Abonnement: 70 Pfg. monatng, Bringerlohn 50 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag k.42 pro Guartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 50 Pfg. Reklame⸗Seile„„.20 NK. Täglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung in MRannheim und Umgebung Telegramm⸗Kldreſſe: „Seneral⸗Anzeiger Mannheim“ Telephon⸗Rummern: Dtrektion und Buchhaltung 1449 Zuchdruck⸗Abteilung.. 341 Redanßtiesn 377 Czped. u. Verlagsbuchigolg. 228 Eigenes Redaktionsbureau in Berkin Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Rittagblatt morgens 0 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Handels“ und Induftrie⸗Zeitung für Südweſtdeutſchland: Beilage für Citeratur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für CTand⸗ und Hauswirtſchaft; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 91. Manaheim, Freitag, 28. Zebruar 1912.(Abenpblatt.) ——ʃ——ͥ; ue 2 5 125 5 Die heutige Abendausgabe umfaßt Wert. mähriſchen Katholfkentag in Brünn auf. Er ſchlug aber ſo 12 Seiten. ZZ?L˙ud.BBBBBKBKBBBBBHH Auf der Präſidentenſuche. (Von einem Berliner Mitarbeiter.) Berlin, 22. Febr. Im„Vorwärts“ werden Poſtkarten ausgeboten, die Herrn Scheidemann als Vizepräſidenten zeigen. Das iſt verſtändig vom„Vorwärts“ und den Leuten, die jene illuſtrierte Karte ſchufen und in den Handel brachten. Hiſtoriſche Momente ſoll man im Bilde feſtzuhalten verſuchen; um ſo mehr, wenn ſie ſo leicht nicht wiederkehren. Denn ob mans bejubeln mag oder beweinen: Herrn Scheidemanns Vizepräſidentenſchaft neigt ſich ihrem Ende zu. Die war eigentlich in dem Augenblick ſchon erledigt, als die„Tägliche Rundſchau“ den Satz von den Hohenzollern, an den im Reichstag ſelber kein Menſch mehr gedacht hatte, aus einer Rede von vor anderthalb Jahren aus⸗ grub. Von da ab ſtand es feſt, daß kein Nationalliberaler mehr Herrn Scheidemann ſeine Stimme würde geben können. Seit dem letzten Dienstag wiſſen wir noch dazu, daß auch ein anderer weniger belaſteter Genoſſe des Herrn Scheidemann keine Aus⸗ ſicht hat, von den Nationalliberalen gewählt zu werden. Man mag das bedauern, aber man wird es begreifen, daß bis weit in die Fortſchrittsreihen hinein nun keine Neigung mehr beſteht, die Sozialdemokraten am Präſidium zu beteiligen. Mit denen gehts in gewiſſem Sinn, wie es auch mit der nationalliberalen Partei geht: für Großblockideen, unter denen man zunächſt nur eine irgendwie geartete Koope⸗ ration zu verſtehen braucht, iſt die Sozialdemokratie im Reich noch nicht reif. Das mag im Süden mit ſeinem geſellſchaftlich. weichen Klima möglich ſein; im Reich, wo die norddeutſchen Induſtriemaſſen den Ausſchlag geben, iſt dergleichen einfach nicht durchzuführen. Dieſe norddeutſchen Sozen ſind nänilich nicht nur Radikalinskis, es ſind auch Spi ber, die mit der natürlichen Zähigkeit der mit engem Horizont begabten an über⸗ kommenen Vorſtellungen kleben; denen das Etikett alleweil über die Sache geht und die mit verſtaubten Dogmen einen wahren Fetiſchismus treiben. Wirklich hatte es eine Weile geſchienen, als ob der Reviſionismus Oberwaſſer bekäme.„Wir wären auch ins Schloß gegangen wenn es unbebingt notwendig ge⸗ weſen wäre.“ So oder ähnlich hatte— in dem Frohgefühl, endlich aus der engbrüſtigen Marxodoxi herauszukommen, der Genoſſe Hildenbrand ſich in den letzten Wochen einmal zu einem uns bekannten Abgeordneten geäußert. Und vom greiſen Bebel erzählte man ſich: er ſei jetzt in„guten Händen“ und würde von den Zwirnsfäden ſozialdemokratiſcher Rechtgläubigkeit ſich nicht mehr feſſeln laſſen. Und nun ſind alle dieſe Hoffnungen zer⸗ ſtoben, ſogar in menſchlich wenig ſchönen Formen zerſtoben Die ſozialdemokratiſche Führung hat ſich vor den Maſſen des norddeutſchen Induſtrievolkes gebeugt, und wehmütig lächelnd ſehen die Reviſioniſten zu, wie ihre paar Felle davonſchwimmen. Vertrauliche Verhandlungen— das iſt doch der Sinn der Vor⸗ gänge vom Dienstag— können mit der Sozialdemokratie einſt⸗ Feuilleton. Bei der Okkupationsarmee in Frank⸗ reich 1871⸗73.“) (Erlebniſſe eines alten Soldaten vom Regiment Nr. 78.) Wir hatten in der Nähe von Nanch auch kleinere und größere Felbbienſtübungen, ſelbſt mehrere Tage lang, mit Einquartierung. Dieſe Mannöver lockten ſtets eine große Menge Zuſchauer an. Bei ſolcher Gelegenheit bezeugten die Franzoſen großen Reſpekt vor' unſerem Schnellfeuer, den Karrees und dem Stürmen mit Marſch! Marſch! Hurral Mancher frühere franzöſiſche Soldat bat um Beſichtigung und Erklärung des Mechanismus unſeres Zündnadelgewehrs, der Waffe, die ihr berühmtes Chaſſepot ſo ſiegreich bekämpft hatte. Die Quartiere, immer mit 2 Mann be⸗ legt, waren meiſt gut und wo es einmal haperte, ſorgten unſere Offiziere ſchnell um Abhilfe. Aengſtliche Gemüter unter uns wandten die Methode an, die während des Feldzuges geübt wurde, ſie ließen die Quartierwirte erſt von den vorgeſetzten Speiſen koſten. Ich ſelbſt habe nie Urſache gehabt, mich zu beklagen; ſchon mein„bißchen Franzöſiſch“ gab mir Gelegenheit, mich mit den meiſten Einwohnern bald in gutes Einvernehmen zu ſetzen. Nach ſolchen Manövern kamen oft Brieflein von zarter Hand im Kaſernement an, ein Beweis, daß Gott Amor ſelbſt Erbfeinde einander näher bringen kann, wie überhaupt die franzöſiſchen Mädchen den germaniſchen ſchmucken Marsjüngern ſehr zugetan waren. Zum Regiments⸗Exerzieren marſchierten wir nach Lüneville und im alten Schloſſe Quartier, wo auch die Oldenburger Siebe auch Nr. 65 vom 8. Jebruar, Gelöbniſſe von ſozialdemokratiſcher Seite haben keinen Erlaubt iſt, was gefällt, auch der Wortbruch. So heißt es denn von neuem auf die Präſidentenſuche zu gehen. Die beſte Löſung, die im Reichstags vorſtand einen Zentrumsmann, einen Sozen und einen Vertrauten der bürger⸗ lichen Linken— entweder einen Nationalliberalen oder einen Fortſchrittsmann— zuſammenſchlöſſe, iſt nicht mehr möglich Bleibt nur ein Präſidium allein aus der bürgerlichen Linken, das von ihrer geringen Zahl nicht auf die Dauer getragen werden könnte, oder ein ſchwarzblaues Präſidium, oder eines, dem außer Zentrum und Konſervativen noch ein Vertreter der bürgerlichen Linken angehörte. Schön ſind alle dieſe Löſungs⸗ möglichkeiten nicht; am wenigſten ſchön vielleicht die Kombi⸗ nation, die einem aus Zentrum und Konſervativen beſtehenden Präſidium als drittes Mitglied einen Nationalliberalen beizu⸗ geſellen wünſcht. Am erträglichſten wäre noch— und für dieſe Löſung iſt, ſoviel wir hören, im Falle b ſſeres ſich nicht durch⸗ ſetzen läßt, auch bei der Fortſchrittspartei Stummung vorhanden — ein Präſidium, deſſen erſte Stelle einem Nationalliberalen übertragen würde, während in die beiden anderen Plätze ſich Zentrum und Konſervattve zu teilen hätten. Ganz leicht wird auch dieſe Formel ſich nicht durchdrücken laſſen und es wird auch darüber manch harter Kampf noch g kämpft werden müſſen. Ganz abgeſehen davon, daß die Perſonalfrage noch vollkommen in dunkel gehüllt iſt. Wen ſollen, nachdem Herr Paaſche das Opfer des Verzichts auf ſich genommen hat, die Narional⸗ liberalen, wenn es dahin käme, zum erſten Präſidenten deſig⸗ nieren: Herrn Paaſche oder den roten Prinzen? Neuerdings taucht dann abermals— und jetzt ſeriöſer als früher, weil auch die eigenen Parteigenoſſen an dieſen Erwägungen ernſthaft zeil ⸗ haben— der Name Baſſermanns als Anwärters für das Präſt. dentenamt auf. Der Vorſchlag hat an ſich eiwas gewinnendes. Herr Baſſermann genöſſe ſelbſtverſtändlich das Vertrauen der Linken; auch möchten wir glauben, daß ſozuſagen als Abſchluß ſeiner parlamentariſchen Wirkſamkeit dies höchſte Ehtenamt der Nation Herrn Baſſermann reizen kbunte. Und doch würden wir es auf das Lebhafteſte beklagen, wenn dieſe Kombination verwirklicht würde. Herr Baſſermann als Präſident des Reichs⸗ tages bedeutete einen ſchweren Verluſt für den Geſamtliberalis⸗ mus. Dieſe nationalliberale Reichstagsfraktion, die zu Zwei⸗ tritteln aus neuen Männern beſteht, kann der Führung Baſſer⸗ manns garnicht entbehren, wenn ſie nicht zum Spielball einander ablöſender Stimmungen und Strömungen werden ſoll Ein langwieriger Rampf und ſein Ausgang. Seit Monaten führte die„Köln. Volkszeitung“ gegen das Oeſterreichiſche katholiſche Sonntagsblatt einen Kampf auf Leben und Tod. Uebet ihre Verſuche, dieſen grimmigen Gegner zu vernichten, teilt das Sonntagsblatt folgendes mit: „Eine hohe Perſönlichkeit aus dem Süden Deutſchlands fuhr eigens zu dieſem Zwecke nach Wien. Da der erwünſchte Erfolg ausblieb, wurden die der Kölner Richtung in Oeſterreich naheſtehenden Chriſtlichſozialen mobili⸗ Dragoner ihr Kaſernement hatten. Eines Tages kam der dama⸗ lige Erbgroßherzog von Oldenburg zum Beſuche ſeines Regi⸗ ments. Im Offtzierskaſino, ebenfalls im Schloſſe, war dem hohen Gaſte zu Ehren am Abend ein Llebesmahl veranſtaltet worden, und einem revanchedürſtenden Franzoſen fiel es ein, durch die hohen Logenfenſter einen ſchweren Pflaſterſtein in den Saal zu werfen, der einen Major am Kopfe verwündete. Natürlich ward ofort alarmiert und die allerdings erfolgloſe Jagd nach dem ttentäter begann. Nun wurde der Belagerungszuſtand über Lüneville verhängt. Kein Ziviliſt, obh Männlein, ob Weiblein, durfte ſich abends nach 8 Uhr zuf der Straße ſehen laſſen. Wer ſich erwiſchen ließ, kam bis zum andern Morgen in Priſon und wuürde dann nach Exlegung einer Strafe wieder entlaſſen. Die Stabt mußte eine Kontribution, deren Höhe mir nicht mehr er⸗ innerlich, zahlen, aber der Täter blieb verborgen. Nach Nancy zurückgekehrt kam in den erſten Tagen unſeres Dortſeins eine neue aufregende Epiſode vor: Hauptmann v. W. von ber dritten Kompagnie ritt in Begleitung ſeines Burſchen nach einem Dorfe vor der„porte lakademie“. In dieſem Dorfe war Kirchweihe und die dortige Bevölkerung inſultierte den Offizier und ſeinen Burſchen tätlich ſo ſchwer, daß beide mit knapper Not ihr Leben retten konnten. Schweißhedeckt und mit iren Uniformen kamen ſie auf ſchäumenden Pferden in den aracken an. Es wurde ſofort Alarm geblaſen und auf Komman⸗ deurbefehl rückte die dritte Kompagnie aus Strafbeſetzung in das betreffende Dorf ab. Ob die Täter gefaßt und wie hoch die Kon⸗ tribution, die zur Strafe gezahlt werden mußte, war, iſt mir nicht niehr erinnerlich. Eine Epfſode, bei der ich ſelbſt aktiv beteiligt war, und die mir, ihrer Gefährlichkeit wegen, noch feſt im Gebächtnis haftet, will ich hier noch erzählen. Am 22. März 1873, dem Geburtstag unſeres hochverehrten Kriegsherrn, des Kaſſers Wilhelm., war im Offizierskaſind, in der„rue pepinisre“, Nähe des Schloſſes und des Stanislausplatzes, das große Feſtmahl der geſamlen Offiziere der Garniſon und es wurde ein Unteroffizier mit vier Mann, worunter auch ich, als Wein⸗Ordonnanzen hierzu kom⸗ die Exekution am Sonntagsblatt vorzunehmen. Aber auch dieſer Angriff, der auf dem Sodalentag der marianiſchen Kon⸗ gregationen Wiens am 10. Dezember unternommen wurde, endete mit einem großen Mißerfolg. Kardinal Dr. Nagl, deſſen Anweſenheit in ſo taktloſer Weiſe in dieſer Verſammlung zu gunſten der Kölner Richtung hätte ausgenützt karden ſollen, berließ die Verſammlung, ohne die erhoffte Anſprache zu hal⸗ ten, was von den Anweſenden verſtanden wurde und die Ar⸗ rangeure ſehr verſchnupfte. Die„Köln. Volksztg.“ verſuchte jetzt einen anderen kühnen Schachzug. Sie reſchte gegen das Sonntagsblatt eine Klage beim geiſtlichen Wiener Diszeſan⸗ gericht ein auf Grund eines Artikels, der 18 der Ueber⸗ ſchrift„Das Ende der Entklerikaliſierung“ im Sonntagsblatt erſchtenen war, um ſich auf dieſe Weiſe eine„Begutachtung für ihre Katholizität“ zu verſchaffen.... Als auch dieſer Plan mißglückt war, erſchien am 24. Jänner bei Kardinal Nagl in deſſen Wiener Reſidenz eine große Deputation, beſtehend au;) den Vertretern der hervorragendſten Organiſationen Oeſter⸗ reichs: dem Grafen Walterskirchen, dem Präſtdenten des Pius⸗ vereins, dem Erbgrafen Trauttmannsdorf, dem Präſtdenten des Katholiſchen Volksbundes, dem Grafen Marſchal, ten des Katholiſchen Schulvereins, eine ſehr ernſte Beſchwerde zu erheben gegen das Treiben des Katholiſchen Sonntagsblat⸗ tes, das die Arbeit der Katholiken ſchädige, ihre Intentionen verdächtige und die verdienſtvollſten Männer verunglimpfe.“ Ueber die Antwort des Kardinals lauten die Berichte der Blätter Kölner und Berliner Obſervanz ſehr widerſprechend. Mag ſie gelautet haben, wie ſte will, die Antwort von Rom llegt ſedenfalls zweifellos da und beweiſt daß der„große Auf⸗ wand Kölus ſchnählich ward vertan“. Dem Herausgeber des „Oeſterr, kath Sonntagsblattes“, dem Prieſter Anton Mau ß ging nämlich durch den Kardinal⸗Fürſtbiſchof Nagl in MWien folgende päpſtliche Anerkennung zun: Seine Heiligkeit hat das Exemplar der Zeitſchrift„Oeſter⸗ reichs kathpliſches Sonntagsblatt“, welches Du neben einem ſehr gefälligen und ehrfurchtsvollen Schreiben kürzlich über⸗ veicht haſt, dankbar und gerne entgegengenommen, denn Sie weiß, daß Du bei der Herausgabe der Zeitſchrift die Abſicht haſt, die Irrtümer unſerer Zeit zu verwerfen und die Lehre und die Rechte der Kirche nach Kräften zu ſchützen. Indem nun der Papſt Deinen Eifer 7 für den Apoſtoliſchen Stuhl mit der gebührenden Empfehlung auszeichnet, mahnt er Dich fortzufahren, eine emſige Tätigkeit zum Nutzen der Religion zu entfalten, die Eintracht unter den Katholiken zu pflegen und die Grundſätze des Glaubens mit der entſprechenden Klugheit und Liebe allen gegenüber zu behaupten und zu verteidigen. Als Zeugnis für ſein Wohlwollen und als Vorzeichen (Unterpfand) der göttlichen Gnaden ſpendet er Dir, Deinen Mitarbeltern und ſämtlichen Leſern der be⸗ lobten Zeitſchrift auf das liebevollſte im Herrn den apoſtoliſchen Segen. Inzwiſchen bezeuge ich Dir die Gefühle meiner aufrichtigen chätzung und bekenne mich als den Dir ſehr wohlgeneigten R. Kard. Merry del Bal⸗ mänbiert. Von der P des Mahles und der Dekoration, den vielen Toaſten und der Begeiſterung, die alle erfaßte, ſowie dem eichtum an auserleſenen Speiſen und Getränken will ſch ſchwel⸗ gen. Wir waren kodmübe unb gehörig angeheitert, als um 3 Uhr morgens der Rückweg in die Baracken angetreten wurde. Um den Weg abzukürzen, gingen wir um die Stabt herum, durch ein Gartenviertel, in welchem kleine Landwirte, Gärtner uſw. wohn⸗ ten Unterwegs ſahen wir noch Licht in einer kleinen Kneipe und es machte einer den Vorſchlag, nach dem ſchweren Wein noch ein Kannett Bier zu trinken. Wir betraten die Wirtſchaft, ein langes ſchmales Lokal in⸗ welchein ca. 20„paiſans“, bekleibet mit blauem Kittel, Holzſchuhen und Zipfelmütze, ſpielten, tranken und dis⸗ kütlerten und unſer Unteroffizier ſagte lachend: Ahg, hier feiert man auch noch Kalſers Geburtstag! Unſer freunbliches„bon ſolr, meſſieurs“! wurde nur mit feindſeligen Blicken und zoruigem Gemurmel beantwortet, was uns aber nicht abhlelt am Ende des Lokals unter einem großen Spiegel, drei auf einem Kanapee, zwei zur Seite in demſelben Tiſch, Platz zu nehmen und Bier zu be⸗ ſtellen, was auch gebracht wurde. Nach kurzer Zeit wurben dle Franzoſen aufgeregt und frech.„Le pruſſiens ſont evehons, ſont doleurs“] hörte man deutlich ſchimpfen. Unſer Unteroffizter, der perfekt franzöſiſch parlierte, ſtand auf und verbat ſich ernſtlich dieſe Schimpferei und es wurde darauf ziemlich ruhig. Wir tranken gemächlich unſer Bier aus und wollten uns gerade er⸗ heben um fortzugehen, als ein Weinglas nach uns geworfen wurde, welches mit lautem Gekelrr den Spiegel über unſern Köpfen zertrümmerte. Die Bauern drangen mit Stühlen, Fla⸗ ſchen, Gläſern und Meſſern auf uns eln, worauf der Unſerofffzier kommandſerte: Seitengewehr heraus! Dleſe waren ſchurf 155 ſchliffen und wir deutſche Soldaten, was die Framoſen bald merken ſollten.„Vorwärts drauf! Mir nach zur Tür!“ xief der Unteroffizier. Aber ſo leicht war das nicht. Ueberall Tiſche, Stühle, Franzoſen im Wege. Aber unſere Hiebe ſaßen und er weckten ſchmerzliche„mon Dieul mon Dieu!“ Daß wir auch manchen Schlag, manchen Meſſerſtich davontrugen, dwon z heute noch unſere Narben. In eine noch gefährli Situation der [Gräfin Walterskirchen und Dr. Hornich, dem neuen Präſiden⸗ 2. Seite General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblat t50 Mannheim, 23. Febrnar. Wir begreifen das Frohlocken des Sonntagsblattes, das im Hochgefühl des großen Sieges ſchreibt: „Von nun an tragen wir einen gläuzenden Demant⸗ ſchild, an welchem alle unlauteren Waffen, alle Pfeile der Verdächtigung und alle Speere der Verleumdung wirkungslos abprallen. Nun iſt das Dunkel gelichtet, die Zweifel ſind gelöſt, die Bahn iſt frei, der Weg iſt gewieſen. Roma locuta— Rom hat geſprochen; causa kinita— der Streit iſt eutſchieden. Der Papſt iſt mit unſerem Blatte, mit unſerem Wirken zufrieden; er findet keinen Anlaß, zu verwerfen und zu tadeln, was andere an uns verwerfen und tadeln.“ Was tat nun die„Köln. Volkszeitung“ in ihrer namen⸗ loſen Verlegenheit? Sie hat ſich einen Philologen kommen laſſen, der„nachweiſt“, daß das„Oeſterr. Sonntagsbatt“ den Brief falſch überſetzt habe, daß dieſer Brief, richtig überſetzt, kein Lob, ſondern eine„Zurechtweiſung“ enthalte. Solche Kunſtſtücke lönnen nicht weit helfen. Nach unſerer Meinung enthält dieſer Ausgang für die Kölniſche Volkszeitung nur die eine Lehre: Entweder iſt das Zentrum und ſeine Preſſe wirklich interkonfeſſionell, dann braucht ſie nicht um päpſtliche Entſchei⸗ dungen zu bangen, oder ſie ſind aufrichtig konfeſſionell, dann bleibt der„Köln. Volkszeitung“ nichts anderes übrig, als die Wege des„Oeſterr. kath. Sonntagsblattes“ einzuſchlagen. Für einen Wechſelbalg mit interkonfeſſioneller Theorie und konfeſſio⸗ neller Praxis fehlt auch in Rom jegliches Intereſſe. Die Nebenaufgabe der Turusflotte. Eine volle Freude über die neue deutſch⸗engliſche Wendung wird erſt eintreten können, wenn man die Bedingungen kennt, unter denen ſie ſich vollzieht. Die Schöpfung unſerer Flotte iſt zwar zweifellos eine Haupturſache des überaus ſtarken Grolls des britiſchen Löwen, andererſeits iſt unſere Flotte derjenige Faltor geweſen, der ihn in erſter Linie nachdrucklich und, wie es ſcheint, nachgebend gemacht hat. Die Schulbeiſpiele, daß für eine Kontinentalmacht der Landkrieg das Ausſchlaggebende und zwar inſonderheit für Deutſchland geweſen ſei, ſind nicht erſchöpfend für eine neue Lage. Gegen eine reine Flottenmacht kann man nachhaltigen Erfolg nur durch die gleiche Waffe erzielen. Bonar Law, der Führer der engliſchen Konſervativen, ſelber hat das zutreffend auseinandergeſetzt. 5 Aus anderen Gründen erſcheint die Ausfüllung der Armee⸗ lücken ebenſo notwendig. Ein Streit über die Priorität iſt ganz müßig. Für Armee und Marine hat das Notwendige gleich⸗ zeitig bis zur erforderlichen Grenze zu geſchehen. Ein ſtarker mationaler Wille bleibt das einzig Erforderliche. Wer jetzt nicht Augen hat, zu ſehen und Ohren, zu hören, der iſt wahr⸗ haftig alles andere eher, als ein Vertreter der Intereſſen ſeiner Nativn. Vorläufig ſteht der Sieg des Unſinns noch nicht in Ausſicht; aber es bedarf der hartnäckigſten Anſpannung derer, die eine heiße Liebe zu ihrem Volke im Herzen tragen, um ihn völlig zu verhüten. Ueber eins aber ſollten wir uns zunächſt klar werden. Das Wort von der ae wird bei uns ſtark werden, wenn die een Verhandlungen ſich ſeſten Verein⸗ barungen nähern. Nie wird uns die kraftvolle Flotte wertvoller ſein als gerade nach Gelingen einer Vereinbarung! Man ſoll ſich hüten, die Illuſion einer dann möglich werdenden Luxusflotte aufkommen zu laſſen. Flotte und Armee ſpielen bei einem deutſch⸗engliſchen Geſchäft eine gänzlich verſchiedene Rolle. Was England als eventuellen Einſchuß— ſchon als moraliſch wertvollen— anſieht, iſt die deutſche Armee. Dieſen Einſchuß möchte es möglichſt billig ohne den Druck der deutſchen Flotte haben. Für uns aber bedeutet unſere ſtarke Flotte dann denjenigen Garantic faktor, der uns überhaupt das gemeinſame Geſchäßt dauernd ſicherſtellt. Dann erſt gelangen wir zu einer Firma, worin beide Sozien mit gleichem Nutzen aärbeiten werden, in der unſere Herabdrückung zum„Angeſtellten“ unmöglich gemacht wird. Das iſt der Kernpunkt! Nach dieſem zielte Churchills Pfeil. Für den einſichtsvollen deutſchen Patrioten kommt es daher bei ganz nüchternem Kalkül nicht auf„Abrüſtung“ an, auch nicht auf„Wettrüſtung“, ſondern nach wie vor auf eine garantie⸗ gewährende deutſche Flottenkraft, die vorausſichtlich mit ver⸗ hältnismäßig geringen Koſten und im weſentlichen innerhalb des Flottengeſetzes erhalten werden kann. Keine Friedens⸗ ausgabe wird ſich beſſer rentieren als die für dieſe„Luzusflotte.“ as ihr aber ſofort mit einem Hieb der flachen Klinge quittiert wurde. Nun hatten wir nur ein ſchwaches Licht aus dem Nebenzimmer und es wäre wohl um uns geſchehen geweſen, wenn nicht ein Retter in der Not erſchienen wäre. Der Trainſoldat Grunewald unſeres Hauptmanns v.., der in der Nähe ſeinen Pferdeſtall hatte und im Vorbeigehen das Geſchrei und Getümmel hörte, kam, in der einen Hand die brennende Laterne, in der andern Hand den blanken Säbel(genannt„du ſollſt nicht töten“] mit dem be⸗ kanuten Rufe„Lehmup“ uns zu Hilfe. Er machte von der Tür aus uns mit einigen„rechts und links Hieb“ im Nu Luft, ſonſt—. Das Schlachtfeld und die Verwundungen zu beſchrei⸗ ben, ſei mir erlaſſen. Wir waren glücklich durch, fünf gegen mehr als zwanzig. Wir okkupierten das ganze Haus, hielten die nicht entflohenen Franzoſen ſeſt und Grunewald alarmierte die fran⸗ zöſiſche Polizei und ſandte Meldung in die Baracken. Die Po⸗ lizei kam, unſere Patrouille kam, zugleich mit einem Krümper⸗ wagen und holte uns ab. Die Frauzoſen kamen teils ins Spital, teils in Priſon und es entwickelte ſich ein langer Strafprozeß mit ſchweren Strafen für die Paiſans. Wir bekamen, inkluſive des braven Grunewald, eine Belobigung für tapferes Verhalten, aber exkluſive desſelben einen Verweis wegen Wirtshausbeſuch bei Nacht! Unſere Wunden waren wohl ſchmerzlich, aber nicht ge⸗ fährlich und heilten im Revier bald aus. Mein rechter Zeige⸗ ger iſt heute noch, nach 39 Jahren, dick und krumm, als An⸗ enken von dazumal. Wie übrigens die Bevölkerung merkte, daß wir unſere Waffe, ohne welche kein Soldat ausgehen durfte, ſcharf und locker in der Scheide führten und ſie tapfer zu gebrauchen wußten, wagten ſie nicht mehr uns anzugreifen. Beiläufig will ich noch bemerken, daß man in Nanch ſchon damals von jungen Mädchen in den Friſeurſolons raſiert wurde, was bier in Deutſchland, nach Zeitungsnachrichten, jetzt erft eingeführt wird. Ende Inli 1873 las ich in den franzöſiſchen Zeitungen, daß gerteten wir, als die Wirfin das Gas im Lokal ausdrehte, w W guten Lebens, Sehnſucht gu Politische UHebersicht. Maunheim, 23. Februar 1912. Wehrvorlage und Deckungsfrage. Zu dieſen zentralen Fragen haben, wie erinnerlich in den letzten Tagen mehrfach die Parteien in ihren amtlichen Organen Stellung genommen. Die Konſervativen wollen von der Erb⸗ ſchaftsſteuer nichts wiſſen, auch das Zentrum iſt noch nicht ge⸗ neigt, ſich dieſe„Brüskierung“ gefallen zu laſſen, erſt geſtern wieder äußert ſich die„Köln. Volksztg.“ in einem Sinne der nicht anders denn als Ablehnung der Erbſchaftsſteuer verſtanden werden kann. Sie ſchreibt: Man ſpricht neuerdings davon, daß die verbündeten Regie⸗ rungen nicht die Ausdehnung der Erbanfallſteuer auf die Hin⸗ terbliebenen, ſondern eine Reichsvermö gensſteuer be⸗ abſichtigen. Auch von anderen Beſitzſteuerprojekten iſt die Rede. Doch handelt es ſich bis jetzt anſcheinend nur um Vermutungen oder Anregungen, denn die Verhandlungen zwiſchen den Bundesſtaaten ſind wider Erwarten noch nicht zum Ab⸗ ſchluß gediehen. Nur über die Wehrvorlagen ſoll zwiſchen den Einzelſtaaten ein Einvernehmen erzielt ſein. Was die Reichs⸗ vermögensſteuer anbetrifft, die ja bekanntlich bei der letzten Finanzreform von der Linken in Vorſchlag gebracht worden iſt und der auch die Konſervativen, wie aus verſchiedenen Aeußerungen hervorgeht, nicht mehr ablehnend gegenüber⸗ ſtehen, ſo ſteht ihr das ſchwerwiegende Bedenken entgegen, daß ſie einen Eingriff in die Rechte der Einzelſtaaten bedeutet und zugleich eine Schmälerung ihrer Einnahmequellen. Mit den direkten Steuern verlieren die Bundesſtaaten ihre finanzielle und damit möglicherweiſe auch ihre politiſche Selbſtändigkeit. Zunächſt bliebe außerdem noch zu beweiſen, daß neue Steuern überhaupt nötig ſind angeſichts der vor⸗ handenen großen Ueberſchüſſe, die der Schatzſekretär nicht hat beſtreiten können. Die Schwierigkeiten ſind alſo vorläufig noch hinreichend groß. Erfreulich iſt nur, daß die Freikonſervativen, wie ſchon erwähnt, die Politik des ſchwarz⸗blauen Blockes nicht mehr mitmachen wollen, wir wiederholen, was ihre parteiamtliche Korreſpondenz geſtern über die Stellungnahme des Zentrums ſchrieb: Wenn das Zentrum durch ſeine Rednuer andeutete, daß es überhaupt keine neue Deckung für nötig halte, weil die vor⸗ handenen Beträge ausreichten, ſo würde, falls dieſe Politik im Reichstag die Mehrheit erzielte, wieder jene unglückſelige Finanzgebarung ihren Anfang nehmen, die einſt und namentlich in den letzten Jahren vor der Reichsfinanzreform zu 5 ſo ſtarken Verſchlechterung der Reichsfinanzen beigetra⸗ gen hat Es fragt ſich, ob die Regierung durch die Zuſtimmung der Freikonſervativen ſich wird ermutigen laſſen, ihr ganzes Gewicht für die Reichserbſchaftsſteuer nochmals einzuſetzen. Vorläufig übt ſie, wie die heutigen Auslaſſungen der Norddeutſchen All⸗ gemeinen zeigen, fortgeſetzt große Zurückhaltung und vertröſtet die Oeffentlichkeit darauf, daß in kurzer Zeit Klarheit über die Regierungsvorlage geſchaffen ſein werde. Es ſcheint übrigens ſaſt, als ſei die Regierung tatfächlich nicht abgeneigt, wenn irgend tunlich, die gefährliche Klippe der Erbſchaftsſteuer zu ver⸗ meiden. Darauf deuten Auslaſſungen des Berliner-Korreſpon⸗ denten der„Frankf. Ztg.“ der die Koſten der neuen Wehr⸗ vorlagen auf über 100 Millionen jährlich veranſchlagt und zur Deckungsfrage dann ſchreibt: Wir glauben jetzt, daß durchaus noch nicht feſtſteht, daß die Erbanfallſteuer kommen wird; man ſcheint wenig⸗ ſtens für die nächſten Jahre mit Ueberſchüſſen der Reichs⸗ einnahmen zu rechnen, die es ermöglichen würden, für dieſe erſten Jahre die Koſten der neuen Wehrvorlagen ohne erheb⸗ liche neue Steuern zu beſtreiten, ſo daß von der Erbanfall⸗ ſteuer vorläufig abgeſehen werden könnte. Man muß wirklich abwarten, was die Regierung an den Reichstag bringen wird, um dann zu beurteilen, wie ſich die Vorſchläge mit den vom Reichsſchaßſekretär vertretenen Grundſätzen einer geſunden Finanzgebarung vertragen. Zungliberale Wahlverſammlung. N. Heidelberg, 22 Februar. Vor der morgigen Stadtverordnetenwahl der zweiten Wählerklafſe hatte der Junglib. Vereinheute Abend im großen Tannhäuſerſaal den national⸗ Uberalen Herrbann zum letzten Appell durch einen eindringlichen Aufruf verſammelt. Galt es doch eine ſtärkere Wahlbeteiligung als am 16. ds. Mts. in der dritten Klaſſe herbeizuführen, wo 40 Prozent der nationalliberalen Wahlberechtigten von ihrem Tagesredner Deutſchland und der Heimat. I; den erſten Tagen des Auguft wurden deun auch beim Bataillon alle Vorbereitungen zum Abmarſch getroffen und am 8. Auguſt rückte unſer Bataillon mit einem kräftigen Abſchieds⸗Hurra aus den Baracken zum Abmarſch in die Heimat. Ich war als Stabs⸗ fonrier kommandiert, zum Quartier machen unterwegs, denn das Regiment mußte bis Forbach marſchieren und ſetzte von dort aus die Reiſe per Bahn weiter fort, bis an das Ufer der Nordſee. Wir Fouriere fuhren mit der Bahn voraus und hatten dem⸗ nach noch Zeit, uns erſt die Uebergabe der Hauptwache am Stanislausplatz an ein franzöſiſches Detachement, das mit der Eiſenbahn ankam, anzuſehen. Die Uebergabe ging glatt von⸗ ſüutten; beſonders die beiderſeitigen Offiziere, die ſich vor noch nicht 3 Jahren noch feindlich gegenüberſtanden, behandelten ſich mit ausgeſuchter Höflichkeit und nahmen unter Händedrücken Ab⸗ ſchied. Die Bevölkerung zeigte ſich froh, franzöſiſche Soldaten wieder zu haben und ſah uns gern ſcheiden, ohne uns aber zu be⸗ läſtigen Nun fuhren auch wir, nach einem kräftigen Abſchieds⸗ ſchluck, mit dem nächſten Zuge fort unter Kommando unſeres Fonrier⸗Offiziers Leutnant K. eines ſehr liebenswürdigen Herrn, den ich 5 Jahre ſpäter in Wiesbaden wiederzuſehen die Freude hatte, wo er mich auredete und wir bei einem Glaſe Wein alte Erinnerungen auffriſchten. Die wenigen franzöſiſchen Quartiere, die wir noch bezogen, waren wirklich gut. Unſer Jubel, als wir an der Grenze unſeres geliebten Vaterlandes das Regiment erwarten durften, war un⸗ beſchreiblich. Alles war außer Rand und Band und die Offiziere drückten für eine zeitlang beide Augen zu. Unſer allverehrter Regimentskommandeur, Oberſt von Lyncker, hielt an der Grenze eine kernige Anſprache, erkannte u. 3. unſer muſterhaftes Ver⸗ halten in„Feindesland“ an und ſchloß mit einem Hoch auf Kaiſer Wilhelm., das brauſend in Deutſchland und Frankreich wider⸗ hallte. In Forbach bezogen wir das letzte Quartier vor der Bahnfahrt. Das Verladen ging ſchnell, wie am Schnürchen, denn der Reſt der 5 Milliarden vor der Auszahlung ſtände, was uns Alle mit Jubel erfüllte, denn wir hatten trotz des verhältnismäßig jeder ſtrebte der Heimat zu. Wir waren die letzten der Beſatzung, die aus Frankreich zu⸗ war der Nachfolger Georg Jellinneks, der jugendliche Ordi⸗ narius für Staatsrecht Prof. Dr. Thoma, gewonnen. Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt, am Vorſtandstiſch hatten u. A. die Geheimräte Gothein und Troeltſch Platz genommen. Der Vorſitzende Dr. Hoffmann eröffnete die Verſammlung mit einer ſcharf ausgeprägten Charakteriſierung der nationalliberalen Partei unter Hinweis auf ihr Gegnerſchaft, ihre Aufgaben und ihre bisherigen Leiſtungen. Insbeſondere wandte ſich der Redner gegen die Freie Bürgervereinigung, welche unter ihren Mitgliedern manche Konſervative nur als „Kontrebande“ führe und Männer mit liberaler Weltanſchauung durch die Parole„Politik gehört nicht aufs Rataus“ zu ge⸗ winnen ſuche. Es ſei ein Unding, gleichzeitig liberal und partei⸗ los ſein zu wollen. Im einzelnen wies der Redner nach, wie Staats⸗ und Kommunalpolitik in der Schul⸗, Sozial⸗, Boden⸗ Verkehrs- u. Eingem.⸗Wirtſchaftspolitik aufs innigſte zuſammen⸗ hängen, und wie die Nationalliberalen auf allen dieſen Gebieten ſtets eine weitblickende, großzügige und vor allem gerecht ab⸗ wägende Haltung beobachtet hatten. Profeſſor Dr. Thoma erörterte in ungemein klarer und feſſelnder kritiſcher Darſtellung das Weſen und die Vorzüge des neuen Verhältniswahlſyſtems. Da in Baden die drei Wählberklaſſen nach der Zahl der Beſteuerten und nicht nach der Höhe der Steuerleiſtung wie bei den ſcharf pluto⸗ kratiſchen Städtewahlrecht in Preußen gebildet ſeien, ſo werden zwar die ſchlimmen Müngel des letztgenannten glücklich ver⸗ mieden. Ein ideales Wahlrecht gäbe es nicht. Das Ziel könne immer nur ſein, daß die Zahl der Gewählten ein möglichſt ge⸗ treues Abbild der Zahl der nach Parteien geſonderten Wähler darſtelle. Dies gewährleiſte das Proportionalſyſtem, welches ſich auf dem Siegeszuge durch die Welt befände, beſſer als das Mehr⸗ heitsſyſtem. Einwände hatten ſich in Baden beſonders gegen das Recht, die Vorſchlagsliſten aufzuſtellen, und gegen die reine, gebundene und feſtgeordnete Liſte erhoben Praktiſch ſeien dieſe Bedenken, aber ohne Bedeutung. Der Satz, Politik gehört nicht aufs Rathaus“ ſei eine Irrlehre; es ſei vielmehr wünſchenswert, daß die politiſchen Parteien auch für das Stadtparlament die Kandidatenliſten aufſtellten; man müſſe und nach Jellineks Neu⸗ begründung der Parteienlehre echte und unechte Par⸗ teien unterſcheiden. Erſtere kennzeichnen ſich dadurch, daß ſie ein Geſamtbild der politiſchen Verhältniſſe und Aufgaben ent⸗ werfen und dieſes gegebenenfalls als ausſchlaggebende Regie· rungspartei praktiſch auszuführen ſtreben. Letzlere ſeien ledig⸗ lich auf einen einzigen Gegenſatz eingeſchworen wie Schutzzoll⸗ Freihandel, Demokrat⸗Momarchiſt, oder auch bloß Antiſemit ein⸗ geſchworen und im übrigen zu praktiſcher Leiſtung unfähig. Wo ſich das politiſche Denken aber zu einer echten Partei wie konſervativ, liberal, oder ſozialdemokratiſch durchgerungen Labe, zu einer Geſamtauffaſſung der Staats⸗, Geſellſchafts⸗ ung Wirtſchaftsverhältniſſe, da erfaſſe es den ganzen Menſchen und bekunde ſich nach den trefflichen Ausführungen des Vorredners in der Schul⸗, Sozial⸗ und Gewerbepolitik ebenſo auf dem Rat⸗ hauſe wie im Reichstage. Abgeſehen von rein techniſchen Pro⸗ blemen ſeien alle Aufgaben und Fragen der Kommunalpolitik in ihrer letzten Entſcheidung in den Grundanſchauungen über Gefamtpolitik und Menſchenwelt verankert. Man kann nicht im Reichstage nationalliberal und im Gemeindehans parteilos ſein. Die Nationalliberalen, ſpeziell auch die Fungliberalen, mit denen ſich Redner innigſt verbunden fühlt, hatten mit weitem Blick, warmem Herzen und gerechtem Wollen ſtets die großen Ziele verfolgt und gefördert; möge die morgige Wahl ich für die Partei und ſegensreich für das ſchöne Heidelberg ausfallen. (Anhaltender, rauſchender Beifall.) In der Diskuſſion betonte der bisherige Obmann des Stadtverordnetenausſchuſſes, Rechtsanwalt Dr. Schott im Laufe längerer Ausführungen, daß zwar die Verhältniswahl einen entſchzedenen Fortſchritt bedeute, daß aber die freie Liſte ebenſo zweifellos den Vorzug vor der gebundenen verdiene, mit welch letzterer er ſich keinesfalls befreunden könne.— Stadtrat Heinrich Koch warf einen kritiſchen Rückblick und Ausblick auf die Leiſtungen und Aufgaben der nationalliberal gerichteten Stadtverwaltung auf allen Gebieten der Kommunalpolitik. Bei Erörterung der Verkehrspolitik warnte er eindringlich vor uto⸗ piſchen Plänen. Wenn Mannheim eine Straßen⸗ bahn über Schriesheim hin aus ins Gebirge hineinbis Altneudorf bauen wolle, ſo bilde dies Projekt für Heidelberg kein Vorbild Wenn die imer Geld für Gebirgsbahnen hätten, ſo laute für Heidelberg die Parole: Abwägen und Schritt halten, ſowohl im Ban von Straßenbahnen wie in der Anlage einer Gartenſtadt, für welche die ſchwierige Terrainfrage noch keineswegs gelöſt ſei.(Lauter kückkam und würden auf ſeder Statpn, bis in die Garniſon, ganz begeiſtert gefeiert und bewirtet. Hatten wir doch 5 Milliar⸗ den Franks aus Frankreich geholt! Unſer Rückweg ging über Saarbrücken, Neunkirchen, Kreuznach, Bingen, Köln uſw. Auf der Station Kreuznach hatte ich ein allerliebſtes kleines Aben⸗ teuer, was mich alten Knaben heute noch mit Stolz und Behagen erfüllt, wenn ich daran denke: Kaum hält unſer Zug an der Station und es iſt„Ausſteigen“ geblaſen, ſo ſpringe ich aus dem Coupé und— direkt in die Arme einer jungen, ſchönen, blonden Dame hinein, die mir im gleichen Augenblicke einen herzhaften, ſüßen Kuß auf den Mund appliziert! Wohl überraſcht, aber doch die Situation ſchnell ausnützend, zahle ich ihr auch mit gleicher Münze zurück, bis ſie ſich errötend aus meinen Armen windet und entflieht. Kurz darauf ſuchte ſie mich mit ihrem Vater auf, und derfelbe erklärt mir lachend, ſeine Tochter habe das Gelübde getan, einem Soldaten des letzten aus Frankreich kommenden Transports als Dank für alle Milliardenholer einen herzhaften Kuß zu geben. Der Vater war ſelbſt Offizier a. D. und in Frank⸗ reich verwundet worden. Der Neid, beſonders unſerer fungen Offiziere, die Vater und Tochter gleich umſchwärmten, war nicht klein. Ich war und bin es noch heute, ſehr ſtolz auf dieſe Aus⸗ zeichnung! 5 Endlich kamen wir lange Vermißten wieder in Emden an, bezogen die alte Klunderburg⸗Kaſerne und nach einigen Tagen griffen unſere Hände ſchon nach dem Reſerveſtock, denn man ent⸗ ließ uns als ſogen. Königsurlauber ſchon nach ca. 2 Jahren, am 1. Sept. 1878. Im Oktober 1874 zu meiner erſten Referveübung nach Han⸗ nover eingezogen, kapitulierte ich dort beim Regiment Nr. 74, da ich die Zahlmeiſter⸗Carriere einzuſchlagen willens war, wurde aber lungenkrank und am 1. September 1878 als„dauernd Ganz⸗ invalide, teilweiſe erwerbsunfähig“ mit einer kleinen Penſion entlaſſen. Das war von 34 Jahren und heute— lebe ich noch, habe auch noch keine Zeit zum Sterben, da ich noch Frau und einen%ßjäh⸗ rigen, gefunden, aufgeweckten Sohn zu ernähren und letzteren zu Meunnhelm, 25. Februar. SGeneral⸗Anzeiger, Baviſche Neueſte Nachrichten. Abendblatt.) Beifall.)— Nachdem Herr Bäckermeiſter Klebes, die erſtaun⸗ liche Entwickelung Heidelbergs und ſeine trotz aller Mükelei recht günſtigen Lebensverhältniſſe beleuchtet hatte, ergriff noch Herr Bankdirektor Dorn unter lebhaftem Beifall der Verſammlung das Wort zu kräftiger Abwehr der Vorwürfe und Anwürfe von ſeiten der freien Bürgervereinigungſowie auch zu ſcharfer Kritit gewiſſer Auslaſſungen der Fortſchrittler. Alsdann ſchloß der Vorſitzende Dr. Hoffmann mit einem eindringlichen Appell zu recht reger Beteiligung an der morgigen Wahl gegen 1194 Uhr die Verſammlung. Aus Stadt und Land. Mannheim, 23. Februar 1912. * Ernannt wurde Hauptlehrer und Realſchulkandidat Diebold Dietrich an der Volksſchule in Pforzheim zum Reallehrer an der Höheren Mädchenſchule— Hildaſchule— daſelbſt. * Der Kath. Oberſtiftungsrat macht darauf aufmerkſam, daß der Einzug der örtlichen und allgemeinen Kirchen⸗ ſteuer für das Jahr 1912 in den Ortskirchenſteuer erhebenden Kirchengemeinden gemeinſam zu geſchehen hat; mit der Anforde⸗ rung der örtlichen Kirchenſteuer iſt deshalb ſo lange zuzuwarten, bis die Kirchenſteuererheber die Erhebungsregiſter über die allge⸗ meine Kirchenſteuer erhalten haben. Erſcheint in einer Kirchen⸗ gemeinde aus beſonderen Gründen die möglichſt baldige Flüſſig · machung der Mittel für die durch Ortskirchenſteuer zu beſtreiten⸗ den kirchlichen Bedürfniſſe geboten, ſo hat der zuſtändige Stiftungs⸗ vat dies rechtzeitig anzuzeigen, damit der Kath. Oberſtiftungsrat die geeigneten weiteren Maßnahmen treffen kann. * Die Konfraternitas, Verein bad. Lehrer zu gegenſeitiger Entſchädigung bei Feuerſchaden, hatte im Geſchäftsjahr 1911 7158,92 Mk. Einnahmen, denen 1576,40 Mk. Ausgaben gegenüber⸗ ſtehen. Das Reinvermögen beträgt 63 855,53 Mk. und hat ſich um 4852,45 Mk. vermehrt. Im Jahre 1911 bekamen 22 Brandbeſchä⸗ digte 1576,40 Mk. Seit Beſtehen des Vereins(14. September 1879) wurden an 366 Mitglieder Unterſtützungen imGeſamkwerte von 111 704,19 Mk. ausbezahlt. Auf 31. Dezember 1910 betrug die Mitgliederzahl 5205, Zugang 274, Abgang 76, mithin Stand auf 31. Dez. 1911 5403. Der Geſamtverſicherungswert iſt 293 219,73 M. & Totentanz und Lebensfürſt“, ſo betitelt ſich ein Vortrag, den am 3. März im Caſinoſaal abends 8 Uhr Herr Pfarrer Deggan⸗ Diarmſtadt zu Gunſten der hieſigen Diakoniſſenanſtalt halten wird. Der Vortrag wird durch Vorführung von Lichtbildern mit einem bedeutſamen Werk der neuen Kunſt bekanntmachen, deſſen hervor⸗ ragende Schönheit und künſtleriſche Eigenart allgemein anerkannt wirb. Ez iſt dies der aus 30 Bildern mit Originalverſen des Künſtlers beſtehende„Totentanz“ von Hans Meyer, Profeſſor und ordentliches Mitglied der Königl. Akademie der Künſte zu Berlin. Es wird hier auf Grund der alten chriſtlich⸗deutſchen Anſchauung vom Tode, aber mit den Mitteln der nenzeitlichen Charakteriſtik und Stimmungskunſt ein umfaſſendes, anſchauliches und verſöhnendes Bild von dem ernſten, erzieheriſchen und erlöſen ⸗ den Walten des Todes als Diener Gottes geboten, das ohne alle aufdringliche Tendenz allen Stufen, Berufen und Leiden der Menſchheit etwas Befreiendes zu ſagen hat. Da der Vortragende, ein perſönlicher Freund des Künſtlers, ſelbſt eine künſtleriſch ver⸗ anlagte Natur iſt, wird der Vortrag jedenfalls eine geiſtvolle In⸗ terpretation des im Bild Geſchauten bieten. Wir machen darum ietzt ſchon darauf aufmerkſam und bemerken, daß Eintrittskarten zu 2 und 1 Mark außer im Diakoniſſenhaus und bei den Gemeinde⸗ ſchweſtern in der Buchhandlung von Sillib, K 3 und der kalienhandlung von Heckel O 3, 10 zu haben find. «Wohlfahrtslotterie. Ziehung 22.—24. Febrnar. M. 20 000 auf No. 238 648, M. 40 000 auf No. 82 788, M. 10 000 auf No. 136 925, je M. 1000 auf No. 11 255, 47 686, 60 650, 97 983, 122 910, 161 913, 299 850, 265 946, 287 565.[Ohne Gewähr.) 4 Die reichſten Leute in Baden wohnen, wie ſich das denken käßt, im induſtrie- und handelsreichen Mannheim. Rechnet man die Zinſen einer Million Mark zu 4 Prozent 40 000 Mark als Norm für ſogenannte Einkommensmillionäre, d. ſ. Leute, die alſo ein Einkommen von 40 000 Mark im Jahr haben, ſo entfallen nach einer neueren Aufſtellung auf Mannheim allein 223 ſolcher Ein⸗ kommensmillionäre. Dazu kommen noch 209 Perſonen, die ein Vermögen von 1 Million und darüber aufzuweiſen haben. Mannheim ſteht ſonach mit 432 Millionen in Baden an der Spitze und wird auch im Reich nur von wenigen Städten über⸗ troffen. Nach Mannheim folgt in weitem Abſtand Karlsruhe mit 211 Millionären(95 Perſonen mit 1 Million und mehr Ver⸗ mögen und 116 mit 40000 Mark und mehr Einkommen), Frei⸗ burg 177(90 Vermögens- und 87 Einkommensmillionären), Hei⸗ delberg 132(57 Vermögens⸗ und 75 Einkommensmillionäre), Pforzheim 101(36 und 65 und Baden 57(darunter Ver⸗ 2 r ſeeennr, ,, f Hofmuſi⸗ ——— 3. Seite. mögensmillionäre). Mehrals 20 Millionen Mark Ver⸗ mögen beſitzen 9 Perſonen in Baden, davon wieder allein 6 in Mannheim und je eine in Karlsruhe, Heidelberg und Weinheim. 10—20 Millionen Vermögen ſind ſchon 22 Beſitzer nach⸗ weisbar, davon wieder 9 in Mannheim, 4 in Freiburg, 3 in Karls⸗ ruhe und je 1 in Konſtanz, Durlach, Bruchſal, Ettlingen, Heidel⸗ berg und Weinheim.—5 Millionen beſitzen 61 Perſonen, davon 24 in Mannheim, 12 in Karlsruhe, 6 in Freiburg, 3 in Lör⸗ rach, je 2 in Baden und Pforzheim und je 1 in Durlach, Bruchſal, Raſtatt, Ettlingen, Villingen, Kehl, Lahr und Offenburg. * Ein neuer Perſonenwagentyp. Durch die Werkſtätten⸗ inſpektion Cannſtatt wurde in letzter Zeit eine größere Anzahl von Wagen 4. Klaſſe dem Verkehr übergeben. Die Wagen, die von den Waggonfabriken in Gotha, Hannover uſw. gelie⸗ fert wurden, tragen einen grauen Anſtrich und haben je für 53 Perſonen Sitzplätze, ebenſo ſind ſie für den Mobilmachungs⸗ fall mit Einrichtung zum Kranken⸗ und Verwundeten⸗Trans⸗ port verſehen. Die Plattformen haben ſämtliche eine Abſchluß⸗ vorrichtung, um bei ſtarkem Perſonenverkehr nötigenfalls das Stehen auf den Plattformen zu geſtatten. Auch die älteren Wagen dritter Klaſſe werden mit der Zeit mit dieſen Platt⸗ formabſchlüſſen verſehen. Vereins⸗Nachrichten. * Verein für Volksbildung. In dem trotz des Aſchermittwoch ſehr gut beſuchten dritten Vortrag des Profeſſor Dr. Künzet über„Friedrich den Großen“ ſchilderte der Redner den „Alten Friß“ beſonders als Diplomaten und zeigte, wie ſeine prak⸗ tiſch⸗deale Weltanſchauung ganz neue Wege einſchlug. An die Stelle der zufälligen Gebietserwerbungen durch Heiraten ſetzte er die abſichtliche planmäßige Abrundung und Vergrößerung ſeines Beſitzes. Seine Regierungsgrundſätze legte er in den Schriften „Ueber die Zukunft Preußens“(1731),„Der gegenwärtige poli⸗ tiſche Zuſtand Europas“(1738),„Der Antimarchiavell“(1739) und dem„Politiſchen Teſtament“(1752) dar. Er wollte gegenſtber der Iſolierungspolitik der europäiſchen Großmächte gegen Preußen das preußiſche Staatsſchiff unter engliſchen Einfluß ſtoßen. Da⸗ bei wollte er ſeine ideale Lebensauffaſſung über Moral und Politik in die Praxis umſetzen. Er wollte eine Lebensphiloſophie finden, die ihm zur Pflichtenlehre wurde. Die größten Staaten betrach⸗ tete er als große Menſchen; jeder Staat werde gleichſam von einem Genius zur Erfüllung ſeiner beſtimmten Grundintereſſen gedrängt. Der einzelne Fürſt iſt nicht der wichtigſte Faktor im Staate, ſelbſt wenn er ein Alexander der Große wäre. Das Grundprinzip aller Großſtaaten iſt das der Eroberung. Der Glaube Friedrichs III. an die Richtigkeit und Möglichkeit der Vorausſage war die Grund⸗ lage ſeiner Ruhe und Ausdauer in allen Lebenslagen. Ein feſter Plan muß allen Taten zugrunde liegen. Darin beruhte auch ſeine Auffaſſung, daß ein Gehirn die ganze Regierung leiten müſſe. Der Fürſt muß der erſte Diener des Staates ſein; er ſteht als oberſter Bauſtein im Bau der Volkspyramide. Alle Zweige der Regierungsgewalt müſſen in ſeiner Hand zuſammenlaufen wie die Zügel von vier Streitroſſen bei den alten Römern. Der Einheit⸗ lichkeit ſeiner philoſophiſch⸗ſyſtematiſch⸗logiſch⸗politiſchen Anſchau⸗ ung entſprechend, wies er jedem Volksſtand ſeine beſondere Auf⸗ gabe im Staatsganzen zu; dem Bauern die Ernährung, dem Bür⸗ ger Gewerbe und Handel, dem Adel die Verteidigung des Landes. Für alle Volksſchichten ſorgte er, und großartig war ſein Plan, die Lebensmittelpreiſe durch den Staat regulieren zu laſſen. Wie er als Feldherr ſeiner Philoſophie treu blieb, werden wir am Mittwoch hören. Lebhafter Beifall beſchloß den Abend. VMergnügungennn. *Militär⸗Konzert im Roſengarten. Bevor der Nibelungen⸗ ſaal wieder ſeines Schmuckes, den er für die ſtädtiſchen Masken⸗ bälle angelegt hatte, beraubt wird, findet am nächſten Sonntag, den 25. Februar, abends 8 Uhr, noch ein großes Konzert der hieſigen Greugadier⸗Kapelle unter Herrn Obermuſikmeiſter Voll⸗ mers Leitung ſtatt. Der Eintrittspreis iſt auf 50 Pfg. ermäßigt. RKus dem Großherzogtum. () Weinheim, 22. Febr. Der Arbeiter Jakob Pfläſterer 3 konnte geſtern auf eine 60jährige ununterbrochene Ar⸗ beitstätigkeit bei der Firma Karl Freudenberg G. m. b. H. Lederfabriken hier zurückblicken. Der 77 Jahre alte Arbeitsjubi⸗ lar erfreut ſich noch einer beneidenswerten körperlichen und geiſti⸗ gen Friſche und war noch niemals in ſeinem Leben krank. Schon wiederholt wollte man den Jubilar penſionieren, er ließ es ſich jedoch nicht nehmen, bis zu ſeinem heutigen Jubelfeſte kagtäglich ſeiner Urbeit nachzugehen. Der Beſitzer der Jabrik übermittelte dem Jubilar die Glückwünſche der Firma und eine Geldſpende von 2 gleich Tinter zur Hand geweſen ſei, habe er(der Angeklag zahgelehnt und habe dann mit eigener Tinte den Vertrag g () Lörrach, 22. Februar. Aus den morgens um 6,41 Uhr in Baſel abgehenden Perſonenzug ſpraug in der Nähe der Sta⸗ tion Efringen ein Reiſender, der ſofort querfeldein in der Richtung nach Egringen verſchwand. Der Reiſende führte einen Handkoffer mit ſich, den er dem den Zug kontrollierenden Zollbeamten nicht öffnen wollte; er ließ den Koffer aber bei ſeiner Flucht zurück und bei Oeffnung des Koffers ſtellte ſich heraus, daß er eine größere Menge Saccharin enthielt, das beſchlagnahmt wurde. Der Schmuggler war im Beſitze einer Fahrkarte nach Freiburg; eine Verfolgung des Flüchtlings verlief ergebnislos. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Oggersheim, 22. Februar. Bei dem Verſuch, dem Jakob Weiner in Oggersheim ſeine Maske abzunehmen, widerſetzte ſich dieſer dem Schutzmann und bedrohte ihn. Aus Notwehr griff der Schutzmann laut„Pfälz. Ztg.“ zum Revolver und verletzte Weiner lebensgefährlich durch einen Schuß in den Leib. Gerichtszeitung. Mannheim, 22. Febr. Strafkammer I. Vor⸗- ſitzender: Landgerichtsdirektor Schmitt. Ein intereſſanter Sachverhalt lag der Anklage gegen den 57 Jahre alten Sägewerksbeſitzer Wilhelm Laule aus Schwärzen⸗ bach bei Neuſtadt i. Schw. wegen Urkundenfälſchung und ver⸗ ſuchten Betrugs zugrunde. Vor dem hieſigen Landgericht, Kam⸗ mer für Handelsſachen, war ein Prozeß der Maſchinenfabrik Badenig Weinheim gegen Laule wegen Forderung anhän⸗ gig. Die Badenia hatte im Jahre 1908 Laule zum Preiſe von 6000 M. eine Lokomobile geliefert, Laule war aber gleich die erſte Rate mit 1500 M. ſchuldig geblieben. Im Prozeß erhob er eine Gegenforderung, die er auf gewiſſe Mehrausgaben bei der Mon⸗ tierung, und verſpätete Lieferung ſtützte. Wegen letzterer bean⸗ ſpruchte er für jeden Tag der Verzögerung 30 M. Konventional⸗ ſtrafe. Das habe er mündlich mit dem Vertreter der Firma, Oberingenieur Berger, ausgemacht. Zugleich legte er einen Vertrag vor, auf welchem die ſeinem Klageanſpruch entgegen⸗ ſtehenden, ſowie von Eigentumsvorbehalt handelnden Para⸗ graphen einfach durchſtrichen waren und zwar mit einer anderen Tinte als jener, mit welcher der Vertrag geſchrieben war. Die klagende Fabrik erklärte den Vertrag für gefälſcht und legte zum Beweiſe deſſen das andere in ihren Händen befindliche Exemplar vor, auf welchem nichts geſtrichen war. Laule wurde darauf mit ſeiner Gegenforderung abgewieſen, und auf die eingelegte Beru⸗ fung beſtätigte das Oberlandesgericht das Urteil. Außerdem wur⸗ den die Akten der Staatsgnwaltſchaft überwieſen und ſo hatte ſich Laule heute vor der Strafkammer zu verantworten. Er erklärte ſich nicht ſchuldig und er, wie ſein als Zeuge erſchienener Sohn, gaben folgende Darſtellung des Hergangs bei Abſchließung des Vertrags: Sie ſeien an einem Tage im Herbſt 1908 nach Wein⸗ heim gekommen, um eine gebrauchte Maſchine zu kaufen, da ihnen mitgeteilt worden ſei, daß eine ſolche zum Verkauf ſtehe. In der Fabrik habe man ihnen aber dann geſagt, daß die fragliche Ma⸗ ſchine, ſchon verkauft ſei, was ſie ſehr verdroſſen habe. Ober⸗ ingenieur Berger habe ihnen zugeredet, eine neue zu kaufen. Stundenlang ſei verhandelt worden, insbeſondere habe er[der Angeklagte) immer wieder betont, daß er, wenn eine neue Ma⸗ ſchine gekauft werde, dieſe pünktlich geliefert werden müſſe, nach„ dem man in dieſem Punkte bei einer früheren Maſchine ſchlechle Erfahrungen gemacht habe. Von einer Wirtſchaft, wo ſie zu Mittag gegeſſen, habe der Oberingenieur dann noch einmal in die Fabrik telephoniert, um ſich zu vergewiſſern, daß die Lokomobile in der gewünſchten Zeit lieferbar ſei. In der Wohnung des Ober⸗ ingenieurs ſei dann der Vertrag abgeſchloſſen worden. Da nicht Taſchenſchreibzeug zur Verfügung geſtellt, doch habe dies Berger ſchrieben. Unterdeſſen hahe er mit ſeinem Taſchentintenzeug eine Poſtkarte geſchrieben. Als dann Berger ihm den Vertrag her⸗ übergereicht habe, habe Laule ſogleich mit Bezug auf einige Be⸗ ſtimmungen erklärt, dieſe erkenne er nicht an und hube ſie durch⸗ geſtrichen. Die Sache ſei zum Schluß ſehr eilig betrieben worden, da die Zeit zur Heimfahrt herangekommen war. Oberingenien Berger bezeichnete dieſe Darſtellung als nicht richtig. Laule habe die fraglichen Beſtimmung nicht für unannehmbar erklä und habe auch nichts durchgeſtrichen. Die Streichungen ſeien er nachträglich vorgenommen worden, ſonſt hätte ſie auch auf ſeinem Exemplar des Vertrags erſcheinen müſſen. Ebenſo ſei unr daß mündlich etwas über eine Konventionalſtrafe vereinvart k den ſei. Gendarmeriewachtmeiſter Gebhardt aus Neuſt ſagte als Zeuge, daß über den Ruf Laules Nachteiliges nicht be kannt ſei. Er war achtzehn Jahre lang— bis 1909— in ſeiner Gemeinde Bürgermeiſter. Gegenwärtig leidet er an den Folgen eines Eiſenbahnunfalls und iſt in ſeinen Vermögensverhält zurückgekommen.— Bei der Verleſung der zwiſchen der F und Laule geführten Korreſpondenz wurde feſtgeſtellt, daß ſich Laules Kopierbuch zwei Briefe an bie Badenia, vom 5. November und vom 5. Dezember 1908 vorfinden, die offenbar aus ſpäterer Zeit en und kräglich erſt auf den b Seiten kopiert eeinem ſüchtigen Menſchen und, wenn möglich, Soldaten zu er⸗ ziehen habe. 85 Gern erinnere ich mich der Jugendzeit im bunten Rock, daher ſchrieb ich dieſe Erinnerungen nieder und es würde mich ſehr freuen, wenn dieſe Zeilen auch in die Hände ehemaliger Kamera⸗ den, deren leider nicht viele mehr leben werden, gelangen wür⸗ den. B N. Aunſt, wiſfenſchaft und geben. Hochſehn lnachrichten. Der Großherzog hat dem wifſſenſchaftlichen Hilfslehrer an der Techn. Fuen Karlsruhe Dr. Ing. Ant. Staus den Titel Pro⸗ feſſor, dem Eigentümer und Leiter des Heidelberger⸗Co ege Dr. phil. Albert Helzberg in Heidelberg das Ritterkreuz erſter Klaſſe des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen. Deutſche Kunſtausſtellung Baden⸗Baden. Aus Baden⸗Baden wird uns geſchrieben: Die Deutſche Kunſtausſtellung Baden⸗Baden 1912 findet— wie in den früheren Fahren— wieder unter dem Protektorat Großherzogs Friedrich II. von Baden ſtatt und dauert vom 23. März bis Ende Oktober. Die Ausſtellung umfaßt Werke deutſcher Künſtler auf dem Gebiet der Malerei, der Bildhauerei und der zeichnenden Künſte. Die Jury der ſtändigen Kunſtausſtellung in Baden⸗Vaden wird gebildet von Profeſſor Ferd. Keller, Profeſſor Guſtav Schönleber, Pryfeſſor Hans Thoma, Profeſſor Wilhelm Trübner, Maler H. Diſchler, Profeſſor R. Engelhorn, H. Moeſt, W. Nagel, Profeſſor H. von Volkmann und Profeſſor K. Kornhas. Haus Kyſer und die„Deutſche Schillerſtiftung“. 1 8 ans Kyſer erſucht um Veröffentlichung der folgenden rklärung: Daß die We 71 nunmehr Reformvorſchlägen zu⸗ gänglich zeigt, begrüße ich mit Freuden.. 0 55 2 meine Behauptungen gegen die Schillerſtiftung, die ior Generalſekretär als plumpe, leichtfertige Verleumdungen und unehrliche Kritik wiederholt und öffentlich gekennzeichnet hat, von einem unparteiiſchen Schledsgericht nachprüfen zu laſſen. Die Deutſche Schillerſtiftung hat dieſes Schiedsgericht aus ſormalen Gründen ab⸗ gelehnt. Ich ſpreche alſo den Wunſch aus, daß die namhaften Mäuner, die das Schiedsgericht angeregt haben aus ihrer Mitte eine Kom⸗ !mißton zur Nachprüfung aller meiner Behauptungen bilden möchten. 1 Es handelt ſich aber für mich Autolyſe, als ein Selbſtſchutz des geſchwulſtkranken Körvers zu betrachten iſt. Prof. Gregorf in Wien. Vor wenigen Tagen hielt Intendant Prof. Gregori in Wien im Grillparzerverein einen Vortrag, vor wenigen Tagen einen ſolchen über das Seelenleben des Kindes im Verein der Schriftſtellerinnen und Künſtlerinnen. Gregorti hatte, ſo berichtet die„W. Fr. Pr“, Gedichte und Profaſtücke gewählt, die gleichſam als Lichtbilder zur Theorie vom„Paradies der Kindhelt“ dienten. Alle Regungen der ſich entfaltenden Pſyche, ſchalkhafte Munterleit, naiven Ernſt, Jubel und erſtes Leid hat Gregori zu erlauſchen gewußt und er bemeiſtert alle Nuancen, weiß die leiſeſten Schwingungen der Seele in ſeiner Stimme nachzittern zu laſſen. Seine volle Mei⸗ ſterſchaft erreichte er in den Gedichten ſchwermütigen, leiden⸗ ſchaftlichen Inhalts, ſolchen Gedichten, in denen eine Ahnung des Lebensernſtes oder wehmütiges Erinnern an die Kindheit zum Durchbruch kommen, beiſpielsweiſe in Klaus Groths„O wüßt ich doch den Weg zurück“ und in Agnes Miegels„Tanz⸗ lied“. Lebhafter, dankerfüllter Beifall erſcholl nach allen Dar⸗ bietungen dieſes Meiſters lyriſcher Vortragskunſt. Neues zur Geſchwulſtbehaudlung. 5 Zur Heilung von Krebsgeſchwulſten haben fetzt zwei Berliner Forſcher einen guten Schritt vorwärts getan, die Profeſſoren Neu⸗ berg und Wilhelm Casparti von der Landwirtſchaftlichen Hoch⸗ ſchule. Auch ſie benutzten, ſo berichtet der„B..“, das weſentliche Prinzip der von Ehrlich mit genialer Intuttion begründeten Chemo⸗ therapie, Subſtanzen zu finden, die nur an gauz beſtimmten Stellen des Körpers ihre Wirkung entfalten und im übrigen für den Organis⸗ indifferent ſind— der Erfinder naunte das„chemiſch zielen“. v. Waſſermann hat denn die Ehrlichſchen Grundſätze mit Erfolg auf die Geſchwulſtbehandlung angewandt und mit einer Evſin⸗Selen⸗ verbindung die aufſehenerregenden Heilungen von Krebsgeſchwulſten bei Mäuſen erreicht, die vor einigen Wochen ſo viel beſprochen wurden. Unabhängig von dieſen Verſuchen haben jetzt Neuberg und Caspari ſehr bemerkenswerte Enkdeckungen gemacht, über die ſie iu, der heutigen Nummer der„Deutſchen Mediziniſchen Wochenſchrift“ be⸗ richten. Neuberg hatte ſchon früher gefunden, daß die in Geweben unter beſtimmten Bedingungen ſtattfindende Selbſtverdauung, die ſog. im Geſchwulſtgewebe beſonders lebhaft iſt, was vermutlich 8 5 werden können aber nicht ohne weiteres in ben lebenden Körper gebr werden, weil ſtie das Eiweiß gerinnen machen, alſo giftig ſind. Nach weijühriger Arbeit kamen Caspari und Neuberg ſo weit, daß ſie kolloldale organiſche Verbindungen von Kupfer, Zinn, Gold, Silber, Platin und anderen Metallen erhielten, die bei Einbringung in die Blutbahn bis zu gewiſſen Mengen unſchädlich für den Körper ſind und nur im Geſchwulſtgewebe— es wurde, wie bei Waſſermanns Ver⸗ ſuchen, an geſchwulſtkranken Mäuſen experimentfert— abgelagert werden. Die Folge iſt eine rapid einſetzende* Geſchwulſt und eine Erweichung und Höhlenbildung in ihr Fnnern; letztere war bisweilen ſchon eine Viertelſtunde nach der erſt Einſpritzung des Mittels zu beobachten. Das weſentliche dieſer Be ſuche liegt in der Tatfache, daß ſie eine neue Gruppe chemiſcher ſtanzen, die Schwermetalle, in den Kreis der zum Geſchwulſtgeweb ſpezifiſch verwandten Stoffe einbezogen haben. Jeder ſolcher Zuwachs unferes Wiſſens vermehrt die Möglichkeft, daß dereinſt ein wirklich Krehsheilmittel gefunden wird. 55 Kleine Mitteilungen. Im Schönbrunner Schloßpark haben ſich, ſo wird aus Wien b richtet, der Komiker Dr. Paul Scheihe und deſſen Braut, Fräul Römpeler, Tochter des verſtorbenen Hofburgſchauſpielers Rim peler und Stieftochter der Hofburgſchauſpielerin Bleibtreu⸗Rö peler, erſchoſſen. Die Beweggründe des Doppelſelbſtmordes konnten bisher nicht aufgeklärt werden. Beide Perſonen befanden ſich in den denkbar günſtigſten materiellen Verhältniſſen und ſollten in einigen Wochen heiraten. 5 Vor einigen Jahren wurde zum Audenken an den fruü ſtorbenen, berühmten Nervenarzt und Gelehrten Dr. P. J. M5 in Leipzig von Freunden eine Stiftung zur Prämiierung her vorragender wiſſenſchaftlicher Leiſtungen auf dem Gebiete der Neurologie und Pſychiatrie begründet. In dieſen 1 hat nun zum erſten Male eine Preisverketlung ſtattgefunden wurden dem Profeſſor Dr. A. Alzheimer in München und den Dr. E. Reiß in Frankfurt a. M. je ein Prei erkannt. 7— 4. Seite Geueral⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt.) Maunheim, 23. Febrnar. worden ſind. Dieſe Briefe, in denen von der Entſchädigung für verſpätete Lieferung die Rede iſt, hat die Maſchinenfabrik Ba⸗ denia merkwürdigerweiſe nicht erhalten. Der Staatsanwalt (Aſſeſſor Vogeh beantragt die Verurteilung Laules. Die Dar⸗ ſtellung von Laule, Vater und Sohn, ſei unwahrſcheinlich, auch ſei nicht einzuſehen, daß der Oberingenieur ſich ohne Widerſpruch die Streichung habe gefallen laſſen, zumal die geſtrichenen Para⸗ graphen von großer Tragweite für die Firma waren. Die beiden Briefe vom 5. November und 5. Dezember ſeien ſicher fingiert. Die Verteidigung(.⸗A. Dr. Ebertsheim) gab zu, daß drin⸗ gende Verdachtsgründe gegen den Angeklagten vorlägen, aber die Darſtellung des Sohnes ſei nicht unglaubwürdig, denn ſie ſei in einer Reihe von Punkten von dem Zeugen Berger beſtätigt wor⸗ den. Bei dem Abſchluß des Vertrags ſei es ſehr eilig zugegangen und da könne immerhin manches mißverſtanden oder überhört worden ſein. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu drei Monaten Gefängnis. Die ganze Darſtellung, wie er und ſein Sohn ſie von dem Hergang gäben, könne unmöglich wahr ſein. Es wurde berückſichtigt, daß der Leumund des Angeklagten bisher gut war, daß er ſich in einer großen Notlage befand und daß nicht eine bewußte betrügeriſche Abſicht vorlag. Der Haß gegen ſeine von ihm getrennt lebende Frau macht den Schneidermeiſter Johann Baptiſt B. blind. Er richtete ſchon wiederholt Anzeigen an die Staatsanwaltſchaft, in welcher er ſie eines ſchweren Verbrechens beſchuldigte und unlängſt rief er ihr und einer Frau, die ſie begleitete, auf offener Straße nach:„Ihr .„ihr Kinds.... Vom Schöffengericht wurde er auf die Klage des Gatten der beleidigten Frau H. zu drei Wochen Ge⸗ fängnis verurteilt. Heute riet ihm der Vorfitzende, eine Ehren⸗ erklärung abzugeben, aber der gute Rat begegnete tauben Ohren. So wurde die Berufung abgewieſen und der Schneidermeiſter muß ſeine Strafe abſitzen. * Einen eigenartigen Neujahrsgruß verabfolgte der Tag⸗ löhner Kuhn von hier in der Sylveſternacht dem Schloſſer Georg Leicher, der ihm an der Ecke der Jean Becker⸗ und Mittelſtraße begegnete und ihn wahrſcheinlich unabſichtlich et⸗ was berührt hatte. Er hieb dem Manne, ohne daß er viele Worte machte, eine Literflaſche mit ſolcher Wucht auf den Kopf, daß dieſe in Stücke ſprang. Er ließ dann einen Pfiff ertönen und ſofort tauchte eine ganze Anzahl Hilfsmannſchaften aus der Dunkelheit auf. Leichers Begleitung, der Mechaniker Franz Heim, wollte den von dem Hiebe taumelnden Leicher wegziehen, erhielt aber dabei von einem Kameraden des Kuhn, dem Tag⸗ löhner Friedrich Duſſel von hier, einen Stockhieb über den Kopf. Das Schöffengericht verurteilte Kuhn zu einer Gefäng⸗ Uisſtrafe von 3 Wochen, Duſel zu 25 M. Geldſtrafe⸗ Aus dem Großherzogtum. [ Bonndorf, 22. Februar. Geſtern vormittag wurde in ber Nähe des Steinabades auf dem Fußwege zur Steinaſäge die Mutter des Bürgermeiſters von Ebnet Amt Bonndorß), eine etwa 66 Jahre alte Frau, von einem Strolch überfallen, zu Boden ge⸗ ſchlagen, zu vergewaltigen verſucht und ſchwer ve rletz t. Ein der Tat verdächtiges Individuum wurde nachmittags in Häuſern(Amt St. Blaſien) verhaftet. [() Furtwangen, 22. Februar. Bei dem geſtrigen ſtattge⸗ fundenen Verkauf der Liegenſchaften der in Konkurs befindlichen Union Glock Company erhielt Fabrikant Johann Jäckle von Schwenningen den Zuſchlag zu M. 65 000. Wie man hört, beab⸗ ſichtigt Herr Jäckle eine Metallwarenfabrik einzurichten. Kommunalpolitiſches. () Bruchſal, 22. Febrnar. In dem Voranſchlag für 1912 ſtehen 407.230 M. Einnahmen 847.950 M. Ausgaben gegen⸗ über. Durch Umlagen ſind mithin 440.730 M. zu decken, wodurch der Umlagefuß ſich auf 32 Pfg. ſtellt. Der Umlagefuß für den Steuerwert des Kapitalvermögens beträgt 16 Pfg., jener für die Einkommenſteuerſätze 51,2 Pfennig. n der letzten Darmſtädter Staͤdtverordnetenſitzung wurde die Abſtimmung über die noch unerledigten Punkte des Vertrages zwiſchen der Stadt Darmſtadt und der Süddeutſchen Eiſenbahn⸗ geſellſchaft vorgenommen und mit einigen juriſtiſchen Aenderungen der Vertrag angenommen. AKunſt, Wiſſenſchaft und Leben. Ausſtellung. Im Schaufenſter der Kunſthandlung Hugo Schön iſt auf einige Tage eine kleine Kollektion Oelgemälde von Herrn Carl Nonn in Bonn a. Rh. ausgeſtellt wörden. Nachtrag zum lokalen Teil. * Berufswechſel. Herr Otto Kraus, der Lokalredakteur des „Neuen Mannheimer Volksblattes“, der, wie noch erinnerlich ſein dürfte, als Kandidat des Zentrums im Mannaheimer Reichstags⸗ wahlkreis fungierte, übernimmt die Leitung des neugegründeten Sekretariats der Zeutrumspartei Badens, das ſeinen Sitz in Freiburg hat. Wir bedauern aufrichtig den Weggang des Herrn Kraus, der ſich ſtets als ein liebenswürdiger Kollege erwieſen hat. Andererſeits aber verkennen wir nicht, daß ſich ihm in ſeiner nun⸗ mehrigen Poſition ein neues reiches Tätigkeitsfeld eröffnet, für das er der rechte Mann iſt. Die Zentrumspartei hat in jeder Beziehung eine vortreffliche Wahl getroffen. Ueber den Jungdeutſchlandbund Baden, der kürzlich in Karlsruhe errichtet wurde, herrſcht, wie ſich aus einem Artikel der „Volksſtimme“ von geſtern ergibt, vielfach Unklarheit. Mehrere Mannheimer Unterzeichner des Aufrufs legen daher Wert darauf, daß auf Grund der der Gründung vorausgegangenen mündlichen And ſchriftlichen Berhandlungen der Oeffentlichkeit mitgeteilt wird, J) daß der Jungdeutſchlandbund Baden mit dem in Berlin be⸗ ſtehenden gleichnamigen Verein nichts gemein hat. 2) Daß der badiſche Verein nicht auf die Bekämpfung der Sozialdemokratie gusgeht und nichts militäriſches an ſich hat, daher auch der Pfad⸗ finderbewegung nicht freundlicher gegenüberſteht wie etwa der Arbeiterjugend. * Gartenbauverein„Flora“. Heute abend ½9 Uhr findet im Ballhausſaal eine Mitgliederverſammlung mit Ver⸗ loſung von Pflanzen ſtatt. *Internationale Ausſtellung von Hunden aller Raſſen. Für die am Sonntag den 3. März hier ſtattfindende große Internatio⸗ nale Hundeausſtellung iſt der Anmeldetermin bis zum Samstag verlängert worden. Wer alſo noch melden will, der wende ſich ſofort an eine der Geſchäftsſtellen: E. Gollinger, Schwetzingerſtraße 5.— A. Hinze, F 3, 11.— W. Tiſchmann, N5, 7. * Verkehrsnotiz. Spätzug Nr. 32 verkehrt bis auf weiteres auf der Nebenbahn MannheimWeinheim.—Heidelberg Sonntags, Donnerstags und Samstags nach folgendem Fahrplan: Mann⸗ heim Stadt ab 11.20, Feudenh. Fähre ab 11.33, Seckenheim Bhf. ab 11.47, Neckarhauſen Bhf. ab 11.57, Edingen Bhf. an 12.11 Uhr Badiſcher LTandtag. 2. Kammer.— 25. Sitzung. 2Karls ruhe, 23. Februar. Präſident Rohrhurſt eröffnet kurz nach.30 Uhr die Sitzung. Am Miniſtertiſch: Miniſter Freiherr von Bodmen, Regierungskommiſſare. Das Haus iſt gut, die Tribüne ſchwach beſetzt. Sekretär Kölblin(natl.) verlieſt die Eingänge, unter denen ſich folgende Petitionen befinden: der Handwerkskammer Pforz⸗ heim zur Unterſtützung der Handelslehrer, die Gehaltsverhält⸗ niſſe und Vorbildung der Handelsehrer betreffend, des Verbandes der Vereine mittlerer Staatsbeamten, die Anſtellungs⸗ und Be⸗ förderungsverhältniſſe dieſer Beamten betreffend. Dieſe Petitionen werden der Petitionskommiſſion überwieſen, ſolche des Gemeinde⸗ rats Erſingen um weitere Zughalte auf Station Erſingen der Kommiſſion für Eiſenbahnen und Straßen. Das Haus fährt in der Beratung des Budgets des Großh. Miniſteriums des Innern für 1912 und 1913 Ausgabetitel XVI und Einnahmetitel IX, 125 Landwirtſchaft und einſchlägige Interpellationen ort. Abg. Müller(natl.): Zwei Jahre ſind dahingegangen, ſeit⸗ dem wir uns das letztemal über die Lage der Landwirtſchaft in dieſem hohen Hauſe ausgeſprochen haben. Die zwei Jahre waren für die Landwirtſchaft ſehr ſchlecht. Das Jahr 1910 hat ſich aus⸗ gezeichnet durch anhaltenden Regen, Hagelſchläge, geringe Futter⸗ ernte, geringwertige Getreideernte, durch eine ſehr minimale Kar⸗ toffelernte und durch eine noch ſchlechtere Weinernte. Es war ein ſehr ſchlimmes Jahr für unſere Rheingegend, in der den ganzen Sommer hindurch große Flächen mit Waſſer überflutet waren. Beſſer waren jene Landesteile darau, die mehr Obſtbau betreiben können. Im Jahre 1911 hatten wir eine große Trockenheit, die bald nach der Heuernte eintrat. Gar bald machte ſich in vielen Landesteilen ein beſorgniserregender Mangel an Futtermitteln fühlbar, ſo daß bedeutende Mengen Heu, die für den Winter be⸗ ſtimmt waren, im Sommer verfüttert werden mußten. Erſt im September trat etwas Regen ein, allein der Ausfall des Som⸗ mers konnte nicht mehr eingeholt werden. Der Ertrag der Kar⸗ toffelernte hat die Erwartungen weſentlich übertroffen. Sehr erfreulich war der Ertrag der Weinernte. Das Jahr 1911 iſt, was Qualität anbelangt, nach dem Jahre 1893 jedenfalls eines der »beſten der letzten 50 Jahre. Leider ſollen nach einer Zeitungs⸗ meldung unſere Reben in der Nacht zum 4. Februar durch Froft ſtark gelitten haben, namentlich am Kaiferſtuhl und in der Gegend von Freiburg bis Karlsruhe, weniger dagegen in den nördlichen Teilen unſeres Landes. Wenn das richtig iſt, dann hätten wir für das Jahr 1912 einen großen Ausfall zu verzeichnen. Die Eigenart des landwirtſchaftlichen Berufes bringt es mit ſich, daß der Bauer trotz aller Arbeit nicht auf einen beſtimmten Ertrag rechnen kann. Daher iſt es Aufgabe des Staates, die Land⸗ wirtſchaft zu fördern, daß der Landwirt in der Lage iſt, leben zu können. Wenn unſere Landwirtſchaft erhalten werden ſoll, was eine nationale Notwendigkeit iſt, ſo dürfte die Bitte um ſtaatliche Hilfe wohl berechtigt ſein. Dabei darf aber nicht außer acht ge⸗ laſſen werden die Selbſthilfe. Allein es gibt auch Lagen, in denen der Landwirt mit der Selbſthilſe nicht auskommt und in ſolchen Fällen ſollte dann die Staatshilfe eintreten. Ein Teil unſeres badiſchen Frankenlkandes iſt im vergangenen Sommer von einer ſchweren Unwetterkataſtrophe heim⸗ geſucht worden. Ich habe die Verwüſtungen felbft geſehen. Eine Zeitlang herrſchte großes Elend in jener Gegend, aber Regierung und Volk haben ſich die Hand gereicht. Reichlich ſind die Mittel gefloſſen, ſo daß ein großer Teil des Schadens durch dieſe Mittel gedeckt werden konnte. Nach den letzten ſtatiſtiſchen Aufzeichnungen iſt in unſerem Lande ein Rückgang des Schweineſtandes zu verzeichnen. Vach meiner Anſicht iſt derſelbe nicht von großer Bedeutung. Es ll ein richtiger Ausgleich zwiſchen Angebot und Nachfrage geſch ſen werden. Die Regierung hat dieſem Zweig der Landwirtſchaft von jeher große Aufmerkſamkeit geſchenkt. Sie hat auch in dieſem Jahre höhere Summen in das Budget eingeſtellt. Leider hat ſich im bergangenen Jahre ein unheimlicher Gaſt in unſer Land eingeſchlichen: die Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche hat ſich wieder eingeſtellt. Es iſt ja einen Abnahme zu verzeichnen, aber ſie iſt nicht allzu groß. Hinſichtlich der Bekämp⸗ fung dieſer Seuche ſtehe ich auf dem Standpunkte der Herren Hilbert und Weißhaupt⸗Pfullendorf, daß die Landwirte die Regierung unterſtützen ſollen dadurch, daß ſie deren Maßregeln befolgen. Leider hat die Wiſſenſchaft noch kein Mittel gefunden, mit dem man über dieſe Seuche Herr werden könnte, auch das„Euguform“ hat ſich nicht bewährt. Der Hauptwert bei der Bekämpfung dieſer Seuche muß nach wie vor auf die Befol⸗ gung der politzeilichen Maßnahmen gelegt werden. Die Landwirt⸗ ſchaft muß von der Regierung geſchützt werden gegen die Ein⸗ ſchleppung der Maul⸗ und Klauenſeuche. Die Aeußerungen des Abg. Schmidt⸗Bretten, es ſei auf dem Lande niemand verhaßter als der Tierarzt, halte ich für ſtark übertrieben. Ich kann ſie nur ſehr bedauern. Nach meiner Kenntuis der Verhältniſſe ſind doch die meiſten Tierärzte populäre Perſönlichkeiten, die Männer, die unſerem Landvolk mit Rat und Tat zur Seite ſtehen.(Sehr richtig! bei den Nationalliberalen.) Iſt die Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche einmal im Lande, ſo halte ich es für das beſte, wenn die ſämtlichen Tiere in einem verſeuchten Stalle ſofort getötet werden. Selbſtverſtändlich muß da der betreffende Landwirt vollauf ent⸗ ſchädigt werden. Großen Schaden haben durch dieſe Seuche auch die kleinen Viehhändler erlitten. Monatelang waren dieſe Leute ohne Verdienſt. Ich möchte den Wunſch ausſprechen, daß die Regierung im Frühjahre in der Verteilung von Wald⸗ ſtreu wieder eine offene Hand zeigt, denn dies iſt ſehr notwendig. Eine Aufhebung der Futetrmittelzölle dürfte die gehegten Er⸗ wartungen nicht mit ſich bringen, ebenfalls die Ermäßigung des Maiszolles. Die Löhne für unſere Landwirtſchaftsarbeiter ſind in den letzten 30 Jahren in bar um über 100 Prozent geſtiegen. Im Intereſſe unſerer Volksernährung liegt es, daß unſer Vieh⸗ ſtand vermehrt wird. Es wird ſehr viel über die hohen Milchpreiſe geklagt. Ich kann Ihnen ſagen, daß bei den Preiſen, die der Landwirt für die Milch bekommt, er nicht einmal ſeine Unkoſten aufbringt. Die Landwirtſchaft iſt kein glänzender Beruf, aber beſſer als vor 20 Jahren. Wenn ſie rentabel wäre, hätte ſich ihrer ſchon lange das Großkapital bemächtigt.(Sehr richtig! beim Zen⸗ trum.) Unſere Pferdezucht iſt in ſteter Weiterentwicklung be⸗ griffen. Zu den beiden beſtehenden Pferdezuchtverbänden iſt noch ein dritter, der Mittelbadiſche Verband, gekommen. Ob er ſich bei uns bewähren wird, muß erſt die Zukunft lehren. Ich halte die heutige Wirtſchaftspolitik für ſehr günſtig. Nach unſerer Schutz⸗ zollpolitik konnten ſich Handel und Induſtrie entwickeln. Das deutſche Volk konnte ſich unter dieſer Schutzzollpolitik um 17 Mil⸗ lionen Menſchen vermehren. Die Auswanderung iſt bedeutend geringer geworden, der Volkswohlſtand iſt gewachſen und daran profitieren nicht nur die oberen Zehntauſend, ſondern auch der Mittelſtand und die Arbeiterſchaft. Die Erhaltung unſeres Bauernſtandes iſt keine Parteifrage, ſondern eine natio⸗ nale Frage und jeder, der es mit ſeinem Vaterlande gut meint, muß an die Löſung dieſer Frage herantreten. Ich wünſche, daß die Verhandlungen zum Wohle und Segen der Landwirtſchaft und damit zum Nutzen unſeres ganzen Vaterlandes geführt wer⸗ den.(Beifall bei den Nationalliberalen.)] Abg. Bechtold(Soz.): Vaterlandes in die Hände der mir das vor, als wenn der kommt dann auf die Latifundien zu ſprechen und bemerkt, in feiner Gegend hauſe der Graf Soundſo.(Präſ. Rohr hurſt: Herr Kollege! Ich würde den Ausdruck„hauſt“ nicht gebrauchen.) Bechtold: Dann will ich ſagen er regiert. Der Redner geht dann auf die Einzelheiten des Landwirt⸗ ſchaftsbudgets ein. Man müſſe verlangen, daß die Landwirte ſich ſelbſt helfen. Die Winterſchulen leiſten heute das nicht mehr, was zur Förderung der Landwirtſchaft notwendig iſt. Daher ſeien ſie unnötig. Unſere Landwirtſchaft ſei im Nieder⸗ gange begriffen. Weiter ſtreift der Redner die Organiſations⸗ frage und tritt für Schaffung von Konſumvereinen ein, die wirklich Gutes leiſteten. Ferner ſpricht er für die Hebung der Pferde⸗ und Ziegenzucht. Der Vorwurf, die Sozialdemokratie ſei bauernfeindlich, ſei nicht gerecht. Denn die Sozialdemokratie ſei für die Intereſſen der Landwirtſchaft eingetreten, ſo gut es in ihrer Macht gelegen habe. Das werde ſie auch künftig tun. Die Sozialdemokratie ſei für die Schule und für die Organi⸗ ſation eingetreten, die nicht blos dem Landwirte als Produzent Vorteile verſchaffe, ſondern auch für den Konſum Vorteile bringe.(Bravo bei den Sozialdem.) Abg. Schüler(Ztr.): Dem Abg. Müller⸗Heiligkreuz möchte ich erwidern, daß die Qualität des vorjährigen Weines ja gut war, aber nicht ſo gut, wie er meint. Dem Abg. Bech⸗ told ſtimme ich in ſeinem Urteil über die Winterſchulen nicht zu. Ich bitte, daß man bei der landwirtſchaftlichen Bevölkerung Stimmung mache für den Beſuch. Für Maſſenſchlachtungen kann ich mich nicht begeiſtern. Denn dafür werden koloſſale Summen erforderlich und recht viele Tiere werden wieder ge⸗ ſund. Die Vorurteile gegen den Bauernſtand, denen man noch vielfach begegne, ſind vielfach auf Unkenntnis der Verhältniſſe zurückzuführen. Immer ſchwerer werde auf dem Lande die Dienſtboten⸗ nöt empfunden. Die Dienſtboten haben heute ausnahmslos gegen früher recht hohe Löhne. Dagegen will ich nicht allzuviel ſagen. Aber gegen die Verkürzung der Arbeitszeit muß der Bauer immer eintreten. Denn es geht nicht, daß man auf dem Lande ſagt, die Arbeitszeit dauert von—6 Uhr. Dadurch würde der Bauer zugrunde gehen. Gegen die Milchpantſcher muß mit größter Schärfe vorgegangen werden. Es wäre ſehr angenehm und von großem Vorteil, wenn die Regierung einmal feſtſtellen ließ, wie hoch der Selbſtkoſtenpreis für einen Liter Milch zu ſtehen kommt. Im Oktober 1906 wurde in Baden für 55 Millionen Mark aus⸗ ländiſcher Wein eingeführt. Das iſt fehr bedauerlich. Froſt⸗ ſchäden haben ſich bemerkbar gemacht am Kaiſerſtuhl, in der Ortenau und im Affentaler Gebiet. Die unteren Lagen haben gelitten im Breisgauer⸗ und im Markgräflerland. Am Boden⸗ ſee und in der Bruchſaler Gegend hat man faſt gar keinen Schaden wahrgenommen. In der Bekämpfung der Reb⸗ ſchädlinge ſind durch das mehr einheitliche Vorgehen ganz gute Refultate erzieklt worden. Die Winzer brauchen die Unter⸗ ſtützung des Staates in dieſem Jahre genau ſo wie in den früheren Jahren.(Bravo beim Zentrum.) Abg. Weißhaupt⸗Meßkirch(natl.): In der Beſprech⸗ ung über die Bekämpfung der Maul⸗ und von der einen Seite ſtrengere Maßregeln verlangt worden, während andere Redner für deren Aufhebung eingetreten ſind. Ich bin der Anſicht, daß die von der Regierung getroffenen Maßnahmen im allgemeinen die richtigen ſind. Der Abg. Schmidt⸗Bretten hat einen ſchweren Vorwurf gegen die Tier⸗ järzte erhohen. Ich glaube nicht, daß er dieſe Behauptung auf⸗ recht erhalten kann.(Sehr richtig bei den Nationalliberalen.) Ich habe die Erfahrung gemacht, daß unſere Tierärzte ſich ernſt⸗ lich bemühen, ihren Pflichten nachzukommen. Von unſeren Bezirken kann ich nicht ſagen, daß ein Tierarzk die Seuche ver⸗ ſchleppt hätte. Herr Abg. Hilbert hat mit Recht darauf hin⸗ gewieſen, daß die Landwirte mehr zur Bekämpfung der Seuche tun müſſen dadurch, daß ſie die Maßnahmen der Regierung genau befolgen. Es iſt nicht begreiflich, wie eine gewiſſe Preſſe die Maßregeln der Regierung zur Bekämpfung der Maul⸗ und Klauenſeuche der landwirtſchaftlichen Bevölkerung verekelt, Der Redner lieſt zum Beweis dafür einen Artikel des Heu⸗ berger Volksblattes vor. Wenn ſo von den Zeitungen ge⸗ ſchrieben wird, ſo iſt es wirklich kein Wunder, wenn in der landwirtſchaftſſchen Bevölkerung eine Mißſtimmung gegen die Regierungsmaßnahmen Platz greift. Als Verhütungsmaßregel wäre vorzuſchlagen, die Eiſen⸗ bahnwaggons, die zum Transport von Tieren benutzt worden ſind, vor ihrer Benutzung zum Transport von Waren, Heu, Rüben, Stroh uſw., gründlich zu reinigen und zu desinfizieren. Durch die Verwendung ungereinigter Waggons iſt der Ver⸗ ſchleppung der Seuche ſchon Vorſchub geleiſtet worden. Die Maul⸗ und Klauenſeuche konnte bis jetzt in Baden eingcdämmt werden. Wenn wir mit unſeren Bekümpfungsmaßnahmen fort⸗ fahren, ſo hoffe ich, werden wir ſie bald ganz überwun⸗ den haben. Der Regierung ſind wir ſehr dankbar, daß fie unſere Landwirtſchaft auf dem Gebiete der Rindpiehzucht ſo nennenswert unterſtützt hat, namentlich was die Beſchaffung von Simmentaler Zuchtvieh betrifft. Auch auf dem Gebiete der Pferdezucht ſind in der letzten Zeit ganz ſchöne Erfolge erzielt worden. Geſtatten Sie, daß ich mich nun an dieſer Stelle über ein Gebiet äußere, das eigenklich nicht hierher gehört. Sie haben keine Ahnung, welche Einnahmen in einzelnen Gemeinden aus der Schneckenzucht erzielt werden. Mir wurde mitgeteilt, daß in einer Gemeinde die Einnahmen aus der Schneckenzucht größer ſind, als die aus der Getreideernte. Mit der Zeik wird Wenn man das Wohl unſeres Agrarier legen würde, ſo kommt Bewohner der in Betracht kommenden Gemeinden wünſchen, daß für die Schnecken eine Schonzeit eingeführt wird, wie für Wild und Fiſche, damit ſie nicht ausgerottet werden. Denn dadurch würden dieſe Leute eines wichtigen Erwerbs⸗ zweiges verluſtig gehen. Die größte Förderung der Landwirtſchaft erblicke ich in der geiſtigen Ausbildung unſerer Landwirte in den landwirt⸗ ſchaftlichen Winterſchulen. Den landwirtſchaftlichen Lehrern möchte ich Dank für ihre Bemühumgen ausſprechen⸗ Wir hoffen, daß die Regierung dem Obſtbau ihre größte Aufmerkſamkeit zuwendet. Notwendig wäre auch die Ab⸗ haltung von Kurſen für den Gemüſebau, weil die völkerung ſich bedeutend mehr auf den Gemüſebau ver⸗ legen wird. 12 Ich teile nicht die Anſicht, daß zur Förderung des Wein⸗ baues die Errichtung einer Weinhauſchule notwendig iſt⸗ Dagegen würde ich den Bau von Rebbauſchulen für ſehr angebracht halten. Die Einführung der ſtaatlichen Viehver⸗ ſicherung würde ſich empfehlen. Wir ſtehen auf dem Stand⸗ punkt, daß unſere Schutzzollgeſetzgebung nicht prinzipieller Na⸗ tur, ſondern nur eine Zweckmäßigkeitsfrage iſt. Es kann eine Zeit kommen, in der es auch für die Fandwirtſchaft gut iſt, wenn dieſe Zölle abgeſchafft werden. Es haben alle Bevölke⸗ rungsſchichten ein Intereſſe daran, daß es der Landwirtſchaft gut geht.(Beifall bei den Nationalliberglen.) Abg. Morgenthaler(Ztr.): Zur Bekämpfung der Maul⸗ und Klauenſeuche ſoll feſtgehalten werden an der Grenz⸗ ſperre. Dann ſollen, wie der Herr Abg. Weißhaupt⸗Meßkirch ganz richtig betont hat, die zum Tiertransport verwendeten * e 1 355 der Zuſtand eintreten, daß die Schnecken weniger werden. Die 17 Klauenſeuche ſind Fuchs den Enten predigt. Der Redner f 7+ 5 Zeit kommen wird, in der unſere landwirtſchafttreibende Be⸗ 8. F A en * 4 d i F cö e Au. rern een. 1 * r: u edln ueeene. n. Eiſenbahnwagen vollſtändig desinfiziert werden. ſehen. Der Redner klagt darüber, daß die weiße Taylorrebe nicht einmal für die Bereitung des Haustrunkes angebaut wer⸗ Mannheim, 23. Fehruar. Keueral⸗Auzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatr. 5. Seide. Die Wein⸗ kontrolleure ſollten auch beim Kirſchwaſſer nach dem Rechten den darf und gibt dann ſeine bekannte Anſicht über die Schutz⸗ zölle zum beſten.(Beifall beim Zentrum.) Nach perſönlichen Bemerkungen der Abgg. Weißhaupt⸗ Pfullendorf und Weißhaupt⸗Meßkirch ſowie des Miniſters von Bodman wird die Debatte auf Montag nachmittag ½4 Uhr ver⸗ tagt. Vorgemerkt ſind noch 31 Redner. Schluß nach 1 Uhr. * 1. Kammer.— 4. Sitzung. Karlsruhe, 23. Februar. Prinz Max eröffnet die Sitzung ½10 Uhr. Am Regie⸗ rungstiſch: Staatsminiſter Freiherr v. Duf ch und Regierungs⸗ kommiſſare, ſpäter Finanzminiſter Dr. Rheinboldt und Miniſter Dr. Böhm. Der Präſident macht kurze geſchäftliche Mitteilungen, worauf 4 Sekretär Freiherr v. mehrere Petitionen, anzeigt. lungen eingetreten. Freiherr v. La Roche⸗Starkenfels erſtattet namens der Petitionskommiſſion Bericht inbetreff der Nachweiſungen über die Erledigung der dem Gr. Staatsminiſterium während des Landtags 1909/10 von der Erſten Kammer überwieſenen Petitionen. Die Nachweiſungen ſind in einem ausführlichen Bericht niedergelegt, aus welchem hervorzuheben iſt: Im Laufe des Landtags 1909/10 ſind bei der 1. Kammer 132 Petitionen eingekommen. Davon wurden 70 der Großh. Regierung und zwar 10 empfehlend und 60 zur Kenntnisnahme überwieſen. Bei 33 wurde Uebergang zur Tagesordnung beſchloſſen, 22 wurden durch Beſchlüſſe über das Budget, durch Geſetzentwürfe und durch andere Petitionen für erledigt erklärt. Eine Petition wurde zur Behandlung für nicht geeignet befunden. Ueber die 70 der Großh. Regierung überwieſenen Petitionen wurden von dieſer Nachweiſungen über die Erledigung gegeben. Die Kom⸗ miſſion hat gegen die Erledigung nichts zu erinnern und daher auch keinen Anlaß, dem Hauſe einen Antrag zu AUnterbreiten. Es wurde in die Beſprechung der einzelnen Peti⸗ tionen eingetreten. Bei der Petition betr. die Auf⸗ hebung der öffentlichen Häu ſer bemerkt 8 Freiherr La Roche⸗Starkenfels: Auf die Frage der öffentlichen Häuſer will ich heute nicht eingehen. Dieſe Forderung wird immer wieder kommen, bis das letzte verſchwunden iſt. Ich habe das Wort ergriffen, um auf 2 Fälle hinzuweiſen, in denen minderjährige Mädchen Aufnahme ain Bordellen gefunden haben. Bei dem einen Fall handelt es ſich um die 18jährige Tochter eines Beamten, Als„der Beamte, der ein geachteter Mann iſt, ſich bemühte, ſeine Tochter zurückzu⸗ erhalten und ſich mit Beſchwerden an das Bezirksamt und aneh mit einer Anzeige gegen den Bordellbeſitzer au die Staats⸗ anwaltſchaft wandte, wurde er abgewieſen. Es gelang ihm ſchließlich, ſeine Tochter zu veranlaſſen, nach Hauſe kehren. Sie war während ihres Aufenthaltes im Bordell krank geworden. Das war aber nicht bei dem anderen Mädchen der Fall. Man erſieht daraus, wie gering die Sicherheit in den öffentlichen Häuſern in geſundheitlicher Hinſicht iſt. Der Stand⸗ punkt der Polizeibehörde und der Staatsanwaltſchaft iſt, mir nicht begreiflich. Um ſolche Mißſtände zu verhüten, möchte ich an die Regierung das Erſuchen richten, durch einen Erlaß u verfügen, daß minderjährige Mädchen in öffentlichen Häuſern keine Aufnahme finden dürfen. Prälat Schmitthenner: öffentlichen Häuſer will auch ich nicht eingehen, ab 10 nibde les, daß ber Herr Vorredner geſagt hat, auf das nach⸗ drücklichſte unterſtreichen. Es ſind das unerhörte Fälle, die zeigen, wie unhaltbar das heutige Syſtem iſt. Miniſterialdirektor Dr. Glockner: Der Fall, von dem Freih. La Roche geſprochen hat, iſt der Regie⸗ rung bekannt. Dieſe hat nichts verſäumt, das zu tun, was gewünſcht wurde. Dem in Frage kommenden Bezirksarzt wurde das Nötige mitgeteilt. Eine Verfügung, daß minderjährige Mädchen auf ihren Autrag nicht mehr in ein öffentliches Haus aufgenommen werden dürfen, iſt ergangen. Die Bezirksämter wurden angewieſen, dafür Sorge zu tragen, daß ſolche Mädchen auf andere Wege geleitet werden. Staatsminiſter Dr. Freiherr von Duſch: ichterſtatter hat bezüglich des von ihm behandelten 801 e daß von Seiten der Juſtizverwaltung nichts geſchehen ſei. Mir iſt der Fall nicht bekaunt. Ich muß daher bitten, die Sache bei Beratung des Juſtizminiſteriums vorzubringen. Eines aber möchte ich heute ſchon ſagen, nümlich daß ſich unſerestaats⸗ anwaltſchaft bei dem heutigen Syſtem in einer ſchweren Lage befindet. Die Nachweiſungen werden nach kurzen Aeußerungen des Freih. ga Roche, des Prinzen zu Ißwenſtein und des Finanzminiſters Dr. Rheinboldt zu verſchiedenen Petitionen für erledigt erklärt. Sodann folgt die Beratung von Berichten der Budgetkommiſſion. Geheimrat Scherer berichtet über das Budget des Gr. Staatsminiſteriums. Der Antrag lautet auf Genehmigung des Budgets in Uebereinſtimmung mit den Beſchlüſſen der zweiten Kammer. Das Haus ſtimmt dem Antrag nach kurzer Debatte einſtimmig zu. Freiherr von La Roche berichtet über das Budget des Miniſteriums des Kultus und Unter⸗ richts für 1912 und 1913 Ausgabetitel 1. Miniſterium und Ausgabe⸗ titel 2: Kultus. Der Antrag der Kommiſſtion lautet auf Genehmigung ſämtlicher Petitionen in Uebereinſtimmung mit den Beſchlüſſen der Zweiten Kammer. Der Berichterſtatter führt weiter aus: Wir haben nun ein eigenes Miniſterium für Kultus und Unterricht. Mit dieſer Organiſation iſt die Kommiſſion einverſtanden. Sie gibt dabei der Hoffnung Ausdruck, daß daraus für das Land keine beſonderen Koſten Kommfiſſion wurde auch die Frage des Dotations⸗ geſetzes erörtert, das bekanntlich mit dem 31. Dezember 1913 ab⸗ läuft. Dem nächſten Landtag wird daher wieder ein ſolches Geſetz vorgelegt werden. Wir erwarten, daß es Annahme findet. In der Kommiſſion iſt der Gedanke angeregt worden, ſich an die Regierung zu wenden, um ſchon dieſem Landtag eine Vorlage über die Ver⸗ längerung des Dotationsgeſetzes zu machen. Man hat dieſen Ge⸗ danken aber wieder fallen laſſen. Ferner wurde in der Kommiſſion der päpſtliche Erlaß über die gerichtliche Verfolgung der Geiſt⸗ lichen erörtert. Die Regierung hat ihren Standpunkt zu dieſer Frage bei der zweiten Kammer eingehend dargelegt. Wir bil⸗ ligen ihre Stellung. Das Motu proprio hat eine lebhafte Beun⸗ rruhigung hervorgerufen. Durch die Erklärung des päpſtlichen Stuhles iſt dieſe Angelegenheit erledigt. Im Intereſſe des kon⸗ feſſionellen Friedens iſt zu wünſchen, daß in Zukunft kein Miß⸗ verſtändnis mehr hervorgerufen wird, wie es durch dieſes Motu proprio geſchehen iſt. Frhr. v. Stotzingen: Bei den Verhandlungen im anderen hohen Hauſe hat der Herr Miniſter Erklärungen abgegeben, die der chriſtlichen Weltanſchauung durchaus gerecht wer⸗ den. Das iſt ſehr erfreulich. Erfreulich iſt auch, daß der Herr Miniſter geſagt hat, man ſolle ihn nach ſeinen Taten beurteilen. Ich will dem Herrn Miniſter für ſeine Taten eine Anregung geben. Vor Jahren beſchäftigte den katholiſchen Volksteil eine Frage, die noch keine Löſung gefunden hat, die Ordensfrage. Würde ſie gelöſt, ſo würde der Miniſter bei allen Katholiken die beſte Beurteilung finden. Große Verdienſte würde ſich der Herr Miniſter durch die Erhaltung des Dotationsgeſetzes erwerben. Ich würde es begrüßen, wenn eine Entſcheidung über dieſes Geſetz Stotzingen die neuen Eingaben, Darauf wird in die Verhand⸗ kann nach der offiziellen Erklärung des Heil. Stuhles als erledigt angeſehen werden. Geh. Rat Dr. Bürklin: Im Namen der Budgetkommiſſion möchte ich feſtſtellen, daß der Berichterſtatter ſich im Rahmen deſſen gehalten hat, was in den Kommiſſion beſchloſſen worden iſt. Bürgermeiſter Dr. Weiß: Daß die Frage des Dotations⸗ geſetzes angeſchnitten worden iſt, bedauere ich. Ich will darauf nicht eingehen, ſondern ich möchte nur betonen, daß nicht alle Mitglieder des Hauſes dem zuſtimmen, was vorhin geſagt worden iſt bezüglich einer Anregung auf Einbringung einer Vorlage ſchon in dieſem Landtag. Kultusminiſter Dr. Böhm: Freiherr von Stotzingen hat die Freundlichkeit gehabt, mir Taten vorzuſchlagen. Dabei bat er auf die Ordensfrage hingewieſen. Ein Miniſter, der erſt kurz in ſeinem Amte iſt, muß ſich in einer Frage von ſo einſchneidender Bedeutung die Entſcheidung vorbehalten. Im übrigen wurde vor drei Jahren die Kloſterfrage zu löſen geſucht. Sie ſcheiterte aber an den unüberwindlichen Schwierigkeiten, die heute noch beſtehen. Auch in der Frage der Stellungnahme der Regierung im Bundes⸗ rat zum Jeſuitengeſetz muß ſie ſich ihre Antwort vorbehalten. Was das Dotationsgeſetz betrifft, ſo wird die Regierung dasſelbe uneingeſchränkt aufrecht zu erhalten und wieder durchzubringen ſuchen. Würden wir jetzt eine Vorlage einbringen, ſo wäre das im Hinblick auf die Erklärung der Führer der Liberalen im andern Hauſe untunlich. Ich habe das volle Vertrauen zu den liberalen Parteien, daß ſie für das Dotationsgeſetz ſtimmen werden. Das Motu proprib iſt durch die offizielle Erklärung des päpſtlichen Stuhles aus der Welt geſchafft. Sodann werden die Poſitionen einſtimmig angenommen. Geh. Rat Dr. Bürklin berichtet hierauf über das Budget des Miniſteriums des Kultus und Unterrichts für 1912—13, Unterrichtsweſen, Hochſchulen. Die Kommiſſion ſtellt den Antrag, die Kammer wolle in Uebereinſtimmung mit den Beſchlüſſen der 2. Kammer für das Budgetjahr 1912—13 in Aus⸗ gabe genehmigen: Für die Univerſität Heidelberg im ordentlichen Etat 2633 400 M.( 102 600.), im außerordentlichen Etat 854000 M.( 245000.); für die Univerſität Freiburg im ordentlichen Etat 2155 400 M.( 125 800.), im außerordent⸗ lichen Etat 541 800 M.(— 263 000.); für die Techniſche Hoch⸗ ſchule Karlsruhe im ordentlichen Etat 1 194 600 M.( 65.400 Mark), im agußerordentlichen Etat 515000 M.( 451000.); Auskünfte der Regierung über das Motu proprio, ſowie die Frequenz der drei Hochſchulen vom Sommerſemeſter 1910 bis Winterſemſter 1911—12 ſind den Berichten der Budgetkommiſſion der 2. Kammer zu entnehmen. Der Redner kommt auf die Ent⸗ wicklung unſerer Hochſchulen zu ſprechen, die ein Stolz unſeres Landes ſind und geht dann auf den im andern Hauſe beſprochenen Drang zu den Hoc! hulen ein. Man weißt nicht, ob man ſich über dieſe Erſcheinung freuen ſoll oder nicht. Den Zudrang durch Maßregeln zu verhindern, iſt nicht zu billigen. In der Kom⸗ miſſion iſt der Frage des Antimoderniſteneides ebenfalls behandelt worden. Der Standpunkt der Regierung zu dieſer Frage iſt bekannt. Sie iſt der Auffaſſung, daß die Ableiſtung des Eides nicht mehr zur Bedingung für eine Berufung an die Freiburger theplogiſche Fakultät gemacht werden ſoll. Bei dieſer Stellung⸗ nahme hat die Regierung die Kommiſſion nuf ihrer Seite. Eine andere Stellung wäre der erſte Schritt zur Trennung von Staat und Kirche. Das will aber die Regierung nicht. Das will auch die Kommiſſion nicht. Die Kommiſſion iſt in ihrer großen Mehrheit einverſtanden mit der Erklärung des Miniſters über die Verwendung der geiſtlichen Profeſſoren an den Mittelſchulen. Der Redner beſpricht die einzelnen Poſitionen und beantragt ihre Genehmigung. 5([Schluß folgk.) Letzte Nachrichten und Telegramme. e. Bingen, 28. Februar.(Priv.⸗Tel.) Vom Zuge er⸗ faßt wurde beim Ueberſchreiten der Gleiſe ein Poſtbote auf dem Bingerbrücker Bahnhofe. Der Verunglückte, dem beide Beine ab⸗ geriſſen wurden, verſtarb ſofort nach ſeiner Ueberführung ins Hoſpital. Zweite heſſiſche Kammer. * Darmſtadt, 23. Febr. Die Zweite Kammer nahm heute Vormittag die Adreſſe an den Großherzog auf die bei Er⸗ öffnung des Landtages gehaltene Thronrede an, die dem Groß⸗ herzog überreicht wurde. Sodann trat die Kammer in die Be⸗ ratung des Etats ein. Der Finanzminiſter Braun erklärte in einer einleitenden Rede, daß bei aller nach wie vor gebotenen Vorſicht im Urteil über die Finanzlage, man von dem Ausblick auf eine erheblichere Beſſerung reden könne. Allerdings ſo lange die beiden Aufgaben, die Beamten⸗Beſol⸗ dungserhöhung und die Schuldentilgung, noch nicht gelöſt ſeien, dürſte ein optimiſtiſches Urteil über die Finanzlage noch nicht gefällt werden. Bezüglich der Eiſenbahngemeinſchaft⸗ Verhältniſſe führte der Finanzminiſter aus, daß das Er⸗ gebnis des abgelaufenen Jahres noch günſtiger geweſen ſei, als bei Zuſtellung des Budgets⸗Voranſchlags. Der Anteil Heſſens zu dem Betriebsüberſchuſſe für 1911 beträgt 16 700 000 Mk., da 1 300 000 Mark als im Voranſchlag vorgeſehen ſei. Auch die Einnahmen aus den Steuern hätten ſich im Jahre 1911 gegen das Jahr 1910 wieder gebeſſert Die Einnahmen aus den Eiſenbahnüber⸗ ſchüſſen beträgt 4 133 660 Mk.— Ferner führte der Finanzminiſter aus, daß vein finanziell betrachtet durchaus anerkannt wer⸗ den müſſe, daß die im Jahre 1908/09 allſeitig angeſtrebte Re⸗ form der Reichsfinanzen in erwünſchter Weiſe erreicht worden ſei. Ob man dabei überall die richtigen Wege gegangen ſei, oder ob nicht die Vorſchläge der verbündeten Regierungen vorzu⸗ zuziehen geweſen wären, darüber möge man ſich, wenn man es noch für nützlich halte, im Reichstage unterhalten. Auch den Bundes⸗ ſtaaten ſei mit dieſer Finanzreform ein großer Dienſt erwieſen worden. Eine gedeihliche Landesfinanzpolitik ſei ohne eine gefunde Lage der Reichsfinanzen nicht möglich. Eine nationalliberale Erklärung. Köln, 23. Febr. Zu dem Austritt des frühern Landtags⸗ abgeordneten für den Kreis Mettmann, Herrn Geh. Regierungsrat Dr. v. Böttinger, Mitglied des Herrenhauſes, hat der Kreis⸗ vorſtand der Nationalliberalen Partei für den Kreis Mettmann nachſtehende Erklärung gefaßt: „Der Kreisvorſtand der Nationalliberalen Partei für den Kreis Mettmann hat mit Bedauern von mehrfachen Kundgebungen nationalliberaler Organiſationen Kenntnis genommen, in denen das Verhalten der Reichstagsfraktion oder eines Teiles ihrer Mit⸗ glieder zum Gegenſtand ſchärfſter öffentlicher Kritik gemacht wurde. Der Kreisvorſtand hält es für richtiger, Meinungsverſchiedenheiten über die Parteitaktik innerhalb der maßgebenden Parteiinſtanzen auszutragen, ſo im Zentralvorſtand, und nicht durch übereilte Maßnahmen den vielen Gegnern der Nationalliberalen Partei neuen Stoff zu Angriffen auf ſie zu geben. Gerade jetzt, wo die Durchführung der Politik einer nationalen und liberalen Mittel⸗ partei großen Schwierigkeiten begegnet, erwartet der Kreisvorſtand bon allen wirklichen Parteifreunden, daß ſie treu vorſtand die Erklärung des um den Kreis ſo geſchickte taktiſche Maßnahmen der Gegner darin nicht irre⸗ machen laſſen. Von demſelben Standpunkt aus bedauert der Kreis⸗ ſo hochverdienten frühern Landtagsabgeordneten Geh. Regierungsrats Dr. v. Böt⸗ tinger, in der er während einer Kriſis innerhalb der Partei in aller Oeffentlichkeit ſeinen Austritt vollziehen zu müſſen glaubte“ Der Wechſel im Auswärtigen Amte. dk. Wien, 22. Febr. Das Handſchreiben, das der Kaiſer an den ſterbenden Grafen Aehrenthal richtete, be. weiſt zur Evidenz, daß der Wechſel in der Leitung des aus, wärtigen Amtes keine Aenderung in der auswärtigen Politil“ der Monarchie bedeutet. Erhärtet wird dieſe Auffaſſung durch den Umſtand, daß, wie jetzt bekannt wird, nach dem Rücktritte des früheren Generalſtabschefs von Conrad zwiſchen dem Thronfolger und dem Grafen Aehrenthal eine ein⸗ gehende Ausſprache ſtattgefunden hat, die eine völlige Ueberein⸗ ſtimmung ergab und jedes Mißverſtändnis zwiſchen dem Thron⸗ folger und dem Miniſter beſeitigte. Welch' praktiſche Erfolge ſeine Politik gerade jener Rich⸗ tung, in der ſie am heftigſten angegriffen worden war, gege⸗ über Italien gezeigt hat, kann man nicht nur aus der Beileids⸗ depeſche erſehen, die der italieniſche Miniſter des Aeußern Sanß Giuliano anläßlich des Todes des Grafen Aehrenthal nach Wien ſandte und in der ausdrücklich darauf verwieſen wurde, daß; die öſterreichiſch⸗italieniſchen Beziehungen ſich inniger geſtaltet haben, ſondern auch aus einer Verfügüng der italieniſchen Re⸗ gierung, wonach das Armeekorps, das ſtändig nach Tripolis gelegt werden ſoll, aus den gegenwärtig in Venetien garni⸗ ſonierenden Truppen gebildet werden wird. Darin kommt zum Ausdruck, daß Italien weder einen Angriff von Oeſterreich⸗ Ungarn befürchtet, noch an einen ſolchen auf Oeſterreich⸗-Ungam denkt. Es beſteht alſo vollends gegenſeitiges Vertrauen und das bedeutet eine weſentliche Stärkung des Drei⸗ bundes und damit der Garantien für die Erhaltung des Friedens. Deutſcher Reichstag. Berlin, 23. Februar. Auf der Tagesordnung der heutigen bereits um halb 12 Uhr beginnenden Reichstagsſitzung ſteht als erſter Gegenſtand das Ausführungsgeſetz zu dem internationalen Uebereinkommen ur Bekämpfung des Mädchenhandels vom 4. Mai 1910. Die allgemeine Erörterung wurde eingeleitet von dem Di⸗ rektor des Auswärtigen Amtes Kriege. Er erinnert zu⸗ nächſt daran, daß im Jahre 1910 in Paris ein Verbandsab⸗ kommen geſchloſſen wurde, dem ſich faſt alle Kulturſtaaten an⸗ ſchloſſen. Danach wurden Zentralſtellen zur Ueberwachung, des Mädchenhandels eingerichtet, die in gegenſeitiger Unter! ſtützung ſegensreich gewirkt haben. Am 4. Mai 1910 wurde dazu ein Rechtsabkommen geſchloſſen, das den Mädchenhandel als ſtrafbare Handlung hinſtellt, worauf die Auslieferung er⸗ folgen ſoll. Der vorliegende Geſetzentwurf enthält die Beſtimmungen, die von vechtswegen zu treffen ſind, um dem Abkommen gerecht zu werden. Als ſtrafbare Handlung dient bei uns bereits der Mä handel. Eine Ergänzung der Geſetzgebung war nur nölig hin ſichtlich der Auslieferung. Da es eine Ehrenpflicht iſt für da Reich, das Abkommen möglichſt bald zu ratifizieren, bat Direkt Kriege um möglichſt ſchnelle Verabſchiedung der Vorlage. Der Sozialdemokrat Göhrke gab ſeiner Befriedigung Aus⸗ druck, daß das Abkommen überhaupt endlich zuſtande gekommen ſei und erklärte, daß ſeine Freunde dem Geſetzentwurf zuſtimmen. Der Redner bedauert, daß ſo viele Staaten, wie beiſpielsweiſe die Schweiz, die Türkei, die Balkanſtaaten und ſelbſt Amerila dem Abkommen noch nicht beigetreten ſind und daß auch die eng liſchen Kolonien von dem Abkommen ausgeſchloſſen ſeien. Auf dieſe Staaten müßte man beſonders ſcharf einwirken, damit ſie dem Abkommen beitreten. Die eigentlichen Urſachen des Mädchenhandels erblickt Göhrke in den Bordellen, dere Aufhebung er aus dieſem Grunde fordert. 99 Für das Zentrum ſpricht Dr. Pfeiffer die Zuſtim mung für die Vorlage aus, die die Krönung der bisherigen Be mühungen des deutſch-nationalen Komitees ſei. Auch dieſer Redner fordert die Regierung auf, ihren ganzen Einfluß auf di Balkanſtaaten und Nordamerika geltend zu machen, um dief Länder zum Beitritt zu bewegen. 8 Der konſervative Sprecher, Graf Carmer, wendet ſich v allem an die Richter, damit ſie von den Strafbefugniſſen Vorlage Gebrauch machen. Beſonders durch Aufklärung weiteſten Kreiſen dem Mädchenhandel entgegenzuwirken forde der Herforder Rechtsanwalt Meyer(Natl.). Auch er möcht an die Regierung das Erſuchen richten, unermüdlich tätig z ſein, um die fremden Staaten zum Anſchluſſe an die Konventio zu bewegen. Im gleichen Sinne ſpricht ſich der weitere Redner der Volks parteiler Müller⸗Meiningen aus, der Pole Dombek und der Antf ſemit Dr. Werner. Mit großer Genugtuung konnte hierauf Miniſteri Kriege die Einmütigkeit des Hauſes in dieſer Frage feſtſtell Die zum Ausdruck gebrachten Wünſche werde die Regierung allem Nachdruck zu erfüllen ſuchen. 1 An die erſte Leſung wird ſofort die zweite Leſung des ſetzentwurfes angeſchloſſen, der darauf angenommen wurde. Ohne jede Erörterung wird die Verlängerung des Handels⸗ und Schiffahrtsvertrages mit Türkei in 1. und 2. Leſung angenommen. Hierauf leitete Staatsſekretär Dr. Delbrück die 1 ſung des Reichs⸗ und Staatsangehörigkeitsgeſetzes mit einer längeren Rede ein. Das Staatsangehörigkeitsge ſoll das Geſetz vom 1. Juni 1870 erſetzen, jedoch nur inſo als das der Entwicklung der politiſchen und wirtſchaftli Verhältniſſen des Reiches entſpricht. Das alte Geſetz ſtellt an die Spitze den Grundſatz, da Reichsangehörigkeit durch die Staatsangehörigkeit der But ſtaaten erworben wird und durch einen Verluſt erliſcht. auch im neuen Geſetz ſo beſtehen bleiben. Den Verl⸗ Staatsangehörigkeit erführt der, der ſich 10 Jahre im Ausde aufgehalten hat. Man iſt nun der Meinung, daß dur Beſtimmung dem Deutſchen Reiche ein gut Teil ſeine noch auf dieſem Landtage herbeigeführt würde. Das Motuprorio zur nationalliberalen Sache halten und ſich durch noch Volkskräfte ohne zwingenden Grund verloren geht. Pforzheim, 19. Febr. Der fertiggeſtellte ſtädtiſche Vorxranſchlag für 1912 berechnet die Ausgaben mit M. 8 375 000 li. V. 4 936 000), die Einnahmen mit 2952 000(2 667 000 NMart, ſodaß ein ungedeckter Bedarf(wie i..) von 2423 000 2 269 000) M. ſich ergibt, der durch einen Umlageſatz von 85 Pfg.(wie i..) gedeckt werden ſoll. Die Liegenſchaftsſteuer⸗ werte ſind ſeit dem vorjährigen Voranſchlag von 211.03 Mill. auf 220.47 Mill. M. geſtiegen, die Steuerwerte des Betriebsver⸗ mögens von 178.62 auf 186.54 Mill., der Steuerwert des Kapital⸗ bermögens von 110.04 auf 113.24 Mill. M. und die Einkommen⸗ ſteuerſütze im einfachen Betrag von.34 auf.47 Mill. M. Aber auch die Ausgaben erfordern größere Summen. Die Volksſchulen exfordern einen Zuſchuß von 824 000(749 000)., die Oberreal⸗ ſchule 95 560(73 517) M. Weiter ſind natürlich die Ausgaben zur Verzinſung und Tilgung der Anlehenskapitalien höher einzu⸗ ſetzen. Die Staats⸗Polizei erfordert erheblich höheren Gemeinde⸗ zuſchuß. Die Unterhaltung der Straßen und Plätze der Städt iſt mit 296 000., ein Zuſchuß zur Straßenbahnkaſſe mit 41 283 M vorgeſehen. Andererſeits ſtellte ſich auch das Exträgnis ver⸗ ſchiedener Kaſſen und der Waldungen beſſer. Die Wertzuwachs⸗ ſteuer brachte der Gemeinde erſtmals eine Einnahme von 23 830 M, während andererſeits die Einnahme aus dem gemeindlichen Verkehrsſteuerzuſchlag hinter dem erwarteten Ergebnis des abge⸗ laufenen Jahres etwas zurückblieb. Vereins⸗Nachrichten. Der Maunheimer Singverein hat auch dieſes Jahr ſeinen Mit⸗ gliedern Unterhaltung ſchon in reichem Maße geboten. Als erſte nennen wir den Maskenball, der in Form eines Geſindefeſtes gedacht und gut gurchgeführt wurde.— Die Kaiſerbierprobe übte auf die Aktivität von jeher eine große Anziehungskraft aus;: leider hatte dieſes Jahr der Beſuch unter der Maſſe von Ver⸗ anſtaltungen am Platze zu leiden. Die karnevaliſtiſche Damenſitzung brachte ein reichhaltiges Programm, das in allen Teilen gut vorbereitet war und auch mit großem Erfolg und reichem Betfall ausgezeichnet durchgeführt wurde.— Den Schluß der karne⸗ boliſtiſchen Veranſtaltungen bildete am Faſtnachtdienstag ein Tindermaskenkränzchen, das den lieben Kleinen viel Freude bereitete; beſonders dem Kasperltheater ſchenkten die Kleinen laber auch die Großen) ihre Aufmerkſamkeit. Ein Volkslieder⸗ abend iſt in Vorbereitung. * Die Freiw. Jeuerwehr Rheinau hielt bei Kamerad Scherer eine außerordentliche Generalverſammlung ab. Kommandant Knodel eröffnete die ſehr gut beſuchte Verſammlung. Gewählt wurden alsdann: Kamerad Heil als Steigerhaupt⸗ mann und Kamerad Schäfer als Kommandantſtellvertreter. Der Kommandant ernannte hierauf den Kameraden Krieger zum Adjutanten. Hamerad Weißflog wurde vonſeiten des Verwaltungsrates zum Spritzenmeiſter ernannt. Sämtliche Ge⸗ wählten nahmen die Wahl dankend an. Der Kommandant brachte noch verſchiedene Korpsangelegenheiten zur Sprache und erſuchte, daß jeder Einzelne bei den vielen Arbeiten, die das am 11½ 12. und 13. Mai ſtattfindende 12jährige Stiftungsfeſt mit Fahnenpeihe mit ſich bringt, nach Kräften mitwirken möge. Wit einem Hoch auf die Kameradſchaft ſchloß die Verſammlung. Aus dem Großherzogtum. ) Freiburg, 22. Februar. In einem längeren Aufſaß in der„Freib. Zig.“ behandelt Dr. H. Thürath die„Krozinger heiße Quelle und Freiburg“. Nachdem die Entdeckung der Quelle und ihre Erbohrung beſchrieben iſt, heißt es in dem betr. Artikel u..: Die Zuſammenſetzung des Waſſers hat ſich ſeit der Erbohrung der Quelle ſehr geändert. Anfangs war es ſehr ipshaltig und ſchmeckte fad; bald aber nahm der Kohlenſäure⸗ gehalt bedeutend zu, der Geſchmack wurde von Tag zu Tag beſſer Und die Härte geringer. Auch nahm dit Ausſtrömung von Kohlen⸗ ſczuregas beträchtlich zu. Jetzt ſtellt ſich das Waſſer als ein vor⸗ zzügliches kohlenſaures Mineralwaſſer dar, das, warm au der Quelle getrunken, ſehr gut ſchmeckt, gut bekommt und Hon heilträftiger Wirkung iſt. Es enthält etwas Chlornatrium, chwefelſaures Natron, geringe Mengen von Magneſiaſalzen, ſowie twas Eiſen. Außerdem enthält es Radium und entwickelt lang⸗ ſam ſehr reichlich radivaktive Emanation..... Da die Abſicht be⸗ ſteht, einen Teil des Waſſers der Nena⸗Quelle von Krozingen mit Pumpwerken nach Freiburg zu heben und hier große Badeanſtal⸗ len und Inhalatorien zu errichten, ſo iſt hierdurch die Möglichkeit gegeben, daß Freiburg zu einem geſuchten Badeort wird. Nach den an anderen Orten gemachten Erfahrungen kann das heiße Waſſer ohne Verluſt an Kohlenſäuren und anderen wert⸗ vollen Stoffen und mit einem Wärmeverluſt von nur 4 bis 5 Grad nach dem 15 Kilometer entſernten Freiburg gepumpt werden. Hat das die trockenliegende Röhrenleitung umgebende Geſtein einmal eine höhere Temperatur angenommen, ſo wirkt es auf das Waſſer in der Leitung kaum mehr abkühlend. Nach Krozingen kommen jedenfalls Anlagen für Trinkkuren und auch einfachere Badean⸗ lagen, ſowie die Einrichtungen für das Verfüllen und den Verſand des Waſſers, das nach der Entfernung des Eiſens auch ein ſehr utes Tafelwaſſer ergeben dürfte. Landwirtſchaft. BC. Karlsruhe, 22. Febr. Unter ben früher ſchon bekaunt⸗ gegebenen Bedingungen iſt die Großh. Regierung nach einer Mit⸗ teilung des Miniſteriums des Innern auch in dieſem Jahre bereit, aus den zur Verfügung ſtehenden Mitteln Beihilſen zur För⸗ ſerung der landwirtſchaftlichen Nutzgeflügelzucht zu bewilligen. Ge⸗ uche um Gewührung ſolcher Zuſchüſſe ſind längſtens bis 1. Mat an as genaunte Miniſterium einzureichen. BC. Achern. Febr. Dem Vorſtand des Vereins Mittel⸗ abiſcher Geflügelzüchter, Sitz Achern, wurde durch die General⸗ Intendanz der Großh. Zivilliſte ein wertvoller Threupreis Silber⸗Pokal) für die im März ſtattfindende Landesgeflügel⸗Aus⸗ ſtellung überſandt, den der Großherzog ſtiftete. Das Großh. Mi⸗ iſterium des Innern überwies den 00 von 100 als Prämten der Kreisausſchuß deß Kr mählich vor ſich zu gehen. Die Preiserhöhungen, die ſonſt die auf⸗ ſteigende Konfünktur kennzeichnen, ſind diesmal, abgeſehen von der Erhöhung der Roheiſenpreiſe und dem Anziehen des Stabeiſenpreiſes, wegen der Ungewißheit über die Erneuerung des Stahlwerks⸗ verbandes, bis jetzt nicht eingetreten, Kommt indeſſen die Erneuerung des leitenden Verbandes unſerer Eiſeninduſtrie, wie man wohl hofſen darf, zuſtande, dann dürfte die Gunſt der diesmaligen Konjunktur auch durch entſprechende Preisaufbeſſerungen der ſyndizierten Pro⸗ dukte ihren Ausbruck finden. Nicht achtlos barf man indeſſen an der neuerbings eingetretenen Verteuerung des Privatzinsſatzes vorüber⸗ gehen, wie auch an der ſeitens der Reichsbank beabſichtigten Kredit⸗ hegrenzung auch den größten Geldinſtituten gegenüber. Indeſſen braucht man vorerſt noch keineswegs in der Verteuerung des Zins⸗ ſatzes am Geldmarkt das Zeichen einer zu ſtarken Inanſpruchnahme der Bauken zur Befriedigung des tatſächlich nſcht unweſentlich ſtärkeren Geldbedarfs der Induſtrie zu ſehen. In der zweiten Hälfte des erſten Quartals eines jeden Jahres pflegt der Zinsſatz an⸗ zuziehen infolge des Haupt⸗Termins am 1. April. Hierauf erſolgt dann in der Regel ein Zurückſtrömen des Geldes in die großen Reſervoirs der Banken. Das Geſchäft in der Ruhrkohleninduſtrie iſt ſehr lebgaft ge⸗ blieben. Der drohende Streik der engliſchen Bergarbelter hat die Anforderungen an die Ruhrkohlenzechen in hohem Maße geſteigert. Dazu kommt der weſentlich ſtärkere Kohlen⸗ und Koksverbrauch unſerer Eiſeninduſtrie wie auch der. übrigen Induſtriezweige und die große Aufnahmefähigkeit der ausländiſchen Abſatzgebiete. Filter⸗ und brautechniſche Maſchinenfahrik.⸗G. vorm. L. A. Enzinger in Worms. Die Geſellſchaft beteiligt ſich an der in Prag mit 1 Mill. Kr. Kapital gegründeten neuen Geſellſchaft durch Uebernahme von 400 000 Kr. Aktien. Die neue Prager Geſell⸗ ſchaft zahlt an die Enzinger⸗Geſellſchaft für Benutzung der verſchie⸗ denen Patente und Konſtruktionen eine angemeſſene Entſchädigung in jährlichen Raten. Die Enzinger⸗Geſellſchaft verſpricht ſich von dieſer Beteiligung günſtige Ergebniſſe. Eine Kapitalserhöhung kommt nicht in Betracht, da die Geſellſchaft dieſe Beteiligung aus bereiten Mitteln beſtreitet. Die Königl. Württembergiſche Hofbauk G. m. b. 6. in Stuttgart weiſt einen Reingewinn von 694 429, li. V. 542 202 4] aus bel 10 Mill. Stammkapital, auf das 5 Mill. eingezahlt ſind. Kauzler⸗Schreibmaſchinen.⸗G., Berlin. Die Generalverſamm⸗ lung der Kanzler⸗Schreibmaſchlnen Akt.⸗Geſ. in Berlin hat die Auf⸗ [öſung des Unternehmens beſchloſſen. Vereinigte Gummifabriken Harburg⸗Wien. Die Verwal⸗ tung erklärt gegenüber umlaufenden Gerüchten, daß gegen⸗ wärtig bei der Geſellſchaft nicht die Abſicht beſtehe, eine Kapitalserhöhung vorzunehmen, um die Mittel zur Beſchaf⸗ fung eines neuen Patents zu erhalten. Zu den Sanierungsverhandlungen der Berliner Terraiz⸗ und Baugeſellſchaft verlautet, daß nunmehr auch die Frage der Schaffung von Vorzugsaktien ventiliert wird. In der geſtrigen Sitzung des Aufſichtsrats wurde auch im Plenum über die Sanierungsmöglichkeit auf dieſer Baſis beraten. Berliner Elektriſche Straßenbahnen Akt.⸗Geſ. Die Auf⸗ hebung des Betriebsvertrages mit der Siemens u. Halske.⸗G. wurde in der geſtrigen außerordentlichen Generalverſammlung genehmigt, ebenſo die Aufhebung der Dividendengarantie. Ge⸗ gen Barzahlung von 400 000 M. verzichtet die Siemens u. Halske.⸗G. auf ihre Anſprüche aus den bisher an die Geſell⸗ ſchaft geleiſteten Zuſchüſſen, ſie wird aber zugleich von der Verpflichtung befreit, künftig die zur Zahlung von 5 Prozent Dividende fehlenden Beträge zuzuſchießen und ſie behält end⸗ lich das Recht der Materiallieferung auf der Grundlage an⸗ derer Angebote.— Ferner wurde der neue Vertrag mit der Stadt Berlin genehmigt. Die Kaligewerkſchaft Heiligenroda Caſſel beſchloß die Er⸗ richtung einer großen Chlorkaliumfabrik mit einer Mindeſtleiſtung von 10 000 Doppelztr. auf dem Gelände der Gewerkſchaft in Dorndorf. Die Kaliendlaugen können in die Werra abgeleitet werden. Anleihe der Stadt Düſſeldorf. Der nächſten Stadtverordneten⸗ verſammlung wird vorgeſchlagen, eine Anleihe von 18%½ Mill. Mark bis zu 4 Proz. verzinslich aufzunehmen und gleichzeitig den früheren Beſchluß auf Begebung einer Anleihe von 9 Mill. Mk. auf⸗ zuheben. Spirituszentrale. Die Spirituszentrale hat an die Mitglieder des Vexwertungsverbandes ein Zirkular gerichtet, in welchem ſie neuerdings auf den drohenden Mangel an Rohſpiritus hinweiſt. Es heißt daſelbſt: Die Schwierigkeiten, wie wir ſie in unſerem Rundſchreiben vom 31. Januar geſchildert haben, beſtehen ohne jede Beſſerung fort. Die Spiritusprobuktion iſt im Januar um 5 Mill. Liter zurückgeblieben gegen das Vorjahr. Der Monat Februar droht nach den bisherigen Zufuhren zu urteilen, mit einem gleichen Rückſtand. Die Gefahr einer unzureichenden Verſorgung des Bebarfes rückt immer näher. Konkurſe in Süddentſchland. Meßkirch. Schmiedemeiſter Joſef Gauggel in Heinuſtetten. A. 6. März, P. 18. März. Telegraphiſche Handelsberichte. Von der Frankfurter Börſe. * Berxlin, 23. Febr. Von der Deutſchen Effekten⸗ und Wechſel⸗ bank Frankfurt iſt die Zulaſſung von 3 Mill. Mark Aktien der Nord⸗ weſtdeutſchenn Verſicherungsgeſellſchaft Hamburg zur Frankfurter Börſe beantragt worden. Vom Walzdrahtverband. Keö n, 28. Fehr. Die Aufnahme des Verkaußs durch den Walz⸗ drahtverband für das 3. Quartal wurde zu unveränderten Preiſen (122% Grundpreis und Bedingungen geſchloſſen. Die Beſchäftigung wurde im allgemeinen als befriedigend bezeichnet. 8 Inſolvenz. * Berlin, 23. Febr. Die Manufakturimportfirma Nierenberger in Berdytſchew(Rußland) iſt mit ½4 Mill. Rubel inſolvent. Neueſte Dividendenausſchüttungen. Dresden, 23. Febr. Die fächſtſche Kartonagenmaſchinen⸗ fabrik.⸗G. in Dresden ſchlägt wieder 515 Proz. Dividende auf das um 350 000 auf.40 Mill. Mark erhöhte Aktienkapital vor. * Augsburg, 29. Febr. Die Mechaniſche Weberei Füßen in Sonthofen verzeichnet 0 einen Verluſt von 2857& Er wird It.„Frkf. Ztg.“ aus der Rkſerve gedeckt und es wird eine Dividende von 9½ Proz. beantragt. m Voriahr 17% Proz, aus 65 245& bei 257/ 14 Alltenkapilal. Mannheimer Effektenbörſe vom 28. Februar. An der heutigen Börſe waren gefragt: Mannheimer Gummi⸗ und Asbeſtfabrik⸗Aktien zu 147 Proz. und Zuckerfabrik Frankenthal⸗Aktien zu 382.75 Proz. Sonſtiges unverändert. 8***** Telegraphiſche Börſenberichte. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) Frankfurt, 23. Febr.(Fondsbörſe). Die Börſe zeigte bei Cröffnung ein mäßig belebteres Ausſehen als in den letzten Tagen. Obwohl beſondere Anregungen von den auswärtigen Börſen ſehlten, und Newyork geſtern geſchloſſen war, ſo trat doch vereinzelt Kaufluſt in N ein. Teils auf Londoner Meldungen, wo⸗ nach in England ein allgemeiner Kohlenarßbeiterausſtand wohl nicht kommen werde, teils auf ruhigere Auffaſſung der Lohnbewegung unter den heimiſchen Bergleuten; machte ſich vereinzelt Kaufluſt auf dem Montanmarkt bemerkbar. Phönix Bergbau waren feſter. Die übrigen Werte ſind ruhig und neigen ſpäter zu mäßiger ee Im Anſchluß an die befriedigende Bilanz der Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft, die eine Erhöhung der Diyidende von 9 auf 9½ Proz. vor⸗ nehmen konnte, zeigten dieſe Aktten eine feſte Haltung. Von den übrigen Aktien wurden Deutſche Bank höher bezahlt. Oeſterreichiſche Banken behauptet. Am Markt der Trausportwerte ſetzten Lombarden in Uebereinſtimmung mit Wien ein klein wenig beſſer ein. n⸗ tung ſchwüchten 15 00. Baltimore u. Ohio luſtlos. Schiffahrtsaktien behaupiet. Für Glektrizitätswerte war nur vorhan⸗ den. Alkumulstoren Berlin ſind bei regen Umſätzen gehandelt und 5 Prog, geßeigert. Heimiſche Anleiben lagen wieder vecht zuhig. Auch 6. Seite General⸗Aunzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatte Mannheim, 28. Februar. Rommunalp iſches. fentiſsrechen zu können. Das Abflauen der Konlunktur pflegt, nach,„außlänbiſche Fonds wenig verändert. Am Kaſſa⸗Induftriealtienmarkt Kommunalpolitiſches. dem der Höhepunft überſchritten, dann ebenſo Ma Uund 1. 5 war die Tendenz vorwiegend ruhig und behauptet. Wittener Stahl verloren 4½ Proz. Es trat ſpäter bei der vorherrſchenden Geſchäfts⸗ ſtille wieder eine Abſchwächung ein, die ſich aber nur auf einzelne Pa⸗ piere erſtreckte, Auch die Nachbörſe brachte nux geringe Kursverände⸗ rungen, umſomehr als ſich die Spekulation ſehr reſerviert verhielt. Es notierten: Kredit 208½, Diskonto⸗Kommandit 19174—191, Dresd. 158½, Staatsbahn 154½, Lombard 1898, Baltimore 10476, Schuckert 1623. Bezugsrecht auf Allgem. Deutſche Kreditanſtalt⸗Aktien 1,78 bz. 1 Berlin, 23. Febhr.[(Fondsbörſe]. Die Börſe bot henie in Bezug auf Geſchäftsſtille und hochgradige Luſtloſigkeit das gleiche Bild wie geſtern. Die günſtigen Nachrichten, wie der recht befrie⸗ digende Bericht des Stahlwerksverbandes, die weitere Erhöhung der belgiſchen Roheiſenpreiſe, wodurch anſcheinend die gewiſſen Bebenken, die ſich vor kurzem an die leichte Abſchwächung der Ausfuhrpreiſe ür Stabeiſen knüpften, hinfällig ſind, vermochten den Markt aus ſeiner Zurückhaltung nicht zurütteln. Es kam vielmehr im Zuſammen⸗ hang mit der Liquldaten etwsa Ware heraus, ſo daß ſich das Kurs⸗ nivegu mäßig ſenkte. Von Einzelheiten iſt zu exrwähnen, daß die Berliner Handelsanteile im Einklang mit der Frankfurter Abend⸗ börſe auf eine höhere Divibende ſich etwas gebeſſert haben. ner, daß bie 8 Proz. Reichsanleihe mit 10 4 anzog, Bei Dunamitkruſt iſt ein Abſchlag von 1 Proz. feſtzuſtellen. Im ſpäteren Verlauf ſchwank⸗ ten die Kurſe infolge der Geſchäftsſtille nur wenig, vereinzelt kam es aber zu leichten Beſſerungen. Am Geldmarkt iſt die Lage unveränderk. Täglich kündbares Geld iſt mit 4 Proz., Ultims Geld mit 4½ Proz. zu haben. * Berlin, 23, Febr.(Produktenbörſe). Die großen argentintſchen Verladungen und die wieber eingetretene günſtige Wit⸗ terung gaben am Markt für Brotgetreide anfangs den Anſtoß zu Verkäufen. Im weiteren Verlaufe befeſtigte ſich die Tendenz, da ſich auf ermäßigte Preiſe Deckungsbedürfnis und Kaufluſt zeigten. Roggen nahm ſpäter eine entſchieden feſte Haltung an, da die Kommiſſionäre lebhaft kauften. Hafer war behauptet,. Malis ſtill. Rüböl wurde niebriger bewertet. Wetter: regneriſch. Anfangskurſe. Getreide. Antwerpen, 23. Febr.(Telegr.) Weizen amerikan. 21./, März 21.50, per Mai 20.67, per Juli 20.38, Zucker. Hamburg, 23. Febr.(Telegr.) Zucker per Februar 16.10.— März 18.22„ April 16.32½, Mat 16.47.%, Auguſt 16.50.— Oktober⸗Dezember 11.75.—. Tendenz: fehlt. Hamb ſpebr.(Te 118 f Sant amburg, 23. Ffebr. legr.) Kaffee good average o per Mär; 66—, per Mafl 66 ½, per Sept. 66%, per Dez. 66%, ſtetig. Antwerpen, 23. Febr(Telegr.) Kaffee Santos good av per Febr. 80.½, per März 80.½ per Mai 80%¾, per Julti 80¾% Schmalz Antwerpen, 28. Februar.(Telegr.) Amerikaniſches Schweine⸗ ſchmalz 108.—. Salpeter. Antwerpen, 28. Febr.(Telegr.) Salpeter displ. 25,10, per April⸗Mai 24,80. Häute. Antwerpen, 23. Febr. Häute 3166 Stück verkauft. Wolle. Antwerpen, 23. Febr.(Telegr.) Deutſche La Plata⸗Kammzug⸗ wolle per Febr..42, per März.87, per Mai.32. per Juli.27. Baumwolle und Petroleum. Bremen, 23. Febuar.(Telegr.) Baumwolle 54.½, ſtill. Antwerpen 23. Febr.(Telegr.) Petroleum Raff. Dipsponible per Februar 22˙]/ März 22½, April⸗Mai 22¾ GEiſen und Metalle. Glasgow, 23. Februar. Cleveland Roheiſen Micdlesboxough Warrants(Eröffnung) per Kaſſe 49 sh 03.— d., per Monat 49 8 06.— Geld, träge. 5 Marx& QGoldschmidt, Mannheim Fernſprecher: Nr. 56, 1637, 6436 Proviſtonsfrei! Telegramm⸗Adreſſe: Margold. 23. Februar 1912. Wir ſind als Selbſtrontrahenten unter Vorbehalt: Atlas⸗Hebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 460 N. 440 Badiſche 7 ee baf M. 270 M. 260 Badiſche Maſchinenfabrik Sebold, Durlach 136 188 Baumwollfpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 52ffr 483z fr. 5„ Vorzugs⸗Aktlen 94— Benz& Co., Mannheim, 194 189 Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft— 60 zfr. Vürgerbräu, Ludwigshafen— 265 Chemiſche Fabriken Gernsbeim⸗Heubruch— 146 Compagnie fraueaiſe des Phosphates de'Oceanie fs.1300— Deutſche Celluloidfabrik Leipzig— 280 Deutſche Südſeephosphat.⸗G. 186 zfr. 162 zfr. Eurepa, Rückverſ. Berlin M. 680 M. 665 Erſte Deutſche Ramiegeſellſchaft, Emmendingen 382 377 Erfte Oeſterreich. Glanzſtoffsbriten 216 21¹⁸ ayr Gebr.,.⸗Gel., Pirmaſens 73— 15 1 8 Maunheim 1701d5— Forſay. m. b. H.— amburg Verſich, vollbez. Akt M4300 Ma4200 errenmühle vorm. Genz, Heidelberg— 91 Kübnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal 132 127 London und Provincial Electrie Theatres Otd. 18/-ſh.15 sh Maſchinenfabrik, Werry 118— Neckazſulmer Fahrradwerke Stamm⸗Aktien— 96 Pacifte Phosphate Shares alte ſhares 3— 4 225 * 1—* funge P.— 58 Preußiſche Rückverſtcherung— M. 480 el Terrain⸗Geſellſchaſt 0 Rbeinſſche Automobil⸗eschichaft.⸗G. Mauubenn 151 193 Rhein. Metallwarenfabril Genußſch. Rheinſchtff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim— 11¹ Südbeuſche Jute⸗ Neufete, Maunbel 1 — e Jute⸗Induſtrie, Maunhein 8 Süddeutſche Jadcl Mannbeim Genußſcheine M. 175 165 Unionwerke,.⸗G., Fabrikenf. tungen 1866— nten, Proſguersgefelſhaft, Feunfun,— 2 nion, Projektionsgeſellſchaft, Fran;— Otta Lebens! ings⸗Geſellſchaft, Mannheim— M 855 Waggonfabrik Raſtatt 8— Weißenbofterrain.⸗G. tuttgart— 90 Zſchocke⸗Werke, Kaiſerslautern— 162 Verantwortlich; Für e Seten ne für Kunſt un euilleton: icesz Sabe ——5 Mgithauser * 40% Rh. Hyp.⸗Bk. unk, 1902 35⁰ —42. Sener2l-Anzelaer Gabilee Aeuelte Aachrichten.! Abendblatz e 22 N vom 23. Februar. 9 Augel des Fumeine derell Anzeiger, Badiſe Neneſte Juhüer Oblige Pfandbriefe. 98.70 bz 89.30 bz 89.70 65 „verſchied N„Kommunal Siädte⸗Anlehen, 3½ Freiburg i. B. 3½ Heidelberg v. J. 1903 4 Karlsruhe v. J. 1907 83 Karlsruhe v. J. 1896 3½% Lahr v. J. 1902 45 Lndwigshafen 90.15 Bʃ4 89.80 B 99.60 C 86.— 90.50 G 102.— G Mannheimer Effektenbörse. tionen Giſenbahn⸗Oblig. 4% Oberrh. Eiienb.⸗Geſ. Induſteie-Obljgation. 4½ Akt.⸗Geſ. für Seilindu ſtrie rückt, 105% 4½ Bad..⸗G. f. Rhſchiff. U. Seeiransport 99.—G I Bad. Anil. u. Sodafbr. 102.50 G 0% 8gr Anil. u. Sodafbr. Serie B 103.50 bz 4 Br. Kleinlein Heidelbg. 99.— G .0 108.50 B 1 v. 1906 99.— 15 Bürg. Brauhaus Bonn 102.— G 3% 89 70 biſ4% Hed ernh. Kupferw. 102.— G 4 Mannh. Oblig. 1908 99. 80004 Herrenmüßle Genz 98.— G 4 5„ 1907 99.50 G4½ Koſth. Cell. u. Paprfbr. 101.— G 4 5„ 1906 99.80 G4% Mannheimer Dampf⸗ 5„ 1901 99.50 G Toe 99.— B 84½ 8„ 1885 90.80 G4% Mannh. Lagerhaus⸗ 3105 7„ 1888 90.75 B] Geſellſchaft 50 G 510„ 1895 89.80 Gl4% Oberrh. Elektrizitäts⸗ 216„ 18 39.80 B werke, Karlsruhe— 815 5„ 1904 89.90 G4½ Pfälz. Chamotte und 5105„ 1904 89.90 Bſ[ Tonwerk.⸗G Eiſendg. 102.— G 3⁰½ Pirmaſens unk. 1905 90.— 4½% Pfälz. Mühlenwerke 100.50 G 4˙% Wiesloch v. J. 1905 91.50 G 100.50 G %½ Ruſſ..⸗G Zellſtofffb. Waldhof bei Pernau in Livl and 4% H. Schlink E Cie. —1 Speyerer Brauhaus 99.30 B 101.10 G 4% Speyerer Ziegelwerke 99.— B 4% Südd. Drahtinduſtrie 100.50 G 4½ Tonw. Offſtein.⸗G.—.—G Dr. H. Loſſen, Worms 4% Zell toffabrik Waldhof 101. 3200 %½ Schuckert⸗Obligat. .⸗G. Speyer 98.— B4½ Zellſt. Waldh. 1908 101.0 G Aktien Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank—129.500 Weſt..⸗W. Stamm—.—197.— Pfälz. Bank—.— 130.500[0 Vorzug—.— 101 50 Pfälz. Oyp.⸗Bank—.— 103.—] Brauereien. Rhein. Creditbank—— 135.50 Bad. Brauerei 5 Rhein. Hyp.⸗Bant 196.50 195.50 Durl. Hof vm. Hagen—.— 255.25 Südd. Bank—.——.—[Eichbaum⸗Brauerei 118.— 112.— Sſidd. Disc.⸗Geſ.—.— 117.—Br. Ganter, Freibg. 1090. 99.— Bahnen: Honbe Wisſteschel—.— 10.— ombg. Meſſerſchmitt—. 70.25 Heilbr. Straßenbahn 73.——.— Fudwigsb. Aiennnnß! Mannh. Aktienbr.—.— 152.50 Ehem. Induſtrie. Brauerei Sinner—.— 236.— Bad. Anil.⸗u Sodafbr.—.— 495.— Br. Schrödl, Heidlbg.—.— 191.— Chem. Fab, Goldenbg.—.— 222.—„ Schwartz, Speyer—— 127.— Verein ene—.— 339.—„ S. Weltz, Speyer 83.——.— Verein D. Oelfabriken 178.——.—„„ Storch., Speyer 67.50—.— Br. Werger, Worms Pf. Preßh. u. Srritfbr. Trausport u, Verſicherung. B..⸗G. Ahſch. Seetr. Mannh. Dampfſchl. Mannh. Lagerhaus Frankong. Rück⸗ u. Mitverſ. Fr. Transp.⸗Unfall u. Glas⸗Verſ.⸗Geſ. Bad. Aſſecuranz Continental. Verſich. Mannh. Verſicherun Oberrh. Verſich.⸗Geſ. Württ. Transp.⸗Verſ. Induſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie Dingler'ſche Mſchfbr. Emaillw. Maikammer Etllinger Spinnerei ück⸗ und Mitverſ. vorm. Bad. Brief Geld Brief Ged 75.—.— H. Fuchs Wfg. Holbg. 100—- —— 201.—Hüttenh. nnerei 50,.—— Fee Se u. Südd. Kabelw. Frkf.—— 18.288 Karlsr. Maſchtnenbau 108.— 85.— 84.— Nähmfbr. Haid u. Neu— 847.— —.— 64.— Koſth. Cell. u. Papierf.——184.— — 96.78 Mannh. Gum. u. Asb.—.— 147. Sen 5—.—202.— J ee 1153 Pfa 55———— Pf. dhne u. Faßerdf 1290— —— 2426 Portl.⸗Zemenk Hdlbg. 1*—— 1960 1950 Rh. Schuckert⸗Geſ. 153.— 181.80 — 790.—[f. Schlinck u. Cie.—.— 285.— —.— 856.— Südd. Draht⸗Induſt.—.— 128.— 1085—.—Verein 98—— 600.— 8f e e ee e, Würzmühle bie Neuſtadt—— 52 be wae 9— 3— 3 uckerſbr. Nane —— 103.—5 5 95.—— Frank furter Effektenbörse. Telegramme der Continental.Telenraphen⸗Compagnie. Reichsbankdiskont 5 Prozent. Schlußkurſe. Frankfurt a.., 28. Febr.(Anfangskurſe). Kreditaktien 206.50, Diskonto⸗Co mandit 19150 Darmſtädter 125.75, Dresdner Bank 158.50, Handelsgeſellſchaft 174.25, Deutſche Bank 265. 50, Stagatsbank 154. 25 Lombarden 18.50. Bochumer 225.50, Gelſenkirchen 202.25, Lau rahütte 178.—, Ungar 92.40. Tendenz: behauplet. 22. 23 28. Amſterdam kurz 169.33 169. 5 Check Paris 81.10 81.15 Belgien„ 80.816 80.825 Paris kiurz 81.066 81.10 Italien„ 80.438 80.45 Schweitz. Plätze 80.926 80.888 Check London 20.492 20.495 Wien„ 84.966 84.95 London„ 20.467 20.470 Napoleonsd'or 16.25 16.24 8 llang—.——.—Privpatdiskonto 87½% 4ſ. anman X. Deutſche. 22. 28. en 101 45 101 45 J8¼ Mh. Stadt.A 1905——.— 1 5 90.90 90.05 B. Ausländiſche. 90% 81.90 82.10 5 Arg. f. Gold⸗A. 1887—— 4% px. konſ. St. ⸗Anl. 101.50 101 455% Chineſen 1896 100 20 100.25 5„ 90.90 90.85 4%„„ 1898 96.10 95.95 81.90 83.—4½ Japaner 95.70—— 30% 4 badiſche St.⸗A. 1901 100.10 100.— 40%„1908/09 100.50 105.85 Flbed. St. A. 1800 101 10 97.— 356bab. 8745 97.— 98.70 5—.— 90.——— 8¹,5 1907 90.—.— zwant.-.⸗A.b. 1915 101.10 „1918 101.10—.— 3½ do. u. Allg. Anl. 89.75 89.95 3 do..⸗B.⸗Obl. 79.70 7970 e Prior. 100.30 100.85 37% Pfälz.E. B. Prior. 91.80 81.85 3% Pfälz. Konv. 18995 91.80 91.85 4 Heſſen von 1908 100.40 100.45 5% Merkk. äuß. 880 97.40 92.40 8 Mepikaner innere 61.— 61. 50% Bulgaren 100.20 100. 10 3% italien. Rente——— 4 Oeſt. Silberrente 93.80 93.70 457* Papierrent,.—.——.— 4% Oeſterr Goldrente 97.— 98.70 Serie 1 65.5J. 65.40 III 67.90 67.95 4½ neue Ruſſen 1905 100.35 100.40 4 Ruſſen von 1880 92.— 92.— 4 Türk. konv. unif. 1903 84.90 4„ unif. 92.10 4 Ungar. Goldrente 92.40 4 Kronenrente 89.85 Verzinsliche Loſe. 4 Bad. Prämien 196.75—.— 3 Heſſen 78.90 78.90 J4 Oeſterreichiſcher860 180.30 180.50 achſen 81.80.80 Türkiſche 173.— 172 60 4 Württemberg 1919 100.60 100.60 Unverzinsliche Loſe. 4 Mann! 1907-⸗1912—.——.— Augsburger— 2— 4 1908-1913—.——.— Freiburger— 70.20 4 Mh. Stadt⸗A. 1909—.—— Bergwerksaktien. Aumeß⸗FridefBrͤſſ. 189.— 189.— 85 arpener 195.75 196.— Bergbau 225.50 226.½% Maſſen, Bergbau—.—— Buder 110.40 110 40J Kaliw Aſchersleben 169.——.— Bergb.⸗G.—.——.—Kaliw. Weſterregeln 193.— 193.— Deutſch. Luxemburg 186.50 186.25 Oberſchl. Eiſeninduſt. 88.75 89.— Eſchweiler Bergw. 172 80 278— Phd hönir 256— 256./ 152.50 152.5 Vr. Königs⸗ u. Laurah. 178.—178.— elſenkirchener 202.25 201.75 Gewerkſch. Roßleben—.——-.— Berlin, 23. Febr.(Anfangs⸗Kurſe.) 29. 258. 22. 28. Kreditaktien achüte Disc⸗Rommandit 190.% 191.— Pyönix 256.— 256.50 Staatsbahn—.——.— Harpener 195.—— Lombarden 18.%½—.— Tend.: luſtlos. Bochumer 225.50 228 25 Berlin, 28. Febr.(Schlußkur ſe.) 22 28. 2 Wechſel auf Amſter⸗ 2760%0 Bavern 89.90 89.90 kur 169.30—.—3˙ eler 89.50 89.60 Wechſel London 20 49 20.49584% Heſſen 78.90 78.80 Wechſel Paris 81.10 81.10 20 Sachſen 82— 81.80 R Wechſel a. Wien kur 84.92 84.92 40,„Argentiner v. 189 7 88 90 88.90 o Reichsanl. 101.50 101.50 5 8 Chineſen von 1896 100.20 100.20 4 90 Reichsanl. 91.— 91.—4% Japaner 95.5 95.40 30% Reichsanleih 89.10 82.10 11 taltener—.— 30% Conſols 101.60 101.500 5 Mexikaner v. 1899—.——.— 379%„ 91.— 91.100 4 Oeſf. Goldrente 96.90 96.75 407 82.— 82.— Portug. unif. S. 3 86.— 86.— 30½% Bgd. v. 101 100.— 5 Rumänen 9. 1908 101.40 101,20 e%„„ 1008/% 100 50——8e%½% Ruſſ. Anl. 1902 91.40 91.40 3%„ Lonv.———Fürten unif. 92.20 92.40 3*„ 190%7—.——el Türt. 40⁰ Ircg.⸗Loſe 172.80 172.60 Aktien induſtrieller Unternehmungen. 22. Aluminium Neuh. 235.75 234.15 Aſchbg. Buntpapfbr. 176.— 176.— Maſchpapfbr. 130.— 130.— Neue Bgd⸗ 20 Berl. 184.75 134.75 Südd. Immobil.⸗Geſ.—.——.— Wayß u. Freyta 156.50 156.50 Eichbaum Mannheim 118.— 113.— Frankf. de 122.50 122 50ʃ% do. Pr.⸗Akt. 125.20 125 20 Herkules(Caſſel) 172.— 172.— Mannh. Aktien⸗Br. 152.— 152.— Parkakt. Zweibrücken 91.50 91.50 Tucher, Freiherrl. v. 261.— 261.— Weltzz Sonne, Speyer 80.— 80— Blei u. Silbrh. Braub. 125.90 125.90 Badiſche Anilinfabrik 495.25 496.— CementwerkHeidelbg. 158.20 159.50 CementfabrKarlſtadt 129.— 128.50 Chem. Werke Albert 446.30 446.30 Ch. Fabrik Griesheim 254.75 255. .Gld⸗ u. Slb. Sch. A. 1016. 1018% Höchſt 548.50 548.50 er. chem. Fabrik Mh. 389.50 340.— Holzverkohlung⸗Ind. 291.50 292.60 Rütgerswerke 191.60 194.20 Ultramarinfabr., Ver. 224.— 8244.— Wegelin Rußfabrik 243.50 243.50 Südd. Drahtind. Mh 126.— 125.— Akkumul.⸗Fab. Berlin 339.— 344.— Acc. Böſe, Berlin Elettr.⸗Geſ Allgem. 260. 26150 Bergmann Werke 201.75 199.75 Brown, Boveri u. Co. 139.— 38 90 Dtſch⸗leberſ.(Berl.) 182.25 182 75 Lahmeyer 28. 22. 23. Rheiniſche Schuck.⸗G. 152.— 152.— Siemens& Halske 238.25 238.50 Voigt u. Haeffner 181.70 181.60 Gummi Peter 144.—144.80 Heddernh. Kupferw 117.55 117.55 Illkercher Mühlenwk. Straßburg 125.— 125.— Kunſtſewenfabr. Frkf. 126.— 128.75 Lederwerk. St. Ingbrt 01.— 61.— Spicharz Lederwerke 78.— 79.— Adlerfahrradw Kleyer 471.50 471.30 Maſchinenfbr.Hilpert 95.25 95.25 Badenia(Weinheim) 203.— 203.— Dürrkopp 471.— 471.80 Daimler Motoren 228.— 228.— Eiſen. Fahrr.⸗u. Aulw. 126.— 125.80 Maſchinenf. Gritzner 273.25 273.50 Karlsruher Maſchinen 166.— 166.— Mannesmannröhr 215.— 215,60 Maſch.„Armatf. Klein 147.90 147 90 IPf. Nähm. ⸗u. Fahrrdf. Gebr. Kayſer 179.30 177.10 Schnellpreſſenf. Frkth. 268.— 269.50 [Schraubſpofbr.Kram. 169.— 169.— Ver. deutſcher Oelfabr 176.50 176.25 Pf St. Igb. 137.50 137.50 Schlinck& Co. 235.— 235.— Ver, Fränk. chuhfbr. 136.90 136.75 Schubfabr. Herz Frki. 125.— 125.— Seilinduſtrie Wolff 125.— 125.— 'wollſp.Lampertsm.——..— Ettlingen 100.— 100.— Kammgarn Kaiſersl. 180.— 180.— Zellſtoffahr. Waldhof 247.50 240.50 Elekr.⸗Geſ. Schuckert 161. +. 161. 1 Bad. Zuckerfabrik 209.— 209— Frankenth. Zuckerfbr. 384.25 382.75 Bank- und Verſicherungs⸗Aktien. 22. 28. 22. 28. Badiſche Bank 129.50 128.70 Nationalbank 126.50 126.— Berg“ l. Metallbank 130.50 180.—] Oeſterr.⸗Ung. Bank 141.¾ 141.% Berl. Handels⸗Geſ. 173. 17.75 Oeſt. Länderbank 189.30 13.8 Comerſ. u. Disk.⸗B. 116.— 116. Kredit⸗Anftal! 206. 206 50 Darmfädter Bank 125.75 128. 15 Pfaälziſche Bank 130.25 180.25 Deutſche Bank 264.75 265.]Pfälz. Hyp.⸗Bank 192.90 192.10 Deutſchaſtat. Bank 140.50 140.40 Meuß. Hyvothekenb 119.50 120.— D. Effekten⸗Bank 119.— 119.10] Deutſche Reichsban 140.— 140.— Discunto⸗Comm. 190.5½ 191.25 Rhein. Kreditbank 135.50 135.50 Dresdener Bank 158.5% 158.75 Rhein. Hyp.⸗B. M. 195.80 196.— Met⸗ Ub.u. Metallg G. 130.50 130.—Schaaffh. Bankver. 182.70 182.70 Eiſenb. Rentbank 179.80 179 80 Wiene. Bankver. 138.50 188.75 Frankf. Hyp⸗Bank 210.— 210.20 Südd. Diskont 116.10 116.10 Frkf. Hyp.⸗Creditv. 161.80 161.50 Bank Ottomane 187.% 187.e * 235.50 19 4 22. 28. 22. 28. 4% Bagdadbahn 84.4 81.40 Anilin 494.10 495,20 Oeſter. Kreditaktien—.— 208.“Anilin Treptow 893.— 393.50 %/ Ungar. Goldrente 9225 92.30 Aranbg. Ber 402.70 402.70 4 Kronenrente 89 80 89.70 Bergmann Elektr. 200.50 194.50 Berl. Handels⸗Geſ. 172.28 178.J Bochumer 226.4½ 226.— Darmſtädter Bank 125.½—.—[Brown Voveri 138.— 188.— Deutſch⸗Aſiat. Bank 141.50 141.— Bruchſ. Maſchinenf. 381.— 385.— Deutſche Vank 264 25 Chem. Albert 445.10 446.— Disc.⸗Kommandit 190.50 190.75 Conſolidation f. vV.—.——. Bank 157 50 158.25 Daimler 229.50 243.— Reichsbank 139.20—.— Deutſch⸗Luxembg. 187.— 186.½ Rhein. Kreditbank 165.40 135.40 Dortmunder——. Ruſſenbank 160.0 160.50 Dynamtt⸗Truſt 186.50 185,75 Schaaffh. Bankv. 139.— 183.— Deutſch⸗Meberſee 182.60 189.50 Züdd. Disc.⸗G.⸗A. 116.50 116.20 D. Gasglühlicht Auer 370.— 671.— Staatsbahn—.——.— D. Waffen u. Munit. 414.— 416.— Lombarden 18.50—.— D. Steinzeugwerke 241.— 245.— Zaltimore u. Ohio 104.%% 104.% Slber. Farben 500.20 500.— Canada Paeific 30.¾8 230.— Eſſener reditanſtalt 162.7 162.70 Hamburg Packe. 141.— 141.60 Facon Mannſtäbt 141.80 146.50 Nordd. Lloyd 105.20 105.10 Faber Bleiſtiftfabril 282.30 282.50 Adlerwerk Kleyer 470.— 4738.20 Felten& Guillaume 161.—161.20 Allg. Elektr.⸗Geſ. 281.50 261.90 Gritzner Maſchinen 272.—72.— Aluminium 90 Shnden 102.10 102.20 Ludwigsh. Walzmühle 169.50 169.50 Aktien deutſcher und auslänbiſcher Transportanſtalten. Südd. Eiſenb. G. Hamburger Pacel Norddeutſcher Lloyd Oeſt.⸗Ung. Staatsb Pfaudbriefe. Prioritäts-Obligationen. . 22⁴ 28. 5 4 Frkf. Hyp.⸗B. S. 5 99.— 99.— 4 Pr. Cent.⸗Bod.⸗Cr.⸗ S. 2 G. v. 190fuk. 1916 98.80 98.80 unk. 1515 99.80 99.800 4 Pr. Cent.⸗Bod.⸗Cr.⸗ 4 S. 21 G. p. 190 Juk. 1917 99.— 98.80 unk. 1920 100.20 100 204 4 Pr. Cent.⸗Bod.⸗Er.⸗ „S, 16u.17 G. v. 1909 uk. 1919 99.50 99.50 kdb. 1910 99.20 99.20 4 Pr. Cent.⸗Bod.⸗Cr.⸗ S. 18 G v. 1910 uk. 1920 100.— 100.— kdb. 1905 99.— 99.—4 Pr. Centr⸗Kom. v. %,„ 12,%18 1901 kob. 1910 100.88 100.88 u. 15 90.10 90,10 4 Pr. Centr.⸗Kom. v. 87 S. 19 90.10 90.10 1908 unk. 1917 100.50 100.5 %½ Frkf. Kommual 4½% Pr. Hyp. AB.abgſt.———.— S. kdb 1910 91.20 91.20 4 96.80 96.80 4 yp.⸗Kr.V 3½ Pr. Hyp.A. B. 8825 88.25 .86-19 24.27,8,82.42 98.50 98.500 4„„„ 04-18 98.50 98. 4 Frkf. Hyp.⸗Kr.⸗. ,, eene S. 43 uk. 1913 99.50 99.50 4 5 07-17 Frtſ, Oppaet V. 4% Pr. Pidb. 18, 19b. S. 46 uk. 1908 99.— 99. 4„„„„„ 4 Frrf. Rr.⸗V. 4%„„ 71914 S. 47 unvl. u. uk. 1915 99.60 99.60 4%„„ 71915 4 Frkf. Hyp.⸗Kr.⸗V. 40% 71917 .48un bl.U. uk. 1917 99.80 99.80 40% Greuſ, Pfandb., 4 Frkf. Hyp.⸗Kr⸗V. S. 49 unvl. u. uk.1919 100.— 100.— 4 Frkf. Hyp.⸗Kr. V. .50 unvl. u. uk. 1920 100.— 100.— 4 Frkf. Hyp.⸗Kr.⸗V. .51 unvl. u. uk 101 100.20 100.20 8 %/ Frlf. Hyp.⸗Kr.V. S. AA uk. 1913 93.— 98.— %½ Frkf. Hyp.⸗Kr. B .28⸗30u. 324tilgb. 3½ Frff O„Kr. V. 45(tilgb. 4 Pfülz. Hyp. r 4 unvrl. 191 4 Pfälz. Hyp.⸗B. uk. U. 2 85 1920 100.50 100. 50 3½ Pfälz. Hyp.⸗Bank 4 Preuß. Centr.⸗Bod Cred.⸗G v. 1890 4„Centr.⸗Bod ⸗Cr. Gv.1899u. 1901 kdb. 4 Pr. Cenir.⸗Bod.⸗Er. G. v. 1908 uk. 1912 Kreditaktien 208.50, Diskonto, Commaudit Staatsbahn 154.25, Lombarden 18.¼ Nachbörſe. Berliner Hlfektenbörse. Gelſenkirchner Harpener Höchſter Hohenlohe⸗ 79 70 Aſchersleben Kölner Bergwerk Celluloſe Koſtheim Lahmener Laurahütte Licht u. Kraft Lothringer Cement Ludwig Loewe& Co. Nannesmannröhren Oberſchl. Eiſenb⸗Bed. Orenſtein& Koppel Fheln Stahlwerke W. Berlin, Kredibellklien Alskonto e 22. 28. 124.— 124.— 141.% 142., 105.25 105.% 154.% 154.25 ) 90.50 90.50 ) 90.50 90.50 99.70 99.70 7 100.—100.— 90.20 90.20 98.50 98.50 98.80 50.80% 22. 23. Oeſt. Südbahn Lomb. 18.50 18./ Oeſt. Meridionalbahn 117.— 117.— Baltimore und Ohio 104•0% 104.% Schantung⸗E..⸗Akt. 183.%½ Bank unk 1919 4% Pr. Hyp.⸗Pfdbr. Emiſ. 30 u. 31 unkdb. 1920 100.— 10 3 4—913.50 92. 912 9 Pr. Pfpbr.⸗Bauk⸗ Kleinb. b. 04 94 40% Rh. H. B. Pföb. 1902-07 * Verſ⸗G.-A. 860.— 880. 705 98.80 98.80 O 28. Oberrh. Eiſenb.⸗Geſ. 98.80 99.18 22. 203.75 201.75 Rombacher 197.— 195.7 Raltgerdwehen 547.— 546.50 Schuckert 60 161.10 200.70 200.70 Siemens& Halske 238.80 10 168.50 168.50 Sinner Brauerei 460.— 460.— Stettiner Vulkan 194.— 195.— Tonwaren Wiesloch 119 125.70 125.60 Ber. Glan; ee 356 178. 177.%[Ver. Köln⸗Rottweiler 304 ö 141.50 140.50 We teregeln.50 132.30 182.— Wf. Draßl, gan 5 108.— 16 272.— 271.70 Wittener Stabled ren 264.20 256.50 215.50 214.—— 10 Valbho 247.50 104.20 103.860 92.20 91.50 ——ê—[South 1647 154.— 256.50 256.10 Warſcherd iener—.— 168.60 168 10 22 brtvatdiskont 37% 28. Febr.(Telegr.) Nachbörſe. 22 270. 206.6% 206.50] Stagtsbahn 1915 100g0 Zambarden 8. Seite 22. 23. 2% Conſols 79˙e 791½ 3 Reichsanleihe 81— 80 4 Argentinier 88— 88— 4 Italiener 9712 97½ Japaner 86%/% 86 B Mexikaner 32— 32— 4 Spanier 94— 94 Ottomanbank Rmalgamated 66— 66— Enaeondas Aio Tinto 69% 69 ½ Aentral Mining 223255 Chantered 27/% 277%/ De Beers 20— 20— — * 1 1— Gold ſialds 3˙/. 3% Jagersfonte in 7— 7— Moddersfontein Premier Randmines Atchiſon comp. Canadian Baltimore Chikago Milwaute⸗ Deuvers com. Erie Grand Trunk!II prejſ. ord. Loutsville Miſſouri Kanſas Ontario Southern Pacifte Union com. Steels com. Tend.: ſtill. 22. 10¼ 950ů 6˙5 106 ½ 103% 107% 21 315 54˙/ 24 155½% 28. Februar. Herliner Produktenbörſe. General⸗Auzeiger, Auslän Londoner Effektenbörſe. London, 23, Februar.(Telegr.) Anfangskurſe der Effeltenbörſe. 28. 10³/ Benlin,(Telegramm.)(Produktenbör ſe) Prsife in Manz pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt.) Pariſer Börſe. Paris, 23. Februar. Anfangskurſe. 22. 23. 22. 23. Weizen per Mal 215.75 214.25 Mais per Mai—— „ Juli 215,75 214.75„ Juli „ Sept.—.— 203.25„ Sepftt... 1 M 18. 9450 Rüböl per 5 60.50 60 20 ggen per Mia 8„ Juli *„ Juli 192.— 193.50„ Sept.—.——.— „Sept.—.— 178.———— ——..— 70e* lo⸗eso-. Haßer per Mai 19375 194.— Weizenmehl 29.— 29.— 8 4 5 193. 193.Roggeumehl 24.50 24.50 ept.—.—.— Jariſer Produktenbörſe. Hafer 22. 23. Nübsl, „ Febr. 21.45 21.50„ Febr. 72— 69 7 Mürz 2160 21.665„ März 72— 71 „März-Juni 21.60 21.80[„ März-Juni 71— 70— „Mai⸗Aug. 21.35 21.35„ 1 N 59— 68 oagen Spiritus 3 Febr. 22.20 22.25„ Febr. 65 ͤ— 62 ½ * 2* März 22.— 22.—„ März 64 ½% ᷣ62,„ März⸗Juni 22.— 22.—— Mai⸗Auguſt 64— 62 905 Mai⸗Aug. 21.50 21.50 80781 Sept.⸗Dezbr. 52— 51 ½ eizen in „FJebr. 27.— 26.95„ Februar 87— 84¼ „ März 27.20 27.35 März 86— 82 „ März⸗Junt 27.40 27.40„ März⸗Juni 82½ 79— „ Mal⸗Aug. 27.— 27.—„ Mai-Aug. 79 7 mebt Kohzucker 88 locs 44% 43%½ Febr. 38.90 33.75 Zucker Febr. 51— 50 ½ März 34.15 35.95 März. ½ 517 „ März⸗Juni 34.40 34.25„ März.Juni 52— 517¼ „ Maf⸗Aug. 34.75 34.65„ Mai⸗Aug. 37 37/ Talg— 78— ————— 20. 23. 20. 23. 3 e% Rente 95.05 94.82 Debeers 507.— 507.— Spanier 96.47 96.37] Eaſtrand 66.— 69.— Türt. Looſe——— Goldfield 94.— 96.— Banque Ottomane 688.——.— Randmines 152.— 155— Ris Tinto 1781 1767 Wiener Börſe. Wien, 23. Februar. Vorm. 1o Ubr Kreditaktien 657.—656.50 Oeſt. Kronenrenn 91.15 91.— Länderbank 551.20551.50 Papierrente 98.3) 93.30 Wiener Bankverein 550 20550..% Sil berrente 93.30 93.85 Staatsbahn 732.— 732,70 Ungar. Goldrente 109.60 109.90 Lombarden 108.50 109.—-„ Kronenrenu 89.90 89.85 Marknoten 117.62117.610 Alpine Montan 915.50 912.— Wechſel Paris 95.33 95.360 Skoda 747.— 745.— Tend. feſt. 2 FProduktenbörsen. Amſterdamer Börſe. Amſterdam, 23. Februar.(Schlußturſe.) 28. 22. 28 22 Rüböl loko 32.——Leinöl loto 38 7—— Febr, 81.—— Febr. 38—— Mai——— Febr.⸗April 38 1/ 39— Rüböl Tend.: ruhig. Mai⸗Aug. 35— 35“, Kaffee ruhig. 52— 52—Leinöl Tend: flau. 5 Wetter: Schön. Budapeſter Produktenbörfe. Onbapeſt, 23. Februar. Getreldemarkt.(Delegramm 23. 22 ver 80 kg per 50 Mg Woizen per April 1181—— feſt 1176—— ruhig „„ Mai 1173—-—— 1169—— 5 Okt. 1102—-—— 1101—— Roggen per April 10 69—— feſt 1058—— ruhig „„ Okt. 933—-— 928—— Hafar per April 10 25—— feſt 10 20—— ruhig „„Dt 8 56— 855— Mais per Mai 894—— feſt 887—— ruhig „„Juli 884-— 877— Kohlraus Auguſt 1585—— ſtetig 1580—tſtelig Wetter: Bewölkt. Tiverpaoler Rörſe, Sisevppol, 28. Februar.(Anfangs iupſe.) 23. 22 Wolgen un März 7110%½ ruhig 7/10 ſtetig 5„ Mat 774˙ 715 Maiß ver Febr. 5011 ½ ruhig 511% ruhig Mäͤrz 511˙% 5111˙70. —— Mannheim, 23. Febrnar. dische Effektenbörsen. 28. 22. Wien, 23 Februar. Nachm,.50 Uhr. 23. 22. Kreditaktien 657 656.—Buſchtehrad. B. 970.— 972.— Oeſberreich⸗Ungarn 1980 1982Oeſterr. Papierrente 93.30 98 30 Bau u. Betr..⸗G.—.——.—„ Silberrente 98 35 gs 30 Unionbank 634— 633.—-:„ Goldrente 113.95 114.10 Unger. Kredit 870.— 869.—Ungar. Goldrente 109.85 109.90 Wiener Bankverein 550.— 550.— Kronenrent 89.85 89.90 Länderhant 551.— 551.— Wch. Frankf. viſtg 117.62 117.61 Türk. Loſe 247.— 248.—]„ London 240.97 240.87 Alpine 929.— 920. Paris 95.40 95 36 Tabataktien„ ne 199.45 199.40 Nordweſtbahn——— M poleon 19.10 19.10 Holzverkohlung—.——. Narknoten 117.62 117.61 Staatsbahn 735.— 731.50Ultimo⸗Noten 117.65 117,68 Lombarden 109. 109.—Skoda 743.50 744.— Tond.: feſt. Bewegung der Dampfer:„Manitou“ am 16. Febr. in von Boſton und Philadelphia angekommen;„Kroonland“ von Antwerpen nach Newyork abge.;„Finland“ werpen von Newyork angek.;„Marquette“ delphia nach Antwerpen abgeg.;„Lapland“ von Antwerpen angek. Red⸗Star⸗Linie. 24. Febr. von Newyork via Dover Baltimore via London;„ Philadelphia. In Antwerpen erwartet: Antwerpen am 17. Febr. am 17. Febr. in Ant⸗ am 17. Febr. von Phila⸗ am 19. Febr. in Newyork „Vaderland“ gegen „Georgian“ gegen 25. Febr. von Marquette“ gegen 28. Febr. von Boſton und Mitgeteilt durch die Generalagentur Gundlach u. Bärenklau Nachfolger, Mannheim, Bahnhofplatz 7, Telephon 7215. Direkt am Hauptbahnhof. Schiffstelegramme des Norddeutſchen Cloyd, Bremen. Dampfer„Seydlitz“ angekommen am 20. Februar in Aden, D. „Bülow“ angekommen am 20. Febrnar in Genua, D.„Prinzeß Irene“ abgefahren am 20. Februar in Gibraltar, D.„Heidelberg, abgefahren am 20. Februar in Las Palmas, D.„Crefeld“ abgefahren am 20. Februar in Las Palmas, D.„Zieten“ abgefahren am 21. Februar in Bremerhaven, D.„Kleiſt“ abgefahren am 21. Februar in Bremer⸗ haven, D.„Friedrich der Große“ abgefahren am 21. Februar in Sydney, D.„Bonn“ abgefahren am 20. Februar in Oporto, D. „Prinz Friedrich Wilhelm“ paſſtierte am 21. Fehruar Dover, D. „Coburg“ paffierte am A. Februar Dover. Mitgeteilt von: n Baus& Diesfeld, Generalvertreter in Mannheim. „Oeſterreichiſcher Lloyd. Die nächſten Abfahrten von Poſt⸗ und Paſſagierdampfern finden ſtatt: nach Venedig: 22., 24., 27. Febr. D. „Almiſſa“; nach Dalmatien: 22. Febr. Eillinte Trieſt—Cattaro(B) D.„Baron Gautſch“; 24.: Eillinie Trieſt—Cattaro(A) D.„Prinz Hohenlohe“; 20.: Linie Trieſt—Spizza() D.„Sarajevo“; 27.: Eillinie Trieſt—Cattaro() D.„Baron Gautſch“; 28. Dalmatiniſch⸗albaneſiſche Linie D.„Albanien“.(A Berührt: Pola, Luſſinpiccolo, Zara, Spa⸗ lato, Leſina, Gravoſa, Caſtelnnovo und Cattaröo. B berührt: Pola, Luſſinpiccolo, Zara, Spalato, Makarska, Curzola, Gravoſa und Cattaro.) Nach der Levante und dem Mittelmeer: 23.: Theſſaliſche Linie(B] D.„Stambul“; 25.: Griech⸗orſentaliſche Linie(B D. Ca⸗ rinthia; 25.: Eillinie Trieſt—Alexandrien D. Wien; 27; Linie Trieſt Syrien D.„Goritia“; 27.: Eillinie Trieſt⸗Konſtantinopel D Bruenn“ Nach Oſtindien, China, Japan: 25. Linie Trieſt—Kalkutta D.„Trieſte“; 1. März Einie Trieſt⸗Bombay D.„Cleopatra“; 4. März Linie Trieſt⸗ Shanghai D. Kverber“; 10. März Linſe Trieſt-Kobe D.„E. F. Fer⸗ dinand“; 16. März Linie TrieſtBombany D.„Habsburg“. Geſchäftliczes. Hygieniſche Ausſtellung Dresden 1911! Bei der kürzlich ſtattge⸗ fundenen Preisverteilung der„Internationalen Hygiene⸗Ausſtellung, Dresden 1911“ wurden die Margarine⸗Werke A. L. Mohr, G. m. b. ., Altong⸗Bahrenfeld, rühmlichſt bekannt durch ihre Spezial⸗Mar⸗ garine⸗Marken„Siegerin“—„Mohra“—„Palmato“, mit der gol⸗ denen Medaille prämiiert. Es ſei hierbei bemerkt, daß die genaunte Firma bereits im September auf der Großen deutſchen Ausſtellung für Bäckerei und Konditorei ete. in Stuttgart ebenfalls mit der gol⸗ denen Medaille und Ehrenpreis ausgezeichnet wurde. Handelskammer Mannheim. Arbeiterverhältniſſe im Kammerbezirk im Jahre 1911. Aus dem Februarheft der Berichte der Haudelskammer.)] Arbeitsloſenverſicherung. Die Aeußerungen über die Arbeitsloſenverſicherung lauten in ganz überwiegender Zahl ablehnend. Einige von denen, welche eine ſolche Verſicherung in der Theorie als wünſchenswert bezeichnen, glauben in der Praxis ihre Einführung deshalb nicht befürworten zu ſollen, weil Mittel und Wege, wie ihr Wirken den Erforderniſſen der Gerechtigkeit angepaßt werden kann, zu ſchwierig auffindbar ſeien. Die ablehnende Stellungnahme wird guf folgende Erwägung gegründet: Die Arbeiter, die etwas ge⸗ lernt haben und tüchtiges leiſten, fänden auch zu Zeiten ungün⸗ ſtiger Konjunktur Arbeit und Unterhalt. Für ſie werde alſo eine Arbeitsloſenverſicherung überflüſſig ſein. Sie werde viel⸗ mehr in erſter Linie und in den bei weitem meiſten Fällen den wenig leiſtungsfähigen Arbeitern und den Gelegenheits⸗ ſowie Sciiſonarbeitern, Taglöhnern zugute kommen. Beſonders bezüg⸗ lich der Saiſonarbeiter iſt man der Anſicht, daß deren Verdienſt ſo hoch ſei, daß ſie für Zeiten mangelnder Beſchäftigung Spar⸗ gelder zurücklegen könnten. Infolge der Arbeitsloſenverſicherung würde zweifellos die Zahl der wenig tüchtigen Arbeiter ſowie e Zahl derer, die nichts oder nur wenig gelernt haben und eſtändig die Arbeitsſtellen wechſeln, eine große Vermehrung erfahren, denn für ſie werde durch die Verſicherung geſorgt. Sie würden nicht mehr gezwungen ſein, zu arbeiten, um etwas zu ver⸗ dienen und ihr Leben zu friſten. Sie würden dauernd die Ver⸗ ſicherung in Anſpruch nehmen und das Gros der Unterſtützung heiſchenden bilden. Dek Müßiggang würde durch die Verſichreung unterſtügt und ein Reiz zum Faulenzen die Folge ſein. Nach lledem wird die Frage der Arbeitsloſenverſicherung für eine viel zu ſchwere Materie gehalten, als daß ſie zur Zufriedenheit gelöſt erden und Erſprießliches leiſten könne. Alle die aufgeführten nachteiligen Folgen könnten vielleicht zum Teil vermieden werden, wenn es etwa in Verbindung mit den beſtehenden Arbeitsnach⸗ weiſen gelingen ſollte, eine Kontrolle über wirklich eingetretene unberſchuldete Arbeitsloſigkeit, alſo über tatſächlich fehlende Ar⸗ beitsmöglichkeit für jeden einzelnen Fall einzuführen. Eine ſolche öglichkeit wird jedoch als völlig ausgeſchloſſen bezeichnet. Eeinen weiteren Stein des Anſtoßes bildet nach Anſicht der Mehrzahl der Firmen die Koſtenfrage. Ganz entſchieden ſpricht man ſich dagegen aus, daß Induſtrie und Handel direkt oder in⸗ birekt zur Deckung der nicht unbeträchtlichen Koſten in dieſer oder jeuer Weiſe herangezogen werden. Eindringlichſt wird von Verſchiedenen Seiten dabor gewarnt, das Tempo der ſozialen duſtrie und Handel mit öffentlich rechtlichen Laſten erfolge. Wenn man eine Arbeitsloſenverſicherung durchaus einführen wolle, ſo ſoll das nicht lokal begrenzt, ſondern auf weiteſter Fürſorge in demſelben Maße wie bisher fortzuſetzen; die ſtarke Zunahme der ſozialen Laſten habe ſich im Wettbewerb Deutſch⸗ lands auf dem Weltmarkte ſchon jetzt in ſehr vielen Branchen als nachteilig erwieſen und werde äußerſt bedenkliche Folgen nach ſich ziehen, wenn eine weitere Zunahme der Belaſtung von In⸗ Grundlage von Reichswegen geſchehen. Zu den Koſten aber ſoll⸗ ten lediglich die Acbeiter herangezogen werden, die ja bereits jetzt anStreikunterſtützungen ſo gewaltigeMittel aufzubringen imſtande und gewillt ſeien. Die Arbeiter, von denen anzunehmen ſei, daß ſie die Kaſſe beſonders ſtark in Anſpruch nehmen werden, Sazſon⸗ arbeiter und Tagelöhner, müßten noch mit beſonderen Beiträgen herangezogen werden. Wolle man durchaus Maßnahmen zur Be⸗ kämpfung von. Arbeitsloſigkeit und zur Unterſtüßung von Arbei⸗ tern einführen, ſo ſollten in höherem Maße als bisher Notſtands⸗ arbeiten von Staat and Kommune vorgenommen werden. Wohnungsweſen. Ueber das Wohnungsweſen in Mannheim iſt den Berichten nichts Neues zu entnehmen. Die ſchon ſeit vielen Jahren er⸗ hobenen Klagen, daß die Wohnungen, insbeſondere die für Ar⸗ beiter, in Mannheim und ſeiner näheren Umgegend teuer und ſchlecht ſeien, werden von vielen Seiten wiederholt. Von dem Ausbau des Vorortbahnnetzes durch die Oberrheiniſche Eiſen⸗ bahngeſellſchaft und von der Gründung der Gartenſtadtgenoſſen⸗ ſchaft wird eine Beſſerung der Wohnungsverhältniſſe erhofft. Zu wünſchen eſt, daß dieſe Hoffnung in möglichſt weitem Umfang und recht bald in Erfüllung geht. Bom Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kuxenmarkt. Bericht von Gebrüder Stern, Bankgeſchäft. * Dortmund, 20. Februar. Die günſtigen Mitteilungen der Syndikatsleitung über den Januarabſatz verliehen dem Kohlenkurenmarkte in der Be⸗ richtswoche ein durchaus feſtes Gepräge. Auch erhielten ſich die Verkaufsgerüchte bezüglich einiger großen Unternehmungen, wenn⸗ gleich eine Beſtätigung dieſer Gerüchte bisher in keiner Weiſe zu erlangen war. Geringe Umſätze in den Kuxen von Friedrich der Große konnten den Anfangs geſchwächten Kurs von M. 26 500.— wiederum auf M. 27 500.— erhöhen. Beſonderes Intereſſe beſtand aber für die Kuxe von Ewald, die ihre Notierung bei mehrfachem Beſitzwechſel von M. 41000.— auf M. 43 000.— zu erhöhen ver⸗ mochten. Ferner waren begehrt Conſtantin der Große bei Mark 43 000.—, Dorſtfeld bei M. 11 400.—, Eintracht Tiefbau bei Mark 4750.—, Deutſchland Haßlinghauſen bei M. 4 800.—, Graf Schwe⸗ rin bei M. 13 800.—, Königin Eliſabeth bei M. 23 800.— und Mont Cenis bei M. 17000.—. Die Notierungen der übrigen Werte blie⸗ ben faſt nominell und unterſcheiden ſich kaum von denen der Vor⸗ woche. Am Braunkohlenmarkte wurden Michel bei etwa Mark 5 600.—, Gute Hoffnung bei M. 3 800.—, Leonhardt bei M. 7100.— und Paul bei M. 1850.— in einzelnen Stücken umgeſetzt. Etwas lebhafteres Intereſſe zeigte ſich wieder für Hamburg, die ihren Preis von M. 75.— auf M. 125.— zu erhöhen vermochten. 4 Die Belebung, die wir ſchon in der Vorwoche vom Kali⸗ markte melden konnten, ſetzte ſich auch im Berichtsabſchnitte fort und führte unter dem Eindruck der außerordentlich günſtigen Ver⸗ ſandnachrichten des Syndikats zu nennenswerten Umſätzen in Aus⸗ beutewerten, wobei es jedoch nur zu weſentlichen Steigerungen in einzelnen Papieren kam. Im Vordergrunde ſtanden Salzmünde, die auf die Nachricht der Ausbeuteerhöhung auf M. 150.— viertel⸗ jährlich ihren Kurs von M. 5 900.— bis etwa M. 7000.— zu er⸗ höhen vermochten. Günſtig beeinflußt durch dieſe Steigerung wurde die Preisentwicklung in Günthershall, die bis M. 5100.— gefragt wurden. Auch hier erwartet man in unterrichteten Kreiſen eine Erhöhung der Betriebsüberſchüſſe. Sonſt vollzog ſich ein größerer Beſitzwechſel in Glückauf Sondershauſen bei etwa Mark 21 700.— bis M. 22 000.—, in Burbach bei etwa M. 15 000.—, Großherzog von Sachſen bei etwa M. 10 300.— und Wilhelmshall bei etwa M. 12 500.—. Größere Steigerung verzeichnen ſchließlich Hohenzollern bei M. 7300.— und Sachſen Weimar bei M. 7800. Auf dem Gebiete der Schachtbauunternehmungen war die Grund⸗ ſtimmung ebenfalls erheblich feſter wie in der Vorwoche. Sie konnte aber nicht zum vollen Durchbruch kommen, da die fortgeſetzt ungünſtig lautenden Mitteilungen aus dem Unſtrutkonzern und insbeſondere die vollſtändige Entwertung der Kuxen von Reichs⸗ krone doch weitere Kreiſe verſtimmte. Auch die bisher erfolglos gebliebenen Anleiheverhandlungen bei den Gewerkſchaften Carls⸗ glück und Wilhelmine und die Möglichkeit neuer Zubußeeinforde⸗ rungen dieſer Gewerkſchaften riefen Verkaufsneigung hervor. Im⸗ merhin zeigten die übrigen Werte eine bemerkenswerte Wider⸗ ſtandsfähigkit und für einzelne von ihnen wurden bei knappem Ma⸗ terial höhere Preiſe bewilligt. So konnten Bergmannsſegen ſich von ihrem jüngſten Rückgange bis M. 4 700.— und Max bis Mark 3750.—, erholen. Aller Hammonia wurden nach M. 125.— bis M. 225.— Hannover in großen Poſten bei etwa M. 500.—, Hei⸗ ligenmühle bei M. 625.—, Reichenhall bei M. 1175.—, Hedwig bei etwa M. 1300.—, Buttlar bis M. 475.—, Ransbach bis etwa Mark 300. und Moltkeshall bis annähernd M. 250.— bezahlt. Am Aktienmarkte konnten Sigmundshall vorübergehend ihren Kurs um 20 Prozent, anſcheinend im Zuſammenhang mit Mehrheits⸗ käufen erhöhen, blieben aber bei Berichtsſchluß etwa 10 Prozent unter ihrem höchſten Kurſe erhältlich. Ludwigshall wurden auf das Anfahren eines Hartſalzlagers im Schachte in größeren Po⸗ ſten gekauft und von 58 Proz. bis 72 Proz. geſteigert. Nordhäuſer Kaliwerke wurden nach anfänglichen Abgaben zu 116 Proz. bis 119 Proz. bezahlt und Krügershall waren bei Berichtsſchluß im Zuſammenhang mit den bevorſtehenden Transaktionen in dieſem Konzern bei 135 Proz. begehrt. Sonſt notieren Halleſche Kali⸗ werke Aktien 71 Proz., Hattorf 130 Proz., Juſtus Aktien 91 Proz., Salzdetfurth Aktien nach vorübergehenden Verkäufen zu 315 Proz. ſchließlich 325 Proz. und Teutonia Aktien etwa 90 Proz. Vom Erzkuxenmarkte ſind Veränderungen nicht zu be⸗ richten. ee e F55 92 14 5 8 —— r —— Organ für Ski-, Rodel- Und Eislauf-Sport. 0 Wochenbeilage des Mannbeimer General-Anzeiger Gadische Neueste Nachrichten) ——— ——— N Wintertage im Schwarzwald. (Schluß.) Nebel, Sturm, Schneeſchauer und wieder leuchtende Sonne und Windſtille wechſelten mit einander ab. Aber ein echter Jünger des Skiſports fürchtet ſich nicht vor Wind und Wetter. Raſch ſind die Brettle an den Füßen und es geht hinauf auf die Höhe des Herzogenhorns. Dichter Nebel hüllt die Landſchaft vollkommen ein und gibt nur vielleicht auf 20 Meter die Aus⸗ ſicht frei. Der in der Nacht herniedergegangene Regen iſt in Schnee übergegangen, den der Sturm dem Wanderer ins Geſicht peitſcht; aber Schritt um Schritt dringen die Skier vorwärts, aus den wogenden Nebelmaſſen taucht der Wald hervor, bald iſt er durchſchritten und die Höhe der Grafenmatte mit 1355 Meter erreicht. Das Gelämde ſenkt ſich etwas nach dem nahen Gaſthaus zum Herzogenhorn. In raſcher Abfahrt iſt dieſe er⸗ reicht, und num gilt es, den letzten Anſtieg zu bewältigen. Immer ſchauriger heult der Wind ſein Lied und immer dichter wird der Nebel, der kaum Ausblick von einer Wegſtange zur andern frei gibt. Der von dem nächtlichen Regen durchnäßte Schnee iſt hier in der Höhe von 1400 Metern vereiſt; die Skier wollen nicht mehr packen, aber durch ſeitlichen Treppenſchritt geht es vorwärts, aufwärts und endlich iſt der Gipfel von 1417 Meter erreicht. Der Oſtabhang des Herzogenhorns ſtürzt jäh herab, der Wind hat hier überhängende Schneewächten ge⸗ formt, und es iſt gefährlich, namentlich bei vereiſtem Schnee, noch dazu bei Sturm und Nebel, ſich dem Abhange zu nähern. Prachtvoll iſt von dieſem füdlichen Ausläufer des Feldberg⸗ maſſivs aus bei ſchönem Wetter der Blick hinab in die ſüdlichen Täler des Schwarzwaldes, hinüber über das geſegnete Rheintal nach der majeſtätiſchen Kette der Alpen. Die Rücklehr vollzieht ſich raſch. In ſauſender Fahrt geht es über Eis und Schnee hin⸗ weg wieder Aber das Wetter konnte nicht immer grollen, und als der nächſte Morgen anbrach, da leuchtete die Sonne in ſolcher Schön⸗ heit vom Himmel herab, und ſo ſtill war es in der Natur, als ob Nebel und Sturm dem Wettergotte unbekannte Dinge wären. Schon früh um 8 Uhr rücken die erſten Sportsfünger— und Jüngerinnen aus, und der Haupttrupp folgte nicht viel ſpäter. Das Ziel waren diesmal die Hauptgipfel des Feldbergmaſſivs. der Seebuck 1450 Meter und der Höchſten 1495 Meter. Wie unvergleichlich ſchön iſt doch ein ſonniger Wintertag, wenn das goldene Sonnenlicht durch die dunklen Tannen fällt, auf der weißen Schneedecke ſpielt und die Berghänge mit einem wunder⸗ baren rötlichen Schimmer umzieht. Wohl war durch die über Nacht eingetretene Kälte der Schnee ſtark vereiſt, aber es ließ ſich ſchon vorwärts kommen. Im Süden enthüllte ſich das Alpenpanorama, allerdings getrübt durch ſchwache Nebel über der Rheinebene. Das Bismarckdenkmal auf dem Seebuck prä⸗ ſentierte ſich im Rauhreif, und auch die Wegſtangen nach dem Höchſten zeigten Reifnadeln von 10 Zentimeter Länge. Es gibt wohl kaum ein ſchöneres Gelände für den Ski⸗ ſport, als das Gebiet zwiſchen Seebuck und dem Höchſten. Frei von Bäumen und Felſen, dehnen ſich die flachen Bergeskuppen aus und bieten dem Schneeſchuhläufer Abfahrten von beliebiger Länge und beliebigem Gefälle. Jung und alt tummelt ſich hier oben, und nicht ſelten kann man Großvater und Enkel gemein⸗ ſam dem Sporte huldigen ſehen. Die Damen tragen mit nur weuigen Ausnahmen den gleichen dunkelblauen Sportanzug wie die Herren, je nach Geſchmack mit eng anliegenden oder Pluder⸗ Hoſen. Mag man über die Frauenemanzipation denken wie man will, hier oben iſt ſie, ſoweit es ſich um die Kleidung handelt, durchaus am Platze, denn unfreiwillige Stürze und Purzelbäume gibt es die Hülle und Fülle. Die ſportlichen Lei⸗ ſtungen in Deutſchland werden von Jahr zu Jahr beſſer. Die Damen eifern mit den Herren um die Wette und es iſt eine Freude zu ſehen, wie die Hoſenfräuleins ihre Skier beherrſchen, nicht nur in der Sicherheit des Abfahrens, ſondern auch in dem Schwüngen, die bekanntlich zu den Glanzleiſtungen der Ski⸗ weglaufen. Jeder bemüht ſich ſo ſportgerecht wie nur möglich zu laufen oder zu ſchon ſeit Jahren gar oft erzählt worden. geſorgt. Der ſtändige Arzt auf dem Feldbergerhof hat manchmal viel zu tun; wenn auch bei dem Skiſport nur ſelten böſere Stürze vorkommen, ſo gibt es doch, namentlich bei vereiſtem Schnee, nicht ſelten Handabſchürfungen die namentlich im Geſicht ſich nicht beſonderer Beliebtheit erfreuen. A. W. 7— Winter in Norwegen. Wie prachtvoll der norwegiſche Winter iſt, wie nahe er dem Sommer an Geſundheitswerten ſteht, ja ihn übertrifft, ift uns Schon im November bedecken ſich die Seen mit glattem halbmeterdickem Eiſe, das, ſo⸗ lange kein Schnee darauf fällt, einen überraſchenden Anblick ge⸗ währt. Dörfer und Berge beſchauen ſich darin wie in einem großen Spiegel, die Scheibe iſt oft glasklar und durchſichtig, daß man durch ſie den in einem feinen Grau und Grün abge⸗ tönten Grund und darin die Züge der Fiſche ſchwimmen ſieht. Und bald herrſcht fröhliches Leben auf dieſem Feuſter, das die Schrecken der Tiefe nicht verbirgt, feſtliches Volksleben entwickelt ſich. des Winterhimmels, an Klarheit der Luft reicher als unſerer Heimat Winternächte, und es iſt, als hielte der Himmel Lichter⸗ traum. Beginnen dann die erſten Flocken zu fallen, ſo frohlocken die Freunde des Schlittenſports. Freudig begrüßt der Schiläufer die weiche wunderſame Gleitfläche, die ſeinem Sportwerkzeug erſt Laben verleiht. Wenn die Flocken hier in Norwegen fallen, kom⸗ men ſie dicht und ſchwer wie große Schmetterlinge zur Erde, und in einer einzigen Nacht fallen mitunter—2 Meter dieſer weichen Daunen herab. Durchbricht dann die liehe Winterſonne das Gewölk und überſchüttet Berg und Tal mit ihren wärmenden Strahlen, dann glänzt uns ein märchenhaftes Reich von unbe⸗ rührter Pracht entgegen, unendlich weich und wollig liegen Berg und Tal und die geheimnisvollen Fjorde vor uns. Schnee!— mit dieſem Ausruf erwacht das nordiſche Volk zum vollen impul⸗ ſiben Winterleben: Winterſchlaf kennt man dort nicht, und als uns vor Jahren noch das weiße Winterkleid der Mutter Erde ein Bahrtuch erſchien, betrachteten es die Norweger ſchon längſt als ein Feſtkleid von beſonderer Schönheit. Hier oben huldigt alles dem Sport, die Jugend und das Alter. Seit einer Reihe von Jahren erſcheinen auch treue Win⸗ tergäſte immer wieder, um ſich an dieſem nordiſchen Winter zu erfreuen. Norwegen iſt das Land des Schilaufs, und es gibt kein ſchöneres Bild, als den an ſonniger Halde dahinfliegenden Schiläufer; es iſt ſtets ein erhabener Anblick, Mannesmut, Kraft und blitzſchnelle Entſchloſſenheit Bildes. Die Bewohner Norwegens geben ſich alle Mühe, den zu ihnen kommenden Fremden vorzügliche Unterkunft zu bieten, die meiſten der im Winter in Frage kommenden Sporthotels haben eine prächtige Lage mitten in einem ausgeſuchten Sportgelände; erwähnen will ich hier nur das hochgelegene„Hotel Finſe“ in Finſe, dann Dr. Holms Hochgebirgshotel in Gjeilo; weit ins Land hinaus ſchaut das in Vinſtra gelegene vornehme Hochgebirgshotel Fefor. Dicht bei Kriſtiania findet der Norwegenfahrer das ſchöne Vokſenkollen⸗Hotel, All dieſe Häuſer beherbergen in jedem Winter unzählige Gäſte, darunter ein gut Teil Deutſche. Ja, norwegiſcher Winter— das iſt eine völlig klare reine Luft über einem unermeßlichen Reiche glitzernden Schnees. Ein blauer Himmel über einem weiten weißen Lande. Ein Land, aus der Schönheit des Sommers hineingetragen in ein Gewirbel luſtiger Schneeflocken und blitzenden Eiſes. Norwegiſcher Winter — das iſt eine Welt von Schnee, der zus wetterſchweren finſteren Wolken über Norwegen hernieder gegangen iſt. Wer in einem zuſammengedrängten Bilde eine Probe davon ſehen will, wozu norwegiſcher Schiſport es bringen kann, der gehe hinauf nach Holmenkullen dicht bei Kriſtiania, denn dort finden vom 29. Februar bis 4. März Dauerläufe über Strecken von 50 Kilo⸗ meter und 15 Kilometer ſtatt. Den Höhepunkt alles ſchiſport⸗ lichen Könnens aber bilden die Springkonkurrenzen am Holmen⸗ kullenhügel am 4. März. Schon ſeit Jahren iſt dieſes Springen für unſere heimiſchen Winterſportplätze vorbildlich geworden. Der norwegiſche Winter verheißt Geſundheit und Kraft und fröhliche Laune einem jeden, der hinauf eilt in ſein Reich, der ſeine Natur aufſucht und ſeinem Winterſporte huldigt.(Voſſ. Ztg.) Winterfeſte. * Das zweite Winterfeſt der Kurverwaltung Schierke, welches vom 17. bis 20. Februar ſtattfinden ſollte, wird am 24.,., 26. und 27. Februar und am 3. März ſtattfinder 5* Skikurſe und Wettläufe. * Der Akademiſche Skiklub Freiburg wird vom J. bis 5. März einen Skikurs beim Feldbergerhof unter Leitung der Mitglieder des Klubs abhalten. * Ski⸗Meiſterſchaft von Schwaben. Die Skimeiſterſchaft von Schwaben und des Schwöbiſchen Schneeſchuhbundes konnte leider nicht zum Austrag kommen, weil die Schneelage am großen Sprunghügel ſehr ungünſtig war. In Großholzleute ka⸗ men daher nur die Langläufe zur Entſcheidung. Großer Flach⸗ lauf⸗Dauerlauf über 14 Kilometer: 1. Strobel, Note 1; 2. Fahrner⸗Baiersbronn, Note 1,1; 3. Klingler⸗Steinbühlhütte, Note 2876. Strobel benöbtigte 85 Minuten 56 Sek., Fahrner 86,03 und Klingler 89,12. Kleiner Dauerlauf über 7 Kilometer: 1. Rod. Ihle, 38,52; 2. Seb. Würzer⸗Leutkirch 41,08; 3. Loßeis⸗ Göppingen, 41,24. * Fränkiſche Ski⸗Konkurrenzen. Der Verband ſüdthüringer und fränkiſcher Winterſportvereine hielt in der Nähe von Sonneberg in Thüringen bei günſtiger Schneelage und einer Beteiligung von 140 Konkurrenten und über 3000 Zuſchauer ſein erſtes Winterſportfeſt ab. Es wurden Sprünge bis 31 Meter er⸗ zielt. Im Senioren⸗Dauerlauf über 13 Kilometer ſiegte unter 9 Teilnehmern Wilh. MüllerSchweſel⸗Ernſtthal in 1 Std. 20 Min. 21 Sef. dor Wicklein⸗Peufang(..200 und Söhler⸗ Wunderſam ſind die Abende, die glänzende Sternenpracht ſind die Reize eines ſolchen Lauſcha(:24:25). Am Senioren⸗Sprunglauf beteiligten ſich 33 Springer. I. Müller—Spatz⸗Lauſcha, Note 13; 2. Erhardt⸗ Neuhaus, 1,4: 3. Wenzel⸗Lauſcha, 1,5. * Der Hauptverbandswettlauf des Verbandes deutſcher Winterſportvereine im öſterr. Rieſengebirge fand am 17. und 18. Februar bei günftigem Wetter bei Spindelmühle ſtatt. Der Schnee war für die Dauerläufe günſtig, für Sprungläufe etwas pappend. Sämtliche Läufe waren ſowohl der Zahl als auch der Qualität der Läufer nach ſehr gut beſchickt, die beſten Fahrer und Springen waren vertreten. Es ſtarteten u. a. Buchberger, Meiſterfahrenr von Oeſterreich 1910, Hollmann, Meiſterfahrer von Deutſchland 1907 uſw. Sowohl im Senivren⸗ als auch im Juniorenſprung⸗ lauf wurden faſt durchgehends geſtandene Sprünge gemacht. Buch⸗ berger⸗Keilbauden und Berger⸗Wieſenbaude machten, trotzdem den Schnee etwas pappte, außer Konkurrenz geſtandene Sprünge von 30% Meter. 5 *Die„Wiſet“⸗Skimeiſterſchaften in Auſſee. Bei müßigen Schneelage, aber ſtarkem Beſuche kamen letzten Sonntag die b kannten Meiſterſchaften des weißgrünen Bandes zum Austrag. Der Beſuch war namentlich aus den Alpenländern ein ſehr guter. Auch die Beteiligung an den einzelnen Konkurrenzen ließ nichts zu wünſchen übrig. Trotz der ungünſtigen Schneelage wurden gute Zeiten erzielt. Die„Wiſet“⸗Meiſterſchaft im Langlauf ge⸗ wann Otto Pitzſchman n⸗Linz in 29 Min. 42,6 Sek. für die 8 Kilometer lange Strecke. Im Senioren⸗Sprunglauf erzielte den weiteſten Sprung Seppl Bildſtein⸗Graz, der auch zu dem Holmenkol⸗Rennen erſcheinen wird. Er ſprang 26 Meter. Außer Konkurrenz gelang es ihm dann noch 32,33 und 38 Meter zu ſpringen. 75 * Die ſchweizeriſche Skimeiſterſchaft vorausſichtlich in Davos Wie verlautet, beabſichtigt der ſchweizeriſche Skiverband die ſchweizeriſche Ski⸗Meiſterſchaft am Samstag den 24. und Sonn⸗ tag den 25. Febr. in Davos zum Austrag zu bringen. Die ur⸗ ſprünglich in Ausſicht genommenen Tage vom 1. und 2. März find wegen der Holmenkol⸗Konkurrenzen als unopportun fallen gelaſſen. Eine endgültige Entſcheidung iſt jedoch noch nicht ge⸗ 8 Eventuell kommt auch Kloſters oder St. Moritz in Betracht. * Das internationale Skirennen um den Gotthardpofal kommt, wie aus Zürich gemeldet wird, am 3. und 4. März in Andermatt zum Austrag. * Die norwegiſchen Skikämpfe auf dem Holmenkol. Auf der klaſſiſchen Stätte des Skiſports in Norwegen, dem bei Chr ſtiania gelegenen Höhengelände Holmenkol, beginnen die dies⸗ jährigen großen Wettkämpfe am Donnerstag den 29. Jebruar, mit dem Langlaufen über 50 Kilomtr., woran alle Läufer über 20 Jahre teilnehmen können. Hieran ſchließt ſich am Sonntag den 3. März ein Langlaufen über 15 Kilometer, und am Montag folgt das große Sprunglaufen auf dem berühmten Holmen kolabhang, der nur bei dieſen Wettkämpfen benutzt wird und i der übrigen Zeit nicht zugänglich iſt. Der„Holmenkoltag“, d Tag des Sprunglaufens, iſt das größte Sportereignis in N wegen. In Chriſtiania halten die Geſchäfte und Bureaus an di ſem Tage geſchloſſen, denn alles, was irgend kann, pilgert zunt Kampfplatz. In den letzten Jahren haben die Holmenkolrenne durch die Teilnahme deutſcher und anderer fremder Skiläufe einen internationalen Charakter augenommen. Diesmal wird wieder der deutſche Skimeiſter Böhm⸗Hennes als Vertrete des deutſchen Skiverbandes erſcheinen und an dem kombiniert Rennen teilnehmen. Aller Wahrſcheinlichkeit nach dürften ſi im Laufe der Jahre allmählich mehr deutſche Skiläufer zur Holmenkolrennen begeben, um ihre Kräfte mit der Elite der nor wegiſchen Skiläufer, die ſich dort zuſammenfindet, zu meſſen Man muß berückſichtigen, daß der Skilauf in Deutſchland verhäl nismäßig jung iſt, während er in Norwegen ſeit der Wikingerzeit getrieben und von den heutigen norwegiſchen Skiläufern von Kindheit an geübt wird. Zum bevorſtehenden Holmenkolrennen erwartet man aus Deutſchland zahlreiche Zuſchauer. 8 Sichlittenfport. Das internationale Bobfleighrennen um die Meiſterſchaft von Oeſterreich auf Naturbahnen ſoll, wie aus Sterzing gemelde wird, am Sonntag, den 25. d.., auf der neuen Jaufenſtraß ausgetragen werden. Die Rennſtrecke iſt zirka 7 Kilometer lang Das Rennen iſt offen für Mannſchaften von—6 Perſonen. De Sieger erhält den Ehrenpreis des„Winterſportvereins Sterzing“ Auſchließend an das Bobfleighrennen findet noch ein Skeleton rennen über 2 Kilometer ſtatt. * Die Meiſterſchaften des Jeſchken⸗ und Iſergaues wurden be dem zweiten diesjährigen Winterſportfeſte auf der Jeſchkenrodel bahn ausgetragen. Die Beteiligung von Fahrern aus dem benach der Koppe bis zur Zielkurve ausgetragen. 1. Max Fiſche! Wieſenthal,.30 Min.(Beteiligung 70 Fahrer.) Bei dem Damen und Herrendoppelrodeln ſiegten Sofie Stern⸗Otto Weißen Reichenberg, 3,.6 Min. Bei dem Herrendoppelrodeln um die M ſterſchaft des Jeſchken⸗Iſergaues ſiegten zwei Fahrer aus Sach 2,57 Min. Bei dem Dameneinzetrodeln um die terſchaft Jeſchten ente Lue Sben eden lezten, dem Herrengrugmvenrobeln, heteiligten ſich 12 je drei Fahrern. 1. Gruppe: Hoffmann⸗Reichenberg, Fiſcher⸗ Fieſenthal, Kauſchka⸗Reich 0 1. Das Gruppenrodeln als eue Veranſtaltung ſprach beſonders gut a⸗ —— Eisſport. * Bobrennen in St. Moritz. Auf der Creſtarun kam bei guter jahn der Curzon⸗Coup zum Austrag. Die Witterung war trübe. nter den zahlreichen Beſuchern befanden ſich auch der Kron⸗ inz, die Kronpinzeſſin und die Prinzeſſin Viktorig Luiſe. zer Preis, der mit dem endgültigen Siege des Schweizers ho ma endete, blieb bis zur 6. Fahrt unentſchieden. Erſt dann — S2 atte der Schweizer einen Vorſprung von 0,7 Sek. vor den Eng⸗ indern Bott und Quick zu verzeichnen. Es nahmen an der onkurrenz 20 Bobs teil. Der Sieger wurde vom Kronprinzen Arſönlich beglückwünſcht.— Im Bobrennen um den Wand echer von St. Moritz gelang es zur Freude des deutſchen ronprinzen, einer deutſchen Mannſchaft den Sieg zu er⸗ ngen. Der Kronprinz ſelbſt wurde mit ſeinem Bob„Roter ler“ Dritter, während, wie bereits mitgeteilt, den Sieg Ed. orchheimer⸗Nürnberg, der bekannte Prinz Heinrich⸗Fahrer, rang, den zweiten Platz belegte„Gazeka“, mit dem bekannten yckei Martin am Steuer. Der Kronprinz lenkte ſeinen Bob Ibſt. * Um den Pokal des Eishoken⸗ und Skeleton⸗Klubs fand am ſienstag abend im Berliner Eispalaſt das Entſcheidungsſpiel biſchen dem Berliner Sportklub und dem Meiſterſchaftsklub reußen ſtatt. Beide Mannſchaften hatten ſich gelegentlich des Finterfeſtes in Schierke um den Pokal beworben, damals aber unentſchieden geſpielt. Schon dieſes Reſultat bedeutete eine eberraſchung, die mit dem nunmehrigen Sieg des Berliner portklubs noch größer wurde. Die Niederlage des Ber⸗ ner Meiſters kam völlig unerwartet. Mit 31 blieb der Ber⸗ ner Sportklub Sieger. Im Eiskunſtlaufen um die Weltmeiſterſchaft in Manncheſter nach einer Londoner Meldung der„B. Z. a..“ am Sonntag eEntſcheidung, die aber eine große Ueberraſchung brachte. Nach⸗ im der Schwede Ulrich Salchow zehn Jahre hindurch den itel innegehabt hatte, galt nach deſſen Verzicht auf eine Ver⸗ idigung deſſen bisheriger ſchärſſter Konkurrent, der Berliner ittberger, als ausgeſprochener Favorit. Es ſollte aber anders mmen, denn der Wiener Kachler, vor dem ſich der Berliner ſon früher mehrfach hatte beugen müſſen, verwies ihn auf den geiten Platz, den er nur knapp vor dem Ungarn Szende helegen unte. Vierter wurde Rooth⸗Stockholm vor Cumming⸗London id dem Auſtralier Poole. Auch in dem Junior⸗Kunſtlaufen zußte ſich der Berliner Vertreter Hennig mit dem undankbaren beiten Platz begnügen und die Ueberlegenheit von Williams⸗ ſt. Moritz anerkennen. Th. Griasch Spozialsporttaus, D 1, 1525 7 20872 Schönmünzacheg Hotel& pensſon„Hagenmeyer zur postk“. Altrenommiertes Haus tit Zentralheizung, seit über 40 Jahren im Besitz derselben Familie, Durch Neubau Wesentlich vergrössert und für den Winterbetrieb neu eingerichtet. Gele enheit zum Ski, und Rodel- sport direkt beim 9 5 Sehenswerter Speisesnal im Schwarzwaldstil. Hlektr. Licht. Wagen und Schlitten jeder Art. Prospekte durch den Besitzer: F. 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Es erhielten: Williams(St. Moritz) 6., Hennig(Berlin) 10 Punkte, Clarke(London) 17, Trugard(Paris) 19, Beaumont(London) 23, Carve(London) 30 und Kay(Man⸗ heſter) 35 Punkte. * Die Weltmeiſterſchaft im Schnellaufen hat am Samstag in tockholm bei leichtem Schneefall und 2 Grad Kälte begon⸗ Fet 5000 Meter, die von Mathieſen gewonnen wurden, der den Weltrekord über 500 Meter um Vierzehntel Sekunden ſchlug und über 5000 Meter dem Rekord bis auf 8 Sekunden nahekam. Der Verteidiger des Meiſtertitels Strunikow ſtartete nicht. Am Sonntag wurden die Wettbewerbe fortgeſetzt, und zwar über 1500 macht“ hatten, in die heimatlichen Penaten zurückzubringen. Auch im Rieſengebirge herrſchte in einem Teile Vollbetrieb. Spindelmühle hatte bei minus 1 Grad 34 Meter Schneehöhe ſuch. In Thüringen war nicht viel los. Die Rodel⸗Meiſterſchaft in Ilmenau mußte auf den 25. Febr. werden. Auch die Akademiſche Woche in Friedrichsroda der Verſchiebung. Das Sauerland, die Eifel, die Röhn, Heſſen, der Rhein⸗ und Maingau, der Tau⸗ nus uſw. hatten keinerlei Winterſportbetrieb. Die Sonderzüge fielen mangels geeigneter Schneelage aus. Im Schwarzwald herrſchte auf dem Feldberge trotz der wärmeren Witterung und der pappigen Före reges Winterſportleben. Man„perſuchte noch⸗ mal in dieſem Winter, ſo guts geht!“ In Bauern ſah es im großen und ganzen nicht beſſer aus. In Kitzbühel mußten die beabſichtigten Bobrennen ausfallen. In Oeſterreich und Tirol ſcheint ſich die Wetterlage noch etwas länger halten zu wollen. Wenn auch die Oeſterreichiſche Rodelmeiſterſchaft ſowie dia Ski⸗Konkurrenzen auf dem Semmering ausfallen mußten, ſo gelang es doch, die Bobrennen und damit die Oeſterreichiſche Bob⸗ meiſterſchaft zum Austrag zu bringen. Das Deutſche Bobderby in Schierke im Harz mußte ausfallen. * Zum Zwecke der Verhütung von Unfällen beim Rodeln Maſſe verfie bis 10000 Meter, die beide Male wieder Oskar Mathieſen ſwurde für den ganzen Amtsbezirk Waldkirch eine bezirkspoli⸗ gewann, wobei er jedesmal mit:0,6 und 17:46,6 neue Welt⸗ zeiliche Vorſchrift erlaſſen. rekorde erzielte, Der gefährliche Gegner von Mathieſen war der Finländer Stroemſten. Die Eislaufmeiſterſchaft im Kunſtlaufen, die am gleichen Tage in Stockholm entſchieden wurde, endete mit dem Siege des Stockholmer A. Sandahl. —— Wermiſchtes. Und wieder ruhten am Sountag Ski und RNodel! Statt luftigen Schneegeſtöbers und entſprechender Februarkälte wehte letzten Sonntag ein Frühlingslüftel durch Norddeutſchland. Im Harz, wohin ſich noch immer in der Hoffnung auf Schnee und Froſt zahlreiche„Winterfriſchler“ begeben, brechen die Kätzchen auf. Unter dem Laube beginnt es grün zu werden. Statt minus 5 oder 10 Grad Kälte herrſchen tagsüber 10 bis 15 Grad Wärme. Frau Sonne lacht vom blauen Himmel und ſcheint den Winter⸗ friſchlern zuzurufen: Kehrt heim und kommt nach Pfingſten wie⸗ der. So ſiehts im„winterlichen Harz“ aus. Leute, die es wiſſen wollen, behaupten, es ſei Zeit, Ski und Rodel einzuſpannen und ins Sommerquartier zu bringen. Wird es wirklich Frühling d Oder kommt das„dicke Ende“ noch nach? In Mitteldeutſchland, namentlich im Erz⸗ und Rieſengebirge, ſieht es noch gar nicht„frühlingshaft“ aus. Dort brachten die Winterſportzüge noch Hunderte nach Oberwieſenthal, ins Keil⸗ und Fichtelbergge⸗ biet. Auch Joachimsthal * Haftpflicht auf Rodelbahnen. Die„Berl. Volksztg.“ me⸗ moriert ein Urteil über die Haftpflicht von Rodelbahnen, welches die dritte Zivilkammer des Göttinger Landgerichtes im leßzten Winter fällte, und welches ſ. Zt. nicht nur in Sport⸗, ſondern auch in Laienkreiſen mit einiger Beſorgnis für die Zukunft auf⸗ genommen wurde. Es handelt ſich um einen Lehrer, der mit ſeiner Mädchenſchule die ſtädtiſche Rodelbahn Göttin gen be⸗ nutzt hatte und zwar war die Zeit als Turnſtunde gedacht wor⸗ den. Der betr. Lehrer wurde zu einer hohen Schadenerſatz⸗ leiſtung verurteilt. Dieſer Fall, der jetzt neuerdings in die Oef⸗ fentlichkeit gezogen wird, iſt geeignet, Beunruhigung in Rodler⸗ kreiſen hervorzurufen bezw. in den Kreiſen, die als Unternehmer behördlicherſeits oder vereinsſeitig gelten. Demgegenüber ſei be⸗ tont, daß ſich auch Gerichte auf den Standpunkt geſtellt haben, daß guf der Rodelbahn entſtandene Körper⸗ oder Sachſchäden den betr. Unternehmern zur Laſt fallen können, wenn ſie nicht ge⸗ nügend Vorſorge getroffen haben. Auch die verunglückten Rodler können für Beſchädigungen von Mitrodlern oder für Sachſchaden an den Sportgeräten oder an der Bahn in Anſpruch genommen werden. Es empfiehlt ſich daher für alle diejenigen, die Rodel⸗ bahnbetriebe unterhalten, beizeiten Vorſorge zu kreffen, und vor allem ſollen dieſes Vereine tun, da ſonſt gus der Menge der Mitglieder, ſofern der Verein nicht ins Vereinsregiſter einge⸗ tragen iſt— einfach ein oder einige notoriſch Zahlungsfähige her⸗ ausgeſucht und gegen ſie der Prozeß geführt wird. Im Deutſchen Reiche ſind nur Jberbüttiertal. Srerel Buchkoprf. Tel. 60. Strecke 2 12„ Obertal-Unterstmatt. Vorzügl. Skigelände ür Anfänger. Gute Bedienung, müss. Preise. Bes.: 4. Faller.(3 8 Ober-Bühlert Gasth. u. Pension Badlischer Horf Skiläufern, Rodlern bestens empfohlen. 4 Min. vom Bahnhof Obertal. Eigent. Jos. Zink.(340 Ober-Büpfertaf saere, Hofgf Schfndefpetef. Gesig. Quart. f. Ski- u. Rodelsport-Interess. Bes.: Baumann.(388 in Jeder Beziehung Idealster Wintersportpla a8t undeel, Schönwald (1000—1150 m Höbenlage f. Meer). Vvon Bhf. 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Nach Darwins Anſicht iſt die Frau ein Weſen, das feine Ent⸗ wicklung bereits ſeit Jahrtauſenden vollendet hat, und Herbert Spencer ſieht in der Frau eine Abart des Mannes, deren Entwick⸗ lung arg vernachläffigt worden ift. Neuere Biologen neigen indeſſen, wie eine engliſche Zeitſchrift ſchreibt, der Meinung zu, daß der Ausdruck„das ſchwächere Ge⸗ ſchlecht“ in vielerlei Beziehung beſſer auf den Mann als auf die Frau paßt. Zur Begründung ihrer Hypotheſe weiſen ſie auf allerlei merk⸗ würdige Tatſachen hin. Phyſiſche Monſtrofitäten, wie Hafen⸗ ſcharte, geſpaktener Gaumen, überzählige Zehen etc. kommen beim Manne dreimal ſo oft vor als beim Weibe, und auch die achte Rippe, durch die die Verwandtſchaft des Menſchen mit dem Affen bewieſen wird, findet ſich beim Manne doppelt ſo häufig als beim Weibe. Anderfeits iſt beim Weibe der Farbenfinn auch viel ausgeprög⸗ ter als beim Manne, und je höher die Entwicklung des Menſchen bereits dorgeſchritten iſt, deſto ſchärfer iſt auch ſein Farbenſinn. Es gibt Wilde, die nur vier bis fünf Farben unterſcheiden können. Bei den ziviliſterten Völkern findet ſich Farbenblindheit nur ſelten bei Frauen, während ſte bei Männern recht häufig vorkommt. Als ſchlagender Beweis für dieſe neue Theorie foll auch die bisher unerklärliche Tatfache dienen, daß in Zeiten der Hungersnot oder nach einer ſchlechten Ernte mehr Knaben geboren werden, während in den Jahren, die eine gute Ernte hatten, mehr Mädchen zur Welt kommen. Auch ein Stamm oder ein Volk, das einen gro⸗ ßen Krieg geführt hat, erzeugt in den nächſten Jahren nach dem Kriege mehr Knaben als Mädchen. Bisher wollte man hierin ein geheimnisvolles Naturgeſetz erkennen, das Erſatz für die gefallenen Kämpfer ſchaffen wollte, die neuere Wiſſenſchaft indeſſen erklärt dieſen auffallenden Umftand mit dem Mangel an Nahrung, der nach einem großen Kriege oder nach einer Epidemie einzutreten pflegt. Ferner will man wahrgenommen haben, daß in wohlhaben⸗ den Familten Mädchen häufiger find als Knaben, während in Ge⸗ genden, in denen die Lebensbedingungen ſehr ſchwierig ſind, Kna⸗ ben in der Mehrzahl vorhanden find, und das höher entwickelte und gefündere Geſchlecht in der Minderzahl bleibt. Die Entwicklung des Mannes drängt ſcheinbar zum Weib⸗ lichen. Mam hat darauf aufmerkſam gemacht, daß der Mann unſerer modernen ſtädtiſchen Ziviliſation in ſeiner äußeren Er⸗ ſcheinung weit mehr einer Frau ähnelt, als der unziviliſierte Menſch. Seine Knochen ſind kleiner und ſeine Geſichtszüge weicher und zarter. Auch in feiner Geſtalt wird er immer weiblicher. Auch in ihrer Konſtitntion ſind die Frauen das ſtärkere und gefünderr Geſchlecht. Die Erfahrung in den Krankenhäuſern be⸗ weiſt es, daß ſie gegen alle Krankheiten eine viel größere Wider⸗ ſtandskraft haben als die Männer, befonders aber gegen rheuma⸗ tiſche Leiden, Bintungen und Krebs. Auch bei Amputationen hal⸗ zen ſie beſſer Stand als Männer. Jeder Zahnarzt weiß, wie un⸗ empfindlich Frauen gegen Schmerz ſind. Schlafloſigkeit ertragen ſie gleichfalls beſſer. Wie oft kommt es vor, daß Krankenſchweſtern 48 Stunden hintereinander Dienſt tun, ohne auch nur ein paar Minuten zu ſchlafen und doch ſehen ſie dann roſig und friſch aus, während unter denſelben Umſtänden die kräftigſten und erfahren⸗ ſten Krankenwärter blaß und verſtört herumgehen. 5 Franen behalten auch länger ihre guten Angen und leben län⸗ ger, wie ja die Sterblichkeitstafeln der Verſicherungsgeſellſchaften beweiſen. Daß ſie als Tänzerinnen und Akrobaten zierlicher ſind und vollkommeneres leiſten als Männer, braucht wohl nicht erſt erwähnt zu werden. J. Caſſirer. Gine Aufgade der modernen Frau. Göttin Mode hält i Siegeseinzug in unſere Welt, und wer Kulturmenſch 5 255 der huldigt und opfert ihr in be⸗ ſinnungsloſer Ergebenheit. Ja, ich freute mich ihrer jungen Herrſchaft, als ſie gute Bekannte von mir zwang, endlich die ſchlechten Oeldrucke von den Wänden zu nehmen, als ſie mit ſchonungsloſem Beſen die ach ſo vielen wertloſen Nippes van den Bortbrettern fegte und entſetzlich gehäkelte“ Decken, Deckchen und Läufer, die ſo ſinnig mit Stecknadeln an die Garnitur geſteckt werden, als ſie die geſchmackloſen Sprüche von den Sophakiſſen verbaunte und anſtatt der dünnbeinigen, zerbrech⸗ lichen— jetzt wuchtige und bequeme Sitzmöglichkeiten ſchuf. ſchlechten Oeldrucke dann Wechſelrahmen Aber als anſtelle der mit auswechſelbaren Bildern zur Herrſchaft kamen, und die Bilder ſelbſt dieſem Wunſch nach ſchnellem Wechſel nur begreif⸗ lich machten, Bilder mit bizarren, verſchlungenen Linien und rätſelhaften Farbenklekſen, die man ſtundenlang betrachten kann, ohne hinter ihre Bedeutung zu kommen,— als dann wieder grellbunte Kränzlein von Sofakiſſen und noch buntere von ſchlechtgeleimten Bauerntellern dem Beſchauer entgegenſchrien, als die Möbelſtücke nach oben, nach unten und in die Tiefe immer unförmiger anwuchſen, ſodaß ſie für pompöſe Ritterſäle de wohl eignen möchten, nicht aber für Mietswohnungen, als die Fenſterſcheiben immer kleinwinkliger wurden, die Dücher der Häuſer immer ſchiefer wurden und edele Frauen im Humpel⸗ rock und der ſoeben wieder modern gewordenen Ponhfriſur, ſoeben wieder aus der Mode ſchwindenden„Zweiſpitz aus⸗ und einhumpelten, da wandte ſich der äſthetiſche Menſch mit Grauſen und ging aus, die Schönheit zu ſuchen. Denn die war vor Göttin Moderne geflohen und wartete wohl als Aſchen⸗ brödel im Winkel auf Prinz Freiheits erlöſendem Kuß Denn unfrei ſind wir geworden. Wer wagt noch zu fragen: 28061 199 1 iſt es, aber auch ſchön?“ Man hat es jetzt ſo,“ das iſt die beſte Entſchuldigung auch für die ver⸗ rückteſte Laune der Mode, es überhebt allen Nachdenkens und der Unbequemlichkeit eigenen Geſchmack zeigen zu müſſen, man öhe, marſchiert mit in der vorderſten Reihe, die iſt der Jahn der hochhaltend und blickt mit mitleidiger Gering⸗ igkel daf de dis wache nicht mitnachen Du iſ mantg einer, der in ſeinen eigenen Pfählen garnicht mehr warm wird, weil ſeine Wohnungseinrichtung ſich im Laufe der Jahre zum ſoundſovielſten Male verändert hat. Alte von Kindheit an vertraute Stücke, an denen ein ganzer Schatz lieber Erinnerungen hängt, werden in die Rumpelkammer, zum Trödler gegeben und machen ſteifen, toten Dingen Platz, die kein eigenes Geſicht haben. Ja, Göttin Mode jagt in ſauſendem Ritt durch die Welt und Gefühlswerte tritt ſie lachend mit den Hufen ihres Roſſes nieder, bizarr und launiſch iſt ihr Sinn, und läßt ſie heute verwerfen, was ſie geſtern noch verhätſchelt und über⸗ morgen wieder an ihr wankelmütiges Herz zieht. Wer ſich aber einmal an ihren Triumphwagen ſpannte, der muß mit im Auto⸗ tempo, denn Unſtetigkeit und raſcher Wechſel ſind anſtelle der behaglichen Ruhe und Gemütlichkeit getreten, darum iſt auch aus der Gediegenheit die Talmieleganz geworden, denn wer kann ſich wohl Gediegenes leiſten, wenn es ja doch morgen ſchon wieder wegen Form oder älterem Zuſchnitt als„un⸗ modern“ mißachtet wird? Zu pietätvollen Hüterinnen des Alten und treuen Pflegerinnen der Gemütlichkeit ſind nun gerade wir Frauen berufen, denen man ja nachſagt, daß ſie in ganz beſonderem Maße die Gabe beſitzen, Behaglichkeit, Schön⸗ heit und Harmonie um ſich zu verbreiten,— doch wohlverſtan⸗ den, wir beſtätigen das nicht etwa damit, daß wir getreulich verblichene Familienporträts, unſchöne Geſchirre und Möbelſtücke aus der Rumpelkammer hervorzerren u. an augenfälligſter Stelle unſeren modernen Hausrat ſetzen, bloß weil ſie antik ſind, ſondern indem wir das Schöne, was uns aus Grozmutters Zeit er⸗ halten blieb, das, was Erinnerung uns werd ſemacht hat, nicht verbrennen, nur weil es dem augenblicklichen Geſchmack der Zeit, dem modernen Stil, nicht entſpricht. Ich wage hier den ketzeriſchen Gedanken auszuſprechen, daß es auf Reinheit des Stiles weniger ankommt, als auf den Zauber der Gemütlich⸗ keit, den wir über unſer Heim breiten, und gerade die Zimmer, die in edelſter Reinheit des Stiles und„hochmodern“ uns aus den Händen des Architekten und Dekorateurs überliefert werden, oft die troſtloſeſten und unwohnlichſten ſind. Nein, das Schöne aus alter Zeit mit künſtleriſch feinem Frauen⸗ empfinden harmoniſch zu vereinen mit dem Schönen und Prak⸗ tiſchen, was die Neuzeit uns gibt, inmitten des haſtenden vorwärtsdrängenden Zeitgetriebes im Heim einen Hafen zu ſchaffen, in dem die gepeitſchten Nerven immer wieder die gleiche wohltuende Ruhe und Stetigkeit finden.— Den Mut ferner zu haben, den vielen Abgeſchmacktheiten und lächerlichen Uebertreibungen— auch der Kleidung— ent⸗ gegenzutreten, den Mut alſo, wenn es nottut, mal unmodern zu ſein, das iſt eine Aufgabe der modernen Frau! Ruth Gö tz. MD Volantrock und Krinoline. Die neubelebten Farben der kommenden Mode bringen auch neue Formen in den Kleidern mit ſich. Der weiche Taffet, der in den modiſchen Chanchanfarben leuchtet und ſchimmert, bedingt eine andere Art von Kleiderform, als diejenige, die wir bisher ge⸗ ſehen haben, und an die ſich unſer Auge ſo gewöhnt hat, daß ſie uns gar nicht mehr auffielen. Die Fichus und Jabots kleiden nicht zu den engen Röcken, ſo haben wenigſtens Modekünſtler mit Stilgefühl behauptet, und die engumgürteten Taillenſchleifen werden wohl eine Mode bringen, die an das zweite Kaiſerreich gemahnt. Vor⸗ läufig einmal kommt der Volantrock in Mode, und es ſcheint, als ſollte er ein Vorbote der Krinoline werden. Die Modejüngerinnen, in Paris Mannequins genannt, dürfen ſich ſeit einiger Zeit wieder ſatt eſſen, man beanſprucht von ihnen nicht mehr die überſchlanke Linie des Körpers und der Hüften, und einige Inſerate in fran⸗ zöſiſchen Zeitungen, denen zufolge Damen mit gut entwickelter „Figur“ geſucht wurden, laſſen darauf ſchließen, daß auch für die Modedamen die Zeit der Kaſteiung, der Entfettungskuren vorüber iſt, daß man ſich wieder auf eine natürliche Körperform beſonnen hat. Der Volantrock bedingt nicht mehr die überſchlanke Geſtalt, die der enge Rock beanſprucht hat. Er bleibt kurz und fällt nach unten zu weiter aus, ſodaß den Damen im kommenden Frühling und Sommer das Gehen nicht mehr ſchwer fallen wird. Dazu trägt man reizende Schuhe mit kunſtvoll verzierten Schnallen mit hellen Strümpfen, die in ihrer Farbentönung gänzlich aus dem Rahmen des Kleides fallen. Die Schleppe bleibt allen Behauptungen zu Trotz nur für den Salon beſtehen, man trägt ſie vielleicht auch an den eleganten Nachmittagskleidern, die Straße hingegen wird ſie ſich nie mehr erobern. An dem modernen Rock, der fünf bis zehn Volants aufzuweiſen hat, iſt ſie auch eine Unmöglichkeit, und würde durchaus ſtilwidrig wirken. Die Krinoline, die von über⸗ eifrigen Modedamen ſchon voraus geſehen wird, wird hier von einigen großen Modehäuſern bereits lanciert. Heute ſtehen die Damen noch davor und lächeln, und doch iſt es wahrſcheinlich, daß ſie ſie bei dem nächſten Rennen bereits bewundern werden. Sie hat natürlich nicht die Dimenſionen der Krinoline von dazumal, ſie iſt, ſozuſagen, beſcheidener geworden, geringer in ihrem Umfange und läßt trotz der Reifen noch die Geſtalt des Körpers erkennen. Die Taille wird mit dem Fichu garniert, oder aber ſie zeigt ein Jabot von Fülle und Duftigkeit. Halsanſatz und ein Stückchen der Schul⸗ tern bleiben zu ſehen, eine Mode, die für den Sommer von vielen Damen auf das Freudigſte begrüßt wird. Die Aermel ſind im Ge⸗ genſatz dazu lang und ſchmal, reichen bis auf die Hand und werden auch mit einer weißen duftigen Spitze geziert, die die Hälfte der Hand bedeckt. In Bezug auf Handſchuhe iſt man um ſo anſpruchsloſer, mei⸗ ſtens trägt man ſie nur der Form halber in der Hand. Die Da⸗ men haben Gelegenheit, ihre Ringe bewundern zu laſſen, was vie⸗ len außerordentlich angenehm iſt. 0 Neben dem Volantrock iſt auch der Tunikarock außerordentlich auf der Höhe. Meiſtens beſteht er aus duftigem Seidenmuſſelin, der eine reizende Verſchleierung bildet. Die Hüte paſſen ſich den Kleidern an. Augenblicklich trägt alles, was ſich irgendwie zur Mode zugehörig rechnet, Taffethüte, reich gezogen und mit Blumen, Röschen, aber auch mit Federſtutzen garniert. Im Sommer wird man die ſeidenen Hüte mit Stroh unterfüttern und ſie an dem vorderen Rande aufſchlagen, damit die Sonne den Damen unge⸗ hindert ins Geſicht ſcheinen kann. Blumen, beſonders Moosroſen die ſchlanken Damen dieſe kommende korſettloſe Zeit mit Freuden. und Margueriten ſind die kommenden Garnituren für die Hüte Feder und Aigretten überläßt man hauptſächlich den älteren Da⸗ men. Als Jacket wird ein kurzes Taffet oder Ruſſenjäckchen getra⸗ gen, das mit weißen Spitzen garniert werden muß, um modern zu wirken. Jean Gautier⸗Paris. —— Beͤkommen wir eine korſettloſe Zeit? Allerhand Korſetterſatz, der augenblicklich auf den Markt ge⸗ bracht wird, läßt darauf ſchließen, daß das Korſett, wenn auch nicht dem Untergange nahe iſt, ſo doch in ſeiner Form in eine andere Bahn gedrängt wird. Die Richtung, das geſundheitſchädliche Kor⸗ ſett abzuſchaffen, beſteht ſchon ſeit einigen Jahren, und der fort⸗ ſchreitenden Hygiene iſt es wohl zu danken, daß aus dem kleinen Korſett, welches die Taille einengte, das lange Mieder entſtanden iſt, das hauptſächlich die Hüften zuſammenhält, die Magengegend, die Rippen, die Lunge und Herz aber ziemlich freiläßt. Durch die modernen Korſetts ſind auch bei weitem nicht mehr ſo viele Stö⸗ rungen in der Geſundheit der Damen entſtanden, als dies früher der Fall war. Nun mit der fortſchreitenden Frauenbewegung, die auch eine Förderung aller geſundheitlichen Intereſſen mit ſich bringt, bekommt auch das Korſett wieder eine andere Form, ſodaß man wohl in Zukunft von einer korſettloſen Zeit wird ſprechen können. Die Richtung der kommenden Mode läuft auch mit dieſer Form paralell. Die Fichumode, die auch in der kommenden Saiſon neben dem Spitzenkragen ihren Platz behaupten wird, iſt ſo recht dazu angetan, eine leichte und bequeme Unterkleidung zu verdecken. Daher ſteigt auch das Korſett nicht mehr ſo hoch hinauf, ſondern es endet kurz über der Taille, ſodaß es eigentlich nicht mehr wie ein Hüftenmieder iſt. Die modernſten Korſetts, die augenblicklich in den großen Geſchäften von Paris ausgeſtellt werden, beſtehen aus zwei Teilen. Aus leichter Seide iſt ein Hüftenhalter mit den da⸗ zugehörigen Strumpfbändern hergeſtellt. Der Hüftenhalter iſt vorn zu ſchließen, und zwar erſezen Knöpfe die Mechanik von ehe⸗ dem. Außerdem gehört dazu ein Büſtenhalter, aus leichtem Sei⸗ denband gefertigt und mit Gummi verſehen, ſodaß er bei der Atmung nachgibt, außerdem iſt dieſer Halter noch verſtellbar, kann alſo loſe und feſter getragen werden. Die Geſtalten der Damen in dieſer neuen Art von Korſekt haben an Schlankheit nichts eingebüßt, wohl aber an Geſchmeidig⸗ leit gewonnen. Die franzöſiſchen Künſtler, die in den tonangeben⸗ den Kreiſen eine Rolle ſpielen, ſind zu der Anſicht gekommen, daß die Damen in den langen Korſetts wohl eine gewiſſe Schlankheit aufweiſen können, aber doch unbeweglich und ſtarr wie in einem Schraubſtock ſind. Das kann man ſchon daran erkennen, wie die meiſten Damen ſitzen. Viele von ihnen, die das Korſett feſt ge⸗ ſchnürt haben, ſind außerſtande auf einem Sofg Platz zu nehmen, oder ſich gar irgend wie anzulehnen. In der Bewegung und beim Tanz läßt ſich eine gewiſſe Steifheit niemals ganz verkennen wenngleich manche Damen ſie geſchickt verbergen. Das Steife war aber niemals das Erſtrebenswerte, und ſo begrüßen, namentlich Da auch die Kleidermode die enge Linie des Rockes nicht mehr be⸗ tont, ſo ſpielt ein halber Zentimeter Mehrumfang auch keine Rolle, wie es bis jetzt der Fall war. Man wird aller Vorausſicht nach, im kommenden Sommer mehr Wert auf Geſchmeidigkeit und Elaſti⸗ zität, als auf Schlankheit und Geſchnürtheit legen. 5 Mit dieſem Bewußtſein kann man ſogar einer tropiſchen Tem⸗ peratur im Sommer entgegenſehen, denn worunter die Damen am meiſten zu leiden haben, das iſt gerade das Korſett. Nicht der höchſte Herrenkragen iſt imſtande, ähnliche Qualen hervorzubrin⸗ gen. Die Parole der kommenden Zeit lautet alſo: Hinweg mit dem Panzer, fort mit der geſchnürten Geſtalt— weiche Linie und Geſchmeidigkeit wird die Loſung. Claire de Volle. F Frauenbewegung und Perufe. Badiſcher Verband für Frauenbeſtrebungen. Vor ungefähr einem Jahre iſt der Badiſche Verband für Frauenbeſtrebungen, der bekanntlich unter dem Vorſitze von Frau Julie Baſſer⸗ mann(Mannheim) iſt, gegründet worden. Er hatte Zwecke des Zuſammenſchluſſes aller Frauenvereine Badeuns, die ſich um die Hebung des weiblichen Geſchlechts auf geiſtigem, wirt⸗ ſchaftlichem, rechtlichem und ſozialem Gebiete bemühen oder der allgemeinen Wohlfahrt dienen. Es gehören ihm bereits neun⸗ zehn Vereine mit ungefähr 5000 Mitgliedern an. Am 16. März 1912 wird er in Raſtatt im Gaſthaus zur„Linde“, um 11 Uhr anfangend, ſeinen erſten Verbandstag abhalten. Nach Erledigung des geſchäftlichen Teils wird Frau Alice Bens⸗ heimer⸗Mannheim über„Die Frau in den ſtädtiſchen Kom⸗ miſſionen“ ſprechen; in der öffentlichen Verſammlung(8½ Uhr) Frau Profeſſor Staudinger⸗Karlsruhe über„Die Woh⸗ nungsfrage“ und Frau Dr. Eliſ. Altmann⸗Gottheiner⸗ Mannheim über„Die Frau in der Gemeinde“. Es ſind alſo zwei gerade im gegenwärtigen Moment hervorragend intereſ⸗ ſante Themata, die behandelt werden ſollen. Die Mitarbeit der Frau in der Gemeinde iſt durch die Städteordnung in ein neues Stadium getreten. Welche Schritte nun von den Frauen getan werden ſollen, um die durch das Geſetz geſchaffenen Möglichkeiten am beſten auszunutzen, das ſoll an der Hand der Referate in nachfolgender Diskuſſion beraten werden. Wie wichtig ein menſchenwürdiges Wohnen auch den Minder⸗ bemittelten vom Standpunkt der Geſundheit, der Sittlichkeit, der Erziehung der Kinder aus iſt, ſteht man immer mehr und mehr ein. Nun heißt es, ſich darüber klar zu werden, in welcher Weiſe die Frau zu ſtärkerer Mitarbeit an der Woh⸗ nungsfrage herangezogen werden kann. Alle Frauen Badens, denen die allgemeine Wohlfahrt und im beſonderen die Wohl⸗ fahrt ihres Geſchlechts am Herzen liegt, werden aus einem Beſuch dieſer Tagung ſicher reichen Gewinn davontragen. Frauenarbeit in Handel und Induſtrie. Nach der im Jahre 1907 erfolgten Berufs⸗ und Gewerbezählung waren von 9163 977 hauptamtlich berufstätigen Frauen 224 163 in Handel und Induſtrie beſchäftigt. Ferner ergab die Zählung, daß 33 Prozent aller Perſonen, die eine Stellung als Betriebsleiter im Waren⸗ und Produktenhandel innehatten, weiblichen Ge⸗ ſchlechts waren und ein Fünftel aller Alleinbetriebe, alſo 20 Prozent, ſich in Händen von Frauen befanden. ** Ar Freitag von 10—11 Uhr und Montag von—4 Uhr Aus kunftſtelle für höhere Frauenberufe: Prinz Wilhelmſt, 2. Stock. 5 Verantworklicher Redakteur: Jultus Witte. 12. S ite. eneral⸗Unzeiger, Badiſche Neueſte gehrichten. (Abendblatt) Mannheim, 23 Febrnar 1912. Betanntmachung. Die Veranſtaltung von Vorträgen in gewerblichen Vereinigungen betr. No. 8585 TJ. Am Conntag, den 25, d. Mts., nach⸗ mittags 3½ Uhr ſindet auf Veranlaſſung des Gr. Landesgewerbeamtes im Gaſthaus zum Lamm in Neckarau ein Vortrag bes Herrn Rektor Feuerſtein in Weinheim über:„Die Bedeutung der Reichs⸗ verſicherungsordnung für das Handwerk“ ſtatt. Der Beſuch des Vortrags ſteht jedermann frei. Gintrittsgeld wird nicht erhoben. Die Gewerbetreibenden und Handwerker werden zu der Veranſtaltung freundlichſt eingeladen, aber auch alle anderen Berufsſtände, die ſich für die Sache intereſſieren, ſind willkommen. Mannheim, den 22. Februar 1912. Bürgermeiſteramt: von Hollander. Roſengarten Mannheim — RNißbelungenfaal J— Sonntag, den 25. Februar 1912, abends 8 Uhr Großes Konzert ausgeführt von der geſamten Kapelle des II. Badiſchen Grenadier⸗Regim. „Kalſer Wilhelm.“ Nr. 110 aus Maunheim. Leitung: Kgl. Obermuſikmeiſter Vollmer. Vortragsordnungt: 1. Hochzeitsmarſcchh„Söderman 2. ODuverture z. Op.„Das Glöckchen 429 Sauter. des Eremiten“.„%ù§ Maillgrt 3. Quand amour meurt, Walzer Cremieux 4. Ungariſche Rhapſodie„Reindel WPauſe. 5. Quverture z. Rienzz R. Wagner 6. Vorſpiel z. Op. Loreley Bruch 7. Fautaſte a. d. Op. Toskaa Puccint 8. Lichtertanz der Bräute a. d. Op. FVFVVVV Ruhbinſtein Pauſe. 9. 180 Militärkonzert. Potpourrt. Rentſch 10. Im Hochſommer. Two⸗Step Moret Zum letzten Mal: Maskenballdekoration⸗Gſſektenbeleuchtung. Das Konzert findet mit Wirtſchaftsbetrieb ſtatt. Kaſſeneröffnung abends ½8 Uhr. Eintrittspreiſe: eee 50 Pfg. Dutzendkarten Karteuverkauf: in den durch Plakate kenntlich ge⸗ machten Vorverkaufsſtellen, im Verkehrsbureau (Rathaus.) in der Zeitungshalle am Waſſerturm, beim Portier im Roſengarten und an der Abendkaſſe. In Ludwigshafen beim Verkehrsverein, Ludwigs⸗ platz? und Jakob Batteiger, Zigarrengeſchäft, Lud⸗ wigsſtraße 6. Guſtav Renner, Zigarrengeſchäft, Bis⸗ marckſtraße 104, In Heidelberg bei L. Knoblauch Wwe, Hoflieferant, Sofienſtraße 15. Außer den Eintrittskarten ſind von jeber Perſon über 14 Jahren die vorſchriftsmäßigen Einlaßkarten Fraulfürter Apfeldeil, glanzhell, beſter Erſatz für Tiſchwein, 1 Literflaſche 30 Pfg., im Faß 38 Pfg., inkl. Oktrol, N gerne zu Dienſten, empfiehll rei Haus. M. Bauſch Wwe., Eudwigshafen g. Rh., rtaße 78. Teleuhen 918. 206848 MWeber's Hdtel„Zur KNrone“. Nonenburgstr. 2- Strussburg- relennon NM. 3835 Zimmer mit Frlhslilet ron Mt. an 84²⁰ Mocternar omfort— Elektr. Licui Zentrallalaung. Demas, Die Betriebs⸗ und Verkehrs⸗Ordnung der klektriſch. Straßenbahn in Mannheim betr. Nr. 1503 P. Mit Zuſtimmung des Stadtrats und mit Vollziehbarkeitserklärung Gr. Herrn Landeskom⸗ miſſärs dahter vom 28. Januar 1912 Nr. 504 hat 8 11 der Verkehrs⸗ und Betriebsorbnung für die elektriſche Straßenbahn in Mannheim vom Dezember 1903 mit ſofortiger Wirkſamkeit folgenden Zuſatz am Schluſſe erhalten: Von der Mitfahrt werden ausgeſchloſſen: „Jerner weibliche Fahrgäſte, welche Hutnadeln mit ungeſchützten Spitzen tragen“. Maunheim, den 1. Februar 1912. Großh. Bezirksamt— Polizeidirektion Abt. VIa. No. 8419 J. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Maunheim, den 21. Februar 1912. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. 48⁰ Szpingier. Arbeitsvergebung. Für den Neubau der Hauptfeuerwache ſoll die Hofherſtellung im Wege des öffentlichen Angebots vergeben werden. Angebote hierauf ſind verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Anfſchrift verſehen, bis ſpäteſtens Mittwoch, den 6. März ds. Is., vormittags 11 uhr an die Kanzlei des unterzeichneten Amts(Rathaus N 1, III. Stock, Zimmer Nr. 125) einzureichen, woſelbſt auch die Eröffnung der Angebote in Gegenwart etwa erſchtienener Bieter oder deren bevollmächtigte Ver⸗ treter erfolgt. 427 Angebotsforxmulare ſind im Baubüro ber Haupt⸗ feuerwache koſtenlos erhältlich, wofelbſt auch nähere Auskunft erteilt wirb. Maunheim, den 22. Februar 1912. Städt. Hochbauamt: Perrey. Große Juternationgle unde⸗Ausſtellun Sonktag 3. Mitz, im Städt. Schlacht⸗ u. Viehhof. Meldeſchluß bis Samstag abend 24. ds. Mts. verlängert. Meldungen uimmt entgegen und ekteilt Anskunft: W. Tiſchmann, b 5, 7, E. Gollinger, Schwetziugerſtr. 5, A. Hinze, b3,11 68317 Mein Geschäft belindet sioh wieder Kunststr., N 2, 9 Oarl Baur Posamenten und Kurzwaren. Eigene Anfertgung von Posamenten kur Konfektlon und Möbel. 272 Haubſtamm⸗ und Brennholzverſteigerung des Forſtamts Schwetzingen am Dienstag, den 27. Febr. D. Is., früh 9 uhr im„wilden Maun“ in Ketſch aus Domänenwalb Rheinwald Schlag 2, 5 u. 10 an 5 5 701% 1 Eiche Ia Kl., 171 b, 20 IIb, 20 IIIb, 32 1V., 10., 12 Hainbuchen VI., 3 Ruſchen III., 14 IV., 8 Pappeln II., 5 III., 10 IV., 4., 1 Birke IV., 2 9 155 IV. mit 107 Fſtm., ſowie 11 hatnbuchene Der 18 751 J. Kl., 8 Ster Eichen⸗, 8 Ruſchen⸗, 27 Weidenſcheiter, 10 Ster Weibenprügel 1,20 m lang. An Brennholzt 209 Ster Eichen⸗, 75 Ruſchen⸗, 81 Weiden⸗, 31 ſonſtige Laubholzſcheiter, 79 Eichen⸗ 12 Ruſchen⸗, 12 Weiden⸗ 18 5 Laubholzprügel. 66865 Stück gem. Hart⸗, eichlaubholzwellen. 8 — Honig ſehr garomat. Das Beſte, deue dehrott-Huzllge Meue Frac-Nnzüge verleiht Schneider⸗Werkſtalt „Blitz“ 0 F 2, A, II. Tel. 3800. waß es gibt. 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März 1912, vor⸗ mittags 10 uUhr— Eröff⸗ nungstermin— einzu⸗ reichen. Zuſchlagsfriſt 8 age. Maunheim, 28.Febr. 1912 Gr. Bezirksbauinſpekt. Oeffenteiche Verſteigerung. Montag, 26. Febr. l. Js., nachm. 18½ Uhr werde ich in Waldhof au Ort und Stelle, Altrhein⸗ kraße 17 im Auftrag des Konkursverwalters Herrn Rechtsanwalt Dr. Stoll, dahier die zur Konkurs⸗ maſſe Otto Stöbe in Wald⸗ hof gehörtigen Fahrniſſe als: 68319 1 Gasmotor, liegd. com⸗ plet(710 HP.), 1 Hobel⸗ maſchine mit Vorgelege und Abrichtmaſchine, 1 Hobelbank, 1 Transmiſ⸗ ſion mit Riemen u. Rie⸗ menſcheiben ſowie ver⸗ ſchiedene Hölzer, Werk⸗ zeuge uſw. 25 Barzahlung öffent⸗ 91 verſteigern. Die Ver⸗ ſteigerung findet beſtimmt ſtatt. Mannheim, 22. Febr. 1912. Klee, Gerichtsvollzieher. 1 Seldverkebr! Kleinere Darlehen an gut ſttuirte Private u. Beamte erteilt Weingroß⸗ f. d. gleich. Betrag Wein z. handelsüüblichen Preiſen genommen wird. Off. n. 14241 an die Exp. Vergebung von Kloſettanlagen Nr. 2866. Die Lieferung und Montage der Maſſen⸗ kloſettanlagen und für den Umhau der Kirchgarten⸗ ſchule im Stadtteil Neckarau ſoll öffentlich vergeben werden. 8 Die Verdingungsunterlagen liegen in der Kanzlei des Tiefbauamtes zur Einſicht auf, Angebotsformulare ohne Planbetlagen können von dort bezogen werden. Angebote ſind portofret, verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift verfehen, ſpäteſtens bis zum Montag, den 11. März 1912, vormittags 11 uhr beim Tiefbauamt einzuliefern, woſelbß die Eröffnung der eingelaufenen Angebote in Gegenwart der etwa erſchtenenen Bieter ſtattfinden wirb. Nach der Eröffnung der Verdingungsverhandlung eingehende Angebote werden nicht mehr angenommen. Die Zuſchlagsfriſt beträgt 6 Wochen. Mannheim, ben 17. Februar 1912. Stäptiſches Tiefbauamt: Stauffert. Bekaunntmachung. Die Bewilligung freier Schulmittel für Volksſchüler betr. Nach Beſchluß des Stabtrats ſollen wie ſeither auch im kommenben Schuljahr au bebürftige Volks⸗ ſchüler auf Erſuchen ihrer Eltern freie Unterrichts⸗ mittel verabfolgt werden. Die Geſuche ſind an die der in Frage dommenden Schüler zu richten. Für jedes Kind iſt ein beſonberes Geſuch eingu⸗ reichen. Für die Geſuche ſind ausnahmslos bie vor⸗ eſchriebenen Impreſſen, die in der Zeit vom.—15. Februar nnentgeltlich von jedem Klaſſenlehrer erhältlich ſind, zu verwenden. Die Einreichung ber Geſuche hat unter genauer Veachtung dos Impreſſen⸗ vorbrucks in der Zeit vom 15.—28. Februar bei dem Klaſſeulehrer bes betreffenden Schülers zu erſolgen. Maunheim, den 22. FTaunar 1912. Das Volksſchulrektorat: gez. Dr. Sickinger. für moderne Frisuren in allen Farben und in grosser Auswahl, sowie Fagonlockentouren u. Tour- ban Chinonés. Bitte auf meine Firma Ad. Arras, Q2 Nr. 19%/0 4¹8 im Lekhaus des Herrn Fiedler zu achten. Bekanntmachung. Die Ausführung der Tüncherarbeiten der eiſer⸗ nen Dachkonſtruktion und des Eiſenfachwerkes der Kohlenhalle im Gaswerk Luzenberg ſoll ungeteilt im Wege der Submiſſion vergeben werden. Die Unterlagen zur Ver⸗ gebung können in unſerem Bureau K 7 Nr.—2, Zimmer 22, III, während der üblichen Dieuſtſtunden eingeſehen werden und die Angebotsformulare un⸗ entgeltlich daſelbſt bezogen werden. Leiſtungsfähige Unter⸗ nehmer, welche ähnliche Arbeiten ſchon wieberholt ausgeführt haben und hier⸗ über Nachweiſe erbringen können, wollen ihre An⸗ gebote bis ſpäteſtens Dienstag, 27. Fobr. 1912, vormittags 11 Uhr verſchloſſen, mit entſprech⸗ ender Aufſchrift verſehen und poſt⸗ und beſtellgeld⸗ frei bei uns, Zimmer Nr. 4 einreichen, woſelbſt auch die Oeffnung der Ange⸗ bote erfolgt. Die Zuſchlagsfriſt be⸗ trägt 6 Wochen. 380 Maunheim, 5. Febr. 1912 Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Glektrizitärswerke Pich ler. 7 Dungverſteigernng. Montag, 28. 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