8 ee eeee Zurückhaltung und Schweigen beobachteten. N * Sbonnement: 70 pfg. monatlich, Bringerlohn 50 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag MNk..42 pro Guartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile,.20 Mk. 1 Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: 2 ddddßßßßßßß ßß— der Stadt Mannheim und Umgebung 825 9 85 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und umgebung Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Handels: und Induſtrie⸗Seitung für Südweſtdeutſchland; Beilage für Siteratur und wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ und Hauswirtſchaft; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Celegramm⸗KHdreſſe: „General⸗Anzeiger Mannhelm“ Telephon⸗Nummern: Direktion und Buchhaltung 14a5 Buchdruck⸗Abteilung.„ 341 Redaktilonn„ Exped. u. Verlagsbuchhdlg. 21 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin Nr. 306. Mannheim, Donnerstag, 4. Juli 1912. !!.!.!.!.!.!.!.!....ß0é ã ͤTß0ßT0T0T0T0TT. (Abendblatt). Die ruſſiſche Eiſenbahn nach Indien. + London, 3. Juli. (Von unſerm Mitarbeiter.) Wer viel Beſitz hat, hat auch viel Plage, ihn feſtzuhalten, zumal wenn er über den ganzen Erdball zerſtreut liegt. Für die Engländer wächſt die Sorge um ihren Beſitz mit jedem Tage. Ihre Gedanken wandern beſtändig von einem wunden Punkt zum andern— von der Nordſee nach dem Mittelmeer, vom Mittelmeer nach Indien und ſo im Kreiſe herum. Solange das transperſiſche Eiſenbahnprojekt, durch welches Rußland direkt mit Indien in Verbindung geſetzt zu werden wünſcht, nur in der Theorie erörtert wurde, bekümmerte ſich in England das all⸗ gemeine Publikum nur wenig darum, zumal die amtlichen Kreiſe ltur 0 Seit aber am 11. Juni die Regierung im Unterhaus auf die Anfrage eines unioniſtiſchen Parlamentsmitgliedes das Eingeſtändnis machte, daß ſie dem Vorſchlag zugeſtimmt habe, nach welchem jede der drei Mächte, Rußland, Frankreich und England, Vertreter in der für den Bau der transperſiſchen Eiſenbahn gebildeten Socists d Etudes haben ſoll, iſt von vielen Seiten Widerſpruch dagegen laut geworden, daß die britiſche Regierung ihre amtliche Unter⸗ ſtützung einem Plane leiht, durch welchen den Ruſſen eine„Heer⸗ ſtraße bis an die Tore Indiens“ geſchaffen würde. Diurch die geplante Eiſenbahn würde in der Tat an Ruß⸗ kand ohne Kampf der außerordentliche Vorteil ausgeliefert werden, fütr deſſen Erreichung es ſeit mehr als ſiebzig Jahren faſt unabläſſige Anſtrengungen gemacht hat, während England kauſende von Menſchenleben und ungeheure Geldſummen ge⸗ opfert hat, um dieſe Anſtrengungen zu vereiteln. Rußlands Annäherung an irgend einen Punkt innerhalb Treffweite der indiſchen Grenze zu verhindern, iſt ſieben Jahrzehnte lang ein feſtſtehender Grundſatz der britiſchen Reichspolitit geweſen. Zu dieſem Zweck hat England verzweifelte Kämpfe in Afghaniſtan geführt und die rauhen Gebirgshöhen Tibets überſchritten; es hat die Nordweſtgrenze Indiens von Tſchitral und dem Khyber⸗ paß bis zum Meere herunter befeſtigt; es hat die Hauptmacht des britiſchen und des indiſchen Heeres in jenen nordweſtlichen Provinzen Indiens zuſammengezogen und verſchanzt; es hat dieſen Feſtungsring noch durch ein vorgeſchobenes Bollwerk ver⸗ ſtärkt, indem es den dritten Teil von Belutſchiſtan beſetzte und ſeine Vorpoſten über Quetta hinaus nach Tſchaman und Nuſchki vorrückte, um im Augenblick der Gefahr Kandahar behaupten zu können. Kurz, es hat nach langer Arbeit, deren Hauptteil unter Lord Kitcheners Leitung ausgeführt wurde, ein Grenzvertei⸗ digungsſyſtem errichtet, das es für das ſtärkſte der Welt halten zu können glaubt, zumal Hindukuſch Suleiman und andere hohe Bergketten nebſt den ausgedehnten Wüſten des ſüdlichen Perſiens und Belutſchiſtans an ſich ſchon ein gewaltiges und natürliches Schutzwerk bilden. Perſten hat ſomit, gleich Afghaniſtan, bisher als das Glacis dieſer indiſchen Feſtungswerke gegolten, und das Vorhandenſein und die Aufrechterhaltung von Pufferſtaaten zwiſchen dem bri⸗ liſchen und dem ruſſiſchen iſt bis in die Neuzeit als eine unbedingte Notwendigkeit erachtet worden. Nach dieſer An⸗ ſchauung iſt der Pufferſtaat für England am nützlichſten, wenn keine Eiſenbahnen und ſo wenige Straßen wie möglich ſein Ge⸗ biet durchkreuzen und wenn er einem eindringenden Heere nur dürftige oder gar keine Proviant⸗ und Verkehrsmittel zu bieten vermag, ſodaß der Vormarſch für die Eindringlinge ſchwierig wäre, der Rückmarſch aber nach erlittener Niederlage zu ihrer völligen Vernichtung führen würde. Dieſe Theorie beruht natür⸗ lich, ſoweit der davon betroffene Pufferſtaat in Betracht kommt, auf kraſſer Selbſtſucht und auf einer Politik von ſehr zweifel⸗ hafter Moral. Auch muß ſich der Verſuch, irgendein Gebiet für ſolchen Zweck in der Unkultur zu erhalten, ſchließlich als eitel und unwirkſam erweiſen, da ſich auf die Dauer kein Land der Welt gegen das Vordringen der Kräfte der Ziviliſation ver⸗ ſchließen und verriegeln läßt. Nichts deſtoweniger hatte man allermindeſtens Grund, anzunehmen, daß England nicht plötz⸗ lich die Pufferſtaattheorie völlig über Bord werfen und alle die ungeheueren natürlichen Vorteile für die Verteidigung des „reichſten Juwels der britiſchen Krone“ von ſich geben würde, ſondern daß es vielmehr in ſeinem Intereſſe gelegen hätte, zu verſuchen, die wirtſchaftliche Aufſchließung des Pufferſtaats zu verlangſamen, an ſtatt ſie unmittelbar fördern zu helfen. Ueber⸗ dies iſt zu berückſichtigen, daß der britiſchen Kauffahrteiflotte, die ſich bis jetzt eines Verkehrsmonopols mit den dreihundert Millionen britiſcher Untertanen in Aſien erfreut, ein großer Teil Herſtellung einer direkten Landverbindung zwiſchen Europa und Indien entzogen werden würde und daß auch die britiſche Induſtrie einen Teil des indiſchen Marktes verlieren müßte, während ſich gleichzeitig der Gewinn verringern würde, den die Einnahmen des Suezkanals den britiſchen Aktieninhabern liefern. 2 7 ſich eine Großmacht meiſt nur nach einer verlörenen Schlacht. Und doch läßt ſich für das große freiwillige Opfer Sir Edward Greys ſehr leicht ein Grund finden. Potsdam— und die mög⸗ liche Fortſetzung in den finniſchen Schären. Bereits in Pots⸗ dam hat der Zar zu Ungunſten Englands ein Rückverſicherungs⸗ abkommen mit Deutſchland geſchloſſen. Wäre es nicht möglich, daß der Rückverſicherungsprozeß bei der Zweilaiſer⸗Zuſammen⸗ kunft in den finniſchen Gewäſſern eine Weiterung fände? Und dürfte es nicht ratſam ſein, Deutſchland zu überbieten, um Ruß⸗ land, deſſen Feindſchaft in der Zukunft vielleicht nur eine Chimäre iſt, in der Gegenwart zum Freunde zu behalten und den deutſchen Lockungen unzugänglich zu machen? Wer ſich dieſe Fragen vom Greyſchen Geſichtspunkte beantwortet, wird auch die Erklärung für ſeine perſiſch⸗indiſche Politik gefunden haben, 11 eine ſo ſtarke Beunruhigung in britiſchen Gemütern erzeugt hat. Es mag vielleicht auffällig erſcheinen, daß gerade die radi⸗ kalen Preßorgane in England, die ja ſonſt par excellence als eifrige Befürworter des durch Eiſenbahnen zu fördernden Kul⸗ turfortſchritts gelten wollen, ſich als die heftigſten Gegner des transperſiſchen Schienenſtrangs bekunden. Das erklärt ſich indes SgSeuilleton. Me Wiener Mufkfelmoche. Von Rudolf Kaſtner. +. Wien, Endve Juni 1912. Gluck hat vor hundertzwanzig Jahren in Wien gelebt und hier ſeinen„Orpheus“ geſchaffen. Haydu, der Bauherr der klaſſiſchen Symphonie, iſt ohne dieſes Wien nicht denkbar. Aus Mozarts Tönehimmelreich klingt unsMuſik von Wien zu. Sol⸗ len wir neuerlich von Beethovens Streifungen durch die Hei⸗ ligenſtädter Auen und die Hinterbrühl erzählen— Paſtorale ihres Handels durch die transperſiſche Eiſenbahn d. h. durch die MAmt und vielleicht nicht nur für dieſes— im Auf ir reneene eeee e e 22 b ee eee ſeine Streitkräfte zu Lande und zu Waſſer ſo gewaltig ver⸗ mehren müßte, daß die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht unvermeidlich würde. Das iſt aber nach ihrer Anſchauungsweiſe eine„Kalamität“, die unter allen Umſtänden— ſelbſt auf Koſten des Kulturfortſchritts— verhütet werden musß. der Schrei nach dem preußiſchen „Vize“. Berlin, 3. Jul (Von einem Berliner Mitarbeiter.) Das parteioffizielle Organ der Konſervativen hat vor ein paar Tagen zur Abwechſlung wieder einmal nach einem preußi⸗ ſchen„Vize“ gerufen. Die Konſervativen ſind der Anſicht, daß nicht nur in Emden, ſondern auch ſonſt die preußiſchen Landes⸗ intereſſen dauernd verletzt würden und glauben, daß nur„di Einrichtung des Amtes eines Vizepräſidenten im preußiſchen Staatsminiſterium“ ſie wirkſamer zuſammenfaſſen und gakan⸗ tieren könnte. Dieſer Ruf nach dem„Vize“ iſt in preußiſch⸗ konſervativen Gefilden nicht mehr ganz neu. Eigentlich gleitet er durch die ganze Bethmannſche Kanzler- und Miniſterpräff dentenherrlichkeit. Vielleicht wird man ſich noch erinnern, wie im Januar vor drei Jahren bei der Generalausſprache üb den Haushalt Herr Rabe von Pappenheim ſich im Abgeon netenhaus erhob und mit einer Malice, die man ihm garnicht zugetraut hätte,„mit Rückſicht auf die Ueberbürdung des Herry Reichskanzlers im Reich“ für Preußen einen Stellpertreter ver langte. Damals lagen die Dinge freilich anders, denn dama hatten die Konſervativen einen beſtimmten Anwärter fü on Rheinbaben, den jetzigen Oberpräſidenten bei zu jener Friſt noch der Herr Finanz im führenden Eir und den Amtsjahren nach der älteſte preußiſche Miniſter wwe Der war, als Poſadowsky ausſchied, und das Amt des B präſidenten im preußiſchen Staatsminiſterium von neuen beſetzen war, vom Fürſten Bülow, der ihm nicht ſonderlich wollte, übergangen worden und war auch bei dem Revirement, das Herrn Theobald von Bethmann an die Spi der bureaukratiſchen Pyramide trug, nicht zu ſeinem Recht ge kommen: um nicht Herrn von Rheinbaben, bei deſſen Anblick und Weſensart wohl auch den fünften Kanzler ein leiſes Frier befiel, neue Machtfülle zu verleihen, ward der Poſten daz überhaupt vakant gelaſſen. Für Herrn von Rheinbaben al den ſie mit gutem Grunde für einen der ihren hielten, focht die Konſervativen, da ſie in jenem erſten Halbjahr von 19 — übrigens nicht nur durch den Mund des edelen Rabe vo Pappenheim— die Wiederaufrichtung der Vizepräſidentſt im preußiſchen Staatsminiſterium verlangten, der einſt Johann von Miquel ſo viel Gewicht und Bedeutung geliehen hatt Bekanntlich hat dann der Freiherr von Rheinbaben die füllung dieſes konſervativen Wunſches, der vielleicht will es wiſſen— auch der ſeine war, nicht erlebt. Miniſter und auch ſeither nicht. Gelegentlich ward; hauptet: über kurz oder lang würde Herr von 17 unwald, Hausegger, Dirigenten— oder Schnabel, Kreisler, Fleſch, Felix v. Krauß, Roſenthal zu nennen, König Joachims nicht zu vergeſſen: alles Wiener oder doch Oeſterreicher, die Wiener Kultur ihr Beſtes verdanken. Dann heißt ſchließlich die verſchwenderiſch reiche Stadt die Wiener Philharmoniker ihr eigen— eine Künſtlervereinigung, deren traumhaft ſchönes, königlich adel⸗ volles Spiel zu beſchreiben ſchlechthin unmöglich iſt. Dieſes Wien, in deſſen Straßen man zwiſchen lauter koſt⸗ karen Erinnerungsſtätten an jene Meiſter und ihr Schaffen wandelt, es feiert für ſich ja ſchon weit über hundert Jahre Muſikfeſte. Jetzt, anno 1912, beſinnt es ſich plötzlich darauf: das kannſt Du in komprimierter Schönheit auch einmal den Fremden zeigen. Irgend jemand hat nämlich herausge⸗ funden, daß Wien einen geringen Fremdenzufluß hat. Hätte dieſer Weiſe doch erſt die Entdeckung gemacht, daß die Verkehrs⸗ verhältniſſe, zum beträchtlichen Teil auch dasHotelweſen Wiens einer durchgreifenden Reform höchſt bedürftig ſind. Denn wirk⸗ licher Fremdenverkehr kann füglich nicht bloß von einigen faſhionablen Hotels und durch ſehr, ſehr teure Autotaxi re⸗ guliert werden, ſondern durch hygieniſche, moderne Hotels und ebenſolche Verkehrsmittel, die auch dem nicht mit Tauſend⸗ Kronen⸗Noten verſehenen Wien⸗Pilger zugänglich wären. Die vor Schmutz ſtarrende umſtändliche Stadtbahn diskreditiert nur das Anſehen der Metropole. Alſo zuerſt in Deutſchland— in Verlin, München, Frankfurt uſw.— lernen, wie man Fremde aller Kategorien modern beherbergt, und dann Fremde anwer⸗ ben. Das ſagt Euch Wienern ein Wiener! Auch losgelöſt von dieſen techniſchen Vorbedingungen erregte dieſe Muſikfeſtwoche mancherletl Bedenken. Die Arrangeure verlegten z. B. zwei Nusflüge in die unſagbar herrliche Umgebung Wiens an den Schluß des Feſtes. So hate man erſt fünf Konzerte in dem prachtvollen, aber ſo viel wie unventilierten Muſikvereinsſaal und fünf Theateraufführungen zu abſolvieren, bis die Erho⸗ lung im Grünen kam. Doch das ſind Kinderkrankheiten, die 9, Rottenberg dieR Sinfonie. Auch Hugo Wolf war ungenügend vertrete weil Kammermuſik und Lieder prinzipiell ausgeſchalt Johann Strauß wurde am Kobenzl von einer ſchlech gimentsmuſik abgefertigt. Wenig ernſt nahm ſich auch kette Lockſpiel aus, das man mit der Zahl„neun“ bei den nien von Beethoven, Bruckner und Mahler trieb. Ver! wir ein wenig beim Fall Mahler: die Herren vo Feſtkomitee in Gemeinſchaft mit den Philharmonikern den erſt ſeit Jahresfriſt toten Meiſter zu den Klaſſike recht hat nun aber Paul Stefan, der ſich in einer ſchüre zum Wortführer der bei dieſem Feſt ausgeſchalteten benden macht, wenn er ſagt: niemals hätten die Herren Wie Philharmoniker zu Lebzeiten Mahlers es geduldet, daß er dieſem Feſte neben Beethoven und Bruckner in ein Reih komme. Die fünfzigjährige Statiſtik ergibt überhaupt eine ſchämende Ignoranz gegenüber der jeweilen zeitgenöſſiſch Produktion. Und nun Mahler als Klaſſiker auf der gramm.. Wie Wien ſeine Lebenden behandelt, ja an der beleidigenden Fernhaltung des hochverdien dinand Loewe, der unbedingt als Bruckner⸗Dirige herangezogen werden müſſen.(WomitNikiſch's Me von der noch die Rede ſein wird, nicht geſchme damit man von dieſer Wiener Spezialit Naſe bekomme, wurde juſt während de tern eine Angelegenheit erörtert, di jener andern lieben Dinge paßte: R 752 2. Seite. General⸗Anzeiger, Vadiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt.) Mannheim, 4. Juli. bei den Gerüchten. Auch dabei, daß der Herr Reichskanzler ſich von den preußiſchen Geſchäften— wenigſtens ſo viel davon ſichtbar wurde— dauernd fern hielt. In der Beziehung hatte der Herr auf Hohen⸗Finow den menſchenfreundlichen Rat der Konſervativen, ſich doch zu ſchonen, wirklich befolgt. Er ward in den Gemarkungen preußiſcher Parlamentspolitik nur noch höchſt ſporadiſch geſehen; im letzten Winter gar überhaupt nicht mehr. Das hat auch ſchon andere Leute verdroſſen als die Konſervativen, denn auf die Weiſe geſchah es, daß all⸗ gemeine Probleme, Fragen, die über das einzelne Reſſort hinausreichten, im preußiſchen Abgeordnetenhauſe kaum noch mit Gewinn erörtert werden konnten. Die Konſervativen ver⸗ drießt es aber noch aus einem anderen Anlaß. Es geht ihnen mit dieſem Theobald von Hollweg, wie es ihnen einſt mit Johannes von Miquel ging, von dem ſie am Ende einer Miniſterſchaft, die vorwiegend, wenn nicht ausſchließlich, ihnen ſelber zugute gekommen war, bekannten: getraut haben wir ihm niemals. Auch Herr von Bethmann hat ſich weniger pour le xoi de Prusse, als für die preußiſchen Rechte bemüht. An⸗ fangs konnte man über den Charakter ſeines Regiments noch im Zweifel ſein; mochte man mitunter meinen, daß er auch die ſogenannte Mittelpartei gern vor ſeinen Wagen nähme. Allmählich hat das ſtarr Konſervative und das bureaukratiſch Ueberhebliche ſeines Syſtems doch ſeine feſte Ausprägung er⸗ fahren, und das gelegentliche Kokettieren mit freimütiger Popularphiloſophie hat aufgehört. Trotzdem hat er die Herzen der Konſervativen ſich nicht zu erringen vermocht; kühl, ab⸗ wartend, ſchier feindſelig ſtehen die ihm gegenüber, in jedem Augenblick bereit, wie Herr von Heydebrand bei den Marokko⸗ debatten, über ihn herzufallen. An Herrn von Bethmann er⸗ füllt ſich nun einmal das Schickſal der Lauen; der in gewiſſen Unzuverläſſigen, der nicht ganz populariſch Sicheren. Mit der Geſte allein der Ehrlichkeit und der Treuherzigkeit des Augen⸗ aufſchlages ſind auf die Dauer politiſche Geſchäfte nicht zu machen. Herrn von Bethmann fehlt der Mut durchzuhalten: Wenn's einmal hart auf hart geht, will er's nie geweſen ſein. Dieſer Mangel ſeiner Veranlagung hat bislang ſchon die Arbeit ihm rechtſchaffen erſchwert; an ihr, fürchten wir, kann er leicht noch einmal ganz ſcheitern. eeeeeeeeeeeeeee, Deutsches Reich. — Früherlegung der Stunden im Sommer. Der von Eng⸗ land zu uns herübergekommene Gedanke der Früher⸗ legung der Stunden im Sommer wird eifrig er⸗ örtert. Die großen Vorteile ſeiner Umſetzung in die Praxis namentlich für den Geſundheitszuſtand der Nation und für ihre Börſe ſind ſo evident, daß man in England auf geſetz⸗ geberiſchem Wege eine Früherlegung der Stunden im Som⸗ mer herbeiführen wird. In Deutſchland iſt man heute noch nicht ſo weit. Aber die Verhandlungen des Ausſchuſſes des Deutſchen Handelstags in Köln über dieſen Gegenſtand zeigten deutlich, ein wie großes Intereſſe nament⸗ lich auch Handel und Induſtrie dem Gedanken entgegenbringen. Sind ſie es doch gerade, die, wenn ſie den Plan fördern, un⸗ endlich ſegensreich für ihre Arbeiter und Angeſtellten wirken können. Der Berichterſtatter trat warm für die Früherlegung der Stunden im Sommer ein. An der Hand der von dem Londoner William Willet für England gemachten Berechnungen wies er nach, daß bei der Annahme, daß das künſtliche Licht etwa 1 Pfg. für die Stunde und den Kopf der Bevölkerung koſte, Deutſchland bei der Durchführung des Projekts eine jähr⸗ liche Erſparnis von 84 Millionen Mark machen werde. Die praktiſche Durchführbarkeit ſei nicht zu bezweifeln. Schon heute aſſimiliere man ſich beim Ueberſchreiten der Grenze ohne Schwierigkeit einer neuen Zeit. Der Berichterſtatter gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Behandlung der Frage im Aus⸗ ſchuß die Erkenntnis von ihrer Bedeutung und der Möglichkeit ihrer Durchführung in weite Kreiſe tragen möge. Im Aus⸗ ſchuß erkannte man allgemein die Bedeutung des Problems an. Zwar wurden hier und da Stimmen laut, die Bedenken dieſer oder jener Art äußerten. In ſeiner großen Mehrheit ſprach ſich jedoch der Ausſchuß dafür aus, daß entſprechend dem An⸗ trag der Handelskammer zu Sorau ein Geſetz betr. die Früher⸗ legung der Stunden im Sommer erlaſſen werde. — Die Einwirkungen der Hitze auf den Wald. In der letzten Verſammlung des Sächſiſchen Forſtvereins teilte Forſt⸗ meiſter Sinz wertvolle Unterſuchungen über die Wirkung der Hitze und Trockenheit des vorigen Sommers auf den Wald mit. Die volkswirtſchaftliche Bedeutung dieſes Einfluſſes iſt viel größer, als man im allgemeinen annimmt. In den ſäch⸗ ſiſchen Staatswaldungen allein ſind 1600 Hektar Kulturen und 27 Hektar anderer Beſtand zugrunde gegangen. Die Koſten des Wiederanbaues werden 384000 M. betragen. Weit be⸗ trächtlicher iſt jedoch der Ausfall an Holzzuwachs. Er iſt um ein Drittel gegen frühere Jahre zurückgeblieben. Das macht für den ſächſiſchen Staatswald einen Ausfall von 300 000 Feſt⸗ metern oder 5370000 M. Damit iſt jedoch die Wirkung von Graedener, ausgezeichnete Theorielehrer, die auf eine etwa vierzigjährige ehrenvolle Tätigkeit am jetzt verſtaatlichten Kon⸗ ſervatorium zurückblicken(Fuchs iſt u. a. Lehrer Mahlers ge⸗ weſen!), wurden einfach von der k. k. Behörde in der brüs⸗ keſten Weiſe aufgefordert, Platz zu machen. Daß ſie dem ex⸗ tremſten modernen Schönberg weichen ſollen, wäre eigentlich nur ein Ruhmesblatt für die weitherzige Modernität der Be⸗ hörde, aber mußten zwei in der ganzen Muſikwelt geſchätzte Verſönlichkeiten deshalb derart behandelt werden? Das Prin⸗ zip der Totenverehrung auf dieſem Wiener Muſikfeſt hatte fer⸗ ner die Ausſchliezung Goldmarks zur Folge. Es iſt, als ob man dem alten Meiſter einen Vorwurf machen wollte, daß eer noch lebe. Hoffentlich erweiſt er den zartfühlenden Herren den Gefallen, rechtzeitig vor dem nächſten Feſt nach dem Bei⸗ ſpiel Mahlers zu ſterben. Doch fort mit all dieſen unerquicklichen Dingen. wir ein gerüttelt volles Maß des Lobes, ja von Enthu⸗ ſiasmus über das tatſächlich Gebotene. Die Hofoper, noch immer das erſte Inſtitut der Welt, noch immer von der Gi⸗ gantenarbeit Mahlers zehrend, gab zuerſt Figaros Hoch⸗ zeit und am nächſten Abend Smetanas ungemein dramatiſch wirkenden, aus voller Melodiekraft und eindringlichſter Cha⸗ rakteriſierungskunſt geſpeiſten„Dalibor“, die Tragödie des czechiſchen Nationalhelden. Beide Werke ſtehen noch unver⸗ ändert in Mahlers Bearbeitung. Walter und Schalk ſorg⸗ 115 dafür, daß dieſer Geiſt auch innerlich lebendig Urde. Mit dem erſten Konzert der Philharmoniker unter Ni⸗ kiſch begann eigentlich erſt ſo recht das Feſt. Dieſe auser⸗ leſeuen Muſiker unter dem feinſten Tonphſychologen des Or⸗ cheſterſpiels, der Nikiſch heute rivalenlos iſt, die Leonoren⸗ Duverture Nr. 3, dann die Emoll⸗Sinfonie von Brahms und am Schluß Bruckners ergreifenden Schwanengeſang, ſeine neunte vortragen zu hören, war ein ganz einziger Genuß. Das Ereignis darunter mochte nicht ſo ſehr die ungeheuer ſein⸗ Ergießen nerbige Ausdenkung des Brucknerkorſo, ſondern eher die mo⸗ Hitze und Trockenheit im Walde noch nicht erſchöpft. Sie be⸗ förderten auch die ſtarke Vermehrung mancher Waldſchädlinge, ſo des Fichtenrüſſelkäfers, weiter der Kaninchen, Mäuſe und Hamſter. Auch zahlreiche Waldbrände waren die Folge, wie überhaupt die in Sachſen erheblichen Rauchſchäden in trockenen und heißen Jahren noch verheerender auf den Wald wirken, als zu andern Zeiten. Dieſe Schäden laſſen ſich wohl erkennen, aber in ihrem Umfange ſchwerlich berechnen. In Sachſen will man aus den Erfahrungen des letzten Sommers die Nutzan⸗ wendung ziehen, daß man zwar die Fichte als Hauptholzart beibehält, ſie aber auf die ihr zuſagenden Standorte beſchränkt. — Eine Reiſe des Kaiſers nach Frankfurt a. M. Wie ge⸗ meldet wird, beabſichtigt der Kaiſer im Laufe des na ch⸗ ſten Monats zur Beſichtigung des Oſthafens nach Frankfurt a. M. zu kommen. Vorgeſehen ſind die Tage des 21. und 22. Auguſt. Die Univerſitätsgrün⸗ dung ſoll bis dahin vollzogen werden. — Münchener Stadterweiterung. Der Münchener Magi⸗ ſtrat hat in geheimer Sitzung die Eingemeindung der vier Vororte Milbertshofen, Berg am Laim, Ober⸗ föhring und Mooſach mit zuſammen 10000 Seelen und 3000 Hektar Gebietszuwachs beſchloſſen. — Das Frauenwahlrecht zur Handelskammer. Der Aus⸗ ſchuß des Deutſchen Handelstages hat ſich in Berlin dafür ausgeſprochen, daß denjenigen Frauen, die In⸗ haber von in das Handelsregiſter eingetragenen Firmen ſind und im übrigen den Anforderungen bezüglich der Teil⸗ nahme an den Wahlen zur Handelskammer entſprechen, die Ausübung des Wahlrechts in eigener Perſon, nicht wie bisher durch die Prokuriſten, zugeſtanden werde. Aus der nationalen Arbeiterbewegung. Von der Tagung der nationalen Arbeiterverbände in Eſſen iſt vom Bund deutſcher Werkvereine weiter zu er⸗ wähnen: Im Eſſener Bezirksverband beſtehen dreißig Zechenwerkvereine mit über ſechstauſend Mitgliedern und im Bochumer Bezirksverband ſiebzehn Zechenwerkvereine mit rund fünftauſend Mitgliedern. In Süd weſtdeutſchland iſt die Bewegung ebenfalls rüſtig vorwärts geſchritten. Es beſtehen jetzt Werkvereine in Frankfurt, Mannheim, Ludwigs⸗ hafen, Raſtatt, Karlsruhe uſw. Die Gründung weiterer wird vorbereitet. Der Vertreter des Bezirksverbandes von Berlin und Brandenburg teilte mit, daß die Werkvereine in Berlin jetzt über dreißigtauſend Mitglieder, in der Hauptſache Metall⸗ arbeiter zählen. Ein beſonders wirkſames Agitationsmittel iſt der Arbeitsnachweis, der aus den Beiträgen der Mit⸗ glieder unterhalten wird. Der Arbeitsnachweis hat im letzten Jahre über 15 000 Kameraden Arbeit beſorgt. Bei dem Former⸗ ſtreik im letzten Herbſt ſind die Mitglieder der Werkvereine nicht ausgeſperrt worden. Dieſer Kampf hat dem Werlverein neue Mitglieder zugeführt, da die Unorganiſierten den Nutzen der Werkvereine bei dieſer Gelegenheit erkannt haben. So ſchloſſen ſich aus dem Betriebe von Siemens u. Schuckert über achtzehn⸗ hundert Unorganiſierte dem dort beſtehenden Werkverein an. Der Berliner Bezirksverband hat Rednerſchulen, Sprachkurſe uſw. eingerichtet. Beſonderen Wert legt der Verband auf die Ver⸗ beſſerung der Lohn⸗ u. Arbeitsverhältniſſe; er hat auch auf die⸗ ſem Gebiete ſchon gute Erfolge erreicht. Der Vorſitzende Schön⸗ knecht(Charlottenburg) machte die Mitteilung, daß der Ge⸗ ſamtverband der Metallinduſtriellen Deutſch⸗ lands beſchloſſen hat, daß künftigbei Ausſperrungen ſolche Arbeiter, die einemWerkverein oder einem auf gleichem Boden ſtehenden Unterſtützungsverein mindeſtens ſeit einem halben Jahre angehören, nicht ausgeſperrtwer⸗ den dürfen. Die Mitteilung wurde von der Verſammlung mit großem Beifall aufgenommen. Der hannoverſche Bezirks⸗ verband erreichte in einem Betrieb auf Vorſtellung von Ver⸗ trauensleuten des Werkvereins, daß die wöchentliche Arbeitszeit von 59 auf 57 Stunden bei entſprechender Erhöhung der Löhne herabgeſetzt wurde. Auch in Magdeburg, Halle und Erfurt ſind die Ausſichten für die Zukunft gut. Einen beſonders günſtigen Bericht konnte der Vertreter des Saarverbandes erſtatten. Dieſer Verband zählt heute ſchon fünfzehn Werkvereine mit elf⸗ tauſend Mitgliedern. In der letzten Zeit hat ſich dem Werk⸗ verein auch ein Verband der Straßenbahner angeſchloſſen, der nach dem letzten mißglückten Straßenbahnerausſtand ins Leben gerufen worden iſt. Auch in andern Teilen Deutſchlands, ſo in Bayern, Oſtpreußen, an der Waſſerkante und beſonders im Mansfelder Revier, ſind im letzten Jahr kräftige Fortſchritte gemacht worden. Im Mansfelder Revier, wo man vor wenigen Jahren überhaupt noch keine Organiſation der Arbeiter kannte, ſind heute von den rund 18 000 Bergleuten über die Hälfte an den Werkvereinen angeſchloſſen. BV8 numentale Größe, der eherne Stolz und die wunderbareͤKlang⸗ ſchönheit bilden, in der der erſte Satz der Brahmsſinfonie und ihr ins Rieſenhafte wachſender Schlußſatz erſtanden. So ideal iſt dieſes Werk wohl nie zuvor tönend wahr geworden, ſelbſt bei den monopoliſierten Brahmsfeſten nicht... Nikiſch und mil ihm diePhilharmoniker umbrandete ſchon an dieſem Abend ein Beiſallsorkan, wie man ihn nur in Wien erleben kann. Den zweiten Abend eröffnete Haydns Londoner Cmoll⸗Sinfonie unter Walter: ein entzückendes, wirklich olympiſch heiteres C⸗ Moll, das nie in den ſonſt dieſer Tonart eignenden tragiſchen Ernſt verfällt. Mit ſkizzenhafter Leichtigkeit geſpielt, bildete das in der Form echt haydniſch große Werkchen den leichteren Auftakt zu dem nun kommenden Ereignis der Wiener Muſik⸗ woche: zur Uraufführung von Guſtav Mahlers nachgelaſ⸗ ſener„neunter Sinfonie“, dem letzten Werk, das der Meiſter geſchrieben. Von ihm und den weiteren Dingen der Muſikwoche mag ein Schlußartikel genauer berichten. Kunſt, Wiſſenſchaft und Teben. Das Honorar der Spezfalärzte. Ueber die Frage, ob ärztliche Spezialiſten, Operateure und ſogenannte Autoritäten in ihren Honorarforderungen an ge⸗ wiſſe Normen gebunden ſind, ſpricht ſich in der Rubrik Medi⸗ zinalangelegenheiten des„Miniſterialblattes für das Groß⸗ herzogtum Baden“ Miniſterialdirektor För⸗ ſter(Karlsruhe) aus. Er tritt nachdrücklich der Auffaſ⸗ ſung entgegen, als ob die Spezialärzte etwa nicht an die amt⸗ liche Gebührenordnung gebunden ſeien, weil ſie faſt regel⸗ mäßig Honorare beanſpruchen, die über die Höchſtſätze der ge⸗ ſetzlichen Taxen hinausgingen, ſo daß Patienten ſich von vorn⸗ herein darüber klar ſein müßten, für eine Operation etwa 800 bis 1000 Mark zahlen zu ſollen. Förſter ſtellr feſt, daß überall, *. Anwaltsgehilfe Steffan von Gefangenenaufſeher vorgeführ⸗ Schober machte einen ſehr aufgeregten Eindruck, während ſeiſe Frau und Steffan ziemlich gleichmütig ausſahen. Frau Scho⸗ ber hatte einen Verband am linken Handgelenk, der von einem Selbſtmordverſuch herrührte, den ſie am vergangenen Samstag verübt hatte. Mit einer Nadel ſtach ſie ſich in die Puſs⸗ aufgefunden. Die Angeklagten werden zunächſt nach ihren Perſonalien ge⸗ fragt. Dabei ſtellte ſich heraus, daß die Angeklagte Frau Schober nicht 26 Jahre, ſondern 34 Jahre alt iſt. Bei ihrer eidlichen Ver⸗ nehmung am 21. Juni vor dem Schwurgericht in der Sache Zander hat die Angeklagte trotz Verwarnung durch den Vorſitzenden be⸗ ſtimmt behauptet, erſt 26 Jahre alt zu ſein. Dadurch hat ſie ſich des Falſcheides ſchuldig gemacht und iſt deshalb ein Verfahren gegen die angeklagte Frau Schober eingeleitet. Damals hat die Ange⸗ klagte unter ihrem Eid trotz Verwarnung und Hinweis auf die Verweigerung ihres Zeugniſſes energiſch beſtritten, mit irgendeiner anderen Perſon außer ihrem Mann intim verkehrt zu haben, die Frage, ob er mit der Frau Schober intim verkehrt habe, daz Zeugnis. Im Prozeß Zander, Frau und Genoſſen wurde feſtge⸗ ſtellt, daß Schober ſeit 1910, nachdem er Zander mit 25000 Mi⸗ als Geſchäftsführer und Teilhaber aufgenommen und ihm daz Weingut„Eppler“ in Boſenheim überlaſſen hatte, innerhalb einem Jahr einen Wechſelverkehr mit Zander hatte, der ſich auf 219 464 Mk. belief. Z. geriet in Konkurs, er, ſeine Frau und deren beiden Brüder wurden des betrügeriſchen Bankerotts angeklagh, aber freigeſprochen. Zuerſt erfolgte, Ii.„Mainz. Anz.“, die Vernehmung des Angeklagten Schober, 25 der mit leiſer, oft ſtockender Stimme ſich ausführlich über die Sache ausließ. Es mußten mehrmals Panſen in der Vernehmung reden konnte. Er iſt in Kreuznach geboren, beſuchte die Volksſchule und ſpäter die Realſchule. Dann kernte er Kaufmann und trat in eine Wein⸗ handlung in Neuſtadt ein, wo er es nach mehreren Jahren bis zum Prokuriſten brachte. In der Zwiſchenzeit verheiratete er ſich und bezog einen Jahresgehalt von 6000 Mark. Damals wurde er mit dem Inhaber der Firma Schneider wegen Weinfälſchung zu zzwei Monaten Gefängnis verurteilt. Der Angeklagte trat dann aus und wurde Geſchäftsführer bei der Firma Steib, Weinhand⸗ ſchäft und ſeine Frau erhielt Prokura. ſeinen Ruin herbeigeführt habe. ſchon am 18. Oktober v. J. von ſeinen Fälſchungen gewußt und trotzdem habe er weitergedrängt, um derartige Wechſel zu erhalten, Der Angeklagte erklärte ferner, daß ihm ausſchließlich der Th. zur Aufſichtsrat der Geſellſchaft beſchwert habe. Ueber ſeine am 21, dete ferner, daß der Mitangeklagte Steffan auf Neujahr zu ihm nach Brüſſel gekommen und Wäſche und Kleider mitgebracht habe, Ueberlaſſung von deſſen Papieren verhandelt. Die Papiere hätten 600 Mark gekoſtet. zin Kanada wurde er vom U ngeziefer förmli freſſen und hatte unter Kälte und Hunger zu leiden. Die Nachmittagsſitzung begann mitſder znehmung des Schobers. Hieran ſchloß ſich die Vernehmung der Frau Schober, 2 die energiſcher als ihr Mann, der mehrmals ins Weinen geraten, zitäten grundſätzlich da ein Zwang zu ärztlicher Behandlung ja nicht beſteht. Das Urheberrecht an Werken der bildenden Kunſt. Ein intereſſantes Urteil wurde in Düſſeldorf vor der dor⸗ tigen Strafkammer gefällt. betreffend das Urheberrecht an Werken der bildenden Kunſt zu verantworten. Rh. hatte eine Landſchaft„Im Ilſetal“ gemalt, Gemälde Heinrich Böhmer beſaß. Letzterer hatte deshalb das in einem Schaufenſter ausgeſtellte Bild beſchlagnahmen laſſen, Der Angeklagte Rheinert machte im heutigen Termin geltend, ſen ſei, ſich an den Werken älterer Meiſter zu bilden. Im übrigen habe er nur nach einer Reproduktion der Böhmerſchen Landſchaft gearbeitet und das ſei keineswegs ſtrafbar. Auch werde niemand ſein Bild für einen„Böhmer“ halten. wähnten Geſetzes handle. Durchaus irrig ſei die Anſchauung, Mark Geldſtrafe. gefunden. wo amtliche Gebührenordnungen für Aerzte beſtehen, über Der Fall Zichober nor dem Schwurgerich * Mainz, 2. Jull Kurz vor 9½ Uhr wurden der Schober, ſeine Frau und der auftrat. Sie beſtritt die Anklage, die gegen ſie erhoben, ſie will keine Siegel, die vom Gerichtsvollzieher angelegt, entfernt, keine deren Höchſtſätze ſelbſt die größten mediziniſchen Kapa⸗ nicht hinausg'ehen dürften. Glaube ein Spezialarzt, zu einem beſtimmten Betrage eine Leiſtung nicht verrichten zu können, ſo ſtehe es ihm frei, ent⸗ weder mit dem Patienten einen höheren Honorarbetrag vor⸗ her zu vereinbaren oder den Patienten überhaupt abzuweiſen, Dort hatte ſich der Kunſtmaler Adolf Rheinert wegen Vergehens gegen 8 32 des Geſetzes daß es noch immer die Gepflogenheit jüngerer Künſtler gewe⸗ ader und wurde am frühen Morgen ſtark blutend in ihrer Zelle Steffan, der damals ebenfalls vernommen wurde, berweigerte über des Angeklagten eintreten, da er infolge Mattigkeit nicht weiter⸗ Seine Ausführungen galten zuerſt ſeiner Jugend. lung in Oppenheim. Später im Jahre 1907 übernahm er das Ge⸗ Schober ſchilderte nun in dreiſtündiger Vernehmung, wie er mit dem Direktor Th. bekannt geworden, wie dieſer ihn immer mehr in geſchäftliche Unternehmungen hineingeriſſenſund ſchließlich Th. habe nicht eher geruht, bis er ihm, ohne in irgend einer Schuld zu ihm zu ſtehen, nach und nach für 900 000 Mk. Gefällägkeitsakzepte und zuletzt ge fälſchte Kundenwechſel gegeben. Th. habe Flucht geraten und Mittel dazu gegeben habe. Th. habe ihn aus geſaugtbis aufs Blut und ihn zuletzt noch aufs ſchwer⸗ ſtemißhandelt und bedroht, nachdem er, Angeklagter, ſich bein Dezember v. J. erfolgte Flucht über Brüſſel, Antwerpen nach Ka⸗ nada ließ ſich der Angeklagte ebenfalls eingehend aus. Er bekun⸗ Steffan habe auch mit einem gewiſſen Belgner in Brüſſel um Seine Frau habe ihm ca. 1000 Mk. geſandt. Mit Steffan habe er eine fingierte Adreſſe vereinbart und ſeiner Frau überſenden laſſen. Schober erzählte nun von ſeiner Fahrt nach Kanada, wie er dort nach kurzer Zeit verhaftet und nach Deutſchland ausgeliefert worden. Während, ſeiner Inhaftierung zaufbe. eiteren Ver.⸗ die eine täuſchende Aehnlichkeit mit einemgleichartigen des bekannten Düſſeldorfer Landſchaftsmalers Die Strafkammer gelangte zu der Auffaſſung, daß es ſich im vor⸗ liegenden Falle um eine Vervielfältigung im Sinne des er? als ob die Reproduktion eines Bildes für die Vervielfältigung freigegeben ſei; Original wie Reproduktion ſeien gleichermaßen geiſtiges Eigentum des ſchaf, fenden Künſtlers. Das Urteil gegen Rh. lautete auf 0 Eine Hebbelſche Thenterbearbeitung von„Maria Magdaleng“ Hofſchauſpieler Hugo Thiemig, der bekannte Regiſſenn — Mannheim, 4. Juli. Sachen zu ungunſten der Gläubiger bei Seite geſchafft und die Leute nicht um mehrere tauſend Mark betrogen haben. Die Ur⸗ kundenfälſchungen, die ihr zur Laſt gelegt wurden, will ſie auf Ver⸗ anlaſſung eines Weinkommiſſionärs begangen haben. Sie gab auch zu, daß ſie ſich von einem Weinhändler Akzepte in Höhe von 9000 Mark geben ließ, obwohl ſie damals ſchon gewußt hatte, daß ihr Mann Wechſelakzepte gefälſcht hatte. Die falſchen Perſonal⸗ ngenen angaben will ſie gemacht haben, weil ſie in Berlin unter falſchen Puls. Namen aufgetreten und wegen Betrugs zu 150 Mark Geldſtrafe r Zele verurteilt worden. Die Angeklagte will die Glasſachen, die bei Steffan gefunden wurden, dieſem geſchenkt haben. den ge. Der Angeklagte Steffan Schober pbhekundete, wie er durch das Bureau von Rechtsanwalt Dr. Wink⸗ en Ver. ler⸗Oppenheim, wo er als erſter Gehilfe beſchäftigt war, mit der Zander Familie Schober bekannt wurde. Er hat verſchiedene Geſchäfte den be. mit dem Angeklagten Schober privatim erledigt. Als die Gefahr ſie ſih des Konkurſes immer näher gerückt und Schober verſchwunden ſei, n gegen habe Frau Schober ihm keine Ruhe gelaſſen, nach Brüſſel zu fah⸗ Ange. ren und ihren Mann zur Heimkehr zu bewegen. Nach Anſicht der auf die Frau Schober ſei mit Hilfe des Schwagers ihres Mannes und ndeiner einer anderen Perſon der Konkurs abzuwenden geweſen. Die haben beiden ſeien in Oppenheim geweſen und hätten ſich bereit erklärt, te übek für Schober einzuſpringen. Wenn er gewußt hätt, daß Schober die be, das Wechſelakzepte gefälſcht und flüchtig gehen wollte wäre er niemals feſtge. nach Brüſſel gefahren. Die Papiere des Belgner ſollten nach der 00 M. Angabe Schobers nur dazu benutzt werden, um die für Schober m das in Antwerpen und Rotterdam lagernden griechiſchen Weine zu )einem berkaufen.— Die Vernehmung des Angeklagten wurde um 7 Uhr ſich auf unterbrochen und die Fortſetzung auf Mittwoch vormittag anbe⸗ d deren raumt. 5 Nus Stadt und Land. * Mannheim, 4. Juli 1912. ber die* Ordensauszeichnungen. Der Großherzog hat dem vortra⸗ ehmung genden Rat im Königlich Preußiſchen Landwirtſchaftsminiſterium, weiter⸗ Geh. Regierungsrat Nevermann, das Ritterkreuz 1. Klaſſe Fugend. mit Eichenlaub des Ordens vom Zähringer Löwen und dem Syn⸗ „ſpäter dikus des Verbandes Südweſtdeutſcher Induſtrieller, Dr. Paul Wein⸗ Mieck in Mannheim, die Erlaubnis zur Annahme und zum Tra⸗ den bis gen des ihm verliehenen Ritterkreuzes des Königlich Italieniſchen er ſih St. Mauritius⸗ und Lazarusordens erteilt. wurde* Aufnahmeprüfungen an den Höheren Lehranſtalten. Das ſung zu Miniſterium hat genehmigt, daß— zunächſt verſuchsweiſe die t dann Prüfung ſolcher Schüler, die im September in die unterſte Klaſſe inhand⸗— Sexta— der hieſigen Höheren Lehranſtalten eintreten ſollen, as Ge. ſchon im Juli ſtattfindet. Anmeldungen werden an allen in Be⸗ uun in tracht kommenden Anſtalten am 13. Jnli enigegengenommen; die bekann. Prüfung ſoll am 15. Juli abgehalten werden. Die Eltern, die tliche wünſchen, daß ihre Knaben ſchon im Juli geprüft werden, werden ßLich aber ausdrücklich darauf hingewieſen, daß dieſe Prüfung über die ht eher Aufnahme endgültig entſcheidet. Beſteht alſo ein Knabe die Prü⸗ ſtehen. fung im Juli nicht, ſo wird er an keiner der vier hieſigen Höheren zepte Lehranſtalten für Knaben zur regelmäßigen Prüfung im Sep⸗ h. habe tember zugelaſſen. ißt und*Jungliberaler Verein. Morgen(Freitag)„Skammtiſch⸗ chalte! Abend“ in den„Kaiſerſälen“ Seckenheimerſtr. 11. Unſere Th. zur Mitglieder, die Mitglieder des natl. Vereins, ſowie Gäſte ſind 1aus. herzlich willkommen. hwer⸗* Weltreiſende Die Globetrotter mehren ſich. Nach⸗ ch bein dem erſt geſtern ein Weltreiſender unſere Redaktion aufgeſucht am 2. hatte, kam im Laufe des heutigen Vormittags ein anderer, und ach Ka⸗ zpwar der Ingenieur on Fiebinger aus Deutſch⸗Ungarn, eun der ebenfalls ohne Geld die Welt umwandern will. 9. Fie⸗ en binger befindet ſich bereits ſeit dem 16. Dezember 1904 auf zu ihm dem Marſche und bereiſte in dieſer Zeit Aſien, Nordafrikg und t habe, die Balkanſtaaten, im ganzen 50000 Klmtr. Der Globetrotter ſel um lebt nur von dem Erlös ſeiner Anſichtskarten. hätten* Profeſſor Abolf Menz 3. Iun den Nachmittagsſtunden des geſtrigen Tages verſchied Prof. Adolf Menz, ein in wei⸗ ten Kreiſen bekannter und beliebter Lehrer der hieſigen Ober⸗ realſchule. Obwohl er nicht in Mannheim geboren iſt, war ihm doch dieſe Stadt eine treugeliebte Heimat geworden, der er allezeit die größte Anhänglichkeit bewahrte. Hier verhrachte er bis zur Vollendung ſeiner Studien an der Univerſität Hei⸗ delberg eine frohe, aber ſtets ernſter Arbeit gewidmete Jugend⸗ zeit, in der warme Begeiſterung für Wiſſenſchaft und Kuunſt, namentlich für die Muſik, ihn immer geleitet und geführt hat. Es dürfte kaum ein bedeutenderes muſtkaliſches Werk über Mannheims Bühne gegangen ſein, das Menz nicht genau ge⸗ kannt hätte. Seine erſte Anſtellung als Lehramtspraktikant wies ihn nach Freiburg, einem Lieblingsſitz der badiſchen Be⸗ amten, wo man den jungen, energiſchen und wegen ſeiner t, keine reichen Sprachkenntniſſe hochgeſchätzten Lehrer aufs eifrigſte zu — halten ſuchte. Aber ſchon nach Jahresfriſt war es ihm durch dapa:⸗ Bemühungen bei der Behörde gelungen, wieder in ſein gelieb⸗ ürften. tes Pfälzer Land verſetzt zu werden, wo er bis an ſein Lebens⸗ je eine ende blieb und 17 Jahre lang in treueſter Pflichterfüllung i, ent⸗ wirkte. Mit unermüdlichem Fleiße ſuchte er den Anforderungen g vor⸗ ſeines Berufes gerecht zu werden. Streng gegen ſich ſelbſt, weiſen, bertrat er auch als Erzieher der Jugend den Standpunkt, daß Gewöhnung an ſtetige, pünktliche und gewiſſenhafte Arbeit die beſte Vorbereitung für den Kampf des Lebens ſei. Die Ein⸗ ſichtigen werden es ihm zu danken wiſſen. Harte Zeiten der Leiden brachten die lethten Monate für ihn und ſeine Gattin, die mit ihm in zehnjähriger glücklicher Ehe gelebt und die be⸗ wunderungswürdigſte Aufopferung und Hingebung bei ſeiner Pflege gezeigt hat. Er war ſtets beſeelt von regem Intereſſe General⸗inzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten. Abendblatt.) 3. Seite. für alle Fragen des öffentlichen Lebens, obwohl der Betäti⸗ gung in der politiſchen Arena nicht geneigt, ein warmfühlen⸗ der Patriot, ehrlich, lauter und beſcheiden in ſeinem Weſen, ein treuer, hilfsbereiter Freund und Amtsgenoſſe. So ſteht ſein Bild unvergeßlich eingeſchrieben ins Gedächtnis aller derer, die ihn näher kannten. Das ehrenvollſte Angedenken wird ihm geſichert ſein! * Zu dem Automobilunfall im Gorxheimer Tal wird uns durch die Autotaxameter⸗Vereinigung noch berichtigend mitgeteilt, daß der verunglückte Wagen nicht von dem richtigen Chauffeur, ſondern von einem Unbefugten geſteuert wurde, der den Wagen in Bewegung ſetzte, ohne dazu beauftragt zu ſein. Der Wagen beſitzt eine etwas harte Steuerung, wovon der Fahrer nichts wußte. Das Platze des Radmantels iſt nicht die Urſache des Unglücks. Der Mantel platzte erſt nach dem Anprall. Bei dieſer Gelegenheit möchten wir noch feſtſtellen, daß die hieſigen Autotaxameter durch durchaus zuverläſſige Chauffeure geſteuert werden, denen ſich das Publikum unbeſorgt anvertrauen darf. * Zu dem ſchweren Einbruch bei Herrn Juwelier C. Feſen⸗ mehyer wird uns weiter berichtet: Herr Guſtav Ruppert⸗Wald⸗ hof war gerade im Begriff, mit einem Freunde nach Hauſe zu gehen. Als er die Ecke vom Café Union herkommend nach der Breitenſtraße einbog, ſah er gerade, wie Licht in dem Laden ge⸗ macht wurde, denn der Schaufenſterladen war nicht ganz geſchloſ⸗ ſen. Unten ſtand er ungefähr 10 Ztm. frei. Herr Ruppert dachte nichts gutes und eilte ſofort nach der Wache K 1, um die Polizei zu alarmieren. Bei der Verhaſtung des zweiten Einbrechers im Hofe des nächſten Hauſes war Herr Ruppert der erſte, der durch den dunklen Flur in den Hof eindrang, und den Eindringling mit ſeinem Stock kräftig bearbeitete. Ferner hat Herr Ruppert be⸗ merkt, daß ſich gegenüber ein Mann aufhielt, der, als er mit einem Schutzmann zurückkam, durch Huſten und Klopfen mit den Füßen an einem Schaufenſterblech auffällig wurde. Der Helfershelfer verſchwand alsdann in einem Auto. Herr Ruppert kam erſt ſpäter⸗ auf den Gedanken, daß dies ein Komplize ſein müſſe. Er eilte noch⸗ mals auf die Wache und gab dies der Polizei bekaunt, die bis dahin noch keine Ahnung davon hatte, überhaupt den Schmiereſteher nicht bemerkte. * Konkursverfahren. Ueber das Vermögen des Hubert Schöttle, Spengler und Inſtallateur in Mannheim, S 6, 37, wurde das Konkursverfahren eröffnei. Zum Konkursverwalter wurde.⸗A. Dr. Otto Rothſchild ernannt. Konkursforderungen ſind bis zuw 15. Juli anzumelden. Prüfungstermin: Mittwoch, 31. Juli. ach! Das Zentrum gegen Mannheim. In ſcharfer Weiſe geißelt die„Bad. Landesztg.“ das Ver⸗ halten des badiſchen Zentrums in der Mannheimer Abgeord⸗ netenfrage. Das Blatt ſchreibt: Die Gerechtigkeit der Forderung der Bewilligung eines 6. Abgeordneten iſt inzwiſchen durch die Entwicklung der Stadt Mannheim, die in dieſen acht Jahren um 65000 Ein⸗ wohner zugenommen hat, aufs nachdrücklichſte unterſtrichen worden. Trötzdem hät es das Zentrum, natürlich im trau⸗ ten Verein mit den Konfervativen, ſertig gebracht, gegen das Geſetz zu ſtimmen. Das Zentrum hat ſich damit mit ſeiner eigenen Forderung aus dem Jahre 1904 in Widerſpruch ge⸗ ſetzt und ſeiner Politik in aller Form den Stempel der Un⸗ zuverläſſigkeit und Unehrlichkeit aufgedrückt. Der Herr Abg. Fehrenbach hat zwar mit allerlei dialektiſchen Mätzchen dieſen Eindruck zu verwiſchen und die Haltung der von ihm ge⸗ führten Fraktion in einem beſſeren Lichte zu zeigen geſucht. Aber es iſt ihm nicht gelungen. Das Zentrum hat ſein Schuldkonto um einen neuen Poſten bereichert. Es wird ſich nicht mehr darüber beklagen dürfen, wenn man ſeinen Wor⸗ len in Hinkunft nur noch ſehr bedingten Glauben ſchenkt. Das hieſige Jentrumsblatt„Neues Mannh. Volksblatt“ iſt über die Haltung ſeiner Partei ſichtlich verlegen. Es ſucht die Sachlage zu verſchieben und legt unter völliger Ignorterung der Mannheimer Intereſſen das Hauptgewicht auf den Pro⸗ porz für die großen Städte. Demgegenüber ſchreibt die„Bad. Landesztg.“ ſehr zutreffend: Die Forderung des Proporzes fün die größeren Städte unter Ausſchluß des platten Landes bedeutet nicht mehr und nicht weniger als Berückſichtigung der kleri⸗ kalen Minderheiten in den Städten und Nichtberückſichtigung der antiklerikalen Minderheiten auf dem Lande.„Wär' die Idee nicht ſo verwünſcht geſcheit, man wär' verſucht, ſie herzlich dumm zu nennen.“ Unter günſtigen Verhältniſſen mochte ſo das Zentrum ſeinen Beſtand um—3 Mandate mehren, und wer glaubt, daß die Partei mit dem Fuchsgeſicht und den hundert Masken dann noch bereit wäre, für den allge⸗ meinen Proporz auch nur den kleinſten Finger zu rühren! Der geſtrige Tag hat gezeigt, daß auch das badiſche Zentrum nicht beſſer iſt als das preußiſche. Der nackte Parteivorteil iſt für alle ſeine Handlungen entſcheidend, um ſeinetwillen dispenſtert es ſich großmütig von allen Forderungen der Konſequenz, Gerechtigkeit und Ehrlichkeit. Wfalz, Heſſen und Umgebung. *Mutterſtadt, 3. Juli. In der Ottoſtraße ſpielte ſich geſtern abend ein trauriges Schauſpiel ab. Der in den dreißiger Jahren ſtehende verw. Maurer Jakob Defren, der mit der Ehefrau des Adjunkten Jakob Weber ein Verhältnis unter⸗ hielt, ſchoß nach kurzem Wortwechſel zwiſchen den drei Perſonen auf den Adjunkt Weber und traf ihn in den Unterleib. Eine des Wiener Hofburgtheaters hat bei einem Wiener Antiquar eine intereſſante Handſchriftenerwerbung gemacht: eine bisher ganz unbekannte Theaterbearbeitung Hebdels von„Maria 2 = Vo * Magdalena“. Das Manuftript iſt von um ſo höherem Werte, laſſen. als Hebbels Originalhandſchriften zu ſeinem bürgerlichen zeltend, Drama unbekannt ſind, wie die zu„Judith“ und„Genoveva“. gewe? Die von Thiemig erworbene Faſſung könnte man im erſten 8 Iu Augenblicke wohl für eine Vorſtufe des Stückes halten, weil zerſche! iße die Vollendung zu ſehlen ſcheint. In Wirklichkeit iſt ſie, Auch wie Hebbels beſter Kenner, der Wiener Literarhiſtoriker Prof. Richard Maria Werner, in ſeinem füngſten Anhangsbande der Hebbelſchen Jubiläumsausgabe nachweiſt, ein entſagungsvoller Verſuch des Dichters, den törichten Anſprüchen der Wiener Zenſur entgegenzukommen und durch einſchneidende Verände⸗ rungen dem Stücke den Zutritt zu dem Burgtheater zu er⸗ möglichen. Kleine Mitteilungen. Der Hamburger Landſchaftsmaler, Radierer und Porträtiſt Ernſt Wiemann der Meiſterſchüler des Profeſſors Carlos Grethe und des Grafen Kalckreuth, eine Autorität auf dem Gebiete des künſtleriſchen Plakates, iſt nach langem Leiden auf ſei⸗ em Landſitze in Garſtedt, Holſtein, geſtorben⸗ 5 3 Prof. Martin Dülfer in Dresden, der erſte Vor⸗ ſitzende des Bundes Deutſcher Architekten, iſt von dem Comité Permanent des Architectes in Paris, dem er ſeit 1908 angehört, zum Sekretär gewählt worden. Der zweite Vorſitzende des Bundes, Geh. Baurat Prof. Frentzen in Aachen, wurde zum lebenslänglichen Mitglied des Comits ernannt. Im Garten des ehemaligen Rittergutes Kurland zu Rathe⸗ now(Havel) haben ein paar Verehrer Hölderlins dem ge⸗ nialen, leider aber noch immer zu wenig gekannten Dichter einen ſchlichen Gedenkſtein in Form einer joniſchen Säule aus Sandſtein errichtet. Der Sockel trägt die Aufſchrift:„Dem Andenken Friedrich Hölderlins. 1912 Das einfache Denkmal ſteht im Schatten einer über hundert Jahre alten Linde und wirkt würdig. Im Münchener Marionettentheater machte Paul Braun den Verſuch, das myſtiſche Spiel„Der Tod des Tinta⸗ giles“ von Maurice Maeterlinck aufzuführen und der Verſuch gelang, wie gemeldet wird, vorzüglich. Felix Baſch vom Wiener Hofburgtheater wurde als Regiſſeur 75 5 0 und Darſteller für das neue Komödie nhaus in Berlin auf mehrere Jahre verpflichtet Familienaffäre, die letzter Zeit viel von ſich reden machte, hat dadurch vorerſt einen Abſchluß gefunden, der allgemein bedauert wird. Beide Familienväter haben mehrere unverſorgte Kinder. Badiſcher Tandtag. 2. Kammer.— 94. Sitzung. EKarlsruhe, 4. Juli. Präſident Rohrhur ſt eröffnet die Sitzung nach 9½ Uhr. Am Regierungstiſch Finanzminiſter Dr. Rheinboldt, Re⸗ gierungskommiſſare. Der Präſident gibt verſchiedene Eingänge bekannt, unter denen ſich eine Einladung des Staatsminiſters Frhrn. v. Duſch an den Landtag zur Teilnahme am parlamen⸗ tariſchen Abend am Mittwoch, 10. Juli befindet. Vor Einkritt in das Tagesordnung ergreift das Wort Finanzminiſter Dr. Rheinboldt: Im Allerhöchſten Auftrage habe ich die Ehre, Ihnen einen Geſetzentwurf über die 5 Aenderung des Etatsgeſetzes ä vorzulegen. Ich habe geglaubt, es wagen zu können, das hohe Haus trotz ſeiner beſchränkten Geſchäftslage noch mit dieſer Vop⸗ lage belaſten zu dürfen, weil ſie ſehr einfach iſt und nicht viel Arbeit in Anſpruch nehmen wird. Es handelt ſich darum, der Staatsverwaltung die Ermächtigung zu erteilen, das Gehalt an die Beamten pränumerando anſtatt, wie es bisher der Fall war, in der Mitte des Monats auszubezahlen. Der Geſetzentwurf entſpricht einer Anregung Ihrer Beamtenkommiſſion. Er iſt ein Beweis dafür, daß ich jederzeit bereit bin, jeder Anregung, die geeignet iſt, die Lage der Beamten zu verbeſſern, Folge zu leiſten. Ich bitte Sie, dem Geſetzentwurf Ihre Zuſtimmung zu erteilen. Das Haus tritt ſodann in die Tagesordnung ein und fährt in der allgemeinen Beratung der Begmtenpetitionen Abg. Vogel⸗Monnheim(F. Vp.) kommt im Verlauf ſeiner Ausführungen auf den jüngſt vom Finanzminiſter herausgegebenen Erlaß zu ſprechen und bemerkt dabei, daß ſich die Fraktion der F. Vp. niemals auf den im Erlaß zum Ausdruck gebrachten Standpunkt ſtellen werde. Er (Redner) erſuche den Miniſter dringend, den Erlaß zurückzu⸗ ziehen. Sodann begründet der Redner folgenden Antrag, der auch von anderen Parteien unterſchrieben iſt:„Die hohe zweite Kammer wolle beſchließen die Regierung zu erſuchen, den Be⸗ triebsaſſiſtenten der Staatseiſenbahn mit Rückſicht auf die Eigen⸗ artigkeit des Dienſtes die früher gewährte Dienſtzulage von 100 Mark wieder zuzuweiſen.“ 5 Weiter beſchäftigt ſich der Redner mit den Lohn⸗ und An⸗ ſtellungsverhältniſſen der Beamten und ſchildert die hier vor⸗ handenen mißlichen Zuſtände. Den Antrag auf Abſchaffung der Gehaltsklaſſe K 3 begründet er. Eine ſolche Anregung habe er bereits in einer der erſten Sitzungen der Beamtenkommiſſion ge⸗ geben. Die Kommiſſion habe ſich der Hoffnung hingegeben und ſogar ſtark darauf gerechnet, daß für das nichttechniſche Perſonal der Staatseiſenbahnverwaltung etwas mehr un fort. der 0 geſchehe, 3 Schluſſe führt Redner Klagen einer größeren Anzahl von Beam⸗ ten an, die durch den Gehaltstarif eine Schmälerung ihres Ge⸗ halts erhielten. Er unterbreitet der Regierung den Wunſch, darauf bedacht zu ſein, die Härten und Unannehmlichkeiten aus dem Gehaltstarif auszumerzen. Für die Eiſenbahnverwaltung regte er die Anſtellung eines Perſonalinſpektors an. Dadur⸗ könnte die Regierung Gutes erreichen. 8 Abg. Banſchbach(Konſ.) unterſtützt die Anregung, Beamtenausſchüſſe einzufetzen. ſei pichtig, daß der Gehaltstarif ſeine Härten habe, aber er habe auch viele Vorteile. Eine Aenderung des Gehaltstarifes ſolle einem ſpäteren Landtage überlaſſen werden. Das Spitzenkla ſenſyſtem ſolle abgeſchafft werden, da dadurch eine Vet les⸗Wirtſchaßt gezüchtet werden könnte. Vom volkswir ſchaftlichen Standpunkte aus ſei die ſpäte etatmäßige Anſte lung zu bedauern. Der Zudrang zu den Beamtenſtelle ſehr groß. Die Regierung habe in dieſer Hinſicht früher Fehl gemacht. Die Unterbeamten ſollten nicht das Opfer der ſamkeit der Regierung ſein. Ferner möchte der Redner auc jener Beamten gedenken, die nicht petitionieren. 72 05 Präſident Rohrhurſt: Herr Kollege, wenn wir auch noch alle Beamtenkategor aufführen, die nicht petitioniert haben, dann iſt kein End abzuſehen. Dazu war Zeit bei der Beratung des Etat Finanzminiſter Dr. Rheinboldt: 55 Nachdem nun die einzelnen Parteien zu Worte gekomme ſind, geſtatten Sie mir, daß ich meinen Ausführungen vom letz ten Montag noch einige Worte beifüge. Ich habe Ihre Wünſch gehört, ich habe aber nicht gehört, was mir beſonder⸗ intereſſant und wichtig geweſen wäre, wie diegroßen K ſten, die mit Ihren Vorſchlägen verbunden ſind, ge werden follen. Es tut mir leid, dies noch einmal wähnen zu müſſen. Es ſoll keine Abſchreckung ſein, aber wi können keine Vogelſtrauß⸗Politik treiben. Da⸗ iſt wenigſtens nicht meine Art. Verſchiedene Vorredner haber ſich darüber aufgehalten, daß ich mich mit den anderen ſtexien ins Benehmen geſetzt habe. Da komme ich mir vor wi ein Junge, der von ſeinem Lehrer eine Ohrfeige erhal weil er im Uebereifer das getan hat, was von ihm worden war. Wir ſind der Meinung, daß wir mit dieſe laß vollkommen im Sinne der Beamtenkommiſſion geh haben. Anſtatt Lob zu verdienen werden wir getadelt. handelt ſich um eine Angelegenheit, die noch nicht aus de Stadium der Prüfung herausgekommen iſt, über die noch nic eine endgültige Entſcheidung erfolgt iſt und von der noch nich feſtſteht, wie die Entſchließung ausfallen wird. Die Mi⸗ ſtexien haben zu dieſer Anregung noch keine Ste genommen. Datz die Sache in dieſem Stadium in Preſſe gekommen iſt, nötigt mich, noch ein Wort zu ſagen Veröffentlich dieſer Korreſpondenz der Miniſterien iſt auf eine in der letzten Zeit leider ſehr häuſig hervorgetretene auß ordentlich beklagenswerte Erſcheinung zurückzu führen, die der badiſchen Beamtenſchaft keine Ehre 5 Es iſt die nach dem Beamtengeſetz ſtreng verboter Preisgabe von Dingen, 1 e die den Beamten im dienſtlichen Verkehr zur Kenntnis kommen. Ir der Regel erfolgt dieſe Preisgabe in einer Weiſe, die nicht genug verurteilt werden kann. Dieſe Indd⸗tion iſt kein Zeichen für ein gehobenes Pflichtgefühl der Beamte Es ſind wohl nur einzelne Elemente, die ſich in dief Beamten unwürdigen Weiſe vergehen. Ich meine, d tenſchaft müſſe alles daran ſetzen, ſich von ſolchen Element zu befreien. Auch die Allgemeinheit hat ein Intereſſ daß wir Beamte haben, die Diskretion zu we 8 macht. Arbeit ſehr, wenn er ſich fortwährend von iſt für ein Miniſter nichts angenehmes und erſchwer Laufern 4. Seite. General⸗Auzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt.) ſchenträgern umgeben ſieht. Ich kann ſagen, es iſt ein un⸗ heimliches Gefühl, das einem dabei beſchleicht. Mir ſind in kurzer Zeit ganz ſchwere Fälle dieſer Art be⸗ gegnet. In der Zeitungsnotiz, in der der letzte Fall ver⸗ öffentlicht wurde, iſt gleichzeitig ein noch viel kraſſerer Fall enthalten. Es handelt ſich dort um einen Vorſchlag der Generaldirektion. Dieſer Vorſchlag iſt als Tatſache veröffent⸗ licht, obwohl das Miniſterium dazu bis heute noch keine Stel⸗ lung genommen hat. Ich werde auf das ſchärfſte gegen den Beamten einſchrei⸗ ten, wenn ich ihn feſtſtellen kann. Ich bin dies der Ehre unſerer Beamtenſchaft ſchuldig und dieſe Ehre wollen wir rein halten. Ich kann nur die Bitte an Sie richten, mich in dieſem Be⸗ ſtreben zu unterſtützen. Was der Abg. Schmidt⸗Karlsruhe über die Petition der Alt⸗Witwen geſagt hat, entſpricht auch der Auffaſſung der Regierung, die ſie ſchon im Jahre 1908 vertreten hat und auch heute noch vertritt. Die Petition hat ſich leider von Uebertreibungen nicht fern gehalten. Wir haben für die Altwitwen in der letzten Zeit ganz gewaltige Summen aufgewendet. Wir haben alles getan, was wir tun konnten. Die Anſicht, als würden die Inhaber von nichtetatmäßigen Stellen keine Vergütung erhalten, iſt nicht richtig. We⸗ haben hier ſehr große Summen aufgewendet und auch für dis nächſte Zeit werden weitere Verbeſſerungen vorgeſehen. Es iſt nicht richtig, daß unſere unteren Beamten ſchlechter bezahlt werden als die oberen Leute. Das Gegenteil iſt vielmehr wahr. Es iſt geklagt worden über die Anſtel⸗ lungsverhälrniſſe der Richter. Hier läßt ſich ſo⸗ lange nichts machen als der Zudrang ſo groß iſt. Schlim⸗ mer wie bei den Richtern liegen die Verhältniſſe bei den Forſtbeamten, wo wir ſogar den numerus clauſus ein⸗ führen. Ich gebe zu, daß wir Beamte haben, die nicht aus⸗ reichend beſchäftigt werden können und zwar nicht nur in! den höheren Klaſſen. Wir könnten uns hier etwas beſchränken. Aber Sie verlangen ja ſelbſt, daß wir immer mehr Beamten⸗ ſtellen ſchaffen ſollen und in dieſem Gegenſatz kann ich mich ſchwer zurecht finden. Würde man Ihren Antrag entſprechen und die Gehaltsklaſſe K Z abſchaffen, ſo würden wir einen Mehraufwand von über einer Million Mark haben. Würde man dann eine Verſchiebung der jetzt in K 2 befindlichen Beamten in K 1 vornehmen, ſo würden wir eine weitere Million Mehraufwand ſchaffen. Ueber die vom Abg. Kölblin vorgebrachten Verſtößſe gegen die Fahrdienſtordnung wird nachher Herr Oberbaurat Courtin eingehend berichten. Daß wir ſie ſcharf verurteilen, habe ich ſchon am Montag geſagt.— Dem Abg. Banſchbach möchte ich entgegnen, daß durch die Spitzenklaſſen bei uns keinerlei Vetterles⸗ Wirtſchaft gezüchtet wird.(Heiterkeit.) Ich habe ein ruhiges Ge⸗ wiſſen und das Bewußtſein, meine Pflicht den Beamten gegenüber vollauf getan zu haben. Sie können verſichert ſein, daß ich Ihre weiteren Wünſche ſehr ernſt nehmen werde und mich an die Prü⸗ fung derſelben mache. Welches Ergebnis dieſe Prüfung haben wird, kann ich heute noch nicht ſagen. Ich kann auch heute wieder, wie ich das ſchon am Montag getan habe, nur noch einmal an das lateiniſche Sprichwort erinnern: ultra posse nemo obligatur. (ẽUeber das Können hinaus iſt Niemand verpflichtet.) „„„ Oberbaurat Courtin geht auf die bon dem Abg. Kölblin am Montag vorgebrachten Ueberſchreitungen der Fahrdienſtzeit von Lokomotipführern in F Offenburg 5 ein. Dieſe Fälle erſtrecken ſich über eine lange Zeitdauer von der jüngſten Gegenwart bis zum Jahre 1909 zurück. Das Ergebnis der von der Generaldirektion angeſtellten Unterſuchung iſt, daß ein Teil der Fälle in gegebener Darſtellung unzutreffend, ein anderer Teil übertrieben, der größere Teil aber richtig iſt. Die Angabe, ein Lokomotipführer habe im Jahre 1909 ununterbrochen 32 Stun⸗ den Dienſt gemacht, iſt unzutreffend. In dieſe Zeit fällt eine Dienſtpauſe von 13½ Stunden. Der betreffende Führer hat aller⸗ dings 16 Stunden Dienſt gemacht und ſomit ſeine Dienſtzeit um zwei Stunden überſchritten. Ein weiterer Führer hat am 24. und 25. Oktober 1910 tatſächlich 21 Stunden Dienſt getan. Dann ſoll am 24. Oktober 1910 ein Führer 19 Stunden gefahren ſein. Das iſt nicht richtig; er tat nur 14 Stunden Dienſt. Im Jahre 1911 ſollen zwei erhebliche Ueberſchreitungen vorgekom⸗ men ſein und am 6. Juni 1912 habe ein Führer 16 Stunden Dienſt gemacht. Der Verwaltung ſind derartige Vorkommniſſe durchaus unerwünſcht. Zu berückſichtigen iſt, daß es ſich immer um nicht normale Dienſtleiſtungen gehandelt hat und daß die Füh⸗ rer mit dem Anſinnen an ſie, länger Dienſt zu tun, einverſtanden waren. Die Verwaltung wird ſich überlegen, ob gegen die Schul⸗ digen nicht noch weitere Maßnahmen getroffen werden können. Miniſterialrat Schmitt beſchäftigt ſich in längeren Ausführungen mit dem von der Kammer geſtellten Antrage zu der Petition der geprüften Juſtizaktuare und legt dabei die gegebenen Verhält⸗ niſſe dar. Abg. Seubert(Zentr.) erklärt ſich mit den Ausführungen des Miniſters über die In⸗ diskretion zweier Beamten einverſtanden und unter⸗ ſtreicht die Worte des Miniſters ausdrücklich. Sodann ver⸗ breitet ſich der Redner über eine größere Anzahl von Be⸗ amtenwünſchen, namentlich aus Eiſenbahnerkreiſen. 1 Abg. Schwall(Soz.) unterſtützt ebenfalls eine größere Anzahl von Beamtenwünſchen und zeigt dem Abg. Banſchbach der Zwieſpältigkeit gegenüber ſeinen Ausführungen in der Kommiſſion an.(Unruhe im Zen⸗ trum.) Präſident Rohrhurſt rügt ihn. Hier wird die Sitzung abgebrochen und auf mor⸗ gen vormittag 9 Uhr vertagt. Tagesordnung: Warenhaus⸗ ſteuer. Zweiter Nachtrag zum Budget. Fortſetzung der heu⸗ tigen Debatte. Präſident Rohrhurſt gibt der Hoffnung Ausdruck, daß das Haus nach der überaus gründlichen Verhandlung der Peti⸗ tionen in der Kommiſſion und im Plenum morgen damit fertig wird. »Schluß nach 1 Uhr. Aus dem Großherzogtum. ):(Heidelberg, 3. Juli. Der Ausſchuß der Heidel⸗ berger Studentenſchaft beſchloß, die ſeinerzeit bewilligten 2000 Mark für die deutſche Nationalflugſpende der Ortsgruppe Heidelberg zuzuwenden. Damit dürfte die Samm⸗ lung für das Flugfahrzeug Heidelberg annähernd den erhoff⸗ ten Betrag, der zur Anſchaffung nötig iſt, erreicht haben. )(Karlsruhe, 3. Juli. In dieſer Woche iſt der erſte Transport von lebendem Schlachtvieh aus Schwe⸗ den hier eingetroffen. Das Schlachtvieh, ſehr ſchöne Wagre, Mannheim, 4. Juli, mußte in Stockholm eine 10tägige Quarantäne durchmachen, ehe es ausgeführt werden durfte. B0. Radolfzell, 3. Juli. Die Verhaftung des Leiters der Steckborner Sparkaſſe erfolgte, weil der⸗ ſelbe Wertpapiere der Kaſſe für ſeine Zwecke verſetzte. Die Lage der Sparkaſſe ſcheint übrigens keine ſo betrübende zu ſein, wie man anfänglich annahm. Es verlautet, daß die Gläubiger mit 70 Prozent ihrer Forderungen befriedigt wer⸗ den können. )CLahr, 3. Juli. Vor acht Tagen trafen für die hieſigen Meßgermeiſter 56 Schweine aus No rddeutſchland ein, und geſtern wiederum 46, die ſo ſchnell Abſatz fanden, daß nicht jeder Bedarf gedeckt werden konnte. Zur Zeit iſt es lt.„Lahr. Ztg.“ den Metzgern nicht möglich, die von ihnen benötigte Anzahl Schlachtſchweine in der Umgegend einzukaufen. Sie müſſen ſie deshalb von auswärts beziehen. Fernfahrt des Tuftſchiffes„ Tanz nach Köln. litärflugplatz iſt eine Landung vorgeſehen, vorausgeſetzt, daß das Luftſchiff bis Köln gelangt. In der Umgebung Köln vor⸗ handene Gewitterſtimmung kann auch zur Umkehr zwingen. Falls die Landung in Köln erfolgt, wird das Luftſchiff in der dortigen Halle übernachten und morgen die Rückfahrt antreten. An der Fahrt nimmt außer der ſeitherigen Beſatzung Herr Marinebaumeiſter Pitzker⸗Berlin vom Reichsmarineamt teil. 2g. Koblenz, 4. Juli.(Priv.⸗Tel..20 Uhr.) Das Luftſchiff„Schütte⸗Lanz“ hat ſoeben unſere Stadt in 20⁰ Meter Höhe in raſcher Fahrt in der Richtung auf Ander⸗ naſch paſſiert. Von Tag zu Tag. — Selbſtmordverſuch eines Prinzen aus unglücklicher Liebe. Paris, 4. Juli. Nach einer Blättermeldung hat der in der Pariſer Geſellſchaft ſehr be⸗ kannte Prinz Ludovie Pignatelli'Aragon einen Selbſtmordverſuch begangen, indem er ſich durch einen Revolverſchuß eine ſchwere Bruſtwunde beibrachte. Die Tat ſoll darauf zurückzuführen ſein, daß die ſtreng katholiſche Fa⸗ milie des Prinzen ſich deſſen Heirat mit einer proleſtantiſchen Amerikanexin widerſetzte. Letzte Nachrichten und Telegramme. Die Diebe der Kaiſerkette. m. Köln, 4. Juli.(Priv.⸗Tel.) Gegenüber den Ham⸗ burger Meldungen, der an dem Diebſtahl der Kaiſerkette be⸗ teiligte Verbrecher Knieb habe in Köln eingeſtanden, in Köln mit zwei anderen den Diebſtahl ausgeführt zu haben, wird uns von unterrichteter Seite verſichert, daß bisher ein Geſtändnis der Spitzbuben nicht vorliegt. In Köln haben ſchon aus dem Grunde keinerlei Vernehmungen ſtattgeſunden, als die Diebe ſofort nach dem Einbruch ins Ausland flüchteten. Der Mit⸗ verhaftete Rolla hatte in dem Augenblick, als die Diebe ſeſt⸗ genommen wurden, verſucht, den Goldklumpen an ſich zu nehmen. Er konnte gleichfalls wegen des Verdachts der Hehlerei in Haft behalten werden. Der hieſigen Kriminal⸗ polizei ſind heute die Photographien der verhafteten drei Per⸗ ſonen zugegangen. Durch ſie iſt der Beweis als erbracht an⸗ zuſehen, daß die in Hamburg verhafteten Perſonen Hochgeſchurtz und Knieb ſind, die nach Anſicht der Polizei als Täler in Frage kommen. Der dritte Verhaftete ſcheint zu dem Kaiſerketten⸗ diebſtahl nicht in Beziehung zu ſtehen. Der hier in Haft ſitzende Bayer hatte gleich na chſeiner Vernehmung angegeben, daß Hoch⸗ geſchurtz und Knieb den Diebſtahl mit ihm geplant hatten. Beſuch engliſcher Studenten in Deutſchland. *Berlin, 4. Juli. Am 14. Juli treffen die auf einer von dem engliſchen Studentenkomitee in London veranſtal⸗ teten Studienreiſe begriffenen engliſchen Studenten in Ber⸗ lin ein. Am 15. Juli findet Empfang in der Aula ſtatt. Am 20. Juli wird die Fahrt nach Jena fortgeſetzt. Zum Streik ber franzöſiſchen Seeleute. W. Le Havre, 4. Juli. Die Dockarbeiter beſchloſſen früh den Solidaritätsſtreik für die eingeſchriebenen See⸗ eute. Deutſche Kriegsſchiſſe in Stockholm. * Stockholm, 4 Juli. Der König und die Königi ſtatteten geſtern den hier liegenden beiden Kriegsſchiff „Vineta“ und„Victoria Luiſe“ einen Beſuch ab. An Bord der „Vineta“ überreichte der Kommandant der Königin einen Roſenſtrauß. Es fanden mehrere Vorführungen an Bord ſtatt. Nach Aſtündigem Aufenthalt verließen die Majeſtäten unter Salut die Schiffe. Der König lud die Kommandanten der beiden Schiffe ein, am 6. Juli in der Hofloge der feierlichen Eröffnung der Olympiſchen Spiele beizuwohnen. Ferner wur⸗ den je 10 Offiziere von beiden Schiffen und die Kadetten ein⸗ geladen, die olympiſchen Spiele im Stadion zu beſuchen. Verliner Yrahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau.) Der Flieger Wieneziers ſteckbrieflich verfolgt. Berlin 4. Juli. Die Leipziger Staatsanwaltſchaft hat gegen den bekannten Flieger Eugen Wienvziers einen Steckbrief wegen Meineids und Konkursverbrechens erlaſſen. Wiencziers kam mit der Flugtechniſchen Geſellſchaft in Prozeß wobei er ſich des Meineids ſchuldig gemacht haben ſoll. Die lateiniſche Schrift im Gardekorps. Berlin, 4. Juli. Durch einen beſonderen Erlaß hat der kommandierende General des Gardekorps, General der Infanterie von Löwenfeld, an die Offiziere der ſämtlich ihm unterſtellten Truppenteile die Anwendung der lateiniſchen Schrift in dienſtlichen Schreiben unterſagt. Ueberall in Sitte und Art werde, ſo heißt es in dem Erlaß, ſchon viel zu ſehr das Ausländiſche in Deutſchland nachgeahmt, als daß nun noch auch die deutſche Schrift preisgegeben werden dürfe. Weitere Opfer des Unglücks im Lockſtedter Lager. Berlin, 4. Juli.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Itzehbe wirz noch gemeldet: Die Schießkataſtrophe im Lockſtedter Lager hat nun noch ein weiteres Todesopfer gefordert. Der Unteroffizier der Reſerve, Freudenreich, iſt ſeinen ſchweren Verletzungen, die er durch ein Geſchoß werden kann. Fort 8 Berl. 0 Bur.) Eine ent 4 bis zu 8 Jahren in der Badewanne ertränkt. Port frau verfuchte ſodann, ſich ſelbſt durch Ertränken dig⸗ Leben zu nehmen. Sie wurde von Hausbewohnern in bewuß loſem Zuſtande aufgefunden. Man machte Wiederbelebung verftiche, die von Erfolg gekrönt waren und führte die Jrſt nhauſe zu. —5 Eheleuten Friedrich hat es in der letzten Zei ſchen 1 Streit g Heute morgen ſg gemein auffiel. Man hatte nung gewaltſam geöffnet. Gi⸗ ir drang durch die Hinter iche wurden nur die Kleß der der Frau! Als aber die Leute in das Mid⸗ chenzimmer traten, u ein entſetzlicher Anblick. untergelegten Betten lagen die fünf Kinder des Ehepagt vällig enttleidet tot da. In der benachbarten Badewanne ſ die Mutter in bewußtloſem Zuſtande. Sofort wurz die Polizei benachrichtigt und auch ärztliche Hilfe erſchien, Zu Aerzte ſtellten feſt, daß die Mutter noch am Leben ſei. 6 wurden ſofort Wiederbelebungsverſuche angeſtellt, die auß ſchließlich von Erfolg waren. Die Frau wurde nach den Kreiskrankenhauſe gebracht. Unterdeſſen wurde feſtgeſtellt, dn ſämtliche fünf Kinder tot waren. Die äußeren Umſtände deuten darguf hin, daß die Kindg in der Badewanne ertränkt morden ſind. Wahrſcheinlich ha⸗ die Mutter die Kinder im Schlafe aus den Vetten gehoben, in die Badeſwanne gelegt, bis ſie tot waren. Auf dem Fenſtel brett lag ein weißer Papierkarton, auf dem die Frau noch einig letzte Mitteilungen an den Hauswirt geſchrieben hatte. S machte dann einige Angaben über ihr Vorleben, wo ſie überg in Stellung geweſen iſt, daß ſie a: unglückſeligen Tat gh ſolut ſchuldlos ſei. Sie hätte keinen anderen Rat meh gewußt, als die Kinder aus der Welt zu ſchaffen. Der einzg und allein ſchuldige Tei ſei ihr Mann. Die Leichen der Kinder, drei Knaben und zwei Mädcheg wurden nach der Leichenhalle geſchafft. Kaum war das ge ſchehen, ſo erſchien der total betrunkene Mann im Hauß Teilnahmslos hörte er die ſchreckliche Bolſchaft an. Er wurg nach der Polizeiwache verbracht und nach ſeiner Vernehmm wieder entlaſſen. Wie ſpöter noch ermittelt wurde, hatte Frau Friedrich reits geſtern und vor einigen Tagen bereits verſucht, ſich un ihre Kinder ums Leben zu bringen. Sie flößte ihren Kinden Milch mit Lyſol ein und legte ſich ins Bett, nachdem ſie d. Gashähne geöffnet hatte. Durch das Geſchrei der Kindg wurde eine Nachbarin aufmerkſam, die in die Friedrichſche Woß nung ging, die FJenſter aufriß, die Gashahnen zudrehte un den Kinbdern Gegenmitteln gab, ſo baß ſie ſich bald wieder el holten. Leider machte die Nachbarin niemand auf den Vor gang aufmerkſam, um zu vertzüten, daß die unglückliche Mutte ihr Vorhaben nochmals ausführte. die Frau nicht zu ſehen, was a den Vormittagsſtunden die Wi in dem Hauſe wohnend tür in die Wohnung In der K 8 1* Der Die Kaiſerzuſammenkunft in Valtiſch Port. Die Ankunft Kaiſer Wilhelms. * Baltiſch⸗Port, 4. Juli. Seit dem frühen Morgen hißten die ruſſiſchen Schiffe am Großmaſt die deutſche Flagge Die Jachten„Standard“ und„Poljarnaja Swjesda“ liegen, nebeneinander, dazwiſchen iſt der Platz für die„Hohenzollern“ Etwa um 410 Uhr zeigten bei ſonnigem Wetter und ſtille See Rauchwolken das Herannahen der deutſchen Schiffe, von einer ruſſiſchen Torpedobootsdiviſion geleitet. Auf dem Mer fuhren dem Kaiſer der deutſche Botſchafter Graf Pourtales mi den Militär⸗ und Marine⸗Attachees auf der Jacht des Marine miniſters„Newa“ entgegen. Als ſich die deutſchen Schifß näherten, gab die Jacht„Standard“ das Signal zu dem Saluß von 33 Schüſſen.„Poljarnaja Swjesda“,„Andrei Perwes wany“ und„Imperator Pawel Pjerwy“ donnerten über di⸗ Bucht.„Moltke, antwortete. Bei der Vorbeifahrt der„Hohen zollern“ ertönte ein weitſchallendes Hurra der deutſchen und ruſſiſchen Matroſen. Das Zuſammentreffen der Monarchen. wW. Baltiſch⸗Port, 4. Juli. Nachdem die„Hohenzollern“ ver⸗ ankert war, fuhr der Kaſſer von Rußland auf einer Dampfpinaſſe zur Begrüßung des Kaiſers nach der„Hohenzollern“. In dem Ge⸗ folge des Kaiſers von Rußland befanden ſich der Hofminiſter und der Flaggenkapitän und die zum Ehrendienſt des deutſchen Kaiſers Kommandierten: Generaladintant Baron von Mayendopff, Ko⸗ treadmiral à la Suite Graf von Heyden, Flügeladjutaut vom Dien! Aſſenjew, ſowie des dem Prinzen Adalbert zugeteillen Fll geladjntanten Volkow. Die„Hohenzollern“ hißte die ruſſiſcht Kaiſerſtandarte, die die deutſchen Schiffe ſalutierten. Die rufſt ſchen Schiffe antworteten. Um 9 Uhr begaben ſich der Miniſter⸗ räſident, der Miniſter des Aeußern, der Kriegsminiſter und del Gouverneur von Eſthland an Bord des„Poljanaja Swejesda.“ Auslaſſungen der ruſſiſchen Preſſe. wW. Moskau, 4. Juli. Die konſervative Zeitung Mos kowski Wjedomoski iſt der Anſicht, daß die Entrebn nicht den deutſch⸗ruſſiſchen Beziehungen gelte, die freundſchaf licher Natur ſeien, ſondern eher der allgemeinen Politik gewidem ſeien. Der italieniſch⸗türkiſche Krieg könne den Gegenſtand del Beſprechung bilden. Eine neue Gruppierung der Mächte ſe ſowohl unwahrſcheinlich, als auch für Rußland gefährlich. Utroſſij(fortſchrittlich) meint, bei der Liquidation des italieniſch-türliſchen Krieges wolle Oeſterreich⸗-Ungarn die Frage der Kompenſation aufs Tapet bringen. Es frage ſich, Deutſchland wie 1908 den Bundesgenoſſen helfen werde de Kaſtanien aus dem Feuer zu holen. Die öffentliche Meinunng Rußlands wolle eine Antwort auf dieſe Frage während da Entrevue erhalten. Die Entrevue habe daher eine ſehr erns Bedeutung. E. wanne, Sine enß teglitz ip e Fenn Ulter 105 kt. J nken deß bewußf Jebungz die Frg zten Zeh ein arge 5 Frieh irichtun dann d gen un hatte i net. En⸗ Hintet die Kleß 1s Mäd ick. A hepagrt anne lag t wurg en. Zlus ſei. G ie autß ich den iellt, ud e Kinden ilich haß oben, 1 Fenſter ch einig te. E e übere Tat ab t meh er eingt hte un ieder e en Vot⸗ Muhe Morgen Flagge “liegen zollern id ſtilla ffe, von n Meer ales mi Warine Schiff n Salut Perwes iber di“ „Hohen hen und rn“ ver Gebieten hat ſich wenig verändert. 1 * * 95 Mt im, 4. Juli. Soeneral⸗Buzeiger, Badiſche Neueſte Machrichten.(Abendblatt.) 5. Seite. 5 Von Tag zu Cag. — Das Auto der Saccharinſchmuggler. sh. München, 3. Juli. Die Saccharinſchmugglerbande, die etwa aus 20 Köpfen beſteht und deren Sitz Zürich iſt, iſt nun in ihrem ganzen Treiben beinahe völlig entlarvt worden. Be⸗ kanntlich gelang es jüngſt der Münchener Kriminalpolizei, auch den„zweiten Direktor“ für Bayern und Böhmen— beinahe zu verhaften, er entkam jedoch in die Schweiz. Bald darauf paſſierte ein Automobil die bayeriſch⸗ſchweizeriſche Grenze, das in Memmingen angehalten wurde und bei näherer Unterſuchung ſtellte ſich heraus, daß es ein Saccharinſchmugglerautomobil war. Der Chauffeur Schurz wurde feſtgenommen und vom Land⸗ gericht Kempten zu 1½ Jahren Gefängnis und zu einer Geld⸗ ſtrafe von 75000 Mark verurteilt. Während dieſes Prozeſſes erſchienen in Memmingen, wo das Automobil noch ſtand, drei Herren, die verſuchten, das Automobil zu ſtehlen. Hierbei wurden ſie feſtgenommen und ſie entpuppten ſich als der Herr „zweite Direktor“ für Bayern und Böhmen und als zwei Chauffeure aus München. Nunmehr ſitzt der größte Teil der Saccharinſchmugglerbande hinter und Riegel. — Unterſchlagung amtlicher Gelder. Ber⸗ lin, 4. Juli. Nach Unterſchlagung von 14000 Mark amtlicher Gelder iſt der 41jährige ſtädt. Steuererheber Karl Schmidt flüchtig geworden. In einem an ſeine Frau gerichteten Briefe hat er angegeben, er habe ſeiner Wettleidenſchaft nicht wider⸗ ſtehen können und ſich zu Unterſchlagungen verleiten laſſen. Es bliebe ihm nichts anderes übrig, als den Tod zu ſuchen. Jolkswirtschalt. Stempel auf Schecks und Bankquittungen. Auf Grund berſchiedener an ihn herangetretener Anregungen beſchäftigte ſich der Ausſchuß des Deutſchen Handelstages zu wie⸗ derholtem Male mit dem durch Geſetz vom 15. Juli 1909 geſchaffe⸗ nen Scheck⸗ und Bankguittungsſtempel. Der Bericht⸗ erſtatter zu dieſem Punkte hob die bedenklichen volkswirt⸗ ſchaftlichen Wir kungen der Steuer hervor. Sie habe ſich wie ein Mehltau auf das erwachende Verſtändnis für einen bar⸗ geldloſen Zahlungsverkehr gelegt und weiten Kreiſen den Gebrauch des Schecks verekelt. Wohl ſei die einzelne Abgabe gering, der Auf⸗ ſchlag von.50 bezw. 5 Mk. auf das Scheckbuch, das man bisher umſonſt zu erhalten gewohnt ſei, immerhin ſtark fühlbar. Gerade der kleine und mittlere Scheckverkehr werde durch den Stempel ſchwer getroffen, und wenn es auch richtig ſei, daß mit kleinen Schecks bisweilen Unfug getrieben ſei, ſo müſſe die Entwicklung nicht dahingehen, ſie völlig zu beſeitigen, ſondern durch Ausbil⸗ dung des Clearing⸗Verkehrs auch ſie zu nützlichen Gliedern des Scheckverkehrs zu machen. Der Stempel treffe aber den Scheck ſchlechthin, auch den Ueberweiſungsſcheck. Die Folae ſei ein ſtarker Rückgang des Scheckverkehrs in Deutſchland, den die Berichte der Banken in beredten Zahlen verkündeten. Zu alledem ſei das finanzielle Ergebnis für das Reich gering und weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Eine beſondere Schwie⸗ rigkeit habe ſich daraus ergeben, daß im Stempelgeſetz den Schecks die Bankquittungen gleichgeſtellt worden ſeien. Man habe erwartet, daß dies nur inſoweit von ihnen gelten ſollte, als ſie in der Tat zum Erſatz von Schecks zu dienen geeignet ſeien, und auf dieſen Standpunkt hätten ſich anfänglich auch der preußiſche Han⸗ dels⸗ wie der Finanzminiſter und die Gerichte geſtellt. Das Reichs⸗ gericht habe aber neuerdings auch eine bloße Beſtätigungspoſtkarte über den Empfang von Geld aus Bankguthaben für ſtempelpflichtig erklärt. Die Diskontogeſellſchaft habe angeſichts deſſen beim Bundesrat beantragt, ihr wenigſtens die Nachſtempelung älte⸗ rer derartiger Quittungen zu erlaſſen. Gemäß dem Vorſchlage des Berichterſtatters beſchloß der Ausſchuß, dieſes Erſuchen zu unter⸗ ſtützen, unbeſchadet ſeiner grundſätzlichen Stellung, die er dahin bekundete:„Der Ausſchuß des Deutſchen Handelstags erachtet die durch das Geſetz vom 15. Juli 1909 erfolgte Einführung eines Scheck⸗ und Bankquittungsſtempels für eine vom volkswirtſchaftli⸗ chen Standpunkte aus ſchädliche, vom Standpunkt der Reichsfinan⸗ zen aus verfehlte Maßnahme und bittet den Herrn Reichskanzler, die ſchleunige Aufhebung des Scheck⸗ und Bankquittungs⸗ ſtempels herbeizuführen.“ n. Mannheimer Produktenbörſe. Trotzdem die zur Zeit herrſchende, vorwiegend naſſe Witterung für die Vegetation der Halmfrüchte als nicht günſtig erachtet wird, nahm der heu⸗ tige hieſige Markt wiederum einen ruhigen Verlauf. Es iſt dies auf die ſchwache Tendenz, die von den amerikaniſchen Märkten gemeldet wird, ſowie auf die ermäßigten Offerten ſeitens der Exportländer zurückzuführen. Namentlich für Brotgetreide war die Tendenz ſchwach, während für Hafer, ſpeziell für gute und mittlere Sorten etwas mehr Nachfrage zu konſtatie⸗ ren war. Für Futtergerſte als auch für Mais war die Stimmung ruhig, bei kleinem Geſchäft. Der Mehlhandel läßt in der letzten Zeit wieder zu wünſchen übrig. Im hieſigen offiziellen Kursblatt wurden die Preiſe für Weizen, Roggen und Futtergerſte, teilweiſe um 0,25 M. per 100 Kg. bahnfrei Mannheim herabgeſetzt. Vom Ausland werden angeboten die Tonne gegen Kaſſa cif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletla⸗Ruſſo 76 Kg per Juli⸗Aug. M. 167.——167.50, dito ungariſche Ausſaat 77 Kg. per Juli⸗Aug. M. 168.——168.50, dito ungariſche Santa Fe 78 Kg. per Juli⸗ Aug. M. 169.——169.50, dito blauſpitzig 78 Kg. per Juli⸗Aug. zu .165.——165.50, Redwinter II per Juli⸗Aug. M. 172—172.50, Mani⸗ toba Nr. 3 per Juli⸗Aug. 179.——179.50, dito Nr. 4 per Juli⸗Aug. 163—163.50, IUka 9 Pud 30⸗35 prompt M. 176.——176.50, Ulka 10 Pud prompt M. 178.——178.50, Alima 10 Pud 5 ſchwimm. M. 186.—186.50, Rumänier 78⸗79 Kg. bper prompt M. 184.— bis 184.50, dito 3% blaufrei prompt M.—.—, Rumänier 70—80 Kg. 3 Prozent blaufrei M.——, dito per prompt M. 186.——186.50 Norddeutſcher 78/79 Kg. wiegend per prompt Verſchiffung 187.——187.50. Roggen ruſſiſcher 9 Pud 10⸗15 per prompt M. 139.——139.50, dito Pud 20⸗25 per prompt Mk. 141.—141.50, dito 9 Pud 30⸗35 per prompt 143.—143.50, norddeutſcher 74/75 Kg. per prompt Mark 150.——151. Gerſte ruſſiſche 59—60 Kg. per Jali⸗Aug. Mk. 142.—.—142.50, dito 58⸗59 Kg. per Juli⸗Aug. Mark 141.——141.50. rumäniſche 59⸗60 Kg. ver Juli Mk. 142.50—143.—. La Plata 58 Kg. per Juli⸗Auguſt 141—141.50. Mais Luplata geib rye terms ſchwimmend Mark—.—.—.—.— Juli⸗Aug. Mk. 108.—109.—, Donau Galatz Foxnanian priompt Mk. 121.—121.50, Odeſſa per prompt Mk. 120.——120.50, Novoriſſik per prompt Mark 000—000.00, Mixed per prompk Mark 127—127.50, Hafer ruſſ. 46⸗47 Kg. Juli M. 144——.144.50, dito 47248 Kg. prompt Mk. 145—145.50, Donau 46⸗47 per Juli⸗Aug. Mk. 144.50—145 dito 50⸗51 Kg. Juni Yk. 000.— 000,00. La Plata 46—47 per Juli⸗Aug. M. 119.——120.—. Mannheimer Effektenbörſe vom 4. Jul 105 Kleines Geſchäft fand heute ſtatt in Aktien der Mannheimer Ver⸗ ſicherungs⸗Geſellſchaft zu 900 4 pro Stück. Die Aktien der Badiſchen Aſſekurauz⸗Geſellſchaft ſtellten ſich 1930 G. 1950 B. Auf den übrigen Telegraphiſche Handelsberichte. Rodi u. Wienenberger.⸗G. für Bijonterje und Kettenfabrikalion in Pforzheim. * Pforzheim, 4. Juli. Die Generalverſammlung obiger Ge⸗ ſellſchaft genehmigte heute einſtimmig die Anträge der Verwaltung und beſchloß die Auszahlung einer Dividende von wieder 8, ſo⸗ wie die Erhöhung des Aktienkapitals um 600 000 auf 1800 000% Die Feſtſetzung der Modalitäten und des Zeitpunktes der Ausgaben der jungen Aktien bleiben der Verwaltung überlaſſen. Maximilianshütte. * Ham m, 4. Juli. In der der Maximilianshütte in Regens⸗ burg in Bayern gehörigen Zeche Maximilian iſt man nunmehr mit dem Durchſchlagen zwiſchen Schacht 1 und 2 fertig geworden. Nach 10jährigem Ringen mit ſtarker Waſſerzufuhr kann nunmehr bald mit einer größeren Kohlenförderung begonnen werden. Es war dies bis⸗ her nicht möglich, da die Bergwerksbehörde nach dem Radbotunglück der Zeche die weitere Kohlenförderung bei Vorhandenſein nur eines Schachtes laut„Frankfurter Ztg.“ unterſagte. Zufuhren engliſcher Kohlen nach Hamburg. * Hamburg, 4. Juli. Die Zufuhren engliſcher Kohlen nach Hamburg im Juni betrugen 551927 Tonnen gegen 395 600 Tonnen im Jahre 1911. Der bedeutende Mehrzuſchuß hängt laut„Frkf. Ztg.“ hauptſächlich damit zuſammen, daß bei dem günſtigen Waſſerſtand der Flüſſe große Kohlenmengen nach der Oberelbe verſandt wurden. Geſellſchaft für Brauerei, Spiritus⸗ und Preßhefenfabrikation vorm. G. Sinner, Karlsruhe⸗Grünwinkel. * Berlin, 4. Juli. Wie bereits gemeldet, ſind nunmehr die neuen 1 Million Aktien mit halber Divibendenberechtigung zur Ber⸗ liner Börſe zugelaſſen worden. Die neuen Aktien, durch deren Aus⸗ gabe das Grundkapital um 7 Millionen Mark' erhöht wird, wurde im Frühjahr 1912 zur Stärkung der Betriebsmittel zum Kurſe von 165 Prozent an eine Gruppe mit der Verpflichtung übergeben, ſie den Aktionären zu 170 Prozent anzubieten, wobei die Geſellſchaft die Druck⸗ und Stempelkoſten, ſowie die übrigen Speſen der Neuemiſſion zu tragen hakte. Der Proſpekt macht ferner einige Mitteilungen über die Syndikate, an denen die Geſellſchaft beteiligt iſt und hebt hervor, daß ſie bei der Spiritus⸗Zentrale ein Kontingent von 3,32 Millionen Liter reinen Alkohol und mit dem Hefeſyndikat eine ſolche von 14% der geſamten Produktion beſitze. Das Hefeſyndikat laufe noch bis 30. September 1909. Es erſcheine jedoch zwelfelhaft, ob die Beſtände geſichert bleiben können. Die Aenderung des Branntweinſteuergeſetzes werde die Geſellſchaft Sinner weniger hart als andere Werke trefſen, da ihre Norddeutſchen Fabriken keinen bezw. nur einen unweſent⸗ lichen Kontingent beſitzen, alſo nichts verlieren, und die Süddeutſchen Fabriken ihren Kontingent größtenteils behielten. Eine weſentliche Verſchiebung gegen ſeither werde in dieſem Fabrikationszweig wohl nicht eintreten. In der Brauerei ſeien, laut„Franf. Ztg.“, die Nach⸗ wirkungen der erhöhten Bierſteuer noch nicht überwunden. Doch ſei der Abfatz gegenwärtig zufriedenſtellend. Für 1907—08 betrug die Dividende der Geſellſchaft 16 Prozent, ſeither 12 Prozent. Der Ge⸗ ſchäftsgang im laufenden Jahre ſei am allgemeinen befriedigend und laſſe, wenn nicht außergewöhnliche Ereigniſſe eintreten, auch wieder ein zufriedenſtellendes Ergebnis erwarten. 8 Konkurs gegen die Bankfirma Leopold Peyſer, Berlin. * Berlin, 4. Juli. Gegen die Firma Leopold Peyſer u. Co. iſt Konkursantrag geſtellt worden. Die Gläubiger dürften kaum etwas erhalten. Sie verlangen, laut„Frkf. Ztg.“ die Rückzahlung der früheren Dividenden, die auf Grund gefälſchter Bilanzen verteilt worden ſind. Wiedereröffnung der Reisbörſe. *Tokio, 4. Juli. Bei der geſtrigen Wiedereröffuung der Reis⸗ börſe gingen die Preiſe nach anfänglicher Hauſſe auf 22,34 Den zurück. Heutige Verkäufe in der Provinz haben eine weitere abwärts ge⸗ richtete Preistendenz auf umfangreichs usfuhr aus Kangoon und gute Ernteausſichten herbeigeführt. Die Farmer verſehen die Märkte freigiebig und man glaubt, daß der Corner in Reis zu Ende iſt. Telegraphiſche Börſen⸗Berichte. (Privattelegramm des General- Anzeigers.) * Frankfurt a.., 4. Juli. Fondsbörſe. Die Stimmung am hieſigen Platze war nicht ſo lebhaft wie in den letzten Tagen. Für Montanwerte zeigte ſich heute wieder Realiſationsluſt, die ſich ganz beſonders in Phönix, Deutſch⸗Luxemburger und Harpener be⸗ merkbar machte. Auch Gelſenkirchener ſchwächer. Elektrowerte zeigten wenig Veränderungen. Ediſon wurden ſchwächer, Schuckert gaben ebenfalls im Kurſe nach. Akkumulatoren Berlin blieben unverändert. Siemens behauptet. Am Kaſſamarkt für Dividendenwerte blieb die Tendenz behauptet. Adlerwerke Kleyer ſchwankten, 225——5 ge⸗ handelt. Von chemiſchen Werten wurden Scheideanſtalt ziemlich lehhaft umgeſetzt. Von Transportwerten ſind öſterreichiſche Bahnen gut be⸗ hauptet. Baltimore und Schantung unverändert. Schiffahrtswerte wurben realiſtert, Lloyd und Hapag verloren 1½ Prozent. Am Bankenmarkt ſchwächten ſich heimiſche größtenteils ab. Gut gehalten haben ſich Disconto und Darmſtädter Bank. Credit behauptet. Am Kaſſamarkt für Rentenwerte war die Tendenz ruhig. Heimiſche Au⸗ leihen ſchwächten ſich ab. Ausländiſche Renten behauptet. Tükenloſe ſchwächer. Der Geſchäftsverkehr blieb bis zum Schluß ruhig. Auch an der Nachbörſe hat ſich das Kursniveau nur wenig verändert, doch iſt ſchwächere Tendenz vorherrſchend. * Berlin, 4. Juli. Fondsbörſe. Der heutige Verkehr begann mit Abgabe in Montanwerten. Packetfahrt und Lloyd ſetzten mit einer Kurseinbuße von 1 Prozent oder mehr ein. Elektroaktien gaben gleichfalls nach. Auf dem Bankenmarkt machte ſich ebenfalls der un⸗ günſtige Einfluß bemerkbar. Ruſſiſche Banken wieſen bei Beginn eine Ungleichmäßigkeit in der Kursbewegung auf, im Verlaufe be⸗ wegten ſich aber die Notierungen der aufangs feſten Petersburger Internationalen Handelsbank ebeufalls abwärts. Am Bahnenmarkte zeichneten ſich Prince Heury durch Feſtigkeit auf Grund der guten Einnahmen aus. Canada konnten ihren Anfangskurs nicht behaupten. Tägliches Geld 4 Prozent. * Berlin, 4. Juli. Produktenbörſe. Nach ſtetiger Eröffnung wurde die Haltung des Getreidemarktes ſchwächer, doch hielt ſich das Geſchäft in engen Grenzen. Speziell für Roggen wurden Abgaben getätigt, ſodaß der Preis um 1% zurückging. Herbſtweizen gab eine halbe Mark nach. Haſer konnte ſein geſtriges Niveau beſſer behaupten. Rüböl auf gute Nachfrage feſt. Wetter: bedeckt. Anfangskurſe. Getreide. Antwerpen, 4. Juli(Telezr.) Peiien amerikan. 24.—, per Juli 22.65, per Sept. 20.87, per Dez. 20.67. Zucker. Magdeburg, 4. Jult. Zuckerbericht, Kornzucker 88% o. S. 12.00—00.00.00, Nachprodufte 75% b. S. 00.00—00.00, ſtetig. Brod⸗ rafffinade I. ohne Faß 00.00—00.00, Kryſtallzucker J. mit Sack 00.00—00.00 gemablene Raffinade m. S. 00.00.00—00.00 gemahlene Mehlis m. S. 00.00—00.00, ruhig. Magdeburg, 4. Juli.(Telegr.) Robzucker: 1. Prodeikt. Tran⸗ ſito frei an Bord Hamburg per Juli 11.60— G. 11.70—., per Auguſt 11.77%., 11.80— B. per Sept. 11.62%½ G. 11.65.—., per Oktober⸗Dezbr. 10.17%., 10.22½., per Januar⸗März 10.27½., 10.32½ B. ver Mai 1912 10.40— G. 10.42½ B. Tendenz alte Ernte ſtelig, neue Ernte rubig.— kühler, aufheilernd. Hamburg, 4. Juli.(Telegramm.) Zucker ver Juli 11.65.—, Aug. 11.70—, Sept. 11.57.—, Okt.⸗Dez. 10,12 ½ Jan.⸗März 10.22.%½, Mai 10.47½. Tendenz: matt. Kaffee. Antwerpen, 4. Juli.(Telegr.) Kaffee Fantos good average, per Juli 82., per Sept. 88.¼, per Dez. 88¾, per März 88 ¾. Hamburg, 4. Juli.(Telezr.) Kaffee goell averzge Santos per Sept, 68¼, per Dez. 68—, per Mär; 68—, per Mal 68 ½ ſtetig. Schmalz Antwerpen, 4. Juli.(Telegramm.) malz 130.25. Salpeter. Ankwerven, 4. Juli.(Telegr.) Febr.sMärz 26,60. 142 1 Amerikaniſches Schweine⸗ per 4 Salpeter displ. 26,— Gäut. Anwerpen, 4. Juli. Häute 1207 Stück verkaukt. Wolle. Antwerpen, 4. Juli.(Telegr.) Deutſche La Plata⸗ammzug⸗ wolle per Juli.72, per Sept..70, per Dez..67, per März.65. Baumwolle und Petroleum. Bremen, 4. Juli.(Telegr.) Baumwolle 63.—, 11„ Antwerpen, 4. Juli.(Telegr.) Petroleum Raff. Dipsponihel per Juli 23½, Aug. 23¾, Sept.⸗Okt, 24—. Eiſen und Metalle. gondun, 4. Juli. 1 Uhr. Anfang. Kupfer per Kaſſa 76.11.16, Kupfer 3 Monate 77.01.02, kaum ſtetig.— Zinn per Kaſſa 205.—, Zinn 3 Monate 201—, ruhig.— Blei ſpaniſch ruhig 18.09.16, engl. 18.07.08. — Zink gewöhnl. 26.00.00 ſpezial 26.01.02, ſtetig. 5 Glasgow, 4. Juli. Cleveland Roheiſen Middlesborough Warrants(Eröffnung) per Kaſſe 56 sh 04.½.., per 3 Monal 56 8 08— Geld, matt. Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56, 1687, 6436 4. Jult 1912. Proviſionsfrei! Ver⸗ Wir ſind als Selbſtrontrahenten Käufer unter Vorbehalt: 5 9 0 0 ———̃(— .⸗G. f. Kinematografie u. Filmverleih., Straßburg 171 Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, vudwigshafen M. 450 M. 430 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 285— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 44zfr 42zfr 5„ Vorzugs⸗Aktien 84— Benz& Co., Mannheii, 212 210 Pruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft— 60 zfr. Bürgerbräu, Ludwigshafen— 265 Compagnie francaiſe des Phosphates de'Occanſe fs.1200 Deutſche Celluloidfabrik Letpzig 264 260 Deutſche Südſeephosphat.⸗G. 172 zfr. 168 zfr. Europa, Rückverſ. Berlin M. 610 M. 570 Erſte Deutſche Ramiegeſellſchaft, Emmendingen 120 172 Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffabriten Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens 80— Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim 5özfr Forſayth G. m. b. H.— 154 Hamburg Verſich. vollbez. Akt M4300 M4200 Herrenmühle vorm. Genz, Heidelberg— 88 Küßhnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal— 126 London und Provincial Electric Theatres Ltd. 16 fh— Maſchinenfabrik, Werry 118— Neckarſulmer Fahrrabwerke Stamm⸗Aktien— 114 Pacific Phosphate Shares alte ſhares L. 6.206 9 8„„ ane— 27 Preußiſche Rückverſicherung M. 380.— Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft 5— 126 zfr. Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim— 230 Rhein. Metallwarenfabrik Genußſch. M. 220 M. 205 Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannhein— 114 Stahlwerk Mannheim 115⁵— Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannhein— 92 Südbdeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine M. 160%.— Unionwerke,.⸗G., Tabriken f. Brauerei⸗Ginrichtungen 182 179 Unionbrauerei Karlsruhe 60 Union, Projektionsgeſellſchaft, Franfurt 5 276 05 Bita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannhein M. 570 M. 550 Waggonfabrik Raſtakt— 73 Weißenbofterrain.⸗G. Stuttgart 94 zfr. Zſchocke⸗Werke, Kaiſerslautern 13 157 Schloßhotel Heidelberg— 85 —— e ee een —— Muſilverein E. Ordentlichen General⸗Verſammlung Mittwoch, den 17. Juli, abends 7 uhr in der Aula der Luiſenſchule. 72409 Tagesordnung: 5 Jahresbertcht. n . Kaſſenbericht. 3 Wahlen nach§ 15 der Statuten. Der Vorſtand. D 7J7JJGCCGCCTc.((... Todes⸗Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben guten Mann, unſern unvergeß⸗ lichen Vater, Bruder, Schwager und Oukel 5* 0„ Anton Wacker Steueraſſiſtent nach langem ſchwerem Leiden, wohlvorbereitet, im Alker von 48 Jahren zu ſich in die Ewigkeit zu nehmeu. 2251 Um ſtille Teilnahme bittet Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen Fran Berta Wacker, geb. Rigſinger. Mannheim, Kepplerſtr. 23. 8 7 0 Gaggenau⸗Biſchweiler(Murglahh, Jufi1t Die Beerdigung findetin Gaggenau, Murgtal. am Samskag, 6. Juli, nachmittags 5½ Uhr ſtatt, Nach schwerem Leiden wurde seine sogensreichen Tätigkeit an der Ober realschule rolessor Atlolf Menz am g. Juli durch den Jod entrissen. Seine gewissenhafte und treue Arbeit jim Beruf und sein zuverlässiger, auf. richtiger Charakter sichern ihm ein bpieibendes Andenken bei seinen Kollegen und seinen Schülern. MANNHEINM, den 4. Juli 1912. Im Auftrag des Lehrerkollegiums der Oberrealschule: Dr. Rose, Direktor. 2* Zwangobverſteigerung. Freitag, 5. Juli 1912, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal hier gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: Möbel und Sonſtiges. Guten bürgerl. Mittag Neckarau, 4. Juli 1912. 5 ichtsvollz und Abendtiſch. Groß, 0 8, 10, eine Tr Tost u. Logis], 8, 17, del Alleinſtehende älk. Damen erhalten gute Peuſion. 710 neral⸗Anzeiger, Badi 4. e lannheimer Eiffekt be 2 0 enbörs 15 — Obligationen 4½ Ruſſ..⸗G Zellſtofffb 1½ Speyerer Zi 45 2 G Zell b. Speyerer Ziegelwerke 99.— B Brief G Waldhof bei Pernau in 4½ Südd. Drahtinduft 50 rief Geld Brief Ge 4 Giſenbahn⸗Oblig. Hib and 99.30 B 10 Lond Difſhem ilich.d0 ch Fr Werger, Worms 75.——.— öFuchs Wſg Hdlg.——161 4 2970 Hyp.⸗Bt. unk. 1902 97.30 04% Oberrh. Ei enb.⸗Gej 8 Cte. Tonw. Offſtein.⸗G.—.— G Pf. Preßh Syritfd 9. 9.—161.— verſchied 970 2 Aud ſhel 8 en 0. 97.50 G 47½ H. Schlink& 100 40& Dr. H. Loſſen, Worms f. Preßh. u. Srritfbr.—.— 200.— Hüttenh. Spinnere! 44.—. 8 0„„Rommunal 88.50 be At eb ſür Seilindn 91 4 Spey auſas ½ Zell ooffabrit Waldho 100.50 B Trausport Heddern) Kupferw. u. 75 Slädte-elnlehen, 80 uſuge 1 55 u⸗ 5 5.⸗G. Speyer 98.— Cſ4½ Zellſt. Waldh. 1908 101.30 0] u, Verſicherung. de Frtf.——118.— 95 75 Freiburg i. B. 90.15 B04 d..⸗G. f. N B..⸗G.— 15 B4½ Bad..⸗G. f. Rhſchiff. B..⸗G. Rhſch. Seetr.—.— 84.— Nähmfb 5 Ri be v. 1903 89.80 B5 u. Seelransport 98. G Aktien. Min Dampfſchl.—.— 50.— Koſth Fel d. Pupierf Ce arlsruhe v. J. 1907 90.60&4½ Had. Anil. u. Sodaftr. 102 50& Mannb. Lagerhaun—.—101. Mann 8 30 0 1806 86.— f4% Bad. Anil u. BDeaken. Blef Geld Prief Geld Fraukona Müic⸗ und ee Necen ee 8 75 7 02 90.50 G Serie B3 103.50 b3 Badiſche Bank 12 80 eſt W eitt Mitverſ. vorm. Bad. Oberrh. Elektrizität—— 30.— Ec gshafen 102.— G14 Br. Kleinlein Heidelbg. 99.— G Pfälz. Bank„ Vorzug—.— 101 50„Rück⸗ u. Milverſ.—— 1065ſ Pfäl Mühlenwerke———.— G. 3%* v. 1906 97.50 G 55 Bürg. Brauhaus Bon“ 03.— G Pfatz p. ⸗Bank—.— 191.25 Brauereien. 85 Fr. Transp.⸗Unfallu. Pf. Nühm. u. Fahrrdf.—.— 183.— G5 10 Mantz Oblig. 1912 5 g0c ee den 102.— G Athein. 0 B95. Brallerel 70 Oab, Aen un—.— 2390] Portl.⸗Zement Hdlbg.—.— 150.— Ie .5 errenmühle Genz 98.—( Nhein, Hyp.⸗Bant 50 35—.— 70.— Bad. Aſſecuranz 1950 1930ſ tt 5—— 14750 2 1„ 1907 98.90 G4½ Koſth. Cell. u. Papt ſbr. 99. 75 G Züdd. Bank Durl. Hof vm. Hagen—.— 252.50 Continental. Verſich.—— 870.— 18——5 33250 5* 1901 98 8 452 18 unheimer Dampf⸗ Südd. Disc.⸗Gef. e 96725 146— 121 8—.— 900.— Südd Draßt⸗Induſt. ſaſfaer.50 Gabaen„Gamter, Freibg. 96.25— Oberch. Verſich.⸗Geſ.—— 1150 e eee bee Secte 88 89. G Heilbr. Straßenbahn—.— 8 mitt—.— 76.—— 5 % 1395 8880 6% e oeme 10.—»Sidue Aüer,—— e. Neaſe— %„„1898 88.80 é& werke, Karlsrube— hem. Induſteie. Mannh. Afuenbr.—.— 152 50 AsG, f. Seilinduſlrie——118.— Jucker br W 810* 1904 88.50 G 45 Pfälz. Chamotte 5 Vad.An Ankl.⸗u. Sodafbr.—.— 509.50 Brauerei Sinner— 225 Dingler'ſche Mſchfbr. 1188 Zuckerſbr⸗ 7 5 217.—„ 910 1945 88.8 CGJ[ Tonwerk.⸗G Eiſenbg. 102.— 6 Fhen Fab. Goldenbg.—.— 283.— Br. Schrödl,—. 191.— Emaillw. Maikammer—.— 101.— VCCCCfi de b0 5120 e e e Fe es eee e jJCV 72 Wiesloch v. J. 1905 91.50 64½ Schuckert⸗Oblt becg Fabriten 90—5— 8 Sbeper—.— 410 ̃ D 85 ⸗Obligat. 99.60 B! Berein D. Oelfabriken 180 S 55— —————=„ Storch., Speyer—.— 61— 5 8——————— deecdte 2 4 7 2 HPhmk furter ffektenbörse + 0 Telegramme der Continenkal.Tel e zenfal⸗Telegraphen⸗Compagnie. Aklien induſt 8 125 Aktie tri Reichsbankdiskont 47 Prozent n indyſtrieller Unlernehmungen. Akltien deutſcher und avsländiſcher Trausportauſtalten. Schlußkurſe.—, Sndd. Giſenb. 152. 12300 He. 2 8hn ö 5 3835 Aumtium Neu 8— eſt. Südhahn Lom 3 Frankfurt a.., 4. Juli.(Anfangskurſe). Kreditakllen 201,78 Aſch, 18159 1508 90—58 77780 Hamburzer Paſrt 119. 138 Jei Meridtenaeade 95 ee mandit 186— Darmetädter121 50, Dresdner Bank 154 ſchbg Maß Honzol 181 83.50 Boigt 178.— 14 Norddeutſ her Lloyd 119.75 120.12] Baltimore und Ohio 106.% 107.25 2— 1 495 Bauk 255 50, Stgatsbahn 153.— Neule Bod.⸗ ⸗G. Berl. 1 119.— 110.90 Sebbernz. perw 11750 118.55 JJ%)))CVVGV. ͤ 8 humer 40 5 355 ef 85 3 23 „Ungar 90.50. Teldeg iche u 188.¾, Laurahütte Waßß woeef 115 71 Mühlenwk. Pfandbriefe. Prioritäts⸗Obligationen. Wayß u. Freytag— 147.25] Straßburg 120.40 12J.90 4 3 Mechſel. Eichbaum Mannheim 115.90 116.—Kunſtſeidenfab 40.— 142.— 1 45 3. 85 4 3 Frankf.(Henninger) 126.— 125— eberweit St. 11 05 235 20 57.20 2 98.50 98.50 8 N 1 15 1177 2— 80. Pr.⸗Akt. 2 b. Uk. 8.90 JJV%%%%ÿnfnm ̃ 80225 80 20 Sineh Piüe 878 80975.J Mann). Akttene) 151.——apletahrradw ee 528. 590 e VVVV 20.405 20.4700 Wien 8473 84.725 arkakt. Zweibrücken.———Naſchinenfbr. Hilper! 95.25 95.20„S16.17 97 80 n. Haeldoned 10 25 16.26 Welte d 76.— durte nee„b 1810 o880 5880,4 we ensdoere ang—.——.—Privatdiskon 317—— 78—Dürrko 7 5 5 5 5 0 Priwatdiskontd 3½f 3ʃ½½ Blein Silorg. Braub. 122.——. Dalmler Motoen 302.55 200. 60 r 80)) R Staatsp apiere. l. Deutſ 00. Badiſche Anflinſabrit 509.85 509.75 Siſen Fahrr.⸗u.Aulr. 126.— 120.61½. 590 98.50 98 89ſ% Pr. Centr⸗Kom. v. 5 CementwerkHeidelbg. 149.89 140,800[Maſchinenf. Gritzner 283.— 280.— 3 1901 kob. 1010 98.70 88.70 4. 3. Cementfabr.Kaclſtadt 120.— 129.— Kartstuher Maſchinen 158.— 158.—„Au. 15 80 10 89,10 4 Pr. Centrfonev. 0 ſch Reichsaul. 100.80 100 50 J8¼ h. Stadt⸗A 105—.— 88.70] Chem. Werke Alber! 455.50 400 Mauneswaunöohr 214d6 21e 40 2½%„ i dele Seile 1908 unk. 1917 99.70 99.70 50 4 80 15 1 10 6 10 90 G8 8 0 Se 246.— 244.75, Naſch⸗, Armatf, Llein 154·80 1650 355 9 9050 4% Pr. H9p.AB.abglt. 5 0 5 5 5 5 Arg. f. Gold⸗A. 1887———.— zu. Slo.Sth. A. 1150— 7148.— 9 Nayln. ⸗u. Fahrrdf— 8 pr. Tonf. Sk⸗An. 100.98 100 05% Chineſen 1893 99.95 99.80[ Farbwerke Höchſt. 629.— 628.75 1975 fane 182.— 183.4 S. 8 3½ Pr. 87.59 87.50 75 19 90 9 10 4702„„ 1898 94.10 98.35 5 e MNh.—.——— Seelee Frkth. 279 80 279.95 1 5 Spn. i0 5* 70511 97250 97900 0 4½, Japaner 94.95 91.90 J Holzverkohlung⸗Ind. 307.— 305.2[S hraubſpdfbr. Kram. 169.50 169. 75„ 1 5 ba iſche St⸗A. 1901—.— 100.—% Mexik. äuß. 88/00 95.—. 95.10] Rütgerswerke 191.80 101.90 Hel. beuſeSeſhr 170.80 179.70 07.17 98.— 98.— 50 15 409 100.60 100,053 Mexikaner innere 60 50 60.50 Ultramarinfabr., Ber. 231.— 23J. Pf Pulpertb. St. Jgb. 165.50 185.75 e 40 cbr adb. is dart, 970 50 e e eee e 5 25 253% italien. Rente———.— rahtind. N0.— 118.25 Ber. Fränk. schuhfbr. 129.50 129.50 5„ 77 90.20 93.204½ Oeſt. Silberrente 90 50 90.40] Akkumal⸗Fab. Berlin 581.90 537.80Sch Aab Her Ferſ 120.30 129.— Sanotunk.1015 88.80 88.80f4%„„ 40913 98.40 98.40 5 96.70.504%, Pasterrenn. Acc. Böſe, Betlin—.——.—Sellindu lrle Wolff 118.— 118.— 8 Sbb⸗ 20 b988 40% Freutß„1917 98.40 98.40 1000—.— 90—4% Oeſterr Goldrente 96.40 96.70 Heltt.„Geſ Allgem. 267.— 28825B'wo lſp. Lamperksm,———— 4 buk 5„10 4% Preuß. Pfandb.⸗ „ 1904 88 20 88.2003 W Sertie 1 63.70 63.75 Bergmann Werke 112.35——Eitlin zen 99.50 99.50 Frk. Hppe⸗ſte ⸗B. Bank unk 1919 88.40 98.40 1907 88.50 88.50 III 66.50 68.40 Broton, Boberi u. Co. 138.50 133 15,Kammgarn Kalſersl. 108.— 191.75 Selduvlunk.199 99.10 99.10, 4% Pr. Pfobr.⸗Bk⸗ .⸗B.-A..1915 99.85 100.15¼(4½ neue Ruſſen 1905 100.50 100.40 0 Ue eiſ.(Berl.) 46950 169 750Waggonfabrik Fuchs 161. 161.— 4 Frlf. Hyp.⸗Kr.⸗V. Hyp.⸗Pidbr. Emiſ. f 100.5 100,15 4 Ruſſen von 1880 90.40 90.40 Lahmeyer 124.20 124.20 Jell toffaor. Waldhof 281.50 231.—.50 unvl. u. uk. 1920 99.10 99.10] 30u.31 unkdb. 1920 97.90 97.90 1 10 e Türkan000 3 80 Geke⸗e Schuge 100.20 d6 Had. Zuckerfabrik 216.20 21580(ei Senentene 4%% eene 85 15 1 6 89.90 9 5 Rheiniſche Schuck.⸗G. 146.50 146.50 Frankent). Zuckerfbr. 388.— 887.— 37. Pei O0b 99.30 99.308 3 Pt 98.70 88.70 2 90, ugar. Goldrente 90.80 90.80 8 90.— 89.85%4(Kronenfente 3750 87.25 Bauk- und Ver S. 44 uk. 1913 98.50 93.50 Kleinb. b. 04 94.30 94.80 2 1 e 6% N d8ene) dos d6c0 8 igdren 9en„ von ö.—1 Bad.„Prämien—.——.— 5 8˙ 4 3357 85 5 i6 17 5. S 9 h. 4%„„„ 1912 97.50 97.50 9 achſen 176.—17050 Badiſche Bant 26% 126.0J Nationarbank 122 16 128½ S. 45(lgb.) 90 50 90.80 4%„„„ 1917 97.80 97.80 e 1919 100.80 100.80]. Unverzinsliche Loſe. 85 eni 4⁰ 177 5 151.15 150.— 4 1 1 bdn 99.20 99.20 40„„„ 1919 97.90 97.90 1 ann! 90719ʃ2 98.30 98.30 Augsburger Hande 2 3 eſt. Länderban 132.50 132.50„ 4%„„ 1921 99.— 99.— K 1908-1913 98.30 98.80Freiburger 5 Comerſ. u. Disk.⸗B.—.——.—]„ Kredit⸗An talt 201.50 291.75 unvrl. 1917 99.20 99.1003½%„„ verſchieb. 88.— 88.— b Stadt⸗A. 1909—.——.— 5 Darm tädter Bank 121.75 121.85 Pfälziſche Bank 129.50 120.5, 4 Pfälz. Hyp.⸗. uk. 8 5 1914 88— 88.— — Deutſche Bank 255.50 255.75 Pfälz. Hyd.⸗Bank 191.30 190.75 U. Unvrl. 1920 99.20 99.50 3/ Rh..8 E⸗O. 88,30 88.80 Bergwerksaktien. 117 280 Het Shee ene 115.50 115.75 Hyp. 88.60 88.60 2½¼0 Ital' ſttl.g..B.— 1 . Effekten⸗Ban Deutſche 9 an 185. 134.60 4 Preuß.Centt.⸗Bod⸗ ge 80 115 187.— 188.25 Dise nto⸗Comm. 186.— 186.65 Rhein. 185.— 1884 Cred.⸗G v. 1390 97.50 97.50 Dresdener Bank 158.75 15 25 Nhein. Hyp.⸗B. 498.50 198 50 4 Cente⸗ Bod Er⸗ Oberrt. Verſich⸗G. 1145 1145 b e 50 ſter 0 5 155 Met illb. u. Netallg§. 132.10 132.40 Schuaff) Bankder. 12440 125.—. Gv 1899u.1901 kdb. 97.70 97.70 Mannh. Verfſ.⸗G.⸗A. 900.— 900.—. mourg 175.75 17 2 8 4 1555 15 1 50 25 50Eiſenb. Rentbank 184.20 184.— Wiene Bankver. 133.65 138.— Pr. Cenir.⸗Bod.⸗Er. Oberrh. Eiſenb.⸗Zeſ. 100.35 97.— 1 ller Jergw. 161 50 16J.75 Phöntr eninduf 214.50 217 Südd. Diskont 115.40 115 10 G. v. 1903 uk. 1912 97.40 97.40 Mannh. Stadtanl. 98.50 98.50 1 kt Bergb. 158.30 159.— Br.Köntgs⸗ u. Laurah. 174.50 174.50 Frkf. Hyp.⸗Creditv. 159.99 159.90 Jank Ottomane 134 50 183.50 Nachbörſe. Kreditaktien 201 50. Diskonto⸗Commandit 186— 3 ſt chener 188.½ 100.50 Gewerkſch. Roßleben—.——.— Staatsbahn 153.—, Lombarden 18¼½. eee JJ+T yu ↄ d ã cpcc VꝓßßcßccCccc————„ũ—— eere ErrhxrG— 2—— 1 Berliner Etftf K 5 O Snbörs S. 8 4. Jult.(Anfangs⸗Kurſe.) 4 5 4 5 4. 3. 4. 8. 4. 3. 4. 3. 40% Bagdadbah 0 8 5 Gelſeukirchner 188—190% fombacher Hütte 174.50 175.— ———.—Laurahütte 173ë—.— Ocher. Kredilallten 15 10 5 Treptow 415 85 313— Küütgers werken 185.75 186.25 Poöni 789.37 258.%, C Ungar Godrente 90 00 94) Rran); B ſpes).—898.— Hogenoh reken: 183.59 003 Stemens 3 ———.—Harpener—188.50 4 Neone e 2 g 8g erg doee 18.— 18.— Tend.: ſchwach. Berl. Hande.s⸗Geſ. 166.50 166.75Bochu ner 220.½ 231.% Kaliw. Aſhersleben 164 50 164.50J Sinner Brauerei 215¼20 215.— 9 280.¼ 232. Darmſtädtier Zink 121.½ 121.¼[Brown Boveri 131.50132.50 e Wene 10 8 Jull.(Schlußkurſe.) Deutſch⸗Aſiat. Bank 123.20 128 2 Bruchſ. Miſchinen 310.2 340.20 Ceilulofz ſoſtgeim Tonwaren Wiesloch 120.50 120.50 0 9 Deutſche ant 255— 25,% Chen. Albert 45070 eeee 12430 12 50 Fer Gam deſtsloert 53 30 8. 4. 3. Disc.⸗Kommandu 185,7186. 10 FCoſtſolidalton f..—- 118 14 eſeer; Töln⸗Roktweller 32 50 968.. 0 J25% Bapern 88.30 88.20[ Dresdner Bank 153.59 153.75 Dafnler 900.——— Licht u. Kraft 136.20 138,20 e leregeln 102— 193.50 r. 160 0—.—%% Hiſſen 88.60 88.60 Neichsbank 1 8510 Peig en, eee ee eeee ee Derhe oangend 14470 10 20 5 20.40 20.143 f0% Heſſen 70 e ee 50 81.125 81.12 30 Sachſen 80 10%10 Rüſengank 164 20 158.60 Bpnamtt⸗ Früt 181 181 0 Jeneeeen eeee eeen eee tur ds dante aaenlinebne 0 cnſd da, 6 0 ae de 5 eee en ie ee 118 118 bs en 505. 85920 en e 0 8 South Weſt. Lrita 145 80 144.10 b0 5 Japaner 94.75 05.— Staats ahn.——. D. Minſen u. Nant. 352 59 540 2 elr 253.70 262.90 Bogtländ. Maſchför. 715—715.5 80.25 80.30, 39d% Italtener bmdarden 18.% 18.½., Steinzeun verke 235— 251 90 dheü Stahlwerke 174.30 476 80 6 100 80 100.8. Maanb. Stadtun..50 93.50] altim re u. Ohis 106% 707.% Flocg Frrden 515.—514.70 Privatdiskont 3/.. 5 90.— 90.104 DOeſt. Goldrente 96.80 96.50] Fanzdꝛ Pacific 203.% 261—Eſſener fereditan taln 16l.50 16.5 W. Berli li.(T Nachbörf 9 80.— 80.30ſ3 Portug, unif. S. 3 66.59 68.59 dambur; Packe⸗ 14290 144.10 Flen Nannſtidt 142.80 162.50„Berlin. 4. Juli.(Telegr.) achbörſe. 9 90¹ 99.90 99.90 5 Rumänen 100 lo a0 101.25] kocdd Llovd 119 50 120.60 fuder Mleiſtift vorit 275— 272 2 1. 8. 8/09 100 60 100 60 8e% Ruſſ. Anl. 1992(.80 99.75] Idlerwerk Kleyer 339.— 514.10 een& Guillau ne15591547 Kredit⸗Aktien 201.75 202— Stagtsbahn 8 8. Türken uni. 10 5 Alg. Elektr.⸗Geſ. 25.7 266.90 geizner Maſchmen 279.90 281.20 Diskonto Komm. 185./ 186./ Lombarden 903/7—.——.—1 8 0⁰ edes 1 9 25 J Aluminſum 246.50 248.70**. Verl. Stäazens. 188.—183. 10%FF 3 /C(( Manaheim, 4. Juli 1912. General⸗Anzeiger(Badiſche Neueſte Nachrichten.)(Abendblatt) 7. Seite. A Tondoner Effektenbörſe. London 4. Julf.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. isländische Effektenbörsen- Pariſer Börſe. Paris, 4. Juli. Anfangskurſe. 4. 8. 4. 3. 30% Rente 92.52 92.50 Chartered—.——.— Spanier 94.90 95.— Debeers 494.— 489.— Türk. Looſe—.——.— Eaſtrand—.——.— Banque Ottomane 688.— 695.— Goldfield 97.——.— Rio Tinto 2013 2085] Randmines 164.— 164.— Tendenz: ſtetig. Wiener Börſe. Wien, 4. Juli. Vorm. 10 Uhr. Kreditaktien 646.— 644.70] Oeſt. Kronenrente 87.85 87.65 Länderbank 529.— 528.50]„ Papierrente 90.60 90.30 Wiener Bankverein 529.50 529.50]„ Silberrente 90.70 90.40 Staatsbahn 719.— 719.— Ungar. Goldrente 108.20 108.40 Lombarden 96.20 98.50„ Kronenrente 87.70 87.65 Marknoten 117.91117.91 Alpine Montan 9838.50 989.50 95.65 95.65 Skoda 768.50 758.— 8. 4. 3. 5/ Conſols 76%/16 76/ Premier 9/ 95% 4 Reichsanleihe 79½ 79ʃ½% Randmines 610 6⁰ int 2 12 4 Argentinier 86¼ 86¼ Atchiſon comp. 1117⁰86 110¼ 4 Italiener 96— 96—Canadian 278¼ 272¼ 4 Japaner 84— 84—Baltimore 11— 111— 4 Mexlkaner 31½ 31½ Chikage Milwauke 107¼ 107½ 175 1555 com. 175 19½ Ottomanbank 16 16¼ Eri: 36/ 36½ ene 87/ 87¾8] Grard TrunkIIIpreſ. 57¼ 57— Anacondas 87 90— 8 ord 29¾8 29½ Rio Tinto 90— 80%[L,Jsville 165.— 164½ Central Mining 10— 10¼8 Miſſouri Kanſaß 28¼ 280½ Chartered 27/ů 27% ntario 34¾ 33— De Beers 19% 19% ock Island 26— 25% Eaſtrand 2/% 2% Southern Pacifie 113¼ 113½ e, eee e Goldf„ 3 tcvm. 9 115 10 Steels com. 73¾ 73ë Moddersfontein 708 8 Tend.: ſtetig. Produktenbörsen. — 8————— ( TT a,, SSe Wechſel Paris Tendenz feſt. Wien, 4. Juli. Nachm..50 Uhr. 3. 4. 8. 4. Kreditaktien 645.— 646.— Buſchtehrad B. 930.— 987.— Oeſterreich⸗Ungarn 2125 2100] Oeſterr. Papierrente 90.30 90.60 Bau u. Betr..⸗G.—.——.—„ Silberrente 90.40 90.70 Unionbank 612.— 612.—„ Goldrente 114.— 114.— Ungar. Kredit 841.— 840.— Ungar. Goldreute 108.80 108.20 Wiener Bankverein 530— 529.—]„ Kronenrente 87.60 88.10 Länderbank 529.— 528.— Wch. Frankf. viſta 117.91 117.85 Türk. Loſe 241.— 241.—]„ London„ 241.30 241.12 Alpine 991.— 993.— Paris 1 95.67 95.62 Tabakaktien——[—— Amſterd.„ 200.— 200.— Nordweſtbahn—.——— Napoleon 19.14a 19 05 Holzverkohlung—.——.— Marknoten 117.91 117.85 Slaatsbahn 719.50 718.— Ultimo⸗Noten 117.93 117.87 Lombarden 96,50 96.50] Skoda 760.— 764.50 Tendenz: feſt. Amſterdamer Börſe. Amſterdam, 3. Juli.(Schlußkurſe.) „„ Rüböl loko—— 36 ¼ PVeinöl loko—— 43— Auz.—— 34% Aug. 0 41 7 5—*4¼ Sept.⸗Dez.— 3477%6 Sepl.⸗Dez.— 89.— Rüböl Teud.: matt. Jan.⸗April 37— 26 7¼8 53— 58—einöl Tend: flau. Wetter:—. Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 4. Juli. Getreldemarkt.(Telegramm⸗) Kaffce loco. 4. 8. per 50 kg per 50 kg Welzen per Okt. 1152—— ruhig 1149— ſtetig „„ Apr 1184—— 1178—— Mai————— Roggen zer Mai——— ſtetig——— ſtelig „„ o 936— Hafer per Mai——— uÜuhig———- ſtetig 5 934— 9383— Mais per Juli 8 70—— ruhig 875—— ſtetig „„ Auguſt 8 80— 881—— Kohlraps Auguſt 1725—— ruhig 1730— ruhig Welter: Bewölkt, Regendrohend. TLiverpooler Bürſe Ziverpool, 4. Juli,(Anfanzskurſe.) 4. 3. Weizen per Juli 77¾8 ruhig 7/78,/, träge 75%jʒ. 755 Mais per Juli 5/1¼, träge 5/1¼ träge per Sept. 47108 4/10½%“ eee. — ͤ————— ursblatt der i 5 der Mannheimer Perliner Produktenbörſe. Produktenbörſe. en Berlin, 4. Juli.(Produktenbör ſe). Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg. F3j— 4 3 bahnfrei hier. Wei Juli 30 30 5 Mais Auli 141 8 141 5 Weizen, pfälz. neu 25.———] Gerſte, hieſ..—— Weien per Juli 2275 529.50[ Mais per Jult 75 Rheingauer—.. Pfilker——'ßl; CCVCVV runt duche 25.———.— Futtergerſte 16.25—16.75„Okt. 206.50 20725*%»Vỹene ſſ. Azima 25.——25. f. ne 22.——22.25 8 15 Haſer 11 8 25 Roggen per Juli 195.— 195.75„Okt. 6810 67.60 „ Krim Azima 25.75——.— Hafer, ruſſiſcher 21.75—22.75„—55 17280 17375„Dez. 68.40—.— „ Taganrog—————„ La Plata 17.75 18.—„Okt. Spiritus 7000 555 „ Saxonska—.——ůĩů Mais, amer. Mixed—.. „rumäniſcher 25.——25.80]„ La Plata 15.75—.— dafer per uli 188 80 160 50 Wetzenmerl 28.75 284J5 „ am. Winter———.—„ Donau 16.75——.—„Sept. 166 50 167.— Roggenmehl „Manitoba IV 23.25——.— Kohlreps, deutſchen——.— 5 „ Walla Walla—.—Wicken.——.— 1 „ Kanſas IIl———.—. Kleeſamen Luzerne ital. 105—115 Pariſer Produktenbörſe. „ Auſtralier——ä— Provenc. 120—130 5 f Nüböl 5 1 „ La Plata 28.25 23.75]„ Cſparſette 40.——48.— Daer uti Kernen, 25.———.— Pfälzer Rolklee—.—.— Ages ds, Ful Roggen, pfälzer 20 75——.— Italiener Rotklee— Auu⸗ 18.50 19.95]„ Aug. Seen e t⸗ 9 Sept.-D 75/ 75 1 „vruſſiſcher 20.50——.— Leinöl mit Faß 9100 85 b. 19.— 19.10]„ Fep ait 75 102 „ norddeutſcher—.———.—Nüböl in Faß 72.——— Koggel ov.⸗FJeb. 19.— 19.10 Sbiri Jan.⸗Apri „amerik.—.—.— Backrüböl 80.——.—] ggere i ; 5 Aug. 5 8 Aug. 2 74 Weizenme! 9 2 3 4„Sept.-Dez. 19.15 19.15], Sept.⸗Dezbr. 58/ 53— 34.— 33.— 31.— 29.50 28.— 24.—„ Nov.⸗Feb. 19.25 19.25]„ Jan.⸗April 51/ 51/ Roggenmehl Nr. 0) 28.25 1) 25.. f 0 Tendenz: Weizen ruhig. Roggen etwas ruhiger. Futtergerſte uli 20.— 29.70 uli„ hig 99 3 ruhiger. Futtergerſt 7 Zuc de. 2645 2950 5 Weh, 8 80 85 Mannhelm, 4. Jull. Plala⸗Leinſaat Mr. 34.— disponibell[ Nob.⸗Feb. 2060 20.76„ Jan. Apel 75/ 75 ½ mit Sack waggonfrei Mannheim. Mehl Nov.⸗Feb. 26 60 26.75 8 5 1 15 1 Futterartitel⸗Notierungen vom 4. Juli. 8„Juli 39.20 39.45 Zucker Juli 43 954 42 7½58 Kleeheu M. 10.—, neues Kleeheu M..—, neues Wieſen⸗„ Aug. 36.20 39.50]„ Aug. 43 ½⁹/ 42% heu M..—, altes Wieſenheu M..—, Maſchinenſtroh M..—,„ Sepl.⸗Dez, 34½5 84.60„ Oki.⸗Jan. 33 /6 38% Weizen⸗ſleie M. 11.50, geneckneter Treber M. 14.50. Alles„ Nov.⸗Feb. 34 25 34.40„ Jan.⸗April 34%¼ 34/ per 100 Kilo⸗ Talg 80— 80— ——.—————————„ Aus dem Großherzogtum. * Heidelberg, 3. Juli. Heute vormittag ereignete ſich auf dem Heidelberger Hauptbahnhof ein Eiſenbahn⸗ unfall, bei welchem glücklicherweiſe Menſchen nicht zu ſchaden kamen, der aber leicht ſchlimmere Folgen hätte haben können. Beim Rangieren einer leeren Perſonenzugabteilung auf dem Bahnſteig IV(Schwetzingen—Speyer) wurden die beiden letzten Wagen aus dem Geleiſe der Kopfſtation heraus⸗ gedrückt und auf den Bahnſteig geſchoben. Es iſt ein Gepäckwagen ſowie ein neuer Durchgangswagen zweiter und dritter Klaſſe. Von der Stirnſeite des Gepäckwagens wurde ein eiſerner ſchwerer Träger des Bahnſteigdaches glatt abge⸗ brochen. Ein etwa vier Meter breites Stück der Glas⸗ umrahmung, die das Bahnſteigdach umgibt, wurde abgeriſſen und vom Gepäckwagen mit fortgetragen. Ein etwa doppelt ſo langes Stück Glasdach wurde verbogen. Der Bahnſteig war mit zahlreichen Glasſplittern überſät. Der Gepäckwagen fuhr bis gegen das Geländer der Bahnſteigſperre, bog dieſes nieder und blieb nur knapp einen Meter vor dem Bahnhofsgebäude, das das Telegraphenamt und die Reſtaurationsküche enthält, ſtehen. Der abgebrochene eiſerne Träger mag die Fahrt des Wagens verzögert haben, ſonſt hätte leicht die Wand an der Bahnhofsküche eingedrückt werden können, in welchem Raum mehrere junge Mädchen zur Zeit des Unfalles mit Arbeiten beſchäftigt waren. Der Gepäckwagen iſt nur ganz unbedeutend beſchädigt. Die Bahnverwaltung ſchätzt den Schaden am Bahnſteigdach, dem Geländer etc. lt.„Heidelb. Tgbl.“ auf ins⸗ gefamt nur etwa 200 M. Volkswirtſchaft. Häute⸗ und Felle⸗Auktion der Süddeutſchen Fettſchmelze. Bei der am 3. Juli ſtattgehabten Auktion wurden nachſtehende Preiſe erzlelt: Kubhäute: bis 59 Pfd. 62.5 Pfg., 60 bis 69 Pfd. 03,5 bis 65 Pfg., 70 bis 79 Pfd. 64 bis 65,5 Pfg., 80 bis 89 Pfo. 63,5 bis 64,5 Pfg., 90 bis 99 Ufd. 63,5 Pfg., 100 und mehr Pfd. 3,5 fg., Landbaute— Pfg., beſchädigte bis 79 Pfd. 61,5 bis 62 Pfg., bechädigte bis 80 und mhr Pfd. 62,5 Pfg., Norddeutſche 58 Pfg. Farrenhäute: unter 100 Pfd. 56,5 bis 57,5 Pfg., über 100 Pfd. 54,5 bdis 57 Pfg., unter 100 Pfd. ohne Kopf und teils ohne Füße 59,5 Pfg., üder 100 Pfd. ohne Kopf und teils ohne Füße 57,5 Pfg., beſchädigte unter 100 Pfd 55 Pfg., beſchädigte über 100 Pfd. 51 Pfg., beſchädigte unter 100 Pfd. ohne Kopf und keils ohne Füße 57,5 Pfg., beſchädigte üder 100 Pfd. ohne Kopf und teils ohne Füße 52,5 Pfg. Rindshäute: bis 59 Pfd. 66 bis 67,5 Pfg., 60 bis 69 Pfd. 67.5 bis 68 Pfg., 70 bis 79 Pfd. 66,5 bis 67 PIg., 80 bis 89 Pfd. 67,5 Pfg., 90 mehr Pfb. 67 Pfg., Landhäute bis 69 Pfd.— Pfg., Landhäute 70 und mehr Pfd.— Pfg., beſchädigte unter 60 Pfd. 65 bis 65,5 Pfg., beſchädigte 60 bis 79 Pfd. 65,5 bis 66 Pfg., beſchädigte 80 u. mehr bfd. 65 Pfg., Norddeutſche 61 Pfg. Ochſenhute: bis 59 Pfd. 59 Pfg., 60 bis 69 Pfd. 63,5 Pig., 70 bis 79 Pfd. 64 Pfg., 80 bis 89 Pfd. 63,5 Pfg., 90 bis 99 Pfd. 68 Pfg., 100 bis 109 Pfd. 621 Pfg., 110 bis 119 Pfd. 62 Pfg., 120 und mehr Pfd. 62,5 Pfg., Landhäute— Pfg., beſchädigte unter 70 Pfd. 59 Pfg.) beſchädigte von 70 bis 89 Pid. 62 bis 62,5 Pfg., beſchä⸗ digte von 90 bis 99 Pfd. 81 Pfg., beſchädigte 100 und mehr Pfd. 60 Pfg., Norddeutſche 58 Pfg. Kalbfelle(ohne Kopf). I. Gewichtsklaſſe über 12 Pfd. Mk. 12.75 per Stück, II. Gewichtsklaſſe von 10 bis 12 Pfd. Mk. 11.10 per Stück, III. Gewichtsklaſſe von 8 bis 10 Pfd. Mk. 10,25 per Stück, IV. Ge⸗ wichtsklaſſe von 6 bis 8 Pfd. Mk..85 per Stück, V. Gewichts⸗ Haſſe unter 6 Pfd. Mk..65 ver Stück. Hammelfellen: Mk..20 per Stück.— Hammelblöſen: Mk..90 per Stlück. Dampfer⸗Expeditionen des Norddeutſchen Lloyd in in der Zeit vom 30. Juni bis 6. Juli. Ab Bremerhaven: D.„Kronprinz Wilhelm“ 2. Juli nach New⸗ hork über Southampton⸗Cherbourg, D.„Gneiſenau“ 3. Juli nach Auſtralien, D.„Neckar“ 4. Juli nach Baltimore, D.„Königin Luiſe“ 6. Juli nach Newyork, D.„Norderney“ 6. Juli nach Laplata. Ab Newyork: D.„Kaiſer Wilhelm d. Gr.“ 2. Juli nach Bremen über Plymouth und Cherbourg, D.„Großer Kurfürſt“ 2. Juli nach Bremen über Plymvuth und Cherbourg, D.„König Albert“ 4. Juli nach Bremen über Plymbouth und Cherbourg, D.„Berlin 6. Juli nach Bremen über Plymouth und Cherbourg, D.„Friedrich der Große“ 6. Juli nach Genna über Gibraltar und Neapel. Ab Baltimore: D. „Chemnitz“ 3. Juli nach Bremen. Ab Montreal; D.„Köln“ 4. Juli nach Bremen über Rotterdam und Hamburg. Ab Genug: D.„Prinz Heinrich“ 3. Julti nach Alexandrien über Neapel und Korfu. Ab Alexandrien: D.„Prinz⸗Regent Luitpold“ 3. Juli nach Marſeille. Ab Santos: D.„Erlangen“ 3. Juli nach Bremen, Ab Yokohama: D. „Prinz Waldemar“ 4. Juli nach Sydney über Hongkong und Neu⸗ Guinea. Oeſterreichiſcher Lloyd. Die nächſten Abfahrten von Poſt⸗ und Paſſagierdampfern finden ſtatt: nach Venedig:., 9. Juli Dampfer Graf Wurmbrand;.,., 10. Juli⸗D. Metcovich;., 9. Juli D. Almiſſa; nach Dalmatien: 8. Juli Linie Trieſt—Spizza (A) D. Brioni; 9. Juli Eillinie Trieſt-Cattaro(4) D. Prinz Hohenlohe; 10. Juli Dalmatiniſch⸗albaneſiſche Linie D. Adels⸗ berg;(& berührt: Pola, Luſſinpiccolo, Zara, Spalato, Leſina, Gravoſa, Caſtelnnovo und Cattaro); nach der Levante und dem Mittelmeer: 7. Juli Griech.⸗orientaliſche Linie() D. Carinthia; 7. Juli Linie Trieſt—Syrien() D. Baron Call; 9. Juli Eillinie Trieſt-Konſtantinopel D. Baron Beck; nach Oſtindien, China, Japan: 10. Juli Trieſt-Kobe D. Auſtria; 25. Juli Trieſt Kalkutta D. Vindobona; 1. Aug. TrieſtBombay D. Habsburg. Schiffahrts⸗Nachrichten im Mannheimer Bafenverkehr. Hafenbezirk Nr. 1. Angekommen am 2. Juli. Bretzel„Trinktas“ von Rotterdam, 5140 Dz. Getreide, Schmidt„Vereinigung 26“ von Rotterdam, 13 500 Dz. Getr. u. Stckg. Engel„Hanſa“ von Rotterdam, 12 520 Dz. Getreide. 5 Hömmerich„Köln 6“ von Hochfeld, 2000 Dz. Stückgut. Roth„Fendel 13“ von Antwerpen, 8000 Dz. Getreide und Stückguk. Bayer„Eliſabeth“ von Rotterdam, 11320 Dz. Stückgut und Getreide. Briel„Stinnes 51“ von Ruhrort. 15 280 Dz. Kohlen. Fey„Köln 45“ von Antwerpen, 6810 Dz. Stückgut. Weil„Oberrhein 7“ von Altrip, 1740 Dz. Kies. Hafenbezirt Nr. 3. Angekommen am 2. J 8—— uli. Ph. Kaufmann„Badenia 25“ von Rotterdam, 11 450 Dz. Stückg. u. G. J. Schmitt„Maunheim 65“/ von Rotterdam, 12 250 Dz. Stckg. u. G 1. Gg. Schifferdecker„Vereinigung 50“ von Rotterdam, 13 950 Dz. Stck und Getreide. Ph. Beckhaus„J. Stenz 4“ von Straßburg, 1200 Dz. Stückg. u. Get W. Lachnit„Spero“ von Rotterdam, 7700 Dz. Stückg. u. Getreide. K. Meffert„Badenia 7“ von Ruhrort, 4500 Dz. Stückgut. J. Schepers„Kronprinz v. Preußen“ v. Ruhrort, 6350 Dz. Kohlen D. Neuhaus„Prinz Wilh. v. Preuß.“ von Ruhrort, 10 650 Da, Kohler W. Heckhoff„Ada“ von Alſum, 13 485 Dz. Kohlen. 8 G. Heidenſtecker„Arno“ von Ruhrort, 12 650 Dz. Kohlen. Th. Teuniſſe„Theodor“ von Düſſeldorf, 4160 Dz. Stückgut. J. Gilsdorf„Worms 1“ von Worms, 300 Dz. Stückgut, Hafeubezirk Nr. 6. Anugekommen am 2. Juli. Gg. Wäſch„Karl Knorr“ von Heilbronn, 703 Dz. Steinſald Gg. Veith„Eliſabeth“ von Heilbroun, 602 Dz. Steinſalz. 8 Jak. Heidenreich„Margaretha“ von Heilbronn, 616 Dz. Steinſalz⸗. Lud. Kußel„Karolina“ von Heilbronn, 633 Dz. Steinſalz. 8 Joh. Olbert„Gott mit uns“ von Hochhauſen, 800 Dz. Gips. 8 Verantwortlich: Für Politik: J..: Julius Witte; für Kunſt und Feuilleton: Julius Witte; für Lokales, Provinzilelles und Gerichtszeitung: Richard Schönfeilder für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktion. Teil: Franz Kircher für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. Direktor: Ernſt Müller. 5 mt. Seine 44 Pf. Selfe 5 20662 Fablatoren für bleſch- und wechselst in allen gangbaren Typen, stets grosses Lager, Stotz& Cic Flektrieltäts-Gesellsofaft m. b. daphertatng f Da 8. Seite General⸗AUnzeiger(Badiſche Neueſt e Nachrichten). (Mittagblatt). EIIILLILTLTLITLULLHLULLULTLUTUUEULEULLLTLILL K. Zeyher& Cis, Möbelkabrik Segr-uUumndet 1884. Werkstätten für Innen-Ausbau und Mäbel Laden-Einrichtungen e Pursau-Einrichtungen Sedlegenste fachmännische Ausfüprung in alſen Prelstagen und — F 7, ISa — L — — — + —4 2 0 6 1 Tonig- U. Mirz:waggermarkt 0 44 Donnerstag bis Samstag,.—6. Juli, HAndet im Lokale zum 24935 „Wilden Mann“, N 2. 13 der Verkauf des von der Dadischen bandwirtsehaftzkammer auf Echtheit und Reinheit geprüften Blüten⸗ m. Waldhonig, Kirschen- u. Zwetschgen⸗ wussers statt. Letzter Markt vor Oktober. Verkaufsstelle Mannheim: F . 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Geſuche um Berückſich⸗ tigung bei Verteilung des Zinserträgniſſes ſind bin⸗ nen 14 Tagen auher ein⸗ zureichen. 871¹ Mannheim, 1. Ju Li 1912. Stiftungsrat der Luiſe Oppenheim⸗Stiftung: von Hollander. Sauter. Verſteigerung auf Abbruch. Am Donnerstag, 11. Juli, vormittags 10 Uhr, wird im Hofe des früheren Poſt⸗ gebäudes, Kaiſerring 4/6, die daſelbſt befindliche offene Wagenhalle(Schup⸗ pen) gegen Barzahlung auf Abbruch meiſtbietend verkanft. 24956 Die Verkaufs⸗Beding⸗ ungen können in der Kanz⸗ lei des Poſtamts 2 einge⸗ ſehen werden. Kaiſerliches Poſtamt 2 (Bahnhofplatz). 2 98 Jwaugs⸗Ber Heleun Freitag, 1 machmitt ing werde ich im 26, 2 hier gegen be b ung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 2 Schreibmaſchinen, ein Reichsadreßbuch 1912, ein Rheinſchiffsregiſter, Möbel aller Art u. Verſchiedenes. Ferner hieran anſchlie⸗ ßend am Pfandort, welcher im Pfandlokal bekannt ge⸗ wird. Gerüſtholz, Diehlen und eine Auſzug⸗ maſchine. 72398 Sommer, Gerichts vollzieh. — Zwangsbverſteigerung. Freitag, 5. Juli 1912, nachmittags 2 uhr werde ich in Rheinau auf dem Marktplatze gegen bare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege verſteigern: 1 Nähmaſchine, Nöbel verſch. Art u. ſonſtiges. Ningel, Gerichtsvollzieher Zu vexkaufen esſchranteeee 3 ſehr 58 Lerhaltene Pianinos à Mk. 250.—, 350.— zu verkaufen. 72402 Scharf& Hauk, C4, 4. Ein gutes Bett zu verkaufen. Zu erfragen S2. 1. 2 Tr. rechts. 2554 Stellen finden Kohlen⸗Großhandlung ſucht für ſofort gewandte Korreſpondentin, welche in Stenographie und perfekt. Off. unt. Nr. 72401 an die Expedition. FEEFCC Von größerer Kellerei und Brauereimaſchinen⸗ fabrik tüchtige branche⸗ kundige Maſchinenbauer die auch ſelbſtändig Mon⸗ tagen ausführen können, ſnfort für dauernd geſucht. + O die E Solideste Konstuktion. ur bestes Natepial. Allerbeste Präcisſonsarheit, bafer Spielend lelohter Lauf. , annoncen- Annahme für sämtſiche Zeitungen 1— Wandnlatten-Branche. Lothringen lanciert werden. 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