rrrn! 1188 1* 1 Neree — Abonnement: 70 Wfennig monatlich. Bringerlohn 30 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. mcl. Poſt⸗ anſſchlag M..4 pro Quartal. Einzel⸗Rummer 8 Pfg. Iu ſera te: Die Colonel⸗Zeile 28 Pfg. Auswärtige Inſerate 80„ Die Reklame⸗Zeile„1 Mark GBadiſche Volkszeitung.) Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Juſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens ½ 9 Uuhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 hr⸗ der Stadt Mannheim und Amgebung. che Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Aarlsruhe. Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: General⸗Anzei 0 Maunheim⸗ 10 Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1445 Druckerei⸗Bureaun(An⸗ nahme v. Druckarbeiten Redaktioan Expedition und Verlags⸗ buchhandlung„ 418 84¹ 87⁷ Nr. 545 Mittwoch, 22. November 1911. (Abendblatt.) Ausbauen— nicht wettrüſten! Es war vorauszuſehen, daß die mit der Hand am Schwert⸗ knauf uns zugerufenen Freundſchaftsworte, die ſeit einigen Tagen über den Kanal herübertönen, von allen denen will⸗ kommen geheißen würden, die von jeher Gegner einer ſtarken deutſchen Flotte waren. Die Vorgänge der letzten Monate ſind bei ihnen längſt 0 und keine Behauptung wird in ihren Blättern häufiger aufgeſtellt, als daß gänzlich grundlos ein neues Wettrüſten jetzt angeſtellt werden ſoll, das notgedrungen unſere armen angelſächſiſchen Vettern zur Verzweiflung bringen und zum Kriege zwingen werde. Um die Zweckloſigkeit ſolchen Vorgehens nachzuweiſen, legt z. B. die„Freiſinnige Zeitung“ in längeren Ausführungen dar, warum England eine doppelt ſo große Flotte wie Deutſchland haben müſſe, daß es zu ihrer Schaffung entſchloſſen und techniſch wie finanziell befähigt ſei, und daß ihm auch die Bemannung derſelben niemals Schwierigkeiten machen werde. Ein Wettrüſten ſei alſo ebenſo zwecklos wie ſchädlich. Das wird jeder Vernünftige zugeben, daran denkt aber auch in Deutſchland niemand, auch nicht der vielange⸗ wogen hat, dies ſchwere Mißverhältnis zu beſeitigen, fordert der Flotten⸗ verein Feuilleton. Am Hauſe Bismarck. Von Eruſt Schweninger. Wien, 21. November. Auf Einladung der Wiener„Urania“ hielt geſtern Geheimrat Prof. Dr. Ernſt Schweninger, der langjährige Arzt, Freund und Berater Bismarcks einen Vortrag über das feſſelnde Thema: „Im Hauſe Bismarck“. Einleitend ſchilderte er die ärztliche Behandlung, die er dem Grafen Wilhelm v. Bismarck hat angedeihen laſſen. Darauf, als er Erfolg hatte, trat man an ihn mit der Bitte heran, auch den Fürſten zu kutrieren. Schweninger erzählt nun: Ich bin nach Varzin ge⸗ gangen, auf das Pommerſche Gut des Fürſten, wurde dort glänzend aufgenommen, und habe drei ſehr angenehme Tage verlebt. Da bin ich aufgebrochen und habe erklärt:„Ich bin ja Arzt in München, ich habe auch Anderes zu tun, ich muß abreiſen. Der Fürſt war daraufhin ernſt, und nun ließ er ſich zum erſten Male über ſeinen körperlichen Zuſtand aus. Ich er⸗ widerte kurz: mit dem Gerede kommt nichts heraus, ich muß Sie wie den Bill(Wilhelm) in Behandlung nehmen. In dieſer Unter⸗ redung iſt das geflügelte Wort entſtanden,„Sie können fort⸗ wurſteln, ich glaube aber nicht, daß es länget als einige Wochen dauern wird.“ Ich fuhr alſo nach München heim. Bald darauf wurde ich aber erſucht, zu Seiner Durchlaucht nach Berlin zu kommen. Da gab es eine intereſſante Epiſode. Die Damen der Familien poſtierten ſich auf dem Balkon vor dem Zimmer des Fürſten im Reichskanzlerpalais, blickten mit ihren Lorgnons Pineis und dachten; der Schweninger iſt grob, mein Vater iſt grob. wird die Kriegsbereitſchaft unſerer Flotte immer noch hinter der der engliſchen zurückſtehen. Kann man das ein Wettrüſten nennen oder gibt es ernſthaft denkende Menſchen, die glauben, daß England um dieſer ſelbſtverſtänd⸗ bulch willen einen Krieg mit uns vom Zaune räche? Weniger ernſthaft zu nehmen iſt ein Artikel des Ber⸗ liner Tageblatts“, dem man die Abſicht, die Flotten⸗ freunde ins Unrecht zu ſetzen, allzuſehr anmerkt. Er ſagt: „Bringen wir unſere Flotte erſt einmal im Rahmen des Flotten⸗ geſetzes auf die Stufe höchſtmöglicher Vollkommenheit— bis dahin bekanntlich noch ein weiter Weg— und machen wir mit dem fieberhaften Drauflosbauen lieber Schluß, denn eine beſchränkte Anzahl vollwertiger Panzerſchiffe iſt im Ernſtfalle mehr wert, als eine unbeſchränkte Zahl von zweifelhafter Güte. Für Paradezwecke haben wir ſchon jetzt Schiffe und Schiffchen übergenug.“— Aus dieſen Worten ſoll der Leſer des„Berliner Tageblattes“ natürlich entnehmen, daß jetzt ein planloſes Bauen anheben ſoll, während, wie oben geſagt, weiter nichts geſchehen ſoll, als die Zahl der jährlich zu bauenden Panzerſchiffe(bisher 4) jetzt auf 3 herabzuſetzen(ſtatt, wie der Bauplan vorſieht, auf J, d. h. Af diejenige Zahl von Schiffen, die ſowieſo vom Jahre 1918 an zum regelmäßigen geſetzlichen Erſatz der Panzer⸗ ſchiffe jährlich erforderlich ſind. Und zwar ſoll dies nicht ge⸗ ſchehen zu„Paradezwecken“, wie der Schlußſatz andeuten ſoll, ſondern zu dem einzigen Zweck, der ſich mit den Worten des „Berliner Tageblattes“ im erſten Satz vollkommen deckt, an Stelle der nicht nur nicht vollwertigen, ſondern für den Krieg ganz wertloſen Kreuzer der ic und S. M. S. „Kaiſerin Auguſta“ vollwertige Panzerkreuzer an b gang unperſttblich ir di Haltung der„G ia“ Ganz unv e Haltung„Germania zu dieſer Frage. In einem längeren Artikel, der ſich haupt⸗ ächlich mit den wohlbegründeten Aeußerungen des Präſidenten des Reichstages beſchäftigt, greift ſie auch den Flottenverein und ſeinen Präſidenten an. Iſt das ihr gutes Recht, ſofern ſie abweichender Meinung iſt, ſo richtet ſich ihre falſche Behauptung, die Flottenenthuſtaſten bezeichneten unſere guten deutß Kriegsſchiffe als„ſchwimmende Särge“, von ſelbſt; das Blatt weiß jedenfalls recht gut, daß dieſe Aeußerung vor—6 Jahren unter ganz anderen Verhältniſſen in bezug auf die längſt ausge⸗ merzten und zum Teil als Scheiben zuſammengeſchoſſenen Schiffe der„Baden“⸗Klaſſe fiel, nicht aber jetzt in bezug auf unſere derzeitigen Schiffe, wie das Blatt ſeine Leſer glauben machen will. Mit ſolchen Waffen ſollte es ſelbſt unmittelbar vor den Wahlen nicht fechten. Wer ſich ohne Nebenabſichten und ernſthaft mit dem gegen⸗ wärtigen Stand der Flottenfrage beſchäftigt, wird finden, daß die Forderungen des Flottenvereins keinerlei zum Krieg drän⸗ gende Tendenz beſitzen, ſondern nur offenbare Schwächen in unſerer Verteidigungsſtellung beſeitigen wollen und daran ſollte man die Regierung nicht zu hindern verſuchen, ſondern dazu ſollte jeder patriotiſche Deutſche mit Freuden die Hand bieten. * Die Aufklärungsarbeit des Flottenvereins hat in letzter Zeit weitere Fortſchritte gemacht. Im ganzen haben 1024 Ver⸗ ammlungen ſtattgefunden. Auch Baden iſt ſehr eifrig an der da wird man bald hinausgeworfen. Sie erinnerten ſich offenbar an die Legende von Gortſchakoff, als der Fürſt plötzlich aufſtand, die Hunde hinter ihm und auf die Frage, was denn los ſei, ausrief: „Ich habe bloß dem Diener geklingelt, daß er Schweningers Ge⸗ päck holt, er hat ſich entſchloſſen, mich in Behandlung zu nehmen und hier zu bleiben.“ Gortſchakoff behauptete nämlich mit Un⸗ recht, der Fürſt habe die Hunde auf ihn gehetzt. Das war nicht der Fall. Nun war ich im Hauſe und es begann die Kur des Alten. Ich habe mich auf den Standpunkt geſtellt: ich habe hier jetzt zu befehlen. Der Fürſt hat ſcherzhaft gemeint:„Nun kenne ich den Unterſchied zwiſchen meinen früheren Aerzten und Ihnen. Sie behandeln mich und Ihre Kollegen habe ich behandelt.“ Man hatte dem Fürſten wegen ſeiner argen Schmerzen viel Morphium gegeben, zum Glück nur innerlich. Ich hatte mich dazu entſchloſſen, ein Drittel des bisher gewohnten Quantums unter die Haut ein⸗ zuſpritzen. Das hat ſo gewirkt, daß der Fürſt 24 Stunden ge⸗ ſchlafen und nachher ſtarkes Erbrechen gehabt hat. Nun war für mich der Beweis gegeben, daß er das Morphium Gott ſei Dank nicht vertragen und verdaut, es alſo nicht gewirkt hat. Meine Be⸗ handlung war eine ſolche, daß einmal eine Miniſterkonferenz nicht ſtattfinden konnte, weil ich nicht geduldet habe, daß man den Für⸗ ſten aus dem Schlafe weckt. Ich habe den Miniſtern geſagt:„Die Geſundheit des Fürſten iſt mir lieber wie alle Miniſter und die geſamte Politik.“ Man hatte Leberkrebs diagnoſtiziert. Es ſah auch ſo aus, denn es beſtand eine große Geſchwulſt in der Leber⸗ gegend. Nach der von mir angeordneten Lebensweiſe hat ſich dieſe Geſchwulſt in einem wohlwollenden Gallenſtein aufgelöſt, der ab⸗ gegangen iſt, und den ich dem Fürſten gezeigt habe. Jetzt bildeten ſich noch mehr Legenden über meine Behand⸗ lungsweiſe. Nun kam es auf, ich hätte dem Patienten durch die Waſſer⸗ und Milchkur die Gelbſucht ankuriert, ihn zum Morphi⸗ niſten geſtempelt, während ich ihm das Morphium abgewöhnt hatte. Tag und Nacht war ich jetzt um den Patienten, habe ihn chen] leriſchen Beſtrebungen richtet, und erklärt dazu, von Agitation beteiligt, in letzter Zeit haben Verſammlungen noch in folgenden Orten ſtattgefunden: Sinsheim, Meersburg, Raſtatt, Ueberlingen, Denzlingen, Waldshut, Lörrach, Ober⸗ kirch. Badenweiler, Lenzjirch. Die„Interpretationen“ der Gegner. Aus guten Gründen haben in der Ausſprache über dit Programmrede Baſſermanns auf dem nationalliberalen Ver⸗ tretertage die verſchiedenſten Redner die dringende Mahnung er⸗ hoben, die gegneriſche Preſſe möge nun endlich mit der ſyſte⸗ matiſchen Verdächtigung der nationalliberalen Partei aufhören und einer Kampfesart entſagen, welche die Gebote des politiſchen Anſtandes verletzt. Dieſe Forderung, die an ſich einer beſon⸗ deren Begründung wohl nicht bedarf, war im vorliegenden Falle um ſo berechtigter, als die Richtlinien der nationalliberalen Politik für den bevorſtehenden Kampf ſowohl im Wahlaufrufe wie in der Baſſermannſchen Anſprache mit höchſter Klarheit und Schärfe herausgearbeitet waren, ſo daß ein Zweifel über ihre Auslegung bona fide nicht gut möglich war. Gleichwohl hat auch hier die unſaubere„Interpretierungskunſt“ der Gegner mit einer Promptheit eingeſetzt, die nur aus der Befürchtung zu erklären iſt, der Wahlaufruf und die Reden dieſes Partei⸗ tages könnten auf die Wähler im Lande eine— höchſt unbe⸗ queme Wirkung ausüben, wenn ſie unverfälſcht vor deren iſiſche gelangten. Wir wollen nur einiges, beſonders Charakteriſtiſche hervorheben. Voran die Konſerv. Korr.“, die im Verein mit den bündleriſchen Organen entſcheidenden Wert darauf legt, die wirtſchaftspolitiſche Verdächtigung des Nationalliberalismus trotz der entſchiedenen und immer wieder bekräftigten Erklärungen auch dieſes aufrechtzuerhalten! Die— Unbefangenheit, mit dabei verfahren wird, läßt ſich ſogleich an dem parteiamtlic Organ der Konſervativen feſtſtellen. Die„Konſ. Korr.“ führt as dem Wahlaufruf die Stelle an, welche ſich mit derſelben Ent⸗ ſchiedenheit gegen die überagrariſchen, wie gegen die 1 15 ieſer „nichtsſagenden(1) Mittellinie“ ließe ſich z. B. die— Ab⸗ ſchaffung der Agrarzölle rechtfertigen! Gegen dieſe perfide„Auslegung“ auch nur ein Wort zu verſchwenden, dünkt uns überflüſſig. Wie auch die nachſtehende Bemerkung der ge⸗ wohnheitsmäßigen Fälſcherei der„Deutſchen Tagesztg.“ ledig ⸗ lich niedriger gehängt ſei:„Auch auf dem geſtrigen Vertretertage hat die nationalliberale Partei verſucht, ihre zweifelhafte Hal⸗ tung in den Grundfragen der Wirtſchaftspolitik zu verſchleiern!“ Mit dem gleichen Zynismus aber wird ſowohl von den vorerwähnten Organen, wie beſonders von der„Germania“ die hinterhältige Verdächtigung aufrechterhalten, wonach die nationalliberale Partei den Kampfgegen die Sozial⸗ demokratie ſo wenig ernſthaft wolle, daß ſie viel⸗ mehr Wahl⸗ und ſonſtige Bündniſſe mit der Revolutionspartei offen oder heimlich Die„Germania“ hat aus dem Wahlaufrufe, in dem es wörtlich heißt: „Die nationalliberale Partei wendet ſich entſchieden gegen die utopiſtiſchen Forderungen der Sozialdemokratie, deren Er⸗ füllung jede Wettbewerbsfähigkeit der deutſchen Erwerbsſtände zunichte machen würde. Sie verurteilt aufs ſchärfſte die zer⸗ ſetzende Agitation der Sozialdemokratie und bekämpft nach⸗ ungufhörlich bewacht, ſein Trinken, Schlafen, Eſſen, Waſchen, ſeine Bewegung kontrolliert. Dabei bin ich ſelbſt heruntergekom⸗ men und der Fürſt hat mich gebeten, doch einmal auszufahren. Auf eine Stunde bin ich in den Grunewald. Bei meiner Rückkehr tänzelte mir der Fürſt mit den Worten entgegen:„Während mein Dockchen ſich im Grunewald amüſierte, habe ich mich an meinem Lieblingsgetränk delektiert und ſieben Becher Buttermilch getrun⸗ ken.“—„Wenn es Ihnen nur gut bekommt“, erwiderte ich.„Jetzt bin ich mit meiner Kunſt zu Ende“. Ich habe den Vertrag ge⸗ kündigt und erklärt, das ſei ein ſolcher Eingriff in die beſſer ge⸗ wordene Geſundheit, daß ich fürchte, ähnliche könnten folgen, und meine Behandlung wäre beim Teufel. Daher müßte ich ſofort ab⸗ reiſen. Nun erſuchten mich alle, meinen Entſchluß aufzugeben. Der Fürſt brachte mir zwei Bilder. Eines mit dem Vollbart, wie ich ihn kennen gelernt habe, den er wegen ſeiner Geſichtsſchmerzen trug, und eines raſiert. Ich bin bei meinem Entſchluſſe geblieben und abends fand ein kleines Abſchiedsdiner ſtatt. Die Stimmung war wie bei einem Leichenſchmaus. Während des Eſſens wurde der Fürſt von einer furchtbaren Kolik mit wahnſinnigen Schmer⸗ zen befallen, daß er ſofort ins Bett gebracht werden mußte. Mitten in ſeinen Leiden mahnte er:„Es iſt Zeit für die Eiſenbahn“. Doch ich erwiderte:„Nein, ſo gemein bin ich nicht, den Fürſten jetzt, wo es ihm ſo ſchlecht geht, zu verlaſſen.“ Sie waren froh, daß ich blieb, die Nacht war ſehr ſchlecht, fortwährendes Erbrechen. Am nächſten Tage war der Kranke hochgradig gelbſüchtig, da hat ſich die„Krebsgeſchwulſt“ wie erwähnt, in die Form eines Gallenſteins aufgelöſt und ich habe mich nun bemüht, den Gallenſtein heraus⸗ zubekommen. Von da ab ging es ganz gut. Um allen Einflüſſen von Aerzten und Frauen zu entgehen, ſind wir nach Friedrichs gegangen. Dort wurde der Fürſt auch geſund. 5 Bill kam ſpäter nach Friedrichsruh. Da fingen wir de Reiten wieder an. Der Fürſt meinte:„Schwening eitet 1 ein Berſerker.“ Da habe ich ihn wieder aufs Pferd 2. Seite. Gensral⸗Augeiger.(Abendblattt) beiters auf Freiheit der Arbeit einzuſchränken.“ — entnommen, daß die„Mehrheit die Verbrüderung mit der Sozialdemokratie will!“ Die Bemerkung des Abg. Baſſermann andererſeits: „Unſere Stellung zur Sozialdemokratie iſt ſelbſtverſtändlich in keiner Weiſe verändert. Daran ändert auch all das Gerede im gegneriſchen Lager nichts. Wir wiſſen, daß wir heiße Kämpfe mit der Sozialdemokratie zu beſtehen haben, deren Chancen durch die Reichsfinanzreform gewachſen ſind. Schärfer als je wird dieſer Kampf werden. Wir werden unſere volle Schuldigkeit tun, wir werden all unſere Kraft einſetzen, um den ſozialdemokratiſchen Anſturm abzuſchlagen.“ — Dieſe deutliche Bemerkung des nationalliberalen Führers veranlaßt das Jeſuitenorgan für„Wahrheit, Freiheit und Recht“, zu behaupten:„In ſeiner langen Rede hat der Führer der Nationalliberalen Partei, die zu Anfang und zum Schluß des Parteitags ein Hoch auf den Kaiſer ausbrachte, nicht ein Wort gefunden, durch welches er zum Aus⸗ druck gebracht hätte, daß die Nationalliberale Partei geſonnen ſei, die Parteides Umſturzes und der Revolution im Intereſſe der Monarchie zu bekämpfen!“ Auch das ſei lediglich als eines von vielen Beiſpielen feſtge⸗ ſtellt! Eine nähere Beleuchtung dieſer Art des Kommen⸗ tierens verbietet uns unſer Sauberkeitsbedürfnis, das uns gleichermaßen hindert, auch über die„Kreuzzeitung“ ein Wort zu verlieren. Alles in allem aber ſcheint uns, wie wir oben ſchon ſagten, die hier an den Tag gelegte„Vornehmheit“ der politiſchen Kampfesweiſe den willkommenen Beweis zu liefern, daß man im Lager der Gegner den Eindruck des Berliner Ver⸗ tretertages auf die Wählerſchaft fürchtet und deshalb nach alter, lieber Gewohnheit ſo ziemlich jedes dort geſprochene Wort in ſein Gegenteil umkehrt! Paollittsehe lebersichl. * Maunheim, 22. November 1911. Nordamerika und der Panamakanal. Die in nicht zu ferner Zeit bevorſtehende Eröffnung des Panamakanals wirft ihre Schatten voraus. Die öffentliche Meinung in den ſüdamerikaniſchen Republiken iſt allmählich, wie die Zeitſchrift„Süd⸗ und Mittel⸗Amerika“ berichtet, auf⸗ merkſam geworden auf die Abſichten der imperialiſtiſchen Han⸗ kees. Blitzhell beleuchtete die Situation das Wort des Präſi⸗ denten Taft:„Der Panamakanal iſt die kürzeſte Südgrenze der Vereinigten Staaten.“„Le Breſil“ bemerkt dazu ironiſch, daß eines ſchönen Tages den Mankees die Magellanſtraße als kürzeſte Südgrenze noch will⸗ kommener ſein werde. Die Pariſer Wochenſchrift„Excelſior“ richtete vor kurzem einen Appell an die Großmächte, ihre Augen auf die Panamakanalpolitik der Vereinigten Staaten zu richten. Nötigenfalls müſſe Japan die Initiative dazu überlaſſen werden, daß die Neutraliſation des Kanals durchgeſetzt werde. Alle euxopäiſchen Großmächte müßten aber dies Verlangen Japans wirkſam unterſtützen. Die kolumbianiſche Zeitung„El Con⸗ ſervador fordert, daß Europa nunmehr dieſem täglich akuter werdenden Problem gegenüber aus ſeiner bisherigen Reſerve heraustreten müſſe. Jedenfalls wird mit der Eröffnung des Panamakanals eine Reihe von politiſchen Reibereien und diplomatiſchen Schwierigkeiten anheben, die äußerſt ſchwer aus der Welt zu ſchaffen ſind— ſelbſt für die mächtigen Vereinigten Staaten. Deutsches Reich. Scheitern einer deutſch⸗ſchweizeriſchen Poſtunion. Dem Lokalanz.“ wird aus Bern gemeldet: Die deutſche Reichspoſt hatte bei der ſchweizeriſchen Poſtverwaltung vor einiger Zeit Anregung, betr. den Abſchluß einer Poſtunion, gegeben, wo⸗ nach das Porto für Briefe aus Deutſchland nach der Schweiz und umgekehrt von 25 auf 10 Centimes herabgeſetzt werden ſollte. Die Schweiz hat dieſen Vorſchlag abgelehnt, da dieſe Reduktion einen jährlichen Einnahmeausfall von minde⸗ ſtens zwei Millionen Franes verurſachen würde. Die Schweiz hat bisher aus fiskaliſchen Gründen auch der Herabſetzung des Weltbriefportos widerſtrebt. Gegen den Abſchluß einer Poſt⸗ union mit Deutſchland haben die Schweizer auch einige poli⸗ kiſche Bedenken. In der Franzöſiſchen Schweiz würde der Ab⸗ ſchluß eines ſolchen Poſtvertrages wahrſcheinlich einiges Auf⸗ ſehen erregen.— Sollte das wirklich ein durchſchlagender Gegengrund ſein? — Vorbereitungen zu einem Reichsnahrungsmittelgeſetz. Es beginnen letzt im Reichsgeſundheitsrat die Beratungen über drücklich jeden Verſuch, durch Terrorisntus das Necht des Ir⸗ Mannheim, 22. November. den Entwurf eines neuen Nahrungsmittelgeſetzes. Ebenſo ſind im Reichsamt des Innern die Vorarbeiten in Angriff genommen worden. Man darf nach offiziöſen Andeutungen annehmen, daß es ſich dabei um eine ſehr umfangreiche Sache handelt, die wegen ihrer Schwierigkeit noch eine geraume Zeit bis zu ihrem Abſchluß erfordern wird. In erſter Linie gilt es, für eine ganze Reihe von Produkten, wie beiſpielsweiſe Kakao, ge⸗ wiſſe Mindeſtgrenzen inbezug auf Reinheit feſtzulegen, über deren Maß die Anſichten der Intereſſenten naturgemäß weit auseinandergehen. Es wird erforderlich ſein, durch das Geſetz eine Inſtanz zu ſchaffen, welche in allen Fällen für Nahrungsmittel das Mindeſtmaß inbezug auf Reinheit feſt⸗ legt. Ueber die Organiſation einer ſolchen Inſtanz, der natur⸗ gemäß eine verantwortungsvolle Aufgabe zufällt, gehen die Anſchauungen ebenfalls weit auseinander. Unter dieſen Um⸗ ſtänden läßt ſich ein Zeitpunkt, an dem der Geſetzentwurf dem Reichstag zugehen wird, noch nicht feſtſetzen. Die Neichstagswahlen 1912. Die nationalliberale Wahlbewegung. Reeichstagsabgeordneter Baſſermann ſprach in den letzten Tagen in Eibenſtock im Erzgebirge und in Sangerhauſen in überfüllten Sälen unter ſtürmiſchem Beifall über die politiſche Lage, in Eibenſtock für den national⸗ liberalen Kandidaten Streſemann und in Sangerhauſen für den nationalliberalen Kandidaten Wamhoff. Im Wahlkreiſe Arnswalde⸗Friedeberg, der zurzeit noch von dem Herausgeber der„Wahrheit“, dem Anti⸗ ſemiten Bruhn, vertreten wird, hat der nationalliberale Kandi⸗ dat, Regierungsrat Dr. Poensgen, der auch von der Fort⸗ ſchrittlichen Volkspartei unterſtützt wird, die ländliche Agitation mit gutem Erfolg begonnen. In Duisburg fand am 16. November eine ſehr zahlreich beſuchte nationalliberale Verſammlung ſtatt, in der Reichstagskandidat Dr. Böttger(Steglitz) unter allge⸗ meinem Beifall über das Thema„Politiſche Aufgaben der Gegenwart“ ſprach. In der auf den Vortrag folgenden Be⸗ ſprechung erwiderte Dr. Böttger auf eine Anfrage, ob es mög⸗ lich ſei, die Regierung, wenn nötig, zu zwingen, den im Rahmen des Flottengeſetzes liegenden Ausbau der Flotte zu beſchleunigen, daß die Forderung einer Beſchleunigung des Bautempos bis 1915 von der Nationalliberalen Partei auf⸗ genommen ſei. kreisvorſttzende Dr. Liebreich eine Anſprache gehalten, in der er u. a. gegen die Kandidatur Häſeler Stellung nahm;: er ſagte dabei, es wäre geradezu frevelhaft, neben der natio⸗ nalen Kandidatur Böttger noch eine andere nationale aufzu⸗ ſtellen. Das wäre zweifellos der Sieg der Sozialdemokratie, denn dann würde der nationalliberale Kandidat wahrſcheinlich überhaupt nicht in die Stichwahl kommen. Bei der Stellung⸗ nahme gegen das Zentrum führte der Redner aus, daß der Kampf in keiner Weiſe gegen die katholiſchen Mitbürger ge⸗ richtet ſei. Wie Dr. Liebreich weiter mitteilte, habe auch die Chriſtlich⸗ſoziale Partei des Wahlkreiſes in einer Verſammlung eine eigene Kandidatur herausgebracht, zu der außer dem Vor⸗ ſitzenden, dem Kandidaten, den Türhütern und ſieben Mitglie⸗ dern der— nationalliberalen Partei keine Beſucher erſchienen waren. Infolgedeſſen eſi die Kandidatur wieder in der Ver⸗ ſenkung verſchwunden. Vadiſche Politik. Karlsruhe, 21. Nov. Die am Sonntag den 19. in Karlsruhe im Saale zum„Grünen Berg“ ſtattgefundene Ver⸗ ſammlung der unteren Poſt⸗ und Telegraphenbeamten, Bezirks⸗ verein Karlsruhe, zu welcher die Ortsvereinsvorſitzenden von 16, Ortsvereinen und die Kollegen von Karlsruhe und Um⸗ gebung in einer Mitgliederzahl von 1550 vertreten waren, ſtellte nach reiflicher und überlegter Ausſprache der Vereins⸗ vorſtände feſt, daß die letzte Gehaltsreviſion und Aenderungen des Wohnungsgeldzuſchuſſes in der fortwährend anhaltenden Lebensmittelverteuerung ihnen keine weſentliche Verbeſſerung gebracht haben, da Teuerungs⸗ und Stellenzulagen in Wegfall gekommen ſind. Die unteren Beamten des Bezirksvereins Karlsruhe ſprechen einmütig den Wunſch aus, der Verband möge bei der Regierung und allen geſetzlichen Körperſchaften dahin wirken, daß den unteren Beamten baldigſt eine Not⸗ ſtandszulage bewilligt werde, die ihnen über die drückende Not⸗ lage hinweghilft. Gleichzeitig bittet die Verſammlung, auf eine Beſoldungsreviſion und Aenderungen des Wohnungsgeld⸗ zuſchuſſes im Sinne der unteren Beamten, wie das ſchon wie⸗ derholt zum Ausdruck gebracht wurde, hinzuwirken. Der deutſch⸗franzöſiſche Vertrag Die Kolonialgeſellſchaft bedauert das Kongo⸗Abkommen. Der Geſamtvorſtand der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft hat in ſeiner Berliner Tagung am Dienstag eine Entſchließung an⸗ genommen, in der es heißt: „Die Deutſche Kolonialgeſellſchaft ſpricht ihr Be⸗ dauern darüber aus, daß ihre berechtigten Wün bei dem Maroklo⸗Kongoabkommen nicht be⸗ Vor Beginn des Vortrags hatte der Wahl⸗ — rückſichtigt worden ſind. Sie ſtellt ſich aber nun, da das Abkommen abgeſchloſſen iſt, auf den Boden der Tat⸗ ſache und ſpricht nur noch die Erwartung aus, daß die Deutſchland zugeſicherten Rechte mit allem Nachdruck gewahrt bleiben, und daß wir mit unſerem Gebiet den Ubangi an einer für große Schiffe dauernd fahrbaren Stelle erreichen.“ Die Reſolution wird dem Reichskanzler unterbreitet werden. * * Berlin, 21. Nov. Die Budgetkommiſſion be⸗ endete heute nachmittag die Beratung über das deutſch⸗fvanzöſiſche Abkommen. Ueber die Etappenſtraßen äußerte Staats⸗ ſekretär v. Kiderlen⸗Wächter: Die Etappenſtraßen ſollen nach dem Muſter der franzöſiſchen Straßen durch das engliſche Ni⸗ geria angelegt werden. Frankreich erhalte das Recht, Terrains von höchſtens 50 Hektar zu mieten und Proviantmagazine anzu⸗ legen. Dort darf nur ein Aufſeher mit ſeiner Familie und den Dienſtboten ſich aufhalten; es darf kein Kleinhandel und kein Ge⸗ tränkeberka betrieben werden, es dürfen Bauten nur entſpre⸗ chend den deutſchen Vorſchriften errichtet und die franzöſiſche Flagge nicht gehißt werden. Die gepachteten Grundſtücke, die zur Vermeidung des Schmuggels eingezäumt oder umwallt werden, bleiben durchaus unter deutſchem Recht und deutſcher Hoheit. Die franzöſiſchen Truppen dürfen die Etappenſtraße nicht unter klingendem Spiel und mit wehender Fahne benutzen, ſie paſſieren das deutſche Gebiet als Privatperſonen mit den Waf⸗ fen als Gepäck und unter Führung von Weißen, wenn es ſich um 10 handelt, unter deutſcher Begleitung, falls es erforder⸗ ich iſt. Paris, 2l. Nov. Der Miniſterpräſident und der Mini⸗ ſter des Aeußern berieten mit der Kommiſſion für auswärtige Angelegenheiten über das deutſch⸗franzöſiſche Abkommen. Der Miniſterpräſident Caillaux erklärte auf eine Anfrage, die Kam⸗ mer ſei nur zur Ratifizierung des den Kongo betreffenden Teiles des Abkommens berufen, der allein die Zuſtimmung des Parla⸗ mentes vom konſtitutionellen Standpunkt aus erfordere. Auf eine Anfrage, welches die Lage Frankreichs hinſichtlich der Zone in Marokko, die für Spanien reſerviert ſei, nach der Ratifikation ſein werde, faßte Caillaux den Fall ins Auge, daß Spanien ſich weigern würde, die Verpflichtungen zu erfüllen, die Frankreich fitr Spanien übernommen habe. Es würde ſich dann in eine ſehn viel ſchlechtere Lage bringen, und das ſei unwahrſcheinlich, oder, es würde, nachdem es die franzöfiſchen Verpflichtungen übernom⸗ men habe, ſich weigern, ſie zu erfüllen, und dann würde Frank⸗ reich nach ſeiner(Caillaux] Meinung ſich mit den beſten Aus⸗ ſichten an das Haagener Schiedsgericht wenden. Der Miniſter drängte auf möglichft ſchnelle Erledigung des Konkoabkommens und drohte, die Vertrauensfrage zu ſtellen, wenn ein Aufſchub beſchloſſen würde. Nachträgliches zum Erdbeben. Tragikumiſches vom letzten Erdbeben. Bei Sinſpelt in der Eifel war's. Zwei Wanderer ſieht man die Straße ziehen. Sie nähern ſich einander, ſehen ſich aber nicht wegen der herrſchenden Dunkelheit. Da ſind ſie bei⸗ einander— da auf einmal der Erdſtoß. Der eine verliert etwas das Gleichgewicht und ſtößt auf den anderen. Der meint, er werde angefallen, und ſchlägt tapfer um ſich; der erſte glaubt nun dasſelbe und ſchlägt nicht weniger tapfer drauflos, und ſo iſt die Komik. Wie die ama munkelt, ſo E noch ein gerichtliches Nachſpiel haben. Das wäre die Tragif. Hoffentlich ver öhnen kſech die Beiden, wenn ſie hören, wer der eigentliche Uebeltäter war. ** * Erdbeben und Quellen. Seit dem letzten Erdbeben fließt der Sprudel in der Rotunde des Kannſtatter Kurſgales ſtärker. Es ſcheint demnach, daß die Mineralquelle durch das Erdbeben eine Erweiterung erfahren hat. Dabei iſt aber die Temperatur ſowohl wie auch die mineraliſche Zuſammenſetzung der Quelle dieſelbe geblieben wie früßer, ſo daß es als ausgeſchloſſen er⸗ achtet werden kann, daß anderes Waſſer ſich mit der Mineral⸗ quelle vermengt. Beim„Berger Sprudel“ iſt, gleichfalls ſeit dem letzten Erdbeben, ein erhöhter Kohlenſäuregehalt feſtgeſtellt wor⸗ den, während beim„Berger Urquell“ im Neunerſchen Bad eine kleine Zunahme der Waſſermenge eingetreten ſein ſoll.— Aus Ebingen wird berichtet, daß nach dem Erdbeben verſchiedene Quellen, namentlich in der Gegend von Margrethauſen, größere Waſſermengen zeigten, während in einigen Orten in Hohen⸗ zollern, ſo in Beringenſtadt, in Jungingen, die bisherigen Brun⸗ nenquellen infolge des Erdbebens ausgeblieben ſind. 6 16. Nov. * Stuttgart, 21. Nov. Ueber das Erdbeben am hat das Hohenheimer Horizontalpendel eine ſchöne Aufzeichnung geliefert. Da das Horizontalpendel die Bodenbewegungen in 50⸗ ſacher Vergrößernng aufzeichnet, ergibt die Meſſung der Aus⸗ ſchläge, daß die wirklichen Verſchiebungen des Erd⸗ bodens—3 wu betrugen. Auch die Nachbeben wurden von den Hohenheimer Apparaten ſämtlich und in großer Zahl aufgezeichnet. Das erſte folgte in der Nacht von 16 auf 17. um 12 9 Min. 2 Sek. das zweite um 1 Uhr 40 Min. 10 Sek., ſtrenge Behandlung des Fürſten, die Einhaltung der vorgeſchrie⸗ enen Lebensweiſe, Diät, horizontale Lage ete. an. Da erlebte ich e Freude, daß er auch die alte Venenentzündung und die ſömorrhoiden verloren hat. Man hat behauptet, Bismarck ſei ein Alkoholiker und Morphiniſtgeweſen. Das iſt natürlichunwahr. r hatte bis in die letzten Jahre als Schütze eine ſehr ſichere and, was bei einem Alkoholiker ausgeſchloſſen wäre, koloſſale schußſicherheit und vollſtändige Ruhe der Hand. Jeden Vogel ſoß er aus der Luft. Er hätte auch wie Tell ſeinem Sohne den Apfel vom Kopfe ſchießen können. Er hatte weder Abſtinenz⸗ einungen noch ſolche eines Alkoholikers oder Morphiniſten. Vohl bat er etwas vertragen können. Meine Theorie iſt: der Menſch ſol alles vertragen lönnen, aber nicht müffen. Der Fürſt was vertragen gelernt und dies bei beſonderen Anläſſen Geburtstagen, Reden, Kneipen gezeigt. Man ſagt Bismarck ch, daß er bei jeder Gelegenheit geweint hätte. Ich habe ihn nur al weinen geſehen: beim Tode Kaiſer Wilhelms, beim Tode Frau und— bei ſeinem Abgang. Mir ſchiebt man in die Schuße, ich hätte Bismarck gegenüber behauptet, ich ſei ſein Tier⸗ Das iſt natürlich ganz unwahr. Richtig iſt, daß ich dem Fürſten einmal geſagt habe: Sie kar ich nicht ſo behandeln, wie das andere Viehzeng. Es hat mich nämlich einmal ein Patient geärgert, der ſich durchaus nicht über ſein Leiden ausfragen laſſen wollte und da habe ich ihm geſagt: Gehen Sie zum Viehdoktor, da Lrauchen Sie nicht zu reden. Runſt, Wiſfenſchaft und Leben. Zur Erhaltung des Otio Heinrichbaues. Aus Heidelberg ſchreibt man uns: Zur Frage der Erhal⸗ tung des Otto Heinrichbaues äußert ſich im„Heidelb. Tol.“ nun auch Adolf v. Oechelhäuſer. Er iſt der Meinung: Das rich⸗ tige Mittel zur Erhaltung erſcheint der allmähliche Erſatz der am meiſten gefährdeten d. h. bis zur äußerſten Greuze ihrer Tragſähig⸗ keit verwitterten Steine durch neue Stücke, wobei nicht zu befürchten iſt, daß ſchließlich die ſämtlichen Zierteile erneuert werden müſſen. Dieſe Gefahr liegt trotz gegensriſcher Verſicherung durchaus noch nicht vor. Der größte Teil iſt vielmehr in einem Zuſtande, der zunächſt und auf abſehbare Zeiten die Notwendigkeit eines Erſatzes aus⸗ ſchließt. Dirigentenjubiläum. Aus Karlsruhe wird uns gemeldet: Mit dem für den kom⸗ menden Samstag bevorſtehenden 70. Stiftungsfeſtkonzert des Karls⸗ ruher„Liederkranz“ begeht der muſikaliſche Leiter desſelben, Herr Muſikdirektor Prof. Jul. Scheidt ſein 25jähr., Diri⸗ geutenjubiläum an der Spitze des Liederkranzchores. Wie wir hören, wird Herr Prof. Scheidt mit dieſem ſeinem Jubiläums⸗ konzert ſeine Wirkſamkeit im Karlsruher Liederkranz beſchließen. Gründe beſonderer Art ließen ihn zu dieſem Eutſchluß kommen. Nicht allein hier, ſondern im ganzen badiſchen Land war Prof. Scheidt 11 ſeine Wirkfſamkeit als Preisrichter bei größeren Geſangsfeſten ekaunt. Vom Freiburger Stadttheater. Aus Freiburg wird uns geſchrieben: Dem Freiburger Stadt⸗ theater ſteht auf Ende der Spielzeit ein ſehr lebhafter Per⸗ ſonalwechſel bevor. Einer Reihe Mitglieder iſt auf 1. Auguſt 1912 gekündigt worden, andere haben das Erſuchen an die Direktion gerichtet, ihre Verträge bis dorthin zu löſen. Wie es heißt, werden 16 Mitalieder der Freiburger Bühne, darunter die Bertreter erſter Rollen der Oper⸗ und des Schauſpiels von der Freiburger Bühne ſcheiden. Selbſtmordverſuch eines Schriftſtellers in Berlin. Aus Berlin wird gemeldet: Am Tage vor dem hundertſten Jahrestage des Todes Heinrich v. Kleiſts und unter Bezugnahme anf dieſen Jahrestag hat in Berlin ein leßensmüder Schriftſte einen Selbſtmordverſuch gemacht. Der in der Vorſtadt Char⸗ lottenburg wohnende Schriftſteller Marzell S. berſuchte ſich in ſeinem Arbeitszimmer mit Leuchtgas zu vergiften, wurde aber gerettet und in bedenklichem Zuſtande nach dem Krankenhauſe ge⸗ bracht. S. hatte einen Brief hinterlaffen, in dem er ſchrieb, daß er den Tag der Kleiſt⸗Feier für geeignet halte, um ebenfalls wie der große Dramatiker freiwillig aus dem Leben zu ſcheiden. Für ſeine Beerdigung hatte ev die erforderliche Summe in ſeinem Schreib⸗ tiſch hinterlegt. Der Orden des Frl. Hempel. Ein Pariſer Journal veröfſentlicht zur Zeit die„Memoiren“ des Herrn Bataille, des Kautmerdieners des verſtorbenen Belgier⸗ königs Leopold II. Bisher hat Herr Bataille ſeinen Leſern nicht gerade viel verraten, was ſie nicht ſchon vorher gewußt hatten. Im letzten Kapitel aber berichtet er, wie der Pariſer Korreſpondent der„Breslauer Morgenzeitung“ mitteilt, eine ganz niedliche Ge⸗ ſchichte, wie Frieda Hempel, die Koloraturdiva der Berliner Hof⸗ oper, zu ihrem belgiſchen Orden kam. Frl. Hempel[die der Kammerdiener und das Pariſer Blatt übrigens konſequent Ma⸗ dame Hampel“ nennen) hatte im Kurſaal in Oſtende große Triumphe gefeiert und lernte dort die Baronin Vaughan kennen, die ſich beſonders gern als„Schützerin der Künſtler“ betätigte, Sie erreichte es denn auch, daß der alte Leopold, ein geſchworener Muſikfeind, ſich in der von der Vaughan bewohnten Villa ein Konzert anhörte, in dem„Madame Hampel“ mitwirkte. Er tat ſehr entzückt, äußerte aber dann zu ſeinem Kammerdiener, er habe ſich fürchterlich gelangweilt, nicht ſo ſehr bei den Vortrögen von „Madame Hampel“, die ja fabelhaft trillern könnte, aber bei den Geigennummern eines ebenfalls eingeladenen Violiniſten. Tags darauf ſchickte er Bataille mit den üblichen Broſchen, Buſennadeln uſw. zur Baronin, damit ſie dieſe Juwelen hübſch angemeſſen unter ihre Künſtler verteile. Dieſe nahmen denn auch i 1 Mannheim, 22. Novemver. General⸗Auzeiger.(Abendblatt. etwas ſtärkere Stöße, die wieder deutlich fühlbar waren, u 3 Uhr 2 Min. 32 Sek. und um 3 Uhr 3 Sek. Im Ver⸗ laufe des Freitags wurden dann noch 5 weitere ſchwache Stöße regiſtriert, 2 am Vormittag und 3 am Nachmittag und in der Nacht. Auch am Samstag und namentlich in der Nacht zum Sonntag ſtellten ſich noch weitere Stöße ein, deren Zuſtandekommen wahrſcheinlich durch den ſtarken Barometerfall, der am Samstag einſetzte, begünſtigt war. Prof. Dr. Mack⸗ Hohenheim meint, es ſpreche alle Wahrſcheinlichkeit dafür, daß die Erdſchichten nunmehr ihre neuen Gleichgewichtslagen ent⸗ weder ganz oder nahezu erreicht haben, ſo daß ſehr ſtarke Stöße nicht mehr zu befürchten ſind, wenigſtens nicht für die nächſten Jahre oder Jahrzehnte. ———— Hus Stadt und Land. Maunheim, 22. November 1911. Vom Wetter. Hier dauert das Regenwetter fort. Die ergiebigen Nieder⸗ ſchläge werden der Schiffahrt ſehr zuſtatten kommen. Im Schwarzwald hat der Schneeſturm nachgelaſſen. Groß ſind die Sturmſchäden in den Wäldern durch Windbruch, ebenſo an Gebäuden. Vielfach ſind Telephon⸗, Telegraphen⸗ und Lichtfern⸗ leitungen unterbrochen und zerſtört. An böllig windgeſchützten Orten beträgt die Schneehöhe bis zu 20 Zentimeter, während ſie an exponierten Stellen auf 30 Zentimeter und höher anſteigt. Im ganzen Bodenſeegebiet herrſchte ebenfalls ein orkanartiger Sturm, der den Dampfern auf dem See bös mitſpielte. Sie trafen alle mit großen Verſpätungen ein. Der badiſche Dampfer „Greif“ verlor auf der Fahrt von Lindau nach Konſtanz 2 Rad⸗ ſchaufeln, konnte aber ſeine Fahrt nach Konſtanz fortſetzen.— In Friedrichshafen wurde der ſchweizeriſche Trajektkahn„B“ bei der Einfahrt in den Hafen an den Hafenkopf geworfen und ſitzt nun mit 8 Waggons beladen in der Nähe des Hafens feſt. Folgende Wettermeldungen liegen uns vor: Todtnauberg Schneehöhe 20 Zentimeter, anhaltend Schneefall; Weſtſturm, 1 Kälte, Schnee körnig. Skibahn gut. Titiſee: Schneehöhe 8 Zentimeter, 0„, Schneefall, ſtürmiſcher Weſtwind; es ſchneit weiter. Belchen⸗Multen: 20—25 Zentimeter Schneehöhe, 4„ Kälte, weich, Wetter, Nebel und Schneeſturm, Ski⸗ und Schlittenbahn fahrbar. Freudenſtadt: Schneehöhe durch⸗ ſchnittlich 6 Zentimeter, naß, weiterer Schnee⸗ und Graupelfall, 1% Wärme. Herrenwies:—10 Zentimeter weicher, naſſer Neuſchnee, 0 kalt, trüb und neblig. * Vom Königſtuhl. In der vergangenen Nacht iſt auf dem Königſtuhl wieder reichlich Schnee gefallen. Auf dem Boden hielt die Schneedecke jedoch nicht lange an, nur die Bäume haben ihr weißes Kleid anbehalten. Aus der Pfalz wird gemeldet: *„ Edenkoben, 20. Nov. Der ſeit heute nacht hier herr⸗ chende brkanartige Sturm hat in hieſiger Gegend mehr⸗ ſach Schaden angerichtet. Außer mehreren Telegraphen⸗ und Tele⸗ phonſtangen, die der Sturm auf der Strecke nach Maikammer und St. Martin umgeworfen hat, ſind an Dächern und Fenſtern in hieſiger Stadt viele Beſchädigungen vorgekommen. Beſonders gehauſt aber hat der Sturm am oberen Gebirge, wo er dem Baumbeſtand durch Abreißen der Aeſte nicht unbedeutenden Schaden zufügte. Von Waldarbeitern wurden ſogar viele Bäume vorgefunden, die mitſamt der Wurzel herausgeriſſen ſind. Auf den Bergesgipfeln der höchſten Berge in der Umgebung(Kalmit, Schänzel und Hochberg) liegt ſeit geſtern eine mehrere Zenti⸗ meter hohe Schneedecke. 5* Homburg, 20. Nov. Ein Unwetter, wie man es + ſelten hier erlebt hat, herrſcht ſeit geſtern abend in hieſiger Gegend. Die ganze Nacht über wütete ein außergewöhnlich ſtar⸗ ker Sturm und der Regen floß in Strömen. Es war faſt unmög⸗ lich, ſich auch nur auf kurze Zeit im Freien aufzuhalten. Der Sturm hat an einer großen Anzahl von Gebäuden mit ſchadhafter 2 Bedachung großen Schaden angerichtet. *„ Hirkel⸗Neuhäuſel, 20. Nov. Der ſeit geſtern abend 85 herrſchende fürchterliche Sturm hat in unſeren ſchönen 3 Waldungen hauptſächlich aber in den Beſtänden des Staatswaldes ſehr großen Schaden angerichtet. Mächtige Baumrieſen liegen entwurzelt am Boden, wieder andere ſind mitten entzwei ge⸗ brochen. Auch eine Anzahl Obſtbäume wurde ſchwer mitge⸗ nommen. „ * Großherzogin Luiſe verließ geſtern Baden⸗Baden, um wieder in Karlsruhe dauernden Aufenthalt zu nehmen. * Drdensauszeichnung. Der Großherzog hat dem Freiherrn 1. Klaſſe des Ordens Berthold des Erſten verliehen. * Landesherrlich angeſtellt wurde Zollverwalter Ferdinand in Pforzheim unter Verleihung des Titels Oberzoll⸗ verwalter. ein drittes um 1 Uhr 51 Min. 12 Sek., ſodann folgten zweß Ernſt Auguſt Göler von Ravensburg in Sulzfeld das * Militäriſches. Nach Blättermeldungen fanden auf der Feſtung Iſtein in den letzten Tagen wieder größere Feſtungsmanöver ſtatt, zu welchen Truppen aus den Garüſonen Mülhauſen und Müllheim zugezogen wurden. Die Manöver fanden meiſt zur Nachtzeit ſtatt, wobei der Schein⸗ werfer auf der Feſtung in Tätigkeit geſetzt wurde, der das gegenüberliegende Gelände auf der elſäſſiſchen Seite taghell er⸗ leuchtete. Die Uebungen ſollen im Laufe dieſer Woche noch mehrmals wiederholt werden. * Militärdienſtnachricht. Verſetzt wurde der Stahsarzt an der Kaiſer Wilhelm⸗Akademie für das militärärztliche Bildungs⸗ weſen Dr. Förſter, Stabsarzt beim Grenadierregiment 110, mi tdem 1. Dezember als Bataillonsarzt zum 2. Bataillon des Königin Eliſabeth⸗Gardegrenadier⸗Kamts. Baſſermann, Hans, Vizewachtmeiſter, zum Leutnant der Reſerve des Küraſ⸗ ſierregiments von Seydlitz in Halberſtadt befördert. * Ein Denkmal für den Prinzen Wilhelm von Baden. In Salem hat ſich eine Kommiſſion gebildet, welche die Errichtung eines Denkmals für den im Jahre 1897 verſtorbenen Prinzen Wilhelm von Baden in die Wege leitet. Bis jetzt ſind über 3000 Mark geſammelt worden. Das Denk⸗ mal wird nach dem Entwurf von Prof. Volz gefertigt und ſoll bis Herbſt 1912 enthüllt werden. * Die Deutſche Bäckerei⸗Ausſtellung, die vom.—21. Auguſt dieſes Jahres in Stuttgart ſtattfand, hat bei einer Geſamtaus⸗ gabe von 176 000 M. einen Reinüberſchuß von ca. 35 000 Mark ergeben, die der Sterbekaſſe der Stuttgarter Bäcker⸗ innung zugeführt werden ſollen. Der Ueberſchuß iſt alſo noch größer als bei der Wirtsausſtellung im vergangenen Jahr, die auch glänzend abſchnitt. In beiden Fällen brauchten die Ga⸗ rantiezeichner nicht herangezogen zu werden. * Auf ſeiner erſten Fahrt zu Berg befindet ſich der Güter⸗ dampfer„Baardwyk“, Das Boot iſt aus Stahl erbaut. Die Länge des Dampfers beträgt 70 Meter, die Breite 8,50 Meter. Ferner hat der Dampfer bei einer Ladefähigkeit von 16 000 Zentnern einen Tiefgang von 2,63 Meter. Die Ma⸗ ſchinen entwickeln 480 Pferdeſtärken. Der Dampfer beſitzt Dop⸗ pelſchrauben. * Die Bildung des Rheintals und die oberrheiniſchen Erd⸗ beben lautet der Titel einer kleinen Schrift, die augenblicklich auf ein beſonderes Intereſſe Anſpruch erheben darf. Sie iſt von Prof. Dr. R. Langenbeck verfaßt und ſoeben im Ver⸗ lage von Friedrich Bull in Straßburg erſchienen. Der Preis beträgt nur 60 Pfg. Wir wollen nicht verfehlen, unſere Leſer, die alle das Erdbeben vom 16. ds. Mts. miterlebt haben, auf das belehrende Schriftchen aufmerkſam zu machen. * Der Odenwaldklub unternimmt nächſten Sonntag ſeine letzte diesjährige Programmwanderung. Ein Sonderzug bringt die Wanderfreunde über Weinheim nach dem Ausgangspunkt der Tour, der Station Mörlenbach im Oden⸗ wald. Wir folgen nun den Führern erſt im Wieſental, dann durch Hochwald aufwärts zur ſogen.„alten Straße“ und er⸗ reichen bald, durch das großartige Panorama entzückt, Stallen⸗ kandel. Auf ſchmalem Fußpfad wird in einigen Minuten der Schimmelberg(500 Meter) mit ſeiner herrlichen Ausſicht er⸗ Hommen. Ein ſchöner Weg führt alsdann die Wanderer durch Fichtenwald nach dem in einem großen Talkeſſel gelegenen Waldmichelbach, wo im Hotel„Odenwald“ das warme Früh⸗ ſtück bereitgehalten iſt. Neu geſtärkt, wird die Tour, an dem auf freier Bergeshöhe uns grüßenden Siedelsbrunn vorüber, nach Oberabtſteinach fortgeſetzt, woſelbſt uns im Gaſthaus„zur Roſe“ Kaffee und Kuchen zu kurzer Raſt einladen. Der nun folgende Teil der Wanderung führt die Touriſtenſchar erſt durch Feld, dann durch ſchönen jungen Eichenwald bei abwechslungs⸗ reicher Ausſicht über den Götzenſtein hinab nach dem idylliſch im Tale liegenden Löhrbach. Nach nochmaliger kurzer Steigung zu einem Höhenweg ſtreben wir dem Gorrheimer Tale zu und ſind dann raſch am Ziel unſerer Tour, in Weinheim, an⸗ gelangt. Bei gemeinſchaftlichem Eſſen im„Grünen Baum“ wird die herbſtliche Tour in heiterer Tafelrunde nach frohen Wanderers Art ihren Abſchluß finden und mit ihr das Wander⸗ programm für 1911. Friſch auf! * Sgalbautheater.„Liebesdurſt“ betitelt ſich das aller⸗ neueſte ſenſationelle Drama, das heute im Saalbautheater zum erſten Male zur Vorführung gelangt. Von den erſten Künſtlern Berlins geſpielt, wird auch dieſes Drama ſich die Gunſt des Publikums in gewohnter Weiſe ſchnellſtens erworben haben. Außer dieſem großen Bilde kommen noch 7 andere neue Attrak⸗ tionen auf den Spielplan. * Beeedigung. Unter überaus zahlreicher Beteiligung aus Kollegen⸗, Freundes⸗ und Bekanntenkreiſen fand geſtern in Karlsruhe die Beerdigung des Redakteurs Adolf Kerſting ſtatt, der am vergangenen Samstag im Alter von 47 Jahren unerwartet aus dem Leben ſchied. Unter den Erſchienenen be⸗ fanden ſich, wie bereits mitgeteilt, außer den näheren Ver⸗ wandten Miniſter Frhr. v. Bodman, Miniſterialdirektor Dr. Glockner und Geh. Oberregierungsrat Dr. Lange. Die religibſe Trauerfeier nahm Stadtpfarrer Rohde vor. Er wid⸗ mete in zu Herzen gehenden Worten dem Verſtorbenen einen Nachruf, in dem er ein wahres und getreues Bild von den her⸗ vorragenden Eigenſchaften dieſes Mannes als Menſch, Freund und Journaliſt gab, der nun zum ewigen Schlummer die Augen geſchloſſen hat. Nach dem Geiſtlichen ſprachen am Sarge Dr. Albert Knittel namens des Verlags der„Karlsruher Zei⸗ nahmen, das Bankett in der Stadthalle, das einen benden Verlauf nahm und impulſive Gefühle der Vereh Kaiſer erlegte gleich am erſten Tag eine ſchöne Anzahl Wi tung“, Chefredakteur Amend namens des„Vereins Karlsruhe Preſſe“ und der Redaktion der„Karlsruher Zeitung“, ſowie ein Vertreter des Bureauperſonals und ein Vertreter des Arbeiter⸗ perſonals der„Karlsruher Zeitung“ Worte ehrender Anerkenn⸗ ung und herzlichen Dankes für den braven und pflichtgetreuen Arbeiter und den ehrlichen Freund. Darnach erfolgte die Bei ſetzung. Mit einem Gebet des Geiſtlichen am Grabe ſchloß die Trauerfeier und langſam rollten die Schollen auf den Sarg eines Menſchen, den viele ehrlich betrauern werden.— Die Blätter ſämtlicher Parteirichtungen haben in ſehr warm gehaltenen Nachrufen das Weſen Adolf Kerſtings gewürdigt. Unter de Preßſtimmen darf noch hervorgehoben werden die der„Karls ruher Zeitung“, welche u. a. ſchrieb:„Adolf Kerſting gehörte z den ſeltenen Menſchen, in deren Verkehr Gefühle der Kleinlich keit und des Neides berſtummen mußten, da ſeine eigene v nehme Art dieſen Gefühlen durchaus unzugänglich waren. Wi dürfen im Namen der Gr. Regierung, die uns ihr herzlichſte Beileid ausſprach, im Namen der ganzen badiſchen Zeitungswel im Namen des auf ſchmerzlichſte betroffenen Verlegers und Namen des geſamten geſchäftlichen und techniſchen Perſonals d Zeitung unſexem toten Freunde ein herzliches und ehrendes Ge denken nachrufen.“ Polizeibericht vom 22. November. 5 15 Ein 47 Jahre alter verheirateter Taglöhner von Oftershei geriet am 20. November in der Rhein. Gummi⸗ und Zelluloid⸗ fabrik in Neckarau mit der rechten Hand in eine im Gang findliche Walzmaſchine, wodurch er eine ſchwere Ouetſchung Der Verletzte wurde ins Allg. Krankenhaus hierher verbracht. Geſtern vormittag fuhr ein verh. Bäckermeiſter von hi am Friedrichsplatz gegen ein vom Hauptbahnhof herkommend Automobil eines hieſigen Fabrikanten und wurde zu Boden ge⸗ worfen. Der Radfahrer wurde nicht verletzt, dagegen wurde ſein Fahrrad ſtark beſchädigt. Verhaftet wurden 31 Perſonen wegen verſchiedener ſtra barer Handlungen, darunter zwei Kaufmannslehrlinge und ei Ausläufer von hier, welche ſchon längere Zeit bei hieſigen un Ludwigshafener Uhrmachern, Juwelieren und Warenhäuſe Uhren, Broſchen, Ringe etc. in beträchtlichem Werte entwendete etwaige weitere beſtohlene Geſchäfte werden erſucht, Anzeige der Kriminalpolizei zu erſtatten. Ferner ein lediger Kaufmar von Ludwigshafen a. Rh. wegen Hehlerei, ein Gipſer u Schloſſer von Feudenheim wegen Sittlichkeitsverbrechen Taglöhner von Eberhardzell wegen Körperverletzung und Wi ſtands gegen die Staatsgewalt, ein Schloſſer von Paasdorf un einen Taglöhner von hier, beide wegen Körperverletzung un Taglöhner von Darmſtadt wegen Beamtenbeleidigung. Kus dem Großherzogtum. * Heidelberg, 22. Nob. i Beinghe zwei Jahre ſind, wie im Nu, verflogen, ſeit die Hei berger das fünfundzwanzigjährige Dienſtjubiläum ihres Obe bürgermeiſters mit dem Jubilar feierten. Der großartige Fack zug der Bürger am 14. Januar 1910, an dem 2000 Perſo der Dankbarkeit bei den Verſammelten auslöſte, alles friſch in der Heidelberger Erinnerung. Die Einwohnerf delbergs ſieht in ihrem Oberbürgermeiſter das Haupt der gri Gemeindefamilie. Herzliche Sympathie verbindet die Bürgerſe mit ihrem Oberhaupt. Und aus dieſem Gefühl heraus begleit ſie die ſechzigſte Wiederkehr des Geburtstages ihres O meiſters mit ihren innigſten Glück⸗ und Segenswünſchen. A iſt die Arbeit das Leitmotiv in dem Leben unſeres Obe meiſters geweſen. Und wahrlich, an ſolcher hat es ni Die Arbeitslaſt ging oft an die Grenze des Menſchen Und es iſt dafür geſorgt, daß ſie auch in Zukunft nicht aufh froh können wir doch ſein, einen Mann von der Qualität u Oberbürgermeiſters in all dieſen langen Jahren an der Spi Gemeinde gehabt zu haben und wie lebhaft müſſen wi ſeinem 60. Geburtstag wünſchen, daß er uns noch lange a Stelle erhalten bleibe. Wie wir hören, hat Herr Oberb ſter Dr. Wilckens eine Feier ſeines Geburtsfeſtes danker lehnt und wird den Tag fern von Heidelberg verbringen. * Donaueſchingen, 21. Nov. Der erſte Ja des Kaiſers war von nicht gerade ſchönem Wetter begſt Heute ſchneite und regnete es den ganzen Tag bunt durcheingn Morgens gegen 11 Uhr begaben ſich die Herrſchaften auf i Autos auf die Jagd ins„Unterhölzer“ beim Wartenber Trinkgelder dankend in Empfang— mit Ausnahme des Frl. Hem⸗ pel. Dieſe verlangte von der Baronin den Leopoldsorden, und zwar ſo energiſch, daß dieſe richtig alle ihre Ueberredungsmittel in Bewegung ſetzte, um vom König dieſe Dekoration für„Madame Hampel“ zu erlangen. Und Samſon beugte ſich wieder einmal por Dalila. Wenige Abende ſpäter gab es im Kurſaal zu Oſtende ein gewaltiges Aufſehen, als„Madame Hampel“ auf dem Konzert⸗ podium mit den Inſignien des Leopold⸗Ordens an der Korſage erſchien. So erzählt wenigſtens Herr Bataille. Kleine Mitteilungen. Zur Feier des 100jährigen Todestages Heinrich von Kleiſt gelangte geſtern abend im Straßburger Stadttheater unter Spielleitung des Intendanten Wilhelmi „Das Kätchen von He ilbronn“ in neuer Inſzenierung und Ausſtattung mit Hans Pfitzners Muſik vor ausverkauftem Hauſe mit außerordentlichem Erfolge zur Aufführung. Hans Pfitzner dirigierte perſönlich. Das Befinden Wilhelm Jenſens, der ſeit langer Zeit ſchwer erkrankt iſt, hat ſich ſehr verſchlechtert. Die Umgebung des Dichters hegt die ſchlimmſten Befürchtungen. Im Haag haben die Strauß⸗Feſte im Gebäude für Kunſt und Wiſſenſchaft mit der Aufführung von„ alome“ unter Strauß perſönlicher Leitung begonnen. Edit! Walker als Salome, Urlus als Herodes, Jein hals als Jochanaan, Frau Bahr⸗Milden burg als Herodias waren trefflich. Strauß ſowie den Darſtellern wurden von dem ausverkauften Hauſe leb⸗ hafte Ovationen dargebracht. Das Preisgericht für das Bismarck⸗National⸗Denkmal am Rhein hat am 20. und 2. Nopember in Köln getagt und die von den preis⸗ 0 Ahaſtern eingeſandten Ergänzungsentwürfe begutachtet. Als Preisrichter fungierten Geh. Regierungsrat Prof. Dr. Clemen⸗ Bonn, Proſeſſor Dr. Max Deſſeir⸗Berlin, Profeſſor Ludwig Dill⸗ Max Klinger ein. Karlsruhe, Profeſſor Dr. Thevdor Fiſcher⸗München, Profeſſor Joſef Floßmann⸗Paſing b. München, Profeſſor Auguſt Gaul⸗Berlin, Geh. Baurat Dr. Ludwig Hoffmann⸗Berlin, Geheimer Regierungsrat Profeſſor Dr. Max Klinger⸗Leipzig, Muſeumsdirektor Profeſſor Dr. Lichtwark⸗Hamburg, Geh. Regierungsrat Dr. Ing. H. Mutheſius⸗ Niclasſee b. Berlin, Dr. Walther Rathenau⸗Berlin, Geh. Regtierungs⸗ rat Profeſſor Dr. Max Schmid⸗Aachen, Baudirektor Profeſſor Dr. Fritz Schumacher⸗Hamburg, Profeſſor Franz von Stuck⸗München, Profeſſor Dr. L. Tuaillon⸗Berlin und Muſeumsdirektor Profeſſor Dr. Volbehr⸗Magdeburg.— In zweitägiger Sitzung wurden 15 Ent⸗ würſe, die zur Ausführung nicht geeignet erſcheinen, zurückgeſtellt. Ueber die fünf in die engſte Wahl gekommenen Entwürfe iſt nach⸗ ſtehendes beſchloſſen worden: Zur Ausführung an erſter Stelle wird vorgeſchlagen der Entwurf von Hahn und Beſtelmeyer⸗München bezw. Dresden in der früheren Faſſung mit 11 gegen 5 Stimmen; an zweiter Stelle die Entwürfe von Franz Brantzky⸗Köln mit 11 gegen 5 Stimmen. An dritter Stelle wurde der Entwurf von Ofaun und Pfeiffer einſtimmig angenommen. Ferner an dritter Stelle der Entwurf von A. Fiſcher, früher Düſſeldorf, jetzt Eſſen a. d. Ruhr mit 14 gegen 2 Stimmen Die Minoxrität von Stimmen empfahl den neuen Eut⸗ wurf von Wilh. Kreis⸗Düſſeldorf an erſter Stelle zur Ausführung. Bon der im Januar d. Is., tätig geweſenen erſten Jury fehlten Profeſſor L2 Graf v. Kalckreuth und Geheimrat Kirdorf. Für ſie traten Profeſſor v. Stuck und Geh. Regterungsrat Profeſſor Dr. Die Eröffnung der Ausſtellung der Wett⸗ bewerbentwürfe in Köln im Kaiſer Wilhelmring 33 erfolgt am Donnerstag, den 23. November mittags 12 Uhr. 5 1 Dies acadlemicus. N. Heidelberg, 22. Noy. Der heutige Feſtaktus der Univerſttät am Geburtstag Karl Friedrichs, des Erneuerers der Heidelberger Univerſität, erhielt eine beſondere Weihe dadurch, daß der Großherzog als Rector magnificentiſſimus der Feier beiwohnte. Die große, feſtlich geſchmückte Aula des neuen Kollegien⸗ hauſes war von einem erleſenen, meiſt akademiſchen Publikum bis auf den letzten Platz beſetzt. Auf dem Podium ragte aus einem Arrangement von Palmen und Chryſantemen die lorbeer⸗ goldenen Stäbe trugen, und des Selretariatsvorſtehers, 5 geſchmückte Büſte Karl Friedrichs hervor. Davor ſtand Tiſch mit dem goldenen Buch der Univerſität, den Inſi und den Preiſen. um 11½ Uhr verkündeten Fanfarenklänge di des Großherzogs. Unter Verantritt der Pedelle, di ſich ein impoſanter Zug durch die Aula. Der Großherzog, in der Uniform ſeiner Karl diere, durchſchritt den Saal in Begleitung des Prore Hofrat Prof. Dr. von Duhn. Es folgten Prinz W von Sachſen-⸗Weimar, Prinz Rangſit po Staatsminiſter von Du ſch, Kultusminiſter Exzellen der Chef des geheimen Kabinetts Ex; von Babo, adjutant Major von Braun, der Exprorektor Geh. Kirch rat Prof. Dr. von Schubert, Dr. Carl Lanz⸗Mannh Oberregierungsrat Dr. Becker, Miniſterialrat Sch Oberbürgermeiſter Dr. Wilckens, Bürgermeiſter Pro Walz, Oberſtleutnant Ehrt, Bataillonskommandeur Maj von Wahlen⸗Jürgaß, die Dekane der Univerſitä und die Ordinarien der fünf Fakultäten in akadem Ornaten, der Engere Ausſchuß der Studentenſchaft und Chargierten der Korporationen in Galawichs. Der Großhe nahm den Ehrenſitz gegenüber dem Katheder ein, die D nach Fakultäten gruppiert, nahmen auf dem Podiun und links vom Katheder Platz, die Chargierten der ſtuden Korporationen ſäumten die Langſeiten des Saales ein. Parterre ſah man auch Frau Geh. Kommerzienrat J Lanz, ſowie Frau Dr. Lanz, ferner Exzellenz Generalmajor Neuber, Geh. Regierungsrat Offizierkorps war faſt vollzählig vertreten. Die erhebende Feier wurde 1 erſtärk burdigmngsmerſg, dee durg 4. Seite. General⸗Anzeiger. Abendblatt..) Mannheim, 22. November. ühſtück wurde in dem Jagdſchlöß⸗ eingenommen, wozu ſich auch die en Damen einfand, wobei ſich d gegen ihrem 109 ſie letzterem Schweryerletzt 1 gab und dann ſelbſt ſo trank. er und Kind in das Bezirkskranken⸗ 20. Nov. In Siensbach brach im neiſters Duffner Feuer aus, das ſich bei dem herrſchenden Sturm ſchnell über das ganze Haus verbreitete und dies in Aſche legte. 1 Werichtszeitung. Maunheim, 21. Nov.(Strafkammer II.) Vor⸗ ſitzender: Landgerichtsrat Heintze. Am 17. September ds. Is ſtieg der 15jährige Hausburſche 5 Heinrich Mundo, der an einem Kino in der Mittelſtraße als Fürhüter verwendet wurde, in das Schlafzimmer des Kino⸗ heſitzers Georg Müller, nahm dort eine goldene Uhr im Werte von 300 M. und 360 M. bar an ſich und trat dann eine Er⸗ holungsreiſe nach Frankfurt und Berlin an. In der Reichs⸗ hauptſtadt geriet er in die Geſellſchaft von Bauernfängern, die ihm die Uhr herauslockten. Der junge Abenteurer wurde heute zu 5 Monaten Gefängnis verurteilt. Vert.:.⸗A. Dr. Feiſt. Ohne Gewerbeſchein trieb hier der 37 Jahre alte Hauſierer Hermanun Mennong aus Dortmund einen raßenhandel mit Büchern und Bildern ſchmutzigſter Art. Er iſt deshalb außer wegen Uebertretung der Gewerbeordnung auch noch wegen Verbreitung unſittlicher Bücher angeklagt, doch wird er Rur wegen des letzteren Punktes ſchuldig befunden und zu 100 Mark Geldſtrafe oder 20 Tagen Haft verurteilt. Ein berufsmäßiger Raddieb fand am Schöffengericht ſeine Aburteilung. Der Friſeur Johann Karl Allgaier aus Freiburg machte außer Mannheim auch die ganze Pfalz mit ſeinen Raddiebſtählen unſicher. Er hat ſich außer hier noch in Speier und Frankenthal zu verantworten. Hier hat er vier Räder geſtohlen, Dafür wurden ihm 6 Monate Gefängnis diktiert. Wenn er ſich an den beiden anderen Gerichten ſeine Strafe geholt hat, wirds langen. Sein Komplize, der Taglöhner Karl Nonnenmacher aus Oggersheim, iſt flüchtig gegangen. Sh. Nordhauſen, 20. Nop. Eine merkwürdige Er⸗ preſſergeſchichte hat vor der hieſigen Strafkammer ihren Abſchluß gefunden. Eines Tages erhielt ein junges Mädchen, das berlobt war, einen Brief, in welchem es aufgefordert wurde, zu einer Beſprechung nach Nordhauſen in ein dortiges Hotel zu kommen. Wenn das Mädchen dieſem Wunſche nicht nachkomme, werde der Briefſchreiber dem Bräutigam verſchiedene Mitteilun⸗ gen aus dem Vorleben des Mädchens machen, die dieſem gewiß licht angenehm ſein würden. Das Mädchen fand ſich denn auch lit dem angegebenen Hotel ein und ſah ſich hier dem 23 Jahre glten Sparkaſſenaſſiſtenten Walter Zech aus Sangerhauſen gegenüber. Zech deutete dem Mädchen an, daß er bereit ſei, gegen einen beſtimmten Betrag die ihm zur Kenntuis gelangten, Vor⸗ lommniſſe aus ihrem Vorleben dem Bräutigam zu berſchſbeigen. Er verlangte ſchließlich von dem Mädchen 3300 M. Anſcheinend ging das Mädchen auf dieſes Angebot ein. Es wurde bereinbart, daß das Geld an den Wirt, d s geſandt wer⸗ 5ſeßte eſich bauch mit dem Wirt in Verbindung, kündigte die nahe Ankunft der 300 Mark an und reiſte dann wieder ab. Nach der Unterredung har das Mäßchen ſo ſchlau, zur Polizei zu gehen und dieſer die ganze Geſchichte zu unterbreiten. Die Polizei traf hierauf ihre Maßnahmen und verſtändigte den Wirt. Als einige Tage ver⸗ krichen waren, und bei Zech das erhoffte Geld nicht eintraf, fuhr Zech wieder nach Nordhauſen zu dem Wirt, um nach dem Ver⸗ ſeib des Geldes zu forſchen. Der Wirt hielt ihn einige Augen⸗ licke hin und benachrichtigte die Polizei, die den Erpreſſer ſeſt⸗ Hahm. In der Vernehmung vor der Strafkammer gab der An⸗ es guf die Idee gekommen, ſich auf dieſe Weiſe Geld zu verſchaffen. Der Gerichtshof ſah das Treiben des Angeklagten als direkt ge⸗ meingefährlich an und verurteilte ihn trotz ſeiner bisherigen Un⸗ hescholtenheit zu neun Monaten Gefängnis. Handwerkerbewegung und Gewerbeleben. ZFlehingen(A. Bruchſal), 21. Nov. Hier fand am Senntag der Gautag des Kraichgauverbandes bad. Weperbe. und Handwerkervereinigungen' ſtatt. Heber 200 Mitglieder hatten ſich im Saale des Gaſthauſes„zum Adler“ eingefunden. Den Jahresbericht erſtattete Gauſchrift⸗ Uührer Blu m⸗Bruchſal. Der Gau beſteht zurzeit aus 23 Ver⸗ inen mit 904(plus 67) Mitgliedern. Aus dem von Herrn Ge⸗ werbeſchulrektor Huber⸗Bruchſal verkündeten Kaſſenbericht iſt Pfichtlich, daß die Einnahmen 141.41., die Ausgaben 119 69 Mark betyagen. Als Ort für den nächſten Gautag wurde Bruch⸗ beſtimmt. ———— wirkungsvoll zu Gehör gebracht wurde. Als die weihevollen Klänge verhallt waren, beſtieg der Prorektor das Katheder. Mach einem einleitenden Hinweis auf die Verdienſte Karl Fried⸗ ichs, deſſen 100jähriger Todestag in dieſes Jahr fällt, erinnerte der Rebner an die Wiederbelebung der Antike vor hundert Jahren. Die Wiedererweckung der humaniſtiſchen Gymnaſien und der Univerſitäten war begründet in der neuen vertieften Erforſchung des klaſſiſchen Altertums.„Das klaſſiſche Alter⸗ tum muß auch das Ideal unſerer Jugend bleiben. Wir ſind bisher beim Humanismus nicht ſchlecht gefahren und wir werden es auch fernerhin nicht tun.“ Als Thema ſeiner Rede hatte der Prorektor gewählt:„Rück⸗ ich auf die Gräberforſchung in den klaſſiſchen ifeekänderg! Aus dem Jahresbericht ſei hervorgehoben: Die Fre⸗ der Univerſität wies im Sommer⸗ wie im Winter⸗ wieder eine Steigerung gegen die entſprechenden Se⸗ er des Vorfahres auf. Im Som merſemeſter 1911 ſtudierten mmatriknlierte(darunter 158 Frauen! und 162 Hörer 7 Frauen), alſo insgeſamt 2640 Perſonen. Im laufen⸗ terſemeſter ſtudieren 2231 Immatrikulierte(darunter auen] ſowie 187 Hörer(darunter 51 Frauen), insgeſamt 2418 Perſonen. Der Redner gedachte der vier in dieſem jahre verſtorbenen Dozenten Geh. Hofrat Prof. Dr. Jellinek, rof, Dr. Bernhard Kahle, Prof. Dr. Ji Brühl und Privat⸗ dozent Dr. O. Simon deren Andenken er ein warmes Gedenk⸗ wort widmete. Nach einem Bericht über die Veränd⸗rungen des Lehrerperſonals durch Abberufungen und Habilationen gedgchte der Prorektor der Ehrungen einzelner Dozenten, der offiziellen Vertretung der Uniperſität bei Feiern und Jubiläen und gab dann einen Ueberblick über die reichen, der Uniperſität zuteil ge worbenen Schenkungen, unter denen er namentlich die von Pro Mackenſen⸗Weimar(Koloſſalgemälde„Die Bergpredi Hogte an, er habe viel Kriminalromane geleſen und ſei dadurch und die Regierung mit einem d berzog und das großberzogliche Pfalz, Heſſen und Umgebung. Ludwigshafen⸗Fricſenheim, 21. Nov. Am Sams⸗ tag abend veranſtaltete die Kaſinogeſellſchaft Frieſen⸗ heim anläßlich ihres 10jährigen Stiftungsfeſtes eine Abendunterhaltung mit einem ausgewählten Programm im feſtlich geſchmückten Saale„Zum Eie Nach einem einleiten⸗ den Marſch und einer Feſtonvertüre der Kapelle des kgl. bayer. Feld⸗ Art.⸗Regts. Landau un 6 rLeitung ihres Muſikmeiſters rDichter und Mitglied Karl zßten ſtimmungsv 1 wirkungsvoll c0 er e A e Entwick⸗ liſtin war rbietungen die Dreingaben be⸗ fand ſür ihre ein dankbares „Eine Ver⸗ der Kaſino⸗ erſten Teiles des Sgihbherth ic Gelingen des orauf ſich die hmer zu einem Die vorzügliche Muſikkapelle eſtes. Alle Mitwirkenden wurden Ball, der die Teilnehmer noch bis ind deſſen Pauſen Couplets⸗ Wilh. Weber mit ſeiner ſich an die in allen Teilen erwarb ſich durch ih Sympathien der Zuhörer und mußte ſich Auch Frau Dr. Bas 8 m Empfinden vorgetragenen N Heiterkeit erweckte hard, der von Damen und t geſpielk w Nach Abwicklung des 5 dankte der Vorſitzende, Worten allen denen, w ent gemacht haben, Feſteſſen vereini bot auch auch diesmal wieder mit reichem Beifall belohnt. 6 zum grauenden Morgen beiſammenhi vorträgen des Vereinshumorif unverwüſtlichen Komik ausfüllten, ſchloß wohlgelungene Unterhaltung an. Letzte Nachrichten und CTelegramme. * Donaueſchingen, 22. Nov. Die Rückkehr des Kai⸗ ſers iſt für 3 Uhr vorgeſehen. W. Friedrichshafen, 22. * Viel Auditorium. wechſlung“ von Lehn —— Das Militärluftſchiff Nov. „L. Z. 9“ unternahm heute vormittag eine ꝛ2ſündige ge⸗ lungene Probefahrt unter Führung des Oberinge⸗ nieurs Dürr, an der auch die militäriſche Abnahmekommiſſion teilnahm. Graf Zeppelin iſt auf längere Zeit nach Meran abgereiſt. * Gotha, 22. Nov. Das Luftſchiff Schwaben er⸗ reichte um 10 Uhr 50 Apolda, um 11 Uhr 20 Erfurt und er⸗ ſchien kurz vor 12 Uhr in Gotha. Das Luftſchiff landete bei ſtrömendem Regen um 12 Uhr glatt vor der Halle, in welche es dann überführt wurde. * Hechingen, 22. Nov. Der Haiſer trifft um 12 Uhr 15 Min im Auto von Donaueſchingen hier ein, um mit dem Fürſten von Hohenzollern die Stammburg der Hohenzollern und die Erdbebenſchäden zu beſichtigen. Die Rückkehr der„Schwaben“ nach Baden⸗Baden. * Johannisthal, 22. Nov. Das Luftſchiff„Schwaben“ iſt heute früh 6 Uhr 45 Minuten zur Fahrt nach Baden⸗Baden aufgeſtiegen. Die Fahrt geht vorausſichtlich über Leipzig und Gotha. * Leipzig, 22. Nov. Das Luftſchiff„Schwaben“ paſſierte um 9 Uhr 45 Min. die Stadt. Franzöſiſche Inſtruktions⸗Offiziere als Revolutionäre. wW. Paris, 22. Nov. Ueber das Vorgehen des Oberſtleut⸗ nauts Balagny, des Leiters der franzöſiſchen Militärmiſſion in Sab Paolo, das zu ernſten Beſchwerden ſeitens der braſilia⸗ niſchen Regierung Anlaß gab, wird gemeldet: Die franzöſiſchen Inſtruktionsoffiziere hatten ein aus 6000 Mann heſtehendes Gendarmeriekorps des Staates Sao Paolo heranzubilden, was die dortige irredentiſtiſche Partei dazu benutzen wollte, um ſich von der braſilianiſchen Regierung frei zu machen. Oberſtleut⸗ nant Balagny ſtelkte ſich offen auf die Seite dieſer Irredentiſten zund richtete ſeine Bemühungen hauptſächlich darauf hin, das Gendarmeriekorps für einen Kampf gegen die von der braſi⸗ lianiſchen Regierung in Sao Paolo unterhaltene Bundesarmee auszunutzen. Er ließ zu dieſem Zwecke entgegen dem Befehl der braſilianiſchen Regierung u. a. Maſchinengewehre ein⸗ ſchmuggeln. Die franzöſiſchen Konſuln in Sao Paolo und Rio de Janeiro erhoben dagegen Einſpruch und richteten auch an das Miniſterium des Aeußern wiederholt Beſchwerden. Doch unterließ es dieſes, das Kriegsminiſterium zu verſtändigen. Erſt als verſchiedene Offiziere, die der Miſſion angehören und die das brutale Vorgehen Balagnys gegen die Miſſion nicht gebilligt hatten, beim Kriegsminiſterium Vorſtellungen erhoben, wurde eine Unterſuchung eingeleitet, die die Abberufung Ba⸗ lagnys zur Folge hatten. Ein Pariſer Sitten⸗Skandal. * Paris, 2. Nov. Eine Skandalaffäre, bei der es ſich um zahlreiche ſyſtematiſche Verbrechen an minderjährigen Mädchen handelt und die wegen des Hauptſchuldigen Flachon einen gewiſſen politiſchen Anſtrich hat, erregt hier peinliches Aufſehen. Flachon war bisher politiſcher Direktor der anti⸗ klerikalen„Lanterne“ und wird jetzt von der nationaliſtiſchen Preſſe ſcharf mitgenommen. Seine Angehörigen ſagen, er ſei nicht nach Belgien geflohen, ſondern werde ſich nächſtens der Juſtiz ſtellen. Außer Flachon iſt noch der Pole Karajewski flüchtig, während der Großinduſtrielle Allard, der dritte Mitſchuldige, auf freiem Fuße gelaſſen wurde. Zwei Dirnen, darunter die Geliebte Flachoöns, die ihm Minderjährige zutrieb, wurden verhaftet. Flachon war früher Mitglied der Kommiſ⸗ ſion für Reform der Sittenpolizei. Gerüchtweiſe verlautet, mehrere bekanntere Perſonen der Pariſer Geſell⸗ ſchaft ſeien ebenfalls in die Angelegenheit verwickelt, darunter ein ungenannter Abgeordneter der Mehrheitsparteien. Seer e. von Prof. Hagen⸗Frankfurt(Lehrſammlung), von Prpf. Fleiſcher⸗Wiesbaden(10000 M. für das Radiologiſche In⸗ ſtitut), hervorhob. Nach Schluß des Jahresberichts erfolgte die Verkündung der Urteile der Fakultäten über die eingegangenen Preisſchrif⸗ ten. Nur 3 von den 7 Preisaufgaben haben eine Bearbeitung gefunden. Der Preis der theologiſchen Fakultät für die Aufgabe„Die Bedeutung der Spät⸗Schellingſchen Lehre für die Geſchichte der Theologie ſoll an geeigneten Beiſpielen dargelan werden“, erhielt Herbert Link ſtud. phil. et theol. Das von der mediziniſchen Fakultät geſtellte Thema„Das hiſtologiſche Verhalten der Nervenzellen nach Einführung von Toxinen bei giftempfindlichen immunierten Tieren“, hatte eine Bearbeitung gefunden, welche den Preis erhielt. Als Preisträger ergub ſich Wilhelm Lahm cand. med. aus Worms, dem außerdem das Erträgnis der Otto Weber⸗Stiftung zugeſprochen wird. Die von der philoſophiſchen Fakultät geſtellte Aufgabe: „Die Vorſtellungen von den Wegen der Götter und Seligen dom Himmel und den Pforten und Türwächtern des Himmels ſoller in der griechiſch⸗römiſchen Literatur von Pherekydes, Pindar und Parmenides bis zu den Neuplatonikern, mit beſonderer Beachtung der orphiſch⸗pythzigoreiſchen Ueberlieferungen und der Zauber⸗ literatur, geſammelt und auf ihre geſchichtlichen Zuſammenhänge unterſucht werden“, war ebenfalls bearbeitet aber von dem Ver⸗ füſſet nicht beendet worden. Die Fakultät kann nicht den Preis erteilen, ſpricht aber dem Verfaſſer den Wunſch aus, die Arbeit ſbrtzuſetze. Ntch Verkündigung der neuen Preisaufgaben ſchloß der Pro⸗ rektor unter Dankesworten an das großherzogliche Herrſcherhaus nem ifichen Hoch auf den Groß⸗ Die Jubelouverture von Weber bildet Uhr nu„ e junge Dame Die Repolution in China. Hankau, 22. Nov.(Reuter.) Am 20. Nov. kam es hier zu ſchweren Kämpfen, die zu dem Ergebnis führten, daß die Aufſtändiſchen auf der Hankauer Flußſeite feſten Fuß faßten Marokko. Nov.(Kommiſſion für auswärtige An⸗ gelegenheiten. Ergänzende Meldung.) Auf die Anfrage, ob Frankreich Deutſchland für das, was in der ſpaniſchen Zone vorgehe, verantwortlich ſei, antwortete der Miniſterpräſtdent verneinend. Der Miniſter des Aeußern teilte auf eine weitere Anfrage mit, daß Tanger wahrſcheinlich internationaliſiert werde. Ueber die deutſchen Poſtanſtalten in Marokko ſagte er, daß dieſe nicht andauernd fortbeſtehen würden. Schließlich gab er bekannt, daß England die Veröffentlichung des mit dem franzöſiſch⸗ſpaniſchen Vertrage von 1904 verbundenen franzöſiſch. engliſchen Geheimvertrages wünſche. *Paris, 22. Nov. Im weiteren Verlauf der Sitzung Kammerausſchuſſes für auswärtige Angelegenheiten erbat Demun die Mitteilung gewiſſer Schriftſtücke, die ſich auf die von der franzöſiſchen Regierung Spanien gemachten Vorſtel⸗ lungen beziehen. Der Miniſter des Aeußern und der Miniſter⸗ präſident erwiderten, ohne vorherige Verſtändigung der beiden Regierungen ſei dieſe Mitteilung unmöglich; es ſei aber eine Verſtändigung bezüglich der Herausgabe eines Gelbbuches er⸗ wartbar, das der Kammer erſt nach einer gewiſſen Zeit mit⸗ geteilt werden könne. Es iſt unmöglich, im Parlament Schriftſtücke zur Kenntnis zu bringen, die von der Geſamtheit der franzöſiſch⸗ſpaniſchen Be⸗ ſprechungen nicht getrennt werden könnten. Die Regierung könne lediglich erklären, daß ſie, ohne jemals die Hoffnung auf eine freundſchaftliche Mäßigung aufzugeben, niemals die Vor⸗ gänge, die ſich im letzten Juni abſpielten, gutgeheiß en habe. Die Regierung ſei durchaus bereit, der Kommiſſion alle zweckmäßigen Angaben zu machen, die mit dem franzöſiſch⸗deutſchen Abkommen in Zuſammenhang ſtehen. Aber ſie könne keine Mitteilung machen über die Ver⸗ handlungen, die zurzeit bezüglich des deutſch⸗franzöſiſchen Abkom⸗ mens gepflogen werden. Die Miniſter ſprachen ſich dahin aus, daß der Artikel 16 des Kongboabkommens, der beſtimmt, daß im Falle einer Aende⸗ rung der territorialen Verhältniſſe des vertragli⸗ chen Kongobeckens, die Unterzeichner der Berliner Akte mit ein⸗ ander ins Benehmen darüber treten ſollen. eine koſtbare Frie⸗ densbürgſchaft darſtelle, ohne dem Vorkaufsrecht Frank⸗ reichs auf dem belgiſchen Kongo, das nicht abgetreten werden könne, zum mindeſten Eintrag zu tun. In parlamentariſchen Kreiſen wird geglaubt, daß das franzöſiſch⸗deutſche Ab⸗ kommen in den erſten Dezembertagen in der Kamme⸗ zur Beratung komme. Paris, 22. S Der Krieg zwiſchen Italien und der Tuürhkei. Keine italieniſche Anleihe. ̃ * Berlin, 22. Nov. Die italieniſche Botſchaft teilt mit: In einigen Zeitungen iſt von einer angeblichen Anleihe Italiens zu leſen. Dieſe Nachricht iſt falſch und unbegrün⸗ det. Die bezügliche Depeſche bezieht ſich auf Summen, die das Schatzminiſterium an dasKriegsminiſterium überweiſt. Es han⸗ delt ſich demnach nur um eine innere Abrechnung zwiſchen den beiden Miniſterien. Türkiſche Bündnisbeſtrebungen. * Konſtantinopel, 22. Nov. Die unabhängigen Depu⸗ tierten bildeten im Verein mit den Anhängern des Oberſten Sadik Bey eine neue Partei unter dem Namen„Partei der liheralen Entente“, Unter den Gründern befinden ſich die Senatoren Damat, Teri Paſcha, Fuad Paſcha, die Deputierten Lutheé Fiki, Riza Tefik, Eulgarn Pawlew ſowie einige Griechen und Albaneſen. Die neue ſoll beſtimmt ſein, die oppo⸗ ſitionellen Gruppen zu verſchmelzen. In ihrem Programm ſpricht ſich die neue Partei bezüglich der äußeren Politik zu gunſten einer Allianz mit einer oder mehreren Mächten aus, ohne Beeinträchtigung der guten Beziehungen zu den übrigen Mächten. Die Partei iſt gegen eine ag⸗ greſſive Politik. Das Programm empfiehlt auch Aus⸗ ſchließung des militäriſchen Formalrechts. Kreta. Athen, 22. Nov.(Agence'Athen.) Die Lage in Kreta beſchäftigt lebhaft die öffentliche Meinung. Die Preſſe mißbilligt zumeiſt die Haltung der kretiſchen Oppoſition. Die griechiſche Regierung bemüht ſich, die ganz unüberlegte Be⸗ wegung zu verhindern, um internationale Verwicke⸗ lungen zu vermeiden, die ſich ergeben könnten, wenn die kretiſche Oppoſition ihr Programm ausführt. ** * Konſtantinopel, 22. Nov.(W..⸗B.) Nach aus dem Miniſterium des Aeußern herrührenden Informationen willigte Italien ein, die Flotten⸗Aktion im Roten Meer auf 6 Tage während der Ueberfahrt des engliſchen Königspaares zu verſchieben. Der Deputierte von Fezzan, Kapitäan De⸗ kamj, der heute hier eingetroffen iſt, hatte eine Unterredung mit dem Großweſir. In einem Interview erklärte Dekamf, er hielt ſich 10 Tagereiſen ſüdlich von Tripolis auf und habe das Meer über die tuneſiſche Grenze erreicht. Er ſei niemals auf dem Kriegsſchauplatz geweſen, ſondern habe nur ein Korps von 5000 Freiwilligen, das in Fezzan gebildet und ausgerüſtet wurde, geſehen. Die Lage der türkiſchen Trupen ſei eine ſehr gute, die Stimmung der Eingeborenen und Soldaten aus⸗ gezeichnet. Die italieniſchen Vorpoſten ſeien niemals über 2000, das Hauptkorps niemals über 1200 Meter von Tripolis ent⸗ fernt geweſen. Der Bumelianabrunnen ſei von Türken und Arabern beſetzt. *„ Tripolis, 22. Nov.(Agenzia Stefani.) Der Geburts⸗ tag der Königin Marghexita wurde hier feſtlich begangen.— Der Feind zog ſich unter Zurücklaſſung von Zelten, Waffen und Munition ſechs Kilometer weit zurück. Der Gouverneur be⸗ ſichtigte geſtern die italieniſchen Stellungen. —— General⸗unzeiger.(Abendblatt). 5. Seite. Geſchäftli eſchäftliches. Die Hugiene der Haut erforderk in unſerm modernen Lebens⸗ kampfe bei jung und alt die größte Beachtung. Denn nur eine aut⸗ gepflegte Haut, die durch Bäder und Waſchungen abgehärtet wurde, iſt imſtande, ſich für alle Schmutz⸗ und Krankheitserreger zu immunt⸗ ſieren. Da aber nicht nur durch körperliche Arbeit, ſondern auch durch Sport und Spiel infolge Schweiß⸗ und Fettabſonderungen die Haut⸗ ktätigkeit ſehr beeinflußt wird, ſo iſt es unſer vornehmſtes Gebot der LKultur, für eine geregelte Hygiene der Haut zu ſorgen. Vor allen Dingen benutze man nur eine gute Seife, und nichts führt ſchneller zum Ziele, um geſund und ſchön zu ſein, als tägliche Waſchungen mit der echten Steckenpferd⸗Lilienmilchſeife, die durch ihren reichlichen Boraxgehalt heilend auf alle Hautunreinigkeiten wirkt und eine zarte, weiße, ſammetweiche Haut erzeugt. 5 2 Herbſtberichte. dt. Freiburg, 21. Nov. Die etwaigen Einnahmen der dies⸗ jährigen Weinleſe betragen in: undingen 95 000 ½(1200 Hektoliter Weißwein), Tutſchfelden 90 000 4(1200§ N heim 180 000(4000 5 Weißwein) Weißwein), Bahlingen 0, 8600 f 65 000 ½/(1400 Hektolit in), Kiechlingsbergen 108 000%(2000 Hektol. Weißw., 150 H„Merdingen 65 000%(1300 Hektol. Weißw., 80 Hektol. Rot wach 15 000,(280 Hektol. Weißw.), 39 0 · w. Malterdingen 160 000(3400 Hektol. Weißw.), Altdorf 57 000 4(1000 Hektol. Weißw., 180 Hektol. Rotwein! Tiengen 27 000(600, Hektol. Weißwein). Tandwirtſchaft. Landwirtſchaftliche Ausſtellung in Schwetzingen. * Schwetzingen, 22. Nov. Man ſchreibt uns: Der landwirt⸗ ſchaftliche Bezirksverein in Schwetzingen veranſtaltet am Sonntag den 25. und Montag, den 26. Februar 1912 eine Saatgut⸗ und Kartoffel⸗Ausſtellung, verbunden mit einer Ausſtellung landwirtſchaftlicher Geräte und Maſchinen neuerer Art, darunter auch ſolche mit elektr. Antrieb. Die Saatgut⸗ und Kartoffel⸗Ausſtellung findet in der„Ritterhalle“, die Maſchinenausſtellung unmittelbar vor dieſer im Garten und auf den Schloßplanken vor dem Ritter ſtatt. Für die Ausſteller von Saatgut und Kartoffeln ſind Geldpreiſe in Höhe von 200 Mark ausgeſetzt. Für die Maſchinen und Geräte ſteht ein überdeckter Zeltraum— Qm. zu.20%—, oder ungedeckter Raum in unbegrenzter Ausdehnung koſtenlos zur Verfügung. Da die Nachfrage nach Saatgut und Kartoffeln im Bezirk Schwetzingen eine lebhafte iſt, ſo empffehlt es ſich für alle Korporationen, Firmen und Produzenten, die Saatgut zu liefern in der Lage ſind, ſich recht zahlreich an der Ausſtellung zu beteiligen. Auch für die Ausſteller von landw. Maſchinen und Geräten iſt dies die beſte Verkaufsgelegen⸗ heit. Im letzten Jahre wurden ſämtliche ausgeſtellt geweſenen Ma⸗ ſchinen verkauft. Programme und Anmeldebogen ſind bei der Direk⸗ tion des landwirtſchaftl. Bezirksvereins in Schwetzingen erhältlich. Vom Tabakmarkt. Hügelheim, 21. Nov. Geſtern wurden hier ſämtliche Sandblätter zu dem ſchönen Preiſe von 28/ per Zentner ver⸗ kauft. Der Tabak iſt in dieſem Jahre ſehr ſchön. Volkswirtschaft. Güterwagenuverteilung und Güter⸗ wagenmangel in Mannheim. (Aus Heft J der Berichte der Handelskammer f. d. Kreis Maunheim). Seit den Tagen, in denen der Schöpfer und Organiſalor der heu⸗ tigen preußiſchen Eiſenbahnmacht Maybach über den Güterwagen⸗ mangel ſtürzte, kehren die Klagen über deuſelben Jahr für Jahr wieder. Alle Maßnahmen, die von den Eiſenbahnverwaltungen er⸗ griffen wurden, haben ſich nicht als geeignet erwieſen, den regelmäßig wiederkehrenden Wagenmangel, oder auch nur die Schädigungen, die Handel und Induſtrie erleiden, zu beſeitigen. Heute iſt man ſchom in ſeinen Forderungen beſcheidener geworden. Man erwartet nicht mehr, daß plötzlich eine ſo große Zahl von Wagen angeſchafft wird, die jeden Bedarf zu decken im Staude wäre, da man der Eiſenbahn den Geſichtspunkt der Reutabilität zuhilligt. Aber man verlangt, daß die Vermehrung der Wagen minde ens in einem ſolchen Tempo vor ſich geht, wie es die Bedürfniſſe einer zunehmenden Güterbewe⸗ gung erfordern. In den Jahren 1904—1909 hat die 5,4prozentige Vermehrung des Wagenparks tatſächlich der gleichſtarken Zunahme der Güterbewegung entſprochen, doch dieſe Jahre, in denen übrigens häufig ſehr empfindlicher Wagenmangel herrſchte, waren ruhige Zeiten; ſetzt wo ſeit zwei Jahren die Güterbewegung an Umfang be⸗ deutend gewonnen hat, iſt ein ſtarkes Mißverhältnis eingetreten, be⸗ trug doch ſchon die Zunahme der Güterbewegung von 1909 auf 1910 8,22 Proz., und das Jahr 1911 wird anſcheinend einen noch weit größeren Zuwachs aun Verkehr bringen. Da demgegenüber die Ver⸗ mehrung der Güterwagen, die ſeitens der Verbandsverwaltungen für 1909 und 1910 in Höhe von zuſammen 8 Proz. beſchloſſen iſt, natürlich nicht gleich ſchnell erfolgen kounte, ſo mußte ſich in dieſem Jahre der Wagenmangel beſonders fühlbar machen. 7 5 Die Schuld an dieſer nicht rechtzeitigen Ergänzung des Roll⸗ materials der deutſchen Eiſenbahnen muß deshalb in den Beſtim⸗ mungen über die Wagenvermehrung geſucht werden. In§ 12 Abſ. 1 des Uebereinkommeus, betr. die Bildung eines deutſchen Staatsbahn⸗ wagenverbandes, iſt beſtimmt worden, daß der Verbaudswagenpark fortlaufend ſo vermehrt werden ſoll, daß er auch für den Bedarf zu Zeiten des ſtarken Verkehrs ausreicht und daß demgemäß die Ver⸗ bandsbahnen ſich über den Umfang der jährlichen Vermehrung ver⸗ ſtändigen werden. Dazu iſt in Ziff. IX der Schlußniederſchriſt weiter vereinbart worden, daß die Vermehrung des Wagenbeſtandes im Allgemeinen dem aus einer Reihe von Jahren gewonnenen Durchſchnitt der Verkehrsſteigerung entſprechen und demgemäß auch in Zeiten vorübergehenden Verkehrsrückgangs nicht unterbleiben ſoll. Dieſen Beſtimmungen gemäß wird das Maß für die Wagen⸗ vermehrung nicht in kaufmänniſcher Weiſe durch den zu erwartenden, ſondern fiskaliſcher Weiſe durch den vorhanden geweſenen Bedarf beſtimmt. Wie weit die Anwendung kaufmänniſcher Geſichtspunkte in Staatsbetrieben ſtattfinden kann, vermag natürlich an dieſer Stelle nicht entſchieden werden. 5 Als zweiter wichtiger 0 Geſichtspunkt bei der Frage des Güter⸗ wagenmangels kommt neben der Wagenvermehrung die Organiſa⸗ tion des Güterwagenverkehrs in Betracht. Auf dieſem Gebiete be⸗ wegen ſich, veranlaßt durch die Beobachtung einer ungleichmäßigen Behandlung der Intereſſenten die meiſten Beſchwerden, und man wird mit vollem Recht zugehen müſſen, daß bei einer günſtigeren Be⸗ handlung des einen Verladers der ſchlechter geſtellten Konkurrenß ſehr empfindliche Verluſte beigebracht werden können. Da ſich Un⸗ gleichheiten! wie ſpäter ausgeführt werden wird, nicht vermeiden laſſen, iſt wenigſteus eine genaue Kenntnis der beſtehenden organiſa⸗ toriſchen Einrichtungen erwünſcht, damit den Mißſtänden in geeig⸗ neter Weiſe entgegengetreten werd⸗n kann. Londoner Geldmarkt. (Von unſerm Londoner Mitarbeiter). Wenugleich ſich die Geldleihſätze ſeit unfſerm letzten Wochenbericht nicht nennenswert verändert haben, ſo tritt doch deutlicher hervor, daß der Markt nicht überxeichlich mit Mitteln verſehen iſt. Es iſt an dieſer Stelle ſchon häufiger darauf hingewieſen worden, daß die niedrigen Geldſätze weniger eine Folge ſtarker Verſorgung, als viel⸗ mehr das Reſullat der Stockung des Emiſſionsgeſchäftes ſind. Nach⸗ dem ſich die politiſche Lage letzthin geklärt hat, kommen wieder neue Anleihen zur Ausgabe und damit heben ſich natürlich die Anſyrüche an Lombard Streek. Obwohl dieſe vorläufig noch keineswegs bedeu⸗ tend ſind, ſo ſich doch, daß die Raten bei der geringſten Nachfrage nach oben tendieren und das vergnlaßt die Diskonteure mit Vorſicht zu pperieren. Tägliche Gelder ſind im allgemeinen zu 1½—194 Proz. erhältlich, während wöchentliche Vorſchüſſe 2 roß. bedingen. Der Dreimonatsdiskont ſtellt ſich auf ungefähr 358 Proz. Hand in Hand mit der Erholung des franzöſiſchen Mechſelkurſes hat die Pariſe⸗ Goldnachfrage im offenen 5! land vermochte kleinere Poſten an ſich zu briugen. Das in der nächſten Woche aus der Raffinerſe kommende Gold dürfte vpom Zentralinſtitut orben 8 Durch Barrengoldkäufe brachte die Bank von d 000 an ſich, während ihr Fſtrl. 145 Uah für Egypten u wurd odaß ihr alſo die ausländiſche Gold⸗ trl. 180 000 brachte. Der Status der rotz der höheren Anforderungen, die 0 an den Markt geſtellt koz. Minimtum bis Ende des Jahres raucht. Der Silbermarkt lag außer⸗ —2 Markt aufgehörtk und die Bauk von Eng⸗ Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaft für elektriſche Induſtrie .⸗G. Manuheim. Der Aufſichtsrat hat in ſeiner heutigen Sitzung beſchloſſen, der auf den 19. Dezember einzuberufenden Generalverſamm⸗ lung nach reichlichen Abſchreibungen und Rückſtellungen die Verteilung einer Dividende von 7½ Prozent(ö Proz. 1..) für das am 31. Juli a. c. zu Ende gegangene Geſchäfts⸗ jahr vorzuſchlagen. Die Haudelskammer Ludwisshafen mit ckſicht darauf, daß die von dem Arbeitsausſchuß für die richtung eines elektriſchen Ueberlandwerkes für die Pfalz ausgearbeitete Denkſchrift erſt vor gans kurger Zeit an die in Betracht kommenden Kreiſe hinausgeseben worden iſt, an den Landrat der Pfalz das dringende Erſuchen zerichtet, dte Beſchlußfaſſung über die Errichtung eines elektriſchen Ueber⸗ landwerkes für die Pfalz zu vertagen und einer ſpäter ein⸗ zuberufenden außerordentlichen Sitzung vorzubehalten, um zuvor noch der Oeffentlichkeit und den beteiligten Kreiſen ge⸗ nügende Gelegenheit zur Prüfung der Denkſchrift ſowie der derſelben beigegebenen Bedinsungen zu geben. Zuckerfabrik Frankenthal, Frankenthal(Rheinpfalz). Der Aufſichtsrat der Zuckerfabrik Frankenthal hat in ſeiner heutigen Sitzung beſchloſſen, der Generalverſammlung die Ver⸗ teilung einer Dividende von 25 Proz.(24 Proz.) vor⸗ zuſchlagen. Neben entſprechenden Abſchreibungen ſollen ferner Mark 125000 des Dispoſitions⸗Fonds zur Auszahlung der üthlichen Gratifikationen uſw. zugeſchrieben, M. 100 000 dem Sonder⸗ Rücklage⸗Conto für Zwecke des Rübenerwerbs, M. 50 000 dem Deleredere⸗Fonds, M. 50 000 dem Familienhilfskaſſen⸗Zinszu⸗ wendungsfonds, M. 100 000 dem Penſionskaſſen⸗Fonds über⸗ wieſen und M. 439 632 auf neue Rechnung vorgetragen wer⸗ den. Außerdem wurde beſchloſſen, das Gru ndkapital um M. 1 200 000 zu erhöhen und den Aktionären auf je 6 alte 1 neue Aktie zur Verfügung zu ſtellen. f Frankenthaler Brauhaus, Frankenthal. Der Bierabſatz hat nach dem Geſchäftsbericht für 1910%½1 eine beträchtliche Erhöhung erfahren; um und auf wieviel, wird nicht hin⸗ zugefügt(i. V. Geſamtabſatz etwa 55 000 Hektoliter). Gegenüber dem Bruttogewinn von 1078 620(937 708 ,, wozu 2 396 ½(20 649. Vortrag treten, verbleibt nach Deckung der Unkoſten und 29 532 + (wie i..) Abſchreibungen auf die Anlagen, ſowie 4939(1812 4. auf Dubioſe ein Reingewinn von 140 999(102 969%½ wovon 10 000%(wie i..) dem Delkrederekonto überwieſen, 15 000. (11573 /) zu Abſchreibungen auf Wirtſchaftsanweſen verwandt, außerdem diesmal 30 000 als Rückſtellung für Mehrausgaben der Rohmaterialien benutzt und 64000 als Dividende von 8 752 Prozentſ verteilt werden, wonach 21.999%(21 396„ für neue Rech⸗ nung bleiben. In der Bilanz figurieren die Immobilien mit 924 790 und ſind mit 625 960/ Hypotheken belaſtet. Die Vorräte ſind mit 113 480%(185 113% bewertet und bei Debitoren ſtanden 847 565%(714 140%/) aus, darunter 151873(122 218% für Bier, während die laufenden Verbindlichkeiten 159 093%(122 590% be⸗ trugen, abgeſehen von 54110(57 068% Akzepten. Neben 60 000.+4 Delkrederekonto werden an Reſerven 200 000/ ausgewieſen bei 800 000/ Grundkapital. Kouferenz der Weinhändlerverbände. Am Samstag, den 18. d. Mts. fand, wie uus geſchrieben wird, zum erſtenmal eine größere Konferenz bverbände Deutſchlands in Berlin ſtatt. Vertreten waren der Zen⸗ tralverband Norddeutſcher Weinhändler, der Bund Südweſtdeutſcher Weinhändlervereine und der Bund Weſtdeutſcher Weinhändlervereine. Auf Vorſchlag des Herrn Paul Eggebrecht⸗Berlin, Vorſitzender des Nordd. Zentralverbandes wurde Herr Kommerzienrat Harth⸗ Mainz, der Vorſitzende des Südweſtdeutſchen Bundes zum Vorſitzen⸗ den der Konferenz gewählt. Zu Beiſitzern wurden die Herren Egge⸗ brecht⸗Berlin und Keller⸗Köln, zum Schriftführer Herr Syndtikus Meesmann⸗Mainz gewählt. Aus den ſehr eingehenden und in beſtem Einvernehmen geführten Verhandlungen iſt das Folgende hervor⸗ zuheben. Hauptgegenſtand der Verhandlung war der Entwurf von Handelsgebräuchen für den Weinhaudel. Zu dieſem von dem Südweſtdeutſchen Bunde aufgeſtellten Entwurf lagen eine Reihe von Aenderungsvorſchlägen des Norddeutſchen Verbandes vor, die durchgegangen wurden. Die Beratungen führten in allen Punk⸗ ten zu voller Einigung. Sodann kamen noch eine Reihe anderer Fragen zur Beſprechung. Bezüglich der Beurteilung der Marke Liebfrauenmilch ſchloß ſich die Konferenz einſtimmig der Feſtſtellung der Handelskammer Worms an. Hinſichtlich der Bedeutung des Wortes„Originalabfüllun g“ kam die Konferenz den von den Naturweinverſteigerer geäußerten Wünſchen inſoweit entgegen, als ſie erklärte, daß der Weinhandel unbeſchadet der rechtlichen Beur⸗ teflung dieſes Begriffs, von ſeiner Anwendung in der Praxis für die von dem Handel abgefüllten Weine abſehen will. Der Wettbewerb der Offizierskaſinos kam auch zur Sprache. Man nahm von dem Beſcheid des Preußiſchen Kriegsminiſteriums an den Süd⸗ weſtdeutſchen Bund, wonach Anordnung getroffen wurde, den Wein⸗ vertrieb nach Außen ſoweit einzuſchränken, daß die Intereſſen des Weinhandels gewahrt werden, Kenntnis, und erklärte dadurch die Angelegenheit bis auf Weiteres für erledigt. Nach den Verhand⸗ lungen vereinigten ſich die Teilnehmer zu einem gemeinſamen Eſſen. 9911 9711 hat Er einigten Nord⸗ und Süddeutſchen Spritwerke, Preßhefe⸗Fabrik.⸗G. Berlin⸗Lichtenberg ſchloß ſich der Spiritus⸗Zentrale an. Gleichzeitig iſt eine Anzahl bisher außenſtehender norddeutſcher Fabriten kleineren Umfangs treten. Die Bayeriſche Stickſtoffwerke.⸗G. in München ſchließen mit 68 596%(i. V. 21218 ½ Verluſtvortrag. Sämtliche Bauwerke ſind vollendet, der Betrieb iſt teilweiſe erxöffnet, und die geſamte Er⸗ zeugung iſt bis Frühiahr 1913 zu guten Preiſen verkauft. Die Folgen der Staubexploſion ſind behoben. Gewerkſchaft Neue Hoffnungs⸗Landeskrone,. Wilmsdorf. Die ordentliche Gewerkenverſammlung, in der 375 Kupe ver⸗ treten waren, genehmigte die Jahresrechnung, erteilte Ertt⸗ laſtung und wählte den geſamten Vorſtand auf drei Jahre wieder. Ferner wurde eine Zubuße von 60 000 M. beſchloſſen, die am 15. Dezember zählbar iſt. Ludwig Hupfeld.⸗G. in Leipzig. Die geſtrige Generalver⸗ ſammlung der Ludwig Hupfeld.⸗G. in Leipzig erklärte ſich mit der Verteilung von 12 Proz.(i. B. 10 Proz.) Dividende einverſtau⸗ den. Ferner erklärte ſich die Verſammlung für den Antrag auf Einführung der Aktien an der Berliner Börſe. Nach Mitteilung der Verwaltung verfügt das Unternehmen über einen günſtigen Auftragsbeſtand, ſodaß die Ausſichten als günſtig bezeichnet wer⸗ den können 15 8 24.⸗G. Brauerei Zirudorf bei Nürnberg. Die Geſellſchaft erzielle einſchließlich Bortrag einen Gewinn vol 163 415%(i. V. 151 915 Markl. Nach 75 724 /%(60 981 /¼ Abſchreibungen wird vorgeſchlagen, wieder eine Dividende von 7 Proz, auf die Vorzugsaktien und von 5 Proz. auf die Stammaktlen zu verteilen, 5000 zur Reſerve⸗ ſtellung zu verwenden(i. V. 8000/ für Talonſteuer 3009 J/(3093%½% Tantiemen zu bezahlen und 17 621(17 839%) vörgutragen. in das Vertragsverhältnis zu der Zentrale ge⸗ Konkurſe in Süddeutſchland. Freiburg⸗ Karl Werth, Tapetenhandlung. A. T. 12. Deß. P. T. 20. Dezember⸗ 3 *2 der Weinhändlerzentral⸗ Von der Spirituszentrale. Die außenſtehende Gruppe der Ver⸗ Aktionäre mit.4 Millionen Mark Aktienkapital vertreten. Der Auffichtsrat zeigte an, daß vorausſichtlich das ganze Aktienkapital verloren ſek. Nach ſtundenlanger ſehr erregter Debatte würde einſtimmig beſchloſſen, die Geſellſchaft azufzulöſen und die außergerichtliche Liguidation herbeizuführen. Zu Licuidatoren wurden Kaufmann Rieger von der Deutſchen Treuhandgeſellſchaft und Bankier Aulrichs⸗Duderſtadt gewählt. Der geſamte Aufſichts⸗ rai legte ſeine Aemter nieder; es wurde ein neuer Aufſichtsrat gewählt. Elektrizitäts⸗A.⸗G. zorm. Schuckert u. Co., Nüruberg. W. Nürnberg, 22. Nov. In der heute abgehaltenen Aufſichts⸗ ratsſitzung der Elektri itäts⸗A.⸗G. vorm. Schuckert u. Cr. wurde die Bilanz, Gewinn⸗ und Verluſtrechnuntz über das am 31. Juli 1911 ab⸗ gelaufene Geſchäftsjahr vorgelegt. Der Bruttonutzen pro 1910—11 beträgt 7 248 743.%(6 532 8865 0, wozu noch der Gewinnvortrag vour Vorjahre mit 1 238 579 ½%(1 212 663 4 kommen. Hieraus ſind zu be⸗ ſtreiten die Verwaltungskoſten, die Sollzinſen, die Steuern, die üb⸗ lichen Abſchreibungen mit 2469 283(2 387 409% und die Dotierung des Talonſtenerreſervefonds mit 150 000%(wie i..) Es ergibt ſich als dann ein Reingewinn von 5874033f%(5 208 190 4. Nach Heberweiſung von 300 000% an den Spezialreſ ervefond(wie i..) und nach Abzug der Tantiemen des Auſſichts rates und des Vorſtandes und der Beamten mit 207 614, verbleiben 5 366 400 Aufſichtsrat und Vorſtand ſchlagen vor der auf 8. Januar 1912 einzuberufenden Geueralverſammlung eine Dividende von 7! ½ Prozent auf 50 Mill. Aktien und mit 77 Prozent für 6 Monate auf 10 Mill. Aktien mit halber Dividendenberechtigung zur Verteilung zu bringen und den Reſibetrag von 1 241 419%(9 238 573% auf neue Rechnung vor⸗ zutragen. Geh. Rat Alex. Schöller 7. 2 5 * Berlin, 22. Nov. Der Seniorchef und Inhaber der Dis⸗ conto-Geſellſchaft, Geh.⸗Rat Alex. Schöller iſt in der vergangenen Nacht geſtorben. Die Klage getzen den Stahltruſt. * Waſhington, 2. Nov. Während die Plenarperſammlung in den von dem Kongreß zur Unterſuchung des Stahltruſtes ein⸗ geſetzten Ausſchuſſes ſich über den Einſpruch des Stahltruſtes gegen die Fortführung der Unterſuchung noch nicht entſchieden hat, iſt der Vorſitzende des Ausſchuſſes, Stan ley, damit beſchäftigt, das Trans⸗ portweſen des Stahltruſtes zu unterſuchen, für das nach ſeiner Meinung trotz der von der Regierung angeſtrengten, auf den Truſt abzielenden Prozeſſes der Ausſchuß zuſtändig iſt. Der ehemalige Bes triebsleiter der Duluth Naſaba Northern Eiſenbahn Charles H. Wartz machte bei ſeiner Vernehmung eine aufregende Bekundung, die dartut, wie Wert und Eigentum auf viele Millionen Dollar künſtlich geſteigert und wie er ſelbſt gezwungen würde, 49 Aktien der Rocke⸗ feller⸗Gruppe zu 30 Dollax das Stück zu kaufen, um ſich ſeine Stellu zu ſichern. Gerade dieſe Aktien bringen jährlich 200 Doflar. 5 Eine Baumwollſpekulation. * Newybrk, 22. Nob. Von einer Newyorker Makler⸗F wurde eine Bekanntmachung erlaſſen, die dahin geht, daß hi Bankiers ſich gefunden haben, um den Plan der ſüdlichen Baum⸗ wollpflanzer zu finanzieren. Dieſer Plan läuft bekanntlich dar f hinaus, zum Zwecke der Preisſteigerung geerntete Baum olle vom Markte zurückzuhalten. Es wird mitgeteilt, daß jene Ban⸗ kiers, deren Namen nicht genannt werden, bereit ſind, 50 Mill. Dollar aufzubringen, daß die Pflanzer ein Darlehen von 25 Doll. pro Ballen Baumwolle erhalten. Baumwolle kann verkauft wer⸗ den, wenn die Preiſe 12 Cents erreichen und muß verkauft wer⸗ den, wenn 13 Cents erreicht werden. Der Plan wird lediglich als ein Verſuch erklärt. Seine Durchführung hängt von der allge⸗ meinen Annahme ſeitens der Pflanzer ab, denen unter Wi kung des Planes die Verpflichtung auferlegt wird, den Anbau die nächſte Baumwollernte zu beſchränken. Amſterdamer Börſe. 22, Novem'er.(Schlußkurſe.) Am ſterdam, Rüböl loko—— 32 Leinöl loko Nov.⸗De.—— 31*,. Dez. Mai——— Jan.⸗April 8 Rüböl Tend. ſe. Mal⸗Au., 31 Kaffee ruhig. 52— 52—e nöl Tend.z ſtetig. Wetter: Kühl. Budapeſter Produktenbörſe. 21.. 85 vei 50* 5 Weizen bei Okr.——— feſt „ enr e Koggen der Olt.——— 72„April 10 23—— feſt Hafer ver Ok!—--— „ 9 79—— ſtetig Mais per Mai 8555 „— elig tehl rabs——— ſetis Wetter: Schön Liverpsoler Börſe, ziverposl 22. Novemder.(Anfangslurſe.) 21 22 Weizen vei Dez 7 85% ftetig 718 19 5 März 712˙⁰5 7/2 Raſs ger Jan. 5,8 ruhig 5177½ ver F 0b. 57 5 6% Mannheimer Effektenbörſe. + · Seliseiiee 4% Bad. Anil. u. Sodafbr 4½ Bad. Anil. u. Sodafb Serie ß; Br. Kleinlein Heidelbz. 9 5 Bürg. Braußaus, Bonn! 4% Heddernv. Kupferw. Herrenmühle Gen; Pfandbriefe. 4% Nh. Hyp.⸗Bk. unk. 1902 *⁹** verſchied. 3½%„„„Kommung Städte⸗Anlehen. 3% Freſburg i. B. 3% Heivelberg v. J. 1903 99.20b3 80 80 bö; 90.— bz 91.— 92.50 B 4 Kerlsrube v. J. 1907 101— G½% Koſth. Sefl. u. Paprfbr. Karlsruhe v. J. 1898—.— 4½ Nannßbeimer Dampf⸗ 3½½% Lahr v. J. 1902 91.60 c0 ſchleprfälffabrt n 102.—G4½ Maunb, Lagergaus⸗ v. 1906 100.40 8 4% Ludwigshafe 45 15 Zeſellſchaft 3 ½ 5 90. 94% Oderrh. Elektrizitäts⸗ 4 Mannh. Oblig. 1408 100. Gß werke, Karlsruge 4„ 1907 94.70 6½4% Pfälz, Cbamette und 4„„1353906 100.— G Tonwerk,.⸗G. Eiſenbg. 102.— „ 1901 100.25(4% Pfäln. Mühlenwerke 100.50 5„ 1885 92. 6/4˙½ Sbuckert⸗Obligat. 101.— 5„ 188 91.75 54½ Ruſſ..⸗G. Zell tofffb. 5„ 1895 91.50 5] Waldhof bei Pernau in 5„ 1898 91.25 B/ Livpland 8„ 1904„.60 G4½ H. Schlink u. Cie. ee eee Speyerer Brauhaus 3½ Pirmaſen; unl. 1905—-—.⸗G 4½ů Wießsloch v. J. 1905 91500 Induſtrie ⸗Ob Nn. 25% Att.⸗Geſ. fü ligatis ind 1 na chfrage, die mit den Unruhen inf Gcnetlaααl,e,s. Abeubeladt.) Atien. 555 Gerſte 47 Gerſte Pfälzer nominell Banken Brief Geld 959 85..e, Gerſte bayriſche M. 23.——23.50, Gerſte Tauber 0 1 Brief Held M. 28.——23.50, Gerſte fränl M. 28.——23.50, Gerſte ungariſche 8 2N annh. agerbaus—— 97.50 nominell M. 24.——24.50, Gerſte Moldau M.—.—.— Gerſte Bält Sank..—— 104.80 Frankona, Rück⸗ und Anatolier M.—.——.—, Gerſte kaliforn. prima M.—— Pfälz Hyp.⸗Ban—.— 195.50 Mitverſ. vorm. Bad. Futtergerſte, ruſſ. M. 17.25—17.50 5 Phein. Creditbank—.— 138.—] Rück⸗ u. Mitverſ.—.— 1225 Hafer cairtt. at neu M. 19.——19.50, Mais 00—.— 199.— e 46 Laplata M.—.———.—, Mais Mixed M.—.——.— Mais Yellow VVVVJVJVVT„ d eſid Südd. Disc.⸗Geſ.—— 11.50 Bad. Aſſecuranz 2220—.— 18.—18.50, Kchlrens 5„ neu—.—114.50 Continental. Verſich. 805.— 790.— Mehl mit Sack, Kaſſa mit 1% Skonto. Tafelgries M. 38.50—84.50, Bahnen: 13860.— 850.— Mehlpreſſe pro 100 Kkg incl. Sack: Mehl Nr. 0 M. 33.50—84.50, Heilbr. Straßenbabn 71— 9 0 ich.⸗Geſ⸗ 85 1150 Mehl Nr. 1 M. 32.50—38.50 Mehl 2 M. 31.50—32.50, Mehl Nr. 8 ben, Iubmürte. rtt. Transp.⸗ verſ. 650.——.— M. 30.——31.—, Mehl Nr. 4 M. 26.50— 27.50. Kleie M. 13.— bis Induſtrie. Mk. 13.50(ohne Sack netto Kaſſe). Bad.Anilzu.Sodafbr.—.— 504.— AG Suft 1 55 ee Glan. Bakemner—— 10.— Marx& Goldschmidt, Mannheim Weſt..⸗W. Stamm—.— 210.— 5 Pace d—— 119005 Telezramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 86 und 1637 „Vorzug—.— 104.— Hüttenb. Spinnerel 45.— 48.— 22. November 1911. Proviſionsfreil 1 Wrauereien. We 8a g. 1—— 12 Leitschriften leihweise Bad. Braueret— 75.—[Südd. Kabelw. Frkfl.—.—116.— Ver⸗ Käuf Durl. Hof vm. Hagen—.— 255.— Karlsr. Maſchinenbau—.— 175.— Wir ſind als Selbſttontrahenten wſer Eichbaum⸗Brauer⸗“k—.— 112.— Nähmfbr. Hald u. Neu———.— unter Vorbehalt: Vol 20 Pi. an Dro Woche Br. Ganter, Freibg. 101.——.— goſlg. Eal. nen—.— 8 15% kleinlein, Heidelberg—.— 210.— Koſth. Cell.(neue—.— 204.— CC—— ee 76.——.—Mannßb. Gum u. Asb. 158.——.— 95 und Zwar; 10684 udwigsh. Aktienbr.———.— Maſchinenf Badenia—.— 205.— Atlas⸗Lebensverſtcherungs⸗Geſellſchaft, gudwigshafen M. 475 M. 455 5 Mannh. Aktienbr.—.— 144.Oberrh, Elektrizitt—.— 30.— Badiſche Feuerverficherungs⸗Bank M. 275 M. 255 5 II 1 oder Ia B Brauerei Sinner—.— 226.— Pfälz. Müblenwerke———— Badiſche Maſchinenfabrik Sebold, Durlach 130— appe dpe Br. Schrövl, Heidlbg. 185.——.— Pf. Nähm. u. Fahrradf. 184.——.— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 523zfrf— 55 onthaltend: „ Schwartz, Speyer—.— 127.50] Portl.⸗Zement Hdlbg.—.— 165.60 5 Vorzugs⸗Aktlen 90— 5 1. Jugend 5 „S. Weltz, Speyer—.— 88.— Rh. Schuckert⸗Geſ. 153.——.—Benz& Co., Mannheim, 187 185 1. Meggendorfer h. Blätter 2. Simplicissimus „. Storch., Speyer 70.——.— u. Cie.— 252.— Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 64 zfr— 2. Zonntags-Zeitung 8. Lustigo Blatter „Werger, Worms 80.——.— Südd. Draht⸗Induſt. 135.——.— Bürgerbräu, Ludwigshafen 230 8. 110 4. Meggendorfer h. Blätter Pf. Preßh. u. Spritſbr..— 180.— Verein Freib. Ziegelw. 98.——.— Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 147 Ffbegeade Bitter 5. Berliner illustr.Zeitung Trausport Speyr.—— Compagnie francaiſe des Phosphates de lOceanie fs.1400— IJe Pie Gartenlanbs 5 e aage Neuſtadt———.— Deutſche Celluloidfabrik Letpzig— 2280 Pie Woche 8. Die Wochs u. Bevſicherung. ſtoffabk. Waldhof—.— 265—Deutſche Südſeephosphat.⸗G.— 152. Welt und Haus 9. Wel an B..⸗G. Ahſch. Sectr.—.— 80.—Juckerſbr. Baghäuſel—— 209. Europa, Rückverſ. Berlin M. 650— 8. Veber Land und Meer 10. HJeber Land und Meer Mannh. Dampfſchl.—.— 60.— Zuckerfbr. Frankenth.—.— 465.— Erſte Deutſche Ramiegeſellſchaft, Emmendingen— 87⁴4— 5 11. Zur guten Stunde Ein größerer Poſten Zuckerfabrik Frankenthal⸗Aktien wurde Fe 1. Welteourir 10. Waomtß heute zu 465 Proz. gehandelt. Zuckerfabrik Waghäuſel bei 209 Füit Elſen⸗ und Prone ießeret, Nannheim 54zfr 8 von denen allwöchent- von denen allwöchent-⸗ Prozent begehrt. Höher notierten noch: Weſteregeln Alkali⸗ Forſayth G. m. b. 9— 170— 5 lich regelmäss. 11 Hefte doßeke⸗iktten deires: no G. und Pfälz Preßbeſen⸗ und Sprſt,] Hamburg Verſich. vollbez. Att M4100 M3950 1 kabrik⸗Aktien 180 G. Rbein. Schuckert⸗Aktien ſtellten ſich 153 B. Herrenmühle vorm. Genz, Heidelberg 9⁵ 92 5 duden a ee ̃ nle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal— 122 Pariſer Börſe, 0 e Electrie Theatres Itd. 1— böbllrke Fr ancken& lang inenfabrik, Werry— 8 Paris, 22. Novbr. Anfangskurſe. Neckat ſulmer Fahrradwerke 12⁰— 04, 6 Telephon 1212 2% Nente 2847 66.00] Debeers 406 e ee d e ee f. 7% 5 Spanier—.——— Faldſe 51.— 82.— Peußische Rrückverſicherung 8 M. 410 M. 386 Verlangen 81e Prospekt über Vürt. Looſe ee 110.— 112.— nau, Terratn⸗Geſellſcha 128 126 ffe. Bangas Ottomane 685.— 686.— Nandmines 164.— 167—] Nbeiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G. Mannhem— 100 Wieltere Zeltsehriften-Ausgaben duie Tinte e e Rbein, Metallwarenfabrit Genußſch. M. 200 M. 188 1 5 Kbeinſchlff-N⸗G. vorm. Jendel, Maunheim— 111: I allen Prelslagen. 1 Jondoner Effektenbörſe. Stahlwert Mannheim 116 2 +* Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Manndeim 96— London, 22, Nopbr.(Telegr.) Anſangskurſe der Effektenbörſe. Süddeutſche Kabel, M Genußſcheine—[M. 170....—— 30% Gonſols 78 ½ 78%8] Mopdersfontein 11˙. 11% knergene ker aleakzene 167 162 8 5 Keichsaulelhe 81½ 81½% Premier 10¼ 10e% Unionbrauerei Karlsruhe— 56gfr 5 f + vorm. Snee 1 fen, 0f 11655 g, Na, lbrraueret Durlacher Hal.-. Magen. 1 Italiener 99.— 100— Aichtſon comß. 107 110— Bita Sperſicherungs⸗Geſellſchaſt, Maunßem M. 580 M. 588 5 1 Japaner 90% 90/ Canablan 244½ 2464%½ Vaggenfabrif Naſtatt 58 Mannbeim Merikaner 92— 32— Baltimore 104%/ 1057/ Weißenhofterrain.⸗G. Stuttgart 100gfrf— 85 5 155 77 175 Naeee en 1146 f 1117 Zſchocke⸗Werke, Kaiſerslautern 162 In heutiger durch Großh. Notarlat vorgenommenen manban nvers com. 4˙ f Amalgamated 6220, 65% Erie 38 4. 387 Ausloſung unſerer Partial⸗Obligationen 8 abe 10 5 Grand 290 287 wurden nachfolgende Nummern gezogen: 4 8525** 5 4 7 4 4 0 W 1 Aberſeeiſche Schiffahrts⸗Jelegramme.% gn W. 1600— De Beers 10½ 10% Onlario 8 41% 41 ½6 New⸗Hork, 13. Nopbr.(Drahtbericht der Honend umeeine, Nr. 481, 436, 472, 499, 511, 517, 551, 556, 33 Caſtraud 3% 3ʃ½% Southern Pacifie 115½ 1161½ Rottervam.) Der Dampfer„Rolterdam“ am 4. Nopbr. von Rotterdam Die Auszahlu eſchieht am 2. 3 1 913 1 5 Geduld 1— 1— Union com, 177½% 179— ab, iſt heute nachmittag hier angekommen. enem Zuſchl 5 8 5 mit Dee. 1020— 5 Goldftelds 47% 4½% 64% 65% Keen 88 85 10 9 ÿf Mk. 510.— d Kaſſe Anſerer Geſenſchaft oder bei 7 75 55 2 0 m amp„Nie 0 obr. von 85 Jagersfontein. 7½ Tend.: unr New-Horf ab, 1 1en 92 09 15 0 der A— 8 ae Ereditbank in Mannheim und deren New⸗Hork, 15. Novbr.(Dra er Amerikan Line Sou 8 Wiener Börſe. Saute ſe Sdentene e ven 1012 at nſung dier Stäce hort mit dem 1. Samuer br. 10 U Southampton ab, eute nachmittag hier angekommen. 98959 Wien, 23. Novbr. Vorm. 85 5 Southampton, 17. Nopbr.(Drabtbericht der Amerkkan⸗Oine⸗ Mannheim, den 6. Oktober 1911, Kreditaknien 649,70649.50 Oeſt. Kronenrente 92.80 92.80 Soulhampton.) Der Schnell⸗Dampfer„New⸗York“ am 11. Novbr. Der Vorſtand: Länderbank 547.—546.— Vapierrente 94.80 94.80 von New⸗Hork ab, ift deute nachmittag hler angekommen. Ph. Bohrmann. 185 40 Wiener Bankverein 548.—548.—„ Silberrente 94.85 94.85 Antwerpen, 21. Novbr.(Drahtbericht der Red⸗Star⸗Ine, Ant⸗ Staatsbahn 733.70 783.— Ungar. Goldrente 111.20 111.20 werpen.) Der Dampfer„Kroonland“ am 11. Novbr. von New⸗Dork 0 Lombarden 111.50111.200„ Kronenrente 90.70 90.70 ab, ift heute nachmittag hier angekommen. Marlnoten 117.65 117.55 Alpine Montan 836.— 889.50 5 3 1 3 llt Wechſel Paris 95.57 95.85 Skoda 677.— 688. Volland⸗Amerika⸗Linie. eam 2 nge ellle Dampfer„Rorterdam“ von Rotterdam wich Newyork 13. Nov. nachm. in Newyork eingetroffen; D.„Nieuw Amſterdam“ von Newyork nach Rotterdma 15. Nov. 11.35 Teud.: träge. Wien, 22. Novbr. Nachm..50 Uhr. bönnen unter ſtrengſter Diskretion ihren Bedarf in 5 Teppichen, Gardinen, Stores, Bettporlagen, Tiſchdecken, nachm. Prawlepoint Diwandecken, Schlaſdecken, Fellen, Spachtel⸗ u. Erbſtüll⸗ Kreditaktien 650.—649.50Buſchtehrad. B. 968.— 968.— 9975 5 0 Nas; paſſiert; D.„Noordam von Newhork nach Rotterdam 14. Nop. Bettdecken, Linoleum u. Linoleum⸗Teppiche ꝛc. von einem 81 8 e 94 85 5 vorm. von Newyork abgegangen mit 51 Kajüts⸗ und 220 Paſſa⸗ Spezial-⸗Geſchäft(kein Abzahlungsgeſchäft) Mannheims Untonbank 624.—624—, Soldrente 115.15 115.15 giere 3. Klaſſe; D.„Ryndam“ von Rotterdam nach Newyork unter bequemen Zahlungsbedingungen ohne Preisauf⸗ Ungar. Kredit 849.—849.— Ungar. Goldrente 111.20 111.20[ 12. Nov..20 nachm. Lizard paſſiert; D.„Potsdam“ von Newyork ſchlag erhalten. Verl. Sie Muſt. u. Preisl. franko u. gratis Wiener Bankverein 543.—543.— ſcroneurente 90.70 90.70 nach Rotterdam 11. Nov. vorm. in Rotterdam eingetroffen. 0 Offerten unter Nr. 19290 an die Expedition des Eänderbant 547.—546.— Gch. Fraukf. viſta 117.55 24855 Mitgeteilt durch die Generalagentur Gundlach u. Bären⸗ 3 General⸗Anzeigers, Mannheim, E 6, 2. —899„—— 5* 9 85 10 klau Nachfolger, Mann heim, Bahnhofplatz 7, Tel. 7215. Tabakaktien——— Amſterd. 198.40 198.30 Direkt am Hauptbahnhof. 5006 Nordweſthahn————Mapoleon 19.07 19.08— olzverkohlun—.——.—[ artnoten 117.55 117.52 j 5 a 1735.20788.— Ultimo⸗koten 117.60 117.60] Schiffstelegramme des Nordd. Lloyd, Bremen Für eine altrenonmierte bürgerliche Lombarden 111.50 11J.500Sfoda 683.—682.— vom 2, Nopember. 85 Tend.: ruhig.⸗ D.„Kronprinzeſſin Ceeilie“ angek. am. in Bremerhaven; D. E Ur Un „Schleswig“ angek. am 20. in Marſeille; D.„Prinz Sigismund abgef. —— am 20, in Brisbane; D.„Frankfurt“ abgef, am 20. in Vigo; D. „Roon“ abgef. am 20. in Shanghai; D.„Tübingen“ paſſtert am 21. Odeffa Ouſſant; D.„Scharnhorſt“ paſſiert am 20. Dover. mit einigen Logiszimmern an der Haum⸗ Tandesproduktenbörſe Stuttgart. Börſenbericht vom 20. November. Von Argentinien kommen Nachrichten, daß die jetzt begon⸗ nene Ernte durch Regen Not leide und hat ſich daraufhin die Stimmung auf dem Getreidemarkte befeſtigt und die ameri⸗ dben Börſennotierungen waren weſentlich höher. Zu einer allgemeinen Beſſerung iſt es aber immer noch nicht 1 1 8 5 denn es fehlt an jeder Unternehmungsluſt und die Käufer be⸗ ſchränken ſich darauf, nur ihren nötigſten Bedarf zu decken. Bei uns wickelt ſich das Hauptgeſchäft in Getreide immer noch in Landware ab. Braugerſte bleibt geſucht und wird etwas höher bewertet. Die heutige Börſe war gut beſucht und waren die AUmſätze in Landware ziemlich beträchtlich. Wir notieren per 100 kg frachtparität Stuttgart, netto Kaſſa ſe nach Qualität und Lieferzelt: Weizen württemb. alt M.—.———.—, neu M. 21.75—22.25 äntiſcher M. 22.——22.50, bayrtſcher alt M.—.———.—, neu M. 22.50—23.—, niederbayriſcher.—.—, Rumd neu M. 2625—25.78, Uita M. 28.75.—24.—, Saronsta M. 23.75—24.—. Azima M. 23.75—24.—, Walla⸗Walla M.—. Laplata, M 23.25—28.50, Amerikaner M.—.—.—, Redwinter.—. Californier M.—.——.—, Auſtralier.—-—.— Kernen neu M. 21.75—22.25, Dinkel neu M. 15.50—16.90. Roggen württemb. neu M. 20.—— 20.50, neu M. * Roggen bavriſcher M.—..—. Rocaen rufſiſcher.—. 1 Mitgeteilt von: Baus& Diesfeld, Generalvertreter in Mannheim. Verantwortlich: Fuür Polittt: De. Fris Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Jnlius Witte; für Lokgles, Provinzielles und Gerichtszeitung: Nicharb Schönfelder. für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher. den eratenteil ichen ſel. G. M. b. 0. für Juf uub Deuck und Vertag der Dr. Gaas' ſchen ist man empfindlich. Rasch ist eine Hrkältung da, und die Stimme ist öfter 5 deslegt uud heiser als frei. Das Uästige i Getuahl der belegten Stimme 10 ovald man einpaar Wybert-Tablet- 7 1 ten zu sich nimmt, die immer zur Hand 0 — sein müssen, und in Apotheken und Drogerien 1 Mark en den Kee Aaltung Iindern sle 1 v den Hustsmair und bringen den Katarh den. ſtraße in Mannheim ſuchen wir per 1. April 1912 füchtige 10570 Wirtsleute, welche ühnliche grüßere Geſchüfte ſchon nach⸗ weislich mit Erfolg geführt haben. Näh. Bürgerbrün eudwigshafen a. Nh. Ssssssssssseseesesee WIxisclalt gesuchl. Tüchtige, kautionsfähige, lang⸗ Ainag- u. Hbenunlsch 5 rige Wirtsleute, ſuchen in itte der Stadt, eine gutgeh. Beſt Wirtſchaft. Beſte Refferenzen Gut.“ U. Ahendtiſch Di 1 5 i. 88d a b. Ert 80 55 e n Mannheim den 22. November 1511 Einladung 9 zur Wahl des Stadtperordnetenvorſtands. Nach nunmehr vollzogener Erneuerungswahl in das Kollegium der Stadtverordneten ſind die Mitglieder des ge⸗ ſchäftsleitenden Vorſtandes der Stadtverordneten neu zu wählen. Die Zahl der Mitglieder des geſchäftsleitenden Borſtands der Stadtverordneten wurde durch Ortsſtatut vom Jahre 1875 auf 5 feſtgeſetzt. Bisher waren folgende Herren gewählt: 1. Selb Gg., Fiskalanwalt, Obmann, 2. Pfeiffle Georg, Expedient, Stellvertreter, 8. Bensheimer Julius, Buchdruckereibeſitzer, 4. Gießler Joſef, Gr. Amtsgerichtsdirektor, 5. Wiedemann Otto, Oberlehrer. Die Wahl iſt nach der Beſtimmung des§ 50 der Städte⸗ brönung vorzunehmen, welche lautet: „Die Stadtverordneten allein ohne die Stadträte wählen für den Zeitraum bis zur nächſten Erneuerungs⸗ wahl einen geſchäftsleitenden Vorſtand und aus deſſen Mitgliedern in einem beſonderen Wahlgang den Obmann des Vorſtandes als Vorſitzenden letzteren, ſowie einen Stellvertreter des Obmanns.“ Es ſind daher in beſonderen Wahlgängen zu wählen. a] Fünf Mitglieder des geſchäftsleitenden Vorſtandes 8 und ſodaun b) nach Feſtſtelung des Wahlergebniſſes, aus der Zahl dieſer Mitglieder, der Obmann des Vor ſtandes, ſowie einen Stellvertreter desſelben. Die Wahl wird gemäߧ 1 der Geſchäftsordnung für den Bürgerausſchuß von dem an Lebensjahren älteſten Stadtverordneten unter Zuziehung zweier von ihm als Urkundsperſonen zu ernennenden Stadtverordneten und eines Protokollführers geleitet. Die Wahl erfolgt mittelſt geheimer Stimmgebung. Auf das Wahlverfahren finden die in der Städtewahl⸗ ordnung für die Wahl der Stadträte enthaltenen Vor⸗ ſchriften, ſoweit ſie nicht lebiglich auf die Verhältniswahl ſich beziehen, ſtungemäße Anwendung. Zur Vornahme dieſer Wahlen wurde Termin auf Freilag, den 1. Dezember 1911, nachmitiags von—%½ Uhr in das Rathaus, N 1, Zimmer Nr. 18, beſtimmt. Zur Erläuterung des zu beobachtenden Wahlverfahrens erlaube ich mir noch folgendes beizufügen: Die Wahl wird am bezeichneten Tage, nachmittags um 9Uhr eröffunet. Stimmzettel für die Wahl von 5 Mitgliedern des geſchäfts⸗ keitenden Vorſtandes in der Zeit von 6 Uhr bis ſpäteſtens 634 Uhr abzugeben. Nach Ablauf dieſer Zeit erfolgt als⸗ bald die Feſtſtellung des Wahlergebniſſes. Hierfür wird die Zeit von 694 bis 7 Uhr in Ausſicht genommen. Als⸗ dann findet ſofort in einem zweiten Wahlgang von 7 Uhr bis 7½% Uhr die Wahl des Obmanns uns ſeines Stell⸗ vertreters ſtatt. Hiernach findet eine Stimmzettelabgabe ſtatt: bpvon—654 Uhr für den erſten Wahlgang zur Wahl von 5 Mitgliedern des geſchäftsleitenden Vorſtandes; von—7½% Uhr für den zweiten Wahlgang zur Wahl des Obmanns und ſeines Stellvertreters. Das Wahlrecht wird in Perſon durch Stimmzettel ohne Unterſchrift ausgeübt. Die Stimmzettel müſſen von weißem Papier und dürfen mit keinem Kennzeichen verſehen ſein; ſie ſollen ein Qttartblatt, ſomit ein Viertel des normalen Aktenbogens von 38 zu 42 em groß und von mittelſtarkem Schreibpapier ſein und ſind außerhalb des Wahllokals mit dem Namen derjeuigen, welchen der Wähler ſeine Stimme geben will, 9 handſchriftlich oder im Wege der Vervielfältigung zu ver⸗ ſehen. 2 Wahlzettel ſind angeſchloſſen. Die Vorgeſchlagenen ſind ſo zu bezeichnen, daß ihre Perſon unzweifelhaft zu erkeunen iſt. Zur Gutigkeit der Wahl iſt erforderlich, daß mehr als die Hälfte der Stadtverordneten abgeſtimmt hakk Als gewählt gelten diejenigen, welche die meiſten erhalten haben; bei Stimmengleichheit entſcheidet 0 98. Die Herren Stadtverordneten ſind höflichſt gebeten, ich möglichſt vollzählig und zünktlich bei der Wahl beteiligen zu wollen. 107 Mannheim, den 20. November 1911. Der älteſte Stadtverordnete: Dyckerhoff. Weinreſtauraut Auſtria, OQ 3, A. Morgen Donnerstag Schlachtfeſt wozu hölichſt einladet Alma Penzler. Peter Deuss, P J, 7 Empfehle heute und folgende Tage in beſter Qualität und lebendfriſcher Waare: 0 Graßer Schellſſch.. Pfd. 35—40 Pfg. Tafelhecht. Pfd. 40 Pfg. 5 Zander, friſcher Pfd. 70 Pfg. Schellfiſche, kleine Pfd. 22 Pfg. Silberlachs⸗ Pfd 30 Pfg. Kabelſaasn. Pfd. 35—40 Pfg. Grüne Heringe, zum Backen. Pfd 20 Pfg. Täglich ffische Räueberwaron u. Marinaden) Bismarckheringe, Rollmops u. Sardinen in Doſen 80 Pfg., Remonladenheringe 90 Pfg., Sardellen, Oelſardinen uſw. 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