Wonnement: 70 Pfg. monatfto Bringerlohn 30 Pfg., durch die 3 poſt inkl. Poſtaufſchlag u..42 ꝓro Muartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 30 pfg. Reklame⸗Seile. 20 Hck. der Stadt Mannheim und Umgebung kiger Telegrammeklöreſſe: „General⸗Anzeiger Maunherin“ Telephon⸗Aummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruckeflbteilung... 341 Redaktian 577 Exped. u. 2¹ lichlen „„„„„ee 7 Sambeth war— die Geſchichte ſpielte ſich 1909 und 1910 zu Mergentheim i. W. ab— in einer ſonſt gleich⸗ gültigen Angelegenheit von dem Stabsarzt a. D. Schumm brieflich eines ganz ſcham⸗ und ehrloſen Benehmens“ bezich⸗ tigt worden. Sambeth forderte nicht, ſondern ging gerichtlich vor, nachdem er erklärt, daß ihm„die göttlichen Gebote, die menſchlichen Geſetze, die logiſche Vernunftslehre und die Rück⸗ ſicht auf ſeine Familie“ den Zweikampf verböten. Darauf er⸗ kannte der militäriſche Ehrenrat zu Ulm am 14. Oktober 1909 auf ſchlichten Abſchied, weil Dr. S. die Standesehre verletzt habe, indem er eine ausreichende und ſtandesgemäße Genug⸗ tunung herbeizuführen unterließ. Am 14. April 1910 erfolgte die Entſcheidung des Kaiſers, dem der Spruch zur Beſtätigung vorzulegen war. Es iſt nun zu beachten, daß der Kaiſer den ſchlichten in den ehren vollen Ab⸗ ſchied veränderte, gerade weil er die religiöbſe Ueber⸗ zeugung des Dr. S. reſpektiert wiſſen wollte. Denn es heißt in der Order wörtlich:„. bemerke Ich, daß eine aus religiöſer Ueberzeugung entſprungene grundſätz⸗ liche Verwerfung des Zweikampfes ſich nicht zum Gegenſtande ehrengerichtlicher Beurteilung machen laßt Der Fall lag alſo derart, daß der Kriegsminiſter die An⸗ griffe des Abg. Erzberger durch eine erheblich ſtärkere Be⸗ tonung der kaiſerlichen Rückſichtnahme auf die religiöſe Ueber⸗ zeugung des Dr. S. ſehr wirkſam hätte entkräften können, ſo⸗ fern er ſichdarauf beſchränkt hätte! Er hat aber durch eine zweckloſe Hinzufügung nicht nur die vom rein religiöſen Standpunkte aus berechtigten Gefühle der Zentrumspartei, ſon⸗ dern auch die Empfindungen des den Zweikampf verwerfenden Volksteiles ſchwer gekränkt. Die Rückſichtnahme auf dieſe Deutſchland, und dergl. mehr. Man wird ſchon hier ſtutzig, ob das alles noch aus„beleidigtem, religiöſem Empfinden“ heraus geſagt iſt, oder ob dieſes an ſich berechtigte Gefühl nicht nach der alten, biederen Zentrumsübung dazu mißbraucht wird, um hinter ſeinem Schilde politiſche Machtanſprüche zu erheben. Es mußte ſchon auffallen, daß das Zentrum ſeine fürchterliche Erregung über die zwei und drei Jahre zurück⸗ liegende Affäre Sambeth ſo meiſterhaft und bis zu einem Zeit⸗ punkt zu beherſchen verſtand, wo es(ſiehe Wehrvorlagen) die Situation in ſeinen Händen hat! Es wird bei der Beurteilune der kriegsminiſteriellen Entgleiſung außerdem vergeſſen, da Herr v. Heeringen immerhin einen mildernden Umſtand für ſich hatte: er war aufs ſchwerſte gereizt dadurch, daß Herr Erz⸗ berger die Ordre des Kaiſers, trotzdem ſie ausdrücklich die Rückſichtnahmen auf religiöſe Motive befahl, eine „Schmach“ zu heißen beliebte. Der Führer der Zentrums⸗ demagogen hatte mit dieſer vom Zaun gebrochenen Provokation das Stichwort gegeben, das die„Germania“ ſofort aufnahm; und es iſt kaum noch ein Zweifel möglich, daß es ſich bei dieſer plötzlichen Aufrollung einer alten Duellsgeſchichte um eine ſorglich vorbereitete Aktion handelt, die ultra⸗ montane Machtprobe, nachdem ſie im zweitgrößten Bundesſtaat ſo glänzend geglückt, nun auch im Reiche, gegenüber dem Kaiſer und der Armee zu verſuchen. Was ſoll es heißen, wenn die„Germ.“ erklärt, das Zentrum würde ſeine Prinzipien verleugnen, wollte es ſich„mit einem Miniſter noch weiter einlaſſen, der derartige Ten⸗ denzen vertritt?“ Drängt der Satz nicht die Erinnerung an das Schickſal des Herrn von Frauendorffer auf, mit dem die klerikale Partei ebenfalls nicht weiter verhandeln wollte? Aber der ultramontane Uebermut geht ſelbſt zu unverhüllten Ver⸗ warnungen an den Kaiſer über. Die„Ger⸗ Dutzend men verloren zu haben. Durch ſeine neuerlichen ſt Er klärungen gegen die Erbſchaftsſteuer hat es ſich bei den breiten faktoren gebe * In anderer Richtung glaubt die Allgemeine Korreſponden die Gründe für den Vorſtoß des Zentrums gegen den miniſter ſuchen zu ſollen. Sie ſchreibt: Für das Vorgehen des Zentrums maßgebend kann nur der Wunſch ſein, ſich nach unten hin beliebt zu machen, indem man ſich auf die Volkspartei hinausſpielt. Dem Zentrum iſt es höchſt ſchmerzlich geweſen, bei den Reichstagswahlen ein andate und eine erhebliche Anzahl von Wählerſtim⸗ nicht beliebter gemacht. Da bietet Maſſen des Volkes ſicherli 2 iegsminiſter ihm denn das ſchneidige Vorgehen gegen den in der Duellfrage ein ergriffenes Mittel zur Popu⸗ laritätshaſcherei. Denn es kann freilich nicht beſtritten werden, daß die Stellung des Offizierkorps zur Duellfrage nur noch bei den akademiſch gebildeten Schichten der Bevölterung Anklang findet. Der erwerbende Mittelſtand ſteht dieſer Auf⸗ faſſung fremd gegenüber, die breiten Volksmaſſen feindlich. Denn ſie erblicken darin auf der einen Seite eine Ueberhebung, auf der anderen eine Ungleichheit vor dem Geſetze. Der Ar⸗ beiter wird es nie begreifen können, warum er für eine Meſſer⸗ ſtecherei ein Jahr Gefängnis bekommt, ein Student aber für eine Säbelmenſur oder ein Offtzier für ein Piſtolenduen— wenn der Ausgang nicht gerade tödlich iſt— nur ein daar Monate Feſtungshaft. Dieſer Abneigung breiter Volksſchichten kommt alſo das Zentrum mit ſeiner Attacke gegen den Kriegs⸗ miniſter entgegen und da obendrein die katholiſche Kirche dem Duell gegenüber ſehr ſtrenge Grundſätze hat, ſo iſt es der Reichstage herrſchenden„Kölner Richtung“ des Zentrums ſicherlich nicht unangenehm, durch ſeine energiſche Kundgebung gegen den Kriegsminiſter zugleich eine artige Verbeugung na Rom zu machen. FF en iſt aber auch Pflicht desjenigen, der ſie nicht teilt: 7 Feuilleton. Friedrich von Flotom. Znu ſeinem 100. Geburtstage(27. April). Bon Otto Leßmann. Wäre die Popularität eines Komponiſten der richtige Maß⸗ ſtab für ſeine künſtleriſche Bedeutung, ſo müßte Friedrich v. Flo⸗ tow den ganz Großen in der Geſchichte der deutſchen Oper zu⸗ gezählt werden; denn nur wenige Werke aus dem zweiten Drittel des vorigen Jahrhunderts dürften ſich einer Verbreitung und einer Volkstümlichkeit erfreut haben, wie die beiden Opern „Stradella“ und„Martha“, in denen Flotows Schaffenskraft ihren Höhepunkt erreicht hat und die auch noch heute nicht ihre Beliebtheit in weiten Kreiſen eingebüßt haben. Allein, mag die Muſikgeſchichte den Opernkomponiſten Flotow in die zweite oder dritte Reihe ſeiner Brüder in Apoll verweiſen, mag ſie ihn als mittelmäßige Begabung einſchäßen, ein wichtiges Moment in ſei⸗ nem Schafſen wird ſie hervorheben müſſen: er war der erſte dent⸗ ſche Opernkomponiſt, der den Dialog aus der komiſchen Oper ver⸗ bonnte, ſo daß das geſprochene Wort ſich nicht mehr ſtörend zwi⸗ ſchen die einzelnen Muſikſtücke ſeiner Qvern eindrängte. Mit bieſer Neuerung hat er ſich tatſächlich doch beteiligt an der Ent⸗ wicklung eines Puaſtgweiges, der in Frankreich durch Auber und Boieldien, in Italien durch Cimaroſa und Roſſini, und in Deutſchland durch Kreutzer, Lortzing und Nicolai— um nur einige hervorragende Namen der drei Nationen zu nennen— zur höchſten Blüte gebracht worden war. Flotows Vorgehen fand Nachfolge in Peter Cornelius, Hermann Goetz u.., denen es 11 wohl oder 5 eil ihr auf böher gelegene Ziele gerichtet war, nicht ieden geweſen iſt, auf die dele Maſſe in gleichem Maße zu wirken wie Flotow. 2 Friedrich von Flotow wurde am 26. April 1812 auf dem väterlichen Rittergut Teutendorf in Mecklenburg geboren und zunächſt, obwohl ſeine muſikaliſchen Anlagen früh erkannt und wohlwollend gepfelgt wurden, bon ſeinem Vater, einem ehemal. Rittmeiſter, für die diplomatiſche Laufbahn beſtimmt. Indes ſetzte der Sohn ſeinen Willen, ſich ganz der Muſik zu widmen, durch, reiſte in Begleitung des Vaters nach Paris, um dort ſeine daheim begonnenen Studien unter Reicha für Kompoſition und Pixis für Klapierſpiel weiter zu betreihen. Die Früchte ſeines Fleißes waren zwei Oupertüren und ein Klavierkonzert, die er, von der Julirevolution 1830 aus Paris verſcheucht, in das El⸗ ternhaus heimbrachte. Auch den Entwurf einer Oper„Pierre et Catherine“, deren ſchon von Ad. Adam komponierten Text ihm der Dichter de Saint⸗Georges zur Verfügung ſtellte, führte der junge Komponiſt mit nach Teutendorf, um ihn dort auszuarbei⸗ ten. Das Werkchen kam 1835 am Schweriner Hoftheater zur Auf⸗ führung. Paris aber hatte es dem Künſtler angetan, und er kehrte ſchon 1831 dahin zurück, mit Studien und Arbeiten beſchäftigt und regen geſellſchaftlichen Verkehr mit der Geiſtes⸗ und Ge⸗ burtsariſtokratie pflegend. Dieſer Verkehr war nicht nur für ſeine geiſtige Ausreifung don Wichtigkeit, ſondern er half ihm auch, da ihm die öffentlichen Theater verſchloſſen blieben, ſeine raſch hintereinander entſtehenden Bühnenwerke auf den Privattheatern bornehmer Familien zur Aufführung zu bringen. Für die Dauer konnte ihm das natürlicherweiſe keine Befriedigung gewähren, und es blieb ihm nichts übrig, als ſich mit bereits angeſehenen Komponiſten, wie Alb. Griſar und Auguſte Piloti, zu verbinden, um den Weg auf die Opernbühnen von Paris zu finden. Das heiß erſehnte Ziel erreichte Flotow aber erſt im Jahre 1844, als er die Muſik zu einem Akt des Balletts„Lady Harriet“ für die Große Oper zu ſchreiben beauftragt wurde. Dieſe verhältnis⸗ mäßig beſcheidene Arbeit gewann inſofern eine beſondere Beden⸗ tung für ihn, als er die Handlung jenes Tanzpoems von W. Friedrich zu einem Operntext umformen ließ, der ſeinem Haupt⸗ werk, der vieraktigen xomantiſch⸗Lamiſchen Oper„Martha oder „Der Markt zu Richmond“ als Unterlage dient.“) Auch in det Opera comique gelang es ihm, einen Einakter L Eſclove de Ca⸗ charfen Er⸗ 23 7 Läglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung in Mannheim und Umgebu Eigenes Redaktionsbureau in Verlin Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 3 Uhr Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den kimtsbezirk Mannheim; Handels- und Induſtrie⸗Zeitung für Südweſtdeutſchland; Beilage für Citeratur und wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Kevue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. —————— Nr. 197. Manunheim, Samstag, 27. April 1912.(Abendblatt.) ———— 1 wie viel mehr erſt eines Miniſters, deſſen Aufgabe es nicht ſein] mania“ verheißt, das Zentrum werde ſeine Anſicht zur 5 heutige Abendausgabe umfaßt kann, unnötige Erregungen hervorzurufen. Mit Wut 555 Ge bringen; die Anſicht nämlich, auch 24 Seiten. darum u. a. auch der nationalliberale Abg. Dr. Paaſche, derfür die Armee gelte das Wort:„Du ſollſt Gott(bezw. ſeinem unmittelbar nach Herrn v. Heeringen zu Wort kam, an dem Stellvertreter in Rom!) mehr gehorchen als den Menſchen; wo⸗ 5 Auftreten des Kriegsminiſters ſcharfe Kritik geübt, und dieſer bei es gänzlich gleichgültig iſt, ob die M enſchen Eine Ultramontane Machtprobe ſelbſt wird die Schwierigkeiten, die er ohne jede Not verurſacht, Kriegsminiſter oder noch etwas höheres ſind; ſie gelten „ſchwer genug zu ſpüren haben. nichts neben Gottes(und ſeinem 5 Der Konflikt, der ob der Duellaffäre Sambeth zwiſchen dem Nun aber ſteht das Zentrum im Begriff den Vorgang in verkörperten) Willen“. Unter weiter:„Ein Paktieren mit de Kriegsminiſter und der regierenden Partei ausgeee ii el enre Weiſe welche ca Zurutweiſung Neltgion gibt es nia,. die cheſtlchen Pflchten ſin die ſoweit das Plenum des Reichstags in Frage kommt, mit der erfordert. Der Eingangs erwähnte Germaniaartikel vom geſtri⸗ gleichen: für den Kaiſer wie für den Taglöhner⸗ vorgeſtrigen Erklärung des Abg. Dr. Spahn einen vorläufigen][gen Tage ſchreitet zu ſchweren Beſchimpfungen des Das iſt wenigſtens nicht mehr mißzuverſtehen; denn auch Abſchluß geſunden. Herr Spahn bedeutete Heern v. Heeringen, Kriegsminiſters, deſſen ſofortige Entlaſſung am anderer Stelle bedeutet das führende Zentrumsblatt der dieſer habe mit ſeiner Aeußerung ſich und den Offtziersſtand unverbkümt gefordert wird, zu direklen Angriffen Krone:„Ein Mann, der ein derartiges Prinzip im deutſchen außerhalb des Geſetzes geſtellt und— in der Kommiſſion werde auf den Kaiſer und zu einer Herabſetzung des Reichstag aufſtellen kann, hat an der Spitze unſerer man ſich weiter ſprechen. Der Streitfall hätte alſo ſolange ruhen Offizierkorps, deſſen Duellſtandpunkt als der Stand⸗ Heeresverwaltung nichts mehr zu ſuchen! und alsdann mit einer entgegenkommenden Erklärung des punkt don Raufbolden gekennzeichnet wird, und deſſen„Ehr⸗ Wir ſagten ſelbſt, daß und weshalb das Verhalten des Herrn Generals vorausſichtlich ohne weiteres Aufſehen begraben wer⸗ gefühl“(die Anführungszeichen rühren von der„Germ.“ her!) von Heeringen zu mißbilligen ſei. Aber es handelt ſich ja gar den khumen, wenn nicht inzwiſchen ein geradezu wutſchuaubender, ein„religibſes, ſttlliches und rechtliches Denken und Handeln“ nicht mehr um den Kriegssuuniſter. Er dbildet ure den mehr über alles Maß und Ziel hinausſchießender„Germania“ Artikel nicht vertrage. Herrn d. Heeringen wird unterſtellt, er propa⸗ oder weniger ſchuldigen Anlaß zu der willkommenen Probe, ub den Zwiſchenfall ganz erheblich verſchärft hätte. Es muß, um giere, indem er den„Duellmord“ predige, den— Umſturz, das Zentrum wirklich die regierende, die alle in, rück⸗ den Konflikt richtig zu würdigen, auf den Fall des Oberarztes wie es ſchlimmer kein Anarchiſt treiben könne; er ſichts⸗und ſchrankenlos regierende Partei auch „ der Landwehr 1 Dr. Sambeth kurz zurückgegriffen werden. Dr. ſolle ſein Amt lieber in einem Barbarenlande verwalten, als in en Reiche ſei oder ob es da etwa noch andere Macht⸗ * moens zu Gehör zu bringen, indes mußte ihm doch erſt Deutſch⸗ land zu Hilfe kommen, bevor er in ſeiner zweiten Heimat Paris voll zur Anerkennung gelangte. In Hamburg konnte Flotow am 30. Dezember 1844 ſeinen„Aleſſandro Stradella“ mit deutſchem Originaltext von W. Friedrich zur Uraufführung bringen, und zwar mit ſolchem Erfolge, daß ihm die Intendanz der Wiener Hofoper den Auftrag zu einem größeren Werk, eben jener Oper „Martha“, gab, die am 25. November 1847 zum erſten Male ge⸗ geben wurde und im Verein mit„Stradella“ den Namen des Komponiſten in der ganzen Welt bekannt machte. 5 ] Der Stoff zur„Marthg“ iſt auf ein im Aufang des 17. Jahr, hunderts gegebenes franzöſiſches„Ballett des Chambrieres à loner“ zurückzuführen, das ſpäter zu einem Vaudeville„La comteffe 3 mont“ umgearbeitet, im Jahre 1844 aber als Ballett für die Graße Oper wiedergehergeſtellt wurde und nun den Titel führt„ Nar⸗ riette ou La ſervante de Greenwich“, der ſchon direkt auf den Unter⸗ titel der„Martha“,„Der Markt zu Richmond“, hinweiſt. Flotow bat ſelöſt berichtet, wie er zur Kompoſition des einen Ballettaktes kam. Die Große Over in Paris war verpflichtet, alljährlich ein neues drei⸗ aktiges Ballett zu geben. Da es der Direktion an einer Ballering erſten Ranges fehlte, wollte ſie beim vorgeſetzten Miniſter um Auf⸗ ſchub bitten. Dieſer Schritt aber entſprach nicht den Wünſchen einer ſtrebſamen Solotänzerin, die gehofft hatte, mit einer neuen Rylle ſich eine erſte Stellung zu erringen. Da wurde dem Direktor, der für die Ausſtattung eines neuenBalletts ohne erſte Tänzerin die erſorber⸗ liche Summe von 100 000 Franes nicht riskieren wollte, von aadent, „Freunde“ jener Künſtlerin dieſe Summe zur Verfügun wenn er in einer beſtimmten Zeit ein neues Ballett mit Freundin in der Haupirvlle herausbringen werde. Der Dirsktor ſann ſich nicht lange, ſagte zu und verteilte die drei Akte rage kommenden Balletis an drei Komponiſten, die ihre innen vier Wochen abliefern mußten. Einer von den dreien war Flotom, der ſeiner e Hätte Frl. A.(die ſpäter rühmt gewordene Tänzerin le Dumitatre) nicht den habt, ein neues „Martha“ Ballett zu tauzen, und hätte ſie nicht durcheus 41—5 7 Stern erſter Größe wollen— wer weiß, oß ich ſemals bie General-Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt.) Mannheim, 27. Aprit. Der deutſch⸗franzöſiſche vertrag 0 8n Mineralten in Neukamerun. In der Zeitſchrift„Glück auf“ war letzthin ein Auffat lber eee in Een i uns 155 benen iet. In auptſache beruht der Aufſa auf deutſchen Quellen. Doch benutzt er auch franzbſiche Nach gah er Der Verfaſſer, Bergaſſeſſor Lieſegang, legt zuerſt dar, aß in dem Gebiete Gneiſe und kriſtalline Schiefer vorherrſchen. Ferner iſt Sandſtein und Kreide ſowie Trachyt und Phonolith feſtgeſtellt worden. Von nutzbaren Vorkommen ſind in erſter Anie ſolche von Kupfer zu erwähnen. Schon Barth ſpricht von Kupferlagern ſüdöſtlich vom Tſchadſee. Ein großes, auch von den Eingeborenen ſchon ausgebeutetes Vorkommen liegt nach Lieſegang in dem franzöſiſch gebliebenen, nicht allzu weit von der Mündung des Kongo. Zwei andere Fundſtellen ſind ebenfalls in der franzöſiſchen Kolonie, wo auch Blei, Zink, Eiſen und Mangan nachgewieſen wurde. Die Funde wurden für wichtig genug erachtet, um eine Geſellſchaft, die Compagnie Miniere du Congo francais zu bilden, und eine Eiſenbahn dorthin, die 150 Kilometer lang iſt, nämlich von Brazzaville nach Minduli zu bauen. Das Erz geht den Kongo hinunter, und dann nach Antwerpen.(Was darauf hinweiſt, daß es für das holländiſche Welthaus Müller verfrachtet wird.) Auch im deutſchen Gebiet gibt es Kupfer, nämlich am Oberlauf des Saugha, aber mehr als ſein Vorhandenſein ſcheint vorläufig nicht feſtzuſtehen. Ferner ragen in unſer neues Gebiet die Mont 0 vom Gabun her herein; ſie bergen Kupfer, Karbonat glanz. Aus dieſen Darlegungen Lieſegangs geht hervor, daß im Grunde bei der Verteilung des e bie Franzoſen beſſer abgeſchnitten haben; zum Ueberfluß bemerkt noch der Verfaſſer:„Man darf nicht vergeſſen, 925 25 Kupfer zu den größten Tüuſchern des Bergmannes Weiter haben wir Nachrichten, allerdings nur ſpärliche, lber Zinn, Alluvialgold und Silber, doch offenbar nur in geringer Menge. Am wichtigſten könnte Eiſen werden. Viele reiche Lager ſind bekannt, und auch die Analyſe, die bis 41 pCt. Ferrum ergab, war nicht ungünſtig. Nur iſt leider keines Der Lager in dem nenen deutſchen Gebiet. Immerhin aber beſteht die Wahrſcheinlichkeit, daß auch bei uns Erze vorkommen, die dann— bei dem Fehlen von Kohle— mit Hilfe von Waſſerfällen elektriſch geſchmolzen werden könnten. — ber italeniſch⸗titkiche. e Londo'n, 25. in Mazedonien, Bul⸗ [Summe zuſammengefloſſen, indeſſen noch nicht genug, Wert zu der im eigenen Hauſe ſein Gebet verrichtete, enthielten klare Anzeichen, daß der Augenblick nicht mehr fern fein könne, wo die Notwendigkeit eintrete, dem Anſehen der Mächte durch Gewalt Achtung zu verſchaffen. Noch freilich zögerten die Mächte, zum Aeußerſten zu ſchreiten, wobei auch ins Gewicht falle, daß Italien diesmal nicht mit in Betracht komme und daß die Beförderung von ruſſiſchen Truppen durch die Dar⸗ danellen augenblicklich nicht wohl möglich erſcheine. Wie es ſcheint, wird telegraphiſch aus Kreta gemeldet, die für die griechiſche Kammer gewählten kretiſchen Abgeordneten würden ſich am Samstag in Kanea, Rethymno und Kandia verſam⸗ meln und am Sonntag nach dem Piräus einſchiffen. Ob die Mächte auch nach dieſer Richtung hin ihrer Autorität ſpotten laſſen würden, bleibe vorerſt abzuwarten. Möglicherweiſe ſei die Ankündigung nur eine Kriegsliſt. Denn es ſei durchaus kein Geheimnis, daß einige von den Gewählten bexeits in Athen ſeien. Die Regierung habe getrachtet, durch Hinaus⸗ ſchiebung des Zuſammentretens der Kammer bis zum aller⸗ letzten Augenblick die Gefahr ſo lange wie möglich zu ver⸗ tagen. Der Entſchluß, den Eintritt der Kreter in die National⸗ verſammlung zu verhindern, beſtehe indeſſen unverändert fort.(K..) Polftische KHebersicht. Mannheim, 27. April 1912. Das Ankrafttreten des Schiffahrtsapgaben⸗ geſelzes. Wie eine Berliner Korreſpondenz meldet, hat die preußiſche Regierung im Bundesrat einen Antrag eingebracht auf teil⸗ weiſe Inkraftſetzung des Geſetzes über den Ausbau der deutſchen Waſſerſtraßen vom Dezember v. Is. Und zwar ſollten die Artikel des Geſetzes mit Ausnahme des Artikels 2 für alle Strom⸗ gebiete in Kraft geſetzt werden und außerdem Artikel 2 für das Weſerſtromgebiet. Hieraus läßt ſich entnehmen, daß zwiſchen den Weſer⸗Unterſtaaten eine Verſtändigung über die Durch⸗ führung des Geſetzes und die Errichtung der Strombeiräte in⸗ zwiſchen zuſtande gekommen iſt. In bezug auf die Weſer ſoll daher das Geſetz in allen ſeinen Teilen nunmehr in Geltung treten. Daß die Beſtimmungen des Artikels 2 einſtweilen von der Inkraftſetzung noch ausgenommen bleiben, hat ſeinen Grund darin, daß zunächſt über den Rhein und die Elbe mit den be⸗ teiligten ausländiſchen Regierungen Verhandlungen gepflogen werden müſſen. Der Bundesrat hat ſich am Donnerstag mit dem Antrage Preußens beſchäftigt und beſchloſſen, als Ter⸗ min für die Inkraftſetzung des Geſetzes in dem obigen Umfang den 1. Mai dem Kaiſer in Vorſchlag zu brin⸗ gen. Da das Inkrafttreten des Geſetzes kaiſerlicher Verordnung vorbehalten iſt, dürfte eine entſprechende Verordmung demmächft veröffentlicht werden.„F 85 Anſer Londoner gatſchafter. Die Norddeutſche Allgem. Zeitung meldet: Reichskanzler Dr. v. Bethmann Hollweg empfing Donnerstag nachmittag den Botſchafter in London, Grafen Wolff⸗Metternich. Ueber den Zweck der Anweſenheit des Botſchafters in Ber⸗ lin erfährt die„Tägl. Rundſch.“ folgendes: Die Anweſenheit des Grafen Wolff⸗Metternich in Berlin ſteht in Zuſammenhang mit den deutſch⸗engliſchen Verhandlungen die bekanntlich in der letzten Zeit ins Stocken geraten ſind. Graf Metternich iſt ſchon während ſeiner jetzigen Anweſenheit wiederholt im Auswärtigen Amt geweſen und hat dort mit dem Staatsſekretär und dem Legationsrat v. Stumm längere Zeit konferiert. Auch in der engkiſchen Bot⸗ ſchaft hat Graf Metternich vorgeſprochen. Der Berliner Beſuch des Botſchafters ſteht auch, wie uns von durchaus zuverläſſiger Seite beſtätigt wird, mit der Frage eines Wechſels auf dem Londoner Botſchafter⸗ poſten in Zuſammenhang. Graf Wolff⸗Metternich hat ſelbſt den Wunſch, von ſeinem Poſten in abſehbarer Zeit zurückzu⸗ treten, und daher beſchäftigt man ſich an maßgebender Stelle ſchon ſeit einiger Zeit mit der Frage, wer an ſeine Stelle den vielbegehrten Londoner Poſten erhalten ſoll. Deutsches Reich. — Denkmal für Gerhard Rohlfs. In Vegeſack bei Bremen, der Heimat Gerhard Rohlfs, ſoll dem verdienten Afrikaforſcher ein Denkmal errichtet werden. Bisher iſt eine nicht unweſentliche um ein ſchaffen, das der Bedeutung eines Rohlfs entſpräche, ſo daß der vorbereitende Ausſchuß, zu Händen des Herrn Stadl. direktor Rohr in Vegeſack, noch gern Beihilfen zum Rohlfs⸗Denk⸗ mal entgegennimmt. Ehrenvorſitzender des KHomitees iſt Seine Hoheit der Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg, der Präſi⸗ dent der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft. Es ſind in dieſen Mona⸗ ten gerade 50 Jahre verfloſſen, ſeit denen als einer der erſten Deutſchen mit Zähigkeit und unter unſagbaren Mühen, Gerhard Rohlfs, in Marolko ohne die Hilfsmittel, mit denen wir heute die Afrikaforſcher entſenden, ſeinen Forſchungen oblag. Es gilt, einen unſerer beſten Forſcher, einen der tüchtigſten Söhne der Mutter Germania zu ehren! — Sommerurlaub für die Angeſtellten. Die Mitteilungen des Hanſabundes ſchreiben: Die Sommerurlaubszeit naht wieder heran, es ſei deshalb an dieſer Stelle den Geſchäftsinhabern die Bitte ausgeſprochen, auch dem Erholungsbedürfnis der Ange⸗ ſtellten gerecht zu werden und ihnen, ſoweit es die Geſchäfts. intereſſen nur zulaſſen, Urlaub zu bewilligen. Auf dieſe Weiſe wird nicht nur die körperliche und geiſtige Leiſtungsfähigkeit der Angeſtellten erhöht, wodurch jedes Geſchäft an ſich ſchon einen Vorteil hat, ſondern es wird auch dem guten Einvernehmen zwi⸗ ſchen Prinzipal und Angeſtellten und damit dem ſozialen Frieden wirkſam gedient. Gerade die erfolgreichſten Unter⸗ nehmungen und Geſchäftsinhaber ſind mit der Urlaubserteilung an Angeſtellte ſeit langen Jahren vorgegangen und haben dabei die allerbeſten Erfahrungen gemacht. Es wäre zu wünſchen daß nunmehr auch diejenigen Geſchäftsinhaber dem gegebenen Beiſpiel folgen, die bisher zögernd zurückgeſtanden haben. eeeeeeeeeeeeee Kadiſche Politin. Zur Haltung Badens in der Frage des Kembſer Kraftwerks. 5 Karlsruhe, 26. April. Die Auffaſſung, als ob die badiſche Regierung die Angelegenheit des Rheinkarftwerks bei Kembs ver⸗ ſchleppt hätte, trifft nach der„Straßb. Poft“ nicht zu. Die Ober⸗ direltion des Waſſer⸗ und Straßenbaues hat, nachdem das Reichs⸗ geſetz über die Erhebung von Schi ffahrtabgaben die Schiff⸗ barmachung des Rhein von Straßburg bis Konſtanz vorſieht, ledig⸗ lich die techniſche Frage geprüft, inwieweit ſich im Rahmen dieſes Geſetzes die Schiffbarmachung mit der Waſſerkraftausnutzung vereinigen läßt. Nachdem für den Oberrhein zwiſchen Baſel und Konſtanz ein Preisausſchreiben erfolgen wird, zu dem die badiſche Regierung 10000 Mark zu bewilligen bereit iſt, kritt die gleiche Frage für die Strecke Straßburg⸗Baſel auf und Ergebnis ſie die Aunsnuzung der taller Kraft zu för⸗ AgA 7 die badiſche Regierung hat der elſäſſiſchen lediglich das ihrer Unterſuchungen mitgeteilt, wobei embs mi Waſſerkräfte bei K de n bexeit iſt. 15 ere die Ga rteuſtadtbewegung in Heidelberg. N. Heidelberg, 28. April. zahkreiche Beſuch des vom i. deswohnungsverein“ heute abend im Ballfual der Oiad cdalle ans cß e d ee 5g ugnis a rege ereſſe, die kräfti auſſtrebende und ſich raſch verbreitende Garken uddewege in Heidelberg gefunden hat. Beſonders bedeutſam und er⸗ freulich war die Teilnahme der Stadtverwaltung an dieſer Verſammlung und die von ihrem Vertreter, Erſten Bürger⸗ meiſter Prof. Dr. Walz, abgegebene offtzielle Erklärung. In ſeiner Eigenſchaft als Mitglied des„Badiſchen Landeswoh⸗ nungsvereins hatte Bürgermeiſter Prof. Dr. Walz auch die Leitung der Verſammlung übernommen; er in ſeinem Begrüßungswort in kurzen Strichen die Zwecke und Funktionen des Vereins, der außerhalb aller parteipolitiſchen und konfeſſionellen Beſtrebungen ſtehe und unter anderen humanitären Aufgaben vor allem das Ziel verfolge, für billigen Preis gute Kleinwohnungen zu ſchaffen. Als erſter Hauptredner ſprach Dr. Hans Kampff⸗ meyer⸗Karlsruhe über das Thema:„Was kön nen wär tun, um die Wohnungsver hältuiſſe zu beſ⸗ ſern?“ Er ging aus von dem vielfach auch in Baden be⸗ ſtehenden Wohnungselend, das er an der Hand von Licht⸗ bildern nur zu deutlich illuſtrierte. Dann beſchrieb und er⸗ klärte er an um ſo erfreulicheren Aufnahmen bereits beſtehende und projektierte Gartenſtadt⸗Siedelun und ihre große, bahnbrechende Kukturmiſſion in Ulm, Karlsruhe, Helleran bei Dresden, Straßburg⸗Hockfſeld und Mannheim, bei welch' letzterer in dieſem Jahre die Bautätigkeit beginnt und Fertigſtellung von 50 Häuſern zu erwarten ſtehe. Auch Gründungen und Beſtrebungen in Di Lahr und Grenzach wurden vorgeführt. Alle di nehmungen ſind wirtſchaftlich fundiert auf Durch Ausſchaltung der Spekulation mittels Gemeinden billige Boden⸗ und folgerecht auch billige nungspreiſe zu ermöglichen. Als Muſter und Vordbilder lonte⸗ 0 h die Ope Dben Flotams Großfürſtin“, zu einem Text von Charlotte Birch⸗Pfeiffer, zur Erſtaufführung anzunehmen, die dem Kom⸗ poniſten die goldene Verdienſtmedaille eintrug. Familienverhältniſſe und die politiſchen Nachwirkungen des Jahres 1818 hielten Flotow für lange Zeit in Deutſchland zu⸗ Kück. In dieſe Zeit fällt die Entſtehung der Oper„Indra“ oder Schlangenmädchen!, die 1852 an der Wiener Hofoper ihre erſolgreiche Kraufführung erlebte, ferner auch die Berufung nach Schwerin als Intendant des Hoftheaters, ein Amt, das Flo⸗ ow von Ende 1855 bis Ende 1862 verwaltete, daneben fleißig für den Hof und das Hofthenter komponſerend. Jaſt alle Büh⸗ nen von Bedentung brachten Flotowſche Opern zur Aufführung, lindes war die Lebensdauer der Mehrzahl von ihnen keine lange. Flotows Erfindungskraft hatte merklich nachgelafſen, denn von den in den ſechziger und ſiebziger Jahren geſchaffenen Werken er⸗ rang nur noch die für die Opera comique in Paris geſchriedene Dper„Lombre“ einen ftarken Erfolg, der aber der deutſchen Be⸗ arbeitung nicht beſchieden war. Anfang der ſiebziger Jahre über⸗ nahm Flotow die Bewirtſchaftung ſeines Stammgutes Teuten⸗ dorf, überſiedelte aber 1880 nach Darmſtadt, wo ihn am 24. Jan. Ae der Tod ereilte, nachdem er wenige Tage zuvor, obwohl faſt erblindet und leidend, in einem Konzert einige Sätze einer in jungen Jahren komponierten Meſſe für Männerſtimmen zur Aufführung gebracht hatte. In der Geſchichte der Oper des 19. Jahrhunderts erſcheint Flotow als Outſider. Die ſtarke Bewegung, die von Richard Waguer ausging, ließ ihn völlig unberührt, ja, man darf behaup⸗ ten, daß er ſich innerhalb von der deutſchen Tonkunſt faſt ganz Aosgeſagt hatte und ſein Ideal in der franzöſiſchen Spieloper erblickte. Iſt doch der größte Teil ſeiner ungefähr 30 Opern auf franzöſiſche Texte geſchrieben und iſt doch ſeine Sehnſucht nach Paris und dem Pariſer Kunſtleben nie zur Ruhe gekommen. Wehört Flotow auch keineswegs zu den Großmeiſtern der Opern⸗ Bühne, ſo darf man doch bedauern, daß er ſein Talenut der deutſchen —— iſt. arbekete flüchtig und oberflächlich; nirgends äußerke ſich ſein Humor mit der natürlichen Anmut und dem Eſprit ſeiner franzöſiſchen Vorbilder, wenn auch viele der plumpen. Späſſe, mit denen eine üble Gewohnheit der Sänger die komiſchen Partien Flotowſcher Opern zu belaſten beliebt, nicht auf Rech⸗ nung des Komponiſten zu rechnen ſind. Flotows Melodik bewegt ſich auf einem ziemlich tiefen muſikaliſchen Niveau, und iſt ihm hier und da ein glücklicher Wurf gelungen(u. a. der Hymnus in „Stradella“, das Spinnquartett und das Porterlied in„Martha“, ſo täuſchen ſolche Momente doch nicht über die Tatſache hinweg, daß es der Flotowſchen Muſe bei aller flüſſigen melodiſchen Er⸗ findung doch an Gemütstiefe und künſtleriſchem Ernſt gefehlt hat, weshalb ſeine Werke hinter denen anderer zeitgenoſſiſcher deutſcher Meiſter,— es ſei nur an Kreutzer, Lortzing, Nicolai erinnert— an künſtleriſchem Wert weit zurückſtehen. Neben Meyerbeer und Offenbach, deren Begabung die ſeinige erheblich überragte, iſt Friedrich von Flotow der dritte namhafte deutſche Muſiker, der unter dem beſtemmenden Einfluß franzöſiſcher Kultur der ſpezi⸗ fiſch deutſchen Tonkunſt verloren gegangen iſt, obwohl er vielleicht imſtande geweſen wäre, ſich den genannten Meiſtern der deutſchen komiſchen Oper würdig und fördernd anzureihen. Sein Schaffen entſprang nicht einer gefeſtigten künſtleriſchen Ueberzeugung; mit einem Auge nach Frankreich, mit dem andern nach Deutſchland ſchielend, war ihm der Blick für die auf Fortſchritt gerichteten künſtleriſchen Forderungen ſeiner Zeit verſagt. Daß von ſeinen zahlreichen Bühnenwerken ſich nur zwei wirklich in der Gunſt eines anſpruchsloſen Publikums, dem es lediglich um müheloſe Unkerhaltung zu tun iſt, bis heute erhalten konnten, ſpricht für die Bedeutungsloſigkeit ſeiner Kunſtanſchauung, und es iſt nicht ſchwer, vorauszuſagen, daß auch für„Stradella“ und„Martha“ in nicht allzuferner Zeit das Totenglöcklein läuten wird. Von den nicht für die Bühne geſchriebenen Werken iſt gar keins am Leben geblieben. Daß Flotow aber trotz allem im Verlaufe vieler Jahrzehnte ungezählten Tauſenden heitere Stunden bereitet hat, aih melt genubt, hat. als es kalfächlich der Sall Geburstages daukbar an gedenken. Theater⸗Notizzz. Wilhelm Schmidt⸗Bonn's, des bekanften Theiniſchen Dichters Einakter⸗Zyklus„Der ſpielende Eros“ gelangt Dienstag, den 30. ds. zur hieſigen Erſtaufführung. Das Werk beſteht aus vier Teilen, von denen hier nur drei,„Die Verſuchung des Diogenes“,„Helena im Bade“ und„Pygmalion“ ge⸗ geſpielt werden.(W. Schmidt⸗Bonn iſt den Mannheimern kein Fremder mehr. Sein vielgeſpieltes Drama„Der Graf von Gleichen“ iſt hier vor zwei Jahren durch ein Enſemble des Ber⸗ ilner Deutſchen Theaters erfolgreich aufgeführt worden. Das letzte Orgelkonzert in der Chriſtuskirchee. 5 Arno Landmann, der Meiſter an der Chriſtuskirchen⸗ urgel, läßt dem impoſanten Konzert der vorigen Woche raſch das Schlußkonzert folgen. im Montag den 29. April, abends 8 Uhr wird er unter Mitwirkung unſerer Mannheimer Violin⸗ virtuoſen, Konzertmeiſter Richard Heſſe, das fünfte 8 5 Orgelkonzerte in der Chriſtuskirche veranſtalten. Die Kunſt, Programme zu ſchaffen, hat Landmann auch diesmal in groß⸗ zügiger Weiſe geübt. Inhaltſchwere Werke von Komponiſten der Gegenwart werden geboten. An erſter Stelle widmet Landmanv dem Andenken ſeines Lehrers, des vor etwa 4 Jahren in Weimar verſtorbenen Profeſſor Wolf Degner, eine eigne Kompoſition Mit ſuveräner Beherrſchung des polyphonen Orgelſtils, mit einen kühnen Harmonik und Melodik, mit einer orcheſtralen Verwen⸗ dung der Ausdrucksmittel der modernen Orgel baut Landmann in logiſcher Gedankenklarheit ſein Werk auf drei Themen auf und führt es bis an die Grenzen des techniſch Möglichen. Die geiſtvolle Schöpfung verdiente in einem beſonderen Aufſatz für ſich allein beſprochen zu werden. Dann folgt Degner ſelbſt mit ſeinen Choralvariationen für Violine und Orgel. Degner wird ſicher da, wo man ihn einmal kennen gelernt hat, ſeine bleibend⸗ rechtfertigt, ſeiner gelegentlich der hundertſten Wiederkehr ſeines Stätte ſinden. Bor allem gollte auch bald einmal eine feines E — 7 HKe esr Giraek FRHgSeeggereganen ggSeSn:Se e rSeggKag g e iir MN SSn on 29 „ emnnes a eoedeoeee n negeesdee td tn Warnhein, 27. Aprl. venden Unternehmungen engliſcher Gemeinden und Genoffen⸗ ſchaften dienen. Gegenüber der einſchnürenden ſationstendenz des modernen Städtewachstums bedeute die Gartenſtadtbewegung eine befreiende Dezentraliſation, welche in den Bebauungsplan der Städte einen ſanitär und äſthetiſch wohltuenden Rhythmus bringe, den Menſchen wieder mehr der Natur nähere und unter den Siedelungsgenoſſen ein gegen⸗ ſeitiges ſoziales Verſtändnis wecke und erhalte. Mit einem Appell, auch in Heidelberg zur Förderung ſolchen Unter⸗ nehmens praktiſch beizutragen, ſchloß der Redner ſeine einſtün⸗ digen, mit großem Beifall aufgenommenen Ausführungen. Bürgermeiſter Prof. Dr. Walz dankte Herrn Dr. Kampffmever für ſeinen Vortrag und gab folgende Erklä⸗ rung ab: Die Heidelberger Stadtverwaltung habe dieſe Frage keineswegs vernachläſſigt, der Heidelberger Stadtrat bringe den Beſtrebungen, die auf Errichtung einer Garten⸗ ſtadt zielen, alles Wohlwollen entgegen und ſei bereit, dieſe Beſtrebungen in der Weiſe zu unterſtützen, daß er der zu gründenden Baugenoſſenſchaft ein geeignetes, genügend großes Gelände unter noch näher zu vereinbarenden Bedingungen überläßt, ſei es in der Form der Erbpacht, ſei es zur Begrün⸗ dung von Eigenheimen. Zu der Angelegenheit habe bis jetzt nur der Stadtrat Stellung genommen. Die Entſchließung des Bürgerausſchuſſes, die darüber endgültige Entſcheidung zu treffen habe, ſtehe noch aus. Dieſelbe könne erſt eingeholt werden, wenn die Angelegenheit greifbarere Formen ange⸗ nommen habe. Der bekannte Vorkämpfer der Gartenſtadtidee in Heidel⸗ herg, Geh. Juſtizrat Dr. Vohſen, entwickelte als zweiter Hauptredner in ungemein anſprechender und überzeugender Darlegung die Vorausſetzungen und Einzelheiten des Heidel⸗ berger Gründungsplans. Er ſtellte in allem die Maun⸗ heimer Unternehmung als Vorbild dar. Die Stadt als ſolche ſolle ein entſprechendes Areal erwerben und dieſes der zu gründenden Baugenoſſenſchaft m. b. H. gegen Zb—Aprozentige Verzinſung des Kapitals, bezw. des über die hypothekariſche Beleihung hinausgehenden Reſtkapitals pacht⸗ weiſe auf 70 Jahre überlaſſen. Für alle Aufwendungen (Straßenbau, Ent⸗ und Bewäſſerung etc.) erhält die Stadt von der Genoſſenſchaft ebenfalls eine 3½—4prozentige Ver⸗ zinſung. Die Genoſſenſchaft vermietet nun ihrerſeits die fertig⸗ geſtellten Häuſer an ihre Mitglieder. Der Preis der Woh⸗ nungen berechnet ſich nach der Verzinſung zu 4 Prozent ſämt⸗ licher Koſten. Das Betriebskapital wird aufgebracht durch Anteilszahlungen von je 200., welche ſeitens der Genoſſen⸗ ſchaft mit 3½—4 Prozent verzinſt werden und nach Ablauf der erſten Baujahre kündbar werden. Bis jetzt zählt die zu gründende Genoſſenſchaft bereits 219 Mitglieder aus allen Kreiſen der Bevölkerung; in einigen Monaten dürfte die Mit⸗ gliederzahl 400 und das Anlagekapital über 100 000 M. be⸗ tragen. Die neue Kolonie ſolle kein„Ghetto“ werden, ſon⸗ dern allen Ständen ein ihren Anſprüchen entſprechendes Heim gewähren. Der Aufforderung, ſich in die zirkulierende Liſte Linzuzeichnen, wurde zahlreich Folge geleiſtet. Um 3411 Uhr ſchloß der Vorſitzende die ſehr befriedigend verlaufene Ver⸗ ſammlung Handwerkerbewegung und Gewerbeleben. Vollzug der gemeindlichen Submiſſionsvorſchriften in München. Aus München wird berichtet: Der gemeindliche Suhmiſſions⸗ ausſchuß hat eine Sitzung abgehalten, in der über die freihändige Vergebung von Arbeiten und Lieferungen an Handwerksinnungen und ſonſtige gewerbliche Korporationen während des Probejahres 1911 Bericht erſtattet wurde. Referent, Herr Rechtsrat Schlicht, gab bekaunt, daß im Vollzuge des Magiſtratsbeſchluſſes vom 24. Januuar 1911 im vergangenen Jahre das Stadtbauimt in 115 Fäl⸗ len mit einem Anſchlagswerte von 516 032.18 Mk. mit Innungen und anderen gewerblichen Korporationen zum Zwecke der frei⸗ hbändigen Arbeitsvergebung in Verbindung getreten iſt. Von den hierüber eingeleiteten Verhandlungen hätten die Beſprechungen in 95 Fällen mit einem Anſchlagswerte von 447 620.43 Mk. zu dem Ergebnis geführt, daß die betreffenden Arbeiten und Lieferungen an gewerbliche Korporationen vergeben wurden. Nur in den übri⸗ gen 20 Fällen im Anſchlagswerte von 68 411.75 Mk. hätte eine Ginigung nicht erzielt werden können, ſodaß dieſe Arbeiten im Submiſſionswege vergeben werden mußten. Ueber die Erfahrun⸗ gen mit dieſer Vergebungsart bemerkte Herr Rechtsrat Schlicht, daß durch das Verfahren der freihändigen Vergebung die zur Ver⸗ fügung ſtehenden Mittel ſo gut wie nicht in weiterem Maße in An⸗ ſpruch genommen wurden und die Güte der an gewerbliche Kor⸗ porationen freihändig vergebenen Arbeiten ſowohl was die Aus⸗ führung wie das verwendete Material anlangte, im großen und ganzen, von einigen wenigen Fällen abgeſehen, entſprochen hat. Auch die Fertigſtellungstermine ſeien im allgemeinen eingehalten worden. Allesin allem könneman daher ſagen, daß ſich das Syſtem der freihändigen Vergebung von Arbeiten und Lieferu EDN eN 2 großen Tondichtungen für Orgel und Orcheſter hier aufgeführt werden. Saint⸗Saens, Enrico Boſſi u. Joſef Rheinberger— man braucht nur die Namen zu nennen— reihen ſich daran und das ſchwungvolle, tongewaltige Präludium mit Doppelfuge in Esmoll für Orgel von Fr. Kloſe, bei deſſen Schlußchyral vier Trompeten und 4 Poſaunen mitwirken, wird den Abſchluß bilden. Wir wünſchen dem verehrten Konzertgeber, daß auch diesmal wieder die Zahl derer ſich mehrt, denen die Größe ſeiner Kunſt aufgegangen iſt. Dr. Cook in Heidelberg. N. Uns wird aus Heidelberg berichtet: Um mit dem Schluſſe zu begiunen: Lebhafter Beifall wurde Cook gezollt— er batte das zahl⸗ reiche Publilum, das im großen Harmonieſaal ſeinem einſtündigen Sichtbildervortrage lauſchte, überzeugt: man glaubte ihm, daß er bis zum Pol vorgedrungen iſt. Und Dutzende von Damen und Herren drängten ſich um den„berühmten“ Mann, um— Autogramme des Norbpolentdeckers zu erbitten, die er bereitwilligſt auf Karten und Zetlel ſchrieb.— Die Preſſe neigt dazu, ſkeptiſch zu ſein ſie lommt Richt ſo leicht über das große Fragezeichen hinaus. Allzulaut hats im internationalen Blätterwald gerauſcht von Stimmen gegen Cpok. Die Wiſſenſchaft hat über ihn den Stab gebrochen. Aber eins iſt ſicher: Took's Perſönlichkeit weckt Vertrauen. Vor allem berührte es an⸗ genchm, daß er ſich frei hielt von ſedem Renommieren. Einfach und fachlich trug er ſeine Schickſale vor. Er erging ſich auch nicht in Anklagen gegen Peary, ſondern ließ die Tatſachen— Bilder und Tagebuchaufzeichnungen— für ſich ſprechen. Sympathiſch wirkte vor allem auch der Schluß ſeiner Ausführungen:„Ich verlange kein Geld, keine Belohnungen, keine Ehrenerzeigungen irgend welcher Art; ich verlange nur, daß man mir meine Ehre als Privatmann läßt und daß man meine ehrliche Arbeit achtet, der ich mein Vermögen und 2⁰0 Jahre meines Lebens gevpfert habe.“ Die Perſönlichkeit Cook's war es jedenfalls, der der Beifall der Berſammlung galt— nicht der Vortrag als ſolcher kann ihn her⸗ vorgerufen haben— denn der Vortrag war alles andere als glänzend“. Das ſehr gebrochene Deutſch, das mit engliſchen Worten untermiſcht war, war garnicht gauz leicht zu verſtehen:(Eſſuar ⸗Eß⸗ waren: die polarhares Polarhaſen, Moskusos— Muſchusochſen, ſtormiſch ſtürmiſch;„wann das Sunn aufgeht, fange mer an zu ziehn over das eireum polar Eis“]. Aber die Schickſale, die in der oft KAunblich unbeholfenen Sprechweiſe mitgeteilt wurden, waren er⸗ brechung der Wärme ermöglichen. ngen an Innungen und ſon⸗ kretfend; daß der Mann furchthar hat leiden und entbehren müſſen. ſtige gewerbliche Korporationen im vergangenen Jahre durchaus bewährt hat und deshalb ver⸗ diene, in der Folge beibehalten und weiter ausge⸗ baut zu werden. Auf Grund dieſer Konſtatierung beſchloß der Magiſtrat das Syftem der freihändigen Arbeitsvergebung an gewerbliche Korpo⸗ rationen weiterhin beizubehalten und zwar ohne Anſetzung eines weiteren Probejahres. Außerdem ſtimmte der Magiſtrat dem Antrage des Submiſſionsausſchuſſes zu, die gewünſchte Neu⸗ regelung der gemeindlichen Submiſſionspor⸗ ſchriften ſo lange zurückzuſtellen, bis die angekündigte Revi⸗ ſion der ſtaatlichen Submiſſionsvorſchriften durchgeführt iſt. Das Gleiche wurde über die Anregung zur Schaffung eines gemeind⸗ lichen Submiſſionsamtes nach ſächſiſchem Muſter beſchloſſen. Aus Stadt und Land. * Mannheim, 27. April 1912. * Ernannt wurde auf die katholiſche Pfarrei Karlsruhe⸗Dax⸗ landen, Stadtdekanats Karlsruhe, Pfarrverweſer Hermann Wacker daſelbſt. Der Ernannte iſt am 8. April kirchlich einge⸗ ſetzt worden. * Verſetzt wurde Eiſenbahnſekretär Rudolf Reinhart in Freiburg nach Baſel. * Handels⸗Hochſchule Maunheim. Am Montag, den 29. April beginnen folgende Vorleſungen und Uebungen: Prof. Dr. Alt⸗ mann: Finanzwiſſenſchaft; Regierungsrat a. D. Profeſſor Endres: Wirtſchaftsgeographiſches und verkehrswiſſenſchaftliches Seminar; Frau Dr. Altmann⸗Gottheiner: Lektüre und Beſprechung ſozial⸗ politiſcher Schriften; Prof. Dr. Calmes: Statiſtik im Privatbe⸗ triebe; Privatdozent Dr. Muckle: Grundfragen der Sozialpolitik. Im übrigen verweiſen wir auf das Inſerat. Anmeldungen zu den Vyrleſungen und Uebungen werden täglich im Sekretariat der Handelshochſchule von—1 und—7 Uhr entgegengenommen. * Zugunſten des„Neformations Jubiläums 1917“ iſt in Denutſchland eine Spende eingeleitet worden. Sie hat bereits eine Höhe von ca. 120 000 Mark erreicht. * Zur Parade ſpielt morgen die Grenadierkapelle: 1. ODuver⸗ türe im Italieniſchen Stil von Schubert. 2. Kriegsfanfaren und Königsgebet aus„Lohengrin“. 3. Walzer a. d. Operette„Früh⸗ lingsluft“ von Strauß. 4.„Großherzog Friedrich⸗Marſch“ von Häfele. * Heber neuere Erfahrungen mit der bisherigen Heizung von Straßenbahnwagen erſtattete der Ausſchuß E des Vereins Deut⸗ ſcher Straßenbahn⸗ und Kleinbahnverhaltungen einen um⸗ fangreichen Bericht an die letzte Vereinsverſammlung. Der Bericht ſtützt ſich auf das Ergebnis einer Rundfrage, die von 88 Straßen⸗ bahnverwaltungen beantwortet wurde. Die Geſamtzahl der für Winterbetrieb geeigneten Wagen, die dieſe Betriebe im Winter⸗ halbjahre 1909/10 beſaßen, betrug 10 991, davon 6815 Triebwagen und 4176 Anhängewagen; von dieſen ſind 7322 mit Heizungs⸗ einrichtung verſehen, ein ziemlich hoher Prozentſatz, um ſo mehr, als die durchſchnittlich im täglichen Betriebe verwendeten Wagen nur 8332 ſind. Für die Heizung der Straßenhahnwagen kommen häuptſächlich fünf Anordnungen in Frage: die Heizung mit Friſch⸗ ſtrom, mit Fahr⸗ und Bremsſtrom und die Kombination dieſer bei⸗ den Arten; ferner die Heizung mit Glühſtoff und die Heizung mit Antrhrazit. Die Heizung mit Friſchſtrom gelangte 1910/11 in 33 Betrieben mit 1373 Wagen zur Anwendung. Als Heizkörper dienen faſt ausſchließlich Drahtſpiralheizkörper, die bei einfacher Herſtellung und Unterhaltung eine ſchnelle Abgabe und Unter⸗ verbrauch ſchwankt ſehr ſtark, zwiſchen /½ und 6 K. W. für den Wagen; dementſprechend können die mittleren Stromkoſten für Wagen und Stunde zu etwa 4 bis 12 Pfg. angeſetzt werden. An⸗ ſchaffungs⸗ und Montierungsloſten betragen im Mittel für den Wagen 116 bis 170 Mk.; die Unterhaltungskoſten ſind ſehr gering. Einen ſehr geringen Betriebsaufwand erfordert die zweite Art der elektriſchen Heizung, bei welcher die in den Anlaß⸗ und Bremswiderſtänden im regelmäßigen Betriebe erzeugte Wärme zur Heizung verwendet wird. Sie bietet jedoch hinſichtlich gleich⸗ mäßiger Wärmezufuhr wie hinſichtlich genügender Erwärmung an kalten Tagen Schwierigkeiten; auch führt die Anordnung der Widerſtände unter Umſtänden zu einer Beläſtigung der Fahr⸗ gäſte. Dieſe Heizung wurde zu einer Beläſtigung der Fahrgäſte. Dieſe Heizung wurde von 23 Betrieben in insgeſamt 766 Wagen angewandt. Um ihre Mängel zu beſeitigen, wenden zwei Betriebe in vorläufig 44 Triebwagen die dritte Art der Heizung an, indem ſie als Ergänzung der Heizung mit Fahr⸗ und Bremsſtrom zur Erzielung einer genügend hohen Temperatur auch mit Friſchſtrom heizen. Vorzüge aller elektriſchen Heizſyſteme ſind Einfachheit, Sauberkeit, Betriebsbereitſchaft und ſchnelle N 0 S Der feſtgeſtellte Energie⸗ An⸗ größten Straßenbahnbetriebe Dentſchlands. koſten ſchwanken zwiſchen 24 und 100 Mk. für einen Wagen; der Glühſtoffverbrauch beträgt für Wagen und Stunde%1 bis 0,% Kilogr. bei einem Preiſe von etwa 12 bis 17 Pfg. für 1 Kilogr. Bei Anthrazitheizung werden im Wageninnern Füllöfen aufgeſtellt und auf der Sitzbank befeſtigt. Die Rauchgaſe werden durch die Decke abgeführt. Dieſe Heizung wurde in insgefamt 681 Wagen bon 17 Betrieben angewandt. Die Anſchaffungskoſten be⸗ tragen im Mittel für einen Wagen 107 Mk., die Einbaukoſten 10 Mk., die Unterhaltungskoſten in einem Winter 6 Mk., die Brennſtoffkoſten für Wagen und Stunde 1 bis 5 Pfg. Allgemein ergab die Rundfrage, daß die Einführung der Wagenheizung meiſt eine Steigerung der Wagenbenußzung nach ſich ziehr und daß die daraus gewonnenen Mehreinnahmen annähernd genügen, um den durch mäßige Heizung entſtehenden Mehrauf⸗ wand zu decken.— Die borſtehenden Metteilungen dürften auch hier ſehr intereſſieren, angeſichts der Tatſache, daß die Frage der Heizung der Wagen der Elektriſchen ſchon wiederholt im Bürgerausſchuß angeſchnitten wurde und daß zurzeit auch hier die Einführung der Heizung erwogen wird. 85 * Neuntes Badiſches Sünger⸗Bundesfeſt Pfingſten 1913 in Mannheim. Der Vorſtand des Feſtausſchuſſes hat ſich nunmehr gebildet. Er beſteht aus den Herren: Hermanm Waldeck, 1. Vorſitzender(Liederkranz), Rudolf Kramer, 2. Vorſitzender(Liedertafel), Philipp Leininger, Rechner (Singverein), Heinrich Weinreich(Liederhalle), Friedrich Lautenſchläger(Harmonie⸗Lindenhof) und Franz Vols (Sängerbund) Schriftführer, Karl Huge(Flora) und Kon⸗ ſtantin Schmitt(Sängerhalle) Beiſitzer. Das Ehren⸗ präſidfum des Feſtes hat Herr Oberbürgermeiſter Paukl Martin übernommen. Ein Ehrenausſchuß iſt in der Bildung begriffen. TZugeskalender. 55 Sonntag. 28. April. 5 Großh. Hof⸗ u. National⸗Theater. Vorm. 11½ Uhr: 9. Dichter⸗ und Tondichter⸗Matinee:„Jegenden und Schwänke aus dem Mittel⸗ alter“. Abends 6 Uhr: Tannhäuſer. 5 Neues Theater im Roſengarten. 8 Uhr: Die Journaliſten. Apollo⸗Theater. 4 und 8 Uhr: Gaſtſpiel de neuen Operettentheaters Berlin:„Die mogerne Eva“. Café⸗Reflaurant'Alface. Künſtler⸗Konzerte der Kapelle Rück. Im Trycadero ab 11 Uhr: Auftreten erſtklaſſiger Kabaret⸗Kräfte Jeden Sonntag 9 Uhr: Bier⸗Kabaret im Goldfaal. 2 Nachmittags—6 Uhr: Militär⸗Konzert der Grenabier⸗ anelle. 5 555 Union⸗Theater. Moderne Lichtſpiele. Saalban⸗Theater. Kinematographiſche Vorführunget Café Börſe. Täglich Damenorcheſter⸗Konzerte. Caſe Carl Theodor. Künſtler⸗Konzerte. Cafs Dunkel. Täglich Konzerte: Damenorcheſter„Preſto“. Neuer Storchen, K 1, 4: Täglich Konzert⸗Varisté.„ „Zum Wilden Maun“, Täglich Konzerte: Damenorcheſter „Lindia“. Maldparkreſtaurant. Nachmittags 3 Uhr: Militär⸗Kynzert⸗ Rheinpark. Nachmittags 3 Uhr: Militärkonzert. Noll's tägliche Hafenfahrten: Ab Rheinbrücke: 10 und 3 Uhr.— Ab Frtedrichsbrücke: 11 und 4 Uhr. Sportliche Nundſchau. Vorherſagungen für in⸗ und ausländiſche Pferderennen. Bon unſerem ſportlichen Spezialberichterſtatter) Sonntag, 28. April. „„Berlin⸗Grunewald. Semiramis⸗Rennen: Marzipan— Rahana. Damen⸗Preis: Charmanter Kerl— Repeun. Hochſtapler⸗Rennen: Königsleutnant— Bascavtlle. Preis von Paderborn: Droll— Capo Lazzara. Tatterſall⸗Jagdreunen: Miranda— Edda. Preis vom Jagdſchloß: Dinuet— Pruneltere. Preis von Hoppenrade: Oben Hinaus— Iwuwſeb. Fraukfurt a. M. Melibocus⸗Flachrennen: Saint Rules— Beau Manvir. Altkönig⸗Jagdreunen: Red Clover— Macka. Zinneberg⸗Jagdreunen: Stort— Fifth Ace. Felüberg⸗Jagdreunen: Beatrice B.— Raiſuli. Aohannisberg⸗Jagdrennen: Bodgar II— Gay— Paris. Taunns⸗Hürdenrennen: Hareſtock— Pomerol. Horſt⸗Eiuſcher. April⸗Flachrennen: Lénschal— JIyurnaliſt. April⸗Hürdenrennen: Dollarprinzeſſin— Mukden II. Rheiniſches Flachreunen: Kakadu]— Kriegsbruder. April⸗Handicap⸗Steeple⸗Chaſe: Edſu— Gaspard. Baumgarten⸗Jagbreunen: Moxe— Scotch— Lamaneur. Unzolf⸗Jagdrennen: Roſe Friquet— Plutarch. Hamburg⸗Horn. Eröffuungs⸗Rennen: Mansfield— Stall Baldun Wandsbeker Reunen: Stall Graditz— Mindenkem. Werra II Frühjahrs⸗Handicap: Cambroune— King's Taxe— Verkaufs⸗giennen: Ultk— Oos. . ¾ ͤ jederzeitige ſteht wohl außer Zweifel. Daß ſein Nervenſyſtem völlig zuſammen⸗ brach, das iſt wahrlich kein Wunder. Ueber die Erreichung des Pols ſelbſt ſagte er etwa:„Ich habe mit den zwei Eskimos beobachtet, daß in den 24 Stunden des Tages der Schatten ſich nicht veränderte; dieſe Erſcheinung kann nur am Pol beobachtet werden. Aber der Pol iſt keine Nadelſpitze, dieſe Be⸗ obachtung kann man auf einem größeren Gebiet machen“. Der Impreſario Cook's, Harry Diſtler, Redakteur der„Deut⸗ ſchen Vollszeitung“ Buffalvo N.., gab einleitend ein Bild von der Fehde Cook⸗Peary. Gegen letzteren führte er beſonders ins Feld, daß er jetzt völlig verſtummt ſei und daß die national⸗geogra⸗ phiſche Geſellſchaft, die für Peary eintritt, uicht durch wiſſenſchaftliche, ſondern durch finanzielle Fntereſſen beſtimmt werde. Das demnächſt in deutſcher Sprache erſcheinende Werk Cooks werde ſeinen jetzt ſchon in weiten Kreiſen feſtſtehenden„Sieg“ immer lauter verkünden Die Zeit wirds lehren. Enltdeckung einer Oelfkizze von Vermeer. Uns wird berichtet: Der junge Berliner Kunſthiſtoriker Dr. Eduard Plietzſch hat unter den Handzeichnungen des königl. Kupferſtichkabinetts in Berlin eine Oelſkizze von Vermeer wie⸗ derentdeckt, die bisher in der ſogenannten zweiten Garnitur als Zeichnung eines Unbekannten aufbewahrt wurde. Dieſer neue glückliche Fund, den Plietzſch in ſeiner kürzlich erſchienenen Ver⸗ meer⸗Monvgraphie(der erſten Buchpublikation über Vermeer in deutſcher Sprachel) mitteilt, iſt inſofern von größter Wichtigkeit, als wir von Vermeer, dem zu Unrecht von dem Kunſtpublikum ſo wenig gekannten Zeitgenoſſen Rembrandts, überhaupt nur einige dreißig Bilder und keine einzige authentiſche Zeichnung kennen. Die Skizze gibt ein ſehr charakteriſtiſches und lebensvolles Knaben⸗ porträt wieder und bereichert unſere Kenntnis Vermeers und in Sonderheit ſeiner Technik nicht unweſentlich. Napoleon und die Pfälzer. Uns wird folgende Reminiszenz mitgeteilt: Am 1. Mai 1812 war es, wo— wie es in einer alten Chronik heißt—„Herr Map⸗ pes. Präſident der Deputation vom Donnersberg“, dem Kaiſer in Paris folgende Adreſſe dieſes Departements überreicht 9 Teil eines durch ſeine Verfaſſung ſchwachen Staates, war Bannat und die Krimm werden ihre Wüſten nicht mehr mit un⸗ Verfaſſung getreten, und ſchon fühlen wir das Glück, einem großen landes! telpunkte und allen Teilen des Reiches verbindet; zwei Straß der zweiten Klaſſe und zahlreiche Feldwege erleichtern die inn, Kommunikation, längs dieſer Straßen gepflanzte Obſtbäum ſchönern das Departement und vermehren ſeinen Reicht! Geiſt unſerer ehemaligen Sonveräne die Schiffahrt desſelben ſchmiedel hatte, verbindet uns ſchon mit der Nordſee und wirb „Sixel Zehn Jahrhunderte ſind verfloſſen, ſeitdem das glück Land, das wir bewohnen, von dem großen abendländiſchen Reich das Karl der Große geſchaffen hatte und welches durch die Schwä ſeiner Nachfolger zerſtückelt wurde, getrennt worden iſt. Al 7 Lond immer den Angriffen eines zu mächtigen Nachbarn ausge⸗ ſetzt, und zählt die Epochen ſeiner neueren Geſchichte nur nach de erlittenen Verwüſtungen. Was die Anſtrengungen Ludwigs nur auf eine kurze Zeit bewirken konnten, haben die Siege Eurer Mejeſtät auf immer befeſtigt. Das ſaliſche Frankreich, die Karls des Großen, iſt mit dem großen Reiche vereinigt. Die Verſchiedenheit dieſer kleinen Gebiete, das Joch d dalverfaſſung legen der Ausführung großer und nützlicher Arbei ten kein Hindernis mehr in den Weg. 315 Der Geiſt der Verfolgung und Intoleranz, das Erbteil kleine und ſchwacher Seelen, wird intereſſante und nützliche Bürger nich mehr aus ihrem Vaterlande verweiſen, Amerika, Preußen, das glücklichen Flüchtlingen aus der Pfalz bevölkern. 55 Kaum ſind wir aus dem drückenden Zuſtande unſerer alten Reiche anzugehören. Endlich haben wir einen Vater des Valer Eine große Landſtraße iſt fertig, die uns mit dem Mis Der Rhein, von den Felſen befreit, in welche der f 4. Sefte General⸗Auzeiger, Vadiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt.) Mannheim, 27. Aprll⸗ Hammonia⸗gürdentennen: Val'Amour— Sport III. George Bondmann⸗gagdrenen: The Weaſel— Tucker. ris aris. Prix du Mont⸗Valésrien: Canadienne— Marbella. Prix'Jeng: Clionette— Doitonldire. 55. Prix Biennal: Zenith II— Monſieur Gusrin. La Coupe: Corton II— La Grave. Prix de la Seine: Martial III— Cavallo. Prix Vanteaux: Criſſa— Floraiſon. Montag, 29. April. Hamburg⸗Horn. Herreu⸗Reiten: Zamzieri— Hendred. Montags⸗Handicap: Werra II— Fox. Godeffrog⸗Rennen: Stall Graditz— Stall Weinberg. Volksdorfer Handicap: Salut— King Baſalt. Peru⸗Jagdreunen: Ruhm— Prinzeſſe of Wales. Frihfahrs⸗Handicap⸗Jagdrennen: Stall Wencke— Haltefeſt. Nachtrag zum lokalen Teil. * Nationalliberale Partei. Der Nationalliberale Verein und der Jungliberale Verein veranſtaltet am nächſten Donnerstag den 2. Mai, abends 8½ Uhr, gemeinſam einen Vortrags⸗ abend. Herr Dr. ing. Ludin aus Freiburg wird einen Licht⸗ bildervortrag halten über„Die Verwertung der Großwaſſer⸗ kräfte im Großherzogtum Baden.“ Zweifellos wird die Be⸗ ſprechung dieſes ſo wichtigen und intereſſanten Themas eine große Anziehungkräft auf die Parteimitglieder ausüben. Der Vortrag findet in den Kaiſerſälen(Seckenheimerſtraße 11) ſtatt. * Evangel. Gemeindeabend. Infolge mehrfacher Anfragen machen wir Intereſſenten beſonders darauf aufmerkſam, daß der morgige evangeliſche Gemeindeabend des Evangel. Bundes im Ballhauſe ſtattfindet. * Entdeckung einer Falſchmünzerwerkſtätte. Aus St. Goarshauſen wird uns gemeldet: Auf einem hier vor Anker liegenden Kranenſchiff wurde durch Zufall während der Abweſenheit des Maſchiniſten eine Falchmünzerwerh⸗ ſtatt entdeckt. Es wurden Formen für Fünf⸗ und Zweimark⸗ ſtücke gefunden. Der in Sudwigshaften wohnende Ma⸗ ſchiniſt wurde verhaftet. Es wurde eine Unterſuchung eingeleitet, ob noch weitere Angehörige des Schiffes an der Falſchmünzerei beteiligt ſind. Letzte Nachrichten und Telegramme. W. Metz, 27. April. Leutnant Braun iſt mit ſeinem „Taube“-Apparat geſtern abend.35 von Saarbrücken zurückge⸗ flogen und gegen.20 Uhr hier glatt gelandet. Die vergangene Nacht iſt zu mehreren Flügen benutzt worden. Das Parſeval⸗Luftſchiff fuhr um.30 Uhr heute früh von hier ab nach Straßburg. Es kam dort gegen.05 Uhr heute morgen in Sicht und fuhr in ſchnellem Tempo über die Stadt und landete um.50 Uhr bei der Halle, die nunmehr zum erſten Make don einem Luftſchiff benutzt wird. Leutnant Corganico flog heuke früh um.40 Uhr mit einem Leutnant vom 9. Dragonerregiment an Bord nach Saar⸗ lonis, wo er um.54 Uhr dort landete. Leutnant Reinhard vollführte heute früh zum erſten insgeſamt 5 Flüge mit Male auf ſeinem neuen Doppeldecker einem jemaligen Paſſagier über dem Flug war damit insgeſamt 1 Stunde in der Luft. Berlin, 27. April. Das Militärwochenblatt“ meldet: Prinz Oskar von Preußen, Oberleutnant des 1. Garderegiments zu Fuß und v. Bock und Polach, Leutnant, perſönlicher Adju⸗ tant des Prinzen Oskar, wurden während der diesjährigen Unterrichtspauſe der Kriegsakademie zur Dienſtleiſtung beim 1. Gardefeldartillerie⸗Regiment kommandiert. . Konſtitniernng der Branntweikommiſſion. 8 W. Berlin, 27. April. Die 8. Kommiſſion des Reichstages zur Vorberatung des Entwurfes des Geſetzes betr. die Beſeitigung des Branntweinkontingents konſtituierte ſich unter dem Vorſit des Abg. Dr. Zehnter(Ztr.) Ihr gehören 5 Deutſch⸗Konſer⸗ vative, 7 Mitglieder des Zentrums lder Vorſitzende mit einge⸗ rechnet, ein Pole, 3 Nationalliberale, 4 Mitglieder der Fort⸗ ſchrittlichen Volkspartei und 8 Sozialdemokraten an. 9 Schwerer Automobilunfall. 8 * Swinemünde, 27. April. Bei dem Dorfe Heckeritz aud Uſedom geriet geſtern abend ein Automobil ins Schlendern und ſtürzte um. Von den drei Inſaſſen wurde der Ingenieur Julius Jahniſch von der Allgemeinen Elektrizitätsgeſellſchaft in Berlin, der unter das Fahrzeug geriet, getötet, Ingenieur Bichmann⸗Stettin wurde ſchwer verletzt, während der Wagenführer, Ingenieur Ritter, Leiter des hieſigen Provin⸗ zialbureaus mit einer leichten Quetſchung der Schulter davonkam. Von der Tripolis⸗Expedition des deutſchen Roten⸗Kreuzes. * Breslau, 27. April. Prof. Dr. Göbel, der Leiter der Tripolis⸗Expedition des Roten⸗Kreuzes iſt hierher zurück⸗ hafens in Mainz erhält unſere Handelsverbindungen mit dem Auslande. Eine prächtige Brücke, die allein hinreichen würde, die Regierung eines Monarchen unſterblich zu machen, wird über den Rhein erbaut und ſichert die Kommunikation mit Deutſchland. Die Gerechtigkeit wird ſchnell und unparteiiſch verwaltet, die Prozeſſe währen jetzt nicht mehr Tage, als ſie ſonſt Jahre ge⸗ währl haben. Der Ackerbau blühet; die Vereinigung Hollands und der Hanſeſtädte eröffnet unſern Erzeugniſſen einen neuen Weg zum Abſatze. Die Bewohner vom Donnersberg werden als integrierter Teil der erſten Nation der Welt in Zukunft die Früchte ihrer Ar⸗ beit und den Reichtum ihres Bodens genießen.“ Wenn man damals geahnt hätte, wie raſch Napoleons Herr⸗ lichkeit ein Ende nehmen ſollte! R. Kleine Mitteilungen. Aus Halle(Saale) wird gemeldet: Der weitbekannte Or⸗ thopäde und Chirurg Dr. Werner Nürnberg in Er⸗ furt, einer der erſten Fachſchriftſteller der Orthopädie, iſt in der hieſigen Klinik im Alter von 52 Jahren bei einer Nierenoperation geſtorben. Aus Pavis wird berichtet: Das erſte der vier großen Aſtrue Konzerte unter Leitung Weingartners bot im Trocadero eine großartige Ausführung des Requiems von Berlioz. Das zahlreiche elegante Publikum wurde namentlich durch den un⸗ geheuren Trompeteneffekt des„Tuba mirum“ begeiſtert, der hier zum erſten Mal den Intentionen des Tondichters ganz entſprach. Aus Berlin wird uns telgraphiſch berichtet: Das König⸗ liche Opernhaus machte einen intereſſanten gelungenen Verſuch mit der Wiederholung älterer beiterer Muſik. Gegeben wurde in Berlin zum erſten Male Glucks Schäferſpiel„Die Matien⸗ königin“(Anm. d. Red. Das auch geſtern in Mannheim gegeben wurde.]), in Bearbeitung von J. M. Fuchs, ueueinſtudiert war Karl Ditters von Dittersdorf komiſche Oper Doktor und Apotheker“. Die Mitwirkenden waren mit Leib und Seele bei der Sache. Das ausverkaufte Haus ſpendete fröhlichen Beifall. lände von Frescatz und —— gekehrt. Die Leitung der Expedition übernahm Privatdozent Dr. Otten⸗Tühingen. Die kranken Mitglieder der Expedition befin⸗ den ſich alle auf dem Wege der Beſſerung. Linienſchiffstaufe in Danzig. Danzig, 27. April. Bei dem heute auf der Schichau⸗ Werft erfolgten Stapellauf des Linienſchiffs Erſatz Aegir hielt König Friedrich Auguſt von Sachſen die Tauf⸗ rede. Hierauf vollzog die Prinzeſſin Mathilde den Taufakt mit folgenden Worten:„Auf Befehl Sr. Majeſtät des Kaiſers taufe ich Dich„König Albert“. Ein von dem König aus⸗ gebrachtes, von der glänzenden Verſammlung mit Begeiſte⸗ rung aufgenommenes Hoch auf Seine Majeſtät den Kaiſer ſchloß den feſtlichen Akt. Der Feier wohnten auch der Kron⸗ prinz und die Kronprinzeſſin bei. Ausweiſung von Italienern aus Konſtantinopel. V. Konſtantinopel, 27. April. Die Pforte be⸗ ſchloß, 6 Italiener auszuweiſen, darunter ein Vertreter der Aſſe⸗ curationy Generaly in Trieſt, Ferandez. Angeblich ſtehen noch weitere 75 Ausweiſungen bevor. Verliner Yrahtbericht. —(Von unſerem Berliner Bureau.) Berlin, 27. April. Aus München wird ge⸗ meldet: Der bayeriſche Induſtriellenverband hat der Staats⸗ regierung eine Denkſchrift unterbreitet, in der aufgefordert wird, daß bei allen Lohnbewegungen und Arbeitskämpfen ſofort auseichender Polizeiſchutz für die Arbeitwilli⸗ gen zur Verfügung geſtellt wird, und gegen alle diejenigen, die die Arbeitswilligen mit ungeſetzlichen Mitteln an der Arbeit zu hindern ſuchen, das ſtrengſte Vorgehen gefordert wird. Ferner wird erklärt, die bayeriſche Staatsregierung möge im Bundesrat dafür ſorgen, daߧ 241 des Geſetzbuches eine Ab⸗ änderung im Sinne dieſer Tendenz erfahre. Eine geheimnisvolle Vergiftungsgeſchichte. Berlin, 27. April.(Von unſ. Berl. Bur.) Eine eigenartige Vergiftungsgeſchichte, mit deren Aufklärung die zu⸗ ſtändigen Perſonen beſchäftigt ſind, hat ſich in Wilmers⸗ dorf zugetragen. Bisher hat ſie einen Todesfall und 2 Er⸗ krankungen verurſacht. Offenbar liegt eine verhängnisvolle Ver⸗ wechslung vor. Der in Wilmersdorf wohnende bejahrte Pfarrer a. D. Liebig wollte geſtern in Gegenwart ſeiner Haushälterin infolge eines Anfalles von Uebelkeit einen Schnaps trinken. Er trat an den Schrank und nahm ein kleines Fläſchchen mit der Aufſchrift„Aniſette“ heraus. Kaum hatte er einen Schluck daraus genommen. Als ihm ſofort derart übel wurde, daß er innerhalb weniger Minuten bewußtlos war. Die Haus⸗ hälterin, die in große Aufregung geriet, holte ihren Mann, einen gewiſſen Engenſteiner. Dieſer nahm nun ſeinerſeits den Stöpſel der Flaſche und leckte ihn ab, um feſtzuſtellen, was der Inhalt ſei. Wenige Minuten waren vergangen, da fühlte er ſich voll⸗ kommen elend. Inzwiſchen war der Rettungswagen geholt worden, um Paſtor Liebig zu einem Arzt oder ins Krankenhaus zu befördern. Da ſich der Zuſtand Engenſteiners verſchlimmerte, ſo wurde auch er ins Lichtenfelder Krankenhaus transportiert. Auf der Fahrt dorthin bekam Engenſteiner einen Tobſuchts⸗ anfall, ſodaß er in eine Zelle interniert werden mußte. Im Laufe der Nacht iſt er wieder zu ſich gekommen und konnte heute früh entlaſſen werden. Der Pfarrer dagegen iſt heute früh, obgleich alle Mittel angewandt wurden, ihn zu retten, geſtorben ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben. Nachdem die beiden Kranken in ärztliche Behandlung ge⸗ nommen worden waren, ſtellte die Polizei Recherchen nach dem Inhalt der Flaſche an. Der beauftragte Arzt ging mit der Flaſche zu einem Apotheker in der Uhlandſtraße. Dieſer nahm einige Tropfen auf die Hand und leckte davon. Innerhalb weniger Minuten erkrankte auch er ſchwer und mußte ſofort ärzt⸗ liche Hilfe in Anſpruch nehmen. Er liegt gegenwärtig noch zu Bette, iſt aber auch außer Gefahr. Nach der Meinung des Apo⸗ thekers dürfte es ſich um eine Atropinvergiftung mit Pupillenerweiterung, Kopf⸗ und Schluckbeſchwerden, handeln. Die eine Hälfte der Flaſche wurde dem Krankenhaus Berlin⸗ Lichtenhain zur Unterſuchung übergeben, und es wurde als In⸗ halt der Flaſche Atropin feſtgeſtellt. Die Kriminalpolizei iſt zur Zeit damit beſchäftigt, feſtzuſtellen, woher der Pfarrer das Atro⸗ pin gehabt hat. Enthüllungen über den Betrieb auf den Dampfern der White⸗Star⸗Line. Berlin, 27. April.(Von unſerem Berliner Bureau.) Aus London wird berichtet: Nach genaueren Berichten aus Sonthampton über die Meuterei an Bord des Rieſenſchiffes „Olympic“ über deſſen aufgegebene Ausfahrt brachte das Kreuzverhör von fünf Offizieren von der„Olympic“ bei der Ver⸗ handlung gegen die meuternden Mannſchaften aufſehenerregende Enthüllungen über die Bemannung und Ausrüſtung des Rieſen⸗ ſchiffes zutage. Auf die ſcharfen Fragen des erſten Anwalts der Angeklagten gaben die Offiziere zu, daß die Beſatzung ſehr knapp war. Die Offiziere mußten das Achterteil bei der Abfahrt des Schiffes losmachen und Stewards wurden hinuntergeſchickt, um als Heizer beſchäftigt zu werden. Die Hälfte der Offiziere konnten nicht leugnen, daß die„Olympic“ nur eine zuſammengeleſene Mannſchaft beſaß und daß von 200 Mann der Beſatzung nur drei Mann Zeugniſſe über ihren vorherigen Dienſt beibringen konn⸗ ten. Dem Verteidiger zufolge waren die zerſegbaren Boote, gegen die die Leute Einwand erhoben, unbrauchbar. Sie waren alt und hatten jahrelang in einem Geſchäftslokal gelegen ohne auseinander genommen worden zu ſein. Auch dies konnten die fünf Offiziere nicht beſtreiten. Die Sympathie des Publikums iſt offenbar auf Seiten der menternden Leute. Bei ihrer Ankunft aus Porths⸗ mouth in Southampton brachte die Volksmenge den„Olympic“⸗ Leuten ſtürmiſche Ovationen dar. Weniger gut auf ſie zu ſpre⸗ chen, waren die meiſten Paſſagiere des Rieſenſchifſes, deren Un⸗ geduld über die verzögerte Abreiſe ſich in lebhaften Verwünſchungen gegen die Streikenden Luft machte. Ueber 100 Paſſagiere hatten ſich dem Kapitän der„Olympic“ erboten, anſtelle der Streikenden Arbeit zu tun. Die Kataſtrophe der„Titanic“. * Waſhington, 26. April. Erneſt Gill, ein Mit⸗ glied der Mannſchaft der„Californian“, ſagte vor der Senats⸗ kommiſſion aus, die„Californian“ ſei nur zehn Meilen von der„Titanic“ entfernt geweſen. Die Raketen habe man deut⸗ lich geſehen. Kapitän Lord habe aber die Notſignale ingno⸗ riert. Kapitän Lord dementiert die Ausſage Gilds. Evans, ein Matroſe der„Titanic“, ſagte aus, die Frauen hätten dre!i Fuß tief in die Rettungsboote ſpringen müſſen, Kinder ſeien in die Rettungsbvote hineingeworfen worden. Das Senats⸗ komitee vernahm 25 Paſſagiere der„Titanic„beſonders. Dieſe ſagten aus, niemand habe geglaubt, daß die„Titanic“ unter⸗ gehe. Waſhington, 27. April. Senator Smikh nahm heute Bezug auf die engliſche Kritik über die Leitung der Unter⸗ gche ſuchung über den Untergang der„Titanic“. Smith ſagte, die meiſten Offiziere der„Titanic“ hätten ihm perſönlich verſichert, mie daß ſie keinen Grund zur Beſchwerde hätten und daß ſie keink wal Beſchwerde an die britiſche Botſchaft gerichtet hätten. Ein 10 Matroſe der„Titanic“ ſagte vor der Kommiſſion aus, daß, als Re⸗ die„Titanic“ ſank, ein Dampfer mit 2 Lichtern am Maſt zu ſehen war. Das Schiff fuhr ganz nahe an uns vorüber und wir me dachten, daß es zu Hilfe kommen würde. Die Rettungsboote im fuhren auf dieſe Lichter zu und das hielt die Boote zuſammen. get Drei Stunden lang blieb der Dampfer in der Nähe, aber er Ne gab kein einziges Signal. MA —— ſch Deutſcher Reichstag. Berlin, 27. Aprill,, Ree Am Bundesratstiſch: Miniſter v. Breitenbach. 728 Präſident Dr. Kämpf eröffnete die Sitzung um 11.15 Uhr. 9825 Die zweite Leſung des Etats der Reichseiſenbahnen wird fortge⸗ 9 2 ſetzt. 9 geſt Abg. Koßmann(Zenkr.] trat für die Verbeſſerung der Be⸗ triebe und für Aufbeſſerungen der Arbeiter ein. 0 ja! Eiſenbahnminiſter v. Breitenbach: Herr Lieſching die wünſchte geſtern die Schaffung eines Ausgleichsfonds aus den ber Ueberſchüſſen der Reichsbahnen. In erſter Linie wäre dafür das des Reichsſchatzamt zuſtändig. Das Ergebnis iſt nicht ſo beſonders gut. Im Durchſchnitt der letzten zehn Jahre betrug der Ueber⸗ ſchuß nach dem Abzug der Verzinſung des Anlagekapitals, das kft 00 Elſaß⸗Lothringen ganz beſonders groß iſt, nur 3,75 Prozent. Nach Rückvergütung der für die Landesverteidigung nötigen Kapftals ſtel anlage bleibt der Ueberſchuß noch immer unter vier Prozent Rent: Ma Dieſe Rente wird immer nur mäßig ſein. Dr. Will meinte, die⸗. Ueberſchüſſe würden der elſaß⸗lothringiſchen Bevölkerung entzogen. m 0 Eine Ueberweiſung an den Landesetat, wobei dem Reich lediglich 8 1 das Riſiko verbleibt, wäre ohne genaue Nachprüfung des Reichs⸗ 58 tages nicht möglich. Von einer„Verpreußung“ der Reichsbahnen iſt keine Rede. Die preußiſchen Verwaltungsgeſetze haben aber dem Reichslande ehrlichen Nutzen gebracht.(Sehr gut! rechts.) In wWel keiner Weiſe iſt nachgewieſen worden, daß es unter dem jetzigen 26 Syſtem irgendwie geſchädigt wird. Der Gedanke, den Herr Dr. Weillker ausgeſprochen hat, entſpricht dem bei ſeiner Partei be. He ſtehenden Preußenkaſſe. Gegen eine Erhöhung der Löhne einzelner 5 Kategorien der Eiſenbahnangeſtellten beſtehen ſchwere Bedenken ſuft Würden wir bei einer Klaſſe an den jetzigen Zuſtänden rütteln heu dann kämen wir ſofort zu einer allgemeinen Umwälzung. Dem rich Wunſche, die Einheimiſchen bei der Anſtellung bei den Reichs und eiſenbahnen mehr zu berückſichtigen, kommen wir nach Möglichkeit Bei nach. Es iſt unerſchütterliche Auffaſſung der Verwaltung, aus 25 Gründen des Gemeinwohls Stellung nehmen zu müſſen gegen die—— Beſtrebungen der Sozialdemokratie, und jeder Verwaltung, Stel⸗ 8 lung zu nehmen gegen diejenigen, die ſozialdemokratiſchen Beſtre⸗ ſodt bungen huldigen.(Unruhe bei den Soz.] Denjenigen Vereinigun⸗ ſchr gen, die die Forderungen der Verwaltung erfüllen, werden keinerlei der Hinderniſſe bereitet. Bei einer Reviſion der Fahrkartenſtener Heſc muß dgrauf geachtet werden, daß die vierte Klaſſe nach wie vor klei von der Steuer frei bleibt. Der Ausgleich muß innerhalb der Br erſten drei Klaſſen erfolgen. 5„ ſchi Abg. Dr. Will⸗Schlettſtadt(Elſäſſer): Im Oberelſäſſiſchen iſt der Bau einer zweiten Strecke nach Baſel notwendig, bed umſomehr, als eine zweite elektriſche Bahn dort nicht hergeſtellt„ abk worden iſt. Ebenſo iſt der Ausbau mehrerer Nebenſtrecken erfor⸗ 7 derlich. Die Freifahrt des Statthalters iſt zu reformieren. Die für Verſetzgeit der Stationsdiätare muß abgekürzt werden. Die Löhne Fil für die Angeſtellten und Arbeiter bei den Reichseiſenbahnen ſind 11 geringer, als die entſprechenden in Privatbetrieben, ſie müſſen 11 deshalb erhöht werden. Preußiſches Abgeordnetenjaus. Berlin,*. April. 1 ihr Am Miniſtertiſch v. Dallwitz. Präſident v. Erffa eröffnet die Sitzung 10 Uhr 15. Die we Beratung des Etats des Miniſteriums des Innern wird bei dem Lei Titel„Miniſtergehalt“ fortgeſetzt. 1 tab Abg. Mammer(Konſ.): 5 925 Herr Friedberg tritt für Demokratiſierung des Wahlrechts ein, er ſollte aber bedenken, daß dadurch der ſtei Einfluß der Sozialdemokraten ſtärker wird. Heute, wo die Frei⸗ Di ſinnigen bei den Wahlen mit den Sozialdemokraten zuſammengehen, Be unterſtützen wir die Freifinnigen nicht mehr, ſondern laſſen ſie 151 einfach hineinſchliddern. Die Abg. Dr. Liebknecht und Ströbel gehören demſelben Volke an, das ſie ſchmähen.(Der Abg. Lieb⸗ 8 knecht ruft: Das iſt eine Lügel) Er wird vom Präfidenten zur Si Ordnung gerufen. Es gibt keinen Staat der Welt, der eine dei höhere Kulturſtufe hat als der deutſche. Da wagen Sie, zu den un Soz., dieſen Staat derartig zu beſchimpfen. Es iſt für uns ein 921 Jammer, daß Sie zu uns gehören.(Lebhafter Beifall rechts. Große Unruhe bei den Soz.) Ihr Auftreten wird dazu führen, die Geſchäftsordnung zu verſchärfen.(Bravo rechts Beſonders gefällt mir die Deputiertenkammer in Frankreich. Wird da ein Redner ausfallend oder dreimal zur Ordnung gerufen, ſo wird er nicht nur gewaltſam von den Dienern aus dem Saagl geführt, ſon⸗ dern es werden ihm auch für vier Wochen die Diäten entzogen. Fit (Heiterkeit und lebhafter Beifall rechts.)](Abg. Hoffmann ruft: Der renitente Abgeordnete muß ſtandrechtlich erſchoſſen werden 85 — 1 7„„ 5 18 FE un Alter Erfahrung gemäß 5 gier bildet Scotts Emulſion bei Eutkräftung, Abmagerung, 5 Appetitloſigkeit und den damit zuſammenhängenden Be Beſchwerden eine ſchätzenswerte Zugabe zur täglichen bei Nahrung. Die Wirkung zeigt ſich denn auch bald in einer Steigerung des Gewichtes verbunden mit einer zie nachhaltgen Hebung des Allgemeinbefindens und der ſche Erhöhung der Leiſtungsfähigkeit. 55 der ——— u 2 Ak. 232„ BF 4 Fabrikation und den Handel von Apparaten und Bedarfsartikeln ——— Uolkswirtschalt. Anionwerke A. G. Fabriken für Branerei⸗Einrichtungen. In der heute vormittag im Sitzungsſaal der Geſellſchaft ab⸗ gehaltenen Generalverſammlung wurden ſfämtliche Punkte der Tagesordnung einſtimmig und ohne Debatte geneh⸗ maigt und die Gewinnperteilung nach den Vorſchlägen der Ver⸗ waltung gutgeheißen. Es gelangt ſonach eine Dividende von 10 Prozent zur Ausſchüttung, während M. 137 308 auf neue Nechnung vorgetragen wurden. Herr Direktor Bauer machte nachſtehende ergänzende Be⸗ merkungen zu dem Geſchäftsbericht:„Die Erwartungen, die wir im letzten Jahre ausgeſprochen haben, ſind in vollem Umfange ein⸗ getroffen. Bor allem haben wir einen um 200 000 M. höheren Neingewinn aufzuweiſen und konnten nach ca. 60 000 M. höheren Abſchreibungen und nach ca. 35 000 M. höherer Dotierung ver⸗ ſchiebener Jonts die Dividende von 8 auf 10 Prozent erhöhen und außerdem einen um 66 000 M. höheren Vortrag auf neue Rechnung überſchrieben. Ich bauche wohl nicht beſonders zu erwähnen, daß die Bilanz nach den bei uns üblichen Grundſätzen größter Slidität und Gewiſſenhaftigkeit auf⸗ geſtellt iſt. Bezüglich der Ausſichten für das neue Geſchäfts⸗ jahr kann mitgeteilt werden, daß der Auftragsbeſtand, wie auch die Umſätze und die fakturierte Aufträge bereits im Geſchäfts⸗ bericht erwähnt, ganz bedeutend größer ſind als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Falls keine unvorhergeſehenen Zwiſchenfälle ein⸗ treten, faun auch für das laufende Jahr ein gleich günſtiges Er⸗ gebnis in Ausſicht geſtellt werden.“ Der ſatzungsgemäß zurücktretende Geſamtaufſichtsrat, be⸗ ſtehend aus den Herren Heinrich Stockheim, Fabrikant, Maunheim, Vorſitzender, Otto Fromme, Fabrikant, Frankfurt ., Eruft Berlin, Kaufmann, Nürnberg, Sebaſtian Uhl⸗ maun, Kaufmann, Berlin und Auguſt Reiſer, Bankdirektor, Maunbeim, wurden einſtimmig wiedergewählt. Am hentigen Tage feiern die beiden Direktoren der Union⸗ werke, die Herren Carl Bauer und Beno Danziger ihr 25jähriges Inbiläum bei der Firma. Die beiden Herren traten vor 25 Jahren bei der Firma Heinrich Stockheim ein, die ſich bald darauf mit der Firma Otto Fromme n. Gehrke fuſionierte. Aus dieſer Geſellſchaft gingen im Jahre 1901 die heutigen Unionwerſe.-., Fabriben für Brauerei⸗Ein⸗ richtungen hervor, in denen Herr Carl Bauer die kaufmänniſche und Herr Benv Danziger die techniſche Direktion übernahm. Beide Herren führten das anfänglich kleine Unternehmen, das vor 25 Jahren nur kleine Burrauräumlichkeiten neben der„Alten Sonne“ in N3 innehatte, ſehr bald zur ſchönſten Blüte empor, ſodaß die Firma heute einen Weltruf genießt. Der große Auf⸗ ſchwung der Firma geht ſchon daraus hervor, daß ſie einſchließlich der Betriebe in Wallau a. d. Lahn und Berlin über 500 Arbeiter beſchäftigt, während es vor 25 Jahren nur eine perſchwindend kleine Anzahl war. Die Firma betreibt die Anfertigung von ſchinen und Apparaten für Brauereien, den Handel mit Brauerei⸗ bedarfsartikeln und deren Herſtellung, die Fabrikation von Kühl⸗ apparaten, ſowie den Betrieb einer Filtermaſſe⸗Fabrik und die für die Weinbranche. Eine Intereſſengemeinſchaft mit der Filter⸗ und brautechniſchen Maſchinenfabrik vorm. L. A. Enzinger in Worms wurde im Wege gütlicher Verſtändigung aufgelöſt mit Wirkung vom 1. Februar 1910. Wenn die Firma heute ein ſo ausgezeichnetes Renomee ge⸗ nießt und zu den erſten ihrer Branche in Deutſchland gezählt wer⸗ den kann, ſo iſt das in allererſter Linie zu verdanken den an ihrer Spitze ſtehenden Direktoren Baner und Danziger, die mit weitfichtigem Blick und mit raſtloſem erfolgreichen Eifer die ihrer Leitung anvertrauten Betriebe immer weiter ausdehnten und ren⸗ tabler geſtalteten. Im erſten Jahre ihrer Gründung verteilte die Geſellſchaft 4 Prozent Dividende, die ſich dann in ſtets auf⸗ ſteigender Linie bewegte und dieſes Jahr 10 Prozent beträgt. Die beiden Direktoren erfreuen ſich infolge ihres liebenswürdigen Benehmens in der hieſigen Bürgerſchaft allſeitiger Wertſchätzung und bei ihren Beamten und Arbeitern größter Beliebtheit. Heute nachmittag um 4 Uhr fand in dem neuen Sitzungsſaale der Geſellſchaft eine interne Feier ſtatt, in der de beiden Direktoren die Glückwünſche des Aufſichtsrats und der Beamtenſchaft ausgeſprochen und Geſchenke überreicht wurden. Badiſche Anilin⸗ und Zodafabrik Tudwigshafen a. Rh. In der heute vormittag 10 Uhr im Geſellſchaftshaus der Firma abgehaltenen ordentlichen Generalverſammlung widmete der Vorſitzende des Aufſichtsrats, Komm.⸗Rat Dr. Dr. Ing. Glaſer⸗ Heidelberg, den im abgelaufenen Geſchäftsjahr verſtorbenen beiden Aufſichtsratsmitgliedern ehrende Worte des Gedenkens Tund führte aus: Zu unſerer größten Beſtürzung iſt unſer hoch⸗ geſchätzter Vorſitzender des Aufſichtsrats, Herr Geh. Kommer⸗ zienrat Dr. Ing. Heinrich von Brunck, in der Fülle ſeiner Ar⸗ beitskraft ſtehend am 4. Dezember v. J. mit Tod abgegangen. Wir beklagen ſein Hinſcheiden als einen unerſetzlichen großen Verluſt für unſere Geſellſchaft, denn er hat mit ſeltener Ar⸗ beitskraft unſer Unternehmen zum größten Erfolg geführt. Auch in dem vormaligen Direktor und Aufſichtsratsmitglied, Kommer⸗ zienrat Dr. Ing. Sigmund Viſcher, der am 21. Februar ver⸗ ſchied, haben wir einen bewährten treuen Mitarbeiter und einen eifrigen Förderer unſerer Geſellſchaft verloren. Das Gedächtnis der beiden Männer werden wir ſtets hoch in Ehren halten. Zum Zeichen des Einverſtändniſſes erheben ſich die verſammelten eAktionäre hierauf von ihren Sitzen. Brauereieinrichtungen, Brauereintenſilien, den Bau von Ma⸗ Hafer blieb behauptet. Gensral⸗Muzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichren.(Abenbblatt.) Die Vorſchläge der Verwaltung wurden hierauf einſtimmig und ohne Erörterung genehmigt, die Divide nde auf 25 Pro⸗ zent ⸗M. 150 für die Aktie zu M. 600 und M. 300 für die Aktie zu M. 1200 feſtgeſetzt, und Vorſtand und Auſſichtsrat ein⸗ ſtimig Entlaſtung erteilt. Die turnusgemäß aus dem Aufſichtsrat ausſcheidenden Her⸗ ren Kommerzienrat Dr. Dr. Ing. Carl Glaſer⸗Heidelberg, Vor⸗ ſitzender und Staatsminiſter Dr. Graf v. Crailsheim, Exzellenz, München, ſtellvertretender Vorſitzender, wurden auf Vorſchlag aus der Mitte der Aktionäre wiedergewählt. In der Generalvberſammlung war ein Aktienkapital von M. 12 621 600 durch 21 036 Stimmen vertreten. Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch A. G. Gernsheim. Wir veröffentlichen an anderer Stelle dieſer Nummer den Pro⸗ ſpekt über nom. 4 1 Million vollbezahlte auf den Juhaber lau⸗ tende Aktien Nr.—1000 von je 1000 der Chem. Fabriken Gerusheim⸗Heubruch A. G. in Gernsheim, die zum Handel und zur Notierung an der Frankfurter Börſe zuge⸗ laſſen ſind. Wir verweiſen unſere Leſer auf den Proſpekt. Gebr. Fahr, Pirmaſens. Die heutige Generalverſammlung genehmigie einſtimmig ſämt⸗ liche Punkte der Tagesordnung, insbeſondere, daß der Verluſt vom Reſervefonds agbeſchrieben wird. Der turnusgemäß aus dem Auf⸗ ſichtsrat ausſcheidende Herrn Rentamtmann a. D. Koenig⸗Mann⸗ heim wurde wieder und die Herren Dr. von Heyden, Direktor der Deutſchen Bank, Frankſurt, Bankdirektor Fr. Wagner, Präſident der Handelskammer Ludwigshafen und Rechtsanwalt Friedrich Koenig nen in den Aufſichtsrat gewählt. Gewerkſchaft Roßleben. Das Tochterunternehmen der„Conſolidierten Alkaliwerke Weſteregeln“ erzielte im abgelaufenen Jabr einen Betriebsgewinn von M. 1 415 165(M. 1 325 615 pro 19100. An Vortrag, Zinſen und Miete⸗ und Pachteingänge waren M. 116 872 vorhanden(M. 75 897 pro 1910), ſodaß der Bruttogewinn ſich auf M. 1 532088 (M. 1 401 512 pro 1910) ſtellt. An Ausbeute wurden M. 600 000 (i. V. M. 600 000) verteilt, M. 30 000(M. 30 000) dem Gruben⸗ vorſtand als Tantieme überwieſen und M. 589 245(M. 466274 in 1910) abgeſchrieben. Es iſt demnach der ganze Mehrgewinn des Berichtsjahres zu einer Stärkung der Gewerlſchaft benutzt worden, indem die Abſchreibungen von M. 123 000 rd. höher gegriffen wurden als im Vorjahre. An Unkoſten, Steuern, Reichsabgabe und Obligations⸗Zinſen waren M. 290859(gegen M. 254755 pro 1910) zu entrichten. Wenn dieſelben um rund M. 36 104 ſich erhöht haben, ſo liegt das ausſchließlich an der Höhe der an das Reich zu entrichtenden Abgabe(M. 84 047 pro 1911 gegen M. 40 949 pro 19100. Per Saldo verbleiben M. 21 934 gegen M. 50 484. In der Bilanz erſcheint das Kapitalkonto unverändert mit M. 6 050 000, die Obligationsanleihe mit M. 1 844 500(gegen M. 1926 500 pro 1910). Die ſonſtigen Kreditoren haben ſich ſtark ermäßigt. Von M. 469 102 auf M. 251 142. Unter den Aktiven erſcheint das Bergbaukonzeſſionskonto noch mit M. 2750 000(gegen M. 2870 000 in 1910). Debitoren haben ſich ſtark vermindert. Von M. 1 750 257 auf M. 965 242. Utenſilien, Ge⸗ räte und Mobilien haben ſich trotz M. 47 118 Abſchreibungen ſtark erhöht: von M. 188 286 auf M. 267 006. Auf Schacht 2(Wendel⸗ ſteinh wurde ſtark inveſtiert, ſodaß dieſes Konto trotz Abſchreibun⸗ gen in Höhe von M. 89 010 mit M. 801082 zu Buch ſteht(gegen nur M. 287 567 i..) Die anderen Veränderungen in einzelnen Bilanzpoſitionen ſind nicht nennenswert. Das Kapital befindet ſich bekanntlich ſeit Jahresfriſt zu einem erheblichen Teil im Be⸗ ſitz der„Conſolidierten Alkaliwerke Weſteregeln. 2 Gettelbehauſſe am Berliner Getreidemarkt. Die zeitweiſe Abſchwächung der Preiſe am Berliner Getreidemarkt macht im⸗ mer wieder einem neuen Aufſchwung Platz. Geſtern befeſtigte die Meldung, daß die Dardanellenſperre vorläufig nicht aufgehoben wird. Man iſt daher jetzt im Zweifel, ob die Schiffahrt durch de. Bosporus überhaupt bald wieder freigegeben wird. Außer⸗ dem zeigte ſich wieder lebhafte Exportfrage für England, Frank⸗ reich, Italien. Beſonders geſucht war Maiweizen, denn die zur Lieferung für Mai Verpflichteten ſind bereits in Beſorgnis, ob ſie die nötige Ware heranſchaffen können. Weizen per Mai ſtieg infolgedeſſen wieder über 2., andere Sichten und Roggen weniger. Konkurſe in Baden. Bruchſal: Bahnhofwirt Guſtav Funk in Unteröwisheim, z. Z. an unbekannten Orten. Konkursverwalter: Rechnungsſteller Auguſt Keim in Bruchſal. Anmeldefriſt 17. Mai, Prüfungs⸗ termin 28. Mai 1912. Konſtanz: Metzgermeiſter Friedrich Höneß. Konkursver⸗ walter: Rechtsanwalt S. Fuchs. Anmeldefriſt 15. Mai. Prü⸗ fungstermin 23. Mai 1912. Pforzheim: Bijouteriehändler Otto Schraff, Jahnſtr. Z0a. Konkursverwalter: Rechtsanwalt Gräßler. Anmeldefriſt 10. Juni. Prüfungstermin 19. Juni. Augsburg. Michael Panteſch, Uhren⸗ und Bilderhandl. Anmeldefriſt 13. Mai. Prüfungstermin 23. Mai. Bayreuth. Karl Gießel, Hofbuchhändler. 15. Mai. Prüfungstermin 3. Juni. Telegraphiſche Bürſen⸗Berichte. [Privattelegramm des General⸗ Anzeigers.) » Frankfurt, 27. April.(Foudsbörſe). Die Börſe eröffnete den Verkehr in ruhiger Haltung und behaupteten Kurſen, erfuhr aber bald Belebung auf dem Gebiete der Elektropapiere. Der Geſchäfts⸗ verkehr war gegen Schluß vereinzelt belebter. Mit Ausnahme von Schiffahrts⸗ und Elektropapieren, die feſte Haltung zeigten, war die Stimmung der übrigen Märkte ungleichmäßig. Die Börſe ſchloß bei behaupteter Tendenz. Es notierten: Credit 19074, Diskonto 18396, Dresdner 15278, Staatsbahn 1567/6, Lombarden 1678, Baltimore 1094 Pafetfahrt 144/ a ia, Phönir 26378, Schuckert 164 a, Ediſon 267 a, Nürnberger Vereinsbank⸗Aktien notierten 245.25 bz. exkl. Be⸗ zugsrecht. Berlin, 28. April.(Fondsbörſe). Vordergrunde ſtehenden Marktgebieten die Lebhaftigkeit anhielt, ſo war die Tendenz der Börſe doch nicht ſo einheitlich nach oben ge⸗ richtet, wie an den Vortagen. Die ſtarke Hauſſeſtrömung der letzten Tage hat naturgemäß zu einer beträchtlichen Ausdenhung der Hauſſe⸗ poſitlonen geführt, und die Spekulation hielt es daher zum Wochen⸗ ſchluß für gergten, erzielte Gewinne mitzunehmen. Tägl. Geld 3 Proz. Ultimogeld 3 bis 406 Proz. Die Seebandlung gab Geld wie bisher. * Berlin, 28. April.(Produktenbörſel. Weizen behauptet. Roggen wurde per Mat abgegeben, dagegen per Juli gekauft. Mais lag ſtill. Für Rüböl wirkte die herrſchende Trockenheit und die ſtark erhöhten Auslauds⸗Saatofferten befeſtigend. Wetter: ſchön und warm. —ñ—ę———— Zwangs⸗Verſteigerung. Montag, den 29. April 1912, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal O 6, 2 hier gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: N 70476 150 Gerüſtleitern, 1 Faß Auſtrichfarbe, Möbel u. Berſchiedenes. Manuheim, den 77. April 1912. Haag, Gerichtsvollzieher. Anmeldefriſt Wenn auch auf den im Anfangskurſe. Getreide. Antwerpen, 27. April.(Telegr.) Weizen amerikan. 24.—, per Mai 23.87, per Juli 22.85, per Sept..60. Zucker. Magdeburg, 27. April. Zuckerbericht. Kornzucker 88% v. S. 14 20—00.00, Nachprodukte 75% b. S. 11.40—11.65.00, ruhig. Brod⸗ rafffinade I. ohne Faß 25.00—25.50, Kryſtallzucker I. mit Sack 00.00—00.00. gemahlene Raffinade m. S. 24.75—25.25 gemahlene Mehlis m. S. 24.25—24.75, ruhig. Magdeburg, 27 April.(Telegr.) Robzucker: 1. Prodaukt. Tran⸗ ſito frei an Bord Hamburg per April 13.75—., 13.85.—., per Mai 13.77½., 13.80— B. per Juni 13.92½., 13.97%., per Auguſt 14.17½., 14.20—., per Okt.⸗Dez. 11.50—., 11.52½., per Jan.⸗März 1912 11.57%., 11.52½ B. Tendenz willig.— warm, heiter. Hamburg. 27. April.(Telegramm.) Zucker ver April 18.60.—, Mai 13.70—, Juni 13.80.—, Auguſt 14.07½, Okt.⸗Dez. 11.55.—, Jan.⸗März 11.65—. Tendenz: matt. Kaffee. Hamburg, 27. April.(Telegr.) Kaffee good average Santos per Mai 68%, per Sept. 69¼ per Dez. 68 7, per März 68½¼, ſtetig. Antwerpen, 27. April(Telegr.) Kaffee Santos good avsrage per April 82.½, per Mai 82.7½, ver Jult 83¼, per Sept. 84.—. Schmalz Antwerpen, 27. Apzil,(Telegramm.) Amerikaniſches Schweine⸗ ſchmalz 126.—. Salpeter. Antwerpen, 27. April.(Telegr.) Salpeter displ. 2590, per März 25,60. Häute. Antwerpen, 27. Aprfl. Hänte 1246 Stück verkauft. Wolle. Antwerpen, 27. April.(Telegr.) Deutſche La Plata⸗Kammzug⸗ wolle per April 00.0 per Mal.57, per Juli.55. per Sept..52. Baumwolle und Petroleum. Bremen, 27. April.(Telegr.) Baumwolle 59.50, matt. Antwerpen, 27. April.(Telegr.) Petroleum Raff. Dipsponibel per April 28 ½, Mai 28/, Juni⸗Juli 24—. Marx& Goldschmidt, Mannheinm Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56, 1637, 6486 27. April 1912. Proviſionsfrei! Ver⸗ gaufer Wir ſind als Selbſtkontrahenten unter Vorbehalt: käufer 9% 9% ———T————— .G. f. Kinematoorafie u Filmverloth., Straßburg 166 1668 Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 450 M.— Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 260 M. 245 Daumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 47zfr— 2„ Vorzugs⸗Aktten 84— Benz& Co., Mannheim, 20⁵ 203 Vruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft— 60 zfr. Bürgerbräu, Ludwigshafen 5— 265 Chemiſche Fabriken Gernsbeim⸗Heubruch— 148 Compagnie ſrancaiſe des Pposphates de Oceanie fs.1200— Deutſche Celluloidfabrik Leipzig 264 260 Deutſche Südſeephosphat.⸗G. 163 zfr. 15 ffr. Europa, Rückverſ. Berlin M. 610— Erſte Deutſche Ramiegeſellſchaft, Emmendingen 385 376 Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffabriten 20⁰0 Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſenss— Flink, Eiſen⸗ und Broncegießeret, Mannheim Bgzfr Forſayth G. m. b. H. 170 Hamburg Verſich. vollbez. Akt M4300 Herrenmühle vorm. Genz. Hetidelberg 55 Kühnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal 128 London und Provincial Electric Theatres Lrd. 160 Maſchinenfabrik, Werry 118— Neckarſulmer Fahrradwerke Stamm⸗Aktien— 103 Pacific Phosphate Shares alte ſhares 25 5 74 L.%½ 0 2 2 junge* 37 8 Preußtiſche Rückverficherung M. 440— Aheinau, Terrain⸗Geſellſchaſt— 12s zfr. Rhbetniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim— 208 Rhein. Metallwarenfabrik Genußſch. M. 220 M. 205 Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim— 114 Stahlwerk Mannheim 115⁵— Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 94— Süddeutſche Kahel, Mannheim, Genußſcheine M. 165 M.— Unionwerle,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen 177 174 Unionbrauerei Karlsruhe 25 6⁵ 63 Union, Projektionsgeſellſchaft, Fran“furt 270— Bita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheün M. 570 M. 550 Waggonfabrik Naſtatt 87— Weißenhofterrain.⸗G. Stuttgart 94 zfr.— Zſchocke⸗Werke, Kaiſerslautern—5 144 „7) Verantwortlich: 5 Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum:; für Kunſt und Feuilleton: Julins Witte; für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schöufelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktion. Teil: Frauz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. 5. G. Direktor: Ernſt Müller. Liehlingsmarke Jer feinen Well. 5 PfpStück 20602 Hotel Hassler 0l 142. 3 5 Seite Seraleurteiger, Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Maunheim, 26. Telegramme der Continenkal⸗Telegraphen⸗Compagnie. Reichsbankdiskont 5 Prozent. Schlußkurſe. Frankfurt a.., 27, April.(Anfangskurſe). Kreditaktien 199.75 Diskonto⸗Co mandit 183¾ Darmſtädter 122.—, Dresdner Bank 153 ½, 5— ſellſchaft 166.75, Deutſche Bank 256.—, Staatsbank 154.—, ombarden 16.87. Bochumer 229.50, Gelſeakirchen 196.25, Laurahütte Ungar 91.90. Tendenz: ungleichm. Kurczetkl des„Munnheimer General⸗ Hel ger, Badl vom 27. April. Aktien induſtrieller Unternehmungen. 26. 27. Aluminjum Neuh. 255.— 254.7 Aſchbg. Buntpapfbr. 185— 182.— 1 Maſchpapfor. 133.50 133.50 Neue Bod.⸗A.⸗G. Berl. 124.— 124. Seund Immobil.⸗Geſ. 69.50 69. 50 26. 27. Rheiniſche Schuck.⸗G. 147.— 148.— Stemens& Halske 243.50 244.37 Voigt u. Haeffner 180.25 180.— Gummi Peter 135.25 136.20 Heddernh. Kupferw 121.50 121.90 Fllkircher Mühlenwk. ſſche Neueſte Frankfurter Hffektenbörse. le Nachr Gen Aktien deutſcher und ausländiſcher Transporkanſtalten. 26. 27. Südd. Eiſenb.⸗G. Hamburger Packet 144.¾ 14..25 Norddeutſher Lloyd 114.75 115.75 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 158.75 1538.¾ 26. 27. 123.60 128.75J Oeſt. Südhahn Lomb. 16.75 16.% Deſt. Meridionalbahn 117.— 116.— Baltimore und Ohio 109 ½ 109.25 Schantung⸗E..⸗Akt. 138.25 138.12 Pfandbriefe. Prioritäts⸗Obligationen. Wayß u. Freytag 154.80 154.70 Srcher 26. 27 26. 27. Wechlel. Eichbaum Manuüheim—.— 11.40 5 deilthe denpabr Frtſ 18850 18550 4 Frkf. Hyp.⸗B. S. 14 98.80 98.80 4 Pr. Cent.⸗Bod.⸗Cr. 26. 27. 26. 27. Frankf.(Henninger) 122.— 122.10 Lederwerk St. Ingbri S. 20 G. p. 1908uf. 1916 98.15 98.15 Amſterdam kurz 169.50 169.55 Check Paris 8115 81.175 do. Pr.⸗Akt. 555 Spicharz 75.60 75.80 unk. 1515 99.60 99.60 4 Pr. Cent.⸗Bod.⸗Cr.⸗ Belgien„80.566 80.05 Paris kurz 81.116.15 Herkules(Caſſel. 170.—170.— Zudwigs9. Walzmühle 169.50 169.50 1!„„ S. 21 Güv. 1907uk. 1917 98.20 98.20 Italien 80.233 80.275 Schweitz. Pläge 80.95 80.95 Mannh. Aktien⸗Br. 152 152— Measchnenſen Klzwer 463.50 470.— unk. 1920 100.— 100.—4 Pr. Cent.⸗Bod.⸗Cr.⸗ Check London 20.477 20.480 Wien 84.75 84.773] Parlakt. Zweibrücken 99.70 90.“ Naſchii öilper 4„„Sbu.17 G. v. 190 uk. 1919 98.70 98.80 Maſchinenfbr.Hilperk 97.80 97.75 Leondoenn„ 20.45 20.450 Napoleonsd'or 1622 16.22 Fucher. Freiherre. v. 262.50 258.50.—182² Idb 1910 98.80 98.80 4 Pe, Cent.⸗ Bod.⸗Cr⸗ 0 e— Zadenia(Weinheim) 182.— 182.50 155 lang—.——.— Privatdiskonto 3ö16 318½1 zeltz; zonne, Speyer—.— Di.50 4 4 S. 18 G v. 1910 uk. 1920 99.— 99.— leiu Silorh. Braub. 132.— 132.— Dürrkopp kdb. 1905 98.80 89 60 4 . Badiſch⸗ Anſlin, abrik 497.— 495.75 Daimler Peotoren 2472.50 269.90 1 125 13* 89 50 4 Pr. Centr affom. o. Staatspapiere. A. Deutſche. Cementwerk Heirelbg. 153.60 155.600Eiſen, Fahrr.⸗u. Aulw. 124.— 123.90 E„S. 1 28. 50.2 60 1 Eet 1910 98.— 98.— 26. 275 26. 27, Cementfabr.Kaclſtadt 128.20 128,20 Naſchinenf, Glitzner 275.—275.— 35 S. 19 90.— 90.— 5 3 n40 0 55 50 00 deutſch. Reichsanl. 101.50 101.40„Stadt⸗A 1005 89.10 89.10 Chem. Werke Albert 450.— 45.50 e e 98 110 37½% Frkf. Kommual be 5a eee 90.65 90 50 Ausländif Ch. Fabrik Griesheim 263.— 265.80 Kannesmannröhr 209.— 210.— 5 1 2 85 5„ 81.12 84.80 J Arg. f. Gold⸗A. 1887— 05 NaſchArmatf Klein 154.—.15225 8 fr. 0 00 40 pr. onſ. Stl⸗ Anl. 55 101 40[5% Chineſen 1893 100.50 100.50 Farbwerke Höchſt 579.— 580.— eeee 85 e ee 255 Hyp. 85 „ 990.85 90.75 4% 1898 9460 94.65 Ver. dh brik Dh 339.— 339.— kayſer iif rrr 5—— „ 81.05 81.26½ Japaner 35.— 95.— Seleoe eenen 324.25 322.—, Schuellpreſſenf, Frtth 27.— 407.— ei0 99.30 99.500! 7 075 9870 Abadiſche St„A. 1901 100.— 100.— 5% Mexik. äuß. 88/90 95.10 95.20 Rütgerswerke 193.50 193.Shraubſpdfbr.Kram. 170.50 170.504 Frkf. Hyp.⸗Ker B. 5 4 8 Mfdb. 18 919. 0 00 0,„1908/09 00.10 100.—[3 Mexikaner innere 59.70 59.70 Ultramarinfabr., Ver. 285.50 235.— Ver. 174.50 174.75 S. 46 Uk. 1908 98.80 98.80 40 0 11912 98. 98. Jbbis. St..1911 100 10 100.10% Bulgaren 101 20 101.— Wegelin Rußfalrt« 244 25 241.750 E. Pulverb. St. Jgb. 140.— 140.—4 Frkf. Hyp.⸗Ar.V. kꝝIV. „896 84 84—½% italien. Rente—.—.—Slüdd. Drahtind. Mh 125.— 13.-Schanck& Co. 47 undl.u. uk. 1915 99.40 99.40 4% 51915 98.30 98.30 6bab. St. 8. 96— 96.90 4— 7 Oeſt. 92.25—.— Akkumul.⸗Fab. Berlin 428. 434.— 80. 8 8 8 1 0 1 0 4 Frkf. Hyp.⸗Kr.⸗V. 400„ 98.50 98.50 93•15 92.854/„ Papierrent,.—.———3 Böſe, Berli„ k. Herz, Frkl. 121.50 12 9 0 8 75 —. 9120 91.25 40% Deſtert Poldrente 96.45 96.40 Miaen 265.— 267— Seilindu trie Wolff 120.90 120.90 4585 1 055 1 99.60 99.60,4 18 158 55 1904 89 10 89.25%0 8 Serie. 65. 65.— Bergmann Werke 156.— 157.— 1 lip.Lamperts in 1895 5 Sone 1..1919 99.80 99.80 4% ſpbr„Bg⸗ 1907 89.15 89.253 68.— 68.— row eri u. Co. 130.75 180.5 Ettlin zen 70 2 Abayr..⸗B..b. 1915—.— 100.%4½ neue Ruſſen 1905 100.45 100.40 leh en(Bel⸗ 177.— 177 68 Fnmgarn Kaczersl. 188.— 185.1920 99.80 95750 0 4. 19 18 100.56 100 70 4 Ruſſen von 1880 90.90 91.20[ Lahmeyer 126.80 181.— 95 ſtoffane Malphof 243.— 2½8Frkf. Hyp.⸗Kr.⸗.—— 3½ u. Allg.Anl. 89.20 89.25 konp. unif. 1903 84.20 84.20 Eleki.⸗Geſ. Schuckert 168.25 164 Bad. Zuckerfabrik 212.50 212.—.5 1unvluuk 1921 100.— 100.—3 1„ 3 ⸗Obl.———— unif, 90.60 90 60 Frankenth. Zuckerfbr. 379.— 380.— 3% Frkf. Hyp.⸗Kr.V. 15 10 919 7 4% Pfel, GV. Prior. 100.— 100.—f Ungar. Goldrente 91.20 91.20.44 lt. 1918 U 3 Aihebar 1. 270181.C.Prior. 93.— 98.—4„ Kronenrente 89.— 88.95 Bank- und Berſicherungs⸗Aktien. 2% Frkf. Hyp⸗r. L. 445, Rh. H. B. 555 350 Pfälz. Konv. 18985———— Verziusliche Lofe. 8,2 00n 380 lgb.) 90.50 b0.5[„...055. Heſſen von 1908 99.80 100.— Bad. Prämien 20. 27. 3½ Frkf. Hyp. Kr. B. 3 120 7 97.10 1 110 5 Lache 55 0 15 5 127.40 1 Badiſche Bank 129.50 129.—] Nationalbank 122.70 122.50 S. 45(iilgb.) 90.50 90.50 4%„„„ 1917 98.40 98.40 Wirpilembder 1919 100.65 100.65 85 Unverzinsliche Loſe Berg · 1. Metallbank 132.50.181.50l Oeſterr.⸗Ung. Bank 140.90 140.70 Pfälz. Hyp.⸗Bank 99.50 99.50 4%„„„ 1919 98.50 98.50 Mann! 112 Berl, Handels⸗Geſ. 166.75 166.65] Oeſt. Länderbank 133.80 133.90„ Uk. u. 4%„„„ 1921 99.80 99.70 un⸗ 191681959 8 Freib 5500 76150 Comerf. u. Disk.⸗Z.—.——.—]„ Kredit⸗Anſtalt 198.¾ 199.75 unvrl. 1917 99.70 99.700½„„ verſchted. 88.70 88.60 05 SuabtA. 1000 Freibuger Darm ſädter Bank 122. 122.— Pfälziſche Bank 130.— 180.—4 Pfäz. Hyp.⸗B. uk. 1914 88 70 88.60 Mh. St 8 5 Deutſche Bank 885.½ 255.50ſ Pfälz, Hyb.⸗Bank 191.08 191.4 a, unvrl. 1920 100.— 100.—3/6 Rh..⸗ E⸗O. 89.30 89.80 5 Berbwertzaltlen Deutſchaſiat. Bank 169.— 189.30. Preuß. Hypothekenb, 120.— 149.80 876 Pfalz. Hyp.⸗Bank, 98.40 88,40 2½0 It tal. ſttl..———.— D. Effelte i⸗Bank 118. 40 118.40 Deutſche Reichsbank 137.50 136.20 4 Preuß. Centr.⸗Bod⸗ umetz⸗FriedeBrüſſ. 104.50 104.50 Harpener Bergbau 197.50 195.50[ Disconto⸗Comm. 185.½ 133.5] Rhein. Kreditbank 135.40 135.25 Cred.⸗G v. 1390 98.10 98.10 Bochumer Bergbau 231.— 229 50 Maſſen, Bergban—.——.—Dresdener Bank 153.25 153. 56 Khein. Hyp.⸗B. M. 198.50 199.4, Centr.⸗Bod ⸗Er⸗ Buderns 112.— 112.— Kaliw. Aſchersleben 958—[Met allb.u. Metallg.G. 132.50 182,50 Schaaffh. Bankver. 1281.5 12.20 Go1899u.190 U kdb. 98.20 98.20 Concordia Bergb.⸗G.—.——. Kalfw. Weſterregeln 1 92.— 192.—Eiſenb. Rentbank 190.— 189.50 Wiene. Bankver. 184.— 134.—4 Pr.Cenir.⸗Bod.⸗Cr. Mang Verſ⸗G. A. 968.— 960.— 0 itenun 1775 50 151 5 Eiſeninduſt. 16% 263 75 Aenn Hyp.⸗Bank 215.— 214.60] Südd. Diskont 116.20 116.20 G. v. 1903 uk. 1912 98.— 98. Oberrh. Eiſenb.⸗Geſ. 98. 97.50 weller Bergw 7557 bhon! 8 8 Frkf, Hyp.⸗Creditv. 161.40 161.40 Zank Ottomq 135.— 185.— Friedrichshülte Bergb. 158. 169.— 5 ntgsSall 19 480 2 191.56 0.dud eee eee ee 18„Nachborſe. Kreditaktien 199.75, Diskonto Commandit 183.% Gehenttaene 157.50 196.25 Gewerkſch. Roßleben——:! 2 Siadlchn 158.%, Lombarden 16.87 e—————————ßä— Berliner Effekt enbörse. Berlin, 27. April.(Anfangs⸗Kurſe.) 26. 27. 0 27. 256.. 26. 4% Bagdadbahn.60 83.75 Anilin 488.— 497.— Gabb 15 15 aeeee 1 0 Krepftaktien 199.—Laurahütte——180.— Oeſter. Kreditaktten 198.½ 200.— Antlin Treptow 403.50 39.— Höch ter Farbwerke 507 50 580.— Spuckert 163.— 110 Disc⸗Kommandit 83.¼ 188.¼8 Pgönix 252.— 264./ 4% Ungar. Goldrente 91— 90.80Arandg. Bergwksge. 403.— 405.20 Hoh d ecberke 190.— 190 80 Stemens K Halsk 24370 20 Staatsbahn—.——.— Harpener 195— 197.25 4„Kronenrente 88 75 88.80 Bergmann Elektr. 156.50 156 70 Kaliw Aſchersieben 168.—168.10 e 332 44Q50 Lombarden 18.75„16.% Tend.: ungleichm. Berl. Handels⸗Geſ. 166.75 163.¾ Bochumer 230.75 229.% J Kölner Bergwerk 163.70 488.70 Stetliner Vulfan 107. 15 25 Bochumer 228.75 230.87 5 Darmſtädier Bank 122— 122.—[Brown Zoveri 131.70 181.50 1 5 55 775 5 Deutſch⸗Aſtat. Bank 145.20 128— Aruchſ. Maſchinenf. 368.— 365.50 Celluloſe Koſtheim 192.— 192.— Tonwaren Wiesloch 128.40 120.40 Berlin, 27. April.(Schlußkurſe.) Deutſche Bank 256½ 258.% Chem. Albert 481.— 455.90 Lahmeder 100.— 180—Ber-Glan; ooff Elberf 554.— 551.80 e„„ eee 179.75 181.50 Ber. Köln⸗Rottweiler 318 50 31.30 Wechſel auf Anſter⸗ 27% Bayern 89.10 89.10[ Dresdner Bant 153 ½ 15.½ Daimler 272.30 269.— Socheiſ 19180 187 5 52 Müht⸗ Sur 8 175 5 55 bar kur:—.— 169.45 9330 ſo Heſſen 88.80 88.90 Reichsbank 136.60 187.— Deutſch⸗Lurenbg. 185.% 185.¼ Sudwi& Co. 317 70 822.— Wittener Stablröhr 880 Wechſel London 20 475 20.475 80% Heſſen 78.20 73.30 Rhein. Kreditbank 135.20 135.2) Dortmunder—.——— 210.— 210.— Zellſtoff Waldh 1 eeN Wechſel Paris S81.10 81.125 3% Sachſen 81.— 89.90 Ruſſenbank 154 50 155.— 186.50 188.¼ Oberſchl. Elſenb⸗ 2Bed 104.20 106.—8 Otadt 5 907 2 0 Wechſel a. Wien kur 84.72 84.75 4% lrzentiner.189 7 88 75 88.60[Schaaffh. Bankvö. 128.— 127.80Deutſch⸗keberſee 177.30 178.40 Oxenſtein& Koppel 219 80 218 60 South W ſallrra 10.50 5 40% Reichsanl. 101.50 101.50,5 Chineſen von 1896 100,50.100 25 Süde. Disc.⸗G.⸗A. 116.70 116 80 O. Grsglühlicht Auer 679.70 680.— iirr 955 263.50 263.70 eſchn Wien 1 Reichsanl. 90.50 90.50 4½ Japaner 95.— 95.10[ Staatsbahn—.—153.75 O. Waffen u. Munit. 482.— 483.— Rhein. Siahlwerke 0 173 70 a* 5 5 30% Reichsanleih 81.30 81.40 3e% Italiener—.——.—] Lombarden 16.75 16.75D. Steinzeuzwerke 240.— 24.2— 5 5 Conſols 101.60 101.%5 v. 8—.——.— e u. Ohio 108 75 109 25Flbert. Farbden 505.— 507.— Privatdiskont 3¾% 0 5 o 90.60 90.60 4 Oeſt. Goldrente 96.40—.— Canada Pacific 252./ 254.— Eſſener Kreditanſtalt 162.— 161.50 W. Berlin, 27. Apri 5 5 81.20 81.303 Portug. unif. S. 3 68.50 68.10[ Hamburg Packe: 144 60 144.20 Facon Mannſtidt 150 10—.— 5 26. 55 een, 26. 27 92 Bad. v. 1901 100.— 100.—[5 Rumänen 9. 1903 101.10 100.50] Nordd. Llovd 114.20 115.70 Faber Bleiſtiftfabrik 280 50 280 50 9 7— 155„„1908009 100— 100.—3% Rufſ. Anl. 1902 90.30 90.25 Adlerwerk Kleyer 470— 470.—Felten& Guillaume 161.— 160 20 Kredit⸗Aktien 198 ½ 200.25 Staatsbahn—.— 154.25 %„ conv.———.—4 Türken unif. 91.— 90.50] Allg. Elektr.⸗Geſ. 235.50 267.10 FGritzner Maſchimen, 275.— 274.70 183.— 184—Lombarden—.— 16.%/ 15„ 1902/7 89.10—.— Türk. 409 Fres.⸗Loſe 170.50 170.60 1 Aluminium 255.— 257.70[Br. Berl. Straßenb. 186.50 186.75 16 8519——5 usländische Effel. I 85 Ausländische Effektenbörsen. Londoner Effektenbörſe. Pariſer Börſe. Wien, 7. Abrl. Nöchm 159 Wi London, 27. April.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. Paris, 27. Avril. Anfangskurſe. 9 27 26.. 26. 8 27 28 27 26 1 88 5 2 „ 5 Kreditaktien 637.50 641.20 Buſchtehrad B. 968.— 965.— 20 5 8% 9% 30% Rente 98.65 94.07 Chartered—— 39.—Oeſterreich-Ungarn 1980 1976 Oeſterr. Papferrente 92.20 92.20 9 72 2 Kan 8 Spanier 94.80 95.— Debeers 509.— 514.—[ Bau u. Betr..⸗G.———.— ilberrente 92.45 92.45 ½ 86— 86— Atchiſon comp. 110% 110%] Türk. 8 0 5 2. 4 danadian 261¾ 2625 ürk. Looſe— 2086.50 Eaſtrand 83.——.— Unionbank 608.— 611.— Goldrente 115.— 115.— 80¼ 865/ Baltimore 112½ 112% Banque Ottomane 686.— 687.— Goldfield 112.— 112.— Üngar. Kredit 532.— 834.— Ungar. Goldreute 108.80 108.76 255 5 1 Rio Tinto 1995 2000] Randmines 168.— 168.— Wiener Bantverein 533.—532.— 286. Kronenreme 89.05 89.05 30— 30— Chikage Milwauke 114— 113¼ 55 L8 5 98 98.— Denvers com.— 27 Tendenz: beh. Dänvergank 532.— 531.— 8 117.86 117.83 17/ 177¼ Erie 38¾ 38% 8 25 Türk. Loſe 242.— 243.— London 241.27 241.22 857 80¼] Jrand Trunk LIIpref. 60¼ 60½ Wiener Vörſe. 8/ͤ 8% 5 5 2—.—— mſte 1510 70— Soiktabille ord 165% 162½ Wien, 27. April. Vorm. 10 Uhr. Nordweſthahn——— Vapoleon 19.15 19 15 10¾ 10¾ Miſſouri Kanſas 80%¾ 31¼] Kreditakfien 688.20 686.50] Oeſt. Kronenrente 89.30 89.30] Holzverkohlung———.— Narknoten 117.86 117.83 80 29%% Ontario 41— 4½¼ Länderbant 531.—530 50]. Pavieirente 92.20 92.20 Staatsbahn 728 20 733.— Ultimo⸗Noten 117.85.117.81 20% 20/æ]Nock Island 80% 30ʃ½ Wiener Bankverein 531.— 530.50], Silberrente 92.45 92.45 Lombarden 104.20 105.,50 Skoda 781.— 782.50 %8 37¾ Southern Woelfte 55— Staalsbahn 728 5 725.50 Ungar. Goldrente 108.85 108.85 Tendenz; feſt. 1¼ 15½„ Railway 30% 30½ Lombarden 104.— 104.50] Kroneniente 89.— 90.10 4 4% Unton cm. 178%% 178¼] Marknoten 117.86 117.88 Alpine Montan 978.50 972.50 6% 64½ Steels com. 78¼ 78¾ J Wechſel Paris 95.62 95.65 Skoda 781.25 734.— 11¼ 11% Tends ruhig⸗——F Tendenzt ſeſt. 5 25 23 ————5——.— 8— Mannheim, 27. April 1912. General⸗Anzeiger(Badiſche Neueſte Nachrichten.)(Abendblatt) „Berliner Produntenbörſe. Schi Aorddeutſchen Berlin, 27. April.(Telegramm⸗)(Proda 115 ſe). 5 Aemſterdmmmer Börſe. iffstelegramme des Rordde 2 Preiſe in Mark pro 100 ke frei Berlin netto Kaffe⸗ Amſterdam, 26 April.(Schlußkurſe.) Clond, Bremen— ̃ 26. 27. 26 27 26. 24. 26 25. vom 25. April. 5 Weizen per Mai 234.75 235.50[ Mais per Mai„ 35%——Peinöl loko 441—— Dampfer„Berlin“ angekommen a mes, in Neapel; D.„Köln“ au⸗ „ Juli 232 75 283.— Mai 35——— Mai 43— 42— gek. am 24. in Hamburg; D.„Bremen“ angek am S8. in Newgork B. „ Sept. 210.75 211.— Sept.—.— Mai⸗Aug. Mai⸗Aug. 41½ 40%„Kaiſer Wilhelm 1I. augek. am 24. in Newyork: D.„Bülow⸗ angek. Okt. Nuüböl er Ma: 68 50 64.— Rüböl Tend. ruͤhig. Aug.⸗Sep! 37 ½„am 25. in Penang: D.„Göben angek. am 24. in Suez: D.„Prinzgeß R5 Na 1971 de 45 5 0 5 5 Alice“ angek. am 24. in Suez; D.„Prinz Ludwig“ angek. am 24. in 88en p— 19775 Sept. 64.80 65 50 Faffee loco. 52— 52—Leinöl Tend: feſt. Nagaſakt; D.„Jorck“ abgefahren am 24. in Southampton, D.„Kleiſt“ „Juli 197.25 198.75„ Okt. Wetter:—. abgef. am 24. in Nagaſaki; D.„Kaiſer Wilh. d. Große“ abgef. am 24. 3„Sept. 179 25 180.— Spirin ˖—— 55 ee 215 e 250. 55 15 91 *„55 70t lo———.— rien; D.„Crefeld“ abgef. am 24. in Santos D.„Barbaro a“ abgef. 1+ 7 Hafer per Mat 201.25 201 50J Weizennehl 00 2850 0 Andapeſter Produktenbörſe. 5 19 Newpork, 2 95 in Veeſteee. — Juli 201.50 201 7519 25. 25 8„Piſa“ abgef. am 23. in St. John: D.„Bonn“ paſſierte am 24. 5 0. 75 91 25 Roggenmehl 25.— 25,19 Bndapeſt, 27. 7 Betreidemarkt.(Telegramm.) Nube Headf D.„Kaiſer Wilhelm der Große“ paſſierte am 24. April 12 27 26. over. ee 2 25 Miigeteilt von: Pariſer Produktenbörſe. dbe dd ue ver 50 x Baus& Diesfeld, Generalvertreter in MWannbeim. Hafer 25. 26.Nüböl, 75. Weizen ber 5 11 80—— willig 1198—— willig—— „ April 28.75 23.50][„ April 74 ¼ 744%„ a 82— 1180—-— 15„Mai 23.50 23 25 Mlai 1 1——.5 Tuunandfach bewähete * Sa 23.60 22.20 Mai⸗Aug. 74 7¹ 78 ½ 13 55 91 Nabrung bel: 2 8 85 75 5—— 17 15 5 8 20—— Dez 19.85 19.75 Sri 8 Dez 74 74% Hafer per 5 19 1—2 ſietig 10 10— ſtetig 8 eeeeee ö April 22.15 22.25 Apri 0 i8rrhöSs, 80 1 5 bprl 64/½ 62 ½ 90— ndermati* 1255 1 55 0 5 Maane 1% 88 10 38 ſtelig 98 ſtelig V bentenkhe Daürmkstarrh, ete, 5„Aug. 21.— 21.— Mai⸗Augu 64— 630 19; „ Sept.⸗Dez. 19.90 19.90 5 Sept.⸗ Degbr, 58 1½ 8 1 5 Kohlrapz Auguſt 16 80—— ſtetig 16 80—— fetig — 10 Leindl Weltel: Schön. 7„ 20 8 2 4 8 8„ Mai 29.70 29.26„ Mai 89 ½ 89 ¼ Ituerpooler Börſe, Zahn-Crème 80„ Mai⸗Aug. 28.25 27.95„ Mai⸗Aug. 87 /% 87 ½/ 0 9 8 70 1 5 Sept.⸗Dez. 25.65 25.50 50 92% 8% ziverposl, 27. April.(Aufaugskurſe.) 55 O Me Rohzucker oco 41/ 41 /¼ 89 0 „ April 37.— 36.75 Zucker April 48 1½ 8 5 5 8 5 5 5 5 Daen 37 25 36.95]„ Wiai 48/ 48%,[Welzen per 911 10100 feſt 71207 ſtetig e ee al⸗Aug. 36.5.05 i⸗Aug. 41—„ Jult 8 2 18 Sept⸗Dez. 0.10 A Jen 57 5 Mais ver dcn 5 ruhig 5 ſtetig 5 00 ralg por Juli— 5/9½ 10 30— 50 155 1** 25 Doeutsche Aktiengesellschaften und ausländische Papiere. 0 Vochenkurszettel. Mannbeim, 27 April 14. 0 Aktien. 26. 19. Aktten. 25 roz. U 8 Ir. 935 0 Aluminjum⸗Induſtrie 255.— 255.— 881 1 Bergwerks 190. 189.— 5 ineſen von 1895 125 5 5 üdweſtb 1 1 1 Bergmanns Holzverkohlungs 6 80 0 8————1 Ruſſſche Südweſ ahn⸗Prt.(gar,) 89.40 89.— Elektriztäts 156.— 159.— Konſtan 325.75 324.50 5 ineſ. St.⸗Eiſenb.⸗ nl.(Tientſin⸗Puk.) v. 1908 99.50 99.40[ Transkaukaſiſche Eiſenbahn⸗Prt.(gar.) 77.— 76.80 0 Berlin⸗Anhalt. Mainzer 505 Sriechen von 1881(.60 o) 60.— 60.254 Warſchau⸗Wiene: Eiſendahn⸗Prt.(gar.) 89.50— 0 Maſchinenfabrik 187.G. 186.80 Attleubranecl 200 10 Griechiſche Mon Anleihe(1,75%) 55.30 55.60 4 Wladikawkas⸗Eiſenbahn⸗Prt.(gar.) 88.80 0 0 Bruchſaler Manesmand 22 5—5 Rumänſer von 1903 101.50 101.504%½ Wladikawkas⸗Eiſenbahn⸗Prt. von 1909 109.80 8 Maſchinenfabrik 388. G. 82.50.b 92.— 92.— 4½½ Anatolier(gar.) 8 0 Delmenhorſter Mitteldeutſche 5 Sao Paulo Gold⸗Anleſhe von 1908 100.90 100.604½ Anatolter Erg.⸗Netz 97.25 9 Linoleum 335.— 322.25 Gummifabr. Peter 135,25 140.— 4. amort. Serben von 1895 85.20 85.— 4 Italieniſche Mittelmeer Gold⸗Prt. 0 Deulſch. Gold⸗ und Moenus Maſchin 0%½ Slameſiſche Anleihe 96.50 96.803 Macedonier 65.60 0 Silberſch.⸗Anſt. 1040.- 1180.— fabrik 5 30 ne 55.30 81.30 Portugieſiſche Eiſenbahn⸗Prt. von 1886 77.20 — Deutſch⸗lieberſee⸗ Orenſtein& Koppel 219 21950%½ Bukareſter Stadt⸗Anleihe von 1898 kleine St, 98.—.— 4 Central Pacific I. Ref. Mig. Bds. 95.80 Elektrizitäts 176.— 176.50 Patzenhoſer Brauerei 245.— 242 755 Buenos⸗Aires Stadt⸗Anleihe von 1881 103.10——[ Denver u. Nio Grande Re, rückzahlb. 1955 94.25 Deutſche Waffen⸗ u. Pfefferberg 205.— 206.50 5 Buenos⸗Aires Stadt⸗Anleihe von 1909 100.— 100.—4 Illinois Central Vonds rückzahlb. 1953—— Munition 452.— 452.— Rombacher Hütten 1 8 281•1 0 47 Buenos⸗Aires Stadt⸗Anleihe von 1888—— 91½7½0[4 Miſſouri Pacific Bonds v. 1905 cückzahlb. 2 102½ 74 45 Dynamite Truſt 186.90 187.25 Schubert& Salzer 40 ee abener Stadt meize don tsen—— ½ Nat Railroad of Merico Bonds rückzahlb. 1926 — Eſchweiler Bergwerks 172.75 174.50 Schultheiß—.— 258 50 4 Moskauer Stadt⸗Anleihe kleine St.—— 1 Northern Paciſie Prior⸗Lien Bonds 20 10 0 Jelten& Guilleaume 160 80 160.75 Stöhr Kammgarn⸗ 5 Rio de Janeiro Gold⸗Anleihe v. 1909—— 10140%½ Pennſylvania Bonds(i. Akt konv.) 97.— 5 Spi 4 Boöhmiſche Nordbanm Gold⸗Prt.—— 35,606 St. Louis u. San Franzisco Bonds rückzb. 1919—.— 8 Geſ. f. elektr. Unter⸗ Spinnerei 171.10 178. 4 Dux⸗Bodenbacher Gold⸗Prt 5 S 8 8 nehmungen 182.90 186.40Tucher Brauerei 29 80 268.50 15 odenbacher Prt. +101.40 St. Louis u. San Min dor Bonds 88.25 5 erli indlb„ r⸗ Eliſabeth⸗Bahn⸗Prt. f 96.65 97.05 4 Union Pacifie I. Mig. Bonds 101.50 Hartmann Maſchin. Berliner Kindlbrauer. 251.G. 247 75 1 babi⸗ Jabrit 101.50 168.75 Schlincku. Eo. Hamb. 251.—21./5 4 Ferdn dpadee Hedwigshütte 158.— 152.— 4 Franz Joſefsbahn⸗brt.—— — 4 Kaſchan Oderberg Gold⸗Prt. 928058 **—— 4 Oieſterreichiſche Lokalbahn⸗art. von 1887—— 92.40 Shares, 28 19 Shares. 15 9 Kurs v 3 Oeſterreichiſche Staarsbahn⸗Prt von 1895 7590 75.— Bralpan Mine 3% 3¼[Conſol. Mines Select. 118h 2d11sh6d roz. s vom 26. 19. 5 Oeſterreichiſche Südbahn Gold⸗Prt. 99.70 99.50 Modderfontein 11/ 11%Mozambiaue 4½ Oeſterr. Silber⸗Rente 92 25 92.60 4 Oeſterreichiſche Südbaen Gold⸗Prt. 5 79.50 79.75 Weſtrand conf. 128hod 11shéd Transvaal Coal Truſt 2¼ 3 Ungar. Gold⸗Anleihe Eiſernes Tor 74.— 74—4 Kronpr. Radolſsdahn(Salzkammergutbahn) Prt. 96— 96.90 Wolhuter Gold Mine 1½ 1¼ Transvaal ContLand 1½¼4 0 3% Ungar. Kronen⸗Rente von 1897 76.70 77.20 4 Unger. Lokal⸗Eiſenbahn⸗Prt. rückzahlb. à 105 9 92,30 92.40Crown Mine 7¼ 7½ Aboſſo Gold Mining Iis 0 4% Ruſſen von 1905 100.45 100.30 4% Ungar. Lokal⸗Eiſenbahn⸗Prt. rückzahlb. à 100% 97.——.— Eldorado Banket 2/ 27½1 Ashanti Goldftelds 1 0 4 Ruſſiſche Goldanleihe von 1894 90.40—.—[4 Kursk⸗Kiew⸗Ciſenbahn⸗Prt.(gar.) 90.50—.—[Giant Mine 155½, 1½¼2JFanti Conſol 12shEd 13sbod 0 4 Polniſche Pfandbriefe 93.— 93.—4 Moskau⸗Kaſan⸗Eiſenbuhn⸗Prt.(gar.) 88.50 88.70Globe& Phönix 1/½ 14/1 Fauti Mine 28bad 2shBd 0 3 Argentinier von 1909 in Gold 101.50 10120 4½ Moskau⸗Kaſan⸗Eiſenbahn⸗Prt. von 1911 96.30 96.70] Tanganyika 9/10%/ Amalgamated 3½ Buenos⸗Aires Provinzial⸗Anleihe 71.50 72.354 F(gar.) 88.60 89.—Zambeſia Exploration e t1 Golt Coaſt 1½% 15/ 5 Buenos⸗Aires Provinzial⸗Anleihe von 1908 100.50 101.20%½ Moskau⸗Kiew⸗Wor oneſch⸗Eiſenb.⸗Pri. v. 1909 97 20 97.60 Jagersfontein 6 55 6% Taqua) Mine& %½ Chilenſſche Anleihe von 1908 in Gold 92.20 92.50 4 Ruſſiſche Südoſtbahn⸗Prt.(gar.)—.— 88.50 Voorſpoed Diamond g 50 Erplor. Is%½1 — 8 55 Kolonial-Aktien-Noti olonial- ien-Notierungen. Deutsches Koloinalkontor, G. m. b. H, Hamburg 86. Fernsprecher: Gruppe III, No. 8020 u. 3021. Hohe Bleichen 28. Telegramm-Adresse! Kolonfalkönfof. Hamburg, 27. April 1912. Gegen Wochenſchluß war bei uns zu ungefähr nachfolgenden Preiſen: ———————— Nachfrage Angebote 5 5 Nachfrage Angebote 5 Nachfrage 55 5 050 5 7. 4, 25 1. Aftikaniſche Kompagnie 87 91 Gibeon⸗Schürf⸗ und Handels⸗Ge.. 78 82 Junge Paclfic Phosphate⸗Akt Agu Pflanzungs⸗Geſellſchaft 355— 9³ Jaluit⸗Geſellſchaft⸗Aktien. 340 345 Paelfic Poosphate Co., Stamm⸗Aklien Carl Bödicker&(o. 124 127 dto. Genußſcheine. p. Stück. M. 3200 M. 3280 per Stück)% 2 5 Bremer Kolonial⸗Handelsgeſellſchaſt Kaffee⸗Plantagen Sakare, Stamm⸗Akt.—— Pacifte Phosphate Co,, funge vorm. F. Orloff n. oo.— 173 dlo. dto. Vorzugs⸗Akt. 60 65 per St 335% + 2˙/5 Britiſh Central⸗Afrika hh.. 83 875 Kamerun Kaulſchnk Coo. 79 84 Schantung⸗Eiſendahn⸗Geſellſchaft Anteile 138 7 Central⸗Afrikantſ e Bergwerks⸗Ge. 54 59 Kaoko Land⸗ und Minen⸗Geſellſchaft 32 35 5„ Genußſch. M. 176 Geutral⸗Afrikaniſ e Scen⸗Geſellſchaft, 140— Kaukauſtb Diamant Geſellſchaft m. b. H. Slgi⸗Pflanzungs⸗Geſellſchaft 5„ 185 Compagnie Frangaiſe des Pbosppates de per Stück„ M. 900 M. 1050 Siſal Agaven⸗ eſellſ bafttt 175 bOcen e(Makatea) p. Stück Frs. 800 950 Kautſchut⸗Uflanzung Meonſa 80 85 South African⸗Territories Londoner Debundſſcha⸗Pflanzunn n— 115⁵ Kironda Goldminen⸗Geſellſchaft 115⁵ 120 Hanes, 8 4+„0 Deutſche Agaven⸗Geſellſchaft Vorzugs⸗ Kolmanskop Diamond⸗Mines(Süd⸗ Souto CEaſt Afrika Co. Londoner Nnffifit 8 105⁵5— weſtafrika per Stüt 8 1. 49.— N. 50. Mfance per Stükt„⁰ Deutſche Handels⸗ und Plantagen⸗ 5 Kpeme Pflan ungs⸗Geſ., Stamm⸗Antell⸗— 5 South weſt ufrica Co., Londone: * Geſellſchaft der Südſee⸗Inſelnn 149 155 dio. dto. Vorzugs⸗A teile—— Uſance, pei Stük 30/ 2 Deutſche andels⸗ u. Plant gen⸗Geſel⸗ Molive Pflanzungs⸗Geſellſchaſe 94 98 South Weſt Africa Co, Deutſche Uſance 153 ſchaft Genußſcheine per Stück Mk. 1890 Mk. 1440 Nama Laud Schürf u. Guago Syndicat 42⁰ 450 Geſell chaft Süd⸗Kamerun, Lt. K 100 Deutſche Holz⸗Geſellſchaft ür Oſtafrika—— Neu uinea Kompanſe, Sta um⸗Anteil dto. dto. Genußichein. p. St. M. 90. Deuiſche Kamerun⸗Geſellſchaft.. 79 88 mit Genuß einen 80— Südwe tafrkanſche Schäferei⸗Geſellſchaf! Deutſche Kautſchuk⸗Aktiengeſellſchaft 3 9⁰ 99 Neu Guineg Kompanie, Vorzugs⸗Anteil mi, Genußſcheinen 65 Deuiſche Kolontal⸗Geſellſchaft jür Süs⸗ mit Genußſcheinen 5 123 127 Upper E hol Irri ation Co.— Weſt⸗Afrieaeae 580 610 Geſellſchaft Nordweſt⸗Kamerun, Oi. 4 Uſambſira kaffeebau⸗ Jeſellſchaft, St⸗Ant. 40 Deutſche Samoa⸗Geſellſchaft 54 59(abz. fehl. Einza lung von 25%7b. M. 75 M. 85 U ambara Kaffeebau⸗Ge ellſchaft, orzugs⸗ Deutſche Südſee⸗Phosphat⸗Aktien⸗Geſ. 158 162 Geſellſchaft Nordweſt⸗Kamerun Lt. B Anteile 8 83 Deutſche Togo⸗Geſellſchatt 97 100(Genußſ eine), per Stück M..— k..— Vereinigte Dia nant⸗Geſ. Läoritzb. 5 Deutſch⸗Engliſche Oſtafrika⸗Kompanie—— Sfaee k ſe 35555 105 108 m. b.., Anil. 50 Deutſch⸗Oſtafrikaniſche Geſellſchaft 169 171 Oſtafrika⸗Kompanie(abz. fehlend. Einzahl.)—— 38 Weiß de Meillon, Antl. M. 165 Deutſch⸗Oſtafrikantſche Plantagen⸗Geſ., Oſtafrikaniſche Geſellſchaft Südküſte 5 8 Weſtafrikaniſche Pflanzungs⸗Geſellſchaft 5 5 5. M. 188 161 e ee Eiſenbahn⸗Geſell⸗ 1 5 10 i 5 Deutſch⸗Weſtafrikaniſche Handels⸗Geſ. aft, Anteilke. M. 92 M. Weſtaftikanlſche Pflanzungs⸗Geſellſchaft German South Weſt⸗Afrika Diamond Otavi Minen⸗ und Eiſenbahn⸗Geſell⸗ 5 Viktorta, Stamm⸗Atlien 155 h 2²¹ — Inveſtment Coo. M..— M..— ſchaft, Genußſcheine, ver Stück M. 65 M. 66 Windhuker Farm⸗Geſellſchaft 13⁵ S. Sette. Jeneralszinzeiger, Badiſche Aeueſte Uachrichten. (Abendblatt) Mannheim, 27. Aprfl 1912 Vereins⸗Machrichten. Einen Eltern⸗ und Lehrlingsabend veranſtaltet die Lehr⸗ lingsabteilung Mannheim des Verbandes Deutſcher Hand⸗ lungsgehülfen zu Leipzig. Wie das reichhaltige Programm des am Sonntag, 28. April, abends 8 Uhr, im Saale des ae peſes I. 15, 15, beginnenden Eltern⸗ und Lehr⸗ ings⸗Abends zeigt, ſtehen den Teilnehmern frohe, vergnügte, aber auch lehrreiche Stunden in Ausſicht. Unter anderm pricht der Geſchäftsführer des Leipziger Verbandes, Herr Dellinger, über„Kaufmänniſches Lehrlings⸗ ceſen üund Jugendpflege“. Dieſer Vortrag ſoll den Eltern, Erziehern, aber auch den Lehrlingen ſelbſt zeigen, welche Erforderniſſe notwendig ſind, um ein tüchtiger Kauf⸗ mann zu werden. Neben Muſik⸗ und Geſangsvorträgen, die von Mitgliedern der Lehrlingsabteilung ausgeführt werden, ſind auch Lichtbildervorträge und humoriſtif kinematogra⸗ phiſche Vorführungen vorgeſehen. Eintritt frei * Verein Volksjugend. Sonntag, den 28. ds. Mts., früh 7 Uhr 9, Abfahrt nach Rheinau zum Spaziergang in den Wald und nach Schwetzingen. Rückkehr abends. Proviant mitnehmen. Führer Chun.— Donnerstag, den 2. Mai, ſpricht im neuen Lokal, K 3, 6, der Leiter über die Lehren, die wir aus dem Unglück der„Titanic“ ziehen können. Der Vortrag üher das Unglück ſelbſt war gut beſucht. Frühlingsfeier. Nochmals ſei auf die am Sonntag, den 28. April, abends ½8 Uhr, im Friedrichspark ſtattfindende Frühlingsfeier der Volkskirchlichen Vereinigung hin⸗ gewieſen. Namentlich ſeti auf das Theaterſtück hingewieſen „Die Traumbuche“, das z. B. in Karlsruhe mit großem Erfolg aufgeführt iſt und der Feier von vornherein großes Intereſſe zuſichert.(Näheres Inſerat.) * Verein für Frauenſtimmrecht. Um weiteren Kreiſen Gele⸗ genheit zu geben, ſich über die heute ſo akute Frage des Frauen⸗ ſtimmrechts zu informieren, veranſtaltet der hieſige Verein für Frauenſtimmrecht am kommenden Sonntag, nachmittags 4 Uhr, eine öffentliche Verſammlung im Gaſthaus„zum Pflug“ in Käfertal. Ueber„Die Frau von Einſt und Jetzt“ wird Frau Wolff⸗Jaffé, über„Die Frau als Hausfrau und Berufs⸗ frau“ Frau Marie Grkelenz⸗Heidelberg, referieren. Mitglie⸗ der und Freunde des Vereins werden gebeten, der Verſammlung beizuwohnen. * Feuerio. Die 14. ordentliche Mitgliederver⸗ ſammlung fand Samstag, 20. April ſatzungsgemäß im„Haber⸗ eck“ ſtatt. Eröffnet wurde die Verſammlung vom Vorſitzenden Herrn Heinrich Weinreichz nach dem Willkomm entledigte er ſich gleich der traurigen Pflicht, unſeres am 9. Juni leider ber⸗ ſtorbenen treuen Mitgliedes, Herrn Guſtab Heller zu gedenken. Des ferneren warf er einen Rückblick auf die für Mannheim nicht unbedeutenden karneval. Sitzungen, die Herbſtpartie und den großen Feuerio⸗Karnevalszug, die Taten unſeres Herrn Gr. Hof⸗ ſchauſpieler Alex. Kökert, Herrn Joſeph Bieber, der Herren Büt⸗ tenredner uſw. dabei hervorhebend. Wenn ſich auch in den Ehren⸗ mitgliederzuwendungen— aus vielerlei Gründen— von Jahr zu Jahr ein Rückgang bemerkbar mache, der in dem Zuſchuß unſerer irkenden Mitglieder zum Ausdruck kommt, ſo ſei doch die beſſere Frequenz unſerer größeren Veranſtaltungen, wie Konzert, Damen⸗ ſitzung und bürgerl. Maskenball im Apollotheater, Lichtpunkte, welche den Ausfall nicht ſo bedenklich erſcheinen laſſen. Zu er⸗ wägen dürfte eine Einſchränkung unſeres Karnevals⸗ zuges ſein, falls hinſichtlich des Zugangs neuer Ehrenmit⸗ glteder— d. J. kamen beiſpielsweiſe hunderte bon Ernennungen zurlück— keine Wandlung eintrete. Im übrigen ſei den ſeitherigen Gönnern gedankt und um ihr weiteres Wohlwollen gebeten. Schriftführer Ch. Kirſch, erhielt ſobann das Wort zur Bekannt⸗ gabe des üblichen Tätigkeitsberichtes, ſolcher gertet etwas umfang⸗ reich, trotzdem in gedrängter Kürze alles Freudvolle und Leidvolle verzeichnet war; manche Schilderungen riefen Helterkett herbor und in den Dank für die 14jährige zufriedenſtellende Führung der britzelmeiſterei, die der Vorſitzende dem Berichterſtatter ſeitens der Geſellſchaft votieren ließ, bat dieſer, auch den Protokollführer, Herrn Elferrat Franz Sacherer, mit einbeziehen zu wollen, was geſchah. Ueber den Stand der Mitgliederkaſſe referierte der genaue Geſellſchaftskaſſier, Herr Paul Päppler; an Einnahmen ſünd darnach zu berzeichnen 4388.20 Mk., denen Ausgaben gegen⸗ Überſtehen von 2258.20 Mk., ſodaß ein Saldo von 2130 Mk. ber⸗ bleibt. Der hierauf von Herrn Finanzminiſter C. A. Wigand, verleſene Bericht der Karnebalskaſſe ergab das vom Herrn Vor⸗ ſitzenden bereits hervorgehobene dankenswerte Reſultat, daß ſämt⸗ liche größeren Veranſtaltungen eine bedeutende Mehreinnahme zu verzeichnen hatten, demgegenüber aber auch die Zugskoſten uſw. bedeutend größere Anforderungen ſtellten, ſo daß ein Zuſchuß der Mitgliederkaſſe von 1298.48 Mlk.[beim Zug mitwirken und Geld zu zahlen, iſt eigentlich ein Nonſens) nötig war; an Einnahmen ſind dann ferner zu verzeichnen 19.52 Mk. Saldo am 1. 4. 11, 500 Mk. Zuſchuß der Stadtgemeinde Mannheim, 238.80 Mk. Mitglieder⸗ müttzen, 15 401.91 Mk. große Sitzungen, Konzert, Maskenball, 619.23 Mk. kleine Sitzungen, 617.55 Mk. Verſchiedenes, 9878.15 Mk. Ehrenmfigliederbeiträge. Summa 28 563.5 Mk. Ausgaben ſind: 2201.50 Mk. für neue Koſtüme und Ausſtattungsſtücke, 3489.70 Mk. Mützen und Orden, 97 Mk. Unfallverſicherung und Haftpflicht, 3063.91 Mk. Inſerate, Plakate, Druckſachen, Porto, 2429.60 Mk. Leihkoſtüme, Perücken, Friſeure, 926.50 Mk. Gärtner, 888 Mk. Tapezier, 1950 Mk. Zimmermann, 2320 Mk., Kachier⸗ und Maler⸗ Arbeiten, 730 Mk. ſonſtige Händſpperker, 770 Mk. Fuhrwerke, 5588.13 Mk. diverſe andere Zugs⸗ und Karnevalrechnungen, 1358.55 Ml. Saalmiete, 2674 Mk. Muſik. Saldovortrag am 1. 4. 12 .64 Mk. Von der Prüfungskommiſſion waren beide Kaſſen, Ge⸗ ſellſchafts⸗ und Karnevalskaſſe, in Ordnung befunden und der tadellöſen Führung lobend gedacht— Decharge konnte ſonach er⸗ teilt werden und auf Wunſch des Vorſitzenden wurde den Herren Käppler und Wigand durch. Erhebung von den Sitzen für ihre aroße Mühewaltung gedankt.— Man ging nun zu Punkt 3 der Tagesordnung,„Neuwahlen“, über. Auszuſcheiden hatten die 6 Elferräte: Herren Heinrich Weinreich, Joſeph Bieber, Ehrtiſtian Kirſch, Paul Käppler, C. A. Wigand und Adolf Dingeldein. Den Börſitz übernahm uun der Alterspräſident“ Herr Oekonomierat Philiop Mechler und auf Anregung aus der Mitte der Verſamm⸗ lung entſchloß man ſich, die ausgetretenen„Räte“ durch Zuruf wieder zu wählen; ebenſo die auszuſcheidenden Erſatzräte, die Herren Jean Holm, Georg Karcher und Heinrich Konſtantin. Der Vorſtand iſt nun wieder konſtituiert und Herr Heinrich Weinreich übernahm neuerbings das gewohnte Szepter. Zu Rechnungs⸗ repiſoren, deren Arbeit lobende Erwähnung fand, ernannte man neuerdings die Herren Eugen Mansfeld, Joſeph Schwendemann, Michnel Ries und als Erſatzmann Herrn Karl Appel. Ueber „Verſchiedenes“ kam es zu ausgedehnter Debatte und nahm man von perſchiedenen Anregungen zur Beſchlußfaſſung in demnächſtiger Verſammlung Notiz. Der Familienausflug ſoll mit der „Bimbelbahn wieder nach einem Ort an unſerer ſchönen Berg⸗ ſtraße geleitet werden und wurde hierzu der Monat Juni vorge⸗ ben. Mit der Bitte an die anweſenden Herren, mehr als bisher für aktive Mitglieder zu werben, ſchloß Herr Weinreich 11.11 Uhr die 14. ordenkliche Mitgliederverſammlung. Polizeibericht vom 27. April. (Schluß.) Haftgeldbetru g. Die unten beſchriebene Frauens⸗ perſon befindet ſich wegen mehrfachen, in verſchiedenen Städten verübten Haftgeldbetrugs in Freiburg i. Br. in Unterſuchungs⸗ haft. Bei ihren Schwindelefen hat ſie die falſchen Namen „Alma Knurr“,„Anna Bauer“,„Klara Braun“ angegeben und will Ende März oder anfangs April J. Is. auch in Mann⸗ heim ſich an Herrſchaften verdingt, das Haftgeld genommen, die Stelle aber nicht angetreten haben. Die Geſchädigten wer⸗ den erſucht, alsbald Anzeige bei der Kriminalpolizei(Schloß) erſtatten zu wollen. Die Betrügerin iſt etwa 27 Jahre alt, mittelgroß, ſchlank, hat dunkelblondes Haar, blaſſes Geſicht, iſt bekleidet mit langer braungrauer Jacke mit ſchwarzem Be⸗ ſatz, trägt Ohrringe und ſpricht ſächſiſche Mundart. Photo⸗ graphie befindet ſich bei der Kriminalpolizei Diebſtahl. Am 2. April l. Is. wurde vor 1 1 hier ein ziemlich großer, vierrädriger Handwagen entwendet. Derſelbe hat feſte Deichſel mit Querholz, drehbarem Schemel und auf der rechten Seite ein etwa 1 Meter hohes Geſtell. Verhaftet wurden 19 Perſonen wegen verſchiedenen ſtrafbaren Handlungen. —— Sportliche Nundſchau. Luftſchiffahrt. rr. Baden⸗Baden, 25. April. Bei prächtigem Wetter unternahm die„Schwaben“ heute vormittag um 9 Uhr einen Aufſtieg mit 11 Paſſagieren, kehrte um 10 Uhr 15 Min. zurück und landete nach genußreicher Fahrt vor der Halle. Nach einem ſchnell borgenommenen Paſſagierwechſel erfolgte um 10 Uhr 33 Minuten ein zweiter Aufſtieg mit fünf Paſſagieren und nach etwa zweiſtündiger Fahrt wurde mittags gegen halb 1 Uhr gelandet. Raſenſpiele. *Sportplatz bei den Brauereien. Der Straßburger Fußba!!⸗Vereien ſpielt mit ſeiner erſten Mannſchaft morgen Sountag den 28. April auf genanntem Sportplatze gegen den Verein für Raſenſpiele. Das Spiel findet bei jeber Witterung ſtatt und beginnt nachmittags 3 Uhr. Straßburgs Mannſchaft — hut in den diesjährigen Wettſpielen ſehr gute Reſultate erzielt, insbeſondere bei ſeiner kürzlichen Oſterreiſe nach Belgien, worüber die belgiſchen Tageszeitungen nur Lobendes berichten. Die Mann⸗ ſchaft des Vereins f. R. wird in veränderter Aufſtellung antreten, ſodaß ein intereſſantes Spiel bevorſteht, zumal das Spiel das ein⸗ zig erſtklaſſige am Platze iſt. * Fußballwettſpiel in Ludwigshafen. In Mannheim und Ludwigshafen findet kommenden Sonntag nur ein erſtklaſſiges Spiel ſtatt. Es ſpielt in Ludwigshafen auf dem„1903“⸗Sport⸗ platze der bekannte Hanauer Fußballklub„1893“ mit ſeiner 1. Mannſchaft gegen die 1. der Fußball⸗Ge⸗ ſellſchaft„1903“. Beide Mannſchaften ſind z. Zt. in beſter Form. Erſt am vergangenen Sonntag verlor L. 1 G. „1903“ in Frankfurt gegen Fußball⸗Sport⸗Verein nur knapp mit:2. Das Spiel beginnt um 3 Uhr. Aviatik. Einen glänzenden Erfolg der Ausſchreibung des zweiten Deutſchen Zuverläſſigkeitsfluges bedeuten die in der Sitzung der Flugſportkommiſſion vom Freitag genehmigten Nennungen: 14 aktive Fliegeroffiziere, 1 Reſerveoffizier und 3 Zivilflieger ſind zu den Konkurrenzen zugelaſſen, die vom 12.—22, Mai ſtattfinden. Die Namen der Konkurrenten ſind folgende: Oberleutnant Ba⸗ rends bom Inf.⸗Reg. 144 und Oberkeutnant Vogel vom Fal⸗ lenſtein bom Königin Auguſta⸗Garde Grenadier⸗Regiment auf Rumpler⸗Tauben mit 100 PS Argus, Leutnant Mahncke vom Eiſenbahn⸗Reg. 1, Leutnant Pohl vom Inf.⸗Reg. 136 und Leut⸗ nant Engewer vom Eiſenbahn⸗Reg. 2 auf Abiatik⸗Eindeckern mit 100 PS Argus, Leutnant Fiſch vom Tel.⸗Bat. 4 auf Wright⸗ Doppeldecker mit 55 PS N. A.., Kgl. Bayr. Rittmeiſter Graf Wolffskehl von Reichenberg und Kgl. Bayr. Oberleut⸗ nant Wirth auf Otto⸗Doppeldeckern mit 100 bezw. 70 PS Motor, Leutnant Freiherr v. Thüna auf Luftverkehrsgeſellſchaft⸗Ein⸗ decker mit 70 PS Daimler, Oberleutnant z. See Hartmann auf Allgemeine Flug⸗Geſellſchaft⸗Doppeldecker mit 100 ps N. A.., Kommergerichts⸗Referendar Caſpar, Leutnant d. R. und Ober⸗ ingenieur Hellmuth Hirth auf Rumpler mit 100 PS N. A. G. bezw. Mercedes, Diplom⸗Ingenieur C. W. Witterſtätter und Ingenieur Joſeph Suvelack auf Aviatik⸗Eindeckern mit 100 PS Argus, Leutnant Braun, Kommandant der Milltär⸗Flieger⸗ ſchule zu Metz, mußte ſeine Nennung zurückziehen, da er an der Uebung teilnehmen muß, die am 15. Mai gelegentlich der Anweſen⸗ heit des Kaiſers in Metz ſtattfindet; ferner iſt es fraglich, ob bie Herren Oberleutnant Keller, Lt. Carganico und Leutnant Schmickaly nicht behindert ſind, an der Konkurrenz teilzuneh⸗ men. Wir werden ſomit zum erſten Mal Gelegenheit haben, unſere Fliegeroffiziere in der Oeffentlichkeit zu ſehen. Daß die Flüge gerade an der Weſtgrenze ſtattfinden, iſt Zufall. Der zweite Deutſche Zuverläſſigkeitsflug am Oberrhein wird nunmehr auch durch die Perſonen der Konkurrenten einer der bedeutendſten Flüge ſein, die bei uns in Deutſchland 1912 ſtattfinden. »Der vermißte engliſche Flieger Allan, der anſcheinend beim Ueberfliegen des Iriſchen Meeres ertrunken iſt, wird jetzt endgültig als verloren gemeldet. Die eingeleiteten umfang⸗ reichen Nachforſchungen nach dem Flieger ſind eingeſtellt wor⸗ den. Der gleichfalls vermißte Flieger Wilſon, der ebenſo wie Allan den Flug LondonDublin unternommen hatte, hat ſeine Luftreiſe glücklich beendet und das Irländiſche Meer als Erſter überquert. Aus dem Großherzogtum. Schwetzingen, 24. April. Die Termine für die Bürgerausſchußwahlen ſind wegen der Einberufung von Reſerviſten zu Frledensübungen verlegt worden. Es wählen nunmehr die 3. Klaſſe am 17. Mai, die 2. Klaſſe am 20. Mai und die 1. Klaſſe am 22. Mai. 5 )Weinheim 24. April. Heute vormittag brach in der mit Heu und Stroh gefüllten Scheune des Heizers Valentin Hördt VIII., Berggäßchen 1, Feuer aus. Die FJeuerwehr, welche bald zur Stelle war, konnte das Feuer auf ſeinen Herd beſchränken und die Nachbarhäufer retten. Bei dem Brande ſind 3 Ziegen umgekommen. Der Geſamtſchaden beläuft ſich auf etwa 6500 M. und iſt durch Verſicherung gedeckt. rr. Baden⸗Baden, 24. April. Das hieſige Hotel Minerva nebſt Dependance Villa Elſe, bisher Gigentum des Herrn Max Seif in München, iſt durch Kauf um den Preis von 900000 M. an den Beſitzer des Hotel Stephanie, Herrn Camill Brenner, übergegangen. 5 dt. Karlsruhe, 25. April. Ein Schloſſerleyrling brachte in einer Mühlburger Fabrik eine Hand in ein Kammrad, ſo daß ſie zerquetſcht wurde. 1 erlitt der Junge einen Armbruch.— Geſtern abend ſe„ auf der weilerder 18 Jahre alter Chauffeur aus Landau auf dem Schloßplatze aus einem Revolver eine Kugel in die rechte Stirnſeite und verletzte ſich lebensgefährlich. Paß⸗ ſanten hinderten den Lebensmüden an der Abgabe eines zwei⸗ ten Schuſſes.— ? Lahr, 24. April. Beim Feldartillerieregiment Nr. 66 ſtellte ſich ein Zajähriger Heeresunſicherer aus Ulm a. ., der 15 Jahre bei der Fremdenlegion gedient hatte. () Konſtanz, 26. April. Das Gewerkſchaftskartell Kon⸗ ſtanz beſchloß in einer Verſammlung geſtern die Gründung einer Milchvertriebsgenoſſenſchaft Konſtanz mit einem Betriebskapital von 3300 M. und 5 M. Einſatz für jedes Mit⸗ glied bei Haftung des Mitgliedes mit dem doppelten Betrag des Einſatzes. Der Voranſchlag rechnet bei 500 Mitgliedern und einem Durchſchnittsverbrauch von täglich 8 Liter für das Mitglied mit 1600 Mark Einnahmen und 1200 Ausgaben. Für den Liter Milch ſoll an Produzenten 17 Pfg. bezahlt werden. Für die Kon⸗ ſumenten wird der Preis auf 20 Pfg. feſtgeſetzt. Pfalz, Heſſen und Umgebung. *Frankfurt, 26. April. Ein ſchwerer Automo⸗ bilunfall, dem leider auch ein Menſchenleben zum Opfer fiel, ereignete ſich heute früh auf der alten Mainzer Landſtraße zwiſchen Goldſtein und Unterſchweinſtiege. Der 42 Jahre alte Chauffeur Ferdinand Hönninger, in Frankfurt a. M. wohnhaft, mußte dabei ſein Leben laſſen. Die beiden anderen Inſaſſen des Auto⸗ mobils erlitten ſchwere Verletzungen und fanden Aufnahme im Städtiſchen Krankenhauſe. Ueber den Unfall meldet der„Frkf. .⸗A.“ folgende Einzelheiten: Ein neues Chaſſis einer Automobil⸗ fabril hatte heute früh eine Probefahrt nach Frankfurt a. M. un⸗ ternommen. Auf dem Rückwege befand ſich das Automobil hinter Goldſtein, etwa—600 Meter vor dem Forſthauſe Unterſchwein⸗ ſtiege. Auf der linken Seite kam ein mit zwei Pferden beſpanntes Führwerk entgegen, und das Automobil mußte infolgedeſſen nach der rechten Seite der Straße abbiegen. Der Führer des Wagens war gezwungen, nach rechts auszuweichen, blieb aber mit der hin⸗ eren Achſe an einem Pfahle hängen. Er verlor die Gewalt über das Steuer des ſchnellfahrenden Wagens, das Auto ſauſte nach der linken Chauſſeeſeite, geriet auf den Reitweg, und da es hier jeden Halt verlor, rannte es gegen einen Baum und über ſchlug ſich, Die drei Inſaſſen wurden vollſtändig unter dem Wa⸗ gen begraben. Ein Ingenieur⸗Volontär, ein aus Rußland ſtam⸗ mender junger Mann, der bei dem Etabliſſement in Stellung iſt, konnte trotz ſeiner Verletzungen noch nach der Unterſchweinſtiege laufen und telephoniſch die Hilfe der Rettungswache herbeirufen. Herbeieilenden Arbeitern gelang es inzwiſchen, auch die beiden anderen zu befreien, und zwar den 25jährigen Chauffeur Lambert Pietzen, der ziemlich ſchwer verletzt war, und den früheren Chauf⸗ feur Ferdinand Hönninger aus Frankfurt, deſſen Kopf ge⸗ ſpalten war, ſodaß der Tod bereits eingetreten war. Hönninger beabſichtigte, ſich in der nächſten Zeit ſelbſtändig zu machen und eine eigene Autodroſchke zu halten. Er hinterläßt eine Witwe mit drei Kindern. Der Verunglückte war gerade im Begriff, eine Reiſe anzutreten, als er zufällig dem aus Frankfurt herausfahrenden Auto begegnete, deſſen Lenker ihm bekannt war. Er ließ den Wa⸗ gen anhalten und bat den Chauffeur, ihn mitzunehmen. Dieſem Wunſche kam der Chauffeur auch nach, entgegen dem ausdrücklichen Verbot der Autofabriken, auf Probefahrten Paſſagiere mitzu⸗ nehmen. Eine vorzügliche, in Anlage und Betrieb billige fleizungane. Einfamiſſenhaus ist die Frischluft-Ventilations-Helzung. In jedes auen alte Haus 0 leicht einzubauen. Prospekte gratis und franko dureh ehwarzhaupt. Spiecker& 60, Nacht., G. m. 5.., Fraukfurt à. N. Jede Plattanstalt braucht eine Patentplättmaschine von der Forster Wäscherel-Haschinenfabrik Rumseh& Hammer 7500 f8t. im Betriebe. Forgt I. l. 5 Otterte kostenlos. DINagazine] 17781 Acnosden-Aonabne U 8e 12151885 rger I unges Zeſtschfifteg der Welt p. Mai z. verm. Na 3 E. 2. 1.„Zilles, Immob.⸗ un Mannhelm el 483. 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Das Unternehmen befasste sich damals aus- schliesslich mit der Fabrikation von Kämmen aller Art(daher auch der Hinweis in der Firmen- beschäftigt und die den Betrieb vermittelnden Maschinen indizierten 6 PS. Das ereignisvolle Jahr 1870 brachte wesentliche Ausdehnungen mit sich, weil auch die Fabrikation von Raucher- 8 bezeichnung). Zu jener Zeit wurden 80 Arbeiter 85 retten- und Pfeifenspitzen) sovie die von Schmuck- sachen einbezogen wurde, Die Arbeiterzahl war auf 300 gestiegen und die Maschinen entwickelten artikeln(Pfeifen, Feuerzeugen, Zigarren-, Ziga- 2 160 PS. Das Jahr 1880 machte eine neuerliche die Fabrikation chirurgischer, technischer und elektrotechnischer Artikel aus Hart- und Weich- gummi sowie von Guttapercha neu aufgenommen Wurde.Jetztmussten schon 580 Arbeiter beschäftigt Erweiterung der Fabrikanlagen notwendig, weil werden und die Kraftanlagen produzierten 380 PS. Von 1882 begann die Ankertigung massiver Gummireifen für Fahrräder, 1888 die Fabrikation der Kissenreifen; dieselben wurden aber bald durch bessere Erfindungen verdrängt, weshalb 1890 die Herstellung der bevorzugten Schlauch- reifen(sogen. Boothroydreifen) sich als not- 700 und an Maschinenkräften waren 500 PS er- korderlich. Das Jahr 1891 ist für die Hannoversche wendig erwies. Die Arbeiterzahl betrug damals 0 Gummi-Kamm-Compagnie denkwürdig durch die 2 — —————— — ————— —————— * 2 ——————— —— — ——————— — — — — — ——— — ——7 — — ——— ——TrT—TT—.... ͤ ͤ——— totale Umwälzung der bisherigen Bereifungs- krage: der Pressluft-Reifen mit Luftschlauch trat in Erscheinung. In weitsichtiger Würdigung der neuen Erfindung nahm die Firma sofort die kabrikmässige Herstellung der Excelsior-Pneu- maties in ihrer jetzigen abnehmbaren Form auf. An Arbeitern mussten 850 beschäktigt werden und die Maschinen leisteten 900 PS. Die Ver- hältnisse entwickelten sieh in immer aufsteigen- bauten erforderlich wurden. Stadt Hannover war eine nochmalige Erweiterung entschliessen, den gesamten Grundbesitz aufzu- geben und an anderet Stelle einen den An- forderungen entsprechenden Fabrikbau zu er- richten. So beschloss die Hanneversche Gummi- Kamm-Compagnie eine vollständig neue Fabrik —— Hanne — der Linie, wodurch 1896 neue Erweiterungs-⸗ Aber das Bedürfnis nach Ausdehnung wuchs zuscehends. Auf dem bisherigen Terrain in der nicht mehr möglich. Die Firma hatte sich zu in Limmer, dem westlichen Teil der vor den versche Gummiwerke, Toren Hannovers gelegenen Industriestadt Linden, zu bauen, die 1899 vollendet und bezogen werden konnte. Dort wurde die Arbeit mit einer Arbeiter- zahl von 1100 Personen aufgenommen, denen Maschinenkräfte von 2000 PS zur Verfügung standen. Das neue Fabrikgelände betrug 60000 Quadratmeter, welches zur Hälfte mit 5 grossen Fabrikgebäuden(je 4 Geschoss hoch) besetzt War, untereinander durch Brücken verbunden. An Arbeitsflächen waren 36000 Quadratmeter erfor- derlich, dazu separate Expeditions- Gebäude, eigene Schmiedewerkstätten, Schlosserei, Tisch- lerei usw. 1896 wurde ein grösserer Erweiterungs- bau kür die Fahrradreifen-Fabrikation aufgeführt; im Jahre 1909 mussten die Baulichkeiten für Rauchartikel- Fabrikation, ebenso die Misch- räume vergrössert werden. Im Jubilàumsjahr 1912 ist bei der Hannover- schen Gummi-Kamm-Compagnie ein Heer von mehr als 3500 Personen tätig; die Arbeitsräume beanspruchen eine Fläche von 60 000 Quadrat- metern. Moderne Maschinen-Anlagen liefern eine Energie von mehr als 5000 PS. Die heutigen Fabrikanlagen der Jubilarin, wie sie unten ersichtlich sind, verdienen direkt als vor- bildlich bezeichnet zu werden, weil wohl selten ein Fabriketablissement der Welt so praktisch und so harmonisch aufgebaut wurde. Zurzeit werden bereits die Mauern zuneuen Erweiterungs- bauten aufgeführt, in welchen sehr bald neues Leben pulsieren wird. In der modernen Technik bildet der Gummi eines der wichtigsten Materialien. Die Hannoversche Gummi-Kamm-Compagnie verarbeitetihnzuden verschiedensten Fabrikaten; hingewiesen sei auf die Excelsior-Radreifen für Fahrräder, Automobile, Motorräder, Luxus- und Lastwagen; ferner Gummischläuche kür die mannigkachsten Zwecke, isolierende Umhüllun- gen für elektrische Kabel; ungemein zahlreiche Artikel für die Chirurgie und Krankenpflege, Spielwaren wie Bälle, Puppen, Tiere usw, Excelsior-Gummiabsätze; dazu kommen grosse Gruppen von hygienischen Artikeln, Kämme aus Hartgummi, Raucherartikel, Schreibwaren, Hartgummiteile für Waffen- und Messer- fabrikation, Hartgummi in Platten, Stäben und Röhren sowie Formteile jeder Art. Die Absatz- gebiete der Hannoverschen Gummi- Kamm- Compagnie erstrecken sich über die ganze Welt; die Grösse und Ausdehnung derselben dokumen⸗ tieren sich durch Erriehtung eigener Vertretungen und Fabrikniederlagen, die an allen Haupt- handelsplätzen unterhalten werden. Nun werden die Leser den begreiflichen Wunsch haben, auch einiges über die Verarbeitung det, Rohgummis, über die Herstellung der ein- zelnen Fabrikate im besonderen zu vernehmen. Hierüber wird die Hannoversche Gummi-Kamm- Compagnie demnächst eine ausführliche Schilde- rung in Form einer Festschrift erscheinen lassen, Excelsior EXCELSIOR! die in Wort und Bild interessante Aufschlũsse bezüglich Gewinnung des Gummis und über die Arten seiner Verarbeitung geben soll. Mit dem Wachstum der modernen Gross- betriebe und dem gleichzeitigen Anschwellen der Zahlen der heute darin beschäftigten Arbeits- kräfte wird kür die Arbeiterwohlfahrt besonders gesorgt. Wie die Leistungen der Hannoverschen Gummi-Kamm-Companie in geschäftlicher Be- ziehung ungeteilte Anerkennung gefunden, so finden nicht minder Anerkennung jene Wohl⸗ fahrtseinrichtungen, welche sie mit warmherzigem Verständnis zugunsten des Beamten- und Arbeiterpersonals getroffen hat, und die ihr durch Treue und Anhänglichkeit gedankt werden. Denn hier muss gesagt werden, dass ein weiteres Ruhmesblatt der Firma das gute Einvernehmen zwischen Chefs und Angestellten bildet. Diese Tatsache wird besonders dadurch deutlich illustriert, dass viele Angestellte mehr als 40 bzw. 25 Jahre bei der Hannoverschen Gummi. Kamm- Compagnie tätig sind bzw. waren und dann eine wohlverdiente Altersversorgung ge- niessen. Sodann sei auch die eigene Fabrik- kranken- und Unterstützungskasse erwähnt, deren Wirkungen sich als besonders segensreich erweisen. Täglich amtiert ein Arzt mit geschul- tem Personal in den ausgedehnten Kerzteräumen. Die Bureaus und die Fabriksäle sind überall zweckmässig eingerichtet und peinlich sauber ehalten. Durch geräumige Fenster flutet das elebende Tageslicht herein, während in den Stunden der Dunkelheit alle Räume in fast verschwenderischer Weise durch Lichtquellen des eigenen Elektrizitätswerkes erleuchtet Werden. Die modern eingerichteten Küchen- anlagen liefern für Beamte und Arbeiter schmack- hafte Beköstigung. Für die Sicherheit gegen Feuerschaden sorgt eine wohlorganisierte Fabrik- feuerwehr, die mit Hilfe eines eigenen Wasser- werkes jedem Umsichgreifen des verderblichen Elementes wirksam Einhalt zu tun vermag. U. V. a. m. Diese kurze Uebersicht gibt kein erschöp- kendes Bild von der Ausdehnung und der Einrichtung der Hannoverschen Gummi⸗ Kamm-Compagnie; die einzelnen Werke sind viel zu gross, um in dem Rahmen einer gedrängten Beschreibung gebührend berück⸗ sichtigt zu werden. Erstaunlich ist, was die Hannoversche Gummi-Kamm-Compagnie in den fünf Jahr- zehnten geleistet hat,. Eine Summe von Intelligenz, energievolle Unternehmungsfreudig- keit, Grosszügigkeit in der Durchführung der als richtig erkannten Aufgaben: also unermüd- liche Arbeit War nötig, um solch Rissenwerk zu schaffen! In der Hannoverschen Gummi-Kamm- Compagnle, die ab 16. April 1912 aus praktischen Gründen eine Aenderung der Firmenbezeichnung in Hannoversche Gummiwerke„Excelsior“.-G. durchführt, spiegelt sich die gewaltige Ent- Wieklung der im deutschen Volk auf⸗ gespeicherten schöpferischen Kräfte wieder, welche sich seit einem halben Jahrhundert vor den Augen der Welt dLo glänzend vollzogen hat! „% AKt.⸗Ges. Hannover-Linden Telegramm-Adresse:„Excelsiors, Hannover— Telephen Nr. 1, 7302, 7303 Bremen, Breslau, Dresden, Frankkurt a.., Hamburg, Köln a. Rh., Königsberg, Leipzig, Lissa(Poser, Magdesbufg, Münoben, Nürnbe — Strassbürgl. Els., Amsterdam,; Lissabon, Londen, Mailand, Melbeurne, Mexiko, Moskau, New EF————————— 2 —— —— 2 — 2 —ñ— N ad Fabrikni Berlin, Braunschweig, Vertrstungen und Nahrikaiederladen'giss amster Bateslengg dds; Brüssel, Budapest, Buenos-Hires, Bukarest, Feuerthalen(Sehwelz, Jehannesburg. Kopenhagen, Vofk, Päris, St. Petersburg; Porto, FPrag, Rio de Janeſro, Rustschuk, Sokia, Toronto(Kanada), Wien, Wellington.-80). „„——— ————————— 5 ee——— 225 ———— ————. ͤ ͤ————.!——— 2—— ——ñ———.—..—.————————————— 0 0 0 — — —— 5— — —— ———————————————————— — —— — —————— ——ů— — ————ͤ———— 2 2 9 — — — 825— 2 — —— ————— 22— ———————— ——— — —— — ̃—-„—-— + —— 10 Seite General⸗Anzeiger(Badiſche Neueſte Nachrichten). (Abendblatt) Mannheim, den 27. April 1912. Aibll. M. 1000,000 pollbezahlte Chemiſche Labriken Grrushrin. Die„Chemiſche Fabriken Gerusheim⸗Heubruch Aktiengeſellſchaft“ ſind hervorgegangen aus der Chemiſchen Fabrik vorm. Hofmann& Schvetenſack Aktiengeſellſchaft in Mannheim, welche am 12. November 1881 mit einem Aktienkapital von 900 000.— gegründet und am 14. Dezember 1881 in das Handelsregiſter des Großherzogl. Amtsgerichts Manuheim eingetragen wurde. Im Jahre 1893 wurde das in Lud⸗ wigshafen a. Rh. gelegene Fabriketabliſſement an die Badiſche Anilin⸗ und Sodafabrik veräußert und 1894 der Betrieb in das in⸗ zwiſchen neu erbaute Werk nach Gernsheim a. Rh. verlegt. Im Jahre 1898 hat die Generalverſammlung beſchloſſen, auch den Sitz der Geſell⸗ ſchaft nach Gernsheim zu verlegen und die Firma in Chemiſche Fabrik Gernsheim zu ändern. Durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 2. Dezember 1900 wurde das Aktienkapital behufs Beſeitigung der Unterbilanz und Vornahme von Abſchreibungen durch Zuſammen⸗ legung von je drei Aktien in eine auf 4 300 000.— herabgeſetzt und gleichzeitig wieder um, 300 000.— auf 600 000.— erhöht. In der⸗ ſelben Generalverſammlung wurde der Ankauf des Geſchäfts der Chemiſchen Fabrik Heubruch G. m. b. H. in Barmen und der Sal⸗ peterſäurefabrik von Dr. Witt& Cie G. m. b. H. Rheinau beſchloſſen und die Firma in Chemiſche Fabriken Gerusheim⸗Heubruch Aktien⸗ geſellſchaft geändert unter gleichzeitiger Verlegung des Sitzes nach Rheinau bei Mannheim. Im FJahre 1904 wurde das kaufmänniſche Bureau wieder nach Gernsheim verlegt und unterm 20. Juli 1905 auch der Sitz der Geſellſchaft. Die Generalverſammlung vom 21. April 1911 hat zwecks Abſtoßung der Bankſchuld und Stärkung der Betriebs⸗ mittel die Erhöhung des Aktienkapitals um 4 400 000.— auf Mark 4 000 000.— beſchloſſen. Die neuen Aktien ſind an ein Konſortium, beſtehend aus: der Süddeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft A. G. 5 Mannheim, der Mitteldeutſchen Creditbank in Frankfurt a.., der Firma Simon Hirſchland in Eſſen und der Th. Goldſchmidt Aktiengeſellſchaft in Eſſen zum Parikurs begeben worden, wobei die Unternehmer den Schluß⸗ motenſtempel und den Effektenſtempel zahlten. Der Gegenſtand des Unternehmens iſt die Darſtellnug und der Verkauf chemiſcher und metallurgiſcher Erzeugniſſe, ſowie der Handel mit ſolchen und anderen Fabrikaten und Rohſtoffen. Die Geſellſchaft kann andere Unternehmungen mit ähnlichem Zweck erwerben oder ſich daran beteiligen. 5 Das Grunbkapital der Geſellſchaft beträgt jetzt 1 000 000.— und iſt eingeteilt in 1000 auf den Inhaber lautende, volleinbezahlte Aktien von je 1000.—, welche die Nummern—1000 führen und die Hand⸗ zeichnungen des Vorſitzenden des Aufſichtsrates, des Vorſtandes und eines Kontrollbeamten tragen. Den Aktien ſind Gewinnanteilſcheine weigegeben. Der Borſtand der Geſelſchaſt welcher durch den Aufſichtsrat be⸗ ſtelt wird, beſtebt aus einem oder mehreren Mitgliedern; z. Zt. iſt Herr Otto Häffner in Gernsheim alleiniger Vorſtand. Der Aufſichtsrat, der aus mindeſtens drei, höchſtens fünf Mit⸗ zalledern beſteht, wird z. Zt. von folgenden Herren gebildet: Kommerzienrat Dr. phil. Karl Goldſchmidt, Direktor der Th. Goldſchmidt Aktiengeſellſchaft in Eſſen, Vorſitzender, Dr. jur. Max Heſſe, Direktor der Süddeutſchen Disconto⸗ Geſellſchaft.⸗G. in Mannheim, ſtellvertret. Vorſitzender, Dr. phil. Hans Goldſchmidt, Direktor der Th. Gold⸗ ſchmidt Aktiengeſellſchaft in Eſſen, Konſul Arthur Siebert, Direktor Creditbank in Frankfurt a.., Dr. phil. Carl Uebel, Chemiker in Heidelberg. Alle von der Geſellſchaft ausgehenden Bekauntmachungen erfolgen im Deutſchen Reichsanzeiger; ſie werden außerdem in einer Frank⸗ furter und in einer Mannheimer! Zeitung veröffentlicht. Die Generalverſammlungen finden am Sitz der Geſellſchaft oder an einem anderen vom Auſſichtsrat beſtimmten Ort ſtatt und zwar innerhalb der erſten ſechs Monate des Kalenderjahres. Die General⸗ verſammlungen werden vom Aufſichtsrat oder vom Vorſtand berufen. Jede Aktie gewährt eine Stimme. Das Geſchäftsjahr iſt das Kalenderjahr. Der nach der Jahresbilanz ſich ergebende Reingewinn iſt wie folgt zu verwenden: 1. 5% fließen in den geſetzlichen Reſervefonds, ſolange er den zehuten Teil des eingezahlten Grundkapitals nicht über⸗ ſchreitet; in der Mitteldeutſchen Prospekt den aunle! in Gernsheim. 2. hierauf können auf Vorſchlag des Aufſichtsrats von Generalverſammlung Sonderrücklagen gemacht werden; 3. von dem alsdann verbleibenden Betrag erhalten die Aktio⸗ näre bis zu 5% des eingezahlten Grundkapitals; 4. aus dem verbleibenden Reſt erhält der Auſſichtsrat 8% als Tantiéme;: 5. über den Reſt des Reingewinns verfügt die Generalverſamm⸗ lung. Die Auszahlung der Gewinnanteile, welche ſpäteſtens am 1. Juli zu erfolgen hat, die Aushändigung neuer Gewinnanteilſcheinbogen, der etwaige Bezug neuer Aktien, die Hinterlegung von Aktien behufs Teilnahme an der Generalverſammlung und alle ſonſtigen die Aktien⸗ urkunden betreffenden Maßnahme, welche durch die Generalverſamm⸗ lung beſchloſſen worden ſind, werden koſtenfrei vorgenommen außer an der Geſellſchaftskaſſe: n Müunheim 5r. der Süddeutſchen Disconto⸗Geſellſchäft A. G. und deren Filialen, „ Mitteldeutſchen Creditbank Filialen; der „Fraukfurt a.., und deren 1„„ Firma E. Ladenburg: „Eſſen⸗Ruhr„ Simon Hirſchlaud. An Gewinnanteilen hat die Geſellſchaft in den letzten 5 Jahren ausgeſchüttet: für das Geſchäftsfjahr 1907 1% 7. 19 5 9 7 1909 000 auf ein Aktienkapital von M. 600,000.— 55 7 1910 70 10 33„ 1911 8% An der Dividende pro 1911 haben M. 600,000.— Aktien voll und M. 400,000.— junge Aktien mit 259/ teilgenommen. Die Bilanz und Gewinn⸗ und Verluſtrechnung für das Jahr 1911 ſtellt ſich wie folgt: Bilanz per 31. Dezember 1911. die Aktiva..& Fabrik⸗Anlage⸗Kont M. 907,327.88 Abſchreibungen„ U459,838.88 857.488 95 Hypothek: J. Hypothek auf verkaufte Rheinauer Liegenſchaft) 49,000— Matertal⸗Konto: Materialbeſtand„5F. TTTT 34,675 11 General⸗Waren⸗Konto: Fabrikate, Halbfabrikate, Handeiswaren, Rogſtoffe Kohlen, Emballagen leinſchließl. ee 241,12540 CECCCCCCCCCCCCVVTTTTTT 4,770 60 Wechſel⸗Konto C7%)))%%)00000%%0V%VVꝙV0Boe:it! 40,30125 Konto⸗Korrent⸗Konto: Debitoren G 8 129,869.51 Bank⸗Guthaben)417,26305 Effekten⸗Konto JJ 2,775— Vorauszahlungs⸗ Konddd 2,160— .649.559 86 Paſſiva.., Aktien⸗Kapital⸗Kont J1,000,000 Reſervefonds⸗Konto 60,000— Spezial⸗Reſervefonds⸗ Konto 5 60,000— Unterſtützungsfonds⸗Konto 1,260079 Sypotheken⸗Kontv9„„„„ 300,000 Konto⸗Korrent⸗Konto: Waien eteren 73,456004 Akzeptations⸗Konto 79,024— Gewinn⸗ und Verluſt⸗Konto: Reingewinn pro 19111 M. 63,818.53 Bortrag aus 19)„ 12000. 75,81853 1,649,55936 *) Die Paſſivphypothek iſt zu 4½% verzinslich und bis 31. Dezem⸗ ber 1920 beiderſeitig unkündbar. küde Aktien No.-1000 von je M. 1000.— irugeſellſchaf Gewinn⸗ und Verluft⸗Konto per 31. Dezember 191l. Soll. 0% 8 An Genueral⸗Unkoſten⸗Konto: Handlungsunkoſten, Proviſionen, Steuern, Zinſen, Berſcherüngge sso „ Konto⸗Korrent⸗Konto: Abſchreibungen zweifelhafter Forderungen 1,23781 „ Abſchreibungs⸗Konto: Abſchreibungen auf Fabrikanlage 49,838 88 „ Bilanz⸗Konto: Reingewinn pro 1911 einſchließlich Vortrag 75,818 53 228,951 23 Haben., ee Per Gewinn⸗Vortrag aus 19t1i00 12,000—. „ Brutto⸗Ueberſchuß pro 19111111. l216,95123 228,95123 Die Geſellſchaft ſtellte bis zum Jahre 1905 in der Hauptſache phar⸗ maceutiſche und ähnliche Präparate dar. Im Jahre 1906 und folgende wurde die Fabrikation von Mineralſäuren, Chlorbarium, Schwefel⸗ natrium, Antichlor und verwandten Produkten aufgenommen. Dieſe Fabrikationen wurden ſeitdem fortgeſetzt vergrößert und vervoll⸗ kommnet. Das direkt am Rhein gelegene Fabrik⸗Areal umfaßt 83 000 Quadratmeter, wovon rund 30 000 am bebaut ſind Das ganze Ge⸗ lände iſt hochwaſſerfrei. Im Jahre 1910 war durch das monatelang anhaltende ungewöhnliche Hochwaſſer in einige beſonders niederge⸗ legene Feuerkanäle Waſſer geraten. Es ſind Vorkehrungen getroffen worden, daß Betriebsſtörungen dadurch nicht mehr hervorgerufen werden können. Die Fabrik iſt durch Gleiſe mit der Station und dem Hafen Gernsheim verbunden und außerdem können Güter aller Art direkt an der Fabrik in Rheinſchiffe aus⸗ und eingeladen werden. Den Dampf zu Heiz⸗ und Kochzwecken liefern 4 Keſſel mit 440 qm Heizfläche. Die für den Betrieb nötige Kraft wird z. Zt. noch ſelbft hergeſtellt, in kurzem jedoch der elektriſche Strom von der Rheiniſchen Schuckert⸗Geſellſchaft für elektriſche Induſtrie in Mannheim aus deren heſſiſcher Ueberlandzentrale bezogen werden. Auf dem Werk in Gernsheim waren am 1. April 1912 5 Chemiker und Ingenieure, 17 kaufmänniſche und Bureaubeamte, 11 Meiſter und 121 Arbeiter beſchäftigt. Die Geſellſchaft unterhält in Deutſchland und im Ausland eine Reihe von Agenturen für den Verkauf ihrer Produkte. In Rheinau(Baden) betrieb die Geſellſchaft füher eine Salpeter⸗ ſäurefabrik. Dieſer Betrieb wurde im 8 1904 nach Gernsheim verlegt und die Fabrik verpachtet. Am 4. September 1911 wurde die Rheinauer Fabrik durch Feuer zerſtört, nach dem Brand wurde die Anlage an den ſeitherigen Pächter zum Buchwert veräußert. Die Ausſichten für das Geſchäftsiahr 1912 können als günſtiger als im Vorjahre bezeichnet werden. Gernsheim, im April 1912. Chemiſche Fabrinen Gerusheim⸗Henbruch A. G. Der Vorſtand: Häffner. Auf Grund des vorſtehenden Proſpektes ſind lom. M. J,000,000.— voflbezahlte auf den Iupaber laulende Alteey Nr.—1000 von je M. 1000.— Gheniſche Fabriken Gernehein⸗Heubruc Aktiengeſelſchaft zur Notierung und zum Handel an der hieſigen Börſe zugelaſſen worden. Frankfurt a.., im April 1912. 17749 E. Ludenburg.—— Hotel Am Bahnhof. Lehn 23492 Von heute ab Ausschank des rühmlichst bekannten Ludwigsh atener Bürgerbräu. Noll's tägl. Hafenfahrten ab Mheinbrücke 10 und 3 Uhr, ab Friedrichs⸗ brücke 11 u. 4 Uhr. Handelo⸗Hochſchule Mannheim. Hochſchulgebäude A 4. 1. Seminare u. Bücherei A43.6 Anmeldungen für das Sommerſemeſter 1912 werden täglich vormittags von—1 Uhr und nach⸗ mittags von.7 Uhr im Sekretariat der Handels⸗ Hochſchule entgegenge⸗ nommen. 580 Auskunſtseinholung beim Rektor täglich mit Aus⸗ des Samstags von 11—1 Uhr. 1 Betlfedern. werd. gereinigt u. desin⸗ fiziert bei E. Klein, H4, 9. 63866 Portugieſich. Wer erteilt Unterricht? 7 — Buchdruckerei flr ſepialsen. Eine Hamburger Firma sucht für ihre aus engl. Sesitz erworbenen, ca. 40 engl. 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Katholiſches Bürgerhoſpital. ½9 Uhr Singmeſſe mit Predigt.— 10 Uhr Gymnaſiums⸗Gottesdienſt.— Der Nachmittag⸗Gottesdienſt fällt aus. 5 Herz⸗Jeſu⸗tirche, Neckarſtadt. 6 Uhr Frühmeſſe und Beichtgelegenheit.— 7 Uhr hl. Meſſe.— 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt. ½10 Uhr Predigt u. Hoch⸗ amt. 11 Uhr Kindergottesdienſt mit Predigt.— 2 Uhr Chriſtenlehre für die Jünglinge.— ½3 Uhr Herz⸗Mariä⸗Andacht. Heil. Geiſt⸗Kirche. Schutzfeſt des hl. Joſef. 6 Uhr Frühmeſſe; Beicht.— 7 Uhr hl. Meſſe; hernach General⸗ kommunion der Mar. Jungfrauen⸗Kongregation.— 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt und gemeinſamer hl. Kommunion der Mädchen⸗Erſtkommunikanten.— ½10 Uhr Predigt und Amt.— 11 Uhr hl. Meſſe.— Nachmittags 2 Uhr Chriſtenlehre.— ½3 Uhr Herz⸗ Jeſu⸗Andacht.%4 Uhr Verſammlung der Mar. Jungfrauen⸗Kongregation mit Vortrag und Andacht. — ½5 Uhr Verſammlung des kath. Dienſtbotenvereins im Saukt⸗Eliſabeth⸗Haus, Kepplerſtr. 9. Liebfrauenkirche. Von 6 Uhr an Beichtgelegen⸗ heit.— ½7 Uhr Frühmeſſe.— 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt; gemeinſame Kommunion der Jungfrauen⸗ Kongregation.— ½10 Uhr Amt u. Predigt.— 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt.— 2 Uhr Chriſtenlehre.— ½8 Uhr Andacht zur hl. Familie. St. Joſefs⸗Kirche, Lindenhof. Schutzfeſt des hl. Joſef. Patroziniumsfeſt der St. Joſefskirche. 6 Uhr Beicht.— ½7 Uhr Frühmeſſe.— 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt.— ½10 Uhr Feſtpredigt und levitiertes Hochamt mit Segen und Tedeum.— 11½¼ Uhr hl. Meſſe.— ½,2 Uhr Chriſtenlehre.— 2 Uhr Vesper mit Segen. St. Bonifatiuskuratie. Wohlgelegen⸗Schule, Käfertalerſtraße 93/169, Eingang: rechtes Hoftor. Von 6 Uhr an Beichtgelegenheit.— ½8 Uhr hl. Meſſe.— ½10 Uhr Predigt und Amt.— 2 Uhr Chriſtenlehre.— ½8 Uhr Andacht. Kathol. Kirche zu Feudeuheim. 7½ Uhr Früh⸗ meſſe.— 9½, Uhr Predigt und Amt.— 1 Uhr Chriſten⸗ lehre und Besper. Kath. Kirche zu Neckarau. Von 6 Uhr an Beicht⸗ gelegenheit.— 7 Uhr hl. Meſſe mit Austeilung der hl. Kommunion.— ½9 Uhr deutſche Singmeſſe mit Predigt.— /10 Uhr Hochamt mit Predigt.— ½2 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen.— 2 Uhr Andacht zu Ehren der hl. Familie. Mittwoch und Freitag abends 8 Uhr feierliche Mai⸗Andacht mit Predigt, kurzer Andacht und Segen. Donnerstag und Samstag iſt um ½8 Uhr private Mai⸗Andacht. St. Antoniuskirche, Rheinau. 6 Uhr Beichtge⸗ legenheit.— ½8 Uhr hl. Kommunion, Frühmeſſe.— ½10 Uhr Singmeſſe, Predigt, Kollekte.— ½2 Uhr Chriſtenlehre, Entlaſſung des 4. Jahrgangs.— 2 Uhr Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaft mit Segen. Täglich ½8 Uhr hl. Meſſe. Mittwoch, 1. Mai: Abends 8 Uhr Mai⸗Andacht, Predigt, Prozeſſion und Segen. Alt⸗Katholiſche Gemeinde. Schloßkirche. Sountag, 28. April, vorm. 10 Uhr, deutſches Amt mit Predigt. Dr. Steinwachs, Stadtpfarrer, Moltke⸗ ſtraße). Epangeliſch⸗proteſtantiſche Gemeinde Sonutag, den 28. April 1912. Trinitatistirche. Morg. ½9 Uhr Predigt, Stadt⸗ vikar Weiſſer. Morg. 10 Uhr Predigt, Stadtpfarrer Maler. Morgens 11 Uhr Kindergottesdienſt, Stadt⸗ pfarrer Maler. Nachm. 2 Uhr Chriſtenlehre, Stadt⸗ pfarrer Maler. Konkordienkirche. Morg. 10 Uhr Predigt, Dekan ISimon. Morg. 11 Uhr Kindergottesdienſt, Stadtvikar Dürr. Nachm. 2 Uhr Chriſtenlehre, Dekan Simon. Abends 6 Uhr Predigt, Stadtvikar Dürr. Chriſtustirche. Morgens 10 Uhr Predigt, Stadt⸗ vikar Moering. Morg. ½12 Uhr Chriſtenlehre, Stadt⸗ pfarrer Dr. Hoff und Stadtpfarrer Klein. Friedenskirche— Kirchweihfeſt. Morgens 10 Uhr Predigt, Stadtpfarrer Höhler. Morg. 11 Uhr Chriſten⸗ lehre, Stadtpfarrer Höhler. Johanniskirche— Lindenhof. Morgens 10 Uhr Predigt, Stadtvikar Emlein. Morgens 11 Uhr Kinder⸗ gottesdienſt, Stadtvikar Emlein. Lutherkirche. Morgens 10 Uhr Predigt, Stadt⸗ pfarrer Dr. Lehmann. Morgens 11 Uhr Chriſtenlehre, Stadtpfarrer Dr. Lehmann. Morgens 11 Uhr Kinder⸗ gottesdienſt, Stadtvoikar Schumann. Heinrich Lanz⸗Krankenhaus, Lindenhof. Morg. %11 Uhr Predigt, Stadtpfarrer Sauerbrunn. Wohlgelegen. Morgens 9 Ühr Predigt, Stadt⸗ vlkar Gußmann. Neckarſpitze. Morgens 10 Uhr Predigt, Stadtvikar Weiſſer. Morgens 11 Uhr Kindergottesdienſt, Stadt⸗ vikar Weiſſer. Diakoniſſenhauskapelle. Morg. ½11 Uhr Predigt, Pfarrer Haag. Pauluskirche Waldhof. 9 Madendank Maunheim, Planken, O 3, 6. Neckarſtadt, Gärtuerſtraße 17. Sonntag 11 Uhr: Sonntagsſchule. Dienstag ½9 Uhr: Bibelſtunde, Stadtm. Sehmann. Täglich Kinderſchule. Sindenhof, Bellenſtraße 52. Sonntag 11 Uhr: Sonntagsſchule. Dienstag ½9 Uhr: Frauenverein. Freitag ½9 Uhr: Bibelſtunde, Stadtm. Lehmann. 8 Täglich Kinderſchule. Zu den Bibelſtunden und ſonſtigen Veranſtaktungen der Stadtmiſſtion iſt jedermann herzlich eingeladen. Chiftlicher Verein ſunger Mimner U3,23, E. V. Wochenprogramm vom 28. April bis 4. Mai 1912. Sonntag, abends ½9 Uhr: Vortrag von Herrn Ziegler ſr. über„30 Jahre Vereinsarbeit“. Nachm. 5 Uhr: Jugendabteilung Monatsverſammlung mit Vortrag von Herrn Weber. Montag, abends ½9 Uhr: Bibelſtunde von Herrn Stadtpfarrer Achtnich, daran anſchließend Monats⸗ verſammlung und Gebetsvereinigung. Dienstag, abends 8 Uhr: urnen im Großh. Gymnaſtum. Abends ½9 Uhr: Probe d. Poſaunenchors. Mittwoch, abends 9 Uhr: Probe des Männerchors. Donnerstag, nachmitt. 3 Uhr: Bäckervereinigung. Abends ½9 Uhr: Spiel⸗ u. Leſeabend. Freitag, abends ½9 Uhr: Bibelſtunde der Jugend⸗ abteilung. Samstag, abends 8 Uhr: Probe des Trommler⸗ und Pfeiferchors. Abends ½9 Uhr: Stenographie (Gabelsberger). Jeder chriſtlich geſinnte Mann und 5 der Veranſtaltungen des Vereins herzlich eingeladen. Nähere Auskunft erteilen: Der 1. Herr Bauführer Klos, Meerfelöſtr. 61. Der Sekretär: Herr H. Kollmeyer, U 3, 23. 7 27 + 2 Eb. Vekein für innere Miſſten. Augsb. Bel. Stadtmifſion Mannheim. Vereinslokal: Schwetzingerſtraße 90. Gerr Stadtm. Diehm). Sonntag, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 3 Uhr: Berſammlung. Nachm. 4 Uhr: Fugendabteilg. des Chr. Ver. jung. Männer. Nachm. 5 Uhr: Jung⸗ frauenverein. Abends 8½ Uhr: Verſammlung. Montag, abends 87¼ Uhr: Miſſtonsarbettsſtunde. Dienstag, abends 8% Uhr: Allgem. Berſammlung und Gebetsſtunde. Mittwoch, nachmittags 5 Uhr: Zuſammenkunft des Hoffnungsbundes.(Für Kinder unter 14 Jahren). Abends 8½ Uhr: Bibelſtunde des Chriſtl. Ver. jung. Männer E. V. Abends 9½ Uhr: Männerchor. Abends 8½ Uhr: Flickarbeitsſtunde für Frauen. Donnerstag, nachm. Uhr: Bibelſtunde. Abends 8½ Uhr: Bibelſtunde des Blau⸗Kreuz⸗Vereins. Freitag, abends 83½ Uhr: Gemiſchter Geſangchor. Samstag, abends 8½ Uhr: Sonntagsſchulvorbe⸗ reitung. Abends 9½½ Uhr: Gebetsſtunde des Chr. Ver. jung. Männer E. V. — Täglich Kleinkinderſchule.— VBereinslokal: Neckarſtadt, Lortzingſtraße 20. (Herr Stadtm. Gruſt). Sonntag, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 3½ Uhr: Verſammlung. Nachm. 4½ Uhr: Soldaten⸗ vereinigung.— Apeſbs, lib Nachm. 5 Uhr: Fung⸗ frauenverein. Abends 8½¼ Uhr: Verſammlung. Montag, abends 8½ Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. Dienstag, abends 8¼ Uhr: Allgem. Verſammlung und Gebetsſtunde.— Mittwoch, nachmittags 5 Uhr: Zuſammenkunft des Hoffnungsbundes.(Für Kinder unter 14 Jahren). Abends 8½ Uhr: Bibelſtunde des Chrtiſtl. Ber. fung. Männer E. V. Abends 9½ Uhr: Männerchor. Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde des Blau⸗Kreuz⸗Bereins. Freitag, abends*45 Uhr: Gemiſchter Geſangchor. Samstag, abends 8½ Uhr: Sonntagsſchulvorbe⸗ reitung. Abends 9˙½ Uhr: Gebetsſtunde des Chr. Ver. junger Männer E. V. 8 Jedermann herzlich willkommen. Evang. Jugendbund Mannheim (Verein jung. Männer zur Pflege proteſt. Intereſſen) Lokal: Kaiſerſäle, Seckenheimerſtr. 112. Mittwoch, 1. Mai, abends ½9 Uhr: Geſelliger Abend. 3 Sonntag, 5. Mai, Ausflug: Edenkoben⸗Schenzel⸗ Kalmit⸗Hambach⸗Neuſtadt. Abfahrt ab Ludwigshafen 658s Uhr morgens. Nähere Auskunft erteilen der 1. Vorſitzende Sch. Roeſinger, Dammſtr. 17, der 2. Vorſitzende K. Bernhard, 6, 17 Methodiſten⸗Gemeinde Kapelle: Augartenſtraße 26. Sonutag, vorm. ½10 Uhr Predigt. Vorm. 11 Uhe Kindergottesdienſt. Nachm. ½4 Uhr Miſſionsfeſt. Dienstag, abends ½9 Uhr, Bibelſtunde. Jedermann iſt freundlichſt eingeladen. Allianz⸗Miſſion Mannheim, Miſſions⸗Saal T 6, 11. Unſere Verſammlungen finden ſtatt: Sonntag, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Evangeliſatious⸗Verſammlung. Montag, abends 8½ Uhr: Gebetſtunde. Donnerstag, abends 8¼ Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich willkommen. Die Heilsarmee, M3, 10. Die Verſammlungen finden ſtatt: Sonutag, vorm. 10 Uhr, Heiligungsverſammlung. Abends 8½ Uhr, beſondere Verſammkung. Donnerstag und Freitag, abends 8½ Uhr, Ver⸗ ½10 Uhr Predigt, ½11 Uhr Kindergottesdienſt, ½2 Uhr Chriſtenlehre, Pfarrer Bufard. ſammlung. Jüngling iſt 5 6 Nr. 17592 a. d. Exp. d. Bl. General⸗Anzelaer, Badiſche Neueſte Nachrichten. (Abendblatt) 13 Seſte. N reinigte FPerl ein Phktemonnaie m. Inhalt verloren zwiſch. N 6. u. N 7. Abzgb. geg. Belhn. Schwetzingerſt. 168 2. 17746 alg⸗, Stloh⸗ U. 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Wilh. Gallenbach und Nathalie Rupp. 19. Poſtbote Joh. Steinbach und Klara Berberich. 13. Former Friedr. Adameck und Philining Kraſtetter. „tädt. Arbeiter Gg. Schaidt und Roſalie Waßerfuhr. 9. Fabrikarb. Emil Braun und Berta Dengel. Maſchineumſtr. Emil Müller und Sofie Gramlich. 20. Streckenwärter Rich. Siegler und Barb. Koch. 20. Schloſſer Jakoy Schunk und Henriette Mildeuberger⸗ 20. Bäcgermeiſter Karl Franz und Eliſab. Unger. 20. Poſtbote Mich. Eirich und Eliſab. Sproß. 22. Schieferdecker Berthold Bergmeier und Kunigunda Sebald. 22. Spengl. Joh. Schüßler und Laura Reinig. 22. Spengl. Leo Welker und Pauline Heller. Bäcker Karl Kunz und Luiſe Söhner. 26. Kohlenarbeiter Joh. Holz und Friederike Faude. 28. Efm. Karl Wütherich und Roſa Heintz. 29. n Ernſt Hummel und Paula Helmreich. . Kim. Jobs. Krebs und Lina Schwender. 28. Schloſſer Paul Metzger und Mathilde Ortlieb. 29. Offtzier Wilh, Rotamund und Karoline Mayer. 24. Maſchiniſt Joſef Egner und Emma Obermeier. 24. Bahnbedienſteter Karl Dietrich und Frida Spieß. 24. Maſchinenarbeiter Otto Sans und Maxia Trunk. 24. Schloſſer Jul. Gärtner und Frida Wieland. April Getraute. 18. Fiuanzaſſeſſor Albert Dilger und Anna Scheurer. 18. Lopkomotivheizer Emil Kilz und Karoline Fiſcher. 18. Maſchinen⸗Ing. Jean Naud und Eliſab. Jung. 18. Kim. Albert Schmidlein und Paula Heubach. 20. Küfer Karxl Flicker und Lina Knödler. 20. Dentiſt Karl Freymüller und Marie Braun. 0. Fuhrm. Benedikt Hald und Maria Becker. 20. Schloſſer Albert Iſenmann und Frida Heß. 20. Schuhm. Mich. Kemmer und Ottilie Gabel. 20. Schreiner Gottlob Kühner und Helene Anton. 20. Flaſchenbierhöl. Gg. Lederer und Johanna Sulzberger. 20. Kfm. Hermann Ley und Lydia Rieömüller. 20. Bureandiener Karl Wieder und Regina Becker. Forasprseher 450— begröndet löbö. Chirurg. instrumente, Bandagen und Küns Aſtestes und grösstes Spezial-Haus am Platze, empflehlt: Künstliche Arme, Hyglen Demenbinden Künstliche Beine, Dtad. 0,60, 0,80 u..— M. 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Hebwig Eliſe. . Schloſſer 5 Wellhöfer e. S. Johann Erwin. „Steinhauer Joſef Grein e. T. Johanna Katharina. „Metalldreher Gottfried Zinſer e. S. Friedrich Hermanv. Milchhändler Johann Friedrich Jeuchter e. S. Johann Kurt. Poſtbote Frang Berger e. T. Erua Katharina. „Geſchäftsführer Theodor Wilhelm Mat e. T. Lilli Theodora. Schloſſer Frauz Joſef Berg e. T. Greta Franziska. Autodroſchkenbeſitzer Dudwig Klovos e. S. Erwin Willi. Kanalarbeiter Joſef Paul e. T. Gertrud Elif. 9. Kaufmann Ludwig Banzhaf e. S. Ludwig Ernſt. .Speugler Adolf Kühn e. S. Eugen Ferdinand. Kaſſendiener Chriſtian Gottlieb Horch e. T. Gertrud Frida. S8. Berufsfeuerwehrm. Jakob Schuſter e. T. Altce. 8. Fabrikarbeiter Otto Auguſt Boſecker c. S. Wilhelm. 7. Magazinarb. Georg Ludwig Reeber e. T. Gertrud. 11. Arxtur Franz Schmid, Hauptlehrer, e. T. Lilli Friederike Maria. 11.Schmied Eugen Klotz e. T. Elſa. 8. Kaufmann Julius Drolber e. S. Felix. 10. Ausläufer Philipp Germann e. S. Philip Karl. 6. Magazinarb. Heiurich Laudenklos e. T. Erna Roſa. 10. Schloſſer Heinrich Merz e. T. Elſa Katharing. 12. Fabrikarb. Joh. Lorenz Preißendörfer e. S. Auguſt. 10. Schreiner Karl Friedr. Scheffel e. T. Elſe. 13. Getreidearb. Heinrich Roth e. T. Frida Anna. 9. Hilfsarbeiter Franz Joſ. Spiesberger e. T. Erna Apollonia. 7. Maler Michel Friedlein e. S. Kurt. 12. Kaufmann Karl Müller e. S. Max Heinrichz. §. Buchhalter Georg Keſten e. S. Alexander. 12. Wagenführer Friedr. Wilhelm Röſter e. S. Paul Oskar. 90 e piꝙD g D SI * 5 —2 —9 9. Maſchinenſchloſſer Auton Eugen Göb e. T. Anna Barhara Irmg. 14. Schneider Wilh. Schulz e. T. Maria Irmgard. 15. Spengler Friedrich Ferd. Raab e. S. Friedrich Guſtav. 14. Prokuriſt Alſons Wiedermann e. S. Wilhelm Chriſt. Julius. 11. Trödler Markus Morgenſtern e. T. Roſa. 13. Rangierer Emil Weber e. T. Erna Berta Emma. 14. Fabrikarbeiter Friedr. Joſef Becker e. S. Friedr. Joſef. 12. Reſerveheizer Chriſtian Vogel e. S. Franz Karl. 14. Ratſchreiber Heinrich Klemann e. T. Eliſabeth Aunemarie Luiſe. 12. Wagner Isfried Benno Wörz e. S. Joſef Benno. März Geſtorbene. 31. d. verh. Auſſ. Kaſpar Pfennig, 47 J. April 13. ds verw. Kellner Karl Agius, 41 J. 16. Hebwig, T. d. Kfm. Karl Müller, 1 J. 16. Kath. geb. Stein, Ehefr. d. Fabrikarb. Frz. Jul. Gindorff, 0 J. 17. Kurxt Mich., S. d. Wagenführ. Joſ. Müller, 14 T. 16. Stbilla geb. Diry, Wwe. d. Landw. Froͤr. Wilh. Röll, 60 J. 17. Hch, Jak., S. d. Maſchiniſt Joh. Och. Koch, 4 N. 17. Rahel geb. Jeviſohn, Wwe. d. Hauptl. Samuel Roſenfeld, 85 J. 17. Martla, T. d. Maur. Johs. Wachtel, 9 M. erw. Tgl. Bartholomä eier, 66 J. — 21. 21. 29. 3. 28. Emma Luiſe geb. Geiger, Ehefr. d 5 5 verh. Hauptl. Hch. Andr. Reinhard, 41 F. „Karl „d. verh. Badmſtr. Gg. Wilh. Rothenhöfer, 58 J. „d. verh. Weichenſteller Gg. Peter Schwinn„ 48 J. Rudolf, S. d. Fabrikarb. Frz. Jul. Gindorff, 28 T. Friederike geb. Retuhardt, Wwe. d. Kfm. Benjamin Baruch, 50 J. Anng Marie —j— iee 45 Tal. Ant. Wode, 42 J. erm., S. d. Schreiners Herm. Schreck, 1 M. Otto Karl, S. d. Lokomotivführ. Jakvob Groß, 18 92 geb. Leiſt, Wwe. d. Flößermſtr. Peter Dietrich Linier, 68 J. .„Frida, T. d. Portiers Arnold Gantert, 21 Std. .Hugo Robert Jak., S. d. Schloſſ. Max Broch, 2 T. Theodor Wilh., S. d. Tgl. Karl Kuhn, 14 FJ. „Barb., T. d. Kanalarb. Gg. Langer, 27 T. „ d, verh. Kfm. Frz. Joſef Stetter, 538 J. „Anna Marg, geb. Albrecht, Ehefr. d. Hauptl. Martin Iber, 44 3. „Agnes geb. Bender Wwe. d. Schrein. Karl Glaßner, 87 J. Eva geb. Rickert, Wwe. d. Schmiedemſtr. Frbr. Stark, 80 J. d. verw. Handelsm. Moſes Kuhn, 78 J. d. leb. Kleidermach. Maria Feuchtmann, 18 J. d. verh. Kapitän Joſef Wagner, 44 J. Sofie Marie Elif. geb. von Bredow, Bwe. d. Kfm. Kark Aug, Frdr. Ruppersberg, 64 J. 2 Anna geb. Dietrich, Ehefr. d. Schrein. Reinhold Mücke, 45 J. d. led. Kontpriſtin Angeline Kath. Wickenhäuſer, 32 J. Anna Sy ie geb. Gulbin, Ehefr. d. Kfm. Herm. Bergner, 53 K. . d. verh. Chemiker Adolf Gropengießer, 64 J. Leonh. Gg., S. d. Magazinarb. Joh. Bürk, 3 M Anna Maria, T. d. Weichenwärt. Wilh. Müller, 4 T. „Gg. Sch., S. d. Telegr.⸗Aſſiſt. Gg. Schmitt, 4 T. Hch. Wilh., S. d. Mechanik. Joh. Gottfr. Zehnder, 11 T. Auszug aus dem Staudesamtsregiſter für der April 16 12. 10. 17. 17. 16. 18. 16. 10. 14. 16. 19. 2¹. (Schutzmarke Schwan) spart Arbeit, Zeit, Former ..A. Friedrich Härter und Berta Klatt. Diener Lorenz Horlacher und Marie Spreßert. Oeld. Stadtleil Mannheim⸗Käfertal. Berkündete: Bohrer 7 Streckfuß und Friederike Eruſt. einrich Frey und Eliſe Mahler. Dreher Auguſt Meyer und Genoveva Beger. Häfner Philipp Fiſcher und Chriſtina Kraß. .„Tagl. Chriſtian Bender und Marie Schatkowsky. Getraute: .⸗A. Eugen Groß und Thereſe Marie Baſtian. Schloſſer 1 05 Peuz und Marie Scheitl. Friſeur Anton Schröder und Anng Edelmann. ..⸗A. Joſef Weiß und Chriſtina König. .Fabr.⸗Rep. Chriſtof Netzer und Marg. Hamm. Geborene: Tormer Machael Rhein e. T. Georgine Babette. .⸗A. Jakob Angert e. T. Marg. Mathilde. Ernſt Scheuermann&. T. Marg. 5 Inſtallat. Johann Götz e. S. Wilhelm. Schmied Heinrich Schnitzler e. S. Karl FJoſef. „A. Karl Klöckner e. S. Albert. A. Johann Hauf e. S. Karl Richarb. Geſtorben e: d. Georg Waſſer Witwe Kath. geb. Sponagel, F. d. Peter Klemens Gleißner Wiw. geb. Diehl, 68 J. d. verw. Chriſtof Hoffmann, 74 J. d. Adolf Grode Witwe Sofie geb. Fink, 46 K. Eduard, S. d..⸗A. Heinrich Heitzmann, 8 De. LIU Sehrelbtisch Nußbaum mit Auffatz und Ausziehplatte, vorzüglich erhalten, eptl. mit Seſſel, ſehr preiswert zu verk. Zu beſichtigen—3 Uhr nachmittags. 70448 Emil Heckelſtr. 4, 8. St. Valbparkj. Klavier ſo gut wie uen 2 erſtkl. Fabrikat äußerſt billig zu verk. en. Teilz. Rheindammſtr. 42 pt 17602 Sehr ſchöner Herd, 10574 Ctm. groß z. ukf. B 4, 14. 12852 eeeseesseseeeseeeesseeseees —— Rauochen Sie Cons 10 Frachtbriefe allex Art in jeder Anzaßl ſtets vorrütig in der Dr. B. Haas'ſchen Buchdruckerei. 118379 * Allelnverkauf: A. d ehnler,,, Heidelbergerstrasse. 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Beilage des General.4 venr Anzeiger der Stadt mannbeim und Umgebung Badiſche Neueſte Nachrichten Nachdruck der Originalartikel des„Mannheimer General⸗Anzeiger“ wird nur mit Genehmigung des Verlages erlaubt Inſerate Die Kolonelzeile 25 Pf. AHuswärtige Inſerate 50„ Die Reklamezeile 100„ Telegramm⸗dreſſe: „General⸗Knzeiger“ Samstag, 27. April 1912. Die Mietverluſt⸗Verſicherung. Ueber die Bedeutung und die Vorzüge der Verſicherung gegen Mietverluſte infolge Leerſtehens von Wohnungen iſt man ſich heute ziemlich einig. Auch darüber, daß die Mietverluſt⸗ verſicherung der Technik des Verſicherungsbetriebes angepaßt werden kann, beſteht kein Zweifel. Dagegen herrſchen über die beſte Form, in der die Mietverluſtverſicherung praktiſch zur An⸗ wendung kommen ſoll, erhebliche Meinungsverſchiedenheiten. Die Entſcheidung dieſer Frage greift ſo tief in die Wiſſenſchaft und Technik des Verſicherungsweſens ein, daß ſie an dieſer Es handelt ſich um ein Verſicherungsgebiet, für das es an jeder Erfahrung fehlt, und auf das auch die Analogie anderer Verſicherungs⸗ zweige nicht ohne weiteres in Anwendung gebracht werden kann. Um ſo notwendiger iſt es aber, ſolchen Inſtituten, die die neue Verſicherung betreiben wollen, mit Vorſicht entgegen⸗ zutreten. Denn es fehlen eben auch für den Verſicherungsnehmer die einfachſten und ſicherſten Grundlagen der Kritik, die Er⸗ fahrung und Vergleichung. Es iſt nicht nur geſchäftlich begreif⸗ lich, ſondern verſichezungstechniſch ſogar in gewiſſem Sinne gerechtfertigt, den Verſicherungsnehmem von Anfang an Be⸗ dingungen aufzuerlegen, die die Rentabilität des Verſicherungs⸗ unternehmens für alle Fälle geſichert erſcheinen laſſen. Aber andererſeits werden die Verſicherungsnehmer, alſo in dieſem Falle die Hausbeſitzer, die Bedingungen ſtreng prüfen müſſen, bevor ſie ſich ihnen unterwerfen. Denn es iſt auch hier„der V erſte Schritt, der koſtet“. Haben ſich die Hausbeſitzer erſt ein⸗ mal zu oneröſen Bedingungen verpflichtet, dann hält es, wie die Erfahrung in anderen Verſicherungszweigen gezeigt hat, außerordentlich ſchwer, aus dieſen Verpflichtungen wieder herauszukommen. Die intenſive Werbetätigkeit und die ſtraffe Organiſation der Verſicherungsgeſellſchaften bleibt ſolange für den Verſicherungsnehmer verhältnismäßig ungefährlich, wie eine ſcharfe Konkurrenz der einzelnen Geſellſchaften untereinander beſteht. Die mit allen Mitteln der Propaganda arbeitende Werbetätigkeit kann aber ſehr gefährlich werden bei einem neuen Verſicherungszweige, bei dem die ausgleichende Konkurrenz nicht vorhanden iſt. Und deshalb müſſen ſich die Hausbeſitzerorgani⸗ ſationen als die berufenen Vertreter der Intereſſen der einzelnen Hausbeſitzer mit dem„Allgemeinen Deutſchen Mietverſicherungs⸗ Verein zu Berlin beſchäftigen. Der Allgemeine Deutſche Mietverſicherungs⸗Verein ent⸗ faltet, was ihm natürlich vom geſchäftlichen Standpunkt aus niemand übel nimmt, eine ſehr rege Propaganda. Ex inſeriert in den Tages⸗ und Fachzeitungen und veranſtaltet in den Haus⸗ beſitzervereinen Vorträge, die das neue Unternehmen ſelbſtver⸗ ſtändlich in den glühendſten Farben ſchildern. Wir haben keine Veranlaſſung, uns mit der Geſellſchaft über die Form ihrer Propaganda auseinanderzuſetzen. Immerhin will z. B. das Inſerat der Geſellſchaft mit einer gewiſſen Vorſicht geleſen werden. Hundert Millionen Mark— ſo ſteht es in großen und fetten Lettern als Ueberſchrift, und im Text geht es dann weiter: beträgt der Wert der Obfekte, für die ein Antrag auf Mietver⸗ ſicherung eingereicht worden iſt. Hundert Millionen ſind eine ganz ſchöne Summe. Aber in dieſem Falle bedeuten ſie nur recht wenig. Zunächſt fällt ſchon die Bewertung der Objekte auf, während der Zweck der Geſellſchaft darin beſteht, den Verluſt an den Mieteinnähmen zu verſichern. Es wäre alſo wohl korrekter, den Geſamtbetrag der Mieteinnahmen anzugeben— das würden allerdin s keine Hundert Millionen ſein. Ferner ſtellen die Hundert Millionen nicht einmal den Wert der Objekte dar, deren ieteinnahmen tatſächlich verſichert ſind, ſondern nur den Wert derjenigen Objekte, für die ein Antrag eingereicht iſt. Es läßt ſich natürlich nicht beſtimmt ſagen, wieviel von den eingereichten Anträgen auch wirklich zu einem Abſchluſſe führen werden. Aber, daß die Geſellſchaft bei der Prüfung der angemeldeten Grund⸗ ſtücke ſehr ſtreng vorgeht und vorgehen muß, iſt ja ſeitens der Geſellſchaft ſelbſt oft genug erklärt worden. Es werden natürlich nicht die Grundſtücke mit den kleinſten Riſiken ſein, die ſich am ſchnellſten und leichteſten zur Verſicherung anmelden; und auf der anderen Seite wird gerade die Geſellſchaft bei ſolchen Grund⸗ ſtücken mit der Annahme des Antrages ſehr vorſichtig ſein Alſo auch nach dieſer Hinſicht wird von den hundert Millionen rocht betrüchtliche Summen abſtreichen müſſen, wenn man einen Ueberblick über den wirklichen Umfang der bisherigen Erfolge der Geſellſchaft gewinnen will. Was bedeutet denn aber ſchließ⸗ lich die Zahl von hundert Millionen Objektwert überhaupt? Wie die Geſellſchaft ſelbſt in ihrer Propaganda betont, handelt es ſich bei ihren Verſicherungsnehmern im weſentlichen um Großgrund⸗ beſitzer, Verwaltungen, Baufirmen uſw.(eine nicht unbedeutende Rolle werden dabei wohl die der Verſicherung ſelbſt naheſtehen⸗ den Finanzkreiſe ſpielen). Es handelt ſich alſo nur um große Objekte in großen Städten, deren Durchſchnittswert man wahr⸗ ſcheinlich mit%½ Million nicht zu hoch anſetzt. Es kämen alſo zuſammen vielleicht zweihundert Häuſer in Betracht, für die bis jetzt überhaupt nur ein Antrag auf Mietverſicherung bei dem Allgemeinen Deutſchen Mietverſicherungs⸗Verein eingereicht iſt. Man kann aber auch getroſt die doppelte und die dreifache An⸗ zahl nehmen: wie verſchwindet jede dieſer Zahlen, wenn man ſich vergegenwärtigt, daß es in Deutſchland mindeſtens 3¼ Mil⸗ lionen reiner ſtädtiſcher Wohngebäude gibt, die, von unbedeuten⸗ den Ausnahmen abgeſehen, an einzelne Mieter vermietet werden und damit der Gefahr des Mietverluſtes ausgeſetzt ſind; alſo auch in das Tätigkeitsgebiet einer Mietverluſtverſicherung fallen. Auch damit kann der Allgemeine Deutſche Mietverſiche⸗ rungs⸗Verein bei ſeiner Propaganda keinen Eindruck machen, daß er ſich bei der Rechtfertigung ſeiner Verſicherungsbedingun⸗ gen immer darauf beruft, daß dieſe ja nicht einſeitig von dem Er⸗ werbsſtandpunkte der Geſellſchaft aus, ſondern unter Betei⸗ ligung des Kaiſerlichen Aufſichtsamtes für Privatverſicherung zuſtande gekommen ſind. Dieſe Bemerkung iſt abſolut nichts⸗ ſagend. Das Geſetz ſchreibt einfach die Genehmigung des Auf⸗ ſichtsamtes vor, und es verſteht ſich ganz von ſelbſt, daß jede Verſicherungsgeſellſchaft, die unter den Rahmen des Geſetzes fällt, ſich den geſetzlichen Vorſchriften— oftmals ſicherlich mit ſchwerſtem Herzen— unterwerfen muß. Ganz unangebracht iſt ferner der Hinweis, daß die auf genoſſenſchaftlicher Grund⸗ lage beruhenden Mietverluſtverſicherungen der einzelnen Haus⸗ beſitzervereine dieſe Genehmigung des Aufſichtsamtes für Privat⸗ verſicherung nicht aufweiſen können. Für derartige Vereine hat eben das Geſetz eine andere Aufſichtsbehörde vorgeſchrieben, und das Geſetz muß alſo der Anſicht geweſen ſein und iſt mit Recht Die Verſchiedenheit der geſetzlichen Vorſchriften über die Auf⸗ ſichtsbehörden der einzenen Unternehmungen hat nicht den ge⸗ ringſten Einfluß auf den inneren Wert des Verſicherungsvereins ſelbſt. Das muß unbedingt hervorgehoben werden gegenüber den offenſichtlichen Verſuchen des Allgemeinen Deutſchen Miet⸗ verſicherungs⸗Vereins, den Wert und die Sicherheit der von den Hausbeſitzervereinen ins Leben gerufenen Mietverluſtverſicherun⸗ gen in der Oeffentlichkeit dadurch herabzuſetzen, daß man ſagt, dieſe Vereine ſeien nicht von dem Aufſichtsamt für Privatver⸗ ſicherung genehmigt. Auch die Mietverluſtverſicherungen der einzelnen Hausbeſitzervereine unterſtehen der Aufſicht und Ge⸗ nehmigung der ihnen vom Geſetz vorgeſchriebenen Aufſichts⸗ behörde. Und dieſe Genehmigung und dieſe Aufſicht bieten innerhalb des örtlichen Rahmens ganz genau die gleiche Ga⸗ rantie, wie ſie das Kaiſerliche Aufſichtsamt für die über ganz Deutſchland ſich erſtreckenden Verſicherungsgeſellſchaften vietet, und wie ſie überhaupt bei einem mit vorläufig ganz unberechen⸗ baren Riſiken arbeitenden Unternehmen geboten werden kann. Die Gegnerſchaft des Allgemeinen Deutſchen Mietverſiche⸗ rungs-Verein richtet ſich aus begreiflichen Gründen ganz beſon⸗ Bers gegen die Mietverluſtverſicherungen der einzelnen Haus⸗ beſitzervereine. Denn von dieſer Seite befürchtet die Geſellſchaft offenbar die empfindlichſte Konkurrenz. Namentlich iſt es der Mietverluſtverſicherungsverein der Dresdener Hausbeſitzer, der von der Geſellſchaft mit Vorliebe zu Vergleichen herangezogen wird, weil dieſer Verein der erſte iſt, der praktiſch in Tätigkeit getreten iſt. Ganz abgeſehen davon, daß der Vergleich der Ver⸗ ſicherungsbedingungen in den meiſten Fällen zu ungunſten des Allgemeinen Deutſchen Mietverſicherungs⸗Vereins ausfällt, darf auch bei allen derartigen Vergleichen nicht überſehen werden, daß der Mietverſicherungs⸗Verein der Dresdner Hausbeſitzer ein auf genoſſenſchaftlicher Grundlage beruhendes in keiner Weiſe mit Ertwerbsintereſſen verbundenes Unternehmen iſt, während der Allgemeine Deutſche Mietverſicherungs⸗Verein— wenn er auch nicht die Form einer Aktiengeſellſchaft, ſondern die Form einer Gegenſeitigkeitsgeſellſchaft gewählt hat— ein auf Erwerb ge⸗ richtetes Unternehmen iſt. Es iſt nicht nötig, die Unterſchei⸗ dungen, die ſich dadurch für die Leitung und für die Organi⸗ ſation ergeben, beſonders zu betonen. Wenn die Mitglieder eines Hausbeſitzervereins bei einem Unternehmen, für das es bisher an rechneriſchen Unterlagen fehlte, ein größeres Riſiko übernehmen oder ſich beſtimmten Bedingungen unterwerfen, ſo wiſſen ſie, für wen ſie im ſchlimmſten Falle die Gefahr tragen. Ganz anders iſt es aber bei einem reinen Erwerbsunternehmen, bei dem der einzelne auch trotz der Form der Gegenſeitigkeit an der Verwendung der Mittel ſo gut wie gar nicht beteiligt iſt. Wenn man ſich fragt, ob für die Mietverluſtverſicherung ein lokaler Verein oder ein über das Reich ſich erſtreckendes Unternehmen vorzuziehen ſei, ſo muß man zugeben, daß es nach einem allgemeinen Verſicherungsprinzip wünſchenswert iſt, das Riſikb über einen möglichſt weiten räumlichen Bezirk zu ver⸗ teilen. Das gilt aber nur, wenn, wie es bei den bisher betris⸗ benen Verſicherungsbranchen der Fall iſt, die Schadensfälle an ſich mehr oder weniger gleichartig ſind. Bei der Mietverluſt⸗ verſicherung iſt das nicht der Fall. Das Vermietungsgewerbe iſt ausſchließlich ein lokales, und auch die Konjunkturen, von denen das Vermietungsgeſchäft abhängt, tragen im weſentlichen einen lokalen Charakter. Das erkennt ja übrigens der Allgemeine Deutſche Mietverſicherungs⸗Verein ſelbſt an, indem er nicht etwa eine für ganz Deutſchland giltige Durchſchnittsprämie an⸗ nimmt, ſondern für jede Stadt einen beſonderen Prämientarif aufſtellt. Damit wird auch ſeitens des Allgemeinen Deutſchen Mietverſicherungs⸗Vereins zugegeben, daß die Mietverluſtver⸗ ſicherung verſicherungstechniſch nur auf lokaler Grundlage auf⸗ gebaut werden kann. Eine ganz andere Frage iſt es natürlich, ob nicht von einem allgemein geſchäftlichen, wenn man ſo ſagen darf, bankmäßigen Standpunkt aus eine Vereinigung der ein⸗ zelnen lokalen Verſicherungen vorteilhaft wäre. (Schluß folgt.) Neue Nerwendungsmöglichkeiten der Elektrizität. Daß die Verwendung des elektriſchen Lichtes einen hygieni⸗ ſchen Fortſchritt gegenüber den anderen Beleuchtungsarten beden⸗ tet, wird wohl von keinem Einſichtigen beſtritten werden, denn neben dem Fortfall luftverſchlechternder Verbrennungsgaſe iſt die bei anderen Beleuchtungsarten vorhandene läſtige Wärmeentwick⸗ lung auf ein Minimum beſchränkt. Es iſt daher erklärlich, daß immer größere Bevölkerungsſchichten zu der neuen geſundheitlich einwandfreien Beleuchtungsart übergehen. Jedoch auch in anderer Weiſe kann die Elektrizität zur Hebung der Volksgeſundheit ver⸗ wendet werden. Der Elektromotor wird neuerdings in Verbindung mit einem Ventilator erfolgreich zur Regulierung von Zimmer⸗ temperaturen benutzt. Im Winter beſteht bekanntlich in vielen Wohnungen, beſonders in leicht gebanten Landhäuſern, die Unmög⸗ lichkeit, eine gleichmäßige Temperatur zu erzielen. Während das Thermometer am Fußboden nur wenige Grad zeigt, iſt in Kopf⸗ höhe eine Temperatur vorhanden, die ſchon unerträglich iſt und an der Zimmerdecke noch erheblich höher wird. Die Folge der ge⸗ ringen Wärme in den unteren Luftſchichten des Zimmers ſind kalte Füße, die zu mancherlei Erkältungskrankheiten Veranlaung geben. Bringt man einen Ventilator ſo an der Decke an, daß er die Luft nach unten bläſt, ſo kann die Zimmertemperatur weſentlich gleich⸗ mäßiger geſtaltet werden. Nach vorliegenden Verſuchen ſtieg bei Einſchaltung des Ventilators die Temperatur in der Nähe des Fußbodens in 5 Minuten um 6½ Grad R. Hierdurch wurde es möglich, bei einem Landhäuſe die vorher infolge zu niedriger Fuß⸗ bodentemperatur nicht bewohnbar geweſenen Räume in dauernden Gebrauch zu nehmen. Auch zu mediziniſchen Zwecken iſt der Elektroventilator mit Erfolg verwendet worden; abgeſehen von der Lüftung von Kran⸗ kenſälen iſt er vor kurzem von einer bekannten Münchener Firma zur Lufterneuerung bei einer Couveuſe, dem bei Frühgeborenen an⸗ gewendeten Brukapparat, verwendet worden, wobei gleichzeitig die eingeblaſene Luft vorher elektriſch erwärmt wurde, da bei dieſen Apparaten ein konſtanter Wärmegrad verlangt wird. Zum Schluß ſei noch eine Verwendungsart des Elektromotors erwähnt, die zweifellos geeignet iſt, für einen Teil der Heimarbei⸗ terinnen geſundheitlich beſſere Bedingungen zu ſchaffen. Für die tagsüber an den Nähmaſchinen ſitzenden, mit Kopf, Händen und Füßen arbettenden Nüäherinnen bedeutet es eine weſentliche hygle⸗ nſſche Verbeſſerung, daß ihnen durch die elektromotoriſch angekrie⸗ bene Nähmaſchine die anſtrengende Fußarbeit erſpart bleißt, die pie ſtatiſtiſch nachgewieſen, die Urſache verſchiedener Krankheitseyſchei⸗ nungen, wie Unterleibsleiden, Blinddarmentzündungen uſwh. iſt. Die geringen Betriebsloſten, bai zehnſtündigem täglichen Arbeiten etwa 15 Pfg., werden aufgewogen durch die Mehrleiſtung, die in⸗ folge der Exaktheit und Schnelligkeit des Elektromotors möglich iſt⸗ Viele Inſtallateure und Nähmaſchinenfabriken geben neuerdings lese Webre gegen geringe monatliche Mieten an Intereſſen⸗ ten ab. Die angeführten Beiſpiele ſind nur ein kleiner Ausſchnitt der vielſeitigen Anwendungsmöglichkeit der Elektrizität auf dem Ge⸗ biet der Hygiene. Nechtspflege. No. 1996.)(Nachdr. verb.] rd. Streit zwiſchen Stadigemeinde und Hausbeſitzer über das Eigentum an einem Straßenſtück. In einer ſchmalen Gaſſe eines uralten elſäſſiſchen Städtchens hatte die Stadtgemeinde von einem Hausbeſitzer verlangt, er ſolle die bon ſeinem Hauſe nach der Gaſſe hinabführende Treppe beſeitigen, da ſie den Verkehr hindere. Die Eigentümer weigerte ſich, dem Verlangen zu entſprechen, indem er behauptete, der Straßenſtrei⸗ fen, auf dem die Treppe ſtehe, gehöre zu ſeinem Grundſtück; ob dieſes Straßenſtück von Anfang an zu ſeinem Grundſtück gehört habe, ſei gleichgültig; mindeſtens ſei es durch Erſitzung in ſein Eigentum übergegangen, denn nachweislich beſtehe die Treppe ſchon ſeit vor 1839. Das Oberlandesgericht Colmar hat jedoch dem Hausbeſitzer unxecht gegeben. Es handelt ſich um Verhältniſſe eines Or⸗ les, der ſchon im Jahre 1336 zur Stadt erhoben wurde, ſo meinte das Gericht. Auch das fragliche Haus iſt ſchon mehrere hundert Jahre alt. Zweifellos hat die Treppe aber nicht von Anfang an beſtanden, ſondern ſie iſt dem Hauſe erſt ſpäter angefügt worden und zwar zu jener Zeit, als in jenem Hauſe ein Verkaufsladen ein⸗ gerichtet wurde. Nun iſt aber nicht anzunehmen, daß der Erbauer' des Hauſes nach der Straße zu einen Streifen ſeines Grund und Bodens freigelaſſen hat, ſchon deswegen nicht, weil er nur ſehr wenig Raum zur Verfügung hatte. Der Erbauer hatte auch keine Veranlaſſung, Raum für eine nach der Straße zu errichtende Treppe freizulaſſen, und da der Beklagte ſelbſt ja nur behauptet, daß gerade das Straßenſtück, auf welchem die Treppe ſich befindet, ſein Eigentum ſei, ſo würde man zu dem merkwürdigen Ergebniſſe kommen, daß die Grenze der Straße vor ſeinem Hauſe nicht in ge⸗ rader Linie verläuft, ſondern an der Treppe um deren Grundfläche in die Straße zurücktritt, was ganz außergewöhnlich und unwahr⸗ ſcheinlich wäre. Es iſt auch wiederholt in der Rechtſprechung die Anſicht vertreten worden, daß ſowohl in ländlichen Gemeinden wie auch in Städten— vorbehaltlich des Gegenbeweiſes alle rundflächen zwiſchen den Mauern und Häuſern, welche die Straße begrenzen, als Teile dieſer Straße anzuſehen ſind. Sonach muß als erwieſen betrachtet werden, daß die Treppe auf öffentlichem Eigentum errichtet worden iſt, und daraus ergibt ſich, da eine Erſitzung nicht in Frage kommen kann, die Verpflich⸗ tung des beklagten Hausbeſitzers, die Treppe zu beſeitigen.(OLch. Colmar 1 U. 63—10.) rcd. Ausbeutung der Notlage eines Geſchäftsreiſenden. Ein berheirateter Handlungsgehilfe war mehrere Jahre bei einer Firma als Geſchäftsreiſender gegen Gewährung von Proviſion fätig geweſen. Er hat bereits einen verhältnismäßig hohen Be⸗ trag als Vorſchuß erhalten, als die Firma einſah, daß ſie von der Tätigleit des Angeſtellten keinen rechten Vorteil habe. Trotzdem gewann ſie es doch nicht über ſich, jenem die Stellung zu kündigen, da er ſchon den Offenbarungseid geleiſtet hatte und ſie ſonach be⸗ fürchten mußte, ſie würde, wenn er die Stellung bei ihr aufgebe, überhaupt nicht mehr ihr Geld, das ſie dem Reiſenden als Vor⸗ ſchuß gegeben habe, zurückerhalten. Sie ſchloß daher einen neuen Vertrag mit ihrem Angeſtellten über deſſen der Firma zu leiſtende Dienſte ab und ſchloß ferner wie das neuerdings in Fällen ähnlicher Art öfters zu geſchehen pflegt— einen Vertrag mit dem Reiſenden und ſeiner Ehefrau. Inhalts dieſes Vertrages erkannte die Frau an, der Firma 1800 Mk. ſchuldig zu ſein und verpflichtete ſich, dieſe Schuld von einem beſtimmten Zeitpunkte ab in monaf⸗ lichen Raten von 20 Mk. zu tilgen, ſie aber bis zur Tilgung mit 4 Prozent zu verzinſen. Zur Sicherung der Forderung über⸗ eignete die Ehefrau der Firma die geſamte Wohnungseinrichtung, über welche die Firma, falls die Eheleute ihre Verpflichtungen nicht prompt erfüllen würden, frei verfügen ſollte; insbeſondere ſollte ſie das Recht haben, die Gegenſtände zu verwerten; einen etwaigen Ueberſchüß ſollte ſie an die Ehefrau herauszahlen. Da die Eheleute die von ihnen übernommenen Verpflichtun⸗ gen nicht erfüllten, klagte die Firma gegen ſie auf Herausgabe der Sachen, bezw. gegen den Ehemann auf Duldung der Zwangsvoll⸗ ſtreckung. Die Beklagten behaupieten, die übereigneten Sachen ſeien ihr notwendigſtes Hausgerät und ihre letzte Habe, der ganze Uebereig⸗ nungsvertrag ſei ſonach ungültig. Das Oberlandesgericht Dres⸗ den hat dieſen Einwand für berechti gt angeſehen und demge⸗ mäß die Klage abgewieſen. Zur Zeit, als die Firma mit den Ehe⸗ leuten den fraglichen Vertrag ſchloß, ſo heißt es in den Gründen, befand ſich der Reiſende in einer ſchweren Notlage. Er war bei der Klägerin ſtauk im Vorſchuß, bei einer andern Firma konnte er keine Stellung annehmen, da er befürchten mußte, daß die Klägerin ihn dort durch Pfändung von Gehalt oder Proviſion die größten Schwierigkeiten bereiten würde. Ihm blieb alſo nichts anderes übrig, als von neuem zu verſuchen, für die Klägerin zu arbeiten. Dieſe Notlage hat ſich die Firma zu nutze gemacht. Für ſie war der einzige Weg, um zu ihrem Geld zu kommen, Weiterbeſchäfti⸗ gung des Reiſenden und Abzüge von ſeinem Verdienſt. Schlug ſie lediglich dieſen Weg ein, ſo konnte ihr ein Vorwurf nicht gemacht werden. Sie hat aber die Weiterbeſchäftigung des Beklagten von der Leiſtung einer Sicherheit abhängig gemacht und ſich als Sicher⸗ heit die letzte und unentbehrlichſte Habe der Ehefrau übereignen laſſen. Dieſe Ausbeutung der Notlage hat etwas Wucherähnliches an ſich und iſt als ein gegen die guten Sitten verſtoßendes Geſchäft gemäߧ 138, Abſ. 1 des Bürgerl. Geſetzb. anzuſehen. Ein Vertrag wie der hier vorliegende widerſpricht dem Anſtandsgefühl aller billig und gerecht denkenden Menſchen und dem Durchſchnittsmaß der Anforderungen, die im Geſchäftsverkehr an den Anſtand der Beteiligten zu ſtellen ſind. 5 Sonach iſt durch den fraglichen Vertrag die Firma Eigen⸗ tümerin der in Rede ſtehenden Einrichtungsgegenſtände nicht ge⸗ worden.(Oberlandesger. Dresden 1. O. 195/10.) Vom Waren⸗ und Produktenmarnt. 5(Von unſerem Korreſpondenten.) Die Feſtigkeit auf dem Weltmarkte für Getreide hielt auch in dieſer Woche, umfaſſend die Zeit vom 18. bis 24. ds. Mts., an. Die großen Verſchiffungen in der letzten Woche, die ſich auf 393000 Tonnen gegen 271 000 Tonnen in der Vorwoche beliefen, vermochten einen Einfluß auf die Ge⸗ ſamthaltung nicht auszuüben, da die Schließung der Dar⸗ danellen, wodurch der Bezug vom Schwarzen Meer unter⸗ bro wurde, eine umſo ſtärkere Hauſſe zur Folge hatte, als die Vorräte in den europälſchen Konſumländern nicht von be⸗ ſonderer Bedeutung ſind. Dazu kommt, daß nach einer Mel⸗ diung aus Nikolajef das Börſenkomitee beſchloß, den ausländi⸗ ſchen Kaufabſchlüſſen gegenüber ſich der Foree Majeur zu ent⸗ halten und betreffs der im Hafen zurückgehaltenen beladenen Schiffe die Zeit bis zur Wiedereröffnung der Dardanellen als Reeſpekttage zu rechnen. In den folgenden Tagen wurden die Veerhältniſſe etwas günſtiger beurteilt, wodurch eine ruhigere Tendenz Platz griff, doch erwies ſich dieſe Annahme als falſch und infolgedeſſen ſetzte eine neue Hauſſebewegung ein. Nach den jüngſten Berichten aus Bukareſt droht ſogar die Darda⸗ nellen⸗Angelegenheit in eine ernſte Wendung einzutreten, zu⸗ mal es heißt, daß ein Teil der ruſſiſchen Schwarzmeerflotte am Eingange des Bosporus erſchienen ſei. Die Situation am Getreidemarkte iſt infolge dieſer politiſchen Vorgänge undurch⸗ ſichtig und die weitere Preisbewegung dürfte in erſter Linie von der Dardanellenfrage abhängen. An den amerikaniſchen Börſen waren ſcharfe Preisſprünge zu beobachten. Seit unſerem letzten Bericht ſtieg Juliweizen in Chicago um 39 und in Newyork um 4½ C. Ueber den Stand der Halm⸗ früchte in der Union ſchreibt das Fachblatt Eineinnati Price Current, daß große Flächen im Winterweizengebiet um⸗ gepflügt und neu beſtellt worden ſeien. Die Ausſichten für Frühjahrsweizen dagegen werden als günſtig bezeichnet. Aus Argentinien liegen keine neueren Nachrichten vor. Die Ab⸗ ladungen von daſelbſt ſind nunmehr bedeutender und beliefen ſich in dieſer Woche auf 122000 Tonnen gegen 178 000 Tonnen in der vorhergegangenen Woche(in den Parallelwochen des Vorjahres 66 600 bezw. 70 000 Tonnen). In Auſtralien ſind die Verhältniſſe für die Pflüge⸗Arbeiten befriedigend. Aus Rußland liegen nur ſpärliche Offerten vor. Die Preiſe, die von den ruſſiſchen Abladern verlangt werden, ſind recht hoch. Ueber den Stand der Saaten in Rußland, den Donauländern und Ungarn lauten die Nachrichten befriedigend. In England und Frankreich war man während dieſer Woche weiter recht feſt geſtimmt. Auch von Berlin lagen fortgeſetzt feſte Be⸗ richte vor. Aus unſeren ſüddeutſchen Märkten charakteriſierte ſich die Tendenz als recht feſt, wozu in erſter Linie die Schließung der Dardanellen, ferner die Erklärung der ruſſiſchen Exporteure, daß ſie aus Force Majeure die Kontrakte nicht erfüllen könnten, und feſte Berichte ſowie höhere Kurſe von den amerikaniſchen Märkten beitrugen. Das Geſchäft blieb aber eng begrenzt, da man in Anbetracht der hohen Preiſe im Einkauf ängſtlich geworden iſt und über den Bedarf hinaus keine Neuerwerbungen macht. Auch über den Mehlverbrauch wird fortgeſetzt geklagt. Die Forderungen des Auslandes wurden faſt täglich erhöht. Man verlangte heute für norddeutſchen Weizen, 78⸗79 Kg. ſchwer, per prompte Lieferung M. 187, für Plata Bahia, Blanka oder Barletta Ruſſo, 78 Kg. wiegend, per Mai⸗Juni⸗Verſchiffung 177., dito für 79 Kg. wie⸗ gend, M. 178.50 und dito für 78 Kg. blauſpitzig M. 173, Northern Manitoba Nr. 3 per Mai⸗Juni M. 182.50, dito Nr. 4 M. 174.50, alles per Tonne, Eif Rotterdam, gegen Netto Kaſſa. Auch für in Mannheim disponiblen Weizen wurden die Preiſe in die Höhe geſetzt. Man notiert für norddeutſchen M. 250, Pfälzer M. 245 bis 247.50, ruſſiſchen, je nach Oualität M. 257.50—265 M. Mani⸗ toba Nr. 4 250 und für Plata M. 245—255, per Tonne, gegen Netto Kaſſa, bahnfrei Mannheim. Roggen lag bei kleinem Ge⸗ ſchäft gleichfalls recht feſt, namentlich für vordere Sichten, während für Herbſtſichten die Preiſe etwas nachgiebiger waren, da die guten Saatenſtandsberichte ſtärkere Begleichungen und Abgaben veranlaſſen. Für norddeutſchen Roggen ſtellten ſich die hieſigen Forderungen für 74⸗75 Kg., per prompte Lieferung auf M. 156.50 per Tonne, gegen Netto Kaſſa, Eif Rotterdam. Hier lagernder ruſſiſcher Roggen notiert M. 210 bis 212.50 und pfälziſcher 21 bis 212.50 per Tonne, bahnfrei Mannheim. Brau gerſte hatte bei ruhigem Geſchäft weiter feſten Markt. Fu tterger ſtee zog bei feſter Tendenz im Preiſe weiter an. Die Umſätze nahmen jedoch keinen größeren Umfang an, weil die hohen Preiſe keinen Anxeiz zu Neuerwerbungen bieten. Das Angebot in dieſem Ar⸗ tikel iſt fortgeſetzt mäßig. Gehandelt wurde in dieſer Woche etwas indiſche Gerſte in der Preislage von M. 163—164 per Tonne, eif Rotterdam. Rußland iſt nur ſpärlich am Markte. Für Plata⸗ gerſte, 58 Klgr. wiegend, per Mai⸗Iuni⸗Verſchiffung forderke man heute M. 166 per Tonne, eif Rotterdam. Hafer lag ſeſt. Der Konſum iſt aber im Einkauf äußerſt vorſichtig und infolge deſſen kann nur von einem kleinen Geſchäft berichtet werden. Im Vordergrunde des Intereſſes ſtand Platahafer, der im Gewicht von 46⸗47 Klgr. per Mai⸗Juni⸗Verſchiffung zu M. 136 bis 137 per Tonne, cif Rotterdam umging. Inländiſcher Hafer wurde mit M. 217—222.50 per Tonne, bahnfrei Mannheim gehandelt. Mais war von Rußland nur mäßig angeboten. Die Forderungen für Mixed als auch für Plata wurden läglich erhöht. Das Geſchäft nahm aber keine größeren Dimenſionen au. Die erſten Mais⸗ ankünfte vom La Plata ſind von guter Beſchaffenheit. Für Plata pes Mai⸗Juni⸗Lieferung forderte man heute M. 124, für Mixed per prompt M. 144 und für Odeſſa per prompte Lieferung Mark 237.50 per Tonne, eif Rotterdam. In Mannheim lagernder Plata⸗ mais koſtet M. 167.50 und Galfox M. 185 per Tonne, bahnfrei Mannheim Die Notierungen ſtellen ſich an den folgenden Getreide⸗ märkten: ./ 25.f4. Diff. Weizer: New⸗Nork loro ets 116⁰ 121 +4.¼ 5 Juli ir Chieago duli 106/ 110¼ +359 Buenos⸗Ayres etyt promptpap..90.95 +0.05 Liverpool Juli sh 7/10% 7/10%—+ 7 Budapeſt Mai Kr. 11.62 11.91 +0,29 Paris Mai /Aug. Fr. 285.50 282.——.50 Berlin Juli M. 228.25 230.50.25 Mannheim Pfälzer lolko„ 242.50 246.25 +8.75 Roggen: Chicags loeo ots 96 95¹½—9. „5„ De;. 7——— Paris Mai Aug. Fr. 210.— 2210.—— Berlin Juli M. 196.50 195.50—.— Mannheim Pfälzer loko 205— 210.— +5.— Hafer Chicago Juli obs 537%8 54/8—* 1 aris Mii/ Aug. Fr. 226.5) 226.——.50 Bevlin Juli M. 199.25 201.— +1.75 Mannhein dadiſch. loks„ 215.— 217.50 +2.50 MRais: Naw⸗Nork Juli ets—.—— Ehieago Juli„ 75½½ 777%8.— Berlin Juli—.——.— 88 Mannbeim Galfox loks„185.— 185.—— Handelsberichte. Börſenwochenbericht. B. Frankfurt a.., 27. April. Der Umſtand, daß der Ultimo näher rückt, läßt es begreiflich er⸗ ſcheinen, daß die Börſe ihre Unternehmungsluſt nicht mehr ſteigert, ſondern teilweiſe zu Realiſationen neigt, und dies umſomehr, als mauncherlei Erwägungen am Platze ſind, welche das Urteil über die weitere Geſtaltung der Geſchäftslage in ungünſtigem Sinne beein⸗ fluſſen. Politiſche Meldungen traten zwar weniger in den Vorder⸗ grund, aber dennoch war eine gewiſſe Beſorgnis wegen weiterer po⸗ litiſcher Komplikatlonen entſtanden, durch die Unklarheit, welche ſich betreſfs der Dardanellenfrage eingeſchlichen hat. Zuzächſt bleibt die durch den italieniſch⸗türkiſchen Krieg geſchaffene Be uruhigung des Handels beſtehen und da der Export Rußlands ohne Zweiſel be⸗ ſonderz ſchwer geſchädigt wird, ſo drängte ſich natürlich die Be⸗ fürchtung auf, daß die ruſſiſche Regierung nicht allzulange in det bis⸗ herigen Paſſivität verharren werde. Auch die marorkaniſche Revolution wurde vlelſach beſprochen, obwohl dieſelbe eigentlich nur Fraukreich angeht, aber die Pariſer Börſe brachte teilweiſe mattere Kurſe, be⸗ ſonders in Reuten, was unangenehnz berührte. Auch dieſe Schwierig⸗ keiten, welchen Frankreich in Marokko begegnet, ſcheinen wieder einer beſſeren Auffaſſung Platz gemacht zu haben, denn der Fondsmarkt brachte eine weſentlich günſtigere Strömung am Schluſſe der Woche. Das intereſſanteſte Gebiet bleibt nach wie vor der Kaſſainduſtriemarkt, auf dem unter dem uumittelbaren Eindruck der verſchiedenen Preks⸗ erhöhungen und der Auslaſſungen in den Generalverſammlungen der führenden Induſtriewerte größere Meinungskäufe getätigt werden. des Publikums am Auf dieſem Gebiete kommt der Optimismus deutlichſten zum Ausdruck. Günſtigen Eindruck hinterließ unſer Handelsverkehr mit dem Auslande im Monat März. Sowohl die Einfuhr wie die Ausfuhr hat die Höhe weſentlich überſchritten, was bei der Einfuhr umſo beachtenswerter iſt, als die für die Gewichts⸗ menge weſentlich in Betracht kommende Kohleneinfuhr infolge des Streiks in England beträchtlich hinter der des Monats März 1911 zurückgeblieben iſt. Die Zunahme der Ausfuhr hat beſonders für Textilerzeugniſſe und Maſchinen günſtige Ziffern gebracht. Eine weitere erfreuliche Nachricht war es, daß auch die Verkehrseinnahmen der deutſchen Eiſenbahnen für den Monat März eine beträchtliche Zu⸗ nahme zeigen. Die Einnahmeausfälle anläßlich des Streiks der Kohlenarbeiter im Ruhrrevier ſind durch Mehreinnahmen in anderen, namentlich Oberſchleſiſchen Bergwerksbezirken, ausgeglichen worden. Der deutſche Stahlwerksverband bildete wieder ein Thema der Unterhaltung, wobei zunächſt ungünſtige Meldungen mehr Beachtung fanden. Dem Montanmarkte kamen allerdings die guten Ausweis⸗ ziffern des Stahlwerkverbandes über den Verſand der B⸗Produkte und die gewaltigen Ziffern der Wagengeſtellungen zu ſtatten. Daß auf dieſem Gebiete ſich die Tendenz im allgemeinen günſtig geſtaltete, war zu erwarten. Bei der ſonſt ziemlich ungleichmäßigen Tendenz iſt die Aufwärtsbewegung der Schiffahrtsaktien anzuführen, welche eine unerwartete Hauſſe an der hieſigen Börſe erfuhren. Das Intereſſe, welches ſich für dieſe Werte zeigte, wurde zunächſt auf die Steigerung der Hanſa⸗Aktien zurückgeführt. Schiffahrtsaktien waren auch das wichtigſte Thema der Unterhaltung, ohne daß man bisher etwas Beſtimmles über die Gründe der Bewegung erfahren konnte. Darüber, daß ſpeziell bei Hanſa⸗Aktien zwei Intereſſenten⸗Gruppen in dey Ankäufen wetteifern, beſteht kaum noch ein Zweifel, aber die Vermutungen gingen auch dahin, daß eine Vertruſtung deutſcher Schiffahrtsintereſſen angeſtrebt wird. Auf anhaltende ſtarke Käufe für Hamburger Rechnung wurden Norddeutſcher Lloyd weſentlich ge⸗ ſteigert und die Aufwärtsbewegung brachte einen auſehnlichen Kurs⸗ gewinn. Für dieſes Papier zirkulierten Angaben, daß der Lloyd im erſten Quartal dieſes Jahres 3 Millionen Mark mehr als im gleichen Zeitraum 1911 verdient habe. Auch Paketfahrt nahm an dieſer Steigerung regen Anteil. Man konnte beobachten, daß ſich am Geſchäft in dieſen Werten nicht nur die engere Börſenſpekulation betetligte, ſondern auch ſpekulativ veraulagte Kreiſe des Publikums. Die ver⸗ ſchiedenartigſten Verſionen, die allerdings verbreitet wurden, haben bis heute eine Beſtätigung nicht gefunden. Daß der Geſchäftsgang bei den meiſten großen Schiffahrtsgeſellſchaften z. Zt, recht gut iſt und daß davon namentlich der Norddeutſche Lloyd profitiert, ſoll ſich be⸗ ſtätigen. Die angebliche Zurückhaltung der italieniſchen Flotte aus den Ge⸗ wäſſern des ägäiſchen Meeres machte wenig Eindruck, obwohl ſich, falls die Meldung richtig iſt, die Ausſicht auf eine baldige Wiedereröffnung der Dardanellen bieten würde. Als Folge der fortſchreitenden Erleichterung auf dem Geldmarkt iſt in der abgelaufenen Woche eine weitere weſentliche Kräftigung des Reichsbankausweiſes eingetreten, die über den Umfang des Vorfahres hinausgeht. Die ſteuerfreie Notenreſerve hat ſich auf 287,28 Millionen Mark erhöht. Der Notenumlauf zeigt einen weiteren Rückgang. Nach der ſtarken Beſſerung, die für den Ausweis in den beiden letzten Wochen eintrat, ſteht allerdings in dieſer Woche wieder eine vermehrte Inanſpruchnahme für den Ultimo in Ausſicht. Der Status hat jetzt wieder ein derart kräftiges Aus⸗ ſehen, daß die Beanſpruchung der letzten Aprilwoche, ſofern ſie ſich in dem Umfange des Vorjahres hält, dem Juſtitut keinerlei Unbeguem⸗ lichkeiten bereiten wird. Augeſicht des gekräftigten Ausweiſes und des Umſtandes, daß er gegenwärtig flüſſiger iſt, als zur gleichen Vor⸗ jahrszeit, glaubt man, daß die Frage einer Diskontermäßigung in nicht allzu weiter Ferne mehr liegen kann. Im vorigen Jahre hatten wir bereits einen Diskontſatz von 4 Prozent, während wir bis heute noch denſelben mit 5 Prozent verzeichnen. Dieſes bedeutet natürlich für Handel und Verkehr eine lang andauernde ſchwere Belaſtung. Eine öprozentige Ermäßigung würde in den Kreiſen der Finanzwelt und Induſtrie als eine Erleichterung empfunden. Der Privatdiskont ſchwankte zwiſchen 34 bis 376 Prozent. Am Baukeumarkt ließ das Geſchäft wenig Lebhaftigkeit er⸗ kennen. Diskonto⸗Kommandit, Deutſche Bank nur mühſam behauptet, auch Mittelbanken zeigen wenig Kursbewegung, öſterreichiſche Banken ziemlich gut behauptet, umſomehr als die Wiener Börſe trotz des Vor⸗ gehens Italieus eine bemerkenswerte Kaltblütigkeit zeigt. Deutſch⸗ Aſiatiſche Bank zogen im Kurſe weſentlich an. Der Bahnenmarkt brachte ebenfalls wenig Veränderung. Vorübergehend wurden Balti⸗ more⸗Ohio im Anſchluß Newyorks höher bezahlt. Schautung⸗Bahn ſchwankend, dagegen Prince Heuri zeitweiſe gefragter. Für Lombarden und Staatsbahn war wenig Intereſſe vorhanden. Dasſelbe iſt auch von italieniſchen Bahnen zu melden. Die Werte des Induſtriemarktes traten, ſoweit die Aktien der Montan⸗ und Hüttengeſellſchaft in Frage kommen, meiſt zu ermäßigten Kurſen in den Verkehr. Die Stimmung auf dieſem Gebiete war allerdings teilweiſe feſter, beſonders für Phönix⸗Aktien, welche den Kurs bis 268,50 erreichten, aber der Kurs⸗ ſtand konnte ſich nicht erhalten, da ſtärkere Realiſierungen auf dieſem Gebiete drſckten. Schwächer lagen ferner Deutſch⸗Luxemburger, Har⸗ peuer, Gelſenkirchen und Laurahütte. Man brachte die Realiſations⸗ luſt in Zuſammenhang mit ſpekukativen Tauſchtransaktionen von Schiffahrtsaktien gegen Montanpapiere. In Elektrizitätswerten waren die Umſätze beſcheiden und auch auf dieſem Gebiete machte ſich eher ein leichtes Abbröckeln der Kurſe bemerkbar. Bei feſter Tendenz ſind Akkumulatoren Berlin zu erwähnen, welche 13 Prozent Kursſteigerung erfuhren. Gegen Schluß der Börſenwoche entwickelte ſich auf dieſem Gebiete eine weſentliche Ge⸗ ſchäftsbewegung, welche die ſeit längerer Zeit vernachläſſigten Papiere etwas lebhafter in den Vordergrund brachten. Unter Führung von Ediſon, welche ſich um einige Prozent hoben, zogen auch Eleetro Schuckert und Siemens⸗Halske an. Am Fondsmarkte Hat ſich nur wenig verändert und die Stimmung iſt auf dieſem Gebiete eine weiter ruhige, aher doch arößtenteils gut behauptete. Deulſche Anleihen find vernachläſſigt. Auch in ausländiſchen Renten zeigt ſich nur eine geringe Veränderung des Kursniveaus. Etwas feſter lagen Türken⸗ loſe. Am Kaffamarkt der Dividendenwerte war die Haltung größten⸗ teils feſt. Einzelne beſonders bevorzugte Werte konnten namhafte Kursavancen erzielen, ſo die Aktien der Gold⸗ unz' Silbexſcheide⸗ anſtalt, welche 37 Prozent im Kufſe geſteigert wurden. Die übrigen chemiſchen Werte zeigen eher ein müßiges Nachgeben. Von Maſchinen⸗ fabriken ſind Wittener Stahl, Mannesmannröhren bei ſchwächerer Tendenz zu erwähnen. Schnellpreſſe Frankenthal ſowie Motoren Oberurſel und Karlsruher Maſchinenfabrik waren 1 Letztere erreichte den Kurs von 163, welcher allerdings ſich nicht voll behaupten konnte. Zementwerte feſt. Gummiwarenfabrik Peter ſchwächer, Zellſtoff Waldhof 7 Prozent höher. Deutſche Wafſen⸗ und Munitions⸗Fabrik ſchließt mit einer Kurserhöhung von 30 Prozent, ebenſo ſind Brauerei Sinner im Kurſe geſtiegen. haft gehandelt. Die Neigung der Spekulation Spezialwerte zu bevorzugen, ſprach ſi chauch am Schluſſe der Woche noch deutlicher aus. Während nämlich Schiſſahrtspapiere bei großen Umſätzen dem lebhafteſten Intereſſe be⸗ gegneten, ſchwächten ſich dieſe eher etwas ab, dagegen wurden Elek⸗ trizitätswerte lebhafter umgeſetzt. Im Anſchluß an Newyork und ganz beſonders auf die Mehreinnahmen der Baltimore⸗Ohiv⸗Bahn machte ſich für letztere Aktien eine hebhaftere Geſchäftsbewegung be⸗ merkbar. Im übrigen beſchäfligte ſich die Börſe miß. der Feſtſetzung des Prolongationsſatzes für Reporigeld, welches 4 bis 4% bedang. Privatdiskont zog um e auf 3½%ẽ an. Lebhaftere Ümfätze fanden auch am Schluſſe der Woche am Kaſſamarkte ſtatt. Pie Börſenwoche ſchloß bei gut behaupteter Tendenz. Privatdiskont 3½0%. Kolonialwerte. Kolonialkontor G. m. b.., Hamburg, Hohe Bleichen). Von Weſtafrikanern beſtand weiterhin Angebot für Afri⸗ kaniſche Kompagnie⸗Aktien, dagegen Nachfrage für Deutſche Kautſchuk⸗Aktien und auf ermäßigtem Preisniveau für Bibundi. Oſtafrikaner lagen ganz vernachläſſigt, nur für Deutſche Agaven beſtand weiterhin Nachfrage, beſonders für Stamm⸗ anteile zu ganz bedeutend erhöhtem Preiſe. Oſtafrika⸗Kom⸗ pagnie höher.* Von Südweſtafritanern konnten ſich Deutſche Kolonial⸗ geſellſchaft für Südweſtafrika leicht befeſtigen. agegen be⸗ ſtand größeres Angebot für Kaoko, wodurch der Kurs zeit⸗ weilig um 10 Prozent im Preiſe zurückging. Von Südſeewerten ſind Neu⸗Guinea zu ermäßigten Prei⸗ ſen offeriert, dagegen konnten Pacifie Phosphat Stamm⸗ und junge Attien ihren Kurs etwas erhöhen. Zentralamerikaniſche Kaffeeplantagen⸗Aktien leicht abgeſchwächt. Von ſonſtigen Werten Salpeter⸗Aktien, Sloman⸗Salpeter (Bericht des Deutſchen . — Je pnSeue enn Se dut ebupad usgesrc 5g b sve im„ e ngne nag svat Oiusat FFVFV dognd uog s iusat sog mu ueſueg en cenne, ernd 976 11 5 8 aut Aupg uegos dun Ueucgse) vuebid evg scufchurc) qun uapts drie 20 1 b 45 aihpe dune awoc un ne nog den Beineodg 5 5 Aee e nu mune eeee ne ſpun lel lier U1 ie ee dun Aaol vl Apihe uee 4 5FFF auue en e eepnn 8 unge ne Manttvin 10 5 5 11 11% Nagttenvad num ihnu sypozusgel olhs eß 2581 121——5 aeudg 2 ee eeeeeee, acplgvocß 1 200 pnaqß— t woeeceh mesguah i 1 e wonsſun zut 50 ee e— 45 oeese ed a ,, ee e 100 1980 ar U37312400 4120 eeſeeeeeee eeeee Iaqucegun ͤ u 5* 75— o eine An gae 11 upg ee e ee eeee e ben 2 85 ue weeeee d ben eee lͤen an ene, Sune ee wee eeeee e 1 Wnn kudee daen 0 755 15 5 910%0 dpee mee ut unu gun dneh e lad og qun eunz aabnoa u Sielpieang 220 Uimlgg nsc eng uvmn zanten e ahrene mo une unbz duvag adnne d uca gun 85 eeee een eunceeeeeee e 00 2 ̃„„„ i—7155 eeeeeenn, ii 10 dee eehe e ee ee Johvausanns di e eee we öpd do ge e ucet e e een, e. 5 270 ul boih Aunſ ud 19 25 ee eee ee ae wee, eene ee eeee W 8 5 n een een e 0% de ee e en eeng„aeuugz ualv nuch s pidcd svg duſß diat aun nelnv 110 0 17 5 gope usg ur qpaeg dupch eag wopmw! den ueelcß dig“ u 2 buwb eeee 25 8 zulvg 7595 e e aun auerznmz e aun e 12 Balplagt 7 r 90AaT 3 4 Julr 48 78 2— at 5 ian Hoickl 95 1 N 85 nomvgach 1 un mend an weet eee be 5 3 1 15 gu en Sva uacpl zgug pS 5 8 8 5 250 Fe p ius b8dene u von 89g n ane MB N THagurs euvb ſchiu unu aag wa 5 8 uzang 8 111„0 Unech Scpug neg ans lee wunenee ane mecdunsebvg bö z1nzs„„ ds d 29 0 5 5 8 25„ane eduneeeen woc ne n e nene eeehn eeeeeee 0 2 0 20pnlec Sog dog aqup 5 925 dig ueſp 1% W e e% ̃ ecß a Hunigg 5 5 25 8 5 12 855 deeeen ee. 13050 99 5 2 8 Bigu beeennh n e ee e 5 zee Seduef Soeuee e Jliaitptsbueiun Ja eie uue eg 1 138„ 5 25 nngs Ongz ne eeeee erun 10 a gun—5 5 eeee eeß 110 1 15 zupe qun 900 zuc 568 F aug Inozuc er 2633U0 220b 423 e e 15 a01 5 Aass 7900 de Hu Une nn dang au 5 11 5 10 95 n she uuugf meunnee ods18 wil eß unn Mqie! e e aun* 8 pil neee ee uueg inch“ 5 ars uvu qun uupzſz e 22010 nelloineg ug! 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Und ſie entſetzte ſich: auch das tatenvollſte, ge⸗ ſegnetſte Leben wurde in einem ſolchen Tode zum Fluch, und wem die Liebe im Tode nicht zu Häupten und zu Füßen ſtand, der war ſich ſelbſt und der Welt doch das beſte ſchuldig geblieben. Sie ſprang auf und begann in drängender Unruhe auf und nieder zu gehen. Die Stunden der Krankenwache folterten ſie, und wie ſollte das erſt werden, wenn ſie morgen im Schweigen der Nacht hier allein aushalten mußte— allein mit der Ster⸗ benden und allein vor allem mit ſich ſelbſt?! Es war ihr eine Erlöſung, als endlich Frau Stein wieder erſchien. Nun verabredete Lore eilig, daß ſie am Nachmittag noch einmal auf ein paar Stunden kommen und morgen die Nachtwache übernehmen wollte. Dann ſtürmte ſie hinaus. Der kalte Herbſtwind, der ſie ſchneidend grüßte, das ſpärliche Leben und Treiben des Tages, das ſie umgab, wirkten heute ordentlich befreiend auf ſie, und ſie atmete in tiefen, vollen Zügen: Leben! Leben in allem, was das Schickſal geben wollte— Schmerz und Not und Genügen und Glück—— nur leben, ausleben! Das war am Tage vor dem Beſuch des Adjunkten geweſen. Und am Spätabend nach dieſem Beſuch ſaß ſie wleder in der dämmerigen Krankenſtube, mit ein paar Büchern und einer Fülle energiſcher Vorſätze gegen die Spukgeiſter der Einſamkeit ge⸗ wappnet. Reinhold kam gegen zehn Uhr noch einmal, um nach der Kranken zu ſehen. Er beobachtete ſie ſchweigend, und dann wandte er ſich kurz an Lore. „Einen Augenblick!“ Sterbende ſind ungewöhnlich hellhörig; er ging darum in eine entfernte Ecke und Lore folgte ihm zögernd. Es wird gut ſein, wenn Sie Frau Stein recht bald wecken. Sie können ja trotzdem bleiben, wenn Sie wollen; jedenfalls aber muß ich Sie darauf vorbereiten, daß unſere Kranke den Morgen nicht mehr erleben wird.“ Lore erſchrak heftig, aber ſie beherrſchte ſich ſchnell. „Sie täuſchen ſich nicht?“ „Nein. Wir haben jetzt zehn Uhr. Späteſtens um zwei Uhr wird menſchlicher Vorausſicht nach alles vorüber ſein.“ Nun hatte Lore doch Mühe, ihre Faſſung zu bewahren. „So iſt's doch immer Zeit, wenn ich Frau Stein in zwei Stunden wecke.“ „Wie Sie wollen!“ Er griff nach ſeinem Hute. „Werden Sie noch einmal kommen? fragte ſie beklommen, »oder darf ich Sie rufen laſſen, wenn es wirklich notwendig wer⸗ den ſollte?“ 5 Er wandte ſich an der Tür noch einmal halb gegen ſie um: „Ich werde um zwölf Uhr wiederkommen. Und bis dahin wecken Sie dann, bitte, Frau Stein, denn dann werde ich hier bleiben.“ Er ging, und ſie ſah ihm nach, während es ſchmerzlich um ihren Mund zuckte. Aber nur einen Augenblick, dann nahm die Sorge für die Kranke, die nach der Meinung des Arztes eine Aufgegebene war, ihr ganzes Denken und Empfinden in Anſpruch und ſie trat zaghaft an das Bett heran. Wirklich, die Veränderung war nicht zu verkennen: der Atem ging kurz und leiſe, und er ſetzte für beängſtigend lange Pauſen faſt ſcheinbar ganz aus. Das alſo war nun der Tod! Der Tod, der langſam heranſchlich und mit eiſiger Hand ein Organ nach dem anderen ſtillſtehen ließ, bis er das letzte flackernde Lebensreſtchen mit einem leiſen Hauche auslöſchen konnte! Sie zog einen Stuhl dicht an das Bett heran, und nun be⸗ obachtete ſie mit leidvollem Intereſſe die ſinkenden Lebensäuße⸗ rungen des ſtillen Menſchen, der ſo nahe neben ihr lag, daß ſie mit ihren Armen ihn umfaſſen und halten konnte, und der doch faſt ſchon durch die Unendlichkeit der Ewigkeiten von ihr ge⸗ trennt war. Dabei ging eine Viertelſtunde nach der anderen hin, ohne daß die Zeit ſie beſchwert hätte, und ſie war ſelbſt überraſcht, als ein gelegentlicher Blick auf die alte, diskrel tickende Standuhr ihr ſagte, daß nur noch eine Viertelſtunde zun Mitternacht fehle. Nun mußte alſo Reinhold bald kommen— und dann wollte er bleiben bis zum Ende.— 5 Als ſie die Kranke wieder anſah, lag dieſe mit offenen Augen und dem Blick des erwachenden Bewußtſeins da. Stilk und unverwandt ſah ſie auf Lore und es war unverkennbar; ſie ſuchte ſich klar darüber zu werden, ob wirklich Lore an ihrem Bette ſitze. Lore ſtand auf und beugte ſich mit einem erzwungenen Lächeln über die Kranke. 5 „Sie haben lange geſchlafen“, ſagte ſie und ſie gab ſich Mühe, froh und zuverſichtlich zu ſcheinen, ‚und nun werden Sie bald wieder geſund ſein—“ „Lore—!“ Die Kranke formte das Work mit unendlicher Anſtrengung und doch war es kaum zu vernehmen. Lore wollte die Hand, die ihr zunächſt auf der Decke lag, erfaſſen, aber ſie zuckte unter der Berührung zuſammen— die Hand war kalt und fühllos. Die Sterbende mühte ſich, weiter zu ſprechen und Lore beugle ſich, obſchon ſie in Erregung zitterte, zu ihrem Munde nieder. „Aushalten—— Das war wie ein Hauch, der in ſich ſelbſt erſtarb. Als Loxe ſich aufrichtete, ſah ſie, daß der Blick der Sterbende ſich trübte; und plötzlich erfaßte ſie eine wahnſinnige Angſt. Sie eilte in das Zimmer der Pflegerin. „Frau Stein— kommen Sie ſchnell—!“ Frau Stein begriff die Situation ſofort, obſchon ſie eben erſt aus tiefem Schlaf emporgeſchreckt war. Auch ſie hatte das Ende als nahe erkannt und ſie hatte ſich darum angekleidet gufs Bett gelegt. Sie ging ſchnell ins Krankenzimmer hinüber und Lore folgte ihr. „Wir ſind zu ſpät gekommen!“ ſagte Frau Stein, während ſie der Entſchlafenen die Augen ſchloß. Und dann ſtellte ſie ruhig die Zeit feſt:„Zwölf Uhr fünf Minuten.“ In dieſem Augenblick kam Reinhold, und die Wärterin ging ihm mit ihrer Meldung entgegen. Lore ſtand indeſſen in tiefer Erſchütterung da. Sie wollte ſich vor Reinhold nicht ſchwach zeigen, und ſo bot ſie alle Willenskraft auf, der Be⸗ wegung Herr zu werden, die ihre Seele bis in ihre Tiefen auf⸗ gewühlt hatte. Aber dann lag ſie doch plötzlich vor der Toten auf den Knieen und weinte wild und faſſungslos; weinte vor der unbegriffenen Majeſtät des Todes und weinte in tiefem Weh all der Liebe nach, die ihr hier geſtorben war. Reinhold blieb an der Türe ſtehen, als er Lore in dieſem Aufruhr der Gefühle erblickte, und ſeine Augen ſaugten ſich förm⸗ lich feſt an der zuckenden Geſtalt, die dort am Boden kauerte, Und wieder war er in Verſuchung, zu ihr hinzuſtürzen und ſie in ſeine Arme zu reißen, aber auch nur einen Augenblick— dann trat er langſam heran und ſagte faſt vollkommen ruhig:„Faſſen Sie ſich, Lore. Ein ſanfterer Tod kann keinem Menſchen werden.“ Lore verſuchte haſtig die Augen zu trocknen, während ſie emportaumelte. „Ja,“ ſagte ſie mechaniſch.„Aber ſchrecklich bleibt es doch. Und ich habe ſie lieb gehabt—“ NC In der weichen Stimmung, in der ſie ſich befand, ließ ſie es geſchehen, daß er ſie in das anſtoßende Zimmer führte und dort in einene Seſſel niederdrückte. 1 „Warten Sie hier—“ ſagte er ernſt.„Und ein paar Mi⸗ nuten entſchuldigen Sie mich noch— ich habe drinnen noch zu tun.“ Als er wieder zurückkam, fand er Lore bereits zum Gehen fertig, und er hatte vorübergehend faſt den Eindruck, daß ſie ſeine Rückkehr gar nicht habe abwarten wollen. Dann gingen ſie und Lore ſtieg vor ihm die Treppe hinab; hochklopfenden Herzens, denn ſied achte daran, daß er ſie nun begleiten würde, und daß ſie in der ſchlafenden Stadt ganz allein mit ihm ſein werde. Aber als ſie auf die Straße kamen, krat Hermann an ſie heran f 10 neach der Maske. Seine Hände zuckten und taſteten umher, er lickte um ſich, als ſuche er eine Waffe. „Ich haſſe ihn! Er hat Gibvanni umgebracht, er allein!“ Die dicken Lippen des Dämons drunten zog noch immer ein Lächeln auseinander, und ſeine offenen Augenhöhlen ſtarrten auf den Burſchen mit einem Ausdruck gieriger Ungeduld. Erſchöpft kroch dieſer vom Ufer zurück und lehnte ſich einen Augenblick gegen die Strohwand der Hütte, ſeine Zähne ſchlugen und ſeine Augen hatten einen flackernden Glanz. Als er ſich ein wenig erholt hatte, wies er mit der abgezehrten Rechten nach einem in Lumpen gewickelten und verſchnürten Gegenſtand, der hinter ihm am Boden lag. „Niemand kommt zu mir, Sie müſſen mir helfen. Ich hab' Vertrauen zu Ihnen“, ſagte er mit traurigem Lächeln.„Er⸗ füllen Sie mir eine Bitte. Dort hinein habe ich den Schatz gewickelt, den Giovanni aus dem Waſſer gefiſcht hat. Ich hab' ihn bewacht bis heute. Bringen Sie ihn den Mönchen nach Barbana hinüber, es ſind fromme Mönche. Sie ſollen eine Kapelle davon bauen, in der ich begraben ſein will.“ „Sonſt haſt Du keinen Wunſch weiter?“ fragte ich den Kranken. Er ſchüttelte den Kopf. „Keinen. Aber gehen Sie gleich.“ Ich nahm das Bündel an mich und machte mich auf den Weg. Das kleine Kloſter war nicht weit, ſchon eine Stunde ſpäter zog ich die Glocke der Eingangstür. Der Pförkner öffnete und führte mich zum Prior, dem ich den von den Cheſinis ge⸗ hüteten Schatz auf den Tiſch legte. Während ich mich meines Auftrags entledigte, öffneten die flinken Hände zweier Mönche die ſorgfältige Umſchnürung der Lumpen. Sie zogen einen blank geputzten metallenen Topf hervor. „Es ſcheint mir kein Gold,“ ſagte der eine kopfſchüttelnd. Wir traten alle ans offene Fenſter, durch das die Sonne ihre hellen Strahlen ſandte. Der Prior nahm das Gefäß aus der Hand des einen Mönchs, wog es prüfend, ließ das Licht darauf ſpielen, klopfte mit dem Zeigefinger daran und kehrte mir dann ſein rundes, lächelndes Antlitz zu. „Der Dämon hat dem Burſchen einen Streich geſpielt. Es iſt Meſſing. Das Haus, das wir davon Ihrem Freunde bauen ſollen, wird wohl nur aus ſechs Brettern beſtehen können.“ Hygiene im Heim. Das Schlucken, an dem häufig viele Menſchen leiden, iſt ein Krampf oder krampfähnlicher Zuſtand, der durch heftiges Lachen, wie auch durch nervöſe Erregung, falſche Atmung, unter dem Einfluß von Kälte uſw. hervorgerufen wird. Man em⸗ pfiehlt dagegen meiſt, längere Zeit den Atem anzuhalten, doch kommt es dann bei manchen Perſonen leicht zu Herzklopfen. Tritt das Schlucken nur vereinzelt auf, ſo hilft es ausnahmslos, wenn man ein Glas Waſſer langſam, in richtiger Weiſe aus⸗ trinkt. Verſagt das Mittel, ſo iſt das Trinken nicht in richtiger Weiſe geſchehen. Es handelt ſich nämlich dabei nicht, daß man eine beſtimmte Quantität Waſſer genießt, ſondern lediglich darum, daß man viele Male hintereinander ſchluckt und zwar in regelmäßigen und ſo kurzen Zwiſchenräumen, daß das krampfhafte Schlucken es nicht zu unterbrechen vermag. Das Waſſertrinken hat nur den Zweck, dies willkürliche Schlucken zu ermöglichen. Man ſoll daher keine großen Schlucke Waſſer nehmen, ſondern ganz kleine, aber raſch aufeinander folgende. Die Menſchen pflegen jedoch in ſolchen Fällen ein Glas Waſſer herunterzuſtürzen oder es in unregelmäßigen Abſätzen zu trin⸗ ken, um dann zu ſagen, es nützt nichts. Noch einmal: Wenn das Mittel in richtiger Weiſe angewendet wird, ſo hilft es immer, ſofern es ſich nur um einen vereinzelt auftretenden Schluckanfall handelt. In eine Königsberger Klinik wurde ein⸗ mal ein polniſcher Knabe eingeliefert, der drei Tage bereits unaufhörlich geſchluckt hatte und dadurch in einen ſein Leben ge⸗ fährdenden Zuſtand gefallen war. Nachdem man alles Erdenk⸗ liche verſucht hatte, kam einer von den Aerzten auf den Einfall, ihm eine Zigarre in den Mund zu ſtecken. Der nicht ans Rauchen gewöhnte Junge mußte heftig nieſen, und— ſiehe da, * das Schlucken war verſchwunden. Offenbar hatte das Nieſen 1 Erfolg gezeitigt. Daher ſollte man es in ſolchen Fällen durch geeignete Mittel hervorzubringen ſuchen. Auch Einziehen von Waſſerdampf durch die Naſe,, Eintauchen denr Hände in heißes Waſſer, ſowie warme Aufſchläge auf die Brufl oder Aufgießen von Kollodium auf die Magengegend führen nicht ſelten zum gewünſchten Ziele. Jür Küche und Keller. Tiegel⸗Kartoffeln. Die Kartoffeln werden mit der Schale gekocht, ſo heiß als möglich geſchält, mit etwas friſcher Butter und Salz vermiſcht und mit einer Holzkelle recht fein zerquetſcht, dann in einen mit Butter ausgeſtrichenen Tiegel gedrückt und im Ofen recht gelb gebacken. Nachher ſtürzt man ſie auf eine Aſſiette und reicht ſie zum Gemüſe. Rübenſalat mit Brathechten. Die roten Rüben ſind hierzu nach tüchtigem Bürſten, ohne zu ſchälen, ab⸗ zukochen, in kleine längliche Stückchen zu teilen und in folgender Tunke mindeſtens 2 Stunden durchziehen zu laſſen. 3 ganze Eier ſind mit 2 Löffeln Butter, 2 Löffeln beſtem Olivenöl, Salz, Pfeffer, etwas Zucker, 3 Löffel beſtem Weineſſig im Waſſerbade unter Hinzugabe einer Taſſe roten Rübenſaftes dick abzurühren und die Rübenſtückchen hineinzulegen.— Die kleinen Hechte ſind zwar in ſchwimmendem Fett auszubacken, was nicht länger als 10 Minuten pro Fiſchlein währen darf. Das Gericht iſt kalt zu ſervieren und Salzſtangen und Brezeln dazu zu gehen. Karlsbader Hörnchen. Man nehme zwei Pfund beſtes Weizenmehl, 70 Gramm friſche Preßhefe, reichlichſt Liter warme Milch und ſetze davon in bekannter Art eine 1„„ ſtück. Iſt dies ſo gut gegangen, daß das Gefäß doppelt ſo viel ſchaumigen Inhalt wie zuvor zeigt, rühre man 300 Gramm Butter ſchaumig, füge 4 ganze Eier, 200 Gramm Zucker, dazu, mangele den Teig aus und ſchneide große, ſpitze Dreiecke davon, dieſe wickle man von der breiten Seite auf, forme ſie halbrund, laſſe ſie an warmem Ort ungefähr 20 Minuten aufgehen und be⸗ ſtreiche ſie mit Eigelb und weißem Mohn, ſofern man nicht geriebene Mandeln vorzieht. Beim Aufwickeln kann man noch entweder Butter dazwiſchen pflücken oder eine Füllung aus kleinen Roſinen und geſtoßenen Mandeln. Wunderſchön iſt auch eine leichte Füllung mit einem Löffel als breite Rille aufge⸗ tragenen dicken Pflaumenmus. 1 Beſter Zwieback von unbegrenzter Haltbarkeit. 4 Pfund Weizenmehl, 1 Liter Milch, 140 Graum Preßhefe, 30 Gramm Zucker, 300 Gramm Butter ſind hierzu notwendig. Pfund Mehl und ½ Liter laue Milch ſind mit den Hefen wieder anzurühren und zum Gehen zu bringen. Der Teig muß dri Stunden an einem warmen— aber nicht heißen— Platz an?n gehen. Danach werden ſie gebacken. Einmal oder auch öfter, je ſchlage den Teig eine halbe Stunde ſehr anhaltend und tüchtig, 5 ſetze kleine Brötchen auf das gebutterte Blech und laſſe ſie auf⸗ gehen. Danach werden ſiegebacken. Einmal oder auch öfter, je nachdem man die Stärke der Zwiebacke liebt, durchgeſchnitten 85 und in bekannter Weiſe geröſtet. Schwediſche Knackebröd. 1½ Liter gewärmte Milch, ½ Pfund Butter, 10 Gramm Hefe und 3 Pfund Mehl werden gebraucht. Die Hefe muß zuvor an einem warmen Ort in der Milch erſt aufgehen. Dann werden die anderen Zutaten hinzugegeben, der Teig wird aufgerollt und kleine Streifen oder Vierecke daraus geſchnitten, die auf gefettetem Bleche in einer halben Stunde abzubacken ſind. Vorzügliche Sandtorte. 500 Gramm Zucker werden mit 500 Gramm Butter, die zuvor erwärmt ſein muß, in einer Stunde zu Sahne geſchlagen. Dann werden 5 Eigelb, 10 eine Priſe Salz und das Abgeriehene einer Zitrone hinzugefügt und noch weitere 4 ganze Eier, 250 Gramm Weizenmehl, 250 Gramm Kartoffelmehl daruntergezogen. Zuletzt iſt der ſteiſe Schnee der 5 erſten Eier hinzuzugeben und die Maſſe in gun gebutterter Form 1% Stunde ohne ſe in dieſer Zeit zu berühren, zu backenmg 2 ee en e eeeeeenn wiee ee ae eg mad qun aelff oi ebeue ehet ebee e eee eeee ee ee dun ehe ee 188 ueen dee n e ee eeeeee eehee eee ne a0g e eee eee ee ne eee ceg gun ne 57% leeee e ee ht ee ehee e eeee Wrearce! zan deee bün de en eee en dice uog aeci dee un ine ee eeenh eene eng meg en Wupzq 58 utd nen ede ee een e en eeg eeht er eeneee eeee en e unaneg uag pnvch und uoch uee eeeeeeen ee ene 8 g0 ad ub uebe een dee aeeeeee ed cunde Cusagzeg pnaahpooꝛg) gudjoguch a0 uog baoch uaa 32258 uoutocd ouebuviebs a (Jvjol vungellaag) „ee aueen ee uepenete e vg unz ne ppig jqoat agel Jenpg ng qun 08 Seal ng Aee ueutebh urd anee eeee eeen goc“ „e ehen e enen Sval aun Jupfprne on e ee“ eeee ebeee ͤ pi a0 Buvdne o! qun 55j Vunchva„en enen pa ne Gog Imenzs uog un ae ee gpcht ne uc: J Sc„egs“ „vaſob ꝙpou oi zh eee iued hen tu og cen unz ee ee ben eeeee ͤeen pog pi ung aeehe ee eee ehee en bene unag unm vl in do feignen sva h uueat öung uen e“ ur u iogufes uesgnig uebnzs ſne gun Inv Lanz osſpoj uupunech „eue e big nee eue an egß“ ebuachne ne ehee cen een e„ee“ „usbvat ne Jppackh u ueg uag Jeg 90 u Unzgs ueg ee eeuct dig Sueeee eduee ue anl a0 gog qun aun qugununleg egunich dugpogcklodsnvun lpou Aeee eee den en eede ee e eeee enee oasqdub Svalfs pou vg a Se a% e eeg eeene e 0 910 hat qun mungze unonpz anl nenoqzuvcr sno zugzohnesno en d inpa zaaoqzuve cceg i e eh eſe ee deee ehe e e“ Baanz uupunec eoſ„usonllsno— ſach agen n“ aanu dig ne neeueunc eehe en eg cnah a0 aqr eeeehe een eae ee„e eheecneh en e e a0% gun uspon J05n1O 10 51l gafat agg ushenv ſozg utdgeſun un il Gaig“ ege un e eee une a ehee p dunee e c ce en beeee en et e olpogckl ne acnwa daog nu pvacklaog à gun use ug! deeenef ehen eeee eee en eeeee eg „cuugt ecee eee ee nn ze ane %0 egileg uahregtß pecphe ace ee eeehegn welun azat gog Geun meg de anu un mat uauugz oglelsvg nueb qun uefſpianesnv igvusneelpoch sog iun uzugeu Alpaz Sinc opog cpn oigmu daa uespres dig gun uungusgsqaagz „%0 ben eeeeee eeebee ie e uig; ceeeg gun jog a0c pnp Jcpeu e ee ee e neet ue Iepzu bieeen benn e en öeuig; eheeet ae nez nee e zepnadag une„canat ſp qun ueate J0 aceun Aceu Bunbigz⸗ e aog ſe uig ain een ccde eneee e ee puic nobunl uteane zog gun uecpput unbg bvceg Ganvu n⸗ Seee en ben e e ee e eet oa uub meee eee en e e e eeen eeee eia Aepen e ee ienbe Jeg aſ e enge a50 un zoh snoch oſ sog qun ue g ee eee e ee a delpoch un gupeeen e eee es in eg lut ognvjag)“ „ueugaa Pnv nog cwag eceee eenr eche i aeguee veg e de eeege uh Gag a se aes ece ehn en e nehee eeeen eng“, eenee eeneee it ae odva eeee eeeee e e n eee en“ edat Mope! 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Und ich erwartete, gegnen, vielleicht Pan, der im Röhricht ſich eine Flöte ſchneidet. Denn man kann ſich für die vergeſſenen Götter keinen ge⸗ eigneteren Zufluchtsort denken. Wenn jenſeits der niederen Inſeln und Dämme das offene Meer mit Lärm und Lachen und lautem Tollen oder leiſe raunend ſeine Wogen an den Strand trägt, immer erfüllt von den Launen des Wellengottes, in den Lagunen liegt das Waſſer ſtumm. Selbſt die Möwen und Reiher ſcheinen dieſe Waſſer zu meiden und überfliegen ſie ſelten und unter ängſtlichen Rufen. Man hört in ihnen nicht das behagliche Quaken der Fröſche, nicht das Schwatzen der Enten, kaum das Flüſtern des Windes im biegſamen Rohr. Nur das leiſe hohe Summen von Millionen Moskitos zittert beim Beginn der Dämmerung über die weiten Flächen. Und doch locken die Lagunen mit einem fremden ſchauder⸗ vollen Zwang. Ich ſehe nachts die toten Götter aus den Schlammtiefen ſteigen. Sie weben hin und her und irren ſuchend über die leiſe bebenden Waſſer. Sie heben erwachend ſich aus Tempeln, die der ſalzige Sumpf verſchlang, aus Villen, Hütten, Gräbern, die Zoll für Zoll das ſinkende Land den Fluten des Meeres überlaſſen mußte.—— Als das alte, jetzt unter Weinbergen begrabene Aquileja nicht das elende Dorf von heute, ſondern eine römiſche Welt⸗ ſtadt war, breitete ſich auf der Stätte von Grado ein Vorort um einen Hafen, in dem Schiffe von allen Küſten der römiſchen See und ſelbſt von den nebelumwallten Geſtaden des Nordmeers ankerten. Dann aber kam der allmähliche Verfall. Die Mauern bekamen Riſſe und brachen in ſich zuſammen, klingend ſtürzten die Säulen, und durch die Fugen und Sprünge in den marmor⸗ nen Böden preßten ſich ſchwärzliche Quellen, bis endlich die Fluten über die Trümmer ſpielten und in lautloſer, vielhundert jähriger Arbeit Sand und Schlamm über das Tote häuften. Doch die Geiſter jener ertrunkenen Wohnſtätten heften ſich noch mit klammernder Sehnſucht an jedem Sarkophag, an jede Urne, an jeden Säulenſtumpf, den Menſchen der dunklen Tiefe wieder entriſſen und den Händen der Sonne zurückgaben. Aber ſie ſcheinen ihr urſprüngliches Weſen unter dem Einfluß des Schickſals verändert zu haben. Die heitere Milde, das Sonnen⸗ leuchten und Jugendfrohe der alten Zeiten iſt ihnen verloren gegangen. Sie ſind finſter und tückiſch geworden und unberechen⸗ bar wie die Moorgeſpenſter unſerer deutſchen Sümpfe. Mancherlei erzählen die Fiſcher von dem Treiben jener Dämonen, die man aus der Ruhe aufgeſchreckt, wenn man im verſunkenen Steingetrümmer umherwühlt. Sie haben nicht gern etwas mit ihnen zu ſchaffen, denn ſie ſchicken ihnen das Fieber.—— Eines Tages war ich weiter als ſonſt hinausgedrungen, trotzdem die Sonne ihre glühendſten Pfeile herabſandte. Die Steinwüſten des Karſt zergingen in der Ferne zu einer im ſchwülen Dunſt zuckenden Wolkenwand. Waſſer, Sumpf und Sand flimmerten und ſchienen zu zittern. Angſtvolle Stille lagerte über den Lagunen, und ihr Atem hauchte den Geruch tehenden Waſſers und faulender Seegräſer aus.— In dieſer Ebene, in der ſich die Grenzen von Land und Waſſer fortwährend verſchieben, ragen hier und dort kleine Strohhütten, kreisrund wie die Zelte irgend eines fremdländi⸗ ſchen Nomadenvolkes. Sie werden von armen Strandfiſchern bewohnt, die nur aus ihnen hervorkriechen, um auf ihren ſchwarzen, ſargähnlichen Kähnen Netze zu legen oder aus Weidenruten geflochtene Reuſen an die Stellen einzubauen, wo das Waſſer bei der Flut vom Meer her in die Lagunen ein⸗ tritt und allerlei Fiſche und Seegetier hereinſchwenmt. Dieſe Lagunenfiſcher leben einſamer als irgendein anderer Menſch. Viele von ihnen haben nie das Feſtland betreten, nie Pferd und Wagen oder gar eine Eiſenbahn geſehen. Ihre Kinder können keine Schule beſuchen, ihre Weiber verlaſſen monatelang nicht die elenden Strohhütten, die meiſt nur mit einem Boote zu erreichen ſind. Sie hauſen wie einſt die Pfahl⸗ bauern gehauft haben müſſen, unberührt von dem Treiben draußen, ohne die Tage und Monde und Johre zu zählen, in einmal noch einem der alten Heidengötter zu be⸗ offenen Mundes. einer Welt, die aus einem Feuer auf dem Boden der Hütte, den wenigen Geräten zum Kochen und Fiſchfang und halbnackten Kindern beſteht. Sogar die Kirche ſcheint dieſe Einſamen vergeſſen zu haben. Sie wiſſen nicht viel vom Chriſtengott und der Jung⸗ frau Maria. Es hängen keine Heiligenbilder in ihren Stroh⸗ hütten, und ſie ſterben ohne die Tröſtung der Sakramente; denn wenn der Tod am Lager des Fiſchers ſitzt und ſeinen Armen die Kraft genommen hat, wer wollte da den Kahn hinüberrudern und aus dem Lagunenkloſter von Barbana einen Geiſtlichen holen d An jenem Tage nun leitete ein Zufall mich ganz am Ende einer ſumpfigen Landzunge vor eine Hütte, die mir noch kleiner, verwahrloſter, verfallener ſchien als die anderen. Der Sturm hatte einmal an ihr gerüttelt, um ſie ins Waſſer zu werfen, aber ſein Werk, nachdem er es halb vollbracht, liegen gelaſſen, wie ein eiliges Kind ſein Spielzeug verläßt. Niemand kann das Alter ſolcher Strohhütten augeben. Sie können ebenſogut vor zehn als vor hundert Jahren gebaut worden ſein, ſieht doch an dieſen armſeligen Behauſungen ſchon nach wenig Monaten alles grau, verwittert und morſch aus. f Aber nicht dieſe Hütte aus ſonn⸗ und regengebleichtem Stroh zog mich an, ſondern ein Geſehöpf, das ſich vor ihrer Tür träge in der Sonne bewegte. Von fern ſchien es halb Menſch, halb Tier. Als ich näher kam, erkannte ich einen Knahen. Er war faſt unbekleidet. Seine mageren, verkrüppelten Beine, ge⸗ färbt wie Bronze, ſtreckte er zwiſchen zwei beiſeite gelegten Krücken von ſich, den Oberkörper umhüllte ein zerriſſenes grobes Hemd, das die Bruſt und die ſpitzen Schultern freigab. Ein Kopf ſaß auf ihnen, von ungekämmten Haaren umbuſcht, zu groß und zu ſchwer für den dünnen Hals. Die braunen Arme, deren Ellbogen ſich in den Sand bohrten, mußten ihn ſtützen. Neugierig, das Kinn in den hohlen Händen, kehrte der Knabe mir das Geſicht zu. Es war ſchmutzig, voller Runzeln, faſt wie das Geſicht eines alten Mannes, und mehr noch als aus der Geſtalt des Krüppels ſprach aus ſeinen gelbglänzenden Augen das ganze Elend, die ganze Verkommenheit und Hoff⸗ nungsloſigkeit von Menſchenfamilien, die verdammt ſind, in die⸗ ſem gewaltigen Kirchhofe ihres Lebens Faden zu ſpinnen. Ein kleines Feuer ſchwelte am Boden, das der Knabe unterhielt, indem er trockenes Gras neben ſich ausriß und in die Flämmchen warf, ſo daß dieſe kniſternd aufzuckten. In dünnen Wölkchen wirbelte der Rauch empor, und wie der Dampf eines heidniſchen Opferfeuers umwallte und umſchlaug er mit hangem Schmeicheln eine Maske. Sie ſchaukelte an einer krummen, in den Boden geſteckten Stange. Ein ſtarres Lächeln lag um die dicken Lippen des Sie ſchien aus grauem Ton gebrannt, und ihre Oberfläche war verwittert und fleckig, als habe eine Krank⸗ heit ſie ergriffen.“ Es waren die Male, mit denen alle Gegen⸗ ſtände behaftet ſind, die endloſe Jahre auf dem Grunde des Meeres lagen. Sie rühren von den zerſtörten Gehäuſen kleiner Waſſerſchnecken und Krebstiere her. 175 Eine Weile ſtand ich vor dem Knaben, mißtrauiſch von ihm beobachtet. Wir wechſelten einige gleichgültige Worte, als ich dann aber plötzlich das ſchmale Waſſerrinnſal überſprang, das mich von der Fiſcherhütte trennte, haſchte er nach ſeinen Stöcken und machte mit den verkrüppelten Füßen eine angſtvolle und ſchmerzliche Bewegung der Flucht, wie ein Tier, das ſich in einer Schlinge fing und die Fauſt des Jägers über ſich fühlt. „Was iſt Dir?“ fragte ich. „Ich bin erſchrocken.“ 55 Da ich ihm zuredete, ſank er in ſeine frühere Lage zurück und blieb, indem er mich weiter mit ſcheuen Blicken anſchielte Gern hätte ich dies und jenes von ihm erfahren, aber ich brachte wenig heraus. Die Eltern ſeien tot, der Bruder aber draußen mit dem Kahn, um Scombri zu fangen, jene kleinen Fiſche, die mit der Flut vom Meer her ſich in den Waſſertümpelnl der La? gunen verirren. „Was haſt Du da?“ forſchte ich und ſtreckte neugierig de Hand aus, um die tönerne Maske anzufaſſen, durch deren hohle Augen ein ſtarker, brauner Hauffaden gezogen war wie man 1— 5 ſie zum Netzeknüpfen verwendet. Doch der Knabe fuhr haſtig empor. Ein Zittern lief über ſeinen Körper und er ſtreckte be⸗ ſchwörend die magere Rechte aus. „Laſſen Sie das gehen, Herrs“ rief er, und ſeine Stimme klang faſt drohend. „Wo haſt Du das merkwürdige Ding her?“ Unwillkürlich ließ ich die erhobene Hand fallen, erſtaunt über den harten Aus⸗ druck in den Augen des Butſchen. Ihr leidenſchaftliches Feuer erloſch wieder. Er ſchllttelte das Haar aus dem Autlitz, lächelte anfangs halb verlegen, halb und indem er mit den Fingern wieder einige üſchel trockenen Graſes zuſammenkratzte, die Funken des ver⸗ gehenden Feuers von neuem zu entfachen, entgegunete er: „Un dio! Ein Gott iſt das.“ „Wie, ein Gott?“ „Ja, unſer Gott! Mein Bruder hat ihn aus dem Sumpfe gezogen.“ „Das mußt Du mir erzählen.“ „Warum nicht?“ gab er zurück. Und er berichtete, wie das Netz des Bruders eines Tages auf dem Grunde der Lagune nicht habe weitergleiten wollen, und als Giovanni, der Bruder, ins Waſſer gewatet ſei, um nachzu⸗ ſehen, worin die Maſchen wohl hängen möchten, da habe er mit den Händen dieſen ſeltſamen Kopf erfaßt. Es ſei wunderbar geweſen, mit welcher Mühe er ihn endlich heraufgehracht. Ueber das Antlitz des Burſchen huſchte ein triumphierender Zug von Grauſamkeit. „Ja, der Gott wollte das Waſſer durchaus nicht verlaſſen und hatte ſich wie ein Aal im ſumpfigen Grunde feſtgebiſſen, Faſt iſt er noch im letzten Augenblicken Giovannis Händen wieder entſchlüpft. Aber der Bruder iſt ſtark und fürchtet ſich nicht, er hat den Dämon gehalten, hat ihn zu den Fiſchen in ſeinen Kahn geworfen und ihm den ſeſten Strick durch die Augenhöhlen gezogen. Dann haben wir ihn hier an der Stange befeſtigt. Nun muß der Gefangene bei uns bleiben, ob er will oder nicht.“ „Er ſieht aus, als ob er weinen möchte“, bemerkte ich. „Gewiß, aber auch eine Krabbe iſt nicht glücklich, wenn man ſie einfängt,“ antwortete er lachend.—— Welch abenteuerlicher Einfall! Da hing dieſe tragiſche Maske, jahrhundertelangem Schlafen entriſſen, bald gebleicht von der brennenden Glut einer faſt tropiſchen Sonne, bald wieder Wind und Regen ausgeſetzt, vor der elenden Fiſcherhütte, indeſſen ein verkrüppelter Burſche unter ihr Wache hielt. Denn dem Knaben ſchien in ſeiner Einſamkeit dieſes Steinbild allmählich zu einem lebenden Weſen geworden. Er opferte ihm das trockene Gras und die lila Helde, die auf dem Damme vor ſeiner Hütte wuchſen. Er brachte ſeine Tage vor ihm zu, redete wohl gar mit ihm, wie mit einem vertrauten Freunde, dem man alles ſagen kann. „Da, beweg Dich doch! Du darfſt lebendig werden!“ Er ſchlug die Maske mit einem der Stöcke, daß ſie wie erſchrocken zurückflog und unwillig hin und her ſchaukelte, den grauen Rauch zerteilend. „Du haſt einen ſonderbaren Freund.“ „Er iſt nicht ſchlechter wie andere,“ rief der Burſche heiter. „Giovanni und ich, wir meinen, man kann ihn ſo gut verehren wie irgendeinen Schutzpatron.“ Warum ſie das wohl glaubten? Vielleicht unter einem dunklen Zwange, aus einem Reſte verblaßten Aberglaubens heraus, der dort noch tief und feſt in den Menſchen haftet, viel⸗ leicht auch, weil unbewußt beim Anblick der Maske die Schauer einer gewaltigen, märchenhaften Vergangenheit an der ahnenden Seele des Burſchen rührten, oder, wenn der Wind über ihre ſteinernen, wie im Schrei erſtarrten Lippen fuhr, weil dann von ihnen, nur hörbar dem Geiſt, die Klänge alter Myſterien und heiliger Geſänge ſich löſten. All das fremde Leben, das durch die Einſamkeit der Lagunen zittert, deſſen Atem der Fieberdunſt iſt, von dem die verſunkenen Trümmer reden, das war den beiden Brüdern unbewußt in dem geformten Ton zum Bilde geworden. 5 Ich hätte nicht ungern dies Werkſtück zur Erinnerung an meinen Spaziergang in die Lagunen heimgebracht und ärgerte mich, daß der Knabe es ſo eiferſlüchtig hütete. Solbſt alg ich ihm, Abſchied nehmend, Geld daflür bot, eine Summe, flie die en ſeine Lumpen gegen einen neuen Anzug hätte eintauſchen künnen, ſchilttelte er den Kopf. „Du magſt mein Geld nicht?“ Er lächelte geheimnisvoll und wies hinter ſich nach det Strohhlltte, „Wir haben genügend da drinnen.“ „Geld?“ „Mehr als das.“ Dann verſtummte er, und ich kehrte heim. Als ich mich wenige Tage ſpäter von einem alten Fiſcher durch die Lagunen rubern ließ, brachte ich das Geſpräch auf jenen Knaben. „Ich verſtehe, Sie meinen den Franeescv Cheſint“, fagte en mit einer wegwerfenden Handbeſwegung.„Er lebt mit ſeinem üälteren Bruder zuſammen, dem Giovaunt, dem Hütte und Boot gehören und der nebenbei ein arger Trunkenbold iſt. Laſſen Sie ſich nicht mit denen ein, es ſind Einſtebler, ſie haben einen Bund mit böſen Geiſtern.“ „Wieſo das?“ „Nun, man ſagt es. Haben Sie das noch nicht gehört Der Giovanni iſt eines Tages zum Fiſchfang hinausgefahren und hat an einer Stelle, die er wohlweislich nicht verrät, den Schaß gefunden, den ſie jetzt in ihrer Hütte perſteckt halten und den ſie niemanb ſehen laſſen.“ „Sie haben wirklich einen Schatz gefunden?“ „Und was für einen! O, man ſagt nicht mit Unrecht, daß ſie damit leicht eine ganze Lagune kaufen könnten. Warum fin⸗ ben wir andern keine Schätze? Es glückt ihnen nur, well ſie mit den Geiſtern der Lagune im Bunde ſtehen.“ „Hat jemand den Reichtum geſehen?“ 90 „Nun, die alte Tonietta iſt beim Muſchelſammeln einmal neugierig herangeſchlichen. Da hat in der Sonne ein goldener Topf, groß wie ein Waſſerkeſſel, unter einer Strohbecke hervor⸗ geleuchtet. Der Topf war ſicher bis an den Rand gefllllt mit goldenen Münzen, wie man ſie wohl zuweilen ausgräbt.“ „Und was iſt das mit der ſteinernen Masle, dle der Trun⸗ kenbold in den Lagunen gefiſcht hat?“ 4 „Ich kenne das Ding. Nun, ſie treiben heute ſhren Spott damit und morgen iſt's ihnen ein Heiligtum.“ 7 0 Gleichmäßig tauchte mein Begleiter das Ruder in das trübe Waſſer, denn der Wind hatte ſich gelegt und ſonnenmilb⸗ hing das ſchlaffe Segel am Maſt. Nach wenig Bootslängen begann der Alte von neuem: „Wenn unfereiner ſo etwas fände, man truige das Ding da entweder zum Pfarrer nach Grado ober ins Kloſter der Mönche nach Barbana, oder verſenkte es am beſten raſch wicben in den Sumpf.“ „Warum das?“ fragte ich. Der alte Fiſcher zündete gemächlich ſeine Pfeife an, um den läͤſtigen Moskitos zu wehren, die uns mit ihrem ſeinen Geſumm umſchwärmten. „Sie ſind ein Frember,“ plaubderte er, indeſſen ſeine braunen Fäuſte das Boot mit langſamen Ruderſchlügen durchs Waſſer trieben.„Sie kennen dieſe Dämonen nicht, die die Lagunen bewohnen. Es iſt nicht gut für die Menſchen, mit ihnen in Berührung zu kommen, vielen ſchon haben ſie Ungluck gebracht. Sie lieben es, den Menſchen zu narren. Darum führt man zum Beiſpiel nicht gern hinaus, wenn die Nebel über den Lagunen liegen, denn im Nebel gehen ſie um. Ober weun es nachts donnert und blitzt, läßt man den Kahn lieber an ber Kette, auch wenn man gern noch einige Fiſche zum Markt brüchte, denn der Donner weckt ſie auf.“ „Ihr ſeid ja abergläubiſch wie die alten Weiberſpottete ich. Er lächelte. „Nun, ganz ſo ſchlimm iſt's nicht. Aher es werden ſo mancherlei Geſchichten erzählt, und jeder ſucht ſie ſich eben auf ſeine Art zu erklären.“ 5 In der Ferne, wo der Turm einet verſunkenen Kirche aus den Waſſern zu ſtelgen ſchien, ging die Sonne hinter einem lila Wollenſchleier unter. Für Minuten breiteten unſichthare ünde einen buntfarbenen Teppich über die glatte Flnt, dann ſchlichen —— M 58 die 100 Kilo. und Roſario⸗Nitrate zu höheren Preiſen geſucht. iti Central Africa Shares auf e fehr Poſten im Preiſe rückgängig. South Eaſt Africa etwas befeſtigt. Baummwolle. (Marktbericht von Hornby, Hemelryk in Liverpool.) Die Firma macht keine Termingeſchäfte für ihre eigene Rechnung.) Seit wir unſeren letzten Marktbericht ſchrieben, ſcheint ſich das Wetter nun in der Baumwollzone zum Beſſeren gewendet zu haben, zum wenigſten liegen Berichte über trockenes Wetter vor und die Anzeichen deuten auf weitere Aufklärung hin. Sollte dies für ca. zwei Wochen anhalten, werden die Felder trocken genug ſein, um das Pflügen, wo noch nicht geſchehen, in die Hand zu nehmen. Aber natürlich jeder Tag weiteren ſchlech⸗ ten Wetters vergrößert die Verzögerung. Der Markt befand ſich während der letzten paar Tage in einem nervöſen Zuſtande und die Spinnereien waren infolge⸗ deſſen in ihren Käufen von Loko⸗Ware zurückhaltend. Die jetzigen hohen Preiſe ſcheinen das Geſchäft mit Indien einzuſchränken. Auch die für Aegypten und der Levante be⸗ richteten Transaktionen ſind geringeren Umfanges, ebenſo ſcheint China in der Erteilung von Orders zurückhaltend zu ſein. Immerhin ſind jedoch die in der Hand befindlichen Ge⸗ ſchäfte derartig, daß lebhafte Tätigkeit für eine lange Zeit hinaus geſichert erſcheint und ſonach Spinnereien und Fabrikanten es ſich leiſten können nur ſolche neuen Geſchäfte zu akzeptieren, welche ihnen guten Verdienſt verſprechen. * Die Preisbewegung im Baumwollenmarkte während der verfloſſenen Wochen iſt eine hin⸗ und hergehende geweſen, doch ſchließen Notierungen per Saldo 5½ bis 7½ Punkte höher. Fortgeſetzt ſchlechte Wetternachrichten aus der Zone im erſten Teile der Woche hatten einen befeſtigenden Einfluß auf den Markt, während ſpäter ſich bemerkbar machende beſſere Wit⸗ terungsausſichten die Preiſe wieder etwas niederdrückten. Der Markt wird jetzt in der Hauptſache von den eingehenden Berich⸗ ten über das Wetter beeinflußt. Anzeichen ſind dafür vor⸗ handen, daß die Witterung jetzt ſich vielleicht günſtiger geſtalten wird, was ſehr zu wünſchen iſt, um der neuen Ernte, welche nun im Durchſchnitt vier Wochen ſpäter als im vergangenen Jahre iſt, Gelegenheit zu geben, das ſoweit Verſäumte, wenn auch nur zum Teil, wieder einzuholen. In Mancheſter ſcheinen die gegenwärtigen höheren Preiſe das Geſchäft mit dem Oſten etwas einzuſchränken, zumal die Spinnereien und Webereien ſo gut mit Orders verſehen ſind, daß ſie es ſich geſtatten können, für neue Geſchäfte vollen Vor⸗ teil aus den höheren Preiſen zu ziehen. Die Umſätze während der Woche beliefen ſich auf 61.250 Ballen. In amerikaniſchen Sorten iſt ein gutes Geſchäft ge⸗ macht worden und die Notierungen wurden 18 Punkte erhöht. Die Baſis von„points on“ wird gut aufrecht erhalten und an⸗ geſichts der verbeſſerten Nachfrage iſt die Tendenz der Eigner ſeſter. In Braſtlianiſcher war eine ruhige Nachfrage und Preiſe ſind 18 Punkte höher. In Aegyptiſcher war ein ziemlich gutes Geſchäft— brown wurde 3/16 d erhöht, andere Stapel 1/4 d. In Oſtindiſcher iſt nur ein mäßiges Geſchäft gemacht worden und Preiſe zogen 1/16 d an(Seinde N. 4 3/4 d gvod fair). Importiert wurden im Ganzen 68.856 Ballen, exportiert wurden 7452. Spinner haben dem Markte 75.475 Ballen ent⸗ nommen und der Totalvorrat beläuft ſich auf.340.250 Bal⸗ len gegen.084.890 Ballen in 1911. Schwimmend befinden ſich 258.000 Ballen Amerikaniſche gegen 39.000 im Vorjahre, 15.000 Aegyptiſche gegen 7000, und 7000 Oſtindiſche gegen 19.000 Ballen in 1911. Marktbericht. (Wochenbericht von Jonas Hoffmann.) * Neuß, 26. April. Auch während dieſer Woche verlief der Getreidemarkt in ſehr feſter Haltung. Die hohen Preiſe haben ſich nicht allein behauptet, ſondern für Roggen und Gerſte mußten wieder höhere Forderungen bewilligt werden. Der Konſum in Weizen⸗ und Roggenmehl iſt befriedigend. Weizen⸗ kleie weiter feſt. Tagespreiſe: Weizen bis M. 237, Roggen bis M. 210, Hafer bis M. 218 die 1000 Kilo; Weizenmehl Nr. 000 ohne Sack bis M. 30,50, Roggenmehl ohne Sack bis M. 27,25 die 100 Kilo; Weizenkleie bis M. 7,10 die 50 Kilo. Auf dem Rüböl⸗Markte hielt die feſte Tendenz bei weiter ſteigenden Preiſen an. Leinſaaten ebenfalls feſt. Erdnüſſe ver⸗ folgten ihre Aufwärtsbewegung, ſind jedoch außer Bezugs⸗ Verhältnis. Rüböl ſowohl wie Leinöl ſind ſehr ſtark gefragt und höher. Rübkuchen bei fehlenden Vorräten unverändert. Tagespreiſe bei Abnahme von Poſten: Rüböl ohne Faß bis M. 66 ab Neuß. Leinöl ohne Faß bis M. 78,50 die 100 Kilo, Frachtparität Geldern. Erdnußöl aus Coromandelnüſſen bis u. Co., Baumwollmakler Wirtſchaftsbericht aus Kanada. (Mitgeteilt von Alb. Merikofer, G. m. b.., Mannheim.) Lord Stratheona, der Oberkommiſſär für Canada hat vom Miniſter des Innern in Ottawa mittels Kabeldepeſche folgende Nachricht erhalten: 1. Die Lage iſt durchaus günſtig in Canada' und man er⸗ wartet, daß 1912 ein Rekordjahr ſein wird. Im Oſten haben tatſächlich alle induſtriellen Unternehmungen ſehr befriedigende Reſultate über das abgelaufene geſchäftliche Jahr verzeichnet, und in den meiſten Fällen, wo die Bücher mit dem Kalenderjahr abgeſchloſſen wurden, haben ſich weſentliche Vermehrungen in den zwei erſten Monaten des Jahres 1912 gegenüber der ent⸗ ſprechenden Periode des abgelaufenen Jahres gezeigt. Viele Induſtrien haben ihre Leiſtungsfähigkeit durch Vergrößerungen und Verbeſſerungen erhöht, und ein hoffnungsvolles Gefühl herrſcht in allen induſtriellen Kreiſen Canadas vor. 2. Die mit Weizen bebauten Ländereien in Weſt⸗ Canada werden nicht geringer werden, während die Ländereien, worauf Hafer, Gerſte und Fla chs gebaut wird, dieſes Jahr wahrſcheinlich weit größer werden dürften. Der Monat März war beſonders günſtig für das Dreſchen der Ernten, die vom letzten Herbſt übrig geblieben ſind. Alles in Schobern aufgeſtaute Getreide iſt gehörig ausgedroſchen worden. 3. Sir William Whyte von der Canadian Pacifie Railwy iſt der Meinung, daß, wenn ſowohl die Eiſenbahn als die Bevölkerung das Ihrige dazu beitragen, im Laufe von 20 Jahren weſtlich des Oberen Sees mehr Bevölkerung als im öſt⸗ lichen Teil von Canada ſein wird. Mannheimer Handels⸗ und Marktberichte. Mühlenfabrikate. (Driginalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“). E. Mannheim, 26. April. Durch die fortgeſetzt feſte Tendenz im Mehlgeſchäft, welche nach Anſicht der Mehlhändler nicht vollauf berechtigt ſein ſoll fehlte letzteren zu den jetzigen hohen Preiſen meiſtens die Kaufluſt. Nur wenige konnten ſich entſchließen, je nach dem Umfange ihres Geſchäftes größere oder kleinere Poſten abzuſchließen. Der Handel in Weizenmehl war deshalb durchſchnittlich leblos. Roggenmehl wurde dagegen mehr gefragt und, wenn auch meiſtens für den baldigen Gebrauch, ziemlich gehandelt. Die Ausſichten für ein genügen⸗ des Angebot des Rohprodukts ſind nicht die beſten, man glaubt vielmehr bald mit einem Mangel desſelben rechnen zu mülſſen. Futterartikel waren ſehr gefragt, doch wurden dieſelben mangels Vorräte wenig angeboten und nur ganz vereinzelnd ab⸗ geſchloſſen. Die Abrufungen von allen Mühlenfabrikaten blieben zufriedenſtellend. Heute werden notiert: Weizenmehl Nr. 0 34.50 Mk., desgleichen Nr. 1 32.50 Mk., desgleichen Nr. 3 29.50 Mk., desgleichen Nr. 4 25.50 Mk., Roggenmehl Baſis Nr. 0/1 27 Mk., Weizenfuttermehl 16.50 Mk., Gerſtenfutter⸗ mehl 127.50 Mk., Roggenfuttermehl 17.50., feine Weizen⸗ kleie 14.60 Mk., grobe Weizenkleie 14.85 Mk., Roggenkleie 15.50 Mk. Alles per 100 Kilo brutto mit Sack, ab Mühle, zu den Konditionen der„Vereinigung Süddeutſcher Handels⸗ mühlen“. Südfrüchte. [Driginalbericht des„Mannheimer General-⸗Anzeigers“). Korinthen. Der Markt iſt ſtark ſteigend, insbeſondere werden für Kiſtenware bedeutend höhere Preiſe gefordert. Choice Amalias prompte Abladung ca. M. 50, prima provinziale in Säcken M. 44,50 per 100 Kilo. Neue Ernte dagegen M. 43 coſtfracht Rotterdam, Septemberabladung. Roſinen unverändert bei ruhigem Geſchäft. Dampfäpfel auf neue Ernte, haben im Preiſe etwas angezogen, während disponible Ware trotz kleineren Vorräten billiger am Markte iſt. Die Preiſe bewegen ſich je nach Marke von M. 70—76 ab Hamburg. Calif. Aprikoſen disponibel ſehr ruhig, während für neue Ernte bei vorübergehender Nachfrage kleinere Abſchlüſſe ſtattfanden. Die calif. Exporteure ſind ſehr zurückhaltend. Für calif. Pfirſiche beſteht reges Intereſſe. Preiſe je nach Sorten M. 64—72 Hamburg. Für Haſelnußkerne bleibt die Tendenz andauernd eine feſte. Die Forderungen für neue Ernte haben infolge der ungünſtigen Witterung in der Levante wieder angezogen, nach neueſter Schätzung ſoll die zukünftige Ernte ca. 35 pCt. unter dem Ergebnis der letztjährigen Ernte zurückbleiben. In Mandeln war das Geſchäft ſehr bewegt, ins⸗ beſondere am Hamburger Markt, wo man bis M. 181 für Herbſtware bezahlte, während für Alicante bis M. 240, für Mallorka bis M. 184 gefordert iſt. Alte Ernte, Barimandeln, notieren bis M. 200. Calamataeßkranzfeigen werden per Septem⸗ ber⸗Oktober⸗Abladung mit M. 30,50 eif Rotterdam, prima mit M. 31,50 offeriert. Wochenbericht über Dele und Fette für die Seiſeninduſtrie. (Driginalberichi des Mannheimer General⸗Anzeigers.) Palmkernöl. Die feſtere Stimmung hat auch Anfangs dieſer Woche noch angehalten, und nur der großen Reſerpe, die ſich die Konſumenten auferlegten iſt es zuzuſchreiben, daß gegen Ende der Woche eine ruhigere Stimmung eintreten konnte. Der Markt iſt zwar flau und es kann an weſentlich billigere Preiſe nicht ge⸗ dacht werden. Wenn auch die Preiſe für Palmkernöl zurückgehen, ſo iſt doch ein Grund zur Ermäßigung der Oelpreiſe nicht vorhan⸗ den, denn die Fabrikation von Palmkernöl iſt für die Fabriken, rorerſt noch verluſtbringend, und das richtige Berhältnis zwiſchen Palmkernen und Oel muß erſt wieder hergeſtellt werden. Der Konſum iſt mit Palmkernöl nicht gedeckt, und auch die zweite Hand hat nur noch promptes Oel anzubieten. Die Konſumenten müſſen deshalb mit ihren Orders direkt zu den Fabriken kommen, und es iſt zu empfehlen, dies während der ruhigeren Zeit zu tun, damtt der Markt nicht wieder aufgeregt wird. Die Preiſe waren zwi⸗ ſchenzeitlich etwas höher, jedoch kann man heute wieder zu den letzt⸗ wöchentlichen Preiſen von M. 75.57—76.— per 100 Kg. inel. Faß eif Mannheim kaufen. Talg. In der dieswöchentlichen Auktion iſt ein Gebot von 1958 Faß bis auf ca. 400 Faß zu durchweg M..— höheren Prei⸗ ſen abgeſetzt worden. Die Nachfrage nach Talg iſt ſehr lebhaft und die Preiſe ſcheinen empfehlenswert gegenüber Palmkernöl. Leinöl. Es ſcheint als ſollte die Preis⸗Differenz zwiſchen prompter und ſpäterer Lieferung ausgeglichen werden, denn die Preiſe gingen auch dieſe Woche für ſpätere Lieferung erheblich in die Höhe. Die Verſchiffungen von Leinſgat ſind zwar verhältnis⸗ mäßig groß, aber immer noch lange nicht groß genug, um den immer noch ziemlich bedentenden Konſum zu befriedigen. Die Preisdifferenz zwiſchen April⸗Lieferung und Juli⸗Lieferung be⸗ trägt jetzt nur noch ca. M..— pro 100 Kg. und es wird dadurch zweifellos zum Ausdruck gebracht, daß die Ausſichten für ſpäter ſehr ungünſtig ſind. Die Abladungen von Leinſaat ſind durchaus unzuverläſſig und die Fabriken ſind deshalb jetzt noch nicht in der Lage, ihre April⸗Kontrakte zu erledigen. Man notiert heute per April M. 82.50 incl. Barrels eif Mannheim. Die Verſchiffungen von Leinſaat betrugen dieſe Woche 26 000 Tons gegen 18 000 Tons in der Vorwoche und 6400 Tons in der gleichen Woche des Vor⸗ jabres. Vom 1. Januar bis hente wurden von La Plata insge⸗ ſamt 207 300 Tons gegen 229 700 Tons in der gleichen Zeit des Vorjahres verſchifft. Coktonöl. Der Markt liegk noch immer ſehr ſeſt, obwohl ziemlich viel disponible Ware im Markt iſt. Die Käufer halten alle zurück in der Hoffnung, noch beſſere Preiſe dafür zlt erzielen. Gegenüber letzter Woche ſind die Preiſe um M..— pro 100 Kg. geſtiegen und man notiert heute M. 58.— für amerik. Cottonöl un⸗ folge der Ruhe im Umſatz unter den bisherigen Preiſen zu⸗ Stapelplätzen haben keine allzugroße Bedeutung und dies wird verzollt eif Rotterdam, Netto Caſſe. Spätere Lieferung iſt weſenk lich teurer. 5 35 Bohnenöl. Infolge der Feſtigkeit des Leinöl⸗Marktes be⸗ hält auch Bohnenöl ſeine Feſtigkeit und man kann unter M. 63.— verzollt cif Mannheim Caſſe 1 Proz, nichts kaufen. Marktbericht der Deutſchen Stärke⸗Verkaufsgenoſſenſchaft E. G. m. b. H. übher Kartoffelfabrikate. Mannheim. Berlin. Magdeburg. Die bereits in unſerem letzten Bericht gekennzeichnete freundlichere Stimmung machte in der abgelaufenen Berichts⸗ woche weitere ſo daß ſich der Verkehr lebhafter wie ſeit längerer Zeit bei anziehenden Werten für alle Fabrikate geſtaltete. Der vermehrten Nachfrage gegenüber bleibt das An⸗ gebot ſehr reſerviert, und ſind namentlich Partien für ſpätere Lieferungstermine nur bei Zahlung von höheren Aufgeldern zu erwerben, da die bisherigen Offerten zweithändiger Ware, welche im großen und ganzen zumeiſt unter Herſtellungspreis fortgegeben wurde, ſo gut wie erledigt ſind. Die Auswahl in beſten Superior⸗Qualitäten macht ſich bereits ſehr ſchwierig, doch auch abfallende und geringere Sorten Mehl und Stärke 175 gefragt und finden bei marktgemäßen Preiſen guten Abzug. Das Intereſſe des Auslandes richtet ſich zumeiſt auf Lie⸗ ferung für die nächſte Kampagne, da die holländiſchen Fabriken hierfür bereits offerieren und größere Abſchlüſſe erfolgt ſind. Holz. 15 (Driginolbericht des„Mannheimer Generalanzeigers)“). Der Verkehr am Brettermarkte hat in der letzten Woche keine Zunahme zu verzeichnen, doch iſt dies verhältnismäßig geringe Geſchäft nur vorübergehend; denn letzteres wird beſſer werden, wenn die Bautätig⸗ keit mehr in Aufnahme kommt. Verſchiedene Abſchlüſſe ſind in⸗ ſtande gekommen, doch darf dies nicht als ein Rückgang der Konjunktur bezeichnet werden, ſondern dies iſt nur allein ein⸗ zelnen Verkäufern zuzuſchieben, welche Umſätze erzielen woll⸗ ten. Die rheiniſch⸗weſtfäliſchen Abnehmer ſind in ihren Ein⸗ deckungen zögernd geweſen, jedenfalls in der Erwartung, ſpäter billiger kaufen zu können.»Die freien Vorräte an den auf die Preisgeſtaltung nicht ohne Einfluß ſein. Für die 100 Stücke 16“ 12“ 1“ Ausſchußbretter wurden zuletzt M. 149—152 gefordert und zwar frei Schiff Mittelrhein. Im Rundhol konnten nur geringe Mengen ihre Beſitzer wechſeln. Die rhei⸗ niſchen und weſtfäliſchen Sägewerke waren in der Eindeckung zurückhaltend. Neue Ankünfte gelangten nur in mäßigen Poſten an und die Abflößungen waren ebenfalls nicht bedeutend. Die Preiſe ſtiegen infolgedeſſen nicht weiter, vielmehr ſtellten ſich letztere auf bisherige Höhe. Wochenüberſicht über den Viehverkehr vom 22.—27. April 1912. (Driginalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“]. Der Rindermarkt war ſehr gut beſchickt. Der Antrieb an Großvieh betrug 1045 Stück. Der Handel war im allgemeinen ſchleppend. Preiſe pro 50 Klgr. Schlachigewicht: Ochſen 84—100 Mk.(44—54), Bullen(Farren) 76——84 Mk.(43— 47), Rinder 82—96 Mk.(43—50), Kühe 56—80 Mk.(27— 38). Auf dem Kälbermarkt ſtanden am 22. ds. 314 Stück, am 25. ds. 296 Stück zum Verkaufe. Geſchäftsverkehr teilweiſe ſchleppend, teilweiſe ruhig. Preiſe pro 50 Klgr. Schlachtgewicht 75—110 Mk.(46—66). Auf dem Schweinemarkt ſtanden am 22. ds. 2191 Stück, am 24.—25. ds. 1123 Stück. 50 Klgr Schlachtgewicht koſteten 72—74 Mk.(56—58) bei teilweiſe ſchleppendem und ruhigem Geſchäftsverkehr. Der Ferkelmarkt war mit 473 Stück beſucht. Handel war mittelmäßig. Pro Stück wurden mit—21 Mk. bezahlt.(Die in Klammer ge⸗ ſetzten Zahlen bedeuten die Preiſe nach Lebendgewicht.) Volkswirtſchaft. Chemiſche Werke vorm. H. u. E. Albert Ambeneburg⸗Biebrich. Das Geſchäftsjahr 1911 hat nach dem Bericht im großen und ganzen einen befriedigenden Verlauf genommen. Der in einer Poſt aus⸗ gewieſene Gewinn aus dem Betrtebe und aus Beteiligungen iſt um 120 118% gegen das Vorjahr geringer. Der einſchließlich 808 937% (1. V. 808 161% Vortrag ſich ergebende Reingewinn gvon 4943 006 bleibt um 144728% hinter dem Vorjahre zurück. Die Di⸗ vidende wird bekanntlich von 92 Prozent auf 30 Prozent ermäßigt, die Rücklagen bleiben auf Vorfahrshöhe, der Vortrag wird um 62 207 geſteigert. Ueber den Geſchäftsgaug im einzelnen iſt dem Bericht fol⸗ gendes zu entnehmen: Die Schwefelſäure⸗Anlagen erfuhren eine be⸗ deutende Erweiterung(216 190 Zugang in der Bilanz!. Die Dünger⸗ Abteilung war gut beſchäftigt, desgleichen die Abteilung für zeutrierte Nährſalze, beſonders auch für den Exportmarkt, und der Abſatz in Salzſäure, Sulfat ete. ließ nichts zu wünſchen übrig; aueh das Geſchäft in Salpeterſöure hat ſich gehoben. Die Preiſe der Zink⸗ ſulfidfarben exſuhren noch keine durchgreifende Beſſerung, doch wird eine allmähliche Aufwärtsbewegung des Artikels erwärtet. In der Bilanz werden 3,74(i. V. 6,81) Mill. liguide Mitter (Kaſſa, Wechſel, Bankguthaben, Effekten) augeführt; Außenſtände be⸗ trägen 3,60(5,08) Mill., Vorräte und Möterialien 4,05(3,21) Milk., darunter 1,71(,37) Mill. fertige und halbfertige Fabrifate. In dieſen Mengen iſt der Bedarf an Roh⸗ und Brennſtoffen für den Winter und das Frühjahr einbegriffen, ebenſp die für das Frühjahrsgeſchäft vor⸗ bereiteten Ganz⸗ und Halbfabrikate. Beteiligungen ſtehen mit 6 (6,30) Mill. zu Buch. Die laufenden Verbindlichkeiten betragen 4/6 (5,0 Mill. Imneuen Jahre ſind erwähnenswerte Veränderungen der Ver⸗ kaufspreiſe nicht eingetreten, nur Thomasmehl hat einen Preisrück⸗ gang erlitten, doch war der Abſatz hierin bis jetzt überaus flott und erheblich größer als zur gleichen Vorfahrszeit. Auch im Superphos⸗ phatgeſchäft und in Schweſelſäure herrſchte ſeither eine recht lebhafte Nachfrage. Die Ausſichten für das neue Jahr werden demnach, ſoweit es ſich heute beurteilen läßt, als befriedigend bezeichnei. e ——— Literntur. Kapital⸗Anlage in Wertpapieren. Ein Ratgeber für Kapitaliſten und Sparer. Mit Anhang: Mündelſichere Wertpapiere.— Die Be⸗ dingungen der Reichsbank für die Verwahrung von Mündeldepots. Von Friedrich Wagner. Leipzig, Verlag von Otto Tobieß. Preis: 1 Mark. Der Verfaſſer behandelt in ſeinem gemeinverſtändlich ge⸗ ſchriebenen Werkchen alles das, was für eine Kapitalanlage in Wert⸗ papieren zu tziſſen notwendig iſt. Das Blichlein wird jedem Privat⸗ kapitaliſten und Rentier, Kaufleuten, überhaupt jedem Sparer gute Dienſte leiſten. 55 Wie mache ich Juventar und Bilanzabſchluß? Die geſetzlichen Vorſchriften in gemeinverſtändlicher Erläuterung nebſt Bflanzent⸗ würfen. Aus der Praris für die Praxis dargeſtellt.(Verfaſſer: Mar Luſtig, kaufmäun. Sachverſtändiger; Kaufmänn.⸗juriſt, Verlag b.., Mainz 3; Preis.50.„ Max Luſtig, kaufmänn. Tachverſtändiger: Entwurf eines trages zwecks Gründung einer Geſellſchaft mit beſchränkter Haft Nach den Bedürfniſſen des praktiſchen Leben bearbeſtet. Preis“ (Kanfmänn. juriſt. 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Sch. den Betrag von 100 Mk., als ſeit der Zuſtellung der Pfändungsverfügung perfal⸗ len, derlangt. Die Beklagte, vertreten durch ihren jetzigen Inha⸗ hex, welcher im November v. Is. das Geſchäft unter Ausſchluß der Paſſiva von dem früheren Inhaber erworben hat, macht unter Anderem geltend, daß der Angeſtellte K. nur ein Monatseinkom⸗ men von 125 Mk., in wöchentlichen Raten von 25 Mk. zahlbar, habe und auch zur Zeit der Zuſtellung der Pfändungsverfügung Und in der Zwiſchenzeit nicht mehr gehabt habe; was über 125 M. brp Monat hinausgehe, beziehe nicht K. ſelbſt, ſondern ſeine neben ihm im Geſchäfte angeſtellte Frau. Da hiernach K. nicht mehr beziehe, als das unpfändbare Monatseinkommen von 125 Mk., Enne auch eine Zahlungspflicht an den Pfändungsgläubiger, den Kläger, nicht in Frage kommen. Der kläger. Vertreter hat nach Rückſprache mit dem K. dieſen von der Beklagten vorgetragenen Sachperhalt beſtätigt und es ſtimmen damit auch die im Termine vorgelegten Gehaltsquittungen des K. überein. Das Kaufmanns⸗ gericht hat die Klage abgewieſen und bemerkt noch, daß nach bekl. Behauptung eine Anfechtung des zwiſchen der Beklagten und dem K. beſtehenden Vertrags, wonach ſeine im Geſchäfte mittätige Frau Kein kRaut Russꝰ* e e 858 Schon wieter ein Heru mit PalenzeTBuEmng! den über 125 Mk. pro Monat hinausgehenden Betrag an Gehalt Sibrü KRen. E 75 und Umſatzpropiſion erhält, bis jetzt nicht erſolgt iſt; auch im J4 2 0e 2 Laufe des gegenwärtigen Rechtsſtreits iſt ſie niht exfolgt, 1— Erhältlich in allen besseren einsehläalichen Geschäften 4 12 kicht geprüft zu werden braucht, ob eine ſolche Aufechtung, ange⸗ ee Mannnelm. N. K. Il. 8 4 7 7 274 ſichts der Tatſache, daß die Frau des K. im Geſchäfte den ganzen W U F kmular in jeder beliebigen* J. Dag durch mitarbeitet, überhaupt durchgreifen könnte. K 4 U K Stückzahlzu haben 5 5 4 eeeeeee in der Dr. H. Haas ſchen Buchdruckerei, G. m. B. H. Man verlange Broschũre Mr. 78. 8