Awonnementr 1e pfg. monatuich. Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag mu..42 pro Quartal.„Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inſerate: Molonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Zeile..20 Hlk. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung in Mannheim und umgebung Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr KAmtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Handels⸗ und Induſtrie⸗Seitung für Südweſtdeutſchland; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und hauswirtſchaft; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blat Telegramm⸗Adreſſe: „General-Anzeiger Mannheim“ Celephon⸗Rummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung.—* 34¹ Redaktion. 3877 erpeh.u beriag⸗higübtg. 248 Eigenes nedaktionsburean in dem Beilage für CLiteratur und cüen Nr. Die Wittagsansgabe 1 12 Seiten. Telegramme. Die Meuterei in China. Ermordung eines Deutſchen. « Tientſin, 3. März. In der chineſiſchen Stadt wurden ver⸗ gangene Nacht verſchiedene Brände angelegt. In den Straßen wurde geſchoſſen. Die ausländiſchen Konzeſſionen ſind unbeſchädigt; für ſie wird keine Gefahr befürchtet. *London, 3. März. Das Reuterſche Bureau melbet aus Tientſin: Aufrühreriſche Soldaten plünder⸗ ten und brandſchatzten geſtern abend, unter ſtütſzt vom Pöbel, Läden und B anken in allen Hauptſtraßen, unterhielten ein ſtändiges Jeuer und verſetzten die ganze innere Stadt in Schrecken. Nur wenige Poliziſten erwieſen ſich als zuverläffig, ſie waren jedoch machtlos, die Unruhen zu unter⸗ Drücken. Die Münze wurde geplündert. Der dentſche Konſul hat eine Wache zum Schutze der im Innern der Stadt belegenen deutſchen Wohnhäuſer entſandt, die vornehmlich von Ingenieuren der Tientſin⸗Pukou⸗Eiſenbahn bewohnt werden. Der deutſche Arzt Schräter wurde bei dem Verſuch, deutſchen Freunden zu helfen, beim Betreten des Stadtinnern von Aufſtündiſchen erſchoſſen. Die heute morgen hier von den Zeitungen veröffentlichten Mel⸗ dungen aus Peking lauten durchweg ernſt. Es beſtätigt ſich, daß auch am Samstag und Sonntag Mord, Raub und Brand in Peking ſowie auch in Dientſin herrſchten und daß die chineſiſche Behörde außerſtande iſt, der aus Rand und Band gekommenen Soldateska Herr zu werden. Der Korreſpondent der„Times“ in der chineſiſchen Haupt⸗ ſtadt kabelt, daß die Geſandtſchaften die weitgehendſten Maß⸗ nahmen zu ihrer Verteidigung getroffen haben und daß die Verſtürkungen der Wachen bereits ſchon unterwegs ſind. Das amerikaniſche Detachement iſt bereits in Peking eingetroffen. Es werden Eiſenbahnzüge angehalten und Fahrgäſte ausgeplün⸗ 5 dert. Beſonders ernſt ſcheint es in Paotingfu herzugehen, wo auch einige Miſſionare ermordet worden ſein ſollen. Sonſt machen ſich gegen Ausländer noch keinerlei feindſelige Bewegungen bemerkbar. Der in Tientſin ermordete deutſche Arzt Dr. Schreyer war ſowohl bei den Curopäern als auch bei den Chineſen burchaus beliebt und wurde getötet, als er einigen Freunden zur Flucht verhelfen wollte. Sein Mör⸗ der, ein chineſiſcher Polſziſt, wurde gleich nachher erſchoſſen. Die wildgewordenen Suffragetles. OLondon, 2. März.[Von unſ. Lond. Bur. rechtlerinnen haben für heute eine Aktion angekündigt, die alles überſteigt, was ſie bisher leiſteten und welche die Welt in Schrecken ſetzen wird, wie eine ihrer Führerinnen bereits geſagt hat. Geſtern waren hier die wildeſten Gerüchte über dieſen Plan im Umlauf, weshalb denn auch die Polizei die weitgehendſten Vorkehrungen traf,. Geſtern verlangten die im Gefängnis von Holltway inter⸗ nierten Frauenrechtlerinnen ihrer Führerin Miß Panchort zu Die Frauen⸗ ſehen. Und als ihnen dies bei ihrem üblichen Morgenſpaziergang verweigert wurde, begannen ſie die Marſeillaiſe zu ſingen. Sie wurden nun in ihre Zellen zurückgebracht, wo ſie zu einer beſtimm⸗ ten Zeit alle Fenſter ihrer Zellen zertrümmerten. Von neuem ſangen ſie dann die Marſeillaiſe, ſodaß ſich vor dem Gefängnis eine große Menſchenmenge anſammelte. Geſtern abend 10 Uhr erſchien eine Frauenrechtlerin bor einem Poſtamt in der City, welche die ganze Nacht geöffnet bleiben. Sie trug einen Korb, in welchem ſie eine Flaſche Petroleum und eine Menge mit Petroleum gekränkter Sägeſpäne hatte. Dies alles warf ſie auf, den Boden und ſteckte es in Brand. Glücklicherweiſe gelang es den Poſtbeamten raſch, das Feuer zu löſchen, Die Frauenrechtlerin ließ ſich dann ruhig feſtnehmen. Die Vereinigten Staaten und Mexiko. Waſhington, 3. März. Präſident Taft hat nach einer Be⸗ kratung mit dem Kabinett eine Proklamation erlaſſen, in der die Amerikaner aufgefordert werden, i in allem, was Mexiko angeht, ſich kreng an die Vorſchriften der Neutralität zu halten. Dies wird OLondon, 4. März.(Von unſerm Londoner Bureau.) Mannheim. Montag, 4. März 1912. als eine Aufforderung an die Amerikaner ausgelegt, ſich gegenwär⸗ tig bon Mexiko fernzuhalten. Kürzlich ſeien Drohungen vernom⸗ men worden, daß die Amerikaner in Mexiko ermordet werden wür⸗ den, falls Schritte zur Herbeiführung einer amerikaniſchen bention gemacht werden. * Waſhington, 3. März. In der Proklamation des Präſiden⸗ ten Taft werden auch die Behörden darauf hingewieſen, mit äußer⸗ ſter Sorgfalt darüber zu wachen, daß die Verletzungen der Neu⸗ tralität Mexikos durch die Amerikaner verhindert würden, und, falls dies doch geſchehe die Betreffenden zur Verantwortung zu zlehen. Eine Neutralitätsverletzung durch irgendwen würde in keiner Weiſe von der amerikaniſchen Regierung geduldet werden. —— Die Vergarbeiterbewegung. Eſſen(Ruhr), 3. März. Heute fanden imrheiniſch⸗weſt⸗ fäliſchen Ruhrkohlenrevier über ſechzig von dem Bergarbeiterdreibund lalter Bergarbeiterverband, Hirſch⸗ Dunckerſche und polniſche Berufsbereine) einberufene Verſamm⸗ lungen ſtatt, in denen erklärt wurde, daß die Lohnforderungen mit voller Ueberlegung geſtellt ſeien, und daß die durch den augenblick⸗ lichen Streik der engliſchen Bergleute geſchaffene Lage wohl der ge⸗ eignete Moment für eine durchgreifende Bewegung ſei. Das Ver⸗ halten des Gewerkvereins chriſtlicher Bergarbeiter Deutſchlands in dieſer Bewegung wurde einer ſcharfen Kritik unterzogen. Eine Aktion könne aber nur wirklichen Erfolg haben, wenn die Berg⸗ arbeiterorganiſationen geſchloſſen für die Forderungen des Berg⸗ arbeiterdreibundes einträten. Dabei wurde auf das einige Zu⸗ ſammengehen der Bergleute Englands trotz aller Parteiunterſchiede in ihren Organiſationen verwieſen und aufgefordert, dieſen nach⸗ vorwöchigen Verſammlungen vorlag, einſtimmig angenommen.— Auch der Gewerkverein chriſtlicher Bergarbeiter Deutſchlands hatte in verſchiedenen größeren Orten Mitglieder⸗Verſammlungen ein⸗ berufen, in denen erneut darauf hingewieſen wurde, ſich nicht durch unverantwortliche Hetzer in einen Streik hineintreiben zu laſſen, ſondern volles Vertrauen der Leitung des Gewerkvereins zu ſchen⸗ ken. m. Köln, 4. März.(Priv.⸗Tel.) Angeſichts der ſtarken Be⸗ wegung unter den Ruhrbergleuten zur Erlangung beſſerer Lohn⸗ bedingungen gewinnen die Ausſagen führender Perſönlichkeiten im Ruhrgebiet an Bedeutung, welche übereinſtimmend erklären, daß man nach wie vor nicht daran denke, den engliſchen Berg⸗ leuten beizuſpringen. Der Vorſitzende des ſozialdemokra⸗ tiſchen Bergarbeiterverbands verſicherte, die deutſche Lohnbewegung die bereits im letzten Herbſt eingeſetzt habe, ſtehe mit dem engliſchen Streik in keiner Beziehung. Die deutſchen Bergarbeiter gingen durchaus ihre eigenen Wege. Seitens der führenden Perſonen der chriſtlichen Gewerkſchaften wird übereinſtimmend erklärt, ein Uebergang desengliſchen Streiks auf die deutſchen Bergarbeiter ſei abſolut ausgeſchloſſen, da ohne die chriſtlichen Gewerkſchaften der Streik nicht gemacht werde. Dieſe würden im Vertrauen auf die kommende Lohnerhöhung ſich einem Ausſtand entſchieden widerſetzen. De] Berlin, 4. März.(Von unſerm Berliner Bur.) Geſtern fanden, wie aus Bochum gemeldet wird, im Ruhrgebiet 65 ſtark beſuchte öffentliche Bergarbeiterverfammlungen ſtatt, in denen die Redner des Bergarbeiterverbandes ſprachen. In Werden ſprach der frühere Reichstagsabg. Hué. Er führte U. a. aus: Bei einer geſchlöſſenen Kampfſtellung würden die Bergleute ihre Forderungen durchbringen auch ohne Arbeiter⸗ bewegung. Weln die Fawe ſcheitere, ſo ſeien dann die Leiter der chriſtlichen Gewerkvereine ſchuld. In allen Ver⸗ ſammlungen wurde die Reſolution vom vorigen Sonntag an⸗ genommen. Auf die Eingabe des Bergarbeiter⸗Dreibundes(Alter Berg⸗ arbeiterverband, Hirſch⸗Dunckerſcher Verband und Polniſcher Berufsverein) iſt bisher von keiner einzigen Zeche eine Antwort eingetroffen. Die vom Verband geſtellte Friſt läuft übermorgen ab. In verſchiedenen Orten des Ruhrreviers tauchte mehr oder weniger beſtimmt das Gerücht auf, daß die weſtdeutſchen Berg⸗ arbeiter ſchon im Laufe dieſer Woche in den Streik eintreten werden. Gegenüber dieſem Gerücht betonte Hus, daß alle der⸗ artigen Meldungen aus der Luft gegriffen ſeien. Was geſchehen werde, geſchehe auf Beſchluß der Bergarbeiterdelegiertenkonfe⸗ renz, die bald ſtattfinden werde. Bis zur Tagung dieſer Kon⸗ ferenz werde jeder Bergmann bei der Arbeit bleiben. Wie weiter ein Telegramm aus ſſen meldet, hatte geſtern der Gewerkverein chriſtlicher Bergarbelter in verſchtedenen Orten Mitgliederverſammlungen einberufen, in denen erneut darauf hingewieſen wurde, ſich nicht durch unverantwortliche Hetzer in einen Streik hineinhetzen zu laſſen, ſondern volles Vertrauen der Leitung des Gewerkvereins entgegenzubringen. * London, 3. März. In einer Rede in Gbbw Vale erklärte ein Delegierter von der Konferenz des Bergarbeiterverbandes, aus der Anſprache des Premierminiſters an die Bergarbeiter am 29. Fe⸗ bruar ſei ein wichtiger Satz nicht veröffentlicht worden, nämlich, zueifern. Schließlich wurde die gleiche Reſolution, die ſchon in den Situation ohne ſofortige Aufhebung des Annexionst namentlich in der ausländiſchen, zirkulieren widerſp Aah 0 7 50 ſten unm ——— (Mittagblatt.) „„————. derantworkiſch halten werde, daß alle Arbeiter des Lan des einen Minimallohn erhielten. OLondon, 4. März.(Von unſerm Londoner Bureau. Der Rieſenausſtand der Kohlenarbeiter macht ſich jetzt bereit in allen Kreiſen der Bevölkerung hemerkba und die Stimmung richtet ſich immer mehr gegen die Ar eiter, zudem noch bekannt wird, daß ſie den geſtrigen Sonn tag mit Sportſpielen verbrachten und ſich unterhielten, während die anderen Leute mehr oder weniger unter ihrem Ausſtande 81 leiden haben. Es ſind bis jetzt bereits 200 000 Arb eite in der Induſtrie ums Brot gekommen und täg! wächſt die Zahl der Arbeitsloſen ins Unheimliche weil eine Fabrik nach der andern wegen Kohlenmangel ſchließ muß. Da außerdem noch die umfaſſendſten Vorbereitungen de Regierung getroffen werden, ſo wird die Lage noch peſſi ſtiſcher beurteilt und heute macht man ſich allgemein darauf ge⸗ faßt, daß der Streik mindeſtens einige e dauern wird. Die Eiſenbahngeſellſchaften haben bereits großen Teil ihrer Betriebe eingeſtellt und nicht weni ger als zuſammen 2243 Züge vom Fahrplan geſtrichen. Di South Eaſtern⸗Geſellſchaft hat in London allein ein Dutze ihrer Stationen geſchloſſen, wodurch der Vororts verkehr ſehr beſchränkt wird. Da die Vorortseiſenbahnen e ſehr ſcharfe Konkurrenz der elektriſchen Straßenbahnen kämpfen, ſo iſt es wahrſcheinlich, daß ſie durch die Notwendig keit, den Vorortsverkehr immer mehr einzuſchränken, auch noe ihre, letzten Abonnenten verliert. Die Straßenbahnen ſelb haben nur noch für 3 Wochen Ne daher auch fi kehr bald einſchränken werden. Unruben haben bisher nicht ſtattge Streikenden ſind bis zur Stunde noch guter Laune und den es vorausſichtlich ſo lange bleiben, als die Streikkaſſt füllt ſind. Aber trotzdem kommt aus Southfield berei bedenkliche Nachricht. Dort haben nämlich die Ausſtän beſchloſſen, nicht zu erlauben, daß Arbeiter in die Grube fahre um die Ventilationen im Gange zu halten, das Waſſer ausz pumpen und die Pferde zu füttern. Dabei hatte die Ex der Streikenden ausdrücklich beſchloſſen, daß die Grube Ordnung zu halten ſeien. Es zeigt ſich alſo wieder, aß ſolchen Bewegungen die revolutionären Maf ſehr raſchihren Fülrernn nicht mehr geh ch Ver italieniſch⸗tü irkiſche Rrieg Die Friedensaktion der Mächte *Wien, 2. März. Von bervorragender diplomatiſche⸗ erhält das„Neue Wiener Journal“ die Nachricht, daß ohn herige Aufhebung des Annexionsdekrets von Tripolis an Friedensverhandlungen nicht zu denken ſei. Die Annexior klärung ſei durch die militäriſche Situation in Tripolis ni rechtfertigt, was die Mächte von allem Anfang an angen hätten.„Italien wird“, ſo heißt es weiter,„ſich; dazu müſſen, da ſeine Situnation eine verzweifelte iſt. Trip iſt nach dem Ureil aller Fachmänner nicht u erobern, da eine Sandwüſte, in der es tagelang keinen ropfen Waſſ nicht zehntauſende von Soldaten gegen einen ſo widerſtandsf Feind wie die Araber geführt werden können. Bliebe der Ausweg, die aſiatiſchen und ſchließlich die europäiſ der Türkei zu zerſtören und gleichzeitig den Balkan zu r Aber alle dieſe Abſichten würden der energiſchen Behind durch die geſamten Mächte Europas be egnen, die feſt entſe ſind, den Krieg in Tripolis zu lokaliſieren. Es iſt j daß Italien, dem Drucke ſeiner chauviniſtiſchen Schreie gebend, Europa zum Trotz den Verzweiflungsſchritt wa⸗ den Kriegsſchauplatz nach Europg hinüberzutragen. wird es gewiß die größte Enttäuſchung in dieſer an fahrungen reichen Kampagne erleben, nämlich eine poli militäriſche Iſolierung geenüber dem geſamten E tonen nachdrücklich, dem geſamten Europa, da auch d dete Oeſterreich⸗Ungarn und Deutſchland in dieſem in der Lage wären, dem Dreibundgenoſſen zu helfen. Frieden, ja nicht einmal eine ernſte Friedensverm * Ro m, 2. März. Die„Tribuna“ ſchreibt: In nungen über die Friedensbedingungen, wel falls es von den anderen Großmächten befragt würde, de zu ſtellen geneigt wäre. Wir haben wohlbegründet, glauben, daß Italien heute geneigt iſt, für die Türk hafte Bedingungen anzubieten, wobei natürlich d und ganze Spuveränität Italiens über T die Cyrengikg unverſehrt bleibt. Auch die Abſi italienſſchen Reglerung den Arabern gegenübe⸗ wollend, und die Türkei würde dieſen Völkk eine ſchwere Verantwortung auf ſich laden,! in r der Tog 1 ſeb, an dem di dafür ge trige 2. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten. (Mittagblatt.) Mannheim, 4. März. einen Vermittlungsvorſchlag der Mächte, beſchäftigt habe. Nach den letzten auf der Pforte eingegangenen Meldungen, wird der ruſſiſche Botſchafter in Rom unverzüglich Schritte unternhemen, um die Abſichten Italiens zu er⸗ kunden. Der Miniſterrat nahm auch von den Meldungen der kürkiſchen Botſchafter über die Kretafrage Kenntnis. Eine von dem Miniſterrat ernannte Kommiſſion hat ſich heute mit den vorbereitenden Maßnahmen für die Ausweiſung der Ita⸗ liener aus der Inſelgruppe des Vilajets Smyrna beſchäftigt. Der Wali von Beirut telegraphierte, daß bei dem Bombarde⸗ ment am 24. vorigen Monats 11 Perſonen getötet und fünf verwundet worden ſeien. Der Wali hat mit den Konſuln die Orte, wo die italieniſchen Granaten niederfielen, beſucht, und alle hatten nach Lage der Geſchoſſe feſtgeſtellt, daß es ſich um Fehlgeſchoſſe gehandelt hat. Es ſei ausgeſchloſſen, daß ein Bom⸗ hardement der Stadt beabſichtigt geweſen ſei. Große Verluſte der Italiener. Konſtantinopel, 3. März. Das Kriegsminiſterium veröffentlicht einen Bericht über die Kämpfe um Margheb, in dem der Rückzug der Türken auf eingetretenen Munitionsmangel und das wirkſame Feuer der italieniſchen Schiffsgeſchütze zurück⸗ geführt wird. Die Verluſte der Italiener ſind ſehr hoch, auf un⸗ gefähr 1000 Tote, angegeben. Die Türken hätten 30 Tote und 50 Verwundete verloren. Geſtern abend wurde bei dem Großweſir ein Miniſterrat abgehalten, in dem, wie es heißt auch über die Auswärtige Lage beraten wurde. Politische Aebersicht. Mannheim, 4. März 1912. DJom nationalliberalen„Kriegsſchauplatz“. Mit welcher Leichtfertigkeit Nachrichten über den „bevorſtehenden Zerfall“ des Nationalliberalismus oder über den„Krieg“ innerhalb der nationalliberalen Partei in die Welt geſetzt, wie gern ſie geglaubt und nachgedruckt werden, geht aus folgender Berichtigung hervor, zu der ſich heute die„Kreuzzeitung“ gezwungen ſieht: * die Mitteilung zugegangen, daß aus dem nationalliberalen Ver⸗ ein in Kaſſel wegen der Vorgänge bei der Wahl des Reichstags⸗ präſidenten 150—200 Mitglieder ausgetreten ſeien. Dazu er⸗ halten wir jetzt von dem nationalliberalen Wahlverein in Kaſſel folgende Berichtigung: Seit dem 1. Januar d. Is. bis zum heu⸗ tigen Tage ſind aus der nationalliberalen Organiſation Kaſſels im ganzen zwei Herren ausgeſchieden, einer davon aus per⸗ ſönlichen Gründen, der zweite ohne Angabe von Gründen. Dem⸗ gegenüber iſt eine größere Anzahl Herren, etwa 25, neu einge⸗ treten.“ Die neuen Wehrforderungen und ihre Jeckung. Die Norddeutſche Allgemeine Zeitung ſchreibt: In mehreren Blättern wird der Umſtand, daß die Wehrvorlagen dem Reichs⸗ tag noch nicht zugegangen ſind, auf eine vermeintliche Unent⸗ ſchloſſenheit der Reichsleitung über ihren Umfang zurückgeführt. Dieſe Anzahme iſt völlig haltlos. Die neuen Wehrforderungen, die ausſchließlich nach den Bedürfniſſen der nationalen Ver⸗ teidigung aufgeſtells ſind, ſtehen in ihren Grundlagen ſeit längerer Zeit feſt. Die Ausarbeitung ſowohl dieſer Geſetzent⸗ würfe als auch der dazu gehörigen Deckungsvorſchläge wird dieſer Tage abgeſchloſſen. Die Vorlagen gehen dann ſofort an den Bundesrat und nach deſſen Beſchlüſſen an den Reichstag. Deutsches Reich. — Zur Klürung der Präſidentenfrage im Reichstag ſchwe⸗ hen Verhandlungen unter den bürgerlichen Parteien. Begrün⸗ dete Mutmaßungen über ein Ergebnis laſſen ſich noch nicht anſtellen. Auf dem Vertretertag der Rheiniſchen Nationalliberalen Partei in Köln am 10. März wird der Abg. Baſſermann, wie jetzt feſtſteht, die Hauptrede halten. Verfammlung der mittleren badiſchen Ktantsbeamten. Karlsruhe, 3. März. 5 Der Verband der Vereine der mittleren badiſchen Staats⸗ beamten(Verein der badiſchen Amtsrevidenten der mittleren badiſchen Eiſenbahnbeamten, der badiſchen Finanzbeamten, der hielt heute vormittag hier im Eintrachtsſaale eine Mitglieder⸗ verſammlung ab, die aus allen Teilen des Landes gut beſucht war. Eingeladen waren auch die Regierung und Landtags⸗ abgeordnete. Während ſich die Regierung entſchuldigen ließ, mit der Begründung, ſie kenne die Wünſche der Beamten und werde ſie wohlwollend prüfen, hatten vom Landtag Vertreter ent⸗ ſandt: die nationalliberale Fraktion, das Zentrum und die Konſervativen. Erſchienen waren der Berichterſtatter der Be⸗ amten⸗Petitionskommiſſion, Abg. Kölblin(Natlib.), ferner Abg. Gierich(Konſ.), Schmunck und Seubert(Ztr.). Oberreviſor Trautmann⸗Karlsruhe betonte in ſeiner Begrüßungsanſprache, die Verhältniſſe der mittleren Staats⸗ beamten ſeien derart, daß es ſo wie bisher nicht weiter gehen könne. Die Beamtenſchaft wunderte ſich, daß der Vollzug des Gehaltstarifes vom Jahre 1908 nicht dem Geiſte entſpreche, der dem Geſetz zugrunde liege. So ſei es gekommen, daß in dieſem Jahre die Petitionen der Beamten an den Landtag zahl⸗ reicher ſeien als bisher. Nach Eintritt in die Tagesordnung ſprach Oberreviſor Trenkle⸗Karlsruhe über: Welche Aufgabe hat der Staat(Regierung und Landſtände) den Staatsbeamten gegenüber? und führte dabei etwa aus: Es ſei das erſte Mal, daß der geſamte mittlere Staatsbeamtenverband zu einer gemein⸗ ſamen Verſammlung vor das Forum der Oeffentlichkeit trete. Die heutige Verſammlung bedeute einen Markſtein in der Ge⸗ ſchichte der Beamtenbewegung in Baden; ſeitdem es ein Groß⸗ herzogtum Baden gäbe, ſei es noch niemals der Fall geweſen, daß eine Beamtengruppe in einer großen Verſammlung ſich zu⸗ ſammengefunden habe, um über ihre Intereſſen zu beraten. Die Beamten verlangen, daß der Staat für ſie denſelben Schutz und dasſelbe Wohlwollen übrig habe, wie für jeden anderen Stand. Die Zahl und Bedeutung der Beamten ſei im Vergleich zu früheren Zeiten ganz gewaltig gewachſen; mit der Bedeutung des Beamtenſtandes ſeien auch die Anforderungen geſtiegen, die an die Beamten geſtellt werden. Der wirtſchaftliche Auf⸗ ſchwung der letzten Jahre habe für die Beamten nur ein Plus von Arbeit gebracht. Der Redner übt Kritik an dem Gehalts⸗ tarif vom Jahre 1908 und beſpricht die ſchlechten Anſtellungs⸗ verhältniſſe; hier müſſe Wandel geſchaffen werden. Das Peti⸗ tionsrecht der Beamten ſoll nicht gekürzt werden, die freie Mei⸗ nungsäußerung dürfe nicht beſchnitten werden. Notwendig ſei ein beſſerer Tontakt der vorgeſetzten Behörden mit der Beamten⸗ ſchaft, die Schaffung von Beamtenausſchüſſen und die Beſſerung der Rechtsverhältniſſe der Beamten. Man müſſe darauf ſehen, die geſunde Kraft, die in unſerem Beamtentum ſtecke, zu fördern in materieller, ideeller und in anderen Hinſichten.(!Beifall.) Eiſenbahnſekretür Ruthart⸗Offenburg ſchilderte in einem längeren Vortrag die Verhältniſſe der mittleren Beamten, wie ſie vor der Gehaltsreviſion vom Jahre 1908 und wie ſie nach derſelben ſich geſtalteten, ferner gab er Anregungen über die Maßnahmen, die Regierung, Landſtände und Staatsbeamte ergreifen müßten, um zu einer Geſundung der Anſtellungs⸗ und Beförderungsverhältniſſe der mittleren Staatsbeamten zu ge⸗ langen. Der Referent befaßte ſich eingehend mit der Be⸗ handlung, die die Petitionen der Beamten im letzten Landtage erfahren haben und richtete an die Landtagsabgeordneten die Anfrage, ob ſie vergeſſen hätten, daß ſie auch dazu berufen ſeien, darüber zu wachen, daß die Geſetze in dem ihnen vom Geſetz⸗ geber gegebenen Sinn zur Ausführung kommen. Dem Redner will es ſcheinen, als ob ſich die Volksvertreter der Bedeutung der Petitionen nicht bewußt geweſen ſeien und daher dieſe in Bauſch und Bogen behandelt hätten. Der Staatsvoranſchlag 1912/13 trage den Wünſchen der Beamten auch nicht einigermaßen Rech⸗ nung. Falls es bei der vorgeſehenen Stellenvermehrung ſein Be⸗ wenden haben würde, ſo wäre das mit einer finanziellen Schädi⸗ gung eines großen Teils der mittleren Beamtenſchaft gleich⸗ bedeutend und könnte nicht tief genug bedauert werden. Unbe⸗ dingt müſſe man an eine baldige Umgeſtaltung des Gehalts⸗ tarifes denken. Die Ausführungen des Referenten ſchloſſen mit einem Appell an die Landtagsabgeordneten, für die Wünſche der mittleren Beamten im Landtag nach Kräften einzutreten. (Lebhafter Beifall). Abg. Seubertt(Ztr.) erklärt, man ſei allgemein der An⸗ ſicht, daß jetzt nach 2 Jahren der Gehaltstarif nicht ſchon wieder geändert werden könne. Daran, daß der Gehaltstarif das nicht ge⸗ bracht habe, was man von ihm erwartet habe, ſeien die Beamten nicht zuletzt ſelbſt ſchuld. Es ſei unbedingt notwendig, daß auf budgeterem Wege möglich gemacht werde, daß die Beamten das erreichen, was ihnen gehört. In der Beamten⸗Petitions⸗ kommiſſion werde jede einzelne Petition eingehend durchberaten und behandelt.(Beifall). die 1— Einladung und führt dann weiter aus: Ich möchte auch danken dem erſten Referenten für das große Vertrauen, das er der badi⸗ ſchen Kammer entgegengebracht hat. Eine weniger erfreuliche Note haben wir vom zweiten Referenten entgegennehmen müſſen; ſie dürfte einem ſchlechten„Führer“ gleichkommen. Ich möchte nun einer Legendenbildung dahin vorbeugen, als ob auf dem ver⸗ gangenen Landtag die Beamten⸗Petitionen gewiſſermaßen im Galopp behandelt worden wären. Das iſt nicht der Fall. Ich gebe zu, daß durch die Häufung der Petitionen und auch durch ihre verſpätete Einbringung ſich im Plenum der Kammer ein etwas raſches Tempo ergeben hat, das als begreiflich erſcheinen kann auf einem Landtag, der ſchon acht Monate beiſammen war und deſſen Abgeordnete endlich wieder einmal nach Hauſe kommen wollten. Die Hauptarbeit liegt aber bekanntlich nicht im Plenum, ſondern in der Petitionskommiſſion und in dieſer Kommiſſion wurde von den beiden Abgg. von Gleichenſtein und Müller das Menſchenmöglichſte getan. Dieſe beiden Herren ſind mit einer großartigen Arbeitsluſt an die Arbeit herangegangen und haben verſucht, die Wünſche vorzubringen, die ihnen ſchrift⸗ lich und mündlich von der Beamtenſchaft zugegangen waren. Was nun meine Stellungnahme zu den hier geäußerten Wün⸗ ſchen betrifft, ſo kann ich mich außerordentlich kurz faſſen: Ich erkenne ohne weiteres an, daß die in den Petitionen vorge⸗ brachten Wünſche alle ihre innere Berechtigung haben; ich kann daher das Verſprechen abgeben, daß wir mit dem bisherigen Wohlwollen an die Bearbeitung der Petitionen herangehen. Als Berichterſtatter dieſer Beamten⸗Petitionskommiſfion werde ich es mir beſonders angelegen ſein laſſen, das wertvolle Material, das uns heute hier zugekommen iſt, nach jeder Seite hin zu verwerten.(Lebhaftes Bravo). Abg. Gierich(Konſ.) wird ſeinen in der Beamten⸗ Petitionskommiſſion tätigen Fraktionsgenoſſen von den in der Verſammlung geäußerten Wünſchen unterrichten; wenn ein Erfolg erzielt werde, ſolle es ihn recht freuen.(Beifall). Abg. Schmunck(Ztr.) weiſt den vom Referenten er⸗ hobenen Vorwurf zurück, daß der letzte Landtag die Beamten⸗ Petitionen nicht würdigend genug behandelt habe. Der gegen⸗ wärtige Landtag werde die Wünſche der Beamten der Erfüllung entgegenbringen, ſoweit es in ſeinen Kräften liege.(Beifall). Eiſenbahnſekretär Ruthart⸗Offenburg nimmt ſeine gegen den letzten Landtag gemachten Aeußerungen zurück. Sodann wurde einſtimmig folgende Reſolution angenommen: „Die heute im Eintrachtſaale aus dem ganzen Lande ſehr zahlreich verſammelten Mitglieder des Verbandes der Vereine der mittlerenbadiſchen Staatsbeamten erkennen die Ausfüh⸗ rungen in den beiden Referaten:„Welche Aufgabe hat der Staat(Regierung und Landftände) den Staatsbeamten gegen⸗ über?“ und„Was ſollten die beamtengeſetzlichen Vorlagen im Jaher 1908 den mittleren Staatsbeamten bringen?“ Was hat der neue Gehaltstarif in Verbindung mit den Staatsvoranſchlägen 1910/ö11 und 1912/13 den mittleren Staatsbeamten gebracht? Welche Maßnahmen— erſtens von Regierung und Landſtänden, zweitens von den Staats⸗ beamten ſelbſt— ſind zur Geſundung der Anſtellungs⸗ und Beförderungsverhältniſſe der mittleren Staatsbeamten zu treffen?“ als richtig an, zumal dieſelben in den Grundzügen alles das enthalten, was die mittlere Beamtenſchaft der Re⸗ gierung und den Landſtänden ſchon wiederholt in eingehend begründeten Eingaben vorgetragen hat. Die mittlere Beamten⸗ ſchaft gibt ſich der beſtimmten Hoffnung hin, daß Regierung und Landſtände den jetzt wiederum vorliegenden Eingaben mehr als bisher eingehende Beachtung ſchenken und noch in dieſer Landtagsperiode Maßnahmen treffen, die die durch den Vollzug des Gehaltstarifs 1908 und durch die Verlängerung der Wartezeiten eingetretenen Härten beſeitigen, eine gleich⸗ mäßige Behandlung der mittleren Beamtengruppen in ihrer Anſtellung und Beförderung und ſomit in ihrer Bezahlung ge⸗ währleiſten und damit eine Geſundung der Verhältniſſe der badiſchen Beamtenſchaft für die Zukunft ſicherſtellen.“ Oberreviſor Trautmann dankte den Referenten, den Land⸗ tagsabgeordneten und der Verſammlung und ſchloß dieſe dann kurz nach 12 Uhr. Aus Stadt und Land. * Maunheim, 4. März 1912. Aufgefundenes Geld. Es wurde aufgefunden: am 4. Febr. auf dem Bahnhof in Gut ach bei Hornberg ein Geldbeutel mit .44 M. am 11. Jebruar im Zug 403 ein Geldbeutel mit 225., mittleren Juſtizbeamten und der mittleren Verwaltungsbeamten) geuilleton. Großh. 30 hof⸗ und Aationaltheater in Maunheim. Politiſche Lyrik. 7. Dichter⸗ und Tondichter⸗Matinee. Julius Bab leitete die geſtrige Matinee. Dieſer ungemein kruchtbare und anregende Theoretiker des Theaters iſt den Mann⸗ heimern inſofern keine unbekannte Größe, als er ja vor 2 Jahren zzu den Wettbewerbern um den Intendantenpoſten gehörte; ich habe damals in einer Analyſe einer ſeiner Schriften ein Bild dieſes feinſinnigen, tiefen und geſchmackvollen, von freier und reicher Phantaſie, von künſtleriſcher Leidenſchaft durchglühten Schrift⸗ ſtellers zu zeichnen geſucht. Bab hat uns geſtern ſelbſt ein deutlicheres Bild noch dieſer ſchätzenswerten Eigenſchaften gegeben, ein ſehr liebenswürdiges, ſehr anziehendes Bild, und hat es noch erweitert, indem er uns auch einen Regiſſeur von künſtleriſchem Verſtändnis und edlem Geſchmack zeigte. Zunächſt ſprach er in ſchlichten, aber gefeilten und tiefgrün⸗ digen Worten über Weſensart und Kern politiſcher Lyrik. Er hob ſie mit einem Schlage auf die Höhe wirklicher und echter Kunſt, indem er zeigte, wie Politik nicht nur ein Geſchäft oder gar nicht einmal in erſter Reihe ein Geſchäft, ſondern eine der großen menſchlichen Leidenſchaften, ein Ausfluß innerer Leidenſchaft, der Welt, und Lebensanſchauung, die Leidenſchaft der richtigen Or⸗ ganiſation der menſchlichen Geſellſchaft. Politik iſt eine Leiden⸗ ſchaft, die aus der Tiefe kommt, warum ſollte ſie nicht auch dich⸗ teriſchen Ausdruck finden können, ja eigentlich müſſen? Der Dich⸗ ter muß das große Spiel der politiſchen Kräfte in ſich mit⸗ erleben, jede Zeit muß ſo auch ihren politiſchen Dichter haben. Abg. Kölblin(Natlib.) dankt der Verſammlung für 2 Das Goetheſche Wort ein politiſch Lied ein garſtig Lied, iſt ganz gewiß kein allgemein gültiges, verpflichtendes Wort. Goethe ſelbſt iſt ein eminent politiſcher Dichter geweſen, ſeine Dichtung iſt voll politiſcher Elemente, wenn er auch dem nationalen Pro⸗ blem des Deutſchland ſeiner Zeit ohne Verſtändnis und Liebe gegenüberſtand. Der Schluß des Fauſt iſt ja die dichteriſche Ver⸗ herrlichung eines großen ſozialpolitiſchen Gedankens. Aber freilich politiſche Lyrik ſoll nicht einſeitig ſein, nicht einſeitig patriotiſch und nationalpolitiſch wie in den Schulbüchern, aber auch nicht einſeitig ſozialpolitiſch(revolutionär und klaſſenkämpferiſch) wie in den Parteiſchriften. Dieſe Einſeitigkeiten ſind beide falſch. Das politiſche Leben braucht nationales Zuſammenſchließen und braucht ſoziale Kämpfe, zur vollen Entfaltung des Lebens ſind beide notwendig. Das ſchlechte, das garſtige politiſche Gedicht iſt nur das, das nur für ſeinen Stoff erwärmt, das Tendenzgedicht, aber nicht das, das quillt aus der Leidenſchaft politiſchen Lebens, aus der Leidenſchaft des Geſtaltens des Verhältniſſes der Men⸗ ſchen zueinander. Es wird vom Verdammungsurteil der Kunſt getroffen, ſie iſt einzige Richterin. Bab führte uns dann durch die Jahrhunderte der neuen Zeit und zeigte, wie der Geiſt politiſcher Leidenſchaft und ihr dichter⸗ iſcher Ausdruck ſie alle erfüllt. Es waren Skizzen von wunder⸗ voller Schärfe und Plaſtik, in denen die politiſchen Leidenſchaften dieſer Zeiten wirklich wieder voll lebendig und ihr dichteriſcher Ausdruck ungemein fein gewürdigt wurde; wenn Bab z. B. über die Marſeillaiſe ſpricht, dann ſteht greifbar vor uns dieſe mäch⸗ tige Sturmzeit nationalen und ſozialen Drängens und wir ſehen die aus dem Dunkel gekommene, ins Dunkel zurücktauchende Ge⸗ ſtalt des franzöſiſchen Artillerieleutnants vor uns, der dieſes un⸗ vergleichlich große politiſche Lied ſchuf. Bab verband national⸗ politiſche und ſozialpolitiſche Lyrik und führte uns von Hutten, dem Sänger der gewaltigen ſozialen und politiſchen Kämpfe des XVI. Jahrhunderts zu Gleim, dem künſtleriſchen Geſtalter der herbiſchen friderizianiſchen Zeit und dann zur Marſeillaiſe; von ihr zu Ernſt Moritz Arndt ſchmetterndem und überwältigendem Vaterlandslied, Beranger und Chamiſſo ſchließen den erſten Teil. Im zweiten ſteht Heine voran, in dem Bab einen Dichter von ſtarkem nationalpolitiſchen Gefühl zu finden vermeint, es folgt das Weberlied aus Hauptmanns Webern. Detlev von Lilien⸗ cron, der wirkliche und eigentliche Sänger von Deutſchlands großer Zeit, der in ſich wirklich ihr Feuer und Eiſen und Blut empfand, Emil Verhaeren, der grandioſe Schöpfer ſozialer Viſio⸗ nen, Richard Dehmel, der tiefe und bewegte Erleider der ſozialen Not unſerer Zeit. Die Auswahl der Dichtungen zeigte Verſtändnis und Ge⸗ ſchmack mud für jedes politiſche Gedicht hatte Bab unter den hie⸗ ſigen Künſtlern auch die geeignete Individualität gewählt. Köhler gab uns Huttens und Liliencrons Kraft und Feuer, Godeck Gleims herbe und klirrende Art, Aicher den Feuerbrand des Arndtſchen Vaterlandsliedes, Kolmar Berangers Ironien und Verhaerens apokalyptiſch gewaltige Viſionen, Schreiner Chamiſſos alten Sänger und Dehmels tiefhallendes Erntelied. Die Marſeillaiſe aber gab Bab als ein bewegtes Bild aus der großen Revolution. Ein junger Offizier(Schmöle) trägt ſie in einen Salon mit Feuer und Leidenſchaft vor und entflammt in ſeinen Hörern ſichtbar den rieſigen Feuerbrand politiſcher Leidenſchaft: auf einmal geſtaltet ſich das Gedicht zum Sturmlied, ſie ſingen es alle, die Männer und Frauen, ſie ſchlingen die Hände zum Bunde, ſie werden hinausziehen für die Göttin der Freiheit und für das Vaterland: aux armes, eitoyens. Es war ein Bild und ein dramatiſcher Vor⸗ gang von 5 Minulen, die tief erſchütterten Julius Bab und unſere Künſtler wurden mit reichem und wohlverdientem Beifall überſchüttet, den Dank und Wunſch zu⸗ gleich war, daß die Matineen immer wieder ſo geiſtige und künſt⸗ leriſche ſonntägliche Feierſtunden werden möchten, wie Bab ſie uns geſtern bereitete; wir möchten dem Leiter dieſer ſchönen Stunde wohl ein herzliches: Auf Wiederſehen! zurufen g. 55 1 „„ 5 — C S7SꝓCõꝓßCd%% TfJ ͤ̃—̃7rigrm]... ˙ „ eree gebracht wird. ordentſichen Teilnahme begegnet. Ballade von Vikt Weniger glücklich und in dem die Beine zu helſen. Siegmund v, Hauseggers die an wirkungskräftigen Steigerungen reiche Kompoſition war dem Mannheim, 4. März. abgeliefert in Mannheim; am 17. Jebruar im Zug 3 d 5 ſerſtuhlbahn der Betrag von.10 M. Aaetee Ne 725 1 5 Zug 1050 ein Geldbeutel mit.76., abge⸗ iefert in hwetzingen; am 22. Februa 5 in Engen der Betrag von 30 M. f ee „Die diesjährige Gewerbelehrerprüfung wird am 9. April vormittags 8 Uhr, beginnen. Geſuche um Zulaſſung zu dieſer Prüfung ſind unter Beifügung der vorgeſchriebenen Nachweiſe bis ſpäteſtens 20. März beim Gr. Landesgewerbeamt einzu⸗ reichen. * Der Beginn der Werkmeiſterprüfung ſür de 2 1 tiefbautechniſchen Dienſt iſt auf 10 r 0 feſtgeſetzt. Die Geſuche um Zulaſſung zur Prüfung ſind ſpäteſtens bis 22. März beim Bezirksamte Karlsruhe einzureichen. 5 Die volkswirtſchaftlichen Vorträge der Süddeutſchen Ge⸗ ſellſchaft für ſtaatswiſſenſchaftliche Fortbildung. Die Vorträge haben heute begonnen. Vormittags von 11—1 Uhr ſprach Regie⸗ rungsrat Profeſſor Endres über Deutſche Tarifpolitif insbe⸗ ſondere über die Entwicklung der Tarifpolitik, Begriff und Gegen⸗ ſtand der Tarifpolitik, die Tarifſyſteme, der Reformtarif von 1877 ſeitherige Tarifänderungen. Heute abend von—7 Uhr ſpricht Profeſſor Dr. Altmann über Bank und Börſe und zwar über„Das Weſen der Konjunktur“. Von—9 Profeſſor Dr. FJ. Fleiner über„Staat und Kirche“ und zwar insbeſondere über die Landeskirchen und Religionsvereine. *Lotteriegenehmigung. Dem Agnes⸗Frauenverein für das Herzogtum Sachſen⸗Altenburg wurde die Genehmigung zum Ver⸗ trieb von 12000 Loſen zu 1 M. der zweiten, im Jahre 1912 aus⸗ zuſpielenden Reihe der von ihm zugunſten des Vereinszwecks ver⸗ anſtalteten Geldlotterie im Gebiet des Großherzogtums Baden bedingungsweiſe erteilt. Polksbibliothek. Endlich ein würdiges Heim! Die freu⸗ digen Empfindungen, welche dieſe Worte in einem für Formen⸗ ſchönheit empfänglichen Gemüt hervorzuzaubern vermögen, ſtrahlen aus den Augen gar vieler Entleiher. Jetzt noch ein reichlich ausgeſtatteter Bücherbeſtand zur ſchnellen Verabreichung der mit großer Sorgfalt ausgeſuchten Lektüre, und zufrieden wird die jetzt von—8 Uhr ſo belebte Straße zwiſchen N 1 und 2. wieder betreten. Die Verabreichung des Gewünſchten iſt leider nicht immer möglich, denn die Inanſpruchnahme der Bibliothek ſtieg ganz gewaltig; wurden doch beiſpielsweiſe am 23. Fehruar, abends von—8 Uhr, 1108 Bücher nach Hauſe entliehen und während des ganzen Monats— trotz Faſching! — 18078 Bände, was durch einen Vergleich mit dem Pa⸗ rallelmonat des Vorjahres in der Entleihziffer ein Mehr von 3132 Bände ergibt. Daß der gegenwärtige Bücherbeſtand für ſolche Entleihzahlen dringend der Vergrößerung bedarf, iſt unbeſtreitbar; aber woher die Mittel dazu nehmen? Die Stadt⸗ gemeinde unter ihrer jetzigen Oberleitung leiſtet für allgemeine Bildung, für Fach⸗ und Fortbildung der Erwachſenen ſehr viel und iſt auf manchen Gebieten geradezu bahnbrechend; ſie hat auch ihren Beitrag für die Volksbibliothek beträchtlich erhöht. Die Unterſtützung ſolcher gemeinnütziger Inſtitute ſeitens Pri⸗ vater ſteht dagegen nicht auf gleicher Höhe. Einen Vergleich mit den Rieſenſummen, welche in England, beſonders aber in Amerikg, für folche Zwecke aufgebracht werden, wollen wir Unterlaſſen, dagegen iſt ein Vergleich mit andern deutſchen Städten wohl am Platze. So hat die Volksbibliothek in Jena 6300 M. Jahresbeiträge und bezieht jährlich 9500 M. aus der Zeiß⸗Stiftung; Bremen hatte im letzten Vereinsjahr 5200 M. Unterſtützung ſeitens wohlhabender Bildungsfreunde, Stutt⸗ gart 2824.; die Volksbibliothek Mannheim wird jährlich mit rund 400 M. ſeitens edler Förderer unſerer Vereinsintereſſen unterſtützt und bezieht an Zinſen aus der Traumann⸗Stiftung eine gleich hn Summe; lobend zu erwähnen iſt jedoch, daß durch unſere tleiher ſelbſt durch jährliche Vereinsbeiträge fveiwillig annähernd der Betrag von 4000 Mark zuſammen⸗ * An der Grenze des Ueberſinnlichen? Es iſt eine beſondere Erſcheinung unſerer Zeit, die die Hochflut des Materialismus glücklich überwunden hat, daß ſie ſich den ernſthaften okkulten For⸗ ſchungen näher zuwendet. Leider wird oft dieſes Intereſſe in ganz falſche Bahnen gelenkt, durch Perſonen und Sekten, die für rein natürlichſte Zuſtände unter der Fͤlagge des Myſtiſchen und Ueber⸗ ſinnlichen Propaganda treiben. Anderſeits iſt es außer Zweifel, daß die jüngſten naturwiſſenſchaftlichen Forſchungen, die uns das Weſen der Radium⸗Emanation und der unſichtbaren Strahlen näher brachten, auch unſer Wiſſen auf pſychologiſchem Gebiet er⸗ weiterten und uns in ein Neuland der Seele ſührten, in denen bis⸗ her noch unbekannte Naturkräfte eine nicht unerhebliche Rolle ſpielen. Wenn ein anerkannter Führer auf dieſem Gebiete es nun unternimmt, auf ſtreng wiſſenſchaftlicher Baſis, und vollkommen objektiv, all dieſe Probleme in populärer Form dem Publikum näher zu bringen, ſo iſt dieſes Unternehmen von vornherein des regſten Intereſſes ſicher. So iſt es verſtändlich, daß der Vortrag über„Gelöſte und ungelöſte Rätſelunſeres Seelen⸗ lebens“ den der bekannte Experimental⸗Pſychologe Le o Erich⸗ ſen am morgigen Dienstag hier im Caſino hält, einer außer⸗ Seneral⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) „Das geheimnisvolle Verſchwinden einer jungen Arbeiterin beſchäftigt zurzeit die Staatsanwaltſchaft zu Bautzen. Am 28. April vorigen Jahres entfernte ſich heimlich der Arbeiter Joſeph Budn 9, im Jahre 1875 in Rudoiza(Budeizal), Kreis Konin in Ruſſiſch⸗Polen, geboren, mit ſeiner Geliebten, der 1892 in Slobia⸗Nadbrecznia, Gemeinde Julianov, Kreis Opatoff, Poſt Oczorow im Gouvernement Radomska in Ruſſiſch⸗Polen gebore⸗ nen Arbeiterin Sofia Stolarska aus der Adolfshütte, einem Koalin⸗, Ton, und Kohlenwerke in der Nähe von Bautzen. Die Stolarska hatte die Abſicht geäußert, ſie wolle mit Budny nach Schweden und von dort nach Amerika reiſen. Seitdem iſt ſie ver⸗ ſchollen. Ihr Reiſekorb mit ihren ſämtlichen Sachen wurde am 20. September vorigen Jahres in einem Gebüſch in Flurweſſel bei Bautzen gefunden. Es beſteht der Verdacht, daß Budny die Stolarska erſchlagen und verſcharrt hat. Die Staats⸗ anwaltſchaft zu Bautzen macht auf den myſteriöſen Vorfall auf⸗ merkſam und erſucht Wahrnehmungen über den Aufenthalt des Budny ſeit dem 23. April 1911 oder den Verbleib der Storlarska um gehend der Schutzmannſchaft oder Gendarmerie mitzuteilen. 22 Apollotheater. Das amerikaniſche Senſationsſtück„Um ein Weib“, das nach Köln übergeſiedelt iſt, hat zu Mongtsbeginn dem Olympia⸗Theater Platz gemacht, deſſen Seele ein alter, immer wieder gern geſehener Bekannter, Direktor B. Schenk, iſt. Aus der Welt der Senſationen wird das Publikum in die angenehmere, die Nerven weniger in Anſpruch nehmende Welt der Illuſionen verſetzt. Das Programm, mit dem das Theater den Abend füllt, iſt ſo reich⸗ haltig, daß wir uns auf einige allgemeine Andeutungen heſchränken müſſen. Herr Direktor Schenk führt das Publikum zunächſt in den Palaſt der Illuſionen, in dem er unbeſchränkter Herrſcher iſt. Ein Zauberer der alten Schule, weiß er ſtets von neuem mit ſeinen Experimenten zu verblüffen. Nicht eines bekommt man zu ſehen, das mittelmäßig wäre. Dabei weiß der weltmänniſche, humorvolle Künſt⸗ ler ſofort den Kontakt mit dem Rublikum dadurch herzuſtellen, daß er es zur Mitwirkung heranzieht. Die wirkungsvoll geſteigerten Tricks endigen mit einer Apothepſe, die an überraſchenden Effekten nicht zu übertreffen iſt. Im zweiten Teil des Programms zeigt Herr Direktor Schenk, daß er ſich die moderne Technik in der pompöfeſten Weiſe zu nutze zu machen verſtanden hat. In„Taufend und eine Nacht“ glaubt man ſich verſetzt, wenn die Waſſer in allen Farben des Regenbogens ſpringen, wenn ſich Gruppen ſchöner Frauen in au⸗ muligen Poſen zeigen. Gute Abwechflung bringen mehrere Vaxliete⸗ nummern, die Herr Schenk mitgebracht hat. Beſondere Anerkennung verdient der Handſtandkünſtler der Tripolitaniſchen Geſell⸗ ſchaft Edn Muſtafa, der zwei Klötzchenpyramiden im Handſtand abbaut, eine ganz erſtaunliche equilibriſtiſche Leiſtung. Huntley, der alte Haudegen, bietet in militäriſcher Aufmachung gute Exzentrik, während Rafela und Cäcilia als Inſtrumentaliſten mit Piecen aufwarten, die hervorragend ſind. Lediglich das japaniſche Silhouettenſpiel des Univerſalgenies Schenk enthehrt zu ſehr des Reizes der Neuheit. Wer Jugend hat, ſollte den Beſuch des Theaters vor allen Dingen nicht verſäumen. Aber auch der Erwachſene unter⸗ hält ſich ausgezeichnet. * Ein Mannheimer in den Ver. Staaten verſtorben. Ein Leſer unſeres Blattes ſtellt uns einen Artikel einer engliſch⸗ame⸗ rikaniſchen Zeitung zur Verfügung, welcher die Nachricht vom Tode Carl Philipp Degens, welcher 1825 in Mannheim geboren worden wär, enthält. In der Ueberſetzung lautet der Nachruf ungefähr folgendermaßen:„In San Antonio(Texas) ſtarb Carl Philipp Degen, 87 Jahre alt, Gründer und Eigen⸗ tümer der weithin bekannten Degen⸗Brauerei, welche vor 84 Jahren an der Blumen⸗Straße errichtet worden war. Degen war geboren in Mannheim, wanderte aber(wahrſcheinlich aus Anlaß der 48er Repolution, welche ja einen ſtarken Prozentſaß gerade des geiſtig hochſtehenden Deutſchtums aus ſeinem Vaterland vertreiben ſollte! nach den Ver. Staaten aus. Er ließ ſich zuerſt in San Antonio 1850 nieder. Bald darauf ließ er ſich in der Umgegend als Farmer nieder, welches Geſchäft er zwei Jahre lang betrieb. Darauf folgte er dem gemeinhin erwachten Trieb des nach Texas, welches ja ſo vielen Deutſchen zur zweiten geworden, zurück. In San Antonio nahm er nun— im Jahre 1856— eine Stellung an in der Menger⸗Brauerei, welche er 22 Jahre, bis 1878, inne hatte. In dieſem Jahre errichtete er eine eigene Brauerei, welche er bis zu ſeinem Tode, alſo noch 34 Jahre, leitete.„Let's go to Degen's brewery“(„Wir wollen zum Degen gehen“] iſt von gar vielen Perſonen bei manchen Gelegen⸗ heiten geſprochen worden. Unzählige Beſucher aus allen Teilen der„United States“ haben die„Ein⸗Mann⸗Brauerei“ beſucht. Gemäß einem offtiziellen Bericht des Ackerbau⸗Miniſters der Ver. Staaten, ungefähr vor vier Jahren peröffentlicht, war das Degen⸗ Bräu reiner, als irgend ein anderes Bier in den Ver. Staaten. Das Degen⸗Bräu iſt jederzeit einer der Hauptanziehungspunkte von San Antonio geweſen. Degen ſpielte aber auch im öffentlichen Leben der Stadt eine hervorragende Rolle. Er war der Begrün⸗ der der freiwilligen Feuerwehr und er erinnerte ſich gern noch in den letzen Lebensjahren an ſeine Kämpfe, welche er und ſeine Mit⸗ bürger mit den Flammen zu beſtehen gehabt. Er blieb an der Spiße der freiwilligen Feuerwehr, bis die Stadt die Berufsfeuer⸗ wehr einführte. Er gehörte dem Beethoven⸗Männerchor, dem San⸗Antonio⸗Turn⸗Verein, dem Krankenkaſſenverein als Grün⸗ der an. Das engliſche Blatt nennt ihn ausdrücklich immer nur den„Pioneer Eitizen“, d. h. den„Pionier“⸗Bürger, alſo einen Drughoin 39“. Der auf einer Werft in Duisburg erbaute Goldfiebers nach Californien, jedoch litt es ihn auch hier nicht lang. Nach einem kurzen Aufenthalt in Süd⸗Amerika kehrte er eimat Ingbert. Zwei Anträge werden zur Beratung 8. Seite. Mann, der vor allen anderen für das gemeinſame Wohl ſorgte und ſchaffte. Fürſorge für die ſchulentlaſſene Jugend. Mit dem bevor⸗ ſtehenden Oſterfeſt verläßt mancher Knabe die Schule, um als Lehrling in ein kleineres oder größeres Geſchäft einzutreten. Für die Beſchäftigung und berufliche Weiterbildung iſt bei den meiſten geſorgt. Aber die zweckmäßige Verwendung der freien Zeit können die Eltern und Fürſorger nicht allein herbeiführen. Hier muß, da weder Staat noch Stadt die Jugendarbeit ſelbſt in die Hand genommen haben, die freiwillige Tätigkeit der Ver⸗ eine eingreifen. Die Beſtrebungen werden auch durch die Ju⸗ gendvereine gefördert, an deren Spitze zum größten Teil Geiſt⸗ liche ſtehen, ohne daß immer die kirchliche Seite beſonders her⸗ vorgehoben würde. Wenn auch in den proteſtantiſchen Vereinen nicht ſelten Andersgläubige zu finden ſind, liegt es doch nahe, daß der konfeſſionelle Charakter der evangeliſchen und katholi⸗ ſchen Jugendvereine manche Knaben von der Beteiligung ab⸗ hält. Die hieſige„Volksfugend“ will politiſch und kon⸗ feſſionell neutral ſein. Sie ſucht zunüchſt durch ſehr häufige Vereinsabende(Dienstag, Donnerstag und Samstag) die Mit⸗ glieder vom Beſuch von Wirtſchaften und andern ungeeigneten Orten abzuhalten und ſtellt außerdem auch Sonntags und an anderen freien Tagen das Lokal nachmittags und abends zur Verfügung. Sie verbietet, ohne, wie die Guttempler, das Ge⸗ lübde vollſtändiger Enthaltſamkeit zu verlangen, den Genuß berauſchender Getränke im Lokal und auf Ausflügen. Bei dieſen wird nicht eingekehrt, ſondern im Freien nach Wander⸗ vogelart abgekocht. Neben den Tagesausflügen ins Gebirge (Aufwand höchſtens 2 Mark) werden kleinere Wanderungen in die Rheinebene unternommen, mit Geländeſpielen, die höchſtens 50 Pfg. koſten. Die Volksjugend verfügt über ein chemiſches Laboratorium, das hie und da zu Demonſtrationsvorträgen bhe⸗ nutzt wird, und eine reichhaltige Bibliothek. Durch die Früh⸗ lingsfeier am 10. März im Ballhaus ſoll den Eltern der diesjährigen Konfirmanden und dieſen ſelbſt Gelegenheit ge⸗ geben werden, die Volksjugend kennen zu lernen und dem Leiter perſönlich nahe zu treten. * Die Rheinflotte iſt jetzt um einen neuen W Kahn vergrößert worden. Auf ſeiner erſten Fahrt zu Berg befindet ſich im Anhange des Schleppdampfers„Lina“ der Kahn„Fred Kahn iſt 93,50 Meter lang, 11,58 Meter breit und hat bei einer Ladefähigkeit von 43 160 Zentnern einen größten Tiefgang von 2,78 Meter. Bladen iſt der Kahn mit Eſſenerz.— Gleichfallss nuf ſeiner erſten Reiſe zu Berg begriffen iſt der neue Schlepp⸗ ſchraubendampfer„L. Böcker u. Ko. 14“, Der mit allen Einrich⸗ tungen der Neuzeit verſehene“ Dampfer iſt auf einer Werft in Dortrecht erbaut und entwickelt eine Maſchinenkraft von 420 indizterten Pferdeſtärken. Die Länge des Kahnes beträgt 38,75 Meter. Im Anhange des Dampfers befanden ſich 4 Kähne mit zuſammen rund 85.000 Zentnern Ladefähigkeit. 5 Vergnügungen. * Börſencafékonzerte. Ein öſterreichiſches Damen⸗ orcheſter, das bisher noch nicht im Börſencafé geſpielt hat, konzertiert gegenwärtig und übt durch die hübſchen, jugendlichen Erſcheinungen der Mitglieder des Orcheſters große Zugkraft aus. Herr Kapellmeiſter Hans Kreuz bringt mit ſeinem Damen⸗ orcheſter die ſchwierigſten Piecen zur vollendetſten Ausführung. Insbeſondere wird die jugendliche Violinvirtuoſin intereſſieren, deren ſeelenvolles Spiel jeden Muſikfreund entzückt. Neues aus Ludwigshafen. *Der Kreisverband der Polſterer⸗, Sattler⸗, Ta e und Dekorateurmeiſter der Pfalz tagte geſtern in den ee räumen des Bürgerbräus. Rach Begrüßung der anwe Gäſte— u a. war Herr Direktor Brill vom Gewerbem Kaiſerslautern und Herr Dr. Pöverlein vom Bezirksamt, 25 Burſchel von der Handwerkskammer erſchienen— erſtattet de Vorſitzende Herr Lam i⸗Zweibrücken, den Jahresbericht. Her Th. Braun⸗Stuttgart hielt einen fachwiſſenſchaftlichen Vortra üÜber Innendekoratlon, der durch Vorführung dazu gehörende Materfalien wirkſam unterſtützt wurde und in der Forderung gipfelt, ſich loszuföſen von dem Althergebrachten, ſelbſt zu en werfen, um eine geſchmackvolle Zuſammenſetzung von Tapeten, Möbelſtoffen und Vorhängen zu erzielen, die eine perſönliche Not⸗ tragen.— Herr Direktor Brill⸗Kalſerskautern hielt einez kurzen Vortrag über die Bayriſche Gewerheſchau in Münch Zunächſt geht er ein auf die Idee dieſer Ausſtellung, die ein Veredlung des Geſchmackes anſtrebt und ſich die engere Zuſg menarbeit von Künſtler und Produzent angelegen ſein läßt Er empfiehlt den Anweſenden, die Ausſtellung zu beſchicken un bemerkt, daß das Laudesgewerbemuſeum Kaiſerslautern g zur Mitarbeit bei Entwürfen bereit iſt, Nach Erſtattung Kaſſenberichtes und Verleſung des Voranſchlags, der geneh wird, wird der ſeitherige Vorſitzende zuf die Dauer von 3 Jahrer wiedergewählt, an Stelle der ſtatutengemäß ausſcheidenden Aus ſchußmitglieder die Herren Ehresmann⸗Neuſtadt und Deng Zweites Liederkranzkon Margarete Siems.— Saſcha Culbertſon. 915 Was in vielen unſerer Männerchorvexeinigungen den Hemm chuh für eine würdige Geſtaltung der muſikaliſchen Produktionen bildet: Mangel an pekuniären Mitleln, das beſitzt der Liederkranz“ in reichem Maße. Und deshalb konnte er ſich für ſein vorgeſtriges zweites Winterkonzert wieder das geſamte Hoftheaterorcheſter, ſowie zwei hervorragende Soliſten geſtatten. Das Programm ließ uns das volkstümliche Element und den-Capella⸗Chor biesmal leider ganz vermiſſen, entſchädigte aber durch Gediegenheit des Gepotenen, Ins⸗ beſondere häatte Herr Hofkapellmeiſter Lederer in der Wahl der Männerchöre mit Orcheſter, die in guten Qualitäten bekanntlich nicht ſehr zahlreich vorhanden ſind, eine glückliche Hand und einen ſicheren Geſchmack. Max Bruchs„Römiſcher Triumphgeſangl, mit dem der Abend eingeleitet wurde, iſt ſowohl im Chorſatz wie in der inſtrumentalen gleich klaugkräftig und wirkungsvoll vertont. Der in E⸗moll beginnende Mittelſatz Sie ſchreiten eiuger nach zertrümmerter Macht“ mit ſeiner ſinnigen Modulation nach Es⸗ dur iſt eine nach den Triumphrufen beſonders auſprechende Stelle. Der Ehor ſang ſeine Aufgabe unter Herrn Lederers belebender, ſicherer Führung mit Begeiſterung. Als realiſttſcher Chor moderuſter Richtung erwies ſich Heinrich Zöllners oßes piger en, or v. ÜUthmann, laus dem Balladenſchatz der„Voche Die lesxen Quinten der einleitenden Solovioline, Trommel, Tamtam und Holzſtäbe geben ein unheimliches aee ſikaliſ ber Chors war eine 1 e 8 muſtkaliſch wertvollen Ch 2 wennteen e 1100 555 Mufikdektamatoriſchen Schwächen dünkt mich das Erute den 0 Berliner Dirigenten Oskar Fried. Der Komponiſt, ein Schüler Humperding's hat ſein Opus, das die Form des, Strophen⸗ lteds zeigt, ſeinem Dichter Rich. Dehmel gewidmek. Herr Lederer ver⸗ ſuchte mit Glück dieſem Chor durch eine ſchwungvolle Wiedergabe auf n. Wie die beiden vorhergehenden erſchien auch „Schlachtaeſangt als Trompeten und Trommelwirbel eingeleitete, von markig een Rhwihmus durchzogene Kompoſition ſchmiegt ſich im Tonſatz dem Charakter des altdeutſchen Volksliedtertes aufs innigſte an. Für ein erhebliches Plus an friſchen, klang⸗ 3„Liederkranz“ 0 Die vorhandenen löſten ja ihre krüftigen Stimmen dr achtbarer eee em 3, die für ihre vermutlich erkrankte Kollegin Helene Forki von der Dresdener Hofoper einſpraua, bot uns neben [der diffleilen Glöckchen⸗ 18 mwie vor zwei Jahren an gleicher Stelle die große Schlußarie des erſten Aktes aus„Traviata“, „S' iſt ſeltſam“ und zwar diesmal in deutſcher Sprache. Wenn auch anfangs die Stimme nicht völlig klar erſchien, wohl infolge der An⸗ der Reiſe,— vielleſcht trug auch der Schrecken über die ulcht rechtzeitig eingstroffene Konzerttoflette einen Teil der Schuld— ſo traten doch in der Folge die glänzenden ſtimmlichen und geſangs⸗ techniſchen Qualitäten beſtens in Erſcheinung, Als. Zugabe ſpendete 81 treffliche Künſtlerin den Walzer„Frühlingsſtimmung? unn Strauß. Phänomenale Virtuoſitit bekundete das Sykel des Seveikſchülers Saſcha Culbertſon auß Prag. Der achtzehnfährige Geiger, deſſen Wiege im Lande des Pollars ſtand, verfügt über eine geradezu verblüffende Technik, die auch die exorbitanteſten Schwierigkekten mit ſelbſtverſtändlicher Leichtigkeit überwindet. Fülr das mit Orcheſter⸗ beglettung gegebene A⸗moll Violinkonzert von Dvorak war dem Ton ſeiner Guarnerigeige mehr Größe und Indipidualität, dem Vortrag mehr ſeeliches Mitempfinden zu wünſchen, wührend er in den Pizzi⸗ kati's, Flageolett⸗ und Doppelgriffen des Poganini'ſchen„Hexen⸗ tanzes“, in dem Herr Lederer am Klavier anſchmiegend aſſtſtierte, wahre techniſche Wunderdinge vollbrachte. Das Kounzert hafte ſich eines ausgezeichneten Beſuches zu er⸗ freuen und nahm einen wohlbefriebigenden Geſamtverlauf. ck. Runſt, Wiſfenſchaft und Leben. Gelöſte und ungelöſte Rätſel unſeres Seelenlebens. Zu dem Vortrag von Leo Grichſen, der am Dienstag den 5. Müärz im Kaſinoſaal ſtaltfindet, wird uns geſchrieben: Leo Erichſen war ber erſte, der in breiter Oeffentlichkeit eine Reihe von Fragen behandelte, die jeden Gebildeten aufs Höchſte intereſſieren und über die ſo wenig Klarheit herrſcht. Hypnoſe und Suggeſtion, die Nacht⸗ ſeiten unſeres Seelenlebens, wie Schlafwandel, Unterbewußlſein, Ahnungsvermögen, Telepathie, wie Wunder der Fakire, das Weſen und Unweſen des Spiritismus, das Neuland der Seele, in dem ſcheinbar noch unbekannte Naturkräfte die Rolle ſpielen— das alles fand durch Leo Erichſen zuerſt in den weſteſten Kreiſen auf wiſſen⸗ ſchaftlicher Grundlage eine Würdigung. In dem vorliegenden Vor⸗ trag nun behandelt Leo Erichſen dieſes Gehlet, ſoweit es au einem Abend möglich iſt, und unterſtützt ſeine Ausfſührungen durch eine trag von höchſtem wiſſenſchaftlichen Inkereſſe ſei. +5 Reihe hochintereſſanter Demonſtrationen und verblüffender Experi⸗ he imer Schauburg“ zu beſchaffen und ihren geiſt mente. Profeſſor Ernſt Häckel verſicherte deo Erichſen, baß dleſer Vor⸗ ſchluß zu fördern, iſt ſeiner Be chung näher g bei einer ſpäterer „Gabriele rüſtet ſich zum Sterben“. Die itallenſſche Regierung hat N bekanntlich veranlaßt geſehen die Buchausgabe von d Aununzios„Kriegsoden“, ſeinen„Geſang au die Dardanellen“ zu unterdrücken, weil einige der Gedichte ſehr ſ und verletzende Angriffe gegen Oeſterreich und den greiſen Franz Joſoph enthiellen. Auf eine Interpellatlon in der italfentf Deputiertenkammer erklärte der Minſſterpräſident Giolitti, nicht ant worten zu können.'Annunzivo hat nun an den Abgeordneten Galenga ein Schreiben gerichtel, das in ſeiner Tonart für den als großen Sohn Ftalſens ſich verkannt fühlenden Dichter charakteriſtiſch iſt.„Sie wiſſen, daß man mich als Verräter meines Vaterlande den Anklageſtand verſetzt hat, weil ich dem Vaterlande eine Dich des Glaubens und der Liebe gewidmet habe. Alle Kloaken der bärmlichkeit und der Verleumdung wirbeln empor, ſprengen ihr Dämme und wollen mich beſudeln: mein Fernſein feſtigt meine ühle Ruhe, um ein ſolches Schauſpiel, wie armſelig es auch ſein ma kümmert mich nicht, N ſtärkt mich. Gewiſſe Freunde, die mich verteidigen und beleibigen, verlangen von mir, ich möge mich rech fertigen. Ich habe ihnen voll Verachtung geantwortet. 5 bin ſichen und ruhig. In dem Italien von heute iſt für mich keſn Pla 0 bleibt meine kleſe und unerſchütterliche Ueherzeugung. Aber w meine Schwermut auch wachſen mag, ich bin feſt entſchloſſen, freiwillige Verbannung zu verlängern. Das Bellen und reicht nicht bis zu dieſer Stätte der Ruhe. Der Aufruhr in me nnern legt ſich: mein Blick erhellt ſich. Bielleicht iſt mir no eit gegeben, zwei oder drei Werke zu vollenden, über die ich ſe ſinne; und die Zeit, mich zu einem guten Sterben zu rüſten. Me iſt das Los, einſam und verkanut zu ſein, Das Schickfal hält von meinem Haupte den Tag fern, da die Zuſtimmung harmoniſch zu⸗ ſammenklingt. Und im idealen Stiune iſt's ſchön, ja ſchön, daß mein Heim unter gemeinom Lärmen zerſtört wurde, es iſt ſchön, daß m Bücher, mit den Spuren meines Studiums gezeichnet ſind, verſtre wurden, und daß die Hände des Büttels meine reine Dichtung fanierten..“ 5 Akademie für Jedermann. Der Gedanke des freien Bundes, den ſeinen? digenden Korporationen ein Obdach in der zukünftige igen Zu 4. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt.) Mannheim, 4. März. Verſammlung zurückgeſtellt. Herr Feder⸗Berlin erinnert an die Wichtigkeit der Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbes im Tapezierer⸗ und Sattlergewerbe und bittet um rege Beteiligung am 2. Verbandstag des Deutſchen Verbandes, der ſich ſpeziell mit dieſer Frage ſowie mit der Abänderung oder Streichung des § 100 des Gewerbegeſetzes befaſſen wird. Als nächſter Tagungs⸗ ort des Kreisverbandes wird Homburg gewählt. * Mord in der Garage. In der Nacht zum 1. Februar ds. Js. wurde in Gand in Belgien der Automobilführer Marcel Maury in der Garage des Induſtriellen Heye zu Gand ermordet aufgefunden. Unmittelbar danach hat ein Nachtwächter aus einem der Garage benachbarten Gäßchen drei verdächtige Perſonen herauskommen ſehen, von denen eine eine Taſche mit langen Riemen trug, und beim Nahen des Wächters auf dieſen zwei bis drei Schüſſe aus einer Browningpiſtole abgab und den Wächter ſchwer berletzte. Die Verbrecher begannen nun das Auto⸗ mobil aus der Garage zu ziehen, wurden aber in dieſem Augenblick durch herbeieilende Wächter der Heye'ſchen Fabrik geſtört und mußten die Flucht ergreifen. Nach der Beſchreibung des verletzten Wächters handelt es ſich um drei etwa 20—25 Jahre alte, ſchlanke, bartloſe gutgekleidete Männer, von denen der größte etwa 1,65 Meter groß war. Dieſe drei Männer ſind augenſcheinlich dieſel⸗ ben, die ſpäter— und zwar gegen 5 Uhr morgens— auf dem Bahnhof Wetteren beobachtet wurden und die in der Richtung nach Antwerpen abgefahren ſind. Nach der Beſchreibung des Bahn⸗ perſonals iſt einer der Männer mittelgroß, hat blondes Haar, bartloſes Geſicht, ſprach franzöſiſch mit deutſchem oder flämiſchem Akzent und trug ſchwarzen, rundenHut, gelblichen Paletot, Taſche mit langem Riemen und Kneifer. Der zweite der Männer war etwas größer, gut gekleidet und trug ſchwarzen Paletot und ſchwar⸗ zen runden Hut. Der dritte dieſes unheimlichen Kleeblattes hatte kleine Figur und war ſchwarz gekleidet. Zu dem Verbrechen ſcheint noch eine vierte Perſon in Beziehungen zu ſtehen, die mit den hier bereits beſchriebenen Männern in einem anſcheinend geſtohlenen herrſchaftlichen Auto beobachtet wurde. Dieſer vierte Mann war gleichfalls bartlos und ſprach wie ſeine Begleiter franzöſiſch mit flämiſchem Akzent. Die Polizei zu Brüſſel macht auf den Mord aufmerkſam und erſucht um Anſtellung zweckdienlicher Nach⸗ forſchungen. Aus dem Großherzogtum. ):(Pforzheim, 1. März. Geſtern wurde die Ehefrau des Silberarbeiters O. Jung unter dem Verdachte des Mord⸗ verſuchs verhaftet. Wie man hört, hat die Feſtgenom⸗ mene im Januar an ihrem Ehemann den Mordverſuch verübt, indem ſie in ihrer Wohnung zwei Schüſſe auf Jung abgab, von denen der eine die Schläfe traf. Jung kam ſeinerzeit ins Krankenhaus und lag dort lange Zeit bewußtlos darnieder. Man nahm allgemein an, daß er einen Selbſtmordverſuch verübt hatte. Jetzt, nachdem der Mann vernehmungsfähig iſt, be⸗ ſchuldigt er ſeine Frau, den gefährlichen Schuß auf ihn abge⸗ feuert zu haben. :(Selz, 1. März. Geſtern abend platzte auf einer Loko⸗ motive ein Waſſerrohr. Das ausſtrömende ſiedende Waſſer traf den Lokomotivführer und den Heizer, die beide ſchrecklich verbrannt wurden. Der Führer hat ſchwere Verletzungen an beiden Armen, der Heizer ſolche im Geſicht, ſodaß man be⸗ fürchtet, er werde ſein Augenlicht verlieren. T. Kleinlaufenburg, 1. März. Die alte Holz⸗ brücke, welche den beiden Laufenburg das charakteriſtiſche Ge⸗ präge gab, iſt nun verſchwunden. Auch zwei der drei Pfeiler find bereits beſeitigt; ſie wurden mit Dynamit geſprengt. Die abgebrochene Brücke wurde im Jahre 1532, mitten in der ſtür⸗ miſch bewegten Zeit der Reformation, begonnen. 9 Pfalz, Heſfſen und Umgebung. ib Neuſtadt a.., 1. März. Der Bankbeamte Feder⸗ mann aus Speier, bei der hieſigen Hypotheken⸗ und Wechſelbank in Stellung, wurde heute abend im Warteſaal des hieſigen Bahn⸗ hofes vom Herzſchlag betroffen und war ſofort tot. Federmann, der ſeit längerer Zeit herzleidend war, befand ſich in Urlaub und hat heute zum erſtenmal wieder ſein Bureau beſucht. Speier, ꝰ. Februar. Von einem Unfall an der Schiffbrücke berichtet die„Sp. Zig.“: Das Dampfboot „Stinnes 10“ paſſierte mit vier großen Kähnen im Anhang unſere Brücke. Hierbei wurde eines der Anhängeſchiffe durch den an der Brücke ſehr ſtarken Strom an das ſogenannte Abweisponton ge⸗ ſchleudert. Der ſchwere Abweisbalken wurde dabei wie ein Streich⸗ holz geknickt. Das Ponton ſelbſt ſcheint nur leicht beſchädigt zu ſein. Der Brückenbetrieb erlitt keine Störung, auch der Schlepp⸗ zug konnte nach kurzem Aufenthalt ſeine Reiſe fortſetzen. Auch dieſer Brückenunfall der fünfte in verhältnismäßig kurzer Zeit, der in ſeinen Folgen glücklich abgelaufen iſt, beweiſt wieder das dringende Bedürfnis einer feſten Brücke.— An der Eſels⸗ dammbrücke beim halben Dach fiel der 2½ Jahre alte Knabe von Schreiner Bardick in den Speierbach und ertrank. Bergzabern, 27. Febr. Heute früh brach in dem Pau⸗ linusſtift in Herxheim gehörigen Kurhaus Liebfrauen⸗ berg, das oberhalb der Stadt gelegen iſt, Feuer aus. Der erſt bvor kurzem zur Erzeugung des elektriſchen Lichtes neu erbaute Maſchinenraum mit den ſoeben montierten Maſchinen wurde zer⸗ ſtört; die umfangreichen im Entſtehen begriffenen Neubanten er⸗ litten keinen Schaden. Sportliche Rundschau. Große internationule Fundeausſtellung. Die geſtrige Hundeausſtellung im Schlacht⸗ und Viehhof war eine der größten Hundeausſtellungen Süddeutſchlands, denn im ganzen waren 850 Tiere ausgeſtellt, worunter ſich über⸗ aus ſchöne Exemplare und Kollektionen im Werte von 30 000 Mark befanden. Der Beſuch der Ausſtellung war während des geſtrigen Tages ein ſehr guter und ſchon in aller Frühe ent⸗ wickelte ſich auf dem Viehhof ein ſehr lebhaftes Treiben. Die Ausſtellung wurde bereits um 8 Uhr eröffnet und für 9 Uhr war der Beginn des Richtens angeſetzt. Obwohl der Beſuch der Ausſtellung auf 1 Mauk in den Vormittagsſtunden angeſetzt war, ſo war die Ausſtellung ſchon vormittags ausgezeichnet be⸗ ſucht. Während des ganzen Vormittags bis ſpät in den Nach⸗ mittag hinein walteten die Preisrichter ihres ſchweren Amtes. Es waren nur Raſſehunde im Alter von mehr als 8 Monaten zugelaſſen und bei einem Gang durch den Viehhof wie durch die Hallen ſah man wirkliche Prachtexemplare von Hunden. Wir ſahen hier große ausgewachſene Bernhardiner und Leon⸗ berger und die ob ihrer Gefährlichkeit etwas gefürchteten deut⸗ ſchen Doggen. Weiter lagen ruhig in ihren Boxen Neufund⸗ länder, Schäferhunde und Boxer, Windſpiele, Dachshunde, engliſche Bulldoggen, Schnauzer, Pinſcher und Foxterrier. Be⸗ ſondere Beachtung fanden die auf den weichen Kiſſen liegenden Zwerg⸗ und Seidenſpitze. Auf die einzelnen Raſſen verteilen ſich die Hunde wie folgt: Jagdhunde ca. 200, Wach⸗ und Schutz⸗ hunde ca. 200, Polizeihunde ca. 200, deutſche Schäferhunde ca. 100, der Reſt verteilt ſich auf Dobermannpinſcher, Rottweiler, Foxterrier und Zwerghunde. Daß alle dieſe Hunde zuſammen ein ſchönes Konzert veranſtalteten, brauchen wir wohl nicht be⸗ ſonders zu erwähnen. Von den Mitgliedern des Ehrenausſchuſſes der Ausſtellung beſichtigten verſchiedene bereits geſtern vormittag die Aus⸗ ſtellung. So ſahen wir u. a. die Herren Großh. Landeskom⸗ miſſär Geh. Oberreg.⸗RKat Dr. Becker und Oberbürgermeiſter Martin. Die tierärztliche Aufſicht ſtand unter Leitung des Herrn G. Koblitz, prakt. Tierarzt, der jeden einzelnen Hund vor ſeiner Einbringung in ſeinen Stand auf ſeinen Geſund⸗ heitszuſtand prüfte. Eine Reihe von Ehrenpreiſen wurde ge⸗ ſtiftet, ſo vom Großherzog Friedrich, von Großherzogin Luiſe und von der Hauptſtadt Mannheim. Nach 4 Uhr fand die Verteilung der Preiſe ſtatt. Den Ehren⸗ preis des Großherzogs von Baden erhielt die Zuchtgruppe Neu⸗ fundländer des Herrn Büchner⸗Mannheim⸗Waldhof, der Preis der Großherzogin Luiſe wurde der Foxterriergruppe des Herrn Dr. Leo Simon⸗Mannheim und der Preis der Stadt Mannheim der Boxerkollektion des Herrn Otto Roth⸗Maunheim zuerkannt. Den Ehrenpreis des Herrn Geh. Kommerzienrat Dr. Reiß erhielt Herr Ehriſt zu Böhl⸗Iggelheim, den des Herrn Geh. Komm.⸗R. Haas Herr Büchner Mannheim⸗Waldhof und den des Herrn Dr. Leo Simon für den beſten Jagdhund Frau Eva Rug in München. Weitere Preiſe fielen nach Ladenburg, Heidelberg, Frei⸗ burg, Ludwigshafen, Karlsruhe. Infolge des anhaltenden Regen⸗ wetters ließ der Beſuch der Ansſtellung in den Nachmittagsſtunden etwas nach. Aviatik. * Das Programm des Zuverläſſigkeitsfluges am Oberrhein 1912 lautet folgendermaßen: Samstag, 11. Mai: Abnahme der Flugzeuge in Straßburg. Oertliche Wettbewerbe in Straßburg.— Sonntag, 12. Mai: Flug Straßburg⸗Metz mit Vogeſenüberquerung. Weitere Wettbewerbe in Straßburg.— Montag, 13. Mai: Ruhetag in Metz. Oertliche Wettbewerbe dort.— Dienstag, 14. Mai: Flug Metz⸗Saar⸗ brücken. Landung in Saarbrücken, vorher, der kurzen Strecke wegen Aufklärungsübung in der Richtung Diedenhofen.— Mittwoch, 15. Mai: Flug Saarbrücken⸗Mainz.— Donnerstag, 16. Mai:(Himmel⸗ fahrt! Ruhetag in Mainz. Oertliche Flüge in Saarbrücken und in Mainz.— Freitag, 17. Mai: Flug von Mainz nach Frankfurt a. M. mit Zwiſchenlandung in Darmſtadt. Eventuell Wettbewerb im ſchnellen Aufſteigen.— Samstag, 18. Mai: Ruhetag in Frankfurt. Oertliche Wettflüge in Frankfurt.— Sonntag, 19. Mai: Flug Frank⸗ furt⸗Karlsruhe. Oertliche Wettbewerbe in Karlsruhe und Frankfurt. — Montag, 20. Mai: Flug Karlsruhe⸗Freiburg.— Dienstag, 21. Mai: Ruhetag in Freiburg. Oertliche Wettflüge in Freiburg.— Mittwoch, 22. Mai: Flug Freiburg⸗Konſtanz mit Schwarzwaldüberquerung. Oertliche Wettflüge in Konſtanz. * Ein Unfall Jeannins. Freitag nachmittag wollte der Flieger Jeannin auf dem Flugplatz Johannistal einen ſelbſtgebauten Neuporteindecker mit hundertpferdigem Argusmotor ausprobieren. Aus einer Höhe von 10—15 Metern ſchoß der Apparat plötzlich ſteil zur Erde. Das Flugzeug wurde vollſtändig zertrümmert. Jeannin kam mit dem Schrecken davon. Rommunalpolitiſches. rr. Baden⸗Baden, 29. Febr. Heute vormittag fud unter dem Vorſitz des Oberbürgermeiſters Fieſer im großen Rathaus⸗ ſaale eine Sitzung des Bürgerausſchuſſes— die erſte nach den Neuwahlen— ſtatt, in welcher der Voranſchlag für das Jahr 1912 zur Beratung ſtand. Der Vorſitzende begrüßte zuerſt die neu eingetretenen Mitglieder des Kollegiums, ver⸗ breitete ſich des längeren über das neue Gemeindewahlgeſetz und ſagte Dank und Anerkennung den bisherigen Stadtverordneten für ihre der Stadt geleiſteten Dienſte. Eingehend verbreitete ſich dann der Redner über die neuen von der Stadt zu löſenden Auf⸗ gaben und über die Finanzen der Stadt und betonte dabei, daß der Umlageſatz nicht erhöht werden brauchte und wieder auf 30 Pfg. feſtgeſetzt werden konnte, ſodaß die Stadt Baden⸗ Baden von allen Städteordnungsſtädten den niedrigſte Um⸗ Akademieſaal war am Samstag abend der hieſigen Typogra⸗ phiſchen Geſellſchaft überlaſſen. Ein anſehnliches Buch⸗ druckervölkchen war erſchienen, um ſeinen traditionellen Willen zur Förderung der Kunſt auch äußerlich zu bekunden und gab ſo⸗ mit auch ſeinem eigenen wohlverſtandenen Intereſſe Ausdruck. Der Leiter des kunſtwiſſenſchaftlichen Kabinetts, Dr. W. F. Storck, ſprach trotz einer ſtarken Indispoſition über„Albrecht Dürer und die deutſche Kunſt“. Nach einem Geleitworte Goethes zogen die Menſchen, die von Einfluß auf Dürers Leben und ſeine Entwicklung waren, im Bilde an uns vorüber, um ihn und ſeine Zeit kennen zu lernen. Dieſer Vorbereitung folgte der langſame aber ſichere Aufſtieg des noch unfertigen, doch bereits große Künſtlerſchaft verratenden Jünglings. Die für die damalige Kunſt neuartige Verteilung von Licht und Schatten, die Entwick⸗ lung plaſtiſcher Momente, die Geſtaltung des Geſamteindrucks, das Hervortreten perſönlicher Eigenſchaften, die architektoniſche Durch⸗ führung uſw. laſſen immer mehr die Reife Dürers erkennen. Die Linie iſt das Ausdruckselement Dürer'ſchen Weſens. Den größten Teil ſeiner Kunſt nimmt die Graphik ein, doch liegt ſeine Bedeutung in der Uebertragung italieniſcher Einflüſſe auf die deutſche Kunſt, der er völlig neue Bahnen wies. Zur Zeit der Reformation lebend, war er ſelbſt ein Reformator. Sich ſelbſt hat er von der Gotik und ihren Formen befreit und mit ihm ging auch ſie ins Grab, von ſeinem Geiſt und ſeinen Werken überdauert.— Der 1½ſtün⸗ dige Vortrag fand ſtarken Beifall. Die ca. 60 Lichtbilder waren J 225 borzüglich, lagefuß habe. In der nun beginnenden Generaldebatte Ein Sammler erſcheint uns oft ſelbſt als eine ſeltene Kurioſttät. Wir denken da immer gleich an leidenſchaftlich zuſammengetragene Raritäten, von einem Sonderling in engen Räumen aufgehäuft, von einem Sonderling, der abſeits des Lebens, dem er feindlich enigegen⸗ blickt, ſteht, und der nur noch Intereſſe für ſeine Neigung bekundet. So oft man nun auch ſolchen Typen begegnet, ebenſo oft findet man jene hochkultivierten Menſchen, die ihre Neigung und ihr Vermögen bewußt als Förderer in den Dienſt unſerer Kultur und Kunſt ſtellen. Von dieſen und jenen ſprach am Sonntag vormittag in einer vornehm plauderuden Art der Beſitzer des Folkwangmuſeums in Hagen i.., K. E. Oſthaus, der den didaktiſchen Ausſtellungen des Bundes wiederholt eine wertvolle Unterſtützung zuteil werden ließ. Er erörterte den Geiſt einer Sammlung, und die wichtige Rolle, die der Sammler ſpielt, indem er die Künſtler ermuntert und durch Ab⸗ nahme der Werke ihr Leben einigermaßen ſorgenfrei geſtaltet. Die kunſtpolitiſche Bedeutung der Medieieer, eines Napoleons, Schack⸗ München, und in neuerer Zeit Morgans, iſt bekannt. Nach Streifung der Frage, was die Sammler unſerm Kultur⸗ und Wirtſchaftsleben nützen, unterſuchte der Vortragende, welche Rolle der Sammler in ſeiner Zeit ſpielen kann. Ein Sammler ſoll den neueren Künſtlern freundlich gegenüberſtehen und ſie durch Ankauf ihrer guten Werke, Qualität muß gefordert werden, zum Streben nach dem Höchſten an⸗ ſpornen. Heute Abend wird Prof. Dr. Walter ſeinen Vortragszyklus über„Wohnkultur“ zu Ende führen und das Thema„Rokoko bis Biedermeier“ behandeln. Es werden ca, 60 Lichtbalder vor⸗ geführt, darunter auch einige Inneunräume aus dem Bruchſaler und dem Manuheimer Schloſſe. Theater⸗Notigz. Im Neuen Theater im Roſengarten wird heute Abend zum erſten 5 durch das Dreher⸗Enſemble„Der Nachtwandler“ ge⸗ geben. kamen der Stadtverordnetenvorſtand, die Vertreter der verſchie⸗ denen Fraktionen und der Vorſitzende zum Wort ung um 1 Uhr konnte die Debatte unter gleichzeitiger Vertagung der Sitzung auf nachmittag geſchloſſen werden. Um 4 Uhr begann ſodann die Spezialdebatte, welche ſich bis abends 11 Uhr hinzog, um welche Zeit die Weiterberatung auf Freitag nachmittag vertagt wurde. rr. Baden⸗Baden, 1. März. Heute nachmittag von 3 Uhr ab fand wieder eine Sitzung des Bürgeraus⸗ ſchuſſes ſtatt, in welcher die Beratung des Voran⸗ ſchlages für 1912 fortgeſetzt wurde. In der geſtern ſchon begonnenen Spezialberatung wurden die einzelnen Poſitionen eingehend beraten und verſchiedene führten noch zu längeren Debatten, worauf der ſtadträtliche Antrag:„Der Bürgerausſchuß wolle zur Erhebung einer Auflage im Betrage von 15 M. 75 Pfg. für die große Bürgergabe in der Altſtadt und von 1 M. 91 Pfg. für die Bürgergabe im Stadtteil Lichtental, ſowie einer Umlage von 30 Pfg. für 100 M. Steuerwert des Liegen⸗ ſchafts- und Betriebsvermögens, von 15 Pfg. für 100 M. Steuerwert des Kapitalvermögens und von 48 Pfg. für 1 M. Einkommenſteuerſatz die Genehmigung erteilen“, einſtimmig an⸗ genommen wurde. Nachdem noch einige kleinere Punkte der Tagesordnung im Sinne der ſtadträtlichen Anträge ihre Er⸗ ledigung gefunden hatten, wurde die Sitzung um 84 Uhr abends geſchloſſen. Iie Deberführung des Luftschifes„Viktoria Dnise“ nach Frankfurt. Das Luftschiffi„Viktoria Luise“ musste gestern von der ge- planten Fahrt nach Frankfurt wegen ungünstiger Witterungsver- hältnisse Abstand nehmen. Geplant war der Weg über Unn, Stutt⸗ gart, Heidelberg und Mannheimz; die Windmessungen im mitt- leren Rheintal waren aber womöglich noch ungünstiger als am Freitag, denn sie ergaben in einer Höhe von 400 Metern eine Windstärke von 17 und in einer Höhe von 800 Metern eine solche von 18 m in der Sekunde. Nun ist es zwar, wie Dr. Eekener ausführte, möglich, mit dem Luftschiff auch bei solchen Wind- stärken die Fahrt durchzuführen, aber nur unter der Voraussetzung, dass sämtliche drei Motoren vom Amfang bis zum Ende der Fahrt ohne Störung arbeiten. Die neuen Motoren der„Viktoria Luise“ sind auf eine grössere Fahrt hin in dieser Beziehung noch nicht ausprobiert. Deshalb musste die Ueberführung nach Frankiurt auch gestern unterbleiben. Alle Vorbereitungen zur Fahrt waren bereits getroffen. Auch die Passagiere waren zur Stelle. Die„Viktoria Luise“ passiert Mannheim. Nun soll heute die Fahrt bestimmt erfolgen. Als wir uns um 9 Uhr in Friedrichshafen erkundigten, lag das Luftschiff noch in der Halle. Aber jede Minute sollte die Abfahrt erfolgen. Die Fahrt führt durch das Nlieintal über Basel. An Bord befinden sich gegen 20 Personen. Das Wetter ist wie bei uns trübe, aber der Wind hat nachgelassen. Zwischen 2 und 3 Uhr soll Mann⸗ heim passiert werden. Also aufgepasst und tüchtig„Hochi Zeppelin!“ geschrieen. Abfahrt in Friedrichshafen. Friedriehshafen(Luftschiffbau Zeppelin), 4. März. .30 Uhr. Die Abfahrt des Luftschiffes„Viktoria Luise“ ist um .15 Uhr in der Richtung aui Basel erfolgt. Es herrscht sfarRKeTr Westwind. Der Aufstieg ging in gewohnter Weise latt von statten. Die Motore arbeiten vorzüglich. Schauturnen des Turn⸗Vereins Mannheim. Wer etwa noch bezweifelt hat, daß die edle Turnerei in Mannheim ſich auf einer ſelten hohen Stufe befindet, der iſt durch das Schauturnen des Turnpbereins Maunheim, das geſtern nachmittag im Nibelungenſaal ſtattfand, gründlich eines Beſſeren belehrt worden. Es war ein glänzender Erfolg, auf den die Arrangeure des Feſtes nicht wenig ſtolz ſein dürfen. Prächtige Bilder, eines immer ſchöner als das andere, wechſelten kaleidoskopartig auf dem Podium, das trotz beträchtlicher Ver⸗ längerung bei den Maſſenübungen die Mitwirkenden gerade noch zu faſſen vermochte. Vor allem imponierte bei dieſen Vor⸗ führungen, daß ſie wie aus einem Guß waren. Der Turnverein zeigte hierbei, daß die turneriſche Durchbildung des Einzelnen mit großer Sorgfalt erfolgt. Vie trug zu dem Erfolg der Ver⸗ anſtaltung auch die Mitwirkung der Jugend bei. Wer einen ſo ſtattlichen, vorzüglich geſchulten Nachwuchs beſitzt, dem kann um eine gedeihliche Weiterentwicklung nicht bange ſein. Aber auch die zahlreiche Mitwirkung der„älteren Semeſter“ fiel vorteilhaft auf. Speziell hierdurch wurde der Beweis erbracht, daß, wer einmal ſich dem Turnverein angeſchloſſen hat, ihm nicht ſo leicht als Aktiver untreu wird. So geſtaltete ſi chdas Schauturnen zu einer glänzenden Propagierung der edlen Turnſache durch alle Altersklaſſen. Der Beſuch der Veranſtaltung entſprach ihrer Be⸗ dentung. So ſtark beſetzt war der Nibelungenſaal ſchon lange. nicht mehr. Auf der Empore war kaum durchzukommen. So dicht gedrängt ſtanden hier die Schauluſtigen Kopf an Kopf. Das Progrumm, das geſchickte Abwechslung in Maſſen⸗ und Einzelleiſtung bot, wurde durch den Begrüßungschor„Weihe des Geſanges“ eingeleitet. Die Sängerriege des Vereins ſang den Chor unter Herrn Muſikdirektor Sieders Leitung gut abgetönt und klangſchön. Man merkte die ſorgfältige Einſtudierung. Dann kam die erſte Maſſenvorführung. 118 Turnerinnen marſchierten auf. Es wird wenige deutſche Turnvereine geben, die eine ſo ſtarke und dabei ſo gutgeſchulte Damenabteilung ihr eigen nennen. Und wie adrett ſah die„Kompagnie“ in der weißen Blufe und der blauen Rockhoſe aus. Wird da nicht mancher junge Mann, der ſeither dem Verein und ſeinen Beſtrebungen noch fernſtand, zum begeiſterten Anhänger geworden ſein? Unter Herrn Reallehrer Leutz Lei⸗ tung führten die Damen Freiübungen vor. Herr Leutz, eine Auto⸗ rität im Damenturnen, iſt dafür bekannt, daß er an der Weiter⸗ bildung ſeiner Elitetruppe unabläſſig arbeitet. Immer ſieht man etwas Neues, ſo auch diesmal. Die Figuren, die die Freiübungen formten, ließen die natürliche Anmut und Grazie der Turnerinnen voll in die Erſcheinung treten. Es war ein edler Fluß der Bewe⸗ gungen, der auch nach der äſthetiſchen Seite einen großen Genuß bereitete. Als die Turnerinnen brauſender Beifall entlaſſen hatte, marſchierten 140 Turner, Jugendturner und Schüler zu Stab⸗ übungen auf. Auch hier war die Maſſenwirkung geradezu faſzi⸗ nierend. So wie ein hervorragender Muſikkörper wie ein einziges großes Inſtrument klingt, ſo ſchienen auch die 140 zu einem einzi⸗ gen Weſen vereinigt, das nur der ei ne Wille beherrſchte, eine Gipfelleiſtung hervorzubringen. Auch bei dieſen Uebungen bekam man manche neue Piece zu ſehen. Die einheitliche weiße Turn⸗ — * SGentral⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt.) 5. Seite cleidung zeigte, daß der Verein auch bei der männlichen Aktivität Wert auf vornehme Aufmachung legt. Pferdübungen der Jugendabteilung der Turnerinnen folg⸗ cen. Es war herzerfriſchend, zu ſehen, wie leichtbeſchwingt und graziös die jungen Mädchen die neuartigen Uebungen auszu⸗ führen wußten. Das Publikum war denn auch geradezu enthu⸗ ſiasmiert. So ändern ſich die Zeiten. Unſere Großmütter würden die Hände über dem Kopf zuſammengeſchlagen haben, wenn man ſie aufgefordert hätte, am Pferd nach Männerart zu turnen. Mit beſonderem Nalldruck ſei hierbei betont, daß die anmutige Art, mit der die Uebungen ausgeführt wurden, das äſthetiſche Empfinden durchaus befriedigten. Manchen Heiter⸗ keitsausbruch veranlaßten die Hantelübungen der Männer⸗ Abteilungen. Die Zahl der Jahre war, wie ſich zeigte, doch an manchem„bemooſten Haupt“ nicht ſpurlos vorübergegangen, denn wenn es in die Kniebeuge ging, dann wackelte gar mancher. Im übrigen klappten aber auch die Uebungen der 56 eSnioren, unter denen ſich verſchiedene erſte Perſönlichkeiten unſerer Stadt befanden, vorzüglich. Einen wundervollen An⸗ blick gewährte das Fahnenſchwingen der Schüler und Schü⸗ lerinnen. Es war eine Luſt, zu ſchauen, wenn die roten und weißen Fähnchen mit kraftvollem Schwung hin⸗ und herflat⸗ terten und die mannigfachſten Linien beſchrieben. Auch hier ſicherte hauptſächlich die Exaktheit der Bewegung den Erfolg. Hervorragend in jeder Beziehung war ebenfalls das Barren⸗ turnen mit 72 Turnern und Jugendturnen in drei Schwierig⸗ keitsſtufen. Es wurde an acht Barren geturnt. Aber trotz der Vielheit der Geräte waren auch hier die Uebungen wie aus einem Guß. Eine wahre Augenweide war gleichfalls das Keulenſchwin⸗ gen von Turnerinnen. Die Geſellſchaftsſprünge am Tiſch, die von 9 Turnern und 6 Jünglingen ausgeführt wurden, waren ausgeſprochene Gipfelleiſtungen. Jedes erſtklaſſige Variete würde mit ſolchen Darbietungen Ehre einlegen. Beſonders beachtens⸗ wert waren wieder die Leiſtungen der Jugendturner. Um ſolchen Nachwuchs iſt der Verein wirklich zu beneiden. Einen prächtigen Abſchluß erhielt die Veranſtaltung durch einen von 22 weißgekleideten Turnerinnen ausgeführten Tanz⸗ reigen, bei dem gelbe und rote Blumenbögen zur Anwendung ge⸗ langten. Es war eine wirkliche Frühlingsapotheoſe, zu der ein aus Schülern und Schülerinnen gebildeter ſtattlicher Kinderchor, der friſch und hell ein Frühlingslied ſchmetterte, eine ſinnige Er⸗ gänzung bildete. Das Publikum zeichnete alle Darbietungen mit ftürmiſchem Beifall aus, an dem auch die übrigen Leiter der Vorführungen, die Turnwarte Schweizer, Thenan und Wentzel großen Anteil hatten. Beſondere Berdienſte um das mühevolle Arrangement des Feſtes haben ſich die Herren Schweizer und Leutz erworben. Von Herrn Schweizer ſtammt die Idee. Wir möchten unſern Be⸗ richt nicht ſchließen, ohne den Wunſch auszuſprechen, daß das Schauturnen im Nibelungenſaal zu einer allzährlich wiederkehren⸗ den Einrichtung wird, denn der Nibelungenſaal iſt für derartige Leiſtungen gerade groß und gut genug. Die nationalliberalen Bezirksvereine halten heute Abend 8¼ Uhr Zuſammenkünfe ab. Im„Café z. Oper“, C 3, 21, tagen Ober⸗ ſtadt! und Weſtliche Planken, im„Tivoli“(Rennershof⸗ ſtraße! der Bezirk Lindenhof, im Gartenſaal der Kaiſerſäle(Ev. Gemeindehaus] die Schwetzingerſtadt. Tagesordnung überall: Budgetbeſprechung. Tüchtige Referenten ſind überall gewonnen. Kommunalpolitiſches. „Die Kinematographenfrage im Rathaus. Am Schluß der letzten Stuttgarter Gemeinderatsſitzung richtete Gemeinderat Würz an den Oberbürgermeiſter die Anfrage, was von der Polizei in Sachen der Kinematographenfrage getan worden ſei. Er hätte aus anderen Städten geleſen, daß dort mit Unterſtützung der Stadt Konkurrenzinſtitute geſchaffen würden, die edlere Koſt bieten ſollen. Der Oberbürgermeiſter erwiderte hierauf, es ſei ihm in dieſen Tagen bekannt geworden, daß auch in Stuttgart der Ver⸗ ſuch gemacht werden ſoll, ein Konkurrenz⸗Inſtitut ins Leben zu rufen, und zwar ſchon am 1. Mai. Es ſtünden hinter dem Projekt zwei Hofſchauſpieler. Es ſoll nur Künftleriſches geboten werden. Man werde in der nächſten Zeit an die Stadtverwaltung mit einem Geſuch herantreten, die Gewerbehalle für dieſen Zweck vorläufig auf ein halbes Jahr zu überlaſſen. Der Oberbürgermei⸗ ſter habe perſönlich ſeine Zuſtimmung zu dem Plan gegeben und er glaube auch, daß der Gemeinderat ſich im ganzen Umfange mit ihm wird einverſtanden erklären dürfen. Er ſei überzeugt, daß ein vorbildliches Unternehmen geſchaffen werde; ein nähe⸗ res Programm ſei ihm noch nicht mitgeteilt. Gerichtszeitung. § Mannheim, 1. März.(Strafkammer.) Vor⸗ ſitzender: Landgerichtsrat Dr. Straub. Eine Reihe von Rennwettintereſſenten paßte im Zuſchauer⸗ raum auf den Fall des Schneiders Peter Klarmann, der vom Schöffengericht wegen Beihilfe zum Vergehen gegen das Rennwettgeſetz zu 50 M. Geldſtrafe verurteilt worden war und Berufung eingelegt hatte. Klarmann hatte längere Zeit hin⸗ durch einen der bekannteſten Wettvermittler namens Reichelt beherbergt und ſelbſt Wetten angenommen. Seine Berufung bleibt erfolglos. Vert.:.⸗A. Dr. Geier⸗ Geldſpielautomaten amerikaniſcher Herkunft hatten die Kauf⸗ leute Joſef Malicki und Georg Pfeiffer in Wirtſchaften aufgeſtellt und waren deshalb vom Schöffengericht wegen uner⸗ laubter Ausſpielung zu je 36 M. und 3 M. Geldſtrafe ver⸗ Urteilt. Außerdem waren die Apparate beſchlagnahmt worden⸗ Malickt legte e ein gegen Verurteilung und Beſchlag⸗ nahme, Pfeiffer gegen die Strafe. Auf die Berufung hin wer⸗ den heute die Apparate freigegeben, im übrigen werden die Be⸗ rufungen verworfen. Vert.:.⸗A. Dr. Ebertsheim. * Ausgeliefert. Die Schweizer Behörden haben den Tag⸗ löhner, Kaſpar Lamparter aus Leichlingen ausgeliefert, der ſich am 11. Oktober 1909, Wirtſe „Zur neuen Neckarbrücke“ an einer folgenſchweren Schlägerei be⸗ teiligt hatte, bei der Fuhrmann Philipp Spohn zum Krüppel ge⸗ ſchlagen wurde. Spohn, der Taglöhner Adolf Heckmann und ein gewiſſer Brechtel waren aus der Wirtſchaft herausgewieſen wor⸗ den. Als ſie ſpäter am Schalter klopften, weil Spohn ſeine Zeche bezahlen wollte, ſprangen diechebrüder Auguſt und Julius Hemms⸗ höfer heraus und bearbeiteten Spohn mit Fäuſten. Lamparter hielt ihn während dieſer Zeit feſt. Auguſt Hennhöfer ſprang dann noch einmal in die Wirtſchaft und holte einen Billardſtock, den er Spohn mit voller Wucht auf den Kopf ſchlug, ſo daß er einen Schädelbruch erlitt. Der Verletzte iſt inſogedeſſen auf der rechten Seite gelähmt, kann nicht mehr richtig ſprechen und hat voll⸗ ſtändig die Erinnerung verloren, er kennt ſogar ſeine Bekannten nicht mehr wieder, kann alſo auch über den heutigen Fall gar nicht ausſagen. Die Hennhöfer ſind beide ſchon 1910 zu drei Monaten Gefängnis verurteilt worden, nur Lamparter ging da⸗ mals flüchtig. Er wird zu einer Gefängnisſtrafe von 14 Tagen verurteilt, da er ſich an der Prügelei mit dem Billardſtock nicht beteiligt hat. Er hat noch eine Widerſtandsaffäre auf dem Kerb⸗ holze, aber wegen dieſer kounte nicht verhandelt werden, weil er nur wegen Körperberletzung ausgeliefert wurde. Er will nun⸗ mehr hier Arbeit nehmen. Der Vorſitzende macht ihn darauf auf⸗ merkſam, daß er, wenn er längere Zeit hier herumlaufe, aufge⸗ griffen und wegen der Affäre angeklagt werden würde. 1 morgens 1 Uhr, vor der Wirtſchaft * Eine feige Tat. Zwiſchen dem Taglöhner Wilhelm Hör⸗ ner aus Oſterburken und einem Ingenieurſchüler namens Didier kam es am 12. Februar, morgens 4 Uhr, zu einer un⸗ beabſichtigten Anrempelung auf den Planken. Es entſpann ſich ein Wortwechſel, der ſich anfänglich in ſcherzhafter Form be⸗ wegte. Als der Ingenieurſchüler ſich bückte, um in anſtändiger Weiſe den dem Hörner entfallenen Hut aufzuheben, ſtieß dieſer ganz unverſehens dem jungen Manne einen Dolch in den Kopf und brachte ihm hierdurch eine ſchwere Kopfverletzung bei. Das Schöffengericht ſprach gegen den brutalen Meſſerſtecher eine Gefängnisſtrafe von 6 Monaten aus. T. Freiburg, 27. Febr. Das Kriegsgericht der 28. Diviſion hatte ſich in ſeiner letzten Sitzung mit einem Fall von Degradation zu beſchäftigen. Der Kaufmann K. F. von Erſingen, der früher im Staatsdienſte als Juſtizaktuar geſtan⸗ den und wegen Amtsunterſchlagung beſtraft und entlaſſen wrude, war wiederum von der Karlsruher Strafkammer wegen Unterſchlagung von Mündelgeldern zu acht Monaten Ge⸗ ffängnis verurteilt worden. Das Kriegsgericht hat ihn heute aufgrund von Art. 42 des Militärſtrafgeſetzes vom Vizefeld⸗ webel der Landwehr zum Gemeinen degradiert. * Heidelberg, 26. Febr. Wegen verſuchter Erpreſſung und Beleidigung hatte ſich der in Neu⸗Ulm geborene, dahier wohnhafte Bildhauer Rupert Stiefenhofer vor der Strafkammer zu verantworten. Die unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit geführte Verhandlung führte zur Verurteilung des Angeklagten zu einer Gefängnisſtrafe von zwei Jahren. Nach den verkündeten Urteilsgründen ſchrieb Stie⸗ fenhofer im Dezember v. J. an zwei hieſige Geſchäftsmänner verſchiedene Briefe, in welchen er ihnen drohte, er werde ſie wegen an ſeiner Tochter verübten unerlaubten Handlungen zur Anzeige bringen, falls ſie ihm nicht eine Geldſumme zur Ver⸗ fügung ſtellen, und in einem andern Briefe auch ſchwer belei⸗ digende Ausdrücke gebrauchte. Der Angeklagte machte heute geltend, er habe das geforderte Geld den Armen zuweiſen wollen, was ihm aber der Gerichtshof nicht glaubte. Die ein⸗ gehende Beweisaufnahme ergab die völlige Grundlofigkeit der erhobenen Beſchuldigung. Das Gericht kam deshalb mit Rück⸗ ſicht auf die zahlreichen, zum Teil ſchweren Vorſtraſen auf die ausgeſprochene Strafe. Der Angeklagte wurde im Hinblick auf die Höhe der Strafe in Haft genommen. sh. Saarbrücken, 28. Februar. Ein nicht alltäglicher Unterſchlagungsprozeß beſchäftigte die hieſige Sirafkammer, vor der ſich der erſt 20 Jahre alte Banklehrling Reuner zu ver⸗ antworten hatte. Der junge Mann war bei der Filiale einer Bank in Sulzbach beſchäftigt und zeigte ſich ſehr gewandt und tüchtig. Man brachte ihm daher allgemeines Vertrauen entgegen und ließ auch öfters größere Geldbeträge durch ſeine Hände gehen. Bis in die letzte Zeit war er ehrlich. Als die ihm anver⸗ trauten Beträge immer größer wurden, faßte er den Plan, bei Gelegenheit eine Unterſchlagung zu begehen und damit ins Aus⸗ land zu fliehen. Zu ſeinem Unglück machte er noch die Bekannt⸗ ſchaft eines Kellners, der ihn in ſeinem Vorhaben beſtärkte und ihm verſprach, einen falſchen Auslandspaß zu verſchaffen. Ende September v. J. führte der junge Menſch ſeinen Plan aus, in⸗ dem er ca. 150 000., die er zur Reichsbankfiliale bringen ſollte, unterſchlug und mit dem Kellner das Weite ſuchte. Nach vieler⸗ lei Kreuzfahrten, auf denen der Angeklagte ca. 30 000 M. aus⸗ gab, landeten die beiden in Paris, wo ſich Renner in einem Hotel als angeblicher preußiſcher Offizier einmietete. Zufällig wohnte in derſelben Straße ein deutſcher Botſchaftsſekretär, dem die Manieren des angeblichen Offiziers ſehr verdächtig vorkamen und der ihn deshalb verhaften ließ. Auch des Kellners wurde man bald habhaft. In der Verhandlung waren beide Angeklagte geſtändig. Der Gerichtshof verurteilte ſie, wie mitgeteilt, zu je zwei Jahren Gefängnis. Letzte Nachrichten und Celegramme. * Paris, 4. März. In der Ortschaft Obiat, Departemeni Correze, brach in der vergangenen Nacht in emem Gasthaus eine Feuesbrunst aus, durch die eine aus 7 Personen be- stehende Familie ums Leben kam. * Parig, 4. März. Im Walde von Fontainebleau stürzte gestern ein Automobil in den Strassengraben imd begrub die 7 Insassen unter sich. Der Motor explodierte und eine Frau namens janvier konnte nurals völlig verkohlte Leicke hervorgezogen werden. Die übrigen 6 Reisenden erlitten schwere Verletzungen. Der italienisch-türkische Krieg. Berlin, 4. März. Von unserm Berliner Bureau) Dem Lokalanzeiger gehi aus Konstantinopel eine bisher nicht offiziell bestätigte Meldung zu, dass die italienische Flotte vor den Dar- danellen angekommen sei. e Die Meuterei in gina. * London, 4. März. Dem Reuterſchen Bureau wird aus Peking gemeldet: 600 Mann ausländiſche Truppen patroullieren in der Umgebung der fremden Niederlaſſungen. Die Bevölkerung iſt vollkommen ruhig. Jetzt halten ſich in Peking ungefähr 3000 Mann ausländiſche Truppen auf. Von Port⸗Arthur ſind 5000 Japaner nach Tientſin beordert worden, wo die ausländiſchen Truppen nur 1800 Mann ſtark ſind. Alle Juanſchikai treu gebliebenen Truppen haben Peking in der Richtung auf Paotingfu verlaſſen, um den Aufſtändiſchen den Weg abzuſchneiden. Die Haltung der chineſiſchen Truppen und der Polizei in Peking beſſerte ſich erheblich, aber die Plünde⸗ rungen dauern fort. Geſtern nahmen die Aufſtändiſchen Tungtſchou bei Peking in den Beſitz und plünderten die Häuſer vieler Edelleute. Die umliegenden Ort⸗ ſchaften mußten deshalb beſchoſſen werden. Die Beſitztümer einiger Prinzen in Peking ſind ebenfalls geplündert worden. Prinz Tſching befindet ſich ſchwer krank im franzöſiſchen Hoſpital in Peking. Im Laufe des heutigen Tages wurden über 100 Hinrichtungen vollzogen, unter den Hingerichteten befanden ſich ſechs Frauen und viele Polizeibeamte, Soldaten in Uniform ſind jedoch nicht hingerichtet worden, da die Behörden auch die anderen Soldaten, die alle eigentlich irgendwie an dem Auf⸗ ſtande beteiligt ſind, aufzureizen beſürchten. Die Leichen der Enthaupteten liegen noch in den Straßen. Bei den letzten Feuerbrünſten ſind im ganzen 20 Perſonen ums Leben gekom⸗ men. Die Chineſen ſehen dem Ausgang dieſer Wendung beſorgt entgegen, die Ausländer glauben an eine Beſſerung der Lage. * Tientſin, 3. März. Der Brand in der Ein⸗ geborenenſtadt begann geſtern Abend 10 Uhr und war heute früh 8 Uhr auf ſeinen Herd beſchränkt. Die Münze und die vornehmſten Stadtviertel wurden niedergebrannt und ausge⸗ plündert. Der Schaden wird auf 100 Millionen Lirs geſchätzt. Es ſollen ungefähr 100 Menſchen umgekommen ſein. Die Un⸗ ruhen wurden von den Revolutionären hervorgerufen, die mit Polizeiſoldaten und Leuten aus der Leibwache des Vizekönigs aus Peking gekommen ſind. Es wird befürchtet, daß ſich die Unruhen heute Nacht erneuern.»Die Fremdenniederlaſſungen werden von 8000 ausländiſchen Soldaten bewacht. Der Tod des deutſchen Arztes, der ſich geſtern in die Eingeborenenſtadt wagte, ruft die lebhafteſte Anteilnahme hervor. ö * Peking, 3. März.(Reuter.) Heute früh marſchierte eine Abteilung Artillerie mit Muſik zum Palaſt des Herzogs Kuoi, des Vaters der Kaiſerin⸗Witwe, ſchoſſen das Tor ein, plünderten und brannten einen Teil des Palaſtes nieder. Die Truppen des Herzogs hatten ſich geſtern an den Plünderungen beteiligt, aber heute künpften ſie gegen die Plunderer. Es ſchein, daß die ganze Nordarmee mit der Meuterei einverſtanden war, da ſie glaubte, die Ankunft der Delegierten aus Nanking bedeute ihre Entlaſſung. 1 4 2. Hauptuverſammlung des Badiſchen Tandeswohnungsvereins. „[Karlsruhe, 2. März. Der Bad, Landeswohnungsverein hielt heute hier ſeine 2. Haupt⸗ verſammlung ab. Zu der Verſammlung hatten ſich etwa 6070 1 Teilnehmer aus allen Teilen des Landes eingefunden. Unter den Erſchienenen befanden ſich Vertreter des Finanzminiſteriums, des Miniſteriums des Innern, der Landesverſicherungsanſtalt, der Polizeibehörde und des Bayriſchen Landeswohnungsvereins. Den Vorſtand des Bad. Landeswohnungsvereins, Herr Oberbürger⸗ meiſter Dr. Winterer⸗Freiburg leitete die Verhandlungen. Nach einer kurzen Begrüßungsanſprache erteilte er dem Geſchäfts⸗ führer des Vereins Herr Dr. Kampfmeyer das Wort zur Er⸗ ſtattung des Geſchäftsberichts. Wie aus dem Geſchäftsbericht zu entnehmen war, war die Tätigkeit des Vereins im vergangenen Jahre eine ſehr vielſeitige. Neben der ſchriftlichen Propaganda wurde auch die mündliche Agitation nicht verſäumt, in allen grö⸗ ßeren Städten des Landes wurden Vorträge gehalten, die, wie der Berichterſtatter hervorhebt, ſtets die Unterſtützung der ſtaat⸗ lichen und ſtädtiſchen Behörden fanden. Der Verein zählt z. 3t etwa 500 Mitglieder, unter denen ſich auch korporative Mitglieder befinden und zwar als bisher einziger Kreisausſchuß der Kreisgus⸗ ſchuß Waldshut, 31 Gemeinden, 9 Beamten⸗Organiſationen. Arbeiter⸗Organiſationen, 12 Gemeinnützige Baugenoſſenſchaften und einige Frauenvereine. Wie es in dem Geſchäftsbericht weiten hieß, iſt die Gründung einer Vereinigung gemeinnütziger Bauber eine bereits ſoweit vorgeſchritten, daß die Konſtituierung des Ver eins am Sonntag, den 3. März erfolgen ſoll. Auf die Aus⸗ dehnung des Bibliothek⸗ und Archivweſens iſt auch im vergangener Jahre Bedacht genommen. Weiter ſoll eine Wanderausſtellung as⸗ rangiert werden, zu der der Anfang(Modelle, Pläne uſw.] bereits während der heutigen Verſammlung im großen Nae ans geſtellt iſt. In Monatsfriſt ſoll die Wanderausſtellung ihre Nei durch das Land von Stadt zu Stadt antreten. An der Jubiläums ausſtellung in Karlsruhe gedenkt ſich der Verein ebenfalls zu be⸗ teiligen. Der Verein will auf der Ausſtellung mit Unterſtützung des Mieter⸗ und Banuvereins, Häuſer erbauen, die möglichſt fin immer ſtehen bleiben ſollen, An die Erſtattung des Geſchä berichts ſchloß ſich eine rege Ausſprache, in der aus der Ver lung verſchiedene Vorſchläge zum weiteren Ausbau des Vere gemacht wurden und auch die Frage der geſetzlichen Regel Wohnungsfrage erörtert wurde. 1 5 An der Diskuſſion beteiligten ſich die Herren: Stadtſyndikus Landman-Manbneim, Dr. Kampfmeyer, Geh. Rat Bau⸗ meiſter, Oberamtmann Lers. Parteiſekretär Engler⸗Freiburg Abg. Reinhardt und Geh. Juſtizrat Pfoſer. Es folgten ſodann die Zuwahlen zum Vorſtand, bei denen die Vorſchlagsliſte des Geſchäftsführenden Ausſchuſſes debattelos genehmigt wurde. wurden darnach gewählt: Vertreter von ſtaatl. Behörden: V treter der Generaldirektion der badiſchen Staatseiſenbahn Gr. Betriebsinſpektor Echternach. Vertreter der Kafſerl. Ober⸗ poftdirektionen Karlsruhe und Konſtanz: Kaiſerl. Bauinſpektor Kech.— Vertreter von Städten: Der mittleren Städte; Bürg meiſter Dr. Gugelmeyer⸗Lörrach, Bürgermeiſter Bräunig⸗Raſta Der Stadt Heidelberg: Bürgermeiſter Dr. Walz.— Verkreter de Hpgiene: Prof, Dr. Koſſel⸗Heidelberg. Geh. Obermedinzinalraf Dr. Greiff⸗Karlsruhe.— Vertreter von Frauenorganiſationen: Frau Miniſter Schenkel⸗Karlsruhe und Frl. Magda von Beck Karlsruhe, Vorſtandsmitglieder des Bad. Frauenvereins. Frau Oberlandesgerichtsrat Schmidt⸗Karlsruhe, Vorſtandsmitglied der katholiſchen Frauenorganiſationen.— Vertreter der Induſtrie: Fabrikdirektor Otto Hoffmann⸗Mannhei m, l. Vorſitzen⸗ der des Verbandes ſüdweſtdeutſcher Induſtrieller. Dr. Briigge⸗ mann, Direktor der Maggiwerke Singen a. H. Direktor Nuck ſtuhl, Maſchinenfabrik Gritzner, Durlach.— Beamten⸗ und Ar beiterorganiſationen: Oberpoſtaſſiſtent Eiſinger, Baden⸗Baden Verband mittlerer Poſtbeamten. Stationskontrolleur Welz Man nhei m, Vorſitzender des Mannheimer Beamtenvereins Verbandsſekretär Heini⸗Karlsruhe, Bad. Eiſenbahnerverband⸗ Arbeiterſekretär Willi⸗Karlsruhe, Freie Gewerkſchaften. Gewerk⸗ ſchaftsſekretär Joſeph Erſing⸗Karlsruhe, Chriſtl. Gewerkſchaften, — Vertreter von gemeinnützigen Bauernvereintgungen: Schwall, Aufſichtsrat des Bau⸗ und Mietervereins Karlsruhe und Gan leiter des ſüdd. Eiſenbahnerverbandes, Rechtsanwalt Dr. Maye M annheim), Spar⸗ und Bauverein und Mieterverein Man heim. Gartenvorſtadtgenoſſenſchaft Mannheim: Eiſendreher Joſ⸗ Allgayer. Rechtsanwalt Dr. Venedey⸗Konſtanz, Spar⸗ und Bau genoſſenſchaft Konſtanz. Gärtnereibeſitzer Schmid, Singen a. 8 gemeinnützige Baugenoſſenſchaft Singen. Fahrikant Viktor Krä⸗ ee e e 5 eramtmann Lers erſtattete hierauf den Rechnungsberich für das Jahr 1911. Die Einnahmen Beirhgen 17 103.70 5 Ausgaben 6534., ſodaß ein Vermögensſtand von 10 621 M zu buchen iſt. Herr Dr. Kampfmeyer hielt ſodann einen Vor trag über„Die Geldbeſchaffung für gemeinnützige Tätigkeit“ Auch an dieſen Vortrag, bei dem der Referent von den Erfah⸗ rungen auf dem Gebiete der Geldbeſchaffung für gemeinnützig Tätigkeit ſprach und gleichzeitig weitere Vorſchläge machte, ſchloß ſich gleichfalls eine ausgedehnte Diskuſſion, in die die Herren Stadtrat Klein⸗Baden⸗Baden, Geh. Juſtizrat Pfoſer, Geheimerat Roſſenau, Kaufmann⸗Lahr, Oberreviſor Schmidt⸗ Waldshut und Brändle⸗Singen eingriffen. Einen Antrag des Geh. Juſtizrats Pfoſer, eine Kommiſſion zu ernennen, die Vor⸗ ſchläge machen ſoll, in welcher Weiſe Baugenoſſenſchaften zu mäßigem Zinsfuße Gelder auf zweite Hypothek verliehen wer⸗ den können, nahm der Vorſtand zur Kenntnis. Den Abſchluß der Tagung bildete ein öffentlicher Vortrag am Abend großen Rathausſaal, bei dem Herr Dr. Kampfmeyer nochmals einen Ueberblick über die Geſchäftstätigkeit des Vereins gab und Herr Rechtsrat Dr. Möricke einen Vortrag hielt über„Die Schaffung von Kleingärten und ihre Bedeutung für die Be⸗ wohner unſerer Städt. 10 —— b „ „J* 7J75 ⁵ Hoſtwirtschaff Handelskammer Mannheim. Bericht über die erſte Sitzung bes kleinhanvelsausſchuſſes am 23. Jebruar 1912. 1. Die Errichtung einer Kleinhandelsberufs⸗Ge⸗ noſſenſchaft wird befürwortet. In ſte ſollen alle reinen Detailhandelsgeſchäfte ſowie alle diejenigen gemiſchten Engros⸗ und Detailhandelsbetriebe aufgenommen werden, in denen das ausſchließlich mit Lagerarbeiten beſchäftigte Perſonal das übrige berſicherte Perſonal nicht überwiegt. 2. Die von der Regierung in der Budgetkommiſſion der 2. Kammer am 14. Jebruar 1912 in Ausſicht geſtellte Erhöhung der Wandergewerbeſteuer wird befürwortet und gleichzeitig der Erlaß von Vorſchriften gewänſcht, welche das Verſteige⸗ kungswefen regeln, insbeſondere Verſteigerungen neuer Waren ausſchließen. 3. Von den ſeitens verſchiedener Handelskammern an den Deutſchen Handelstag gerichteten Eingaben betreffend Schädi⸗ gung des Handels durch Konſumvereine wirb Kennt⸗ nis genommen. Eine Gleichſtellung der Konſumpereine mit den übrigen Gewerbetreibenden in bezug auf Steuer uſw. wird ge⸗ wünſcht. 4. Zur Bekämpfung der Schädigung des Handels durch Nichtgewerbetreibende wird eine Abänderung der Gewerbeordnung dahin gefordert, daß alle den offenkundigen gewerbsmäßigen Handel betreffende geſetzliche Beſtimmungen auf jeden Vertrieb von Erzeugniſſen aller Art, insbeſondere auf den geheimen Warenhandel ausgedehnt werden. Insbeſondere ſoll jede Form der Warenvermittelung anmeldepflichtig ſein(8 14 .⸗O.], eine alphabetiſch geordnete Liſte aller angemeldeten Be⸗ kriebe zur öffentlichen Einſichtnahme aufliegen. Die Perſonen, die neben ihrer ſonſtigen Berufstätigkeit oder als Privatleute gegen Propiſion oder gegen ähnliche ihnen oder Dritten zu⸗ fließende Vorteile Waren beziehen oder vermitteln, ſollen ver⸗ pflichtet ſein, an ihrer Wohnung ihren Familiennamen mit min⸗ deſtens einem ausgeſchriebenen Vornamen und eine Bezeichnung aganzubringen, aus der die Art des Gewerbebetriebes klar her⸗ pborgeht. 5. Der Bezirksrat ſoll erſucht werden, die Be ſtimmungen über das Ausverkaufsweſen dahin abzuändern, daß zwiſchen der Einreichung des Verzeichniſſes der auszuverkaufenden Waven und dem Beginn des Ausverkaufs eine Friſt von 8 Tagen liegen muß. , Der Mangel an geeignetem Verkaufsperſo⸗ nal, insbeſondere an guten Verkäuferinnen wird darauf zurück⸗ geführt, daß in vielen Kreiſen der Verkäuferinnenberuf gegenüber anderen Berufen, insbeſondere dem der Kontoriſtin, Telephoniſtin, Erzieherin u. a. als minderwertig angeſehen wird. Durch Ver⸗ öffentlichungen uſw. ſoll verſucht werden, hierin Wandel zu ſchaffen und darauf hinzuwirken, daß dem Verkäuferinnenberuf ein beſſerer und zahlreicherer Nachwuchs als jetzt zugeführt wird. 7. Es ſoll beantragt werden, daß die Reviſionen der Einhaltung der Gewerbeordnungsvorſchriften üher die Beſchäftigung weiblicher Arbeltet, ins⸗ heſondere in Puß⸗ und Konfektionsgeſchäften ent⸗ weder durch Beamte des Gewerbeaufſichtsamtes oder burch nicht⸗ untformierle Polizelbeamte vorgenommen werden. 8. Die Beratung des Geſetentwurfs betreffend Sonntags⸗ ruhe im Hanbelsgewerbe im Kleinhandelsausſchuß wird dringend gewünſcht. 9. Gegen den Scheckſtempel, der insbeſondere die dem Keinhandel angehörenden Kreiſe ſchwer trifſt, wird Stellung ge⸗ nommen und feine Beſeitigung befürwortet. 10. Von dem Beſchluß der Kammer, dahin vorſtellig zu wer⸗ den, daß der Preis deseleltriſchen Stromes für ge⸗ Wwerhliche Beleuchtungszwecke in demſelben Maße or⸗ mäßigt wird, wie dies durch Stadtratsbeſchluß vom 2. Februar 1912 für private vorgeſehen iſt, wirb zuſtimmend Kenntnis ge⸗ nommen. II. Der Kleinhandelsausſchuß begrüßt den Beſchluß der Han⸗ delskommer, von einem Beitritt zur Milchzentrale⸗ genoſſenſchaft abzuſehen. 12. Der Erlaß einer, Vorſchrift des Inhaltes wird befür⸗ wortet, daß in Eß⸗, Trink⸗ und Kochgeſchirren, Flaſchen und Krügen, die nach ihrer Form und Bezeichnung zur Aufnahme bon Nahrungs⸗ und Genußmitteln beſtimmt ſind, insbeſondere in Bier., Wein., Mineralwaſſer. und Limonade⸗ flaſchen geſundheitsſchädliche Stofſe, wie Petroleum, Salmiak⸗ geiſt, Benzin, Laugen, Säuren uſw. nicht feilgehalten, vertrieben. oder beim Verkauf abgegeben werden dürſfen. Hbaktsast Jee. I.... be b0 2. Ai Aernon-Jes Ar.... ee 70 2 Ket Zwangs⸗Velſteigerneg Dienſtag, 5. März 1912 nachm. 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 6, 2 gegen bare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich verſteigern: 641 1 Regal m. 125 Bänden Klaſſiker, Laden⸗ u. Bitro⸗ einrichtungs⸗Gegenſtände, Zwangsperſeigetun,. enstag, 5. März 1912, nachm. 2 Ahr werde ich im Pfandlokal 6, 2 hier gegen bare lung! ffentl.verſleigern: 1. Klavier, 1 Badeein⸗ kung, ein Schreibtiſch, ˖„Möbel und Sonſtiges chlafzimmer, 2 compl. i n 1„Manuheim, 4. ft5 151 Betten mit Roßhaarma⸗ 11 38689 Scheuber, Gexichtspollz. tratzen, 2 Waſchkommoden 6 eeeeeeeeeeeee mit Spiegel, 2 Nachttiſche, annheim 4. Mirz 1912 andtuchgeſtelle, ein Leleren! Eine ſilb. Darſenuhr wendbusle rülg Ausschamt S hbt indischen bereſtet duroh einen lndier aus Bombay lleichzeitig Verkauf echt indischen Tes's Fye'Cloek ſea N. III..... paket 9h Ptr. I 3, 15 74 85 177˙ Verſteigerungslokal Im Auftrag der Erben verkaufe ich aus f Hand aus einem Nachlaß 68641 Dienstag, 5. März 1912, von morgens 9 Uhr und mittags 2 Uhr ab Ege bar: ein hochfeines wei Fee e ein ſehr 5 5 Zteiliger Spiegel⸗ 5 rank, 1Büffet,farnitur M. F. gezeichnet zwiſchen Diwan und 6 Seſſel, 3 62 1 ac. Mauuheun, 4. Maärz. Die Beſchlüſſe unterliegen noch der Genehmigung durch die Handelskammer. — Kohlenmarkt. Die Komplikationen in den engliſchen Koh⸗ lengebieten und die infolgedeſſen vapid in die Höhe gegangenen engliſchen Kohlenpreiſe find auf den ſüddeutſchen Kohlenmarkt noch ohne weſentlichen Einfluß geblieben und haben Ankäufe in Anſehung der Möglichkeit, daß auch im Ruhrgebiet ein Streitk ausbrechen könnte, nur vereinzelt ſtattgefunden. Das Kohlenkontor iſt erſt jetzt für einzelne Gebiete mit Preiſen für ſeine Händler herausgekommen und hat die Verkaufstätigkeit der Händler für Lieferung in 1912⸗13 auch erſt jetzt aufgenom⸗ men werben können. DasHausbrandgeſchäft iſt immer noch leid⸗ lich belebt, dürfte aber bald, namentlich wenn das Wetter milde bleibt, ſtark nachlaſſen. Eiſeugießerei Landau Gehr. Bauß,.⸗G. Landau i. Pfalz. Die Geſellſchaft erzielte im abgelaufenen Jahr einen Reingewin n von 37 468(i, V. 47 790), woöraus zu Abſchreibungen 8528(97824 verwendet, der Reſerve 1870 2970 und 2000/ dem Propagauda⸗ fonbs, dem Delkrederefonds 1000/(wie l..) überwieſen, 9 Proz. (wie i..) Dividende verteilt und 1118(5049 ½] auf neue Rechnung vorgetragen werben. Die Generalverſammlung findet am 20. März ſtatt. Ad, Deidesheimer.⸗G. in Neuſtadt a. 5. 5. Die Geſellſchaft ſchlägt der ordentlichen Generalverſammlung am 16. März u. a. vor: Umwandlung der Stammaktien in Vorzugsaktien, Gleichſtellung dieſer mit den bisherigen Vorzugsaktien, ferner Verlängerung des Beſchluſſes vom 6, Februar 1911, Ziffer II. 4, bis 1. April 1918. Die Geſellſchaft für elektriſche Hoch⸗ und Üntergrundbahnen in Berlin vereinnahmte im Februar M. 738 038(i. V. M. 693 346), bamit ſeit Jahresanfang M. 1 516 124 li. V. M. 1 445 686). Die Flachbahn vereinnahmte ſeit Jahresanfang M. 22 483(i. V. Mark 20 095). Mannheimer Marktbericht vom 4. März. . — Waſſertandsnachrichten im Monaf März. Vegelfallonen Dat u nom Rhein: 28. 29. 1. 2. 3. 4.[Bemerkungen Konsflant Waldsest Füningene). ½48 1,83 1,84 ,38 1,42 1,86 Ubvs. 6 ub. Sehl. 22.,38 2,25 2,19 2,15 2,22 2,36 N. 6 Uhr Santerburg Abds. 6 Uhr MNagan 4J4,12 3,96.84 8,81 8,84 3,96 2 Uhr Germersbeim.-P. 19 Uh. Waunheim.59 3,44.22 3,14 3,15 3,25 org, 7 Uhr Mainz: 11,49 1,58 1,46 1,80 1,1.-P. 12 Uhr Bingen 10 Uhr Fanbdz.„ 269 2,76 2,61 2,42 2,81 V. 7 Uhr Asbleug 10 151 Reln J,7 8,½48 3,84 3,12 2 Uhr Ruzrort 8 Aßyr vom Neckar: MNausbeim 8,74 3,57 3,36 3,25 3,28 3,34 B. 7 Ahr Weiloreun I,24 1,14 1,7 1,04 1,07 B. 7 Uhr indſüill Bedeck.. 8. 0. du Extra-Jea 3....... veket 90 ptz te drum(The de Lure).20 vl. Lebende Forellen Hechte, Karpfen Schleien, Aal ſcir Maperfoffeſe, tüchtige gewaudt., branche⸗ da echter Kheinſam„„„ real bauterin Kieler Sprotten Blicklinge osca⸗ ger. Aal, Lachs ete. Wild n. Geflügel in großer Auswahl. p. bald geſucht Hoh. Salair Hermann Fuchs N 2, f Tücht. 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Portlon.10—.00 Haſe per Stük.00—.00 Sellerie per Stück.06—.25 Reh per Pfſd..95—.00 Zwiebeln per Pfſo..12—.00 Hahn(1g.) per Stück.80—.00 Note Rüben per Pfb..120.00 Huhn(.) per Stück.80—.00 Weiße Rülben per St..08—.00 Feldhuhn per Stück..00—.00 Gelbe Rüben p. Pid..10—.12 Ente per Stückk.00—.50 Cgrotten per Pfund.25—.00 Tauben per Paar.20—.80 Pflückerbſen per Pfo,.000,00 Gans lebenv p. Stuc.50—.00 Meeretlig per Stuck..10—.80 Gans geſchl. per Pfſv..95—.00 Gurken per Stück.00—.0 Aall.00—.00 „ J. C. 100 St..00—.00 Karpfen.00—.C0 Tomaten.00—.00 Zwetſcheen.00.00 Aepfel per Pfſtv..15—.25 ee BWitterungsbesbachtung der metesvologiſchon Station Maumseim. daln ze ee ee eee „ 3 328 28 mm 5 5 32 3. März Morg. 7˙ 1455 7,0 S2.2 3.„ Mittg. 2 745,1 10,2 S2 3„„ Abbs. 90 750,1 7,2 4. März Morg. 7 180 6,% S86 18 U Soöchte Tempertatur den 3. März 12,55 Wefſte„„ bom./4. März. 5,7“ Wetter⸗Ausſichten für mehrere Tage im Voraus. Uuf Grund der Depeſchen des Reichs⸗Wetter⸗Dienſtes. (Nachdruck verboten.) 7. März: Bewölkt, rauher lebhafter Wind 3. Märzt Wolkig, teils heiter, windig, kalt, 9. März: Bewölkt, kalt, ſtarke Winde. ———————— ͤ ͤ———.—̃̃ ̃— Beranutwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunſt und Fenilleton: Julius Witte; für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schöufelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktion. Teil: Frauß ircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Jvos. Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. B. G. Kein Gichtiker versfume eine häusliche Trinkkur mit 11630 Assmannshäuser natürlichem Gichtwasser. Rein natürliche Füllung mit natürlicher Kohlenszure ange reichert. Broschüre mit Heilberichtenu. Arzt-Gutachten frei Brunnenverwaltung Glehtbad Assmannshausen am Rhein. Hepot fur Mauulieim Hofdrogerte Ladwig u. Schillitkelm. Telephom egi 22013 „Sport-Restaurant“ 62 Wallstadtstr 62— taetbefüst Sohlacmnoflinie. Zusammenkunft aller Sportsfesunds. Ausschank von d. Dek. Pfungstädt. 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Doch es gibt eine andere Aehnlichkeit, und dieſe iſt es, welche den Blick untrüglich feſſelt— jene unausgeſprochene unbeſtimm⸗ bare und doch augenblicklich faszinierende Aehnlichkeit, die bei aller Verſchiedenheit der Formen und der Umriſſe in der Haltung, in der Bewegung, in dem Ausdruck des Weſen's gelegen iſt. Sie äußert ſichdurch eine Geſte. Sie verrät ſich im Augenauſſchlag, in der Macht eines Blickes, in dem Schimmer eines Lächelns Wiederherſtellung der früheren, liebevollen Gemeinſamkeit. Und weiter ſchilderte Werner, wie Frau Melanie auf das Tiefſte ergriffen geweſen ſei, und wie ſie ſeither in ſtürmiſchem Verlangen danach geſchmachtet habe, ihrem Vater in die Arme eilen zu dürfen, ihn zu hegen, ihn zu pflegen und den Abend ſeines Lebens in wunſchloſer Pflichterfüllung zu verſchönen,— wie ſie Günther beauftragt habe, dies alles dem Grafen zu übermitteln und ihm zu ſagen, daß auch nicht der kleinſte Reſt früheren Grolls in ihrem Herzen geblieben ſei, daß der Wunſch nach Frieden und Verſöhnung ſie in gleicher Weiſe wie ihren Gatten beherrſche, und daß ſie des Befehls gewärtig ſei, nach Schloß Wildenhahn zu reiſen, um dem Vater ihre kindliche Liebe zu Füßen zu legen. Günther ſei unter den heiligſten Verſprechungen, dies hehre Freundesamt zu verrichten, abgereiſt; aber längere Zeit hätten ſie nichts von ihm gehört, bis dann endlich ein Brief nach Dresden ge⸗ langt ſei, in dem Günther die letzte, ſchönſte Hoffnung geknickt hätte, Er hätte geſchrieben, daß des Grafen Sinn ſich völlig gewandelt habe, daß er voll Mißtrauen gegen ſeine Tochter erfüllt ſei, als ob nur gemeine Spekulation und Gewinnſucht ſie dazu leite, Liebe und Verſöhnung zu heucheln, wo ſie nur Gleichgültigkeit oder Haß empfinde. Dieſer Brief habe Frau Melanie längere Zeit auf das Kran⸗ kenlager geworfen, und ein ſchweres, nervöſes Fieber habe ſte dem 7 955 liden, nervwhsen Kopkechrgers ebe. ete. für 8 behandelt utt besten xieige de Lachs- Fle ten 1 Das Ohristusproblem gelöst! raße 65. 14847 4 —— Soeben ersabſen: Vor ſgg0 Jahren! 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Ich habe nie einen Sohn gehabt, hoffte aber einen zu gewinnen, und ich weiß nun, es war eine tückiſche Schlange, die ich an meinem Buſen pflegte.—— Ich habe keinen Sohn; aber Dich habe ich nun— einen ge⸗ liebten Enkel, der in dies alte, vertrocknete Herz bon neuem er⸗ friſchendes Leben bringt durch die Lauterkeit der Liebe.“ Er küßte Axel, der vor ihm niedergekniet war, auf die Stirn. Dann reichte er auch Werner die Rechte, in die dieſer kräftig ein⸗ ſchlug: „Sie aber, junger Freund, der Sie der Famflie meiner Lie⸗ ben in inniger Zuneigung angehbren, ſeien auch Sie mir von Her⸗ zen willkommen! Wenn ich in Ihr Antlitz blicke, ſo wachen liebe, alte, traute Erinnerungen in mir auf, an die ſich aber auch die Erx⸗ innerung der traurigſten Epiſode meines Lebens knüpft. Doch ſprechen wir davon jetzt nicht, damit nicht in die reine Freude dieſes Augenblickes ein Tropfen ſchwerer Bitternis fällt. Freuen wir uns des Wiederſehens, dem nun aber auch bald das Wiederſehen 8. Kapitel Unter dem Altan an der hinteren Wand des Herrenhauſes und in deſſen unmittelbarer Nähe befand ſich ein Epheugeranke, das durch Staketen zuſammengehalten und in die Höhe geführt beredſamen Minenſpiels. Tode nahe gebracht. Erſt nach der Rückkehr ihres Gatten, unter 5 55 5 deſſen hingebender Pflege, ſei ſie langſam wieder geſundet. Es ſei wurde. Daneben zierten üppige Jasminbüſche die Seikenfront Diele Aehnlichkeit wirkt ſo überzeugend wie irgend welche dann aber mählich der Gedanke unter ihnen aufgetaucht— und der]des Hauſes. Nachweiſe es nur können. Dieſe Aehnlichkeit war es, die der Graf an Werner erblickte, und die ſein ganzes Innere mit einem Male gleichſam vulkaniſch erſchütterte. Nun hatte ſich die Erregung wieder etwas gelegt, und träume⸗ riſch ſinnend hielt er den Blick auf Werner geheftet, während er von Axel überhaupt keine Notiz nahm. Doch die Freunde fühlten, es mußte ſchließlich offen geredet werden. Und da Axel in natürlicher Zaghaftigkeit zurückhielt, übernahm es Werner, das Wort zu führen. Ohne alle Umſchweife erzählte er dem Grafen, in welcher Ab⸗ ſicht ſie die Reiſe zu ihm unternommen hätten. Durch die enge Gatte Melanies hätte zuerſt dieſem Gedanken Ausdruck gegeben, notwendig ſei, der Wahrheit auf den Grund zu gehen. Und ſo wäre man zu dem Entſchluß gelangt, daß Axel mit ihm, dem Freunde an der Seite ſich zum Grafen begeben ſollte, damit Aufklärung geſchaffen würde um jeden Preis. Ein Leben ſo voller Wirrniſſe, Unklarheiten und endloſer Unſicherheiten ſei für Frau Melanie eine Unerträglichkeit. In jedem Falle ſolle der Graf wiſſen, was er von ſeinex Tochter und deren Famile zu halten habe. „Dies, Herr Graf,“ ſo ſchloß Werner, indem ſeine Stimme leicht zitterte,„iſt der Grund unſeres unerwarteten Erſcheinens an daß Günther möglicher Weiſe ein falſches Spiel treibe, und daß es Dies Eckchen war ein trefflicher Beobachtungspoſten für das, was in der näheren Umfgebung geſchah. Wer ſich hier ſcheinbar arglos mit den Gewächſen zu ſchaffen machte, konnte nach drei Richtungen hin auslugen und erſpähen, was um ihn vorging, ohne daß er ſelbſt in Gefahr geriet, die Benbachtungen anderer auf ſich zu lenken. (Fortſetzung ſolgt.) So paendssgingfUSTamlamgen! Freundſchaft, die ihn mit Axel und deſſen Familie verband, habe dieſem Orte. er ſich berechtigt geglaubt, auch ſeinerſeits in 0 Und nun, Herr Graf, liegt die Entſcheidung in Ihren 10—50 M K. 120 vol 5(bisher Mk..—) en f die Worte mit rührender Schlicht⸗ änden!“ einzugreifen. Und nun floſſen die Worte n 9 Birnform, hel!!. Mk. 4 oxkl. Steuer. heit von ſeinen Lippen, wie ſie dort oben auf der Stubbenkammer in traulichem Familienkreiſe Herrn Günther van der Nees an⸗ getroffen, wie die Rede auf den Grafen und ſeinen Zuſtand gekommen ſei, wie Günther in beredter Sprache die Sehnſucht des Grafen geſchildert habe, nuch einmal vor ſeinem Tode ſeine ge⸗ Gebite Tochter au ſein Herez dricken zu dürfen, wie er ihr im Der Kopf des alten Herrn, der ſich während der Erzählung mühſam etwas aufgerichtet hatte, fiel in die Kiſſen zurück. Er ſchloß die Augen; aber unter den Wimpern ſtahlen ſich zwei dickte Tränen hervor, die die abgehärmten, eingefullenen Wangen hinab So,: perging eine Weile in lautloſerStille. Stotz& Cie., Flatt.-Ges. m. l. H. 0 4, 89 Telephon 682, 980 und 2068 5278 Heathtwᷓ/entteestumg d. Osrarmmlarmpe. lampe) 9 billigſt abzugeben. znleitungsrohre. General-Tuzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatth Mannßheim den 4. März 1912 Enorm billiges Beginn des Vergau fs. Montug, den 4. Mdrs. 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Georg Maudanz Ein Page des Königs Elſe Wiesheu Ratsherr von Orleans.Karl Zöller Otto Schmöle Margarete Paſchke Lene Blankenfeld Hans Godeck * Engliſcher Herold Hermann Trembich Thibaut d' Arec, ein Landmann Paul Tietſch Margot, Poldi Dorina Louiſon ſeine Töchter„Olly Böheim Johanna, Thila Hummel Etienne Wilhelm Burmeiſter Claude Marie, ihre Freier Robert Günther Raimond, Paul Richter Bertrand 8 1 0 Emil Hecht Köhler 8 Alfred Landory Köhlerweib. 8 Köhlerjunge 8 Ein Ritter 8 0 Ein Edelmann Anton Scheepers Soldat auf der Mauer.Hubert Orth Die Erſcheinung eines ſchwarzen Ritters, Eliſe de Lank „Eliſe Gerlach Hugo Schödl Soldaten und Volk, königliche Kronbeamte, Biſchöfe, Will, Marſchälle, Mönche, Magiſtratsperſonen, Hofleute und andere ſtumme Perſonen im Geſolge des Krönungszuges. Kaſſeneröff. ½7 Uhr Anf. 7 Uhr Ende 10¼ uhr Nach dem 1. und 3. Akte größere Pauſen. Kleine Preiſe. Im Grufh. Boftheater. Dienstag, 5. März(Aufgeh. Abonn., Vorrecht D) Gaſtſpiele Mottl⸗Jaßbender u. 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Konrad Dreher Minna Lindner Irene Veliſch Kurt Hartl Willy Hampl Ludwig Nachbaur Karl Neumeier Franz Hartlauf Salberger Mitglieder des Joſeph Rieder Ruhland„Klubs zur Kurt Pornitz Aigner Hebung der Joſeph Oſterbauer Hüngerl Nachtruhe“ Joſeph Eitlinger Eine Zigeunerkapelle, Mitglieder eines Männergeſangvereins. 2. Bild: Auf dunklen Wegen. Perſonen: Dir. Konrad Dreher Minna Lindner Marthé Glerond Irene Veliſch Kurt Hartl Amalie Leidhold Willy Hampl Ludwig Nachbaur Lili Breda Emanuel Sendling Katharina Einn beider Töchter 2 Otto Degenhardt Wilg Hetzenberg 0 Heyderich Seben Sauft ebaſtian Schimmler, Portier in Trocadero“ Fritz Fuchs Joſeph Franz Hartlauf 3. Bild: Der Mann mit den zwei Seelen. Perſonen: Emanuel Sendling Dir. Konrad Dreher Katharina Minna Lindner Emmy Irene Veliſch Aurelie Hetzenberg Amalie Leidhold Willy Willy Hampl Brund Heyderich Frieda Sauft Sandor Jauos Karl Neumeier ebaſtian Schimmler Fritz Fuchs Ort der Handklung: Eine große, ſüddeutſche Reſidenz⸗ ſtadt.— Zeit: Gegenwart. Ludwig Nachbaur Lili Breda Torkſchrittliche Nolksparke Mannheim. Freitag, den 8. März 1912. abends 8¾% Uhr, Keſtauration Friedrichshof, L 15, 15: Naohuffions⸗Abend Fortſetzung der Diskuſſion über das Partei⸗ Programm. Gäſte ſind willkommen. Kaufmänniſcher Verein Mannheim E. V. Donnerstag, 7. Mürz 1912, abends 8 ½ Uhr im Saale des Friedrichsparke⸗ Vortrag des Herrn Univerſttätsprofeſſor : Dr. L. Wahrmund, Prag „Trennung von Staat und Kirche⸗ Für Nichtmitglieder ſind Tageskarten à Mk..— zu haben: in unſerem Bureau, in der Hofmuſikalien⸗ handlung von Karl Ferd. Heckel, im Verkehrsverein, bei Brockhoff& Schwalbe, bei A. Donecker, hier, und bei Ed. Theile in Ludwigshafen a. 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Vortrag mit hochinteressanten Demonstra- tionen und verblüffenden Experi- menten. 21962 Leo Erichsen ist der intimste Kenner des Oceul- tismus, den er in à Erdteilen studierte; er bearbeitete Damen anzuzeigen Paul& Aug. Maas E 3, la Robes E 3, la 22005 Verputzarbeiten im Wege VTFVFF LHimier 4 aus Hochfene t⸗Zimmer⸗ Wohnung in der erſten und zweiten Etage zu augemeſſenem Preiſe per ſofort oder ſpäter zu vermieten. Mannnelmel Baugesellschaft m. h.., ſta 1 kür Meyers Lexikon das Kapitel irtttemnst Karten:.—,.—.— Mx. bei K. Ferd. Heckel u. abends. Mannheimer Froͤbel⸗Seminar F I1, I1 Mannheim F 1, 11 Auſtalt zur Ausbildung von: à) Kindergärtnerinnen und Familienerzieherinnen jähriger wiſſeuſchaftl. und praktiſcher Lehrgang. b) Kindergartenleiterinnen 1efähriger c) Hoſpitanten⸗Kurſe. 21345 Das Schuljahr beginnt am 16. April 1912. 10 Lehrkräfte. Schulgeld pro Vierteljahr 4 Mk. Aumeldungen u. Proſpekte d. die Vorſteherinnen. 20 7 täglich—4 Uhr in der Anſtalt. Mitt⸗ Sprechſunden woch u. 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Buſch'⸗ Gerteinagwonds 35f J00 Sack Roggenmehl 0% Fabrik.: Gg. Neidliugen Alzey. 1 RNäheres im Termin. Mannheim, 2. März 1912. Nopper, Gerichtsvollzieher. Große Verſteigerung. Beſtimmungsgemäß können nur ſolche Arme und Bedürftige berück⸗ ſichtigt werden, welche ka⸗ tholiſch ſind und wegen hohen Alters oder kränk⸗ lichen Umſtänden nichts mehr verdienen können. Schriftliche Bewerbun⸗ gen ſind bis längſtens 18. März 1912 im Neuen] Schwetzingerſtraße 48 Rathaus, 3. Stock, in den Beiefkatken der Armen⸗(oder Kepplerſtraße a kommiſſion einzuwerfen. Am Montag, 4, März. Später einkommende nachmittags 2½ Uhr vei! Geſuche bleiben unbe⸗ ſteigere Schwetzingerſt. a6 rückſichtigt. 454 loder Kepplerſtr. 15) eine große Partie beſſere Möbheß als: Chiffonier, ſchöne? Betten, Waſch⸗ u. Nacht⸗ tiſche, Tiſche, Stühle, Spiegel, Handtuchhalter, Bücherregal., Chaiſelongs Grammophon m. Platten und anderes mehr. M. Arnold Auktionagtor. 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Rh. von—5 Uhr. 14851 a88blSohrank gebraucht abzugeben esfolgt⸗ 457 E 5, 5. Angebotsformulare ſind 1 im Banbureau Kirch⸗ gartenſchule koſteulos er⸗ Enorm billig! hältlich, woſelbſt auch nä⸗ 2 wegen leichter here Auskunft erteilt IIII Beſchädigung⸗ wirb. Demmer Ludwigshafen, Luiſenſtr. 6. 1 Bücherſchr.eiſerne Bettt Kinderbettſt, Waſchmaſch⸗ 1 zu verk. 14852 Augartenſtr. 15 U LCCelan nten Tüghtiger Schneider b. Schneiderin eage Knaben⸗ Mannheim, 1. März 1912 Städt. Hochbauamt: Perrey. Bekanntmachung. Die Maul⸗ und Klauenſeuche be⸗ treffend. Nr. 1478 III. Das Gr. Miniſterium hat in Er⸗ gänzung der am 3. ds. Mts. bekannt gegebenen Vorſchriften(Amtsblatt anzüge ſof, geſucht, 14784 Nr. 11] folgende am] Näh. E 7, 27, IV. Stock 4. März 1912 in Kraft tretende Anordnung er⸗ laſſen: 462² Die Einfuhr von Schlachtvieh durch Vieh⸗ händler in das Großher⸗ zogtum darf nur noch Tüchtige Taillen arbeiterinnen Rochurbeiterinnen Me öffent⸗ und 8 ichen achthäuſern mit der Eiſenbahn ee Hilfsarbeiterinnen 1 die von len ſowie führern zu erſtattende Anzeige von der Einfahr Laufmädchen hat die Ortspolizeibehörde jeweils 190 5 578 21 zu geſucht. 6854 tragen, daß einge⸗ führten Tiere ins F. Weczerg& Sohn Schlachthaus nicht mehr F 7. 25. lebend verlaſſen, ſondern innerhalb zwei Tagen abgeſchlachtet werden. Die Wiederausfuhr ſolchen Schlachtviehs aus den Schlachtviehhöfen in Mannheim oder Karls⸗ ruhe nach öffentlichen Schlachthäuſern iſt geſtat⸗ tet. In dieſen Fällen liegt die Benachrichtigung der Ortspolizeibehörde des Beſtimmungsortes der Schlachthofleitung in Mannheim oder Karls⸗ ruhe ob. 462 Maunheim 27. Febr. 1912 Großh. Bezirksamt: gez.: WöhrLe. Nr. 9899 J. Vorſtehen⸗ des bringen wir hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ uis. Maunheim, 1. März 1912 eee Arbeiterinnen für danernd geſucht. nee, 7 Sedenll Mübchen für alles, das auch koche kann, wird von ein, fun Haushalt p. 10. März ge Näh. M 4, 4, 3. St. Bürgerl. Kö Allein⸗ und Hausmäſdch werden ſofort, 15, und 1. April geſucht. Pecſonal ſber Afl für Private, Hotelu. Neſtauxant für hier und auswürks ſucht un empfiehlt. Agate Eip Ii K, Gewerbsmäßige Ritte.. lerin. 10. Seite Jeneral⸗unzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten. (Mittaablatt) Mannheim. den 4. März 1912 7 8 8 JJ)GG00é0 8. 25 * + Hermann N 2, 6 8. Aunsistrasse, am Haradanlatæ, boim Naufhaus. 8 1* Hleider- U. K folle * 4+*. 38 1 Blus 15 0 6 vorzügliche Qualitäten bis 180 em breit Stalt Rert his.—, wypit unter Pyeis! .85,.95, 35 3 7, 14 reinwollen neue Farben Jetzt.35 nur rein wollen .30,.45.73 05.35.95 statt Wert bis ſayt jetzt Seidenstoffe, einfattige Messaline und Rusenseide, ganz erheblich Unter Preis. 5,.95,.25,.75,.95 9 5 Mb. Deutſcher Reichstag. 18. Sitzung, Sonnabend, den 2. März. Am Tiſche des Bundesrats: Delbrück. Das Haus iſt ſchwach beſetzt. zräſident Dr. Kaempf eröffnet Minuten. Der Stat des Relchsamts des Innern. (Vierter Tag.) Abg. Schmidt⸗Berlin(Soz.) beginnt mit Ausführungen über das Weſen der Syndikate und äußert ſich dann zur gegenwärtigen Lage im Bergbau. Die Arbeiterſchicht des Bergbaus hat heute noch nicht die Löhne wie 1907, trotz der en Koſten der Lebens⸗ haltung. Die Arbeiter werden mit ihren Anſprüchen auf höheren Dohn 1 9 0 abex im ſelben Augenblick bedingt ſich das Syndikat höhere reiſe für die Kohle aus; für die Arbeiter iſt der Tiſch nicht gedeckt, die ſind die Sklaven des Kapitalismus, aber die Syndikatsherren, für die ſind die Profite. Und in dieſer Lage ind die Arbeiter uneins, zerriſſen der Zuſammenhalt er Organiſationen gegenüber der Geſchloſſenheit der Unter⸗ nehmer! Die Schuld trägt die chriſtliche Gewerk⸗ [Gaftsorganiſation. Sie leiſtet dem Intereſſe des Kapitals damit Vorſchub. Der Staatsſekretär hat ſeine Sympathie für Tarifverträge und ſeine Mithilfe erklärt. Ihm wird in nächſter Zeit auf dem Gebiete des Bergbaus ſich ſehr bald die Möglichkeit dazu bieten. Aber ich bitte ihn, ſich an das Bei⸗ ſpiel engliſchen Kollegen zu halten und nicht u warten, bis er angerufen wird, ſondern ſelbſt die Ini⸗ iative zu ergreifen. Dabei wird er Gelegenheit haben, einmal zu zeigen, daß er nicht nur als Dekorgtionsſtück auf den Banketten der deutſchen Unternehmer dient, ſondern Einfluß auf die Unternehmerorganiſation hat. Wir wollen abwarten, ob es möglich ſein wird, diesmal die Herren vom Bergbau einmal unter dem Einfluß eines Staatsmannes 3 U Verhandlungen mit den Arbeitern zu bringen; Fuſe Hoffnungen habe ſch nicht. Während die Syndikate Pro⸗ bduktion und Bedarf in Einklang bringen, Regelung und Ordnung in die Arbeit, nimmt ſonſt die Unſicherheit und Planmäßigkeit auf dem Arbeitsmarkt immer ſchärfere Fornten an. Die Saiſon⸗ induſtrie wird immer umfangreicher, immer mehr Arbeiter müſſen aus ihrem Heim, um beſſere Arbeitsgelegenheit zu ſuchen— das iſt Ihr geordnetes Familienleben! Der Redner greift den Frhrn. bon Gamp an und die mit dieſem in Beziehungen ſtehenden Baherſchen Farbenfabriken. Erfpeulich war die Erklärung des Staatsſekre⸗ tärs gegen eine weitere Veſchränkung des Koa⸗ litionsrechts; aber die Arbeiter müſſen gegen die Zumutun⸗ gen von Unternehmern geſchützt werden, die ihnen verwehren, von ihrem Kolitionsrecht Gebrauch zu machen. Der Redner ſpricht üUher die Arbeitsperhältniſſe in der Landwirtſchaft und erſucht den Staatsſekretär um Mitteilung der ſtatiſtiſchen Ergebniſſe über den Schulunterricht auf dem Lande. Dann polemiſiert er gegen die Rede des Grafen Poſadowsky über die Sozialdemo⸗ Tratie. Staats⸗, Kommunalbetriebe, Aktiengeſellſchaften, das iſt die Bahn der Auflöſung und Ablöſung des privatkapitaliſtiſchen Eigentums. An dieſe Entwicklung lehnk ſich die Sozialdemokratie an. Man braucht nicht von Verelendun g zu ſprechen, wir ſind borwärts gekommen, aber nur beſcheidenz große Schichten, die no ine Organiſation haben, ſind unberührt. Ohne gewerkſchaftliche Organiſation kein Aufſtieg. uch die Mitfefſtandsfrage iſt nichts als Organi⸗ ee Nur die Organiſation kann den techniſchen Fort⸗ chritt, die Motorkraft ausnützen. Die Angeſtelltenbewegung iſt die Sitzung um 11 Uhr 9 a5 daß wir uns 195 bemüht hätten, zu uns gekommen; das braktiſche Ergebnis der Organiſakjonsarbeit führt eben überall u uns. Im Reichsamt des Inneen wird gegenwärtig in ogfalpolitiſchen Dingen nichts oder ſehr wenig ge⸗ eiſte t. Was iſt auf dem Gebiele des Heimarbeiterſchutzes im Anſchluß an das Hausarbeitsgeſetz geſchehen? Der neue Weg, den der Staatsſekretär an Stelle der Bundesratsverordnungen jetzt geht, iſt ein Rückſchritt: daß der eine dieſe, der andere jene Akorpnung gibt, und daß vor allem die ſtrenge Kontrolle fehlt, und die ſtrengen Anforderungen, die eine Verordnung oder ein Geſes ſtellt. Kein Wort des Staatsſekretärs darüber, daß den 797 ungen des Beirats für Arbeiterſtatiſtik, betr. at der Beirat für Arbeiterſtatiſtik ſeine Arbeit beendet? Augen⸗ licklich liegt ihm nicht eine einzige Aufgabe vor. Weshalb veran⸗ ſtaltet man nicht Enqueten über die chemiſche Induſtrie, die Blei⸗ weißgifte, die ländliche Arheiterfrage? Und in wie weiter Ferne iſt das Theatergeſetz? An den Organiſationen der Bühnen⸗ 5 1 el Hre man achtlos vorbei! Die Aerzte werden bei lich die nng ihres Vertragsverhältniſſes mit den Kaſſen vermut⸗ lie 15—.— 5 zu Novpelle dur Soolverſgerungad⸗ tun tigen. mpfen Sie gegen die Sozia kratie, eſn Si br Netuna Abg. Graf Carmer⸗Zieſerwitz(Konſ.): Das Vorgehen gegen die Wanderlager iſt eine alte Forderung meiner Partei. Sie ſollten nur da zugelaſſen werden, wo nach Angabe der ſachverſtändigen Behörden, wie dels⸗ kanamten u, ein Bedürfnis barhanden i en ͤ ͤ———..—7k. ĩV innenſchiffahrt, die Wäſcherejen uſto. Folge gegeben wird. iſt. Und man ſollte die rigke Altersgrenze höher ſetzen, nicht daß jeder 25jährige berechtigt ſein ſoll, das Wanderlager⸗ und Hauſtergewerbe zu ergreifen; man ſollte das auf die nicht mehr recht Arbeitsfähigen beſchränken. Der Weg, den die Regierung in Sachen eines Beitrags der Induſtrie zu den Koſten der Lehrlingsausbil⸗ dung vorſchlägt, reicht nicht aus. Bei Verhandlungen von Fall zu Fall zwiſchen Handels⸗ und Handwerkerkammer iſt die letztere als der allein fordernde Teil der Induſtrie auf Gnade und Un⸗ gnade preisgegeben. Wir halten eine geſetzliche, einhitliche Rege⸗ lung für nötig. Eine Ausnahmebeſteuerung der Konſum⸗ vereine fällt mir nicht ein; man ſollte ſie aber zur Kom⸗ munal⸗ und Staatsſteuer ebenſo heranziehen wie ihre Konkur⸗ renten, die privaten Gewerbe⸗ und Handelstreibenden; das iſt nur ein Ausgleich. Die Sonntagsruhe in Kontoren ſollte ganz eingeführt werden; für offene Ladengeſchäfte kann man aber Groöß⸗ und Kleinſtadt, Groß⸗ und Kleinladen nicht gleich be⸗ handeln. Die Ankündigung des Geſetzentwurfs über die Verſicherung der Feuerwehrleute uſw. begrüßen wir mit beſonderer Freude, da dadurch eine alte Forderung meiner Parkei erfüllt wird. Die Behauptung, daß das Bauernlegen in ſtärkerem Maße betrieben wird, iſt falſch. Im Gegenkeil, in der letzten Zeit iſt die Schaffung kleinbäuerlicher Betriebe in erhöhtem Maße vor ſich gegangen. Seitdem es den Kleinbauern beſſer geht— und das iſt ſeit dem Beſtehen des neuen Zolltarifs der Fall— denken ſie gar nicht mehr daran, ihre Scholle zu verlaſſen. (Sehr richtig! rechts.) Gegen die Auswüchſe der Arbeits⸗ einſtellungen und der Ausſperrungen müſſen wir entſchieden Front machen. Wir ſind gewiß für Sicherung der Koalitionsfreiheit, aber einen weiteren Aus⸗ bau, wie ihn die Freiſinnigen verlangen, halten wir nicht für notwendig. Wir lehnen deshalb die Reſolution der Volkspartei ah. Die ſtarke Zunahme der Streiks kommt daher, daß die Sozialdemokratie zufriedene Arbeiter nicht haben will; e ſpielen da meiſt keine Rolle, ſondern das Machtgelüſt der Gewerkſchaften.(Sehr richtig! rechts.) Die Arbeitgeher ſind ja nicht mehr Herr in ihrem Hauſe, das ſind die Gewerkſchaften mit ihrem Terrorismus und ihren Bedrohungen gegen die Arbeitswillzen und deren Familien. Der Zentralverband deutſcher Induſtrieller hat dem Reichskanzler ja kürzlich ein reichhaltiges Material darüber unterbreitet. Mir ſind zahlreiche Briefe von Arbeitswilligen zugegangen mit Klagen über die Bedrohungen und Streikvergehen, aber mit der Bitte, ihre Namen nicht zu nennen(Hört! Hört! rechts, Gelächter der Soz.), weil(Zuruf der Soz.: alles erlogen iſt!)— ich bin anderer Anſicht. Wird hier nicht Wandel geſchaffen, dann werden dieſe neutralen, ſtaatserhaltenden Elemente irre werden an der 25 dem Willen der Regierung.(Lebhafte Zuſtimmung rechts. Ich bin nicht der Meinung, daß die Beſtimmungen ausreichen und nur die Gerichte nicht energiſch genug ſind; und der ⸗Mei⸗ nung iſt auch der Reichskanzler in ſeiner Rede vom 10. Dezember, waren es auch die Nationalliberalen mit einem Antrag im Jahre 1899, iſt die ſächſiſche Regierung, die Hamburger ürgerſchaft uſw. Die Schweiz und Amerika haben viel ſchärfere Beſtim⸗ mungen als das angeblich reaktionäre Deutſchland. Wir wollen leineswegs ein Ausnahmegeſetz(Lachen der Soz.); aber auf die große Rebiſion des Reichsgeſetzbuchs können wir nicht warten; die Zeiten werden nicht beſſer, ſondern ſchlimmer.(Sehr richtig! rechts.) Darum erſuchen wir in unſerer Reſolution die verbündeten Regierungen um eine Vorlage, die einen wirk⸗ ſamen Schuß der Arbeitswilligen ſichert, aber un⸗ ch 28 80 von der großen Reviſion des Strafgeſetzbuches.(Beifall rechts. Abg. Dr. Thoma(Natl.): Das Wort des Reichskanzlers, daß die Zeit mit großen Pro⸗ blemen und Aufgaben erfüllt ſei haben wir ernſt genommen. Wir haben die erſte große Aufgabe ſofort erblickt in der angekündigten Wehrporl age. Aber wir ſind von jeher der Ueberzeugung, daß ſolche großen Aufgaben auf dem Gebiete der internafſo⸗ aalen Politik auch getragen werden müſſen von entſprechen⸗ den Fortſchritten und Vorlagen auf dem Gebiete der inneren Po⸗ litik, daß Roß und Reiſige das Volk nach außen nur dann wirk⸗ lich ſchützen können, wenn ſie getragen werden von einer guten inneren Politik. Deshalb waren wir etwas überraſcht über die unberkennbare Reſignation, die aus den Worten des Staatsſekretärs des Innern in bezug auf die großen Aufgahen auf dem Gebiete der inneren Politit äiveifellos hervorgeht. Wir hal⸗ ten eine Teilung des Reichsamts des Innern in eine wirtſchaftliche und ſozigle Abteilung für wünſchenswert; je ein Unterſtaatsſekretär, allert ings nicht als gelegentliche Vertreter des Miniſters, wenn er berhindert iſt, oder als Adjulanten, ſon⸗ dern als Keim gu einemeigenen Amt. Unter den großen Aufgaben, wie wir ſie auffaſſen, ſteht an erſter Stelle die Woh⸗ nungsfragez; ſie iſt zurzeit neben dem notwendigen Ausbau des Arbeiterſchutzes geradezu die ſogiale Frage. Das Argument des Staatsſekretärs wegen des Eingriffes in die Struk⸗ tur und Aufgaben der Staaten und Gemeinden kann man der Löſung einer ſolchen Aufgabe nicht entgegenſtellen. Gebiß iſt die ſtaatsrechtliche Struktur des Deuiſchen Reiches ja überhaupt kom⸗ bliziert. Aber man hat dieſe Schpierigkeiten zwiſchen Reich, Sigat und Kommunen auch bei der Wertzuwachsſteuer überwinden können, ſwo man die Gemeinden auf Propiſion geſetzt hat. Wir wollen gewiß die Gemeinden ebenſo wenig einengen wie eine Einzelperſpalichteit, aber wie die Dinge liegen, müſſen die Schwie⸗ rigkeiten eben überwunden werden. Die Löſung iſt das Erbbaurecht. Der Staatsſekretär ſteht auf dem Standpunkt des Abwartens; was der del ſagen wird, will er ſehen. Vielleicht hört der Staatsſekretär au ſonſt ein wenig auf die Juriſtentage und auch auf den Anwalts⸗ tag; aber was der Juriſtentag auf dem Gebiete der Wohnungs⸗ fürforge bringen ſoll, weiß ich nicht. Er kann dach nur die zipil⸗ rechtliche Seite behandeln, aber nicht das Erbbaurecht pr tiſch realiſieren Wir betrachten die Frage des Erbbaurechts als eine vollſtändig einfache. Die Erux iſt nichts als die Teuerung des Grund und Bodens. Warum iſt die? en trotzdem nicht weitergekommen; Weil die Beleihung des Grund und Bodens im Erbbaurecht unzulänglich, zum Teil unmöglich iſt. Es iſt faſt unmöglich, erſte Hypotheken zu bekommen, weil die Mündelſicherheit fehlt. Oeſterreich iſt vorbildlich vorge⸗ angen mit der ſubſidiären Haftung des Staates. 25 debärfte dazu bei uns nur einer kleinen Novelle zum Bürger⸗ lichen Geſetzbuch; mit einem Schlage würden dadurch Hunderte von Millionen flüſſig gemacht, und das wäre eine gewaltige Auf⸗ gabe in unſerer inneren Politik. Natürlich müßte auch die Zivil⸗ brozeßordnung in den Beſtimmungen über b und Zwangsberwaltung geändert werden; aber das iſt eine Kleinigkeit. Für die Koalitionsfreiheit gilt für uns das Gleiche 199 das Wahlrecht. Sie iſt ein Blättchen: Rühr mich nicht an. Lage gebracht, am letzten Miktwoch, bei der Präſidenten⸗ wihl, ſo ſauber, ſoexakt, ſoreinlich zu arbeiten, wie wir hier im Reichstag leider nicht arbeiten konnten.(Heiter⸗ keit. Zuruf vom Zentr.: Machen Sie es doch!) Nun, wir werden ja demnächſt hierzu auch die Gelegenheit haben. Perſön⸗ lich bin ich der Meinung, daß wir hier im Reichstage ebenſo exakt hätten arbeiten ſollen. 8 § 153.⸗O. erſcheint uns ausreichend. Nur der Tatbeſtand iſt in ihm nicht genügend definiert.(Zuruf: Weil ſich die Zeugen fürchten!) Nein, weil eine Definition über das Koalitions⸗ recht fehlt Es fehlt der Schutz desjenigen, der ſich koalieren will, und der nicht wieder aus einer Organiſation heraus⸗ getrieben werden will. Wir haben nur eine rein negative Koa⸗ litionsfreiheit, kein poſitives Koalitionsrecht. Abſatz 2 des§ 153 ſtammt noch aus einer Zeit, wo man das Koalitionsrecht gerade nicht mehr berbieten wollte, aber doch noch als fue ſur dn 8. der Berufsbereine. e, nicht nes Nor⸗ ichsverſiche⸗ rungsweſens iſele eine Verdauungsperiode, aber 12 bietet die Sozjalpolitik noch große Auſgeben Zum Fu e ratung, e er elbenee ald Tirol und die nahe Schweig ſeuchenfrei Abg. Bartſchat(Bp.) Alle Parkelen haben ihren Willen erklärt, dem Saens werkerſtand zu helfen. Die enorme Teuerung trifft ihn nicht nur direkt, ſondern auch mittelbar, weil der Konſument ſeine Bedürfniſſe einſchränkt und der Arbeiter ſeine Lohnanſprüche erheht: die Konkurrenz aber hindert den Handwerker ſeine Preiſe zu erhöhen. Mit der Mittelſtandsfreundlichleit der Konſervativen iſt es nicht weit her; betätigt ſich der Hand⸗ werker politiſch anders als konſervativ, dann wird er boykoktiert. Wo der Großgrundbeſitz vorherrſcht, geht es dem Handwerk ſchlecht; wo blühende Dörfer ſtehen und aufſtrebende Städte, ge⸗ deiht das Handwerk. Die politiſche Knechtſchaft treibt za lreiche Kleinhandwerker zu den Sozialdemokraten. Zwefunddreißig Rittergutsbeſitzer ſitzen in der konſervativen Fraktion, aber faft keine Mittelſtändler. Mir, dem Handwerker, hat man nachgeſagt, daß ich die Großkaufleute und die Börſe verkrete! Ich beztrete jeden Stand und das geſamte Volk, 5 mich ſind allgemeine In⸗ tereſſen maßgebend.(Sehr gut! lin Der Redner wirft dem Bund der Landwirke bor, mit ſeinen Warenhäuſern und Repargturanſtalten den Mittelſtand zu untergrahen und verteidigt den Hanſabund. Er fordert reichsrechtliche Regelung des Submiſſionsweſens. Die Bauſpekulation ſollte man durch Feſtlegung der Buch⸗ führung einſchränken. Der größte Teil der Handwerker iſt aller⸗ dings für die Durchführung des zweiten Teils des Geſetzes über die Sicherung der Bauforderungen, aber die Materie iſt zu ſchwierig. Der Redner bertritt die Forderungen des Handwerks in bezug auf Abgrenzung von Fabrik und Handwerk, wünſcht größere Freiheit in der Organiſation der Handwerfskammern, und empfiehlt dem Handwerk mehr Kollegialitat ſtatt des ewigen Schreiens nach der Geſetz⸗ gebhung.(!Beifall links.) Abg Soſinski(Pole) forderk den Achtſtundentag für die Bergarbeiter über Tag, der eine brennende Tagesfrage geworden ſei, die Zuziehung der Ar⸗ beiter zur Baukonkrolle und zur Gewerbeinſpektion und führt Beſchwerde über die Hinderung der polniſchen Organiſationen gurch Arbeitgeber und Vehörde. Des weiteren bringt der Redner Material vor über oberſchleſiſche Wahlbeeinfluſſung. Weiterberatung: Montag, 2 Uhr. Enuß Ae, Die Koalitionsfreiheit hat uns in Bayern in die 7 — — 1 + Mannheim, den 4. März 1912. Grosse Posten Lleider-Stoffe schwarz und farblg Popeline reine Wolle 110 em breit, elegante Kleiderware 2²⁵ in vielen Farben Meter M. Satin-Coating reine Wolle, 110 em breit 2⁵⁵⁰ vorzügl. Qualität Meter M. — 4 General⸗Anzeiger( —————— Damen-Kostüme aus Stoffen engl. Art, in neuesten Fagons Damen-Kostüme aus blau Cheviot-Kammgarn, neue Fagons Schwarze Paletots in guter Verarbeitung Frauen-Hänger schwarz Kammgarn adiſche Ne — —5 ueſte Nachrichten). Neu eingetroffen! Neu eingetroffen! 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März ab, um den Frühling zu begrüßen, ſondern man richtet ſich lediglich nach dem Stand der Sonne, der Bläue des Himmels, der Wärme der Luft. Von jeher war der Frühling die Zeit der Liebe und Liebesſehnſucht, und ſo darf es uns nicht wundern, daß wir bei den Brautwerbungen, die im Frühling zahlreicher ſind als ſonſt, auch einige ſonderbare Lenzſitten beobachten können. In Littauen beſteht z. B. der Brauch bei den Brautwerbungen des Abends und des Morgens, vor das Haus der Braut zu gehen. Wird die Werbung ange⸗ nommen, dann ſtellt das Mädchen einen Topf mit Schnee⸗ glöckchen in das Fenſter. Wird die Werbung aber abgelehnt, dann tritt an die Stelle der poetiſchen Frühlingsblumen ein Topf mit Schnittlauch oder ein Kranz von Erbſen. Im Ditt⸗ marſchen bekommt der Freier, der im Hauſe der Braut ange⸗ nommen werden ſoll, gleichfalls eine Frühlingsbotſchaft, es wird ihm unten an der Tür ſchon von einer Verwandten der Braut, von ihrer jüngeren Schweſter oder von ihrem Bruder ein Veilchenſtrauß in das Knopfloch geſteckt. Soll ſeine Wer⸗ bung aber abſchlägig beſchieden werden, ſo ſtellt man an die Tür eine Schaufel, und dort zu Lande heißt eine Schaufel be⸗ kommen, dasſelbe wie bei uns ein Korb bekommen. In Livland beſtand früher einmal eine drollige Sitte bei den Braut⸗ werbungen und der Freier konnte gleich wiſſen, woran er iſt. War er nämlich angenehm, dann wurde ihm ſein Aint leicht gemacht, war er unerwünſcht, dann erſchwerte man es ihm be⸗ ſonders. Es galt nämlich, einen Hahn in der Luft zu zerlegen. Der willlommene Freier bekam einen bereits zerſchnittenen Hahn, während man dem Unwillkommenen einen alten Hahn vorfetzte, dazu ein derart ſtumpfes Meſſer, daß es unmöglich war, damit etwas anzufangen. Auch in manchen Teilen Frankreichs herrſchen Brautſitten, die mit dem Lenz in irgend einer Verbin⸗ dung ſtehen. So hat ein Bräutigam entſchieden Chancen, wenn er dem Mädchen ſeiner Wahl die erſten Kätzchen bringt, die an den Weiden wachfen. Ein Mann weiß ja ſchließlich ſchon ehe er um ein Mädchen wirbt, ob ſeine Wahl angenehm ſein wird oder nicht. Sagt aber eine Franzöſin der Provence zu ihrem Schatz, er möge ihr ein Weidenkätzchen bringen, ſo iſt das ein Signal dafür, daß ſeine Werbung mit viel Freude aufgenommen wird. Nun muß der Mann wohl oder Uebel ein ſolches Weidenkätzchen irgendwo her auftreiben, und es ſparen ſich gar viele zukünftige Ehemänner die Frage nach dem Jawort ſolange auf, bis ſie hoffen, ohne viel Schwierigkeiten ein Kütz⸗ chen finden zu können. An der Cote d Azur hingegen ſpielt dieſe Rolle namentlich in dem Kreiſe der Monnegaſſen, die Mimoſe. Ein Mädchen, das dem Manne ſeiner Wahl beauf⸗ tragte einen Strauß Mimoſen zu bringen, gibt ihm damit ein Recht auf Hand und Herz. Ein vorſichtiger Liebhaber wird alſo mit der Werbung warten, bis die Mimoſen blühen, und das iſt in Monaco und an der Goldküſte Ende Februar und An⸗ fang März. — Das vergeßliche Paris. Einen intereſſanten Ueberblick über die Vergeßlichkeit der Pariſer gibt eine Statiſtik des amt⸗ lichen Fundbureaus über die ſtattliche Zahl der Regenſchirme und Spazierſtöcke, die täglich in den Reſtaurants im Omnibus oder in der Droſchke liegen bleiben und dann den Weg zum Fundbureau finden. In dem amtlichen Bureau am Quai des Orfevres werden täglich durſchnittlich nicht weniger als 175 Stöcke und Schirme als gefunden abgegeben; dazu kommen noch etwa 50 Handtaſchen im Tag, 50 Muffs oder Pelzkragen und ſchnittszahlen; gegen 90 000 Gegenſtände aber darüber informieren, gegen 20 bis 25 Portemonnaies. die Statiſtik zeigt, daß im deponiert werden. Will man ſich wieviele von dieſer Maſſe von Schir⸗ men, Stöcken und Geldbörſen wieder lichen Beſitzern finden, ſo daß der Pariſer im allgemeinen zu mannes kein allzu großes Vertr Hälfte der Verlierer nimmt ohne weiteres an, daß der Gegenſtand doch nicht abgeliefert und erſpart ſich einer Nachfrage beim Fundbureau. Dadurch erklärt es daß in der Tat nur 30 Prozent der gefundenen Gegenſtände von den Beſitzern wieder reklamiert und abgeholt werden — Schiller im Parlament. Aus Gotha wird geſchrieben: Im en Landtag zu Gotha zitierte dieſer Tage der che Abgeordnete Wolf Schiller, indem er pathetiſch ausrief:„Wie ſagt ſchon Schiller: Es kribbelt mir wohl in den Ohren, allein zu Herzen dringt es nicht.“— Der Miniſter von Richter rettete des Dichters Ehre, indem er erklärte, das Zitat ſtamme nicht von Schiller, ſondern ſei geiſtiges Eigentum des Abgeordneten Wolf, was natürlich vom ganzen Hauſe mit großer Heiterkeit zu Gehör genommen wurde. — Aus der Ingend. An dem Eingang eines der vornehmen Häuſer im Weſten Berlins finden ſich als ſtimmungsvoller Haus⸗ gemeinſchaftlich ſozialdem ſpruch G Die Verſe müſſen ſich allerdings für Berlin W eine kleine ſelbſ verſtändliche Einſchränkung gefallen laſſen,— gleich darunter ſteht „Nur für Herrſchaften!- der Zuſa okratif bethes ſchöne Worte: „Die Stätte, die ein guter Menſch betrat, Iſt eingeweiht 5: Das ſind natürlich Durch⸗ muß man zu dem Schluſſe kommen, der Ehrlichkeit ſeines Lands⸗ auen hat. Weitaus über die Fundburean jährlich den Weg zu den urſprüng ⸗ Finder den die Mſthe ſich auch, i 5 5 70 eee eee ee 12. r. Seite. Fenera⸗Anzeiger[Badiſee Neuefte Nach vichten),(Mittagblatt) Mannheim, 4. März 1912 Warenhaus G. m. b. H. F 1 MANNNAETx Lerkaufshäuser: Meckarstadt, Marktplatz Hlt ſlegem EXtrüu-Verkauf bringen wir zu kbeldprel ell lngewöhnlich vorteilhafte War l — Ller-Trägerschürzen 33 moderne Blusen-Fagons Emplre-Schürzen*³ mit moderner Borden- Garnturur;r- M. 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