e m.—.— ———— 4 3 onnement: 70 Pfg. monarlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Mk..42 vro Guartal. Einzel⸗Nr. Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile 2096.20 Nk. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: Geleſenſte und verbreitetſte Feitung in Mannheim und Amgebung Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 3 Uhr Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Handels⸗ und Induſtrie⸗Feitung für Südweſtdeutſchland; Beilage für Siteratur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ und Hauswirtſchaft; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. LCelegramm⸗Hdreſſe; „Heneral⸗Anzeiger Mannhelm“ Telephon⸗Nummern: 55 Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung. 341 Redaltennn Exped. u. Verlagsbuchholg. 218 N Eigenes Redaktionsbureau in Berlin —— ——— Nr. 280. Mannheim, Mittwoch, 19. Juni 1912. ——— ———— (Abendblatt.) der Ureuzet„Moltte“ als Erzieher. Die ſo glanzvoll verlaufene Beſuchsfahrt der deutſchen Kreuzer nach den Vereinigten Staaten hat unſeres Erachtens ein wichtiges Moment beſonders hervortreten laſſen, welches gleichwohl in der deutſchen Preſſe nicht die ihnen gebührende Beachtung gefunden hat. In erſter Linie ſteht jene alte und immer wieder neue Erfahrung, daß das Erſcheinen mächtiger und imponierender Kriegsſchiffe in Häfen des Auslandes, wo es auch ſein mag, das Anſehen der dort wohnenden Volks⸗ genoſſen hebt und ſtärkt. Wir erinnern uns bei dieſer Ge⸗ legenheit an eine Periode, als die deutſche Flotte noch ein ſehr geringer Faktor war; an das Jahr 1900 nämlich, wo während des Baxeraufſtandes die Panzerſchiffdiviſion der „Brandenburg!⸗Klaſſe nach dem fernen Oſten entſandt worden war. Man hatte ſich zu jener Zeit in der deutſchen Preſſe viel⸗ ſach gefragt, was es eigentlich für einen Zweck habe, Schlacht⸗ ſchiffe dorthin zu ſchicken, wo doch die eigentliche Kriegs⸗ handlung ſich— beſonders im weiteren Verlaufe des Borer⸗ aufſtandes— ausſchließlich auf dem Lande abſpielte. Der Oberkommandierende der Land⸗ und Saeſtreitkräfte, Feldmar⸗ ſchall Graf Walderſee, aber nach Gelegenheit, bei Abfahrt der „Brandenburg!⸗Schiffe aus Oſtaſien ausdrücklich zu betonen, in wie hohem Maße die Anweſenheit dieſer Schiffe, und eben nur ihre Anweſenheit von allgemeinem Nutzen ge⸗ weſen ſeſ. Das waren Zeiten der Unruhe und des Krieges, und jedesmal wenn ſolche über ein Land, wo auf dem Erd⸗ ball es auch liegen mag, hereinbrechen, erhebt ſich der Ruf der dort wohnenden Deutſchen nach Schiffen. Es gehört zu den Einwendungen einer glücklicherweiſe vergangenen, wenn auch noch nicht lange hinter uns liegenden Epoche, daß dieſer Ruf der Auslandsdeutſchen nach Kriegsſchiffen nur ein ganz raf⸗ finiertes Mittel der Flottenagitation bilde. Heute iſt das Ver⸗ ſtändnis genügend gewachſen und haben ſich auch Auslands⸗ deutſche mit genügend großer Deutlichkeit geäußert, um der⸗ artige Einwände verſtummen zu machen, in ihrer ganzen Be⸗ deutung wird aber auch heute der Wert des„Zeigens der Flagge“ im Auslande nicht erkannt. Als der Kronprinz im vorigen Jahre ſeine indiſche Reiſe machte, da trat nach außen hin, wenn wir ſo ſagen dürfen, die Flagge hinter dem Prinzen zurück, aber doch haben wir damals manche aus Indien kommende deutſche Stimmen regiſtrieren können, die ſagten: Gott ſei Dank, daß ihr uns wenigſtens ein Schiff ſchickt— es war die„Gneiſenau“— das ſich ſehen laſſen kann; denn: „lieber überhaupt kein Kriegsſchiff als eins, das ein Gegen⸗ ſtand des Spottes und der Geringſchätzung für die Vertreter anderer Nationen im Auslande iſt, ein alter Kaſten, wenn er am Heck auch die Kriegsflagge des Deutſchen Reiches führt, hebt nicht das Anſehen der Auslandsdeutſchen, ſondern min⸗ dert es.“— In dieſem Momente liegt die notwendige Er⸗ gänzung des Zeigens der Flagge. Die Reiſe der„Moltke“ ebenſo wie die des„von der Tann“ im vorigen Jahre hat dieſe Ergänzung in vollem Maße in ſich geſchloſſen, denn der deutſche Schlachtkreuzertyp, der ſich in dieſen beiden Schiffen verkörpert, wird tatſächlich in der ganzen maritimen Welt be⸗ wundert, und ſelbſt die Engländer haben gegen den„von der Tann“ und den„Moltke“ nichts einwenden können. Mit welchem Stolze die Erſcheinung eines ſolchen Schiffes die Deutſchen in den Vereinigten Staaten erfüllt, haben wir in den vergangenen Tagen leſen können. Man iſt ſtolz auf den „Moltke“ als auf ein Erzeugnis deutſcher Schiffbaukunſt, ebenſo wie auf ihn als Glied und wichtigen Beſtandteil der aufſtrebenden deutſchen Flotte.„Ein ſolches Schiff weiſt die Marine der Vereinigten Stagten nicht auf!“ ſagte Admiral Winsloe. Großadmiral von Koeſter hat vor kurzer Zeit in Weimar hervorgehoben, wie wichtig gerade dieſe Rolle des Kreuzers im Auslande ſei, er hat hingewieſen auf die Rufe von Deutſchen in Süd⸗ und Mittelamerika, die Schiffe wünſchten, um nicht nur ihr eigenes Anſehen, ſondern auch ihre Rechtsſicherheit zu ſtärken und zu gewährleiſten. Natürlich kann hinſichtlich der Deutſchen in den Vereinigten Staaten von dieſem Mo⸗ mente keine Rede ſein, wohl aber zeigt der Beſuch des „Moltke“ nach der poſitiven Seite hin, wie das Zuſammen⸗ gehörigkeitsgefühl des Auslandsdeutſchen mit ſeinen Volks⸗ genoſſen im Mutterlande im gleichen Grade zunimmt, wie er auf dieſes ſein Mutterland und hauptſächlich deſſen über die Ozeane hinwegreichende Wehrkraft ſtolz ſein kann. Die deutſchen Schlachtkreuzer ſind wie kein anderer Typ geeignet, in dieſem Sinne friedlich zu wirken. Einſchließlich des„Goeben“ aber beſitzt die deutſche Flotte für den In⸗ und Auslandsdienſt nur drei dieſer Schiffe. Die Ausſichten der Erbſchaftsſteuer. Berlin, den 18. Juni. VVon einem Berliner Mitarbeiter.) Von parlamentariſcher Seite iſt dieſer Tage Proteſt da⸗ gegen erhoben worden, die Deckungsfrage als durch den An⸗ trag Baſſermann⸗Erzberger gelöſt anzuſehen: man hätte die Frage vertagt und weiter nichts. Das iſt ja nun unzweifel⸗ haft richtig. Aber wir möchten glauben: von politiſchen Leuten ſind die Vorgänge, die ſich zu Ende der Seſſion, oder ſagen wir genauer des Tagungsabſchnittes abſpielten, anders auch garnicht aufgefaßt worden. Das war ja ſeit Oſtern der ſtete Warnungsruf aller ihrer Verantwortung bewußten Politiker, die in dieſem Fall mit den Liberalen identiſch waren: laßt uns dieſe heißen und ſchweren Dinge nicht über's Knie brechen! Die Wehrvorlagen vertragen aus triftigen Erwägungen inter⸗ nationaler Politik keinen Aufſchub. Gut denn; ſo wollen wir ſie ausſondern und vorweg nehmen. Aber über das Deckungs⸗ problem laßt uns zu geruhſamerer Zeit mit all der Gründlich⸗ keit und dem Ernſt beraten, die dieſe ſehr ernſte Angelegen⸗ heit erheiſcht. Es war auf alle Fälle doch ein Erfolg der Liberalen, daß es gelang gegen Zentrum und Konſervative, die in Rauſch und Zwang der politiſchen Hochſtimmung auch die Deckungsfrage durchzupeitſchen gedachten, ihren kühlen verſtandesſnäßigen Erwägungen zum Siege zu verhelfen. Nun iſt aber doch auch noch mehr geſchehen. Auf national⸗ liberale Initiative, der unter dem Druck der Gruppe Gieß: berts das Zentrum auf halbem Wege entgegenkam, haben Reichstag und Regierung ſich über das Prinzip der zukünf⸗ tigen Deckungsmittel geeinigt. Die ſollen— ganz wie das von den Liberalen ſeit Jahren immer wieder ver⸗ langt worden iſt— durch direkte Reichsſteuern auf⸗ gebracht werden. Und Herr Kühn hat, als man leine Vorſicht, die zu loben bleibt), forſchend in ihn drang, eine authentiſche Interpretation geliefert, gegen die weſentliches kaum zu erinnern ſein wird. Der Herr Staats⸗ ſekretär im Reichsſchatzamt erklärte am 21. Mai: die verhün⸗ deten Regiexungen würden eine allgemeine den verſchiedenen Beſitzformen gerecht werdende Beſitzſteuer vorſchlagen. Gewiß: Herr Ledebour hat das Kompromiß als ſchwarz⸗blau⸗gelb aus⸗ gehöhnt und es haben ſich auch ein paar allzu Argwöhniſche in der liberalen Preſſe gemeldet, die hinter dem Abkommen einen Verrat der Nationalliberalen witterten, und die ver⸗ ſteckte Abſicht, aus der Kampfgemeinſchaft, in der ſie ſeit der Finanzreform von 1909 ſtanden, abzuwandern in konſervativ⸗ klerikale Umarmungen. Das glaubten ſie aus der Latitude ſchließen zu müſſen, mit der in dem Abkommen ganz allgemein von direkten Reichsſteuern geſprochen wurde und erwieſen ſich damit als ungemein dürftige Adopten in der politiſchen Pſycho⸗ logie. Zunächſt wollen wir uns, da man ſich in der Hitze des Gefechtes leicht in eine falſche Begeiſterung hineinredet und dabei des Ausgangspunktes gern vergißt, in aller Ruhe darüber verſtändigen, daß eine Reichserbſchaftsſteuer au ſich noch kein liberales Schiboleth iſt. Daß, wenn ſchon überhaupt geſteuert werden ſoll, eine direkte Abgabe von den Vermögen vom liberalen Stundpunkt— und zwar von jedem, auch dem extremſten— ebenſo genehm ſein kann. Aber man ken Pſyche der verbündeten Regierungen ſchlecht, wenn man an⸗ nimmt, daß ihr Widerſtand gegen eine Beſteuerung de mögen von reichswegen inzwiſchen ſich gemildert haben oder gar geſchwunden ſein könnte. Die Abneigung der Bunde ſtaaten gegen die Vermögensſteuer als einen Eingriff in ihre eigene Finanzhoheit— der viel kommentierte Aufſatz der „Leipziger Zeitung“ war des ein neues Zeugnis— iſt heut genau ſo groß wie früher und deshalb wird in Praxi die Sache ſchon noch auf eine Erbanfallſteuer hinauslaufen Etwas Beſtimmtes iſt im Augenblick natürlich noch nicht zu ſagen; ebenſowenig wie anzunehmen iſt, daß die Reichsfinanzverw tung ſchon irgendwelche endgültigen Beſchlüſſe faßte. ſchon die bisherigen vorläufigen Pourparlers dürften ergeben haben, daß es auch für den oder die Nachfolger Wermuths, ſobald ſie dem Problem ernſthaft auf den Leib rücken und ſich nicht mit Etatskünſteleien begnügen, kein anderes Rezept gibt, als das jener in„Fleiſchers Revue“ zur gefälligen Darnach⸗ achtung verſchrieb. Ueber eines freilich wird man ſich, ſoweit wir Perſonen und Verhältniſſe zu überſehen vermögen, bei Zeiten klar werden müſſen: ganz ohne Kompenſationen die Erbſchaftsſteuer nicht zu erhalten ſein. Es iſt nun einmal in weiten und maßgebenden Kreiſen die Meinung verbreitet⸗ daß das mobile Kapital leiſtungsfähiger ſei, daß es ſich loſer vermehre, auch leichter der Steuerſchraube Seuilleton. Leipziger Brief. Wolf⸗Ferrarti, der Schmuck der Madonna— John Forſell als Don Juan— Sonderausſtellung H. von Volkmann. Das Neue Theater hat kurz hintereinander zwei bemerkens⸗ werte Aufführungen gebracht. Wolf⸗FJerraris neue Oper„Der Schmuck der Madonna“ machte die erſte aus. Man kennt bereits den geheimnisvoll lockenden Namen des Werks; weiß, daß es den Winter hindurch als Hauptſchlager die Berliner Kurfürſtenoper trug; erinnert ſich an Wolf⸗Fer⸗ rart als einen der großen techniſchen Könner und Virtuoſen des Orcheſters unſerer Zeit; als einen Mann aber immerhin von Geſchmack und ſeinem Gefühl. An ein neues Werk dieſes Man⸗ nes tritt alſo der Beſucher mit beſtimmten Erwartungen und begründeter Hoffnung— um die grauſamſte Ernüchterung zu erfahren, die ſich denken läßt. Die Oper eröffnet ein Straßenbild aus dem heutigen Neapel— geſehen mit den impreſſioniſtiſch geſchulten Augen des modernen Menſchen und geſtaltet mit dem Raffinement der modernen Orcheſterſprache. Das Dröhnen und Rauſchen dieſes Bildes, ſeine glänzende Farbigkeit, ſeine Vielfältigkeit im Wech⸗ ſel religibſer Jubrunſt und ungezügelten Sich⸗gehen⸗Laſſens, in dem Wirrwarr und der lärmenden Buntheit ſüdländiſchen Lebens, ſein hitziger Rhythmus und ſeine von Leidenſchaften ge⸗ ſchwängerte Fröhlichkeit haben in dieſem Bilde muſikaliſche Ge⸗ ſtaltung gefunden, die in ihrem immer neu lebendigem Reiz nur heiße Impulſivität und glühende Sinnlichkeit des Künſtlers zu ſchaffen vermag. Das wirkt wie ein in Muſik umgeſetztes im⸗ Preſſioniſtiſch gehaltenes Gemälde— iſt ohne Vorbilder und von wahrhaft lebendiger Wirkung. Was aber in dieſem ſchillernden Bilde zu entwicklen ſich an⸗ hebt, iſt ein Stück aufdringlicher Kinotheatralik, das in die italieniſche Verbrechergeſellſchaft der Camorra hineinführt, das ihr widerliches Treiben, ihren Einfluß und ihre Gebräuche zum Hintergrund hat, und auf ihm mit ihrem Führer als Helden einer Liebesgeſchichte ein Spiel aufführt, das dem vormärz⸗ lichſten Hintertreppenroman Ehre machen würde. 5 Die Camorraromantik mag in Italien empfängliche Ge⸗ müter finden und Wolf⸗Ferrari hat auch alles getan, um all die echten und treuen Züge, die der Camorra, wie es vom Viterbo⸗ prozeß oder aus Lombroſo bekannt iſt, eigen ſind, in ſein Bild zu verweben: ihre Gewandtheit und Energie, zum Ziel zu kom⸗ men, ihre Fähigkeit, körperliche Schmerzen zu verwinden, ihre puritaniſche Strenge wider die eigene Geliebte— ihre zähe Kraft und ihre verbrecheriſche Kühnheit. In Deutſchland aber fehlen dafür die Organe, das als Vorwurf der Kunſt zu ſchätzen oder gar zu lieben. Und was außer dieſer Camorra noch da iſt— eine ſüßliche Liebesgeſchichte, die die für Kinokunſt nötige erotiſche Schwüle um ſich verbreitet, iſt nur geeignet, dieſe abſtoßende Freimdheit zu verſtärken. Die Muſik— im ganzen ein Zeugnis der raffinierten Or⸗ cheſtertechnik, die Wolf⸗Ferrari eigen iſt— oft ſinnlich ſchön, von Leidenſchaft getragen und beſtrickend in den Farben, wenn auch ohne Stil und künſtleriſche Einheit, nicht ſelten ohne überzen⸗ gende innere Notwendigkeit und ohne Zuſammenhang mit dem Gang, mit Stimmung und Ton der Geſchehntſſe, mildert vieles und verſöhnt mit manchem. Aber ſelbſt ſo vermag ſie nicht über einen ſehr peinlichen Eindruck hinwegzuführen, wiewohl die Aufführung die ganze ſchwellende Fülle der Muſik in Orcheſter und Geſang wahrte, in Frl. Sanden, deren Name rühmend befonders genannt zu werden verdient, eine ſehr feinſinnige und geſtalt hakte und farbenglänzende, ſtimmungsreiche bilder ſtellte. Wie ſehr der Schmuck der Madonna nur Ausfluß eines glänzenden Virtuoſentums iſt, beſtätigt eine Aufführung des Don Juan, die zwei Tage ſpäter folgte. In ſeiner klefen Klarheit und Kraft, in ſeiner Herzlichkeit und Schönheit der Form, i1 dem unerſchöpflichen Reichtum ſeiner Muſik, aus der wir die Sehnſucht und das Weh, die Freude und den FJeuertrieb ih Schöpfers hören, die ergreift, weil ſie ein Zuſammenklang iſt mit dem Weſen des Menſchen, und hinreißt durch die Stärke urſprünglichen Gefühls, durch die Fülle der Phantaſie und den Reichtum ſeeliſcher Nuaucen von der neckenden anmutigen Lieb⸗ lichkeit der Jugend bis zum wilden Taumel und dem gehe nisvollen Grauſen der Verzweiflung— wirkte er in dieſem ſammenhang, wie Kunſt neben Virtuoſentum, als ein lehendiger Maßſtab von untrüglicher Sicherheit, an dem man den Abſtand ermeſſen mochte zwiſchen dem Werk, das echt und ſtark der Macht elementaren Gefühls entſpringt und dem reflektierenden, keizten und ſenſationsluſtigen Geiſt, der das Kunſtſchaffen un⸗ ſerer Tage zumeiſt beſtimmt. Die Aufführung ſelbſt, von wohl⸗ tuender Wärme und ungemein ſauber in der Ausführung, zu⸗ mal im Orcheſter, war außergewöhnlich geſtimmt durch die Mit wirkung des Stockholmers John Forfell, der, ein eleganter und geſchmeidger Don Juan, zur Bewunderung und zur Teil nahme hinriß, weil man ihn unaufhaltſam in ſeiner eigenen Glut ſich verzehren und groß und ungebrochen bis zu ſeinem Ende in unbändiger Naturkraft ſich ſelbſt vernichten ſah. Im Kuunſtverein iſt eine Kollektion H. v. Volkmanns ſehen, dämmernde Landſchaften aus dem Schwarzwald und be Eiſel von ſtiller Verhaltenheit und herzlicher Schlichtheit. 3 ruhigem Akkord klingen ſie zuſammen— ſo ſte ren großen Stimmungen, daß ihre blaſſe Müdigkeit dave ſich vergißt 435 doch von Leben ſprühende Darſtellerin der weiblichen Haupt⸗ 1 —c ſonſt; bei Seſſionsſchluß, das Hoch auszubringen. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt.) Mannheim, 19. Juni. winden verſtehe und deshalb wird man damit rechnen müſſen, daß man bei der künftigen direkten Reichsſteuer dem immobile Kapital ein Präcipuum in Geſtalt einer Vor⸗ und Vorweg⸗ belaſtung des beweglichen auszuwirken verſuchen wird. In dieſem Zuſammenhang wird in Berliner politiſchen Kreiſen neuerdings der Gedanke einer Ausdehnung der Zuwachsſteuer auf den Wertzuwachs durch Erbanfall viel erörtert, und dieſer Gedanke hat offenſichtlich nach allem, was man hört, eine Zu⸗ kunft. Die„Kreuzzeitung“ verſichert zwar erſt am Dienstag wieder: Die konſervative Partei würde für eine Beſteuerung des Gatten⸗ und Kindeserbes nie zu haben ſein. Aber die Konſervativen ſpielen bei dieſen Dingen durchaus zweite Geige. Auf das Zentrum kommt's an. Und das ſcheint denn doch, wennſchon ihm eine Reichserbſchaftsſteuer natürlich lieber wäre, auch über eine Beſteuerung des Erbanfalls mit ſich reden laſſen zu wollen. Auch Herrn Profeſſor Spahns An⸗ deutungen auf dem Dortmunder Kongreß der Windhorſtſchen Bünde waren des ein Zeichen. politische Alebersſcht. Mannheim, 19. Juni 1912. Kaiſerhoch und Sozialdemokratie. Das Kaiſerhoch des ſozialdemokratiſchen Reichstagsabge⸗ ordneten Dr. Landsberg, das zu ſo breiten Erörterungen in der Parteipreſſe und Verſammlungen der Magdeburger Wäh⸗ ler Landsbergs Anlaß gegeben hat, wird in den„Sozialiſti⸗ ſchen Monatsheften“ von Eduard Bernſtein beſprochen. Danach war in der Fraktion der Beſchluß gefaßt worden, beim Kaiſerhoch wie üblich hinauszulaufen. Wie dieſer Beſchluß aber zuſtande kam, ſchildert Bernſtein folgendermaßen: „Dem Beſchluß war keine Beratung vorausgegangen, in der das Für und Wider eingermaßen eingehend hätte erörtert werden können, noch war ihr die Zeit zu ſolcher Beratung ge⸗ geben. Im allgemeinen pflegt man im Reichstag bei bloßer Vertagung vom Kaiſerhoch abzuſehen, erſt im letzten Moment erfuhr man unſererſeits von der Abſicht des Präſidenten, in Anbetracht der langen Dauer der Vertagung diesmal, wie Infolge⸗ deſſen konnte die Fraktion, nachdem ihr Vorſfitzender, Genoſſe Haaſe, ihr die Situation klargelegt, nur in aller Eile eine Abſtimmung vornehmen; zu irgendwelcher Beratung fehlte die Zeit. So war es denn auch nur eine ſehr kleine Min⸗ derheit von Abgeordneten, die, abweichend von der über⸗ lieferten Praxis, gegen das Verlaſſen des Saales ſtimmten. Zu ihnen gehörte auch meine Wenigkeit.“ Bei dieſer Gelegenheit betont Bernſtein, daß die Partei wichtigere Aufgaben hätte, als die Monarchie zu beſeitigen: „Mit wohl allen Parteigenoſſen bin ich der Anſicht, daß die Erringung einer republikaniſchen Verfaſ⸗ ſung nicht unſere erſte Sorge in Deutſchland iſt. Die Repub likaniſierung der Grundlagen des politiſchen Lebens und des öffentlichen Geiſtes, das heißt die Erziehung des Volkes zur Selbſtregierung und zur politiſchen Selbſtachtung, iſt uns weſentlicher als die Umwandlung der Spitze der Ver⸗ faſſungseinrichtungen.“ 185 Der bayexiſche Jeſuitenerlaß doch nicht 25 ſuſpendiert? Die Berliner„Germanja“ verzeichnet mit Genugtuung eine Meldung des„Bayer. Couriers“, wonach die Annahme, der bayeriſche Jeſuitenerlaß ſei bis zur Entſcheidung des Bundesrats ſuspendfert, durchaus unrichtig ſei; der Erlaß ſei nicht ſuspendiert, wie dies auch der bayeriſche Kultus⸗ miniſter Dr. von Knilling mitgeteilt habe. Nun wiſſen wir nicht, wann und zu wem Miniſter von Knilling eine Mittei⸗ lung dieſes Inhalts gemacht hat. Aber auch abgeſehen davon, muß die Meldung des„Bayer. Cour.“ Aufſehen und Be⸗ fremden erregen. Die von ihm als unrichtig bezeichnete Annahme baſiert bekanntlich auf den amtlichen Mitteilungen, welche Reichskanzler von Bethmann Hollweg am 26. April ds. Is. dem Reichstage in ſeiner Beantworkung der Inter⸗ pellation Baſſermann gemacht hat. Herr von Bethmann Holl⸗ weg hat damals wörtlich geſagt: „Dem Bundesrat liegt ein bayeriſcher Antrag, den Be⸗ griff der Ordenstätigkeit authentiſch zu interpretieren, vor. Dafür, daß bis zum Ergehen dieſes Bundesratsbeſchluſſes auch in Bayern die Anwendung, die Handhabung des Ge⸗ ſetzes auf Grund der bisher im ganzen Deutſchen Reiche be⸗ ſtehenden Uebung weiter erfolgt, hat die kgl. bayer. Regie⸗ rung Vorſorge getroffen... Bis zum Ergehen des Bun⸗ desratsbeſchluſſes wird der§ 1 des Jeſuitengeſetzes im gan⸗ zen Deutſchen Reiche gleichmäßig angewendet werden und 1 für die Zeit danach wird der vom Bundesrat zu faſſende Beſchluß die einheitliche Grundlage bilden.“ Hiernach kann kein Zweifel beſtehen, daß die baye⸗ riſche Regierung dem Reichskanzler, als der⸗ jenigen Inſtanz, welcher verfaſſungsgemäß die Kontrolle über die Ausführung der Reichsgeſetze obliegt, die ver bind⸗ liche Erklärung abgegeben hat, die bayeriſche„Interpre⸗ tation“ des§ 1 des Jeſuitengeſetzes bleibe bis zur Entſcheidung des Bundesrats ſuspendiert. In welcher Weiſe das Miniſterium Hertling entſprechende„Vorſorge“ getroffen hat, iſt u. W. allerdings nicht bekannt geworden. Doch hat man dem bisher weitere Aufmerkſamkeit nicht zugewandt, da man in die Loyalität des Miniſterpräſidenten eines deutſchen Bun⸗ desſtaates ohne weiteres Vertrauen zu ſetzen gewohnt iſt. Wir möchten deshalb die Mitteilung des„Bayer. Cour.“ vorder⸗ hand als apokryph anſehen. Die Beſtimmtheit allerdings, mit der die Meldung auftritt, und die Bezugnahme auf den baye⸗ riſchen Kultusminiſter machen es unerläßlich, daß entweder von Bayern aus eine unzweideutige, amtliche Er⸗ klär ung erfolgt oder daß ſich die„Nordd. Allg. Ztg.“ der Angelegenheit annimmt. 6. Ronferenz der Zentralſtelle für Volkswohlfahrt. (Telegr. Bericht.) sh. Danzig, 18. Juni. Die heutige zweite Hauptverſammlung der 6. Konferenz 15 Zentralſtelle für Volkswohlfahrt beſchäftigte ſich mit dem Tlema Familiengärten und andere Kleingartenbeſtrebungen in ihrer Bedeutung für Stadt und Land. Der erſte Referent Dr. Werner Hegemann (Berlin) betonte, daß in unſerem Bebauungsplanweſen bisher die Freiflächenfrage in ganz unbegreiflicher und höchſt verhäng⸗ nisvoller Weiſe vernachläſſigt worden iſt. Dies gilt nyht nur von den öffentlichen Freiflächen, ſondern in womöglich noch höheren Maße von den Familiengärten. Die Löſung der Wohn⸗ frage kann nur im engſten Zuſammenhange mit der Freiflächen⸗ frage in Angriff genommen werden. Alle künftigen Bebau⸗ ungspläne müſſen darum in zwei Richtungen neu brientiert werden. Sie müſſen für die neuerſchloſſenen Gebiete die Frei⸗ flächenfrage in hinreichender Weiſe löſen und ſie müſſen zur Löſung der vernachläſſigten Freiflächenfrage in den bereits be⸗ bauten alten Stadtteilen beitragen. Zu dieſem Zwecke müſſen alle Bebauungspläne für noch unbebaute Gebiete Haus⸗ gärten füz einhalb bis zweidrittel aller Wohnungen enthal⸗ ten, was am vokkkemmenſten durch Anlegen von ſchmalen Wohn⸗ ſtraßen geſchieht. Ferner müſſen die öffentlichen Freiflächen der neu zu bebauenden Gebiete um ſo viel größer angelegt werden, daß eine dem Bedürfniſſe der mit Mietkaſernen bebauten Teile der Stadt entſprechende Zahl von Fachgärten angelegt werden kann. Für bequeme Verbindung der Laubenlandgebiete mit den Mietkaſernengebieten, denen ſie entſprechen, muß durch be⸗ ſondere Verkehrsgelegenheiten geſorgt werden. Dieſe bisher übliche Berechnung großſtädtiſcher Bodenwerte auf Grund miet⸗ kaſernenmäßiger Ausnutzung ohne Berückſichtigung der als un⸗ veräußerlich einzurechnenden Familiengärten iſt falſch und be⸗ deutet eine ernſte wirtſchaftliche Gefahr für das Bauplanweſen der Städte. e 9 Zu der zweiten Spezialfrage Organiſation und Förderung der Kleingartenbeſtrebungen erörterte der Referent Geheimrat Bielefeldt(Lübech) zu⸗ nächſt die Bedeutung eines Kleingartens für die Familie in wirtſchaftlicher⸗ geſundheitlicher und erziehlicher Hinſicht und betonte dabei, wie mit der Größe der Gemeinde und dem engeren Zuſammenwohnen der Menſchen das Bedürfnis nach einem ſolchen Garten ſteige. Dieſem Bedürfnis entſpreche aber auch das eigene Intereſſe jeder Gemeinde, weil ihr ſchlecht ge⸗ nährte, kranke und ſittlich verkommene Familien früher oder ſpäter zur Laſt fallen. Deshalb gehöre es zu den Aufgaben einer geſunden Kommunalpolitik, die Verpachtung von Ge⸗ meindeland als Gärten, tunlichſt mit Außeneinfriedigung und Waſſer verſehen, an kleine Leute unter gemeinnützigen Geſichts⸗ punkten und nicht lediglich zur Erzielung eines hohen Boden⸗ zinſes in die Wege zu leiten. Damit laſſe ſich der Grundſatz der Rentabilität ſehr wohl vereinigen. Auch müßten möglichſt lang⸗ riſtige Landpachtverträge abgeſchloſſen werden. Unter den mit Gartenland auszuſtattenden Familien will der Redner die Kin⸗ derreichen, Kranken und Armen bevorzugen, indem er auf die großen Erfolge dieſes Grundſatzes in Nord⸗Amerika hinweiſt. Endlich wird die Verbindung von Jugendpflege mit der Ein⸗ richtung von Familiengärten als beſonders glücklich und wert⸗ voll bezeichnet. Der Verpachtung von Gemeindeland durch Ver⸗ durch verſchiedene ſcharfe Ausdrücke mittelung eines gemeinnützigen Vereins gibt Redner den Vor⸗ zug vor unmittelbarer Vergebung an den Gartenliebhaber. Staat, Militär, Eiſenbahnfiskus und Private, beſonders In⸗ duſtrielle nützen ſich ſelbſt und ihren Angeſtellten, wenn ſie dem guten Beiſpiel der Gemeinden folgen. Im Anſchluſſe hieran erſtattete Frl. Marie Schaßer (Berlin) ein Referat über das Thema„Bedeutung der Kleingartenkultur für Mädchenerziehung und Frauenarbeit“. Die Vortragende führte aus: Um auf dieſem Gebiet weiterzukommen, müſſen wir uns vor allen Dingen an die Opferfreudigkeit der Gemeinden und ganz beſon⸗ ders an diejenigen der beſitzenden Klaſſen wenden. Das Unter⸗ richtsminiſterium muß ſich entſchließen, den naturwiſſenſchaft⸗ lichen Unterricht im Gartenbau auf wiſſenſchaftlicher Grundlage umzugeſtalten. Es muß ein Schulgärtner oder eine Gärtnerin angeſtellt werden, welche die notwendigen pädagogiſchen Kennt⸗ niſſe zum Unterricht nachweiſen können. Der Unterricht im Garten darf nicht als Einzelſtunden im Unterrichtsplan verteilt ſein, ſondern jede Klaſſe muß wöchentlich zwei Stunden hinter⸗ einander im Garten arbeiten, wenn dann noch an einem Nach⸗ mittage freiwillige Gartenarbeit erlaubt wird. So wird jeder Schulgärtner, der ſich dieſem Fach mit Luſt und Liebe widmet, in dieſer Zeit nicht nur das vorgeſchriebene Penſum erledigen, ſondern bedeutend mehr erreichen als jetzt im durchſchnittlichen Klaſſenunterricht möglich iſt. Wenn man nun fragt, wo die pädagogiſch gebildeten Gärtner herkommen, ſo ergibt ſich dar⸗ aus die Notwendigkeit, daß an allen Seminaren für Lehrer und Lehrerinnen Schulgärten eingerichtet werden, die ihre Zöglinge durch Schulgärtner erziehen. Außerdem ſind aus den ver⸗ ſchiedenen Gartenbauſchulen für Frauen Gärtnerinnen hervor⸗ gegangen, die ſich, da ſie meiſt auch das Lehrerinnen⸗Examen hinter ſich haben, als Leiterinnen dieſer bahnbrechenden Um⸗ wandlung des naturwiſſenſchaftlichen Unterrichts eignen wür⸗ den. Die Schulgärten müſſen in erſter Linie Arbeitsgärten werden und man ſollte den Obſtbau nicht nur in Volksſchulen und in den Gegenden, die einen erfolgreichen Obſtbau verſpre⸗ chen, als Unterrichtsmaterial verwenden. Das Kind kann beim Eine Neunuflage des SAchaapiroprozeſfes. Darmſtadt, 18. Juni. Der Prozeß Schapiro⸗ Berndt gegen Hirſch begann heute früh nach 9 Uhr nach den üblichen Formalitäten und nach Verleſung der A alsbald mit der Verleſung der Zeitungsartikel im„Mainzer Neueſten Anzeiger“, auf welchen ſich die Anklage gufbaut. ie zu ſedem einzenen Melnek eunferechende Erkprangen gibt zu jedem einzelnen Artikel entſpre 5 arungen ab und ſtellt feſt, daß der erſte Artikel von Juſtizrat Dr. Horch ſtamme, der die im Blatt Hirſchs vorher gebrachten Lobhude⸗ leien richtig ſtellen wollte. Auf Grund des bei ihm eingegan⸗ genen Materials wurden dann die weiteren Artikel ßt, die dann ſchärfer wurden, als ihm ein Schreiben von der Bür⸗ germeiſterei zuging, das keine Unterſchrift trug aber die Po⸗ lizeiaſſiſtentin ſehr in Schutz nahm. Als dann in der Stadtver⸗ ordnetenſitzung der Referent für das Polizeiweſen, Beigeord. Berndt, die Partei der Schapiro ergriff und dabei ihn(Hirſch) folgten weitere 7+7 Artikel, in denen er das Publikum informieren und zur Auf⸗ klärung beitragen wollte. Abſichtlich beleidigen wollte er nicht. Er wollte nur dartun, daß er Berndt nicht für geeignet halte, eine wegen der Beſchmerden über die Schapiro eingelei⸗ tete Unterſuchung zu führen. W2 In der Nachnitlagsſitzung gab der erſte Zeuge, Oberſtaatsanwalt Dr. Schwarz⸗Mainz zunächſt die Erklärung ab, daß er ſeit der Uebernahme ſeines Amtes im November 1910 die Tätigkeit der Frau Schapiro in jeder Hinſicht nur als einwandfrei, ſowohl auf dem Gebiet der kriminellen Fragen, wie auch in der Fürforge anzuerkennen vermöge. Sie habe jederzeit mit Geſchick, Takt und Verſtänd⸗ nis gehandelt und vieles gute geſchaffen. Zu Beanſtandungen habe niemals Veranlaſſung vorgelegen. Beſonders wertvoll war ihre Arbeit in der Fürſorge. Auch Zeuge Amtsgerichtsrat Kolb hat niemals von Uebergriffen der Schapiro gehört. Zeuge Juſtizrat Dr. Horch, Stadtverordneter in Mainz, hat dem Augeklagten Hirſch das Material zu dem erſten Artikel gegeben, da der Lobartikel in dem Hirſch'ſchen Artikel mit ſei⸗ nen eigenen Erfahrungen nicht ſtimmte. Allerdings mußte er ſich ſpäter überzeugen, daß ein großer Teil ſeines Mate⸗ rials nicht ganz ſtichhaltig war. Trotzdem iſt er hente noch der Anſicht, daß die Tätigkeit der Poltzetaſſiſtentin auf dem Ge⸗ biet der Fürſorge in Verbindung mit der Krimina un⸗ haltbar ſei. Auch Oberſtaatsanwalt Dr. Buff habe die Lei⸗ ſtungen der Frau Sch. nicht günſtig beurteilt. Auch heute noch iſt Zeuge der Anſicht, daß eine Reihe von Vorfü als Ueber⸗ Ungariſches Gaſtſpiel in Wien. 0 5 Wien, 18. Juni. (Von unſerem Wiener Mitarbeiter.) Verſchiedene Nationen ſind in den Wiener Theatern ſchon zu Gaſte geweſen: Franzoſen, Italiener, Ruſſen, Polen. Nur uuſere nächſten Nachbarn, die Ungarn, waren dieſen Beſuch bisher ſchuldig geblieben. Mehr als 20 Jahre iſt es her, ſeit⸗ dem in Wien zum letzten Male ein ungariſches Enſemble er⸗ ſchienen iſt und in dieſer Zeit iſt eine ganz neue und ſehr pro⸗ duktive Generation von dramatiſchen und darſtelleriſchen Ta⸗ lenten aufgewachſen. Mit dieſer ungariſchen Moderne machte uns nun Ladislaus v. Beöthy, der künſtleriſch hochſtrebende und ehrgeizige Direktor des Budapeſter Magyar Szinhaz, das im Theater in der Joſephſtadt mit großem künſtleriſchen Er⸗ folge gaſtierte, an zehn Abenden bekannt. Das öſterreichiſche und wohl auch das deutſche Publikum hat von der ungariſchen Literatur ziemlich unbeſtimmte Begriffe und kennt nur ein paar Namen: Petöfi, Jokai, Madach, Mikzath und von den Modernen Herczeg, Molnar, Lengyel. Es gibt aber noch eine ganze Reihe von jüngeren und jüngſten Talenten, die man außerhalb Ungarns kaum kennt, weil die Stoffe, die Figuren ihrer Stücke, die ganze Stimmung eine ſpezifiſch magyariſche iſt. Da iſt vor allem das ſtärkſte dieſer dramatiſchen Talente, Ludwig Biro, von dem das Gaſtſpiel nichts bringen konnte, da das Deutſche Volksthegter ſeine neue Ariſtokratenkomödie „Der Raubritter“ nicht freigab. Ein echt ungariſcher Drama⸗ tiker iſt guch Alexander Brody, deſſen Schauſpiel„Die Lehrerin“ in Deutſchland großen Erfolg hatte. Das Gaſt⸗ ſpiel brachte von ihm einen intereſſanten Einakter„Der Fürſt“, das die Ehe des alternden Fürſten Bethlen Gabor Son Siebenbürgen mit einer jungen heißblütigen Hohenzol⸗ lernprinzeſſin zeigt: Zwei glänzend geſtaltete Charaktere, ein paar ſpannende Szenen, im ganzen aber doch eine allzu epiſch breite Studie. Das iſt auch der Fehler des Einakters„In der Armenſünderzelle“ von Georg Szemere. Ein Bauer, der den Verführer ſeines Weibes erſchlagen hat, bereut das Verbrechen nicht, obwohl ihm der Geiſtliche mit Höllen⸗ ſtrafen droht. Als aber einer ſeinesgleichen, der Gefängnls⸗ wachtmeiſter zu ihm einfach und menſchlich ſpricht, da wird der harte ſtumpfe Bauer weich und begreift ſchluchzend ſein Verbrechen. Das wirkſamſte Stück, das die Ungarn brachten, war die dreiaktige Komödie„Der Charlatan“ von Em⸗ merich Földes. Ein Aerzteſtück, deſſen Tendenz ungefähr darauf hinausläuft, daß es nicht auf das Diplom und den Doktortitel eines Arztes ankomme, ſondern auf ſein ehrliches Wiſſen und Können. Ein junger Mediziner, der aus Not zum Dieb wurde und ſich dadurch das Diplom verſcherzte, eignet ſich das eines Verſtorbenen an und wird ein berühmter Operateur. Bis man hinter das Geheimnis kommt und ihm mit Gewalt die letzte Operation, die die Mutter des von ihm geliebten Mädchens retten könnte, verwehrt. Alle ſagen ſich von dem Charlatan los, ſogar die Patienten, die er gerettet hat, und er geht mit dem Mädchen, das er liebt, nach Amerika. Alle dieſe Stücke ſind eine Miſchung von Spannung und Sen⸗ timentalität, Pathos und Witz, Raffinement und Naivität und alle zeugen von Talenten, die viel können und viel ge⸗ lernt haben. Noch intereſſanter und wertvoller als die Stücke waren die vorzüglichen Aufführungen. Man verſteht ſich in Budapeſt vortrefflich auf moderne künſtleriſche Regie und In⸗ ſzenierung und es gibt dort auch eine Fülle von ſchauſpieleri⸗ ſchen Talenten. Es ſeien hier nur die Herren Tör s3 und Csortos und Frau Combaszögy als die hervorragen⸗ ſten und eigenartigſten Künſtler des Enſembles erwähnt, aber auch alle übrigen ſpielten exakt, intenſiv, mit echtem Theater⸗ temperament. Das Gaſtſpiel brachte auch die„Fünf Frank⸗ furter“, dann ein Stück von Shaw und einen außerhalb ſeiner Heimat noch unbekannten Italiener Sem Benelli und zum Schluß erſchienen die zwei berühmteſten ungariſchen Schauſpielerinnen: Luiſe Blaha und die Tragödin Emilie Markus. Im ganzen zehn intereſſante anregende Abende, 60 9 Fähigkeiten und Energien es jenſeits der Leitha gibt. Ludwig Hirſchfeld. 8 Kunſt, Wiſſenſchaft und Frankfurter Theater. ie 08 eee Aus Frankfurt wird uns berichtet, daß geſtern verordnetenverſammlung 40000 Mark für die Einrichtung 555 ünten nkes, im Opern⸗ und Schauſpielhaus ewilligte. Bode über einen neuen Rembrandt. Im Kaiſer⸗Friedrich⸗Muſeum iſt jetzt von Profeſſor Haufer ein neu aufgefundenes Jugendwerk Rembrandts von entſtellenden Ueber⸗ malungen befreit worden, das füngſt bei einer Londoner Ver⸗ ſteigerung für geringes Geld von Julius Böhler in München er⸗ worben worden war. Der Käufer glaubte eine Wiederhokung des Bildniſſes des ſogenannten Vaters Rembrandt erworben zu haben, das in der Londoner Galerie S. Neumann hängt. Wie jetzt aber Wilhelm Bdoe in der Zeitſchrift für bildende Kunſt ſchreibt, iſt das unter Hauſers Händen neuerſtandene Bild das Original. Seine friſche und leichte, ausdrucksvolle und geiſtreiche Haltung gibt dem ſchon ſeinem Umfäng nach für Rembrandts Jugend ungewöhnlichen Porträt einen der erſten Plätze. Das repräſentative Werk, das das Monogramm des Künſtlers trägt, zeigt die Halbfigur jenes Mannes, den Rembrandt um 1630 ſo oft gemalt hat, daß man den alten Müller Harmen van Rhyn darin ſehen wollte. Ueber dem breit ausladenden Mantel hängt eine prächtige goldene Kette, den Hals umſchnürt ein Stahlkragen, den energiſch beleuchteten, forſch blickenden Kopf ſchmückt ein keckes Federbarett. Das Londoner Exemplar iſt nach Bodes Aus⸗ führungen eine tüchtige Wiederholung in der Art jener Schüler, die ſchon damals in die Leidener Werkſtatt des erſt 2jährigen Jünglings ſich drängten. Wenn Rembrandt ſelbſt eine Arbeit von ſich kopierte, ſo wurde unter ſeinen Händen immer eine Umarbeitung daraus. Uebrigens ſind auch dieſe„grünen Rembrandts“ um 1630, oft recht jugendlicheseiſtungen, infolge der Sucht der amerikaniſchen Sammler, auf jeden Fall einen Rembrandt zu beſitzen, jetzt auf das Vielfache ihres Wertes geſteigert worden. Wenn ein Hauptbild ſeiner früheſten Jugend, wie der Petrus unter den Knechten des Hohen Prieſters, der jetzt in der Berliner Sammlung von der Heydt hängt, vor einigen dreißig Jahren in Berlin mit 65% bezahlt worden iſt, und wenn der Kaſſeler Sammler Habich Bode, wie dieſer erzählt, jahrelang Vor⸗ würfe darüber machte, daß er für ihn das lebensgroße Porträt von Rembrandts Vater, jetzt in der Kaſſeler Galerie, mit etwa 350 Mark viel zu teuer bezahlt hätte, ſo werden jetzt für kleine flüchtige An⸗ —— 1 neunu * Nndeaeeeeeee Naneseeeerne erre r der, Mannherm, 19. Junk. griffe zu bezeichnen ſeien. Er hält den Bei für einen temperamentvollen Charakter Der ae Strel wäre nicht entſtanden, wenn der Brief der Bürgermeiſterei an Hirſch nicht erfolgt wäre, der den Anlaß zu dem ganzen Zeitungskrieg gegeben hätte. Auch er hat den Beigeordneten Berndt zur Unterſuchung der Beſchwerden gegen die Schapiro nicht für geeignet gehalten. Medizinalrat Dr. Reißingn habe seitweiſe ebenfalls„Beſchwerden über die Frau Schapiro ge⸗ führt. Der Zeuge iſt ſeit langer Zeit nicht mehr mit Hirſch be⸗ freundet. Er hat den Eindruck gewonnen, daß man auch ihn beleidigen wollte, als der zweite Brief von der Bürgermeiſterei geſchrieben wurde. Durch die Erklärungen Berndts fühlte er ſich betroffen. Die Vernehmung des Zeugen, der von den 5 Anwälten faſt wie ein Schwamm ausgedrückt wurde nahm faſt den ganzen Nachmittag in Anſpruch. ———ů— 12. Verbandstag der Deutſchen Zigarrenladeninhaber. Der e§ Stuttgart, 18. Juni. Der Verband Deutſcher Zigarrenladeninhaber(Sit burg) hielt geſtern und heute hier ſeinen 12. ord 55 lich 5 Verbandst ag ab, der aus allen Teilen des Reiches ſehr zahlreich beſucht iſt. U. a. waren anweſend der Präſident des Schweizer Zigarrenhändlerverbandes, Greiert. Dem Jahres⸗ bericht des geſchäftsführenden Ausſchuſſes iſt zu entnehmen, daß der Verband gegenwärtig in 72 Ortsgruppen 3264 Mitglie⸗ der, außerdem 57 Einzelmitglieder und 183 fördernde Mitglie⸗ der zählt. Von der Geſamtlage des Zigarrenhändlerverbandes im Jahr 1911 wird geſagt, daß der Geſchäftsgang der Zigar⸗ rengeſ chäf te immer noch durch den nachwirkenden Einfluß der neuen Tabakſteuern beeinträchtigt wurde und als ein be⸗ friedigender nicht bezeichnet werden konnte. Auch die große Hitze des vorigen Sommers ſei dem Zigarrenkonſum nicht gün⸗ ſtig geweſen. Das Weihnachtsgeſchäft ſei zwar etwas beſſer ge⸗ weſen als im Vorjahr, habe aber immerhin noch zu wünſchen übrig gelaſſen. Der große Wertzoll für Zigarrentabake habe eine Preisverſchiebung nach oben gebracht, die in Verbindung mit der allgemeinen Teuerung zu einer Einſchränkung des Zigarrenverbrauchs geführt hat; außerdem ſei durch Erhöhung der Einkaufspreiſe der Berdienſt des Händlers an vielen Zigar⸗ renſorten erheblich geringer geworden, als vor der Steuer. Vom Geſchäft in Zigaretten wird bemerkt, daß dasſelbe allgemein eine Steigerung erfahren habe, die zum Teil auf Koſten des Zigarrenumſatzes erfolgt ſei. Eine andauernde Zu⸗ wendung der Konſumenten zum Rauchen von Pfeifentabak, die man infolge der Steuer erwartet hatte, ſei nicht zu kon⸗ ſtatieren geweſen. Ungünſtig habe auch die Gründung zahlloſer neuer Zigarrengeſchäfte eingewirkt, von denen nur ein kleiner Teil ſich als exiſtenzfähig erwieſen haße; durch das Eingehen der übrigen ſeien dann die Waren dieſer Geſchäfte als Konkurs⸗ waren auf den Markt geworfen worden. Die Gründung ſolcher neuen Geſchäfte werde begünſtigt durch die Einrichtungsgeſchäfte und burch die Einräumung eines unberechtigten Kredits ſeitens gewiſſer Fabrikanten. Von der Verbandsleitung iſt an den Reichstag eine Eingabe gerichtet worden, die ſich gegen den Warenhandel von Staats⸗ und Kommunalbeamten wendet. In der Bekämpfung der Truſts hat ſich der Verband eine gewiſſe Zurückhaltung auferlegt, um in Verbindung mit den Vertretern des Zigarettenhandels eine gemeinſame Bekämpfung der Preisſchleuderei zu ermöglichen. Die nach dieſer Richtung hin gehegten Hoffnungen haben ſich jedoch nicht erfüllt, ſo daß der Verband es für geboten erachte, von ſich aus den Kampf in ſchärferer Weiſe aufzunehmen und durchzuführen. Nachdem einige Aenderungen der Geſchäftsordnung für den Verbandstag genehmigt worden waren, wurden verſchiedene Anträge der Ortsgruppen Mannheim, Leipzig, Augsburg, München und Frankfurt a. M. beraten und das Ergebnis dieſer Beratungen in folgender Geſamtreſolution zuſammen⸗ gefaßt:„Für den Verkauf von Tabakfabrikaten nach Ladenſchluß in Wirtſchaften, Cafes, Automatenreſtaurants iſt zu beachten: 1. Es darf in Wirtſchaften, Cafés, Automatenreſtaurants uſw. nureine Zigarre oder zwei Zigaretten auf einmal an die Gäſte abgegeben werden. Zum wiederholten Mal bei demſelben Aufenthalt darf dieſes Quantum nur abgegeben werden, wenn der Gaſt die Zigarre oder Zigaretten aufgeraucht hat. 2. Es dürfen Zigarren und Zigaretten in Wirtſchaften, Cafés, Auto⸗ matenreſtaurants uſw. im Umhergehen nicht angeboten und ver⸗ zauft werden. 3. Das Offenhalten von Zigarrenſtänden in Wirtſchaften, Cafés, Automatenreſtaurants ete. nach Laden⸗ ſchluß iſt verboten. Aus Stadlt und Land. * Mannheim, 19. Juni 1912. „Vom Hofe. Der Großherzog und die Großherzogin kehren heute von Schloß Berg in Luxemburg nach Karlsruhe zurück. Der Großherzog wird dem 2% und, Junt in Konftauz tatt⸗ Seneral⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt.) 3. Seite. findenden Landesabgeordnetentag des badiſchen Militärvereins⸗ verbandes beiwohnen. Ernannt wurde auf die katholiſche Pfarrei Mörſch, Dekanats Ettlingen, Pfarrverweſer Wilhelm Kirchgeßner in Söllingen. *Verliehen wurde dem Ober⸗Poſtaſſiſtenten Karl Wiehl in Freiburg der Titel Poſtſekretär. Verſetzt wurde Bauinſvektor Chriſtian Schuitzſpahn in Walldürn zur Bahnbauinſpelſon Freiburg. *Staatliche Unterſtügnuag der interkonfeſſionellen Jugend⸗ bildungsvereine. Die„Köln. Ztg.“ läßt ſich aus Freiburg melden: Wie der Kultusminiſter Böhm anläßlich ſeiner Teil⸗ nahme an einer Feldübung der dortigen Jugendwehr unter Lei⸗ tung des Generals Deimling mitteilte, iſt die badiſche Regierung entſchloſſen, künftighin die interkonfeſſionellen Jugendbildungs⸗ vereine, insbeſondere den Jungdeutſchland⸗Bund und die Pfad⸗ finder, durch einen Jahreszuſchuß von 15000 Mk. zu unterſtützen. An der einmütigen Zuſtimmung der Landſtände iſt nicht zu zweifeln. * Das Luftſchiff Schütte⸗Lanz unternahm heute morgen eine Werkſtättenfahrt in der Umgegend von Mannheim, wobei auch Speyer und Heidelberg überflogen wurden. Die Fahrt galt lediglich der Erprobung der neuerdings vereinfachten Steuerung. Das vordere und untere hintere Höhenſteuer⸗ ſowie je eine Seitenſteuerfläche wurden fortgenommen. Die Aenderung erwies ſich inſofern als ſehr zweckmäßig, als ein Grad Höhenruderlage für die Höhenſteuerung genügte und die Seitenſteuer reinen Drehradius von 200 Meter ermöglichen.— Als Gaſt nahm an der Fahrt teil Kapitän z. See Kloebe von der Kaiſerlichen Werft in Danzig, dem das Marineflugweſen unterſteht. Kapitän Kloebe brachte ſeine vollſte Zufrie⸗ denheit über die ſchön verlaufene Fahrt und die gute Ma⸗ növrierung zum Ausdruck. Das Luftſchiff war um.05 Uhr von der Werft in Rheinau aufgeſtiegen, die Landung erfolgte glatt um.08 Uhr. Die während der Fahrt durchſchnittlich innegehaltene Höhe betrug 400 Meter. *Miſſionsvortrag. Die Meldung, daß ein Südſeekönig ſpreche, werde, dürfte vornehmlich die Urſache geweſen ſein, daß die Aula des Realghmnaſiums geſtern abend bis auf den letzten Platz beſetzt war. Viele mußten ſtehen. Die Zuhörerſchaft ſetzte ſich vornehmlich aus Frauen zuſammen. Zuerſt betrat Herr Miſſions⸗ inſpektor Corper aus China, eine lange, hagere Geſtalt mit graumeliertem Vollbart, das Podium, um über die gegen⸗ wärtigen religiöſen Zuſtände in China zu ſprechen. Der Redner iſt der feſten Ueberzeugung, daß für die chriſtliche Religion im gegenwärtigen Zeitpunkt in China der günſtigſte Nährboden vorhanden iſt. Er befürchtet aber, daß es wie in Japan gehen wird, wenn man nicht jetzt in China die Hände, die ſich den Verkündern der chriſtlichen Religion entgegenſtrecken, ergreift und dem Volke, das ein Viertel der Menſchheit ausmacht, für den weggeworfenen Heidenglauben die Heilswahrheiten des Chriſten⸗ tums bringt. Ueber die Umwälzungen die ſich gegenwärtig in China vollziehen, wußte der Vortragende, der mit ſeinem tiefen religiöſen Empfinden auf die Verſammlung einen großen Ein⸗ druck machte, naturgemäß wenig neues zu ſagen. Die Zeitungs⸗ meldungen eilen ſolchen Schilderungen gewöhnlich voraus. Neu für uns war aber, daß die Chineſen mit der Annahme der repu⸗ blikaniſchen Staatsform auch dem. Götzenglauben entſagt haben. Dem Vortragenden iſt in ſeinem Wirkungskreiſe in einer Provinz im Innern des gewaltigen Reiches ein mächtiger Götzentempel von dem Oberprieſter als Geſchenk angeboten worden. Ueberall ſind die Götzen vernichtet worden. Und nun ſehnt ſich das Volk nach einem neuen Glauben. Vor 10 Jahren waren die Verhält⸗ niſſe in Japan ähunlich gelagert. Auch dort hat die chriſtliche Miſſionstätigkeit den richtigen Zeitpunkt verpaßt und nun ſind die Tore zu den Herzen des japaniſchen Volkes den chriſtlichen Heilsverkündigern für immer verſchloſſen. So wird es auch in China gehen, wenn die Miſſionstätigkeit nicht ſofort die intenſivſte wird. Die jetzt glaubensloſen Chineſen werden ſonſt nach des Redners Ueberzeugung wie die Japanuer zu Atheiſten, die ſich ungeheuer ſchwer für den chriſtlichen Glauben gewinnen laſſen. Der Vortragende ſchloß mit dem Wunſche, daß ſeine Ausführungen manchen anweſenden jungen Mann veranlaſſen möchten, ſich dem Miſſionsdieliſt zu widmen. Als die Verſammlung„Großer Gott wir loben dich“ geſungen hatte, wurde der Südſeekönig Nanpei vorgeſtellt. Wer geglaubt hatte, daß der Inſulaner⸗ könig in„Landestracht“ erſcheinen werde, wurde ſtark enttäuſcht. Nanpei unterſcheidet ſich in nichts von einem europäiſchen Gent⸗ leman. Man könnte den hochgewachſenen„breitſchultrigen Herrn mit dem gebräunten bartloſen Geſicht für einen Landwirt halten. Geſtern trug er ganz gentlemanlike einen langen ſchwarzen Geh⸗ rock. Nanpei ſpricht ein engliſch mit mehr amerikaniſchem Accent, das von Herrn Corper überſetzt wurde. Er erzählte von den Lebensgewohnheiten ſeines Volkes, wobei er, was das bemerkens⸗ werteſte war, die Anſicht vertrat, daß man ſeine Landsleute nicht ohne religiöſe Grundlage ziviliſieren dürfe. Bei größerer Werbe⸗ tätigkeit hätte ſich der intereſſante Vortragsabend zu einer noch eindrucksvolleren Begebenheit geſtaltet. * Perſonalnachrichten aus dem Ober⸗Poſtdirektionsbezir! Karlsruhe. Angenommen zu Poſtgehilfen: Friedrich Heuber⸗ ger, Johann Völker in Karlsruhe; zur Poſtgehilfin: Emma Dobler in Karlsruhe; zu Telegraphengehilfinnen: Emilie Brecht, Eliſabeth Eberhardt, Luiſe Fiſcher, Pauline Gräf, Berta Gan Elſa Heidelberger, Julie Hellinger, Sophie Himmelſtein, Julie Klippſtein, Adeline Müller, Emilie Müller, Johanna Ohmer, Daſelbſt ſind auch Rundreiſeabillette nach den fran⸗ plant. Durch ein im Herbſte ſtattfindendes Konzert größeren Dannſtadt und Aſſenheim ein Radfahrer dadurch tö erſucht, ſeine Adreſſe dem Unterſuchungsrichter J in Franken⸗ thal bekannt zu geben. ger, Emma Ziegler in Mannheim, Eliſabeth Jörger in Ba⸗ den⸗Baden, Hilda Herbſt, Paula Schuckert, Hedwig Trommer, Dora Wittemayer in Pforzheim; zum Poſtagenten: Hugo Schollain in Heidelberg(Schloß).— Verſetzt die Poſtaſſiſtenten: Paul Heeß von Mannheim nach Karlsruhe, Karl Kientz von Karlsruhe nach Pforzheim, Robert Klaiber von Adelsheim nach Mannheim, Emil Leuthe von Karlsruhe nach Baden⸗ Baden, Alfred Maier von Bruchſal nach Mannheim, Karl Nückles von Pforzheim nach Karlsruhe, Emil Schöch von Hei⸗ delberg nach Pforzheim, Max Ungerer von Heidelberg nach Pforzheim, Leo Zorn von Karlsruhe nach Mannheim; der Telegraphenaſſiſtent: Friedrich Gerhäuſer von Eberſtein (Schloß) nach Pforzheim.— Freiwillig ausgeſchieden der Poſt⸗ agent: Otto Wörne in Heidelberg(Schloß). * Abſchiedsfeier. Zu Ehren des als Großh. Polizeidirektor nach) Mannheim beförderten Großh. Amtsvorſtandes, Herrn Oberamtmann Gräfer, fand Sonntag abend in Buchen eine von der Stadtbehörde und den Vereinen veranſtaltete Abͤ⸗ ſchledsfeier ſtatt. Abends zog ein ſtattlicher Lampions⸗ zug nach dem Amtshauſe, wo Herr Bürgermeiſter Weig and herzliche Abſchiedsworte an den Scheidenden richtete, auf die Herr Gräſer dankte. Der Zug bewegte ſich dann nach Witte⸗ manns Gaſtwirtſchaft, wo ein Feſtbankett ſtattfand. Am Montag mittag verſammelten ſich die Bürgermeiſter fämtlicher Bezirksgemeinden im Hotel„Prinz Karl“, um von ihrem bis⸗ herigen Amtsvorſtand Abſchied zu nehmen. * Zum Nationalfeſte nach Paris am 14. Juli fahren folgende Extrazüge: Am 12. Juli ab Ingney⸗Avricourt und ab Petit⸗ Crvix Billete zum Preiſe von M. 13.80(Hin⸗ und Rückfahrt) ſind im„Verkehrsbureau Straßburg“, Küßſtraße 13 erhältlich. zöſiſchen Vogeſen(Gültigkeit 33 Tage). Preis: 1. Klaſſe M. 22.70, 2. Kl. M. 17, 3. Kl. M. 12, ſowie Billets de Bains de mer nach den franzöſiſchen Seebädern zu haben. Das Luftſchiff„Schwaben“ bleibt bis zum 23. Junf in Frankfurt. * Zur Verhütung von Waldbränden iſt das Rauchen in ſämt⸗ lichen Waldungen des Amtsbezirks Weinhoim bis 1. September polizeilich verboten. *Aus den Beamtenvereinen. Samstag, den 29. und Sonn⸗ tag, den 30. ds. Mts. hält der badiſche Landesverband im Verbande von deutſchen mittleren Beamten aus dem Zivil«⸗ anwärterſtande in Karlsruhe i. B. ſeinen 1. Verbands⸗ tag ab. Außer geſchäftlichen Angelegenheiten werden noch wich⸗ tige Standesfragen und Anträge, die dem Reichsverbande vorzu⸗ legen ſind, behandelt. Telegr.⸗Sekretär Kum m⸗Heidelberg ſpricht noch über„Zivil⸗ und Milikäranwärtertum“, Poſtaſſiſtent Ru h⸗ Karlsruhe über„Wert und Bedeutung der Mittelſchulbildung“, Gotthold Mayer⸗Mannheim über den„Perſonalreformvorſchlag des Zivilanwärterverbandes“. Mittags iſt ein Ausflug nach dem „Kühlen Krug“ geplant, verbunden mit Tauzkränzchen und ge⸗ ſelliger Unterhaltung. Der Geſangverein„Konkordia“ feiert am Sonntag, den 28. Juni, die 30. Wiederkehr ſeines Gründungs⸗ fahres. Aus dieſem Aulaß ſoll ein am Vorabend— Sams⸗ tag, den 22. Juni— im Vereinslokal„Sängerheim“ ſtattfinden⸗ der Herrenkommers die Aktiven und Paſſiven zu einigen Stunden frohen Beiſammenſeins vereinigen. Für Mitglieder einſchließlich Familienangehöriger iſt am Sonntag, den 3. Juni, eine Dampferfahrt nach Worms und zurück ge⸗ Stils will die Konkordia auch der Oeffentlichkeit gegenüber die Erinnerungsfeier ihrer Gründung noch nachträglich zum Aus⸗ druck bringen. * Fahndung. Am Sonntag, den 9. Juni, etwa um Uhr abends, verunglückte auf der Staatsſtraße zwi daß er mit einem Automobil zuſammenſtieß. Radfahrer und Automobil fuhren in gleicher Richtung gegen Aſſenheim(nach dem Haardtgebirge) zu. Um die gleiche Zeit fuhr an der Un⸗ fallſtelle ein Motorradfahrer in entgegengeſetzter Richtung nach dem Bahnhofe Dannſtadt zu. Der Motorradfahrer wird Pfalz, Heſſen und Umgebung. *Spehyer, 19. Juni. Zu der Grmordung des Feld⸗ ſchützen Becker wird von der„Pf. Pr.“ noch gemeldet: Die Tal ſchah geſtern abend halb 10 Uhr. Um dieſe Zeit wurden in der Cliſe Schuhmacher⸗ Cliſabeth Seiter, Lina Zährin⸗ e Getdanne Vogelsgeſang, hinter der Pionier⸗Kaſerne, ſchnell hinter⸗ einander folgend 4 Schüſſe und laute Hilferufe gehört. Man fand Becker mit vier Schußwunden im Rücken tot am Boden liegen. Wahrſcheinlich iſt er mit den Wilderern ins Handgemenge geraten. Es wird ein Racheakt vermutet, da Becker ſchon Anzeigen gegen Wilddiebe erſtattet hatte. Polizeihunde von Ludwigshafen, Worms und Mannheim ſind in Tatigkeit. * Worms, 18. Juni. Wegen ſtarken Auftretens von Scharlach wurden ſämtliche Schulen in Oſthofen bis auf weiteres geſchloſſen. 25 fängerarbeiten und auch für ſolche Wiederholungen von Schülerhand bis zu 100 000 4 gefordert und ſogar bezahlt, 5 Ein neues Betäubungsmittel. In der vornehmen Londoner mediziniſchen Wochenſchrift„The Lancet“ beſchreibt, nach den„L. N..“, Dr. F. W. Jorbes Roß eine intereſſante Entdeckung. Es iſt dies ein örtliches Betäubugsmittel, das, eingeſpritzt, jedes Schmerzgefühl für die nächſten 14 Tage nach der Einſpritzung ausſchaltet. Es ſoll auch keine ſchädlichen Ein⸗ wirkungen auf das Herz oder andere Organe im Körper haben. Dr. Roß fagte, ſein Präparat beſtehe aus einer Löſung von Chiuin und Hydrochlorid und könne mit Leichtigkeit von jedem Arzte hergeſtellt werden. Seine Wirkung ſei von geuügender Dauer, um alle ſchmerz⸗ haften Wirkungen einer Operation zu verhüten. Er wolle jedoch nicht behaupten, daß ſeine Löſung die Stelle von Chloroſorm und Aether einnehmen könne, aber es werde die unangenehmen Nachwirkungen von Ehloroform aufheben und alle Schmerzen neutraliſieren, die ſo oft die Folgen der Operation ſind. Auch könnte es mit Erfolg in der Zahnheilkunde Verwendung finden, allerdings müßte der Zahnarzt einige Minuten auf die Wirkung des Mittels warten, ehe er zu operteren beginnt. Der größte Vorteil ſei, daß das Mittel vollſtändig harmlos iſt und ſo oft wie notwendig eingeſpritzt werden kann. Die Erhaltung der größten Bäume der Welt. n Auſtralien iſt gegenwärtig eine Aufſehen erregende 5 um die rieſigen Eukalyptusbäume, die den Ruhm für ſich in Anſpruch nehmen können, die größten Bäume der Welt zu ſein, unter offiziellen Naturſchutz zu ſtel⸗ len und ſo vor der Vernichtung zu bewahren. Dieſe Bäume, deren Höhe zwiſchen 400 u. 500 Fuß beträgt, liefern ein außer⸗ ordentlich wertvolles Holz und ſind deshalb von den Zimmer⸗ leuten ſo rückſichtslos zerſtört worden, daß nur ein raſches Verbot des Fällens ſolcher Bäume dieſe einzigartigen Natur⸗ ſehenswürdigkeiten erhalten kann. Der Triumph des Kinos über das Theater in Amerika. er folgenſchwere wirtſchaftliche Konkurrenzkampf zwiſchen 5 den Kinos, der in der alten Welt die Theater⸗ direktoren in eine mehr oder minder hartbedrängte Verteidi⸗ gungsſtellung getrieben hat, vollzieht ſich in Amerika in noch ſchärferen Jormen. In einem Aufſatz der American Review of Reviews beſchäftigt ſich Roberk Grau mit der Schärfe dieſes Wettkampfes und ſeinen Folgen und weiſt nach, daß bereits ein ſehr erheblicher Teil kleinerer Newyorker Bühnen vor dem Kino kapituliert hat.„Ein Drittel der Newyorker Theater vermochte ſich vor dem Zuſammenbruch nur noch dadurch zu retten, daß ſie ihre Pforten dem Kinematographen öffneten. Es vergeht faſt keine Woche, ohne daß ein Theaterleiter, von der Teilnahmsloſigkeit des Publikums mürbe gemacht, mit beiden Händen haſtig dieſen letzten Rettungsanker ergreift. Und in den kleinen Städten liegen die Verhältniſſe noch ſchlim⸗ mer. In einem Umfang von 150 Meilen von Newyork zählt man mehr als 50 kleinere Städte und Vororte, deren Ein⸗ wohnerſchaft zwiſchen 10000 und 40 000 Köpfen ſchwankt und in denen ſich doch ſtets ein Theater befindet, das ſeiner ganzen Anlage nach imſtande iſt, gaſtierenden Geſellſchaften Gelegen⸗ heit zu mehr oder minder guten Aufführungen zu geben. Nur wenige von dieſen Bühnenhäuſern haben ihrem urſprüngli⸗ chen Ziel treu bleiben können, und ſelbſt dieſe wenigen ſind, wie zahlloſe andere Theater in den Provinzſtädten, gezwun⸗ gen, den Rückgang ihrer Einnahmen und ihrer Rentahilität durch die Einführung von kinematographiſchen Spielzeiten auszugleichen.“ Während ſich der materielle Niedergang der Bühnenkunſt immer bedrohlicher ausprägt, wächſt die Kinema⸗ tographeninduſtrie immer gewaltiger empor. In den Ver⸗ einigten Staaten gibt es heute bereits gegen 30 große Geſell⸗ ſchaften, die in ihren„Ateliers“ Film herſtellen. Allein von dem 1. November 1910 bis zum 1. November 1911 haben dieſe Geſellſchaften rund 80 000 Kilom. kinematographiſcher Films auf den Markt gebracht und die Produktion wie auch der Ver⸗ brauch ſteigen immer höher. In der Stadt Newhork zählt man bereits über 600 Kinematographentheater, und ſelbſt bei vorſichtiger Schätzung kommt man zu dem Ergebnis, daß dieſe Theater insgeſamt täglich von etwa vier Millionen Menſchen beſucht werden. Das erklärt auch die Tatſache, daß die Film⸗ geſellſchaften für einzelne Aufnahmen oft ein ganzes Vermö⸗ gen ausgeben können. Der bekannte amerikaniſche Impreſa⸗ rio William Brady äußerte ſich in dieſem Zuſammenhange ſehr peſſimiſtiſch über die Zukunft des amerikaniſchen Bühnen⸗ weſens:„Die Filmfabrikanten können es ſich leiſten, für eine einzige Aufnahme oft 400 000 Mark auszugeben, während wir für ein Schauſpiel ſelbſt in den Fällen, wo wir auf einen ſtar⸗ ken und dauernden Erfolg rechnen, noch nicht die Hälfte dieſer Summe aufwenden dürfen. Und es gibt eine ganze Reihe von Films, die 200 000, 300 000 Mark und mehr gekoſtet habe. Die Verknüpfung des Kinos mit phonographiſchen Aufführun⸗ gen bieten außerdem noch die Möglichkeit, im Kinematogra⸗ phen⸗Theater Luſtſpiele, Schauſpiele und auch muſikaliſche Werke aufzuführen. Dieſe Verbindung zwiſchen Kino und Phonograph ſetzt ſich immer mehr durch. Mit ihrem Sieges⸗ zug wird der Triumph des Kinos über das Theater vollkom⸗ 8 men.“„„ Kleine Mitteilungen. Die bezüglich der Frau v. Hohenfels, der Gattin Baron Bergers, umlaufenden Gerüchte ſind, wie aus Wien berichtet wird, unbegründet. Ihr vorübergehendes Ruhebedürfnis hängt keineswegs mit irgend welchen Leiden zuſammen. Ihr Nichtauftreten ſeit fünf⸗ viertel Jahren hat ſeinen Hauptgrund im Rollenmangel. In nächſter Saiſon dürfte Frau v. Hohenfels im Burgtheater wieder erſcheinen. Nach einer Meldung aus Rom hat die Kommiſſion für Ver⸗ teilung des Müller⸗Preiſes beſchloſſen, in dieſem Jahre von dem Ankaufe von Bildern deutſcher Maler ab⸗ zuſehen. Die verfügbare Summe von 8500% zum Ankauf von Werken deutſcher Maler wird nächſtes Jahr zur Verwendung kommen, Daun werden ſomit zwei Preiſe zur Verteilung gelangen, einer für deutſche und einer für italieniſche Maler. 8 Aus Mailand wird gemeldet: Die Galerie Creſpi, die be⸗ deutendſte Mailänder private Gemäldeſammlung, die wertvolle Renaiſſaneemeiſter enthält, wird aufgelöſt. Der Be⸗ ſitzer erhielt die Erlaubnis, die Beſtände nach dem Ausland zu ver⸗ kaufen, ſchenkt jedoch der ſtaatlichen Brera⸗Sammlung Corregios „Ehriſti Geburt“ im Wert von einer Million Lire, Aus Frankfurt wird gemeldet: Der Mitbegründer de Neuen Theaters und bisherige Direktor der Theater⸗Baugeſe ſchaft Rechtsauwalt Dr. Neumond iſt aus dieſem Verhälknis ausgeſchiedeu, weil nach ſeiner Meinung die Zuſtät am Neuen Theater eine Entwicklung genommen haben, die mit den von ihm vertretenen ſozialen Grundſätzen im Widerſpruch ſtehen E lung einer Univerſität zu ſtiften. Seie ener al⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt.) Mannheim, 19. Funt. BVadiſcher Landtag. Zweite Kammer.— 83. Sitzung. Karlsruhe, 19. Juni. Präſident Rohrhurſt eröffnet die Sitzung um 9½ Uhr. Am Regierungstiſch Miniſter Freiherr von Bodman, Mini⸗ ſterialrat Kamm. Das Haus iſt gut beſetzt. Abg. Schmidt⸗ Bretten(B. d..) berichtet im Namen der Kommiſſion ſür Juſtiz und Verwal⸗ tung über den Geſetzentwurf betr. die Vereinigung der Gemeinde Beſtenheid mit der Stadtgemeinde Wert⸗ heim. Die Gemeinde Beſtenheid ſoll darnach auf 1. Januar 1913 aufgelöſt und mit der Stadt Wertheim zu einer ein⸗ fachen Gemeinde vereinigt werden. Gegen den Geſetzentwurf iſt eine Petition von 29 Gemeindeeinwohnern von Beſtenheid eingegangen. Die darin gemachten Einwände ſind vom Be⸗ zirksamt genau geprüft worden. Nach dem Ergebnis dieſer Prüfung iſt anzunehmen, daß die gehegten Befürchtungen nicht eintreten werden. Die Kommiſſion beantragt, dem Geſetzentwurf zuzuſtimmen und damit die Petition der 29 Einwohner für erledigt zu erklären. Abg. Neuhaus(Ztr.) ſteht der Vorlage mit einem naſſen und einem trockenen Auge gegenüber, bittet aber trotzdem um einſtimmige Annahme des Antrages der Kommiſſion. Dadurch wird am erſten die noch herrſchende Mißſtimmung gegen die Eingemeindung erhoben. Hierauf wird der Kommiſſionsantrag angenommen und damit in namentlicher Abſtimmung mit allen abgegebenen Stimmen auch der Geſetzentwurf. Abg. Pfefferle(Natl.) berichtet ſodann im Namen der Budgetkommiſſion über den Geſetzentwurf betr. den Bau einer normalſpurigen Neben⸗ bahn von Staufen nach Münſtertal im An⸗ ſchluß an die beſtehende Nebenbahn Krozingen⸗Staufen⸗Sulz⸗ burg. Der Bau dieſer Bahn ſoll einem Privatunternehmer überlaſſen werden, dem hierzu aus den Beſtänden der Eiſen⸗ bahnſchuldentilgungskaſſe ein einmaliger, unverzinslicher, nicht rückzahlbarer Staatszuſchuß von 30 000 M. für das Kilometer Bahnlänge bewilligt werden wird. Dieſer Staats⸗ beitrag ſoll aber nur unter der Vorausſetzung gewährt wer⸗ den, daß die beteiligten Gemeinden und ſonſtigen Intereſſen⸗ ten ſich verbindlich machen, das für den Bau der Bahn und ihre Zubehören erforderliche Gelände dem Unternehmer un⸗ entgeltlich und laſtenfrei zu Eigentum zur Verfügung zu ſtellen. Die Wirkſamkeit dieſes Geſetzes erliſcht mit Ablauf des Jahres 1916, wenn bis dahin die Bahn noch nicht erſtellt iſt. Die Budgetkommiſſion ſtellt den Antrag, das Haus möge den Geſetzentwurf annehmen und in Artikel 4, Abſatz 2: „Befreiung in Bezug auf die Eiſenbahn und ihre Zubehören von der Grund⸗, Häuſer⸗ und Gewerbeſteuer, ſowie den ſich daran anknüpfenden Gemeinden⸗Umlagen“ abzuändern: „Grund⸗, Häuſer⸗ und Vermögensſteuer“. 8 Abg. Kopf(Zentr.) gedenkt der Opfer, die die Gemeinde Untermünſtertal für die Errichtung dieſer Bahn bringt. Dieſe Opferwilligkeit ſei anzu⸗ erkennen. Der Güterverkehr werde infolge des Holzreichtums der Gegend ſehr groß ſein und der Perſonenverkehr werde eben⸗ falls anwachſen. Namentlich werden die Touriſten dieſe Bahn gerne benützen. Der Zuſchuß des Staates ſei nicht allzu groß. Abg. Schüler(Zentr.) erklärt,, daß er der Vorlage zuſtimmt: Abg. Hink(F. Vp.))) die Vorlage. Abg. Göring(Natl.): Dier Geſetzentwurf, der uns heute zur Beratung vorliegt, wird im Münſtertal große Freude hervorrufen. Die in jener Gegend beſtehende Bürſteninduſtrie und die Landwirtſchaft wird von dieſer Bahn profitieren. Der Belchen wird bedeutend mehr beſucht werden. Ich hoffe, daß auch die anderen Wünſche der dortigen Einwohner nach Verbeſſerung ihrer Verkehrsverhält⸗ niſſe recht- bald in Erfüllung gehen werden. Ich bitte, den An⸗ trag der Budgetkommiſſion und damit den Geſetzentwurf ein⸗ ſtimmig anzunehmen. Finanzminiſter Dr. Rheinboldt: Auch ich gebe meine Freude darüber Ausdruck, daß es mög⸗ liche geweſen iſt, die für die Ausführung dieſer Bahn erforder⸗ lichen Mittel zu gewinnen und dadurch das ſchöne Tal dem Verkehr zu erſchließen. Nach weiteren Ausführungen der Abgg. Röſch(Soz.) und Kopf(Zentr.) wird der Antrag der Budgetkommiſſion angenom⸗ men; desgleichen der Geſetzentwurf und zwar dieſer in nament⸗ licher Abſtimmung mit allen abgegebenen Stimmen. Außerhalb der Tagesordnung erhält das Wort 1 1 8 unterſtützt ebenfalls Ausſtellung von Frankenthaler Porzellan. Eine Sonder⸗Ausſtellung von Frankenthaler Porzellan aus Heidelberger Privatbeſitz wird in Heidelberg in den Städtiſchen Sammlungen am 1. Juli eröffnet werden. Für die Ausſtellung wurden außerordentlich wertvolle und hervorragende Stücke zur Verfügung geſtellt. Ungefähr 3000 Porzellane für die Ausſtellung ſind angemeldet. Zum Teil ſind dabei Objekte von großem kunſt⸗ hiſtoriſchen Wert, die bisher in der Literatur über Frankenthaler Porzellane nicht verzeichnet wurden. e Eine Millionenſtiftung für eine Univerſität in Dresden. Ein Dresdener Bürger, der ſeinen Namen vorläufig nicht genannt haben will, hat ſich, wie unſerem Berliner Bureau aus Dresden gemeldet wird, bereit erklärt, eine Million zur Errich⸗ Auch von verſchiedenen anderen Seiten hat man ſich bereit erklärt, größere oder kleinere Beträge zu dieſem Zwecke herzugeben. Der Konflikt zwiſchen Bürgermeiſter Dr. Reicke und der Berliner Sezeſſion, der jetzt zu einer Abſage der ſtädtiſchen Kunſtdeputation geführt hat, zieht weitere Kreiſe. Wie unſer Berliner Bureau mitteilt, hat Prof. Dr. Max Liebermann, der frühere Vorſitzende der Se⸗ zeſſion, der der Kunſtdeputation als Bürgerdeputierter angehörte, inſolge des jetzt eingetretenen geſpannten Verhältniſſes zwiſchen Deputation und Seseſſion ſein Ehrenamt niedergelegt und iſt damit aus der Kunſtdeputation ausgeſchieden. Aus den Verhandlungen der Deputation wird noch bekannt, waltungszweigen, die ſich ſeit der Aufſtellung des Budgets ein⸗ geſtellt haben. Ferner haben die Aenderungen Berückſichtigung gefunden, die ſich durch das Staatsmittelgeſetz und das Geſetz über die Erhebung eines Zuſchlags zur Reichserbſchaftsſteuer in den Einnahmen ergaben. Zu meinem Bedauern muß eine weitere Aenderung bei den Einnahmen vorgenommen werden. Bei der Aufſtellung des Staatsvoranſchlags ließen ſich die neuen Verhältniſſe hinſichtlich der Juſtizgeſetzordnung noch nicht in allen Purkten überſehen. Nur dann haben die Leiſtungen an das Reich Reichshaushaltsgeſetz einige Berichtigungen erfahren. So wer⸗ den die Matrikularbeiträge aus der Branntweinſteuer nicht mehr überwieſen, ſondern lediglich in der Aufſtellung aufgeführt. Weiter enthält der Nachtrag eine Reihe von Anforderungen für die Umwandlung von nicht etatmäßigen Stellen in etatmäßige. (Beifall.) fün die Verbeſſerung der Anſtellung der mittleren und techniſchen Beamten. Es iſt die Schaffung von 125 neuen etat⸗ mäßigen Stellen vorgeſehen.(Erneuter Beifall.) Dieſe An⸗ forderung entſpricht vollkommen der von mir ſchon zu Beginn des Landtags gemachten Zuſage, die mißlichen Anſtellungsver⸗ hältniſſe der Beamten ſo gut als möglich zu beſeitigen. Ich kann heule ferner zuſagen, daß wir in gleicher Weiſe auch in den kommenden Budgets verfahren werden, und zwar werden wir ſolange fortfahren, bis günſtige Verhältniſſe für unſere Beam⸗ len geſchaffen ſind. Wenn die Regierung ſich entſchloſſen hat, das jetzt ſchon zu tun, ſo hat ſie damit einem Wunſche der Beamtenkom⸗ miſſion Rechnung getragen. Die Regierung hat der Er⸗ höhung des Perſonalaufwandes zugeſtimmt, um ſo den Be⸗ weis zu erbringen, daß ſie nach Kräften für ihre Beamten zu ſorgen gewillt iſt. Aus dem Nachtragsetat geht mit aller daß wir der von Anfang an empfohlenen Immerhin glaube der Etat durch das gutem Gewiſſen die Bewilligung der Nachtragsforderungen empfehlen kann. Eine weitere Belaſtung würde ich allerdings nicht mehr vertreten können. 5 Es folgt nun die Beratung einiger Petitionen. 98 90904 eeeceeee 1 getzte nachrichten und Lelegtamme. * Wien, 19. Juni. Der Polenklub nahm eine Reſolution an, in der es heißt: Der Polenklub hat das Vertrauen zu dem Leiter des Miniſteriums verloren und bricht die Beziehungen zu ihm ab. Der Polenklub hat volles Vertrauen zu den Mini⸗ ſtern Lukaes und Zaleski. 1 4 8 Preußen und die Bundesſtaaten. * Stutktgart, 19. Juni. Die Zweite Kammer hat den ſozialdemokratiſchen Antrag Keil,„die kgl. Regierung zu er⸗ ſuchen, mit den in Betracht kommenden Bundesſtaaten über die Frage der gemeinſamen und gleichzeitigen Aufhebung der Geſandtſchaften Verhandlungen anzubahnen,“ mit allen gegen die ſozialdemokratiſchen Stimmen abgelehnt. * Stuttgart, 19. Juni. In der Debatte der Zweiten Kammer zu dem ſozialdemokratiſchen Antrag betreffend die Aufhebung der württembergiſchen Geſandtſchaften an den Hö⸗ ſen deutſcher Bundesſtaaten hatte der ſozialdemokratiſche An⸗ tragſteller Keil erklärt, mit der Vormachtſtellung Preußens hänge eine gewiſſe Rückſichtsloſigkeit den anderen Staaten ge⸗ genüber zuſammen. Miniſterpräſident Dr. v. Weizäcker erwiderte, dieſen Vorwurf Keils weiſe er entſchieden zurück. Die loyale Haltung des Reichskanzlers müſſe er immer wieder anerkennen. denn er habe täglich Gelegenheit, dieſe Haltung zu konſtatieren. Er bitte das Haus, ihm, dem Miniſterpräſi⸗ denten, mehr Glauben zu ſchenken als den aus einem partei⸗ politiſchen Buſen geſchöpften Ausführungen des ſozialdemokra⸗ tiſchen Redners. 05 585 egre Die Nordſeefahrt der„Viktoria Luiſe“. 15 „Hamburg, 19. Juni. Aus Mitteilungen des Führers des Luftſchiffes„Viktoria Juiſe“, Glund, über die geſtrige Fahrt iſt folgendes zu entnehmen: Trotz ſtarker Winde und heftiger Regengüſſe wurde um 4 Uhr 32 Min. mor⸗ gens die Fahrt von Düſſeldorf nach Hamburg angetreten. Dichter Nebel erſchwerten die Orientierung, weswegen der Rheinlauf abwärts zur Orientierung genommen wurde. In ſchneller Fahrt fuhr das Luftſchiff bis Geldern. Von Am⸗ mersfort wurde die Fahrt weſtlich am Zuyderſee nach Am⸗ ſterdam fortgeſetzt, das um 7 Uhr 40 Min. erreicht wurde. Nach einer Fahrt über den Zuyderſee war das Luftſchiff über Groningen. Die Wetterlage hatte ſich nicht verändert. Stark Querwinde aus Süden, dichter Nebel und ſtärker werden⸗ der Regen gaben zu bedenken, ob nicht eine Abkürzung der Fahrt geraten ſei. Ein Defekt am hinteren rechten Propeller zwang das Luftſchiff, den in Ausſicht genommenen Weg über Norderney, Borkum und eventuell Cuxhaven aufzugeben und möglich direkt auf Hamburg zu ſteuern. Auf der weiteren Fahrt bewährte ſich die Leiſtungsfähigkeit der beiden Motore aufs beſte. Von Groningen ging es um 12 Uhr 15 über Langek⸗ ken am Dollart vorbei, immer noch in Sturm und Regen. Bei t wurde, die Sezeſſion möge den erſten der den Empfang Dr. Reickes ablehnte, eine befriedigende Gegenerklärung folgen. Aber ſchließlich nahm die Deputation dieſen Vorſchlag nicht an, ſondern verſchloß ſich dieſe Möglichkeit der Ausſöhnung. Die künſtliche Ernährung von lebenden Körpergeweben. Der bekannte franzöſiſche Chirurg Prof. Pogzzi hielt, wie unſer Berliner Bureau mitteilt, geſtern in der mediziniſchen Aka⸗ demie zu Paris einen hochintereſſanten Vorkrag über die jüngſten Verſuche ſeines amerikaniſchen Kollegen, des ebenfalls vielge⸗ nannten Dr. Alexis Carrel vom Rockefeller⸗Inſtitut, der ſich ſeit geraumer Zeit mit der künſtlichen Ernährung und Unterhaltung bon lebenden Körpergeweben außerhalb des Körpers beſchäftigt und auf dieſem Gebiete hervorragende Reſultate erzielt hat. Wie Pogzi ausführte, gelang es Carrel, in den Monaten Juni bis April dieſes Is. nicht allein Teile von Augenbindehaut, ſon⸗ dern auch vom Herzen aus Hühnerembryo bis zu einer Dauer von je 20 Tagen außerhalb des Körpers in einem Nährplaſma lebend zu erhalten. Das früher von Carrel zu Experimenten benutzte Körpergewebe, ſo z. B. aus der Leber, iſt an Mikrobeninfektion nach einiger Zeit zu Grunde gegangen. So hatte der Gelehrte nunmehr ſeine Technik ſo weit vervollkommnet, daß, wie Pozzi bemerkte, eine terminiſch unbegrenzte Lebenserhaltung erreichbar ſei. Die beſagten Heräſtücke wurden alle drei oder vier Tage aus dem Milieu genommen, ſorgſam gewaſchen und dann infiziert und dann wieder in eine neue Flüſſigkeit gelegt. Sie ſchlugen mit ſtark wechſelnder Pulſationsgeſchwindigkeit die ganze Zeit über, ſtarben aber ſofort ab, als ſie gelegentlich einer Waſchung zer⸗ riſſen worden waren. Zwei dicht nebeneinander liegende Herz⸗ teile, die in verſchiedenen Tempen geſchlagen hatten, vereinigten ſich bei näherem Zuſammenrücken und ſchlugen dann ſynchroniſch. Derartige Einzelheiten erwähnte der Gelehrte noch verſchiedent⸗ mittlungsvorſchlag gemach Brief an die Deputation, zurücknehmen, dann werde daß zunächſt von den Stadiv. Dr. Nathan und Ladewig ein Ver⸗ N lich. In den hieſigen mediziniſchen Kreiſen erregten die Mittei⸗ Ange roßes Intereſſe. e ek))C ee ee Bremen trat günſtige Witterung ein, ſodaß das Luftſchiff abtrocknen konnte. Ueber Zeven und Buxtehude wurde um 4 Uhr 50 Min. Hamburg erreicht. Nach Ausſage eines Fahrtteilnehmers hat das Luftſchiff in Holland, wo man ein derartiges Luftſchiff bisher nicht geſehen hat, großen Eindruck gemacht. In den größeren Städten wurde das Luftſchiff mit großem Jubel empfangen. Ein Liebesdrama. * Paris, 19. Juni. Wie aus Brügge gemeldet wird, if. nunmehr feſtgeſtellt, daß der Selbſtmörder, der für den portugieſi⸗ ſchen Royaliſtenführer Paiva Conceiro gehalten wurde, ein 24jäh⸗ riger Student der Medizin aus Nantes namens Paul Cardinal war. Die Frau, die ſich gleichzeitig mit ihm entleibte, ſtammt ebenfalls aus Nantes. Es handelt ſich um ein Liebesdrama. Der Luftverkehr. 8 * Düſſeldorf, 19. Juni. Das Parſevalluftſchiff „Charlotte“, welches heute morgen 1 Uhr 15 in Wanne mit ſechs Paſſagieren aufgeſtiegen war, landete um 9 Uhr 15 vor der Halle. Das Luftſchiff bleibt während der Anweſenheit der„Viktoria Luiſe“ hier. Zwei franzöſiſche Offiziersflieger zu Tode geſtürzt. * Druai, 19. Juni. Auf dem Flugplatz Brayelle ſtie⸗ ßzen heute morgen zwei Militärzweidecker zuſam⸗ men, verwickelten ſich und ſtürzten aus 25 Meter Höhe a b. Infanterieleutnant Meignan erlitt einen Schädel⸗ und Armbruch und war ſofort tot. Artilleriehauptmann Du⸗ bois erlitt einen Schädelbruch und Rippenbrüche und erlag ſeinen Verletzungen nach%4 Stunden. 85 Der Aufſtand in Albanien. 5 m. Konſtantinopel, 19. Juni.(Priv.⸗Tel.) Die amt⸗ lichen Meldungen ſtellen lt.„Köln. Ztg.“ feſt, daß die aufrüh⸗ reriſchenArnauten, welche Haufen von mehreren tauſend Mann gebildet hatten, nach den letzten verluſtreichen Zuſammen⸗ ſtößen mit den türkiſchen Truppen in kleine Banden aufgelöſt worden ſind. Die türkiſche Hoffnung, daß nun der Aufſtand beendet iſt, und daß die Banden im Begriff ſind, in ihre Dör⸗ fer zurückzukehren, hat ſich nicht erfüllt, im Gegenteil werden von mehreren Stellen neue kleine Angriffe berichtet 115 Berliner Drahtbericht. 5(Von unferem Berltner Burean.) Berlin, 19. Juni. Aus London wird mitgekeilt: Die Buchhändlerfirma Hodder u. Stouphton iſt von dem deut⸗ ſchen Kronprinzen beauftragt worden, ſofort eine engliſche Ausgabe ſeines Buches„Aus meinem Jagdtagebuch“ zu ver⸗ anſtalten, die gleichzeitig in London und in Newyork erſchei⸗ nen ſoll. Man iſt hier namentlich darüber geſpannt, was der Kronprinz über ſeinen Beſuch über Indien und Schottland zu fagen hat. Das Erſcheinen der deutſchen Ausgabe iſt in einigen Tagen zu erwarten. ee ee e e e Der ſchwarz⸗blaue Block und die Reichserbſchaftsſteuer. Berlin, 19. Juni.(Von unſ. Berl. Bureau.) Nach⸗ dem die Kreuzzeitung in ihrer geſtrigen Morgennum⸗ mer der direkten Reichserbſchaftsſteuer eine neuerliche Abſage erteilt hatte, ſchrieb geſtern die GHermania“: Wenn der Bundesrat und der Reichskanzler nicht von allen guten Geiſtern verlaſſen ſind, dann legen ſie gerade die Kindes⸗ erbſchaftsſteuer nicht vor und zwar aus politiſchen und taktiſchen Gründen. Die letzteren ſind ſehr einfach. Es iſt im höchſten Grade zweifelhaft, ob eine ſolche Vorlage eine Mehrheit erhält. Eine Steueraktion, die von anfang an damit rechnet, daß ſie letzten Endes auf 2 oder 4 Augen im Reichstage geſtellt iſt, hat keine Erfolge zu erwarten. So aber dürfte die Sache derzeit liegen. Politiſch würde eine ſolche Vorlage den ſchärfſten Kampf unter den bürgerlichen Parteien hervor⸗ rufen, zur Freude der Sozialdemokratie, wie der Reichskanzler — ſehr zutreffend im Reichstage bemerkt hatte. Die ganze Samm⸗ lung der bürgerlichen Parteien würde auf Jahre hinaus unter⸗ liegen und der Kampf aller gegen alle als oberſte Regierungs⸗ weisheit angeſehen werden. Ein Kanzler, der an die Zukunft des Reiches denkt, kann nicht den erſten Stein zu einem ſolchen Kampfe werfen, zu einem Kampfe, bei dem über 50 Prozent aller Mitſtreiter wenn er auch nur eine geringe Ausſicht auf Erfolge haben will. Kein Reichskanzler aber kann ſo vermeſſen handeln, daß er mit Scheidemann und Ledebour einen Kampf gegen die bürgerlichen Parteien in einer politiſchen Frage zu führen entſchloſſen iſt. Dies wäre einfach Wahnſinn und Selbſtmor d. Die Frage der Erbſchaftsſteuer iſt durch den Fürſten Bülow eine poli⸗ tiſche Frage geworden. Man kann dieſe Entwicklung be⸗ dauern, aber mit dieſer Tatſache muß man rechnen. Es iſt dies eine der ſchlimmſten Erbſchaften des früheren Regimes. Solche Dinge werden nicht durch Ueberwindung aus der Welt geſchafft. Es gibt eben auch in der Politik heißes Eiſen, das der kluge Mann liegen läßt. Deutſchland und England. Die Ankunft Marſchalls in Londn. * London, 19. Juni. Die„Daily News“ begrüßt die An⸗ kunft des deutſchen Botſchafters Freiherrn von Marſchall als deut⸗ liches Anzeichen, daß Deutſchland wünſche, den Argwohn zu zerſtreuen, der die deutſch⸗engliſchen Beziehungen in den letzten Jahren eingehüllt habe. Wir wünſchen ein ebenſo herz⸗ liches Einvernehmen mit Deutſchland wie mit Frankreich und wir glauben, daß Deutſchland denſelben Wunſch hat. England habe ſeine Stellung in der Flottenfrage klar gemacht und wenn Deutſchland dieſe Erklärung als Tatſache der engliſchen Politik akzeptiere, ſo ſtehe der Weg für eine herzliche Verſtändigung offen. Auch der„Daily Graphic“ bewillkommnet den Freiherrn v. Mar⸗ ſchall. Ueber die deutſch⸗engliſchen Beziehungen ſagt das Blatt, daß allein die Flottenfrage zwiſchen beiden Ländern ſtehe. Die deutſche Flotte ſei eine Herausforderung der engliſchen Supra⸗ matie zur See. Wenn die deutſch⸗engliſchen Beziehungen in ihrer alten Freundſchaft wiederhergeſtellt werden ſollen, ſo könne es nur durch eine pflegliche Behandlung der Flottenvorlagen geſchehen. Taft und Nooſevelt. Lärmſzenen im Nationalfonvent. * Chicago, 19. Juni. Der republikaniſche Nationalkonbent iſt eröffnet worden. Gouverneur Hadley⸗Miſſouri beantragte nach Eröffnung, die vom Nationalkomitee vorbereitete Liſte zu ändern, da 80 Delegierte Tafts unehrlich gewählt worden ſeien. Wenn der Konvent bon einer Gruppe Leuten kontrolliert werden könne, dann haben wir nicht die Herrſchaft einer politiſchen Partei, ſondern eine politiſche Oligarchie. Der Antrag rief eine heftige Debatte her⸗ vor, bon Lärmen, Ziſchen und Zwiſchenrufen wie Diebe, Räuber, auf das Nationalkomitee gemünzt, unterbrochen. Der Vorſitzende des Nationalkomitees erklärte den Antrag außerhalb der Tages⸗ ordnung. Da der Konvent noch nicht organiſiert iſt. nominiert der Vorſitzende des Nationalkomitees Elyhu Robot zum borläufigen Vorſitzenden. Die Anhänger Rooſevelts nominierten dagegen den Gouberneur Mac Goorn. Es folgten große Lärmſzenen. u g⸗ 7 1 die 110 Sozialdemokraten werden müßten, n „ ˙ N * 7 * 9 55 N ⸗ ſt 5 ⸗ N ————— — Seueral⸗Anzeiger, Veviſche Neueſte Nachrichten.(Abendbdlatz.) 5. Seit. laſſen werden mußten. Colkswirtschaft. Die Entwicklung der Mannheimer Anduſtrie im Jahre 1911. Das vergangene Jahr iſt ohne Zweifel für unſere lokale Induſtrie recht günſtig verlaufen; die von Monat zu Monat geſteigerten Umſätze der hieſigen Reichsbank hauptſtelle liefern für dieſe Annahme wohl den ſchlüſſigſten Beweis. Aber auch noch andere Gradmeſſer, die zwar nicht ganz ſo zuverläſſig ſind, ſpiegeln getreulich den wirtſchaftlichen Aufſchwung des vergangenen Jahres wieder: So z. B. die Entwicklung der Mit⸗ gliederzahl der Betriebskrankenlaſſen. Wenn auch zuzugeben iſt, daß eine derartige Aufſtellung inſofern unvollſtändig iſt, als nicht alle großen Betriebe ſelbſtändige Betriebskrankenkaſſen er⸗ richtet haben— es ſei in dieſem Zuſammenhang nur an die bei⸗ den Weltfirmen Benz und Brown, Bovert u. Co. erin⸗ nert—, ſo kann ſie doch im Großen und Ganzen Anſpruch auf Vollſtändigkeit machen, beſonders deswegen, da gerade von den eben erwähnten beiden Firmen allgemein bekannt iſt, daß die letztere ſicherlich keine Arbeiter entlaſſen hat im Vergleich mit dem Vorjahr, die erſtere dagegen ihre Arbeiterzahl ganz gewal⸗ tig erhöht hat! Weiter iſt die Zahl der Arbeiter oder Ange⸗ ſtellten eines Betriebes heute nicht mehr in dem Maße das Spiegelbild der wirtſchaftlichen Bedeutung eines Unternehmens, wie es noch vor zwanzig oder dreißig Jahren der Fall war: Die Ausſchaltung der menſchlichen Tätigkeit als Arbeitskraft macht in allen Sparten des Gewerbes Fortſchritte, in den einen größere(Mühlen⸗Induſtrie), in den anderen wieder weniger große(Zigarren⸗Induſtrie). Aber von wenigen, allgemein be⸗ kannten Ausnahmen, wie die eben erwähnte Mühlen⸗Branche u. a.., abgeſehen kann man auch heute noch aus der Ent⸗ wicklung der Arbeiterzahl ſelbſt auf die Bedeutung des Unter⸗ nehmens als ſolchem ſchließen.——— Beginnen wir mit dem Unternehmen, welches Mannheims Ruf als Induſtrieplatz mit an erſter Stelle hat begründen helfen, mit der Firma Heinrich Lanz. Die Mitgliederzahl der Betriebskrankenkaſſe dieſer Firma ſtellte ſich mit Jahresbeginn auf 4723. Am 1. März waren es ſchon über 100 mehr, 4829; im März ſelbſt wurden weitere 100 Perſonen eingeſtellt, ſo daß die Zahl am 1. April 4921 betrug und am 1. Juni hatte ſie die Ziffer 5000 ſchon überſchritten mit 5127, um Anfang September mit 5185 den Kulminationspunkt zu erreichen. Von hier an ſehen wir einen allmählichen Rück⸗ gang: auf 5078 am 1. November und auf 4983 am 31. Dezember. Das Endergebnis iſt mithin ein Mehr von nicht weniger als 260 Perſonen am Ende des Jahres(4983 gegen 4723). Mit einer Zahl von rund 5000 Betriebskrankenkaſſen⸗ mitgliedern iſt die Firma in das neue Jaßr eingetreten! Von anderen Etabliſſements der Eiſen⸗ und Metallinduſtrie wäre vornehmlich die Firma Bo ppu. Reuther zu erwähnen, deren Arbeiterzahl von 968 per 1. Januar in ſtändigem Steigen während des ganzen Jahres auf 1094 am 1. Dezem⸗ ber und auf 1120 am 31. Dezember ſich gehoben hat. Die Zu⸗ nahme beläuft ſich auf 1522 oder beinahe ein Sechſtel der Ziffer von Anfang 19111 Unter Hinzurechnung des Anfang dieſes Jahres in Betrieb genommenen öſterreichiſchen Werkes, welches hauptſächlich für Oeſterreich⸗Angarn und die Balkanſtaaten arbeiten wird, würde ſich dieſe Ziffer noch nennenswert erhöhen. Auch die Firma Joſeph Vögele hat ihre Arbeiterzahl beträchtlich ſteigern können. Sie begann mit 283 Arbeitern und konnte nach anfänglicher Stagnation im Februar und März per 1. Juni ſchon 325 aufweiſen, welche Zahl ſich per 1. Oktober auf 355 erhöht hatte. Die Beſchäftigung blieb während des vierten Quartals derart gut, daß nur 5 Perſonen im Dezember ent⸗ Mit 350 Mitgliedern iſt alſo die Be⸗ triebskrankenkaſſe dieſer Firma um 67 oder d. ſ. 25 vom Hun⸗ dert höher als Ende des Jahres wie am Aufang. Die Entwick⸗ lung der Firma iſt damit aber noch lange nicht gebührend ge⸗ würdigt. Bisher haben wir lediglich die reguläre Seite der Entwicklung im Jahre 1911 betrachtet. Durch die Uebernahme aller Aktien der„Mannheimer Eiſengießerei⸗ und Maſchinen⸗ bau⸗Aktiengeſellſchaft“(M. E. M..⸗G.“) hat ſte ſich dieſen Betrieb angegliedert. Die M. E. M..⸗G. hatte in ihren bei⸗ den Betrieben 229 Arbeiter am Anfang und nicht weniger als 261 ͤam Ende des Jahres, ſo daß die Firma Heinrich Vögele das Jahr 1912 mit einer Geſamtarbeiterzahl von 611 begann. Seit einiger Zeit werden auf dem Werk umfangreiche Neu⸗ bauten ausgeführt, ſo daß auch für das laufende Jahr mit einer weiteren Vermehrung de rAugeſtellten gerechnet werden kann. Auch die anderen Werke dieſer Branche haben erheblichen Zuwachs zu verzeichnen. Die Schiffs⸗ und Maſchi⸗ nenbau⸗Geſellſchaft begann mit 311 Arbeitern; ihre Höchſtzahl erreichte ſie mit 432 am 1. Dezember und ſchließt mit 401 am 31. Dezember. Mit einer Zunahme um 90 Mitglieder oder zirka 30 vom Hundert ſteht dieſes Unternehmen mit an erjter Stelle, was die relative Vermehrung anbelangt. Die Mannheimer Maſchinenfabrik Mohr und Joderhaff konnte die Zahl der Mitglieder ihrer Betriebs⸗ krankenkaſſe von 498 in anhaltender Steigerung auf 554 am 1. Oktober erhöhen. Auf dieſer Höhe hielt ſie ſich während des vierten Quartals, um mit 549 zu ſchließen. Das Mehr beträgt 51 oder zirka 10 Prozent. [Schluß folgt. Sun 5 Gberrheiniſche Verſicherungs⸗Geſell⸗ ſchaft Mannheim. In der heute vormittag unter Vorſitz des Herrn Kommer⸗ zienrats Eswein ſtattgehabten außerordentlichen Generalverſammlung der Aktionäre der Oberrheini⸗ ſchen Verſicherungsgeſellſchaft in Mannheim waren durch 11 Aktionäre M. 3 438 000 Aktien⸗Kapital mit 3438 vertreten. Die Generalverſammlung beſchloß die Ausdehnung des Zwecks der Geſellſchaft auf die Verſicherung gegen Waſſer⸗ leitungsſchäden aller Art. Sie genehmigte alsdann den unterm 20. bezw. 22. April er. zwiſchen der O berrheini⸗ ſchen und der Kölniſchen Glas⸗Verſicherungs⸗ Aktiengeſellſchaft in Köln geſchloſſenen Fuſions⸗ vertrag, nach welchem die Kölniſche mit Wirkung vom 1. Januar 1912 an die Oberrheiniſche übergehen ſoll, be⸗ ſchloß für den Fall der Genehmigung dieſes Vertrages durch die Aktionäre der Kölniſchen Glas⸗Verſicherungs⸗Aktien⸗Geſellſchaft das Grundkapital der Geſellſchaft um eine Million Mark auf 6 Million M. zu erhöhen und zu dieſem Be⸗ hufe die ſechſte Serie Aktien zum Belaufe von 1000 Stück zu je 2000 M. mit einer Einzahlung von 25 Prozent auszugeben. So⸗ weit dieſe Aktien nicht zum Austauſch gegen die Aktien der Köl⸗ niſchen erforderlich ſind, ſollen ſie den Aktionären der Geſell⸗ ſchaft im Verhältnis zu ihrem Aktienbeſitz angeſtellt werden. Dem Aufſichtsrat und Vorſtand wurde die entſprechende weitere Durchführung der Beſchlüſſe überlaſſen. Wie von der Verwaltung mitgeteilt wurde, iſt die Kapitals⸗ erhöhung eine direkte Folge der Fuſion mit der Kölniſchen. Auf eine Anfrage des Herrn Bankier Goldſchmid über den abzuſchließenden Vertrag, wurde von Herrn General⸗ direktor Sternberg ſolgende Mitteilung gemacht: Was den Fuſionsvertrag anlangt, ſo glaubt die Verwaltung der„Oberrheiniſchen“, daß ſie mit deſſen Zugeſtändniſſen den Wert der Aktien bezw. des Geſchäfts der„Kölniſchen Glas⸗Ver⸗ ſicherungs⸗Geſellſchaft“ vollauf getroffen. Die Aktionäre der „Kölniſchen würden, wenn beide Geſellſchaften pro 1912 ihren 1911er Status aufrecht erhalten könnten, was nach dem bis⸗ herigen Geſchäftsverlaufe, wenigſtens bei der„Oberrheiniſchen“, wohl anzunehmen ſei, an dem gemeinſamen Ueberſchuß der Ar⸗ bei mit einer höheren Sum me participieren, wie ihr Erträgnis pro 1911 ſie darſtelle. Für die„Oberrheiniſche“ beſtehe der Hauptnutzen darin, daß man glaube, bei der Vereinigung der beiden Portefeuilles in den Verwaltungskoſten Erſparniſſe machen zu können, auf das Glasgeſchäft, welches leider darniederliege, einen größeren Einfluß zu ge⸗ winnen und dadurch eine Stärkung des eigenen Ge⸗ ſchäfts zu erzielen. Dann ſei aber auch durch Uebernahme des Waſſerleitungsverſicherungsgeſchäfts der „Kölniſchen“ von vornherein eine geſunde Baſis für die ſchon länger in Ausſicht genommene Aufnahme der Verſicherung gegen Waſſerleitungsſchäden aller Art zu legen. Auf eine weitere Anfrage über das letztjährige Gewinn⸗ ergebnis der„Kölniſchen“ wurde mitgeteilt, daß dieſe einen Ueberſchuß von M. 84900 gegen M. 104000 i. V. gehabt und eine Dividende von 50 Prozent verteilt habe. Die Geſellſchaft habe immer günſtig abgeſchloſſen. Süddeutſche Disconto⸗Geſellſchaft.⸗G. Zwiſchen dieſem Inſtitut und der Bankfirma F. u. C. Riſch⸗ mann in Worms ſind Vereinbarungen getroffen worden, wonach das Geſchäft dieſer Firma mit Wirkung vom 1. Juli dieſes Jahres ab der Wonmſer Filiale der Süddeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft einverleibt wird. Von den Firmen⸗Inhabern zieht ſich Herr Carl Riſchmann, der im 80. Lebensjahr ſteht, ins Privatleben zurück, während Herr Friedrich Riſchmann ſeine fahrungen und Beziehungen der Süddeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft Stimmen .⸗G. zur Verfügung ſtellen und den Verkehr mit ſeiner bisherigen Kundſchaft auch weiter pflegen wird. Dividendenausſchüttungen. Unter dem üblichen Vorbehalt berichten wir, daß die Divi⸗ dende der Hafenmühle in Frankfurt a. M..⸗G. mit mindeſtens 7 Prozent(i. V. 6 Prozent) in Ausſicht zu neh⸗ men iſt. 5 * Preiserhöhung für Küchenmöbel. Der Verband der Kü⸗ chenmöbelfabrikanten Deutſchlands beſchloß, wie gemeldet wird, eine fünfprozentige Preiserhöhung. 65 5 Telegraphiſche Handelsberichte. Von der Frankfurter Börſe. * Frankfurt a.., 19. Juni. Von der Maſchtnenfabrik Eßlingen gelaugen vom. ds. Mts. au zur Notierung: 1) Die Aktien Nr. 16000 mit Dividenden⸗Berechtigung vom J. April 1912 à%, 2) 4% u 105% rückzahlbare Hypotheken⸗Obligationen, Zinſen vom 1. Februar 1912, Lieferung per Kaſſe in definitiven Stücken. Dividendenausſchüttungen. Wien, 1. Juni. Die Oeſterreichiſchen Chemiſchen Werke .⸗G. in Wien, die der Oeſterreichiſchen Kreditanſtalt naheſtehen, ſowie die Chemiſche Fabrik Weißenſtein, au der auch die Deutſche Gold⸗ und Silberſcheideauſtalt in Frankfurk a. M. intereſſiert iſt, weiſen für das letzte Geſchäftsjahr keinen Gewinn aus. Die Oeſterreichiſchen Chemiſchen Werke waren bei Waßenſtein bisher derart intereſſiert, daß ihr der Geſpinn nach Aproz. Kapitalzinſen bis zum Maximalbetrag von Kr. 1,40 Mill. zufiel. Dieſe Gewinn⸗ beteiligung wird nunmehr in eine Stammanlage von 600 000 Kr. umgewandelt, wodurch das Geſellſchaftskapital von Weißenſtein auf Kr..60 Mill, erhöht wird.(Frkf. Ztg.) N Mannheimer Effektenbörſe vom 19. Junk. Kleinere Abſchlüſſe erfolgten heute in Maunheimer Dampfſchlepp⸗ ſchiffahrts⸗Aktien zu 50 Prozent, ferner in Mannheimer Ver⸗ ſicherungs⸗Aktien zu 943./ pro Stück und in Oberrhein. Verſicherungs⸗ Aktien zu 1155 /¼ pro Stück. Geſucht waren ferner: Brauerei Weltz⸗ Aktien zu 75 Prozent, Maunheimer Lagerhaus⸗Aktien zu 100 Prozent und Zuckerfabrik Waghäuſel⸗Aktien zu 214,50 Prozent. 25 5 Telegraphiſche Börſen⸗Berichte. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers.] * Frankfurt a.., 19. Juni. Fondsbörſe. Mangels An⸗ regunng ſeitens der auswärtigen Plätze blieb der Geſchäftsverkehr wieder in engen Greunzen. Der Nerwyorker Markt, der unter dem Eindruck der politiſchen Vorgänge in Chicago ſteht, beeinflußte die Tendenz für amerikaniſche Bahnen. Baltimore ſchwächten ſich ab. In Lombarden wurden vorübergehend Käufe vorgenommen. Schan⸗ tung ſtanden im Angbeot, Canada waren behauptet. Ds Kurs⸗ niveau der Schiffahrtswerte konnte ſich mäßig befeſtigen. Am Banken⸗ markt ſetzten öſterr. Credit eiwas höher ein. Heimiſche Banken ruhig und behauptet. Mittelbanken zeigten ein recht luſtloſes Ausſehen. Der Induſtriemarkt war im allgemeinen wenig belebt, aber es zeigte 9 88 Wiſen und Metalle. langjährigen Er⸗ ſich doch für einige Papiere etwas lebhafteres Intereſſe. Ediſor wurden etwas lebhafter gehandelt, Schuckert und Deutſch⸗Ueberſe ſchwächten ſich ab. Der Montanmarkto war ruhig. Etwas lebhaften wurden Phönix eingeſetzt. Der Kaſſainduſtriemarkt war im all“ gemeinen ruhig. Die Kurſe zeigten nur geringe Veränderungen Gummi Petexs gaben 594 nach. Kunſtſeide feſter, dagegen chemiſche Werte mäßig ſchwächer. Dasſelbe gilt auch von Maſchinenfabriken. Inländiſche Fonds waren ruhig: 3proz. Reichsanleihe und Preußiſche Konſols beſſerten ſich, dagegen lagen 4proz. Bayern aller Gattungen ſchwächer. Ausländiſche Fonds behauptet. Hervorzuheben ſind noch die Aktien der öſterreichiſch⸗-ungariſchen Bauk, die ſehr feſt lagen und den Kurs bis 150,30 Prozent erhöhten. Die Geſchäftsſtille hielt auch im weiteren Verlauf an. Bezugsrecht auf Siemens Elektr. Betriebe Aktien 1 Prozent bez. 1 * Berlin, 19. Juni. Fondsbörſe. Die Umſätze hielten ſich in ſehr engen Grenzen. Immerhin läßt ſich nicht verkennen, daß die Grundtendenz ziemlich feſt war. Montanwerte um kleine Bruchteile eines Prozents gebeſſert. Um 76 Prozent ſtiegen Schiffahrtswerte Hanſa, während Hapag und Lloyd kaum verändert wurden. Lebhafter geſtaltete ſich der Verkehr lediglich in Cangda, die auf Meldungen über gute Ernteausſichten in Canada um ½ Prozent gegen geſtern höher einſetzten und dann weiter anzogen. Banken blieben im all⸗ gemeinen behauptet, öſterreichiſche Werte erſuhren keine Aenderung. Tägliches Geld ca. 3 Prozent. Der Satz für Ultimo wird mit 6 rozut genaunt. Berlin, 19. Juni. Produktenbörſe. Infolge Mattigkeit der amerikaniſchen Börſen und der warmen Witterung verkehrte Brot⸗ getreide in ſchwächerer Haltung. Nur Juliſichten lagen zu Begiun recht feſt, da ſpeziell das Ausland als Käufer für greifbare Ware auf⸗ trat. Hafer fand weniger Beachtung. Mais und Rüböl lagen trühe, Wetter: warm. 5 Anfangskurſe. Getreide. Antwerpen, 19. Junf.(Telegr.) Weizen amerikan. 23.¾, per Juli 22.82, per Sept. 20.90, per Dez. 20.77. Zucker. 835 Magdeburg, 19. Juni. Zuckerbericht. Kornzucker 88% o. S 00.00 00.00.00, Nachprodukte 75% o. S. 00.00—00.00, ſtetig. Brod⸗ rafffinade J. ohne Faß 23.50—23.75, Kryſtallzucker I. mit S 00.00—00.00, gemahlene Raffinade m. S. 23.25.00—28.50, gemahlene Mehlis m. S. 22.75—23.00, ruhig, ſtetig. Magdeburg, 19. Juni.(Telegr.) Robzucker: 1. Produkt. Tran ſito frei an Bord Hamburg per Juni 12.05—., 12.15.—., per Juli 12.15—., 12.25— B,, per Auguſt 12.32½., 12.35—., per Oktober⸗Dezbr. 10.20—., 10.22 ½., per Januar⸗März 10.30—., 10.32½ B. per Mai 1912 10.45½., 10.47½ B. Tendenz: xuhig.— warm, windig. 5 Hamburg, 19. Juni.(Telegramm.) Zucker ver Juni 12.15. Juli 12.22½, Aug. 12.30.—, Okt.⸗Dez. 10.20—, Jan.⸗März 10.30. Mai 10.45—. Tendenz: ruhig. Kaffee. Antwerpen, 19. Juni.(Telegr.) Kaffee Santos good avers, per Juli 84.½, per Sept. 85. ½, per Dez. 85—, per März 85— Hamburg, 19. Junf.(Telegr.) Kaffee good average Santos per Sept. 69¾, per Dez. 69 ½, per März 69½¼, per Mai 69—. ſtetig. Schmalz 55 Antwerpen, 19. Juni.(Telegramm) Amerikaniſches Schweine⸗ ſchmalz 131.75. 2 5 Salpeter. Antwerpen, 19, Juni.(Telegr.) Salpeter displ. 26,40) per Febr.⸗März 26,60. Häute. Häute 1088 Stück verkauft, Wolle, 55 Antwerpen, 19. Junf.(Telegr.) Deutſche La Plata⸗Kammzug⸗ wolle per Juui.80, per Juli.75, per Sept..72, per Dez..70, Antwerpen, 19. Junf.(Telegr.) Petroleum Raff. Dipsponibel per Juni 23 ½, Juli 28¾, Aug.⸗Sept. 24—. 75 Baumpwolle und Petroleum. 5 Bremen, 19. Juni.(Telegr.) Baumwolle 61.50, ruhig, aber ſtel Antwerpen, 19. Juni. London, 19. Juni. 1 Uhr. Anfang. Kupfer per Kaſſa 79.01.02, Kupfer 3 Monate 80.08.16, ſtetig.— Zinn per Kaſſa 207.—, Zin 3 Mon. 197¼ ſtetig.— Blei ſpaniſch feſt 18.00.00, engl. 18.91. — Zink gewöhnl. 95.03.04 ſpezial 26.01.04, ruhig. 15 Glasgow, 19. Juni. Cleveland Roheiſen Middlesborougb Warrants(Eröffnung) per Kaſſe 54 sh 01,% d., per 3 Mongt 54 8 05.— Geld feſt. eereeereeedenr eec; Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56, 1687, 649 19. Juni 1912. Ver⸗ Wir ſind als Selbſtkontrahenten 125 unter Vorbehalt: 70 —5 .⸗G. f. Kinematografie u. Filmverleih., Straßburg 175* Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 450 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 240 Baumwollſpinnere Speyer Stamm⸗Aktien 47zfr 1„Veorzugs⸗Aktien 84⁴ Benz& Co., Mannheinn, 204 Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft— Bürgerbrau, Ludwigshafen— Compagnie francaiſe des Phosphates de lOceanie fs.1200 Deutſche Celluloidfabrik Leipzig 264 Deulſche Südſeephosphat.⸗G. 1170 zfr. Europa, Rückverſ. Berlin M. 610 Erſte Deutſche Ramiegeſellſchaft, Emmendingen 375 Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffabriten 180 Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens 82 Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim 53zfr Forſayth G. m. b. H. Hamburg Verſich. vollbez. Akt M4g300 Herrenmühle vorm. Genz, Heidelberg 91 Kühnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal 128 London und Provinctal Electrie Theatres Etd. 18 ſh Maſchinenfabrik, Werry 5 118 Neckarſulmer Fahrradwerke Stamm⸗Aktien Pacifte Phosphate Shares alte ſhares 15 5 6 5„ fungek Preußiſche Rückverſicherung M. 380 Rheinau, Terrain⸗Geſellſchaft 8 5— Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G.) Mannheim 224 Rhein. Metallwarenfabrik Genußſch. M. 220 Rheinſchiff⸗A.⸗G. vorm. Feudel, Maunheim— Stahlwerk Mannheim 115 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Maunheint 93 Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine M. 165 Unionwerle,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen 182 Unionbrauerei Karlsruhe 3 60 Union, Projektionsgeſellſchaft, Fran⸗furt 280 Vita Lebensperſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim M. 570 Waggonfabrik Naſtatt 5 Weißenhofterrain.⸗G. Stuttgart 94 zfr. Zſchocke⸗Werke Kaiſerslautern 103 Schloßhotel Heidelberg ——W General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Mannheim, 19. Junk. ——..—(—— Schlußkurſe. Frankfurt a.., 19. Diskonto⸗Co mandit 184¼ 74.¼, Ungar 90.60. Tendenz: ruhig. Wechlel 18. 19. „ 80.5 5 80.550 „ 80.083 80.088 20.447 20.447 20.427 20.42 lang—.— Paris Wien ndon — 18. 19. % deutſch.Reichsanl. 100.75 100.60 ½„„ 39.80 89.85 79.96 80.— 40% pr. konſ. St.⸗Anl. 100.60 100 60 „ 39.80 79.90 99.60 99.60 99.70 —— 89.90 4½ 80.15 99.65 99.60 99.70 —— 5„ 1896 37 bad. St.⸗O. abg)fl—.— 23 M. 93.10 90.— 88 10 „1907 88.10 .⸗B.⸗A.b. 1915 99.90 5 1918 100.10 do. u. Allg. Anl. 87.90 0.⸗B.⸗Obl. 78.75 %% Pfäl; ale& B. Pri Pfälz..⸗B.Prior.—.— 3% Pfälz. Konv. 1895 5 von 1908 Heſſen 92.10 90— 88.10 88.10 99.75 99.75 88.10 78.80 4 99,50 4 75 91 95 99.90 77 80 78.— achſen 80.— 80.— Württemberg 1919 100.40 100.40 Mann]. 1907-1912—.——.— 99.90 8 1908-1913 98.— 98.30 dh. Stadt⸗A. 1900—.——.— lumetz⸗Friede[Brüſſ.) 188.50 188.50 Bochumer Bergbau 226.25 226 25 Buderns 109.— 108.50 Coneordig Bergb.⸗G. .Luxemburg 175.¾ 175 50 ler Bergw. 181 50 162 50 hülteergb. 168.— 162.75 enkirchener 80.10 80.10 00 70 100.70 90. uf Kurezeilcl bes, 4½ Japaner 5% Mexik. äuß. 88/0 3 Mexikaner innere 50% Bulgaren 3¼ italien. Rente 4¼ Oeſt. Silberrente „ Papierrent. 4% Oeſterr. Goldrente 3 Portug. Serie 1L Berlin, 10. Juni.(Aufangs⸗Kurſe.) Frankf Telezramme der Conkinenkal-Telegrayhen⸗Compaguie. Reichsbankdiskont%½ Prozent. * Bergwerksaktien. Harpener Bergbau 184.75 184.75 Maſſen, Bergbau—.—— Kaliw. Aſchersleben Kaliw. Weſterregeln 194.25 194.25 Oberſchl. Eiſeninduſt. 82— 82.— Phönix Vr.Königs⸗u.Laurah. 174.50 474.— 187.50 187./ Gewerkſch. Roßleben 47½ Schuckert⸗Obligat. kurz 169.22 169.20J Check Paris Schweitz. Plätze Napoleonsd'or —.— Privatdiskonto 8 5 Staatspapiere. A. Deutſche. 3½ Mh. Stadt⸗A. 1905 Ausländtſche. 5 Arg. f. Gold⸗A. 1887 5% Chineſen 1896 Augsburger Freiburger 30% Italiener Mannh. Stadtan“. Oeſt. Goldrente 3 Portug. unif. 5 Rumänen. 5 Anl. 985 Obligationen FPfandbriefe. Eiſenbahn⸗Oblig. 40% Rh. Hyp.⸗Bl. unf. 1902 97.50 b4% Oberrh. Eiſenb.⸗Geſ. 97.— B 37,„„„ verſchied 88.— bz[Induſtrie⸗Obligation. 31ſ„„„Kommunal 88.50 bz4½ Akt.⸗Geſ. für Seilindu⸗ Slädte⸗Anlehen. ſürie rück 105% 103.50 5 3½ Freiburg i. B. 90.15 Bſ4½ Bad..⸗G. f. Rhſchiff. 3½ Heidelberg v. J. 1903 39.90 B u. Seetransport 98.50 B 4 Karlsruhe v. J. 1907 99.60 C4½ Bad. Anil. u. Sodafbr. 102.50 G Karlsruhe v. J. 1896 86.— 41½ Bad. Anil. u. Sodafbr. 31½% Lahr v. J. 1902 90.50 G] Serie B 103.50 bz 4˙%½% Lndwigshafen 102.— G4 Br. Kleinlein Heidelbg. 99.— G 4 5 v. 1906 97.50 Gſso Bürg. Brauhaus Bonn 102.— G 37 5 89 70 biſ4½% Heddernh. Kupferw. 102.— G 4 Mannh. Oblig. 1912 98.50 Gla Herrenmühle Genz 98.— G „ 1907 98.90 G‚4½ Koſth. Cell. u. Paprfhr. 99.75 G 75„ 1906 98.60[4% Mannheimer Dampf⸗ 5„ 1901 98.90 G ſchleppſchiffahrt 98.50 B 15„ 1885 88.80 G4% Mannh. Lagerhaus⸗ 5„ 1888 88.80 G6] Geſellſchaft 99.— G 5„ 1895 88.80 G4½ Oberrh. Elekirizitäts⸗ 5„ 1898 88.80 G werke. Karlsruhe—.— 0„ 1904 88.80 G04½ Pfälz. Chamotte und „„ 1905 88.80 6] Tonwerk..⸗G Eiſenbg. 102.— G irmaſenk unk. 1905 90.—% Pfälz. Muhlenwerke 100.— 6 49% Wiesloch v. J. 1905 91.50 G 99.60 G Kreditaktien 200.—, Dis armſtädter 121 ¾, Dresdner Bank 152 75, 165.75. Deutſche Bank 253 50, Staatsbank 153.75 zombarden 19.25, Bochumer 220 26, Gelſeakirchen 187.25, Laurahütte 18. 19. 81 025 81.025 kurz 80.975 80.966 80.725 80.575 „ 84.60 84.575 1623 16.28 4/16b 6/1ũ 18. 88.75 99.25 98.85 93.25 94.45 94.70 6050 60.50 101.30 101.30 1898 91.20 96.— 64.20 6b.— 66.— 3 77* 2 4½ neue Ruſſen 1905 100.40 100.50 4 Ruſſen von 1880 4 Türk. konv. unif. 1903 82.40 „ unif. 4 Ungar. Goldrente Kronenrente 87.75 Verzinsliche Loſe. 4 Bad. Prämien 4 Oeſterreichiſchel860 177.90 177.50 Türkiſche Unverzinsliche Loſe. 90.70 —— 90.60 —.— 178.— 170.60 170.— 34.50 35.— 88 ——.— 2 258 /8 258.75 18 19. 18 1 —.——.—]aurahütte—.——.— 183./¼8 188./ Pyönix 258.¼ 258.25 ——.— 5 Harpener 184 25 187.25 8 5 N 8 18 7* 5—.— 226 25 5 in, 19. Junz.(Schlußkurſe.) 18. 19. %/J Bayern 88.20 88.20 aur; 169.——.—358% Heſſen 88.— 88.— ö 20.445 20.445 8% 77.90 77.90 8 81.025 81.—[8d Sachſen 80— 80.— Wien kur 84.75 84.60 4% Argentinerv. 1897 85.75 85 60 Sanl. 100.70 100.705 Chineſen von 1896 99.30 99.40 90.— 90.—4% Japaner 94.60 94.75 98.70 9820 e 9420 S. 8 68.10 66.40 908 101.50 101 40 2 80.70 90.75 11 Simer 4½ Ruſſ..⸗G Zellſtofffb. Waldhof bei Pernau in Effek 4% Speyerer Ziegelwerke 99.— B 4% Südd. Drahtinduſtrie 100.50 G Livland 99.30 Bſ4½ Tonw. Offſtein.⸗G.—.— G 4% H. Schlink& Cie. 101.10 6] Dr. H. Loſſen, Worms 4½ Speyerer Brauhaus 2% Zell toffabrik Waldhof 100.50 B .⸗G. Speyer 98.— GJ4 /½ Zellſt. Waldh. 1908 101.30& Aktien. Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank—. 129.50 Weſt..⸗W. Stamm—— 194.— Pfälz. Bank„ Vorzug—— 101 50 Pfälz. Oyp.⸗Bank—.—193.—] Brauereien. Rhein. Creditbank Nhein. Hyp⸗Bant 198.——.— Dad Hoc aerel Südd. Bank Durl. Hof om. Hagen—.— 252.50 Südd. Disc.⸗Geſ 116.—Cichbaum⸗Brauerei 119.80—— Br. Ganter, Freibg. 96.25-— Bahnen: Kleinlein, Heidelberg—.— 210.— Heilbr. Straßenbahn—.— 70.— 4* Chem. Ind uſtrie. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 504.——. Chem. Fab. Goldenbg.—.— 225.— Chem. Fabr. Gernsh.—.— 164.25 Verein chem. Fabriken 350.— 319.— Hombg. Meſſerſ mitt—.— 75.—— Ludwigsh. Aktienbr. Mannh. Aktienbr.—.— 152 50 Brauerei Sinner—.— 225.— Br. Schrödl, Heidlbg.—.— 191.— „ Schwartz, Speyer—— 126— „S. Weltz, Speyer—.— 75.— Verein D. Oelfabriken—.— 176.50 — IMfer ——————— Effe „ 3. Storch., Speyer Aktien induſtrieller Unternehmungen. 18. 19. 248./ 248.50 184—184.— „ Maſchpapfbr. 132.30 132.25 Neue Bod.⸗A.⸗G. Berl. 119.— 120. Südd. Immobil.⸗Geſ. 69.— 69.— Wayß u. Freytag 149.50 149.— Eichbaum Mannheim 119.80 116.— Frankf.(Henninger) 123.— 121 70 Aluminium Neuh. Aſchbg. Buntpapfbr. do. Pr.⸗Akt. 122.50 123.— Herkules(Caſſel) 169.— 170.— Mannh. Aktien⸗Br. 149.— 149— Parkakt. Zweibrücken 91.— 90.80 Tucher. Freiherrl. v. 268.50 263.50 Weltz; Sonne, Speyer 75.— 75— Bleiu. Silbrh. Braub. 129.50 126.50 Badiſche Anilinfabrik 502.— 501.20 Cementwerk Heidelbg. 150.— 150.— Cementfabr.Karlſtadt 124.80 123.— Chem. Werke Albert 455.— 452.— Ch. Fabrik Griesheim 245.25 244.— D. Gld⸗ u. Slb. Sch. N. 1116— 1120—Pf. Nähm.⸗u. Fahrrdf. Farbwerke Höchſt 601,50 600.—— Ver. chem. Fabrik Mh. 349.50 349.90 Holzverkohlung⸗Ind. 305.— 308.10 Rütgerswerke 191.40 191.40 Ultramarinfabr., Ber. 240.— 288.5 Wegelin Rußfabrik 256.75 255.— Südd. Drahtind. Mh 120.— 120.— Akkumul.⸗Fab. Berlin 500.— 499.— Acc. Böſe, Berlin Eleltr.⸗Geſ Allgem. 262 50 264¼ Bergmann Werke 140.— 141,75 Brown, Boveri u. Co. 130.— 129 50 Diſch⸗Ueberſ.(Berl.) 170.— 169 75 Lahmeyer 25. 125.60 Elekr.⸗Geſ. Schuckert 158.50 155.30 Rheiniſche Schuck.⸗G. 147.50 147.— —.——.— Schenck& Co. Bad. Zuckerfabrik Frankenth. Zuckerfbr. 384.— 386.50 18. 19. 236.— 236.35 177.75 177.75 129.75 124.— Siemens& Halske Voigt u. Haeffner Gummi Peter Heddernh. Kupſerw 118.— 117.— Illkircher Mühlenwk. Straßburg 122.50 122.50 Kunſtſeidenfabr. Frkf. 157.— 160.— Lederwerk, St. Ingbrt 57.— 57.— Spicharz Lederwerke 74.5 74.—. Ludwigsh. Walzmühle 165.— 166.— AdlerfahrradwKleyer 497.— 495.50 Maſchinenfbr. Hilpert 96.— 95.— Badenia(Weinheim) 187.— 187.— Dürrkopp 506.50 506.90 Daimler Motoren 267.50 269.50 Eiſen. Fahrr.⸗u.Aulw. 120.25 120.25 Maſchinenf, Gritzner 268.50 268,60 Karlsruher Maſchinen 162.— 163.50 219.60 222 10 Maſch.⸗ Armatf. Klein 155.30 155.30 Gebr. Kayſer Schnellpreſſenf. Frkth. 284.25 284.— Schraubſpdfbr. Kram. 170.50 170.50 Ber. deutſcher Oelfabr. 176.80 176.30 bf Pulverſb. St. Jgb. 140.— 180.50 227.— 226,80 Ber. Fränk. Schuhfbr. 130.— 130.— Schtofabr. Herz Frkf. 120.50 126.50 Seilindu rie Wolff 121.— 121.— 'wollſp.Lampertsm,.—.——.— Ettlingen Kammgarn Kaiſersl. 190.80 190.80 Waggonfabrik Fuchs 157.— 157.— 100. 100.— Zellſtoffaor. Waldhof 232.50 230.85 214.10 215.— Bank- und Verſicherungs⸗Aktien. 18. 19. 0 Bank 126.80 126.30 Berg- u. Metallbank 132.30 132.40 Berl. Handels⸗Geſ. 166.— 165.— Nationalbank 18. 19. 122.50 122.75 146.80 150.30 Oeſterr.⸗Ung. Bank 181.50 131.50 Oeſt. Laͤnderbank Comerſ. u. Disk.⸗g.———.—]„ Kredit⸗Anſtalt 199.¼ 200.— Darmitädter Bank 121.¾ 121.2JPfalziſche Bank 130.— 180.— Deutſche Bank 253.50 2538.7. Pfälz. Hyp.⸗Bank 190.— 190.— Deutſchaſiat. Bank 131.— 181.— Preuß. Hypothekenb 117.50 116.25 D. Effelten⸗Bank 117.75 117.75 Deutſche Rei hsdank 137.— 137.— Disconto⸗Comm. 184.25 184./J Rhein. Kreditbank 135.—, 135.— Dresdener Bank 152./ 152.¼ ſhein. Hyp.⸗B. M. 198.— 197.— Metallb. u. Netallg G. 192.60 132.50] Schaaffh. Bankver. 123.50 123.¼8 Eiſenb. Rentbank 190.90 181. Wiene. Bankver. 133.— 183.— Frankf. Hyp.⸗Bank 217. 217.—] Südd. Diskont 115.50 115.50 Frkf. Hyp.⸗Creditv. 160.— 160.—[Bank Ottomane 185.80 185.80 82.25 88.40 4% Bagdadbahn Oeſter. Kreditaktien 4% Ungar. Goldrente 90 75 90. 0 4„ Kronenrente 87 90 87.70 Berl. Handels⸗Geſ. 165.50—.— Darmſtädter Bank 121ʃ25—.— Deutſch⸗Aſiat. Bant 180.— 129.— Deutſche Zank 25350—.— Disc.⸗Kommandu 183./ 183.%¾8 Dresdner Bank 152 50—.— Reichsbank 136.50 133.50 Rhein. Kreditbank 135.— 135.— Ruſſenbank 158 50 15330 Schaaffh. Bankv. 123.—123.— Züdd. Disc.⸗G.⸗A. 116.— 116— Staatsdahn 158 /ö8 1538.25 Lomvarden 19.25 19.¼8 zaltimore u. Ohio 107— 107.— Canada Pacifie 283.— 264 25 Hamburgz Packe. 141 10 140.70 ween en 80 100. Berliner Effektenbörse. 18. 19. 501.50 500 290 401 30 401.3 400.29 399.70 141.— 144 226.50 227.25 129.10 129.20 344.20342.— 451.—152 80 238.19 269.70 175 59 175.75 Dynamit⸗Truſt 179.12 179.50 Deutſch⸗Ueberſee 169.0 169.30 D. Gisglühlicht Auer 608. 606 50 D. Waffen u. Nunit. 522— 529— D. Steinzeuwerke 223.— 234.— Elber). Farden 506.10 507.— Eſſener Kreditanſtalt 161.50 161.50 Facon Nannſtädt 144.— 144.50 dabet Bleiſtiftfabrit 285.— 285— Anilin Anilin Treptow Ar indg. Bergwksge. Bergmann Elektr. Bochu ner Brown Boveri Bruchſ. Maſchinenf Chem. Albert Confolidarion f. V. Daimler Deutſch⸗Luxenbg. Dortmunder Feiten& Guillaume 156.20 158— Dörse. eimer General⸗Auzeiger, Badiſche Neneſte Nachricten vom 19. Juni. Brief Geld Brief Ge * Werger, Worms 75.——.—H. Fuchs Wfg. Hdlbg. 164.—— Pf.Preßh. u. Sꝛ ritfbr. 205.——.——. Fe 44.——.— Heddernh. Kupferw. u. „„ Südd. Kabelw. Frif.——119.— 4 yſtcherung. Karlsr. Maſchinenbau 169.——.— B..⸗G. Ahſch. Seetr.—.— 84.— Nähmfbr. Haid u. Neu—— 355.— Manne. Dampfſchl.—.— 50.— Koſth. Cell. u. Papierf.—.— 198.— Mannh. Lagerhau—.— 100..-[Mannh. Gum. u. Asb.—.— 158.— Frankong Rück⸗ und Maſchinenf. Badenia—.— 180.— Mitverſ. vorm. Bad. Oberrh. Elektrizitt—— 30.— Rück⸗ u. Mitverſ⸗ 1080——[Pfälz. Mühlenwerke———. Fr. Transp.⸗Unfall u. Pf. Nähm. u. Fahrrdf.—.— 183.— Glas⸗Verſ.⸗Geſ.—.— 2390 Portl.⸗Zement Holbg.—.— 152.— Bad. Aſſecuranz 1960 19400 Rh. Schuckert⸗Geſ.—.— 147.50 Continental. VBerſich.—— 920.—H. Schlinck u. Cie.—— 229.50 Mannh. Verſicherung—.— 935.— Südd Draht⸗Induſt.—.— 120.— Oberrh. Verſich.⸗Geſ.—— 1155 Verein Freib. Ztegelw. 983——.— Württ. Transp.⸗Verſ. 750.——.— 5 per——.— 5 Würzmühle Neuſtadt———.— A⸗Gf. Sellndnarle— 120— ellefeng Weſof——253.— Dlagtece Aacür 175—112.—/Juceſer wanent—2480 Emaillw. Maikimmer—.— 109.— Zuckerſor. Rankenth. 390.—— Etilinger Spinnerei—.— 93.— veeee 30½% Frkf. Kommugl eizner Maſchinen 276.90 268.10 zenb. 188.— 182.60 D. Aktien deutſcher und ausländiſcher Trausportanſtalten. 18. 19. Südd. Eiſenb.⸗G. 123.80 124.— Hamburger Packet 141.¾ 241½6½% Norddeutſcher Lloyd 116.50 117.— Oeſt.⸗Ung. Staatsb 158%½ 153./ Pfandbriefe. 18. 98.50 19. Frkf. Hyp.⸗B. S. 14 98.50 20 99.— 99.— 99.50 98.50 98.50 98 50 89 30 80.30 90.70 89.30 99.50 4 4 4 4 98.60 4 241* .12, 13 S. 19 89,30 89.80 90.70 89.30 373 S. 1 kdb. 191 4„ Hyp.⸗Kr.⸗V. S. 18-19.27,8ʃ,82.42 4 Frkf. Hyp.⸗ſcr.⸗V. S. 48 uk. 1913 4 Frkf. Hyp.⸗Kr.⸗V. S. 46 uk, 1908 4 Frkf, Hyp.⸗Kr.⸗V. S. 47 unpl. u. uk. 1915 4 Frkf. Hyp.⸗Kr.⸗V. 48unvl. u. uk.1917 4 Frkf. Hyp.⸗Kr.⸗V. S. 49 unvl. u. uk. 1919 4 Frkf. Hyp.⸗Kr.⸗V. 50 unvl. u. uk. 1920 4 Frkf. Hyp.⸗Kr.⸗V. .51 unvl. u. uk.1921 3¾ Frkf. Hyp.⸗Kr.⸗V. S. 44 uk. 1913 %½ Frkf. Hyp.⸗Kr. V. S. 28⸗Z0u. S2(tilgb.) 37%½ Frll. Hpp. Kr.B. S. 45(itilgb.) 4 Pfälz. Hyp.⸗Bank 3„ uk. u. unvrl. 1917 4 Pfälz. Hyp.⸗B. uk. U. unvrl. 1920 3 5 Pfälz. Hyp.⸗Bank 4 Preuß. Centr.⸗Bod⸗ Cred.⸗G v. 1890 .Centr.⸗Bod ⸗Cr.⸗ Gv. 1899u.1901 fdb. 4 Pr. Cenir.⸗Bod.⸗Cr. G. v. 19038 uk. 1912 Nachbörſe. 99.— 98.80 99.— 99.— 98.80 99.— 99.30 99.30 99.30 99.30 99.30 99.50 93.— 90.50 90.50 99.20 99.30 99.30 99.50 93.— 90.50 90.50 99.20 99.30 99.70 99.70 88.50 88.70 98.10 98.— 97.90 97.70 98.— 98.90 18. 19. Oeſt. Südhahn Lomb. 19¼ 19.½ Oeſt. Meridionalbahn 115.50 115.75 Baltimore und Ohio 107.¼ 107.¼ Schantunz⸗E. B. Akt. 131.50 181.95 Prioritäts⸗Obligationen. 19. 4 Pr. Cent.⸗Bod.⸗Er.⸗ G. v. 190f6uk. 1916 4 Pr. Cent.⸗Bod.⸗Er.⸗ .p. 1907uk. 1917 4 Pr. Cent.⸗Bod.⸗Cr.⸗ G. v. 1909 uk. 1919 4 Pr. Cent.⸗Bod.⸗Cr.⸗ Gv. 1910uk. 1920 4 Pr. Centr⸗Kom. v. 1001 kdb. 1910 98.— 4 Pr. Centr.⸗Ko n. v. 1908 unk. 1917 100.100.— 4½ Pr. Hyp. AB.abgſt. 95.60 95.60 3½ Pr. Hyp. K. B. 95.80 „„„ 97.30 4„„ 97.45 45% Pr. Pfdb. 18, 19 b. 97.25 4ů,5* 1* 1 97.90 4%„ 98.10 4%„„ 51917 98.80 98.40 4% Wreuß. Pfändb.⸗ Bank unk. 1919 98.40 %ͤ Pr. Pfobr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Pfdbr. Emiſ. 30 u. 31 unkdb. 1920 %% 3 ½*. 1912 3⁰ Pr.Pföbr.⸗Bank⸗ Kleinb. b. 04 40% Rh. H. B. Pfdb. 13002.07 98.10 98.20 98.40 99.— 97.90 91.50 98.70 94.30 97.50 97.60 97.90 97.90 99.20 88.— 88.— * * E 5 * 88.50 88.50 66.90 67.50 h..B C⸗O. 2% JItal. ſitl.g. E. B. Oberrh. Verſich.⸗G. 1150 1180 Mannh. Verſ.⸗G.⸗A. 935.— 935.— Oberrh. Eiſenb.⸗Geſ. 98.25 97.80 Mannh. Stadtanl. 98.50 98.50 Kreditaktien 200.—. Diskonto⸗Commandit 184% Staatsbahn 153.8, Lombarden 19.25 18. 19. I Gelſenkirchner 187 50 183 25 Rombacher Hütte 173.90 173.30 Harpener 184/ 184.75 ftüttgerswerken 192.— 190.60 Höch ter Farbwerke 600 50 600.30 Schuckert 152.50 156.20 Hohenlohewerke 187.70 188.40J Siemens& Halske 236.70 285.70 Kaliw. Aſchersleben 164.50 164.— Sinner Brauere: 228.— 219.— 470.50 469.— 189.— 188 50 125.20 125 30 178./ 136— 136.— 133.— 128.50 329 70 325.70 220.50 220.30 102— 102.50 215⁵ 50 212 2 258.50 258.90 175 20175 10 Kölner Bergwerk Celluloſe Köſtheim Lah neyer Laurahütte Licht u. Kraft Lothringer Cemen! Ludwif Loewe& C. Nannesmannröhren Oberſ bl. Eiſenb⸗Bed Orenſtein& Koppel „hönir thein. Stahlwerke —.— W. Berlin, N. Kredit⸗Aktien 199 50 Diskonto Komm. 183. 184.— Stettiner Vulkan 188.50 190.10 Tonwaren Wiesloch 120.20 120.— Ber.Glanzſtoff Elberf. 542 20 542.20 Ver. Köln⸗Rottweiler 326.— 328.80 We tertgen 154.20 198.70 Wf. Draht. Langend. 144.50 145.60 Wittener Stahlröhren 194.20 194.70 Zellſtoff Baldhof 231 50 231.50 Otar: 93.— 94.20 South Weſt⸗Afrika 146.— 145.70 Vogtländ. Maſchfbr. 720.— 724.20 Privatdiskont 4/½% 19. Junf.(Telegr.) Nachbörſe. 17. 19. Staatsbann 158./ 158.% Lombarden 109.25 19.¾ 98.— emee ren Gefängnis Mannheim, 19. Juni 1912. General⸗Anzeiger(Badiſche Neueſte Nachrichten.)(Abendblatty LTondoner Effektenbörſe. London 19, Juni.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 18.—605 18. 19. 550 Conſols 765¾6 76%ä] Premier 9/ 97 4 Reichsanleihe 79.— 79— Randmines 6% 5 1 9 55 15 0 comp. 109¼ 109¼ 8— 96—Canadian 271— 271— 4 Japaner 86¼/ 86 /J Baltimore 110¼ 110%½ Mexikaner 31— 31—Chikage Milwauke 105¼% 105/ FVV 4 4 55— 35— 8608 Grmd TrunkIII preſ. 57— 57— naconda 9— 9¼8 5„ Ord. 29/8 29— Rio Tinto 82½8 82¾JLopisville 160½ 160¾8 Central Mining 10% 10¾] Miſſouri Kanſas 28¼ 285/ Chartered 25402 27 Intario 851½ 351%½ De Beers 19¼% 19¾JNock Island 25/8 253½% 35 Southern 112 5 112— edul 18 8 ailway 28¼8 29— Goldfields 478 4½ Union cvm. 173¼ 172% Jagersfontein 6¼ 69] Steels com. 71v 71— 11¼ů] Tend.: ruhiz. Moddersfontein Pro Pariſer Börſe. Wien, 19. Juni. Nachm..50 Uhr. Paris, 19. Juni. Anfangskurſe. 18. 19. 18. 18. 15. 18. 19. Kreditaktien 640.— 640.20 Buſchtehrad B. 943.—943.— 30% Rente 93.15 93.10 Chartered—.— 35.— Oeſterreich⸗Ungarn 2059 2118] Oeſterr. Papierrente 91.15 91.10 Spanier 95.22 95.22 Debeers 500.— 498.—Bau u. Betr..⸗G.—.——.—„ Silberrente 91.20 91.17 Tüͤrk. Looſe FEeaſtrand 80.— 79.— Unionbank 608.— 607.—„ Goldrente 114.70 114.50 Banque Ottomane 698.— 700.— Goldfield 105.— 104.—Ungar. Kredit 835.— 835.— Ungar. Goldreute 108.60 108.80 Rio Tinto 2080 2095 Randmines 167.— 166.— Wiener Bankverein 530— 530.—]„ KKronenrente 88.20 88.20 Tendenz: ruhig. Länderbank 529.— 528.— Wch. Frankf. viſta 118.06 118.06 Loſe 242.—, 1„ 2241.32 241.35 B5 Alpine 979.— 977.— aris 95.66 05.66 Wiener Börſe. Tabakaktien„„ Amſterd. 5 200.— 200.— Wien, 19. Juni. Vorm. 10 Uhr. Sadeeedbn—— 19.16 19.16 5 30] Holzverkohlung—.——— Narknoten 118.06 118.06 Kanderbank 527.50 27 50„ Puplerene 04.48 9i.10 anten 8a80 70 20 beno⸗Meten diao de Wiener Bankverein 529.50 529.50]„ Silberrente 91.20 90.95 Lombarden 101.— 100.—1 Skoda 781.— 728.— Staatsbahn 730.50 729.70] Ungar. Goldrente 108.60 108.16 Tendenz: ruhig. 1 100.50 100.50 05 88.20 88.25 5 Marknoten 118.08 118.06] Alpine Montan 975.50 977.50 Wechſel Paris 95.66 95.66 Skoda 718.— 730.50 Tendenz feſt. Ausländische Effektenbörsen. Guk tenbörsen. Gerliner Produktenbörfe. Amſterdamer Vörſe. Beslin, 19. Junj.(Telegramm)(Produktenbör ſe). Amſterdam, 19 Juni.(Schlußkurſe.) im Mannheimer Bafenverkehr. Preiſe in Maet pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 18 15 18. 15 Hafenbezirk Nr. 3. e L . de Ruͤböl loke— 26%geinsl loto 44% Sriedrich Koch„Menter pan Hellbronn, 800 Staggut 2———— Friedrich h„Mentor“ von Heilbronn,. Weizen per Juli 281.50 231.— Mais per Jult—.— 150.75 Juli—— 35 1 Juli—— 43% Karl Meffert„Badenia?“ von Duisburg, 2500 Dz. Stückgut. „Sept. 208.— 20650„Sept.—.—— li⸗A. 5 Lt⸗A 8 Ernſt Seibert„Badenia 41“ von Karlsruhe, 1000 Da. Stückgut „ Skt. 208.— 208 60 ng. Jull⸗Aug.— 42% W. eien 0 8„ Rüböl Tend. ſtetig Sept.⸗Dez. 40 ½ 39 ½ Wilh. Kersken„Feſtina“ von Ruhrort, 9990 Dz. Steinkohlen. —.———Rüböl per Juni—.— 7750 Kaffee loco 55 Leinöl Tend: malt Wilh. Steinhoff„Eliſabeth“ von Alſum, 12000 Dz. Steinkohlen. Koggen per Juli 195.25 195.— 5 68 20 68.10 8 Wilh. Herrmann„Wilh. Roſina“ von Uerdingen, 2360 Dz. Zucker, 58 175.75 174.75 Weiter:—. Hch. Paulus„Ediſon“ von Rotterdam, 1000 Dz. Getreide. 8 155 26 17750„„„ 5 Hafenbezirk Nr 4 7 8 174.—— Angekommen am 18. Juni. —.———Spiritus Jocx loco—-—.— Dapeſter oduktenbürfe. Landvater„Vreeswiyk“ 3 9 5 yk“ von Amſterdam, 3000 Dz. Stückgut. ouin ber ge icg laed Kn, 20„ e d— 0 Fenezer wrer dun denerden ae, ee, 255. 24.80 24. 1 9, Juni. 2„(2 rmetzer„Veteran“ von Rotterdam, z. Getreide. „5 dapeſ,! 15 etnel Warkt Kumpf„Suſanna“ von Rotterdam, 11000 Dz. Getreide. 15 K 55 10 Schifferdecker„Vict, v. 5700 Dz. Briketls, 5 per. er afenbezirk Nr. 5. Nariſer Nroduktenbörſe. Angekemmen ann 8. Jant. f Weizen der Okt. 1149— ſtetig 11 58 ſtramm Hafer 10, 18. Nüböl, 19. 18 Apri 1177— 1182—— Waeee leie de A e d e 8* 125 agenhöfer„Maria“ von Alſum, z. Kohlen. 5 22.75 22.75 Juni 75— 74% Mat. Zweidinger„St. u. Fiſcher 2“ von Ruhrort, 9650 Dz, Kohlen. 5 i 22.55 29.60 0 Juli 75— 75¼ Roggen ber Mai——— ſtetig——— ſtramm Peter„Neckarkal“ von Ruhrort, 4520 Dz. Kohlen. 5 „ Jult⸗Aug. 21.60 21.55„ Juli⸗Aug. 75/ 75 J/ 5 1 8 958—— 964— Hafenbezirk Nr. 6. „ Sept.⸗Dez. 19.35 19.40„ Sept.⸗Dez. 77/ 77—] Hafer der Mai——— feſt——— ſtramm Angekommen am 17. Juni. oggen Sptritus„ 924—-— 927— Lud. Kußel„Karoling“ von Jagſtfeld, 775 Dz. Steinſalz. 23.25 23.25„Juni 68 ¼ 69Nais ver Jult 3887—— ruhig 892—— ſtramm Jp. Ftsnges. Jaropa, Jen Jagſtfech Jo ede, Steknſals. Juli 20.50 20.50 Juli 68 ½ 69 ¼ Auguſt 892 898— Ad. Albert„Lina“ von Jagſtfeld, 770 Dz. Steinſalz. 1 8 5* 75 7 ugun 55 8 85 Jul. Knaub„Emma“ von Heilbronn, 1162 Dz. Steinſalz. ̃ „ Juli⸗Aug. 19.50 19.50]„ Juli⸗Auguſt 68 ¼ 68 ½¼] Kohlyaps Auguſt 18 15—— ſtetig 1815— ruhig Joh. Schmitt„Friedensfürſt“ von Heilbronn, 1050 Dz. Steinſalz „ Sept.⸗Dez. 19.50 19.50 Sept.⸗Dezbr, 53% 53½ Welter: Regendrohend Karl Randenbuſch„Mina“ von Heilbronn, 763 Dz. Steinſalz. Weizen Leknöl 9 8 Aug. Heck„Anna Katharina“ von Heilbronn, 819 Dz. Steinſalz. „ Juni 32.85 32.85„ Juni 94/ 96— 8 25 Ferd. Krauth„Sophie“ von Ruhrort, 2670 Dz. Kohlen. 1 Juli 30.70 30.90]„ Juli 92½ 93 ½ 895 Muerposler Börſe. Gerh. Storm„König Wilhelm“ von Ruhrort, 5825 Dz. Kohlen. 7—.— 3 2— 8 5 dee e ee o. den wee r d., Meßl Rohzucker 88⸗ ſoco 37— 37½ 18, 19 1 5 b fN 5 1 + 1 1 5 Uür Kunſt un Uilleton: 7 — Jul Zucker Juli 2 1 1 Weizen pir Juli 719/ ruhig 7/%, ruhig für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeftung: Nichard Schönfelder; „ Alenee, 10 e Ti, e 40%„, e ee e. San 1280 uli 5/27 5/80 e r den Inſeratenteil u eſchäf 30 5 „ Sept.⸗Dez. 3470 34.85]„ Okt.⸗Jan. 34 /½ 34% 418 125 Fept. 8 11605 90% ſtettg Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. 5. Talg 5—— Direktor: Ernſt Müler. ſen 8 1 E. e ee 2„ No— Cus dem Großherzogtum. Volkswirtſchaft. dS8es Norddeutſche Aus dem Bezirk Schwetzingen, 17. Juni. Die Leiche des 47 Jahre alten Fabrikarbeiters Joh. Gg. Schleich von Ludwigshafen wurde in etwa 4 Meter Entfernung von der Straße Schwetzingen⸗Hockenheim am Rande des Domänenwal⸗ des aufgefunden. Der Lebensmüde hatte ſich mit einem Ta⸗ ſchentuche an einem Baume aufgehängt. Bei der Leiche fand man die goldene Uhr mit Kette und das Portemonnaie mit einem Pfennig Inhalt. Die Leiche war von Ameiſen und Un⸗ geziefer ſchon übel zugerichtet. Schwermut ſollen Schleich in den Tod getrieben haben.— Am Samstag vergiftete ſich der 40 Jahre alte verheiratete Jakob Kayſer in Hockenheim, als er in angetrunkenem Zu⸗ ſtand nach Hauſe kam, indem er Cyankali trank. Der ſofort herbeigerufene Arzt konnte nur noch den Tod konſtatieren. Kayſer war in letzter Zeit dem Trunke ergeben und zeigte Spuren von Geiſtesgeſtörtheit. Prozeßangelegenheiten ſollen die Urſache der Trunkſucht und des Selbſtmordes ſein. * Leutershauſen, 18. Juni. Schmerzerfüllt ver⸗ nahm die hieſige Einwohnerſchaft die Nachricht von dem all⸗ zufrühen Hinſcheiden des allbeliebten Hauptlehrers Nikolaus Schmidt. Die Gemeinde verliert in ihm nicht nur einen tüch⸗ tigen Lehrer, ſondern auch einen treuen Menſchenfreund. Schmidt erreichte ein Alter von 51 Jahren 4 Monake. Aus dem Odenwald, 17. Juni. Jufolge der Entwertung der Eichenrinde iſt in vielen Gemeinden die Um⸗ lage rapid in die Höhe gegangen; ſo beträgt ſie z. B. in der Gemeinde Hilſenhain 1 Mark. Das kleine Dorf, das nur 97 Einwohner zählt und eigene Schule beſitzt, muß für ſeine 22 Schulkinder den Lehrer faſt ganz aus der Gemeinde⸗ kaſſe zahlen. Der Staatszuſchuß beträgt M. 327. Die Ein⸗ wohner wären für einen größeren Zuſchuß ſeitens des Staates ſehr dankbar; ebenſo daß ſtatt ein Unterlehrer ein Haupt⸗ lehrer angeſtellt würde, da dadurch der öftere Wechſel ver⸗ mieden würde. 1 Berichtszeitung. * Mannheim, 18.—[ꝗN III.) Vor⸗ zender: Landgerichtsdirektor Wengler. Fälle 5 bh Tagesordnung hatten Sittlichkeits⸗ verbrechen zum Gegenſtand. Im erſten war angeklagt der 38 Jahre alte Taglöhner Ferdinand Burkard aus Wallſtadt, der vor einigen Wochen auf dem Neckarvorland Kinder an ſich gelockt und ſich an ihnen vergangen hatte. Das Urteil lautete auf zwei Jahre Gefängnis und fünf Jahre Ehrverluſt. Noch ſchärfer fiel das Urteil gegen den 24 Jahre alten Taglöhner Adam Wilhelm aus Frieſenheim aus, der ſich am 27. Nov. vor. Jahres in Schriesheim auf einem Karuſſel ſich Kindern gegenüber in unverantwortlicher Weiſe benommen hatte. Der verkommene Menſch wurde zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt und ihm die Ehrenrechte auf fünf Jahre aberkannt. 35 Der dritte Wüſtling war der 49 Jahre alte Schneider Hr. Wiktemann aus Huttenheim, der in letzter Zeit in Käfertal vielfach auf Abwege geraten war, die in das Gehege des Paragr. 176 Ziffer 3.St.GG. B. führten. Er wurde zu 3 Jah⸗ verurteilt und der bürgerlichen Ehrenrechte ie Dauer von fünf Jahren entkleidet. 85 Ein unheilvolles Leiden und Motorenfabrik Oberurſel,.⸗G. in Oberurſel bei Frank furt a. M. Der Abſchluß für 1911/12 ergab nach 148 163 Mk. (im Vorjahr 103 952 Mk.) Abſchreibungen ſowie einſchließlich 16 549 Mk.(5718) Vortrag einen Reingewinn von 226328 Mark(178 692 Mk.) zu folgender Verwendung: Rücklage 10 489 Mark(8649 Mk.), Gewinnanteile und Belohnungen 47 037 Mk. (34995 Mk.), Arbeiterunterſtützungsbeſtand 3000 Mk.(wie im Vorjahre), Talonſteuerrücklage 3000 Mk,(wie k..), 8½ Pro⸗ zent(7½ Prozent) Dividende gleich 127 500 Mk.(112 500 Mk.), wie bereits gemeldet, und Vortrag 35302 Mk. Wie der Ge⸗ ſchäftsbericht ausführt, war die Nachfrage nach den Er⸗ zeugniſſen der Geſellſchaft ſehr rege; die Werkſtätten waren voll beſchäftigt. Der Umſatz ſei gegenüber dem vorjährigen erheblich geſtiegen. Die in Angriff genommene Errichtung von Neubau⸗ ten und die Erweiterung der maſchinellen Einrichtung konnten erſt zu Beginn des laufenden Geſchäftsjahrs beendet werden; die dadurch möglichen Vorteile kamen ſomit im Berichtsjahr nicht mehr zur Wirkung. Zur Verminderung der Bankſchulden ſo⸗ wie zur Tilgung der für Neubauten und die Erweiterung der maſchinellen Anlagen aufgewandten Koſten ſowie in Anbetracht der für das neue Geſchäftsjahr vorliegenden und noch in Aus⸗ ſicht ſtehenden Aufträge, die eine Vergrößerung des Umſatzes zur Folge haben werden, ſoll, wie wir ſchon mitgeteilt haben, das Aktienkapital um 750 000 Mark auf 2250 000 Mark erhöht werden. Weſtdeutſche Bodenkreditanſtalt in Köln. Der Bank iſt nun⸗ mehr die Genehmigung zur Kapitalserhöhung von 8 auf 10 Millionen Mark erteilt worden, welche die Generalver⸗ ſammlung vom 6. März 1911 beſchloß. Bank für Handel und Induſtrie Berlin. Geheimrat Hugo Oppenheim, der, wie gemeldet, ein neues Bankgeſchäft er⸗ richtet, hat den ſtellvertretenden Vorſitz im Aufſichtsrate der Darmſtädter Bank niedergelegt; er iſt aber Mitglied des Auf⸗ ſichtsrates geblieben, da die alten freundſchaftlichen Beziehungen zu der Bank beſtehen bleiben. Für Geheimrat Oppenheim iſt Stellvertreter im Vorſitze des Aufſichtsrates Geheimrat Carp (Düſſeldorf) geworden. Die Steinkohlengewerkſchaft Rheinpreußen in Homberg am Rhein erweitert in großem Umfang ihre Kohlenpro⸗ duktion. Auf Schach J1 wird die Belegſchaft unter Tage um 1400 Mann vermehrt. Ferner wird die Gewerkſchaft die Ge⸗ winnung von Nebenprodukten foreieren. Sie legt zu dieſem Zwecke eine Benzolgewinnungsanlage und eine große Am⸗ moniakfabrik an. Zu den Syndieierungsbeſtrebungen in der Röhreninduſtrie. Aus Köln wird gemeldet: Die Tagesordnung der nächſten Ver⸗ ſammlung der Röhrenwerke enthält auch den Antrag auf Aus⸗ dehnung des jetzigen Zuſammenſchluſſes auf die Gasröhrenwerke in der Form eines feſten Verbandes. Die Prinzregentplatz⸗Akt.⸗Geſ. in München weiſt für das Berichtsjahr einen Verluſt von 41056 Mk. aus, durch den ſich die Verluſtziffer aus dem Vorjahr auf insgeſamt 203 982 Mk. angek. am 17. am 18. erhöht. Es wird vorgeſchlagen, den ausgewieſenen Verluſtſaldo auf neue Rechnung vorzutragen. 35„ Schiffstelegramme Lloyd, Bremen Dampfer„Prinzregent Luitpold“ angekommen am 17. er. in Alexandrien. D.„Würzburg“ angek. am 17. er. in Antwe pen. D.„Zieten“ angek. am 17, er. in Genua. D.„Piſa“ ang „Thüringen“ angek. am 16. e in Amſterdam. D.„Willehad“ angek. am 15. er. in Quebe D.„Scharnhorſt“ angek. am 17. er. in Suez. D.„Prinz Heir rich“ angek. am 17. er. in Genua. D.„Prinz Friedrich Wilhelm“ D.„Eiſenach“ abgefahren a 16. cr. in Bahia. D.„Prinz Sigismund“ abgef. am 15. er. f Santos. D.„Norderney“ abgef. am 15. er. in Las Palmas D.„Coburg“ abgef. am 16. er, in Coruna. D.„Bremen“ abt D.„Breslau“ abgef. am 1 am 17. in Vigo. „Kronprinzeſſin Cecilie“ abgef. am 18. er in Cherbourg. „Neckar“ paſſierte am 17. cr. Lizard. D er. in Rotterdam. D. am 17. er. in Newyork. er. in Bremerhaven. D.„Lützow“ abgef. er, in Cherbourg. —— Mitgeteilk von: Baus& Diesfelbd, Generalvertreter in M Zwangs⸗Verſteigerung. Donnerstag, 20. Juni 1912 nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal 26, 2 hier gegen bare Zahl⸗ ung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Paar Schneeſchuhe, 1 Klavier, Möbel u. Sonſtig. Manunheim, 18. Juni 1912 Süß, Gerichtsvollzieher. Zwangsverſteigerung. Donnerstag, d. 20. Juni nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokale 26, 2 hier gegen bare Zah⸗ lung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: 50 Ballen Anzug⸗ und Ueberzieherſtoffe, 6 Kiſt⸗ chen Zigarren, 3 Faß Zwetſchgenwaſſer, Mala⸗ ga ut. Wachholder und Möbel u. Sonſtiges. Mannheim, 19. Juni 1912. Zollinger, 71969 Gerichtsvollzieher. Zwanſsverſtelgerung. Donnerstag, den 20. Juni 1912, nachmittags 2 Uhr, werde ichimPfand⸗ lokal Q 6, 2 hier gegen bare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich verſteigern: Büromöbel, 1 Sprech⸗ apparat, 1 Fahrrad, 2 Handwagen, Möbel u. 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Leihamt Lit. 5,, geltend zu machen, wibdrig enfalls die Kraft⸗ loserklärung oben ge⸗ naunten Pfandſcheins er⸗ folgen wird. Mannheim, 18. Juni 1912 Städtiſches geihamt. Das Kgl. Amtsgericht Ludwigshafen a. Rh. hat am 18. Juni 1912 das Kon⸗ zursverfahren über das Vermögen des Arthur Blumenſtetter, Kaufmaunn ! Manunheim wohnhaft, alleiniger Juhaber des un⸗ tex der Fitma M. Schnei⸗ der mit er Hauptuieder⸗ Aehee in Ludwigshafen g. Rh. und einer Zweig⸗ niedertaſſung in Mann⸗ heim beſtehenden Manu⸗ faktur⸗ und Modewaren⸗ nach Abhaltung es Schlußtermins als duürch Schlußverteilung be⸗ endet aufgehoben, 24647 Lhaſen, 18. Juni 1912. Gerichtsſchreiberei des K Aglz Auitsgerichts. Falramotran gebrauchte, kauf. u. verlauf. Umlauſch geg. gröer. od. ueue Motoren. Mietweiſe Ueberlaffung billigſt. ze⸗ Licht& Kraft Tol. ö502. Augartenstr. I8. Verloren vou einem Dienſtmädchen eine 19117 Tüllbluſe mit Klöppele abN auf dem Wege von der Nnitsſtraße eee Nin* iſchen P u. 0 18 P2. 1 Stange]. Geg. 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Juni 1912 wurde beſchloſſen, das Grundkapital der Geſellſchaft von Mark 850000.— auf Mark 1100 000.— zu erhöhen und zwar durch Ausgabe von zweihundertfünfsig auf den Inhaber lautenden Aktien von je Mk. 1000. 1912 ab dividendenberechtigt und den alten Aktien gleichgeſtellt ſind. Dieſelben ſind Aus Sſchluß des Bezugsrechtes der non einer Bankgruppe ſowie von einem Konſortium feſt übernommen worden, mit der Verpflichtung, 150 Stück den alten derart anzubieten, daß auf je Mk. 6000.— alte Aktien eine neue von Mk, 1000.— Nennwert, welche vom 1. Juli Aktionären zum Kurfſe von 145% Nachdem der Beſchluß der ordentlichen Generglverſammlung vom 10. Juni 1912, ſowie die erſolgte Erhöhung in das Handelsregiſter eingetragen worden ſind, fordern wir unſere. Aktionäre auf, das Bezugsrecht unter folgenden Be⸗ hei der Süddeutschen Dis conto-Gesellschaft.-., hei der Bank für Handel und Industrie Fiſiale Mannheim, in Strassbürg i, Els, hel fer Bank f. Hagdel und Inaustrie Filade Strassbutg, bel der Bank Mayer Freres 2 gleichlautenden mit arithmetiſch geordnetem Nummern⸗ 9. Auf je nom. Mk. 6000.— ohne Gewinnanteilſcheine zur Abſtempelung elnzureichende alte Aktien wird eine neue Aktie von nom. Mk. 1000.— zum Kurſe pon 145% gewährt. von 45%, insgeſamt alſo Mk. 1450 für jede neue Aktie, abzüglich 5% Stückzinſen vom Tage des Bezuges bis zum 1. Juli 1012 in bar zu bezahlen. ſcheinſtempel tragen die Aktiongre. unberückſichtigt, jedoch ſind die Bezugsſtellen bereit, Zukauf von Bezugsrechten zu vermitteln. 3. Die Zahlungen des Bezugspreiſes werden auf einem Anmeldeſchein beſcheinigt, gegen deſſen Rückgabe die neuen Aktien nach Fertigſtellung ausge⸗ Bei dem Bezug iſt der Nennwert ſowig, das Aufgeld Den Schluß⸗ Beträge von weniger als Mk. 6000.— bleiben die Verwertung oder den 24639 Straßburg i. Glf., den 18. Juni 1912. Mattengesellschaft für Kinemategrappme und Flmverlein Slegfried Böhr. 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