Telegramm⸗kidreſſe: Abonnement: 70 pfg. monatlich, „General⸗Anzeiger Maunheim“ Bringerlohn 350 Pfg., durch die Redaktion. Exped. u. Verlagsbuchholg. 218 Reklame⸗Seile.20 Nck. Poſt inkl. Poſtaufſchlag Uik..42 5 N 5 pro Guartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. 5 55 Celephon⸗Rummern: 47 Geren Direktion und Buchhaltung 1449 Zuſerate: Kolonel⸗Seile 50 Pfg. 3 8 N Supree 341 Cäglich 2 Ausgaben(außer sonntag) Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung Eigenes Redaktionsbureau in Berlin Schluz der Inſeraten⸗Annahme für das mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Beilagen: amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk mannheim; Handels, und Induſtrie Zeitung für Südweſtdeutſchland: Seilage für Literatur und Wiſſenſchaft; e Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. ——— Nr. 221. Mannheim, Montag, 13. Mai 1912.(Mittagblatt.) L der nationalliberale bertretertag zu vom 12. Mai 1912. om Neichsverband der„ auch die Anhänger der Vergleichsvorſchläge die Berechtigung] den Verhandlungen folgten. Einen ſolchen R liberalen 2 end national nicht verſagen wollten, man ſich trotzdem mit ganz über⸗ niemals ein Parteitag der Nationalliberalen auch nur annähernd Gug* wältigender Mehrheit zuſammengefunden habe zu zu verzeichnen. Innerhalb von drei Jahren iſ ige *Berlin, 11. Mai. einem Beſchluß, der das Gedeihen des Reichsverbandes inner⸗ Parteitag bereits der dritte, welcher in der Reichshaupt Der Vorſitzende des Reichsverbandes, Rechtsanwalt Dr. halb der Nationalliberalen Partei und zum Wohle der Partei findet. Kauffmann in Stuttgart, gab bei den Beratungen des ſicherſtelle. Kurz nach 411 Vertretertags zur Einleitung der Ausſprache für die Entſchei ⸗ Auch die Herren, die gegen die Annahme der Vergleichs⸗Jvorſtandes, Reichstagsabg. dungen der Vertreter einen objektiven Ueberblick über den Gang vorſchläge geſprochen und geſtimmt hatten, erklärten dann, daß Er begrüßte die ſo außerordentlich zahlreich erſchienenen Dele⸗ der bisher zwiſchen der Nationalliberalen Partei und dem ſie ſich dem Beſchlußder Mehrheitfügen und ſoweit gierten und wünſchte den Verhandlungen einen guten Erfolg 1 Reichsverband geführten Verhandlungen. Er enthielt ſich dabei ſie Delegierte des Parteitages ſeien, im Sinne des Beſchluſſes] Der alten Tradition folgend ſchloß Baſſermann ſeine Eröff⸗ im weſentlichen des eigenen Urteils, wollte vielmehr die Grund⸗ des Reichsverbandes ſtimmen würden. wungsanſprache mit einem Hoch auf den deutſchen Kaiſer und lage für die Diskuſſton ſchaffen. Seine Weeenen ſtellten In der Fortſetzung der Ausſprache beſchäftigte man ſich König von Preußen. Auf Vorſchlag Baſſermanns wurde als den Umſtand feſt, daß auf Anregung der nationalliberalen dann mit mehreren Anträgen des Berliner Vereins, die Wünſche erſter Vorſitzender gewählt Abg. Dr. Paa ſche, Vizepräſident 1 organiſatoriſcher Art betrafen und die dem Vorſtand des Reichs⸗ des Reichstages, als zweiter Vorſitzender Dr. Krauſe, Vizepräſi⸗ Organiſation für die Rheinprovinz ſich eine freie Kommiſ⸗ Sien ion gcbilbe habe 5 Sa Kreiſe der 25 verbandes zur weiteren Behandlung überwieſen wurden. dent des preußiſchen Abgeordnetenhauſes, als 3. Vorſitzender tragſteller, deren Auffaſſung der Zentralvorſtand am 24. Mär Ein Antrag des Berliner Vereins, der eine Entſchließung Rechtsamwalt Marwitz Vorſitzender des nationalliberalen Ver⸗ 115 ſeiner ee Jeh des Ge⸗ zu den Wehrvorlagen und den damit zuſammenhängen⸗] eins Berlin, als 4. Vorſitzender Regierungsrat a. D. Leidig, den Deckungsvorlagen herbeiführen wollte, fand ſeine Erledigung Vorſitzender des nationalliberalen Provinzialverbandes Bran⸗ ſchäftsführenden Ausſchuſſes der Partei und drei Herren des 898825 955 0 Ebe de Die Kommiſſion hat zwei in durch den Hinweis darauf, daß auf dem Parteitage ſelbſt czer] denburg. Berlin abgehaltenen Sitzungen ſich dahin geeinigt, daß dem legenheit gegeben ſein werde, in der politiſchen Ausſprache dieſe Nachdem Abg. Paaſche den Vorſitz des Parteitag 2he beene daß in Zukuaift die Ver: Materie zu behandelnnn. eeene e en treter des Reichsverbandes nicht mehr als ſolche in den Zen⸗ Der Vertretertag nahm ſein Ende am ſpäten Nachmittag Marwitz den Parteitag namens des nationalliber tralvorſtand der Partei gewählt werden, ſondern daß ſie durch mit einem Schlußwort des Borſitzenden Dr. Kauffman n,] eins Berlin begrüßt hatte, wurden die Verhandlungen erbf die landsmannſchaftlichen Berbände zu er⸗ der die für die Nationalliberale Partei erfreuliche Tatſache feſt. 8 25 wählen ſind, und dieſen landsmannſchaftlichen Verbänden müſſen ſtellte, daß in dem Reichsverhand die Treue zur Partei Krauſe über die dem Parteitag vorge legten A die entſprechenden Organiſationen des Reichsverbandes ſich an⸗ untilgbarfeſtwurzele, und daß über die Verſchieden⸗[träge. Als den ſpringenden Punkt der Satzungsänderun ſchließen. Der Unterſchied gegen den bisher beſtehenden Zuſtand heit der politiſchen Anſchauung in einzelnen Fragen hinaus der zeichnete der Referent die Abſicht einer engeren Ang 1 liegt alſo darin, daß der Reichsverband als ſolcher aus dem feſte Wille beſtehe, zu halten an der Partei und der Arbeit für[derung der Vereine der nationalliberal Parteiſtatut der Nationalliberalen Partei verſchwindet. Damit ſie alle Kräfte zu widmen. Jugend an die nationalliberale Partei. Der Reichsverba eeee e e, Sitzung des Jentralnsrſtandes. dau be Vee deleee dee e bandes verbunden, weil ſeine Angehörigen durch die einzelnen Landesorganiſationen ihren Weg in den Zentralvorſtand nehmen—Berlin, 12. Mai. Als Auftakt des nationallibe- ſation organiſch gegliedert werden. können. Im 65 wenn 15 58 5 10 ralen Vertretertages trat geſtern nachmittag um 5 Uhr der ben de duggliberalen Betennen wef ˖ iſation des ichsverba 5 8 e e der 5 Form 5 88 5 9 5 9 8 2 0 5 10 en noch im Anſchluß an die Provinzial⸗ oder Landesverbände. weiter beſtehen. rganiſat erhandlungen Verhände ſind ſtatutariſch gehalten, den Vereinen der nationg Nach dieſer Einleitung des Vorſitzenden ſprachen zuerſt und vor allem über die Tätigkeit der freien Kommiſſion er⸗ liberalen Jugend dieſe Rechte aufgrund zwei Vertreter, die Herren Stauff; 8 8 und He 1 e· 15 85 Berlin, gegen die Annahme des Kompromißvorſchlages, in dem⸗ rauſe, ein ausführliches Referat. Aus der an ießen⸗( 2 ſelben Sinne ſpäter Dr. Blaack⸗Berlin. Die Herren fürch. den Ausſprache, an der ſich die Vertreter Weſtfalens und Schles. 1 5 ſteſerz 75 Organiſatio teten beſonders durch die Annahme der Kompromißvorſchläge] wig⸗Holſteins ſowohl wie auch die Jungliberalen beteiligten. fernerhin nicht mehr beſtehen darf. Der R eine ungunftige Wirkung für die e e ergab ſich die einmütige Annahme des Kompro ⸗ 8 Jungliberalen, weil ſie der Anſicht waren, daß die öffentliche erg e, Meinung den Kompromiß nur als eine Konzeſſion an den mißvorſchlages, der ſomit als éeinſtimmiger Be⸗ offizielle Organiſatio hr anz rechten Flügel der Nationalliberalen Partei anſehen würde. ſchluß des Zentralvorſtandes dem Parteitage vorlag. Da⸗ 9 5 11 urtet 85 In ausführlichen Darlegungen traten dieſer Auffaſſung mit fiel gleichzeitig der in der letzten Sitzung des Zentral⸗ 49 ii d Ae ee 18 entgegen duert 1—— 5 0 7 1 15 5 vorſtandes gefaßte Beſchluß fort. In den geſchäftsführenden des Abg. Knnſe klang in den Wunſch aus, daß di 9 55 185 5 die Werbekra ſt der Ausſchuß der Partei wurde als Vertreter der Jungliberalen letzten Wochen entſtandene Mißſtimmung durch die jungliberalen Idee abgeſchwächt werden könne, wenn man auf] Generaldirektor Dr. Fiſcher, und für die Gegenſeite Ge⸗ Parteltag den Borſchlag des Redners auf, über die den Boden der Anträge trete. Oberſter Leitſatz für die heutigen heimrat Hamman n⸗Dortmund gewählt. ee 95 Entſchließungen müſſe ſein, daß der Reichsverband und ſeine Der Vertretertag. die ſee de Sae orſtaut 5 urden hierauf die Satzu ereine wie ſeit ſeiner Gründung nur danach trachteten, auf dem —5 des Aaeneene Are und innerhalb] Der Ruf des Parteiführers zur Einigkeit.— Ueberwältigende Ohne Deb atte v e 1 der Nationalliberalen Partei zu arbeiten, daß ernicht Sel bſt⸗] Vertrauenskundgebung für Baſſermann.— Ausſprache zwiſchen änderungen unddie Reſolution des Zentr zweck, ſondern, wie bei ſeiner Gründung auch ausgeſprochen, dem linken und rechten Flügel über Sozialdemokratie und vorſtandeseinſtimmigangenommen. R nur ein Mittel zum Zweck ſei, die heranwachſende Ju⸗ Sotiatpolitik.— Klärung und Frieden. ſultat dieſer Abſtimmung wurde mit ſtürmiſche 85— 8 eenſ ſprachen Von duſeter Bzaltder dedanteng Ibeifallaufgenommen. 10 weiter Knodt⸗Düſſeldorf, Hermann Kreuſer„Mülheim B erlin„12. Mai. Als hierauf der Vorſitzende Paaſche dem an der Ruhr, Vollmer⸗Karlsruhe und andere. Die allge. Heute vormittag trat der 14. allgemeine Vertretertag der Abg. Baſſermann meine Ausſprache, die die Frage entſcheiden ſollte, ob man den Nationalliberalen Partei zuſammen, um die durch den Beſchluß Vergleichsvorſchlag annehmen oder ab ehnen ſolle, zog ſich über der letzten Zentralvorſtandsſitzung geſchaffenen Schwierigkeiten viele Stunden hin. Eine Reihe von Vertretern verdichteten zu beſeitigen. Nachdem vor vierzehn Tagen die„Freie Kom⸗ ihre Auffaſſung zu Anträgen über die jedoch ſpäter im einzelnen miſſion“ die Einigungsformel gefunden hatte, der auch bon nicht abgeſtimmt wurde, ſondern die Verſammlung beſchloß, jungliberaler Seite zugeſtimmt wurde, tagten geſtern 0 dieſe Anträge den dem Zentralvorſtand der Partei angehörigen] in Berlin ſowohl der Zentralvorſtand als auch ein außerordent⸗ Mitgliedern des Reichsverbandes mit der Weiſung zu übergeben, licher Vertretertag des Reichs verbandes der e ſie dem Zentralvorſtand zur Kenntuis zu bringen und für ihre Jugend. Ueber dieſe Tagungen wird an anderer St 5 be⸗ Berückiichtigung zu plädteren. Die grundlegende Frage der richtet. Ihr Reſultat war die einſtimmige Annahme—5 m · Stellung zu den Vorſchlägen der freien Kommiſſton ergab, daß promißvorſchläge durch den Zentralvorſtand und die nahme 188 Stimmen für die Annahme, 30 Stimmen mit großer Mehrheit durch die Jungliberalen. dagegen abgegebenwurden und 10 Vertreter Der Zudrang zum heutigen e e war ein ſichder Stimmeenthielten. ganz außerordentlicher. In den Kammerſälen eltoverſtraße) Dr. Kauffmann ſtellte dann, indem er das Ergebnis hatten ſich gegen 1500 Perſonen eingefunden, davon etwa 120 der Ausſprache enſte feſt, daß, wiewohl Bedenken ver⸗ Vertreter der Preſſe. Auch auf der Gallerte hatte ſich zahlreiches ſchiedenter Art geltend gemacht worden ſeien, Bedenken, denen] Publikum eingefunden, ſodaß im ganzen etwa 1800 Perſonen elen, Bed 2. Seite. Mannheim, 13. Mak. Leben trat, von Bennigſen gebilligt und von Hammacher eifrig gepflegt wurde. Was aher he die Jugendbewegung der Partei genützt? Viele Vereine der alten Organiſation hat ſte der Stag⸗ nation entriſſen und wieder neues Leben in die Reihen der Partei gebracht. Das beſondere Verdienſt der Jungliberalen aber iſt es geweſen, den materiellen Intereſſen das ideelle Moment wieder entgegengeſetzt zu haben. Und noch eines führte Baſſer⸗ mann zugunſten der Jugend an, daß ſie bei aller Betonung der liberalen Grundſätze doch ſtets in ganz beſonderem Maße dem nationalen Gedanken gehuldigt hat, und daß ſie mit ganz be⸗ ſonderem Eifer den Kampf gegen den zerſetzenden Einfluß des Zentrums aufnahm. In glänzender Rede ſprach hierauf Baſſermann über die ßolitiſche Lage. Indem er auf die mancherlei Mißerfolge unſerer äußeren Politik, beſonders in der Marokkofrage hinwies, ſtellte er dieſen die Einigkeit des Bürgertums in den Wehrfragen gegen⸗ über, die zeige, daß das Bürgertum über allen Mißmut hinweg ſich in der Erfüllung ſeiner vaterländiſchen Pflichten zuſammen⸗ zufinden weiß. Die Stellung der Parteizur Regie⸗ rung, die der Redner hierauf erörterte, ſei gegeben durch die Tradition der Partei. Wie Bennigſen einem großen Kanzler gegenüber in manchen Perioden ſeines Lebens die Unabhängig⸗ keit ſeiner Partei bentonte und wahrte, ſo wird die Partei auch fernerhin ihre Selbſtändigkeit in allen Fragen zu wahren wiſſen. Der Regierung von heute machte Baſſermann vor allem den einen Vorwurf, daß ſie alle Probleme, deren Löſung uns am Herzen liegt, hinauszuſchieben ſucht, ſo die preußiſche Wahl⸗ reform, ſo auch die Frage der Erbſchaftsſteuer, die nicht mehr von) der Tagesordnung verſchwinden werde. Unter großem Beifall erklärt der nationalliberale Redner, daß, ſolange dieſe Frage nicht gelöſt ſei, eine Verſöhnung der Gegenſätze unter den bürgerlichen Parteien unmöglich iſt. Wie wenig die heutige Regierungskunſt den Wünſchen und Bedürfniſſen des Volkes entſpreche, das zeige auch das ſtarke Anwachſen der Sozialdemo⸗ kratie. Es bedürfe wohl kaum noch der Verſicherung, daß trotz aller dieſer Gegenſätzlichkeiten der Partei zur Regierung die Nationalliberalen es ablehnen Oppoſitionspartei guand meme zu ſein. Auch der Sammlungspolitik des Kanzlers ging Baſ⸗ ſermann nochmals ſcharf zuleibe. Im Prinzip die Forderung einer ſolchen Politik zu ſtellen, ſei ein Nonſens. Liberalismus und Zentrum könnten niemals dauernd aſſoziert werden. Die Sammlungspolitik müßte aber auch ſchlimme Folgen haben, die Folge der„ſtarken Männer“, die dann eine Attacke gegen Koalitionsrecht und Wahlrecht reiten würden, ſodaß dann bei ſolcher Sammmlungspolitik der Liberalismus ſchamhaft ſein Haupt verhüllen müßte. IJIn den Preſſecrörterungen der letzten Woche wurde dem Führer der Partei oft das Wort zugerufen:„Laß Dich vom Linken nicht umgarnen!“ Baſſermann kennzeichnet demgegen⸗ über den Standpunkt ſeiner Politik. Der Sozialdemo⸗ kratie werde die Partei immer grundſätzliche Gegnerin ſein. Wie der Ultramontanismus, ſo ſei auch die Sozialdemokratie international, und deshalb ſtehe ſie auch im prinzipiellen Gegen⸗ zur roten Internationale. Dabei weiſt Baſſermann auch das von Naumann geprägte Schlagwort vom Großblock„von Baſſermann bis Bebel“ zurück. Manche Gegner brachten es ſo⸗ gar fertig, Baſſermann ſelbſt dieſes Wort in die Schuhe zu ſchie⸗ ben. Um ſolches Gerede zu entkräften, brauchte Baſſermann, wie er es tat, ja nur auf die Wahl in Varel⸗Jever zu ver⸗ weiſen, wo es den Nationalliberalen zu danken war, daß der Sodzialdemokrat unterlag. Dabei betonte Baſſermann gleichzeitig auch die Unabhängigkeit der Partei vom Freiſinn und recht⸗ fertigt es, daß die Nationalliberalen heute in engeren Beziehungen zu dieſer Partei ſtehen als es früher der Fall war. arteien des ſchwarz⸗blauen Blockes! Wenn dieſe ſich zu den Fonſervativen derart verſchlechtert haben, ſo könnte Baſſermann an der hiſtoriſchen Entwicklung nachweiſen, daß 2s nicht die Nationalliberalen ſind, denen hierin die Schuld uzumeſſen iſt. Die Präpoderanz des Einfluſſes der Bünd⸗ ler in der konſervativen Partei und die aggreſſive Haltung Diederichs Hahns in der Provinz Hangover mußte die natio⸗ talliberale Partei zur Abwehr und zum Kampfe drängen. Was aber die Stellung zum Zentrum anging, da brauchte Baſſermann ja nur auf die Aera Hertling und den Verſtoß des bayeriſchen Bundesſtaates in der Jeſuitenfrage hinzu⸗ weiſen, um die Notwendigkeit des entſchloſſenen Kampfes der nationalliberalen Partei gegen den Ultramontanismus zu erweiſen. Die Beziehungen der nationalliberalen Partei zu den In ſeinem politiſchen Referat kam der Führer der Natio⸗ nalliberalen ſchließlich auf die nationalliberale Par⸗ tei ſelbſt wieder zurück. Er richtete dabei an die Parteipreſſe das dringende Erſuchen, in Zukunft bei auftauchenden Diffe⸗ renzen in der Partei die Perſonen aus dem Spiele zu laſſen. Baſſermann wies es als unrichtig zurück, daß der Geſchäfts⸗ führende Ausſchuß oder die Parteiſekretäre die Politik der Parti beſtimmten; wer die Politik der Partei beſtimmte, das ſeien die Delegierten der jeweiligen Parteitage. Auch da⸗ gegen verwahrte ſich Baſſermann, daß in der Preſſe oft von „Baſſermannſcher Politik“ die Rede ſei. Er treibe keine eigene Politik, ſondern nur die Politik, die von der nationalliberalen Partei vorgeſchrieben iſt. Die Gärungs⸗ prozeſſe, die ſich jetzt in der Partei abſpielen, bat der Redner nicht allzu tragiſch zu nehmen. Auch andere Parteien haben ihre inneren Schwierigkeiten; die Sozialdemokraten, bei denen ſich Edelmarxiſten und Reviſioniſten gegenüberſtehen, ebenſoſehr wie das Zentrum, bei denen ſich die Kölner und die orthodoxe Berliner Richtung bekämpfen. Die Behaup⸗ tung, daß die nationalliberale Partei bei den letzten Wah⸗ len ſchlecht abgeſchloſſen habe, wies Baſſermann als unrichtig zurück. Nicht nur zahlenmäßig hat die Partei ſeit 1898 ſtän⸗ dig um Hunderttauſende zugenommen, ſondern ſie hat auch in den öſtlichen Provinzen ſich neue Organiſationen geſchaffen und mit deren Hilfe in Oſt⸗ und Weſtpreußen, Pommern und Schleſien über Erwarten gut abgeſchnitten. Bei der bisheri⸗ gen Tätigkeit Baſſermanns auf ſozialem Gebiete verſtand es ſich von ſelbſt, daß das Bekenntnis zu einer kraftvollen und beſonnenen Sozialpolitik nicht fehlte. National und liberal, das ſollen auch in Zukunft die Leitworte der Partei ſein. Mit dem Gelöbnis, immerdar an den Traditionen der Partei feſtzuhalten, ſchließt Baſſermann ſeine prägnamte Rede. Die Verſammlung brach, als Baſſermann endete, in Begeiſterte Ovationen für den Führer der Partei aus. Wie ein Mann ſtanden die 1300 Delegierten auf und jubelten ihrem Führer minuten⸗ lang zu. Es wird ein nie vergeßlicher Anblick ſein, dieſe dem Führer Baſſermann zujubelnde glänzende Verſammlung! Viele waren bei dieſem Beifallsſturm zu Tränen gerührt. Erſt nach Minuten legte ſich der Beifall. Mit tränenerſtickter Stimme dankte Paaſche„dem Freunde“ für ſeine glän ⸗ zende Rede. Im Nachſtehenden geben wir Baſſermanns Nede über die politiſche Tage ausführlich wieder. Er ſührte aus: Es iſt mir ein Herzensbedürf⸗ nis zunächſt Ihnen allen zu danken für den mir zuteilgewordenen warmen Empfang. Er iſt mir ein Ausgleich für manche ſchwere Stunde in den hinter uns liegenden Wochen und Monaten. Ich möchte dieſen Dank verbinden auch mit dem Dank an die anderen zahlreichen Parteifreunde im Lande, die zahlreiche Sym⸗ pathie- und Vertrauenskundgebungen mir in der letzten Zeit zuge⸗ ſtellt haben. Ich ſoll Ihnen einen politiſchen Vortrag halten. Sie werden begreifen, daß die aufregende Arbeit der Wahlen und die anſtrengenden Wochen der ununterbrochenen wachſenden parla⸗ mentariſchen Arbeit ſo manchen geiſtig u. körperlich Not leiden laſſen.(Heiterk.) Die Waffen ruhen in der nationalliberalen Partei. Einen Vergleich haben wir abgeſchloſſen, ich denke einen guten Ver⸗ gleich. Der fette Prozeß, auf den gar mancher unſerer Geg⸗ ner ſpekulierte iſt durch dieſen Vergleich aus dem Wege ge⸗ ſchafft. Ein Gefühl des Dankes beſeelt uns für alle diejenigen, die beigetragen haben, um dieſen Vergleich abzuſchließen. Die Klugheit des Alters aber auch das volle Verſtändnis der Jugend haben ſich die Hand geboten, und wir ſtehen nunmehr vor der Tatſache, daß der Ausgleich in dieſer Organiſationsfrage gefunden iſt(Bewegung und Beifall.) Dieſer Ausgleich war ja wohl zu erwarten, und wir haben uns deshalb gefragt, ob wir den Ver⸗ tretertag nicht auf den Herbſt verſchieben ſollten. Aber geſiegt hat die Meinung: Wir wollen jetzt eine Ausſprache pflegen, um dem Bedürfnis des Landes Rechnung zu tragen, und wir ſind auch ſtark genug, dieſe Ausſprache tragen zu können. Die hohe Bedeu⸗ tung der Nationalliberalen Partei iſt gerade in dieſen unſeren Streitigkeiten wohl jedem klar geworden. Wären wir veranlagt zu Größenwahn, wir hätten ihn ja vielleicht in dieſen Wochen be⸗ kommen können, in denen zeitweilig ausſchließlich über dieſe Strei⸗ tigkeiten innerhalb der Nationalliberalen Partei Intereſſe und Oeffentlichkeit diskutiert wurde.— Rechte und Linke haben uns ihr wachſendes Intereſſe an unſeren Streitigkeiten bezeugt, und mancher fühlte ſich ſchon in der Rolle des lachenden Erben und General⸗Auzeiger, Badiſche Weueſte Nachrichten.(Mittagblatt) erinnerte dabei daran, daß die Jugendbewegung, als ſie ins pflegt heute jede andere Partei ebenfalls zu beſitzen. rechnete darauf, daß ein Teil der Nationalliberalen Partei ihnen zufallen würde. Auch der Reichskanzler hat uns ja in einer Reichstagsdebatte ſein intenſives Intereſſe und ſeine belehrenden Worte über unſere Streitigkeiten in etwas ungewöhnlicher Weiſe gewidmet.(Gr. Heiterkeit.) Das iſt doch ein Beweis dafür, daß das Intereſſe für die Nationalliberale Partei auch in den allerhöchſten Regierungskreiſen ſehr groß iſt. Als jener Be⸗ ſchluß des Zentralvorſtandes bekannt wurde, brachen unſere in⸗ timſten Gegner in ein helles Triumphgeſchrei aus, die Deutſche Tageszeitung, die Kreuzzeitung, die Germania ue tutti quanti. (Heiterkeit.) Man forderte geradezu ein Auseinanderfallen der Nationalliberalen Partei: man witterte Morgenluft, die Morgen⸗ luft der Reaktion. Vielleicht hatte man auch im radikalen Lager Hoffnung, aus unſeren Reihen ſtarken Sukkurs zu bekommen. Das iſt nun alles dahin. Wir wollen nicht leugnen, daß Tage ſchwerer Sorge hinter uns liegen. Gerade die Herzen unſerer beſten und reueſten Anhänger waren von Sorge um die Zukunft und den Beſtand der Partei erfüllt.(Sehr wahr!) Ich habe die Ueberzeu⸗ gung, daß dieſe Kämpfe auch nicht ſpurlos vorübergegangen ſind, aber nicht nach der Richtung hin, daß durch ſie eine dauernde Ver⸗ bitterung oder Entfremdung bei uns eingezogen wäre, nein, wir haben die Notwendigkeit erkannt und ſind heute erfüllt von dem Gefühl der Zuſammengehörigkeit.[Lebhafter Beifall.) Wir haben in dieſem Streit erkannt, daß die Nationalliberale Partei nicht anseinanderfallen darf, ſondern daß wir zuſammenhalten müſſen und auch gewiſſe Differenzen in unſeren Anſchauungen tragen müſſen, wie ſie ſchließlich heute in dieſer gährenden Zeit voller Probleme keiner einzigen Partei im Deutſchen Reiche erſpart bleiben.(Zuſtim⸗ mung.) Die Nationalliberale Jugend, viel geſchmäht, viel gelobt, ſie ſtand zeitweiſe im Mittelpunkt dieſer Streitigkeiten. Ich erinnere mich ſehr wohl der Tage Rudolf von Bennigſens u. Hammachers, als dieſe Jngendbewegung in unſeren Reihen enſtand, gebilligt von unſeren Führern, eifrig gepflegt von unſerem Freund Hammacher. Er ſah in dieſer Organiſation neues Leben für uns erblühen, und— ſeien wir gerecht— nicht immer war es ſo, daß wir ſo glänzend beſuchte Delegiertentage zu ver⸗ zeichnen hatten wie heute. Es gab eine Zeit, da wir das Gefühl hatten, daß eine Stagnation in der Nationallibe⸗ ralen Partei Platz greife(ſehr wahr!), und in jener Periode, da mancher alte Verein ſeine Schuldigkeit nicht tat, kam dieſe naturgemäße Reaktion aus den jüngeren Kreiſen, die nach ſtarker politiſcher Betätigung rief. Frühling und reifer Sommer, vereint in einer Partei! Freilich iſt dieſe Ehe mit manchen Unbequemlich⸗ keiten verbunden. Die Jugend iſt für den Ueberſchwank in man⸗ chen Fragen, doch beſitzt ſie nicht die reiche Erfahrung, die uns ältere ziert. Sie iſt für das Hineinſchlagen und Dazwiſchen⸗ hauen, und manches feine taktiſche Konzept wird durchkreuzt durch die Fülle der prinzipiellen Erwägungen, und ſo wird in manchen Fragen in dem Kreis der alten Verſtimmung und Kopfſchütteln erzeugt. Das wird nie vollſtändig verſchwinden. Es werden immer gewiſſe differenzielle Gegenſätze ſein zwiſchen der Betrachtung von jung und alt, genau ſo, wie unter den Alten Anſchauungen des rechten und linken Flügels beſtehen. Auch dieſe beiden Flügel Eines möchte ich der Jugend nachrühmen: wir haben doch auch Zeiten binter uns, in denen die materiellen Intereſſen ſehr lebhaft in den Vordergrund gedrängt wurden. Es gab eine Zeit, in der die rein politiſchen Fragen, wie die der Fortbildung, des öffentlichen Rechts und der konſtitutionellen Einrichtungen ſtark zurücktraten gegenüber der Frage der Rechte der einzelnen Kaſſen unſeres Vol⸗ kes. Wenn wir gerecht ſind, finden wir auf manchem Blatt der Jugend verzeichnet, wie gerade ſie gegenüber dem ſtarken Hervor⸗ drängen der materiellen Intereſſen das ideale Moment in der Politik ſtark betonte.(Hört! hört!, Beifall und Bewegung.) Wir kennen alle die Periode, da es hieß, Zentrum iſt Trumpf. Sie fand ihren proviſoriſchen Abſchluß mit der Reichstagsauflöſung durch den Fürſten Bülow. In jenem Kampf mit dem Zentrum war es die nationalliberale Jugend in Baden, Bayern und dem Rheinland, die hier mit ſcharfer Energietätigkeit Schulter an Schulter mit den Alten einſetzte im Kampf, ein Vorgehen, das vielleicht nicht überall da, wo die Gegenſätze zwiſchen Ultramon⸗ tanismus und Liberalismus nicht ſo groß ſind, wie in dieſen Län⸗ dern, durchweg verſtanden wurde, und das auch zu manchen Bünd⸗ niſſen geführt hat, die auf das ganze Reich zu überkragen niemand die Abſicht hätte.(Sehr wahr!) Aber es wuchs die Meinung, wir wollen die Jugend nicht mehr entbehren wir wollen ſie vielmehr feſthalten, wenn auch in einer anderen Organiſation, die einen innerlicheren und feſteren Verband ſchafft. Größer wird die Gefahr für unſer deutſches Land, Feinde ſind ringsum, das zeigen die Vorgänge der hinter uns liegenden Monate. Stärker wird das nationale Gefühl wie überall, 5 Feuilleton. Das Mahlerfeſt in Mannheim. 2. Feſtkonzert: Die„Achte Symphonie“. Den Kulminationspunkt des Mahlerfeſtes und ſeine eigent⸗ che Senfation bildete am Samstag die Aufführung der IBmphonie der Tauſend“. Der große Nibelungen⸗ Iwar noch ſtärker beſetzt als im erſten Feſtkonzerte. as Id der über tauſend Mitwirkenden auf dem weit in den Saal einragenden Rieſenpodium erhielt durch die fröhliche feſt⸗ ich geſtimmte Kinderſchar eine belebende Nuance und bot inen unvergeßlichen Anblick. In ihrem dichteriſchen Vorwurf ſetzt ſich Mahlers Sym⸗ 0 aus zwei Teilen zuſammen: dem über tauſend Jahre en Hymnus„Veni creator spiritus“ des Mainzer Erzbiſchofs abranus Maurus und der Schlußſsene zu Goethes Fauſt. tung und Erfüllung, und die Erlöſung durch die das geiſtige Band, der Grundgedanke, welcher die heterogenen Stoffe verbindet. Das ſchwierige Problem der Vertonung der Fauſtdichtung, zu welchem vielleicht Liſzt's 'onie“ die erſte Anregung gab, mußte die leidenſchaft⸗ e, nach dem Höchſten ringende Fauſtnatur eines Mahler, der ja zeitlebens ein Pater eestaticus plieb, beſonders reizen. Ebenſo geiſtreich als kunſtvoll ſtellt Mahler durch thematiſche Umbil⸗ dungen und Wiederholungen Beziehungen her zwiſchen Hymne und Tragödie. So klingt nach dem alles zuſammenfaſſenden berrlichen Schlußchor, dem Chorus mystieus, das erſte Thema, das Veni creator spiritus in der Vergrößerung durch da Haupt⸗ und iſoliert poſtierte Nebenorcheſter ernder, grandioſer Klangintenſität durch de Berlioz hat in ſeiner großen Totenmeſſe ähnlie kehen ſich gegenüber wie Anrufung und Erhörung, wie Firkungen erzielt. Auch die Geſänge des Pater ecstaticus und Pater profundus greifen motiviſch auf den erſten Teil zurück, der mir in ſeiner klaren Dispoſttion und ſtiliſtiſchen Einheit⸗ lichkeit muſikaliſch der wertvollſte dünkt. Ohne jedes Vorſpiel ſetzt über dem tiefen Es der Orgel, das fünf Takte hindurch als Orgelpunkt gehalten wird, das Veni ereator spiritus ein. Das markige Thema, welches eine alte Kirchenintonation frei nachzuahmen ſcheint, iſt eine der glücklichſten Eingebungen Mahlers und von einer wunder⸗ vollen Plaſtik und Eindringlichkeit. Mit ſeinen Unterſtimmen bietet es das motiviſche Hauptmaterial des ganzen Werkes. Die polyphone Kunſttechnik Mahlers feiert aber ihre Haupt⸗ triumphe in der grandioſen Doppelfuge, die mit dem prächtig geſteigerten„Gloria“ zu den Höhepunkten des erſten Teiles zu rechnen iſt. Ein farbenſprühendes Orcheſtervorſpiel— das einzige ſelb⸗ ſtändig durchgeführte inſtrumentale Stück der Symphonie— deſſen erſtes Baßthema als eine des Bitt⸗Themas „Accende lumen sensibus“(„Zünd' uns ein Licht an“) erſcheint, führt in die weltentrückten Höhen der Goetheſchen dichtung und zeigt uns Waldungen, Waſſerſtürze, Felſen und Klüfte. Eine Fülle von Schönheiten hat hier Mahler aus übervollem Herzen geſpendet, wenn auch die Eigenart des dich⸗ teriſchen Vorwurfs einen Mangel an ſtiliſtiſcher Einheitlich⸗ keit zur Folge hatte. Seine Beziehungen zur Romantik Robert Schumanns, der ja bekanntlich in ſeinen„Fauſtſzenen“ den gleichen Stoff behandelt, ſind in dieſem Satze unverkennbar. Die Anachoretenſzene, der in volkstümlichen Terzen anmutig dahinſchreitende„Chor der jüngeren Engel“ in Esadur, vor allem aber der geheimnisvoll beginnende, im Ausdruck mächtig geſteigerte„Chorus mysticus“ ſeien hier vor allem genannt. In neuen Farbenmiſchungen kann ſich Mahler nicht genug tun, und gerade in ſeiner meiſterhaften Kunſttechnik erblicken wir den Hauptvorzug des Werkes. Es ſei, um nur noch ein Beiſpiel herauszugreifen, an die Wirkung der Pikkoloflöte, des Har⸗ in] moniums und der Celeſta in dem zarten Orcheſterzwiſchenſpiel vor dem Eintritt des Schlußchors(e/, Takt⸗Langſam erinnert. So 5 * präſenkiert ſich Mahlers„Achte“ als ein wichtiges Dokumen mo⸗ derner Kompoſitions- und Inſtrumentationskunſt, die auch da noch intereſſiert, wo ihr die einheitliche große Linienführung und erwärmende Kraft fehlt. Daß das ſeiner„Frau Alma Maria ge⸗ widmete“ Werk auch in beſcheidenerem Rahmen hinreichende Le⸗ bensfähigkeit beſitzt, daß ſeine Wirkung nicht unbedingt an die Tauſendzahl der Mitwirkenden gebunden iſt, hat vor wenigen eine Aufführung in Prag unter Alex von Zemlinsky be⸗ wieſen. 5 0 8475 5 Die Aufführung geſtaltete ſich zu einem künſtleriſchen Ereig⸗ nis erſten Ranges. Herr Hofkapellmeiſter Arthur Bo⸗ danzky, der energiſche, talentvolle Mahlerſchüler, hat mit der Einſtudierung und Leitung des anſpruchsvollen Werkes eine künſtleriſche Tat vollbracht, und der Philharmoniſche Ver⸗ ein, dem die organiſatoriſche Tätigkeit oblag, hat ſeinen ſeitheri⸗ gen Verdienſten um die Hebung und Förderung des Kunſtlebens unſerer Stadt ein weiteres Ruhmesblatt hinzugefügt. In monate⸗ langer, raſtloſer Arbeit reifte die Frucht künſtleriſchen Strebens, vorbereitet durch die Herren Kapellmeiſter Schmidpeter und Tauſſig, Chordirektor Erdmann aus Mannheim, ſowie Kapellmeiſter Hofmann aus Karlsruhe. Der Muſikver⸗ ein, der Lehrergeſangverein Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen, der Verein für klaſſiſche Kirchen⸗ muſik, die Theaterchöre von hier und Karlsruhe, ſowie eine Anzahl ſangesfreudiger Damen und Herren aus Mann⸗ heim, ja ſelbſt aus Frankfurt a.., endlich der von Herrn Ober⸗ lehrer Heiß einſtudierte Kinderchor von 300(Knaben⸗ und Mäd⸗ chen⸗)Stimmen hatten ſich in uneigennüßigſter Weiſe in den Dienſt der idealen Sache geſtellt und löſten ihre Aufgabe mit einer Hin⸗ gabe und Begeiſterung, die aufrichtige Bewunderung verdient. Sämtliche Chöre waren in ihrer Eigenart erfaßt und erfuhren eine ihrem Stimmungsgehalt entſprechende reine, wohlabgetönte Wiedergabe. Die Durchführung der großen Dabppelfnge des 7 —— * Mannheim, 13. Mai. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt.) 3. Seite. ſo auch in Deutſchland. Daß gerade nach dieſer Richtung hin unſere nationale Jugend auf dem Platze war, auch wieder auf dem alten guten Programm der Partei ſtehend, das Nationale ſcharf betonend, iſt ihr zu danken. Nennen Sie es imperialiſtiſchen Geiſt oder nationaliſtiſche Bewegung— aber unſere nationalliberale Jugend hat volles Verſtändnis dafür gehabt, daß man eine ener⸗ giſche nationale Politik treiben ſoll neben einer energiſchen liberalen Politik, und hiernach vielleicht in vergangener Zeit eine Grenzlinie zwiſchen uns und der fortſchrittlichen Volkspartei. Dieſer Geiſt unſerer Jugend hat ſeinen Ausklang gefunden in den von ihr veranſtalteten Bismarckfeiern.(Lebhafter Beifall.) Heute galt es, höhere Bedingungen zu erfüllen. Der Streit hat ſein Ende gefunden, wir behalten die Jugend und damit auch ein Stück guter Zukunft für die nationalliberale Partei.(Lebhafter Beifall.) Wir ſind eine große Partei geworden, auf breiterer Grundlage als früher. Wir haben keine demokratiſche und keine dämagogiſche Politik getrieben, wohl aber eine gute volks⸗ tümliche Politik, das hat uns Dank und Anerkennung ge⸗ ſchafft in Kreiſen, die uns früher nicht zugänglich waren. Wir haben verſucht, dem Liberalismus in den Maſſen einen breiten Raum zu ſchaffen, die Maſſen für ihn zu gewinnen und das muß ſein. Eine Partei, die Bedeutung häben will, muß Wähler haben, und Wähler können wir nur ge⸗ winnen, wenn wir die Intereſſen des Volkes in allen ihren ein⸗ zelnen Schichten ſtark ins Auge faſſen, wenn wir uns freimachen von jeder einſeitigen Klaſſenpolitik und hinſchauen auf die große Zahl oft auseinandergehender Intereſſen unſeres geſamten Volkes und den einzelnen Klaſſen zeigen, daß wir bemüht ſind, ihren Klaſſenintereſſen Rechnung zu tragen, ſie zu erkennen und zu ſummieren, uns in ſie zu vertiefen und dann aus dem allge⸗ meinen Durcheinander uns durchzudringen auf Grund des alten Grundſatzes der nationallib. Partei:„Das allgemeine Wohl auch der mittleren Linie!“(Lebhafter Beifall), den Fortſchritt zu er⸗ zielen, der ſchließlich in dieſen Kreiſen dann auch das Vertrauen ſichert und damit die politiſche Tätigkeit bringt, die wir in un⸗ ſerem Sinne fordern müſſen.(Erneuter ſtürmiſcher Beifall.) Nun zur politiſchen Lage der heutigen Zeit. Es iſt eine Zeit der Völkergegenſätze und neuer Probleme an jedem Tag. Die Auswärtige Politik bringt nicht durchweg er⸗ freuliche Reſultate.(Sehr wahrl) Das hat die Marokko⸗Debatte zzeigt. Fürſt Bülow hatte ſeine politiſche Periode abgeſchloſſen mit einer glänzenden aktiven Wahlkampfpolitik, die mit einem Schlage das Anſehen Deutſchlands mächtig erhöhte, da die Welt ſah, daß wir willens waren, mit unſerem Schwert Schulter an Schulter mit Oeſterreich den Kampf zu wagen, wenn er unver⸗ meidlich iſt.(Lebh. Bravo!) Es kam jene Zeit der Marolko⸗ wirren, in der das nationale Bewußtſein Deutſchlands mächtig aufſchäumte, nicht durchweg verſtanden und erfaßt in unſeren Re⸗ gierungskreiſen.(Sehr richtigl) Eine aktive Marokko⸗ piolitik ſchien einzuſetzen mit der Entſendung des„Panther“ nach Agadir. Das iſt verklungen und verhallt. Als das Kongo⸗ abkommen geſchloſſen war, trat nicht das ein, was da und dort in Re⸗ gierungskreiſen erhofft war; ein Ausgleich unſerer ſchwierigen Verhältniſſe mit Frankreich, eine Beſſerung der Beziehungen mit England, ſondern vielmehr das Gegenteil.(Sehr richtig!) Da erwachte nun freilich in den Kreiſen unſerer Heeres⸗ und Marineverwaltung die Erkenntnis der Notwendigkeit einer Ver⸗ beſſerung unſerer Rüſtung. Nicht ſchnell iſt das gegangen. Wir hätten ja wohl erwartet, daß dieſe Rüſtungsvorlage ſich nicht um Monate verzögert, aber ſie kam an. Nun ſahen wir ein er⸗ habenes Schauſpiel, das jedes patriotiſche Herz mit hoher Be⸗ friedigung erfüllen muß, vor allem aber den nationalen Politiker; denn das nationale Empfinden war es immer, daß dieſe großen nationalen Fragen außerhalb des Parteigezänks liegen müſſen. (Stürmiſcher Beifall.) Nun iſt es erreicht und wir ſehen, wie die Verſtärkung unſeres Heeres und unſerer Flotte im Reichstag bewilligt wird von ſämtlichen bürgerlichen Partelen ohne große Diskuſſionen in kurzen Abſtimmungen(Erneuter ſtürmiſcher Beifall), dem Ausland zeigend, wie das deutſche Bürger⸗ tum einig iſt in der Erfüllung ſeiner Pflicht dem Vaterland gegenüber,(Minutenlanger Beifall und Hände⸗ klatſchen), einig und willens, unſere Wehrkraft auf der ſtolzen Höhe zu halten, auf die ſie ein großer Kanzler mit ſeiner glän⸗ zenden Staatskunſt und ſeinen Gehilfen geführt hat. Bismarck und Moltke haben erklärt, daß Deutſchland auf Jahrzehnte hinaus werde verteidigen müſſen, was es 1870⸗71 errungen hat. Am 10. Mai hat der Deutſche Reichstag die Wehrvorlage in zweiter Leſung verabſchiedet. An dem Tage, an dem vor 41 Jahren der Friede von Frankfurt beſchloſſen worden iſt, iſt dieſe ſtolzeſte Be⸗ tätigung des deutſchen nationalen Gefühls erfolgt, bei der die Parteiunterſchiede zwiſchen den bürgerlichen Parteien verſchwan⸗ den. Stürm. Beifall.] Das laſſen Sie uns rühmen und preiſen und in dieſem Gefühl uns ſtolz ſein, daß wir zu allen Zeiten dieſen großen nationalen Geſichtspunkt über alles andere, was unſere Herzen erfüllt, geſtellt haben.(Langanhaltender Beifall.) erſten Teils war von plaſtiſcher Klarheit der Thematik. Das Crescendo des„Sloria“ war großzügig angelegt und von beſter Wirkung. Ebenſo die grandioſe Steigerung im Chorus mystious. In der Anachoretenſzene wurde der von Mahler verlangte Sprech⸗ geſang ſorgfältig und in ſcharfer Rhythmiſierung gegeben. Ein Elitechor vo 20 Sopranſtimmen ſang die melodiſche Weiſe der Büßerinnen außerordentlich tonſchön und ausdrucksvoll. Recht brap hielt ſich auch der Kinderchor, der friſch und rhytmiſch präzis in das polyphone Gewebe eingriff. Jedenfalls hat Herr Ober⸗ lehrer Heiß unter den gegebenen Verhältniſſen das Möglichſte ge⸗ leiſtet. In München freilich ſtand Mahler in den Schülern der ſtädtiſchen Centralſingſchule ein ſelten ſchönes Kinderſtimmen⸗ Material zur Verfügung— von der hohen Leiſtungsfähigkeit der Centralſingſchule habe ich mich im Jahre 1897 perſönlich über⸗ zeugt— und deshalb dürfte dort wohl noch im allgemeinen eine edlere Tongebung und feinere Nuancierung erreicht worden ſein. Muſikaliſch wurden aber die Kinder ihrem in den oft heiklen Ein⸗ ſätzen nicht leichten Part beſtens gerecht. Gegenüber dem ſtattlichen Chor hätte das von den vereinigten und verſtärkten Hofkapellen Karlsruhe und Mannheim gebildete Orcheſter von über 140 Inſtrumentaliſten in dem Streich⸗ körper noch etwas ſtärker beſetzt ſein dürfen. Auch die Orgel, von Herrn Schmidpeter trefflich regiert, erwies gleich in dem ſtrahlenden Es⸗dur⸗Akkord des Anfangs aufs neue ihre Unzuläng⸗ lichkeit für derartige Aufführungen. Einige rhythmiſche Diver⸗ genzen waren bei der räumlichen Entfernung des Organiſten vom Dirigenten wohl kaum zu vermeiden, und deshalb ſei bei einem eventuellen Umbau, beziehungsweiſe einer Vergrößerung des In⸗ ſtrumentes unſeres Nibelungenſaals auf die Orgel der Heidel⸗ berger Stadthalle hingewieſen. Einen ganzen Stab trefflicher Soliſten hatte die Leitung des Philharmoniſchen Vereins für das 2. Feſtkonzert verpflichtet. Die hohe Sopranpartie hatte Fräulein Gertrude Foerſtel aus Wien übernommen. Ihre ſtimme ſtieg im Solo des Schlußchors mühelos bis zum hohen G und ſtrahlte auch in den kraftvollen Enſembleſätzen ſiegreich über 0 ö da e Seit jenen Tagen iſt der Chauvinismus in Frankreich mächtig ange⸗ ſchwollen, die Kriegsluſt größer geworden, bis wir ſchließlich die Möglichkeit eines Krieges über Nacht vor uns ſahen.(Hört, hört!) Silber⸗ Und nun das Verhalten der nationalliberalen Partei zur Regierung! Man hat unterſucht, ob es ſo intim iſt, wie es wünſchenswert erſcheint. Unſer Verhältnis zur Regierung iſt ſo geblieben, wie das unſerer Tradition entſpricht, daß nämlich die national⸗ liberale Partei unabhängig iſt von der Regierung und keine gouvernementale Politik macht, ſondern eine ſelb⸗ ſtändige Politik, die auf eigenen Füßen ſteht.(Lebh. Bravo.) Das hat Rudolf v. Bennigſen dem großen Kanzler gegen⸗ über in manchen Perioden betont und an dieſem Grundſatz der Unabhängigkeit werden auch wir feſthalten.(Stürmiſcher Bei⸗ fall.) Und was iſt zu unſerer Regierungspolitik zu ſagen? Wir entbehren der großen Ziele, wir ſtehen unter dem Eindruck, daß dieſe ganze Regierungspolitik eigentlich in einem Aus⸗ weichen vor den großen Fragen beſteht, in einem Beiſeiteſchieben und Hinausſchieben der Löſung der Probleme, die uns alle am Herzen liegen. Ich könnte ſprechen von den Sorgen unſerer Freunde im Preußiſchen Abgeordnetenhauſe über die Wahl⸗ rechtsreform. Ich könnte auch ſprechen von der großen Frage im Reichstag, nämlich von der allgemeinen Beſitzſteuer, die nimmermehr verſchwinden wird von der Tagesordnung(Stür⸗ miſcher Beifall und Händeklatſchen), die gelöſt werden muß, weil einmal der Tag kommen muß, an dem der Ausgleich er⸗ folgt gegenüber der Ungerechtigkeit, die bei der letzten Reichs⸗ finanzreform geſchehen iſt.(Erneuter ſtürmiſcher Beifall.) Das iſt ein tiefes Empfinden in unſeren Reihen und weit dar⸗ über hinaus. Unſer alter politiſcher Freund Hieber hat mir ſeine Auffaſſung über die gegenwärtige Lage mitgeteilt und auch er ſagt: So lange dieſe Frage nicht gelöſt iſt, wird die Verſöhnung ſchwerer Gegenſätze, die heute unſer politiſches Leben beherrſchen, nicht eintreten.(Sehr richtig!). So zieht ſich unfroh, müde und glücklos dieſe Regierungspolitik dahin. (Sehr gut!) Und dabei müſſen wir doch bedenken, es iſt dem Fürſten Bülow gelungen, bei der Reichstagsauflöſung, als er den Kampf aufnahm gegen den herrſchenden Ultramontanis⸗ mus, aber auch gegen den damaligen Bundesgenoſſen des Zen⸗ trums, die Sozialdemokratie, als dieſer befreiende Kampf durch die deutſchen Lande zog, die Sozialdemokratie mächtig zurückzudrängen. Heute aber 110 Sozialdemo⸗ kraten! Die kommen auch nicht von ungefähr, ſondern die kommen von ganz was anderem her.(Große Heiterkeit und Beifall.) Dieſe große Zahl der Sozialdemokraten kommt von einer unrichtigen Regierungspolitik her, die auch mit ſchuld iſt an der ſtarken Verbitterung der bürgerlichen Parteien untereinander.(Sehr richtig!) Das ſoll nicht bedeuten, daß wir nun prinzipiell Oppoſition machen, daß wir eine Oppoſitionspartei quand méme ſeien, wir laſſen uns ausſchließlich von nationalen Geſichts⸗ punkten leiten und prüfen jede Geſetzesvorlage auf ihren Wert. Wir lehnen es aber ab, lediglich ein Geſetz deshalb an⸗ zunehmen, weil es dem ſchwarz⸗blauen Block paßt.(Sehr rich⸗ tig!) Das machen wir nicht mit.(Beifall.) Was die Bethmann ſche Sammlungspolitik anlangt, ſo wundere ich mich, daß ein ſo erleuchteter Staats⸗ mann(Lachen) einen ſo total verfehlten Gedanken ſo lange propagiert hat. Ich kann mir wohl denken, daß es Wahlkreiſe und Situationen gibt, wo die bürgerlichen Parteien gegen die Sozialdemokraten zuſammenſtehen müſſen. die ſich nicht nur in Deutſchland, ſondern in allen Ländern zeigen. Und gerade das Ringen zwiſchen konſervativer und liberaler Weltanſchauung führt zu geſunder Fortentwickelung. (Beifall.) Und wenn man da glaubt, daß liheral und ultrg⸗ montan dauernd in einer Sammlungspolitik vereint ſein künnen, dann ſehlen für einen ſolchen Glauben eigentlich die grundlegenden Vorausſetzungen eines richtigen Erkennens. 1 Zuſtimmung.) Und noch eins! Wenn eine ſolche Samm⸗ ungspol äk eine däuernde Inſtitution werden ſoll, wer foll dann der Führer dieſes großen Haufens ſeind(Zuruf: Beth⸗ mann!) Die ſtarken Männer werden ſehr bald an die Spitze kommen und dann würde die Periode kommen, in der der Kampfgegen das beſtehende Wahlrecht und das Koalitionsrecht aufgenommen wird. Und das würde die Zeit ſein, in der in einer ſolchen Sammlungspolitik der Liberalismus ſchamhaft ſein Haupt verhüllen müßte, daß er ſich in dieſer Geſellſchaft befindet.(Stürm. Beifall.) Wir wollen unſere liberale Politik ſelbſtändig weiter verfolgen als Partei des gemäßigten Liberalismus. Das Verhältnis zu den anderen Parteien. Nun zu unſerem Verhältnis zu den anderen Parteien! Bennigſen hat einmal geſagt: Laß dich vom Linken nicht umgarnen. Dieſe Warnung iſt mir ſehr oft geſagt worden. Die beiden großen Gegner der Nationallibe⸗ ralen Partei ſind die Sozialdemokratie und der Ultramontanismus, beides große internationale Be⸗ wegungen, die durch die ganze Welt ziehen und überall um die Macht ringen. Wir aber ſtehen auf nationalem und libe⸗ ralem Boden und ſind prinzipielle Gegner der S o⸗ zialdemokratie.(Lebh. Beifall.) Niemals iſt mir gegen⸗ über in ſo illoyaler Weiſe von einem Schlagwort Gebrauch ge⸗ den Tonwogen. Als eine Sängerin von Geiſt und Geſchmack er⸗ wies ſich wiederum Mme. Cahier. Ihr prächtig geſchulter Alt klang in allen Regiſtern ganz ausgezeichnet. Aber auch die bei⸗ den andern Damen Frau Martha Winternitz⸗Dorda ausHHamburg, ſowie Frau Erler⸗Schnaudt⸗München, leiſteten Vorzügliches, wenngleich die Altiſtin diesmal hinſichtlich der Deutlichkeit des Textwortes einige Wünſche offen ließ. Frau Winternitz⸗Dorda zeigte ſich wie beim erſten Feſtkonzert als eine muſikaliſch empfindende Sängerin. In der Es⸗dur⸗Stelle Komm, hebe dich zu höhern Sphären“, die ſie dem Sinn des Textes ent⸗ ſprechend aus einiger Entfernung ſang, hatte ſie offenbar den Kontakt mit dem Orcheſter berloren und detonierte deshalb etwas. Dem Pater ecſtatieus lieh Herr Nicolg Geiße⸗Winkel aus Wiesbaden ſein Prachtorgan, und neben ihm beſtand auch unſer Meiſterſänger Herr Wil h. Fenten als Pater profundus in allen Ehren. Poetiſches und muſikaliſches Empfinden ſowie hervorragendes Geſtaltungsvermgben zeichnete ſeinen Vortrag aus. Für den Doktor Marianus des Herrn Piecaver ſprang in letzter Stunde Herr Bartling von hier ein, der dieſe Partie ſchon in den Proben geſungen hatte. Herr Bartling hat durch die Klangfähigkeit ſeines Tenors und den ausdrucks⸗ vollen Vortrag allgemein uͤberraſcht. Eine kleine Intonations⸗ trübung(nach der Höhe) im zweiten Teil der Symphonie ändert nichts an dem durchaus guten Geſamteindruck. Allen voran ging in ſeinem edlen Feuereifer Bodanzky. Mit beiſpielloſer Ueberlegenheit beherrſchte er ſeine„Tauſend“, bald anfeuernd, bald abdämpfend. Die Intentionen des Komponiſten und ſeine in der Partitur gegebenen genauen Vorſchriften wurden mit pein⸗ lichſter Gewiſſenhaftigkeit beachtet. Mit unfehlbarer Sicherheit gab er dem Chor, den Soliſten und dem Orcheſter die Einſäße. Dasſelbe ſpielte unter ſeiner temperamentvollen Leitung mit außerordentlicher rhythmiſcher Präziſion und feinſter dynamiſcher Abtönung. Ein Extralob gebührt auch diesmal dem Violinſoliſten, Herrn Konzertmeſſter Deman aus Karlsruhe. Als die letzten Töne des Rieſenwerkes vorklungen waren, brach der Beifall für unſern trefflichen Orcheſterleiter— den in der vorhergegangenen Pauſe ſchon ein Kind in poetiſchen Worten ſpäter die Aufführung ſolcher Werke ins Freie verle ſamen politiſchen Boden aller liberalen Par⸗ 3u Aber die Samm⸗ lungspolitik als Prinzip iſt ein logiſcher Nonſens.(Sehr rich⸗ tig!) Konſervatid und liberal ſind Gegenfätze, uns ſeitens der Konſervativen und Ultramontanen mit Eindruck wird nicht von allen Plätzen der gleiche geweſen macht worden, als von dem Naumannſchen Wort des Blocks von Bebel bis Baſſermann. Hat man doch ſogar geſagt, ich hätte dieſes Wort geprägt und ſein Inhalt zeige meine Politik. Ein Block von Bebel bis Baſſermann iſt aber eine Utopie und niemals hat die nationalliberale Parteileitung gezögert, zu erklären, daß ſie einen ſolchen Großblock nicht will.(Lebh. Beifall.) Hinter uns liegt die Wahl in Varel und die national⸗ liberalen Fraktionen des Reichstags und des Abgeordneten⸗ hauſes haben keinen Moment gezögert, dort energiſch zugunſten des freiſinnigen Kandidaten einzugreifen.(Lebhafter Beifall.) Hätte ein Konſervativer dort in Stichwahl gegen den Sozigl⸗ demokraten geſtanden, wir hätten dasſelbe getan. Man hat manches geſagt gegen unſere taktiſchen Vereinbarungen mit der Volkspartei bei der letzten Reichstagswahl. Aber wir ſind mit der Volkspartei nicht verheiratet, ſondern wir werden unſere Unabhängigkeit jederzeit zu wahren wiſſen. Ich bin jedoch immer eingetreten für freundſchaftliche Beziehungen zur Volkspartei, wobei ich nicht verkenne, daß uns prinzipielle Unterſchiede von ihr trennen. An dieſen prinzipiellen Unterſchieden halten wir feſt. Das hindert uns aber nicht, zu erkennen, daß wir beide liberale Parteien ſind, und auch hier folgen wir nur den großen Traditionen unſeres Bennigſen, der von dem gemein⸗ teien geſprochen hat.(Lebh. Beifall.) Mit einer 8 Verſtändigung mit der Volkspartei haben wir keinen unſerer Grundſätze preisgegeben. Und wir wollen doch auch nicht ver⸗ geſſen, daß in allen nationalen Fragen bei der Volkspartei eine Rechtsentwicklung zu verzeichnen iſt.(Sehr richtig!) Gedanke hat geſiegt und den Freifinn durch⸗ ränkt. Dann hat man bedauert, daß unſere Beziehungen zu den Konſervativen eine Verſchlechterung erfahren haben. Sind wir daran ſchuld? (Stürmiſche Zurufe: Nein! nein!) Dieſe Verſchlechterungen be⸗ ginnen mit der Periode, in der der Bund der Landwirte in der konſervativen Partei eine ausſchlaggebende Rolle ſpielte.[Sehr richtigl) Die Konſervativen wollten mit Hilfe des Bundes den nationalliberalen Beſitzſtand in Hannover vernichten. Das war die Kampfanſage, Diedrich Hahns und dieſen Kampf mußten wir aufnehmen(Stürmiſcher Beifall.) Daß ſich dann ſpäter das Ver⸗ hältnis bei der Reichsfinanzreform weiter verſchlechterte, ſind wir daran ſchuld?(Erneute ſtürmiſche Zurufe: Nein! nein!) Die Konſervativen waren es, die aus politiſchen Gründen die Erb⸗ anfallſteuer zu Fall brachten, damit ſie den Bülowblock vernichteten und den Fürſten Bülow ſtürzten. Dadurch glaubten ſie die preu⸗ ßiſche Wahlrechtsreform los zu ſein.(Sehr richtig!) Ueber unſern Gegenſatz zum Zentrum 155 ſind wir wohl alle einig. Allſeitige Zuſtimmung.) Ich glaube nicht, daß wir am Ende der ultramontanen Hochflut angekommen ſind. Wir ſehen, daß der Führer des Zentrums als Miniſterpräſident in Bayern das parlamentariſche Syſtem eingeführt und daß er ſo⸗ fort einen Vorſtoß gegen das Jeſuitengeſetz unternahm. Dieſer Verſuch, ein Reichsgeſetz zu durchlöchern, iſt ein Beweis, wie der Mut und die Spannkraft wächſt in einer Zeit, in der man glaubt, daß die Berliner Regierung nicht die Energie beſitzt, um einen ſolchen Anſturm zurückzuweiſen.(Sehr richtigl) Damit muß natür⸗ lich unſer Gegenſätz zu bieſer inkernatibnalen Bewegung ſich ver⸗ ſchärfen. Wir ſollten überhaupt eine Entwicklung nicht überſehen, die ſich rechts von uns vollzieht. In der Schweiz ſehen wir, daß dort Anſätze vorhanden ſind, die auf eine Verſchmelzung der Kon⸗ ſervativen und der Ultramontanen hinauslaufen.(Lebhaftes Hört! hört!) Wenn ich mir überlege, wie der Wahlkampf gegen Schlagwort der chriſtlichen Weltanſchauung geführt worden iſ wie man verſucht hat, den Liberalismus zu identifizieren mi Atheismus, ſo ſind das Vorgänge, an denen wir nicht achtl übergehen dürfen.(Sehr richtig! Was. unſere eigene Partei anlangt, ſo hat man geſagt, der geſchäftsführende Ausſchuß m die Politik der Nationalliberalen Partei. Das iſt ebenſo wen der Fall, wie was auch behauptet worden iſt, daß die General⸗ ſekretäre die Politik machten(Zuruf: Na, nal) Die politiſchen Richtlinien der Nationalliberalen Partei werden durch die Parte tage beſtimmt.(Beifall.) Der Zentralvorſtand hat für die Ve breitung der Grundſätze zu ſorgen, die der Parteitag aufſtellt, und der geſchäftsführende Ausſchuß iſt nur berufen zur Erledigung der laufenden Geſchäfte. Die Generalſekretäre können ſchon deshalb nicht die Politik machen, weil mein Freund Friedberg das nich zulaſſen würde.(Große Heiterkeit und Beifall.) Noch eins muß vor verfammeltem Kriegsvolk erwähnt werden.(Heiterkeit) arbeite lange mit Friedberg zuſammen und es hat auch nicht ein einzige Frage gegeben, in der wir uns an den Kopf kamen(Er neute Heiterkeit.) Gewiß iſt Friedberg etwas mehr rechts in ſeine politiſchen Anſchauungen orientiert als ich, aber wir haben immer bertragen.(Beifall.) Und dann ſorgen Sie dafür, daß als„Meiſter der Töne“ gefeiert hatte— ſpontan und i Herzlichkeit los, wie wir es ſelten erlebt haben. Möge es uns vergönnt ſein, in unſerm ſchönen Nibelungen ſaal noch öfter ſolche Feſte zu feiern zur Hebung des deutſche⸗ Idealismus, zum Segen der Kunſt. Möchten wir allezei n Sachſens Worten eingedenk ſein, die er in der Schlußſzene der „Meiſterſinger“ an das Volk richtet: „Ehret eure Meiſter,.r„ dann bannt ihr gute Geiſter! Und gebt ihr ihrem Wirken Gunſt, Zerging in Dunnntt das heil'ge Röm'ſche Reich, uns bliebe gleich die heilge deutſche Kunſt.“ 5„ Friedrich Mack. Der Das geſellſchaftliche Bild war das gleiche, wie am erſten Tage, nur bielleicht noch reicher. Auf jeden Fall war der Beſuch größer und der Nibelungenſaal war nie ſo gefüllt, wenn nicht überfüllt, wie an dem 2. Tage des Mahlerfeſtes. Aus ganz Baden, aus der Pfalz, aus Frankfurt waren Muſikbegeiſterte gekommen, Mahler⸗ verehrer und bekannte Perſönlichkeiten aus der Muſik⸗ und Kun welt aus München, Hamburg, Berlin, Wien. Und die ganze waltige Menſchenmenge gab den Reſſonanzboden für die A führung des gewaltigen Werkes, deſſen Klangmaſſen ſich oft m furchtbarer, beteuhender Wucht auf die Hörer ergoſſen. Man ſa⸗ an den Pfeilern hoch, zu den Wänden, ob ſie nicht barſte die Mauern von Jericho, als die bibliſchen Poſounen extönt Doch nichts dergleichen geſchah. Das Gebäude hielt ſtand wie d Menſchen in der geſteigerten Temperatur ſtand hielten. Auf einigen gingen die Schönheiten unter in dem Wirbel Mächtigen, in dem Toſen des formell Gewaltigen, ſodaß man eine Symphonie für Taube denken mußte. Ob man nicht ein 4. Seite. General⸗Muzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten. Mittagblatt) Mannheim, 13. Mai. ſerer Preſſe, wenn wieder einmal Meinungsberſchiedenheiten kom⸗ men, die Perſonen aus der Sache herausgelaſſen werden.(Stürm. Zuſtimmung.) Wir machen ſachliche Politik und jeder von uns glaubt, daß ſeine Politik im Intereſſe der Partei und des Vaterlandes liegt. Hauen Sie auf die politiſchen Richtlinien los, aber nicht auf den Mann!(Stürm. Beifall.) Laſſen Sie dieſe Ge⸗ bärdenſpäherei, dabei ſpielt doch immer nur die Phantaſie des Märchenerzählers mit. Sprechen wir uns ſachlich und offen aus, aber enthalten wir uns aller perſönlichen Anzapfungen.(Beifall.) Ich leide nicht an übermäßiger Empfindlichkeit. Aber oft, wenn ich die Leitartikel bekam, die ſich mit meiner Perſon beſchäftigten, habe ich mir geſagt: wie überflüſſig ſind doch ſolche perſönlichen Angriffe!(Sehr richtigl) Man ſpricht von der Baſſermann⸗ ſchen Politik. Ich muß das rundweg ablehnen. Die Poli⸗ tik wird nicht von mir gemacht, ſondern vom Partei⸗ tag. Ein einzelner Mann kann die Politik einer Millionenpartei überhaupt nicht machen. Aber ich habe immer verſucht, unſere nationalen Ziele und unſeren liberalen Ziele energiſch zu betonen. Und dann war ichimmerein überzeugter Sozialpoli⸗ tiker.(Stürm. Beifall.) Ich habe das Beſtreben gehabt, die Einigung der Nationalliberalen Partei feſter zu geſtalten auch in der Reichstagsfraktion. Früher ſtimmte die eine Hälfte der Frak⸗ tion die andere Hälfte tot. Hier habe ich erreicht, daß der einzelne Opfer bringt und ſich fügen muß, ſelbſt, wenn er noch ſo inter⸗ eſſant und bedeutend iſt. Mein erſter großer Erfolg war die geſchloſſene Haltung der Reichstagsfraktion beim Kampf um den Zolltarif, und der zweite Erfolg war die Geſchloſſenheit der Fraktion bei der hoch⸗ politiſchen Frage, zu der die Reichsfinanzreform ſich auswuchs. Es iſt eine unerquickliche Zeit, die hinter uns liegt. Eine ſtarke Gärung zog durch unſere Reihen. Aber wir ſtehen mit dieſem Gärungsprozeß nicht allein. Haben wir nicht in der großen ſozialdemokratiſchen Bewegung heute zwei Rich⸗ tungen, die ſcharf gegeneinanderſtehen: die Edelmarxiſten und die Repiſioniſten, Waſſer und Feuer in einer Partei geeint!(Sehr richtigl) Und auch beim Ultramontanismus ſehen wir das Ringen zwiſchen der Berliner und der Kölner Rich⸗ tung. Man hat behauptet, wir hätten bei den letzten Wahlen ſchlecht abgeſchnitten. Das kann ich nicht zugeben. Wir das Ringen zwiſchen der Berliner und der Kölner Richtung. Man hat behauptet, wir hätten bei den leßten Wahlen ſchlecht abgeſchnit⸗ ten. Das kann ich nicht zugeben. Wir haben gewiß nicht ſo gut abgeſchnitten, wie der Freiſinn. Aber wir haben einen erheblichen Stimmenzuwachs. Vor allem im Oſten haben wir eine ſtarke Zunahme der Wählerziffern erreicht. Und wenn Lyck in einem Meer von Schnaps für die Nationalliberale Partei er⸗ tränkt wurde, wir wollen unſeren dortigen Parteifreunden danken für die Vorbereitung kommender Siege.(Lebhafter Beifall.] Der Sozialpolitik kann ſich keine einzige Partei mehr entziehen. Jeder Liberale muß von ſozialem Empfinden erfüllt ſein. Das gilt auch für die Reichstagsfraktion und für die Fraktionen in den Einzel⸗ landtagen. Wir ſind aber andererſeits verſtändig genug und treiben keine maßloſe Sozialpolitik, ſondern wir achten auf ein maßbolles Tempo, das allein die Sozialpolitik ertragbar macht. „Es bleibt wie bisher: Wir ſineee unbedingt zuverläſſig in nationalen Fragen. (Lebhafter Beifall] Wir ſind unſern Traditionen gemäß auch national in dem Sinne eines Hüters des Reichsgedankens. Nen⸗ nen Sie es Unitariſch, jedenfalls wollen wir das Reichsgefüge nicht erſchüttern laſſen. Daher haben unſere Freunde im bayri⸗ ſchen Landtage bei der Durchlöcherung des Jefuitengeſetzes ſofort dieſen unitariſchen Gedanken hervorgehoben. Wir wollen eine polkstümliche Politik treiben. Unſere Politik muß getragen ſein von dem Vertrauen in unſer Volk.(Beifall) Wir wollen nicht wegwerfend urteilen über die mißleiketen Maſſen, die der roten Fahne folgen. Nein, wir wollen mit unſerer Politik jene miß⸗ lleiteten Maſſen für den nationalen Gedanken zurückgewinnen. (Stürmiſcher Beifall.) Aus unſeren innerpolitiſchen Schwierig⸗ keiten mit ihrer ſtarken Sozialdemokratie, die wie ein Alp neben dem Ultramontanismus auf unſerem Volke laſtet, kommen wir nur heraus durch einen ſtarken Liberalismus, der ſich an das Ver⸗ trauen der Wähler wendet und der glaubt, daß ein geſunder Sinn in unſerem Volke herrſcht.(Lebh. Beifall.) Wir wollen dem nationalgeſinnten Bürgertum größere Geltung und Macht ver⸗ ſchaffen, wir wollen die konſervative Partei nicht zerſtören, aber wir bekämpfen ſie und wollen dem liberalen Bürgertum die gleiche Berechtigung erringen, die es vielfach in Deutſchland in der Verwaltung und in den geſetzgeberiſchen Maßnahmen noch nicht hat.(Stürm. Beifall.) Wir ſtehen in Deutſchland mitten in einer gilänzenden Entwicklung. Unſere Handelsſchiffe ziehen hinaus in die fernſten Weltteile, unſer Mittelſtand in Landwirtſchaft und Gewerbe ringt ſich durch ſchwere Zeiten empor, und das große Heer der deutſchen Arbeiter iſt erfüllt von dem neuenGedanken: Em⸗ por zu größeremͤulturfortſchritt und zu einer Verbeſſerung derLage e liberale Bürgertum. Wenn Sie mit mir dieſer Meinung ſind, dann müſſen Sie mit mir auch glauben, an die Zukunft der Nationalliberalen Partei.(Stürmiſcher Beifall.) Mein Glaube iſt unerſchütterlich. Wenn ich in ſchweren Stunden, in denen mancher Stoß auch gegen mich geführt wurde, feſt und treu zur Fahne ſtand, ſo aus dem Gefühl heraus, das feſt in meinem Herzen verankert iſt: die Nationalliberale Partei wird nicht untergehen an eigenen Schwierigkeiten und wird auch nicht über den Haufen gerannt werden durch unſere Feinde.(Stürm. Beifall.) Schwere Erſchütterungen liegen hinter uns, aber all dieſe Wirren haben doch ſchließlich zu dem Reſultat geführt, daß ſich überall der feſte Wille bekundet, zuſammenzubleiben. Wenn das der Schluß iſt, dann werden auch dieſe Kämpfe und dieſe Wirren nicht nutzlos geweſen ſein. National und liberal — ſo war Bennigſen. ſo war ſeine Partei. Und wie er dachte, das zeigt das eine Wort, mit dem er es als die Aufgabe des Liberalismus bezeichnete, die Zeichen der Zeit zu beachten, ſich mit den Bedürfniſſen des Volkes zu befaſſen, den vaterländiſchen Geiſt zu pflegen und der freiheitlichen Entwicklung freie Bahn zu laſſen. Das iſt die Geſchichte, die Tradition unſerer Partei und daran wollen wir feſthalten.(Minutenlange ſtürm. Beifallskundgebungen, die meiſten Delegierten haben ſich von den 50 erhoben und bringen dem Redner begeiſterte Ovationen ar. Vorſitzender Dr. Paaſche: Dieſem elementaren Ausdruck des Dankes für den Redner will ich nur den Dank hinzufügen für alles das, was er für unſere Partei bisher geleiſtet hat.(Er⸗ neute ſtürm. Beifallskundgebungen.) Die Diskuſſton. Nach einer Pauſe wird in die Diskuſſion eingetreten. Vor⸗ her iſt ein aus der Mitte der Verſammlung geſtellter Antrag, das Referat Baſſermanns ohne jede Erörte⸗ rung hinzunehmen, gegen eine ſtarke Minderheit angenom⸗ men worden. Der Vorſitzende Dr. Paaſche erklärt jedoch, daß man dem Wunſche einer ſo ſtarken Minderheit folgen müſſe. Man trat daher in eine Debatte ein. Als erſter erhielt das Wort der preußiſche Landtagsabgeordnete Lohmann. Er führte folgendes aus: Es iſt ſo viel geſprochen worden von unſerem rechten und unſerem linken Flügel. Aber wir haben in der Partei auch ein Mictelſtück, welches nach meiner Ueberzeugung ſummariſch erheblich ſtärker iſt als der rechte und der linke Flügel zuſammen. Es wäre taktiſch unklug geweſen, wenn wir ohne eine Beſprechung auseinanderge⸗ gangen wären. Es hätte uns kein Menſch geglaubt, daß eine auch noch ſo geſchickte Rede genügt hätte, um alle unſere Mein⸗ ungsverſchiedenheiten hinwegzuwiſchen. Man würde geſagt hätten nicht den Mut zum Ausſprechen.(Sehr richtig. Worauf ſind die Meinungsverſchiedenheiten in der letzten Zeit zurückzuführen? Warum die Verhandlungen? Nach meiner Ueberzeugung machen die Verhandlungen unſerer Par⸗ tei alle Ehre(Beifall). Ueber unſer Verhältnis zur konſervativen Partei bin auch ich der Meinung, daß die größte Schuld bei den Konſervativen liegt. Auch die Führung der Freikon⸗ ſervativen Partei iſt immer mehr unter die Herrſchaft des Bun⸗ des der Landwirte gekommen und die alten Kulturpolitiker ſind in dieſer Partei immer ſeltener geworden. Ein ſehr rechts⸗ ſtehender Parteifreund ſagte mir geſtern noch, daß vor 25 Jahren eigentlich kein Unterſchied beſtand zwiſchen der Frei⸗ konſervativen und der Nationalliberalen Partei.(Hört! hört!) So haben ſich die Verhältniſſe geändert. In den Ausführungen Baſſermanns habe ich vermißt einen Vorwurf nach links an die Adreſſe der Blätter vom Schlage des„Berliner Tageblattes“.(Stürmiſcher Beifall.) Wenn wir der Konſervativen Partei den Vorwurf machen, daß ſie unter Leitung Dr. Dietrich Hahns ſyſtematiſch darauf hinarbeite, uns zu radikaliſieren, um uns unſchädlich zu machen, ſo tut das Berliner Tageblatt und die Berliner Richtung, die hinter ihm ſteht, dasſelbe.(Lebhafte Zuſtim⸗ mung.) Wenn man die Deutſche Tageszeitung und das Ber⸗ liner Tageblatt in ein Zimmer einſperren könnte, ſolange, bis ſie ſich gegenſeitig aufgefreſſen haben, dann wäre unſeren poli⸗ tiſchen Verhältniſſen ein großer Dienſt geleiſtet.(Große Hei⸗ terkeit und ſtürmiſcher Beifall.) Die Gegenſätzlichkeiten, die in unſerer Partei beſtehen, werden zurückgeführt auf die verſchiedenen Auffaſſungen über das Maß und das Tempo der Sozialpolitik. (Aha) Ich ſage das im vollen Bewußtſein, damit den ſprin⸗ genden Punkt zu berühren. Wir haben trotz unſerer Sozial⸗ politik und friedlicher Fürſorge für unſere Arbeiterbevölkerung ein immer rapideres Anwachſen der Sozialdemo⸗ kratie ſehen müſſen und dieſe Tatſache hat ſo manchen, be⸗ ſonders in den Kreiſen der Schwerinduſtriellen, der Frage näher gebracht: Sind wir auf dem rechten Wege? Ich habe von ſolchen ernſten Leuten häufig Ausführungen gehört, die des Einzelnen. Der Träger dieſer Ideen, die ſich im Siegeszuge der deutſchen Induſtrie verkörpern, iſt zum großen Teil das dahin gingen, wenn wir den geſunden Teil der Arbeiterſchaft vor der Sozialdemokratie bewahren wollen dann muß zu⸗ nächſt an den nationalen Inſtinkt dieſer Leute appelliert werden.(Lebhafter Beifall.) Die Herren, die mir Beifall klatſchen, werden eine große Enttäuſchung erleben, wenn ich ihnen ſage, daß ich dieſe Anſicht nicht teile. Ich will nur ſagen, daß ich den Standpunkt dieſer Leute verſtehen kann. Vor Überſchwenglichkeiten in der Sozialpoli⸗ tik müſſen wir uns natürlich hüten und ich kenne ſogar einen Fall, in dem die Reichstagsfraktion nach meiner Anſicht zuweit gegangen iſt. „Wir müſſen alle Maßnahmen auch ſorgfältig daraufhin prüfen, ob unſere Induſtrie noch weitere Laſten tragen kann. Auf der anderen Seite iſt es aber zweifellos, daß wir die Wä h⸗ ler maſſen, die uns aus der Hand gegangen ſind, nur wieder gewinnen können, wenn ſie die Ueberzeugung haben, daß wir mit warmem Herzen für ſie eintreten werden. (Beifall.) Die Sozialpolitik muß deshalb ein nobile offi⸗ cium für die Nationalliberale Partei ſein. (Beifall.) Eine motivierte Abſage nehmen uns dieſe Leute nicht ſo ſehr übel, als wenn wir ihnen hochmütig ſagen„Für euch iſt ſchon genug geſchehen,“ Auch unſere Freunde in der Schwer⸗ induſtrie dürfen nicht auf dem Standpunkte ſtehen, daß ſie jede ſozialpolitiſche Forderung ablehnen. Dieſe Erörterungen find durchaus nötig, ſonſt kommen die Gegenſätze morgen in der Preſſe wieder zum Ausdruck. Wir ſind eine Partei, die ſich als Zwiſchenpartei um das Rechte be⸗ müht, die wirtſchaftlichen Fragen nicht zur Herrſchaft gelangen zu laſſen, ſondern die über den wirtſchaftlichen Fragen die großen vaterländiſchen Fragen niemals aus den Augen läßt. Es iſt niemals eine Phraſe, ſondern ich ſage eine ausdrückliche Ueberzeugung: Die Nationalliberale Partei iſt eine Notwendigkeit und wenn wir zu ihrer Erhaltung bei⸗ tragen, ſo dienen wir damit dem Vaterlande.(Stürm. Beifall.) Rechtsanwalt Kaufmann⸗Stuttgart, Vorſitzender des Reichsverbands der nationalliberalen Jugend⸗ vereine, mit ſtürmiſchem Beifall begrüßt: Wir ſind uns der Verantwortung voll bewußt, die wir mit der Weiterexiſtenz des Reichsverbandes übernehmen. Wir ſind aber bereit, ſie zu tragen. Wir werden auch weiter ein neues Geſchlecht heranziehen, zur Tätigkeit auf dem Boden des Nationalliberalen Partei⸗Pro⸗ gramms. Ich bin beauftragt und ermächtigt, in dieſer ſchwerwiegenden Stunde das zu erklären.(Stürmiſcher Bei⸗ fall.) Wir fühlen uns Mann genug auch unter den veränderten Verhältniſſen für die Nationalliberale Partei zu arbeiten. (Beifall.) In allen den Auseinanderſetzungen rechts und links haben wir völlig aus dem Auge verloren, was die Grundlage unſerer Tätigkeit ſein müßte: Nämlich das Gründungs⸗Pro⸗ gramm der Nationalliberalen Partei aus dem Jahre 1867. (Beifall.) In dieſem Programm werden Reichsminiſte⸗ Miniſterverantwoptlichkeit verlangt. Wenn dieſe Forderungen alſo aufſtellen, dann vollziehen wir nur das Programm, mit dem unſere Partei geboren worden iſt und auch in dieſem Gründungsprogramm heißt es ſchon, daß wir mit den anderen liberalen Parteien uns im Dienſte der Freiheit eins fühlen.(Beifall.) Wenn uns jetzt vorgehalten wird, daß wir zuviel Oppofition machen, dann ſei gleichfalls auf das Gründungsprogramm verwieſen, in dem ſteht:„Wir fühlen die Pflicht einer wachſamen und loyalen Oppoſition auf uns ruhen. Wir begehen alſo keinen Verſtoß tigſte Mittel gegen die Sozialdemokratie bleibt trotz alledem die Sozialpolitik. Gegner fragen uns, was uns denn in dieſer Partei zuſammen⸗ halte, in der wir ſo gar nicht einig ſind. Unſere Antwort geht dahin, daß es das nationale Element iſt, das uns neue Zeit ſtellt, iſt die elementarſte Aufgabe der nationallibe⸗ ralen Partei Dazu eignet ſich aber nicht ein bevormundetes der Deutſche ſich zu Hauſe wohl fühlt und nicht wie ein Kind behandelt wird. Wer die nationale Macht und Größe unſeres Volkes will, muß ebenſo ſehr ſeine innere die wir zur Zeit der Reichsgründung hatten. Wir werden ſie wieder erlangen, wenn wir uns auf den Geiſt beſinnen, in welchem ſeinerzeit unſere Partei gegründet worden iſt. Dieſer Schrei nach Macht entſpringt nicht parteiegoiſtiſchen Regungen, ſondern unſerer Ueberzeugung, daß wir als Nationalliberale unſer Vaterland lieben.(Stürmiſcher Beifall.) ö Landtagsabg. Geheimrat Friedberg. der Führer der preußiſchen Nationalliberalen mit großgm begrüßt, führte aus: Ich ſehe in dieſer Begrüßung einen Proteft gegen die Art und Weiſe wie gewiſſe Unſtimmigkeiten in unſerer Partei von den Gegnern ausgenutzt worden ſind.(Zuſtimmung.) wo die dertauſendfachten Klänge nicht von den Wänden des Rau⸗ mes zurückſtürzen können im tollen Strudel! 0 Die Aufführung geſtaltete ſich zu einer unermeßlichen Huldi⸗ gung für Bodanzky. Weißgekleidete Kinder feierten ihn in poetiſchen Worten und überreichtem ihm prächtige Blumenſträuße, Lorbeer auf Lorbeer türmte ſich um ihn her und die Zuhörer und Mitwirkenden feierten ihn immer wieder mit begeiſterten Zu⸗ rufen und Beifallskundgebungen, die nicht enden wollten. Auch Frau Alma Mahler, die Witwe des Komponiſten, ſah man an⸗ dauernd Beifall klatſchen. e 1. Populärer Orgelvortrag in der Chriſtuskirche. IJn der Chriſtuskirche fand geſtern vormittag 12 Uhr der rſtepopuläre Orgelvortrag des Herrn A. Land⸗ mann ſtatt. Wir haben anläßlich des Eröffnungskonzerts am 8. Oktober darauf hingewieſen daß andere Städte(wie Berlin, ig, Ulm) gute Kirchenmuſik bei freiem Eintritt bieten und uns, daß der evangeliſche Kirchengemeinderat die Mittel lche Orgelkonzerte zu einer ſtehenden Einrichtung werden zaſſen. Herr Landmann ſpielte geſtern die melodiöſe Adur⸗ e vone Mendelsſohn und Jul. Reubke's ſymphoniſch an · en 94. Pfalm. Unſer trefflicher Organiſt entfaltete in ab ihm die Kompoſttion von Reubke ſeiner Kunſt. Nament ⸗ gab ihm die Kompoſition von Reubke reichlich Gelegenheit, ne eminente Pedal-⸗ und Manualtechnik wle ſeinen feinen Farbenſinn zu bekunden. 8 Deer Beſuch war ein guter, ein Zeichen dafür, daß dieſe Einrichtung einem Bedürfnis entgegenkommt.* Kunſt, Wiſrenſchaft und Teben. Die geiſtige Mitgift von Eltern und Großeltern Während man in der Frage der Vererbung geiſtiger Fähigkeiten ſich bisher hauptſächlich mit der Vererbung pſychiſcher Störungen und der Vererbung übernormaler, ſog. genialer Fähigkeiten beſchäftigt hat, iſt man erſt in neueſter Zeit an das Studium der Vererbung der normalen geiſtigen Begabung herangetreten. 0 Beitrag zu dieſem Problem gibt Dr. W. Peters in der„Umſchau“. Er hat in verſchiedenen Teilen Bayerns, Preußens und Oeſterreichs aus ländlichen Volksſchulen die dort aufbewahrten Zeugniſſe von Kindern, Eltern und Großeltern geſammelt und die Leiſtungen von 354 Kindern mit den Leiſtungen ihrer Vorfahren verglichen. Bei dem Studium der Schulnoten ergab ſich, daß von allen Kindern, deren beide Eltern gute Leiſtungen, d. h. die Noten eins und zwei hatten, 76 Prozent ebenfalls gute Leiſtungen aufwieſen, während nur 24 Prozent ſchlechtere oder ſchlechte Leiſtungen(die Noten drei, vier und fünf! hatten. Von den Kindern, von deren Eltern einer gute, der andere ſchlechte Leiſtungen aufwies, hatten nur 59 Proz. gute und 41 ſchlechte Leiſtungen. Wurden bei beiden Eltern ſchlechte Leiſtungen konſtatiert, ſo wieſen unter ihren Kindern nur 38 Proz. gute und 62 Proz. ſchlechte Leiſtungen auf. An der Abhängigkeit der Schul⸗ leiſtungen der Kinder, von denen der Eltern läßt ſich alſo nicht zwet⸗ feln. Es konnte aber auch nachgewieſen werden, daß diejenigen Kinder im Durchſchnitt die beſten Leiſtungen aufweiſen deren Groß⸗ eltern die beſten Leiſtungen hatten und umgekehrt. Dabei durften nur dle Kinder berückſichtigt werden, deren Eltern alle beide die gleiche Note hatten. Denn nur bei ihnen ließ ſich beweiſen, daß trotz der Gleichheit der Eltern die Leiſtungen der Schulkinder mit den Leiſtungen der Großeltern variierten. Was die einzelnen Unterrichts⸗ fächer anbetrifft, ſo geht aus der Statiſtik von Dr. Peters hervor, daß die Leiſtungen der Kinder mit denen der Eltern am beſten im Leſen und Schreiben übereinſtimmen, etwas weniger gut im Rechnen, noch weniger im Sprachunterricht und am wenigſten im Religionsunter⸗ richt. Im allgemeinen ſind die Leiſtungen der Kinder denen der Mutter am ähnlichſten. Dies tritt beſonders deutlich überall da hervor, wo die Mutter beſſere Schulleiſtungen aufweiſt als der Vater. Wo dagegen der Vater die beſſeren Leiſtungen hat, verſchiebt ſich die Sachlage zugunſten des Vaters. Dann ſind eine größere Anzahl dem Vater ähnlicher als der Mutter. Daraus darf man ſchließen, daß die ] arößeren intellektuellen eine ſtärkere erbliche Wirkung ausüben als die geringeren e Einen intereſſanten Ein prähiſtoriſcher Rieſenhan. groß wie Walfiſche ſind und die der Zoologe unter dem Carcharodon rondeleti kennt. Aber ſie ſind äußerſt ſelten, ganz harmlos, haben kleine Zähne und nähren ſich von den kleinen Organismen, die die Oberfläche des Meeres bevölkern. Sie ſind die letzten degenerierten und im Ausſterben begrif⸗ fenen Nachkommen eines prähiſtoriſchen Rieſenhais, über den Louis Huſſakof im Scientific American ausführliche Angaben macht. Im Aeozen⸗Zeitalter lebte im Meer ein rieſiger Hai⸗ fiſch, größer als irgend ein Hai unſerer Tage und ein furcht⸗ bares, mordgieriges Ungeheuer, deſſen maßloſe Gefräßigkeit ſchließlich ſeinen Untergang zur Folge gehabt zu haben ſcheint. Vor kurzem erwarb das amerikaniſche Muſeum für Natur⸗ geſchichte einige hundert Zähne dieſes Untieres, die aus den Phosphatſchichten von Südkarolina geſammelt waren. Ein⸗ gehende Forſchungen wurden über dieſes vorgeſchichtliche Tier angeſtellt und ſchließlich konnte das Maul ſo weit rekonſtruiert werden, daß die Zähne in die Kinnbacken eingefetzt wurden. Das ſo entſtandene Modell hat bei geöffnetem Maul einen Umfang, der fünf bis ſechs Männern geſtattet, ſich darin aufzu⸗ ſtellen. Die Zähne ſind in der Mitte am autenz ein ſolcher Rieſenzahn war ſechs Zoll hoch und viereinviertel Zoll breit. Jede Reihe wies 24 Zähne auf, doch waren Hinter jeder Reihe noch drei Zähne mehr. Die Schneiden der Zähne waren ſäge⸗ förmig und außerordentlich ſcharf. Man kann ſich vorſtellen, was für eine ungeheure Zerſtörungsmaſchine ein ſolcher Rachen darſtellte. Millionen über Millionen von Fiſchen müſſen beir Zuſammenſchnappen der gigantiſchen Mäuler guillotiniert wor⸗ den ſein. Vielleicht hat die Natur niemals einen gewaltigeren Vernichtungsapparat konſtruſert; ſelbſt durch die Zähnebatterie des rieſigen Dinoſauriers, Tyrannoſaurus rex, wird er nicht übertroffen. Welcher Art die Haifiſche waren, denen dieſe Rachen gehörten, läßt ſich aus der noch vorhandenen Art der Rieſenhaie ahnen. Schließt man aus den Formen ſo ſeltenen Tieres auf die Geſtalt ſeines gewaltigen Urahns, rien und auch, was mancher von uns nicht mehr fordert, die wir gegen unſere Grundſätze, wenn wir gegen eine Regierung, die eine falſche Politik macht, opponieren.(Beifall.) Das mäch⸗ Wir müſſen die wirt⸗ ſchaftlich Schwachen an Leib und Seele heben.(Beifall.) Viele ſtets zuſammenhalten wird. Stürmiſcher Beifall) Die intenſivſte Pflege der großen nationalen Ziele, die uns die Volk. Die Vorausſetzung jeder nationalen Stoßkraft iſt, daß Freiheit und den ſozialen Fortſchritt wünſchen. (Stürmiſcher Beifall.) Wir müſſen die Macht wieder erlangen, Beifall 100 deute uoch J8 e, die aß ſe Es gibt zwar auch heute noch Rieſenhaffiſche dieſes heute *— eeSeoee 1 S e — „„„ FPFVTFVTFTGCéVT—————w— Mannheim, 13. Mai. 5. Seitte Geueral⸗Anzeiger, Badiſche Neueſſe Nachrichten.(Wittagblatt.) SVir gehen in unſeren Anſichten gar nicht weit auseinander, aber gir pflegen unſere Gegenſätze in etwas verſchärfterer Form an die Deffentlichkeit zu bringen, als andere Parteien.(Sehr richtig.) Haß Gegenſätze vorhanden ſind, wollen wir natürlich nicht beſtreiten. Aber ſie drehen ſich nicht um unſere Haltung ur Soz jalpolitik, ſondern es krennt uns namentlich im Norden und im Süden unſere Stellung zur Sozial⸗ demokratie.(Sehr richtig)) Wenn Politik Macht iſt, dann müſſen wir vor allem die Zahlen hinter uns haben. Wir müſſen einig ſein und uns gegenſeitig vertragen, und es darf niemand ſeine eigene Richtung für die allein maß⸗ gebende halten.(Sehr richtig.) Ich kann die Anweſenheit von 110 Sozialdemokraten im Reichstage nicht als quantité negligable anſehen.(Beifall.) Das iſt eine Erſcheinung, die vielleicht uns ernſte Befürchtungen nahe legt. Man wünſcht es, daß die Scheidelinie nach der Sozialdemokratie mit voller Schärfe ge⸗ zogen wird.(Stürmiſcher Beifall.] Ich ſehe die Gefährlichkeit der Sozialdemokratie nicht in ihren utopiſtiſchen Zielen. Das Gefähr⸗ liche an der Sozialdemokratie iſt die Methode ihres Kampfes, ihre Verhetzung. Dadurch wird eine revolutionäre Strömung in einem Teil unſerer Bevölkerung erzeugt, die ſchließlich nur der Reaktion zugute kommt.(Beifall) Deshalb müſſen wir den Kampf gegen die Sozialdemokatie mit aller Schärfe führen. Wir dürfen uns nicht dem Wahn hingeben, daß ſich in der Sozialdemokratie ein gewiſſer reviſioniſtiſcher Geiſt geltend macht, mit dem man paktieren könne. Mit dieſer Parten iſt nicht zu paktieren.(Stürmiſcher Beifall und Unruhe.] Jeder derartige Verſuch muß ſcheitern.(Beifall und Widerſpruch.) Es klingt ja ſehr ſchön, wenn man ſagt, daß man die Sozialdemokratie für poſitive Mitarbeit erziehen wolle. Dieſer Verſuch wird niemals gelingen.(Lebhafter Beifall, Widerſpruch und vielfache Zurufe: Baden⸗Baden!) Friedberg fährt fort: Es iſt ja möglich, daß man in an⸗ deren Bundesſtaaten andere Erfahrungen gemacht hat(ſehr rich⸗ tig. Ich will das nicht beſtreiten, dazu kenne ich die dortigen Verhältuiſſe nicht genug(Aharufeh. Wenn ich aber ſehen muß, wie ſich im preußiſchen Abgeordnetenhaus 6 Leute dazu hergeben, ein gunzes Parkament zu terroriſieren, in das ſie hineingeſchickt worden ſind, um es zu discreditieren, wenn man ſich als anſtändi⸗ ger Menſch zäglich von den Herren ſagen laſſen muß: Sie ſind die Schmach und Schande Europas, Sie ſtellen einen moraliſchen Sumpf dar, ſo weiß ich nicht, was ich mit einer ſolchen Partei an⸗ fangen will.(Stürmiſcher Beifalll. Ich ſtehe weder rechts noch Kinks, fond in der Mitte(Heiterkeit!. Aber wir haben alle unterſchiedslos den Wunſch, die Sozialdemokratie mit vofkler Schärfe zu bekämpfen(Beifall). Aus der R e de Baſſermanus habe ich dasſelbe entnommen. Wir ſtehen alle auf dem Boben des gemäßigten Liberalismus, denn ſonſt würde uus ja gurnichts trennen von der fortſchrittlichen Vulkspartei. Wir wollen nicht, daß die Demokratie in unſerem Va⸗ derlaud noch wekter anggeßant wirb(Beifall und Widerſpruch). Wir haben für den Reichstag das radikalſte Wahlrecht der Welt und miemaud will daran rütteln. Aber bei ſolchen demokratiſchen Eimrichkungen mäſfen gewiſſe Gegengewichte vorhanden ſein und dieſe Gegengewichte ſehen wir in einem beſchränkten Wahlrecht für den großen Bundesſtaat, der faſt zwei Drittel von ganz Deutſch⸗ lauß efunturutt und auf deſſen Einheit, Stärke und Kraft die Zu⸗ knuft des deutſchen Reiches auch heute noch beruht(ſtürmiſcher Beifalll. Daß für nus ein Stichwahlabkommen mit der Sozial⸗ demokratie wie es die fortſchrittliche Volkspartei abgeſchloſſen hat, nie in Frage kommen kann, darüber beſteht kein Zweifel.(De⸗ monſtrattver Beifalh. Der Vorredner hat geſagt, die Junglibera⸗ len wären vom Gründungsprogramm nie abgewichen. Dazu muß ich⸗doch ſagen, daß es bei ihnen an der Aufrechterhaltung der Disziplin gefehlt hat. Die Disziplin hat in vielen Städten gelitten, allerdings nicht nur links, ſondern auch rechts. Nur wegen dieſes Disziplinbruches ſtehe ich in einem Gegenſatz zu den Jungliberalen, nicht weil mir die Herren zu weit links gin⸗ gen. Wir miſſen uns klar darüber ſein, daß wir dieſer Diszi⸗ plinslofigkett ein Ende machen müſſen(Beifall). Damit ſchwächen wir uns nur ſelber. Und was ſoll man weiter dazu ſagen, wenn ſich nalionalliberale Federn gegneriſchen Blättern zur Verfügung ſtellen.(Sehr richtig, Zuruf:„Berl. Tagebl.“) Mich überkommt oftzein Gefühl der Scham, wenn ich ſehe, daß im„Berl. Tagebl.“ und anderen Blättern nationalliberale Federn ſich ausſprechen über die Verhältniſſe in der Nationalliberalen Partei.(Lebhafte Zuſtimmung]! Und dann müſſen unſere ſüddeutſchen⸗ daun muß die Länge des prähiſtoriſchen Rieſenhais 70 80 Fuß betragen haben. Er war alſo ſo groß wie die größte der heute bekannten Walfiſcharten. Dieſes Tier, das den Namen Carcha rodon megalodon erhalten hat, war übrigens nicht die einzige Art ausgeſtorbener Rieſenhaie. Nach den Zahnfoſſilien, die ſich in verſchiedenen Teilen der Welt gefunden haben, gab es wenigſtens ein Dutzend anderer Arten in vorgeſchichtlicher Zeit, die alle ausgeſtorben ſind. Ueber die Urſachen, durch die ſolch ein gigantiſches und furchtbares Ungeheuer aus der Reihe der Lebenden ausgeſtrichen wurde, laſſen ſich nur Vermutungen aufſtellen. Ein Hai von ſolchen Dimenſionen muß ganz außerordentlich große Mengen von Bei dem Vorhandenſein verſchiedener Arten und der gierigen Gefräßigkeit dieſer Tiere werden ſie vielleicht allmählich alle ihnen zugängliche Nahrung aufgezehrt haben und ſich ſo ſelbſt dem Hungertode überliefert haben. Kleine Mitteilungen. Im Spätherbſt 1911 wurden von den Großh. Bad. Sammlungen für Altertums⸗ und Völkerkunde— Karlsruhe die Ruinen einer römiſchen Landvilla in der Näähe von Obergrombach freigelegt. Die Reſultate der Ausgrabungen ſind in einer Schrift Hans Rott, Die römiſchen Ruinen bei Obergrombach in Babden, Druck und Verlag CE. F. Müllerſche Hofbuchhandlung. Karksruhe f. B. 1812 niedergelegt und in ihrer wiſſenſchaftlichen Bedeutung ge⸗ würdigt. Eine Reihe von Planaufnahmen und Rekonſtruktionen be⸗ gleiten den Text, dem Abbildungen in großen Lichtdrucktafeln beige⸗ geben ſind. * Namhafte Beſucher des Mahlerfeſtes. Wir erwähnten ſchon in unſeren Berichten, daß viele nam⸗ hafte Perſönlichkeiten zu dem Mahlerfeſt nach hier gekommen waren. Es ſind das zunächſt die näheren Anverwandten Mah⸗ lers: Frau Alma Mahler, die Witwe des Komponiſten, und mehrerer Freunde anus Paris. Dann Herr und Frau Moll aus Wien, die Schwiegereltern Mahlers, Frau Profeſſor Roſe, die Schweſter Mahlers. Weiter bemerkte man zwei Mahlerſchüler, die Kapellmeiſter Klemperer⸗Antwerpen und v. Keuß ler⸗Prag, den Berleger Mahlers, Herrn Hertzka mit Frau aus Wien, die Muſikkritiker Dr. Neitzel ⸗ Köln, Syſterman-Brüſſel, Paul Bekker⸗Frankfurt, Paul Stefan⸗Wien. Ferner waren anweſend Profeſſor Schillings⸗Stuttgart, der bekannte Pianiſt Karl Fried⸗ berg, Dr. Hagemann und Frau aus Hamburg, Regiſſeur Dr. Waa g⸗Braunſchweig, Profeſſor Arnold Mendelsſo h n⸗ Darmſtadt, Prof. Max Meyer⸗ Olbersleben⸗Würzburg und Kapellmeiſter Gö Hler⸗Leipzi.„5„ Fiſchen verzehrt haben. Freunde ihr Urteil über Preußen änder n. Wir Preußen werden nicht ſelten verletzt durch das Urteil von ſüddeutſcher Seite.(Sehr richtig.) Wo uns der Schuh drückt, das wiſſen wir ſelbſt am beſten. Aber auch in manchen anderen Staaten gibt es Schuhe, die Hühneraugen hervorrufen.(Heiter⸗ keit und Beifall.) Blicken Sie nur nach Bapern, da gibt es noch viel aufzuräumen.(Sehr richtig.] Wir ſollen alle anerkennen, daß Preußen der Staat iſt, der das größte Verdienſt an Deutſchlands Einigkeit hat.(Beifall)) Und Preußen hat eine ausgezeichnete Verwaltung, allerdings mit einem konſervativen Einſchlag. Wir müſſen ausgleichend wirken. Von einem Gegenſaß zwiſchen der Reichstagsfraktion und der Abge⸗ ordnetenhausfraktion iſt uns abſolut nichts bekannt. Daß unter uns der eine oder andere etwas auszuſetzen hal an der Politik der anderen Fraktion, das iſt ſelbſtverſtändlich. Bei uns in Preußen liegen die Verhältniſſe ganz anders als im Reiche. Schon das Gewähltwerden in den Reichstag iſt ſchwieriger als in den Landtag.(Heiterkeit.) Im Reichstage bildet unſere Fraktion das Zünglein an der Wage. Wir im Abgeordnetenhaus ſtehen einer abgeſchloſſenen Koalition der Konſervativen und der Klerikalen gegenüber.(Zuruf: Leider] Wenn wir es demgegenüber fertigge⸗ bracht haben, in einer großen Reihe von Geſetzen noch ein Stück unſerer Ueberzeugung durchzuſetzen und den Staatswagen ein Stück vorwärts zu ſchieben, ſo verdient das doch Anerkennung. (Beifall.) Statt deſſen erleben wir häufig Tadel und Kritik Den freundlichen Worten Baſſermanns über unſere perſönlichen Verhältniſſe habe ich nichts hinzuzufügen. (Mit erhobener Stimme:) Ich hoffe, daß damit allen Ver⸗ leumdungen, mit denen wir in letzter Zeit überhäuft worden ſind, der Boden enkzogen worden iſt.(Stürmiſcher Beifall.) Ich ſchließe mit der Mahnung der Einigkeit. Wir wollen uns gegenſeitig vertragen und immer die richtige Diagonale zu finden ſuchen, mit der wir dann dem Gegner auf den Leib rücken.(Stürmiſcher Beifall.) Ein Schlußantrag, den der Präſident der zweiten ſächſi⸗ ſchen Kammer, Abg. Vogel, begründete, wurde gegen eine ſtarke Minorität angenommen. Vorſitzender Dr. Paaſche: Die Minderheit iſt ſo groß, daß es unrecht wäre, die Debatte zu ſchließen.(Allſeitige Zu⸗ ſtimmung.) e Die Debatte wird fortgeſetzt. Laubtagsabg. Rebmann⸗Karlsruhe (mit ſtürmiſchem Beifall und Hochrufen empfangen): Dieſe Asſprache iſt eine dringende Notwendigkeit. Die Wirren der letzten Zeit haben deshalb ſo übel gewirkt, weil ſo wenig kon⸗ kretes Material vorlag, über das man ſich erregen konnte. Jetzt wiſſen wir 2 Punkte: Unſere Stellung zu Sozialdemokra⸗ tie und unſere Stellung zu den ſozialen Fragen. Was unſere grundſätzliche Stellung zur Sozialdemokratie anlangt, ſo ſtimme ich jedem Worte des Vorredners zu.(Beifall.) Auch wir haben immer eine ſcharfe Linie zwiſchen uns und der Sozialdemokratie gezogen. Eine andere Frage iſt nur, wie kann ganz gut ſagen: Mich ſcheidet eine tiefe Kluft von ihr und doch ſchmiedet mich das Schickſal täglich mit ihr zuſammen. (Stürmiſcher Beifall.) Dem können wir nicht aus dem Wege gehen, auch wenn wir wollten. Wir arbeiten überall mit So⸗ zialdemokraten zuſammen. Das iſt nun der Punkt, an dem wir Süddeutſche uns von Geheimrat Friedberg trennen. So⸗ zialdemokrat und Sozialdemokrat, das ſind zwei ganz verſchiedene Dinge.(Lebhafter, wieder⸗ holter Beifall bei den Süddeutſchen, ſtürmiſcher Zuruf: Nein, nein, bei den Norddeutſchen; wiederholter en S deutſchen.) Wenn Sie ſagen, daß im Süden die Sozialdemo⸗ kratie mit uns zuſammenarbeitet, im Norden dagegen nicht, ſo erkennen Sie die zwei Seelen, die in der Bruſt der Sozialdemokratie ſelbſt wohnen.(Sehr richtig!) Die eine hält am Dogma der Vergangenheit feſt, die andere blickt in die Zukunft, die auch der Sozialdemokratie poſitive Aufgaben ſtellt. Die eine errichtet ſich ein Himmelsgebände, din andere will von den dieſes Himmels noch während ihrer Lebzeit einen Teil haben, und deshalb iſt ſie bereit, am Gegenwartsſtaat mitzuarbeiten. Wir meinen, daß wir den künftigen Entwicklungsmöglichkeiten ins Auge ſchauen müſſen.(Sehr richtig!) Wenn man an dieſe Entwick⸗ lungsmöglichkeiten glaubt, dann muß man auch die Geduld haben, die Entwickelung abzuwarten.(Beifall.) Man muß be⸗ denken, daß das, was zum Teil die Not des Lebens, zum Teil eine unglaubliche Hetze in dieſe Köpfe hineingehämmert hat, nur langſam in dieſen Köpfen ſich ändert. Aber den Glauben an die Möglichkeit, daß die Aenderung kommt, werde ich mein Lebtag hegen, nicht im Hinblick auf eine Partei, ſondern im Hinblick darauf, daß dieſes namenloſe Unglück der 4 Millionen, die abſeits vom Staate ſtehen, gelindert wird. Schelten Sie uns Toren, ſchelten Sie uns Narren, aber nehmen Sie uns dieſen Glauben nicht, daß unſerem Volk eine Zeit bevorſteht, in der wir dieſen Pfahl im Fleiſche unſeres Lebens nicht mehr mitzuſchleppen brauchen. Unſere Stellung zur ſozialen Geſetzgebung iſt bekannt. Auch hier können verſchiedene Meinun⸗ gen in unſerer Partei ruhig nebeneinander beſtehen. Jammer und Not hat es zu ollen Zeiten gegeben, aber auch barmherzige Menſchen, die dieſer Not ſteuerten. Es iſt ein Ruhmestitel unſerer Induſtrie, der niemand ihr ſchmälern wird, daß ſie für ihre Arberter ſtets ein warmes Herz hatte. (Lebhafter Beifall.) Das alles waren Wohltaten, für welche die wirtſchaftlich Schwachen danken ſollten. Und dieſe Wohltaten genügen der Maſſe heute nicht mehr. Es iſt eben nicht mehr jeder ſeines Glückes Schmied.(Widerſpruch und Beifall.] Weil der einzelne nicht mehr die Möglichkeit hatte, ſein Glück ſich ſelbſt zu ſchmieden, tritt der Staat ein. Das iſt die ganze Umprägung. Was früher aus warmen Herzen den einzelnen als Wohltat ge⸗ geben wurde, ſchenkt heute die Allgemeinheit. Das ſoziale Empfinden iſt zum Gemeingut des deutſchen Volkes ge⸗ worden und wir ſind ſtolz darauf.(Beifall) Natürlich muß jeder weitere Schritt ſorgfältig erwogen werden, aber grundſätzlich kein Abweichen von ſozialer Geſinnung.(Beifall.) Alle dieſe Meinungsverſchiedenheiten kann unſere Partei vertragen, wenn die Sozialdemokratie es verträgt, daß ein Riß von oben bis unten durch ſie hindurchgeht. Wenn das Zentrum grundſätzliche Meinungsverſchiedenheften verträgt, wenn in der fortſchrittlichen Volkspartei ein ganzer Schwarm verſchiedener Meinungen über grundlegende Dinge ihren Platz haben, dann ſollte es auch uns leicht werden. Dieſe Meinungsverſchiedenheiten übertragen Sie an die Periferie unſerer Parteiarbeiten.(Beifall.) Die Entwicklung dazu liegt auf der Hand. In den letzten Jahren haben mächtige Verſchiebungen auf unſerer Erde ſtattgefunden, die erſt in Jahrhunderten zu ihrem vollen Ausdruck kommen werden. Ueberall hört man die klemmende Frage: Wo bleibt bei allen dieſen Verſchiebungen das deutſche Reich? Wir drohen im eigenen Fett zu erſticken bei unſerer Bevölkerungszunahme bon mehr als einer Million. Dieſe große Machtfrage muß in den Vordergrund gerückt werden. Zu ihrer Verhandlung aber ge⸗ brauchen wir eine Partei, die dieſe Frage der Zukunft unſeres FFFFPFFE heiliges Programm vertritt. Dieſe Partei wir uns die praktiſche Betätigung vorſtellen.(Aharufe.) Man Beifall bei den Süd⸗ zelnen ſo viel Freiheit geben, als ſich mit dem Staatsganz Ueberzeugung als aber kann nur die nationalliberale Partei ſein.(Stürmiſcher Beifall.) 55 Profeſſor Dr. Leidig⸗Berlin: (Mit Beifall und Ziſchen empfangen.) Den Optimismus des Vorredners in Bezug auf die Entwicklung, daß das Fieber, das 15 Millionen deutſcher Arbeiter erfaßt, einſt verſchwinde, und daßß wir zu einer Geſundung gelangen werden, teile ich durchaus. Auch ich bin der Meinung, daß dieſe Fälle einſt verſchwinden werden und daß wir zu einer Geſundung gelangen. Nur über den Weg, wie dieſe Geſundung zu erreichen iſt, weichen wir von einander ab. Ich bin der Meinung, daß dieſe Geſundung nicht zu erreichen iſt durch Entgegenkommen der Sozialdemokratie gegenüber(Sehr richtig.] Ich verſtehe vollkommen die ſchwierige Stellung der ba⸗ diſchen Nationalliberalen zum Ultramontanismus und zur Sozial⸗ demokratie. 1 Wir fürchten nur, daß bei dieſem täglichen Zuſammen⸗ arbeiten mit der Sozialdemokratie leicht eine zu große Inti⸗ mität eintreten könnte.(Lebhafter Beifall und Huhurufe.] Ich bin ja der Meinung, daß dieſe Intimität noch nicht eingetreten ift. (Heiterkeitt) Wir haben zu der Energie und dem Weit⸗ blick des Führers der badiſchen Nationallibera-⸗ len das Vertrauen, daß er dafür ſorgen wird, daß die prinzipiel⸗ len Unterſchiede nicht verwiſcht werden. In der Frage der Sozial⸗ politik ſtehen wir mit warmem Herzen auf der Seite der wirt⸗ ſchaftlich Schwachen. Aber über dem warmen Herzen darf der kühle Verſtand nicht vergeſſen werden.(Sehr richtig!) Wir wollen den deutſchen Arbeiter bewahren vor der Verhetzung und Ver⸗ führung durch die Sozialdemokratie.(Beifall.) Es gibt in unſerern Partei verſchiedene Auffaſſungen, aber keine grundſätzlichen Ver⸗ ſchiedenheiten.(Lebhafter Beifall.) Chefredakteur Jung⸗Köln: Die Differenzen in unſerer Partei erklären ſich größkenkeils aus den berſchiedenen territorialen Verhältniſſen. Wir Jung⸗ liberalen haben volles Verſtändnis dafür, daß man in einem Wahl⸗ kreiſe, der nur mit konſervativer Hilfe geholt werden kann, den Kampf nicht gegen die Konſervativen zuſpitzen kaun. Dort muß man taktiſch anders vorgehen. Aber unſere Geſamtpolitik darf nicht vergeſſen, daß neben dem Ultramontanismus und der Sozialdemokratie auch die konſervative Reaktion eine Gefahr iſt. (Zuſtimmung). Auch wir Jungliberale betrachten es als eine Schmach für unſer preußiſches und deutſches Volk, wenn wir ſehen, wie ſich die Vertreter des äußerſten Radikalismus im Abgeord⸗ netenhaus benehmen.(Beifall) und wir verſtehen es, wenn den Männern, die der Zwang der Verhältniſſe täglich mit dieſen Männern zuſammenbringt, die Zornader auf der Stirne ſchwillt. Aber wir überſehen nicht, daß hinter der Sozialdemokratie ziffern⸗ Millionen deutſche Staatsbſrger Volkes unbeirrt und aus voller innerſter 50 gelel land auch wieder eine nationalliberale Preſſe entſprich( erba⸗ erſten Male eine große Wehrvorlage faſt ohne Debatte ang men wurde. Schätzen Sie daran, wie auch dieſe Tat trotz der 4 Millionen gegenübe dem Auslande wirken muß. durch die letzten Handel, Gewerbe und Induſtrie vor neuen Geſetzen ve möchte.(Stürmiſcher Beifall.) Erſt einbürgern, deren finanzielle⸗Tragweite noch gar n ſehen iſt. Auch ich glaube nicht, daß eine d eutſche bewegung ſich auf die Dauer in einen be wu ß Gegenſatz zum Staate ſtellen. Die Tatſachen w den ſtärker ſein als das Dogma. Aber legen wir uns in unſere Stellung zur Sozialdemokratie nicht durch dieſe Entwicklung f (Lebhafter Beifall.] Warten wir ab, bis in der Sozialdemokra ſelbſt dieſe Entwicklung zum Ausdruck kommt.(Beifall.) Heutfe ſehe ich noch nicht die Möglichkeit, in der Reichspolitik mit der Sozialdemokratie zuſammenzuarbeiten.(Sehr richtig.) Hö. bedenklich war das Wort, daß die Arbeiter keine Wohltat wollen. Ich bin gewiß für Sozialpolitik, aber erſticken wir nicht den Zug in unſeren beſitzenden Kreiſen.(Lebhafte Beifall. Es iſt auch nicht richtig, daß der Einzelne durch eigene Kraf nicht mehr vorwärts komme. Der Liberalismus iſt gerade jetzt letzten Grundes die Entwicklung der Einzelperſönlichkeit. Er will dem Ein trägt.(Beifall.) Dieſe Freiheit wird heute nicht nur von oben, dern auch von unten bedroht. Wenn es irgend etwas gibt, zur Oppoſition zwingen müßte, dann iſt es die unerhörte Ar; Weiſe, in der die Regierung die abſolute Gleichberechtigung nationalen Liberalismus nicht anerkennt.(Lebhafter Beifall.) es doch vorgekomen, daß wir, die Träger der O erleben mußten, daß nationalliberale Beamte aus dem e 2 6. Seite. 8 ——— 155—.—— 2 Vereins ſtanden.(Lebhaftes: Hört! Hört!) Der Reichskanzler hat die Schmälerung der Autort im Volke beklagt. Das deutſche Volk iſt mehr als jedes andere geneigt, ſich ſtarken Perſönlichkeiten hinzugeben. Jede Regierung hat aber die Autorität, die ſie ſich ſelbſt erwirkt. Der Reichskanzler hat den Moment der Marokko⸗ Schwung aus allen Parteiwirren hätte heraus⸗ bringen können. Statt deſſen hat er ſeine Aufgabe darin erblickt, gerade den? Führern des nationalen Gedankens entgegenzutreten und den Sozialdemokraten Stoff für ihre Flugblätter bei den Reichstagswahlen zu geben.(Lebhafte Zuſtimmung.) Unter Be⸗ rufung auf den Reſchskanzler konnten die Sozialdemokraten unſere nationalen Sorgen als wahltaktiſches Manöver hinſtellen. Es iſt durchaus falſch, für die verworrenen innerpolitiſchen Verhältniſſe die Schuld nur beim Volke zu ſuchen. Man follte viel eher auch oben an das Wort denken: mea culpa, mea maxima culpa.(Lebh. Beifall.) Um den Beſtand unſeres deutſchen Reiches werden wir noch einmal kämpfen müſſen. Das iſt meine feſte Ueberzeugung. Dafür müſſen wir die Jugend gewinnen und das müſſen auch die Sogzialdemokraten begreifen. Dieſe Aufgabe iſt der nat. Partei ge⸗ ſtellt. Sie kann aber nur ausgeführt werden von einem freiheit⸗ lichen Volke, das Luſt und Liebe an ſeiner Regierung hat. Es iſt ganz falſch, daß Regierung und Staatsbürger Gegenſätze wären. In England bekämpft kein Menſch die Regieung als Inſtitution, ſondern immer nur jeweils die konſervatibe oder liberale Regie⸗ rung.„Wenn bei uns dieſer Gegenſatz vorhanden iſt, dann wäre daran ſo die Regierung ſchuld, die wie immer nur im Volke das Objekt ſieht, an dem es Geſetze erproben kann.(Heiterkeit und Zuſtimmung.) Alſo etwas mehr Vertrauen und Zutrauen zu den Kräften in unſerem Bürgertum. Dann werden wir auch erreichen, daß unſer Volk gerne und freudig für die imperiodiſtiſchen Ziele 250 u50 0 e 0 dieſen großen Fragen ſind wir alle ich ſage das nicht, um zu verkleiſtern, ſondern Beifall) ami ie Ausſprache. Der Vorſitzende Dr. Paaſche e 9 5 9 Parteitag 0 dem über die in den Verhandlungen zut zin⸗ heit und Geſchloſſenheit der Parkei. een 5 BVotſchafterwechſel in London und Ronſtantinopel. 1 5 Die Zuſammenkunft in Karlsruhe. Karlsruhe, 11. Mai. Heute vormiktag na d Kaiſer bald nach ſeiner Ankunft den Worken Marſchall v. Bieberſtein entgegen. Gegen Abend hörle 715 H 110 Reichskanzlers v. Beuhmann 5 eg und anſchließen ier denjenige 455. ſekretärs v. Kiderlen⸗ Wa 1535 Karlsruhe, 12. Mai Der Kaiſer machte „12. Mai. geſtern nachdem er den Vortrag des Reichskanzlers gehört hatte, mit Dieſem einen ldängeren Spaziergang im Schloßpark. Heute vormitag nahm der Kaiſer mit den anderen anweſenden Jürſtlichkeiten und dem Reichskanzler an dem Gottesdienſt in der Schloßkirche teil. Karlsruhe, 12. Mai. Der Reichskanzler v. B eth⸗ maunHollweg wurde am Nachmittag von dem Groß⸗ uned der Großherzogin Luiſe empfangen. Um 8 Uhr „Aſumen reiſte der Reichskanzler nach Berlin ab, woſelbſt er en ee eintreſfen wird. Der preußiſche Geſandte geleitete 2 Bahn. Botſchafter Frhr. Marſchall von Bieberſtein pheute abend Korlsruhe, Staatsſekretär v. Kiderlen⸗Wäch ⸗ orgen früh. ee e eee * OLondon, 13. Mai.(Von unſ. Lond. Bur.) Der d plomatiſche Mitarbeiter der Daily Mail ſchreibt zu der an⸗ g ölich bereits erfolgten Ernennung des Freiherrn Marſchall von Bieberſtein zum Botſchafter in London folgendes: Dieſer Borſchlag iſt natürlich von der britiſchen Regierung ſofort mit der größten Genugtuung aufgenommen worden, denn es iſt doch Anmöglich geweſen, die Tatſache zu überſehen, daß die Entſen⸗ dung eines ſo hervorragenden Diplomaten und Staatsmannes eigentlich noch mehr bedeutet, als ein bloßes Kompliment. Man habe in Deutſchland geſagt, in England freue man ſich nur des⸗ halb über die Ernennung des Barons Marſchall, weil dadurch ſein Einfluß am Goldenen Horn aufhöre. Dies ſei aber unrichtig, von ſolchen Gründen könne keine Rede ſein. Der neue Bot⸗ ſchafter kommt als der Nachfolger eines Mannes, der mit der Aufgabe betraut geweſen iſt, die Beziehungen zwiſchen den bei⸗ den Ländern zu beſſern. Mehr könne man ſelbſt von Freiherrn von Marſchall nicht erwarten. Richtig ſei allerdings, daß man den neuen Botſchafter nicht als einen beſonderen Freund Eng⸗ lands bezeichnen könne. Aber auf der anderen Seite ſei er doch ein zu erfahrener Diplomat, als daß er ſich auf irgend eine Weiſe durch derartige Vorurteile beeinfluſſen laſſen würde. Bis zu einem gewiſſen Grade mag er hier ja fremd ſein aber andererſeits beherrſcht er die engliſche Sprache ſehr gut und er kennt alle die Leute, die mit der Leitung der auswärtigen Angelegenheiten be⸗ traut ſind. Aber man müſſe ſich immerhin vor Illuſionen hüten und dürfe nicht erwarten, daß Freiherr v. Marſchall wie ein Zauberkünſtler mit einem Schlage vollſtändige Veränderungen iim den Beziehungen beider Länder zueinander herbeiführen werde. Paris, 11. Mai. Der„Temps“ bringt eine aus Kon⸗ ſtantinopel datierte Meldung, wonach Marſchall den Konſtan⸗ tinopeler Korreſpondenten der„Frankfurter Zeitung“, Weitz, als offiziöſen Unterhändher nach London mitneh⸗ men werde. Weitz habe in Konſtantinopel die Rolle eines kühnen, politiſchen, finanziellen uned journaliſtiſchen Emiſſärs des Botſchafters Marſchall geſpielt. Die Meldung des„Teups“ hat, wie das„W. Tgbl.“ dazu bemerkt, augenſcheinlich den Zweck, gegen die Aufgaben Marſchalls bei der engliſchen Preſſe Mißtrauen hervorzurüfen. Deutsches Reich. Deutſchland und die portugieſiſchen Kolonien. Der ugieſiſche Geſandte in Paris, Joao Chagas, erklärte Redakteur der„Temps“, die Gerüchte über die angeb⸗ eutſchen Pläne betreffend die portugieſiſchen Kolonien durchaus unbegründete Hypotheſen. Selbſt die portugieſiſche Regierung die Kolonie abtreten wolle, e ſie dies nicht tun, da ſich das nationale Ge⸗ ühl Portugals dagegen aufbäumen würde. Gewiß, Kolonialreich Portu als ſei neben dem Mutterlande ſehr und die portugieſiſche Regierung ſei auch entſchloſſen, deutendem Maße bei Wahrung der nationalen Inter⸗ eſſen die wirtſchaftliche Mitarbeit der Mächte anzunehmen, und zwar nicht nur Englands und Deutſchlands, ſondern uch Frankreichs und alle jener Staaten, welche der Entwick⸗ Hir g der portugieſiſchen Kolonien ihren w tſchaftlichen Bei ⸗ affäre verpaßt, in dem er vielleicht uns mit einem großen TSVeeneral-Auzeiger, Badſſche Neueſſe Nachrichten.(Nittagblal. ſtand gewähren wollen. Portugal ſei bereit, dieſer Mit⸗ arbeiterſchaft alle möglichen Zugeſtändniſſe zu machen und in erſter Linie eine Verringerung des Einfuhrzolles in den Kolonien auf 15 Prozent ad valorum zu bewilligen. Baheriſche und Pfülziſche Politik. Der Jeſuitenerlaß. München, 12. Mai. Die„Korreſpondenz Hoffman“ meldet: Gegenüber verſchiedenen Preßmeldungen, die ſich mit der Stellungnahme einzelner Miniſter zum Jeſuitenerlaß vom 13. März beſchäftigen, ſind wir ermächtigt, feſtzuſtellen, daß alle derartigen Nachrichten willkürliche Kombinationen ſind, die den Tatſachen nicht entſprechen. Aus Stadt und Land. 8* Mannheim, 18. Mai 1912. * Bezirksrat. Unter Bezugnahme auf die Entſcheidungen in der letzten Bezirksratsſitzung werden wir erſucht, feſtzuſtellen, daß dem jetzigen Inhaber der Wirtſchaft„zum Bachus“, Herrn Franz Schips, die Konzeſſion nicht entzogen worden iſt. Die Konzeſſtonsentziehung trifft den früheren Inhaber der Wirtſchaft, Herrn Schuhmacher, der die Wirtſchaft vor einem halben Jahr an Herrn Schips abgetreten hat. * Ein Frauenberuf. Unſern Töchtern bieten ſich auch für die nächſten Jahre noch die beſten Ausſichten zur Anſtellung als Gehilfinnen bei der Reichspoſt, beſonders im Fern⸗ ſprechdienſt. Nicht allein, daß durch Vermehrung der Fernſprech⸗ anſchlüſſe die Anſtellungsmöglichkeit wächſt, auch ſcheiden alljähr⸗ lich etwa 1000 Gehilfinnen infolge Verheiratung, unzureichender Geſundheit uſw. aus. Die Fernſprechgehilfinnen werden jetzt nach einer neunjährigen diätariſchen Dienſtzeit etatmäßig angeſtellt. Im ganzen ſind gegenwärtig mehr als 25000 Frauen im Poſt⸗ und Telegraphendienſt beſchäftigt. * Der Wohltätigkeitsabend, den die Freſmaurerloge„Zur Frei⸗ mittigkeit am Rhein“ am 25. April unter Mitwirkung von Frau Hof⸗ opernſängerin Tuſchkau⸗Mannheim, Herrn Konzertmeiſter Bock⸗ Neuſtadt, Herrn Hofoperuſänger Kromer⸗Maunheim, Herrn Hof⸗ muſikers Stegmann⸗Mannheim und Hru. Oberregiſſeur Reiter⸗ Maunheim in Frankenthal veranſtaltete, erbrachte eine Einnahme im Betrage von 1301, die von der Loge, welche alle Unkoſten aus ihren Mitteln beſtreitet, auf 1400/ abgerundet wurden. Die Loge hat beſchloſſen, die Gelder in folgender Weiſe zu verteilen: Tuberku⸗ loſe⸗Fürſorgeverein 500, Pfälziſcher Volksheilſtättenverein 100 ¼, „Rotes Kreuz“ 500/ und zwar 250 Frauenverein und 250 ½ Sanitätskolonne, Kleinkinderſchule und Knabenhort je 100% * Die Einverleibung der Gemeinde Sandhofen in die Stadt⸗ gemeinde Maunheim ſteht als einziger Punkt auf der Tagesord⸗ nung der am Mittwoch, den 15. Mai, abends 7 Uhr in Sandhofen ſtattfindenden Bürgerausſchußſitzung. Die Geſchäftsſtelle des am Sonntag, den 19. Mai, ſtatt⸗ findenden Ueberlandflugs teilt uns mit, daß ſie ſchon jetzt An⸗ meldungen für Paſſagierflüge entgegennimmt, die in der Folge ihres Einganges berückſichtigt werden. Der Vorver⸗ kauf der Eintrittskarten zu ermäßigten Preiſen beginnt bereits in den nächſten Tagen. * Schrecklicher. Ausgang eines Wortwechſels. Der in einem hieſigen Hotel beſchäftigte Koch Heinrich Streidel geriet geſtern abend in einer Wirtſchaft in P 1 mit dem 25 Jahre alten Damenfriſeur Ludwig Hartwig in Streit. Beide verließen das Reſtaurant und ſetzten den Wortwechſel auf der Straße fort. In Q 1 ſchoß Streidel mit einem Revolver auf Hartwig und verletzte ihn derart, daß er gleich verſtarb. Streidel ſah, daß Hartwig getroffen war, und flüchtete in die nüchſte Straße, wo er auf ſich ſelbſt 3 Schüſſe abgab, die ihn lebensgefährlich verletzten. Er wurde ins Allg. Krankenhaus eingeliefert. An ſeinem Aufkommen wird ge⸗ zweifelt.— Zu der Totſchlagsaffäre wird weiter berichtet: Der Täter, welcher alsbald feſtgenommen wurde, ſollte am letzten Samstag eine Stelle in Berlin antreten und hatte ſich deshalb von einem Bekannten 50 Mark geliehen. Statt das Geld, wie er vorhatte, als Reiſegeld zu benutzen, vertrank er es. Der Getötete und der Attentäter waren an dieſem Tage mehrere Stunden beiſammen geweſen und hatten ſich über fremde Sprachen unterhalten. Beide waren im Ausland. Jeder wollte mehr wiſſen wie der andere. Darüber kam es dann zum Streit, der einen ſolch tragiſchen Ausgang nahm. Der Unter⸗ ſuchungsrichter begab ſich geſtern zum Verhör des Verletzten ins Allg. Krankenhaus. Die eine Verletzung des Attentäters iſt derart, daß das eine Auge verloren gehen dürfte, wenn er überhaupt am Leben erhalten werden kann. 5 * Schwere Körperverletzung. In der Fabrik von Böh⸗ ringer u. Söhne hatten am Samstag nachmittag verſchiedene Arbeiter einen Wortſtreit, der in Tätlichkeiten ausartete. Der Arbeiter Hermann Auguſt Kinzig von Schwäbiſch⸗Hall er⸗ hielt mit einem ſog. Schaber einen gefährlichen Lungen⸗ ſtich. Mit dem Sanitätsauto ſchaffte man K. nach dem Krankenhaufſſe. Der Tätex wurde verhaftet. * Schwerer Unglücksfall. Der 24 Jahre alte verheiratete Rangierer Ludwig Reinmuth von hier, wohnhaft Bürger⸗ meiſter Fuchsſtraße, geriet am Samstag während des Rangie⸗ reus am Gaswerk Luezuberg zwiſchen die Puffer zweier Eiſen⸗ bahnwagen. Die Bruſt wurde ihm eingedrückt. Schwer verletzte brachte man ihn ins Allg. Krankenhaus. *Selbſtmurdperſuch. Der 35 Jahre alte verheiratete Eiſen⸗ dreher Wilhelm Fluch von Frankenthal, wohnhaft Lindenhof⸗ ſtraße 82, gab am Samstag abend nach einem häuslichen Zwiſt einen Revolverſchuß auf ſich ab, der ihm die linke Schläfe aufriß. Der Verletzte ſuchte das Allg. Kranken⸗ haus auf. 1255 * Selbſtmord. Seinem traurigen Erdendaſein machte heute früh der ſrühere Totengräber Leonhard Bauer von Feuden⸗ heim durch Erhängen ein Ende. Der in den 6er Jahren ſtehende Verſtorbene war ſchon Jahrs lang leidend, er hatte mehrere Operationen durchgemacht, die ihm aber keine Linde⸗ rung verſchafften. * Konkursverfahren. Ueber den Nachlaß des am 7. Märzß ds. Is. verſtorbenen Kaufmannes Lorenz Walter in Maunheim wurde das Konkursverfahren eröffnet. Zum Konkursverwalter wurde Herr Rechtsanwalt Pfeiffſenberger ernannt. Konkursforde⸗ rungen ſind bis zum 1. Juli bei dem Gerichte anzumelden. Der Prüfungstermin iſt⸗am 13. Juli. 5 Kunſt, Wiſfenſchaft und Joeben. Strinbbergs Befinden. Aus Stockholm meldet uns ein Telegramm: Strindberg erbrach um 1 Uhr nachts heftig. Gegen Morgen erhielt er wegen heftiger Schmerzen eine Morphiuminjektion. Sein Zuſtand iſtſehrernſt. Theater⸗Notiz. Dienstag, den 14. ds. geht Kienzl's Oper„Der Evangelimann“ in Szene. In den Hauptpartien ſind beſchäftigt: Karl Marx, Roſe Kleinert, Betiy Kofler, Joachim Kromer, Jacques Decker, Emil Hecht, Hugo Voiſin.— Wie bereits mitgeteilt wurde, bringt das Hoftheater Mittwoch, den 15., ds. am 50. Geburkstage Artur Schnitzlers des Dichters jüngſtes Bühnenwerk„Das weite Land“ zur erſten Aufführung. Das Skück, das mit großem Erfolge über Bezirksamt angezeigt. Felde nach Hauſe zurückkehrte, die meiſten deutſchen Bühnen ging, iſt eine Tragikomödie im Wiener Milieu. portliche Nundſchau. Raſenſpiele. J. M. Fußball⸗Reſultate. Vorrunde um die Deutſche Meiſterſchaft: Karlsruher.⸗V. gegen Kölner Ballſpiel⸗ Club=:1. Pripatſpiele:.⸗C. Saar Saarbrücken gegen Queens Park Rangers London=:12..⸗V. Kaiſerslautern ge⸗ gen Queens Park Rangers= 0⸗1..⸗G. 1903 Ludwigshafen gegen.⸗C. Freiburg 214. 1 18 6 e eee e Tetzte nachrichten und Telegramme. Marokko unter dem franzöſiſchen Protektorat. w. Paris, 13. Mai. Nach einer Blättermeldung haben die ſpaniſchen Kreuzer„Nuamantia“ und„Eſtramadura“ geſtern früh die Reede von Tanger verlaſſen angeblich um den General Liaudey nicht begrüßen zu müſſen, da dies als Inerkennung des franzöſiſchen Protektorats hätte ausgelegt werden können. Die Einweihung des vierten Heims der deutſchen Geſellſchaft für Kaufmannserholungsheime. Misdrop, 12. Mai. Das vierte Heim der deutſchen Geſellſchaft für Kaufmannserholungsheime im waldumrank⸗ ten Oſtſeebad Misdroy wurde geſtern unter außerordentlicher Beteiligung eingeweiht. Außer der Kaufmannſchaft war die nduſtrie aus ganz Deutſchland vertreten; ferner waren zahl⸗ reiche Vertreter der Staats⸗ und Kommunalbehörden wie auch kaufmänniſcher Korporationen, Handelskammern ſgwie Parlamentarier und Sozialpolitiker anweſend. Nach der Be⸗ grüßungsanſprache des ſtellvertretenden Vorſitzenden der Ge⸗ ſchaft Telgmann erfolgte die Eröffnung des Heimes durch den Vorſitzenden Joſeyh Bau m⸗Wiesbaden, der in begeiſtert aufgenommener Rede darauf hinwies, wie ſehr die Kauf⸗ mannserholungsheime, welche in den verſchiedenſten Gegen⸗ den des Reiches erſtehen, berufen und geeignet find, neben Geſundheitlicher Forderung in ſozial ausgleichender und nationaler Hinſicht zu wirken. Anmeldungen an das Misdrover Heim ſind bereits ſo zahlreich eingelaufen, daß die verfügbaren Betten für dieſe Saiſon zum größten Teil beſetzt ſind. Bei der Feier wurde bekannt gegeben, daß das Traunſteiner Heim im bayeriſchen Hochgebirge vorausſichtlich im Auguſt eröfufet werde. Bei der 5 eine Reihe neu eingegangener Stiftungen verkündet. Der italieniſch⸗kürkiſche Krieg. Die Aktion der italieniſchen Flotte im Agäiſchen Mrer. w. Ro m, 13. Mai. Die„Tribuna“ ſchreibt zu der Beſetzung der Inſeln Scouxparto, Kaſos, Episcopt und Nithros: Die Juſeln zuſammen mit Rhodos und Stampalia ſchließen das Agäiſche Meer und ſperren die Türkei vollſtändig von dem Mittelmeer ab. Die Türkei wird daher tein einziges Schiff nach Lybien ſchicken können, 5955 die Italiener den Schlüſſel zum Agäiſchen Meere in der Hand Aben. 5 * Rom, 12. Mai. Die Agenzia Stefani meldet von Rhodos: Die Italiener verſtärken ihr Lager, das ihnen als Operationsbaſis dient. Heute Vormittag iſt der Dampfer „Verona“ mit 43 türkiſchen Kriegsgefangenen in See gegangen. Der Poſt⸗, Hafen⸗ und Zollverkehr auf Rhodos wird nach wie vor aufrechterhalten. * Rom, 12. Mai. Admiral Viale depeſchierte draht⸗ los unterm 12. Mai, 11.50 Uhr vormittags: Die Kriegsſchiffe der Diviſion Corſi hißten auf den Inſeln Scarpunto und Kaſos die italieniſche Flagge und machten die Garniſon und die Zivil⸗ behörden zu Gefangenen. Dieſelben Kriegsſchiffe nahmen auch die Beſatzungen und die Zivilbehörden der Inſeln Episkopi und Niſyros gefangen. Ich ſende die Gefangenen nach Italien. * Konſtantinopel, 12. Mai. Der„Terdjuman i Hakikat“ dementiert die Nachricht, daß die Inſel Karpathos von den Italienern beſetzt ſei. Die Verbindung mit Rhodos ſei wiederhergeſtellt, vor Rhodos befänden ſich nur noch drei italieniſche Kriegsſchiffe.— In Smyrn a wurden etwa 50 Italiener verhaftet und als Kriegsgefangene nach Konſtantinopel gebracht. OLondon, 13. Mai. Verſchiedene aus Saloniki hier vorliegende Nachrichten laſſen erkennen, daß die Lage in Albanien zu großen Sorgen Anlaß geben Kuß. Die ganze Provinz iſt von ſtark bewaffneten Banden überlaufen. Be⸗ ſonders in den Diſtrikten von Ipek, Prisdend und in Altſerbien ſtehen überall zahlreiche Haufen wohlbewaffneter Albaneſen in wildem Aufruhr. Von allen Seiten ziehen ſich zurzeit die Truppen zuſammen, um die Revolution niederzuwerfen. Der Korreſpondent der Daily Mail drahtet ſeinem Blatte, ſeiner Anſicht nach könne kein Zweifel mehr darüber beſtehen, daß ſich in den letzten Taxen wieder mehrere taufend Albaneſen den Aufſtändiſchen angeſchloſſen hätten. Die mohammedaniſchen Aufrührer machten jetzt gemeinſame Sache mit dem Stamme der Miriditen, der katholiſch iſt. Es zeigen ſich alſo genau dieſelben Erſcheinungen, wie bei dem großen Albaneſenaufſtand vor zwei Jahren, bei welchem die mohammedaniſchen und katholiſchen Albaneſen Schulter an Schulter gegen die Türken fachten. — Aus dem Großherzogtum. * Karlsruhe, 10. Mal. Geſtern abend geriet bei Vornahme der Reparatur am Stromabnehmer eines Motorwagens vor dem Motorwagenſchuppen auf Bahnhof Herrenalb ein Beamter der Sta⸗ tion Herrenalb in Berührung mit einer ſtromführenden. Leitung, wo⸗ durch er lebensgeführlich verletzt wurbe. Heute nacht iſt derſelbe ſeiner Verletzung im Karlsruher Krankenhauſe erlegen.— Der eben alls auf dem Dach des Wagens befindlich geweſene Motorwagen⸗ führer wurde gleichzeitig, aber in geringerem Maße verletzt, ſo daß Lebensgefahr ausgeſchloſſen erſcheint. Wie mitgeteilt wird, 55 der Verunglückte unmittelbar vorher von einem unten vorbeigehenden Wagenführer darxauf aufmerkſam gemacht worden, däß der betreffende Draht Strom führe. 5 8 9 Reichenbach(A. Oberkirch), 10. Mai. Wegen wieder⸗ holter ſchwerer Mißhandlung eines neunjährigen Schü⸗ lers wurde der hieſige katholiſche Ortsgeiſtliche Kuderer dem Gr. BC. Kippenheimweiler, 9. Mai. Als der Tag⸗ öhner A. n abend mit einem Wagen Klee vom Vae deac ane hatte 5 0 85 Jahre 0 5 tot auf dem Wagen liegen. Da die Vermutung be⸗ ſeht, 30% der ein roher Menſch iſt, ſein eigenes Kind erſchlug, würde er It.„Lahrer Ztg.“ verhaftet. Mannßbeim, 13. Mat.. ese p eeeeee „ 2222722222222 288244242242 —⁰ —— 25 5 für alle Zweige des modernen Sports 25 2 229. 222222 — 174714½1243½277 2 Mannheimer Pferderennen 1912. Dritter Tag. Der dritte Tag des Maimeetings 1912 bildete den Höhe⸗ punkt der Ereigniſſe auf dem grünen Raſen. Allerdings nicht ganz inbezug auf den Beſuch. Die Tribünen und die ſonſti⸗ gen Plätze, die nur gegen Eintrittsgeld betreten werden dürfen, waren wieder ausgezeichnet beſetzt, ſo gut, daß ſämt⸗ liche Sitzplätze vergeben waren. Aber der Neckardamm wies nicht den Beſuch der erſten beiden Tage auf. Schuld daran war einzig und allein die hochſommerliche Temperatur, + 30 Grad R. regiſtrierte um die Mittagszeit in der Stadt das Thermometer in der Sonne. Bei einer derartigen Hitze muß ſelbſt die größte Sportbegeiſterung verflüchtigen, wenn kein ſchattenſpendendes Dach vorhanden iſt. Trotzdem die Witterung die volle Entfaltung der Toilettenpracht in jeder Beziehung begünſtigte, waren die Koſtüme zu zählen, die einer Modeſpezialberichterſtatterin Gelegenheit zu beſonderer Würdigung gegeben hätten. Aber das kann geſagt werden, daß diejenigen, die von hier und auswärts zu dem hippiſchen Feſt eilten, in der überwiegenden Mehrheit wieder ſehr chie ausſahen. Die Offiziere aller Waffengattungen— man hätte von ihnen gut eine Kompagnie zuſammenſtellen können— erhöhten das farbenprächtige Bild, das ſich auf und vor den Tribünen entwickelte. Was die ſportliche Seite des geſtrigen Haupttages be⸗ trifft, ſo darf mit Genugtuung konſtatiert werden, daß er den diesjährigen Rennen einen glanzvollen Abſchluß gab. Die Felder waren durchweg gut beſetzt. Das landwirtſchaftliche Rennen, das den Tag einleitete, war ſonderbarer Weiſe am ſchwächſten beſetzt. Nur 4 Reiter ſtellten ſich dem Starter. Soviel Ueberraſchungen wie geſtern hat es ſchon lange nicht mehr gegeben. Die meiſten Favoriten verſagten entweder oder ſchieden durch Sturz und ſonſtige Urſachen aus. Es gab deshalb verſchiedentlich ziemlich hohe Quoten auf Sieg und Platz. So wurden im Weimar⸗Jagdrennen 210: 10 auf Sieg bezahlt. In der Badeniag wurde der Sieg des Franzoſen mit 156: 10 honoriert, während im Werderrennen 136: 10 be⸗ zahlt wurden. Im Schloßgarten⸗Jagdrennen kam die hohe Platzquote von 107: 10 heraus. Im übrigen waren die Quo⸗ ten trotz des unvorhergeſehenen Ausgangs der meiſten Rennen nicht ſonderlich hoch. Es gibt eben nicht wenige, die die Tak⸗ tik verfolgen, auch auf weniger ausſichtsreich erſcheinende Pferde zu ſetzen. In der Badenia betrug der Umſatz auf Sieg 52 320., auf Platz 60 520 M. Der Geſamtumſatz am Toto betrug auf Sieg 156 675., auf Platz 185 080 M. Leider ereigneten ſich auch einige Stürze, die zwei Reiter völlig kampfunfähig machten. Herr Dodel, der im Schloßgarten⸗ Jagdrennen ſiegreich war, ſtürzte in der Badenia an der zweften Hecke in der Schleife mit dem ſtark gewetteten Före⸗ father ſo ſchwer, daß er vom Platze getragen werden mußte. Glücklicherweiſe iſt die Gehirnerſchütterung, die er erlitten hat, nicht ſo ſchwer, daß nachteilige Folgen zurückbleiben wer⸗ den, vorausgeſetzt, daß keine Komplikationen eintreten. Der Verunglückte ttegt im Heinrich Lanz⸗Krankenhaus. Das Be⸗ wußtſein iſt noch etwas getrübt Der Sturz Dodels hatte übrigens noch zwei Stürze zur Folge. Bei ſämtlichen Stürzen kamen übrigens die Pferde ohne Schaden davon..⸗It, von Sy do w, der Beſitzer Forefathers, der im Weimar⸗Jagd⸗ rennen mit Charmanter Kerl ſtürzte, bekam einen Hufſchlag in die Seite und trug einen Unterarmbruch davon. Der Reiter iſt noch geſtern nach Berlin transportiert worden. Das Hauptereignis des Tages und des ganzen Meetings, die Badenia, verſammelte 14 Pferde am Start. Es war ein Bild, das das Herz eines jeden Sportsfreundes höher ſchlagen ließ, als die 14 über den grünen Raſen fegten. Wider Erwar⸗ ten ſiegte ein Franzoſe, Herrn W. Thiedes Hengſt Coquet II, der von Herrn A. de Fournas ſehr geſchickt geſteuert wurde. Die Favoriten verſagten vollſtändig. Lord Forfar mit Graf Holck im Sattel, der ausſichtsreichſte Bewerber um den Goldpokal des Großherzogs und die 40 000 Mark in bar, landete als achter, Forfather ſchied durch Sturz aus, Edelmann konnte ſich nur noch das fünfte Geld ſichern. Florham lief als 7. un⸗ plaziert. Nur„Doppelgänger“ rechtfertigte als Zweiter das Vertrauen der Wetter. Im übrigen wurden die Siege gut ver⸗ teilt. Am erfolgreichſten war Lt. v. Berchem, der im Werder⸗ und Lindenhofflachrennen als Erſter landete In drei weiteren Rennen wurde er einmal fünfter und zweimal btieb er unplaziert. Herr v. Weſternhagen, der ömal in den Sattel ſtieg, erſtritt das wertvolle Maimarkt⸗Jagdrennen, blieb aber ſonſt unplaziert. .⸗L. Braune kehrte im Preis von der Pfalz als Sieger zur Wage zurück. Je einmal wurde er Zweiter und Vierter. Herr Purgold, der fünfmal ſtartete, wurde je einmal zweiter, dritter und ſechſter und landete zweimal im geſchlagenen Felde. Herr Ludwig, der nur einmal in den Sattel ſtieg, brachte im Weimar⸗Jagdrennen mit ſeinem „Außenſeiter“ die hohe Platzquote von 107: 10. Leutnant v. Moß ner der vier Ritte abſolvierte, wurde zweimal vierter und blieb zweimal unplaziert. Lt. Knel, der dreimal ſtartete, wurde je einmal zweiter und dritter und blieb einmal unplaziert. Lt. v. Lotzbeck ſicherte ſich je einmal das zweite und vierte Geld und blieb ebenfalls einmal unplaziert. Lt. Gräff wurde einmal dritter, konnte ſich aber zweimal kein Platzgeld einheim⸗ ſen. Die Rennen, die ſich wieder ſehr flott abwickelten, nahmen 1. Hürdenrennen für Landwirte. Ehrenpreis, gegeben vom Landwirtſchaftlichen Bezirksverein Mannheim für den ſiegenden Reiter und garantiert 850 Mark. Hiervon 400 Mark dem erſten, 200 Mark dem zweiten, 150 Mark dem dritten, 100 Mark dem vierten Pferde. Zu reiten von deutſchen Landwirten, deren Angehörigen oder deren dauernd Ange⸗ ſtellten. Für 4jährige und ältere Pferde, ſeit ſpäteſtens 1. Jan. 1912 Eigentum der Beſitzer. Diſtanz ca. 1800 Meter.(11 Unter⸗ ſchriften.) Es liefen 4 Pferde. Herrn J. Hauck's 4j. br. St. Sagely 1 Herrn Ph. Langfinger's 4j. br. St. Holle 2 Herrn A. Beſt's 4j. br. St. Perſe 8 Herrn A. Handrich's 4j. dbr. St. Toni 4 Das Rennen liegt von Anfang zwiſchen Sagely und Holle. Perſe ſtürzt beim Nehmen der erſten Hürde, wird nachgeritten und ſichert ſich noch das dritte Geld. Toni, die bis zum Neckardamm auf dem dritten Platze liegt, wird hier angehalten, aber ſchließlich auch nachgeritten. Verhalten mit 5 Längen gewonnen. Der dritte weit zurück. Tot.: Sieg: 22:10, Platz 12, 11:10. 2. Schloßgarten ⸗Jagdrennen. Garantierter Preis 5000 Mark. Hiervon 3400 M. dem erſten, 800 M. dem zweiten, 550 M. dem dritten, 250 M. dem vierten Pferde. Herren⸗Reiten. Für Jjährige und ältere Pferde, welche für 1000 M. käuflich ſind. Diſtanz ca. 3500 Meter.(30 Unter⸗ ſchriften, von denen 25 ſtehen geblieben.) Es liefen 10 Pferde. Herrn W. Dodel's dbr. St. Avignon, 73,5 Kg., Reiter Beſ. 1 Herrn H. Ludwig's.⸗W. Placide, 72,5 Kg., Reiter Beſ. 2 Oberleutn. Graf H. M. Brühl's dbr. W. Counterfeit, 74 Kg., Reiter Lt. Knel 3 Herrn A. v. Schilgen's.⸗W. Fifth Ace, 75, Kg., Reiter 4 Lt. v. Moßner 5 Herrn F. W. Mayer's.⸗H. Onkel Fritz, 68,5 Kg., Reiter It. b. Berchem 85 Leutn. b. Moſch's 6j..⸗W. Le Repas, 72 Kg., Reit.: Beſ. 0 F. Noether's.⸗W. Shirlehy, 75 Kg., Reiter:—0 go Anthony Herrn Dr. Voigt's 6j. br. W. Saint Mihiel, 75 Kg., Reiter Herr v. Weſternhagen 8 0 Frhrn. M. Zorn v. Bulach's 4j..⸗St. La dy Scholar, 66,5 Kilogramm, Reiter t. Gräff 0 Nach zweimal verunglücktem Start geht das ſtattliche Feld mit Onkel Fritz in Führung ab. Shirley, Lady Scholar und Saint Mihiel dicht auf. Am Schluß galoppieren Le Repas und Fifth Ace. Am Neckardamm hat das Feld fürs erſte Treffen die gleiche Reihen⸗ folge. Auf den letzten Plätzen liegen Lorrimer und Abignon. Der Tribünenſprung wird noch von Onkel Fritz zuerſt genommen, Lady Scholar hat ſich auf den zweiten Platz vorgeſchoben. Shirley und⸗ Saint Mihiel liegen auf den nächſten Plätzen. Le Repas refüſtert und wird heimgeritten. Beim zweiten Paſſieren der Neckaxſeite hat Saint Mihiel die Führung, ſcheidet aber bald darauf durch Sturz aus. Lady Scholar wird hier angehalten. Im Einlaufbogen hat ſich der Favorit Avignon aus dem Rudel abgeſondert und führt bereits hier klar vor Fifth Ace, Placide und Counterfeit. Auf der Geraden Kampf um den zweiten Platz, bei dem Fifth Ace auf den vierten Platz verwieſen wird. Mit 5 Längen gewonnen. Eine Länge zwiſchen dem zweiten und dritten, Halslänge zwiſchen dem dritten und vierten Pferde. Der Sieger wurde nicht gefordert. Tot.: Sieg: 13:10, Platz 14, 107, 34:10. 3. Weimar⸗Jagdrennen. Handicap. Ehren⸗ preis, gegeben von Sr. Hoheit Prinz Wilhelm von Sachſen⸗ Weimar, Herzog zu Sachſen, für den ſiegenden Reiter und ga⸗ rantiert 18000 Mark. Hiervon 11000 M. dem erſten, 2600 M. dem zweiten, 200 M. dem dritten, 1500 M. dem vierten, 800 Mark dem fünften Pferde. Herren⸗Reiten. Für(jährige und ältere inländiſche und öſterreich⸗ungariſche Pferde. Diſtanz ca. 4000 Meter.(40 Unterſchriften, von denen 16 ſtehen ge⸗ blieben.) Es liefen 8 Pferde. Herrn Dr. G. Pachalh's 5j. br. W. Oberbaher, 67 Kg., 1 Reiter Herr von Weſternhagen Herrn F. Noether's 6j. dbr. St. Diana, 68,5 Kg., Reiter Purgold 2 Herrn W. Blatt's 6j. br. W. Niman, 65 Kg., Reiter Lt. Irhr. v. Lotzbeck 5 Herrn H. Weſten's 5j. ſchwbr. St. Mainau 2, 68,5 Kg., Reiter .⸗Lt. Braun 85— 4 Herrn W. Dodel's 5j. br. St. Idol, 69 Kg., Reiter Beſitzer 0 Herren J. und G. Reimann's 4j. br. H. Peter, 66,5 Kg., Reiter It. v. Berchem 0 Oberſtleutn. Frhrn. v. Reitzenſtein's br. W. Niiick el könig, 0 65 Kg., Reiter Tt. Kne Oberleutn, v. Sydow's br. W. Charmanter Kerl, 74% Kilogramm, Reiter Beſitzer 5 0 Der Start ſieht Idol an der Tete. Charmanter Kerl, Diana, Nickelkönig folgen. Mainau 2 und Peter liegen auf den letzten Plätzen des immer ſehr geſchloſſenen Feldes. Nach der Schleife hat ſich Charmanter Kerl auf den erſten Platz vorgeſchoben. Idol, Nickelkönig, und Niman dicht auf. Peter, Diana und Oberbayer bilden den Schluß. Am Neckardamm geht Oberbayer, der jetzt ge⸗ ritten wird, auf den zweiten Platz vor. Charmanter Kerl und Idol ſcheiden an der letzten Hürde vor der Eiſenbahnecke durch Sturz aus. Während ſich der Reiter Idol's, Dodel, gleich anhebt, muß Et. von Sydow, der Charmanter Kerl ſteuert, vom Platz getragen werden. Der Reiter hatr, wie ſich herausſtellt, einen Huftritt ins Kreuz erhalten. Im Einlaufbogen führt bereits klar Oberbayer. 8 85 Diang und Niman haben die nächſten Plätze unter ſich verteilt. Mit eineinhalb Längen gewonnen. Eine halbe Länge zwiſchen dem zweiten und dritten, eineinhalb Längen zwiſchen dem dritten und vierten, zwei Längen zwiſchen dem vierten und fünften Pferde. Tot.: Sieg: 210:10, Platz 41, 48, 46:10. 4. Werderrennen. Jagdrennen. Ehrenpreis, gegeben von Herrn Geh. Kommerzienrat Dr. Reiß für den ſie⸗ genden Reiter und garantiert 3000 Mark. Hiervon 2000 M. dem erſten, 500 M. dem zweiten, 350 M. dem dritten, 150 M. dem vierten Pferde. Offizier⸗Reiten. Für 4jährige und ältere Pferde, welche kein Rennen im Werte von mehr als 4000 M. gewonnen haben. Diſtanz ca. 3000 Meter.(31 Unterſchriften, von denen 22 ſtehen geblieben.) Es liefen 7 Pferde. Rittm. Hopfen s 6j. br. W. Mir, 71 Kg. Reit Et., v. Berchem 1 Leutn. Irhru. v. Waldenfals 4. ſchw. St. Agug, 65 Kg., 1 Herrn de Remigi's.⸗W. Lorrimer, 74 Kg., Reiter 1 4000 Mark dem dritten, 3000 Mark dem vierten .⸗L. Braune Reiter Lt. Graf Holck muß bom Platze getragen werden. Der Arzt konſtatiert eine und Coquet 2 im erſten Treffen. Beim zweiten Tribünenſp nach der Schleife hat Doppelgänger die Führung. Ragot, Co Handieap. Ehrenpreis für den ſiegenden Reiter 3 200 Meter. blieben.) Braune Reiter Lt. Knel Herrn E. Zeyn's 5j. br. W. Leſter Aſh, 71,5 Kg., R Lt. v. Egan⸗Krieger Leutn. Loß' 6j. br. W. Bobolink, 76 Kg., Reiter Beſ. Leutn. Stahlknecht's br. W. Milon 2, 75 Kg., Reiter He von Weſternhagen Leutn. Frhrn. E. v. Lotzbeck's 5j. hbr. W. Modena, 68, Reiter Beſitzer Herrn A. v. Schilgen's 5j. br. St. Argile, 71,5 Kg., R. Ll. v. Moßner Das Feld geht mit Leſter Aſh in Führung ab. Bobolink, M Milon 2 folgen. An der Tribüne hat ſich bereits Mir auf den erſt Platz vorgeſchoben. Milon 2, Leſter Aſh und Agua folgen. Nach Tribüne brechen Modena und Argile aus und werden heimgeri Am Neckardamm iſt die Reihenfolge: Mir, Milon 2, Leſter Bobolink, Agua. Im Einlauf verweiſt Agua Leſter Aſh noch auf dritten Platz. Mit 2 Längen gewonnen. Je eine Länge zwi dem ziveiten, dritten und vierten Pferde. Milon 2 weit zurü Tot.: Sieg: 136:10, Platz 25, 21, 17:10. 5. Lindenhof⸗Flachrennen. Garantierter 2000 Mark. Hiervon 1300 Mark dem erſten, 350 Mark zweiten, 250 Mark dem dritten, 100 Mark dem vierten Pfe Herren⸗Reiten. Für Zjährige und ältere Pferde„welehe 5000 Mark käuflich ſind. Diſtanz ca. 1800 Meter.(15 U. ſchriften, von denen 8 ſtehen geblieben.) Es liefen 5 Pferde. 5 Herren J. und G. Reimann's 4j. hbr. W. Lichtenſte 71,5 Kg., Reiter t. Frhr. v. Berchem Herrn A. v. Schilgen's 3j. br. St. Poucette, 62,5 Kg., R Beſitzer Herrn G. Ehler's 3j. br. St. Lady Jim, 68,5 Kg., Purgold 5 Herrn Dr. Fr. Rieſe's br. W. Piccolo, 73,5 Kg., Reite Dodel 8 Herrn F. Arnold's.⸗H. Bettelſtudet, 78,5 Kg., Re Lt. Loß Piccolo, Lichtenſtein, Poucette, Lady Jim, Bettelſtudent. dieſer Reihenfolge paſſiert das Quintett nach dem Start die bünen. Am Neckardamm ſchiebt ſich Poucette auf den erſten P vor. An der Eiſenbahnbrücke macht ſich Lichtenſtein von den gen frei und hat ſich hier den Sieg ſchon geſichert. Erbitterter um den zweiten Platz. Mit eineinhalb Längen gewonnen. Eine h Länge zwiſchen dem zwejiten und dritten, 4 Längen zwiſchen dritten und vierten Pferde. Tot.: Sieg: 35:10, Platz 19, 18:10. 8 6. Badeni a. Jagdrennen. Handicap. Ehre preis Sr. Königl. Hoheit deſ Großherzogs Friedrich II. vo Baden für den ſiegenden Reiter und garantiert 60 000 Hiervon 40000 Mark dem erſten, 9000 Mark de geblieben.) 9 Es liefen 14 Pferde. Herrn W. Thiede's 5j. br. H. Couquet 2, 76,5 Kg., Reit A. de Fournas Herrn H. Weſten's br. W. Doppelgänger, 65 Kg, Reite Herrn. E. Zeyn's 6j..⸗W. Adriatic, 69 Kg., Reiter Lt Egan⸗Krieger Leutn. Frhrn. E. v. Lotzbeck's br. W. Halchon Days Kilogramm, Reiter Beſitzer Oberleutn. F. v. Zobeltitz' 6j. br. H. Edelmann, 7 Reiter Beſitzern 855 Noether's 5j. br. W. Ragot, 61,5 Kg, Herrn F. Purgold Herrn W. Biſchoff's br. W. Florham, 78,5 Kg., v. Moßner Oberleutn. F. v. Zobeltitz' 6j..⸗W. Lord Forf Herrn W. Blatt's 5j. ſchwbr. St. Roſe Noir Reiter Herr von Weſternhagen Rittm. Duncklenberg's 6j. br. W. Copley, 60 Kg., R Ll. von Berchem 2 Herrn L. Moll's.⸗W. Pomerol, 67,5 Kg., Rei Herrn E. Suckow's 4j. br. W. Geograph, 6 Mſtr. Smith— Oberleutn. v. Sydow's br. H. Forefather, 77 Dode! SGraf Cl. Weſtphalen's br. St. Sodar, 60,5 Kg., Noſß „Nach Fall der Flagge g An der zweiten Hecke in der Schleife ſcheiden Forefathe und Sodar durch Sturz aus. Der Reiter Forfather's, Herr erſchütterung. Die Tribünen ſehen Ragot, Geograph, Do Florham, Lord Forfar dicht auf. In der inneren Bah dritten und vierten, eineinhalb Längen zwiſchen dem vierken fünften Pferde. Tot.: Sieg: 156:10; Platz 32, 20, 30:10. 7. Preis von der Pfalz. Hürdenren rantiert 5000 Mark. Hiervon 3400 Mark dem erſten, 800 Me dem zweiten, 550 dem dritten, 250 Mark dem vierten Pfet Herren⸗Reiten. Für Jjährige und ältere Pferde. Diſta 32 Unterſchriften, von denen 18 ſtehe Es liefen 7 Pferde. Herrn Wepe's 41j. St. v. Moſch Oberſt Marks 8. Seite. General⸗Anzeiger, Babiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Mannheim, 13. Mai. Herrn F. W. Mayer's 6j. br. H. Aman, 65 Kg., Reiter Lt. Gräff 8 8 Herrn W. Biſchoff's 5j. br. W. Dalmigavie, 72,5 Kg.,.: Et. v. Moßner Herrn W. Blatt's 4j. br. W. Bayard Herr b. Weſternhagen Herrn E. Fahr's 5. dbr. St. Lovely Grace, 64,5 Kg.,.: Purgold 0 Herrn H. Wenke's 4j..⸗W. Scotsgap, 71 Kg., Reiter Mſtr. Anthont 0 Bayard 4 übernimmt nach dem Start die Führung. Ether und Dalmigavie folgen. Am Neckardamm liegen Bayard 4, Ether, Aman und Dalmigavie im Vordertreffen. An der Hürde am Neckardamm cheidet Lovelh Grace durch Sturz aus. Gleich darauf bricht Bayrd 4 aus und muß heimgeritten werden. Im Einlaufbogen ſetzt ſich Ether an die Spitze, während ſich Dalmigavie auf den erſten Platz vorſchiebt. Guatemala, Aman und Scotſgap dicht auf. In den Geraden wird Ether geritten und läuft den übrigen davon, wird aber kurg vor dem Siegespfahl beinahe noch von Dalmigapie über⸗ pholt, weil.⸗L. Braune, der den Sieg ſchon zu ſicher in der Taſch⸗ zu haben glaubte, im Canter durchs Ziel geht. Verhalten mit drei Längen gewonnen. Halslänge zwiſchen dem zweiten und dritten, Weile zwiſchen dem dritten und vierten Pferde. Tot.: Sieg: 35:10, Platz 15, 23, 36:10. Sportliche Nundſchau. Vorherſagungen für in⸗ und ausländiſche Pferderennen. (Von unſerem ſportlichen Spezialberichterſtatter.) Montag, 13. Mai. Saint⸗Clond. Prix des Marguerites: Noſtradamus— Fregoli II. Prix des Greſſets: Fier à Bras— La Mi Carsme. Prix des Rochers: Saiut Savin— Fluſh Ropal,. Prix des Rocailles: Hildegarde II— Seia Eva. Prix de la Cité: Hiawatha— La Begude. Prix de Chapet: Tabouret— Traquenard. Zwoeiter deutſcher Zuverlüfſigkeiteflug am OGberrhein. Die Straßburger Schauflüge. Start zur erſten Etappe 8 Straßburg—Metz. wWw. Straßburg, 12. Mai. Als im vorigen Jahre der erſte oberrheiniſche Zuverläſſigkeits⸗ Iug abgehalten wurde, war für Straßburg das Erſcheinen einer größeren Anzahl von Fliegern noch etwas Neues. Zwar hatte man chon glänzende Leiſtungen einzelner Flieger dewundern können, ſo den kühnen Flug Wineziers um das Münſter, aber das ſpannende Schauſpiel eines Wettbewerbs in den Lüften war den Straßburgern noch fremd. Kein Wunder, daß ungezählte Tauſende zum Exerzier⸗ latz Polygon hinausſtrömten, um die neueſten Wunder der Technik und die kühnen Männer, die ihr Leben den zerbrechlichen Fahrzeugen gauvertrauten, zu bewundern! Inzwiſchen hat das Flugweſen gewal⸗ tlige Fortſchritte gemacht. Der Reiz der Neuheit iſt verflogen; an die Stelle des neugierigen Staunens iſt ein allgemeines Jutereſſe und Aiuch ein gereiftes Verſtändnis für den neueſten Zweig des Verkehrs⸗ uud Militärweſens getreten. Und in Elſaß⸗Lothringen kommt für wviele noch der Moment des Vergleichs zwiſchen franzöſiſchem und Lutſchem Flugweſen hinzu, da hier die Erfolge der franzöſiſchen Avia⸗ 15 von verſchtedenen Zeitungen regelmäßig mitgeteilt zu werden legen. All das hatte zuſammengewirkt, um bereits am Samstag, der den rtlichen Schauflügen gewidmet war, eine wahre Völker⸗ wanderung nach dem Polygon hervorzurufen, und es war ein feſſeln⸗ es Bild, das der weite, waldumrahmte Platz, den in der Ferne die Aurxe Kette der Ichwarzwaldberge überragte, bereits in den früheſten Kachmittagsſtunden bot. Und auch der Himmel war der Veranſtaltung tünſtig geſinnt. Wenigſtens den Zuſchauern! Heller Sonnenſchein hlte anf das Menſcheugewimmel hernieder. Für die Flieger frei⸗ dalte bieſes ſchöne Wetter ſeine unangenehme Seite, denn der and blies mit ſtoßweiſen Böen von Südweſten in ſolcher Schärfe, zanß vzele ſogar fürchteten, der Zeppelin⸗Kreuzer„Viktoria Luiſe“ angekündigten Beſuch von Baden⸗Baden aus nicht aus⸗ kbunen. Gegen 4 Uhr ging durch die Reihen der Beſucher des reſervierten Platzes, die ſich inzwiſchen die Zeit mit einer gründlichen Beſichtigung fertig montierten pparate verkürzt hatten, die erſte Be⸗ Negung. Priunz Heinrichvon Preußen, Prinz Joachim und raog Adolf Friedrich zu Mecklenburg waren eingetroffen und be⸗ zuben ſich ſofort zu den Fliegerſchuppen. Und kurz darauf ſtieg Rich. Weyl auf ſeinem Euler⸗Zweldecker auf, um ſich den Frühpreis erringen. Mit Spannung folgte alles dem gewagten Fluge, denn bvfiff der Wind ſo ſtark, daß die Fahnen des Flugplatzes wagrecht u. Und die großen Bogen, in denen Weyl in der Südkurve von iner Bahn abgetrieben wurde, bewieſen auch, wie ſchwer er mit dem ährlichen Element zu ringen hatte. Dennoch zog er ſicher und ruhig ne Kreiſe und ſchon flatterten ihm, als er zur Landung ſchreiten ollte, hunderte von Taſchentüchern grüßend entgegen, als auf ein⸗ nal alle Aufmerkſamkeit abgelenkt wurde durch den Ruf:„Der eppelin!“ 5 ſeſtätiſch ſchwehte das prächtige Schiff über die Baumgruppen des Platzes heran. Mit unbeirrbarer Sicherheit ſteuerte es otz des kräftigen Gegenwindes unter Führung des Ingenieurs ew auf die Parſevalhalle zu am Nordende des Platzes, wo die ndung vorgeſehen war, während aus den Kafütenfenſtern die Paſſa⸗ ltere, darunter auch einige Straßburger, im Vollgefühl eines außer⸗ ewöhnlichen Genuſſes Grüße herunter winkten, ſtieg aus den Reihen er Zuſchauer brauſender Jubel zur„Viktoria Luiſe“ empor. Der Zeppelin“ begeiſterte die Straßburger heute noch ebenſo wie vor ahren ſein Vorgänger, der dann bald nach dem Beſuch in Straßburg ei Echterdingen ein ſo trauriges Ende fand. Nach einer Rundfahrt m den Flugplatz landete das Luftſchiffeglatt; und ebenſo ſicher zollzog ſich nach dem Wechſel der Paſſagiere etwa eine Viertelſtunde 7 7 der Aufſtieg, dem alsbald die Rückkehr nach Baden⸗Baden ſolgte. Dieſem erhebenden Schauſpiel folgte eine lange Pauſe. Erſt gegen 7 Uhr hatte der Wind ſoweit abgeflaut, daß wieder Flieger am Start erſcheinen konnten. Karl Krieger ſtieg auf einem Nieuport⸗Jeannin⸗Eindecker auf und vollführte mehrere außerordent⸗ 355 ſpaunende Rundfahrten, bei denen er wiederholt Landungen vor⸗ nehmen zu wollen ſchien, aber gleich wieder ſcharf in die Höhe lenkte. Auch er wurde vom Winde noch in weiten Kurven aus der Flugbahn ſer die Zuſchauerplätze abgedrängt und glitt oft zu ſcharf an den den atz umgebenden Fahnenmaſten vorbei, daß angſtvolle Spannung die Zuſchauer befiel. Weyl unternahm inzwiſchen einen neuen Flug, bei dem er ſich offenbar um den Höhenpreis bewarb, was aus dem gäuzlich verſagenden Signaldienſt freilich nicht zu erſehen war. Leut⸗ nant Fiſch fuhr mehrere Runden auf einem Wright⸗Doppeldecker, Graf Wolfskeel auf einem Euler⸗Doppeldecker, Paul chwandt auf einem Grade⸗Eindecker, deſſen leichte Konſtruktion ub Tiefſtellung des Führerſitzes beſonderes Intereſſe erregten. Mit lebhaften Beifallsrufen wurde der Flieger Schiedeck be⸗ grüßt, als er ſeinen Rumpler⸗Etrich⸗Eindecker, vom Start anlaufen ieß. Hatten ſich dieſe gefälligen„Tauben“⸗Flugzeuge doch ſchon beim 4 4, 67,5 Kg., Reiter 0 = ger ſich laugſam heben und ſchließlich den ganzen Flugapparat ſich ſerſchlagen. Da die Geſchwindigkeit ſehr gering geweſen war, ging mit ein paar nicht zu ſchweren Beſchädigungen des Fahrzeuges ab. en Inſaſſen blieben unverletzt. im Abend befanden ſich zeitweilig fünf Flieger zugleicher Hermann Puchs 12.6 Kunststrasse am Paradeplatz u d 21 8 1 t. Unter ihnen auch Oberleutnant zur See Gart. Wollmusseline. mann auf einem A. F..⸗Doppeldecker, mit dem er durch einen mehr als einſtündigen Flug noch im letzten Augenblick die Beding⸗ ungen zur Teilnahme am Zuverläſſigkeitsflug erfüllte. Alles in allem verlief die Einleitung zu dem großen ſportlichen Ereignis des heu⸗ tigen Tages ſo verheißungsvoll, daß man mit Recht auf ein günſtiges Ergebnis des erſten Etappenfluges Straßburg—Metz hoffen konnte. Der Beginn dieſes Fluges war ſchon auf 4% Uhr früh angeſetzt. Deunoch wimmelte es heute früh, als der erſte Flieger am Start erſchien, auf dem Polygon bereits von Menſchen. Auch Prinz Hein rich war wieder anweſend. Als Erſter ſtaxtete 4,81 Uhr Leutnant Mahncke vom Eiſenbahn⸗Regt. 1 mit Leutnant Cörper vom Inf.⸗Reg. 144 auf einem Doppeldecker der Luftver⸗ kehrsgeſellſchaft(100 PS. Argus). Er landtete wegen Benzinmangels bei Remil ly in Lothringen, 22 Km. vor Metz. Es folgte 4,40 der bayeriſche Rittmeiſter Graf Wolfskeel mit Leutnant Hailer (8. bayer. Juf.⸗Regt.) auf einem Euler⸗Doppeldecker(70 PS. Gnome). Er landete gleichfalls wegen Benzinmangels nach dreiſtündiger Fahrt bei Pange, 5 Km. von Metz. 4,44 Uhr ſtieg Leutnant Fiſch vom Telegr.⸗Bat. 4 mit Leutnant von Beguelin, Inf.⸗Regt. 79 mit Wrigßt⸗Dopeldecker(55 PS. NAG.) auf Er verflog ſich Er wird bei Saales, nicht weit von der franzöſiſchen Grenze. morgen ſeine Fahrt fortſetzen. Als Vierter ſtartet leutuant Barends(Inf.⸗Regt. 144/ mit Ober! von Füſ.⸗Reg. 80 auf einer Rumpler⸗Taube(100 PS. Argus 5,9 aufzuſteigen.Aber ſchon in Kronenburg bei Str er wegen Zylinberbruch landen. Leutu. Schveller vom Huſ.⸗9 Mercedesl. Er laudete nach 1½ſti Mes. 5,14 Uhr ſtartete Oberl. zur See Harkmann auf A. F. G. Doppeldecker(100 PS. N. A..). Er mußte bei Wolfisheim in der Nähe von Straßburg landen, ſtieg aber bald wieder auſ und kam bis Neuvillage. Nach ihm ſtieg auf Bogel von Falcken⸗ ſte in(Reg. Kaiſerin Auguſta) mit Leutn. Mühli ff (Jäger⸗Bat. 14) auf Albatros⸗Doppeldecker(70 PS. Mercedes. Er kam nach etwa einer Stunde zurück und ließ die Spannung der Trag⸗ flächen anziehen. Dann ſtieg er ſofort wieder auf und landete kurz nach 7 Uhr bei Remilly. 6,25 ſtartete der bayer. Oberl. Wirth mit Leutn. Steger(bayer. Luftſchiff.⸗Abt.) auf einem Otto⸗Doppel⸗ decker(70 PS. 489I. Motor,. Er gelaugte bis Neufvillage, muß dort aber ſehr hart gelandet ſein, denn ſein Flugapparat wurde zer⸗ trümmert, während er ſelbſt eine leichte Gehirnerſchütte⸗ rung davontrug. Sein Paſſagier blieb unverletzt. Schließlich ver⸗ ſuchte auch noch Kammergerichtsrefſerendar Caſpar mit Leutnant Frhrn. von Holtz(Inf.⸗Reg. 126) auf ſeiner Rumpfer⸗Taube(100 PS. NAG.) hochzukommen, ſtürzte aber aus geringer Höhe ab, wo⸗ bei die Propeller brachen. Heute nachmittag ſtieg dann Oberleutnaut Barends trotz außerordentlich heſtigen Windes wieder auf, nachdem der Cylinder ſeiner„Taube“ ausgewechſelt worden war. Der Wind war ſo ſtark, rg mußte Fünfter war Obering. Hirth mit g. 0 auf Rumpler⸗Taube(100 P8 gem Flug 6,34 Uhr glücktich in e eeeeeeeeeeeee war, und auf dem Platz erſchien, als Barends grade abfuhr, keine Landung zu unternehmen wagte, ſondern nach einer Rundfahrt gleich wieder über die Stadt nach Baden davonfuhr. Schauflüge fanden infolge des widrigen Windes bis zum Abgauge des Berichts nicht mehr ſtatt. Metz, 12. Mai.(Priv.⸗Tel.] Auf der Etappe Straßburg—Metz des Zuverläſſigkeitsfluges hatten dießflieger mit heftigenGegenwinden zu kümpfen. Die Folge war, daß heute vormittag nur ein Pilot, Ober⸗Ingenieur Hellmut Hirth, mit ſeiner Rumpler⸗Taube den Etappenort Metz erreichte. Die übrigen Flieger befinden ſich zum Teil auf der Strecke, zum Teil ſind ſie infolge falſcher Orientierung voll⸗ ſtändig von der Strecke abgekommen. Einige mußten wegen Benzin⸗ mangel— iufolge ber ſtarken Gegenwinde war der Benzinverbrauch natürlich ein ſehr großer— vorzeitig den Flug unterbrechen, andere mußten wegen Motordefekts oder ſonſtiger Apparatbeſchädigungen auf der Strecke landen.— Nachdem am Samstag Militärflieger Leutn. Pohl(Inf.⸗Regt. 136, Aviatik⸗Eindecker) in Mühlhauſen abge⸗ ſtürzt iſt, wurde heute morgen leide rein zweiter Militärflieger, Oberleutn. Wirth(Inf.⸗Regt. 14, Euler⸗Doppeldecker), von einem Unglück betroffen. Oberleutn. Wirth ſtartete 6 Uhr 22 Min. in Straßburg und hatte mit ſehr krätigen Boen zu kämpfen. Bei Neuf⸗ village überſchlug ſich ſein Apparat. Wirth trug eine Gehirnerſchütterung davon, die ſich ſpäter glücklicherweiſe als nicht beſonders ſchwer herausſtellte. Der Apparat wurde ſtark beſchädigt, Der Pilot wurde zum Bahnhof Bensdorf gebracht. Leutn. Mahnke (Eiſenbahn⸗Regt. 4, Aptatik⸗Eindecker) landete bet Remilly. Hef⸗ tige Boen veranlaßten dieſelbe. Der Pilot befand ſich mit ſeinem Ein⸗ decker über drei Stunden in der Luft. Er wird heute nach⸗ mittag von neuem ſtarten.— Leutnant Engwer(Eiſenbahn⸗Regt. 2, Apiatik⸗Eindecker) wird mit Genehmigung der Oberleitung heute nachmittag 5 Uhr in Mülhauſen(Elſ.) ſtarten.— Leutn. Fiſch, der bei Sales an der franzöſiſchen Grenze landete, ließ ſeinen Apparat nach Straßburg zurückſchaffen und wird heute nachmittag oder wahr⸗ ſcheiulich auch morgen früh mit Genehmigung der Oberleitung ſtarten. Kammergerichts⸗Referendar Caſpar(Rumpler⸗Taube] ſtieg 7 Uhr 4 Min, auf, mußte nach kurzem Flug wieder landen, da ſein Apparat nicht in Ordnung war, Die Oberleitung geſtattete ihm, mit einem anderen Apparat den Flug fortzuſetzen.— Oberleutn. z. See Hartmann ſtartete.14 Uhr, landete, da ſein Apparat Schaden er⸗ litt, bei Wolfiſchheim. Die Ausbeſſerung des Apparates konnte ſo⸗ fort erfolgen. Der Pilot ſtieg 6 Uhr 43 Min. nochmals auf, mußte aber wiederum infolge heftiger Boen bei Neufvillage landen. Er wird heute nachmittag fliegen.— Obering. Hirth landete glatt heute vormittag als einziger und erſter nach einem prächtigen Fluge in einer ſtetigen Höhe von 1000 Metern um 6 Uhr 32 Min. nach 1% Stunden Fahrtdauer. Von den Zivil⸗Fliegern ſcheiden von vornherein zwei aus: Witterſtätter und Suvelack, deren Apparate in Straßburg nicht eingetroffen waren und infolgedeſſen von der Kommiſſion nicht abgenommen werden konnten. Es bleiben alſo nur noch zwei Zivil⸗ Flieger übrig: Caſpar, der auch für die militäriſche Aufklärungs⸗ itbung zugelaſſen iſt, und Hirth. Von den Militär⸗Fliegern ſcheidet aus Oberleutnant Pohl, der in Mühlhauſen(Elſ.) abſtürzte, G. Metz, 18. Mai.(Priv Tel.) 8 Uhr nachm. Oberleutuant Bahrends verſuchte heute Nachmittag um 5 Uhr 6 Min. nach Metz weiterzufliegen, mußte aber infolge Heißlaufens des Mytors in der Nähe von Nebing bei Benzdorf wieder landen. wW. Meß, 13. Mai. Von den Teilnehmern am Zuverläſſigkeits. flug ſind heute früh hier eingetroffen: Leutnant Mahnke um 6 Uhr 21 Min. 23 Sek., Oberleunant Barends 6 Uhr 46 Mia 2 5 5 Peltre iſt Oberleutnant Vogel von Falkenſtein gelandet. Verunglückter Schauflug. * Straßburg, 12. Mai. Nach Beendigung des Starts zum Zuverläſſigkeitsflug war zu Beginn der nachmittags auf dem Polygon Gaitktubznden Schuflüge der Flieger K. Krieger ſder frühere Chauffeur des Kaiſers) mit ſeinem Nieuwport⸗Jeannin⸗Eindecker um .20 Uhr aufgeſtiegen, um ſich um den Paſſagierpreis zu bewerben. Als er ſich gegen.40 zum Landen anſchickte, und in einem prächtigen Gleitflug niederging, nahm der Apparat an der füblichen Ecke des Flugfeldes plötzlich eine ſenkrechte Richtung ein und ſtürzte aus einer Höhe von 10 bis 15 Meter ab. Der Abſturz erfolgte waßhrſchein⸗ lich wegen einer zu kurzen Wendung. Die Inſaſſen ſtür zren aus dem Flugzeug. Kriegey erlitt nur eine Hautabſchürfung und eine Fingerverſtauchung, der Paſſagter Leutnant Steilubauer vom 132. Infanterie⸗Regt. trug einen Oberſchenkelbruch da⸗ von. Das Flugzeug wurde ſtark beſchüdigt. Um 6 Uhr 25 Min. ſtieg der Flieger Weil mit einem Lochner⸗Zweidecker auf, um ſich um den kürzeſten Anlauf zu bewerben, anſchließend daran um den Dauer⸗ preis. Er landete kurz nach 7 Uhr glatt auf dem Flugplatz. Wbg. Straßbur g, 13. Mai. ee Bei den geſtrigen Schauflügen ſtieg u. a. trotz des böigen Windes Leuk⸗ nant Krieger auf ſeinem Jeannin⸗Nienport⸗Eindecker mit 2 Wan ene wrar daß die„Viktoria Luiſe“, die abermals von Baden⸗Baden gekommen 88 EMeter von 75 Pfg. an Maccom Usseline u. Iimit. Mtr. v. 25 Pfg. an Zephir u. Leinen en 88 bise. Leutnant Steinbauer vom 132. Infanterie⸗Regiment als Paſſagier auf. In 150 Meter Höhe ging der Apparat in ſteilem Gleitfluge nieder. An der Kurve kippte der Apparat in 10 Meter Höhe vorn über. Er wurde vollſtändig zertrüm⸗ mert. Krieger kam mit mehreren Rippenbrüchen da⸗ von. Leutnant Steinbauer iſt ſchwer verletzt. Außer ſchweren Kontuſtonen hat er eine Gehirnerſchütterung und einen komplizierten Oberſchenkelbruch davongetragen. Colkswirtschaft. Wayß u. Freytag,.⸗G., Neuſtadt a. H. In der am Samstag abgehaltenen Generalverſammlung der Wahß u. Freytag.⸗G., in welcher 34 Aktionäre 3161 Stimmen bertraten, wurde, wie bereits kurz gemeldet, die Dividende auf 10 feſtgeſetzt und ſämtliche Vorſchläge der Verwaltung geneh⸗ migt.— Die vorgeſchlagene Kapitalserhöhung von Mark 6 000 000 auf M. 8 000 000 wurde ebenfalls einſtimmig genehmigt und beſchloſſen, die neuen Aktien einem Konſortium unter Füh⸗ rung der Pfälziſchen Bank— Rheiniſchen Credit⸗ bank zum Kurſe von 125 /% mit der Verpflichtung zu überlaſſen, hiervon M. 1 500 000 den alten Aktionären im Verhältnis von:1 anzubieten und die reſtlichen M. 500 000 den Beamten der zum gleichen Kurs zur Verfügung zu ſtellen. Die Feſtſetzung d Modalitäten für die Vollzahlung etc. wurde dem Aufſichtsrat über⸗ laſſen. Neugewählt in den Aufſichtsrat wurden die Herren: Kom⸗ merzienrat C. Freytag, bisher Generaldirektor der Geſellſchaft, Geheimer Kommerzinerat Konſul Dr. Broſien, Direktor der Rheiniſchen Creditbank, Mannheim, und Joſeph Schayer, Direk⸗ tor der Pfälziſchen Bank in Ludwigshafen a. Rh. Der Seniorchef der Firma, Herr Kommerzienrat C. Frey⸗ tag, welcher ſeit der im Jahre 1875 erfolgten Gründung der Ur⸗ ſprungsfirma dem Unternehmen vorſtand, wurde in der nachfolgen⸗ den Aufſichtsratsſitzung zum Vorſitzenden des Aufſichtsrates ge⸗ wählt und wird als ſolcher ſich in gleicher Weiſe wie bisher betätigen und ſeine Erfahrungen dem Unternehmen zur Verfügung ſtellen. Als ſtellvertretendes Vorſtandsmitglied wurde Herr Dr. jur. Karl Freytag vom Aufſichtsrat ernannt. Die Dardanellenſperre und die Handelskammer zu Braila. Aus Braiſa wird gemeldet: Da durch das Andauern der Darda⸗ nellenſperre den hieſigen Firmen großer Schaden erwächſt, hat die hieſige Handelskammer beſchloſſen, an den Handelsminiſter und den Miniſter des Auswärtigen zu telegraphieren, damit er an kom⸗ petenter Stelle gegen die Sperre proteſtiere und die Erfatzpflicht feſt⸗ ſtelle. In der Angelegenheit begibt ſich eine große Deputation, be⸗ ſtehend aus Handelskammermitgliedern, Bankdirektoren, Exporteuren, Schiffsreedern und Müllern zu den beiden Miniſtern nach Bukareſt. —————————— Waſſerſtandsnachrichten im Ronst Mai. Pegelſtationen Datu m vom Rhein:.— 2. 10, 12. 13J Bemerfungen Konſtau?:—— Waldszut Künfingenn!).52 2,10 2,30 2,28 2,13.46 Abbs. 6 Uhr Kehh 12,25 2,43 3,06 3,00 3,06 8,17] K. 6 uhr Sauterburg Abds. 6 Uhr) Magaun 3J3,60 3,78 4,21 4,51 4,46 4,80 2 Uhr Wermersheinn.-FP. 18 Uhr Manndeim„ 267 2,80.02 8,55 8,58 3,73] Morg, 7 Uhr Naing 24 J0,35 0,4 0,53 0,78 1,10 Fb. u Uhr Dingen 10 Mbr KNaund.„1144 150 1,59 1,75 2,08 2,19 V. 7 Uhr Woblengz 10 Uhr Kölu—— 2885 124.22 1,28.28 1,80 2 Ubr uhrert f 6 Uhr vom Necar: Mauntzeim.64 2,77 3,00 8,51 8,63.68 B. 7 Hyr Heilbesan. 10,50.74 0,62 0,69 0,60 0,61 B. 7 Uhr ) Windſtill, heiter, + 15˙ O. Waſſerwärme des Rheins am 13. Mai 14 R, 17 0. Mügcteilt von der Schwimm⸗ und Badeanſtalt Leopold Süinger. Wetter⸗Ausſichten für mehrere Tage im Voraus. Für Politik: Dr. Fritz Goldeubaumm für Kunſt und Feuilleton: Julins Witte; für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richarb Schönfelder: für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktion. Teil: Frauz Rircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchbruckerei, G. m.. Direktor: Exuſt Mäller. 7 —— eeeunen, Ein Hund gelberSchnauzer, geſchorer Pörtauf en Namen Peter ein Sortiment von mehr als 1000 der neuesten Dessins. Inung. 1 Laup richt amden-Laphlfr l Orfold 2Fee een 7S vin, 0 8, 4 2 Tr. 27861. Jin an Fel. zu verm. Abzugeben gegen 9548.— Weneral⸗unzeiger, Vadiſche Neueſte Nachrichten. Mittagblatt) Mannheim, 13. Mai 1012. etenlat MUdsp! Lebend Montag, 3. Mal Lebend a02-10 Uhr 2½% stündlleh ne nsammengewadtsenen Zuwilinge Blazel Lebend Das grösste atursunder d. Je gelebt hat Badischer Rennverein Mannhelm. im Schwarzwald, 600 Mtr. üb. Meer. Saison 15 Mai bis 30. Sept— Herrliche Sommerfrische * in meilenweitem Tannenhochwald. Aitberühmtes Kohlensäure-Stahlhad u, Eisen- moorbad. 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Ihre Unterhaltung ſtockte keine Minute. Sein hartes, hageres Geſicht war belebt, mit immer inter⸗ eſſierterem, freundlicherem Ausdruck hörte er ihr zu und gab ſich offenbar Mühe, ihr in gleicher Weiſe zu antworten. Zu Ruth ſah er möglichſt wenig hin. Es ſchien faſt, als ge⸗ niere er ſich, ihr ſein tatſächlich erwachtes Intereſſe für den ſchwarzhaarigen, kleinen Kobold zu verraten. Außerdem ſah die Aſta, wenn auch nicht nach landläufigem Be⸗ griff hübſch, ſo doch unzweifelhaft pikant heute abend aus. Dieſe zarte Röte auf dem gelblich blaſſen Geſichte, das ſchwere dunkle Haar und dazu dies Feuer in den Augen, zum Donner⸗ wetter, wenn man außerdem bedachte, daß ſie tatſächlich Geiſt und Witz hatte, dazu einen Ueberſchuß an Gemüt— ein Narr, der ihr winziges Perſönchen nicht über die ein Meter achtzig langen Mä⸗ dels ſtellte mit den albernen Plappermäulchen und dem Hühner⸗ irn. Und während die Gläſer auf das Wohl ſeiner Schweſter klan⸗ gen, fing Guido Ernheim an, ſich eine Ehe an Aſta Brückners Seite allen Ernſtes auszumalen. Zu ſeinem eigenen Erſtaunen hatte die eigentümlichen Reiz für ihn gewonnen. Er ward immer lebhafter und umgab ſie ſchließlich mit einer ſo offenen und herzlichen Zuvorkommenheit, daß die Naheſitzen⸗ den ſich bereits verſtändnisvoll anſahen: „Da ward ja wahrhaftig die zweite gute Partie der Ernheims perfekt!“ 8 von Ernheim ließ ihre Blicke mütterlich auf ihnen ruhen. Auch ihre Gedanken waren unſchwer zu erraten. So mit einem Schlage beide Kinder verſorgt zu ſehen— aller Sorgen ledig zu ſein, noch ein paar ruhige Jahre genießen zu können— wer wollte ihr den Wunſch verdenken und die unend⸗ liche Erleichterung bei ſeiner Erfüllung? Einmal ſtreiften ihre Augen des Kommerzienrates Geſicht, und da merkte ſie, daß ſeine Blicke denſelben Weg wie die ihren genommen hatten. Er ſah freundlich, wenn auch ernſt aus— und hochauf ſchlug ihr Herz— Gar zu gern hökte ſie ſich mit Aſtas Mutter ausgeſprochen, aber die ſtets leidende Frau hatte ſich gleich, nachdem ſie die Gäſte empfangen, zurückgezogen.—— Sache bereits einen — von 425 Mk. An. Pianos zur Miete vro Monat von 6 Mk. an. A. Donecker, L I, 2. Hauptvertreter von C. Beehstein u. V. Berdux. in ihrem ſchmelzüberhangenen Seidenpanzer, den ſchwarzen Reiher Verſchiedenes. Mitglieder⸗Verſammlung Tagesordnung: Die bevorſtehende Candesverſammlung. 0 Wir bitten um vollzählige Beteiligung. Der Vorſtand. 1. Vorlage des Rechenschaftsberichts, lung der Entlastung. 2. Wabl des Vorstandes. 3. Wahl des Ausschusses. 4. Feststellung des Voranschlages für das nächste Vereinsjahr. 5. Sonstige Vereinsangelegenheiten. Mannbeim, 29. April 1912. 705¹ Age, Vorstand. Bücher-u. Bilanz Revis Ertel- 9 2, 14 Telephon 8574 9 Arno Peetz, Dentist; Neueinriohtung von Suchern, Aufmaohung von Bilanzen und Vermögens-Aufstellungen Ubernimmi Wüh. Babdengick, Mannheim, 6 7, 29 Bücherrevlsor und beeldigter Sachverständig O 2, 14. 5 beim GArossh. Amtsgericht Mannhe 61⁴⁴ Feenhafte Helle und ein Duft wie von ſüdlicher Begetation flutete aus dem Garten herein. Arm in Arm ſchritt Brückner mit ſeiner Braut die breiten, weißen Treppen hinunter. Ruths große Augen blickten ſonderbar ernſt umher— wie von Tränen derdunkelt. ̃ Brückner drückte ihren Arm an ſich. „Biſt Du glücklich, mein Liebling?“ „Ja, ſagte ſie mit tiefem Atemzuge.„Aber es gehört Kraft dazu— zu viel Glück.“ Sie ſah ihn mit ihren ſchönen Augen ſelig an. „Ich muß ſehr dankbar ſein, Paul, und ſehr viel Gutes tun— ſonſt fürchte ich den Neid der Götter.“ Er antwortete nichts. Aber in ſeinem Herzen war Jubel. Was hatte die Liebe aus ihr gemacht! O Du geſegnete Zauberin! Im Schatten einer Brunnenfigur küßte er heiß ihre Lippen. „DO Liebſter! Wie unſagbar ſchön iſt die Welt! Wie liebe ich ſie! Und wie liebe ich Dich!“ Guido und Aſta gingen an ihnen vorüber. Der lange Leut⸗ nant ſchaute ſeiner Schweſter lächelnd in das Geſicht. „Du ſtrahlſt ja, Kleine!“ Sie blickte ihnen nach. Jetzt, ſo nebeneinander paßten ſie doch nicht zuſammen. Es ſah aus, als ginge er mit einem kleinen Schulmädchen ſpazieren. Brückner erriet ihre Gedanken. „Ja Schaß,— ſo füreinander geſchaffen wie wir ſind nicht alle,“ ſagte er lachend.„Wir haben eben beide das Gardemaß.“ Indeſſen gingen Guido und Aſta ſchweigend weiter. Ihre vor⸗ her ſo eifrige Unterhaltung war plötzlich, ohne Grund verſtummt. An einem ſchön geſchmiedeten Unterhaltung war plötzlich, ohne Grund verſtummt. An einem ſchön geſchmiedeten Eiſengitter, das den Rand einer Terraſſe abſchloß, blieb Guido ſtehen. Sie ſtützten beide die Hände auf die Balluſtrade und ſahen in den tiefer liegenden Teil des Gartens hinunter. „Meine Schweſter iſt ſehr glücklich,“ ſagte er ſchließlich ge⸗ dankenvoll. „Ja“, gab Aſta eifrig zu.„Ich bin ſo froh darüber.“ Er nickte nur. Und ſie fragte freundlich weiter:„Sie haben Ruth ſehr lieb, nicht wahr?“ „Tja,“ beſtätigte er zögernd.„Das wohl. Aber gut behan⸗ delt hab ich ſie doch nicht.“ Aſta lächelte.„Na, na! So wie ſich Geſchwiſter zu zanken pflegen, doch wohl nur.““ 8 „Nein, nein!“ Er wurde ganz eifrig.„Ich bin ein total hage⸗ büchener Egoiſt geweſen. Wahrhaftig, jetzt merke ich's erſt ſo recht. Richtig gepiſackt hab ich das Mädel. Und das muß ich ſagen, koloſ⸗ ſal anſtändig hat ſie ſich trotzdem ſtets gegen mich gezeigt.“ „Sie machen ſich ja richtig ſchlecht, Herr von Ernheim! Trauen Sie ſich ſelbſt ſo wenig zu?“ flüſſiges Heldenſtückchen.“ Stotz& OCie., Elektr.-Oes. 55 4, /9. Telephon 662, 880 u. 2082. Hauptvertretung der oesram-Larnpe. „Ach lieber Gott, meine Gnädigſte, man iſt ſtets ſtillſchwe gend übereingekommen, mir kein Pröbchen irgendwelcher Selbſt⸗ aufopferung zuzumuten. Weshalb alſo ſich ſtrapazieren? Iſt ja rieſig bequem ſo. 75 Vorläufig halte ich den Gegenbeweis für ein ziemlich übe „Den andern gegenüber, ja?“ fragte Aſta leiſe.„Es kommt 15 darauf an, was man ſich ſelbſt zutraut, von ſich ſelbe glaubt.“ „Alſo Selbſteinſchätzung,“ lächelt er.„Liebes Fräulein ner!— pardon— meine Gnädigſte!— das iſt ein Luxu mit dem mancher ſein Lebenlang bei Waſſer und Brot i Dachkammer ſitzen bleibt. „Nein, allemal iſt man das und ſo viel, wie man vom Nächſten eingeſchätzt wird. Sei es Gelehrter, irgendein Ent Künſtler—“ „Halt!“ rief ſie triumphierend—„Ein Gegenbeweis: Eb. hard Hoffner! Was ſagen Sie nun?“ „Ja“, gab er zu und zog mißmuteg die Schultern— der me Hoffner paßte ihm jetzt ganz und gar nicht.„Das i eigentlich was anderes. Das iſt doch Erfolg— allerdings koloſſaler und auch wohlverdienter— aber mit dem Gegenbewei hauen Sie tatſächlich vorbei— Pardon!— aber—- „Bitte nein! Ohne Selbſteinſchätzung, Sie können es Selbſtvertrauen nennen, hätte Hoffner nie dies grandioſe ſchaffen können. Er hatte den Glauben an ſein Talent— wir weniger B gnadeten können den Glauben an das Gute in uns feſthalten „So?“ Er wandte ſich ihr plötzlich voll zu.„Wen n zum Beiſpiel glaube und ſage und ſchreibe: ich bin e Kerl und hab die Abſicht und den Willen, nur das Anſtändige im Leben zu tun— und hiervon bin ich ſo feſt überzeugt, daß ich auf dieſen Glauben hin unverfroren auf ein höchſt angenehmes Schick⸗ ſal hoffe? Erwerb ich mir dadurch tatſächlich ein Recht zu ſolcher Zuverſicht?“ Sie ſah verwirrt vor ſich nieder. (Fortſetzung folagt.) ſeparathran u. Erweſter elektrischer Licht- u. ferat: Anlag schnell und sachgemäss. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten. (Mittagblatt) Mannheim, den 13. Mai 1912. Araalh. Hof-I. Aational-Theater LANNHEIM Montag, den 13. Mai 1912. Milifür⸗Vorſtellung: Lumpaci Vagabundus oder das liederliche Aleeblatt Zauber⸗Poſſe mit Geſang in brei Akten von Neſtroy Muſik von Adolf Müller Regie: Emil Hecht— Dtrigent: Friedrich Tauſſig Perſonen: Stellartus, Feenkönig Wilhelm Kolmar Herdane e erce olnes e Blankenfeld Hantine, ihre Tochter Olly Bveheim Amoroſa, Beſchützerin der Thila Hummel wahren Liebe Miſtifax, ergrauter Zauberer Hermann Trembich Georg Köhler Hilartus, ſein Sohn Fludribus, luſt. Sohn eines Magters Heinr. Steinbrecher dumpaci der Itederl. Geiſt, Schutzvatron aller Schuldenmacher und lumptgen Haushalter Seim, Tiſchlergeſelle Zwirn, Schneidergeſelle Alexander Kökert Paul Richter Alfred Landory KEnteriem Emtl Hecht Pautſch, Sotrt Hugo Schödl Lbbeskeegdenelenbrauere Karl Böller Saer Elſe Wieshen Hauſterer Louis Neifenberger Tiſchlergeſelle Hans Wambach Strudel. Gaſtwirt zum goldenen Nockerl in Wien Hobelmaun, Tiſchlermeiſter in Wien Peppi, ſetue Tochter Gertrude, Haushälterin bei Ho belmaun Cilly Lübenau Resl, Magd daſelbſt Jenny Hotter Hackauf, Metzgermeiſter in Prag Karl Schreiner Ein Maler 2 1 5 Wilhelm Burmeiſter Schneidergeſellen Becker (Georg Ritter (Aloys Bolze Otto Schmöle Robert Günther Paul Tietſch Julie Sanden Mg. Beling⸗Schäfer Elſe Tuſchkau Eliſe de Lank 5 Fritz Müller Zweiter] Spastergänger Paul Bieda Der Schulmeiſter Heinrich Brentano Zimmergeſellen, Zunftmeiſter, Marktweiber, Reiſende, Zauberer, Magier, deren Söhne, Nymphen, Genten. Ballett⸗Einlagen im 2. Akt, arrangiert von Aennie Häns Georg Maudanz K. Neumann⸗Hoditz Poldi Dorina Bediente Herr Baron von Windwachel Herr Baron von Papillon Herr Baron von Luftig Signora Palpiti Sautg ühre Töchter Wirtin einer Dorfſchenke unweit Wien Hannerl Erſter) Anfang 6 Uhr. Ende 9 UÜhr. Nach dem 2. Akt größere Pauſe zu dieſer Vorſtellung ſindet kein Billetverkauf ſtatt Im Grofh. Bofkheaker. Dienstag, 14. Mai 1912 47. Vorſt. i. Abonn. Der Evangelimann Anfang? Uhr. ugngeverfcigcrung Dienstag, 14. Mai 1912 „ nachmittags 2 Uhr, werde 5 5 1 im 155 2 95 bier gegen bare Zahlung li Vollſtreckungs 5 uncstsrage 5 fengtich varfeigern 88 Hbastspiel des beſtimmt 33 Heſte mit Igl. Belvettere- erſcied, Brieſmart enddes dresten ecee Nöbei gg ie aktuelle Revue wiaanbehnt, 13. Mai 1012. 5 Lindenmeier Gerichtsvollzieher. 10 ben Zwangöverſteigerung. Dienstag, 14. Mai 1912, nachm. 2 Uhr werde ich 0 lim Pfaudlokal 0 6, 2 hier Wirl 1 59 5 bare Zahlung im ollſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern: 1 Näh⸗ 0 maſchine, mehrere kompl. Betten, Sofa, Verttkow, Iim Troeadero ab Schränke, Kommode, Por⸗ tieren, Gardinen und 85 11 Uhr 2 Sonſtiges. 70889 [Cabaret!] Mannhbeim, 18. Mai 1912. 5 Scheuber Im HGerichtsvollzteher. 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Heeringen. Präſident Dr. Kaempf eröffnet die Sitzung um 12 Uhr. Der IIIilitdrefat (Zweiter Tag.) Nach debatteloſer Erledigung des Gebührentarifs sum Kaiſer Wilhelmkanal in dritter Leſung wird die allgemeine Beſprechung des Militäretats beim Titel„Gehalt des Kriegsminiſters“ fortgeſetzt. Abg. Dr. Müller⸗Meiningen(Pp.): „„Die geſtrige Verhandlung mußte den Eindruck einer großen Aktion vor dem Ausland machen.(Abg, Ledebour: Hört! Hört!) Ja, nachdem die techniſchen Einzelheiten der Kom⸗ miſſion geklärt waren, hatten wir aus dieſem Grunde die Vorlage ohne Erörterung anzunehmen.(Unruhe b. d. Soz.) Die Mängel, die wir an unſerem Militärweſen zu konſtatieren haben, konnten wir bei dieſer Beratung beſprechen. Ich komme auf einige Worte des Kriegsminiſters zurück. Die Kriegervereine ſollen und dürfen keine politiſche Stellung einnehmen, in der Tat aber ſind ſie vollkommen einſeitig. Das Bezirkskommando in Liegnitz hat einen Fragebogen ver⸗ chickt, in dem es heißt: Verſuchen die Oppoſitionsparteien Ein⸗ fluß auf den Verein zu bekommen? Was in Liegnitz unter Oppoſitionsparteien zu verſtehen iſt, wiſſen wir; es ſind die Liberalen. Es kommen da ganz tolle Sachen vor. Ich will gar nicht einmal von der zwangsweiſen Ueberkünchung eines Wirks⸗ hausſchildes„Zum alten Zieten“, die in einem märkiſchen Ort angeordnet wurde, ſprechen. Der Kriegsminiſter ſagt ja, daß die Kriegervereine auch den preußiſchen Miniſter des Innern angehen. Zum Fall Kraatz meinte er, kirchenpolitiſche Vorträge ge⸗ hörten nicht auf die Kanzel, hat er etwa die Predigt geleſen? Ich muß das bezweifeln. Das iſt überhaupt nicht Sache der Militär⸗ berwaltung, eine Predigt zu beurteilen. Es iſt doch eine tolle Ge⸗ chichte, daß der jüngſte Leutnant der preußiſchen Armee ſich als enſor eines jeden Geiſtlichen und ſelbſt eines Hofpredigers auf⸗ ſpielen kann. Das zeigt die Omnipotenz der Kom⸗ mandogewalt in geradezu lächerlicher Form. (Sehr richtig links.) Der ganze Kirchenzwang iſt überhaupt ein Unfug. Es iſt einct unwürdige Farce, die Leute auf dieſe Weiſe in die Kirche zu kommandieren.(Sehr wahr! links.) Dieſe ſchablonenhaften und mechaniſchen Komandierungen gen nicht im Intereſſe der Kirche und ſind bedauerlich. Die iſſensfreiheit muß auch für die Armee, Offiziere und Mann⸗ beſtehen. Nachgeräds heißk es ſchon, ein guter Chriſt berhaupt kaum mehr ein deutſcher Of izier ſein. Wir aß weder religiöſe noch geſellſchaftliche beſtehen ſollen. Aber ein Blick auf die Rangliſte er⸗ genteil. Ich habe wieder von aktiven Offigieren 5 al erhalten, daß im Gardekorps im letzten Jahr die Bevor⸗ zugung der Adligen eher zugenommen hat.(Hörk! Hörtl links.) Es gibt hervorragende Stellen, die jetzt ausſchließlich von Garde⸗ offizieren beſetzt werden. Wir haben eine Konzeſſion daxin er⸗ halten, daß jetzt ein bürgerlicher Offizier in die Gafdereſſimentet geſtellt werde. Entweder ein Hauptmann oder ein Maſor, die lich eine ſehr unangenehme Stellung haben. Man müßte da r biel früher anfangen bei den Fähnrichen und Fahnenjunkern. 6 0 richtig! links.) Selbſt Herr v. Putlitz wird mir das zu⸗ e hürgerlichen Offiziere ſind doch wirklich nicht ſo töricht, 0 0 immer die allerſchlechteſten Regimenter ausſuchen. ie bevorzugten Regimenter kommen ſie gar nicht hinein. chämender noch als die Zurückſtellung aus Standesrück⸗ t die aus religiöſen Gründen. Ich möchte vom Fall in Straßburg ſprechen. Den Namen hat ja der Herr niſter genannt und den Fall allerdings ungemein ge⸗ isvoll erörtert. Der Herr Liebert hat ja einen dunklen ob der in den alten Eiern beſteht oder in dem alten Eiſen, ch nicht recht begriffen.(Heiterkeit.) Es iſt doch egal, er mit Heringen oder mit Eiern handelt.(Große rkeit) Und für ſeine Tante kann doch der arme Neffe Wenn jeder für alle Handlungen ſeines Neffen eintreten kämen noch viel hohere Leute, ſogar Botſchafter, in te Bedrängnis. Man darf ſolche ausgezeichneten Offiziers⸗ iſt eine der drin⸗ Eine Reſolution Or. Müller⸗Meiningen(Bp.) den Reichskanzler auf, dafür zu ſorgen, daß in allen deut⸗ Zundesſtaaten die Wehrfähigkeit der Jugend ne beſſere körperliche Ausbildung gehoben wird. Die Ver⸗ e ſich der körperlichen Ausbildung der Jugend widmen, em Beſtreben unterſtützt werden, durch ſyſtematiſche Pflege und Uebung die ſchulentlaſſene Jugend erfolg⸗ en Heeresdienſt vorzubereiten. d körperliche Ausbildung in aber unter Ausſchluß g, zur Wehrhaftigkeit ldu u eei Flu reie Fahrt für die ſrichtig! rechts, Widerſpruch links.) Verfaſſung und werde einſchreiten, ich glaubte, der Abg. Gothein habe es vorher getan. für die Armee und es wäre ein öfkerer leute zu Saat⸗ und Erntezeiten nicht zu Uebungen eingezogen werden. Dieſelben Forderungen ſtellt eine Reſolution Dr. Wer⸗ ner(Gießen, Wirtſch. Vgg.). Sie tritt ferner dafür ein, daß Manöver⸗ und Quartierlaſten gleichmäßiger verteilt werden. Abg. Dr. Trendel(Zentr.): fordert unter Hinweis auf die ſchärferen Beſtimmungen im Aus⸗ lande ſtrengere Strafen gegen die Spionage. Die Feſtungshaft iſt zu milde. Vei der Abſchätzung der Flurſchäden und auf den Truppenübungsplätzen iſt das Aufgebot der Offi⸗ ziere zu groß. Abg. Held(Natl.) ſpricht über die Kriegervereine. Die Stellungnahme des einer abfälligen Kritik unterzogen worden. Die Reichstagsabgeord⸗ neten wiſſen ſelbſt, was ſie zu tun haben. Der Kriegsminiſter muß den Kriegervereinen einmal den Standpunkt klar machen. Es darf keine Bevorzugung der adligen Herren in der Weiſe ſtattfin⸗ den, daß ſie die beſten Garniſonen bekommen; das berträgt ſich nicht mit dem Voltsheer im beſten Sinne des Wortes. Es wurde über die häufige Verſetzung der Offiziere geklagt; ich habe die ent⸗ gegengeſetzten Erfahrungen gemacht. Bekannte von mir, die als junge Leutnants nach dem Elſaß gekommen ſind, ſind heute als Majore noch dort. Hier muß ein gerechter Ausgleich ſtattfinden. Portoerleichterungen ſollten den Soldaten gewährt werden. Bei den großen Entfernungen, die hielfach zwiſchen Garniſon und Hei⸗ mat beſtehen, müſſer die Soldaten mindeſtens einmal im Jahre freie Fahrt in die Heimat haben. Die Offiziere müſſen auch Urlaub in der Garniſon bekommen können; jetzt iſt es ihnen nur geſtattet, den Urlaub außerhalb ihrer Garniſon zu ber⸗ bringen. Die Einmütigkeit, mit der geſtern die Wehrvorlagen von ſämtlichen bürgerlichen Parteien mit Ausnahme der Polen und Welfen angenommen worden ſind, legen ein erfreuliches Zeug⸗ nis für die Stärke des nationalen Bewußtſeins ab.(Beifall.) Abg. v. Kröcher(Konſ.): Meiner Anſicht nach gehören die Kriegervereine gar nicht zum Reſſort des Kriegsminiſters. Im übrigen ſind ſie ebenſo gut Herr im Hauſe, wie jeder andere. Wenn ſte jemand nicht bei ſich dulden wollen, ſo brauchen 5 das nicht.(Sehr Sie haben das Recht, zu tun und zu laſſen, was ſie wollen, ebenſo gut wie jeder andere in ſeinem Hauſe und jeder Verein. Sie wählen ihren Vor⸗ ſitzenden oder ſetzen ihn ab, ſie behalten ihre Leute oder ſie entfernen ſie. geweſen ſein ſoll, was die Kriegervereine gegenüber den Herren getan haben, die fürſ einen Sozialdemokraten als Präſidenten geſtimmt haben. Ich halte das für ein ausgezeichnetes Benehmen und hoffe, daß alle (Kriegervereine im ganzen Deutſchen ſich vorkommendenfalls ebenſo benehmen werden.(Lebhafter Beifall rechts, heftiger Widerſpruch links.) Bayeriſcher Generalmajor Wenningenr fordert den Abg. Dr. Trendel auf, falls er bei ſeiner Beſchwerd über die zu große Zahl von Offizieren auf den Truppenübungs⸗ plätzen den Truppenübungsplatz Hammelburg gemeint habe. ſich an das hierfür zuſtändige Forum zu wenden. Abg. Schoepflin(Soz.): Die Militärverwaltung hat kein Recht, Soldaten den Beſuch bon Verſammlungen und Wirtſchaften zu verbieten. Sie kann das Verbot auch gar nicht durchführen. Die Kriegervereine ſind politiſche Vereine. Es kommen noch immer viehiſche Schindereien und Mißhandlungen vor. Würde man rückſichtslos gegen die Soldatenſchinder eingreifen, ſo könnte dem wohl ein Ende ge⸗ macht werden. Der Redner bringt Fälle vor, in denen er Miß⸗ 5 ndlungen behauptet, u. a. im Sächſiſchen Ulanenregiment er. 17, und ſpricht über den Fall der Oſchatzer Ulanen bei den vorjährigen ſächſtſchen Manövern. Kriegsminiſter Frhr. v. Heeringen Hinſichtlich der Kriegervereine kann ich meine geſtrigen An⸗ gaben nur wiederholen. Ich bin, ob ich mit den gemachten Vor⸗ ſchlägen einverſtanden bin oder nicht, gar nicht in der Lage, gegen ſie vorzugehen, ſie gehören eben zu einem anderen Reſſort. So⸗ weit die Bezirkskommandos mit den Kriegervereinen zu tun haben und hier in irgend einer Weiſe zu weit gehen, wird Remedur eintreten. In dem angeführten Fall von Liegnitz wird, wenn er ſich beſtätigt, das Erforderliche veranlaßt werden. Auf dieſe Weiſe darf Politik in die Armee nicht hineinge⸗ tragen werden. Im Falle Kraatz habe ich ausdrücklich von kirchenpolitiſchen Vorträgen vor der Militärgemeinde, vor unſe⸗ ren Soldaten geſprochen. Ich kann aber auf die Sache nicht näher eingehen, da ſie, wie geſagt, dem Reichsmilitärgericht vorliegt. Bezüglich der dienſtlichen Führung zum Gottesdienſt ſtehe ich auf einem anderen Standpunkt und bedauere, ihn nicht ändern zu können. Was die Offiziersaſpiraten angeht, ſo ſtehe ich, wie ich ſchon im vorigen Jahre ausführte, durchaus auf dem Boden der enn unrecht verfahren wird. Ich kann deshalb nur bitten, die Reſolution, die eine Beförderung nach der Tüchtigkeit verlangt, abzulehnen.(Unruhe links.) Ja, meine Herren, das wäre ja die ſchärfſte Kritik, die Sie an die Armee richten könnten. Es würde heißen, daß bisher nach anderen Prinzipien verfahren wurde. Wir ſtehen auf dem Standpunkte, daß es ganz gleichgültig iſt, ob der Offizier adelig oder bürgerlich iſt.(Unruhe und Lachen links.) Er muß nur tüchtig ſein. Eine Bevorzugung des Gardekorps gibt es tatſächlich nicht.(Sehr richtigl rechts. Lachen links.) Es iſt geſagt worden, daß ſich nichtadlige Offiziere dort nicht wohlfühlen. Das iſt nicht der Fall. Ich könnte gerade das Gegenteil beweiſen. Das wären ja merkwürdige Verhältniſſe in unſerem Offizierkorps und würden es in ein trauriges Licht ſtellen. Ich kann mich ja hier auf die Ausführungen des Abg. Held berufen. Aber mit Schnelligkeit und Gewalt läßt ſich in ſolchen 20 nichts ausrichten. Sie würden die Ghe⸗ ſchloſſenheit und Einheitlichkeit des Offizier⸗ en d und das kann andere ſchwere Folgen haben. Wenn ich den Namen Lieber genannt habe, ſo geſcheih es, weil Er hat allerdings nur von einem Arthur L. geſprochen. Sonſt habe ich G 0l eſagt, daß wir die Aſpiranten aus allen Geſeblf aftstreiſen nehmen, ohne Rückſicht auf Religion und artei(Unruhe und Widerſpruch links), aber doch nur aus ſolchen Klaſſen, die den Verhältniſſen des Offigierkorps entſprechen. Und darüber müſſen wir uns ein Arteil vordehalten. Die Grenzgarniſonen ſchaffen Verhältniſſe echſel der Offi⸗ ie Poken berlangen einmal lich übten Soldaten. Weite ſollen 9 05 ten und Landwehr⸗ 0 diere wünſchenswert. Aber das geſchieht auch ſchon. Ich habe Abg. Schulenburg bei der Präſidentenwahl iſt in einem Vereine Ich bin auch nicht der Anſicht, daß das falſch eiche 1903 eine Zuſammenſtellung von 11 Standorten veranſtaltet. Es handelte ſich um 321 Offiziere, von denen nur 36 Offiziere 15 und mehr Jahre in den kleinen Garniſonen waren, während alle erheb⸗ lich kürzere Zeit, 97 ſogar nur 5 und weniger Jahre. Allzuviele Verſetzungen können wir aber auch nicht eintreten laſſen, ſonſt wer⸗ fen wir die Ofiziere zu ſehr durcheinander und ſchaffen dienſtliche Schwierigkeiten. Freien Urtaubsreiſen ſteht der Kriegs⸗ miniſter ſehr wohlwollenden Herzens gegenüber. Auch wir ſehen durchaus ein, daß der Zuſammenhang mit der Heimar aufrecht erhalten werden muß. Aber das iſt eine Finanz⸗ frage, und zwar eine recht teure. Wenn wir den Mann auch nur einmal im Jahre reiſen laſſen, ſo foſtet das 3 Millionen. Die Rechtsbeſtändigtert der Ghrengerichte iſt in frühe⸗ ren Fahren von Herrn Müller⸗Meiningen und Gröber und früher auch Bachem ausdrücklich anerkannt worden. Daran kann nicht ge⸗ rüttelt werden. Nicht das Milftärkabinett entſcheidet hier nach Will⸗ kür, ſondern der Allerhöchſte Kriegsherr ſelbſt. Die Offizierkorps ſind die Maßgebenden dabei, und auch ſie entſcheiden nicht nach Will⸗ kür, ſondern auf Grund langjähriger befeſtigter Ter a⸗ dition. Der Spruch des Ehrengerichts muß vom Kaiſer Be⸗ ſtätigung finden, und niemals kommt es vor, daß der Kaiſer ihn berſchärft, nur mildert. Kann er ſich nicht einverſtanden er⸗ klären, ſo gibt er den Spruch zurück, und ein anderes Ehrengericht muß ſprechen. Das iſt aber eine ſo große Ausnahme, nur bei ganz abſolut großen Verſtößen, daß man ſagen kann, es iſt kaum vorhan⸗ den. Auch während des ehrengerichtlichen Verfahrens ſteht es jedem frei, auf ſeine Uniform zu verzichten, aber nur wenn er reine Wäſche hat, genehmigt es der Kaiſer. Die Burſchengeſtellung iſt gewiß eine Schwieri keit für die Armee. Wünſchenswert wäre es, wenn wir den kom⸗ mandierten Leutnants uſw. überhaupt keinen Burſchen mitgeben könnten, aber das iſt in erſter Linie eine Geldfrage. Ohne Be⸗ dienung können wir ſie nicht laſſen. Man hat daran gedacht, die Burſchen zu kaſernieren, Geldentſchädigung zu geben, aber alles das hat ein derartiges Aber hinter ſich, daß wir davon abſtehen mußten. Trotzdem wird dauernd daran gearbeitet, eine olche Möglichkeit zu finden. Das Turnen— da bin ich mit Herrn Müller⸗Meiningen einperſtanden und habe mich auch perſönlich mit ihm daxüber ausgeſprochen— iſt eine wichtige militäriſche Sache, eine Vorbildung für die Erfüllung der Pflichten, die dem Mann innerhalb der aktiven Dienſtzeit zukommen, aber don nicht ſo ganz ausſchließlich. Es iſt doch nicht jeder Turner ein geborener Vorgeſetzter, ein ausgezeichneter Schütze; bat er An⸗ wartſchaft, gut, ſo wird er ſich ſelbſt durchſetzen. Dieſer Leute aber, die ſich in der Truppe beſonders auszeichnen, bedürfen wir doch als Lehrer, als Anwärter, als Unteroffiziere. Wir können Sie deshalb nicht nach Hauſe ſchicken. Daher bedaure ich aus militäriſchen Gründen eine Er⸗ leichterung hinſichtlich der Dienſtgeit nicht in [Ausficht ſtellen zu können; ich will überlegen, ob vielleicht hinſichtlich der Auswahl der Garniſonen ſich etwas machen läßt, aber auch das hat Schwierigkeiten, denn die Frei⸗ willigen gehen ja zu den Truppenteilen, zu denen ſie Beziehungen haben, der Vater bringt ſeinen Sohn in ſein altes Regiment. Und dieſen Zuſammenhang gibt es hier nicht. Es iſt nicht richtig, daß die Dienſttauglichkeik der Mannſchaften abge⸗ nommen hat. Augenblicklich enllaſſen wir 4,4 Prozent von den Eingeſtellten als dienſtuntauglich, darin ſtecken aber Unterleibs⸗ brüche, Ohrenkrankheiten uſw., bei denen ohnedies Untauglichkeit bvorhanden wäre, die alſo zugunſten der Turnerei nicht. in Frage kommen. Was das Verbot der Säle anlangt, ſo ſind die gleichen Geſichtspunkte, die den Sächſiſchen Kriegsminiſter beſtimmt haben, zu ſeinem Erlaß an die kommandierenden Generäle, auch zu einem Erlaß an die preußiſchen Kommandos maßgebend geweſen. Die Ausführung dieſer Sache aber haben die kommandierenden Generäle bezw. die Garniſonälteſten ſelbſt in der Hand, denn ſie ſind berantwortlich für die Diſziplin ihrer Truppe. Die Sol⸗ datenmißhandlungen haben erfreulicherweiſe auch im vergangenen Jahr wieder abgenommen; es ſind 0,80 Pro⸗ zent der Offigiere und Unteroffiziere beſtraft worden, das iſt ein Drittel bon dem Prozentſatz von 1896. Das geht von Jahr zu Jahr herunter. Ich habe ſchon im borigen Jahr geſagt, wie wir die Kontrolle handhaben. Der Kaiſer ſchreitet energiſch bei jeder Mißhandlung ein. Und übrigens: Unſer Rekrütenmate⸗ rial iſt wahrhaftig nicht beſſer geworden(Hört! Hört!), und wir bekommen unſere Rekruten recht aufgehetzt(Lärm b. d. Soz., Hört! Hört!). Und unter ein gewiſſes Minimum geht es nicht; denn die Vorgeſetzten ſind eben keine Engel, ſondern ſie ſind temperamentvolle Männer vom⸗ energiſchem Cbarakter, und daß da auch Ausſchreitungen vor⸗ koemmen, iſt natürlich(Unruhe b. d. Soz.). Wogegen ich nur kämpfe, das iſt das, daß man ſolche Fälle immer ver⸗ allgemeinert(Sehr wahr), daß man daraus auf die Armee ſchließt. Ich habe Ihnen vor einigen Jahren ſchon geſagt, wie unſere Leute draußen ausgehalten haben, als wir in den afrika⸗ niſchen Kämpfen beweiſen konnten, daß der alte Geiſt noch in uns ſteckt.(Lebhafter Beifall.) Im Frieden iſt es ſehr ſchwer, einen derartigen Beweis zu liefern. Gegenüber den dunklen Punkten muß man auch an die Licht⸗ punkte erinnern. Fragen Sie doch in Oberſchleſien, in Oppeln uſw., wie man dort von den braven Dreiundſechzigern denkt, als die im vorigen Jahre aus der Waſſernot geholfen haben. Das Kommando, die Unteroffiziere voran, und die Mannſchaften, haben Tag und Nacht im Waſſer geſtanden— fragen Sie doch, wie das Vertrauen zwiſchen Unteroffizier und Mann geweſen iſt; fragen. Sie doch in Mecklenburg, wie da die Feldartillerie geholfen hat, Mann und Vorgeſetzter! Ich erwähne das nur, daß man nicht aus einzelnen dunklen Punkten derartige allgemeine Folgerungen zieht.(Unruhe bei den Soz.) Nicht nur in Deutſchland ſelbſt, ſondern auch jenſeits der Grenze. würdige, komiſche Vorſtellungen bvon den Verhält⸗ niſſen zwiſchen Mann und Vorgeſetzten bei uns.(Sehr richtig!) Der Deutſche weiß, was er von ſeiner Armee zu erwarken hat; aber jenſeits der Grenze, wo ſie das nicht ſo überſehen, kommen ſie auf merkwürdige Ideen, als ob die Schlagfertigkeit unſerer Armee in Frage ſteht. Das iſt die bitterernſte Folge von die⸗ ſer Schmutzigen⸗Wäſche⸗Reinigung vor aller Welt(Lebhafte Zuſtimmung), die wahrhaftig dem Wohle Deutſchlands nicht dient.(Lebhafter Beifall.) Sächſ. Militärbevollmächtigter Generalmaſor v. Weißdorf gibt Aufklärung über den Unfall der ſächſiſchen Ulanenpatroujlle⸗ Irgend ein Verſchulden der Patrouillenführer lag nicht vor. Abg. Dr. Struve(Bp.): Bedauerlich iſt es, daß der Kriegsminiſter die Beförderung allein nach der Tüchtigkeit anlehnt. Wir alle haben ein Inter⸗ eſſe, daß durch den politiſchen Streit in den Kriegervereinen nich Da hat man merk⸗ 8 Mannheim, den 13. Mal 15 1z. 13. Seite die Kameradſchaftlichkeit in der Armee unkergraben wird. Die Worte des Herrn von Kroecher ſtehen im Widerſtreit mit der Wahrheit. Wie oft haben die Konſervatiben nicht ſchon Sozial⸗ demokraten gewählt! Der Erlaß, der die Zeug⸗ und Feuerwerks⸗ offisziere zu einem Mittelding gztviſchen Offizieren und Unter⸗ offigieren macht, ſollte noch einmal geprüft werden. Generalmajor Wandel: Von einer Degradation dieſer Offiziere kann keine Rede ſein; es dung keiſih nicht um eine militärwiſſenſchaftliche taktiſche Aus⸗ ber 9e 15 5 der beſteht 1 2⁰ Aae 1 5 auch dort wird der techniſche igie i er Vorgeſetzte des Seeoffiziers. Albͤbg. v. Meding(Welfe): In die meines Heimatlandes haben die Libe⸗ ralen die Politik hineingebracht. Der Redner erklärt, daß die Welfen der Militärborlage geſtern zugeſtimmt haben, die Marine⸗ borlage würden 115 ablehnen, mit Rückſicht auf den Grundſatz: Keine Ausgabe ohne Deckung. Abg. Mumm(Wirtſch. Vgg.): 8 Der Fall Kraatz iſt hier wiederholt angeſchnitten worden. Pfarrer Kraatz hat ſich in herabſetzender Weiſe über das Urteil des Spruchgerichts im Fall Jakho geäußert. In 1 985 Verſamm⸗ lung wäre das Weſſe eweſen; aber auf der Kanzel 5che er nicht in 5 Weiſe ſeine Obrigkeit, ſeine vorgeſetzte Behörde angreifen.(Zurufe bei den Soz.) Wenn ein ſogialdemokratiſcher Redakteur das Parteiprogramm nicht anerkennt, wird er doch auch entfernt. Ich erinnere nur an den Fall Hi[debrand. In überaus ſchwerer Stunde hat der Kriegsminiſter die Enk⸗ ſchlußfähigkeit gefunden, beim Falle Kraatz die richtige Entſchei⸗ dung zu kreffen.(Unruhe links. Rufe bei den Soz.: Sie haben auch eine ſchwere Stunde!) Der Forderung auf An⸗ ſtellung jüdiſcher Offiziere gegenüber möchte ich be⸗ tonen, daß die große Mehrheit des deutſchen Volkes damit nicht einverftanden ſein kann.(Wenn ſie aber getauft ſind?) Es kommt darauf an, ob ſie dadurch innerlich anders geworden ſind. Ich halte es da mit Goethe, der in Wilhelm Meiſter ſagte: dulden wir keine Juden unter uns!(Beifall rechts. Unruhe links.) 3 Abg. Heyn(Bp.)⸗ Das Urteil des Vorredners über das Verhalten der Offiziere im Falle Kraatz kann ich nicht unwiderſprochen hingehen laſſen. Ich möchte wiſſen, wie der Proteſtantismus hätte entſtehen und aufblühen können, wenn einer ſeiner erſten Begründer, Martin Luther, ſich an die Norm gehalten hätte, daß man eine vor⸗ geſetzte Behörde nicht angreifen darf.(Sehr gut! links.) Das Verhalten der Offiziere im Falle Kraatz trägt zweifellos alle Merkmale für die Störung des Gottesdienſtes. Ich möchte dringend wünſchen, daß das höchſte Gericht ſchleunigſt hier zu einer Entſcheidung kommt, die leicht genug zu treffen iſt. Wir werden jedenfalls die Angelegenheit nicht im Sande verlaufen laſſen. Die von dem Vorredner und ſeinen Freunden an der Predigt des Pfarrers Kraatz geübte Kritik entfernt ſich von den Grundſätzen der evangeliſchen Kirche. Der Redner verlieſt Stellen aus Kradtz' Predigt.— Das iſt doch keine aufhetzende, verletzende Sprache, ſondern die Sbrache eines ernſten Mannes, der das Wohl ſeiner Kirche will. Wenn man die Gewiſſensfrei⸗ heit der Geiſtlichen immer mehr einſchränkt, dann wird der Zudrang zum Beruf der Geiſtlichen immer ge⸗ ringer werden, denn junge, ſtrebſame, weitblickende Leute fürch⸗ ſchieht. Hunde Iinks.) So iſt a nicht verlangen, mit verbundenen Augen daran vorüberge wenn ſie glauben, dadurch, da nicht bloß ſozialdemokratiſche, möge der Kriegsminiſter hier Klarheit ſchaffen. Die Autocität wollen wir ſchützen auch (Lachen rechts), aber die Diſtziplin ruht nicht bloß auf den ſie beruht zuletzt doch und Gerechtiakeit.(Lebhafter Beifall links. rechtigkeit. mandos, ſondern Ich proteſtiere Auf die Kanzel gehört allein das aber keine Kritik ſtaatlicher Ein⸗ Was gelehrt werden ſoll, (Große daß ein Geiſt⸗ gelium(Sehr richtig! rechts), richtungen und des Sbruchkollegiums. iſt Gottes Wort, der Weg zur Seligkeit, keine Polemik. Unruhe links, Beifall licher, der an der dem Kirche wirkt, den Mut hat, Mißſtände abſtellen. gelungen. ten, daß ſie durch ein kaudiniſches Joch hindurch gehen müßten. Man kann an die Bekenntnisſchriften der ebangeliſchen Kirche Frapentinöl ſen größerer Poſten Ld D Freitag abend zwiſchen 6 bis 7 Uhr von Mannheim durch Schloß, Stephanien⸗ ſtatue nach Ludwigshafen, ein goldenes, zweireihig. flachgliedriges Armband. Gegen gute Belohnung abzugeben: Frau Glaßer, Ludwigshafen, Bismarck⸗ ſtraße 84. 70888 zum Reinigen der Parkett) böden(Erſ. f. Terpentinöl, Stahlſpähne, Parkettwolle⸗ Parkettboden⸗, Möbel⸗ u. Linoleumwichſe aus rei⸗ nem Wachs, empfiehlt zu den billigſten Preiſen. Grüne Rabattmarken. Josef Hermunn Spezialfarbenhaus. 68672 Beilſtr. 4. Telephon 4673. Hellgelb. männl. deutſch. Boxerhund entl. Abz. geg. gute Bel. Beilſtr.g9, Laden. Tel. 7093. Vor Anka uf w. gewarnt. 18429 he Jetzlen Tiunbees Kaufmann (Buchhalter) ſucht in den Abendſtunden von 5 Uhr ab lohnende Nebenbeſchäf⸗ tigung. 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Ang. des Alters der Auſprüche und Eintrittszeit erbeten u. 70878 au b. Exp. d. Bl. Der Kriegsminiſter von Herzen glauben, aber braucht doch nicht jeden Satz von Anfang bis zu Ende als abſolute Wahrheit anzunehmen. und Pfufrufe rechks; Vigepräſident Dobe rügt die berwahre mich gang entſchieden dagegen, daß man alles gleichſtellt. uch der Standpunkt Jathos, und dieſer nichts als den Standpunkt der evangeliſchen Kirche betont.(Lärm rechts.) Kraatz ſoll einen m — da können Sie in mancher Re Dryander dasſelbe finden. er im Unruhe rechts Abg. Zürn(Rp.): ſein. rechts.) ausſprechen.(Abg. Ledebour: mefke hier! Lärm.) Verhalten der Offiziere durchaus. rechts, Lärm und Unruhe links.) W᷑̃ Es iſt bedauerlich, Gedächtnis des großen Kaiſers gewidmeten derartiges zu ſagen. Ein evangeliſcher Pfarrer muß ſich klar und entſchieden Wir ſind als Abgeord⸗ ir unſererſeits billigen das (Lebh. Beifall egen das Wort: wir dürſen nicht ſtumme Abg. Schöpflin(Soz!): Wir wollen unſere Armee nicht diskreditieren,' Das iſt auch Bebels langjähriger Kritik (Lachen rechts.) Kriegsminiſter v. Heeringen: Die Mißhandlungen haben nicht aufgehört wegen der Kritik der Sozialdemokraten, ſondern wegen des Einfluſſes der geſetzten. 5 Damit ſchließt die allgemeine Ausſprache, Nee 5 Abg. Heyn(Vp.) (perſönlich): Herr Zürn bedauert, daß ich an der Kaiſer helms⸗Gedächtniskirche angeſtellt bin. Seine vollkommen gleichgültig. Ueber die Reſolutionen wird am Militär⸗Etats abgeſtimmt werden. In der Einzelberatung führk Abg. Queſſel(Soz.) Großes Aktienunter⸗ nehmen ſucht intelligente Herren aus beſſer. Kreiſen mit prima Referenzen als Vertreter für Maunheim. Garantiertes Einkommen. Off. u. Nr. 70884 a. d. Exp. * Schulentl. Junge als Daufbursche ffir Bureau geſucht. 70876 Arfhur Händler b. m. b. H. Stahllager SSSrrrc —————————— Fardelyſtraße 4½ Schulentl. Junge für leichte Arbeit aufeinige Monate geſucht. Näh. 7oen R. 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Sie können daß wir wie ſtumme Hunde, gleichgülkig und n, was in der Welt ge⸗ und die Offisiere ſind im Irrtum, ß ſie die Mannſchaften hinausführen, ſie vor dieſen Reden zu ſchüßen. Die Soldaten leſen die Zeitungen, ſondern auch bürgerliche. Deshalb Wir wollen Ge⸗ auf der Freiheit, Wahrheit (Große Unruhe ſondern die Meinung iſt mir Schluß der Beratufg des aten zu SBB—————— Jg. Mann Weneral⸗unzelger Sasiſche Neueſte Nachrichten).(Mittagorte, Lärm ſbieder über den bedient haben. Wenn Und dann die Heere Wenn Kom⸗ Aber es war Wenn van⸗ Ich broteſtiere wird.(Le andeln.(Beifall Vor⸗ bortct degen das Wil⸗ gebung von Lieferu mit einjährigem⸗Berechti⸗ DG. E A G H. S das gut bürgerlich kochen kann.Hausarb.verrichtet, Ilddchen Ordentl. fleißiges Mäd⸗ chen auf 15. ds. Mts. ge⸗ ——— ſeee n ee ſucht. Zu erfragen Kleinfeldſtr. 13, 1 Tr. 2 Mongtafrau geſucht. Werderßhl. 2, 3. St. 170805 5 Tonnssgesadde] Ordentl. 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Und ſie iſt gär nicht deine Tante, So legt man ſie dir doch zur Laſt Und du gehſt um die Kante! Der Redner bemerkt: Ich berde immer gehed fug borgehen, in gebundener und ungebundener Kriegsminiſter Frhr. v. Heeringen: Ernſt der Situation nicht entſpricht, die ommandeur mitgeteilt worden, daß das ganze milie nicht den Anſprüchen entſpreche. Der iſt er nicht zur Wahl galdel worden, damit er nicht durchfiel. Loyaler kann Mact nicht der Löhne bei den bewilligt werden wird. Montag 17½ Uhr: Generalmajor Wandel i Sündenregiſter Abgange des Grafen Abg. Gothein(Bp.): Wo ſind die jüdiſchen Reſervesffiziere? Der Redner ſpricht Fieng erörterten Straßburger Fall. Der iſenhandlung ſeines Vaters einmal Kunden du noch einen Vater haſt, Tante mit den Eiern! du noch eine Tante haſt, gar nicht ſeine Tante, nur eing Stieftanle, du noch eine Tante haſt, Un⸗ ede. W e— dagegen, daß in einer 1 Es iſt dem Bezirks⸗ bhafter Beifall, Unruhe.) illieu der Fa⸗ rechts.) Auf Reden der Abgg. Zubeil(Sog.) und v. Oertzen(Rp.) über Zivil⸗ und Militärmuſiker erwidert Generalmajor Wandel, daß die Militärbehörde einſchreitet, wenn die Militärkapellen den Zibilmuſikern unbillige Konkurrenz machen. Auf eine Beſchwerde württembergiſche Generalmajor v. Graevenitz, des Abg. Keil(Soz.) entgegnet der majo 0 daß eine Erhöhung Probiantämtern erwogen und wahrſcheinlickh Abg. Albrecht(Soz.) Syſtem der Oekonomiehandföerker Und Arbeſter r 55 Abg. Chryſant(Zentr.) begründet einige Reſolutionen auf Berückſichtigung der Hand⸗ werkergenoſſenſchaften, Heimarbeiterorganiſationen uſw. bei Ver⸗ * 8. 1 ngen.„„ Weiterberatung und Duell⸗Reſorutſons Schluß 75 Uhr HWureaz] 2 Zimmer als U 7, 28 Zimm. ev. mit Penſign zu vm. 26743 5 E, 7 roß. hübſch mbl. ‚ HI Suchen Anſtänd. Frau ſucht für morg. Monatsſtelle. 18419 8 4, 15, Hinterh. 2. St. unge geprufte Kinder⸗ gärtnerin ſucht Stelle züukl. Kindern. Gfl. Offert. U. Nr. 18470 a. d. Exped. goezlaſhaus ür Damen- 1. Vinder- Konfoltion. 1 ——— Kaufmün. 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Heute abend wurde uns unser guter, treubesorgter Gatte, Vater, Bruder und Onkel Herr Markus Lazarus nach kurzem schwerem Krankenlager in seinem 63. Lebensjahre durch einen sanften Tod entrissen. 23899 Um Stilles Beileid bitten lie trauernden Hinterbliebenen. MANNHEIM F 1, 11), 12. Mai 1912. Die Beerdigung findet Dienstag— ů— Uhr von der Leichenhalle des israelitischen Friedhofs aus sta NB. Kranzspenden dankend abgelehnt. Verein der Maunheimer Wirte Eingetragener Verein. Gegründet 1884. Todes⸗Anzeige. Am 11. Mai verſtarb die Sattin nuferes Kollegen Joſef Kratzmeier, Frau 1 ha Kratzmeier uu 8 gter im Alter von 48 Jahren. mit Berechtign ngsum Ein⸗ 8 Die Bcerdigung andet heute Montag, den äbrigen als Mai, nachm. 5 Uhr von der Leichenhalle Lehrling ——— ſtatt. Bir erfuchen unſere Mitglieder um für das Zahlreiche Der Vorſtand. Auer 4 15 12 Offerten unt. R. — 12jährige Praxis! Hautleiden Uuzus. flechten, Haztireten, gut- und ſtrebſ tederkeltss 8 ligung? 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Wüßten die Eltern, was ſie ihren Kindern antun, wenn ſie ſie ſo ſpät vermählen, ſo meint Morris, dann würden ſie es wohl auf das gründlichſte überlegen. Denn die Kinder, die aus dieſen ſpäten Ehen hervorgehen, ſind für das Leben und als Menſchen, freilich nicht immer ent⸗ ſprechend ausgerüſtet. Energielos ſind ſie oft, nervös, freilich andererſeits nicht ſelten begabt und ſchöpferiſch veranlagt, aber immer fehlt ihnen die ſtarke Lebenskraft, das energiſche Sich⸗ durchſetzenkönnen. Auch für die Eheleute ſelbſt, ſo meint Morris, iſt es von großem Nachteil, wenn ſie ſo ſpät in eine Ehe ein⸗ gehen. Mann und Frau ſind dann ſchon zu ſehr gewöhnt, ſelbſt⸗ ſtändig und allein zu handeln und zu disponieren und gerade das, was in der Ehe ſo notwendig iſt, das Sichfügenkönnen, geht ihnen häuftg ab. Es heiraten im Alter von 40 Jahren 63 Prozent aller Männer, und die Tatſache, daß man heute gar ſo viel von Ehen hört, die nicht zuſammen paſſen, die nicht glücklich ſind, läßt Morris glauben, daß er mit ſeinen Anſichten recht hat. Ein Mann, der über 40 Jahre alt geworden iſt, heiratet meiſtens, weil er ſich nach bürgerlich geordneten Ver⸗ hältniſſen ſehnt. Seine Liebe hat er dann ſchon immer hinter ſich, die ſtarke Zuneigung der Frau, die Anſprüche, die ſie ſtellt, ſind ebenſo unverſtändlich wie läſtig. Er wünſcht ſich von der Ehe eine ruhige Freundſchaft, die Frau hingegen bringt alle Illuſtonen mit, ſie glaubt an Stürme, denen das Glück des Zu⸗ ſammenlebens folgen muß. Das Leben beginnt für ſie, denn alles haben ſie ſich für dieſe Ehe aufgeſpart. Und man trifft unter Frauen, ſelbſt wenn ſie ſchon in ein gewiſſes Alter gekom⸗ men ſind, Menſchen mit einem naiven Kindergemüt, das erſt in der Ehe anfängt, ſich zu entfalten. Gänzlich anders iſt es bei dem Manne. In der Ehe hört für ihn das Leben in ſeiner lauten und kräftigen Form auf, dafür tritt eine gewiſſe Behag⸗ lichkeit, ein beſchauliches Abwarten. Natürlich nur dann, wenn der Mann den vierzigſten Lenz hat an ſich vorüberziehen laſſen, ohne daß er die Roſenketten der Ehe jemals hat kennen gelernt. Darum hintergeht eigentlich jeden Mann ein Mädchen, das er heiratet, weil die Verhältniſſe ihm ſo paſſen, nicht weil er den ſehnlichen Wunſch hat, an der Seite dieſer Frau das Leben noch einmal kennen zu lernen, noch einmal zu leben. Er müßte die Frau darüber aufklären, daß ſie an ſeiner Seite nichts anderes erwartet, als eben dieſe Ruhe. Will die Frau teotzdem den Mann heiraten, dann iſt ihr, wie Morris ſagt, eben nicht zu helfen. Zum Schluß meint Morris, müßte ſtaatlich im Intereſſe der Nachkommen eine Altersgrenze für den Mann feſtgeſetzt werden, Männer, die das 50. Lebensjahr überſchritten haben, ſollten nicht mehr heiraten dürfen. Morris iſt aber ein ſehr ſchadenfroher Herr und meint, daß diejenigen, die es ſich ſo lange überlegen, bis ſie endlich heiraten wollen, auch garnicht verdienen, daß ſie zum Schluß noch eine Frau bekommen. In dieſer Altersgrenze der Heirat ſieht Morris auch die einzige Möglichkeit, der zu⸗ nehmenden Eheloſigleit abzuhelfen. Wüßten die Männer, ſo meint er, daß ſie im Alter keine Frau mehr nehmen dürfen, die ſie pflegt und ihnen die Einſamkeit den Tage vertreibt, dann würrden ſie ſich ſchon beizeiken danach umſehen, eine Frau zu be⸗ kommen. So aber meinen ſie, daß ſie noch immer, wenn ſie ſich 75 [Teinacher Hirschquelle Tattaneer Sr. Atad. des Kbetzb don Württembergz. Borgbrtes Tulel- und Gesunddeitaunsser. lich. Wohlbeks ilch. Von Hunderten von Aerzten m Rein astürmeh. Leicht vord 8 Seenen Gebranch. Verrant nach allen Landern dber 82½ Mfinohen Flaseben jauhneh. Tefnaenſer Mfneralquelien, Bad Teinach. Bes: Emif BOssfHardt. kte, Analyten und Auskuntd durch die 2. 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Es wurde ferner feſt⸗ geſtellt, daß vegetabiliſche Puder ſtets die Haut ſchädigen— rein mechaniſch durch Aufquellen der Puderkörner im Hautfett und in der Hautfeuchtigkeit. Beſonders naheliegend iſt dabei, daß Puderteilchen, die in einer Pore liegen, bei ihrer Quellung die Pore ſtark ausdehnen und einen Zuſtand ſchaffen, der bei öfterer Anwendung von Puder dauernd werden kann und häufig das Auftreten der häßlichen„großen Poren“ hauptſächlich ver⸗ ſchulden mag. Mineraliſche Puder haben die ſchädigende Wir⸗ kung des Aufquellens und der Zerſetzung nicht, mechaniſch können unter Umſtänden einige Sorten durch die ſpitzen Kanten ihrer kleinſten Teilchen leichte Verletzungen der Epidermialzellen machen. Am unbedenklichſten in mechaniſcher und chemiſcher Hin⸗ ſicht erſcheinen Zincum oxydatum, Talcum, Magneſium carbo⸗ nicum praecipitatum und Baryum ſulfuricum. Die giftigen Bleivergiftungen bleiben ſelbſtverſtändlich ausgeſchloſſen. Puder⸗ quaſten Haſenpfoten und Wattetampons ſind zu verwerfen. An ihre Stelle ſollten Pulverbläſer treten, deren Konſtruktion am beſten ſo einzurichten wäre, daß die ganze Pudermenge möglichſt abgeſchloſſen und ſteril in ihnen gehalten wird.„Wenn es auch nicht gelingen mag, durch dieſe Maßnahmen alle Schädigungen der Haut auszuſchließen, ſo würde doch durch ſie ganz zweifellos dem gewohnheitsmäßigen Einpudern des Geſichts, wenn es ſchon nicht auszurotten iſt, ſehr viel von ſeinen ſchädigenden Wirkun⸗ gen genommen werden können.“ — Beſtrafte Nobleſſe. Man kann ſich bei den Ladeninhabern und bei den Käufern verhältnismäßig leicht den Anſchein eines vornehmen, großzügigen Menſchen verſchaffen, wenn man leut⸗ ſelig ſeine Einkäufe und ſeine Beſtellungen macht, ohne je nach einem Preiſe zu fragen, aber manchmal kann es einem dabei auch paſſieren, daß man ſpäter dieſe vermeintliche Robleſſe zu bereuen hat. So ging es jedenfalls der bekannten Newyorker Prima⸗ donna Mary Garden, die vor zwei Jahren bei ihrem Pariſer Aufenthalt bei einer faſhionablen Modiſtin acht Hüte beſteſle und es dabei nicht für nötig hielt, ſich nach dem Preiſe zu er⸗ kundigen. Ein paar Monate ſpäter erhielt ſie eine lakoniſche Rechnung über 8000 Fres. Die Großzügigkeit der Modiſtin übertraf jedenfalls die der Primadonna, die über ihre Extra⸗ vaganz tief entrüftet war und gegen dieſe ſo ſchön abgerundete Rechnung geharniſchten Proteſt erhob. Das Ende der Dis⸗ kuſſionen war daß Mary Garden die Zahlung der Rechnung verweigerte und nun findet dieſe luſtige Meinungsverſchiedenheit ein würdevolles Nachſpiel vor dem Pariſer Gericht. Nach den von der Hutmacherin eingereichten Rechnungen ſoll die Prima⸗ donna für eine Chinchilla⸗Toque 800 Fres. bezahlen, für eine andere Toque mit„changierenden Perlen“ 600 Fres., für einen Hut aus„antiker Seide“ 800 Fres. uned für eine Hermelin⸗ toque die gleiche Summe. Aber das ſcheinen offenbar noch die billigſten Kopfbedeckungen geweſen zu ſein, über die Preiſe, der anderen Hüte hat die Klägerin nähere Angaben noch vorbe⸗ halten. Der Gerichtshof nahm dieſe Mitteilungen mit gelaſſenem Ernſte entgegen und vertagte den Prozeß auf kommende Woche, um dann das Urteil zu verkünden. — Zwanzig Groſchen für ein Kleid. Wie? Zwanzig Gro⸗ ſchen für ein Kleid? Mancher Ehemann wird gewiß näher hin⸗ ſchauen, wenn er dieſe Worte lieſt. Er wird ſtaunen und wird ſagen:„Es war einmal... Ja, es war einmal, es iſt ſogav ſehr lange her, denn die Rechnung, die uns davon berichtet, daß man einſt zwanzig Groſchen für ein Kleid bezahlt hatte, ſtammt aus dem Jahre 1690 und befindet ſich in einer Handſchriften⸗ ſammlung. Und dieſes Kleid war ſogar angefertigt, nicht etwa fertig gekauft. Es heißt in der Handſchrift folgendermaßen: Der Jungfer Albine Monheim die Maß vor ein Kleid genommen 4 Groſchen; die Stücke zu einem faltigen Unterrock zuſammen⸗ genäht 6 Groſchen; den Oberleib genau für die Bruſt, die Achſeln und die Arme der Jungfer geformt 7 Groſchen; vor Seide 3 Groſchen; Baumwolle eingenäht 3 Groſchen. Dieſes Kleid ordentlich abgegeben, bittet um Bezahlung dieſer ehrlich⸗chriſt lichen Rechnung vor Lichtmeß. Gotthilf Liebener, Schneider für den hohen Adel, ſowie vor die Bürgersleute zu Heidelberg.“ Alſo zwanzig Groſchen für ein Kleid.“ — Aus der Jugend. Silveſter ſtieg ich auf einen Berg. Schweigend ſtieg das alte Jahr mit mir bergan. Still war die Welt und ſchön.— In einem Berg⸗Hotel, fünfzehnhundert Meter überm Meere, fand ich ſechs Leute vom Tal. Sie karteten von⸗ abends acht bis fünf Minuten vor Mitternacht. Dann toaſteten ſie auf das neue Jahr.—„Schade,“ ſagte der eine, „ich hatte gerade ſolch ein ſchönes Eichelſolo.“— Da kröſteten, ihn die andern und ſpielten das Eichelſolo vom alten Jahr im neuen weiter.— Fünfzehnhundert Meter überm Meere und in der Neujahrsnacht 5 Ein Bub kommt zu ſeiner Tante, welche erſt Mutterfreuden erlebt hat, zu Beſuch.„Nun, gefällt Dir der Kleine, wem ſieht er denn, gleich?“ fragt die Tante.—„Ja, weißt Du, Tante, ich kenne ja die Leute hier gar nicht,“ war die unerwartete Antwort. * Der Herr Leutnant hat ſeine Leute inſtruiert, ihn im Ge⸗ fecht auf Alles, was ſie beobachten, aufmerkſam zu machen: „Herr Leutnant es komme Truppe“, ruft ein biederer Musketter aus Oberheſſen.—„Wo, woher, welche Richtung?“ fragt dieſer ganz aufgeregt.—„Ei, von obbe, Regetruppe!“ ** la mode. Welcher Kunſtrichtung gehören Sie an?? — Selbſtverſtändlich ſtets der neueſten.“ 5 drgleck Seffen 98 Lerkaufs- Fabrikant stöllen duroh birsss Talat ul. dacabi Mmfffeh. Dapmstaut. 16. Seite. Extra General⸗Anzeiger(Badiſche Neueſte Nachrichten).(Mittagblatt) Mannheim, 13. Mai 1912 4 9N 388 Unsere Schürzen sitzen tadellos! Kinder-Reformhänger aus türkisch gemustertem Satin aus gestreift. bestem Siamosen mit Volant Pfg. Hausschürze 10 a. gestr. Siamosen 12 t gewebt oen 9 Blusenschürze m. Hesatzu Tesche jede Blusenschürze gen. 3 1 rrbe Sinlerbiger Blendssde 0 Satin Zierschürze chiscleuble Schürze e 120 dit. 0 Borde 1 en Neit, mi rze 5 AUssSCiürze Volant und Tasche 1 J 7 7 7 5 +* mit Stickerei-Besatz und Volant 8 1155 Türk. Sierträgerschürze, + Weisse Zierschürze Träger aus Satin 606 606 4 mit Stickerei-Volant 2 Stlick 16ů— 665 N Jede Schürze mit gewebtem Besat⸗ Satin-Zierträgerschürze 2 Mehrere Hundert Russenkittel in allen Längen, hell und 80 dunkelfarbig Stück 18— 95 Co.. NMannheim n den Planken. Modes. Gut eingeführtes Putz⸗ umſtände⸗ halber zu verkauſen. Evtl. wird die jetzige Befitzerin den Känfer einarbeiten. Offerten untet B2582 D. Frenz, Mannheim. 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