Abonnement: 70 Pfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg. durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Nk. 3 42 pro Muartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Zeile 25 Pfg. für amtliche und aus⸗ wärtige Inſerate... 30 Pfg. Reklame⸗Seile„1. 20 Mk. Läglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: der Stadt Mannheim und Umgebung 8 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das mittagblau morgens 9 Uhr, für das Abendblan nachmittags 3 Uhr Amtliches Verkündigungsblatt für den kimtsbezirk Mannheim: Handels⸗ und Induſtrie⸗Zeitung für Südweſtdeutſchland: Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt, Beilage für Tand⸗ und Hauswirtſchaft, Mannheimer Schachzettung, Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport. Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Maunheim? Telephon⸗Rummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung. 12„„ 3⁴¹ KRedakttion Exped. u. Derlagsbuchhdlg. 218 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin Die heutige Mittagsausga 12 Seiten. ee— 8 8 Telegramme. Rußland 180 Oeſterreich⸗Ungarn. E Berlin, 5. Febr.[Von unſ. Berkl. Bur.). Aus Wien mirowitſch am Dienstag von Sofia kommend, in Wien eintreffen wird, wird hier allgemein ſehr vermerkt. An der Feſttafel zu Ehren des ruſſiſchen Gaſtes ſollen alle in Wien weilenden Erzherzöge teil⸗ nehmen. Dieſe Kundgebung iſt ſicherlich ein politiſches Ereignis. Seit der Annexionskriſis hat zwiſchen dem Wiener und Peters⸗ burger Kaiſerhofe keinerlei perſönliche Berührung ſtattgefunden. Ein Todesſturz. Paris, 4. Febr. Der Schneider Franz Reichelt wollte heute ſein für die Apiatik beſtimmtes Fallſchirmkoſtüm erproben und ſprang von der erſten Plattform des Eifelturmes herab. Der Fallſchirmapparat des Koſtüms verſagte. Neichelt ſtürzte ab, brach das Rückgrat und beide Beine. * Paris, 4. Febhr. Zu dem Todesſturz des Schneiders Reſchelt wird berichtet, die Polizeibehörde habe Reichelt lediglich die Er⸗ laubnis erteilt, ſeinen Fallſchirmverſuch mit einer Puppe vorzu⸗ nehmen. Auch ſeine Freunde rieten ihm wegen des ſtarken Windes, ſein Experiment zu unterlaſſen; aber Reichelt war von der Vortrefflichkeit ſeiner Erfindung ſo überzeugt, daß er die Warnungen nicht beachtete. Miſter Stewards Spionageprozeß. OLondon,. Hebr.(Von unf Lond. Bur.] Die meiſten eng⸗ liſchen Zeitungen haben ſich bis jetzt einer Kritil über den leßten Spionageprozeß enthalten, der am Samstag zu Ende gefuhr! 7. wurde. Sie haben ſich darguf beſchränkt, den deutſchen Blättern 1 vorzuwerfen, daß ſte Miſter Steward vornherein verurteilt hätten. en Heute können es jedoch verſchiedene Blätter nicht über ſich bringen, 15 ihrem gepreßten Herzen Luft zu machen und das deutſche Urteil 5 anzugreifen, natürlich in der Weiſe, wie das immer hervportritt, N wenn das Ausland ſich bemüht, einen Engländer genau ſo zu behandeln, wie andere Leute. Die Times behauptet, daß im ganzen britiſchen Reiche und auch in den Vereinigten Staaten von Nord⸗ 55 amerika der Angeklagte das Recht habe, einen öffentlichen Prozeß .— zau verlangen, was zunächſt nicht wahr iſt, da hier in ähnlichen „ Föllen die Oeffentlichkeit genan ſo ausgeſchloſſen wird, wie anders⸗ 8 wo. Außerdem, ſo fährt das genannte Blatt fort, liegt hier Urteilsſpruch in den Händen unparteiiſcher, ausgeſuchter Ge⸗ ſchworener und ſo könne ſich die öffentliche Meinung, da ſie über alle Einzelheiten des Prozeſſes genau unterrichtet werde, eine rich⸗ tige Meinung von der Affaire bilden. Dies aber ſei in Deutſch⸗ . land unmöglich. Denn dort erfahre man von dem ganzen Prozeß er; nichts als das Urteil. Höhniſch fügt die Times hinzu: Die Deut⸗ . ſchen ſelbſt geben ſich damit offenbar zufrieden, in deutſcher Weiſe abgeurkeilt zu werden. Daher werde man dazu nicht viel ſagen. 5 Zum Schluß meint die Times, es würde zum mindeſten eine ge⸗ 75 wiſſe Beruhigung der öffentlichen Meinung bilden, wenn wenig⸗ 5 ſtens das eine klar geſtellt würde, ob Steward nicht allein auf die belaſtenden Ausſagen eines Belgiers hin von nicht ganz klarem Vorleben verurteilt wurde. Aber ein Engländer vermöchte auf keinen Fall dieſes Urteil als ein gerechtes anſehen Die Daily Expreß findet dagegen das deutſche Urteil milde, und ſagt dazu: Aus den bekannt gewordenen Einzelheiten ſcheint hervorzugehen, daß Miſter Steward unſchuldigerweiſe von einem Agence Propokateur in deſſen Netz gelockt worden ſei. Auch ſei es nicht bekannt geworden, in weſſen Dienſten der Belgier eigentlich arbeitete. 8 55 Berlin, 4. Febr. Heute vormittag wurde die Verkäuferin Ellert, die in einem Buttergeſchäft in der Landsbergerſtraße be⸗ ſchäftigt, beim Verlaſſen des Geſchäftes von einem Mann über⸗ tallen und am Halſe gewürgt, bis ſie bewußtlos zu Boden ſank. Das Geld aus ber Labenkaſſe in Höhe von 1650., das tete. Die bewußtloſe Verkäuferin wurbe 20 Mainuten be umfaßt wird gemeldet: Die Nachricht, daß der ruſſiſche Großfürſt Wladi⸗ durch dieſen neuen Angriff gekennzeichnet werde. Da der Mi⸗ Vie bayeriſchen Fandtagswahlen. ſie in einem Leinwandbeutel trug, raubte der Täter und flüch⸗ päter auf⸗ Der *Paris, 4. Febr. Die franzöſiſche Regierung richtete eine Anfrage nach Konſtantinopel, um Erkundigungen über den Zwiſchenfall von Hodeida einzuziehen. Ferner be⸗ fahl die Regierung, daß der Dampfer„Meſſageries Mari⸗ times“, der eben jetzt im Roten Meer kreuzt, in Hodeida an⸗ legen ſolle, um die Franzoſen daſelbſt aufzunehmen. *Paris, 4. Febr. Auch ein Teil der heutigen Morgen⸗ blätter erörtert in ſcharfer Weiſe die Meldung von dem Bom⸗ bardement Hodeidas. Das„Paris Journal“ meint, nach den erſt kürzlich beige⸗ legten peinlichen Zwiſchenfällen klinge die Nachricht geradezu unglaublich. Die„Autorits“ ſchreibt: Die Nachricht läßt keinerlel Ent⸗ ſchuldigung und keinerlei Erörterung mehr zu. Es handelt ſich da um ein planmäßiges Herdusfordern und um eine wohlberechtigte Feindſellgkeit. So ſehr die fran⸗ zöſiſche Regierung von Verſöhnlichkeit beſeelt ſein mag, ein — 8 Verhalten der Italiener kann ſie durchaus nicht en. „Libre Parole“ ſchreibt: Italien, welches durch den tripo⸗ litaniſchen Feldzug finanziell und militäriſch ermüdet ſei, ſcheine jetzt ein einziges Ziel zu verfolgen: es ſchädige die In⸗ tereſſen des fremden Handels, um die Großmächte zu einer Intervention zu veranlaſſen, damit ſie die Türkei zwängen, die italteniſche Annexion von Tripolis anzuerkennen. Das„Journal“ ſagt: Falls es ſich beſtätigt, daß eine ab⸗ ſichtliche Zerſtörung der Baulichkeiten der franzöſtſchen Geſell⸗ ſchaft in Hodeida borliegt, würde dies eine ſo ſchwere Ver⸗ letzung des Völkerrechts bilden, daß Frankreich die energiſchſten Schritte unternehmen müßte. Der„Matin“ meint: Das italieniſche Vorgehen im Roten Meere kaun auf den Widerſtand der Türkel keinerlei Einfluß haben. Es wäre beſſer geweſen, wenn man die Italiener nicht verhindert hätte, ihre Aktion auf das Aegäiſche Meer und die Adriatiſche Küſte auszudehnen. Italien hätte der türkiſchen Re⸗ gierung ſchließlich begreiflich gemacht, daß es in ihrem Intereſſe 1— unverzüglich nach Friedensbedingungen zu ragen. Die mit dem Bau der Eiſenbahn von Hodeida betraute Geſellſchaft erſuchte die Regterung, vor allem ein Kriegs⸗ ſchiff zum Schutze der dortigen franzöſiſchen Ingenieure und Familien zu entſenden, die angeblich obdachlos ſind. *Paris, 4. Febr. Der nationaliſtiſche Deputierte Major Driant teilte dem Miniſterpräſidenten mit, er werde ihn, falls die Meldungen über das Bombardement und die Zerſtö⸗ rung des franzöſiſchen Bauplatzes in Ho⸗ deida durch bie ttalieniſche Kriegsflotte ſämtlich beſtätigt werden ſollten, in der morgigen Kammerſitzung über die Maßnahmen interpellieren, welche die franzöſiſche Reglerung zu ergreifen gedenke, um einer Haltung ein Ende zu machen, deren unfreundlicher und herausfordernder Charakter niſterpräſtdent der morgen beginnenden Senatsdebatte über das deutſch⸗franzöſiſche Abkommen beiwohnen muß, ſo wird die Interpellation Driant zweifellos vertagt werden. Paris, 4. Jebr.„Temps“ und„Journal des Debats deröffentlichen, anſcheinend vom Qual'Orſay inſpirterte Ar⸗ tikel, welche den Zweck haben, die durch den Zwiſchenfall von Hodeida verurſachte Erregung zu beſchwichtigen Die italieniſche Regierung habe die Anlagen der Bahngeſellſchaft und den Landungsquai von Raſelketih auf Grund der Haager Konvention von 1907 als Einrichtungen ange⸗ ſehen, welche vom Feinde beſetzt werden könnten, und ſei dem⸗ gemäß vorgegangen. Frankreich habe, ſoweit die bisher vorlie⸗ genden Nachrichten ein Urteil geſtatten, keine Handhabe, um bei der italieniſchen Regierung zu reklamieren. Im übrigen könnten die geſchädigten Perſonen ſich wegen Schadloshaltung an die Türkei wenden. Es wäre unklug und ungeſchickt, aus dieſem Anlaß die öffentliche Meinung Frankreichs gegen Italien aufzureizen. Was die von einigen Blättern angegebene Schadenziffer von 12 Millionen aulange, ſo ſei dieſe zwelſellos übertrieben. Am meiſten ſei die türkiſche Regierung geſchädigt, welcher die im Bau begriffene Bahn zur Verteidi⸗ gung des Yemengebiets dienen ſollte. Zwiſchen Zentrum und Soßzialdemolratie. fangen hat, empfing geſtern vormittag den Miniſt war, und ſie ſind erbittert, daß er dieſe Politik, die M Konſervativen und man wird äußerſt geſpanr he per in dieſem Duell fallen wird. (Kittagblatt.) Die„Münch. N. Nachr.“ machen zum gleichen Kapit intereſſante Anmerkungen: Die richtige Wegweiſung hat in dieſer Gewiſſensfrage der beſte Kenner des geltenden Wahlrechts, der frühere Staats⸗ miniſter Graf Feilitzſch, gegeben, in gerechter Würdigung, daß das von ihm mitgeſchaffene Wahlgeſetz nicht dazu miß⸗ braucht werden darf, zwei Drittel der bayeriſchen Bevölkerung mit faſt der geſamten Beamtenſchaft durch das eine Zentrums⸗ drittel politiſch tot zu machen. 2 Der frühere Staatsminiſter Graf Feilitzſch hat auf die Frage, ob er auch einen ſozialbemokratiſchen Stimm sett el abgebe, erwidert: „Selbſtverſtändlich! Ich bin in meinem Bezirk nicht in der Lage, einen liberalen Zettel verwerten zu können, den ich ſonſt abgeben würde. Dafilr gebe ich einen ſozialdemokrat ſchen ab. In einem anderen Wahlkreiſe, in dem ein Lihergler aufgeſtellt iſt, wendet dafür ein Sozialdemokrat dieſem Stimme zu. Das iſt nichts anderes als eine Uehertragun der Stimme, ein Kontokorrentgeſchäft, womit ſich nieman etwas vergibt und gegen das nichts einzuwenden iſt.“ Die bayeriſche Beamtenſchaft hat in der großen Münchn Verſammlung, die im ganzen Lande wegen der dabel bekun deten politiſchen Einſicht, des großen Taktes aller Reduer un vor allem wegen der Feſtigkeit des Entſchluſſes, einen tiefe Eindruck gemacht, hat jenen Rat in ſich aufgenommen und wir überall, wo es not tut, danach handeln. 85 Alſo auf zur Tat: ſtimmen— und für jeden Gegne des Zentrums. Demiſſion des Geſamtminiſteriumsd Berlin, 5. Jebr.(Von unſerm Berliner Aus München wird telegraphiert: Der Prinz: den letzten Tagen auffallend viel Beſuche von Politiker Bureau nern. Eine Stunde ſpäter hat das Geſamtminiſterium heute mittag 12 Uhr ſeine Demiſſion angekündigt. Der ſchluß des geſamten Miniſteriums, der event. formeller ſein könnte, bedeutet einen entſcheidenden St⸗ Zentrumsanhäuger im Miniſterium, die die ihne beguemen Miniſter von Frauendorfer und von Pfaff aus Miniſterium verdrängen wollen. Die Entſcheidung dez Regenten wird für Dienstag erwartet, zu dem punkt, an bem der Ausgang der bayeriſchen Landtagsw bereits bekannt iſt. 1 5 München, 5. Jebr.(Priv.⸗Tel) Die M. N. N. mie der heutigen Morgenausgabe: Die Lage bezüglich de⸗ wahl hat ſich, wie der Wahlkampf gezeigt hat, derart zugeſp ein bedeutſamer Entſchluß des Geſamtminiſteriums unmittel! und zwar noch vor der Entſcheidung der Wählerſchaft bevorſt Es herrſcht in miniſteriellen Kreiſen die Meinung, daß eine V trauensfrage an die Krone zu ſtellen ſei, gleichviel, welches der lommende. Landtag zeigen wird. Der Reichskanzler und die Kon ervativ Das Verhältnis zwiſchen dem Reichskanzler und den ſervativen ſcheint⸗ſich nicht beſſern, ſondern eher noch ſchlechtern zu wollen. Die Konſervativen ſind aufs tie boſt, daß der Reichskanzler ernſtlich den Verſuch machen w ein Regiment über den Parteien zu führen, alſo unter U ſtänden Vorlagen mit Mehrheiten durchzubringen ſuchen in denen die Konſervativen fehlen und es darf do Preußen⸗Deutſchland kein Stein zu Boden fallen ohne konſer vative Erlaubnis. Sie haben es ihm ſchon einmal ſehr übel genommen, daß er eine gewichtige Vorlage von einer Me heit annahm, in der die Sozialdemokratie ausſch heiten zu nehmen, wo er ſie bekommen kann, allem Anf nach fortſetzen will: ſo könnte in verſchiedenen Fällen d weis erbracht werden, daß eine Erledigung der Arb auch ohne die maßgebende Mitwirkung der Konſervativ möglich ift. Des weiteren ſind ſie erboſt, daß der Reichs ler ſich ſo garnicht zu der Konfliktspolitik drängen laſſen von det die Konſervativen die Wiederherſtellung 1 erwarten. Und ſo wird hinüber⸗ und herübergeſc in einem ſehr beachtenswerten Berliner Artikel der Ztg.“ lieſt man den bedenklichen Satz:„Seit er(Betk Hollweg) den ihm von Herrn von Heydebrand hingew Handſchuh aufnahm, haben wir ſeinen Mut beſont uns bangte um ſein Schickſal.“ Hert vo mann⸗Hollweg beſitzt die volle und gründliche 8 2. Seite. rück und kündigt gleichzeitig eine Auseinanderſetzung des Reichskeinzlers mit ſeinen konſervativen Gegnern an: Die Wahlbetrachtungen der Parteipreſſe haben die Flut der gegenseitigen Vorwürfe noch nicht erſchöpft, doch klingen ſchon hier und da in die leidenſchaftlichen Erörterungen des Vergangenen beſonnene Stimmen hinein, die an die bevor⸗ ſtehenden gemeinſamen Aufgaben mahnen. Wenn es ſich dabei auch zunächſt um Prüfung des Terrains handelt, ſo verzeichnen wir doch gern ſolche Anſätze, die für die Entwicklung der Be⸗ ziehungen unter den ſtaatserhaltenden Parteien wertvoll wer⸗ den können. In der praktiſchen Parlamentsarbeit wird ſich bald herausſtellen müſſen, ob der Wille der Parteien ſtark ge⸗ nug iſt, um die Erbitterung der letzten Jahre, die in der Wahl⸗ agitation kulminierte, zu überwinden. An Angriffen auf die Regierung hat es in der Preſſe auch weiterhin nicht gefehlt. Auch in den Etatsdebatten des Abgeordnetenhauſes ſind ihr zahlreiche Vorwürfe gemacht worden. Die Verhandlungen im Reichstag werden der Regierung Gelegenheit geben, ſich mit ihren Kritikern auseinanderzuſetzen. Leider hat man auch den Vorgänger des jetzigen Reichs⸗ kanzlers mit Beſchuldigungen nicht verſchont. Die Kreuzzeitung iſt ſo weit gegangen, dem Fürſten Bülow Irreführung der konſervativen Parteiführer vorzuwerfen und bon vertraulichen Verſprechungen des Fürſten Bülow an den Liheralismus zu reden, mit denen der Weg zur Schatten⸗ monarchie und zum Nepublikanismus gepflaſtert zu ſein pflege. So beſtimmt dieſe Behauptungen auftreten, ſo wenig ſind ſie begründet. Wir bedauern dieſe Angriffe auf den nicht mehr über die Freiheit des Parteipolitikers verfügt. Der Koſzer hat in den letzten Tagen mehrfach mit dem Reichskanzler konferiert, es iſt ſicher, daß in dieſen Unterredungen auch die Haltung der Konſervativen beſprochen worden iſt. Die ſchickſalsſchwere Frage iſt, auf welche Seite ſich der Kaiſer ſtellen wird. Für dieſe ſind ſehr intereſſant einige Mitteilungen des Berliner Korreſpondenzen der„Straßb. Poſt“. Er ſchreibt ſeinem Blatte: Die nächſte Woche ſchon wird den neuen, dreizehnten deut⸗ ſchen Reichstag in Berlin verſammelt ſehen. Er wird vom Kaiſer am Mittwoch feierlich im Schloß eröffnet und konſtituiert ſich alsdann nachmittags in ſeinen eigenen Räumen. Der nächſte Tag ſchon wird vielleicht die Präſidentenwahl bringen, der diesmal noch mehr ſymptsmatiſche Bedeutung zukommt als ſonſt. Es iſt heute noch ganz ungewiß, wie der Ausfall dieſer an ſich ſonſt mehr formellen Wahl ſein wird. Noch wogt es hin und her in den Parteien, zwiſchen den Parteien. Deren Führer ſind auch zum Teil noch nicht in Berlin eingetroffen, And ſo konnte es zu Entſcheidungen bisher noch nicht kommen. Dieſe hängt übrigens in gewiſſem Maße auch noch von der Thronrede ab. Es gibt ſogar Leute, die wiſſen wollen, daß dieſe kaiſerliche Anſprache und Willensäußerung diesmal eine mehr als gewöhnliche Bedeutung haben werde. Der Monarch ſoll darin bis zu einem gewiſſen Grade ſeine Meinung dahin kundgeben wollen, daß wie mit dem Radikalismus der Linken, ſo auch mit dem Nadikalismus der Rechten nicht vorwärts zu kommen ſei. Wir können nur hoffen, daß die Thronrode katſächlich einen derartigen Paſſus enthalte. Auf der andern Seite werden die Konſervativen nicht müde, ſchweres Geſchütz gegen den Reichskanzler aufzufahren. In ihrer innerpolitiſchen Wochenſchau, die von Gift und Galle gegen alle möglichen Leute überſchäumt, fordert die Kreuzzeitung heute den Kaiſer ganz unverblümt auf, Herrn v. Bethmann⸗ Hollweg ſo ſchleunig wie möglich zu entlaſ⸗ ſen und den rechten Führer des Volkes“ an die Spitze zu ſtellen. Die„Kreuz⸗Zeitung“ ſchreibt wörtlich: Wir geſtehen gern, daß wir mit den„Hamburger Nachrich⸗ ten“ aus den Worken des Kaiſers über die großen Männer, die ſich in ernſter Zeit als wahre Führer des Volkes erwieſen haben, die Sehnſucht nach einem geiſtes⸗ und willens⸗ ſtarklen Staatsmann heraushören, nach einem„wahren Führer des Volkes“. Die konſervativen Rebner im Ab⸗ georbnetenhauſe haben wieder einmal ausgeſprochen, daß nach ihrer Anſicht das Berhalten der gegenwärtigen RKegierung den Forderungen der ernſten Zeit nicht entſprochen babe. Die„Nordd. Allg. Zeitung“ hat am Montag die Blätter, die für die Stärkung der Staats⸗ Kutorität eintraten, ermahnt, ſich„ſolcher unbilligen Vorwürfe gegen die Regierung“ zu enthalten. Aber Preſſe und Parla⸗ ment ſind der Kritik wegen dar, und wir würden unſerer Pflicht nicht nachkommen können, wenn wir die Staatsautorität mit der Perſon des jeweiligen Miniſters identiftzieren, wenn wir Kicht, wo es uns nötig erſcheint, ſogar die Miniſter zur kräftigen Wahrung der Staatsautorität auffordern wollten. Der König und ſeine Miniſter ſind noch nicht ganz machtlos gegenüber dem immer allgemeiner werdenden Abfall, wenngleich die konſtitu⸗ tionelle Verfaſſung und das die begehrlichen, nie zu befriedigen⸗ den Maſſen geradezu herausfordernde allgemeine Wahlrecht ihren Einfluß ſehr beſchränken. Darum iſt auch die Sehnſucht nach dem wahren Führer des Volkes bei unſerm Kaiſer ſehr Keullleton. Großh. 3ad Bef⸗ und Notzosaltheater in Mannheim. Tosea. (Zum erſten Male.) Wie eine Neuheit gefallen habe, das iſt die erſte Frage, und die zweite lautet: Wie„waren“ die Vertreter der wichtigſten Nollen? Für das große Publikum entſcheidet der Geſamteindruck, den Stoff und Muſik machen, und dieſen Eindruck empfängt die Mehrzahl der Theaterfreunde eben durch das Medium der „Beſetzung“! Es kann nur eine kleine Minderzahl ſein, die ſich vorher mit dem Stoff vertraut gemacht hat, noch geringer iſt die Zahl derer, die ſich mit der Muſik einer modernen Oper vertraut machen können, ganz Hein die Zahl derer, die mit einem gewiſſen Heberblick das Ganze ſchnell faſſen und das Einzelne wahrnehmen. Von dem Publikum als der Geſamtheit ſoll man— ſo meinte ein⸗ mal Richard Wagner— geſunde Sinne und ein fühlendes Herz verlangen, nichts weiteres. Und beides hat das Publikum von geſtern gezeigt. Der erſte Akt rief die Träger der drei führenden Rollen mehrmals und mit herzlichem Beifall vor die Rampen. Man hatte den Eindruck— ſo ſchien es mir— noch nicht ganz in ſich aufgenommen. Vielleicht hat auch das erſte Finale nicht die richtige Wirkeng gemacht; troz der Häufung aller Mittel. Oder wegen dieſer Hänfung? Sleichsiel, der Beifall wendete ſich in erſter Linie an die Ansführenden. Im zweiten Akte geriet das Puhlikum in den Bann der Nervenerſchütterungen, und ahs der Vorhang fiel, war man ergriffen, entſetzt, erſtarrt. Erſt allmählich löſte ſich dieſer Zuſtand der Erſtarrung, und nun gab es 4 oder 5 mal lebhafte Hervyrrufe. Der dritte Akt brachte die Verſöhnung. Hier ſiegte Maeſtro Puccini auf der ganzen Linie und der Applaus früheren Reichskanzler um ſo lebhafter, als er in der Abwehr General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten.(Wittagblatt.) begreiflich, und wir vertrauen mit ihm, daß Gott zur rechten Zeit unſerm Staat und Volke auch den rechten Führer geben wird. Dieſe direkt an die Ardreſſe des Kaiſers gerichteten Worte ſind ja deutlich genug. Beim Kaiſer erheben die Konſervativen den ſchweren Vorwurf gegen den Reichskanzler, daß er in Wah⸗ rung der Staatsautorität ſich ſchwer verſündige, und bitten den Kaiſer und den lieben Gott, er möge dem Volke— zum Volk gehören natürlich nur die Konſervativen— doch den rechten Führer geben, der die kaiſerliche und die Staatsautorität beſſer ſchirme als Herr von Bethmann⸗Hollweg, der, etwas deut⸗ licher geſprochen, ſein Reichskanzleramt dahin verſteht, Geſchäfts⸗ führer der konſervativen Partei in der Regierung zu ſein, und nicht ſich über den Parteien zu halten. Man wird dem Ausgang des Duells mit größter Spannung entgegenſehen. Herr von Bethmann⸗Hollweg iſt nicht unſer Mann, zu ſehr Bureaukrat, zu konſervativ und zu verſchloſſen gegen die be⸗ rechtigtſten Forderungen des Liberalismus. Aber es iſt doch immerhin etwas, daß er die Wahrung des Staatswohles nicht als Wahrnehmung des konſervativen Parteiintereſſes auffaßt. Und ſo können wir nur wünſchen, daß er obſiege in dieſem Kampfe, in dem es allerdings um die Erhaltung der Staats⸗ autorität geht, freilich in einem anderen Sinne als die Konſer⸗ vativen behaupten, nicht ſie ſind die Wahrer der Staatsautori⸗ tät,, ſie wollen vielmehr die kaiſerliche und die Staatsautorität unter ihren Willen zu zwingen, während der Reichskanzler ſich bemüht, ſie freizuhalten von der Verſklavung unter den konſer⸗ vativen Parteiwillen. Und hoffentlich wird der Arm des Kaiſers ihn in dieſem Beſtreben ſchützen und das Wort geſprochen werden, auf das wir hoffen, daß mit dem Radikalismus der Rechten nicht vorwärts zu kommen ſei. ————— Deutsches Reich. — Eine Sitzunz des Hauptvorſtandes des deutſchen Oſt⸗ markenvereins findet Samstag den 2. März, vormittags 11 Uhr, in Berlin im Künſtlerhauſe, Bellevueſtraße, ſtatt. Die Tagesordnung lautet: 1. Beſprechung der allgemeinen Lage. 2. Weitere Fortführung der Bodenpolitik(Anwendung des Enteignungsgeſetzes, Parzellierungsgeſetz, Befitzbefeſtigung und Entſchuldung). 3. Maßnahmen zur Stärkung des Deutſchtums in den oſtmärkiſchen Städten. 4. Aufſtellung des Etats für 1912. 5. Gründung einer neuen Vereinsvierteljahrsſchrift. 6. Beſchlußfaſſung über die nächſte Geſamtausſchußſitzung. 7. Ver⸗ ſchiedenes. Badiſche Politik. Verünberungen in der babdiſchen Politik glaubt der über gute Informationen verfügende Karlsruher Korreſpondent der„Köln. Ztg.“ ankündigen zu können, aller⸗ dings gibt er leider nicht an, in welcher Richtung ſich ſeiner Meinung nach die Veränderungen bewegen werden. Er ſchreibt: Das beſte Verſtändnis für den berechtigten Kern der Arbeiter⸗ frage haben in den letzten Tagen die beiden Männer auf der Re⸗ gierungsbank Frhr. v. Bodman und Dr. Böhm an den Tag ge⸗ legt. Ihre Reden werden auch in der liberalen Preſſe als rheto⸗ riſche Glanzleiſtungen bezeichnet. Beide haben auch öffentlich er⸗ klärt, auf dem Boden der Nationalliberalen Partei zu ſtehen und mit jedem zuſammenarbeiten zu wollen, dem das Wohl des Volkes am Herzen liegt. Miniſter v. Bodman hat es für notwendig ge⸗ funden, auf die Angriffe des ſchwarz⸗blauen Blocks, insbeſondere auch der Kreuzzeitung, die im letzten Jahr gegen ihn gerichtet wor⸗ den ſind, einzugehen und ſeinen viel mißbrauchten Ausſpruch von der großartigen Bewegung der Sozialdemokratie zu erläutern. Wir wollen dahingeſtellt ſein laſſen, ob dieſe Rechtfertigungsrede Aotwendig war; vielleicht hat der Miniſter ſeine beſondern Gründe dafür gehabt. Aut wenigſten gut hat diesmal der Präſidert des Staatsminiſteriums, Herr v. Duſch, abgeſchnitten; mit Ausnahme des Zentrums hat es Herr v. Duſchmitallen Par⸗ teien berdorben. Anſcheinend hat ſich der Staatsminiſter in den lezten Jahren für alles mehr intereſſiert als für die Ar⸗ beiterfrage, und ſeine Waffen deten die Sozialdemokratie hat er dem Arſenal der Rüſtkammer des Reichsverbandes gegen die So⸗ zialdemokratie, der neuerdings eine eigene Geſchäftsſtelle in Karls⸗ ruhe errichtet hat, entlehnt. Sein Auftreten in der Zweiten Kam⸗ mer findet in der liberalen Preſſe ein recht unfreundliches Echo, und man wird gut daran tun, ſchon jetzt mit allerlei po⸗ litiſchen Veränder ungen in der badiſchen Politik zu vechnen. Aus der badiſchen evangeliſchen Landeskirche. SRR. Der Oberkirchenrat veröffentlicht ſeit 1908 regelmäßig für des vorangegangene Jahr die ſtatiſtiſchen Zahlen über die Zahl war zum Schluſſe beſonders kräftig und lebbaft. Er galt Hafgren⸗Waag und den Herren Bogelſtrom und Bah⸗ ling. Man wurde nicht müde, ſie immer wieder hervorzurufen. Nur einen hatte man vergeſſen: Herrn Lederer, den ebenſo fein⸗ fühlenden wie ſicher geſtaltenden Leiter des Muſikdramas. Die ganze Einſtudierung, die Herrn Lederers Verdienſt iſt, war ebenſo ſorgſam wie ſtilgerecht geſchehen, und die ſchwierige Partitur lag gleichſam licht und klar vor uns. Das Einzelne fügte ſich in guter Jorm zum Ganzen, die Enſembleſätze waren ſehr gut ſtudiert und der Chor wie das Orcheſter boten durchaus Lobenswertes dar. Insbeſondere iſt der Chor à cappella, der im zweiten Akt hinter der Bühne erklingt, einer ehrenden Erwäh⸗ nung wert. In der Orcheſterpartie iſt manches Heikle enthalten, aber alles gelang— ſoweit hierüber ohne vorhergehendes Studium der Partitur ein Urteil zu geben iſt— korrekt, wohlabgetönt und ſchön im Geſamtklang. Im einzelnen klangen die ſchwierigen Par⸗ tien der vier Violoncello ſehr gut, obwohl Puceini die Partie des erſten Violoncells bis hoch in die zweigeſtrichene Oktave hinein⸗ führt. Daß Herr Karl Müller dieſe Schwierigkeit überwand, ohne der Schönheit des Tones das geringſte zu opfern, ſei dier ausdrücklich feſtgeſtellt. Sehr wirkſam iſt auch die Harfe angewen⸗ det, und Puccini benußt oft gerade die Töne der großen Oktave zu beſonderen Wirkungen. Dieſe brachte Herr Johannes Steg⸗ mann mit feinem Geſchmack zur Geltung. So ließe ſich noch manches erwähnen, aber dergleichen Einzelheiten können leider im Rahmen der Tagespreſſe nicht gewürdigt werden. Einige Worte noch von den Glocken, die bei Puseini wich⸗ tig find. Das F der Angelusslocke erſchien mir zu hoch im Ver⸗ hältnis zu dem nachfolgenden„k“ der Harfe. Auch die Glocken b g a k Gdie ſpäterhin motiviſch auftreten! bebürfen einer kleinen Nachfeilung. Sonſt aber griff alles, Orgel, Glocken, Orcheſter und Chor wirkſam und ſicher ineinander. und Scarpia Tosca iſt eine ſchwierige Au und Frau Haf⸗ gren-Waa brachte ſie zu einer überroſchend glücklichen, ge⸗ der Geiſtlichen und Pfarreien und die bei beiden vorgegangenen Fran ſanglich⸗glä Puccinis Tosca ruht auf drei Partien: Tosca, Cavaradoſkli Manuheim, 5. Februar. Veränderungen. Es liegen jetzt fünf derartige Veröffentlichungen vor, deren Vergleichung nicht unintereſſant iſt. Was den Zugang an jungen Theologen betrifft, ſo war ſein Durchſchnitt auf Grund der theologiſchen Prüfungen 1904—1906 jährlich 24; er hat ſich für 1907/1911 bei 88 Zugängen auf 17,6 verringert und hat im Jahre 1911 gar nur 12 betragen. Es iſt anzunehmen, daß die Ueberfüllung anderer Berufszweige und die ſeit 1909 durchgeführte erhebliche Beſſerſtellung der Geiſtlichen die periodiſch ſtark ſchwan⸗ kende Zahl bald wieder in die Höhe treiben wird. Aus anderen Landeskirchen ſind in den abgelaufenen fünf Jahren außerdem drei Geiſtliche aufgenommen worden. Der Abgang durch Tod, Zuruhe⸗ ſetzung und Entlaſſung ſtellt ſich im ganzen ebenfalls auf 91, ſo daß gang und Abgang ſich genau ausgleichen. Die Zahl der Todes⸗ fälle an aktiven und unſtändigen Geiſtlichen mit 23(27) ſtarben im Ruheſtand) wurde durch die Zahl der Zuruheſetzungen mit 39 erheblich überholt. An freiwilligen Austritten waren 29 zu ver⸗ zeichnen, wobei die Ausgetretenen in 4 Fällen ſich dem Schulfach, in 17 Fällen anderweitigen, meiſt kirchlichen oder Miſſionsſtellen zuwandten. Eine Entlaſſung aus disziplinären Gründen kam, was beſonders erwähnt ſei, in den erwähnten fünf Jahren nicht vor.— Was die Zahl der Pfarreien betrifft, ſo haben ſie ſich ſeit 1907 um 13 vermehrt und beträgt jetzt 429, wovon durchſchnittlich 25,5 unbeſetzt ſind. Die Zahl der Neubeſetzungen beträgt jährlich 32,2, wovon bei rund 11 Pfarreien die Gemeinde durch Pfarrwahl mitwirkt. Die Zahl der insgeſamt verwendeten Geiſtlichen hat ſich, da Zugang und Abgang ſich gleich blieben, bedauerlicherweiſe trotz ſteigender Seelenzahl nicht vermehrt. Je nach der zeitlichen Verſchiedenheit von Zu⸗ und Abgang ſchwankte die Zahl zwiſchen 806 und 494. Ar: Schluß von 191= ſtanden 402 fkeſtangeſtellten Pfarrern 103 unſtändige Geiſtlieze gegenüber(16 beurlaubte oder aus anderen Gründen nicht verwendete blieben dabei außer Be⸗ tracht), ſo daß alſo ein gutes Fünftel der verwendeten geiſtlichen Kräfte noch aus Unſtändigen beſteht. Jährlich gelangen durch⸗ ſchnittlich 14,4 unſtändige Geiſtliche auf eine Pfarrei. Daraus er⸗ gibt ſich, daß die jungen Theologen durchſchnittlich ungefähr 7 Jahre lund bei Einrechnung der Nichtverwendeten rund 8 Jahre) auf eine ſolche warten müſſen, eine im Vergleich zu den meiſten Beamtenlaufbahnen verhältnismäßig kurze Zeit, in der übrigen? auch ſchon ein annehmbarer Gehalt gewährt wird. Eine Mahnung zur Mitarbeit. Aus jungl. Kreiſen ſchreibt man uns: Das„politiſche Jahr 1911,“ wie es oft genannt wurde, hat uns auf dem Gebiete der auswärtigen Politik um manche Erfahrung, aber auch um manche Enttäuſchung, reicher gemacht. In der inneren Politik wurde das verfloſſene Jahr bei uns in Baden beherrſcht durch die Kommunal⸗ und die mit noch nie dageweſenem Eifer betriebenen Reichstagswahlen. Die Letzteren haben die liberalen Wünſche nur zumteil erfüllt. Zwar iſt die ſchwarzblaue Mehrheit im Reichstage niedergekämpft, bildet aber noch eine ganz reſpektable Minderheit, welche durch die während der Legislaturperiode notwendig werdenden Nach⸗ wahlen leicht in den Sattel geſetzt werden kann. Auf der andern Seite ſehen wir aber ouſch ein ungeahntes Anwachſen der radi⸗ kalen Linken. Dieſe Erſcheinung muß jeden echten liberalen Mann mit Beſorgnis erfüllen. Wohl wäre es falſch, dieſe vier⸗ einhalb Millionen Wähler, welche der Nadikalismus auf ſich vereinigte ohne weiteres als überzeugungstreue Anhänger der Soz. anſehen zu wollen. Aber hier erwächſt für den Liberalis⸗ mus die große Aufgabe, die Tauſende neuer ſoz. Wähler wieder zurückzugewinnen, ehe ſie der vollſtändigen Umklammerung der ſoz. Organiſation anheimfallen. Dies kann nur geſchehen durch fleißige Aufklärungs⸗ und Werbearbeit. Da muß aber mancher auf liberalem Boden ſtehender ſich ſelbſt fragen, ob er in dieſer Hinficht nicht mehr tun könne. Viele glauben ihrer Pflicht als Staatsbürger und liberale Männer Genüge getan zu haben, wenn ſie ſich bei Wahlen vielleicht bequemen, die liberale Sa zu unterſtützen, ſonſt aber wollen ſie ihre Ruhe haben und ſich nicht durch den Anſchluß an eine Organiſation Aenleee Andere haben aus„geſchäftlichen Rückſichten nicht den Mut, die eigene Ueberzeugung zu bekennen und zu betätigen und gar Mitglied einer lib. Partei zu werden. Bei den Nörglern findet man ſie aber oft an erſter Sdelle. Damit iſt aber nichts getan. Wer Grund zu Tadel und zur Unzufriedenheit hat, der werfe doch alle ängſtlichen Bedenken beiſeite und trete ein in die Reihe der politiſch Arbeitenden und bahne dem Guten den Weg. Um einer großen Sache, wie der des Liberalismus, einen Rückhalt zu geben, bedarf es aber der moraliſchen und finanziellen Unter⸗ ſtützung. Trotzdem nun in der letzten Zeit erfreuliche Zugänge zu den Organiſationen zu verzeichnen ſind, ſtehen doch noch Tauſende abſeits. Das gilt namentlich von unſerer nationall. Jugend. Sie muß aus ihrer lähmenden Gleichgültigkeit auf⸗ nzenden, darſtelleriſch vortrefflichen Löſung. Schon die Maske war meiſterlich getroffen, die dunkel⸗ſchwarzen Locken zu der ſchlank fallenden„Fraiſe“⸗Gewandung von glänzender Seide gaben der Künſtlerin ein ganz anderes Ausſehen. Und zu diefer änßeren Form ſtimmte alles zufammen, Darſtellung wie Geſang. Die Darſtellung, wie ſie Frau Hafgren⸗Waag zum Abſchluſſe des zweiten Aktes gab, war wohl das Beſte, was eine Künſtlerin auf dieſem Gebiete geben kann. Geſanglich traf Frau Hafgren⸗Waag den Stil dieſer Muſik ſo gut, daß man hätte glauben können, ſie habe in Italien Geſangsſtudien gemacht. Alles in allem: eine bedeutende Leiſtung Herrun Vogelſtroms Nolle iſt wohl nicht ganz ſo wirkſam, er gab aber den Maler Cavaradoſſi mit ſo viel feinen Zügen der Darſtellung und ſang ſeine Partie, namentlich im dritten Akte ſo friſch, ſo edel, ſo ſchön, daß ſein Cavaradoſſi in dieſer Beziehung der Tosca nicht nachſteht. Insbeſondere das Duett des letzten Aktes, deſſen mein Vorbericht gedachte, bot uns allen einen wahren Kunſtgenuß. Herr Bahling endlich fand in dem Scarpia eine ſeinen Stimmitteln wie ſeiner Geſangs⸗ und Darſtellungsweiſe ſehr günſtige Rolle. Er führte ſie mit großem Geſchick in ſeiner Auffaſſung ſehr glücklich durch. Aber vielleicht fügt Herr Bahling dieſem Schurken noch einige echt italieniſche Züge bei: mehr Geſchmeidigkeit der Tongebung, mehr weltmänniſche Anmut der äußeren Haltung, mehr lächelnde Bosheit, namentlich zu Beginn der Verführungsſzene. Doch mag dies nur eine Anregung ſein Die übrigen Rollen ſind Epiſoden, mit denen nicht viel zu „machen“ iſt. Nennen wir mit verdientem Lobe die Herren Voi⸗ ſin(Angelotti), Marz(Mesner), Felmp(Spolettal, Ni e⸗ raßky(Sciarroneh, Zöller Schließet! und Frl. Freund, die ihr Madrigal utit ſchünem Ausdruk ſanz. Herr Oberregiſſeur Tebrath batte die Neuheit getreu dem italieniſchen Libretto ſehr ſachgemäß, tüchtig und richtig in Szene geſetzt. Mehr iſt hier, wo die Wirkung nur auf der Dar⸗ ſtellung der drei Hauptrollen beruht, nicht zu fordern. Und das Hebrige iſt genau vorgezeichnet. Die Hauptſache iſt, daß geſtern Abend alles ſo glücklich zuſammenging; ſo entſtand eine Vor⸗ * eee Mannheim, 5. Februar. gerüttelt und der willigſt in den Dienſt der guten Sache ſtellen Verpflichtung des Einzelnen zur Tat. durch die jetzt nach den tiſch ruhige Zeit für jung und alt ſei: beit beginnt.“ Die nächſte Gelegenheit zur Betätigung bietet ſich für die Donnerstag, den 8. Febr., Parteifreunde ſchon am kommenden wo der„Jungl. Verein“ im Saale des Ev. Vereins hauſes“ einenʒ„großenliberalen Bierabend“ ab. hält. Möge es ſich jeder zur Pflicht machen, möglichſt viele ſeiner Freunde für dieſen Abend zu intereſſieren, damit Bekannten und er zu einer impoſanten Kundgebung der liberalen Jugend werde. D — Aus Stadt und Cand. Mannheim, 5 Februar 1912. Mannheimer zchwurgericht. Die erſte Anklage, die am Samstag verhandelt wurde, war die Sache gegen Schuhmacher und Schuhhändler Michael Gieſer aus Schwetzingen, geboren 1877 in Oftersheim, ſeine Ehefrau, die 1875 in Schwetzingen geborene Margarete Gieſer geb. Spilger und den 35 Jahre alten Schuhmachergeſellen Max Bormann aus Lobau wegen betrügeriſchen Bankerotts und Beihilfe. Am 25. September v. Is. erzählte man ſich in Schwehingen mit boshaftem Vergnügen, daß dem Angeklagten Gieſer die Frau mit dem Geſellen durchgebrannt ſei. Außer dem vorhandenen Bargeld habe das flüchtige Paar auch den größten Teil des Waren⸗ lagers mitgenommen. Gieſer erſtattete Anteige, aber ſeine Er⸗ zählung begegnete Mißtrauen und der Anzeiger wurde ſogar ein⸗ geſperrt. Der Mann ſtak mit den Durchgebrannten„unter einer Decke“. Die Gieſers hatten im Jahre 1904 geheiratet. Er iſt ein beſchränkter gutmütiger Menſch, den ſeine Frau, obwohl ſelbſt nicht gerade anziehend— ſie iſt etwas verwachſen— wohl nur heirgtete, um einen Mann zu haben. Der Mann ging mit Schuh⸗ waren hauſieren und die Frau ſtrickte zu Haus mit der Strick⸗ maſchine. Beſcheiden kamen ſie vorwärts. 1906 kauften ſie mit geringer Anzahlung ein Haus zum Preiſe von 5600 Mark. Dann überredete ſie der Schuhagent Gaupa tz, einen kleinen Schuhladen einzurichten. Gaupatz beſorgte ihnen die ſchriftlichen Arbeiten und führte auch das in dem Geſchäft eine wichtige Rolle ſpielende Wechſelbuch. Die Ware wurde mit 5 Monaten Zahlungsfriſt be⸗ zogen und nach drei Monaten ein Wechſel gegeben. Das Waren⸗ lager hatte durchſchnittlich einen Wert von 4000 Mark und die Tagesloſung betrug 20—25 Mark. Anfangs wurden die Wechſel prompt eingelöſt, dann aber traten Stockungen ein und Mitte September hatte man einen Wechſel nur auf die Weiſe einlöſen können, daß eine Partie Waren verſchleudert wurde. Damit war der Zuſtand der Zahlungsunfähigkeit eingetreten und nun kam man auf den Gedanken, das vorhandene Warenlager dem Zugriff der Gläubiger zu entziehen. In Körben und Säcken wurden die Schuhwaren in zentnerſchweren Kollis teils bahnlagernd zuerſt nach Mannheim und ſpäter Freiburg nach Zürich expediert, teils von Frau Gieſer und Bormann, als dieſe„auf Reiſen“ gingen, als Paſſagiergut mitgenommen. Der Mann ſollte den Hausrat ver⸗ änßern und nachkommen. In Zürich ſtiegen Meiſterin und Ge⸗ ſelle im Hotel zum„Weißen Kreuz“ ab und trugen ſich als Herr und Frau Gieſer in das Fremdenbuch ein. Sie mieteten einen Laden und hatten für die mitgebrachten Schuhen flotten Abſatz, bis ſie verhaftet und ausgeliefert wurden. Mit dem Eßemann Gieſer hatte das flüchtige Paar über Düſſeldorf, wo ein Bruder Bor⸗ manns lebt, in brieflicher Verbindung geſtanden. Die Gläubiger werden aus dem Konkurs 30 Prozent erhalten. Der Angeklagte Gieſer behauptete, der Plan zu dem Vergehen habe von Bormann hergerührt, während ſeine Frau und Bormann ſagten, Gieſer ſei der Urheber geweſen und ſie hätten nicht gewußt, um was es ſich handelte. Die Verhandlung endete mit der Verurteilung aller Angeklagten und zwar erhielt Gieſer(Vert..⸗A. Dr. Blu m) 3 Monate, Frau Gieſer(Vert..⸗A. Dr. Deimling) 8 Monate und Bormann(Vert..⸗A. Dr. Deutſch) 6 Mo⸗ nate 3 Wochen Gefängnis. In letzterer Strafe iſt eine vom Schöffengericht Eſſen ausgeſprochene Strafe inbegriffen. In der Nachmittagsſitzung gelangte zum Aufruf die An⸗ klageſache gegen den 1875 in Worms geborenen Gärtner Karl Aug. Scherer wegen Meineids und den 1888 in Oppenheim geborenen Buchdrucker Heinrin ſtellung von Puc nis Tos„ die hoffenklich öftere Wiel erhöl⸗ ungen erlebt. Man höre und ſehe ſich dieſe Neuheit an! X. Bl. Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben. Thealer⸗Notiz. Dienstag, den 6. öds. gehen Mas cagnis Oper„Cavallerſa ruſticana“ und Leoncgvallos Oper„Der Bajfazzo“ in Szeue. In der Titelrolle der letzteren gaſtiert Herr Fritz Büttner vom Stadttheater in Barmen auf Engagement. In„Cavalleria ruſticana“ ſingt Jane Freund zum erſten Male die Partie der Santuzza und Roſe Kleinert zum erſten Male die Lola. Sonſt ſind an dieſem Abend nrch 5 8 Jacques Decker(Turiddu), Betta Kofler(Mutter Lucia), Hans Bahling(Alfio und Tonio), Noſe Kleinert Neöda), Max Felmy(Beppo), Hugo Boiſin(Silvio). Konzertchronik. Der Verein der Muiklehrerinnen Mannheim⸗ Zudwigs hafen veranſtaltete am Mittwoch im evangeliſchen Vereinshauſe Judwigshafen einen wohlgelungenen muſtkaliſchen Abend. Gediegene pianiſtiſche Gaben, dargeboten von den Damen Haldenwang, Greiner und Petri⸗Schlögel wechſelten mit Geſangsvorträgen von Fräulein A. Schumacher und Frlu. Walleſer. Als weitere Gabenſpenderin war Frlu. Blan⸗ kenfeld erſchien und fand wie die anderen Damen mit ihren Vorträgen wohlverbienten Beifall. Berein Volksjugend. 5 Am pergangenen Donnerstag fand in dem Vereinslokal ein muftkaliſcher Abend ſtatt, der bei Jung und Alt viel Beifall er⸗ zielte. Dr. Egel betonte in kurzer einführender Rede, daß ſchon Ariſtoteles von der guten Muſik verlange, daß ſie unterhalte und vor allem unſer Herz und unſern Geiſt bilde. Gute Hausmuſik muß die Jugend pflegen. Das gebotene Frogramm ſollte mit Geigenſtücken von Schubert und Schumann, ſewie mit einer glück ⸗ Achen Auswahl Taubertſcher Geſänge aus den eindernellflängen 5 Getteral⸗Anzeiger, Badiſche Neuede Nachrichten.(Mittagblatt.) jungl. Organiſation zugeführt werden. Das kann nur geſchehen, wenn alle verfügbaren Kräfte ſich bereit⸗ 117855 Die Die politiſche Ueberzeugung iſt kein Vergnügen, ſie iſt zugleich eine moraliſche Laſſen wir uns nicht Wahlen vorausſichtlich einkehrende poli⸗ zur Lauheit verleiten. Nein, unſere Mahnung „Der Kampf iſt beendet, aber die Ar⸗ Gamer wegen Anſtiftung. Scherer war zuletzt Portier eines Kinos in Ludwigshafen, Gamer arbeitete zuletzt in Kreislingen. Die Geſchworenen erklärten die von den Rechtsanwälten Dr. Ernſt Müller und Dr. Roſenfeld jun. verteidigten Ange⸗ klagten des fahrläſſigen Meineids bezw. der Verleitung zum Mein⸗ eid ſchuldig, worauf Scherer zu 9 Monaten, Gamer zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt wurden. Karneval 1912. E ſten ſtädtiſcher Maskenball im Roſengas ten. Der„Große“ iſt immer noch der Magnet, der auf die ver⸗ gnügungsdurſtige Welt Mannheims und der näheren und weite⸗ ren Umgebung eine unwiderſtehliche Anziehungsklraft zusübt. In den Schneiderateliers wurden ſchon ſeit Wochen eifrig die Hände gerührt. Und wenn man ſich die Frage erlaubte, für welches Feit das entzückende Maskenkoſtüm oder die pompöſe Ballrobe beſtimmt ſei, dann hieß es gar oft: Für den„Großen“! Viel perſpricht das kurze Wort. Es iſt der Inbdegriff aller Lebensfreude. Die Schöne kann es kaum erwarten, bis der Wagen vor das Haus rollt, bis er vor dem Portal des Roſengartens hält, vor dem ſich die Neu⸗ gierigen auch am Samstag wieder ſtauten. Selbſt der klingende Froſt vermochte ſie nicht zu vertreiben. Es iſt bitter, wenn man vor den Pforten des Faſchingsreiches ſtehen bleiben muß und Da fängt dann der Blick mit ſtillem Neid das wenige auf, das die durch das Spalier huſchenden vermummiten Geſtalten an bun⸗ tem Flitter ſehen laſſen. Als wir um halb 10 Uhr die Wandelhalle betreten, die die Klänge des Promenadenkonzertes durchrauſchen, iſt von drückender Fülle noch wenig zu ſpüren. Herr Verwalter Thomas, der auch diesmal wieder ſein hervorragendes Talent zum Delorieren bei der Ausſchmückung des Nibelungenſaales be⸗ tätigt hat, empfängt uns mit beſorgter Miene die ſich erſt auf⸗ hellt, als wir ihm verſichern, daß wir ſicher nicht zu den letzten Beſuchern gehören. Wir haben rocht behalten. Es ſind noch viele, ſehr viele nach uns gekommen. Beim Betreten des Nibelungenfaales ſtockt unwillkürlich der eilende Fuß. Wundervoll hat ſich der Rieſenraum wieder ge⸗ ſchmückt. In den Orient iſt man mit Gedankenſchnelle verketzt. Prachtvoll in feiner monumentalen Wirkung iſt das Portal, das bor der Orgelniſche errichtet iſt. Die mauriſche Baukunſt feiert neue Triumphe. Zierliche Säulengalerien, durch die man in dit Türkenſtadt blickt, flankieren das in ſeiner edlen Architektur ſo über, in die die Logen zu beiden Seiten des Podiums verwandelt ſind. Zwei Bronzelöwen flankleren den Treppenaufgang auf hal⸗ ber Höhe des Podiums. Zwei Bronzelampen brennen an der Brüſtung zu beiben Seiten des für die Preisrichter reſervierten Platzes. Das iſt der einzige Schmuck, den man diesmal für die Vorderſeite des Podiums verwendet hat. Mehr wäre zuviel. Architektur und Malerei ſind Schmuck genug. Ein wundervoller rieſiger Teppichbaldachin ſchließt die Bauten nach oben ab. Man könnte glauben, ungeheure Perſer ſeien zu⸗ ſammengefügt, ſo täuſchend iſt der Baldachin gemolt. Die Kobur⸗ ger Firma Lüttgemeyer, der die Ausſchmückung des Podiums übertragen wurde, darf guf ihre Leiſtung ſlolz ſein. Schade, daß ſoviel Kunſt für ein Werk aufgewendet wurde, dem eine ſo kurze Exiſtenz beſchieden iſt. lenigen des Saales zus. Man hat ſich in ber Hauptſache auf die Verwendung von Lampions und japaniſchen Laternen boſchränkt und damit ſehr ſchöne Wirkungen erzielt. Die Brüſtungen der Empore ſind mit weißem Gitterwerk verkleidet, durch das ſich No⸗ ſengerank mit roſa Blüten ſchlingt. Tannengrünpyramiden recken ſich an den Pfeilern empor. Goldene Kugeln und elektriſche Licht⸗ eſfekte, die wie Smaragde und Sapbiere in dem Gezweig funkeln, bilden ihren Schmuck. Japaniſche Laternen betonen die Bogen⸗ linien der Empore, über der ſich gleichartig: Ketten von japaniſchen Laternen von Pfeiler zu Pfeiler ſchwingen. Eine Kette von roten Lampions hoch oben an der Galerie gibt den wagerechten Linſen einen guten Abſchluß. Die prächtigen venetianſſchen Beleuchtungs⸗ körper, die den ſtändigen Schmuck des Saales bilden, ſind von Roſengezweig umgeben. Die mächtigen japaniſchen Schirme, die bei dem kürzlichen japaniſchen Feſt zur Verwendung gelangten, ſind ebenfalls zu Beleuchtungskörpern in der Weiſe umgewandelt, daß ſie ein Kranz von buntfarbigen Lampions umgibt. Herr Ver⸗ walter Thomas, dem die Ausſchmückung des Saales oblag, hat damit von neuem gezeigt, daß er ein feines Empfinden für gute künſtleriſche Wirkungen mit deklorativen Mitteln hat, die ſich dem ſchwer zu behandelnden Charakter des Raumes gut anpaſſen. Vor allem iſt jede Ueberladung ſtreng vermieden. Man konnte ſehr oft hören, daß die diesmalige Dekoration die beſte ſeit Beſtehen der ſtädtiſchen Maskenbälle iſt. Wir ſchließen uns dieſem Urteil an und gedenken dabei auch des Herrn Altſtadtrats Lzwenhaupt, der in unermüdlicher Weiſe die Oberleitung bei der Ausſchmfickung und bei der Vorbereitung des Ballfeſtes führte. Nach dieſer Beſchreibung der außerordentlich ſehenswerten Dekoration des Sgales zurück zum Mummenſchanz. Ein orien⸗ tierender Rundgang durch Nibelungen⸗ und Muſenf uns, daß trotz Karlsruher und idelber an gute Muſikpflege erinnern. Herr Hohberg ſpendeke außer Schubert und Schumann noch bier eigene neue Kompoſitionen, die ihre volle Wirkung ausübten. Fräulein Bender ſang ſechs enk⸗ zückende Taubertſche Kinderlieder mit ſchöngeſchulter Stimme und gutem Vortragsgeſchmack. Dr. Egel ſprach erläuternde Worte über das Weſen der muſtkaliſchen Romantik und führte ſämtliche Kla⸗ vierbegleitungen aus. Der Abend hatte ſomit einen vollbefrie⸗ digenden und lehrreichen Verlauf. Schauſpieler und Kino. In der„Bühnengenoſſenſchafts⸗Korreſpondenz“ nimmt der Berliner Schauſpieler Max Marx Stellung zu einer für die Schauſpielerwelt gegenwärkig überaus een, der nach dem Verhältnis des Schauſpielers zum Kino. Es iſt nur ſelbſtverſtändlich, ſchreibt er, wenn die deutſchen auſpieler den Kampf gegen den Kinematographen— den der Deutſche Bühnenverein zu führen ſich entſchloſſen hat— energiſch unter⸗ ſtützen. Aus künſtleriſchen wie auch aus rein materiellen Grün⸗ den. Ich habe in der lezten Zeit die verſchiedenſten Berliner Kinos beſucht. Ueberall ſand ich das gleiche traurige Bild der Verlogenheit. Ueberall ſah ich, wie auf die niederen Inſtinkte der Menſchheit ſpekuliert wird. ſpielkunſt in den letzten Jahrzehnten mühſam erreichte, wird im „Kientopp“ in einer Stunde iluſoriſch gemacht. Ibſen ſcheint umſonſt gelebt zu haben, Hauptmann und ſein Apoſtel Brahm wozu ſind die überhaupt noch da? Was war und iſt ihr Beſtreben? Das Theater zu enttheatraliſteren! Sozufagen zu vermenſchlichen. Was aber tut das Kino? Genau das Gegen⸗ teil. Die längſt begrabene Zeit der Raubritterkomödie und der ſchauerlichſten Kunigundentragödien beſchwört es wieder her⸗ auf, denn es kennt ſein Publikum. Ein Publikum, das für dreißig Pfennig pro Stunde zehn Tote, zwanzig Gehenkte, dreißig lebendig Begrabene, ferner drei zertrümmerte Autos und etliche Zugentgleiſungen e auch mit den dazugehörigen Toten!) ſehen kann, denkt nicht im Traume zu, während eine ſehr ſpärlich bekleidete Odaliske ſich im Bauch⸗ keinen Einlaß finden kann, weil es der Geldbeutel nicht erlaubt. überaus wirkungsvolle Mittelportal und leiten zu den Logglen Kaf bewohner, zu deſſen Perſonifizierung viel Phantaſie auf dem Podium baumla Krinoline mnd Zopf, es lebe Hoſenrock und Topf!“ verkündet die ehrwürdige Dame. 4 Damen in roten Utlaskleidern, mit mächtigen Scheren bewaffnet, erinnern an ben Proteſt der Kleiderſtoff abri⸗ erklärende Text ſteht auf Fähnchen, die den Topfhut feſthalten. „Das ſind wohl Kolleginnen“? ruft uns ein Schalk zu. Die Dekoration des Podiums klingt ſtimmungsvöll in der⸗ mächtiger Gabel. Auch manche ſchlicke ſonderbar, der Domino, der in früheren Jahren dominierte ſchwindet immer mehr. Dafür iſt das Geſellſchaftskleid, dem durch mehr oder weniger Konzeſſtonen den nötigen karnebaliſti⸗ ſchen Anſtrich gibt, in ebenſo tenren wie geſchmackvollen Exe plaren vertreten. Die elegante Herrenwelt war faſt durchweg Frack erſchienen. Der Herr der Schöpfung verzichtet immer me auf das vermummende Koſtüm. Höchſtens daß der Domino zur Anwendung kommt, wenn man nicht erkannt ſein will. Der Beſuch des Feſtes war, das ſei bei dieſer Gelegenheit konſtatiert, nich ſtark als im Vorjahre. Zwar waren unſere erſten Geſellſe kreiſe wieder ſehr zahlreich vertreten, aber es fehlte doch ma Perſönlichkeit, die man früher immer fah. Rund 2400 Männ und Weiblein regiſtrierte der Ingreſſoapparat. Im Borje waren es etwa 2800. Der finanzielle Effekt wird infolgedeſſet hinter dem Vorjahre an mehr gekoſtet hat. ſchlug, wie es uns ſchien, auch nicht ſo hohe Wogen, wie Vorjahren. In den Roſenlauben ging es ſelbſtredend von An an recht ausgelaſſen zu. An Ballmuſik war kein Mangel. Nibelungenſaal ſpielte die Grenadierkapelle. Wenn ſie aufbört wurde ſie durch ein fünfköpfiges Dilettantenorcheſter aßgelöſt, die ſtäbtiſchen Arbeiter delegie die der Daß der„Kientopp“ auch für den Schauſpieler ſten Gefahren birgt, iſt leicht zu erſehen. de modernen Menſchendarſtellers gebt dahin, alles Aeußerliche, alles Theatraliſche zu vermeiden brauchtes Wort noch einmal zu mißbrauchen— zu differen zieren Der Kinematograph verlangt von ſeinen Lichtbild das Gegenteil: vor allem gute Mimik! ein guter Mimiker noch lange kein guter Schauſpieler braucht und umgekehrt. nur ein Beiſpiel anzuführen—, daß ein Schauſpieler, wochenlang„gekientoppt“ hat, für ein Enſemble, wie etwa des Leſſingtheaters, deſſen ſubtile Art nur Nervenſchauſpie gebrauchen kann, einfach nicht mehr in Betracht kommt ode mindeſt lange Zeit gebrauchen wird, ehe er die Manieren „Kientopps“ abgeſtreift hat. Man verſtehe mi großer Schauſpieler wird auch als Kinoſchauſpieler ni ſeiner Kunſt verlieren deren künſtleriſche Eigenart keine ſcharfumriſſene Phyſſo hat, müſſen naturgemäß künſtlerif bis drei Uhr Aufnahmen gemacht darſtellen ſollen und zwar„richtige“ Menſchen!!„ Eine unbekannte ganlate von Bach. Alles, was die deutſche Schau⸗ „Hamburger Nachrichten“ zufolge, ein bisher unbe Muſikmanu ſkript funden worden. Das Manuſfkript ſtellt eine von Bach niedergeſchriebene religiöſe Cantate a voce sola(S Streichguartet und Viola und Oboe dar und umfa ſeiten. Der Kantate iſt von Bach folgender Text daran, ſich von Jbſen obe 3. Seite. eine große Anzahl drigineller Gruppen und Einzelmasken ber⸗ treten iſt. Die Gruppen allerdings dominieren in bezug auf Ori⸗ ginalität und Ausſtattung. Am gelungenſten war unſtreitig die Gruppe„Der neue Karren“. Auf den amphitheatraliſch angeord⸗ neten Sitzen thronen die neuen Reichsboten, durch Zelluloidpup⸗ pen dargeſtellt. Man ſieht, daß die roten Puppen die ſchwarzen gonz in die Ecke gedrängt haben. Vor dem Miniaturreichstag ſteht bhinter dem Rednerpult ein ſozialdemokratiſcher Reichstagsabg⸗ ordneter, der einen Agrarier und Zentrumsmann lenkt, die den Reichskarren ziehen. Hinter dem Karren folgt die Germania, die den ganz zuſammengebrochenen Michel an der Leine nachſchleypt. Eine andere Gruppe, die ſich dem Charakter des Feſtes geſchickt anpaßt und deshalb vor Alem wohl auch den erſten Preis bekom⸗ men hat, ſtellt ein arabiſches Zelt dar, in dem man einen lang bärtigen Scheik erblickt, neben dem die Lieblingsfrau lief per⸗ ſchleiert kauert. Ein ſchwarzer Sklave fächelt dem Paare Kühlung tanz dreht und windet.„Fröhliche Pfalz, Gott erhalts!“ leſen wi an einem anderen Wagen. Sofort wiſſen wir, daß es ſich um die Gloriſizierung des 1911er handelt. Hinter einer transparenten Pfalzlandſchaft thronen Bacchus und Bacchantin, ein mächtiges FJaß zwiſchen ſich. Zu Füßen ſitzt ein Pfälzer Weinbauer mit ſeine Ehehälfte. Weinſtöcke, die fleißlg von Winzern abgerieben werden, nehmen den übrigen Teil des Wagens ein. Herr Panl Grn der Inhaber des renommierten Blumengeſchäfts am Friedrichs⸗ platz, hat die Gruppe ausgeführt. In das gleiche Genre ſchlägt eine weitere Gruppe. Zwei Winzer kragen eine mächtige Tranbe. „1911er Blut ſprudelt Kraft und frohen Mut!“ verkündet die Monſtretraube. Das„Weltmarionettentheater“ zeigt John Bu breitſpurig auf der Weltkugel thronend. In der vorderen Oeff⸗ nung des viereckigen Kaſtens präſentieren ſich Marianne un Michel, zur Linken und Rechten werden perſiſche und chineſiſche Fragen perſifliert. Auf der Rückſeite liegen ſich Italiener und Türlen wegen Tripolis in den Haaren. „Was wir jetzt hawe!“ ruft eine weitere Gruppe. Man ſieh eine wandelnde Landkarte mit den neuen afrikaniſchen Beſitzungen Auf einem Eſel, der von einem Urmenſchen gezogen wird, komm ein Froſch einhergerttten. Er iſt mit einem mächtigen Gänſe bewaffnet, auf dem bereits mehrere Autoren aufgeſpießt ſind „Kunſtbanguſen“ ſteht auf der Rieſenfeder. Es handelt ſich alf um eine Perſiflierung mißliebiger Kritiker, denen man das Necht auf Kritik abſpricht. Auf das Marokkpabkommen zielt ein Kaſten ab, hinter deſſen Gitter der deutſche Michel vor verſchiedenen Geld äcken ſitzt. Marolkaner, Franzoſen und Engländer begleiteten den Transport. Hinter einem Kaſperlethezter wandelt ein Mars⸗ entwickelt wurde. Auf einem unförmigen Leibe mit unzähligen Rippen, der von vier Beinen getragen wird, thront ein winziger Kopf. Ein raſſenechter Rattenfänger lockt eine Kinderſchar hinter ſich her Auch die Mona Lieſa, die munter aus dem Rahmen blickt, fehlt nicht. Sie iſt in einer Raritätenkammer auf dem Hemshof auf⸗ gefunden worden und ſieht deshalb etwas ramponiert aus. Ein baumlange Frauengeſtalt verulkt die jetzige Mode.„Verſchwunder kanten gegen die Damenmode, die ſo wenig Stoff braucht. D Sehr originell iſt die Mutterſchutzbewegung dargeſtellt. Ein hürbſcher Bub beſchüht ſeine Mutter mit einem mächtigen Regen dach. Aus den Kleiderfalten der mächtigen kachierten Figur lugt ein hekzunter hieſiger Dekorotionsmaler. Ein weibli 0t hat den Küchenſchrank mit komplettem Inhalt auf den ſchnallt. Zum Nürnberger Gänſemännchen in Bronze ge die ſilberglänzende Perſonifizierung des Chriſtoflemetalls Robe ſtieht man. zurückbleiben, zumal die Saaldekorati u An Stimmung fehlte es nicht. Aber die bacchantiſche Luſt 295 rt hatten. Im Muſenſaal erklange d i udelhalle und 9 lot D 15 etf ſtören zu laſſen. Von S iller und Goethe zu ſchwei ſtören zu laff 5 Sch 0 ſelbſt dee ſchwe Das Streben kurz, um ein viel m Nun iſt es klar, Ich kann es mir wohl denken recht Aber die meiſten unſerer Kollegen, leiden, wenn ſie von zeh aben und abends Menſche In der Kgl. Bibliothek zu Kopenhagen deutſchen Muſikhiſtoriker Martienſen von Johann Sebaſtian Ba 4. Seite. —— chen, in dem ſich auch anſer Stadtoberhaupt recht ungezwungen und heiter bewegte, zur Preispolonäſe antrat, wurde es in den Mufenſaal gelockt, wo Frl. Häns, unſere graziöſe Ballettmeiſterin mit Herrn Landory die Großherzogin Hilda⸗Gevotte mit An⸗ mut tanzte. Eine ſehr neite Darbietung, die aber nicht ganz in den Rahmen des Feſtes paßte. Ein Cancan wäre den Ballbeſuchern lieber geweſen. Um 10.45 Uhr degann die Preispolonäſe, die durch den feierlichen Einzug einer ebenſo ſtattlichen wie male⸗ riſchen Janitſcharentruppe mit Kapelle eingeleitet wurde. Die muſelmänniſche Galatracht des Preisrichterkollegiums fügte ſich ſehr vorteilhaft in das farbenſprühende Geſamtbild ein. Kurz nach 12 Uhr verkündete ein Herold, den zwei Fanfaren⸗ bläſer begleiteten, das Ergebnis der Preis bewertung. Es erhielten: den 1. Gruppenpreis Arabiſches Zelt. Zweite Grup⸗ penpreiſe:„Der neue Karren“,„Weltmarionettentheater“ und „Winzergrupe mit Bacchus“, dritte Gruppenpreiſe„Kunſt⸗ banauſe“ und„Mutterſchutz“, einen vierten Gruppenpreis„Spar⸗ ſame Schneiderei“. Der erſte Damenpreis wurde nicht verteilt. Zweite Damenpreiſe wurden der„Zukunftstouriſtin“ und zwei reizenden weißen„Mäuschen“ zuerkannt. Der erſte Herrenpreis fiel ebenfalls unter den Tiſch. Den zweiten Preis erhielt der „Marsbewohner“, dritte Preiſe ein„Schlangenbeſchwörer“ und das„Gänſemannchen“. Als die Prämiierung bekannt gegeben war, ſetzte man den Becher der Freude von neuem an die durſtigen Lippen. Die letzten haben erſt um 6 Uhr die gaſtlichen Hallen verlaſſen. Dann gab es noch einen Sturm auf die Cafés. Das Cafs Rumpelmeher hätte fünfmal ſo groß ſein können. Als der Andrang gar zu groß wurde, ſah ſich der Geſchäftsführe ge⸗ zwungen, die Pforten zu ſchließen. Davon profitierten dann die anderen Cafés. Es war ſchon heller Tag, als die Masken noch truppenweiſe durch die Straßen zogen. Nachmittags iſt dann der Kater„ausgerodelt“ worden. Große Karnevalgeſellſchaft Neckarſtadt, e. B. Ein buntes faſchingskuſtiges Völkchen hatte unſere„Große bon üwerm Neckar“ am Sonntag vdor acht Tagen im Saale des „Coloſſeums“ verſammelt zu ihrem diesjährigen Geſell⸗ ſchaftsmas kenball. Anx die 100 tanzluſtige Paare waren zu der großen Polonaiſe„angetreten“. Man bekam Einzelfiguren und Gruppen zu ſehen, die ſich durch Geſchmack und Originalität der Koſtüme auszeichneten und auch ver den kritiſchen Augen eines Roſengarten⸗Preisrichterkolleginms Beachtung gefunden hätten. Die Büttenredner und Rednerinnen der„Großen“ erſchienen in den Masken ihrer bekannten Originaltypen: der Maler„Penſel“, die„Fraa Knautſchelberger“, der„Kienruß“ uſw. Daß die Tanz⸗ beine nicht zur Ruhe kamen, dafür ſorgten die Weißen der Haus⸗ kapelle, die ſich erſtmals als Kurkapelle von„Krotzingen“ vorſtellte. Die nächſte Sißzung mit Damen ſindet kommenden Don⸗ nerstag, den 8. Febr., dei Mitglied Ra z zum„Friedrichsring“, X 7, 34, ſtatt. Am Sonntag, den 11. Febr. folgt die Damen⸗ Fremdenſitzzung im Saale des„Bernhardushofes“. Karten 2 1 Mark ſind in den durch Plakate getennzeichneten Vorverkaufs⸗ ſtellen zu haben. Sommerfahrplan 1912. Der kgl. Eiſenbahndirektion Lud⸗ wigshafen gegenüber befürwortete die pfälziſche Handelskammer im Hinblick auf den Sommerfahrplan 1911 eine Beſchleu⸗ nigung der auf der Strecke Saarbrücken—Neuſtadt—Ludwigshafen —Würzburg—Hof verkehrenden Züge, insbeſondere die Herſtellung eines Anſchluſſes an die Züge D 37/38 nach bezw. von Bamberg— Derſelben Stelle gegenüber trat Hof.—Dresden und Würzburg. die Kammer wiederholt für die Herſtellung des Anſchluſſes des Zuges D 161 an die Züge D 32 und 106 in Würzburg ein. 5 *Dienſtprüfungen an Lehrerſeminarien finden ſtatt für 1912 am Lehrerſeminar 2 in Karlsruhe den 28. März und die folgenden Tage ſowie am Lehrerſeminar in Meersburg den 16. April und die folgenden Tage. Die Anmeldungen zu dieſen Prüfungen, in denen ausdrücklich anzugeben iſt, ob der Kandidat zur einfachen oder er⸗ weiterten Prüfung zugelaſſen zu werden wünſcht, find bis ſpäteſtens 20. Februar bezw. 10. März an das Unterrichtsminiſterium ein⸗ Fareichen. *Nationalliberaler Bezirksderein. In den Bezirks⸗Ver⸗ einen der Nationalliberalen Partei herrſcht trotz der ſoeben erſt beendeten Wahlbewegung zur Zeit ein reges Leben. So tagt der Bezirksverein der öſtlichen Stadterweite⸗ rung heute abend 8i Uhr im„Artushof. U. a. wird Prof. Drös ſprechen über die Ergebniſſe der letzten Reichs⸗ tagswahlen. Dienstag abend verſammelt ſich im Koloſſeum der Bezirksverein Neckarvorſtadt II. Mittwoch hält der Verein Unterſtadt 1 ſeine Generalverſamm⸗ lung ab. Auf Freitag abend berufen die Bezirke Jung ⸗ buſch⸗Rühlan(Wirtſchaft z. Anker) und, Ober⸗ ſtadt I1(Sotel Grüner Hof) Verſammlungen ein. *Eisbahn im Friedrichspark. Die ſtrenge Kelte der letzten Tage hat nun auch dafür geſorgt, daß die Eiſbahn im Fried⸗ richspark eröffnet werden konnde. Nach der heute ſeitens des Großh. Bezirksamtes vorgenommenen Prüfung wurde die Genehmigung zur Benützung erteilt, ſo daß die vielen An⸗ BB————ä——TT—————.————u—— däniſchen ders Grönl eines Jugendfreundes des Dich⸗ 3 von ihm an die kgl. Bibliothek übergegangen iſt. Ein Kritikerſtreik in Darmſtedt. Aus Darmſtadt wird berichtet: Sämtliche Kritiker Darmſtadts mit Einſchluß der ſozialdemokratiſchen faßten den Be⸗ ſckluß infolge des forigeſetzten brüskierenden und krän⸗ kenden Verhaltens der Künſtler des Hoſtheaters die geſamte Kritik einzuſtellen, alſs das Hofthbeater tatiſächlis zubeyksttieren Hofkapelmeiſter Arthur Bodanztez brachte, ſo wird uns gemeldet, als Gaftdirigent der Konzerte der Kaiſerlichen Muſilgeſellſchaft in Petersdburg und Mos⸗ kau Guſtav Mahlers Vierte Süymphonie dort mit gro⸗ dem Erfolg zur erſten Aufführung in Rußland. Die etruskiſche Sprache und ihre Entzifferung. Aus Paris wird berichtet: In der Akademie der In⸗ iſten verlaß zeſtern Prof. Lues Martha von der Sorbonne — intersſſante Abhandlung über den Urſprung und Zuge⸗ rigkeit der etruskiſchen die dekanntlich bisber nicht een werden konnte.— einige nicht undeträchtliche Denkmäler exiſtieren. Das Etruskiſche habe gewiſſe Aehn⸗ lichkeit mit den finniſchen und verwandten Spra⸗ chen, gehöre mithin zum UÜral⸗altaiſchen Sprach⸗ ſtamme. Er erläuterte dies an zahlreichen Beiſpielen und Stellenm aus„ wobei er auf A Terten Uebereinſtimmungen im General⸗eluzeitzer, Badiſche Neueſte Nachrichten.(Nittagblatt) Verſammlungsſaal konzertierten die Ner. Ehe das luſtige Völk. frager und Anfragerinnen ſich jetzt alle einfinden können zur Huldigung des ſchönſten Winterſportes. Einführung der Lſtünbigen Zeiteinteilung. Verſchiedene Staatsbehörden in Deutſchland haben ſich in der letzten Zeit mit der Frage der fortlaufenden Zählung der Stunden des Tages von 1 bis 24 beſchäftigt. Sie ſind dazu dadurch veran⸗ laßt worden, daß der öſterreichiſche Staatseiſenbahnrat das Eiſenbahnminiſterium erſucht hat, in den Fahrplänen des inter⸗ nationalen Verkehrs anſtatt der jetzigen Zeiteinteilung in Tag⸗ und Nachtſtunden die Einführung der 214ſtündigen [Zeiteinteilung zu erwägen. Wie verlautet, iſt dieſe An⸗ regung auf erheblichen Widerſtand geſtoßen. Da ſich die Um⸗ wandlung der 12ſtündigen in die 24ſtündige Zeitrechnung nicht auf den Eiſenbahnverkehr allein beſchränken dürfte, würden eben noch andere Einrichtungen des öffentlichen Lebens von dieſer Aenderung betroffen werden, die für ſie nicht zweckmäßig wären. Es würden ſich daraus unhaltbare Zuſtände ergeben. * Die Bernhard Kahn⸗Leſehalle des Vereins für Volks⸗ bildung(Ecke Mittel⸗ und Lortzingſtraße, Neckarſtadt), deren Benützung jedermann völlig frei zuſteht, war im Monat Ja⸗ nuar von 4591(4633) Erwachſenen und 2991(1158) Schülern, zuſammen alſo von 7582(5791) Perſonen beſucht. Der über 7000 Bände faſſenden Bibliothek wurden an 8(9) Abenden 3587 (4061) Bücher entnommen, davon 121(91) an neue Leſer.(In den Klammern ſtehen die entſprechenden Ziffern des Vorjahres.) * Eſperauto u ber Volksſchule??? Auf die kürzlich in der Preſſe verbreitete Nachricht von der Einführung des Eſperanto in den Volksſchulen der Stadt Schöneberg erhielt auf Anfrage die„Ido⸗Zentrale Berlin“, Geſchäftsſtelle der Berliner Ver⸗ eine für internationale Hilfsſprache Ido, Charlottenburg, Wie⸗ landſtraße 7, folgendes Schreiben der Schuldeputation:„Ein Beſchluß des Magiſtrats oder der Stadtſchuldeputation, der die Einführung des Eſperantounterrichts bei den hieſigen Schulen vorſteht, liegt nicht vor. Wir haben nur einem unſerer Lehrer einen Klaſſenraum zur Verfügung geſtellt, in dem er mit eini⸗ gen Schülern der betreffenden Volksſchule einen Eſperanto⸗ kurſus privatim abhält.“ Folgenſchwere Schießerei. Ein bis jetzt noch nicht er⸗ mittelter Radfahrer gab heute nacht 1 Uhr in der Nähe der Zellſtofffabrik auf den 34 Jahre alten Fabrikarbeiter Franz Dlugaſch, wohnhaft Waldhof, Langſtraße 40, einen Schuß ab und verletzte ihn erheblich an der linken Bruſtſeite. D. fand Aufnahme im allgemeinen Krankenhaus. Mutmaßliches Wetter am Dienstag, und Mittwoch. Das raſche Vordringen einer Depreſſion nach Oberitalien hat ſtatt der bisherigen Weſtwinde einen kalten Nord berur⸗ ſacht. Der Hochdruck iſt raſch nach Süddeutſchland vorge⸗ drungen und beherrſcht zur Zeit die Wetterlage. Für Diens⸗ dag und Mittwoch iſt kaltes, meiſt trockenes Wetter zu er⸗ warten. 5 Vereinsnachrichten. BVerein für Frauenſtimmrecht. Wir verweiſen hierdurch nochmals auf die heute abend 8½ Uhr im Hotel National ſtattfindende Generalverſammlung. » Kirchlich⸗poſitive Vereinigung. Auf die am Mittwoch, den 7. Februar im großen Saale des„Prinz Bertold“(Chriſtliches Hoſpiz), U 3, 28, abends.30 Uhr, ſtattfindende Monatsver⸗ ſammlung mit Vortrag ſei auch an dieſer Stelle hingewieſen. (Näheres im Inſerat.) Vergnügungen. *„Tripslis im Café Carl Theodor“. Immer Neues bietet der Inhaber des Cafss, Herr Schobert. Jetzt iſt noch ein Afrikaner eingetroffen, der durch ſein ſympathiſches Auftreten bei den Säſten ſehr beliebt iſt. Das in ſeinen künſtleriſchen Leiſtungen hier bereits beſtbekannte Soliſten⸗Salon⸗Orcheſter des Herrn Gandolfsd, deſſen elegante Dirigenten im Geſamtſpiel, wie in den hochkünſtleriſchen Solis ſtarken Beiſall erzielt, trägt weiter dazu bei, daß ſich„Tripolis zn 8 Theodor“ zu einem Schlagwort in Mannheim ausgebil⸗ det hat. Ein idealer Winterſonntag. Den geſtrigen Sonntag wird man noch lange in angenehmer Erinnerung behalten. Prächtiger hätte ſich das Wetter nicht anlaſſen können. Zwar war es bitter kalt, viel kälter, als man es in Mannheim gewohnt iſt, aber das vermochte diejenigen nicht anzufechten, die ſich in der wundervoll klaren und er⸗ friſchenden Luft ergehen wollten. Tauſende pilgerten nach Heidelberg. Auf dem Hauptbahnhof herrſchte ein Verkehr wie an ſchönen Sommertagen. Aber auch nach dem Waldpark lenkten viele ihre Schritte. Im Reſtaurant„zum Stern“ war bis in den Abend hinein nur ſchwer Platz zu bekommen, ſodaß Herr Reſtaurateur Beierle mit ſeinem tüchtigen Stab alle Hände voll zu tun hatte. Wer mit ſinkender Sonne dem be⸗ liebten Ziele zuſtrebte, dem wurde ein beſonderer Genuß durch die wundervollen Farbenwirkungen, die der im Weſten ver⸗ ſchwindende Sonnenball in die Landſchaft zauberte. Ein Spa⸗ ziergang durch den winterlichen Wald kann gegenwärtig nicht dringend genug empfohlen werden. Jede Waldpartie enthüllt neue Reize. Beſonders ſehenswert ſind die Uferpartien. Ein Maler würde viele dankbare Motive finden. Wenn man dann das Waldparkreſtaurant betritt, fühlt man ſich nach der Wande⸗ rung in der appetitmachenden Luft doppelt wohl geborgen. Mit Schiedsgerichtsſprüche, die Befragung des Gottes, die Antwort des Gottes und die Lithurgie bei der Vermählungsfeier zur Erörterung und Analiſierung. Am nächſten Freitag wird Prof. Martha in ſeiner Vorleſung über das Ertruskiſche fortfahren und ſeine Theſen weiter begründen. Deutſchland dürfte dieſe Vorleſung inſofern intereſſieren, als ſich vor mehr als 2 Jahren der Heidelberger Prsfeſſor Dr. Wilſer dahin aus⸗ geſprochen hat, daß das Etruskiſche dem germaniſchen Sprachſtamme angehört und die Etrusken zu den Urgerma⸗ nen gehören. Wilſer überſetzte zum Beweiſe dafür einen„Ernte⸗ ſegen“ darſtellende Gottesanrufung. Kleine Mitteilungen. Das Luftſpiel aus dem „Die fünf Frankfurter“ Uraufführung erlebten und Räume des Wiener Hofburg nicht mehr mit dem Leben in ſo reich und berühmt geworde Impreſario Shubert, der kürzlich in! unter ſeiner Leitung einen Truſt von einigt, hat das Werk für Amedika und England erwor⸗ den und wird die„fünf Frankfurter“ ſowohl in London wie auch in Newpork zur Aufführung dringen. Hofrat Dr. Hergaurn ODeſer, der Direkior des Lehrerinnenſeminars Prinzeſſin⸗Wilhelm⸗Stift in Karlsruhe ift im Alter von 83 Jabren geſtorben. Er hatte bereits Mitte Januar in einer öfſentlichen Veranſtaſtung einen Schlagenfell. ltten, deſſen Folgen er jetzt erlegen iſt. Deſer hatte ſich auch ols Ha e Mannheim, 5. Februar. Behagen ſchlürft man dann ſein Schälchen Mokka. Beſonderer Beachtung ſei auch die gut gepflegte Eisbahn empfohlen, in die Herr Beierle den großen Reſtaurationsgarten umge⸗ wandelt hat. 5 85 5 Der geſtrige Tag wird jedenfalls der kälteſte in dieſem Winter geweſen ſein. Regiſtrierte doch geſtern morgen das Thermometer— 15,8 C. Heute morgen waren es nur noch 7,4 C. Die höchſte Temperatur betrug geſtern— 6˙, die niedrigſte in der verfloſſenen Nacht— 7,5˙. Der Neckar führt ſeit geſtern früh ſtarkes Treibeis. Die Feudenheimer Fähre ſah ſich genötigt, ihren Betrieb einzuſtellen; wer es wagte, konnte noch mittels Nachen an das ander Ufer überſetzt werden. Es iſt jedoch nicht jedermanns Sache, im ſchwankenden Kahn durch die Eisſchollen zu ſteuern. Auch der Schlitten kam geſtern nach ſehr langer Ruhepauſe ebenfalls zu ſeinem Recht. Jeder Landwirt, der einen ſolchen ſein eigen nennt, benutzte den prachtvollen Wintertag, um ſeinen Ange⸗ und Freunden eine Schlittenpartie„über Land“ zu ieten. Leider ſind infolge der Glätte, die der Schneefall in den Straßen verurſachte, geſtern auch einige Unfälle vorge⸗ kommen. So rutſchte geſtern abend der verheiratete Keſſel⸗ ſchmied Hch. Regenhardt von Bobenheim bei Worms in der Nähe des Friedrichsplatzes auf der Straße aus und erlitt einen Bruch des linken Unterſchenkels. Er mußte mittels Sanitätswagen in das Allg. Krankenhaus verbracht werden.— Der verheiratete 47 Jahre alte Invalide Karl Hch. Sommer wohnhaft 11. Querſtraße 55, rutſchte geſtern mittag ebenfalls infolge der Glätte in der Neckarſtadt aus und erlitt eine Unterſchenkelfraktur. Er mußte ebenfalls in das Allg. Krankenhaus überführt werden. Winterſport in Heidelberg. Uhr mortgens,—18 Grad! Die Fenſter dicht zugefroren. Ein durch den Hauch aufgetautes Loch in den Eisblumen erſchließt den Blick auf eine ſtrahlende Winterlandſchaft. Alles tlef verſchneit. Es in ganz windſtill. Schwere Schneelaſt auf den Tannen. Von den Birken bängt ſilberweißes langes Haar regungslos herab. Die nur leicht von Norgennebeln verſchleierte Winterſonne wirft blendendes, gliserndes Licht auf die Schneeflächen. Der Wald im Winterkleid iſt faſt ſchöner noch als im Sommer, und das Schloß mit den ſchnee, bedeckten Zinnen liegt da wie ein Märchentraum. Ein herrlicher Tag. Der Winterſport blüht. Auf den überſchwemmten Neckarwieſen iſt die Schlittſchuhbahn eröffnet; vom frühen Vormittag an wim⸗ melt es dort voen Reuſchen. Das Schellengeläut von Schlitten tönt durch die Strazen, in luſtiger Fahrt gehts durchs Neckartal, Skiläufer, ihre Langſchuhe unter dem Arm, eileu in Scharen dem Gebirge zu; aber weitaus am größten iſt die Zahl der Rodler. Welch Leben und Treiben in den Wäldern! Kaum je hat der ſommerliche Wald ſoviel Gäſte geſehen. Scharenweiſe kommen Fremde; die Mannheim⸗Heidelberger Züge ſind faſt ſo ſtark beſetzt wie im Hochſommer. Straßen⸗ und Bergbahn können trotz verſtärkten Betriebs den Rieſenverkehr kaum bewältigen. Ueber⸗ all in den Heidelberger Bergen ſind Rodelbahnen angelegt, ſo vom Nünchel, vom Heiligenberg; ja jede anſteigende, nicht allzu belebte Straße iſt in eine NRodelbahn umgewandelt;„Bahn frei“, Achtung“ tönts überall. Die überwiegende Zahl ber Rodler hat ſich natürlich die Königſtuhlwälder auserſehen, wo der Heidelberger Rodel⸗ klnb fär gute Bahnen geſorgt hat. Mit Ruückſicht auf den ſtarken Berkehr ſind umfaſſende Vorſichtsmaßregeln getroffen; rote Fähuchen 4 mit„&“ bezeichnen den Rodlern, blaue mit„5“ den Fufasageen ſ ihre Wege. Bobfleigbs und Lenkſchlitten jeder Art ſowie Mannſchafts⸗ ſchlitten ſind auf den Rodelbahnen verboten. Schwer iſt es zu ſagen, ob die Zahl der Spaziergänger in Sonntagsnachmittags⸗Toilette oder die der Rodler im ſtilgerechten Sportkoſtüm überwiegt. Der regſte Verkehr herrſcht auf der Rodelbahn König ſtuhl Blockhaus—-Molkenkur. Bei der großen Kurven am Block⸗ Haus hat ſich, z. T. geſchützt durch eine Bretterwand, ein vielhundert⸗ köpfiges Publikum aufgeſtellt und übt Kritik an den Rodlern, die ſitzend oder liegend, einzeln oder zu zweien, geſchickt oder ungeſchickt, aziös oder ungraziös paſſieren. Da! wie elegant ſauſt die junge ame vorbei, ſicher lenkend, die Vorderſchlitten überholend. Achtung“ — ein Zweiſitzer; ob die Rodler masculini oder feminini generis ſind, iſt nicht zu unterſcheiden; das Sportkoſtüm macht alles gleich und die weibliche Eitelkeit ſcheint ausgeſchaltet. Plumps! Ein kleines Fräulein fliegt ohne Grazie in den Schnee, ſchüttelt ſich, fährt weiter — man fällt ja weich. O weh! Ein Schrei: mitten ins Publikum ſauft der Schlitten, ein Knäuel von Menſchen liegt am Boden; aber die Entgleiſung war ohne ſchlimme Folgen. Da, ein fideles Paar! Ein Backfiſch, als ſolcher an zwei langen Zöpfen kenntlich, ſteckt die langen Beine in langen ſchwarzen Strümpfen und knickerbockers ihrem Mit⸗ fahrer unter den Armen durch und er hält die ihm auvertrauten Beine ganz feſt.(Wenn das unſere Großmütter geſeßhen hätten! How ſhocking!)— In endloſer Reihe folgen ſich die Schlitten, ein dubſces, immer wechſelndes Schauſpiel, die jugend⸗ und ſportfrohe Schar! Ein vorzüglicher, heute ſehr zahlreich beſuchter Rodelweg führt am Speyerer Hof herab. Hier iſt die Bahn ſtellenweiſe vereiſt; mit unheimlicher Schnelligkeit ſauſen die Schlitten. Auf dem ebenen oder nur leicht gewellten Terrain am Kohlhof wird eirig Skilauf ge⸗ trieben. Etwa 00 Länfer, zum großen Teil Mannheimer, durch⸗ queren die Sichtungen. Es iſt keine Frage, daß der Skiſport, ver⸗ glichen mit dem Rodelſport, der weit elegantere iſt. Freilich, fällt der Skiläufer, ſo liegt er kläglich und ſcheinbar hilflos da und arbeitet — den Beinen in der Luft herum wir ein auf dem Rücken liegender Maikäfer. Seider iſt der Tag auch nicht ohne Unfall verlaufen. Detk Sohn des hieſigen Gemüſehändlers Dietrich fuhr beim Verſuch, einigen Spaziergängern auszuweichen, gegen einen Baum und brach den Unterſchenkel. Er wurde ius Krankenhaus geſchaßft, Hoffentlich war es der einzige Unfall. Anus dem Lande und dem Reiche liegen uns noch folgende Meldungenv or: rr. Baden⸗Baden 4. Febr. Kälte bis zu 17 Grud unter Null und vorangegangener Schneefall haben nunmehr auch im Oostal Gelegenheit zur Ausübung des Winterſports gebracht. Verſchiedene Rodelbahnen in der Umgebung der Stadt waren heute ſehr ſtark frequentiert und hatten auch von auswärts Beſucher angelockt, ſodaß ein lebhafter Verkehr Herrſchte. „ 4. Febr.(Priv.⸗Tel.] Der heutige *Cronbergi. tag brachte einen rieſigen Berkehr in den Taunus. Cronberger Eiſenbahn beförderte 25000 Perſonen. Trotz dem Maſſen⸗ andrang auf allen Rodelbahnen iſt nur ein einziger Unfall gemeldet worden. Ein 18jähriger Junge aus Offenbach brach den Unterſchenkel und mußte in das Cronberger Kraukenhaus gebracht werden. Aus dem Großherzogtum. * Heidelberg, 2. Febr. Der 33 jährige Metzger⸗ meiſter Karl Weigel, der am Donnerstg auf ſein 10 Monate altes Kind einen Mordverſuch unternahm, iſt von ſeiner Frau geſchieden. Das Kind, das in das Akadem Krankenhaus eingeliefert wurde, befindet ſich nach der Entfernung der Kugel* auf dem Wege der Beſſerung. Weigel, der ſchon in erſter Ehe nicht glücklich verheiratet war geriet auch bald mit ſeiner Frau in Streitigkeiten, bei denen es zu Tätlichkeiten kam So konnte auch das Geſchäft, das die Eheleute Weigel in Karls⸗ ruhe betrieben, keinen günſtigen Fortgang nehmen Die Frau entfernte ſich vor drei Wochen von Mann und Kind und war jeder Aufforderung, wieder zurückzukommen, unzugänglich. Nach⸗ dem Weigel ſeiner Frau nach ihrer Rückkehr von ihren Eltern nochmals eindringlich aber vergeblich zugeredet hatte faßte det dem Trunke ergebene Mann den Entſchluß zu der ſchrecklichen Tat, die er im Hauſe ſeiner Logisgeber ausführte.— Der ledige Telegraphenaſſiſtent a D. Dörnicke von hier wurde wegen Sittlichkeitsvergehen, begangen an einem 12 jährigen Mädchen verhafte;. N. Heidelberg, 29. Jannar. In der beutigen 11. Jahres⸗* verſammlung der kieſigen Rechtsſchutzſtelle für Frauen und Mödchen erſtottete die Vorftzende, Frau Kamilla Je! 2 Dichter und Schriftſteller einen Namen gemacht. ze l. den Jabresbericht dem die folgenden Angaben entnom 8. Seite. ſeien. In 301 Fällen wurde die Hilfe des Vereins in Anſpruch genommen; 240 der Hilfeſuchenden waren erwerbstätig, 59 nicht erwerbstätig. Von Behörden wurden 2 Anfragen an die Rechts⸗ ſchutzſtelle gerichtet. 240 Fälle wurden durch Rat, Auskunft oder Schreiben von Briefen erledigt, 34 durch erfolgreiche Interven⸗ tion, die übrigen durch Einleitung von Prozeſſen oder durch den Anwalt. Das größte Kontingent der Fälle ſtellten Schuldforde⸗ rungen(55), Alimentationsforderungen(35), Dienſtſtreitigkeiten (31), Fürſorge und Mutterſchutz(27), Eheſtreitigkeiten(22), Miet⸗ ſtreitigkeiten(19). Auch bei Invaliden⸗ und Krankenverſicherungs⸗ angelegenheiten, Beleidigungen, Teſtaments⸗ und Nachlaßſachen etc. wurde die Hilfe des Vereins requiriert.— Die Vorſitzende teilte mit, daß der Verein ſich im abgelaufenen Rechnungsjahre an den Badiſchen Verband für Frauenbeſtrebun⸗ gen(Vorſitzende Frau Julie Baſſermann, Mannheim) an⸗ geſchloſſen hat und forderte die Mitglieder zu regem Beſuch des erſten Verbandstages am 9. März d. J. in Raſtatt auf. Sie erwähnte ferner, daß der Verein auf eine japaniſche Anfrage jenaue Auskunft über die Art ſeiner Tätigkeit zu geben hatte; nan hat die Abſicht, in Japan ähnliche Einrichtungen wie die Rechtsſchutzſtellen ins Leben zu rufen.— Da die bisherige Schrift⸗ ührerin, Frau Emmy Bauer, ihr Amt niederlegte, wurde Frau Zoeb-UÜllmann an ihre Stelle gewählt; die Wiederwahl der Vorſitzenden Frau Kamilla Jellinek und der Kaſſiererin Frl. Marie Wellhauſen erfolgte per Akklamation. Der Verein zählt zurzeit 149 Mitglieder. Oftersheim, 2. Februar. Nach der Aufſtellung des Voranſchlags ſoll die gleiche Umlage wie im Vorjahr(51 Pf.) zur Erhebung kommen. Weinheim, 3. Febr. Herr Bürgermeiſter Ehret iſt geſtern von ſeinem Amte zurückgetreten.— Bei der am 31. v. Mts. in Offenburg abgehaltenen Sitzung des Ver⸗ bandes der mittleren Städte Badens wurde Herr Bürgermeiſter Ehret in Anerkennung ſeiner langjährigen Tätigkeit im Ver⸗ bands⸗Ausſchuſſe um Ehrenmitglied ernannt. De Laudenbach, 2. Februar. Der verheiratete L. Gries⸗ heimer iſt am Montag mit einem in Mannheim wohnenden Mädchen geflüchtet. Er hinterläßt eine Frau mit zwei Kindern in den dürftigſten Verhältniſſen. dt. Karlsruhe, 2. Febr. Bei einer Meſſer⸗ ſtechere i, die heute nacht in der Blumenſtraße ſtattfand, erhielt einer der Beteiligten einen ſo gefährlichen Stich, daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. dt. Karlsruhe, 3. Febr. Boden ſtehenden mit kochendem Waſſer gefüllten Keſſel ſezen. Der Deckel des Keſſels rutſchte, ſodaß das Bübchen in das Waſſer fiel und derartig verbrüht wurde, daß es an den erlittenen Verletzungen ſtarb. BC. Pforzheim, 29. Jan. In verfloſſener Nacht hat ſich ein 16fähriger Kochlehrling in der Nähe des Hauſes Wart⸗ berg 11 mit einem Revolver zu erſchießen v erſucht. Die Kugel iſt in die linke Bruſtſeite eingedrungen. Der Verletzte hat um halb 3 Uhr die Hausbewohner geweckt, von wo aus die Polizeiwache verſtändigt wurde, die den Schwerverletzten mit dem Sanitätswagen ins ſtädt. Krankenhaus verbringen ließ. Pfalz, Heſſen und Umgebung. „ Frankental, 30. Jan. Wie das„Frankentaler Tagblatt“ erfährt, hat der als erſter Adjunkt einberufene Erſatz⸗ mann, Herr Rechtskonſulent C. W. Koch, die Wahl im Hin⸗ 72 8 blick auf ſeine geſchäftliche und anderweitige Inanſpruchnahme abgelehnt, ſodaß der Stadtrat demnächſt zu einer Ergänzungs⸗ wahl zu ſchreiten haben wird. Der zu wählende erſte Adjunkt dürfte wie ſein Erſatzmann, aus der Reihe der der liberalen Partei angehörigen Stadtratsmitglieder hervorgehen. „* Bad Dürkhe ſim, 29. Januar. Am Freitag mittag war im Steinbruchbetriebe von Bauer der etwa 20 Jahre alte Hch. Mayer, Sohn von Schuhmacher Georg Mayer von Grethen, mit Schuttabfahren auf einem etwa 4 Meter über dem Erdboden lie⸗ genden Geleiſe beſchäftigt. Plötzli chkippte der Rollwagen um und riß den Arbeiter mit in die Tiefe. Heinrich Mayer erlitt hierbei ſo ſchwere Verletzungen, daß er im Spital in Dürkheim am Samstag ſtar b. * Pad Dürkheim, 31. Januar. Gegen das Weinkom⸗ miſſionsgeſchäft Simon hier, das ſich in Zahlungsſchwierigkeſten befindet, iſt, wie die„Pf. Bztg.“ meldet, bei der Staatsaupvalt⸗ ſchaft in 27 Hinter⸗Weidental, 4. Febr. Geſtern nachmittag, als ein Güterzug den hieſigen Bahnhof durchfuhr, ent⸗ gleiſte aus bis jetzt noch unbekannter Urſache ein Güterwagen, der noch fünf andere aus dem Gleiſe riß. Da ſich der Zug in voller Fahrt befand, war der Anprall ein derart ſtarker, daß die ſechs Wagen vollſtändig zertrümmert wurden. In dem Kabinett eines dieſer Wagen befand ſich ein Bremſer, der den Tod fand. Er wurde totgedrückt. Der Materialſchaden iſt groß.* *St. Ingbert, 28. Jan. Der Bergmann Albert Klein von Aßweiler iſt auf Grube Dudweiler tödlich verun⸗ glückt.— Auf Grube Sulzbach geriet der 18 Jahre alte Pferdeknecht Ludwig Lorenz von dort zwiſchen zwei Kohlen⸗ wagen und wurde auf der Stelle totge drückt. Darmſtadt, 2. Febr. Beim Holsfällen er⸗ ſchlagen wurde geſtern der ca. 30 Jahre alte Waldarbeiter Flächſenhaar in Momart bei Michelſtadt i. Od. Sportliche Rundſchau. Duftſchiffohrt. * Zur Abnahmeprüfung des„L. P. 11“ wird gemeldet: Das Parſeval⸗Luftſchiff 11 hat am Freitag den dritten Teil ſeiner Prüfungsfahrt glänzend beſtanden. Es war die Aufgabe geſtellt, daß das Luftſchiff in 40 Minuten eine Höhe von 150⁰ Metern erreichen und mindeſtens zwei Stunden in derſelben ver⸗ bleiben ſoll.„L. P. 11“ ſtieg um 11 Uhr 30 Min. auf unter Führung des Oberleutnants Stelling. In der Gondel befanden ſich noch mehrere Herren der Prüfungskommiſſion, darunter Ge⸗ neralmajor Meſſing, ferner Major Groß und Major Sperling. Der Luftkreuzer erreichte in kurzer Zeit die gewünſchte Höhe und log in nordweſtlicher Richtung davon. Einige Kilometer von Berlin wendete er und trat längs der Eiſenbahnſtrecke Berlin⸗ Stettin die Rückfahrt an, um.45 Uhr die Landung auf dem Schießplatz bei Tegel vorzunehmen. Das Ergebnis der Prüſung hat die Erwartungen noch übertroffen. Bei der Landung auf dem ſtark verſchneiten, unebenen Terrain ſtieß die Gondel an den Schießwall. Das Luftſchiff ſtellte ſich deshalb auf den Kopf und die Hülle erhielt in der Nähe der Gondel einen Riß, der aber ſehr leicht repariert werden kann, ohne daß das Gas entleert zu werden braucht. Aviatik. * Fliegerkurſus. Am Donnerstag begann auf dem neuen Euler⸗ Flugplatz bei Frankfurt a. Main ein neueir Fliegerkurſus, an dem 12 Herren teilnehmen. Von dieſen erren ſind vier Offi⸗ Frankfurter Flugſportklub beurlaſtbt, der ihre Ausbil⸗ 55 1 Frankenthal Anzeige wegen Beirugs erſtattet worden. zum Teil Privatperſonen, zum Teil vom Kgl. Kriegsminiſterium unmittelbar zu Herrn Euler zur Ausbildung kommandiert. *440 000 Mark als Preis für eine Aeroplanfahrt. Wie man aus Newyork meldet, iſt der für den Flug um die Freiheits⸗ ſtatue ausgeſetzte Preis von 110 000 Dollar Graham White endgültig zuerkannt und auch ausgezahlt worden. Automobilſport. Der Allgemeine Deutſche Automobilklub, vormals Deutſche Motorfahrer⸗Vereinigung, veranſtaltet aus Anlaß ſeiner Generalverſammlung vom 6. bis 10. Juli in Dres⸗ den eine motoriſtiſche Sportwoche unter dem Namen„All⸗ gemeiner Deutſcher Automobil ⸗Tag“. Außer automobiliſtiſchen Wettbewerben werden Flugveranſtaltungen, Ballonaufſtiege ſowie Motorboot⸗Konkurrenzen ſtattfinden. Schwimmſport. * Das Verbanbsfeſt des Deutſchen Schwimmerverbandes, der über 50 000 Mitglieder zählt, wird am 10. Auguſt 1913 in Kaff ſftattfinden. Es werden zu dieſem Feſte viele Ausländer erwartet. Hundeſport. * Der Württembergiſche Verband kynologiſcher Vereine hat ſeinen Namen in„Süddeutſcher Verband kynologi⸗ ſcher Vereine“ umgeändert. Er gewann einen erheblichen Zuwachs durch den Beitritt einiger badiſch⸗pfälziſcher Vereine. Rommunalpolitiſches. * Die Stillprämien. Der Freiburger Stabtrat nahm in ſeiner letzten Sitzung Kenntnis vom Bericht über die mit den Stillprämien(Stillbeihilfen) im Jahr 1911 gemachten Erfahrun⸗ gen. Darnach hat ſich die Einrichtung ebenſo wie in den vorher⸗ gehenden Jahren bewährt; die bisherige Organiſation konnte auch im verfloſſenen Jahre unverändert durchgeführt werden. Es er⸗ hielten 1911 im ganzen 306 Mütter Stillprämien bewilligt, und zwar in 285 Fällen für die Geſamtdauer von 2½ Monaten, in 21 Fällen nur für kürzere Zeit. Verausgabt wurde dafür der Betrag von 7122 Mk. Abgelehnt wurden 40 Geſuche; in 64 Fällen bezogen die ſtillenden Mütter zugleich Armenunterſtützung. §Stuttgart, 27, Jau. Mit dem im Laufe dieſes Winters erſt⸗ nmtals gemachten Verſuch des regiewiſen Bezugs und Verkaufes von Kartoffeln hat man in Stuttgart günſtige Erfahrungenn gemacht. Die von der Stadtverwaltung aus Holland bezogenen Kartoffeln, im ganzen 10 200 Zentuer, haben zu dem Selbſtkoſtenpreis von 3,50% Das 33 Jahre alte Kind eines Zigarrenmachers wollte ſich in der Küche auf einen am ſchlanken Abſatz gefunden und auch hinſichtlich der Qualität allgemein befriedigt. Der hieſige Marktpreis für Kartoffeln ſchwankt ſchon ſeit läugerer Zeit zwiſchen 5,50% und 6,50% Bekanntlich hat die Stadt auch langfriſtige Vertragsabſchlüſſe auf Milch⸗ lleferung gemacht zum Zwecke der Abgabe an Wiederverkäufer, die ſich verpflichteteu, beſtimmte Preiſe einzuhalten. Man hofft auf dieſe Weiſe gleichmäßigere Verhältniſſe für den Milchhandel über⸗ haupt zu ſchaffen und einer in den Produktionsverhältniſſen nicht be⸗ gründeten Preisſteigerung entgegenzuwirken. Polizeibericht vom 5. Februar. Unfälle: Beim Aufſitzen auf ein Fahrrad glitt am 3. d. Mts., abends ein Keſſelſchmied von Bobenheim auf dem Luiſenring aus, fiel zu Boden und brach den linken Unter⸗ ſchenkel. Er wurde mit dem Sanitätswagen in das allgem. Krankenhaus verbracht.— Auf der Luiſenſtraße in Neckarau fiel am gleichen Tage die Ehefrau eines Schmiedes von dort auf dem glatten Boden um und brach den linken Fußknöchel. — Am 3. d. M. abends explodierte uf dem im Rheinhafen hier vor Anker liegenden Schiffe„Triton“ eine Petroleum⸗ lampe. Das entzündete Petroleum verbrannte einen ledigen Matroſen von Oppenheim ſo ſchwer im Geſicht und an den übrigen Körperteilen, daß er im Sanitätswagen in das all⸗ gemeine Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Von Jag zu Tag. — Ein Schauerdrama der Wirklichkeil. Paris, 2. Februar. Der Verbrecher von Orlsans, der ſich für den Kanabier Oskar Wild ausgegeben hatte, wurbe als der vorbeſtrafte Joſ. Reuard erkannt. Der Selbſtmörder von Etampes Pascal hat mit den Ein⸗ brechern von Orlsans, wie ſchon gemeldet, nichts gemein. Er war ein Soldat der Kolonialtruppen, der wegen einer Weibergeſchichte fähnenflüchtig geworden war und ſich von den Gendarmen entdeckt glaubte. Die Polizei hat den Eindruck, daß die Einbrecher ven Orlcans Mitglieder einer anarchiſtiſchen Bande ſind, die an allen Aufſehen erregenden Einbrüchen der letzten Zeit, namentlich auth an der Beraubung des Kaſſenboten in der Rue Ordener, beteiligt war. — Beim Meſſeleſen verſchüttet. Paris, 2. Jebr. In einer kleinen Kapelle auf der Laudſtraße von Cabanes nach Ax, in den Pyrenäen, las geſtern früh der Pfarrer Pellegrin eben die Meſſe und war bei der Erhebung der Monſtranz, als ein über⸗ hängender Felſen auf das Kirchlein niederſauſte, das Dach durchſchlug, den Prieſter vollſtändig zermalmte u. dem miniſtrierenden Knaben ein Bein zerſchmetterte. Aus der Felswand, von der der Block ſich gelöſt hatte, ſprudelte nach der Kataſtrophe mit großer Gewalt eine mächtige heiße Quelle hervor, die jetzt als Waſſerfall niederrauſcht. — Schrecklicher Tod. Templin. Die Zwil⸗ lingskinder der Witwe Karbe, ein fünfjähriger Knabe und ein Mädchen, nahmen, vermutlich in Abweſenheit der Mutter, glühende Kohlen aus dem Ofen und ſetzten das Sofa in Brand. Sie flüchteten unters Bett. Man fand ſie beſinnungslos auf; es gelang nicht, ſie ins Leben zurückzurufen Hinrichtung. Braunſchweig, 3. Februar. Der Arbeiter Maeneke, aus Allrode, der im Oktober vom Schwurgericht wegen Ermordung ſeiner beiden Kinder zum 3 7770 74 39 in jüngſter Zeit 1 Tode verurteilt worden war, wurde heute früh hingerichtet. Ein neunzigjähriger Schwimmer. Aachen, 2. Febr. In der ftädtiſchen Schimmanſtalt em Kaiſerplatz wurde heute mittag der 90. Geburtstag des älteſten bekannten Schwimmers, des früheren Nadelfabrikanten, jetzigen Rittergutsbeſitzers Leo Lammertz von hier, gefeiert. Herr Lammertz iſt trotz ſeines hohen Alters noch täglicher Gaſt in der Schwimmanſtalt und ſchwimmt regelmäßig eine Viertel⸗ ſtunde ununterbrochen. Das iſt eine Leiſtung, die man bisher wohl kaum irgendwo beobachtet hat. Rätſelhafte Tidesfälle. Koblenz, 1. Febr. Tot aufgefunden wurde heute im Vorort Koblenz⸗ Lützel ein einundzwanzigjähriges Mädchen. Es ſcheint einer Vergiftung erlegen zu ſein.— Bei Engers wurde ein etwa 26 Jahre altes Mädchen im Rhein treibend gefunden und noch ſchwach lebend ans Land gebracht, ſtarb aber im Krankenhauſe, ohne die Beſinnung erlangt zu haben. Es wurde ermittelt, daß es aus Neuwied ſtammt und an Schwermut litt. Die Külte. m. Köln, 5. Februar.(Priv.⸗Tel) In den Eifeldörfern ſowie in den Sauerländer Bergen liegt der Schnee meterhoch. Einzelne Dörfer ſind vom Verkehr vollſtändig abgeſchnitten, Zahl⸗ Die oberrheiniſchen Flüſſe, ſowie der Oberrhein führen ſtark Letzte Nachrichten und Telegramme. reiches Wild ſowie Vögel ſind erfroren aufgefunden worden. Treibeis. Die Schiffsbrücken mußten in ller Eile abgefahren werden. Einzelne Flüſſe ſind zugefror. Im Ruhrgebiet iſt der Verkehr ſtark behindert. Auch in den Nordſeehäfen halten Verkehrsſtörungen an. In der vorigen Nacht ſank die Tempera⸗ tur am Mittelrhein auf 20 Grad Celſ. Im Hundsrück hat die Kälte ſogar— 30 Grad betragen. J Berlin, 5. Februar.(Von unſerm Berliner Burea Aus Cuxh'abven wird gemeldet: Geſtern iſt hier mit 23 Gra der kälteſte Tag geweſen, der ſeit Menſchengedenken verzeich wurde. Die Elbſchiffahrt ſtockt faſt gänzlich.— Aus Stettin wird mitgeteilt: In der Revaler Bucht liegt ein engliſcher Dampfe⸗ aus Hull im Eiſe feſt. Die Mannſchaft leidet unter Mangel Proviant und Kohlen. Deshalb begannen geſtern 2 Mann de Beſatzung eine gefährliche Wanderung von—6 Seemeilen übe⸗ das Eis der Bucht. Die Bewohner von Reval bemerkten das unk gingen den Engländern entgegen. Beide wollen heute ſchwer Proviant beladen, den gefährlichen Rückweg antreten. Die Rebellion in Mexiko. JBerlin, 5. Februar.(Von unſerm Berliner Bureg Aus Newyork meldet das Kabel: In Mexiko greift die Empß rung weiter um ſich. Die amerikaniſche Regierung kündigte Präſidenten Madeiro an, wenn er die Amerikaner nicht ſchü könnte, würde ſie ihre Truppen einmarſchieren laſſen. Die verfüg baren amerikaniſchen Truppen ſind an die Grenze beordert wor den. Es ſind Vorbereitungen im Gange zur Mobiliſierung eine⸗ ſtarken Korps. Ein brennender Dampfer auf hoher See. * Newhork, 4. Febr. Nach einem Funkentelegramm if der Liverpoobler Dampfer„Conſols“, von Galpeſton nach Ham burg beſtimmt, 25 Meilen von Boders Island(Virginia auf hher See in Brand geraten. Man nimmt an, daß Offizier und Mannſchaften von dem Dampfer„Caſtle Eden“ aufgend men worden ſind. 85 * Newyork, 4. Febr. Der auf hoher See in Brand ge tene Liverpooler Dampfer„Conſols“ iſt heute früh geſunken. Di geſamte Beſatzung wurde gerettet. 8 Die Revolution in Clchia. wW. Peking, 5. Febr. Es iſt feſtgeſtellt worden, daß de Mittelpfeiler der in der Nacht vom Freitag auf Samstag ein geſtürzten Eiſenbahnbrücke bei Schanhaikwan durch Dyna⸗ mitgeſprengt worden iſt. Der Tat verdächtig ſind Repu blikaner, doch läßt ſich nichts Beſtimmtes beweiſen. Bei dem Unglück ſind 9 Chineſen getötet und 21 verwundet worden. Deutlſchland. 5 London, 3. Februar Lloyd⸗George behandelte in der Rede, die er heute im Liberal Club hielt, auch das Verhältnis zu Deutſchland. ſagt darüber: Ohne Erſparniſſe können die Rentenkurſe ſich nicht dauer erholen, ohne dem Anwachſen der Rüſtungen Einhalt zu tu kann es keine Erſparniſſe geben, und man kann dem Anwach der Rüſtungen nicht Einhalt tun, wenn man nicht Neid, Eifer⸗ ſüchteleien, Befürchtungen und Verdacht zwiſchen den Nation entfernt. Das iſt die erſte Aufgabe und trotz mancher u günſtiger Umſtände iſt der gegenwärtige Zeitpunkt meiner An ſicht nach der günſtigſte dafür. Nicht bloß wir, ſondern all Nationen ſind durch die Ereigniſſe von letzthin auf di Gefahren der Lage aufmerkſam gemach Doch will ich auf das, was vorbei iſt, nicht zurückgre meine Rolle dabei nicht verteidige etwa weil ich mich nicht verteidigen könnte, wenn ich es wünſchenswert hielte, ſondern weil ich überzeugt bin, da je mehr man disputiert, um ſo mehr die Irritation aufrech Immerhin möchte ich auf etwas verweiſen, wofür wir al dankbar ſein können. Marokko, das eine dauernde Que von Irritation und Verbitterung zwiſchen den Großmächt war, iſt erledigt durch ein Abkommen, das Frankreich Deutſchland zum beiderſeitigen Vorteil gereicht und briti Intereſſen nicht abträglich iſt. Alles in allem iſt der Tag, der auf einen Dispu nicht immer die ſchlechteſte Zeit, um eine Differenz bei Ich glaube, es iſt im Intereſſe Frankreichs, Deutſchlan lands und unſer ſelbſt, daß zwiſchen den Nationen ein b Einernehmen herrſche. Ich glaube, daß mit Aufrichtigkel Freimut und Kühnheit ein ſolches Einvernehmen erzielt n kann. Es würde die Welt beſſer und reicher machen, Steuern könnten ermäßigt werden, Erſparniſſe an Rüſtu klönnten zur Entwicklung der Reſſourcen des Landes 1 Verbeſſerung der Lage des Volkes verwendet werden. E keine beſſere und keine ſicherere Kapitalsanlage als di wendung von Geld für Schule, Wohnungsreform, für Erhöh der Lebenslage des Volkes. Aber der Eckſtein einer geſun Finanz iſt Friede und Wohlgefallen unter den Menſcher Wetterberichte. Vöhrenbach, 3. Febr. Schneehöhe 30 en—5 gut. Neue Rodelbahn 2 Kilometer lang, ſehr gut. l der Schneefall. Verſtändigung mit ſchaft vorm. Fendel, Mannheim, teilt uns mit, Gründer und langlährige General⸗Direktor der Geſellſchaft, He C. Fendel, von ſeiner Stellung zurückgetreten und Unterſchrift erloſchen iſt. Herr J. C. Fendel wird jedoch mi Rat dem Unternehmen erhalten bleiben, da er eine Stelle als des Aufſichtsrates annehmen wird. Gleichzeitig teilt uns die mit, daß Herr G. Ja eg er in den Vorſtand der Geſellſchaft einge⸗ iſt. Die ſeitherigen ſtellvertretenden Vorſtandsmitglieder Herr F Fendel, Mannheim und Herr Heinrich Pieper der Filig Duisburg, ſowie der Leiter der Vertretung in Karlsruhe Her Menzinger wurden zu Vorſtandsmitgliedern ernannt, lungsvollmacht gemüß 3 54.⸗G.⸗B. wurde den Herren Frt denhammer, Carl Otto Müßig, Carl Auguſt Hilden Carl Schaaf und Jean Schoembs, alle in Mannheim Hopfentuchpreiſe. Vom Verbande Deutſcher J 1 3 per 100 Kilo erhöht. Lug'ſche Induſtriewerke.⸗G. in Lubwigshaſen a. Rh. neralverſammlung am 26. Februar ſoll auch über die Aufſichtsratsmitgliedes beſchließen. 6. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Machrichten(Mittagblatt.) Mannheim, 5. Februar. Preußtiſcher Bergfiskng und Mheinſchiffshrt. Dem preußiſchen Abgeordnetenhaufe iſt der Geſetzentwurf zu⸗ gegangen, der ſich auf das bekannte Ablkommen zwiſchen dem preu gi⸗ 5 ſchen Bergfiskus an der Ruhr und der Rhein⸗ und See⸗ ſchiffahrts⸗Geſellſchaft in Köln ſowie der Mann⸗ eimer Dampfſchleppſchiffahrts⸗Geſellſchaft be⸗ zieht. Die Begründung des Entwurfs bemerkt dazu u. a. folgendes: „Die ſtaatlichen Bergwerke im Ruhrrevier ſind für einen erheb⸗ lichen Teil ihrer Förderung auf den Abſatz nach Sübdeutſchland an⸗ gewieſen. Um dieſen zu exleichtern, ſollen die nach Süddeutſchland aözuſetzenden Kohlen der genannten Bergwerke nicht mehr ab Berg⸗ werk, ſondern ab Oberrhein verkauft werden. Zu dem Zweck iſt in Rheinau eine günſtig gelegene Grundfläche erworben worden, die zu einem Kohlenlagerplatze ausgebaut und Mitte Februar 1912 tetl⸗ dweiſe betriebsfertig ſein wird. Außerdem iſt ſeinerzeit am Rhein⸗ Herne Tanal bei Bottrop der Bau eines bergfiskaliſchen Hafens in Angriff genommen, der mit den Staatsgruben durch eine Eiſenbahn in direkter Verbindung ſteht. Zwiſchen beiden Anlagen fehlt als Bindeglied nur noch die zur Beförderung der Kohle geeignete Schiff⸗ fahrtsgelegenheit auf dem Rhein. Um dieſe herzuſtellen und volle Bewegungsfreiheit zu erhalten, ſchien der Anſchluß an eine noch frei baſtehende leiſtungsfähige Reederfirma geboten. Es iſt deshalb mit der ihein⸗ und Seeſchiffahrts⸗Geſellſchaft in Köln ein mehrjähriger Frachtvertrag abgeſchloſſen und gleichzeitig der Ankauf der Mehrheit der Aktien genannter Geſellſchaft und der mit ihr verbundenen Mannheimer Dampfſchleppſchiffahrts⸗Geſell⸗ ſhchaft in Naunheim in Ausſicht genommen worden, daß der Fiskus bis zum 4. April 1912 berechtigt iſt, jederzeit zu erklären, ob er die Aktien erwerben will. Der Kaufpreis betrügt, wenn der Er⸗ perb der Aktien am 1. April 1912 erfolgt, rund 8 205 000% Wenn der Fiskus Hauptaktionär der Rhein⸗ und Seeſchiffahrts⸗Geſellſchaft Aund der Mannheimer Dampfſchleppſchiffal 5 lſchaft geworden jiſt, iſt er in der Lage, dauernd von dieſen G ſchaften gleichmäßige Und angemeſſene Frachtſätze zu erlangen, was für die Preisfeſtſetzung bei vertraglichen Kohlenlieferungen nach Süddeutſchland von großer Bedeutung iſt. Anderſeits wird die Rentabtilität der genannten Ge⸗ fſellſchaften u. damit des Aktienbeſitzes des Fiskus günſtig beeinflußt, wenn ihnen, wie es beabſichtigt iſt, dauernd die Verfrachtung der ſür Suüddeutſchland beſtimmten Kohlen⸗, Koks⸗ und Brikettmengen der faallichen Nuhrbergwerke übertragen wirbd, wobei vorgeſehen iſt, die Intereſſen der Partikulierſchiffer möglichſt zu ſchützen. Der Ankauf der Aktienmehrheit der beiden Trausportgeſellſchaften durch den Berg⸗ kiskus wird überdies den in neuerer Zeit hervorgetretenen Beſtre⸗ buüngen, die Frachtſchiffahrt auf dem Rhein in verhältnismäßig wenigen privaten Händen zu vereinigen und hierburch den Frachten⸗ markt beſtimmend zu beeinfluſſen, in erwünſchter Weiſe entgegen⸗ tend gemacht haben würde. Fiskus will von beiden Geſellſchaften die Mehrhett bes Aktien⸗ kapitals exwerben. Es handelt ſich dabet für die Rhein⸗ und See⸗ ſchiffahrts⸗Geſellſchaft um 1751 und bel der Maunheimer Damuf⸗ ſchleppſchiffahrts⸗Geſellſchaft um 1801 Aktien. Die Aktien der hein⸗ und Seeſchiffahrts⸗Geſellſchaft werden zum Neunwert, dieſenigen der Maunbeimer Dampfſchleppſchiffahrtsgeſellſchaft dagegen zum Kurſe von 65 Proz. erworben. Es würden alſo insgeſamt 2 921 650 er⸗ ſorderlich ſein. Daß ber Kaufpreis demgegenüber in der Begründung der Geſetzesvorlage mit 3 205 000 angegeben wird, erklärt ſich wohl 5 au der Aufrechnung von Zinſen bis zum 1. April 1912. —— Perſonglien. Die Babiſche Akten⸗Geſellſchaft für Nheinſchiſffahrt und Scetransport Mannhein teilt uns mit, daß der Gründer und langfährige General⸗Direktor der Ge⸗ fellſchaft, Herr Kommerzienrat Louis Gutfahr von ſeiner Stellung zurückgetreten und damit ſeine Unterſchrift erloſchen iſt. Herr Kom⸗ merzienrat Louis Gutjahr wird jedoch auch für die Folge mit ſeinem Kat dem Unternehmen erhalten bleiben, da er eine Stells als Beirat Annehmen wird. Herr G. Jäger iſt in den Vorſtand der Geſellſchaft eingetreten. ſeſt. 0 erklärte in Uebereinſtimmung mit rüheren Mitteilung, daß ſie für ihre Forderung an die inſolvent ewordene Duisburger Firma Heinrich Sträter volle Deckung beſitze. chon im Oktober 1911, bei Beginn der Geſchäftsverbindung, ſeien der Geſellſchaft von Verwandten Sträters Sicherheiten in erſttelligen Immobilienhypotheken gegeben worden. Bayeriſche Cellnloidwarenſabrik vorm. Albert Wacker.⸗G. in Nürnberg. In der Aufſſichtsratsſitzung vom 3. Februar wurde be⸗ lanet, daß der Bruttogewinn des abgelaufenen Jahres 314 889 . VB. 302 837% beträgt. Es wird beantragt, 80 003(80 808 zu Aßſchreibungen zu verwenden und der auf den 26. Jebruar einzuhe⸗ zuſenden Generalverſammlung die Verteilung einer Dividende von 12 Pryßz.(13 Proz.) auf das erhöhte Aktienkapital vorzuſchlagen wie 88 741,(46 870 ½% auf neue Rechnung vorzutragen. Handelskammer Mannheim. Aus dem dritten Heſte der Berichte der Handelskammer für den Kreis Mannheim.) Albgrenzung von Fabrik und Handwerk. An der im Reichsamt des Innern am./7. April abgehaltenen Beſprechung über die Fragen der Abgrenzung von Fabrik und Handwerk und der von Handwerkerſeite gewünſchten Heranziehung der Induſtrie zu den Koſten der Lehrlingsausbildung durch das Hondwerk, nahm der Deutſche Handelstag auf Einladung des Reichskanzlers hin teil. Jur 1. Frage berichtete die Kammer dem Deutſchen Handels⸗ tag an der Hand eines ihr vorgelegten Fragebogens vor allem über die Wahrnehmungen, die ſie über die Heranziehung eines Betriebs ſowohl zu den Beiträgen für die Organiſationen des Handwerks ie zu den Beiträgen für die Handelskammer gemacht hat. Sie rach ſich für den Fall, daß zur Schaffung einer einheitlichen letz⸗ „Inſtanz zur Entſcheidung über Streitigkeiten wegen Heran⸗ ziehung eines Gewerbetreibenden zu den Beiträgen der Zwangs⸗ nungen in einzelnen Bezirken tatſächlich ein Bedürfnis vorliege, die Schaffung einer Reichsinſtanz aus. Die Kammer wurde um ein Gutachten darüber erſucht, ob eine teſige Möbelfabrik als Handwerksbetrieb anzuſehen und deshalb ſur Handwerkskammer beitragspflichtig ſei. Die Kammer war auf rund eingehender Unterſuchung im Gegenſatz zum Landes⸗ gewerbeamt der Anſicht, daß die Umſtände, die für einen Hand⸗ jerksbetrieb ſprechen könnten, gegenüber denen völlig zurücktreten, ſelche für einen Fabrikbetrieb charakteriſtiſch und weſentlich ſind, und kam zu dem Schluß, daß die Firma keinen Handwerksbetrieb ndern lediglich einen Fabrikbetrieb darſtelle und daß demgemöß hre Heranziehung zu Beiträgen für die Handwerkskammer zu Un⸗ recht erfolgt ſei. Im Anſchluß an die Entſcheidung des Landesgewerbeamts ing ſie kurz auf die Entſcheidung ein, welche der Verwaltungs⸗ gerichtsbof am 15. März 1911 in Sachen der Stadtgemeinde Kehl gegen Schmitt und Genoſſen gefällt hat und die von der im Jahre 1904 gefällten Entſcheidung der oberen Verwaltungsbehörde in Arzihard in weſenzlichen Punkten abweicht. Der Berwaltungs⸗ gerichtshof hat nämlich in der Entſcheidung in Sachen des Schreinermeiſters Valentin Schmitt die„hiſtoriſche Entwicklung dieſes Betriebs aus einem unzweifelhaften Handwerksberrieb“ als ein weſentliches Merkmal des Handwerksbetriebs angeſehen und auf dieſes Merkmal beſonderes Gewicht gelegt. Dieſer Anſicht konnte ſie ſich um beswillen nicht anſchließen, weil man, will man dem Handwerk den hiſtoriſchen Begriff unterlegen, auf ganz er⸗ hebliche Schwierigkeiten ſtößt. Zahlreiche früher vorhanden ge⸗ weſene Handwerksarten ſind zugrundegegangen oder haben die Handwerksmägigkeit des Betriebs völlig abgeſtreift(8. B. Waſch⸗ anſtalten), andere haben ſich teils durch Abſonderung, teils durch Neuerſtehung infolge der Entwicklung der Technik u. a. neu ge⸗ bildet. Natürlich iſt auch ausgeſchloſſen, alle die Betriebe, welche die Arbeiten eines ehemaligen Handwerks verrichten, zum Hand⸗ werk zu rechnen. Heinrich Lanz, Bopp u. Reuther, Joſeph Voegele u. a. m. ſind aus Handwerksbetrieben hervorgegangen und weiſen in ihren Betrie⸗ ben Teile mit zweifellos handwerksmäßigem Charakter auf. Sollen ſie und mit ihnen ein großer Teil unſerer Induſtrie als„große Handwerker“, als„Großbetriebe des Handwerks“ gelten und den Handwerkskammern unterſtellt werden? Den berwirrendſten Ein⸗ druck hat es hervorgerufen und weite Kreiſe peinlich berührt, daß in der genannten Streitſache durch landgerichtliche Entſcheidung der Antrag auf Löſchung der Firma im Handelsregiſter abgelehnt und damit der Zuſtand geſchaffen worden iſt, daß Betriebe der vor⸗ liegenden Art ſowohl den Handels⸗ als auch den Handwerkskam⸗ mern unterſtellt und zu den Beiträgen für beide herangezogen wer⸗ den. Mag auch aus formellen juriſtiſchen Gründen gegen eine der⸗ artige Behandlung der„großen Handwerker“ nichts einzuwenden ſein, aus praktiſchen Gründen iſt ſie abzulehnen und es wird als dem geſunden Menſchenverſtand widerſprechend empfunden, daß ein Unternehmen gleichzeitig die Eigenſchaft eines Handwerks und eines Fabrikbetriebs beſitzen ſoll. Aus dieſen Erwägungen heraus hält ſie bei Entſcheidung der Frage, ob Fabrik oder Handwerk vorliegt, den Umſtand nicht für maßgebend, ob ſich ein Betrieb aus einem Handwerk heraus ent⸗ wickelt hat, und ſprach ſich deshalb dagegen aus, daß die hiſtoriſche Entwicklung als entſcheidendes Merkmal verwendet wird. Da ein Bedürfnis und eine Berechtigung, ein Unternehmer gleichzeitig als Fabril und Handwerk anzuſehen und demgemäß der Handels⸗ und Handwerkskammer zu unterſtellen, als vorliegend nicht anerkannt werden kann, ſo müßte ſie es bedauern, wenn die durch jene Ent⸗ ſcheidung hervorgerufene Verwirrung durch weitere Entſcheidun⸗ gen dieſer Art vermehrt würde. Zweifelhaſte Firmen im Außlande. Die der Haudelskammer übermittelten Verzeichniſſe wurden durch Nachträge ergängt; ſie enthalten Firmen zweifelhaften Ruſes in allen Staaten der Erde und geben dem Handels⸗ und Induſtrieſtande Ge⸗ legenheit, ſich bisweilen recht wertvolle Informationen zu verſchaffen. Im Laufe des Berichtsjahres iſt wiederholt auf dieſe Informations⸗ quelle aufmerkſam, auch von ihr Gebrauch gemacht worden. Ständige Ausſtellungskommiſſion für die deutſche Juduſtrie, Der Kammer gingen wiederum zahlreiche Mitteilungen und Rundſchreiben über die verſchiedenartigſten, meiſt ausländiſchen Aus⸗ ſtellungen von der ſtändigen Ausſtellungskommiſſion zu, von denen in der geeignet erſcheinenden Weiſe den Intereſſenten Mitteilung ge⸗ macht wurde. —— Konkurſe in Baden. Philippsburg. Nachlaß des verſtorbenen meiſters Andreas Dickerhof aus Lingenfeld(Pfalz), Philippsburg. P. 18. März, Schuhmacher⸗ wohnhaft in Mannheimer Marktbericht vom 5. Febr. 4* Stroh ver Ztr...50—.25 Birnen per Pföb..15—.8 Heu per Ztr.. 5 50—.00 kirſchen per Pfd..00—.00 „ neues per Zte..00—.00 Heidelbreren per öfd..00—0. 0 Kartoffeln per Zr,.80—450 Frauben per Pfd⸗.00—.00 „beſſere.00.00 firſiſche per Pfd..00—.00 Bohnen per Pfund..00—.0 Nüſſe per 25 S..20—.00 „ deutſche, p Pfp..00—0,00 Haſelnüſſe ver Pfd. 0 45—.00 Bluſnenkohl per Stück.15—.0 Eier per 5 Stü.40 0 60 Spinat per Portton..20—.00 Butter per Pfv...40—.50 Wüſing per Stück..10—.80 Handkäſe 10 Stück.40—.60 Rotkohl v. Stük.15—0. 5 Breſem per Pföo..50—.00 Weißkohl per Stück..15—.85 Hechl per Bfſd..00—120 Weißkraut per Ztr..00—0. 0 Parſeh per Pfv...70—.00 Kohirabt 8 Knollen.20—.00 Weißfiſche per Pfd...40—.00 Kopffalat per Stück..15—.00 Laberden per PfDb..00—.00 Endivienſalat p. Stück.15—.25 Slockfiſche per Bfd..—.00 Feldſalatl p. Vortion 9 10—.00 Haſe per Stück 4 00—.20 Sellerie per Stück.08—.25 Reh per Pſ/D..90—.00 Iwiebeln per Pfd...12—.00 Hahn(1g.) per Stück.80—2 80 Rote Rüben per Pfd..10.00 Huhn(.) per Stück.80—.50 Weiße Rüben per St..05—.08 per Stück..00—.0 Gelbe Rüben v. Bid..12—.00 Ente per Stück.80—.00 Carotten ver Büſchel.08—.00 Tauben per Paar..00—.20 Pflückerbſen pei Pd.00—.00 Gans lebend p. Stück.00—.00 Pleeꝛeulig ver Stlick..2/—0 80 Gans geſchl. per PfdD.90—.95 Gurken per Stück.00—.0 All.00—0,0˙ „. C. 100 St..00—.00 Karpfen.00—.00 Tomaten..00—.,00 Zwetſchgen 0.—.00 Aepfel per[ſd..15—.25 Schiffstelegramme des Norddeutſchen Cloyd, Bremen. Dampfor„Würzburg“ angekommen am 28. Januar in Bahia, T. Bonn“ angekommen am 29. Januar in Bremerhaven.„Dorff⸗ linger“ angekommen am 29. Januar in Shanghat, D.„Germanicus“ angekommen am 29. Januar in Galveſton, D.„Schleswig“ an⸗ gekommen am 30. Januar in Marſeille, D.„Nordernetz“ abgefahren am 27. Januar von Rir de Janeird, D.„Aachen“ abgefahren am 29. Januar von Las Palmas, D.„Seydlitz“ abgefahren am 30. Jauuar don Adelaide, D.„Prinzeß Alice“ abgefahren am 30. Januar von Antwerpen, D.„Friedrich der Große“ abgefahren am 30. Januar von Fremantle, D.„Berlin“ abgefahren am 29. Januax von Algier, D. „Brandenburg“ abgefahren am 29. Jauuar von Philadelphia, D. „George Waſhington“ am 30. Januar Scilly paſſiert. Dampfer„Norck“ angekommen am 91. Januar in Suez, D.„Priuz Heinrich“ angekommen am 1. Februar in Genua, D.„Schleswig angekommen am 1. Februar in Genua, D.„Berlin“ angekommen am 1. Februar in Genna, D.„Kreiſt“ angekommen am 1 Februar iu Antwerpen, D.„Heidelberg“ abgefahren am 1. Februar in Antwerpen, .„Prinz Zudwig“ abgefayren am 1. Jebruar in Port Saib, D. „Erefeld“ abgefahren am 3] Januar in Santos. Mitgeteilt von: Baus& Diesfeld, Generalvertreter in Mannheim. Oeſterreichiſcher Nloyd. Die nächſten Abfahrten von Poſt⸗ und Paſſagierdampfern finden ſtatt: nach Venedig: 6. nach Dalmatien: „Brioni“; 6. Februar Februar Dampfer„Almiſſa“. 5. Februar Linie Trieſt.—Spizza 15 Dampfer Eillinie Trieſt.-Cattarv(A] Dampfer „Baron Gautſch: 7. Februar: Dalmatiniſch⸗albaneſiſche Dinie Dampfer„Adelsberg“.(A. berührt: Pola, Luſſinopiccolo, Zara, Spalato, Leſing, Gravoſa, Caſtelnuovo und Cattarv.) nach der Lepante und dem Mittelmeer: 6. Jebruar: Linie Trieſt Sprien Dampfer„Clektra“: 8. FJebruar: Allinie ſtantinopel Dampfer„Leopolis“. 9 5— Betriebe wie Krupp oder hier in Mannheim 1 Nonet Februar. Dat u m Waffertandsnachrichten im Pegelſtattonen vom Nhain: 31. 1. 2. 3. B. Bemerkungen Konfan: 8 Waldshujt Häningens).02 1,05 1,02.00 0,93 Abds. 6 Ußr .97 1,90 1 90 1,89 1,68 N. 6 Ahr Sauterburg Aödg. 6 Ußhr Maxan 347 3,42 3,36 3,34.80 2 Uhr Bermersheim.-F. 19 Abr Maunheim.64 2,58 2,51 251 2,46 2,40 Norg, 7 A5 WMainz:%½3 0,44 ,42 0,87 0,62.-P. 14 Nhr Singen 10 Ror Kanubz.„ ,58 1,58 1,50.55 1,65 V. 7 Ußr Woblengz. 10 Ahr öin)) 2 Hht uhrort 8 Ahr vrm Neckar: Manunbeim 5 2,70 2,65 2,59 2,58 2,43] B. 7 Uyr Heilbroen J0,79.78 0,70 0,75 0,60 VB. 7 Ahr * Windſtell Schnee all.— 55 ——————————— Witterungsbesbachtung der meteorologiſchen Statios Wanuhsim. 8„ 5„ 5 2 8 282 Satum Seit 38 3 8 8 3 5 2 Demerk⸗ E35 3 83 328 33 1 mw. 3 8 8332 2 4. Febr. Morg. ſas—15.8 NN W 2 4.„ Hittg. 2745,7—.4 NW2 4„ fAbds. 9¼/745,9—9,6 NW2 5. Febr. Morg. 7741,—7,4 NWᷣ̃2 Söchge Temperatur den 4. Februar—6,0 Diefſte vom./5. Jebr.—7,5 1 0 Witternugsbericht über die Winterſtationen der Schweiz ubermittelt durch die Amtliche Auskunftsſtele der Schweizeriſchen Bundesbahnen im internattonalen öffentlichen Verkehrsburean, Berlir., Unter den Linden 14, 0 vom 3. Februar 8 Uhr morgens. e————— e— 8 33 Schnee⸗ 2 2 2 Stationen 888 hoͤte 0 2 8 525—5— 1 1860 Adelboden—8 Schneeſturm 40—50 1444 Andermatt 1856 Axoſa—8 Schneeſturm über 100 g9ul] Les Avants— 4 5 10—20 1052 Caux 5 Schnee urm 10—20 1561 Davos⸗Platz—7 60—75 1019 Engelberg—3 Schneeſturm 20 30 1050 Gindelwald—4 10—20 1053 Gſtaad⸗Saanen—5 Schneeſturm 40—50 1169 Kanberſte 1190 Kloſters⸗Platz—6 wolkenlos, windſtil 75—100 1477] Lenzerheide—7 60—75 1450 Leyſin—8 Schneeſturm 40—50 277 Lugano—1 fieicht bewölkt—10 376 Montreux]bedeckt—00 1650 Mütren—19wo kenlos, windſtii! 50—60 1440 Rigi⸗Kaltbad 10 Schneeſturm 50—50 1068 Ste. Ccoix⸗Les Raſſes—9 4 10—20 1826 St. Moriß⸗Dorf—5 Schneeſturm über 100 1275 Billars⸗Cheſteres—6 7 50—60 1800] Weißenſtein—12 Schneeſturm 20 30 1279 engen—7 wolkenlos, windſtil wolkenlos, Wind 10 10· Verautwortlich: Für Polttik: Dr. Fritz Goldenbanm; für Kunſt und Feuilleton: Julies Wittez für Lokales, Propinzielles und Gerichtszeitung: Nichard Schbnfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktion. Teil: Frang Rircherz für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der De. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. G. Dtrektor: Eruſt Müller. ———— Selt üder 50 Jahren bewährt bei RHusten und Heiserkeit „ ͤ ͤ Mannheim, 5. Februar 1912. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichren.(Mittagblar) 7 9* 5 Naffeedscken Sckt Perzallaa, weiss und dekoriert en- ⸗Gusche 1.85 ind. blau Tassen mit Obstservice, deksriert, 1 greßer und PFFP/C Heine Tellenn nhem 85.95 25 Ein Posten ind. blau Dessertteller. 23 Pl. bejeuneurs für 2 Personen, fein dek..28 M. 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Baron Wolkonski lachte pflichtſchuldigſt mit. Er ärgerte ſich im Stillen darüber, daß Ilona völlig teilnahmslos blieb. „Ja]“ begann der Graf wieder nach einer Pauſe, es iſt auch mit den Malern eine berteufelte Sache; ſchwärmen ſte da alleſamt wie perrückt über den Böcklin, der ja auch wirklich ein reſponabler Künſtler geweſen iſt; ſchwärmen von ſeinen tiefen Landſchaften wie von Phantaſiegebilden höherer Art und von unſterblichen Offen⸗ barungen einer Künſt, die aus Quellen ſchöpft, welche uns armen Durchſchnittsmenſchen verſchloſſen ſind. Und wenn man dann ſo im Abenddunkel am Seeufer entlang gondelt und die ungloub⸗ lichen Tiefen dieſer blauen Tinten, in denen der See ſchwimmt, umgeben von dem ſatten Grün des Oleanders und den grotesken Formen der Pinien und der Kaktushecken bewundert, dann merkt man, daß der Mann nichts weiter war als ein großer Dieb, ja⸗ wohl ein Diebl, der die Natur beſtohlen hat wie uum ein Anderer Ein Glück nur, daß derlei Diebſtähle nicht imſtande ſind, die Natur ihrer herrlichen Reize zu entkleiden.“ Er lachte wieder; denn er glaubte, etwas ungshauer Seiſt⸗ keiches geſagt zu haben. Da aber Ilona auf ſein Geſpräch nicht einging, ſondern gleichzültig und merklich gelangweilt in die Flut blickte, verſtummie auch er. Sie waren inzwiſchen aus dem Dunkel des Dickichts, das die Ufer umſäumte, herausgetreten und befanden ſich mitten guf dem offenen Sec, und vor ihnen breitete ſich das entzückende Panorema von Lugans, deſſen Hotels am Ufer in elektriſchem Licht völlig ſchwamm, eine Ikumination, deren zauberhafter Reiz noch durch die wundervolle Spiegelung der Lichter im See gehoben wurde „Ach je, begann der Graf wieder,„das Gondeln um dieſe Zeit iſt doch envas Hercliches, noch dazu, wenn man in einem Bopt ſitzt, das den ſchönen Namen„Verdi“ trägt. Keine Muſik geht mir ſo zu Herzen, als die des alten Giuſeppe Verdi, und ſeine ſüßen Töne klingen mir gerade hier, wo wir uns in ſeinem Heimatland befin⸗ den, fortwährend im Ohr. Bald iſt die ſchöne Zeit nun vorbei, und wir werden die Reiſe in die heimatlichen Gefilde antrezen. Gine ſchöne Fahrt aber ſoll es werden, Fränlein Jlona, für uns alle und Sie werden ſehen, daß es ſich auch in meiner Heimat gut und herrlich leben läßt. Schließlich iſt das Slück Ferall da, wo glückliche Menſchen ſind.“ Und dann begann er mit einem fettigen, etwas brüchigen Tenor zu fingen:„In unſre Heimet ziehen wir wieder!“ So war man an der Landungsſtekle angelangt. Beppo wurde mit einizen Lire beſoldet, und die Geſellſchaft ſchlenderte am Quai entlang, um durch einen kurzen Spaziertang noch den Appetit zur Abendmahlzeit zu erhöhen. Die Penſion Molengri im Paradiſs, wo der Baron Wolkonski mit ſeiner Tochter für etliche Wochen ſein Heim aufgeſchlagen hatte, lag noch zu weit entfernt, als daß man ſie vom Quai aus zu Fuß hätte erreichen können, ohne das Souper zu verſäumen. Man nahm alſs einen Wagen. Dem ſchwerfälligen Wolkonski, der über⸗ haupt ein abgeſagter Feind jeglicher körperlicher Anftrengungen war, war es ſchon recht. Ilona ebenfalls; denn ſie brannte vor Begierde, der Geſellſchaft dieſer beiden frivolen Männer entrinnen zu dürfen, von denen der eine, wie ihr Herz mit Rölbarem Druck ihr bezeugte, leider ihr Vater war. Flonas Wunſch ſollte ſich bald erfüllen; denn der Graf, der bei den Cantinen von Gandria des Guten etwas zu viel getan hatte, beſtand nicht darauf, daß ſie ihm nach beendeter Tafel noch länger Geſellſchaft leiſtete. Es war eine andere Leidenſchaft, welche den Baron und den Grafen jetzt feſſelte und die Freude an dem Zuſammenſein mit der Reinen„Comteſſe“, wie der Graf ſie zu nennen beliebte, zurück⸗ treten ließ. Ilona wußte alles und hätte ſie es nicht gewußt, ſo hätte es ihr der flackernde Glanz der Augen ihres Vaters derraten, aus deren Winkeln das keufliſche Feuer verzehrend hervorſprühte. Das Opfer dieſer furchtbaren Leidenſchaft war ſie, nachdem die heimat⸗ lichen Erbgüter mit dem ſtolzen Ahnenſchloß ſchon bis auf das Fundament ruiniert waren. Wenn IJlona verſagte, ſo war das Schickſal der Wolkonskiſchen Familie beſiegelt. Es blieb bein Ausweg. Sie wußte es. Sie mußte eine deutſche Gräfin werden. Wie ſchön das war! Wie ſie beneidet werden würde! 2 n GStaat ſie wärde machen können, und welche Eleganz der Toi n ſich entfalten ließe in den Kreiſen der preußiſchen Ariſtokeatie, deren Mittelpunkt ſie nun bald bilden ſollte! War es denn über⸗ haupt ein Opfer? War ihr Vater wirklich ſo ſchuldig, daß ſie ihm als Mörder chrer Seele hätte fluchen dürfen? Was wußte er Fdeun pon ihrer Scele! Nie hatte ſie ihn einen Einblick darein tun laſſen, nie hatte ſie ihm verraten, daß ihr junges Alut gleich den Wogen der Meereswelle ſiedete, rollte, brandete, vuſte und ſtürmte, gepeitſcht durch die ruheloſe Sehnſucht nach dem kleinen bißchen Liebe, die ſie im Elternhaus nicht kennen lernen durfte, da ſich das für die Comteſſe Wolkonski wohl nicht geſchickt hätte. Und als dann der Augenblick über ſie kam, wo in ihr zum lohenden Leben erwachte, was bis dahin nur das Gaukelſpiel ihrer Träume geweſen, da hatte ſie ſichs wohl gehütet, dis ſüße Geheimnis auszuplaudern. Sie hätte das breite Lachen ihres Vaters nicht ſehen können, das ſeine blaſierten Scherze begleitet haben würde. Und ihre Mutter... O Gvtt! ihre Mutter! Dieſe kleine, rundliche Dame, deren Gelenke 0 zart und ſchwach waren, daß ſie die Fülle ihres glockenartigen Körpers nicht gu tragen vermochte, die ſich infolgedeſſen immer im Rollſtuhl fahren ließ, falls ſie nicht vorzog, auf dem Chaiſelongue zu liegen und ſich von der Jungfer vorleſen zu laſſen; denn eine Geſellſchaf⸗ terin konnte ſie ſich nicht geſtatten, dazu reichte es nicht, ſeitdem der Baron ſeinen Wohnſitz an den internationalen Spielzentren aufgeſchlagen hatte— dieſe kleine Dame, deren Gutmütigkeit und Liebenswürdigkeit ſtets nur auf ſich felbſt gerichtet war, deren Unterhaltung nur in der Schilderung ihrer eigenen Leiden und Gebreſten beſtand, wobei ſie üderhaupt nicht hinhörte, wenn ein anderer ſprach, ſie hätte vielleicht auf Jlongs Liebesfrüßling ein zartes lyriſches Gedicht gemacht, während deſſen ſie mit beſtem Appetit eine Paſtete verzehrt hätte. Dies Eine war ihr völlig klar: die Heirat mit dem Grafen Wildenhahn wurde von ihrer Mutter wie von ihrem Vater als ein großes Glück betrachtet. Nicht allein als ein Glück für die Fa⸗ milie, deren Berhältniſſe der materiellen Auffriſchung dringend bedurften, ſondern auch als ein fabelhaftes Glück für Ilona. Denn daß es dem jungen Mädchen einſt gelingen würde, einen millionenſchweren Grafen, der noch dazu urfeudal war, und deſſen Beziehungen bis in die Hofkreiſe hinaufreichten, an ſich zu ketten, einen Mann überdies, der trotz ſeiner vorgeſchrittenen Jahre auch äußerlich noch eine höchſt elegante Figur machte und mit ſeinen jugendlich elaſtiſchen Bewegangen, auch wenn ſie ein wenig farciert waren, ſelbſt noch der jüngeren Damenwelt zu imponieren verſtand— das war mehr, als ſich die Guten in ihren kühnſten Spekulationen vor die Phantaſte geführt hatten. (Fortſetzung folgt.) 2 8 21 90 7 7 zu bedeutend reduzierten Preisen 125 bringen wir eine grössere Anzahl zurm-nekgesetzter Elektr. 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Hubert Orth Der Kramer Louis Reifenberger Die Milchbäuerin Eliſe de Lank Die Julie Sanden ranz Helene Heinrich Aanele Sonnleitners Kinder SilbegartBräuktgam Ort: Ein armes Dörflein im Gebirge⸗ Zeit: Gegenwart. der Barbier von Berrige Komödie in einem Akt von Max Mell Regie: Emil Reiter Perſonen: Der Barbter Wilhelm Kolmar Nanette, ſeine Frau Lene Blankenfeld Der Graf von Laon Georg Köhler Spielt in Berriac in der Grafſchaft Laon, kicht lang vor dem Ausbruch der franzöf. Revolution Lultchens Gehurtstag Luſtſpiel in einem Akt von Judrsig Thoma Regie: Emil Neiter Perſonen: Geheimrat Dr. Otto Giſelius, Univerſitätsprofeſſor Mathilde, ſeine Frau Lottchen, beider Tochter unie Balder Söleſtine Giſekdas, Schweſter des Geheimrats Eliſe de Lank Dr. Traugott Appel, Privatdozent Eruſt Rotmund Babette, Köchin bei Giſelius Marie Kuieriem Ort: Kleine Univerſitatsſeadt Zeit: Gezgenwert. Kaſſeneröff. 7 uhr Anf.%½ uhr Ende 10 uhr Nach jedem Stück 10 Minuten Pauſe. 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Verſteigerung verfallener Pfünder gegen Barzahlung ſtatt. Die Uhren⸗, Gold⸗ und Silberpfänder kommen Freitag, den 16. ds. Mts., nachmittags von 2 Uhr an gum Ausgebot. Das Verſteigerungslokal wird jeweils um halb 2 Uhr geöffnet. Kindern iſt der Zutritt nicht geſtattet. Mannheim,.Febr. 1912. Städtiſches Leihamt. Geldverkehr A. Donecker, L I, 2. wegen Ladenrencvation vom 5. bis 8. Februar Verkauf zurückgesetzter Waren: Eiserne Bettstellen Woll- und Steppdecken Bettuberdecken Weisse Bettdamaste »Zu aussergewönlich billigen Preisen gegen Bar. Kattune, Bettzeuge Bunte Fertig Handtücher, Küchenwäsche Tischdecken e Bettwäsche Betten-Spezial-Haus 1. von 425 Mk. an. SPianos zur Mietess pro Monat von 5 Mk. an. 1814 8 90 70 Hauptvertreter von C. Bechstein u. V. Berdux. 1 SSAASAAAAHA——————————————— Das Christusproblem gelöst! 352 Zosben spschfan: Vor 1900 dahren! Wer war Jesus Pheistus? 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Für die Stimmung und den Geiſt bei den Arabern iſt es bezeichnend, daß die beiden Männer, die zwei verſchiedene Lager aufgeſucht hatten, ohne Umſtände ſofort feſt⸗ genommen und gefeſſelt den türkiſchen Offizieren übergeben wurden. Ihre Schuld war nicht offenkundig bewieſen, aber der türkiſche Befehlshaber rief ein Kriegsgericht zuſammen, um den Verräter regelrecht zu verhören und dann das Urteil zu fällen. Oſtler befand ſich gerade im Zelt des Befehlshabers, als man den einen der beiden Spione hereinführte.„Er war barfuß und die Arme hatte man ihm mit Seilen gefeſſelt. Ein großer, ſtämmiger Kerl mit einem mächtigen Stiernacken u einem Schädel, der wie aus Bronze gemeißelt ſchien. Der Mann ſchaute finſter drein, trotzig, er trug die blaue Uniform eines türkiſchen Gendarmen. Irgendwer hob eine Kerze und leuchtete dem Gefangenen ins Geſicht, um das Truppenabzeichen am Kragen der Uniform erkennen zu können. Der Spion ſtand unbeweglich, blinzelte nur im hellen Lichtſchein der Kerze und antwortete auf alle Fragen nur kurz und einſilbig. Dann, am nächſten Morgen, als der ſtahlfarbene Himmel im Oſten durch den erſten Widerſchein der Sonne gelblich ſtrahlte, wurde vor den verſammelten Arabern das Urteil vollſtreckt. Türkiſche Soldaten bildeten einen Kreis um den Pfoſten, an dem die mit ſchwarzem Wachs und Fert geſtrichene Schlinge herabhing. Als der Spion dem Galgen gegenüberſtand, zitterten ſeine Kniee, aber in ſeinen Mienen bewahrte er krampfhaft die Faſ⸗ ſung. Von allen Seiten tönten die zornigen Rufe der Araber, die dem braunen Kerl verächtlich das Wort„Verräter!“ zu⸗ ſchleuderten, dann aber entſtand plötzlich tiefe Stille und ein Offizier begann das in arabiſcher Sprache abgefaßte Todes⸗ Urteil laut zu verleſen. Nirgends unter den Arabern fand ich eine Spur von Mitleid für dieſen Sohn ihrer eigenen Raſſe. Der Mann hatte noch die Spuren von Sand und Staub auf Stirn und Naſe; vor ſeinem letzten Gange hatte er auf ara⸗ biſche Weiſe gebetet und ſich zu Boden geworfen, aber die ge⸗ bundenen Hände vermochten die Spuren dieſer trüben Andacht vor dem Sterben nicht mehr aus dem Geſicht zu wiſchen. Mit einer haſtigen Bewegung ſchleuderten dann zwei Soldaten das Faß unter den Füßen des Spions beiſeite. Seine Brauen zogen ſich empor wie bei einer Grimaſſe des Erſtaunens, grell raſſelte und pfiff auf eine Sekunde die Rolle, an der die Schlinge befeſtigt war; dann nach einem zitternden Kampf hing der Mann tot und bewegungslos über den Köpfen der Menge. Sofort nach der Hinrichtung trat ein arabiſcher Scheik mit einem kurzen Speer bewaffnet in den Kreis um den Galgen, hob ſeine Waffe, rief ein paar Worte, deutete dabei auf den Erhängten und berührte mit der Spitze ſeines Speeres beinahe die Bruſt des Toten, über die in dünnen ſchwarzen Linien das Fett von der Schlinge herabträufelte. Das Todesurteil mit Fisbähn eröffnet Eig-Abonnoment für unsere Abennenten Els-Abonnement für Miehtabonnenten Ma Mallach,, allager Fertauf Leinenresten, Coupons, Tischzeug suruchges. Damenmdsche elłc. Lohflingsgosuehe Lebrlings-Besuch. Für das Betriebsbureau einer hieſigen Maſchinen⸗ fabrie wird für Oſtern ein Lenhrlins mit guter Schulbildung, welcher auch gut zeichnen 53 ſeinen arabiſchen Schriftzeichen wurde dem Spion auf die Bruſt geheftet und dann trat ein alter Geiſtlicher in den Kreis und begann weithinhallend zu ſingen.„Ach, der Verräter des ara⸗ biſchen Volkes. Was ſoll geſchehen mit dem Verräter unſeres Volkes? Er ſoll erdroſſelt werden mit Stricken.“ Und von allen Seiten klang es aus Tauſenden von Kehlen zuſtimmend „Allah, Allah, Allah!“ Dann wies der Sänger mit dem Zeigefinger auf das Geſicht des Toten und hielt ihm ſein Ver⸗ brechen vor. Der aber hing über allen Köpfen droben am Gal⸗ gen, den Kopf auf der Schulter, und es war, als grinſte das verzerrte Geſicht höhniſch auf den Sänger herab und auf das ganze Volk weitum 2 — Die letzte Blüte amerikaniſcher Geſelligkeit. In ihrem fieberhaften Beſtreben, die geſellſchaftlichen Formen der alten Welt durch neue unerhörte Exzentrizitäten zu überbieten und in den Schatten zu ſtellen, haben die Amerikaner jett einen nenen Triumph zu verzeichnen, der außerhalb des Landes der unbe⸗ grenzten Möglichkeiten wohl kaum Nachahmung finden wird. Die amerikaniſche Geſelligkeit bedarf anſcheinend ſehr ſtarker äußerer Reize und Effekte, um ihre Teilnehmer vor dem Geſpenſt der Langeweile zu ſchützen. In der New Porker Chineſenſtadt haben jetzt Edmund Ruſſell und Frau Allen Sommer eine„Apa ch e n⸗ geſellſchaft“ gegeben, der die Greme der New Morker Ge⸗ ſellſchaft beiwohnten, gegen 200 Perſonen, die ſich über Mangel am Kurzweil nicht zu beklagen hatten. Das gemütliche Beiſammen⸗ ſein dieſer erleſenen Vertreter amerikaniſcher Geſellſchaftskultur begann mit einem chineſiſchen Diner, mit Vogelneſterſuppe, mit Haifiſch und anderen exotiſchen Leckerbiſſen; der darauf folgende Ball aber fetzte mit einer ſehr unterhaltenden und intereſſanten Szene ein, die allerdings unter den Gäſten beinahe eine Panik hervorgerufen hätte, da die Veranſtalter des ſinnigen Feſtes als ſchlaue Regiſſeure es vermieden hatten, die Anweſenden vorher aufzuklären und zu warnen. Man ſah plötzlich einen der Gäſte auf Frau Sommer zugehen und ihr die Hand küſſen. Ein anderer ſtürmte, wie von einem Anfall wahnſinniger Eiferſucht gepackt, auf die Gruppe zu und ſchlug den Rivalen ins Geſicht. Die beiden Männer zogen ſofort ihre Meſſer und nun begann ein„Meſſer⸗ tanz“, der ſo maßlos wild war, daß alle Anweſenden an einen wirklichen Zweikampf dachten. Man wollte zwiſchen die vermeint⸗ lichen Kämpfer ſpringen, um die beiden zu krennen, ehe ein Un⸗ glück geſchah, aber in dieſem Augenblicke erloſch plötzlich in allen Röumen das Licht. Als nach einigen Sekunden die Beleuchtung wieder aufflammte, ſah man den einen der beiden Herren ſchein⸗ bar erſtochen am Boden liegen. Während die Gäſte noch bleich und im maßlofen Entſetzen auf das blutige Opfer ſtarrten, ſprang die„Leiche“ empor und verbeugte ſich lächelnd vor der Verſamm⸗ lung, während die Muſik mit einem fröhlichen Tanze einſetzte. Nach dieſer vriginellen geſchmackvollen Nervenauffriſchung begann, nachdem die Gäſte ſich von ihrem Schrecken erholt hatten, der Ball. Die Tanzkünſte, die dabei entfaltet wurden, ſollen über alle Gewagtheiten der Varietébühne weit hinausgegangen ſein. — Ein Kreuzzug gegen den Staub. In Amerika iſt man wie⸗ der einmal in großer Aufregung und hat einem beſonders ſchlim⸗ men Schädling des menſchlichen Geſchlechts den Krieg bis aufs Meſſer erklärt; dem Stauh. Verſchiedene angeſehene Hygieniker der Vereinigten Staaten ſtoßen Warnungsrufe aus und behaupten, daß wir zu viel Staub mit unſeren Nahrungsmitteln und auf 3. kann, geſucht. 5 Mk..— Wäscheausstattung Offerten unter Nr. 21334 an die Erpedition ds. 1+ Kärt MK..50 8 5 Blattes erbeten. A8bsKalten Handsbicketeien. 179116 2— 255 andere Weiſe verſchlucken und daß der größte Teil aller Krankhei⸗ ten von den Bazillen erregt wird, die wir unbewußt in unſern Organismus eindringen laſſen. Die Regierungen der Einzel⸗ ſtagten haben die Sache in die Hand genommen und ſtrenge Geſetze ausgearbeitet, um dieſem der Allgemeinheit ſo furchtbaren Uebel ein Ende zu bereiten. So hat man in Columbia das Geſetz er⸗ laſſen, daß Kaufleute, die Zuckerwaren und Bäckereien feilhalten, ſie nur unter Glasglocken ausſtellen dürfen und daß überhaupt alle Waren im Freien mit Tüchern bedeckt werden müſſen, um Fliegen von ihnen fern zu halten. In Texas und Indiana iſt es bei ſehr ſtrengen Strafen berboten, in den Kaufläden oder Reſtaurants irgend ein Lebensmittel unbedeckt ſtehen zu laſſen, das einen Herd für Mikroben abgeben könnte. Beſonders ſtreng ſoll beim Zucker auf dieſe Beſtimmungen geachtet werden, denn man glaubt entdeckt zu haben, daß der Staub ſich hier beſonders feſtſetzt und der HKeber⸗ träger von infektiöſen Erkrankungen wird, die die inneren Organe angreifen. Schlimmer noch aber, wie den Kaufleuten ihren Läden, ergeht es den Straßenhändlern, die mit ihren Waren herumziehen Sie werden bon der Polizei auf das ſorgfältigſte beobachtet und dürfen ihr Gemüſe und ihre Früchte nur verkaufen, wenn ſie ſie völlig gegen Staub abgeſchloſſen haben und berhindern, daß irgend ein Käufer ſie etwa in die Hand nimmt. Wichtiger freilich noch als dieſe von der Regierung angeordnete Beaufſichtigung der Händler wäre es, dem Publikum die Ueberzeugung beizubringen, daß es bei dem Kauf hygieniſch nicht genügend beſchützter Waren die Ge⸗ ſundheit gefährde. 5 * — Familientragödie. Berlin, 3. Februar. In der Bornholmerſtraße durchſchnitt nachts die von ihrem Mann getrennt lebende Fabrikarbeiterfrau Paech ihrem 43 jähr. Töchterchen den Hals und erhängte ſich dann. Beide ſind tot Seit drei Tagen iſt dies die fünfte Familientragödie in Berlin. ** Aus der Jugend. Ich habe einen Jungen, der die 3. Klaſſe des Progymnaſiums beſucht. Ich ſelbſt erteile in der 6. Klaſſe dieſer Schule Unterricht. Kürzlich ſagte mein Kleiner zu mir: „Du, Papa, ich freue mich ſchon jetzt auf Deine Stunden in der 6. Klaſſe.“ „So, warum denn?“ „Weil Du daun zu mir„Sie“ ſagen mußt.“ 8 Mißverſtanden. Schwiegermutte:„Nun, lieber Schwieger⸗ ſohn, ſo niedergeſchlagen?“— Schwiegerſohn:„Na, ſie hat aber auch ihr Teil abgekriegt!“ * Die alte Weegen, Juſtizrats Flickfrau, feiert demnächſt ihren 7/ Geburtstag. Man bewundert ihre Rüſtigkeit und ihr hohes Alter.„Ja“, ſagt Weegen,„wir ſind ſo ne langlebige Familie, was mein Bruder iſt, der wird nu ſchon 77, un mein Sweſter, mein Sweſter wär' nu ſchon 80.“ Teilnahmsvoll und ein wenig verwundert erkundigt ſich die Dame des Hauſes„wann ſie denn geſtorben ſei?“ Prompt erfolgt die Antwort:„Totgeboren, Frau Juſtizrat!“ * —— 3 2 ˙* ů—— ······/ 5 Sefte eneral-. ueiger, Badiſche Neueſte Nachrichten. * (Mittagolatt) Maunyßheim 8 en 5. Fevruur 11 2 Warenhaus 8. m. b. H. T f, 1 MANNHEIN Jerkaufchäuser: Meakarstaüt, Rarktatan bietet beispiellose Vorteile! Hündiuchstoffe — nur Ia. 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