganze Decke, d jeden Stein zwei Mörtelſeilen hindurch, gehen. Durch Neuerung, die der einfachſte und leichteſte Erſatz für die bekannte Eiſenarmierung der freitragenden Decken darſtell hält dieſe Decke im Zuſammenhang mit der Form und Zuf ſetzung der Stein eine ganz beſondere Feſtigkeit b äußerſt geringen Eigengewicht. Was den Koſtenpunkt be ſo wird die Decke nach Angaben des Erfinders bedentend bil als die andern exiſtieronden Decken. Herr Witt beaßſichtigt Erfindung zu verkaufen oder ſich in ein Geſchäft einzufaufen tereſſenten erteilt der Erfinder bereitwilligſt weitere Auskſt *Zur Errichtung einer chemiſchen Fabrik für Herſt exploſiver Stoffe hat der Fabrikant Dr. Raſ chig in Ludwig hafen zwiſchen Mundenheim, Maudach und Rheing Gelände von etwa 70000 QAm. erworben. Es iſt heabſich einen Sprengſtoff anzufertigen, der namentlich im Ste betriebe angewandt werden ſoll und der bedeutend ungef licher iſt, als das bisher für ſolche Zwecke gebrauchte S pulver(Schießpulver). Da er außerdem den Vorteil das Geſtein nicht zu zertrümmern, ſondern nur aufzuſpa ſo iſt anzunehmen, daß er in abſehbarer Zeit das jetzt faſt Jahre alte Schießpulver von Berthold Schwarz, das im Sch und Minenweſen, ſowie im Bergbau längſt durch neuere findungen erſetzt iſt, auch aus ſeiner letzten Dom Steinbruchbetriebe, verdrängen wird. Aus Ludwigshafen. Der 26 Jahre alte Taglöhr Rühm, der bei den Umbauarbeiten am hieſigen Bahnh ſchäftigt iſt, ſtürzte geſtern nachmittag kurz vor 4 Uhr bein decken eines Bahnſteigdaches von demſelben in einen Eiſenbahnwagen und trug bierbei erhebliche äußere i Verletzungen davon. Er wurde ins ſtädt. Kranke überführt 555 Aus dem Großherzogkum. Aus dem Bezirk Schwetzin gen, 3. No Schwetzingen wurde die Rathausſchreibergehilfenſtell einem Anfangsgehalt von 1600 M. von 3 Bewerbern de waltungsaktuar Ludwig Keßler, zurzeit beim Gr. Be⸗ Mannheim, übertragen.— Der Gaspreis für? gas iſt in Schwetzingen von Monatsbeginn an auf nach Sätze ermäßigt worden: Bis zu 3000 ebm pro Kale auf 15 Pfg. pro ebm, von 3000 bis 4000 ebm auf 14. über 4000 ebm auf 13 Pfg. Karlsruhe, 2. Nov. In verfloſſener Nacht bra ſich ein 21 Jahre alter Kaufmann aus Frankfurt a. Hardtwalde hier in ſelbſtmörderiſcher Abſicht einen Rev ſchuß in die Bruſt bei. Die Kugel prallte jedoch an der Rippe ab, weshalb die Verletzung nicht lebensge Der Verletzte konnte noch bis zur Kreuzung von K einen Beſuch abſtatten. wieder ab und begibt ſich nach Donaueſchingen zum B Fürſten von Fürſtenberg. V GBerichtszeitung. * Gotha, 2. Nov. Die als Mannweib bekaunt ge Doppelmörderin Karoline Hopf(alias Karl Hppf), die n der Ermordung der Hebamme Pflügner in Schwarz der Chefrau Bochröder in Ohrdruf zum Tode berurteilt u Kunſt, Wiffenſchaft und TLeben. Die literariſche Beilage iſt der heutigen Abendausgabe angefügt. Sie hat folgen⸗ den Inhalt: W..: Religisſe Kämpfe der Gegenwart. Ellen Key: Emile Verhaeren.— Emile Verhaeren: Gedichte. — Profeſſor Dr. Pfau: Roſtands Chantecler.— h. Balzaes Lebenstragödie.— Ein Jubiläum des modernen Buches. Rundſchau.— Zeitſchriften.— Neue Romane. Im Verein für jüdiſche Geſchichte und Literatur ſprach am Montag abend Schriftſteller Hermaun Sins⸗ heimer, ſo wird uns geſchrieben, über das Thema: Der Jude in der Schauſpielkunſt“. Obwohl das jüdiſche Volk, ſo führte der Redner aus, eine eigentliche dramatiſche Kunſt aus ſich ſelbſt heraus nicht entwickelt hat, ſo iſt doch die Tatſache zu beobachten, daß ſich ſehr viele Juden dem wenig lohnenden Schauſpielerberuf zuwenden. Abgeſehen davon, daß es in Büh⸗ nenkreiſen ſo gut wie keinen Antiſemitismus gibt, iſt zur Erklä⸗ rung jener Tatſache auch zu beachten, daß der Schauſpieler in erſter Linie ſeine eigene Individualität darſtellen ſoll und daß dieſe Geltendmachung der eigenen Perſönlichkeit den Juden Jahrhunderte hindurch verſagt war. Die jüdiſchen Schauſpieler ſind indeſſen mehr Virtuoſen als Genies. Die Inden waren Jahrhunderte lang nur auf ſich ſelbſt angewieſen, ohne Intereſſe für die Außenwelt, und dieſe geiſtige Inzucht führte ſie dazu, ſich immer mehr in ihr eigenes Weſen zu verſenken und immer mehr darin zu entdecken; ſie ſind daher beſonders geeignet für Klein⸗ malerei und Cbarakterdarſtellung. Es iſt auch aus der Entwick⸗ lung und der Geſchichte der jüdiſchen Raſſe zu erklären, daß die jüdiſchen Schauſpieler gewiſſe Gefühle, wie Schmerz und Ver⸗ zweiflung, beſonders lebendig darzuſtellen bermögen. Der Red⸗ ner beſprach dann die Eigenäart von drei großen jüdiſchen Schau⸗ ſpielern: A. b. Sonnenthal. Immanuel Reicher und Rud. Schild⸗ kraut, den bedeutendſten Shylock⸗Darſteller. Bei dem letzteren iſt alles übermäßig, heftig, nicht abgeklärt; die Majeſtät des Leidens vorzuführen iſt ihm verſagt. Er ſteht darin im Gegen⸗ ſatz zu Reicher, der das Leid wie ein Mann trägt. Dieſer iſt der berühmteſte Paſtoren⸗Darſteller, und es offenbart ſich in die⸗ ſem Umſtand etwas von dem„jüdiſchen Adel“, von dem Heine ſpricht. Bis zur Reife verkörpert aber iſt dieſer Adel in Son⸗ nenthal, der das Ghetto überwunden hat und doch durch und durch Jude iſt, und der in ſeinem„Nathan“ in Wahrheit den„Sohn Gottes und Bruder aller Menſchen“ zur Darſtellung bringt. Bei den Schauſpielerinnen treten weniger die Raſſeneigentüm⸗ lichkeiten hervor als die Eigenheiten des Temperaments, und deshalb laſſen ſich auch bei den jüdiſchen Schauſpielerinnen weni⸗ ger Beſonderheiten nach dieſer Richtung hervorheben.— Das zahlreich erſchienene Publikum folgte den intereſſanten, wenn auch in manchen Punkten beſtreitbaren Ausführungen des Red⸗ ners mit großer Aufmerkſamkeit. Die Kapellmeiſterfrage in München. Wie erinnerlich, iſt der Wiener Hofkapellmeiſter Bruno Walter für die Nachfolge Felix Mottls in Ausſicht genommen. Ueber den Staud der Verhandlungen nut der Mün⸗ chener Generalintendanz teilt er nun in der Wiener„Zeit“ folgendes mit: Man kann noch nicht von einer Ausſicht, ſondern bloß von der Möglichkeit ſprechen, daß ich die Entlaſſung aus meinem Wiener Vertrag erhalte. Die Angelegenheit wegen des Probedirigierens iſt zwiſchen mir und der Münchner Intendanz bereits inſofern erledigt, als ich keinesfalls den„Bergſee“ in München dirigiere, bevor nicht die Verhandlungen mit der In⸗ tendanz vollſtändig abgeſchloſſen ſind. Man kann deshalb auch nicht von neuen Schwierigkeiten ſprechen. Die Schwierigkeiten, die noch beſtehen, betreffen hauptſächlich meine Entlaſſung aus dem Wiener Vertrag und einige Vertragspunkte, die noch einer Einigung bedürfen. Ich hoffe aber, daß ſchon im näch ſten Monat die Verhandlungen zum Abſchluß ge⸗ langen.— Ueber die ferneren Aenderungen in den Kapell⸗ meiſterpoſitionen teilen die„M. N..“ folgendes mit: Die ſpa⸗ teren Aufführungen des„Bergſee“ in München übernimmt einer Verfügung der Intendanz der bisherige Solorepet an der Münchner Hofoper, Herr Leon Roſenheck, der deſſen als Dirigent ſich bis heute noch nicht betätigt hat heck iſt vorbehaltlich des Gelingens des Verſuches als Hoftapellmeiſter an der Münchner Hofoper in Ausſicht genr men. Dagegen gedenkt die Intendanz den Vertrag kapellmeiſter Fritz Cortolezis nicht mehr zu erneu tolezis würde nach dieſer Verfügung der Intendanz mit Ablauf dieſes Theaterjahres nach fünffährigem, von glänzen Erfolg gekrönten und allgemein anerkannten Wirken aus Verband der Hofbühne ſeiner Vaterſtadt ausſcheiden. Das neue Werk Max Halbes. Das neue dramatiſche Werk Max Halbes, des Ve der„Jugend“ heißt, wie wir ſchon mitteilten,„Der R des Gauklers“ und wird demnächſt zur Aufführ langen. Der Dichter gibt ſeiner Arbeit den Untertitel„ in vier Akten, ſo daß ſich ſchon aus der Bezeichnung erke läßt, es handle ſich nicht um ein Drama von ausgeſproche ſtem oder heiterem Charakter, ſondern um ein romantiſ Spiel der Phantaſie. Dieſe Romantik kommt aber nicht Titel zum Ausdruck; auch die Handlung des Werkes iſt, ſcheint, in jeder Hinſicht romantiſch, ein Phantaſieſti Callots, ſondern etwa in Sudermanns Manier. So wer läßt ſich vermuten, wenn wir die Erzählung der Ha leſen, die eine Verlagsanzeige verbreitet. Dieſe Handlu am Ende des dreißigfährigen Krieges. Der Reiterg ning Schwartz kommt in das Dorf ſeiner Kindheit; iſt Torwart auf dem Eldringenſchen Schloß geweſen. in der Schloßherrin eine alte Freundin; die ſchön⸗ war einſt auf dem Schlachtfeld ſein Lagerſchatz. N Dorf wie er, wurde ſie von durchziehenden Kriegern Ding mitgenommen, und ihr zweiter Herr in Schwartz, dem ſie der alte, nunmehr verſtorhene nahm. Im Austauſch der Erinnerung rfäh GKeneral⸗Anzeiger. Abendblatt.) Mannhefm, 3. November. vom Herzoge zu lebenslänglicher Zuchthausſtrafe begna⸗ t worden. In der letzten Zeit war ſie auch noch wegen mehrfacher Einbruchsdiebſtähle und Sittlichkeitsverbrechen zu mehrjährigen Gefängnisſtrafen verurteilt. Pfalz, Heſſen und Umgevung. Darmſtadt, 28. Okt. Die durch die Blätter ge⸗ angenen Berichte über die Einſtellung des Verfahrens gegen en wegen Brandſtiftung verhaftet geweſenen und gegen Kau⸗ on wieder frei gelaſſenen Hotelbeſitzer Seibert zum„Hal⸗ en Mond“ in Heppenheim beſtätigen ſich nicht. Wie der terſuchungsrichter mitteilt, iſt weder die Kaution an Seibert rückgegeben, noch das Verfahren eingeſtellt. Die Vorunter⸗ uchung, bei der ſich allerdings verſchiedene Schwierigkeiten er⸗ eben haben, iſt noch nicht abgeſchloſſen; doch liegen irgend⸗ elche Verdachtsmomente gegen dritte Perſonen in keiner Weiſe vor. Von Tag zu Tag. — Opfer des Alkohols. Belgrad, 3. Nov. Zwei ſauern in Kukitſch, welche, nachdem ſie tüchtig gezecht hatten, auf er Landſtraße eingeſchlafen waren, wurden von einer Hochzeits⸗ zeſellſchaft überritten. Einer ſtarb, der andere wurde ſchwer ver⸗ etzt. Letzte Nackichten und Celegramme. interläßt eine Witwe und drei Kinder. *London, 3. Nov. Wie ein hieſiges Blatt aus Teheran neldet, iſt in Schoi nahe der türkiſchen Grenze ein neues ruſſi⸗ 1 70 Konſulat unter“ einer ſehr ſtarken Konſulatwache geſchaffen den. * Pekersburg, 3. Nov. Ein furchtbarer Zyklon wütete mund heute in Petersburg. Viele Barken ſind unter⸗ en. 1 gier, 3. Nov. Der Orkan, der geſtern und vorgeſtern hier bütete, richtete großen Schaden an. Infolge des Uebertretens des Harrachbaches ſteht das Waſſer teilweiſe zwei Meter hoch. Die ſahl der Toten beträgt einige Hundert, darunter mehrere Euro⸗ Berlin, 3. Nov. Das Wolffbureau iſt ermächtigt, u erklären: Der Staatsſekretär des Reichskolonialamtes von indequiſt hatte während des Sommers ſein Abſchieds⸗ ch eingereicht, weil er mit den in Frage ſtehenden Kompen⸗ ationen nicht einverſtanden war. Vom Kaiſer war das Ab⸗ ſchiedsgeſuch während der laufenden Verhandlungen abgelehnt vorden. Lindequiſt erneuerte heute das Abſchiedsgeſuch, lachdem er noch Samstag mit der Dementierung ſeines Rück⸗ ſich einverſtanden erklärt hatte. Der Reichskanzler begibt ich zum Kaiſer um ihm Vortrag zu halten. „ m. Köln, 3. Nov.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln. Ztg.“ ver⸗ cht in auffallendem Druck folgende Depeſche aus Berlin: uch das Rücktrittsgeſuch des Geh. Regierungsrates v. Dankel⸗ mann vom Kolonialamt und die gleichzeitig erfolgten Indis⸗ retionen in der Preſſe ſind ganz unhaltbare Zuſtände bekannt eworden. In dieſen Indiskretionen wird behauptet, daß das mialamt das Kongoabkommen mißbillige und die Verant⸗ rtung dafür nicht übernehmen wolle. Es hat umſomehr den inſchein, als ob das richtig ſei, da hierfür früher mehrfach No⸗ der Preſſe verbreitet wurden, die auf eine ſolche Stel⸗ ung des Kolonialamtes hinwieſen. Der auf dieſe Weiſe unter⸗ mene Verſuch, die Politik des Reichskanzlers durch eine mtergeordnete Behörde zu erſchweren, iſt, wer auch immer recht im Intereſſe einer geordneten Führung der Reichsgeſchäfte llig unzuläſſig. Man braucht nicht daran zu zweifeln, daß ſich der Reichs⸗ ziehen wird. Die in unſerem heutigen Mittagsblatt veröffentlichten achrichten werden durch dieſe amtliche Meldung alſo vollauf b den einflußreichen Zauberring nicht mehr beſitzt, den am Lagerfeuer der Teufel in Geſtalt eines Scholaren erſchreibung ſeiner Seele gegeben hat; Schwartz geſteht ßer die Stätte ſeiner Jugend nur deshalb aufgeſucht weil er des verlorenen Ringes wegen ein nahes Lebens⸗ befürchtet. Suſanne iſt entſetzt und will ihm belfen. Ihr er und Schloßkaplan, der ſich mit Alchimie beſchäftigt, ihr mit Hilfe des Teufels den verlorenen Ring ſchaffen. Der ge, häßliche und intrigante Menſch verſpricht es, wenn die Schloßfrau heiratet; Suſanne willigt nach heftigem ab⸗ en. Es kommt an den Tag. hur Er ſelbſt war es, der in Scholarentracht als„Teu⸗ Freytag, die Witwe Guſtav Freytags, iſt in ſtorben. Sie wird in Siebleben bei Gotha bei⸗ n. In den Achtzigerjahren hat ſich Freytag mit ſch vermählt, nachdem ſie den Ehebund mit Alex. em auch bereits verblichenen bekannten Vortrags⸗ hatte. x Regers„Luſtſpiel⸗Ouverture“ wurde bis⸗ den Orcheſtern in Amſterdam, Baſel, Berlin, Bielefeld, aunſchweig, Breslau, Chemnitz, Darmſtadt, Dres⸗ orf, Eſſen, Frankfurt a.., Görkitz, Hamburg, anne, Leipzig, London, Meiningen, München, New⸗ ck, Stuktgart, Turin, Wien, Zürich zur Auffüh⸗ unſtverlag Keller u. Reiner in Berlin hat eine Aus⸗ n mehreren Skulpturen des däniſchen Tenoriſten berold, königlichen Kammerſängers, der auch kürz⸗ n Mannheim gaſtierte, eröffnet, die den November dauern ſoll. Eine der Büſten Herolds iſt bereits vom däni⸗ * Staat angekauft und dem Landesmuſeum überwieſen wor⸗ dhue ſeltene Ehrung fur einen Tenoriſten. I ſeten noch zwei Jahre, die nicht unn dieſer Auffaſſung nicht verſchließt und die nutigen Fol. beſtätigt. Herr von Lindequiſt hat ſchon während des Sommers durch Einreichung ſeines Entlaſſungsgeſuches gegen die Kongo⸗ kompenſationen proteſtiert, am Tage nach dem Abſchluß des zweiten Teiles des Marokkoabkommens erneuert er ſein Ab⸗ ſchiedsgeſuch. Der Verweſer unſeres kolonialen Beſitzes, in ihm das Reichskolonialamt will die Verantwor⸗ tung nicht mittragen für die„Bereicherung“ unſeres kolonialen Beſitzes, die als Entſchädigung ausbedungen iſt für die Einräumung des franzöſiſchen Protektorates über Marokko, auch der Regierungsrat Dankelmann hat um ſeine Entlaſſung nachgeſucht. Das iſt für den Reichskanzler wie für Herrn von Kiderlen⸗Wächter ein ſehr fataler Zwiſchenfall, den ſie nicht aus dem Wege räumen durch den Hinweis auf die Unſtatthaftigkeit einer Durchkreuzung der Politik des Reichskanzlers durch eine untergeordnete Behörde. Die Kritik der zuſtändigſten Reichsbehörde an dem zweiten Teile des Abkommens bleibt trotz⸗ dem in ihrer vollen Wucht und Schwere beſtehen, und es iſt wohl kein Zweifel, daß eine ſchärfere, durchſchlagendere Verurteilung der Kongokompenſationen nicht leicht erfolgen konnte als durch dieſe ſenſationellen Abſchiedsgeſuche, ſie beſtätigen ja in vollem Maße alle Befürchtungen und Bedenken erfahrener Kolonial⸗ politiker, die nichts wiſſen wollten vom franzöſiſchen Kongo, beſtätigen die volle Wertloſigkeit der uns zugedachten Entſchädi⸗ gung und das gerade in dem Augenblick, wo offiziöſe Federn nicht genug die„Bereicherung“ preiſen können, die unſer Kolo⸗ nialbeſitz durch Teile des franzöſiſchen Kongo erfahren ſoll. Und für eine Entſchädigung, die das Reichskolonialamt für ſo wertlos hält, daß es die Mitverantwortung ablehnt, räumen wir Frankreich die politiſche Herrſchaft ein! Nun bleiben ja nur noch die wirtſchaftlichen Garantien in Marokko ſelbſt, über die wir erſt urteilen wollen, wenn wir ſie kennen, aber es iſt durch dieſen fatalen Zwiſchenfall ſchon hinreichend Licht über das Ganze des Abkommens verbreitet und der Mißerfolg der ganzen Aktion aufs grellſte beleuchtet worden, nachdem das zweite Hauptſtück, an das unſere Diplomatie ſo unſagbare Mühe gewandt und das Frankreich ſo ſchwer abgetrotzt wurde, in ſeiner ganzen Dürftigkeit erwieſen worden iſt. Der Reichskanzler mag Herrn v. Lindequiſt zürnen, die nationale Oppoſition wird dem aufrechten Manne dankbar ſein, der die Schranken ſeiner formalen Kompetenz durchbrach und ſich weigerte, zu einem Werk ſeinen Namen herzugeben, das gegen ſein nationales Gewiſſen, gegen ſeine fachmänniſche Einſicht war. Und weiter. Wir wiſſen aus guten Quellen, daß das Reichskolonialamt ſich von Anfang an gegen die Kongokom⸗ penſationen mit Händen und Füßen geſträubt hat, was ja auch durch die Meldung des Wolff. Bureau beſtätigt wird. Aber in dieſer Frage eine Erweiterung unſeres Kolonialbeſitzes, die. uns entſchädigen ſollte für den Frankreich gewährten marok⸗ kaniſchen Machtzuwachs, iſt⸗ die zuſtändigſte Behörde, das Reichskolonialamt vom Reichskanzler und vom Auswärtigen Amt gar nicht gehört, einfach übergangen worden. Das wirft ein ſehr merkwürdiges Licht auf die Zuſtände in den oberen Regionen und auf die Gewiſſenhafigkeit, mit der Reichskanzler und Kiderlen die Aktion durchgeführt haben. Es iſt nun wohl erwieſen, daß die verantwortlichen Leiter unſerer auswärtigen Politik eine Politik der Verſtändi⸗ gung mit Frankreich um jeden Preis getrieben haben, un⸗ bekümmert um unſere kolonialwirtſchaftlichen Intereſſen, um unſer nationales Anſehen. Man wollte mit der Marokko⸗ geſchichte endlich fertig ſein, koſte es was es wolle und daher wurden die unbequemen Mahnungen des Reichskolonialamtes einfach mißachtet. Ein Offizioſus preiſt uns heute als Vorteil des Abkomens, daß wir uns in ehrlichem Handel bemüht haben, mit Frankreich wegen Marokko endgültig Frieden zu machen. Das Entlaſſungsgeſuch Lindequiſts Saunfſe wir in dieſem ehrlichen Handel bis zu nationaler Bewußtloſigkeit ſelbſtlos ge weſen ſind, wichtige kolonialwirtſchaftliche Intereſſen verſchleu⸗ dert und durch die Art, wie das geſchehen— über den Kopf des Reichskolonialamtes hinweg— ein ungeheures Gut an natio⸗ nalem Anſehen vertan haben. Dieſer endgültige Friede, der Frankreich als den alleinigen Gewinner erſcheinen läßt, iſt gerade zu entſetzlich teuer erkauft worden. Nun hat der Reichstag das Wort und wir hoffen, daß er ſehr ernſte Novemberdebatten mit dem Reichskanzler und Herrn von Kiderlen führen wird. Verliner Drahtbericht. [Von unſerem Berliner Bureau.) Ein anarchiſtiſches Komplott gegen Canalejas. Berlin, 3. Nov. Aus Paris wird gemeldet: Wieder⸗ holt war während der letzten Tage von einem anarchiſtiſchen Anſchlag gegen das Leben des ſpaniſchen Miniſterpräſidenten Canalejas geredet worden. Nach einer Madrider Blätter⸗ meldung iſt die dortige Regierung jetzt in den Beſitz aller Fäden des Komplotts gelangt. Der Miniſterpräſident hat an⸗ gekündigt, daß er darüber im Parlament ausführliche Mit⸗ teilungen machen werde. Deutſchland und England. Berlin, 3. Nov.(Von unſerem Berliner Bureau) Aus London wird gemeldet: Es verlautet, daß eine ſtarke Fraktion der liberalen Parlamentsmitglieder die ernſteſten An.⸗ ſtrengungen zur Beſſerung der Bezichungen zwiſchen Deutſchland und England beſchloſſen hat. Sie habe geſtern eine Verſamm⸗ lung abgehalten, in der die für dieſen Zweck nützlichen Schritte beraten wurden. Heute ſoll eine weitere Verſammlung abge⸗ halten werden. Die engliſch-deutſche Freundſchafts⸗Liga, die geſtern in einer Verſammlung unter dem Vorſitz des Lord⸗ Mayors getagt hat, will eine deutſch⸗engliſche Ausſtellung in London veranſtalten. Zugleich wurde ein Komitee gebildet, um die nötigen Schritte in dieſer Angelgenheit zu tun. Sir Frank Lascelles, der eh malige Botſchafter in Berlin, in dem Deutſchland vielleicht einen ſeiner aufrichtigſten Freunde in England hat, erklärte, daß die Erbitterung gegen England in Deutſchland heutzutage heftiger als je ſei. Die Liga müſſe es ſich zur Aufgabe machen, friien Wandel zu ſchaffen. Lord Braſſay führte aus, daß in Wirklichkeit nicht der geringſte Grund zu Streitigkeiten zwiſchen den beiden Nationen vorliege. Monf. Alfred de Rothſchild hat einen Brief an die Verſammlung gerichtet, in dem er die kühne Behauptung aufſtellte, daß in Eng⸗ land kein Mann, Weib oder Kind vorhanden ſei, die nicht mit Deutſchland auf gutem Fuß leben möchten. England und Dentichland hätten viel gemeinſames: perſönliche Freih it, Rede⸗ freiheit und Preßfreiheit. Dieſe würden vielleicht dann und wann mißbraucht und einige Perſonen ließen ihre eigene Meinung als Stimme des Volkes erſcheinen. Eine deutſch⸗engliſche Aus⸗ ſtellung in London hält er für ſehr 129 verſtreichen ſollten. Alle ſollten Schulter an Schulter ſtehen, um eine Annäherung herbei⸗ zuführen, denn wenn Deutſchland und England einig wären, ſei der Friede der Welt geſichert. Sir Erneſt Tritton beleuchtete die Lage vom finanziellen Standpunkt und erklärte, ein Streit zwiſchen Deutſchland und England ſei der ſchwerſte Schlag, der den europäiſchen Kredit treffen könnte. Die Eity von London brauche den Frieden. Der Krieg zwiſchen Italien und der Türkei. Türkiſche Erfolge in den Kämpfen bei Derna. Berlin, 3. Nov.(Von unſerm Berliner Buxeau.) Aus Konſtantinopel wird gemeldet: Dem„Ikdam“ zu⸗ folge hatten die türkiſchen Truppen einen großen Erfolg in den letzten Kämpfen bei Derna. Sie nahmen 2 Geſchütze und viel Munition. Eine Kompagnie italieniſcher Soldaten wurde ge⸗ fangen genommen. Auch in Beng haſi waren die Tür⸗ ken ſiegreich und zwangen die Italiener zum Rückzug, wo⸗ durch dieſe beim Einſchiffen große Verluſte hatten, deren An⸗ zahl unbeſtimmt iſt. Der Kampf um Tripolis. Berlin, 3. Nov.(Von unſerm Berliner Bureau.) Auch in hieſigen gut unterrichteten Kreiſen wird die Nachricht beſtätigt, daß fämtliche Außenforts der Stadt Tri⸗ polis ſich in den Händen der Türken befinden, ſodaß die Italiener auf die Stadt ſelbſt und auf die Innenforts be⸗ ſchränkt ſind. Man nimmt an, daß die türkiſchen und arabi⸗ ſchen Streitkräfte recht bedeutend ſind, weil ſie ſonſt die Ein⸗ ſchließung der ebenfalls beträchtlichen italieniſchen Streitkräfte nicht hätten vornehmen können. * Frankfurt a.., 3. Okt. Die„Frkf. Ztg.“ veröffent⸗ licht folgende Meldung aus Konſtantinopel: Neſchab Bey richtete an den italieniſchen Kommandanten von Tripolis die Aufforderung, ſich zu ergeben. Der italieniſche Kommandant antwortete ablehnend. Neſchad begann hierauf das Bom⸗ bardement auf die Stadt, welche 2 Stunden anhielt. Da jedoch der größte Teil der italieniſchen Truppen ſich in die Häuſer zurückzogen, wurde das Bombardement unterbrochen. Neſchad delegierte hierauf ſeinen Adjutanten zu den fremden Konſuln und ließ ſie auffordern, zuſammen mit den Einwoh⸗ nern ſich außerhalb der Stadt zu begeben, da es ihm unmög⸗ lich ſei, den Angriff auf die Stadt aufzuſchie⸗ ben. Die dann zwiſchen den Konſuln und dem italieniſchen Kommandanten gepflogenen Unterhandlungen ſcheiterten. Letzterer wollte erſt nach Rom referieren, aber Neſchad wies dieſen Vorſchlag zurück. Man erwartet ſtündlich die entſchei⸗ dende Siegesnachricht. Die italieniſche Flotte ins Aegäiſche Meer beordert. Berlin, 3. Nov.(Von unſerem Berliner Bureau.) Aus London wird gemeldet: In Malta traf geſtern das italieniſche Kriegsſchiff„Torrero“ mit dem Korreſpondenten des Nework Herald an Bord ein, der beſtätigte, daß die ganze italie⸗ niſche Flotte mit Ausnahme einiger Schiffe die afrikaniſche Küſte verlaſſen hat und nach dem ägäiſchen Meer abgedampft iſt. Das iſt geſtern Abend nach Eintritt der Dunkelheit abge⸗ ahren. Die Behandlung der italieniſchen Gefangenen. J Berlin, 3. Nov.(Von unſerem Berliner Bureau.) Aus Konſtantinopel wird gemeldet: Der Kriegsminiſter gab dem Kommandanten Neſchad Bey in Tripolis ſtrengen Be⸗ fehl, die ttalieniſchen Gefangenen, die in die Hände der Türken gefallen ſeien, menſchlich zu behandeln, gegen ſie keine Racheakte zu verüben und für ihr Wohlergehen zu ſorgen, wie es den heroiſchen Verteidigern einer ziviliſierten Nation gezieme. * * Konſtantinopel, 8. Nov. Die Militärdepeſchenzenſur wird ſtreng gehandhabt. Auch die hieſigen Zeitungen beginnen über den Krieg nur wenig zu berichten. Der Kriegsminiſter rich⸗ tete an die Blätter eine Zuſchrift, in der er unter Androbung ſtrengſter Beſtrafung die Angaben über Stärke und Bewegung der türkiſchen Truppen ſowie über die Verkehrsmittel über Tripolis und Benghaſi verbietet. Die marokkaniſche Frage. Berlin, 3. Nov.(Von unſerem Berliner Bureau.) Aus Paris wird gemeldet: Die Nachricht von dem Ab⸗ ſchluß der deutſch⸗franzöſiſchen Kongo⸗ Verhandlungen langte geſtern Abend in ſo ſpäter Stunde hier an, daß es den Zeitungen noch nicht möglich war, näheres über das Ergebnis zu bringen, oder Kommentare hieran zu knüpfen. Nur kurze Auszüge werden aus deutſchen Blättern wieder gegeben. Im übrigen beſchränkt man ſich auf eine Re⸗ kapitulierung der hauptſächlichſten Phaſen der Verhandlungen und auf die Ankündigung, daß die vollen Unterſchriften heute ausgewechſelt werden ſollen. Der Matin betont nochmals die Tatſache, daß Frankreich während der Verhandlungen der Welt das ſeltene Schauſpiel innerer Feſtigkeit und politiſcher Ge⸗ ſchloſſenheit gegeben habe. *Paris, 3. Nov. Anläßlich der geſtrigen Paraphie⸗ rung des Kongovertrags ſchreibt der„Petit Pariſien: Wenn wir das deutſch⸗franzöſiſche Abkommen von einem höheren Geſichtspunkte aus betrachten, ſo dürfen wir ſagen, daß es zur Beſſerung der Beziehungen zwiſchen Frankreich und Deutſchland bei⸗ tragen wird. Es unterdrückt die Urſache des Streites und beſeitigt die Gründe zur Spannung. Der europäiſche Friede erſcheint beſſer geſichert. Einer der ſchwärzeſten Punkte, der regelmäßig und ſyſtematiſch am Horizont auftaucht, verſchwindet hoffentlich für immer. Die Völker, welche arbeiten und zur Entwicklung ihrer Tätigkeit und ihres Wohlſtandes der Ein⸗ tracht bedürfen, werden die Unterzeichnung des deutſch⸗franzö⸗ ſiſchen Vertrages von 1911 mit Freude begrüßen. Ein ſolches Ergebnis zeigt, daß die Völker friedlich ſein können, wenn ſie es mit Entſchiedenheit ſein wollen und daß ſie imſtande ſind, die Sorge um ihre Würde mit den Pflichten der Ziviliſation in Einklang zu bringen. Der„Figaro“ ſagt: Wir behalten uns unſer Urteil bis zur Veröffentlichung des Mehereinkommens vor; inzwiſchen aber bealückwünſchen wir uns dazu, daß die beiden Regierungen nach ſo vielen Schwierigkeiten und Ver⸗ zögerungen endlich zu einem Einvernehmen gelangten. Die Neuolution in China. Honkong, 3. Nov.(Reuter.) Der Vizekönig von Kankon ſchickte ein Kanonenbodt von Honkong zum Transport von Mu⸗ nition nach Kanton. Mit ausländiſchen Firmen wurden Ver⸗ träge zur Lieferung großer Mengen von Munition und Ma⸗ ſchinengewehren abgeſchloſſen nſ gaag d Seen een e ee ben aeuenec ocß geac een eie eeen is goig uieeangn ee beem s aagun end guva 8% fuzun 3“ ulr deich Ien daun bnis daeguv sagef caf uetencqleg ne kuvſch gun Uepneineut⸗ -ie eeeeeeen nee eeee eeh ee eh ee n i unel ne fesge e eneg„lne“ guuvunvzt uf ueschpgusz udeanz suse! 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Dieſer Kampf wird Traub zum Anlaß, mit allem abzurechnen, was ſich der Religion in den Weg zum Herzen der Beſten der Zeit ſtellt. So wendet ſich der zweit Ab⸗ ſchnitt„Wider die Theologen“ gegen die, die Wiſſenſchaft zur Krücke eines toten Glaubensſyſtems er⸗ zu wiſſen.“„Wir Theologen haben das ſtille Ahnen vrelernt, weil wir ſcheinbar das Wiſſen beſitzen. Damit haben wir gerade das Beſte, die ſittliche Beſcheidenheit, verloren.“ Die Laienfrömmig⸗ keit wird gering geachtet und iſt doch eigentlich der Ort, wo Ge⸗ ſchire gemacht wird. Es folgt eine feine Schilderung der verſchiedenen Gruppen der Laienfrömmigkeit. Der dritte große Abſchnitt handelt„Vom Spruchkollegium und von neuer Kirche“. Die Widerſinnigkeit des ganzen Verfahrens, die Abweſenheit zugrundeliegender wirklich zuendegedachter Ideen wird ſcharf beleuchtet. Es wird gezeigt, daß das Prinzip proteſtantiſche religiöſen Lebens, die Macht des eigenen Gewiſſens, in keiner „Lehre“ beſchloſſen werden kann; die Verquickung vdon Politik und Religion, die Reibungen zwiſchen Staat und Kirche, die Frage der theologiſchen Fakultäten, alles empfängt ſein eigenes Licht in Traubs Darlegungen, die immer aus unbeirrtem Gefühl und ernſter Gewiſſensnot um Volk und Religion heraus kommen. Der letzte Abſchnitt„Der„„Keßzer““ Jatho“ zerpflückt erbarmungslos die fadenſcheinige Ur⸗ teilsbegründung des Spruchkollegiums.„Die Begrü dung des Spruchhofs bringt keine Löſung. Freilich hat ſie niemand unter uns erwartet. Sie iſt aber derart dürftig, daß man erſchrickt.“ Die Schrift ſchließt:„Und das geſchah am Tag vor der Uebergabe der Augsburgiſchen Konfeſſion an Kaiſer und Reich! Was wird geſchehen zur 400jährigen Jubelfeier der Reformation im Jahr 1917? Wie viele Ketzer werden bis dahin vom enan⸗ geliſchen Spruchhof erledigt ſein? Hei, ihr Proteſtanten, wacht auf!“ Damit hat ſich der mutige Streiter ſelbſt die Jäger anf die Spur gehetzt, die ſie ſchon lang witterten. Man fſage nicht, er tue Unrecht, den Kampf, der ruhen will, neu anzufachen. In welche Not ihn die ſchlimme Zeit gebracht, ſagt er ſelbſt zu An⸗ fang:„Ich redete mit einem klugen und treuen Freund, der ſagte zu mir:„„Du magſt es machen, wie Du willſt, Verdächti⸗ gungen wirſt Du nie los. Sagſt Du jetzt nach der Erl'digung des 9 5 1 Falles Jatho nichts und bleibſt in Deinem Amt, als wäre nichts geſchehen, ſo mußt Du den Verdacht der Unehrlichkeit tragen. Sagſt Du aber Deiner Behörde in irgendeiner Form, daß Du Dich der„Irrlehre“ ebenſo ſchuldig fühlſt, dann trägſt Du den Verdacht der Eitelkeit, und viele werden ſagen, er will eben um jeden Preis den Märtyrer ſpielen. Alſo handle nach Deinem Gewiſſen!““... Der Freund hat recht. In Notzeit fragt man nicht, wie die andern urteilen, man handelt, weil man muß, und die Schuld für einen Mißgriff fällt auf die, welche die Notzeit ſchufen. Wenn ich jetzt ſchreibe, tne ich es allerdings denen nicht zuliebe, die mir anonym ſchreiben:„„Denunzicren Sie ſich doch ſelbſt. Das iſt Ihre Pflicht!““ Meine Wirkſamkeit liegt offen da, und ich laſſe mir den Ernſt meiner Geſinnung von andern weder beſtätigen noch bezweifeln. Ich ſchreibe dies nieder, weil ich vor mir ſelber ſauber daſtehen will.“ Daß Traubs Vorgehen einer Mißdeutung ausgeſetzt ſein könne, da wo man ihn wirklich geleſen hat, das kann ich mir gar nicht denken; wem ſollte dieſe Rede des treuen Mannes. der dem Gegner die offene Bruſt bietet, nicht ans Herz greifen? Daß doch der 400. Jahrestag der Reformation, von lebendigen deutſchen Volkskirchen begangen, den Sieg ſeiner Sache, des proteſtantiſchen Gewiſſens, ſähe! —— Emilie Verhaeren von Ellen Key. Der bedeutungsvollſte Eindruck, den ein belgiſches oder hol⸗ ländiſches Kind von der Natur empfängt, iſt die Ebene und das ) Aus Nummer 3 der Monatsſchrift des„Strom“, die herausgegeben wird von Engelbert Permersdorfer, Steſan Großmann und Artur Rundt, im Verlag Oeſterheld u. Co., Berlin W. 15 zu dem außerordentlich billigen Preis von 3 M. jährlich erſcheint und wegen ihres immer anregenden Inhalts warm empfohlen ſei. 5 Meer, mit anderen Worken der Eindruck der Unendlichkeit. In beider Vaterland liegt das Meer hinter der ſcheinbaren Ruhe als eine ewige Gefahr, eine Gefahr, die ihre Hoheit und jenen Eruſt verleiht, den die Nähe des Kampfes und des Todes gibt. Das Meer gibt die wunderbare, alle jähen Uebergänge weich ver⸗ mittelnde, mit ihren Gold⸗ und Silbertönen alles verklärende Luft. Der Himmel iſt in der Ebene bedeutungsvoll. Aber nirgends iſt ein ſo dramatiſcher Himmel wie über Holland und Belgien, ein Himmel, wo ſtets etwas Neues und Unerwartetes geſchieht, ein Himmel, der ſo viel mehr mit der Erde zu tun hat als irgend ein anderer. Ob er nun lichtzitternd, bläulichweiß oder goldgrau oder perlweiß oder gewitterwolkenblau iſt, immer gibt er jedem Baum, jeder Kirchturmſpitze einen tiefen Sinn: der Himmel hat hier unabläſſig— bald heitere, bald ernſte— Auftritte mit der Erde. Und die Erde ſelbſt ſcheint beflügelt von den Segeln, die überall dahineilen— oft ohne daß man das Meer ſieht, bas ſie befahren— und von den Windmühlenflügeln. Die Erde überall blau geädert wie die Schläfen eines Kindes, trinkt Waſſer und ißt Sonne, bis ihr Gras üppig, ja geradezu wollüſtig wird. Im Frühling erblüht es in Gänſeblümchen und Butterblumen und Tauſendſchönchen, und mitten dazwiſchen geht eine ſanfte glückliche Herde. Die Menſchen lächeln mit dem Lächeln eines Frans Hals und Jordaens', und auf den Dorf⸗ kirchhöfen in Holland ſind die Kreuze ſo klein, als würde man da nur zum Spiel begraben. Vor den Wellen des Meeres breiten ſich die der Dünen aus. Und in den Gebüſchen dazwiſchen ſingen im Frühling die Nach⸗ tigallen, als packte ſie die Luſt, das Meer zu übertönen. Und in Holland breitet ſich im Frühling, wenn die Hyazinthen, Tulpen und Narziſſen im Flor ſtehen, noch ein zweites Meer aus, das der Blumen. 8 Dieſe lächelnde menſchenſchafſende Erde zwiſchen dieſem tragiſch ernſten Meer und dieſem dramatiſchen Himmel erhebt ſich nicht nur aus dem Meer. Nein, ſie erhebt ſich bis hinauf in den Himmel, ſo daß die Bäume in den langen Alleen an den Kanälen zu Luſtſpiegelungen werden, ſo daß man nie mit Be⸗ ſtimmtheit weiß, ob die irdiſchen Dinge auf Erden oder in den Wolken oder im Meere ſind. Erde, Himmel, Meer verſchmelzen wie nirgends anderswo, und dieſe Gegend, die man für die des behäbigen Wohlſtandes hält, iſt im Gegenteil— namentlich in Holland im Frühling— die unirdiſcheſte aller Landſchaften. Neberall, wo eine große Ebene ſich ausbreitet, erweckt ſie im ſeelenvollen Menſchen große und ſtille Gedanken. Immer merkt man es einem ſolchen Menſchen an, daß er über gewaltige Weitken unter den Sternen gewandelt iſt. Nie verſchwindet dieſes Ge⸗ präge, das die Sehnſucht nach dem Meer einer Kinderſeele gah. Darum darf man nicht vergeſſen, daß Belgiens zwei große Dich⸗ ter beide auf der Ebene geboren ſind und beide an einem dem Meere zuſtrömenden Waſſer. Sowohl Verhaerens wie Maeter⸗ lincks Kindheitsheim lagen in Oſtflandern, dem Holland ähn⸗ lichſten Teil von Belgien. Auch da ſieht man die großen, feuch⸗ ten, bon Kanälen durchzogenen Weiden, das nie aufhörende Spiel oder den Kampf zwiſchen Lichtern und Schatten, Wind und Wolken; die unendlichen Ausblicke über Erde und Himmel, die hier miteinander verſchmelzen und ſich ineinander verſenken wie ſonſt nirgends. Emile Verhaeren wurde am 21. Mai 1855 in St. Amand ge⸗ boren. Aus den Fenſtern des löndlichen Heims ſah der Knabe auf dem Waſſer der Schelde die in der Abendfonne goldrot ſchim⸗ mernden Segel vorübergleiten. Und mit ihnen flog ſeine Sehn⸗ ſucht der Küſte zu, während der große Garten des Heims mit ſeinen exotiſchen Vögeln und Pflanzen dieſe Sehnſucht noch fernere Ziele ſuchen ließ. Während er mit der Natur vertrautk wurde, wurde er auch mit den Menſchen des ſtillen Landſtädtchens bekannt, mit ihren Arbeiten, Freuden, Sorgen und Mühen. Dieſe frühe Vertrautheit mit dem Volke und ſeinem Leben gibt ſeinen Werlken jene große Zuverläſſigkeit der Schilderung, die nur das ſeit Kindheit Durchlebte mitteilt. Nach der glücklichen Kindheit mit ihrem fröhkichen Freiluft⸗ leben kamen ſurchtbare Schuljahre im Internat im Gand. Das alte Jeſuitenkloſter St. Barbe beherbergte damals in ſeinen düſteren Mauern die vier Knaben, die ſpäter die hervorragend⸗ ſten Ernenerer der Literatur Belgiens wurden. Zwei gehörten zu den älteren Jahrgängen: Georges Rodenbach und Emile Verhaeren, zwei zu den jüngeren: Charles von Lerberghe und Maurice Maeterlinck. Verhaerens Eltern hatten gehofft, daß der Sohn Geiſtlicher werden würde, doch zu dieſem Beruf fühlte er ſich nicht berufen. Ebenſowenig wollte er die Fabrik übernehmen, deren Leitung einer ſeiner Onkel ihm anvertrauen wollte. Er wollte ſtudieren, um ſich unterdeſſen über ſeine Aufaabe klar zu werden und um Charlotte Lady Bleunerhaſſetts„Streiflichter“. Von Lady Blennerhaſſet gibt es drei Werke: Frau von Stael behandelt das eine; das zweite iſt eine Studie über Talley⸗ rand; im dritten,„John Henry Kardinal Newman“ betitelten, gibt ſie einen Beitrag zur religiöſen Entwicklungsgeſchichte der Gegenwart. 5 Mit dieſen drei Werken ſchon ſchloß die Verfaſſerin den Kreis ihres Weſens zu einer Miſchung klaren geſchichtlichen Blicks, literariſcher Feinfühligkeit und empfindlichen religisſen Sinns; enthüllte ſie Kroft und Vorzüge ihres ſchriftſtelleriſchen Talents: die lebendige und gewandte Anſchaulichkeit und die Friſche der Schilderung. Zu dieſen ſo ſchon bekannten Vorzügen geſellt dies letzte Buch„Streiflichter“ keinen neuen. Denn die Lebensflizze Rey⸗ nolds und Marie Baſhkirtſeff, einer wenig bekannten ruſſiſchen Malerin, ſind merkwürdig als Bilder bewegten inhaltsreichen Menſchen⸗ und Künſtlerlebens, nicht erſchöpfend in der Wertung des Künſtlertums. 2 Aber es zeigt die alten gereifter, prägnanter und klarer, weil die kleinen, gedrängten Skizzen, die es ausmachen, bei der Sparſamkeit des Strichs ſeine vibrierenden Lebendigkeit und die — über aller archivaliſchen Grundlage— urſprüngliche Friſche das Formgefühl und die geſtaltende Sicherheit deutlicher und ſchneller ins Bewußtſein rückt. Das macht, daß man ihre— mit vernünfkiger Kritik durch⸗ ſetzten— Betrachtungen über H. Taine mit Nutzen, ihre ſpani⸗ ſchen Studien, die vornehmlich Spaniens Verhältnis zu Frank⸗ reich behandeln, mit Intereſſe und ihre Tagebuchnotizen aus Indien und über die Belagerung von Paris 1590 mit Teilnahme, ihren Eſſay über Chateaubriand mit Verwunderung über die Fähigkeit ſeiner, Verfaſſerin lieſt, inneren Zuſammen⸗ hängen und ſeeliſchen Stimmungen, dem Axiom nachzugehen, das Taine formulierte„e“ est à F àme que la seience va se prendre.“—. A. Dumas Napoleon⸗Roman. hat die Napoleonrenaiſſance wieder ausgegraben. In volks⸗ tümlicher Faſſung und Aufmachung gibt ihn Franckh(Stuttgart) heraus. Dumas Buch gilt nämlich als der bedentendſte geſchicht⸗ liche Roman über Napoleon; ein Werk, das nicht Anſpruch auf wiſſenſchaftliche Haltung macht, aber vom Helden Napoleon, vom Schlachtenlenker und Eroberer, vom Genie Napoleon das glän⸗ zendſte und von Ehrfurcht am ſtärkſten beherrſchte Bild ent⸗ wirft. Dumas ordnet die Geſchichte der Tatſachen— ſoweit er ſie kennt— ſeine Trophäen und Siege; Anekdoten und biogra⸗ phiſche Details zum lünſtleriſchen Ganzen, in dem die Phantaſie vorherrſcht und die Begeiſterung nachklingt, die Frankreich über ſeinen großen Kaiſer faſt durch das ganze 19. Jahrhundert empfand. Dumas Buch iſt— heute zumal und ſelbſt in Frank⸗ reich nicht mehr, wo Taine inzwiſchen ſeine Napoleongeſtalt mit überwältigender Größe aus unendlich viel reicherem Material geſchaffen und damit der ſinnloſen Verhimmelung ein Ende geſetzt hat— keine Biographie des Eroberers. Aber es iſt immerhin ein Buch, von dem Viktor Hugos Wort über Dumas gelten kann: „Es gräbt ſich in das menſchliche Herz ein, um ſeine Seele hinein⸗ zuſtreuen. Alexander Dumas beſtärkt, bezaubert, erregt Teil⸗ nahme und Vergnügen, belehrt.“ Eine franzöſiſche Anthologie der modernen Literatur. Was die Vorzüge einer Anthologie ausmacht: die Möglich⸗ keit, raſch große Zuſammenhänge zu überſchauen; der abwechſ⸗ lungsreiche Genuß vilefarbiger Stimmungen und mannigfacher Eindrücke perſönlicher Eigenart: vereinigt in ſich die neue fran⸗ zöſiſche Anthologie des Proſateurs frangais contemporains et du Theatre frangais contemporain, die in zwei kleinen Bänden in der Collektion Pallas(Paris, Delagrape) herauskamen. Aus dem Roman der neuen Zeit— die in Frankreich un⸗ gefähr um 1850 und mit Flauberts Madame Bovary einſetzt— eine Authologie zuſammenzuſtellen, mag gewagt erſcheinen. Denn bei Flaubert und Daudet, bei Zola und Maupaſſant handelt es ſich um Geſamtkunſtwerke kokoſſaliſcher Art. Es hat ſein Recht nur in dem oben berührten Vorzug: daß das vielverzweigte Leben der neuen Romangattung in einem zu überſehen iſt; daß nach Flaubert, dem Pfadfinder der modernen franzöfiſchen Roman⸗ ciers, die Goncourt und Daudet; Zola und Maupaſſant; Loti und Anatole France ſich von ſelbſt zu den Gruppen zuſammen⸗ ſchließen, die ſie literargeſchichtlich wirklich ausmachen; daß der jeder Klaſſiſikation ſpottende Reichtum der neneſten Entwicklung ſich voll entfaltet; und daß ſich ſchließlich aus Proben perſön⸗ lichen und literariſchen Profilierungen und Autographen ſich ein Geſamtbild ſchließt, in dem das Wollen und das Erreichte Es iſt ähnlich um die Probenſammlung des Theaters; um daß da mehr die Geſamtentwicklung zum impreſſioniſtiſchen Stimmungsdrama heraustritt— die große Linie, die von Dumas „Dame aux camelias“ zu Maeterlinck führt— als die Reihe der Einzelperſönlichkeiten, die ſie ausmachen. Im ganzen ergibt ſich aus den beiden Bänden darum ein Ueberblick über das junge und jüngſte litergriſche und dramatiſche⸗ Frankreich, das anregende Belehrung und Genuß zugleich bietet. Deutſche Brettllieder. „Deutſche Chanſons“ mit eontradietio in adierko zugenaunt und bon Bierbaum, Dehmek, Falke, Finckh, Heymel, Holz, Lilieneron, Schroeder, Wedekind, Wolzogen gedichtet, eine merkwürdige, für den Geiſt der neuen Dichtung nicht unwichtige, luſtige und ſarkaſtiſche, behzgliche und zyniſche Sammlung kleiner Lieder, die Anzüglichkeiten fein und robuſt in künſtleriſche Form bringt, gibt der Inſelverlag in hübſchem kleinem Band(.50 M. in Pappe) heraus. 7 Beilſchriftenſchau. Schriften zur ſtaatsbürgerlichen Erziehung. ürtur Schroeter gab bei Poeſchel in Leipzig zu außerordenk⸗ lich geringem Preis unter dem Titel„Der deutſche Staats⸗ bürger“ ein Buch heraus, das anregen und durch anſchauliche Darſtellungen von Ausſchnitten aus dem ſtaatsbürgerlichen Leben der Gegenwart Teilnahme an ihm wecken will. Fachleute ſprechen in ihm mehr im ernſten Plauderton als in trockener Lehrhaftigkeit, ſo beſtimmt ſie auch die Anforderungen ſtellen, die eine ernſte Sache will.— Von der— geſchichtlich dargelegten— Entſtehung des deutſchen Reiches wird durch alle Teile ſeiner Verfaſſung, durch Rechtspflege, Finanzen, Wirtſchaft, Induſtrie und Handel Deutſchlands innerer Bau und ſein Werdegang bis auf unſere Tage verfolgt, und darüber hinaus an das zukünftige— größere Deutſchland— gedacht:„Es iſt nicht ſo ſehr ein räumlich umgrenztes, erweitertes Machtgebiet wie das größere England, ſondern wir verſt hen darunter einen maßge⸗ benden moraliſchen und materiellen Anteil Deutſchlands an der Weltwirtſchaft und Weltkultur, und wir fordern, daß dieſer Anteil den Anſprüchen angemeſſen ſein ſoll, die wir auf Grund unſerer ökonomiſchen und geiſtigen Leiſtungen zu erheben be⸗ rechtigt ſind.“ 5 Wie ſehr daneben auch der Geſchichtsunterricht ſich beſinnk, zur Klarheit in der neuen Frage der ſtaatsbürgerlichen Erziehung zu kommen, zeigt das vielbeſprochene Buch von Heinrich Wolf: Angewandte Geſchichte(Dieterich, Leipzi Wolf will darin an Einzelfragen, die er durch die Geſchichte ver⸗ folgt— der des Verhältniſſes von Skaat zur Kirche; von Frei⸗ heit und Gleichheit; Individualismus und Sozialismus uſw.— mit tieferem geſchichtlichen Verſtändnis auch das politiſche wecken. Er behandelt die Entwicklung des Staatsgedankens in kurzen Umriſſen, die Geſchichte ſeines Werdens und ſeiner Wandlungen, die Verſchiedenartigkeit ſeiner Formen und die Bedentung ſeiner Aufgaben. Solche Linien führen nicht allein in die Geſchichte der Vergangenheit; ſie durchteilen und durchgliedern ſle; machen die Wege kenntlich, auf denen ſich zur Vergangenheik dringen läßt; und ſie regeln den Blick für das, was Ranke„die großen Mächte“ neunt— die kreibenden und wirkenden Kräfte des ge⸗ ſchichtlichen und politiſchen Lebens. Sie erreichen damit, was einmal derſelbe Ranke als begehrenswertes Ziel darſtellt: Die Kenntnis der Vergangenheit mit der Bekanntſchaft mit der Gegenwart zu verknüpfen, weil ein Verſtändnis der Gegenwart es nicht gibt ohne Kenntnis der früheren Zeiten; weil die eine der anderen die Hände reicht und die eine ohne die andere nicht eziſtieren oder nicht vollkommen ſein kann.“ Was in dem ſonſt 4 tüchtigen, originell und freiheitlich durchdachten Buche— als Kinderkrankheitsfehler einer neugeborenen Gattung— allein ſtört, iſt das überdeutliche und darum oft aufdringliche Streben, außer dem Verſtändnis der Gegenwart auch den Idealismus zu wecken, der zur Löſung nationaler Aufgaben 32 gewiß notwendig iſt. Solche Geſinnungen laſſen ſich durch planmäßige Erziehung zu ſtrenger Sachlichkeit erziehen. Worte aber, die die Abſicht verraten, ſchaden eher als ſie fördern. A. L. —ů Nene Romane. 8 Maz Halbe: Die Tat des Dietrich Stobäus, Noman. Albert Langen, München. Eein Buch von 600 Seiten, in der Anl⸗ raffiniert, ein Ich⸗Roman mit der neuen Zeit ſcharf und klar zuſammengefaßt iſt. Laed lwenn wir den länaſt toten raß 5 4 eneplae SDolasajeug 820 burmfplezus uandu me n eheehen Aaangee vur nca„ience e“ noevaf „e enec gu! 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Die alten Hirten, auf die ein Jahrhundert gefallen, Und ihre Hunde, die uralt wie in Lumpen zerfallen Sehen es oft durch die lautloſen Weiten Auf den Dünen von Gold, die Schatten verbrämen. Still in die Nacht, ein Ungeheures gleiten, So daß die Waſſer ſich, verſteckt im Moore, ſchämen. Daß die Heide erbleicht und ſich dichter verhüllt, Daß jedes Blatt an jedes Strauches Rand Lauſcht und der ſterbenden Sonne Brand Den Schrei erſtickt, der wild aus ſeinen Lichtern quillk Und unter dem Stroh ihrer Hütten ſpüren Alle die Weiler, die es berühren, Seinen fernen und furchtbaren Bann; Regungslos, iſt es ihr Herr und Tyrann. — Tief von Ohnmacht und Angſt durchdrungen, Ducken ſie ſich von ihm bezwungen, Wie auf der Lauer, und ſehn es grauend, Wenn durch Nebel, die mild auseinanderfließen Wie Augen, groß aus dem Monde ſchauend, Seine Rätſel ſilbern ihr Licht ergießen. —— RNoſtands Chantecler. Von Profeſſor Dr. Pfau⸗Tübingen. Das Erſcheinen des Chantecler, das ſich infolge verſchiedener Umſtände ohne Abſicht Roſtands verzögerte, iſt von der Preſſe verſchieden beurteilt worden. Einerſeits eine kolöſſale Reklame. Sie ging aus von einer Art amerikaniſchem Spekulationstruſt. Auf der anderen Seite eine ſhſtematiſche Herunter⸗ veißung. Sie ging aus von Journaliſten, die keinen Gewinn dabei hatten. Auch die ausländiſche Preſſe hat, allerdings aus anderen Gründen, einander völlig widerſprechende Anſichten zu Ausdruck gebracht. So kann man ſich erſt dann ein Urteil über Chantecler bilden, wenn man ihn ſelbſt genau ſtudiert hat. Gewiß war es eine kühne Neuerung vom Dichter, 69 Tiere und faſt ebenſo viele Statiſten auf die Bühne zu bringen und vier Akte mit ihrem Geſchwäz auszufüllen, auch wenn das Pub⸗ likum vorher aufmerkſam gemacht wurde, daß es all ſeine Phan⸗ taſie aufbieten müſſe, wenn es nicht abgeſtoßen werden wolle durch die übernatürlichen Größenverhältniſſe dieſer Fauna, die vor ihm ſpielte. Hähne, Eulen und Fröſche waren näml ſo groß wie Hunde. Indeſſen war es nicht neu, daß ren. Da kann man verſtehen, wenn man auf den Roman de Renart hat zurück⸗ greifen wollen, um hier die Quelle zu Chankeeler zu entdecken. Aber die Parallelen, die man zwiſchen den beiden Werlen ziehe könnte, ſind nur zufällig. Deshalb läßt ſich nich behaupten, Roſtand kenne nur, weil er mit viel Mühe mittelalterlichen Text ſtudiert habe, die Mutterliebe der die Natur des Hahns, die Furcht und den Haß der Tiere gegen⸗ über dem Menſchen, der aller Feind iſt. Beſtimmt aber iſt an⸗ zunehmen, daß Roſtand Goethes Vögel geleſen hat. Man könnte nämlich manche Vergleiche zwiſchen den beiden Werken zieh chter d i doch hat das nur darin ſeinen Grund, daß beide D Ornithes von Ariſtophanes als Quelle benutzt haben. Aber die franzöſiſche Kritik iſt nicht bei dieſer i! ſſanten Unterſuchung ſtehen geblieben. Das Auftreten der 43 fremdlän⸗ diſchen Hähne in Chanteeler erinnert an die ariſtokratiſchen und plebejiſchen Bögel in den Ornithes des Ariſtophanes. Auf dieſelbe Quelle weiſt in Goethes Vögeln die Benennung der Tiere durch Treufreund hin. Der Hahn Chantecler zeigt viel Ahn⸗ lichkeit mit dem Hahn, der bei Ariſtophanes die Handwerker bei Tagesanbruch weckte. In den Ornithes werden vom Chor die Tugenden der Nach⸗ ligall beſungen, und im Chantecler begeiſtert dieſe Sängerin des Woldes zu edler Poeſie. In den Ornithes iſt der Dichter Kineſias der Sänger für dae Nachwelt, und im Chantecler bringt der Hahn als ein Parzival eine erhabene Muſik in die Welt. Der Zweikampf zwiſchen Chantecler und einem Kampfhahn erinnert einigermaßen an den des Dikalos und Adikos in den „Wolken“ des Ariſtophanes. Dikajos und Chanteeler beſchimpfen beide ihre Richter 5 Chantecler iſt ein durch und durch ſubjektives Werk. Roſtand ſchildert darin das wechſelvolle Leben des franzöſiſchen Dichters. Sein Pflichtgefühl gibt ihm neue Schaffenskraft, wenn. ihn die Undankbarkeit ſeiner Genoſſen zaghaft machen will. Der Faſan iſt etwas emanzipiert, einſchmeichelnd, geiſtreich, launenhaft, frei auftretend, aber ergeben und von idealen Ge⸗ fühlen durchdrungen. Er verſinnbildlicht die moderne Irau. Die Amſel ſtellt den ſpöttiſchen Skeptizismus der oberfläch. lichen Welt dar. Ferner iſt der Hund Patou der grimmige Miſanthrop, der mit der Welt nicht zufrieden iſt. Das Perlhuhn iſt das Symbol der kosmopolitiſchen Frau, und die Kröten bielen das Bild der Niedexträchtigkeit und der Verleumdung. Das Beſte in Chantecler iſt die Lyrik. Roſtand hat die Sonne ſchöner beſungen als irgend ein Dichter vor ihm. Er hat ihre ganze Poeſie erfaßt, die Poeſie, die ſie erhält, weil ſie für das Leben unentbehrlich iſt und auf jedes irdiſche Weſen einen Reiz ausübt. Es iſt ihm gelungen, die Landſchaft richtig aufzu⸗ faſſen, die Natur zu beleben und ſeine Eindrücke mitzuteilen. Aber Archaismen, unbekannte Neologismen ſind bunt durch⸗ einander gewürfelt, und der gewählteſte Ausdruct rann neben der trivialſten Redewendung ſtehen. Roſtand hat außerdem die letzten Reſte der Précieuſes ge⸗ ſammelt. Bon den literariſchen Stoffen ſeiner Vorgänger greift er immer das Beſte heraus, und er hat es verſtanden, durch Ver⸗ ſchmelzen der verſchiedenen Stoffe ſeinen Dichtungen eſn in⸗ dividuelles Gepräge zu geben. Der Rhythmus ſeiner Verſe wechſelt je nach dem Inhalt wie in der modernen Muſik. Wohl findet Roſtand Gefallen an den Onomatopßien der Vögel, der Fröſche und der Inſekten bei Ariſtophanes, aber doch macht er nur einen beſchränkten Gebrauch von der Tonmalerei. Seine Verſuche ſind zwar nicht nach jedermanns Geſchmack, dar⸗ an iſt aber die franzöſiſche Sprache und nicht der Dichter ſchuld. Der fließende Vokalismus der franzöſiſchen Lautmalerei iſt eher geeignet für menſchlichen Geſang; die griechiſche und deutſche Lautmalerei dagegen hat mehr Konſonanten, iſt zuweilen holperig und ſo geeigneter für tieriſche Laute und für das mannigfache Getön der Natur. Roſtand war darauf verſeſſen, das Summen bon Inſekten wiederzugeben. Er ſcheint da von einem Gedicht beeinflußt zu ſein, das der Ritter von Piis über die franzöſiſche Lautmalerei im 18. Jahrhundert, ihre Blütezeit, veröffent. licht hat. Roſtand hat ſich keine Illuſionen über ſein kühnes Unter⸗ nehmen gemacht. Es war eine Neuheit, die ſich an ein Elite⸗ publikum wandte, das die Lyrik des Stücks verſtehen konnte. Man hat hohe Summen für die Inſzenjerung ausgeworfen, und die Mitſpieler waren offenbar dazu beſtimmt, die Armut der Hand⸗ ung im Stück zu verſchleiern. Der. 3. Akt iſt ſozuſagen ein über⸗ ſſiges Jutermezzo. Er iſt in mehrere unzuſammenhängende zzenen geteilt, von denen nur eine einzige glücklich gewählt iſt, ie den Helden in hellerem Licht erſcheinen läßt. Doch kann man z der Mängel des Werkes Roſtand danken, weil er in allen Schriften Stellung genommen hat gegen den Realismus, ſeit den letzten 50 Jahren in das franzöſiſche Drama einge⸗ rungen iſt. So ſagte ja auch der deutſche Kaiſer zu franzöſiſchen —— —— — — * ——— 2.— 2 man müſſe dem Volk etwas Edleres und Beſſeres bieten, etwas, das über der Kamcliendame ſtehe. Das Schickſal Chanteclers im Ausland, ſpeziell in Deuktſch⸗ land, war leicht vorauszuſehen. Das Stück hat einen zu nationa⸗ len Cbaraktet, um das Intereſſe des Auslands zu erwecken. Es iſt geſpickt mit hiſtoriſchen und literariſchen Anſpielungen, mit Neologismen, Jargonausdrücken, mit Witzen, Wortſpielen und Kalauern, kurz, mit allem, was man„eſprit frangais“ nennt. Selten begegnet man dabei dem Humor, der in Frankreich feit dem Ende des 18. Jahrhunderts verblaßt iſt. Nur eine ſehr freie Uebertragung, etwa in der Art Ludwig Fuldas, könnte dem Chantecler in Deutſchland Eingang verſchaf⸗ fen. Vorbildlich iſt da die Ueberſetzung des„Fauſt“ von Gérard de Nerbal, die Goethe voll Geiſt und Friſche ſand. Würde wortwörtlich die Lyrik Chanteclers wiedergegeben, ſie würde den Duft verlieren, der über dem ganzen Werke liegt. Um aber ſeinen lebensvollen Inhalt erfaſſen zu können, muß man ſich einleben in das fremde Fühlen, in die fremden Sitten und Ge⸗ danken, die von der Verſchiedenheit der Raſſe, des Klimas, der äſthetiſchen Erziehung herkommen, und ſo kann man mit Goetße ſchließen: „Wer das Dichten will verſtehen Muß ins Land der Dichtung gehen, Wer den Dichter will verſtehen, Muß in Dichters Lande gehen.“ Balzars Lebenstragödie. Eine deutſche vornehme Geſamtausgabe, vom Inſelverlag her⸗ ausgegeben, beginnt ſeit Kurzem Balzacs unendliches Werk uns nen zu erſchließen. Die Reihe führten vor Kurzem die Contes drolatiques fort, die tolldreiſten Geſchichten; mit ihrer wunder⸗ bollen ebenmäßigen Novellenform, mit ihrer boshaften Schelmerei und ſatiriſchen Sinnlichkeit, ihrem frivol⸗galliſchen Ton und der edlen Patina geſchichtlichen Colorits, Diamanten der Naivität und doch auch der läßlichen Sünde, und Kabinettſtücke, des gewagten Wortes und ſprühenden Geiſtes. Nun folgten die Briefe an die Freunde— Balzaes eigener, merkwürdigſter und am tiefſten tra⸗ giſcher Roman. Eine Zufälligkeit: die Laune einer vornehmen Weltdame, die ſie an den berühmten Modeſchriftſteller Eindrücke und eigene Ge⸗ danken über ſeine Werke ſchreiben läßt: hat ihn eröffnet. Balzaes Glaube, in der Unbekannten das Höchſte als Geſchenk des Schick⸗ ſals zu empfangen, und ſeine Sehnſucht nach Glück und Glanz, der er lebte, hat ihn durchgeführt; in Elend und Leid hat er ihn geendet. Briefe, in denen ſeine Seele liegt, in deren Seele er die ein⸗ hüllte, denen ſie galten. Briefe, in denen all ſeine Künſtlerſehn⸗ ſucht lebt, ſeine glühende Phantaſie und die Traumhaftigkeit ſeiner Welt; in denen die Liebe ſich auftat wie eine Blüte im Frühling, um im Sturm zu wachſen, der die Wälder des Herzens entwurzelt— füllen das Buch. Und wenn es ein Buch der Liebe gibt, das voll iſt vom Herzblut des Dichters, dann iſt es dies. Balzacs eigene Begabung: Dinge, die er nicht hatte, in der Einbildung zu genießen und ſeine Phankaſie an dem Unbekannten zu berauſchen: ſchuf ihm die Liebe und der Frau, der ſie dargebracht war, das menſchliche Intereſſe, aus der Liebe zu werden vermag. Sein Verlangen nach Glück— chelopiſch und unſagbar ſich wie alles Fühlen des Mannes— macht ihm aus der Fremden das Urdild ſeines Sehnens; das Ideal ſeines Lebens, dem er, zitternd vor Glück, ſeine Seele enthüllte und in Schmerz und Wonne die koſt⸗ barſten Stunden ſeines arbeitsreichen Daſeins opferte; den ſicheren Fels in der Brandung ſeines Lebens. Sein Schönheitsbedürfnis läßt ihn ſchwelgen in erträumtem Glück, das ſeinem Denken und Fühlen der ſcheueſte und tiefſte Urgrund wird; läßt es vollkom⸗ mener ihn ſchildern als alles Erlebte, weil man das Erträumte beſſer auszudrücken vermag als das Erlittene. Man weiß, wie tragiſch es endete; wie er ſein Leben einem Wahn opferte und einer Glückshoffnung ſich hingab, der in den Tagen ſeines Sterbens erſt ſchmerzlich⸗düſtere Erfüllung wurde. Und man weiß auch, daß in dieſer klugen und ſtarkwilligen, be⸗ guemen und verwöhnten Polin der eingebildete Stolz der Ariſto⸗ kratin nie das Gefühl weiblicher Hingabe aufkommen ließ; daß Balzae ihr vetturind per amore, nie der Mann ihres Herzens war; daß es Balzacs einziges Glück und ſeine ſchmerzliche Tragödie wurde. Der Romancier erlebfte in dieſen Briefen ſeinen Roman, wie es Dramatiker gab, die die Dramen ihres Lebens dichteten. Dadurch ſind ſie uns wertvoll als das bedeutendſte Dokument ſeines Lebens, als das reifſte und unverhüllteſte Bekenntnis ſeines Künſt⸗ lertums. Denn nicht der Menſch allein will mit ihnen zum Menſchen reden. In Balzacs Erſcheinung iſt der Menſch vom Künſtler nicht zu trennen. In ſeinen Briefen klingt es wieder und wieder von ſeinem Schaffen, ſeinem Ruhm, ſeinen Sorgen und den Bedräng⸗ niſſen ſeines gequälten Daſeins. Mit ihnen wandern auch! durch ſeine einſamen, herben Tagen, die angefüllt ſind mit Ent⸗ behrungen und die doch ein Rauſch des Schaffens durchtoſt. Werſen auch wir Blicke in die Werkſtätte des Künſtlers, der glühend ſich ſelbſt aufzehrte in unaufhaltſam gewaltiger Entladung des eigenen Innern. Und bewahrheitet ſich in den Briefen des großen Franzoſen, was Hermann Bang von ſeinem Werk ſagte: daß der Leſer von allen Konflikten des Geiſtes und des Gemüts umwirbelt wird; ſo kommk über dies Allgemeine gerade ihnen der beſondere Wert zu: Bekenntniſſe des Menſchen und Künſtlers zu ſein, in die ſtörker, glühender und rauſchender eigenes Fühlen und Wollen des Rieſen⸗ geiſtes ſich ergoß. l. —— in Zubiläum des modernen Buches. Unſer Jahr— ſo reich an Gedenkfꝛiern wie wir heute ein jedes lieben und wünſchen age zweier 5 Solche Gelegenheiten mahnen zum Rückſchauen, und ſo wenig es geraten ſein mag, einen raſtlos Tätigen durch Beſchreibung im Wege auftuhalten: es iſt trotzdem eine ſtille Forderung von ebenſo viel perſönlichem als öffentlichem Wert, im Ganzen zu ſehen, was er der deutſchen Literatur bedeutet hat. Das Schaf⸗ en einer ſtarken Perſönlichkeit ſchweißt in 25 Jahren aus Ein⸗ zelerſcheinungen ein Ganzes, aus dem das Wollen und Können ſich abnehmen läßt, das es ſchuf; ein Kulturdenkmal, das den Namen des Verlegers untrennbar mit dent Werden der Literatur und den Namen der großen Schriftſteller und Literaten ver⸗ knüpft. Zu verfolgen, wie dies Denkmal entſtand und ein⸗ mal in Gedanken den Weg zu gehen, den ſein Baumeiſter im Be⸗ wußtſein frohen Tuns, aber wohl oft auch unter Mühen und Opfern gehen mußte, es zu errichten, mag ihm ſelbſt die Genug⸗ tüung ſchaffen, die ſtille Rückſchau auf Erarbeitetes gewährk. Der Allgemeinheit eröffnet ſich ein ſeltenes und dafür um ſo wertvolleres Bild: zu ſehen, wie ein Verleger als Entdecker ch. S. Jiſcher, Autoren in den Bereich ſeiner Wirkſamkeit zieht, die eigenem Geſchmack entſprechen; wie in ihm Kräfte unerſchütterlich wir⸗ ken, die dem großen Publikum längſt abhanden gekommen ſind?: die Ruhe und Stetigkeit einer einheitlichen Geſinnung, und wie endlich dazu tritt, was den großen Verleger erſt macht: feinfühlige Aufmerkſamkeit und die(leſtaiſche Einfühlungsgabe, die mit jeder neuen Art Jugend ſich verſtän⸗ digt. Das alles ſpricht nun laut und vernehmlich aus dem Ju⸗ biläumsbuch, das Fiſcher zugunſten der Penſionsanſtalt dentſcher 5 Journaliſten und Schriftſteller heraus gab und das aus Rechen⸗ ſchaftsablagen ſeiner Mitarbeiter, aus ihren künſtleriſchen Bei⸗ trägen und Bildniſſen eine Geſchichte ſeines Verlages wurde, die einen raſchen Blick werfen läßt über die Dichter, denen er diente, und damit die Summe ſeines Wirkens zieht. Von den Aufäugen berichtet Otto Brahm: erinnern ſie ſich noch des Tages, da Sie mich zum erſtenmal beſuchten? ? Sie ſtiegen, anno 88, zwei ſchmale Hintertreppen in der Wilhelmſtraße hinauf, um eine Einleitung zu„Kaiſer und Galiläer“ von mir zu erbitten: ein jugendlich⸗hoffnungs. voller Mann, doch mit heiſchender Sicherheit ſchon, faſt mehr fordernd, denn wünſchend. Die beſten Männer hatte Ihr Ver⸗. lag ſich erleſen, gleich in jener erſten Zeit: die Großen von draußen, um die man noch kämpfte, Tolſtoj und Zola und Ibſen, und die kleineren drinnen, die Avantgarde des jungen als wir ein Jahr darauf die Freie Deutſchland. Darum, Bühne gründeten, war der Schutzherr des Modernen unſer ge⸗ gebener Schatzmeiſter: und Schatzmeiſter der Freien find Sie denn nun geblieben, haben klug verſtanden, was die Stunde forderte(nicht nur die gegenwärtige, nein, auch die nächſte) und haben die Intereſſen der Hauptmann und Schnitzler, der Hartleben, Altenberg und all der andern zu den Ihrigen ge⸗ macht. Und als Sie noch einen Schatz, den beſten, in Ihr Hans geführt hatten, da wurde die feſte Burg S. Fiſcher zum Mitktel. punkt manches Geiſtesturniers, und zwiſchen Gedichtetem und Gelebtem, zwiſchen dem literariſchen und dem menſchlichen Verkehr knüpften nahe, ſchöne Verbindungen ſich. So find Sie geblieben, der Sie waren, guch als der Kreis Ihrer Unker⸗ nehmungen ſich weitete und breitete, ſo ſchreiten Sie ins zweite Vierteljahrhundert Ihrer Schöpfung, noch immer ein hoffend Heiſchender, friſch hinein: zu Schutz und Trutz verbündet den Modernen, ein vielvermögender Schatzmeiſter jedem, was jung iſt, deutſch und eigen.“ 8 Und Hermann Bang zeigt es am Beiſpiel: und den Norden voneinander trennte, mitten im Meer einen Felſen aufragen. Der Granitfelſen trug den Namen Henrik Ibſen. Dieſer Felſen konnte— das erkmnte Fiſcher— ein Brückenpfeiler werden, von dem aus fich eine ganze Brücke bauen ließ. 5 Und Fiſcher zimmerte ſeine Brücke— die Brücke, die vom Norden in die Welt führte. V Und nicht allein haben wir es ihm zu verdanken, daß wir nach Deutſchland kamen. Seine Brücke brachte ans weiter. Die Werke, die in ſeinem Verlage erſcheinen, tragen mit ſeinem Namen eine Weltmarke, die 15 Augen auſ ſich ziehen. Der 1* 45 el ö 81 9 5 B. G. Teubner ſeine Jahrhundertfeier mit dem Ernſt und der Würde begehen, die dem Geiſt des Hauſes entſpra der für ſeine Gattung gleich bedeutende— weil ſie führende und beſtimmende— Verlag ſchließt in unſeren Wochen mit dem Jubiläum ſeines fünfundzwanzigſten Jahres ſich an. S. Fiſcher ſah in dem breiten Waſſer, das Deutſchland Mannheim, 3. November. General⸗Anzeiger.(Abendblatt). 8. Seite. 1 Tandwirtſchaft. (Karlsruhe, 2. Nov. Für Neuanla von Reben wurden dieſes Jahr von Miniſterium des an 34 Rebbeſitzer Geldprämi im Geſan 120 Mr berdig,, Oolkswirtschalt. Kameruntabak. dt. In der in Bremen erfolgte inſchrei f men gten Einſchreibun 56 Kamerun⸗Tabak iſt ein Preis e 1 5 ſch 2 geſpannten Erwart 5 den, die ſchon hoch rtungen noch erheblich übertrifft. Das genaue Er⸗ ge 515 5 isher nicht bekannt gegeben worden, doch iſt nach uns ge⸗ 15 915 aus unterrichteten Kreiſen weit über 4% das Pfund 5 815 en. Zuſchlag erhielt die Firma W. Rieger u. Co. 00 5 ruhe. Dem Pflanzer des Tabaks bietet das Ergebnis die 1 825 r. 925 er auch künftig für derartiges Produkt einen guten karkt findet, und man iſt denn auch der Meinung, daß er ſchon im be Jahre ein bedeutend größeres Quantum liefern wird. Von Intereſſe dürfte bei dieſer Gelegenheit ſein, daß in früheren Jahren hier eingetroffener Probetabak aus Kamerun wegen ſeiner geringen Qualität kein Intereſſe erwecken konnte. Um den Anbau und die Pflege des Tabaks in unſeren Kolonien zu heben, ſah ſich deshalb vor ein paar Jahren Herr E. O. Oldemeyer, Bremen, veranlaßt, einen Preis von 3000.4 zu ſtiften für die erſten in deutſchen Nolonien erzeugten 100 Zentner zur Zigarettenfabrikation brauch⸗ baren Decktabaks. Anläßlich der diesjährigen Tagung der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft in Stuttgart hat Herr Oldemeyer die Summe daunn auf 6000 4 erbhöht. Auf Grund des am 4. September 1909 veröffent⸗ lichten Preisausſchreibens erſcheint es nicht ausgeſchloſſen, daß der Preis dem Pflanzer der oben erwähnten 56 Ballen zufällt. Wie wir hören, werden die in Frage kommenden Stellen darüber beraten. Es wäre dabei zu berückſichtigen, daß die 56 Ballen im Gewicht nur etwa 80 Zentner, anſtatt der geforderten 100 Zentner, ausmachen. Ueber dieſen Mangel wird aber vielleicht hinweggeſehen, nachdem die Qualität des Tabaks den geſtellten Anforderungen augenſcheinlich in erhöhtem Maße entſpricht. Aus dem Verkauf geht jedenfalls hervor, daß dieſe Tabake in Art und Beſchaffenheit hervorragend ſchön waren, ſo daß ſie dem feinſten Decktabak vollkommen ebenbürtig ſind. Der Beweis iſt geliefert, daß in unſern deutſchen Kolonien das edelſte Tabaksprodukt gezogen werden kan nu.— Wie uns mitgeteilt wird, iſt der erzielte Preis etwa.50 das Pfund. Beſuch des Handelsſachverſtändigen für Südafrika in Mann⸗ heim.(Mitgeteilt von der Handelskammer Mannheim). Der deutſche Handelsſachverſtändige für Südafrika in Johannesburg, Herr Renner, beabſichtigt, ſich am 29. und 30. November und 1. Dezember auf dem Bureau der Handelskammer Mannheim zwecks Erteilung von Auskünften und Austauſch von Anregungen zur Verfügung von Herren zu halten, die Intereſſe an dem Ge⸗ ſchäft mit Britiſch⸗Südafrika ſowie dem angrenzenden portu⸗ gieſiſchen und belgiſchen Gebiet haben. Die Handelskammer em⸗ pfiehlt ſchon jetzt den Intereſſenten, ſich bei ihr zu melden, damit ſie zur gegebenen Zeit direkt zu der Beſprechung mit dem Handels⸗ ſachverſtändigen eingeladen werden können. Zahlungseinſtellung einer Schwellenfirma. Die Firma Holzſchwellenzentrale Frank u. Co., Berlin, hat ihre Zahlungen eingeſtellt. Den Verbindlichkeiten ſtehen Aktiva überhaupt nicht gegenüber, ſodaß die Gläubiger mit einer Quote nicht zu rechnen haben. Die Eröffnung des Konkursverfahrens dürfte mangels Maſſe vom Konkursrichter abgelehnt werden. Denabrücker Aktien⸗Bierbrauerei in Dsnabrück. Der dem Aufſichtsrate vorgelegte Abſchluß ergab infolge des gün⸗ ſtigen Sommers einen um reichlich 4400 Hektoliter geſteiger⸗ ten Abſatz. Der Auſſichtsrat beſchloß, der Hauptverſamm⸗ lung bei Abſchreibungen ähnlich wie im Vorjahre die Ver⸗ keilung einer Dividende von 8 Prozent(i. V. 6 Prozent) auf die Stammaktien vorzuſchlagen. Türkheimer Elektrizitätswerk. In das Handelsregiſter zu Kolmar(Elſ.) wurde die Türkheimer Elektrizitätswerk⸗ und Bergbahn⸗Geſellſchaft m. b. H. mit 1 000 000 M. Stammkapital eingetragen. Die Geſellſchaft übernahm das bisher von der Elektrizitäts⸗A.⸗G.(vorm. Schuckert u. Co.) in Nürnberg be⸗ triebene Türkheimer Elektrizitätswerk und die Bergbahn nach Drei Aehren. Die vereinigten öſterreichiſeh⸗ungariſchen Hanfſpinnereien und Bindfadenfabriten lerhöhten die Preiſe je nach Be⸗ ſchaffenheit um—10 Prozent. Gelegraphiſche Handelsberichte. Dividende der Würtlembergiſchen Vereinsbank und der Württem⸗ bergiſchen Bankanſtalt. a.., 3. Nov. Unter dem üblichen Vorbehalt berichtet, daß ſoweit zur Zeit eine Beurteilung Württembergiſchen Vereinsbank und bei der Württembergiſchen Bankanſtalt vorm. Plaum u. Co. in Stuttgart die Dividende für das laufende Jahr in Höhe der vorjährigen von je 7 Prozent in Ausſicht zu nehmen iſt. Tivpolibrauerei Stuttgart. Stuttgart, 3. Okt. Wie der Frkf. Ztg. mitgeteilt wird, beträgt der Reingewinn in dem am 30. September ds. Js. abge⸗ laufenen Geſchäftsjahre nach 174 816(153 354) Mk. Abſchreibungen und Extraabſchreibungen ohne den Vortrag 183 282(151 800) Mk. Der Aufſichtsrat hat beſchloſſen, nach Zuweiſung von 13 000 Mk. (18 000 Mt.)f an die Reſervefonds die Verteilung einer Dividende von 6 Prozent(5 Prozent) vorzuſchlagen. Rheiniſch⸗weſtfäliſches Zementſyndikat. Eſſen, 8. Nov. Am 10. ds. Mts. findet lt. Frkf. Ztg. eine Mitglieder⸗Verſammlung des rheiniſch-weſtfäliſchen Zementſyndi⸗ kats in Bochum ſtatt. Auf der Tagesordnung ſteht als hauptſäch⸗ lichſter Gegenſtand die Beſchlußfaſſung über die Verkaufspreiſe für das Jahr 1912. Im Hinblick auf die Vorgänge in den Gegen⸗ ſeitigkeitsverbänden iſt eine Strömung zugunſten einer mäßigen Herauſſetzung der Verkaufspreiſe vorhanden. Es iſt jedoch wahr⸗ ſcheinlich, daß man hauptſächlich infolge des immerhin noch be⸗ dentenden Wettbewerbes der für das Jahr 1911 geltende Saß bei⸗ behalten wird Vom Schiffbauſtahlkontor. „Eſſen, 3. Nov. Die Nachricht eines Berliner Blattes über eine angeblich beabſichtigte Generalverſammlung des Schifſbauſtahltontors, in der über die Verlängerung des Ver⸗ bandes Beſchluß gefaßt werden ſolle, wird hier lt.„Irkf. Ztg. als unzutrefſend bezeichnet, da der Verbandsvertrag bis zum 31. Dezember 1912 abgeſchloſſen iſt und keinerlei Momente eingetreten ſind, aus dem eine Kündigung des Verbandes reſul⸗ tieren könnte bezw. eine erneute Beſchlußfaſſung über die Ver⸗ twendig machte. Die am 25. ds. Mts. ſtatt⸗ edch 55 che Konferenz, wie ſie immer Frankfurt wird der Frkf. Ztg. möglich iſt, bei der 1 f J iſt die übli fndende Weſdreens en uft der Grobblech⸗Konvention im Anſchluß an die Zuſammenku Abſchlüſſe deutſcher Brauereien. 3. Nov. Die Holſtenbrauerei Altona Berlin, erzielte einen Ueberſchuß von 383 816 M.(358 068.) Es wird eine Dividende von 13 Prozent 12 Prozent) verteilt. Die Mahn u. Ohlericch⸗Bierbrau rei,.-G. in Roſtock ſchlägt 10 Prozent(wie i..) Dividende vor. Wie auerei borm Overbeck in Elberfeld Die ZJöwenbrau Aktie n. Wanken. Brief Gel Brief Geld Badiſche Bant— 131. MNanuh Lagerbaus 97.— 97.— Pfälz. Bank—L 105.75] Fiankona, Rück⸗ und Piälz Hyp. Bant— 185.00 Mitvers vorm: Bad. Rhein Krebitban!—.— 138. Rück⸗ n. Muvern.—.— 1220 Rhein Hyn.⸗Bant—. 199.Fr. Transp ⸗Unfall u. Südd. Bant—.— 119½7 Glas-⸗Verſ.⸗Geſ.—— 28600 Südd. Disc ⸗Geh.— 117.—-] ad. Aſſecuranz 2220—. Bericht vom Berliner Metallmarkt. Berlin, 3. Nov. Elektrolytkupfer per November/ Dezember 116.50, Januar 116.75, aus zweiter Hand 25 Pfg⸗ billiger. Banta⸗ zinn 385.50, Auſtralzinn 386, Zink, Syndikatspreis per November⸗ Dezember raffinierte Ware 54.50, unraffiniert 53.50, per 1. Quar⸗ tal 1912 25 Pfg. teuerer. Blei auf Hamburg 31, Antimon 52, Aluminium in größeren Mengen 110, in kleineren 117. Neues vom Dividendenmark. [Berlin, 3. Nov.(Von unſ. Berl. Bur.) Die Dividende der Roſtocker Bank wird auf wieder 7 Prozent geſchätzt. Oeſterreichiſche Kreditanſtalt. Wien, 3. Nov. Die Oeſterreichiſche Kreditanſtalt wird lt. Frkf. Ztg. demnächſt eine G. m. b. H gründen zur Verwertung eines etwa 250 000 Quadratklaftern großen Fabrikgrundes in Straßhof an der Nordbahnlinie Wien, deſſen Ankauf durch ein Konſortium unter Führung der Kreditanſtalt bevorſteht. Die Einnahmen der Luxemburgiſchen Prinz Heinrichbahn. Luxemburg, 3. Nov. Die Einnahmen der Luxemburgiſchen Prinz Heinrichbahn betrugen in der letzten Oktober⸗Dekade 227080 Fr. gegen das Vorjahr weniger 13 350. Bericht vom amerikauiſchen Eiſen⸗ und Stahlmarkt. London, 3. Nov. Nach dem Wochenbericht des Jron Monger aus Philadelphia über den amerikaniſchen Eiſen⸗ und Stahlmarkt war der Verkehr in Roheiſen ruhig, Fabrikate waren ruhiger. Nachfrage und Preiſe werden auf wünſchenswerte Kontrakte nuanfiert. Die Nachfrage in Waggons war ein wenig beſſer. Die Bahnen decken ihren reichlichen Schienenbedarf für 1912. Große Lebhaftigkeit herrſcht auf den Werften. Bei Stäben beſteht weiter beträchtlicher Wett⸗ bewerb. Die Weißblechwerke beſchäftigen nur die Hälfte ihrer An⸗ lagen. Die Zahl der Konkurſe in den Vereinigten Staaten. Newyork, 3. Nov. Die Zahl der Bankerotte in den Ver⸗ einigten Staaten im Oktober betrug lt. Irkf. Ztg. 970 mit 14 868 000 Doll. Verbindlichkeiten, ſoweit gegen den Paralell⸗Monat des Vorjahres 2611000 Dollar mehr. Gelegrophiſche Börſen⸗Herichte. * Frankfurt, 3. Nov.(FJondsbörſe),. Die Börſe eröffnete auch heute auf den meiſten Gebjeten in ausgeſprochen feſter Haltung. Der Newyorker Markt befriedigte trotz der ſchwankenden Tendenz. Auf dem Gebiete der Induſtriepapiere zeigte ſich für Elektrizitäts⸗ aktien größeres Intereſſe. Ediſon lagen feſt; auch Schuckert und Siemens⸗Halske belebt. Was das Gebiet der Montanpapiere betrifft, ſo ſind Phönix⸗Bergbau abgeſchwächt. Von heimiſchen Werten zeich⸗ neten ſich durch regere Nachfrage Dresdner Bank, Diskonto⸗Komman⸗ dit und Deulſche Bank aus. Transportwerte lagen mit wenig Aus⸗ nahmen feſt. Auch in Schiffahrtsaktien zeigte ſich regere Nachfrage. Der Kurs des Nordd. Lloyd ſtellte ſich erheblich höher; auch Paketfahrt feſt. Am Kaſſainduſtriemarkte war das Geſchäft ruhig, aber günſtig disponiert. Chemiſche Werte gut behauptet. Für heimiſche Anlethe beſtand weiteres Intereſſe. Chineſen und Ruſſen feſt. Die Speku⸗ lation beteiligte ſich gegen Schluß reger am Geſchäft und die Kurſe zeigten mit wenig Ausnahmen feſte Haltung. An der Nachbörſe leb⸗ haft und feſt, beſonders South⸗Weſtafrika. Es notterten; Krebit 203 4, Diskonto⸗Kommandit 18894 a 188¼, Dresdner Bank 157¼, Staats⸗ bahn 157, Lombarden 1978, Baltimore and Ohio 9976, Nordd. Sloyd 99% a 99, Schantungbahn 120% a 121½, Bochumer 221 a 220%, Luxemburger 18778 4 187% a 188, South⸗Weſtafrika 151 a 152, Deutſch Ueberſee 17994 a 18098. * Berlin, 3. Nov.(Fondsbörſe). Die Börſe ſtand bet Eröffnung unter dem Eindruck der über die geplante Verſtaatlichung der War⸗ ſchau⸗Wiener Bahn vorliegenden Nachrichten, die ungünſtige Beurtei⸗ lung fanden und bewirkten, daß ſich der Kurs bei erregtem Verkehr um über 7 Proz. gegen den geſtrigen Schluß miedriger ſtellten. Hier⸗ durch wurde die Geſamthaltung anfangs in ungünſtiger Weiſe beein⸗ flußt, ſodaß die an ſich feſte Grundſtimmung der Börſe in den Kurſen nicht zum Ausdruck gelangen konnte. Am Montanmarkte kam eine Beſſerung aber nicht zum Ausbruch, die Kurſe bröckelten vielmehr weiter ab, und beſonders waren es oberſchleſiſche Werte, doch auch Deutſch⸗Luxemburger und Rheinſtahl, die etwas ſtärker nachgaben. Bankenwerte erfuhren zumeiſt Beſſerungen, namentlich Diskonto⸗ Kommandit auf Deckungen, Kreditaktien auf Wien, gute Meinung be⸗ ſtand auch für Shantungbahn und Kanada⸗Aktien. Am Rentenmarkte bewirkte der Abſchluß der Marokko⸗Verhandlungen leichte Kurs⸗ beſſerungen. Tägliches Geld: 4 Proz. Die ſtarke Erholung der Otavi⸗ wertanteile von 78 auf 93, der Genußſcheine von 64 auf 66 machte günſtigen Eindruck. In der dritten Stunde waren Kanadaaktien lebhafter anziehnd, auch die übrigen Gebiete feſter. Der Kaſſamarkt der Induſtriewerte war gut gehalten. Berlin, 8. Nov.(Produktenbörſe). Am Getreidemarkt herrſchte auch heute wieder große Geſchäftsſtille, doch konnten ſich die Preiſe für Weizen und Roggen, trotz der von Amerika gemeldeten matten Tendenz, nach anfänglicher Schwäche wieder gut erholen. Hafer büßte bei mäßigem Verkehr etwa 0,50 ein. Mais war geſchäfts⸗ los. Stärkeres Angebot zeigte ſich für Rüböl, beſonders per Mai, das nur zu erheblich ermäßigten Preiſen Aufnahme fand. Wetter: regneriſch. Liverpooler Börſe., Ziverpeol, 3. Niuvemoer.(Anfangsturſe.) 2. 8. Weizen per Dez. 714,/¼, ſtelig 5 8 2 5 März 7 5 5 7 ſietig Mals der an. 5/7 ruhig 57 willig ver Fibr..7% 5 6˙ Mannheimer Effektenbörſe. Vom 3. Noveuiber.(Offizieller Bericht.) Continental. Verſick 895.— 790.— Mannb Verſt eruns—.— 850.— Oderrb ferſich. Gefſ.—.— 1150 ürti, Transp.⸗ erf. 650.— 5 Bahnen: Heilbr. Straßenbabn 71.——.— Chem. Indu vie. Durl. Ho om. Hage 25—— Eſchbaum⸗Be uerei 116.——— Br. Gan er Freibg 101. ſtleinlein. Heſdelberg—— Houib„Meſſerſchmitt— Ludwigsh. Aktienbr..—.— Manuh. Aktienbr. Brauerei Sinner— Br. Schrödl, Heidlbg 188—-— „Schwars, Speve 127. Karlsr. aſchinendau—.— 175.— Nimfbr. 5 id u. Neu—.— Koſth. C U. u. Papierf.—.— 203.— Koſth. Cell(neue—— 200.— MNannh. Hum. u. Asb. 158.——.— Ma chinenf. Badenia—— 205.— Oberrh. E ekfrizita!4—.— 30.— äl, Müslenwerke—.— Bi. Nägm. u. Fahrradf. 183.ä——— Zortl. Zemen Hdlog.—.— 164.50 —— 5 Storg 3 5— 8 Schuckeli⸗Gel.—.— 146. Bi. Werger. Worms 598 9 Schlunck„„ 2a5 50 Ff. Preßh.⸗u. Sprtt b.—.— 170. Südd. Drah⸗Jnduſt.— 138 Zerein Freib. Ziege w. 100.—.— Trausport— ., Berſicherung. Würzmühle Neuſtadt—.——.— B..⸗G. Noſch. Seett.—.—.— Nude offabl. Wilobo—.— 251— . 60.— Juckerfbr. dagzäue—.— 19.50 Bad. Anih.⸗u. Zodafbr.— 500.— Kudunrte. Cem. Fab. Goldendg.—.— 25—.⸗G. f. eilindu“ rie—— 124. Ver⸗in dem. Nibriter 3450—. Dinaler'iche Michfbr.—.—.— Verein D. Oelfabrfken 16780/ Fmaillw. Mailam neri— 103. Weſt..⸗W. Stamm 200——.Etlinge! Spinnerei—.— 47. „ Vorzug 104.H. Fuchs Wi. Hdlbg.—.— 161.75 Brauereien. Spinnerei 53.——.— Heddernh. tupferw. u. Bad Draie gdd. Kibelw. Frkfl.—.—117 50 * Obligettenen. a Pfandbriefe. 14½ Bad. Anil. u. Sodafbr. 102.80. 30% Rh. Hyp.⸗Bk. unk. 1902 99.—04½ Bad. Anil. u. Sddafbr. „„ berſchied. 90—b. Serie B 100.75 bz 3½„„Kommunal 90.—bzſ4 Br. Kleinlein Heidelb g. 99.—G Städte⸗Anlehen. 5 Bürg. Zrauhaus, Bonn 103.—B 3% Freiburg i. B. 91.— B4½% Heddernd. Kupferw. 102 3½ Heidelberg v. J. 1903 92 50 Bſ4 Herrenmüole Genz 99. 4 Karlsruhe v. J. 1907 101.—G4½ Ko th. Cell. u. Paprfbr. 101.20 3 Karlsruhe v. J. 1896 4½% Mannheimer Dampf⸗ 3½ Lahr v. J. 1902 91.60 f ſchleppſchiffahrt 99.— 4½ Ludwigshafen 102.—G1½ Mann). Lagerhaus⸗ v. 1906 100.40 B] beſellſchaft 99.— 37 5 90.—]4½ Oberrh. Elektrizitäts⸗ 4 Mannh. Oblig. 1808 100. G] werke, Karlsruhe—.— 4„ 1907 100.— 64% Pfälz. Chamotte und 4 50„ 1906 100.— C] Tonwerk,.⸗G. Eiſenbg. 102.—8 4„ 15901 100.25 G4½ Pfälz. Mühlenwerte 100.50 G 377„ 1885 92.(4½ Spuckerts Obligat. 101.0 8760„„ 1888 91.75 Bſ4½ Ruſſ..⸗G. Zell tofffb. 3%„„ 1895 91.50 Bl Waldhof bei Pernau in „ 13898 91.25 80 Livland 99.25 G 372„ 1004 0 60 6% H. Schlink u. Cie. 101.508 %̃„„ 1905 90.— 384½ Speyerer Brauhaus %½ Pirmaſens unk. 1905—.—.⸗G. Speyer 99.— G 4½ Wiesloch v. J. 1905 91.50 C4½ Speyerer Ziegelwerte 99— Induſirie⸗Obligation. 4% Akt.⸗Gel. für Seilindu⸗ nrie rück 105% 4½ Süͤdb. Drahtinduſtrie 100.— 8 4½ Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. voſſen, Worms 4 ½ Bad.⸗G.. Roſchiff. 4% Zellſtoffaorit Waldhof 103.— G u. Seeſtanspor! 99.— G1½ Zellſt Wald9. 1908 101.90 5 An der heutigen Börſe waren gefragt: Frankfurter Transport⸗ Verſ.⸗Aktien zu 2600 pro Stück, Karlsruher Maſchinenbau⸗Aktien zu 175 Proz., Aktien der Portland⸗Zementwerke, Heidelberg zu 162.50 Proz. und Zuckerfabrik Waghäuſel⸗Aktien zu 192.50 Proz. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 3. Nobphr.(Telegramm.)(Produftenbörſſe.) Preiſe in Mart pro 100 xg freil Berlin netto Kaſſe. 2. 8 22 108.500 Weizen per Dez. 206 50 206 2 Matis per Dez. 169.——.— „ Mai 218 50 213.50„ Mai.—-— „ Juli—.——.—„Juli———: .— Rüböl per Nopr.— Roggen per Dez. 184.75 184 50 Dez. 69 50 69 70 „ Moi 1902.50 192.50„ Mai 65.60 64 80 „%——— —.——.—Spiritus Joer loco——— Hafer per Dez. 181 75 184— Wetzenmehl 28.— 28.— 5 188— 187 5% Roggenmehl 28.80 28.80 1—.——.— Budapeſter Produktenbörſe⸗ oubapeſt, 5 Novbt. Getteibedartt.(Telearanun. 3. per 50 kg per 50 kg Weizen ber Okt.——— ruhig——flelig 5„CC 1187—— »Koggen per 175—— 0 1 April n 10837—— ſteti daſtt n 80— 5 „„ Apt 959—— ſtetig 9600—— ſteti Mais per Mat 855ͤ— 857-— „„——— rubig———— ſieetig 5 eeee Kohl rapk———— Berliner Effektenvörſe. Verlin Novbr(Schlußkurſe.) Wochſel London 20.48 20.47[ Nuſſenbank 153.70 155.70 Wechſel Paris 81.87 81.35[Schaaffb. Bankv. 185.30 135.10 4% Reichsanl. 101.60 101.70 üdd. Disc.⸗G.⸗A. 117— 117.— 399% Neich anl. 91.0 91.90] taatsbadn 157. 157.— 30% Reichsanleibe 82 80 83 8 ombarden 19 5 4% Gonſols 102.— 102 10 Baltimore u. Ohto 100.1½ 8%%ͤ„ 91.90 91.90 Tanada Baciſte 240. 35% 7 8260 82.80] Hamburg Packet 135.— 16 4% Babd. v. 1901 100 30 10„30 Rerdd. Llovo 98.10 9 te„„ 1908/00—.— 101. Aranbg. Bergwksgſ. 368— 2%„ konv.———. Zockumer 221.½220ʃ B De Deutſ h⸗Guxembg. 185.50 188 3% Bayern 90 30 90.20 Dorrunnder—.— 3 Heſſen 90.20 90 80 Belſenktrchner 184% J 30% Heſſen 79.50 79.70 Harvener 175.25 3˙ Sachſen 82.30 82.40 laurahütte 165 25 6½ Japaner 1905 96 80 96.75 Phönix 245.— 2 30% Italiener—.— 160.30 Setere zeln 98 70 1 4% Nuſj. Anl. 1902 91 60 91.80 Alg. Gle eſ. 268.20 268 3% Bagdaddahn 81 50 845 Anilin 494 10 4 Oener. Kreditakttien 202 ½ 208. Anilin Treptow 308.— Berl. Handels⸗ Beſ. 167. b 167 25 Orown Boveri 123.20 Darmſtädte Banu! 125.— 129 25 Cdem. Albert 502— 5 Daeutſ h⸗Aſtat. Ban 189 50 189 0Daimler 236.75 4 Teuiſche Zan! 261.% 261.50 O. Sleinzeugwerke 235 20 488 Dise.⸗ſtom nandu 188— 188. Elberf. Farben 500.— 499. Drosdnor Bant 157.— 157 2. Calluloſe Ko theim 207 30 207.30 Eſſener Creditanl. 164— 164 50 Küttgerswerken 191.10 192.50 Reichsvant 140.50 140.60] Tonwaren Wiesioch 121 50 124,50 Khein. kreditban. 188.— 188. Wf. Dra t. Vangend. 181.— 151.— Zellnoff Walodof 251.50 252. Privatdiskon! 44/ 4 W. Berlin, 3 Novbe. Telegr.) Nachbore. Kredit⸗Atktien 20175 2 2/ Staatsvahn 156 75 187.— 186 75 188./ Lombarden 20.25 19.75 Disoknto Komm. Pariſer Börſe. Parls 8. Nobbr. Anfangst cſe. bringt die Ausſchüttung einer Dipidende von 10 * 20 dun Borſchlos. Damyofichl. 5 Zuckerfot. Frankentß. 380. 8 e% Rente 9477 96.05 Debeers Spa nier 91.75 930 Earund Türt. Looſe—ů—Goldſteld— Banaue Ottemane. 677.— 679.—] Randmines 166, Nio Tinto 1540 1579 gondoner Effektenbörſe. gondon 3 Nopbr.(Telegr.) Aufangsturſe der Effekten 2% Conſols 79— 797%J Moddersfontein 11 3 Reichsanleibe 81— 81— remie 9— 4 Argentinier 87/%—Rand mines 61 4 Italtener 99 ½ 99% Atchiſon comp. 110˙¼ 4 Javpaner 90/ 90˙% Canadian 244% 8 Mexitaner 32— 832[ Baltimore 100% 10 4 Spanier 91— 91,[Chikage Milwauke. 111. Otto anbank 17— 17 Denvers com. Amalgamaied 55, 55 Frie 33.J. Anacondas 7% 7½½% Grand TrunkIII prel. 53½ Rio Tinto 61⁸ 862 0„ ord. 27%% Central Mining 18½% 10˙/ zouisville Cbarieres 305/ 30„ Miffour Kanſas De Beers 18½% 19— Outario 40 Ganrand 3% 3i½ Soutbern Paciftie Geduld 2 Union com Gold nelds 4% 4½ Stgels com 7%-— Tend. beb⸗ Jagersſfontein 9. Sekte. Senueral⸗Anzelger.(Abendblatt.) Mannheim, 3. November. Wien, 3. Novbr. Voem. 10 Uhr Kreditattien 644.70 649.20 Oeſt. Kronenrent. 92.60 92.70 Länderbank 544.70 546.70„ Papierrente 94.85 95.— Wiener Bankverein 542.——.— Slflberrente 94.90 95.06 Staatsbahn 788 70 734.500 Ungar. Goldrente 110 80 110.90 Lombarden 110.70 111„ Kronenren: 90 85 90 85 Martnoten 117.80 117.81/ Alpine Montan 827 50 828.— Wechſel Paris 95.95 Tene Leld,: Wien, 3 Novbr. Nachm..50 Uhr. Kreditaktien 646.70 648 50 Buſ htehrad. B. 972— 975— Deſterreich⸗Ungarn 1989 1989Seſterr. Papierrenie 94.85 95— Dain dernn, Silberrente 94.95 95.05 Unionbank 621.— 623. SGoldrente 114.40 114 40 Unger. Kredit 848.— 844.— Ungar. Goldrente 110.85 110.90 Wiener Bankverein 542.— 543.— Kronenreme 90.85 90 85 Länderbant 545.— 547—Gch. Frankf. viſta 117.81 117.80 Türt. Loſe 239.— 239.—-]„ London 241.25 240.20 Alpine 826.— 826.„ Faris 95 92 95.90 Tabataktien Amſterd. 198.45 198.35 Nordweſtbahn———. Mwoleon 19.24 19.26 Holzverkohlung—.——.[Narknoten 117.81 117 80 Staals o ahn 734.— 734.50Ultimo⸗Roten 117.81 117.81 Lombarden 111.— 111.—[Skoda 674.— 675.— Tend.: ruhig. Wiener Börſe. 95.92J Skoda 676.— 673.— ſeſt Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental · Telegraphen-Compaguie. Schlußkurſe. Reichsbankdiskont 5 Prozent. Wechſel. 3 2. 3. Anmſterd am kurz 169.30 169 200Check Paris 81.425 81 40 Belgien„ 80.85 80 85 Faxis kur 81 35 81 316 Italten 80.466 80.425 Schweitz. Pläge„ 81 125 81.15 Gheck Bond on 20.485 20.48 ten„ 84.825 84.875 London„ 20.445 20.442/ Ravoleonsd'or 16.24 16.24 15 lang———lbrivatdistonts 4/ 4½% Stoatspapiere. A. Deutſche. „„ 2 3 deodeutſch. Neichsanl 101 45 101 50ſf Mh. Stadt⸗A.1908 99.60.60 4 i 4 91.75 9195½„1905——— 39 7 1909—.———6. Ausländiſche. 3 5„ 382.95 82.90 30% br. lonf. St.⸗Anl. 101.90 102.— 5 Arg. i. Gold⸗RA. 1887 5% Chineſen 1808 100.60 100.90 8 do. do. 1909—.——.—%½%„„ 1898 96 40 96.90 3* 91.90 91.95/1½ Japaner 96.50 96.70 3„ 1909—.——,[Mexffkaner äuß. 88/90 97 30 97 55 9 82.60 82.70 Gadiſche St. AH. 9 100.45 100 60 „ 1908/09 100 0101— 356 bad. St.⸗Olabg)fl 95.60 96 10 335 8¼ italten. Rente 3 Mexikaner innere Bulgaren 60.70 60 80 101.20 101.— 100.35 100.10 4½ Oeſt. Silberrenty——— Südd. Immobil.⸗Geſ. 78.50 77.— Weayß u. Freytag 159.—158.25 Michbaum Mannheim 114.50112— Mh. Aktien⸗Brauerei——.— Parkaft. Zweibrücken 88 25 89.— Waltzz. Sonne, Zpeyer 82. 82.— Cementwerk Heidelbg. 162 20 762 50 Cementfabr. Karlſtast 129.—129.— Hadiſche Inilinfabrit 495 495 75 Ey. Fabrik Griesheim 262— 262 25 Farbwerke Zöchi 544.75546 60 Ner chem. Fabrik Nh. 349—319.60 olzverkohlung 278.25 278.25 hem. Werke Albert 502.50 501 25 Suüdd, Drahtind. Beh. 138.—134.75 AUkkumul.Fab. Hagen 291.— 291.— Ate Boͤſe, Berlin Flektr.⸗Geſ. Allgem. 268 25 268 Lahmeyer 119 75119.05 „Glektr.⸗Geſ. Schuckert!60.— 162.— NRheintſche 146 40 146.5 Sismens& Halske 238.% 289.87 Gumi beter 126.50 126.50 Heov. Ku. u. züdd. Kb. 115.50 117 50 Kunſtſeidenfabr. Frkf. 102 2002.40 5 M. 93— 98 1004½„ Papierrent.— 6„„ 1900— 92.— Oeſterr. e 97.75 97.85 „„ 1904 90 30—.—2 Vortug. Seris 1 6460 64.55 31.„ 1907 90 30 90 30[6„ HI 67.10 67.40 lbayr..B. M. b. 1015—.— 101.4,J4% ncue Ruſſen 1005 100430 100.40 1018 401 60 101 20% Ruſſen von 1880 92.— 92.— 3½% do. u. Allg.Anl. 90.20 90 804 ſpan. ausl. Rente 4 do...Obl. 80.35 80.4004 Kürken von 1908 84 20 84.20 3 Pfälz..⸗B. Prior. 100.05 100.[4„ unf. 99 60 89.60 ———= Munger. Goldrente 33.10 93.20 4 Heſſen von 1908 101.— 101.4„ Kronenrente 90,60 90,55 79.50 79 70] Verziusliche Loſe. 3 Sachſen 82.40 82.406 Oeſterreichiſche880 182,50 182.50 4 Nhö. Stabt⸗A. 100—.———kürtiſche 163.60 168 40 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrt 191—192 80 Spicharz Lederwerke 79.50 79— Ludwigsh. Walzmihle 166.—166.— Adlerfahrradw,. leyer 438.—445 Maſchtnenfbr. Olpert 93 25 95— Maſchinenfb. Badenia 202.80 202.80 Dürrkopp 463.— 463— Maſchinen. Gritzuer 275.—277.— Maſch.⸗,Armatf. Klein 149.— 148 25 Pf. Nähm. au. Fahrradf Gebr. Kayſer 188.10 188. 10 Röhrenkf. v. DürrcCo—.——. Schnellpraſſenf. Frkth. 264.95 265.— Ver.deutſcher Oelfabr. 167.20 167.50 Schlinck u. Eo. 244.50 245 40 Schugfabr. Herz, Frkf. 124.— 123 80 Seilinduſtrie Wolff 125.— 125— 'wollſp. Lampertsn 25.— 20.25 Rammgarn Kaiſerst. 182— 182.— Zellſtoffabr. Waldho 252 20 251.50 Aſchbg. Buntpapfbr. 187.80 187.80 „ Maſchpaofbr. 132.90 131.90 Frankent). Zuckerfbr. 375. 375.— Bf. Pulverfb. St. Jgb 135.—187.— Schraubſpofbr. Kra n. 168.25 168.20 Ver. Fränk. Schuhfbr. 157.80—- Gold u. Silber.⸗A. 804.70 808.— Vederwert. St. Inaber! 60.— 60.— Daimler Buderns Friedrichshütte B Golſenkir ner Disconto⸗Comm. Dresdener Bank Eiſenb. Rentbank Nachbörſe. Bochumer Bergban Goncordia Bergb.⸗G. Deutſch. Zuxemburg Eſchweiler Bergw. Bergwerksaktien. 221 75 221 Harpeller Gergbau 108 50 108.% Kaltw. Weſterregeln ——.— Oberſchl. Eiſenindu ir. 189.%½ 188.%½% hönix 167.75 Br.tönigs⸗u. Baur th. 166— 162. ergb, 140. 142,.—Sewerkſch. Roßleben 185.— 184.50 Aktien deutſcher und auslö 188.25 183/ 157, 157 75 169.—169— Commandit 188—, Darmſtädter 125. delsgeſellſchaft 167.— Lombarden 19., Vochumer 241.50, 165—, Anagr 93 10 Tendenz: feſt. Kreditaktien 203.25, Diskont Stagtsbahn 157.—, Lombarden 19% —, Dresduer Rbein. Hyp.⸗B. M. Schaaffh. Bankver Südd. Bank Mhm. Viehmarktbericht. 231.— 234.— Mannheim, den 3. November 1911. Handel mit Kälber lebhaft, mit Schweine vuhig. 175,. 197 50 198. 82 70 245.25 253 8 ubſſcher Transportauſtaften. 198 50 15850 135.70 135— 119.75 119½75 186.80 186.80 136.25 136.25 Diskonko⸗ Bank 157 50 Han⸗ Deutſche Bank 261 25, Staatsbabn 157.— Gelſenkirchen 185.—, Laurahütte osFommandit 188.5 Frankf. Hop.⸗Ban 210.25 210,50] Oiener Bankver. Frkf. Hyp.⸗Creditv. 163 40 163.50] Südd. Diskont 116 50 Nationalbank 125.50 126—] Zank Ouomane Drauſunt a,., 3. Nov. Kreditaktien 203 28, per 50 Kilo 175 25 82 16˙70 Marx Telezraptmenldreſſe. MNargold. 3. November 1911. 2 & Soldschmidt, Mannheim Fernſprecher: Rr. 58 und 1637 Bir ſind als Selbſttontrahenten unter Vorbehalt: Newsgork, 28. Oktbr. Der Poft⸗Dampfer Southam Southampton.) New⸗York ab, iſt heute New⸗pork, 28. Okibr.(Drahtbericht der hampton.) Der Schnell⸗Dampfer„St. Louis“ am 21. Southampion ab, iſt heute vormittag hier angekommen. Dort(Drahtbericht der Holland⸗Amerika⸗Linie, otterdam.) Der Dampfer„Nieuw Am er ober von Rotterdam ab, iſt heute vnrmittag hier angekommen. New⸗Nork, 31. Oktbr. Dra ork, 30. Okibr. hibericht der erdum“ Aberſeeiſche gchiffahzrts⸗Telegramme. br.(Drahtbericht der Hamburg⸗Amerika⸗Sinie, „Kaiſerin Auguſte Viktoria“ iſt am 28. Oktober morgen! 8 Uhr in New⸗York angekommen. Mitgeteilt von der General Recko w, Mannheim, L 14. 19. pton, 28. Oktbr.(Drahtbericht der Amerikan⸗Sine⸗ Der Schnell⸗Dampfer St. Paul“ am 21. Oktbr. von vormitta; hier angetkommen. agentur Walther u. von Amertkan Iine Sout⸗ Oktober von am 21. Okt (Red Star⸗Linſe, Ant⸗ 1 8 werpen.) Der Dampfer„Zeeland“, am 21. Oktbr. von Antwerpen Zufuhr eee ab, iſt beute vormittag hier angekommen. 1. Qual ee Mitgeteilt durch die Generalagentur Gundlach u. Bären⸗ 2 5 6⁰ 100„ klan Nachfolger, Mannhetm, Bahnhofplaßz 7, Tel. 7215. Kälber 22 57—00 95—00„ Direkt am Hauptbahnhof. 54—00 90—00„ 5 48—51 80—85„ Besantweriiceh: 1. Qual. 8—5 Fur Politte Dr. yrttz Golbeubanem: Nibe 27—40 78—80„ für Kunſt und Feuilleton: Julins Witle: a) Stallma e*„ 33—85 65—70„ für Sokales, Provinzielles und Gerichtszeitung; Nichard Schönfelder b) Weidemaſtſchafe 38 1. Qual.—— 8 fütr und den Kircher, *—. en 1 ritz 1 01 Drucd und Verlag 17 Hans · jchen G. m. 5. B. 5 7 8 47 47 60—61 5 Direktor: Exuſt Müller. g 8. 47—48 61—63 7 EN Schweine 72¹* iſt die an Milde, Feinheit und 13 55 Al ben,. Ausgiebigkeit ſeit vielen viel 35 5 8 05 auſen dfach glänzend bewährte Myrrholin⸗Se if e. 2076 Es wurde bezahlt für das Stück: Luxuspferde— 8 8 00.%%„ 75 Arbeitspferde—— 5 000—0000„ Pferde—„ zum Schlachten 00—000„ Milchkühe— coh Ferkel— 8 1—-0„ Ziegen 18„5—16„ 0 5 90 00 in den teueren Zeiten ist ein unkörper, der wie Zuſammen 765 Stück Ux. I. Iimiads Reiſhs-Hlümskrumnf 11 Bemerkungen in 0esse fofen filfsen Abeggff eeb im Alter von 45 Ja 3 Uhr im hiesigen Statt jeder besonderen Anzeige. Heute früh verschied sanft nach längerem Leiden mein ſieber guter Mann, unser treubesorgter Vater, Sohn, Bruder, Schwiegersohn, Schwager und Onkel, Herr Ernst Otto List hren. Mannheim, Oöln, den 3. November 1911. im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Anna List geb. Roth und Kinder. Oie Feuerbestattung findet am Sonntag nachmittag Krematorium statt. Von Kondolenzbesuchen wolle man gütigst absehen. 11770 Unterriohtf Sindent unter 65091 dilion d. Bl. erteilt Nachhilfe⸗ ſtunden. Offt. an die Expe⸗ den Abend⸗ ſtunden zu nehmen. Junger Mann wünſcht in Auavic-Anterricht Gefl. 9156 an die Exp. ds Off. unt. K Bl. Vermischtes Kaufmann.z. Ausn..fr. Zeit Nebenbeſch. i. ſchriftl. Arb. Off u. NI. 9112g. d. Exp. d. Bl Bürger und Peamte können unter bequemen Zab⸗ lun sbedingu gen Manufaktur⸗Waren und Wäſche von eine erſten Firma beztehen. Offerten unter Nr 9146 an die Expedition d. Bl. ſämtriche Wer Übernimn, t die Fabrikation Vertrieb) siuer Leibbinde? Sot. Off. u. Nr. 9108 a, d. Exp. Heute nacht 11, 7 Statt hesonderer Mitteilung. Todes-Anzeige. 4 deh. Mührenberg im Alter von 45 Jahren. Um stille Teilnahme bittet Im Namen der tiefhetrühten Hinterbliehenep: W. Fuchs, Oberpost-Sekretär. Mannheim(Meerteldstr. 76), den Die Feuerbestattung ertfolgt am Sonntag, 3. Novemher. nachmittags 4 Uhr. 2 . Uhr verschied nach kurzem, schwerem Leiden meine liebe Frau, unsere treubesorgte Mutter, unsere teure Schwester, Schwägerin und Tante frau DHristine Fuehs November 1911. 11769 Südd. Giſenb. G. 122.— 122. 5 5 Hamburger Packet 134% 185.750Gott bahn———— Atlas-⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshaſen M. 475.455 Norddeutſcher Aloyd 97 75 94/ Nal. ee 2˙7½„ Badiſche Feuerver ank 9. 275 D. 268 Deſt.⸗Ung. Staatsb. 156 75 157.— Baftern 15 0 5 146.60 Badiſche Maſchiner hold, Durlach 131 127 Oeſt. Südbahn Lomb. 19 ½ 19 ½ Baltimore und Obio 100.½ 99„ Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 523zfr— 7 Vorzugs⸗Aktien 90— ſanbbriefe. Prioritäts⸗Obfigatfonen Benz& Co., Mannhernn, 187— 4% Fel,Hop. Pidb. 99.10 99 10ſ4 ½ Pr. 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Frankentoa 35 32% Pfo. 96/06 88.60 88.60% N0.8 Pfb.03 90— 99.— London und Provinctal Electrie Theatres Otd. 20/fh.— 40% Gom.-Nbl. 1 e ee Maſchinenſabrik, Weriy Iis 114 v..unt 10 95.80 90 84/%„ 1912 95.— 99 deckarumer Fahrtadwerke 5 B 3„ Gom.⸗Obl. 555 1917 99.40 9940 Pacific Phosphate Shares alte ſhares 95 66— u.%1 89 80 89 80ſ4%„„„ ſlole 100.— 100.— e e oe e, junge 95255 7 5,„ Com.⸗Obl. 10„„„ 1921 100.20 100 20 Preußiſche Rückverſicherung M. 410 M. 380 v. 98/06 89.30 89.30 1105„„ ſ 5 9— 30 zeheinau, Terrain⸗Gelellochaft 1 8 ie 4½% Pr. Hyp..⸗B.1825 120.——.— 1.„„ ber 90.— 90.— Abeiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannbeim 178 176 „ dee 556..-B. E. 0 90.— 90.— Rhein. Metallwarenfabrik Genußſch. M. 205 M. 185 „„ 15 5 5 5 0 Ademmitleawerke, Mannheim VA 4„„„ o4s 68.90 98.7004% Stab ktl.g.8. 69 80 68 90 Abeinſchiff⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Maunheim— 110 4 980 8%% Statlwert Maunheim 116— W d 98.340 Raung. 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Kreditbank 138— 188.20 ——. — Wird jeder Freitag⸗ 5 Hbend⸗Ilummer an⸗ gefügt Telephonruf Ur. 377 59%½9⁰⁰½⁰%%%%%%%% 0 rauen⸗ von der Frau Für die Frau Belluge zum Seneral⸗Hnzeiger der Stadt Mmannheim und Umgebung SSn Badlicnie lleòeife Hachrichten Zuſchtritten iind zu jenden un: Redakfion des Frauen-Blaftes Beilage zum Seneral-Hnzeiger perantwortlicher Redakteur: Julius Witte 30909862689888989838896—868889844˙%%%%%%%% Die Liebe iſt der Dichtung Stern, die Liebe iſt des Lebens Kern; und wer die Lieb' hat ausgeſungen, der hat die Ewigkeit errungen. Rückert. —— Von der Amerikanerin. (Eine Schilderung aus einem uns von einer Leſerin zur Ver⸗ fügung geſtellten Schreiben aus Newyork.) Und erſt die Amerikanerin! Wie iſt ſie davon übberzeugt, daß ſie in Figur und geſchmackvoller Eleganz nicht übertroffen werden kann. Und tatſächlich iſt es in der Regel zutreffend. Von 5 Newyork Girls ſind 3 ausnehmend hübſch mit ent⸗ 5. ſprechender Figur und Eleganz. Das iſt keineswegs übertrieben. Der Amerikaner weiß das und iſt nicht wenig ſtolz darauf. Es kommt ſelten eine europäiſche Perſönlichkeit, bei der man eine entſprechende Fachkenntnis vorausſetzt, zu Beſuch nach Newyork, 93 die nicht bei einem Interview im Hotel von den Reportern der tonangebenden Zeitungen zuerſt die Frage vorgelegt bekommt, wie ihm die Amerikanerin gefalle. Deſſen Anſicht lieſt man dann gusführlich in der Times oder World. Daß die hieſige Weiblichkeit dadurch eingebildet wird, verſteht ſich von ſelbſt, ſodaß ſte dann, ſobald ſie die Bekanntſchaft eines Europäers macht, als eine der erſten die Frage beantwortet zu haben wünſcht, wie ihm die amerikaniſche Frau gefalle. Man braucht hier nicht nach ſchönen Mädchen zu ſuchen; wan trifft ſie überall. Ueberhaupt iſt nicht die Amerikanerin der charakteriſche Typ, die in Europa als Millibnärin reiſt, ſon⸗ dern das Newporker Girl, welches einen Beruf hat. Nicht daß 1 wan ſich einbilde, es käme in entſprechenden Arbeitskleidern ins Geſchäft, das wäre ein Irrtum. Die Durchſchnitts⸗Ameri⸗ kanerin, ich meine Telephon⸗Mädchen, Sekretärin, Verkäuferin 4 uſw., trägt mindeſtens einen Brillantring und zwei Armbänder, außerdem iſt ſie nach dem neueſten Schnitt gekleidet und trägt im Winter Pelz, Muff und Pelzmantel, die ich maſſenweiſe, ich betone maſſenweiſe in Seal und Nerz geſehen habe. Sie können ſich das leiſten. Weibliche Angeſtellte werden hier häufig beſſer bezahlt, wie männliche. Allerdings kommt dazu, daß dieſe Mäd⸗ chen bei ihren Eltern wohnen und ihr ganzes Wochengehalt nur fütr Kleidung ausgeben. Man bemerkt leicht, daß es nachgerade eine Sucht iſt, nach allen Seiten zu zeigen, daß man ſichs leiſten fann. Keines will vor dem andern zurückſtehen.— Allabendlich faſt lieſt man in den Zeitungen Männern der Wiſſenſchaft, die dieſe Krankheit der Nation ſehr lieren, ißt das Newyorker Girl lieber nichts als Schleckereien und trinkt Ceck⸗Tails, die manchem Mann zuſetzen würden. Aber es mag zweifellos als die ſchönſte und beſtgekleidete Frau gelten. — Dies haben ſchon viele Europäer verſchiedentlich verſichert. Hier will ich noch erwähnen, daß Eheſchließungen, bei wel⸗ chen der männliche Teil 18 und der weibliche 16 Jahre alt iſt, zu den täglichen Ereigniſſen zählen. So heiratet man natür⸗ lich aus Liebe und falls der männliche Teil nicht in der Lage iſt, für das Unterkommen zu ſorgen, ſo iſt der weibliche Teil aus Liebe mit Vergnügen bereit, auch weiterhin zu arbeiten und ſo für die eigenen Bedürfniſſe zu ſorgen. Man zieht in eine Penſion und alles iſt in Ordnung. Solche Paare findet man faſt in jeder Penſion, und Penſionen ſind hier viel, da die ver⸗ heiratete Amerikanerin vor Vergnügungsſucht keine Zeit hat und dann auch gar nicht verſteht, Haus zu halten. Es gibt hier ganze Blocks, eine Penſion an der andern. Geben die Eltern nicht die Einwilligung zu einer ſolchen jugendlichen Verehe⸗ lichung, ſo brennt der Bräutigam einfach mit ſeiner Braut durch, erſteht eine Heiratslizenz, die nur 1 Dollar koſtet, und die zu erhalten keine Schwierigkeit iſt, da man nur ein entſprechendes Alter anzugeben hat und läßt ſich von irgend einem Geiſtlichen in deſſen Privatwohnung trauen. Falls die beiden nicht ein fal⸗ ſches Alter angegeben haben, d. h. nicht das entſprechende Alter haben, iſt es faſt unmöglich für die Eltern, dies nachträglich rückgängig zu machen.— Zeugniſſe beim Lizenz⸗Bureau, ob das angegebene Alter auch ſtimmt, werden nicht verlangt. Jeder irgend welchem Punkte nicht reicht, mieten ſie einfach ein Auto und fahren in einen benachbarten Staat, laſſen ſich dort trauen und kehren dann wieder nach Newyork zurück. Viele inſzenieren dieſe Entführung ſchon einfach deshalb, damit es keine Hochzeits⸗ koſten gibt. Die Eltern haben vielleicht gegen beſagte Ehe gar nichts einzuwenden. Paſſiert es in ſehr bekannten Geldkreiſen, dann kommt es vielleicht nguch in europäiſche Zeitungen und Das iſt jedoch nicht wird als ſkandalöſe Ausnahme angeſehen. man in jeder Abendzeitung, das ſind jedoch dann nur diejenigen Fälle, bei welchen die Eltern um Auffindung der Durchgänger Anzeige erſtatten oder welche aus irgend einem Grund ganz be⸗ ſonders romantiſch erſcheinen. Aber wie geſagt, das Durch⸗ brennen iſt ſchon etwas wie eine Regel.* Natürlich iſt daran hauptſächlich die Erziehung ſchuld, die unter aller Kritik iſt. Die Mädchen ſuchen ſchon, ſowie ſie aus dann aber auch hauptſächlich darum, damit ſie ſich elegant klei⸗ den können. Nä j Leute im Alter von der Nähe der Theaters geht, kann junge Lene„m v 20—25 Aabren ſehen mit Mädchen von 16 bis 20 Jahren am Arm, wie ſie aus den Gaboner 15 ſich den Eltern mal vorzuſtellen und bekommt dann die Erlaubnis, die Tochter mitzunehmen, wohin es ihm oder ihr beli aß jemand von ißhrer Familie mitginge, iſt ausge⸗ ill ja allein hier im Weg zu ſein.— In einem lange Artikel von berühmten unſanft bekämpfen. Um ihre äußerſt ſchlanke Figur nicht zu ver⸗ erfreuliche Tatſache iſt, ſo kann uns ein Vergleich mit den Frauen Stzat hat nun andere Geſetze, und wenn es für ein Pärchen in der Fall, ſondern etwas Alltägliches. Von 5 bis 10 Fällen lieſt der Schule kommen, irgend eine Beſchäftigung um nur nicht mehr unter Aufſicht zu ſein, um auf eigenen Füßen zu ſtehen,‚, Um ihr Vergnügen ſorgen ſich dann die Freunde des andern Geſchlechts. Wer nachts über eige belebte Straße in den Theatern in die Reſtaurants gehen. Der ſein und die Eltern würden ſich amerikaniſche Mutter in ihre Tochter ſetzt, verſteht ſich von ſelbſt. Die Amerikanerin iſt viel ſelbſtändiger und kouragierter als irgend eine ihrer europäiſchen Schweſtern. So gibt es natürlich Mädchen, die viele Verehrer haben, und ſich von jedem an einem andern Abend der Woche abholen laſſen. Am andern Tag prahlt ſie dann ihren weniger glücklichen Freundinnen gegenüber, wie köſtlich ſie ſich amüſiert habe. Dies hört man dann ſehr ausführlich morgens in der Hoch⸗ oder Untergrund⸗ bahn auf dem Weg zum Geſchäft, denn ſie wird in ſolchen Fällen ſelten leis ſprechen, das ſoll jedermann hören, der in der Nähe Ich habe hier von einem Mädchen geſprochen, die zahlungs⸗ fähige Freunde hat, unter zahlungsfähig darf man aber nicht reich verſtehen! Was der Amerikaner verdient, das verwendet er an ſein Vergnügen, oder aber er riskiert es ſofort an einem möglichſt ſpekulativen Unternehmen, bloß wieder mit der Abſicht, den feinen jungen Mann markieren zu können und um„eine gute Zeit zu haben“, wie er ſich ausdrückt. Nun darf man aber nicht glauben, daß es ſich bei den Mädchen, von denen ich erzählte, um eine Klaſſe handelt, die mit der ſogenannten Arbei⸗ terklaſſe in Deutſchland auf derſelben Stufe ſteht. Das wäre ein grober Fehler. Jede Aermikanerin iſt ſtolz darauf, für ſich einen Beruf erwählt zu haben und kann es einfach nicht ver⸗ ſtehen, daß dies in andern Ländern nicht Sitte iſt. Es gibt viele Familien, die es ſich weit beſſer geſtatten könnten, ihre Töchter nicht arbeiten zu laſſen, als viele des deutſchen Mittel⸗ ſtandes. Aber der Hauptbeweggrund, daß die Amerikanerin dies macht, iſt lediglich die Unabhängigkeit der ganzen Nation. Einen Mittelſtand gibt es hier nicht. Nur die Geldariſtokratie, identiſch mit der deutſchen Adelsariſtokratie und dann eben die Klaſſe, von der ich nun zur Genüge erzählte.— Um nun nicht den Gedanken aufkommen zu laſſen, daß ich hier zu draſtiſch ſchilderte, oder gar Ausnahmen auftiſchte, möchte ich noch er⸗ wähnen, daß meines Freundes James Frau, bbgleich einzige Tochter und keineswegs gezwungen, ſelbſt für ihr Unterkommen zu ſorgen, Sekretärin in einer der größten Schreibmaſchinen⸗ Firmen war, lediglich um ſich Dinge anzuſchaffen, die ihr ihre Eltern nicht aus ihrem eigenen Geldbeutel erſtanden hätten. Nachdem ſie für 5 Jahre James Freundin war, haben ſie im ſechſten Jahre ſich entſchloſſen, zu heiraten, nachdem ſie nur kurz vorher offiziell verlobt waren. James nahm ſie zweimal jede Woche mit ins Theater und dann zum. Nachteſſen, Ferner einen kleinen Beweis zu der andern Sitte.— Die Schwägerin von James Bruder, ein ſehr hübſches Mädchen von 17 Jahren, deren Familie in ſehr guten Verhältniſſen lebt und auf deren Gut— einer kleinen Inſel an der Küſte vom Staat Staat Connecticut— wir James, die dort auch den Sommer zubringen, letzten Sommer auf 2 Tage beſuchten, ging, nachdem ihre Mutter ihr riet, mit der beabſichtigten Heirat mit einem ſehr netten 20 Jahre alten Amerikaner noch zu warten, ein⸗ fach durch, ſie ließen ſich trauen und kamen dann umgehend wieder heim, um ſich den Segen der Familie, die allerdings er⸗ ſtaunt, nicht aber ungehalten war, wie uns James verſicherte, zu holen.— Ihr müßt alſo wohl oder übel glauben, daß wir nicht beabſichtigen, Euch Bären aufzubinden, oder Euch Amerika in den übertriebendſten Farben zu ſchildern, ſo unmöglich dies für deutſche Anſichten erſcheinen mag. Eine Heirat braucht aus ſolchen Freundſchaften nicht immer hervorgehen. Die Amerikanerin nennt dies„Flirt“ und ihre Mutter hat nichts dagegen, daß ihre Tochter ſo viel wie möglich genießt, was ſie ihr vorenthalten müßte, behielte ſie dieſelbe zu Hauſe. 0 Alkoholmißbrauch der Frauen in Frankreich und England. Von Profeſſor a. D. Dr. Schoel. Wenn auch die Beteiligung der deutſchen Frauen am Alko⸗ holmißbrauch, die leider ſtatiſtiſch feſtgeſtellt iſt, keineswegs eine anderer Länder zwar keine Befriedigung, aber doch einen ge⸗ wiſſen, allerdings recht geringen Troſt, gewähren. Man denke nur an London und Paris. Die Bilder, die ſich uns 3 B. in Paris oft darbieten, ſind geradezu erſchütternd. Wo ſähe man wohl ſtärker entartete und verwüſtete weibliche Phyſiognomien als dort? In gewiſſen Stadtteilen, wie z. B. in beſtimmten Straßen des„quartier latin“ kann man beim Vorübergehen an den wenigſtens im Sommer nach der Straße zu meiſt offenen „marchands de bin“(Deſtillationen) Frauen zuſammen mit den Männern an langen Tiſchen ſitzen ſehen, ſchreiend und geſtikulie⸗ rend. Auch ſieht man ſie häufig durch die Straßen wanken, zu⸗ weilen auch auf der Bordſchwelle hockend, des abends auf die Stufen einer Kirche oder eines anderen öffentlichen Gebäudes, zuweilen auch auf die Bank einer Aveuue ſich lagernd, um ſelbſt in Winternächſten dort ihr Nachtquartier aufzuſchlagen, mit vom Trunk aufgedunſenen, blauroten Geſichtern(la figure einer Majo mit einem Ausdruck in den Zügen, der an vieles andere eher als an eine menſchliche Phyſtognomie erinnert. Das ſind Bilder, die man bei uns in Deutſchland ſelbſt in den Großſtädten, aueh in den verrufenſten Stadtteilen, doch wohl kaum, jedenfalls höchſt ſelten, zu ſehen bekommt. Aber nicht nur die Frauen der niederen Bevölkerungsklaſſen von Paris frönen dem Alkohol⸗ mißbrauch häufig in ſo bedenklichem Grade; in ihrer Weiſe tun es auch die Frauen der ſogenannten„beſſeren“ Geſellſchaftskreiſe. Häufig kann man in den Cafés und Reſtaurants beobachten, daß Damen ſich zu ihrem Nachmittagskaffee ein Glas Cognae geben laſſen, was für uns Deutſche jebenfalls auch einen ungewohnten Anblick gewährt. 2 Aehnlich verhält es ſich mit der Londoner weiblichen Bevöl⸗ kerung. Es iſt eine kulturgeſchichtliche Tatſache, daß die Trunk⸗ ſucht bei dem weiblichen Geſchlecht in England beſonders früher ſehr ſtark verbreitet war und noch immer eine recht bedenkliche Rolle ſpielt. Im 18. Jahrhundert überſtieg der Alkoholmißbrauch bei Männern und Frauen in allen Ständen Englands, die nd unabhängigen Land wie den Vereinigten Staz- rmſache und das Vertrauen, das die vornehmſten einbegriffen, alles, was ſelbſt im Zöjährigen Kries in Deutſchland vorkam. Die Damen, die ſchon unter Eliſabeth piel Bier zechten, betranken ſich jetzt mit Südweinen. Neuerdings hat die Trunkſucht zwar gegen früher bedeutend abgenommen, und es iſt eine ſtarke Uebertreibung, daß der„ſtille Trunk zu Hauſe“, ſtatt des angeblich„harmloſen“ deutſchen Kneipens, in England bei Männern und Frauen an der Tagesordnung ſei Immerhin bleibt aber die Tatſache beſtehen, daß die engliſchen Frauen vielfach eine in Deutſchland faſt ganz unbekannte Neigung zu ſcharfen, alkoholiſchen Getränken haben. Dieſe Neigung el 5 man in den niederen ſowohl als in den höheren und hö ſitzt. Ständen. Es iſt z. B. durchaus nicht etwas ganz Ungewöhnliche das Ladys Eau de Cologne als reizvolles Genußmittel beun und mit beſonderer Vorliebe Likörkonfekt genießen, welch letz Tatſache beſonders geeignet iſt, früher oder ſpäter der Neig oder dem Hang zur Trunkſucht Vorſchub zu leiſten. Wann ſoll man heiraten? Nur zu oft iſt dieſe Frage, wann man eigentlich ſoll, erwogen worden. kennen gelernt haben, viel verzeihen und viel begreifen wenn man in einer Ehe glücklich werden ſoll. Und das a eben Begleiterſcheinungen einer gewiſſen Alterszahl. Ein anderer Philoſoph, Voltaire wurde einſt in ſchaft gefragt, wann man eigentlich heiraten ſoll ich Ihnen ganz genau ſagen“, antwortete er. 1 Sie hielten ſich daran. Bis vierzig noch nicht un nicht mehr.“ Die Frau und die Politik Als Wahlrednerinnen haben ſich die Frauen bei den kürzlich in Schweden erfecste⸗ Neuwe großem Umfange betätigt. So haben ſie 217 große lungen ohne männliche ſeſſorin Wiekſel hielt in 17 Tagen 13 Reden, und hat in 35 Verſammlungen geſprochen. Ihre Haup ten die Rednerinnen bei den Frauen der ländlichen Das Frauenwahlrecht in Kalifor rität von 3000 Stimmen angenommen worde⸗ daß die Maſſen der ſtädtiſchen Wäß lexf meiſt gegen das Frauenrecht ſtimmten, während Hationen bezw. die Landbevölk' merkenswert iſt, ſchaftlichen Organ violacse, wie der Franzoſe ſagt), ſtieren, verglaſten Augen, kurz, eintraten. Organiſation und Ander Anläßlich der 2. Generalverſamml pfälziſcher Frauenintere eine iſt ein Kreisverein von Frauenabſtinenzler ndet worden, der ſich die Bekämpfug de in Wort und Schrift als Ziel geſetzt ha Verbandes Pfalz gegrü mißbrauchs i Die Hochſchule für Frauen wurde in Weiſe am 29. Oktober in Leipzig im Beiſein einer Anzahl ladener Göſte eröffnet. Weit über 500 Frauen ſind bisher imt trikuliert worden und noch immer gehen neue Anmeldungen Trotzdem die juriſtiſche Fakultät die Zuſaſſung der Frauen neuerdings klärke, iſt bis jezt noch immer kein dahingehen dem Unterrichtsminiſterium beſtätigt worden. *R* 1 Große Männer, berühmte Phi nach vierzig Nuth Gl. Unterſtützung veranſtaltet. der General⸗Unzeiger. (Aenbblatt.) spricht. In Beantwortung der febark zaben Erärungen bringen wir hiermit auch den Brief l Herrn Amtsgerichtsdieners Widder zur Veröffentlichung: 3 Mannheim, 18. Okt. 1911. Unterzeichneter bestätigt, dass die in der Schöffengerichtsverhandlung erwähnte Seife nicht von der Firma reulich& Herschler stammte, sondern von einem anderen Mitglied des titl. Nabattsparvereins. gez. Widder, Amtsgerichtsdiener, Hieraus ergibt sich ohne Weiteres, dass die charff'sche Bebauptung nicht der Wahrheit ent- Areulich& Herschler; vorm. M. Heidenrelch, H 2, 1. 10177 Samstag, 11. November 1911, abends 3½ Uhr Muſikaliſche Aufführung mit nachf. Tanz. Näheres durch Rundſchreiben. Der Serde Tägllek frisch geschlachte Ia. Plälzer Stopi- u. Bratganse S Und. Serteiit fänserüleken 5e rtand.— 10. 2 Roh Bänsefaett 70 M. Ausgekocht. gänsefett Lce Leopeld Maier, C2, 9 n — ſeder Art behandelt bauenleiden mittelſt Licht. Elel⸗ trotherapie, Maſſage ꝛc. mit beſtem Erfolge. Uichtnell-Nustalt E ömigs,& 278, 1220, 18986 Plissb⸗- Brennerei Rolle, O 7, 20. Telephon 50386. Anfertigung von Stofl Fahnte 3238 flach und halbkugel Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche betr. 7462 Nr. 26710 II. Im hieſigen Schlacht⸗ und Viehhof iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche er⸗ loſchen. Die angeordneten Sperrmaßregeln werden mit ſofortiger Wirkung aufgehoben. Maunheim, 3. Novemb. 1911 Gr. Bezirksamt Abt. III. 4 Jermischtes* 75 80 Selma Oppenhelmer Arthur Baer Vexlobte Mannheim, Okt. 1911. 9167 1 Lie 65093 Che! Was denn? Reibkäse gibt ſchmackhafte Speiſen. Zu haben bei N. Freff Spezialgeſch f. Käſe u. Butter F 2, 6. 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