Honnement: 70 Pfg. monatſich, Zringerlohn 50 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag k..42 ero Quartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile„%%20 Nk. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Anzeiger Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung Telegramm⸗Abreſſe⸗; „General⸗Anzeiger Mannheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗KAbteilung. 341 Redaktion„ 877 Exped. u. Verlagsbuchhdlg, 28 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Beilagen: Amtliches verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Handels, und Induſtrie⸗Zeitung für Südweſtdeutſchland; Bellage für Iteratur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. eee eeeee Nr. 237. —— ee ———— Mannheim, Donnerstag, 23. Mai 1912. (Mittagblatt.) Die heutige Mittagsausgabe umfaßzt 16 Seiten. —— Celegramme. Der italieniſch⸗kürkiſche Krieg. Die Ausweiſung der Italiener. Wien, 21. Mai. In hieſigen politiſchen Kreiſen be ⸗ zeichnet man die Ausweiſung aller Italiener aus der Türkei als ein neues Zeichen der unverminderten Kampfesſtimmung der Türkei. Man bedauert es im Intereſſe des neutra⸗ len Handels, daß die Pforte dieſe Maßregel beſchloſſen hat. Der neutrale Handel wird, ſo meint man hier, durch dieſe Maſſenausweiſung gewiß leiden, da er zum Teil durch italie⸗ niſche Kaufleute in der Türkei vermittelt wurde. Die Frage der Friedensvermittlung. Paris, 22. Mai. In der heute ſtattgehabten Vollverſamm⸗ lung der hieſigen ruſſiſchen Handelskammer hielt Botſchafter Is⸗ wolſki eine Rede, in welcher er erklärte, daß bei den Bemühungen zur Beilegung der italieniſch⸗türkiſchen Feindſeligkeiten ein voll⸗ ſtändiges Zuſammenwirken zwiſchen Frankreich und Rußland und ein vollkemmenes Einvernehmen mit dem befreundeten England beſtehe. 2 Ueber die Idee einer europkiſchen Konferenz zur Regelung des italieniſch⸗türkiſchen Zwiſtes ſchreibt der Temps: Die große Ge⸗ fahr oder zum mindeſten die ernſte Schwierigkeit iſt die, daß eine Konferenz, welche gleich dem Berliner Kongreß an alle Orient⸗ fragen rühren würde, gleich allgemeine Verwickelungen entfeſſeln könnte. Vielleicht aber wäre es möglich, das Programm der Kon⸗ ferenz auf die Beilegung der Feindſeligkeiten zu beſchränken und ſo die Türkei zu beruhigen, die offenbar eine neue europäiſche Ein⸗ miſchung befürchtet. Aber auch den Wünſchen Italiens müßte Rechnung getragen werden, das ſeine Kräfte nicht ausgegeben hat, um ein nur unvollſtändiges Ergebnis zu erreichen. Wie dem auch ſei, jeder Verſuch dieſer Art wird die aufrichtige und herzliche Un⸗ terſtützung der franzöſiſchen Regierung finden. * Deutſchland und England. Graf Wolff⸗Metternichs Abſchied von Eugland. O London, 23. Mai.(Von unſerm Londoner Bureau.) Dem ſcheidenden deutſchen Botſchafter Graf Paul Wolff⸗Metter⸗ nich wurde geſtern abend im deutſchen Athenäum im Cecilhotel ein Abſchiedseſſen gegeben, dei welchem Dr. Schuſter den Vorſitz führte und an welchem auch einflußreiche Perſönlichkeiten der deutſchen Kolonie und ebenſo viele Engländer teilnahmen, die der deutſchfreundlichen Richtung angehören, der Generalmajor Sir Turner, der frühere Lordmajor von London, Sir Emil Strong u. a. Der große Bankettſaal war mit Flaggen der verſchiedenen europäiſchen Länder prächtig geſchmückt, beſonders die deutſchen und die engliſchen Farben waren überall zu ſehen. Dr. Schuſter toaſtete auf die Geſundheit des Grafen Wolff⸗ Metternich und hob hervor, daß der Botſchafter hier im Intereſſe des Friedens unermüdlich gewirkt habe und daß ſeine Bemühungen auch von Erfolg gekrönk worden ſind. Wenn die Beziehung der heiden Länder zu einander ſich in den letzten Jahren merklich ge⸗ beſſert hätten, ſo ſei dies in erſter Linie dem ſcheidenden Botſchaf⸗ ter zuzuſchreiben. Der Trinkſpruch, den ſodann Dr. Schuſter auf den Botſchafter ausbrachte, wurde von der Verſammlung mit gro⸗ ger Begeiſterung aufgenommen, alle Anweſenden erhoben ſich von ihren Sitzen, um auf dieſe Weiſe den Grafen zu ehren. Graf Wolff⸗Metternich zeigte ſich ſichtlich ergriffen, als er bas Wort zu einer Anſprache ergriff. Er führte aus, daß er von feinem Poſten umſolieber zurücktrete, als er dies nicht nur in der Hoffnung, ſondern ſogar mit voller Ueberzeugung tun könne, baß er ſeinem Nachfolger eine leichtere Aufgabe hinterlaſſe, als bie war, die ihm ſeinerzeit beim Antritt ſeines Poſtens geſtellt wurde. Dieſer Augenblick ſei ſehr bemerkenswert, da wenn nicht alle Zeichen trügen, ſeit der Zeit die Berſöhnung und die Friedfertigkeit in beiden großen Nationen eingezogen ſeien. Da ſei jetzt ein fruchtbares Zeld für die Arbeit des Staatsmannes und edler Geiſter, die nunmehr reichen Lohn für die Mühen ernten könnten. Seine Aufgabe ſei hier geweſen, das Feld vorzubereiten. Er ſei überzeugt, daß ſein Nachfolger die Frucht reifen ſehen werde. Einem Botſchafter, ſo ſchloß Graf Wolff⸗Metter⸗ nich, ſei es nicht wie anderen Leuten in öffentlichen Stellungen er⸗ laubt, frei von der Leber weg zu reden, ſondern er müſſe vor allem ſchweigen, beſonders, wenn er im Begriffe ſtehe, von ſeinem Poſten zu ſcheiden. Er ſelbſt könne ſich jetzt hier frei fühlen, aber er werde ſich trotzdem nicht verleiten laſſen, aus der Schule zu plaudern. Es würbe ſich aber ſpäter einmal die Gelegenheit geben, daß er über dieſe Zeit ſprechen könne, die hinter ihm liege. Der Dank des Kaiſers für die Wehrvorlagen. «Berlin, 22. Mai. Der Kaiſer hat dem Reichskanzler b. Bethmann Hollweg das Kreuz der Großkomture des Kgl. Haus⸗Ordens von Hohenzollern, dem Staatsſekretär des Reichs⸗ marineamts, Staatsminiſter v. Tirpitz, die Brillanten zum Schwarzen Adler⸗Orden, dem Kriegsminiſter v. Heerlngen den Schwarzen Adler⸗Orden und dem Staatsſekretär des Reichsſchatz⸗ amts, Kühn, den Kronen⸗Orden 1. Klaſſe verliehen. Tumult und Haudgemenge im ungariſchen Abgeordnetenhauſe. „ Budapeſt, 22. Mai.(Abgeordnetenhaus.] Gegen 2 Uhr nachmittags verkündete der Vizepräſident Beöty, daß zur Wahl des Präſidenten geſchritten werde. Dieſe Erklärung wurde von der Oppoſition mit großem Lärmundſtürmiſchen Zu⸗ rufen aufgenommen. Der Präſident erteilte einigen Abgeord⸗ neten rbnungsrufe und verwies ſie wegen Widerſätzlichkeit an den Immunitätsausſchuß. Als der erſte Stimmzettel in die Urne geworfen wurde, ſtürzte Julius Kovaes(Bauernpartei) zur Urne und ſtieß dieſe zu Boden. Hierauf entſtand ein unbeſchreib⸗ licher Tumult und ein Haudgemenge. Berſchiedene Abgeordnete bemühten ſich vergebens, die Ruhe wiederherzuſtellen. Der Präſtdent ſah ſich genötigt, die Sitzung zu ſuspendieren. Bei der Wiedereröffnung ſchien ſich die Aufregung gelegt zu haben und die Urne wurbe wieder auf den Tiſch geſtellt. Die Oppoſition verließ den Saal und die unterbrochene Abſtimmung wurde fort⸗ geſetzt. Von den Mitgliedern der Regierungspartei, die im Saale geblieben waren, wurden ſämtliche Stimmen(210) auf den Grafen Tiſza abgegeben, der hiermit zum Präſidenten gewählt iſt. In ſeiner Eröffnungsrede ſagte Tiſza, er werde ſtets mit dem Pflicht⸗ gefühl und der Verantwortlichkeit eines ehrlichen Mannes ſeines Amtes walten. Bezüglich der Obſtruktion ſagte er, es gäbe kein Mitglied des Hauſes, welches ſich nicht ſchon einmal verurteilend über bie Obſtruktion geäußert hätte. Man müſſe der Geſchäfts⸗ ordnung ihren ſittlichen und rechtlichen Inhalt wiedergeben, in⸗ dem dieſe ſo angewendet werden ſoll, daß ſie die Ordnung in den Beratungen des Abgeordnetenhauſes ſichert. Die Regierungs⸗ partei bereitete dem neuen Präſtdenten ſtürmiſche Ovationen. Beſchleunigung im engliſchen Schiffsbauprogramm. O London, 23. Mai.(Von unſerm Londoner Bureau.) Der „Daily Expreß“, der am vorigen Montag ankündigte, daß die bri⸗ tiſche Admiralität eine Beſchleunigung in der Ausführung des diesjährigen Schiffbauprogramm beabſichtige, und zwar um min⸗ deſtens 6 Monate, erklärt jetzt, daß die beiden erſten großen Kampfſchiffe ſogleich in Bauauftrag gegeben werden ſollen. Die Admiralität habe beſchloſſen, 1½2 Mill. Tſtr. für dieſe beiden Schiffe noch in dieſem Jahre auszugeben. Ueber die Nachtrags⸗ forderung, welche Miſter Churchill im Laufe des letzten Manats im Unterhaus verlangte, will der Daily Expreß erfahren haben, daß ſie ungefähr 3 Mill. Iſtr. betragen werden, eine Summe, die alſo ein großes Loch in die von Lloyd George gemachten Erſpar⸗ niſſe reißen würde. Marokko unter dem Protektorat. Fez, 22. Mai.(Agenzia Stefani.) Anläßlich der Wiederkehr des Tages, an welchem die franzöſiſchen Truppen im Jahre 1911 in Fez einzogen, hat der Sultan geſtern in ſeinen Gärten ein Feſt veranſtaltet; unter den Gäſten befanden ſich ſämtliche Franzoſen, vor allem der Generalſtab der Militärmiſſion. Der Sultan ſprach ſeine Genugtunng über die Dienſte aus, die Frank⸗ reich ihm erwieſen habe. Er war in ausgezeichneter Stimmung. Hier herrſcht die Meinung, daß, falls nicht binnen 8 Tagen eine Erhebung der Stämme ausbricht, dieſe zur Ernte in ihre Dörfer zurückkehren. Die Negerverſchwörung auf Cuba. Newyork, 22. Mai. Ein Telegramm aus Santiago de Cuba beſagt: Die Situation in den kubaniſchen Provinzen, wo jüngſt eine Negerverſchwörung gegen die Regierung entdeckt wurde, ge⸗ ſtaltet ſich raſch immer ernſter. Die Zahl der Neger, die allein in der Oſtprovinz zu den Waffen gegriffen hat, wird jetzt auf über fünfhundert geſchätzt. Eine Nachricht aus Havana beſagt, daß wei⸗ tere Truppenverſtärkungen nach der öſtlichen Provinz abgeſandt worden ſind. Die Meldung beſagt weiter, daß das Schweigen der Regierung es unmöglich macht, von der Ausdehnung des durch die Raſſengegenſätze hervorgerufenen Aufſtandes eine richtige Vorſtel⸗ lung zu bekommen. * Hom burg v. d.., 29. Mai. Der Kaiſer mit Gefolge hat heute abend 9 Uhr 40 Minuten Homburg nach achttägigem Auf⸗ enthalt verlaſſen und iſt nach Hamburg abgereiſt. Die Kaiſerin in Begleitung der Prinzeſſin Luiſe und Prinz Oskar iſt 9 Uhr 25 Minuten nach Potsdam abgefahren. Zum Abſchied waren anwe⸗ ſend der kommandierende General des 18. Armeekorps v. Eich⸗ horn, Oberbürgermeiſter Libke und Major v. Schmied⸗ die Miſſion des greiherrn von Bieberſtein. Oekonomiſch betrachtet iſt der Gegenſatz ſo: zwei gut fundierte Geſchäftsleute, deren Beziehungen von Jahr zu Jahr an Intemität zunehmen, von denen der eine, England, an den andern, Deutſchland, im Jahre 1910 für mehr als rund 770 Millionen Mark verkaufte, während Deutſchland nach England im gleichen Jahre für rund 1100 Millionen Mark ausführte, rechnen damit, ſich gegenſeitig bis zur Vernichtung bekämpfen zu müſſen. In all den unzähligen Betrachtungen über den deutſch-engliſchen Gegenſatz iſt noch niemals genügend hervor⸗ gehoben worden, was an die Stelle des halbwegs vernichteten Kunden treten ſoll. Denn mit den wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Großbritannien allein iſt es noch nicht getan: es bleiben auch Einfuhr und Ausfuhr nach den britiſchen Kolonien zu beachten, wobei der Geſamthandel mit Auſtralien die Summe von 400 Millionen Mark erreicht. Es iſt eine nicht unwichtige Seite der Tätigkeit des neuen deutſchen Botſchafters, dieſe rein wirtſchaftlichen Beziehungen, klimär durch die Erreichung günſtiger Handelsverträge mit den britiſchen Kolonien zu verbeſſern. Nur ſtünde dieſe Verbeſſerung immer auf Spitz und Knopf, ſo lange die Kriegsflotte beider Staaten förmlich unter Dampf ſind, um die„große Rechnung mit ein⸗ ander auszugleichen. Wer den Puls der beiden Reiche fühlt. weiß, daß es anormal ſchlägt, ſobald dieſe Sonderbeziehungen irgendwie bemerkbar werden. Gewiß iſt ein Stück politiſchen Alkoholismus auf beiden Seiten vorhanden, eine förmliche Idioſynkraſie, die Stimmungen zu erregen ſucht, um ſie in ver⸗ hängnisvoller Weiſe mit fortzureißen. Was wäre geſchehen, wenn die alkoholiſchen„Exceſſe“ des Kapitäns Faber zurzeit der internationalen Hochſpannung im Sommer voriges Jahr eingetreten wären? Denn damals ließ ſich nicht genau unter ſuchen und feſtſtellen, wie weit Faber authentiſches Material produzierte, noch viel weniger berückſichtigen, daß man dieſe Enthüllungen als das„Werk“ des latenten innerbritiſchen Gegenſatzes von Marine und Landheer anzuſehen hatte ß Ohne völkerpſychiologiſche Hilfsmittel kommt man dem Problem Deutſchland⸗England nicht näher. Sechzig Jahre haben das ganze Verhältnis umgeſtaltet. Großbritannien hatte ſich daran gewöhnt, der kontinentale Schiedsrichter zu ſein und namentlich das Länderkonglomerat„deutſcher Bund mußte es ſich gefallen laſſen, immer das prachtvolle Geſpann des britiſchen Vetters zu bewundern. Hinzu kam, daß man auf dem Kon⸗ tinent über die Zuſtände in England herzlich ſchlecht unterrichtet war, kritiklos alles bewunderte, die verfaſſungsrechtlichen Zu⸗ ſtände ſowohl als die wirtſchaftliche Expanſion. Einer der beſten deutſchen Kenner großbritanniſcher Kultur, Karl Hillebrand, hat in ſeinen leider nicht mehr vielgeleſenen Studien über England unter Anderm die feinſinnige Bemerkung eingeflochten, daß die britiſche Ueberhebung, der Selbſtdünkel, namentlich Deutſchland gegenüber, mit darauf zurückgeführt werden müſſe, daß die eng⸗ liſche Kultur, ſeine Dichtung und Kunſt ihre Hochzeiten bereis hinter ſich hatte, als Deutſchland erſt die Anfätze ſeiner klaſſiſchen Epoche entwickelte. Bekannter iſt, daß England erſt relativ ſpät zur Würdigung der deutſchen Kultur aus klaſſiſcher Zeil gelangte, daß Carlyle für einen Kreis Erwählter überhaupt erſt die Grundlagen für das Verſtändnis Goethes in England ſchaffen mußte. Allein dem britiſchen Better lag es im Vol beſitz ſeiner nationalen Kultur, auf Deutſchland herabzuſehen 9Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten. (Mittagblatt) Mannheim, 23. Mat. mehr als auf Frankreich, das ja relativ gleichzeitig mit England die Blüte einer national⸗klaſſiſchen Kultur ſah. Wir wiſſen heute vielleicht nur aus Treitſchkes Deutſcher Geſchichte, daß die engliſchen Staatsmänner die Konſolidation Deutſchlands während des Wiener Kongreſſes und in den Jahr⸗ zehnten hernach hinderten. Allein bekannter muß werden, wie der„Spiegel“ der engliſchen Seele, die Preſſe, beſonders die weltbeherrſchende„Times“, um die Mitte des vorigen Jahrhun⸗ derts ihre Aufgabe darin erblickte, alles gut und recht zu finden, was in England geſchah, alles kritiſches zu beſchnuppern, was ſich auf dem Kontinent ereignete. Das ging nicht nur den Welthandel an, das erſtreckte auf den ſoziologiſchen Geſamt⸗ komplex der kontinentalen Kultur. Brachte es doch die„Times“ von Zeit zu Zeit fertig, dem preußiſchen Kronprinzen, den nach⸗ maligen Kaiſer Friedrich III. zu gratulieren, daß er eine eng⸗ liſche Frau habe, ein Vorzug, der ihn unter Seinesgleichen ganz bedeutend heraushöbe?! Noch intereſſanter, noch ergiebiger an Material zur pfychologiſchen Deutung des Prozeſſes, iſt die Lektüre der engliſchen Preſſe während der ſechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts, als die deutſche Frage durch Blut und Eiſen gelöſt wurde. Man ſtand förmlich hilflos neuen Pro⸗ blemen gegenüber, die zu werten der geſamte Wortſchatz nicht ausreichte, ſoviel„Cant“ man auch hinzunahm. Und merkwür⸗ dig: die unerbittliche Konſequenz in der Entwicklung der deut⸗ ſchen Verhältniſſe, in der freundſchaftliche Einflüſſe unter Bis⸗ marck nicht hineinſpielen konnten, brachte jenſeits des Kanals einen Zuſtand des„Als⸗Ob“ hervor. Es muß in dieſem Zu⸗ ſammenhang daran erinnert werden, daß in den ſiebziger und achtziger Jahren Bismarcks diplomatiſcher Vertrauter, Lothar Bucher, in zahlloſen Aufſätzen die engliſche Legende zu zerſtören ſuchte. Bucher, der faſt 15 Jahre in England gelebt hatte, der den engliſchen Parlamentarismus ſo erkannte, wie er iſt, tauchte ſeine Arbeiten zur Zerſtörung der britiſchen Legende förmlich in Abneigung und Geringſchätzung. Auch das iſt merkenswert, daß dieſe Aufſätze, die als ſolche als auf Bucher leicht zurückzuführen waren, an hervorragender und auffälliger Stelle erſchienenen, in den„Grenzboten“ und in der„Deutſchen Revue“, ferner, daß ſie eine erbarmungslos kalte Kritik an den herrſchenden britiſchen Staatsmännern und Prinzipien übten, daß alle dieſe Arbeiten trotzdem die„Korrektheit“ der diploma⸗ tiſchen Beziehungen, die Bismarck mit dem jeweiligen britiſchen Premier unterhielt nicht ſtörten. Heute würden ſolche Aufſätze ſicher als unfreundliche Akte gewertet werden, zumal wenn ſie unmittelbar aus der Nähe des Reichskanzlers ihren Weg in führende Zeitſchriften fänden. Charakters mit, die Jahrhunderte zu ihrer Entſtehung und Aus⸗ bildung brauchten: in England fühlte man ſich tatſächlich über⸗ legen, dank ſeiner ſtaatlichen und ökonomiſchen Konſolidation, zum mindeſten aber auch wegen der beſondern Blüte ſeiner klaſ⸗ Feulleton. Eine Lorſchungsreiſe zu den Pygmäen von Nen-Gninea. Eines der ſchwierigſten Probleme der Völkerkunde bieten die Pygmäen⸗Völker, dei denen man die primitivſten Stufen menſchlicher Kultur aufgedeckt hat; beſondere Beachtung haben in letzter Zeit durch die Wiſſenſchaft die Zwergſtämme von Neu⸗Guineg gefunden Die Expedition der Britiſh Ornitho⸗ logiſts Union entdeckte Pygmäen in einer Gebirgskekte, etwa 200 engliſche Meilen von der Küſte von holländiſch Guinea, und Dr. Rudolf Pöch fand in dem deutſchen Gebiet der Inſel Bwergvölker. Die erſten ausführlichen Berichte über ein ſolches pygmäenhaftes Gebirgsvolk in Britiſh⸗Neu⸗Guinea, die Malufu, erhalten wir aber nun in dem ſoeben erſchienenen Werk von R. W. Williamſon, einem engliſchen Ethnologen, Jer früher Rechtsanwalt war, aber ſeinen Beruf aufgegeben Hat, weil er, wie er ſelbſt in der erzählt,„ein —— Verlaugen hatte, etwas vom Leben der Wilden zu Unter unendlichen Himatiſchen und anderen Schwierig⸗ keiten drang Meleo⸗Gebietes von ſiſchen Kultur, ohne deren eine Ausſtrahlung Shakeſpeare man ſich das ganze deutſche Geiſtesleben nicht denken konnte. Ge⸗ wiß hat England hier nur zu lernen begonnen, allein der Prozeß iſt kein abrupter, ſondern hat vielerlei Stadien zu durchlaufen, Wozu auch kommt, daß der Engländer ſich abgewöhnen mußte, auf dem Kontinent in Deutſchland faſt immer ein gefälliges Werkzeug zu finden. Um es haarſcharf herauszuarbeiten: der Engländer war dank ſeiner Entwicklung im Beſitz einer ſehr hohen nationalen Kultur, während Deutſchland ſich noch an kleinſtaatlichen Verhältniſſen verblutete, die enorme Kraft nicht zentraliſieren konnte und von dynaſtiſchen Intereſſen zerfleiſcht wurde. Und nun hat dies Deutſchland in kaum 50 Jahren das Wunder fertig gebracht,, ſich ſtaatlich umzubilden in einen Ein⸗ heitsſtaat, ſeine nationale Kultur zu verankern und zur weltbe⸗ herrſchenden zu machen. Daran ſchloß ſich die ökonomiſche Expanſion, deren Entwicklungsmöglichkeiten den Briten unbe⸗ ſchränkt dünken, weshalb er für die Zukunft Alles von ihr fürchtet. Wohl iſt das ein pſychologiſcher und ökonomiſcher Trugſchluß: allein er iſt vorhanden und es iſt die Aufgabe, ein⸗ zuſchreiten, Exzeſſe dieſes Trugſchluſſes zu hindern, um ihm ſpäter nach und nach zu zerſtören. Tatſächlich liegen ja die Weltmarktverhältniſſe ſo, daß Deutſchland ſogar noch intenſive Beziehungen zu den britiſchen Kronkolonien erreichen konnte, ohne daß das die britiſche Oekonomie nachteilig zu beeinträchtigen ver⸗ möchte. Letzten Endes iſt der britiſche Imperialismus ja nichts als der wirtſchaftliche Ausdruck der Sorge, Deutſchland könnte ſich den ganzen Markt in den Kronkolonien Englands erobern. Ob⸗ ſchon aus allen Kolonien die Einfuhr nach Deutſchland beträcht⸗ lich überwiegt, auch zum Teil, wie mit Auſtralien, noch in grö⸗ ßerem Maßſtab, erweitert werden kann, allerdings durch Agrar⸗ produkte, was indeſſen unſre Agrarier wohl noch verhindern dürften. Dieſer britiſche Imperialismus iſt es auch, der jetzt eine Abgrenzung der kolonialen Intereſſenſphäre Deutſchlands und Englands verlangt, um ſicher zu ſein, daß der deutſche Exporteur die Jagdgründe des britiſchen Exporteurs ungeſchoren läßt. Auch dieſe Erwägung zeigt, daß die Herſtellung des Einvernehmens mit England keine einfache diplomatiſche Formel iſt, ſondern die ſtaatsmänniſche Kunſt und Kraft eines Deutſchen großen Stiles verlangt. Ihm muß alle Verſalität eigen ſein, die den Komplex der britiſchen Politik entwicklungsgeſchichtlich zu durchdringen vermag. Und all das erwarten wir von Frei⸗ herrn Marſchall von Bieberſtein. Die allgemeine Reichsbeſitzſteuer auf dem Marſche. Seit dem Auseinanderbrechen des Bülowblockes ſpielt un⸗ unterbrochen, bald offen, bald im Stillen, der Streit um die Reichsbeſitzſteuer. Sie ſtand in der im Mi Form der Erbanfallſtener geſtellt, die noch fübk fü 2 Zuſammenhang. Reich ausgebildet ſind die Beerdigungs⸗Zeremonien bei den Mafulus. Während die gewöhnlichen Leute in flache Gräber gelegt werden, werden die Häuptlinge nicht unter die Erde gebettet, ſondern in Bäumen oder auf einer aus Stangen ebildeten Flachform beerdigt, ähnlich wie das bei anderen Pdamzendötern geſchieht. Eine andere Sitte, die Williamſon bei anderen Pyogmäen, ja ſogar bei den prähiſtoriſchen Europäern nachweiſen will, iſt die, daß eine Frau, die ein Kind verliert, ſich einen Finger abſchneidet. So begegnete der Reiſende einer Frau, die ihre Trauer um drei Sprößlinge durch erſtümmelung ihrer die VB Nationalliberalen und des Zentrums unterzeichnete Kompromiß⸗ antrag lautet:„Die im Artikel V des Geſetzes betreffend die Aenderungen im Finanzweſen vom 15. Juli 1909(Reichs⸗ geſetzbl. S. 743) vorgeſehene Ermäßigung der Zuckerſteuer tritt ſechs Monate nach der Einführung eines Geſetzes, welches eine allgemeine, den verſchiedenen Beſitzformen gerecht werdende Beſitzſteuer vorſchreibt, ſpäteſtens am 1. Oktober 1916, in Kraft. Der Geſetzentwurf iſt dem Reichstag bis zum 30. April 1913 vorzulegen.“ Daß der Antrag die Mehrheit der Budgetkommiſſion fand, iſt ſchon berichtet worden. In der vorgeſtrigen Reichstags⸗ ſitzung wurde er, nachdem ein von der Budgetkommiſſion gleich⸗ falls angenommener Antrag der Sozialdemokratie auf jährliche Quotiſierung dieſer Beſitzſteuer mit allen gegen die Stimmen der Sozialdemokratie abgelehnt worden war, gegen die Stimmen der Sozialdemokratie und einzelner Abgeordneter der Rechten, darunter des Führers des Bundes der Landwirte, Abg. Dr. Oertel, angenommen. Der zweite Antrag der Budgetkommiſſion auf Verlegung der Erbanfallſteuer in derſelben Form wie bei der Reichsfinanz⸗ reform 1909 kam gleichfalls bei der heutigen Reichstagsſitzung zur Abſtimmung. Für dieſen Antrag ſtimmten geſchloſſen die Volkspartei, die Nationalliberalen, die Sozialdemokraten und die Wirtſchaft ⸗ liche Vereinigung. Die Abgg. Becker und Heyl ſtimmen mit dem Zentrum, den Konſervativen, den Polen und der Reichspartei gegen dieſen Antrag. Der Antrag wird mit 184 Stimmen gegen 169 bei einer Stimmenthaltung angenommen. Dieſe Annahme der Erbanfallſteuer ruft auf der Linken lebhaften Bei⸗ fall hervor, im Zentrum und rechts wird gelacht. Dieſe Beſchlüſſe ſind zweifellos von beträchtlicher Bedeu⸗ tung. Ihr Wert liegt darin, daß auf der einen Seite im Reichstag eine breite Baſis für eine allgemeine Beſitzſteuer ge⸗ ſchaffen iſt, und daß auf der andern Seite die Regierung geſetz⸗ lich gebunden wird, den Entwurf einer allgemeinen Beſitzſteuer ſpäteſtens bis 30. April 1913 vorzulegen. Das iſt ein ſo erheb⸗ licher Fortſchritt auf dem von der Nationalliberalen Partei ſeit mehreren Jahren angeſtrebten Wege, daß es politiſche Torheit wäre, dieſe Möglichkeit ungenützt vorübergehen zu laſſen. Zum dritten hat ſich eine glatte Mehrheit für die Erbanfall⸗ ſteuer zuſammengefunden, ſo daß die bisherigen Bedenken der JRegierung, gegen ihre Vorlage als Beſitzſteuer beſeitigt ſind. Mit der Annahme des zweiten Antrags der Budgekkommiſſion Fiſt aber auch genau formuliert, was unter Beſitzſteuer zu ver⸗ ſtehen iſt. Schon in der Budgetkommiffion hatte der Abg. Baſſermann ausdrücklich erklärt, daß als Beſitzſteuer nur eine Vermögens⸗ oder Erbſchaftsſteuer in Betracht kommen könne. Dieſe Erklärung wurde in der geſtrigen Reichstags⸗ ſitzung von allen Rednern der Nationalliberalen wiederholt. Dabei darf nicht vergeſſen werden, daß im Jahre 1913 znach menſchlichem Ermeſſen das Kräfteverhältnis der Parteien im Reichstag noch dasſelbe wie heute ſein wird, d. h. daß die Regierung bei Einbringung ihres Entwurfs mit einer ſtarken Mehrheit gegen„ſogenanmte Beſitzſteuern“ und mit einer Mehr⸗ heit für eine Vermögens⸗ oder Erbfchaftsſteuer rechnen muß Die nationalliberale Partei wird jedenfalls bei der Ent⸗ ſcheidung im Jahre 1913 ihr Gewicht dafür in die Wagſchale 2 Gegenüber einigen radikalen Torheiten, wie ſie über eine „Felonie“ oder einen„Rechtsabmarſch“ der Nationalliberalen in einigen linksliberalen, ſowie in den ſozialdemokratiſchen Blät · die nächſten fünf tern zu leſen ſind, zitieren wir das Wort der demokratiſchen r: — Berliner Morgenpoſt zu den Beſchlüſſen der Budgetkommiſſion: „Das iſt ein Reſultat, mit dem die Linke durchaus zufrieden ſein darf“. Wir fügen hinzu: es iſt noch nicht der endgültige Erfolg; aber es bedeutet den Sieg der Beſitzſteuer und den Anumaeſch der Erbanfallſteuer. Politische Uebersicht. Mannhetm, 2. Mai 1912. Bom Verein für das Deutſchtum im Auskande. In den Tagen vom 28. bis 30. Mas findet in Labeck die 31. Hauptverſammlung des Vereins ſuur das Deutſchtum im Sroſſh. Bad. Bof⸗ und Nationelfgeates in Mannbeim. Freund Frisz. Erzes Gaßtſpiel Eruſt Poſſaet. Wir ſprachen von Poſſart. Eine ältere Dame ſieht ſeinen Richard III. erſtehen aus ferner Erinnerung, wie er dieſen Dämon durchlebt und durchloht hatte. Die Erinnerung ging zurück bis auf 185. Und 1912 ſpricht Ernſt Poffart noch von deutſchen Bühnen, zu einem nerten, auch dmelt ich und im Stilgefühl neuen Geſchlecht. Ein alter Herr, in dei nicht mehr Feuerbrände lohen und der doch noch jung und warm geblieben iſt und der nicht laſſen kann und will von der ſchönen Welt des Scheins und vom Beifall und den Lor⸗ beerkränzen. Den David Sichel, den alten, gütigen Rabbiner in der etwas leeren ländlichen Komödie ſpielte er geſtern und füllte die Leere mit Wärme, Freude und Lachen. Sein David Sichel iſt der prächtigſte Typus eines lieben alten weißhaa⸗ rigen Herrn, der das Lachen nicht verlernt hat und nicht die Lebensfreude und dem die Herzenswärme nicht iſt— nur, es iſt das alles ſo viel ruhiger, ſo viel ſtiller ſo viel feiner geworden, wie die Jahre gewachſen ſind und das Haar weißer geworden. Aus dem Frühling iſt Herbſt geworden aber ein alte David Sichel und der alte Ernſt Poſſart— es ſind Men⸗ ſchen mit jungen warmen Herzen und mit der großen umer⸗ ſchöpflichen Schöpferfreude, und darum verſtand und verſteht der letztere den erſteren bis auf den heutigen Tag noch ſo ſehr gut und kann ihn uns ſo ungemein lebendig und ſo herz⸗ erquickend liebenswürdig vor die Augen ſtellen. Wie er mit jungen geſchäftigen Schritten hereintritt zu ſeinem Freund Fritz und ſo geſchäftig und elaſtiſch ihm die 1000 Franes ab⸗ zubetteln weiß, damit er wieder eine neue Heirat ſtiften kann. Wie er dann mit ungemeiner geiſtiger Friſche und Spannkraft Hand anzeigte, an der drei Jinger feblten. 8 8— — abblitzen läßt und wie daun noch einmal, zwar vom Alter 148 mit leiſem liebenswürdigen Humor die dicken Epikuräer gedämpft und gekühlt, ſein Temperament ausbricht und er mit ſonniger, aus dem ſchäumenden Moſt ein klarer Wein. Der 0 DEne P — en dem größten Bedauern davon Mannheim, 23. Mai — Auslande ſtatt, verbunden mit ſeinem Vertretertage. Wir ent⸗ zehmen dem Programm der Tagung die folgenden Angaben: Am Pfingſtmontag abends 8 Uhr zwangloſe Begrüßung zer ſchon erſchienenen Vertreter im Schabbelhauſe. Am Diens⸗ zag, den 28. Mai, vormittags 9 Uhr: Sitzung des Vertreter⸗ zages(geſchloſſen) im Saale der Geſellſchaft zur Förderung ge⸗ meinnütziger Tätigkeit. Nachmittags 4 Uhr: Beſichtigung der Stadt. Abends 8½ Uhr: Teſtabend im Hauſe der Geſellſchaft zur Förderung gemeinnütziger Tätigkeit. Mittwoch, den 29. Mai, vormittags 10 Uhr: Hauptver⸗ ſammlung des Vereins(öffentlich) in der Aula des Johanneums. Den Feſtvortrag auf der Hauptverſammlung wird Dr. Diet⸗ cich Schaefer, Profeſſor der Geſchichte an der Univerſität Berlin, über„DDie deutſche Hanſe und das Aus⸗ landsdeutſchtum“ halten. Nachmittags 1 Uhr: Feſt⸗ mahl im Ratskeller. Nachmittags 4 Uhr: Dampferfahrt nach Travemünde. Donnerstag, den 30. Mai: Ausflug nach Kiel. Vor⸗ geſehen iſt eine Beſichtigung der kaiſerlichen Werft und eines Kriegsſchiffes ſowie eine Fahrt auf der Kieler Föhrde. Einen fühlbaren Schatten dürfte auf die diesjährigen Ver⸗ handlungen der Hauptverſammlung die Erörterung eines ver⸗ drießlichen Themas werfen, auf das ſich auch eine an die„Tägl. Rundſchau“ gerichtete Zuſchrift des Hauptvorſtandes bezieht, in der es heißt: Der Verband nationaler Vereine Berlins hat der Haupt⸗ leitung des Vereins für das Deutſchtum im Ausland ſeine zſchärſſte Mißbilligung“ darüber ausgeſprochen,„daß ſie dem Berliner Tageblatt“ die Förderung ſeiner Auslandsausgabe im Kreiſe ihrer Mitglieder zugeſichert hat, obwohl die gedachte Zeitung als Vertreterin nationaler und überhaupt deutſcher Intereſſen im Ausland nicht angeſehen werden kann.“ Dazu bemerken wir, um weiteren Mißverſtändniſſen vorzubeugen, vor⸗ läufig folgendes: 1. Bereits in einem an eine große Anzahl von Zeitungen verſchickten Briefe vom 9. d. M. iſt amtlich mitgeteilt worden, daß der V. D. A. und ſein Hauptvorſtand dem am 20. Dezember vorigen Jahres an die„Wochenausgabe des„Berliner Tage⸗ blatts“ gerichteten, nicht zur Veröffentlichung beſtimmten Briefe ſeines Erſten Vorſitzenden gänzlich fernſteht. 2. Es iſt tatſächlich unrichtig, daß in dieſem Briefe dem „Berliner Tageblatt“ von dem V. D. A. die Förderung ſeiner Ausgabe im Kreiſe ſeiner Mitglieder“ zugeſichert worden iſt. Trotzdem erregt die Angelegenheit in Kreiſen des Vereins ſelbſt weiterhin lebhafte Beunruhigung. So hat die nach Zahl und Leiſtungen für den Verein ſehr wichtige Leipziger Männer⸗ ortsgruppe in einer außerordentlichen Hauptverſammlung am 10. Mai 1912 folgenden Beſchluß gefaßt: „.„ es wurde davon Mitteilung gemacht, daß vom Haupt⸗ vorſtand dem„Berliner Tageblatt“ für die Auslands⸗Wochen⸗ ausgabe eine Art Zuſtimmungserklärung gegeben wurde, die von dieſer Zeitung zu Reklamezwecken benutzt wird. Die außerordentliche Hauptverſammlung hat einmütig mit Kenntnis genommen und hält es für erforderlich, daß dem durch dieſe Kundgebung des Haupt⸗ vorſtandes ſchwer gekränkten nationalen Empfinden der Mit⸗ lieder unſeres Vereines für dieſen Vorgang Genugtuung ge⸗ etſtet werde.“ In KLübeck wird alſo von dieſer Sache wohl weiter die Rede ſein. Deutsches Reiceh. — Zur Reichstagserſatzwahl in Saarlouis⸗Merzig. In dem Wahlkreiſe Saarlouis⸗Merzig hat die Mandatsniederlegung des langfährigen Vertreters dieſes Kreiſes, des Zentrumsabgeordneten Roeren, die Gegenſätze zwiſchen der Kölner und der Berliner Richtung im Zentrum neu aufleben laſſen. Nachdem in einer in Merzig abgehaltenen Vertreterverſammlung der Zentrumspartei vor einigen Tagen in der Perſon des Amtsrichters Dr. Werr aus Merzig der offizielle Kandidat des Zentrums proklamiert worden iſt, haben dieſem jetzt die Anhänger der chriſtlichen Gewerkſchaft den Bergmann Strauch entgegengeſtellt. Die nationalliberal, Partei hat den Bergmaun Pick aus Fiſchbach als Kandidaten auf⸗ de Lank führten die kleinen Rollen aufs beſte durch. geſtellt. — Berlegung der Handwerkerkonferenz. Die Handwerker⸗ konferenz, die am 21. d. Mts. auf Anordnung des Reichsamts des Innern ſtattfinden und auf der die bereits bekannt gegebe⸗ nen Fragen mit geladenen Vertretern des Handwerks zur Er⸗ örterung gelangen ſollten, iſt zunächſt vertagt worden. Vor⸗ ausſichtlich dürfte die Konferenz im Laufe des Juni ſtattfinden. — General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mi ttagblatt.) 3. Seite. — Badiſche Politik. Gemeindewahlen. Oftersheim, 22. Mai. Das Ergebnis der Bür⸗ gerausſchußwahl in der 2. Klaſſe auf 3 Jahre war fol⸗ gendes: Vereinigte bürgerliche Volkspartei 3, Fortſchrittliche Volkspartei 3, Katholiſche Bürgervereinigung 3 Sitze und So⸗ zialdemokratiſche Partei 1 Sitz. 1 Ofter Sheim, 22. Mai. Bei der Bürgeraus⸗ ſchuß wahl der 1. Klaſſe auf 6 Jahre erhielten Sitze die vereinigte bürgerliche Volkspartei 7 und die katholiſche Bür⸗ gervereinigung 3. Die für die fontſchrittliche Volkspartei ab⸗ gegebenen Stimmzettel wurden für ungültig erklärt, weil ſie mit der eingereichten Vorſchlagsliſte inſofern nicht genau über⸗ einſtimmten, als auf ihnen bei dem Kandidaten Heinrich Schna⸗ bel das Kennzeichen„11“ weggelaſſen war. Die Wahl ſoll an⸗ gefochten werden. Ketſch, 22. Mai. Bei der Bürgerausſchuß⸗ wahl der 3. Klaſſe auf 3 Jahre wurden gewählt 5 Bürgerver⸗ einsmitglieder, 4 Sozialdemokraten und 1 Fortſchrittler. Reilingen, 22. Mai. Bei der Bürgeraus⸗ ſchußwahl der 3. Klaſſe auf 6 Jahre errangen ſich die Bür⸗ 4, die Rathauspartei 3 und die Sozialdemokratie 3 Sitze. Schwetzingen, 23. Mai. Bei der geſtrigen Bürgerausſchußwahl der 1. Klaſſe erhielten Sitze: die Nationalliberalen 10, die freie Bürgervereinigung 4, die Fort ſchrittliche Volkspartei 4, das Zentrum 6. Die Liſte der Sozialdemokraten ging leer aus. Nach Vollzug der Wahlen in allen Klaſſen ſetzt ſich der neue Bürgerausſchuß zuſammen aus 16 Nationalliberalen(gegen bisher 27), 14 Angehörigen der freien Bürgervereinigung(bisher), 8 Fortſchrittlern(), 18 Zentrumsleuten(16) und 16 Sozialdemokraten(23). Den größten Erfolg bei den Wahlen hat ohne Zweifel die neue Bürgervereinigung. Mit der Aufſtellung beſonderer Bürger⸗ vereinsliſten wurde die Stoßkraft der Nationalliberalen Partei erheblich geſchwächt, wozu noch der Umſtand beitrug, daß durch die Lokation auf den nationalliberalen Vorſchlagsliſten der 1. Klaſſe ein unter den Wahlberechtigten ſchwach vertretener Stand zum Nachteil der anderen Erwerbsſtände zu ſehr be⸗ günſtigt war. Daraus ſchlugen die anderen Parteien, beſonders die Bürgervereinigung, in allen Wählerklaſſen für ſich Kapital. Arbeiterbewegung. *Hamburg, 22. Mai. Der Verein Hamburger Reeder hat beſchloſſen, bei den in der transatlantiſchen Fahrt tätigen Reedereien die Ueberſtundenlöhne zu erhöhen, und zwar auf 50 Pfg. für Unteroffiziere und Matroſen, 40 Pfg. für Leichtmatroſen und 30 Pfg. für Jungen. Gleichzeitig hat der Verein, um einem wiederholt geäußerten Wunſch der Seeleute zu entſprechen, durch eine Kommiſſion von Sachverſtändigen Grundſätze für eine einheitliche Berechnung der Ueberſtunden ausarbeiten zu laſſen. Liberaler Arbeiter⸗Verein. Donnerstag, den 25. ds Mts., abends 8½ Uhr in der„Stadt Lück“, E 2, 10, findet eine Verſammlung ſtatt, zu der wir alle auf unſerem Boden ſtehenden Arbeiter freundlichſt einladen. Es werden Vorträge gehalten über den letzten Natio⸗ nalliberalen Parteitag und über unſere Unterſtützungskaſſe. Der Vorſtand. Aus Stadt und Tand. * Maunheim, 23. Mai 1912. Zubiläumsfeier der Mannheimer Herberge zur Heimat. der ſozialer Bedeutung die Feier ſeines 25jährigen Beſtehens begangen: die hieſige Herberge zur Heimat, das freundliche Haus in U 5, 12. Ein Vierteljahrhundert wird es in dieſen Tagen, ſeitdem ſie ihre Tore geöffnet hat, um damit auch ihrerſeits einer großen Not Linderung zu bringen. Ihre N ſchwierigen Beruf mitnehmen. Und in der Tat, das In aller Stille hat in dieſen Tagen ein Werk von weitgehen⸗ die Herberge zu zeigen, die für ihren Eh Arbeit gilt der heimatfremden, wandernden Bevpölkerung. Wie ein gewaltiger Strom ergießt ſich dieſe über unſer Reich, zeit⸗. weilig je nach den Verhältniſſen anſchwellend von etwa 70 000 bis auf 200 000. Ohne feſten Wohnſitz, ohne ausreichende Mittel durchwandern dieſe Tauſende das Land auf der Suche nach Ar⸗ beit. Dabei drohen viele Gefahren, Obdachloſigkeit und Krank⸗ heit, Armut und Verkommenheit und hinter allem dann das Jandſtreichertum, das Vagabundenleben. Eine große Not ver⸗ langte und verlangt nach Hilfe. Die beſte Fürſorge iſt die vor⸗ beugende: man ſuchte Arbeit und Obdach zu geben. Staat und Kommune, Einzelperſonen wie Vereine erkannten es mehr als ihre ſittliche wie ſoziale Pflicht, nach Möglichkeit zu helfen. Eine ganze Reihe von Inſtitutionen wäre auch in unſerer Stadt zu nennen. Zu den bedeutendſten gehört die Herberge zur Heimat. Im Jahre 1854 eröffnete Profeſſor Perthes in Bonn die Neue Herberge zur Heimat.„Sie ſoll Wirtshauscharakter tra⸗ gen, zugeſchnitten auf Handwerksburſchen, offen für alle Bekennt⸗ niſſe. Die Herbergen ſollen zugleich chriſtlichen Charakter tragen, ohne Erbauungs⸗ und Bekehrungshäuſer zu ſein. Branntwein und Spiel um Geld ſind verpönt. Der Hausvater ſoll Seelſorger, dazu ein tüchtiger Wirt ſein, aber nicht angewieſen auf Gewinn vom Umſatz... 1869 gab es bereits 60 Herbergen; im Jahre 1888 übernahm die hieſige Mannheimer Herberge ihren vollen Betrieb mit 74 Betten, welche Zahl dann ſpäter auf 100 erhöht wurde. Wie ſehr ihre Einrichtung einer dringenden Notwendig⸗ keit entſprach, können am beſten einige Zahlen veranſchaulichen: Es wurden Schlafnächte gezählt: Im Jahre 1888: 15 194; 1892: 23 851; 1896: 24 567; 1900: 33 720; 1904: 27 832; 1908: 31 615: 1910: 32 653. 5 Daß hinter dieſen Zahlen ein ganz gewaltiges Stück Arbeit ſteckt, ergibt ſich von ſelbſt. Viel Liebe und Ausdauer war nötig, das Werk durch gute und böſe Zeiten durchzuführen und es ſchließlich auf diejenige Höhe zu bringen, auf der es heute ſteht. Die hieſige Herberge ſteht nicht nur finanziell auf ſehr gutem Boden— ſie erhält ſich ſelbſt—, ſondern es hat ihr auch bis jetzt niemals an Männern und Frauen gefehlt, die gerne in ſelbſt⸗ loſer Weiſe ihr Wiſſen und ihre Kraft in den Dienſt dieſer ſchönen und guten Sache ſtellten. Ihrer alle wurde in der Vorfejer, die am letzten Montag abend im Evpangel. Hoſpiz die Feſtteilnehmer bereinte, in dankbarer Liebe gedacht. Staat und Stadt, Landesorganiſation, Hauptvereine und Nachbarländer ſandten ihre Vertreter und bezw. ſchickten Grüße und Glück⸗ wünſche. Aus all den vielen Reden klang immer wieder das eine hindurch: helfen zu wollen und helfen zu dürfen bei dem bedeut⸗ ſamen Werke chriſtlicher Nächſtenliebe. Wie das am beſten mög⸗ lich ſei, darüber brachte der Dienstag als der Haupttag eine ganze Reihe vorzüglicher Referate. War doch mit der Jubiläums⸗ feier zugleich auch verbunden„Die der Vorſtandsmitglieder Herbergen zur Heimat“, Herbergsverbande vereinigt find. 5 Im Jahre 1908 gab es in Deutſchland 484 Herbergen zur Heimat, in ihnen fanden 2587544 Durchreiſende in 3 799 478 Nächten und 34 456 Koſtgänger in 747550 Nächten Anterkunft. Die Mannheimer Herberge ſteht in der Zahl der Schlafnächte unter den füdweſtdeutſchen Herbergen an dritter Stelle. In ihrer Durchführung bedeutet ſie faſt ſo eine kleine Welt für ſich. ESsSC iſt ein eigenartiges und mannigfaltiges Leben, das in ihren Räu⸗ men ſich abſpielt, mancherlei Lebensſchickſale berühren ſich hier, viel hat ſie ſchon geholfen— beſcheiden vollzieht ſich ihr Werk in der Stille, wenig Aufhebens wird davon gemacht und doch wächſt es von Jahr zu Jahr. Es erfordert viel Liebe, Kraft und Aus⸗ dauer. Der Herbergsvater und die Herbergsmutter haben ein ſchweren und verantwortungsvollen Poſten. Viele don ihn⸗ waren gekommen, mit der bieſigen Herberge ihr Jubi feiern: ſie ſollten neue Anregung und Ermunterung beides, neben der Freube über die Vergangenheit mit ihrer ſegen⸗ reichen Arbeit auch Belehrung und Aufmunterung für die Zu⸗ kunft. Es waren für die Teilnehmer zwei inhaltsreiche Tage. Alles half zuſammen, daß ein harmoniſches Ganzes daraus wurde: der verdiente Vorſtand des Jubiläumshauſes, die hieſigen und auswärtigen Redner, der Verein junger Muſikfreunde, nicht zu⸗ letzt auch die freundliche Gaſ lichkeit und ausgeze hnete Vewir⸗ tung des hieſigen Evang. Hoſpiz. Noch einmal vereinte am Dienstag mittag nach Schliß des off! lellen Teiles eine Hafe fahrt alle die vielen Teilnehmer, und erweckte Staunen und Be⸗ wunderung über Mannheimer Energie und Arbeit. Nun ſind ſie wieder alle zu ihrer Arbeit zurückgekehrt. ſchöne und große Aufgabe ſteht immer wieder von neuem ihnen: heimatloſen Wanderern Heimat und Obdach zu bieten Verpflegung um billigſtes Entgeld. Auch den Beherbergten ſe iſt eine kleine Feier bereitet worden, zu der ihnen die Anft Imbiß und Trank geſtellt hat. Es iſt eine kleine Welt für eigenartig und ſegensreich— wer ſelbſt einmal hineinſchauen möchte in dieſes Stück Leben, wird von den tüchtigen und freund lichen Hauseltern gerne jede Auskunft erhalten— ſie ſind a jedem Mittag dieſer Woche bereit, ſolchen, die ſich intereſſier i Ehrentag äußerlich un einer feinen Haſt und einer mil den egoiſtiſchen Junggeſellen ihre Sündhaftigkeit vorhält. Wie er mit luſtigem Augenzwinkern und feiner Spitzbüberei bald dem Fritz und bald der Suſel das Geheimnis ihrer Verliebtheit aus dem Unbewußten hervorholt. Das iſt David Sichel, der feine alte gütige und geſchäftige Rabbiner, den wir durch dieſe warmherzige und liebenswürdige Darſtellung wirklich lieb ge⸗ winnen, der uns innerlich erwärmt durch die ſtille Wärme, die Poſſart durch ihn ſtrömen läßt, der uns erfreut und lebens⸗ freudig cht durch die zarte und von leiſem, überlegenem Humor umſpielte Lebensfreude, die Poſſart von dem alten guten Rabbiner ausgehen läßt. Die warmgoldene Herbſtſtim⸗ mung, die Poſſart ſeinem Menſchenbilde leiht, der feine Reiz gütigen und lebensfrohen Alters, der über den alten beweg⸗ lichen Herrn hinzieht— das feſſelte und entzückte und ſtimmte das Publikum ungemein beifallsfreudig. Die Aufführung im ganzen verdient viel Anerkennung. Reiter hatte ſehr hübſch und ſtimmungsvoll inſzeniert; das fröhliche Geburtsmahl war ein Genrebild in den friſcheſten und humorvollſten Farben. Kökert führte einen ſehr ergötz⸗ lichen Kampf zwiſchen Junggeſellentum und Liebe, Marianne Rub war eine ſo herzige, ſo junge, ſo liebe Suſel, daß man nur zu gut verſtand, wie Fritzens allzufeſtes Herz ſchmolz. Schmöle und Schreiner erregten als veritabelſte und dickſte Epikuräer viel Heiterkeit und Toni Wittels war ge⸗ radezu das Muſterbild einer alten emſigen und treubeſorgten Wirtſchafterin. Neumann⸗Hoditz, Georg Köhler und Frau g. Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben. Theater⸗Notiz. 5 Freitag, den 24. ds. geht, wie wiederholt mitgeteilt wurde, Shakeſpeares Luſtſpiel„Der Kaufmann von Venedig“ mit Ernſt Ion Poſſart als Shylocki in Szene. In den übrigen Haupt⸗ + rollen ſind beſchäftigt: Die Damen Hummel, Rub, Dorina und die deindringlichen Beredſameſt Herren Koch, Köhler, Kökert, Aicher, Schreiner, Godeck, Hecht, Tietſch und Landory. Regie: Emil Reiter. Im Neuen Theater im Roſengarten wird am Sonntag, den 26. Mai„Der Pfarrer von Kirchfeld“ gegeben.— Die„Roſen⸗ kavalier“⸗Aufführung am gleichen Tage im Hoftheater beginnt ſchon um 5½ Uhr. 7 Erfolge Manuheimer Künſtler.— Hauptlehrer Zudwig Gaber in Mannheim, als Kom⸗ poniſt vielgeſungener Einzellieder und Männerchöre und gern geſpielter Stücke für Streichinſtrumente bekannt, hatte ſein neueſtes Chorwerk:„Die drei Wanderer“(Text von Karl Buſſe), dem Leipziger Lehrergeſangverein zur Anſicht eingerei Wie wir hören, iſt es zur Aufführung angenommen worden. Ein anderer vierſtimmiger Chor: „Oſtern“(Text von Fridolin Meßmer), wird dieſen Herbſt von Geſangvereinen in Mannheim und Käfertal geſungen werden. Die Uraufführung der beiden aufgefundenen Liſztſchen Werke am Hoftheater zu Weimar hatte— wie uns unſer Wei⸗ marer Mitarbeiter ſchreibt— einen über Erwarten großen Er⸗ folg. Namentlich bezüglich der Trauerode„Die Toten“, die einen erſchütternden Eindruck auf die Hörer hinterließ, begreift man nicht, daß man zu Liſzt's Zeiten, oder wenigſtens kurz nach ſeinem Tode nicht an eine Aufführung herangetreten iſt. Die Stimmung des Meiſters in der Zeit, da er die Ode ſchrieb, kommt in dem Milieu der Kompoſition zum tiefſten Eindruck; am Totenbette ſeines Sohnes entſtand ſie zugleich mit der Kompoſition des gran⸗ dioſen 13. Pſalm. In das Seufzen und Schluchzen des Orcheſters hat Liſzt in den allereinfachſten Harmonien einen Männerchor⸗ geſang verwebt, der mit der Seligpreiſung„Beati morituri. onhebt und dann troſtſpendend den Todesgedanken verfolgt, um endlich die Seele zum Gebet und über dieſes hinaus zu heiliger Entzückung zu erheben. Mit dem gewaltigen Lobgeſang:„Te Deum * Die Seetang⸗Erute in Japan. laudamus! Hosanna!“ ſchli das alle Merkmale Eigenart tragende Werk. In direktem Gegenſatz zu dieſer ſteht die zweite bisher ebenfalls völlig unbekannte Arbeit des 15 ſters, die im Jahre 1848 erſtandene„Hungaria⸗Kantate“, denn eine geradezu verblüffende Stimmung beherrſcht das Ganze. Liſzt bat ſich hier wieder reſtlos der urſprünglichen magyariſchen Volksmuſik mit all ſeinen perſönlichen Einſchlägen und kompoſi toriſchen Gewohnheiten überlaſſen. Rhythmus und Melodiefüh⸗ rung, Aufbau und Orcheſterkolorit ſind in jedem Takte Zeugen für das erſtaunliche Geſtaltungsvermögen deſſen, der mit den un riſchen Rhapſodien und einer Fülle anderer Werke das inn Weſen ſeines Volkes enthüllt hat wie kaum ein Zweiter. Auch dieſer„Hungaria⸗Kantate“ lebt und webt der Zauber der unge⸗ zügelten, ſchönheitstrunkenen Magyarenpoeſte. Das Werk, das als Ganzes ſich etwa derb und ungeſchlachtet gibt, packt doch dur⸗ ſeinen hinreißenden Schwung und ſeine Friſche, und wenn nach raſſiger Steigerung zum Schluſſe der ganze Chor zweimal in ju⸗ belndes„Eljen!“ ausbricht, ſo erzielt dawjt Liſzt eine Wirkung, der ſich ſo leicht Niemand entziehen kann. Hoffapellmeiſter Peter Raabe hat durch den Fund an ſich wie durch die Aufführung der beiden Werke, zu denen er ſelbſt noch Stimmen(z. B. Orgelf er⸗ gänzen mußte, um die Liſztſache ein großes Verdienſt erworben. Unter dieſem Eindruck ſtand auch das vollbeſetzte Haus, das Raabe und ſeine Künſtler für ihre trefflichen Leiſtungen mit Beifall über ſchüttete. Er war ehrlich verdient. In keinem Land ſpielt die Ernte des Seetangs eine größer Rolle als in Japan. Zu allen Jahreszeiten wird 12 dieſes nützliche Produtt entriſſen und ein großer Teil der Be völkerung iſt dabei beſchäftigt. Wie Dr. L. Caze in der 1 mitteilt, iſt der Seetang für den Japaner ein wi delsartikel, der als Nahrungsmittel, als Dungmi Material für die Fabrikation von Leim, Hau eublaſ heims, die au der badiſchen Großſtadt bringen werden, von der es wirtſchaft⸗ 25 mehr und mehr abhängig geworden iſt. dem leitet. Worms aus eigenen Mitteln ſchwer begegnen könnte. Nun hat ihre Programmnummern in vorzüglicher Weiſe die Zweige dicht nimmt man ſie aus dem Waſſer heraus. Die Haupternte er⸗ folgt im November. Zweigen losgelöſt, mehrere Male gewaſchen, von allen Unreinigkeiten geſäubert. In dieſem gereinigten Zu⸗ 4. Seite. Seneral⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten. Mittagblart.) nerlich ein neues Gewand angelegt hat. Möge ſie immer bleiben, was ſie war und iſt: eine Herberge zur Heimat im ſchönſten Sinne des Wortes. 5 * Hoftrauer. Die„Karlsr. Ztg.“ enthält folgende Hofanſage: Wegen Ablebens Sr. Kgl. Hoheit des Herzogs Georg Wilhelm zu Braunſchweig und Lüneburg, Königlichen Prinzen von Groß⸗ britannien und Irland, legt der Großherzogliche Hof die Trauer auf 10 Tage bis zum 30. Mai einſchließlich nach der 4. Stufe der Trauerordnung an. * Verſetzt wurde Bezirksgeometer Julius Hamm in St. Blaſien nach Neuſtadt. * Befreiung von der ſtaatlichen Zwangsverſicherung durch Kollektivverfſicherungsnehmer. Eine Anzahl kaufmänniſcher Angeſtellter hat ſich zuſammengetan, um durch Kollektivver⸗ ſicherungsnahme bei einer angeſehenen deutſchen Lebensver⸗ ſicherungsgeſellſchaft Befreiung von der ſtaatlichen Zwangsver⸗ ſicherung für Privatangeſtellte zu erreichen. Es fallen nämlich folgende Angeſtellte unter obiges Geſetz: Kaufleute, Betriebs⸗ beamte, Werkmeiſter, Apothekergehilfen, Bühnen⸗ und Orche⸗ ſter⸗Mitglieder, Lehrer und Erzieher, Kapitäne, Deck⸗ und Maſchinenofftziere, ſowie Verwalter und Verwaltungsaſſiſten⸗ ten, ſofern dieſe Angeſtellten nicht einen M. 5000 überſteigen⸗ den Jahresverdienſt haben. Alle Angehörigen dieſer Berufe dürfte es intereſſieren, daß es heute noch möglich iſt, ſich von dem Zwang der Penſtionsverſicherung für Privatangeſtellte zu befreien, ſofern man bereits eine Lebensverſicherung vor dem 5. Dezember 1911 abgeſchloſſen hat, da eine entſprechende Nach⸗ verſicherung als geſetzlich zugelaſſene Erſatzverſicherung gilt. Näheres iſt aus der in heutiger Nummer erſcheinenden Annonce erſichtlich, auf die beſonders aufmerkſam gemacht wird. Die Eingemeindung Sandhofens bereitet Worms nicht eringe Sorgen, wie aus folgender Aeußerung der„Wormſer Ztg.“ hervorgeht: Wir haben kürzlich berichtet, daß mit dem 1. Januar 1913 die Gemeinde Sandhofen der Stadt Mann⸗ heim einverleibt wird. Damit rückt Mannheim im Norden mit dem Rhein als Grenze hart an das heſſiſche Lampertheim. Worms hat man dieſe naturgemäße Entwickelung der 1 Innge längſt kommen ſehen und ſchon lange befürchtet, daß Lampertheim immer mehr unſerer Intereſſen⸗ ſphäre entzogen wird. Dieſe Befürchtungen werden aufs neue genährt durch die Einverleibung Sandhofens und die Verbindung dieſes Ortes mit den Verkehrsmitteln Mann⸗ Lampertheim in noch engere Beziehungen mit Aber auch auf linken Rheinufer ſucht Mannheim Erobe⸗ rungen zu machen, indem es ſeine Straßenbahn demnächſt nach Frankenthal und weit hinein in die Pfalz nach Dürkheim Das iſt eine gefährliche Konkurrenz, der uns aber Herr Oberbürgermeiſter Köhler bezügl. des Aus⸗ baues unſerer Straßenbahn Verheißungen gemacht, die er⸗ kennen laſſen, daß er in dieſem wirtſchaftlichen Konkurrenz⸗ kampfe ſeinerſeits mit Schachzügen entgegnen wird, die unſer Intereſſengebiet ſichern. Auch der Eifer der Stadt⸗ verwaltung in der Heranziehung von Induſtrie läßt erkennen, daß ſie die Bedeutung dieſes Wettſtreites mit der benachbarten Großſtadt in ihrem vollen Ernſte würdigt. * Friedrichspark. Die eigentliche Parkſaiſon hat am letzten Sonntag mit dem Beginn der regelmäßigen Abendkon⸗ zerte ihren Anfang genommen. Unſere Grenadierkapelle brachte zum Vortrag. Die Reſtaurationsplätze waren trotz Luftflottenrevue gut beſucht. Auch die Milchkuranſtalt hatte erſtmals wieder ihre Pforte geöffnet, was beſonders von Kindern und Rekonvaleszenten be⸗ grüßt wurde. Die zur Ausgabe kommenden Milchprodukte ſtam⸗ men ausſchließlich aus der ſtädtiſchen Milchzentrale, ſodaß den Beſuchern beſte Qualität zugeſichert iſt. Für die beiden Pfingſtfeiertage ſind beſondere Veranſtaltungen geplant. Am erſten Feiertag findet ein Doppelkonzert ſtatt, veran⸗ ſtaltet von den Schwäbiſchen Singvögeln und der Grenadierkapelle. Am zweiten Feiertag iſt Illumi⸗ nation verſchiedener Weiherpartien und bengaliſche Be⸗ leuchtung vorgeſehen. Auch die Blumenuhr wird ſich bis dahin in neuem Kleide zeigen. * Schwerer Unglücksfall. Der 22 Jahre alte ledige Obſt⸗ händler Auguſt Pfirmann, wohnhaft Bleichſtraße 50 in Ludwigshafen, fuhr geſtern nachmittag in den M⸗Quadraten auf ſeinem Rade mit voller Wucht mit dem Unterleib in eine Deichſel hinein und trug ſchwere innere Verletzungen davon. Er wurde mit dem Sanitätswagen ins Allg, Kranken⸗ haus überführt. *n Todesfall. In Zell i. W. verſchied nach längerem Kran⸗ kenlager Bürgermeiſter Friedrich Steinmann. Nahezu 20 Jahre hat er gewirkt; zuerſt alsRatſchreiber, und dann 15 Jahre als Bürgermeiſter. Um den viel zu früh dahingeſchiedenen, erſt 46 Jahre alten Gemeindevorſtand trauern nicht nur ſeine Hin⸗ terbliebenen, ſondern die ganze Stadt. * Aus dem Vorort Feudenheim. Betr. der zu erbauenden elektriſchen Linie zirkulieren gegenwärtig Sammel⸗ liſten für eine Eingabe an den Stadtrat, in welcher der Wunſch ausgedrückt wird, die Endſtation der elektriſchen Straßenbahn möge, anſtatt wie vorgeſehen, am jetzigen Halte⸗ deren nützlichen Produkten dient. ſtellt für das Land einen jährlichen Ertrag von mehr als 6 Millionen Mark dar. ſchätzteſte, die auch zugleich die häufigſte iſt, heißt Amanori: man findet ſie überall an den Küſten von Japan. Die Art der Ernte iſt ſehr eigenartig und intereſſant. Man bindet an Der Handel mit Seetang Man kennt gegen 600 Arten. Die ge⸗ Fäſſer Baumzweige, die man dann in dem Waſſer der Buchten und Flüſſe hintreiben läßt. Der Amanori⸗Tang heftet ſich in die Zweige, umſchlingt ſie und wächſt an ihnen weiter. Sind genug von dem Tang umſchlungen, dann Der Tang wird e 5 and un ſtande wird er auf Holzbrettern ausgebreitet, klein geſchnitten, dann in Holzkübel gebracht, wo man ihn noch einmal mit Waſſer durch ein Sieb filtriert. Dann läßt man den Tang in der Sonne trocknen und verkauft ihn zuletzt als vielbegehrte Ware auf den Märkten, wo er hohe Preiſe erzielt. Dieſer Tanghandel exiſtiert in Japan ſeit ungefähr einem Jahrhun⸗ dert und hat ſich immer mehr ausgebreitet. Eine beſondere Art, die auch beſonders behandelt und mit Zucker und Parfüm verſetzt wird, iſt der Kombu, der eßbare Tang. Er wird in Papierſäcken exportiert und findet vor allem in China viele Liebhaber, denn die Söhne der Mitte kaufen davon nicht weniger als für 2 Millionen Mark jährlich. Eine andere Art, der Tenguſa, wird im Waſſer geſchnitten und im Sommer widmen ſich zahlreiche Frauen dieſem merkwürdigen Schnitter⸗ werk. Der Tenguſa beſitzt deshalb eine beſondere Handels⸗ bedeutung, weil er eine große Menge Gelatine enthält und daher zur Anfertigung der Hauſenblaſe verwendet wird. Man trocknet ihn, verpackt ihn in Stroh und liefert ihn an die Fa⸗ brikanten, die davon 8 9 5 faſt für eine Million Mark ab⸗ nehmen. ein beſonderer japaniſcher Leckerbiſſen wird laſe und Tang, die den Auch mit Hilfe von Tang hergeſtellt; es iſt eine Süßigkeit aus Zucker, Baferlleſe und 2 Wemen Hoien fübl. Enz punkt der Dampfbahn, am„Bad. Hof“ enden. Wir laſſen die Eingabe im Wortlaut folgen: Feudenheim, 1. 5. 12. Verehrl. Stadtrat Mannheim. Die Unterzeichneten erſuchen den verehrl. Stadtrat, bei dem Umbau der Dampfſtraßenbahn Mannheim⸗Feudenheim den elektriſchen Betrieb bis zum„Bad. Hof“ weiterzuführen. Der„Bad. Hof“ iſt nicht nur Abſchluß des geräumigen Teils der Ortsſtraße und dadurch natürlicher Endpunkt der Elektriſchen, ſondern verdient auch weit mehr als ein Hauptpunkt Feudenheims bezeichnet zu werden, wie die ſeitherige willkürlich feſtgelegte Endſtelle. Infolgedeſſen würde durch Weiterführung der Bahn Feudenheim viel inniger mit der Altſtadt verbunden ſein. Was aber von ganz beſonderer Bedeutung iſt, ſehr zahlreiche in Mannheim beruflich tätige Bewohner der oberen Ortsteile hätten durch weſentliche Kür⸗ zung des Arbeitsweges eine tägliche, ganz beträchtliche Er⸗ ſparnis von Mühe und Zeit. Bedenkt man noch, daß das un⸗ tere Ortsgebiet nicht nur den Vorteil der Bahn beſitzt, ſondern auch ordnungsgemäße Straßen erhalten wird, ſo ſcheint es mit Rückſicht auf die ſtaubigen oder ſchmutzigen Straßen und Stra⸗ ßenübergange des oberen Orts kein unbilliges Verlangen zu ſein, daß die elektr. Bahn beim„Bad. Hof“ ihren natürlichen und notwendigen Endpunkt finde. Da ferner einer Verlänge⸗ rung der ſeitherigen Linie ein techniſches Hindernis nicht ent⸗ gegenſteht und da zudem die Koſten im Vergleich zur hohen Rentabilität der Linie kaum in Betracht kommen können, ſo erhoffen die Unterzeichneten von dem verehrl. Stadtrat wohl⸗ wollende Prüfung und Erfüllung ihres Geſuches. Tageskalender. Donnerstag, 23. Mai. Großh. Hof⸗ und National⸗Theater. 7½ Uhr:„Tosca“. Apollo⸗Theater. 8 Uhr: Gaſtſpiel des Original Engliſh Senſations⸗ Plaus„Napoleon⸗Bonaparte und ſeine Frauen“. Neſtauraut'Alſace: Ab 8 Uhr: Künſtler⸗Konzerte. Im Trocadero ab 11 Uhr: Kabaret. Jeden Sonntag 9 Uhr: Bier⸗Kabaret im Goldſaal. Union⸗Theater. Moderne Lichtſpiele. Saalbau⸗Theater. Kinematographiſche Vorführungen. Friedrichspark. Abends—11 Uhr: Militär⸗Konzert. Café Börſe. Täglich Damenorcheſter⸗Konzerte. Café Carl Theodor. Künſtler⸗Konzerte. Cafés Dunkel. Täglich Konzerte: Damenorcheſter„Nordſtern“. Neuer Storchen, K 1, 4: Täglich Konzert⸗Varicsté. Reſtauraut„Zum Wilden Mann“. Täglich Konzerte. Noll's tägliche Hafenfahrten: Ab Rheinbrücke: 10 und 3 Uhr.— Ab Friebrichsbrücke: 11 und 4 Uhr. Neues aus Tudwigshafen. Leichenländung. Die Leiche des 48 Jahre alten Tag⸗ löhners Peter Blücher von Mutterſtadt wurde geſtern unterhalb der Rheinbrücke geländet. Unglücksfall. Dem bei den Bauarbeiten in der Giulini⸗ ſchen Fabrik beſchäftigten Zimmermann Alois Kunz von Mundenheim ſtürzte geſtern, während er zu ebener Erde be⸗ ſchäftigt war, ein Balken auf den Kopf. K. erlitt eine ſchwere Kopfverletzung und mußte ins ſtädt. Krankenhaus ge⸗ bracht werden. Vergnügungen. * Dampferfahrt nach dem Niederwald. Der Dampfer„Kron⸗ prinzeſſin Cäcilie“, welcher durch Vermittelung des Kapitäns a. D. Bornhofen von hier ſchon öfters von hier aus Fahrten unternahm, wird auch Pfingſtſonntag wieder eine Fahrt nach Rübesheim unter⸗ nehmen. Die Abfahrt erfolgt früh halb 6 Uhr. Es wird dafür Sorge getragen, daß das Schiff wieder um 12 Uhr nachts hier Anker wirft. Der Fahrpreis beträgt.50 Mk. Das Müllheimer Eiſenbahnunglück vor Gericht. (Fünfter Verhandlungstag.) sh. Freiburg, 22. Mai. Nachmittags ½4 Uhr wurden die Verhandlungen fortgeſetzt. Es ſind zahlreiche Zugführer als Zeugen geladen, da zunächſt die Erörterung über die Schuldfrage des Zugführers Bähr fortgeſetzt wird. Bähr wirft die Anklage vor, daß er ſeine Pflicht als Zugführer vernachläſſigt habe und, als er bemerkte, daß Platten mit großer Geſchwindigkeit fuhr, zu ſpät gebremſt habe Der Packmeiſter Mann hat bei ſeiner kommiſſariſchen Verneh⸗ mung angegeben, daß der Zugführer Bähr einige Momente, nach⸗ dem er bemerkt hatte, daß Platten mit einer überaus großen Ge⸗ ſchwindigkeit das Signal in der Station Müllheim überfuhr, gezögert habe, bis er die Notbremſe zog. Zeuge Zugführer Könne gibt an, daß der Zugführer während der Fahrt, ins⸗ beſondere den Signalen ſeine Aufmerkſamkeit zu widmen habe; zu dieſem Zwecke habe er ſeinen Platz ſo zu wählen, daß er alles ſehen kann. Es komme allerdings vor, daß der Zugführer das Halteſignal nicht ſehen könne; das Langſamfahrtsſignal bei Müllheim z. B. könne der Zugführer zwar aus weiter Entfernung ſehen, nicht aber aus der Nähe, da das Signal zu tief liege. Aber es könne aus der Ferne nicht entſchieden werden, was es für ein Signak iſt. Oft müſſe ſich der Zugführer auch ſeitwärts zum Fenſter hinauslehnen, um das Signal ſehen zu können. Vorſ.: Wenn Sie wahrnehmen, daß der Lokomotivführer beim Vor⸗ ſignal in Müllheim nicht gebremſt, würden Sie dann bremſen? — Zeuge: Ich würde mich bereit halten, aber bis zum Ein⸗ ———————TCCTCTCTFT—TT———————VV—— ̃ ̃—.. ̃ ꝛꝛ————— Tangart, die bei der Leimfabrikation verwendet wird, iſt der Funori; er wird beſonders in Korea geerntet und bildet einen nicht unbeträchtlichen Teil des Handels dieſes Landes. Kleine Mitteflungen. Die Pianiſtin Tereſa Carreno feiert, ſo wird uns geſchrieben, am 25. November dieſes Jahres ihr 50jähriges Künſtlerjubiläum. Einzigartig wie ihre Stellung iſt auch ihre Laufbahn, die ſie durchſchritten hat. Am 22. Dezember 1853 in Caracas(Venezuela) geboren, erhielt ſie bereits im Alter von 3 Jahren den erſten Muſikunterricht durch ihren Vater, der Finanzminiſter der venezueliſchen Regierung war. Acht Jahre alt, trat ſie am 25. November 1862 in der Irving Hall in Newyork zum erſten Male mit einem Programm, das ein Rondo von Hummel, eine Phantaſie über„Moſes in Aegyp⸗ ten“ von Talberg, Werke von Beethoven, Mozart und Gott⸗ ſchalk umfaßte, vor die Oeffentlichkeit. Der Erfolg war ſen⸗ ſationell. Aber ſie ſetzte ihre Studien unter Julio Hohenore 8995 Das Newyorker erſte Konzert war das erſte Glied in Fier Kette von Triumphen. War es zunächſt die neue Welt (die Vereinigten Staaten) 1863(Havanna), die ihr zujubelte, ſo begannen 1866 mit dem Auftreten in Paris und Madrid ihre europäiſchen Erfolge. Auf London(1866) folgte Berlin, das der Künſtlerin trotz der vielen, bis in die jüngſte Zeit fort⸗ geſetzten Virtuoſenreiſen im Ausland eine zweite Heimat ge⸗ worden iſt. Aus Baden⸗Baden wird uns berichtet: Profeſſor Th. Pfeiffer feierte ſein 30jähriges Künſtler⸗Jubiläum. Die Groß⸗ herzogin Luiſe ehrte den Jubilar durch ein mit eigenhändiger Un⸗ terſchrift verſehenes Schreiben, in welchem ſie den Künſtler be⸗ glückwünſchte und ihm für ſeine langjährige künſtleriſche erſprieß⸗ liche Tätigkeit am Großh. Victoria⸗Penſionat ein großes Porträt mit eigenhändiger Unterſchrift überreichen ließ. Außerdem wurde der Jubilar durch zahlreiche Blumen⸗ und Kranzſpenden geehrt. 580 5 5— Mannheim, 28. Mat. fahrtſignal warten. Bei dieſem Signal iſt es Pflicht des Zug⸗ führers, wenn die Geſchwindigkeit nicht nachläßt, die Bremſe zu ziehen. Da iſt es dann höchſte Zeit.— Sachv. Zugführer Laa⸗ des tritt den Ausführungen des Zeugen bei. Unter Umſtänden kann ein Zug mit der Geſchwindigkeit von 100 Kilometer vom Einfahrtsſignal in Müllheim bis zur Weiche auf 20 Kilometer herbagebracht werden, insbeſondere wenn die Schienen, wie es am 17. Juli vorigen Jahres der Fall war, trocken ſind. Es entſpinnt ſich nun eine längere Auseinanderſetzung zwi⸗ ſchen dem Zeugen Könne und dem Sachverſtändigen Baurat Fuchs, innerhalb welcher Strecke eine Zugsgeſchwindigkeit von 100 Kilometer auf 20 Kilometer ermäßigt werden kann. Der Zeuge behauptet, daß dies innerhalb 400 Meter möglich ſei, wäh⸗ rend der Sachverſtändige eine Strecke von 700 Meter annimmt. — Zeuge Zugführer Heim ſchließt ſich den Ausführungen Kön⸗ nes im Allgemeinen an. Es hänge ganz von der Geſchicklichkeit des Führers ab, ob er einen Zug innerhalb einer langen oder kurzen Strecke bremſt.— Vorſ.: Im Vorſichtsbefehl an die Zug⸗ führer heißt es:„Der Zug 9 hat im Bahnhof Müllheim die durch das Langſamfahrtsſignal gekennzeichnete Stelle mit einer Ge⸗ ſchwindigkeit von höchſtens 20 Kilometer in der Stunde zu be⸗ fahren.“— Zeuge Heim: Das Signal hat nach den Vorſchriften 300 Meter vor der Stelle zu ſtehen, wo die Geſchwindigkeit von 45 Kilometer erreicht ſein muß. Wo das Signal ſteht, beginnt für den Zugführer der Bremsweg. Wenn 20 Kilometer Ge⸗ ſchwindigkeit an einer Stelle verlangt werden, dann muß das Signal entſprechend hinausverlegt werden.— Staatsan⸗ walt: Das Signal in Müllheim iſt einige 100 Meter von der Weiche B entfernt. Die Weiche durſte unter allen Umſtänden nur mit 20 Kilometer Geſchwindigkeit befahren werden. Zeuge: Es wird keinen Lokomotipführer geben, der ſchon 400 Meter vor der Stelle, an der das Langſamfahrtsſignal ſteht, die Geſchwindigkeit auf 45 Kilometer oder gar 20 Kilometer ermäßigt. Der Lokomotipführer muß ſeine Zeiten einhalten. Und er fährt natürlich nur, ſoweit vorgeſchrieben, mit geringerer Geſchwindig⸗ keit.— Vorſ.: Wo hätten Sie, wenn Sie in der Lage Bährs geweſen wären, gebremſt?— Zeuge: Ich hätte bis in die Nähe des Langſamfahrtsſignals gewartet.— Vorſ.: Wären Sie im. ſtande geweſen, die Geſchwindigkeit des Zuges bis zur Weiche herunterzubringen auf die verlangte Geſchwindigkeit von 20 Kilo⸗ meter?— Zeuge: Jawohl, bei Betätigung der Notbremſe. Staatsanwalt: Wenn Sie das Zerreißen des Zuges vermeiden wollen, dann öffnen Sie den Hahn langſam?— Zeuge: Das iſt nicht erlaubt. Wenn der Zugführer die Not⸗ bremſe gebraucht, muß er ſie mit einem Ruck öffnen. Dieſe An⸗ ordnung wurde von der Generaldirektion infolge eines Vorfalles auf der Schwarzwaldbahn getroffen.— Sachv. Bertram: Das iſt richtig.— Zeuge: Früher gab der Lokomotipführer zum Zeichen, da er ein Signal beachtet hat, mit der Dampfpfeife ein Signal. Das iſt weggefallen. Daher zögert man als Zugführer jetzt mit der Notbremſung, weil man hofft, daß der Lokomotiv⸗ führer, ſelbſt wenn er ſchon am Signal iſt und nicht bremſt, im nächſten Moment dies betätigt.— Sachv. Prof. Dr. Marbe: Iſt dieſes zögernde Verhalten inſtruktionsgemäß?— Wenn der Zugführer die Notbremſe zieht, ſo gibt es auf jeden Fall eine Unterſuchung. Und da gelingt es dem Zugführer in den aller⸗ meiſten Fallen nicht, Recht zu bekommen, weil das Lokomotivper⸗ ſonal behauptet, es hätte den Zug ſelbſt zum Halten gebracht, der Zugführer hätte ſein Eingreifen unterlaſſen können. Ich hätte in der Lage Bährs vielleicht beim Signal die Notbremſe gezogen, aber vielleicht doch noch einige Momente gezögert, weil ich gedacht hätte, der Lokomotivpführer wird noch bremſen. In 8ge⸗ mäß iſt dieſes zögernde Verhakten freilich nicht, aber dem Zug⸗ führer iſt doch auch Spielraum gegeben. Sweiter deutſcher Juverlüffigkeitsflug Die Anknuft der Flieger in Konſtanz. Die alte Wahrheit und Weisheit allen Fliegens:„Es kommt ſtets anders, als es im Programm vorgeſehen iſt“, hat ſich, ſo ſchreibt man der„Konſt. Ztg.“, natürlich auch diesmal wieder bewahrheitet. Während ſich die Konſtanzer auf den Mittwoch zum Empfang der Flieger rüſteten, warf die leitung am Montag am ſpäten Nachmittag das ganze ſchöne Programm wie⸗ der um und verlegte die Fahrt der Schlußſtrecke auf den Diens⸗ tag. Nun, die Konſtanzer Leitung war gerüſtet, ſo daß alle Vor⸗ bereitungen nur um 24 Stunden vorbattert zu werden brauchten. Unſer alter Exerzierplatz machte einen außerordentlich flug⸗ ſportlichen Eindruck. Trotz der frühen Morgenſtunde hatte ſich ein zahlreiches Publikum eingefunden. Infolge der vortrefflichen Organiſation war man faſt ſtets orienttert, wo ſich die Flieger befanden. Als es dann hieß:„.5 ſind über Engen geflo⸗ gen!“ wuchs die Spannung aufs höchſte. Wüßrend Koch aller Augen u. Ferngläſer in der Richtung auf den Oohentwiel ſchau⸗ ten, ſtand mit einem Male im lichten Azur des Himmels über den Häuptern ein Rieſenvogel: Hirkhs Taube, die mit ihrem ruhigen Flug ſicher ihre Bahn zog, ein wunderbarer An⸗ blick von überwältigender Wirkung! Gleich hinter ihm folgte eine zweite„Taube“, Leutnant Barends. Beide Flugzeuge kamen direkt von Radolfszell über den Unterſee und die Reiche⸗ nau, umkreiſten in Rieſenbogen den andungsplatz und gingen dann in prachtvollem Gleitfluge nieder. Kaum waren ihre Appa⸗ rate von ſicheren Soldatenfäuſten ergriffen worden, als bereits zwei neue Flieger, zwiei Doppeldecker, auftauchten: Graf Wolfskeel und Leutnant Mahncke Dieſe beiden Flieger kamen über den Bodansrück aus der Richtung der neuen Heil⸗ anſtalt bei Wollmatingen. Sie hielten ſich, um im Bilde zu blei⸗ ben, nicht lange mit dem„Vorfliegen“ auf, ſondern gingen glatt im Gleitfluge mit nur zehn Sekunden Unterſchied nieder. Sämt⸗ liche Flieger waren außerordentlich vergnügter Laune und ſahen auch vorzüglich aus. Uebereinſtimmend bekundeten ſie ihre Freude über die ſchöne Fahrt, die eine der glatteſten des ganzen Zuperläſſigkeitsfluges geweſen iſt. Das Flugſchauſpiel hatte aber mit der Ankunft der 4 Flieger nicht ſein Ende erreicht.„ep⸗ pelin 12“ ſtattete ebenfalls dem Landungsplatze einen kurzen Beſuch ab. Das Luftſchiff war, wie uns Graf Ferdinand Zep⸗ pelin jun. mitteilte, nach 2 Uhr nachts in Friedrichshafen auf⸗ geſtiegen, kam gegen 3 Uhr nach Konſtanz und flog über den Schwarzwald den Fliegern entgegen. Um 7 Uhr kehrte es über den Unterſee zurück und landete glatt mit Jubel begrüßt, um .20 auf dem Exerzierplate. An Bord waren Graf Zeppe⸗ lin ſelbſt, die Führung hatte Oberingenieur Dürr..34 Uhr ſtieg„Z. 12“ wieder nach Friedrichshafen auf, wobei es mehrere Flieger und ihre Begleitoffiziere, bor allem aber Hirth, den erklärten Luftfavoriten, mitnahm. Die Oberleitung traf um 47 bereits im Auto ein, während Prinz Heinrich von Preu⸗ ßen mit den Herren ſeines Gefolges um.10 ankam. Wie immer, ſo hat es auch diesmal Verirrungen in der Luft gegeben. Leutnant Fiſch, der um.46 Uhr aufgeſtiegen war, hat über dem Schwarzwald die Orientierung verloren und iſt füdweſtlich abgeirrt. Um.33 Uhr paſſierte er Lörrach, wo⸗ rauf er ſich dem Rhein zuwandte und nunmehr das Rheintal aufwärts fliegend Konſtanz zueilte. Keine Landung exfalate um — 7 .05 Uhr. 5 4 5 * iſt eingeleitet. Mannheim, 28. Mai. 5. Seite. Das Ergebnis des Zuverläſſigkeitsfluges. Wie gleich nach der erſten Etappe mit ziemlicher Sicherheit anzunehmen war, iſt Hirth der Sieger im Zuverläſſigkeitsflug. Er erhält den vom Prinzen Heinrich geſtifteten Zuverläſſigkeits⸗ preis, die erſte Trophäe des Wettbewerbs. Ihm folgen inbezug auf beſte Geſamtleiſtungen Wolfskeel, dann Barends und Mahn ke. Bei der militäriſchen Aufklärungsübung in Metz und Saarbrücken rangieren Barends und Mahnke nebeneinan⸗ der. Im Höhenwettflug iſt die„Viktoria Luiſe“ Siegerin geblieben, während Hirth an zweiter Stelle ſteht. Bei dem Abſchlußbankett, das geſtern abend im Konſtanzer Inſelhotel ſtattfand, wies Prinz Heinrich von Preußen auf den Fortſchritt hin, den die Flugtechnik ſeit dem Vorjahr gemacht habe. Wenn er auch weit entfernt davon ſei, zu ſagen, daß die Flugmaſchine einen Krieg ent⸗ ſcheide, ſo müſſe er doch ſagen, daß ſie eine nützliche Aufklärungs⸗ arbeit für Heer und Marine leiſte. Der Kaiſer ſandte ein Telegramm, in dem er über den erſten Heereszuverläſſigkeitsflug ſeine Freude ausſpricht.— Nach dem Bankett folgte die Preis⸗ verteilung. Sportliche RNundſchau. Vorherſagungen für in⸗ und ausländiſche Pferderennen. (Von unſerem ſportlichen Spezialberichterſtatter.) Donnerstag, 23. Mai. 6 Berlin⸗Karlshorſt. Preis von Ruhwald: Süßes Mädel— Reichsritter. Preis von Lilienhof: Werra— Haſchiſch. Kaiſer⸗Preis: Lords Wood— Coiffeur— Tenaqua. Preis von Drenſteinfurt: Edelmann— Bieſelberg. 19. Berliner Internationale Steeple⸗Chaſe: Fair King— Sturmvogel— Erberich. Tempelhofer Jagdrennen: Wackerlos— Mira. Preis von Stargordt: Abendſtern— Dahme. Stuttgart. Begrüßungs⸗Rennen: Oſſer— Brodekin. Hohenlohe⸗Rennen: Jelängerjelieber— Eilbote. Württ. Offizier⸗Jagdrennen: Margiana— Blue Boy. Schwaben⸗Preis: Pelleas— Trotz. Preis von Nachod: Nickelkönig— Doma. Hermann Marquardt⸗Rennen: Cabin— Sklavin. 8 Paris. Prix de'Eevple Militaire: Ventadour— Mon Seigneur. Prix de Mai: Muscadin IV— Bigarreau. Prix de Bagatalle: Unda— La Deéxive. Prix Daru: Zénith II— Galion'Or. Prix de Printemps: Loup— Vieux Chouan. Prix de Marly: Réſéda IV— Berceuſe II. 5 Pferderennen. 55 Mittwoch, 22. Mat. Dortmund. Herren Fartreunen. 2000% 1. W. Biſchoff's Dalmigavie (Lt,. v. Moßuer), 2. Koromaya, 3. Meluſine 72:107 19, 14, 1710.—. Offizier⸗Jagdrennen. 2000 ½ 1. St. Lipken's Marani(t. Graf Holck), 2. Lisnagarvey, 3. Drubtful Lady. 18:10; 10, 1110.— Burg⸗ grafen⸗Jagdrennen. 3000./ 1. Graf F. E. Metternich's Jap(Miſchon), 2. Decoration, 3. Salve. 19:10; 15, 21:10.— Auguſt Klöme⸗Memoxial. 5000% 1. C. Coſack's Diſcharged(Et. v. Moßner), 2. Lucky Jap, 3„Cappee. 70:10: 23, 18, 39:10.— Hohenſyburg⸗Jagdrennen.“ 8000%¼ 1. Riktm. Mylius' Harm los(Kühlf, 2. Ruhm, 3. Kreppwör, 18110. — Hamerbach⸗Jagdrennen. 2000 ½ 1. Raveusberg's E ſt o(Herr v. Weſternhagen), 2. Plutarch, 3. Wahn. 13210. Le Trembley. Prix Rouzt. 2500 Frs. 1. J. Henneſſy's Sauſovin d(J. Reiff), 2, Jowa, 3. Wedding Wreath. 35.10; 19, 24:10.— Prix Legitime. 4000 Frs, 1. J. Henneſſy's Conituſion(J. Reiff), 2. White Roſe II, 3. Unda. 192210, 33, 34, 13.10.— Prix Don Carlos 4000 Irs. 1. Bar. Gourgaud's Perres(J. Reiffſ, 2. Lucknow, Z. Rot Bomba 98:10; 22, 12, 210.— Prix Partlet. 5000 Irs. 1 J. Stern's Gilles de Rais(Garner), 2. The Iriſhman, 3. Vie de Luxe. 12:10.— Prir Roelie. 5000 Frs. 1. T. P. Thorne's Gros Jan⸗ II'(Sharpe), 2. Fieled Trial, 3. Calamus. 23:10, 12, 20:10.— Plix 4000 Frs. 1. V. Berlin's Minotaure(Barat), 2. Patriarche. 113:10; 35, 20, 33:10. Antitheſe, 3. Orduzd. Nachtrag zum lokalen Teil. * Vom Hofe. Beil der Rückreiſe nach Luxemburg gab das Groß⸗ herzogspaar der Großherzogin⸗Regentin und der Prinzeſſin Charlotte das Geleite bis nach Mannheim und kehrten nach 6 Uhr nach Karls⸗ ruhe zurück. Prinz und Prinzeſſin Max ſind nach Gmunden bgereiſt. 2 Ordensverleihung. Herrn Bankier Max Goldſchmidt, Teilhaber des Bankhauſes Marx u. Goldſchmidt in Mannheim, wurde vom Kaiſer von Oeſterreich das Ritterkreuz des Franz Joſef⸗Ordens verliehen. * Ernannt wurde Landgerichtsrat Dr. Karl Heintze in Mann⸗ heim für die Zeit bis Ende des Jahres 1914 zum Vorſitzenden einer Kammer für Handelsſachen beim Landgericht. 5 * Ein ſchwerer Automobilunfall ereignete ſich heute Nacht an der Reſtauration„Jägerluſt“ in der Nähe des Uebergangs der Preußiſch⸗Heſſiſchen Eiſenbahn. Der bei dem Autotaxa⸗ meterbeſitzer B. Boos beſchäftigte, 33 Jahre alte verheiratete Chauffeur Zwack, wohnhaft J 3, 7, fuhr mit ſechs Fahrgäſten, darunter die 25 Jahre alte Kellnerin Ida Kappes, wohnhaft J 1, 5, nach Heidelberg. Der Weg iſt an der Stelle etwas ſchlüpfrig. Das Auto am infolgedeſſen ins Schleudern und der Chauffeur verlor die Steuerung. Der Wagen fuhr gegen drei Bäume und ſtürzte um. Die Kellnerin erlitt hierbei außer andern leichteren Verletzungen eine ſchwere Hüft⸗ guetſchung und einen Beinbruch. Ein männlicher Fahrgaſt wurde bewußtlos unter dem Automobil hervor⸗ gezogen. Er hat einen Schädelbruch erlitten. Beide wur⸗ den ins Allg. Krankenhaus gebracht. Der Chauffeur iſt leichter verletzt und konnte in ſeine Wohnung gebracht werden. Die übrigen 4 Fahrgäſte blieben unverletzt. Nach den Angaben der Kellnerin iſt der Schwerverletzte der 25 Jahre alte Kutſcher Adam Kramer, wohnhaft J 4, 8. Das Auto wurde vollſtändig demoliert.(Siehe Polizeibericht.) Polizeibericht vom 23. Mai. Automobilunfall. Während einer nächtlichen Vergnü⸗ gungsfahrt von hier nach Heidelberg ſtieß heute früh 2 Uhr die mit 7 Perſonen beſetzte Automobiltaxometerdroſchke Nr. 4092 von hier auf der Seckenheimerſtraße etwa 100 Meter vor dem Übergang der Riedbahn hier mit ſolcher Wucht gegen 8 an der linken Straßen⸗ ſeite ſtehende Bäume, daß das Autom obil vollſtändig zer⸗ trümmert, die Inſaſſen herausgeſchleudert und 2 derſelben lein Kutſcher und eine Kellnerin) ſowie der Chauffeur lñebensg E fährlich verletzt wurden. Die Verletzten wurden mittels Sani⸗ tätswagens in das Allgem. Krankenhaus verbracht. Unterſuchung haftet wurden 81 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ ndlungen, darunter ein vom Amtsgericht Leipzig wegen letzung ausgeſchriebener Taglöhner von Wolferborn, ein on Heidenheim wegen Unterſchlagung und 5 Taglöhner wegen erſchwerten Diebſtahls. geordnet. General⸗Auzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt.) 1 Ausführungen des Redners ſchloſſen mit einem wiederum be Bon Tag zu Cag. — Liebestragödie. Neuſtadt i. Oberſchleſien, 22. Mai. Die„Neuſtädter Zeitung“ meldet aus Holtzenplotz: Geſtern wurde der ſtädtiſche Rentmeiſter Grüttner mit durch⸗ ſchoſſener Schläfe aufgefunden. Neben ihm lag die Leiche eines 21jährigen Dienſtmädchens namens Richter, gleichfalls mit einem Kopfſchuß. Grüttner war Kaſſierer der ſtädtiſchen Sparkaſſe, 59 Jahre alt und verheiratet. — Ueberſchwemmungen. Santiago de Chile, 22. Mai. Bei den Ueberſchwemmungen in den Berg⸗ werken von Gattico und der Umgegend von Autofagaſta ſind vierzig Perſonen umgekommen und verletzt worden. Letzte Nachrichten und Telegramme. * Wien, 22. Mai. Die Einleitung einer nationa⸗ len Sammlung zur Schaffung einer Luftflotte nach dem Beiſpiel von Deutſchland, Frankreich, Rußland und Italien ſteht unmittelbar bevor. Das Miniſterium des Innern hat die Genehmigung zu der Sammlung in allen Kronländern bereits erteilt. W. Paris, 23. Mai. Der 18 Jahre alte franzöſiſche Fauſt⸗ kämpfer Gargentier hat geſtern den Amerikaner Willi Lewies nach 2 Runden beſiegt. Liſſabon, 23. Mai. Die Kammer beſchloß mit 50 gegen 45 Stimmen die Aufhebung der portugieſiſchen Geſandt⸗ ſchaft beim Vatikan. 8 Der Tod des Prinzen Georg Wilhelm von Cumberland. * Gmunden, 22. Mai. Heute nachmittag 4½ Uhr traf im Sonderzug die Familie des Herzogs von Cumberland, welche die Leiche des Prinzen Georg Wilhelm heimbrachte, auf dem hieſigen Bahnhof ein. Dort und auf den Straßen zum Schloßpark hatte ſich eine große Menſchenmenge angeſammelt. Nachdem der Zug eingelaufen, wies der Herzog die Witwe des verunglückten Kammerdieners zu der Herzogin in das Coupé, aus dem bald lautes Weinen zu den Umſtehenden drang. Der am Bahnhof verſammelten Menge bemächtigte ſich tiefe Be⸗ wegung. Sodann ordnete ſich der Trauerzug. Der ſechs⸗ ſpännige Leichenwagen mit der Leiche des Prinzen Georg Wil⸗ helm und der vierſpännige Leichenwagen mit der Leiche des Kammerdieners Greve fuhren zur Schloßkapelle, wo die Leichen aufgebahrt wurden. Arbeiterbewegung. „ Budapeſt, 22. Mai. Die Fachorganiſation der ſozialdemokratiſchen Partei beſchloß nach längerer Beratung für morgen in Budapeſt den Generalſtreik zu proklamieren, an welchem ſich mit Ausnahme der in den ſtädtiſchen Werken Angeſtellten die organiſterten Arbeiter beteiligen werden. Die Polizei hat zur Auftechterhaltung der Ordnung umfaſſende Vor⸗ kehrungen getroffen. In den Kaſernen iſt Militär in Bereit⸗ ſchaft. * Philadelphia, 22. Mai. 17 000 Kohlengräber haben die Arbeit wieder aufgenommen. Die Kohlenpreiſe ſind infolge der Lohnerhöhungen um 25 Cents pro Tonne erhöht worden. * Chicago, 22. Mai. Der Präſident der Gewerk⸗ ſchaft der Frachtverlader hat den Gen eralſtreik an⸗ Bleriot. 8 W. Paris, 23. Mai. Der bekannte Flieger und Flug zeugerbauer Bl&riot, deſſen Eindecker infolge einer Ver⸗ fügung des Kriegsminiſteriums ſeit den tötlichen Unfällen des Leutnants Ville d Array und des Hauptmanns Echemann von Militärfliegern nicht mehr benützt werden dürfen, äußerte ſich zu einem Berichterſtatter über dieſes Verbot in ſehr bitteren Worten. Er wies darauf hin, daß zahlreiche Zivilflieger mit ſeinem Ein⸗ decker die glänzendſten Erfolge erzielt hätten, ohne daß ſeit dem Abſturz Chavezs nach dem Fluge über den Simplon im Jahre 1910 auch nur ein einziger einen Unfall erlitten hätte. Der Grund ſei wohl der, daß die Militärverwaltung die Flugzeug ⸗ fabriken beſtändig zwinge, Umgeſtaltungen vorzunehmen, durch welche die Aeroplane immer ſchwerer würden. Wenn man nach jedem Unfall an dem Typ des betreffenden Flugzeugs mit Verbot belegen würde, dann wäre es mit dem Militärflugweſen raſch zu Ende. Schon jetzt ſei die Zahl der Militärflieger eine ſehr geringe. Was mich betrifft, ſchloß Blériot, ſo habe ich das Bewußtſein, daß ich für das franzö⸗ ſiſche Flugweſen mehr getan habe, als irgendwer, denn ich habe ihm mein ganzes Leben gewidmet und mehrere Male aufs 7% f, W eich⸗ Angarn. Anläßlich des Kongreſſes München, 22. Mai. öſterreichiſcher und deutſcher Induſtrieller und Gewerbetreiben ⸗ der fand heute Abend im Hauptreſtaurant der Gewerbeſchau ein Feſtbankett ſtatt. Anweſend waren u..: v. Hertling, Miniſter v. Knilling, Freiherr v. Soden, der öſter reichiſche Geſandte v. Velics, Vertreter der ſtädtiſchen Körper⸗ ſchaften, von Kunſt und Wiſſenſchaft, ſowie Vertreter der hieſigen Handelskreiſe. Der öſterreichiſche Geſandte Freiherr v. Velics brachte ein begeiſtert aufgenommenes Hoch auf den Kaiſer und den Prinzregenten aus. Hierauf hielt Staatsminiſter Freiherr v. Hertling eine Rede, in der er u. a. ſagte: Freude werden unſere öſterreichiſchen Beſucher empfunden haben, was an Gefühlen der Stammesverwandtſchaft und Bündnistreue ihnen hier aus aller Herzen entgegenſchlägt und als beſten Gewinn dieſer Tagung würde ich es bezeichnen, wenn in unſeren lieben öſterreichiſchen Gäſten ſich die Ueberzeugung befeſtigt, daß über die Schranken hinweg, die unſer Wirtſchaftsgebiet trennen,, die Hand Deutſchlands ſich in Treue in die Hand der eng⸗ verbündeten jenſeitigen Monagrchie legt, wenn es gilt, das hohe Gut des Friedens mit Stärke und Nachdruck zu wahren. Der Herr Geſandte hat daran erinnert, daß jüngſt von berufener Stelle aus das freundſchaftliche Verhältnis zwiſchen Oeſterreich ⸗ Ungarn und dem deutſchen Reich als der unerſchütterliche Grundpfeiler einer Politik des Friedens bezeichnet worden iſt. Wo dieſes einmütigen Einvernehmens gedacht wird, da entſteht von ſelbſt vor unſeren Augen das Bild des ritterlichen Monarchen Franz Joſef., das Bild Fürſten, der in nimmer raſtenden Arbeit ſeinem Reich die Achtung gebietende Stellung im Rat der Völker gefeſtigt hat, die Joma wandten ſich an die Franzoſen um Hilfe, die ihnen j der Frage, wie das Anſuchen der Italiener um Aufnaß ware gezogen werden foll, die Stöcke mehr auseinande Miniſter Freiherr eines Oeſterreich⸗Ungarn zur ſtarken Säule des Friedens macht. Die! geiſtert aufgenommenen Hoch auf Kaiſer Franz Joſef. * Wien, 22. Mai. In Bodenbach a. Elbe bildete ein Komitee, um ein Denkmal zu ſchaffen, welches das deutſch⸗ öſterreichiſche Bündnis verſinnbldlichen ſoll. Die Regierung er⸗ klärte dem Plane durchaus wohlwollend und überaus ſympathiſe gegenüberzuſtehen und verſprach ihre materielle Förderung. Marokko unter dem Protektorat. Allgemeine Verſchlimmerung der Lage. W. Paris, 23. Mai. Aus Fez wird dem„Matin“ mitt Funkentelegramm vom 20. Mai gemeldet: Der Kundſchafterdienſ ſignaliſiert eine allgemeine Verſchlimmerung d Lage. Die Stämme verſuchen ſich anzuſchicken, gegen 5 zu marſchieren. Die notgedrungene Untätigkeit der Fran wird als ein Zeichen der Schwäche ausgelegt und die etwa 10 meter von Fez liegende Harka wird immer verwegener und gab die Abſicht kund, alle Stämme auszuplündern, die ſich nich ihr anſchließen wollen. Die von den Aufrührern bebrohten Ueled mangels einer Truppe nicht gewährt werden konnte. Ein Augriff auf Jez ſcheint unmittelbar b vorzuſtehen. Zahlreiche Perſonen, die eine neue Belag rung vorausſehen, verließen bereits die Stabt. Am 19. M wagten ſich einzelne Aufrührer bis an die Gärten unterhalb der Stadtmauer vor und gaben von dort aus mehrere Flintenſchũ ab. Die Lage iſt ſo, daß man die Hinrichtung der vom Krie gericht verurteilten Menuterer verſchoben hat aus Furcht, daß hi durch Ruheſtörungen verurſacht werden könnten. Ver italieniſch⸗türkiſche Krieg. 8 Die Ausweiſung der Italiener. *Rom, 22. Mai. Die„Tribuna“ ſchreibt: Die ken beſchloſſen die Ausweiſung der Italiener, aber ſie auszuführen, denn ſie wiſſen, daß ſie durch dieſen Akt, Prinzipien der Ziviliſation widerſpricht, und noch nie iſt, ihre Maske Europa gegenüber fallen laſſen und ihre Lit zur Türkei ſelbſt den profeſſionellen Türkenfreunden ſchwer m chen würden. Die Beſetzung der Inſeln konnte zuerſt als ein facher Kriegsvorgang betrachtet werden, welchen der Friede rß gängig machen konnte. Nach einer derartigen Kundgebung wird es ſelbſt Europa für ſehr ſchwierig halten, dieſe Inſeln, welche von einer ſehr edlen Raſſe bewohnt werden, der Herrſchaft Volkes zurückzugeben, das ſich als Barbarenvolk erwies, die Diplomatie zu einem internationalen Erpreſſungsmitte machen verſuchte.„Gironale d' Italia“ ſchreibt: Das Vor der Türkei beweiſt, daß wir es mit einem Staate zu tun der alle Eigenſchaften barbariſchen Urſprungs bewahrte. * Konſtantinopel, 22. Mai. Die Ausweiſun Italiener iſt heute nachmittag der deutſchen Botſchaft ber gegeben worden.— Der heutige Miniſterrat beſchäftigte ottomaniſchen Untertanenverband zu erledigen ſei u. beſchloß, Italiener aufzunehmen, die hier Familie haben. ?᷑é Javndwirtſchaft. Zur Aupflauzuug der Pfälzer Tabake. Von fachmänniſcher Seite wird der„Südb. Tab.⸗Otg.“ geſchrieben Die Zeit der Anpflanzung der Tabake uimmt nunmehr ihren Anfan Bei der Auswahl der hierzu beſtimmten Pflanzen achte mon darauf zuden und f Wirb ticht zu lockeren und nicht zu Pflänzchen ein Begteßen notwer nicht etwa Jauche zu vermenden. ſrten, ſowie in Gegenden, wo Dnefbegut tabake gepflanzt werden, ſollte man die Pfänzchen ſo nahe an eiuander reihen,! gen ſinbd in Diſtrikten, in iſt ferner darauf zu achten, daß in Furchen der Aecker 5 geſetzt werden, damit Pflanzen, welche durch Ungeztefer abge werden oder fonſt ausbleiben, wieder erſetzt werden können. einiger Zeit iſt der Acker mit der Haue zu bearbeiten 00 ſorgen, 1 der Boden locker iſt und von Unkraut befreit mit dem Köpfen begonnen wird, iſt das ſogen. Häufeln vorzunehmen. Rückt die Zeit des Kbpfens der Tahake man in Gegenden für Einlagetahake, für Schneidegut Herbſttabakſorten mindeſtens 16 Blätter am Stock, in Gegende gegen, wo Blattware gezogen wird, ſollte man nicht allzuvſel Bl am Stock belaſſeu. Ergibt es ſich, daß der Boden während Häufelns zu trocken iſt, begieße man ihn vorher mit 5 Köpfen der Tabake iſt auch darauf zu achten, daß die ch ſind, ſobald der Stock Iſt dieſe Zeit ö In Acker entfernt werben, au treibt, dieſe zu entfernen. 5 Tabakſtock bei vorausgegangenem normalen Wetter hoch ſein, ſodaß große Sorgfalt am Platze iſt. Am fr darf mit der Arbeit nicht begonnen werden weil die feucht ſind und infolgedeſſen leicht geknickt werden können Geizen müſſen geſammelt und entfernt werden, denn die Ste der eine Geize auf dem Tabakblatt haften bleibt, wird brut und bleibt ſpäter grün. Die Arbeit des Geizens wird ſich wiederholen, zeigen ſich alsdann Merkmale des Tabake, ſo kann mit Einheimſen begonnen w 6. Seite. eval⸗ Au zeiger „VBad iſche N eneſte Nach richte n 8(Nitt agblatt). Manuh 7„Mal. — De ulſche 2 5 Go Di Id⸗ ehme le ſt und S apit 55 ſil rke ilber⸗ a lih en ünftt ſich 18 ukfu ide⸗ 18 a. 2058 Zu 0 Divid a Pr 150 15 cgeoſle 0 bune U8 92 ls Roeßz 5* fol i n er 5 A 1 Dlolbent Pur 28bal We gaeneene erl 58 end Für hä Be 0 e 2 rd v die na e 1 aln e e e 19 80 e m9e Sagnbag, ech a1 al d P u* ten 0 e ti 7 er e 4 5 d 8 uke nen 0 eir egte uidena in 2 äfts alte te m en herde. er B rT M bree wiaß b deteen* Frank as. e v 1 0 er i 1 1 kaeet 1 4 25 g Hurter 45 ee St ftb ands de Di rſchw erteilu ifeln, Kaditele 88 die 8152 ba den 9 g. er and erh des vid ebe., ng daß pita Akt die a di 108 Staatsbab— 99½ 75 b anf Sp üdpn aupt 8 U¹ end N vo 8 d 18 dD ien 9 ie 8 be tsb Sch 9 bz 7 2 en 1215 rur kt, d n nter e he ati n 35 er V darſt ſich rößte 81 ahn haffh 8. M dbö ige icht ug ar aß icht nehn ute 1 irlich 5 Pr Verw ellt in 5 Nord 154 auſeg 70 tal 1 1 1 8 3⁵ zeine zu b tens doch 1 kan Frcen an ſo 0 er Ch dd. 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Außer⸗ dem glaube ich, hat er Deinen Hauptgroll ſtets hauptſächlich meiner ſogenannten Flucht aus Hoffnersholm zugeſchrieben. Die Erinne⸗ rung an die Geldangelegenheit und die ganze Tragweite der Ver⸗ anlaſſung dazu, die hat er immer durch neuen Zerſtreuungstaumel zu betäuben geſucht. Nachdenken wollte und konnte er nicht mehr— er lebte und ge⸗ noß drauflos, ſolange es eben ging— ſchilt ihn nicht— jetzt nicht!“ 45„Erſt zum Krüppel mußte er ſich in ſeinem Leichtſinn machen — ehe er ſoviel Kurage und Ehre fand— den Mund aufzutun—“ „Pfui!“ zurück „Wär's nicht mein Sohn—— Und ſeiner Mutter Sohn— — Und läg' er da nicht ſo elend= Er ging erregt durch das Zimmer. finſter geworden. „Und wie ſoll das werden— wenn er das Unglück da drüben erfährt— und er hat das auch auf dem Gewiſſen—! Nicht aus⸗ denken mag man's! Solch gottverdammter Leichtſinn!“ „Vater,“ ſagte Eberhard zögernd, es war ihm, als entriſſe er der Toten ihr Geheimnis—„ich glaube, daran iſt er nicht allein ſchuldig. Frage jetzt nicht weiter— mir iſt das alles noch ſo ſchwer— lieber Vater— laß uns mit den Anklagen warten, bis Felix ſelbſt die Urſache des Unglücks angibt— er wird die Wahrheit ſprechen, das glaube ich zuverläſſig. Sei mild gegen ihn! Laß uns ihm ſein Schickſal— oder nenne es Strafe— nicht noch härter machen! Nichts mehr von der Geldgeſchichte, bitte! Ich trag's ihm nicht mehr nach. Tu Du's auch nicht!“ Hoffner ſah ſeinen Aelteſten liebevoll an. Sein Geſicht war wieder Mannheim, 23. Mai 1912 General⸗Anzeiger, Badiſche Aeueſte Aachrichten.(Mittagblatt) — Einladung. Für Zur Verſammlung des 1 gfah 7 Ausstattungen nachmittag 1 empfehle: im Bürgerausſchußſaal des Rathauſes(N 1) da⸗ 8 1 ˖ b 12 . gerecht zu werden, muß beſonders das Leinen u. Shirting Rie ernſte Streben jedes Fabrikanten ſein, enthält folgende Gegen⸗ An 55 Waa nn VVVö'fkr und Ver er Kakao iſt, nicht e 5 Segebene Tafeltücher u. Servietten ſcha tene 8 75 2. 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Ein junger Leutnant meinte verblüfft:„J den Don⸗ ner, wer ſich ſo'n Dings leiſten kann, dem müſſen die Däufer aber dicht geſät ſein.“ „Ra hören Sie, hier in Berlin, da ſitzen die doch ſtellenweiſe dick genug.“ „Die Frau des Künſtlers ſoll das Modell zur Statue ſein—“ „Na natürlich— die Wald— das ſieht man doch ſofort—“ „Großartiges Weib übrigens—“ „Und noch größere Künſtlerin. Haben Sie ſie geſtern abend geſehn? Nein? Na, da haben Sie was verſäumt. Stern erſten Ranges.“ „Donnerwetter, und der Gemahl auch— alſo Doppelſterne—“ Weiter im Hintergrunde hörten zwei Herren und eine Dame lächelnd dieſen Reden zu. Es waren der Konſul Brückner und ſeine Frau, die Eberhard auf der Treppe getroffen und mit heraufgeſchleppt hatten, obwohl er behauptete, es ſei ihm ſchrecklich, die Menſchenhaufen vor Frau Welt zu ſehen. „Bereuen Sie es nicht, Brückner, daß Ausſtellung hergeliehen haben?“ fragte er. „Nein, wahrhaftig nicht. Erſtens hätte mir Peter Hochauf die Augen ausgekratzt, wenn ich Ihr Werk geizig verborgen ge⸗ halten hätte, und zweitens bin ich froh, daß es mal aus dem Hauſe iſt. Ja, ja Ruth, lache nur— ſeitdem fühl' ich mich endlich wieder als Haubpfperſon, Sie können's mir glauben, Hoffner, wahre Andachten hält meine Frau vor Ihrer Statue ab. Der reine Hausgötze, ſo ne Art Buddha iſt ſie bei uns. Und die Aſta hilft ihr treulich dabei. Abgerechnet die Zeit, die ſie auf die Erziehung meines langen Sie Ihr Eigentum zur »Schwagers verwendet. Beide behaupten, täglich offenbare ihnen das Antlitz Ihrer Welt neue Wahrheiten.“ Sein Ton war bei den letzten Worten ernſt geworden. „Und wenn ich aufrichtig ſein ſoll— ich könnte den Anbli auch nicht mehr entbehren. Sie haben etwas wunderbar Beredtes in dieſe Züge gelegt, Hoffner— Packend, erhebend— gewiſſermaßen praktiſch drückt, erzieheriſch— kurz, man kommt nicht los von ihr.“ „Nein! Kleinliches und Unedles kommt in ihrem Bereich 1555 auf“ ſagte Ruth. „Ich habe immer das Gefühl: in dem Raum, in welchem dieſe weit hinausſchauenden Augen blicken, tritt man leiſe auf und ſpricht nur gute und reine Worte.“ Impulſib reichte Eberhard ihr die Hand. „Gnädige Frau—, daß Sie ſo ſprechen, ſo lieb und verſtän nisvoll! Das iſt wirklich das Höchſte, was ein Künſtler wünſ kann: begriffen werden.“ „Na ja! Ich ſag ja— Buddha! Hausgötze! Da ſehen Sie ſelbf was für einen Konkurrenten ich armer, ſehr irdiſcher Hausher mir auf den Hals geladen habe.“ 5 Brückner ſcherzte, aber ſeine Augen ruhten voll Glück Ruths durchgeiſtigtem Geſicht. Peter Hochauf kam in den Saal. Er überflog zuerſt das 10 immer anwachſende Menſchenknäuel vor der Statue mit eine Ausdruck, als wollte er ſagen: „Das möchte ich Euch aber auch geraten haben, daß Ihr Euch das anguckt. Habt zwar größtenteils nicht viel Verſtand davon aber ein Leithammel zieht die Herde mit und— Volkesſtimm macht nun mal des Künſtlers Ruhm.“ Befriedigt von der Zahl der Beſchauer wandte er ſch den Fremden zu. Gütig ſahen ſeine klugen Augen Ruth Brückner an. Er hatte ſeine helle Freude an ihr, die ſo energiſch mit allem Kleinkampf ein Ende gemacht und ehrlich an ihrer Veredlung arbeitete— Seines Herzens Liebling war und blieb jedoch Erdmuthe. Aus aller Arbeit heraus erübrigte er täglich ein Stündchen, ſauſte mit dem erſten beſten Auto nach der Wohnung des jungen Paares, ſtand in Eberhards Atelier herum, ſah ihm zu, gab Rat, Lob oder Tadel und ſtieg dann zu Erdmuthe hinauf. Er hatte ſich längſt das„Du“ und den„Onkel“ ausgebeten und bedauerte nur tagtäglich, daß faſt jeder Abend der jungen Frau be⸗ ſetzt war. Er ballte die Hände, ſeine Lippen hielten mit Mühe ein (Fortſetzung folgt B. Kaufmann& Co. l Täglicher Eingang von Frühjahrsneuheiten in Damen- u. 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Die ſtaatliche Angeſtelltenverſicherung tritt am Jedem Angeſtellten wird hekannt ſein, daß derjenige, welcher vor dem 5. De⸗ zember 1911 eine Lebeusverſicherung abgeſchloſſen hat, von der ſtaatlichen Beitragsleiſtung befreit wird; vor⸗ % des jährl. Einkommens au Lebensverſicherungs⸗Prämie gezahlt wird. Nun muß man aber auch an die Salär⸗Aufbeſſerungen denken. Man tut alſo gut, eptl. eine um bis 2000 Mark höhere Lebensverſicherung zu nehmen, damit man unter allen Umſtänden mit der Privatbeamten⸗Verſicherung ute⸗ mals in Konflikt kommt. Bekanntlich bietet die, Lebens⸗ verſicherung größere Vorteile als die neu in Kraft tretende Staatsverſicherung. Dieſe Lebens⸗Nachver⸗ ſicherung muß abher möglichſt bald zum Abſchluß ge⸗ bracht werden. Eine große Anzahl kaufm. Angeſtellte hat ſich zuſammengetan, um gemeinſam bei einer deutſchen Lebensverſ.⸗Geſellſchaft derartige Nachve ſicherungen abzuſchließen. 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Die Herren Mitglieder des Bürgerausſchuſſes werden hiervon unter An⸗ ſchluß der Vorlags mitdem Bemerken ergebenſt in Kenntnis geſetzt, daß dieſer Punkt an die Spitze der Tagesordnung tritt. Mannheim, 18. Mai 1912, Der Oberbürgermeiſter. Martin. Klemann 8 6, 33. 1 5 Münd A1,9 Mannhbeim 41,9 Teltphon 4742. Beſſeht ſeit 1894. Staatl. konzeſſ. Sexta bis FPrima inkl.— Kl Klaſſen. Indiv Behandlg. Penſtonat 05—11 beſt. 149 Schüler d. Einj.⸗Freiw.⸗Primaner⸗ Maturitäts- u. a. Examen. Tag⸗ u. Abendſchule. Proſp. u. Referenz. d. den Direktor H. Sigmund. 66728 Lehrerin erteilt Nach⸗ hilfe⸗Unterricht in allen 71034 25, parterre. Mile ſchullehrer erteilt gründl. Unterricht U. beaufſicht. die Hausaufg. in Latein, Franz., Engl., Griech., Mathem., Deutſch uſw. Preis pro Stunde 2 1 65 Näh. Prof. Velſch, 1. 16˙ 2 Tr. 18063 Gue N Naßhhilfe in Sprachen, Mathematik und Deutſch einſchließlich Ueberwachnug der Haus⸗ aufgabe bei erfahrenem Lehrer geg. 7— 5 Honorar. Beſt. Ref. 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Viele von uns haben die Empfindung, daß mit der Arbeitskraft der Abgeordneten geradezu Raubbau ge⸗ trieben wird.(Zuſtimmung.) Auch an die Arbeitskraft der Journaliſten und der Beamten des Hauſes werden letzt ganz ungewöhnliche Anforderungen geſtellt.(Sehr richtig!) Initiativanträge konnten faſt gar nicht erledigt werden. Ich kann erklären, daß wir uns im Herbſt jedenfalls nicht ſo zur Arbeit hetzen laſſen werden. Wir werden vor allem ſorgen, daß die Initiativanträge behandelt werden.(Beifall.) Der Antrag wird darauf einſtimmig angenommen. Die Verträge mit Luxemburg und Bulgarien werden in dritter Leſung verabſchiedet, ebenſo das Militär⸗Luftfahrfür⸗ ſorgegeſetz, wie es noch in der zweiten Leſung hieß; es erhält auf Grund eines Antrags don Dr. Südekum(Sog.) den Namen: Fürſorgegeſetz für milltariſche Luftfahrt. Auf die Erledigung von Rechnungsſachen folgt dann die dritte Leſung der Deckungsvorlagen. Auch hier iſt keine Wortmeldung. Die Beſchlüſſe über die allgemeine Be⸗ ſitzſteuer und über die Erbſchaftsſteuer werden mit den geſtrigen Mehrheiten beſtätigt. Der Unter⸗ ſtaatsſekretär der Reichskanzlei Wahnſchaffe beglückpünſcht den Schatzſekretär Kühn. Eine Minute danach erſcheint der Reichs⸗ kangler und tritt zum Schatzſekretär, der ſich tief berneigend den Glückwunſch entgegennimmt. Dann tauſcht der Kanzler Hände⸗ drücke mit den anderen Staatsſekretären. Inzwiſchen ruft Präſident Dr. Kaempf die Dritte helung des Stats auf. Der Reichskanzler nimmt mit der Reihe der Staatsſekretäre am Bundesratstiſche Platz. FJIn der allgemeinen Beſprechung nimmt das Wort Abg. Ledebour(Soz.): Es iſt ungemein ſchwer, bei der ausgeſprochenen Abneigung ger Majorität des Hauſes überhaupt noch zu erörtern. Soeben ſind eine Anzahl der wichtigſten Vorlagen angenommen, ohne daß die Herren ein Intereſſe hatten.(Zuruf: Sie auch nicht!) 5 Präſident Dr Kaempf: Es iſt unzuläſſig, dem Hauſe Mangel an Intereſſe vorzu⸗ werfen.(Heiterkeit.) Abg. Ledebour(Soz.): Kühn, 7 * eines Zeigertelegraphen aufmerkſam zu machen, worüber abgeſtimmt würde. Darin liegt die beſte Kritik für Ihr unzeit⸗ gemäßes Redebedürfnis— Ihr in Gruppen Herumſtehen und Plaudern(Zuruf: Geht Sie gar nichts an!) Sie ſind Vertreter des Volkes und ſcheinen eine merkwürdige Auffaſſung davon zu haben. Dieſe Vorgänge, die ſich jetzt abſpielen, ſtehen ja im engſten Zuſammenhang mit der von Haaſe ſchon zutreffend charakteriſier⸗ ten Durchpeitſchung der Vorlagen in den letzten Ta⸗ gen dieſer Seſſion. Die Reichsregierung hat die Reichstagsauf⸗ löſung in den Januar verlegt, um die Seſſion auseinanderzuſpren⸗ gen und die wichtigen Beſchlußfaſſungen auf einen kurzen Zeit⸗ raum zuſammenzudrängen. Wenn Sie Ihr Konverſationsbedürf⸗ nis nicht einſchränken, dann mache ich eine Pauſe und wiederhole dann zunächſt das, was ich geſagt habe. Wir haben eine vollſtän⸗ dige Desorganiſation, eine Reichsregierung einer kleinen Minderheit, vollkommen allen konſtikutionellen Grundſätzen widerſtreitend. Dazu kommt das Diätengeſetz; eine Reihe von Monaten werden die Diäten gezahlt, dann hört es auf, und alles drängt deshalb zur Verkürzung und Verkümmerung der Arbeit. Deshalb iſt es notwendig, das Diätengeſetz zu ändern, daß nur für die wirklichen Sitzungstage Diäten gezahlt werden; die Höhe iſt gleichgültig; dann fällt dieſe Prämie auf Verkümme⸗ tung der wichtigſten Reichstagsarbeiten zum ſchnellen Schluſſe der Seſſion weg. Alle Parteien müßten ſich zur Wahrung der Arbeitsfähigzeit, der Würde des Reichstags zuſammentun. Die Vorgänge im Preußiſchen Abgeordnetenhaus, die Vor⸗ gänge in alle das ſind Auswüchſe der reak⸗ kronären Regierung. Alle Wahlrechtsanträge, auch die beſcheidenſten, ſind abgelehnt von einer Majorität, die auf Grund des Dreiklaſſenunrechts gewählt, mit Klauen und 15 5 es aufrecht erhalten will.(Glocke des Präſidenten.) Der Zeitpunkt iſt gekommen, daß das Deutſche Reich auf Antrieb des Reichstags mit der ſtärkſten Wucht dafür ſorgt, daß in allen Einzelſtaaten die Volksvertretung ein modernes Wahlrecht er⸗ hält, in Mecklenburg wie in Preußen. Auch in muß das Reich durchgreifen. Dieſer Gedanke darf nicht einſchlafen. Unſere wirkſamſten Bundesgenoſſen ſind da⸗ bei die Männer, die auf Grund des Dreif aſſenunrechts die Mißhandlung der Volksvertreter im Preu⸗ ßiſchen Abgeordnetenhaus vom Präſidentenſitze aus dekretieren.(Unruhe rechts.) Das ſind die Herren v. Erffa und ihre Handlanger v. Heydebrand und Kröcher und andere Parteien, die dieſer Junkerkliguc Liebesdienſte leiſten. Den Par⸗ teien, die aber nicht dem Winke des Herrn v. Heydebrand folgen, rate ich an, mit aller Macht an der Ausgeſtaltung der preußiſchen Volksvertretung mitzuarbeiten, ſonſt wird das Volk das Heil überhaupt nur bei uns ſuchen. Wenn die bürgerliche Linke will, daß die revolutionierende Wirkung der Sozialdemokratie ſo ſere wie möglich eintritt, dann muß ſie dafür ſorgen daß in 5 ein modernes Wahlrecht geſchaffen wird. Dann ſorgen Sie dafür, daß Ihre Bruderparteien im Abgeordnetenhauſe den Junkern nicht Helfersdienſte leiſten, wie es letzthin bei der Abſtimmun über die Auslieferung unſerer Genoſſen Borchgb und Leinert geſchehen iſt. Das war eine Entwürdigung des Parlaments, durch die ſich alle Parteien, die dafür waren, ſelbſt diskreditiert haben. Nun Elſaß⸗Lothringen. Der Reichskanzler hat über Herr Baſſermann ſprang in die Breſche, um in der Funktion Kaiſers erfahren. Einem Privatmann hätte man ſolche Worte als Hochverrat angerechnet. Der Kaiſer findet in dieſer Frage Geſinnungsgenoſſen nur noch in der Redaktion der „Poſt“. Die Vorgänge im Elſaß, die den Landtag zur Miß⸗ billigung des Verhaltens der Regierung veranlaßt haben, haben den Kaiſer nicht betroffen. Und deshalbdie Verfaſſung in Scherben ſchlagen! Der Reichskanzler iſt ſelbſt zum Be⸗ wußtſein gekommen, daß ſich dieſe Aeußerung nicht verteidigen läßt, ſonſt würde er nicht mit tiefbekümmertem Geſicht hier ſitzen (Heiterkeit) und nachdenken, was in aller Welt ſich ſagen ließe, um aus der Tinte herauszukommen, in die der hohe Herr hinein⸗ geraten iſt. Herr Kollege Schultz hat ſich über die Aeußerung meines Freundes Scheidemann entrüſtet, und als der Präſident ihn rügen wollte, mutig erklärt, daß er natürlich kein Mitglied des Hauſes gemeint hat.(Abg. Spahn: Das hat er nicht ge⸗ tan! Unterſtaatsſekretär Wahnſchaffe macht den Präſidenten Dr. Kämpf auf die Angriffe Ledebours aufmerkſam. Große Eut⸗ rüſtung bei den Soz. Zuruf: Herr Wahnſchaffe, das geht Sic gar nichts an!) Herr v. Calker behauptet, in Englandg ibtes keine Majeſtätsbeleidigungen, weil die Engländer u gentlemanlike dazu ſind.(Abg. Dr. Heckſcher; Sehr richtig!) Was wäre in England geſchehen, wenn ein König ſolche Aeußerungen tun würde? Entweder würde man den Thron in Scherben ſchlagen(Lebhafte Unruhe), oder man würde dafür ſorgen, daß ein ſolcher König in Balmoral (Große Unruhe) oder in einem ſtillen Schloſſe etwa wie am Starn⸗ bergerſee(Anhaltende Unruhe) ein ſtilles und zurückgezogenes Leben führen müßte wie etwa Abdul Hamid.(Große Unruhe.) In England iſt es aber unmöglich, daß ein Inhaber des Thrones ſich ſo etwas erlaubt.(Große Unruhe und Rufe: Unerhörtl) Präſident Dr. Kaempf: Schon die Vergleiche vorhin waren unzuläſſig; wegen der letzten Aeußerung rufe ich Sie zur Ordnung.(Lebhafter Beifall.) Abg. Ledebour(Soz.): laube, mich mit genügender Deutlichkeit über die ganze Aggeee geäußert 55 haben.(Unruhe.) Ich habe geſagt, was geſchehen müßte, wenn das deutſche Volk in hinreichendem Maße ſein Selbſtbewußtſein wahren würde.(Stürmiſche Ent⸗ rüſtungsrufe.) Präſident Dr. Kaempf ruft den Redner zur Ordnung. (Große Unruhe b. d. Soz.) Abg. Ledebour 895 ſpricht dann über die Polen⸗ und Dänenpolitik. Wir ſind auf alles gefaßt und gewappnet. Abg. Schultz⸗Bromberg(Rp.)? Der Abg. Ledebour hat nach dem ſtenographiſchen Bericht über meine Rede vom vergangenen Freitag geſagt, charakteriſtiſch ſei, daß ich, als der Präſident fragte, ob meine Aeußerung gegen gebracht, die gar nichts mit der Sache zu tun haben. Ich berift zuſch gegenüber der Bemerkung des Abg. Schultz darauf, das meine Parteigenoſſen, wenn ich rede, von einem beklemmenden Gefühl bedrückt würden darüber, daß ſie mich nicht für die dritte Leſung zur Generaldebatte als Redner beſtimmt haben.(Hört, hört! bei den Soz. Rufe von rechts: Sie ſind ja alle rausgelaufen!) Da⸗ mit erledigt ſich vollkommen das was der Abg. Schultz in ſeiner Beklemmung(Lachen rechts) verſucht hat, als Ablenkung hier vor⸗ zubringen. Dann hat der Abg. Schultz aber gegen mich den Vor⸗ choben, ich verſchleierte.(Sehr kichtig! rechts.) Und hluß ſeiner Rede hat er gegen mich in donnernden Worten erklärt, daß ich endlich hier einmal die wirklichen Anſichten. und Ziele enthüllt hätte. Das iſt ein gang charakteriſtiſcher Widerſpruch und ein Beweis für die politiſchen Fähigteiten des Abg. Schultz.„„„ Es iſt aber auch nicht einmal richtig, daß ich etwa in ver⸗ ſchleierten Worten meine Anſicht über Kaiſer Wilhelm II. und das, was ihm gegenüber das deutſche Volk tun müßle, ausge⸗ ſprochen habe. Zu dem Beiſpiel aus England bin. ich veranlaßt worden durch Herrn Abg. van Calkeor. Ich habe dieſe Beiſpiele dann vollſtändig durchgeführt und dann ausdrück lich am Schluß der Ausführungen geſagt, indem ich darauf hi wies, was nach aller geſchichtlichen Erfahrung, was nach aller Kenntnis des engliſchen Staatsweſens und des engliſchen Volks⸗ charakters das engliſche Volk gegenüber einem König tun wü der droht, die Verfaſſung in Scherben zu ſchlagen. Da habe ich geſagt in längeren Ausführungen: Ich wünſche als Sozialdemo⸗ krat durchaus dieſe Auffaſſung des engliſchen Volkes S geſagt, ich wünſche dem ganzen deutſchen Volke ſoviel Sel gefühl, wie die Engländer haben.(Beifall der Kann man deutlicher ſein?(Der Redner ſchlägt mit der Fe auf das Pult.— Stürmiſcher Beifall der Soz.) Neichskanzler Dr. v. Bethmann Hollweg Meine Herren, der Abg. Ledebour hat in ſeiner Rede gem ich hätte am vorigen Freitag, als wir über Elſaß⸗Lolhring ſprachen, Schwierigkeiten gehabt, die Wort Kaiſers zu verteidigen. Meine Herren, ich kenne keine Schmierigkeiten, für meinen Kaiſer einzutreten.(Lebhafte fall, Lärm und Lachen der Soz.) Ich weiß, daß ich dab überwiegende Mehrheit des deutſchen Volkes hinter mir haß neuter lebhafter Beifall und Lachen der Soz.] Daß ich mich Ihnen nicht verſtändigen kann, meine Herren Sozialdemok das gebe ich Ihnen zu.(Sehr richtig!) Sie haben heute als Ideal hingeſtellt, das deutſche Volk unter e ſozialiſtiſches Regiment zu ſtellen. Davon will das deutſche Volk nichts wiſſen.(Lebhafter Beifall rechts und im Zentr.) Das deutſche Volk hält an ſeinem Kaiſer, an ſeinen verfaſſungsmäßigen Inſtit * ein Mitglied des Hauſes ger ichtet ſei, das in Abrede geſtellt habe, den beſſeren Teil der Tapferkeit für mich in An⸗ ſpruch genommen hätte. Der Redner berlieſt die Stelle des Steno⸗ gramms mit der Unterbrechung des Präſidenten und ſeiner Ant⸗ wort. Ich habe auf die Frage des Präſidenten erwiderk: Herr Präſident, ich habe damik auch die Worte des Herrn Scheidemann gemeint.(Hört! Hört!) Der Präſident be⸗ merkte darauf:„Das Wort„Verachtung“ ging alſo nicht gegen eine Perſon, ſondern gegen Worte.“ Ich habe darauf erwidert: Herr Präſident, ich kann ſolche Worte beim beſten Willen nicht wiederholen, ich kann nur ſagen, daß ſie ſich auch auf die Perſondes Herrn Scheidemann bezogen haben.(Hört! Hört!) Was ſollte ich denn anderes ſagen, wenn wir entrüſtet waren über das, was Sie uns ins Geſicht geſchleudert haben! (Beifall. Sehr wahr! Unruhe.) Ich nehme zur Ehre des Herrn Ledebour an, daß ſeine Er⸗ innerung ihn im Stich gelaſſen hat, als er mir borwarf, ich hätte die Vorſicht als beſſexen Teil der Tapferleit erwählt. Wie hat Herr Ledebour heute über den deutſchen Kaiſer geſprochen! Die ſchärfſten Beleidigungen, die man—(Dem Redner verſagt die Stimme. Große Bewegung. Lebhafter Beifall rechts.) Er hat die Form gewählt, den eng⸗ liſchen König zu zitieren, ihm unterzulegen, was er mit beiden Fäuſten auf den deutſchen Kaiſer meint.(Hört! Hört! Leb⸗ hafte Zuſtimmung rechts. Bewegung. Lärm der So.) Wenn das nicht Vorſicht, der beſſere Teil Tapferkeit iſt(Lebhafter Bei⸗ fall rechts), wenn das nicht heißt, um die Dinge herumgehen und für die heutigen Proteſtverſammlungen es den Genoſſen an die Hand zu geben: der Ledebour hat es dem deutſchen Kaiſer einmal ordentlich gegeben, der hat es herſtanden! (Hört! Hört!! Wir können uns gegenſoitig bekämpfen, aber bei uns werden Sie dieſe Taktik nicht finden, Wir nennen die Dinge beim richtigen Namen, auch in Zukunft.(Leb⸗ hafter Beifall rechts. Großer Lärm. Rufe von den Soz.: Po ſt Poſt!) Der Abgeordnete Ledebour, glaube ich, bereilet a uch ſeinen Parteigenoſſen ein beklemmendes Ge⸗ fühl, wenn er in ſolchen ernſten, ſchweren Fragen hier das Wort ergreift. Auf einem Parteitag iſt er in einer Weiſe charakteriſiert worden, daß ich es hier nicht wiederholen will. (Lärmende Zurufe der Fa 0 Davoß iſt nichts zurückgenommen e worden.„Taktloſigkeit“ ha rr Bebel damals als Kritik gegen Ledebour geſagt.(Abg. Kreth ruft: Bebel iſt ein kluger Mann!) Es war nicht nur eine Taktloſigkeft, was er heute roduzierte.— Sie haben wieder einmal J deutſchen Volte, daß darüber etwa noch unklar war, wohin d letzten Ziele gehen, und das iſt ein Glück. Das egrüßen wir, daß Sie Ihre Beſtrebungen nicht mehr berbergen, ſondern offen auftreten gegen die Perſon des Kaiſers den Sie beſchimpfen.(Lärm der Soz.) Iſt das keine Beſchimpfung? r Herz enthüllt dem Abg. Schultz: In ber Erregung iſt mir ber Ausdruck entſchlüpft. Das, was die Herren untereinander als Kritik in Anſpruch nehmen, das darf man bier im Hauſe ja nicht weiter ſagen. Herr Ledebour hat hier einmal gezeigt, vor dem ganzen deutſchen Volke, wohin die Fahrt geht, was Sſe wollen.— Herunterwürdi ung der Perſon des Trägers der monarchiſtiſchen Gewalt.(Sebhafter Beifall rechts. Laärm der Soz.) Dem deutſchen Volk werden die Abg. Ledebour(Soz.): Indiskretionen gejammert. Das war eine falſche ſentimentale Die Oeffentlichkeit muß ſolche Aeußerungen des pflegen, die Perſon des Kaiſers zum Gegenſte der abfälligſten Aeußerungen richtig! links. ö demokraten, die noch vor kurzer Zeit geſchrieben haben von Poltron malheureux, oder während des Marokkoß ſei ſo etwas wie Landesverrat begangen worden, 355 ſondern die Leute, die das getan haben, ſitzen auf einer ga Vizepräſident Dove:*** 5 der dcch bilt, ſett, nich die Perſon des Kalſers in die Debatte Sideren Feite as bei uns(ine be rechn Zuruf den den zu ziehen,(Unrühe rechts)— auch nicht durch ein Zitat. Soz.: Ihr Parteſorgan!) Das Parteiorgan derſenigen Partei, der Herr Schultz⸗Bromberg ſich zurechnet und als deren Parteigenoſſen Herr v. Zedlitz den Reichskanzler be zum Präfidententiſch. Abg. Mumm ruft: der ſeinigen gemacht hat. Sobald d Augen offen gehen Die Zahl der Mirlänfer hört auf, einſchreiten. 1 denn der Krone hängen ſie mehr an—(die letzten Worle gehen Abg. Dr. Südekum: 7 unter in dem toſenden Lärm). 5 Im übrigen iſt auch Herr Mumm nicht weit von Parxtei entfernt, die jahrel axbeit treibt. feſt.(Sehr richtig! rechts.) Das deutſche Volk fühlt wenn der Kaiſer hier in einer Weiſe e e 8 Abg. Ledebour getan hat,(Lärm und Beifall.)) Da Volk wird Ihnen— der To h bnmen— die Ank er und Reich.(Stürmiſcher geben auf dieſe Angriffe gegen Kaiſ Beifall, Unruhe bei den Soz.) Abg. Schultz(Rp.) 8 Ein Widerſpruch zwiſchen meinen Ausführungen üßer Ledebour beſteht nicht. Ich habhe darauf hingewieſen, der Ledebour hat geſchickl verſchleiert deaisen er ſich d. ſchreiten des Herrn Präſidenten entzog.(Sehr richtig!) darüber kann kein Zweifel ſein, ſeine Ausführungen richteten gegen den Träger der Krone. Das wollen wir hier fe ſtellen. Das Volk wird entſcheiden zwiſchen Ihnen und uns Der Präſident erteilt dem Abg. Or. Südel Wort.(Abg. Kreth ruft: Das iſt der Diplomat.) Abg. Dr. Südekum(Soz.))) Der Herr Reichskanzler hat geglaubt, gegen meine Hin ausſprechen zu können, der größte Teil der Deutſchen ſtehe hinter ihm(Sehr wahr!), wenn er nicht nur den Kaiſer, ſondern ſagte, auch die Verfaſſung dieſes Reiches gegen Angriffe von berteidigt. Es iſt nicht ungeſchickt, daß der Reichskanzler Streitpunkt verſchiebt. Denn es handelt ſich hier nicht daß wir Angriffe gegen die Verfaſſung richten(Sehr richtig! den Soz.), ſondernes handelt ſich darum, daß wi drohende Angriffe auf die ie ſtens eines Teils dieſes Reiches zurückwei (Stürmiſcher Beifall der Sog.), und damit etwas tun, was d Amtes des Reichskanzlers wäre.(Sehr richtig! bei der L Der iſt verpflichtet die Verfaſſung zu wahren.(Sehr richti bei der Linken.) Die Verfaſſung gegen ſolche gefährlichen Drohunge zu wahren, wie ſie in Straßburg ausgeſprochen worden ſind. Im übrigen befindet ſich der Herr Reichskanzler in einer beklagens⸗ werten Unkenntnis der Dinge, wenn er glaubt, indem er a ſolche Worte ſeines kaiſerlichen Souveräns decken will, daß dabei die Mehrheit des Volkes auf ſeiner Seite hat,(Sehr bei den Soz.) 5 Meine Herren, es gehört Jahre lang zu dem Spo Kreiſen, in denen die Sozialdemokraken nicht zu bez gu machen. Große Unruhe rechts) Es waren nicht So (große uhe ze ichnet hat. Unruhe.— Der Reichskanzler erhebt ſich halb und wendet ſur Darf er dase) Vizepräſident Dove⸗ N Was er darf habe ich zu entſcheiden; ich habe wenigſtens nach einen Worten nicht erkennen können, daß er dieſe Kritif etwa zu as eintreten würde, würde ang gegen den Kaiſer eine Minie (Zuruf v. d. Soz.: Scheiterhaufenbrief.) Sie Meine Herren, der Abgeordnete Schultz hat, um von der Frage, um die es ſich hier eigentlich handelt, abzulenken, Dinge hinein⸗ ſtehen ja den Kreiſen nicht fern, Kunſtſtücke, durch die durch allerhand Scheiterhaufenbriefe uſw. Verwirrung die Regierung hineinzutragen beabſichtigen und das ordenktiche Ulktionieren der Reichsgewalt zu ſtören verſuchen.(Sehr richrig! d. Sozt) Alſo ich darf wieder aufnehmen, was ich ſagen wollte: Das Organ der Partei, der Herr Schultz⸗Bromberg angehört. und der nach dem Ausſpruch des Herrn v. Zedlitz auch der Reichskanzler Aügehört, die„Poſt“(Unruhe rechts), iſt zweifellos ſeit langer Zeit bemüht, einen perſönlichen Kampf gegen den Kaiſer zu führen, den ich als ſcharfer Gegner des perſönlichen Regiments in dieſen Formen zu führen weit unter meiner Würde halten würde.(Unruhe.) So ſtehen die Dinge. Es iſt nur ein Kunſt⸗ kliick, es jetzt hinſtellen zu wollen, als ob unſer Kampf von der Ainten ein Kampf gegen die Perſon des Kaiſers Wäre, Wir haben immer auf dem Standpunkt geſtanden, daß es ſich um etwas weit Größeres als Perſonen handelt. Wir würden Uns ſelbſt verkleinern, wenn wir unſere ganze Tätigkeit auf einen Hamßf gegen einzelne Perſonen, und mögen ſie noch ſo hoch ſtehen, beſchränken würden. Aher wenn nun der Reichskanzler weiter ſagt, er fühle ſich gebrungen, gegen unſer Beſtreben, eine Aenderung des Zuſtandes Herbeizuführen, nicht nur ſich ſelbſt auf die Schanzen zu ſchwingen, ſündern auch das Volk aufzurufen, ja, dann muß ich ſagen: Gegen eille derartige Staatskunſt ſollte nicht nur von unſerer Seite Pro⸗ teſt erhoben werden; denn wollte man wörtlich das durchführen, das der Reichskanzler will, dann hieße es, unſer Reich und unſere Gefellſchaft zur Verſteinerung zu verurteilen. Weiter⸗ 4575 5 iſt die Verfaſſung unſeres Volkes von den erſten Anfängen Verfaſſungsweſens bis zum heutigen Tage ununterbrochen. d vo ſteht denn geſchrieben, daß eine Weiterbildung über den Segenſpärtigen Zuſtand hinaus nicht mehr erſtrebenswert, nicht miahr erlaubt und nicht mehr denkbar wäre? Und dafür haben die Jesten Wahlen wirklich den Beweis erbracht, daß Tauſende, Millio⸗ n von Deutſchen den Tag mit Sehnſucht erwarten, an dem eine Beiterbildung unſerer Zuſtände in demokra⸗ täiſchem Sinne möglich iſt, damit wir geſchützt ſind gegen das, Wias vor wenigen Tagen uns wenigſtens angedroht wurde. Wer Häufig Gelegenheit hat, mit Ausländern über deutſche Zuſtände zu ſprechen, dem wird immer wieder eingewendet: Was wollt ihr, es bedeutet ihr, was bedeutet euer Parlament, euer Volk? Ihr habt nichts, und ihr ſeid nichts! Ueber euch ſteht und fällt alles Mit einer Perſon.(Rufe rechts: Wieder Beleidigung des Kaiſers!) Und das iſt nicht einmal Verfaſſungsbruch. Aber es ſind auch Giefaßhren da, und wer das leugnen will, der verſündigt ſich un unſerem Volk, und dieſe Gefahren aus der Welt zu ſchaffen, dias iſt eine Aufgabe, des Schweißes der Edlen wert, und wir ſwerden nicht ruhen und raſten, bis wir dieſe Gefahr beſeitigt haben.(Lebh. Beifall der Soz.) KReichskanzler Dr. v. Bethmann Hollweg: Wein Herren! Der Abg. Dr. Südekum hat mir ſoeben als Mifgabe zugewieſen, die Verfaſſung aufrecht zu er⸗ halteen. Das werde ich auch tun. Ich bin jederzeit dafür ein⸗ getreten. Und wenn der Abg. Dr. Südekum heute wiederum aus⸗ defübrt hat, die Ausführungen S. M. des Kaiſers wären ein Augriff auf die Verfaſſung, wenn auch nur eines Teils des Reiches geweſen, ſo verweiſe ich Sie auf das, was ich in dieſer Richtung neulich geſagt habhe. Dr. Südekum hat mir weiter eine Belehrung darüber erteilt, daß verfaſſungsmäßige Zuſtände fortgebildet würden, fortgebildet werden kanten und müßten. Ich glaube, Dr. Südekum wird mir genug Keuntnis und Verſtändnis für die Geſchichte zumuten, als daß ih dieſem Satz nicht beipflichten ſollte. Aber Sie gehen doch etwas epders vor. Die Herten Rebiſioniſten lieben es ja, es ſo dar⸗ Füſtellen. als oß bei ihnen nur eine geſetzmäßige Fort⸗ 285 Verfafſungszuſtände nach dem ißhnen vorſchwebenden Ziel in Betracht komme. Was hat neu⸗ lLich Hert Scheidemann geſagt? Er iſt dabei zurückge⸗ kaämmen, ſo habe ich ihn wenigſtens verſtanden, auf die Aenderung Abrer Geſchäftsordnung, wonach jetzt an die Interpellationen An⸗ Aträge geknüpft werden ſollen. Damals, als die Debatte über die Geſchäftsordnungsände⸗ Irung ſtattfand, war der ganze Reichstag, der die Aenderung be⸗ ſchloſſen hat, einſtimmig der Anſicht, es ſollte keine Verſchiebung des könſtitutionellen Syſtems gemeint ſein, unter dem wir leben. Wos hat nun Herr Scheidemann geſagt? Er hat aufgerufen mit einem ſehr deutlichen Wink auf das Zentrum, die Nationallibe⸗ len, die Freifinnigen, ſie ſollten doch nun einmal Männer F 55 und zur Tat ſchreitenz ſie ſollten dieſem Be⸗ Ichruß, den etwa der Reichstag faſſen ſollte, durch die Tat zur cchteit verbelfen.(Hört! hört! rechts.) Iſt das eine ver⸗ foſſungsmäßige Fortbildung? Das iſt ein ſcharfer Ein⸗ Niff in unſer Verfaſſungsleben.(Beifall rechts.) Des im übrigen von Ihnen auf Parteitagen, in Ihrer Pieſſe geſagt worden iſt, über die Form, wie Sie die Ziele er⸗ reichen wollen, denen Sie nachſtreben, da iſt von Ver⸗ faffungsmäßigkeit keine Rede mehr.(Zuſtimmung rechtz.) Darüber ſollten ſich die Herren klar ſein, wenn ſie anderen Leuten den Vorwurf machen, daß ſie nicht für die be⸗ ſiehende Verfaſſung eintreten.(Beifall.) 8 Abg. Schultz(Ry.): Man macht uns zum Vorwurf. Das für die der Chef⸗ (Lautes Gelächter die Sommerarbeit eines Sommerredakteurs, redalteur moraliſch nicht verantwortlich war. der Soz.) Der Artikel iſt auch von der Leitung der„Poſt“ ſofort worden. Sie können den Arkikel Ad nicht der Zeitung und noch weniger der Reichspartei, die Deamitenſchts zu tun hat, anhängen. 5 S85) n Südekum, le. Der Kaiſer hat aber 24 Jahre lang durch Fine Regierung bewieſen daß er es treu mit t. Südekum— aber aus den Worten, die auf Parteitagen geſagt ̃ oder minder verhüllten Drohung des Kaſſenſtreiks. da klingt es anders. Der deutſche Kaiſer ſteht treu nden Geſetzen. und wenn wir im Auslande mit Ausländern Eer unſeren Kaiſer ſprechen, da hört man oft das Wort: Hätten Nir docheinen ſolchen Kaiſer!(Lebhafter Beifall, Ge⸗ Ichter der Soz.) Abg. Scheidemann(Soz.: We dd eine N 95— dtalledt iſt in der Oeffent⸗ ſeit und eine ganz falſche Deutung erfahren hat, ſo gilt d bon meiner Acbe elächter (Ge.) Ich nehme von Ddem was ich geſagt habe, kein Wort zurück und bra; che keins urückzunehmen.(Gelächter rechts.) Aber ich Bpfehle allen das Stenogramm zur Lektüre, und ich ſtelle aus⸗ dfeſt, daß ich nichts daran geändert habe, was irgendwie ändern könnte. Ich ſtede auch auf dem Standpunkt, 88 9 der Rei kangler mich an verſchiedenen Stellen meiner 2. chans mißverſtanden hat, ſo daß es ihm gar nicht in atte kommen ſollen, den Saal zu verlaſſen.(Gelächter er das wirklich verſtanden hätte, was ich geſagt 0 er das auch unterlaſſen.(Gelächter rechts.) Man ch in einen Widerſpruch zu dem Genoſſen Süde⸗ dum bringen wollen. In dieſen Dingen gibt es zwiſchen Re⸗ ten und ſogenannten Radikal i 5 8 wngere Achiedenelk. Weifall der 8 die geringſte Mei Eiſt niemals, weder in unſerer Ktteratur noch im Partei 8. rer 0 rtei⸗ Frogramm. noch in unſeren Parteitagsbeſchlüſſen irgendwie ein Anterſchied gemacht worden zwiſchen Reviſioniſten und Radikalen, dahtnd daß die einen etwa darauf dringen, mit Gewalt das zu er⸗ reichen, was wir erſtreben. Im Gegenteil, es wird immer erklärt, * des Riefogialdemokratiſche 5 Partei ſeit ihrem (Zuſtimmung der Soz.) Beſtehen jede Gewaltihrerſeits abgelehnt hat. In unſerer geſamten Literatur finden Es wird immer geſagt, wir wollen das auf friedlichem Wenn Sie nicht geradezu gewaltſam die Ent⸗ Zuſtände kommen, die ha! rechts.) Warum en und alle möglichen Sie das. Wege erreichen. wicklung dahin treiben, dann werden nicht uns ſelber nicht erwünſcht ſind.(Rufe: haben wir denn in Deutſchland nicht Anarchiſt Gewalttaten, wie in allen anderen Ländern? Weil wir ein ſtarke Sozialdemokratie haben.(Beifall der Soz., Gelächter rechts.) Weil wir es verſtanden haben, die Leute auf geſunde Bahnen zu lenken. Wir wollen keine Gewalt, ſondern die priedliche Fortentwicklung. Sie haben es in der Hand, oh wir uns friedlich und geſund fortentwickeln.(Lachen rech.) Bei Ihnen liegt es, ob nicht hier und da unüberlegte Dinge ge⸗ macht werden, die niemand mehr bedauern würde als wir, für die Sie aber die Verantwortung haben.(Lautes Gelächter rechts, Beifall der Soz.) Damkt ſchließt die Generaldiskuſſion. Es folgt die Einzelbeſprechung. Beim Etat des Reichskanzlers ſpricht Abg. Emmel(Soz.) über die Verhältniſſe in Elſaß⸗Loth⸗ ringen. Der Nationalismus dort iſt bei den letzten Wahlen bollſtändig geſchlagen worden. Er gab keine Veranlaſſung zu unfreundlichen Worten, wie ſie der Kaiſer in Straßburg ge⸗ ſprochen hat. Alles Unglück kommt von den Patrioten und Scharfmachern. Direktor Heyler von der Grafenſtadener Ma⸗ ſchinenfabrik iſt ein Scharfmacher nach dem Herzen Breitenbachs, ein brutaler und ſchikanöſer Unternehmer(Vizepräſident Dr. Paaſche bittet ſolche Ausdrücke zu unterlaſſen). Als der Redner den reichsſtändiſchen Unterſtaatsſokretär Man⸗ del beftig angreift, der ein oſtelbiſcher Polizeimann ſei, wird er vom Vizepräſident Dr. Paaſche ermahnt, einen Abgeordneten nicht in dieſer Weiſe anzugreifen. Der Redner erklärt: Wenn er nicht hier iſt, ſo iſt das die Schuld der Reichsregierung. Miniſter v. Breitenbach: Nach der Behandlung des Grafenſtadener Falles in den ver⸗ ſchiedenen Parlamenten konnte man den Fall für unklar halten. Das iſt nicht der Fall. Die Leitung zeigte krotz langjähriger Lie⸗ ferungen an deutſche Bahnen nach den Feſtſtellungen der Behörden ein durchaus deutſchfeindliches Verhalten. Ge⸗ wiß ſind einzelne Vorgänge Kindereien, es ſind aber auch Symp⸗ tome für eine deutſchfeindliche Bewegung. Das Vorgehen der Eiſenbahnverwaltungen iſt ganz berechtigt. Es iſt ſonſt nicht im Leben üblich, daß man ſeinem Gegner Waffen gibt, trotzdem haben wir nur in Ausſicht genommen, daß derjenige, den wir verant⸗ wortlich machen für dieſen feindſeligen Geiſt, aus dem Unter⸗ nehmen ausſcheidet, und daß Sicherheiten geſchaffen werden, daß Gleichartiges ſich nicht wiederholt. Nimmt man das an, ſo erhält das Werk die Millionenlieferungen, die es bisher ge⸗ habt hat. Wir wollen dieſe Induſtrie unter allen Umſtänden hal⸗ ken, weil wir ihre große Arbeiterſchaft nicht in Ungelegenheiten bringen wollen. Die Angriffe auf die elſaß⸗lothringiſche Regierung weiſe ich zurück, wir ſind ihr dankbar, daß ſie durch eine ſorgfältige Unter⸗ ſuchung Klarheit geſchaffen hat. Die elſäſſiſche Kammer hat, bewußt oder unbewußt, dem Nationalis⸗ mus Vorſchub geleiſtet.(Sehr richtigl rechts; Unruhe links.) Ihre Taktik iſt höchſt gefährlich. Zweifellos hat ſich in jenem großen Betriebe ein deutſchfeindlicher Geiſt gezeigt. Des⸗ halß haben die Verhandlungen des Landkages keinen Nutzen ge⸗ habt. Wir waren entgegenkommend und werden es auch weiter ſein, aber wenn in der geſtellten Friſt das Werk nicht Abhilfe ſchafft, werden wir ihm die Aufträge entziehen. Die Verant⸗ wortung fällt ihm zu.(Beifall rechts.) Elf.⸗Lothr. Bundesratsbevollm. Dr. Sieveking 8 nimmt Unterſtaatsſekretär Mandel gegen den Vorwurf in Schuß, daß er die Unterſuchung eigenmächtig und ordnungswidrig ge⸗ führt habe. Die Regierung Elſaß⸗Lothringens verfährt nicht kleinlich. Der Abg. Emmel möge mit ſeinen Parteifreunden allen chauviniſtiſchen Anwandlungen nachdrücklich entgegentreten. Abg. Roeſer(Vp.): Die Angriffe gegen die Elſaß⸗Lothringer weiſe ich zurück. Es ſind gute Deutſche. In der Grafenſtadener Angelegenheit iſt die Regierung auf dem falſchen Wege. Eine Beſchleunigung der Ausſöhnung des Reichslandes mit dem Reiche wird dadurch nur erſchwert. Der Etat des Auswärtigen Amts wird ohne Debatte erledigt.(Der Reichskanzler verläßt den Saal.), Das Reicthsamtf des Innern. Abg. Ahlhorn(Vp.) führt Klage über Fälle von Doppelbeſteuerung. Abg. Fegter(Pp.)“ begründet einen Antrag Dr. Wiemer(Vp.). Frhr. v. Richt⸗ hofen(Natl.), den Fonds zur Förderung der See⸗ fiſcherei im nächſten Etat weſentlich zuerhöhen ins⸗ beſondere behufs wirkſamer Unterſtützung der deutſchen He⸗ ringsfiſcherei. nochmals Abg. v. Böhlendorf⸗Kölpin(Konſ.) ſtimmt dem Antrage zu. Der Antrag wird angenommen. Die Wohnungskommiſſion beantragt, die Re⸗ gierung zu erſuchen, dem Reichstag ſchon in der nächſten Tagung Geſetzentwürfe zur Regelung des Wohnungs⸗ weſens vorzulegen. Abg. Goehre(Soz.): Die Regierung muß auf die Einzelſtaaten einen Druck aus⸗ üben; beſonders auf Preußen. Denn dort hat ja jetzt der Staatsanwalt gegen den Prapagandaausſchuß für Groß⸗Berlin Anklage wegen Aufreizung zum Klaſſenhaß er⸗ hoben.(Hört! Hört! und Heiterkeit.) Das geſchieht in demſelben Augenblick, da der Reichstag auf weitere Wohnungsfürſorge drängt.(Hört! Hört!) Gerade der Propagandaausſchuß verfolgt in hochherziger Weiſe dasſelbe Ziel. Der Antrag wird nach kurzen Sympathieerklärungen der Abgg. Laſer(Natl), v. Trampazynski(Pole), Dr. Bra⸗ band(Bp.) und Mumm(Wirtſch. Vgg.) einſtimmig an⸗ genommen. Der IIIilltdrefat. Abg. Gothein(Vp.): In dem Falle des Straßburger Reſerveoffigier⸗ Aſpiranten(Zuruf: Die Eiertantel) hat der Kriegs⸗ miniſter eine Erklärung abgegeben, die objektiv unwahr iſt. (Ohol-⸗Rufe.) Er hat eine Dame, die Verwandte des Aſpiranten, ſchwer beleidigt und geſchädigt. Gegen die Dame iſt abſolut nichts einzuwenden. Ich erwarte eine Ehrenerklärung vom Kriegs⸗ miniſter. Sollte er das nicht tun, ſo kann ich der Dame nur den Rat geben, den Kriegsminiſter wegen öffentkicher Belei⸗ digung suverklagen. Man ging gegen dieſen Aſpiranten nur vor, weil er Tu de iſt. Bei Chriſten iſt man nicht ſo zimper⸗ lich. Gerade im Straßburger Bezirk iſt ein Reſerveoffizier, deſſen Bruder auf der Säuferliſte ſtand. Der Bruder eines an⸗ deren war Schweinehirt.(Schlußrufe.) Wenn das Taufwaſſer über die Juden kommt, dann ſind ſie auf einmal qualifiziert. Judenmiſſion iſt nicht die Aufgabe des Kriegsminiſters. Abg. Schulz⸗Erfurt(Soz.) bringt einen Fall vor, in dem einem jungen Mann der Ber ech⸗ tigungsſchein sum Sinjährigen⸗Sienſt verwei⸗ gert wurde, weil er wegen Unterlaſfung der Anmeldung eines un⸗ mit 6 Mk. vorbeſtraft war. (Hört! politiſchen Jugendvereins Hört! links.) Kriegsminiſter Frhr. v. Heeringen: Auskunft über den Offizieraſpiranten beruht em Material. Es wird tatſächlich kein Unterſchied gs⸗ 0 iſchen Chriſten und Juden.(Gelächter auf der Linken.) Es iſt durchaus wahrſcheinlich, daß hie und da noch antiſemitiſche Beſtrebungen in der Armee vorhanden find; die ſind durchaus zu mißbilligen; wo ſie greifbar hervortreten, wird eingegriffen, da können Sie ſich drauf verlaſſen, Zweifellos aber iſt, daß das Taufwaſſer einen ſo merkwürdigen Unter⸗ ſchied nicht macht.(Lachen links.) Es ſind zwei Fälle einmal in der Zeitung behandelt worden, ich habe vergeblich verſucht, ihnen nachzugehen, und nehme keinen Anſtand zu erklären, daß, wenn ſie zuträfen, es zweifellos unrichtig wäre. Der Kriegs⸗ miniſter erwidert ſodann dem Abg. Schulz: Zum Ein fährig⸗ Freiwilligen⸗Dienſt iſt ein Unbeſcholtenheits⸗ zeugnis notwendig, und das ſtellt nicht die Militärverwaltung aus, ſondern die Zivilbehörde; auch die entſcheidende dritte Inſtanz beſteht nur zur Hälfte aus Militärbehörde. Herr Müller⸗Meiningen hat in der zweiten Leſung die Verurteilung des Oberſten Hüger erwähnt. Ich habe über den elf Jahre zurückliegenden Vorgang alsbald geantwortet; ich ſtelle aus den Akten nur noch feſt, daß der Offizier nach Abſchluß eines ehren⸗ gerichtlichen Verfahrens, in dem er freigeſprochen wurde und vollſte Genugtuung erhielt, ein Geſuch einreichte um Ge⸗ nehmigung zum Verzicht auf das Tragen der Uniform; in der Begründung dieſes Geſuches beleidigte er Offiziere, die als Richter im Ehrengericht mitgewirkt und auch ſonſt dienſtlich mit ihm zu tun hatten. Unter ſolchen Umſtänden würde das Geſuch auch heute nicht genehmigt, ſondern auf ehrengerichtliche Unter⸗ ſuchung erkannt worden ſein. Abg. Dr. Frank⸗Mannheim(Soz.): Der Kriegsminiſter hat den Sinn des Geſetzes dadurch ins Gegenteil zu berkehren geſucht, daß er die Begriffe Unbeſcholten⸗ heit und Unbeſtraftheit gleichgeſetzt hat. Von Strafe ſteht kein Wort im Geſetz, ſondern von Unbeſcholtenheit. Der betreffende junge Mann iſt, weil er gemeint hat, der Verein ſei nicht ſozial⸗ demokratiſch, ſondern ein unpolitiſcher Jugendverein und ihn des⸗ halb nicht angemeldet hat, zu ſechs Mark Geldſtrafe verurteilt worden, und auf Grund deſſen wird ihm die Unbeſcholtenheit abgeſprochen! Der Reichstag müßte einen derartigen Uebergriff auf das allerſchärfſte zurückweiſen. Die Zeiten können ſich än⸗ dern und ſind noch nicht ſo fern, daß auch andere Parteien, bürger⸗ liche, als reichsfeindlich erklärt wurden; das könnte auch wieder einmal einem katholiſchen Geſellenverein paſſieren. Schon zum zweitenmal hat der Kriegsminiſter klare geſetzliche Beſtimmungen hinwegzuräumen verſucht und hier wird wieder in unerhört brutaler Weiſe in das Leben eines jungen Menſchen eingegriffen, ohne daß der Kriegsminiſter den Mut hat, zu erklären, wir haben das Geſetz gebeugte Kriegsminiſter v. Heeringen: 8 Ich muß mich namentlich gegen die letzten Ausfüßhrungen auf das allerernſteſte verwahren.(Beifall rechts.) Ich habe ausdrücklich erklärt, es iſt ein Undeſcholtenheitszeugnis erforderlich, das von der Zivilbehörde ausgeſtellt werden muß und das dieſem Herrn verweigert wurde. Die Erſatzbehörde drit⸗ ter Inſtanz hat den Anſpruch verneint, nicht die Militärverwal⸗ tung hat das Zeugnis verweigert. Abg. v. Maſſow(Konſ.): Ich komme mir vor wie ein Stein unter der Dachtraufe. Ich bitte, mich nur zehn Minuten reden zu laſſen. Der Redner bittet um kleine Garniſonen im Oſten, vor allem eine in ſeinem Wahlkreis. Die Oſfmarkenzulage. Da auch die Beamten der Militärverwaltung für dle Oſt⸗ markenzulage in Betracht kommen, wird dieſe Frage, die im übri⸗ gen faſt durchweg die Poſtbeamten angeht, ſchon hier verhandelt. Die Oſtmarkenzulagen ſind bekanntlich in zweiter Leſung ge⸗ ſtrichen worden. Die Nationalliberalen beantragen, ſie wieder⸗ herzuſtellen. Dasſelbe beantragen auch die beiden Parteien der Rechten. Für den Fall der Ablehnung dieſes Antrages ſollen die Zulagen in Höhe von Dreiviertel des Jahresbetrages gezahlt wer⸗ den. Das Zentrum hält die Streichung aufrecht, will aber den Beamten, die am Ende des Gehaltsjahres 1911 die Zulage be⸗ hoben haben, Dreiviertel des Betrages als Entſchädigung gewäh⸗ ren. Die Sozialdemokraten beantragen, eine Verallgemeinerung der bisherigen Oſtmarkenzulage auf das ganze Reich. Abg. Wendel(Soz.)? Bef der Ablehnung der Zulage in der zweiten Leſung hat der Abg. Schulz den nationaliſtiſchen Trompeter von Säckingen geſpielt. Seine Entrüſtung iſt für uns eine Bagatelle, über die wir zur Tagesordnung übergehen Die Oſtmarkenzulage iſt ein häßlicher Weichſelzopf, den wir abſchneiden müſſen. Staatsſekretär Krätke: Es wäre eine große Härte, den Beamten jetzt die Zulagen zu nehmen, nachdem ſie ſich darauf eingerichtet haben. Das wäre ein Unrecht. Es handelt ſich um Beamte, deren Gehalt aßnehin nicht übermäßig hoch iſt. Der Antrag der Sozialdemokraten iſt nur ein Wahlmanöver, ſie bewilligen doch nichts, und die Beamten wiſſen das. Abg. Dr. Spahn(Zentr.): e Silanen e e ſchädigung iſt nur berechtigt bei den Beamten, die die Zulage bisher bekommen haben. 81 Abg. Graf Weſtarp(Konſ)? Streichen Sie die Zulage hier, ſo ſtellen Sie die Reichsbeamten ſchlechter als die preußiſchen, die ein geſetzliches Anrecht haben. Abg. Schlee(Natl.) und Abg. Schultz(Rp.) fordern die Wiederherſtellung der Zulage und machen darauf aufmerkſam, daß die Regierung ſie im nächſten Jahr ſicher wieder einbringen werde. 5 Abg. Hubrich(Vp.) 2 Wir werden dem nationalliberalen Antrag auf Wisderher⸗ ſtellung der Regierungsvorlage zuſtimmen. 8 Der ſozialdemokratiſche Antrag wird abgelehnt, ebenſo der nationalliberale auf Wiederherſtellung der Oſtmarkenzulage. Darauf werden die Anträge des Zentrums angenommen. Abg. Gunſſer(Bp.) beantragt, die neue Maſchinengewehr⸗Kompagnie für Württem⸗ berg nach Gmünd zu verlegen. Abg. v. Payer(Vp.) tritt für Tübingen Württembergiſcher Generalmajor v. Graevenitz hält Gmünd für geeigneter. 5 Der Antrag wird abgelehnt. Der Marineetat wird ohne Debatte erledigt, ebenſo der Juſtizetat. Der Etat wird in der Geſamtabſtimmung gegen Sozial⸗ demokraten und einigen Elſäſſern angenommen. Die Reſolution der Konſervativen betreffend Arbeits⸗ willigenſchutz wird in namentlicher Abſtimmung mit 278 gegen 68 Stimmen bei 3 Enthaltungen abgelehnt. Zum Schluß dankte der Reichskanzler dem Reichskage im Namen des Kaiſers für die Bewilligung der Wehrvorlagen und verlas dann die Vertagungs⸗Order des Kaiſers. Mit einem Kaiſerhoch ging das Haus auseinander. Schluß 7 Uhr. Di Die 17 Mannheim, 23. Mai 1912. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Anonoan-Expοdon Haunkelm eiaker areee Tehrling mit gutem Schulzeugnis u. ſchöner Handſchrift für ein Cigarren⸗detail und engros⸗Geſchäft per ſofort geſucht. Offerten(ſelbſt⸗ geſchrieben) unter A. 2352 an D. Frenz, Annoncen⸗ Expedit. 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Kaum hatten die Tiere Kuliſſenluft geatmet, ſo fielen ſie über das aus Papier geformte Gras her und wollten damit ihren Appe⸗ tit ſtillen. Empört über die Täuſchung, beginnen die Schafe einen argen Verſtoß gegen die Diſziplin der Hofoper. Sie hoben einen fürchterlichen Spektakel an und beſonders der Leit⸗ hammel wollte ſich nicht beruhigen. Er ließ ein heftiges Blöken erſchallen. Sänger und Mufiker, Regiſſeur und Kapellmeiſter blieben außerſtande, das renitente Vieh zu bekuhigen. Die „Lamperln“ verleugneten ihre vielgerühmte Sanftmut und trieben ihre Taktlofigkeit ſoweit, daß ſie Frau Hilgermann nicht zum Singen kommen ließen. Das dauerte eine Weile unter lebhafter Heiterkeit der auf der Bühne verſammelten Per⸗ ſonen. Endlich machte Frau Hilgermann der drolligen Situation ein Ende. Sie trat vor und ſagte zum Kapellmeiſter Schalk: „Verehrter Herr, ſo geht das nicht, entweder ich ſinge oder die Schafe fingen. Treffen Sie eine Entſcheidung!“ Und es er⸗ ging ein Ausweiſungsbefehl. Die muſtkaliſche Herde ver⸗ ſchwand, und Siegfried Wagner erklärte ſich damit einver⸗ ſtanden. Nur der Leithammel konnte ſich ſchwer von„Bana⸗ dietrich“ trennen. — Folgen der Titanic⸗Kataſtrophe. Auf Anregung der Newyorker Seemanns⸗Genoſſenſchaft hat der amerikaniſche Staatsſekretär Meyer nunmehr probeweiſe einen regelmäßigen Signaldienſt und eine Beobachtung der Eisberggefahr ange⸗ ordnet. Der amerikaniſche Kreuzer„Birmingham“ hat den Befehl erhalten, ſüdlich der Grand Banks zu kreuzen, den Zug der Eisberge zu beobachten und täglich zweimal alle Wahr⸗ nehmungen drahtlos weiterzugeben. Das Schiff hat insbeſon⸗ dere die Aufgabe, die Richtung der Eisfluten und die Lage größerer Eisberge feſtzuſtellen, um dann auf drahtloſem Wege die benachbarten Schiffe zu verſtändigen. Die„Birmingham“ iſt mit einem beſonders ſtarken drahtloſen Telegraphenapparat ausgerüſtet worden. Wenn dieſer Verſuch günſtige Erfolge zeitigt, wird die Regierung der Vereinigten Staaten voraus⸗ ſichtlich zuſammen mit anderen Seemächten eine regelmäßige Ueberwachung der Eisfelder einrichten. Trotzdem die Schiff⸗ fahrts⸗Geſellſchaften infolge der Titanic⸗Kataſtrophe einen neuen Kurs gewählt haben, der 250 Seemeilen ſüdlich von der alten„Fahrſtraße“ verläuft, iſt die Gefahr von Zuſammen⸗ ſtößen mit Eisbergen damit doch nicht vollkommen beſeitigt und aus dieſem Grunde auch hat die amerikaniſche Marine den Beobachtungskreuzer entſandt. Eine weitere Folge der Tita⸗ nic⸗Kataſtrophe iſt ein Ergänzungsgeſetz zu den amerikaniſchen Schiffahrtsbeſtimmungen. Dieſes Zuſatzgeſetz iſt am Samstag von dem Richter Alexander, dem Obmann des Handelsmarine⸗ Komitees, dem Senat unterbreitet worden und wird in den nächſten Tagen vorausſichtlich mit großer Mehrheit angenom⸗ men werden. Der wichtigſte Abſatz dieſes neuen Geſetzes be⸗ ſtimmt:„Für jeden Dampfer der Vereinigten Staaten wie auch für jedes Paſſagierſchiff anderer Staaten, die das Meer oder die großen Seen befahren und mehr als fünfzig Perſonen, gleichviel ob Paſſagiere oder Beſatzung an Bord führen dürfen, Lieferung frei ins Haus Detail-Verkau SCHANFF 5% Rabatt Rabattmarken 18 iſt es fortan ungeſetzlich, amerikaniſche Häfen zu verlaſſen, ſo lange ſie nicht mit einer Vorrichtung für drahtloſe Tele⸗ graphie verſehen ſind.“ Dieſe Vorrichtungen ſind im Geſetz genau umſchrieben, die Apparate müſſen mindeſtens eine draht⸗ loſe Reichweite von hundert Seemeilen haben und zu ihrer Bedienung ſollen nach dem Wortlaut des Geſetzes zwei oder mehr erfahrene Telegraphiſten an Bord ſein, von denen einer ſtets ſowohl bei Tage wie in der Nachtzeit Dienſt tun muß. — Anekdotiſches vom Spargel. Die diesjährige Spargel⸗ ſaiſon bietet den Freunden des„Fürſten der Gemüſe“ die an⸗ genehmſten Eindrücke, denn ſelten iſt der Spargel ſo gut ge⸗ raten und ſo wohlſchmeckend geweſen. Wer aber unn in dieſen Tagen der Spargel eine ſaftige Stange behaglich mit zwei Fingern, wie es dem wahren Spargeleſſer ziemt, in den Mund führt, der gedenke auch der mancherlei wunderſamen Eigen⸗ ſchaften, die frühere Verehrer ihm zugeſchrieben haben. In der Volksmedizin hat der Spargel ſeine Rolle geſpielt, ſollte beſonders zur Beſänftigung der Herztätigkeit gut ſein und auch andere zahlloſe Geſundheit fördernde Eigenſchaften haben. Ein Lobredner des Spargels aus dem Anfang des vorigen Jahr⸗ hunderts, John Evelyn, ſagt in ſeiner„Acetaria“:„Nächſt dem Fleiſch iſt nichts ſo nahrhaft und kräftigend als Spargel.“ Unſere moderne Wiſſenſchaft von der Ernährung wird dem wohl widerſprechen; weniger leicht laßt ſich eine Behauptung widerlegen, die vielfach aufgeſtellt worden iſt und die Charles Lamb in die Worte faßte:„Der Spargel iſt ein Erzeuger und Beförderer edler Gedanken.“ Vielleicht rührt dieſe Annahme daher, daß gerade die erleuchtetſten Geiſter häufig zu den leidenſchaftlichſten Verehrern dieſes Gemüſes gehörten. So er⸗ zählt man von dem großen franzöſiſchen Schriftſteller Fonte⸗ nelle eine Geſchichte, die für ſeine Vorliebe für den Spargel bezeichnend iſt. Fontenelle hielt für den höchſten der Genüſſe Spargel, der in Oel ſerviert wird, und er ſtand damit in einem ſtrengen Gegenſatz zu einem befreundeten Abbe, der den Spar⸗ gel nur mit Butter genießen wollte. Eines Tages erſchig der Abbs unerwartet bei Fontenelle, der ſich gerade eine gehörige Portion Spargel in Oel beſtellt hatte. Wohl oder übel mußte er nun anordnen, daß die Hälfte mit Butter ſerviert werde. Da wird auf einmal der apoplektiſche Abbe, während beide der Mahlzeit harren, vom Schlage getroffen und finkt tot in ſeinen Seſſel zurück, wonach Fontenelle nach einem Moment ſtiller Trauer nichts Eiligeres zu tun hat, als dem Koch zuzurufen: „Mach den ganzen Spargel mit Oel an, wie ich zuerſt befohlen hatte!“ Auch Jonathan Swift, der bittere, menſchenfeindliche Satiriker, gewann dem Leben bei einer Spargelmahlzeit fröh⸗ lichere Seiten ab und hielt ſtreng darauf, daß ihm ſein gehörig Teil zukomme. Sein Freund und Verleger George Faulkener hat uns in amüſanter Weiſe von einem ſolchen Spargeleſſen mit Swift erzählt. Er war von dem Dechanten eingeladen und wollte ſich, ehe er ſeine erſte Portion aufgegeſſen hatte, zum zweiten Male nehmen. Das aber ließ der Dichter von „Gullivers Reiſen“ nicht zu. Streng wies er auf den Teller des anderen und ſagte drohend:„Iß erſt auf, bevor Du nimmſt!“ Und als Faulkener, der bei dem rapiden Tempo des Swiftſchen Spargeleſſens zu kurz zu kommen fürchtete, einige Einwendungen machte, wurde der Dechant ſo wütend, daß er ſich fügen mußte. Wenn er ſpäter dieſe Geſchichte erzählte, ſo meinte er nachdenklich:„Ja, ja, mit Swift war nicht gut Spar⸗ el eſſen.“ — Lebende Drachen. Unter mancherkei wunderlichen Tie⸗ ren, denen wir in der Klaſſe der Reptilien oder Kriechtiere begegnen, ſind wohl die allerwunderlichſten Geſchöpfe die Cha⸗ Versand nach auswärts Stellen in allen Stadtteilen. neueſt. Kurioſität. Enorm. Umſatz, jedermann ſtaunk und kauft. Horton, Ber⸗ lin W. 50, Körnerſtr. 2. 882⁵ TELEPHON 1658 Ein tüchtiger ſelbſtündig. Konsitor per 1. Juni geſucht. Hch Lanzſtraße 20. Tüchtiges zuverläſſiges MẽMädchen mit gut. Zeugn. für alle Hausarb. geſucht⸗ D 1, 3, 2 Tr. 11711¹5 mäleons, von denen ein hübſcher, illuſtrierter Aufſatz im Kos⸗ mos, Handweiſer für Naturfreunde, erzählt. Ein naiver Be⸗ ſchauer, der dieſe reptilgewordene ſchrullige Schöpfungslaune der Natur zum erſten Male lebend zu Geſicht bekommt, möchte wohl eher meinen, ein aus Märchenland entronnenes Fabel⸗ weſen oder ein vorweltliches Ungeheuerchen vor ſich zu ſehen, denn ein zeitgenöſſiſches, ja noch dazu„gemeines“ Reptil. Gar zu ſeltſam nimmt ſich der ſchmale, hochkantige Rumpf mit dem zur Spirale eingerollten Schwanz auf den dürren, in Greif⸗ zangen endigenden Stelzbeinen aus. Gar zu abenteuerlich dräut der helmförmige Kopf mit den klobigen Augen, die, völlig hefreit vom Zwange des Zuſammenwirkens, jedes ſeinen eigenen Weg gehen, das winzige Sehfenſterchen bald auf bald ab, bald vor⸗ und bald rückwärts richtend. Gerät das ſonderbare Ge⸗ ſchöpf nun gar in Erregung— auch das Chamäleon hat Ner⸗ ven!— und läßt dabei ſeine vielberufene kaleidoſkspartige Farbenſkala vor dem Auge des Beſchauers vorüberziehen oder bequemt es ſich gar, ihm das ſpannende Schauſpiel einer In⸗ ſektenjagd mittels des nie fehlenden Zungenlaſſo vorzuführen, ſo wird unſer Chamäleon gewiß gern als eins der merkwürdig⸗ ſten Geſchöpfe unter Gottes Sonne anerkannt werden. Und doch iſt dieſer nördlichſte Vertreter der großen, bereits beinahe hundert Arten umfaſſenden Chamäleonſippſchaft noch eine, man möchte ſagen gemäßigte Erſcheinung im Bergleich zu der Mehr⸗ zahl ſeiner Vettern im tropiſchen Afrika und auf Madagaskar Da gibt es aus aller Proportion geratene, lang ausgezerrte und wiederum andere, zur Eiform mit kaum in die Augen fallendem Schwanzſtummel zuſammengeſchobene Geſtalten, nach allen Richtungen verbaute Köpfe, dräuende Rücken⸗ und Bauch⸗ kämme à la Fabeldrache, wunderliche Hautanhänge, die zur Abſchreckung von Angreifern gebläht oder geſträubt werden, vor allem aber Hörnerbildungen aller erdenklichen Art, von einem beſcheidenen, rüſſelartigen Schnauzenvorſprung bis zu zwei, drei und noch mehr anſehnlichen Spießen, dem Stoßzahn des Narwal ähnlich. — Ein merkwürdiger Sittlichkeitsfanatiker. Unter den hie⸗ ſigen Hunden, ſo wird der„FIrkf. Ztg.“ aus Höchſt geſchrieben, herrſcht große Aufregung und Erbitterung. Die Formalität, unter der man ſich in Hundekreiſen zu begrüßen pflegt, iſt wohl allgemein bekannt und niemand hat es bisher für nötig gehalten, in dieſe rein interne Angelegenheit der Hunde die Naſe zu ſtecken. Nur ein übertriebener Sittlichkeitsfanatiker ſcheint daran Anſtoß genommen zu haben und hat ſich ein ganz raffiniertes Mittel ausgedacht, um den Hunden die Gewohn⸗ heit des gegenſeitigen Beriechens zu verleiden. Er hat am Maulkorb ſeines Hundes, eines Terriers, die etwa zwei Zenti⸗ meter lange Spitze einer Stopfnadel derart angebracht, daß dieſe bei der üblichen Begrüßung ſehr unangenehm auf der anderen Seite in Aktion tritt, was regelmäßig durch einen ſchmerzliche Ueberraſchung verratenden Aufſchrei und ſchleunig⸗ ſten Reißaus des begrüßten Kameraden beſtätigt wird. Da ſich dieſe Hunde dieſe üble Erfahrung ſehr wohl merken, ſo er⸗ ſcheint es nicht weiter verwunderlich, daß ſich ſelbſt die beſten Kameraden nur noch mit großem Mißtrauen begegnen und ſich jede Annäherung verbitten. Jetzt hat die Polizei dem ſtach⸗ ligen Köter ein beſonderes Intereſſe zugewandt, ſodaß eine Beſtrafung des übertriebenen Sittlichkeits⸗Hundebeſitzers nicht ausbleiben wird. 7 (71048 — Seneral-Anzeiger(Sadiſche Neueſte Nachrichten).(Mittagblath Maunheim, den 28. Mai 112 Vorrat, weiter fort. Beachten Sie die beiden Schaufenster! 12 x 1 anſchbe o dee, Damen⸗ Halbſchuhe/ . Hal Spezial. 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