Abonnement: 70 Wfennig enonatlich. Bringerlohn 80 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. mel. Poſt⸗ gauſſchlag M..45 pr Quartal. Eunzel⸗Nummer 6 Pig. In ſera te: Die Colonel⸗Zeile. 28 Pfg. Auswärtige Inſerate„„ 30„ Die Reklame⸗Zeile„1 Mark Gadiſche Volkszeitung.) Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Schluß der Juſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens ½ 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr⸗ der Stadt Mannheim und umgebung. N Anabhbängige Tageszeitung. Täglich 2 Ausgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Aarlsruhe. (Mannheimer Volksblatt.) Telegrumm⸗Abteſſe: „General⸗Anzeigen Maunheim“,. Telefon⸗Nummern:: Direktionu. Buchhaltung 149 Druckerei⸗Bureau(An⸗ 5 nahme v. Druckarbeiten 8a4 Redaktia:nn 8977 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung.. 8 Nr. 523 Donnerstag, 9. November 1911. Die Großinduſtrie über das Marokko⸗Abkommen. Der Generaldirektor des Phönix, Geheimrat Beuken⸗ berg, ſendet der„Rhein.⸗Weſtf.⸗Ztg.“ aus Berlin folgende Ausführungen über den wirtſchaftlichen Wert des Marokko⸗ Abkommens: Das Schreiben wurde mir auf Reiſen nachgeſandt und kam erſt heute in meine Hände. Was ſoll man zu dem Abkommen ſagen? Haben Sie nach dem ganzen Verlauf der Verhand⸗ lungen noch Hoffnung auf ein günſtiges Abkommen gehabts Trotz alledem befremdet es, daß wir nichts anderes und beſſeres hinſichtlich des Anteils an der wirtſchaftlichen Er⸗ ſchließung Marokkos erzielt haben, als was jeder anderen Nation zugeſtanden wird. Natürlich von der Kongo⸗Kompenſation abgeſehen, von deren Wert oder Unwert nach allem, was man hier(in Berlin) hört, auch die ver⸗ handelnden Regierungsinſtanzen kein rechtes Bild gehabt haben müſſen. Träfe das zu, was hier von einem Parlamentarier als der wahre Grund der Verabſchiedung des Herrn von Lindequiſt und Danckelmanns angegeben wurde, ſo hätten allerdings aus dem gleichen Grunde auch die übergeordneten Beamten entlaſſen werden Jollen. Der Generaldirektor der Rheiniſchen Stahlwerke(Duis⸗ burg⸗Meiderich) Dr Haßlacher ſchreibt demſelben Blatte: bedauere ſehr, daß mir meine gerade jetzt ſehr dringen⸗ den Berufsgeſchäfte keine Zeit laſſen, mich ausgiebiger mit der Marokkoangelegenheit und dem Studium des ganzen Vertrages zu befaſſen. Ich kann Ihnen nur kurz ſagen, daß ich die ganze Marokko⸗Angelegenheit, wie ſie ſich bisher geſtaltet hat, als ein Unglück für uns anſehe, wenn ich auch über die Einzel⸗ heiten des jetzt beſchloſſenen Vertrages mich noch nicht unter⸗ richten konnte. Ein flüchtiger Ueberblick über die letzthin ver⸗ öffentlichten Karten zeigt, daß wir unſern guten Ruf gegen eine Lappalie an Landgewinn bhergeben mußten. Uunsch ſchelbt ſehr 1 55 gen von der Bergwerks⸗Geſellſchaft Dahlbuſ reibt ſehr ſcharf: Ich vollſtändig Ihrer Anſicht, daß das Marokko⸗ Abkommen für uns ebenſo wertlos iſt wie das Kongo⸗Ablkommen. Tatſächlich hat Frankreich ein voll⸗ ſtändiges Protektorat erreicht, und wer die Macht hat, hat auch in Handels⸗ und wirtſchaftlichen Beziehungen den größten Ein⸗ fluß. Für uns würde in erſter Linie das Abkommen über die Eiſenerze von Intereſſe ſein. Es ſcheint ſchon mehr als frag⸗ lich, ob nicht nur Eiſen, ſondern auch Eiſenerze ohne Ausfuhr⸗ zoll exportiert. werden dürfen. Was nun die Beſteuerung der Bergwerksinduſtrie betrifft, ſo erſcheint mir in den vorgeſehenen drei Steuern(1. den allgemeinen Steuern, 2. den feſten Ab⸗ gaben pro Hektar und 3. den weiteren Abgaben im Verhältnis zum Bruttogewinn) genügend Handhabe für die franzöſiſche Regierung zu liegen, durch dieſe Steuern prohibitiv auf die Ausfuhr nach dem Deutſchen Reich zu wirken. Ueber das, was Bruttogewinne ſind, ſind auch bei uns die Gelehrten noch nicht einig. Es iſt dies eine ſo hohe Art von Beſteuerung, daß darin ein gutes Mittel liegt, unliebſame Werke, insbeſondere aus⸗ ländiſche, durch hohe Abgaben konkurrenzunfähig zu machen. Komiſch wirkt auch der Artikel 9, in dem die marokklaniſche Regierung, die ja vollſtändig abhängig von der franzöſtſchen iſt, den Oberſchiedsrichter zu beſtimmen hat. Im ganzen habe ich von dem Vertrag das Gefühl, daß er die Kohlen nicht lohnt, welche die„Berlin“ verdampft hat, um nach Agadir zu fahren. Die Zielpunkte der franzöſiſchen Kolonialpolitik. Was hier vorſichtig zurückgehalten iſt, hat der Bericht⸗ erſtatter der Kolonien, Senator Gervais, im„Matin“ vom 5. November öffentlich klargelegt. Die Darlegung Gervais iſt ſo ſachverſtändig klar und einleuchtend, daß wir nichts Beſſeres tun können, als es ihm ſelbſt zu überlaſſen, wie ſeine Landsleute ſo auch die übrige Kulterwelt von der notwendigen Richtigkeit und weitſchauenden Größe der franzöſiſchen Kolonialpolitik zu überzeugen. Herr Gervais läßt zunächſt die Zahlen ſprechen. Seine kurze Ueberſicht zeigt uns den Beſitzſtand und die Stärkeverhält⸗ niſſe der einzelnen Mächte in Afrika: Flächenraum in Okm. Einwohner Frankreich 9500 000 Okm. 24 500 000 ohne Marokko England 9000 000 Qkm. 23 000 000 ohne Aegypten 5 Portugal 3 000 000 Okm. 5500 000 Belgien 2 382 000 Okm. 19 000 000 Deutſchland 2000 000 Okm. 16000 0000 Italien 1266 000 Qkm. 275 000 Spanien 261000 Qkm. 635 000 Hiernach gleicht der Flächeninhalt der franzöſiſchen Kolonien in Afrika dem Europas unter Abzug von Portugal und Italien. Dieſer franzöſiſche Kolonialbeſitz übertrifft den Umfang des Mutterkandes um das Achtzehnfache. Nachdem Herr Gervais dann von Frankrelchs Abſicht ein ladeiniſches Afrika zu ſchaffen und den von ihm auf dem Wege dazu bereits vollendeten kolonjalen Großtaten geſprochen hat, fährt er fort: „Von dieſem Höhepunkt aus geſehen, muß das Ergebnis des Marokkoabkommens als Vorbereitung eines Weges zu weiten Zielen betrachtet werden. Die Marokkofrage iſt und bleibt in erſter Linie eine europäiſche Frage, ſie ſtellt einen Erfolg der franzöſiſchen Politik in Europg dar. Es muß darauf beſtanden werden: es iſt ein Werk von all⸗ gemeiner Tendenz und weittragender Bedeutung. Die Organi⸗ ſation eines afrikaniſchen Europas muß von jetzt ab unſer Ziel ſein. Der Schwerpunkt unſeres Landbeſitzes liegt in dem fran⸗ zöſiſchen Reich in Nordafrika. Marokko iſt nur der erſte Ab⸗ ſchnitt einer Politik auf ferne Sicht und von großer Spannweite, einer Enklavenpolitik. Sie geht an Portugal mit ſeinem Guinea, England mit der Sierra Leone, der Goldküſte, Lagos und Nigeria, Deutſch⸗ land mit Togo und Kamerun und ſchließlich auch Spanien. Soll ich mitteilen, daß mit England bereits bedeutungsvolle Verhandlungen gepflogen ſind? Ich habe in meinem Bericht über die Kolonien anläßlich Franzöſiſch⸗Indiens geſchrieben, „die Frage eines Gebietsaustauſches iſt ſeit einiger Zeit bereits aufgeworfen. Man weiß, daß wir uns grundſätzlich bereit er⸗ klärt haben, ſie zu prüfen. Es handelt ſich um die Verhand⸗ lungen bezüglich der„Logen“— Handelsfaktorejen in Oſt⸗ e— Wir ſind weiterhin ſehr geneigt, die Verha langen fortzuführen, um zu einem praktiſchen Eigebnts zu angen.“ Laſſen dieſe Worte ſchon keinen Swaf über die franzöſiſche Generaldispoſition und die Zuſammenhänge, die bei ihrer Durchführung in dem franzöſiſchen Verhältnis zu England liegen, ſo iſt die Richtung, die fteneni Deutſchland gegenüber ein⸗ dei 5770 15 genden klar erſichtlich: „Mit Deutſchland kann ſich die Lage ebenſo geſtalkes Uebrigens waren— in meinem Bericht erwähnte 15 lungen zwiſchen Paris und Berlin über die Streitpunkt gontestations— bezüglich des Togolandes und Dahome Gange. Dieſe können ſpäter gründlicher fortgeſetzt werden nächſt würden das Sudan⸗ und Kongoproblem greifbarſte Geſt gewinnen. Auf dieſer Grundlage könnten die allerſchönſten nungen für eine vernünftige Geſtaltung unſeres europäiſchen Afrikas und für den allgemeinen Frieden durch einen We vertrag erwachſen.“ Senator Gerpais entſchleiert hiermit die nahen und fern Ziele der franzöſiſchen Kolonialpolitik: ganz Nordweſt⸗ Zentralafrika für Frankreich allein, dann für alle ein beſchaulick Dus bet (Eigener telegraphiſcher Bericht des Mannh. Gen.⸗Anz.) [[ Berlin, 9. Nov. Der Reichstag zeigt heute ein ganz außergewöhnliches Bild. Die Zugänge zum Reichstag ſind von einem zahlreichen Publikum ſtark beſetzt. Die Tribünen ſind zum Brechen beſetzt, die Bundesratstribünen ſind ebenfalls zahlreich beſetzt. Am Regierungstiſch haben ſich eingefunden; die Staatsſekretäre Dr. Delbrück, Dr. Lisco, Wermuth, Krätke, von Tirpitz, der preußiſche Eiſenbahnminiſter von Breitenbach und Dr. Solf. In der Hofloge haben ſich eingefunden: Prinz und Prinzeſſin Auguſt Wilhelm, der Chef des Marinekabinetts von Müller und andere hohe Militärs. Um ½2 Uhr eröffnet der Präſident Graf Schwerin⸗ Löwitz die Sitzung. Zu Beginn der Sitzung erſcheint der Reichskanzler Dr. von Bethmann Hollweg und der Staatsſekretär des Auswärtigen von Kiderlen⸗Wächter. Wenige Minuten ſpäter trifft auch der Kronprinz in der Hofloge ein. Dey Kronprinz hat zum Beſuch der Reichstagsverhandlungen in Danzig einen dreitägigen Urlaub erbeten. ö 8 Zunächſt ſteht auf der Tagesordnung die ſoz. Interpellation wegen der Entlaſſung von Arheitern der Reichseiſenbahn. Der Eiſenbahnminiſter von Breitenbach erklärt ſich bereit, die Interpellation im Lauf der nächſten Woche zu beantworten. Darauf beginnt die Beſprechung des Marokkoabkommens. Der Präſident teilt mit, daß zu dieſem Abkommen 5 An⸗ träge, die wir bereits mitteilten, eingegangen ſind. Da nie⸗ mand im Haus widerſpricht, werden dieſe Anträge mit zur Ver⸗ handlung geſtellt. Darauf erteilt der Präſident das Wort dem Reichskanzler Dr. v. Beihmann⸗ Hollweg. Er geht zunächſt auf die Entwicklung der Marokkofrage ein. Es ſei vor Jahren die Frage ge⸗ weſen, ob der Sultan von Marokko die von den Mächten ge⸗ wünſchten Reformen durchführen konnte. Nun hat dies auch Mulay Hafid nicht vermocht, da er immer mehr in fremde Ab⸗ höngigkeit geraten ſei. Frankreichs Einfluß ſei in Marokko immer größer geworden. Der Reichskanzler erörtert die Gründe, weshalb der ſranzöſiſche Einfluß in Marokko immer mehr wuchs und führt hier als weſentlichſten Grund die finanzielle Unter⸗ ſtützung der marokkaniſchen Herrſcher durch Frankreich an. Der Reichskanzler kommt ſodann auf die Exzpedition der Franzoſen nach dem Weſten zu ſprechen. Von den deutſchen Bewohnern Marolkos ſeien der deutſchen Regie⸗ rung keine derart bedrohlichen Nachrichten gemeldet worden, wie an die franzöſiſche von franzöſiſchen Untertanen gemeldet worden waren. Infolgedeſſen beſtand für Deutſchland kein Anlaß, ſeinerſeits die Intereſſen der deutſchen Bewohner in 1 frunzzſiſch Abkunnenvurdens Weltfrieden. kichttt Marokko zu ſchützen. Jedoch hätte ſich Deutſchland Note an Frankreich ſeine Handlungsfreiheit in Marofko vorbehalten. Aber Frankreich habe Marokko immer mehr militärif damit war zugleich die Algeciras⸗Akte geb die Deutſchland mitunterzeichnete. Deutſchland began hin die Verhandlungen mit Frankreich. Zum Schutze ſchen Untertanen, die in dieſem Sinne nach Berlin hatten, entſandte die Berliner Regierung den„Pa; nach Südmarokko vor Agadir. Der Reichskanzl bezeichnet es als eine unwahre Behauptung, da ſo dargeſtellt wurde, als ob damit eine Drohung Provokation Frankreichs beabſichtigt worde Der Reichskanzler erklärt: Wir bedrohen und provozi niemand.„% Dieſer letzten Sentenz und zahlreichen ſpäteren Sentenz des Reichskanzlers folgte ſtarkes Lachen auf der lin Seite des Hauſes. Der Reichskanzler unterſucht ſodann die Gründe, wesha es unmöglich geweſen ſei, auf die Aufrechten tung der Algecirasakte zu beſtehen. Einen d wichtigſten Gründe erblickt er darin, daß es unmöglich wa wenn nicht äußere Wirren heraufbeſchworen werden ſo Marokko militäriſch zu entblößen. Infolgedeſſen konnte De land die Wiederherſtellung des früheren Zuſtandes n langen. Dabei widerſpricht der Reichskanzle vielſach aufgeſtellten Behauptung, als ob Deutſchland mit Entſendung des„Panther“ eine Landerwerbu Südmarokko im Auge gehabt hätte Er erklärt, niemals der Fall geweſen ſei, daß Deutſchland dies auch in Erklärungen dargetan habe, die noch vor Ankunft des„Pant! vor Agadir an die Mächte ergangen ſeien. Mit erhob Stimme fügt der Reichskanzler hinzu: Es iſt im höchſten Gra beklagenswert, daß dieſe unrichtige Behauptung auch bei dazu benutzt worden iſt, um in unpatriotiſcher Weiſe ein Zurücweichen der kaiſerlichen Regierung eine Demütigung des Landes zu konſtruieren. Von der Rechten wird dieſe Erklärung des Reich kanzlers mit vereinzeltem Bravo, von der Lin mit großer Heiterkeit aufgenommen. Sodann erörtert der Reichskanzler die Zugeſtändniſſe die die deutſche Regierung durch das Marolkoabko Frankreich erlangt hätte. Er nennt die weitgehendſte Freiheit für die nichtfranzöſiſche Induſtrie in 0 be men 2. Seite. Manuheim, 9. November. berechtigung Deutſchlands bei der Ein⸗ und Ausfuhr, Gleich⸗ berechtigung bei öffentlichen Arbeiten. Garantien für die Fiſcherei in den marokkaniſchen Gewäſſern, Garantien für die Gleichberechtigung des deutſchen Handels in Marokko, Siche⸗ rung der Konſulargerichtsbarkeit, Sicherung der Freiheit für den deutſchen Bergbau in Marokko. Der Reichskanzler fügt hinzu, daß dieſe Zugeſtändniſſe in Marokko eine gute Wirkung für die wirtſchaftlichen Intereſſen Deutſchlands haben würden. Herr von Bethmann⸗Hollweg beſchäftigt ſich ſodann mit der Frage der Kompenſationen. Zunächſt geht er aber auf den Rücktritt Lindequiſts ein. Er erklärte, daß der Staatsſekretär des Reichskolonial⸗ amtes von Anfang an der Erwerbung eines größeren Kolonial⸗ beſitzes, wie er uns jetzt zugefallen ſei, widerſtrebt habe. Lindequiſt habe ſeine Wünſche auf kleinere, aber in der Kultur vorgeſchrittenere und deshalb leichter und billiger zu verwaltende Gebiete gerichtet.(Das Haus akklamiert dieſe Sätze mit einem lebhaften ſehr richtig!) Die Erreichung dieſes vom Kolonialſtgatsſekretär geſteckten Zieles habe ſich als nicht mög⸗ lich erwieſen. Der Reichskanzler erklärte, daß er ſelbſt nicht auf die Gedanken Lindequiſts eingehen konnte, da er ſelbſt die Erwerbung eines größeren Kolonialbeſitzes für das Beſtehen Deutſchlands für notwendig gehalten habe. Die von Lindequiſt geäußerten Wünſche bezüglich der Abgrenzung der Süd⸗ und Oftgrenze von Kamerun ſeien in der Vorlage durchaus berück⸗ ſichtigt worden. Der Kanzler führt dann weiter aus, daß ſich Lindequiſt vor allem gegen die Abtretung deutſchen Landes ausgeſprochen habe. Dieſe Mitteilungen an den Reichstag werden im Hauſe mit lautem ſtürmiſchem Beifall aufgenommen. Lindequiſt habe gegen die Abtretung deutſchen Landes Prinzipielle Bedenken gehabt. Er habe aber dem Kanzler ſchließ⸗ lich ſelbſt erklärt, daß es ohne ſolche Abtretung nicht zu einem Abſchluß des Abkommens gekommen wäre und daß die Abtre⸗ lich des jetzt an Frankreich zedierten Gebietsteiles erträg⸗ 105 ei. Der Kanzler beſpricht hierauf die Vorgänge der Demiſſion Lindequiſts ſelbſt. Die Gerüchte von der Demiſſion Lindequiſts ſeien bereits am W. Oktober in der Preſſe aufgetaucht. Sie ſind mit Zuſtimmung Lindequiſts dementiert worden. Der Wortlaut des Dementis lag Lindequiſt vor. Lindequiſt habe aber dem Reichskanzler dabei bemerkt, daß er ſeinen Rücktritt wahrſcheinlich im nächſten Frühjahr nehmen werde. Gleichzeitig habe er auch erklärt, daß er nach Ab⸗ ſchluß der Reichstagsverhandlungen eine Inſpektions⸗ reiſe nach Südweſtafrika antreten wolle. Trotzdem habe Herr von Lindequiſt einige Tage ſpäter ſein Abſchiedsgeſuch wiederholt. Vorher hatte Lindequiſt, wie der Reichskanzler er⸗ klärt, in einem ſchriftlichen Votum ſcharfe Einwendungen gegen den ihm vorgelegten Text des proviſoriſchen Vertrages erhoben. Lindequiſt war dabei zu dem Ergebnis gekommen, daß durch die zu erwerbenden 275000 Qmitr. auch nicht im entfernteſten der Schaden aufgewogen werde, deer ünſerem kolonialen Gebiet Jurch die Abtretung der 12000 Imtr. deutſchen Beſitzes zuge⸗ fügt werde Der Kauzler hat auf dieſes Votum den Staatsſekretär von Lindeguiſt befragt, welche Haltung er bei der Verhandlung der Angelegenheit im Reichstage einzunehmen gedenke. Bei dieſer efragung habe ſich ergeben, daß Lindequiſt zur reſſort⸗ äßigen Vertretung des Abkommens im Reichs⸗ kage nicht bereit geweſen ſei. Der Reichskanzler erblickt darin bei aller perſönlichen Hochſchätzung, die er dem Staats⸗ ſekretär entgegenbringt, eine Verkennung der Sachlage. Es ſei Herrn von Lindequiſt nicht zugemutet worden, die Verantwor⸗ tung für das Kongoabkommen mit ſeiner Perſon zu decken. Das Kongoabkommen ſei ein Teil des geſamten Abkommens über Marokko und dafür trage der Reichskanzler ſelbſt die Verantwortung. Es ſei auch Herrn von Lindequiſt nicht zugemutet worden, Kolonialabkommen nach allen Richtungen hin zu verteidigen oder. zu loben. Aber auch einen ſo zurückhaltenden Eintritt für die Politik des Reichskanzlers babe Herr von Lindeguiſt ver⸗ weigert und habs infolgedeſſen ſein Abſchiedsgeſuch eingereicht. „Noch peinlicher, als das Abſchiedsgeſuch Lindequiſts habe freilich den Kanzler, wie er dem Reichstag erklärt, berührt, daß auch die Preſſe von der ablehnenden Haltung des Herrn von Lindequiſt in der Marokkofrage Kenntnis erhalten habe und zwar zu gleicher Zeit, wie der Reichskanzler ſelbſt. Dies habe ihn, den Reichskanzler zu einer ſchleunigen Erledigung bdes Rücktrittsgeſuches gezwungen und zwar zur Her⸗ ſtellung der erforderlichen Einheitlichkeit und Ge⸗ ſchloſſenheit der Reichsregierung. Seuilleton. J. B. Widmann. 5„Das literariſche Gewiſſen der Schweiz“ hal man den jetzt berſtorbenen Dichter und Schriftſteller Joſeph Viktor Widmaun genannt und wirklich ſtand er wie ein guter Eckart auf hoher Warte, um liebevoll und weitſchauend alle wahre Kunſt und Schön⸗ 5 zu verkünden und gegen jede Verirrung und Verwirrung des Geſchmacks warnend die Stimme zu erheben. Dieſer begeiſterte Schilderer ſchweizeriſchen Lebens, der in manchen ſeiner Novellen ſſ echte Heimatskunſt geboten hat, war dabei gar kein„Schwyzer“, kondern in ihm lebte das Wiener Blut ſeiner Eltern, die freilich früh nach der Schweiz gekommen waren. Eine romantiſche Verbindung war es, der unſer Dichter ſein Leben verdankte. Der Vater, ein Ziſterſiensmönch, hatte eine oße Liebe zur Muſik, die auch dem Sohne, dem intimen Freunde on Brahms, eigen geblieben iſt. Die Muſik war es, die ihn dem Kloſterleben entfremdete und mit einer froherzigen Wiener Buch⸗ händlerstochter zuſammenführte, worauf er ſich mit ihr vermählte und dann ſchließlich Prediger der proteſtantiſchen Gemeinde Liestal bei Baſel wurde.„So bin ich als ein Pfarrersföhnchen aufge⸗ wachſen“, erzählt Widmann ſelbſt in einer autobiographiſchen Skizze,„aber in einem Pfarrhauſe, in dem man nicht nur Gott, ſondern auch die guten Genien der Menſchheit, vor allem den Genius der Muſik verehrte. Auch war es ein gaſtliches Haus, in dem viele intereſſante Flüchtlinge der öſterreichiſchen und deutſchen Revpolution freundliche Aufnahme fanden. Die ſchönſte Verklärung meiner ſpäteren Knaben- und Jünglingsjahre aber war die innige Freundſchaft mit C. Spitteler, der gleich mir im Liestal aufwuchs und die Baſeler Schulen beſuchte; ſie hat ſich als ein Bund fürs ganze Leben bewährk.“ 85 Der Hintergrund des Vaterhauſes taucht in einem der ſchön⸗ ſſien Gedichte Widmanns auf, in der an Goethes Hermann und be frei anleknenden Idulle An den Menſchen ein Wohl⸗ das Abkommen ſelbſt. Nach den Erklärungen des Reichskanzlers ſtellt ſich der Er⸗ werb der von Frankreich abgetretenen Gebiete als außerordent⸗ licher Erwerb ſchon für die Gegenwart dar. Er rundet vor allem den Kamerunbeſitz in wertvoller Weiſe ab. Ferner ſei es der deutſchen Regierung gelungen, an die größten Ströme des Kongos, an den Kongo ſelbſt und an den Übangi zu kommen. Der Kanzler beſtreitet zwar nicht, daß auch unter dem neuen Beſitz ſich ſehr wenige wertvolle Ländereien be⸗ finden, die der Verwaltung noch manche Sorge bereiten würden. Die Abtretung des Entenſchnabels ſei auch für die Regierung außerordentlich unangenehm ge⸗ weſen. Aber, ſo erklärt der Reichskanzler, ohne die Abtretung irgendwelchen Gebietes ſei es unmöglich geweſen, zu dem jetzigen Kongoabkommen zu kommen. Bezüglich der Etappenſtraße, die von Frankreich durch deutſches Gebiet gebaut wird, weiſt der Reichskanzler auf die Etappenſtraße hin, die England durch franzöſiſches Gebiet am Niger erbaut habe, ohne, daß es zu irgendwelchen Unzuträglich⸗ keiten gekommen wäre. Der Kanzler wendet ſich ſodann gegen die Kritik, die das Abkommen in der Oeffentlichkeit gefunden hat und bemerkt: Er bedauere es, daß das Abkommen ſo wenig lobende Worte erhalten habe. Im Gegenteil: es ſeien keine Worte gefunden wor⸗ den, die nicht die Arbeit der Regierung vor dem Auslande verur⸗ leilen und diskreditieren konnten. Wenn man aber das Schlechte ſagt, ſo ſollte auch das Gute nicht verſchwiegen werden. Es muß zugegeben werden, daß auch ſchlechte Ländereien in Kauf genommen wurden, daß auch die Schlafkraukheit eine böſe Zugabe ſei. Dem gegenüber ſtünden aber die Erwer⸗ bung von ausgezeichneten Ländereien von großem Wert, der kaum von irgend einer Seite beſtritten werden könne. Vor allem betont der Kanzler als beſonders erfreulich nochmals, daß es den deutſchen Unterhändlern gelungen ſei, den Zugang zum Kongo und Übaugi zu erreichen. Der volle Wert der Abtretungen Frankreichs an Deutſchland werde ſich freilicherſt in der Zukunft ermeſſen laſſen. Deutſchland erhalte einen beträchtlichen Gebietszuwachs und der Reichskanzler meinte, daß angeſichts der Tatſache, daß Deutchland erſt eine junge Kolonialmacht ſei, der jetzige Ge⸗ bietszuwachs durchaus erfreulich wäre. Man ſollie der deutſchen Regierung keine Vorwürfe machen, wenn ſie das erwirbt, was ſie eben erhalten kann. Um die Vorwürfe in der Oeffentlichkeit zu entkräften, die gegen die Haltung der Regierung in der Marokkofrage vorgebracht werden, verweiſt der Kanzler auf das Programm der deutſchen Regierung, das bereits im Mai ds. Is. feſtgeſtanden habe und auch vom Kaiſer durchaus gebilligt worden ſei. Das Programm der deutſchen Regierung ſei folgendes geweſen: Zubilligung erhöh⸗ ter Rechte an Frankreich in Marokko nur bei gleichzeitiger Zuſiche⸗ rung von ausgedehnten Rechten an Deutſchland in Marokko. Ländererwerbungen in Marokko habe Deutſchland nie angeſtrebt. Die Verhandlungen ſollen nur mit Frankreich geführt werden, nicht vor einem internationalen Gerichtshof und auch ohne Zuziehung einer fremden Macht. Die deutſche Regierung, ſo erklärt der Reichskanzler, hat ſich durch nichts von dieſem Standpunkt abbringen laſſen. Alle Vor⸗ würfe der Schwäche, die gegen die Regierung vorgebracht wurden, wie das Gerede von einem Olmütz, zer fallen in nöchts. Für die deutſche Regierung hat in keinem Augenblick der Verhandlungen ein Anlaß vorgelegen, gegen Frankreich eine ſcharfe Sprache zu führen. Niemals ſei während der Verhandlun⸗ gen ein Anſinnen geſtellt worden, das für Deutſchlands Intereſſen nicht vertraglich geweſen wäre. Herr von Bethmann⸗Hollweg wendet ſich dann in allgemeinen Deutungen, die die Heiterkeit des Hauſes hervorruſen, gegen jene Kreiſe, die ein entſchjedeneres Auftreten gegen Frankreich wünſchten. Wir leben, ſo ſagte der Reichskanzler, nicht mehr in homeriſchen Zeiten, wo Loben und Prahlen ein not⸗ wendiges Rüſtzeug eines jeden Kriegers war. Deutſchland iſt ſtark genug, um auf dieſe Armaturſtücke zu verzichten. Deutſchland wird, wenn die Stunde kommen ſollte, ſchon ſein Schwert zu ziehen wiſſen. (Schluß des Berichtes ſiehe Seite.) ——.—'...K KÄv——8— gefallen“, aus der eine Stelle, der Todesgeſang des verbrennenden Falters, Gottfried Keller zu den Worten hinriß:„Dieſe Stelle mit der ganzen damit zuſammenhängenden Situation iſt allein manche lange Dichterei wert.“ Eine tiefe Liebe zu allem Lebendigen, beſonders zu den Tieren, iſt ſchon früh in Widmanns Dichten aus⸗ geprägt. Aber ſie wird zunächſt übertönt von einem weltmüden Peſſimismus, der Widmanns Epoche„Buddha“(1869) durchdringt. Es iſt ein weiter Weg der Entwicklung, den der Dichter von dieſem erſten philoſophiſchen Bekenntniswerk bis zu der reifen Lebens⸗ dejahung ſeiner beiden ſchönſten Dichtungen, der„Maikäferkomödie“ und„Der Heilige und die Tiere“, zurückgelegt hat. Auch hier noch ein grimmer Weltſchmerz in dem Mitleiden mit der armen Kreatur, in der doch der Weiſe und der Erlöſer ſeine Brüder erkennt, aber auch zugleich ein inniges Mitfühlen mit jenen Geſchöpfen, deren Leben ein tiefes Symbol des unſeren ift. Die allem Schönen auf⸗ geſchloſſene Freude an Natur und Welt durchbpulſt die herrlichen Reiſeſchilderungen, jene Sommerwanderungen und Winterfahrten, Alpenſpaziergänge und Italienreiſen, von deren Wundern Wid⸗ mann nicht müde geworden iſt, im formvollendeten Plauderton zu berichten. Neben den Reiſebüchern laufen ihm ſeine„Touriſten⸗ novellen“ her,„wie ein neben dem beſpannten Reiſewagen frei courbettierendes Pferd“. Als Erzähler ſchließt ſich Widmann an die großen Muſter der Weltliteratur, an Cervantes, Goethe und Keller an; als Dramatiker ſucht er eigene Wege, ohne zu ſeinem hohen Ziel zu gelangen. Seine gegen Nietzſche gerichtete Traum⸗ dichtung„Jenſeits von Gut und Böfe“, die einen Renaiſſance⸗ begeiſterten Gelehrten im Traum, ſchaudernd und entſeßt die Schickſale Sigismondo Malateſtas durchleben läßt, wurde ein wohl⸗ verdienter Bühnenerfolg, während ſeine antikiſierenden, etwas weichlichen Dramen, ſo„Lyſanders Mädchen“, dieſe Stücke, die er als„moderne Antiken“ vereinte, etwas Zwieſpältiges behalten. Als Theolog hatte Widmann ſeine bürgerliche Laufbahn be⸗ gonnen, als Journaliſt endete er ſie. Dazwiſchen liegt eine zwölfjährige Tätigkeit als Mädchenſchuldirektor, doch wurde er auf Grund ſeiner Dichtungen, deren Geſinnung den Berner Behörden nicht zu ſeinem Beruf zu paſſen ſchien, 1880 aus ſeiner Stellung entlaſſen. Seikdem iſt er Redalten des„Bernex Bunds geweſen, Der fächſiſche nationale Landesausſchuß zur Marokkofrage. Der Geſamtvorſtand der Nationalliberalen Ausſchüſſe des Königreichs Sachſen hat in einer Erklärung Stellung zu den Er⸗ gebniſſen der deutſch⸗franzöſiſchen Marokkoverhandlungen ge nommen. In der Kundgebung heißt es: Der Marokkoſtreit kann zutreffend nur beurteilt werden im Zuſammenhang mit allen Vorgängen, deren treibende Kraft die britiſche Weltmacht iſt... Die deutſche Diplomatie mußte ſich von vornherein klar darüber ſein, daß in der Marokko⸗ frage die Entſcheidung bei England liegt. Darum ſind auch jetzt die Hoffnungen, die man auf Erwerbungen von Spanien und auf Veränderungen im Verhältnis zum belgiſchen Kongoſtaat ſetzt, völlig haltlos. Nachdem man 1905 das Anerbieten Rou⸗ viers betreffend eine Sonderabmachung mit Frankreich, mit der Begründung verworfen hatte, daß die internationale Feſtlegung der franzöſiſchen Verpflichtungen vorzuziehen ſei, mußte man dabei bleiben und nach der Beſetzung von Fez die Rückkehr zur Algecirasakte fordern. In keinem Falle durfte man aus den Händen einer Parteiregierung, die ihre innere Schwäche hinter Flunkereien über Kriegsbereitſchaft zu verbergen ſucht, im übrigen aber ihren Stützpunkt in London ſucht, eine Abfindung entgegennehmen, die das nationalgeſinnte deutſche Volk als eine ſchwere Kränkung empfinden muß. Das Empörendſte iſt, daß das Abkommen mit Frankreich gegen das Gutachten der beru⸗ fenen Kapazitäten des Kolonialreſſorts angenommen worden iſt, und daß man Männer opfert, die in dieſer trüben Zeit durch ihre Haltung auch die Nation ehren, der ſie angehören. Unter den obwaltenden Verhältniſſen kann es daher für die Vertreter patriotiſcher und ſtaatserhaltender Grundſätze nur eine Wahlparole geben: Schaffung einer ſo ſtarken nationalen Mehrheit, daß ſie einer wahrhaft deutſchen Staatspolitik feſten Rückhalt bieten kann und die neben dem Parlament beſtehenden verfaſſungsmäßigen Machtfaktoren davon überzeugt, daß in der Epoche der Weltwirtſchaft und des Großbetriebs die Monarchie weder zu der Willkür des Abſolutismus zurückgreifen noch zum Diener einzelner Klaſſen herabgewürdigt werden darf. Die Stärke der Monarchie liegt in der Wahrung der einheitlichen Aktionskraft der Nation, in der Durchführung des wirklichen Staatswillens in der ſteten Fühlung mit den Bedürfniſſen und Beſtrebungen der Nation. Kaiſer Wilhelm kann, indem er in nationalen Fragen ſeine perſönlichen Neigungen den Geboten der Staatsräſon unterordnete, darum auch für die Zukunft als nachahmenswertes Beiſpiel gelten. Der Austauſch von Gebieten. Paris, 8. Nov. Von anſcheinend zuſtändiger Seite umterrichtet, gibt der Temps zu, den Worten des de denten Caillaux, wodurch dieſer in ſeiner jüngſten R vom Sonntag die Verhältniſſe des territorialen Beſitz⸗ ſtandes in Zentralafrika als noch nicht end⸗ gültig erklärte und Aenderungen dieſes Beſitzſtandes, ins⸗ beſondere durch Gebietsaustauſch als wünſchenswerte Möglich ⸗ keiten einer weitſichtigen Politik ſeitens der beteiligten Mächte bezeſchnele, folgende 1 Auskunft über ihre Bedeutung: Mehrere Male während der Verhandlungen, die dem eng⸗ liſch⸗franzöſiſchen Vertrag vom April 1904 vorausgegangen ſind, und auch zu mehreren Malen ſeit der Abſchließung dieſes Uebereinkommens haben die franzöſiſche und die engliſche Regie⸗ rung die Hypotheſe von Gebietsaustauſchen in Afrika ins Auge gefaßt. Es genügt, die Karte zu betrachten, um feſtzuſtellen, daß gewiſſe engliſche Beſitzungen infolge ihrer geographiſchen Lage für Frankreich bedeutend mehr Intereſſe hätten als für England und daß umgekehrt Frankreich zurzeit Herr von afri⸗ kaniſchen Gebieten iſt, die wirtſchaftlich von engliſchen Be⸗ ſitzungen abhängen. Das iſt einerſeits für Gambien, anderſeits für den Shari der Fall. Im Lauf der deutſch⸗franzöſiſchen Unterhandlungen vom letzten Sommer, als im Juli und Auguſt⸗ die Hypotheſe ins Auge gefaßt wurde, Deutſchland auf eine Strecke von mehreren hundert Kilometern Zutritt zum Übangi zu geben, trugen Caillaux und de Selves Sorge, die Abtren⸗ nung zu vermeiden, die dieſe Kombination für unſere mittel⸗ afrikaniſchen Beſitzungen zur Folge gehabt hätte. Verſchiedene Kombinationen waren ins Auge gefaßt worden. Die räumlich beſchränkteſte hätte darin beſtanden, England den öſtlichen Teil des Gebietes des Shari im Norden des belgiſchen Kongo zu geben. Frankreich hätte dagegen einen Teil von Nigeria er⸗ halten, ein Dreieck, deſſen drei Spitzen der Tſchadſee, Jola und Binder geweſen wären. Man erinnert ſich, daß damals Deutſchland uns den ganzen nördlichen Teil Kameruns abge⸗ Spittelers in der modernen ſchweizeriſchen Dichtung preiſt. Starke und reine Lebensfreude, geboren aus tiefem Leid, war der Grund⸗ ton ſeines Schaffens, und mit vollem Recht hat er ſelbſt als Schluß⸗ wort ſeines Lebens den ſchönſten Vers beſtimmt, den die Blau⸗ droſſel in der Dichtung„Der Heilige und die Tiere“ ſingt: Ich weiß nicht, war mein Leben leicht? Es war am Ende voll Be⸗ ſchwer? Jetzt aber, da es mir entweicht, ſtrömt voller Glanz aus ihm mir her.“ 5 — Der Appell der Toten. Mit Schaufel und Spaten arbeiten die italieniſchen Soldaten an der Befeſtigung ihrer neuen Verteidigungslinie in Tripolis, Tag und Nacht liegen die Truppen, das Gewehr in der Hand, in Gräben und Schanzen, und ſelbſt die Nacht gehört nicht der Ruhe. Kleine Scheinangriffe der Araber glarmieren immer wieder die ſchlafbedürftigen Verteidiger. Wirkliche Ruhe nach den blutigen Kämpfen haben nur die Toten gefunden, die am 27. Oktober in langen Maſſengräbern Mann neben Mann in die Erde gebettet wurden, um unter Sand und Steinen ihren letzten tiefſten Schlum⸗ mer zu tun. Am 1. November iſt auf dem Maſſengrabe der Toten des 84. Regiments das erſte haſtig improviſierte Grabdenkmal er⸗ richtet worden zu Ehren der verblichenen Kameraden, die ihr Vater⸗ land nicht mehr ſehen werden. Im Corriere della Sera gibt Guelfo Civinini eine Schilderung dieſer melancholiſchen Feier An der Stätte, die ſie mit ihrem Blute kränkten und auf der ſie ihr Leben dahingaben, zwiſchen Olivenſträuchern, hinter der ver⸗ wüſteten weißen Villa Djemal Beys haben die Opfer des menſchen⸗ mörderiſchen Ringens ihr letztes Heim geunden. Eine lange Grube war am Tage nach der Schlgcht uggeheken Wurden Mann an — Manuheim, 9. November. Seueral⸗Auzeiger.(Abendblatt. treten hätte. Infolgedeſſen wären unſere Beſitzungen von Ubangi durch dieſes Dreieck in direkter Nerbmdn 55 unſern Beſitzungen im weſtlichen Afrika geweſen. Wir glauben zu wiſſen, daß mehrere Male noch weitergehende Kombinationen ins Auge gefäßt wurden. Außer Bornu hätte uns England Sokoto, den Norden der Goldküſte und Gambien abtreten können. In dieſem Falle hätte Frankreich nicht nur Shari, ſondern auch den größten Teil der Städte Indiens und die Neße ke 1 müſſen hinzufügen, daß eſe ere Kombination nie Gegenſtand ausdrücklicher r⸗ handlungen war. 5 ** Der ſpaniſch⸗franzöſiſche Geheimvertrag. W. Paris, 9. Nov. Der ſpaniſch⸗franzöſiſche Geheim⸗ vertrag wird von verſchiedenen Morgenblättern in recht un⸗ günſtigem Sinne erörtert. Der„Figaro“ meint, man möchte an⸗ nehmen, daß man das Schriftſtück nur deshalb geheim halten wollte, weil es ſo dunkel und ungeſchickt abgefaßt iſt. Jeder Punkt bietet Stoff zu Streitigkeiten, alles daran iſt voller Wider⸗ ſprüche und demzufolge voller Gefahren. Die„Autorits“ ſchreibt: Man hat ſich gefragt, ob es in den deutſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen einen Sieger und einen Beſiegten gegeben habe. Jetzt iſt kein Zweifel mehr er⸗ laubt: Der Sieger iſt Spanien, das ohne Opfer und ohne Ge⸗ fahren den beſten und fruchtbarſten Landſtrich an dem mittel⸗ ländiſchen Küſtengebiet Marokkos erhält. Der„Eclair“ meint, wir wußten ſchon früher, daß der Vertrag bcklagenswert iſt aber nunmehr, da er im Wortlaut vor⸗ liegt, überzeugt er unſere ſchlimmſten Befürchtungen. Politische llebersichl. Mannheim, 9. November 1911. Der ſozialdemokratiſche Pizepräſtdent in Fachſen. Die„Sächſ. natlib. Korr.“, das Organ der ſächſiſchen Nationalliberalen kommt zu folgendem Ergebnis:„Die Abſicht der Konſervativen iſt klar. Das Präſidium Vogel ſoll vor dem Lande diskreditiert werden, das iſt ein Akt der Feindſeligkeit, wie er in Sachſen bei ſolchem Anlaß noch nicht vorgekonmen iſt. Ob die konſervative Partei ſich lange ihrer, nichts weniger als konſervativen Tat freuen wird? Jedenfalls hat ſie ſofort eine Folge gezeitigt, die zu erwägen ſie vergeſſen hatte, für die ſie aber an erſter Line mit verantwortlich iſt und bleibt. Herr Opitz lehnte den Poſten des Erſten Vize⸗Präſidenten ab, und trat ihn dem Sozialdemokraten Fräßdorf ab, auf den die Stimmen der Sozialdemokraten und der Fortſchrittlichen Fraktion fielen. Wenn alſo die Konſervativen eine gute und feine Politik zu betreiben glaubten, falls ſie auf eine Vertretung in dieſem Präſidium verzichteten, um den Abſtand zwiſchen ihnen und den Nationalliberalen zu vergrößern und die Gegenſätze zu verſchärfen, ſo haben ſie bewußt oder unbewußt kundgetan, wie wenig ihnen an der Erhaltung eines geſunden parlamentari⸗ ſchen Weſens liegt, ſobald ſie nicht als Alleinherrſcher ſchalten und walten können. Bedauerlich iſt, daß die Fortſchrittliche Volkspartei die Sachlage verkannte und, ſtatt den Staatsſtreich der konſervativen Partei zu durchkreuzen, durch die Wahl eines ſozialdemokratiſchen Vizepräſidenten das Werk der konſervativen Politik vollendeten. Immerhin bleibt der konſervativen Fraktion unter Führung des Herrn Opitz das Verdienſt, den Anſtoß zu dem ganzen Verlauf dieſer merkwürdigen parlamentariſchen Aktion gegeben zu haben. Sie hat der Sozialdemokratie einen Erfolg bereiten helfen, den dieſe nicht erwartete. Nicht nur in Sachſen, ſondern im ganzen Deutſchen Reiche wird noch lange von dieſer Präſidentenwahl im ſächſiſchen Landtage geſprochen werden und es wird allenthalben viel Kopfſchütteln ſein ob der eigentümlichen Art, mit der die ſächſiſchen Konſervativen die Loſung Heydebrands befolgten: Es gebt aufs Ganze!“ Deutsches Reich. — Das Schickſal des Schiffahrtsabgabengeſetzes. Ueber den Abſchluß der parlamentariſchen Arbeiten im Reichstage wird einer parlamentariſchen Korreſpondenz geſchrieben, daß inner⸗ halb der Fraktionen der Wunſch beſteht, die Arbeiten innerhalb 2½ Wochen zu erledigen. Der Reichstag wolle nach der Marokkodebatte nur noch das Privatbeamtengeſetz verabſchie⸗ den, ſo daß die Regierung mit ihrem Vorſatz, auch das Schiff⸗ fahrtsabgabengeſetz noch unter Dach und Fach zu bringen, Schwierigkeiten haben werde. Es mache ſich bei der Linken Mann, Offizier neben Soldat ſind hier in den Schoß der Erde verſenkt. Aus allerlei Steinblöcken und Gerümpel haben nun pietätvolle Kameraden ein Grabdenkmal errichtet, in der Mitte erhebt ſich eine ſchöne antike römiſche Säule, die in einem der Nach⸗ bargärten aufgeſtöbert wurde, die Baſis des Denkmals beſteht aus vier kleinen Pilaſtern, die durch Ketten miteinander verbunden ſind. Auf der kleinen Pyramide aber liegen als Zeugen des wilden Ringens auf dem Schlachtfeld gefundene Waffenreſte, geborſtene Gewehrläufe, zerſchmetterte Flinten, gebrochene Säbel und Spreng⸗ ſtücke krepierter Granaten. Eine Marmortafel zeigt mit Bleiſtift hingekritzelt die Inſchrift:„Die 7. Kompagnie des 84. Infanterie⸗ regiments den als Helden gefallenen Kameraden vom 26. Oktober 1911.“ Und eine zweite Tafel gibt eine lange Liſte von Namen. In den letzten drei Tagen nach den Kämpfen hat man die ſpärlichen Ruheſtunden, die die Feinde gewährten, auch dazu benutzt, dieſes Grabmal zu errichten, und am 1. November vormittags um 10 Uhr wurde es eingeweiht. Die 7. Kompagnie unter dem Befehl ihres Hauptmanns Bruscalupi nahm im Viereck um das Maſſengrab Aufſtellung, von allen Seiten, aus allen Gräben und Schanzen eilten zu Fuß und zu Pferde Offiziere herbei. Man hatte in aller Haſt einen Altar errichtet, doch der Feldprediger ließ auf ſich warten, Zeit war nicht zu verlieren. Die Fahne kam, und ſofort trat der Oberſt in die Mitte des Vierecks, und während die Ge⸗ wehre im Pröſentiergruß raſſelten, zog er den Säbel und verlas langſam die ſchwarze Liſte der Toten, den Appell der Gefallenen. „Hauptmann Faitini, Hauptmann Hombert, Leutnant Orſi Leut⸗ nant Bellini, Leutnant Solaroli, Leutnant Granafoi“. Namen und Namen tönten durch die Stille, ſchier endlos ſcheint die trau⸗ rige Liſte. Die Stimme des Oberſten hallt weithin und weckt in jedem Herzen ein ſchmerzliches Echo. Man ſieht bei Soldaten unter präſentiertem Gewehr helle Tränen über die Wungen rinnen, hier und dort erſchüttert ein unterdrücktes Schluchzen die Bewegungsloſigkeit, nur mit Mühe bewahren die anweſenden Offi⸗ des Reichstags immer mehr der Wunſch geltend, das Schiff⸗ fahrtsabgabengeſetz fallen zu laſſen. Die Reichstagswahlen 1912. Frankenthal, 8. November. Zu der beabſich⸗ tigten Auſſtellung des Vorſitzenden des Nationalliberalen Vereins in Ludwigshafen Kommerzienrat Hans Knoll dort⸗ ſelbſt als gemeinſamen Kandidaten der bürgerlichen Parteien im Wahlkreiſe Ludwigshafen⸗Frankenthal⸗Speier, bringt die ſozial⸗ demokratiſche„Pfälz. Poſt“ die Mitteilung, daß es zweifelhaft ſei, ob die„Frankenthaler Ecke“ mit dieſer Kandidatur einver⸗ ſtanden. Dieſe habe, wie das Blatt erfahren hätte, eine andere Kandidatur auf Lager, für die auch das Zentrum ohne Weiteres bereit ſei, einzutreten. Wie von unterrichteter Seite zu der An⸗ gelegenheit mitgeteilt wird, iſt daran, daß man in Frankenthal eine andere Kandidatur als die des Herrn Kommerzienrats Knoll in Ausſicht genommen habe,kein wahres Wort. Badiſche Politik. Einbernufung des Landtags. Wie dem OHeidelberger Tagbl. aus Karlsruhe telegraphiert wird, wird der badiſche Landtag auf Dienstag den 28. No vem⸗ ber einberufen. Aus Stadt und Cand. Maunnheim, 9. November 1911. Zu den Stadtverordnetenwahlen. * Nationalliberaler Verein. Außer den ſchon angezeigten Bezirksverſammlungen findet morgen abend 8½ Uhr eine ſolche für die Oeſtliche Stadterweiterung im„Ar⸗ tushof“(am Friedrichsplatzl ſtatt. Es wird um zahlreichen Be⸗ ſuch gebeten. Verſetzt wurde Eiſenbahnſekretär Karl Schäfer in Wil⸗ ferdingen nach Karlsruhe. *Die 6. Hauptverſammlung des badiſchen Landesverbandes zur Hebung des Fremdenverkehrs fand am Sonntag im Bür⸗ gerſaal der Stadt Offenburg unter ſehr zahlreicher Beteiligung der Mitglieder ſtatt. Seitens des Vorſtandes war der Vor⸗ ſitzende des Verbandes, Stadtrat Robert Oſtertag von Karls⸗ ruhe, der 2. Vorſitzende, Kurdirektor Graf Vitzthum⸗Eckſtädt von Baden⸗Baden, der Schatzmeiſter, Stadtrat Viktor Darm⸗ ſtädter⸗Mannheim, und der Schriftführer, Oberſtadtrech⸗ nungsrat A. Weiler, erſchienen. Das Finanzminiſterium hatte Regierungsrat Rectanus, die Großh. Generaldirektion der Staatseiſenbahnen Oberbetriebsinſpektor Dr. Kech, entſandt. Dem Jahresbericht iſt zu entnehmen, daß die Tätigkeit des Ver⸗ bandes eine ſegensreiche war. Die ausländiſche Propaganda wünſche müſſe ſich der Verband eine gewiſſe Reſerve auferlegen, da ihm in erſter Linie das Gebiet der Propaganda in der zur Bearbeitung der lokalen Eiſenbahnwünſche fehle. Herr Oberſtadtſekretär Lacher⸗Karlsruhe ſprach der Regierung und dem Verbande den Dank aus und gab verſchiedene An⸗ regungen auf dem Gebiet der Winterreklame. Stadtrat Oſter⸗ tag wein darauf hin, daß heute ſchon das Matertal an die Lichtbilder⸗Reklame bevorſtehe. In der Ausſprache wurden von verſchiedenen Seiten eine ganze Reihe von Wünſchen geäußert. Der Vorſtand des Verkehrs⸗Bureau Heidelberg, Schade, polizeilichen Zwang zur Ermittelung des Ergebniſſes. Die Statiſtik verurſache keine allzugroße Arbeit und Koſten. Stadt⸗ rat Darmſtädter⸗Mannheim macht Mitteilung über ſeine Erfahrungen bei den Auskunftsſtellen in London und Paris. Der Eindruck ſei ſehr gut gacze Alsdann wird über einen Antrag der Generaldirektion behufs rechtlicher Stellung im Verbande beraten. tion ein Mitglied im Verbandsvorſtande. An Stelle des Schriftführers und Schatzmeiſters werden in den Verbandsvor⸗ ſtand zwei Beiräte ernannt. zum Geſchäftsführer ernannt. Als Beiräte werden Stadtrat Darmſtädter⸗Mannheim und Bürgermeiſter de Pellegrini gewählt. Im Voranſchlag für 1912 ſind vorgeſehen an Einnahmen 23000., die Ausgaben belaufen ſich auf 28 500 M. Wegen des Fehlbetrages ſoll mit der Gr. General⸗ direktion ins Benehmen getreten werden. Der bisherige Aus⸗ ſchuß wird wiedergewählt. In denſelben kommen neben den Vorſtandsmitgliedern der Vorſtand des Verkehrsbureaus Hei⸗ delberg, Schade, der Vorſtand des Verkehrsbureaus Mannheim, Hohl, Gaſthofbeſitzer Leicht⸗Pforzheim, Bürgermeiſter Dr. elmaier⸗Lörrach, Regierungsaſſeſſor Dr. Benſinger⸗Baden⸗ ſoll weiter ausgedehnt werden. Auf dem Gebiet der Eiſenbahn⸗ Hauptſache überwieſen ſei und es ihm an geeigneten Kräften Mitglieder abgegeben werde und daß die Ausgeſtaltung der kommt auf die Fremdenſtatiſtik zu ſprechen und verlangt einen Hiernach erhält die Großh. Generaldirek⸗ Der bisherige Schriftführer wird weiler, Stadtrat Zimmermann⸗Freiburg, Handelskammerſekr tär Schlang⸗Freiburg, Stadtrat Monſch⸗Offenburg, Stad rechtsrat Dr. Dietrich⸗Konſtanz, Gaſthofbeſitzer Dieſel⸗Horn⸗ berg, Bürgermeiſter Betz⸗Ueberlingen, Bürgermeiſter de P grini⸗Triberg, Badearzt Dr. Huber⸗Dürrheim. Von dieſe Mitgliedern des Ausſchuſſes ſind die Herren Hohl, Leicht, Schlang und Dr. Huber als Stellvertreter gewählt. Als O der Hauptverſammlung wird, wie bereits mitgeteilt, Werthei auf Einladung für das Jahr 1912 beſtimmt. 185 *Verein für Frauenſtimmrecht. Samstag, den 11. d. M abends halb 9 Uhr, wird Herr Ingenieur Richter aus Jen im Muſenſaal von ſeiner Forſchungsreiſe und Gefangenſchaft in Griechenland erzählen. Die Mitglieder des Vereins erhalt gegen Vorzeigung der Mitgliedskarte in der Kunſt⸗ und Mu lienhandlung von K. Ferd. Heckel eine Vergünſtigung von pro Platz.— Die Geſellſchaft für Geſchlechtskrankheiten h weiblichen Mitglieder des Vereins zu dem am Donnerstag, 16. November, abends halb 9 Uhr ‚im Kaſinoſaal ſtattfinde Vortrag des Herrn Privatdozenten Neu⸗Heidelberg freund eingeladen. 5 „Ein Dentſches Volksliederkonzert veranſtaltet die Ke der Karlsruher Leibgrenadiere unter Leitung v Meiſter Böttge am nächſten Sonntag, 12. November, 8 Uhr, im Nibelungenſaal. Eine Ausleſe deutſcher Volksli aus allen Zeiten, die ſo recht das Empfinden des ganzen Volt wiedergeben, werden von der Kapelle in der bekannten, muſte gültigen Weiſe zu Gehör gebracht. Die Kompoſitionen abwechſelnd als Militär- und Orcheſtermuſik geſpielt, z werden ſie à cappella geſungen. » Lichtbildervortrag. Am kommenden Montag wird au anlaſſung des Arbeiterfortbildungsvereins Herr Oberleut Hans Pleger aus Karlsruhe im oberen Saale des ſteiner(früher Zentralhalle), Q 2, 16, über„Kultur Landſchaftsbilder aus Nordchina“ ſprechen. Re hat zur Zeit die deutſche Expedition nach China anläßlich Boxerunruhen mitgemacht. Der Beſuch des Vortrags if jedermann unentgeltlich. * Wiedereröffnung des Hotel Leinweber. Wie wir hör wird das Hotel Leinweber in D 5, 2, am komme Samstag wieder eröffnet. Pächter ſind die Herren Adolf 35 letei und Johann Kampf aus Frankfurt a. M. Die ei neuen Pächter ſind routinierte Fachleute, ſo daß man erwar darf, daß das Hotel, das in dem ſeitherigen Genre weit wird, ſeine frühere Blüte wieder erlangt. Die Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G. Mannh in ihren Ausſtellungsräumen in der Heidelbergerſtraße z einige Wagen ausgeſtellt, die hauptſächlich auch in den Ab den durch die effektvolle Beleuchtung des Morelichtes, wel Lokalitäten beſitzen, auf die vorübergehenden Paſſanten ein Anziehungskraft ausüben. Die Karoſſerien, welche man einzelnen Wagen ſieht, ſind, was Eleganz, Bequemlichkeit Luxusausſtattung anbetrifft, wohl zur Zeit das Neueſte au Gebiete des geſamten Automobilbaues. Beſonders wirke geſchloſſenen Wagen die modernen geraden Linien, die tro fachheit jeder Geſchmacksrichtung entſprechen dürften. E 05 zur Zeit im vollſten Sinne des Wortes, die Ausſtellung der Rheiniſchen Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G. zu einer de Sehenswürdigkeiten unſerer Stadt. 75 * An Weihnachten erinnert folgende Nachricht au Odenwald. Das Ehriſtbaumgeſchäft hat bereits ei Verſchiedene Händler, meiſtens aus Großſtädten, haben Käufe abgeſchloſſen. Die Preiſe bewegen ſich bei kleine zwiſchen 25 und 30 M. pro 100 Stück. 5 * Bezirksverband StolzeSchrey für Nordbade Pfalz. Die Stadt Schwetzingen ſah vergangenen ihren Mauern eine große Anzahl von Jüngern und J der geflügelten Feder, die einer Einladung des Bezirks der Stengraphendereine nach Stolze⸗Schrey für Nordb die Pfalz gefolgt waren, um in edlem Wettſtreit um palme zu ringen. Bei der morgens im„Schwanen“ ſt nen Verſammlung der Vereinsvertreter konnte freuliche Erfolge und über die Einführung des Syſtem Schrey an mehreren Schulen in den letzten Monat werden Für die Leitung des Bezirks wurden wiedergew Herren K. Oberheiden⸗Mannheim als Vorſitzen Kammerer⸗Mannheim als Schriftführer und W̃ Schwetzingen als Kaſſenwart. Gegen 2 Uhr begann dieſem Zwecke von der Stadtverwaltung zur Ver ten Räumen der Volksſchule das Wettſchreibe gebnis noch am ſelben Abend im Saale„zum Falke die Bezirksangehörigen nachher einfanden, bekannt den konnte. In 12 Ahteilungen von 60—280 Silben i wurden insgeſamt 158 Arbeiten abgegeben. In den höh teilungen erhielten Zreiſe bei 280 Silben: ſtud. K. Heidelberg, Heinrich Klemann⸗Mannheim, bei 254 Anna Hildebrand⸗Mannheim, Franz Helffe Mannheim und K Oberheiden⸗Mannheim, bei 240 Friedrich Kräger-⸗Mannheim, bei 200 Silben: ſtud. ere ihre Ruühe. Der Hauptmann Olipieri unterliegt nach langem Ringen, ein lautes Schluchzen entringt ſich ſeiner Bruſt und er geht ſchnell davon. Endlich iſt der letzte Name genannt, der Appell der Toten zu Ende. Eine kurze ſtumme Pauſe: dann reckt der Oberſt die blitzende Klinge gegen den Himmel.„In Gegenwart Gottes“, des Königs! im Namen des fernen Vaterlandes, im Angeſicht des Feindes, hier, in dieſer blutgetränkten Schanze ſchreibt euer Oberſt eure Namen in die unſterbliche Geſchichte eures Regiments. Es und Ergriffenheit ſich weiten. Von fernher, aus der Oaſe, tönt der Donner der Kanonen und das Raſſeln einiger Gewehrſchüſſe. In⸗ zwiſchen tritt die Kompagnie zum Vorbeimarſch an, mit wehender Fahne zieht ſie an dem Grabe der Kameraden vorüber, und in dem Augenblick, da man das Grabdenkmal paſſiert, hebt jeder Soldat die Hand wie zu einem letzten Abſchiedsgruße. Eine Stunde ſpäter liegt alles wieder in den Gräben und Schanzen. In einer nahen Hütte betrachtet der Oberſt des Regiments eine dem Feinde abgenommene grüne Fahne. Da tritt ein Offizier ins Zimmer, er iſt über und über mit Staub bedeckt, einen kleinen Blumen⸗ ſtrauß trägt er in der Hand. Er kommt von der Beſtattung der Toten des 26. Regimentes, auch ſie ruhen nun hinter dem Hauſe Diemal Beya in ihren Gräbern. Aber beim Abſchied nahm der Kamerad dieſe kleinen Blumen von den Särgen der Offiziere, er bringt ſie dem Oberſt; vielleicht, daß dieſe welkenden Blumen den Müttern, Frauen und Schweſtern, den Kindern der Verewigten ein koſtbares Geſchenk werden können. Die beiden Soldaten ſehen ſich einen Augenblick lang ſtumm in die Augen. Der Hauptmann weint leiſe vor ſich hin, in den Augen des Oberſten flimmert es feucht, er preßt die Lippen aufeinander, um ſeiner Bewegung Herr zu werden. Blumenſtrauß und ſagt mit brechender Stimme:„Wir werden ſie dann den Frauen ſenden.“ In dieſem Augenblick tönt draußen ein 10 ruft er, und die Stimme ſcheint zuckend zu wachſen,„im Namen lebe der König!“ Man fühlt ringsum die Bruſt in Trauer, Stolz Dann nimmt er mit bebender Hand den kleinen heftiges Gewehrfener, der Baß der Artillerie ſett ein, haſti der Oberſt zum Säbel und ſtürzt aus dem Zimmer.„ angegriffen!“ Die Dunkelheit iſt inzwiſchen hereingel Schüſſe knattern, Beſehle tönen durch die Nacht, laufen d Linien und entſchwinden in der Ferne, um die Geſchütze ſte 1 teitigungsbereit mit aufgepſlanztem Seitengewehr die rof Eine kurze Weile atemloſer Spannung, dann ebbt der Lä zurück. Es war nur ein blinder Alarm. Zehn Minu herrſcht wieder Ruhe auf der ganzen Linie. F Kunſt, Wiſſenſchaft und Tel Eine Gebächtnisfeer für Felir Motll in Karlsruhe. Aus Karlsruhe wird uns gemeldet: Das Gro of hatte ſein geſtriges zweites Abonnementskonzert dem Ge Felix Mottl's geweiht unter deſſen Dirigentenſtab die Ho Glanzzeit reich an Erfolgen und Anerkennnug erleben ſollte mit dieſem Konzert gleichſam eine Daukesſchuld werden einem Manne gegenüber, der in raſtloſer Hinge Kunſt diente, wie wenige vor und nach ihm und der eine keit einzuſetzen wußte, wo wahrhaft künſtleriſche Ziele waren. N 5 Beethovens„Erpica“ leitete das Gedächtniskonzert ein, kapellmeiſter Reichwein dirigiert. Das Orcheſter ſtand auf rühmenswerter künſtleriſcher Höhe, wie auch pä Wiedergabe des 2. Brandenburgiſchen Konzerts von J. S. ſang die Hofopernſängerin Frau Lauer⸗Kottler fünf W Lieder in der Mottl'ſchen Inſtrumentierung mit warmem 2 Zu Schluß des Konzerts ertönten jene Klänge, die Felix J alles geliebt, Vorſpiel und Schluß aus„Triſtan“, bei deſſe ihm in München der Dirigentenſtab für immer entfie ö ſchwarz gekleidete Publikum nahm die Darbietunger des Konzerts gemäß, ohne Beifallsbezeugungen auf. Podium hatte Trauerſchmuck erhalten. Aus offen brannten Flammen und von hohem, kranz⸗ und ſchl, Sockel grüßte die Büſte Felix Mottls, modelliert Hemmes dorfer⸗München⸗ VV 4. Seite. General⸗Anzeiger. Abendblatt..) Mannheim, 9. November. len⸗Heidelberg, bei 180 Silben: Karl Stolzs⸗Mannheim, Karl Gleich⸗Mannheim, ſtud. A. Holm⸗Heidelberg, FIr. Schwei⸗ cker t⸗Neckarau, bei 160 Silben: Marie Futte ver Mannheim, Friedrich Wieſe⸗Mannheim, Otto Dexheimer⸗Ludwigs⸗ hafen, Ernſt Weik⸗Mannheim, Elſa F riſſcch⸗Mannheim und Emil Bell m⸗Mannheim. Rühmend hervorzuheben iſt die rege Beteiligung von Augehörigen des Grenadierrigiments Nr. 110: es wurden von dieſen mit Preiſen bedacht: E. Fichtner bei 140, Sergeant Schüß her bei 120, Vizefeldwebel Fünkner und Unteroffizier Müller bei 60 Silben. Für gute Wiedergabe eines franzöſiſchen Diktats konnten ausgezeichnet werden bei 120 Silben: ſtud. A. Holm⸗Heidelberg, bei 100 Silben: ſtud Fr. Depken⸗Heidelberg. Von der Stadt Schwetzingen, Schwetzinger Firmen und den Bezirksvereinen war die ſtattliche Zahl von 50 Ehrenpreiſen geſtiftet worden, die am Abend zur Verteilung ge⸗ langten. Beim Wettleſen völlig unbekannten Stoffs in ſteno⸗ graphiſcher Schrift erzielten die höchſten Leiſtungen: H. Kle⸗ mann⸗Maunheim und ſtud. K. Siemers⸗Heidelberg mit je 490, Anna Hildebrand⸗Mannheim mit 470, ſtud. Fr. Depken⸗ Heidelberg mit 375, Franz Helffenſtei n⸗Mannheim mit 3686, Auguſte Reinacher Mannheim mit 363, Herm. Eiche⸗ Mannheim mit 361, Guſt. Eiſengrei n⸗Neckarau mit 357 und Ditio Lanzet⸗Ludwigshafen mit 355 Silben in der Minute. 14 Aus dem Großherzogtum. 8Wieblingen, 9. Nov. Ueber das Großfeuer auf bdem Grenzhof wird dem„Heidelb. Tagbl.“ folgendes gemel⸗ det: Das Feuer entſtand in einer ganz mit Getreide gefüllten Scheune und ſprang in kurzer Zeit auf drei weitere Oekonomie⸗ gebäude über, auf eine zweite Scheune, einen Stall und einen Tabakſchuppen Durch den herrſchenden ſtarken Wind wurden die Funken weit fortgetrieben und gefährdeten den ganzen Grenz⸗ hof Nach harter Arbeit gelang es den Feuerwehren, das Feuer duf die vier Oekonomiegebäude zu beſchränken, die bis auf den Grund niederbrannten. Inhaber der abgebrannten Gebäude, DLandwirt Hahn, der in einem Pachthaus in der Nähe wohnt, ſoll Rur ſchlecht verſichert ſein. Aus dem Bezirk Schwetzingen, 8. Nov. Geſtern hend wurde der ledige Bierkutſcher Wilhelm Seiferle beim Streumachen im Pferdeſtall der Schwanenbrauerei in Schwetzingen von einem Pferde ſo unglücklich an den Kopf geſchlagen, daß er ſchwer verletzt ins Krankenhaus ver⸗ hracht werden mußte.— In der Sonntagnacht gab es in einer Wirtſchaft zu Oftersheim eine ſchwere Schlägerei, pobei mit Biergläſern geworfen und mit Stühlen drein⸗ geſchlagen wurde. Der Urheber des Streites erhielt einen ſo kräftigen Schlag auf den Kopf, daß er ſchwer verletzt darnieder⸗ liegt. Mehrere andere Beteiligte kamen mit geringeren Ver⸗ letzungen davon. Bne. Ziegelhauſen, 6. Nov. In Augelegenheit der noch ſchwebenden Ziegelhäuſer Brückenfrage fand am Samstag hier eine von der Brückenbaukommiſſion ein⸗ berufene, von etwa 500 Perſonen aus Ziegelhauſen und Peters⸗ tal beſuchte Verſammlung ſtatt, in der Herr Regierungsbau⸗ Meiſter Oberingenieur Koch von der Firma.⸗G. für Beton⸗ und Monierbau in Stuttgart über das von dieſer Firma aus⸗ gearbeitete Projekt einer„Neckarbrücke bei Ziegel⸗ Hhauſen in Eiſenbeton⸗Konſtruktion“ referierte. Nach einer allgemeinen Ausſprache wurde eine Reſplution an⸗ genommen, in der es heißt, daäß— ſoviel wie bekannt— das; hon der Großh. Regterung ausgearbeitete Brückenprofekt mit Eiſenkonſtruktion auf Antrag der Stadtgemeinde aus Gründen er landſchaftlichen Schönheit des Neckartales nicht zur Aus⸗ ührung gelangen und dafür das Projekt einer Steinbrücke zur Ausführung vorgeſchlagen worden ſein ſoll. Auf Grund der Ausführungen des Herrn Oberingenieurs Koch glauben die Er⸗ fſchienenen, daß die Erbauung einer Brücke mit Eiſenbeton⸗ honſtruktion, die Neben ihrer Billigkeit und Zweckmäßigkeit azu dient, das Bild der landſchaftlichen Schönheit des Neckar⸗ kales zu erhalten, zur Ausführung zu empfehlen ſei, und bitten roßh. Regierung, in dieſem Sinne die Wünſche der Bevölke⸗ Ung wenn irgend tunlich zu berückſichtigen, denn eine Stein⸗ ücke koſtet zirka 600 000., während eine Eiſenbetonbrücke it gleicher Leiſtungsfähiigkeit nur die Hälfte koſtet. Die Er⸗ enenen bitten weiter Großh. Regierung, ohne Rückſicht auf ein Projekt einen Beitrag in dem demnächſt aufzuſtellenden Staatsvoranſchlag vorſehen zu wollen, der dem von der, Ge⸗ leinde zu leiſtenden Koſtenaufwand gleichkommt, damit im kommenden Jahr mit dem Bau der ſchon lange erſehnten äußerſt notſvendigen Brücke begonnen werden kann. Als Bauſtelle der Brücke wolle ein Platz gewählt werden, der der natürlichen Entwicklung des hieſigen Ortes und der praktiſchen Benützung der Brücke Rechnung trägt. HKarlsruhe, 8. Nop. In dem Hofe eines Geſchäftes in de Kaiſerſtraße fand heute nachmittag eine Ecploſion von agneſium ſtatt. Die Gewalt der Exploſion zertrümmerte das des Geſchäftes erlitten durch die Exploſion ſo ſchwere Ver⸗ daß ſie in das Krankenhaus verbracht werden Mlasdach des Hofes und verſchiedene Fenſter. Zwei Angeſtellle reichte der legtere, daß der Dieb wieder herabſprang und gegen „Dis Urteil gegen Nolen lautete auf ein Karlsruhe, 8. Nov. Die Auflöſung der Großen Karnevalsgeſellſchaft Karlsruhe wurde geſtern abend in einer Sitzung des Großen und des Elfer⸗Rats endgültig beſchloſſen. Herr Kaller wies auf ein Rundſchreiben an die Mitglieder hin, die Gründe zur Auflöſung der Geſellſchaft dargelegt ſind. Die Große Karnevals⸗Geſellſchaft richtete am 18. Februar d. J. ein Schreiben an den Stadtrat und bat um Ueberlafſung des großen Feſthalleſaales fur zwei Damenſitzungen, ſerner des großen und kleinen Feſthalleſaals für Faſtuachtdienstag 20. Februar zu einem Schlußball. Auf dieſes Schreiben erhielt die Gejfllſchaft u1 m 2. Oktober, alſo nach beinahe 8 Monaten, den Beſcheid, daß die Stadtgemeinde am Faſtnachtsdiens⸗ lag ſelbſt einen Ball in der Feſthalle veranſtalten werde. Da der Geſellſchaft hiermit ihre Haupteinnahmequelle genommen war, teilte ſie dem Stadtrat mit, die für den 21. Januar und 11. Februar 1912 be antragte Vormerkung für den großen Feſthalleſaal nun ebenfalls zu ſtreichen. Das Rundſchreiben ſchließt: Wir haben keine materiellen Opfer geſcheut, um die Karnevalsbewegung in unſerer Vaterſtadt in geordnete Bahnen zu lenken. Ganz beſonders bemühten wir uns durch die Umzüge am Faſtnachtdienstag den Fremdenverkehr zu heben, vor allen Dingen aber den Karneval auf der Straße auf dieſe Um⸗ zlge zu beſchränken und den wüſten und ordinären Treibereien, die man in früheren Jahren beobachten konnte, ein Egde zu machen. Daß uns dies gelungen iſt, bedarf wohl kaum beſonders hervorgehoben zu werden. Nicht unerwähnt mag an dieſer Stelle bleiben, daß den großen Ausgaben, die ein richtiger Karneval bedingt, auch ent⸗ ſprechende Einnahmen, wie ſie gerade der Schlußball gebracht hat, gegenüb hen müſſen. In der Diskuſſion wurde einmütig das geringe Eutgegenkommen ſeitens der Stadtverwaltung ſcharf kritiſiert. Herr Kaller hob hervor, wie in Manuheim die Karnevals⸗ bewegung in jeder Beziehung durch den Oberbürgermeiſter und den Stadtrat unterſtützt wird, während hier gerade das Gegenteil der Fall ſet. In dieſem Jahre habe der Elferrat die Abſicht gehabt, am 11. Nov. den Karneval mit einer größeren Veranſtaltung einzuleiten und überhaupt die Sache in dieſem Jahre großzügiger wie bisher aus führen, aber durch eine ſolche Behandlung ſeitens der Stadtverwal⸗ lung ſei den Beteiligten jede Luſt an der Arbeit vergangen. Es wurde, ſchließlich einſtimmig die Auflöſung der Großen Karnevalsgeſell⸗ ſchaft aus den oben angeführten Gründen beſchloſſen. Nach einer weiteren kurzen Ausſprache wurde der Beſchluß gef das geſamte bare Vermögen von 900 Mark, das von einem Mitglied auf 1000% erhöht wurde, der Ferienkolonie für arme kränkliche Kinder hier 3u überweiſen. Das Juventar(Elferratsmäntel, Dekorationsſtücke ete.) wird der Karnevalsgeſellſchaft des Geſangvereins Badenia, dem Rheinländerklub und dem Geſangverein Konkordia zu gleichen Teilen übergeben werden. Gerichtszeitung. §S Mannheim, 7. Nob. Strafkammer III. ſitzender Landgerichtsdireltor Wengler. Der Taglöhner Valentin Rothermel, 21 Jahre alt und aus Unterſcharbach gebürtig, ſtahl am 19. Juli in Sandhoſen dem Fabrikarbeiter Schäſer, mit er ein Schlafzimmer teilte, ein Paar Schuhe im Werte von 4 M. und eine Weſte, 6 M. wert. Er erhält 3 Monate Gefängnis. Der Knecht Georg Gänzler, 38 Jahre alt, aus M heim, benützte ſeine Kenntnis, der Wohnung der Frau 2 Kilthau in Käfertal zu einem Einbruch, der den wiederholt vorbeſtraften Angeklagten auf ein Jahr zehn Monate ins Ge⸗ fängnis bringt, außerdem werden ihm die bürgerlichen Ehren⸗ rechte auf fünf Jahre abgeſprochen. Gänzler ſchlich ſich am 25. September in das Zimmer zweier Arbeiterinnen, Marie Kara⸗ ſimska 1 und 2, die bei Frau Kilthau wohnen, erbrach einen Schrank, entnahm einem Behälter eine Uhr im Werte pon 25., ein Portemonnaie und 14 M. bares Geld. Durch das Geräuſch aufmerkſam gemacht, holten die Hausleute Schutzleute herbei, Gänzler verſchloß jedoch die Tür, und als dieſe aufgebrochen wurde, lag er unter dem Bett. Der Verurteilte war mit ſeinem Urteil nicht zufrieden und bat um Zuchthaus, doch bertröſtete ihn der Präſident auf ſpäter. In der Nacht vom 16. zum 17. Oktober d. J. Vor⸗ Ann⸗ lnuna wurden die Bewohner des Hauſes Bürgermeiſter⸗Fuchsſtraße 22 durch ein Geräuſch aus dem Schlafe geweckt, das aus dem Keller des Hauſes kam. Ein Sohn des Hausbeſitzers, der Schreiner Jakob Neckenauer, ſah nach und verſcheuchte einen Mann, der aus dem Kellex ſtürzte und ſich gegen den Hofeingang wandte, wy er an der dort ſtehenden Laterne ſich emporziehend über die Um⸗ friedigung zu klettern ſich anſchickte. Durch einen Schlag mit dem Abſatz ſeines Panutoffels, den der Schreiner ausgezogen, er⸗ den Zaun lief, der den Hof vom Nachbargrundſtück trennt. In dieſem Augenblick kam der Bruder Neckenauers, der Architekt Daniel Neckenauer, mit einem Gewher aus dem Hauſe und rief dem Fremden zu, ſtehen zu bleiben oder er ſchieße. Der Ein⸗ dringling lief gleichwohl weiter und fletterte über den Zaun. Der Architekt gab nun einen Schreckſchuß ab, holte dann aber ſeinen Revolver und hielt von der Straße aus, wiederholt ſchie⸗ Zend, den Einbrecher in Schach, bis die durchs Telephon verſtän⸗ digte Polizei erſchien und den Fremden feſtnahm. Wie ſich er⸗ gab, war dieſer ein holländiſcher Matroſe, der W Jahre alte Bernhardus Nolen aus Brielle. Er ſagte, er habe abends an der Friedrichsbrücke zwei andere Matroſen, einen Holländer und einen Deutſchen, getroffen. Letzterer habe geſagt, er wiſſe, wo Wein zu holen ſei. Auf dieſe Weiſe ſei er in den Keller geraten, die anderen beiden ſeien auf den Lärm flüchtig gegangen. Von der Familie Neckenauer hat aber niemand zwei weitere Perſoyen geſehen. Es ſtellte ſich heraus, daß im Keller der Weinſchrank erbrochen und daraus bereits eine Anzahl Flaſchen Wein heraus⸗ geholt und oben im Hof zum Fortſchaffen bereitgeſtellt waren. Tytenmaske. In Darmſtädter Privatbeſitz wird eine Totenmaske aufbe⸗ hrt, die ſchoun mehrfach im Mittelpunkt wiſſenſchaftlicher Er⸗ erungen geſtanden hat. Künſtler wie Hans Thoma, Fritz aper, Gelehrte wie Hermann Grimm und Hettner haben zu⸗ immt, wenn man in dem geiſtpollen Kopf, dem Bilde eines raft genialen Menſchen Shaleſpeare erkennen wollte. Trotz⸗ ſind noch immer einige Zweifel geblieben, die bei der Un⸗ cherheit über Shakeſpeares Aeußeres berechtigt waren. Nun ternimmt es Paul Wislicenus, mit neuen Feſtſtellungen in ler kleinen Schrift, die eben bei Diederichs erſcheint, die Zu⸗ ſreibung an Shakeſpeare zu ſtützen. Der Kopf zeigt ein wun⸗ bares Profil, eine gewaltige Stirn in ſeiner Bildung eine cht gebogene, nicht zu lurze Naſe, ein großartiger Schnitt, der anen Lippen, die Barttracht des Henri⸗Qutre. Dazu trägt Maske die mit dem Modellierholz in den weichen Gips ein⸗ bagene Inſchrift:„ A0 Dui 1616“. Wilhelm Bode hat feſt⸗ kellt, daß die Maske alt iſt und aus Shakeſpeares Zeit ſtammt. m ſtellte der Amerikaner William Page, der jetzige Präſident Zeichenakademie in Newyork, feſt, daß die Hauptabmeſſungen Kopfes in der Totenmasle mit denen auf dem Grabdenkmal keſpeares in der Kirche zu Stratford übereinſtimmen. Wis⸗ nus weiſt nach, daß dieſes von der Familie geſtiftete Denkmal Authentizität andere ſchlechte alte Porträts Shakeſpe ꝛres eit übertrifft. Nur hat der etwas ungeſchickte Bildhauer, der inſcheinend nach der Totenmaske ſelbſt arbeitete, aus dem fein⸗ ſtigen Kopf einen wohlbeleibten Bürger gemacht, der einem inhändler des„merry old England“ zu gleichen ſcheint. Wis⸗ jeenus weiſt auch nach, daß die Totenmiske eine gute Herkunft t. Sie ſtammt aus der Sammlung eines Mainzer Domherrn, des Graſen Keſſelſtadt, der ſie am Ende des 18. Jahrhunderts auf einer Reiſe nach England erwarb. Hinter den Kuliſſen der Dresdner Hoftheater. Aus Dresden ſchreibt man uns: Die Generaldirektion der Dresdner Hoftheater hat Lothar Mehnert durch einen mmngueme—— — Frankenthal, 8. Nop. Die aufſehenerregende Dieb⸗ ſtahlsaffäre, bei welcher der„chemiſchen Fabrik Knoll u. Ko. in Ludwigshafen“ von 2 Arbeitern der Fabrik ein Platintigel im Werte von 10000 M geſtohlen wurde, hatte heute ein Nachſpiel, indem ſich vor der Strafkammer nachträglich auch die Hehler zu verantworten hatten. Es wurden verurteilt: der Hau⸗ delsmann Rawinsky von Ludwigshafen zu 1 Jahr 6 Monaten id die Handelsfrau Gordon von Mannheim zu 10 Monaten und deren Ehemann zu 7 Monaten Gefängnis. Der Handels⸗ mann Solda von Pforzheim wurde freigeſprochen. Der Ver⸗ treter der Staatsanwaltſchaft hatte beantragt gegen Rawinsly Jahre Zuchthaus, 5 Jahre Ehrverluſt und Polizeiaufſicht, gegen die Ehzleute Gordon 2 Jahre 6 Monate Zuchthaus und Stellung unter Polizeiaufſicht und gegen Solda 1 Jahr 6 Monate Zucht⸗ haus 2 Jahre Ehrverluſt und Stellung unter Polizeiaufſicht. Sportliche Nundſchau. Pferderennen. Pferderennen zu Strausberg, 8. Nov. Strausberger Handicap. 2500 ½ 1. Dr. Lemckes Floreſtan(Shurgold), 2. Emma Olivia, 3. Burgunder. 196:10, 88, 15, 21:10.— Froſchkaſten⸗Jagdrennen. 2000 Mark. 1. Rittmeiſter Clauſon⸗Kaas! Knud(Mr. Owen Antouy), 2. Small Boy, 3. Regina. 82:10; 18, 15, 13:10.— Saville⸗Hürden⸗ rennen. 2700 l. W. Lindenſtädts Bavarde(Johnſon), 2. Sultan, 3. Spießer.„25, 25:10.— Wieſen⸗Jagdrennen. 2000 /¼ 1. Herings eishaupt), 2. Beſlevue, 3. Sageſſe. 68:107 25, 38:10.— Hubertus⸗Steeple⸗Chaſe. 2100% 1. Haupt⸗ mann Tory 9 Il(Beſ.), 2. King Thiſtle, 3. Jubilee Juggins. 43:10; 39, 30:10.— Tannen Jagdrennen. 2000 ½ 1. Graf Bninskis Blouſe(Sandmann), 2. Faſt Lady II, 3. Aliſtatr. 29:10; 13, 14, 27:10. Automobilſport. * Dor Streit zwiſchen der Daimler⸗Motorengeſellſchaft Stutt⸗ gart⸗Untertürkheim und der„Socisté Nouvelle de la Buire“, wobei, wie gemeldet, einige Wagen der letzterxen Geſellſchaft auf der Berliner Ausſtellung beſchlagnahmt wurden, iſt auf fried⸗ lichem Wege jetzt beigelegt worden. Die Buirewerke werden auf Grund dieſes Uebereinkommens ihre Wagen auch fernerhin mit der ſogenannten hinteren Brücke ausrüſten. 8 Hockey. Der Monnheimer Hockey⸗Klub hat für Sonntag, 12. November zwei ttſpiele geplaut. Die erſte Mannſchaft tratt auf den Mann⸗ heimer Plätzen zum Verbandswettſpiel gegen den.⸗C. Freiburg an, während die zweite Mannſchaft nach Worms fährt, um gegen deu dortigen Hockey⸗Klub ein Wettſpiel zu ſpielen. Letzte Nachrichten und Celegramme. Mainz, g9. Nov. Der Privatgelehrke Dennſchuh aus Münſter in Weſtfalen ſchoß ſich geſtern nachmittag im Zuge Metz⸗Wiesbaden mehrere Kugeln in den Kopf. Der ſchwer Ver⸗ letzte wurde in das hieſige Rochushoſpital gebracht. Stuttgart, 9. Neov. Der Kunſtſchriftſteller Hofrat Theodor Schön iſt im Alter von 55 Jahren geſtorben. *Berlin, 9. Nov. Heute früh 4% Uhr entſtand in einem Dienſtraum auf dem Wriezener Bahnſteig des Schleſiſchen Bahn⸗ hofes eine Gasexploſion, wobei der Fahrdienſtleiter Aſſiſtent Horn mehrere Brandwunden davontrug und gegen die Wand geſchleudert wurde, wobei erinnere Verletzungen und Haut⸗ abſchürfungen erlitt. Die Wände, Türen und Fenſter des Dienſt⸗ raums wurden ſtark, das Stellwerk geringer beſchädigt. Eiſenbahnbetrieb iſt nicht geſtört. Das deutſch⸗franzöſiſche Abkommen nor dem Reichstag. (Schluß der Rede des Reichskanzlers.) Einen üblen Eindruck macht es im Reichstage, daß der Kanzler ſich auf den Kaiſer beruft. Der Kaiſer, ſo erklärt Herr v. Beth⸗ mann⸗Hollweg, habe die Durchführung des von der deutſchen Re⸗ gierung aufgeſtellten Programms durchaus gebilligt und ſeine Durchführung gefordert. Er habe vor allem im Bewußtſein deſſen gehandelt, daß jede politiſche Aktion einer Großmacht die Schickſalsfrage: Krieg oder Frieden heraufbeſchwören könne. Der Kaiſer ſei auch feſt bereit geweſen, für die Ehre der Nation, wenn es nötig geweſen wäre, mit dem Schwerte einzutreten. Die Gerüchte, daß Zweiſel über die Kriegsbereitſchaft inner⸗ halb der Regierung entſtanden wären, weiſt der Kanzler mit Ent⸗ rüſtung zurück. Niemals habe darüber der geringſte Zweifel be⸗ ſtanden. Der Kanzler geht daun auf die Haltung Englands ein und nimmt zu der Tiſchrede des engliſchen Schatzkanzlers Lloyd George Stellung. Die Rede habe ſeiner Zeit in Deutſchland große Erbitterung geweckt. Obwohl in dieſer Rede von Deutſchland nicht geſprochen wurde, ſei doch durch die chauviniſtiſche Interpretation der Rede in der engliſch⸗franzöſiſchen Preſſe die Urſache der gro⸗ ßen Erbitterung in Deutſchland gegen England geweſen. Der Reichskanzler hatte dieſe Dinge in London durch den deutſchen Bot⸗ Der 1 neuen Kontrakt zu feſſeln gewußt, ſo daß der Künſtler den ehrenvollen Antrag des Wiener Burgtheaters, der ihm eine Gage von 38 000 Kronen bei neunmonatlicher Spielzeit und das Rollengebiet Sonnenthals und Hartmanns zuſicherte, abgelehnt. — Kammerſänger Karl Perron ſingt nun wie⸗ der. Am 1. Juli waren es 20 Jahre, daß der Künſtler dem Dresdner Inſtitute diente. Bei dem letzten Auftreten des Sängers, deſſen Kontrakt nicht wieder erneuert werden ſollte, kam es zu vſtentativen Kundgebungen. Man brachte ſeinen „Abgang“ mit der„Ballettmeiſter Berger⸗Affäre“ in Verbin⸗ dung, da er in der heiklen Augelegenheit gegen Berger gezeugt und die Generaldirektion in eine unerquickliche Lage gebracht hatte. Bedauerlich bleibt die auffällige Gagenverkürzung des Künſtlerszden die Preſſe und das Publikum in unverminderter Begeiſterung feierte. Scheidemantel, deſſen geſanglichen Lei⸗ ſtungen man die Anſtrengung einer 30jährigen Bühnentätigkeit zuletzt bedenklich anmerkte, bezog ſeine unverkürzte Gage, Karl Perron, dem ausgeſprochenen Liebling des Dresdner Publi⸗ kums, hatte man ſeine Gage von 24000 M. auf 15000 M. und ſchließlich auf 12009 M. reduziert. Pekuniäre Verhältniſſe zwangen den Künſtler, auf den Vertrag, den die Generaldirek⸗ tion ihm anbot, einzugehen. Es ſingt nun an 40 Abenden und erhält an jedem Abend 300 M. Von 24000 M. auf 12000.! Dazu zeigt der Vertrag ſeltſame Klauſeln. Der Sänger kann trotz der geringen Beſchäftigung anderswo nicht gaſtieren, da er für jedes Gaſtſpiel eine ungewöhnlich hohe Entſchädigung an die Generaldirektion zahlen ſoll. Man darf auf weitere Einzelheiten des Vertrags dieſes außergewöhnlichen Sängers, der ſich nicht nur um das Dresdner Inſtitut hoch verdient ge⸗ macht hat, geſpannt ſein. Eine nene Jufektionskrankheit. Immer neue Krankheiten ſendet der Orient nach unſerem Kontinent herüber. So melden ſich ſeit einigen Monaten im Süden Europas, in Italien und Griechenland, die Vorpoſten der azar iſt in Indien heimiſch, dort in den Niederungen des Brahma⸗ putra hat ſie fürchterliche Verheerungen angerichtet, auch China und die malayiſchen Inſeln hat ſie nicht verſchont, um von dort nach Arabien und Aegypten verſchleppt zu werden, von wo ſie ſich den Zugang zu Europa verſchafft hat. Lange Zeit iſt ſie mis der ſchweren Malaria verwechſelt worden. Denn wie dieſe zeigt ſie ein ausſetzendes hohes Fieber, Anſchwellungen der Milz und Anämie. Die Sterblichkeit der von ihr Befallenen geht bis 96 Prozent. Seit einiger Zeit kennt man auch den Erreger. Es iſt dies ein wahrſcheinlich den Trypamoſomen naheſtehendes Pro⸗ lozoon, das nach ſeinem Entdecker den Namen Leithmania führt. Aehnlich wie bei Malaria, Schlafkrankheit und Peſt lebt der Erre⸗ ger in einem Zwiſchenwirt und gelangt durch deſſen Biß in den menſchlichen Körper. Bei der Kala⸗azar wie bei der Peſt ſollen Wanzen dieſe Rolle ſpielen. Wenn auch die Krankheit gefährlich und anſteckend iſt, ſo iſt doch nicht zu fürchten, daß ſie in Europa feſten Fuß faßt. Neuerdings wird zu ihrer Bekämpfung das Ehr⸗ lichſche Salvarſan angewandt. Allein ſeine Wirkung ſteht noch aus. Die Einweihung des„franzöſiſchen Inſtituts“ in Petersburg. Das franzöſiſche Inſtitut, das dazu beſtimmt iſt, in der Hauptſtadt Rußlands als Vorkämpfer franzöſiſchen Geiſtes⸗ lebens und franzöſiſcher Kultur zu wirken, iſt nun mit großer Feierlichkeit eröffnet worden. Die Hauptpunkte in dem Pro⸗ gramm des Inſtituts bilden Geſchichte, Philoſophie, Kunſt und Literaturgeſchichte. Die Vorleſungen über Kunſt hat Prof. Reéau von der Uiverſität Naney übernommen, franzöſiſche Lite⸗ ratur lieſt Prof. Hautecoeur, franzöſiſche Literaturgeſchichte Prof. Cammard, außerdem werden in regelmäßigem Turnus eine Reihe bekannter franzöſiſcher Gelehrter im Inſtitut Vor⸗ leſungen halten. Eine große Bibliothek franzöſiſcher Literatur iſt dem Inſtitut angegliedert und ſoll vor allem dazu dienen, die Vorherrſchaft der deutſchen wiſſenſchaftlichen Literatur in als Kala-azar— ſchwarzes Fieber— bekennem Rranlbeit. An Rußland zu brechen.„Das ausländiſche Bücherweſen in ee o berichten fransöſiſche Blätter, iſt vollkommen ee De Mannheim, 9. November. General⸗Anzeiger.(Abendblatt). 5. Sette. chafter zur Sprache bringen laſſen. Darauſhin habe die engliſche Regierung keinerlei Wünſche mehr zu erkennen gegeben, ſich an zen Marokkoverhandlungen zu beteiligen. Der Kanzler erklärte gleichwohl, daß die Rede Lloyd Georges anem befreundeten Verhältnis zu Deutſchland nicht förderlich ge⸗ veſen wäre und er bedauert aus dieſem Grunde die Rede de engliſchen Schatzkanzlers. Der Kanzler proteſtiert aber auch dagegen, daß dieſe Rede bdazu benußt wurde, um gegen die deutſche Regierung den Vorwurf einer unſicheren und ſchwachen Haltung zu erheben. An dieſe Ausführungen ſchließt der Kanzler ein breites Re⸗ ſumee. Er meint, daß gegen das, was die deutſche Regierung er⸗ reicht habe, im Allgemeinen Leben nicht als Schwäche bezeichnet werden würde. Der Vorwurf richte ſich aber dagegen, daß die Re⸗ gierung nicht mehr und nichts anderes erreicht habe. Der Kanzler meint jedoch, daß in dieſer Angelegenheit die deutſche Regierung nicht mehr, als ſie erreicht hat, hätte erreichen können. Diejenigen, die Südmarokko oder die Wiederherſtellung der Algeciras⸗Akte fordern, tut der Kanzler ab, indem er die von ihnen geſtellte Alternative lächerlich zu machen ſucht. Denn wenn jemand die Erwerbung Südmarokkos ein Lebensintereſſe der Nation nennt, könne es kein„Entweder⸗oder“ geben. Für dieſen kann die Wiederherſtellung der Algeciras⸗Akte kein vollwertiges Aequiva⸗ lent ſein. Der Kanzler ſucht dann darzutun, aus welchen Gründen Südmarokko für Deutſchland nicht begehreuswert geweſen ſei. Seine Erwerbung, ſeine Sicherheit und die Verwal⸗ tung hätten Deutſchland Opfer auferlegt, die mit dem Werte des Landes nicht in Einklang ſtehen würden. Dieſe Meinung hätten auch alle Parteien bis zum letzten Sommer gehabt. Herr v. Bethmann rekuriert ſelbſt auf Bismarck, der Marokko ganz und gar Frankreich überlaſſen wollte. Er muß jedoch in ſei⸗ nen weiteren Ausführungen ſelbſt zugeben, daß ſich die Verhält⸗ niſſe ſeit dieſer Zeit ſtarkgeändert haben. In dieſen Ausführungen fällt der Kanzler ſtark aus der Rolle, denn er vergißt ganz und gar, daß er vorher Südmarokko als ein nicht erſtrebenswertes Gebiet bezeichnet hat. Jetzt ſagt er, daß er gar annehme, daß Südmarokko ein außerordentlich wünſchenswertes und erſtrebenswertes Gebiet ſei. Dieſe doppelte Meinung des Kanzlers von dem Werte Süd⸗ marokkos liquidiert der Reichstag mit großer Heiterkeit, der ſich zu lautem Lachen ſteigert, als er hinzufügt, daß derjenige, der für die Aufgabe Deutſchlands anſehe, erſtrebenswerte Länder durch Kriege zu erobern, ebenſo auch auf andere Länder in Europa verfallen könnte. Auch gegen diejenigen Kreiſe, die einen Präventipkrieg wünſchten, wendet ſich der Kanzler. Auch dabei beruft Herr von Bethmann⸗Hollweg ſich auf Bismarck, der einmal geſagt habe, er werde nie den Rat geben, einen Krieg deshalb zu führen, er werde ſpäter doch einmal geführt werden müſſen. Der Kanzler erklärt, daß er es für ſeine Pflicht erachtet habe, einen Krieg, der vermieden werden könne, zu vermeiden. 5 In dem jetzigen Marokkovertrag erblickt Herr v. Bethmann⸗ Wollweg einen — bedentenden diplomatiſchen Erfolg. Es ſei das erſte Mal geweſen, daß die beiden weſtlichen Nachbarn ſich über eine ſo wichtige Frage auf dem Wege der Unterhandlun⸗ gen geeingt hätten. Dieſe Tatſache ſei aber mehr wert, als eine Diskuſſion über Schiedsverträge und Abrüſtungen. Sie könnte die Grundlage eines Verhältniſſes werden, wie es den wahren In⸗ 8 28 des Und auch gegenüber Gügland hätten die Marokkoverhandlungen und der Marokkovertrag ſelbſt beſſere Bezi ehungen herbei⸗ Reichskanzler. Er gibt die Antwort hierauf folgendermaßen: Wie ſah es vor Frankreichs Eingreifen und Agadir aus? Namentlich, wäar Marokko ſelbſtändig? In der Tat war es dem franzöſiſchen Einfluß verfallen. Und dieſer unklare und verſchwommene Zu⸗ ſtand war für uns nach Tanger und Agadir eine ſtete Gefahr in unſeren Beziehungen zu Frankreich. Die offene Tür war auf dem Papier zwar da. Aber es fehlten die beſonderen Garantieen, die gerade durch die beſonderen ſtaatlichen Verhältniſſe dringend ge⸗ braucht wurden. Auf 1 135 it 0 e jetzt? Wir haben n, was wi 110 bereits ufge hatten. Dafür haben wir wir tſchaft⸗ liche Garantien erlangt, wir haben außerdem einen be⸗ deutenden Kolonialbeſitz erworben, der ſich unter deutſcher Ver⸗ waltung, das bin ich ſicher, günſtig entwickeln wird. Wir haben dies erreicht auf dem Wege friedlicher Verſtändigung mit Frankreich. 15 2 al iſt es gelungen, uns in einer ernſten und ſchwe⸗ delt Keim großen Unbeils in ſich barg, mit unſerm weſtlichen Nachbarn im Bertragswege. 200 verſtändigen, das iſt das Fazit. Nun iſt es an Ihnen, ſchließt der Reichskanzler, das Für und Wider dieſer Polſtik zu erör⸗ tern. Wir erwarten kein Lob, wir Tadel. Der Reichstag nahm die Aſpirationen hatten wir verzichtet. einſtündige 1175 1 lers mit großer Ruhe auf. Nur ſelten wurde der? ei 98⸗ ſeicer Hede unterbrochen. Dann, geſchah es ſtets auf die Stellen hin, die ganz beſonders anfechtbar waren. und 9 50 halb die Kritik der Oeffentlichkeit herausfordern mußten. Der Kronprinz hörte den Ausführungen des Reichskauslers aufmerkſam zu. Es entging jedoch aber auch den Abgeordneten nicht, daß der Kronprinz wiederholt bei Stellen der Reichskanzlerrede ſeine Abnei aung dur 0 Kopfſchütteln Ausdruck gab. Als der Reichskanzler endete, regte ſich keine einzige Hand zum Beifall. Schweigend nahm der Reichstag das Ende dieſer Rede hin. 4. Nach der Rede des Reichskanzlers erhielt von der deutſchen wiſſenſchaftlichen Literatur monopoliſiert, und damit drohte in Rußland der Eindruck erweckt der zu 18 ob Frankreichs geiſtige Schöpferkraft in den Hintergrun Abrüngt ſei.“ Das franzöſiſche Inſtitut hat die Aufgabe, den Franzoſen die auf dieſem Gebiete in Rußland entriſſene Vor⸗ Herrſchaft wiederzuerobern. ee die bekaunte Konzertſängerin und Frl. Elſe Sievert, die bekaunte Konzergan 1 ee am Stern'ſchen Konſervatortum in Berlin, eine geborene Karlsruherin, erhielt, wie unſere Berliner Redak⸗ tion berichtet, anläßlich ihrer Mitwirkung beim Hofkonzert im Reſidenzſchloß in Koburg vom Herzog don Sachſen⸗Koburg⸗ zotha die Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft. Aus Karlsruhe wird uns gemeldet: Der berühmte Maler Prof. Guſt. Schönleber kann am 3. Dezember d. J. Linen(0, Gekurxtstag feern. 25 — 88 tereſſen des Fortſchrittes der beiden großen Nationen entſpreche. ührt. 5 Was iſt alſo das Fazit unſerer Verhandlungen? frägk der in Marokko nichts aufgegeben, was wir fürchten aber auch keinen 2 g1 Zentrumsführer Frhr. v. Hertling das Wort. Der Redner machte zunächſt ſtaatsrechtliche Aus⸗ führungen zum Marokkovertrag. Er rügte es, daß der Vertrag nur zur Kenntisnahme dem Reichstage überwieſen iſt. Er be⸗ zeichnet es als eine irrige Auffaſſung der amtlichen Stellen, daß ein derartiger Vertrag nicht die Zuſtimmung des Reichstags er⸗ fordere. In Wirklichkeit ſei bei richtiger Auslegung der Reichsverfaſſung ſchon heute die Genehmigung des Bundesrats und des Reichstags bei ſo wichtigen Verträgen erforderlich. Dann ſetzt die Kritik Hertlings bei dem Marokkoabkommen ein, jedoch was Frhr. v. Hertling ſagt, iſt nichts weiter als eine Kritik des Regimes Bülow. Die ganze Marokkofrage ſtellt der Redner als eine böſe Hinterlaſſenſchaft des früheren Reichskauzlers hin. Im übrigen ſucht er aber aus dem Ver⸗ trag das herauszuſtreichen, was das Zentrum an ihm für lobenswert erachtet. Die Maxokkopolitik unter Bülow bezeich⸗ net er als ſchwankend und ohne Nachdruck. Unter den Nach⸗ wirkungen dieſer Politik hätten natürlich die Verhandlungen des jetzigen Reichskanzlers mit Frankreich leiden müſſen. Auch zum Rücktritt des Kolonialſtaatsſekretärs von Lindequiſt äußert ſich der Redner, ohne jedoch für oder gegen Lindequiſt Stellung zu nehmen. Er erinnert an die Bedenken, die ſ. Zt. vom Zentrum gegen die Errichtung eines ſelbſtändigen Kolo⸗ niglamtes geltend gemacht worden ſind und nimmk dieſe Be⸗ denken wieder auf, indem er an die Regierung das Anſinnen ſtellt, dieſes ſelbſtändige Kolonialamt wieder aufzuheben und als eine Abteilung des Auswärtigen Amtes herzuſtenen. Dieſe Anregung wird natürlich vom ganzen Hauſe mit lautem Lachen aufgenommen. Den jetzigen Unmut über das Marokkoabkom⸗ men führt der Redner in der Hauptſache auf die Preſſe zurück, die viel zu oft und ohne Grund der Regierung den Vorwurf daß auch die offiziöſe Preſſe nicht immer auf der Höhe ge⸗ ſtanden hätte und rügt dabei, daß die Verlautbarungen der offi⸗ ziöſen Stellen immer nur in ganz beſtimmten Blättern er⸗ folgten. Was die Abtretung des Entenſchnabels betrifft, ſo billigt der Redner die Kritik keinesfalls. Man müſſe doch be⸗ denken, daß Deutſchland wertvolles Gebiet erhalte. Als beſon⸗ ders erfreuliche Folge des Abkommens bezeichnet Freiherr von Hertling ein beſſeres Einvernehmen mit Frankreich. An den Verhandlungen hat der Redner vor allem das auszuſetzen, daß während derſelben von der Regierung die Friedensliebe Deutſch⸗ lands allzuſehr betont worden ſei. Deutſchland brauche das nicht, es ſei durchaus gerüſtet, auch finanziell. Irhr. v. Hertling verſucht in dieſem Zuſammenhang auf die Reichsfinanzreform einzugehen. Seine Ausführungen gehen aber in dem ungeheuren Lärm, der im Hauſe entſteht, völlig unter. Der Redner gibt ſchließlich noch der Regierung zu bedenken, daß ſtete Friedensbeteuerungen im Ausland nur den Eindruck der Schwäche hervorrufen müßten. Man müßte dadurch im Ausland glauben, daß Deutſchland keinen Krieg mehr durchführen lönne. Jür die Konſervativen ſpricht 25 Dr. Heydebrand von der Laſa. In formeller Hinſicht bedauert er, daß die Regierung nicht einer ausführlichen Begründung beigegeben hat. An der Hand des jetzigen Materials könne ſich der Reichstag kein abſchließen⸗ des Urteil bilden. Deshalb wünſchen die Konſervativen, daß in einer beſonderen Kommiſſion der Regierung Gelegenheit gegeben wird, ſich noch ausführlicher über das Für und Wider des Ver⸗ trags zu verbreiten. Der Redner meint, daß in dieſer Kom⸗ miſſion auch die verſchiedenen Anträge erledigt werden könnten, fügt aber hinzu, daß dieſe Anträge die Zuſtimmung der Konſer⸗ vativen nicht finden würden. Die Konſervativen denken nicht daran, daß dem Reichstag über den gegenwärtigen Rechtszu⸗ ſtand hinaus eine weitere Mitwirkung zugeſtanden werden könne. Den Rücktritt Lindequiſts behandelt der Redner ſehr vor⸗ ſichtig. Er nennt die Begleiterſcheinungen unerfreulich, ſtellt ſich im allgemeinen aber auf die Seite Lindequiſts. Mit dem Ab⸗ kommen ſelbſt ſind nach den Erklärungen des Redners die Kon⸗ ſervativen durchaus nicht einverſtanden. e g* Wenn man die Rede des Reichskanzleus darch⸗ geht, ſo wird man nicht finden, daß ſie irgendwelche über⸗ raſchende Aufklärungen, irgendwelche neue Geſichtspunkte ge⸗ bracht habe, es ſind die Aufklärungen und Geſichtspunkte, die die Oeffentlichkeit aus zahlloſen offiziöſen Artikeln und aus der Denkſchrift über den Kongo, die Herr Solf noch ſchnell fabrizieren mußte, ſchon kennt. Und man kann nicht ſagen, daß der Reichskanzler den Standpunkt der Regierung einleuch⸗ tender, überzeugender begründet hätte, ſoweit wenigſtens der telegraphiſche Auszug erkennen läßt. Der Reichskanzler hat der Kritik der öffentlichen Meinung widerſprochen, widerlegt hat er ſie nicht. Wir ſind ſo klug als wie zuvor. Die zwingende Kraft der Garantien leuchtet auch nach dieſer Rede nicht mehr ein, was die Kongokompenſationen anlangt, ſo hat der Reichskanzler ſelbſt zugeſtanden, daß es ſich in der Haupt⸗ ſache um Zukunftswerte handelt, die wir erſt mit großen finanziellen Opfern erwerben müſſen, während Frank⸗ reich in Marokko augenblicklich in einen reichen und ſofort ausbeutungsfähigen Beſitz tritt: ſchon hat es den franzö⸗ ſiſchen Leiter der marokkaniſchen Staatsverwaltung und des Heeres beſtimmt. Die friedliche Verſtändigung mit Frankreich, die der Reichskanzler als den größten Erfolg preiſt, würden auch wir begrüßen, wenn nicht der Preis uns zu hoch dünkte, den wir dafür bezahlen mußten und wenn wir annehmen könnten, daß gerade dieſer Vertrag mit ſeiner Kaſuiſtik wirtſchaftlicher Garantien ſie zu einer dauern den machen lönnte; ſchon beklagen ſich franzöſiſche Blätter über die „neue Hypothek, mit der das Protektorat belaſtet wurde Das „Journal des Debats“ bemerkt:„Was Marokko betrifft, ſo haben wir wahrlich keinen Grund uns zu beglückwünſchen. Was unvermeidlich war, iſt geſchehen. Wir tauſchen gegen die Vor⸗ mundſchaft der Akte von Algeciras eine ökonomiſche Vormund⸗ ſchaft ein. Wir werden Marolko beſetzen und verwalten, es wird aber unter unſerer hohen Aufſicht von unſeren Konkurren⸗ ten ausgebeutet werden, gez worden ſind.“ Wir mißtrauen der Dauer dieſer friedlichen Verſtändigung, fürchten vielmehr nach wie vor, daß dieſer Ver⸗ trag die Quelle neuer Eiferſüchteleien und Reibungen werden wird, was vermieden worden wäre, wenn Deutſchland die Politik der Einflußſphären betrieben und mit Energie durch⸗ geſetzt hätte. Der Reichskanzler verſichert uns wieder, daß wir dieſe Politik nicht gewollt haben, das iſt richtig, aber die amtliche Politik wird dadurch nicht richtiger. Wenn der Reichs⸗ kanzler als weiteren Erfolg der diplomatiſchen Aktion auch eine Beſſerung des Verhältniſſes zu England rühmt, ſo iſt das ein Optimismus, für den wir kein Verſtändnis haben In Deutſch⸗ land beſteht der Eindruck fort, daß der deutſch⸗engliſche Gegenſatz nie ſo ſcharf wie u Watrum er durch ihren Abſchluß abgeſchwächt ſein ſollte, ver⸗ mögen wir nicht einzuſehen, es müßte denn dadurch ſein, daß Rotterdam umgeſetzt. die auf gleichen Fuß mit uns geſtelltf in die Erſcheinung getreten wie in dieſer Kriſe. England Genugtuung darüber empfindet, daß Deutſch⸗ land ſich mit einem ſo mageren Vergleich begnügt hat, und Deutſchlands wirtſchaftlichen und politiſchen Wettbewerb weniger fürchten zu müſſen glaubt, nachdem es ſich als eine ſo ungemein friedliebende und nachgiebige Nation erwieſen hal: Daß der Reichskanzler jetzt, nach dem Abſchluß, verſichert, Deutſchland werde das Schwert ſchon ziehen, wenn die Stunde komme, dieſe nachträgliche Tapferkeit wird im Ausland wohl kaum noch den Eindruck erwecken, daß Deutſch⸗ land eine ſehr entſchloſſene und energiſche Politik treibe. Dieſes Wort kam zu ſpät. Wenn die Regierung es früher geſprochen hätte, würde es eine Wirkung getan haben. Jetzt nicht. Ueber die Aufklärungen des Reichskanzlers zum Fall Lindequiſt wird noch zu reden ſein. Alles in allem iſt der erſte Eindruck der Rede des Reichskanzlers kein günſtiger. Die öffent⸗ liche Meinung in Deutſchland wird nicht finden, daß der Reichs⸗ kanzler aus der diplomatiſchen Niederlage einen diplomakiſchen Erfolg gemacht habe, daß er geſchickt oder überzeugend den Standpunkt der Regierung begründet habe. Man braucht nur die ſeltſam und widerſpruchsvolle Art zu prüfen, in der er die Ablehnung jener Forderung„Weſtmarokko deutſch“ be⸗ gründet hat. Der Reichstag hat denn auch, wie es ſcheint, ſich durch Herrn von Bethmann⸗Hollweg keineswegs für die amt“ liche Marokkopolitik erwärmen und begeiſtern laſſen und wi zweifeln, daß draußen im Lande die Aufnahme eine andere ſein wird als im Reichstag. 5 Der Krieg zwiſchen Italien und Türkei. * Berlin, 9. Nov. Der italieniſche Botſchafter teilt mit: Aus dem Bericht des Generals Caneva an die Regierung geht hervor: Auf dem Schlachtfelde wurden am 6. und 7. Novb an Toten und Verwundeten Schändungen und Grauſamkeiten verübt. Ein Toter wurde enthauptet und barbariſch v ſtümmelt aufgefunden. Ferner feuerten die Araber auf Amb lanzen und Verwundeten⸗Transporte. Auch die türkiſchen regulären Truppen haben an dieſen Kämpfen teilgenommen. Auch ſie macht man für dieſe Ausbrüche der Barbarei veran wortlich. Der türkiſche Kommandant ließ im Lager von Aineara der Spionage verdächtige Araber urteilslos hängen. Hierau⸗ ergibt ſich demnach, daß die Türken und die von ihnen a geführten Araber die Artikel 1, 2, 4, 21, 24 und 30 der letz Konvention verletzten. de * London, 9. Nov. Aus Hankau wird bexichtet:; Drittel der Stadt wurden durch Feuer zerſtört. Die Verl werden auf 10 Millionen Pfund geſchätzt. 400 000 Perſonen ſi mittellos. Futſchou iſt nach Mirzem Widerſtand in die Hände Aufſtändiſchen gefallen. Der Vizekönig und der Tartaren⸗ general ſind entkommen. Die Pamen wurden niedergebrann Alle Fremden ſind wohlbehalten und in Sicherheit. 25 2 Fr, 8 5 Volkswirtschaft. . Aktienbranerei Ludwigshaſen a. Rh. Der Auſſichtsrat ſchlägt, laut„Frankf. Zig.“, eine Divi von wieder 10 Prozent vor. Maſchinenfabrik Augsburg⸗Nürnberg. Die Bilanz per 30. Juni 1911 ergibt nach Abzug der A tiſationen von 1 427 104%(i. V. 1 476 488% und der ſonſtigen ſtat riſchen Laſten, ſowie einſchließlich eines Vortrags von 447 556 (421 959%j einen Reingewinn von 3371 6524 Aufſichtsrat wird der am 6. Dezember ſtattfinde lung vorgeſchlagen, eine Dividende von 20,4% 350,% pro A 19½ Prozent⸗ 330.) zu verteilen, 300 000(wie i..) den? und 100 000(wie i..) den Wohlfahrtskaſſen zu überweiſe den Reſt von 451652%(447 556½% auf neue Rechnung vorzu Zur Beſchaffung der Mittel zum Ankauf der Grundſtücke, gebäude, Maſchinen und Werkzeuge in Duisburg, ſowie der E rungen und Nachſchaffungen für die Werke Augsburg, Guſte und Nürnberg, welche ſtark beſchäftigt ſind ſollen die alten Gulden⸗Aktien durch Aufzahlung in 2000 Mark⸗Aktie gewandelt und weitere 1800 Stück neue 2000 Mark⸗Aktien au gegeben werden, wodurch ſich das Aktienkapital auf 18 Mill.& er Für die Aufzahlung auf die alten Aktien und für die neuen A ſoll ein Mindeſtkurs von 200 Prozent vorgeſchlagen werden. Es Ausſicht genommen, den alten Aktionären ein Bezugsrecht uf die neuen Aktien im Verhältnis non 41 einzuräumen. Dem Auf⸗ ſichtsrat und Vorſtand ſoll die Be immung des Zeitpunktes und d ſonſtigen Modalitäten für die Ausgabe der neuen Aktien überla werden. S en N Getreidemärkten gemeldeten Kursbeſſerungen vermochten auf di Tendenz des hieſigen Marktes keinen nachteiligen Einfluß aus⸗ zuüben, da die Offerten, ſowohl von Amerika als auch von Ru land und Rumänien unverändert, von La Plata ſogar el billiger lauteten. Im Vordergrunde des Intereſſes ſteh La Plataweizen, die 79 Kg. ſchwer per Januar⸗Februar⸗Abl dung zu M. 159.50—160, und norddeutſcher Weizen, im Gewi von 78.79 Kg. per prompte Lieferung zu M. 155—155.50 Tonne Eif Rotterdam gehandelt wurden. Für Braugerſt ſtand weiter gute Nachfrage und im Bedarfsfalle wurden höhten Forderungen bewilligt. Die Beſtände in Braugerft ſtark gelichtet. Für die übrigen Getreidearten war die M. lage unverändert. La Platahafer 46⸗47 Kg. ſchwer per Januar⸗ Februar⸗Verſchiffung wurde zu M. 118.50—119 per Ton! Die Notierungen im hieſigen o Kursblatt haben eine Aenderung nicht erfahren. de, Dreimal täglich Scotts Emulſion, längere Zeit 5 regelmäßig genommen, macht zarte Kinder ſtark und lebens⸗ luſtig. Nur muß es die echte Scotts Emulſion ſein, kein Nachahmung. 1136³ 6. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 9. November. Ein Sieg der Oppoſition bei der Gewerkſchaft Oeſpel. In der Ge⸗ werkenverſammlung der Zeche Oeſpel legte nach ſcharfen und laugen Augeinanderſetzungen der bisherige Grubenvorſtand ſein Amt nieder, nachdem die Einſetzung einer unparteiiſchen Kommiſſton zur Begut⸗ achtung der bekannten Streitpunkte zwiſchen dem Prüfungsausſchuß und dem Vorſtand abgelehnt porden war. Es wurde ein neuer Vor⸗ ſtand gewählt. Bankdirektor Becker von der Eſſener Kreditauſtalt er⸗ klärte, daß er nach den Vorgängen in der Verſammlung, in der namentlich ſcharfe perſönliche Angriffe gegen den Vorſitzenden Dr. Buſch in Berlin gerichtet worden waren, die Wiederwahl, die ein⸗ ſtimmig vorgeſchlagen war, nicht annehme. Die vom Prüfungsaus⸗ ſchuß angeregte Erhebung von Regreßanſprüchen gegen den bisherigen Vorſtand ſoll von dem neuen Vorſtande geprüft werden. Konkurſe in Süddeutſchland. Karlsruhe. Syndikatfreies Kohlen⸗Kontor Karlsruhe mit be⸗ ſchränkter Haftung in Karlsruhe. A. T. 1. Dez. P. T. 6. Dez. Gdenkoben. Bernh. Mayer, Lederhandlung. A. T. 30. Noy. 11. Dez. Nüruberg. Spar⸗, Vorſchuß⸗ und Witwenpenſionskaſſe, G. m. b. H. A. T. 1. Dez. P. T. 12. Dez. Straßburg. Alfr. Seegmüller, Kaufm., bisher Inh. der Fa. G. u. A. Seegmüller. A. T. 22. Nov. P. T. 30. Nov. N P Telegraphiſche Handelsberichte. Deuiſcher Reichsbank⸗Nusweis vom 7. Novbr. 1911. (eil. Ml.) gegen die Aktjiva: Vorwoche. Metall⸗Beſtand 1057 83f 000 5 309 000 Darunter Gold.. 778 686 00 + 7977 000 Aeichs⸗Kaſſen⸗Scheine 441 029 000. 619 000 Noten anderer Banken.. 21 568 000 9117 000 Wochſeldeland. 1 222 166 000—- 91 194 000 Lombardoarlehen 80 978 000— 41 783 000 Effektenbsſtandd„ 96 420 000— 1 764 000 Souſtige Aktiva 22 2 4 2* 160 253 000— 2063 bO0 Paſſiva: Grundkapital. 180 000 000 unverändert Reſervefonds 64814 000 unverändert Notenumlaunf 1822 058%00— 93 236 000 Depatnsns 566 682 000— 29 286 000 Sonſtige Paſſivaa 46 719 000 768 000 Die deutſche Reichsbank befindet ſich mit Mk 152 597000 in der Notenſteuer geſen eine Notenſteuer von Mk. 250 878 00 am 81. Okt. 1911 u. gegen eine Notenſteuer von Mk. 174 915 000 am 7. Nov 1910. Bekauntmachung der Haudelskammer. * Frankfurt a.., 9. Noy. Die Ziehung der türkiſchen 400 Fres.⸗Loſe findet am 29. und 30. ds. Mits, ſtatt. Deshalb hat die Lieferung der per Ultimo November a. c. vorhandenen Türken am 28. November zu geſchehen. Die frauzöſiſchen Tarabeſtimmungen. W. Köhn, 9. Nov. Der„Köln. Ztg.“ wird aus Berlin telegra⸗ phiert: Ueber die franzöſiſchen Taxabeſtimmungen wird noch anu⸗ bauernd zwiſchen Deutſchland und Frankreich verhandelt. Die erſten deutſchen Einwendungen, die teils gegen die ſachlichen Beſtimmungen, teils gegen die ſofortige Einführung ſich richteten, wurden von der franzöſiſchen Regierung entgegenkommend beantwortet. Es fand ſogleich ein Zugeſtändnis dahin ſtatt, daß die Einführung erſt am 1. Juni erfolgen ſoll. Die neuen Verhandlungen berechtigen zu der Hoffnung, daß Frankreich den deutſchen Wünſchen, die übrigens auch mit denen anderer Länder übereinſtimmen, weiter Rechnung trägt und daß ein nach beiden Seiten hin befriedigendes Uebereinkommen erzielt werden wird. Telegrophiſche Börſen⸗Berichte. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers. * Frankfurt a.., 9. Nov. Fondsbörſe. Die Haltung des Newyorker Marktes gab etwas Aulaß zur Zurückhaltung trotz des pverhältnismäßig günſtigen Berichts des Fron Ages; die Kupferſtatiſtik befriebigte ebenfalls. In Schiffahrtsaktien hat die Belebung etwas nachgelaſſen. Die Stimmung für Lloyd neigte zwar nach oben, doch erhielt ſich die Befeſtigung nur mühſam. South⸗Weſtafrica ſind be⸗ hauptet. Otaviminen Eiſenbahnanteile 90 bezahlt und höher an⸗ geboten. Am Bahnenmarkte waren anfangs leichte Kursbeſſerungen zu verzeichnen. Diskonto⸗Kommandit und Deutſche Bank ſind reger gehandelt. Auf heimiſche Anleihen drückte zumteil dle heute eröffnete Reichstagsdebatte über den Marokkvabſchluß. Türkenloſe lebhaft und feſt. Bochumer lagen ziemlich feſt. Zuckerfabrik Frankenthal notierten 17 Prozent und Wittener Stahl 7 Prozent höher. Im ſpäteren Ver⸗ laufe zeigten die Aktien Weiler ter Meers weitere Steigerung; die Aktien notierten 230, die neuen 232½. Zementaktien ſind gefragt und höher,. Mangels beſonderer Anregung geſtaltete ſich der Schluß der Börſe ruhig und die Tendenz erfuhr nur geringe Veränderung. An der Nachbörſe feſt. Es notierten: Kredit 202¼½ à 20496, Diskonto⸗ Kommandit 1887½4 bis 1896, Dresdner Bank 15738, Staatsbahn 1568ů, Lombarden 20½, Baltimore⸗Ohio 10394, Paketfahrt 1367/6 à 137 4 1367½6 àA 13776, Deutſch⸗Luxemburger 189 à 189½, Phönix Berghau 245% à 24594, South⸗Weſtafrica 15654. Im freien Handel lebhaft und feſt, beſonders Montanwerte. Bezugsrecht auf Aktien der Auguſt Wegelin.⸗G. für Gußfabrikation und chemiſche Induſtrie gelangte zu 16,25 bez. Geld erſtmalig zur Notierung. Berlin, 9. Nov. Fondsbörſe. Die Börſe hielt auch heute ihre feſte Grundſtimmung bei und ließ ſich in ihrer zuverſichtlichen Auffaſſung durch den matten Schluß Newyorks nicht beeinträchtigen, da ſie von der erſt nachträglich bekanntgewordenen Nachricht von der Genehmigung des Reorganiſationsplaues des Tabaktruſts durch das Bundesgericht eine Beſſerung an der Newyorker Börſe erwartet. Im BVordergrunde des Intereſſes ſtanden auch heute Schiffahrtsaktien, die ihre Steigerungen gut zu behaupten vermochten. Elektrizitätswerte, on denen namentlich Ebdiſon und Siemens⸗Halske, ſowie Schuckert erneut Beachtung fanden, lagen gleichfalls behauptet. Am Montan⸗ markte waren die Umſätze verhältnismäßig gering; dementſprechend hielten ſich auch die Kursveränderungen in engen Grenzen. Auch Bankenwerte hatten ſtillen Verkehr. Höher maren Kreditaktien im Einklang mit Wien. Ruſſiſche Banken konnten ſich bei mäßigen Schwankungen gut behaupten. Auch in Kanada⸗ und den übrigen Werten ſind nur geringfügige Kursveränderungen feſtzuſtellen. Bei äußerſt ſtillem Geſchäft konnten ſich die Kurſe ſpäter, von leichten Schwankungen abgeſehen, aut behaupten. Tägliches Geld 3½ Prozent. * Berlin, 9. Nov. Produktenbörſe. Trotzdem Argentinien ſeine Offerten heute etwas ermäßigte, trat am hieſigen Getreidemarkt Deckungsbegehr hervor, wovon beſonders Weizen und Roggen per Mai profitierten. Auch Hafer per Mai zog 4 ½, an. Mais lag ge⸗ ſchäftslos. Für Rüböl beſtand im Hinblick auf höhere Pariſer No⸗ tierungen Kaufluſt. Der Verkehr blieb im allgemeinen ruhig. Wetter: bedeckt. FF Amſterdamer Pörſe. Amflerdam, 9. November.(Schlußturſe.) 6. 9. 6 9 Nüböl loko 33˙.—— Leindl loko 40—-— Nov.⸗Dez. 32— Dez. 39% 7. aĩ—— Jan.⸗April 588 Rüböl Tend. Mlai⸗Aug. 83%—— Kaffee ſletig. 52— 52—[einöl Tend.: ſtetig. Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 9. Nopbr. Getreidemarkt.(Telegramm.) 8, 9. ver 50 xg ver 50 kg Veizen ver Okt.——— ſtetig—— ſetig „„ Apri 1188—— 1188—— Roggen ver Oklt.———— 5„ April 1039—— ſtetig 10 41—— ſietig Hafer per Ottr.——- eeee „ April 966—— ſtetig 968—— ſtetig Mais per Mai 858ů 8565— „„—— kuhig———— ſtetig Wetter: Maunheimer Effektenbörſe. Vom 9. November.(Dffizieller Bericht.) An der Börſe waren Banken, Brauereien und Verſicherungs⸗ Aktien ohne Veränderungen. Von Induſtrie⸗Aktien ſtellten ſich: Portland⸗Zementwerke, Heidelberg 166,50 G. 167., Rhein. Schuckert⸗ Aktien 146,75., Zuckerfabrik Frankenthal 396 G. und Zuckerfabrik Waghäuſel 194,50 G Aktien. Sanken. Brief Gel“ Brief Geld Badiſche Bank—.— 181.4 Mannh. Lagerhaus—.— 97.50 Pfälz. Bank—.— 104.50 Frankona, Nück⸗ und Pfälz Hyp.⸗Bank—.— 195.500 Mitverſ. vorm. Bad. Rhein Creditbank—.— 138.—][ Rück⸗ u. Mityerſ.—.— 1235 Rhein. Hyv,⸗Bank—.+ 199.— Fr. Transv.⸗Unfall u. Südd. Bank—.— 119.75 Glas-⸗Verſ.⸗Geſ.—— 2670 Südd. Disc.⸗Geſ.—— 117.—Bad. Aſſecuranz 2220ͤ- Bahnen: a Verſich. 8 790.— ; St——— Nannh. Verſicherung 850.——.— Feilbr. Strazenbabn 71= IOberrh. Verſich.⸗Geſ.—.— 1150 8 Induſtrie. Württ. Transp.⸗erſ. 650.——.— ad. Anil.⸗u. Sodafbr.—.— 500.— f Chem. Fab. Goldenbg.—.— 225.—— 2 Verein chem. Fabriken—.— 355.— Dingler'ſche Pſchfbr.—.— 92.— Verein D. Oelfabriken—.— 167.50 CFmaillw. Maikammer—.— 103. Weſt..⸗W. Stamm 200——.— Ettlinger Spinnerei—.— 97.— „»Vorzug—.— 104.—H. Fuchs Waf. Odlög.—.— 161.75 Brauereien. Hüttenb. Spinnerei 45.— 43.— Bad. Brauerei— 78. Heddernh. Kupferw. u. Durl. Hor vm. Hagen 257.——.— Südd. Kabelw. Frkf.—.—117.50 Eichbaum⸗Braueree—.— 115.— Karlsr. Maſchinenbau—.— 175.— Br. Ganter, Freibg. 101.——.— Nähmfbr. Haid u. Neu—.——.— Kleinlein, Heidelberg—.— 210.— Koſth. Cell.u. Papierf.—.— 214.— Hombg. Meſſerſchmitt—.— 79. Koſth. Cell.(neue— 204— Ludwigsh. Aktienbr.———.— Mannh. Gume u. Asb. 158.——.— Mannh. Aktienbr.— 142.—Maſchinenf. Badenia—.— 205.— Brauerei Sinner—· 218.—Oberrh. Elektrizität—.— 30.— Br. Schrödl, Heidlbg. 185.——.—Ffälz. Mübenwerke— „Schwartz, Speyer—.— 127.— Pf. Nähm. u. Fahrradf.—.—184.— „ S. Weltz. Speyer 883.——.—Portl. Zement Holbg. 167.— 166.50 „. Storch., Speyei 70.———[Rh. Schuckert⸗GHeſ.—.— 146.75 Br. Werger, Worms 80.——.—H. Schlinck u. Cie—.— 25.50 Pf. Preßh.⸗u. Spritſb.—.— 170.—Südd. Draht⸗Indufſt.—.— 138.— Verein Freib. Ziegelw. 98.— Trausport 8 Speyr. 5—— uu. Berſicherung. Würzmühle Neuſtadt—— B. A. ⸗G. Rhſch. Seetr.—.— 75.— Zellſtoffabk. Waldhof—.— 260— Mannh. Dampfſchl.—.— 60.— Zuckerfbr. Vagtbäuſel—.— 194.50 Zuckerfbr. Frankenthg...— 396. Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe vom 9. November. Die Nolierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg bahnfrei hier. Weizen, pfälz. neu 21.50—21 75 Hafer, bad. neuer 19.——19.25 „ Rheingauer—.——.— Hafer, nordd.—— „ norddeutſcher 22.——.— Hafer, ruſſiſcher 19.—20.— „ ruſſ. Azima 23.50—.—„ La Plata 18.50——.— „ Ulka 28.25— 28.50 Mais, amer. Mixed—.——..— „ Krim Azima 24.75—.—]„ Donau 17.50——.— „ Taganrog 23.25—23.50]„ La Plata——— „ Saxonska—.——.— Koblreps, d. „ rumäniſcher 22.50—23.— Wicken 20.—— 21.50 „ am. Winter 22.25——.— Kleeſamen Luzerne ital. 115—125 „ Manitoba!-.„ Provene. 135—140 „ Walla Walla—.——„ Efſparſette 40.——45.— „ Kanſas II———ů Pfälzer Rotklee 158—158 „Auſtralier——— Jialiener orklee 130—140 „ La Plata 28.———.— Leinöl mit Faß 79.— Nernen, 21.50——.—[Rüböl in Faß 74.—— Roggen, pfälzer 19 2519.50 Backrüböl 80.—.— „kuſſiſcher 19.75——.— Fein⸗Sprit Ia., verſt. 100% 188.— „ norddeutſche: 19.75—.—„„ unverſt.„ 63.— „ amerik.———— Roh⸗Kart. ſprit verſt. 5 185.30 Gerſte, hieſ. 21.50—22.—„„ unverſt. 80/88 63.30 „ Pfälzer 21.75—22.— Alkohol hochgr.„ 92/94 63.30 Gerſte, ungariſche—.——.—„ 75„ 88/900 62.30 Ruſſ. Futtergerſte 15.75—16.— N 9 0 1 2 8 4. e—*.—————— Wen umel 1 34.25 31.25 29.25 27.70 20.20 22,.25 Roggenmehl Nr. 0) 27.75 1) 25 26. Tendenz: Getreid e unverändert. Manunheim, 9. November. Leinſaat 36.— Mk. disvonfbel. Futterartikel⸗Rotierungen vom 9. November. Kleeheu M. 10.50, Wieſenheu M..50, Stroh..—, We izen Kleie M. 13.50, getr. Treber M. 14.50. Alles per 100 Kilo. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 9. Nophr.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 8. 9. 8. 9. Welzen per Dez. 204 50 204 50[ Mais per Dez.—— „ Mai 211.75 212.„ Mat—.—161 Jult—.——.—„Juli—.—— —.—.—[Rüböl per Novp.———.— Roggen per Dez. 183 50 183.25„ Dez. 67.80 68 80 5 Jal 192.— 192.„ Mai 62 99% 63.90 uli—.—.—ä— 5—.——— Spiritus J7oer loco———.— Hafer per Dez. 182 75 182 750 Weizenmehl 28.— 28.— „ Ma. 185 75 1866-[Roggenmehl 28.60 23.50 Juli—.——.— Tiverpooler Börſe, Ziverpool, 9. November.(Anfaugorurſe.) 8. 9. Weizen per Dez. 7/2˙% ruhig 772% ftelig „ März 712 702˙. Mais ver Jan. 57/ ruhig 517½ ruhig per Febr. 6/ 507¼ Londoner Effektenbörſe. Anfangskurſe der Effektendörſe. London, 9, Novbr.(Telegr.) 22/ CFonſols 78ʃ 79— Moddersfontein 11½% 11ʃ˙¼ 3 Reichsauleibe 81 815⁹ Premter 10¼½ 10³% 4 Argenttnier 88— 88“ Rand mines 6% 8 4 Italiener 9¹ 99½ Atchiſon comp. 111% 111— 4 Japaner 90% 90½ Canadian 247½ 248ʃ½ 3 Mexitaner 32— 32— Baltimore 104— 1051ʃ. 4 Spanter 92¼/ 92 Chikago Milwaute 114— 118 Ottomanbank 17— 17— Denvers com. 24½% 24% Amalgamated 57— 56.Frie 34 34 Anacondas 7%%½ Grand Trunk III pref. 54¼ 55ʃ%½ Nio Tinto 62% 68%„„ ord. 26 26. Cantral Mining 10/½ 10% Louisville 158— 153 ½ Cpariered 30˙% 30,½ Miſſourt Kanſas 83. 32˙ De Beers 19% 19˙%½ Ontario 41 41 55 Gaſtrand 3% 3% Soutbern Paeiſte 116½ 115% Geduld 1——Union com. 174½ 172˙%/ ene 4½ 4½ Stsels com. 62.— 61% 8% sfel Tend. en. Berliner Effektenbörſe. Berlin, 9 Novbr.(Anfangs⸗Kurſe.) Kreditaktien—.——.—Gaurahütte——— Dise.⸗Kommandin 187.50 188.—Phönix 243.50 245.½ „„ Harpener 178.50 179.75 ombarden 19.—.—.: feſt. Bochumer—— Berlin, 9. Novbr. Schlußkurſe.) wochſel London 20.48 20.475J Ruſſenbank 155.70 155.70 Wachſel Paris—.— 81.390[ Schaaffh. Bankv. 135.20 135.40 4% Reichsanl. 101.70 101.70 Südd. Disc.⸗G.⸗A. 116.70 116.80 3% Neich anl. 91.90 91.90 taatsbahn—.——.— 30% Reichsanleihe 82.90 82.30 ombarden 20.— 20 25 4% Oonſols 102 10 102.10 Baltimore u. Ohio 103.½/ 103.9% 3½%%„ 91.90 91.90 Fanada Paciſte 242.½ 243 25 80˙0 5 82.75 82.70 Hamburg Packet 136.— 136 70 4% Bad. v. 1001 109.50—.—Nordd. Lloyd 100.— 100.20 4ef,„„1908/09—.——.—Aranbg. Bergwksgſ. 379.— 382.— 9 eonv.—.——— Bochumer 220 25 222 50 35 1902/9———.— Deutſch⸗guxembg. 188% 189.%/ 8%% Bayern 90.25 90.40 Dortmunder———.— 3 5 Heſſen 90.30 90.10 Gelſenkirchner 187.% 188 30% Heſſen 79.70 79.70 Harpener 179% 179.75 36% Sachſen 82.40 82.40 Laurahütte 163 25 164.— 6% Japaner 1905 96.80 96 50 Phönix 243.50 245.— 30% Italiener—.——.—] Weſteregeln 197,.50 197 50 %% Ruſſ. Anl. 1902 91.70 91 70 Alg. Elektr.⸗Geſ. 269.50 270.8/. 3e% Bagdadbahn 84.50 84.50 Anilin 499.— 504 70 Oeſter. Kreditaktien 203.50 204 50 Anilin Treptow 401.70 404.50 Berl. Handels⸗Geſ. 166 ½ 166.75 Brown Bovert 124.— 128 70 Darmſtädter Bank 125.½ 125.50[ Chem. Albert 506— 509.70 Deutſch⸗Afia. Ban 141.— 140.0 Daimler 288,40 232.— Deurſche Bant 260.5% 281.— D. Steinzeugwerke 235 90 235 50 Dise.⸗Kommandit 187./ 188 75 Elberf. Farven 502.20 505.— Drosdner Dant 157.— 157.½% Calluloſe Konheim 214 20 214.— Eſſener Ereduanſt. 164— 164 10 Küttgerswerken 198.70 193.70 Reichsvant 140.60 140.60 Zonwaren Wiesloch 123.20 124— Rhein. Kreditban! 138.— 188.— Wf. Draot, Langend, 180.— 187.20 Zallſtoff Waldhof 261.— 259.40 Privatdiskont 4/e W. Berlin, 9. Nopbr.(Telear.) Nachbörſe, Krodit⸗Aktien 202 50 204.% Staatsbahn—— Disoknto Komm. 187.½ 189,—Lombarden 20.— 20.25 Pariſer Börſe⸗ Paris, 9. Novbr. Anfangskurſe. 3% Rente 95.65 95.75 Debeers 495.— 496.— Spanier 93.80 94.35 Caſtrand 88.— 88.— Türt. Looſe 10)05——Goldfteld 110.— 109.— Bangue Ottomane 677.— 678.—Randmines 168.— 168.— Rio Tinto 1592 1594 Wiener Körſe. Wien, 9. Novbbr. Vorm. 10 Uhr Kredilaktien 649.50 850.20 Oeſt. Kronenrente 92.80 92.90 Länderbank 545.50 548.[„ Papierrente 94.95 94.80 Wiener Bankverein 542.50 543.—„ Silberrente 95.— 95.05. Staatsbahn 734.— 782.500 Ungar. Goldrente 110.95 111.05 Lombarden 111.50 111.50„ Kronenrente 90.70 90 70 Marknoten 117.88 117.880 Aipine Monian 826.— 826 50 Wechſel Paris 95.90 95 80 Skoda 682.— 681.50 Tend.: ruhig⸗ Wien, 9. Novbr. Nachm,.50 Uhr. Kreditaktien 649.—652.50 Buſ btehrad. B. 975.— 978— Oeſterreich⸗Ungarn 1999 1999Oeſterr. Papierrente 9495 94.90 Bau u. Betr..⸗G.—.——.— Silberrente 95 05 95.05 Unionbank 625.— 626.—„ Goldrente 11485114.85 Unger. Kredit 846.—849.— Ungar. Goldrente 111.05 111.05 Wiener Bankverein 543.—543.— Kronturante 90.75 90.75 Länderbank 546—547.— ch. Frankf. viſta 117.82 117.82 Türt. Loſe 289.— 239.— London„ 224222241.— Alpine 827.- 827.—-[„ Paris 95 86 95 82 Tabakaktien—, Amſterd.„ 198.45 198.45 Nordweſtbahn——— woleoen 19.23 19.23 Holzverkohlung—.——.—[Narknoten 117.88 117.82 Staatso ahn 732.20 734.20 Uitimo⸗ Naten 117.81 117.81 Lombarden 111.—111.50ʃSkoda 641.50 682.— Tend.; feſt. Frankfurter Effektenbörſe. Schlußkurſe. 1 Reichsbankdiskont 5 Prozenk. Wechſel. 8. 9. 8. 9. Amſterdam kurz 169.27169. 30[Check Paris 81 375 81.40 Belgien„ 80 866.8380 Baxis kur 81 375 81 316 Italten„ 80.383 80 416 Schweitz. Plätze„ 81.066 11075 Check London 20.477 10.482 Ueen 84.75 84.89 London„ 20.437 40.44 Kapoleonsd'or 16.24 16 24 5 lang———.—brivatdiskonto 41½ 4½, Steatspapiere. A. Deutſche. 8. 9 8. 8 bel, beutſch. Reichsani 101 60 101 70 Mh. Stadt⸗A. 190—⸗ů/.—7— 4 N 1909—-——1 4 199—J 9195 91.80½ 2 1905—-—— 3„ 1909——.—. Ausländkſche. 3 7 3 82.75 82 8 5 Urg.l. Gold⸗A. 1887-—-——. 20% br. Inſ. St.⸗Anl. 102.— 102.—5% Chineſen 1898 100.70 99.50 8 do. do.1909—.——.—%„„ 1898 96 85 96.— 4½%„ 5 91.95 91.800% Japaner 96.85 96.75 3„„ 1909—.——.—Nexitaner äuß. 88/90 97.70 97.75 33 82.65 82.75; Nerikaner innere 61.— 61.20 4adiſche St.⸗A. 901 100 90—.—Bulgaren 101.35 101.60 4„„1908/ 101 35 101 20%3/ ttalten. Rente—.— 100.60 356 bad. St.⸗Olabg)ft 96 80 93.75½ Oeſt. Silderrent⸗ 94 70 94 90 35. 98 10 93 300½„ Papizrrenn.—.— 3%„„ 1900—.———Deſterr. Goldrente 8 20 88.45 55* 1904 90.20 90 65/ Vortug. Serie L 65.10 65 10 6%„„ 1907 90.65 9 65/8 7„ III 67.50 67.60 Abayr..⸗B...1915—.—. ½ neue Ruſſeu 19)5 100 20 100.30 3„„„ 1918 101 60 101 45 Nuſſen von 1880 92.— 92.20 3 ½ do. u. Allg. Anl. 90 45 90 35 ſpan. ausl. Nente—.—— 4 do..Obl. 80.50 80.50][4 Türten von 1908 84 50 8410 3 Plälz..⸗B. Prior. 100.20 100.20%„ unif. 88.60 88 60 3 92.— 92 10ſ1 Ung z. Goldrente 93.25 93.15 4 Heſſen von 1908 100.50 100.70%%„ Kronenrente 90.60 90.50 3 Deiſen 79 70.7/0/Verzinsliche 8oſe. 3 Sachſen 82.40 89.4,J3 Oeſterreichiſchen880 182.70 182.50 4 Peh. Stadt⸗A. 1907—.——.— ürkiſche 164 50 165.— Berawerlsaktien. Bochumer Bergban 219 87222—Harpener Bergdbau 179 50 179 50 108 40 103.20 —— Zuderus Goneordia Bergb.⸗G. Deutſch. Buxemburg 187.7589.— Eſchweiler Bergw. 170.75170.50 Frisdrichsbütte Bergb. 145.—146.— 186.50188.— kaliw. Weſterregeln 197.— 197.— Oberſchl. Giſeninduftr. 8125—. Zhönix 243.½ 245.65 Br. Königs⸗u. Laurah. 163.50 168.— Gewerkſch. Ro—2— 3 Mannheim, 9. November heim 2. November 1911 General⸗Anzeiger(Abendblatt.) 7. Seite Altien induſtrieller Unterneh— mungen. Bud. adeſen 1 15 355 705 Marx& Goldscnhmidt, Mannneim Süpd. Immobil.⸗Geſ. 78.— 78.— Judwigsh. Walut ihle 08 Telezramm⸗klbreſſe: Margold. Feruſprecher: Nr. 56 und 1637 Weyß u. Freytag 159.—159.250Adlerfaßrradw. Kleyer 448 80451. 9. November 1911. 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Herz, Irknkf.——.— Vorzugs⸗Ak 33 Südb. Draßtind. 149. 135.—135 Schugſabr. Herz, Irkfl.. 5 Jorzugs⸗Aktien 90 Südd. Dradtind..535.5 15 Seilindu trie Wolff 127. 127.— Benz& Co., Mannheyn, 187 185 3 8 8 5 Hagen 293.20 297.75'wollſp. Lampertsn 20.— 20.25 Bruchſalex Brauerei⸗Geſellſchaft 64 zfr. 3 eee 60OS5O Acr. Böſe, Ber Iin ammgarn Kanſersl. 180.——.— Bürgerbräu, Ludwigshafen— 225 Milllonen ot. begl. Teugnis Glatu.⸗Geſ. Allgem. 269 8271.— Zellſtoffabr. Waldhon 258.50 269 25 Cbemiſche Fabriken Gernsbeim⸗Heubruch— 147 Eus 5 ere Lahmcber 120.50 122 50/Aſchbg. Buntpapfbr. 187.80 187.80 Compagnie francaiſe des Phosphates de'Oceanie fs.1400— gebrauchen Segen, pbervaten verbürgen Glektr.⸗Geſ. Schuckert 162 25 163.— Maſchpapfbr. 132.—132.5 Deutſche Celluloidfabrik Leipzi Rusten, Heiser-) den sicheren Erfelg. 5 29 lan„ Maſchpaofbr. 132.— 132.50 Deutſche Celluloidfabrik Leipzig 2060 Keit, Katarrh rämeller 85 Rheiniſche 145.75 146 75Frankent). Zuckerfbr. 579.— 375.— Deutſſhe Südſeephosphat.⸗G. erb. Gb.— n aiket 25 Fl, 80 f Fl. Grn bee Halske 1 Pf. Pulverfb. St. Jgb 137.—187.— Erde Rückverſ. Berlin. 660— Keuchhusten i 5 34.—140.— Schtaubſpofbr. Kra n. 168.40 169.— Erſie Deutſche Ramiegeſellſchaft, Emmendingen— 374 de annen ang e e Hedd. Ku. u. Südd. Kb. 118.—118.—Ver. Fränk. Schuhfbr. 162 162.— Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffabriten J3CCCCCͤ/ͥ 8 Kunſtſetdenfabr. Frkf. 102.75 02.—Gold u. Silber S..⸗A. 808.50 804.—Fahr Gebr.,.⸗Geh., Pirmaſens gederwerk. St. Jugdert 60.— 66.801Daimler 234.80223.— Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim 54zfrf. EEEEE 8 72727 ᷣ ͤͤKK Aktien dentſcher und ausländiſcher Transportanſtalten e 1 820 Wer Heidelber 92 Leſſer K Liman wit beß nberer Abieſ fl Inkaff ihle vorm. Genz. Heit 95 92 mit beſonderer Abteflung für Inkaſſo bietel Südd. Giſenb G. 122.—122.— Knematographie u. Filmverleih A⸗G. Straßburz 130. f vereinigt mit der Holländiſchen Auskunftei vam der Araat Hamburger Packet 136. 186. Gotthardbahn——— Kübnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frantentha FF Cie. und der erſten Ruſſiſchen Handelsauskunftet Norpdeuiſcher Llord 99 100.500Nal. Mittelmeerbahn 79.— 79.75 London und Provincial Electrie Theatres Ltd. 18/ſh.— S. Mlnszkin eine vornehme Organiſation zur Einholung geſchäft⸗ Delt.⸗Ung. Staatsb. 156.25 156.25 do. Meridionalbahn 117.5018 50 ae e 5 lccher Auskünſe. 1056ʃ Deßt. Südbahn Vomb. 20— 20 Baltimore und Obio 105.½ 108,75 eckarnulmer Fahriadwer 8 130 Bureau ür Baden u. Pfalz in Manmheim, LIAà, 4. Tel, 6893 3 Pacifie Phosphate Shares alte ſhares L. 6˙4%— eeeeeeeeeeeeeeeeeee Pfaudbriefe. Prioritäts⸗Obligationen. 77 5 ee e2% da————— Preußiſche Rückverſicherung M. 410 e 4% Frk. Hyp.⸗ Pldb. 9940 155 4% Pr. Pfdb. unk. o9 99 30 99.30 Zheinau, Terrain⸗Geſellſchaft 2 4e J. N. B. Pfdbr.10 99.20 99.2004%„„„ 12 98.20 98.20 Kbeiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim— fowle ganzen Gebänden übernimmt unter %% 120⁵ 99.10 99.10%4%„„„ 14 98.50 98 50] Rhein. Metallwarenfabrik Genußſch. M. 205 weitgehenſter Garantie. 40% Pf.OypB. Pfdb⸗ 99.70 ZVVE Abeinmübleewerke, Maunheim 130 Kammerjäger Eberhardt Meyer, 31½% 5 G0d. 80510 89 20 4e%„„ 17 99.30 99 30 vorm. Fendel, Mannheim 110 Maunheim, Colliniſtraße 10. Teleph. 2818. 31/% Pr. r. Sd. 4% Preuß. Pfandb.⸗ Stahlwert Maunheim 1156— 4des Sb. Sfd.voe 98.80 98 80] Bank unk. 1919 99.50 99.50 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 96— e— 40½% Pr. Pdbr.Bk.⸗ Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine— M. 170 5 9 1 5 98.60 98.60 05.% Uideß Emiſ. 10 e f. Bzauerei⸗Elnrichtungen 167 75 Pddrw. 30u.31 unkündb. 20 25 uUn muere: rus⸗ 5 3RRAꝗ[EE uvnk. 10 98.60 98.60 ½„„ 14———,AUnion, Projektionsgeſellſchaft, Franfurt 65 210 4% 7 Pfossevee„ V e ee Mannbein„ Mensiv- „ 98,70/ feh Rh GC. 20—.——.—Vaggonfabrik Naſ alt 98— 1 8%„ Pfobr..86 1% Pr. Pfdbe Bk. Weißenbofterrain.⸗G. Stuttgar⸗ 1003ftf— 1 Pr. 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Verf.-.⸗A. 849— 849.·——.ͥ——— O 4, 8/9 Telephon 662, 980 u. 2032 Vank⸗ unbd Berſicherungs-Aktien. 21 Haupt-Vertretung der Osram-Lampe. Seolng⸗ Penng, 12u 90 75 det.Fünrekenrg 121760 Wer ſich malt, elend und abgeſpannt en erg u. Metalld. 1286. 26 75] Oeſt. Sänderbauk 18.— 137.30[5 Verl. Handelss(Hef. 167— 167.½ Kredit⸗Anſtal 208.— 204 25 fühlt und keinen Appelit hat, der erfriſche ſich durch das anerkannt Comerſ. u. Dist.⸗H... Pfälziſche Bank 101 70 104.70 beſte Nähr⸗ und Kräftigungsmittel 810 8 0 N. Erhältlich Paket— 5 Darmſtädter Hank 124.7 125 ½ Pfälz. Hyp.⸗Bauk 198 20 198. zirka 5e Kilo 3 Mark in Apotheken und Drogerien. 028 Deuſche 0 40 4050 eaußz Gype debnb. 140 50130 f 55 Zmangs⸗Verſteigerung. Dauſchaftat. Bank 140.0 30 Ken ſche keichsbk. 140.50 140 50 Freitag, den 10. Nopember 1911, nachmittags 2 Uhr D. Effekten⸗Baul 117 20 117.30 Nhein. Kroditbant 138—138— werde ich im Pfandlokal Q 6, 2 hier, gegen bare Zahlung im Boll⸗ 157 1 157 Scgalſt Ban M. 121 0 13 5 freckungs ee 10 de Dresdeuer 57 78 Banksers 5 Waſchtiſch mit Marmor⸗ und Spiegelaufſatz, 1 Spiegelſchrauf Eiſenb. Rentbank 170 40 170,40 Südd. Bank Nhm. 119 76119.75 und andere Sachen, 5 5 Frankſ. Hop.⸗Gank 210,50 210.50 i 136 80— Mannheim, 115 51 Fukf. itv. 163.20 163 50 Südd. Diskont 116 80 116˙90 zünther, Gerichtsvollzieher. 6525 eee 126,— 126 251 Zank Ottomane 136.12 136.50 Zman gner 2 Frankfuvt a..e, 9. Nov. Kreditaktien 204 28,„Histonko⸗ ſteigerung. Commandit 188½ Darmſtädter 125.% Dresdner Bant 157 25 Han⸗ Freitag, den 10. November 1911, nachmittags 2 Uhr delsgeſellſchaft 167.— Deulſche Bank 260 75, Staatsbahn 156.75 werde ich im Pfandlokal Q 6, 2 hier, gegen bare Zahlung im Voll⸗ Lombarden 20. ſe. Vochumer 220.50, Gelſenktrchen 186.—, Laurahütte—————— rö 6 163 50 Ungar 98 30 Tendenz: feſt. +E 7 8 I Pferd, 1 Jederrolle, Möbel aller Art und verf hiedenes. brake 579 5 Akeinste PFf. Cigareafte E Mannheim, den 9. November 1911. 65202 Nachbörſe. Kreditaktien 204.25, Diskonto⸗Commandit 188.50——ꝗ 2 3 175 Sbmer, Gerichtsvolteher Staatsbahn 156.25, Lombarden 20. Faden- Imangs⸗Verſteigerunz Freitag, 10. Novbr. 1911 nachmittags 2 Uhr werde ich in Rheiuan auf dem Marktplatze gegen bare Zah⸗ lung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 65281 Möbelaller Art u. Sonſtiges. Ningel, Gerich. svollzieher. Iipangsberſteigerung. Freitag, 40. Nop. 1911, nachmittags 2 Uhr werde ich in Neckarau im Pfandlokal, Rathzusſtraße 10 gegen Barzahluag im Voll⸗ ſtreckungswege öffentl. verſteig. Möbel u. ſonſtiges 65282 Neckarau, den 9. Nov. 1911 Groß, Gerich'svoll teher. Zwangsperſteigerung. Freitag, 10. November 1911 vormittags 10 Uhr werde ich in Kä ertal vor dem Ratbaus gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege äffentl. verheigern: 65284 1 Pianino, 1 Schrank und ein Herrenfahrrad. Maunbene, 9. Nov, 1911, Götz, Gerichtsvollzieher. Guüb erhalt. ſtarker Triumpf⸗ ſtuhl zu laufen geſucht. 65260 + 2, 16, 1 Treppe. Todes-Anzeige. Schmerzerfüllt teilen wir mit, dass gestern unsere innigstgeliebte Mutter, Schwiegermutter, Grossmutter, Urgrossmutter und Tante Frau Heinrich Brühl Olara geb. Beyerthal im 78. Lebensjahre sanft entschlafen ist. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Sigmund Reis. Mannheim, 9. November 1911. Die Beerdigung findet Freitag, den 10. Novemper, nachmittags 2¾ Uhr von der Leichenhalle des israelitischen Friedhofes aus statt. Condolenzbesuche und Blumanspenden dankend abgelehnt, gelingen immer. Man versuche: Biskuit-Kuchen. 0 Zutaten: 8 Eier, 300 f Zucker, /½ Päckchen von Dr. Oetker's vanillin-Zuchker, 300 fg Nehl, ½ Päckchen von Pr. 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O 5,1, geltend zu machen, widrigenfalls die Kraftloser⸗ klärung oben genannter pfand⸗ cheine erfolgen wird. Mannheim, 8. Nopemb. 1914. Städt. Leihamt. Belanutmachung. Die Inhaber der Pfand⸗ icheine über die jetzt verfal⸗ lenen Pfänder vom Monat Okt. 1910 über Goldpfän⸗ der(rote Scheine Lit. A Nr. 78561 bis mit Nr. 82387 über Kleider⸗ und Weiß⸗ Lit. B Nr. 99661 bis mit Nr. 106907 und(grüne Scheine) Lit. OC Nr. 21001 bis mit Nr. 28000 ferner vom Monat April 1911 über. Sparkaſſenbücher (blaue Scheine) Lit. D Nr. 176 bis mit Nr. 177 werden aufgefordert, ihre Pfän⸗ ſpäteſtens im Laufe des Monats Nov. 1911 auszulöſen, andernfalls dieſe Pfänder zur Verſteigerung ge⸗ bracht werden. 52 Mannheim, 2. Nov. 1911. Städtiſchen Seihen 0 0 Keller. Kellerkänmlichkeiten mit elektr. Licht per 1. Jan. evtl. früher zu vermieten. Steinbach, 1, 6. Breite⸗ ſtraße. Tel. 4008. Wegen Ge chäftsverlegung verkauſe ich mein ſaſt neuer⸗ bautes Geſchäftshaus mit glogem Laden, Rückbau mit Werkſtätte ꝛc. in bedeut. 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