rln unKaoadeen ire reeen Wonnement: 70 pfg. monatſich, Bringerlohn 30 Pfig. durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Mk. 3. 42 pro Quartal Einzel⸗Rr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile. J. 20 Hck. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) er 8 der Stadt Mannheim und Amgebung 2 2 5 8 2 75—5 51 — 5 28 2* 155 f Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung in Mannheim und Amgebung Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 3 Uhr Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den kimtsbezirk Mannheim; Handels“ und Induſtrie⸗Seitung für Südweſtdeutſchland; Beilage für Citeratur und wiſſenſchaft, Anterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ und Hauswirtſchaft; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Telegramm⸗kdreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗KAbteilung.... 341 Redaktion Exped. u. Verlagsbuchhdlg. 218 Eigenes Nedaktionsbureau in Berlin — Nr. 246. Maunheim, Mittwoch, 29. Mai 1912. (Abendblatt.) Der Fall Dreßler und der ruſſiſche Nachbar. Berlin, W. Mai. (Von einem Berliner Mitarbeiter.) Der Grenzkommiſſar Dreßler iſt, wie wir am Tage nach dem Feſt zu unſerer Freude leſen durften, der deutſchen Freiheit wieder worden. Seit ſechs Wochen war ſein„Fall“ zu einer ſtändigen Rubrik in den deutſchen Zeitungen geworden. Anfänglich war er eine Senſation, allmählich wurde er zu einer täglichen, lieben Gewohnheit Man gewöhnt ſich— die hiſto⸗ riſche Bismarckköchin war eine erleſene Menſchenkennerin— ehen„an allem“, auch daran, daß eine große machtgebietende Nation, von dem getreuen, angeblich durch jahrhundertelange Tradition ihr verbundenen Nachbarn ſich aushöhnen läßt. Denn darauf lief, was wir an dem wider alles Völkerrecht in die Obhut ruſſiſcher Gefängniswärter entführten Eydtkuhnener Grenz⸗ kommiſſar erlebten, am Ende hinaus. Man vergegenwärtige ſich nur die einzelnen Phaſen des wunderlichen Begebniſſes. Herr Dreßler iſt Grenzkommiſſar in Eydtkuhnen. Das iſt ein ſtiller, von einigen Tauſend Seelen und zur Herbſtzeit von ihligen Gänſen bevölkerter Ort, den ſchon die melancholiſche Eintönigkeit der litauiſchen Landſchaft umfängt und der eigent ⸗ lich nur ein paar Mal am Tage zum Leben erwacht: wenn ein Zug aus dem Reich kommt, der die europamüden Ruſſen heim⸗ bringen ſoll, oder ein anderer, der ſie gegen Weſten führt. Namentlich dieſe Züge ſind die intereſſanteren. Sie ſchaffen ch den Seendtouimiſar die meiße Arheit Deuſ idas vach Kußlanb füh, ſind außer den verhältnismäßig ſpärlichen Ge⸗ ſchafereſenden— deulſchen balglſcen, engliſgen— in der Hauptſache Angehörige des ſoliden zahlungsfähigen Mittel⸗ ſtandes und der noch viel zahlungsfähigeren Ariſtokratie. Wobei die Balten, die einen regen Verkehr mit dem Mutterlande und der geiſtigen Heimat unterhalten, noch eine beſondere Spezies bilden. Aus Rußland aber kommen außer dieſen Elementen auch noch andere. Solche, für die Mütterchen Rußland nie eine Mutter war. Die den Staub des Landes, in dem ſie und ihre Väter gehetzt und gequält wurden bis an die Grenzen des auch der kümmerlichſten Kreatur noch Erträglichen, von den ohlen ſchütteln und ſich in der Fremde— zum Teil in Eng⸗ land, zum größeren in Amerika— eine neue Heimat gründen wollen. Ihnen, deren Papiere nicht immer in Ordnung ſind, die manchmal ſelbſt ohne Billet— als blinde Paſſagiere lautlos unter den Bänken ausgeſtreckt, von den Füßen verſtändnisvoller Mitreiſender gedeckt und zugleich getreten— ihre Fahrt bis Eydtkuhnen machen, gilt die beſondere Aufmerkſamkeit des Grenzkommiſſariats. Denn in Rußland herrſcht noch der Paß· zwang, und alſo pflegen auch wir— und mit gerechten Gründen — daß der Menſchenimport aus der öſtlichen Völker⸗ wiege ſich über Herkunft und Weſensart durch einen Paß aus⸗ weiſe Der Grenzkommiſſar hat die Päſſe, die vom Gouverneur der ausgeſtellt und vom deutſchen Konſulat viſttiert ſein müſſen, zu kontrollieren, ehe er die Weiterreiſe ge⸗ ſtattet. In Zweifelsfällen, ſoll heißen, wo die Ausweispapiere 222..——.̃̃ͤͤ————̃—— Fenilleton. Sommerſachen. Bon Anna Jules Caſe(Paris). Linonkleider! Battiftbluſen! Blumenhüte! Klingt das nicht gerabezu poetiſch? Beſchwören dieſe Worte nicht den Anblick von üppigen bunten Wieſen, ſchattigen Wäldern, Vogelſang und wei⸗ ßen ſonnigen Landſtraßen herauf? Selbſt denen, die nur wenig Ausſicht haben, die Stadt im Sommer zu verlaſſen, zaubern die ſommerlichen Kleider die Freuden der ſchönſten Jahreszeit in die Häuſerreihen! Ein hell und duftig gekleidetes Weſen, dem man auf dem brennenden Straßenpflaſter begegnet, iſt für den Städter eine ſommerliche Augenfreude! Die Frauen wiſſen das, denn wie gern ſtreifen ſie die wollenen dunklen Hüllen ab, um Schmetter⸗ lingen gleich mit weißen Flügeln in der Sonne herumzuflattern. Immer mehr neigt ſich daher auch der Geſchmack den weißen Sommerſachen zu und das, was in früheren Jahren ein Luxus war und nur zu feſtlichen Gelegenheiten getragen wurde, das weiße Kleid, iſt jetzt ein alltägliches Gewand geworden. Praktiſche Damen, die„rechnen“ müſſen, ſträubten ſich allerdings lange, die Sparſamkeit, die das Tragen weißer Kleider eventuell mit ſich bringen kann, anzuerkennen. Wäſche⸗ und Reinigungskoſten ſpiel⸗ ten eine große Rolle in ihrer Abneigung für dieſe kleidſamſte aller Trachten. Allmählich überzeugen aber auch ſie ſich, daß man, mwenn man es berſteht, ſich ſo einrichten lann, dieſer eleganten —— 18 ahme all zu große Unkoſten leicht zu folgen. nicht genügen, hat er die Rußlandmüden wieder heimzuſchicken. Und dann erwachſen ihm natürlich in den häufigen Fällen, wo ruſſiſche Großwürdenträger, Mitglieder des Zarenhauſes und dergleichen die Grenze paſſieren, noch beſondere und diffizile Aufgaben. Schon daraus ergibt ſich, daß der Grenzkommiſſar in ſteter Fühlung, in täglichem, ſtändigen Geſchäftsverkehr mit ſeinen ruſſiſchen Kollegen ſtehen muß. Daß er den Bretterſteg, der den ſchmalen Grenzfluß überbrückt, oft genug in Hin⸗ und Rückweg überſchreiten muß. Wie ein ſolcher Mann, zumal bei der Publizität, zu der der kleine Ort zwingt, es hätte anſtellen ſollen Spionage zu treiben, wird wohl auf ewig das Geheimnis der ruſſiſchen Gendarmerie bleiben. In Wahrheit ſcheint der Verdacht ja auch nie ernſthaft beſtanden zu haben; zum mindeſten haben die maßgebenden ruſſiſchen Organe nicht recht an ihn geglaubt. Nicht nur, was auch ſchon erheblich gegen die ruſſiſchen Bräuche verſtößt, daß man in den Gefängniſſen ihn gut behandelte; es war auch ein wunderliches Hin und Her in den Anordnungen der unterſchiedlichen ruſſiſchen Behörden. Von irgendwelchen auch nur einigermaßen ſubſtantiierten An⸗ klagen, die, wenn ſie vorhanden geweſen wären, Blätter wie die„Nowoje Wremja“ und der„Swjet“ ſich nimmer hätten ent⸗ gehen laſſen, hörte man nichts. Wohl aber, daß bald der eine, bald der andere Miniſter die Freilaſſung des Herrn Dreßler empfohlen hätte, daran aber immer wieder vom ruſſiſchen Kriegs⸗ miniſter gehindert worden ſei. Nun iſt der Grenzkommiſſar von Eydtkuhnen auf ein beſonderes Geheiß des Zaren freigelaſſen worden, und man darf wohl annehmen, daß das nicht geſchehen wäre, wenn auch nur der Schatten eines wirklichen Verdachtes auf Herrn Dreßler geruht hätte. Es bleibt alſo dabei, daß ein deutſcher Mann wider Recht und Gerechtigkeit ſeinem Amt, ſeiner Heimat, ſeiner Familie entzogen worden iſt; daß wir hier wieder durch ſchier zwei Mongte einen jener Uebergriffe haben mit anſehen dürfen, wie ſie den Grenzverkehr mit Rußland ſo überaus angenehm machen. Herr von Kiderlen hat neulich im Reichstag gemeint: man könne nicht um jedes kleinen Zwiſchen⸗ falles willen vom Leder ziehen. Das iſt, wenn es nichts ſchlimmeres iſt, eine Binſenwahrheit. Uns möchte indes ſcheinen: es müßte ſchlecht um eine Diplomatie ſtehen, die das Anſehen ihres Landes nicht auch gelegentlich anders als durch Krieg zu wahren wüßte. Herr von Kiderlen aber der ſtets Heitere und allweil zu Dinerſcherzen Aufgelegte, wäre zu fragen: Exzellenz, halten Sie, wo es ſich um Angehörige ihrer Staaten handelte, einen Fall Dreßler in Frankreich, in England, ja ſelbſt in Ruß⸗ land für möglich? Maroklo unter dem Proteftorat. Der neue Angriff auf Fez. Wie ſchon im Mittagsblatt gemeldet, haben die Stämme in größeren Scharen die Stadt Fez von neuem angegriffen. Ueber den Ausgang dieſes Angriffes liegen zur Stunde ſichere Meldungen noch nicht vor. In Madrid war das Gerücht ver⸗ breitet, daß Fez in die Hände der aufrühreriſchen Stämme ge⸗ fallen und General Lkautey und Geſandter Regnault ſowie 1000 Soldaten niedergemacht worden ſeien. Pariſer Meldungen aber erklärten, das Gerücht ſcheine durch⸗ Auch in dieſem Jahre ſind die hübſcheſten Sommerkleider weiß und helleremefarbig. Geſtickte Linons, getupfte Battiſte, Spitzenüberwürfe aus Cluny, Toiletten aus Malinen und Valen⸗ cienneſpitzen, in den graziöſeſten Raffungen und Drapierungen, mit mattfarbigen Bandgarnierungen, werden in den erſten Pariſer Häuſern für den vorausſichtlich heißen Sommer vorbereitet. Da⸗ neben behauptet ſich noch immer der Taffet, den man jetzt in fein⸗ geſtreiften und geblümten Muſtern für die Panierroben anfertigt. Die Panierkleider! Was iſt nicht bereits alles darüber ge⸗ ſchrieben worden! Sie hatten es wirklich ſchwer, ſich wieder das Feld zu erobern und die Gunſt der Frauenwelt von 1912 zu ge⸗ winnen. Der Gedanke, den engangeklebten Rock, der die mit ſo piel Entbehrungen und hygieniſchen„footings“ er Konturen des Körpers ſo vorteilhaft zeichnet, auszuziehen, und die Hüßften mit den großen Stoffballons zu beiden Seiten zu erwei⸗ tern, wollte nicht in die kleinen Frauenköpfe dringen. Es bedurfte der ganzen Geſchicklichkeit der Pariſer Modediktatoren, um die Tage der gepuderten Marquiſen und der zierlichen Soubretten für dieſe Saiſon wieder ins Leben zu rufen. Es iſt ihnen gelungen; aber was gelingt auf dem Gebiete des Geſchmackes nicht den Schöpfern der neueſten Modelle! Allerdings haben ſie ſich auch diesmal den Anforderungen ihrer ſchönen Kundinnen angepaßt. Alle Frauen wollen in den Panierkleidern ſchlank ausſehen; das iſt erreicht! Die Hüftenpuffs werden viel tiefer, gerader und län⸗ ger auslaufend gemacht, als wie wir ſie auf den Koſtümbildern des 17. und 18. Jahrhunderts ſehen. Durch dieſe Linienänderungen wird geradezu ein Wunder bewirkt. Die Panierträgerin ſieht noch ſchlanker aus! Was bisher in den engen Röcken zu erkenntlich war, vertuſchen nämlich die„Paniers“ und die Taille ſowie die Garderobenbeſtand den Charakter reicher Vielſeitigkeit verlei erlangten ſchlanken aus erfunden. Die„Agence Havas“ gab eine Note aus, die erklärte, daß bis 2 Uhr heute früh im Miniſterium des Aeußern keinerlei Nachricht über den neuerlichen Angriff auf Fez einge⸗ troffen ſei. Man muß nun weitere zuverläſſige Nachrichten ab⸗ warten, abwarten, ob die furchtbaren Gerüchte eine Beſt tigung finden. Ueber die in Paris und Madrid umgehenden rüchte von einer kataſtrophalen Niederlage der Franzoſen erhal wir noch folgende Meldung: Berlin, 29. Maj.(Von unſerm Berl. Bur) Aus Paris wird depeſchiert: Eine heute nacht um 2 Uhr hier ein getroffene Depeſche berichtet, daß die rebelliſchen Stämme geſtern ahend in großer Anzahl einen neuen Sturm auf JFez unternommen hätten. Zu dieſer Hiobspoſt geſellt ſich eine zweite Depeſche aus Madrid, die von einer Kataſtrophe in Fez erzählt. In den Wandelgängen der Cortes ſpricht man von einem allgemeinen Maſf in der marokkaniſchen Hauptſtadt. Danach hätten die 9 den General Moinier, den General Liautey, den ral Brulard, den Reſidenten Regnault, ſowie ſämtliche Mitglieber der franzöſiſchen Miſſion und über 1000 fran zöſiſche Soldaten maſſakriert. Der Sultan ſej in ſeinem Palaſt interniert. Miniſterpräſident Canalejas, mit Fragen beſtürmt, verſicherte, er habe weder direkt noch indirekt eine Nachricht über die Vorgänge in Fez erhalten. Im Miniſterium des Auswärtigen gab man um 3 Uhr morgens ebenfalls die Ver ſicherung, daß man keinerlei Depeſchen über einen neuen Anſturm auf Fez erhalten habe. Sſcher iſt jedoch, daß die Fahrt Liauteys durch Maroklo und ſeine A in Fez von neuem die Erbitterung der 8 gezeitigt und ſie zur Bildung einer mächtigen Harka,! erſtürmen und die Franzoſen vernichten ſol gefühet hat. Liautey führte an den Halteſtellen, wohin Scheiks zur Begrüßung kamen, eine energiſche Sprache. Seine⸗ Begleitern entging es jedoch nicht, daß die anſcheinend unte⸗ würfigen Scheiks und Repräſentanten der Stämme von tieſem Haß gegen die Franzoſen erfüllt ſeien. Die Meldungen einem neuen Sturm auf Fez und die höchſt unwahrſcheinli Nachricht von dem allgemeinen Maſſakre ruft in P groaße Aufregung hervor. Paris, 29. Mai. In der Madrider Kammer erklärte Miniſterpräſtident Canalejas, er habe lein gramm erhalten, das das Gerücht beſtätigte Eingeborenen Jez genommen, den General Liaute ſandten Regnault und andere Mitglieder der fre Miſſion ermordet hätten. 2 Eine ſehr peſſimiſtiſche Schilderung der Lage in Mare gibt ein franzöſiſcher Korreſpondent in einem Brieſe aus den ein Pariſer Blatt veröffentlicht.„Es hedurft Mafſacres von Fez, heißt es da,„um die öf Meinung zu wecken. Seit dieſen roten Tagen ſpricht Frankreich wieder von Marokko, wie es ſeit langem ſchon nie mehr der Fall war. Seitdem haben ſich ganz unbegreift Hoffnungen und Befürchtungen bemerkbar gemacht und untere Hälfte der Geſtalt wirkt dünner und ſchmäler. Die Panf mode geſtattet aber außerdem noch allerlei Toilettenkniffe und V wanblungen, die die engen Kleider der letzten Jahre unmö machten!— Wie einſt unſere Großmütter und Mütter zur„he ſeligen Tunikazeit“ einen Rock für mehrere Ueberwürfe hatt und ſich ſo nicht für jede Gelegenheit ein paſſendes Kleid ma zu laſſen brauchten, ſo kann in dieſem Sommer die geſch mit einer Auswahl hübſcher Paniers für denſelben Ro⸗ ohne ſich in große Unkoſten zu ſtürzen. Ein weißgeſtickter Batti rock verträgt z. B. weiße Spitzen⸗ und hellfarbige Taffetpani Ein ſchwarzſeidener oder ſammeiner Rock wechſelt durch bellgr, Crepe de Chine⸗ oder geblümte Foulard⸗ oder Seidengazepaniers ſo vollſtändig ſein Ausſehen, daß zwei ganz verſchiedene Toiletten entſtehen, ohne daß man biel„Faſſons“ zu zahlen braucht. Aber ich beſchäftige mich viel zu viel mit„rechnenden“ Frauen. Kommt das, weil ſo viel vom„Ernſt der Zeiten“ und der Ver⸗ teuerung der Lebensmittel die Rede iſt? Das ſind noch Nach⸗ wehen winterlicher Eindrücke, die der Sommer verſcheucht. We alſo mit allen Sparſamkeitsgedanken, und werfen wir ſchnell einen Blick auf die reichſten und eleganteſten Sommermodelle, die die Schneiderhäuſer der Rue de la Paix, der Place de la Concorde und der Rue Royale auf die Rennen ſandten, oder für die Kaſino Troupille und Deauville, für Aix, Vichy und Oſtende in Berei ſchaft halten. Da ſah ich ein recht originelles Koſtüm, das einen nehmen und chiken Eindruck machte: Der Rock war ar Erepe de Chine, hinten flach anliegend, vorn ſehr ge drapiert und mit jabotartigem weißem Spitzenfall 4 2. Seite. Geueral⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abenpblatt.) Mannheim, 29. Mak. grandioſe wie kindliche Eroberungspläne aus der Feder von Taktikern in der Stube hervorgewagt. Die Zeitungen haben ganze Spalten unbedeutenden Scharmützeln eingeräumt, während kurz vorher die Operationen von Tafudeit, wo wir enorme Verluſte an Mannſchaften und Offizieren erlitten haben und wo die Kolonne Taupin eines Tages ſogar den Leichnam eines Offiziers in den Händen der Marokkaner zurücklaſſen mußte, völlig mit Stillſchweigen übergangen wurden. Da die öffentliche Meinung ein beruhigtes Marokko wollte, war es die Aufgabe, zu ſchweigen. Aber Marokko iſt ganz und garnicht friedlich. Wenn man auf einer großen Karte den von uns beſetzten Teil rot färbt, ein wie kleiner Fleck iſt das auf dem großen weißen Felde! Wir ſind allerdings nach Fez gegangen; aber wir waren 10 000 Mann, wir fanden ein reiches, wenig hügeliges Land, in dem wir die 75 Millimeter⸗ Kanonen anwenden und den Feind erwarten konnten, indem wir ſeine Ernten niederbrannten. Jetzt ſind wir mit unſerer Be⸗ ſetzung bis zu den Bergen gelangt. Die Völker des Djebel Hedid haben wir vorläufig zur Ruhe gebracht; aber jetzt ge⸗ langen wir in Berührung mit den Zaijans, einem Glied des berühmten„Berberblocks“. Dies iſt ein kriegeriſcher, trefflich organiſierter Stamm, der ſich ausſehr gut bewaffneten Männern zuſammenſetzt und der ſeine beſte Unterſtützung in einem äußerſt ſchwierigen Terrain findet, das ſich ſelbſt verteidigt und das die Leute höchſt ge⸗ ſchickt auszunutzen wiſſen. Wir müſſen darauf gefaßt ſein, daß wir noch Kämpfe zu beſtehen haben, und zwar ſchwerere, als die bisherigen geweſen ſind. Die Gegner, mit denen wir zu tun bekommen, ſind ſehr zu fürchten: ſie ſind nicht mehr bewaffnet mit„mukhalas“, mit krummem Kolben und langem Lauf; kaum daß man hier und dort noch Gewehre auflieſt, die mit rauchendem Pulver ſchießen: faſt alle haben ſie Lebel⸗ Gewehre oder Karabiner und Schnellfeuer⸗ gewehre neueſten Modells. Sie ſind ausgezeichnete Schützen: auf 1200, 800 und 400 Meter treffen ihre Kugeln ſehr genau, und in einem Kampf hatte eine Abteilung, die in Linie kämpfte, in anderthalb Minuten fünf Mann am Boden liegen; einer der Verwundeten hatte drei Schüſſe erhalten. Kann man dieſe Tatſache einem Zufall zuſchreiben? General Lyautey hat in Fez jedenfalls eine außerordentlich ſch wie⸗ rige Aufgabe, die er ſofort in Angriff nehmen kann. Er hat alle Eigenſchaften, die ihm zum Erfolge verhelfen können, verſichern diejenigen, die ihn bei der Arbeit beobachtet haben; aber es iſt hohe Zeit, daß er handelt...“ Wie altliberale“ Juſchriften entſtehen. Die Nationalliberale Korreſpondenz ſchreibt: Der in Berlin erſcheinenden Zeitung„Die Poſt“, welche erſt jüngſt wegen ihrer hyſteriſchen Angriffe auf Herrn v Beth⸗ mann⸗Hollweg von den Rockſchößen der Reichspartei abgeſchüt⸗ telt wurde, iſt über Pfingſten ein neues Mißgeſchick von hoch⸗ komiſchem Anſtrich widerfahren. Wir hatten kürzlich ſchon Ge⸗ legenheit, die merkwürdige Art zu beleuchten, wie das in früheren Jahren vornehmer gehaltene Blatt durch allerlei ſen⸗ ſationelle„Zuſchriften“ aus anderen Parteilagern das Intereſſe auf ſich zu lenken bemüht iſt. Es handelte ſich damals um eine„Zuſchrift“ von angeblich rechtsnational⸗ liberaler Seite, in welcher die ſächſiſchen Nationalliberalen bezichtigt wurden, an ihrer Regierung durch die Androhung einer Ablehnung der ſächſiſchen Geſandtſchaften eine Erpreſſung zu dem Zwecke verübt zu haben, daß der Landtag nicht geſchloſſen, ſondern nur vertagt werde und ſo der ſozialdemokratiſche Vize⸗ präſident Fräßdorf ſeinem Amte erhalten bleibe! Offenbar hatte der„rechtsnationalliberale“ Einſender mit dieſer ſinnloſen Ver⸗ dächtigung in der ſächſiſchen Preſſe eine Unterkunft nicht finden können, ſo daß er außer Landes ging und ſchließlich bei der „Poſt“ hängen blieb, wo dergleichen Dinge immer auf begeiſterte Aufnahme rechnen dürfen. Der von uns an dem„rechtsnational⸗ liberalen“ Charakter dieſer„Zuſchrift“ geäußerte Zweifel er⸗ fährt jetzt eine Art indirekter Beſtätigung. Die„Poſt“ konnte am letzten Samstag den Leſern, welche ſie gern— haben möchte, abermals mit zwei„Einſendungen“ aufwarten, deren eine ſogar als von einem„Genoſſen“ herſtammend bezeichnet wird. Die andere hatte wiederum einmal einen„altliberalen“ Ver⸗ faſſer und war im Stil der„Wahrheit“ mit dem verlockenden Titel verſehen: Baſſermann der Führer zum Dazu ein weißes Atlasjacket, das mit demſelben ſchwarzen Crepe de Chine wie der Rock gefüttert und deſſen Kragen, Aufſchläge uſw. ebenfalls aus ſchwarzem Crepe de Chine waren. Ein reiches Jabot aus derſelben koſtbaren Spitze wie die auf dem Rock befind⸗ liche, vollendet die Toiſette. Ein großer ſchwarzer Hut mit wei⸗ ßen Reihern, oder ein weißer Dreimaſter mit flotter ſchwarzer Straußfederaigrette gehört zu dieſem kleidſamen Koſtüm. Daß die andersfarbigen, zum Rock nur im Geſchmack und nicht im Stoff paſſenden Jäckchen zu den diesjährigen Modeneuheiten gehören, bezeugten noch verſchiedene andere, ganz reizende Sommermodelle: Der Rock aus weißem Seidenlinon in ſchmalen Fältchen, die unter dem Knie durch einen bogig aufgeſetzten geſtickten Linon⸗ ſtreifen gehalten werden, und die unten aus dem Streifen als Volant ausfallen. Dazu ein kurzes, am Rand in Feſtons ausge⸗ Hbogtes Taffetjäckchen aus kirſchrotem Taffet. Ein breiter, geſtick⸗ ter Linonkragen, der zu dem Rockſtreifen paßt, bildet den Abſchluß und die Garnierung des Jäckchens. Das entzückendſte Panierkleid, das mir gezeigt wurde, war eine weiße Taffettoilette, die mit geſtickten Roſenbuketts im Pom⸗ padurſtil überſät zu ſein ſchien. Hier bildeten die Paniers eher einen kurz aufgerafften Rock⸗Ueberwurf, der vorn nicht geöffnet war und hinten tiefer herab fiel. Die Taille beſtand aus einem geſtickten Linonfichu, mit einem großen Pliſſee als Umrandung. Auch ein ſandfarbiges Voilekleid mit dicken ſeidenen Reliefarbeiten batte, als Kragen und Revers, Linonſtickereien. Ja ſelbſt die Schneiderkleider verſehen ſich für den Sommer mit weißen ge⸗ ſtickten Kragen. Rund oder mit Aufſchlägen, Genre„Lingerie“.— Das große einſeitige Jabot datiert zu ſehr von 1911.— Für 1912 wird der zweiſeitige breite Jacken und Bluſenſchmuck aus Spitzen, mit Linonfältchen und Stickereien angewandt. Um den ſo unentbehrlichen Schneiderkleidern doch auch einen verjüngenden Charakter zu geben, macht man aus ihnen wahre Zuſammenſetzſpiele, Geduldsproben für den Zuſchneider, der all die! Entdeckungen nicht den tatſächlichen Ergebniſſen der Unter⸗ Abgrund!“ Indeſſen ſollte die„Poſt“ mit dieſem„Alt⸗ liberalen“ keine Lorbeeren ernten. Denn heute bereits hat ſich herausgeſtellt, daß der von geradezu querilen und geſchmackloſen Beſchuldigungen Baſſermanns wimmelnde Artikel in den meiſten Sätzen faſt wörtlich übereinſtimmt mit einem Aus⸗ zuge, den die„Staatsbürgerzeitung“ aus dem triſten Machwerk eines Biedermanns namens„Daniel Frymann“: „Wenn ich der Kaiſer wär'!“ veröffentlicht hat. Dieſer Daniel Frymann iſt aber trotz ſeines anſpruchsvollen Wunſches, der Kaiſer zu ſein, in den weiteſten altliberalen Kreiſen gänzlich unbekannt, ſo daß die„altliberale“ Herkunft jenes armſeligen Schmähartikels wider Baſſermann als eine dreiſte Fälſchung er⸗ wieſen iſt. Ob dieſe Fälſchung auf das Konto des Einſenders oder aber der„Poſt“ zu ſchieben iſt, mögen dieſe unter ſich aus⸗ machen. Die„altliberalen“ oder„rechtsnationalliberalen“ Ge⸗ währsmänner des Blattes ſcheinen uns hiermit hinreichend ge⸗ kennzeichnet. Nun aber hat der kleine Zwiſchenfall noch ein köſtliches Nachſpiel:„Vorwärts“ und„Berliner Tageblatt“, die ja ohne⸗ hin ſtets beieinander zu finden ſind, aber auch die ſonſt doch etwas klügere„Voſſiſche Zeitung“ haben ſich ſchleunigſt des der „Poſt“ ins Neſt gelegten Kuckuckseis bemächtigt, um es aus⸗ zubrüten. Und ſie haben dabei ermittelt, daß der„altliberale“ Verfaſſer jenes Artikels— welcher mit den Buchſtaben„—.“ (Frymann) unterzeichnet war— niemand anders als der bis⸗ herige Generalſekretär Fuhrmann ſein könne. Die„Voſſiſche Zeitung“ verhüllt trauernd ihr Haupt und ſieht die Auflöſung der Nationalliberalen Partei herannahmen! Das„Berl. Tage⸗ blatt“ aber, welchem ſeine ſkrupelloſe und unfaire Verdäch⸗ tigungsſucht hier wieder einmal zur verdienten Blamage verhalf, ſucht den ſpaßhaften Reinfall zu bemänteln, indem es ſich über andere, anſtatt über ſich ſelbſt, luſtig macht * Herr Fuhrmann hat der„Natlib. Correſp.“ auf Wunſch das nachſtehende Schreiben zur Verfügung geſtellt, das er in vorſtehender Angelegenheit an die Redaktionen der„Voſ⸗ ſiſchen Zeitung“ und des„Berliner Tage⸗ blatts“ gerichtet hat: „Berlin W. 9, Schellingſtr. 9, 27. Mai. Sehr geehrte Redaktion! Sie brachten in der Abendaus⸗ gabe vom Pfingſtſonnabend mich in Zuſammenhang mit einem törichten und abgeſchmackten Artikel der„Poſt“. Sie werden inzwiſchen aus einer Veröffentlichung der„Staatsbürgerzei⸗ tung“ geſehen haben, daß dieſer Artikel weder aus dem Mit⸗ gliederkreiſe des„altnationalliberalen Reichsverbandes“, noch gar von mir ſtammt, ſondern daß er einem unbedeutenden an⸗ tiſemitiſchen Buche eines Herrn Daniel Frymann entnommen iſt. Ich kann nur meinem lebhaften Bedauern darüber Aus⸗ druck geben, daß Sie ohne den geringſten Anhaltspunkt mich mit einer unehrenhaften Handlung in Verbindung bringen konnten. Denn als einen ſolchen Vorwurf der Unehrenhaftig⸗ keit muß ich es empfinden, wenn mir untergeſchoben wird, daß ich und noch dazu anonym in einem fremden Parteiblatte ſo niedrige Angriffe gegen Herrn Baſſermann gerichtet hätte, mit dem mich, den früheren Fraktionskollegen und Geſchäftsführer der Partei, jahrelange freundſchaftliche Beziehungen ver⸗ knüpfen. Ich darf wohl hoffen, daß Sie durch Abdruck dieſer Zeilen in Ihrer nächſten Nummer Ihrem Leſerkreiſe Gelegen⸗ heit geben, von der Unrichtigkeit Ihrer Unterſtellung und von meiner Auffaſſung Kenntnis zu geben. Mit dem Ausdruck vor⸗ züglicher Hochachtung ergebenſt Farhrmann. politische Uebersſcht. Maunheim, 29. Mai 1912. Der Erreger der Manl⸗ und Klauenſeuche tatſächlich entdeckt? Die für die geſamte Landwirtſchaft ungemein bedeutungs⸗ volle Entdeckung des Erregers der Maul⸗ und Klauenſeuche ſoll, wie ſchon kurz gemeldet, dem Präparator an dem Roſtocker Hygieniſchen Inſtitut der Landesuniverſität, Wilhelm Gru⸗ gel, nun tatſächlich gelungen ſein. Er hat den Erreger in Kulturen gezüchtet und auch ein Vorbeugungsmittel gegen dieſe Seuche gefunden. Er hat mit dieſem Mittel verſchiedene Ver⸗ ſuche angeſtellt, die einen glänzenden Erfolg gehabt haben ſollen. Solche Verſuche ſollen auch von Roſtocker Tierärzten mit großem Erfolge gemacht worden ſein, wie einer dieſer Herren ausdrücklich beſtätigte. Trotzdem behauptete auf eine Anfrage eines Roſtocker Blat⸗ tes die Leitung des Hygieniſchen Inſtitutes, daß die angeblichen ſuchung entſprächen. Als das Blatt dieſe Auskunft veröffent⸗ lichte, gab nun der Domänenpächter Boebs in Elmenhorſt bei Klütz einen Bericht über die in ſeinem Stalle angeſtellten Ver⸗ ſuche. Man hat danach in dieſem durch und durch verſeuchten Stalle vier Stück Hauptrindvieh untergebracht, die vorher mit dem Schutzmittel geimpft worden waren. Man hat ſich die größte Mühe gegeben, dieſe Tiere anzuſtecken. Man hat ihnen in das Maul den Schleim der erkrankten Tiere gebracht, und trotzdem iſt keines dieſer Tiere erkrankt; Die Zuverläſſigkeit der Impfung ſcheint alſo von niemand beſtritten werden zu können. Es kommt allerdings noch ſehr darauf an, wie lange die Schutzimpfung gegen die Seuche wirkt. Die Beantwortung dieſer Frage wird erſt durch eingehende und ſorgfältige Beobachtungen erfolgen können. Der Entdecker Gru⸗ gel lehnt vorläufig jede Auskunft über ſeine Entdeckung ab. Sie iſt ſein Geheimnis und zurzeit niemand bekannt, wie ſie auch ſein ausſchließliches Eigentum iſt, denn Grugel hat vollſtändig auf eigene Hand gearbeitet. Grugel iſt urſprünglich Kranken⸗ pfleger und ſeit ca. 20 Jahren arbeitet er auf bakteriologiſchem Gebiete. Die Entdeckung iſt ihm ſchon vor ca. einem Jahre gelungen und in dieſer Zeit in aller Stille erprobt worden. Wahrſcheinlich wird in kurzer Zeit das ganze Material in wiſſen⸗ ſchaftlicher Darſtellung der Oeffentlichkeit unterbreitet werden. Man wird, um die Sache richtig beurteilen zu können, dieſe Ver⸗ öffentlichung abwarten' müſſen. Manche ähnliche„Ent⸗ deckungen“ in derſelben Sache haben ja nicht den Hoffnungen entſprochen, die man an ſie knüpfte. Arbeiterurlaub. In letzter Zeit beginnt erfreulicherweiſe die Einſicht zu wachſen, daß Ferienausſpannung nicht nur eine vergnügliche, ſondern auch eine höchſt notwendige Sache iſt. Im Zeitalter der ſozialen Geſetzgebung haben zuerſt die Aerzte und Kranken⸗ kaſſenvorſtände erkannt, daß regelrechter Erholungsurlaub ein weſentliches Vorbeugungsmittel für manche langwierige und koſt⸗ ſpielige Berufskrankheit iſt. Und weitblickende Arbeitgeber haben einſehen gelernt, daß die Ausſicht auf Erholung beim letzten Arbeiter ihres Betriebes die Arbeitsfreudigkeit hebt, daß ge⸗ noſſener Urlaub die Leiſtungsfähigkeit ſteigert. Sorgloſe Er⸗ friſchungsmöglichkeit, alſo Ferien und fortlaufende Lohn⸗ zahlung dürfen nicht mehr als übertriebene Wohltätigkeit, ſon⸗ dern als rentable Betriebsfürſorge gewertet werden. Infolge dieſer Erkenntnis haben die vorbildlichen Reichs⸗, Staats⸗ und Gemeindebetriebe damit begonnen, über den Kreis der Beamten hinaus auch den unteren Kategorien von Angeſtellten und den Arbeitern regelmäßigen Erholungsurlaub zu gewähren. In den Parlamenten gehören die Debatten über dieſen Gegenſtand zu den regelmäßig wiederkehrenden Verhandlungen bei den Stat⸗ leſungen. Die behördlichen Arbeitgeber gehen vorſichtig, zögernd ausprobend vor. Sie dürfen auch gewiſſe Rückſichten auf die Privatinduſtrie nicht ganz aus den Augen laſſen. So geben ſie heute in Preußen und im Reich den Staats⸗ und Reichsarbeitern nach ſiebenjähriger Dienſtzeit 4 Tage, nach zehnjähriger Dienſt⸗ zeit 6 Tage, und nach fünfundzwanzigjähriger Tätigkeit 14 Tage Erholungsurlaub. Viele große Privatbetriebe folgen den ſtaat ⸗ lichen und ſtädtiſchen Vorbildern. Zuerſt haben die kaufmänni · ſchen Betriebe begonnen, den Angeſtellten und Arbeitern be⸗ ſtimmte Erholungszeit zuzubilligen. Dann ſind die Privat⸗ bureaus nachgefolgt, und neuerdings haben auch die Buch⸗ druckereien und die Fabriken geordnete Ferienbeſtimmungen für alle Angeſtellten und Arbeiter eingeführt. In dem gutorganiſier⸗ ten deutſchen Buchdruckergewerbe erhalten beiſpielsweiſe gegen⸗ wärtig in 1860 Druckereien 24 100 Gehilfen regelrechten Er⸗ holungsurlaub, ungerechnet die Angeſtellten und das Hilfs⸗ perſonal. Die nächſte Entwicklung auf dieſem Gebiete wird neben der immer weiteren Einbeziehung anderer Induſtriezweige in den Ferien⸗Bewilligungskreis die rechtliche Feſtlegung des Erholungsurlaubs in die Anſtellungsverträge und Arbeits⸗ ordnungen ſein. Je tiefer die Erkenntnis von der ſozialen Not⸗ wendigkeit und finanziellen Rentabilität der Arbeiterferien in die deutſchen Arbeitgeberkreiſe eindringt, um ſo ſeltener wird in Zu⸗ kunft der Erholungsurlaub als Prämie für Wohlverhalten ge⸗ wertet, ſondern zu einer ſtändigen, im Intereſſe der Arbeitgeben⸗ den wie der Arbeitnehmenden liegenden Einrichtung werden. Deutsches Reſch. — Der Stahlwerksverband und die Kolonien. In der Er⸗ kenntnis, daß die moderne Technik berufen iſt, unſere Kolonien * einer raſcheren wirtſchaftlichen Entwicklung als bisher ent⸗ Taffinſert zerſtückelten Stoffſtückchen zu gutfallenden und gut⸗ ſitzenden Koſtümen vereinen muß. Die Verwendung geſtreifter Stoffe bietet durch das Verſetzen der Linien Beſatzeffekte, die ſelbſt in den teuerſten Stoffen einen„billigen“ ſpieleriſchen Eindruck machen. Und die Sommerhüte? Für die„Modeſüchtigen“ ſind ſie noch verrückter als im vorigen Jahr. Ohren und Stirn berſchwinden, die ganz flotten Dämchen opfern ſogar noch ein Auge durch die Art, wie ſie ſich die heruntergeklappte Seite des Hutes aufſetzen. Es gibt Rieſenplateaus mit farbigen Guirlanden, Bacchuskränzen und Feldblumenſträußen. Breit aufgeklappte Banditenhüte mit turmſpitzigen Federſtutzen. Auch verknickte und gekniffte Kapuzzen, aus denen allerdings nur hübſche junge Geſichter„ulkig hervor⸗ lugen“ dürſen. Um gotteswillen keine Mama, die bereits den zweiten Lebensſommer antritt. Mittelalterliche Damen werden durch dieſe kapriziöſen, graziöſen und etwas prätentiöſen Bedeckun⸗ gen verhäßlicht, alſo...„Kopf davon“. Eine beliebte Neuheit ſind die altgoldfarbigen Strohhüte mit den darauf hingeworfenen, vielartigen, aber in den Farben zu⸗ ſammenſtimmenden Strͤußen, Stiefmütterchen mit Goldlack und Glockenblumen— oder Vergißmeinnicht und dunklen Roſen. Je⸗ denfalls dürfen die Pleureuſen nun etwas ruhen. Paradies⸗Ma⸗ rabout und vielſtilige Reiher erſetzen ſie. Allerdings hat Paris bereits eine neue„Fantaiſie“ zur Hutgarnierung erfunden. Es iſt ein hochſtehender kleiner Aſt mit Verzweigungen, die von Feder⸗ köpchen gebildet werden. Man ſteckt ihn ſteif wie eine Telegraphen⸗ ſtange mitten auf den Hut, der ſonſt„nackt“ bleibt. Dieſe„Fan⸗ taiſie“ ſieht wie ein Apparat aus, der einer praktiſchen Verwer⸗ tung harrt. Er kann als Signal dienen.. oder auch für draht⸗ loſe Depeſchen benutzt werden! Wer weiß, dieſer Einfall fällt viel⸗ leicht auf fruchtbaren Boden! Wir Deutſchen ſchrecken doch vor der praktiſchen Idee zurück! N 25 Kunſt, Wiſſenſchaft und Teben. 12. Delegiertentag der Deutſchen Goethebünde. In Stuttgart fand Pfingſten der 12. Delegierkentag ſtatt. Es wurde zu Beginn der Beratung mitgeteilt, daß der Vorort des Deutſchen Goethebundes von Bremen nach Stuttgart verlegt werde. Als neuer Generalſekretär wurde aufgeſtellt der Drama⸗ turg des Stuttgarter Hoftheaters Dr. Walter Bloem. Der Plan, eine Korreſpondenz für die Goethebünde zu errichten, ſoll verwirk⸗ licht werden im Anſchluß an die in München erſcheinende Zeit⸗ ſchrift„Die Leſe“. Die dauernde Finanzierung des Volks⸗ ſchillerpreiſes iſt geſichert. Es ſollen alle drei Jahre drei⸗ tauſend Mark für das beſte dramatiſche Werk zur Auszahlung kommen. Die nächſte Preisverteilung findet am 10. November d. J. ſtatt. Der Berliner Goethebund machte Mitteilungen über die auf der vorigen Delegiertenkonferenz in Ausſicht genommene Goelhe⸗ bücherei. Es wurde ein Vertrag geſchloſſen mit dem Verlage „Concordia“-Berlin, wonach ſich der Verlag verpflichtet, zu nied⸗ rigen Preiſen geſunde, volkstümliche Literatur herauszugeben. Bei der Ausleſe iſt dem Gvethebunde ein ausſchlaggebender Ein⸗ fluß geſichert. Ueber den Goethebund und die Zenſur ſprach Dr. Ludwig Goldſtein⸗Königsberg. Im Anſchluß an ſeine Darlegun⸗ gen wurde einſtimmig eine Reſolution angenommen, in der es heißt:„Der Delegiertentag des deutſchen Goethebundes be⸗ ſchloß, die im vorigen Reichstag eingebrachte, von Profeſſor v. Liſzt verfaßte Reſolution auf Beſeitigung der Präventivzenſur zu erneuern. Der Goethebund verwirft die Theaterzenſur als eine unwürdige Bevormundung des Volkes. Die Theaterzenſur iſt in praktiſcher Beziehung unnötig, ja ſchädlich und daher im Intereſſe der nationalen Kultur verwerflich. Die dramatiſche Kunſt bedeutet durch die Darſtellung von Konflikten und von deren Auflöſung in einer höheren Einheit eine Aufrüttelung, Läuterung und Reinigung der Volksſeele. Was Willen und Streben der lebendigen Kunſt durch die Zenſur unterbindet. das ——.—— n FTTETEK«:«jlßlö ůTUVk..—T1—8 eeerre ͤ een E e Wrannheim, 29. Mai. Jegenzuführen, hat der Stahlwerksderdand den Zuſammen⸗ ſchluß zwiſchen Eiſen⸗, Metall⸗ und Maſchinen⸗Jußuſtrie und dem Kolonial⸗Wirtſchaftlichen Komitee durch Zeichnung eines Beitrages von insgeſamt 100000 M. eingeleitet. Deutſcher Lehrertag. sh. Berlin, 8. Mai. Die Frage der Arbeitsſchule. In der auf das Referat des Oberlehrers Dr. Weber folgen⸗ den Diskuſſion begründete zunächſt Lehrer Gläſer(Ham⸗ bdurc) einen Antrag der Geſellſchaft für vaterländiſche Kultur in Hamburg, der die Leitſäte des Referenten dahin abgeändert wiſſen will, daß die Handfertigkeit nicht als eines der Mittel zur Ent⸗ wicklung der im Kinde ſchlummernden Kräfte betrachtet werden ſoll, ſondern als das Mittel.— Lehrer Guttmann(München) bekennt ſich als einen noch entſchiedeneren Gegner der Arbeits⸗ ſchule als der Referent. Sollte das Kind den Gang des Unterrichts allein beſtimmen, dann wäre eine intellektuelle Anarchie im Un⸗ terrichtsweſen proklamiert. Der Wille des Kindes muß einer feſten Leitung unterſtellt werden und im Notfall auch gebrochen werden können.— Vogel(Leipzig) ſtimmt namens des Säch⸗ ſiſchen Lehrerbereins im großen und ganzen den Theſen des Refe⸗ renten zu. Im wefteren Verlaufe der Debatte werden noch Abän⸗ derungsanträge geſtellt. Die Verſammlung geht aber auf Antrag des Berliner Vereins über alle Abänderungsanträge zur Tages⸗ ordnung über und nimmt die Theſen des Referenten gegen eine kleine Minderheit an. Damit waren die heutigen Verhandlungen beendet. Es folgten noch eine Reihe von Sigungen der verſchiede⸗ nen Abteilungen. Morgen gehen die Verhandlungen weiter. Abteilungsſitzung. Die deutſche Jung⸗Lehrerbewegung. In einer zahlreich beſuchten Nebenverſammlung des Deutſchen Jehrertages ſprach Lehrer Link(München] über die deutſche Jung⸗Lehrerbewegung. Sie ſetzte, ſo führte der Redner aus, 1908 in München ein, als die Jung⸗Lehrer von der Regierung bei der Denkſchrift über die Gehaltsgufbeſſerung der Beamten nicht be⸗ rückſichtigt wurden. Sie wurde damals als Verband„Pädagogia“ gegründet, hat ſich aber bald über die Grenzen Bayerns ausgedehnt And zählt zur Zeit 150 Ortsgruppen mit 2300 Mitgliedern. Das Verhreitungsgebiet iſt Bayern, Badanu, Heſſen, Mecklenburg —4[Zuruf: Hört) und die Rheinprovinz. Die deutſche Jung⸗Lehrer⸗ 4+ bewegung hat ſich zur Aufgabe geſtellt, die jungen Lehrer in die Fragen der Schulpolitik, der Wirtſchaftspolitik einzuweihen und ſie für das öffentliche Auftreten zu ſchulen. Insbeſondere widmet ſich die Bewegung der Aufklärung der jungen Lehrer in Bezug auf die Wirtſchaftspolitik, denn wer ſollte mehr berufen ſein, als ge⸗ rade der Lehrer, ſeiner Gemeinde ein Berater zu ſein. Die ſtaats⸗ bürgerliche Ausbildung iſt bisher abſolut vernachläſſigt worden in den Seminarien, dieſe Arbeit kann aber nicht von den beſtehenden Lehrervereinen geleiſtet werden, da dieſe ſich nur mit den grund⸗ legenden Fragen der Schule zu beſchäftigen haben. Wie nun die f polttiſchen Parteien ihre Jugend ſyſtematiſch ausbilden für den ſpöteren Kampf ſo müſſen auch die Lehrer ihre Jugend für die ſpäteren Kämpfe ihres Standes heranziehen.— An den Vortrag ſchloß ſich eine lebhafte Diskuſſion. FPreie Vereinigung für philoſophiſche Pädagogik. In der Freien Vereinigung für philoſophiſche Pädagogik ſprach Oberlehrer Dr. Steglich[Dresden) über„Die Fröbelſchen Grundſäßze als Triebfeder der heutigen pädagogiſchen Reform⸗ bewegung“. Die heutige Reformbewegung, die ſich als Arbeits⸗ ſchule kennzeichnet, bedeute die Auferſtehung der Fröbel ſchen Srundſätze, die im weſentlichen auf Selbſtbeſchäftigung des Kindes binausgehen und der Familie und insbeſondere der Mutter und dem weiblichen Geſchlecht eine intenſivde erziehliche Aufgabe zu⸗ 85—— Aus Stadt und Land. * Mannheim, 29. Mai 1912. * Die Stelle eines Grundbuchhilfsbeamten in Hockenheim wurde Herrn Georg Wiedemann von Hockenhelm übertragen, der in letzter Zeit beim Grundbuchamt in Mannheim ange⸗ ſtellt war. «Die Betriebskrankenkaſſe der badiſchen Staatseiſenbahnen —— verzeichnet nach ihrem Geſchäftsberichte im Jahre 1911 an Be⸗ triebsausgaben 1 005 59287., an Betriebseinnahmen 1067 785.13., Mehreinnahme 71 162.26 M. Nach dem Rech⸗ nungsabſchluß belaufen ſich die Geſamteinnahmen auf 1150 268.29 ., die Geſamtausgaben auf 1 146 532.41., ſo daß ſich am Schluſſe des Rechnungsjahres 1911 ein barer Kaſſenbeſtand von 8 785.88 M. ergibt. Das Geſamtvermögen der Kaſſe beträgt 1028 619.10 M.(gegen das Jahr 1910 eine Vermögensvermeh⸗ * GSeneral-Anzeiger, Baviſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt.) 3. Sette. rung von 71 162.26.) Der Reſervefond, welcher im Vorjahre 913 181.52 M. betrug, iſt auf Schluß des Jahres 1911 auf 985 619.62 M. geſtiegen. * Der Lambrechter Bock iſt diesmal von Herrn Kohl⸗ moeier bom„Roſenſtock“ geſteigert worden. Er hat für das prachtvolle Tier 79 M. bezahlt. Der Bock wird in Deidesheim geſchlachtet und zu Bockwürſten verarbeitet: Schon vor 5 Jahren hat Herr Kohlmeier den Lambrechter Bock erſteigert. Er mußte aber damals 150 M. zahlen. * Zur Bekämpfung der Pariſer Apachen ſollen, lt.„Heidelb. Tgbl.“, aus der Heldelberg⸗Mannheimer Gegend, die in Hunde⸗ züchter⸗Kreiſen berühmt iſt, Poltzeihunde für die Pari⸗ ſer Polizei angekauft werden. Wie aus Paris geſchrie⸗ ben wird, hat dort in der bergangenen Woche im Tufleriengarten eine Internationale Hundeausſtellung ſtattgefunden, auf welcher zwei Herren aus nächſter Nähe Heidelbergs mit ausgeſtellt hatten. Sie wurden vom Präſidenten der franzöſiſchen Republik, Fal⸗ lidres, dem Landwirtſchaftsminiſter Pams, dem Polizeipräfekten Lepine und zahlreichen andern hohen Beamten wegen der von ihnen ausgeſtellten prachtvollen Tiere ganz beſonders beglück⸗ wünſcht. Präfident Fallisres richtete an Herrn Sautter aus Großſachſen ſowie an Herrn E. Borho aus Schriesheim leb⸗ hafte Gratulationen, beſonders geftel ihm der Polizelhund Dell des Herrn Sautter, der bor dem Präſidenten„arbeitete“. Herr Fallisres war derartig befriedigt und über die Leiſtungen des Polizeihundes entzückt, daß er den Polizeipräfekten Lepine beauftragte, eine Abordnung nach Mannheim zu ſchicke n, um die Dreſſur von Polizeihunden zu ſtudieren und eine gewiſſe Anzahl davon anzukaufen, um ſie in Paris auf der Jagd gegen die Apachen zu verwenden. Die Herren Sautter und Borho haben auf der Ausſtellung verſchiedene erſte Preiſe und Ehrendiplome erhalten. * Aus dem Vorort Feudenheim. Einen niederträchtigen „Pfingſtgruß“ brachten„gute Freunde“ einem Feudenheimer Bürger auf dem Sandbuckel. Als der Bürger am Sonntag⸗ morgen aus ſeinem Hauſe trat, ſah er, daß die Giebelwand ſeines Hauſos mit Kot beſtrichen war. Wer ihm dieſen Styeich geſpielt, konnte bis jetzt noch nicht ermittelt werden.— Eine große Schlägerei ereignet ſich Montag nacht im neuen Viertel. Der Arbeiter Valentin Setzer von Waldhof wurde derartig mißhandelt, daß er bewußtlos vom Platze getragen werden mußte.— Zwei Rekonvaleſzenten des Walderholungs⸗ heims fanden am Samstag auf ihrem Spaziergauge im Käfer⸗ taler Wald ein in einer Schlingo verendetes Reh. Dadurch, daß die Leute ihren Fund aus der Schlinge löſten und in eine nahe Wirtſchaft verbrachten, um Anzeige zu erſtatten, wurde die Feſtnahme des Wilderers vereitelt, der allerdings auch um ſeinen Feſtbraten gekommeun iſt. * Schiffsliſte für billige Brieſe nach den Vereinigten Staaten von Amerika(10 Pfg. für je 20 Gramm). Die Poſtermäßigung erſtreckt ſich nur auf Briefe, nicht auch auf Poſtkarten, Druckſachen uſtb. und gilt nur für Briefe nach den Vereinigten Staaten von Amerika, nicht nach anderen Gebieten Amerikas, z. B. Canada. „Amerika“ ab Hamburg 30 Mai;„George Waſhington“ ab Bre⸗ men 1. Juni;„Kronprinz Wilhelm“ ab Bremen 4. Juni;„Prinz Friedrich Wilhelm“ ab Bremen 8. Juni;„Kaiſer Wilhelm II.“ ab Bremen 11. Juni;„Kaiſerin Auguſte Victoria“ ab Hamburg 13. Juni:„Kaiſer Wilhelm der Große“ ab Bremen 18. Juni; „Berlin“ ab Bremen 22. Juni;„Kronprinzeſſin Cecilie“ ab Bremen 25. Juni;„Amerika“ ab Hamburg 27. Juni„Georg Waſhington“ ab Bremen 29. Juni;„Kronprinz Wilhelm“ ab Bremen 2. Juli. Alle dieſe Schiffe ſind Schnelldampfer oder ſolche, die für eine beſtimmte Zeit vor dem Abgange die ſchnellſte Beförderungsgelegenheit bieten. Es empfiehlt ſich, die Briefe mit einem Leitvermerk wie„direkter Weg“ oder„über Bremen oder Hamburg“ zu verſehen. Der aner auf dem Kaßenbuckel. Die Staatsan⸗ waltſchaft Mosbach erläßt folgende Fahndung:„Ant 26. Mai 1912, nachmittags etwa um 4 Uhr, wurde von Touriſten auf Gemarkung Waldkatzenbach(Amt Eberbach, Baden] in der Nähe des Gipfels des Katzenbuckels, der höchſten Erhebung des badiſchen Odenwaldes, die Leiche eines jungen Mannes gefunden. Die Leiche lag auf dem Rücken und war böllig bis auf den Stiefel des linken Fußes entkleidet. Auf bezw. neben der Leiche lagen: ein ſchwarzer Schnürſtiefel, ein weſßes Hemd mit dem Zeichen A.., ein ſchwarzer, weicher Filzhut mit breitem Rond, in deſſen Innern ſich eine Fabrtkmarke befand, welche die Auf⸗ ſchrift trug:„O Modus 3351. P Qua. J Col. con.“, ein weißes Taſchentuch(ohne Zeichen), ein grüner, ziemlich neuer Ruck⸗ ſack mit folgendem Inhalt: ein unbeſchriebenes Notizbuch mit dem Firmenſtempel„Karl Küſtner, Heidelberg(30)“, ein Notiz⸗ block und zwei Papierblätter, die Notizen enſhalten, die Nr. 27 des„Berliner Tageblatts“ ſvom Mittwoch, den 22,. Mai 1912), Anſichtspoſtkarten von Hirſchhorn und Neckarſteinach, ein unge⸗ bundenes Buch aus dem Verlag von Reklam, betitelt„Grundriſſe der Natur⸗Philoſophie“ von Wilhelm Oſtwald(Nr. 4992/93), eine Trickotunterjacke, gezeichnet mit den roten Buchſtaben A.., 3 Taſchentücher(2 weiße und 1 weißes mit rotem Rand, letzteres mit G. gezeichnet; in dem einen weißen Taſchentuch befand ſich ein blaues Kreuz), ein Paar lange ſchwarze Strümpfe, oberer Rand weiß abgeſteppt, ein Waſchlappen mit blauen Querſtreifen (ohne Zeichen), ein weißer Leinenkragen mit ungebogenen Ecken, ein Band aus Seidenrips ſoffenbar Kragenſchoner) mit dem Fabrikſtempel auf dem Druckknopf: John Buſch yrx,, ein Tiſch⸗ meſſer, 3 St. Schokolado, deren Umhüllung den Vermerk trug:z Milchſchokolabe Eszet, Stengel u. Ziller, Unterkürkheim, ein blaues Stück Einwickelpapler mit dem Vermerk Schwonen⸗ apotheke Felſx Badſtübner Heidelberg, ein roter Raſierſtreich⸗ riemen in einer Schachtel, eine ſchwarze Papphülſe mit der Auf⸗ ſchrift:„J. R. Eſtmann, Meſſerſchmied und Schleiferei, Norden mit Kraftbetrieb“, ein Raſtermeſſer mit dem Fabrikzeichen: „Rob. Klaß, Oligs, Solingen“, ein Stumpen Raſierſeife, eine Aluminfumdoſe mit dem Vermerk:„F. Wolf u. Sohn“, ein Ra⸗ ſierpinſel mit weißem Mektallgriff und eine Zahnbürſte, ein Ta⸗ ſchentintenfaß, das mit ſchwarzem Leder umhüllt war, ſchwarzes Tinte enthielt und auf dem eine Marke aufgeklebt war, die den Vermerk trugt„Kaufhaus des Weſtens, Berlin⸗N. S..“, ein ſchwarzer Holzfelderhalter, eine Schachtel mit der Aufſchrift: „S. Röders, Bremer Börſenfeber“ und die zwei gebrauchte Federn enthielt, ein ſchwarzer Kamm mit der Aufſchrift „Triumph“, eine weiße Blechdoſe mit der Aufſchrift„Schwanen⸗ apotheke Felix Badſtübner, Heidelberg“, eine Fadenrolls mit wei⸗ ßem Faden, eine Papphülſe, die eine ungebrauchte Filmpatrone für ſechs Aufnahmen enthielt und mit dem Vermerk verſehen war: „G. Aſtmann“ und„Senden Sie dieſen Film zum Entwickeln und Kopieren an Franz Schulze, Hauptſtraße 38, Heldelberg“. An den Aeſten einer Fichte, die.50 Meter vom rechten Fuß der Leiche entfernt ſtand, hingen: ein Paar lange ſchwarze Strümpfe, 2 ſchwarze Gummiſtrumpfbänder mit weißen Streifen und rechteckigen Metallſchiebern, neue graue Gummihofenträger; in einer Entfernung von 18 Meter von der Leiche hingen an einer Fichte: eine Hoſe aus blauem Trickotſtoff, in der einen Hoſentaſche befand ſich ein Drücker zum Oeffnen von Türen, die andere Taſche war leer. In der Hoſe ſteckte eine gelbs Trickot⸗Unterhoſe(ohne Heichen); ein Rock und eine Weſte waren nicht aufzufinden. Weder bei der Leiche noch in den Hoſen befanden ſich Gold oder ein Geldbeutel, auch konnten eine Uhr oder ein ſonſtiger Wertgegenſtand oder eine Waffe nicht gefunden werden. Die Leiche iſt die eines 1,2 Meter großen Mannes bon ſchlankem Wuchs und kräfliger Muskulatur; der Verſtorbene war 20.2 Jahre alt, der wohl⸗ geformte Kopf iſt mit dunkelblonden, gelockten, etwa 10 Zenki⸗ meter langen Haaren bedeckt, die Zähne ſind gut, das Geſicht iſt bartlos. Der Tod iſt die Folge eines Kugelſchuſſes durch die Bruſt. Es iſt nach dem Ergebnis der Leichenöffnung au⸗ zunehmen, daß der Einſchuß ſich im Rücken befindet. Der erwähnte Notizblock und die erwähnten zwei Papierblätter enthalten Notizen, die zum größten Teil unleſerlich ſind und, falls ſie von dem Verſtorbenen herrühren ſollten, darauf hin⸗ deuten, daß der Verſtorbene an Llebeskummer litt. Da jedoch kein Rock, keine Weſte, keine Waffe, keinr Uhr und kein Geld bei der Leiche gefunden wurden und der Einſchuß ſich m Rücken befindet, muß mit der Möglichkeit gerechnet werden, das ein Raubmord vorliegt. Der Verſtorbene ſoll in letzter Zeit auf der Hauptſtraße in Heidelberg geſehen worden ſein. Tat⸗ ſachen, die für die Unterſuchung von Bedeutung ſind, insbeſon⸗ dere ſolche, die für die Ermittlung der Perſon des Verſtorbenen dienlich ſind, bitte ich, der nächſten Polizeibehörde mitzuteilen“ Aus dem Großherzogtum. ):(Karlsruhe, 28. Mai. Die in der Markg ſtraße wohnende Taglöhnerfrau Werſtein fand heute mittag, als ſie von der Arbeit heimkehrte, ihre zwei Kin Mädchen und einen Knaben im Alter von etwa 2 und 4 Jahr erſtickt in einem Koffer vor. Die Kinder hatten wührend Abweſenheit der Eltern geſpielt und waren dabei in den Kofft. gekrochen, deſſen Deckel zuklappte und den Tod der Kinder herbei führte. Ein dritter älterer Knabe hatte den Vorgang wohl mi angeſehen, ſich aber vor Schreck in das Bett geflüchtetr. Pforzheim, 29. Mai. In der Nacht zum 27./28. Monats haben ſich die Eheleute Karl Friedrich Don, helmſtraße 36, mit ihrem 1 Monate alten Kinde in ihre Kü eingeſchloſſen, um durch Gasvergiftung den Tod ſuchen. Man fand am Morgen die Frau auf dem Boden und das Kind tot auf dem Tiſch liegen, während der Ehemann, auf einem Stuhl ſitzend, noch Lebenszeichen von ſich gab. Er wurde ins Krankenhaus gebracht. Beide Eheleute waren ſeit längerer Zeit krank und hatten die Sorge, nicht mehr geſund zu werden. Der Mann, ein Kettenmacher, war nierenkr und die Frau hatte im Januar im Wochenbett einen Nervei chock erlitten, infolgedeſſen ſie ſich 10 Wochen bis zum letzte Sonntag in einer Heilanſtalt in Heidelberg befand. Aen rungen, ſie wolle aus bem Leben ſcheiden, tat die Ehefrau o Sie hinterließ auch ein darauf abzielendes Schreiben. Von Tag u Cag. — Opfer der Berge. München, W. Mai. „Münch. N..“ melden, daß am Pfingſtſonntag zwei München men“ Zum Ort des nächſten Delegiertentages wurde Breslau beſtimmt. Dann ſprach noch Profeſſor Dr. Nagel über das Themat: Ein einheitlicher Spielplan der deutſchen Opernbühnen. Im Anſchluß an ſeine Darlegungen, in denen er unter anderem die Schaffung von Zentralſtellen zur Prüfung bon Werken der Dichtkunſt und der Tonkunſt empfähl, wurde eine Reſolution be⸗ ſchloſſen, worin dieſer Gedankengang des Vortragenden zuſam⸗ mengefaßt zum Ausdruck gebracht wurde. Artur Nikiſch über ſeine Kunſt des Dirigierens. Arthur Nikiſch hat ſich über ſeine Ziele und Abſichten beim Dirigieren einem Interviewer der Zeitſchrift„Muſical America“ gegenüber in intereſſanter und überraſchender Weiſe ausgeſpro⸗ chen. Der Grundton ſeines Selbſtbekenntniſſes klang darin aus, daß er beſtimmte„techniſche Ziele“ überhaupt nicht verfolge. „Wenn mich einer meiner Kollegen“, meinte er,„nach einem Konzert fragen würde, wie ich dieſe oder jene beſondere Wirkung herborgebracht habe, ſo wäre ich unfähig, ihm darauf zu antwor⸗ ten. Man fragt mich, wie ich mein Fühlen meinen Muſikern mit⸗ teile; ich tue es einfach, ohne daß ich weiß, wie. Wenn ich eine Kompoſition dirigiere, ſo iſt es die erregende Macht der Muſik, die mich fortreißt. Ich folge durchaus keinen beſtimmten und feſten Regeln der Interpretation. Ich ſetze mich nicht etwa hin und denke mir im Voraus aus, wie ich nun jede Note eines Berkes ſpielen laſſen werde. So wechſelt denn meine Inter⸗ pretation in Einzelheiten faſt bei jedem Konzert, in Uebereinſtim⸗ mung mit den Mächten des Gefühls, die in mir beſonders ſtark erregt werden. Aber ich bemerke ausdrücklich: nur in Einzel⸗ heiten. Eine Symphonie Beethovens heute in einer beſtimmten Weiſe zu erleben und morgen in einem böllig verſchiedenen Stil, das wäre ebenſo lächerlich wie unlogiſck. Das wäre nur der Trick ines Gauklers und hätte mit Kunſt nichts zu tun.“ ardo als Herz⸗Anatom. Die ſcher unfaßliche Unwerſttöt Leonardo da Vincis wirh bebenter den Entwicklungsſtrom der Volksſeele gewaltſam hem⸗ lichung, die drei Profeſſoren der Univerſität Chriſtiania, Vangen⸗ ſtein, Fonahn und Hopſtock, herausgegeben haben. Es handelt ſich um die anatomiſchen Manuſkripte Leonardos, die ſeine For⸗ ſchungen über das Herz des Menſchen enthalten. Der erſte Band umfaßt dreizehn Blätter, die Aufzeichnungen über das Herz und ſeine Tätigkeit, über das Diaphragma, den Durchlaß der Nahrung durch den Speiſekanal enthalten; der nächſte Band ſoll dann namentlich weitere Studien über Anatomie und Phyſtologie des Herzens zum Gegenſtand haben. Im Anſchluß an dieſe Pub⸗ likation hat der Grazer Profeſſor Holl dem Schöpfer der Mona Liſa eine bedeutende Stellung in der Erforſchung des menſchlichen Herzens angewieſen. Er weiſt nach, daß Leonardo die die Kam⸗ merlichtungen des Herzens durchſezenden Muskelbalken entdeckt hat, und möchte anregen, daß dieſe Muskeln nach ihm genaunt werden. Sodann hebt er hervor, daß Leonardop der Erſte ge⸗ weſen iſt, der die Gehirnventritel im allgemeinen richtig zur Dar⸗ ſtellung gebracht hat. Neues von der„amerikaniſchen Gefahr“ auf dem Kunſtmarkt. Aus den letzten Tagen liegen zwei neue Meldungen über den Verkauf von Meiſterwerken europäſſcher Kunſt nach Amerika vor. In erſter Linie iſt einer der größten und bedeutendſten Rem⸗ brands, die bisher nach Amerika gelangt ſind,„Die Ehebrecherin bor Chriſtus“ von Sedelmeyer an einen bekannten Sammler ver⸗ kauft worden. Der Name des Käufers und der Preis werden nicht bekannt gemacht, aber Verhandlungen über das Werk wur⸗ den einmal bei einer Schätzung des Wertes auf 1 Million Mark begonnen. Ferner wurde ein Werk von Millet„Nährende Frau“ von Louis Ralſton an einen amerikaniſchen Sammler berkauft; Kuch in dieſem Falſe der Preis nicht bekannt; und man weiß nur, daß 200 000 Irs. für das 2 gewire mit iſt die Liſte der nach Ametika ausgewenderten Kunſtwerke, die der Cicerone in ſeiner neueſten Nummer zuſammenſtellt, wie⸗ der erweitert. Der bekannte Sammler Benjamin Altmann hat 4 beſonders deutlich durch eine vor kurzem erſchienene Veröffent⸗ in jüngſter Zeit folgende Bilder erſten Ranges ſeiner be den Sammlung einbverleibt: Francias„Porträt des Feder Gonzaga“, das Napoleon J. als Kriegsbeute nach Frankreich en führt hatte, Velasquez„König Philipp IV.“ und„Herzo Slivarez“, die zuſammen eine Million Dollars gekoſtet h ſollen, und Holbeins„Porträt der Margaret Wyatt. Aus land kam Rembrandis„Holländiſcher Kaufmann“ in die S lung H. C. Fricks, der eine Million Mark dafür bezahlt hat, Berwind hat Bouchers„Die Träumerin“, eines ſeiner bedent deren Staffeleibilder, angekauft.„5 Kleine Mitteilungen. In Capri, wo Maxim Gorkti ſeit langer Zeit lebt, wie uns unſer Berliner Bureau mitteilt, zwei Novelle e ſchrieben, die demnächſt in deutſcher Ueberſetzung erſcheinen werden. In der einen Geſchichte„Malkars Abenteuer“ ſchilder Gorki wie die rufſiſche Jugend unter dem unerkräglichen Druck de volitiſchen Verhöktniſſe von einer wahren Selbſtmordepidemie ariffen wird. Makax, der Held der Geſchichte, macht einen Seuhſt⸗ morbberſuch, wird aber gerettet. Die zweite Erzählung heißt„Wie ein Menſch geboren ward“. Sie bringt ein Erlebnis Gorkis aos der Jugendzeit. Mit großer realtſtſſcher Kraft ſchildert der Dichter wie er als Arbeitet im Kaukaſus Zeuge der Entbindung einer armen Frau ward und ihr, ſo gut es in ſeinen Kräften ſteht, hilfreiche Dienſte leiſtet. Ein Verband der konzertierenden Künſtler Deutſchlands hat ſich zur Wahrung künſtlexiſcher und wirtſchaft⸗ licher Intereſſen in Düſſeldorf gebildet. D Der Vetband bezweckt den engeren Zuſammenſchluß der Konzertgeber, die Regelung des Verkehrs mit den Vereinen und ihren Direktoren als Engagierende, die Schaffung von Wohlfahrtseinrichtungen, die Einführung junge und weniger bekaunter Talente in die Oeffentlichkeit durch Ab⸗ haltung von ſogenaunten Einführungskonzerten vor Mufttblrektoren und Kritikern in allen geeigneten Städten des Reiches, wodurch die eignen, mit großen Koſten verbundenen und meiſt ganz erfolglof Soliſtenkonzerte entbehrlich werden. Er wird eine eigene Ver⸗ mittlungsanſtalt einrichten, welche zu weitaus geringeren Spef bisher die auf geſchäftlichen Gewinn bedachten privaten* den Verkehr zwiſchen den Engagement Suchenden und den gebenden Vereinen vermittelkl. Eine ſtaltliche Anzahl fünget bereits höchangeſehener Künſtler trat dem Vereint als begründer bei. 4. Seite Jeneral⸗Anzeiger, Badſſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt.) der Depeſchenbote Albert Hammerer und der Schreinergehilfe⸗ Emil Stegner bei einer Tour nach dem Jochberg bei Rochel ab⸗ geſtürzt ſind. Eine Rettungsexpedition hat Hammerer tot aufge⸗ funden, Stegner hat geringere Verletzungen erlitten. — Familientragödie. Ebersbach a.., 28. Mai. Die Nachbarſchaft des Eiſenbahntaglöhners F. Wahl wurde durch mehrere, ſchnell hintereinander abgegebene Schüſſe in Aufregung verſetzt. Gleich nach der Abgabe der Schüſſe ſprang die 19 Jahre alte Tochter Wahls aus dem Fenſter der im erſten Stock gele⸗ genen Wohnung und fiel bewußtlos nieder. Auf der Bühne wurde der 32 Jahre alte Bruder des Mädchens, der vor kurzem aus Amerika zurückgekehrte Bäcker Friedrich Wahl, mit einem Schuß in der Bruſt tot aufgefunden. Er hatte mit ſeiner Schweſter Streit bekommen, würgte ſie und ſchoß auf ſie, die dann in der Angſt aus dem Fenſter ſprang. Sie war unverletzt. Nur die furchtbare Angſt und die Aufregung hatten ſie bewußtlos gemacht. — Schweres Automobilunglück. Plauen i.., 28. Mai. In der Nähe von Wörpirk gerieten zwei Automobile Plauer Fabrikanten, die von Wühltroff kamen, beim Ueberholen an einer ſteilen Straßenböſchung aneinander. Sie wurden die Böſchung hinabgeſchleudert. Das eine Automobil überſchlug ſich vollſtändig. Seine fünf Inſaſſen wurden herausgeſchleudert und ſchwer verletzt. Eine Perſon iſt bereits geſtorben. Zuſammenſtoßzweier Automobile. Wien, 29. Mai. Bei einem Zuſammenſtoß eines Feuerwehrautomobils mit einem Privatautomobil wurde der im letzteren ſich befindende 62jährige ſerbiſche Konſul John Waſſiliowitſch ſehr ſchwer ver⸗ letzt, während ſeine ihn begleitende Tochter mit leichteren Ver⸗ letzungen davonkam. Die Verunglückten mußten, da das Auto⸗ mobil vollſtändig zertrümmert war, aus dem Fenſter heraus⸗ gezogen werden. — Mord in einer Strafanſtalt. Prag, 28. Mai. In der Strafanſtalt Panckratz erſchlug der Sträfling Zeman aus nichtigem Grunde während eines Streites ſeinen Zellengenoſſen Beloni mit einem Holzbalken. Der Erſchlagene ſtand vor der Entlaſſung. Zeman machte einen Selbſtmordverſuch. — Opfer der Berge. Graz, 29. Mai. Eine junge Wienerin ſtürzte beim Blumenſuchen und Klettern mit un⸗ benagelten Schuhen und engem Rock auf dem Schneeberg ab. Sie wurde ſo ſchwer verletzt, daß ſie ſtarb. — Apachen und Schutzleute. Paris 29. Mai. Als heute morgen ein Schutzmann eine Frau verhaften wollte, legte ſich eine anſcheinend zufällig hinzukommende Perſon ins Mittel. Der Schutzmann glaubte es mit einem Apachen zu tun zu haben und ſchoß dieſe nieder. Auch eine andere hinzukommende Perſon wurde von ihm nieder geſchoſſen. — Aus der Wohnung der Eltern geraubt. Sebaſtopol, 29. Mai. Die 17jährige Tochter des In⸗ genieurs Roſſow wurde aus der Wohnung ihrer Eltern geraubt. Man fand den abgeſchnittenen Zopf des jungen Mädchens. Das Müllheimer Eiſenbahnunglück vor Gericht. Neunter Verhandlungstag. T. Freiburg i. Br., 29. Mai.(Von unſerm Spezial⸗ korreſpondenten.) Nach dreitägiger Pauſe wurden heute vor⸗ mittag die Verhandlungen im Prozeß Platten u. Gen wieder aufgenommen. Es waren nur 4 Zeugen geladen. Als erſter Zeuge hat Betriebsſekretär Willmann⸗Baſel Auskunft zu geben, wo die Wirkung der Entgleiſung am ſtärkſten bemerkbar war und in welchem Wagen ſich die meiſten Toten befanden. Der Zeuge erklärt, daß die Wirkung im 3. und 4. Wagen am ſtärkſten war. Im 3. Wagen befanden ſich 4 und im 4. Wagen eine Leiche. Auf Befragen des Verteidigers, Rechtsanwalt Frühauf, erklärt der als Zeuge aufgerufene Regierungsbau⸗ meiſter Kirſch⸗Baſel, daß entgegen der Annahme des Ver⸗ teidigers die Stellung des langſamen Fahrſignals nicht ver⸗ ändert worden ſei. Zuzugeben ſei, daß allerdings ein Vor⸗ ſichtsſignal gefehlt habe, aber das Fahrperſonal ſei durch Vor⸗ ſichtsbefehle beſonders inſtruiert geweſen. Nach dem Zeugenverhör beſprach der techniſche Sachverſtän⸗ dige, Baurat Fuchs, an Hand einer tabellariſchen Berechnung die Bremsmöglichkeiten, um dann die Urſache des Unglücks vom Stand⸗ punkt des Technikers aus zu erörtern. Mit beſonderer Betonung hebt der Sachverſtändige hervor, daß der Unglückszug bei der Ab⸗ fahrt in Baſel durchaus in Ordnung und aus ſeiner Zuſammen⸗ ſetzung und Geſtaltung ein urſächlicher Zuſammenhang mit dem Unglück nicht hergeleitet werden dürfe. Der Sachverſtändige be⸗ ſpricht ſodann das Verhalten des Lokomotivführers Plattens vor und nach der Fahrt und meint, es ſei einzuräumen, daß der Dienſt Plattens ein ſtrenger geweſen ſei, aber doch nicht ſo ſtreng, als daß es für einen Lokomotipführer wie Platten nicht möglich ge⸗ weſen wäre, den Dienſt zur Zufriedenheit auszufüllen, wenn Plat⸗ ten ſeine Ruhepauſen richtig angewendet hätte. Die Schuld an dem Unglück trage Platten durch die Herbeiführung der über⸗ mäßigen Geſchwindigkeit. Er habe ſich in grober Weiſe gegen ſeine Dienſtvorſchriften verſtoßen. Uebergehend zu den Vorhaltungen, die dem Zugführer Bär gemacht werden, erörtert der Sachverſtändige das Signalweſen und das Verhalten des Perſonals bei Sicherung der verſchiedenen Signalen. Die Aufgabe des Perſonals ſei, mit der Betriebs⸗ bremſung auszukommen. Die Anwendung der Notbremſe könne nur im äußerſten Notfalle geſchehen. Nach Anſicht des Sachver⸗ ſtändigen iſt es ſchwer zu ſagen, wo der Zugführer Bär batte die Notbremſe ziehen ſollen, jedenfalls aber nach Paſſieren des ein. fachen Signals. Ohne dieſen Punkt vollſtändig zu erörtern, wurde um 1 Uhr die Verhandlung auf den Nachmittag vertagt. Letzte Nachrichten und Telegramme. W. München, 29. Mai. Nach den letzten Feſtſtellungen ſind bei dem Zugzuſammenſtoß auf der Strecke Berchtes⸗ gaden und Schellenberg ſieben Perſonen ſchwer und drei leicht bverletzt worden. Der Zuſammenſtoß erfolgte geſtern abend. Tagesſpielplan deutſcher Theater. Donnerstag, 30. Mal. Berliu. 5 Opernhaus: Margarete.— Kgl. Schauſpielhaus: Der n nig.— Deutſches Theater: George Dandin. Duſſeldo rf. Schauſpielhaus: Eine glückliche Ehe. a. M nhaus: Carmen.— Schauſpielhaus: Cyrano von erac. — Stad ter: Der Kaufmann von Venedig. ar OGroßh.—— eater: Aleſſandro Stradella. Köln. Opernhaus: r Troubadour. Tell. Theater: Lobetanz.— Altes Theater: Der Leib⸗ gardiſt. S Maunheim. Großh. Hoftheater: Die Jungfrau von Orleaus. München. Kgl. Hoftheater: Jedermann.— Gärtnerplastheater: Das medaille für den Kapitän auszuwerfen. Das Haus hat ferner einen Schauſpielhaus: Wilhelm Mannheim, 29. Mai. W. Dresden, 29. Mai. Der bayeriſche Miniſterpräſident Freiherr von Hertling trifft am Montag hier ein, um dem Könige ſeine Aufwartung zu machen und dem Miniſter des Aeußern ſeinen Antrittsbeſuch abzuſtatten. Wetzlar, 29. Mai. Der„Wetzlarer Anzeiger“ meldet: Der engliſche Kriegsminiſter Lord Haldane iſt geſtern abend um 6 Uhr 10 Minuten in Wetzlar eingetroffen und im Hotel zum„Herzoglichen Hof“ abgeſtiegen. Der Miniſter wird wahrſcheinlich zwei Tage hier bleiben. Sein Aufenthalt gilt den Goethe⸗Erinnerungen in Wetzlar. m. Paris, 29. Mai.(Priv.⸗Tel.) Aus St. Etienne wird gemeldet, daß am Sonntag ein von drei deutſchen Herren beſetzter, 12 000 Kbm. faſſender Ballon auf dem Gute Grosbois niedergegangen iſt. Der ſtarke Oſtwind hatte den Ballon, der am Samstag in Barmen aufgeſtiegen war, dorthin getrieben. Ebenſo landete ein zweiter in Barmen aufgeſtiegener Ballon, in deſſen Gondel ſich drei deutſche Herren befanden, auf franzö⸗ ſiſchem Boden in Montſauche. Die Luftfahrer fuhren nach Er⸗ ledigung ihrer Formalitäten per Eiſenbahn weiter. Villa⸗Real, 29. Mai. Von den bei dem Unglück in dem Kinematographentheater verletzten Perſonen ſind noch vier im Krankenhauſe geſtorben. 18 Leichen ſind noch nicht identifiziert. Der Inhaber des Theaters wurde verhaftet. W. Newyork, 29. Mai. Der Senat hat eine Reſolution an⸗ genommen, dem Kapitän Roſtron von der„Carpathia“ den Dank auszuſprechen und 1000 Doll. für eine Erinnerungs⸗ Antrag angenommen, der Mannſchaft der„Carpathia“ den Dank auszuſprechen. V. Newark, 29. Mai. Ro⸗ſefeld zewonn hier einen vollſtändigen Sieg im ganzen Wahlfeldzug in New- Nerſey, wo geſtern abend die Reſultate nur unvollſtändig vorlagen, zeigt jetzt, daß Rooſevelt in jedem Diſtrikt geſiegt hat. Alle 28 Delegierten, aus denen die republikaniſche Konvention beſteht, werden für Rooſevelt ſtimmen. Der demokratiſche Kan⸗ didat Wilſon ſcheint alle übrigen demokratiſchen Kandidaten zu ſchlagen. Er wird von 28 demokratiſchen Delegierten die Stim⸗ men von 24 erhalten. Arbeiterbewegung. * Frankfurt a.., 29. Mai. Die Metallarbei⸗ ter haben heute früh mit der Wiederaufnahme der Arbeit begonnen. Die Wiedereinſtellung der Arbeiter in den verſchiedenen Betrieben erfolgt etappenweiſe, ſodaß in zirka 8 Tagen alle Plätze wieder voll beſetzt ſein werden. Frankfurt a.., 28. Mai Die in der Metallindu⸗ ſtrie von Frankfurt und Umgegend beſchäftigten 300 Lackie⸗ rer ſtanden während der großen, nunmehr beendeten Metall⸗ arbeiterbewegung ebenfalls in einer beſonderen Lohnbewegung. Da in ihren Forderungen noch keine Entſcheidung getroffen war, wollten ſie ſich an der allgemeinen Wiederaufnahme der Arbeit nicht beteiligen, ſo daß dadurch die Beendigung des Ausſtandes und der Ausſperrung in der Metallinduſtrie aber⸗ mals in Frage geſtellt worden war. Schließlich beſchloſſen ſie jedoch vorbehaltlich weiterer Verhandlungen zwiſchen den Arbeitgebern und einer Arbeiterkommiſſion, die Arbeit morgen ebenfalls wieder aufzunehmen. 5 15 Der Ausſtand der Transportarbeiter in London. London, 29. Mai. Sir Edward Clark, der von der Regierung mit der Unterſuchung der Urſache des Streiks betraut war, hat ſeinen Bericht erſtattet. Dieſer Bericht wird als Grund⸗ lage für die Verhandlungen der Kommiſſion dienen, die die Re⸗ gierung auf Freitag einberufen hat und bei der Sir George Asquith den Vorſitz führen wird. Der Bericht behandelt ſieben Streitpunkte, die aus einer verſchiedenen Auslegung des Abkom⸗ mens entſtanden ſind, das den Streik im letzten Sommer beendet hat. Die Beſchwerden der Arbeiter werden in fünf Punkten an⸗ erkannt. Für beſtimmte Fälle wird eine geſetzliche Regelung emp⸗ fohlen. Nicht anerkannt wird der Anſpruch der Gewerkſchaften auf Ausſchluß Nichtorganiſierter. Der Bericht klagt, daß zur Erledigung der vorhandenen Streitigkeiten nicht von dem Eini⸗ gungsverfahren Gebrauch gemacht worden iſt. Die Londoner Hafenbehörde gibt bekannt, daß ſie auch in Zukunft keinen Un⸗ terſchied zwiſchen organiſierten und nichtorganiſierten Arbeitern machen würde. Auf dem Zentralfleiſchmarkt von Sithfields herr⸗ ſchen normale Verhältniſſe. Es ſind reichliche Vorräte vorhan⸗ den und nach den Erfahrungen von geſtern, wo die Fleiſchtrans porte unter polizeilichem Schutz ungehindert vor ſich gingen, herrſcht eine optimiſtiſche Auffaſſung vor. Man glaubt, daß die Verſorgung Londons mit Fleiſch auch bei einer verlängerten Dauer des Streikes keine Schwierigkeiten machen wird. Auch die übrigen Lebensmittelmärkte ſind durch den Streik nicht weſentlich geſtört worden. Berliner Braßhtbericht. [Von unſerem Berliner Bureau.) Zur Titanic⸗Kataſtrophe. Berlin, 29. Mai.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Newysork wird gekabelt: Aus dem bereits gemeldeten Bericht der Senatskommiſſion über die Titanic⸗Kataſtrophe iſt noch zu er⸗ wähnen, daß die White Star Line hauptſächlich getadelt wird, weil die Rettungsmittel ungenügend waren und die„Titanic“ ſo wenige und nur ſchlecht ausgebildete Mannſchaften gehabt habe. Das britiſche Handelsamt wird für die nachläſſige In⸗ ſpektion, die Erbauer des Schiffes für das ſchlechte Funktionie⸗ ren der Schotten verantwortlich gemacht, die überlebende Mann⸗ ſchaft dafür, daß ſie nicht für beſſere Ausnutzung der Boote ſorgte. Senator Smith empfiehlt, die Verträge mit den fremden Schiff⸗ fahrtsgeſellſchaften aufzuheben, weil die Regierungen nicht ſcharf genug Aufſicht führten. Er ſagt, die„Titanic“ ſei überhaupt niemals ordentlich inſpiziert worden. Ein ſchweres Automobilunglück des Kronprinzen von Rumänien? [JBerlin, 29. Mai.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Wien wird gemeldet: Hier iſt ſeit den frühen Morgenſtunden das Gerücht von einem ſchweren Automobilunglück des Kron⸗ prinzen Ferdinand von Rumänien verbreitet. Der Thronfolger, der erſt vor kurzem ſeine Chauffeurprüfung ablegte, fuhr mit ſeinen beiden älteſten Kindern nach Oltomica. Auf der Straße ſoll das Automobil mit einem Ochſenwagen zuſammengeſtoßen ſein. Prinzeſſin Albert und Prinz Karl ſollen lebensgefährlich verletzt ſein. Der Thronfolger habe leichtere Verletzungen er⸗ litten. Auf der Berliner rumäniſchen Geſandtſchaft wird erklärt, daß die Wiener Meldung von einem Unglück des rumäniſchen Thronfolgers auf einem Irrtum beruht. Das Automobil des Kronprinzen ſoll nur zwiſchen Bukareſt und dem Hafenorte Olde⸗ nitza an der Donau im Moraſt ſtecken geblieben ſein. Das Automobil ſei ſpäter wieder aus dem Moraſt befreit worden, ſo⸗ Muſikantenmädel.— Schauſpielbaus: Feldherrnhügel. Oſtern. 1. Iaterdale e Kal. Theater: Miguon. 95 treffen konnte. Inzwiſchen ſei die Nachricht von einem Unglück in Bukareſt verbreitet geweſen. Gemeinſam in den Tod. Berlin, 29. Mai.(Von unſ. Berl. Bur.) Ein Schiffer, der heute in früher Morgenſtunde den Wannſee mit ſeiner Zille paſſierte, bemerkte ein treibendes Boot, das anſchei⸗ nend ohne Inſaſſen war. Beim Näherkommen entdeckte er auf dem Boden des Bootes die Leiche eines jungen Mannes und eines jungen Mädchens, die mit Stricken eng umſchlungen waren. Der Schiffer führte das Boot nach Spandau und benachrichtigte die Polizei. Bei dem Toten handelt es ſich um den 21jährigen Maler Arthur Köcher aus Wilmersdorf und ſeine Geliebte, das Dienſtmädchen Olga Wedel. Die beiden hatten Gift ge⸗ nommen. Der Kunſtmaler Köcher bewohnte ſeit 3Z Wochen in Wilmersdorf ein möbliertes Zimmer. Das Dienſtmädchen ſeiner Wirtin fand an dem jungen Mann Gefallen und es entwickelte ſich bald ein Liebesverhältnis. Am Abend des erſten Pfingſt⸗ feiertages wurde das Paar von den Wirtsleuten in einer Situa⸗ tion überraſcht, die ein längeres Verweilen des Mädchens und des Mieters unmöglich machten. Das Mädchen, das faſt 2 Jahre in derſelben Stellung war, nahm ſich das Vorkommnis ſehr zu Herzen und verließ den Dienſt. Auch der Mieter hatte die Wohnung verlaſſen. Man hat ſeitdem von den beiden Leuten nichts mehr gehört, bis man heute früh die Leichen auf dem Boote im Wannſee treibend fand. Die Leichen wurden von der Polizei beſchlagnahmt. Altnationalliberale Nichtlinien. * Berlin, 29. Mai. Im Tag veröffentlicht Herr Fuhrmann, der frühere nationalliberale Abgeordnete und jetzige Geſchäftsführer des neugegründeten altnationalliberalen Reichsverbandes die Richtlinien für die rechtsnationalliberale Neugründung. Fuhrmann geht von den Irrungen und Wirrun⸗ gen in der Partei während der letzten Zeit aus, behandelt die an⸗ gebliche Linksorientierung der Partei und entwickelt die Berech⸗ tigung des Gedankens des altnationalliberalen Reichsverbandes. Es heißt darüber u..: Der altnationalliberale Reichsverband will nicht die Ein⸗ heitlichkeit der Partei ſtören oder gar ihre Spaltung herbeiführen. Im Gegenteil, er will im Gegenſatz zu den Jugendvereinen, wie die Verhältniſſe liegen, ohne eigene Vereinsgründung in einer Zu⸗ ſammenfaſſung von Einzelmitgliedern, die jetzt wieder auf dem Parteitag als Mehrheitswille feſtgeſtellten Anſchauungen durch einheitliches und zielbewußtes Wirken in der Partei befeſtigen. Wir erſtreben, die Geſchloſſenheit und Einheit der Partei unter Wahrung ihres überlieferten Charakters und Zurückweiſung aller Beſtrebungen, ſie mögen kommen, woher ſie wollen, die Partei einem Großblock der Linken zuzuführen. Freudig begrüßen wir die heutige Einigung aller bürgerlichen Parteien in den nationalen Fragen der Wehrkraft und erhoffen die Mitwirkung der nationalliberalen Reichstag⸗frak⸗ tion zu einer gleichfäalls einheitlichen glücklichen Löſung der Deckungsfrage. Erſtaunlicherweiſe() hat die dem Parteitag unmittelbar gefolgte Gründung des Verbandes in der Preſſe An⸗ laß zu einigem Tadel wegen des Zeitpunktes gegeben. Es wird hierbei überſehen einmal, daß dieſe organiſatoriſche Zuſammen⸗ faſſung ausdrücklich in den Verhandlungen der freien Kommiſſion und des Zentralvorſtandes angekündigt war, und weiter, daß die durch den Vertretertag bedingte Anweſenheit einer großen Zahl von Parteifreunden die beſte Gelegenheit bot, in eingehender Ausſprache die vorbereitenden Schritte für die beabſichtigte Grün⸗ dung zu erwägen. Es galt auch ſchnell zu handeln, um die vielen nach den Vorgängen bei der Präſidentenwahl der Partei verloren gegangenen Mitglieder wieder zurückzugewinnen. Wenn wir dieſes Ziel in dem Verband zu verwirklichen fuchen, der den Namen altnationalliberal führt, ſo wollen wir damit keinen Gegenſatz zwiſchen der alten und der jetzigen nationalliberalen Partei eine ſtetigneue Erkeuntnis der Zeichen der Zeit verlangen, gewiſſe Grundſäge aus der großen Zeit der nationalliberalen Partei auch heute und noch für abſehbare Zukunft ihre volle Daſeinsberechtigung haben. Nach dieſen ſchönen Worten werden die Taten der neuen Gründung abgewartet werden müſſen, damit man weiß, was von ihr zu halten iſt. Deutſchland und Geſterreich⸗Ungarn. Der Beſuch der Berliner Stadtverordneten in Wien. W. Wien, 29. Mai. Die Blätter widmen dem heutigen Beſuch der Abordnung der Berliner Stadtvertretung herzliche Begrüßungsartikel. Sie betonen, daß die Gäfte für die Wiener keine Fremden ſondern treue Freunde ſeien. In allen Wiener Herzen lebt der Wunſch, daß das an ſich völlig unpolitiſche Zuſammenſein der Berliner und Wiener zur Verinner⸗ lichung und Vertiefung der alten Ziele und des Bünd⸗ niſſes zwiſchen Oeſterreich⸗-Ungarn und dem Deutſchen Reiche beitragen möge. W. Wien, 29. Mai. Die Herren der Berliner Stadt⸗ vertretung, geführt von dem Oberbürgermeiſter, ſind heube zum Beſuche der Stadt eingetroffen. Am Nordweſtbahnhof wurden ſie von den Vertretern der Stadt unter Führung des Bürger⸗ meiſters empfangen und herzlichſt begrüßt. 2 W. Wien, 29. Mai. In ſeiner Begrüßungsrede an die Berliner Stadtverordneten führte Bürgermeiſter Neumayr aus, die Wiener hätten den Moment des Beſuches ſchon lange von Herzen herbeigeſehnt. Wien war von jeher beſtrebt, mit der mächtigen Stadt Berlin in engere Fühlung zu treten, nicht aus kühler Berechnung, ſondern von der Macht des Blutes getrieben. Die Wiener hießen die Stadtverordneten nicht nur als Ver⸗ treter einer der bedeutendſten Städte der Welt und als Ange⸗ hörige eines Reiches, deſſen Aufblühen den ganzen Erdkreis in Erſtaunen ſetzt, willkommen, ſondern insbeſondere als liebe deutſche Blutsfreunde und Stammesgenoſſen. Die Rede klang mit einem dreifachen Hoch auf die Stadt Berlin, den Oberbürgermeiſter und die Stadtverordneten aus. Marokko unter dem Protektorat. Der neue Angriff auf Fez. w. Paris, 29. Mai. Der Miniſter des Aeußeren erhielt bis heute mittag keine Beſtätigung des neuen Angriffes auf Fez. Das letzte hierher gelangte Telegramm von Genera“ daß der Kronprinz mit ſeinem aus Bukareſt beſtellten Kraftwagen Mannheim, 29. Mai. Colkswirtschaft. Gbierrheiniſche Verſicherungs⸗Geſell⸗ ſchaft in Mannheim. In der heute vormittag 11% Uhr abgehaltenen 26. ordentlichen Geweralverſammlung, in der 36 Aktionäre durch insge⸗ ſamt 1563 Stimmen vertreten waren, gedachte der Vorſitzende des Aufſichtsrats, Herr Kommerzienrat Eswein, zunächſt des am 25. Auguſt 1911 erfolgten Hinſcheidens des Herrn Kommerzienrat L. A. Banm, eines Gründers der Geſellſchaft. Der Verſtorbene habe fich große Verdienſte um das Unternehmen erworben und ſein Andenken werde unvergeßlich ſein. Die Anweſenden erhoben ſich ſodann von den Sitzen. Hierauf wurde in die Tagesordnung eingetreten. Auf Ver⸗ lefung des gedruckten an die anweſenden Aktionäre zur Verteilung gekommenen 25. Geſchäftsberichtes des Vorſtandes wurde verzich⸗ ket, die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung nebſt Bilanz zum Beſchluß erhoben und auf Vorſchlag des Aufſichtsrates die Verteilung von 312 500 Mk.= 25 Prozent Dividende mit 62,50 Mk. pro Aktie[(gegenüber 24 Prozent 60 Mk. pro Aktie) genehmigt. Dem Vorſtande ſowie dem Aufſichtsrate wurde von der General⸗ verſammlung einſtimmig Decharge erteilt. Die turnusgemäß aus dem Aufſichtsrat ausſcheidenden Her⸗ een Kommerzienrat Eswein⸗Bad Dürkheim, Direktor So⸗ herr⸗Mannheim und Direktor Karl Thieme⸗München wurden einſtimmig wieder⸗ und anſtelle des verſt. Kommerzien⸗ rates L. A. Baum Herr J. B. Heimann jun., Köln, der Vor⸗ ſitzende der Kölniſchen Glasverſicherungs⸗A.⸗G., mit der bekannt⸗ lich die Oberrheiniſche Verſicherungs⸗Geſellſchaft eine Fuſion ein⸗ geht, neu in den Aufſichtsrat gewählt. Auf die Anfrage über die Ausſichten des neuen Ge⸗ ſchäftsjahres wurde von Herrn Direktor Sternberg er⸗ widert, daß ſich das laufende Geſchäftsjahr bisher nicht ungünſtig angelaſſen habe. Was das Titanic⸗Unglück anbelangte, ſo würden noch Anmeldungen kommen. Die damals von der Oberrheiniſchen Verſicherungs⸗Geſellſchaft in den hieſigen Zeitungen gemachte Mitteilung ſei auch heute noch richtig.(Herr Direktor Sternberg teilte uns auf unſere diesbezgl. Anfrage am 17. April mit, daß ſich ein eventueller Verluſt nur auf ein Minimum ſtellen dürfte. Die Red.) 8. Der Vorſitzende des Aufſichtsrats teilte auf Anfrage dus der Verſammlung ſodann mit, daß laut dem Fuſionsvertrage, der zwiſchen der Kölniſchen Glas⸗Verſicherungs⸗ Aktien⸗Geſellſchaft in Köln und der Oberrheini⸗ ſchen Verſicherungs⸗Geſellſchaft in Mannheim unterm 20. April bezw. 22. April cr. zuſtande gekommen ſei, die ſämtlichen Aktien der Kölniſchen Glas⸗Verſicherungs⸗ Aktiengeſellſchaft gegen 788 Stück der Oberrheiniſchen über⸗ nommen werden ſollen, im übrigen Herr Direktor Keſſel ſowie ſämtliche Beamte der Kölniſchen in die Dienſte der Ober⸗ rheiniſchen träten und dem Erſteren ſowie mehreren älteren Beamten der Kölniſchen gegenüber ſeitens der Oberrheiniſchen be⸗ ſtimmte Penſionsverpflichtungen übernommen worden ſeien. Aus Aktionärkreiſen wurde hierauf dem Vorſtand und Auf⸗ ſichtsrat der Dank der Aktionäre ausgeſprochen für die erfolgreiche Leitung der Geſchäfte. In den letzten Jahren habe die Geſellſchaft ganz gewaltige Fortſchritte gemacht. Die Geſellſchaft, die im Jahre 1886 gegründet worden iſt, und dieſes Jahr ihr 25jähriges Jubiläum feiert, hätte das Jubiläum nicht würdiger und ſchöner und für die Aktionäre nicht befriedigender beghen können, als mit der Verteilung einer 25prozentigen Dividende. Herr Kommerzienrat Eswein dankte für dieſe anerkennen⸗ den Worte und verwies auf die erfolgreiche Tätigkeit des Herrn Direktors Sternberg, dem er gleichzeitig auch im Namen des Auf⸗ ſichtsrats dankte. Auf eine Anfrage betreffs der Solawechſel, wurde von der Verwaltung erwidert, daß dieſe bei der demnächſt vorzunehmen⸗ den Statutenänderung abgeſchafft werden. Die für das Jahr 1911 feſtgeſetzte Dividende gelangt gegen Rückgabe des Dividendenſcheines Nr. 2 der Serie I, II und III, Nr. 14 der Serie IV und Nr. 2 der Serie laut Beſchluß der Generawerſammlung vom heutigen Tage ab außer bei der Direktionskaſſe in Mannheim, Auguſta⸗Anlage Nr. 33, bei einer Anzahl von Bankhäuſern der Geſellſchaft lin Mannheim bei der Pfälziſchen Bank und der Bank für Handel und Induſtrie) mit 62.50 Mk. zur Auszahlung. ***„ 25jährige Tätigkeit der Oberrheiniſchen Verſicherungs Geſellſchaft. Hierüber enthält der Geſchäftsbericht folgende Ausführung: Es war am 23. September 1886, daß die Geſellſchaft vor Notar Theodor Trefzer zu Mannheim gegründet wurde.(Ur⸗ kunde 1435 des Amtsgerichts Mannheim.) Die Gründer waren die Herren bezw. Firmen: Kommerzienrat Dr. Carl Clem m in Ludwigshafen a. Rh., B. Simons u. Cie. in Düſſeldorf, Michael Simons in Düſſeldorf, David Oppe nheim in Mann⸗ heim, Brunner u. Schweitzer in Mannheim, Joſef Böhm ſenior in Mannheim, Wingenroth, Soherr u. Cie. in Mannheim, Ludwig Auguſt Baum in Mannheim, Pfälziſche Bank in Ludwigshafen a. Rh. und Oskar Sternberg in Köln a. Rh. Zum erſten Aufſichtsrat wurden Dr. Carl Clemm, Kommerzienrat in Ludwigs⸗ hafen d. Rh., Michgel Simons, Rentner in Düſſeldorf, Auguſt Oppenheim, Bankier in Mannheim, Eduard Schweitzer, Joſef Böhm ſenior, Kaufmann in Mannheim, Carl Win genroth, Bankier in Mannheim, Carl Generaldirektor in Ludwigs⸗ Köln a. Rh., Direktor Herr Oskar Stern⸗ Rhenania, Verſ.⸗Akt.⸗Geſ. in in 3000 Aktien(Interimsſcheine à Mk. 1000 mit 25% Ein⸗ zahlung= Mk. 750 000). Außerdem wurde ein Agio von 2½90 aus 2000 Aktien Mk. 50 000 und von 10 aus 1000 Aktien ⸗ Mk. 100 000, zuſammen Mk. 150 000 gezahlt, die als Kapital⸗ reſerbe in Einnahme gingen. Die Zeichner der 2000 Stück zu 102½ zahlten noch 20 Mk. pro Aktie à fond perdu Mark 40 000 als Beitrag zur Beſtreitung der Koſten der Gründung und erſten Organiſation. Letzterer Betrag hat ſich in der Folge als zu gering erwieſen, ſo daß die Unkoſten der Organiſation die erſten Jahre ſtark belaſteten. Die Entwicklung der Geſellſchaft iſt nicht immer ohne Sorge geweſen, und war es die Transportverſicherungsbranche, die am leichteſten aufzubauen, die auch bei uns die ſchwankendſten Reſul⸗ tate zeitigte. Immerhin läßt ſich erkennen, daß der Fortſchritt der Geſellſchaft fortlaufend ein zufriedenſtellender war, ihre Prämien⸗Einnahme von Jahr zu Jahr ſtieg, mit Ausnahme des Jahres 1897, in welchem ſie durch Auflaſſung einer Anzahl Ge⸗ ſchäfte in der Transportbranche um Mk. 830 000 zurückging. Dividende konnte die Geſellſchaft, abgeſehen vom erſten Jahr, zwei mal, das war für die Jahre 1896 und 1897, nicht zahlen, doch beträgt der Durchſchnitt der Verzinſung für die Aktionäre wäh⸗ rend der nunmehr verfloſſenen 25 Jahre 8,7%. Leider ſind die meiſten der Gründer und viele unſerer Mit⸗ arbeiter in dem verfloſſenen Vierteljahrhundert da⸗ hingegangen, und noch im Berichtsjahre, und zwar am 55. Auguſt 1911, verloren wir Herrn Kommerzienrat L. Auguſt Bau m, der während der 25 Jahre mit großem Inter⸗ eſſe und vieler Liebe für die Geſellſchaft gewirkt, 11 Jahre Vor⸗ ſitzender des Aufſichtsrats war. Sein Andenken wird bei unſerer Geſellſchaft ſtets in Ehren gehalten werden. ** 4 Die Geſellſchaft betreibt 1. die Transport⸗Verſicherung, 2. die Unfall⸗Verſicherung, 3. die Haftpflicht⸗Verſicherung, 4. die Glas⸗ Verſicherung, 5. die Einbruch⸗ und Diebſtahl⸗Verſicherung, ſowie 6. die Feuer⸗Rückverſicherung und erzielte eine Geſamt⸗Prä⸗ mien⸗Einnahme von 18 119997 Mk. gegen 17 110 422 Mk. im Vorjahre. Im Geſchäftsbericht wird ſodann über die einzel⸗ nen Verſicherungsſparten ausgeführt: Unſere Geſamt⸗Prämien⸗Einnahme belief ſich 18 119 997.31 gegen Mk. 17110 421.74 im Vorjahre. Was die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung pro 1911 betrifft, ſo verlief das Transport⸗Verficherungs⸗Geſchäft für auf Mark unſere Geſellſchaft im Berichtsjahre etwas günſtiger. Die Be⸗ ſtrebungen, die auf einem unzureichenden Niveau angekommenen Prämien zu verbeſſern, auch die Bedingungen normaler zu geſtal⸗ ten, halten an, ohne indeſſen bisher, abgeſehen von der Aufſtellung von Tarifen für einige Stapelartikel und der Einſchränkung der Lagerklauſel am La Plata, zu nennenswerten Reſultaten geführt zu haben. Im Unfall⸗ und Haftpflichtverſicherungs⸗ geſchäft hat die Geſellſchaft einen erfreulichen Zuwachs gegen das Vorjahr zu verzeichnen; Der Neuerwerb iſt jedoch mit hohen Speſen belaſtet. Das Einbruch⸗ und Diebſtahl⸗Ver⸗ ſicherungs⸗Geſchäft nahm, was die weitere Ausdehnung dieſer Branche für unſere Geſellſchaft anbetrifft, einen normalen Verlauf. Was die Schäden anlangt, ſo iſt⸗der uns zur Laſt fallende Prozentſatz andauernd ein zufriedenſtellender. Im Feuer⸗Ver⸗ ſicherungsgeſchäft litten wir unter der allgemeinen Ungunſt der Verhältniſſe. Im Glas⸗Verſicherungsgeſchäft ha⸗ ben wir einen zufriedenſtellenden Fortgang gegen das Vorjahr zu Portefeuille der„La Provpiſcbnskonto ganz abſchrieben. F Kapital für laufende Renten und Prämien⸗Reſerven, ſowie 3020 343.94 Mk. Prämien⸗Ueberträgen, ſind mit Vorſicht aufge⸗ ſtellt und hoffen wir, daß dieſelben den zu Laſten der alten Rech⸗ nung noch zu erwartenden Anforderungen genügen werden. Die Geſellſchaft erzielte bei einem Vortrag von 104606 Mk. 77 177 Mk.] an Einnahmen aus der Transport⸗Verſicherung 8 093 962 Mk.(7 533 657 Mk), aus der Unfall⸗ und Haftpflicht⸗ und Diebſtahl⸗Verſicherung 375039 Mk.(329 391 Mk.), aus der Glas⸗Verſicherung 620 100 Mk.(511911 Mk⸗), aus der Feuerrück⸗ Verſicherung 9 342 810 Mk.(9 007 882 Mk.) und aus ſonſtige Ein⸗ nahmen 284 565 Mk.(230 910 Mk.) An Ausgaben waren da⸗ gegen erforderlich bei der Transport⸗Verſicherung 8 005 342 Mk. 7 500 265 Mk.), bei der Unfall⸗ und Haftpflicht⸗Verſicherung 7428 515 Mk.(6 869 088 Mk.), bei der Glasverſicherung 617 588 Mark(510 036 Mk.), bei der Einbruch⸗ und Diebſtahl⸗Verſicherung 352 504 Mk.(321.234 Mk.), bei der Feuer⸗Rückverſicherung 9 278 377 Mk.(8 808 376 Mk.) und ſonſtigen Ausgaben 41 473 Mk. (25437 Mk) Den Geſamteinnahmen von 26 445 364 Mk. (24742 936 Mk.) ſtehen 25 723 799 Mk.(24 034 434 Mk.) Gefamt⸗ ausgaben gegenüber. + 542 953, 2. bei — Zahlungsſchwierigkeiten einer Berliner Spekulationsfirma. Eine Berliner Bankfirma, welche ſeit Jahrzehnten an der Berliner Börſ⸗ eine rege, aber nicht immer einwandsfreie Tätigkeit entwickelt ho ſah ſich in füngſter Zeit zum zweiten Male genötigt, an die Opfe. willigkeit der Börſe zu appellieren. Während das erſte Mal zur Stützung der Firma von großen Juſtituten Beiträge a fond perdu 9 5 5 1 5 auf dielenigen 2 8 Firmen beſchränkt, we unmittelbar intereſſiert warxen. al belief ſich auf Mk. 3 000 000 ſcheint. iſ der Zuſammenbruch fetzt nicht mebr aufzubalten. Die au Wie es verzeichnen; zudem übernahmen wir in der Berichtsperiode das à Garantie Belge, Compagnie d' Assurances contre le bris des glaces“ in Brüſſel, deſſen Kaufpreis wir über Unſere laufenden Reſerven von 6788 788.06 Mk., beſtehend aus 2 475 099.70 Mk. Schaden⸗Reſerve, 1 293 344.42 Mk. Deckungs⸗ Verſicherung 7624281 Mk.(7052 007 Mk.), aus der Einbruch⸗ Kaiſerslautern Ein Abſchluß erfolgte heute in Dingler zu 120 Proz. Ferner notierten von Induſtrie Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch 164.25 G. und Waggon fabrik Fuchs⸗Aktien 164 B. Von Brauereien waren höher: Meſſe ſchmitt 74 G. und Durlacher Hof 252.50 bz., Oberrhein. Verſicherung Aktien ſtellten ſich 1145 G. Telegraphiſche Handelsberichte. w. Duisburg, 29. Mai. Die Generalverſammfung de Aktiengeſellſchaft für Eiſeninduſtrie und Brückenbau genehmigt einſtimmig die Bilanz und beſchloß eine Dividende von 8½ P zent bezw. 7½ Prozent. Blei⸗ und Silberhütte Braubach.— 5 * Frankfurt, 29. Mai. Die Dividende für das Ende k ſes Monats abſchließende Geſchäftsjahr wird unter dem übliche Vorbehalt auf 8 Prozent gegenüber 6 Prozent im Voxi g. ſchätzt. Verlängerung der Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Trägervereinigun * Düſſeldorf, 29. Mai. Die Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Träger vereinigung iſt jetzt wie die„Frkf. Ztg.“ meldet, bis 30. Septembe 1912 verlängert worden. Inſolvenz des Bankhauſes Lilienthal. Berte 15 29. Mai. 35 Angelegenheit venten Bankfirma G. Lilienthal findet morg Gläubigerverſammlung ſtatt. Die Niederwaldbahn Hat „Frkf. Ztg.“ wegen der ihr fehlenden, von dem Lilienthal verkauften Hauptſtücke von M. 65000 Aprozentiger Reichsſchatzſcheine Arreſt auf das bewegliche Vermöge⸗ Lilienthals beantragt. Die Bahn erklärte, daß der Betrieb in keiner Weiſe geſtört werde. Anfangskurſe. Getreide. Antwerpen. 29. Mai.(Telegr) Weizen amerikan. 2 Mai 22.90, per Juli 21.70, per Sept. 20.40. 8 Magdeburg, 29. Mai. Zuckerbericht. Kornzucker 885/ 00 00 00.00.00, Nachprodukte 757ſ o. S. 00.00—00.00 ruhig, rafffinadc I. ohne Faß 00.00—00.00, Kryſtallzucker I. mit 00.00—00.00 gemablene Raffinade m. S. 00.0000 09.00, gem Mehlis m. S. 00.00—00.00, ſtetig. Magdeburg, 29 Mal.(Telegr.) Robzucker: 1. Prod! ſito frei an Bord Hamburg per Mai 12.60., 12.65. Juni 12.70— G. 12.80— B, per Juli 12.85.—., 12.9 Auguſt 13.02½., 13.05.—., per Okt.⸗Dez. 10.77½%., per Jan.⸗März 1912 10.82%., 10.85— B.— Tendenz kühl, bewölkt. Hamburg 29. Mai.(Telegramm.) Zucker ger Mal Juni 12.77½, Juli 12.95.—, Auguſt 18.12½ Okt.⸗Dez. Jan.⸗März 10.90—. Tendenz: ſtetig. gaſte. 8. Hamburg, 29. Mai.(Telegr.) Kaffee good average Sant. Mal 00—, per Sepl 68 /½ bper Dez. 67% ver Mär; 67¼, ſt Antwerven, 29. Mai.(Telegr.) Kaffee Santos good aver per Mai 82.½, per Juli 82. per Sept. 82¾, per Dez. 88¼¾. Schmalz 17 8 Antwerpen, 29. Mai.(Telegramm.) Amerikaniſches Schweine⸗ ſchmalz 129.25. ̃ 3 05 Salpeter. A kieben 29. Mai,(Telegr) Sdipeter disp Jebr.⸗März 25,60. e e, Antwerpen, 29. Mai. Häute 1047 Stück verkauft. Wolle. 1 Antwerpen, 29 Mai.(Telegr.) Deutſche Lr Plata⸗ſa walle per Mal.00 per Juli.67, per Sept..65 per Dez Baumwolle und Petroleum. Bremen, 29. Mai.(Telegr.) Baumwolle 59.25, ruß Antwerpen, 29. Mai.(Telegr.) Petroleun Ra Dipsp per Mai 23½, Juni 23½¼, Juli⸗Aug, 24—. Marx& Goldschmidt, Mann Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56 29. Mat 1912. Pro · Wir ſind als Selbſtrontrahenten unter Vorbehalt: * .⸗G. f. Kinematoorafie u Filmverleih., Straßburg Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Heſellſchaft, Ludwigshaſen Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank Baumwollſpinneret Speyer Stamm⸗Aktien „5* Vorzugs⸗Aktlen Benz& Co., Mannh eim, Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft Bürgerbräu, Ludwigshafen Compagnie francaiſe des Phosphates de Oceanie Deutſche Celluloidfadrik Leipzig 5 Deutſche Südſeephosphat.⸗G. Europa, Rückverſ. Berlin Erſte Deutſche Ramiegeſellſchaft, Emmendingen Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffabriten Fahr Gebr.,.⸗Geſ, Pirmaſens Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei,„annheim Forſaytb G. m. b. H. 0 Hamburg Verſich. vollbez. Akt Herrenmühle vorm. Genz. Heidelbera Kühnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal London und Provpincial Electrie Theatres Otd. Maſchinenfabrik, Werry Neckarſulmer Fahrradwerke Stamm⸗Aktien Paeifie Phosphate e ſhares 1 junge 1* Preußiſche Rückverſicherung Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannhein Rhein. Metallwarenfabrik Genußſch. Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fender, Mannheim Sidbeaſche Jue lre une, Waunze 1 e Jute⸗Induſtrie, Mannheim Süddentſche Kabel, Maunheim, Geuußſcheine Untonwerle,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗s iurichtungen Unionbrauerei Karlsruge Unien, Irsſektiensgeſellſchaft, Francfurt Bita Lebensperſicherungs⸗Gezellſchaft, Mannhem Waggonfabrik faſtatt uhofterrain.⸗G. Stuttgart Seueral⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Maunheim, 29. Mat. Obligationen. pfandbriefe. Giſenbahn⸗Oblig. „Hyp.⸗Bl. unf, 1002 97.50.1% Oberrh. Eiſend.⸗Geſ. 98.— B „„. vetſchied 88.30 bzInduſtrie⸗Obligation. Kommunal 89.10 bJ4½ Akt.⸗Geſ. für Seiltndu⸗ Eiäbtnlehen, ſtrie rück. 105% 103.50 B 12 90.15 B4½ Bad..⸗G. ſ. Rhſchiff. 39.50[u. Seelransport 99.—G 1907 99.60 Cſ4½ Bad. Anil. u. Sodafbr. 103 50 G 1896 86.— 400 Bad. Antl. u. Sodafbr. 90.50 G] Serie B 103.50 bz 102.— GJ4 Br. Kleinlein Heidelbg. 99.— G 06 99.— P5 Buülrg. Brauhaus Bonn 102.— G 89 70 hiſ4ſ Heddernh. Kupferw. 102.— G 99.—014 11 89 5 Genz 98.— G 7 98.90 G4½ Koſth. Cell. u. Paprfbr. 101.— C 1906 98.60 C4% Maunheimer Dampf⸗ 1901 98.90 6 ſchleppſchiffabrt.— V 1885 90.80 G4%½% Mannh. Lagerhaus⸗ 1886 90.80 B Gcdell chaft 99.— G 1895 89.25 bf4% Oberrh. Elek'rizitäts⸗ 1898 89.25 bz wetkt, Karlsruhe—— 1904 89.25 B 4% Pfälz. Chamotte und 1905 89.90 B[ Tonwerk.⸗G Eiſenbg. 102.— 6 b unk. 1905 90.—%½% Pfälz. Muühlenwerke 100.— G „J. 1905 91.50 G6ʃ4½ 99.60 G Tadenrenm. der Conkinenkal-Telegraphen⸗Compagnie. Reichsbankdiskont 5 Prozent. Schlußkurſe. Frankfurt a.., 29. Mai.(Anfangskurſe). Kreditaktien 199. Diskonto⸗Co mandit 164% Darmſtädter 121 50, Dresdner Bank 1538 405 Pandelsgeſellſchaft 186.75. Deutſche Bank 255.25, Staatsbank 154.50, mbarden 16.25. Bochumer 229.25, Gelſentirchen 190.¼. Laurahütte Ungat 31.20. Tendenz: kulig. Wechlel. 29 28 29. 28. aan 169.41 169.38J Check Paris 8110 81075 80.666 80.633J Paris kurz 81.05 51.033 „50.225 80.0 Schweitz. Plätze 80.925 80.928 20.465 90.470 Wien 84.688 84.683 20.435 20.432] Napoleonsd'or 1621 16.22 5—.——=IPrivatdiskonto 4/16 4/ Staatspapiere. A. Deutſche. 29. 28. gatſch heichsanl. 100.60 100 60[%/ Mh. Stadt⸗A 1995 88.80 89.— 90.— 90.—] B. Ausländeſche. 80.80 80.65 J5 Arg. f. Gold⸗A. 1887 bonl St⸗Anl. 109.70 100 76[56% Chineſen 1896 90.— 9½—4½„„ 1898 80.65 80.58 4½ Japaner 1⸗M. 1901 99.60 90.80 f5% Mexik. äuß. 88/90 1008/00 99.80 99.80 Mexikaner innere „St.. 1011 100.— 100.10 5% Bulgaren—.—101.65 5 1806 84 80 84—¼ ſtallen. Rente———.— .sg. 97. 9/.—4½ Oeſt. Süderrente 92 30 92.35 M. 92.50 92.50 f4¼„ Papierrent.—.——.— 1900 88 80 90 204% Oeſterr Goldrente 96.30 96.50 1904 88.70 88.60 f 1907—.— 88.603 e Serie 1 64.40 64.50 III 67.40 68.— .5. 108 100.— 100.4½ neue Ruſſen 1905 100.40 100.30 1918 100.— 100.—4 Ruſſen von 1880—.— 90.45 8. 88.80 88.95(4 Türt. konv. unif. 1903 88.70 88.70 do..B. Obl. 79.10 79.10%4„unif. 91.80 91.— f0 Gbeber 99.60—. 4 Ungar. Goldrente 91.20 91.20 —— 92.30—.—4 Kronenrente 88 75 88.90 90.40 Verzinsliche Loſe. 99.70 Bad. Prämien 177.10 35 1 Oeſterreichiſche880 179.— 179.— * —.— 100.20 93.75 93.75 —.— 94.75 94.60 94.50 60025 60.20 15 Türkiſche 172.40 171.85 ür 1010 16005 105 10 Unverzinsliche Loſe. kann!.1907-1912—.—.25 Augsburger 34.80 1908-1913—.——.— Freibuger —.——.— Stedel. 159596„„ Bergwerksaktien. Seceu e 50 119.250 Harvener Bergbau 188.6 190. Bergbau 229.— 231/8] Maſſen, Bergbau 110. 110.50 Kaliw. Aſchersleben Berg.⸗G.—.——.Kallib. Weſterregeln 193.80 19.250 * 178.76 180—Oberſchl. Elſeninduſt. 85— 86.50 r Bergw. 166 166—Phönkr 259— 261.— 1 169.50 169.50 Vr. Köntgs⸗u. Laurah. 178.75 178.75 nirchener 191.—192.— Gewerkſch. Roßleben ——— —.——— rcheltl de⸗„Nunnhe mer General⸗Auzeiger, Badi vom 29. Mai. 4% Ruſſ..⸗G Fellſtofffb. 4% Speyerer Ziegelwerke 99.— B Waldhof bei Pernau in 17½ Südd. Drahtinduſtrie 100.50 G Livland 99.30 B 175 Tonw. Offſtein.⸗G.—.— G 4½ H. Schlint& Cie. 101.10 G0 r, H. Loſſen, Wormz 4½ Sypeyerer rauhaus ½% Zelle zoffabrik Waldho 100.50 B .⸗G. Speyer 98.—0 152 Zellſt. Waldh. 1908s 101.30& Aktien. Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank 129.50 Weſt..⸗W. Stamm 191.50—.— Pfälz. Bank„Vorzug—— 61 50 05 Wder 15— Brauereien. Mhein. Eredilban—.— 135— 2 Me 9 Bad. Brauerei— 71.50 8 85 Durl Hof om. Hagen—.— 202.50 Südd. Disc.⸗Geſ—— 116.— Lichbzum⸗ Brauerei—.— 119 95 Br. Ganter, Freibg. 96.50 Bahnen: Kleinlein Heidelberg—.— 210.— Heilbr bn— 70.—Hombg. Meſſerſomitt—.— 74.— V Ludwigsb. Aktienbr.———.— Chem. Induſtrie. Mannh. Aktienbr.—.— 152 50 Bad. Anil.n Sodafbr.—.— 507.—] Brauerei Sinner——225.— Chem. Fab. Goldenbg.—.— 222.— 155 Schrödl, Heidlbg.—.— 191.— Ghem. Fabr Gernsh.—.— 164.25]„ Schwartz, Speylr—.— 129— Verein chem. Fabriken 350.— 39.—-]„ S. Weltz, Speyer—.— 78.— Jerein D. Oelfabriken—.— 178.50„ 3. Storch., Speyer 67.50—.— Aktien induſtrielle 2. 28. Aluminſum Neuhb. 244.—244.50 Aſchbg. Buntpapfbr. 185—185.— „Maſchpaofbr. 183.50 132.80 Neue Bod.⸗A.⸗G. Berl. 121·60 117.50 Südd. Im mobil.⸗Geſ. 69.— 60.— Wayß u. Freytag 154.— 154.25 Eichbaum Mannheim 119 80 119.80 Frankf.(Henninger) 123.50 128 50 do. Pr.⸗Akt.—.——. Herkules(Caſſel) 169.— 169.— Mannh. Aktien⸗Br. 151.— 15.— Parkakt, Zweibrücken 82.— 83.— Tucher Sehernt v. 263.50 268,50 Weltzz Sonne, Speyer—.——— Bleiu, Silbrh. Braub. 131.78 131.— Badiſche Anſliniabrik 507.— 507.75 Cementwerk Heidelbg. 154.20 154.— Cementfabr.Karlſtadt 128.70 123.70 Chem. Werke Albert 459.— 45.70 Ch. Fabrik Griesg heim 254.50 257.— D. Gld⸗ u. Slo. Sch. A. 1120— 1130 50 Farbwerke Höchſt 608.30 609.75 Ver.chem. Fabrik Rh.—.— 350.— Holzverkohlung⸗Ind. 813.50 812.50 Rültgerswerke 191.50 191.55 Ultramarinfabr., Ber. 983.75 238.— Wegelin Rußfabrte 257.— 259.— Südd. Drahtind. M5 116.50 116.50 Akkumul.⸗Fab. Berlin 501.25 509.25 Acc. Böſe, Berlin—.——.— Eleltr.⸗Geſ Allgem. 284— 26575 Bergmann Werke Brown, Boyveri u. Co. 124.— 124 Lahmeyer 128.— 128.6 Eleki.⸗Geſ. Schuckert 159.75 160.— 136.25 141.50[Ettlin zen Kammgarn Kaiſersl. 192.— 192. Otſch⸗Ueleiſ.(Berl.) 177.— 177 37][Waggonfabrik Fuchs Mannheimer Effektenbörse. Frank furter Errelcenparce r Unkernehmungen. 20. 28. Stemens& Halske 238.— 24l.75 Boigt u. Haeffner 178.2578.25 Gummi Peter 184. 181.25 Heddernh. Kupſerw 120.30 120.30 Illkircher Mühlenw'!. Straßburg 128.80 128.— unſtſeidenfabr. Frkf. 178.50 171.8 Lederwerk, St.Ingbrt 57.— 57.— Spicharz Lederwerke 78.,40 75.40 dudwigsb. Walzmühle 168.— 168.— Adlerfahrradw Kleuer 499.75 496.50 Maſchinenfbr. Hilperk 97¼10 97.30 Zadenig(Weinheim) 187.—187. Dürrkopp 477.—478.— Daimler Motoren 271.— 272.— Eiſen. Fahrr.⸗ u. Autw. 124.76 124.— Maſchinenf. Gritzner 270.30 270.— frarlsruher Maſchinen 163.40 168.70 Mannesmannröhr 217.50 219 25 Maſch.„Armatf. felein 156.— 155.50 Pf.Nähm,u. Faährrdf. Gebr. Kayſer 185.50 185.30 Schnellpreſſenf. Frkth. 283.— 231.90 Schraubſpdfbr.Kram. 179.50 170.50 Ver. deutſchecOelfabr. 176.50 178.50 Uf Pulperſb. St. Igb. 141.50 141.50 Scheinck& Co 280.— 280.— Ber. Fränk. chuhfbr. 129.— 199.— Sch tofabr. Herh, Frkf. 124.— 124.— Sellinbu lrie Wolff 120.— 120.90 'wo lſp. Lampertsm, 20.— 20.— ——————— Zellioffabr. Waldhof 236.50 286.90 Bad. Zuckerfabrik 218.— 213— 29. 28. Bidiſche Bank 129.50 129.0 Berg⸗ u. Metallbank 133.25133.1 Berl. Handels⸗Geſ. 146./8 166.75 Comerf. u. Disk.⸗B. 118.— 113.— Darm ädter Bank 121.50 121.50 Deutſche Bank 254.75 255.— Deulſchaſtaf. Bank 132.70 139.70 D. Effekten⸗Bank 118.— 118. Dise mto⸗Comm. 184./8 184.— Dresdener Bank 152.00 152.75 Met llb. u. Netallg G. 133.25 183.10 Eiſenb. Rentbaut 190.— 190.10 Frankf. Hypv.⸗Bink 217.70 217 70 Frkf. Hyp.⸗Creditb. 130.80 161.— 7 Nationarbank Rheiniſche Schuck.⸗G. 115.50 145.500Frankent). Zuckerför. 395.— 395. Bank- und Verſicherungs⸗Aktien. 29. 28. 123.— 123.30 142.50 142.30 132.10 18275 199./8 199.25 130.— 130.— 192.— 191.05 Oeſterr.⸗Ung. Bank Oeſt. Länderbank „ Kredit⸗An lalt Pfatziſche Bank Bälz Hyp.⸗Bank Preuß. Hypot etenb. 116.50 117.10 Deutſche Rei hsbank 137.10 137.— 1 5 Freditg int 135.— 135.,30 khein. Hyp.⸗B. 118.— 198.— Schaaffz. 124.70 121.60 Wiene Bantver. 133.50 133.10 Süde. Diskont 115 75 11/75 Jank Otiomane 135.80 135.30 he Neueſte Brief Br. Werger, Worms 75.— Pf.Preßh. u. Syritfbr. 207.——.— Transport u, Verſicherung. Geld 885 B..⸗G. Ahſch. Seetr.—— 84.— Mimn Dafnpfſchl. 60.——— Mannh. Lagerhau—.— 97.50 Frankona Rück⸗ und Mitverſ. vorm. Bad. Rück⸗ u. Mitverſ. 1125—— Fr. Transp.⸗Unfall u. Glas⸗Verſ⸗Geſ.—.— Bad. Aſſecuranz 1980 2390 1860 Nüchrichten“ Brief Ge H. Fuchs Wfg. Holbg. 184— Hüttenh. Spinnerei 44.—. Heddernh Kupferw. u. Südbd. Kabelw. Frkf.—.— 120.50 Karlsr. Maſchinenbau 169.——.— Nähimfbr. Haid u. Reu—.— 855.— Koſth. Cell. u. Papierf.—— 198.— Mannh. Gum. u. Asb. 162.50 151.50 Maſchinenf. Badenia—.— 180. Oberrh. Elektrizitht—.— 80.— Pfälz. Müblenwerke———.— Bf. Nähm. u. Fahrrdf.—— 186.— Portl.⸗ lbg. 154——.— RNh. Schuckert⸗—.— 146.— Continental. Verſich.—— 905.— H. Schlinck u. Ele— 229.50 Mannh. Verſicherung 960.——.— Südd Draht⸗Induſt.—— 116.50 Oberrh. Verſich.⸗Geſ.—— 1145 e ee 98.——— Württ. Transp.⸗Verſ 755.——.— Induſtrie. A ⸗G, f. Seilinduſtrie—.— 120.— Dingler'ſche Mſchfbr. 120.— 120.— Emaillw. Malkimmer—.— 109.— Et linger Spinnerei—.— 93.— ———— Wicmüble Meuftadt——— Zellſtoffabk. Waldhof—.— 287.— Zuckerfbr. Waßhäufel—.— 213.— Jucerſbr. Frankenth. 398.——-. Aktien deutſcher und gusländiſcher Trausportanſtalten. 29. 28. 29. 23. Sſüdd. Eiſenb.⸗G. 124.50 124.50ſ Oeſt. Südbahn Lomb. 16.— 16.50 Hamburger Packet 142./ 141.— Oeſt. Meridionalbahn—116.— Norddeutſcher Lloyd 118.¾ 118.¾8 Baltimore und Ohio 107.¾ 107.80 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 154 50 154.251 Schantung⸗E..⸗Akt. 165.¼ 135.% Pfandbrieſe. Prioritäts⸗Obligationen. 29. 28. 20. 28. 98.50 98.60] 4 Pr. Cent.⸗Bod.⸗Cr.⸗ G. v. 1906uk. 1916 6 4 Pr. Cent.⸗Bos.⸗Cr.⸗ .v. 1907 uk. 1917 4 Pr. Cent.⸗Bod.⸗Er.⸗ G. p. 190 uf, 1919 4 Pr. Cent.⸗Bod.⸗Er.⸗ .v. 1910 uk. 1920 98.600 4 Pr. Centr⸗Kom. v. 1ᷣ.)7901 kdb. 1910 89,50 4 Pr. Cenkr.⸗Ko n. v. 89.50 1908 unk. 1917 99.50 99.50 AB.abge. 90.70 4„ Hyp. ⸗ſer.⸗B Pr. don.8. .16-19 2278,82.42 89.80 89.30 5 5„ 04-13 4 Frkf. Hyp.⸗Kr.⸗B. 1 7 08-14 S. 48 uk. 92 99.— 99.— 4 07-17 4 Frkf. Hyp.⸗Kr.⸗V 4⁰⁰„Fr. Pfdb. 18, lokd. S. 46 uf. 1908 98.80 08 80 ee 99. Frkf. Hyp.⸗B. S. 14 5 4 4. unk. 1515 99.80 99.50 unk. 1920 100.— 100.— 4ͤ„Senn Adb. 1910 98.60 4 8 k᷑db. 1905 81%„ u. 15 VVVVV 3½ Frkf. Kommual S. 1 kdb. 191) 98.80 98.50 89 50 89.50 4 Frkf. Hyp.⸗KRr.⸗V. 1%„ 21911 S. 47 unvl. u. uk. 1915 99.— 12 +„1915 98.80 4 Frkf. Hyp.⸗Kr.⸗V. 71917 .Adundl. u. uk. 1917 99.80 455 Sabbeu Pfandb.⸗ 4 Frkf. Hyßp.⸗Kr⸗V. unk 1919 S. 49 unvl. u. uk. 1919 99.30 4% Pe. Pfobr.⸗Bk.⸗ 4 Frkf. Hyp.⸗Kr.⸗V. Hyp.⸗Pidbr. Emiſ. .50 unvl. u. uk. 1920 30 u. 31 unkdb. 1920 4 Frkf. Hyp.⸗Kr.⸗B.„1014 .5 1 unvl. u uk 1921 99.503%„„ 1912 35/. Frkf. Hvp.⸗Kr.B.•½ Pr. Pfobr.⸗Bank⸗ S. 44 uk. 1913 Kleinb. b. 04 3% Frkf. Hyv.⸗Kr. V. 4%). H. B. Pfdb. D. 2 3280u. 824tilgb.) 1902-07 87½ Irlj. Hyd.⸗Ke. B.„ 1912 S. 45(iilgb.)„ 1517 4 8 55odant 4 Ub unvrl. 1917 4 Pfälz. Hyp.⸗J. uk. u. unvrl. 1930 3 Pfalz. Hyp.⸗Bank 4 Preuß. Centr.⸗Bod⸗ Cred.⸗G v. 190 „Centr.⸗Bod ⸗Cr.⸗ Golsggu.1901 kdb. 99.30 99.80 99.30 99.80 99.50 93.— 938.— 90.50 99.50 90.50 99.20 90 80 99.200 4% 99.30 99.3 Drrn 2556 — — * 857 3/ Rh. ./10 Ital. ſttl g. E. B. 99.70 88.70 99.70 88.70 98.10 93.10 Oberrb. Verſich.⸗G. 1140 1130 4 Pr. Centr.⸗Bod.⸗Ex. Mannh. Verſ.⸗G. A. 950.— 950.— G. v. 1993 uk. 1919 98.— 98..[Oberrh. Eiſenb.⸗Heſ. 93.50 96.80 Nachbörſe. Kreditattien 199.¾ Diskonto⸗Commandit 184% Staatsbahn 14.50, Lombarden 16.25 +. 5 97.8) 97.89 Berlin (Anfangs⸗Kurſe.) 29. 28. 29. 28. —.— 199.37/ Lautahütte—— 183.75 134.% Phönix 958.— 261.8ʃ 1857 157 Harpener 188— 190% 16.¼8 16.%8 de: vüht 228.—231. Lend. vabtg. Wal 8 2 18 29. 2 88.75 88.80 88.70 88 80 77.90 77.90 —— 30.10 7 84. 886— 87. 100.70 100.70, 5 Naſen don 180 99.90 99.90 90.10 90.20 4½ Javaner 94.50 95.— 3 5 taliener—— 5 Merikager v. 189 Gol 93.50 93. Iner Dambur! 4% Bandadbahn 2 7 Oeſter. eeditattlen 195139.5 4% Ungar. Goldrente 91 10 9ʃ1. 10 4 Kronenrente 88 99 5s8 90 Berl. Hinde. SsGeſ. 1606.— 166.50 Darmſtädter ZBank 121 59 121.50 Deutſch⸗Aſiat. Bank 132.7012— Deutſche Jank 253./ 25 lch0 Chen. Albert 469.59 450 20 Disc⸗Kommandu 181. 84.½ Sonſolida ion f. vV.—— Dresdner Bant 153/½ 108.25] Dai nler 25350 272 50 Reichsbank 137. 137.— Deutſch⸗Luxe ubg. 177,717%½55 Rein. Kreditbank 133.— 135.— Dortmunder— Ruſſenbant 1517015190 Truſt 188.—188.— Schaaffh. Bankv. 25.— 124.60 Deutich⸗teberſee 177.50 177.50 Züdd. Disc.⸗G.⸗A. 116.—116— D. Gisglühlicht Auet 620.—612— Staats ahn 154.59 154.75 D. Watfen u. Nunit. 570—499— Lombarden 16.¼ 16.25 D. 239.50 239 50 Hältimare it. Ohis 107%½ 107. 514.70 Canad! Paeiſte ba Bochuner Brown Joveri Bruchſ. Meſchine if 507 5 405 70 405.%0 402.5 401.— 133.50 144.— 287.75 43l,75 124.50 12.— 350.70 350.— Anilin Aaitir Treptow Ae in)z. Beegwes je. Jergenann Elektr. 161.90 Seb, 7—————————— Elfektenbörse. * 29. 2* 29 190% 192 2[Rombacher Hitte 48. Geiſenkirchner 178.70 180.— 5 Arbdener 18350 19035 Nittgerswerken 192.60 191.20 O5 g ter Farbperk: 60.— 608.—S huckert 159.50 160.20 Hohenohswerke 189.— 189 70[Siemens& Halskt 239.— 241.20 Kaliw. Aſchersleben 168.— 16790] Sinner Brauere-i 225.59 225.30 Kölner Bergwerk 475.— 477.—Stettiner Vulkan 194.10 195.20 Celluloſe Koſtheim 188.30 19)—Tonwaren Wiesloh 131.— 121.— Lah never 128.2 128.—Ver.Glan; toff Elberf 544 70 546.50 Vaurs hütte 177. 179 50 Ber. Köln⸗Rottweiler 320— 821.50 Liht u. kraft 137.20138—ge teregeln 193— 193.— W. Orahl. Langend. 187.— 157.60 Vittener Stahlröhren 198.— 186.50 135—135.50 325 50328.70 gorde iger Cemnt Liswi doebe& Cö. Nannes nanatöhren 218.— 9i8.—Zellſtoff Valdhof 237— 286.70 Oderſ bl. Eiſends⸗Bed. 15.80 106.80 Stavi 91.70 91.— Orenſtein& koppel 213.20 213 70 South Weſt⸗Afrika 146 10 146.50 Oboͤnir 25.90 260.80 Warſch iu⸗ Wiener—— dhein. Stahlwerte 177 10 178 80 Privaldiskont 4— W. Berlin 8 9. General⸗Anzeiger(Badiſche Neueſte Nachrienten.) (Abendpftarr, Mannheim, 29. Mai 1912. Ausländische Hffektenbö 5 Usläncqalische SkHlenborse Tondoner Effektenbö i 5 + ff Pariſer Vörſe. Wien, 29. Mal. Neacm 180 Ulr. London, 29. 9 5 Anfangskurſe der Effektenbörſe. Paris, 29. Mal. Anfangskunſe. 28. 28. 28. 29. 28. itaktt 29. 28. 29. 28. Kreditaktien 640.70 641.— Buſchtehrad B. 968.— 969.— 8 1 2 77¹ 2 ſt i 1 9% 99% 300 Rente 94.07 94.05 Chartered 35.— 35.— Oeſlerreich⸗Ungarn 1994 1996 Oeſterr. Papierrente 92.05 92.18 Reichsan eihe 79 2 79 2 Randmines 6˙8 6˙—8ů 8 75 K Bau u. Betr. A 2 ilb 1 92.15—75 5 in 86½ 86¼ Atchiſon co 109— 109] Spanier 94.87 94.85 Debeers 514.— 511.— u u. Betr..G. errente 92.15 92.20 Argentinier 4 2 ſon comp. 09— 109 Türk. Looſe„„„ 79.— 78.— Unionbank 611.— 612.— Goldrente 115.25 115.25 e 800 115 270%] Banque Ottomane 696.— 696.— Goldfteld 105.— 104.— Ungar. Kredit 838.— 838.— Ungar. Goldreute 109.10 109.10 1 111¼ 111½¼J Rio Tinto— 1971 Randmines 162.— 160.— Wiener Bankverein 531.— 533.—„„Kronenrente 89.20 99.20 Mexikaner 30 31— Chikage Milwauke 108— 108¼ Länderbank 528.— 531.— Wch. Frankf. viſta 118.— 117.97 1 Spanier 93— 93.— Denvers com. 20— 20 Tendenz: ſtetig. Türk. Loſe 248.—244.— ondon 240.38 240.2 Ottomanbank 17¼, 17½ Erie 36⅛8 36¼ Wi Rü Alpine 91% Paris 95.65 95.62 Amalgamated 85½ 84¾8 Hrand Trunk IIIpreſ. 57¾ů ¼571½ Wiener Vörſe. Tabakaktien—— Amſterd. 159.97 199.97 Anacondas 8% 8% vbrd. 2986 29ʃ½ Wien, 29. Mai. Vorm. 10 Uhr Nordweſtbahn—.—— Necpoleon 8 19.18 19 12 Rio Tinto 7810½ 77% Louisville 161¾ 162.„„ 5 855„Holzverkohlung—.—.——Narknoten 148.—117.97 Central Mining 9/ 9¾ Miſſourt Kanſas 27½ 277¼ Kreditakrien 631.20 639.20] Oeſt. Krouenrenle 89.40 89.40 Staatsbahn 782.2½ 734.70 Ultimo⸗Noten 117.97 117.96 Chartered 27½ 271½᷑][Ontario 88/ 38ʃ½ Länderbank 530.50 530.20]„ Papierrente 92.05 92.15] Fombarden 104.20 104.50 Skoda 728 729.59 De Beers 20¼ 20½¼]Rock Island 2786 27½ Wiener Bankverein 531.50 531.—„ Silberrente 92.15 92.20 8— Eaſtrand 3½ 35½][Southern Paeiſie 114½ 113/J Staatsbahn 732 J0 733.20 Ungar. Goldrente 109.10 109.10 Tendenz: träge. Geduld 1078 17½ 5 Railway 29ſ 291½ Lombarden 104.20 104.20 7 Kronenrente 89.20 89.20 Goldfields 4½ 4¾ JUnion com. 175½ 175½ Marknoten 117.67 117.97] Alpine Montan 970.— 978.5—— Jagersfontein 6¼ 6¼½J Steels com. 71½ 71¼] Wechſel Paris 95.62 95.61 Skoda 728.50 780.50 Moddersfontein 10¾ 10⅜ Tend.: ruhig. Tendenz: ruh'g. Berliner Produktenbörſe. Bevlin, 29. Mai.(Telegramm.)(Produltenbör ſe Preiſe in Mact pos 100 kę frei Berlin netto Kaſſe. 2 2 20 28 Wazen per Mäi 232.— 232.—] Mais per Mai—.——.— „ Juli 224.78 224 50„ Juli 157.——— „ Sept. 204.— 204.50 Okt.—.———Kübdl ver Mar 6770 67.80 Nogzgen per Mat 195.50 196.— 6 „Juli 193.— 194.25„ Okt. 68.70 68 50 „ Sept. 174 25 174.25—.——.— —.——— Sptritus 700 locoso—- Hafer per Mai 199.50 200.— Weizenmezl 28.50 28 50 „Juli 195.50 195 75 Roggenmehl 24.80 24.90 Sept. 172.— 172.75 Dariſer Produktenbörſe. 5 Nüböl, 24 29. Hafer 24. „ Mai 41.60 21.95]„ Mai 76 ¼ 75 1½ „Juni 22.— 22.20„ Juni 78 1½% 75% „Juli⸗Aug. 21.05 22.25„ 76 76½ 19.35 19.50„ ept.Dez. 78 77 ½ „ Mai 23.75 238.75„ Mai 63 ½8 68 ô „ Juli 23.25 23.25„ Juni 64¼ 64% Juni⸗Aug. 22.— 19.75 Juli⸗Auguſt 64/ 65 „Sept. Dez. 12.05 18.60„ 8 Sept.⸗Dezbr. 52— 53— Wetzen gefndl „ Mai 31.05 31.-„ Mai 410 1188 5 30.20 30.35„ Juni 1005½¾-1042 „ Juli⸗Aug. 27.15 27.50]„ Juli-Aug. 96 ¼ 99 ¼ Sept.⸗Dez. 89— 91% „ Sept.⸗Dez. 25.80 25.70„ ehl Nobzucker 88“ loco 37¾ 38 ¾ „ Mai 38.05 38.05 Zucker Mai 47/ 48 ¼ „ r 47/ 48 ¼ „ Juli⸗Aug. 38.50 36.600„ Juli⸗Aug. 47— 47%¼ „ Sept.⸗Dez. 33.50 38.40 L4l Okt.⸗Jan. 35 ½ 35 ½ Stimmen aus dem Publikum. Rußbeläſtigung. Eine wenig angenehme Ueberraſchung erlebten die Anwohner des Jungbuſchviertels am Pfingſtmontag früh. Böck⸗, Beil⸗ Hafen⸗, Werft⸗ und Jungbuſchſtraße waren mit einer faſt fingerdicken Rußſchicht bedeckt, ſo daß es ausſah, als ob es nachts„ſchwarz“ geſchneit hätte! Diejenigen Anwohner dieſes Viertels, die nachts die Fenſter offen ließen, hatten an Bett⸗ zeug, Vorhängen, Teppichen etc. noch ganz beſondere Ueberraſchun⸗ gen und können, nachdem ſie erſt vor Pfingſten ein großes Reine⸗ machen hatten, gleich nach Pfingſten wiederum hiermit anfangen. Und der Grund dieſes Naturwunders? Es iſt die unerhörte Rück⸗ ſichtsloſigkeit der Erbſenmühle, die gerade zwiſchen den bei⸗ den Pfingſtfeiertagen die Gelegenheit benutzte, um ihren Kamin zu putzen, wahrſcheinlich um den vielen zu Beſuch hier weilenden Fremden in demonſtrativer Weiſe vor Augen zu führen, was ſich hier eine inmitten eines bevölkerten Stadtteils liegende Fabrik alles ungeſtraft erlauben kann! Wer vergütet den den Anwohnern durch dieſe Rückſichtsloſigkeit angerichteten Schaden? Exiſtieren in Mannheim keine Vorſchriften bei Fabrikbetrieben betreffs Kohlen⸗ feuerung und Rußverbrennung? Warum tun ſich die Hausbeſitzer gegen derartig öfter vorkommende Rückſichtsloſigkeiten der Erbſen⸗ mühle nicht zuſammen, und treten der hierdurch bedingten Ent⸗ wertung ihrer Grundſtücke und Häuſer entgegen? Eine derartige Anregung würde bei allen Anwohnern nur Freude auslöſen. Wenn jemand nach 11 Uhr Klavier ſpielt, ſo iſt die Hermandad gleich dabei und bringt einen Strafzettel. Das gleiche gilt, weun eine Hausfrau ein Staubtuch zum Fenſter hinausſchüttelt. Wenn aber die Erbſenmühle die Nacht hindurch ihre Maſchinen laufen läßt und durch dieſes fortwährende Geräuſch die ganze dichtbevöl⸗ kerte Nachbarſchaft auf das empfindlichſte in ihrer Nachtruhe ſtört und wenn ſie ganze Straßen und ein ganzes Stadtviertel verunreinigt, wie die Pfingſtmontag geſchah, dann iſt die Polizei nicht da! Vielleicht veranlaſſen dieſe Zeilen, den einen oder andern der Herren Stadträte, Studien zu machen, ob dieſe Zuſtände mit der Großſtadt Mannheim vereinbar ſind. Hoffentlich genügen dieſe Zeilen um Abhilfe zu ſchaffen, daß derartige Rückſichtsloſig⸗ keiten für die Zukunft unmöglich ſind. Im Namen mehrerer Anwohner: X. 3. Berichtszeitung. 5 Mannheim, 25. Mai.(Strafkammer II.) Vorſ. Landgerichtsdirektor Breitner 5 Am 20. v. Mts. ergriff ein Radmarder 9 r der Hauptp ein dort ſtehendes Rad und verſuchte W flüchten, aber o Pech! Das Rad war angeſchloſſen und der Dieb konnte nicht damit wegfahren. Er flüchtete, wurde aber feſtgenommen und hatte ſich heute vor der Strafkammer zu verantworten. Es war 36 alte Kaufmann Bernhard Blenski aus Pelp⸗ 105 war Sene eines Poſtaſſiſtenten. Das Gericht nun Blenski 3u einer Gefängnisſtrafe von ſechs die 27 Jabre alte Srieda Spät h aus dem bewog Friſeur Guſtav de Veer au ſtrafe von 6 Monaten. Schwindeleien nach Hochſtaplermanier hat der 20 Jahre alte Kaufmann Herbert Walter Friedrich ausgeführt. Als er im Oktober vorigen Jahres von Berlin hierher kam, um auf dem Bureau einer größeren hieſigen nem Monatsgehalt von 125 M. wie ein Baron. Seine Schwäche chlecht verführte ihn zu Ausgaben, die über Fabrik eine Stellung mit ei anzutreten, machte er Wind, für das ſchöne Geſ ſeine Verhältniſſe gingen. Er griff daher zum ſich Geld zu verſchaffen. So b Ruppert durch die Angabe, ſeine L frau, brauche dringend 250., ihr Zahlungsverſprechen von 300 M. zu leihen. Vierzehn Tage darnach entlockte er Ruppert noch weitere 40 M. Den Scheld⸗ Ruppert durch die Angabe, ſeine Logiswirtin, dame, die in Wirklichkeit von dem Geſchäft gar keine Ahnung hatte. Im März entlieh er von ein der auf dem gleichen Bureau beſchã trag von 40., nachdem er Becker verſchiedene erdichtete An⸗ Verhältniſſe gemacht hatte. So hatte er be⸗ he von daheim einen anſehnlichen Zuſchuß, eine in Berlin lebende Mutter nur nd ihrem Sohn nichts zuwen⸗ er ſagte er, er beziehe gaben über ſeine hauptet, er bezie während in Wirklichkeit ſ eine beſcheidene Penſton bezieht u den kann. Dem Kaufmann Otto Krom er ein von 200., um ſich für ein Darlehen von 27 M. ihm, daß er ein Verwandter von. Direktor Singer ſei und daß ein aus guter Berliner Familie ſtammende⸗ ſeine Geliebte, Sanatorium ihrer Niederkunft entgegen⸗ Mädchen, in einem ſehe, wofür er aufkommen müſſe und daß ſein Oyon ein glänzendes Geſchäft beſitze, jet u g1 ſei, und lieh ihm 600 M. Mit einem gefälſchten Schuldſchein Schneidermeiſter Oberle fertigte dem Ange höchſt zahlungsfähig aufſpielte, drei Anzüge, von denen ab nur der erſte bezahlt wurde. Der von Rechtsanwalt Dr. Düh⸗ te war rückhaltlos geſtändig. Er hat übrigens ſchon einmal derartige Fluntereien gemacht, doch ſprang damals ſein Bruder f Schulden. Diesmal ließen ihn ſei Gericht ließ mit Rückſicht auf das 8 des Angeklagten Milde walten und erkannte unter Freiſprech⸗ ung von dem Fall Oberle auf 4 Monate Gefängnis unter renheimer verteidigte Angeklag Aufrechnung von 1 Monat Unterſuc Amſterdamer Börſe. Amſterdam, 20 Mat.(Schlußkurſe.) Weiter:—. 29. 28. 29 28. Rüböl loko—— 37— PLeinöl loko— 49 ½ Jini—— 36— Juni 48/8 49— Juni⸗Aug.—— 36 ũ7ö Juni⸗Aug.— 46 ½ Nüböl Tend. ruhig. Aug.⸗Sept 41/ 41 Kaffee loco. 52— 52 Leinöl Tend: ruhig. gudapeſter Produktenbörſe. Wetter: Schön aber bewölkt. Nverpoober Börſe. Zivevpool, 29. Mai,(Anfangs kuiſe.) 29. Seigen per Juli 2½7% ſtelg * Okt. 5 7757 Maßs vel Juli 5/8 keäge ver Sept. 5/% 55 Onbapeſt, 20 Mai. Setteldemarkt.(Telegramm.) 29 28. pet 50 KR per 58 kR Weizen ger——— vruhig 1 *„ Ma eee „„ Okt. 1152—— 1155—— Roggen ber Mai———— ruhiz——— ſſtetig 8„Okt. 959—— 965—— Hafer por Mai—— ſtetig——— ruhig 5„ Okt; 914—— 917— Mais per Mai——— ruhig 894—— ruhig e 8 98—— 905—— Kohlraps Auguſt 18—— ſtetig 1800— ſtetig 28. 2/½7% ſtetig 5/8% trätze Gefängnis entlaſſen worden und am 21. April berühte ſie be⸗ reits wieder einen Diebſtal. Sie trug Fleiſch für eine Metz⸗ gerei aus und kam dabei in das die Gelegenheit wahrnahm, eine einem Poſtaſſiſtenten ge⸗ hörige Handtaſche zu entwenden. Urteil: 6 Monate Gefängnis. Als der berühmte Händler Benj 23. März d. J. aus dem hieſigen L wurde, verſtand er es, verſchiedene Gegen fängnis gehörten, herauszuſchmuggeln. Das verurkeilte ihn deshalb zu einer Gefängnisſtrafe von 3 Mona⸗ ten. Er legte Berufung ein und Sachen— Hoſenträger, geſſen abzuliefern. Die S Unterſchlagung ſchuldig un Wegen mehrfacher Verfehlungen Ziffer 3 erkannte man gegen den 48 Jahre alten verheirateten 8 Königsberg auf eine Gefängnis⸗ amin Porzellan am andesgefängnis entlaſſen ſtände, die dem Ge⸗ Schöffengericht behauptete heute, er habe die Strümpfe, Taſchentuch— nur ver⸗ trafkammer fand Benjamin nur der d ermäßigte die Strafe auf 1 Woche. im Sinne des Paragr. 176 Kopf aus Poſen Schwindel, um eſtimmte er einen Kaufmann ogieswirtin, eine Offiziers⸗ n dieſen Betrag gegen ein eine Offiziers⸗ em Kaufmann Karl Becker, ſtigt war, wie er, den Be⸗ gut erſcheinen zu laſſen. Der Kaufmann Gräff glaubte Kopf einen Kaufmann Kiſſel, ihm 144 Bruder, der in für jedes Darlehen gut M. zu leihen. für ihn ein und bezahlte ſeine ne Angehörigen ſtecken. Das Geſtändnis und die Jugend Haus Goetheſtraße 18, wo ſie Angeklagten, der ſich als 28 0 srSen. Tandesprodukken⸗Börſe Situttgart. Börſenbericht vom 28. Mai 1912. Die ruhige Stimmung auf dem Getreidemarkte har guch in abgelaufener Berichtswoche angehalten und bleiben die höheren Notierungen der amerikaniſchen Terminbörſen faſt ohne Be⸗ achtung haben ſich gebeſſe 25.50—26.—, Ulka 24.50—25.50, Ameri M.—. Mehlpreiſe pro Zu den billigeren Preiſen zeigte ſich jedoch mehr Kauf fluſt da überall die Vorräte klein und wurden in der Hauptſache größere Poſten ſchwimmende La Plata Weizen gehandelt. Die Witterung war regneriſch und kühl, der Saatenſtand wird weiter günſtig beurteilt und auch die Futterausſichte Die heutige Börſe iſt ſchwach beſucht und waren die Um⸗ ſätze nicht von großer B 4 Wir notieren per 100 kg frachtparttät Stuttgart, netto Kaſſa t nach Qualität und Lieferzeit: Weizen württemb— früntiſcher M. 24.50—25.—, bapeiſcher alt M.—..—.——, nen —.—.—.—, niederbayriſcher M.—.——.— Numänter n Azima M. 25.75—26.25, Walla⸗Walla M.—.—, Laplata, M. Californier M.—.——.—, Auſtralier M.—.——. Kernen M. 24.50—25.—, Dinkel neu M.—... Roggen württemb. nom. M.—.———.—, neu M.—.— Rogaen bayriſcher M.—. Futtergerſte, ruſſ. M. 20.25—20. Hafer württ. alt M.—.——.—.—, neu M. 22.25—22.75, Ma Laplata M. 21.—21.50, Mais Mired M.—.——.—, Mais Hellow —, Mais ruſſiſch M.—. 18.75—19.—, Kohlrers M.—.——.—. Mehl mit Sack, Kaſſa mit 1% Skonto. Tafelgries M. 85.50—86 Mehl Nr. 1 N. 34.50 35.—, Metzl 2 M. 46 50—4— M. 32.——32.50, Mehl Nr. 4 M. 28.50 20., Kleie M. Mk. 14.50(ahne Sack netto Kaſſe). 72 75 — M.—.——— nen M. 24.50—28 M. 25.75—26.25, Saxonska M. 25.76—26 kaner M.—.— Redwinter M.— 7 — 1 ruſſiſcher M. — Mais Donau M⸗ 100 kg incl. Sack: Mehl Nr. 0 M. 35.50 —— Zafuhr Viehmarktbericht. Mannheim, den 28. Mai Sonthampton, Antwerpen, Mitgeteilt durch die Nachfolger, M Für Druck und Verlag 4 1. Qual. 53—54 2. 52—5 Ochſen 30 Stück] 3. * 46—48 1. Qual. 47—149 Bullen 40„ 45—48 (Farren) 5. 11 Färſen(æühe) 682 175 und Rinder). Hierunter befin⸗J) 3. 36—38 den ſich— St. Ochſen und 45 34—36 — St. Farren a. Frankreich! 5.„ 27—32 1. Qual. 00—00 60—66 Kälber 302„ 3. 57—60 51—57 5 1 48—51 chafe ua— a Stall naftſchafe— +. 1—— —* b) Weidemaſtſchafe 18 5 Qual. 8 60 ** 1. Qual.— 00—00 Schweine„„ 57—58 50—53 Zuſammen 2998 Stüg Bemerkungen Uberſeeiſche Schiffahrts⸗Tel Southampton, 28. Mai.(Drahtbericht der Amerlkan ⸗Lt Soulbampton.) Der Schnell⸗Dampfer„St. Paul“ am 18. von Southampton ab, iſt beute vormittaz bier angekommen. hampton.) Der Schnelldampfer„Oceanic“ am 18. Mai von New⸗ Hor ab, iſt heute nachmittag hier angekommen. ö Antwerpen.) Der Dampfer„Lapland am 18. Mai von New⸗Hork ab, iſt heuſe vormitta; hier angekommen. 7 für Kunſt und Feuilleton: Juliuns Witte; für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Nichard Schön für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktion. Teil: Frauz für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz J. . egramme. 23. Mai.(Drahtbericht der Wbite Star Line 27. Mai.(Drahtbericht der Red Star⸗Linie, Generalagentur Gundlach u. Bärenklau aunheim, Bahnhofplatz 7, Telephon 7215. Direkt am Hauptbahnhof.. Berantwortlich: Politik: Dr. Fritz Golden baum; der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerel, G. „. c d cg d f e. Fn CCCCCC . 3 e C e 8. Setkre eneral⸗Anzefger(Badiſche Neueſte Nachrichten).(Abendblatt) Mannheim, den 29. Mai 1912 Behanntmachung. Aufgebot von Pfandſcheinen. Es wurde der Antrag geſtellt, folgende Pfand⸗ ſcheine des Städt. Leihamts Mannheim 746 Lit. A Nr. 23260 vom 22. Juni 1911 Lit. B Nr. 105 902 vopm 5. März 1912 Lit, Nr. 3265 vom 22. Mai 1912 welche angeblich abhanden gekommen ſind, nach 8 23 der Leihamtsſatzungen un⸗ giltig zu erklären. Die Inhaber dieſer Pfandſcheine werden hier⸗ mit aufgefordert, ihre Anſprüche unter Vorlage der Pfandſcheine inner⸗ halb 4 Wochen vom Tage deßs Erſcheinens dieſer Bekanntmachung an ge⸗ rechnet beim Städt. Leih⸗ amt Lit. O 5, 1, geltend zu machen, widrigenfalls die Kraftlos⸗Erklärung ohen genannter Pfand⸗ ſcheine erfolgen wird. Mannheim, 28. Mai 1912. Städtiſches Leihamt. 79 4 Awangsperfteigerung. Donnerstag, 30. Mai, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 2 6, 2 hbier gegen bare Zahlung i. Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: 2 Pferde, 1 Break,! Hand⸗ rollpagen, 1 Ladentheke, 2 Herrenfahrräder ſowie Mößbel und Sonſtiges. leun Mannheim, 29. Mai 1912. Elliſſen, Gexichtsvollzteh, Zwangsperſteigerung. Donnerstag, den 30. Mai 1912, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal Q 6, 2 hier gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern: 171858 1 Schreihmaſchine, 47 Kiſtchen Zigarren, 1Par⸗ fümerteſchrank, 1Trocken apparat, 1 Motorlaſt⸗ wagen, 1 Winter⸗Uleber⸗ zieher, Möbel u. Sonſt. Mannheim, 29. Mai 1912 Zollinger, Gerichtsvollz. 1 Kind beſſerer Herkunft wird in gute Pflege genommen. Offert. unt. Nr. 408 a. d. Exped. SsSSs868886806 Erholungskur. Vorz. Lage. Penſ. Mk. 4. Proſp. Waldhotel Goldi⸗ wil ob. Thunerſee. 23976 SSogegggaggeae ———— Entwürſe für Plakate:: Clichees Stiekereien Zeugdrucke Packungen usw. Moderne Schriften Ja, Aquarelle Meinr. 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Iſt doch ein ſolcher Urlaub nicht nur für die Angeſtellten, welche aus geſundheit⸗ lichen und ſoziglen Gründen einer Ausſpannung dringend bedürſen, ein großer Nutzen, ſondern er dient auch den Intereſſen der Prinzipale dadurch, daß die Angeſtellten mit neuer Kraft, größerer Schaffens⸗ freudigkeit und wärmerer Hingabe an die Arbeit zu⸗ rückkehren. Maunheim⸗Ludwigshafen a. Rh., im Mai 1912. Verein für Erholungsurlanb u. Ferienaufenthalt Kaufmänniſcher Verein Mannheim. 5 Berein für Handlungs⸗Commis von 1858. Kaufmäuniſcher Verein weiblicher Angeſtellter, Mannheim. Verband deutſcher Handlungsgehilfen. Kaufmänniſcher Verein Frankfurt a. M. Columbus, Columba und Conſtantia, Kath. Kaufm. Vereine. Bund der techniſch⸗induſtriellen Beamten. Deutſcher Gruben⸗ u. Fabrikbeamtenverband. Deutſcher Pripat⸗Beamten⸗Verein. Verbaud der deutſchen Verſicherungs⸗Beamten. Verbanb reiſender Kaufleute Deutſchlands. durch die Vorſtände zugeſtellt erhalten. Perſönliche Vorſtellung* wünſcht. in g ſeloſtänd. Techniſcher Verein Maunheim. Verein der deutſchen Kguſleute. Dudwigshafener Techufker⸗Berein 1908. Jexienaufenthalt für unſere Mitglieder. Wir haben mit einer großen Anzahl von Hotels, Gaſthäuſern u. Penſionen bezw. Ferienheimen Ab⸗ kommen getroffen, in welchen unſere Mitglieder ganz weſentliche niedrige Preiſe für ſich und ihre Familien zu zahlen haben. Wir verpweiſen auf die bezüglichen Beſtimmungen in dem ſpehen erſchienenen Nachſchlage⸗ (Reiſe⸗) Buch(8. Folge), das alle Mitglieder 1905 25 Die Neuausgabe des Nachſchlage⸗(Reiſe⸗) Buches(8. Jolge) enthältwiedepum die Adreſſen von üßer 200 empfehlens⸗ werten Hotels, Gaſthäuſern und Penſionen, fowohl für beſcheidene als auch höhere Anſprüche, und iſt ferner zum Preiſe von 20 Pfg. beim hieſigen Ver⸗ kehrsverein ſowie bei der Auskunftsſtelle für Land⸗ aufenthalt, Mannheim, I. 3. 3 0 erhältlich. Letztere erteilt außerdem Mittwochs abends von—8 Uhr an Mitglieder und andere Intereſſenten über Ferien⸗ aufenthalt bereitwilligſt und koſtenlos Auskunft. Der Verwaltungsrat. 3 5 Weamte: Angeſtellte können unter ſtrengſter Diskretion ihren; Bedarf in Teppichen, Gardinen, Stores, Betlvor⸗ lagen, Tiſchdecken, Diwandecken, Schlafdecken, 8 Fellen, Spachtel⸗ u. Erbſtüll⸗Bettdecken, Linoleum und Linoleum⸗Teppiche ꝛc. von einem Spezial⸗ Geſchäft(kein Abzahkungsgeſchäft) Mannheims unter bequemen Zahlungsbedingungen ohne Preisaufſchlag erhalten. Verl. Sie Muſt. u. Preisl. franko u. gratis. Offerten unter Nr. 9949 an die Expedition des General⸗Anzeigers, Mannheim, E 6, 2. f Gut erhaltene gebrauchte 2 und 3 flammige Lüſter für elektr. Licht billig zu 19989 Laden. Danksagung. 5 Für die uns bewiesene herzliche Teilnahme beim Hinscheiden unseres lieben unvergess- lichen Vaters 25 Johann dung sprechenwirallen unseren tiefgesähltestenbank aus. 8 Mannheim, den 29. Mai 1912. 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Der Unterzeichnete leitet den Verein kaufmänniſch ohne Vergütung. „Die Deutſche Geſellſchaft zur Verbreitung guter Bücher (Ehrenpräſtbium Reichskanzler Fürſt von Bülow) will ohne Erwerbsabſicht KRomane und Nopellen beſter Autoren in fedes deutſche Haus zur Unterhaltung und Bild⸗ ung einführen. Gedruckt ſind bereits: Kolonfſtenvolk, Roman von Gabriele Reuter.— Duell, Aus verſtreuter Saat. NRoman.Ernſt Wichert.— Gewiſſensqual und andere Erzählungen, Novellen non Auguſt Strindberg.— Grotiſche Geſchichten von Anton v. Perfall. 24081 „Dieſe 4 einzelnen Bücher können für kaum ein Zehntel des üblichen Preiſes von demBevollmächtigten berd M. Bud, Berlin W. 15, portofrei bezogen werden. Alle 4 Aheumen koſten: Geheftet M..50.— ge⸗ bunden Mk..— gegen Voreinſendung des Betrages falls Nachnahme 80 Pfg. mehr. Jeden Monat erſcheint ein neues Werk. Fluttgartef Labenswersisberungsbank z. U. (Alte Stuttgarter) Gegründet 1854. 12571 Versseherungsstand.. 1 Hatarde 19 Ml. M. 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