2* Svonnement: 20 Pig. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg. durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag nik..42 pro Quartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 50 Pfg. Reklame⸗Seile„„„ 6 0„ ·.20 Ncxk. CTäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Geleſenſte und verbreitetſte öeitung in Mannheim und Umgebung Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 49 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Ahr TCeeegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim⸗ Telephon⸗Nummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung.. 341 Redaktion 377 Exped. u. Verlagsbuchgdlg. 219 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den AUmtsbezirk mannheim; Handels⸗ und Induſtrie⸗Seitung für Südweſtdeutſchland; Beilage für Literatur und Wiſfenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ und Hauswirtſchaft; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. „„„*——— 5 Nr. 314. Mannheim, Dienstag, 9. Juli 1912.(Abendblatt.) n 2 7577„WFFFFF eeeeeee Die Sozialdemokratie und die nächſten preuß. Landtagswahlen. Man ſchreibt uns: Der ſozialiſtiſche Schriftſteller Eisner hat kürzlich den Vor⸗ ſchlag gemacht, die Sozialdemokraten ſollten bei den nächſten preußiſchen Landtagswahlen von vornherein mit aller Energie für die liberalen Parteien eintreten, ſelbſt wenn ſie, wie dies beim öffentlichen Wahlrecht wahrſcheinlich wäre, auf irgend⸗ welche nennenswerten Gegenleiſtungen nicht zu rechnen hätten. Fuür die Sozialdemokratie müſſe es eben die Hauptſache ſein, auch im preußiſchen Abgeordnetenhauſe die Mehrheit des„blau⸗ ſchwarzen Blocks“ zu brechen, was nur durch eine rückhaltloſe 0 der linksſtehenden bürgerlichen Parteien mög⸗ Herr Eisner gehört, wenn wir nicht ſehr irren, zu jenen „edlen Sechs“, die vor einigen Jahren unter vielem Lärm aus der Redaktion des„Vorwärts“ hinausflogen. Jetzt wird er nochmals, wenn auch nicht körperlich, doch ſozuſagen intellektuell dus dem„Vorwärts“ herausgeworfen, indem nämlich das ſozialiſtiſche Zentralorgan ſeinen Vorſchlag mit aller Schärfe zurückweiſt. Das Blatt erklärt den Eisnerſchen . 25 0ge ereane ae deee nämli te ultramontanen Mehrheit, dadurch doch nicht erreicht werden würde. Zertrümmerung einer konſervativ⸗freikonſervativ⸗ Unzweifelhaft hat der„Vorwärts“ mit dieſer Auf⸗ faſſung recht. Unter der Herrſchaft des geltenden Dreiklaſſen⸗ wahlrechtes und bei der Einteilung der preußiſchen Wahlkreiſe könnten die Sozialdemokraten, ſelbſt wenn ſie überall mit der ſchon unangenehm, aber es würde dann noch immer eine ſtarke konſervativ⸗freikonſervativ⸗klerikale Mehrheit vo ſein. Herr Eisner nimmt an, daß die ſozialdemokratiſchen Wähler ſich viel ſtärker an der Wahl beteiligen würden, wenn ſie nicht für ſozialiſtiſche Wahlmänner in der Oeffentlichkeit zu ſtimmen brauchten, ſondern für liberale Wahlmänner ſtimmen könnten. Tatſächlich aber fällt es den liberalen Parteien, insbeſondere den Linksliberalen, auch ſchon ſchwer, unter dem beſtehenden Wahlrecht in den ländlichen Bezirken— und dieſe geben bei der 0 bevorſtehenden Wahlkreisordnung den Ausſchlag— die nötige Bahl von Wahlmännerkandidaten zu finden. Der„Vorwärts“ lehnt indeſſen nicht nur wegen der praktiſchen Erfolgloſigkeit, ſondern auch aus prinzipiellen Gründen das Eintreten der Sozialdemokratie für liberale Wahlmänner ab. Er ſagt:„Für uns iſt, genau wie bei den früheren Wahlen, die völlige Selbſtändigkeit der Wahlaktion, alſo auch die Auſſtellung eigener Wahlmänner allen preußiſchen Wahlkreiſen, die Vorbedingung jeder Wahlbeteiligung überhaupt! Selbſt die Möglichkeit, der eaktion einige wenige Mandate mehr dadurch abzujagen, daß Wahlmänner ſtimmen, vermag unſeres Dafürhaltens die ſchweren Nachteile für eine rückſichtsloſe und prinzipielle Wahl⸗ agitation nicht aufzuwiegen, die ein ſolches Vorgehen unfehlbar nach ſich ziehen muß.“ Für das ſozialdemokratiſche. Zentralorgan iſt alſo un⸗ zbweifelhaft für die nächſtjährigen preußiſchen Landtagswahlen das agitatoriſche Moment die Hauptſache. Es erklärt denn auch, daß die Sozialdemokratie durch einen wuch⸗ tigen Proteſtſturm, der durch die Zahl der ſozia⸗ liſtiſchen Stimmen zum Ausdruck kommen müſſe, wirken müſſe. Darüber wird ſich freilich der„Vorwärts“ täuſchen, denn unter der Geltung des öffentlichen Wahlrechtes wird die Zahl der bei den preußiſchen Landtagswahlen abgegebenen ſozialiſtiſchen Urwählerſtimmen immer ganz gewaltig hinter der bei den Reichstagswahlen abgegebenen zurückbleiben. Wer jemals Mit⸗ glied des Wahlvorſtandes bei preußiſchen Landtagswahlen ſelbſt in einem großſtädtiſchen Urwahlbezirke geweſen iſt, wird Dutzende von Wählern an den Wahltiſch haben herankommen ſehen, die unter dem Drucke des öffentlichen Wahlrechtes liberal oder konſervativ ſtimmten— je nach der Geſinnung der Perſön⸗ lichkeit, von der ſie materiell abhingen— und die, wie man ruhig zehn gegen eins wetten kann, unter dem Schutze des ge⸗ heimen Reichstagswahlrechtes einen ſozialiſtiſchen Stimmzettel gabgeben. Wenn dieſe Verleugnung des Bekenntniſſes zur Sozialdemokratie ſchon in den Großſtädten maſſenhaft zu Tage tritt, wie viel mehr erſt auf dem platten Lande! Die Sozialdemokratie wird ſich alſo täuſchen, wenn ſie von den nächſten preußiſchen Landtagswahlen eine gewaltige Demonſtration der Volksmaſſen für die ſozialiſtiſche Propaganda erwartet. Für die liberalen Parteien aber wird es zweifellos Politische llebersieht. Mannheim, 9. Juli 1912. Wie die Deutſche Tageszeitung„auslegt“ Die Deutſche Tageszeitung wiederholt in ihrer Nummer 338 vom 7. Juli 1912, ſo wird uns geſchrieben, den ſchon oft unternommenen vergeblichen Verſuch, durch drei aus dem Zu⸗ ſammenhang geriſſene Worte, die der Vorſitzende des Präſidiums des Hanſa⸗Bundes am 12. Juni 1911, auf dem Erſten All⸗ gemeinen Deutſchen Hanſa⸗Tage geſprochen hat, im Wege der' ..Auslegung feſtzuſtellen, daß derſelbe die Begriffe boden⸗ ſtändig und rückſtändig identifiziert oder, wie es ein Artikel im „Tag“ ausdrückt, eine Parole ausgegeben habe:„Bodenſtändig iſt rückſtändig“. 7 8 In Wahrheit iſt, wie ſchon wiederholt feſtgeſtellt wurde, das Gegenteil richtig, und es handelt ſich bei den periodiſch wiederholten Verſuchen der Deutſchen Tageszeitung nicht um eine Auslegung, ſondern nur um eine ſo oft erprobte Anwen⸗ dung der Dichterworte:„Im Auslegen ſeid friſch und munter, legt ihr's nicht aus, ſo legt was unker!“—5 von Intereſſe ſein, aus der Kundgebung des„Vorwärts“ zu entnehmen, daß ſie bei den nächſten Landtagswahlen keine UAnterſtützung von ſozialiſtiſcher Seite zu erwarten haben. „Der Vorſitzende des Präſidiums des Hanſa-Bundes hat in ſeiner Schlußrede auf dem Erſten Allgemeinen Deutſchen Hanſa⸗ Tage darauf hingewieſen, daß ſich„hinter den Kuliſſen und ganz im Stillen“ die Sammlung gegen die Sozialdemokratie verwandekt habe in eine„Sammlung aller bodenſtändigen und rückſtändigen Elemente gegen das vorwärtsſtrebende Bürgertum“, alſo in eine Sammlung aller Elemente, die nicht 555 bodenſtändig, ſondern auch rückſtändig eien. Dieſe Worte ſind niemals beſtritten oder„abgeleugnet“ worden, wie die Deutſche Tageszeitung behauptet, und brauch⸗ ten niemals beſtritten oder„abgeleugnet“ zu werden, ſondern es iſt ſtets lediglich die„Auslegung“ zurückgewieſen worden, welche die Deutſche Tageszeitung und ihre Freunde verſuchen, dieſen Worten zu unterlegen, eine Auslegung, die darauf hinausgeht, daß der nämliche Redner in der Schlußrede in dre Worten das direkte Gegenteil denen geſagt haben ſoll, was er in ausführlicher Begründung in der Eröffnungs⸗ rede in der gleichen Verſammlung als ſeine Anſicht vorher feſt ⸗ geſtellt hatte: 5 „Den bodenſtändigen Elementen muß in einem geſchichts lich, wirtſchaftlich und ſozial ſo komplizierten Staatsweſen, wie es das deutſche iſt, ſtets die ihnen zuſtehende Stellung erxhalten bleiben, aber nur den bodeuſtäudigen, nicht den rückſtändigen. Den Vertretern der Landwirtſchaft, der agra⸗ riſchen Richtung, muß der ihnen gebührende, alſo der gleiche Einfluß, wie den anderen Ständen belaſſen werden, den Ausſchreitungen der Ueberagrarier aber und ihren Ver⸗ ſuchen, überlebte ſoziale Ungleichheiten im Intereſſe ihren Vormachtſtellung dauernd zu erhalten, muß im Intereſſe des endlich und 15 ein Ende gemacht wer⸗ „ FFVVVofIĩ„5 Es bleibt alſo dabei, daß Herr Geheimrat Rießer ſchärfſter Weiſe zwiſchen den bodenſtändigen und rückſtändigen Elementen unterſchieden hat und daß jeder Verſuch ſcheitern muß im Wege det Auslegung dreier Worte feſtzuſtellen daß er in der nämlichen Verſammlung einmal dieſen Gedanken und einmal das direkte Gegenteil vertreten habe. 1. Jede Erneuerung dieſer Verſuche wird uns aber die wünſchte Gelegenheit geben, jene ſcharfe Unterſcheidung zwiſchen dn bodenſtändigen und rückſtändigen Elementen und ihre gründung zu wiederholen und damit immer wieder aufs ner was dringend wünſchenswert iſt, ins Gedüchtnis zu rufen. Das liberale Wahlabkommen in Mürttemberg. Zu dem nunmehr erfolgten Abſchluß des Abkommens kommens für die Landtagswahlen in nationalliberale ühlen entgegen Wenn der Seuilleton. Monaſtir, die Stadt der Nerſchwörer. Von Petro Karlowitſch. Die albaneſiſchen Offiziere, die in Monaſtix garniſoniert ſind, derlaſſen die Fahnen des Sultans, und das mazedoniſche Städtchen „ Monaſtir wird plötzlich in ganz Europa genannt. Die Stadt der Verſchwörer liegt noch gerade an der Bahn, und es fällt auf ſie ein Abglanz vom kultivierten Eurbpa. Aber was dann folgt, iſt ſchon ganz türkiſch und vom Zauber der Wildnis ins Romantiſche geho⸗ ben. Kommt man da am Bahnhofe von Monaſtir an, ſo heißt es erſt dem Anſturm der Gepäckträger, der Aufmerkſamkeit der Po⸗ lizei, der Zudringlichkeit der Bettler entſchlüpfen. Sogar ein Hotel⸗ irftiger, etwas zerfallener, iſches 3. Aber ſie iſt i9e it ihren hundert⸗ EEEEErErCrCrrrcrrrrrr— Muſikanken einen deulſchen Marſch 5 datenſpiel hineingerät und die neugierigen Zuſchauer trifft, die Straßenjungen, die Stiefelpuzer, die Gemüſehändler und Hauſie⸗ Vorbereitung in Monaſtir. Von dort gehen die revolutionären ſation der Eiſenbahn hört in Monaſtir auf, und es beginnt die vorſintflutliche Welt der Saumpfade, der mühſelig aufklimmenden ſſpielen. Wer in das Sol⸗ rer, die ſich an dem Schauſpiel ergötzen und dabei Zigaretten rau⸗ chen, der kann ſich gar nicht denken, daß hier die Verſchwörer ihre geheimen Verſammlungen abgehalten haben Dieach all dieſe Menſchen, die ſo friedlich ſcheinen und nur für kindliche Zerſtreuungen geſtimmt, können das Verſchwören und den Parteienhader nicht laſſen. In Monaſtir wohnt eine buntgemiſchte Bepölkerung: Türken, Albaneſen, Bulgaren, Serben, Griechen, Walachen, ſpanioliſche Juden. Der Türke haßt im Grunde den Ungläubigen, mag er auch hier und da mit ihm freundſchaftlich berkehren. Noch ſind Bulgaren und Griechen nicht verſöhnt, und ſie ſind nur einig im Haſſe gegen die Türken. Die Albaneſen von Monaſtir fühlen ſich als die Nachkommen eines ſtolzen Volkes, das ſogar Kaiſer zu ſeinen Herrſchern gezählt hat. In Monaſtir woh⸗ hen einige der albaneſiſchen Notabeln, in deren Haus die Ver⸗ ſchwörer immer verſchwiegene Räume und heimlichen Empfang fin⸗ den, um irgendwelchen politiſchen Träumen nachzuhängen. Manch⸗ mal bleibt es eben nicht bloß bei den Träumen und die Revolu⸗ tionäre gehen zum Handeln über, wie es in dieſen Tagen geſchah. Was in Mazedonien und in Albanien geſchieht, das findet oft ſeine Sendboten in die Gebirge des inneren Landes. Denn die Zivili⸗ Mauftiere, der knarrend vorwärtskriechenden Poſtwagen, Die Engländer und Amerikaner bringen ſehr viel Geld in die Stadt der Verſchwörer. Mit den Mitteln der Bible Society wird an der Albaneſiſchen Ueberſetzung der Evangelien gearbeitet, und die amerkkaniſche Miſſion, die auch im inneren Lande ihre Zweig⸗ anſtalten errichtet, hat in Monaſtir ihre Zentrale. Da ſtiften die mit ihrem rieſigen Exerzier⸗ bei denen feötragende Wegen zu werden. Zur Winterszeit iſt der Schlamm böſe, man kaun eher eine Mahlzeit, als die hohen Gummiſchuhe en behren. Straßenbeleuchtung zur Nacht iſt natürlich ſo gut unbekaunt, und das halbe Dutzend Azetylenlaternen, das in ſehr weiten Strecken die Nacht erhellen ſoll, iſt kaum genügend. Daher nimmt ſich zur Nacht noch heute jeder ſeine Laterne mit, wie i finſteren Mittelalter, wie im längſt verſtorbenen Märchen. Au wagt es ein geſetzter Bürger kaum, zur Nacht allein auf die Straß⸗ zu gehen. Er läßt ſich bon ſeinem Kawaſſen begleiten, der die ge⸗ ladene Piſtole im Gürtel trägt, der aus Pfüßen und Kehricht⸗ haufen ljegenden Hunde aufjagt. Aus dem Albaneſenvolke ſtam⸗ men die Kawaſſen meiſtens. Stolz ſind ſte, faul und kühn. Sie weigern ſich, eine andere Arbeit zu leiſten, als die: ihren Herrn zu beſchützen. Aber treu verrichten ſie dieſen Dienſt, und es iſt gar keine Sellenheit, daß ein Europäer dem albaneſiſchen Diener Lebensrettung verdankt. der Stadt der Verſchwörer bringen, wer dort als Bankier, Konſul, als Ingenieur leben muß— und alle Aemter, die grö Umſicht und Ehrlichkeit und Energie verlangen, ſind ja don Au; ländern beſeßt—, der muß unbedingt Anſchluß an die eurd Geſellſchaft ſuchen. Sie bildet einen kleinen Teil der bon Monaſtir, doch ſie hält zuſammen. D ſogar zu einem Tennisklub gebracht, in den Gattinnen wacker den Ball fliegen laſſen. ſie das Schulweſen verbeſſern und vielerlei private Wohltäti üben. Denn es muß hervorgehoben werden, daß ſelbſt in Mo der Stadt mit 60 000 Einwohnern, von wirklicher und geordne öffentlicher Verwaltung nicht zahlreiche Spuren vorhanden ſi Das Kopfpflaſter iſt ſelbſt in den belebteſten Straßen mif und es erfordert harte Sohlen, um nicht weh und wund b Wen ſeine Geſchäfte aus ziviliſierten Gegenden nach Monaſti — Miſſionare mancherlei Gutes, indem ſte die ärmere chriſtliche Be· Leben ſo angenehm wie möglich zu geſftalten, und da 2. Seite Geusral⸗Anzeiger, Vadiſche Neueſte Nachrichten. (Abendblatt) Mannheim, 9. Jufl. ſich mit dem Stärkeren auf der Grundlage der Wahrung des Beſitzſtandes verbinden ſoll, ſo iſt er von vornherein im Nach⸗ teil. Die Volkspartei iſt im württembergiſchen Parlament etwa noch einmal ſo ſtark wie die Nationalliberale Partei; der Un⸗ terſchied im Beſitzſtand iſt größer als der der Stimmenzahlen, Rechnet man die Kreisproporzmandate(17) und die Stuttgar⸗ ter Proporzabgeordneten(6) ab, ſo beſitzt die Volkspartei von den noch übrigen 69 Sitzen 18, die Nationalliberale Partei nur 9 linsgeſamt ſind es 23 demokratiſche gegen 12 nationalliberale Abgeordnete). Der Beſttzſtand verhält ſich alſo wie 2 zu 1. Man war nun in der Nationalliberalen Partei einig, daß eine vollſtändige Frontveränderung gegenüber dem Aufmarſch bei den Reichstagswahlen, alſo ein Uebergehen zu Bauernbund und Zentrum, einfach ein Ding der Unmöglichkeit war. Auf keiner Seite iſt der Vorſchlag auch nur verſuchsweiſe auf⸗ getaucht. Mehr Freunde beſaß der Gedanke, unabhängig von rechts und links den eigenen Weg zu gehen. Ein ſolches ſelb⸗ ſtändiges Vorgehen hätte Vorteile gehabt, im Endergebnis wäre aber die Partei zweifellos zwiſchen beiden Stühlen nꝛe⸗ dergeſeſſen; Bauernbund und Zentrum auf der einen Seite, Volkspartei und Sozialdemokratie auf dex andern wären im Kampf gegen die in der Mitte ſtehenden Nationalliberalen einig geweſen. Da nun eine Weigerung, den Anſpruch der Volkspartei auf die Wahrung des Beſitzſtandes an⸗ zuerkennen, gleichbedeutend geweſen wäre mit dem Verzicht auf eine Abmachung, ſo mußten ſich die Nationalliberalen wohl oder übel zu dieſer Anerkennung entſchließen. Die Volkspartei hat ihnen dieſen ſchwer fallenden Entſchluß nicht noch mehr erſchwert. Sie hat ſich in zwei Bezirken zu einer Ausnahme verſtanden: den Wahlkreis Beſigheim, den ſie ſeit 1895 beſitzt, hat ſie der Nationalliberalen Partei zuteilen laſſen, und Tü⸗ bingen⸗Amt, das ſie ebenſo lange vertritt, hat ſie wenigſtens für den Kampf freigegeben. Auf der andern Seite beharrt ſie aber in Ludwigsburg⸗Stadt, das bisher durch einen den Na⸗ tionalliberalen ſehr naheſtehenden Parteiloſen vertreten iſt, ebenfalls auf den freien Kampf. Das iſt ſehr bedauerlich, muß aber ins Ganze gerechnet werden. So ergibt ſich folgende Verteilung der Wahl⸗ kreiſe: Die Nationalliberalen erhalten ihre bisherigen neun Wahlkreiſe und 22 neue; die Volkspartei 16 bisherige und 18 neue. Vier Wahlkreiſe bleiben außerhalb des Abkommens: Tü⸗ bhingen⸗Amt(bisher Vp.), Heidenheim(Bb.) und Ludwigs⸗ burg⸗Stadt(wild), in denen ſich die beiden Parteien im Kampfe meſſen werden, ſowie Leonberg(Bb.), wo die Nationallibera⸗ len bei den Reichstagsſtichwahlen Verpflichtungen gegenüber dem Bauernbund eingegangen ſind, die ſie jetzt ſelbſtverſtänd⸗ lich zu erfüllen haben. Faßt man nur die Zahlen ins Auge, ſo wäre die Volkspartei ſehr ſelbſtlos geweſen. Sie nimmt nur in 18 neuen Kreiſen die Unterſtützung der Nationalliberalen in Anſpruch und gibt die ihrige den Nationalliberalen in 22 neuen Kreiſen. Allein der Wert dieſer Kandidaturen iſt ein ſehr verſchiedenartiger. Die Volkspartei hat in dieſen Kreiſen ſechsmal um den Beſitzſtand des Bauern⸗ bundes zu kämpfen, die Nationalliberalen nur dreimal; die Volkspartei neunmal mit dem Zentrum, die Nationalliberalen aber zwölfmal; und die Volkspartei dreimal mit der Sozial⸗ demokratie, die Nationalliberalen aber ſechsmal. In einem ähnlichen Verhältniſſe, aber umgekehrt, ſtehen die Ausſichten auf einen Erfolg. Der ſozialdemokratiſche Beſitzſtand und vor allem der Zentrumsbeſitzſtand ſind erfahrungsgemäß viel ſchwere Brocken als der bauernbündleriſche. Dazu kommt, daß der bisherige Beſitzſtand der Volkspartei durch das Abkom⸗ men faſt ganz geſichert iſt, während die Volkspartei in etwa der Hälfte des nationalliberalen Beſitzſtandes gar nicht in der Lage iſt, eine nennenswerte Hilfe beizubringen. So kann man ſich ſchon jetzt keinem Zweifel darüber hingeben, daß dasWahl⸗ abkommen den Nationalliberalen eine fühlbare Verſtärkung ihrer gegenwärtig recht beſcheidenen parlamentariſchen Stel⸗ lung nicht bringen wird. Man wird überhaupt davon ausgehen dürfen, daß die Zuſammenſetzung des Landtages ſich nicht weſentlich verſchieben wird. Eine der erfreulichſten Seiten des Abkommens iſt der Rie⸗ gel, den es der Volkspartei nach links hin vor⸗ ſchiebt. Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, daß bei einem derartigen Landesabkommen beide Teile Privatverſtändigungen mit einer dritten Partei im erſten Wahlgang nicht eingehen können. Wie die Nationalliberale Partei dem Bauernbund gegenüber, ſo hat ſich alſo auch die Volkspartei der Sozialdemokratie gegenüber jedes Paktes zu enthalten. Es iſt das ein Verdienſt des Abkommens, das nicht gering einzuſchätzen iſt und manchem die Zuſtimmung erleichtert hat. Günſtig für die Nationallibe⸗ rale Partei iſt weiter die im Abkommen vorgeſehene Verbin⸗ dung der Liſten der beiden Parteien für die Proporzwahlen. Bei den letzten Landtagswahlen hatte ſich die Volkspartei mit der Sozialdemokratie für den Proporz verbunden. Hier liegt alſo eine nicht unweſentliche Abkehr vom alten Wege vor, die alle Freunde einer Verſtändigung des Bürgertums freudig be⸗ grüßen können. So kann man dem Abkommen vom national⸗ liberalen Standpunkt aus zwar nicht„himmelhoch jauchzend“ zuſtimmen, man braucht aber auch nicht darüber„zum Tode betrübt“ zu ſein. Man kann ein kolerari posse ausſprechen. Es bietet den nationalliberalen Wünſchen und Hoffnungen 155 nicht viel, aber immerhin etwas mehr als das Reichstags⸗ übkommen. bollfrei ins Land kömmt, ſo rollen die Kiſten mit voller Fracht ſehr oft in die Konſulshäuſer. Denn es gilt Gaſtfreundſchaft zu üben jeden Tag. Es gilt, den Fremden vergeſſen zu laſſen, daß er in Monaſtir ſo viel entbehren muß, was er daheim ganz ſelbſtverſtändlich findet: ein wenig Komfort, ein wenig Hygiene, ein wenig aufheiternde Zerſtreuung. Die Eingeborenen der Stadt ſind ja ſchon hoch zufrieden, wenn ſie nur ihr karges, armes Leben dahinfriſten, wenn ſie der Notdurft ausweichen und einige Spargroſchen ſammeln können. Sie ſind nicht verwöhnt vom Schickſal. Jetzt werden ſogar zur Sommers⸗ zeit ihre Freunde und Lieben von der Cholera fortgerafft, und da⸗ her iſt es ſo leicht verſtändlich, daß es immer in ihren Gemütern krepoltiert, daß ſie alle günſtigen und auch die ausſichtsloſen Gele⸗ genheiten ergreifen, um den Lauf ihres Lebens in ſchönere Reiche du führen. Kunſt, Wiſſenſchaft und TLeben. Die verurteilte Nackttänzerin. Aus München wird berichtet: Gegen die Nackttänzerin Adorése Villany, die im November vorigen Jahres im hieſigen Luſtſpielhaus auftrat, war ebenſo wie gegen ihren mpreſario und den Direktor des Luſtſpielhauſes Dr. Eugen obert ein Verfahren wegen Vergehens gegen die Sittlich⸗ keit eingeleitet worden. Dieſes Verfahren wurde jedoch ein⸗ geſtellt und von einem weiteren den Genannten zur Laſt ge⸗ legten Vergehen gegen die Gewerbeordnung wurden die Ange⸗ klagten freigeſprochen. Gegen dieſes freiſprechende Urteil legte die Amtsanwaltſchaft Berufung ein. Geſtern fand die Verhandlung, die inzwiſchen ſchon einmal hatte ausgeſetzt wer⸗ den müſſen, vor dem hieſigen Landgericht ſtatt. In der Be⸗ weisgufnahme bekundeten die als ſachverſtändige Zeugen ver⸗ nommenen Vertreter der Münchener Kunſt, darunter die Pro⸗ feſſoren v. Keller, v. Peterſen, v. Habermann, Hengeler und Herterich, ſowie Schriftſteller Max Halbe und außerdem Aka⸗ Volkspartei 1, Sozialdemokratie 6. Deutsches Reich. — Detailhandelsberufsgenoſſenſchaft. Das Reichsverſiche⸗ rungsamt hat beſtimmt, daß alle diejenigen kaufmänniſchen Unternehmungen verſicherungspflichtig ſind, in denen die Tä⸗ tigkeit der von dem Unternehmer beſchäftigten Perſonen im ganzen jährlich mindeſtens 300 volle Arbeitstage(Tagesleiſt⸗ ungen) ergibt. Bei Bexechnung der Arbeitstage ſoll die Tätig⸗ keit der gewerblichen Angeſtellten voll, die Tätigkeit der kauf⸗ männiſchen Angeſtellten nur zur Hälfte angerechnet werden. Demnach kommen nur Kleinhandelsbetriebe in Frage, in denen mindeſtens drei Perſonen— einſchließlich des Inhabers— be⸗ ſchäftigt werden. Man hatte die verſicherungspflichtigen Be⸗ triebe auf 300 000 eingeſchätzt und im weſentlichen geſtützt auf dieſe Zahl eine ſelbſtändige Detailhandelsberufsgenoſſenſchaft verlangt. Unter Berückſichtigung des durch das Reichsverſiche⸗ rungsamt feſtgeſtellten Umfanges der Verſicherungspflicht er⸗ geben ſich aber nach der Gewerbeſtatiſtik von 1907, wie uns der „Verband Deutſcher Waren⸗ und Kaufhäuſer, G..“ mitteilt, insgeſamt nur 453 841 Betriebe mit offenen Verkaufsſtellen, von denen 367 060 Betriebe ſolche mit einer bis drei Perſonen waren. Dieſe ſcheiden alſo von vornherein aus, ſodaß zur Kleinhandelsberufsgenoſſenſchaft nach der Statiſtik von 1907 nur 86 781, jetzt wohl etwa 95 000 gehören würden. Bisher ſind in der Lagereiberufsgenoſſenſchaft ca. 50 000 De⸗ tailhandelsbetriebe verſichert, und zwar nur die größeren und leiſtungsfähigeren Betriebe, die naturgemäß geringere Verwal⸗ tungskoſten verurſachen. Es würden alſo ca. 45 000 neue klei⸗ nere Betriebe hinzukommen, die nur geringere Beiträge bezah⸗ len, die Verwaltungskoſten aber ganz erheblich ſteigern, zwei⸗ fellos alſo nicht zu einer Verbilligung der Berufsgenoſſen⸗ ſchaftsverſicherung beitragen würden. Da außerdem große Re⸗ ſervefonds anzuſammeln wären, ſo haben ſich die bedeutendſten Handelsvertretungen, wie die Handelskammer Berlin, die Ael⸗ teſten der Kaufmannſchaft von Berlin, die Handelskammern Köln, Düſſeldorf, Eſſen, Breslau, Danzig gegen die Errich⸗ tung einer beſonderen Kleinhandelsberufsgenoſſenſchafk aus⸗ geſprochen. — Die„Nordd. Allg. Ztg.“ über die Kaiſerzuſammenkunft. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ ſchreibt über den Verlauf der Kaiſer⸗ begegnung: In dem Geiſt, wie ſie geplant war, iſt die Kaiſerzuſam⸗ menkunft in Baltiſchport verlaufen. Schöne Tage eines un⸗ getrübten Beiſammenſeins ſind unſerem Kaiſer durch die Gaſtfreundſchaft Seiner Majeſtät des Kaiſers Nikolaus in den ruſſiſchen Gewäſſern bereitet worden. Sie verliefen in herzlichem, verwandtſchaftlichen Verkehr zwiſchen den Mit⸗ gliedern der beiden Herrſcherhäuſer und boöten Gelegenheit zu offener und vertrauensvoller Beſprechung politiſcher Fra⸗ gen durch die Monarchen u. ihre Miniſter. Ueberraſchungen ſollten dabei nicht vorbereitet werden. Der Wert der Aus⸗ ſprache liegt darin, daß ſie auf beiden Seiten den Willen be⸗ feſtigt hat, dauernde Fühlung zwiſchen Deutſchland und Rußland in den großen Tagesfragen zur Wahrung des euro⸗ päiſchen Friedens zu unterhalten. Die in Baltiſchport ausgetauſchten deutſch⸗ruſſiſchen Freundſchaftskundgebungen ſind in der Preſſe entſtellenden Deutungsverſuchen weniger ausgeſetzt geweſen, als frühere Zuſammenkünfte. Wir möchten namentlich mit dem Ausdruck der Befriedigung darüber nicht zurückhalten, daß bei der An⸗ kunft Kaiſer Wilhelms in den ruſſiſchen Gewäſſern die ruſ⸗ ſiſche Preſſe viele Aeußerungen einer freundlichen oder un⸗ befangenen Geſinnung gegen Deutſchland gebracht hat. Daß wir dieſe Geſinnung erwidern, bedarf keiner Verſicherung. Badiſche politil. Bürgerausſchußwahlen. »Wieblingen, 8. Juli. Unſerm Bürgeraus⸗ ſchuß gehören nach den Neuwahlen an: 33 Angehörige der Bürgervereinigung, 17 der Sozialdemokratie und 10 der Fortſchrittlichen Volkspartei. *Wieblingen, 5. Juli. Die Wahlen in den Bürgerausſchuß nach dem neuen Verhältniswahlſyſtem, die am 1. Juli begannen und heute beendigt wurden, ergaben folgendes Reſultat: Es wurden gewählt: 3. Klaſſe, Niederſt⸗ beſteuerte, für 6 Jahre: Bürgervereinigung 3, Fortſchrittliche 3. Klaſſe für 3 Jahre: Bürgervereinigung 3, Fortſchrittliche Volkspartei 1, Sozial⸗ demokratie 6. 2. Klaſſe: Mittelbeſteuerte, für 6 Jahre: Bürger⸗ vereinigung 6, Fortſchrittliche Volkspartei 1, Sozialdemokratie 3. 2. Klaſſe für 3 Jahre: Bürgervereinigung 7, Fortſchrittliche Volkspartei 1, Sozialdemokratie 2. 1. Klaſſe, Höchſtbeſteuerte, für 6 Jahre: Bürgervereinigung 7, Fortſchrittliche Volkspartei 3. 1. Klaſſe, für 3 Jahre: Bürgervereinigung 7, Fortſchritt⸗ liche Volkspartei 3Z. Der neu gewählte Bürgerausſchuß ſetzt ſich nun zuſammen aus: Bürgervereinigung 33, Fortſchrittliche Volkspartei 10 und Sozialdemokraten 17 Der Wahlkampf demiedirektor Profeſſor Fritz Auguſt 9. Kaulbach in einem ſchriftlichen Gutachten, daß es ſich bei den Tänzen der Villany um äſthetiſch außerordentlich feine, rein künſtleriſche Darbietungen gehandelt habe, durch die unmöglich der Ein⸗ druck der Laszivität habe hervorgerufen werden können. Das Urteil wurde erſt nach mehrſtündiger Beratung verkündet Es lautet gegen Fräulein Villany wegen Vergehens gegen die Ge⸗ werbeordnung auf 30 Mark Geldſtrafe und die Koſten des Verfahrens, gegen den Impreſario auf die gleiche Strafe; Dr. Robert wurde freigeſprochen. In der Urteilsbegründung wird nicht beſtritten, daß die Tänze der Villauy künſtleriſche Leiſtungen ſeien, jedoch ſei die Schauſtel⸗ lung des nackten Körpers nicht ohne weiteres als künſtleriſche Darbietung zu bewerten, wenn auch Künſtler von Ruf der Schönheit des nackten Körpers Intereſſe abgewonnen hätten. Angeſichts des nicht ſcharf genug begrenzten Perſonenkreiſes der Zuſchauer und weil auf eine Einladungskarte hin mehrere Perſonen Eintritt erhielten, habe eine öffentliche Vor⸗ ſtellung vorgelegen, die der polizeilichen Anmeldung bedurft hätte. Beim Strafausmaß wurde in Betracht gezogen, daß die Oeffentlichkeit immerhin beſchränkt und die Art der Darbietung ſehr dezent war. Bei Dr. Robert, der das Theater nur ver⸗ pachtet hatte, konnte kein ſubjektives Verſchulden und keine Fahrläſſigkeit als gegeben erachtet werden. Die Tanagrafigur in der neueſten Mode. Jit Form und Schnitt der Damentoiletten vollzieht ſich all⸗ mählich, ſo wird uns geſchrieben, ein völliger Umſchwung, der nun immer ſtärker zutage tritt. Der Geſchmack der Damen iſt nicht mehr auf die ſcharflinige Silhouette der enganliegenden Koſtüme und der feſten Stoffe gerichtet, ſondern er ſehnt ſich nach weichen, durchſichtigen Gewandungen, die in wogigen Rhythmen und weiten Schwingungen die Figur umklingen und die Frau in eine berauſchende Stimmung leuchtender Farben und verſchwimmender Formen hüllen. Und für dieſe neue Kunſt der feinen Drapierungen, des eleganten Faltenwurfs, der reichen Symobonien aus Schleiern, Spitzen und Voileſtoffen war ein ſehr reger; es wählten durchſchnittlich zwiſchen 75 85 Prozent. Ettlingen, 8. Juli. Bei der Bürger au ſchuß wahl der 3. Wählerklaſſe erhielten auk die Dauet von 6 und 3 Jahren das Zentrum je 5, die Sozialdemg, kraten je 4, die Bürgervereinigung je 2 und die Fortſchriif, liche Volkspartei je 1 Sitz. ):Emmendingen, 8. Juli. Bei den Bürgeraus⸗ ſchußwahlen in der 3. Klaſſe errangen die Nationalliberalen und das Zentrum, die eine gemeinſame Liſte aufgeſtell hatten, auf die Dauer von 6 und 3 Jahren je 5 und die Sg, zialdemokratie mit der Fortſchrittlichen Volkspartei je Sitze. Deutſche Gartenbau⸗Woche in Vonn. K. Bonn, 8. Juli. Wohl keine zweite Stadt dürfte für die Abhaltung der Gartenbauwoche beſſer in Betracht kommen, als gerade die freundliche Univerſitätsſtadt Bonn mit ihrer herrlichen Umge⸗ bung und kunſtvollen gärtneriſchen Ausſchmückung. Groß iſt denn auch die Zahl der Gärtner, die nach Bonn geeilt ſind aus allen Gauen unſeres deutſchen Vaterlandes, um neben den ideellen auch die materiellen Intereſſen ihres ſchönen und kunſt⸗ vollen Berufes zu beraten. Und hierzu bietet ſich reichlich Ge⸗ legenheit, denn jeder Tag iſt ausgefüllt mit Sitzungen und öfentlichen Vorträgen ſowie mit Exkurſionen in die nähere und weitere Umgebung von Bonn, wo überall herrſchaftliche, groß⸗ angelegte Parks, durch die Kunſt des Gärtners verſchönt, vor⸗ handen ſind. Bonn prangt zu Ehren der Teilnehmer der Gar⸗ tenbauwoche in Flaggenſchmuck. Die Beratungen nahmen ihren Anfang am Samstag, den 6. Juli, mit einer öffentlichen Verſammlung 1 Verbandes deutſcher Gemüſe⸗ züchter. Es iſt dies eine junge, erſt vor kurzem gegründete Orga⸗ niſation, die die Wahrung der Intereſſen des Gemüſezüchters ſowie vor allem die Förderung des Gemüſebaues in Deutſch⸗ land bezweckt. Herr Amtsrat Koch⸗Poppelsdorf führte in ſeinem Referate über die Förderung des Gemüfebaues in Deutſchland aus, daß die deutſchen Gemüſezüchter ſehr wohl in der Lage ſeien, genügende Mengen von Gemüfe im eigenen Lande heranzuziehen, ſodaß man die ausländiſche Einfuhr ganz entbehren könne. Redner forderte eine finanzielle Unterſtütz⸗ ung des Verbandes durch das Reich für Verſuche und Lehr⸗ gänge. Auch die Fachſchule müſſe bei der Förderung des Ge⸗ müſebaues mitwirken. Herr Gartenbauinſpektor Weirupp⸗Hildesheim verlangte in ſeinem Referate über die Organiſation der deut⸗ ſchen Gemüſezüchter den gleichen Zuſammenſchluß wie in der Landwirtſchaftskammer. Die Gemüſekulturen müßten weiter ausgedehnt werden, damit quantitativ und qualitativ höhere Erträge erzielt werden. Die ausländiſche Konkurrenz müſſe man ausſchalten. Staatliche Hilfe ſei unbedingt 19 derlich. Herr Landesökonomierat Rebholz⸗München ſprach über Maßnahmen für geſicherten Abſatz und lohnende Preiſe für deutſches Gemüſe. Er bemerkte, daß die ganze aufreibende Ar⸗ beit des deutſchen Gemüfezüchters keinen Wert habe, wenn er nicht eine lohnende Verwertung der geernteten Produkte habe, Redner verlangt Gemüfeverkaufsſtellen, wie ſie z. B. ſchon in Hildesheim beſtehen. An den Vortrag ſchloß ſich eine längere Diskuſſion. Der Sonntag Vormittag wurde ausgefüllt mit Vorſtands⸗ und Ausſchußſitzungen. Nachmittags von—5 Uhr hielt der Verein der ſelbſtändigen Gärtner Rheinlands und Weſtfalens eine Verſammlung ab und von 5 bis 8 Uhr der Verband deutſcher Blumengeſchäftsinhaber. Die Verſammlung dieſes Verbandes war außerordentlich gut beſucht, insbeſondere auch von Damen. Der Vorſitzende, Herr Hübner⸗Berlin, eröffnete den Vortragsnachmittag, für den 5 Referate vorgeſehen waren, mit herzlichen Begrüßungs⸗ worten, worauf Herr Riemer⸗Köln über den Nachwuchs und die Lehrlings⸗ und Fachſchulfrage referierte. In einſtündigen Ausführungen wies der Redner auf das ſchlechte Lehrlingsmaterial hin. Man müſſe unbedingt eine beſſere Ausbildung des Nachwuchſes erſtreben. Vor allem ſei eine 3. jährige Lehrzeit erforderlich. Dieſe könne, falls eine Gärtner⸗ lehrzeit vorangegangen ſei, auf ein Jahr ermäßigt werden. Ein angemeſſener Spezialfortbildungsunterricht müſſe gleich⸗ falls erſtrebt werden. Der verdienſtvolle Sekretär Ver⸗ bandes, Herr Tſcheuke⸗Charlottenburg, ſprach über das Thema:„Kranzſpenden verbeten“ und Fried hofsmonopol“. Die Urſache, daß bei den Todesanzeigen ſo häufig die Worte„Kranzſpenden verbeten“ vermerkt ſeien, ührt Redner auf perſönliche und religiöſe Anſchauungen, 1 ſucht ſie ihr Vorbild, da wo die Wiege aller Schönheit und vor⸗ nehmen Kultur ſteht, im alten Hellas. Die ſind die Tanagra⸗ figürchen, dieſe entzückenden Kleinkunſtwerke, die den Duft an⸗ tiker Frauengrazie wohl am feinſten feſthalten, von den elegan⸗ ten Frauen mit größerer Liebe und Sorgfalt betrachtet worden als jetzt. Hier entfaltet ſich die unnachahmliche Anmut, mit der die Griechen die weiten ſchmiegſamen Gewänder ihrer Toilette, die keiner Schneiderin Hand zu feſten, ſtarren Gebilden zuſam⸗ mengenäht und zugeſchnitten hatte, um ſich ſchlank, is daß ſie zum wahren Echo der Geſtalt wurde und auf ſede ihrer Be⸗ wegungen, auf jeden ihrer Schritte mit den wundervollſten Linien und Falten antwortete. Dieſe Tanagrafiguren ſind nun das Ideal der Modedame, die den gleichen Reiz in ihrer neue⸗ ſten Toilette entfalten will und darum die hohen Vorbilder der zur bewundernden Nachahmung heraufbe⸗ wört. Mathilde Weſendoncks Freundin. Die„Triſtan und Iſolde“⸗Aufführungen in der Pariſer Opet geben nach dem„H..“ Henry Bordeaux Veranlaſſung, in der literariſchen Beilage des„Figaro“ unter der Spitzmarke„Iſoldens Freundin“ über die vor einigen Monaten im Alter von 82 Jahren verſtorbene Frau Emilie Heim, die er perſönlich gekannt hat zu plaudern. Frau Heim, die Witwe eines Muſikers, deſſen Können in der Schweiz hoch bewertet wurde, war der letzte Zeuge der Lie⸗ bestragödie, der wir„Triſtan und Iſolde“ zu berdanken haben, geweſen.„Ich hatte,“ ſchreibt Henry Bordeaux, vor mehreren Jahren die Ehre, ihr vorgeſtellt zu werden. Sie hatte Richard Wagner und Mathilde Weſendonck gekannt. Sie hatte um das Verhältnis der beiden gewußt. Aber was können in ſolchen Fäl⸗ len Zeugen wiſſen?.. Frau Heim ſchloß ſich an Mathilde We⸗ ſendonck an, bald nachdem dieſe in Zürich eingekroffen war. Ihre Jugend, ihr Eheglück brachten die beiden Frauen einander näher Ich ſah bei Frau Heim eine Photographie Mathildens, nach einen e ——— Udemo⸗ 4 tſchritt⸗ geraus, beralen fgeſtelt die So⸗ 1 1 85 5 enn er e habe. bon n farben dekorierten Hallen entſpann ſich bald ein fröhliches Treiben, Bildnis von Dorner. Die junge Frau ſteht und lehnt ſich an eine Buch und zwei Roſen. Der Hals iſt etwas ſtark, aber das von den thilde vor Wagner, die ruhige, glückſtrahlende Mathilde, die einen ſpiriert, und hält ſich ſchließlich für ein Genie. Sie ſchreibt Ge⸗ Fbauer, ſie verſchlingt ſie und kann ſie nicht perdauen. So ſiebt die Leidenſchaft WMannheim, 9. Juli General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten. Abendblatt.) Sparſamkeit, ſowie auf falſch aufgeſtellte Wohltätigkeit zurück. Der Verhand habe in geigneter Weiſe Stellung dazu genom⸗ men durch Einwirkung auf die Preſſe und Gartenbauvereine und Ratſchläge zur Hebung der Dekoration bei Beerdigungen. In der Monopoliſierung des gärtneriſchen Handels der Fried⸗ höfe erblickt Redner einen Schaden für das Gemeinwohl, wie für die gewerbetreibenden Gärtner. Es ſeien von den Fried⸗ hofsverwaltungen Maßnahmen ohne genügende Anhörung der beteiligten Fachleute getroffen worden. Namentlich ſei die Vebertragung des gärtneriſchen Handels auf die Friedhofsin⸗ ſpektoren eine Maßnahme, die leicht zu Mißverſtändniſſen führe. Redner kommt zu dem Schluſſe, daß es unter Wahrung der äſthetiſchen Aufgaben der Friedhöfe wie der Pietät wünſchens⸗ wert ſei, wenn die Friedhofverwaltungen den freien Gewerbe⸗ betrieb nicht beſchränken und davon abſehen, die Gärtnerei als Monopol zu betreiben. Hierauf folgten noch drei Vorträge und zwar ſprachen Herr Riesbeck⸗Berlin über„Das Verhältnis zwiſchen Handelsgärtner und Blumengeſchäftsinhaber“, Herr Weidemeier, Kaſſel über:„Schutzzölle auf Schnittblumen und Schnittgrün“ und Herr Wolf, Düſſeldorf über:„Blumengeſchäftsinhaber, Stra⸗ ßenhandel und Blumenauktionen“. Alle Vorträge waren von großem fachwiſſenſchaftlichen Intereſſe. Eine während den Beratungen einſtimmig angenommene Reſolution hat folgenden Wortlaut: „Der Blumenhändlertag, der bei Gelegenheit der deut⸗ ſchen Gartenbauwoche am 7. Juli 1912 in Bonn tagte, er⸗ kennt in fortgeſchrittener Klärung aller in Betracht kommen⸗ den Verhältniſſe ausdrücklich die dringende Notwendigkeit einer geſetzlichen Regelung der Lehrlingsfrage für die Blu⸗ menbinderei an. Der Blumenhändlertag befürwortet: Es iſt eine Z⸗jährige Lehrzeit, die, falls eineGärtnerlehre voran⸗ gegangen iſt, auf ein Jahr ermäßigt werden kann, ſowie ein angemeſſener Spezialfortbildungsunterricht mit allen zu Ge⸗ bote ſtehenden Mitteln zu erſtreben. Der Vorſtand des Ver⸗ bandes deutſcher Blumengeſchäftsinhaber wird erſucht, die geeigneten Schritte zu tun.“ Herr Hübner ſchloß hierauf kurz vor 8 Uhr die Verhand⸗ Iungen. Abends trafen ſich ſämtliche Teilnehmer der Gartenbau⸗ woche in der Stadthalle Gronau, wo bei Konzert und gemüt⸗ licher zwangloſer Unterhaltung ſehr bald die Anſtrengungen des Sonntags vergeſſen wurden. Der Montag Vormittag wurde ausgefüllt durch Vor⸗ ſtands⸗ und Ausſchußſitzungen der verſchiedenen hier tagenden Verbände. Nachmittags von—5 Uhr hielt die Ver⸗ einigung der gärtneriſchen Fachpreſſe Deutſch⸗ lands eine Sitzung ab. Um 8 Uhr begann auf der Terraſſe des Hotel„Rovyal“ ein unterhaltender Abend, bei dem der Ortsausſchuß die Erſchienenen begrüßte. Der Abend wurde durch verſchiedene Vorträge des Bonner Männergeſangvereins verſchönt. Aum Dienstag vormittag hält der Deutſche Pomologeverein ſeine Jahresverſammlung im Hotel„Stern“ ab. Nach⸗ mittags erfolgten Exkurſionen. Das Intereſſe der ganzen Deutſchen Gartenbauwoche konzentriert ſich auf die am Mitt⸗ woch ſtattfindende Verſammlung des Verbandes der Handelsgärtner Deutſchlands und des erſten Deutſchen Gärtnertages, der am Donnerstag vormit⸗ tag 8% Uhr beginnt. Aus Stadt und Land. * Mannheim, 9. Juli 1912. * Vom Trefftag des Verbandes der Kaufleute der Delfkateſſen⸗ pranche. Die Teilnehmer an dem Trefftag deutſcher Delikateſſen⸗ händler ſtatteten am Samstag auch Neckargemünd einen Beſuch ab. Zu Fuß und zu Bahn erſchienen die Teilnehmer gegen 4 Uhr und beſichtigten die neuerbauten Zollkellereien der Weingroßhandlung Menzer am Güterbahnhof. In den in den griechiſchen Landes⸗ das ſich bei Reden und Becherklang bis gegen 6 Uhr foriſetzte. Als⸗ dann bewegte ſich der Zug durch die Straßen unſeres Städtchens zu dem Menzerſchen Park. Es wurden dort die Anlagen der neuen, von der Firma Menzer gegründeten Sektfirma Pfaff u. Co., G. m. b. H. mit ihren ſchönen gewölbten Kellern eingehend beſichtigt. Ein Gläschen„Pfaff Cabinet“ wurde im Grünen kre⸗ denzt und in fröhlichſter Stimmung fuhren die Herrſchaften gegen 8 Uhr wieder nach Heidelberg zurück. Apollotheater. Das Deutſche Theater Köln, das gegenwärtig im Apollotheater gaſtiert, hat mit dem Schwank „Sben Windhund“ einen außerordentlich glücklichen Griff getan. Man wird lange ſuchen müſſen, ehe man ein Stück findet, daß ſoviel Lachſtoff enthält, wie das Fabrikat der Auto⸗ ren Kurt Kraatz und Artur Hoffmann. Im Mittelpunkt der Handlung ſteht Dr. Winternitz, der durch eine amerikaniſche Erbſchaft in die angenehme Lage verſetzt iſt, mit ſeinem Tage⸗ werk hereits fertig zu ſein, wenn er ſich morgens von ſeinem Lager erhebt. Es ſei gleich von vornherein bemerkt, daß dieſe Erbſchaft an keinen Unwürdigen gefallen iſt. Winternitz alias Windhund— ein Spitzuame aus ſeiner Studentenzeit— ver⸗ ſteht den Mammon richtig anzuwenden. Nebenbei ſtiftet er auch noch mit einem Raffinement, das eben nur einem Wind⸗ ſteinerne Rampe. Sie trägt ein dunkles Kleid, das an den Schul⸗ tern und an den Armen durch die Gipüre des Halskragens und der Aermelaufſchläge gehoben wird. In der rechten Hand hält ſie ein Stirnbändern umrahmte Geſicht iſt angenehm. Das Bild macht den Eindruck einer ins Deutſche überſetzten Jungfrau von Raffael. Man denkt ſich dieſe Mathilde, wie Werthers Lotte, beim Früchte⸗ einmachen den Klopſtock leſend. Frau Heim bewunderte ſie ſehr. „Wenn man ſie nur ſah,“ ſagte ſie,„hatte man ſeine Freude an ihr. Sie war wie eine Blume.“ Frau Heim liebte aber nur die Ma⸗ guten Gatten, ſchöne Kinder und ein taufriſches, reines Leben hat. Als ich ſie nach dem Drama im„Aſyl“ fragte, änderte ſich ſofort der Ton ihrer Rede, und ſie kannte für die Liebenden keine Schonung. Die arme Mathilde war durchaus nicht für die Leidenſchaft ge⸗ ſchaffen. Sie wurde gegen ihren Willen in ein Drama hineingezo⸗ gen, das ihrem Charakter gar nicht zuſagte. Die Liebe des großen Meiſters ſteigt ihr zu Kopf, ſie hält ſich für eine Muſe, die ihn in⸗ dichte, die unerträglich ſind, und die ſich niemand verleſen laſſen will. Sie ſtürzt ſich auf die Philoſophen, Kant, Hegel, Schopen⸗ oft, von außen geſehen, aus. So urteilen die Zeugen, nach Hamburg gefahren wird. Wenn aber die dortige Halle vor dem 15. Juli nicht geräumt werden kann, dann wird wohl aus der 3. Seite. ſtädtchen ab, in das er verſchlagen wird. Der Bauunternehmer Dittmar und der Rechtsanwalt Ferber, Schwiegervater und Schwiegerſohn, ſtehen ſich als Kandidaten gegenüber. Wie nun der Windhund Dittmax kaltſtellt, wie er in echt amerikaniſcher Manier die Wahlagitation betreibt und ſich ſogar vom regierenden Fürſten einen Orden holt, das muß man ſehen. Beſchreiben läßt ſich dieſe Situationskomik nicht. Die Darſtellung entſpricht der Güte des Enſembles. Franz Schönemann bietet in der Hauptrolle des Windhundes eine Kabinettleiſtung. Aber auch die übrigen Rollen ſind vorzüglich beſetzt und ſo verhilft auch die dem amüſanten Stück zu einem ſeltenen Lach⸗ erfolg. *Das Pfadfinder⸗Korps„Jung⸗Mannheim“ rückte am ver⸗ gangenen Sonntag morgen 9 Uhr zu einem Kriegsſpiel nach dem Doſenwald bei Friedrichsfeld ab. Es galt der von Ladenburg kommende Radfahrer⸗Abteilung, welche eine Pro⸗ viant⸗Kolonne darſtellte, den Weg nach Schwetzingen abzu⸗ ſchneiden. Am Friedrichsfelder Uebergang gelang es auch die Radfahrer zu fangen und man bezog in allernächſter Nähe ein Lager. Bald brannten die Kochfeuer und duftende Gerüche ſtiegen aus den Kochkeſſeln. Die Maggi⸗Geſellſchaft hatte in liebenswürdiger Weiſe die Stiftung der zur Speiſung von 300 Teilnehmern nötigen Suppenwürfel übernommen und außer⸗ dem ihre hieſigen Herren Vertreter ins Lager geſandt, welche den Jungen beim Abkochen mit Rat und Tat hilfsbereit zur Seite ſtanden. Spiele, Wett⸗ und Stafetten⸗Läufe füllten dann den Nachmittag aus; der Rückmarſch über Seckenheim er⸗ folgte um 6 Uhr. * Vom Sommerfeſt im Friedrichspark. Das Sommerfeſt, welches der Richard Wagner⸗Verein deutſcher Frauen und der Verein bildender Künſtler und Kunſtfreunde morgen abend(10. Juli) zum Beſten einheimi⸗ ſcher Künſtler im Friedrichspark veranſtaltet, findet, wie man uns mitteilt, unterallen Umſtänden— alſo auch bei ſchlechter Witterung ſtatt. An der Abendkaſſe wird ein HBillett⸗ ten Plätze dürfen nicht abgegeben werden, da ſelbige die Tiſchnum⸗ mer tragen.— Die Zufahrt und der Eingang für die mit Karten verſehenen Feſtgäſte hat nicht von B 6, ſondern vom Eingang in den Friedrichspark am Parkring zu geſchehen. * Pfälziſche Mühlenwerke. Anläßlich der über 20jährigen Tätigkeit des Verlademeiſters Georg Süll wurde demſelben von der Dirxektion in ſeierlicher Weiſe die filberne Medaille ſowie das Ehrendiplom des Verbandes Süd⸗ weſtdeutſcher Induſtrieller überreicht und ihm ferner in Anerken⸗ nung ſeiner treuen Dienſte ein Geldgeſchenk von der Firma über⸗ geben. 5 * Vom Luftſchiff„Schütte⸗Lanz“. Wir finden in einer aus⸗ wärtigen Zeitung folgende Nachricht:„Das Luftſchiff „Schütte⸗Lanz“ beabſichtigt in den nächſten Tagen nach Hamburg zu kommen. Profeſſor Schütte⸗Danzig richtete an die Luftſchiffhallen⸗Geſellſchaft das Erſuchen, ihm die Halle auf kurze Zeit zu überlaſſen. Darauf erhielt er die Antwort, daß die Halle vom 16. Juli ab auf mehrere Tage frei ſei.“ Dazu iſt zu bemerken, daß das Luftſchiff nur noch bis zum 15. Juli Fahrten unternimmt,. Dann wird es gründlich nachgeſehen. Die Ruhepauſe wird wahr⸗ ſcheinlich bis zum Herbſt dauern. Bis zum 15. Juli iſt noch eine Fernfahrt beſtimmt in Ausſicht genommen. Wohin ſie aber geht, iſt bis jetzt noch nicht zu ſagen. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß Reiſe nach Hambarg nichts werden. * Ein ſchweres Geſchick traf die Seminariſtin Hedda Eiſen⸗ hofex an der Eliſabethſchule. Nachdems ſie die ſchriftlichen Ar⸗ beien für die erſte Lehrerinnenprüfung mit ſehr gutem Erfolg ge⸗ macht hatte, erkrankte ſie plötzlich und verſchied nach kaum drei⸗ tägiger Krankheit am 8. Juli. Am 11. ſollte ſie die mündliche Prüfung mitmachen. So raſch trat der Tod ſie in der Blüte ihrer Jahre an, daß die Nachricht die Mitſchülerinnen wie die Lehrer⸗ ſchaft tief erſchütterte. Großherzogs Geburtstag. Ehrung von Feuerwehrleuten und Arbeitern. Heute Vormittag 11 Uhr ging im alten Rathausſaale unter Anweſenheit von Vertretern der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behör⸗ den, ſowie von privaten Korporationen die übliche, an Großher⸗ zogs⸗Geburtstag ſtattfindende Ehrung von Mitgliedern der Frei⸗ willigen Feuerwehr und die Auszeichnung von Arbeitsveteranen vor ſich. Die Veranſtaltung trug einen einfachen, ſchlichten, aber herzlichen Charakter. Die Feier wurde mit dem Muſikvortrag „Die Himmel rühmen“ durch die Feuerwehrkapelle präzis 11 Uhr eingeleitet. 5 In ſeiner Anſprache an die Jubilare der Feuerwehr wür⸗ digte der Amtsvorſtand, Herr Geh. Regierungsrat Dr. Clem m die Bedeutung des Ehrentages für dieſe, an dem ſie auf eine große Spanne Zeit voll treuer Pflichterfüllung, zurückblicken dürften. Er würdigte ſodann die Bedeutung des Wirkens der freiwilligen Feuerwehr⸗Korps nach der idealen und realen Seite ꝗ6ꝗ9ee— das nicht im geringſten. Frau Heim war im übrigen eine liebens⸗ würdige alte Dame, lebhaften und ſcharfen Geiſtes. Sie legte auf ihre Exinnerungen aus den Jahren,„in welchen das Urteil noch nicht ſicher und objektiy iſt“, wenig Wert: ſie ſprach lieber von der Schönheit ihres Landes und von dem Weltfrieden, den ihr gutes Herz erſehnte. Das wirkliche„Triſtan“⸗Drama, deſſen Wandlun⸗ gen ſie hatte verfolgen können, hatte ihr das Bild eines reisbaren Wagner und einer ihrer wahren Natur entfremdeten Mathilde gezeigt. Bei Liebesdramen werden die Zeugen, die ihre Kaltblütig⸗ keit bewahren, ohne es zu ahnen, furchtbare Richter“ Kleine Mitteilungen. Aus Hannover meldet uns ein Privat⸗Telegramm: 1 Sanierung des in Konkurs geratenen Schauburg ſol jetzt, wie verlautet, ſo angebahnt werden, daß das Königl. Hoftheater Schauburg gewiſſermaßen als Filiale üernimmt und darin nur Schauſpiel und Operette pflegt, während das eigentliche Königliche Theater grö⸗ ßere Opern aufführt. Nach dieſem Plan ſoll auch die Stadt eine Subvention gewähren und dadurch die Zukunft Schau⸗ burg in finanzieller Hinſicht ſichergeſtellt werden. Schon früher wurde über die Verbindung Schauburg mit dem Königlichen Theater verhandelt. Es iſt deshalb nicht ausgeſchloſſen, daß bei der jetzigen Lage dieſer Plan verwirklicht wird. „Die heimliche Krone“ von Emanuel v. Bodmann (Verfaſſer von„Donatello“ und„Der Fremdling von Muten“) Ufer ſtehend, die Liebe vorüberziehen ſehen; ſie zieht wie aber die Augenzeugen rührt und erſchüttert bund eigen ſein kann, mehrere Verlobungen, wobei er ſich felbſt nicht ausſchließt. Die Handlung ſpielt ſich in einem Reſidenz⸗ während der Landtagswahlagitition zuſchlag von 1 Mk. erhoben werden. Die Billetts für die reſervier⸗ Borngräber erſcheint eine illuſtrlerte Klaſſi Theaters gegangen ſind. Die einzelnen Bände werden die fa hin. Jener Tätigkeit komme auch heute noch die alte Wert⸗ ſchätzung zu, da ſie von dem hohen Prinzip der Nächſtenliebe diktiert ſei, und im praktiſchen Leben hätten die freiwilligen Korps in unſerer heutigen Zeit durchaus nichts von ihrer frühe ren Bedeutung eingebüßt, da nicht⸗außer Acht gelaſſen werden dürfe, daß bei großen Brandfällen unſere Berufsfeuerwehr i mer noch auf die freiwilligen Korps angewieſen ſei, ganz zu ſchweigen von der Notwendigkeit der freiwilligen Wehrman ſchaften in den Vororten und auf dem Lande. Der Redn ſchloß mit herzlichen Glückwünſchen namens der Regierung an die Geehrten und wünſchte, daß ſie noch lange Jahre ihre un eigennützigen erſprießlichen Dienſte der Oeffentlichkeit zur Ver⸗ fügung ſtellen möchten. „Das Ehrenzeichen des Großherzogs für 2 jährige Dienſtzeit erhielten folgende Jubilare der Feuerwehr: 1. Scholl, Heinr., Obm. Leit. 2. K. 2. Roth⸗ kapp, Bonifaz, Ob. Spr. 3. K. 3. Naßner, Johann J. Hptm. 4 K. 4. Schnappenberger, Joh., 2. Hptm 4. K. 5. Reimling, Karl, Obm. Leik. 4. K. 6. Weig 1 Jak., Spr. 4. K. Häußer, Mich, Wehr⸗ nn 5. K. 8. Renger, Joh., K Fabrikf wehr Rhenania 78 5 Herr Bürgermeiſter Dr. FTinter führte in ſeiner Anſprache aus, daß auch der Stadtrat Mannheim freudig die Gelegenheit ergriffen hab, um auch ihrerſeits den Männern treuer Arbeit und uneigennützigem Strebens anerkennend zu gedenken Der Vertreter der Stadtbehörde überreichte hierauf den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr mit 20jähriger Dienſtzei das Erinnerungszeichen der Stadt. Die Ehrenmedaille der * Herr Feuerwehrkommandant Molitor nahm ſodann das Wort, um auch denjenigen Männern Anerkennung zu zollen, d in dieſem Jahre auf eine 12jährige Mitgliedſchaft zurückblicker können. Er betonte den kameradſchaftlichen Geiſt in den Reihen des Korps, bei dem alle Standesunterſchiede zurücktreten. Her Molitor gedachte dann noch des heimgegangenen Großherzog Friedrich, der als erſter deutſcher Fürſt die Protektoratſchaft der Freiwilligen Feuerwehrkorps ſeines Landes übernommen hatte welches Amt auch der Sohn übernommen habe, der ſchon mehr fach Beweiſe ſeines hohen Intereſſes für die Feuerwehrfache ge geben haben. Der Redner ſchloß mit einem Hoch auf den Groß herzog und überreichte daran anſchließend den Mitgliedern de Korps, die eine 12jährige Dienſtzeit hinter ſich haben das Diplom des Verwaltungsrates der Freiwilligen Feuerwehr „„Das Diplom des Verwaltungsrats für 12 jährige Dienſtzeit erhielten: 1. Lüft, Joſ,, Wehrm Spr. 1. K. 2. Hohl, Johann, Wehr. Steig. 2. K. 8. Kpie ger, Philipp, Obm. Hydr. 3. K. 4. Schmitz, Johann Wehrm. Leit. 4. K. 5. Geiger, Martin Wehrm. Leit, 5 K 6. Heicken, Joſ., Obm. Spr. 6. K. 7. Stahl, Karl, Sign 6. K. 8. Birkhold, Jak., Wehrm. Spr. 7. K. 9. Sdu a p y Ludwig, Wehrm. Hydr. 7. K. 10. Mohr, Wilhelm, Wehrm Steig. 7. K. 11. Orth, Georg, Wehrm. Steig. 7. K. 12 Ruppert, Peter, Horniſt 7. K. 13. Werdan, Steig. 7. K. 14. Wacker, Jakob, Wehrm Rett 7. Komp.„„ Auf die Ehrung der Feuerwehrleute folgte die Auszeit Un mit den Urkunden den einzelnen Jubilaren. Sie wurden wie folgt vergeben: Rheiniſche Gummi⸗ und Zelluloidfabrik Neckarau 7 Peter, Fabrikmeiſter, Neckarau, Hillengaß, Phil., Fa! meiſter, Neckarau; Mannheimer Dampfſchleppſchiffahrts ſchaft(): Zuckriegel, Georg, Schloſſer in M Kaufmann Söhne, Erſte Mannheimer Dampfmüh! Buſch, Georg, Magazinier in Mannheim; Werle Zheim; Verein deutſcher Oelfa Die Ein wei hung der neuen Stuttgar theater iſtenunmehr auf Mitte September feſtge den. Die große Richard Strauß⸗Feſtwoche Oktober beginnen, Max Reinhardt, der kürzli⸗ Hoftheateranlagen beſichtigte, hat erklärt, daß das Klei das zur Urgufführung der„Ariadne“ und zur Urauff Felix Draeſeke, der Komponiſt des„Chriſtus“, aus Dresden gemeldet wird, ein neues, aus vier eigene moriſtiſchen Sätzen beſtehendes Werk vollendet, das er„Sinf comica“ betitelt.— 5 Ein intereſſantes literariſches Unternehmen be⸗ reitet Max Reinhardt vor. Im Verlag von Wilh ausgabe der Dramen, die über die Bühne des Deutſch 42 Bühnenbilder und die ſzeniſchen Einrichtungen Max har enthalten. Dr. Regnault, der Chef des Marinekrankenhau Toulon hat im Krankenhaus von St. Mabdrier im Beiſein za reicher Kollegen an ſich ſelbſteine Operatſon am lenk des rechten Fußes vorgenommen, Nachdem er all bereitungen getroffen hatte, führte er die Operall eine Stunde dauerte und vorzüglich verlief, wurde vom Hoftheater in Karlsruhe zur Urauffüh⸗ rung angenommen 5 4. Seite. Paul, Fabrikmeiſter, Mannheim; J. Vögele, Fbr. f. Eiſenbe⸗ darf, Mannheim(): Biſchoff, Anton, Werkmeiſter, Mann⸗ heim, Hummerich, Ernſt, Bohrer, Mannheim; Mannhei⸗ mer Gummi⸗, Guttapercha⸗ und Asbeſtfabrik, Neckarau(): Müller, Chriſtian Ernſt, Fabrikmeiſter, Mannheim; Carle⸗ bach., Tabakhandlung Mannheim(): Vondung, Jakob, Vorarbeiter, Mundenheim; Rheiniſche Gummi⸗ und Zellulond⸗ fabrik Rheinau(): Schönleber, Valentin, Arbeiter, Rheinau; Deutſche Steinzeugwarenſabrik Friedrichsfeld(): Jung, Leonhard, Töpfer in Friedrichsfeld(krank), Heid, Georg, Packer in Neckarhauſen; Heinrich Lanz, Maſchinen⸗ ſabrik, Munheim(): Lampertsdörfer, Philipp, Fabrik⸗ arbeiter, Mannheim, Schäfer, Heinrich, Schreiner in Mun⸗ denheim, Budjahn, Eduard, Schmied in Mannheim, Zwintſcher, Franz, Schreiner in Mannheim, Wald⸗ mann, Friedrich, Former in Neckarau, Koch, Johann, Packer in Mundenheim, Köhler, Martin, Meiſter in Mannheim; Mohr u. Federhaff, Maſchinenfabrik, Mannheim(): Schie⸗ Henes, Peter, Schloſſer in Mannheim, Sattler, Adam, Schmied in Ludwigshafen; Chemiſche Fabrik Rhenania in Rheinau(): Hofmann, Johann, Aufſeher in Rheinau; Stadtgemeinde Mannheim(): Wieſel, Chriſtof, Laternen⸗ putzer in Mannheim, Hoffmann, Johann, Totengräber, Neckarau; Mannheimer Spiegelmanufaktur Waldhof): Kempf, Johann, Miſchungsarbeiter, Waldhof, Leis, Mar⸗ zellin, Glasabwaſcher, Waldhof, Decker, Franz, Schleifer, Waldhof, Kretzler, Jakob, Schmierer, Waldhof, Herzog, Anton, Heizer, Waldhof, Hoerner, Johann, Schleifer, Wald⸗ hof, Buggert, Andreas, Zimmermann; Fa. A. H. Thor⸗ Pecke u. Co., Mannheim(): Leicher Alex Adam, Mechani⸗ ker, Mannheim; Franz Keßler in Mannheim(): Scheuer⸗ mann, Adam, Lademeiſter, Mannheim; Joſef Samsreither, Mannheim,(): Groß, Johann Adam, Arbeiter, Mannheim; Vereinigte Mannheimer Spiegelfabriken Peter u. Co. und Friedrich Lehmann, G. m. b.., Mannheim(): Soeſſec, Franz, Vergolder in Seckenheim; F. u. A. Ludwig in Mann⸗ heim(): Balduf, Mathias, Zimmerpolier, Mannheim; Verein chem. Fabriken Mannheim, Fabrik Wohlgelegen(): Eiſenhauer, Peter, Fabrikarbeiter, Mannheim, Baby⸗ Jon, Johann, Fabrikarbeiter, Viernheim, Schmirt, Georg, Fabrikarbeiter, Mannheim, Hohenadel, Michael, Fabrik⸗ Arbeiter, Mannheim, Krämer, Valentin, Fabrikarbeiter, Wallſtadt, Gallier, Joh., Aufſeher, Wallſtadt; Fa. Hoff⸗ mann, Eiſengießerei, Mannheim(): Peter Pütz, Heinrich, Giſengießer, Mannheim; Philipp Fichs, Fruchtſpedition, Mannheim(): Hartmann, Johann, Jakob Kaſimir, Tag⸗ löhner in Mannheim; Gutsverwaltung Kirſchgartshauſen(): Filſinger, Friedrich, Arbeiter, Sieger, Adam, Ober⸗ ſchweizer, Lampertheim, Gutſchalk, Peter, Taglöhner, Lampertheim. Endlich ſprach noch ein Vertreter des Allgemeinen Fabrikan⸗ ten⸗Vereins, der den Dekorierten herzliche Glückwünſche über⸗ hrachte und forderte die anweſende Arbeitgeberſchaft zu einem Hoch auf die Arbeiterveteranen auf. Der Muſikvortrag des Niederländiſchen Dankgebets beſchloß die Feier. Nach Beendigung der Feſtgottesdienſte in den verſchiedenen Kirchen zogen die Mannſchaften zum Zeug⸗ Hhausplatz, um die abgeſtellten Gewehre abzuholen. Dann mar⸗ ſckchierten ſie nach dem Schloßhof, während die Fahnenkompagnie unter klingendem Spiel zur Abholung der Fahne nach der Kom⸗ mandantur zogen. Die übrigen Kompagnien hatten ſich in⸗ zwiſchen im Schloßhof zur Parade gufgeſtellt. Die Spitzen der Stagts⸗ und ſtädtiſchen Behörden ſowie eine größere Anzahl Ehrengäſte und Reſerveoffiziere waren anweſend. Um 12 Uhr wurde unter den Klängen der Grena⸗ Dierkapelle die Fahne in den Schloßhof gebracht. Kurz darauf erſchien Herr OSberſt v. Eberhardt, der ſodann eine An⸗ ſprache an die Mannſchaften hielt, die in einem Hoch auf den Großherzog ausklang. Die Kapelle intonierte hierauf die badiſche Fürſtenhymne. Der Regimentskommandeur ſchritt ſo⸗ dann mit den Spitzen der Staats⸗ und ſtädtiſchen Behörden die Front ab. Alsdann begann der Parademarſch. Nach deſſen Be⸗ endigung wurde die Fahne wieder in das Kommandurhaus ver⸗ bracht. Unter dem Spiel unſerer Grenadierkapelle erfolgte ſo⸗ Dann durch die Breiteſtraße der Heimmarſch der Kompagnien. Das militäriſche Schauſpiel hatte ein tauſendköpfiges Publikum Aangelockt. Das Feſtmahl. Inm Saale des Friedrichsparkes begann gegen 2 Uhr das Feſtmahl, an dem etwa 200 Perſonen teilnahmen. Die Uni⸗ fſorm war wieder ſehr ſtark vertreten. An der Haupttafel ſaßen die Spitzen der Behörden, zur Rechten des Landgerichtspräſi⸗ denten Dr. Eller Regimentskommandeur Oberſt v. Eber⸗ hard, zur Linken Oberbürgermeiſter Martin. Prächtige Blumenarrangements ſchmückten die langgeſtreckten Tafeln, an denen ſich bald oine angeregte Unterhaltung entwickelte. Die Bühne war in einen Palmenhain verwandelt, von dem ſich das leuchtende Weiß der Koloſſalbüſte des Landesherrn wir⸗ kungsvoll abhob. Die Tafelmuſik ſtellte die Grenadierkapelle unter Herrn Obermuſikmeiſter Vollmers Leitung. Nach dem Fiſch erhob ſich 10 Landgerichtspräſtdent Dr. Elle: zu folgendem Toaſt: Hochverehrte Herren! Wieder haben wir uns feſtlich verſammelt, um, einem tief⸗ mpfundenen Bedürfnis Ausdruck gebend, den Geburstag unſeres Landesherrn zu feiern. Das umlaufene Lebensjahr unſeres Großherzogs hat keine weltbewegenden Ereigniſſe in er Geſchichte unſeres Heimatlandes aufzuweiſen. Die ſchweren Wolken, die, Blitz und Donner in ſich bergend, eine Zeitlang am Horizont der hohen Politik ſtanden, haben ſich verzogen. Das verfloſſene Jahr hat ſich in gedeihlicher Entwickelung borausgegangenen guten Jahren angereiht. Wir freuen uns ungetrübten Gegenwart und blicken zuverſichtlich in die Zukunft. Und das Vergangne Heißt mit Vertrauen 5 Vorwärts zu ſchauen, 0 Schauen zurück. Wir haben im vorigen Jahre wegen der 100fährigen Wiederkehr des Tages, an dem Karl Friedrich, der erſte Großherzog von Baden, die Augen ſchloß, Anlaß ge⸗ Habt, uns des großen Wirkens dieſes gütigen, weiſen und be⸗ deutenden Fürſten zu erinnern. In dieſem Jahre haben wir der 200⸗Jahrfeier des Geburtstages Friedrichs des Großen, gleichfalls eines Ahnen unſeres Großherzogs, zu gedenken. Zehn Jahre, nachdem er, auf einer Reiſe mit 5 Vater in das Reich, hier bei Mannheim mit dem Ge⸗ danken umgegangen war, ſich der ſtrengen Zucht ſeines Vaters 5 trat er an die Spitze des preußiſchen Staates, als mann und Herrſcher, der Begründer einer neuen Zeit für Preußen und Deutſchland. Wenn wir aber den Blick auf die Vergangenheit richten,— wie anders ſah es vor 100 Jahren in unſerem Heimatlande aus. Deutſche Truppen ſtanden unter dem fremden Eroberer in den eiſigen Gefilden Rußlands, wo die Macht des Soldaten⸗ kaiſers ſich an dem Widerſtand nordiſcher Gewalten brach; von den faſt 7000 Badenern, die unter Graf Wilhelm von Hoch⸗ berg mit nach Rußland gezogen waren, kehrten nur wenige Hunderte zurück. Erſt am Ende des Jahres 1812 begann der Aufſchwung ſich zu vollziehen, der zu den Freiheitskriegen und der Abſchüttelung des Jochs der Fremdherrſchaft führte. Seither welche gewaltige Entwickelung auf allen Gebieten öffentlichen und privaten Lebens, welcher ungeheuere Auf⸗ ſchwung in Wiſſenſchaft, Technik, Erwerbstätigkeit und Ver⸗ kehr, in jeder Kultur und in der Fürſorge für die wirtſchaftlich Schwachen und Notleidenden! Deutſchland iſt, unter der Führung des Schwiegervaters unſeres Großherzogs, Kaiſer Wilhelns J. und ſeiner großen Paladine geeint, zu einem mäch⸗ tigen Reiche emporgediehen. Unſer Heimatland hat als Glied dieſes machtvollen Staatengebildes neue Kraft erlangt und ſich in ungeahnter Weiſe gedeihlich entwickelt. Unſere Herzen ſind dankerfüllt gegen den Vater unſeres Großherzogs, Groß⸗ herzog Friedrich., der in großer Zeit ſich ſelbſt als groß erwies und mit klarem Blicke, in Güte und Milde unſer Heimatland zu dem machte, was es jetzt iſt, und über ihm waltete. So ſehen wir mit tiefer Dankbarkeit unſeren jetzt regieren⸗ den Großherzog in den gleichen Bahnen wandeln und die gleichen Ziele verfolgen, wie ſein erlauchter Vater. Aber nicht bloß um deſſenwillen, was von ſeinen Vorfahren in ihm nach⸗ wirkt, ſondern vor allem um ſeiner ſelbſt willen verehren wir unſern Landesherrn. Wenn unſere friedliche Zeit keine Ge⸗ legenheit zu äußeren Ruhmestaten bot, ſo ſtellt ſie doch ſo große und ſchwierige Aufgaben der fortſchreitenden Entwicke⸗ lung, daß auch an ihrer Löſung ſich echtes Fürſtentum erweiſt. So blicken wir auf unſern Großherzog in unerſchütter⸗ licher Treue und Ergebenheit und in feſtem Vertrauen zu dem geſegneten Leiter der Geſchicke unſeres Heimatlandes. Wir ſehen ihn, unabläſſig bedacht auf die nationale Größe, für Kaiſer und Reich, mit warmem Herzen und ſcharfem Auge über dem Wohle ſeines Landes wachen und allen Ständen und Berufen gleiche Güte und Freundlichkeit gewähren. Ihn und das ganze großherzogliche Haus geleiten in das neue Lebens⸗ jahr die treueſten Wünſche ſeiner dankbaren Landeskinder. Seine Königliche Hoheit Großherzog Friedrich II. lebe hoch! hoch! hoch! Freudig ſtimmte die feſtliche Tafelrunde in das Hoch auf den Großherzog ein und hörte ſtehend die von der Kapelle in⸗ tonierte Fürſtenhymne an. Dann gab man ſich wieder den Tafelfreuden hin. Parkreſtaurateur Oefner hatte wieder ein Menu zuſammengeſtellt, das ſich ſehen laſſen konnte. Küche und Keller ernteten uneingeſchränktes Lob. Erſt in der ſechſten Stunde lichteten ſich die Reihen. Ein Teil blieb noch einige Zeit in der Wandelhalle zu einem Schälchen Mokka vereinigt. So nahm auch dieſe Veranſtaltung einen in jeder Beziehung befriedigenden Verlauf. * Am vorigen Sonntag wurden an folgende Mitglieder aus⸗ wärtiger Feuerwehren Ehrenzeichen verteilt: Freiw. Feuerwehr Ladenburg: Karl Andreas Knapp, Tünchermeiſter, Peter Bangert, Schuhmachormeiſter, Benjamin Köhler, Zigar⸗ renmacher.— Freiw. Feuerwehr Schriesheim: Wilhelm Wolf, Landwirt, Johannes Schmitt, Landwirt, Johann Georg Lauer, Maurer, Georg Schuhmann, Bahnarbeiter. * Das Spielfeſt des Gymnaſiums. Seit einigen Jahren pflegt das Großh. Karl Friedrichs⸗Gym⸗ naſium den Geburtstag unſeres Landesfürſten durch ein Spiel⸗ feſt zu begehen. So war es auch heuer wieder. Am Montag nach⸗ mittag verſammelte man ſich— ſämtliche Klaſſen und eine ſehr ſtattliche Anzahl von Eltern der Schüler— auf dem Turnſpiel⸗ platz des Gymnaſtums im Schloßgarten, und mit dem Schlage 4 Uhr begann das Feſt. Ein recht hübſches, abwechslungsreiches Programm wickelte ſich ab. Die Unter⸗ und Mittelklaſſen, von Sexta bis Unterſekunda, führten Klaſſenſpiele aus: Ballüberholen, Staffettenlauf, Schlagball, Korbball, Fauſtball. Da gab's wunder⸗ polle Bilder voll Friſche, Gewandtheit und Bewegungsluſt, und die kleinen Männer waren wirklich und im wörtlichen Sinne mit Leib und Seele bei der Sache. Während dieſer Klaſſenſpiele wett⸗ eiferte eine Anzahl von Schülern der Oberklaſſen in Einzelwett⸗ kämpfen, und zwar im Vierkampf. Die Bewältigung der Anſtrengung dieſes Wettſtreits war für die 16—18jährigen jungen Menſchen eine höchſt achtbare Sportleiſtung, und was man da an Einzeltaten beim Kugelſtoßen, Stabhochſprung, Speerwerfen und 100 Meter⸗Wettlauf ſah, war zum großen Teil vortrefflich, mit⸗ unter ausgezeichnet, hatte manchmal prächtige Kraft und tadel⸗ loſen Schwung. Als Sieger ging aus der Konkurrenz der Unter⸗ primaner Boehringer hervor. Durch die geſchickte Anordnung der Spielleitung(die Herren Eberhard und Prof. Sraſſer) wurde es möglich, das Feſt in knapp zwei Stunden vor ſich gehen zu laſſen. Am Schluß nahm Herr Direktor Caſpari die Preisverteilung vor. Durch eine Spende des Altherrenverbandes des Mannheimer Gymnaſiums, der ſein warmes Intereſſe für das Karl Friedrich⸗ Gymnaſium auch bei dieſer Gelegenheit wieder auf eine ſchöne Weiſe bekundete, war es nämlich möglich geworden, 12 ſchöne Preiſe für die Sieger der Einzelwettkämpfe auszuſetzen. Es war eine Freude, zu ſehen, wie die Kleinen und die Großen, Eltern und Lehrer, häufig mit edlem Jubel die Austeilung begleiteten. Und als nun der Direktor in einer kurzen Anſprache auf die Bedeutung des Tages hinwies, unſeren Großherzog als den tatkräftigen Förderer der Erziehung unſerer Jugend zur Wahrhaftigkeit ſchil⸗ derte und das Wohlergehen des Landesvaters für noch recht lange Zeit wünſchte, da ſtimmte man mit der Freude und Begeiſterung bei, die das Feſt von Anfang an getragen hatte. Das Ganze des Feſtes gab den ſchönen Beweis, daß das Gymnaſium dem in den letzten Jahren ſtärker tönenden Rufe nach einem Mehr von körper⸗ licher Ausbildung durchaus im wünſchenswerter Maße entgegen⸗ kommt. Die Feier in der Liſelotteſchule. Am Nachmittag vereinigten ſich das Lehrerkollegium und die Schülerinnen der Liſelotteſchule in der geſchmückten Turnhalle der Anſtalt um das Geburtsfeſt des Großherzogs zu begehen. Eingeleitet wurde die Feier durch den erſten Satz des Kaiſerquartetts von Hadyn(Ellen Feitler U l, Erna May 0 1, Hedwig Bensheim O 1, Herr K. Bier). Alsdann gelangten einige Gedichte„Mutterſprache“ v. Schenkendorf(Anny Kahn La),„Heimweh“ v. Ricardo Huc)(Trude Bürger 0),„Firnenlicht“ v. C. F. Meyer (Eliſabeth Schröder U Y,„Abſchied“ v. H. Storm (Hedwig Bensheim 0 J) außerordentlich wirkungsvoll entziehen, Denler und Menſchenfreund, als Krieger und Held, Staats⸗ — Rednerin, den äußeren Lebensgang dieſer volkstümlichen Frauengeſtalt darzuſtellen. Nach der Wiedergabe des zweiten und dritten Satzes des Kai⸗ ſerquartetts v. Haydn gelangten einige Szenen aus„Eliſabeth Charlotte“ von Paul Heyſe zur Aufführung. Ganz vorzüglich führte Toni Däuwel U1 die Rolle der Eliſabeth Charlotte gedenken. Meiſterhaft verſtand es die durch Sie hatte ſich dieſe Rolle in Maske und Darſtellung ganz zu eigen gemacht. Elfriede Endlich U 1 gab mit großer Natürlichkeit den Grafen von Wied. Auch die anderen Mitwirkenden: Helene Hinderer U 1(Kolbin), Marie Weingart O 2b(Herzog v. Orleans), Karola Bender O 2b(Gräfin v. Wied), Maria Eckardt 0 3(Page) wur⸗ den ihrer Aufgabe vollauf gerecht und führten mit Eifer ihre Rollen aus. Volle Anerkennung verdient Frl. Stahl, die die Einſtudierung übernommen hatte. Nach einem mehrſtimmigen Schlußchor unter Leitung des Herrn Muſiklehrers Bier fand die ſtimmungsvolle Feier ihr Ende. Eliſabeth⸗Schule. In der Eliſabethſchule wurde Großherzogs Geburts⸗ tag durch eine ſtimmungsvolle Schulfeier begangen, deren Kern⸗ punkt eine gediegene Anſprache des Herrn Profeſſors Schmitt⸗ henner war. Der Redner traf den Ton, der der Jugend zu Herzen ſpricht, ſo gut, daß auch die Augen der Kleinſten aufleuch⸗ teten. Einige kurze Bilder aus der badiſchen Geſchichte führten zu unſerm Verhältnis zu dem verehrten Landesfürſten einerſeits und zum Reich andererſeits. Wer gut badiſch ſein will, muß gut deutſch ſein, in ſeinem ganzen Tun und Laſſen! Darauf Hochrufe auf Großherzog Friedrich II. B. Letzte Nachrichten und Telegramme. Das Urteil im Schapiroprozeß. *Darmſtadt, 9. Juli. In dem Prozeß des Beigeordneten Berndt und der Fran Schapiro gegen den Chefredakteur des „Neueſten Anzeigers“ zu Mainz, Heinrich Hirſch, iſt heute das Urteil gefällt worden. Wegen Beleidigung des Beigeordneten Berndt wurde auf drei Monate Gefängnis, wegen Beleidigung der Polizeiaſſiſtentin Schapiro auf ſechs Wochen Gefängnis erkaunt. Geſamtſtrafe vier Monate Gefängnis. In den weiteren Beleidi⸗ gungsprozeſſen wegen Photographieren und Herumzeigen eines Briefes ſowie Veröffentlichung auswärtiger Blätterſtimmen, wo⸗ bei der Staatsanwalt je zwei Monate Gefüngnis beantragt hatte, wurde der Angeklagte freigeſprochen. * Darmſtadt, 9. Juli. Die Verleſung des hente vormittag perkündeten Urteils im Prozeß Schapird nahm fünf Viertelſtunden in Anſpruch. Der Gerichtsbeſchluß ging die einzelnen Fülle der Anklage durch und kam zu dem Schluſſe, daß trotz einiger Verſtöße der Geſamttätigkeit der Fran Schapiro das beſte Zeugnis aussu⸗ ſtellen ſei, daß ſie mit Takt, großem Geſchick und ſegensreichem Er⸗ folge gearbeitet habe; dagegen hat das Gericht erkannt, daß eine Vereinigung der Fürſorgetätigkeit und der polizeilichen Tätigkeit den Schutz des 8 193(Wahrung berechtigter Intereſſen) im wei⸗ ſo ſchwerwiegender Art, daß das Gericht eine Gefängnisſtrafe für angezeigt gehalten habe. Internationale Konferenz für den Giſenbahnfrachtverkehr. * Bern, 8. Juli. Die internationale Konferenz für den Eiſenbahn⸗Frachtverkehr iſt heute hier vom Bundesrat Perrier eröffnet worden. Perrier wurde zum Präfidenten gewählt. 41 Delegierte aller Vertragsſtaaten außer Luxemburg ſind an⸗ weſend. Deutſchland iſt vertreten durch die geheimen Regie⸗ rungsräte Schleſier vom Reichseiſenbahnamt, v. Schlaewen vom preußiſchen Miniſterium für öffentliche Arbeiten, Roft vom Bayeriſchen Tarifamt, Geheimen Oberregierungseat Mente und Profeſſor Dr. Will vom Reichseiſenbahnamt. Exploſion eines Geſchützrohres in Oerkeny. * Budapeſt, 8. Juli. Ueber die Kataſtrophe von Oerkeny werden noch folgende Einzelheiten mitgeteilt: Das Unglück ereignete ſich um 9 Uhr vormittags. Die Uebung, an der die nur aus Oeſterreichern gebildete zweite Wiener Haubitzen⸗Diviſion teilnahm, wurde unter Auſſicht des Artil⸗ lerie⸗Oberleutnants Brotſchneider abgehalten. Als eine neu⸗ konſtruierte Kanone ausprobiert werden ſollte, explodierte das Geſchoß und riß das Geſchützrohr auseinander. Der unmittel⸗ bar neben der Kanone ſtehende Oberfeuerwerker wurde getötet, ebenſo drei von vier Kanonieren. Die Leichen der Soldaten wurden in Stücke geriſſen. Vier andere Soldaten wurden lebensgefährlich, vier weitere leicht verletzt. *Budapeſt, 8. Juli. Einer der Schwerverletzten ver⸗ ſchied nachmittags 2 Uhr, wodurch ſich die Zahl der Op auf fünf erhöht. Auch Oberleutnant Bretſchneider erlitt ſchwere Verwundungen. Unterſuchung iſt angeordnet worden. Ant Nachmittag begaben ſich der Budapeſter Korpskommandeur in Begleitung des Generalſtabsarztes nach Oerkeny. Die Gegenrevolution in Portugal. —Liſſabon, 9. Juli. Die unter dem Befehl des Kapitäns Kaiva Conoſtro ſtehenden Verſchwörer marſchierten durch Mont Alegre, wandten ſich gegen Chaves und ver⸗ banden ſich mit der Kolonne Gamacho, mit welcher ſie dann gegen die republikaniſchen Truppen kämpfen. Auf beiden Seiten gab es Verluſte. Der Royaliſt Joa Almeida wurde gefangen genommen. w. Liſſabon, 9. Juli. Wie verlautet, hat die Kam⸗ mer geſtern abend einſtimmig und ohne Diskuſſion die Re⸗ gierung erſucht, die konſtitutionelle Garantie in den Orten, wo es notwendig iſt, aufzuheben. 7 wLiſſabon, 9. Juli. Die Ropaliſten griffen mit 2 Geſchützen die Stadt Chaves an, wurden aber durch die Artillerie der Republikaner mit Verluſten zurückgeworfen. Die Republikaner hatten keine Verlufte. Die Dauer deß Kanipfes betrug 2 Stunden. Der Reichskanzler in Petersburg. wW. Petersburg, 8. Juli. Der Reichskanzler voß Bethmann⸗Hollweg erledigte heute Vormittag verſchiedene Ar⸗ ſchen Botſchaft. Für den Nachmittag iſt eine Fahrt nach Peters⸗ zum Vortrag. Die Feſtrede hielt Frl. Hauptlehrerin Anna 2. geſehen. nicht geeignet ſei. Dem Angeklagten Hirſch erkannte das Gericht teſten Sinne zu; die Art und Weiſe der Beleidigung dagegen ſei ee beiten. Er fuhr dann zur Beſichtigung des Neubaues der deut-⸗ ſchen Botſchaft und einiger Kirchen und frühſtückte auf der deu⸗ burg und die Beſichtigung der Schlöſſer und Parkanlagen vor⸗ 0 —— r * 0 Man heim, 9. Juld. SBeuera ⸗Zuteiger, B diſch Neueſte Nachrichten.(Abendblatt.) 5. Seite. Die engliſche Flottenfrage. London, 9. Juli. Die„Times“ meldet aus To⸗ ch⸗ konto vom 8. ds.: Der„Toronto Globe“ iſt der Meinung, daß 15 das Miniſterium Borden beſſer täte, die Laurier'ſche 18 Flottenpolitik wieder aufzunehmen, die darin beſtände, die a Polizei auf der See auszuüben, den Handel zu ſchützen, et⸗ eth waige Ueberfälle zurückzuweiſen und dem Mutterlande die lich Aufgabe zu laſſen, die Schlachtflotte zu erhalten und zu tte feſtigen. ing»Montreal, 9. Juli. Der Montrealer„Star“ 915 ſchreibt zur britiſchen Flottenfrage: Man ſollte in London 1e nicht vergeſſen, daß wir die Ereigniſſe hier verfolgen. Wir 24 wiſſen, daß alle britiſchen Schlachtſchiffe in den heimiſchen ur. Gewäſſern konzentriert ſind, daß das Mittelmeer eine Straße hre von außerordentlicher Bedeutung iſt die weit mehr bedroht die iſt, wie eine der kanadiſchen Küſten, die völlig von Kriegs⸗ zen ſchiffen entblößt ſind. In Pacific und in der Nähe der afri⸗ ind kaniſchen Küſte befindet ſich kein engliſches Kriegsſchiff und ebenſowenig in den weſtlichen Gewäſſern und in der Nähe von Südamerika. Wa sſollen wir davon denken, wenn man uns ts.gſagt, daß die britiſche Admiralität unſerer Regierung den rn. RNat gibt, ihre Kriegsſchiffe in den ſicherſten Gewäſſern zu 12 halten, die die Küſten engliſcher Beſitzungen beſpülen. In h. handgreiflicher Nähe der kanadiſchen Küſte befinden ſich nur n zwei Flotten, die japaniſche und die amerikaniſche. Von its dieſen beiden Nationen iſt die eine unſer guter Freund, die ruß andere unſer Verbündeter. Gegen welche dieſer zwei Flotten au, ſoll ſich Kanada ſchützen? Wenn Kanada zwei Dreadnoughts in ſeinen eigenen Gewäſſern unterhalten ſoll, ſo könnte dies einen gefährlichen Affront gegen die Vereinigten Staaten und eine beleidigende Inſinuation von mala fides gegen E. Japan bedeuten. Frhr. v. Marſchall in London. ten London, 9. Juli. Zu Ehren des neuen deutſchen des Botſchafters gab der Präſident des deutſchen Athenaeums ute Dr. Ernſt Schuſter geſtern ein Diner, zu dem über 100 ten Mitglieder der deutſchen Kolonie, alle Kreiſe derſelben re⸗ der präſentierend, geladen waren. In ſeinem Trinkſpruche, der ut. mit großer Begeiſterung aufgenommen wurde, beglück⸗ di⸗ wünſchte Dr. Schuſter die deutſche Kolonie in London dazu, es daß ein Mann von der Bedeutung Marſchalls mit der hieſi⸗ %gen Vertretung der deutſchen Intereſſen betraut worden tte. ſei, und er ſprach die Hoffnung aus, daß der Votſchafter in London ebenſo in Konſtantinopel in Fühlung mit der deut⸗ ſchen Kolonie bleiben würde. Freiherr v. Marſchall gab in einer Erwiderung ſeinem herzlichen Dank für die glän⸗ zende Aufnahme Ausdruck, welche die deutſche Kolonie ihm bereitet habe, von deren Unterſtützung er ſich in ſeinem neuen Wirkungskreiſe viel verſpreche. Der Botſchafter ſprach ſeine Befriedigung über dieſe ſchöne und große Aufgabe aus, die ihm zu Teil geworden, die deutſch⸗engliſchen Beziehungen zu pflegen. Er betonte, daß es ſich darum handle, die eigenen Intereſſen zu wahren und die anderen Intereſſen nicht an⸗ zutaſten. Der Redner gedachte in Worten warmer Anerken⸗ nung, die von der Verſammlung mit Enthuſiasmus aufge⸗ Grafen Wolff⸗Metternich, die die Grundlage bilde, auf der er weiterzubauen habe. Kämpfe in Marokko. 1 *Fez, 8. Juli. Nach hierher gelangten Meldungen iſt es General Gouraud gelungen, den Rogi am 5. Juli zu ſchlagen und in die Flucht zu treiben. Gouraud verließ am Abend des 5. Juli mit vier Bataillonen, Gebirgsartillerie und Kavallerie das Lager am Seboufluß und überraſchte um 4 Uhr morgens den Rogi 12 Kilometer ſüdlich von Moulay Bouchta. Der Kampf dauerte bis 1½ Uhr mittags. Die Stärke des ach betrug 2000 Mann, darunter mehrere 100 Reiter. on kurzen Widerſtande flüchtete der Rogi unter Zurücklaſſung zahlreicher Toten. Die Artillerie nahm die Verfolgung der an. Flüchtigen auf. Das ganze Zeltlager, Patronen und Gepäck ftel in die Hände der Franzoſen. Berliner Drahtbericht. Furchtbare Grubenexploſion in England. 1 100 Arbeiter vermißt. en(e] Berlin, 9. Juli.(Von unſerm Berliner Bur.) Au London wirbd gemeldet: In dem Kohlenbergwert Cabeby, er, in der Nähe von Commisborvngh, ereignete ſich heute früh uf eine furchtbare Grubenexploſion. Es handelt ſich ere bermutlich um eine Schlagwetterexploſton. Es werden 100 Arbeiter der Belegſchaft vermißt. Weitere Einzelheiten ſehlen noch. Man befürchtet aber, daß ſämtliche 100 Vermißte den Erſtickungstod gefunden haben. Der Zufall will es, daß heute das Königspaar von England in der Nachbarſchaft von Ca⸗ beby weilt. w. London, 9. Juli. Bei der Exploſion in den Stein⸗ kohlenbergwerken bei Denaby wurden nach amtlichen Feſtſtel⸗ lungen 30 Arbeiter getötet, zwei verletzt. Volkswirtschalt. . l⸗ 5 e. Die Benzwerke Gaggenau, G. m. b.., vormals ſüüddentſche Auto⸗ en, mobfl⸗Fabrik tragen jetzt die Firma:„Benzwerke Gaggenau, Filiale von Benz u. Co., Rheiniſche Automobil⸗ und Motorenfabrik⸗Aktien⸗ geſellſchaft Gaggenau.“ Der Saatenſtand im Deutſchen Reich anfangs Juli 1912 weiſt nachſtehende Zahlen auf, wenn 2 gut, 3 mittel bedeutet: Winterweizen 2,3, Sommerweizen 2,2, Spelz 2,0, Winterrog⸗ gen 2,4, Sommerroggen 2,3, Gerſte 2,1, Hafer 2,5, Kartoffeln .6, Klee 3,2, Luzerne 2,5, Bewäſſerungswieſen 2,0, andere Wieſen 2,3. In den Bemerkungen zum deutſchen Saatenſtands⸗ bericht heißt es: Die Witterung im Juni war allgemein recht nſtig für die Weiterentwicklung der Feldfrüchte. Zwar man⸗ gelte es meiſt an Sonnenſchein. Die Temperaturen blieben ſeitweiſe etwas hinter mittel zurück, dafür gab es faſt überall ausgie erſchläge. Die zahlreichen Gewitter waren ſtel⸗ reitete ſich Unkraut aller Art aus, beſon breitete ſich Unkr eſcder ber nommen wurden, der Tätigkeit ſeines Vorgängers, des ünn Notenſteuer gegen eine ſolche von M weſentlich verbeſſern. Beim Roggen ſoll die Blüte durch den Regen gelitten haben, ſodaß die Aehren teilweiſe ſchartig ge⸗ blieben ſind. Immerhin iſt der Stand der Winterung als recht befri higend zu bezeichnen. Sommergetreide entwickelte ſich bei ſeuchtem Wetter gut weiter bis auf Hafer. Die Ernte in Früh⸗ kartoffeln hat ſtellenweiſe begonnen. Sie befriedigt nicht überall. Der erſte Schnitt Klee und Luzerne iſt bei dem ſchwa⸗ chen, lückenhaften Stande der Felder meiſt nicht befriedigend, der zweite Schnitt bietet weſentlich beſſere Ausſichten. Die Heu⸗ ernte iſt teils in vollem Gange, teils ſchon beendet, und brachte im allgemeinen erheblich größere Erträge als erwartet. Auch die Güte des FJutters läßt meiſt nichts zu wünſchen übrig. Der zweite Schnitt wächſt gut nach. Prefsaufſchlag füür Emaillierwaren. Die in Eiſenach abgehaltene Kommifſionsſitzung der Prima Qualitätsware erzeugendendeutſche Em allier werke hat zur Folge gehabt, daß an Stelle des bisher geltenden Preisaufſchlages von 5 Proz, mit ſoforkiger Wirkung ein Aufſchlag von 10 Proz. auf den Nettowert der Fakturen eintreten ſoll. Eine am 5. d. M. abgehaltene Verſammlung ſächſiſcher Email⸗ Iterwerke hat beſchloſſen, mit ſofortiger Wirkung einen zehn⸗ prozentigen Preisaufſchlag eintreten zu laſſen, die Nor d⸗, O ſt⸗ deutſche und Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Emaillier⸗ werkegr uppen werden ſich dieſem Vorgehen auſchließen, ſo daß innerhalb ſämtlicher Gruppen des Vereins deutſcher Emaillierwerke der gleichmäßige Aufſchlag von 10 Proz. noch in dieſem Monat zum Beſchluß erhoben wird. Heſſiſche Bauk.⸗G. in Liqu. Die Verhältniſſe dieſes Inſtituts zeigen auch im abgelaufenen Jahre 1911 eine weitere ſtarke Ver⸗ ſchlechteru n. Aus Wechſeln und Proviſionen konnten nach der im„Reichsanzeiger“ veröffentlichten Bilanz nur noch 4278/(i. V. 73 903% vereinnahmt werden, während für Unkoſten und Zinſen 37 418%(86 792) aufzuwenden waren. Außerdem waren auf Effekten⸗ konto weitere 140 871/(i. V. 139 000 ½/ Verluſt auf Deutſche Metall⸗ warenaktien, damals außerdem 17171/ auf Diverſe) abzuſchreiben, wonach ſich ein neuer Verluſt von 173 511/ ergibt gegen 84 629/ im Vorjahr. Dadurch erhöht ſich, wie ſchon kurz gemeldet, die Unter⸗ bilanz auf 1642 928/ und geht damit über die volle Höhe des Grund⸗ kapitals von 1500 000 hinaus. Neben 16 250(50 640% Avalen und 402 100(295 100% Hypothekenſchulden haben ſich die laufenden Verbindlichkeiten von 1 364671/ auf 1 485 229 erhöht. Demgegen⸗ über ſtanden bei Debitoren 1 489 168/(1 644 358 aus: die dafür vorhandene Kontokorrentreſerve hat ſich von 760 623/ auf 571 506 ½ vermindert. Das Immobilienkonto iſt von 583 858%/ auf 746 592%½ angewachſen, wogegen an Immobilienreſerve 48 469(47 563%) ver⸗ zeichuet wird. Konkurſe in Süddeutſchland. Pforzheim. Wirt Ludwig Mayer in Dill⸗Weißenſteln, fungstermin am 10. Sept., vorm. 9 Uhr. Telegraphiſche Handelsberichte. * Konſtantinopel, 9. Juli. Die Geſamteinnahmen der Anatoliſchen Eiſenbahn betrugen in der Zeit vom 18. bis 24. Juni 276 750 Franes(mehr 141 216 Franes), ſeit dem 1. Januar 6 340 100 Franes(mehr 1010 481 Fraucs). ö * Wien, 9. Juli Die Einnahmen der Mazedoniſchen Eiſenbahn betrugen in der Zeit vom 18. bis 24. Juni 67365 Francs(mehr 7544 Francs), ſeit dem 1. Januar 1 596 994 Frs. (mehs 67 862 Francs), Deutſche Gold⸗ und Silberſcheideanſtalt Frankfurt a. M. In der heutigen Generalverſammlung vertraten 21 Ak⸗ tionäre 3420 Stimmen. Die Anträge der Verwaltung wurden ohne Debatte genehmigt, insbeſondere die Verteilung von 50 Prozent(i. V. 40 Prozent) Dividende. Die ausſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder wurden wiedergewählt. Einem Aktio⸗ när wurde die Frage, wie groß der Beſtand an Aktien der Holzverkohlungs⸗Induſtrie⸗Geſellſchaft iſt und zu welchem Kurs ſie zu Buch ſtehen, erwidert, daß die Beantwortung nicht im Intereſſe der Geſellſchaft liege. Für die Bewertung ſeien die geſetzlichen Beſtimmungen(die bekanntlich die Bewertung nach oben limitieren) befolgt. Aber ſoviel könne geſagt werden, Prü⸗ 185* e„„„„ Eine Neugründung im Felten⸗ und Guilleaume⸗Konzern. * Frankfurt a.., 9. Juli. Wie der„Frkft. Ztg.“ berichtet wird, hat unter der Firma Süddeutſche Telephon⸗ Apparate, Kabel und Drahtwerke, Akt.⸗Geſ., mit dem Sitze in Nürnberg, heute die Felten und Guilleaume Carlswerk, Aktien⸗ geſellſchaft in Müllheim a. Rhein, und vier Vorſtandsmitglie⸗ der derſelben ein ſelbſtändiges Unternehmen gegründet, deſſen Gegenſtand im weſentlichen die Uebernahme und Weiterfüh⸗ rung der Zweigniederlaſſung der vorgenannten Aktiengeſell⸗ ſchaft ſein ſoll. Das Grundkapital der neuen Geſellſchaft be⸗ trägt 1 Million Mark. Die Felten und Guilleaume Carlswerk Aktiengeſellſchaft bringt die Grundſtücke und Gebaude, die Kraftanlage und Arbeitsmaſchinen ſowie Werkzeuge, Modelle, Fuhrweſen und Bureaueinrichtungen ihrer Zweigniederlaſſung Nürnberg ein und erhält dafür 840 als voll eingezahlt geltende Aktien über je 1000 Mark. Sie verpflichtet ſich des weiteren, 10 Prozent des Nennwertes dieſer Aktien in bar in die neue Geſellſchaft zur Rücklage in den geſetzlichen Reſervefonds ein⸗ zuſchießen. Die übrigen 160 Aktien ſind von den Gründern zum Kurs von 110 Prozent übernommen und alsbald bar ein⸗ gezahlt. 1 5 Aktiengeſellſchaft Broſpn, Boveri u. Co. Baden(Schweiz). Wie der„Frkft. Ztg.“ berichtet wird, beſchloß der Verwal⸗ tungsrat für 1911/12 die Verteilung einer Dividende von 7 Prozent wie im Vorjahr zu beantragen. Die Werke der Ge⸗ ſellſchaft ſeien für das laufende Jahr voll beſchäftigt. Hauptverſammlung des Stahlwerksverbandes. W. Königswinter, 9. Juli. In der heute hier ſtattgehabten Hauptverſammlung des Roheiſenverbandes berichtet der Vorſtand über die Marktlage: Das Verladegeſchäft iſt zur Zeit etwas ruhiger, da faſt alle Abnehmer ihren Bedarf bis zum Ende ds. Is, gedeckt haben. Kleinere Zuſatzkäufe kommen immer noch herein. Die Nach⸗ frage vom Auslande iſt fortgeſetzt lebhaft bei immer hoch anziehenden Preiſen und zwar gilt dies ſowohl für Gießerei⸗Roheiſen als für die zur Stahlherſtellung dienend manganhaltigen Eiſenſorten. Der Abruf iſt e be iehe dn Verſand hat im Monat Juni mit 100½ Proz. in dieſem Jahre zum erſten Male die volle Beteili⸗ gungsziffer überſchritten. Die nächſte Hauptverſammlung ſoll am 13. Auguſt ſtattfinden. Deutſcher Reichsbank⸗Answeis vom 6. Juli 1912. (Mill. Mk.) geagen, die Vorwoche. 8 358 000 Aktiv Metall⸗Beſtand. a: 1 236 044 000 Darunter Gold 903 504 00. 15 533 000 Meichs⸗Kaſſen⸗Scheine 37887 000— 1317 000 Noten anderer Banken 27 750 00 18 793 000 Wechſelbeland 1 256 849 00— 206 547 000 Lombarddarlehen 365 130 00— 51 807 000 Gffektenbeſtand 174082 000— 5584 900 Senſtige Aktivggz 158 282 000 + 12 569 000 baiess Grundkapitall„ 180 000%0 unverändert Reſervefondds„66 937 000 unverändert Notenumlauf 1912348 000 + 175 303 000 Depoſiten 3600 066 000— 35 206 0C00 39 623 000. 1 224900 ch mit Mk. 60 667 000 in der 64438000 am 29. Junt und Sonſtige Paſſiva Die deutſche Reichsbank befindet ** eſtockung nicht 1 gegen eint Notenſteuer von Mk. 5 750 000 am 7. Juli vorigen Jahres. daß der Buchwert ſehr erheblich unter dem Börſenkurs ei. Warrants( 56*7 Telegraphiſche Vörſen⸗Kerichte. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) Frankfurt, 9. Julti.(Fondsbörſel. Die Geſchäftstätigkeit der heutigen Börſe ließ zu wünſchen übrig. Newyork entſprach keines⸗ wegs den Erwartungen. Die Wahlbewegung, die ſich zugunſten Rooſe⸗ velts entwickelte, ſowie auch der Preisrückgang am Kupfermarkt, legten der Spekulation Reſerve auf. Der heutige Verkehr erhielt allerdings das Gepräge durch Bevorzugung einzelner Spezialwerte, die zum Teil eine ungleiche Tendenz entwickelten. Das Intereſſe für Schiffahrtswerte hat ſich bei lebhafteren Umſätzen erhalten. Zu be⸗ merken iſt, daß für Schiffsraum auf heimkehrenden und ausfahrenden Schiffen große Nachfrage beſteht. Man verwies auch auf den Schiffs⸗ unfall der„Olympic“, der unſerer Schiffahrt zuſtatten kam und ein vermehrtes Vertrauen aufkommen ließ. Der im allgemeinen ſchwächeren Tendenz folgend gaben Lloyd vorübergehend nach. Paket⸗ fahrt behauptet. Später trat bei lebhafterem Intereſſe feſte Teudenz ein. Die Kaufluſt für Naphtha hat nachgelaſſen und auf die Hauſſe folgte Abſchwächung. Der Kurs ſtellte ſich um 14,60 niedriger Der ſtarken Realiſationen. Am Kaſſamarkt der Dividendenwerte war die Tendenz ungleichmäßig. Von Chemiſchen waren Anilin 5 Proz, Holzverkohlung 4,.40 Proz. höher. Von Maſchinenfabriken kagen Mönus matt, der Kursverluſt betrug ca. 22 Proz. Elektro⸗Papiere verharrten auf dem geſtrigen Niveau. Für Ediſon beſtand Nachfrage. Akkum. Berlin behauptet. Der Montanmarkt hat ein ſchwächeres Ausſehen. Phönix konnten jedoch ſpäter anziehen, 259—262.58. Am Bankenmarkt war das Intereſſe wieder geſchwunden. Von den führenden Aktien ſchwächten ſich Deutſche Bank und Diskonto ab. Oeſterr. Bank behauptet. In Fonds erhielt ſich weiter Geſchäfts⸗ unluſt. Heimiſche Anleihen abgeſchwächt, ausländiſche Renten behaup⸗ tet. Oeſterr. Fonds feſt. aber Realiſationsluſt auf einzelnen Gebieten. Es notierten: Kredit 20 Dresd. 15356, Lombarden 18786, Phönix 26194—261¼, Diskonto 18698, Staatsbahn 153¼4, Baltimore 1066. Berlin, 9. Juli.(Fondsbörſe). Die Börſe ſtand anfang unter dem Eindruck der von Newyork wegen der dortigen Verknap⸗ pung am Geldmarkt gemeldeten Ermattung, und da auch London be⸗ reits geſtern darauf nach unten reagierte, geſtaltete ſich hier die Ten⸗ denz anfangs ſchwach. Hinzukam noch, daß in den ſeitherigen Favo⸗ riten, namentlich in Hanſa und Naphtha Nobel⸗Aktien, nach den geſtrigen ſcharfen Steigerungen eine Ernüchterung eingetreten zu ſein ſcheint. Erſtere verloren anfangs über 3 Proz., letztere waren be ſtarkem Geſchäft ca. 10—15 Proz. unter dem geſtrigen Kurſe ange⸗ boten. Seitens der Provinz lagen zudem noch ziemlich umfangreiche Verkaufsaufträge vor. Canada gaben bis 1 Proz., Baltimore—1 Proz. nach. Auch auf Petersbugrer Handelsbank erſtreckte ſich die Realiſationsluſt. Als ſich aber zeigte, daß das heraufkommende Material gute Aufnahme gefunden hatte, erinnerte ſich die Spekula tion an die über die Hochkonfunktur vorliegenden Nachrichten, wie die Schätzung des Stahlwerksperbandes über den Juniverſand in K⸗ Produkten und die neuerliche Erhöhung der belgiſchen Roheiſenpr Sie ſchritt daher am Montanmarkte zu Rückkäufen, ſpeziell den führenden Werten, die bei zuweilen recht lebhaftem Geſchäft be⸗ wirkten, daß die anfänglichen Einbußen nicht nur wieder hereinge⸗ bracht wurden, ſondern darüber hinaus noch eine anſehnliche Steige⸗ rung erzielt werden konnte. Das gilt namentlich von Phtznix, Bochumer und Gelſenkirchener. Aber auch auf die übrigen Gebiete griff die Beſſerung über, ſodaß Hanſa 2 Proz. hereinzubringen v mochten. In der zweiten Stunde ſetzte ſich der Rückgang der Naphta⸗ Aktien im freien Verkehr bei erregtem Geſchäft weiter fort, ſodaß die Einbußen bei einem Kurs von ca. 285 etwa 25 Proz. gegen geſte betrugen. Hierdurch wurden auch die übrigen Märkte wieder in M leidenſchaft gezogen, ſodaß die Kurſe etwas abbröckelten. Tägl. Ge 3½ Proz. und darunter. Sonſt ſind die Verhältniſſe am Geldmarkt unverändert. Da der Reichsbankausweis die Hoffnung auf ſtar Rückflüſſe an das Zentralnoteninſtitut nicht erfüllte und der Peters⸗ burger Markt faſt durchweg rückgängige Kurſe ſandte, ferner da auch die Haltung Londons enttäuſchte, ſchwächte ſich die Tendenz faſt all⸗ gemein wieder ab. In der dritten Stunde verſtimmte der Rit der Schiffahrtsaktien. Der Kaſſa⸗Induſtriemarkt war nicht einh Feſt lagen Laurahütte. Griesheim 5 Proz., Daimler 7 Proz * Berlin, g. Juli.(Produktenbörſe), Der Getreidemar verkehrte bei kleinerem Geſchäft in unregelmäßiger Haltung. W̃ zein lag auf die günſtige Witterung, und die matte Haltung geſtrigen amerikaniſchen Märkte ſchwach, dagegen waren Roggen und Hafer nur wenig verändert. Mais und Rüböl träge, Wetterz trübs Anfangskurſe. Zucker. Antwerpen, 9. Juli(Telegr.) 29.—, 29¼, 24¼. Magdeburg, 9. Julf. Zuckerbertcht. Kornzucker 88% 00.00—00.09½00, Nachprodufte 75% 9. S. 00 00 00.00 ruhig. B. rafffinade J. ohne Faß 00.00—00.00, Kryſtallzucker I. mit 00.00—00.00. gemablene Raffinade m. S. 00.00.00—00.00 gem Mehlis m. S. 00.00—00.00, ruhig. 5 Magdeburg, 9. Juli.(Telegt.) Robzucker: 1. Produkt, Tran .70— pe ., * ſito frei an Bord Hamburg per Ju'i 11.55—., 11.79. Auguſt 11.77½., 11.80— B, per Sept. 11.50—., 11.52½ B Oktober⸗Dezbr. 10.10—., 10 15—., per Januar⸗März 10.20 10.22% B. per Mai 1912 10.32½., 10.27½ B. Tendenz alte ſtetig, neue, ruhig, warm, aufheiternd. 2 85 7 5 Kaffee. (Telegr.) Kaffee FJantos good averag Antwerpen, 9. Juli. 170 per Jult 80.—, per Sept. 80.½, per Deſ. 81¼, per März 8 Schmalz Antwerpen, 9. Jult(Telegramm.) Amerikaniſches Seh ſchmalz 127.—. * Salpeter. Antwerven 9. Juli.(Telegr.) Salpeter displ. 25,80 Febr.⸗März 26,50. Häute. Anwerpen, 9. Juli. Häute 1946 Stück verkau't. Wolle, mmul Antwerpen, 9. Juli.(Telegr.) Deutſche La Plata⸗ wolle per Jult.72 per Sept..70, per Dez..70 per März Baumwolle und Petroleuum. Bremen, 9. Juli. Telegr.) Baumwolle 54.% ſehr ruf 05 Antwerpen 9. Juli.(Telegr.) Petroleum Ra i per Juli 23½, Aug 28¾ Sept⸗Okt. 24—, 9 55 Getreide. Antwerpen, 9. Juli(Teleir.) eiten amerikan. Juli 22.30, per Sept. 20.17, per Dez. 22.% ½ n¹1 „ Eiſen und Metalle. 15 London, 9. Jult. 1 Uhr. Anfang. Kupfer per Kaſſa Kupfer 3 Mongte 74.01.04, matt.— Zinn per Kaſſa 203. 8 Monate 197½ matt— Biei ſpaniſch ſtetig 18.10.02, eng — Zint ruhig 25.07.08 ſpezial 26.01 02, ruhig.„5„ Glasgow, 9. Juli. Cleveland Roheiſen Middlesbor Eröffnung) per Kaſſe 56 sh 07.% d G %½ Geld, unkegelmäßig. 7. Deutsches Bundes- und Gold. Jubiläums-Schiessen Frankfurt am Main 1912. Vor woche: Konzerte— Hlstorische Ausstellung— „Alt-Frankfurt““— Vergnügungspark. Abend-Veranstaltungen: 1 + Mittwoch 10. Jull: Hauptprobe 3. Konzert d. Frankfurter Sängerbundes, Donnerstag I1. Jull: Italienische Nacht. Fechterreigen und turner, Aufführungen der Frankfurter Turnerschaff. Freltag 12. Jull: Hauptprobe des Festspiels. Samstag 13. Jull: DUeberführung d. Bundesbanners n Begrüßung d. Schützen. Kommers mit trägen d. Frankfurter Süngervereinigung. Sonntag 14. Jun! 11 Uhr; Histoxischer F. bankett. Beginn des Wettschiefiens. 4 Geueral⸗Anzeiger, Zabiſche Keuene Nachercheen. (Keenbbiclel, Wannheim, 9. Jull⸗ fal. kral⸗ vom 9. Juli. ——— ———— nerter E Telegramme der Continental⸗Teletzraphen⸗Compagnie. Reichsbankdiskont%½ Prozent. Schlußkurſe. Frankfurt a.., 9. Juli, Diskonto⸗Co Handelsgeſellſchaft 166,75. (Anfangskurſe). Kreditaktien 202.⅝, mandit 186¼. Darmſtädter 121 ½¼ Dresbner Bank 153 75, Deutſche Bank 2551 255 Stgatsbahn 158.25 Lombarden 18.50, Bochumer 229%8, Glegched 187.%/8, Laurahütte Aluminjum Neuh. Aſchbg. Buntpapfbr, 8 Maſchpapfor, Neue. Bod⸗ A Tucher, Weltz; Blein Silbrh. Braub. Freiherri, v. —— 8, 9. 183 30 183.30U 130.10 130.10 Zerl. 119.— 419. Südd. Imn ſ. 69.— 69.— Wabß u Freytag 147.— 147.30 Mannheim 116.—119.— Frankf.(Henninger) 126.— 126.— do. Pr.⸗Akt. 128.—123.— Herkules(Caſſel) 167.— 167.— Mannh. Aktien⸗Br. 151.— 151.— Parkakt. Zweibrücken—.—— —.—— 123.75 123 75 12 Stemens& Halske Boigk U. Hgeffner immi Peter ddernh. Kupſerw Allkircher Mühlenwk, Straßburg Funſtſeidenſabr. Frkf. Lederwerk. St. Ingbri Spicharz Lederwerke Adlerfahrrad vKleyer Maſchinenfbr. Hilper! 1 J(Weinheim) onne, Speyer 78.—— Dürrkopp Daimler Motoren 95 8. 240.25 240.— 181.—178.20 126.50 126.50 117.70 117.50 5 20 57.20 72,50 72.50 zudwigsh, Walzmühle 167.50 167/.— 548.— 514.90 94.70 94.79 52 27.— 52 27.— 816.50 310.— Badiſche Anſlinfabrik 520.— 516. Cementwerk Heidelbg. 149.50 149,89 Cementfabr.Kaelſtadt 122.50—.— Ehem. Werke Albert 454.25 464.25 Ch. Fabrik Griesheim 254.— 263.75 D. Gld⸗u. Slb, Sch, A. 680— 638.— Farbwerke Höchſt 649.— 645.— Ver. chem. Fabrik Mh. 350.— 349.— Holzverkohlung⸗Ind. 314.— 306.—S 195.70 102.10 233,50 282,— Rütgerswerke Ultramarinfabr., Ver. Wegelin Rußfabri? 250.— 250.— Südd. Drahtind. Mh. 119.—119.— Akkumul.⸗Fab. Berlin 539.50 538.75 Acc. Böſe, Berlin Elektr.⸗Geſ Allgem. 268.— 267.25 Bergmann Werke Brown, Boperi u. Co. 131.90 13150 Hiſch⸗lteberſ.(Berl.) 168.25 168,/ Lahmeyer 127.30 125,30 Elekr.⸗Geſ, Schuckert 161.— 161.12 Fifen. Fahrr,⸗u.Autw. 129.75 124.—. Maſchinenf. Gritzner 286.90 284.90 Karlsruher Maſchinen 155.— 155.— 141,50 142,19ʃ Bochumer Bergbau 228.75 229.65 Buderns Concordia Bergb.⸗G. Luxemburg 175./ 175 Eſchweller Bergw. 160 80 160.80 Friedrichshütte Bergb. 158.75 154— Gelſenkirchener 188./ 187.85 111.50 111.50 ——— Maſſen, Bergbau Kaliw. Aſchersleben —.— —·, Ungar 90.90. Tendenz: ſchwächer. Mechlel. 75 9. 8. 9. 8. Amſterdam kurz 169.50 169.45 Check Paris 8115 81.175 Belgien„ 80.666 80.6380 Paris kurz 81.10 81,133 Italien 80.225 80.20 Schweitz. Plätze 80.90 80.90 Check London 20.480 20.480] Wien 84.845 84,863 London„ 20.445 20.440 Napoleonsd'or 16,29 16.26 5 lang—.——— Privatdiskonto 8½6 ů3˙¼ö8 Staatspapiere.. Deutſche. 9. 8. 9. 8. 40/ deutſch. Reichsanl. 100.95 100,90 3 0 Mh,Stadt⸗A.1905—-—— 3 89.90 89.90 Ausländiſche. 42 80.05 80.15 g 1887— dde pr. konſ. St.⸗Anl. 100.95 100 805% Chineſen 1896 100.— 99.95 1 7 5 89.85 89.85 4%„„ 1898 93.87 93.85 3000 80,05 80.30[4% Japaner 94.55 94,65 Wadifgee. A. 1901 100.15 100.15 5% Mexik. Auß, 88/0 95,20 95.10 40%„1908/09 100.— 100.30s Mexikaner innere Kbid. St..1911 100,30 100,30 5% Bulgaren 10175 101.60 1886 85 50 85 503¼ italien. Rente———— 3 6b45 St..(l0 bg)fl 96.90 96.204¾8 Oeſt. Silberrente 91 70 91.20 3103⸗ 75 M. 98.60 98.60 4¼„ Papierrent.—.——. 35 8 1900 90,50 99 3 meeen Selſeepte 96.35 96.35 30 1904 88 50 88.25 Serie 63.80 68.80 54„ 1907 88.50 88.40 J8„ III 66.40 66.20 Abayr.E.„.⸗A. b. 1915 100.10 100.15 16 neue Ruſfen 1905 100.50 100.40 175 1918 100.10— 4 Ruſſen von 1880 90.30—.— 3/ do. 1, Allg⸗ Anl. 88.80 88.354 Türk. konv. unif. 1903.30 82.30 3do..⸗B.⸗Obl.—. 4„ unif..80 88,75 Ae% PfälzE.⸗B. Prfor. 99.55 99.40 4 Ungar. Goldrente 9110 80.85 ee.⸗B.Prior. 90.50 90.40[4 Kronenrente 88.45 88,20 3½Pfälz. Konv. 1895 92 35 9210 Verzinsliche Loſe. 4 Heſſen non 1908 100.45 100.30 Bad. Prämien 174.50 178.— 3 Heſſen 77.50 77.50[4 Oeſterxeichiſche860 172.— 172.— achſen 80.20 80.20Türkiſche 171.— 171.20 4 Württemberg 1919 100.80 100.80 Unverzinsliche Loſe. 4 Mann! 1907⸗1912—.——.— Augsburger 95.70 33.— 4 1908-1913 98.60—.— Freiburger—.— 65.10 4 Mh. Stadt⸗A. 1909—.— Bergwerksaktien. Aumetz⸗Friede Brüſſ.) 186.50 186,50 Harpener Berghau 188.75 188.50 Kaliw. Weſterregeln 192.— 192.50 Oberſchl. Eiſeninduſt. 81— Phönix 81.— 262 ½ 256.75 Br. Köntgs⸗u. Laurah. 172,50 173.50 Gewerkſch. Roßleben —.— Badiſche Bank Berg“ u. Metallbank Berl. Handels⸗Geſ. Comerſ. u. Disk.⸗B. Darmſtädter Bank Deutſche Bank Deutſchaſiat, Banl D. Effekten⸗Bank Disconto⸗Comm. Dresdener Bank Metallb.u. Metallg. G. Eiſenb. Renthank Frankf. Hyp:⸗Bank Frkf. Hyp.⸗Creditv. 9. 8. 127.— 126.60 132.25 132.40 167./ 166.½% 112.90 112.90 121.% 121.75 254.50 255.50 138.—128.. 117.20 118.. 186.%8 487.35 158./¼8 153.65 192,25 182.40 188.50 183,70 216.— 216.— Mannesmannröhr P, Nat 175 zU, Fährrdf, Gebr, Kayſer Schnellpreſſeuf, Frkth. hraubſpofbr.Kram. 155 deutſcherOelfabr. Pf. Pulverſb, St, Igb. Schlinck& Co. Ber. Fränk. Zchuhfbr. Sch thfabr, Herz Frkl. Seilindu trie Wolff 'wollſp. Lampertsm. Sitlingen Rammgarn Kaiſersl. Waggonfabrik Fuchs Zellſtoffabr. Waldhof Bad. Zuckerfabrik Nationalbank Oeſterr.⸗Ung. Bank Oeſt. Länderbank Kredit⸗Anſtalt Pfälziſche Bank Pfälz, Hyp.⸗Bank Preuß. Hypothekenb. Deutſche Reichsbank 1 Kreditbank Nhein. Hyp.⸗B. M. Schaaffh, Bankver. Wienel Bankyer. Südd. Diskont 159.90 159.90 Bank Ottomane 213.69 219.80 Naſch,⸗Armgtf. Klein 153.80 156,50 183.50 182.50 279 45 279.50 169.59 169.50 176.30 178.— 135,50 435.50 228.— 228.— 123.— 129.— 181.60 131.60 118.— 118.— 98,.20 98.— 103,90 194.— 281.99 231,76 216,— 215.50 Rheiniſche Schuck.⸗ ⸗G. 146,50 146.50 Frankent), Zuckerfbör. 387,40 3806,50 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. 9. 8. 123.40 123.40 150.25 161.— 132,80 432.60 202.75 202,— 129.— 129.— 192,—.198.— 114.70 115.50 185.— 184.70 135.— 185.— 196.50 197.80 124.50 124.70 133,25 188,.75 115,40 11540 184.50 184.50 Klenbörse. ktien indpſtrieller Unternehmungen. Aktien deutſcher und auslöndiſcher Trausportauſtalleg, Südd. Eiſenb.⸗G. Hamburger Packet 9. 8. 124.25 124.25/ Oeſt. Südbahn Lomb. 145.25 9. 4 18.50 180 242,½8 Oeſt. Meridionalbahn 115,25 J% Norddeutſcher Aoyd 122.½ 121.75] Valtimore und Ohlo 107. 100% Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 15 25 158.25 Schantung⸗E..⸗Akt. 182,% lcg Pfandbriefe, Frkf. Hyp.⸗B. S. 14 „S. 201.1515 „ unk. 1920 E * 4 *. 4 1 5 30ʃ6 375 35⁰ Frkf. Kommual S. kdb. 191) 5 Opper .15-19,.227,882.42 4 Frkf. Hyp.⸗Kr.⸗V. S. 43 uk. 1913 4 Frkf. Hyp.⸗Kr.⸗V. S. 46 uk. 1908 4 Frkf, Hyp.⸗Kx.⸗B. 185 47 unyl. u. uk. 1915 4 Frkf. Hyp.⸗Kr.⸗V. .48unbl. u. uk.1917 4 Frkf, Hyp.⸗Kr.⸗V. .49 unvl. u. uk. 1919 4 Frkf. Hyp.⸗Kr.⸗V. .50 unvl. u. uk. 1920 4 Frkf. Hyp.⸗Kr.⸗B. .51unvl. u. uk 1921 3ͤ Frkf, Hyp.⸗Kr.⸗V. S. 44 uk, 1913 3½ Frkf. Hyp.⸗Kr. V. .23630fl. 820tilgb.) 3½ Frlf. Hyv.⸗Kr. B. S. 45(tilgb.) 3 ½ Pfülz. Hyp.⸗Bank 4 Pfälz. Hyp.⸗Bank 4 unvrl. 1917 4 Pfälz. Hyp.⸗Z. uk. U. Unvrl. 1920 4 do. do. 1922 4 Preuß. Centr.⸗Bod.⸗ 4 Ered.⸗G. v, 1890 4„Centr.⸗Bod ⸗Cr.⸗ Gvp, 1899u. 1901 fdb. 4Pr. Cenir.⸗Bod.⸗Er. G. v. 1903 uk. 1912 Nachbörſe. 9. 98.20 99.— 8. 98.30 99.— 99.50 99 50 98.30 98.30 98.30 98 30 89 10 89.10 90.,70 91.50 98.80 98.— 98.80 99.10 99,.10 99.10 99.30 98.— 90.50 90.50 88.60 99.20 99.20 99.50 99.70 89,10 89.100 4 90 70 91.50 98.80 98.— 93.80 99.10 99,10 99.10 99.80 92.5 90.50 90.50 88.60 99.20 99.20 99.50 99.70 98.20 98.20 97.70 97.70 4 Pr. Cent,⸗Bod.⸗Cr.⸗ G. v. 1906uk. 1916 4 Pr. Cent.⸗Bod.⸗Cr.⸗ G. p. 1907uk. 1917 4 Pr. Cent.⸗Bod.⸗Er.⸗ G. v. 1909 uk. 1919 4 Pr. Cent.⸗Bod.⸗Cr.⸗ Gv. 1910 uk, 1920 4 Pr. Cenkr⸗Kom, p. 1901 kpb. 1910 Pr. Centr.⸗Koen. v. 1908 unk. 1917 4% eb. Kag 5 1. 1* 3½ Pr. Hyp. A. B. 4„ 94%18 4„ 05-14 4 5 17 4chr. Pfdb. 18, 19kb. 51912 4%„ 71914 40%„ 51915 51917 4% Preuß. Pfandb.⸗ Bank unk. 1919 4% Pr. Pfobr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Pfdbr. Emiſ. 30 u. 31 unkdb. 1920 1 71912 50% Pr. Pfobr.⸗Bank⸗ Kleinb. b. 04 4% Rh. H..Pfob. 1902.07 * * 1* * * * * 2* 8 3 2 3/ Rh..⸗B.⸗O. %170 Ital, ſttl.g. E,. B. Oberrg. Verſich⸗G. Mannh. Verſ.⸗G. A. Oberrh. Eiſenb.⸗Heſ. 97.40 97.40 Kreditaktien 202.75. Mannh. Stadtanl, Staatsbahn 153.25, Lombarden 18.50 Berliner Effektenbörse. Berlin, 9. Juli.(Anfangs⸗Kurſe.) 8 9. 8. Kreditaktien—.——HJaurahütte 172 50 173.¾ Disc.⸗Rommandit e 186.75 Phönix 259.25 289.¼ arnſe en—— Harpener 187.% 188.— ombarden—.— 18./.: ächer. Bochumer 228.75 229.75 ae ſihoncher Berlin, 9. Juli.(Schlußkurſe.) 8. Wechſel auf Amſter⸗ 3½% Bayern 88.10 88.10 dam turz 169.40—.—3½% Heſſen 88.30 88.40 Wechſel London 20.475 20.17 3% Heſſen 77.70 77.70 Wechſel Parts 81.12 81.153% Sachſen 80.30 80.10 Wechſel a. Wien kur; 84.82 84.85 4% Argentiner v. 189“ 87.25 87.10 30% Reichsanl. 100.80 100.80 5 Chineſen von 1806 99.70 99.70 3½%% Reichsanl. 90.— 90.—4½ Japaner 94.75 94.60 9% Reichsanleihe 80.10 80.10 30% Italiener—.——.— 40 Conſols 100 80 100,80 Mannh. Stadtanl. 98.50 98.50 3530 5 90.— 90.—4 Oeſt. Goldrente 96.30 96.25 90% 0 80.10 80.103 Portug. unif. S. 3 66.60 66.90 4% Bad. v. 1901 100.— 100,10%5 Rumänen. 1903 101.50 101.30 30%„„ 1908/09 100.— 100 10 3% Ruſſ. Anl. 1902 91.— 91.— 47 conv.—.——.—14 Türken unif. 89.10 88.80 39„ 1902/07—.——.—ürk. 400 Fres.⸗Loſe 170,25 171.— 4% Bagdadbahn Oeſter. Kreditgktien 4% Ungar⸗Goldrente 4 Kronenrente Berl. Handels⸗Geſ. Darmſtädter Bank Deutſch⸗Aſtat. Bank Deutſche Bank Disc.⸗Kommandit Dresdner Bank Reichsbank Rhein. Kreditbank Ruſſenbank Schgaffh. Bankv. Südd. Dise.⸗G.⸗A. Staatsbahn Lombarden Balttmore u. Ohio Canada Pacific Hamburg Packe: Nordd. Lloyd Adlerwerk Kleyer Allg. Elektr.⸗Geſ. Aluminium 9. 8. 88.900 88.90 202.½½ 203,25 9120 91.30 88.40 88.20 167.50 167.— 121.½ 121.½ 128.97131.90 254 ½ 255.½ 186./ 186.50 153,½¼ 153.¼ 185,30 135,90D 135.— 135.— 155.10 156.— 124.— 124.— 116.—116.— 18.% 18.% 106.%ö8 106./8 263.25 265 144 40 144.70 121:50 122.— 543.70 544.50 257.40 266.70 245.70 245,20 Anilin Anilin Treptow Aranbg,. Bergwksge⸗ Bergmann Elektr. Bochumer [Brown Bovert Bruchſ. Maſchinenf, Chem, Alhert Conſolidation f, V. Daimler eutſch⸗Eureinbg. Dortmunder Dynamit⸗Eruſt Deutſch⸗Ueberſee D. Gisglühlicht Auer D. Waffen u. MNuntkt. D. Steinzeugwerke Elberſ. Farben Eſſener Nreditanſtalt Fagon Mannſtädt Faber Bleiſtiftfabrik Felten& Guillaume Beizner Maſchinen 9. 8. 517.50 515.— 417.20 416.— 399.— 400.— 141.60 141.10 281.239.½8 181.— 131.70 340.10 340.80 463.29 462 20 ——— 317.— 810.— 175.75 175,25 179.50 179. 6 168.20 168.50 604.— 605.— —.—558.— 286— 225.50 525.— 520.— 161.—161.50 142.50 142,50 274.70 274 20 154.— 153.70 283.— 284.— Gr. Berl. Straßenb. 182.59 183.— Diskonto⸗Comma udit 180% Prioritäts⸗Obligationen. 9. 97.90 97.90 98.80 98.70 98.70 99.70 95.60 95.25 87.69 97.30 97.25 98.— 98.10 97.90 97.25 98.30 98.— 98,40 97.90 91.50 98.70 94.30 97.30 97.50 97.80 97.90 99.— 88.— 83— 88,30 68.30 1145 0 900.— 900% 97,10 d½. 100,30 100%% 9. 8. 9 Gelſenkirchner 189%% 188.½½ JRombacher Hütte 174.20 14200 Harpener 189 75 188.50Rättgers werken 194,70 1200 Höch ter Farbwerke 650.— 642.50 Jhuckert 1535,50J Hohenlohkwerke 190,60 190.— Siemens& Halßte 241.50 24% Kaliw. Aſchersleben 164.50 164.— Sinner Brauere! 219.60% Kölner Bergwerk 483.50—.—Stettiner Vulkan 193.— 0 Celluloſe Köſtheim 196.70 195.— Tonwaren Wiesloch 120,50 120% Lahmeyer 127.40 128—Ber. Glanzſtoff Elberf. 558.— 557/0 Laurahütte 173.50 178%¾Ber. Köln⸗Rottweiler 334 20 8810 Licht u. Kraft 135.— 186.—Weſteregeln 192 20 192.9 Lothringer Cement 130 20 129,70 Wf. Draht, 1 1400 1400 Ludwiz Loewe& Co. 323 10 824.— Wittener Stahlröhren 197.30 19 Mannesmannröhren 212.50 215.50 Zellſtoff Valdhof 231 50 21 Oberſchl. Elſenb⸗Bed. 101.50 101.20 Otavt 93.— 92⁰⁰ Orenſtein& Koppel—.— 211.50 South 145.50 14% Phönie 201.10 268.70Boztländ. Maſchför. 712.— 118 Rhein. Stahlwerke 175.—174. Privatdiskont 3½% W. Berlin, 9. Juli.(Telegr.) Nachbörſe. 9 8. 9„ 9 Kredit⸗Aktien 202.,¼ 203 25 Stagts bahn 153.50 194 Diskonto Komm. 186./ 186,50J Lombarden 18.50 19%% eeeeebe, eeeee. Auslänmdische Eifektenbörsen. Londoner Gffektenbörſe. London 9. Juli.(Telegr) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 9. 8. 9. 5/ Conſols 75%/ů 75%¼J Premier 959 4 Reichsanleihe 79— 79½ Randmines 615 4 Argentinier 86¼ 86¼Atchiſon comp. 110% 4 Italiener 96— 96— Canadian 278— 4 Japaner 84— 84— Baltimore 110½/ 4 Mexikaner 81½ 31½ Chikage Milwauke 106ʃ/ 4 Spanier 92— 92— Denvers com. 19/ Ottomanbank 16%% 16% Exi: 357¼ Amalgamated 88% 84% Grard Trunk IIpreſ. 56 Anacondas%8 81⁰%„„ord. 29— Rio Tinto 77/% 78½ Ltsville 168½ Central Mining 10% 10% Miſſouri Kanſas 27½ Chartered 27½ 27½% ntario 33/ De Beers 19% 19ʃ½ ock Island 2578 Eaſtrand 2/ 2% Southern Pacifie 112 Geduld„ Railway 30.— Goldfields 3½% 83% Union cvm. 1717 Jagersfontein 6— 6¼ Steels com. 71— e 11½ 11½½ Tend.; ruhia. 8. —58 60 8 111— 11125 Pariſer Börſe. Paris, 9. Juli. Anfangskurſe. 9. 8. 0% Rente 92.25 92.52 Chartered. Spanier 93.77 93.85 Debeers Türk. Looſe Eaſtrand Banque Ottomane 661.——.— Goldfteld Rio Tinto 1956 1993] Randmines Tendenz: ruhig. Wiener Börſe. Wien, 9. Juli. Vorm. 10 Uhr. Preditattien 64870 646.— Oeſt. Kronenrente Länderbank 529.— 529.50 5 Papierrente Wiener Bankverein 529.20 529.50 Silberrente Staatsbahn 716 20 717.—Ungar. Goldrente Lombarden 95.53 95.2 Kronenrente Marknoten 117.7J7.77 Alpine Montan Wechſel Paris 95.53 95,55 Skoda Tendenz ubig⸗ 401.— 494.— 78, 99.70 99.25 164.— 165.— 88.85 88.70 91.80 91.40 9180 91.40 108.80 108.35 88.60 88.40 985.20 986.— 759.— 764.50 Wien, 9. Juli. Nachm..50 Uhr. 95 8. Kreditaktien 648.50 648.— Buſchtehrad B. Oeſterreich⸗Ungarn 2108 2106 Oeſterr. Seee Bau u. Betr..⸗G.—.— ilberrenle Unionbank 616.— 615.—„ SGoldrente Ungar. Kredit 841J.— 841.— Ungar. Goldreute Wiener Bankverein 529— 530.—„ Kronenrente Länderbank 529.— 529.— Wch. Frankf. viſta Türk. Loſe 241.— 2l„ London Alpine 986.— 986.—„ Paris Tabakaktien i, weeee, Amſted, Nordweſtbahn Napoleon Holzverkohlung—.——.Marknoten Plantsdahn 716.— 716.— Stün en Lombarden 98.20 98.—Skoda Tendenz— 5 93262——— 9.— —8857 b— — 14 114—117 117.76 251.11 1240 25 115% 5 Iü% 0 L0 97˙ 97.00 900 99/% 99 7 95,2% 5780 NN 97.4 98.— 98.1 910 95.5 98 00 * 8˙ ö5 Mannheim, 9. Juli. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt 7. Seie Berliner Produktenbörſe. Berlin, 6. Juli.(Telegramm.)(Produltenbör ſe). Preiſs in Mask pro 100 kg ſrei Berlin netto Kaſſe. Produktenbörsen. Amſterdamer Börſe. Amſterdam, 8 Juli.(Schlußturſe.) 8. 5. 8 5. 8. 9[kübbl loto 35/ 35¾ Leinöl loko 40— 40%¼ Weizen per Juli 227.25 226 25 Mais per Juli—— Auz. 34½ 34% Aug. 39 /½ 39 ¼8 „Sept. 204 25 204 25„ Sept.—.——- Sept.⸗Dez. 3 Sep.Dez. 37 ⁴ 437—⁸ „Okt. 204.75 204 25 5 Küböl Tend. matt. Jan ⸗April 35 ¼ 35%— —— Küböl per Juni—.—— KLaffee loco. 53— 53—Leinöl Tend: flau. 33 fe Roggen per Juli 190.75 191.—„ Okt. 67.— 66 90 45 „Sept. 170.70 170.50„ Dez. 67.40 67 50 „Okt. 169 50 168 75———.— 5 88 =Spiritus 70c. loes—.——.— Budapeſter Produktenbörſe. Hafer per Juli 1825 187.—] Weizenmehl 28.50 28 50 8 li. Getreld R. Tel „Sept. 163 50 164.— Roggenmehl 25.10 25.10 udapeſt. 9. Juli. Betreide narkt.( —.——. 9 85 vet 50 kg ver 50 kg 05 Pariſer Produhtenbörſe. Weizen dei Okt. 1130—— ſtramm 11 5—— willig baler 5 225- ng,, 9 8 55V Juli 21.75 22—„ uli II t᷑„—Äͤbsdꝛdꝛxñ ů...———— willi 7 Serr⸗de. 1840 10%„ Lec: J7 ept.⸗Den. 18 70 18.75]„ Sept.-Dez 4 e ilft 50 Nov.⸗Feb. 18.75 18.800, Iin.-⸗April 76 ¼ 76½ bafer per Mai 92 ſtetig 500 oggen Spiritus ais per Juli fet 59—— ruhi „Juli 20.50 20.50„ Juli 67 ½ 67 4½[Nais ver Juli. 878— 125 85 Aug 19.50 19.50 Aug g e 17 25 ruhl 4 5 1 g. 2 8 5 ſt 25—— 7 25—— „Sept.-⸗Dez. 19.15 19.15], Sept.⸗Dezbr. 52/ 52 ¼ Lohlraps Autzuſt 17 25 8 „ Nov.⸗Feb. 19.25 19.25„ Jan.⸗April 50 ¼ 50— Welter: Aufgeklirt nach Regen. 8 1 59 8 1 5 i 29.— 29.05 uli 86½ 83¼ 7i Urfe 7 Sent de, 25.855 2040„Aug. 9 83. 87 Liverpooler Börf ept.⸗Dez. 26.15 26.20„ Sept.⸗Dez. 83 /½ 88 ½ Ziverpeol, 9. Juli.(Anfangskurſe.) Nov.⸗Feb 26 40 26.45„ Jan.⸗April 76— 75 ½„ J 0 8 Meehl 86 88e loco 32% 1 5.5 510 uli 39.65 39.50 Zucker Juli 42— 41% Weizen per Juli 716⅜ ruhi 7/6ö8. willig Aug. 35.75 35.85„ Aug. 42— 41% 5 1 99 5 77205 „ Sept.⸗Dez. 34.10 34.10„ Okt.⸗Jan. 33% 33½ỹ᷑[Nals ver Juli 4/0⅛ ruhig 4/1ʃ%/ ruhig „Nov.⸗Feb. 3895 34—-, Jan.⸗April 33 /ů 33½ ver Sept. 4/8 4/8ʃ½ Calg 80— 80— —— 8 eeeeeeeeee ——————————c——j— jç——— ů— eeeeee*—— Der Fall Schober nvor dem Schwurgericht vor, darunter der Erbbauvertrag mit dem Weinheimer Alten⸗ * Mainz, 8. Juli. Der 5. Verhandlungstag in der Sache Schober brachte ver⸗ ſchiedene Ueberraſchungen. Der Angeklagte Steffan hatte noch einige Entlaſtungszeugen laden laſſen, die ihn aber ſchwer be⸗ laſteten, und die günſtige Lage, in der er ſich befunden hatte, verſchlechterten. Bei dieſer Gelegenheit kam es heraus, daß zwi⸗ ſchen den Angeklagten während der Unterſuchungshaft ein Zet⸗ telverkehr angebahnt war. Ein Unterſuchungsgefangener er⸗ hielt eines Tages vom Angeklagten Steffan einen umfangreichen Brief zur Abgabe an den Schober. Steffan erklärte dem Gefan⸗ genen, er möge Schober ſagen, daß dieſer ausſage, was in dem Briefe ſtehe, dann komme er,(Steffan) auf freien Fuß. Auch in underen Briefen waren Angaben enthalten, die für die Angeklag⸗ len ſchwere Belaſtungen ergaben. Während ſich der Angeklagte Schober am erſten Verhand⸗ lungstage äußerſt ſchwach und elend ſtellte, und zu ſeiner Unter⸗ ſtützung der Kreisarzt anweſend ſein mußte, änderte ſich das Bild in den letzten Tagen. Schober, der ein äußerſt geſundes Ausſehen hat, wurde lebendiger und friſcher und konnte der Verhandlung ſehr gut folgen. Es entging ihm nichts, was er zu ſeinem Vorteil ausnutzen konnte. Man kam zur Anſicht, daß ſein anfängliches Krankſein nur Verſtellung war, wie auch ſein ganzes Verhalten darauf hinwies, daß an ihm ein geſchickter Schauſpieler verloren gegangen iſt. Sodann wurde der Sachverſtändige, Handelslehrer Krejes, bernommen. Sein Gutachten ging dahin, daß Schober ſchon von Anbeginn ſeines Geſchäftes eine ſchlechte Buchführung hatte, un⸗ richtige oder gar keine Bilanzen zog, und das Geſchäft ſchon von Anfang an nicht geſund genug war, um ſich zu entwickeln. Dies ſei die Veranlaſſung geweſen, daß Schober den rieſigen Wechſelver⸗ kehr eingegangen habe. wieder die alten Wechſel gedeckt. Schon nach kurzer Zeit habe er den Ueberblick vollſtändig verloren. chern hätte Schober kurz vor dem Konkurs 258 658 M. in der Kaſſe haben müſſen. Mit den neuen Wechſeln habe er immer Nach den Bü⸗ Der Sachverſtändige erklärte weiter, daß er die Bücher des Direktors Th. in beſter Ordnung gefunden habe. Die E Auszüge, die der Direktor vorlegte, ſtimmten vollſtändig mit den Büchern überein. Er ſei feſt überzeugt, daß der Direktor von An⸗ —1185— fang an die Abſicht gehabt habe, Schober zu unterſtützen und ihm eine feſte Stelle zu ſchaffen. Daß er aus dem Wechſelverkehr be⸗ ſonders großen Vorteil gezogen, glaube er nicht. Ebenſo ſei es un⸗ richtig, daß er Schober die Kehle zugezogen und ihm Gelder er⸗ preßt hätte. Auch könne man nicht behaupten, daß Th. an dem Un⸗ glück Schobers ſchuld ſei. Für ſeine Wechſel habe Schober von Th. ſtets bares Geld erhalten. Als der Sachverſtändige zu Ende war, ſtellte der Verteidiger teffans mehrere Fragen an Direktor Th., die wegen ihres belei⸗ bigenden Inhalts vom Gerichtshof zurückgewieſen wurden. Es kam dann zu einem lebhaften Auftritt. Der Zeuge Th. derlangte den Schutz des Gerichts. Seit Beginn der Verhandlung werde er als ein förmlicher Schuft hingeſtellt und habe ſich nicht berteidigen können. Es ſehe gerade ſo aus, als ob er der Ange⸗ klagte ſei. Mit ruhigem Gewiſſen könne er behaupten, daß alle gegen ihn erhobenen Beſchuldigungen von Schober nur deshalb aufgebracht ſeien, um ſich aus der Schlinge zu helfen uſw. Nach „bdieſer Rechtfertigung, die nicht ohne Eindruck blieb, wurden vom Vorſitzenden die an die Geſchworenen geſtellten 260 Fragen bperleſen. Die Verleſung dauerte 17 Stunden. Um 27 Uhr wurde die Verhandlung geſchloſſen. Heute vormittag beginnen die Plaidoyers des Staatsanwaltes und der Verteidiger. Aus dem Großherzogtum. Der Bürgeraus ⸗ rage der Waſſerverſorgung. Nach einem Vortrag des Amts⸗ orſtands von Schwetzingen wurde beſchloſſen, durch die Kulturinſpektion einen Koſtenvoranſchlag für ein eigenes Waſſerwerk ausarbeiten zu laſſen. Es ſoll dann in einer ſpäteren Sitzung chieden werden, ob ein eigenes Werk zu einem an⸗ er das eſigen Bür Abends h 4. eraus⸗ 7 Uhr, bis 3 M. Das Regenwetter iſt ſehr zu begrüßen, damit der Herren⸗Verband, der Ankauf des an der Bahnhofſtraße ge⸗ legenen 10 394 Qmtr. großen Schwarzkoppenſchen Anweſens und der Verkauf von Baugelände an die gemeinnützige Bau⸗ genoſſenſchaft Weinheim. Weinheim, 8. Juli. Der Taglöhner Peter Arz von hier fiel in ſeiner Wohnung ſo unglücklich vom Stuhle, daß er den linken Oberſchenkel brach. Er wurde in die chirurg. Kli⸗ nik nach Heidelberg verbracht. Dem Unglücklichen wurde vor ca. 10 Wochen ebendaſelbſt der linke Fuß abgenommen. * Karlsruhe, 6. Juli. Im Juni d. J. betrugen die Einnahmen der Straßenbahn aus der Perſonenbeförde⸗ rung 109 760.90 M. Die Geſamtmehreinnahme in den erſten 6 Monaten dieſes Jahres gegen denſelben Zeitraum des Vor⸗ jahres beziffert ſich auf 45 572.30 M.— Nach dem Jahres⸗ bericht der ſtädt. Schulzahnklinik wurden im vierten Betriebsjahre 2719 Kinder zahnärztlich unterſucht und 2013 Kinder behandelt. Außerdem ſind alle behandelten Kinder auch in der Zahnpflege unterwieeſn worden. Der Beſuch der Schul⸗ zahnklinik war ebenſo rege, wie im vorletzten Jahre. Pfalz, Peſſen und Umgebung. 8Neuſtadt a.., 8. Juli. Die Frage der Errichtung eines neuen Zollamtsgebäudes mit Zollkellerei und Bahnanſchluß in Neuſtadt wurde heute durch den Finanz⸗ miniſter Bräunig und den Miniſterialrat Freiherr v. Schacky aus München an Ort und Stelle geprüft Hierzu waren bei⸗ gezogen die Herren Oberregierungsräte Haushalter und Dr. Krapf aus München, Eiſenbahndirektor Geyer aus Ludwigs⸗ hafen, Bauamtmann Ullmann aus Speier, Oberzollinſpektor Beck aus Landau, Zollinſpektor Liebler und Bürgermeiſter Wand aus Neuſtadt. Die Herren beſichtigten zunächſt die Bau⸗ plätze innerhalb des Neuſtadter Bahngeländes, um ſodann die Roſenſtielſche Weinkellerei und die früher Schneiderſche Wein⸗ kellerei in Augenſchein zu nehmen, weil der Ankauf einer von beiden ebenfalls erwogen wird. Gerichtszeitung. Freiburg, 8. Juli. Der 27 Jahre alte Schloſſer Joſeph Ueber von Hochdorf packte am 26. Mai, morgens 4 Uhr, den 60 Jahre alten, früheren Schreiner Hermann Kuth von hier im Genick, riß ihm das Portemonnaie aus der Taſche und ſprang, nachdem er den alten Mann zu Boden geworfen hatte, davon. Die Geſchworenen bejahten die auf Straßen⸗ raub mit mildernden Umſtänden geſtellte Schuldfrage, worauf der Angeklagte zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis und 3 Jahren Ehrverluſt verurteilt wurde. Tandwirtſchaft. „JBühl, 8. Juli. Der hieſige Frühobſtmarkt zeigte eine gute Zufuhr. Heute früh waren ſchon Aepfel an⸗ gefahren, die einen Preis von 23—25 M. erzielten. Für Birnen werden 16—25., für Pflaumen 30., für Johannisbeeren 18—19 M. bezahlt. (Zelli.., 8. Juli. Die Kirſchenpreiſe im Wieſental ſind raſch gefallen. Infolge der großen Menge von Kirſchen iſt der Preis auf 14 Pfg. heruntergegangen. Größere Kirſchenſendungen gingen nach Kempten und Hamburg. ):(Aus Mittelbaden, 8. Juli. Die Heuernte iſt nun faſt durchweg beendet. Das Einheimſen des Heues wurde beſonders am Anfang durch die ungünſtige Witterung ſehr erſchwert. Unter dieſer hat auch die Güte etwas gelitten. Die Qualität befriedigte noch eher als die Menge. Das Froſtwetter im Frühjahr hatte das Wachstum von Klee und Gras ſehr beeinträchtigt und dieſes für einige Zeit zum Stillſtand gebracht. Das ſogenannte Bodengras, welches bei der Quantität den Ausſchlag geben ſoll, fehlte faſt vollſtändig. Dazu kam, daß infolge des vorausgegangenen trockenen Som⸗ mers ſämtliche Kleeſaaten ſchwer gelitten hatten, ſo daß viele dieſer Kulturen gänzlich ausblieben. Auch ging ein anſehn⸗ licher Teil des Futters durch den ſchon lange anhaltenden hohen Waſſerſtand des Rheins verloren. Der Ertrag iſt daher nicht mehr als mittel. Der Preis iſt ſteigend,.80 M. zweite Schnitt die Lücken des erſten wieder auswetzen kann. Einige mißratene Kleeäcker zeigen eine merkwürdige E nung. Sie ſind ganz dicht mit„Reben⸗ Acker 171 Atlas⸗Lebensverficherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 45 Badiſche Feuerverſicherungs⸗JHank M. 235 Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 443f Venz& Co., Mannheim, Das beſte Heuwetter ſtellte ſich gegen Schluß der Ernte ein. gratis und franko vom Mor 1 E. : (Sonnenwirbel) überdeckt, ohne daß er an inste Qualitsts-Ci gerelte f. 203 bis 5 Pfꝗ per Stũc Grosses Lager in Beleudbtungskörpern für elektrisches Lieht. 7275 Neuanfertigung nach Spezlal-Entwürfen. Aenderung von Gasbeleuchtungskörpern eto, für eletctr. Uoht, Slilgerechte, saubere, solſde Ausführung garantiert. Aufarbeſten von Bronoewaren jeder Art. Stotz& Qie. Elektr.-Oes. m. b. H. 0 O 4, 8/9 Telephon 662, 980 u. 2032 Haupt-Vertretung der Osram-Lampe. Geſchüftliches. Konſerveugemüſe aller Art ſchmecken wie friſche Gemüſe, wenn man ſie 1577 vor dem Anrichten mit etwas Maggi's Würze durchzteßht. Aber es muß die altbewährte echte Maggi⸗Würze mit dem„Kreuze ſtern“ ſein. 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Teil: Franz flür den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. l N Direktor: Eruſt Müller. 5 Mütter, gebt Euren Kindern natürliche Fru flammeris, ſolange es reichlich friſches Obſt g Der Saft von friſchen gekochten Früchten, Rhabar Kirſchen, Stachelbeeren, Himbeeren, Blaubeeret gekocht mit ondami gibt einen köſtlichen Flammeri, der alle gut ſchaften des friſchen Obſtes beſitzt. L⸗ ontor das B⸗Büchle 7* — Sinedan. 3 1% eSen, as.ſens „eneſee daeneeeen. (eeebuu ranuhstul, 9en Guli 1948. 7. Eimladung. Zur Verſammlung des Bürgerausſchuſſes wurde Tagfahrt auf 861 Dienstag, 23. Juli 1912 nachmittags 3 uhr in den Bürgerausſchußſaal des Rathauſes(N 1) dahier anberaumt. Die Tagesorduung enthält ſolgende Gegen⸗ ſtände: Verkündung der ſtädti⸗ ſchenqtechnungen, ſowie des Rechnungsabſchluſ⸗ ſes der ſtädtiſchen Spar⸗ kaſſe für 1911. Erwerbung und Ver⸗ pachtung von Grund⸗ ſtücken. Geländeverkauf an den WMilitärſiskus. „Gekändeverkauf auf der Frieſenheimer Inſel an die Firma Benz &Cie. „Erwerbung des Grund⸗ ſtücks Luiſenring 44. „Erweiterung des Gas⸗ werks Luzenberg(III. Ausbau). Exweiterung des Elek⸗ trizitätswerks. Abgabe von Strom aus dem ſtädt. Elektrizftäts⸗ werk,. „Ausrüſtung von hängewagen für Voxortverkehr. — 23 c* 9 2 Au⸗ den 10, Berwendung der Spar⸗ kaſſenüberſchüſſe des Jahres 1911. 11. Rebernahme der Bürg⸗ ſchaft für ein Erbbau⸗ darlehen. 55 Dienſtverhältniſſe des Direktors Pichler. Die Herren Mitglieder des Bürgerausſchuſſes werden zu der bezeichneten Verſammlung ergebenſt eingeladen. Zu Hiſer e 2 8 6 und 70 der. e ſind am Tage d der Sitzung und zwar ſchon von vormi ttags ab Pläne zurEEinſichtuahme für die Herren Mitglieder des Bürgerau⸗ Zſchuſſes im Sitzungsſaale ausgehängt. Mannheim, 8. Juli 1912. Der Oberbürgermeiſter: Martin. Klemann. Einladung zur Eknenerungswahl in den Stiftungsrat der Gallenderg'stiftung. Die Dienſtzeit der Stif⸗ kungsratsmitglieder Hirſch Lonis, Kommer⸗ zienrat, Schuſter Hans, Muſik⸗ direktor iſt abgelaufen; es hat des⸗ halb für dieſe eine Er⸗ neuerungswahl auf eine ſechsjährige Amtsdauer Wezuftnden⸗ Die Wahl erfolgt nach 8 21 des Stiftungsgeſetzes durch den Bürgerausſchuß mittelſt geheimer Abſtim⸗ mung, undzwar auf Grund der vom Stiftungsrat und Stadtrat gemeinſchaftlich aufgeſtellten u. vom Großh. genehmigten Vorſchlagsliſte, welche fol⸗ gende Namen enthält: Hirſch Louis, Kommer⸗ zienrat, Wernicke Alfred, Großh. Muſikdirektor, Hoſſe Richard, Konzert⸗ meiſter, Grohe Dr. Oskar, Wroßh. Landgerichtsrat, 75 Richard, Kam⸗ mermuſiker. Zur Vornahme der Wahl haben wir Tagfahrt auf Dienstag, 28. 1912, nachmitt. von 2% 3% Uhr n das Rathaus(N) II. Stock, Zimmer Nr. 18 anberxaumt, wozu die Mit⸗ glieder des Bürgeraus⸗ ſchuſſes unter Zuſtellung eines Wahlzettels erge⸗ beuſt eingeladen werden. Die Stimmzettel müſſen von weißem Papier und dürfen mit keinem Kenn⸗ verſehen ſein; ſie ollen ein Quarthblatt, ſo⸗ mit ein Viertel des nor⸗ malen Aktenbogens von 33 zu 42 Zentimeter groß und von mittelſtarkem Schreibpapier ſein u. ſind außerhalb des Wahllokals mildem Ramenderjenigen welchen der Wähler ſeine Stimme geben will, hand⸗ ſchriſtlich oder im Wege der Vernielfältigung zu nerſehen. 862 Manuheim, 97. Juni 1912. Der Stadtrat: Märtin. Klemann. Zwangs⸗Verſteigerung. Mittwoch, 10. Juli 1912 nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 6, 2 hier gegen Haxe Zahlung im Vollſtreck⸗ fungswege öffentlich ver: ſteigern: 72518 Möbel u. Sonſtiges. Einladung zur Ergänzungswahl in den Stiftungsrat der Ernſt B. Kauffmann⸗S tiftung. Für das am 16. Februar verſtorbene Mitglied des Stiftungsrats, Kanf⸗ mann Hermann Nen⸗ berger iſt eine Ergän⸗ zungswahl für deſſen Reſt⸗ dienſtzeit, d. i. bis 28.Auguſt 1913, vorzunehmen. Die Wahl erfolgt nach § 21 des Stiftungsgeſetzes durch den Bürgerausſchuß mittels geheimer Abſtim⸗ mung. zwar aufgrund der vom Stiftungsrat und Stadtrat gemeinſchaftlich aufgeſtellten und vom Großh. Bezirksamt ge⸗ nehmigten Vorſchlagsliſte, die folgende Namen enthält Reuberger Otto, Kaufmann, Kauffmann Otto, Fabrikant, Nauen Wilhelm, Privatmann. Zur Vornahme der Wahl haben wir Tagfahrt auf Dienstag, 23. Juli 1912, nachm. von 2% 3˙½ Uhr in das Nathaus(N 1) II. tock, Zimmer Nr. 18 anberaumt, wozu die Mit⸗ glieder des Bürgeraus⸗ ſchuſſes unter Zuſtellung eines Wahlzettels erge⸗ benſt eingeladen werden. Die Stimmzettel müſſen von weißem Papier und zeichen verſehen ſein; ſie ſollen ein Quartblatt, ſomit ein Viertel des nor⸗ malen Aktenbogens von 33 zu 42 Zentimeter groß und von mittelſtarkem Schreibpapier ſein und ſind außerhalb des Wahl⸗ lokals mit dem Namen desjenigen, welchem der Wähler ſeine Stimme geben will, handſchriſtlich oder im Wege der Verviel⸗ fültigung zu verſehen. Mannheim, 27. Juni 1912. Der Stadtrat: Martin. Klemaun. Einladung zur Erneuerungs⸗ und Ergänzungswahl in den Stiftungsratderoritz und Karoline Lenel⸗ Stiftung. Die Dienſtzeit der Stiſ⸗ tungsratsmitglieder Freytag Franz, Stadtrat, Küllmer Heinrich, Privatmann, iſt abgelaufen, und es hat deshalb für dieſe eine Er⸗ neuerungswahl auf eine ſechsjährige Amts⸗ dauerſtattzufinden. Ferner 868 hat Herr Wilhelm Darm⸗ ſtaebter ſein Amt als Mit⸗ gliedd des Stiftungsrats niedergelegt. Für ſeine Reſtdienſtzeit, d. i. bis 26. Auguſt 1916, iſt daher eine Ergänzu ngswahl er⸗ forderlich geworden. Die Wahl erfolgt nach § 21 des Stiftungsgeſetzes durch den Bürgerausſchuß mittelſt geheimer Abſtim⸗ nmrung. Der Stiftungsrat hat aus dieſem Anlaß fol⸗ gende Vorſchlagsliſten geſtellt: 95 für die e Freytag Jegng Stadtrat, 2. Küllmer Heinkich, Privatmann, 3. Engelhard Robert, Fabrikant, 4. Imhoff Auguſt, Kommerzienrat, 5. Sauterbeck Richard, Direktor, 6. Dr. Wertheimer Gmil pr. Arzt, 5 für die Ergönzungswahl: Dr. Frank Ludwig, Rechtsanwalt, 2. Teſcher Ludwig, Bankdirektor, 3. Dr. Wegerle Jakob, Medizinalrat. Das Großh. Bezirksamt hat die beiden vom Stadt⸗ rat gutgeheißenen Vor⸗ ſchlagsliſten genehmigt. Zur Vornahme der Wahl haben wir Tagfahrt auf Dienstag, 23. Juli 1912, nachm. von 2/%—3½ Uhr in das Rathaus(N J) II. Stock, Zimmer Nr. 18 anberaumt, wozu die Mit⸗ glieder des Bürgeraus⸗ ſchuſſes unter Zuſtellung eines Wahlzettels erge⸗ benſt eingeladen werden. Mannheim, 8. Juli 1912. Der Stadtrat: Martin. Iwangsverſteigerung. Mittwoch 10. Juli 1912 machmittags 2 Uhr werde ich in Seckenheim beim Rathauſe gegen bare Zahlung 1. Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: 1 Kaſſenſchrank u. ſonſt. Möbel. 251 7K Mannheim, 9. Juli 1912. Ntotzte, Gerichtsvollzieh. Ningel, Gerichtsvollz. * 1 dürfen mit keinem Kenn⸗ Klemann. der Bad. 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