bonnement: 70 pfg. monatſich, ingerlohn 30 Pfg. durch die oſt inkl. Poſtauſſchlag ck..42 Qnartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. inſerate: Nolonel⸗Zeile 30 pfg. Keklame⸗Beile.20 Hck. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Handels⸗ Unterhaltungsblatt; Beilage fün Cand⸗ und Hauswirtſchaft, Mannheimer Schachzeitung, Beilagen: der Stadt Mannheim und Um gebung Geleſenſte und verbreitetſte Feitung in Maunheim und Amgebung 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr und Induſtrie⸗Zeitung für Südweſtdeutſchland; Beilage für Sport⸗Revue, Wandern und keiſen und Winterſport, Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Telegramm⸗Adreſfe: General⸗Anzeiger Maunhein Telephon⸗NHummern: Direktion und Buchhaltung 144 Buchdruck⸗Abteilung.. 344 Redaktioen 377 Exped. u. Verlagsbuchgdlg. 218 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin citeratur und Wiſſenſchaft; ———— Mannheim. MNontag, 18. März 1912. (Wittagblatt.) — e—— Nr. 130. Die heutige Mittagsausgabe umfaßt 16 Seiten. Celegramme. Die Bergarbeiterbewegung. Zwickau, 17. März. Eine heute hier abgehaltene Dele⸗ giertenverſammlung der Bergarbeiter des Zwickauer Reviers nahm eine Reſolution an, in der von den ſergebnisloſen Verhandlungen zwiſchen den Bergarbeiterausſchüſſen und der Bergverwaltungen Kenntnis genommen wird. Die Delegiertenverſammlung war einmütig der Anſicht, daß es nun⸗ mehr keinen anderen Weg mehr gebe, als den Streik. Sie forderten daher alle Kameraden auf, dieſen mit aller Kraft unter Aufrechterhaltung muſterhafter Ordnung durchzuführen. Die Reſolution wurde heute in ſechs Bergarbeiterverſamm⸗ lungen im ganzen Zwickauer Revier vorgelegt, begründet und einſtimmig angenommen. Die Bergarbeiter melden ſich morgen früh bezw. zur Nachtſchicht bei den Werken ab und treten in den Ausſtand. Eſſen, 17. März. Zu der in der ſozialdemokratiſchen Preſſe wieberholt aufgeſtellten Behauptung, daß die vom Bergbauverein in ber bürgerlichen Preſſe veröffentlichten Angaben über die Zahl 7 der Bergbauberein für die Nachtſchicht vom 15. zum 16. März ein Soll von 356 261; angefahren ſind 161 584 Mann, mithin fehlten 194677 Mann. Die vom Zechenberbaud errechnete Zahl der Ausſtändigen ſtimmt faſt genan mit der vom Oberbergamt errechneten Zahl überein. Eine geringe Differenz in beiden Angaben beruht darauf, daß der Zechenverband die Zahl der Angefahrenen einſchließlich, das Ober⸗ berpamt ausſchließlich der techniſchen Grubenbeamten veröffentlicht. Es geht hieraus zweifellos hervor, daß die von dem„Bochumer Bolksblatt“ mit 225 000 und bon anderen ſozialdemokratiſchen Blättern mit einer Viertelmillion angegebene Zahl der Streiken⸗ den burchaus falſch iſt. Die Latge in Großbritannien ernſt und gefährlich? OLondon, 18. März.(Von unſerm Londoner Bur.) Der hieſige amerikaniſche Botſchafter erklärte dem Londoner Ver⸗ treter der Newyorker Tribüne, der ihn um ſeine Anſicht über die Streikkriſis in England erſuchte, daß ihm als bedenklichſtes Zeichen bie allgemeine Apathie dem Streik gegenüber erſcheine. In Paris hätte vor dem jeweiligen Sturz von Regierungen eine ähnliche Apathie geherrſcht. Die Lage müſſe in Groß⸗ britannien als überaus ernſt und bedenklich bezeichnet werden. O London, 18. März.(Von unſerm Londoner Bur.) Es ſteht zu erwarten, daß der Miniſterpräſident heute im Unter⸗ haus eine Erklärung über die von der Regierung einzu⸗ bringende Bill abgeben wird, mit welcher bekanntlich das Prinzip der Mindeſtlöhne geſetzlich feſtgelegt werden ſoll. Die Bill ſelbſt aber dürfte früheſtens morgen dem Hauſe vorliegen. Denn man glaubt nicht, daß es dem Miniſterium gelingen wird, ſie ſo raſch fertigzuſtellen. Wie es ſcheint, be⸗ ſtehen noch bedeutende Meinungsverſchiedenheiten im Schoße des Kabinetts und es wird ſchwer fallen, den Text ſo zu for⸗ ide Parteien befriedigt. bebauptet, es herrſche allgemein die ieren, daß er be ie„Daily Mail“ Die ——— ——— —— aufgenommen würde. Dieſer Optimismus wird aber in Wirk⸗ lichkeit nur von wenigen geteilt. Auf Einladung des Miniſter⸗ präſidenten werden ſich die Vertreter der Arbeitnehmer und Arbeitgeber in der Kohleninduſtrie heute vormittag im Aus⸗ wärtigen Amt wieder zu einer Beratung zuſammenfinden. „Daily Chroniele“ meint, es ſei durchaus nicht geſagt, daß die Regierung entſchloſſen ſei, auf dem Pinzip der obligatori⸗ ſchen Schiedsgerichte zu beſtehen, von welcher Einrichtung be⸗ kanntlich die Arbeiter, die ſich das Streikrecht in keiner Weiſe verkürzen laſſen wollten, nichts wiſſen mögen. Die Regierung werde vielmehr in anderer Richtung dafür zu ſorgen ſuchen, daß auch die Kohlengrubenbeſitzer eine gewiſſes Zugeſtändnis für die Mindeſtlöhne erhalten. Die Grubenbeſitzer von Südwales ſollen ſich nämlich entſchloſſen haben, der Einführung von Mindeſtlöhnen keinen Widerſtand mehr entgegenzuſetzen. Sie werden aber in einer Denkſchrift den Abgeordneten ohne Unter⸗ ſchied der Partei auseinanderſetzen, wie ſchwer die Verluſte ſein werden, welche die Durchführung des Prinzips dem Kohlen⸗ bergbau ſchlagen wird. In konſervativen Zeitungen kaucht vielfach die Befürchtung auf, daß das Mindeſtlohngeſetz zu ſozialdemokratiſch angehaucht ſein werde. Es würde im Grunde genommen nichts anderes als die Verhängung von Zwangsmaßregeln über die Grubenbeſitzer bedeuten. 5 „Daily Chronicle“ will wiſſen, daß im Mindeſtlohngeſetz ein Paragraph enthalten ſei, in welchem es heißt, daß die Na⸗ tion vor der Wiederholung ſolcher Ereigniſſe, wie die gegen⸗ wärtigen, ſichergeſtellt werden müſſe für alle Zukunft. Aber hingewieſen werden, daß die Arbeſtervertreter nach wie vor er⸗ klären, die Mindeſtlohnbill müſſe alle Forderungen der Berg⸗ arbeiter genau ſo/ wie ſie jetzt geſtellt werden, enthalten, ſonſt würde der Streik fortgeſetzt werden. Aber ſelbſt, wenn die Bill angenommen ſein wird, werde man noch überall in den Streik⸗ gebieten abſtimmen, ob man den Ausſtand aufgeben wolle oder nicht. Daß das Elend von Tag zu Tag größer wird, verſteht ſich von ſelbſt. Am ſchlimmſten ſind auch die Gewerkſaften ſelbſt daran, die alle ihre Fonds eingebüßt haben, da ſie der Streik wöchentlich an 6 Millionen Mark Unterſtützungsgelder koſtet. China und die Mächte. ͤ London, 17. März. Das Reuterſche Bureau meldet aus Peking: Infolge der am 15. ds. Mts. von engliſchen, franzö⸗ ſiſchen und belgiſchen Bankiers mit dem Weiwupu abgeſchloſ⸗ ſenen Anleihe hat die Gruppe der ſechs Mächte den gewöhn⸗ lichen Vorſchuß von einer Million Taels geſtern nicht geleiſtet. Sie hat den ganzen Finanzplan für China bis Ende Juni ver⸗ ſchoben, um inzwiſchen den Rat ihrer Regierungen einzuholen. Der italieniſch⸗türkiſche Krieg. Die Bedingungen der italieniſchen Regierung. Mailand, 16. März. „Corriere della Sera“ veröffentlicht die Antwort der italie⸗ niſchen Regierung an die Mächte. Im Vorwort erklärt ſie, die Türkei ſei für den Ausbruch des Krieges wegen ihrer beharr⸗ lichen Nichtberückſichtigung der italieniſchen Klagen verantwort⸗ lich, und anerkennt die Bemühungen der Mächte, zu einer Ver⸗ ſtändigung zu kommen. Dieſe könnte durch eine Anerkennung der von Italien geſchaffenen tatſächlichen Lage ſeitens der Türkei und des italieniſchen Rechtsſtandpunktes ſeitens der Mächte ge⸗ funden werden. Die Türkei müßte überdies ihre Offiziere und Soldaten aus Tripolis und der Cyrenaika zurückziehen. Das Reſums der türkiſchen und der italieniſchen Verpflichtungen um⸗ faßt ſieben Punkte. 1. Italien erkennt die religiöſe Autorität des Kalifen, ſoweit nicht juriſtiſche, Verwaltungs⸗ und poli⸗ tiſche Fragen hiedurch berührt werden. Diesbezüglich müßte Artikel 4 des türkiſch⸗öſterreichiſch-ungariſchen Vertrages betreffs Bosniens und der Herzegowina zum Vorbild dienen. 2. Italien gewährleiſtet die muſelmaniſchen Be⸗ völkerung die Freiheit ihrer Religion, Sitten und Gebräuche. 5 3. Italien verzichtet auf die Beſtrafung der Einheimiſchen, die nach der Verkündung des Einver⸗ leibungsdekrets mit den Feindſeligkeiten fortfuhren. 4. Italien garantiert den türkiſchen Gläubigern den durch die Zolleinnahmen von Trivolis und der Cyrenaika garantierten Teil der türkiſchen Schuld. 8, ſpäteſtens am Monktag die Arbeit wieder l 5. Iꝗtalien kauft vom türkiſchen Staat deſſen Immo⸗ 6. Die Türkei ſtellt betreffs der italieniſ chen Poſt anſtalten, Schulen und Zollverhältniſſe den Zuſtand her, wie er vor dem Kriege beſtand, wogegen ſich Jalien zur Aufhebung der Kapitulationen verpflichtet, wenn dies von den übrigen Mächten geſchieht. 7. Italien erklärt ſeine Bereitwilligkeit zur Beteiligung an den Verhandlungen mit den Mächten zur Aufſtellung wirkſamer Garantien für die Integrität der Türkei. 5 Im Schlußwort erklärt ſich Italien bereit, obgleich es die Kriegsoperationen mit allen ihm gutdünkenden Mitteln fort · ſetzen werde, diejenigen Vorſchläge zu unterſuchen, welche die Mächte etwa Italien unterbreiten zu ſollen glauben, zu dem Zwecke, die Selbſtachtung und Würde der Türkei zu wahren. 02 dieſen Paragraphen werde man wahrſcheinlich aus Angſt vor den Arbeitern wieder herausſtreichen. Endlich muß noch darauf Peſſimiſtiſche Gerüchte über die internationale Lage in England. London, 16. März. Der„Daily Telegraph“ veröffentlicht unter der Aufſchrift „Der Friede Eiropas“ folgende Notiz, die hier viel beſprochen wird: „In diplomatiſchen Kreiſen giöt die europäiſche Situ Anlaß zu beträchtlicher Sorge. Es heißt, da Möglichkeit einer akuten Kriſe ſchon die Aufmerkſamk von mehralseiner Großmacht auf ſich lenkt.“ Dazu bemerkt die„Neue Freie Preſſe“, daß man in diplo⸗ matiſchen Kreiſen nirgends Grund zu momentanen Beſorgniſſen ſieht. Auch bezweifelt man, daß die Abberufung Tſcharykows eine den Frieden gefährdende Bedeutung habe, beſonders da Giers und nicht Hartwig ſein Nachfolger geworden iſt. Un⸗ e Poſitik bildet; u eine uffiſchitalteniſch Aktion, die unfehlbar den Balkankrieg entfeſſeln würde es noch ſehr weit. Die City war aber aufgeregt. Konſols fi um fünf Sechzehntel auf 7734, und die ganze Kursliſte ſtarke Einbußen auf, doch war ein Rückgang ſchon wegen Fehlſchlagens der Einigungsverhandlungen im Kohlenſtreik un vermeidlich. Die Entlaſfung Wermuths. Die Stellungnahme der nakionallfberalen Parte.,. Sehr ſcharfe Worte findet die„Natllib. Korr efhpv denz“. Sie ſchreitk 5 Mit dem Sturz Wermuths ſcheink der Wirrwarr, die chro niſche Rat⸗ und Hilfloſigleit des nachbülowſchen Syſtems den eigenen Rekord geſchlagen zu haben; wenn anders man dte gierungsweiſe ein„Syſtem“ nennen ſoll, welche immer ger di beſten Männer mit Eklat aus dem Amte jagt, um doch ſelbſt nur ſtändig tiefer zu ſinken. Man muß es verſuchen, ſich die gänge ſeit Donnerstag zu rekonſtruieren, um den Gr + Wirrnis in ſeiner ganzen Höhe zu zeigen. Als am Donne die bundesſtaatlichen Premier⸗ und Finanzminiſter unter de Auſpizien des bisherigen Zentrumsführers und jetzigen bayer He Miniſterpräſidenten, Freiherrn v. Hertling„getagt hatten, tr zunächſt eine verdächtige Stille ein. Erſt geſtern abend ra die„Nordd. Allg. Ztg.“ eine offiziöſe Note, welche offenbar Eindruck erwecken ſollte, als ſei die Löſung der Deckungsfrage alzeptabler Grundlage gefunden worden. Denn es Kar da einem„Plan“ die Rede, welche unter Aufrechterhaltun der Wermuthſchen—„Grundſätze für die Finanzgebarung des Reiche („Keine neue Ausgabe ohne entſprechende Deckung!“) und u Ausſchließung weiterer Verbrauchs⸗ oder Verkehrsſteuern di die Wehrvorlagen benötigten Mittel gewährleiſte. Noch f Nacht aber ſcheint man ſich an der leitenden Stelle geſagt zu ha daß dieſe Note leicht ein unrichtiges Bild der Lage her und Hoffnungen erwecken könnte, welche der nächſte Morg R amtliche Note hinausgehen, welche den Sturz des Schatzſe immer noch verſchwieg, wenn ſie auch durch die Preisgabe weiter Einzelheiten der ſo„einmütig“ gefundenen„Löſung“ des De broblems die Heffentlichkeit auf das Schickſal Herrn Werm ſchonend vorbereitete. Es wurde im erſten Teil dieſer zt offiziöſen Auslaſſung noch einmal ſeierlich beteuert, di Grundſätze“ der Finanzgebarung ſeien„unberührt Notwendigkeit neuer Einnahmen allgemein anerkannt, eine weite Belaſtung von Verkehr und Verbrauch vermieden uſw. 2. Seite General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Mannheim, 16. März. man aber den zweiten Teil der Note geleſen, entdeckte man, daß die Wermuthſchen Richtlinien der„Finanzgebarung“ über den Haufen geworfen wurden, die Notwendigkeit der Erſchließung neuer Einnahmequellen geleugnet(in dem ſie nur zum kleinſten Teil erkannt wurde), und daß ſelbſt die winzige neue Einnahme⸗ quekle ſchließlich doch eine Mehrbelaſtung des Verbrauches be⸗ deutet! Herr von Bethmann Hollweg ließ eröffnen, daß die bundes⸗ ſtaatliche Donnerstagskonferenz ſowohl eine Reichseinkommen⸗ oder Reichsvermögensſteuer als auch jede(ſelbſteine mo⸗ difizierte) Erbſchaftsſteuer verworfen hat, die fehlen⸗ den Mittel vielmehr dadurch beſchaffen will, daß man„auch den KHontingentſpiritus der vollen Verbrauchsab⸗ gabe unterwirft!“ Die Ueberraſchung über dieſe„Löſung“ wurde ſchließlich durch den weiter angefügten orakelhaften Satz nicht eigentlich gemindert:„Zugleich laſſen ſich auf dieſem Wege (der Aufhebung der Liebesgaben— Schriftltg.) die dringenden Be⸗ dürfniſſe der jetzigen Wehrvorlagen befriedigen, ohne daß weiter⸗ gehenden Wünſchen wegen der ſpäteren qualitativer Verbeſſerung unſeres Steuerſyſtems vorgegriffen würde.“ Die Aufhebung der Liebesgabe kann nach Berückſichtigung der ſüddeutſchen Anſprüche allenfalls 30—35 Millionen Mark erbrin⸗ gen. Die Wehrvorlagen werden das fünf⸗ bis ſechsfache bean⸗ ſpruchen. Der fehlende„Reſt“ muß ſomit aus den ſchwankenden Etatsüberſchüßfen entnommen werden. Außerdem iſt die Beſei⸗ tigung der Liebesgabe ohne Erhöhung des Spirituspreiſes, alſo ohne Mehrbelaſtung des Verbrauchs, nicht möglich. Nachdem die Oeffentlichkeit in dieſer Weiſe vorbereitet war, konnte heute, Samstag mittag, der Rücktritt des Stgats⸗ ſekretärs Wermuth, der bereits Freitag früh erfolgt war, endlich bekannt gegeben werden. Der Sturz dieſes charakterfeſten und weitblickenden Staatsmannes, des beſten und verdienteſten aller bisherigen Schatzſekretär, öffnet nunmehr auch den weiteſten Kreiſen die Augen darüber, wohin das Syſtem Bethmann⸗Hollweg treibt. Und in ſchwerer Sorge blicken die nationalen Politiker und Vertreter einer unbeugſamen Staatsautorität auf dieſen Reichs⸗ kanzler, der ſein Amt unter den denkbar ſchwerſten Umſtänden antrat, der zweifellos ſein Beſtes hergab, um den Reichskarren nicht wieder in das Geleiſe von 1906 geraten zu laſſen, und dem dennoch die Kraft zu mangeln ſcheint, der Entwicklung der Dinge ſeinen Willen aufzuzwingen. Wie oft hat Herr v. Bethmann nicht unter voller Zuſtimmung der nationalen Kreiſe das Prinzip der Auf⸗ rechterhaltung der Staatsautorität betont und auch von ſeiner „Regierung über den Parteien“ geſprochen! Und doch wurde der Autorität der fünften Kanzlerſchaft Schlag auf Schlag verſetzt! Dieſes Regime wurde immer„homogener“; aber nur dadurch, daß die Männer von ſtaatsmänniſchem Können und von perſönlichem Rückgrat, die Dernburg, v. Lindequiſt und jetzt Herr Wermuth, ihm den Rücken kehrten, oder unter ſolchen Begleiterſcheinungen zum Gehen gezwungen wurden, welche das Anſehen des Miniſte⸗ riums Bethmann zu mehren am wenigſten geeignet waren. Noch am 16. Februar, genau vor vier Wochen, hat der Herr Reichs⸗ kanzler den Zentrumsabg. Speck mit ſcharfen Worten zurückge⸗ wieſen, als dieſer die etwaige Wiedereinbringung der Erbſchafts⸗ ſteuervorlage eine„Brüskierung“ ſeiner Partei nennen zu ſollen glaubte.„Das iſt— ſo ſagte Herr von Bethmann damals— ein ſehr ſtarkes Wort, hinter dem ſich Ma chtanſprüche ver⸗ bergen, die ich nicht anerkennen kann.“ Und heute? Stufe um Stufe! Heute ſind dieſe Machtanſprüche nicht nur durch den Verzicht auf die Erbſchaftsſteuer anerkannt; ſie ſind in einem Umfange bewilligt worden, der einer völligen Unterwer⸗ fung der Re gierungsautorität unter den kleri⸗ kalen Willen gleichkommt. Die Herren von Hert⸗ läing und Erzberger ſind auf der ganzen Linie gegen Herrn bon Bethmann Sieger geblieben, ſo daß die nationale Oeffenklich⸗ keit an den Herrn Reichskanzler nicht den dringenden Wunſch: nein: die energiſche Forderung richten muß, umzukehren, ehe es zu ſpät iſt liberalen Parteien iſt damit gegeben. Die Reichserbſchaftsſteuer Der Sieg des Zentrums. * Berlin, 17. März. Der„Berliner Lokalanzeiger ſchreibt: In mehreren Blättern begegnen wir der Anſicht, daß die Beſeitigung der Liebesgabe im Verhältnis zu den neu auf⸗ zubringenden Mitteln nur einen verſchwindenden Betrag dar⸗ ſtellen würde. Dabei wird als durch neue Steuern aufzubringen eine viel zu hohe Summe, in einzelnen Blättern ſogar der Betrag von 170 bis 180 Millionen Mark genannt. Wir möchten daran erinnern, daß auch bisher nicht daran gedacht worden iſt, die Neuforderungen völlig durch neue Steuern zu decken. Der durch neu aufzutreibende Mittel zu deckende Betrag reicht auch nach den früheren Berechnungen nicht annähernd an die genannte Ziffer heran. Die durch Erweiterung der Erb⸗ ſchaftsſteuer aufzubringende Summe würde ſich nach Maßſtab der Pläne von 1909 auf etwa fünfzig Millionen belaufen haben. Aus der Beſeitigung der Liebesgaben würden bis vierzig Millionen zu erwarten ſein. Der Unterſchied iſt alſo keineswegs erheblich. Aufgabe der Miniſterbeſprechung war es, darüber ſchlüſſig zu werden, welcher Teil der neuen Ausgaben durch Er⸗ ſchließung neuer Einnahmequellen zu decken ſein würde. Die Höhe dieſer Summe iſt unter völliger Wahrung der bis ⸗ herigen Grundſätze der Reichsfinanzverwaltung feſt⸗ geſtellt worden. * Dieſe Mit' ilungen des Verl. Lok.⸗Anz.“ beſt tigen die Bedenken, die wir am Samstag über den neuen Deckungsplan des Reichskanzlers geäußert haben. Der Ertrag, den die Auf⸗ hebung der Liebesgabe bringt, reicht nicht aus, um die Koſten der Wehrvorlagen zu decken. Man muß alſo zu den„Ueberſchüſſen“ nach dem Diktat des Zentrums greifen, d. h. die alte Schul denwirtſchaft beginnt von neuem. Das Zentrum hat alſo auf der ganzen Liniegeſiegt; die Stellung der iſt gefallen, Herr Wermuth geſtürzt, das Zentrum bekommt in der Finanzgebarung des Reiches auch ſonſt ſeinen Willen. Wie mächtig es iſt, beweiſt auch folgende Meldung der„Germania“: „Der bayeriſche Miniſterpräſident Frhr. v. Hert⸗ ling iſt für Sonntag vom Kaiſer zum Frühſtückgeladen. Zur Rückreiſe nach München iſt ihm ein Salonwagenzur Verfügung geſtellt worden.“ Mit Recht bemerkt dazu die „Voſſ. Ztg.“: Dieſe Mitteilung der„Germania“ illuſtriert die gegenwärtige politiſche Lage: der Reichsſchatzſekretär Wermuth ſieht ſich zum Abſchied gezwungen, der bayeriſche Mi⸗ niſterpräſident und Zentrumsführer aber, dem er in der Konferenz der bundesſtaatlichen Miniſter unterlegen iſt, kehrt als Sieger im kaiſerlichen Salonwagen in die Heimat zurück. Von verſchiedenen Seiten wird ausdrücklich hervorgehoben, daß der Vorſchlag auf Beſeitigung der„Liebesgabe“, die an Stelle der vom Schatzſekretär Wermuth vorgeſchlagenen Erbanfallſteuer die Zuſtimmung der bundesſtaatlichen Miniſterkonferenz ge⸗ funden hat, von bayeriſcher Seite ausgegangen iſt. Der konſervative„Reichsbote“ ſpricht aus, was andere Konſervative im Herzen denken. Er erklärt wörtlich:„Die Regierung, die ſonſt ſo gern verſichert, über den Parteien zu ſtehen, hat ſich diesmal rechtſehr von parteipolitiſchen Rückſichten leiten laſſen.“ Herr von Bethmann⸗Hollweg iſt dem Zentrum zu willen geweſen, über das Maß hinaus, das er verantworten kann, die Worle des Bedauerns, die er in der Norddeutſchen Allgemeinen Herrn Wermuth nachgeſchickt, wiegen ſehr leicht angeſichts dieſer Tatſache. Wenn da dann weiter ausge⸗ führt wird, daß Wermuths Grundſatz: keine neuen Ausgaben ohne hinreichende Deckung, auch gegenüber den neuen Wehr⸗ koſten zur Anwendung kommen werde, ſo wird dieſe Behauptung durch die Mitteilungen des„Berl. Lok.⸗Anz.“ in höchſt eigentüm⸗ licher Weiſe illuſtriert. Die teilweiſe Deckung aus rein errechneten Ueberſchüſſen, denen ſpäter wieder Anleihen folgen müſſen, kann niemand als ausreichend bezeichnen. Je klarer der Finanzplan des Reichskanzlers ſich erkennen läßt, um ſo klarer wird es auch, daß die liberalen Parteien nur inſchärfſter Oppoſit ion gegen den Reichskanzler und den neueſten Zentrumskurs ſtehen können. Man wird angeſichts dieſer neuen Zentrumsgefahr, von der Baſſermann geſtern in Leipzig geſprochen hat, nur immer wieder die maßlos kurzſichtige und törichte Haltung der Sozialdemokratie inallen Wehr⸗ fragen bedauern. Wäre ſie anders, eine Mehrheit der Linken würde den Reichskanzler zwingen können, jene geſunde Finanzpolitik zu treiben, die Herr Wermuth angeſtrebt hat, Herr von Hertling wäre nicht der möchtige Mann, der er heute iſt. Wir proteſtieren gegen die Schwachmüttgkeit der Reichsregierung gegenüber dem Zentrum, wir wollen aber doch babei nicht über⸗ ſehen den Teil der Schuld, den die Sozialdemokratie an dieſen troſtloſen Verhältniſſen dadurch trägt, daß ſie die Bil⸗ dung einer arbeits⸗ und regierungsfähigen Linken verhindert. Wäre dieſe vorhanden, Herr v. Bethmann⸗Hollweg könnte gar⸗ nicht einen ſo ausgeſprochenen Zentrumskurs ſteuern, ſelbſt wenn er wollte. Selbſt wider ihren Willen würde die Reichsregierung von einer arbeits⸗ und regierungsfähigen Linken aus den Armen des Zentrums befreit werden—, vielleicht wäre in dem Falle der Reichskanzler gar nicht auf ſeinen unglaublichen Deckungs., plan verfallen, der ja nichts weiter als Taktik iſt? Der neue Reichsſchatzſekretär Kühn ſteht ſeit 1874 im Staatsdienſt und iſt ſeit 1892 im Reichsſchatz⸗ amt tätig. 1874 wurde er Referendar und 1819 Gerichtsaſſeſſor im Bezirk Köslin. Bald darauf erhielt er ſeine Anſtellung als Kreisrichter in Köslin, kam aber noch im Oktober desſelben Jahres bei der Juſtizreorganiſation als Amtsrichter nach Marg⸗ grabowg. Im folgenden Jahre wurde er in gleicher Eigenſchaft nach Rügenwalde verſetzt, ſchied aber 1883 behufs Uebertritts in die Verwaltung der indirekten Steuern aus dem Juſtizdienſt aus. Er wurde dann Regierungsaſſeſſor und Juſtitiar bei der Provinzialſteuerdirektion in Stettin und rückte 1886 zum Ober⸗ zollinſpektor und Regierungsrat in Thorn auf. Drei Jahre ſpäter wurde er Regierungsrat bei der Provinzialſteuerdirektion in Berlin und kam 1892 als vortragender Rat und Geh. Regie⸗ rungsrat in das Reichsſchatzamt. 1896 rückte er zum Geh. Ober⸗ regierungsrat und im Maf 1905 zum Direktor im Reichsſchatz⸗ amt auf. Anläßlich der Verabſchiedung der Finanzreform, bei deren Beratungen er die Regierung im Plenum und in den Kommiſſionen mehrfach vertreten hat, wurden ihm die Brillan⸗ ten zum Roten Adler 2. Klaſſe verliehen. 1910 wurde er zum Unterſtaatsſekretär im Reichsſchatzamt ernannt. Bei den Ver⸗ handlungen über die Brüſſeler Zuckerkonvention hat Kühn als Delegierter des Reichsſchatzamtes mitgewirkt. Die finanzpolitiſchen Ueberzeugungen Kühns ſollen nach Mitteilungen von amtlicher Seite denen des Reichskanzlers und nicht denen des Schatzſekretärs Wermuth entſprechen. Das dürfte bezweifelt werden. So ſchreibt die„Tägl. Rundſchau“, Kühn werde zweifellos den geſunden Kerngedanken unſerer reichsamtlichen Finanzpolitik in die neueſte Aera nach Möglich⸗ keit hinüberretten. Schon bisher ſei Kühn als Unterſtaats⸗ ſekretär ein nachdrücklicher und treuer Vertreter dieſes Kern⸗ gedankens geweſen. Kühn ſei zweifellos der Berufenſte, in die Breſche zu treten, nachdem das Verbleiben Wermuths durch die Anfeindungen des Zentrums zu einer perſönlichen Unmöglich⸗ keit geworden ſei. Badiſche Politik. Die„Freie Stimme“ auf der Anklagebank. 8 Radolfz ell, 16. März. Vor dem Schöffengericht ge⸗ langte heute eine zweite Beleidigungsklage des Land⸗ tagsabgeordneten Schmid⸗Singen gegen das bekannte hieſige Zentrumsorgan, die bekannte„Freie Stimme“, zur Ver⸗ handlung, die ſo recht wieder zeigte, wie leichtfertig in der Zen⸗ trumspreſſe mit Verdächtigungen und Verleumdungen operiert wird. Das Zentralorgan hatte nämlich behauptet, Abg. Schmid ſei aus gekränktem Ehrgeiz zum Liberalismus übergegangen. Den Wahrheitsbeweis ſollte hierfür der Zentrumsabgeordnete Görlacher⸗Villingen antreten. Dieſer verſagte aber, denn er konnte nur beſtätigen, daß er aus einer früheren politiſchen Unterhaltung mit Schmid den Eindruck erhalten habe, Schmid hätte als guter Katholik vielleicht für das Zentrum gewonnen werden können, wenn er einen dahinzielenden Verkehr gehabt hätte. Schmid ſelhſt habe ſich in dieſem Sinne aber keineswegs geäußert. Dieſe Auffaſſung Görlachers überbrachte der Zen⸗ trumsagitator Prof. Maier⸗Ueberlingen(jetzt in Neuſtadt) der „Freien Stimme“ und dort wurde dann der obige beleidigende Vorwurf daraus fabriziert. Der Verteidiger des beklagten Redakteurs Trunk, Rechtsanwalt Dr. Baur, glaubte einen wei⸗ teren Beleg bringen zu können durch das ihm von dem Reichs⸗ tagsabgeordneten Dr. Pfeiffer zugeſagte Material, jedoch ſei es leider von Berlin ausgeblieben. Wie alle ſeine Verdäch⸗ tigungen gegen Schmid mußte Trunk auch die zur Klage ſtehende ſchließlich als unhaltbar zugeben und erklärte ſich zu einem Vergleich bereit, wonach er die ausgeſprochene Be⸗ leidigung gegen den Abg. Schmid mit dem Ausdruck des Be⸗ dauerns zurücknimmt, ſämtliche Koſten trägt und den Vergleich in den„Sing. Nachrichten“, der„Konſt. Zeitung“ und in der 1 So fand heute die ſattſam ekannte Kampfesweiſe der Zentrumspreſſe wie i ef⸗ fende Beleuchtung. 5 35 Der 1. Badiſche Frauenverbandstag. 85 Raſtatt, 16. März. Der am 8. Jauuar 1911 gegründete badiſche Verband für Frauenbeſtrebungen(mit dem Zwecke des Zuſammenſchluſſe aller der Frauenvereine, die um Feuilleton. Sroßhh. Bad. Hof⸗ und Rattonalfcheater in Raunheim. Die fünf Fraukfurter. Luſtſpiel von Carl Rößler. Dieſes neueſte, zweifellos ſehr tantiemenhaltige Luſtſpiel, dem keiue deutſche Bühne widerſtehen wird, iſt geſtern auch in Mannheim von einem vollbeſetzten Hauſe mit ungeteiltem Beifall aufgenommen worden. Man kann in der Tat mit ihm zwei Stunden angenehmer, woßiger Unterhaltung verbringen. Durch ſeinen Stoff, durch ſeine Menſchen, durch ſeinen lebhaften Humor hebt es ſich heraus aus der Maſſenproduktion flacher Luſtſpiele, die man mit Seufzen in ſedem Thecgterwinter über ſich ergehen laſſen muß, an denen man nur be⸗ wundert, daß ſo viel Baualität in Meuſchenhirnen hauſen und ſich pvor die Oefſentlichkeit wagen mag. Das Emporſteigen des Hauſes Rothſchild, das Emporkommen der neuen Herrſchermacht des Geldes gegen die alte Herrſchermacht des geffürſtefken Großgrundbeſitzes, deren Träger ſorglos leichtſinnige, überfeinerte, müde, ſich und die Welt ſroniſterende, ſkeptiſch willenkoſe Menſchen geworden ſind, während drüben Zähigkeit, Rückſichtsloſigkeit den Macht⸗ und Beſitzhunger leiten— das iſt der tiefere Kern des Ein Stoff, der feſſelt und unterhält und anregt, weil er Fragen in uns aufwirft und Kul⸗ Wie kam es doch, daß aus orwuchs, Frieden ſen Fürſten und Völkern ermöglichen konnte? Es iſt natürlich daß das Luſtſpiel dieſe ernſteren Fragen nur ſtreiſt, nicht tiefgründig exörtert, aber ſie ſind doch der Hintergrund des heiteren Spieles und geben ihm Gehalt, einen Gehalt, der es wohtuend unterſcheidet von der ſtoflichen Banalität und Gleichgültigkeit der meiſten Erzeugniſſe neſes Geures. Und der gehaltvollere Stoff nötigt von ſelpſt den Autor, gehaltvollere Meuſchen zu bilden, überhaupt Menſchen zu ſormen und nicht nur Luſtſpielfiguren, die ſich alle gleichen wie kuppeuxzofe und innerlich ſo leer ſind wie Puppenleiber. Da iſt die Mutter Gudula, die 71jährige Witwe Mayer Anſelms, die Mutter der päiſche Welt werfen und ſeine Enden ſeſthalten in Rom und Neapel, in London und Wien und Paris, in den Hauptſtädten des Europa der Wiener Verträge. Eine wundervoll lebendige, eine ſchön in ſich ſelbſt ruhende Frau, köſtlich und fein in ihrer betreuendeu, ſpürenden Mülterliebe, ſtark und vornehm in ihrem Raſſeſtolz, die ſich gerne und bewußt eine alte Judenfrau nennt, klar und feſt wurzelt in der Familientraditſon und der Stammestradition und aus ihr die über⸗ zeugende Lebensweisheit ſchöpft, daß was nun einmal nicht zu⸗ ſammengehört, auch nicht zuſammengebracht werden ſoll. Sie wurzelt feſt und ſicher, klarblickend und tüchtig in der alten Judengaſſe und in dem alten Stammhauſe. Dieſe liebenswerte und in ihrer Raſſen⸗ indioldualftat feſtgegründete Frau Gudula iſt in der reinſten und vollkommenſten Weiſe ein wirkliches und blutvolles Menſchenbild. Und wirklich charakteriſterte, als Individualität durchgeführte Ge⸗ ſtalten ſind auch die Söhne der alten lieben Frau Gudula, der be⸗ häbige Fraukfurter Börſenmann Anſelm, der zähe und rückſichtsloſe machthungrige Streber Salomon, der das Geld als ſoziale und poli⸗ tiſche Macht begreift und ausbeutet, der ernſte und ſtreuge Nathan, der von Londou aus den Geldmarkt kontrolliert, der europäiſierte Weltmann Karl, der in die römiſche Ariſtokratie hineinſtrebt, Jakob endlich, der feine und verwöhnte Aeſthet und Freund Roſſinis. Und alle dieſe feſt umriſſenen Perſönlichkeiten heben ſich ab von den kräftig betonten, aber niemals zur Karikatur verzerrten Merkmalen ihrer Raſſe, ſind von ihnen durchwirkt, von ihrem geſchäftlichen Scharfſinn, dem bis zur Leidenſchaftlichkeit ſtarken Erwerbsſinn, der die Führung ihres Lebens und ihrer Gefühle hat, Siud mit der Ruhe und Objek⸗ tivftät des unboshaften und heiteren Weltbetrachtens ſie geſchildert, ihre ſtarken und guten, wie ihre peinlichen und lächerlichen Weſeus⸗ züge aufgezeigt, ſo nicht minder ihre germaniſchen Gegenſpieler. Die Juden ſind ſo und die Germanen ſind ſo und beide haben ihre Schnur⸗ rigkeiten und Wunderlichkeiten, ihre ſympathiſchen und ihre unan⸗ genehmen Züge; wir aber wollen uns über die einen nicht ärgern und die anderen nicht herausſtreichen, ſondern lachen über beide, uns er⸗ göben an ihren Beſchräuktheiten und uns erheitern an dem wunder⸗ lich luſtigen Gegeneinandershirken und an den bunten Kontraſten der Raſſen und der ſozialen Klaſſen. So iſt auch der deutſche Herzog vom Taunus weder ein Troddel noch ein vor den Juden bevorzugter Adelsmenſch, ſondern einfach ein Menſch und ein ſelbſtverſtändlicher Sohn ſeines Geſchlechtes, liebenswürdig, nett, ſympathiſch, ein feiner, über ſich ſelbſt hinausſchauender Jroniker, wie alte Geſchlechter ſie er⸗ zeugen. Und weun der Fürſt von Klausthal ſein germaniſches Ariſto⸗ kratenlum in unnahbaren Gegenſatz zu dem jüdiſchen Parveuntum an dem bunten Spiel des Lebens, erheitern uns an ſeinen höchſt krauſen Merkwürdigkeiten und kommen zu dem Schluß weishetts⸗ vollen Humors, daß das eine eigentlich ſo lächerlich und töricht iſt wie das andere. Das iſt etwa Geiſt und Herz dieſes netten und liebenswürdigen Luſtſpiels; deſſen Handlung aber iſt kurz folgende: Salomon, der Wiener Rothſchild, erſtrebt für ſein Töchterlein eine Fürſtenkrone, die ihm winkt von dem verſchuldeten Herzog vom Taunus; eine 12⸗ Millionen⸗Anleihe wird perfekt, Gegenleiſtung iſt die Ehe des jungen Herzogs mit Salomouns Tochter. Aber Liebe und echtes menſchliches Gefühl machen einen Strich durch die feine Rechnung. Charlotte kiebt ihren jugendlichen Onkel, Mutter Gudulas Jaköble und wird ſein, der Herzog aber behält ſeine geliehenen Millionen, die Röthſchilds haben noch nie eine Unterſchrift zurückgezogen, die ſie einmal gegeben. Reiter brachte eine einfach glänzende Aufführung des hübſchen und liebenswürdigen Luſtſpiels. Weun der Dichter ſchon mit Takt und Geſchmack hüben wie drüben die Karikatur meidet und Iſrgeliten wie Germanen recht objektiv mit ſeinem leiſen ironiſchen Humor be⸗ handelt, ſo tat es der Regiſſeur erſt recht. Die ganze Aufführung ſtrömte Behagen, Wärme, einen feinen Humor, eine diskrete Komik aus, war erfüllt von Takt und Geſchmack eines trefflichen Meiſters der Regie. Auch der äußere Rahmen und die überaus kleidſamen Biedermeiertrachten entzückten das Auge. Eines allerdings möchte man ausſetzen. Mutter Gudulas Wohnzimmer mit ſeinem Spinett und ſeinen Silhouetten, ſeiner geblumten Decke über dem Tiſch und ſeinen ſchmuckloſen ſchneeweißen Gardinen war ſehr hübſch und wohn⸗ lich, unendlich gemütlich; aber es war zu jung, die Sachen zum großen Teile zu neu, ols wohne darin ein eben vermähltes Paar und es iſt doch ein Teil der Räume, in denen Mutter Gudula 50 Jahre mit ihrem Mayer Anſelm traulich und gemütlich gelebt. Dieſe 50 Jahre muß man dem Zimmer anſehen, zur Mutter Gudula gehören alte Sachen, ſowie die alte Roſa, von der ſie nicht läßt. Von den Dar⸗ ſtellern wurde Reiter aufs beſte unterſtützt. Was für eine prächtige, gemütliche, herzenswarme und klarblickende Gudula war Toui Wittels! Eine überaus feine, zarte und tiefe Charakteriſterung dieſer alten Frau gab ſie. Die Darſteller der fünf Söhne(Hecht, Neu⸗ mann⸗Hoditz, Kolmar, Kökert und Köhler) ließen alle in ſcharfer und klarer Charakteriſterung die beſonderen Weſenszüge der einzelnen hervorlreten, Rotmund gab den liebenswürdig leichtſinnigen Her⸗ zog vom Taunus in ſeiner gefälligen, leichten und freien Art, Go⸗ ſetzt, dann nehmen wir nicht Partei hüben oder drüben, verachten nicht fünf Süößne, die das Net der neuen ſorialen Macht über die eitru⸗ das eine, vergöttern nicht das audere, ſondern ergützen uns lachend deck war ein vornehm zurückhaltender, aber nicht durch übertriebene Steifheit lächerlich wirkender Fürſt. Mariaune Rub entzückte nicht Mannheim, 18. Murz. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mirtagpiatr.) 3. Seite. lichem, rechtlichem und ſozialem Gebiete ſich bemühen, oder der all⸗ gemeinen Wohlfahrt dienen) hat heute hier ſeine 1. Jahres⸗ verſammlung abgehalten. Die Vorſitzende, Frau Julſie Baſſermann⸗Mannheim, motivierte in der Eröffnungsanſprache, die Wahl Raſtatts als Verſammlungsort gerade damit, daß hier die moderne Frauen⸗ bewegung noch ſehr wenig Boden gefaßt habe. Man wünſche namentlich auch die kleineren Städte zu gewinnen. Bürgermeiſter Bräunig brachte die Grüße der Stadt. Frau Alice Bens⸗ heimer⸗Mannheim berichtet über die jetzt für Baden geſeß⸗ lich geregelte Mitarbeit der Frauen in ſtädtiſchen Kom⸗ miſſionen, dabei betonend, daß den Frauen dieſe Mitarbeit jetzt als ein gutes Recht gewährt iſt, daß man aber beim Vorhan⸗ denſein guten Willens ſich zweckmäßig mit einem verhältnismäßig langſamen Vorgehen zu begnügen habe, bis mehr Platz für weib⸗ liche Kommiſſionsmitglieder geſchaffen ſei. Nach einer von der Rednerin veranſtalteten Enquete bei 162 Gemeinden, die von 105 beantwortet wurde, ſind bis jetzt in 44 Orten Frauen in Kom⸗ miſſionen für Armen⸗, für Schulweſen, für Handels⸗ und Ge⸗ werbeſachen, für öffentliche Geſundheitspflege, für ſozialpolitif Angelegenheiten tätig. Das gewonnene Material wird demnächſt allgemein veröffentlicht und die Erhebung fortgeführt werden. Die Diskuſſion, in der namentlich auch die Mitwirkung der Frau in der Wohnungsfrage als beſonders wi hervorgehoben wurde, machte durch das Streben nach Sachlichkeit einen ſehr günſtigen Eindruck. Die öffentli che A hend⸗Verſammlung bracht Dr . Frau in der Wohnungsfrage und von Frau heiner⸗Mannheim über die„Frau in der Gemeinde.“ Dem Verbande, der ſich dem Verbande deutſcher Frauenver⸗ elne angeſchloſſen hat, gehören bis jetzt 19 Vereine und zwei bände mit etwa 5000 Mitgliedern an. NMus Stadt und Land. Mannheim, 18. März 1912. * Kriegsmarine⸗Ausſtellung. Es iſt dankbar anzuerkennen, daß auch hier der Eintrittspreis für wirtſchaftlich ſchwache Einwohner bedeutend ermäßigt wird; u. a. ſollen für Arbeiter und deren Angehörige durch Vermittelung der Arbeit⸗ geber Karten zu 25 Pfg.(Kaſſenpreis 50 Pfg.) ausgegeben wer⸗ den. In Breslau, wo die Ausſtellung kürzlich vereint mit einer zweiten Marine⸗Ausſtellung veranſtaltet wurde, haben nicht weniger als 25 000 Arbeiter die Ausſtellung beſucht, denen die Eintrittskarten von den Arbeitgebern zum weiter ermäßigten Preiſe von 10 Pfg., teilweiſe auch umentgeltlich, verabfolgt wuürden. Es iſt zu hoffen, daß auch hier ſeilens der Arbeit⸗ geber in gleicher Weiſe verfahren werde. Täglich werden meh⸗ Tere intereſſante Führungen und Vorträge veranſtaltet. Den Hauptvortrag hält Herr Kapitänleutnant d. R. Mumm um 5 Uhr nachmittags über Verwendung und Wirkung Der Seekriegswaffen in der modernen See⸗ ſchlacht“. Dieſe Vorträge ſind in allon Städten, die die Alusſtellung bisher beſuchte, ftark beſucht worden. ſtellung war zuletzt in Koblenz, wo ſie ſehr ſtark beſucht wurde. Schutz dem Waldpark! Der an ſich hoch erfreuliche Maſſenbeſuch des Waldparkes, der mit Begtun des Frühlings von neuem eingeſetzt Hat, iſt leider mit Begleiterſcheinungen verbunden, die jeden Freund der Natur mit großer Betrühnis und lobhaftem Unwillen erfüllen mußten. Da wurden neu geſchaffene Anlagen rückſichtslos gertreten, neue Pflanzungen ſchonungslos herausgeriſſen und Tiere halb zu Tode gehetzt. Nicht nur die alten Beſtände der ſchönen Seilla haben unter dieſem Anſturm pflückluſtiger Hände ungeheuer not gelitten, auch die nit großer Mühe und Sorgfalt neu eingeſetzten Pflanzen ſind ſchwer geſchädigt worden. May iſt bemüßht, iu den An⸗ lagen des Waldparks allerhand Pflauzen heimiſchzu mach ſen, die bisher dort nicht vorkamen, aber günſtige Exiſtenzbsdingungen vor⸗ finden, ſo verſchiedene Jrisſorten, Narziſſen, Maiglöckchen u. ſ. w. Dieſe Pflanzen werden angekauft und in einer Staudenſchule herangezogen, bis ſie ihren endgültigen Standort in den Waldungen erhalten. Dort müſſen ſie ſich erſt kräftigen und eine gewiſſe Wider⸗ ſtandsfähigkeit erlangen; doun werden ſie vorher ihres Blüten⸗ ſchmuckes beraubt, ſo liegt die Gefahr vor, daß die noch nicht feſt ein⸗ gewurzelten jungen Pflanzen gauz aus dem Erdreich herausgeriſſen merden. Viele Waldbeſucher meinen, ſie müßten von jedem Ausflug einen Rieſenſtrauß als Beute heimtragen, andere pflücken Blumen, Knoſpen und Zweige nur aus Mutwillen und werſen die abgepflück⸗ ten Dinge, an denen noch viele Menſchen ihre Freude hätten haben können, ſchon nach weuigen Schritten wieder weg. In vielen Fällen geſchieht dies weniger aus Zerſtörungsſucht, als vielmehr aus Ge⸗ dankenloſigkeit und Unverſtand. Nirgends im Waldpark hat man bisher Einfriedigungen angebracht, denn man hatte das Vertrauen zum Rublikum, daß es ſelbſt an der Schonung und Erhaltung dieſer aus Mitteln der Allgemeinheit für die Allgemeinheit ge⸗ ſchaffenen Anlagen das größte Intereſſe haben werde. wirklich beſchämend, wenn fetzt alle Promenadewege im Waldpark eingezäunt und überall an den Bäumen polizeiliche Vorſchriften aus⸗ gehängt werden müßten, die ſich doch für alle vernünſtigen Wald⸗ beſucher von ſelbſt verſtehen. Das Publikum felbſt ſollte auf Ordnung halten und dadurch die Strafandro⸗ HBungen überflüſſiga machen. Wie übrigens aus der Be⸗ eeree Ar die Hebung des weiblichen Geſchlechts auf geifligem, wiriſchaft⸗ Die Aus⸗ aufgeſcheuchte Es wäre doch kanntmachung hervorgeht, die das ſtädtiſche Tiefbauamt veröffentlicht, wird jetzt unnachſ ichtlich gegen die Uebertreter der Ordnung vorgegangen. Das Aufſichtsperſonal ſowie alle im Waldpark beſchäf⸗ tigten Gärtner und Arbeiter ſind angewieſen, jeden Einzelfall ſoſort dein Tiefbauamt zu melden, das ſede Uebertretung zur ſtrengen Ahn⸗ dung bringen wird. Alſo Schutz dem Waldparkt, fſeinen Pflanzen, Bäumen und Tieren! 5 5 7555 *Hotelier Wilhelm Biſſinger jr.. Mit herzlichem Mit⸗ gefühl werden die Parteifreunde, namentlich die Mitglieder des Jungliberalen Vereins, die Trauerkunde entgegengenommen Hotelier Wilhelm Biſſinger jr. im Alter von 38 Jahren ichbinderhandwerk, um dann elf Jahre lang die Buch⸗ binderei der Rheiniſchen Kreditbank zu leiten. Allgemein be⸗ kannt iſt Biſſinger durch ſeine turneriſchen Fähigkeiken gewor⸗ den. Zahlreiche Ehrenpreiſe und ühlen von Biſ⸗ rner. Er ge⸗ er Turngeſellſchaft, ſſinger war ſchon in den letzten Jahren leidend. Es heißt, daß er ſich bei einem Turnfeſt eine Erklältung zugezogen hat, die ein Lungenleiden hervorrief, von dem er ſich nicht mehr erholen ſollte. Vor drei Jahren übernahm Biſſinger, in dem der Jungliberale Verein ein eifriges Vorſtandsmitglied verliert, vom Vater das Hotel zum„Grünen Hofé, in dem ſich die Parteifreunde gern trafen. Biſſinger, der wegen ſeines ſympathiſchen Weſens überall gern geſehen war, gehörte auch Aktivität des Mannheimer Sängerbundes an. Ein tra es, daß Biſ⸗ ſinger vor ſeinem Tode noch ſſen wurden. Am 1. Januuar ſtarb die Jahres altes Bübchen. 2 N wollte d Kind ent Söhnchen und den betagten ar reunde, namentlich aber die Mitglieder des eralen Vereins, werden gebeten, dem treuen Anhänger der nationalliberalen Partei und beliebten Mitbürger recht zahlreich das letzte Geleit zu geben. Die Jeuerbeſtattung findet heute nachmittag um 4 Uhr ſatt. 8 ———— 98 Mereinsnachrichten. * Der Berein zur Grwirkung von Sommerarlanb und Befſchaf⸗ fung geeigneten Landaufenhalts für kaufmänniſche und techniſche Au⸗ geſtellte in Maunheim hielt Mittwoch abend im Saale des Hotels „Natkonal“ ſeine ordentliche Mitgliederverſam mlung ab, die einen befviedigenden Beſuch aufzuweiſen hatte. Der Vor⸗ ſisende, Herr A. Reutlinger, eröffnete die Verſammlung um 9½% Uhr mit begrüßenden Worten und unter Sinweis auf das 10⸗ jährige Beſtehen des Vereins. Nach Feſtſtellung der Stimmen der verkretenen Koxporationen verlieſt der Schriftführer des Vereins, Herr Doerr, das Protokoll der letztjährigen ordentlichen Mitglieder⸗ närſammlung. Gegen die Faſſung und den Inhalt des Protokolls werden Einwendungen nicht erhoben. Der Vereinsvorſitzende erſtattet alsdann den Jahresboricht. Danuach wird das Vereinsjahr mit 21 angeſchloſſenen Vereinen mit einer Mitgliederzahl von 5557 abge⸗ ſchloſſen. Dem Verein ſind eine Anzahl neuer unterſtützender Einzel⸗ perſonen und zwar die Herren Stadtrat Dar m ſtädter, Kom⸗ merzienrat En gelhard. Präſident der Handelskammer, Kom⸗ merstenrat Dr. Grünzweig, Konſul Alfred Katz, Direktor C. Mieiſter, Direktor Oskar Steruberg, ſowie zahlreiche Firmen beigetreten, darunter die Pfälziſche Bank, was beſonders bemerkens⸗ wert iſt, weil dieſe Bank für ihre Angeſtellten ein eigenes Er⸗ bolfungsheim baut, trotzdem aber die Beſtrebungen des Vereins in der angegebenen Weiſe auerkennt. Die Auskunſterteilung hat im ab⸗ gelaufenen Jahre eine erhehliche Steigerung erfahren und iſt auf ca. 700 miülndliche und ſchriftliche Uüfte gegen 350 iin Votfähre ge⸗ llegen, Auch wurden wiederum Unterſtützungen au minderbemiktekte Angeſtellte in der Höhe von 305.20% gewährt Ferner wird der Preſſe 9 die Förderung der Vereii ele herzlicher Dank ausgeſprochen. 3 18 hierauf verleſeuen Kaſſenbericht, der einen günſtigen Abſchlu aufweiſt und beſſen Richtigkeit im Namen der Kaſſenrevi⸗ ſoxen von Herrn Schubert mit anerkennenden Worten beſtätigt wird, ſchließt ſich eine augeregte Ausſprache über den Jahresbericht an Bei den darauf vorgenommenen Wahlen wurde zum 1. Vorſitzenden Herr⸗ Reutlinger per Akklamation wledergewählt. Anſtelle des ausſcheidenden Herrn Götz wird Herr Dörr(Kaufmänniſcher Verein e gewählt. Für den dadurch freigewordenen Poſten eines e und Protokolführers wird Herr Boſecker 8er Merein Manuheim, zum 2. Schriftführer Herr Len fing und zum Nechner Herr Ochel(beide Leipziger Verbaud Mannheim) wieder⸗ gewählt. Als Belſſtzer werden in den Verwaltungsrat wieder bezw. 5 gewählt die Herren Dinſe(Bund techn. eind. Beamten Mann⸗ he]. Vartrenkopf(Columbus Maunheim], Gußmann(ö58er 97 Ludwigshafen), Niklas(Leipziger Verband Ludwigshaſen), 55 00 1 5 ert[(Techniſcher Verein Manuhein), Straub[(Kauſm. Verein Frankſurl) und Frau Moos(Kaufm. Verein welbl. Ange⸗ ſtellter.. Zu Rechnungsprüfern werden die Herren Claus und Enker beſtimmt. Daß 10jährige Beſtehen des Bereins ſoll burch einen öffentlichen Vartrag, für den der Direktor der Mann⸗ 1 Kunſthalle, Hevr Dr. Wlechert, als Redner gewonnen iſt degangen werden. Einer Anregung zufolge beſchließt der Verein, 99 reſen Bund zur Einbürgerung der Kunſt“ als korporatipes beizutreten. Der Titel des Vereins wird nach dem Vor⸗ ſh ag 8 Verwaltungsrates in einen kürzeren Umgeändert, er lautet nun: Verein für Erholungsuplaubund Ferienauf⸗ euntehe E. Außerdem werden noch einige andere Satzungsände⸗ kungen einſtimmig angenommen. Der ausſcheidenden Mitgliedern des Verwaltungsrates ſpricht der Vorſttzende den Dauk aus. Der bisherige 2. Vorſitzende des Vereins. Herr Gö tz, wird einſtimmi zum Ehreumitglied ernannt. Der letzte Punkt der Sad neee betraf die Ferienheime, wozu der Borßitzende in Anbetracht der vorgeſchrittenen Stunde einen Auszug aus etnem ausführlichen Erpoſs über dieſe Frage gibl. Der katſächliche Aufwand für ein Zimmer betrug.62, für ein Beit 8 Komödie„Das ſtärkere Band“, eine ſtellenweiſe ſehr geſchickte ſehr hoher Betrag. Trotzdem ſchlägt der Verwaltungsrat vor, aus anderen Erwägungen heraus, die Einrichtung der eigenen Ferien⸗ heime nicht weiter zu verfolgen, ſondern den Mitgliedern Ermäßt⸗ gung für den Ferienaufenthalt in Erholungsorten zu gewähren. In der darauffolgenden Diskuſſion werden Stimmen für und gegen Bei⸗ behaltung der Ferienheime laut. Die Angelegenheit wird an den Verwallungsrat zur endgültigen Behandlung überwieſen. Zum Schluß werden noch einige Wünſche und Auträge behandelt u. d. bie Gründung einer Reiſekaſſe angeregt. Auch hat der Verwaltungs⸗ rat die Vorſitzenden der hieſigen Wandervereine zu der Sitzung ein⸗ geladen, um die Frage der Erziehung zum Wandern zwechs richtiger Ausnützung der Ferien zur Sprache zu bringen. Herr Weißert vom Odenwaldklub ſchildert in friſcher und überzeugender Weiſe die Schönheiten und geſundheitlichen Vorteile des Wanderns und zer⸗ ſtreut insbeſondere die Bedeuken gogen Maſſeuwanderungen. Davon könne keine Rede ſein, denn die Wanderſchar verteile ſich ſehr bald nach Begiun der Wanderung. Der Vorſiczende fordert hierauf zum Auſchluß an einen der hier beſtehenden Wandervereine auſ. Nachdem noch dem Vereinsvorſitzenden Herrn Reutlinger für ſeine treue Arbeit im Intereſſe des eVreins während ſeiner zetzn⸗ jährigen Zugehörigkeit durch Erheben von den Pläsen und Beifalls⸗ kundgebung der Dank der Verſammlung ausgeſprochen worden war, wurde die ängeregt verlauſene Verſammlung um 12% Uhr geſchloſſen. * Vortrag. Es iſt der Ortsgruppe Mannheim des Deutſchen Bundes abſtinenter Frauen gelungen, Fräulein Wilhelmine Lohmann aus Bielefeld, eine belaunte Rednerin, zu veranlaſſen, uns hier einen Vortrag zu Hhalten. Der Vorkrag findet Dienstag, den 19. März, abends ½9 Uhr, im Saale des alten Rathauſes ſtatt und wird durch zahlreiche Lichtbilder illuſtriert. Jedermann hat freien Zutritt.(Räheres beſagen die Inſerate.) 5 225 *VBortrag. Wir verweiſen noch einmal auf den am heu⸗ tigen Abend im„Rodenſteiner“, Q 2, 16, ſtattfindenden Vor⸗ trag des Herrn O. Rüppel⸗Berlin, Sekretär des Bundes Deutſcher Bodenreformer, übher„Moderne Aufgaben einer Gemeindepolitik“. Eintritt frei. 5 Der Bund der Mannheimer Staatsbeamtenvereine häl ſeine diesjährige Mitgliederverſammlung am Dienstag, den 19. ds. Mts., abends 834 Uhr im Rodenſteiner(Zentralhalle), O2, 16, ab. Den Bericht über die bisherige und künftige Tätigkeit des Bundes wird Herr Profeſſor Wendling er⸗ Oberreviſor Trautmann⸗Karlsruhe wird eir ſtatten. Herr ein Referat über„Badiſche Beamtenpolitik“ halten. Ein zahl⸗ reicher Beſuch der Mitglieder iſt mit Rückſicht auf die Wichtig⸗ keit der Sache dringend geboten. Kunſt, Wiſſenſchaft und Teben. Thealernotiz. Intendanz Prof. Gregori richtete an das Geſamtperſenzs des Theaters folgende Worte: Mit dem geſtrigen Tage iſt ein bedeutſamer Teil der mir übertragenen Wagner⸗Inſzeniensn⸗ zu Ende gekommen. Etwa anderthalb Jahre ununterbro Arbeit liegen nun hinter uns, die wir am„Ring“⸗Werke in ſein jetzigen Geſtaltung mitgeholfen haben. Und trugen ſchon die To feſtlichen Charakter, wo„Rheingold“,„Walküre“,„Siegfried“ and „Götterdämmerung“ einzeln aus dem Geſamtring gelöſt in u Durchleuchtung und in neuem Gewande auf unſerer Bühne ſchienen, ſo wurde die letzte Woche geradezu eine Generalmu rung unſerer Kräfte. Voller Freude über das ausgezeichnete Gelingen, das nur durch ein ſelbſtloſes Ineinandergreifen möglich war, ſpreche ich Ihnuen meinen herzlichen Dank aus und zugleich die Bitte, in Zukunft mit allem Aufgebot zur Hand zu ſein, wenn die großen dichteriſchen und muſikaliſchen Schöpfer Sie zu Taten rufen. Hochſchulnachrichten. 5 85 Aus Freiburg wird uns berichtet: Als Nachfolger d zum 1. April in den Ruheſtand verſetzten ordentlichen Profeſſ Hygiene au der Freihurger Univerſität, Herrn Geh. Hofrat Dr. Schottelius, iſt Herr Prof. Dr. Martin Hahn, Direkto hugieniſchen Juſtituts in Königsberg. Pr. in Ausſicht genommen. Profeſſor Hahn hat bereits einen Ruf nach Freiburg erhalten.— Profeſſor Dr. Schridde ſan der hieſigen Univerſität wird auf 1. Ap die Leitüngder' ſtüdkiſchen Prbſektur übernehmen. Er gehörte ſeit dem Jahre 1007 dem Lehrkörper unſerer Hochſchule an. Kleine Mitteilnugen. Die Anklage gegen Hans Hyaus Roman„Die Ber⸗ führten“, iſt nun doch erhoben worden. Gegen den Autor des Romanes ebenſo wie gegen den Inhaber des Pan⸗Verlages wird ausſichtlich um die Mitte des Aprils verhandelt werden. Gerhard Hauptmauns„Gabriel Schillings Fluchl“ wird von Paul Schlenther, der ein Komitee, dem hanptſächlich Univerſitätsprofeſſoren angehören, beſonders dazu ge⸗ bildet hat, in Lauchſtedet zur Aufführung kommen. Die Hauptro ſpielt Tilla Durieuxz. Auf Wunſch Hauptmanns bleibt das die en zige Aufführung des Werkes. 8 Wiener Premièren. (Telegramm unſeres Mitarbeiters.) 885 Wfen, 17. März 1912. In ber Hofoyer hatte die Uraufführung von„Aphrodite⸗ einaktige Oper nach Pierre Louys Roman, Muſik von Max Oberbittner, ſtarken äußeren Erfolg. Im Deutſchen Volkstheater hatte Felixr Salte und witzige Variation Alt⸗Heidelbergs viel Beifall, zum Schluß nur durch die allerliebſte Biedermeiertracht u. das allerliebſte braune Sockengeringel, ſondern auch durch die Friſche und Natürlichkeit, den klaren, geſunden Verſtand, die echte Herzenswörme und ſchöne Empfindungskiefe, womit ſie die Charlotte ausſtatiete. 8. Kunſt, Wiſfenſchaft und Feben. Der neue Erzengel auf dem Campanile von San Marco. Der neue Glockenturm auf dem Markusplatz, der ja ſchon ſeit langem wieder ſtolz in die Lüfte ragt, iſt erſt in dieſen Tagen wirklich vollendet worden. Er erhält nunmehr auch ſeine alte Bekrönung wieder, den großen vergoldeten Engel, der als Wetterfahne diente und die Stadt beherrſchte. Nun wird er wieder wie einſt von der Dachſpitze des ſchlanken Baues alle Verehrer der Lagunenſtadt als vertrautes Wahr⸗ zeichen grüßen. Das Gerüſt, das zu dieſem Zwetke angebracht war, wird jetzt entfernt und der blitzblanke Cherubin funkelt und leuchtet im Sonnenglanz. Die Statue, die von Vittorio Munaretti wiederhergeſtellt wurde, ſtellt bekanntlich den Erz⸗ engel Gabriel dar, der zum Zeichen des hohen Verkündigungs⸗ auftrages, der ihm zuteil geworden, eine Lilie in der H trägt. Arme und Füße ſind aus maſſiver Bronze; der übrige Körper iſt aus Kupferplatten zuſammengeſetzt. Ein Eiſendraht⸗ geſtell hält die Teile zuſammen. Die Geſtalt ſchwebt auf einer langen Eiſenſtange, ſo daß ſie ſich nach dem Winde drehen kann. Der Kopf iſt von einem Heiligenſchein von 40 em Durchmeſſer umgeben; die Lilie wiegt, wie im Journal des Diebats mitgeteilt wird, 9 Kg. und iſt 1,75 m lang. Die defini⸗ tive Einweihung des Glockenturmes wird am 25. April, dem Feſt des hl. Marcus, ſtattfinden; es ſind für dieſe feierliche Gelegenheit große Volksfeſte in Ausſicht genommen; vor allem ſollen der ganze Markusplatz und der neue Campanile illumi⸗ niert werden. Das Schreibmaterjal des Altertums. 55 Die reichen Funde Aegyptens geben uns eine umfaſſende 5 Beit.0% bro Tag, gewiß ein nicht ee des Altertums„hergeſtellt wurden. Denn in Aegyplen allein wurden durch das krockene Klima die leicht zer⸗ ſtörbaren Papyrusrollen⸗ und Blätter, das Gerät des ſchrei⸗ denden Geſchäft tannes und des Lohnſchreibers durch die Jaßrtauſende bewahrt. Aus Negypten hat die ganze Kultur⸗ welt der Mittelmeerländer den wichttigſten Beſchreihſtoff, den Papyrus, und damit auch das übrige Handwerkszeug des Schreibers bezogen. Auf Grund der zahlreichen Sammlung in der ägyptiſchen Abteilung der Verliner Muſeen macht Dr. W. Schubart; der Verfaſſer des bekannten Werkes über das antike Buch, in den amtlichen Berichten aus den Königlichen Kunſtſammlungen eingehende Mitteilungen über das Schreib⸗ material des Altertums. 7 Papyrhus wurde in den Fabri⸗ ken ilt Ballen oder, wie man zu ſagen pflegt, in Rollen herge⸗ ſtellt. Mau benutzte je nach Bedarf eine Vollſtändige Rolle für ein umfangxeiches Scheiftwerk oder ein aus dem Ballen ge⸗ ſchnittenes Blatt für Urkunden, Briefe und andere kleinere Aufzeichnungen. Bei dem antiken Buch wurde die Schrift⸗ kolumne, die man gerade las, aufgerollt, während der größte Teil des Buches in dem dicken Ballen zufammengerollt blieb. Die Urkundenrollen waren naturgemäß viel kleiner; ſie wurden zur Sicherung häufig mit Papyrusbändern verſchnürt und mit Nilſchlamm verſiegelt. Bisweilen wurde die Rolle dann noch zuſammengefaltet, um ſie handlich zu machen. In der älteſten Zeit ſchrieb man mit einem wie ein Pinſel aufgefaſerten Bin⸗ ſen, von denen der ägyptiſche Schreiber mehrere in ſeiner höl⸗ zernen Palette ſtecken hatte. Eine Vertiefung am oberen Ende der Palette diente zum Verreſben der Farbe, doch beſaß man auch dafür beſondere kegelförmige Näpfe. Erſt ziemlich ſpät kam die zugeſpitzte, härterr Rohrfeder in Gebrauch, der Kala⸗ mus, der auch heute noch im Orient vielfgch vor der Stahlfeder den Vorzug findet. Mehrere Schreibrohre wurden in einen zylindriſchen Behälter geſteckt, an den das Tintenfaß gebun⸗ den war. So konnte man das Ganze bequem in den Gürtel ſchieben, wie es noch jetzt der Orienkale tut. pyrusrolle trat allmählich als Beſchreihſtoff das Pergament Leben die ſogenannten * 2 unter welchen techniſchen Bedingungen die Zugtier ſein dürfte, denn es möchte nicht imuer leicht . Widerſpruch. 8 tieft und mit Wachs ausgeſtrich eſe Wachstafel waren zu zweien oder mehreren zuſammengefügt und ergab. ſo mehrteilige Hefte, die der Ausgangspunkt unſerer heutig, Buchform geworden ſind Flüchtige Aufzeichnungen, Entwürf Schulübungen, Notizen jeder Art wurden hier eingetra Man ritzte die Schrift mit Metallgriffeln, die Stilus genant wurden und häufig ſehr zierlich und fein ausgearbeitet waren auf den Wachstafeln ein. Die Berliner Sammlung mehrere Täfelchen, die Präparationen und andere Uebung von Schülern enthalten. 85 Eisbären im Dienſte der Polarforſchung. 8 Frijof Nanſen macht in einem Aufſatz von Scribner's M gine, der die Ausſichten Scotts und Amunbſens auf die Erobe des Südpols in freilich nunmehr überholter Form betrachtet, eine eigenartigen Vorſchlag.„Es iſt bereits die Frage aufg worden“, ſchreibt ex,„ob nicht der Polarbär als Zugtier bei Polarexpeditionen verwendet werden könnte. Kapitän Am! bis zu einem gewiſſen Grad geglückt ſein. Bisher iſt Verſuch in den Polargegenden noch nicht gemacht wo⸗ wenn es wirklich möglich wäre, den Polarbären als Z1 zurichten, ſo würde er natürlich der idealſte Helfer in e Polarforſchung ſein: ſeine Stärke und ſeine Ausdauer ſi dorragend: er kann wie der Hund von Konſerben leben; er beſſer als. der Hund imſtande, lange Zeit ohne Nahrung ausz halten und ſeine Kräfte aufs Höchſte anzuſpann⸗ fürchte ich, daß der Polarbär ein etwas gefährliches und deren Innenfl äche ver⸗ in Güte auszukommen.“ 4. Seite. General⸗Fnzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt). Faunheim, 18. März. Fünfter Jag. (Schluß. Bürgermeiſter Dr. Finter beſtätigt die Berechtigung der Anregung des Vorredners. Stv. Strobel ſpricht zur Poſition„Arbeitsamt“, Er ſchlägt einige reformato⸗ riſche Maßnahmen zugunſten der Stelleſuchenden vor. Er will damit erreichen, daß dieſe nicht auf den Arbeitsnachweis der In⸗ duſtrie angewieſen ſeien. Man ſollte wie in Karlsruhe, Ludwigs⸗ hafen die offenen Stellen ausſchreiben. Weiter iſt notwendig, daß ſeitens der Stadtverwaltung ins Auge gefaßt wird eine Zentraliſierung des Arbeitsnachweiſes bherbeizu⸗ führen. Weiter wünſcht Redner, daß innerhalb des Arbeits⸗ amtes Fachabteilungen gebildet werden. Das Arbeitsamt ſoll in anſtändigen Räumen untergebracht werden. Zum mindeſten ſollten die jetzigen Räume hergerichtet werden. Ferner ſollen Wohnungs⸗ nachweiſe ſeitens des Wohnungsamtes in dem Anzeigenteil der geſamten hieſigen Preſſe veröffentlicht werden. Die Wohnungs⸗ kontrolle ſollte durch die Stadt ausgeübt werden. Durch einen Wohnungsanzeiger mit genauer Angabe der Höhe der Miete ſoll den Wohnungsſuchenden entgegegekommen werden. Stv. Wendling kritt gleichfalls für eine Zentraliſierung des Wohnungsnach⸗ weiſes ein. Die Hausbeſitzer müßten größtes Intereſſe daran haben, daß der Wohnungsnachweis organiſiert wird. Redner ver⸗ weiſt auf die vorzügliche Einrichtung des Wohnungsnachweiſes in Stuttgart. Redner iſt überzeugt, daß auch die Hausbeſitzer das größte Intereſſe an ſolchen Inſtitutionen haben. Er glaubt, daß bon der geſamten Bevölkerung begrüßt werde, wenn die Stadt der Angelegenheit näher treten würde. Stv. Himmele: Es wäre Sache der Landtagsabgeordneten, ſich für die An⸗ gelegenheit zu intereſſieren. Oberbürgermeiſter Martin keilt mit, daß ſich die Konferenz der Oberbürgermeiſter ſchon wiederholt mit der Sache beſchäftigt habe. Ein diesbezüglicher Entwurf würde dem Miniſterium zurzeit vorliegen. Die Stadt⸗ verwaltung wird die Angelegenheit weiter mit Nachdruck betreiben. Bürgermeiſter von Hollander ſteht gleichfalls auf dem Boden der Notwendigkeit eines zentrali⸗ ſterten Arbeitsnachweiſes. Gewerbliche Organiſationen haben hereits ihr Einverſtändnis erklärt und wollen auch zugunſten der Zentraliſierung ihre eigenen Nachweiſe aufheben. Eventuell werde es nötig, daß die beſtehenden privaten Arbeitsnachweiſe behördlich aufgelöſt werden.„„„ Die Hoftheater⸗Bebatte. 5„ Stv. Mayher: 75 „Ich habe anläßlich der Voranſchlagsberatungen 1910 end 1911 auf die Reformbedürftigkeit der Penſionsſtatuten zum Hoftheater hingewieſen. Dieſe Reformbedürftigkeit iſt anerkannt und inzwi⸗ ſchen die Reviſion der Statuten eingeleitet worden. Dafür ſpreche ich den Dank der beteiligten Kreiſe aus. Ich verlaſſe den Gegen⸗ ſtand. Der Herr Oberbürgermeiſter braucht nicht nervös zu wer⸗ den.(Oberbürgermeiſter Martin: Ich habe kein Wort geſagt.) Ueber den künſtleriſchen Betrieb will ich ebenfalls nicht eingehen. Was mir den Anlaß gab, das Wort zu ergreifen, iſt eine An⸗ gelegenheit, die eine gewiſſe ſozialpolitiſche Bedeutung hat, die Stellung des Hoftheaters zum Bühnenverein einerſeits und zur Bühnengenoſſenſchaft an⸗ dererſeits. Der Bühnenverein iſt der Verband der deutſchen Theaterdirektoren, die Bühnengenoſſenſchaft iſt die Vereinigung der deutſchen und öſterreichiſchen Bühnenkünſtler, oder der Büh⸗ nenverein iſt der Unternehmer, die Bühnengenoſſenſchaft die Ge⸗ werkſchaft der Arbeitnehmer. Inmm Jahr 1908 brach ein ſehr heftiger Zwiſt zwiſchen der Ge⸗ Hoſſenſchaft und dem Bühnenverein aus. Es handelte ſich darum, daß der Bühnenverein einen von der Bühnengenoſſenſchaft aus⸗ gearbeiteten Entwurf eines Bühnenvertrages annehmen ſollte. Das Mannheimer Hoftheater hat ſich in gleicher Weiſe wie das Frankfurter Theater auf die Seite der Genoſſenſchaft geſtellt und der Stadtrat hat damals den Herrn Intendanten Dr. Hagemann angewieſen, die Kampfbeſchlüſſe des Bühnenvereins nicht zu be⸗ folgen. Dieſe ſchikanöſen Maßnahmen beſtanden hauptſächlich Farin, daß es den dem Bühnenverein gegeſchoſſenen Bühnen verboten war, Benefizvorſtellungen zum Beſten der Bühnen⸗Ge⸗ noſſenſchaft zu geben und daß es ferner verboten war, was früher Anſtandslos bewilligt wurde, die Beiträge der Bühnenkünſtler zur darin, daß es den dem Bühnenverein angeſchloſſenen Bühnen genoſſenſchaft abzuführen. Ueber die Haltung der Mannheimer Theaterverwaltung war damals hohe Freude im Publikum ſowohl wie auf ſeiten der Bühnenkünſtler. Leider dauerte die Freude nicht allzu lange, denn wie ich informiert bin, iſt ſowohl die Stadtverwaltung in dieſem Punkt wie Frankfurt umgefallen. Als Herr Intendant Profeſſor Gregori ſein Amt hier antrat, hat er den Standpunkt vertreten, daß er überhaupt als Theaterleiter dem Bühnenverein angeſichts der zugeſpitzten Verhältniſſe fern⸗ bleiben ſollte. Es erſchienen dann zwei bochmögende Delegierte des Bühnenvereins, die den Herrn Intendanten zu überzengen wußten, daß ſein Heil nur im Bühnenverein zu ſuchen ſei. Der Stadtrat gab ſeine Einwilligung zu dem Eintritt des errn Intendanten zum Bühnenverein unter der Bedigngung, daß ſich der Herr Intendant bemühe, die Differenzen zu beſeitigen. Inzwiſchen ſind—3 Jahre verfloſſen, in denen nichts geſchehen iſt. Es iſt in den deutſchen und öſterreichiſchen Ländern wie bis⸗ r. Der Bühnenverein hält ſeine ſchikanöſen Maßnahmen auf⸗ k. Redner richtet an den Stadtrat das Anſuchen, daß er in ſeguenz der früheren Stellungnahme des Stadtrats mit Ent⸗ iedenheit dahin wirke, daß der Intendant ſich für die Aufhebung er ſchikanödſen Maßnahmen einſetzt. Oberbürgermeiſter Martin: Ich glaube über dieſe Angelegenheit bei der vorjährigen Bud⸗ tberatung eingehende Aufklärung gegeben zu haben. Es wird ir zugerufen: Sehr richtigl Ich täuſche mich alſo nicht. Ich aube, daß die Darſtellung des Herrn Magyer nicht richtig iſt, mindeſtens durchaus nicht erſchöpfend. Ich will mich nicht wieder⸗ holen. Wir konnten in der Sache nichts weiter tun. Wir wollten emüht bleiben, daß eine Einigung zwiſchen Genoſſenſchaft und verein ſtattfinde. Wir haben den Herrn Intendanten an⸗ bei allen Verhandlungen in dem Sinne zu wirken. Im wird abzuwarten ſein, wie die Sache geht. Durch das heatergeſetz kommt die Sache vielleicht in ein beſſeres Fahr⸗ aſſe ir ſind jedenfalls machtlos. Ich bin, weil mich Herr Stb. Mayer wegen angeblicher Nervoſität apoſtrophiert hat, wohl Scheld, da er den Gegenſtand ——— d verlallen bot.(Stw. Magex xrft: Beratung des ſtädt. voranſchlag Nicht deswegen.) Ich wollte das eine nur bemerken, daß zu jener Zeit, als Herr Mayer die Reviſionsbedürftigkeit der Penſions⸗ ſtatuten im Kollegium eingehend behandelte, die Reviſion ſchon eingeleitet war. Aber ſie konnte bis heute noch nicht fertig geſtellt werden. Inzwiſchen hat ſich die Geſetzgebung grundlegend ge⸗ ändert. Jetzt haben die Verhandlungen etwas greifbarere Geſtalt angenommen. Intendant Gregori: Ich möchte mich ganz kurz faſſen. Was die ſchikanöſe Behand⸗ lung durch den Bühnenverein betrifft, ſo ſpüren wir dieſe Schikane heute nicht ſo arg. Die Benefizvorſtellungen, die in den letzten zwei Jahren im Nibelungenſaal ſtatt im Theater ſtattfanden, haben überdies unferen Mitgliedern einen weit reichlicheren Er⸗ trag gebracht, als jemals eine Vorſtellung im Hoftheater hätte zeitigen können. Was die Abzüge der Genoſſenſchaftsbeiträge durch die Theaterkaſſe betrifft, ſo iſt vor 1/ Jahren ein Modus gefun⸗ den Worden, der nicht gar zu umſtändlich iſt und dem einzelnen das Recht gibt, wie früher ſeinen Beitrag der Bühnengenoſſenſchaft zu geben. Perſönlich habe ich zu bemerken, daß ein gewiſſer Zwang vorlag, für den Intendanten des Mannheimer Hoftheaters, dem Deutſchen Bühnenverein beizutreten, wenn es weiter kein Grund war, als der, daß ich nun durch das Kartell des Bühnenvereins das Mittel habe, Mitglieder, die unſerm Theater den Rücken kehren und den Vertrag brechen, als kontraktbrüchig zu bezeichnen und in Strafe zu nehmen. Wir haben die Früchte dieſes Rechtes ge⸗ ſpürt, als uns zu Anfang dieſer Saiſon eine Dame durch Ver⸗ tragsbruch flüchtig wurde. Sie iſt an eine Bühne gekommen, die es nicht nötig hat, im Deutſchen Bühnenverein zu ſein. Eine Bühne hat das nicht nötig, die über ungeheure Gagen verfügen kann, ſondern diejenigen, die mit niederen Gagen und Anfängern arbeiten müſſen. Die Dame iſt an ein ſolches Theater gegangen und wir haben ſie als kontraktbrüchig erklärt. Außerdem habe ich mich in der erſten Verſammlung des Bühnenvereins ganz eifrig bemüht, eine Verſtändigung zwiſchen der Bühnengenoſſenſchaft und dem Hühnenverein herbeizuführen. Es iſt aber abſolut keine Stemmung dafür geweſen. Ich werde nicht verfehlen, meine Vor⸗ ſchläge auch in der nächſten Sitzung— es hat inzwiſchen keine mehr ſtattgefunden— wiederum vorzubringen, wenn ich auch be⸗ fürchte, daß auch diesmal kein Erfolg gezeitigt werden kann, weil die Perſönlichkeiten, die an der Spitze beider Korporationen ſtehen, ſich als ſtarke Antagoniſten gezeigt haben. Stv. Geck iſt der Anſicht, daß in dem Verhältnis zwiſchen Bühnenverein und Bühnengenoſſenſchaft eine grundlegende Beſſerung nur durch das Theatergeſetz zu erzielen iſt. Es wird deshalb das Beſtreben der Städte als Unternehmerinnen der Theater ſein müſſen, alles zu tun, um diejenigen Beſtrebungen zu unterſtützen, die auf das In⸗ krafttreten des Geſetzes hinwirken. Der Zwiſt iſt eben ein Teil des großen Kampfes zwiſchen Unternehmer und Arbeiter. Im vorliegenden Falle wird der erſtere der ſtärkere ſein. Die Ge⸗ noſſenſchaft iſt nicht ſtark genug, um den nötigen Widerſtand zu leiſten. Es wird deshalb die Autorität des Staates eingreifen müſſen. Redner iſt der Anſicht, daß im Laufe der letzten Jahre in der Bevölkerung bei der Beurteilung der Leiſtungen des Thea⸗ ters eine gewiſſe Beruhigung eingetreten ift. Die Theaterfreudig⸗ keit des Mannheimer Publikums hat durchaus nicht gelitten. Der Herr Oberbürgermeiſter hat bereits geſtern Anlaß genommen, bei Gelegenheit der Lehrerdebatte eine gewiſſe Parallele zu ziehen zwiſchen den Gehaltsverhältniſſen der Orcheſtermitglie⸗ der und denjenigen der Lehrer. Es iſt kein Zweifel, daß die Mit⸗ glieder des Hoftheaterorcheſters nach ihrer ganzen künſtleriſchen Vorbildung und nach den Leiſtungen, die an einer Bühne wie der hieſigen verlangt werden, durchaus nicht ſo materiell geſtellt ſind, wie ſie es verlangen können. Voriges Jahr iſt eine Verbeſſerung der materiellen Lage herbeigeführt worden, aber die Gehaltsverhältniſſe ſind trotzdem noch ſo, daß ich empfehlen möchte, daß, wenn wir wieder einmal zu einer Verbeſſerung der Bezüge der ſtädtiſchen Beamten ſchreiten, die Mitglieder des Orcheſters einer ganz be⸗ ſonderen Fürſorge teilhaftig werden laſſen. Eine Reihe von be⸗ ſonderen Bedingungen hat es mit ſich gebracht, daß die Gehalts⸗ verbeſſerung des Hoftheaterorcheſters im Laufe der Zeit zum großen Teil illuſoriſch wurde. Es iſt jetzt die Einführung einer Bühnenmuſik zu erwarten. Es iſt zu befürchten, daß dadurch ein weiterer Teil der Bezüge für die Orcheſtermitglieder hinfällig wird, die ſie bis jetzt noch gehabt haben dadurch, daß ſie bei Schau⸗ ſpielen mitgewirkt haben. Es handelt ſich bei Einzelnen um Be⸗ träge, die bei einem ſo geringen Einkommen im Laufe der Jahre ins Gewicht fallen. Auf der anderen Seite iſt durch das Verbot des aushilfsweiſen Spielens bei Privatunternehmungen ebenfalls wieder eine Beſchränkung des Nebeneinkommens der Orcheſter⸗ mitglieder die Folge geweſen, ſodaß auch hier eine Benachteiligung ſtattgefunden hat. des Verbots; ich glaube auch, daß es der Würde des Hoftheater⸗ orcheſters nicht entſpricht, daß man dieſe Herren da und dort bei allen möglichen privbaten und öffentlichen Veranſtaltungen als aus⸗ hilfsweiſe Muſiker ſieht. Sopiel mir belannt iſt, ſind die Mit⸗ glieder auch nach der moraliſchen Seite hin mit dem Verbot ein⸗ verſtanden. Nicht einverſtanden ſind ſie aber damit, daß klein Weg gefunden werden ſoll, um ſie auf andere Weiſe zu entſchädigen. Ich betone ausdrücklich, daß ich hier dieſe Dinge nicht vorbringe, um eine einſeitige Inangriffnahme der Verbeſſerung der Bezüge des Orcheſters zu beantragen. Die Mitglieder des Orcheſters ſind ein⸗ ſichtig genng, mit weiteren Anſprüchen zuzuwarten, bis eine weitere Regelung der Gehaltsverhältniſſe der ſtädtiſchen Angeſtellten ſtakt⸗ findet. Aber trotzdem habe ich geglaubt, auf dieſe Dinge bei dieſer Gelegenheit aufmerkſam machen zu ſollen. Wenn man berück⸗ ſichtigt, welche Vorbildung nötig iſt, um die Leute zu der hier vor⸗ handenen hohen künſtleriſchen Leiſtungsfähigkeit hinaufzubringen, ſo wird man auf der anderen Seite zugeben, daß ein Höchſtgehalt von 2400 Mark bis 3000 Mark nach 21jähriger Dienſtzeit dazu in einem außerordentlichen Mißverhältnis ſteht. Ich möchte ge⸗ rade die Herren Lehrer darauf aufmerkſam machen, daß hier wie⸗ der einmal der Beweis erbracht iſt, daß es noch andere Kategorien gibt, die weſentlich ſchlechter geſtellt ſind, als ſie, obwohl ihre Vor⸗ bildung und ihre Leiſtungen durchaus nicht minderwertiger ſind. Es müßte auch einmal möglich ſein, dahin zu kommen, den Mit⸗ gliedern des Orcheſters den Charakter als ſtädtiſche Angeſtellte zu verleihen. Ich möchte anregen, das Theaterſtatut nach dieſer Ich ſtehe nun durchaus auf dem Standpunkt r 1012. ſein. Nach der künſtleriſchen Seite der Bühnenbetätigung möchte ich noch eine kleine Anregung geben. Es hat geheißen, die Theater⸗ leitung beabſichtige die Matineen, die ſich im Laufe der Jahre einer großen Beliebtheit bei der Bevölkerung erworben haben, wegfallen zu laſſen. Ich weiß nicht, ob dieſe Abſicht wirklich ein⸗ mal beſtanden hat. Das eine kann ich jedenfalls verſichern, daß, wenn ſie beſtehen ſollte, dies durchaus nicht dem Wunſche der großen Maſſe der Mannheimer Theaterfreunde entſprechen würde. Wir ſollten eher dazu kommen, einen Ausbau dieſer zweifel⸗ los ſehr ſchönen Einrichtung anzuſtreben. Ich denke insbeſondere an die Schüler der höheren Klaſſen unſerer Mittelſchulen, denen es bei dem gewöhnlichen Betrieb der Matineen kaum möglich iſt, ſich als Zuhörer zu beteiligen. Da könnte ein Weg gefunden wer⸗ den durch Wiederholung derjenigen Matineen, die einen lehrhaften Charakter tragen. Stv. Himmele erklärt ſich mit den Ausführungen des Stv. Geck einverſtanden. Es wäre aber beſſer geweſen, wenn der Sprecher der Sozial⸗ demokratie bei Gelegenheit der letzten Beamtenvorlage bezüglich der Lage der Orcheſtermitglieder ſeine Wünſche geäußert hätte. Der Redner bemängelt es, daß das Durchſchnittseinkommen für die Orcheſtermitglieder auf 1300 M. vorgeſehen iſt. Das Theater⸗ orcheſter komme hauptſächlich bei Wagneraufführungen nicht aus, hier werde es notwendig, daß Hilfsbläſer einſpringen. Weiter gibt der Redner die Anregung, ob es nicht gut wäre, daß auch die Mitglieder des Kollegiums in den Beſitz des Theaterſtatuts kämen. Oberbürgermeiſter Martin: Das geſamte Ortsſtatut Mannheim wird zurzeit einer grund⸗ legenden Umänderung unterzogen. Es wird eine neue Sammlung ausgearbeitet. Das neue Ortsſtatut wird in den nächſten Tagen in Druck gehen und vorausſichtlich in der nächſten Woche fertig⸗ geſtellt ſein. Natürlich erhalten dann ſämtliche Mitglieder des Kollegiums ein Exemplar zugeſtellt. Stv. Hofheinz bezeichnet die Aufwendungen des Hoftheaters als außerordentlich hoch. Er glaubt, daß ſo hohe Ausgaben es rechtfertigen, einer genauen Prüfung unterzogen zu werden, ob ſie auch berechtigt ſind. Man müſſe der Leitung unſeres Hoftheaters im großen und ganzen Anerkennung zollen. Es ſei zu begrüßen, wenn Ur⸗ aufführungen häufiger geboten würden. Der Redner meint, es ſollen aber Uraufführungen einer genaueren Prüfung unterzogen werden, bevor ſie zur Aufführung gelangen. Zu dieſen einer ein⸗ gehenderen Prüfung benötigenden Stücken rechnet der Redner die „Waldſchnepfe“, womit er natürlich dem Geſchmack des Inten⸗ danten nicht zu nahe treten wolle. Zu dieſen Stücken möchte er weiter das aufgeführte Weihnachtsmärchen vom perfloſſenen Winter rechnen. Wir Deutſche bilden uns immer ſo viel ein auf unſere Gemütstiefe. Ich wüßte wahrhaftig nicht, was auf das Gemüt unſerer Kinder tiefer einwirken ſoll, als gerade unſere deutſchen Märchen. Als Hauptverdienſt müſſe dem Intendanten auch der Kleiſtzyklus angerechnet werden, wie überhaupt die klaſſiſchen Stücke gepflegt werden ſollen. Unſer Publikum muß zu dieſen Stücken mehr erzogen werden. Es ſei bedauerlich, daß bei den beſten Stücken manchmal die Reihen leer ſind. Die Theaterkräfte müßten außerordentlich viel Arbeit leiſten, wofür ihnen Anerkennung zu zollen ſei. Der Redner regt an, ob es nicht tunlich ſei, wie an anderen Thegtern auch hier einen eigenen Geſangspädagogen zur Heranbildung der jungen Kräfte anzuſtellen. Es ſei vielfach die Meinung verbreitet, daß die vor⸗ handenen Kräfte nicht richtig ausgenützt werden. Weiter gibt der Redner der Meinung Ausdruck, daß zu viel auf Engagement geſpielt werde. Die Gaſtſpiele koſteten uns Geld und das Publi⸗ kum bekommt zu viel Gaſtſpiele zu hören. Die Künſtler haben dann auch von ihnen keinerlei Vorteil. Es wäre vielleicht ange⸗ bracht, wenn man dazu übergehen würde, daß die Kapellmeiſter ſolche Kräfte, deren Engagement beabſichtigt iſt, erſt am Platze anhören und daß dann das Auftreten der zu engagierenden Kraft an unſerem Hoftheater erfolgt. Wir haben heute, ſo viel ihm bekannt ſei, keinen Erſatz für die Damen Frau Hafgren⸗Waag, Fräulein Rub und für die Herren Vogelſtrom und Decker.(Der Intendant ſchüttelt den Kopf.) Dann ſollen auch mehr die Spiel⸗ opern gepflegt werden. Bei den Volksvorſtellungen dürfte die Auswahl der Stücke etwas beſſer ſein. Man ſollte Stücke aus⸗ wählen, die für die Breite des Volkes ſich mehr eignen. So ſei für die nächſte Woche als Volksvorſtellung„Michel Michael“ vorgeſehen. Damit würde man dem eigentlichen Zweck der Volks⸗ vorſtellungen nicht Rechnung tragen. In den Einheits⸗ und Volks⸗ vorſtellungen ſollten in dieſem Jahre mehr die Opern und Ope⸗ retten vertreten ſein. Bei dieſer Art Vorſtellungen müßte auch das muſikaliſche Repertoire mehr in Anſpruch genommen werden. Stv. Müller: Meine Herren! Wohl auf keinem Gebiete der weitverzweigten ſtädtiſchen Verwaltung hat ſich der Charakter der Budgetberatung in den letzten Jahren ſo verändert wie in der Debatte über den Theateretat. Das iſt eine Frucht der Entſendung von Angehö ri⸗ gen aller politiſchen Parteien in die Theaterkommiſſion. Man ſieht nun die guten Folgen dieſer wohlweiſen Maßnahme, die ſchon vor 10 Jahren geboten geweſen wäre und es iſt nur zu empfehlen, an ihr auch weiterhin feſtzuhalten. Was die Gehalts⸗ frage der Orcheſtermitglieder anbelangt, ſo iſt erinnerlich, daß von der natlib. Fraktion gelegentlich der Beratung der letzten Ge⸗ haltsvorlage ausdrücklich darauf hingewieſen wurde, daß die nicht genügende Berückſichtigung der Orcheſtermitglieder einer der beiden Schönheitsfehler dieſer Vorlage war. Wir haben damals den dringenden Wunſch dem Stadtrat unterbreitet, daß er doch dieſen Schönheitfehler noch beſeitigen möge. Der Stadtrat hat dies leider nicht vermocht. Ich ſchließe mich hier den Aus⸗ führungen und Wünſchen des Herrn Kollegen Geck an, daß bei Gelegenheit einer Reviſion des Gehaltstarifs der ſtädtiſchen Be⸗ amten die Orcheſtermitglieder in ganz beſonderer Weiſe berück⸗ ſichtigt werden mögen, daß die früheren Verſündigungen— ſo darf ich wohl ſagen— nicht nur wieder gutgemacht, ſondern den Orcheſtermitgliedern auch die finanziellen Fortſchritte der übrigen ſtädtiſchen Beamten zuteil werden. Meine Herren! Ich kann mich den Ausführungen des Herrn Stv. Himmele nur anſchließen, daß es etwas befremdend wirkt, wenn man lieſt, daß die Mitglieder der neuen Bühnenmuſik ein Anfangsgehalt von ſage und ſchreibe 1300 M. bekommen. Heutzutage erhält ja ein ungelernter Arbeiter nicht unter 25 Mark Wochen⸗ lohn. Und hier hat man es doch mit Leuten zu tun, die eine große Vorbildung hinter ſich haben und ſowohl ein hohes Maß von allgemeiner, wie auch von beruflicher Bildung beſitzen müſſen. Man mag vielleicht auf dieſem Gebiet das Prinzip von Angebot und Nachfrage geltend machen. Jedoch ſoll man hier auch vom menſchlichen Standpunkt aus urteilen. Ich hoffe, daß hier eine Aufbeſſerung erfolgt und ich glaube, der ganze Bürgerausſchuß wird nichts einzuwenden beden wean zu wäglten Zeber der Nr wollte ich mich urſprünglich nicht ausſprechen. meine Vorredner ſich über dieſe Sache geäußert, Mantheim, 18. März General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt.) 5. Seite. Stadtrat kommt und ſagt: wir haben den Betrag überſchritten, weil wir eingeſehen haben, daß für 1300 M. in Mannheim nie⸗ man leben lann.(Brwo.) Ueber die künſtleriſche Leitung unſeres Theaters Nachdem aber könnte ein Schweigen meinerſeits leicht mißverſtanden werden. Wir find der Auffaſſung, daß das redliche Wollen, das ehrliche Streben und das künſtleriſche Können unſeres Intendanten hoch anerkannt werden müſſen. Das darf aber nicht hindern, daß hier einige Wünſche und Beſchwerden geäußert und dem Intendauten zur Kenntnis gebracht werden, Sie betreffen zunächſt das Repertoir, inſoweit als die Verteilung der Vorſtellungen auf die einzelnen Abonnements in Frage kommt. Die Abonnenten beſchweren ſich darüber, daß ſie manche Stücke gar nicht, andere wieder dagegen öfters erhalten. Ferner klagen ſie darüber, daß ſie oft eine Zeit⸗ laug nur Schauſpiele und dann wieder eine Zeitlang nur Opern zu bören bekommen. Hier ſollte eine größere Gleichmäßigkeit er⸗ folgen, was wohl möglich iſt, wenn bei der Feſtſetzung des Re⸗ pertoirs eine größere Sorgfalt beobachtet wird. Was die Aufführung der klaſſiſchen Stücke anbetrifft, ſo glaub ich, daß hier auch des Guten zu viel getan werden kann. Wenigſtens zeigen es oft die leeren Häuſer, daß man hier ein gewiſſes Maß einhalten muß. Weiter möchte ich die Bitte zum Ausdruck bringen, daß die Matineen beibehalten werden. Sie ſind zu einer Einrichtung geworden, die ſich bei den Mannheimern großer Beliebtheit erfreut und man würde ſie ſchmerzlich ver⸗ miſſen. Wie ich ſchon anläßlich der Generaldebatte zum Ausdruck gebracht habe, muß man endlich mit der vielfach vorhandenen Meinung brechen, daß wir an unſerem Theater nur zweite Kräfte beſchäftigen können und ſollten wir dahin ſtreben, für unſer Theater nicht nur erſte Kräfte zu gewinnen, ſondern ſie auch feſtzuhalten, ſelbſt wenn wir den Gagenetat um 100 000 M. erhöhen müſſen. Von dieſer Summe würde ein großer Teil durch erhöhte Ein⸗ nahmen wieder eingebracht werden. Noch mehr wie vom kauf⸗ männiſchen wäre natürlich die Beſchäftigung nur erſter Kräfte vom künſtleriſchen Standpunkt aus zu begrüßen. Maunheim iſt eine Stadt emſiger Arbeit, ihre Bürger find von früh bis abends intenſiv beſchäftigt und ſie erwerben ſich durch dieſes große Maß von Arbeit, das ſie leiſten, ein Anrecht darauf, ein erſtklaſſiges Theater als Erholungsſtätte zu befitzen. Die Abonnenten der Volksvorſtellungen wünſchen, daß ſie hie und da auch einmal eine Oper erhalten. Zu einer ganz beſonderen Freude würde es ihnen gereichen, wenn ſich die Intendanz dazu entſchließen könnte, eine Ringaufführung als Volksvorſtellung zu geben. Die Aufführung der„Walküre“ oder des„Siegfried“ in einer Volksvorſtellung würde nicht nur bei den Volksvorſtellungsabonnenten, ſondern in weiten Kreiſen der Bürgerſchaft einen Sturm der Freude aus⸗ Noch eine kurze Bemerkung zu der Neuregelung der Stuhl⸗ verhältniſſe. Die Plätze in den Rängen, die fröher gut waren, ſrud henute ſo ſchlecht, daß die Leute, die dort ſitzen, am Schlußfe der Aufführung wirklich ermüdet find. Es iſt geſagt worden, daß bei der letzten„Siegfried“⸗Aufführung die Beſucher der Ränge ſo ermüdet wurden, daß ſie tro der herrlichen Auf⸗ nicht mehr aufnahmefähig waren. Der 3. Rang ſollte Sederpolſter erhalten, dieſe Ausgabe dürfte nicht allzuhoch ſein. Auch die Befucher der Galerie haben vieke Wünſche. Ins⸗ heſondere würde es ſich empfehlen, den Verkauf der Bilketts für die Galerie zu erleichtern. Es wird geſagt, daß ein Handel mit dieſen Billetts getrieben wird, wobei die Galertekerten mit einem Aufſchlag von 20 Pf. von drikter Hand verkauft werden. Oberbürgermeiſter Martin knüpft an die Bemerkung des Stv. Müller bezüglich der Volls⸗ vorſtellungen an und teilt mit, daß der Stadtret auf ſeinen(des Oberbürgermeiſters) Antvag hin beſchloſſen habe, die geſamte Ringvorſtellungen als Hgupt⸗ und Feſtſtücke im Wagnergedenkjahr 1913 aufzuführen und bierzu für die Neuausſtattung 130000 M. unter der Hauptbedingung bewilligt, daß das ausgeſtattete Sick als Volksvorſtellung zu billigen Preiſen gegeben wird. Das Urheberrecht zu dieſer Auregang mäſſen Stee a ſchon wrir zugeſtehen.(Stv. Müller: Ich mache auch keinen Anſpruch darauf!) Ste. Böttger: Es war bereits im vergangenen Jahre unſere Abſicht, an dem Gehaltsregulativ nicht zu rütteln, obwohl wir an dieſem Werk ſehr viel auszuſetzen haben. Wir hätten die Grheltsverhehmiſſe der Kanzleibeamten ebenſo vertreten können, wie Sie die Wünſche der Lehrer. Weil ich gerade das Wort habe, ſo möchte ich die Be⸗ merkung machen und konſtatieren, daß, ſoweft ich die Frage be⸗ urteilen kann, bei Volksvorſtellurgen ern einwendfreies uſt⸗ leriſches Programm dargeboten wurde. Ich glaube, duß die große Maſſe der Volksvorſtellungsbeſucher mit dieſen Darbietungen durchaus zufrieden ſein dürfte. Ich habe mich auch gefreut, daß die Theaterkommiſſion auf der Galerie beſſere Verhältniſſe ſchaffte. Ich habe auch dieſes Jahr wieder den Wunſch. daß die Volksvor⸗ ſtellungen zu Einheitspreiſen möglichft erweitert werden. möchte den Wunſch noch dahin erweitern, daß auch eine größere Anzahl von Opern für Volksvorſtellungen eingeſtellt werden. Man komme da einem berechtigten und langgehegten Wunſche der unteren Bevölkerungsſchichten entgrgen. Ich freue mich, daß Oberbürger⸗ meiſter Martin darauf hingewieſen hat, daß man im Inbiläumsjahr von Richard Wagner deſſen Ring zur Aufführung bringen will und daher auch den unteren Bevölkerungsſchichten zugute kommen, in⸗ dem der Ring zu einem mößigen Volksvorſtellungspreiſe gegeben werden ſolle. . Stp. Dr. Weingart: Ich möchte unter keinen Uanſtänden von neuem eine Gehalts⸗ debatte hervorrufen und muß es mir daher verſagen, auf die Apo⸗ ſtrophierung des Stb. Böttger näher einzugehen. Vielleicht bietet ſich bei einer anderen Gelegenheit ein Anlaß dazu. Ich möchte nur auf einen Punkt eingehen, der bereits von Stv. Müller kurz geſtreift wurde. Als wir am 31. Auguſt das Theater gemeinſam beſichtigten und ſpaziell den Umbau in Angenſchein nehmen konnten, herrſchte nur eine Stimmung des Lobes und der Anerkennung über die außerordeukliche große Leiſtungen, die das Hochbauamt während der Theaterferien gemacht hat. Allgemein herrſchte die Auffaſſung, daß dies eine ſchöne Leiſtung ſei und die Arbeit gut war. Im all⸗ gemeinen kann man ſagen, daß die damalige Auffaſſung recht be⸗ hielt. Nur inbezug auf die Plätze im 2. und 3. Rang hat ſich ge⸗ zeigt, daß die Beſtuhlung doch nicht ſo iſt, wie wir ſie erhofften. Die Pistze ſind zu ſchmal, die Sihe zu kurz und zu niedrig im Ver⸗ hältnis zur Brüſtung. Wenn nun die Leute einer längeren Vor⸗ ſteklung anwohnen und die Sitze ſind ſo nahe aneinandergerückt, daß man ſich faſt nicht bewegen kann, ſo muß man daſitzen in drang⸗ voll fürchterlicher Enge eingekeilt. Wean nus einer der Zuhörer von Krampf befallen wird und ſchließlich ſeinen Plaßz verlaſſen muß, ſo gibt das eine große Störung bei der Enge. In dieſer Beziehung ſollten die Plätze geändert werden. Für den zweiten Nana ſcheint ia auch ſchon etwas vorgearbeitet worden zu ſein. Ich Oberbürgermeiſter Martin: Die Theaterkommiſſion hat ſich ſchon wiederholt mit der Sache beſchäftigt und das Reſultat war, wie es Stadtbaurat Perreh dar⸗ gelegt hat. Was geſchehen kann, ſoll geſchehen wüährend der Thea⸗ terferien. Man kann aber nicht die ganze Beftuhlung nieder⸗ reißen oder erneuern. Was menſchlich möglich iſt, wollen wir machen um die noch beſtehenden Mißſtände zu beſeitigen. Jeden⸗ falls ſind wir bemüht, den Beſchwerden auf den Grund zu gehen. Ich will noch zwei Bemerkungen machen. Stv. Geck hat geſagt, es wäre an der Zeit, daß man das alte Theaterftatut umarbeite. Das Theaterſtatut iſt aber erſt 9 Jahre alt und daher noch nicht ſehr alt. Immerhin hat aber der Stadtrat doch ſchon in Erwägung gezogen, ob nicht eine Aenderung vorgenommen werden ſolle. Eine Aenderung des Statuts iſt aber eine ſchwierige Angelegenheit. Deshalb hat man angenommen, es wäre zweckmäßig, wenn man noch etwas zuwarten wolle. Dann hat Stv. Müller davon ge⸗ ſprochen, daß wir auf dem Standpunkt ſtehen, daß wir ein erſtes Theater hier haben. Es freut mich dies außerordentlich. Aber ich glaube, 100 000 M. würden nicht reichen, nur erſte Kräfte hierher zu bekommen. Daß wir aber die beſtmöglichſten zu bekommen ſuchen, darauf können Sie ſich verlaſſen. Ich kann Ihnen mit⸗ teilen, daß, ſolange ich die Ehre habe, der Theaterkommiſſion auzu⸗ gehören, die Theaterkommiſſion noch nicht ein einziges Mal das Engagement eines Künſtlers oder einer Künſtlerin abgelehnt hat, weil die Gage zu hoch geweſen würe. Die Theaterkommiſſion hat das noch nicht getan und wird es auch ferner nicht tun. Intendant Gregori: Sie werden es verſtehen, wenn ich mich dieſes Tages und dieſer Debatte freue. Denn mein Beſtreben das Theater auf der alten Höhe zu halten und es— ſoweit es in meinen Kräften ſkeht — vielleicht noch etwas höher hinauf zu bringen, anerkannt zu ſehen, muß mir eine Genugtuung ſein. Durch die günſtige Be⸗ urteilung meines Wirkens bin ich ſehr zufrieden. Ich muß dem Herrn Oberbürgermeiſter und der Theaterkommiſſion Recht geben, wenn ſie ſagen, daß ſie noch niemals ein Engagement abge⸗ wieſen haben der großen Koſten wegen. Und das iſt ein vor⸗ treffliches Zeichen für das Theater. Wenn Stvy. Müller von einem Theater 2. Klaſſe geſprochen, ſo hat er ſich kurz darauf ſelbſt widerſprochen, indem er von den herrlichen Aufführungen des Ringes etwas erwähnte, die leider in dieſe Budgetwoche hineingefallen ſind. Das lag gewiß nicht in meiner Abſicht, ſondern es lag an dem Gaſtſpiel. Das ließ ſich nicht nach meinem Ermeſſen einrichten, ſondern wir mußten uns nach der Dame richten. Da habe ich kurzer Hand aus den Außer⸗Abonne⸗ mentsvorſtellungen Abonnementsvorſtellungen gemacht und doch den Ring aufrecht erhalten. Und ich glaube, wenn morgen die Götterdämmerung ſo gut gegsben wird wie das letzte mal, dürfen wir alle froh ſein. Bei dieſem großen Werk hat unſer Theater gezeigt, daß ſeine Kräfte nicht den Vergleich mit erſten Kräften der deutſchen Theater zu ſcheuen brauchen. Seien Sie verſichert, daß ich mich täglich nur ſchüchtern an den drei Denkmälern vor⸗ überdrücke, von denen vorher die Rede war. Sie können es mir aber doch glauben, daß ich es gerne ſehen würde, wenn einer der Herren hier ſagen könnte: Na, Du biſt wenigſtens der Sache nicht unwürdig. Nun laſſen Sie mich zu den einzelnen Punkten kommen. Was gerügt wird, iſt die 5 Bühnenmuſik, ein alter Wunſch ſchon meines Vorgängers und eine Notwendig⸗ keit. Es iſt viel darüber geſprochen worden, im Stadtrat und bei mir und wir ſind dagn gekommen, diefe Forderung vor manche andere zu ſtellen. Ich ſtelle ſie ſogar vor manche Fordorung, die das Schauſpiel biskleicht verlangt, weil die Oper zuf dem Wehe iſt, ſich völlig zu einem Miskrosmos unzuandeln. Wir haben nicht nur im Ring die zier Tubenbläſer nötig, ſondern wir brantchen zu faſt alken neuen Opern eine größere Anzahl von Awshilfsmuftkern, die uns bis jetzt immer das Regiment ſtellte. Aber die Regiwentsmuſik macht auch für ſich natürkich Geſchäfte. Weungleich das Repertoir immer—5 Wochen in großen Zügen ſchon feſtgelgt wird, ſo nützt das nichts, wenn plötzlich Herr Ober⸗ muſtämeiſter Pollmer ſagt: An dem Tag konn ich überhaupt kewn Muſfker heresben. Ich habe aus dieſer Urſache ſchon wiederholt den Spialytkan ändeun müſſen, werl ich die Muſiker nicht erhielt. Ich muß mich nach der Regimentsmuſik richten, Werm ſie ins Mauöver geht, oder eine größere Felddienſtübernng abhint, oder im Fwiedrichspark ein Konzert giht. So bin ich oft außer Stande, eine Oper zu geben, die im Mittelpunkt des In⸗ tereffes ſteht. Ich will nur kurz erwähnen, daß geſtern ein Hornit fehlte, und daß ich 100 Mk. aufwenden mußte, um von Kartsruhe eine Aushilfskraſt zu erhalten. Wenn nun auch durch die neu zu ſchaffende Bühnenmuſik nicht unſere erſten Orcheſter⸗ kräfte in Krankheitsfällen erſetzt werden können, ſo wird uns doch immerhin eine Erleichterung durch ſie geſchaffen. Dadurch, daß die Orcheſtermitglieder nun im nächſten Jahre nicht mehr im Schauſpiel auf der Bühne mitwirken, entgeht nicht nur eine ganz geringfücgige Einnahure. Im Jahre 1910⸗11 betrugen unſere Ausgaben für Extvahenprie⸗ rung im Schauſpiel 1237 Mk., das macht auf je einen der 61 Muſiker ungefähr 20 Mk. im Jahr. Ich bin ſehr dafür, daß man den Orcheſtermuſikern, ſobald es angeht, eine Zulage gewährt, um die ſie ſchon neuerdings gebeten haben. Denn mit dem Ein⸗ kommen von—3000., das ſie beziehen, kann man ohne Neben⸗ versienſt von Bedeutung nicht recht leben. Ein Nebenverdienſt iſt aber nur für wenige Muſiker in Betracht zu ziehen. Nur Klavier⸗ sder Viblinſpieler können Stunden geben, während die anderen, wie die Bläſer und Paukenſchläger und audere ſich nehenbei nicht 10 Pfg. berdienen können. Früher haben die Kapellmeiſter, ſo Langer— ich habe mir das erzählen laſſen— den Muſikern nicht nur das Recht gegeben, Tanzmuſik zu ſpielen, ſondern ſie haben es auch gerne geſehen. Bei dem heu⸗ tigen Betrieb iſt das unmöglich geworden. Die meiſten Opern ſtellen ſo ungeheuere Anforderungen an die Kräfte, beſonders an die Bläſer, daß ſie dieſe Nebenarbeit gar nicht leiſten können, da ſie in der Frühe gar nicht imſtande wären ihre Inſtrumente an⸗ ſtändig zu ſpielen, wenn ſie die Nacht hindurch bis 4 Uhr Tanz⸗ muſik geſpielt haben. Wir nehmen die größte Rückſicht auf unſere Orcheſtermitglieder, ſowohl zur Probe, daß ſie da friſch ſind und ſetzen die Proben auch ſo an, daß die Muſiker nicht überbürdet ſind und ſie nachmittags freie Zeit haben. Von uns aus geſchieht alles, was geſchehen kann. Aber freilich, zu der Erlaubnis Tanzmuſik zu ſpielen, können wir uns nicht verſtehen. Auch der Matineen iſt hier Erwähnung getan. Ich habe allerdings den Gedanken gehabt, die Matineen einzuſchränken. Der Gedanke wurde mir nahegelegt durch geſchäftliche Rückſichtnahme. Die Matineen be⸗ ſtehen jetzt im 5. Jahre. Sie haben das Schickſal aller Neue⸗ rungen geteilt, die immer im Anfang ſehr ſtark beſucht waren und nach und nach abgenommen haben. Ich habe in dieſem Jahre ſchen im Abonnement der Matineen einen Ausfall konſtatieren müſſen. Dann hat ſich im Laufe der Jahre gezeigt, daß das In⸗ tereſſe erlahmt iſt. Ich glaube nicht, daß dies an der Auswahl der Themata liegt, oder an der künſtleriſchen Durchführung. Die Auswahl iſt allerdings nicht mehr ſo groß wie vor 5 Jahren, wo man die großen Dichter und Muſiker in den Mittelpunkt der Matineen ſtellen konnte. Wenn man Schiller, Goethe, Heine gab, ſo war der Beſuch ein recht guter. Ich glaube nicht, daß die Matineen künſtleriſch in irgend einer Weiſe gelitten haben. Wir haben auch verſucht, die Matineen dadurch etwas ab⸗ wechſlungsreicher und intereſſanter zu geſtalten, daß wir fremde Kräfte zu Hilfe zogen. Dieſe fremden Kräfte haben auch ge⸗ fallen; aber der Beſuch iſt gerade ſeit dieſer Zeit zurückgegangen. Die Gage, die wir für einzelne Hilfsmuſiker ausgeſetzt haben, iſt allerdings außerordentlich niedrig. Aber glauben Sie nicht, daß ich dieſen Satz von 1300 M. aus der Luft gegriffen habe. Das wäre mir nicht eingefallen. Ich habe mich an ein anderes Hoftheater ge⸗ wandt. Der Satz von 1300 M. ſtammt vom Hoftheater in Karls⸗ ruhe. Ich tue nur das, was das Hoftheater in Karlsruhe für nicht unwürdig hält. Sollte es mir nicht gelingen, zu dieſem Satze Muſiker zu bekommen, die wir verwenden können, ſo werden wir die 15, die wir eingeſtellt haben, guf wenige redu⸗ zieren und die Gagen der anderen entſprechend erhöhen. Was die immerhin beſcheidene Unzufriedenheit der Abonnenten betrifft, die ſich übervorteilt fühlen nicht von mir, ſondern von den A⸗, Be,-Abonnenten, ſo iſt dieſer Vorwurf ganz und gar hinfällig. Aber auch ganz und garl Denn am Dienstag beiſpielsweiſe habe ich meine Schema geprüft und ge⸗ funden, daß alle vier Buchſtaben des Abonnements genau 16 Opern und 16 Schauſpiele in dieſer Saiſon bekommen hatten. Korrekter läßt es ſich überhaupt nicht machen. Wenn mir der Ein⸗ wand gemacht wird, ich gebe in dem einen Abonnements ein Stück zwei⸗ oder dreimal, ſo bitte ich, mir den Beweis zu liefern. Dies iſt unmöglich, weil es uie geſchah! Es iſt von einem Handel mit Galeriebilletten geſprochen worden. Dieſer Handel iſt ſchwer nachweisbar und wo er möglich iſt, ſo geringfügig, daß kaum davon zu reden iſt. Die Galeriebillette ſind ſehr rar und es werden nur jedem, im höchſten Falle 4 Stück ausgeliefert. Ich kann die Kehrfrauen, die ſich früh um 6 Uhr einſtellen und um 10 Uhr ihr Billett erhalten, nicht mit der Polizei beläſtigen. Das iſt unmöglich. Wenn nun dieſe Kehrfrauen an den Billetts 20 Pfg. verdienen, wo ſie vier Stunden im ſtrömenden Regen oder bei Eis und Schnee warteten, dann glaube ich iſt der Verdienft nicht aftzu groß, denn für die 20 Pf. haben ſie gerade genug getan. Es iſt dann weiter geſagt worden, daß wir keine Erſatzkräfte hätten. Die Erſatzkräfte für Herrn Vogelſtrom, Frau Hafgren⸗ Waag und Herrn Decke glaube ich bereits gefunden zu haben. Für Fäulein Rub iſt ein Erſatz früheſtens 1918 nötig und für Herrn Nieratzki bin ich zuf dem Wege, einen neuen Vertreter des zweiten lyriſchen Baritonfaches zu engagieren. Der Erſatz Vogelſtroms, der ſchon in der erſten Partie allgemeinen Beifall gefunden hak, wird ſich Ende März noch ein zweftes Mal vorſtellen, Der Erſaßz für Frau Hafgren⸗Waag iſt Frau Burchhard⸗Hubenia, die mich allerdings aus Familienrückſichten gebeten hat, wenn irgend mög⸗ lich den Vertrag zu löſen. Gelingt es mir nicht, ſie gut zu erſetzen, ſo muß eben Frau Burchhard ihr Engagement im Herbſt an⸗ treten. Für Herrn Decker glaube ich als Ergänzung zu Herrn 50 Herrn Günther⸗Braun in das Enſemble einführen zu önnen. Dann iſt mir der Vorwurf gemacht worden, daß ich mit der Annahme von Stücken unborſichtig und nicht wähleriſch genug vorgegangen bin. Da möchte ich doch erwidern, daß gerade die Annahme von Stücken eine perſönliche Angelegenheit des Intendanten und ſeines Geſchmackes iſt. Natürlich kann ich mich auch irren. Aber ich glaube, mich nicht oft geirrt zu haben. Wenn eine Uraufführung nicht einſchlögt, ſo iſt das weder für das Theater noch für die Stadt von großem Schäden. Ich habe in dieſem und im letzten Jahre einige Dichter mit nach Mannheim gezogen, Dichter, die nicht ohne Bedentung waren und die ſich für den größeren oder kleineren Erfolg ihrer Werke perſönlich bedankt haben. Das iſt nie ein ſchlechtes Zeichen für ein Theater, wenn Aufführungen, die noch nirgends aufgeführt wurden, hier herauskommen. Wenn von drei eine einſchlägt, ſo iſt das ein Gewinn der dem Mannheimer Thrater zur Ehre gereicht.(Sehr richtigh Für einen Gewinn ſehe ich Max Mells Barbier von Berriac an. Auch Richard Dehmels Michel ift das Werk eines Dichters, der es wohl ver⸗ dient, in Mannheim gehört zu werden. Wenn ich dieſes Werk jetzt in einer Einheitsvorſtellung bringe, ſo geſchieht das auf aus⸗ drückkichen Wunſch des Dichters. Was die 15 Gaſtſpiele 5 betrifft, ſo kann ich ſagen, daß dieſe mit doppelt großer Vorſichl vorgenommen werden. Dabei ſind Irrtümer keicht möglich, da ein darſtelkender Künſtler in einem kleinerem Raume und unter mittelmäßiger Partnerin einen ganz anderen Eindruck machen kann, als etwa bei uns im großen Raume neben ausgezeichneten Kräften. Dieſem Irrtum iſt noch kein Menſch entgangen und entgeht ihm auch nicht. Ich reiſe ſehr viel herum in en Landen, und zwar nicht allern, ſondern auch meine Kapellmeiſtern. Wir fahren nach Straßburg, Frankfurt, Wiesbaden, Dresden, Halle, Chemnitz, Kiel, München. Ich bin perſönlich faſt jeden Tag auf der Walze(Heiterkeith, um dem Theater neue Kräfte zu⸗ zuführen. Daß es unſer Beſtreben iſt, junge Kräfte heranzuziehen, können Sie mir wohl glauben. Wenn geſagt worden iſt, einen Geſangspädagogen„5„ anzuſtellen, ſo wäre das ein Wunſch, der ſchwer auszuführen iſt⸗ Ich kenne kein Theater, an dem ein Geſangspädagoge angeſtellt iſt und wenn es ſchließlich doch der Fall ſein ſollte, ſo kann es nun ein Theater in Wien oder Berlin ſein. Wenn ich einen ſolchen herbeiziehen würde, ſo würde das 20—30 000 Mark jährlich er⸗ fordern. Unſer Theater iſt keine Schule, ſondern arbeitet mit Künſtlern, die geſangstechniſch ſo vorgebildet ſein müſſen, daß ſie die Bühne betreten können. Es vergshen nicht—3 Tage bei uns⸗ ohne daß Probeſingen oder ⸗Sprechen 5 ſtattfinden. Bei allen dieſen hunderten von Kandidaten kommt nicht ſehr viel heraus, ſo ſehr ich den Herrſchaften in Mannheim dank⸗ bar bin, daß ſie glauben, Erſatz für Herrn Vogelſtrom und Frau Hafgren⸗Wag gefunden zu haben.(Heiterkeit)) Die Praxis hal gezeigt, daß die meiſten noch nicht einmal für den Chor brauchbar ſind.(Heiterkeit.) So täuſcht man ſich und Sie dürfen es uns nicht Uebel nehmen. Was die pädagsgiſche Arbeit betrifft, ſo kann vielleicht gerade Herr Decker und die jüngeren Leute erzählen, wie intenſiv bei uns gearbeitet wird und wie wir ſie ſeit Jahren anf große Partien vorbereitet haben. Joder Sänger und jeder Schauſpieler hat geradezu Sehnſucht darnach, an unſer Theater zu kommen, von dem von Schauſpielern und Sängern ſo viel gutes geſprochen wird gerade in bädagogiſcher 6. Se ite. General⸗Aunzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt.) Marahele, 18. Bue. Beziehung. Es gibt vielleicht kein zweites Theater in Wi e das ſoviel Proben für Schauſpieler und Sänger abhält wie wir und zwar ſo intenſiv daß ſich ſogar manchmal Schauſpieler darüber beklagen. In einem ſolchen Falle lockere ich ſen Arbeitsplan ein wenig. Aber ohne intenſive Arbeit iſt ein ſo reichhaltiger Spielplan wie der unſrige nicht aufrecht zu erhal⸗ ten. Ich betrachte die jetzige Woche, in der wir ſtehen, als ein Prüfſtein unſerer Opern⸗ und Schauſpielkräfte. Wir können mit frohem Mut in die Zukunft blicken und ich kann mit ebenſo frohem Mut verſprechen, daß ich auch fernerhin meine ganzen Kräfte an⸗ mir erwarten und was Sie von ihrem Theater erwarten.(Leb⸗ hafter Beifall.) Stadtbaurat Perrey kommt auf die Ausführungen der Stv. Müller und Dr. Weingart zurück unb bemerkte, daß es ſich bei den Aenderungen im Hoftheater hauptſächlich darum gehandelt hatte, daß die Stadt keine finanzielle Einbuße erleide. Wäre dieſe Rückſichtnahme nicht geweſen, dann hätte mau manche Plätze weglaſſen können und es hätte entſchieden mehr Plaß gegeben. Was die Brüſtung anbelangt, ſo iſt es richtig, daß wir in Ausſicht genommen haben, die Brüſtung etwas niedri⸗ n KHuchen, Die preußiſchen Vorſchriften find auch hier maß⸗ Ich boffe aber, daß ſie nicht zu ſtrikte gehandhabt werden auf eigene Verantwortung die Brüſtung etwas nie⸗ derer wachen. Die Arbeit wird während der nächſten Theater⸗ Sw. Müller: 570 Wert darauf, einen Irrtum berichtigen zu können. nicht geſagt oder wollte es wenigſtens nicht ſagen, daß nur ein Theater zweiter Klaſſe haben. Mein Hinweis daß wir erſte Kräfte auch behalten ſollen, ſagt doch, perſönlich anderer Auffaſſung bin. Ich wollte mit Worten nur zum Ausdruck bringen, daß wir der viel⸗ * Meinung entgegentreten müſſen, als ob wir nur Theater 2. Klaſſe haben könnten. Biei Poſ. 341„Auf künſtleriſche und wiſſenſchaftliche Eirrich⸗ kungen und Vereine“ ergreift Knnſthallendirektor Dr. Wichert das Wort zu folgenden idealen Ausführungen: An dieſer Stelle befand ich mich vor genau zwei Jahren, um, wenn es nötig geweſen wäre, mit Rede und Antwort zu dienen. Aber ich hatte kaum meinen Sitz eingenommen, da war man ſchon einer andern Poſition und ich konnte mit einigem Erſtaunen ieder abrücken. Ob dieſer kurzen, für mich allzukurzen Gaſtrolle 55 heimer Parlament, erhob ſich damals allgemeine Heiter⸗ Auch beute ſind glücklicherweiſe keine Schanzen zu Per teibten ſen. Aber es iſt ein großer Unterſchied zwiſchen dem„Damals und dem Heute und wie die Verhältniſſe liegen, fühle ich das arke Bedürfnis, ein paar Worte zu reden. Vor allem möchte ich nen Dank ausſprechen, für die von allen Parteien geäußerte kennung. Ich möchte der Stadtverwaltung, der ganzen Stadt d ihrer Vertretung danken, daß ſie es mir möglich gemacht haben, wenigſtens den Anfang alles deſſen, was⸗ ich⸗mir für das⸗ heimer Kunſtleben erträumt hatte, erfolgreich durchzuführen. en möchte ich an dieſer Stelle auch den Gönnern unſerer ift wegung, beſonders den hochherzigen Stiftern des„Manet⸗ d des Saales der„Akademie für Jedermann“; denn durch ſeße beiden Stiftungen erſt haben unſere Kunſtbeſtrebungen auch mach außen hin Kraft und Richtung erhalten. Niemand vielleicht hat die Entwicklung unſerer Kunſtbewegung, eſes langſame ſich Feſtſetzen der treibenden Gedanken im ganzen chen Leben innerhalb und gußerhalb der Stabt; ſorheftig ebt wie ich, niemand iſt mit ihm, wie das in der Natur der iegt, mit allen Faſern ſeiner Seele ſo verwoben geweſen Miterleben dieſes ſelfſamen Ausſtrahlungsvorganges hat nir nach und nach zu einer Ueberzeugung verdichtet. Ich laube, daß Mannheim in dieſem Augenblick, was Kunſtdinge an⸗ t, eine grandioſe Gelegenheit beſitzt, eine Gelegenheit ſich ſch! und eine hohe Blüte zu entfalten. Und wie es 55 erbaſſen ſo bin ich in ben meinen Vornahmen ſtets ben geweſen und von dem Wunſche, es möge nur ja die große 9 5 der Stadt, 15 zum Kunſtzentrum zu nicht er Geiſtder Bevölkerung, wie er ſich Gründung des freien Bundes geoffenbart hat. In welcher adt, die ſonſt als materiell verſchrieen iſt, wäre ſo etwas weſen: daß tauſende von Angehörigen aller Stände ſich ſchließen, um ohne viel Fragens ihr Scherflein einem Manne in die Hand zu drücken und auf den Wert der von rſprochenen Arbeit zu vertrauen. Da war Kraft, Wille, Das Höchſte ließe ſich mit einer ſolchen Bevölkerung Auch die Lebendigkeit, mit welcher die Einwohnerſchaft adt auf unſere Kunſtbewegung reagiert hat, iſt von ſedeutung. Was man jeßt bietet, findet auf alle Fälle e Aufnahme, der allgemeine Wille iſt der Sache zu⸗ Wäbrend die Kunſthalle in den erſten beiden Jahren Wiedereröffnung von 8000 Perſonen beſucht war, hat ſie ſahre ſchon für die erſten 2½ Monaten über 25 000 Per⸗ eichnen, Das iſt für ein Provinzmuſeum etwas außer⸗ In anderen Galerien, die viel ſchönere Werke be⸗ ege, eine Tatſache, die man etwa ſo ausdrücken könnte, daß Muſeen, Sachen und keine baben. Wirkung 1 85 A nach außen, im Aus⸗ brigen Deutſchland. Das Intereſſe der Welt für alles eim in Kunſtangelegenheiten unternimmt, iſt geradezu er ünſere Ausſtellungen, Neuerwerbungen und für Jedermann, nicht zum mindeſten auch die Pro⸗ mlung haben etwa 30 große und 50 kleine Zeitungen ds in längeren oder kürzeren Aufſätzen berichtet. In Belt iſt die Kunde vom Mannheimer Kunſtleben hinaus⸗ In Londoner, Pariſer — Boſtoner Criſtian Stience. 35 als 9 5 „kam ſogar ein Glückwunſch von unbekannter Es iſt gut, wenn auch die Bevölkerung er⸗ ſpannen werde, um aus dem Theater das zu machen, was Sie von werken zuſammenzubringen. unvſrgänglicher Bedeutung entſtehen. grundes liegt hinter uns. Das Samenkorn iſt ausgeſtreut. cher ſind an Kunſtſchätzen als wir, iſt der Beſuch nicht Wir aber lſeitig u. 58 Weee im 10 ſtüzung nach Die Wirkung unſeres Sammelprogramms iſt überall zu ſpüren. Fremde Muſeumsdirektoren, wie z. B. der Direktor der Bremer Kunſthalle, Dr. Pauli, kommen eigens nach Mannheim gereiſt, um zu ſehen, wie wir es machen. Städte und Behörden fragen an, ob es nicht möglich ſei, bei ihnen ähnliche Bewegungen ins Leben zu rufen. Von mir ſelbſt verlangt man Gutachten über dieſe und jene Fragen der Kunſt, die an anderen Orten zu löſen ſind. Der dritte Geſichtspunkt iſt unſer Verhältnis zu Heidelberg. Es iſt ganz falſch, zu ſagen: Wir haben den Ruß, die Induſtrie, das Geld und jene haben Naturſchönheit und eine alte Kultur. Zunächſt hat auch unſere Stadt im Innern wie in ihrer Umgebung große maleriſche Schönheiten. Man muß ſich nur darauf einzu⸗ ſtellen wiſſen, etwa auf den körnigen Silberton, den der Fried⸗ richsplatz zu Zeiten zeigt, oder die Pracht des Himmels bei Sonnen⸗ untergang, etbwa von der Neckarbrücke aus. Was wir aber der alten Heidelberger Kultur entgegenzuſtellen haben, das iſt die moderne Entwicklung, die Möglichkeit, neuzeitliche und zukünftige Welt⸗ werke beim Aufbau unſerer Kultur zu verwerten, wozu uns unſere Finanzkraft die Mittel bietet. Mannheim muß den Heidelberger, die Heidelberger Intelligenz, dadurch zu ſich herüberlocken, daß es bon den größten und entſcheidenſten Erſcheinungen der Neuzeit möglichſt viel bei ſich aufzunehmen trachtet. Nimmt dann die Ein⸗ wohnerſchaft von Heidelberg auf ſolche Weiſe teil an der Aus⸗ prägung unſerer zukünftigen lokalen Kultur, ſo bedeutet das wahr⸗ lich eine Art der Eingemeindung, die beſſer iſt als jene durch Mauern⸗ und Grenzmarkenverſchiebung. So ſehen wir, Deutſch⸗ land, ja die Welt, unſere ſchöne Nachbarſchaft und endlich die eigene Bevölkerung, ſie alle ſind auf uns eingeſtellt, ſie erwarten etwas und wir müſſen Taten ſehen laſſen. Es iſt nötig, daß wir epochale Ausſtellungen veranſtalten, daß die Ziele des freien Bundes möglichſt umfaſſend verwirklicht wer⸗ den, esiſt aber auch nötig, daß unſere Kunſthalle langſam zu einer Sammlung allererſten Ranges ausgeſtattet werde. Hierzu ſind ungeheure Mittel erforderlich, und Sie, meine Herren, haben dies ja auch anerkannt, indem Sie für die Kunſthalle in dieſem Jahr eine groͤße Summe bewilligten. Aber was ſind ſelbſt 100 000 Mark, wenn ich z. B. bedenke, daß das einzige Bild von Leibl, das Galerie⸗ qualität beſitzt und ſich gerade auf dem Markt befindet— es iſt ein Porträt— 160 000 Mark koſtet. Ich müßte alſo, wenn wir es kaufen wollten, noch ein ganzes Jahr warten, die Hälfte des nächſt⸗ jährigen Budgets auch noch opfern, die Galerie bis dahin ſtagnieren laſſen, und hinterdrein hätte ich dann ein Bild, von dem es noch ſehr zweifelhaft iſt, ob es dem Volke gefallen würde. Ein guter, galeriemäßiger Böcklin— borausgeſetzt, daß es auch zu haben wäre— koſtet etwa 100 000—200 000 Mark— ein kleines Menzel⸗ bildchen, nicht viel größer als ein großer Buchdeckel 120 000 Mark. Unter ſolchen Umſtänden iſt es ſchwer, eine Galerie von Meiſter⸗ Dazu kommt die Konkurrenz anderer Muſeen. Ich habe eine Aufſtellung gemacht, und die Beſtände an guten Werken, über die andere Galerien verfügen, mit denen wir gern in einer Reihe ſtehen möchten, in die Werte des gegenwärtigen Marktes ausgerechnet. Ueberall, bei Frankfurt, Köln, Hamburg, Bremen, Leipzig, Karlsruhe, Baſel u. a. kommen dabei Millionen heraus. Wie ſollen wir das nach⸗ holen, auch wenn die Bilder noch zu haben wären. Bilder ſind ſelten! So iſt zu ſagen: auch wenn die Stadt noch 1 Opfer bringt, und die notwendigen Ausgaben vielleicht ſogar noch eine Steigerung erfahren würden, auch dann wäre Mannheim nicht im Stande, etwas ganz Großes, wie es die Welt jetzt von uns er⸗ wartet, allein hervorzubringen. Die Stadt iſt auf die Opfer⸗ willigkeit der wohlhabenden Bürger angewieſen, wie andere Städte auch. Nur mit ihrer Hilfe kann ein Werk von überragender und neru an die 800 000 Mark, die Düſſeldorf für Kunſtzwecke von Stiftern erhalten hat, an die 330 000 Mk., die Kunſtfreunde zu dem großen Leiblkauf 5 Köln beiſteuerten, an die Rieſenſummen, die das Städtiſche Inſtitut und die ſtädtiſche Galern in Frankfurt faſt alljährlich von Gönnern erhalten, wie an die 300 000 Mark, die dem Magdeburger Muſeum kürzlich zu beliebiger Verwendung von der Firma Wolf⸗Buckau zugefloſſen ſind. So hat die Mannheimer Kunſtbewegung troßz ihrer Lebendig⸗ keit Hilfe und Unterſtützung von allen Seiten nötig. Wie die Dinge ſtehen, will ich zum Schluß in einem Bilde ausdrücken: Es iſt Frühling geworden. Das mühe⸗ und qualvolle Aufreißen des Acker⸗ Jetzt ſollte die Mannheimer Kunſtbewegung freundliche eee ſpüren.(Lebhafter Beifall.) Stv. Noll bittet, die Eingabe des Gewerbevereins Neckarau um Unterſtützung zu berüchſichtigen. Stv. Dr. Wegerle ſpricht die Erwartung aus, daß das Wohlwollen gegen die Sont⸗ zäßskulens weiter wachſen wird. Stp. Böttger erſucht um Errichtung eines alkoholfreien Reſtaurants im Käferthaler oder Neckarauer Wald. Stv. Himmele begründet eine bon ihm und mehreren Freunden unterſchriebene Reſolutian auf Schaffung eines kleinen Tierparks. Straß⸗ burg habe ſich in ſeiner Orangerie einen Tierpark geſchaffen. Offenburg einen Tierzwinger. Der Verkehrsverein ſollte die Sache in die Hand nehmen. Vielleicht ließe ſich im Waldpark etwas unter⸗ bringen. Oberbürgermeiſter Martin er ſtehe perſönlich der Anregung außerordentlich ſympa⸗ thiſch gegenüber. Nur müſſe man ſich darüber einig ſein, daß man nur mit kleinen Anfängen beginnen dürfe(Zuſtimmung) und daß keine Treiberei einſetze, daß die Sache ſich zu einem zoologiſchen Garten auswachſe. Es ſollte ſich ein Verein mit der Sbche be⸗ Er halte den Verkehrsverein für ſehr geeignet, hier die Initiative zu ergreifen.(Heiterkeit und Zuſtimmung.) Er (Redner] ſei ſelbſt ein großer Tierfreund. Er habe einmal ſogar einen Kangrienvogel gehabt, der leider geſtorben ſei.(Heiterkeit.) In der darauffolgenden Abſtimmung wird die Reſblution, die den Stadtrat erſucht, der Frage der Errichtung eines kleinen Tier⸗ parkes in Erwägung zu ziehen, einſtimmig angenommen. (Belſe all und Heiterkeit) Stp. Lehmann bemerkt, es ſei in den Voranſchlag eine Summe von 10 000 Mk. zur Förderung des Flugſports eingeſtellt. Die deutſchen Flugzeugfabrikanten hätten ein Geheimabkommen getroffen, das die Koolitionsfreiheit ihrer Beamten und Piloten beſchneide. Er möchte den Stadtrat erſuchen, daß, wenn ein Betrieb um Unter⸗ liche e e Wide eingezogen bhb Aber gute Man darf vpielleicht erin⸗ 2 dies bezweifelt, ſo möchte ich ihn einladen, einmal die Klaſſen⸗ die Arbeitsloſenverſicherung entſpann ſich eine kurze eine Kommiſſion gewählt worden zur Vorberatung der Angelegen⸗ der betr. Betrieb an dem Geherzmabkommen beteiligt iſt. Oberbürgermeiſter Martin erwidert, der Stadtrat denke nicht daran, Betriebe irgendwelcher Art zu unterſtützen. Der Betrag ſei vorſorglich eingeſtellt, um Organiſationen, die Schauflüge veranſtalten wollen, zu ſubven⸗ tionieren. Gegenwärtig ſei ein Schaufliegen zwiſchen Heidelberg und Mannheim von den hieſigen luftſportlichen Vereinen geplant, für das man, wenn es zuſtande komme, einen entſprechenden Bei⸗ trag aus dieſem Fonds genehmigen werde. Bei Poſ. 35„Auf Bezirks⸗, Kveis⸗ und Staatsverband“ bee mängelt Stv. Schweikard die Kleinheit der Wahlurnen, die bei den letzten ſtädtiſchen Wahlen verwendet wurden. Oberbürgermeiſter Martin: Wir werden ſie vorſchuhen laſſen.(Heiterkeit.) Der Vorſitzende bringt alsdaun zur Kenntnis, daß 25 über die Reſolution des Stadtverordnetenvorſtandes abzuſtimmen iſt, die um Bewilligung von Aufwandsentſchädigung für 2 Stadträte a 600 Mark nachſucht. Stp.⸗V. Pfeiffle bemerkt, es ſei wohl nicht nötig, den Antrag eingehend zu begrün⸗ den. Es handle ſich hier lediglich um eine Aufwandsentſchädigung. Die Reſolution wird einſtimmig angensmmen. Da⸗ mit iſt die Spezialberatung um.35 Uhr beendigt. Der Stadtrat zieht ſich auf eine Viertelſtunde zur Beſchlußfaſſung über die im Verlaufe der Budgetberatung angenommenen Reſolntionen zu⸗ rück. Als er wieder im Saale erſcheint, verkündet Oberbürgermeiſter Martin, daß die Reſolution, den Anfwand für Lehrmiktelfreiheit von 80 000 Mk. auf 100 000 Mk. zu erhöhen, abgelehnt worden iſt, weil auch 100 000 Mk. für die vollſtändige Lehrmittelfreiheit nicht ausreichen. Wenn eine Ueberſchreitung des Betroges von 80 000 Mark eintritt, wird die Ueberſchreitung ohnehin gedeckt. Was die Reſolution betrifft, die beantragt, für die Speiſung von Kindern unbemittelter Eltern in der Schule für Mittageſſen 20 000 Mk. ſtatt 15 000 Mk. einzuſtellen, ſo hat der Stadtrat beſchloſſen, ſtatt 5000 Mk. 4000 Mk. mehr einzuſtel⸗ len. Die Summe wird dem Umlageausgleichsfonds entnummen. Hierauf wird folgender e Schlußantrag einſtimmig angenommen: Der Bürgerausſchuß wolle dem vorliegenden Hauptvoran⸗ ſchlag nebſt den nachfolgenden Nebenvoranſchlägen im einzelnen und im ganzen die Zuſtimmung erteilen und demgemäß die Er⸗ hebung folgender Umlagen beſchließen: J. Von denjenigen Steuerwerten und Stenerſätzen, 9 die Vergünſtigungen des§ 7 des Feudenheimer Einverleibungs⸗ geſetzes nicht zugute kommen: 35 fg. von 100 Mk. Stenerwert des Liegenſchaftsvermögens und des Betriebsvermögens, 16 Pfg. von 100 Mk. Steuerwert des Kapitalvermögens, 56 Prozent der ſtaatlichen Einkommenſteuerſätze, II. Von denjenigen Stenerwerten und Steuerfätzen, denen die Vergünſtigungen des§ 7 des Fendenheimer Einverleibungs⸗ geſetzes zugute kommen: 20 Pfg. von 100 Mk. Steuerwert des Liegenſchaftsvermögens und des Betriebsvermögens, 10 Pfg. von 100 Mk. Steuerwert des Kapitalbermögens, 32 Proz. der ſtaat⸗ lichen Einkommenſteuerſätze. Oberbürgermeiſter Martin: Die Voranſchlagsberatung iſt geſchloſſen.(Lebhafter Beifall) der 75 Ubhr⸗ 5 E Zu der geſtrigen Mittelſchuldebalze. In der Wiedergabe der Ausführungen des Sto. Drös baben ſich einige Fehler eingeſchlichen. Sty. Drös führte aus: Die Mit⸗ telſchulen ſind heutzutage nicht mehr Anſtalten nur für die Kindern der oberen und oberſten Schichten. Wenn Herr Kollege Dreyfns liſten einer Realſchulklaſſe durchzuleſen; da wird er finden, daß unter 43 Schülern kaum 2 ſind, deren Eltern zu den oberen Zehn⸗ tauſend zu rechnen wären; man wird dort meiſtens Kinder von Unterbeamten, Poſt,⸗ Eiſenbahn⸗ und Straßenbahnſchaffner, und von Arbeitern antreffen. Es iſt alſo nicht zutreffend, die Mittel- ſchulen als Anſtalten für die oberen Zehntauſend zu bezeichnen. Daher glaube ich doch, daß es angebracht iſt, die Mittelſchuldebatte, die gewöhnlich in verhältnismäßig kurzer Zeit erledigt iſt, in Zukunft vor der—4 Stunden währenden Volksſchuldebatte ſtatt finden zu laſſen, damit das Jutereſſe nicht zu ſehr abflaue. 25 1 Zur vorgeſtrigen Bndgetbebatte. So wäre denn die Budgetberatung zu Ende⸗ Am Samstag Bei der Ausgabepoſition für tagte man noch etwa 5 Stunden. prinzipielle Erörterung dieſer Frage. Sie dreßte ſich darum, vb das jetzige Syſtem beibehalten oder das ſogenannte Genterſyſtemn eingeführt werden ſoll. Der Bürgerausſchuß entſchied ſich in ſeiner Mehrheit für das letztere. Er hat ſomit ſeinen früheren Stand⸗ punkt aufgegeben, eine Folge der durch die Wahl entſtandenen an: deren Zuſammenſetzung des Hauſes. Zwar iſt am Samstag erſt heit. Aber es kann kein Zweifel darüber beſtehen, daß, wenn der Stadtrat ſich entſchließen ſollte, das Genterſyſtem vorzuſchlagen, eine Mehrheit im Bürgerausſchuß dafür vorhanden iſt. Und der Stadtrat wird ſichst dazu kommen, dem Bürgerausſchuß eine ſolche Vorlage zu unterbreiten. Eine Ausſprache entſpann ſich ferner über die Arbeits⸗ verhältniſe der hieſigen Berufsfeuerwehrleute. Wenn auch die vorgebrachten Beſchwerden übertrieben ſein wer · den, ſo hat man doch den Eindruck bekommen, daß die Exiſtengz; der Berufsfeuerwehrleute eine ſehr ſchwere und mühevolle iſt, ſodaß man ihnen jede Erleichterung, die ohne Beeinträchtigung des aufreibenden Dienſtes möglich iſt, zuteil laſſen werden ſollte. Sodann gab es eine Theaterdebatte, mit deren Berlauf der Intendant, Herr Gregori, wohl zufrieden ſein kaun⸗ Zwar wurden einzelne untergeordnete Bemängelungen laut, die aber leicht zu beſeitigen ſind. Im großen ganzen iſt mon mit der e des ee und bimtgt ſte. 18. März. Auffaſſung wurde 8 den Rednern aller Fraktionen zum sdruck gebracht. Herr Intendant Gregori ging in ſeiner Er⸗ widerung auf die Wünſche der einzelnen Redner ein und ſuchte auch die verſchiedenen Beanſtandungen zu entkräften. Ob ihm dies allerdings bezüglich der Klagen der Abonnenten über die Vertei⸗ lung des Repertoirs gelungen iſt, möchten wir bezweifeln. Die Hauptſache iſt aber, daß die Intendanz die Auffaſſung des Publi⸗ kums in dieſer Frage erfahren hat und daß ſie ſich bemüht, ihr in Zukunft Rechnung zu tragen. Das liegt nicht nur im Intereſſe des Theaters und ſeiner Abonnenten, ſondern auch in demjenigen des Intendanten. Ihm kann es doch nur erwünſcht ſein, wenn möglichſt weite Kreiſe der Bürgerſchaft mit ſeiner Theaterführung zufrieden ſind. Bei der Ausgabe⸗Poſition für die Kunſthalle hielt unſer Kunſthallendirektor, Herr Dr. Wichert, eine geiſtvolle, von einem hohen Gedankenflug eingegebene Rede über ſeine Beſtrebun⸗ gen zur Einbürgerung und Förderung der Kunſt in Mannheim. Ihm zuzuhören war ein hoher äſthetiſcher Genuß. Mögen die Hoffnungen, die dieſer ideal veranlagte Mann auf ſein Lebens⸗ werk ſetzt, in reichem Maße in Erfüllung gehen. Das Budget wurde ſchließlich einſtimmig angenommen. Nachtrag zum lokalen Teil. * Etatmäßig angeſtellt wurde Hauptlehrer Karl Lezkus in Singen als Handelslehrer an der Handelsſchule in Mannheim. * Ernannt wurde Bauſekretär Lampert Maiſenhölder in Mannheim zum Oberbauſekretär. * Verein Frauenbildung—Frauenſtudium, Abteilung Mann⸗ heim. Die nächſte Veranſtaltung findet kommenden Mittwoch, nachmittags ½5 Uhr, im Saal der Loge„Carl zur Eintracht“ ſtatt. Es wird dort von mehreren der Damen, welche den Ber⸗ liner Kongreß beſucht haben, über dieſen ſowie über die Aus⸗ ſtellung„Die Frau in Haus und Beruf“ berichtet werden. * Konzeſſionserteilung. Die Genehmigung für die Straßen⸗ bahnline Oggersheim—Frankenthal iſt der Rhein⸗Haardt⸗Bahn⸗ Geſellſchaft nun ebenfalls erteilt worden. Die von der Stadt Lud⸗ wigshafen auszuführende Linie Ludwigshafen—Oggersheim iſt auch bereits auf der Oggersheimer Landſtraße in Angriff genom⸗ men worden. Die Unterführungsarbeiten an der Frankenthaler Landſtraße machen nur langſamen Fortſchritt. Eine unbeſchreib⸗ liche Wüſtenei herrſcht zur Zeit direkt vor und hinter dem Bahn⸗ geleiſe über die Frankenthaler Straße. Die Geleiſe ſind nun⸗ mehr durch zwei Stellen unterführt zur Fundamentierung der Mauern für die Träger. Von der Inangriffnahme der Arbeiten der R hein⸗Haardt⸗Bahn merkt man bis jetzt noch wenig. In Dürkheim beſteht der Wunſch, daß die Bahn möglichſt direkt durchgeführt wird, wodurch auch die Beſchwerden der Winzer betr. die Durchſchneidung ihrer Weingärte behoben werden. s Ueber die römiſchen Militärdenkmäler in der Gr. Staats⸗ ſammlung zu Karlsruhe wird Herr Prof. Dr. O. Fritſch heute abend im Mannheimer Altertumsverein einen Vortrag halten. Der Vereinsabend findet im hinteren Saal des Cafsé⸗ Reſtaurants Germania(G 1, 10/11) um ½9 Uhr ſtatt und iſt für jedermann zugänglich. * Ein Zuſammenſtoß eine Taxamekerautos mit einem Lan⸗ daulet des Kutſchereibeſitzers Friedrich Kübler erfolgte heute Nacht in der Nähe der Lindenhofüberführung. Nach der Behauptung Küblers gab der Chauffeur des Taxameters nicht rechtzeitig Signal, wodurch der Zuſammenſtoß erfolgte. Das Geſpann wurde bei dem Anprall auseinandergeriſſen und das Pferd nach der einen, der Wagen nach der anderen Seite geſchleudert und vollſtändigdemoliert. Kübler kam glücklicherweiſe mit wenig rheblichen Verletzungen davon. Auch das Auto erlitt mehrfache Beſchädigungen. 75 Ein tötlicher Automobilunfall ereignete ſich geſtern Nachmittag 3 Uhr auf der Neckarauer Landſtraße an der Schulſtraße dicht vor der Wirtſchaft von Gackſtatter. Eine von der Stadt Mannheim kommende Elektriſche hielt gerade an der Halteſtelle, während eine von der ent⸗ gegengeſetzten Seite kam. Er herrſchte wegen des Sonntages ein großer Verkehr auf der Straße. In dieſem Moment kam auch ein Auto eines Stuhlfabrikauten aus Speyer heran. Da der Chauffeur nicht in die ein⸗ und ausſteigende Menge hineinfahren, aber auch nicht halten wollte, wie es jedenfalls vernünftiger geweſen wäre, fuhr er auf der linken Seite des Straßenbahnwagens an demſelben vorbei. Die Frau des Fabrikarbeiter Lang, die neben der Wirtſchaft von Gackſtatter wohnt, befand ſich mit ihrem 6 Jahre alten Mädchen und einem anderen Kinde auf der Straße. Ihr Kind wollte gerade die Straße überſchreiten, bemerkte durch die Elektriſche das Auto nicht und wurde von demſelben vor den Augen der Mutter ü berf 50 ren. Die beklagenswerte Mutter konnte ihr Töchterchen nur als Leiche aufheben, das Auto war ihm über den Hals gegangen. Lang iſt erſt im Oktober v. Is. aus Bayern hierhergezogen. Unterſuchungen, in⸗ wieweit den Chauffeur eine Schuld trifft, ſind im Gange. Der Chauffeur wurde wegen fahrläſſiger Tötung vorläufig feſtgenommen. Neues aus Tudwigshafen. * Vermißt wird die 15 Jahre alte Eliſe Dieter, Stieftochter von Daniek Ecke, wahnbaft Bleichſtraße 50. Das Mädchen entfernte ſich geſtern Vormittag, wie ſie angab, um in die Chriſtenlehre 5u gehen, kam aber nicht mehr zurück. Etwaige Mitteilungen über den Verbleib des Mädchens wolle man an die Ludwigshafener Polizei gelangen laſſen. 5 8 5 Leichenländung. Der ſeit 13. Februar abgängige Realſchüler VVVfß!ß geſtern aus dem Rhein bei Lampertheim geländet. Die Leiche wies eine Schußwunde auf. Eine ſchlechte Note ſoll den jungen Mann in den Tod getrieben haben. Sportliche Nundſchau. Vorherſagungen für in⸗ und ausländiſche Pferderennen. 5(Sön unferem ſportlichen Speztalberichterſtatter.) 5 Montag, 18. März. Saint-Cloud. Prix des Avenues: Harpiste— Nostradamus. Prix de la Tuilerie: Folligny— La Paimpolaise II. Prix de la Croix-du-Roy: Le Charmeur— Linois. Prix de la Grande-Borne: Fleurance— Jo Premia. Prix Patricen: Joseline II— Dundee II. Prix des Carriéres: Le Barbichet— Trés Chic. Letzte Nachrichten und Telegramme. m. Eſſen, 18. März.(Priv.⸗Tel.) Einen ſtürmiſchen Verlauf nahm eine im weſtlichen Stadtteil abgehaltene öffent⸗ liche Bergarbeiterverſammlung. In dieſer verſuchte der Vor⸗ ſitzende des Verbandes der Gewerkvereine für Eſſen und Um⸗ gebung den Standpunkt der Gelben zu vertreten. Es ſetzte aber ein derartiger Tumult ein, daß der Redner gar nicht zum Wort kam und die Rednertribüne wieder verlaſſen mußte. Ein Mit⸗ lichen Gewerkvereins bedauerte die Uneinigkeit lied des Chriſt 9 8 8 10 nd wies darauf hin, daß die Zukunft zeige ———— General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) 5 * London, 17. März. Nach Erkundigungen in Eaſtbourne7 ſind dort keine Nachrichten über die vermißten Inſaſſen des erſten Bootes der„Oceana“ eingegangen. Es wird jetzt für gewiß er⸗ achtet, daß dieſe 17 ertrunken ſind. Der italieniſch⸗kürkiſche Krieg. Unaunehmbar! Konſtantinopel, 17. März. Die Pforte iſt bereits durch Vermittelung zweier Botſchafter von der Antwort Italiens bezüglich der Friedensbedingungen in Kenntnis geſetzt worden. Die Hauptbedingungen ſind Zurückziehung der türkiſchen Trup⸗ pen, Anerkennung der Annektion Libyens, wogegen Italien ſich bereit erklärt, der Türkei gewiſſe Vorteile zu gewähren, ins⸗ beſondere eine Geldentſchädigung, Zuſtimmung zur Aufhebung der Kapitulationen für den Fall, daß auch die anderen Mächte ihre Zuſtimmung dazu erteilen, Anerkennung der religiöfen Autorität des Khalifen. Aus informierter Quelle verlautet, daß die Pforte nach dem heutigen Miniſterrat die türkiſchen Bot⸗ ſchafter angewieſen habe, den Mächten zu erklären, daß ſie dieſe Friedensbedingungen für unannehmbar halte. Baſfermann über die Tage. Berlin, 16. März.(Von unſerem Berliner Bureau.) Aus Leipzig wird gemeldet: Geſtern fand⸗hier eine Sitzung des Landesausſchuſſes der Nationalliberalen Vereine für das Königreich Sachſen ſtatt, zu der zahlreiche Teilnehmer erſchienen waren. Auf dieſer Verſammlung ſprach Baſſermann. Er führte unter ſtarkem Beifall folgendes aus: Die gegenwärtige Lage ſei für die Partei und für die Nation ernſt. Andere Parteien ſeien diſziplinierter, als die national⸗ liberale. Das beweiſe die leichtfertige Beſchimp⸗ fung von Perſonen, denen man nicht ſo leicht Verrat nachſagen könne. Frühlingsſtürme brauſten gegenwärtig um die Partei und ihre Führer, das könne er mit ruhigem Gewiſſen ſagen. Dann wendet ſich der Redner gegen das Zentrum und die Sozialdemokratie. Das Ergebnis der Reichstags⸗ wahlen zwinge zu Erwägungen über das Anwachſen der ſozial⸗ demokratiſchen Stimmen. Wenn der Linksabmarſch der Natio⸗ nalliberalen darin geſehen werden ſoll, daß ein Abkommen mit der Fortſchrittlichen Volkspartei getroffen worden ſei, ſo ſei das grundfalſch. Es habe ſich dabei nur um eine taktiſche Verſtändi⸗ gung gehandelt. Keinesfalls dürfe man achtlos daran vorüber⸗ gehen, daß unter den 43 Millionen ſozialdemokratiſchen Wähler⸗ ſtimmen zweifellos viele Beamte ſeien. Bei der 2. Präſidentenwahl ſeien Verhandlungen über den Voranſchlag Baſſermann, einen Abgeordneten der Reichspartei zum 2. Vizepräſidenten zu wählen, an dem Widerſtand der Rechten geſcheitert. Bei der erſten Wahl habe man an den ſozialdemokratiſchen Stimmen nicht vorbeigehen können. Es ſei eine eigentümliche Art des Herrn von Bethmann⸗Hollweg, wie er Perſönlichkeiten verſchleize. Wermuths Abgang ſei das ſchlimmſte geweſen. Hertling kam und Wermuth ging. Aber die Erbanfallſteuer ſei nur ſcheinbar und werde eines ſchönen Tages wieder erwachen. Angeſichts dieſer offenbaren Zentrums⸗ gefahr müßten alle Divergenzen innerhalb der Partei zurück⸗ geſtellt werden. Er(Baſſermann) habe ſich um die Einheitlichkeit der Partei bemüht. Die Formel von der Linksſchwenkung der Partei hafte nur an der Oberfläche. bleibe ſtaatserhaltend. Zwiſchen beiden liberalen Parteien müßten auch fernerhin durch die Landesorganiſatonen taktiſche Verſtändigungen geſucht werden. An der Vernichtung der konſervativen Partei habe die Partei kein Intereſſe, wohl aber ſei die Exiſtenz des Zentrums und der ſozialdemokratiſchen Partei beklagenswert. Wir müßten kiberal und ſozial geſinnt ſein. Nur von dieſem Geſichtspunkte aus laſſen ſich die großen Aufgaben der Zeit, die Zurückführung der 44 Millionen ſozialdemokratiſcher Wähler auf nationalen Boden löſen. Dazu ſei vor allem eine volkstümliche Politik nicht nur zugunſten der Arbeiter, ſondern auch des Mittelſtandes nötig. 5 Volkswirtſchaft. Handelskammer Tudwigshafen a. Nh. (Aus dem Jahresbericht obiger Kammer für das Jahr 1911.) Sonſtiges. 5 Nach einer Entſchließung des Preuß. Finanzminiſteriums vom 22. Dezember 1910 ſollen Beſtätigungsſchreiben auswärtiger Girokunden(Bankkunden] über den Empfang eines aus Konto⸗ korrentguthaben bar überſandten Geldbetrages als dem Scheck gleichgeſtellte Quittungen der Reichsſtempelabgabe von 10 Pfg. nach Tarifſtelle 10 Abſ. 2 des Reichsſtempelgeſetzes unterworfen ſein. Unter Bezugnahme auf dieſe Entſcheidung haben wir an den Bundesrat die Bitte gerichtet, die den Gegenſtand der Ent⸗ ſcheidung des Preußiſchen Herrn Finanzminiſters bildende Aus⸗ legungsfrage unter Berückſichtigung der Abſichten des Geſetzge⸗ bers und früherer Entſcheidungen des Preußiſchen Herrn Finanz⸗ miniſters einer Prüfung unterziehen zu wollen. Hierauf iſt ſeitens des Reichskanzlers der Beſcheid eingegangen, daß auch nach wiederholter Prüfung der Frage daran feſtgehalten werden müſſe, daß Beſtätigungsſchreiben von Bankkunden über den Emp⸗ fang eines ihnen aus Kontokorrent⸗ oder Depoſitenguthaben bar überſandten Geldbetrags als den Schecks im Sinne der Tarif⸗ nummer 10 Abſ. 2 des Reichsſtempelgeſetzes gleichſtehende Quik⸗ tungen dem Reichsſtempel unterliegen. Abgrenzung von Fabrik und Handwerk. Dem Deutſchen Handelstag teilt die Kammer zu der Frage der Abgrenzung von Fabrik und Handwerk folgendes mit: Strei⸗ tigkeiten wegen gleichzeitiger Heranziehung von Perſonen zu den Beiträgen der Handwerkskammer und der Handelskammer ſind in unſerm Bezirk bis heute nicht vorgekommen. Uns iſt nicht bekannt, ob von Gewerbetreibenden unſeres Bezirks aus Anlaß der Heranziehung zu den Beiträgen der Zwangsinnungen Be⸗ ſchwerden mit der Begründung erhoben worden ſind, daß der fragliche Betrieb als ein Handwerksbetrieb nicht anzuſehen ſei. Wir halten es unter allen Umſtänden für wünſchenswert, daß eine einheitliche letzte Inſtanz als Reichsinſtanz geſchaffen wird. Uns iſt nichts darüber bekannt geworden, daß die größeren Handwerksbetriebe unſeres Bezirks ſich mehr und mehr der Bei⸗ tragspflicht zur Handwerkskammer entziehen. Lehrlingshaltung. Kgl. Hauſes und des 5 ſationen aß ft zeis elche der Organiſationen ſich auf dem rechten Wege be⸗ Ihr Grundzug ſei und der Insolvenz sind die hohen Kredite gege etreidehandel. e e AUeber den Getreidehandel berichtet eine hieſige Firma w folgt: Die Zufuhren an Getreide nach Ludwigshafen am Rh ſind im Jahre 1911 größer als im Vorjahre geweſen, erreich aber die Höchſtziffern— von Jahre 1905— noch nicht vollſtän Der Geſchäftsverkehr war im allgemeinen befriedigend. Preiſe erfuhren, abgeſehen vbon Weizen, eine bis zum Jahre ſchluß anhaltende Erhöhung. Der Abſatz in Brotgetreide wa nicht immer zufriedenſtellend, der in Futtergerſte recht bedeute Rohtabakhandel. Laut Bericht einer Speyerer Rohtabakhandlung vollzog der Verkauf der 1910er Tabake beim Bauer am Dache zu bi kaum dageweſenen hohen Preiſen. Die Qualität der Ernte ohne Zweifel erſtklaſſig und für die Zigarrenfabrikation außergewöhnlich guter und leichter Beſchaffenheit geweſen. Di Tabake hätten großes und dünnes Blatt gehabt und ſeien dahen hauptſächlich zu Umblattzwecken ſehr geeignet geweſen. Brand fei ohne Ausnahme gut geweſen. Dieſe ſelten gute Er⸗ habe naturgemäß einen ſchnellen Abſatz an die Fabrika höffen laſſen; infolge der ſehr hohen Einkaufspreiſe ſeien die Händler gezwungen geweſen höhere Preiſe zu fordern, deren Bewilligung ſich die Zigarrenfabrikation nur ſehr entſchloſſen habe. Es ſeien daher in der erſten Hälfte des Ja 1911 große Abſchlüſſe kaum zuſtande gekommen. Die Zigar fabrikation ſelbſt habe noch zu große alte Lager gehabt un! Folgen der Steuer⸗ und Zollerhöhung hätten ſich immer merkbar gemgcht. Erſt in der zweiten Jahreshälfte ſei Lebe das Verkaufsgeſchäft gekommen, verurſacht durch die große Hi und deren Einwirkung auf die Tabakpflanzen auf dem Fel Als im Auguſt die Qualität der 1911er Ernte als kräfti ſchieden geweſen ſei, habe die Fabrikation ihre Zurückhaltung g gegeben und große Poſten zu guten Preiſen gekauft, ſo daß Lager bald geräumt geweſen ſeien. Leider ſei das Dekalo fermentierten 1910er Tabake durch die ungewöhnlich große Hitze ſehr groß geweſen und habe der Gewichtsverluſt durchſchnittl 20 Prozent gegen 20—22 Prozent in normalen Jahren betrag Die Ernte in 1910er Schneidtabaken ſei nur ſehr klein und in d wenigen Orten, die dafür in Frage kommen, ſehr ſchnell i Händen der Händler geweſen. Auch die farbigen Tabake raſch an die Rauchtabakfabrikation abgeſetzt worden. Der A unſeres Berichterſtatters hatte ſich ungefähr auf der vorjäh Höhe gehalten. Gustav Kuntze Akt.Ges. Worma. Zu der Mitteilung über die zwischen den Mannesman Röhrenwerken und der Wormser Gesellschaft schwebend Verhandlungen berichtet letztere, dass sie bei kaum jährigem Vollbetriebe in das Geschäft für Wassertur rohrleitungen, insbesondere auch ins Ausland, guten gang gefunden hat. Die Akt.-Ges. Kuntze habe in Spezialität auf Erfolge hinweisen können, die bei der se benden Transaktion jedenfalls auch in den Abschluss dingungen berücksichtigt würden. Die Gründung der Ges. Kuntze erfolgte Ende des Jahres 1908 in Wo Gesellschaft erwarb dort von der Stadt Worms im Industriehafen ein Gelände von etwa 100000 qm, auf we umfangreiche Neubauten errichtet wurden. Die Ba wurden Mitte 1910 fertiggestellt. Die während dieser Ba zeit entstandenen Unkosten wurden auf Verlustkonto d tragen. Auch das letzte Geschäftsjahr sei nicht als voll Betriebsjahr anzusehen gewesen, während im laufenden schäftsjahr die Anlage voll in Betrieb genommet Die Lage der Röhrenindustrie nach Auflösun syndiats veranlasste die Verwaltung der Akt. die finanzielle Neuorganisation auf einen Zeitpu schicben, in welchem die Verhältnisse sich geklät Nachdem der Abschluss der Transaktion mit den mannwerken als sicher angenommen werden d der entstandene Bau- und Betriebsverlust durch Zung des Kapitals vollständig beseitigt und für ei gesorgt werden. Ebenso wird aus der Ausgabe lion Mark neuen Akien nicht nur der Während d zeit in der Röhrenindustrie in Anspruch genommene kredit vollständig beseitigt, sondern auch noch liches Bankguthaben geschaffen werden. Die neu Wicklung der Röhrenindustrie und die Stellung, wele die Akt.-Ges. Kuntze durch das Abkommen mit mann schaffen werde, liessen für die Akt.-Ges. Kunt⸗ gute Weiterentwicklung voraussehen. 905 Otavi Minen- und Eisenbahngese Die jüngste Kurssteigerung der Otaviwerte an der und Hamburger Börse ist, wie gemeldet wird, da rückzuführen, dass in kolonialen Kreisen Beri 2 waestafrika eingetroffen sein sollen, wonach di sellschaft auf ihrer Asis-Grube wertvolle Kupfer; gemacht haben soll. In Berliner Bankkreisen, Gesellschaft Fühlung haben, ist von diesen Aufsch her noch nichts bekannt, doch ist es richtig, dass s Zeit Aufschlussarbeiten in der erwähnten Gtu werden, mit welchem Erfolge ist jedoch nicht be Asbest- und Gummiwerke Alfred AG. in Hambur g. Aus dem Erträgnis vor sollen zu Abschreibungen 316961., zu Rückstellu. die Warenbestände 270 000 M. verwendet und eine von 6 Prozent ab 13. Juli 1911 auf die Vorzugsalet 2 000 00 NM. Verteilt werden. Das Jahr 1910 sch kanntlich mit einem Verlust von 1 866 645 M. al Insolvenzen. Die Nutzholzhandlung Chaxlottenburg ist in Zahlungsschwieriskeiten ge Verbindlichkeiten werden auf 300—400 Ein aussergerichtlicher Vergleich wird angestr züglich der Insolvenz des Bankhauses Kolte Koblenz sind Bestrebungen für einen aus Vergleich auf der Basis von 60 Prozent ange triebskapital. . Seut Voſlkswirtschant. Spinnerei und Weberei Offenburg. Nach dem Geſchäftsbericht dieſes Unternehmens, an welchem ſchon ſeit langen Jahren das Mannheimer Kapital her⸗ vorragend beteiligt iſt, hat die kleine Beſſerung, die ſich gegen Ende 1910 bemerkbar gemacht hat, nicht lange ſtandgehalten, und die geſamte Textilinduſtrie hatte während des ganzen Jahres 1911 unter mißlicheren Verhältniſſen als zuvor zu leiden. Mit einem außerordentlich hohen Baumwollpreis von zirka 77 Pf. per Pfd. trat die Geſellſchaft in das abgelaufene Jahr ein. Obwohl die ſtatiſtiſche Lage des Baumppollmarktes eine ſolche war, daß wenig Ausſicht für eine baldige Verbilligung des Rohmaterials beſtand, ſo wurde doch ſeitens der Konſumenten die größte Zurückhalkung beobachtet. Niemand der Beteiligten ſetzte Vertrauen in die hohen Preiſe und bei der ausgeſprychenen Furcht vor einem plötzlichen Preisrückgang bewahrten alle Einkäufer von Baumwollg zrnen und geweben bis in den Monat Auguſt hinein eine derart ängſt⸗ liche Zurückhaltung, wie ſie ſchon ſeit langen Jahren nicht mehr fühlbar war. Es fehlte oft gänzlich an jeder Nachfrage und, nachdem ſich während der glänzenden Geſchäftslage der Baum⸗ wollinduſtrie in den Jahren 1907 und 1908 die Spindel⸗ und Webſtuhlzahl bis ins Unvernünftige vermechet hatte, war es kein Wunder, daß die Fabribatpreiſe auf ein Nwean ſanken, daß in vielen Fällen außer dem reinen Materialwert kaum noch die reinen Löhne gedeckt wurden. Mit der Ausſicht auf eine große Baumwollerute trat dann gegen Ende Juli die Reaktion auf dem Baumwollmarkte ein, und mit den ſukzeſſiv weichenden Preiſen machte ſich auch wieder eine lebhaftere Nachfrage für Fabrikate bemerkbr. Leider war aber damit eine Beſſerung der Fabrikat⸗ preiſe noch nicht verknüpft, da auf die Preisideen der Verbraucher die unſichere politiſche Lage, die kriegeriſchen Verwicklungen und nicht zuletzt auch die infolge der teilweiſen Mißernte in Futter und Getreide eingetretene Teuerung ihren nachteiligen Einfluß nicht verfehlten. Die zu dieſer Zeit erzielten Preiſe für Abſchlüſſe per 4. Quartal blieben auf Baſis der jeweiligen Tagespreiſe des Rohmaterials nach wie vor unter dem Herſtellungswert, und es ſchwand damit auch die letzte Hoffnung, wenigſtens einen Teil des in den erſten drei Vierteliahren erlittenen Verluſtes im 4. uartal wieder hereinholen zu können. Weiter wurde das Ergebnis des bergangenen Jahres nach⸗ teilig beeinflußt, durch die außerordentliche Trockenheit während des ganzen Sommers und Spätiahres, da uns hierdurch die Waſſerkraft oft vollſtändig fehlte. Dies hatte erſtens einen ganz bedeutenden Mehrverbrauch an Kohlen zur Folge und zweitens infolge der ungenügenden Betriebskraft eine Verminderung der Prodbuktion. Für unſere neue Spinnerei war das Jahr 1911 das erſte des Vollbetriebes. Während 2993 Arbeitstagen à 10 Stunden liefen 34519 Spindeln, die 1 752 500 Kilo Garn produzierten. Die Weberei hatte während 299½ Arbeitstagen à 10 Stunden 661 Webſtühle im Betrieb; verarbeitet wurden 930 605 Kilo Garn zu 6 152858 Meter Gewebe. Der Geſamterlös aus den Fabrikaten betrug M. 3 741 600. Den außergewöhnlich niedrigen Waſſer⸗ ſtand des Sommers haben wir dazu benußt, eine Turbine zu erneuern und eine andere Turbine tiefer zu ſetzen. Außerdem wurde im Berichtsjahr die Dampfkeſſelanlage vollſtändig erneuert und mit Waſſerreinigung und Ueberhitzung verſehen. Sodann haben wir im Berichtsjahr mit der durchgreifenden Reorgani⸗ ſation unſerer Weberei begonnen und einen Teil der ſchon ſeit Beſtehen des Geſchäftes im Gang befindlichen Stühle durch neue erſetzt. Wir werden mit der Erneuerung dieſer alten Webſtühle auch im Laufe dieſes Jahres 1912 ſulzeſſive fortfahren. Aus dem Tilgungskonto wurden für die Ernenerung dieſer angeführten maſchinellen Einrichtungen M. 115 236 verausgabt. Der für das Geſchäftsjahr 1911 erzielte Betriebsgewinn beträgt M. 48 624, hierzu tritt der Gewinnvortrag mit M. 48 224, zuſammen Mark 96.847 Davon gehen ab die ſtatutariſchen Abſchreibungen mit M. 67 546, ſo daß auf neue Rechnung M. 29 301 borzutragen blei⸗ ben. Bei einem Aktienkapital von M. 1,44 Millionen und Mark 26700 Geſamtreſerven werden die Kreditoren mit M. 971 320 ausgewieſen. Von der Obligationsanleihe laufen noch M. 94 000 um, Das Tilgungskonto iſt durch die oben erwähnte ſtarke Ent⸗ nahme guf M. 90 631 zurückgegangen. An Spareinlagen der Angeſtellten ſchuldet die Geſellſchaft M. 18 456. Das Fabrik⸗ anweſen inkl. Maſchinen, Utenſilien uſw. ſteht mit M. 2054 764 zu Buch. An Vorräten ſind für M. 574 205, an Debitoren für M. 301 504 ausgewieſen. Es ſteht zu hoffen, daß die fortſchreitende Moderniſterung des Betriebes ſich in den Erträgniſſen der Geſell⸗ ſchaft entſprechend ausdrücken wird,( ——— Kolonialwerte. (Bericht des Deutſchen Kolontlalkontor G. m. b.., Hamburg, Hohe Bleichen 28.) Günſtigere Auffaſſung in der Zollfrage verurſachte eine etwas heſſere Haltung der Diamantwerte, Inveſtment⸗Aftien wurden auf dem allerdings noch ſehr niedrigen, immerhin aber erhöhten Preis⸗ Uiveau von.50 in größeren Beträgen umgeſetzt. Kolmauskop waren zeitweiſe bis auf über 40„ ſteigend. Auch Deutſche Kolonial⸗ gefellſchaft bleiben am Wochenſchluß auf Berliner Auregung hin ge⸗ fragt. Vereinigte Diamantminen Lüderitzbucht vernachläſſigt, da⸗ gegen South Afriean Territories infolge erheblicher Londoner Käufe gegen Wochenſchluß ziemlich ſcharf anziehend 7 sh 6 d nach 5 sh 9 d. Auch Otavi waren im Vergleich zu den früheren niedrigeren Kurfen recht feſt, blieben aber in ihrer Aufwärtsbewegung weit hinter derſenigen anderer Kupfer⸗ und Bleiwerte zurück. Mil In⸗ ſereſſe wurde die namhafte Beteiligung vermerkt, welche die Aktien⸗ geſellſchaft Heckmann durch Erwerb der Khangrube an dem füdweſt⸗ Wae Bergbau bekundete. Makaten Bezugsrecht mit 15 Frs. erhältlich. Oſtafrikaner waren ſtill. Deuiſch Oſtafrikauiſche Geſellſchaft holte einen großen Teil ihres lotzten Rückgauges wieder ein. Von Kamerünwerten waren Afrikauiſche Kompagnie auf dem iufolge des Divldendenrückganges ſtark erniedrigten Preisniveaus eher geſucht. Bibundt dagegen zu niedrigeren Preiſen angeboten, da mit einem ungünſtigeren Jahresabſchluß gerechnet wird. Von Sübdſeewerten wurden Neu Guineg und Deutſche Samoa mehrfach umgeſetzt. Ein recht erhebliches Geſchäft fand zeitweiſe in den Werten der Pacifte Phosohat Co. namentlich in den nicht voll⸗ gezahlten Aktien ſtatt, welche letztere ſtark im Preiſe anzogen, da die Heſellſchaft eine weitere Einzahlung einberuft, und die jungen Aktien omit für die Zukunft zur Hälfte dioldendenberechtigt werdeu.— Souih Caſt Afrieg waren nur wenig verändert, dagegen ſetzten Britiſh Central Africa mit verſchiedenlicher Unterbrechung ihre Auf⸗ wärisbewegung fort. N .⸗G. für Schriftgießerei und Maſchinenbau in Offenbach a. M.(Huck). Der Abſchluß für 1911 ergibt einen Gewinn von Mark 308 909 M.(293 931). Nach Abzug der Unkoſten und Reparg⸗ turen von 151 801 M. und der Abſchreibungen von 85 525 M. (dodio M) bleibt ein Reingewinn von 71 582 M. 71.379 Markl. Daraus ſollen wieder 6% Dividende und N74 M. .) Tankiemen und Gratifikationen verteilt und 1500 M. für Talonſteuer zurückgeſtellt werden. Sentral⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten. Mittagblatt.)) Mannheun, 18. Warz. Vom Roheiſenverband. Ueber ſeine geſtrige Hauptver⸗ fammlung läßt der Verband folgenden Bericht verbreiten: Es wurde ſeitens der Verbandsleitung über die MWarktlage „ beruhtet. Die Nachfrage nach Roheiſen iſt ſehr ſtark. Zu den letzthin feſtgeſetzten Preiſen hat ein ſehr großer Teil der Ab⸗ nehmer den Bedarf bis Ende des Jahres bereits gedeckt. Die Abnehmer haben die an ſich ſchon ſehr ſtarken Abrufe infolge des Bergarbeiterſtreiks noch erhöht, ſo daß die Verbandswerke 1 75 77 75 2 cri nur mit Mühe den Anforderungen nachkommen können. Die Vor⸗ räte zeigen weitere Abnahme.“ Mannheimer Marktbericht vom 18. März. 4 2 Zlroh ver Ztr..50—.50 Birnen per Pfſd..20—.40 beu per Ztr..00—.50 firſchen per Pfd..00—.00 „ teues per Ztr..00—.00 Heidelberen ver Ufd..00—0. 0 Kartoffeln per Zr..50—.00 Trauben ver Pfd⸗.00—.00 beſſere.50.00 Ufirſiſche per Pfd..00—.00 Vohnen per Pfund.00—.00 Nüſſe per 25 St. 0,15—.00 „ deutſche, p Pfd..00—.00Haſelnüſſe per Pfo. 050—.00 Blumenkohl per Stück.15—.40 Eier per 5 Stück.30- 035 Spinat per Portion(.15—.00 Butter ver Pfd..40—.60 Wirſing per Stück..10—.30 Handköſe 10 Stück.40—.60 Rotkohl p. Stück.15—.50 Breſem per Pfd..60—.00 Weißkohl per Stück.15—.50 Hecht per Pfd..20—.00 Weißkraut ver Ztr..00—0. 0 Barſch per Pfſd..80—.0 Kohlrabi 3 Knollen..15—.00] Weißfiſche per Pfd..40—.50 Kopfſalat per Stück..12—.15 Laberdan per Pfd..00—.0% Endivienſalat v. Pd..15—0,25 Stockfiſche ver Pfd.25—.30 Feloſalat p. Portſon.10—.00 Haſe per Stück.00—.09 Sellerie per Stück.06—.20 Reh per Pfd..00—.00 Iwlebeln per Pfo⸗.12—.00 Hahn(ig.) per Stück.80—.80 Rote Rüben per Pfd..12—.00 Huhn(18.) per Stück.20.00 Weiße küben per St..05—.08 Feldhuhn per Stück..00—.60 Gelbe Rüben v. Pid..12—0,00 Ente per Stück.50—.(0 Caroſten per Pfund.24—.00 Tauben per Pagr.20—.60 Pflückerbſen per Pfd.00—.00 Gans lebend p. Stüct.00—.00 Meeretiſg vei Stück..20—.80 Gans geſchl. per Pfſd.00—.00 Gurken per Stück.700.80 Aa!il!!.00—.00 „. C. 100 St..000,00 Karpfen.00—.00 Tomaten. 09,00—.00 Zickelchen.50—.00 Aepfel per Pfd..20—.35 Waſfertaudsnachrichten im Monet märz. Pegelſtatlonen Datum vom Rhein: 13.— 14. 15. 18. 12. 18 Reerungen Votſlan: Waldssununt Häningen) ,50 1,45 1,42 1,30 1,26 1,20 Abds. 6 U5 Rehlil„J242.37 2,31 2,23 2,17 2,13] R. 6 Uhr Hatzterburg Abbs. 6 Uhr Magaun 40 400 398 8 86 8,75 8,42 2 Uhr Werwersheim.-P. 18 Uh. Maunheim 3,57 8,45 3,8 3,28 6,18 8,03 Morg. Ah; Maingmg 1,43 1,80.22 1,12 1,03.⸗P. 18 Uhr Winges 10 UNör Wamd„2,57 2 41 ½80 2,20 V. 7 Uhr Koblenn 10 Uht GSöln 33.36 3,09 2,88 2¼72 2,70 2 Ub Suhrsrt Uhr vem Neckax: Matmheiensn 38,67 3,84.43 3,88 8,21 3,13 B. 7 151 Hellbrenn 1,14 1,08 1,08.96 0½90 1% B. 7 A61 eeeee ee ee ee annbeim. 5 2 %„ Datum geit Bomeri. 3ůͤ„„„ 3385 25 17 März. Merg.%51/0 2. S8 17. Mittg. 2748,4.6 SSe2 11 Abds. 9½743,5.2 SSe 2 18. März. Morg. 7 fane.0 Seë Höchſte Tempersturx den 17. März 10,4 Bfefſte vom 17./18. März. 5,0 + Witterungs⸗Bericht Fbermittelt von der Amtlichen Auskunftsſtelle der Schweizeriſcheß Bundesbahnen im Internationalen öffentlichen Verkehrsburean. Berlin., Unter den Linden 14 am 16 März 1911 um 7 Uht morgens. Höht der Tempe⸗ 5 Stationen. Stationen rgtur Witte:ungsver zältniſſe über Meer o Celſius 280 Baſel 6 bedeckt, Weß wind 543 Bern 5 Regen, windſtill 587[Chur 6 bedeckt windſtill 1543 Doavos—1 5 1 6832 Fretburg 4 Regen, windſtil! 394 Genj 8 b deckt, wind ill 475 Hlaſus 6 Re en, Biſe 1100[Gsſchenen 4 bededt, windſtil 566 Interlaken 5 bedeckt, Le wind 95 da Cogur⸗de⸗Fonds bedeck, wiyd ill 450 JLau anne 7 6* 208 PVoecgrug 7 bed ckt, wind ill 338 fLugano 7 2 10 439 Luzern 5 Reger, windſtill 398 Mentreux 5 5 2 489 Neuchaſel 6 bedeck, Weſwin d 505[Raga⸗ 7 5 673 St. Gallen 3 Regen, Weſtwind 1856 St, Moritz(En adm—7 eiwas bewölkt, windſtill 407 Schaffhauſen 6 Regen, windſtill 587 Siete 1 bedeck, Weſtwind 562 Thun 4 bedeck, Oſtwend 389 Revey 6 Regen, windſtill 1669 Zeruigtt 410 ülſch 5 Regen, windſtill —— Schiffstelegramme des Norddeutſchen Llons, Bremen. Dampfer„Norck“ angekommeu am 13. März in Tiintau, D. „Prinzeß Alice“ augetommen am 14. März in Tintau, D.„Deyff⸗ Extra⸗Ab⸗ Noftrags⸗ linger“ angekommen am 13. März in Suez, D.„Rhein“ augskommen am 13. März in Baltimore, D.„Coburg“ Aren am 12. Rürz von Vigo, D.„Kleiſt“ abgefahren 122 Ig. März don Port Said, D.„Prins Judwig“ abgefahren am 13. Märß von Southampton, D.„Prins Heinrich“ abgefahren am 18. März van Genng, D. Bexrlin“ ab⸗ gefahren am 18. März von Reapel, 7„Prinz Eitel Frie rich“ ab⸗ gefahren am 3. Märs von Panaug; 5.„Pringregent Suilpold“ ab⸗ geialren am 13. Märs von Alkxondrien⸗ Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldeubaum: für Kunſt und Feuilleton: Julins Wittez für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktion. Teil: Franz rcher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. 5. H. Direktor: Ernſt Müller. Kein Michtiker versäume eine häusliche Trinkkur mit 1130 Assmannsbäuser natürlichem Gichtwasser. Kein natürliche Füllung mit natürlicher Kohlengäure ange reichert, Broschüre mit Heilberichtenu. 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Mit- gliedern hierdureh die traurige Mitteilung von dem Ableben unseres Mit- gliedes Herrn ilheln Hissinger Als einer der Gründer unseres Vereins Aat er stets treu mitgeholfen, unsere Be- strebungen zu fördern, und wir werden ihm über das Grab hinaus ein ehrendes Ange- denken bewahren. Der Vorstand. Bei der am Montag naekmittag 4 Uhr stattfindenden Feuerbestattung bitten wir um zahlreiche Beteiligung seitens unserer Mitglieder. 69161 Lalan— 4 von elner bedeutenden Fabrik bei Mannheim. Derselbe muss ein durchaus vertrauener- weckender, solider und energischer Mann sein, der schon gleiche Posten begleitet hat. Ausbildung im Sanitätsdienst ist Bedingung. Off. mit Zeugnisabscbr., Gehaltsanspr. u ete. unt. No. 22444 an die Expedit. ds. Bl. 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März 1912, abends 8 Uhr“ im Saale des Friedrichsparks Vortrag des Herrn Dr. Johannes Müller, Mainberg „Der Mensch und das Schicksa“ Für Nüchtmitglieder siud Tageskarten à M..— zuu naben: u unserem Bureau, in der Hofmusika- lienhandlung von Karl Ferd. Heck im Ver-⸗ kehrsverein, bei Brockhoff& Schwal bei A. Donecker haer und dei Ed. Theile in Ludwigs- hafen am Rhein. Die Saaltüren schlossem. N 3,•8 im Hause d. Buch- nandlung Nemnich Von Paris Feneral⸗Anzeiaer, Badiſche Ueueſte Uachrichten. beehren wir uns Zzur ergebenst einzuladen Telephon 2488. 2 2zUrueR N 3,-8 im Hause d. Buch- handtung Nemnen Ohrag 5 Der Vorstand. Moderne Aufgaben einer 2. Stock, ein gut möbl. Zim. p. 1. April zu vermieten. 26131 6 8 17 1 Treppe, ſchön U möbl. Erkerzim. mit Penfion für 75 u. 80 Mk. zu verm. 26122 9 1, 3 Paradeplatz, 2 Tr., ſchön möbl. Zim. an beſſ. Herrn zu vm. 26040 LL 85 3, 2 Tk. k. ein gut möbl. Zimmer per 1. April zu verm. 55 Pechſel⸗Jormnlare ecwnens in der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. 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Und wenn ſie dennoch Liebe finden, ſo muß ſie in dem Augenblick an dem harten Felſen des Vorurteils zerſchellen, da die Wahrheit offenbar wird.“ Senta ſah mit ängſtlichem Blick zu dem Geliebten auf; denn wenn ſie ſich auch den Inhalt ſeiner Rede nicht recht erklären konnte, ſo dämmerte es doch in ihr wie eine leiſe Ahnung auf, daß das, was er ſprach, zu ſeinem Schickſal in Beziehung ſtehen könnte. „Was iſt es, Fräulein Senta“, fuhr Werner nach einer kurzen Pauſe fort,„daß die Welt einen Menſchen niemals allein nach der eigenen Perſönlichkeit und nach dem eigenen Wert beurteilt, ſondern auch nach den Zuſammenhängen der Verhältniſſe, unter denen er geboren und aufgezogen war? Alles das, was um ihn iſt, was an ihm haftet— ſelbſt aus der älteſten Vergangenheit— wirft auf ſeine Beurteilung je nachdem Schatten oder Licht. Und wehe dem Unglücklichen, dem ein Fleckchen der Geburt anhaftet. Er geht nur wie ein halber Menſch durch's Leben— überall an⸗ ſtoßend, überall Hinderniſſen begegnend, überall der ſchwankenden Tagesmeinung preisgegeben. Es geht ihm wie einem Krüppel, der mit einem Holzfuß daher humpelt oder mit gekrümmtem Rück⸗ grat— man behandelt ihn hölflich und freundlich. Man empfindet Mitleid mit ihm und gibt ihm das— ach wie oft— in der auf⸗ dringlichſten Weiſe zu berſtehen, ſo daß es ſein armes, ohnehin wundes Herz boppelt verletzen muß. Aber man läßt ihn nicht teil⸗ nehmen an der Fülle der Freuden dieſer Welt, auf die er doch in ſeiner Schuldloſigkeit denſelben Auſpruch erheben kann wie die anderen!“ Sentu machte eine Gebärde der Mißbilligung⸗ „Herr Winterberg, ich glaube doch, daß Sie in dieſem Punkte viel zu ſchwarz ſehen. Sie ſind von Natur aus Melancholiker und leicht geneigt, den Dingen eine traurige Seite abzugewinnen. Ich kenne Fälle, wo ſolchen armen Verkrüppelten, wie Sie ſie eben geſchildert, Liebe und Treue im reichſten Maße zu Teil wurde. Und wo auch ſolche, die von dunkler Herkunft waren, durch die glänzenden Eigenſchaften ihres Geiſtes und durch die Ueberlegen⸗ heit ihres Können ſich in der Geſellſchaft ſiegreich behaupteten. Die Weltanſchauung, die Sie ſoeben als die geltende bezeichnet, in dir Anſchaunng des Pöbels, der heute noch wie vor Jahrhun⸗ U4, 20hLs wör den um. 15491 Handelsin Mannhelm, P 1, 3 fel. 792.— Gegf. 899.— Ludwigshafen fel. 909. Brelte- strasss L I, 2 und Schlafzimmer per 1. April zu vermieten. 26057 N 3, 14= Möblierk. 5 Zimmer an Herrn zu verm. 3 Tr. Behagl. möbl. Wohn 14562 per 1. April oder früher zu vermiet. 26193 Früul. ſofon, zu verm. Gründliche und gewissenhafte Ausbildung in allen Kaufm. Fächern 8 hauptamtllch u. 3 nebenamtlich- 11 akademisch u. Kaufmänaisck gebildste Lehrkräfte Mustergültige Einricktung, 120 Maschinen und Apparate Maschinenschreiben Für Knaben und Mädchen, welche an Ostern 1912 aus der Schule entlassen werden, beginnen Spezialkurse am 15. April. mustr. Haup'katalog kostenlos— Persönl. Auskunft jederzeit boreltwilligst. Brelte- strasse P 1, 3 Mannheim P1. derten barbariſch iſt, und deſſen barbariſche Begriffe ſich auch in Ewigkeit nicht ändern werden. Die Geiſteskultur wird daburch in ihrem Fortſchritt nicht berührt. Und ich glaube, man ſollte ſich eher darüber freuen, daß die Zahl der aufgeklärten Geiſter, die ſolche lächerlichen Vorurteile überwunden haben, zunimmt“. Werner ſah ſie mit einem langen, tiefen Blicke an. Er konnte ja eigentlich nichts anderes von ihr erwarten; denn den reinen Adel ihrer Geſinnung hatte ſie ihm mehr als ein Mal in der Beurteilung der verſchiedenſten Dinge kundgegeben. Und dieſe Geſinnung war es ja doch, die ihn weit mehr noch als der Reiz ihrer körperlichen Vorzüge zur Bewunderung hinriß. Und doch ſtaunte er, und es ſtieg in ſeinem Innern auf wie ein großes Leuchten, das alle Schleier nebelhaften Verträumens in ihm niederſchlug. Ganz klar war es jetzt in ſeiner Seele. Denn jetzt wußte er, daß er ſich ihre Liebe errungen habe für die Ewig⸗ keit. Und er ſtellte ſich vor ſie hin, ergriff ihre beiden Hände und ſagte zu ihr feierlich, indem ſeine jugendliche, kräftige Geſtalt ſich hoch aufrichtete: „Fräulein Senta, die rückhaltloſe Preisgabe Ihrer Ueber⸗ zeugung gibt mir den Mut, in aller Offenheit zu Ihnen zu reden, was vielleicht ſchon längſt meine Pflicht geweſen wäre. Was ich ganz allgemein geſchildert, ſteht in der bitterſten Be⸗ ziehung zu mir, ſelbſt. Sie mögen wiſſen, daß ich der Sohn einer wahnſinnigen Frau bin, die weit unten im Schweizerlande in einer Heilanſtalt in tiefer geiſtiger Umnachtung ihr Leben vertrauerk, und über deren Herkunft und Vergangenheit ſich noch bis heute der Schleier tiefſten Geheimniſſes breitet. Der freundliche Arzt, der ſich ihrer in der Stunde höchſter Lebensnot erbarmte, iſt nicht mein Vater, ſondern hat mich nur aus tiefſtem Mitleid als ſeinen Sohn angenommen und erzogen. Und ſo weiß ich denn bis zur Stunde nicht, wer mein eigentlicher Vater iſt, und welcher Verfehlung oder gar welchem Verbrechen ich pielleicht meinen Urſprung verdanke.“ Es ging ein Zittern durch ſeine Glieder, da er dieſes ſprach. Er ſah, wie Senta in tiefer Ergriffenheit ihr ſchönes Haupt auf die Bruſt neigte und wie ſie ſich bemühte, das Hervorquellen ihrer Tränen vor ihm zu verbergen. Ein großes Schweigen breitete ſich über die beiden Menſchen und hüllte ſie ein in einen Zaubermaniel, unter dem ſich eine Ernenerung ihres Weſens zu vollziehen ſchien. Es war, als ob die zarte Liebesblume ihren Kelch weit öffnete und ihre Purpur⸗ blätter in prachtvollſter Schöne entfaltete. Da kam eine Bewegung— in Werner zuerſt. Er ließ ihre Hände los und breitete ſeine Arme weit aus. „Senta!“ rief er,„kannſt Du mich ſo, wie ich bin, achten und ehren, ſo will ich Dich lieben bis in den Tod!“ Lautlos ſank das Mädchen an ſeine Bruſt und flüſterte leiſe: „Bis in den Tod!“ ————— nach der selt Jahren bewährten Zehnfingerblindschrelbmethode. ATd Mannheim in Elstaunen Setzen! 0 AT da alles übertroffen! 22449 ———————— Im Schloſſe herrſchte einige Bewegung unter der Diener⸗ ſchaft. Eine begründete Urſache dafür war kaum zu erkennen. Aber die Frau Baronin liebte es, wenn ihr in geſellſchaftlicher Be⸗ ziehung irgend eine Aufgabe zugewieſen wurde, in ihrem unruhi⸗ gen Haſten Aufregung um ſich zu verbreiten. Heute abend galt es, ein kleines Feſt zu feiern: Werner s Wiederherſtellung, die nach glänzender Kur erzielt war, ſollte feierlichſt begangen werden. Aber das war ja nun eigentlich kein Anlaß für Frau Lydia, um aus der Haut zu fahren; denn es handelt ſich keineswegs um eine große Geſellſchaft, ſondern nur um ein Zuſammenſein des kleinen Kreiſes derer, die ſich um Graf Wildenhahn bewegten. Außer den Logiergäſten des Hauſes ſollte nur noch der ärztliche Berater des Graſen Dr. Renner und Herr Kunigk, der Schulze, daran teilnehmen, der ja als treuer Verwalter der Güter des Grafen auch deſſen rechte Hand war. Der brave Schulze hatte ja auch ſeinen Anteil an der Wieder⸗ herſtellung Werner's, da er dem Schwerverwundeten ſo ſchnell zu Hülfe gekommen war und ſo energiſch für deſſen Ueberführung ins Schloß geſorgt hatte. Herr Kunigk, als alter Freund des Hauſes, wurde gleichſam als Mitglied der Familie betrachtet. Und es würde dem ſeſtlichen Hreiſe etwas gefehlt haben, wenn er fern geblieben wäre.— Der Frau Baronin war er freilich ein Dorn im Auge. Sie nährte in ihrem Innern die Gefühle des Haſſes gegen den Mann, von dem ſie wußte, daß er ihren Plänen ſtets hinderlich im Wege geſtanden hatte, Die Abneigung war übrigens gegenſeitig. Der brave Schulze kannte die Unaufrichtigkeit in Lydia's Weſen, und als gerader, aufrechter Mann konnte er dafür nur Verachtung hegen. Doch das ſollte die Feſtesfreude nicht ſtören. (Fortfetzung ſolat.) 2 Automatische, elektrische Treppenhaus-Beleuehtung. Ugterhaltung im Abonnement bitſigst. Stotz& Cie. Flaltr-668, m. b. H. O 4. 89. De 980 Haupt- Vertretung der Osramſampe. 7275 Mb. Deutſcher Reichstag. 28. Sitzung, Sennabend, den 16. März. Delbrück, Vizepräſident Dr. Doye eröffnet 15 Minuten und erteilt vor Eintritt Tagesordnung das Abg. Dr. Seyda(Pole): Vigzepräſ. Dr. Paaſche hat geſtern meinem Fraktionskollegen Soſinski einen Ordnungsruf erteilt und einen Satz hinzu⸗ gefügt, den wir nicht genau berſtanden haben. Es ſchien ſo, als ob der Herr Vizepräſident geſagt hat: In Deutſchland könne f eder deutſchſprechen. Eine ſolche eicht im Munde eines nationalliberalen Abgeordneten verſtändlich ſein, nicht aber im Munde eines Pra⸗ ſidenten des Reichstags.(Sehr gut b. d. Soz.) Wir würden das deshalb nicht ruhig hinnehmen können, Da wir den Wortlaut nicht verſtanden haben, Stenogramm ab, und dieſes ergibt, daß der Herr Vizepräſident den Satz geſtrichen hat.(Hört, hört! b. d. Sog.) Nachdem alſo der Herr Vizepräſident ſich auf dieſe Weiſe ſelbſt korrigierte, halten auch wir die Angelegenheit für erledigt. Viszepräſident Dr. Dove: Sie iſt damit erledigt. Die Ruhritreik-Interpellafion. (Dritter Tag.) Abg. Giesberts(Zentr.): Die Verhandlungen haben einen Gang genommen, der uns mit Befriedigung erfüllen kann. ſozialdemokratiſcher Seite aufs entſchiedenſte geleugnet worden iſt, daß hinter dem Streik irgend welche po! itiſchen Mo⸗ kive ſtehen, haben wir uns vorgenommen, nachzuweifen, daß gewerkſchaftlichen Re⸗ Doder müſſe— Aeußerung würde vie wir das amtliche Nachdem aber von diesſer Streik gegen geln ausgebrochen und durchgeführt worden iſt. Erdmann, der geſtern im Namen der Sozialdemokraten ſprach, at nichts Beſſeres zu tun gewußt, als den Abg. Schiffer in per⸗ Man hätte eigentlich erwarten können, daß ein Redner, der zu dieſer Stunde zu Worte komemt, auch neues Material verwenden würde. Aber was der Abg. Erdmann vorſchlägt, war nichts als olle Kamellen, die man in den ſozialiſtiſchen Monatsheften und anderswo viel ſchöner und beſſer leſen konnte. geht immer deutlicher hervor, wie das Salonſozialiſten⸗ tum an Boden gewinnt und das proletariſche zurückgeht. heobachten dieſe Erſcheinung ſchon ſeit mehreren Jahren und chriſtlichen Gewerk⸗ chaftsführer perſönlich zu beleidigen. aher dazu übergegangen, dieſe abſichtlichen Beleidigungen be⸗ ſtrafen zu laſſen, und in zwei Jahren haben wir bereits 34 derartige Prozeſſe zu einem guten Ende geführt.(Hört, hört!) Die Stimmungsbilder des„Vorwärts“ litzungen ſind dafür ein glänzendes Beiſpiel. Der Redner verlieſt u. a. nlicher Weiſe zu attackieren. (Sehr richtig! rechts und Gepflogenheit, über dieſe Reichstags⸗ den heutigen Boricht des„Vor⸗ bwärts“, der von einer 50 Pfennig⸗Bazar⸗Rede des „und erregt große Heiterkeit, als er Erdmann ſei die Höhe der Debatte Dieſe Art zu ſchildern iſt gerade zu d, beſonders, wenn wen herbent, Ab g. Behrens ſpri zitiert, die Rede des N ubermt, daß dis Leute, dir das einen Finger bei (Hörtt Hört!) ſe Semmunzsbilder würden von ſes geſchrieben. ah privatint zel ſe wer Amtorſchaft Ich würde mich EBeit lrumm gemacht hehmt. geſtern mitgeteilt werden, die einem Mitgsliede des Han Dieſes Mitenled en Lelannt haben, es iſt der Abg. Wendel. dapüber wicht wundern. Herr Wendel iſt wiemale Arbetter ge⸗ weſen, er hat nur in dan Nebdalſtonen der ſohralderrolvaliſchen Zer auck nicht, nwair sirtent Arbeiter ſt ſech emperarbeitet. den Heren Grmann liber Biſchof Ketteler Dern chriſlichen Gewerkverein ge Arkeiter der verſenedenſten Rarieisichtungen und beider Kow⸗ ie ganze Geſchichte bedentet nur den verunglückten, Preſſe gewirkt. Steutute iſt, der aus eigener Kra 3 fktkſſſonen an. Reſt sder einer feiner nüchſten vt. Es ft eine Verleundung, was er über ſuche an die National⸗ ſell wicht mit KMn und vieke audere Dinge. ich, Fatißt ſie ſich keinen Illuſtoren Rirt hinneem: Wem in Duisburg Arbriter ſe gafchleſſen für den Sieg iſt das der ehrliche zterten, verfslg⸗ ſierten Arbeiterſchaft. Die Waßl war die Quittung für alle teuntzige VBorkennnang— und ich werde damit r mich verklagen kaun—, wenn arts ſt, ich hatte mit den Nationalliberalen Wahlkreis verhandek; ich habe weder etwas verhandelt, upt etwas beſprochen. Es iſt eine nichtswürdige Verleumdung, brwärts“ ſachreſdt: piſkopat günſtiger zu ſtir chung ihrer bisherigen krupellos das Intereſſe der katholiſch Und vorne auf dor erſten Se Aufruf au die Arbeit der Generaltemmiſſien d pom ſozialdemokratiſchen unen Sie mir eine einzige andere Partei, die ſen Veubindung mit der Gewerkſchaft geſtanden tl) Herrn Erdmavas Rede hakte nicht die Te higen, ſpndern aufzureizen. W chkeitsgefühl vollkommen vermiſſen, das ein (Lebhafter VBeifall im ja kein Ende des Strei (Hört! Hört!) ünſere Annäherungsve liberalen ſa üUnd Woſch des die chriſtl der Natisnakliberalan gaft eß dieſer gegußlten malträ en und rerrori miſcher Buif. i. Zentr. Abl. e iſt eime s branßen wiedenzel en mir der„Vorwärts“ imt haben, ſe wenn heute der „Um die römiſche Kurie umen und den Bachemiten die Fort⸗ zu ermöglichen, en Bergarbeiter geopfert.“ ite ſteht heute im„Vorwärts“ ein erſchaft Deutſchlands, der Gewerkſchaften unterzeichnet z Parteivorſtand. (Hört! Hört! in einer ſolch Sie ließ das en, daß er vorzöslich ſteht. em das Wohl der Arbeiter wirkli ſergen, daß der Streik möglichſt b. Zuſtimmung. ch am Herzen liegt, muß m ald zu Ende gehe. ) Die chriſtlichen Arbeiter werden ungus en ſchwer bedroht. Ich habe hier einen der an die Haustür eines chriſtlichen Arbeiters geheftet war, Da iſt oben ein Totenkopf gezeichnet und darunter ſtehen die Worte: „Wenn du morgen noch zur Arbeit gehſt, kriegſt du die Knochen kaputt geſchlagen.(Lebhaftes Hört! Hört! rechts und im Zentr. Große Unruhe bei den Soz. und Zuruf: Das geht doch nicht von Sozialdemokraten aus!) Das hab ich auch nicht behauptet. Ich konſtatiere nur, daß der Terrorismus exiſtiert und daß die Arbeitswilligen das Recht haben, dagegen Schutz zu ver⸗ langen. Ich kann Sie nur bedauern, wenn Ihre Aufgabe darin beſteht, derartige Nichtsnutzigkeiten zu verteidigen, wie ſie jetzt im Ruhrrevier gegen die Arbeitswilligen verübt werden.(Stür⸗ miſche Zwiſchenrufe bei den Soz. Abg. Kunert ſchreit: Das ſind unverſchämte Behauptungen! Vizepräſident Dr. Paaſche ſchwingt die Glocke und bittet den Redner nicht zu unterbrechen und nicht zu beleidigen.) Wie kommt es denn, daß ſchon am erſten Tage Ausſchreitun⸗ gen vorgekommen ſind? Die Polizeiberichte ſind doch nicht er⸗ funden. Wenn Sie(zu den Soz.) wirklich die Ruhe aufrecht er⸗ halten wollen, ſo beweiſen die Tatſachen, daß Sie es eben nicht können. Ich bin gewiß der Auffaſſung, daß das Militär nur im äußerſten Notfall zu Hilfe gerufen werden ſoll. Aber wir hier im Reichstag kennen nicht die Empfindungen der Bürger und der Arbeitswilligen, die in höchſter Angſt find, und die dringend energiſchen Schutz verlangen. Ich habe ſeinerzeit beim Mansfelder Streik hier die Zuziehung von Militär entſchieden verurteilt. Nachher aber bekam ich eine Menge Briefe aus dem Streikgebiet, in denen es übereinſtimmend hieß, wenn Sie hier wären, würden Sie ganz anders ſprechen! Ich begehe wohl keinen Vertrauensbruch, wenn ich mittelle, daß bei unſerer Konferenz vor Ausbruch des Streiks der Staatsſekretär Dr. Delbrück zum Kollegen Sachſe auf deſſen Frage bemerkte, die Re⸗ gierung ſchicke abſichtlich viel Polizei in das Streikgebiet, um zu verhindern, daß die Entſendung von Militär notwendig wird. Wenn trotzdem Militär hinzugezogen werden mußte, ſo beweiſt das eben die Schwere der Ausſchreitungen.(Zuſtimmung im Zentrum.) Es ſcheint wirklich, als glaubten die Sozialdemokraten, ihnen fei alles geſtattet, ſogar Gewalttötigkeiten jeder Art. Bir ſind nicht Ihre Hunde](Lebhafter Beifall und Lärm.) Wir ſind überzeugt, daß unfer Verband ſchließlich gute Fortſchritte macht. Dieſer Streikiſt ein Racheakt für Ihre Nieder⸗ bage bei der letzten Wahl. Mit 200 000 Unorganiſierten unter⸗ nehsznan Ste den Streik, das iſt geradezu eine Unmögkichkeit. (Hört! Hört!) Gerabe für eine einzige Woche reicht der ſozial⸗ demokratiſche Verband mit ſeinen Mitteln aus, und wenn die Generalkommiſſion aasmahmsſveiſe 10 Milltonen Mark gibt, haben Sie erſt für drei Wochen Streikunterſtützungen. An eine Unterſtützung von vier bis ſechs Wochen iſt gar nicht zu denken. Es iſt geradezu unverantwortlich, unter 1 chen Voraasſetzungen anzunehmen, daß der Streik nicht verloren geht. Ein Bergarbeiterſtreik, der ſofsrt Hunderttauſende in anderen Berufen lahmlegt, iſt ganz anders zu beurteilen, als ein anderer Streik. Man ſollte ein ſteigen, auch die Löhne ſteigen müſſen. Dieſer Streik wird auf Jahre lang die ganze Altionsfähigkeit der Gewerkſchafts⸗ und Krankenkaſſen lahmlegen. 8 Die Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Zeitung, die der Abg. Sachſe zitiert hat unnd als Krengenge auerhamen Müß, ſäweibt, daß der Kehlen⸗ ſtusik ſro Woche einen Verlut wen 9,0 Milltenen Mark an Förde rumzen, von 5,2 Kiionen an Lühnen bedanet.(Hört, hörkl rechts.) Und der Burwärte“ wnß it feiner hentgen unsser zueben, ßz laut Auser is der Bueße die Kapitaliſen bis jetzt ſehr zut den Streik mbalten.(Widerſpruch bei den Soz.) Alſo, was wird der Erfolg ſein? In 14 Tagen leere Gewerk⸗ ſchaftskaſſen, hungernde Arbeiter(Stürmiſche Zu⸗ ſtimmung), leere Gewerlſchaftskaſſen, gefültte Kaſſen des Kohlen⸗ ſyndikats.(Großer Lürm, wilde giufe der Soz. Ruf vechts: Das ſind die gebildeten 1101) Die jungen Herten bon der ſoziademv⸗ krateſchen Fraktiori küren ſich ſchlecht parbamentariſeh benehmen. (Heiterkeit und Zeſtimmung im Zentrum und rechts) An der Konferenz mit dam Staatsſekretär nahm ich lediglich in der Ab⸗ ſicht teil, alles zu verßechen, des Unglück zu verhüten, und ſchweß⸗ lich waren wir einig, daß verfucht werden ſoll, die Zecherverwal⸗ turgen zu veraxlaſſen, die Arbenr vausſchiſſe eneenbemefen urd ihnen mräglichſt palltive Zu ſagen zu machen. Darauf baben aber die Sozialte mokraten geſegt, ſie Gmten nicht garantieren, daß der Straik nicht emsbeicht; er lönne ſeine Leutenicht hal⸗ ten, hat Herr Hue geſagt.(Hört, herth) Der Staatsſekretär hat Ihnen eine goldene Brücke gebaut.(Sehr werl) Se ſagen, Sie kärnten auf die Zaſa zer Zechenbeſizer nicht vertrauen; ja warum wenden Sie ſich dann mit Eegeben an ſie? Sie maten ihnen Terifver⸗ träge zu und erklären zugleich, Sie trauen ihnen nicht, und er⸗ kären im ſelben Atem, Sie keanten Ihre Leute nicht halten! (Hört, hörtt) Der Vurſttzende Ihrer Metlarbeiter⸗Organiſatwn hat erktat: Der Kampf ißt das letzte Ritel. Zuruf von den Sagioldensskraten: Gang neul) Herr Sachſe, ich klage Sie an.,(Großes Gelächter bei den Sozialdemokraten, Lärnt) daßz Sie in dieſem Fall nicht all die anderen Mittel der fpied⸗ lichen Beilegung benutzt haben.(Stürmiſcher Beffall, andanern⸗ der Lärm bei den Sozialdemokraten.) Sie hätten die Pflicht gehabt, gegen den Streik zu ſprechen und nicht für. Bebel hat geſagt:„Das wäre ein ſchlechter, gewiſſenloſer General, der ſeine Armee auffordert, den Kampf außzunehmen, wenn er weiß, daßz er verloren gehen muß. Der Füßhrer, der das kut, iſt in meinen Angen ein elender Kerl!“(Hört, hörtl) Herr Sachſe, Sie haben auf der Konferenz erklärt, Sie können gegen die Maſſe nicht auftreten. Wo ſind Sie gegen ſte aufgetreten? Wenn es gilt, das rückſichtsloſe Grubenkapital einmal u r Raiſon zu bringen, dann führen wir den Kampf mit Ihnen, wie wir es dutzendmal getan haben, nach den gewerkſchaft⸗ lichen Regeln, dann zeigen wir unſere Solidarität.(Zuruf von den Sozialdemokraten: Wenn es das Zentrum er⸗ laubtl) Streikbruchl ſagt Herr Sachſe. Wenn eine Or⸗ gewiſation von 4 000 Mitgliedern aus wohlerwogenen Gründen die Beteiligung an einem Ausſtand ablehnt, der ausſichtslos iſt, e ein Recht, ihr Streikbruch vorzuwerfen.(Lebhafter eifall. Wenn wir einmal Streik machen, oh dann brauchen die Ge⸗ noſſen nicht mitzuſtreiken; wir aber ſind die Sklaven, die Hunde! Ihre Straiktaktik iſt der reine Klaſſen⸗ kampf. Wenn wir als chriſtliche Organiſation, die wir uns auf den Boden der bürgerlichen Ordnung ſtellen, nicht die Chancen eines Streiks und ſeine Wirkung auf die Lage der Arbeiter prüfen wolltett, dann hätten wir unſere Exiſtenzberechtigung überhaupt verloren(Sehr wahr!), dann täten wir diel ge⸗ ſcheiter, wir treten bei Ihnen einfach ein.(Sehr 1 Syndikatsgeſetz ſchaffen, wonach, wenn die Kohlenpreife oder des Staatsſekretärs anrufen, um z gung zu gelangen.(Lebhafter Betfall bei den Natisnalfberalen.) neutralel) neutwal und Ihre(zu den Sagz.) auch 8 f der großen Gewerkſchaftsbewegung in Engkand, die ich genau kenne, fehlt, das ifſt eben die Neutralität. Wir müſſen uns end⸗ lich frei 10(Sehr richtig! reches und linzs.) Die Pokttik hat auch in dieſem Streik eine entßheiderde und nicht erfreuliche Rolle geſpielt. Es iſt waine unerſchtctevliche Keberzengung, deach Ihre(zu den Soz.) politiſche Leitreng den Blick von England richt hat. Ich ſpreche Ihnen wahrhaftig nicht ders netonale und habe mich ſtets dagegen gewendt, die große deulſche Arbeiter⸗ bewegung als vaterlandslos hinzuſtellen. daß von Ihrer Seite bei jeder Gelegenheit Gelder zur Unter⸗ ſtützung der enisftatdiſchen Abeiterbewegzing worden ſind, wührend das Echo aus dem Auslande gefehlt hat. Gegenſatz zur: vieler engliſcher Arbeitgeber. Mir hat in der Harpteigenümer einer der Wenn heute ein Arboiter in 0 ſo ich ihn zunächſt fragen, ob er ong er wenn nicht, Au erft in eine Organiſation eintreten, bevor er bei uns eingeſtellt wird. aus der Grubenherren im Ruhrgebist mit den Arbeiterorgeniſationen in Ber bedauere, daß der leitende Staatsmwnm das Arbeitskam⸗ mergeſetz nicht durchgeſetzt hat; ich habe ſpäter einen An⸗ 115 in dieſer Richtung eingebracht. in di die Verhandlungen ke Freunde verlangen aufs dringendſte ein ſolches Gefetz; mögen der Kanzler und der Staatsſekretär den links aktive Energie zeigen. maßvollen Ausführungen Dr. Delbrücks leuchtet durch, daß der Streik begonnen hat, ehe alle Mittel einer frisdlchen Beklegteng ausgenutzt worden ſind. Wir bedauern den Kontrortß 0 ein Ausnahmegeſetz gegen die Arbeiter, i ſichere das ernſt und feierlich namens meiner Freunde, lehnen wir auf das allerentſchiedenſte ab. wahr!) Wir werden die Kämpfe mitmachen, die wir für notwendig halten, uns aber nicht von Ihnen Streiks aufoktrohieren laſſen.(Stürmiſcher Beifall.) Man wird ſpäter ja bielleicht Näheres erfahren über die Taktik, die hinter den Kuliſſen geſpielt hat. Den Kampf um die Selbfrändigkeit unſerer Politik werden wir durchführen, und die Polen und die Hirſch⸗Dunckerſchen wer⸗ den eines Tages entdecken, welchen Fehler ſie mit dieſer Allianz gemacht haben.(Sehr wahr!) Wir werden uns nicht einſchüchtern 9 15 wir fahren auf unſerer Bahn fort.(Stürmiſcher Beifall im Zentrum.) Abg. Ickler(Nat.): In der Hauptſache handelt es ſich bei dem Streik um eine Lohnerhöhung. Weder von den Organiſationen noch hier im Hauſe iſt die Berechtigung dieſer Forderung beſtritten worden und es beſteht auch kein Zweifel, daß die Grubenbeſitzer eine Lohnerhöhung zu⸗ geſtehen wollten. Damit wäre jede Begründung des Streiks geſchwunden. Die Sozialdemokraten ver⸗ wahren ſich gegen den Vorwurf, daß es ein Sympathieſtreik ſei Aber auch ſie können nicht beſtreiten, daß die engliſchen Gruben⸗ herren genz erhebliche Vorteile daraus ziehen und andererſeits unſer Wirtſchaftsleben ſchwer geſchädigt wird.(Zuſtimmung bei den Nationalliberalen.) Wir hätten den engliſchen Markt gewinnen können, und damit wäre nicht nur den Gruben⸗ herren, ſondern auch den Grubenarbeitern und dem geſamten Wirtſchaftsleben wichtige Vorteile verſchafft worden. Die meiſte Schuld an dem Ausbruch des Streiks wird dem Nichtfunk⸗ tionieren der Arbeiterausſchüſſe zugeſchohen. Ich kann nur beſtätigen, daß die Arbeiterausſchüſſe nicht das ſind, wofür ſie in der Oeffentlichkeit gehalten werden. Als Er⸗ gänzung iſt das paritätiſche Einigungsam!: notwendig. Der Krebsſchaden liegt ja allerdſngs in dem Mangel der Rechtsfähigkeit der Berufsvereine. Dieſe ſelbſt wollen aber unter den gegenwärtigen Verhältniſſen die Rechtsfähigkeit nicht, seil ſie daun mſt ihrem ganzen Ver⸗ mögen haften und ͤhnen ſo der Lebertsnerv abgeſchnitten würde. Ich würde vorſchlagen, daß man nur einen Prozentſatz des Ver⸗ mögens als haftbar erklärt. So würde die Rechtsfähigkeit der Berufsvereine möglich werden. Wir berurteilen die Uebergriffe, von welcher Seite ſie auch kommen mögen und hakten es für unrecht, wenn ganze Orgam⸗ ſationen für die chriſtlichen Gewerkſchaften als Streikbrecher hin⸗ geftellt und in der Achtung der Mitwelt herabgeſetzt werden. Die Zechenverwaltungen wollten, das ſteht jetzt zismlich feſt, eime zehn⸗ prozentige Lohnerhöhung zugeſtehen. Damit iſt die Brücke für eine Verſtändigung Wir wollen heſſver, daß aus dieſer Beſprechung das greifbare Reſurtat evreicht wird, daß unſer Wirtſchaftsleben in Zukunft vor weſentlichen Erſchütterungen be⸗ wahrt bleibe. Den Schutz der Arbeitswilligen hal⸗ ten auch wir für notwendig. Aber wir können den Wunſch nachſ einen Ausnahmegeſetzgebung nicht teilen.(Lebhafte Zuſtinamurg links.) Wir ſind der Meinung, daß die vorhandenen Geſetze vontändig crusreichen. Unfere Arbeiterorganiſationen, die der arbeitenden Klaſſe die Auf⸗ wärtsentwicklung möglich mechen ſoll, Fürfen nicht behindert werden. Wir wünſchem daß der Kareyf bald been erde, ehe es Sieger und Beſicgte gibt. Ich möchke bitten, daß beide Teife die Vergintlung des Reichskanzlers u einer Eini⸗ Abg. Dr. Heckſcher(Vp.)!: Als uberzeugter Freund der gewerkſchaftlichen Zewegung beklage ich aufs tiefſte die große Leidenſchaft und Heftigkeit dieſer Verhandlungen und die haßerfüllklte Stimmung, die zwiſchen den verſchiedenen Gewerkſchaften herrſcht. ſtimmung links.) nehmer⸗Orgemiſationen gerade im Ruhrgebiet, aber auch ganz allgemein, als werkſchaft (Lebhafte Zu⸗ Wir haben gegenüber den gewaltigen Unter⸗ Gegengewicht eine machtvolle Ge⸗ unbedieingt nönngg. Wir düerfen nicht in die amerilanwiſche Eufwickkung hineingeratet, wir müſſen den Syndi⸗ katen tüchtige Gewverkſ n errtgegenfetzen.(Zuruf: Aber Ihre Gewerkſchaften, Herr Koltege, ſind nicht wint. Was lrus gegenüber bon der politiſchen Umklammerung mgfinden abß Aber Tatſache iſt doch, Jih muß die Haßzung der engliſchen Regierung im derriſchen waum erkennen, 88 die Geglang gland größten Schiffswerften geſagt: (Hört! Hört! links. prakkiſchen Erfahrung geſchö⸗ b enrpfehlen. 1 55 ift, möchte euch den Si direkt Es Regt ein wahrer Zauber eſem Zuſammenarbeisen von Unternehmern und Arbeftern, verlaufen ruhig und befonnen. Meine as ven rechts und Aus den ruhigen, ſachlichen und ruch, aber ver⸗ Den Verhandlungen im Herrenhaus iſt etwas voren⸗ gegangen, was durch eine an ſich bedauerliche Judiskretion be⸗ kannt geworden iſt. Wir haben ein Protokell, nach der Führer der konſervatwwen Partei, Herr v. Heydebran und 5 inneren Konflikt und wer wollen dieſen Kdnflikt nicht, es wäre ein Un ſeine Freunde ſich vorbereiten auf einen ermſten 75— il für das deutſche Volk, Vom Herrenbaus — gzwiſchen 12 u. 3 Uhr. 15678 Uebereink. u gut. Verzinſ⸗ Mannheim, den 18. März 1982 General⸗Anzeſaer(Badiſche Neueſte Nachrichten).(Mittagblatt) 13. Seite. kann man kernen, Wie märt ruhig und beſonnen parlamenkarſſch mungsmache. Was man heuks gegen uns ſchmiedet, wird man in ſchmutzt, von der Polizei bekämpfk, 5 5 berhandelt. Und es gibt gewiß einige Perfönlichkeiten, wie] Jahr und Tag bereuen. Wir haben die Arbeiter zur Kultur er⸗ Arbeitgebern in den Kot getreten, zwei Mil⸗ Schmoller, deren obfektives Streben man anerkennen muß; aber zogen, ſo daß heute keine Maſchinen mehr bei einem Streik zerſtört[lionen! 0 Hat ecberde 8 e 815 950 8 15 5 andere Wahlkampf, dann haben Sie ndgebungen rdern d ſteſte A ausgeſpielt im Ruhrgebiet. Eunen den Verdacht nicht kos werden— und darum halten wir 8i 8 Wi 1 11 5— Wahl⸗ 1 157 555 25 1— Aede e 1 e, e ee Gaſſenjungen genannt, von denen Sie nicht beleidigt wer⸗ 8 wi 8 verſteckt. War e rung nötig, Miklitär und Maſchinengew revier zu entſenden? Wir bedauern die har die utzlente, die eine verantwortungsvolle Pflicht erfüllen; Ihnen lieb iſt. Nach dem Zeugnis der„Tägl. Rundſch! wird Den Hue hat Ihr Heckmann einen politiſchen Hampel⸗ aber wenn der Oberbürgermeiſter von Dortmund das Zentrum für den Dienſt, den die chriſtlichen Gewerkſchaften mann genannt. Ich könnte ſtundenlang Schimpfregiſter hier 5 gegen die Entfendung von Mekitär cusſpricht, dann muß man den Induſtrieherren leiſten, hier im Reichstag die Ge“⸗ borbringen, die die Chriſten von der Berliner und von der Kölner ie Frage umſo ernſter prüfen. Die außergewöhnlich aufreizende genrechnung präſentieren. Dies ſei auch einer der dunklen Richtung einander an den Kopf geworfen Wirkung von Maſchinengewehren läßt ſich nicht leugnen. Punkte der Zufunft.(Hört! Hörtl) Der ſtreikende Bergmann Delbrück betritt den Saal)— Alſo, Herr Staatsſekretär, wir Dr. Arendt iſt lebendiger Jeuge für die entſetzlichen Wirkun⸗ wird nur 10 11 9 arbeiten, wenn er 965 find bereit, die goldene Brücke zu betreten, zu gen des Maſchinengewehres auf die Stimmung der Bevölkerung. erreicht hat,(Beifall der Soz.) der Sie Herr Heckſcher aufgefordert hat, wenn ſie wirklich ge⸗ Er hatte einſtmals einen der ſicherſten Wahlkreiſe Deutſchlands, ſchlagen wird. Alſo ſorgen Sie, daß die Leute Vernunft an⸗ das hat aufgehört, ſeitdem dort Maſchinengewehre aufmarſchiert Abg. Becker⸗Arnsberg(Zentr.): nehmen, die Zechenbeſitzer. Sie aber, Herr Heckſcher, Sie find waren. Nur die ultima ratio ſollte diefes Mittel zur Anwendung Nach dieſer Rede kann ich kurz ſein. Sie war auf den Ton den Hirſch⸗Dunckerſchen in den Rücken gefallen. So ſpricht ein bringen. Der geſamte deukſche Liberalismus iſt gegen jede Ver⸗ geſtimmt: Es iſt gegen die Chriſtlichen nichts vorgekommen— Arbeiterfreund nicht, nicht mitten im Kampfe! ſchärfung der keider ohnehin vorhandenen Spannung im natio⸗ und wenn etwas vorgekommen iſt, ſo iſt es zu entſchuldigen. Abg. Behrens(Wirtſch. Vgg.): Halen und Wirtſchaftsleben.(Beifall) Wir können nicht glau⸗ Sorgen Sie nur, daß die vielen Ausſchreitungen nicht vor⸗ ben, daß die Stunde der ultima ratio gekommen iſt. Dieſe Art kommen! Dieſer Streik iſt und bleibt eine Unbeſonnenheit ohne⸗ des Kaspfes einzelnen Gewerkſchaften wird der ge⸗ gleichen. Wir tanzen nicht nach Ihrer Pfeife. Wir 19 nur, de ldene Brüte n been ſamten gewerkſchaftkichen Bewegung einen vielleicht unreparier⸗ wenn wir wollen; ob Sie böſe oder freundliche Geſichter machen eine goldene Oructe eben Sie ſi i baren ESaben zufegen. Wer bat mir in England geſagk, daß das iß na kerbre gceen, Dee wenand oe da ieneeſen Herten(aterte dee ee man dort die deutſche Arbeiterbewegung nicht verſtehe.(Abg. wir ein Arbeitswilligengeſetz wollen! Ja, ſie liefern uns doch iktaa 5 Ledebour zaft: Wir ſind längſt über die engliſche 1 75 alles Materjal dazu! Man kaun ja den Terrorismus gar nicht don Dortmund hat nach der Meldung der„B 3. am Mittaß die gung hinaus!) Die engliſche Arbeiterbewegu ffeſtländiſchen Utopien ferngehalten.(Zuſtimmung.) Die So⸗ ſtillen Terrorismus in den Werſtätten. Den gzialdemokratie in Deutſchland ſollte verſtän⸗ diger werden. Die engliſche Arbeiterbewegung iſt nicht Arbeiter, gegen Chriſtliche angewendet! Behandeln Sie die nicht⸗ Sachſe! Herr Legien rief mir vorhin zu, mir ſei es egal, von ſozi okrati*la i ee N. 5 85 05; e ee die Siacht rh Heerkeit ſozialdemokratiſchen Arbeiter endlich menſchlich!(Beifall.) wem ich bezahlt würde! Man ſucht niemand hinter dem Strauch, ben den Soz's Die Engländer fretten doch auchih Gewiß, ager Abg. Sachſe(Soz) e ee Anten gehe e 1 zen S Si Abg. Sachſe(Soz.):(Sehr richtigl), die wir von den Sozialdemokraten ge en, 9 980 den Soe Sie Wir tun alles, um Diſziplin zu halten. Wir klären die iſt kein einziger von Ihnen auf die eigentliche Streitfrage Fa 1)) Leute auf, wir rufen ihnen zu: Meidet den Alkohol, er iſt der gegangen: ob der Streik in dieſem Augenblick berechtigt war. Ich ſpreche hier ganz unabhängig und bin durchaus nicht für ſchlechteſte Ratgeber in aufgereglen Zeiten. Der Zweck Die eindringliche Frage, was Herr Sachſe in England ge⸗ irgend welche Arbeiterorganiſation verpflichtet. Ich bedauere der un i 1155 12 die Erklärung der Regierung, beh e 25 100 Wee mige 1 der Zentrumsinterpellation war nicht, die? greifen will. gerade mit Rückſicht darauf, daß der engliſche Mi⸗ wollten nur eine Verſammlung haben, two ſie ihren ſtreik⸗ machungen, wir haben bisher darüber noch nichts erfahren.(Zu⸗ 22 3 Söbt. recheriſchen Standp 155 Pt 80 0 10(Sehr ruf von den Soz.: Seien Sie nicht ſo neugierig! Großes Ge⸗ zu beenden. Der größte Veil des dentſchen Volkes beflagt ſicher richtig! bei den Soz.) Anderswo wagen ſie es nicht. Wäre nicht lächter und Aharufe.) Wir haben angeſichts Ihrer internationalen 25 Sie deneekraen erämpfen für ee der chriſtliche Terrorismus geweſen, faſt alle Chriſtlichen hätten Beziehungen und dieſer 15 115 Fiſtiche e gu i i Das ſi die Jeſuitenſchüle Abg. Schi ſtelle Beifall.) Die Möglichkeit, die chriſtli iter Sache.(Sehr cngh e plese e e 5 195 mitgeſtreikt. Das ſind die Jeſuitenſchüler.(Abg. Schirmer ſtellen.(Beifall.) Die Möglichkeit, die chrif egung engell der Sbeſardenoksaten und Zurufe ccuf die zer Redner nicht nach der Hfeiſe des perfeſiten kanzen? Verlieren Sie Dostaldenel 10 Der Streik trägt den 1 1 38— f zen? V zialdemokraten verlaſſen. er g „VV»ntn nicht Ihr Mandal wenn Sie nicht Todeskeim in ſich. Opfer wird er leider g fordern. antwortet. Vigepräfident Dove biktet, die laſſen. Beifall.) Diefer Streik wird Ihrer ſchweren Schaden zufügen.(Lachen der Soziakdemokraten.) Bei 1115 5 üben Sie den Ei 114 f f 8 j 5 gebaut hat? Mit leerxen Verſprechungen laſſen wir uns nicht arbeiter ſelber als Muſterbetrieb und üben Sie den Einfluß auch Philipfi ſehen wir uns wieder.(Gelächter der Sezialdemo abſpeiſen, wir verlangen Tarifverträge und protokollierte Zuſagen. auf die privaten Bergbetriebe aus. 5 größ ücßzte n trei 32972 5 2 5 1 8 150 d ee ee ee 25 Die chriſtlichen Arbeiterſekretäre ſollten nicht mit dem Feuer Vizepräſident Dr. Paaſche: Es hak ſich niemand mehr zum Maſchinengewehre ſo ſchnell wie möglich aus dem Streikgebiet zurückzieht. Gegenüber der ſchweren Lage, in zwiſchen den anderen Mächten befindek, kann es ſich nicht den zweifeln, daß ein Mitglied des Hauſes ſein Wort hält!) Er kann Luxus eines ſolchen langen Kampfes leiſten. Reichsregierung die Pflicht, mit allen ihr 8 den Mitteln für möglichſt ſchnelle Streiks zufſorgen.(Lethafker Beifall kinks.) wie wir jetzt. Von einer internationalen Solidarität beim jetzigen nete Scheidemann— ee Abg. König(Soz.) Die Bergarbeiter wollen endlich Taten ſehen; die ſchönen Worte ſtehe! Racheſtreik? Ach, die chriſtlichen Sekretäre kennen das ganz Abg Becker⸗Arnsberg: die wir eben gehört haben, genügen nicht. Sie wollen als gleichberech⸗ genau; bei der Wahl in Bochum ſind ſie in den Zechenautomobilen Gut, dann werde ich es ihm in der Preſſe beſorgen.(Heiter⸗ tigt anerkannt werden. Sie wollen nicht nur Zuſagen auf dem zu den Wahllokalen gefahren und haben gegen den Arbeiter⸗ 5 0 Papier. Wenn ſie weiden werden ſie brutaliſiert und ge⸗ 1 gearbeitet. Nach der„Köln. Volksztg.“ iſt es jetzt feſt⸗ keit. Ein Sozialdemokrat fragt: Was? In die Freſſe hauen?) knechtet, darum ſchmeißen ſie die Brocken hin. Man erfindet geſtellt, daß es die beiden geſtern von dem Gendarmen erſchoſſenen 5 Räubergeſchichten und dementiert im Ruhrgebiet morgen das, was Arbeitswilligen waren, die vorher die Schüſſe auf ihn abgegeben ſprechung der Interpellation erledigt. Montag, 2 Uhr: SEtat heute hier behauptet wird. Giesberts hat geredet wie ein Mi⸗ hatten. Das ſind die Elemente, die Ihnen folgen! 300 000 Mann niſter oder wie Graf Weſtarp. Jetzt herrſcht im Ruhrgebiet der haben Sie in 18 Jahren geſammelt unter dem Schutz der Behörden Schluß 57½ Uhr.——. EE F— Tcnal.Tanehan gagen Hattpfſept— gsgen Unfall. K. May, Mannheim L 10, 8. 22436 Frauenleiden arznei- und operationslose Beratung u. Be- handlung nach Thure-Brandt. 16438 Natur- und Lichtheil-Verfahren Schwedische Heilgymnastik. Frau Dir. Hch. Schäfer Schuülerin von Dr. med. Thure-Srandt. Mannheim nur M 3, 3 Mannheim Sprechstunden: 2½—5 Uhr nur Wochentags. von den Sie, Herr Behrens, regen ſich auf über meine Beſchimpfung gegen Ihren Freund Koßmann. Was ſind Sie denn für ein Muſterchriſt, Herr Behrens? Sie haben uns im Nobember den können. Koßmann hat es mir gar nicht übel genommen, er ehre ins Streit⸗ Abg. König(Soz.): hat mich noch heute gefragt, ob wir heute fertig werden.(Zu⸗ ten Ausdrücke über Mein Freund Hue wird hier eher wieder erſcheinen, als ruf: Wenn Sie ſolche Reden halten, werden wir nicht fertig!) haben.(Staatsſekretär Das hat Herr Heckſcher nicht verdient, er, dem Sie eben noch das Zeugnis ausgeſtellt haben, daß er aufgefordert hat, Ihnen Daß Hue einmal Hampelmann ge⸗ Sie zartbeſaiteten Herren!(Heiterkeit.) Der Oberbürgermeiſter böllig erfaſſen, gerade den ſchlimmſten Terrorismus nicht, den Mitteilung über ſein Vorgehen als leeren Unſinn beseichnet. Die Automobile! Ach, Herr Sachſe, Sie beſinnen ſich doch noch auf kann man mit tauſendundeinem Paragraphen nicht feſtlegen. die Kommunalwahlen, wo Sie Arm in Arm mit den Zechen⸗ 8153 wird in der härteſten Weiſe gegen nichtſozialdemokratiſche beſitzern gegen uns die Wahlen machten. Zweierlei Moral, Herr ng hat ſich von den 0 gierung anzutreiben, macht hat, hat er nicht beantwortet. Die„Leipziger Volkszeitung“ für Frieden zu ſorgen. Nein, die chriſtlichen Arbeiterſekretäre der„Vorwärts“ haben Mitteilungen gemacht über geheime Ab⸗ (Zentr.): Das gibt's nicht!) Ach, Herr Schirmer, müſſen Sie zu hemmen, haben Sie nicht mehr; darauf können ſich die Herren Unterhaltungen zu 2 8 5 2 8 5 8 5 W di 5 ** 5 Auf unſere Forderungen geht man gar nicht weiter ein. Wie Aber nun richte ich den dringenden Wunſch an die Regierung: er⸗ Argantſation einen fann man da von einer goldenen Brücke ſprechen, die man füllen Sie die berechtigten Forderungen der chriſtlichen Berg⸗ ſpielen. 155 Abg. Becker⸗Arnsberg ſein Wort halten bni Wort gemeldet. — was ich ſehr bezweifle— äſident Do be: Sie dürfen nicht„5„ der ſich Deutſchland ch ſehr bezweifl(Präf 0 ie dürf Abg. Becker⸗Arnsberg(Zentr): Daraus erwächſt der es gar nicht halten— wenn er ſein Wort hält, daß die Chriſt⸗ Herr Sachſe meinte, in meine Hände möchte er als An⸗ r Verfügung ſtehen⸗ lichen ſpäter wieder ſtreiken werden, dann ſoll er ſich in acht geklagter nicht fallen. Ich kann ihm verſichern: bei mir wird er eendigung des nehmen, daß ſeine Anhänger nicht ebenſo ſchwere Strafen erleiden, immer mildernde Umſtände haben.(Heiterkeit)) Der Abgeord⸗ Streik kann keine Rede ſein. Der jetzige Streik wäre auch aus⸗ Vi äftdent Dr. ſche: Der hat nichts Perſönliches gegen gebrochen, wenn in England kein Streit exiſtterte, ſo wahr ich hier Sie dat me Perſ Damit iſt die heutige ſiebenſtündige Ausſprache und die Be⸗ des Reichsamts des Innern. und der Arbeitgeber, und wir, von den Chriſtlichen be⸗ Hm 19. Ildrz Losse von Frau Slse Weinrich aus Dresden verbunden mit 218— Zuschneidekursus L 6, 2M. Bampp 6,: Beginn der neuen Kurse im Zuschneiden u. Anfertigen sämtlicher Damen- u. 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C. geſchrieben, ge · hörte es in Frankreich zum guten Ton, tüchtige Mengen geiſtiger Getränke vertragen zu können, und ſelbſt Damen der höchſten Stände wurden von dieſem Ehrgeiz angeſteckt. Am 7. Auguſt 1702 ſchrieb die Herzogin von Orleans, die pfälziſche Prinzeſſin Liſelotte:„Sich zu betrinken, iſt unter den Frauen etwas Ge⸗ wöhnliches; Frau von Mazarin hat eine Tochter hinterlaſſen, die Marquiſe v. Richelieu, die hierin die Vollkommenheit erreicht hat.“ Und am 29. April 1704:„Die Trunkſucht iſt unter den jungen Frauen nur zu ſehr in der Mode.“ Dann am 21. März 1716:„Die Herzogin von Bourbon kann viel trinken, ohne be⸗ trunken zu werden; ihre Töchter wollen es ihr gleichtun, aber es gelingt ihnen nicht, ſie werden bald betrunken.“ Und ſchließ⸗ lich am 12. Dezember 1717:„Frau v. Montespan und ihre älteſte Tochter können ſehr viel trinken, ohne betrunken zu werden. Ich habe eines Tages geſehen, wie ſie Gläſer voll von dem ſchwerſten Turiner Branntwein leerten— wer weiß, wie viele ſie ſchon vorher getrunken hatten!— und dachte, ſie würden unter den Tiſch fallen; aber es war für ſie, als ob ſie Waſſer getrunken hätten.“ An der Unſitte waren wahrſcheinlich— die Aerzte ſchuld. Dieſe hatten ſich in Frankreich ſchon ſeit dem vierzehnten Jahrhundert ernſthaft mit der Frage beſchäftigt, ob es nicht im Intereſſe der Geſundheit ſei, ſich jeden Monat ein oder zwei Mal einen Rauſch anzutrinken. Einer der berühmteſten unter ihnen, Arnauld de Villeneuve, erklärte, daß die Trunkenheit in gewiſſer Hinſicht heilſame Folgen habe, da die Abſonderungen und Erbrechungen, die ſie hervorbringe, den Körper von ſchäd⸗ lichen Stoffen reinigten. Einen Rauſch im Monat hielt er freilich für ausreichend, und er betonte, daß dieſer leicht ſein müſſe, gerade genügend, um den Schlaf anzuregen(alſo zur ſog. Bettſchwere) und die trüben Gedanken, die eine zu große Mäßig⸗ keit erzeugen könnte, zu vertreiben. Die Anſicht iſt von vielen franzöſtſchen Aerzten noch lange vertreten worden. Der Reiſe⸗Ziegenbock von Liſſa. Der„T..“ wird ge⸗ ſchrieben: auch unſer Eiſenbahnreglement iſt nicht fertig auf die Welt gekommen; ein beſonders luſtiges Verkehrskurioſum, das var einem halben Jahrhundert eine gewiſfe Berühmtheit erlangte, kann ſeine Entſtehung auf das damalige„Reglement“ zurück⸗ führen: der Reiſe⸗Ziegenbock von Liſſa. Aus Gründen, die dem einfachen Menſchenverſtand nicht ſo ohne weiteres einleuchten, war es niemandem, ſelbſt nicht dem zum Kranken berufenen Arzt oder der Hebamme, oder ſonſt Leuten aus Berufen, in denen Eile ſehr, ſehr not tut, geſtattet, auf einem Güterzuge der Eiſenbahn ſich befördern zu laſſen; ſelbſt dann war die Be⸗ förderung ausgeſchloſſen, wenn dem Güterzuge„richtige“ Per⸗ ſonenwagen angehängt waren. Nur wenn der zu befördernde Begleiter eines Stück lebenden Viehes war, konnte er den Güter⸗ zug beuutzen. Ein Induſtrieller fand nun ein originelles Mittel, um der Eiſenbahnbehörde ein Schnippchen zu ſchlagen. Er hielt ſich einen Ziegenbock, den er auch ſeinen lieben Mithürgern als Ver⸗ mittler eines Fahrbillets auf dem Güterzuge bis zur nächſten oder einer ferneren Station gegen eine Gebühr von 50 Pfg. für je eine Station zur Verfügung ſtellte. So fuhr eines Tages ſogar ein bekannter polniſcher Magnat Graf P. als Begleiter dieſes Ziegenbocks. Der„Reiſe⸗Ziegenbock“ wurde bald weit und breit be⸗ rühmt und als Verkehrsunikum beſtaunt, bis die Eiſenbahn⸗ geſellſchaft dahinter kam und das„Reglement“ derart änderte, daß dem erbarmungswürdig„bewegten“ Leben des Reiſe⸗ Ziegenbockes durch wohlverdiente Verſetzung in den Ruheſtand in Ende gemacht wurde. — Die drahtloſe Telegraphie in der Kinderſtube. Durch die originelle Erfindung eines franzöſiſchen Technikers winkt den Müttern kleiner Kinder ein willkommener Troſt: ſie werden künf⸗ tig des Nachts ruhig ſchlafen können und nicht mehr durch das Weinen und Schreien des kleinen Weltbürgers geſtört. Trotz aller ärztlichen Ratſchläge laſſen ſich die Eltern nicht davon ab⸗ halten, nachts aufzuſtehen, wenn„Baby“ unzufrieden ſeine kräftige Stimme erſchallen läßt. Dann wird der kleine Ruhe⸗ ſtörer in die Wiege gelegt und geſchaukelt, bis er wieder zu frieden iſt und gnädig entſchlummert. Aber dieſe nächtlichen Störungen ſind vorüber. Im American Magazine berichtet Prof. J. H. Duval über eine Erfindung, deren Segen einſt⸗ weilen freilich nur reichen Eltern zugänglich iſt: der kleine nächt⸗ liche Sänger wird künftig automatiſch beruhigt und zwar mit Hilfe drathloſer Telegraphie. Ueber dem Dache der Wiege be⸗ Mennheim an den Planken. findet ſich eine ſchallempfindliche elektriſche Scheibe. Beginnt das Kind nachts zu ſchreien, ſo gerät die Scheibe in Vibrationen, dieſe Vibrationen treffen einen drahtloſen Empfangsapparat, der bei Luftſchwingungen von einer gewiſſen Stärke automatiſch eine kleine elektriſche Batterie in Tätigkeit ſetzt. Dieſe Batterie iſt durch Draht mit der Wiege und mit einem Phonographen ver⸗ bunden. Die Wiege wird elektriſch zum Schaukeln gebracht und zugleich beginnt der Phonograph ſeine Tätigkeit: er ſingt leiſe Schlummerlieder. Nach fünf Minuten hören dieſe elektri⸗ ſchen„Beruhigungsverſuche“ von ſelbſt wieder auf: Iſt das Kind beruhigt, ſo iſt alles gut, ſchreit es weiter, ſo tritt der Mechanismus von ſelbſt wieder in Tätigkeit. Der Erfinder will ſogar auch einen kinematographiſchen Apparat mit der Batterie verbinden. Dauert das Schreien des Kindes länger als zehn Minuten, ſo beginnt automatiſch im Zimmer der Wärterin oder der Mutter eine Glocke zu läuten. Die ganze Einrichtung iſt natürlich teuer; ſie koſtet 1200—2000., aber die Betriebs⸗ koſten ſind nachher minimal. In Paris hat ſich bereits eine Ge⸗ ſellſchaft gebildet, die minderbemittelten Müttern die Einrichtung leihweiſe gegen Monatsraten überläßt. Denn gerade für ärmere Frauen, die den Tag über vielleicht einem Berufe nachgehen müſſen, iſt ungeſtörte Nachtruhe eine Notwendigkeit. In der Tat ſollen nach den Ausführungen der Zeitſchrift auch einige franzöſiſche Wohltätigkeitsgeſellſchaften den Ankauf einiger elektriſchen Wiegen planen, um ſie armen Müttern leihweiſe um⸗ ſonſt zu überlaſſen. — Geboren auf„Frankreichs Erde“! In Brüſſel exwartek die Gattin des Prinzen Viktor Napoleon, Prinzeſſin Klemen⸗ tine(die Tochter des verſtorbenen Königs Leopold von Belgien) ihre Niederkunft. Prinz Viktor, der bekanntlich der franzö⸗ ſiſche Thronprätendent der Familie Bonaparte iſt, hatte nun gewünſcht, daß das zu erwartende Kind in Frankreich geboren werde, aber Schwierigkeiten aller Art verhinderten die Er⸗ füllung dieſes Wunſches. Der Prinz traf hierauf, wie das „Neue Wiener Tagblatt“ zu berichten weiß, einen Entſchluß, der ſeine Anhänger in Frankreich ſicherlich erfreuen wird: Er beauftragte zuverläſſige Diener, ihm aus Frankreich eine Wagenladung franzöſiſcher Erde nach Brüſſel zu bringen. Aus der Erde ließ er ein Kiſſen bilden, welches in Form einer Ma⸗ tratze verwendet wird, ſo daß das neugeborene Kind doch auf „franzöſiſchem Boden“ zur Welt kommen wird. Meneral⸗Unzeiger, Radiſche Neueſte Nachrichten. (Mittagblatt) Mannheim, den 18. März 1912. WVI sehr wichtig 4. Alle. 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Wahlmann Karl Zöller Fritz, ſein Sohn Hubert Orth Juſtizrat Schwarz Eine fremde Tänzerin 9 Korb, Schreiber vomGuteAdelheids K. ne Karl, Bedienter des Oberſten Robert Günther Ein Kelluer Paul Bieda dn Schmock. Fritz Krampert vom Luſtſpiel⸗ haus in Düſſeldorf a. G. Reſſourcengäſte Ort der Handlung: die Hauptſtadt einer Provinz Kaſſeneröſſ. 7 Uhr Anf. ½28 uhr Ende 10½ Uhr Nach dem 2. Akt größere Pauſe Volksvorſtellungs⸗Eintrittspreiſe Am Großh. Boftheater. Dienstag, den 19. März(9. Einheitsvorſtellung) Wichel WMichael. Anfang 8 Uhr. Arheiler⸗Jorcbiungszer. T 2, 15. Mitgliederverſammlung am Montag, den 18. März 1912, abends ½ 9 Uhr. Tagesordnung: Vortrag mit Diskuſſion. Generalverſammlung der Sparkaſſe. Beſprechung von Vereins⸗ angelegenhetten. 69059 Der Borſtand Tehung 22. und 30. Märr. Aresse Hesslsche Rote-Kreuz f lolterte 801 gewinne bar ohne Ab- zug zahlbar im Betrage von M. Lose à3 M. 5 Pf ren. 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