— eee ee 2 Wennement: 7d pfg. monatſich, Bringerlohn 30 Pfg. durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Uck.42 pro Muartal Einzel⸗Hr. 8 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Zeile 30 Pfg. Reklame⸗Seile„„ enn Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Handels⸗ und Induſtrie⸗FSeitung für Jen Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Kevue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt FFb Nr. 182. Die heutige Mittagsausgabe umfaßt 16 Seiten. Telegramme. Deutſchland und England Sondon, 18. April. Im Unterhaus fragte Hall(Unio⸗ niſt) an, ob Deutſchland zu verſtehen gab, daß es bereit ſein würde, in ein Offenſiv, und Defenſiv⸗Bündnis mit England einzutreten, als das einzige Mittel, dem Rüſtungs⸗ wettſtreit ein Ende zu machen. Parlamentsunterſekretär Aeland erwiderte, daß dieſe Frage mit Nein beantwortet werden müſſe. eeeeee Die Ueberſchwemmung am Miſſiſſippi. Memphis, 18. April. Der Bruch des Schutzdammes am Miſſiſſippi unterhalb Rocedale und anderer Düämme am Arkauſasfluß vermehrten die Zahl der durch die Ueberſchwem⸗ mungen in Mitleibenſchaft gezogenen um 25000 Menſchen. Die Lage tauſenber Obdachloſen iſt traurig. Viele ſind ſeit Tagen ohne Nahrung, die Verbindung mit den Eiſen⸗ bahnen iſt unterbrochen. Die Vereinigten Staaten und Mexiko. Mexiko, 18. April. In Erwiderung auf die Note der Vereinigten Staaten, durch welche die mexikaniſche Regierung ver⸗ antwortlich gemacht wird für jede künftighin vorlommende ſchlechte Behandlung amerikaniſcher Bürger, beſtreitet der mexikaniſche Miniſter des Aeußern der Regierung in Waſhington das Recht, Mexiko eine Vermahnung zu erteilen, da dieſe nicht im mindeſten begründet ſei. Der mexikaniſche Präſtdent beſtreitet weiter, daß die Regierung in Mexilo verantwortlich für die Ge⸗ walttaten ſei, die in dem von der Empörung ergriffenen Gebiet be⸗ gangen worden ſeien, übernimmt aber die volle Verantwortlichkeit für jeden den Ausländern zugefügten Schaden, für den die mexika⸗ niſche Regierung verantwortlich gemacht werden könne. Der Mi⸗ niſter fügt hinzu, daß den Führern der Bundestruppen Vorſicht auempfohlen ſei, um eine gute Behandlung der fremden Kriegs⸗ gefangenen ſicher zu ſtellen und ſchließt, General Orozco halte ſich allein den mexilani Gerichten gegenüber verantwortlich; er ſollte daher nicht zun Empfänger diplomatiſcher Mitteilungen ge⸗ macht werden. 1* Fraukfurt, 18. April. Die Stadtverordnetenverſamm⸗ lung erklärte ſich damit einverſtanden, daß Oberbürgermeiſter Dr. Adickes vom Tage ſeines Rücktritts an ein Ruhegehalt von 16 800 Mark erhält. Bahrenth, 19. April. In Haſtau iſt eine aus acht Perſonen beſtebende Gutsbeſitzerfamile nach Genuß von Milch und Kuchen unter Vergiftungserſcheinngen lebensgefährlich er⸗ kraukt. Ein Kind iſt bereits geſtorben. „Dnisburg, 19. April. Auf der Zeche„Irhberg“ der Gewerk⸗ ſchaft„Deutſcher Kaiſer“, wurden neun Arbeiter ver⸗ ſchüttet, drei waren ſofort tot. Zwei ſind ſchwer, zwei leicht verletzt. Halberſtadt, 19. April. Der im P ſtolenduell ver⸗ wundete Leutnant v. Heeringen iſt geſtorben. Eine Kugel hatte die Därme zweimal zerriſſen. „ Berlin, 19. April. Unter dem Verdacht der Anſtiftung zum Gatten mord wurde geſtern die 42jährige Frau Menzel in Chalottenburt verhaftet. Sie wird beſchuldigt, den 33jährigen Arbeiter Nickel im Dezember 1910 angeſtiftet zu haben, ihren Ehemann zu ermorden. Nickel befindet ſich ſeit Anfang dieſes Monats in Haft und ſoll nach anfänglichem Leugnen jetzt ein volles Geſtändnis abgelegt haben, auf Grund deſſen die Verhaf⸗ tung der Frau Menzel erfolgte. *Berlin, 19. April. Am hellen lichten Tage iſt geſtern in Charlottenburg ein ſiebenjähriges Mädchen ent⸗ führt worden. Es handelt ſich um die Tochter einer von ihrem Manne getrennt lebenden Frau Langer. Das Mädchen ſpielte mit anderen Kindern vor der Haustüre, las es plötzlich don einem Manne gepackt wurde, und trotz ihres Schreiens und ihrer Hilfe⸗ rufe zu einer Droſchke geſchleppt und weggeführt wurde. Darauf, daß das Kind Hilfel Mutter! ſchrie, hatte ſich eine große Menge angeſammelt, um dem Manne das Kind zu entreißen. Der Mann erklärte, ich bin der Vater des Kindes. 5 f ————— i Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 3 Uhr Südweſtdeutſchland? Beilage für Literatur und wiſenſchaft, — rektion und Buchhaltung 169 Redaktion El 85 555 Exped. u. Verlagsbuchdölg. 2 lich le Eigenes Redantionsburean in Berlin Mannheim, Freitag, 19. April 1912. Der italieniſch⸗türkiſche Krieg. Der italieniſche Angriff auf die Dardanellen. Nöch in einem Teil der geſtrigen Abendausgabe konnten wir ein Telegramm von Lloyds veröffentlichen, wonach bei der Einfahrt in die Dardanellen Kanonendonner gehört wurde. Man vermutet, ſo heißt es weiter in der Meldung, einen italieniſchen Angriff. Auch aus Paris liegen Depeſchen vor, wonach die italieniſche Flotte in Kumkale angekommen ſei. Ein italieniſches Schiff ſei geſunken. Dieſe Meldung ſcheint ihre Beſtätigung durch folgende im Laufe der Nacht hier eingetroffenen Drahtnachrichten zu er⸗ halten: W. Konſtantinopel, 18. April. Hier wird die Nachricht verbreitet, daß 27 italieniſche Kriegsſchiffe heute früh vor dem Eingang der Dardanellen erſchienen und das Bombardement auf die Befeſtigungen von Kumka⸗ leſſi begannen. Ein Geſchoß der Feſtungen ſoll ein italie⸗ niſches Kriegsſchiff getroffen haben. W. Paris, 18. April. Die Agenge Havas meldet aus Konſtantinopel, daß die italieniſche Flotte bei Kum⸗ kaleſſi am Eingang der Dardanellen eingetroffen ſei. Einitalieniſches Schiffſoll geſunkenſein. wW. Paris, 18. April. Der Agence Havas wird aus Athen gemeldet: Zwei ſtarke ttalteniſche Marine⸗ diviſſonen, von welchen jede aus zwölf Einheiten zu⸗ ſanimengeſetzt iſt, fuhren eine morgens, die andere abends vor der Inſel Skyros vorbei und wandten ſich dann nach Nor⸗ den. Heute Morgen um 8 Uhr kamen vor Ryodus vier italieniſche Kreuzer an, von denen zwei dicht vor der Stadt vor⸗ beifuhren. Ein Schiff, das zwiſchen Rhodus und Rumelin ver⸗ kehrt, hielten ſie an, durchſuchten es, ließen es aber dann unbe⸗ hindert ſeinen Weg fortſetzen. w. London, 18. April. Lloyds Agentur meldet aus Tenedos 4 Uhr 30 Min, nachmittags: Eine italieniſche Flotte, die aus etwa 15 Schiffen beſtand, iſt von Imbros kom⸗ mend geſichtet worden. Man hört hin und wieder Kanonen⸗ ſchüſſe Die Inſel Skyros liegt weſtlich der Schiffahrtslinie Piräus⸗ Dardanellen, an der Oſtküſte Griechenlands, der Inſel Laubön vorgelagert, die Inſel Rhodos an der Südweſtküſte Kleinaſiens, die Inſel Tenedos etwas ſüdlich der Einfahrt in die Dar⸗ danellen. Es kann nach dieſen Nachrichten alſo kein. Zweifel mehr vorliegen, daß die Italiener ihre Drohung wahrzumachen im Begriffe ſind, ſie würden eine entſcheidende Aktion im Ar⸗ chipel unternehmen. Es handelt ſich um eine ſtarke konzentriſche Aktion der italieniſchen Flotte gegen die Dardanellen, ein Teil der italieniſchen Flotte iſt vor der Einfahrt bereits angelangt. Andere Geſchwader ſtreben auf der weſtlichen und öſtlichen Strecke des Aegäiſchen Meeres demſelben Ziele zu. Italien ſcheint wirklich die Abſicht zu haben, wie der Figaro geſtern ſchrieb, den Handſtreich gegen die Dardanellen zu machen, es will ſo die Türkei zum Frieden zwingen, die ſich der Auslieferung Libyens an Italien ſtandhaft widerſetzt und auch ferner widerſetzen will, wie die Thronrede zur Eröffnung des türkiſchen Parlaments wie⸗ der aufs deutlichſte beweiſt. Die italieniſche Regierung gibt einem ſtürmiſchen Verlangen der öffentlichen Meinung ihres Volkes damit endlich nach, das ſie bisher noch immer zurück⸗ zuhalten gewußt hatte, da ſie ſich der militäriſchen wie politiſchen Gefahren dieſes Unternehmens wohl be⸗ wußt war. Die neueſte u. wahrſcheinlichſte abenteuerlichſte und unbeſonnenſte Aktion Italiens läßt ſich in ihren militäriſchen wie politiſchen Folgen auch nicht im entfernteſten überſehen. Die Türkei hat die Dardanellen ſtark befeſtigt und ſieht dem Angriff ſehr kaltblütig und zuverſichtlich entgegen, wie unſere Leſer aus den Berichten unſeres Konſtantinopeler K..⸗Korreſpondenten wiſſen. Italien wird ſchon gewaltige Seeſtreitkräfte einſetzen müſſen wenn es die Einfahrt erzwingen will. Die Dardanellen ſind durch moderne Befeſtigungen geſchützt. Zugleich wurde eine ausgedehnte Minenſperre gelegt, die zu beſeitigen unter dem Feuer nicht völlig niedergekämpfter Werke eine ſehr ſchwere Aufgabe iſt. Zur offenſiven Verteidigung iſt öſtlich der Forts die türkiſche Flotte verſammelt, die unter dieſen Umſtänden ihre an und für ſich geringere Kampffähigkeit doch noch recht fühlbar einzuſetzen vermag. Eine andere Beſeſtigungsgruppe iſt an den Weſteingang der Meerenge vorgeſchoben, die hier etwa 3800 Meter breit iſt. Auf der europälſchen S ruhig zuſehen oder noch rechtzeitig und entſ 1 5 wie ſie bisher ſich 11 werde. Das iſt in großen Zügen die heutige militäriſch⸗p tiſche gende Drahtnachrichten: Schiffe wiſſen laſſen, daß ſie heute abend den Hafen nicht verlaß eite, die Steiluſer f befindet ſich das Kaſtell Sed il Bachr, ihm gegenüber die Grupße um das alte Schloß Kum Kaleh in Aſien. Wie ſtark und modern dieſe Werke ſind, läßt ſich nicht angeben, für die Er⸗ zwingung der Durchfahrt kommt ihre Niederkämpfung nur als Auftakt in Betracht. Die aſiatiſchen Befeſtigungen haben ihren ſchwächſten Punkt in der Landſeite, da die Kehlen der meiſten Werle nicht geſchloſſen ſind und dem Angriff eines gelandeten Feindes keinen eigenen Widerſtand entgegenſetzen können. Eine Beſchießung aus ſchweren Marinegeſchützen dürfte imſtande ſein, die Forts zum Schweigen zu bringen, ohne Verluſte für den Angreifer geht es dabei aber auch nicht ab, da recht ſchwer Kruppſche Kanonen bis zu 28 Ztm. vorhanden ſind. Es iſt alſo ſchon militäriſch ein ſehr gewagtes nehmen, zu dem Italien ſchreitet, ſchreitet allerdings, w ſcheint, nach ſehr umfaſſenden Vorbereitungen und unter ſetzung ganz bedeutender Streikräfte. Was es politiſch be⸗ deutet, braucht ja nach ſo vielen Erörterungen nur angedeutet; werden. Am Ende der gegenwärtigen Aktion Italiens kKa die Aufrollung der Balkanfrage ſtehen, wi Rußland und der Türkei, die ſich nicht auf die perſiſch⸗tü Grenzſtreitigkeiten beſchränkt. Zudem würden ſich aus! rung des internationalen Schiffahrtsverkehrs ſehr ernſte tiſche Fragen entwickeln können, es könnten ſich Reibungen er geben mit ganz unabſehbaren Folgen. Die Frage iſt aber auch, werden die Mächte der Aktion Italiens ge e Dardan ne ſte bis rſolg bemüht haben, den der europäiſchen Türkei fernzuhalten, in die Italien ihn einzutragen ſich anſchickt. Schon kommt aus Wien dung, in dortigen diplomatiſchen Kreiſen glaubte n öſterreichiſch⸗ungariſche Regierung, wenn ſie die Nachrichten über das Bombardement der Dardanellen beſtä ⸗ tigen ſollten,energiſche Schrittein Rom unternehm Situation. Der italieniſch⸗türkiſche Krieg eilt ſeinem dra tiſchen Höhepunkt entgegen, es kann ſein, daß dieſem noch ganz andere Fragen entſchieden werden, als die der Souveränität über Tripolis. Der erſte Angriff der italieniſch Flatte auf die Dardanellen erfolglos Der erſte Angriff der Italiener auf die Dardanellen anſcheinend mit einem Mißerfolg geendet. Wir erhalf „Paris, 18. April. Wie die„Agenee Havas“ a danellen meldet, hörte die Beſchießung des Forts durch die ſchen Kriegsſchiffe nachmittags 9½ Uhr auf. Das italieniſt ſchwader dampfte wieder in See. Die im Innern der befindlichen ſchwimmenden Minen wurden losgemacht. Di delsſchiffahrt iſt unterbrochen.„„„„ * Konſtantinopel, 18. April. Das M i Innern veröffentlicht eine Depeſche, wonach 4 große ita Panzerſchiffe und 20 Torpedoboote und Torpedobootszer 4 Uhr morgens das Feuer gegen die Feſtung Kunkale am Eit der Dardanellen eröffnet haben. Ein italieniſches Schiff von den Türken getroffen und verließ die Geſechtslinie, Feuer dauerte 3½ Stunden an, ſodann zog ſich die i Flotte zurück. Der Miniſter des Aeußeren teilte den Diploma dieſe Nachricht im Parlamentsgebäude mit und fügte hi Italiener hätten auch Samos und die Kaſerne ſowie die feſtigung von Vathi bombardiert. Die Hafenpräfektur hab dürfen. *Konſtantinopel, 18. April. Ueber die Beſchießu der Dardanellenforts wird weiter gemeldet, die italieniſch Kriegsſchiffe hätten 180 Schüſſe abgegeben, von dmen die Kaſerne und das Fort Serdil⸗Bahr beſchädigt rum Kaſernen von Oranie und Kumkale wurden auch vo! erreicht, erlitten aber keinen ernſtlichen Schaden. 9 italieniſchen Kriegsſchiffes, das von den tilen des Forts Oranie ſchwer beſchädigt wurd FJeuer aus. * Konſtantinopel, 18. April. Nach ergän, dungen begann das Bombardement von Kun gens um 10%½ Uhr und dauerte bis 2 Uhr nachmittags⸗ 2. Seite Seneralekinzeiger, Badiſche Neneſte Nachrichten.(Mittagblatt)) Mannheim, 19. Aprit. erwiderten das Feuer heftig. Ein türkiſches Kriegsſchiff wurde ſchwer beſchädigt. Heute früh drangen ein italieniſches Kriegsſchiff und ein Torpedoboot in den Hafen von Marmara gegenüber der Inſel Rhodos ein, den das Torpedoboot kurze Zeit darnach wieder verließ. Ueber das Bombardement von Samos meldet der Wali von Smyrna. Um 5½ Uhr heute früh beſchoß ein italieniſcher Kreuzer und ein Torpedoboot die Kaſerne und das Munitions⸗ depot von Vathy. * Konſtantinopel, 18. April. Amtlich. Noch nicht veröffentlichte Nachrichten der Pforte beſagen, daß ein be⸗ ſchädigtes italieniſches Kriegsſchiff ſich mit Hilfe anderer Schiffe bis nach Tenedos fortſchleppen konnte, wo es auf ſeichten Grund feſtgeriet. Später zog ſich der Hauptteil der Flotte auf Lemnos zurück, erſchien dann vor Kumkale, um die Beſchießung wieder aufzunehmen. Nachrichten hierüber ſtehen noch aus. Ein Kabel ſoll zerſchnitten ſein und nur ein Kabel der Regierung zur Verfügung ſtehen. In Kreiſen der Pforte befürchtet man einen nächtlichen Angriff auf die Dar⸗ danellen. Morgen wird ein außerordentlicher Miniſterrat ab⸗ gehalten werden, in dem über die Ausweiſung der Italiener aus Konſtantinopel beraten werden ſoll. Es heißt, daß die Meinung der Miniſter geteilt iſt. * Konſtantinopel, 18. April. Die Pforte gibt offiziell bekannt, daß die Durchfahrt durch die Dardanellen durch Minen für alle Schiffe geſchloſſen iſt. Dieſe Nachricht hat in der Stadt große Er⸗ regung hervorgerufen. An der Börſe trat im erſten Augenblick eine ſtarke Baiſſe ein, die aber auf die Nachricht von der Beendi⸗ gung des Bombardements wieder nachließ. *Konſtantinopel, 18. April. In offiziellen Kreiſen der Pforte glaubt man, daß Italien die Türkei nurein ſchüchtern wolle. Die Deputierten find erſtaunt, daß Italien eine Aktion unternommen hat, ohne die Antwort der Pforte auf die Schritte der Mächte abzuwarten. Wien, 18. April. Der Konſtantinopeler Korreſpondent der„Neuen Freien Preſſe“ hatte heute eine Unterredung mit dem türkiſchen Kriegsminiſter Mahmud Schef⸗ ket Paſcha, der den Angriff, der gerade am heutigen Feſttage erfolgte, nicht bloß als unmenſchlich, ſondern als vierten gro⸗ ben Fehler der Italiener verurteilte. Die einzige Folge davon iſt, ſagte Mahmud Schefket Paſcha, daß wir das Fahrwaſſer der Dardanellen ſofort durch Seemienen geſperrt haben. Wer weiß auf wie lange. Den Schaden haben leider die neutrale Schiffahrt und der Handel zu tragen. Die Eröffnung des türkiſchen Parla⸗ ments. w. Konſtantinopel, 18. April. Um 2 Uhr nachmittags wurde das Parlament feierlich er⸗ öffnet. Der Großweſir verlas die Thronrede, welche außer der inneren Politik, den Vorfällen auf Kreta und au der perſiſchen Grenze ſagte: Zu Unrecht und im Gegenſatz zu den Verträgen dauert der von Italien begonnene Krieg an, trotz des allſeitig geäußerten Wunſches nach Frieden. Auch wir wün⸗ ſchen den Frieden, aber nur der Friede beendet den Krieg, welcher unſere Souveränitätsrechte tatſächlich unver⸗ fſehrt aufrechterhält. Die Thronrede erinnert an die Differenzen zwiſchen dem letzten Parlament und der Regierung, welche die Auflöſung der Kammer nötig machten. Die Wahlen ſeien verfaſſungsgemäß box ſich gegangen. Die Thronrede fordert die Deputierten auf, ihre Tätigkeit hauptſächlich auf Vollendung der Verfaſſungs⸗ rebiſion und auf das Stadium der Geſetze, welche dem Parlament zugehen, zu richten. Die Thronrede ſetzt auseinander, daß um die Wiederbelebung von Handel, Induſtrie und Landwirtſchaft zu berwirxklichen und dem Reiche die abſolute Sicherheit der An⸗ wendung des Prinzips der Gerechtigkeit und Gleich⸗ heit zu gewährleiſten, eine Spezialkommiſſion unter einem Miniſter nach Rumelien geſchickt werden ſoll, welche die lokalen Bedürfniſſe feſtſtellen und an Ort und Stelle ohne Ver⸗ zug Maßnahmen treffen ſoll, die geeignet ſind, die Bevölkerung zufriedenzuſtellen. Als notwendig erkannte Reformen ſind in Vorpbereitung. Aehnliche Kommiſſionen werden entſandt werden, um die Bedürfniſſe der anderen Provinzen zu ſtudieren. Die Thronrede ſpricht weiter von den Pourparlers über den Bau dey von der Anatoliſchen Bahn geplanten Linien von Mona⸗ ſtüir zur griechiſchen Grenze und ron Kumanovo zur bulgariſchen Grenze, die noch fortgeſetzt werden. Das be⸗ reits geſchloſſene Abkommen über die Linie Uesküb Kalkandelen Goſtivar wird dem Parlament unterbreitet werden. Die Nemen⸗ frage, die ſoviele Jahre Blutvergießen hervorgerufen hat, iſt zum guten Ende geführt. Dank der weiſen Maßnahmen und der militäriſchen Anordnungen des Generalſtabschefs Iſſet Paſcha iſt die Ordnung und Ruhe wiederhergeſtellt. Es ſind gleichfalls militäriſche Vorkehrungen getroffen, um die Ordnung nuch in Aſſir wiederherzuſtellen. Das verbrecheriſche Attentat, dem der Fürſt Kopaſſis, ein treuer, ausgezeichneter Beamter, zum Opfer fiel, bewegt uns tief. Was Kreta anbetrifft, ſo verficher⸗ ten England, Frankreich und Rußland, daß ſie einig ſind, die Souveränitätsrechte der Türkei aufrechtzuerhalten und keine dieſem zuwiderlaufende Handlung zu dulden. Die Regierung wird ſich beeilen, je nach den Ereigniſſen, die zur nachdrück⸗ lichſten Verteidigung unſerer Rechte geeigneten Maß⸗ nahmen zu ergreifen. Die Rede behandelte die ſehr befriedigenden Fortſchritte im Heer und wünſcht, daß das Heer die nötigen Rüſtungen erhielte, um den höchſten Grad der Vol⸗ lendung zu erreichen. Die Anſtrengungen hätten kein anderes Ziel als die Aufrechterhaltung und die Verteidigung der Rechle des Landes. In der gemäßigten, aber feſten Politik hat die Regierung nur die Verteidigung der Rechte im Auge, wobei ſie ſorgfältig die Rechte Anderer reſpektieren will. Die Beziehungen zu den Großmächten und den Nachbar⸗ ſtaaten ſind dauernd vertraulich und aufrichtig, entſprechend dem gegenſeitig betonten Wunſch, in gutem Einvernehmen zu leben. Dieſe Beziehungen ſind geeignet, ſich noch weiter zu entwickeln und zu befeſtigen. In der perſiſchen Grenzfrage iſt eine gemiſchte Kommiſſion eingeſetzt worden, um die gegenſeitigen Rechte feſtzuſtellen. Wir wünſchen, daß ein Einverſtändnis er⸗ reicht wird. Wenn ſolches nicht zuſtande kommt und einige Punkte ſtrittig bleiben, ſo werden dieſe dem Schiedsgericht im Haag unterbreitet, deſſen Spruch natürlich nusgeführt würde. Die Thronrede empfiehlt ſchließlich ernſtlich allen, einig zu ſein und die Intereſſen des heiligen Vaterlandes über alles zu ſetzen. Die Mataſtrophe der„Citanic“. Die Ankunft der„Carpathia“ in Newmork. OLondon, 19. April.(Von unſerm Londoner Bureau.) Die„Carpathia“ iſt während der Nacht um%3 Uhr mittel⸗ europäiſcher Zeit in den Hafen von Newyork eingelau⸗ fen. Das Schiff kam 2 Minuten vor 1 Uhr bei Sandy Hook vorbei, begleitet von einer großen Anzahl von kleineren Damp⸗ fern, die der„Carpathia“ entgegengefahren waren und die von dem Schiff auch zahlreiche photographiſche Aufnahmen machten. Bisher ſind noch keine weiteren Einzelheiten über den Untergang der„Titanic“ veröffentlicht worden. Der Ka⸗ pitän der„Carpathia“ ließ keinerlei Informationen von ſeinem Schiffe an Land gelangen. Die Situation wird dadurch immer geheimnisvoller und unverſtändlicher. Kurz vor dem Ein⸗ treffen der„Carpathia“ wurde plötzlich bekannt gegeben, daß 200 Leichen an Bord ſeien, nach einer anderen Meldung nur 50 Tote und 150 Verwundete. Und man weiß noch nicht, ob es ſich um Leichen handelt, die die„Carpathia“ nach der Kata⸗ ſtrophe aus dem Meere auffiſchte oder um die ſterblichen Ueber⸗ reſte von lebend geretteten Fahrgäſten, die erſt an Bord der „Carpathia“ ſtarben. Auch ſonſt machen die bisher veröffentlichten Zahlen über die Toten keinen ganz glaubwürdigen Eindruck. Der Präſident des britiſchen Handelsamtes erklärte geſtern abend im Unter⸗ hauſe, es ſeien 2208 Perſonen an Bord der„Titanuic“ geweſen, als das Schiff Southampton verließ, während die White Star⸗ Line noch vor 3 Tagen bekannt gab, daß das untergegangene Schiff 2368 Menſchen an Bord hatte. Man weiß auch noch nicht genau, wieviel Gerettete die„Carpathia“ mitbringt. Sicher ſind vom Kapitän dieſes Schiffes nur 486 Namen bekannt gegeben worden. Es fehlen demnach noch die Namen von 251 Männern, 40 Frauen und 4 Kindern, alles Fahrgäſte erſter und zweiter Kajüte. Es iſt aber möglich, daß ſie ſich unter den Geretteten befinden, deren Namen noch nicht feſtgeſtellt werden konnte, weil das Wetter ſeit mehreren Tagen der Funkentelegraphie ſehr ungünſtig iſt. Indes hat ſich die Regierung der Vereinigten Staaten entſchloſſen, energiſche Schritte zu unternehmen, um die gewünſchte Information über die Wahrheit bei dem Untergange der„Titanic“ zu erhalten. Sie hat ein eigenes Komitee zur Unterſuchung der Angelegenheit eingeſetzt, das an Bord der „Carpathia“ geſchickt wird, bevor noch die Fahrgäſte ans Land geſchickt werden. Dieſes Komitee ſollte der„Carpathia“ auf geuilleton. NReue Goethe-griefe. Eine Reihe bisher unbekannter Goethe⸗Briefe enthält der eben ausgegebene letzte Band der Sophien⸗Ausgabe, der ſozuſagen offiziellen Ausgabe der Goetheſchen literariſchen Hinterlaſſenſchaft. Reizend iſt gleich ein Plauderbrief, in dem der Olympier als onkel⸗ hafter Kurmacher ſich an ein junges Mädchen der Weimarer Hof⸗ geſellſchaft wendet, an Silvie v. Ziegeſar. 725 Der Tag ſtand ſchon hoch und noch war lein Blatt von Silvien da, wonach ich mich ſo ſehr geſehnt, endlich kommt es, ſo pvoll und reich, ſo ganz ein Abglanz Ihres lieben Weſens, daß ich mich nicht genug daran freuen kann. Heute wollte ich zu Ihnen und in dieſer Stunde ſollte ich bey Ihnen ſeyn. Leider war es nicht möglich. Dieſe Woche habe ich bey dem Theater viel Verdruß gehabt und werde das Geſchäft wahrſcheinlich nieder⸗ legen. Sie können dencken wie ungern ich mich von einer An⸗ ſtalt trenne, die ich ſeit zwanzig Jahren ſo heraufgebaut habe; mit wie ſchwerem Herzen ich eine Anzahl Menſchen, die an mir hängen, deren Exiſtenz auf mich gegründet iſt, dem Zufall lich will nichts ſchlimmeres ſagen) überlaſſe. Indeſſen habe ich ſchon mehr ertragen als billig war. Sie begreifen wohl, wo der Wind herweht. In Ihrer Gegenwart, liebſte Silvie, das alles zu ver⸗ geſſen war mein Wunſch, den ich nicht erfüllt ſehen konnte und wer weiß, wann es geſchieht. Hundert Betrachtungen, die ſich mir anbieten, lehn ich ab und wende mich zu einigen Gaben, die ich ſende. Das größere Päckchen ſollte ſchon Sonntags durch den Bruder von Hummelhahn zu Ihnen kommen, er reiſte zu früh ab. Die Bonbonniere ſelbſt wird Ihnen gefallen, und wenn Sie ſehn. Der Inhalt iſt nicht—— Bitte freundlich einzublicken, er iſt wohl gut gerathen. Die wunderbare Hieroglyphe ſoll Ihnen wohl zu denken geben. Wüßten Sie ſonft etwas, das Ihnen Freude machte; ſo bitte ich's bey mir zu beſtellen, ich thue gele⸗ gentlich das Gleiche bei Ihnen. Es iſt gar zu hübſch, ſich in der Ferne für einander zu beſchäftigen. Das einzige was die Treun⸗ nung erträglich macht“——. Ein intereſſantes Urteil über den großen Romantiker der franzöſiſchen Muſik enthält ein wohl an Freund Zelter ge⸗ richtetes Schreiben: „Es iſt mir angenehm, wenn Du den Globe fleißig lieſeſt, denn er kann auf manches hindeuten. Herr Beorlioz hat ein großes Konzert gegeben und ſeine Teufeleyen, wie es ſcheint, mit großer Energie vorgetragen. Es iſt intereſſant zu ſehen, wie ſie ihn ſchonend und hoffnungsvoll behandeln. Man muß dabey nicht aus den Augen laſſen daß er zu den Neuen, Strebenden gehört, udd alſo von den Liberalen durchaus freundlich wird be⸗ handelt werden.“ Goethe als hausväterlicher Wirt ſtellt ſich in einem Brieſchen vor, das er in einem Schreiben für Schiller an deſſen Gaktin beilegte. Frau v. Stasl war mit ihrem Hofſtaate im Anzuge, und da wünſcht nun Goethe über folgende Punkte be⸗ lehrt zu ſein: 1) wäre es wohl gefällig Donnerstag früh hier einzutreffen? dergeſtalt, daß ſie ein Frühſtück nähme und ich mich mit dem Mittageſſen gehörig einrichten könntc) Y in meiner Nachbar⸗ ſchaft iſt ein ſehr artiges Quartier bereitet: jedoch nur für ſie, eine Kammerfrau und ein paar Bediente. Brächte ſie mehrere Perſonen mit, ſo würde ich dieſen rathen, im Bären abzuſteigen wegen der Nachbarſchaft. Die ganze Geſellſchaft würde ich mit Vergnügen bei mir zu Tiſche ſehen. Was pflegt ſie zu frühſtücken, einem Regierungsdampfer entgegenfahren, aber merkwürdiger⸗ weiſe iſt das Schiff früher eingetroffen, als man erwartet hatte. Der Senator Schmitt, der den Vorſitz des Komitees führt, er⸗ ließ geſtern abend eine Erklärung, in welcher er ſagt, daß er beſtätige, daß die überlebenden Offiziere und Mannſchaften des„Titanic“ gar nicht an das Land gebracht werden, ſondern ſofort auf dem Dampfer„Cedric“ eingeſchifft werden ſollen, um ſogleich wieder die Heimreiſe nach Southampton anzutreten. Die White Star Line will auf dieſe Weiſe die überlebenden Offiziere und Mannſchaften der Titanic der Gerichtsbarkeit der Vereinigten Staaten entziehen. Die Regierung der Union iſt aber feſt ent⸗ ſchloſſen, die genaueſte Unterſuchung über die Urſache des Unterganges der„Titanic“ anzuſtellen und, falls hierbei die White Star Line ſie nicht unterſtützen würde, ſie ſich gezwungen ſehe, zu anderen Maßnahmen gegen die Geſellſchaft zu greifen. Die Regierung läßt durchblicken, daß, wenn es auch möglich ſein würde, Offiziere und Mannſchaften der„Titanic“ der Jurisdiktion der Vereinigten Staaten zu entziehen, dies doch nicht auch bei den fernerhin in den Häfen der Union einlaufen⸗ den Schiffen der White Star Line der Fall ſein würde. Der Dampfer„Pariſian“ langte geſtern abend in Halifax an. Der Kapitän teilte mit, daß ſein Schiff, ſo wie die„Cali⸗ fornian und die„Aſian“, an dem Tage des Unterganges der „Titanic“ damit beſchäftigt waren, einen Dampfer namens „Deutſchland“ ins Schlepptau zu nehmen, der ohne Kohlen auf dem Ozean trieb. Endlich war es der„Aſian“ möglich, die „Deutſchland“ nach Newyork zu ſchaffen. * * London, 18. April. Der deutſche Geſchäftsträger iſt heute nachmittag beim Auswärtigen Amt vorgefahren und über⸗ brachte der britiſchen Regierung die Beileidskundgebung des deutſchen Kaiſers anläßlich der Kataſtrophe der „Titanic“. Er begab ſich dann ins Bureau der White Star Linie, der er die Teilnahme der Kaiſerin ausſprach. Waſhington, 18. April. Das Handelskomitee des Senats ernannte ein Unterkomitee von ſieben Mitgliedern, wel⸗ ches eine genaue Unterſuchung über den Unfall der „Titanic“ anſtellen ſoll. Das Komitee begab ſich bereits nach Newyork. * Waſhington, 18. April. Das Marinedepartement erhielt von dem Kreuzer„Salem“ ein heute früh acht Uhr auf⸗ gegebenes Funkentelegramm: Wir können keine Nachricht von der„Carpathia“ erhalten, obgleich ſie ſich im Bereich leichter funkentelegraphiſcher Verſtändigung befindet. Sie gibt zuweilen auf Anrufe Zeichen, beantwortet aber die aufgegebenen Telegramme nicht. Wir können nicht glauben, daß die Mittei⸗ lungen, die wir geſandt haben, nicht verſtanden wurden. Das Schiff befindet ſich innerhalb des Bereiches der Torpedoſtation „New Port, daher wird der Kreuzer„Salem“ am Nachmittag nach Bradfort und der Narraganſett⸗Bay weiterfahren. Newpork 18. April. Der Kreuzer„Cheſter“ meldet, die„Carpathia“ habe ſeine drahtlofen Anfragen nicht beantwortet. Hier wird vielfach behauptet, Jamahy habe Order gegeben, keine Einzelfragen der Kataſtrophe der ODeffentlich⸗ keit zuübergeben. Jamay würde ſofort die Rückreiſe nach England antreten. Die White Star Linie hat mit den Hoſpi⸗ tälern die Sendung von Krankenwagen für die Ueberlebenden vereinbart. Mehrere drahtloſe Meldungen deuten an, daß viele der Ueberlebenden infolge der Aufregung und der Leiden erkrankt ſind. Aus anderen Telegrammen von Ueberlebenden an Ange⸗ hörige geht hevor, daß viele Frauen nicht wiſſen, daß ihre Män⸗ ner der Kataſtrophe der„Titanic“ zum Opfergefallen ſind. Newyork, 18. April. Die„New Pork American“ veröffentlicht eine drahtloſe Depeſche, nach der der Kapitän der „Carpathia“ erklärt, er wiſſe beſtimmt, daß außer den Ueber⸗ lebenden, die ſich an Bord der„Carpathia“ befänden, nie⸗ mand gerettet ſei. Portland(Maine), 18. April. Die Liſte der ge retteten Zwiſſchendeckspaſſagiere der„Titanic“ enthält etwa hundert Namen, die meiſtens auf Skandinavier, Ruſſen und Polen ſchließen laſſen. Vielleicht ſtammen die Träger der folgenden Namen aus Deutſchland: Bertha Nelſon, Demina Nelſon, Nora Roth, Anna Reibon, Auguſt Abrahamſohn, Carl Nelſon, Guſtav Cohn. Die„Carpathia“ befand ſich heute morgen auf der Höhe von Nantucket, ſie trifft wahrſcheinlich abends im Hafen ein. 2. 7 4 5 die Geſchichte derſelben erfahren, wird ſie Ihnen noch werther viſſen, weil man ſich hier vorbereiten muß. Bitte um jede nötige Bemerkung.“ Ein böſes Urteil über Bettina Brentano die kapriziöſe Romantikerin, ſchreibt er dem Großherzog Karl Auguſt. Der Zorn iſt nur durch Bettinas bekannten Konflikt mit Frau Geheimrat Ehriſtiane erklärlich, die von ihr in der Weimarer Kunſtausſtel⸗ lung„Sie toll gewordne Blutwurſt“ geſchimpft worden war: „K. H. Dieſe leidige Bremſe iſt mir als Erbſtück meiner guten Mutter ſchon viele Jahre ſehr unbeqguem.»Sie wiederholt dasſelbe Spiel, das ihr in der Jugend allenfalls Keidete, wieder, ſpricht von Nachtigallen und zwitſchert wie ein Zeiſig. Befeh⸗ len Ew. H. So verbiet ich ihr in allem Ernſt Onkelhaft jede wei⸗ tere Behelligung. Ohne hin ſind Höchſt Dieſelben vor Treibe⸗ rehen hier und ſonſt nicht einmal ſicher zu ſtellen.“ Recht luſtig iſt, wie Goethe und ſeine geweckte Schwiegertoch⸗ ter dem etwas windigen Auguſt v. Goethe auf die Finger guckten. Goethe gibt ſeinem Sohn aus Jena folgenden Zettel für ſeine Frau mit: Vorzeiger dieſes legitimiert ſich hierdurch, daß er um 3 Uhr in Jena angekommen und um 4 Uhr wieder abgefahren ſey. Sur quoi Dieu Vous prenne sous sa inte Sarde.“ Im Tage⸗ buch Goethes ſteht an dieſem Tage: Nach Tiſche mein Sohn, wei⸗ mariſche Geſchäfte, häusliche und öffentliche, Abreiſe desſelben. Im Zuſammenhang mit einer der großartigſten Blüten Goetheſcher Lyrik, der Marienbader Elegie, ſteht ein franzöſiſcher Brief an Maria Szymanowska. Die ſchöne Polin hat dem 74jährigen, der ſchwer unter ſeinen letzten böhmi⸗ ſchen Herzenswirren, der Neigung zu dem jungen Fräulein von Levetow litt, durch die Göttermacht der Töne das innere Gleich⸗ gewicht wieder hergeſtellt. Ihr widmete Goethe in jenen Tagen das Schlußſtück der Marienbader Elegie. Als er von Marienbad Ab⸗ ſchied nahm, ſchrieb er ihr: 5 „Zu meinem Unglück, gnädigſte Frau, bin ich verdammt, Was für Wein trinkt ſie? ich wünſchte möglichſt alles voraus zu morgen abzureiſen. Und ſo bleibt mir nichts, als meine mißz⸗ 0 7 5 0 Maunheim, 19. A ril. r 3. Seite. Marokfos Erhebung gegen Frankreich. *Paris, 18. April. Aus Fez wird von heute gemeldet! Der Kampf hat heute morgen in den Straßen von Fez von neuem be⸗ gonnen und iſt bis zur Stunde noch nicht beendet. Mehrere Franzoſen wurden verwundet. Das Telegraphenbureau hatte einen heftigen Angriff auszuhalten, die Beamten verteidigten ſich tapfer. Man rechnet darauf, daß die erſten Truppenverſtärkungen ſchon morgen eintreffen und daß es ſodann möglich ſein wird, des Aufſtandes Herr zu werden. Eine Anzahl der Mitglieder der fran⸗ zöſiſchen Kolonie, ſowie die Sonderberichterſtatter der franzöſiſchen Preſſe flüchteten in das franzöſiſche Konſulat, in den Palaſt des Sultans, in das den Geſandten Regnault zur Verfügung geſtellte Haus, ſowie in die Wohnung des Arztes Dr. Fametans. Die Kon⸗ ſuln von Deutſchland und England ſind mit ihren Familien in ihren Häuſern geblieben. Der franzöſiſche Konſul befindet ſich in der Telefunkenſtation. Ein Beamter der letzteren namens Revous wurde leicht verwundet und mußte ins Krankenhaus gebracht wer⸗ den. In Paris war heute das Gerücht verbreitet, daß General Moinier, der Oberbefehlshaber der franzöſiſchen Truppen, in Fez berwundet worden ſei. geſehen, da noch heute Depeſchen von ihm hier eintrafen. *Paris, 18. April. Der franzöſiſche Geſandte in Marolld Regnault telegraphiert, daß ſich Dr. Probſter, der deutſche Drage man, im Bureau für drahtloſe Telegraphie zu Fez befindet. * Paris, 18. April. Halbamtlich wird gemeldet: Die tele graphiſche Verbindung von Fez bis Caſablanca ſei vorläufig durch drahtloſe Telegraphie durch eine von franzöſiſchen Genietruppen hergeſtellte Telegraphenlinie geſichert. * Par is, 18. April. Die Abendblätter geben der durch die Meldungen aus Fez hervorgerufenen Beunruhigung lebhaften Ausdruck,„Journal de Debats“ meint, ſo ernſte Nachrichten habe man aus Fez nicht erwartet. Wenn auch verſchiedene Vorkomm⸗ niſſe der letzten Zeit, wie die Ermordung des franzöſiſchen In⸗ ſtruktionsoffiziers Guillaſſe und die Ueberfälle auf zwei Unter⸗ offiziere der franzöſiſchen Militärkommiſſion zeigten, daß in der Bevölkerung von Fez ziemlich erregte Stimmung herrſche. Ange⸗ ſichts der gleichzeitig unter den Berberſtämmen öſtlich und ſüdlich von Fez zutage tretenden Gärung müſſe man ſich fragen, ob die Treibereien, welche die Gärung hervorgerufen haben, wirklich nur rein lokaler Natur ſeien. Ueber die noch vor einigen Tagen eingetroffenen Nachrichten, welche von Herzlichkeit des Sultans dem Geſandten Regnault gegenüber ſprachen, könne man jetzt nur die Achſeln zucken.—„Siecle“ richtet an die öffentliche Meinung Frankreichs die Mahnung Kaltblütigkeit zu bewahren. Die Mel⸗ dungen aus Fez dürften vielleicht von denjenigem, welche Fez durch eine große militäriſche Expedition in enge Verbindung mit Alge⸗ rien bringen wollen, als eine Beſtätigung der Richtigkeit ihrer Auffaſſung angeſehen werden. Hoffentlich werde die Regierung ge⸗ rabe jetzt, wo eine beſondere Anſtrengung notwendig erſcheine, um Weſt⸗ und Süd⸗Marokko im Zaume zu halten, ſich nicht noch viel um den Oſten kümmern. Paris, 18. April. Eine Note der Agence Havas be⸗ ſagt, General Moinier hat Truppen aus Caſablanca nach Mekines beordert, die die nach Fez abgegangenen Truppenteile erſetzen ſollen. Kriegsminiſter Millerand hat Moinier erſucht, ihm ſeine Meinung über eventuelle Truppenſendungen nach Marokko mitzuteilen. 5 Eine weitere Note der Agence Havas beſagt, Frankreich verfügt in Marokko über 20 000 Mann, 6000 Mann beſinden ſich in der Gegend von Mekines und Fez, 3200 Mann, nämlich ie Kolonne Ditte, 100 Kilometer von FFez entfernt und 11 000 Mann im Gebiet von Rabat. Die ſcherifiſchen Truppen beſtehen aus 6000 Mann, die von franzöſiſchen Offizieren befehligt werden. Tanger, 18. April. Die meuternden Trup⸗ pen hatten ſogleich die Wälle nach der Seite von Babhadid beſetzt, um den franzöſiſchen Truppen der Garniſon von Dade⸗ biagh das Eindringen in die Stadt zu verhindern. Aber die Franzoſen drangen in die Stadt und beſetzten mehrere Stadt⸗ keile, unter anderem den, in welchem der ſranzöſiſche Geſandte wohnt. Die Aufrührer wandten ſich dann nach dem Stadtteil, in welchem die ſcherifiſchen Telegraphenbeanten wohnen und töteten drei davon. Man fürchtet, daß noch andere den Meu⸗ terern zum Opfer gefallen ſind, namentlich in dem Stadtteil, wo die Kaufleute ihre Läden und Wohnungen haben. Die Vertreter der Zeitungen und zahlreiche andere Franzoſen flüchteten in die Reſſdentur; die Aerzte der Militärmiſſton befinden ſich im Palaſt K 7 2 8 Dieſe Nachricht wird als falſch an⸗ General⸗Muzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten. Mittagblätt.) 85 des Sultans. Die Paſchas von Fez⸗Djedid und Fez⸗Bali ſind bemüht, die Ruhe wieder herzuſtellen. * Tanger, 18. April. Die Meldungen aus Fez ſind ſpärlich und widerſprechend. Nach einigen Berichten war es heute ruhiger, nach anderen hat ſich die Lage verſchärft. Die Bewegung begann unter der Infanterie und griff dann auf die anderen Trup⸗ pengattungen mit Ausnahme der Genietruppen über. Die Stadt⸗ teile, in denen die Unruhen ausbrachen, werden von dem Pöĩbel bewohnt, der die Kaufläden zuplündern begane und auch einige Häuſer der Europäerangriff. Die Geſandt⸗ ſchaften und die Konſulate ſind unverſehrt, die Ver⸗ treter auswärtiger Zeitungen wohlbehalten. Das Stadtviertel, in dem die franzöſiſche Reſidentur liegt, ſcheint wenig Gefahr zu laufen, denn es iſt von Truppen beſetzt, aber der Sultan iſt in ſeinem Palaſt mit mehreren Franzoſen eingeſchloſſen und wird von den Meuterern belagert. Das Gewehrfeuer zwiſchen den franzöſiſchen Truppen und den Meuterern dauert fort. Mehrere Soldaten wurden getötet. Unter ihnen einige Offi⸗ ziere, Untexoffiziere und Inſtruktionsoffiziere. Drei Bataillone ſind bereits in Mel eingetroffen. Die Bewegung hat die um⸗ wohnenden Stämm er nicht berührt. „Tanger, 18. April. Nach hier eingetroffenen Nachrichten wird der Sultan im Palaſt in Fez durch Meuterer be⸗ lagert. Meßrere Juſtruktionsoffiziere und Inſtruktionsunteroffi⸗ ziere u getötet. Die Geſandtſchaften und Konſulate ſind un⸗ 5 pf dauert an. Ein Teil der Hilfstruppen aus angekommen. ——— 775 7 Deutsehes Reſch. — Die Wohnungsfrage. Die ſiebente Kommiſſion des Reichstages zur Beratung der Anträge und Reſolutionen über die Wohnungsfrage hielt ihre erſte Sitzung ab. Miniſterial⸗ direktor Lewald erklärte, die perbündeten Regierungen erkennten wohl die Bedeutung der Wohnungsfrage an und hätten allen Anträgen und Anregungen aus dem Reichstage das größte In⸗ tereſſe entgegengebracht. Der Bundesrat beſchüftigte ſich aber mit der Wohnungsfrage bisher nicht, weil die Frage von den Bundesſtaaten zu löſen ſei. Deshalb ſei es den verbündeten Regierungen nicht möglich, zu den Anträgen der Kommiſſion Stellung zu nehmen und die Zuſtimmung zu ſolchen in Ausſicht zu ſtellen. Als Ergebnis der Debatte ſtellte der Berichterſtatter feſt: Wir ſind alle einig, daß das Reich kompetent iſt, die Woh⸗ nungsverhältniſſe geſetzlich zu regeln. Darauf wurde eine ſechs⸗ gliebrige Kommiſſton eingeſetzt, die die weiteren Vorarbeiten für ein Wohnungsgeſetz erledigen ſoll. Badiſche Politik. Ausder nationalliberalen Partei. y Vom 12. Reichstagswahlkreis Heidelberg⸗Eberbach⸗Mos⸗ bach wird der Berliner Vertretertag am 12. Mal mit fünf Dele⸗ gierten beſchickt werden; ebenſo ſtehen noch zwei Erſatzleute zur Verfügung. —— Badiſche Jereins der Freundinnen funger Müdchen. N. Heidelberg, 18. April⸗ Am heutigen zweiten und letzten Verhandlungstage der „Bibiſchen Freundinnen⸗Konferenz“ ſprach nach der von Herrn gart über„Freundinnen⸗Arbeit in Stadt und Land.“ Sie wies nehmende Zahl beruflich alleinſtehender junger Mädchen iſt, daß die„Freundinnen“ Fühlung mit der heranwachſenden weiblichen Jugend nehmen und zeigte an vielen Heiſpielen, wie vielfach ſich den wirklich eifrig arbeitenden Freundinnen Gelegenheit bietet, durch Berufsberatung, durch Ratſchläge auf der Reiſe, durch Bahnhofsmiſſion, durch Unter⸗ bringung in Heimen, durch Stellenvermittlung ste. jungen Mäd⸗ chen den Weg zu ebnen und ſie vor zu ſchützen. auf die „Klubs“ die jungen Mödchen zu gespinnen, für die ſie in erſter ſetenz von 1800 iſt ein 2 7 geſtaltete Lippe zu pflegen, was ich von wünſche. Ich ſehe mich zu meinem Bedauern der liebenswürdi⸗ gen Geſellſchaft beraubt, die für mich eine ſo ſchöne Abendunter⸗ haltung vorbereitete, und ich wäre pollkommen untröſtlich, wenn ich nicht immer in Proſa mir wiederholen würde, was ich in Verſen geſagt zu haben wage: Die Hoffnung hinzufügend, mich bald in Weimar des ſchönſten Talentes und der intereſſanteſten Geſellſchaft erfreuen zu dürfen, die man ſich nur denken kann. Leben Sie wohl, gnädige Frau, und bewahren Sie mir Ihr werk⸗ polles Gedenken.“ 75 5 Kunſt, Wiſſenſchaft und TLeben. Theater⸗Notiz. 5 Samstag den 20, ds. geht Karl Rößlers Luſtſpiel„Die fünf Frankfurter“ zum erſten Male bei zufgehobenem Abonnement und kleinen Preiſen in Szene. Beginn 8 Uhr. Da die Spiel⸗ dauer des Stückes eine ziemlich kurze iſt, wird hier guch der Um⸗ gebung Mannheims Gelegenheit geboten, das erfolgreiche Werk zu ſehen. Die Oreſtie⸗Aufführung im Roſengarten. Die Oreſtie des Aeſchylos geht Sonntig, 21. ds, 10% Uhr vor⸗ mittags, zum letzten Male in Szene. Es ſei beſonders darauf aufmerkſam gemacht, daß hier Gelegenheit geboten iſt, das be⸗ rühmte Werk zu ganz kleinen Preiſen zu ſehen. Eintrittskarten ſind zu 1 Mark für Parkett und 50 Pfg. zu allen übrigen Plätzen an der Hofthegterkaſſe erhöltlich. Herr Max Felmy in Heidelberg. 5 „Herr Jelmp in Heidelberg“ könnte eine ſtändige Rubrik werden, wollten wir über alle dortigen Erfolge getreulich Be⸗ richt führen. Herr Felmg bat ſich ganz beſonders in die Gunſt ganzem Herzen ber⸗ er Heide geſungen und immer wieder wird er ſiich dort geholt, ſtändiger Gaſtſänger in Heidelberg geworden. Aus dem zuletzt ichtesten achten Gaſtſpiel iſt bereits ein zehntes geworden und zwar ſang er am letzten Freltag und Sonn⸗ tag den Guſtab in„Die heſden Schützen“ von Lortzing. Die „Heidelb. Zig.“ ſchreibt darüber u. a.„Eine abgeſchloſſene glän⸗ zende Leiſtung bot Herr Felmy. Seine überraſchnde Höhe, die nie hart wirlte und das jubelnde„Nichts Süßres gibt's, alg Lieb und Vaterland!“ trug ihm den Beifall der Zuhbrer ſelbſt bel offener Szene ein“ Ein Biedermeier⸗Poet. Am 20. April iſt der 100, Geburtstag Friedrich v. Sallets. Die kraus⸗graziöſe, von bunten Gedankenſpielen und einer fei⸗ nen Märchenſtimmung durchwobene Nobelle„Contraſte und Paragdoxen“, ein Werk Sallets, das ſeine Zeitgenoſſen wenig beachteten, hat in unſeren Tagen hurch eine entzückende Neu⸗ ausgabe eine fröhliche Urſtänd erfahren, Von dem feinen Stift Alphons Wölfles mit zierlichen Arabesken der Zeichnung um⸗ rankt, bietet dies wunderliche Phantaſiegebild eine duftige Spiegelung jener romantiſch verſonnenen und ideenkühnen Sehnſucht, die in der Biebermeierzeit zum Ausdeuck rang und uUns dieſe Epoche heute ſo liebenswert macht. In der Wieder⸗ belehung dieſes Werkchens iſt 8 zugleich der Grundton an⸗ geſchlagen, den der hundertſte Geburtstag des frühgeſtorbenen hochbegabten, in einem großen Wollen ſich erſchöpfenden Dich⸗ ters in uns zum Schwingen bringt, Die Zeitgenoſſen ſahen in dem preußiſchen Offizter, den ein raſtloſer Wiſſensdrang und ein heißes Ringen um Erkenntnis aus dem Militärdienſt in ein autodidaktiſches Studium und zu dichteriſchen Verſuchen trieh, hauptfächlieh den Tendenzpoeten, der für ſeine veligibs⸗ politiſchen Ideen eine poetiſche Form erſtrebte. Für ſie war Sallet der Dichter des weitverbreiteten„Lajenepangeliums“, einer Umdiehtung der Evangelien und ihrer Gleichniſſe im Geiſte der Zeit, der durch die damalige Bibelkritfk, duvch D. F. Strauß' Erklärung des Neuen Teſtamentes befruchtet war, Verſuch, den Begebenheiten der heiligen Schrift einen Dieſer katholiſchen und jüdiſchen Frauenbundes(rote Kreuz und gelbes enferenz des Auternatiounlen 2 Pfarrer Schmitthenner⸗Wiesloch abgehaltenen Morgenandacht Frl. Heidi Denzel, Sekretärin des Freundinnenpereins in Stutt⸗ darauf hin, wie notwendig es im Hinblick auf die immer zu: oder ſchlechtber tener katholiſchen ſozialen Hilfsvereinen in der Bahnhofsmiſſion in die Wege geleitet; in 14 Städten ſind angeſtellte Bahnhofsmiſſiona⸗ rinnen tätig, in 30 Städten iſt ein ſtändiger Dienſt eingerichtet, z. T. auch Nachtdienſt. Einheitliche Plakate des evangeliſchen, Band), die in einer Auflage von 100 000 Exemplaren in den Zügen verbreitet werden, Bahnhofsplakate, Flugblätter etc. mit den Adreſſen der Heimen und Freundinnen dienen zur Beratung der reiſenden jungen Mädchen; die wirkſamſte Hilfe aber leiſten⸗ die an der Armbinde mit roſz Kreuz kenntlichen Bahnhofshelfe⸗ rinnen, die ſchon unendlich viele junge Mädchen vom Verderben gerettet haben. Die Rednerin erzählte ergreifende Beiſpiele aus der Praxis der Bahnhofsmiſſion. Sehr crfreulich iſt es, daß die Behörden die Bahnhofsmiſſion wirkſam unterſtützen; ſo haben z. B. das Reichsamt des Innern ind das Miniſterium des Innern namhafte Summen für Bahnhofsmiſſion geſtiftet, die Eiſenbahnverwaltung zeigt ſich der Bahnhofsmiſſion gegenüber durchaus entgegenkommend. Auf einigen Bahnhöfen wird der Bahnhofsmiſſion ein Zimmer ein⸗ geräumt. Es wurde beſchloſſen, daß ein Geſuch an die badiſche Eiſenbahnverwaltung gerichtet werden ſoll, man möge bei den Bahnhofsneubauten in Karlsruhe und Heidelberg einen Raum für die Bahnhofsmiſſion vorſehen. Ueber die badiſchen Bahnhofsmiſſionen in Heidelberg, Pforzheim, Karlsruhe, Baden⸗Baden, Freiburg wurde Bericht erſtattet. Alle Einzelerfahrungen zeigen, wie notwendig dieſe Arbeit iſt; überall aber fehlt es an Kräften. Ein dringlicher Appell zur Mitarbeit wurde an die Frauen und Mädchen ge⸗ richtet. N Um ½2 Aus Stadt und Lant. Maunheim, 19. April 1912. 8 * Die nächſten Sonnenfinſterniſſe. Die nächſten bei uns ſicht⸗ baren Sonnenfinſterniſſe werden ſein am 21. Auguſt 1914, wobei aber nur drei Fünftel der Sonne bedeckt werden, am 5. FJebruar 1916 lein Drittel Bedeckung), am 22. November 1919 ſein Sechſtel Bedeckung, am 10. Nopember 1920 lein Fünftel Bedeckung) und am 8. November 1921, wobei fünf Sechſtel der Sonne in Mittel⸗ europa verfinſtert erſcheinen werden. Eine totale oder rping⸗ förmige Sonnenfinſternis erleben wir aber in Deutſch⸗ land alle nicht mehr; in Süddeutſchland war die letzte totale Ver⸗ finſterung am 8. Juli. 1842, in Norddeutſchland am 19. Auguſt 1887. Die nächſte wird hier am 7. Oktober 2135 ſtattfinden. * Der katholiſche Frauenbund wird am Sonntag für die hieſige Stadt gegründet. Dieſer Zuſammenſchluß iſt ſchon lange der Wunſch und das Streben vieler katholiſchen Frauen und der nächſte Sonntag, 21. April wird ſie zum Ziele führen. Wir bitten alle katholiſchen Frauen das heutige Inſerat zu beachten und die Ver ſammlung recht zahlreich zu beſuchen. 5 * Einführung einer einheitlichen Schweſterntracht durch ka ſerliche Kabinettsorder. Auf dem Gebiete der geſamten orgän ſierten Schweſternpflege vom Roten Kreuz wird eine Aende rung vorbereitet. Der Kaiſer hat auf Anregung des Kriegsmini⸗ ſters noch kurz vor ſeiner Abreiſe nach Korfu die Kabinettsorder umterzeichnet, nach der für die Zukunft die geſamte organiſterte Schweſternſchaft vom Roten Kreuz durch eine beſtimmt⸗ einfame Tracht, ihre Zuſammengehörigkeit auch außerlich bekunden wird, Dieſe Tracht beſteht neben den gle mäßig ſeſtgeſetzten Kleidungsſtücken in der gleichen Haube und Broſche, Für die Bvoſche hat die Kaiſerin die Einfüh⸗ rung ihres Namenzuges mſt der Krone geſtattet. Der Name der ſternſchaft kommt dabei als einziges Unterſchei Betracht. In Aunbetracht des Um 94 85 43 Sheſteenschche aß 65 b. H. von ihnen in de H. in der öffer bisher nu ten zu ſtärk Uhr wurde die Konferenz geſchloſſen, ſitzer ährige B 1 5 9 4. 5 olche 5 Form, die„unter de äſthetiſchen Bedenken Dichters, ſeine Begeiſtern weg, Aber flür uns ſind dieſ 85 die f 5 und 1 nterbrach eine zum Höchſten emporrin viclung, die 4. Seite. Seneral⸗Anzeiger, Bapiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt.) Mannheim, 19. April. bei Herrn A. Baraſch, Breslau, Schuhbrücke 76. Eingeladen zur Teilnahme ſind alle Kaufleute⸗(Prinzipale⸗) Beiſitzer ſowie die Vorſitzenden der deutſchenKaufmannsgerichte. Anmeldungen zur Teilnahmee ſowie Beitrittserklärungen zum Verbande ſind zu richten an den Vorſtand des Verbandes der Kaufleute⸗Bei⸗ ſitzer der Kaufmannsgerichte Deutſchlands E.., Berlin N. 58, Schönhauſer Allee 147. * Die Vogelſchutzbeſtrebungen. In Dresden fand dieſer Tage die Hauptverſammlung des Deutſchen Vereins zum Schutz der Vogelwelt, der gegenwärtig etwa 30 000 Mitglieder zählt, ſtatt. Der Verein will dahin wirken, daß unſerm Vaterland ſeine reiche Vogelwelt erhalten bleibt, von der einzelne Arten, wie Adler, Uhu, Wildſchwan, Reiher, Kolkrabe und andere bereits faſt ausgerottet ſind. Aus den Verhandlungen iſt nament⸗ lich ein Vortrag des zweiten Vorſitzenden Dr. Karl R. Hennicke Über Leuchttürme und Vogelſchutz zu erwähnen. Der Redner wies darauf hin, daß ſo manche Kulturerrungenſchaften der Gegenwart, wie die Drahtleitungen der Telegraphen und Telephone, Kraft⸗ zentralen, die Austrocknung der Moore und Sümpfe, das Ver⸗ ſchwinden der Raine und Hecken ſich für die Vögel als verhängnis⸗ voll erwieſen hätten. Vor allem auch die Leuchttürme. Deren Licht übt eine magiſche Anziehungskraft auf die wandernden Vogel⸗ ſcharen aus, die ſich durch den Anprall an die Glasſcheiben und Mauern der Türme den Tod holen. Viele Tauſende gehen in jedem Jahre derart zugrunde. Namentlich werden jedoch die Vögel durch Leuchttürme mit beweglichem Feuer und rotierenden Lichtſtrahlen angelockt. Im Bann der Strahlen umkreiſen ſie ſolange unermüdlich die Türme, bis ſie ihren Tod finden. Dieſes zu verhindern, hat zuerſt die holländiſche Regierung verſucht, am Leuchtturm von Weſt⸗Terſchelling leiter⸗ artige Geſtelle an der Plattform als Ruhe⸗ und Sitzgelegenheit zu ſchaffen, auf denen die Vögel zu vielen Tauſenden raſten. Dieſe Sitzgelegenheiten müſſen jedoch im Licht des Leuchtturms liegen, um von den Vögeln geſehen zu werden. Sproſſen und Sitzſtangen müſſen aus Holz beſtehen. Die guten Erfolge, die in Weſt⸗Ter⸗ ſchelling gemacht wurden, veranlaßten die deutſche Regierung, ähn⸗ liche Vorkehrungen auf dem Leuchtturm in Helgoland zu treffen. So iſt wenigſtens ein Anfang gemacht, die Vernichtung großer Scharen von Wandervögeln zu verhindern. * Jubilänm. Der Geſchäftsführer der bekannten Annoncen⸗ Expedition Haaſenſtein u. Vogler.⸗G. Mannheim, Herr Auguſt Dreher, feierte am 14. ds. Mts. ſein 25jähriges Dienſt⸗ jubiläum. Aus dieſem Anlaß ſind dem Jubilar zahlreiche Gratulationen und Ehrungen ſowohl von der Direktion und den Mitgliedern der weitverzweigten Firma, als auch aus Geſchäfts⸗ kreiſen zugegangen. Möge es dem Jubilar vergönnt ſein, noch decht lange ſeinem Poſten in voller Geſundheit vorzuſtehen, was wir ihm von ganzem Herzen wünſchen. Berein für Frauenſtimmrecht. Mittwoch, 24. ds. Mts., abends 8½ Uhr, findet im Hotel National ein Diskuſſions⸗ abend ſtatt. Das Thema:„Die Frauen in Indien“ wird ein vor kurzem aus Indien zurückgekehrtes 1 5 vill⸗ Vereins behandeln und zur Diskuſſton ſtellen. Gäſte kommen. Neues vom Maunheimer Flugſport. Mit dem Eintritt beſſerer Witterung iſt auch der Mannheimer Flugſport zu neuem Leben erwacht. In den letzken Monaten wurde in der Halle des Maunheimer Flugſportklubs auf dem alten Exerzierplatz von mehreren Mitgliedern des Klubs im Auftrage der Herren Fabrik⸗ direktor Heinrich Noll⸗Unterſchwarzach und Architekt Hanns Pippart von hier ein Eindecker gebaut, der geſtern nach⸗ mittag von einer großen Anzahl geladener Perſönlichkeiten beſich⸗ ligt wurde. Beſonders ſtark war das Offizierskorps des hieſigen Regiments mit Herrn Oberſt von Eberhardt an der Spitze vertreten. Ferner bemerkten wir Herrn General von Ecken— brecher und Herrn Stadtbzurat Perrey. Herr Pippart, der den Apparat entworfen hat, erläuterte in der Halle die Kon⸗ ſtruktion in ſehr gemeinverſtändlicher Weiſe. Ueber die Einzel⸗ heiten der Verbeſſerungen und Beſonderheiten, die der Apparat gegenüber den exiſtierenden Eindeckertyps aufweiſt, werden wir noch berichten. Vorläufig ſei im Allgemeinen konſtatiert, daß das Flugzeug, das ſehr ſorgfältig konſtruiert wurde, einen ſehr gün⸗ ſtigen Eindruck macht. Hoffentlich gehen die Hoffnungen, die Konſtrufteur und Erbauer in den ungemein zierlich und elegant ausſehenden Apparat ſetzen, in vollem Maße in Erfüllung. Ohne eine Indiskretion zu begehen, kann noch mitgeteilt werden, daß der Apparat ohne Betriebsſtoff und Pilot nur 260 Kg. wiegt. Der Motor(Argus; beſitzt 70 Pferdekräfte und wird zweifellos dem Apprrat eine ganz bedeutende Geſchwindigkeit geben können. Nach den mit großem Intereſſe aufgenommenen Erläuterungen, die Herr Pippart vom Führerſitz aus gab, wurde der Apparat aus der Halle gezogen. Und nun nahm Herr Joſ. Bechler, der Flugwart des Flugſportklubs, der die Hauptarbeit beim Bau des Apparats getan hat, im Führerſitz zur Erprobung des Mo⸗ tors Platz. Auch dieſe Probe verlief ſehr zufriedenſtellend. Von Flugverſuchen wurde bei dieſer Gelegenheit Abſtand genommen, da man die erſten Fahrproben in aller Stille vornehmen will. Herr Pippart bemerkte ganz treffend, man müſſe den Mann⸗ heimern gleich wirkliche Leiſtungen zeigen, ſonſt ſetze die ab⸗ Großh. Hoftheater Karlsruhe. Hermann Jadlowker, Gr. Bad. Kammerſänger beginnt ſein 5 Abende umfaſſendes Gaſtſpiel am kommenden Freitag, den 26. April in der Partie des Alfred in Verdis„Traviata“. Herr Jadlowker tritt einmal bei aufgehobenem Abonnement hier auf, drei Gaſtſpiele ſind den Karlsruher und eines den Badener Abonnenten zugedacht. 5 Die Erdfinſternis. Die Tatſache, daß die von uns aus wahrgenommene letzte Sonnen⸗ finſternis gleichzeitig, von dem Monde aus geſehen, das intereſſante Phändmen einer Erdverfinſterung zeigen würde, denn die Erde mußte doch den Schattenkegel des Mondes durchſchneiden, batte uns zu Be⸗ müßhungen veranlaßt, einen Bericht über dieſes Ereignis zu erhalten. Wir verſuchten zuerſt durch Funkeuſpruch eine Verbindung mit dem Monde herzuſtellen. fel auf Anfrage ſandten wir empor, doch keine Antwort er⸗ olgte. Nabhm das eigentlich Wunder? Da der Monud uns ſeine Nacht⸗ ſeite zukehrte, lag wahrſcheinlich alles im tiefſten Schlummer und man kounte es den Mondleuten nicht übel nehmen, wenn ſie ſich darin nicht ſtören ließen. Doch was da tun? Unſere Abonnenten konnten erwarten, einen Mondbericht auf den Tiſch gelegt zu erhalten. Außer⸗ em ſtachelte uns der journaliſtiſche Ehrgeiz und die in Ausſicht ſtehende Freude, die Konkurrenz vor Neid platzen zu ſehen, wenn wir, als die„Erſten“, einen Mondbericht bringen. Schon wollten wir reſignieren. Da ſprang die nimmer raſtende, ppferbereite Berufsfreudigkeit auf in unſerem Redaktionsbaby— ein Kerlchen, ſo groß wie eine Elle nur, aber mit ſeltener Begabung und angetan mit dem unverzagten Mute eines werden Reporters. „Schickt mich als Spezialberichterſtatter!“ „Was Baby, du willſtt „Und ob ich wil!! Schafft mir den Schütte⸗Lanz, oder halt, tieber ein Juftauto, von wegen der Pannen, doch ſchnell, ſchnell, ſonſt ver⸗ fäume ich die Zeit Eine ſtumme Umarmung; dann ſchneile Beorderung eines Luſt⸗ autos vom Dache des Parkhotels und— ſchneller, als wie gedacht, ſanſte Babn davon. Im Nu verſchwand er wie ein Nebelſtreif. endlich völlig entkräftet blichene war früher Landgerichtsrat und Landgerichtsdirektor fällige Kritik ein, die bekanntlich, ſo möchten wir anfügen, in den meiſten Fällen durch keine Sachkenntnis getrübt iſt. Heute mor⸗ gen wurden bereits in aller Frühe die erſten Fahrperſuche unter⸗ nommen, bei denen ſich zeigte, daß der Apparat ſich ſehr leicht ſteuern läßt. Nur eine geringfügige Aenderung an den Kurven, die zu ſcharf in den Boden griffen, erwies ſich als notwendig.— Ein zweiter Eindecker, derjenige des Herrn Guſtav Klein, des Sohnes des Herrn Bootsverleihers Klein, unter⸗ nahm während der Beſichtigung des Pippart⸗Nollſchen Flug⸗ zeuges Flugverſuche, die bedauerlicherweiſe mit einem Un⸗ fall endigten. Schon beim erſten Verſuch, einer Rollübung, entwickelte der Apparat eine bedeutende Geſchwindigkeit, obwohl der 50pferd. Hilzmotor nicht die volle Tourenzahl entwickelte. Beim zweiten Verſuch kam der Apparat etwa 2 Meter vom Boden weg. Beim dritten Verſuch war er bei Brown Boveri etwa 3 Meter hoch. Am Ende des Platzes ging Herr Klein nieder und machte auf dem Boden kehrt. Als der Apparat zur Rückfahrt an⸗ lief, erhob er ſich bereits noch 20 Metern vom Boden und erreichte ſchließlich eine Höhe von ungefähr 8 Metern. Dabei drückte plötzlich ein von rechts einſetzender Windſtoß den Apparat aus der Wagerechten. Herr Klein vermochte das Flugzeug nicht mehr rechtzeitig zur Raiſon zu bringen und ſo ſtieß es mit dem linken Flügel auf den Boden auf. Das Ende war eine große Menge „Kleinholz“. Herr Klein konte rechtzeitig herausſpringen. Der Apparat iſt nahezu völlig zerſtör. beiden Tragdecken ſind zerfetzt, der Propeller zerbrochen und das Caſſis ſtark beſchädigt. Nur der Motor iſt völlig intakt geblieben. Es werden drei Wochen vergehen, bis der Apparat wieder fahrt⸗ bereit iſt. Hoffen wir, daß ſich Gönner des Flugſports finden, die dem jungen Konſtrukteur bei den Reparatuxren etwas unter die Arme greifen. Wenn er die Beſchädigungen auch ſelber aus⸗ beſſern kann, ſo koſten die Materialien doch trotzdem mehrere hundert Mark. Wenn Herr Klein eine Beiſteuer zu den Repa⸗ raturkoſten erhielte, würde er nicht undankbar ſein. 8 Abſturz. Infolge Verſagens der Aufzugvorrichtung ſtürzte geſtern bormittag in der Zigarrenfabrik von Gebrüder Mayer in der Rheindammſtraße der 26 Jahre alte ledige Kaufmann Karlsruher mit einer Lagerkarte durch die Aufzugsöffnung im zweiten Stock hinaus und trugerhebliche Verletzungen im Rücken und Kopf davon. Der Verletzte wurde ins Lanzſche Krankenhaus befördert. Erwiſchter Einbrecher. Der 22 Jahre alte Taglöhner Jacob Wach tel von hier wurde vorletzte Nacht bei einem Einbru ch in ein Trödlergeſchäft in der Münzgaſſe in Frankfurt a. M. von einem Schutzmann überraſcht und verhaftet. Eine aufregende Szene ſpielte ſich Mittwoch vormittag im Käfertaler Wald, in der Nähe des Waſſerwerks, ab. Drei Viernheimer Arbeiter, die durch den Wald radelten, beläſtigten durch unflätige Redensarten die dort beſchäftigten Waldarbei⸗ terinnen, was ſich der Vorarbeiter Schwind verbat, worauf die Viernheimer von ihren Rädern abſprangen und über Schw. herfallen wollten. Während die Arbeiterinnen nach allen Sei⸗ ten auseinanderſprangen, flüchtete Schwind ins Waſſerwerk, verfolgt von ſeinen Gegnern. Vom Waſſerwerk aus wurde die Polizei benachrichtigt, die alsbald erſchien und die drei Kerle zur Wache brachte. Auch den Schutzleuten gegenüber ſollen ſich die Arbeiter äußerſt frech benommen haben. Todesfall. In Stuttgart iſt im 75. Lebensjahr Land⸗ gerichtspräſident a. D. v. Laemmert geſtorben. Der Ver⸗ Ni Die in Heilbronn, von 1896—1902 Landgerichtspräſident in Ravens⸗ burg. Mehrere Jahre war er auch Mitglied des Staatsgerichts⸗ hofes. 1902 trat er in den Ruheſtand. *Mutmaßliches Wetter am Samstag und Sountag. Ueber Süddeutſchland haben ſich die angekündigten Teilwirbel bereits ausgebildet und auch der Einfluß der großen Depreſſion im Nord⸗ weſten macht ſich ſtärker bemerkbar. Für Samstag und Sonntag iſt daher weiterhin vielfach trübes und auch zu Niederſchlägen ge⸗ neigtes, ziemlich mildes Wetter zu erwarten. 25 Veues aus Tudwigshafen.. * Fuhrwerksunfall. Bei der Abfahrt vom Viadukt an der Jä⸗ gerſtraße brach geſtern nachmittag an einem mit 20 Kälbern und 5 Schafen beladener Viehwagen die Lanne. Der Wagen rannte infolgedeſſen wider einen Bandſtein, ſtürzte um und die Tiere fielen auf die Straße. Es dauerte eine halbe Stunde, bis ſie wie⸗ der eingeladen und der Straßenbahnverkehr wieder aufgenommen werden konnte. Mannheimer Schwurgericht. Die beiden Fälle, die geſtern zum Aufruf kamen, wurden unter dem Vorſitz von Landgerichtsrat Dr. Hanemann hinter verſchloſſenen Türen verhandelt. Zunächſt hatte ſich zu verant⸗ worten der 36 Jahre alte Lokomotivführer Johann Wäl de aus Gutach wegen Münzverbrechens. Die Anklage iſt vertreten durch Staatsanwalt Hellin⸗ ger, als Verteidiger iſt berufen Rechtsanwalt Dr. Geier. Wie ein Krankheitsbazillus ſetzt ſich bei manchem Menſchen eine unglückſelige verbrecheriſche Idee feſt, läßt ihn nicht mehr los, RDDBB—————...————— Wir berechneten: jetzt iſt es 9 Uhr, beeilt er ſich, iſt er nach unſerer Zeit um 3311 Uhr auf dem Monde. Gerade zu rechten Zeit, um die um 11 Uhr 58 Min. beginnende Erdverfinſterung zu beobachten. Und, der Mordskerl, hat das in ihn geſetzte Vertrauen nicht ent⸗ täuſcht. Heute früh erhielten wir verſpätet, wahrſcheinlich verzögert durch elektriſche Stürme, folgendes Funken⸗Telegramm: ([Funkeu⸗Telegramm unſeres Mond⸗Spezial⸗Berichterſtatters). 85 Bin glücklich angekommen. Großartige Fahrt. Prachtvolle Fernſicht. Richtig, alles ſchlief. Der alte Mann im Monde ſchnarcht, daß das Geratter meines Motors übertönt wurde. Landung etwas plötzlich(Aum. d. Red.: Wohl infolge der dünnen Luft), doch glatt. Hier ziemlich öd und leer. Kein Neckarauer Wald. Nur dürre Halme, benagt von Mondkälbern. Zur Beobachtung der Erdfinſternis ſetzte ich mich auf den Rand des höchſten Mondkraters. Da Temperatur tief, ſteckte ich mir eine Zigarre an der hinter mir ſtehenden Sonne an.(Na warte Schlingel, das kannſt Du Dir nur auf dem Monde erlauben! D. Chefred.). Ein prachtvoller, ſammetiſchwarzer Himmel wölbt ſich über mir. Die Geſtirne gleißen und funkeln, nur unſere liebe Erde ſteht wie eine rieſige Goldorange am Horizont. Ihr gelbes, ſanftes Licht umſpielt den alten Schnarcher und die Kälber, die unten in den Tälern graſen. Pünktlich, wie Aſtronomen berechnet, trat Ver⸗ finſterung ein. Von links nach rechts zog ein dunkler Hauch, der Schatten des Mondes, über die glänzende Scheibe der Erde. Auch ich werfe meinen Schatten auf Euch. Da ich jetzt mich mit dem Monde vor der Sonne befinde, müßt Ihr mich ſehen können. Ich laſſe ein weißes Tuch über dem Mondrande flattern.(Anm. d. Red.: Das werden unſere beobachtenden Aſtronomen als Sonnen⸗Protuberanz gedeutet haben]. Durch mein Breunglas bietet die Erde einen wunder⸗ ſchönen Aublick, beſonders Mannheim, das ich glaube deutlich zu erkennen. Doch was iſt das? Ueberall ſehe ich Nadeln in die Luft ragen, die wie Gletſcher leuchten. Alpenglühen? Die Lanzſchen Schornſteine? Doch nein. Auf der ganzenErde reckte es ſich empor. Jetzt hier. Jetzt da. Jetzt überall. Gerade iſt die Hauptverfinſterung ein⸗ getreten. Wie erklärt ich das? Was geht da unten vor?(Anm. d. Red.: Vielleicht können wir da helfen. Vermutlich ſind es die vielen Raſen. die ſich auf der Erde gen den Himmel recktenl. Jetzt die Ver⸗ finſterung bald vorbei. Die ſeltſamen Zacken und Schroffen ſehe ich immer ſeltener. Nur in einer Gegend, wo die Pfalz zu liegen ſcheint, leuchten ſie noch unvermindert aus der faſt wieder hellen Scheibe der Erde. Nun iſt die Erdfinſternis wieder vorüber, pünktlich wie vor⸗ aus geſagt. Es war ſehr ſchön und intereſſant. Komme bald wieder. Will den Mond noch lächeln ſehen und die Frau im Monde beſuchen. Spezialbericht darüber ſolgt. Baby. gewinmnt alfnählich Macht Aber ihn, und reißt ihn ins Verhäng. nis. Der Angeklagte las in ſeiner Zeitung, daß falſches Geld im Umlauf ſei, und begann mit dem Gedanken zu ſpielen, ein⸗ mal die Herſtellung ſalſchen Geldes zu verſuchen. Ein gefähr⸗ licher Verſuch, denn ſchließlich führte er zu der Verlockung, das falſche Geld auch auszugeben. Wälde wurde nicht durch Not gedrängt. Seit 1898 im Dienſte bei den Staatsbahnen, war er im Jahre 1908 etatsmäßiger Reſerveführer und bezog neben einem Gehalt von 148 M. noch 20 M. Fahrgebühren monatlich. Die Familie beſteht aus fünf Köpfen, iſt geſund und es ſind keine Schulden vorhanden. Nach vielen Fehlſchlägen gelang Wälde ſchließlich das Geldmachen. Er ſtellte zwölf Zweimark⸗ ſtücke her, die äußerlich den Anſchein echter Münzen hervor⸗ rufen konnten, durch Anfühlen und den Klang aber unſchwer als falſch erkannt werden mußten. In einer Wirtſchaft in Karlsruhe gab nun Wälde wiederholt ſolche falſche Stücke in Zahlung und da der Wirt ihn kannte, ſo wußte man bald, wer das ſchlechte Geld brachte. Der Angeklagte ſagte, daß er nicht die Abſicht gehabt habe, das Geld auszugeben, ſchließlich ſei er doch der Verſuchung unterlegen. Unter mildernden Um⸗ ſtänden für ſchuldig erklärt, wurde er zu 7 Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt und auf dieſe Strafe 1 Monat der er⸗ littenen Unterſuchungshaft für verbüßt erklärt. Zugleich wurde die Einziehung des nachgemachten Geldes und der Formen und Gegenſtände, die zur Anfertigung gedient hatten, ausgeſprochen, einſchließlich des echten Zweimarkſtückes, das als Modell be⸗ nutzt worden war. Bei der Strafausmeſſung wurde berück⸗ ſichtigt, daß der angerichtete Schaden nicht groß, der Leumund es Angeklagten nicht ſchlecht war, und daß er mehr aus Un⸗ überlegtheit und Leichtſinn gehandelt habe als aus verbreche⸗ riſchem Inſtinkt, ſowie daß ihn die Verurteilung ſeine bisherige Exiſtenz koſte. Ein Apachenkleeblatt nimmt im nächſten Falle von der Auklage⸗ bank Beſitz. Es ſind der 19 Jahre alte Taglöhner Joſeph Weipert aus Ottweiler, die 10 Jahre alte Dienſtmagd Anna Stähler aus Friedelsheim und der 18 Jahre alte Former Theodor Urſchel aus Oppau wegen Zuhälterei und Raubs. Die Anklage vertritt Staatsauwalt Mickel, als Verteidiger ſind beſtellt die Rechtsanwalt Dr. Alt, Dr. Pudel und Dr. Rein⸗ muth. Die drei Angeklagten arbeiteten nach dem bekannten Muſter der Pariſer Apachen. Die Stähler diente als Lockvogel. Biß ein Gimpel an, ſo wurde er von der Stähler an eine abgelegene Stelle gelockt, worauf ihre beiden Zuhälter über das Opfer herfielen und es durch Drohung oder Gewalt ausplünderten und dann davonfagten. Wenn er nicht ging, wurde er mißhandelt. Weipert war der„Bräutigam“ der Stähler. Seine ſugendlichen Schweſtern hat er gleichfalls dazu ge⸗ bracht, daß ſie Straßendirnen wurden. Sie ſind Freundinnen ſeines Verhältniſſes. Unter Auklage ſtehen allerdings nur wenige Fälle, kommen doch die wenigſten dieſer Ueberfälle zur Anzeige. In einem anderen einem Schuhmacher 1% weggenommen. Dieſe beiden Ueber⸗ fälle hatten de nKuhweideweg und den Luiſenpark zum Schauplatz. Bei einer dritten Affäre, die ſich auf dem Kinderſpielplatz im Schloß⸗ garten abſpielte, packten die Stähler den betr. jungen Mann am rechten, Urſchel am linken Arm, und während Urſchel ihn mit Tot⸗ ſtechen bedroht haben ſoll, nahm im Weipert den Geldbeutel ab. Die wie ſchon erwähnt, hinter verſchloſſenen Türen geführte Verhandlung endete mit der Verurteilung des Angeklagten Weipert zu 6 Jahren 3 Monaten Zuchthaus, 10 Jahren Ehrverluſt und Stellung unter Polizeiaufficht, die Angeklagte Stähler zu Jahr 3 Monate Gefängnis. Urſchel wurde freigeſprochen. Tageskalender. Freitag, 19. Apxil. Großh. Hof⸗ und National⸗Theater 7 Uhr:„Der Poſtillon von Lonjumeau“. Apollo⸗Theater. 8 Uhr: Gaſtſpiel des neuen Operettentheaters Berlin: „Die keuſche Suſanne“. Café⸗Reſtaurant'Alſace. Künſtler⸗Konzerte der Kapelle Rück. Im Trocadero ab 11 Uhr: Auftreten erſtklaſſiger Kabaret⸗Kräfte. Jeden Sonutag 9 Uhr: Bier⸗Kabaret im Goldſaal. Union⸗Theater. Moderne Lichtſpiele. Saalbau⸗Theater. Kinematographiſche Vorführungen. Welt⸗Kinematheater, II 1, 1. Erſtklaſſige kinematographiſche Vor⸗ führungen, Café Börſe. Täglich Damenorcheſter⸗Konzerte. Café Carl Theodor. Künſtler⸗Konzerte. Café Dunkel. Täglich Konzerte: Damenorcheſter„Preſto“. Neuer Storchen, E 1, 4: Täglich Konzert⸗Baricté. Reſtaurant„Zum Wilden Mann“. Täglich Konzerte: Damenorcheſter „Lindia“. Von Tag zu Tag. * Erdbeben. Saragoſſa, 17. April. Wie aus CEim⸗ balla gemeldet wird, wurde geſtern dort ein von heftigem Sturm begleitetes Erdbeben verſpürt. Mehrere Häuſer wurden beſchä⸗ digt. Die Einwohner verließen voller Schrecken ihre Wohnungen. * Grubenunglück. Cardiff, 17. April. Bei einer Exploſion in der Kohlengrube Gilfach Goch wurden drei Perſonen getötet und vier verletzt. Ein Arbeiter wird vermißt. — Der Milliardär Oberſt Aſtor-ertrunken. Newyork, 18. April. Der amerikaniſche Milliardär Aſtor iſt bei der Kataſtrophe der„Titanic“ umgekommeff. Aſtor war ein Enkel der berühmten Dynaſtie dieſes Namens und widmete ſich an der Havard⸗Univerſität techniſchen Studien. Er machte auch verſchiedene Erfindungen auf mechaniſchem Gebiet. Beſon⸗ ders intereſſierte ſich Aſtor für den Bau moderner Hotels in Amerika. Seiner Initiative iſt das Entſtehen des bekannten „Hotel Walldorf⸗Aſtoria“, des„Hotel St. Regis“, des„Knicke⸗ bocker Hotel“ und anderer zu danken. Dieſer Typus des mo⸗ dernen Rieſenhotels iſt auch ſchon nach Europa übergegangen. Aſtor war Oberſt der amerikaniſchen Armee und Generalinſpek⸗ tor des Freiwilligenkorps. Während des Krieges zwiſchen Amerika und Spanien ſchenkte Aſtor ſeinem Vaterlande eine vollſtändige Artilleriebatterie. Er nahm an dem Kriege in Kuba teil, wirkte bei der Belagerung von Santiago de Cuba mit und wurde von General Shafter mit der Miſſioft betraut, dem Kriegsminiſter die offizielle Meldung von der Käpitulation des Platzes zu überbringen. Vor einem Jahre hat der damals 47 Jahre alte Mann ein junges, kaum 20 Jahre altes Mädchen ge⸗ heiratet, nachdem er ſich von ſeiner erſten Frau hatte ſcheiden laſſen. Der Puritanismus in der Neuen Welt nahm Anſtoß an dieſer Ehe, weil er den Bräutigam zu alt, die Braut zu jung fand, und weil man es für unmoraliſch hielt, daß Aſtor den Altersunterſchied mit 50 Millionen Francs, welcher er ſeiner Braut gab, ausgleichen wollte. Es fand ſich lange kein Prie⸗ ſter, welcher dieſe Ehe einzuſegnen bereit war. Schließlich ge⸗ lang es doch, einen Geiſtlichen zu finden, welcher ſich über die Bedenken der amerikaniſchen Geſellſchaft hinwegſetzte, und das Paar begab ſich dann auf die Hochzeitsreiſe nach Aegypten. Mittwoch reiſte Aſtor mit ſeiner jungen Frau auf der„Titanic“ von Southampton nach Amerika. Er wurde ein Opfer der in den Annalen der Schiffsunglücke unerhörten Kataſtrophe. Seine Frau iſt gerettet und auf der„Carpathia“ nach Amerika beför⸗ dert worden. Der Leichnam Aſtors wurde geborgen. Sportliche Rundſchau. Nuderſport. d. Frankfurter Stadt⸗Achter. Das Achter⸗Rennen um den Wanderpreis der Stadt Frankfurt, welches am 24. Juli ſtattfin⸗ den ſollte, iſt mit Rückſicht auf die am gleichen Tage ſtattfindende Gießener Regatta, die am 11. Auguſt zu rudernde Deutſche Mei⸗ —::. ͤ Mannheim, 19. Apru. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten.(Wetttagvrar) ſterſchafts⸗Regatta und das Paris⸗Frankfurter Achter⸗Rennen am 25. Auguſt auf Sonntag, 15. September verlegt worden. Vorherſagungen für in⸗ und ausländiſche Pferderennen. (Von unſerem ſportlichen Spezialberichterſtatter.) Not Freitag, den 19. April. war Saint⸗Quen. eben Prix du Lot: La Cachucha-—Bleu de France. lich. Prix de'Aveyron: Forma—Criſtal. ſind Prix de L Allgitaine: Supplice—Auſeitain. lan Prix Kerſage: Rioumajou— Joyeux V. 8 Prix du Medoc: Skaliger—Fronde. 1 Prix de la Gironde: Caengiſe-Lord Loris. bor⸗ „ Berliner Prahtbericht. in 7[Von unſerem Berliner Bureau.) wer Marokkos Erhebung gegen Frankreich. 5 ich Berlin, 19. April.(Von unſerm Berliner Bureau.) 84 Aus Paris wird berichtet: Der deutſche und der engliſche ſes Konſul ſin Fez haben ihr Perſonal und ihre Landsleute in ihren Um⸗ Amtshäuſern vereinigt. Die beiden in Verteidigungszu⸗ Ge. ſtand verſetzten Häuſer wurden bisher von den Meuterern reſpek⸗ er⸗ tiert. Der deutſche Dragoman blieb den Tag und die Nacht über urde im Funkenſpruchgebäude, um jeden Augenblick mit Tanger kor⸗ und reſpondieren zu können. Der franzöſiſche Konſul befindet ſich eben⸗ hen, ſalls im Gebäude der Funkenſpruchtelegraphie. Einer der Fun⸗ be⸗ kenſpruchbeamten, ein Franzoſe, wurde verwundet ins Spital ge⸗ ück⸗ bracht. Die franzöſiſche Kolonie wurde in 3 Häuſern verteilt, die und dem General Brulard gehören. Die franzöſiſchen Truppen in Fez Un⸗ zählen etwa 1800 Mann. Aus Mekines wurden 4000 Mann fran⸗ che⸗ zöſiſcher Truppen geſtern abkommandiert. 2000 weitere werden rige heute folgen. Von den 4000 Mann der ſcherifiſchen Garniſon in Fez hat nur das Geniekorps ſich der Meuterei ferngehalten, die age⸗ ſorgfältig vorbereitet war. 8 ert! Die Rataſtrophe der„Titanic“. Die Ankunft der„Carpathia“. 5 ſind*London, 19. April. Die„Carpathia“ hat Sandy Hook En um 7 Uhr paſſtert. Die Fahrtbeſchleunigung der„Carpathia“ hat es der Unterſuchungskommiſſion des Senats unmöglich ge⸗ der macht, in der Bucht an Bord des Schiffes zu kommen. Das npel Schiff hielt an der Quarantäneſtation. An den Quais der 1775 Stadt Newyork erwartete eine Menge von zehntauſend Men⸗ 2 ſchen mit eindrucksvollem Schweigen die Ankunft des Schiffes. am“ Die erſten Ueberlebenden der„Titanic“ begannen ge, das Schiff 9 Uhr 35 zu verlaſſen. Das Docken des nes Schiffes erfuhr eine gewiſſe Verzögerung, da zunächſt die 13 ülle, Rettungsboote der„Titanic“ abgenommen werden mußten. be⸗ Mehrere Krankenſchweſtern vom Roten Kreuz und ein Dutzend laß, Aerzte warteten auf dem Pier. 2 Amhulanzen vom St. Vin⸗ laß- zenzhoſpital waren in Bereitſchaft. Die Regierung hatte auf am die übliche Unterſuchung der Zwiſchendeckspaſſagiere verzichtet, ot⸗ um ihre Landung zu erleichtern. Nur Verwandte der Ueber⸗ Die lebenden, Beamte der White Star Line und Vertreter der Tele⸗ une., graphen⸗Agenturen wurden auf den Pier zugelaſſen. Die und Stadtverwaltung von Newyork hat für die Unterkunft der NN Zwiſchendeckspaſſagiere Sorge getragen. 1 W. Newyork, 18. April. Die„Carpathia“ langte um .37 Uhr abend hier au. An der heutigen Fondsbörſe ſind für die Zwiſchenpaſſagiere der„Titanic“ 20 000 Dollars geſammelt worden, die durch eine Abordnung an den Anlegeplatz der „Carpathia“ gebracht wurden. in: Taoote an Bord der„Carpathia“'? 05 1* Newyork, 18. April. Die Beerdigungsfirma Camp⸗ te. bell teilt mit, daß die Cunard Line ſie erſucht habe, 250 Särge bei Ankunft der„Carpathia“ bereitzuhaltenn. * Newphork, 18. April. Die White Star Linie dementierk, 7 wie ein ſpäteres Telegramm meldet, daß ſie Särge beſtellt habe. Das engliſche Handelsamt und die Kataſtrophe. * London, 18. April. Handelsminiſter Burton er⸗ klärte in Beantwortung verſchiedene Anfragen über das Un⸗ ſter glück der„Titanic“, daß das Handelsamt mit Rückſicht auf die wachſende Größe der Dampfer in den letzten Jahren eine Reviſion der Vorſchriften über die Rettungs⸗ 3 boote in Ausſicht genommen und mit der Unterſuchung dieſer Frage den Ausſchuß für Handelsſchiffahrt betraut habe. Der Bericht des Ausſchuſſes habe das Handelsamt nicht zufrieden⸗ h⸗ geſtellt, die Frage ſei dem Ausſchuß nochmals zur weiteren u. Unterſuchung überwieſen worden. Der Handelsminiſter er⸗ ter klärte weiter, er wolle nichts über das Ergebnis der Unter⸗ en ſuchung über den Untergang der„Titanic“ vorausſagen und auch nicht von Aenderungen reden, die ſich infolge der n. Kataſtrophe als notwendig erweiſen ſollten. Er wolle aber feſt⸗ or ſtellen, daß bisher weder das Handelsamt noch verantwortliche ar Sachverſtändige oder die Behörde der Meinung geweſen ſind, te daß jedes Schiff, gleichviel welcher Größe und Schottenaus⸗ te rüſtung, unbedingt in den Rettungsbooten Platz für alle n⸗ an Bord befindlichen Perſonen haben müſſe. in Das Handelsamt habe der„Titanic“ 960 Plätze in den Ret⸗ Een tungsbooten vorgeſchrieben, ſie hätten aber tatſächlich für 1178 fe⸗ Perſonen Platz gehabt.„Die durch die Kataſtrophe geſchaffene 995 Lage,“ ſchloß der Miniſter,„muß mit größter Sorgfalt erwogen n werden, nicht in Ueberſtürzung, ſondern im vollen Licht der „ Tatſachen, die die Unterſuchung zu Tage fördern wird. Das en 1 Handelsamt iſt ſich vollkommen der großen Verantwortlichkeit ne bewußt, die es in dieſer Angelegenheit trägt.“ 5 9 5 Cooper fragte: Iſt es nicht Tatſache, daß die Atlantiſchen d»Dampfer Deutſchlands und der Vereinigten Staaten doppelt m ſoviel Rettungsboote mitführen, als das britiſche Handelsamt 28 dies für notwendig erachtet? Burton antwortete, er glaube 47 nicht, daß dies der Fall iſt, der Frage aber nachgehen. 5 Todtmoos, 18. April. Auf dem geſunkenen Rieſen⸗ 98 dampfer„Titanic“ befand ſich auch Herr Leo Zimmermann 51 von hier. Der Genannte hatte in Southampton das Schiff be⸗ or ſtiegen, um nach Amerika zu fahren. Wie die Beſitzerin der er„Titanic“, die White Star Linie mitteilt, befindet ſich Herr Zim⸗ e⸗ mermann unter den Geretteten. Er wurde nach der Kataſtrophe e⸗ von einem zu Hilfe gekommenen Dampfer aufgenommen, und be⸗ ie findet ſich jetzt auf der Fahrt nach Amerika. 8 T Berlin, 19. April.(Von unſ. Berl. Bur.) Wie 67 ein Newyorker Kabel beſagt, wurde von der„Carpathia“ ge⸗ meldet, daß ſich die Ueberlebenden in einem furcht⸗ baren Zuſtande befinden. Mindeſtens 250 Perſonen ſind ſchwer verletzt oder krank. 0 kehrungen für eine ſolche Maſſe Kranker. Einem Paſſagier ſind die Füße erfroren, andere haben ſchwere innere Verletzungen er⸗ litten. Viele ſind noch krank von den langen Stunden in Eiſes⸗ kälte, umringt von Eisſchollen. Einzelheiten werden mit Abſicht en n· zurückgehalten, weil die Geſellſchaft nicht den Mut hat, die de Tatſachen wahrheitsgetreu zu berichten. Die Kataſtrophe der „Titanic“ ereignete ſich ſo ſchnell, daß viele unbekleidet flohen. die Rettungsboote ſind Der Dampfer iſt ohne Vor⸗ chrecklich zugerichtet. Bis die„Car⸗! pathia“ ankam, war ein großer Teil der Bemannung in den Kojen zermalmt, weil der vordere Teil des Schiffes ſofort gänz⸗ lich vernichtet wurde. Berlin, 19. April.(Von unſ. Berl. Bur.) Wie über London gemeldet wird, ſchätzt die Newyork Worlds das Geſamtvermögen der 12 auf der Titanic ertrunkenen Millio⸗ nären auf 764 Millionen Mark. Aus Waſhington wird telegraphiert, daß das Han⸗ delskomitee des Senats ein Unterkomitee von 7 Mitgliedern er⸗ nannt hat, das nach Newyork abgereiſt iſt. Es wird ſich ſofort auf die„Carpathia“ begeben, um eine ſtrenge Unterſuchung über die Kataſtrophe der„Titanic“ einzuleiten. * Rom, 18. April. Der Papſt drückte dem Präſidenten Taft, deſſen Adjutant Butt beim Untergang der„Titanic“ unter⸗ gegangen iſt, telegraphiſch ſein Beileid aus. Adjutant Butt kehrte von Rom zurück und ſollte Taft das Handſchreiben des Papſtes überbringen. Newyork, 18. April. Zur Hilfeleiſtung für die Ueber⸗ lebenden der„Titanic“ ſind die ausgedehnteſten Maßnahmen ge⸗ troffen. Die Polizei hat alle verfügbaren Mannſchaften aufge⸗ boten, um die Tauſendenvon Neugierigen von den Piers zurück⸗ zuhalten. Die„Carpathia“ iſt um 6 Uhr 20 Minuten in Sandy Hook angekommen. Dor italieniſch⸗türkiſche Krieg. Der italieniſche Angriff auf die Dardanellen. Berlin, 19. April.(Von unſerem Berliueü Bureau). Aus Konſtantinopel meldet der Draht: Nach Nachrichten der Schiffs⸗ ggenturen ſoll die Juſel Lemnos von den Italienern beſetzt ſein. Mehrere italieniſche Kriegsſchiffe erſchienen am Morgen vor Samos und bombardierten die Militär⸗ und Regierungsgebände, ſowie die Konaks und die Kaſernen. Zwei feindliche Kriegsſchiffe er⸗ ſchienen auf der aſiatiſchen Seite vor Wermeriſch⸗Marmarika, andere vor der Stadt und Halbinſel Enos an der enropäiſchen Küſte. Die Gerüchte von einem Bombardement der Feſtungswerke von Smyrna wurden bisher nicht beſtätigt. Ein außerordentlicher Kriegs⸗ rat findet ſowohl im Marine⸗ wie im Kriegsminiſterium ſtatt, der beſtimmte Maßnahmen für die Verteidigung der Dardanellen und der Küſte treffen will. Die Regierung trifft alle nötigen Maßnahmen für die Sicherheit der Fremden und der Bevölkerung in Konſtantinopel und anderen Städten. *Berlin, 19. April.(Von unſ. Berliner Bureau). Aus Kon⸗ ſtantinopel wird telegraphiert: Der Miniſter des Aeußeren Aſſim Bey teilte bei Eröffnung der Kammer dem diplomatiſchen Korps die Tat⸗ ſache der Beſchießung Kumkales durch die ital. Flotte mit. Die Regierung ſei überzeugt, die Italiener würden die Dardanellen nie forzieren können. Die türkiſchen Konſols verloren 2 Punkte auf der Börſe. Die Italiener gaben auf die Feſtungswerke etwa 185 Schüſſe ab, ohne erheblichen Schaden zu verurſachen. Da die feindliche Flotte ſich wieder von Kumkalis entfernte, glaubte man hier, daß es ſich nur um eine Flotr tendemonſtration gehandelt habe. Die Flotte beſtand aus 4 Panzer⸗ ſchiffen und 23 anderen Kriegsſchiffen. Ein Kreuze⸗ iſt beſchädigt worden. Das Bombardement begann um 11 Uhr und dauerte 4 Stundeu. Die Feſtungswerke von Kumkalis ſind wenig beſchädigt. Schwimmende Minen wurden in den Darda⸗ nellen ausgelegt und losgemacht und die Schiffahrt ſuspendiert. Die Italiener haben Kabel abgeſchnitten. Die Ausweiſung der Italiener aus Konſtautinopel und der übrigen Türkei ſteht bevor. Es ſinden heute Beratungen der Miniſter darüber ſtatt. Die Pforte teilte die Eröffnung des Bombardements auf die Dardanellen allen türkiſchen Botſchaftern im Auslande mit. leJ Berlin, 19. April.(Von unſ. Berliner Bureau). ſtantinopel wird über das Erſcheinen der von den Dardanel noch weiter gemeldet: Nach weiteren Berichten wurden bis 2 Dardanellen 185 Schüſſe abgegeben, Türkiſcherſeits ſollen bereits 12 Mann getötet worden ſein Das erwähnte italieniſche Kriegsſchiff, daß eutweder durch ein türkiſches Geſchütz getroffen würde, oder auf eine Mine geſtoßen ſein muß, iſt im Sinken begriffen. Die Nachricht von dem Bombardement der Dardanellen, war geſtern als das Parlament eröffnet wurde, den Miniſtern beim Verleſen de Thronrede bereits bekannt. Sie wurde jedoch mit Rückſicht auf die Anweſenheit des Sultans vorerſt geheim gehalten. Erſt nachdem der Sulton die Kammer verlaſſen hatte, wurde die Meldung bekannt ge⸗ geben, die bei den Abgeordneten großen Eindruck m chte. Die Nach⸗ richt verbreitete ſich darauf mit Blitzesſchnelle in der Skadt. Die Stim⸗ e Kreiſe, ſowie der Bevölkerung iſt durchaus zu⸗ i Aus Kon⸗ italteniſchen Kriegsflotke Uuhr nachmittags in den ——— Volkswirtschaft. Jahresbericht der Mannheimer Produlcten- und Effektenbörse. Der Vorstand der Produktenbörse, Herr Emil Hirsch, sowie de Lorxstaud der Effektenbörse, Herr Geh. Kommerzienrat Dr. Brosien, veröffentlichen nachstehenden Jahresbericht: „Unsere Mitgliederzahl beträgt 740(710). Die Börse beſindet sich in stets wachsendem Kufschwung, da ihre Einrichtungen dem Gesamthandelsstand zustatten kommen, ja geradezu unent- behrlich geworden sind. Unsere Einnahmen für das Jahr 1911 betragen M. 46 950.64(M. 54 992.77), von welcher Summe wir M. 36 000(M. 40 000) an die Börsenbauaktiengesellschaft als Mieie sowie zur Deckung der Hypothekenzinsen und sonstigen Lasten abführen mussten. Unser Guthaben bei der Rheinischen Creditbank beträgt M. 1460.15. Mit der Börsenbau-.-G, welche nur zum Zwecke der Errich- tung und Verwaltung des Börsengebäudes gegründet wurde. weil die Börse selbst, die erst jetzt Körperschaftsrechte erlangte, nicht in der Lage war, dieses Geschäft selbst zu übernehmen, besteht ein Vertragsverhältnis dahin(Protokoll vom 11. März 1903), dass alle Ueberschüsse der Börse zunächst zur Deckung der Lasten der Börsenbauaktiengesellschaft zu verwenden sind und alsdann erst ein etwaiger Ueberschuss dem Vermögen der Börse zuwächst. Wir ergreiſen gerne diese Gelegenheit, den Garantiezeichnern der Börsenbauaktiengesellschaft für ihre Opferwilligkeit unseren Dank auszusprechen, da sie bis jetzt M. 406 600.40 für Deckung der Defi- Zite leistete. Für die Folge glauben wir etwaige Defizite aus un- veren eigenen Einnahmen decken zu können. Schiedsgerichte haben im Jahre 1911 265(244) stattgefunden, von welchen durch Schiedsspruch 181 und durch gütlichen Ver- gleich 84 exledigt wurden. Das Schiedsgericht der Mannheimer Produktenbörse erfreut sich im In- und Auslande eines glänzenden Namens, und alle Streitigkeiten ünden bei demselben in kürzester Frist ihre Beilegung. Hinsichtlich der Preisnotierungen an der Produktenbörse beabsichtigen wir verschiedene Verbesserungen durch Ernennung von Kommissjonen, welche dem Börsenvorstand bei Festsetzung der Preise zur Seite stehen sollen. Diese Kommis- sionen sollen baldigst gebildet werden und wir sind des Beifalls unserer Mitglieder für diese neue Einrichtung sicher. Weniger günstig können wir uns über die Entwicklung des handelsrechtlichen Lieferungsgeschäfts aussprechen. welches wegen zu niedriger Naturalgewichte sich nicht entwickeln konnte. Wir haben bei Grossh. Staatsregierung Schritte zur Erhöhung der Na- turalgewichte eingeleitet. Von der Grossh. Regierung sind unsere Vorschläge angenommen und an die Reichsregierung weiter gege⸗ ben worden. Wir hoffen, dass der Bundesrat seine Genehmigung erteilen wird und erwarten hiervon ein Wiederaufleben des hau- delsrechtlichen Lieferungsgeschäfis. Das Geschäft an der Effektenbörse bewegte sich in normalen Grenzen, bei der Zulassungsstelle wurden neun Anträge auf Zulassung von Wertpapieren eingereicht, die sämtlich genehmigt wurden. 88 Projektious-Aktiengesellschaft„Union“, Frankfurt. In Ergänzung der uns gestern nach Redaktionsschluss draht lich zugegangenen und noch im Abendblatt teilweise enthaltenen Mitteilung über die Generalversammlung obiger Gesellschaft, bei der Mannheimer Kapital ziemlich stark investiert ist, teilen wir folgendes mit: Von dem Aktienkapital von M. 750 000 waren insgesanmt M. 639 000 vertreten. Die Regularien fanden, wie bereits kurz gemeldet, einstimmige Genehmigung. Obwohl von seiten eines Aktionärs die Ausschüttung einer um 2 Proz. höheren Dividende angeregt wurde, einigte sich die Versammlung doch auf den von der Verwaltung vorgeschlagenen Satz von 18 Prozent, der auck einstimmige Annahme fand. Herr Prokurist Julius Kahn vom Bankhause H. L. Hohenemser und Söhne, Mannheim wurde neu in den Aufsichtsrat gewählt. N 85 Auf eine Anfrage über den Geschäftsgang im neuen Jahre wurde von der Verwaltung erklärt, dass die Aussi chten sehr günstig seien.„„„ Hierauf wurde aus der Mitte der Versammlung dem Vor- sitzenden des Aufsichtsrats, Herrn Dr. Jeselsohn- Mannheim, für seine erspriessliche im Interesse des Geschäfts anerkennenden Worten der Dank der Aktionäre ausgesproch und in diesen Dank auch Vorstand und Aufsichtsrat einbézogen, Staatliches Kraftwerk an der Murg. Am 11. April 1912 fand im Ministerium des Innern eine Be. sprechung statt, welehe die Erstellung des Murs⸗ Kraftwerkes durch den Staat und die Verwertung der in ihm zu erzeugenden elektrischen Energie zum Gegenstand hatte, Zu dieser Besprechung waren, nach einem halbamt lichen Bericht der„Karlsr. Ztg.“, die Kreisausschüsse Karls ruhe und Baden und die Grossh. Amtsvorstände sowie die Oberbürgermeister der in diesen Kreisen gelegenen Amtsstädte eingeladen. Die Verhandlungen wurden von Ministerialdirek- tor Weingärtner geleitet. Der Referent des Ministerfſums Geheimer Rat Wiener erläuterte an der Hand der deuts Denkschrift der Generaldirektion der Staatseisenbahnen den von der Regierung geplanten Bau des Murgkraftwerkes. den Ausführungen des Berichterstatters beträgt die s während 24 Stunden zur Verfügung stehende Leistung d. Murgkraftwerkes(im ersten Ausbau Murgstollenwerk) EKilowatt, die auch zur Zeit der Wasserklemme möglich Spitzenleistung 14 0 Kilowatt. Die jährlich erzeugbare Energiemenge besiffert sich im ersten Ausbau auf Millionen Kilowattstunden, bei Verwertung der umständige Wassermengen der fliessenden Murg auf 30 Millionen Ki wattstunden. Die jährliche Erzeugung kann nach Erstellung des Schwarzenbachbeckens auf 65 Millionen, nach Erxstellu des Raumünzbeckens auf 90 Millionen Kilowattstunden steigert werden. Erhebliche weitere Energiemengen k nach Erstellung des auf württembergischen Gebiete gepl Beckens gewonnen werden. Für die Versorgung aus dem Murgkraftwerk Gebiet zwischen Offenburg und Mannhei-xH Betracht. Die Hochspannungsleitungen werden vom anten kommt gestellt. 90 Der Skrom soll an Grossunfernekmer aßt werden, das sin ddie Stäckte, Ueberlandzentralen, zitätsgesellschakten und die Grossindustrie. Bevor abe Privatgesellschaften Vereinbarungen getroffen werden, mõ das Ministerium den Beteiligten Gelegenheit zur Ausspre darüber geben, ob nicht die Kreise oder die Amtsstädte übernehmen wollen, statt sie der Prwatunternehmung zu lassen. Bei der Besprechung dieser Vorschläge erklärten treter der Kreise, dass sie die Absicht des Staates, die kcräfte der Murg auszubauen, lebhaft begrüssen, aber B ed e dagegen hätten, die Verteilung des Stromes in die Hand zu neht weil sie das Wagnis eines solchen Unternehmens fürchten Kreise keine neuen Lasten auferlegen wollen. Auch die der Städte stimmten dem Vorgehen des Staates zu. waren Ansicht, dass der Staat den Entwurf des Verteilungsnetzes stellen und den Städten ohne Vermittlung der Kreise d liefern sollte. Die Vertreter des Ministeriums erklärten, die Anuregunge prüfen und mit bestimmten Vorschlägen an die Stadtger herantreetn zu wollen. „„% die umerſchreihen · · J0SETTI-CIGAEIT Tn 6. Seite. — General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten. (Mittagblatt). Im Konkurs des Fabrikbeſitzers Kommerzienrat Dr. Ing. Emil Gullleaume in Mülheim am Rhein findet die erſte Gläubiger⸗ verſammlung am 4. Mai 1912, vormittags 10 Uhr, und der all⸗ gemeine Prüfungstermin am 30. Mai 1912, vormittags 10 Uhr, vor dem Amtsgericht in Mülheim ſtatt. Konkursverwalter iſt Rechts⸗ auwalt Siebert in Mülheim. Birſtenſabelk Pensberger u. Co.,.⸗G. in München. Das etwas günſtigere Ergebniss als im Vorfahre iſt nach dem Geſchäftsbericht nur dem erhöhten Umſatze zuzuſchreiben, da die Preiſe der Roh⸗ materialien andauernd in die Höhe gehen, ohne daß die Verkaufspreiſe gleichen Schritt hielten. Der Fabrikationssgewinn betrug 560 412 ¼ li. B. 477777„. Nach 36 795 4(16 488 4) Abſchreibungen ergibt ſich einſchließlich 41349%%(36 276] Vortrag ein Reingewinn von 254 352%(216 580%), woraus wieder 11 Proz. Dividende ver⸗ zeilt, 55 000&(30 000 4) den verſchiedenen Reſerven zugewieſen und 50 852 vorgetragen werden ſollen. In der Bilanz ſtehen 166 901 4 100 122 Kreditoren 232 19/(166 279 /] Kaſſa, Wechſel und Bank⸗ guthaben gegenüber. Debitoren ſchuldeten 502 972(441 061). Vorräte ſind mit.06(.03) Mill. Maxk bewertet. Für das neue Ge⸗ ſchäftsfahr iſt die Geſellſchaft gut beſchäftigt, ſo daß ſie wieder ein be⸗ friedigendes Reſultat erhofft. 5 Bei der„Titanic“⸗Kataſtrophe iſt die Münchener Rückverſicherungs⸗ Geſellſchaft nicht ſehr namhaft und die Süddeutſche Rückverſicherungs⸗ Akt.⸗Geſ. nur mäßig beteiligt. Preiserhöhungen am ſchottiſchen Eiſenmarkt. Die ſchottiſchen Stahlwerke erhöhten die Preiſe um b sh und zwar für Schiffsplatten auf 798, für Winkelſtahl auf 7½ und für Keſſelbleche auf 838 Lſtrl. Elektrizitätswerk Weſtfalen.⸗G. in Bochum. Die geſtrige Generalverſammlung beſchloß die Erhöhung des Aktienkapitals um 2 Mill. auf 6 Mill.& zur Verſtärkung der Betriebsmittel. Die neuen Aktien werden zum größten Teil den Städten und Landkreiſen, die als Abnehmer beteiligt ſind, zu 160 Proz. angeboten, der Reſt nach dem Verhältnis des Akttenbeſitzes den Aktionären zum gleichen Kurs überlaſſen. Fahrzeugfabrik Eiſenach in Eiſenach. Wie gemeldet wird, iſt die Dioldende für das abgelaufene Geſchäftsjahr mit nur etwa 5 Pro z.(i. V. 7½% Proz.] zu erwarten. Der Rückgang ſei darauf zurückzuführen, daß die Geſellſchaft längere Zeit unter einem Ans⸗ ſtand zu leiden hatte und daß ein größerer ausländiſcher Auftrag für —5 Geſchäftsjahr nicht mehr zur Verrechnung kommen onnte. Telegraphiſche Börſen⸗Berichte. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) London, 18. April. The Baltic. Schluss. Weizen schwimm.: ſest bei stärkerer Nachir. und' Preise 3 d höher. Mais schwim. ruhig bei stürkerem Angebot. Gerste schwim.: fest im Einklang nmut Nachrichten vom Kontinent. Hafer schwim.: ruhig bei kleinem Angebot. Newyvork, 18. April. affee schwächer auf entmutigende Kabelberichte aus Hamburg, Abgaben der Wallstreetspekulation, Verkäufe der Kommissionshäuser und unter dem Druck reichlicher Ofterten von Brasilien. Schluss ruhig,. Baumwoll e. Bei Beginn des Verkehr lagen nahe Termine auf anregende Nachrichten hin fest, während eutfernte unter dem Druck von Abgaben für Wall⸗ streeter Rechnung schwächer lagen. Späterhin war die Kursbewe⸗ Fune für alle lexmine schwächer infolge von Baissemanipulation. Im wWeiteren Verlaufe befestigte sich sodann der Markt wieder aui bessere Nachrichten aus Manchester, Ueberschwemmungsnachrich- ten aus dem Mississippigebiet. Deckungen der Baissiers und auf anregende Nachrichten von den Spinnerelen. Gegen Schluss wieder SchwWächler infolge neuerlicher Abgaben. Schluss stetig. New Vork, 18. April. Prod-Börse. Weizen War im all⸗ gemeinen denselben Einflüssen unterworfen wie in Chikago. Schl. Willig. Preise per Mai 1., Sept. /8 c. höher. Umsatz àm Ter- minmarkte: 200 000 Bushels. Mais verkehrte im Einklang mit Chikago. Schluss mat. t Chikago, 18. April. Prod.-Börse. Weizen setzte auf ent- mutigende Käbelberichte und auf einen à la Hausse lautenden Aus- weis über die Vorräte im Nordwesten, in fseter Haltung, mit Mai und Juli 0,75 C. höher ein. Schluss Willig, dock Preise per Mai noch 1,28., spätere Sichten /ä e Hönef Mafs gewans bei Eröft nung infolge Kleinerer Ankünfte im Innern und eines à la Hausse lautenden Aufweises über die Vorräte im Nordwesten, bei fester Tendenz, mit Juli/ c. Schluss matt, Preise.50—1,8 C. niedriger. Frankfurter Abendbörſe. Fränkfurt, 18. April. Umsätze bis.15 Uhr abends. Kreditaktien 199/—200 bz. ult., 199.60 bz. cpt., Dikonto-Kom- mandit 184/—185 bz. ult., 184.75 bz. cpt., Dresdner Bank 154 bz., Berliner Handelsgesellschaft 107% CbE, De Asiat. Bank 137 bz. G. Staatsbahn 154 bz., Lombarden 17%/ P. 0,2., Baltimore und Ohio 107%¾ bz. G. Nordd. Versich.-Akt. 504 bz. Hamburg- Amerikan. Paket 140%// bz. ult. 140,50 bz. pt. Nordd. Lloyd 108.75—/ bz. ult., 108.10 bz. ept. Bochumer 21¼8 bz., Gelsen- kirchen 198¼ bz., Phönix Bergb.- und Hüttenbetr. 253¼.—0,5—/ bz., Alununium 257/—/ bz. G. ult.,.-Luxemburger 186—186.5 Dbz., Hoch- und Tieibau 102.40 bz., IIIkircher Mühlenwerke 123.80 bz., Mannesmann Röhrenwerke 214 bz.., Bad. Anilin 496.50 bz. ., Verein. Ultramarin 240 bz.., Scheideanstalt 1110 bz., Kunstseide 185 bz.., Höchst. Farbwerke 582.25 bz. Fahrzeug Eisenach 125.75 bz., Daimler Motoren 205 bz.., Motoren Ober- ursel 140 bz.., Adlerwerke Kleyer 474.50 bz., Steaua Romana 142.60 be. G, Bad. Zucker 212 bz.., Armatur. Klein 149 bz.., Rütgerswerke 195.25 bz.., Holzverkohlung 328.50 bz. G. Elektr. All(Edison) 2065—265.50 bz., Elektr. Ber 160.25 bz. Fletr. Siemens u. Halske 242.50 bz., Elektr. Lieferungsges. 201.50 bz.—.15—.30 Uhr: Baltimore und Ohio 107/ An der Abend- börse zeigten Industriewerte zugleich mässige Haltung. Bad. Auilin gewannen 15 7. Bad. Zucker 2 5, Kunstseide 25. Dagegen vertoren Hokzverkohlung 5,5 95, Daimler Motoren 3 88. Bankäktien konnten sich trotz einer Meldung von dem Vorgehen Italiens gegen die Dardanellen behaupten. Montauwerte würden zu ungefähren Mittagsschlussnotierungen umgesetzt. Effekten. New⸗Nork, 18. April. Kurs vo 17. 18. Kurs vom 17. 18. Geld auf 24 Std. Miſſouri Kancas 3— 8 75 comm. 95 10 80 75 A. leß* 2½8Lexas pre.. 5— 35— Wechſel Berzin 95 /% 95 8JNiſſouri Paciſte 44— 43½¼ Wechſel Paris 518./ 518 ½ NationalRailroad London of e 0 5 95 age 84. 25fdo. 2nd. pf 29 ½% 29% Cable Dransfer. New Nork Zentral 118 /¼ 119 ¼8 Wechſel London 487860 487 700Newdork Ontario Silber Bullion 58 /% 59 aand Weſtern 40%8 40— Aichiſ. Bopeka u. Norfolk u. Weſt. ce. 113— 113%/8 dSane de eomm. 108— 108—Northern Pacific 121/ 121— 4½ Colorado S B. 96% 98— Bennſylvanta 125 125— Nortd Parsee Bd. 69/ 69 ½ Reading comm. 105 ½% 165 ½ do. 4% Prior.— 99 78 99% 29— 29 ½ St. Louis u. San do. do. pref. 56% 56% eee 80228 1 7 5 r 3 5 1 77* Soutd. Pac.e 5 14—South. Railwan c. 29 ½ 29%¼ Union Pac. condv. 103 J 103 ¼ do. pref. 71— 73%/ Aichlidn Topeka 105 1 105 105 Union Pacifte com. 172½ 171%¼ Baltimdre⸗Obio c. 107/ 107/ do. pref. 91— 91— Fanada Baeifte. 252%/ 258—Wabasb. preſ. 31 ½ 21 ½ Edeſapeake⸗Odie 79%/ 79 ½ Amalgamated 83 ½% 83%½ Cdicago⸗Milw. 110% 110 ½% Amerfzun Can pr. 118¼ 115½ Colorado Sth.c. 15— 44American Loe. C. 4% 45½¼ Dender n. Rio⸗ do. Smeiting 85% 84%¼ Grande eomm. 23 ½% 28 Americas Sngar 127— 127— de. pref. 42 72 2„1 28 42% Fxi m. 37* 37[Seneral Etectrie 170— 170— 2 5⁵ 18 55% U. St. Steel Sorp.c. 2 78 5 Great Nortdern 131% 18185 Wad— ofd. 112 ½ 111 Iuindis Jentral 130 128 Copper com. 64% 63% Ne Vallg com. 164/% 165 a Catolina 50— 50— Douisville Nacdv. 158 ½ 159—Stars Kodeuckt. 162 ½ 162/ Mrodukte. New⸗PNork 18. April. Kurs vom 17. 18. Kurs vom 17. 18. Baumw.atl. Hafen 6 5000 6 o00e Schm. Noh. u. Br.) 10.835 10 85 „atl Golfh..00 70([Schmalz(Wilcoyh 10.85 10 85 „ im Innern.000.00 Talg prima Citvy 0% 6% „ Exp. u. Gr. B..000.00003 icker Muskov. de.55 3 61 „Syb. n. Kont. 11.000.000ſKaffeeRioNRo. 7lek. 14% 14.¾ Baumwolle loko 11.80 11.85 do. Ayril. 18.92 13.78 do. April 11.29 11.35l bo. Mat 18.99 13.85 do. Mai 11.39 11.45] do. Junt 14.03 13.88 do. Juni 11.41 11 491 do. Jult 14.08 13.92 do. Juli 11.51 11.69 do. Auguſt 14.12 13.96 do. Aunguſt 11.54 11.60 do. Sept⸗ 14.16 14.01 do. Sept. 11.55 11 60] do. Okt. 14.13 13.98 do. Oktbr. 11.61 11.87] do. Novbr 14.09 13.96 do. Nov. 11.63 11.69] do. Dezb. 14.06 13.94 do. März—.——.— do. Jannar 14.05 13.92 Baumw. i. New⸗ do. Februar 1405 13.92 Orl. lolo 11% 11%% do. Mär: 14.05 13.92 do. per Juli 11.88 11.92Weiz. red. Wintll. 114% 116,½¼ do. per Okt. 11.91 19.010 do. Mat 114— 115 Pezrol. raf. Caſes 10.10 10.10 do. Juli 111— do. ſtand. wh ite. do. Sept.—— 108 ½ Dew Pork.20.“][Mais Mrat—— Petrol.ſtand. whtt. do. Sept.—— Philadelphia.60.60 NehlSp..eleare.20 420 Pevt.⸗Erd. Balaue 150.50[Getreidefrachtnaßh Terpen. New⸗Pork 47% 47¼¾ Livervoo! 3 3598 do. Savanah. 45½ 44½ do. London 4— 4— Schmalz⸗W. team 10.50 10.60] do. Antwerp. 4— 4— do. Rotterdam 7—⁰ 7 1572 Ghieage, 18. April. Nachm. 5 Uhr. Kurs vom 17. 18. Kurs vom 17. 18. Weizen Mai 111— 112¼Leinſaat Ipril 213 ½ 216— „ Jult 106 ½ 103¾ Schmalz Mai 1025 10.25 „ Sept. 102/ 103—„ li 10.45 10,45 Mats Nat 77/ 77% Sept⸗ 10.65 10.62 Juli 77% 75 ½ Pork Mai 17.90 138.12 „ Sept. 75/ 74%„ 11 18.35 18.47 Roggen loko 95— 96— ept. 18.62 138.79 Ok.————Kippen Mat.97.92 „Del—— uli 10.20 10.15 Hafer Mai 57 ½ 57/ Sept. 10.42 10.40 Juli 54½ 53% Spock 10.— 10.— Lelnſaat loeo 116/ö—— Sivetpool, 18. April.(Schluß.) Weizen voter 88 ſtramm 17. 18. Differenz per Mai 2192 2 710¼ 7111¼ +—* Julii!.. 7099%8 710%ͤ +/ Nais kqum ſtetig Bunter Amerikn pe“ Mai 616¼8 6,78¼ + 78 La Plata der Juli 5788,ö8 579 Neuß, 18. April. Fruchtmarkt. Weizen neuer La. 21.— II 20.—, IIIa.—.— Mk. Roggen neuer Ia. 16.80, IIa. 15.80, IIILa —— Mk. Hafer alter Ia. 17.00 Mk., IIa. 16.— Mk. Nübbl 66.— faßweiſe 68.—, gereinigtes Oel 69.— Mk. für 100 Kilo. Heu.70 bis.20 Luzerner Hen.50 Mk. die 50 Kilo, Preßkuchen 104 Mk. für 1000 Kilo. Kleie.20 Mk. AKöin, 18. Aprll. Rüssl in Poſten von 5000 kg 68.— Mat 87.50., 67.— G. 2 Hamburg, 18. April. Kaffee good averags ganten—.— pet Mal 681/ per Sept. 69/ per Dez. 69—, per März 68 Sal⸗ det er ſtet. 10.72½ Fehr.⸗März 10.30—, per Mai 10.20—. Rotterdam, 18. April. Kaffee: deh. Zucker beh. Zinn: ruß. Margarine: feſt. „ Ifd. Sicht fl. 18., Margarine vrima amer. 76.— pro a Zinn. Benle pe ſmupt fl. 120, Kaffee per Juli 40¾, per Sept. 40¾ 81 Zondon, 18. April.(Schluß). Kupfer ſtekig, per Kaſſa 70.96.3 8 Mon. 71..9, Zinn ſtetig, der Kaſſa 198.0, 3 Mon. 194.17.8, Blei ſpaniſch, ſtramm, 16.8 8, engliſch 18.12.3, Zink ſeſt, gewöhnl. Marken 25.17.6, Spezial⸗Marken 26.00.0 Glasgow 18. April. Rodeiſen, willig, Middlesborougd war⸗ rants, per Kaſſa 53/9 ver Monat 54/. Amſterdam, 18. April. Banca⸗Ziun Tendenz: ſtetig, loco 1201½ Auktion 118½. Viehmarrtbericht. Mannheim, den 18. April 1912. pet 50 Kilo Zufuhr Lebend⸗ Schlacht⸗ gewicht 1. Qual. 00-0Mͤ„n— Mk. 63—69 105—11s„ Kälber 2988„ 57—68 95—105„ —— 54—57 90—95„ 8 51—583 85—90„ 1. Qual.—— 8 88—40 75—80 83—38 65—78 1. Qual.—— d) Weldemaſtſchaf: 42 n ee 1. Qual.—— ——ç 00-00 00—- 00‚ 58—59 74—75„ Schweine 2484 2 88—85 78—18 58—59 74—75 51—583 66—88 Ss wurde bezahlt für Suxuspferde—— 96—00„ Arbeitspferde— 8 000—0000, Pferde— zum Schlachten 00-ο Milchrähe— 33.. Ferkel 867— 18—22 n 25 7 Zickle n*** Lämmer—— 8 00—00 7 uck Bemerkungen: Fandel mit Kälbern und Schweinen rußig, mit Ferkeln lebbaft. 6 Zuſammen 3225 Schiffahrts⸗Rachrichten im Mannheimer Bafenverkehs. Hafenbezirk Nr. 1. Angekommen am 17. April. Dz. Kohlen. Stiunes 7 von Ruhrort, 12075 Dz. Kohlen. J. v. d. Weerden * Dreiß„Beteinig. 88 von Autwerven. 8000 Da. Stückg. u. Getr. 5 marnhein, 19. Aprnt. A. Maier„Luiſe“ von Jagſtfeld, 1375 Dz. Steinſalz. K. Buſemer„Gott mit uns“ von Jagſtfeld, 1175 Dz. Steinſalz. Gg. Wäſch„Karl Knorr“ von Jagſtfeld, 1353 Dz. Steinſalz. M. Albert„Lina“ von Jagſtfeld, 1200 Dz. Steinſalz. Fr. Wieder„Johanna“ von Jagſtfeld, 1475 Dz. Steinſalz. Hafenbezirk Nr. 3. Angekommen am 17. April. Math. Scheidel„Induſtrie 6“ von Ruhrort, 3000 Dz. Stückgut. Hch. Schmitt„Badenig 32“ von Antwerpen, 10 000 Dz. Holz u. Gete Herm. Rahm„Neumühl“ von Alſum, 12 670 Dz. Kohlen. Arnold Scheelen„Bingen“ von Alſum, 13 820 Dz. Kohlen. Hafenbezirk Nr. 4. Angekommen am 17. April. Arera„Noordwiyk“ von Amſterdam, 650 Dz. Stückgut. Schmidt„Mannheim 65“ von Rotterdam, 4600 Dz. Erdnüffe. Schumacher„Geſchwiſterliebe“ von Weßlingen, 1750 Dz. Briketts. Hafenbezirk Nr. 5. Angekommen am 18. April. Ulff„W. Buchloh“ von Duisburg, 14 400 Dz. Kohlen. Hafenbezirk Nr. 6. Angekommen am 17. April. Friedr. Goos„Rud. Sperling“ von Heilbronn, 1378 Dz. Steiufalz. Karl Raudenbuſch„Mina“ von Heilbronn, 1207 Dz. Steinſalz. Ant. Veith„Providentia“ von Heilbronn, 1350 Dz. altes Eiſen. Jul. Walz„Emilie“ von Ruhrort, 2750 Dz. Kohlen. CFCF Baſſerſtandsnachrichten im MRonat April. Pegelſtationen Datu m vom Rhein: 14. 15. 16 12. 138. 19.[Beerkrngen Souſtan: Waldshujt Hüningen) ,66 1,80.63 1,58.53 1,50 A. 6 N51 MWehh!l. J2,54 2,48 2,45 2/44 2,0 2,37 K. 6 Sauterburg Abds. 6 Uhr MNagau.06 401 8,4 3,94 8 89 3,88 2 Uhr Germersheim.-F. 12 Uht Maunheim 3639.88 8,26 8,20.18 8,10 Morg, J Uhr Mainn: 1,10 1,08 1,02 0,96 0,98.-F. 14 UAt Bingen 10 Ubr Nanbdbd.„ 2,19 2,17 2,11 2,04 200 B. 7 Uhr Noblenz 10— WSin. 1251 4 241 281 2½19 1 Nuhrork 8 Ar vom Neckar: MNaungheiesn 3,40 3 35 3,80 3,84 8,20 3,18 W. 7 Ar Heilbronn 10,85 0,94 0,84 0,80 0,79 0½61 8. 7 Ur Windſtill, bedeckt. +.C. Wlsterungsbesbachtung dee metsssetegiſches Gtastses Wannheim. 2 1 Datem 82 18 4 — e 18. April Nerzg. 7 755,0 8,0 N2 Is„ fnetg. 788)7 1% N 2 18, Abds.%788,4 12,6 22 19. Aptil ae cas 8,8 nil. dcſte Te den 18. April 1805. Laoſtte vem 18 J19. April 7, Witterungs⸗Bericht AermtHleli von ber Amtlichen Auskunftsſteſle Bber Schn Bunbessubuzz im 8 gondlen Fffentlichen Werkehrzern Berlin., Untes den Linden 14 am 18. April 1911 m 7 Unt merten!. Höde der myps⸗ Stationen Statienen ratur Wuteungzver uige über Meer 2 Eelſtus 280 3 etwas bewölkt, wird ſtalt 545— 8 bedeckt, windſtill —— 5 1543** 632 Fr 3bedeckt, wind ſaall „„ 475 18* 1109 Göſchenen 4 etwes bewälk 5 866 Interlaten 6 dedeckt, windftilt 995 JLa Cbaux⸗de⸗FJonds o Schnee, windſtill 450 Lauſanne 8 etwas bewölkt, 208 docarns bedeckt, —— 4 Abbas bersi, onm 3298 Montrenx 8 5 8 482 Neuchatel 5 ſett ſchön, h 505 Lerg, de Leem 673 St. Gallen 5 2 1856 St. Moritz(Engadin)— 3 etwas bewölkt, 407 Sen een 8 ſehr ſchön, wind ſtill 537 iere 5 262 Tbun 4 bcbeckt, windſfü 389—— ſehr ſchön, windſtill 4609 Zerma 440 Jürich ſchr ſasu, windfün Geſchäftliches. Alles, was Gewürz heißt, ſoll von der Ernährung Leber⸗, Niereu⸗ und Herzleidender ausgeſchloßen ſein, doch werden die Speiſen dadurch geſchmacklos und mondkon. Hier Abhilfe zu ſchaffen und den Patienten trotzdem zu e abwechslungsreichen und ſchmackhaften Koſt zu ver⸗ helfen, iſt in obragender Weiſe Kufeke“ geeignet und berufen. „Kufeke“ erfüllt alle Bedingungen, die unter dieſen Umſtänden an ein Nährmittel geſtellt werden müſſen; es iſt reizlos, von angenehmem Geſchmack, bietet die Möglichkeit, mit anderen Spziſen gereicht werden zu können, und vetleiht dieſen Gerichten übekdjes infolge ſeines reichen Gehaltes an leicht verdaulichen Nährſtofſen einen weſentl höheren Nährwert. n Verantwortlich; Für Volttik: Dr. Fritz Goldenbaun: ktür Kunſt und Feutlleton: Julins Witte; füt Lokates. Brovinzielles und Gerichtsseftung: Richard Sckhönfeider; für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktion. Teil: Frauz Kircher: für den Inieratenteil und Geſchäftliches: Druck und Frig Jvos. VBerlag der Dr. Hass ſchen Zuchdkuckerei, G m. 5. S. Direktor: Eruß Muder. Rheumstische Schmerze Herenscduss Flssche dd — Gets. ls. 1 1 1 2 General⸗Anzeiger, Radiſche Neueſte Nachrichten. (Mittaablatt) 7. Seite. Mannheim, 19. April 1912. FAHRRADE Welthekannte erstklassige Marke Solideste Konstruktlon. Nur bestes Materlal. Präzlslonsarbelt bis in alle Elnzelhelten, daher Splelend leichter Lauf. Vertreter: 22845 .u. H. Edelmann, Machf.Peter Edelmann Tel. 1416. MANNRHEIM D 4, 2. frisuren. Kopfwaschen, Haarpfl, —— Sigmund Hirsch F 2, da. Tel. 1487. Möbel-Dekorationen- Kompl. Wohnungseinrichtungen in jeder Preislage.— Uebernahme samtl. Tapezier- u. Oekorationsarbeiten. 19455 JJFF— Empfehle Neuheiten in Kragen, Manschstten, Vorhemden, bunte Garnituren, relche Auswahl in Oberhemden welss und bunt. Gravatten neusste Formen, snorm billig. Kragen- und Manschetten- Knöpfe, Hosenträger von 50 Pfg. an. 19468 Grüne Marken. Billigste Preise. H. Rahnn,. 5. 9 5. 9. 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Ihre ungewöhnliche Schönheit, Anmut, heißer Lebensdrang, unſtillbare Sehnſucht nach der bunten gefahrvollen Welt da drau⸗ ßen hatten ſie aus der Bahn des ſtill bürgerlichen Hinlebens ge⸗ riſſen.— Eine von jenen, denen alles zur Gefahr wird: jeder Zug ihres Antlitzes, jeder Schlag ihres heißen Herzens, jede Regung der Sinne— bis ſie, ihr Schickſal erfüllend, die Enge hinter ſich laſſen und ſich genußdürſtend, glühend in den Strudel jener Welt ſtürzen, die ſie mit allen Kräften begehrten. Ein tieferer Menſchenkenner als Felix Hoffner hätte wohl nicht gefragt:„Weshalb haſſeſt Du Ruth Ernheim eigentlich?“ Er würde begriffen haben: Dies vornehme hochmütige Mädchen iſt ihr die Verkörperung deſſen, was ſie ſelbſt hätte ſein können—— Und aus dieſem Verſtändnis heraus würde Schonung erwachſen—— er aber gedachte nur da empfindlich zu ſtrafen, wo er am empfind⸗ lichſten verletzt war. Dies tonloſe„Hüte Dich!“ eröffnete jedoch die ſchauderhafteſten Möglichkeiten. Mit einem Schlage ward er ſich bewußt, daß er in der Hand der Frau war, die er durch naive Keckheit und größere Herzenskälte zu beherrſchen glaubte. Er ſagte nichts mehr. Die Zigarette war ihm ausgegangen, mechaniſch warf er den Reſt in die Aſchenſchale. Düſter ſtarrte er auf das zarte Blumenmuſter des Teppichs, und im tollen Zickzack tanzten die Bilder der nächſten Zukunft vor ſeinem aufgeſcheuchten Geiſt. Wenn es ihm nicht gelang, Geld, Geld zu ſchaffen— wenig⸗ ſtens ſich hier frei zu machen— „Offizier biſt Du geweſen—!“ Nicht mehr allein von Sidoniens Stimme hörte er das Wort, hundert ſcheußlich lachende Kobolde ſchienen es zu flüſtern, aus allen Ecken und Winkeln hörte er's. Als Richter war er gekommen— nun ſaß er hier, ein ſchmäh⸗ lich Bedrohter. Etwas von der Unumſtößlichkeit unſerer Handlungen kam ihm zum Bewußtſein. Ein Sichbeſinnen mitten im tollen Tanz ſeines Lebens— nicht aus Reue— aus nackter, elender Angſt. 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Wie ein Sack lags über ihm, dick und dunkel. 5 Das hielt er nicht aus. Er mußte die Arme wieder frei krie⸗ gen. Rückſichtslos um ſich ſchlagen, zurückſtoßen, was nicht wollte wie er— lieber alles— als hier vor einem Weibe feſtgenagelt ſitzen, wie ein Schulbub, den man zur Strafe in die Ecke ſtellen will, In einem knabenhaften Trotz und Ingrimm die Folgen über den Haufen werfend, wollte er jetzt nur um jeden Preis ein ge⸗ wiſſes Uebergewicht gewinnen. Innerlich und äußerlich riß er ſich zuſammen. Sehr gelaſſen, ein ſpottgetränktes Lächeln auf den Lippen, nahm er ſeinen Hut. Dicht an der Tür ſtehend, ſetzte er ihn ſchon leicht und ein bißchen ſchief auf den Kopf, um ſich in größter, aller⸗ dings gemachter Gemütsruhe eine Zigarette anzuſtecken. Nun hielt er das weiße, kleine Stiftchen zwiſchen den Zähnen, nahm den Hut wieder ab und ſagte nachläſſig: „Alſo adio, ſchöne Sidonie! Uebrigens“— er tat ein paar kräftige Züge, die ſein Geſicht für Sekundendauer in eine bläuliche Rauchwolke hüllten—„weshalb Du die Ruth Ernheim haßt, das iſt wahrhaftig nicht ſchleierhaft— Du haßt eben die Anſtändigkeit in ihr— „Felix—!“ Sie ſtürzte au ihn zu— es ſah aus, als ſollten ihre erhobenen Hände ihn packen, an ſich reißen, zurückſtoßen— dann wies ſie ſtumm auf die Tür—. Als Hoffner die Treppe hinunterging, überwog das billige, kleinliche Gefühl geſtillter Rachſucht nur kurze Zeit die erſchreckende Erkenntnis, daß da oben, hinter ihm ein Weib zurückgeblieben, die von Ktund an ſeine erbarmungsloſeſte Feindin ſein würde. * Heiße Sommerſonne brütete über den Feldern von Hoffners⸗ holm. Alle Hände mühten ſich mit einem Ernteſegen ohnegleichen. Kaum faßte Schneune und Speicher all den Reichtum. Bertram Hoffner ſtand an dem hohen, faſt⸗bis zur Erde gehen⸗ den Fenſter ſeines Arbeitszimmers. Tresore 1 Aktenschränke Vermischtes Kassen⸗ Junger talentv. Sänger 75(Wagnerßfigur) bittetedel⸗ 30hrämke dent. Dame oder Herrn 2 um Unterſtützung zwecks Wandgeldschränte] Weiterſtudtums. Gefl. Off Vollkommenste bauart bitte u. G. R. Hauptpoſtt 17239 Höchste Sicherheit gegon Feuer- u. Einbruch Grosse Auswahl .1 M. ab wöchent liche Rate, erstkl. Lager und Fabrik— Sprech- Alphornstr. 13 Apparate Teleph. 4323 85e 1 eertschallpla L. Schiffers] I eene 95, 18, 150, 200 Pf. Bandongons, Ziehnarmonikas gegen be: queme Teilzahlungen 64302 Musſxhaus F. Stwal Ir. Manhbeinn 2, 6, Marktplatz und Lufisenring 34. Ersatzteileu Reparat, bill,. Katal. o. Vertreterbes. grat. Durchaus perfſekte Weihucherin empfiehlt ſich den geehrte Damen außer dem Haufe (Herren⸗ u. Damenwiſche. Hemd⸗Blouſen zc.] Geſt Adr. a. d. Exp., Bl.erbete 172²8 Schüler d. höh. Schulen find, gute Peuſion und Nachhilfe in all. Fächern bei einem tücht. bekaunt. Lehrer. Näheres Aletters Buchhandigee 57950 Kinder find. 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Früher hatte es für Bertram Hoffner keine Fragen gegeben Da hieß es einfach:„Ich will!“ Warum?„Weil ich will!“ e 5 Heute, da ſeines Hauſes Beſitz ſich täglich ſtolzer mehrte, lag ihm bleiſchwer, jegliche Freude lähmend, nur immer die Worte im Sinn! „Wozu: Für wen?“ Zwei Söhne, ſtark und geſund, wohl ausgerüſtet zum Lebens, kampf nannte er ſein—— Wo waren ſie? 855 5 Der eine verpraßte in verächtlichem Leichtſinn Gut und Blut und Ehre— der andere verzehrte ſich in unfruchtbarer Sehnſucht, wartete nur auf den Augenblick, wo er die Bande ſprengen könnte, die ihn an Heimat und Pflicht feſſelten. Ein Weib war ſein— viel mehr das Weib ſeines Herzens als je ein anderer, als ſie ſelbſt es geahnt——— Wo war ſie? Kraftlos, glücklos welkte ſie daheim. Ein ſchwaches, müh flackerndes Flämmchen, beſtändig dem Erlöſchen nahe. Lange, lange ſchon ließ ſie ihn allein. Nicht im Zorn, nicht einmal mit Weh⸗ mut— nur in einer großen, wunſchloſen Müdigkeit, Und dennoch zitterte er um dieſes erlöſchende Leben und fle heiß und bang im Herzen:„Tu's mir nicht an! Geh noch nicht fo Bleibe bei mir! Hab ich's an leuchtender Sommerſonn laſſen— ſieh, ich will gehen, die milden, wärmenden Strahlen Herbſtes für Dich zu ſammeln. Bleib bei mi! 5 Aber die blaſſe, müde Frau hatte nicht gelernt, in ſeiner nach Weichheit und liebereichen Wünſchen zu ſuchen. Sie ah nicht, daß ſie ihm in ihrer Hilfloſigkeit ſo unentbehrlich wa nie Zzubvoer [Fortſetzung folgt.) 1 Stisrtn⸗ nzeigner(Basnche Neueſte ligchrichten). Mann eim, 19. April 1912 IIgemm, Habatt-Spareref Maunheim u. Umgehung(k..) Ausserordentliche Aiigliederversammiung Dlenstag, den 30. April 1912, ahends 9 Uhr im Nebenzimmer der Zentralhalle, 2, 16. Tages-Ordnung: Aaträge ron Mltglleder kauf 5 J3 unserer Satzungen, Die verehrl. Mitglieder werden hierzu freundlichst eingeladen. Der Vorstand. Unſer Sonntags⸗Ausflug geht nach Schwetzingen. Verkehrs⸗Verein. Mannheim-Ludwigshafen. Samstug, 19. d.., abends punkt 9 Uhr im Lokal„Burghof“, Neckarstadt, Egellstr. 9 Vortrag über das Wesen des Flugmotors Freunde der Flugsache sind höfl. eingeladen. Der Vorstand. Ua-Jeunis-Llub Menneine; Die Mitglieder werden hiermit zu einer Urdentlidzen Alitglteder-Versammlung am Montag, den 13. Mai d. J. abends 8½ uhr in das Neſtaurant Wilhelmshof, Frledrichsring 15 bofl. eingeladen 702¹2 Tages⸗Ordnung: 1. Rechenſchaftsablegung des Vorſtandes. 2. Ernennung von Ehrenmitgliedern. 3. Jahresberichte der Spielwarte. 4. Neuwahl des Vorſtandes, des Ausſchuſſes und 5. Statutenänderung.[der Spielwarte. 8. Verſchiedene Vereinsangelegenheiten. Antrüge müſſen acht Tage vor lr Mitgliederver⸗ ſammlung ſchriftlich beim Vorſtand eingereicht werben. Der Vorstand. Sosssesesseseesessessseeeesee Große Ftüuenperſaumlung Gründung des katholiſchen Frauenbundes Sountag, 21. April 1912, ½4 Uhr im großen Saale des Bernhardushofes.— Rednerin: Frau Oberlandesgerichtsrat Clara Schmidt, Karlsruhe. Zu zahlreicher Beteiligung ladet alle katholiſchen Frauen herzlich ein J. A. des vorbereitenden Komitees: Die Geſchäftsführerin: Maria Rigel. 17 Francaise, Walzer, Rheinländer, Tnostep können in bess. gesch. kl. Gesellschaft einige Damen und Herren bis Pfingsten bei kleinem Honorar erlernen. 23241 Mheinhäuserstr. 6, III Treppen. 25 Straussfedern, Pleureusen Reiher, Flügel, Blumen, Hutformen ete. Pfeureusmachen von Straussfedern billigst Straussfedern-Wascherei u. Fürberei 14370 Ared Joos, Mannheim, 0 7, 20. ſel. 503b Automobil- 5 Zubebhör-Ausrüstungen kaufen Sie am vorteilhaftesten in Rögleins Spezialgesehäft; Tel. 2085. 2, 24. Erste, grösste und leistungsfähigste Auto⸗ Pneu-Reparatur-Ledergleitschutzfabrik. Billigste Preise! Mrosse Auswahl! Nohn⸗ und Schlaizüumer, dut möbl. Paapsbeguhe u verm. Tatterſallſtr. 4 Treyyen lks. 28886 Tücht. 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Abteilung: Marquis de Corey, Intendant Hugo Votiſin Saint Phar, erſter Sänger der königlichen Oper Friedrich Bartling Alcindor Koryphäen Karl Marz Bourdon der Oper Karl Zöller Roſe Kleinert Frau von Latour Roſa, ihr Kammermädchen Thereſe Weidmann Kaſſeneröſfn. 7 Uhr Anf. 7½ Uhr Ende 10 Uhr Nach der 2. Abteilung größere Pauſe Mittel Preiſe Im Großh. Poftheater. Samstag, 20. April(außer Abonn., kleine Preiſe) Die fünf Frankfurter. Anfang 8 Uhr. Großh. Hof⸗ 1. Nationaltheater Mannheim. Oreſtie⸗Aufführung im Nibelungenſaale des Roſengartens. 608 Sonntag, 21. April, Anfang vormittags 10½ Uhr. Die mitwirkenden Damen und Herren werden löflichſt erſucht, auch zu dieſer Aufführung ſich pünkt⸗ ich eine Stunde vor Beginn der Vorſtellung in den Garderoben einſinden zu wollen. Die Mitwirkenden erhalten Samstag, 20. 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Auf Anfrage des Präſidenten erklärt Staatsſekretär Dr. Delbrück: Der Reichskanzler iſt bereit, die Interpellation zu beantworten, und ich werde mich mit dem Herrn Präöſidenten über den Tag verſtändigen. „Bezüglich der Wahl des Abg. Dr. Becer⸗Heſſen(b. k..) Werden nach dem Antrage der Wahlprüfungskommiſſion Be⸗ weiserhebungen beſchloſſen. Der Juſtizefat. ([ Zweiter Tag.) Abg. Dr. Belzer(Zentr.) äußert den Wunſch, den im vorigen Jahre ſchon Dr. Heckſcher und der verſtorbene Abgeordnete Kirſch vorgebracht haben, daß zu den Arbeiten der Strafrechtskommiſſion bei den einſchlägi⸗ gen Materien Pädagogen und Sozialpolitiker herangezogen werden. Für eine konſervative Reſolution zum Schutz der Jugend gegen die Schmutz⸗ und Schundlite⸗ ratur werden wir natürlich ſtimmen. Wir fragen weiter, ob die Regierung nicht mit Benützung des vorhandenen Materials uns wieder eine Vorlage über die Reform der Straf⸗ brogeßordnung borlegen will. Sie darf nicht hinter die Strafgeſetznovelle zurückgeſtellt werden, ſonſt wird lein Mitglied dieſes Reichstages ſie wohl erleben. Die Verfügungen, die eine Einſchränkung des Schreibwerks im amtsgerichtlichen Verfahren herbeiführen ſollen, begrüßen wir. Für die künftige Zivil⸗ brogeß⸗Ordnung wird das öſterreichiſche Geſetz beſonders als Vorbild ins Auge gefaßt werden müſſen. Unbedingt werden Laien in ſtärkerem Maße zur Rechtſprechung zugezogen werden müſſen. Jedenfalls wird eine Reviſion der Konkurs⸗ orbduung nicht zu umgehen ſein. Die internationalen Rechts⸗ beziehungen müſſen weiter ausgeſtaltet werden; erfreuliche An⸗ fänge ſind ja ſchon gemacht. Beſonders wünſchenswert iſt die ffung eines internationalen Luftſchiffahrtsrechtes, ehenſo die eines internationalen Wechfelrechts. Um die verſchiede⸗ nen Geſetzesauslegungen zu vermeiden, würde es ſich empfehlen, eine Inſtanz vom Reichsjuſtizamt aus einzurichten, die authen⸗ tiſche Interpretationen erläßt. Eine größere Einheitlichkeit der Polizeiverordnungen wäre dringend zu wünſchen, aber der Wunſch, ein Reichspolizeiſtrafgeſetzbuch zu ſchaffen, ſchießt doch über das Ziel hinaus. Die Rechtsauskunftsſtellen ſind an ſich ſehr zu hegrüßen; es läßt ſich aber nicht leugnen, daß dadurch vielfach den Rechtsanwälten Konkurrenz gemacht wird. Es liegt hier ein ähn⸗ licher Vorgang vor wie bei der Ausſchaltung der Gerichte durch die Sondergerichte, die Juriſten werden immer mehr gurückgedrängt. Der Forderung, den Schöffen und Ge⸗ ſchworenen Tagegelder zu gewähren, muß endlich Rechnung ge⸗ tragen werden. Auch die neue Gebührenordnung für Zeugen und Sachverſtändige muß endlich erſcheinen. Herr Stadthagen hat geſtern eine Kritik an den Rechtsvorgängen des letzten Jahzes geübt, die zum Teil weit über das Ziel hinaus⸗ ging. Aber inſofern muß ich ihm zuſtimmen, daß die Strafen, die bei Streiks verhängt werden, vielfach zu hoch ſind. Brutale Ausſchreitungen ſoll man auch brutal beſtrafen, aber im all⸗ gemeinen ſollte die große Erregung, die bei Streiks herrſcht, nicht ſtrafverſchärfend, ſondern ſtrafmildernd bewertet werden. Wenn im einzelnen manche Mißſtände in unſerer Juſtiz zu be⸗ 0 ſind, ſo liegt doch für uns durchaus kein Anlaß vor, ſie 5 1995 zu beurteilen, wie es geſtern der Abg. Stadthagen ge⸗ n 8 Abg. Dr. v. Calker(Natl.): Iſt es nicht möglich, daß die Reform der Straf⸗ rogeßordnung in abſehbarer Zeit dem Reichstage vorge⸗ legt wird? Und zwar in einer Form, die angenommen werden kann? Das wäre mein lebhafteſter Wunſch. Ingwiſchen müſſen wir Sonderwünſche vorbringen. Eine beſondere Jugend⸗ geſe. iſt notwendig, Schutzbeſtimmungen für Kinder, eine Heraufſetzung der Strafmündigkeit. Wie ſteht es mit der Konkurrenzklauſel? Reform des juriſtiſchen Studiums. und Eine 5 ſenjuſtiz haben wir nicht. Es (Lachen der Soz.) Von bewußter lechtsbrechung iſt keine Rede. Oft ſind die Zeitungsberichte nicht richtig.(Lachen der Soz.) Die Kritik ſchießt oft über das Ziel hinaus. Gewiß werden neue Anforderungen an den Richterſtand geſtellt. Dafür müſſen die Richter vorbereitet werden. Wer iſt ſchuld, daß unſere jungen Juriſten ſfef der Univerſität nicht mehr lernen?(Zuruf links: Die Profeſſoren!l) Gewiß, auch die. Unſere jungen Semeſter gehen nicht genügend in die Vorleſungen, weil dieſe nicht intereſſant genug ſind. Mancher Profeſſor iſt zu ſehr Forſcher und gibt ſich als Dozent nicht genug Mühe. Das iſt beſonders bedenklich an mittleren und kleinen Univerſitäten, wo oft ein Fach nur einen einzigen Vertreter hat. Einer meiner Profeſſoren hat den Zivilprozeß einfach diktiert. Zu dem bin ich nicht mehr gegangen.(Hört, hörtl.— Heiterkeit.) die nur diktieren, die die Er⸗ findung der Buchdruckerkunſt einfach ignorie⸗ ren.(Sehr richtig!) Warum verweiſen ſie nicht auf die ge⸗ druckten Bücher? Wir Profeſſoren ſind oft etwas langſtielig. Gft gLenügt ein Profeſſor, um einem Studenten das ganze juriſtiſche Studium zu verleiden.(Sehr richtigl) Die Vorleſungen ſollen berkürzt werden. Bei Materien, die wiſſenſchaftlich erledigt ſind, ſoll man auf die gedruckten Bücher verweiſen. Die Vorleſungen müſſen ſo ſein, daß die Studenten das Gefühl haben, daß ſie etwas dabei lernen, dann gehen ſie auch ins Kolleg. Und wenn ſie ein⸗ mal ein Semeſter nicht kommen, weil ſie im Schwarzwald oder in den Vogeſen waren, ſo ſchadet das nichts.(Sehr gut!) Wir wollen eine fröhliche Wiſſenſchaft, Leute mit offenon und klaren Augen.(Zuſtimmung.) Wir können mit dem juriſtiſchen Studium und ſeiner Geſtaltung im weſentlichen zufrieden ſein, aber es 5 auch richtig examiniert werden. Man klagt viel über das Unweſen der Repetitoren. Ich ſtehe da auf einem ketzeriſchen Standpunkt. Mir iſt es ganz gleich⸗ gültig, wo jemand etwas gelernt hat.(Zuſtimmung.) Wenn ute Vorleſungen da ſind, geht der Studenk nicht zum Repetitor. 8 gibt nun Repetitaten, die ihre Leute gut unterrichten und vor⸗ Hhereiten. Dagegen iſt gar nichts einzuwenden.(Sehr richtig!) Es gibt aber auch Repetitoren, die ihre Leute auf den Mann Notwendig iſt eine reichsgeſetzliche Regelung⸗ dreſſieren;, auf den prüfenden Profeſſor. Sie laſſen die Fragen dieſes Profeſſors von ihren Kandidaten auswendig lernen. Das iſt ein Unſegen und furchtbarer Schaden für unſere Rechts⸗ pflege. So werden unſere jungen Juriſten 8 u Routiniers gemacht, die lediglich auswendig gelerntes Zeug im Kopf haben und in der Praxis draußen reproduzieren. (Sehr richtig!) Daran ſind natürlich die Examinatoren in erſter Linie ſchuld. Wenn man ſo ſchlecht examiniert, daß es genügt, wenn man ſich von einem Repetitor vorbereiten läßt, dann kann man es dem jungen Mann nicht verdenken, wenn er zum Ein⸗ pauker geht. Hier muß die Juſtizverwaltung eingreifen. Es gibt Examinatoren, die ihre Fragen auf einem Zettel aufgeſchrieben haben. Die fragen ſie herunter und davon gehen ſie nicht ab. Und wenn der junge Mann ſie nicht weiß, dann wird er angeſchnauzt, dann heißt es gleich: Das wiſſen Sie nicht, Herr Kandidat? Und dann kriegt der junge Mann gleich alle möglichen Zuſtände.(Heiterkeit.) Man kann nur gut exami⸗ nieren, wenn man mit der Materie durchaus vertraut iſt, aber jetzt kommt es ſchon vor, daß der Examinator und der junge Mann, der geprüft werden ſoll, ſich über die Seiten des Einpauk⸗ buches einigen, über die geprüft werden ſoll. Das gibt dann ein gutes Examen, aber der Geprüfte wird niemals ein Juriſt werden. Er iſt eine Gefahr für unſe re Rechtspflege, denn er hat alles nur mechaniſch auswendig gelernt und hat nicht die Fähigkeit erworben, zu den juriſtiſchen Fragen Stellung zu nehmen.(Sehr richtig!) Wir bekommen dann Leute, die oft in der Praxis ein großes Anſehen gewinnen, weil ſie mit ge⸗ lehrter Miene ſagen können; Ja, da iſt eine Entſcheidung vom Reichsgericht, Band 14, Seite 885, wenn ich nicht irre!(Heiter⸗ keit.) Gewiß, da mag eine ähnliche Entſcheidung ſein, aber das iſt ein Präjudizienkultus Art.(Sehr richtigl) Meine Wünſche ſind nicht radikal, ſie fordern nur eine Reform, eine reichsgeſetzliche Regelung, auch der juriſtiſchen Vor⸗ prüfungen. Ich glaube nicht, daß wir an Semeſtern verlängern müſſen; wenn der juriſtiſche Hörer nur von vornherein ein bißchen taugt! (Sehr wahr!) Früher war die allgemeine Bildung biel größer als heute(lebhafte Zuſtimmung), ſie kam vom guten alten humaniſtiſchen Gymnaſium. Man pollte mehr all⸗ gemeine Vorleſungen halten. Unſere Zeit drängt zur Speziali⸗ ſterung, möglichſt bald ins Brot zu kommen; wollen wir aber unſern Beamtenſtand hochhalten in 135 5 Autorität, dann müſſen wir eben die allgemeine Bildung heben und vermehren.(Beifall.) Deshalb empfehle 15 immer meinen jungen Leuten: Hört Vor⸗ leſungen über Philoſophie, Kunſtgeſchichte uſw.!(Zuruf aus dem Zentrum: In Bagern iſt es borgeſchrieben!) Ja, ich bin ſelbſt Baher.(Große Heiterkeit.) Wir müſſen unſere jungen Leute vom erſten Semeſter an etwas mehr in die Vorleſungen hineinbringen. Der junge Mann kommt vom Gymnaſium und hat keine Ahnung von der ganzen juriſtiſchen Geſchichte. Der Mediziner, der Theologe ſtudiert aus Intereſſe; wenn ich den Juriſten frage, weshalb er Jura ſtudiert, dann errötet er und ſagt: Ja, weil ich nichts anderes weiß! Es kann ſa auch nicht anders ſein. Auf dem Gymnaſium weiß er gar nicht, wie das Leben im Staate ausſieht, ſein Lehrer weiß es nicht einmal.(Lebhafte Zuſtimmung.) Unſere Gebildeten im allge⸗ meinen haben viel zu wenig unſerm Staatsleben. Dann noch eins: Unſer Verbindungsweſen] Ich bin ein großer Freund des Verbindungsweſens jeder Art. Ich bin mit meinen Verbindungsſtudenten nicht unzufrieden; ich leſe morgens von 8 bis 9 Uhr, manche behaupten, mitten in der Nacht (Heiterkeit), und meine Vorleſungen ſind nicht ſchlecht beſucht; aber unſere Verbindungen und unſere Alten Herren in der Ver⸗ bindung— es ſind ja auch manche hier nater Ihnen— die ſollten nicht den Studenten ſagen: Liebe Freunde, im erſten Se⸗ meſter und im zweiten und dritten iſt man für ſeine Verbindung da,— ſondern in heutiger Zeit iſt es nicht mehr angängig, daß d fugge Menſchen in voller Jugendkraft ſemeſterlang nichts tun!(Lebhafter Beifall.) Das entſpricht unſerer heutigen Zeit nicht mehr. Sie ſollen fröhlich ſein und die ſtudentiſchen Sitten pflegen, aber es iſt durchaus möglich, dabei auch etwas zu arbei⸗ ten, gleichgültig, in welcher Verbindung man iſt. Aber weng man den ganzen Tag bummelt, nicht herauskommt aus dem Tran, kann man nicht die Energie aufbringen zum juriſtiſchen Studium; das ſchadet dem jungen Menſchen für ſein ganzes Leben.(Lebhafte Zuſtimmung.) Da können die Verbindungen koloſſal viel tun; dort kann man den jungen Leuten noch mehr ſagen: Kinder, gebt kein ſchlechtes Beiſpiel! Ihr müßt auch arbei⸗ ten, wie jeder andere; ihr müßt auch zeigen, daß ihr nicht der Freude und des Genuſſes des Lebens wegen da ſeid, euch vor⸗ hereiten, um mal tüchtige Söhne des Vaterlandes zu werden. (Stürmiſcher Beifall.) Aber damit iſt die Sache nicht abgetan. Was der Staat für die Bildung ſeiner Juriſten tun kann, iſt nicht abgeſchloſſen mit dem Aſſeſſorexamen. Ich wünſche nicht ethva weitere Examen; im Gegenkeil, je weniger Examen, deſto beſſer! Aber man kann auch gerade die älteren Leute durch Kurſe wieder herausholen gus der öden Tätigkeit des täglichen Lebens. Seit wenigen Jahren beſteht die Vereinigung für rechts⸗ und ſtaatswiſſenſchaftleche⸗ Fortbildung. Ich habe an dieſen Kurſen mehrfach aktiv und paſſiv teilgenommen und mit warmer Dankbarkeit denke ich gerade an dieſe Dozenten⸗ tätigkeit zurück. Ich habe noch niemals die Empfindung gehabt, wirklich ſo zu nützen wie in dieſen Kurſen. Der Redner gibt draſtiſche Beiſpiele u. a. von einem alten praktiſchen Juriſten, einem Geheimrat, der ihm erklärt hat, wie er für ſeine prak⸗ tiſche Tätigkeit geradezu neues Leben gewonnen habe. Das könnte generell durchgeführt werden. er Amtsrichter, der hinten draußen ſitzt in ſeinem Dienſt und der Landgerichts⸗ direktor, der unter ſeiner täglichen Arbeit erſchöpft zuſammen⸗ bricht und für wiſſenſchaftliche Sachen kein Intereſſe mehr hat, ſchöpft einmal wieder Luft und lernt und gewinnt dadurch. Und das wird gewiß für unſere ganze deutſche Rechtspflege eine Auf⸗ friſchung ſein. Der Reichskanzler iſt ja der Vorſitzende dieſer Vereinigung; es ſollte einheitlicher geſchehen, die Kurſe im ganzen Deutſchen Reich gehalten werden. Die Herren, die im Elſaß ſitzen, würde man ſo einmal nach Oſtelbien bringen(Leb⸗ hafter Beifall rechts), um zu ſehen daß in Oſtelbien auch ganz nette Leute wohnen.(Große Heiterkeit.) Und umgekehrt aus dem Oſten nach Süddeutſchland; das würde einen großen Ge⸗ winn für unſere deutſche Rechtspflege erzielen. Auf eine Reform unſerer Gerichtsverfaſſung und unſerer Rechtspflege können wir ja ſo bald nicht rechnen. Aber vorweg ein Jugendgeſetz! Und da ſollten wir auch daran denken, daß unſere deutſchen Frauen in den letzten Jahren außer⸗ ordentlich Gutes auf dem Gebiet der Fürſorge für Kinder ge⸗ leiſtet haben, aus allen Parteien. Die Frauen ſollte man auch als Schöffen in den Jugendgerichten zuziehen.(Sehr richtig!) Ich habe in letzter Zeit Erfahrungen gemacht, daß auch Mädchen ganz gut Juriſterei ſtudieren können. Ich will natürlich nicht eine Agitation für das Rechtsſtudium unſerer Frauen herbeiführen— ganz gewiß nicht; ich ſtehe viel zu ſehr auf dem Standpunkt einer koloſſalen Hochbewertung der Tätigkeit, die unſere deutſche Frau als Gattin, als Mutter übt.(Lebhafter Beifall.) Das Schönfte, was eine Frau als Exinnerung einſt ſagen kann, iſt, daß ſie ihre Söhne ſo erzogen hat, daß ſie tüchtige Arbeiter im Staate werden.(Beifall.) Für die Gerichtsverfaſſung wünſchen wir die möglichſt weite Berückſichtigung des Lai⸗ enelementes, die Heranziehung von Schöffen und Geſchwo⸗ renen aus allen Klaſſen unſerer Bevölkerung. Wer erſt mal braktiſch ſich das mit angeſehen hat, mitten drin in unſerer Rechtspflege, wird über ſie keinen ſo ungerechten Spruch mehr fällen— nicht wahr?(Zu den Sog.) Gewiß hal unſere Ge⸗ richtsorganiſation und unſer Verfahren große Mängel.„Ein Teil des Entwurfs bezog ſich auf das ſchleunige Verfahren, und das wurde zum Teil nicht freundlich aufgenommen, weil man eine Verſchlechterung der Juſtiz befürchtete. Das engliſche und franzöſiſche Recht iſt uns zweifellos über. Es iſt ein ſchwerer Schade, wenn die Sache zu lange dauert, für den Staat und für den Angeklagten. Ich habe in der Kom⸗ miſſion die Beſtimmung beantragt und durchgeſetzt, daß auch der Angeklagte den Wunſch nach Beſchleunigung des Verfahrens äußern kann. Geſtern wurde hier über Streikurteile ge⸗ ſprochen; das iſt eine ſchleunige Juſtiz, und dafür wollen wir dankbar ſein.(Unruhe d. Soz.) Ob die Juſtis zu hart war, darüber habe ich kein Urteil, ich urteile nicht nach Zeitungs⸗ berichten.(Lebhafter Beifall.) Und ich ſtehe prinzipiell auf dem Standpunkt, daß unſere deutſchen Richter keine Klaſſenrichter ſind.(Unruhe d. Soz. Lebhafter Beifall.) Man darf in die Rechtspflege nicht eingreifen durch Kritiſierung des Urteils des einzelnen Gerichtes, ohne den Tatbeſtand im einzelnen zu kennen.(Sehr 1 Reformbedürftig iſt be⸗ ſonders das Vorverfahren.(Sehr richtig!) Vielfach hat man beim Hauptverfahren den Eindruck, daß überhaupt kein Vor⸗ verfahren war. Das mangelnde Vorverfahren macht den Richter nervös, den Staatsanwalt nervös, und der Verteidig er iſt von vornherein nerpös(öHeiterkeit)— gang begreif⸗ lich, denn er und der Angeklagte ſind gar nicht informiert. Aber auch vielfach der Staatsanwalt nicht. Er 115 nicht die Organe; er ſchreibt an die Polizei, und die läßt in den verſchiedenen Re⸗ bieren ohne Verbindung miteinander die Vernehmung vornehmen; das gibt keine genügende Orientierung. Ich wünſche dringend, daß die Reichsregierung anregt, daß den Staatsanwälten ſelbſtändige, von dor Poligei unabhängige Organe zur Verfügung geſtellt werden. Gewiß, das ſind verhältnismäßig kleine Sachen, aber, da das große Mittel der Reform uns einſtweilen nicht zu Gebote ſteht, müſſen wir zu kleinen Mitteln greifen. Das große Mittel, das auch heute ſchon dem Staatsſekretär Fur Verfügung ſteht, iſt, daß er Anregungen gibt, vielleicht zunächſt nur perſönlicher Art, die doch ſo unendlich wichtig ſind: Für die Reform unſeres Rechtsſtudiums, für die Ausgeſtaltung der Rechts⸗ pflege. Wir wollen heute nicht mehr feſthalten an dem harten Satz: Fiat justitia, pereat mundus— ſondern ihn ſo ändern, wie es bor einiger Zeit ein preußiſcher hoher Beamter getan hat: Fiat justitia, ne pereat mundusl(Lebhafter Bei⸗ fall.) Abg. Dove(Vp.): Auf dieſe Generalbeichte eines Profeſſors könnte ich als alfer deurtſcher Richter ebenfalls eine folgen laſſen, ich will aber darauf berzichten. Aus der Strafprozeßordnung ſollte man diejenigen Materien als Novelle herausnehmen, über die Einigkeit beſteht, Die könnte man erledigen, trotz der bedrängten Geſchäftslage, in der wir uns gewohnheitsmäßig durch die Schuld er Regierung befinden. Klagen über tendenziöſe Recht⸗ ſprechung beſtehen. Aber wenn die Richter vom Volke ge⸗ wählt würden, ſo würden wir ſicherlich auch wieder Klaſſenjuſtiz haben. Eine bewußte Klaſſenjuſtiz haben wir nicht. Es gibt aber Maſſenſuggeſtion, die die Rechtſprechung beeinfluſſen. Denken Sie an die Zeit der Attentate gegen Kaiſer Wil⸗ helm J. Damals wurden exorbitante Strafen berhängt. Aehn⸗ lich mag es im Ruhrgebiet liegen. Die Rechtſprechung muß von allem entfernt werden, was politiſchen Beigeſchmack hat. Wenn die Richter aber vom Volke gewählt würden, würde das eine aus⸗ gedehnte politiſche Agitation geben, Politik und⸗ Recht⸗ ſprechung müſſen völlig getrennt ſein. Die Reichsrechte müſſen den Einzelſtaaten gegenüber gewahrt werden. Das ſcheint aber nicht der Fall zu ſein bei dem Geſetz über hie Nähr⸗ pflichtigen und Arbeitsſcheuen, das den preußiſchen Landtag jetzt beſchäftigt. Ich bitte den Staatsſekretär, hier einzugreifen. Beſchleunigung iſt allerdings nötig. Der Redner fordert eine Erhöhung der Gebühren der Sachverſtändigen, auch der Zeugen. Jetzt drücken ſich hervorragende Sachverſtändige gern unt die Pflicht herum, vor Gericht zu erſcheinen. Ein großer Teil der Vorwürfe gegen die Juſtiz fällt auf die Geſetzgebung zurück. Wir machen zuviel Geſetze.(Zuſtimmung.) Wenn die Richter wegen der Unförmigkeit ihrer Urteile angegriffen werden, ſo ſind auch hier die Geſetze viel ſchuld. Dr van Calker hat viele nützliche Fin erzeige gegeben. Ein Hauptſchaden aber iſt, daß die Profeſſoren die Praxis ſelber nicht kennen. Unſere Richter ſind von den neuen Reformbewegungen aufgerüttelt worden. Sie haben nachgedacht, ob ſie aicht zu ſehr in der alten Scholaſtik ſtecken, ob ſie mit dem praktiſchen Leben die nötige Fühlung haben. Die Gerichte dürfen nicht überbürdet, nicht mit kleinem Schreibwerk belaſtet werden. Die Richter müſſen die nötige Freiheit haben, um die großen Be⸗ wegungen der Zeit erfaſſen zu können. Die großen end Werke, die in Ausſicht ſtehen, müſſen von freiheitlichem, fortſchritt⸗ lichem Geiſte erfüllt werden.(Veifall.) Staatsſekretär Dr. Lisco: Wir haben die Zibilprozeßordnung ſeit 1898 mehr fach geändert, ſo daß wir erſt endlich einmal Erfahrungen ſammel; müſſen, ehe wir langſam an ihre allgemeine Repiſion herangehen können. Dieſe Reviſſon muß aber und wird auch kommen Eiſie Anzahl Proſeſſoren hat in dankenswerter Weiſe das Materig dazu auch aus dem Auslande zuſanmongene Wir werden di— Sache dauernd verfolgen une die 41 aeine Revfſion vornehmen, ſobald die Strafrechtsreform weiter vorgeſchritten iſt. Auch eine Aenderung der Konkursordunn g muß einmal kommen, zur⸗ zeit iſt ſie abe⸗ nicht beabſichtigt. Aehnlich liegt es mit dem gußergerichtlichen Zwangsvorgleich. Es iſt aber darauf hinzuweiſen, daß Anträge in dieſer Richtung früher vom Reichstage abgelehnt worden ſind, und zwar zu wiederholten Malen. Die Sache wird aber nicht zur Ruhe kommen, und wir werden auch dieſe Reviſion erwägen müſſen, wenn wir auch ge⸗ wiſſe Zwangsmaßregeln gegen die Gläubiger dabei ſchaffen müſſen. Zurzeit aber beabſichtigt die Reſchs⸗ 7 * MNauheim, 19. April 1912. meneral⸗ unizeigel, ellefte Uachrichten. dSties. (Mittagblatt) 11. Scie. juſtizbehörde, in dieſer Beziehung nicht vorzugehen. Uebrigens wird der Wunſch, den außergerichtlichen Zwangsvergleich einzu⸗ führen, nicht allgemein von der Handelswelt geteilt. Der Staats⸗ ſſekretär bezieht ſich dabei auf die Gutachten der Berliner Handels⸗ kammer und der Aelteſten der Kaufmannſchaft. Hinſichtlich der Konkurrenzklauſel haben wir bereits einen Geſetzentwurf aufgeſtellt, der auf der Grundlage der ſogenannten bezahlten Karenz beruht. Er befindet ſich bereits in einem weiteren Stadium und wird dem Hauſe in der nächſten Seſſion Horgelegt werden. Allerdings dürfte dieſe Grundlage der bezahlten Karenz den Wünſchen der Handlungsgehilfen nicht entſprechen, zund dieſe haben auch bereits Widerſpruch erhoben. Der Entwurf wird aber auch für ſie annehmbar ausfallen, wenn ſte kennen lernen.“ Auch der Geſetzentwurf betreffend die aftpflicht der Eiſenbahn für Sachſchäden iſt fertiggeſtellt und wird gleichfalls in der nächſten eſſion dem Hauſe zugehen. f Nun die internationalen Charakters. Wegen eines Futernationalen Luftſchiffahrtrechts hat eine HKonferenz in Paris ſtattgefunden, ſie war aber ergebnislos. Ich nun Reichsamt des Innern angeregt, das heimat⸗ liche Rechtſelbſtändig zuregeln. Sachverſtändige ſind gehört worden, Fragebogen ſind ausgefüllt worden. Ein Entwurf wird aufgeſtellt werden. Ueber den Zeitpunkt iſt noch nichts zu ſagen. Hinfichtlich des internationalen Wechſelrechts und Scheckrechts ſind wir weiter gekommen. Eine internatio⸗ nale Konferenz hat einen Entwurf feſtgeſtellt. Eine zweite Kon⸗ fferenz findet am 15. Juni ſtatt. Wir hoffen, daß eine Verein⸗ Darung zroiſchen den Staaten zuſtande kommen wird. Die Ab⸗ kommen über die Vereinheitlichung des Seerechts find dom Reichstage gebilligt worden. Um ſie mit den inländiſchen i inklang zu bringen, wird dem Reichstage wohl noch in dieſer Seſſion eine Vorlage zugehen. Be⸗ treffs der Rechtsanwaltsgehilfen iſt die Arbeit im Wa* Dienſtzeit iſt feſtgeſtelt worden. Ein Entwurf ſteht —. Bei der der Erhöhung der Gebühren der Rechtsanwäldte gehen wir von dem Grundſatz aus: Eine allgemeine Erhöhung der Gebühren der Rechtsanwälte, kann aur dann eintreten, wenn man überzeugt iſt, daß die heutigen Gebühren nicht ausreichen, einem vollbeſchäftigten Rechtsanwalt ein ſtandesgemäßes Einkommen zu bieten. Ein Beweis dafür, daß die Gebühren dafür nicht ausreichen, iſt noch nicht gebracht worden. Auf unſeren Fragebogen haben die Anwaltskammern die Antwort nicht direkt verweigert, aber ſie haben erklärt, daß der Fragevogen ganz ungeeignet ware. Die Bundesregierungen ſind der Anſicht, daß eine Erhöhung der Gebühren nicht notwendig ſei. Die Sache iſt noch nicht geklärt, zu meinem Bedauern kann alſo eine allgemeine Erhöhung der Ge⸗ bühren der Rechtsanwälte jetzt nicht borgenommen werden. Es mag viele Anwälte geben, die nicht ein genügendes Einkommen Ueberfülle von Anwälten.(Sehr richtig.) Ein Geſetz⸗ entwurf über die Erhöhung der Gebühren der Zeugen und Sachverſtändigen iſt ſeit zwei Jahren fertiggeſtellt, aber mit Rückſicht auf die Finanzlage dem Reichstage nicht vorgelegt worden. Jetzt ſchweben Erwägungen, ob der Ent⸗ wurf in dieſem Zeitpunkte vorgebracht werden ſoll. Die Beſtimmungen über die juriſtiſche Vor bildung ſind Sache der Einzelſtaaten. Wir können die Angelegenheit nicht in die Hände nehmen, da uns die Erfahrungen dazu fehlen. Die Fortbildung der Beamten gehört noch weniger zu meiner Befug⸗ nis, aber die Landesverwaltungen tun auf dieſem Gebiete ſchon ſehr viel durch Fortbildungsmöglichkeiten aller Art. Die erſte Leſung des Strafgeſetzbuches wird bis Ende des Jahres fertig⸗ geſtellt werden. Das Strafgeſetzbuch wird dann wohl dem neuen Reichstag am J. April 1917 vor⸗ gelegt werden. Auch wenn es eher fertig werden ſollte, wird es die ſem Reichstag nicht mehr zugehen. Nach den Erfahrungen, die wir mit der Strafprozeßordnung gemacht haben, würde der Reichstag gar nicht fähig ſein, in kurzer Zeit dieſe ausgedehnte Materie zu erledigen. Sachverſtändige der verſchiedenen Gruppen ſind dabei zugezogen worden, z. B. auch ein Herr von der Preſſe. Die Sirafrechtsnovelle wird vor der allgemeinen Reviſion nicht mehr vorgelegt werden. Einige Paragraphen können aber wohl herausgenommen werden. Ein entſorochender Vorſchlag liegt den Bundes⸗ regierungen vor. Herr Stadthagen hat geſtern ſehr übertrieben und verallgemeinert. Wenn er behauptet, daß zwei Schulmädchen und ihre Eltern ſchwer beſtraft wurden, weil ſie Kohlen auflaſen, ſo muß doch feſtgeſtellt werden, daß die Leute mehrfach gewarnt worden ſind und daß ſie mit den Kohlen einen ſchwunghaften Handel getrieben haben. Der Staatsſekretär geht dann auf eine Reihe einzelner Fälle ein. In dem Falle des Arbeiters Hermann iſt alles Nötige ſchon im Abgeordnetenhauſe geſagt worden, es iſt tatfächlich alles geſchehen, was geſchehen konnte. Der Fall iſt bedauerlich, wird aber unter ähnlichen Umſtänden wieder borkommen können. Die Behauptung, bei den Ruhrſtreikprozeſſen ſei 05 Kraft geſetzt worden, weiſe ich mit allem Nachdruck zurück. Wei geſetzt und die Geſchäfte anders verteilt. Das iſt ganz korrekt und kein Ausnahmeverfahren. das Sache des Gerichtspräſidiums und nicht des Juſtizminiſters. Auch bei den Verhaftungen iſt nicht ungeſetzlich verfahren worden. haben, das liegt aber nicht an den Gebühren, ſondern on der Daß die Strafprozeßordnung nicht zuſtande gekommen iſt, iſt nicht Schuld des Reichsjuſtizamtes. warten, wie die Reform des Strafrechts ausfällt, ehe wir die Arbeit wieder in Angriff nehmen können. W bittet um recht baldige Vorlage einer Novelle üder das Jugend⸗ recht und andere dringende Materien. Der Redner ſpricht die neuerlich ſich häufenden Zuſammenſtöße zwiſchen den Richtern und Verteidigern und führt das auf die Reklameſucht der Rechts⸗ anwälte zurück. Er Hegründet eine Reſolution ſeiner Fraktion, die zum Schutze Schmutz⸗ und Schundliteratur und die Auswüchſe des Kinemato⸗ graphen fordert. griffe Stadthagens. begründet eine Reſolution, die Tagegelder für Schöffen und Be⸗ ſchworene fordert. gen des Vereins⸗ und Verſammlungsrechts. digſten Polen operieren die Richter mit dem Gedanken, er wolle die Provinzen losreißen. 4 das Gerichtsverfaſſungsgeſetz phatte, anläßlich ſeines filbernen ———— Formen Bast-Formen ers und febs.05,.05, 4J N. Robhaar⸗Formen zas, beeneer4,.05,.73 u. Frauen-Tonue a0. berden, basgeshe..08,.75,.03 N. Robhaar-Tonue e 78,4.78, Unier Autarmen moderne Glockenformon in guten haltbaren imit, mit xeicher Blumengarnitur, Ahnlich Wie Abbildung. 633%„„60 — Fuftlue— Matelat-dloche besetaseieſe..4 u. grosse Glochenform— Se mit Samtbandschleife garniert.93. Frober lugendl. Sporthut garirt en.7f 1. Rossbaar-Hut antband barniert:..93 v. Hparter Basſhnt aere iäsel ger..93 2. niert 2 —— 5 — b5 geοοοονοοοοοοο ο οο οιοοοοοο⏑σοοιοοι⏑οιοισοοοο οοοοσοιιιιοοι Aus dem Groſfherzogtum. Wieblingen, 18. April. Durch die Entſcheidung des Verwaltungsgerichtshofs wurde die erſte der beiden Bürger⸗ meiſterwahlen für ungültig erklärt. ()Heidelberg, 15. April. An den hieſigen Schulen ſollen auf Anregung der Ortsgruppe Heidelberg des Deutſchen Bundes abſtinenter Frauen und des Vereins gegen den Mißbrauch geiſtiger Getränke Aufklärungsvorträge über die Schädlichkeit des Alkohols für die Jugend eingerichtet werden. Außer Schulvorträ⸗ gen veranſtaltet der Abſtinente Frauenbund noch zwei Lektionen zur Ausbildung von Lehrkräften für die Erteilung des Unterrichts, wozu ſich ſchon eine Anzahl Perſonen aus den Lehrkreiſen von Maunheim, Heidelberg und anderen Plätzen der Umgegend an⸗ gemeldet haben. 8 Schwetzingen, 18. April. An der geſtrigen Zeppe⸗ linfahrt, die das Offizierkorps des 3. Bad. Dragonerregi⸗ ments Prinz Karl Nr. 22 mit dem Luftſchiff„Schwaben“ vor⸗ genommen hatte, hat auf beſondere Einladung auch unſer Mitbürger, Herr Fabrikant Fritz Baſſermann, teilgenom⸗ men.— Dem früheren Chef der hieſigen Eskadron, Frhrn. Röder v. Diersburg, wurde von der Gemeinde Birnfeld(Un⸗ terfranken), wo er in ſeinem Schloſſe Wohnung genommen Ehejjubilaums das Ehren⸗ i den Grabarbeiten für die .93 Geflechten. 95, 755, Sοοο ο ο ο οοοο,õ,G¶&ðο,E,n¹nrnessssesssssοονοο ο˖ꝓẽ,Hanνον — ̃———————————äGé—— rt. 0 drasser Runnnnk 7⁴ 15 chiek mit Blumen und Samtband garniert, re zühnlien veie Abbildung„ Frauen-Taque aus Pantasieborde, mit blumentuf od. 2170 garniert.74 u. Rosshaar-Hut rt, moderne Form, mit reicher Blumengarnitur B. 7J M. Hosshaar-Togue Jrosser Aundhut Rosshaar imit, mit Seidenrose chick garniert.7 M. erosser Kleg. bitzenhut l aine cd Ptu 12.75 N. Imit., selir kleidsame Frauenform, mit aparter Blumiengarnitumnmmmnmm Warenhaus + 1 Neekarstadt, G. m. h. H. Verkaufshäuser: Matktplatz neue Baſſermannſche Konſervenfabrik im Röhlich iſt ein noch ſehr gut erhaltener, außergewöhnlich großer und ſtarker Mam⸗ mutzahn gefunden worden. Bue. Wiesloch, 17. April. Auf der Heimfahrt von der Kontrollverſammlung kam in der Hauptſtraße der Wagner Julius Haſſel aus Mühlhauſen mit ſeinem Fahrrad zu Fall und ſchlug mit dem Kopf gegen eine Hauswand. Der Verunglückte erlitt dabel bedeutende Kopfverletzungen, die ſeine Ueberführung ins Spital notwendig machten. Pforsh war kürzlich der BC. Langenwinkel, 8. April. In der vorletzten Nacht drangen zwei große Hunde in die auf dem Exerzierplatz befind⸗ liche Schafhürde des Schäfers Weeger aus Pliensbach und rich⸗ teten unter den Schafen große Verheerungen an. Viele Tiere wurden getötet oder verletzt. Der dem Schäfer ent⸗ ſtandene Schaden iſt laut„Lahrer Ztg.“ erheblich. Neuenburg, 10. April. Der Gendarmerie gelang es, eine Wilderergeſellſchaft, die ſchon lange in der Um⸗ — Flocken-Hut itt Räsche garnlert..8,.45 93 Pr. Hinger-Hut Glockenform, mit Seidengarnitur.95, 178 M. Glocken-Aur zasaert er ebe e en.. egchg.78. iader Hut a esde Gekenterd, n deieh mit maachen Hut, Sesee Ses e Be ee.3 1 7 De eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee Handſchreiben, in dem der Hundertjährigen die beſten die Strafanzeigen ſich mehrten, wurden Hilfsrichter ein⸗ (Sehr richtig! rechts.) Uebrigens iſt Zurzeit iſt erſt abzu⸗ Abg. Holtſchke(Konſ.) wwer der Jugend einen Geſetzentwurf gegen die Er verteidigt den Richterſtand gegen die An⸗ Abg. Dr. v. Laszewski Pole) Der Redner führt Beſchwerde 8 Verl. Bei dem unſe Abg. Merktin(Rp.)s 1 Die maßloſen Uebertreibungen des Herrn Stadthagen geben ein Urteil über ſeine ganzen Ausführungen. Eine ſchnelle Juſtig liegt auch im Intereſſe der Angeklagten. An den Zänkereien bvor Gericht trägt eine gewiſſe Gruppe von Strafverteidigern die Schuld; aber auch die eche werden oft in einer Weiſe nervös, wie es ſich nicht gehört. Aus Prozeſſen, bei denen es ſich um Leben und Freiheit handelt, dürfen nicht Spektakelſtücke gemacht werden Das Haus vertagt ſich. Weiterberatung Freitag, 1 Uhr. Schluß 67 Uhr. Hinder-Müte—— Spitzen und Blumen garniert Iugenünmer Togue Aus Borde, handgèenäht, mit Blumen garn,, ähnlich wie Abbildungs I umen Rüse langstielig m. Laub u. Khospen 78, 48, 24 Rosemuff ens.. 65, 78, 49 Pr. Rosenniket Zteilig, mit Laub verea 74 r. Rüsthenpket 7,.25, 98 Aulh in verschiedenen Arten 78, 48, 25, 10 ———— gegend ihr Unweſen krſeb, ausfindig zu machen. Leute im Alter bon 17 Jahren, Söhne aus angeſehene milien, ſitzen hinter Schloß und Riegel.„ 9Büſingen(A. Konſtanz), 10. April, Einem wi Radfahrer fiel der 70 Jahre alte Bürger von Ow zum O Der alte Mann wurde Zuf der Landſtraße nach Dörflingen von einem Rabler, der offenbar an der abſchüſſigen Stelle die Gewalt über ſein Rad verloren hatte, hinterrücks angefahren und zu Bo⸗ den geſchleudert. Ohne ſich um den Verunglückten zu kümmert fuhr der Radfahrer in wilder Haſt davon. Der Vorfall wa doch beobachtet und es gelang, den Radler feſtzunehmen. Umgefahrenen konnte jedoch keine Hilfe mehr gebracht werd er hatte einen ſchweren Schädelbruch erlitten und war nach gen Minuten geſtorben. Der Radfahrer, der WMjähr brikarbeiter Reichle aus Schaffhauſen, ſoll ſchon früher ei 1 0 derartigen Unfall durch ſein wildes Fahren herbeif haben. Bne, Gailingen(A. Konſtanz), 17. April, J herzog Friedrich erhielt Frau Guggenheim zu k jährigen Geburtstage eine ſilberne Medaill nis des Großherzogs. Großherzogin Luiſe ſandte ein von Großherzog Friedrich J. und Großherzogin Lu zu dieſem Tage übermittelt werden. Mannheim den 19. April 1912 General-AUnzeiaer, Badiſche Neueſte Nachrichten. Tachnungs-Finricbtungan Ausstellung geschmackvoll arrangierter Musterzimmer und hervorragender Einzel- möbel in 5 Stockwerken. Kostenvoranschläge gratis.— kigene Entwürfe.— Weitgehendste Garantie. Man ver! Jpseph Gegründet 1867. ange Kataloge. 19744 Heis göhne Teleph. 940 15 J, 4 Neckarstr· 12 Hauszinsbücher in jeder beliebigen Stückzahl zu haben Dr. H. Baas He Buchidruckerei ausladebereit. 50 2 25 05 Der Kauf geschieht nur gegen Sarzahlung. SOGleoedeeesesee SSSSοοοοοοοοο οοοοο SGelegenheitskauf! Ab Donnerstag, den 18. April ein grösserer Posten Prima holländer Kartoffel abzugeben zum Ausnahmepreis von MEk. 4. 10 p. Ztr. in Säcken. Bel Abnahme von 20 2tr. Mk..90 per Zentner Bel Abnahme von 50 Ztr. Mk..80 per Zentner Bel Abnahme von 100 Ztr. Mk..70 per Zentner Die Ware ist abzuholen am Schiff„Nimmerrust“. gelbe liegt ab Donnerstag früh hinter der alten Neckarbrücke G Das- 172³⁰ SGSGSse SOSOOGode TWoen! 42, 3a 6 Zimm. Bad u. 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Er mußte zu dem Zweck Stichproben vornehmen, indem er unvermu⸗ tet den Kutſchern in irgend eine Ortſchaft ſeines Bezirks folgte Und da feſtſtellte, wie viel Kannen Petroleum bis zur Kontroll⸗ ſtünde der Kutſcher abgeſetzt hatte. Die Feſtſtellungen mußte er in einem Kontrollſchein niederlegen, der dem Hauptgeſchäft hierher geſandt wurde. Für jede einzelne Kontrolle bekam er 1 Mark. Zugeſtandenermaßen hat nun der Kläger des Oefteren, wenn er— allerdings ohne ſein Verſchulden den Kutſcher an dem Beſtim⸗ Mungsort nicht antraf, den Kontrollſchein vollſtändig ausgefüllt, anſtatt darin anzugeben, daß er den Kutſcher zur beſtimmten Stunde nicht angetroffen habe. Er hat z. B. dann in dem Kon⸗ kbollſchein beſcheinigt, daß der Kutſcher bis zu einer beſtimmten Skünde de sbetreffenden Tages ſo und ſoviel Kannen Petroleum abgeſetzt habe. Das Kaufmannsgericht hat die Klage abgewie⸗ ſen und führte aus, daß dieſe Handlungsweiſe an Urkundenfäl⸗ ſchung grenzt und geeignet iſt, die Beklagte über die Tätigkeit des Klägers zu täuſchen und ihre Kontrollmaßregeln illuſoriſch zu machen. Sie muß als ein wichtiger Grund für die Entlaſſung des Klägers im Sinne des§ 70 H. G. B. angeſehen werden. SGewerbegericht Mannheim. Vorſitzender: Stadtrechtsrat Brehm. Ehr. B. trat am 18. April 1911 bei J.., Inhaber einer Goldwarenfabrik, zwecks Erlernung des Goldſchmiedehandwerks als Lehrling ein. Ueber das Lehrverhältnis wurde unterm 29. April 1911 ein Lehrvertrag abgeſchloſſen. Die Lehrzeit wurde auf Jahre feſigeſetzt. Der Lehrling verlangte mit ſeiner Klage die Feſtſtellung, daß der Lehrvertrag für aufgelöſt erklärt werde aus folgenden Gründen: 1. Der Beklagte habe das ihm laut Ver⸗ ting zuſtehende väterliche Züchtigungsrecht überſchritten. 2. Der Beklagte habe den Lehrling ſtets erhebliche Zeit über die Geſchäfts⸗ künden hinaus im Geſchäft behalten. 3. Der Beklagte habe eine Lehrlingszüchterei, da er neben einem Geſellen 5 Lehr⸗ Uinge beſchäftige und ſich ſelbſt nichts um die Unterweiſung der Lehrlinge bekümmert. 4. Der Beklagte habe den Kläger am 21. Febrnar ds. Is. aus dem Lehrverhältniſſe entgültig entlaſſen, nach⸗ * Siegerin allerfeinſte Sahnen⸗argarine, der beſte unabertroffen feinſte Erſatß für Molkereibutter. Ueberall erhältlich! 2 Srbare 15 N 10 *— eeeee ee eeeeeeeeeeeee e dem der Vater des Klägers ſein Einverſtändnis mit dieſer Auflö⸗ ſung des Lehrbertrags erklärt habe, habe jedoch der Beklagte wieder die Fortſetzung des Lehrverhältniſſes verlangt, das könne aber dem Kläger nicht mehr zugemutet werden. Der Beklagte beſtritt die borgebrachten Auflöſungsgründe, mußte indeſſen zugeben, das Züchtigungsrecht ab und zu überſchritten zu haben, trotzdem wil⸗ ligte er nicht in die Auflöſung des Lehrvertrages ein, ſondern be⸗ antragte Abweiſung der Klage. Nach der Einvernahme mehrerer Zeugen erließ das Gewerbe⸗ gericht Urteil dahin, daß der unterm 29. April 1911 abgeſchloffene Lehrvertrag für aufgelöſt erklärt wurde und der Beklagte die Koſten des Rechtsſtreits zu tragen habe. Durch die Ausſagen des Vaters des Lehrlings K. wurde erwieſen, daß Letzterer mit dem Kläger zuſammen am Morgen des Aſchermittwoch ds. Is. von dem Beklagten entlaſſen wurde und zwar deshalb, weil die beiden Lehr⸗ linge am Faſtnachtdienstag nachmittags vom Geſchäfte ferngeblie⸗ ben ſind. Dieſe Entlaſſung wurde tuch noch vom Beklagten aus⸗ drücklich beſtätigt. Mit der Entlaffung des Klägers hat der Be⸗ klagte ſomit ſelbſt die Auflöſung des Lehrvertrages herbeigeführt. Die Entſcheidung des Gewerbegerichts wurde aber noch durch wei⸗ tere Feſtſtellungen bei der Beweisaufnahme bekräftigt. Verſchie⸗ dene Angeſtellte des Beklagten, die vor dem Gewerbegericht als Zeugen einvernommen wurden, konnten einen Vorfall beſtätigen, wonach der Beklagte zweifellos das väterliche Züchtigungsrecht nach Ueberzeugung des Gewerbegerichts überſchritten hatte. Die Klage war nach K 256 C. P. O. zuläſſig, da der Kläger im Hinblick auf § 127 Gew.⸗Ordn. unbedingt ein rechtliches Intereſſe an der als⸗ baldigen Feſtſtellung⸗des Nichtbeſtehens des Lehrverhältniſfes hatte. Pfalz, Heſſen und Umgebnng. Frankenthal, 17. April. Ueber eine angeblich geplante Verlegung des hieſigen Landgerichts bezw. über eine angeblich geplante Aenderung in der Organi⸗ ſation wurden in letzter Zeit von pfälziſchen und nichtpfälziſchen Blättern wiederholt Mitteilungen verbreitet. Die mehrfach in Widerſpruch zu einander ſtehenden Aufſtellungen haben Herrn Landtagsabgeordneten und Landgerichtsdirektor Gießen⸗Fran⸗ kenthal Veranlaſſung gegeben, perſönlich im Juſtizminiſterium vorzuſprechen und über den wirklichen Stand der Dinge Erkun⸗ digungen einzuziehen. Dabei iſt ihm von zuſtändiger Seite er⸗ öffnet worden, daß weder an eine Verlegung des ganzen Landge⸗ richts noch an eine Aenderung in der Organiſation gedacht werde. eeeeeeeserneee„ 22% 2 Höchſte Huszeichnungen der Branche: Soldene Iebaille und Ehrenpreis Deutſche usſtellung für Bäckerel, Ronditorel und berwandte dewerbe Stuttgart 1911 Goldene lledaille Internationaſe fugiene- „ANusſtellung Dresden 1911 ⸗Margarine, ein hervorragendes Hahrungs⸗ *Homburg(Pfalz), 17. April. Direktor Schirmer von der Breitenbacher Grube wurde heute mittag in ſeiner Woh⸗ nung vergiftet aufgefunden. T Baſel, 16. April. Heute mittag zwiſchen 1 und 2 Uhr ereignete ſich, wie bereits kurz gemeldet, wiederum ein Zu⸗ ſammenſtoß zwiſchen einem Güter⸗ und einem Rangierzug. Ein nach dem Unterland beſtimmter Güterzug von nicht ſehr großer Dimenſion fuhr bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof in der Richtung Freiburg mit einem aus zwei Wagen beſtehenden Güterzug zuſammen. Der Anprall war ein ganz gewaltiger. Die Lokomotive des Güterzuges nebſt drei Wagen wurden aus dem Geleiſe geworfen. Die Lokomotive wurde auf die Seite gewor⸗ fen, der nachfolgende Güterwagen ebenfalls umgeſtünzt und legte ſich auf die andere Seite des Geleiſes, ſodaß auf den links ge⸗ legenen Geleiſen die Ausfahrt geſperrt war. Die Lokomotive des Güterzuges iſt ſehr ſtark beſchädigt, das Kabriolet des Führers und Heizers iſt weggeriſſen und auch der Keſſel ſtark beſchädigt. Nicht ſo ſtark beſchädigt iſt die Lokomotive des Rangierzuges, welche ebenfalls zus dem Geleiſe geworfen wurde. Bei dem Rangierzuge iſt namentlich ein bairiſcher 3. Klaſſe⸗Wagen an er einen Seitenwand ſtark beſchädigt, während ein zweiter Per⸗ ſonenwagen geringere Beſchädigungen aufweiſt. Die Wagen des Güterzuges ſind dagegen ſehr ſchwer beſchädigt, bei dem einen umgeſtürzten Wagen iſt die Stirn⸗ und Rückwand ſowie die Seitenwände ſo beſchädigt, daß dieſe neu erſetzt werden müſſen. Der zweite Güterwagen iſt dagegen weniger ſtark mitgenommen, während der dritte und vierte Wagen außer der Entgleiſung keine Beſchädigung aufweiſen.— Während des ganzen Nachmittags war die Unfallſtelle von zahlreichen Neugierigen umlagert. Wer das neue Unglück verſchuldet, darüber konnte eine beſtimmte Auskunft nicht ermöglicht werden, da ſich die Bahnbehörden in Stillſchweigen hüllen. Wie man hört, ſoll auch hier wieder fal⸗ ſche Weichenſtellung die Urſache des Unglücks ſein. §Stuttgart, 17. April. Das junge Mädchen, welches mit einem ruſſiſchen Studenten vergangene Nacht in dem D⸗ Zuge 100 bei deſſen Ankunft in Karlsruhe tot aufpefunden wurde, iſt eine Stuttgarterin und war Kaffiererin in der hieſi⸗ gen Filmzentrale. Der ruſſiſche Student ſtudierte in Karls⸗ ruhe und unterhielt mit dem Mädchen ein Verhältnis. Er war geſtern hierher gekommen und hatte das Mädchen bewogen, mit ihm zu fahren. Die Tat hat er offenbar aus Eiferſucht begau⸗ gen und ſich dann ſelbſt eine Kugel in die Schläfe gejagt. Plankſtadt, 18. April. Geſtern hat ſich der 17% ährige Sohn des Gemeinderats Wilhelm Gund in dem Anweſen ſeines Vaters erhängt. allerfeinſte vorzüglich haltbare Pflanzenbutter OLlle und Senußmittel. Alleinige Fabrlkanten:: H. T. mohr, 8. m. b.., fltons- Bahrenteld, 4 ————. 0 Nrrrrrrrrrrrrreer 7 * Manndeim, 1. NApru 1912⸗ General⸗Unzeiger(Badiſe he Neueſte Nachrichten).(Mittagblatt) N d 8 8 85 5 Schuhges. m. b.., Berlin 8 5 5 Sie ersparen 850 Einheitspreis 12⁰⁰ aick wunstigen Aerger, wenn Sie Sslamander tür Damen und Herrem M. 5 Shofel jese werdlen Ihnen durch— wre Vorzige stets Freude bereiten. Mannheim P 5, 15/16 —— Laxusausführgng 5 8% M, 16.50 — ee— el — Gerichtszeitung. § Mann heim, 17. April. Strafkammer. Der frühere Zigarrenfabrikant und jetzige Agent Reinhard Otto Adler aus Schwetzingen ſteht jetzt im Rufe eines äußerſt ge⸗ riebenen Spezialiſten für anrüchige Geſchäfte, und ſein eigener Verteidiger, der ihn heute in einer Bernfungsſache vor der Straf⸗ kammer vertrat, ſagte von ihm, daß er ſich verzweifelt oft auf der Grenze von Gut und Böſe bewege. Die heutige Sache hatte ein Geſchäft zum Hintergrund, bei dem Adler einen harmloſen Säge⸗ müller aus dem Württembergiſchen fürchterlich über den Löffel balbierte. Der Zimmermann Muth in Schwetzingen, ſchuldete einem württembergiſchen Sägewerk, der Spollmühle, 2300 Mark, dieſe war aber durch Zwangsvollſtreckung und hypothekariſche Eintragung gedeckt. Muth hatte ein Haus an einen gewiſſen Bach verkauft und auf den Reſtkaufſchilling in Höhe von 5500 M. war für die Forderung der Spollmühle das Schuldanerkennknis der Zwangsvollſtreckung unterworfen. Muth zedierte nun ſeine Forderung an Bach dem Adler, der mit dem Liquidator der Spollmühle, Karl Schanz, in Verhandlung trat. Schanz kannte Adler nicht und verabſäumte auch, Erkundigungen über ihn ein⸗ zuziehen. Als er in die Adlerſche Wohnung kam, führte man ihn, in den Salon, ließ ihn abſichtlich lange warten, damit er den Reichtum und die Gediegenheit der Einrichtung bewundern konnte und dann trat dem einfachen Mann vom Lande der elegante und gewandte Kaufmann, der auf Repräſentation hält, entgegen, verſicherte dem Beſucher mit wohlwollender Herablaſſung, daß er dem Zimmermeiſter Muth hafen wolle, wie er ſchon manchem geholfen habe. Kurz, der Mann aus dem Schwabenlande ließ ſich von der Inſzenierung blenden und beſtimmen, nicht nur in einen Sie sparen den Aerger der Hauswäsche, wenn Sie hre Wäsche nach Gewieht waschen lassen. Prospekte kostenlos. Hannheimer Bade- u. Wasch-Anstalt „Elisabehad“ 21457 a 7. 10 Tel. 378 0 7, 10 Feine gogen Jschlas, Sicht, Hheumatismus ete. biogene 5 53,1 1 Obst, 20670 H. 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Nachlaß von 600 M. einzuwilligen, ſondern auch ſeine guten Sicherheiten gegen drei Akzepte herauszugeben, die allerdings gleich diskontiert werden konnten, von denen aber nur eines ein⸗ gelöſt wurde, während für die beiden andern der leichtgläubige Gläubiger belaſtet wurde. Ueber dem Trachten, nur ja bald flüſſige Mittel zu erhalten, hatte Schanz alle Vorſicht übe arſchen, und ſich ſogar mit einem mitgenommenen Lands mann und Ver⸗ über die Großmut des hilfsbereiten Fabrikanten ge⸗ wundert und ihn über die Maßen herausgeſtrichen; denn zu heu⸗ tiger Zeit ſei ſo etwas geradewegs eine Seltenheit. Um ſeinen den Eindruck ſeiner günſtigen Situation zu erhöhen, hatte Adler ihm u. a. a0 von ſeinen Badereiſen erzählt. Adler lebt nun ſcheinbar auch in großem Wohlſtand, aber alles gehört ſeiner Frau. Er ſelbſt hat bald Geld, bald hat er keines, je nach⸗ dem ein Geſchäft zu machen iſt oder ein Gerichtsvollzieher auf der Bildfläche erſcheint. Das Schöffengericht hatte in Anbetracht des ganzen Treibens Adlers gegen dieſen eine Gefängnis⸗ ſtrafe von 5 Monaten ausgeſprochen. Die Berufung des Agenten wurde heute von der 4. Strafkammer(Direktor Dr. Hummel) nach mehrſtündiger Verhandlung verworfen. Die wiederholte Beweisaufnahme habe die Feſtſtellungen des Schöf⸗ fengerichts durchaus beſtätigt. Im Geſamtverhalten des Ange⸗ klagten ſei die Vorſpiegelung falſcher Tatſachen gegeben. Er habe nußerdem die Tatſache ſeiner abſoluten Vermögensloſigkeit unter⸗ drückt. Bei der Höhe des Schadens und der Perſfönlichkeit des Angeklagten ſei die Strafe nicht zu hoch. Es ſei gerichtskundig, daß der Angeklagte ſeit Jahren immer die Türe des Gefängniſſes geſtreift habe, nun ſei er der Türe endlich einmal zu nahe gekom⸗ men. Die Verteidigung hatte Rechtsanwalt Maiſch geführt. c R 7, 11 3— Warnur Smpfehle: feinst, Füscpobst.Marmelade Gcunetprodukt) pea, 26 pn i lh g I 40 u. 0,00 dopp. faff. h pfd. 28 pf. 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Erstes größgtes u. bedeutend- stes Institut am Platze. Buntes Feuflleton. — Vor Taſchendieben wird gewarnt! Dieſen weitver⸗ breiteten Ruf erläutert ein Inſpektor der Londoner Polizei in ſachgemäßer Weiſe, indem er in einer engliſchen Wochenſchrift von den beliebteſten Tricks der Taſchendiebe erzählt.„Das beſte Mittel gegen Taſchendiebe iſt, ſich niemals unter einen Volks⸗ haufen zu miſchen. In einer belebten Straße ſtürzt plötzlich ein gutgekleideter Herr hin, ſtöhnt und ächzt, und im Nu iſt eine neugierige und mitleidige Menge um ihn herum. Er erholt ſich wieder, aber kaum ſind die Zuſchauer über ſein Schickſal beruhigt, ſo geraten ſie in noch größere Unruhe über die ihnen fehlenden Wertſachen, die ihnen unterdeſſen die Komplizen des Unglücklichen abgenommen haben. Wer an ſo einem Auflauf teilnimmt, begibt ſich ſelbſt in die Taſchendiebsgefahr und darf ſich nicht wundern, wenn er dabei zu Schaden kommt. Auch vor jedem ſoll man ſich in Acht nehmen, der ſcheinbar zufällig neben einem ſteht, eine Zeitung lieſt und dieſe nahe vor Unſer Geſicht bringt. Er will dann gewöhnlich mit dem großen Blatt die Manipulation verdecken, die ſeine eine Hand vornimmt. Es iſt einer der beliebteſten Tricks, die Hand, die die Krawatten⸗ nadel des Opfers herauszieht, durch ein Zeitungsblatt zu ver⸗ bergen. Das Tragen von Sicherheitsketten hat kar keinen Sinn, denn der Taſchendieb trägt ſo ſcharfe und präzis arbeitende Scheren bei ſich, daß ihm keine derartige Vorſichtsmaßregel widerſtehen kann. Ein anderer„Nachbar“, vor dem man ſich hüten muß, iſt der Herr, der neben dir mit gekreuzten Armen ſitzt; er kann ein höchſt achtbarer Bürger ſein, aber ich rate doch jedem, genau auf ſeine Taſchen aufzupaſſen, denn der geübte Langfinger weiß mit gekreuzten Armen die uns zugekehrte Hand ſo geſchickt zu gebrauchen, daß er den auf unſerer Seite befind⸗ lichen Arm überhaupt nicht bewegt. Nächſt dem Auflauf, in dem er ſo geſchickt ſeine Rolle ſpielt, zumal wenn die Aufmerk⸗ ſamkeit auf einen beſtimmten Gegenſtand abgelenkt iſt, ſind die beſten Jagdgründe des Taſchendiebes jüberfüllte Coupeées, be⸗ ſonders die Untergrundbahn, in der die Perſonen dicht gedrängt ſtehen oder ſitzen. Neben dir ſitzt ein Herr, der in ſeinen Ta⸗ ſchen allerlei nachzuſuchen ſcheint. Während die Hände raſch am eigenen Körper hin⸗ und hergleiten, ſondiert der Dieb das Terrain, das das Opfer ihm bietet, findet die Taſchen heraus, prüft ihren Inhalt. Während eines zufälligen Stoßens oder Drängens vollführt er den Angriff und ſchneidet eine Taſche, die nicht leicht zugänglich iſt, mit einer ſcharfen Schere auf. Hat er Komplizen, ſo gibt er das Geſtohlene an ſie weiter. Die ſicherſte Taſche für Herren iſt eine kleine Taſche am Hoſenbund: auch der geſchickteſte Taſchendieb wird hier keinen Zugang finden. Die Damen ſollten, meine ich, ihre Koſtbarkeiten an ſicherſten in den Strümpfen verbergen können. Das Geld in Taſchen und Börſen in der Hand tragen, heißt einfach an die Diebe die dringliche Aufforderung richten, ſich dieſer ſo verführeriſch zur duusetenden Bertha Ab01 Schau getragenen Dinge auf die unauffälligſte Weiſe zu bemäch⸗ tigen.“— Nun, es ſieht nicht ungraziös aus, wenn eine Dame in der Elektriſchen oder irgendwo ihre Börſe aus dem Strumpfe zieht, und hat ſie ſogar ſchöne farbige Strümpfe an, ſo iſt der B für die übrigen Menſchen ſogar von hohem äſthetiſchen enuß. — Die Rettung Schiffbrüchiger Noch immer iſt es nicht feſtgeſtellt worden, wie viele Perſonen dem naſſen Grabe ent⸗ riſſen worden ſind, als die„Titanic“ bei dem furchtbaren Un⸗ glück ſank. Immer wieder berichten die Zeitungen, daß die Be⸗ mannung des Schiffes eine heldenhafte Umſicht gezeigt hatte, und wie groß dieſe Umſicht geweſen ſein muß, kann nur der⸗ jenige ermeſſen, der der Rettung Schiffbrüchiger einmal bei⸗ gewohnt hat.„Nichts iſt ſo entſetzlich ſchwer,“ ſagt Kapitän Looſen in ſeinen Schilderungen an ſeine Freunde,„als die Ret⸗ tung Schiffbrüchiger aus Todesgefahr.“„Wenn jenes entſetzliche Etwas eintritt, das plötzlich alle Lippen verſtummen läßt, wenn die ſtumme Panik in laute und entſetzte Schreckensſchreie übergeht, dann iſt die Mannſchaft des Schiffes gewöhnlich ſchon längſt mit ihrem Rettungswerk beſchäftigt. Man achtet hierbei natürlich nicht auf Rang und Klaſſe, nur die Gebote der Menſchlichkeit ſpielen eine Rolle. Zuerſt werden Frauen und Kinder gerettet, und ein kräftiger und geſunder Mann könnte ſein ganzes Vermögen bieten, wenn man jein Leben zuerſt in Sicherheit bringt, es iſt niemand da, der ſeinen Wunſch er⸗ füllen würde. Die Matroſen, die Schiffsbemannung ſehen dem Tode unerſchrocken ins Auge, und ſelbſt diejenigen, die ihn zit⸗ ternd und bebend erwarten, haben es gelernt, ſich ſoweit zu behertſchen, daß ſie ruhig und gefaßt ſcheinen, während ſie ihr Rettungswerk beginnen. Frauen, die Mütter ſind, bieten bei dem Rettungswerk die meiſten Schwierigkeiten. Wenn man ſie glücklich in das Rettungsboot hineingelaſſen hat, verſuchen ſie meiſtens wieder auf das ſinkende Schiff zurückzukommen, ſofern ſie ihre Kinder nicht um ſich haben: Man kann es oft erleben, daß Frauen ihre Kinder ganz ſorgfältig in Sicherheit bringen, ſie ſogar noch einhüllen, damit ſie ſich nicht erkälten, während ſie ſelbſt dem Tode ſchon geweiht ſind.“ Kapitän Looſen erzühlt von einem rührenden Fall, der Rettung aus Seenot:„Als ein Vergnügungsdampfer einſt ſcheiterte, waren die Matroſen da⸗ bei, eine junge Dame in das Rettungsboot herabzulaſſen. Sie wehrte ſich aber aus Leibeskräften, auf keinen Fall wollte ſie das Boot beſteigen, ehe man ihre Schweſter nicht in Sicherheit gebracht hatte. Dieſe Schweſter nun war zuerſt nicht aufzufin⸗ den, und das ſchöne junge Mädchen durcheilte das Schiff, bis endlich die Schweſtern vereinigt waren. Die andere hatte ſich in ihrer Todesnot irgendwo in einer Kajütte verſteckt, weil ſie hoffte, ſo einen leichteren Tod zu haben. Als ſie hier von der Schweſter aufgefunden wurde, beſchloſſen die Beiden, entweder gemeinſam zu ſterben, oder gemeinſam gerettet zu werden. Sie fanden gleich vielen anderen Perſonen ihren Tod in dem See. Ueberhaupt geſtaltet ſich das Rettungswerk der Frauen und qas Meal de, fesclien 282 0 7, 6 Telephon 4462. Strickwolle und Baumwollgarne empfehle in nur beſter Qualität. Grüne Marken. H. Kahn, 5, 9. Kinder aus dem Grunde ſo außerordentlich ſchwierig, als die Frauen meiſtens bis zum Tode ihre Selbſtverleugnung be⸗ wahren. Sie wollen nur dann ſich retten laſſen, wenn gleich⸗ zeitig ihr Mann gerettet wird, andere ſind nicht zu bewegen, die Hand der Mutter, des Kindes oder der Schweſter auch nur für einen Augenblick loszulaſſen, und es iſt bekanntlich außer⸗ ordentlich ſchwer, zwei Menſchen auf einmal in das Rettungs⸗ boot zu befördern. Auch kann man im Augenblick der Seegefahr nicht Rückſicht auf edele Gefühle nehmen. Und es werden ſa auch meiſtens nur diejenigen gerettet, die einen ſtarken, unbe⸗ ſiegbaren Egoismus und Willen zum Leben haben. — Der Verführer ſeiner Schwiegertöchter. Dem Mailänder „Secolo“ ſchreibt man aus Neapel: Der 60 Jahre alte Domenieo Dnorato hatte wegen Verführung eines zwölfjährigen Mäd⸗ chens zwölf Jahre im Zuchthaus verbracht. Nach Verbüßung ſeiner Strafe iſt er vor kurzem zu ſeiner aus der Gattin und den Söhnen Luigi, Tomaſo und Gabriele beſtehenden Familie zurückgekehrt. Luigi hatte inzwiſchen eine ſehr hübſche Frau, Maria Grazia Laurentino, geheiratet, Tomaſo ein nicht minder ſchönes Mädchen namens Concetta Espoſito, während Gabriele mit einer hübſchen Blondine namens Maxia Squilio verlobt war. Der alte Onorato, der auch im Zuchthauſe nicht gebeſſert worden war, brachte es ſchon nach wenigen Tagen fertig, die Braut ſeines jüngſten Sohnes zu verführen. Als der Sohn das erfuhr, jagte er den Vater aus dem Hauſe und erſtattete außer⸗ dem gegen ihn Anzeige, die er aber auf die Bitte der Familie wieder zurücknahm. Der alte Sünder durfte auch wieder ins Haus kommen und begann nun der Frau ſeines älteſten Soh⸗ nes den Hof zu machen; als er von dieſer abgewieſen wurde, wandte er ſeine Aufmerkſamkeit der Frau des zweiten Sohnes zu; hier fand er ſofort Gegenliebe, und eines ſchönen Tages war das Liebespärchen verſchwunden. Jetzt erſtattete die ganze Familie Anzeige gegen den unverbeſſerlichen Frauenjäger, und die Staatsanwaltſchaft erließ einen Haftbefehl, der jedoch nicht vollſtreckt werden konnte, da der betrogene Ehemann den Alten den er zufällig getroffen hatte, auf offener Straße niederſtach. Gibbs:„Ich wollte dieſen Sommer keine Ferien machen, aher der Chef beſtand darauf.“— Dibbs:„Was du ſagſt! Wie lange werden ſie dauern?“— Gibbs: brauche, um eine neue Stelle zu finden.“ „So lange, wie ich V* der heute im Handel befindlichen Coiletteſeifen enthalten ſpezielle Beſtandteile, denen von Seiten der Fabrikanten allerlei wundertätige Wirkungen zugeſprochen werden. Sie geben angeblich das jugendfriſche roſige Ausſehen zurück, ſchaffen Geſundheit, Wohlbefinden, machen Häßliche ſchön, Alte jung und verrichten der Wunderdinge mehr.— Mouſon's Jgemo-run 30 Pig. Jgemo- Rlau50 Ng. 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