Sbonnement: 70 pfg. monatlich, Bringerlohn 50 Pfg. durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Nik..42 pro Quartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile.20 Uk. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das mittagblatt morgens 49 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Handels⸗ und Induſtrie⸗ Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ und Hauswirtſchaft; Mannheimer Schachzeitung; Zeitung für Südweſtdeutſchland; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Felegramm · Adreſſe: „Geueral⸗Anzeiger Mannheim“ Celephon⸗Kummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung.„ 341 Redakttoen. 3½7 Exped. u. Verlagsbuchgdlg. 21 Eigenes nedaktionsbureau in Berlin 1 5 888— Nr. 294. Mannheim, Donnerstag, 27. Funi 1912.(Abendblatt) Am Bennigſens Erbe. Von Dr. Guſtav S 1 eſeman n⸗Dresden. „Den Liberalſten der ganzen Partei“ hat man im Jahre 1884 Bennigſen genannt. Wir wollen eine liberale Partei bleiben, ſprach er, wie erwähnt, in der Einleitung des Kampfes für die Septenatswahlen. Für die größere Einigung des Liberalismus trat er dann auch in jener hervorragenden Rede ein, in der er als Oberpräſident der Provinz Hannover — die Erhaltung dieſes hohen Amtes für ſich ebenſo wenig achtend, wie er als junger Politiker eine Stellung in der hannoverſchen Verwaltung gegenüber ſeiner politiſchen Un⸗ abhängigkeit geachtet hatte— ſagte, daß Verhältniſſe in 748 Iks. unſerer inneren Entwickelung eintreten könnten, die es Wwünſchenswert, ja vielleicht notwendig machen würden, daß ſſich die jetzt bekämpfenden liberalen Gruppen und Männer eeinander wieder nähertreten aus Gründen gemeinſamer ale Kämpfe, welche auf Gebieten lägen, wo es ſich um ideelle 25 Güter handelt. Er ſpricht davon, daß eine Mäßigung des zuft Intereſſenkampfes auf wirtſchaftspolitiſchen Gebieten ein⸗ 63 treten könne, die dem Liberalismus das Näherrücken ermög⸗ — liche. Es iſt wie ein Teſtament, wenn er in dieſer Rede aus⸗ — pvrvricht, daß er ſtets läberal geweſen ſei und ſtets liberal bleiben Vwanle, und daß er dieſes Zuſammenwirken der liberalen Par⸗ 5 teien für die weitere Entwicklung nur förderlich halte, weil er das berale Bürgertum in Stadt und Land und die libe⸗ 18. ralen Anſchauungen einen Anſpruch auf größere Geltung be⸗ [fſläßen als ſie z, Zt. hätten. Und noch einmal bringt er dieſen e Geedanken wenige Tage vor ſeinem Tode zum Ausdruck in 8 einem Brief, den er an Hammacher richtet und worin er gegenüber dem geringen Einfluß des deutſchen Liberalismus ſeinem politiſchen Freunde die Worte ſchreibt:„Würden in der Erkenntnis der Notwendigkeit einer ſich den Verhältniſſen und dem Erreichbaren anpaſſenden liberalen und national⸗ Kberalen Parteipolitik die liberalen Elemente aller Volks⸗ kreiſe ſich vereinigen. ſo ſähe es in unſeren inneren Zuſtänden VVV Sind nun Ereigniſſe eingekreten, die ein ſolches Näher⸗ kommen der Liberalen wünſchenswert oder notwendig machen, AUm mtit Bennigſens Rede im preußiſchen Abgeordnetenhauſe zu ſprechen? Bennigſen wies in jener Rede darauf hin, daß der Kampf um die idealen Güter des deutſchen Volkes den der möglichſt unter allen Umſtänden eine Verſtändigung mit mus verbände, um Deutſchland zu beherrſchen. Gegen dieſe Politik richtet ſich ſein Brief an Hammacher aus dem Jahre 1885, worin er Bismarck lobt, daß ſeine offiziellen Organe jetzt ſcharf und deutlich gegen Zentrum und Kreuzzeitungs⸗ reaktion und nicht mehr lediglich gegen die Fortſchrittspartei Front machten. Er warnt Miquel, dem Zenkrum in geiſtigen Fragen Konzeſſionen zu machen, er ſchreibt ihm 5 Jahre ſpäter, daß„ein Regierungsexperiment, geſtützt auf Konſer⸗ vative und Zentrum, für Preußen und Deutſchland lebens⸗ gefährlich wäre, heute mehr als jemals“. Er bekämpft dieſes Zuſammenwirken, als es ſich bei dem Zedlitzſchen Volksſchul⸗ geſetzentwurf zeigt und trotzt aller perſönlichen Konzilianz, die ihm auch in weitem Maße die Achtung ſeiner Gegner vom Zentrum verſchaffte, weiſt er im Jahre 1896 in einem Brief an Bachem ganz entſchieden zurück, daß er ſeine Anſicht über den Jeſuitenorden ändern kann, der für das einzelne Mitglied Familie und Vaterland verſchwinden laſſe gegenüber der uni⸗ verſellen. Machtſtellung des Ordens. Es iſt eine ſchwierige und für alle möglichen Auslegungen deutbare Frage, was Bennigſen in der Gegenwart tun würde. Die Frage zu be⸗ antworten, wäre vermeſſen. Man ſoll einen Mann, der nicht mehr unter den Lebenden weilt, nicht aus ſeinem Leben feſt⸗ legen wollen auf das, was er in dieſem oder jenem Moment ſicher tun würde. Aber man vergegenwärtige ſich folgende Situation: Für Bennigſen war ein Zuſammenwirken von Konſervativen und Zentrum ein Regierungsexperiment, das für Deutſchland lebensgefährlich ſein würde, er ſpricht von einem Zuſammengehen der Liberalen, von der Hoffnung aus⸗ gehend, daß die wirtſchaftspolitiſchen Gegenſätze er⸗ blaſſen würden. Für dieſes Zuſammenwirken tritt er ein in einer Zeit, in welcher die Fortſchrittspartei unter Eugen Richter gegen Kolonien, gegen Flotten⸗ und Heeres⸗ verſtärkung faſt ſtets ſtimmt.“ Nach dem Zuſammenbruch des Bülowblockeß, an dem Baſſermann freudig und begeiſternd mitwirkt, weil dieſe Konſtellation ſeiner politiſchen Grundan⸗ ſchauung entſprach, ſtanden wir in Deutſchland vor dem Re⸗ gierungs⸗Experiment, mit Konſervativen und Zentrum regie⸗ ren zu wollen. Auf der anderen Seite ſtand neben uns eine Fortſchrittspartei, die noch vor wenigen Wochen bei einer der größten Heeresvorlagen durch den Mund des Abgeordneten Müllex⸗Meiningen die En Bloc⸗Annahme dieſer Vorlage be⸗ antragte, ſtand neben uns eine Fortſchrittspartei, die für Kolonien, für Flotte und für Wehrmacht eintrat. Hat ſich⸗ Baſſermann wirklich von dem Beiſt Bennigſenſcher Tradition entfernt, wenn er in dieſer Situgtion es für wünſchenswert und notwendig erachtete, das Einigende des Liberalismus ſtärker zu betonen als das Trennende, und bei den Wahlen gemeinſam den Liberalismus gegen dieſe Kräfte der Konſer⸗ vativen und des Zentrums zu führen? Gewiß war Bennigſen auf der anderen Seite der Mann, der Regierung ſuchte, den man deshalb als den Vater aller Kompromiſſe bezeichnete. Er hat ſtets darauf gehalten, per⸗ ſönliche Fühlung mit der Regierung zu halten, ſodaß Miquel, der die Pſyche des Volkes vielleicht beſſer kannte als er, ihn davor warnte, ſich nicht allzuſehr mit der Regierung vor der nicht vorhanden und wird wohl auch nie in die Erſcheinun Verabſchiedung einer Vorlage zu liieren. Man beklagt, da heute dasſelbe Verhältnis zwiſchen der nationalliberalen Par⸗ tei und den führenden Männern der Reichsregierung nicht beſteht. Man ſpricht davon, daß Baſſermann und die Paxtei heute eine gewiſſe Neigung zu grundſätzlicher Oppoſition habe, genau ſo wie man übrigens gegen Bennigſen und zwar noch in der ſehr ſpäten Zeit ſeines politiſchen Wirkens ſeitens der „Kreuzzeitung“ dieſelben Vorwürfe erhoben hat, Wie wenig dieſe Vorwürfe einem Führer wie Baſſermann gegenüber be⸗ rechtigt ſind, zeigt das Verhalten der nationalliberalen Reichs⸗ tagsfraktion bei der Frage des Zolltaxifs, zeigen Baſſermanns Bemühungen, einen Ausgleich in der Beſitzſteuerfrage für die Deckung der Wehrvorlage herbeizuführen. Wenn aber in⸗ zwiſchen, was nicht beſtritten werden ſoll, die Führung dern nationalliberalen Partei in den Fragen der inneren und in der Frage der Auslandspolitik nicht mehr wie früher unter dem Einfluß einer gewaltigen Regierungsautoxität ſteht, der man Opfer der Partei zu bringen hätte, dann mag man die Frage beantworten, ob dies an der Partei oder an der Re⸗ gierung liegt. Einen Mann wie Bismarck in der auswärti⸗ gen Politik kritiſteren zu wollen, wäre vermeſſen geweſen. Die Staatsleiter der Gegenwart haben auf dem Aktiv⸗Konto ihres Wirkens nicht drei ſiegreiche Kriege, keinen Dreibundvertrag, ſondern pielfach recht empfindliche Niederlagen des deutſchen Preſtiges in der Welt aufzuweiſen. Jede Regierung hat ſchließ⸗ lich die Autorität, die ſie ſich durch ihre Taten erwirbt und Bethmann iſt nicht Bismarck, 5 7 ——— Folitische Aebersſehl. „„5 Manuheim, 27. Juni Das liberale Wahlbündnis in Mürttemberg. Die konſervative und klerikale Preſſe Württembergs iſt, ſo wird uns aus Württemberg geſchrieben, auf die Nafjonal⸗ liberalen ſehr erboſt, weil die nationalliberale Partei mit der Fortſchrittlichen Volkspartei für die kommenden Neuwahlen zum württemberg. Landtag gemeinſame Sache gemacht hat. Dabei werden die Nationalliberalen verdächtigt, als ob ihr Wahlabkommen mit der Fortſchrittl. Voltspartei einem Bünd⸗ nis mit der Sozialdemokratie gleichkomme. Das ſind ſelbſtver⸗ ſtändlich tendenziöſe Entſtellungen. Bei der Bildung einer Kampfgemeinſchaft von Nationalliberalen und Fortſchrittlern hat bei den beiden Parteien niemand irgendwelche Abſichten verfolgt, die mit dem Gedanken eines Großblocks in Zuſam⸗ menhang ſtänden. Im Gegenteil! Es iſt bei der Einleitung der Verhandlungen ſowohl von nationalliberaler wie von fort⸗ ſchrittlicher Sejte darauf hingewieſen worden, daß der Ge⸗ danke eines Großblocks in Württemberg von vornherein aus ſcheide. Der Zwang äußerer Umſtände, der anderswo dief parteipolitiſche Gebilde zuwege brachte, iſt in Württember treten. Die Gefahr, daß irgend eine Partei die Alleinherr⸗ ſchaft erringen könnte, iſt in Württemberg für abſehbare Zeit ſo gut wie ausgeſchloſſen, Und wenn nun die konſervative Preſſe die Nationalliberalen für die Haltung der Fortſchrittler zur Sozialdemokratie verantwortlich machen will, ſo iſt auch dieſer Angriff ein Schlag ins Waſſer. Gerade durch das jetzige Wahlbündnis zwiſchen den beiden liberalen Parxteien iſt es deutſchen Liberalismus näherbringen könne. Er ſah den In⸗ 5. begriff ſeiner politiſchen Wirkſamkeit in erſter Linie doch in 5 dem Kampf gegen den Ultramontanismus. Dieſen geiſtigen Fragen war während ſeines ganzen Lebens ſeine Anteilnahme er⸗ gewidmet. Gegen die Orthodoxie in der evangeliſchen Kirche ter hat er, der Anhänger des Proteſtantenvereins, ſich ebenſo ge⸗ H1 wehrt, wie gegen die Machtſprüche des Ultramontanismus. Schon 1872 ſagte er:„Wenn wir nicht den Jeſuiten Wider⸗ „VS ſtand mit nachhaltigem Erfolg leiſten, dann ſind unſere Enkel 25 ſämtlich katholiſche Knechte des Unfehlbaren.“ Seine größte are pPolitiſche Sorge beſtand darin, daß eine Zeit kommen könne, 1 4 2 der konſervative Orthodoxie ſich mit dem Ultramontauis⸗ 25 jen 32 20 Feuilleton. „ ug % Aus dem Zuche des deutſchen Kronprinzen.) „ Elefantenfagd auf Ceylon. 5 Es hatte ſeit einigen Tagen ſtark geregnet. Das Raſthaus in 2 KNantalei, einem kleinen Eingeborenendorf, war unter dieſen Um⸗ zeſtänden auch nicht gerade ein paradieſiſcher Aufenthaltsort zu nennen. 8 ü Da kam eines Morgens ein eingeborener Jäger mit der Nach⸗ 5 richt herein: er habe friſche Elefantenfährten gefunden! Sofort machen wir uns im Auto auf den Weg. Ganz Ceylon iſt von einem bewundernswerten Netz erſtklaſſiger Autoſtraßen bdaurchzogen. Ein Jehler iſt nur, daß dieſe Autoſtraßen ſtellenweiſe ſehr ſchmal ſind. 1 Unſere Fahrt dauerte nicht lange; bald machten wir Halt u. und gingen auf einem Waldwege an die Stelle, an der die Fährte in den Dſchungel führte. Dſchungel nennt der Angloindier jede en Art dichten Waldes; es kommt dabei abſolut nicht auf die Baum⸗ 15 arten an, aus denen ſich das Gehölz zuſammenſetzt. In dieſem 'aß Falle war es dichtes Unterholz, Laubwald mit einzelnen— ſehr 2 wenigen— größeren Bäumen. Dafür umſomehr minder erfreu⸗ 85 e Schlinggewächſe und Dornen. de 8 durch den ſtarken Regen ben entſetzlich auf⸗ geweicht. Wir mußten die ganze Zeit über in einem üblen Sumpf⸗ fr emeines em Buche des Kron⸗ iner Arſchaulichkei einen Begkift uon den VVA — ſollte. Entweder von der Seite auf ein Dreieck am Kopf zwiſchen waſſer bis zur halben Wade herumpantſchen. Dazu war es ſehr 5 15 Schritt(denn mehr betrug die Entfernung nicht) gegenüberſteht, hat die Sache doch ein weſentlich anderes Geſicht. ſer. bi. aß le zefonders Kapttel zum e 9 mir damals meine engliſche Doppelbüchſe ihres Rückſtoßes wegen 30 Grad Reaumur. Ich glaubte immerzu in einem römiſchen Dampfbade zu pirſchen. 5 Vorſichtig folgten wir der breiten Spur des Elefanten, der wie eine rieſige Dampfwalze alles niedergetreten hatte, wo ſein Weg ihn hinführte. Unſere Geſellſchaft war klein, vier Jäger nur. Zwei engliſche Herren, von denen der eine der Beſitzer der größten bekannten Elefantenbüchſe war; er ſchoß aus einer rieſigen Doppelbüchſe mit Schwarzpulver zwei Rundkugeln. Der andere, ein kleiner, ge⸗ wandter Mann, führte und pirſchte vor mir her. Den Beſchluß bil⸗ dete mein Freund Finckenſtein und der Schilaxi. Wir waren ſchon etwa dreiviertel Stunden ſchwitzend herum⸗ geplanſcht, ohne etwas zu Geſicht zu bekommen, da hörten wir plötzlich einen ganz merkwürdigen Ton. Es klang wie ein ferner Donner, dumpf und grollend. Als wir näher kamen, erklärte unſer Führer, es ſei— das Schnarchen des Elefanten, der ganz nahe ſeinen Mittagsſchlaf halte. Er hatte recht. Nachdem wir etwa noch weitere dreihun⸗ dert Meter vorgeſchlichen waren— dies„Schleichen“ war übrigens keine Kleinigkeit bei der Beſchaffenheit dieſes nahen Verwandten der pontiniſchen Sümpfe, guf deſſen glitſchigem Grund wir elend herumſchlidderten—, ſahen wir den Koloß auf der Seite liegend, grau, maſſig, mit dem Kopf ſpitz auf uns zu, in feſtem Schlaf. Man hatte mir eingeſchärft, wohin ich meine Kugeln placieren Licht und Rüſſel oder von vorn direkt über den Rüſſelanſatz. Dieſe theyretiſche Inſtruktionen waren ja nun ſo weit ganz ſchön; aber wenn man einem ſolchen enormen Kerl auf dreißig Leider flößte Heiß und ſchwifl wie in einem Orchideen⸗Treibhauſe, efwa 27 bis f noch großen Reſpeff ein, und ich halfe ſie an des Schuſſes vermiſchte ſich mit einer Art Land⸗ und Seebeb Elefant ſei kein Spaß. er ablehnte. So zogen wir alle auf der Schweißfährte nach. zwanzig Schritt gegenüberſtehen. Wenn er uns Finckenſtein gegeben, während ich meine 7,8 in der Hand hielt. Ich kniete in den Sumpf nieder und ſtrich an einer kleinen Erle oder was ähnlichem an. Ich sielte auf die Stelle über dem Rüſſel und geſtehe, daß ich recht ſchüchtern den Finger an der Stecher legte. Was dann paſſierte, läßt ſich gar nicht beſchreiben. Der Krach und einem furchtbaren Trompeten, das der jäh augfeweckte alte Herr ausſtieß. Er hatte ſich in die Höhe gewälzt. Meinen Einſchuß konnte ich gut ſehen, eine Idee zu hoch. Der Schuß mußte durch die ſchröge Lage des Kopfes keine pitalen Teile getroffen haben. Da ſtand der Kerl, verblüfft, wütend, einen Augenblick nur, aber gerade lange genug, daß Finckenſtein und der eine Engländer jeder noch eine Kugel anbringen konnte; dann machte der ver⸗ wundete Rieſe Kehrt und brauſte krachend davon 5 Da ſtanden wir nun mit dummen Geſichtern. Die Englände ſagten„dam“ und wir beide„verflucht“,— was ſo zlemlich das⸗ ſelbe iſt. 5 Mir war ſofort klar: wir müſſen gleich nach! Der eine Engländer erklärte aber rund heraus, er gebe nicht zu, daß ich einen Schritt weiter ginge; denn ein angeſchweißter Wix erwiderten ihm ruhig, er könne dann zurückbleiben, Wos Dieſe Nachſuche werde ich mein Lebtag nicht pergeſſen. Das Unterholz war enorm dicht und ſperrte jede Aus ſicht. Jeden Augenblick konnten wir dem angeſchoſſenen Elefanten anr wir verloren, darüber gab es gar keinen Zweifel. Der Boden war glatt, überall von Dornen über 2. Seite. Gonoral⸗Auzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendplakt.) Mannheim, 27. Junt. ja erreicht worden, daß auch die Fortſchrittliche Volkspartei ſich verpflichten mußte, mit der Sozialdemokratie kein Bündnis ab⸗ zuſchließen, wie für die Nationalliberalen Wahlbündniſſe mit den Konſervativen auf Grund des fortſchrittlich⸗nationallibe⸗ ralen Wahlabkommens ausſcheiden. Die Scheidung der Geiſter, die durch das jetzige Wahlabkommen getroffen wurden, iſt voll⸗ kommen klar. Von einem Bündnis der Nationalliberalen mit der Sozialdemokratie iſt keine Rede und nur durch ganz will⸗ kürliche Schlußfolgerungen oder böswillige Entſtellungen kann dem Bündnis zwiſchen Nationalliberalen und Fortſchrittlern eine ſolche Deutung gegeben werden. Die Heftigkeit, mit der die Konſervativen und die Vertreter des Bundes der Land⸗ wirte, die in Württemberg beſonders innig verſchmolzen ſind, die Nationalliberalen wegen ihrer Taktik bei den kommenden Landtagswahlen angreifen, iſt kennzeichnend für die herbe Enttäuſchung, die den Bündlern und Konſervativen damit be⸗ reitet wird, daß die Nationalliberalen ſich nicht mehr wie vor ſechs Jahren dazu hergeben wollen, den Parteien der Rechten die Kaſtanien aus dem Feuer zu holen. Es muß den Natio⸗ nalliberalen als ein hohes Verdienſt angerechnet werden, daß ſte ſich bei der Feſtlegung der Richtlinien für den kommenden Landtagswahlkampf ausſchließlich von den Intereſſen des Ge⸗ ſamtliberalismus leiten laſſen. Damit iſt die Gewähr dafür gegeben, daß der Liberalismus im ganzen im Schwabenlande auch bei den bevorſtehenden Neuwahlen zum württemberg. Landesparlament den Anſturm von links und von rechts ehren⸗ voll beſtehen wird. Bayeriſche Knrioſa. München, 26. Juni. (Von unſerem.⸗Mitarbeiter.) In Bayern erleben wir merkwürdige Dinge, ſeitdem das„homogene“ Miniſterium Hertling philoſophiſch⸗kheolo⸗ giſch regiert, gehalten von einer Zentrumsmehrheit, die ſich zwar nur auf 38 Proz. aller Wähler ſtützt, nichtsdeſtoweniger aber nach eigenem Gutdünken ſchaltet und waltet, unbe⸗ kümmert um die Minderheitsparteien. Die Verantwortung für die heilloſen Dinge, die zur Zeit gemacht werden, lehnen ſie aber beide ab, das„homogene“ Miniſterium und die Zen⸗ trumsmehrheit; alles, was an dummem Zeug geſchieht und rückſchrittlich iſt, davor haben dieſe beiden Faktoren unſerer Landesverwaltung ſelbſt wenig Reſpekt, wenn ſie es auch in ihrem Intereſſe für notwendig halten, und darum berufen ſie ſich immer darauf, das ſei alles von der vorigen oder von weiß Gott welcher Regierung„geerbt“. So war zum Bei⸗ ſpiel der Jeſuitenerlaß„geerbt“, der eine ſo unſäglich klägliche Rolle geſpielt hat und jetzt ſuſpendiert iſt. Und ſon⸗ derbar, die äußeren Behörden, denen man ihn mit ſolcher Eilfertigkeit mitgeteilt hat, auf das er ſchleunigſt vollſtreckt werde, ſind heute noch ohne die Gegenordre, daß er nicht voll⸗ ſtreckt werden darf. Wir werden es erleben, daß man ſich auch bei dieſer Saumſeligkeit auf eine„Erbſchaft“ hinaus⸗ redet. Diesmal wenigſtens wäre es glaubwürdig; denn die Kriecherei der Regierung vor dem Zentrum iſt in Bayern tat⸗ ſächlich erblich geworden von einer Regierungsgeneration zur anderen. Das iſt das eine Kurjoſum, das aus einer ganzen Kette von Raritäten der letzten Zeit herausgenommen ſei. Das zweite, was wir anführen wollen, iſt die Begründung der geiſtlichen Schulaufſicht durch den jetzigen Miniſter des Kultus. Mehr ehrlich als vorſichtig hat er kundgegeben, daß eigentlich für die geiſtliche Schulaufſicht an den kotholi⸗ ſchen Schulen in Bayern gar keine verfaſſungsmäßige und ge⸗ ſetzliche Handhabe vorhanden ſei, ſondern daß lediglich das Proteſtantenedikt(Beſtandteil der Verfaſſung) eine ſolche vor⸗ ſehe, daß man aber„der Parität halber“— et hätte auch ſagen können: weils gleich iſt!— auch bei den Katholiken an dem Prinzip der geiſtlichen Schulaufſicht feſthalte. Einen Tre p⸗ penwitzder Weltgeſchichte nannte der liberale Ab⸗ geordnete Dr. Müller⸗Meiningen⸗Hof dieſe Argumentation, die aus einer Angelegenheit der proteſtantiſchen Kirche, mit der das Zentrum vor wenigen Jahren noch wegen der„Pari⸗ tät“ in ſtetiger Fehde lag, ſo plötzlich Konſequenzen für die katholiſche Kirche abzuleiten. Wie's trefft! Eine weitere Schildbürgerei! Die Vorſtandſchaft des Gu ttemplerordens in Heidelberg hatte ſich an das bayeriſche Kultusminiſterium gewendet mit der loyalen An⸗ frage, ob das Miniſterium etwas gegen eine größere Propa⸗ ganda, die der Orden in Bayern auch an den Schulen ent⸗ falten wolle, einzuwenden habe. Das Miniſterium lehnte das für die Schulen ab; das war ſchließlich ſein Recht; aber das Schöne an der Sache iſt die Begründun g, in der es unter anderem heißt, die Guttemplerorganiſation ſei eine inter⸗ nationale Sache und ſei deshalb und auch aus anderen Gründen abzulehnen; unter den anderen Gründen waren auch„wirtſchaftliche“. Das heißt alſo: Durch die Alkoholabſtinenzbewegung kommt die Alkoholinduſtrie in Schwulitäten. Mehr als das braucht man wohl zu der ganzen Angelegenheit nicht zu ſagen.“ Böſe Menſchen haben dem Kultusminiſter bereits einen Strick daraus gedreht, daß er Inhaber von Brauereiaktien ſein ſoll. So weit wollen wir nicht gehen! e Das wären alſo nur drei, allerdings dle grandioſeſten Stückchen aus der theologiſch⸗philoſophiſchen Aera Hertling, denen ſich einige kleinere faſt täglich anreihen. Mit einem ge⸗ wiſſen Unbehagen hat man vor wenigen Monaten noch in gewiſſen Kreiſen auf das fortſchrittliche Bayern geblickt; heute vielleicht hat man in jenen Kreiſen ſchon eingeſehen, daß man mit dem, was man mit dem neuen Kurs rief, ein Schilda ſchuf, wie es auf politiſchem Gebiet wohl überhaupt noch nicht da war. Die Krone dieſer herrlichen Spießbürgerpolitik iſt aber, daß wir heute ſchon über 7 Millionen Defizit haben, von denen die Regierung nicht weiß, wie ſie ſie decken ſoll, ohne Zuſchläge zu den neuen Steuern zu erheben, über die wir die Zettel noch nicht einmal in der Hand haben. 85 0 Eine Neuauflage des Schapiroprozeſſes. Darmſtadt, 28. Juni. In der heutigen Sitzung wird Landgerichtsrat Alten⸗ dorf als Zeuge vernommen, der die Unterſuchung in dem vorliegenden Strafprozeß geführt hat. Er wird gefragt, ob Polizeirat Obſtfelder ihm früher nicht einmal geſagt habe, er könne nichts machen, die Polizeiaſſiſtentin reiße alles an ſich. — Zeuge: Es iſt möglich, aber die Aeußerungen ſeien von ihm nicht als Tadel empfunden, ſondern in dem Sinne auf⸗ gefaßt worden, daß Obſtfelder damit das lebhafte Temperament der Polizeiaſſiſtentin habe charakteriſieren wollen, die mit Eifer überall zugreife. Der Zeuge bekundet weiter, daß die Zahl der Kuppeleiverfahren in Mainz abgenommen habe, ſeit⸗ dem die Polizeiaſſiſtentin im Dienſte iſt. Auf Befragen äußert ſich dann der Zeuge über die Führung der Unterſuchung durch den Beigeordneten Berndt. Die Unterſuchung durch Berndt war mehr kurſoriſcher Art. Er konnte nicht, wie ich bei mei⸗ ner Unterſuchung, die monatelang dauerte, warten, bis alle Zeugen zur Stelle waren.— Dr. Bernſtein: Wir haben nicht behauptet, daß Berndt die Unterſuchung parteiiſch geführt hat, ſondern nur daß er durch Uebernahme der Unterſuchung den Anſchein der Befangenheit erweckt hat.— Zeuge: Wenn ich danach gefragt werde, ſo kann ich ſagen, daß Hirſch den An⸗ ſchein der Befangenheit vermutet haben kann und ſich ſoweit im guten Glauben befunden hat. Ein Apotheker, der als Zeuge vernommen wird, hat ſich It.„Frkft. Ztg.“ über das Verhalten der Polizeiaſſiſtentin zu beklagen gehabt. Er hatte ſein Verhältnis in der Nähe ſei⸗ ner Wohnung einlogiert und ſei deswegen vielfach von der Polizei beläſtigt worden. Die Polizeiaſſiſtentin habe ſeine Freundit wiederholt vorgeladen und ſie ermahnt, ſich eine an⸗ dere Beſchäftigung zu ſuchen. Ihm ſelbſt hätte ſie erklärt, ſie halte dieſes Verhältnis für unmoraliſch, worauf er erwidert habe, er habe immer Verhältnis gehabt, da er nicht heiraten könne. Er wolle kein öffentliches Haus beſuchen. Außerdem habe die Polizeiaſſiſtentin ihm gedroht, ſie werde ihn kontrol⸗ lieren, wohin er auch immer ziehen möge. Frau Schapiro bekundet, daß die Nachbarſchaft des Zeugen ſich häufig darüber heſchwert hätte, daß das Mädchen in unanſtändiger Kleidung am Fenſter der Wonhung des Zeugen ſich gezeigt habe. Die⸗ ſer hätte häufig ſeine Wohnung wechſeln müſſen und immer wieder ſeien dieſelben Beſchwerden gekommen. Bei einem Beſuch in der Wohnung habe ſie dem Zeugen erklärt: Daß Sie ein Verhältnis haben, geht niemand etwas an, aber ſorgen Sie wenigſtens dafür, daß kein Aergernis gegeben wird. Auch in dieſem Falle habe ſie auf Aufforderung des Revierkommiſſars gehandelt und ſie ſei zunächſt mitgegangen, weil es in einem ſolchen Falle angebracht ſei, eine weibliche Beamtin mit der Feſtſtellung zu betrauen. Der Zeuge gibt auf Befragen an, daß gegen ihn niemals eine Strafe verfügt worden iſt, wohl aber eine Verwarnung wegen Konkubinats angedroht wurde. Es wird ſodann der frühere Polizeiwachtmeiſter Meckel vernommen, der jetzt Inhaber eines Detektivbureaus iſt und im Auftrage des Angeklagten Ermittlungen angeſtallt hat. Der Zeuge erklärt, dieſe Ermittlungen im Rahmen ſeines Geſchäfts betrieben zu haben, nicht etwa aus perſönlicher Gehäſſigkeit gegen den Beigeordneten Berndt. Der euge berichtet über eine Konferenz der Polizeikommiſſäre, die kurz nach dem erſten Pro⸗ zeß ſtattgefunden habe. Hier ſeien die Beamten von dem Bei⸗ geordneten Berndt inſtruiert worden, bei Siſtierungen auf ſit⸗ tenpolizeilichem Gebiet künftig mit größerer Vorſicht vorzugehen. Insbeſondere ſolle man ſich in acht nehmen bei irgendwelchen Vorgehen gegen Liebespärchen. Ein Kommiſſar habe eine Rüge erhalten, weil er zu ſcharf vorgegangen ſei. Der Kommiſſar der Fahndungsabteilung habe gefragt, ob ſeine De. Leute nicht mehr befugt ſein ſollten, Pärchen aus Gaſthöfen auszuheben, worauf ihm geſagt wurde, daß dies nur zuläſſig ſei, wenn ein beſonderer Verdacht vorliege. Der Zeuge gibt 3˙½% daß auch früher ſchon Mahnungen in dieſem Sinne erfolgt ſeien. Der Beigeordnete Berndt habe den Prozeß zwar ſelbſt nicht erwähnt, aber unter den Kollegen ſei die Meinung ver⸗ breitet geweſen, die Weiſungen hätte wohl der Prozeß Hirſch gezeitigt. Beigeordneter Berndt: Es habe ſich in der frag⸗ lichen Konferenz um eine der regelmäßigen allmonatlichen Zu⸗ ſammenkünfte gehandelt, die den Zweck hätten, eine möglichſt einheitliche Handlung der Polizei zu gewährleiſten. Er habe hierbei lediglich das wiederholt, was er ſchon früher immer betont habe. Verteidiger Juſtizrat Dr. Bernſtein: Es war alſo doch das erſte Mal, daß Sie es für notwendig hlelten, ſolche Kon⸗ ferenzen ſelbſt abzuhaltend Beigeordneter Berndt: Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ich, nachdem ein ſo aufſehenerregender Fall vorgekommen war, mir die größtmöglichen Garantien ver⸗ ſchaffen wollte, daß meinen auch ſchon früher erteilten Inſtruk⸗ tionen nachgegangen werde. Zeuge Meckel verbreitet ſich ſo⸗ dann über ſeine Ermittlungstätigkeit für den Angeklagten. Es wird hierbei feſtgeſtellt, daß er auch verſchiedentlich Schutzleute aufgeſucht und ſie nach Verſchiedenem gefragt habe. Staats⸗ anwalt: Haben Sie ſich für berechtigt gehalten, Beamte zum Bruch des Dienſtgeheimniſſes zu verleiten? Zeuge Meckel: Ich muß als Detektiv alles tun, um möglichſt viel herauszube⸗ kommen. Der Staatsanwalt hält dem Zeugen vor, daß er kurz nach ſeiner Entlaſſung ſich ausdrücklich dagegen ver⸗ wahrt habe, irgendwie etwas gegen den Beigeordneten Berndt zu unternehmen, und daß er ſpäter keinen Anſtand genommen habe, es doch zu tun. Der Zeuge erklärt, es handle ſich hier⸗ hei um ſeine Exiſtenz, die er ſich neu gegründet habe. In der Nachmittagsſitzung wurden zunächſt einige Zeugen vernommen, die noch über einen bereits früher verhandelten Fürſorgefall in Mombach Ausſagen machen. Ein Wirt Richter aus Mainz ſoll be⸗ künden, daß die Polizeiaſſiſtentin ſich ihm als Kellnerin vorgeſtellt habe. Der Zeuge behauptet mit großer Beſtimmt⸗ heit unter wachſender Heiterkeit aller Prozeßbeteiligten, daß dem ſo ſei und obwohl man ihm die Unwahrſcheinlichkeit ſeiner Behauptungen vorhält, bleibt er dabei, daß keine Verwechs⸗ lung möglich ſei. Ein jetzt zwanzigjähriges Mädchen gehört zu dem vielerwähnten Freundinnenkreis, der ſich auf der Meſſe auffällig betragen haben ſoll. Sie erzählt, daß Polizeiaſpi⸗ rant Bruder auf der Meſſe verſucht habe, mit ihr anzu⸗ bandeln; ſie habe ihm aber erklärt,„Familienanſchluß“ ſei nicht erwünſcht. Sie beſtreitet im übrigen, ſich auffällig be⸗ nommen zu haben. Frau Schapixo erklärt es für unwahr, daß ſie grob geworden ſei. Die Mädchen hätten ſich nach An⸗ gaben zvon Schutzleuten auf einer Schaukel auffällig betragen, ſo daß das ganze Publikum ſich entrüſtet habe. Juſttsrat Cauſe ſtellt feſt, daß das Mädchen mit einem Offisier ein Verhältnis hatte, einen Schlüſſel zu deſſenn Zimmer beſaß Und faſt täglich in der Kaſerne war. Eine weitere Zeugin behauptet, ſie ſei eines Morgens um %8 Uhr vom Schutzmann Belzer zur Polizei gerufen worden, nach ihrer Meinung ohne Grund. Sie habe damals ein Ver⸗ hältnis mit einem Angeſtellten eines Kinematographenkheaters gehabt und ſei im zweiten Monat ſchwanger geweſen. Die Polizeiaſſiſtentin habe ſie gegen ihren Willen ins Cecilienheim nach Wiesbaden gebracht. Vorher ſei ſie von 8 Uhr morgens bis 5 Uhr nachmittags auf der Polizei in einer Zelle gehalten worden, bis ihre Mutter nach Hauſe genommen habe. Frau Schapiro erklärt zu Rheinpromenade aufgegriffen worden. 0 0 Zentrale für Jugendfürſorge mitgeteilt, daß das Mädchen in Mainz ſich irgendwo aufhalte. Die Mutter habe auch er⸗ klärt, ſie bekümmere ſich um die verwahrloſte Tochter über⸗ haupt nicht mehr. Zwei Töchter aus derſelben Familie trei⸗ ben ſich in Paris herum. Die Polizeiaſſiſtentin hat die Mut⸗ ter gebeten, das Mädchen doch mit nach Hauſe zu nehmen, bis ſie eine andere Unterkunft gefunden habe. Nach acht Ta⸗ gen ſet dann das Mädchen im Cecilienheim angekommen. Eigentlich wäre Zwangserziehung für das damals noch nicht ſiebzehnjährige Mädchen angebracht geweſen. Später iſt die⸗ ſes denn auch in das ſtrengere Johannis⸗Stift gekommen. Dort habe es ſich aber auch nicht gut geführt, da es die ande⸗ Nach der Entlaſſung hat das Mädchen den Vater ſeines Kindes geheirgtet und iſt ſehr ins Elend gekommen; das Kind kam ſchließlich in eine Krippe. Frau Schapiro hat der Frau öfters geholfen. Die Zeugin erklärt auf Vorhalt, daß alles unwahr ſei. Sie will in⸗ folge eines Brieſes der Frau Schapiro einen Selbſtmordver⸗ ſuch gemacht haben. Der Vorſitzende ſtellt feſt, daß ſieben Wochen dazwiſchen lagen. Die Zeugin bleibt dabei, daß ſie ſich über Frau Schapiro zu beklagen habe, weil dieſe ſie habe unterſuchen laſſen. Frau Schapiro: Dieſe Unterſuchung habe ich vornehmen laſſen, um ein Geſundheitsatteſt zu be⸗ wir auch nicht zwei Schritte von der Elefantenfährke ſeifwärks abgehen konnten. Große Bäume gab es nicht. Das Unheil drohte hinter der Wand des Unterholzes; und beinahe hätte es uns tat⸗ ſächlich überraſcht. Der eine der engliſchen Herren hatte gerade einen Vorhang aus Schlinggewächſen derb zur Seite geſchoben— da ſehe ich, wie er mir plötzlich krampfhafte Zeichen macht. Ich ſpringe vor und winke raſch noch zu Finckenſtein hin. Vor uns auf zwanzig Schritt ſteht der graue Rieſe, zum Angriff bereit, die gewaltigen Ohren abgeſperrt, den Rüſſel nach oben gerollt. In der nächſten Sekunde mußte er uns annehmen. Wie auf Verabredung eröffnen wir ein Schnellfeuer. Kugeln hageln nur ſo auf ihn ein. Da macht er Kehrt und trollt dovon. Ich war ganz verzweifelt. All die Mühe, Aufregung und Ge⸗ fahr umſonſt. Wir machten uns alſo wieder auf die Verfolgung un? kämpften uns während weiterer zwei Stunden mühſam und immer mühſamer durch Dickicht und Sumpf, bis ſchließlich die Kräfte verſagten. Nach Luft ringend, ſetzte ſich jeder hin, wo er gerade ſtand, das heißt— ins Waſſer. Es ging einfach nicht weiter. So verlief dieſe ſeltſame Pirſch. Der Elefant hatte mehr als ein Dutzend Kugeln— und doch haben wir nie wieder etwas bon ihm geſehen. An einem anderen Tage ſchoß ich dann einen etwas geringeren efanten; die Begleitumſtände waren jedoch lange nicht ſo auf⸗ der Natur wie die von mir beſchriebene Pirſch. man erſt einmal in Indien geweſen und hat man die klu⸗ ten gezähmt geſehen, ſo kommt es einem beinghe wie brechen vor, ſo einen Prachtkerl zu ſchießen. Sein Ge⸗ Indien ſelbſt ſo viel ehrliche, nützliche Arbeit. Der dem ich ſoeben erzählte, würde nie nützliche Die er lebt, den Schrecken der ogne⸗Elefant läßt ſich nicht einfan⸗ in Schrecken geſchrieben/ eine ganzen Gegend. Ja, es gibt Eingeborene, die behaupten, alte Rogue⸗Elefanten ſcheuten ſich ſogar nicht, gelegentlich einen Men⸗ ſchen zu verſpeiſen. Ich halte das aber für ein Dſchungel⸗Mär⸗ chen, denn bekanntlich nährt ſich der Elefant nur von Pflanzen. Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben. Frl. Marie Fein, die geſtern am Münchner Hoftheater ein Gaſtſpiel als Thekla in„Wallenſteins Tod“ abſolvierte, wird dort nochmals am Freitag als Klärchen in Egmont gaſtieren. Feminierte Mänuchen. Dem bekannten Phyſiolgen Profeſſor Dr. Eugen Steinach in Prag iſt ein Verſuch gelungen, der Aufſehen erregen muß. Es gelaug dem Gelehrten in mehreren Fällen männliche Tliere in wefbliche zu ver⸗ wandeln. Profeſſor Steinach kaſtrierte eine Anzahl zwei bis vier Wochen alte Meerſchweinchen und Ratten und brachte in den Leib der Tilere Eierſtöcke von Weibchen derſelben Tiergattung. Die Eierſtöcke wuchſen im männlichen Körper heraun und kamen zur Reife. Heute nach acht Monaten leben die meiſten der ſo ſeminierten Mäunchen noch. Bei dieſem Verſuche ſind nun ebenſo wichtige wie intereſſante Beobachtungen gemacht worden. Es lag Profeſſor Steinach haupt⸗ ſächlich daran, ſeſtzuſtellen, wie ſich das Wachstum des Körpers, der doch eigentlich für ein männliches Tier beſtimmt war, nach der Fe⸗ minierung geſtalten würde. Der Verſuch zeigte eine ſichtliche Hem⸗ mung des Körperwachstums. Schon nach kurzer Zeit konnte man eine Veränderung der Körperformen feſtſtellen, die Tiere erhielten ein weiches Haarkleid und den typiſchen weiblichen Fettanſatz. Die Bruſtdrüſen traten hervor und entwickelten ſich zu weiblichen Or⸗ ganen, überhaupt erwarben die Tiere eine ausgeprägte weibliche Stimmung. Profeſſor Steinach beabſichtigt nun. die Verſuche zu wiederholen und auch auf andere Tiere auszudehnen, er glaubt, wenn ſich das Verfahren auch bei den Haustieren, Rind, Schaf, anwenden läßt, eine bedeutend vorkeilhaftere Schlachtviehart ſchaffen zu können. Puderfriſuren in Anteuil. Das jüngſte Rennen in Auteuil hat, ſo wird uns aus Paris Mode lanciert: mit einer Miſchung von Staunen und Entzücken erblickten die eleganten Pariſerinnen das Allerneueſte: regelrechte Puderfriſuren aus alter Zeit. Die füh⸗ renden Modehäuſer hatten ihre Mannequins als Apoſtel des Pu⸗ ders auf den Rennplatz geſchickt und alle Zuſchauer waren ſich darüber einig, daß die Puderfriſur die Friſche und die Jugendlich⸗ keit des Teints viel beſſer zur Geltung bringt, als die natürliche Haarfarbe.(2) Nun werden auch die Bühnen für die neue Mode kämpfen, die führenden Schauſpielerinnen wollen in Puderfriſuren auftreten und binnen kurzem wird die Glanzzeit der Dizian⸗Zöpfe und der blonden Ringellocken überwunden ſein. Wird ſie es? Strindberg auf der Bühne! Max Dauthendey, der auch ſ. Zt. zu dem Kreiſe gehörte, der ſich in den neunziger Jahren in Berlin um Strindberg zu ſammeln pflegte, hat vor kurzem ein Luſtſpiel vollendet, in deſſen Mittelpunkt der verſtorbene Sichter ſteht, während in den übrigen Figuren des Stückes mehr oder weniger die Freunde aus der Ge⸗ ſellſchaft im„Schwarzen Ferkel“ zu erkennen ſind: Stanislaw Prahbyszewski, Sigbjörn Obſtfelder u. a. Auch Ellen Key und Strindbergs erſte Frau Siri von Erſen ſpielen eine Rolle im Stück.„Maja“, eine Bohsmekomödie(bei Ernſt Rowohlt Verlag in Leipzig erſchienen), wie Dauthendey ſein Luſtſpiel betitelt, hat, ſpielt im norwegiſchen Hochgebirge, wo eine luſtige Künſtlergeſell⸗ ſchaft ſich angeſiedelt hat, unter der Strindberg als der einſame Wahrheitsſucher in der Welt der Thhenktenee Lügen einher wandelt. Das Stück wird vorausſichtlich in der nächſten Saiſon in Stockholm zur Aufführung gelangen. Der Sieg des Zuckerrohrs. Mit der Zuckerproduktion der Welt und mit dem auffälligen Rückgang der Zuckerinduſtrie in Europa beſchäftigt ſich die Illu⸗ ſtration, die dabei auf Grund eines intereſſanten Zahlenmaterials den Nachweis erbringt, daß der in den Tropen erzeugte Rohr⸗ zucker in abſehbarer Zeit den europäiſchen Rübenzucker verdrängen muß. Die großen europäiſchen Zuckerläuder ſind Frankreich, gekommen ſei und ſie ault Deutſchland, Oeſterreich und Rußland. Ihre Produktion belie Mannheim, 27. Junt. höfen—— 5 läſſig kommen, das zur Unterbringung in eine Anſtalt nöti 10 g war. gibt Im übrigen habe die Zeugin auch die Vorſteherin des Ceci⸗ 15 en⸗Heinns beſchimwpſt. ſteherin des Ceci ſelbſt Die Verhandlungen werden nach weiteren Vernehmungen ver⸗ auf Morgen vormittag vertagt. dirſch Die Nieſenunterſchlagungen in der frag⸗ 11 7 Berliner Ronfektion vor Gericht. habe 5*Berlin, 26. Juni. umer Die erhandlung gegen den Tuchagenten Georg wurde heute fortgeſetzt. Die weitere Vernehmung des 9 A ugeklagten zeigt, daß dieſer ſich in einem faſt unentwirr⸗ Nor baren Chaos befunden hat. Zur Sprache kam, daß von einem 8 iſt Gläubiger des Angeklagten das Konkursverfahren beantragt Aber worden war. Zur Eröffnung des Konkursverfahrens kam es aber nicht, da genügende Maſſe nicht vorhanden war. Trotz kruk⸗ der Rieſenſummen, mit denen er operierte, will der Angeklagte ſo⸗- Bücher nicht geführt haben, obgleich er nach ſeiner Be⸗ Es„ hauptung nicht nur eine Agententätigkeit entwickelte, ſondern eitte 1 umfangreiche Geſchäfte auf eigene Rechnung machte. Lange 113U— Erörterungen knüpften ſich an die unter Anklage geſtellten Be⸗ z trugsfälle, bei denen die Firma Clemens u. Wittkowski und die 1 el. LKaufleute Sigismund und Selmar Wittkowski mit ſehr großen 13 5 Summen die Leidtragenden geweſen ſind. Mit der Firma hat 5 a3 er Warengeſchäfte und mit den beiden Herren perſönlich Dar⸗ ber: lehensgeſchäfte gemacht. Der Geſamtbetrag der von Clemens rnd! 15 7 bezogenen Waren ſoll ſich auf 126600 M. geſtellt haben. 5 11705 Außer dieſen Warengeſchäften handelt es ſich noch um ſo⸗ genannte Darlehensgeſchäfte. Der Angeklagte heſtreitet, falſche Angaben bei den Darlehensgeſchäften gemacht — zu haben. Im übrigen bleibt er bei der Behauptung, daß er iber alles Geld, was er erhielt, abgeliefert habe. Nach einer von bach ihm aufgemachten Rechnung will er im ganzen 1 103 000 M. ab⸗ he⸗. geliefert haben; das wäre ſogar mehr als er eingenommen hat. rin In der weiteren Verhandlung bekundet der telegraphiſch unt⸗- aus Greiz zitierte Zeuge Meyer, daß die unerklärlich billigen dasß Angebote von Cheviots uſw., wie ſie von den Gebr. Salomon er gemacht werden konnten, niederdrückend auf den ganzen Markt ch⸗ gewirkt haben. Ganz ausführlich wurde der Zeuge Köpppo bört von der Firma Franz Heyer in Greiz über die Verbindungs⸗ eſſe 3 modalitäten, in denen die Firma zu Kain geſtanden und über ſbi⸗ die Regulierungsart des letzteren vernommen. Danach iſt Kain ſei für die Firma vier Jahre tätig geweſen und hat für alle Ver⸗ 1155 4 käufe, auch für die, die er für eigene Rechnung machte, Pro⸗ ihr, viſion erhalten. Für eigene Rechnung hat er Waren in Höhe An- von 249 300 M. bezogen, auf fingierte Konten ſolche für ſen, 1389 500., zuſammen alſo 1638800 M. Dazu kommen noch zrut 700 900 M. für Geſchäfte mit regulären Kunden; dieſe ſind re⸗ enr. gulär abgewickelt worden. Die Firma brachte Kaim das aller⸗ aß größte Vertrauen entgegen. Die Geſchäftsverbindung hat 8 ſchließlich in der Weiſe aufgehört, daß Kaim ſelbſt kündigte. unm( Als dann die Firma an verſchiedene von Kaim fingierte Ab⸗ en, nehmer und Firmen Mahnbriefe ſchickte, ſind dann die ganzen er- ungetreuen Manipulationen ans Tageslicht gekommen. ſers In der weiteren Verhandlung wurde der Sachverſtändige Die Lauffs(Friedenan) über den Wert der in Frage ſtehenden eim an Gebr. Salomon verſchobenen Waren vernom⸗ ens men. Auch der Sachverſtändige Siegfried Oppenheim ger äußerte ſich über die ganze, etwas verworrene Sachlage. In der Branche ſei allgemein bekannt geweſen, daß die Ware von den Gebr. Salomon verſchleudert werde. Dies habe nach An⸗ müſſen. Nach Anſicht des Sachverſtändigen ſet aus verſchie⸗ denen Momenten zu ſchließen, daß die Firma Heyer etwas von den Manipulationen des Angeklagten gewußt haben dürfte. Deutsches Reſch. — Landeswaſſerverſorgung in Württemberg. Die Regie⸗ rung hat dem Landtag einen Geſetzenitwurf orvgelegt, der zur Herſtellung eines Waſſerwerks in der Donauniederung zwiſchen Langenau und Sontheim(in der Ulmer Gegend) uUnd einer Waſſerleitung für eine größere Anzahl von Ge⸗ meinden, worunter hauptſächlich Stuttgart, Ludwigsburg, Eßlingen, ein Staatsanlehen von 14½ Millionen Mark for⸗ dert. Die Leitung wird 106 Km. lang ſein, 900 Mm. Licht⸗ weite im Fallrohr haben und 800 Sekundenliter liefern. Es 1* iſt eine dreijährige Bauzeit in Ausſicht genommen, der jähr⸗ in⸗ liche Betriebsaufwand berechnet ſich auf 425 000 Mk. Etwa er⸗ 50 Gemeinden werden an die Waſſerverſorgung angeſchloſſen ſicht des Sachverſtändigen auch der Firma Heyer bekannt ſein den Vorverhandlungen nicht 3u zweffeln. Der jetige Landtag wird mit Erledigung dieſer wirklich großzügigen Angelegen⸗ heit ſeine Arbeiten beſchließen. ANus Stadt und Land. * Mannheim, 27. Juni 1912. Der Großherzog hat dem Königl. Däniſchen Kammerjunker und Hauptmann im Garde⸗Infan⸗ terie⸗Regiment Wegener das Ritterkreuz 1. Klaſſe des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen. * Verliehen wurde dem Ober⸗Poſtaſſiſtenten Ludwig Schätzle aus Offenburg der Titel Poſtſekretär, * Etatmüßig angeſtellt wurden die Eiſenbahnſekretäre Friedrich Hattich, Hermann Lauer und Oskar Karr⸗ mann unter Ernennung zu Oberreviſoren; Stationskontrol⸗ leur Albert Bronn unter Ernennung zum Oberſtationskon⸗ trolleur; die Eiſenbahnſekretäre Friedrich Schroth, Karl Fiſcher, Theodor Witz, Alfred Hiß, Joſeph Ziegler, Joſeph Walſer, Philipp Horn und Wilhelm Hammann unter Ernennung zu Obereiſenbahnſekretären; Werkſtättevor⸗ ſteher Max Fiſcher und die charakteriſierten Poſtſekretäre Ernſt Menzel aus Mannheim beim Poſtamt Villingen und Friedrich Ruch aus Niedergebisbach, Amt Säckingen, beim Poſtamt Konſtanz. * Militäriſches. Vizefeldwebel Mahnkoßpf von der 8. Komp. Inf.⸗Regt. Nr. 169 in Lahr hat ſich durch Selbſtbildung das Befähigungszeugnis im Einjährig⸗Freiwilligendienſt er⸗ worben und die Prüfung in Bühl mit der Note„pt.“ beſtanden. * Poſtaliſches. Von jetzt ab ſind im Verkehr mit dem italieniſchen Poſtamt in Tripolis telegraphiſche Poſtanweiſungen bis 1000 Franken zuläſſig. Ueber die näheren Bedingungen erteilen die Poſtanſtalten Auskunft. * Nationalliberaler Verein.— Jungliberaler Verein. Wie bereits angekündigt wurde, wird von der Nationalliberalen Partei des 11. bad, Reichstagswahlkreiſes die Abhaltung eines Sommerfeſtes an der Bergſtraße arrangiert. Dasſelbe iſt nun auf Sonntag, 7. Juli, feſtgeſetzt worden, als Feſt⸗ ort das freundliche Großſachſen. Das Sommerfeſt ſoll die politiſch Gleichgeſinnten mit ihren Familien zwanglos ver⸗ einen und wird ſich ſo von ſelbſt zu einer vaterländiſchen und freiheitlichen Kundgebung des Bürgertums aus Stadt und Land geſtalten. Alle Vorbereitungen ſind beſtens getroffen. Als Redner wurden verſchiedene bekannte Parlamentarier gewonnen. Die Anſprachen werden eingerahmt von Muſik, Geſang und Tanz. Hauptfeſtlokal iſt der Zähringer Hof mit ſeinem großen Garten. Die Parteifreunde ſind alſo gebeten, am 7. Juli ihren Sonntagsausflug nach Großſachſen anzu⸗ ſetzen. Das Feſt findet bei jedem Wetter ſtatt und wird um etwa 3 Uhr ſeinen Anfang nehmen. * Ehrung verdienter Pfälzer Winzer. * Ordensauszeichnung. Die Geſellſchaft für Geſchichte und Literatur der Landwirtſchaft“, deren Mitglieder in Deutſchland, Oeſterreich, Rußland, Schweiz, Luxemburg und Süd⸗ amerika wohnen, beſchloß Gedenktafeln zu ſtiften wegen ihrer Förderung der Landwirtſchaft den Pfälzer Winzern Andreas Jordan und ſeinem Sohne Ludwig(Deidesheim). * Leichenländung. Der ſeit 21. November vorigen Jahres vermißte Großkaufmann Leopold Steiner iſt geſtern pei Worms als Leiche aus dem Rhein gezogen worden. Zum letztenmal hatte man ihn am Vormittag ſenes Tages im Wald⸗ parkreſtaurant(Beierle) geſehen, wo er frühſtückte, Er tele⸗ phonierte von dort aus heim, daß er ſich nach der nächſten Halteſtelle der Elektriſchen begeben und von dort aus heim⸗ fahren werde, fragte aber, als er wegging, einen Kellner nach dem nächſten Weg nach Rheinau. Seither fehlte jede Spur von ihm. Leopold Steiner war am 5. Mai 1851 zu Maſſenbach⸗ Getreidehandlung N. Steiner u. Cie. Auf ſeine Auffindung war eine Belohnung von 500 M. geſetzt. Er litt in den letzten Jahren an nervöſen Störungen und es iſt anzunehmen, daß er freiwillig den Tod geſucht hat. * Auf ſeiner erſten Fahrt zu Berg legte im Binger Hafen der neue holländiſche Güterſchraubendampfer„Loſchwyk“ an. Der Dampfer hat Stückgüter geladen die füir Mannheim beſtimmt ſind. Nachdem er im Laufe des Tages einen Teil ſeiner Ladung gelöſcht hatte, konnte er ſeine Reiſe zu Berg fortſetzen. * Jung⸗Mannheim. Das Union⸗Theater hat für Sams⸗ tag vormittag 11 Uhr für das Pfadfinder⸗Corps eine Extravorſtellung angeletzt, in welcher den Jungens koſtenfreiem Eintritt die Aufnahme des hieſigen Corps, der Frankfurter Pfadfinder u. a. m. gezeigt wird. * Verbot. Wie die„Volksſt.“ meldet, hat der Komman⸗ deur den Angehörigen des hieſigen Regiments den Be⸗ ſuch des Apollotheaters verboten, hauſen(Württemberg) geboren und Mitinhaber der hieſigen das gegen⸗ ters verſchloſſen bleiben, wenn„Roſenmontag“ und„Zapfen⸗ ſtreich“ gegeben werden, denn„Kaſernenluft“ unterſcheidet ſich in der Tendenz in nichts von dieſen beiden Stücken. Dem Apol⸗ lotheater aber wird die unfreiwillige Reklame, die mit dem Verbot für das Stück gemacht wird, nicht unwillkommen ſein. Badiſcher Tandtag. Zweite Kammer.— 88. Sitzung. Karlsruhe, 27. Jun: Präſident Rohrhur ſt eröffnet nach 9 Uhr die Sitzung. Am Regierungstiſch Miniſter Freiherr v. Bodman, Regierungs⸗ kommiſſare. Auf der Tagesordnung ſteht die Fortſetzung dern Beratung des Geſetzentwurfes über die Abänderung des Waſſer⸗ geſetzes. 25 Präſident Rohrhurſt teilt zw Abgg. Gierich und Gen, mit. 5 Miniſter Freiherr von Bodman: Der geſtrige Tag hat uns in der Beratung dieſes wichtigen Geſetzentwurfes einen guten Schritt vorwärts gebracht. Die gründliche Arbeit Ihrer Kommiſſion hat durch den Berichterſtatter in klarer und erſchöpfender Weiſe hier ihre Darſtellung gefunden. Ich danke der Kommiſſion und dem Berichterſtatter für dieſe werk⸗ volle Arbeit. Die Vertreter der Parteien haben dem Bericht⸗ erſtatter darin folgend ſich mit den Grundzügen der Geſetzesvorlage einverſtanden erklärt. Ich begrüße das als für die Regierung erfreulich, denn es eröffnet die Ausſicht, daß dieſes wichtige Ge⸗ ſetzeswerk, das ſchon wiederholt ſeitens der Regierung an der Landtag gegangen iſt, nun zu einem befriedigenden Abſchl kommt. Wenn der Berichterſtatter in dieſer Geſetzesvorlage einen leitenden Grundgedanken vermißt hat, ſo iſt demgegenüber ſchon von anderer Seite betont worden, daß ein ſolcher Grundgedanke doch wohl vorhanden iſt. Auch ich bin der Meinung, daß in de Tat ein Grundgedanke dieſes Geſetzesge bungs⸗ werk durchzieht, nämlich der, daß man das Waſſer als Ge⸗ meingut behandelt und daß man es einer tunlichſt ge⸗ meinwirtſchaftlichen Ausnützung zuführt unter möglichſter S nung aber der einzelnen Intereſſen. Nun haben ſich Meinungsverſchiedenheiten ergeben gerade darüber, ob Schonung der einzelnen Intereſſen von dem Geſetzentwurf in nügender Weiſe, die den Geſetzen der Gerechtigkeit und der Billig⸗ keit entſpricht, vorgeſehen ſei. Es iſt vor allem die mangelhafte Berückſichtigung der bisherigen An⸗ und Hinterliegerrechte, welche von einem Teil der Redner dem Geſetzentwurf zum Vorwurf ge⸗ macht wird. Ich bin der Meinung, daß dieſer Vorwurf nicht gründet iſt. Ich möchte den Antrag, den ich ſchon während der Beratung geſtellt habe, wiederholen, daß Sie die Uebergan beſtimmungen, die der Abg. Dr. Zehnter vorgeſchlagen hat und die ſoeben auch von dem Abg. Gierich und Gen. vorgeſchlagen worden ſind, daß Sie dieſe Aenderungen ahlehnen: Man würd urch daß man den Anliegern eine Entſchädigung im Sinne des oder anderen Antrages zuerkennt, ein neues Geſetz ſchaffen. Miniſter geht dann die einzelnen Beſtimmungen des Entw durch und zieht dabei Vergleich mit der gegenwärtigen Rechtsla; Der Miniſter bittet das Haus nochmals, die bon dem A Dr. Zehnter eingebrachten Anträge abzuleh Zum Schluſſe führte der Miniſter aus: Der Abg. Ko geſagt, daß die Landwirtſchaft der leidtra ſein Ichglauben das iſt niich twichttig. Die La leidet ja überhaupt unter der fortſchreitenden Induſt unſeres Landes! Es beſteht ſeit Alters her ein Konfliß Induſtrie und Landwirtſchaft in bezug auf das Wieſenwaſſe 0 daß man ſogar ſagt, die Landwirtſchaft ſei dabei die Leidtrage das iſt nicht richtig. Zugegeben muß werden, daß der La wirtſchaft in dieſem Geſetzentwurf weitgehen Rückſicht getragen wird. Durch alle Beſtimmungen hindur⸗ ziehtſich die Rückſicht guf die Landwirtſchaft wegen der Bewäſſerun der Wieſen. Im übrigen zieht die Landwirtſchaft an Geſetzentwurf Vorteile. Ich erinnere nur an die Elektriz! tät, die aus den Waſſerläufen gewonnen wird. Dieſe kom Landwirtſchaft in erheblichem Maße zugute. den ſchreit die Landwirtſchaft geradezu nach Elektrizität richtig links] Wegen der Leute Not. Außerdem wird eine großzügige Waſſerausnutzung durch die Anlage ein werkes ermöglicht wird, die Landwiriſchaft großen Nutzen denn durch die Stauwerke ſteht den Landwirten gleichme Waſſer zur Bewäſſerung der Wieſen zur Verfüg, Ich möchte auf einen Zuruf des Abg. Zehnter heute ſchon bemerk daß durch das Murgkraftwerk der Land⸗ und der Forſtwirtſch in keiner Weiſe ein Schaden entſteht. ö Das Geſetz vom Jahre 1899 iſt ein Werk meines und lichen Vorgängers und hat ſich in der Praxis bewährt. ei Abänderungsankräge der en ſein, die jedoch vom Staat erſtellt, betrieben und unterhalten ſie werden ſoll. Die Gemeinden ſind durch einen Beirat vertre⸗ bei ibe ten. Zunächſt iſt ein Waſſerzins von 9,5 Pfg. für den Raum⸗ 9 5 meter berechnet. An der Annahme der Vorlage durch die Sände, die vielleicht ſogar eine eluſtimmige wird, iſt nach 1 85 ſich 1904 auf rund 5 Meillſonen Tonnen, ſeeg 1900 auf 7 Millio⸗ nen, war aber bereits 1910 auf 6 Millionen zurückgegangen. Die⸗ ſer Rückgang gewinnt beſondere Bedeutung, wenn man ſich klar macht, daß in der gleichen Zeit der in den Kolonien und in den Tropen erzeugte Rohrzucker von 4 Millionen Tonnen auf 8 Mil⸗ lionen geſtiegen iſt. Die Gewinnung von Rübenzucker weiſt in der Tat nur in den Vereinigten Staaten einen Fortſchritt auf; hier iſt die Produktion von 300 000 Tonnen im Jahre 1904 auf 800 000 Tonnen im Jahre 1910 geſtiegen. Die Gefahr für die euxopäiſche Rübenzuckerinduſtrie iſt gegenwärtig noch nicht ſehr fühlbar, aber die Zeit iſt nicht fern, da die Konkurrenz des tropi⸗ ſchen Rohrzuckers ſich ſehr empfindkich bemerkbar machen wird. Die Rübenzucht hat in Europa wohl ihre höchſte Vollkommenheit er⸗ reicht und weitere Verbeſſerungen ſind kaum noch zu erwarten. Man erzeugt bereits heute auf einem ha Land 25—30 000 Kg. Rü⸗ ben, deren Zuckergehalt bisweilen 15 Proz. erreicht. Dabei koſtet der Zentner Zucker in Deutſchland gegen 18 M. und in Frankreich 20—21 M. In Java dagegen erntet man auf einem ha Land 7080 000 Kg. Zuckerrohr mit einem Zuckergehalt von—11 Proz. Der Zentner Zucker ſtellt ſich auf rund 16 M. Auf den Hawai⸗ Inſeln iſt der Preis noch niedriger geworden, ſeitdem die Amerika⸗ ner beſſere Anbaumethoden angewandt haben: die günſtigen Fol⸗ gen machten ſich auch alsbald fühlbar, die Erträgniſſe jedes Hektars ſtiegen im Verlauf von ſechs Jahren um nahezu 40 Proz. Bei den gewaltigen Landmengen, die in den Tropen noch unbenutzt liegen, bei den billigeren Arbeitslöhnen und bei dem großen Spielraum, der hier Verbeſſerungen der Zuckerrohrkultur offen ſteht, iſt es nur noch eine Frage der Zeit, wann der Rohrzucker dem Rübenzucker überflügeln und mit der Zeit verdrängen wird. Kleine Mitteilungen. KNarl Weiſer, der bekannte Weimarer Regiſſeur, Darſtel⸗ ö bereitet ein groß angelegtes Werk über das amati Die Münchner Polizeizenſüt berbö die im Schau⸗ ſpielhaus geplante Aufführung der Komödie„Die heilige Sache“ von Felix Dörmann und Hans Fuchs. Albis Wohlgemuth, der bekannte Münchener Hof⸗ ſchauſpieler, beging geſtern ſeinen 60. Geburtstag. Der Künſtler, einer der feinſten Charakterdarſteller der deutſchen Bühne, iſt eines Bierbrauers Sohn aus Brünn. Ueber die Hoftheater von Meiningen und Schwerin, dann über Newyork, Weimar, Berlin und die Wiener Hofburg kam er 1885 nach München. Nach 40jähr. Bühnentätigkeit, darunter 30 Jahre an der Leipziger Stadtbühne, hat ſich der nunmehr 60jährige verdienſtvolle Schauſpieler Auguſt Profts ins Privatleben zurückgezogen. 5 Zur 100jährigen Wiederkehr des Geburtstages Okto Lud⸗ wigs wird der Verlag Georg Mäller eine hiſtoriſch⸗kritiſche Ausgabe ſeiner Werke veranſtalten. N Zur Intendantenkriſis in Mannheim. Kaum iſt die Nachricht von dem Entlaſſungsgeſuch des Herrn Intendanten Gragori in die Oeffentlichkeit ge⸗ drungen und ſchon werden Nachfolger genannt, Wir erachten ein ſolches Vorgehen für verfrüht und vom menſchlichen Stand⸗ punkte aus für abſtoßend. So weit ſind die Dinge noch nicht gediehen, vielmehr hoffen wir, daß es gelingen wird, mit Herrn Gregori wieder ins Reine zu kommen und ihm das Verbleiben in ſeiner Mannheimer Stellung zu ermöglichen. Mit einer ſolchen Löſung der Frage würde den Intereſſen des Mannheimer Theaters am beſten gedient werden. Ein Wechſel auf dem Intendantenpoſten, nachbem der jetzige Theaterleiter noch nicht zwei Jahre ſeines ſchwierigen, verantwortungsvollen Amtes gewaltet, wäre geeignet, das Vertrauen in die Stetig⸗ ſchen Leiſtungen unſerer Bühne durchaus Zufrie keit unſerer Theaterverhältniſſe nicht nur in Man dern auch auswärts zu erſchüttern. Daß in der Th waltung ſeit längerer Zeit etwas nicht klappt, daß Di zwiſchen dem Intendanten und der Theaterkommiſſion den, war bekannt. Sie erſcheinen uns aber, ſoweit wir u informieren konnten, nicht derartig ſchwerwiegend zu ft N, eine Beilegung bei beiderſeitigem guten Willen nic wäre. Vorausſetzung wird allerdings ſein, daß ſich all⸗ ſtanzen in Zukunft auf die ihnen zugewieſenen Funktion ſchränken. Bis jetzt ſcheint es in dieſer Beziehung nicht im ſo geweſen zu ſein, wie es wünſchenswert und dem Gede unſeres Thegters nützlich iſt. Weiteres möchten wir vo über dieſen Punkt nicht ſagen. 5 Wie auch die Löſung der Intendantenkriſe erfolgen m ſoviel möchten wir heute ſchon bemerken, daß wir es fü hängnisvoll halten würden, wenn ein vielgenannter, von kleinen Kreis begönnerter„Intendantenprätendent“ die ſamte Leitung unſeres Theaters in die Hand bekommen Bei der Erledigung dieſer für unſer Theater ſo äußerſt u tigen Frage dürfen Stimmungen und Protektionsgelüſte nicht ausſchlaggebend ſein. 5 N Unſere Auffaſſung, daß es wünſchenswert iſt, Herrn Gre⸗ gori ſein Verbleiben in Mannheim zu ermöglichen, wird auch von der hieſigen„Volksſtimme“ geteilt. Das Blatt ſchreib Wenn ſe einmal, ſo befindet ſich unſere Theaterkom ſofern ſie wirklich die Abſicht haben ſollte, mit Herrn Grego zu brechen, im ſchroffſten Gegenſatz zur überwiegenden N heit des theaterbeſuchenden Publikums, das— es ka mit gutem Recht geſagt werden— mit den derzeitigen daran iſt, im Bühnenbetrieb endlich wieder ein 4. Seite Gensral⸗Auzeiger, Badiſche Neueſte Na ſich eingelebt in allen beteiligten Kreiſen. Es war nicht not⸗ wendig, dieſes Geſetz vollſtändig nen umzuarbeiten. Ich gebe der Hoffnung Ausdruck, daß ſich jene Abgeordneten, die ſich dem Ge⸗ ſetzentwurf gegenüber ablehnend verhalten, noch entſchließen wer⸗ den, ihm zuzuſtimmen. Präſident Rohrhurſt keilt mit, daß ein Abänderungsantrag König, Muſer ünd Frank eingegangen iſt, nach welchem Entſchädigung bezahlt werden ſoll für nachteilige Wirkun gen, die man nicht vorausſehen konnte. Sodann wird die allgemeine Beratung geſchloſſen. Abg. Dr. Zehuter(Zentr.) begründet in der Einzelberatung einen Antrag der Kommiſſion, der angenommen wird. Hierauf wird ein Antrag Gierich zu Ziffer 5 mit 37 gegen 25 Stimmen abgelehnt. Der weitere Ankrag Gierich, der wünſcht, daß der Anlieger beſtimmt, ob er Geldentſchädigung oder Entſchädigung an elektriſcher Kraft für einen durch das neue Geſetz erlittenen Nachteil erhalten ſoll, während der Geſetzentwurf will, daß dieſe Beſtimmung die Behörde trifft, ruft eine längere Ausſprache hervor. Miniſter Freiherr v. Bodman bittet, dieſen Antrag abzulehnen. Abg. Dr. Zehnter(Zentr.) erklärk, für den Ankrag ſtimmen zu wollen. Abg. König(Natl.) iſt der Anficht, daß durch dieſen Antrag der Schikane Tür und Tor geöffnet iſt, daher müſſe man den Ankrag ablehnen. Abg. Muſer(F..) erklärt, für den Ankrag Gierich ſtimmen zu wollen. Abg. Dr. Frank(Soz.) wird gegen den Antrag ſtimmen. Schließlich wird der Antrag Gierich mit 37 gegen 28 Stim⸗ men abgelehnt. Dagegen ſtimmten die Nationalliberalen, einige Mitglieder der Fortſchr. Volkspartei und die Sozialdemo⸗ kraten. Weiter wird ein Antraa König(Natl.) angenommen, nach⸗ % ſo kann der Unternehmer für ver⸗ pflichtet oder berechtigt erklärt werden“. Nach einer kurzen Geſchäftsordnungsdebatte bedründet Abg. Dr. Zehnter(Zentr.) folgenden Antrag, den er ſelbſt eingebracht hal: In dem von der Kommiſſion neueingefügten Abſatz 2 der Ziffer 2 des§ 38 folgende Beſtimmung einzuſchalten:„Durch die hehördlicher Feſtſetzung der zu leitenden Entſchädigung ſei der Ge⸗ ſchädigte nicht gehindert, einen weitergehenden Schaden gegen den Unternehmer vor den bürgerlichen Gerichten geltend zu machen, wenn durch die Unternehmung ſein Grundſtück oder Gebäude der Verſumpfung, Ueberſchwemmung oder ſonſt erheblicher Waſſer⸗ beſchädigung ausgeſetzt iſt.“ Am Schluſſe ſeiner Ausführungen bringt der Redner einen feiteren Antrag ein, nach welchem durch dieſe Vorſchrift die Geltendmachung von Schadenerſatzanſprüchen nach 8 273 des B. G. .nicht ausgeſchloſſen ſein ſoll. Auf Anregung des Abg. Muſer [J..) wird nach einer kurzen Geſchäftsordnungsdebatte die Sitzung auf einige Zeit ausgeſetzt, damit die Kommiſſion und die Fraktionen zu dem neuen Antrage Zehnter Stellung nehmen kön⸗ nen. Vorher wendet ſich Miniſter Freihr. v. Bodman gegen einige Bemerkungen des Abg. Dr. Zehnter. Um 3412 Uhr wird die Sitzung abgebrochen; um 1 Uhr 30 Min, wird dieſelbe wieder kröffnet. Präſident Rohrhurſt: Die Kommiſſion muß den Antrag noch formulieren. daßer nicht möglich, jetzt in der Beratung fortzufahren. 105 Abg. Dr. Frank(Soz.): Zur Geſchäftsordnung. Ich beantrage, daß heuke noch eine Sitzung ſtattfindet. 250 Es iſt Abg. Dr. Zehnter(Ztr.) Ich bin damit einverſtanden, die Sitzung ſoll aber nicht vor ½ Uhr beginnen. Präſident Rohrhurſt: Ich denke, wir können um 5 Uhr anfangen. 5 Abg. Dr. Zehnter(Ztr.):. Ja wollen die Herren uns denn zwingen, raſcher zu arbei⸗ ten als wir könnend Präſident Rohrhurſt: 5 Ich habe den Eindruck, daß die Formulierung nicht mehr biel Zeit in Anſpruch nehmen wird, aber wenn der Herr Zehn⸗ ter es wünſcht, fangen wir um 6 Uhr an, meinetwegen anch um 8 Uhr. Ich ſchlage vor, die Sitzung jetzt abzubrechen und um 6 Uhr fortzufahren. Das Haus iſt damit einverſtanden. Die Sitzung wird geſchloſſen. Schluß 1 Uhr 23 Min. Nachtrag zum lokalen Teil. S Silberne Hochzeit des Herrn Kammerpräſidenten Rohrhurſt. Herr Kammerpräſident Rohrhurſt feiert am morgigen Tag das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Es wird gewiß auch den Mannheimer Parteifreunden angenehm ſein, hiervon Nachricht zu erhalten; denn Rohrhurſt iſt auch in Mannheim kein Unbekannter. Mehrere Jahre wirkte er als Vikar in Mann⸗ heim, bis er als Religionslehrer an das Gymnaſium in Heidel⸗ berg berufen wurde. Seit 1908 iſt Rohrhurſt mit der Leitung des Heidelberger Volksſchulweſens als Stadtſchulrat bekannt. Schon in Mannheim war der jetzige Kammerpräſident bei nationalen ſtetige Verhältniſſe vorzufinden. Und es wäre direkt ein Skan⸗ dal zu nennen, den Mannheim nicht ruhig hinnehmen würde, wenn die Beſeitigung Gregoris einem winzigen Zirkel von ver⸗ antwortlichen und einer ebenſolchen Klique von unverantwort⸗ lichen Leuten faſt in demſelben Augenblick gelänge, in bem die BVertretung der Mannheimer Bürgerſchaft auf dem Rathaus dem gegenwärtigen Leiter unſerer Bühne einmütig ihre An⸗ kxkennung und ihr Vertrauen ausgeſprochen hat. Wir reden hier nicht von denen, die ſchon geſtern, in un⸗ mittelbarem Anſchluß an die erſte Nachricht vom angeblichen Weggang Gregoris, dieſem in höchſt unfeiner Weiſe ihr„Wohl⸗ wollen“ zu erkennen gaben, offenbar in der Abſicht, das noch Hgar nicht beſtehende kait accompli nun tatſächlich zu ſchaffen d beiden Teilen den Weg zur Verſtändigung zu verlegen; Unſer Appell richtet ſich an die zuſtändige ſtädtiſche Kommiſſion, der wir im Intereſſe unſeres Theaters und ſeiner Beſucher, nicht minder aber auch in ihrem eigenen Jutereſſe aufs ein⸗ lichſte raten möchten, über unſere Bühne nicht ohne Not ine neue Kriſe heraufzubeſchwören und nicht aufs neue Auf⸗ regung und Mißſtimmung in das nach langen Jahren der Irr⸗ ind Witrniſſe endlich wieder zu Rube und rubigem Genießen gekommene Theaterpublikum zu tragen, ohne daß ſie imſtande wäre, für das dann Kommende irgend welche Garantien zu bieten. Urteil und Wunſch der großen Mehrheit der Auzen⸗ ſtehenden— das möge ſich die Theaterkommiſſion geſagt ſein laſſen— laufen dem, was ſie zu tun im Begriffe ſteht, diametral entgegen. vorragendes Rednertalent den Funken der nakionglen Begeiſte⸗ rung in den Herzen der Zuhörer zu entfachen. In den Heidel⸗ berger Parteikreiſen wird Rohrhurſt als herborragende Arbeits⸗ kraft ſehr geſchätzt. Seit mehreren Jahren gehört er dem Stadt⸗ berordnetenkollegium an, auch war er lange Zeit Vorſitzender des dortigen Nationalliberalen Vereins. Seine Frau iſt eine geborene Mannheimerin, eine Tochter des alten„Papa“ Kohlmeier aus der Weintvirtſchaft zur„Arche Noah“. Auch wir ſchließen uns den Glückwünſchen der vielen Gratulanten an; möge es dem Jubelpaare vergönnt ſein, noch recht lange Jahre im Kreiſe ſeiner Kinder und Freunde verweilen zu dürfen. *Kleine Betriebsſtürung. Heute nachmittag entgleiſte in Käfertal während des Rangierens einer Rangierabteilung ein Wagen, der ſich über beide Hauptgleiſe legte, wodurch dieſe auf eine kurze Zeit geſperrt wurden. Der Wagen wurde ſofort wieder eingehoben. Infolge dieſer kleinen Be⸗ triebsſtörung mußte ein Zug nach Worms anſtatt über Käſer⸗ tal über Mannheim⸗Ludwigshafen geführt werden. Letzte Nachrichten und Telegramme. *Frankfurt a.., 27. Juni. ben“ iſt heute vormittag um 7 20 Min. glatt vor der Halle gelandet. London. In Widford bei Chelmhurſt findet die Hoch⸗ zeit des Fliegers Graham White mit der amerikaniſchen Fliegerin Dorothea Taylor ſtatt. Die meiſten Gäſte erſcheinen auf Flugzeugen. Domkapitular Dr. Eugelhardt f. Mainz, 27. Juni. Domkapitular Dr. Engelhardt, Ge⸗ neralvikar der Diözeſe Mainz und päpſtlicher Hausprälat, iſt geſtern abend um 10 Uhr im Alter von 64 Jahren an einem Herzſchlag plötzlich verſtorben. .⸗L.„Viktoria Luiſe“ auf einer Ueberſeefahrt. Hamburg, 27. Juni. Das Luftſchiff„Viktoria Luiſe“ iſt heute morgen um 6 Uhr 15 zu einer zehnſtündigen Ueber⸗ ſeefahrt auf der Nordſee mit zwölf Paſſagieren aufgeſtiegen. Es iſt geplant, Helgoland zu berühren und bei günſtigem Wet⸗ ter die Fahrt über die oſtfrieſiſchen Inſeln auszudehnen. Das Luftſchiff wurde um 8 Uhr 15 über Euxhaven geſichtet. Helgoland. 7. Juni. Das Luftſchiff„Viktoria Luiſe⸗ umkreiſte um.15 Uhr vormittags Helgoland und fuhr mit ſüdlichem Kurs weiter. * Norderney, 27. Juni. Das Luftſchiff„Viktoria Luiſe“ paſſierte um 11 Uhr 55 Minuten Nordern ehy in flot⸗ ter Fahrt und nimmt nunmehr über Norden die Richtung nach Borkum. wW. Emden, 27. Juni. Das Luftſchiff„Viktoria Luiſe“ paſſierte um 12½ Uhr Witten und Oſtfriesland und nahm die nach Wilhelmshaven. Das Luftſchiff fuhr ziemlich niedrig. wW. Wilhelmshaven, 7. Juni. Das Luftſchiff„Vik⸗ toria Luiſe“ paſſierte auf ſeiner Rückfahrt nach Hamburg 12.45 Uhr Wilhelmshaven in flotter Fahrt. Die Wilhelmshavener Spionageaffäre vor Gericht. * Leipzig, 27. Juni. Das Reichsgericht beſchäftigt ſich heute mit der Spionageſache des früheren Schutz⸗ manns Glauß aus Wilhelmshaven. Nachdem Glauß von England nur wegen Diebſtahls ausgeliefert und vom Landge⸗ richt Aurich zu ſechs Jahren Zuchthaus verurteilt worden war, und der mitſchuldige Schutzmann Jaenicke in Geiſteskrankheit verfallen iſt, konnte die heutige Verhandlung nur gegen den Oberſignalmaat Ehlers aus Wilhelmshaven eröffnet werden. Ehlers iſt am 16. März 1883 in Saarbrücken geboren und bisher gerichtlich noch nicht beſtraft. Er ſoll nach dem Er⸗ öffnungsbeſchluß gemeinſchaftlich mit Glauß und Jagenicke Teile des Signalbuches der deutſchen Marine und andere geheim ge⸗ haltene Gegenſtände in Wilhelmshaven und in Auslandsorten an eine fremde Regierung, die engliſche, verraten haben, ob⸗ wohl er wußte, daß dieſe Sachen im Intereſſe der Landesver⸗ teidigung geheim zu halten ſind. Erſchienen ſind neun Zeugen und zwei Marineſachverſtändige; Glauß iſt unter den Zeugen. Er wurde von Zuchthausbeamten nach Leipzig transportiert. Die Oeffentlichkeit wurde wegen Gefährdung der Staatsſicher⸗ heit für die ganze Dauer der Verhandlung ausgeſchloſſen. Ein glücklicher Abſturz. * Johannistal, 27. Juni.(Prib.⸗Tel.) Heute morgen überſchlug ſich der Flugapparat des Aviatikers Fokker, welcher mit ſeinem Schüler, dem Oberleutnant zur See Rütſcher auf⸗ geſtiegen war in 5 Meter Höhe. Fokker blieb unverletzt, Oberleut⸗ nant Rütſcher erlitt äußere Verletzungen und Quetſchungen.(Wie noch erinnerlich iſt, hatte Fokker kürzlich bei einem Abſturz ſchwere Verletzungen erlitten. D. Red.] 5 Berliner Drahftbericht. Von unſerem Bertiner Burenn.) Berlin, 2. Juni.(Von unſ. Berl. Bur.) Wie aus Roſtock gemeldet wird, iſt in Oberwarnow die Leiche des natio⸗ nalliberalen Parteiſekretärs Hauptmanns a. D. Erich Geuz geländet worden. Er hatte ſich erſchoſſen. Das Motiv zur Tat dürfte in großen Schulden zu ſuchen ſein. Iſt der Kapitän Koſtowitſch ein Spion? JBerlin, 27. Juni.(Von unf. Berl. Bur.) e hieſige ruſſiſche Botſchaft iſt angelegentlich um die Ange⸗ legenheit Koſtowitſch bemüht. Von ruſſiſcher Seite wird wiederholt behauptet, Koſtowitſch ſei im offizziellen Auf⸗ trag der ruſſiſchen Regierung nach Berlin gekommen, um von hier aus eine mehrmonatliche Reiſe durch die Staaten Mittel⸗ europas anzutreten. Dieſe Reiſe ſollte den Zweck haben, die privaten Fabriken, die Kriegs⸗ und Artilleriematerial liefern, zu beſichtigen. Koſtowitſch, der bis vor einem Jahr in der Front ſtand, iſt für einen Poſten im Artilleriedepartement auserſehen. Ihm ſollten die Beſtellungen von Artilleriemate⸗ rial zugewieſen werden. Die Reiſe Koſtowitſchs ſollte, wie die ruſſiſche Stelle be⸗ hauptet, nur informatoriſchen Charakters ſein und der deut⸗ ſchen Induſtrie Vorteile bringen. Seine Verbindung mit dem in Düſſeldorf verhafteten Nikolski wird als rein freundſchaft⸗ lich und harmlos bezeichnet. Die Miſſion, die dem Haupt⸗ manne Koſtowitſch von ſeiner vorgeſetzten Behörde übertragen Di D kolski wieder aufzufriſchen. Durch die Vermittlung Nikolshis habe Koſtowitſch die Rheiniſche Metallwarenfabrik beſuchen wollen. Der in der Spionageaffaire zu Gunſten des verhafteten ruſſiſchen Hauptmanns tätigen Militärattachse der Berliner ruſſiſchen Botſchaft wurde geſtern neachmittag die bisher er⸗ ²————.—— chrichten.(Abendblatt.) Feſttagen ein geſuchter Redner. Stets wußte 5 durch ſein her⸗ Das Luftſchiff„Schwa⸗ be rr Uhr 5 Min. in Baden⸗Oos zur Fahrt nach Frankfurt a. M. aufgeſtiegen und hier um 10 Uhr wurde, habe ihn veranlaßt, die frühere Freundſchaft mit Ni⸗ 1 Mannheim, 27. Jun. Zeit verweigert. Dem Militärattachse, der ſich am Vormittag nach dem Unterſuchungsgefängnis begeben hatte und dort einen ausweichenden Beſcheid erhielt, hat nach ſeinem Beſuch konferieren, iſt aber auf richterliche Anordnung nicht mehr vorläufig nicht geſtattet, den Verhafteten zu beſuchen. EBerin Jun witſch Stillſchweigen bewahrt und jede Aus kun ft ver⸗ weigert. Die Unterſuchung wird ſtreng geheim geführt. Man läßt aber verlauten, daß zu dieſer Verhaftung doch wich⸗ ſache t vor, die zu dieſer ſcharfen Maßnahme berechtigten. Es wegs die Forderung der ſofortigen Frei⸗ laſſung Koſtowitſch oder dergleichen bei der Reichsregie⸗ rung erhoben worden. Die ruſſiſche Regierung hat nur an das Auswärtige Amt ſich mit der höflichen Fra ge über die näheren Umſtände der Verhaftung Koſtowitſchs gewandt. Dieſe Mitteuungen ſind ihr geworden. Sie konnte die Ver⸗ ſicherung erhalten, daß die preußiſchen Behörden erſt einge⸗ ſchritten ſind, als gewiſſe Verdachtsmomente vorlagen. Dieſe unterliegen zur Zeit der gerichtlichen Prüfung, nach welcher erſt eine Entſcheidung zu erwarten iſt. JBerlin, 27. Juni.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Paris wird gemeldet: Die franzöſiſ che Preſſe iſt be⸗ reits eifrig dabei, aus der Spionageaffaire Koſtowitſch poli⸗ tiſches Kapital zu ſchlagen. Die Petersburger Korreſponden⸗ ten der Pariſer Blätter melden, daß Rußland die ſofortige Freilaſſung des Hauptmanns und eine formelle Entſchul⸗ digung verlangt. In einem Telegramm wird erklärt, falls Deutſchland keine unwiderleglichen Beweiſe der Schuld des Hauptmanns beſitze, werde die Sache ſehr ernſte Folgen haben. Einige Berliner Korreſpondenten ſtellen die Sache ſo dar, als ob der ruſſiſche Offizier in eine ihm gelegte Falle gegangen wäre. *r Die Unterſchlagung des Kaſſenboten Bruning. Berlin, 27. Juni.(Von unſerm Berliner Bureau.) Die Suche nach dem Defraudanten Bruning, die die ganze Nacht hindurch mit großem Eifer fortgeſetzt wurde, hat bisher zu keinem Ergebnis geführt. Es ſind zwar eine große Anzahl von Perſonen ſiſtiert worden. In allen Fällen wurde aber bald die Unſchuld der Feſtgenommenen nachgewieſen. Bei der Kriminalpolizei lief heute mit jedem Beſtellgang der Poſt eine Menge Briefe ein, in denen die Abſender der Polizei Spuren des flüchtigen Kaſſenboten mitteilten. Man iſt zur Zeit mit der Sichtung des umfungreichen Materials noch beſchäftigt, die mehrere Stunden in Anſpruch nehmen dürfte. U. a. iſt auch ein Brief eingelaufen, der erhöhtes Jutereſſe be⸗ anſprucht, wonach Bruning in Friedenan bei Berlin ſein ſoll. Die Abſenderin des Brieſes bezeichnete ſich nur mit 2 An⸗ fangsbuchſtaben. Sie ſchreibt, daß ſie die in Friedenau woh⸗ nende Braut des Bruning fei. Weiter heißt es darin, er habe das ganze Geld noch unberührt in ſeinem Beſitze unnd wolle ſich der Polizei ſtellen, wenn ihm Straffreiheit zugeſichert werde. Vermutlich handelt es ſich nur um einen Unfug. Gleich⸗ wohl wurde die Kriminalpolizei von der Dresdener Bank er⸗ ſucht, auf die Bitte der Schreiberin einzugehen und durch Ver⸗ öffentlichung in der Zeitung zu antworten, daß die Bank gar kein Intereſſe an der Beſtrafung Brunings habe und ihr nur daran liege, die unterſchlagene Summe zurückzuerhalten. Die Bank werde keinerlei Schritte gegen Bruning unternehmen, wenn er ſich freiwillig ſtelle und das veruntreute Geld zurück⸗ erſtgtte. Die Exploſion an Bord des„Jules Michelet“. JBerlin, 27. Juni.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Paris wird gedrahtet: Zu der gemeldeten Exploſion auf dem Schlachtſchiffkreuzer„Jules Michelet“ liegen noch folgende Einzelheiten vor: Es beſtätigt ſich, daß die Kataſtrophe aber⸗ mals der ſchlechten Beſchaffenheit des Pulvers zuzuſchreiben iſt und daß es ſich ſogar um zwei getrennte Unfälle der gleichen Art handelt, von denen ſich der erſte kurz nach 5 Uhr, der zweite etwa um 6 oder%½ Uhr zugetragen hat. Der„Jules Michelet“ iſt einer der modernen franzöfiſchen Kreuzer, der dem Mittelmeergeſchwader angehört. Seit ein paar Monaten dient er als Schießſchule für die Rekruten der Flottenartillerie. Bei den geſtrigen Uebungen befanden ſich die Rekruten eines kleinen Kreuzers auf dem Fahrzeug, um in der Handhabung der modernen Geſchütze in der mittleren Artillerie ausgebildet zu werden. Um 4 Uhr nachmittags hatten die Uebungen begonnen. Dabei befanden ſich u. a. 10 Artillerie-Rekruten in einem der Backbordtürme, in denen je ein 214 Mm.⸗Geſchütz aufgeſtellt ſind. Das betreffende Ge⸗ ſchütz hatte bereits eine größere Anzahl von Schüſſe abgegeben, als plötzlich unmittelbar nach Einführung einer neuen Kar⸗ tuſche das Geſchütz zerſprang und ſämtliche daran dienſttuen⸗ den Mannſchaften und Offiziere ſchwer verletzt wurden. Ein dichter Knäuel von Leuten wälzte ſich laut ſchreiend am Boden, während dichter Qualm den Raum erfüllte. Mannſchaften, Offiziere und Aerzte eilten herbei und man ſtellte feſt, daß 10 Mann und 3 Offiziere ſchwer verletzt waren. Der Hafen von Toulon wurde auf drahtloſem Wege ſofort verſtändigt und ein Schlepper mit Aerzten und Verbandszeug requiriert. Eine ſpätere Meldung beſagt, daß der Schlepper dann um 77 Uhr nochmals 10 Verwundete nach Toulons brachte. Nach Wiederaufnahme der Uebungen hatte ſich wieder eine Kar⸗ tuſche entzündet, ehe das Geſchütz wieder geſchloſſen war. Hier⸗ durch wurden noch 10 Perſonen verletzt, darunter ein Schiffs⸗ leutnant und 2 andere Marineoffiziere. Sie erlitten ſchwere Brandwunden an den Händen und im Geſicht. Einem wurde ein Arm weggeriſſen. Einer der am ſchwerſten Verwundeten iſt ſeinen Verletzungen bereits erlegen. Fünf andere ſind überaus ſchwer verbrannt. Toulon, 2. Juni. Man gibt die Hoffnung auf, fünf Verletzte vom„Jules Michelet“ am Leben zu erhalten. PFnenmatik Selt 1888 der Erstel teilte Erlaubnis den Gefangenen zu ſprechen, für die nächſte im Auswärtigen Amt nochnials verſucht, mit Koſtowitſch zu vorgelaſſen worden. Ebenſo iſt es der Gattin des Hauptmanns (Von unſ. Berl. Bur.) In hieſigen amtlichen Kreiſen wird über die Affäre Koſto⸗ tige Gründe vorlagen und daß nicht auf einen bloßen Verdacht hin die Verhaftung vorgenommen worden ſei. Es liegen Tat⸗ iſt auch von der ruſſiſchen Regierung keines⸗ —— N be⸗ — F eeeeeeeeeeeee 4 Widerſpruche mit dem Herrn Vorſitzenden befinde. Sache der Verwaltung. Mannheim, 27. Juni. * 5 8 SeneraleAnzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt.) 5. Seite. Colkswirtschaft. Konzentration im Schiffahrtsbetriebe. Generalverſammlung der Maunheimer Dampfſchleppſchiffahrts⸗ Geſellſchaft. Im Laufe des heutigen Tages fanden die Generalverſamm⸗ lungen der Mannheimer Dampfſchleppſchiffahrts⸗Geſellſchaft und der Mauuheimer Lagerhaus⸗Geſellſchaft zwecks engerer Verbindung der beiden Geſellſchaften ſowohl untereinander wie mit der Rhein⸗ und Seeſchiffahrts⸗Geſellſchaft, Köln, ſtatt. Die Generalverſamm⸗ lung war von 13 Aktionären, die zuſammen 3263 Aktien vertraten, beſucht. Die Ausſprache während der zweiſtündigen Dauer der Ge⸗ neralverſammlung war eine ſehr lebhafte. Die Vorſchläge der Verwaltung wurden genehmigt; einige Punkte allerdings gegen die 10 Stimmen des Herrn Bankier Frühauf⸗Pforzheim. Mit dem Beſchluß der Generalverſammlung iſt die Uebernahme des Betriebs und des Erwerbs der Geſamtvermögen der Manuſchlepp an die Lagerhans⸗Geſellſchaft verknüpft und damit verliert die Manuſchlepp ihre Selbſtändigkeit und begibt ſich unter die Kölner Leitung. Mit Genugtuung dürfte die Mitteilung des Herrn Bankier Deichmann⸗Köln begrüßt werden, daß eine Zen⸗ kraliſterung der drei Geſellſchaften am hieſigen Platze geplant ſei und daß man wegen Ueberlaſſens eines Terrains im Hafengebiet zur Errichtung eines Zentralbureaus bereits Verhandlungen mit der ſtädt. Behörde angeknüpft habe. Es ſoll ein neues impoſantes Gebände, das die drei Betriebe vereinigt, erſtellt werden. Warme auerkennende Worte zollte Herr Deichmann auch der Tätigkeit der früheren Leitung der Mannſchlepp, ganz beſonders aber Herrn Direktor Meiſter der zu ſeinem Bedauern aus der Leitung der Mannſchlepp austreten wolle. 95 Die Generalverſammlung begann heute vormittag 10 Uhr im Parkhotel und währte bis kurz vor 12 Uhr. Herr Bankier Deichmaun keitete die Verſammlung. Punkt 1: Vorlage des Ge⸗ ſchäftsberichts, wurde einſtimmig genehmigt. Bei Punkt 2: Rech⸗ nungsablage, Genehmigung der Bilanz führte Herr Bankier Frühauf⸗ Pforzheim aus: Es tut mir leid, daß ich die Ge⸗ ee ee, nehmigung der Bilanz verſagen muß. Die Gründe hierzu will ich Ihnen in Kürze anführen. Seit Jahren laſſen Sie ſich alljähr⸗ lich die Bilanz genehmigen. Der Reſervefond beträgt 360 000 Mk. bei einem Aktienkapital von 35 Millionen. Im engen Zuſammen⸗ hang mit der Tagesordnung bringen Sie in Punkt 5 einen An⸗ trag auf Herabſetzung des Kapitals durch Zuſammenlegung der Aktien von 2 auf 1. Es iſt eigenartig, unter dieſen Umſtänden eine Bilanz genehmigen zu ſollen, wenn bei einem ſolchen Reſervefonds, dem noch ſpäterhin eine Zuſammenkegung der Aktien erfolgen ſoll. Eine derart draſtiſche Maßregel ergibt ſich doch nicht am Ende einer Tätigkeit, wie ſie durch die heutige Tagesordnung zum Aus⸗ druck gebracht werden ſoll. So etwas ergibt ſich im Laufe der Jahre und man wartet nicht damit bis zum Schluß. Dieſe Widerſprüche zu löſen, habe ich vergeblich verſucht und aus die⸗ ſem Grunde tut es mir leid, die Bilanz mit meinen 10 Stimmen 22„CGC ablehnen zu müſſen. VVVVVVVVVV Herr Deichmann': Der Punkt 2 ſieht ja nur vor, über das vergangene Geſchäftsjahr ſein Votum abzugeben. Der Ueberſchuß iſt mit 100 000 Mk. nachgewieſen, obwohl tatſächlich im Betrieb nur 63 000 Mk. verdient worden ſind und ein Zuſchuß von den verbündeten Geſellſchaften bon über 36 000 Mk. erforderlich wurde. Herr Frühauf: Es tut mir leid, daß ich mich in einem Die Geneh⸗ migung der Bilanz liegt den Aktionären ob. Ich meinerſeits kann die Bilanz nicht genehmigen. Wenn ich den Punkt 2 der Tages⸗ ordnung nicht genehmigte, dann kann ich auch den Punkt 5 nicht annehmen. Die Bilanz iſt nicht richtig. Entweder war ſie nicht richtig in der Vergangenheit, oder ſie iſt heute nicht richtig. Herr Deichmann: Wollen Sie Vorſchläge machen über eine anderweitige Verwendung des Ueberſchuſſes? Herr Frühauf: Ich kann keine Vorſchläge machen, das Iſt Ich verweigere die Genehmigung der Bilanz. Sie kann nicht richtig ſein! Herr Zilke: Die Bilanz liegt uns heute vor! Die übrigen Schiffahrts⸗Geſellſchaften haben im allgemeinen ſehr gute Bilanzen aufzuweiſen gehabt. Die Mannſchlepp hat aber wie ſeit Jahren eineſchlechte Bilanz. Er erlaube ſich die Anfrage, wie es kommt, daß die Schlepplöhne und Schiffsmieten eine Höhe von 218 726 Mk. erreichten. Herr Direktor Ott⸗Köln: Dies erklärt ſich aus dem im Be⸗ richt erwähnten niederen Waſſerſtandsperioden im letzten Herbſt. Während dieſes niedern Waſſerſtandes hat die Mannſchlepp ziem⸗ lich viel fremden Schiffsraum und fremde Schleppkraft in An⸗ ſpruch nehmen müſſen, um beſtehende Verpflichtungen zu erfüllen. Damit iſt ſie nicht die einzige Geſellſchaft der Unternehmungen auf dem Rheine; es iſt durchweg allen Schiffahrtgeſellſchaften ſo gegangen. Die Engagements, die die Mannſchlepp im Herbſt vorigen Jahres hatte, ſind nicht über das Maß hinausgegangen, das in der Regel bei der Mannſchlepp üblich war. Dem Vorſtand kann man darüber keinen Vorwurf machen, wenn dieſe Summe außerordentlich hoch erſcheint oder annehmen, daß ſie durch fehler⸗ hafte Geſchäftsführung hervorgerufen wurde. 5 Die Bilanz wurde hierauf mit allen gegen die 10 Stimmen des Herrn Frühauf genehmigt. 0 Bei Punkt 3:„Entlaſtung des Vorſtandes und Aufſichtsrates bemerkte Herr Frühauf, daß er nur aus rein ſachlichem Inter⸗ eſſe das Wort ergreife. Wenn er die Genehmigung der Bilanz ver⸗ ſagt habe, ſo müſſe er im Zuſammenhang damit auch die Ent⸗ laſtung des Vorſtandes und Aufſichtsrates verweigern. Die Entlaſtung des Vorſtandes und Aufſichtsrates wurde hierauf mit allen gegen die 10 Stimmen des Herrn Frühauf ge⸗ 2 des Grundkapitals der Geſellſchaft von 3,6 Millionen 00 18 Millionen Mk. durch Zuſammenlegung der Aktien zu gering. zrei Schiffahrts⸗Geſellſchaften eine Verbilligung der Selbſt⸗ koſten und Erſparniſſe im Betriebe herbeizuführen. Die Ueber⸗ ſchüſſe werden es ermöglichen, bei reichlichen Abſchreibungen den Aktionären eine angemeſſene Dividende zuzuführen. Unſere Beſtrebungen haben auch dazu geführt, daß wir eine Zentrali⸗ ſierung des Betriebes hier in Mannheim vornehmen. Zu die⸗ ſem Zwecke haben wir bereits Verhandlungen angeknüpft mit der Behörde, um ein Terrain im Induſtriehafen auf eine län⸗ gere Reihe von Jahren zu bekommen, um dortſelbſt ein Lemeinſames Bureau der drei Geſellſchaften zu errichten. Wir ſchaffen daſelbſt ein neues impoſantes Gebäude, das die drei Betriebe vereinigt. Wir dokumentieren damit auch unſere Be⸗ ſtrebungen für den Platz Mannheim, indem wir hier eine her⸗ vorragende Vereinigung ſchaffen, damit ſich der größte Teil des Umſchlags auf dem Mannheimer Platze vollzieht. Sie wiſſen, daß dadurch ein erhebliches Kapital dem hieſigen Platze zugeführt wird. Es wird eine Vereinigung ſein, in der ein Kapital vertreten ſein wird von 7, Millionen Mark. Dieſe Vereinigung wird dann als„Kollege“ gegenüberſtehen den an⸗ deren Vereinigungen Gutjahr und Fendel. Ich möchte hervor⸗ heben, daß das Beſtreben von uns war, hier in Mannheim die Schiffahrt, auf der ja der ganze Platz Mannhelm beruht, kräf⸗ tig zu fördern und wir hoffen, daß wir mit den Verträgen, die wir Ihnen heute vorlegen, dieſem Ziele näher rücken werden. Im Einvernehmen der Verſammlung wird hierauf der Punkt 6 der Tagesordnung mitberaten. Dieſer enthält I. Ge⸗ nehmigung eines Vertrages zwiſchen der Mannheimer Lager⸗ hausgeſellſchaft und der Mannſchlepp betreffend a) Uebernahme des Betriebes und der Verwaltung des Vermögens der Marur⸗ ſchlepp durch die Mannheimer Lagerhaus⸗Geſellſchaft Mann⸗ heim; b) die Offerte der Mannſchlepp an die Mannheimer Lagerhaus⸗Geſellſchaft und deren Offerte an die Mannſchlepp betreffend den Erwerb des Geſamtvermögens der Mannſchlepp durch die Mannheimer Lagerhaus⸗Geſellſchaft ſowie II. Ge⸗ nehmigung eines Vertrages zwiſchen der Mannheimer Lager⸗ haus⸗Geſellſchaft Mannheim, der Rhein⸗ und Schiffahrts⸗Ge⸗ ſellſchaft Köln und der Mannſchlepp betreffend Zuſammen⸗ ſchließung der Betriebe, Regelung der Beteiligung an Gewinn und Verluſt ete. Herr Direktor Ott brachte hierauf die Verträge, von denen wir die hauptſächlichſten Punkte bereits veröffentlicht haben, zur Verleſung, und gab hierzu noch einige Erläuterungen. Nach dieſen iſt für die Zuſammenlegung der drei Betriebe ein gewiſſer Modus vorgeſehen. Wenn man dieſen Modus an⸗ wenden könnte für das Jahr 1911, ſo würde ſich ergeben, daß von dem in dieſem Jahr erzielten Geſamtüberſchuß der drei Geſellſchaften mit M. 815 000 die Mannſchlepp über 210 0ʃ0 Mark bekommen würde, während ſie in dieſem Jahre faktiſch nur 60 000 Mark verdient hatte. Die beiden anderen Geſell⸗ ſchaften hätten der Mannſchlepp einen Zuſchuß zet leiſten ge⸗ habt von 150000 Mark. Dieſes Verhältnis wirl, ſo wie die Dinge heute auf abſehbare Zeit hinaus liegen, wahrſcheinkich fortbeſtehen bleiben. Der Betrieb der Schleppſchiffahrt, den die Mannſchlepp betreibt, iſt noch ebenſo notleidend als in den vorausgegangenen Jahren. Wenn ſich heute die Betriebe zu⸗ ſammengeſchloſſen haben, ſo geſchah dies aus der Erwägung heraus, daß die Schleppſchiffahrt in den gemelnſamen Arbeiten Erſparniſſe erzielen kann. Herr Frühauf: Für mich als Hinterwäldler iſt dies oine ganz neue Materie. Wir wiſſen nun nicht, ob das uns vorge⸗ rechnete Exempel richtig iſt oder nicht, denn wir können dies in den wenigen Minuten nicht nachprüfen. Ich kann nur meinen Eindruck ſchildern und der iſt, daß ich es von den anderen ei⸗ den Geſellſchaften etwas großmütig finde, wenn dieſe jedes Jahr 150 Mark der Mannſchlepp beiſteuern. Das klingt wunderbar ſchön, aber ich bin doch der Anſicht, daß die Zeche die Mannſchlepp bezahlt, denn dieſe wird auf der anderen Seite gezwungen, das Aktienkapital zuſammenzulegen. Das ungün⸗ ſtige Verhältnis in der Schleppſchiffahrt kann noch jahrelang weiterbeſtehen und es beſtärkt mich immer mehr in meiner An⸗ ſicht, daß die Bilanz der vergangenen Jahre doch eigenklich nicht richtig geweſen ſein muß. Für mich tut ſi chdie weitere Anfrage auf nach den Abſchreibungen der anderen Geſellſchaf⸗ ten, mit denen ſich die Mannſchlepp fuſionieren ſoll. Ferner fällt mir auf, warum ein ſolcher Vertrag auf einen ſo langen Zeitraum zon 30 Jahren feſtgeſetzt werden ſoll. Wir können ja nicht wiſſen, wie ſich das Erwerbsleben nach 10 oder 30 Jahren geſtaltet und wie dort die Verhältniſſe 1 Die lange Dauer des Vertrages erinnert mich ungefähr au die 99⸗ jährige Pacht der überſeeiſchen Länderſtriche. Ich bin nicht da⸗ für, daß man dieſen Vertrag auf eine ſo lange Zeit feſtlegt. Ich ſtimme dagegen, daß man das Aktienkapital in einer ſo ſcharf einſchreitenden Weiſe von 21 zuſammenlegt. Die Meti⸗ vierung, die gegeben worden iſt, kann ich nicht für ſtichhaltig finden. Ich möchte ausdrücklich betonen, daß ich ein großer Freund des Platzes Mannheim und ſeiner Induſtrie⸗ und Schiffahrt bin. nicht allein für unſer engeres Vaterland, ſondern auch für die ganze Welt zu würdigen. Ich war ſelbſt als junger Maun in Mannheim und begrüße es, wenn es heißt, man will dem Platze Mannheim etwas erhalten. Ich bin nach wie vor der Anſicht, daß die Mannſchlepp ihre Selbſtändigkeit hätte behal⸗ ten ſollen. Ich finde es für unrichtig, die Aktionäre einer Ge⸗ ſellſchaft in einer ſo ungeheuren Art und Weiſe zu belaſten auf Koſten von zukünftigen Gewinnen. Der Modus der Zuſam⸗ menlegung des Aktienkapitals iſt das, was ich nicht im Inter⸗ eſſe der Geſellſchaft halte. Herr Deichmann: Der Vorredner hat ſich als Hinterwädler bezeichnet. Seine Ausführungen waren aber ſehr ſachlich und er hat gerade die Punkte herausgehoben, von denen wir erwarteten, daß ſie bei der Generalverſammlung zur Sprache gebracht werden. Die Zuſammenlegung der Aktien muß jedermann auffallen. Wir ſchlagen Ihnen dieſe Zuſammenlegung aber nur äußerlich vor, innerlich iſt dieſe ſchon längſt vollzogen. Der Kurs der Aktien, das Publikum, die Börſe, die hat die Zuſammenlegung ſchon längſt vorgenommen. Zu 50 Proz. ſtehen heute die Aktien und ob man ſie überhaupt zu 50 Proz. losbekommt, iſt eine andere Frage. Der Rückgang des Kurſes liegt eben in den vergangenen Jahren, weil nicht genug ver⸗ dieut und auch nicht genügend abgeſchrieben worden iſt. Es hätte in früheren Jahren mehr abgeſchrieben werden müſſen. Ich weiß be⸗ ſtimmt, daß die frühere Verwaltung der Mannſchlepp ſich auch mit dem Gedanken getragen hat, die Selbſtändigkeit der Geſellſchaft zu erhalten. Die mißlichen Verhältniſſe der Rheinſchiffahrt ſind ſchuld, daß die Mannſchlepp in die jetzige Lage geraten iſt. Herr Rechtsanwalt Dr. Roſenfeld erkundigt ſich, ob außer den beiden Verträgen noch beſondere Abmachungen beſtünden, was Herr Direktor Ott verneint, Herr Rechtsauwalt Geis mar betont, daß bei der ganzen Sache gerade das Intereſſe der Einzelaktionäre auf das Allerſorgfältigſte erwogen worden ſei. Die Zuſammenſetzung des Auſſichtsrats biete bie Gewähr, daß es ſich nicht um die Intereſſen des Konzens handelt, ſondern auch um die Intereſſen der Aktionäre. 15. Herr Zilke: Ich habe ſeit 10 Jahren meine Zuſtimmung zu der Genehmigung der Bilanzen der Mannſchlepp verweigert. Ich halte die Bewertung des Materials der Mannſchlepp für viel Herr Direklor Okt: Einwandfreie unparteiiſch Sachverſtändige baben vor 1½ Jahren eine Bewertung der Aktiven aller drei Geſell⸗ ſchaften vorgenommen und dabei iſt das Aktivum der Mannſchlepp ſehr weſentlich unter Pari und das der Lagerhaus und der Rhein⸗ u. Seeſchiffahrts⸗Geſ. über Pari herausgekommen. alte Geſellſchaft, wie die Mannſchlepp, nicht gänzlich verſchwinden Folge der Dürre für das am g1, Mai abgelaufene Geſchüftsjahr Ich weiß die große Bedeutung Mannheims Herr Deichmann: Maun kaun der früheren 5 Verwaltung keinen Vorwurf machen; die Verhältniſſe auf dem Rhein waren zu!“ ungünſtig und gegen dieſe ließ ſich nicht ankämpfen. Gerade die 1 die hier an der Spitze der Mannſchlepp ſind, Herr Direklor Meiſter und Herr Keßler, ſind ſtrebſame und fleißige Herren, Wenn Herr Direktor Meiſter ſich mit der Abſicht trägt, aus der Direktion der Mannſchlepp auszuſcheiden, weil er ſeine Tat⸗ kraft nicht mehr voll zur Geltung zu bringen glaubt, ſo iſt dies be⸗ dauerlich. Ich habe ſehr viel mit Herrn Direktor Meiſter verhandelt und ich weiß, daß er beſtrebt war und auch dahin wirkte, durch einen engeren Zuſammenſchluß beſſere Verhältniſſe zu erzielen. Die Herren, in deren Händen die Leitung des Lagerhauſes liegt, werden vorläufig die Leitung übernehmen. In der hierauf vorgenommenen Abſtimmung wurden die Ver⸗ träge einſtimmig angenommen, wobei zu bemerken iſt, daß ſich Herr Frühauf der Abſtimmung enthielt. 2 5 Die turnusgemääß aus dem Auſſichtsrat ausſcheidenden Herren Bankdirektor Dr. Richard Ladenburg⸗Mannheim und Reederei⸗ beſitzer Joſef Stenz⸗Mainz, wurden wieder⸗ und an Stelle des Herrn Direktor Ott, der eine Wiederwahl ablehnte, Herr Geh. Ober⸗ Bergrat Raiffeiſen⸗Recklinghauſen als Vertreter des preuß. Fiskus neu in den Auſſichtsrat gewählt. Damit war die Tages⸗ ordnung erſchöpft und Herr Deichmann ſchloß mit Worten des Dankes die Verſammlung. 5 Manuheimer Lagerhaus⸗Geſellſchaft. Im Parkhotel fand heute nachmittag unter dem Vorſitz des Herrn Bankier Karl Th. Teichman n⸗Köln die Generalverſa iſ m lung der Mannheimer Lagerhaus⸗Geſellſchaft ſtatt, in der 9 Aktionäre 3482 Stimmen vertraten. Die erſten drei Punkte der Tagesordnung: Vorlage und Genehmigung des Geſchäftsberichts, Beſchlußfaſſung über die Verwendung des Reingewinnes und Ent⸗ laſtung des Aufſichtsrates und Vorſtandes, wurden ohne Debatte ein⸗ ſtimmig nach den Vorſchlägen des Aufſichtsrats gutgeheißen. Bei Punkt 4 der Tagesordnung: Genehmigung des Vertrages der Mannheimer Lagerhausgeſellſchaft und der Mannheimer Dampf ſchleppſchiffahrts⸗Geſellſchaft, gab der Vorſitzende die Verträge im Wortlaut zur Kenntnis und bemerkte hierzu, daß ihre Tendenz dahin gehe, eine möglichſt enge Betriebsgemeinſchaft zwiſchen den Geſellſchaf⸗ ten zu erzielen. Von einer Fuſion werde Abſtand genommen, einer⸗ ſeits der erheblichen Koſten wegen, andererſeits, weil man eine ſo laſſen wollte, mit Rückſicht auf die vieken Beziehungen, die die Mann⸗ heimer Kreiſe zu dieſer Geſellſchaft haben. Er möchte betonen, daß die Abſicht beſtehe, auch äußerlich in Erſcheinung treten zu laſſen, daß drei Geſellſchaften in Frage kommen, die betrieblich in engſter Füh⸗ lung miteinander ſtehen durch Errichtung ein es großen Zen⸗ tralbureaus im Hafengebiet, in dem die drei Geſellſchaf⸗ ten gemeinſam ihren Betrieb führen werden. Damit werde in Man heim ein feſter Anker gelegt, der ſich hoffentlich in Zukunft nicht m bewegen werde. Der Redner gab weiter bekannt, daß in der General⸗ verſammlung der Mannſchlepp die Verträge genehmigt worden ſin Nach kurzen Bemerkungen über den Zweck des Verſicherungsfon⸗ wurden die Verträge einſtimmig debattelos genehmigt. Auf Vor⸗ ſchlag des Herrn.⸗A. L. Geißmar bleibt es dem Aufſichtsra überlaſſen, redaktionelle oder unweſentliche Aenderungen des Ver⸗ trages vorzunehmen. Aus dem Aufſichtsrat hat Herr Direktor Franz Ott aus⸗ zuſcheiden. Der Vorſitzende ſtellt feſt, daß Herr Ott eine Wiederwah nicht mehr annimmt. Er wird ſich aber in anderer Wetſe nützlich machen. Zur Ergänzung des Aufſichtsrats wurden hierauf per A. mation gewählt: Geh. Oberbergrat Raiffeiſen, Bergwerksin tor Kämpf, Bergwerksdirektor Kegeler⸗Recklingshauſen, merzieurat Artmaunn, Direktor Otto Clemm— letztere Beide gehören dem Aufſichtsrat der Mannſchlepp an—, Hugo Stinne Mülheim a. Ruhr, Direktor Knu pe⸗Bochum, letzterer als Vertreter der Deutſch⸗luxemburgiſchen Bergwerksgeſellſchaft. Nach der Wal des Reviſionsausſchuſſes wurde die Generalverſammlung geſchloſſen, da keine Anträge von Seiten der Aktionäre vorlagen. 1 Stuttgarter Geſchäftshausbau.⸗G. In der heute vormittag im Sitzungsſaale der Rh Ereditbank abgehaltenen Generalverſammlung o Geſellſchaft wurden die Anträge der Verwaltung debaktelos nehmigt und die ausſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder wied gewählt.„ * 5 2*. Verluſt bei der Zuckerfabrik Glauzig. Der Aufſichtsr Verkuſt feſt, welcher mit der Hälfte des Reſervefonds ge⸗ deckt wird. Von der Verteilung einer Dividende wird Abſtand ge⸗ nommen.— Für das Vorjahr wurden bekanntlich 15 Proz. D verteilt. Der Reſervefonds, aus dem der Verluſt gedeckt werden enthält 450 000% Außerdem iſt keine Spezialreſerve mit 210 00 vorhanden. Bremer Kolonialhandelsgeſellſchaft vormals F. Oloff u. Co Verwaltung ſchlägt 15 Proz. Dividende vor gegen 17% Vorjahre. Die geſtrige außerordentliche Generalverſammlung nehmigte ein Abkommen, wonach der Gründungsverluſt Kamerungeſchäfts von dref Großaktionären übernommen iſt, Telegraphiſche Handelsberichte. w. Montreal, 27. Juni. 3 Millionen Buſhels treide in der Schiffen oder Elevatoren ſind im hieſigen Hafe durch den Londoner Dockarbeiterſtreik aufgehalten worden. D Schiffer weigern ſich, Getreide als Fracht anzunehmer Dampfer„Afghania“ iſt von London mit einer Getr zurückgekehrt, die er vor 2 Monaten exportiert hatte. Ein„fetter“ Koukurs. Kaſſel, 27. Juni. Im Konkurs gegen den Dampfſchneid mühlenbeſitzer und Mitinhaber der früheren Portlandzementfab Herkules in Heiligenſtadt⸗Eichsfeld, dem Kgufmann Georg Bae Niederzwehren bei Kaſſel wurde lt.„Frkf. Ztg.“ auf Antrag d kursverwalters das Verfahren wegen mangels einer die Koſten Verfahrens declenden Maſſe eingeſtellt. Die Forderungen betre mehr als 400 000 /, denen eine verfügbare Maſſe aus etwa 38ʃ gegenüberſtand. Mannhieimer Effektenbüörſe vom 27. Juni. Kleinere Abſchlüſſe vollzogen ſich heute in Aktien der Su konto⸗Geſellſchaft zu 115.50 Proz. und in Brauerei Eichbaum⸗ in allen gangbaren +.'n, stets grosses Lage Elektriltäts-Gesellschaft rel. 662, 980 u. 2032. 04 fauptrertretung der Osramlamp 172751 e 2„ 7 8 . * 52——— SLA *0— 6. Seite General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) —¼ Aunk ſ—— 50 ̃ Obligationen. Pfandbriefe, Eiſenbahn⸗Oblig. 4% Rh. Hyp.⸗Bk. unl. 1902 97.50 bz4% Oberrh. Eiſenb.⸗Geſ. 97.— B 3%„„„ verſchied 88.— bz Jaduſtrie⸗Obligation. 87/„Kommunal 88.50 bzſ4½ Akt.⸗Geſ. für Seilindu⸗ Sladte-Anlehen. ſtrie rückz. 1050% 103.50 B 3½ Freiburg i. B. 90.15 B4½ Bad..⸗G. f. Rhſchiff. 3½ Heidelberg v. J. 1903 39.80 Bf u. Seelransport 98. G 4 Karlsruhe v. J. 1907 99.60 C4½ Bad. Anil. u. Sodafbr. 102.50 G 8 Farlsruhe v. J. 1896 86.— 4% Bad. Anil. u. Sodafbr. 10 Lahr v. J. 1902 90.50 GJ Serie B 103.50 bz 150 Lndwigshafen 102.— G4 Br. Kleinlein Heidelbg. 99.— G v. 1906 97.50 G5 Bürg. Brauhaus Bonn 102.— G —18 88.60 B41½ Heddernh. Kupferw. 102.— G 4 Mannth. Oblig. 1912 98.50 Gf4 Herrenmühle Genz 98.— G 4 7„ 1907 98.90 G4½ Koſth. Cell. u. Paprfbr. 99.75 G 4 5„ 1906 98.60 G 416 Mannheimer Dampf⸗ 4.„ 1901 98.90 G ſchleppſchiffahrt 98.50 B 3½ 1„ 1885 88.80 G4½% Mannh. Lagerhaus⸗ 3½„ 1888 89.— G Geſellſchaft 98.— B 3 1„ 1895 88.80 G604% Oberrh. Elektrizitäts⸗ 31/„ 1898 88.80 GJ werke, Karlsruhe—.— 3105 1„ 1904 88.30 G4½ Pfälz. Chamotte und 810„ 1905 88.80 G] Tonwerk.⸗G Eiſenbg. 102.— G 3½ Pirmaſens unk. 1905 90.— 4% Pfälz. Mühlenwerke 100.— G 4½ Wiesloch v. J. 1905 91.50 G4½ Schuckert⸗Obligat. 99.60 G Frankfurter Effekten Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Reichsbankdiskont%½ Prozent. K Schlußkurſe. Frankfurt a.., 27. Juni.(Anfangskurſe). Kredliaktien 200, 25, Diskonto⸗Con mandit 184%. Darmſtädter 121 25, Dresdner Bank 153— Vochen 1 253 50, Staatsbank 158.23 arden 8, Bochumer 228 ½, elſenkirchen 187.—, Laurahütt 173.—, Ungar 90.30. Tendenz: feſt. e 4. Wechſel. 27. 26. 27. 28. Amſterdam kurz 169.37 169.350 Check Paris 8112 81.10 Belgien„ 80.575 80.5530 Paris kurz 81.05 81.018 Italien 80.183 80.183J Schweitz. Plätze 80.775 80.766 Check London 20.462 20.457] Wien 84.625 84.575 London„ 20.427 20.427 Napoleonsd'or 16,22 16.22 lang—.——.— Privatdiskonto 4%%¾ Staatspapiere. I. Deutſche. 27. 26. 27 20. 4% deutſch.Reichsanl. 100.75 100 55 3¼ Mh. Stadt⸗A.1905—.— 88.80 3 5 0 89.85 89.80] B. Ausländiſche. 80.15 80.10 5 Arg. f. Gold⸗A. 1887 5 pr. Tonſ. St.⸗Anl. 100.65 100.85% Chineſen 1896 98.80 98.80 „ 990.,05 89.50 4%„„ 1898 92.80 98.30 30%„ 80.— 79.90 f4% Japaner 94.55 94,55 4 badiſche St.⸗A. 1901 99.40 99.90 5% Mexik. äuß. 88/00 95.— 95.— 40%„.1908/09 99.75 99.50[3 Mexikaner innere 60 50 60.50 %d. St.Bl. 1911 99.80 99.75 50% Bulgaren 101.60 101.60 „ 1896 8475 84 75[3¼ italten. Rente—— 970 bad. St. 20. fabee 96.— 96.—4¼ Oeſt. Silberrente 90 75 90.45 3½„ 5 98.05 93.104¼½„ Papierrent.———. 1000 89.80 90 204% Oeſterr Goldrente 95.80 95.86 8„„.3904 88 70 88.40% Sexie 1 63.95 63.70 31½ 1907 88.40—.— III 66.20 66.— Ahbayr...B. A. b 1918 99.75 99.754½ neue Ruſſen 1905 100.50 100.50 4 15 1918 99.75 99.75[4 Ruſſen von 1880 90.40 90.50 3 do. Anl. 88.05 88.— 4 Türk.konv. unif.1903 82.— 82.— do..⸗B.⸗Obl. 78.50 78.80[(4„ unif. 90.50 90.50 4% PiatzC⸗. Prior. 99.— 98.90 4 Ungar. Goldrente 90.55 90.30 3½ Pfälz..⸗B.Prior. 89.50 89.50[4 Kronenrente 87.— 87.10 3½ Pfälz. Konv. 1895 92.— 92— Verzinsliche Loſe. 4 Heſſen von 1908 99.30 59.30[1 Bad. Prämien 171.40 172.50 3 Heſſen 77.70 77.70%4 Oeſterreichiſche 1860 178.40 175.— Sachſen 80.— 80.— Türkiſche 169.40 269.40 4 Mürttemberg 1919 100.10 100.20 Unverzinsliche Loſe. 4 Mann!. 1907-1912—.——.— Augsburger 84.60—.— 4 1908⸗1913 97.90 98.80[Freiburger 68.—.— 4 Mh. Stadt⸗A. 100——— Bergwerksaktien. Aumetz⸗ eer 180 50 186.50 Bergbau 184./ 184.75 Bochumer Bergbau 228.— 297 75 Maſſen, Bergbau—— Buderns 108.90 103.50 Kaliw. Aſchersleben Bergb.⸗G. 285.50—.— Kaliw. Weſterregeln 193.— 193.— eutſch. Luxemburg 172.¼ 173 75 Eiſeninduſt. 81 60 81.80 Eſchweller Ver⸗ w. 160 90 161— Phönix 258 50 259.½ Friedrichshütte Bergb. 164.—164.— Vr. Königs⸗nu. Laurah. 173.— 173.— elſenkirchener 187.— 187.50]J Gewerkſch. Roßleben—- vom 2 7. Inui. Man unhe imer Ef Hfekt enbö brse. Mannheim, 27. Juni. 4% Ruff..⸗G Zellſtofffb. 4% Speyerer Ziegelwerke 99.— Bri Waldhof bei Pernau in 4% Südd. Drahſindue 100. 15 Br. W W 885 28 Livland 99.30 B%½ Tonw. Offſtein.⸗G.—.— G fPre„„„oo 1 47% H. Schlink& Cie. 10040& Dr. H. Loſſen, Wormz Pf. Preßh. u. Spritfhr.—.— 200.—Hüttenh. Spinnerei 44.——.— 4½ Speyerer Brauhaus 4½ Zell toffabrit Waldhof 100.50 B Transvort e e— .⸗G. Speyer 98.—6ʃ4½ Zellſt. Waldh. 1908 101.30 G u. Berſicherung. Sesten Peate ag 169 au 169.—— Akti B..⸗G. Ahſch. Seetr.—.— 84.— Nähmfbr. Haid u. Neu—— 355.— tien. Manng. Dampfſchl.—.— 50.— Koſth. Cell. u. Papierf.—.— 193.— 8 Mannh. Legerkane— 100.[Mannh. Gum, u. Asb.—— 153.— Banken. Brief Geldd Brief Geld Frankona. Rück⸗ und Maſchinenf. Badenta—.— 180.— Badiſche Bank—129.500 Weſt..⸗W. Stamm—194.— Meitverſ. vorm. Bad. Oberrh. Elektrizitt—.— 30.— Pfälz. Bank„„ Borzug ee en eeee, e 08 Bienzen dlenwen ee Pfälz. Hyp.⸗Bank 5 Fr. Transp.⸗Unfall u. Pf. Nähm. u. Fahrrdf.—.— 183.— Rhein, Creditbank 5* 8 Glas⸗ Verſ..Geſ.—.— 2390 Portl.⸗ Zement Hoͤlbg.—.— 145.— Rhein. Hyp.⸗Bank 198.——. Bad. Brauerei—— 79.— Bad. Aſſecuranz 1960 1940 Rh. Schuckert⸗Geſ.—.— 147.50 Slidd, Bant——Durl. Hof vm. Hagen—.— 252.5 Continental. Verſich.—.— 920.— H. Schlinck u. Cie.—— 226.75 Südd. Disc.⸗Geſ.— Z 115.50 CEichbaum⸗Brauerei 116.——— Mannh. Verſicherung—.— 940.— Südd. Draht⸗Induſt.—.— 120.— 5 5 Br. Ganter, Freibg. 96.25—.—[ Oberrh. Verſich.⸗Geſ.—— 1150 Verein Freib. Ziegelw. Bahnen: Kleinlein, Heidelberg 210.— Württ. Transp.⸗Verf 750.——. Speyr. 5 Heilbr. Straßenbahn—— 70.— Hombg. Meſſerſchmitt—.— 76.— 8 Würzmühle N eeee 955 5 ILudwigsh. Ak ein Induſtrie. at— Chem. Induſteie. Mannh. Akllenolr.—.— 152.50 Aech f. Seilinduſtrie—.— 120.— Zuckerſbr. Was 1 e Bad. Anil.⸗u Sodafbr.—.— 505.— Brauerei Sinner—.— 225.—[Dingler'ſche Mſchfbr.—.— 115.— Zucke rfbr Fianke th. Chem. Jab. Goldenbg.—— 225.— Br. Schrödl, Heidlbg.—.— 191.— Emaillw. Matkammer—.— 109.— ee 1 955 Sebee— 163.—„Schwartz, Speyer— 126— Etllinger Spinnerei— 93.— erein chem. Fabriken 950.— 349.— S. Weltz, Speyer—.— 77.50— Verein D. Oelfabriken—.— 183.— 5 Siorch 98 67.50—.— — Aktien induſtrieller Unlernehmungen. 27. 26. 246.59 247.— 183.50 183.50 Maſchpapfbr. 130.10 132.— Neue Bod⸗⸗ ⸗A.⸗G. Berl. 117.60 220.— Südd. Immobil.⸗Geſ. 69.— 69.— Wayß u. Freytag 146.— 146.— Eichbaum Mannheim 116.—116.— Aluminium Neuh. Aſchbg. Maſc aner⸗ 27. 28. Siemens& Halske 235.50 235.75 Boigt u. Haeffner 176.— 176.— Gummt Peter 126.30 125.70 Heddernh. Kupſerw. 117.— 116.— Illkircher Mühlenwk. Straßburg 121.50 121.50 Kunſtſeidenfabr. Frkf. 150.— 165,75 Frankf.(Henninger) 122.— 122—Lederwerk. St.Ingbrt 54.— 55.50 do. Pr.⸗Akt, 123.—123.—Spicharz Lederwerke 72.50 72.50 Herkules(Caſſel) 170.— 170.—udwigsb-Walzmühle 165.— 163.50 Mannh. Aktien⸗Br. 140.— 149.—Adlerfahrradw Kleyer 504.75 503.90 Parkakt. Zweibrücken 90.— 96.— Tucher. Freiherrl. v. 364.50 364.50 Weltz; Sonne, Speyer 75.— 75— Blein. Silbrh. Braub. 124 10 12410 Badiſche Anſlinfabrik 505.— 505.50 CementwerkHeidelbg. 145.— 147.80 Cementfabr.Karlſtadt 121.80 122.— Chem. Werke Albert 450.50 452.30 Ch. Fabrik Griesheim 244.50 244.50 D. Gld⸗ u. Slb. Sch. N. 1147— 1151.50 Höchſt 618.— 619.75 Ver, chem. Fabrik Mh. 350.— 350.—— Holzverkohlung⸗Ind. 309.30 309.80 Rütgerswerke 191.50 199.90 Ultramarinfabr., Ver. 239.40 239.90 Wegelin Rußfabrik 256.— 256.— Südd. Drahtind. Mh. 120.— 120.— Akkumul.⸗Fab. Berlin 526.— 516.25 Acc. Böſe, Berlin Elektr.⸗Geſ Allgem. 264 80 265.¼ Bergmann Werke 141.— 140,50 Brown, Boveri u. Co. 129.60 129.60 Diſch⸗Ueberſ.(Berl.) 168.¾ 168½ Lahmeyer 124.50 128.— Elekr.⸗Geſ. Schuckert 156.75 156.50 —.——.— Maſchinenfbr.Hilpert 95.10 95.19 Badenia(Weinheim) 187.— 186.— Dürrkopp 507.50 506.50 Daimler Motoren 283.— 284.60 Eiſen. Fahrr.⸗ u. Auiw. 118.50 118.50 Maſchinenf. Gritzner 271.50 268.20 Karlsruher Maſchinen 160.— 160.— Mannesmannröhr 220.75 220 75 Maſch.„Armatf. Klein 155.50 154.50 Pf. Nähhin.⸗u. Fahrrdf. Gebr. Kayſer 182.— 182.— SchnellpreſſenfFrkth. 280.— 289.50 Schraubſpdfbr. Kram. 170.75 170.50 Ver. deutſcherOelfabr. 183.— 190.20 Pf. Pulverfb. St. Igb. 139.50 139.50 Schlinck& Co. 227.— 227.— Vel. Fränk. Schuhfbr. 129.50 130.— Schuhfabr. Herz, Frkf. 129.50 129.— Seilinduſtrie Wolff 121.— 121.— 'wollſp.Lampertsm.———.— Ettlingen 99.50 99.50 Kammgarn Kaiſersl. 190.50 190.50 Waggonfabrik Fuchs 161.— 161.— Zellſtoffabr. Waldhof 232.50 231.25 Bad. Zuckerfabrik 2158.40 21675 Rheiniſche Schuck.⸗G. 145.10 146.— Frankenth. Zuckerfbr. 387.— 387.— Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. 27. 26. Badiſche Bank 126.— 126.50 Berg⸗ u. Metallbank 132.30 132.40 Berl. Handels⸗Geſ. 165.— 165.— Comerſ. u. Disk.⸗B.——. Darmſtädter Bank 121.10 121. 5ů—1 Deutſche Bank 253.¾ 253.75 Deutſchaſiat, Bank 128.70 128.60 D. Effekten⸗Bank 117.10 117.— Disconto⸗Comm. 184.%8 184.25 Dresdener Bank 153.— 153.— 132.60 132.— 190.50 190.50 216.50 216,50 159.80 160.— Metallb. u. Metallg.G. Eiſenb. Rentbank Frankf. Hyp.⸗Bank Frkf. Hyp.⸗Creditv. 27. 20. 122.¾ 122.25 149.75 149.— 132.25 132.— 200.25 200.— 180.— 199.— 190.60 190.50 117.11 134.90 134.90 1 197.197.— 123.— 123.20 132.50 132.10 115.40 115.40 135.80 185.80 Nationalbank Oeſterr.⸗Ung. Bank Oeſt. Länderbank „ Kredit⸗Anſtalt Pfälziſche Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank Preuß. Hypothekenb. Deutſche Reichsbank Rhein. Kreditbank Rhein. Hyp.⸗B. M. Schagaffh. Bankver. Wiene: Bankver. Südd. Diskont Bank Ottomane Dörse. Aktien deutſcher und ausländiſcher Trausporkanſtallen. Südd. Eiſenb.⸗G. Hamburger Packet 27. 124.50 124.50 141.— 141.25 Norddeutſcher Lloyd 116.¼ 116.75 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 153 50 153.25 Pfandbriefe, Frkf. e S. 13 1618 S. 21 unk. 1920 „.16u.17 bob, 1910 S. 18 „kdb. 1905 „S. 12, 18 u. 15 3½ Frkf. Kommual S.( kdb. 1910 4„ Hyp.⸗Kr.⸗V. .15-19 227,8182-42 4 Frkf. Hyp.⸗KFr.⸗V. S. 43 uk. 1918 4 Frkf. Hyp.⸗Kr.⸗V. S. 46 uk. 1908 4 Frkf. 8 V. S. 47unvl. u. uk. 1915 4 Frkf. Hyp.⸗Kr.⸗V. S. 48unvl. u. uk. 1917 4 Frkf. Hyp.⸗Kr.⸗V. S. 49 unvl. u. uk.1919 4 Frkf. Hyp.⸗Kr.⸗V. .50 unvl. u. uk. 1920 Frkf. Hyp.⸗Kr.⸗B. .51 unvl. u. uk. 1921 3/ Frkf. Hyp.⸗Kr.⸗V. S. 44 uk. 1913 3% Frkf. Hyp.⸗Kr. V. .28⸗30u. 82(tilgb.) 3% Frlf. Hyp.⸗Kr. V. S. 45(ilgb.) 4 Pfälz. Hyp.⸗Bauk 4 uk. u unvrl. 1917 4 Pfälz. Hyp.⸗B. uk. U. unvrl. 1920 3 ½ Pfälz. Hyp.⸗Bank 4 Preuß.Centr.⸗Bod.⸗ Ered.⸗G. v. 1890 4„Centr.⸗Bod⸗ECr.⸗ Gv. 1899u. 1901 kdb. 4 Pr. Centr.⸗Bod.⸗Er. G. v. 1908 ul. 1912 Nachbörſe 4 4 4 4 . * 30%5 * 27. 98.50 99.— 99.50 98.50 98.50 89 30 89.80 90.70 91.50 98.80 98.— 98.80 99.10 99.10 99.10 99.30 93.80 90.50 90.50 99.20 99.30 99.10 88.50 98.— 97.70 97.90 26. 27. 28. Deſt. Südhahn Lomb. 18.%5 18.7 Oeſt. Meridtonalbahn 115.50 115.50 Baltimore und Ohio 107.½ 106.% Schantung⸗E..⸗Akt. 181.— 130.½ Prioritäts⸗Obligationen, 26. 98.50 99.— 99.50 98.50 98 5⁰0 89,80 89.30 90.70 4 89.30 45 99.— 4 98.80 40 99.— 99.70 88.50 98.— 97.70 97.90 94 a50 2. 5 26. 98.10 98.10 98.20 98.20 98.40 98.40 99.— N. 4 Pr. Cent.⸗Bod.⸗Er.⸗ G. v. 1906ul. 1916 4 Pr. Cent.⸗Bod.⸗Cr.⸗ .v. 1907uk. 1917 4 Pr. Cent.⸗Bod.⸗Er.⸗ G. v. 1909 uk. 1919 4 Pr. Cent.⸗Bod.⸗Er.⸗ .b. 1910uk. 1920 4 Pr. Centr.⸗Kom. v. 1901 kob. 1910 4 Pr. Centr.⸗Kom. v. 1908 unk. 1917 100. 100. 4% Pr. Hyp. A B. 8800 95.60 95.60 95.20 95.45 ½ Pr. Hyp. A. 87.50 87.50 „„„ 04.18 97.60 97.30 7 677 97.60 97.70 17 97.45 98.— %br. Pfbb. 18, 1 97.25 97.25 55 51912 97.90 97.90 51914 97.50 91.25 71915 98.30 98.30 4⁰⁰„1917 98.25 98.40 40%½ Preuß. Pfandb.⸗ Bank unk 1919— 38.40 4% Pr. Pfobr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Pfobr. Emiſ. 30 u. 31 unkdb. 1920 8* 3 7¹„1912 3 Webr⸗e „04 99.— 97.90 91.50 98.70 94.80 97.40 97.50 97.80 97.90 99.20 88.— 88.— 88.— —4 67.70 — 3 * * —5 9/ Rh..⸗B. C⸗O. 2 110 Ital. ſttl.g. E. B. Oberb. Nerſich⸗. 1145 1145 Mannh. Verſ.⸗G.⸗A. 945.— 945. Oberrh. Eiſenb.⸗Geſ..60 97.60 Diskonto⸗Commandit 184% Staatsbahn 153.50, Lombarden 18./8 br Berlin, 27. Juni.(Anfangs⸗Kurſe.) 8 28. Kredilaktten—.——.—Laurahütte—— 8 ommandit 183.50 188575 Phönix 756.25 258.25 Staatsbahn 6—Harpener 184.— 183.50 Lombarden.5L½8 18. 75 Tend.: feſt. Bochumer 226./ 227.25 Berlin, 27. Juni.(Schlußkurſe.) 2. 28 auf Amſter⸗%% Bayern 88.10 88.20 85 tur; 169.30—.—3% Heſſen 89.50 89.60 Wech 17 London 20.46 20.445 3% Heſſen 78.10 78.10 el Paris 81.10 81.,0730% Sachſen 80.— 80.— a. Wien kurz 84.525 84.57 3 Argentinerv. 1897 86.75 88.75 nl. 100.70 100.70 5 eſen von 1896 99.10 69.— 37% Reichs anl. 90.— 90.— 40 paner 94.70 94.50 995„ 80.25 80.20/ 39% Italiener—.—— 4⁰ nf 100 70 100,70 Mannh. Stadtan.—.— 93.25 f 4 Oeſt. Goldrente 96.10 96.10 Portug. unif. S. 3 66.40 66.— Rumänen 9. 1903 101.— 101.— ſſ. Anl. 1902 90.60 90.60 ken unif. 90.20 90.20 169.20 160.90 8 26. 40% Bagdadbahn 88.70 83.60 Oeſter. Kreditaktien 199.50—.— 4% Ungar. Goldrente 90.60 90.70 Kronenrente 86.90 87.— Herl. Jandels⸗Geſ. 165.25 165.½ Darmſtädter Bank 121.25 121.25 Deutſch⸗Aſtat. Bank 128.20 128 20 Deutſche Bank 252./ 253.— Disc.⸗Kommandit 183.50 183.¾ Dresdner Bant 152 50 152.75 Reichsbank 134.20 131.50 Rhein. Kreditbank 135.— 135.— Ruſſenbank 152.50 152.60 Schaaffh. Bankpo. 122.70 122.60 Südd. Disc.⸗G.⸗A. 116.—116.— Staatsbahn 15350—. Lombarden 18./ 18.¾8 Baltimore u. Ohio 108 75 106.¾8 Canada Paeific 263./8½262%8 Hamburg Packe⸗ 140 20 140.20 Nordd. Lloyd 116.60 116.20 Adlerwerk Kleger 303.— 503.—Je Allg. Elektr.⸗Geſ. 283.70 268.80 Aluminium 0 le 27. 26. 506.— 506.20 409.20 407.50 399.50 398.50 140.50 141.80 226.75 226.25 129.70 129.90 340.70 340,50 451.— 452— Anilin Anilin Treptow Aranbg. Bergwes ze. Bergmann Elektr. Bochumer Brown Boveri Bruchſ. Maſchinenf, TChem. Albert Conſolidation f. V. 280. 50 281.— Deutſch⸗Lurenbz. 172.½ 172.75 Dortmunder——— Dynamit⸗Truſt 181.25 181.50 Deutſch⸗eberſee 167.50 167.70 D. Gasglühlicht Auer 609.— 602.10 D. Waffen u. Munit. 545.— 555— D. Steinzeugwerke 234 70 234.70 Elberf. Farben 513. 515.— Eſſener Kreditanſtalt 160.90—.— Facon Mannſtädt 142.— 142.20 9 5 Bleiſtiftfabrik 281 50 281.50 elten& Guillaume 152.— 155.— 8 Maſchinen 269.99 269.70 82˙10 Gelſenkirchuer Harpener Höchſter Farbwerke Fee aliw. Aſchersleben Kölner Bergwerk Celluloſe Koſtheim Lahmeyer 124. 124—Ver. Glanzſtoff Elberf. 540.— 540.50 Laurahütte 172./ 173%[Ber, Köln⸗Rottweiler 336.— 338.50 Licht u. Kraft 135.— 135 20 132 50 193.— gothriuger Cemeni 129.70 129.50 Wf. Draht. 144.— 144.20 udwig Loewe& Cö. 328— 328.— Wittener Stahlr röhren 191.— 192.70 Mannesmannröhren 221.70 221.— Zellſtoff Waldhofß 231— 288.80 Oberſchl. Eiſenb⸗Bed. 102 80 102.80 Otavi 95.50 95.40 Orenſtein& Koppel 209 50 210,20 South Weſt⸗Afrika 143.30 144.— Chönir 257.40 258.40 Vogtländ. Maſchfbr. 788.50 746,90 Nhein. Stahlwerke 174.— 174 20 Privatdiskont 4½%, W. Berlin, 27. Nachbörſe. 27. 6. it⸗Aktien 200./— 05 158.%8—.— e Komm. 5 18.% 18ſ%6 27. 26. 186.25 186.75 184 75 184.25 616.— 623.— 189.20 189.— 164.80 164.80 465.50 465.50 188.50 189.— 1 26. Rombacher Hütte 173.— 172.80 Nilttgers werken 191.— 191.— Schu ckert 156.80 155,70 Siemens& Halske 235.60 236.— Sinner Brauerei 219.50 220.— Stettiner Vulkan 190.— 190.70 Tonwaren Wiesloch 120.20 120.50 98.— 98.— Mannh. Stadtaul. 98.80 98.80 Kreditaktien 200.25. 2 1 4 Einnii 1888818 aufgefunden worden. Faeudenheim beim Anhängen eines daſelbſt weg berunter und brach dabei den linken Fuß. Wannbeim, 27. Juni 1912. Londoner Effektenb London 27, Juni.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 25 26. 27. 26. 56/ Conſols 76/0 765/]J Premier 95+ 98 4 Reichsanleihe 79— 79— Randmines 6% 6ʃ½ 4 Argentinier 86— 86— Atchiſon comp. 110%% 109%% 4 Italtener 97— 97—Canadian 271¼ 271½¼ 4 Japaner 86— 86— Baltimore 111¼ 111 4 Mexikaner 31— 31— Chikage Milwauke 108— 106¼ 4 Spanter 92¾ 92¾ Denvers com. 20% 19% Ottomanbank 17¼ 17¾ Erie 35½ 35— Amalgamated 87¾ 87¾ Grand TrunkIIIpreſ. 59— 57% Angcondas 9— 8/ 5 1 30% 29% Rio Tinto 81¼ 808 Luisville 163— 162.— Central Mining 10¼ 10%] Miſſouri Kanſas 28¾ 288¼ Chartered 27¾ 27¾ ntario 357/ 35.— De Beers 19¾ 19½ Bock Island 25% 25% Eaſtrand 3— 3½ Southern Pacific 113¼ 112¾ Geduld%8. 1½„ Railway 29— 28½½ Goldftelds 4%%ę Union cvm. 174%8 178¼ Jagers fontein 6¼ 6¼J Steels com. 2% 71/ Moddersfontein 11¼ 11½¼] Tend.: feſt. Produktenbürſe 5 vom 27. Juni. 8 Die Nölzerungen ſind in Reichsmark, gegen Barzählung per 100 Kg. ahnfrei hier. Weizen, pfälz. neu 25.——.——Gerſte, hieſ. 77.—— „ Rheingauerr———. lichae——.— „ norddeutſcher 25.———.— Rufſ. Futtergerſte 17.75. „rufſ. Azima 25.25—25.75 Hafer, bad. neuer 22.——22.25 e——— Hafer, nordd.————ꝓAGù— „ Krim Azima 26.——.—Hafer, ruſſiſcher 21.75—22.75 „ Taganrog.———, La Plata 18.25——.— „ Saxonska———— Mais, amer. Mixed—.—. „rumäniſcher 25.——25.30„ Galfox 17.788. „ am. Winter—.—.— Kohlreps, deutſcher „ Manitoba IV 23.50——.—Wicken.——.— „ Walla Walla——— Kleeſamen buzerne ital. 106—115 „ Kanſas II——— Provene. 120—130 „Auſtralier——— Cſparſette 40.——45.— „ La Plata 28.50.24.— Pfälzer Rotklee——.— Kernen, 25.——.— Italiener Rotklee—.—— Roggen, pfälzer 20,75—.—Leinöl mit Faß————m—— „ ruſſtſcher 20.50—20.75 Rüböl in Faß 72.—— „norddeutſch———— Backrüböl 80.—.— „ amerik.—.—.— 7 Nr. 00 81 2 3 4 Webennel!) 5—.—351.— 29.50 28.— 24.— Noggenmehl Nr. 0) 28.— 1) 25.50. Tendenz: Getreide unverändert. Mannheim, 27. Juni. Plata⸗Leinſaat Mr. 34.— disponibel mit Sack waggonfrei Mannheim. Kleeheu M. 10.—, heu M..—, altes Wieſenheu M..—, Maſchinenſtroh M..—, Weizensſcleie M. 11550, getrockneter Treber M. 14.50, Alles per 100 Kilo.— 0 Nolizeibericht * vom 27. Juni. „Unfälle, An der Ecke der Augarten⸗ und Traftteurſtraße hier ſtieß am 25. ds. Mts. vormittags ein 16jähriger Bäckerlehrling mit ſeinem Fahrrad gegen ein in der Fahrt befindliches Automobil. Er wurde hierbei am Rücken und rechten Bein ver letzt und mußte in das allgem. Krankenhaus aufgenommen werden. Ein Verſchulden des Chauffeurs ſoll nicht vorliegen.— Am gleichen Tage geriet ein verheirateter Magazinarbeiter vor dem Hauſe Hauptſtraße Nr. 13 in ö zwecks Entladung ſtehen⸗ den Anhängewagens eines Automobillaſtzuges des Konſumvereins zwiſchen den Motor⸗ und Anhängewagen und trug ſo erhebliche Quetſchungen davon, daß er mittelſt Sanitätsautomobils in das allgem Krankenhaus hierher verbracht werden mußte.— Einem led. Taglöhner von hier fiel am 25. ds. Mts. in einer Eiſengießerei in Neckarau ein Schwungrad auf den rechten Fuß, wobei ihm die große Zehe ſtark geguetſcht wurde.— Durch einen Fehltritt glitt am 25. ds. Mts. abends ein led. Bäcker auf der Jungbuſchſtraße vom Geh⸗ de Die beiden letzt⸗ Verletzten fanden ebenfalls Aufnahme im allg. Kranken⸗ auſe. Brandausbruch. In vergangener Nacht brach kurz nach 2 Uhr in einem Schuppen der Deutſchen Petroleumsverkaufsgeſell⸗ ſchaft Diffensſtraße Nr. 16/20 vermutlich durch Selbſtentzündung von Putzwolle Feuer aus, welches den Schuppen vollſtändig zer⸗ ſtörte. Der Brand wurde von der Berufsfeuerwehr auf ſeinen Herde beſchränkt und gelöſcht. Der Gebäude⸗ und Fahrnisſchaden wird auf etwa 20 000 4 geſchätzt. Von Tag zu Tag. — Mord. Ulm, B. Juni. In Söflingen iſt in der Nacht vom Sonntag zum Montag der 20 Jahre alte ita⸗ lieniſche Kanalarbeiter Giufeppe Bomancin erſchoſſen ufge Als Verüber der Tat wird ein von ſeinem Truppenteil in Ludwigsburg flüchtig gewordener Ar⸗ tilleriſt verfolgt. Letzterer, der ſich die Knöpfe eines Gefreiten ſelbſt beigelegt hatte, hielt ſich unter falſchem Namen in Söf⸗ lingen auf und behauptete zur Erklärung ſeines Fernbleibens 0 vom Regiment, daß ihm von ſeinem Hauptmann Urlaub ge⸗ geben worden ſei, um etwas zu verdienen. Am Sonntag wurde er im„Hecht“ mit dem Italiener zuſammen geſehen. Ro⸗ manein zahlte ihm Bier. Der Artillsriſt ſah bei der Gelegen⸗ heit jedenfalls bei dem Italiener Geld. Er verließ mit Ro⸗ Ansländisch ererAlne1ger.(abiſche-Wenelte-Masriegten:-LAbedelat e Effektenbörsen. Futterartitel⸗Rotierungen vom 27. Jun:: neues Kleeheu M.—, neues Wfeſen⸗ Bekannten, er möge die Polizei ſchicken, er habe ſeine Frau Angaben beſtätigt, e Pariſer Börſe. Wien, 27. Jun. Nachm..50 Uhr. Paris, 27. Junl. Anfangskurſe. 2 28. 27. 26 22 28 27. 26 641.50 642.— Na 990050 90 5 30½% 9 92.75 92.95 Chartered 85— 38— eſterreich⸗llngarn 2110 2090] Oeſterr. Papierrente 90.50 85 Sheuner 9407 95.— Olbeets 497.— 497.— Bau u. Betr. A⸗G.—.——.—„ Sierrente 90.50 90.35 Tüͤrk. Looſe—.——.— Caſtrand 76.— 27.— Unionbank 612.— 612.—„ Goldrente 114.50 114.55 Banque Ottomane 696.— 699.—Goldfteld 103.— 104.— Ungar. Kredit 888.— 839.— Ungar. Goldreute 108.10 108.50 Rio Tinto 2058 2025 Randmines 166.— 166.— Wiener Bankverein 538— 529.—„ Kronenrente 87.20 87.60 Tendenz: unregelmäßig Länderbank 529.— 529.— Wch. Frankf. viſta 118.05 118.11 . Auure Loſe 240.— 991— 55 241.47 29875 5 885 Alpine 995.— 991.— aris 95.71 95.78 Wiener Börſe. Tabakaktien— UVMIUlnnſterd.. 200.— 200 Wien, 27. Junj. Vorm. 10 Uhr. Gagwertehhnn 1 1 5 8 Holzverkohlung.——.—[Marknoten 5 11 e, bee eee dd dees Leedee 8 2he 4 Wiener Bankverein 529.50 529.20„ Silberrente 90.50 90.35] Lombarden eee Staatsbahn 729 20 727.— Ungar, Goldrente 108.10 108.50 Tendenz: ruhig. 19 11 97.70 1 eoen 87.30 9 95 Marknoten 118.11 118.11 Alpine Mon 995.— 999. Wechſel Paris 95.72 95.78 Skoda 753.— 751.— 85 Tendenz feſt. Produktenbörse Aursblatt der lannheimer Verliner Froduktenbüörſe. Berlin, 27. Junj.(Telegramm.)(Produltenbör ſe), Preiſe in Mast pro 100 kg frei Berlin nstto Kaſſe. 20. Weizen per Juli 231.— 231.25 Mais per Juli—— „ Sept. 20825 207.25 5 FFEE „ Okt. 208.25 208.25 8—.— —.——.—Küböl per 97—.——.— Noggen per Juli 195.75 195.50„ Okt. 67.80 67.60 „Sept. 174.75 174.75„ Dez.——.— Okt. 174.76 174.75 55 —.——.—Spiritus Joer loccs Hafer per Juli 188.75 187.25 Wetzenmehl 28.75 28.75 Sept.—.— 167.— Roggenmehl 25.25 25.25 Pariſer Froduktenbörſe, Hafer 26. 27.Rübsl, 26. 27. „ Jun 22.80 22.55„ Juni 74— 73/ Jel 22.60 23.28]„ Juli 14¼% 74— „Jult⸗Aug. 21.50 21.20]„ Juli⸗Aug. 74%½ 74¼ „Sept⸗Dez. 19.40 19.20]„ Sept.⸗Dez. 76 /⁶ 75 ½ Roggen Spiritus Juni 28,.25 233.25„ Juni 67/ 66 ½ Juli 20.50 20.50„ uli 67¼ 66 ½ „ Jult⸗Aug. 19.50 19.50„ li⸗Auguſt 67/ 65% „ Sept.⸗Dez. 19.10 19.10 Sept.⸗Dezbr. 58% 52 ½ eigen Leſuzl „ Juni 38.10 32.85„ Jum 92/ 90% Juli 40.30 29.80]„ Juli 90 ¼ 89/ „ Juli⸗Aug 28 85 28.40„ Juli-Aug. 88 ½ 88— „ Sept.⸗Dez. 20,45 26,25 Sept.⸗Dez. 84½ 83 ¼ Mobzucker 88“ 32— 30 J½ „ Juni 42.85 42.05 Zucker Junt 4¹— 39 1½ Jult 41½ 0% Jt 40% 80 ½% „ Juli⸗Aug. 39.50 38.60]„ Juli⸗Aug. 40 7/ 39 ½ „Sept.⸗Dez. 3485 34.40„ Det.⸗Jan. 33½¼ 38— Dalg 76— 76 — nommen. Die Volksmenge machte Miene, an dem Mörder Lynchjuſtiz zu üben. Die beiden Kinder des Ehepagres waren bei der Tat zugegen. —Schwerer Automobilunfall. Weimar, 2. Juni. Auf der Chauſſee nach Erfurt ſtieß das Automobil des Viehhändlers Kargut, in dem ſich noch der Bäckermeiſter Schröder mit Frau und Tochter ſowie die Frau des Fleiſcher⸗ meiſters Fiſcher befanden, mit einem Viehwagen zuſammen. Das Automobil überſchlug ſich und vier von den Inſaſſen wurden ſchwer verletzt. 5 2 — Feuer in einer Federnfabrik. Berlin N. Juni. In der in der Holzmarktſtraße gelegenen Federnfabrik Iſrael brach heute Mittag Feuer aus Die Flammen griffen ſo ſchnell um ſich, daß von 100 Arbeitern beinahe etwa die Hälfte in Lebensgefahr geriet, da die Treppen in kurzer Zeit verqualmt waren, ſodaß die Benutzung Un⸗ 5 wurde. Es gelang, alle Perſonen in Sicherheit zu ringen. 0 — Der Schuß im Gerichtsſaale. Berlin, 2. Juni. In einem Prozeß vor dem Schwurgericht des Fand⸗ gerichts T ſollte feſtgeſtellt werden, ob der Angeklagte auch mit der linken Hand ſchießen könnte. Als nach der Probe vom Beſitzer der Piſtole, einem Kriminalſchutzmann, der Patronen⸗ rahmen wieder eingeführt wurde, krachte plötzlich ein Schuß. Die Kugel ging nur einige Zentimeter an einem in der Nähe ſtehenden Gerichtsdiener vorbei und blieb in der Wand des Saales ſtecken. Der Schuß rief große Aufregung hervor. Durch Konſerven vergiftet, m. Trier, 27. Juni.(Priv.⸗Telegr.) Bei Duſemont an der Moſel iſt eine vierköpfige Familie und ein Dienſtmädchen unter Ver⸗ giftungserſcheinungen erkrankt. Man glaubt in dem Genuß von Konſerven die Urſache zu ſuchen „— In die Ems geſtürzt. m. Rheine, N. Juni. (Priv.⸗Telegr.) Die ſeit einiger Zeit geiſteskranke Frau E. ſtürzte ſich geſtern mit ihren beiden Kindern, einem ö⸗ und einem 7⸗jährigen Knaben in die Ems. Alle drei ertranken. Die Leichen der Frau und des ö5⸗jährigen Knaben ſind gefun⸗ den, während die des 7ejährigen Knaben noch nicht aufgefun⸗ den werden konnte. — Doppelmord und Selbſtmord. Schaff⸗ hauſen, 25. Juni. Heute vormittag erſchoß der Alfährige früthere Stadtpoliziſt ſeine 36jährige Frau und ſeinen Sjähr. Sohn. Nach der fürchterlichen Tat telephonierte er einem und ſeinen Sohn erſchoſſen. Als die Polizei kam, fand ſie die ſen b jedoch auch Streif ſelbſt tot. Er hatte ſich mit ſeinem Ordonnanzgewehr ebenfalls erſchoſſen. Geliebten die Augen ausgeſto⸗ chen. Lichtenberg, 27. Juni. Heute Nacht verſuchte die in der Pfarrſtraße wohnende Grieger ihrem Gelfebten, dem Arbeiter Lugat, die Au fende Wunden unterhalb der Augen bei. e. Aſchaffenburg, 7. gen auszuſtechen. Sie brachte ihm kla N. Amfterdamer Börſe. Amſterdam, 27. Juni.(Schlußkurſe.) 27. 286. RMüböl lok—— 36—Peindl loko—— 43½ Jall—— 34/ Juli 42 7¼% 42 ¼8 Juli⸗Aug.—2 84 7% Juli⸗Aug.—— Rüböl Tend.: matt. Sepl.⸗Dez. 38% 3 Kaffee loco. 53— 58—Leinöl Tend: matt, Weiter: 91885 1 Budape, 27, Junf. Petndemarkt.(Telegrammo 27. 26. ver 50 kęg per 59 kg Weilzen per Okt. 1179— willig 1184—— willig „„ Apri 12——— 12 11— 0000 222§³˙ð Koggen per 2 59 55— willig 55—— willig f.— 0 baſer ber Ma!———— willig———— willg „„ 950ͤ— 955::h: Mats per Juli 886—— willig 890—— willig „„ Auguſt 894—— 833— Kohlraps Auguſt 1765—— rußig 1770 + rußig Wetter: Regen. z ppeol, 27, Juni.(Anfanzekurſe.) 45 ruhig 5/ ruhig 5/00½ Welen ym ulln 8 15 Okt. Maße der Juli per Sept, 5 ich das Leben zu nehmen.— Charlottenburg, 27. Jun Der 17jährige Oberſekundaner Ulrich Lothar beging bisher noch nicht aufgeklärter Urſache Selbſtmord. 5 Für Politik: J..: Julius Witte; für Kunſt und Feuilleton: Julius Witle; für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönfelde für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktion. Teil: Franz Kirch für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos, Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. Direktor: Eruſt KTLICIEEF T in allen Verfahten die?: Holzichnſtt Autefypie. TZinkogrsphie Gavenopfag. kigede Ateliers fur 22—— 50 1 gelegendeitsrerkaute 200 Uk. Plianuos, Harmoniums. eeee 12jährige Praxis! Hautleiden. Lupus, Flechten, Nautjuekon, gut- und bössartige, soxie tuberkulöse geschwüre, gglenkentzundun- gen, ehronische Nasen, Hals, Bronohial- und Lungonkatarrhe. hohandlung mit 24267 Röntgen Bestrahlungen elektr. Moehfraguenzströmen, dowie mit Ratur- und kElektrischem Lichtbeikrerkahren. 8 Hahore duskunlt ertellt Direktor Heinrich Schäfer- Lehtnell-Instſtut„Flektron“ nurk 3, 3 Mannheim FJaogenuber dem gestaurant„Wider Hann“, Sprechsfunden- täglioh zon—12 und—9. Uhe abends. Sonntags von——2 Uhe. Wumderbare Erkfolge, Hunderte Hanksehrehen. Damendeufenung durchf. Josa Schäfer. Lunile Freise Frospokte gratis. lel. 4320 N 155 össl. u. bedeul. Instit. a. 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Juli 1912 vormittags 11 uhr beim Tiefbauamt einzu⸗ Itefern, woſelbſt die Er⸗ öffnung der eingelaufenen Angebote in Gegenwart der etwa erſchtenenen Bieter ſtattſinden wird. Nach Eröffnung der Ver⸗ dingungsverhandlung eiugehende Augebote wer⸗ den nicht mehr angenom⸗ men. Die Zuſchlagsfriſt be⸗ für die trägt 6 Wochen. Die Gebühr Verdingungsunterlagen wird ünter Abzug der dem Amt entſtandenen Aus⸗ aben für Porto, Beſtell⸗ Lelder ꝛc. Tückerſtattet, wenn ſich bei Prüfung der Augebote ergibt, daß ein ernſthaftes Angebot ein⸗ gereicht wurde. Mannheim, 24. Juni 1912. Städtiſches Tiefbauamt: Stauffert. 838 Zwangsberſeigerunz. Freitag, 28. Juni 1912, nachmittags 2 Uhr werde ich in Rheinau auf dem Marktplatze gegen buaxe Zahlung im Vollſtrek⸗ kungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 1 Kaſſenſchrank A. 1 Rollenſchreibpult. Ningel, Gerichtsvollzieher 72204 Zwangsverſteigerung. Freitag, 28. 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Die Verbeſcheidung der Reklamationsgeſuche durch die verſtärkte Obererſatzkommiſſion findet am ., 6. und 8. Juli 1912 ſtatt. Zum Reklamationstermin, welcher durch Vor⸗ ladung noch beſonders bekannt gegeben wird, haben die Reklamierten ſowie deren Eltern ſpäteſtens vormittags.30 Uhr im Aushebungslokal zu er⸗ ſcheinen. In denjenigen Fällen, in welchen zufolge der Aushebung mehrere Brüder gleichzeitig in den Militärdienſt gelangen, baw. im Militärdienſt ſtehen würden, kann die Zurückſtellung des jüngeren ſpäteſtens 3 Tage vor dem Aushebungstermine be⸗ antragt werden. 8895 Die Militürpflichtigen haben pünktlich jeweils 7 Uhr vormittags in reinem und nüchternem ſtande im Aushebungslokale zu erſcheinen und Militärpapiere mitzubringen. Die ohne genügende Entſchuldigung Ausblei benden werden gemäߧ 26 Z. 7.⸗O. an Geld bis zu 30 Mark oder Haft bis zu 3 Tagen beſtraft, auch können ihnen die Vorteile der Loſung entzogen und ſie als„vorweg Einzuſtellende“ behandelt werden. Wer ſich der Geſtellung böslich 8 wird als unſicherer Dienſtpflichtiger behandelt; er kann außerterminlich gemuſtert und ſofort bei einem Truppenteil eingeſtellt werden. Die durch Krankheit am Erſcheinen Verhinder⸗ ten haben ein ärztliches Zeugnis einzureichen, das⸗ ſelbe iſt, ſofern der ausſtellende Arzt nicht Staats⸗ arzt iſt, bürgermeiſteramtlich beglaubigen zu laſſen. Mannheim, den 4. Juni 1912. Der Zivilvorſitzende der Erſatzkommiſſion des Aushebungsbezirks Mannheim. Nr. 24953J. Vorſtehendes bringen wir hierdurch zur öffentlichen Kenntnis. 819 Mannheim, den 19. Juni 1912. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. ttlex. Gioßherzogl. Hof⸗I. Nuſſena⸗Thenfer Miubein. Mittwoch, den 3. Juli, nachmittags 8 uhr werden im Konzertſaal des Hoftheaters Eiergang zu den Tageskaſſen Fundgegenſtände aus der 1. Juni 1910 bis 1, Mai 1912, beſtehend aus Opern⸗ läſern, Schirmen, Stöcken, Schmuckſachen u. ſ. w. öf⸗ entlich verſteigert. 83³ Manuheim, den 25. Juni 1912. Hoftheater⸗Jutendanz. chön möbl. 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