ſchön mß 9 Jof. 8. v. r. 3 parl phſtr., ſh 1 ruhigſt bei kindg erm. Abonnement: 70 Ppfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Mk..42 pro Quartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile..20 Ncxk. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) der Stadt Mannheim und umgebun 5 8 5 — 1 8 Geleſenſte und verbreitetſte eitung in Mannheim und Umgebung xelegrumm · Adreſhe: „General⸗Anzeiger Rannheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung.... 341 377 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 39 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Beilagen: Nr. 344. Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Handels⸗ und Induſtrie⸗ Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswoirtſchaft; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Zeitung für Südweſtdeutſchland; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; — —ͤ—— ů ů— Maunheim, Freitag, 26. FJuli 1912. (Abendblatt.) —:——————————.....——————.ñ— — Die heutige Abendausgabe umfaßt 12 Seiten. ————————55— Deutſchland und England. Herr Asquith und Sir Edward Grey haben geſtern im engliſchen Unterhauſe einige freundliche Worte über den Kanal zu ſchicken für gut befunden. eingeſehen, daß es nicht gut tun könne, die durch die panik⸗ urtige Beſorgnis Englands vor Deutſchland hervorgerufene internationale Spannung noch immer weiter zu treiben, als hätten ſie begriffen, daß Winſton Churchill und die Redner des Unterhauſes in der Hinſicht gerade genug geleiſtet, als ſie die britiſche Flottenpolitik immer wieder auf vermeint⸗ liche Hintergedantken und Abſichten Deutſchlands einſtellen zu müſſen glaubten, Deutſchland als den ſchwarzen Mann er⸗ ſcheinen lteßen, der„Großbritannien zu einem höchſt wider⸗ villigen Wettbewerber im Flottenwettrennen gemacht habe“. Man hat in Deutſchland, auch in unſeren amtlichen Kreiſen, die erſten engliſchen Miniſterreden zwar ſehr ruhig auf⸗ genommen und ſich durch ſie weder verletzt noch beunruhigt gefühlt, man hat die Behauptung von einer Rivalität Deutſchlands und Englands in den Flottenrüſtungen zurück⸗ gewieſen, in Deutſchland ſei man ſich keiner ſolchen Rivalität bewußt. Die deutſchen Flottenrüſtungen ſeien nicht gegen England gerichtet. Wenn nun in England der gegenteilige Eindruck vorherrſche, ſo ſei dies ein Irrtum, den man in Deutſchland zwar bedauern, aber als Tatſache hin⸗ nehmen müſſe und gegen den man nichts unternehmen könne noch wolle. Man hat des ferneren betont, daß wenn Churchill ufd Asquith ihre Neuforderungen damit begründeten, Eng⸗ land müſſe gegen jede Kombination gewappnet ſein, auch Deutſchland wohl das Recht habe, ſich zu Waſſer und zu Lande ſo ſtark zu halten oder zu machen, daß es allen Möglichkeiten ruhig ins Auge ſehen könne, und daß, wenn England Deutſch⸗ land dieſes Recht zugeſtehen wolle, die Verſtändigung unter den Völkern ſehr viel leichter ſein würde. Aber wenn wir auch die ſchiefen und falſchen Anſichten leitender engliſcher Staatsmänner über die Abſichten und Ziele der deutſchen Flottenpolitik ohne tiefere Erregung hingenommen haben, dieſe ſteten unfreundlichen Hinweiſe auf Deutſchlands feind⸗ ſelige Abſichten, auf die planmäßige Bedrohung der eng⸗ liſchen Vorherrſchaft zur See durch Deutſchland können doch auf die Dauer nichts weiter bewirken, als die Spannung bis zur Exploſion zu treiben, in England die panikartige Furcht vor Deutſchland auf einen gefährlichen Gipfel zu führen, in Deutſchland trotz aller offiziöſen Ruhe und Gelaſſenheit eine böſe Stimmung der Gereiztheit zu erzeugen, die uns heute ſchon wieder aus der alldeutſchen Forderung entgegenſchlägt, duf Winſton Churchills Rede mit einem ſchnellen Hinausgehen lüber die letzte Flottenvorlage zu antworten. Man ſieht natürlich auch in engliſchen Regierungskreiſen dieles bedece eeeeeee Es iſt, als hätten ſie unter dem Druck der eigenen zu weit getriebenen Beſorgniſſe vor Deutſchland, man verſteht, was es auch für England finanziell und militäriſch bedeutet, wenn auf jene über⸗ krampfhaften Beſtrebungen Englands die Vorherrſchaft zur See nicht nur aufrechtzuerhalten, ſondern womöglich noch zu ſteigern, von deutſcher amtlicher Seite geantwortet wird: „So eröffneten dieſe gerade ein Jahr nach den bekannten Aus⸗ führungen Lloyd Georges gehaltenen Reden der beiden eng⸗ liſchen Miniſter allerdings ein Zukunftsbild unab⸗ ſehbarer Rüſtungen, und ſie zeigen deutlich, daß jede Großmacht, die ihre Weltſtellung behaupten will, wohl oder übel mitmachen muß.“ Und nach ſolcher Einſicht kommen dann immer wieder Augenblicke des Ein⸗ lenkens, der Dämpfung, der Verſicherungen von Loypalität und Freundſchaft und des guten Glaubens an Deutſchlands friedliche Abſichten. Man ſcheut doch immer wieder im letzten Augenblick davor zurück, die Dinge auf die Spitze zu treiben, man erinnert ſich noch immer wieder im rechten Moment des Riſikos, das die britiſche Seegeltung in einem Kriege mit Deutſchland unter allen Umſtänden laufen müßte, und gießt Oel auf die Wogen der eigenen und der Volksleidenſchaften. Wir haben das Schauſpiel ſchon einmal erlebt, in der Hoch⸗ ſpannung des vorigen Sommers, wo Asquith und Grey nach den überreizten Reden Lloyd Georges es auch für gut fanden, durch etwas ruhigere und verſtändigere Worte die Lage zu erleichtern. Sie haben es auch heuer wieder für gut befunden. Warum? Weil man in England wohl den Kampf mit Deutſchland möchte, um den vorangeſchritten⸗ ſten wirtſchaftlichen und politiſchen Wettbewerber zu ver⸗ nichten, weil aber England den Krieg garnicht mehr wollen kann ohne mit Grauen der Folgen für den Beſtand des Imperiums zu gedenken. England be⸗ findet ſich iy,der Lage des: Möchte gern und kann nicht, wenigſtens nicht ohne ſchwerſte Aengſte und gegrün⸗ detſte Befürchtungen. Das Eingeſtändnis dieſer un⸗ freien Situation, dieſer Zwangslage möchten wir die freund⸗ licheren Worte Asquiths, die objektivere Würdigung der deutſchen Flottenpolitik durch Grey nennen, der begreift, daß die wachſende deutſche Nation mächtig zu ſein wünſcht ohne doch notwendigerweiſe Angriffs abſichten zu ver⸗ folgen. Herr Asquith verſichert, daß die Beziehungen zum großen Deutſchen Reich die vollkommener Freundſchaft und vollkommen guten Willens ſeien, und doch läßt er wieder durchblicken, daß Großbritannien eigentlich nur durch Deutſch⸗ land gezwungen werde zu ſeinen Flottenausgaben, genau wie Winſton Churchill und Balfour Deutſchland be⸗ ſchuldigt hatten, allein ſchuld zu ſein an dem Wettrüſten aller Nationen. Dieſe Zwieſpältigkeit des Verhaltens iſt charakteriſtiſch genug, in dieſen Worten Asquiths, in denen widerwillige Freundlichkeit mit echter Feindſeligkeit wunder⸗ lich ſich miſchen, bebtt Großbritannien wieder⸗ um zurück vor den letzten Konſequenzen ſeiner Politik, ſeiner Anſchauungen über die deutſche Politik und ihre Ziele. In dieſen Worten ſtreiten der Wille und der Wunſch zu einer kriegeriſchen Auseinanderſetzung mit Deutſchland mit dem Bewußtſein der verantwortlichen Staats⸗ männer von dem ungewiſſen Wagnis eines ſolchen Kampfes, und darum will man die Unterredungen im Geiſte vollkom⸗ mener Freundſchaft und Offenheit fortſetzen, nachdem man kurz zuvor Deutſchland nicht genug ſeiner türkiſchen Ränke, böswilliger Flottentreibereien auch im Mittelmeer hat be⸗ ſchuldigen können, und darum geſteht man Deutſchland das Recht zu, als wachſende Nation mächtig zu ſein, und glaubt, daß es keine Angriffsabſichten hege, nachdem man noch gerade am Tage vorher verſichert hat, daß Deutſchlands Politik kein anderes Ziel verfolge als die Vernichtung der engliſchen Vor⸗ herrſchaft zur See, daß man durch Deutſchland, unur durch Deutſchland gezwungen werde, eine unerträgliche Rüſtungslaſt zu ſchleppen. Begreift England, daß es den Krieg mit Deutſchland nicht mehr wagen kann, ohne ſich mit der Verantwortung einer höchſt abenteuerlichen Politik vor ſeiner eigenen Zukunft zu belaſten? Wenn es das begreift, warum ſucht es dann nicht loyale Verſtändigung mit uns auf der Baſis, daß auch Deutſchland das Recht hat, ſich ſo ſtark zu machen, daß es allen Möglichkeiten gewachſen, gegen jede Kombination gewappnet iſt? Ein Recht, das England für ſich als das natürlichſte von der Welt anſieht, aber eben nur für ſich. Warum ſucht es dieſe Ver⸗ ſtändigung nicht, die es auch von ſeinen ſonſtigen internatio⸗ nalen Aengſten befreien würde? Wir ſind bereit! G. Ein vernünftiges Wort über das Wettrüſten. * London, 25. Juli. In einer Erörterung der Bezie⸗ hungen zwiſchen England und Deutſchland führt„Daily News and Leander“ aus, die Konſervativen hätten keinen Grun neue Flottenpolitik ins Werk zu ſeten. Man rechterweiſe nicht Deutſchland allein die an dem Wettrüſten beimeſſen. Allerdings habe in den Jahren 1906—1908 ſein Flottenprogramm verr während in Deutſchland die maritimen Rüſtungen ihren un ſtörten Fortgang nahmen. Aber man bürfe die Rivalität Flottenbau nicht als eine geſonderte Erſcheinung betrach man müſſe vielmehr den Zufammenhang zwiſch maritimen Wettrüſten und der diploma Lage im Auge behalten. Dem deutſchen Flott ſetz des Jahres 1906 ging die Marokkokriſe ſowie militäriſchen Abmachungen des Jahres 1905 zwiſchen Eng⸗ land und Frankreich voraus. In der Rivalität der Aus⸗ wärtigen Aemter von London und Berlin liege der Keim des maritimen Gegeneinanderbauens. Das ſolle man ſich klar machen und bedenken, daß eine Löſung der Flottenfra auf die Weiſe herbeigeführt werden könne, daß man die Ziffer einer gleichbleibenden Verhältniszahl der Kriegsſchiffe imn weiter verdoppele. 22 8 285 Feuilleton. Nichard Wagner als Rünſtler u. Menſch unter beſonderer Verückſichtigung des Dichters. Von H.., Ludwigshafen. (Schluß.] „In den erſten Jahrzehnten ſeit Schillers Tode“, ſo meint Wildenbruch,„ſei ein klägliches Experimentieren, ein Taſten und Tappen nach allen möglichen Stoffen an Stelle des gewaltigen einheitlichen Dranges getreten, der Schillers Lebenswerk geleitet hatte. Das zeigte ſich noch ſtärker in den Leiſtungen der Dichter⸗ ſchule, die in den letzten Lebensjahren Goethes aufſtand und nach ſeinem Tode zur Blüte gedieh, dem ſog. jungen Deutſchland. Die⸗ ſem Geſchlecht bot die Geſchichte und Entwickelung desVaterlandes Nichts, weniger denn Nichts, Verzweiflung. Die große Bewe⸗ gung der Freiheitskriege war verrauſcht; eine erbärmliche Politik hatte das deutſche Volk um den Preis ſeines heldenmütigen Auf⸗ ſchwunges betrogen: Deutſchland befand ſich in ſchmählichem Rück⸗ gange. Nach dieſem allem wird man ſich vorſtellen können, was für ein zerfahrenes Geſicht die deutſche dramatiſche Dichtung die⸗ ſer Zelit aufweiſt. Nicht, daß die Produktion geſtockt hätte, im chegenteil, es wurden maſſenhaft Dramen geſchrieben. Aber die Jualität dieſer Hervorbringungen ſtand in keinem Verhältnis tät. Bezeichnend dafür, wie gänzlich der Sinn für dra⸗ öße dieſer Generation verloren gegangen war, iſt die g unternommenen Verſuche ausfielen, zaagendichtungen Deutſchlands, insbeſondere die Nibe⸗ amatiſieren. Und doppelt bezeichnend die Art, wie die zünftigen Drämatiker dieſer Zeit achſelzuckend an dem Manne vorübergingen, der ebenfalls nach den deutſchen Sagen⸗ ſtoffen griff und der, während ſie ihn geringſchätzig ignorierten, der Einzige war, der dieſe Sage in ihrer Größe erkannte und ſte dramatiſch zu geſtalten vbermochte. Dieſer Mann war der Muſik⸗ dramatiker Richard Wagner, der nicht nur turmhoch über den Dramatikern des„jungen Deutſchland“ ſteht, ſondern der über⸗ haupt und bis in unſere Tage der genialſte deutſche Dramatiker ſeit Schiller iſt. Ohne auf die übrigen Muſikdramen Wagners einzugehen, ſei hier nur auf die Art hingewieſen, wie er, im Ge⸗ genſatz zu den Dramatikern ſeiner Zeit, den Stoff der Nibelungen⸗ ſage erfaßt hat. Alle dieſe Dramatiker wählten nämlich alsrund⸗ lage für ihre Dramatiſierung des großen Stoffes das deutſche Ni⸗ belungenlied. Keinem einzigen fiel es ein, über dasſelbe hinaus⸗ zugehen, keinem einzigen kam der Gedanke, daß das Nibelungen⸗ lied ſelbſt ſchon eine Bearbeitung, eine abgeſchwächte Bearbeitung der urſprünglichen Sage war. Alle dieſe Dramen waren Bear⸗ beitungen einer Bearbeitung; man kann ſich vorſtellen, was da⸗ raus wurde. Alle dieſe Dramen überſahen gänzlich, was ſchon der Verfaſſer des Nibelungenliedes überſehen hatte, wo eigentlich der dramatiſch⸗tragiſche Konflikt des Stoffes ruht, alle machten es dem Verfaſſer des Nibelungenliedes nach, dem es darauf angekommen war, den Kampf zwiſchen den Burgunden und Hunnen zum Schwerpunkt des Werkes zu machen, während er die Vorgänge, die ſich zwiſchen Siegfried und Brünnhilde abgeſpielt hatten, kaum andeutete und ſo das Verhältnis zwiſchen beiden ganz un⸗ verſtändlich ließ. Der Einzige alſo, der den Blick beſaß, um zu erkennen, wo die dramatiſch⸗tragiſche Wurzel des ungeheuren Stoffes ruhte, der die Hand beſaß, den Stoff an dieſer Wurzel zu packen und darauf ſein Drama aufzubauen, war der Mann, über deſſen kühne, manchmal ſonderbare Wortfügungen die zünftigen Dramatiker hohnlachten, ohne zu fühlen, ohne auch nur zu ahnen, welch mächtige dramatiſche Konzeptionskraft aus ſeinem Werke ſprach. Richard Wagner war es, der erkannte, einen Sagenſtoff, nicht um einen geſchichtlichen, han hin das hiſtoriſche Gewand, in welches das Nibelungenli kleidet hatte, gar nicht paßte. Mit der Eutſchloſſenheit griff er darum zu, riß den Stoff von da hinweg, wo er nich hörte, aus dem Konflikt hiſtoriſcher Menſchen, ſtellte ihn wahre Stelle, in die vorgeſchichtliche Urzeit unter Götter Uebermenſchen und indem er Siegfried und Brünnhilde in den Mittelbunkt des Werkes rückte, alles auf dieſe beiden hinarbeiten und aus ihrem Verhältnis herauswachſen ließ, ſch ein Drama, das heute den ganzen Erdkreis beherrſ die Nibelungen⸗Dramatiker, die einſt die Achſeln über ihn vergangen und tot ſind und nur hie und da noch einmal zu e dürftigen Eintagsleben aufgeweckt werden.“ Es iſt ſicher bezeichnend, daß Wagners erſte kün Verſuche in ſeiner Jugend der Dichtung galten und erſt Augenblick an, wo ihm das Bedürfnis der Muſik zu ſeiner tung klar wurde, gab er ſich Muſikſtudien hin.„„ Nür der gewaltige Dichter, der zugleich auch gewaltiger Mu⸗ ſiker war u. dabei das Maleriſche ſowie das Plaſtiſche beherrſchte, konnte das in der griechiſchen Tragödie wurzelnde deutſche Drama ſchaffen, in dem die Muſik der durch die Dichtung gegebenen un. regung entſpringt und das Blut bildet, das Drama ſpeiſt Aude. rerſeits mußte aber die Dichtung aus dem Geiſte der Muſik heraus geboren ſein; nur ſo konnte jene innige Vetrſchmelzung und Durchdringung von Poeſie und Muſik zuſtandg kommen, die wir an dem Wagnerſchen Drama bewundern, nut ſo konnten Ppeſie und Muſik jenen ſchöpferiſchen Bund bilden, der dem ton⸗ vermählten Dichter ungeahnte Ausdruckskraftmittel au die Hand gab, wie ſie früher nicht möglich waren. Wagner ſelbſt vergleicht das Verhältnis 5 Wortdichters zum Tondichter am liebſten mit dem des M zum Weib: der Dich⸗ ter befruchtet, der Muſiker 2. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Mannheim, 2. Juli. Der bayeriſche Neichsrat und die neue Regierung. 8. München, den 25. Juli. Während ſich in der unteren bayeriſchen Kammer die Be⸗ ratungen mit fürchterlicher Langweile hinſchleppen, und die Unterhaltung über hundertmal Geſagtes höchſtens ab und zu durch einen Skandal unterbrochen wird, produziert die nur ganz ſporadiſch tagende erſte Kammer jetzt faſt von Sitzung zu Sitzung intereſſante Debatten großzügiger Art. In der Finanzausſchußſitzung vom 17. Juli, worüber jetzt das Proto⸗ koll vorliegt, kam es wiederholt zu einer ſehr bemerkens⸗ werten Kritikeinzelner Reichsräte an der jetzigen Regierung, ſo zunächſt bei der Beſprechung des ſattſam bekannten bayeriſchen Jeſuitenerlaſſes. Während der Reichsrat v. Cramer⸗Klett als Referent ſich für die Aufhebung des Jeſuitengeſetzes überhaupt engagierte und dem Orden hohes Lob zollte, war der Schwager des Prinzen Ruprecht, Reichsrat Graf zu Törring⸗Jetten⸗ bach, der überhaupt ein freies Wort liebt, der Meinung, daß es ein großer taktiſcher Fehler der neuen Regierung war, gleich in den erſten Tagen ihrer Tätigkeit dieſe Frage löſen zu wollen. Das hohe Lied auf die wiſſen⸗ ſchaftliche Bedeutung der Jeſuiten kann er nicht anſtimmen. Wenn es ſich heute um die Schaffung eines Geſetzes gegen den Orden handeln würde, dann wäre er dafür allerdings nicht zu haben, aber nachdem ſie nun einmal ausgeſperrt ſeien, müſſe man es bei dieſem Zuſtande belaſſen. Das ſei auch der Wunſch der Mehrheit der Bevölkerung, allerdings nicht jener Mehrheit, die ſich aus den Wahlen ergeben habe. Das gleiche dürfte auch von der Mehrheit des Klerus gelten. Auch Reichsrat Graf Moy ſieht keine Veranlaffung, das Jeſuiten⸗ geſetz aufzuheben. Ganz deutlich wurde aber der Regierung gegenüber der ehemalige Miniſterpräſident Graf Crails⸗ heim. Auch er war erſtaunt, daß das neue Miniſterium ſeine Tätigkeit mit dem Jeſuitenerlaß begonnen hat. Und dieſes Miniſterium habe doch erklärt, daß ſein Hauptbeſtreben ſein werde,„die durch den unerhört heftigen Wahlkampf er⸗ regten Gemüter zu beruhigen“ und„den konfeſſionel⸗ Jen Frieden dem Lande zu erhalten“. Mit dieſem Programm ſei es doch nicht vereinbar, daß der erſte Schritt des Miniſteriums der Jeſuitenerlaß war! Denn er habe große Beunruhigung in weiten Kreiſen hervor⸗ gerufen. Der Erlaß ſei aber auch ein taktiſcher Fehler ge⸗ weſen, da man ihn erſt herausgegeben und dann erſt den Bundesrat angegangen habe. Man hätte beſſer den um⸗ nekehrten Weg wählen ſollen. Recht bemerkenswert war dann eine Aeußerung des Miniſters von Soden zur Frage der Nichtbeſtätigung ſozialdemokratiſcher Bürgermeiſter und Adjunkten. Auch hier trat Graf Törring wieder der Regierung entgegen; er iſt der Meinung, daß man mit ſolchen Mitteln die Sozial⸗ demokratie nicht zurückdämme; man ſollte es, ſo lange nicht Schwierigkeiten entſtehen, bei dey bisherigen Praxis be⸗ laſſen. Miniſter von Soden bemerkte daraufhin u.., daß es ihn freue, daß er ſich in dieſem Punkte— der grundſätzlichen Ablehnung ſozialdemokratiſcher Gemeindevorſtände— in voller Uebereinſtimmung mit der preußi⸗ ſchen Regierung befinde. Dieſe Bemerkung war außerordentlich unvorſichtig; denn ſie wird allenthalben als der Schlüſſel zur Erklärung der Vorgänge an⸗ geſehen, die ſich unbegreiflicherweiſe im Februar am Wahltage bei der Demiſſion des vorigen Kabinetts abgeſpielt haben. Man ſpricht heute infolge dieſer Erklärung des Miniſters mehr denn je von preußiſcher Einfluß⸗ mahme auf die bayeriſche Politik. Und hier ſind doch— mit dem Munde wenigſtens— die Vertreter der „Mehrheit“ des bayeriſchen Volkes recht empfindlich. Der Vorgang iſt aus dieſem Grunde, wie geſagt, höchſt be⸗ merkenswert. Auch die Feuerbeſtattungsfrage, in der ſich bekanntlich die bayeriſche Regierung ganz ablehnend verhält, ganz im Einvernehmen mit dem Zentrum, kam in jener Sitzung zur Sprache. Hier hielt Graf Törring der Regie⸗ rung vor, daß ſie ſich bei ihrem ablehnenden Standpunkt hinter einige wackelige Polizeiparagraphen verſchanze, anſtatt offen und mit der ihr zur Verfügung ſtehenden Autorität den Verſuch zu machen, die kirchlichen Oberbehörden zu beeinflußen, daß ſie ihren Standpunkt auf⸗ geben. Die Feuerbeſtattung ſei die Beſtattung der Zukunft. Graf Crailsheim meinte, was geſetzlich nicht verboten iſt, das ſei erlaubt, und daraus, daß die Feuerbeſtattung nicht int bayeriſchen Polizeiſtrafgeſetzbu eregelt ſei, ziehe er Herder, einer der deutſchen Meiſter, der das Kunſtwerk Ri⸗ ſchard Wagners deutlich vorausſah, hat ein prophetiſches Wort geſprochen, als er ſchrieb: Gluck hat Nacheiferung gefunden, aber pvielleicht eifert ihm einer vor, daß er nämlich die ganze Bude des zerſchnittenen Opernklingklanges umwirft und ein Odeum auf⸗ richtet, ein zuſammenhängendes, lyriſches Gebäude, in dem Muſik, Poeſie, Aktion und Dekoration eins ſind. Es geht deshalb nicht an, Wagners Muſik, zum Beiſpiel aus dem Organismus ſeiner Werke herauszuſchälen, um ſie geſondert zan der Hand anderer Meiſter der Muſik vergleichend zu betrach⸗ ten, wie dies leider ſo oft geſchieht. Nur für den Muſiker vom Fach wird es von Wert ſein, Wagners Muſik und Inſtrumentation vom kechniſchen Standpunkt aus zu analyſieren. Für den Laien kommt dabei wenig heraus. Was aber der Muſiker vom Fach nicht kann, iſt das, den ganzen Wagner, als zu dem Gebiete ſeines Faches gehörig, für ſich zu beanſpruchen, um ihn in ſeiner Ge⸗ ſamterſcheinung von dieſem Standpunkt aus zu beurteilen. Was nun den Menſchen Wagner anbelangt, ſo ſchwiren die Wunderlichſten Meinungen über ihn umher. Man kann da viele bittere Ausdrücke über den undankbaren, überſpannten, liebloſen Wagner hören. Erſt vor kurzem hat eine engliſche Zeitung an⸗ läßlich der Herausgabe der ins Engliſche überſetzten, von Ueber⸗ ſetzungsfehlern geradezu wimmelnden Lebenserinnerungen Wag⸗ ners eine Abhandlung über denMeiſter gebracht, die die Aufſchrift trug:„Der Gemeinſte der Menſchheit.“ Die einzelnen Stellen, worauf ſich dieſe üble Meinung über die Perſönlichkeit Wagners gründete, erwieſen ſich alle als falſch überſetzt. Aber immerhin ſetzt es doch eine große Gedankenloſigkeit voraus, einen Menſchen, deſſen Werke eine ſo große Bereicherung der menſchlichen Kultur pilden und der, wie er ſich ausdrückte, den Geiſt der Muſik nicht anders faſſen konnte, als in der Liebe, als ſchlecht und gemein zu bezeichnen. Wie konnte denn ein Menſch, der eine ſo neue, groß⸗ einen anderen Schluß wie die Regierung; auch die Luftſchiff⸗ fahrt ſei weder polizeilich noch geſetzlich geregelt; deswegen werde aber doch kein Menſch auf den Gedanken kommen, zu ſagen, daß ſie verboten ſei. Beſſer wäre es geweſen, wenn die Regierung ſtatt der Vertretung ihres jetzigen Stand⸗ punktes eben die Feuerbeſtattung polizeilich geregelt hätte. Auch Reichsrat Ritter von Haag, ein Vertrauter des Hofes, war der Meinung, daß„Prévoir“ in der Angelegen⸗ heit die Loſung ſein müſſe. Die fakultative Feuerbeſtattung werde und müſſe in nicht allzu ferner Zeit kommen, und be⸗ dauerlich ſei es, daß die Regierung ſich erſt durch die öffent⸗ liche Meinung und die Rechtſprechung zu einer anderen Stellungnahme drängen laſſen wolle. Das waren alſo ziemlich kräftige Worte, die da die baye⸗ riſche Regierung aus dem Munde von Herren zu hören bekam, die durchaus nicht im Verdachte ſtehen, einem übermäßigen Fortſchritt zu huldigen. Im Volk wird man ſich dieſe Aeuße⸗ rungen wohl beſehen, und das Zentrum und ſein konſervatives Schwanzſtück werden es nicht verhindern können, daß das reaktionäre Kabinett Hertling und das Schattenminiſterium Soden verhängnisvoller Kritik zum Opfer fallen, die ſich von Anfang an auf ſie ge⸗ worfen hat. Sie war durchaus nicht übereilt, und die Adels⸗ kammer gibt ihr heute recht! Politische Uebersicht. 1 Mannheim, 25. Juli 1912. Die Vorarbeiten zum Neichstag. Bereits im Beginn des nächſten Monats werden die An⸗ meldungen der verſchiedenen Reichsreſſorts für den Etat des nächſten Jahres beim Reichsſchatzamt eingehen. Nach erfolgter Prüfung dieſer Anmeldungen wird dann vom Reichsſchatzamt auf ſchriftlichem Wege zu ihnen Stellung genommen. Hierauf haben die Reſſorts innerhalb einer beſtimmten Friſt die Aus⸗ führungen des Reisſchatzamts ebenfalls ſchriftlich zu beantwor⸗ ten. Soweit durch dieſen Schriftwechſel eine Verſtändigung zwiſchen dem Reichsſchatzamt und den einzelnen Reichsämtern noch nicht erzielt iſt, wird dieſe auf dem Wege mündlicher Ver⸗ handlungen herbeigeführt. Die endgültige Entſcheidung über etwaige dann noch vorhandene Meinungsverſchiedenheiten liegt beim Reichskanzer. Die Fertigſtellung des Entwurfs wird in dieſem Jahre jedenfalls bis Ende September erreicht werden müſſen. Denn die Beratungen im Bundesrat, in den Aus⸗ ſchüſſen und im Plenum, nehmen erfahrungsgemäß drei Wo⸗ chen in Anſpruch. Dieſelbe Zeit iſt aber auch erforderlich, um die Drucklegung des Reichsetats zu bewirken. Da nun aber die Abſicht beſteht, den neuen Etat dem Reichstag gleich bei ſeinem Zuſammentritt am 26. Oktober vorzulegen, muß die Aufſtellung des Entwurfs ſpäteſtens Anfang Oktober beendet ſein. Mit Rückſicht auf den frühen Termin, auf den das Oſterfeſt im nächſten Jahre fällt, dürfte die Reichsregierung jedenfalls Wert darauf legen, den Etat in erſter Leſung und wenn möglich wenigſtens zum Teil auch in zweiter Leſung noch vor den Weih⸗ nachtsferien durchzuberaten. Die Reichstagserfatzwahl im Wahl⸗ kreiſe Schlettſtadt die durch den Tod des elſäſſiſchen Zentrumsabgeordneten Dr. Will erforderlich geworden iſt, wird keine Ueberraſchungen bringen. Der Verſtorbene, der von 1907—1911 den Wahlkreis Straßburg⸗Land im Reichstage vertrat, hat ſich bei den Ja⸗ nuarwahlen d. J. gerade deshalb um das Schlettſtädter Man⸗ dat beworben, weil es dem Zentrum durchaus ſicher iſt, wor⸗ auf Straßburg Land denn auch den Sozialdemokraten zufiel. Der Wahlkreis Schlettſtadt iſt zwar auch ſchon einmal den Klerikalen entriſſen worden, und zwar 1893 durch den freikon⸗ ſervativen Kreisdirektor Pöhlmann. Seine Wahl wurde aber 1896 für ungültig erklärt, und es trat bei der Erſatzwahl wieder ein klerikaler Elſaß⸗Lothringer an ſeine Stelle. Seitdem haben weder Liberale noch Sozialdemokraten den Sitz ſonderlich ge⸗ fährden können. Und während 1907 neben 8492 ultramontanen und 2901 ſozialdemokratiſchen ſich wenigſtens noch 2091 liberale Stimmen auf den freiſinnigen Führer Wolf vereinigten, haben die Liberalen in dieſem Jahre den Gegnern das Feld leider allein überlaſſen, ſo daß bei 16157 Wahlberechtigten nur 8340 ultramontane und 4065 ſozialdemokratiſche Stimmen gezählt wurden. Wenn auch ein Erfolg der Liberalen ebenſo wie ein ſolcher der Sozialdemokraten bei der Erſatzwahl ausgeſchloſſen iſt, ſo iſt es doch Pflicht der Schlettſtädter Liberalen, einen Kan⸗ didaten aufzuſtellen und in eine Wahlagitation einzutreten. Es muß dafür Sorge getragen werden, daß auch in dieſem Bezirk der liberale Gedanke wieder Anhänger gewinnt und nicht die mit der ultramontanen Herrſchaft unzufriedenen Wähler aus dem bürgerlichen Lager in die Arme der Sozialdemokratie ge⸗ trieben werden. Die Portofreiheit der Reichs⸗ verſicherungsanſtalt für Angeſtellte. Wie man ſchreibt, haben zwiſchen den beteiligten Reſſorts Beratungen über die Verleihung der Portofreiheit an die Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte auf Grund des Ge⸗ ſetzes vom 5. Juni 1869 ſtattgefunden, ohne daß es bisher zu einer Verſtändigung darüber gekommen wäre. Obwohl es ſich um eine durch Organe der Reichsregierung geleitete Anſtalt handelt, ſteht die Reichspoſt nicht auf dem Standpunkt, daß ihr, wie den anderen nachgeordneten Behörden der Zentral⸗ behörden, ein Anſpruch auf Portofreiheit für ihren Schrift⸗ verkehr zuſteht, weil die Reichsverſicherungsanſtalt eine An⸗ ſtalt mit eigener Vermögensverwaltung iſt. Für die Reichsbank iſt die gleiche Frage ſeinerzeit dahin entſchieden worden, daß die Portofreiheit nicht verliehen wurde. Die endgültige Entſcheidung für die Reichsverſiche⸗ rungsanſtalt für Angeſtellte dürfte vom Reichskanzler aus⸗ gehen. Einſtweilen tritt die nicht zuerkannte Portofreiheit dadurch in die Erſcheinung, daß die Reichsverſicherungsanſtalt alle Antwortſchreiben auf die zahlreich eingehenden Bewer⸗ bungen als portopflichtige Dienſtſachen behandeln muß. Für die Geſtaltung der Geſchäftsunkoſten der Anſtalt iſt die Frage der Portofreiheit naturgemäß nicht ohne Bedeutung. Ammer noch keine Enteignung? Der Beginn der Enteignungsaktion war letzthin für die Oſtmarken angekündigt worden. Wie man einer Berliner Korreſpondenz aus Kreiſen der Anſiedlungskommiſſion in Poſen ſchreibt, iſt dies unzutreffend. Es ſet vorläufig für mindeſtens 10 Monate noch nicht beabſichtigt, Zwangsenteig⸗ nungen polniſchen Beſitzes vorzunehmen. Die Anſiedlungs⸗ kommiſſion beſitze noch genügend Land, um den Anforderun⸗ gen auf Anſetzung neuer Anſiedler bis April 1913 gerecht werden zu können, es ſtänden rund 1800 Hektar für dieſen Zweck zur Verfügung. Für 1913 ſeien der Kommiſſion ſoviel freihändige Kaufanträge gemacht worden, daß auch für das 105 Jahr 1913 kaum zu Enteignungen geſchritten werden müſſe. Es heißt, auf hohen Wunſch ſolle die Enteignungsaktion, die in abſehbarer Zeit notwendig ſein wird, mit Rückſicht auf das Regierungsjubiläum des Kaiſers hinausgeſchoben ſein. Auch ein Grund! Die Neiſe des RKolonialſekretärs. Nach einer Drahtung aus Windhnk veröffentlichten die Zeitungen von Deutſch⸗Südweſtafrika heute einen warmen Ab⸗ ſchiedsgruß des Kolonialſtaatsſekretärs Dr. Solf an die Bevöl⸗ kerung des Landes. Es ſei ihm ein Bedürfnis, allen Anſiedlern ſeinen Dank auszuſprechen für die freundliche Aufnahme und Gaſtfreundſchaft, die er in der Kolonie gefunden habe. An drei⸗ zehn geſelligen Abenden mit ergiebiger mündlicher Ausſprache habe er enge Fühlung mit den Bewohnern des Landes genom⸗ men und deren Wünſche kennen gelernt. Beſonders im Norden der Kolonie hätten zahlreiche Farmen, auf denen Ackerbau ge⸗ trieben wird, ſein lebhaftes Intereſſe erregt. Durch eigene An⸗ ſchauung habe er ſich nunmehr von dem Werte des Landes überzeugt. Ein hoffnungsreiches Land deutſcher Arbeit und deutſchen Fleißes habe er kennen gelernt. Darum möchten die Anſiedler hoffnungsfroh und zuverſichtlich in die Zukunft ſchauen. Mit Freuden und Stolz werde er ihre Intereſſen da⸗ heim im Mutterlande vertreten. Die Meldung von einer bemerkenswerten Rede des Kolo⸗ nialſekretärs auf dem Begrüßungsabend in Lüderitzbucht wird jetzt noch beſonders in Hinſicht auf die Aeußerungen über die Wahlen zum Landesrat und deſſen Befugniſſe ergänzt. Danach erklärte Dr. Solf, daß er dem Ausbau der Selbſtverwaltung ſehr ſympathiſch gegenüberſtehe, und er verſtehe es vollkommen, daß die Gemeinde einen größeren Anteil an der Regierung des Landes wünſche. Der Staatsſekretär ſelbſt wie der Gouverneur Dr. Seitz ſind darin einig, daß die Erfüllung dieſer Wünſche notwendig ſei. Wenn der Reichstag aber beſchloſſen habe, den Reichskanzler zu erſuchen, die Wahlen zum Landesrat in direk⸗ ter, freier und geheimer Wahl ſtattfinden zu laſſen, ſo müſſe man das Geſchenk, das der Reichstag dem Schutzgebiet machen wolle, von allen Seiten betrachten, ob es das iſt, was die Be⸗ wohner wünſchen und ob es dem Lande zum Heile gereichen werde oder ob die Gefahr beſtehe, daß es in das Gegenteil um⸗ ſchlagen könnte. Wörtlich ſagte der Staatsſekretär weiter: Ihr Landesrat hat eine weiſere Entſchließung gefaßt als der Reichstag, wenn er gebeten hat, daß ſein Beſchlußrecht erwei⸗ tert werde. Auf dem Boden dieſer Entſchließung begegnen nekſche iſt, anders als edel und gut geweſen ſein! Wagner hatte das innerſte Weſen derWelt liebend erſchaut und aus dieſer inner⸗ ſten Anſchaung des Weſens der Welt heraus ſeine ewigen Werke geſchaffen, die ſo unbedingt den Niederſchlag ſeines eigenen We⸗ ſens bilden mußten. Wer alſo den Menſchen Wagner kennen und verſtehen lernen will, der verſenke ſich liebevoll in die Welt ſeiner Werke, die immer und überall die mitleidende Liebe in ihrer tief⸗ ſten Anſchauung des Weſens der Welt heraus ſeine ewigen Werke der äußeren damals Wagner umgebenden Welt vergleicht, wird er den Schlüſſel zu mancher Seite des Weſens Wagners finden, die vorher befremdend auf ihn gewirkt hat. Es kann niemand das Geheimnis ſeines Werkes ergründen, wenn er demMenſchen Wag⸗ ner die Sympathie verſagen zu müſſen glaubt. Als der große Brite Carlyle ſeine Lebensſkizze von Moham⸗ med ausführte, ſchrieb er im Vorwort hierzu:„Ich beabſichtige von dieſem Manne alles gute zu ſagen, was nur irgend möglich, denn dies iſt das Mittel, ſein Geheimnis zu erforſchen.“ Man kann oft ſagen hören:„Ich ſtehe Wagner ziemlich„ob⸗ jektiv“, das will heißen„kalt“ gegenüber. Solche Leute können das Geheimnis des Meiſters nicht erforſchen. Mit der ſogenannten nüchternen Objektivität iſt es alſo nicht getan. In ſeiner, in dem vierten Band der geſammelten Schriften und Dichtungen aufgenommenen Abhandlung„Eine Mitteilung an meine Freunde“ ſchreibt Wagner u. a. folgende s:„Dieſe Er⸗ klärung beabſichtige ich in dieſer Mitteilung an meine Freunde zu richten, weil ich nur von denen verſtanden zu werden hoffen kann, welche Neigung und Bedürfnis fühlen, mich zu verſtehen und dies können eben nur meine Freunde ſein. Für ſolche kann ich aber nicht die halten, welche vorgeben, mich als Künſtler zu lie⸗ ben, als Menſch jedoch mir ihre Sympathie verſagen zu müſſen glauben. Iſt die Abſonderung des Künſtlers vom Menſchen eine ebenſo gedankenloſe, wie die Scheidung der Seele vom Leibe, und 2ũõͥ0 TTTTTcccc werden konnte, ohne daß er— mindeſtens unbewußt und unwill⸗ kürlich— auch als Menſch geliebt und mit ſeiner Kunſt auch ſein Leben verſtanden wurde, ſo kann weniger als je gerade gegen⸗ wärtig, und bei der heilloſen Mißbeſchaffenheit unſerer öffentlichen Kunſtzuſtände, ein Künſtler meines Strebens geliebt und ſeine Kunſt ſomit verſtanden werden, wenn dieſes Verſtändnis und jene ermöglichende Liebe nicht vor allem auch in der Sympathie, d. h. dem Mitleiden und Mitfühlen mit ſeinem allermenſchlichſten Le⸗ ben begründet iſt.“ Solange Wagner lebte, wurde ſeine, dem Reformator unentbehrliche Kraft und Energie des Willens als Brutalität ausgelegt. Der rückſichtsloſe Kampf für ſeine Ideale brachte ihn in dengtuf der Selbſtſucht, wobei aber vergeſſen wurde, daß ſeine Sache, für die er kämpfte, die Sache aller, die Sache der Menſchheit war, und was er tat, unter dem von ihm ſelbſt gegebe⸗ nen Geſichtspunkt,„deutſch zu ſein, heißt eine Sache um ihrer ſelbſt willen treiben“ aus geſchah. Alle ſeine Lebensgewohnheiten wurden einer unfreundlichen, ja gehäſſigen u. boshaften Kritik unterzogen. Daß er verlangte, die Welt ſolle die niedrigen Lebensfragen von ihm ſern halten, wurde als Anmaßung gebrandmarkt. Er, der wohl wußte, wer er war, der der Welt ſo unerhörte Werke ſchenkte, konnte mit Recht ver⸗ langen, daß man ſich ihm auch erkenntlich zeigte, und daß dies im allgemeinen nicht geſchah, iſt ein beſchämendes Zeugnis, nicht für die Anmaßung des Meiſters, ſondern für die ihn umgebende Welt. Man hat des Meiſters Benehmen gegen ſeine erſte Frau, die un⸗ glückliche Minna Wagner geb. Planer als traurige Verirrungen ſeines Gemütes gebrandmarkt. Heute weiß man, daß Wagner ſich den Verirrungen ſeiner ihn nicht verſtehenden Frau Minna gegen: über, als großmütiger und liebevoller Freund erwieſen hat. Wer die Briefe Wagners an ſeine erſte Gattin zur Hand hat, der leſe nach, wie er das in der Unfähigkeit Minnas ihn zu begrei⸗ fen begründete Unglück derſelben in ergreifender Weiſe zu beſänf: gartige, vorher unporhandene Welt in ſich trug. wie es die Wog. ſteht es jeſt, daß nie ein Künftler geliebt, nie ſeine Kunſt begrifen! kigen., zu lindern berſucht hat. Welche hohe Sittlichkeit und über⸗ ——— * Militärdienſtnachrichten. Militärmuſiker Gültigkeit erhielt. Da auch ſen die Grundlage bilden, auf der man mit dem männer, die hier die Propheten laſſen und ſie wandten ſich mehr berichtigt. Mannheim, 28. Jult. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendbiatt). ſch die Wünſche Ihres Landesrats, Ibreg Gollt die meinen. Dieſe Erweiterung der Nache Iier andesrals kann und ſoll Ihnen gegeben werden, und damit wird auch Ihrer Stadt ein Wunſch erfüllt.“ Nus Stadt und Langd. Etatmäßi ſtellt Wannbeim. 26 Juli 1012. atmäßig angeſtellt wurde Aktuar Emil! 5 bon Karlsruhe. 8 r Emil Ruppender * Berliehen wurde die Pfarrei Riedheim, Dekanats dem Pfarrer Otto Breger in Schönau b. 95 Im Beurlaubtenſtande beför⸗ dert zum Oberleutnant: Leutnant d. Reſ.: Schwarz(e. cuhe) des Inf.⸗Regts. Markgraf Ludwig Wilhelm, Ciolina (Mannheim) des Inf.⸗Regts. 169, Leutnant Wöhrle(Mann⸗ heim) der Landw. Inf. 1. Aufgebots; zu Leutnants der Re⸗ ſerve: die Vizefeldwebel bezw. Vizewachtmeiſter: Joeſter (Mannheim) des Inf.⸗Regts. Graf Bülow von Dennewitz(6. Weſtf.) 55, Winterhoff(Mannheim) des 7. Rhein. Inf.⸗ Regts. 60, Stober(Mannheim) des Feldart.⸗Regts. 50, Schmutz(Mannheim) des Train⸗Batls. 14. Ein großer Mangel an Militärmuſikern macht ſich ſchon ſeit einigen Jahren bemerkbar, ohne daß darüber die Oeffentlichkeit gedrungen wäre. Die Kapellmeiſter ſind deshalb vielfach in großer Verlegenheit, denn es iſt oft unmöglich, eine geeignete Beſetzung herbeizuführen. Der Mangel wird treffend illuſtriert durch die letzte Nummer der„Deutſchen Militär⸗ muſtker⸗Zeitung“, welche nicht weniger als acht große Seiten offener Stellen bekannt gibt. Nach allen Inſtrumenten iſt Nach⸗ frage. Die meiſten offenen Stellen entfallen auf die Infanterie, aber auch die Trompeterkorps der Kavallerie und Artillerie ſind mangelhaft beſetzt. Bei der Garde ſind die Muſiker⸗Etats vollzählig. Man ſchätzt die Zahl der fehlenden etatsmäßigen Militärmuſiker auf über tauſend. Die Erſcheinung iſt nach fachmänniſchem Urteil unſtreitig auf die Tätigleit der ee e zurückzuführen, die es nach jahrelangem ampfe endlich dahin brachten, daß ihr Tarif auch für die ilitä 8 0 das Spielen der Militärmuſiker in Uniform nur ausnahmsweiſe ge⸗ ſtattet iſt, ſo wurden die Zivilkapellen immer mehr zu Kon⸗ zerten herangezogen. Dadurch iſt bedingt, daß für die Militär⸗ muſik oft flaue Zeit herrſcht und der Nebenverdienſt ausfällt. Die Förderung des Handfertigkeitsunterrichts. Die ge⸗ ſteigerte B tung, welche die für das Erziehungsweſen ver⸗ antwortlichen Inſtanzen der Schulung von Auge und Hand, der Entwickelung der geiſtig⸗motoriſchen Fähigkeiten im Rah⸗ men der allgemeinen Erziehungsſchule heutzutage beilegen, iſt u. aein dem neuen Badiſchen Schulgeſetz vom Jahre 1910 dadurch zum Ausdruck gekommen, daß durch Gemeindebeſchluß der Handfertigkeitsunterricht für Knaben nicht bloß zu einem wahlfreien, ſondern zu einem allgemein verbindlichen Unterrichtsgegenſtand erhoben werden kann. Neuerdings iſt man nun auch in Preußen in der Anerkennung des techniſchen Elements als eines Beſtandteils der allgemeinen 3 Bildung einen bedeutungsvollen Schritt weiter gegangen. Der preußiſche Unterrichtsminiſter hat verfügt, daß Volksſchulleh⸗ rer, welche die zweite Prüfung(Dienſtprüfung) beſtanden haben und ſich der Prüfung für Lehrer an Mittelſchulen(ge⸗ hobene Volksſchulen) unterziehen wollen, von dem einen der vorgeſchriebenen wiſſenſchaftlichen Fächer dann entbunden wer⸗ den, wenn ſie durch erfolgreichen einjährigen Beſuch der ſtaat⸗ lichen Handfertigkeitskurſe in Berlin oder Hagen die Befähig⸗ ung zur Erteilung des Handfertigkeitsunterrichts erworben haben. Das Vorgehen des preußiſchen Unterrichtsminiſters dürfte bewirken, daß man auch in den übrigen deutſchen Staa⸗ ten der Arbeitsſchulbewegung größere Aufmerkſamkeit ſchen⸗ ken wird. * Das Hamburger Intime Theaker hat für die letzten Tage 10 des Gaſtſpiels im Apollotheater das Programm gewechſelt. Von den neuen Nummern ſind von beſonderem Reiz vier Bilder aus dem Rrznicek⸗Album, die Herr Direktor Heinrich Kaufmann zu prächtigem plaſtiſchen Leben erweckt hat. Mie Perro, die kapriziöſe Künſtlerin, wartet ebenfalls mit neuem Repertoir auf, das von neuem Gelegenheit gibt, ihre vollendete Vortragskunſt in vollem Lichte zu zeigen. Die Beettloiva Grete Mayhof, die diesmal als weißer Pierrot erſcheint, erzählt eine„alte, aber ewig neue Geſchichte“ und ſingt einen Brief an eine ſchöne verheiratete Frau. Es iſt wundervoll, wie die Künſtlerin die Nuancen zu geben berſteht. Das iſt Ciſelierarbeit im vollſten Sinne des Wortes. Auch der Chanſonier Jacques Berger bewährt ſich7 wieder als exzellenter Künſtler. Man weiß nicht, welchem Vortrag man den Vorzug geben ſoll, dem ſerißſen Herbſtlied oder dem ſchalkhaften „Letzte Blondine“. In der Wiedergabe ſtehen beide auf gleicher Höhe. Der Humoriſt Otto Ot tu zeigt u. a. als Danny Gürtler⸗ Kopiſt ſeine Vielſeitigkeit. Den meiſten Applaus aber erzielt er reiche Gemütstiefe offenbart ſich in dem Briefwechſel Wagners mit Franz Liſzt, Mathilde Weſendonk, Otto Weſendonk uſw. Dieſer ſtahlharte, der Wahrheitsliebe ſo unbedingt ergebene Mann, dem jede Heuchelei und politiſche Verſtellung fern lag, mußte notwendig überall Anſtoß erregen. Was Rechtes je ich er⸗ viet, andere bünkt es arg, läßt er ſeinen Siegmund ſagen. Kein genialer Menſch ſeines Jahrhunderts, Bismarck vielleicht ausgenommen, hat ärgere Kränkungen erfahren als Wagner. Wer aber ſeinem Leben in liebevollem Ernſt nachgeht, dem iſt der Menſch' Wagner in den faſt 30 Jahren, die nun ſeit ſeinem Tode verfloſſen ſind, immer teurer geworden und hat die Eigen⸗ heiten ſeines Weſens verſtehen gelernt. Uns aber, die wir ſeine zu den größten Gütern unſerer Kultur gehßrenden Werke in immer ſteigender Ehrfurcht bewundern, muß es doch wehmütig ſtimmen, daß die Verbächtigungen des Charakters Wagners, des Mannes der unaufhörlich die verſöhnende Liebe ge⸗ 4 predigt hat, und die einem Mangel an Eiferſucht vor ſeinem Lebenswerke entſpringen, auch heute immer noch in manchen Krei⸗ 0 5 Menſchen Wagner zu verkehren pflegt. Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben. HGechſteins Pech⸗“ 5 Kürzlich hatten wir unſeren Leſern eine luſtige Notiz aus den„M. N..“ von der Dupierung und dem Hereinfall 5 Herrn Pechſtein mitgeteilt. 25 25— 5 4—5 1— vielmehr ihre pſeudonyn. ſoe die Ner di Pechſteins ſind, nicht ſchlafen num an Pechſtein ſelbſt, der nun⸗ iee e 1. daß ihm keine zzuſammengekitſchten Semälde geſandt ſind, ſondern mühſam bergeſtellte und auch„ſehr ſauher auf weißen Karton“ aufgeklebte. Dieſe „Berichtigung“ macht die Sache noch luſtiger, denn was Maler in einer Ulkſtimmung zu fangen ſucht, um dieſe alsdann für ſeine Zwecke auszu⸗ 3. Seite. doch als Blitzdichter unter lebendigſter Mitwirkung des Publikums und— des Blumenpeters. Den Abend beſchließt der tolle Schwank „Ein Pariſer Stubenmädchen“. Die Inhaltsangabe erlaſſe man uns. Wer das brillant wiedergegebene Stückchen ſehen will, darf allerdings nicht prüde ſein. Es iſt der paprikiertſte Paprika. Hoflieferantentitel. Man ſchreibt uns: Hoflieferanten⸗ Titel ſind, was vielen immer noch unbekannt iſt, als perſön⸗ liche Auszeichnung aufzufaſſen. Wenn ein Geſchäftsinhaber ſtirbt oder ſich zurückzieht, darf der Nachfolger, ſalls er ein naher Anverwandter iſt und denſelben Namen trägt, bei Hof⸗ lieferanten⸗Diplomen ausländiſcher Fürſten den Titel mitüber⸗ nehmen. Handelt es ſich um ein deutſches Diplom, ſo muß er die Erlaubnis beſonders nachſuchen. Wird das Unterneh⸗ men aber in eine Geſellllſchaft m. b. H. oder in eine Aktien⸗ geſellſchaft umgewandelt, ſo fallen die Hoflieferantentitel ſtets fort, auch wenn die Geſellſchaft als Firma den Namen des früheren Geſchäftsinhabers führt Daher kommt es denn auch, daß in den letzten Jahren eine Reihe berühmter deutſcher Ja⸗ briken, deren Inhaber vor der Umwandlung in Aktiengeſell⸗ ſchaften ſich als Lieferanten erſter Höfe bezeichneten, jetzt nur noch mit dem Namen firmieren und den Zuſatz Akttengeſell⸗ ſcheft und alle weiteren Titel fortlaſſen; ſie handeln eben kor⸗ rekt. * Reformen in Eſperanto. Man ſchreibt uns: Auf die unter dieſem Titel in letzter Zeit in verſchiedenen deutſchen Tageszeitungen auf Veranlaſſung des angeblichen Ver⸗ bandes deutſcher Eſperantiſten in Leipzig erſchienenen No⸗ tizen, ſehen wir uns im Intereſſe der Eſperantobewegung ver⸗ anlaßt, folgendes zu erwidern: 1) Der in dieſen Artikeln er⸗ wähnte Verband deutſcher Eſperantiſten exiſttert in Wirklich⸗ keit überhaupt nicht, ſondern iſt nur ein Phantaſiegebilde eines Einzelnen, welcher unter dieſem Namen uneingeweihte beuten. Größtenteils hören Anfragende nach Einſendung der verlangten Beträge überhaupt nichts mehr, weder vom Ver⸗ band deutſcher Eſperantiſten noch von dem Verfaſſer dieſer Artikel. Es mag indeſſen dahingeſtellt bleiben, daß dieſer Herr an einigen Plätzen Helfershelfer hat und dürfte ſich der Verband deutſcher Eſperantiſten lediglich aus ſolchen Per⸗ ſonen zuſammenſetzen. 2) Die einzige größte Eſperanto⸗Or⸗ ganiſation in Deutſchland iſt der Deutſche Eſpe⸗ ranto⸗Bund E.., Sitz Bromberg, Neuer Markt 8, wel⸗ cher auchſ in Mannheim eine Ortsgruppe beſitzt. Intereſſenten für Eſperanto werden höfl. gebeten, ſich über dieſe inter⸗ nationale Welthilfsſprache an Herrn R. Höber, Mannheim, Gr. Wallſtadtſtr. 38 oder an Herrn E. Vollmer, Käfertal, Wormſerſtraße 3, zu wenden, welche jederzeit bereit ſind, jede gewünſchte Auskunft über Eſperanto zu erteilen. 3) Die in obenerwähntem Artikel angekündigte Reform der Eſperanto⸗ ſprache iſt das Produkt eines guten Bekannten des Vorſitzen⸗ den des Verbandes Deutſcher Eſperantiſten und dürfte eine nähere Erklärung, für welchen Zweck dieſe Reform erfunden wurde, wohl überflüſſig ſein. 4) Anhänger und Gruppen der Eſperantoſprache exiſtieren heute in faſt allen Ländern der Erde und wird Eſperanto bon Milltonen von Menſchen praktiſch und theoretiſch verwendet, ſodaß ſogenannte ver⸗ beſſerte Sprachen dieſer Art, ſowie neue Hilfsſprachen, im günſtigſten Falle ſich zum Privatvergnügen einiger Perſonen emporſchwingen werden und können, da das Problem der in⸗ ternationalen Verſtändigung durchckeſperanto glänzend ge⸗ Aus dem Groſiherzogtum. (Heidelberg, 25. Juli. Dieſer Tage wurde auf der Strecke Königsſtuhl⸗Heidelberg zum erſten Male ein Som⸗ mev⸗Rodel praktiſch ausprobiert. Die Strecke vom Kö⸗ nigsſtuhl bis zum Bremereck wurde in 12 Minuten zurückgelegt. Touriſten können den Rodel in wenigen Minuten auseinander⸗ nehmen und zum Aufſtieg in den Ruckſack ſtecken. Das Zu⸗ ſammenlegen des Fahrzeuges erfordert ebenfalls nur wenige Minuten. Die Räder ſind mit Gummireifen belegt. Das Ge⸗ wicht beträgt etwa%½ Kilo. Ein vollwertiger Erſatz für den Winterrodel dürfte das Fahrzeug trotz aller Vorzüge doch nicht ſein, denn es iſt eben doch ein gewaltiger Unterſchied, ob man auf einer glitzernden, ſtaubfreien Schneedecke zu Tale rodelt oder auf einer ſtaubigen Straße den Berg hinunterradelt⸗ dt. Karlsruhe, 26. Juli. Auf eigenartige Weiſe verunglückte hier ein Dienſtmädchen. Auf dem Speiſher beſchäftigt, trat es auf ein Glasdach und ſtürzte, konnte ſich aber mit den Händen vor einem Abſturz aus 12 Meter Höhe bewahren. 5„Retter“ eilten auf das Rufen herbei und ſpannten ein Tuch auf, um das Mädchen aufzufangen. Das Tuch war aber zu ſchwach und ſo erlitt das Mädchen außer mehreren Schnittwunden innere Verletzungen und einen Ober⸗ ſchenkelbruch. B. Freiburg, 25. Juli. Eine im März d. J. hier ver⸗ ſtorbene Witwe eines hieſigen Bürgers hat der Stadt 23 700 M. vermacht, mit der Beſtimmung, daß die Zinſen aus dieſem Kapital für arme erholungsbedürftige Kinder, Frauen und Mädchen verwendet werden. Die ſtädtiſche Spar⸗ kaſſe beſitzt jetzt ein Reinvermögen von 23868 884 M. Das Guthaben der 33 286 Einleger(1910: 32 119) beziffert ſich auf 37 687 718 M. gegen 36 444097 i. V. Der Stadtrat hat unter Vorbehalt der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes beſchloſſen, den Einlagezinsfuß ah 1. Januar von 3½ auf 4 Prozent zu erhöhen— Die Theaterkaſſe erforderte einen ſtäd⸗ tiſchen Zuſchuß von 318 800 M. Ihren Einnahmen betrugen 989 545.; die Ausgaben 979 350 M. Rommunalpolitiſches. )(Karlsruhe, 25. Juli. Der Stadtrat hat dem Bür⸗ gerausſchuß eine Vorlage zur Herſtellung des neuen Bahn⸗ hofsplatzes und der Zufahrtsſtraße zum neuen Hauptbahnhof unterbreitet. Dieſe Arbeiten erfordern einen Aufwand von 1 206 696 M. Dabei ſind aber die Unkoſten nicht, welche der Bürgerausſchuß ſchon genehmigt hat für den Umbau der Karlſtraße, der Ettlingerſtraße und die noch zu ge⸗ nehmigen ſind für die Rüppurrerſtraße. Wie aus der Vorlage zu erſehen iſt, ſoll der neue Karlsruher Perſonenbahnhof ſpä⸗ teſtens am 15. Oktober 1913 dem Betriebe übergeben werden. Ferner iſt aus dem Plane zu entnehmen, daß der Stadtgarten, auf den die Karlsruher mit Recht ſtolz ſind, an der ſüdöſtlichen Ecke bei der Ettlingerſtraße durch den Bahnhof einiges Gelände verliert, dagegen auf der Weſtſeite am bisherigen Meßplatz er⸗ heblichen Zuwachs erhält. An der Südſeite des Stadtgartens, dem neuen Bahnhof gegenüber, will die Stadt zwei Bauten errichten, in denen u. a. ein Garten⸗Reſtaurant untergebracht werden ſoll. 858 O Freiburg i. Br., 25. Juli. Das Geſamtvermögen der Stadtgemeinde Freiburg betrug am Ende des Jahres 1911 insgeſamt 120 128862 M, Hiervon gehen ab die Schulden mit 48 947 528., daher beläuft ſich das reine Vermögen auf 71 181.334 M. Gegenüber dem Stand von Ende 1910 bedeutet das eine Vermehrung um 12 825 581 M. O Konſtanz, B. Juli. Der Stadtrat hat dem Bür⸗ gerausſchuß eine Vorlage zugehen laſſen, die ſich mit der Aufbeſſerung der Gehälter der ſtädtiſchen Beamten, der Lehrer und der ſtädtiſchen Arbetter befaßt. Aufbeſſerung ſollen die mittleren und unteren ſtädti⸗ ſchen Beamten, ſowie die Militäranwärter erhalten, während das Geſuch der ſtädtiſchen Beamten mit Gehältern von 5000 M. und mehr abgelehnt wurde. Der Mehraufwand, der durch dieſe Gehaltsaufbeſſerungen hervorgerufen wird, beträgt für die Stadtkaſſe gegen 37000., wovon auf die ſtädtiſchen Arbeiter, die fämtlich alle 30 Pfg. mehr Taglohn bekommen, allein 14 200 M. entfallen. Die ſtädtiſchen Arbeiter erhalten außerdem für die Zeit vom 1. April bis 1. Juli eine einmalige Abfindung von 20 Mark, das macht zuſammen 3720 M. Sportliche Rundſchau Ayigtik. * Wiederherſtellung des Konſtanzer Fliegers Schlegel, Von Gotha erhält die„Konſt. Ztg.“ die Nachricht, daß Herr E Schlegel, der Leiter der dortigen Offiziersfliegerſchule, am letzten Sonntag zum erſten Male nach dem ihm vor e Wochen zugeſtoßenen Unfall mit ſeinem Aviatikeindecker aufgeſtiegen iſt. Herr Schlegel unternahm zuerſt einen flug mit 160 Meter Höhe, beim zweiten Flug ſtieg er in Meter Höhe, überflog einigemale das Gothaer Krankenhar und landete dann in kühnem Spiralflug auf dem Gothaer Flug platz. Der Unfall hat alſo für den Konſtanzer Flieger keine weiteren Folgen nach ſich gezogen. * Militärftieger unterwegs. Oberleutnant Hailer, der Mitt⸗ woch früh um 5 Uhr 45 in Regensburg aufgeſtiegen war, iſt um 7 Uhr 30 auf dem Sberwieſenfelde bei München glatt gelandet. Der Flug erfolgte in einer durchſchnittlichen Höhe von etwa 1400 Meter. Der Nebel, der auf der ganzen Strecke herrſchte, erſchwerte die Orien⸗ tierung ungemein. Uumittelbar nach ſeinem Aufſtieg in Regensburg hatte ſich Sberleutnaut Hailer bis nach Kelheim verflogen, wo ihn die Befreiungshalle auf die falſche Richtung ſeines Flugs aufmerkſam machte. Er flog wieder nach Regensburg zurück und richtete ſich hei ſeinem weiteren Fluge, der ihn über Freiſing und Landshut führte, im weſentlichen nach der Sonne. 8 Luftſchiffahrt. 8 * Lenkballons und Flugzeuge im Kaiſermanödver. Der in Köln ſtationierte„Z 2“ wird für die Kaiſermanöver der Ma⸗ növerpartei zugeteilt werden, die aus dem 4. Armeekorps(Pro⸗ vinz Sachſen) und dem 19.(2. Sächſiſches) Korps zuſammen⸗ geſetzt iſt, während auf der Gegenpartei die aus dem 3. Korps — erkennt Herr Pechſtein als„mühſam,, ſoll wohl heißen„ſorg⸗ ſam“, hergeſtellt. Darin liegt ja der Witz und das ſcheinen die Parteigänger des Herrn Pechſtein wie er ſelbſt nicht ver⸗ ſtehen zu wollen. Daß er außerdem noch den„weißen Karton“ ins Feld führt, konſtatieren wir mit vergnügtem Schmunzeln. 9 Zweitens„berichtigt“ Herr Pechſtein, daß ſich ihm die Barmer nicht als„Futuriſten“ vorgeſtellt haben und weiter, daß er kein„Futuriſt“ iſt. Das letztere war auch uns, wie allen anderen, bekannt. Der Begriff„Futuriſt“ iſt auch nach unſerer Meinung hier nicht im beſonderen Sinne gemeint, ſondern allgemein, als Sammelbegriff.„Juturis⸗ mus“ iſt bereits eine Vezeichnung geworden, unter der man aus dem Gebiet der Malerei alles ſammelt, was als Zukunfts⸗ muſik der Malerei bezeichnet werden möchte, aber künſtleriſch nicht unbedingt ernſt zu nehmen iſt. Herr Pechſtein lämpft alſo hier einen Kampf gegen Windmühlenflügel. Daß Herrn Pechſtein die Hereinlegung, die, da ſie ge⸗ lungen, in ihrem Effekt ſehr luſtig, aber natürlich nicht ſchön iſt, gewaltig wurmt, begreifen wir. In komiſchem Zorn ballt er die Fauſt nach Barmen und vedet von„Perlen vor die Säue“ werfen, verrät nur nicht, was er für„Perlen“ meint, denn ſein falſches Urteil iſt doch wirklich keine„Perle“. Alſo Berlin lacht weiter und jetzt Mannheim dazu, genau wie es damals lachte, als die großſpurige„Neue badiſche Landesztg.“ durch das ſachverſtändige Abſchrei⸗ ben ihres Kunſtreferenten hereingelegt worden war. Sommerfeſtſpiele auf der Hardenburg in Bad Dürkheim. Sonntag, den 28. ds. Mts., findet nunmehr die erſte Auf⸗ führung von„Glaube und Heimat“ ſtatt. Keine Bayreuther Feſtſpiele 19132 Wie dem„Hamburger Fremdenblatt“ aus Bayreuth ge⸗ meldet wird, beſteht die Abſicht, im Jahre 1913, als in dem „kitſchten“, Feſtſpiele zu veranſtalten. Jahre, in dem Wagners 100. Geburktstag wiederkehrt, keine in dieſem Jubiläumsjahre ſicherlich von dem Publikum gewiſſe Forderungen geſtellt werden, die in Bayreuth nicht zu erfüül⸗ ken ſind: denn„Reden, Prologe und Feſtabende im üblichen Jubiläumsſtil gehören nicht zu den Aufgaben Bayreuths Dagegen finden beſtimmt im Jahre 1914, wenn alle großen Bühnen den„Parſifal“ ſchon gegeben haben werden, in Bay reuth Aufführungen ſtatt, und wzar bringt das Jahr 191. „Parſiſal“,„Ring“ und eine Neuinſzenierung des„Fliegende Holländer“. In den ſpäteren Jahren ſollen dann, wenn Intereſſe der deutſchen Nation an der Bapyreuther Idee erhält, Neuinſzenierungen des„Tannhäuſer“,„Lohengrin“ und„Triſtan“ folgen.„Parſifal“ und„Ring“ ſollen wie bis her in jedem Feſtſpieljahr gegeben werden. Mißſtände im Berliner Konzertweſen.. Eine gegen die Austwüchſe des Berluger Konzerlweſens gerichtete Aktion von Intereſſenten gibt über die Uebelſtände Aufſchluß, die auf dieſem Gebiete bisher geherrſcht haben. Eine Berliner Saiſon bringt nicht weniger als 1800 Konzerte durchſchnittlich. Davon werfen nur etwa 150 einen materiellen Gewinn ab, bei 600 können die Koſten gedeckt werden und der Reſt iſt pafftv. Die Mehrzahl dieſer Konzerte ſoll nun, wie das„B..“ erfährt, durch private Aufführungen vor eineem kleinen Kreiſe geladener Kritiker und Muſikfreunde erſetzt wer⸗ dent. Kleine Mitteilungen. Gegen die wiederholte Zenſurverhängung über Franz Dülbergs„Korallenkettlin“ richtet ſich ein Proteſt, der von Julius Bab, Hermann Bahr, Alfred Bock, M G. Conrad, Herbert Eulenberg, H. H. Ewers, Otto Falckenberg, Ernſt Hardt, Georg Hermann, Georg Hirſchfeld, Dr. G. Hirth, Dr. H. v. Hoffensthal, Friedrich Huch, Gerh..Knoo Hans Land, Prof. Dr. B. Litzmann, Heinrich Mann, Th mas Mann, Börries, Freih. v. Münchhauſen, 1 Obriſt, Karl v. Perfall, Rudolf Presber, Joſeyh Johannes Schlaf, Lothar Schmidt, Wilhelm Sch Wilhelm v. Scholz, Eduard Stucken, Clara Viebig Als Grund wird angegeben, daß Hegeler unterzeichnet iſt. 4. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Mannheim, 26. Juli. (Provinz Brandenburg) und 12.(1. Sächſiſchen) Korps beſteht, ein Parzeval⸗Luftſchiff Aufklärungsdienſte leiſten ſoll. Ferner ſollen an den Kaiſermanövern etwa 15 bis 20 Fliegeroffiziere teilnehmen, die zu gleichen Teilen auf beide Parteien verwendet werden. Im vorigen Kaiſermanöver waren im ganzen nur acht Fliegeroffiziere tätig. Die genaue Anzahl der Fliegeroffi⸗ ziere und die Auswahl der Flugzeuge für die Manöver iſt end⸗ gültig noch nicht feſtgeſetzt worden. Die Teilnahme des„Frei⸗ willigen Fliegerkorps“ wird ſich nicht ermöglichen laſſen, da es erſt in der Gründung begriffen und nicht anzu⸗ nehmen iſt, daß bis zum 11. September die Organiſation ſo⸗ weit gediehen iſt, daß es bei den Manövern in Tätigkeit treten kann. den Kavalleriemaſſen ſtattfinden ſoll, ſo daß man die Aufklä⸗ rungstätigkeit dieſer Waffe gleichzeitig mit der der Lenkballons und der Flugzeuge beobachten kann. Eine wirkſame Bekämp⸗ fung des Lenkballons durch Flugzeuge geſchieht bekanntlich am beſten durch Ueberfliegen und Herabwerfen von Sprengſtoffen. Hierbei ſei daran erinnert, daß die„.⸗Luftſchiffe“ bereits Proben ihrer außerordentlichen Steigfähigkeit gegeben haben. Einmal ergab ſich, daß dieſe das 2½fache in dieſer Beziehung leiſten wie Flugzeuge, und ferner wurde bei dem Fluge von Freiburg nach Konſtanz konſtatiert, daß der„L. Z. 12“(der „Z. 3“ der Militärverwaltung) die Höhe von 1400 Metern, die zum Ueberfliegen des Schwarzwaldes nötig war, in viel kür⸗ zerer Zeit erreichte, als der ſchnellſte Flieger, der 35 Minuten hierzu gebrauchte. Sowie bei den Fliegern wie bei den mili⸗ ktäriſchen Zuſchauern, iſt man nach dieſen Leiſtungen der Ueber⸗ zeugung, daß die„.⸗Schiffe“ die Flugzeuge ſehr wirkſam ab⸗ wehren können, zumal ſie auch mit Gewehren ausgerüſtet ſind. Stimmen aus dem Publikum. Nochmals das Muſizieren bei offenem Fenſter. Im Abendblatt vom 24. d. M. erſchien eine Erwiderung auf mein am 20. d. Mts. veröffentlichtes Eingeſandt, betreffend die obige Kalamität. Mit dem Inhalt der Erwiderung an und für ſich kann man durchaus einverſtanden ſein. Nur iſt ſie deshalb vollkommen abwegig, weil ſie den Kern der Sache gänzlich unberührt läßt. Es lag mir durchaus fern, Muſik⸗ freunden ihr Programm vorſchreiben und an ihren Leiſtungen Kritik üben zu wollen. Jeder hat ſelbſtredend das Recht, in⸗ nerhalb ſeiner vier Wände, d. h. bei geſchloſſenen Türen und Fenſtern, ſo zu muſizieren, wie es ihm Freude macht. Meine kritiſchen Bemerkungen bezogen ſich auf etwas ganz anderes, nämlich auf die Feſtſtellung, daß Berufsmuſiker und wahre Muſikfreunde niemals bei offenem Fenſter muſtzieren, ſtets aber die Stümper, denen das„Sichproduzieren“, wozu ſie ſonſt wegen der Qualität ihrer Leiſtungen nicht kommen, die Hauptſache iſt. Der wahre Muſikfreund vertieft ſich in ſeine Muſik, die ihm Offenbarung iſt, ihrer ſelbſt wegen. Er würde ſchon des⸗ halb nicht bei offenem Fenſter ſpielen, weil das Straßen⸗ geräuſch der Großſtadt ihn garnicht zur Sammlung, geſchweige zur Vertiefung gelangen läßt. Auch wird den echten Muſik⸗ freund ſtets der Gedanke abſtoßen, ſeine geliebte Muſica da⸗ durch zur Straßendirne herabzuwürdigen, daß er ſie der Be⸗ gleitung pfeifender Bäcker⸗ und Metzgerburſchen ausſetzt. Der Wohlerzogene wird aber auch deshalb nicht bei geöffnetem Fenſter muſiziexen, weil er ſich ſagen muß, daß er hiermit un⸗ Hedingt den einen oder andern ſeiner Nachbarn ſtören wird. Was ſoll denn daraus werden, wenn bei der Tatſache, daß ſich heute in jedem Hauſe außer andern Muſikinſtrumenten wenig⸗ ſtens—4 Klaviere befinden, ein jeder bei offenem Fenſter muſtzieren wollte. Denn was dem Einen recht iſt, iſt dem Andern billig! Aber auch die vorzüglichſte Muſik wirkt im höchſten Grade ſtörend, wenn man eben dabei iſt einen wich⸗ tigen Brief zu ſchreiben, eine komplizierte Rechnung durchzu⸗ führen, oder eine Sammlung erfordernde literariſche Arbeit zu erledigen uſw. Auch abends, wenn die meiſten Leute ſich ausruhen, oder erholen wollen, trifft dies zu. Z. B. las ich vor einiger Zeit abends meinen Angehörigen eine der wunder⸗ vollen Erzählungen Roſeggers vor. Da es drückend heiß war, mußten hierbei die Fenſter geöffnet ſein. Plötzlich eröffnete ein mir gegenüber wohnender Klavierſpieler bei offenem Fenſter eine derartige Kanonade auf ſeiner verſtimmten Drahtkom⸗ mode, daß ich mein Leſen ſofort unterbrechen mußte. In mei⸗ nem gerechten Zorn habe ich dann dem Miſſetäter mit einer Katzenmuſik geantwortet, vor der er ſchließlich ſeine Keſſel⸗ ſchmiede außer Betrieb ſetzen mußte. Ich hörte ihn aber noch lange ſchimpfen. Offenbar hielt er mich für den Störenfried und ſein Verhalten für durchaus korrekt. Solche Leute, die ſo ſchlecht muſizieren, daß ſelbſt ihre Freunde und Bekannten vor ihren Produktionen ausreißen, erzwingen ſich eben ein Publikum dadurch, daß ſie bei offenem Fenſter muſizieren. Da dies nur einem rückſichtsloſen Menſchen möglich iſt, iſt auch jeder Appell an etwas nicht Vorhandenes vergeblich. Nur aus dieſem Grunde ſchlug ich in meinem erſten Eingeſandt Defen⸗ ſivmaßregeln durch Hervorrufen noch ſtärkerer Geräuſche vor. Meiner Anſicht nach würde ſich die Mannheimer Polizei ein großes Verdienſt erwerben, wenn ſie derartige„Straßen⸗ muſikanten ohne Gewerbeſchein“ in jedem Falle des Muſtzie⸗ rens bei offenem Fenſter mit einer Geldſtrafe von nicht unter zehn Mark bedenken würde. Die hieraus eingenommenen Gel⸗ der müßten dann zur Veranſtaltung weiterer erſtklaſſiger Volkskonzerte bei billigen Eintrittspreiſen verwendet werden. Das wäre eine edle Tat. Ein Muſikfreund und Geräuſchhaſſer. Letzte Nachrichten und Telegramme. Die heſſiſche Beſoldungsvorlage. ., Darmſtadt, 26. Juli. Die Darmſtädter Zeitung beröffentlicht in Anknüpfung an die Mitteilungen mehrerer Zeitungen über Verhandlungen betreffend die definitive Be⸗ ſoldungsvorlage folgende Erklärung der Großh. Regierung: Daß ſich die Großh. Regierung und ihre Mitglieder mit der definitiven Beſoldungsvorlage ernſtlich und fortgeſetzt beſchäf⸗ tigen und daß darüber auch mündliche Beſprechungen und Sitzungen ſtattfinden, iſt ſchon mit Rückſicht auf die Wichtig⸗ keit und die Eilbedürftigkeit der Sache ſelbſtverſtändlich. Was im übrigen in jenen Zeitungsnotizen in Einzelheiten mitge⸗ tkeilt wird, beruht auf müßigen Kombinationen. München, 26. Juli. Die Leutnants Funkler und Do⸗ maier vom 10. Artillerieregiment in Erlangen ſind von einem Ausflug in die Hobentauern nicht zurückgekehrt. Man hat bis⸗ her keine Spur von ihnen. eines beſſeren Fahrwaſſers bei Mainz. W. ainz, 26. Juli. Für die iffahrt iſt es wichtig, zu erfahren, daß der Rheinarm gen der e n a der Mainz⸗Kaſteller⸗Seite bedeutend tie fer gebag⸗ gert werden ſoll, um ein gutes Fahrwaſſer herzuſtel⸗ len. Auch die großen Wandſchwellen am Kopfe der Petersau, die dort das Fahrwaſſer einengen, ſollen weggebaggert wer⸗ den. Auf dieſe Weiſe ſoll einem langgehegten Wunſche der nie⸗ derrheiniſchen Reedereien entgegengekommen werden⸗ arnn Dieſe werden nicht zuletzt deshalb beſonderes Intereſſe erregen, weil die Zuteilung von Flugzeugen an die aufklären⸗ die Ausladeplätze in Mainz⸗Kaſtell ſollen bedeutend vergrößert und mit beſſeren Einrichtungen ver⸗ ſehen werden. Deutſchland im internationalen Wettbewerb. w. Hamburg, 26. Juli. Die Vulkanwerke in Hamburg und Stettin erhielten vor etwa 8 Tagen von der griechiſchen Marine einen Auftrag auf 8 Hochſee⸗Torpedoboote. Geſtern beſchloß der Miniſterrat in Athen, der gleichen deutſchen Werft 119555 Auftrag auf einen Panzerkreuzer zu erteilen. Anläßlich ieſes im wurde die Werft durch eine Allerhöchſte Kundgebung aus⸗ gezeichnet:„Vulkan ſage ich herzlichen, aufrichtigen Glück⸗ wunſch zu dem wohlverdienten ſchönen Erfolge, auf den die geſamte deutſche Induſtrie mit Freude und Stolz blicken darf. Wilhelm I..“ Kämpfe mit Raſſuli. * Paris, 26. Juli. Aus Elkſar wird unter dem 24. ds. gemeldet: Der Stamm Aliſcherif weigerte ſich, Steuern zu be⸗ zahlen. Infolge deſſen ſandte Raiſuli dreihundert Mann gegen ihn, die mit den Leuten dieſes Stammes bei Soakhujs⸗Budhian zuſammenſtießen. Es entwickelte ſich ein Gefecht, das ſeit ge⸗ ſtern dauert. Die Leute Raiſulis hatten etwa 30 Tote. Spa⸗ niſche Truppen unter dem Befehl des Oberſten Sylveſter und eine Kamelreitertruppe ſind nach dem Kampfplatz abgegangen. Die Erkrankung des Mikado. * Tokio, 25. Juli.(Reuter.) Ueber das Befinden des Kaiſers wurde heute abend kein Bulletin ausgegeben, was als ein ſchli m⸗ mes Zeichen angeſehen wird. Wie man erfährt, beträgt die Temperatur 37,37, der Puls 100 bis 108, der Atem 30 bis 32. * Brüſſel, 26. Juli. In dem Befinden des geſtern verletz⸗ ten franzöſiſchen Abbes Fleuret iſt eine Wendung zum Beſſeren eingetreten, jedoch iſt er noch nicht vernehmungsfähig. Der Mi⸗ niſterpräſident hat ihm geſtern nachmittag einen Beſuch abgeſtattet. Nach Blättermeldungen hat der Attentäter Beyl bereits in Frank⸗ reich eine zehnjährige zwangsarbeitsſtrafe auf Guvana verbüßt. In der letzten Zeit ſoll er hier als Maurer gearbeitet haben, vor Jah⸗ ren aber in einem Krankenhaus angeſtellt geweſen ſein, wo er als ein ſtreng katholiſcher Mann galt. Chinas Verfaſſungskämpfe. * Peking, 25. Juli.(Reuter.) Die Nationalverſammlung bat die Abſtimmung über die Miniſterliſte auf morgen verſchoben. Die Partei Tangſchaonis war gegen jeden Aufſchub, augenſcheinlich in der Hoffnung, daß die Liſte verworfen würde. Zahlreiche Ge⸗ ſellſchaften und Parteien haben die Nationalverſammlung telegra⸗ phiſch vor den gefährlichen Folgen einer Obſtruktion gewarnt. In Verſammlungen von Militär⸗ und Polizeivereinen wurden Reſo⸗ lutionen angenommen, die Puanſchikai Unterſtützung verſpre⸗ chen und die zur Militärdiktatur auffordern, falls die Obſtruktion der Verſammlung fortdauere. Berliner Drahtbericht. Von unferem Berſtner Bureau.) Berlin, 26. Juli.(Von unſ. Berl. Bur.) Der Kon⸗ greß der engliſchen Geſellſchaft für öffentliche Geſundheitspflege nahm heute vormittag in den ein⸗ zelnen Sektionen die Arbeit auf. Etwa 150 Vorträge werden in den drei Tagen, die der Kongreß dauert, gehalten werden. Als praktiſche Ergänzung iſt die Beſichtigung großer Berliner Einrichtungen bedacht, die an allen Kongreßnachmittagen ſtatt⸗ finden ſoll. Der Brand der Champagnerfabrik Mercier. [IJBerlin, 26. Juli.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Paris wird gemeldet: Die bekannte Champagnerfabrik Mercier in Epernay iſt geſtern zum größten Teil eingeäſchert. Der Brand kam abends gegen 7 Uhr in einem mit Stroh ge⸗ füllten Magazin zum Ausbruch und griff ſo raſch um ſich, daß die Vorderfront des Gebäudes in einer Länge von 100 Metern ſofort in Flammen ſtand. Es dauerte geraume Zeit, ehe die Feuerwehr zur Stelle war. Polizei und Militär wurde auf⸗ geboten, um die von allen Seiten herbeiſtrömende Menſchen⸗ menge zurückzuhalten. Die Löſcharbeiten erwieſen ſich in den erſten 3 Stunden trotz größter Anſtrengung von Polizei, Feuerwehr und Militär als erfolglos. Das Feuer wütete im Innern des Gebäudes, wo es in den dort aufgeſtapelten Mate⸗ rialien reiche Nahrung fand. Millionen von Korkſtöpſeln, Millionen von Etiketten, mehrere hunderttauſend Strohpup⸗ pen für die Flaſchen ſind verbrannt und bildeten einen gewal⸗ tigen Feuerherd, deſſen Flammen in Rieſengarben in die Höhe ſchlugen und von den Anhöhen in der Umgebung überall zu ſehen waren. Leider hat die Brandkataſtrophe auch Men⸗ ſchenleben gefordert. Mit gewaltigem Getöſe ſtürzte eine Mauer ein und begrub mehrere Perſonen unter ſich. Ein Schutzmann und drei Feuerwehrleute konnten noch rechtzeitig herausgezogen werden. Dagegen werden der Polizeibrigadier Sespas, der den Rettungsdienſt leitete und zwei Arbeiter ver⸗ mißt. Man glaubt aber, daß nochmehr Perſonen in den Flammen umgekommen ſind. Mehrere Feuerwehrleute ſind ſchwer verwundet. Der Kommandeur, General Beauſenoulin, der den Abſperrungsdienſt leitete, ent⸗ ging nur mit knapper Not dem Tode. Ein Teil einer Mauer ſtürzte über ihm ein. Der General konnte ſich noch durch einen Sprung retten. Der Schaden läßt ſich bis jetzt noch nicht ab⸗ ſchätzen, er dürfte aber mit zwei Millionen Franes nicht zu hoch angegeben ſein. nwetter. Engen, 26. Juli.(Von unſ. Karls Bur.) Geſtern nachmittag gegen 4 Uhr ging über unſere Gegend ein furcht⸗ bares Hagelwetter nieder. Die Hagelkörner fielen in Hühnereiergröße(21) Der mit dem Hagelſchlag verbundene Sturm richtete in den Obſt⸗ und Gemüſegärten ungeheuren Schaden an. Das Hagelwetter erſtreckte ſich von Engen bis Tuttlingen. Der Schaden iſt auf dieſer Strecke umſo größer als von den Betroffenen nur wenige verſichert ſind. Auch in Zimmern richtete das Wetter ungeheueren Schaden an. Die Feldfrüchte ſind in weitem Umkreiſe völlig vernichtet. Ein ſo ſchweres Hagelwetter hat man hier ſeit Jahrzehnten nicht mehr wahrgenommen. [JBerlin, 26. Juli.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Mün⸗ chen wird gemeldet: Ueber Bayern iſt geſtern abend ein Unwet⸗ ter niedergegangen, wie es in ſolcher Heftigkeit ſelten erlebt wurde. In München iſt die Jſar mächtig angeſchwol⸗ len, hat die Kanäle überſchwemmt, iſt in die Keller eingedrun⸗ gen und hat großen Schaden angerichtet. In Berchtesgaden zündete der Blitz mehreremals. In Tölz entſtanden Brände infolge der Blitzſchläge, auch in Niederbayern richtete das Un⸗ wetter Verheerungen an. Die Bahndämme wurden unter⸗ internationalen Wettbewerb errungenen Erfolges *Emmerich, 26. Juli. Geſtern nachmittag wurſ die hieſige Gegend durch ein Unwetter ſchwer heimgeſucht. der Grenze gegen Babberich(Holland) erſchlug der Blitz den Poſtenführer der holländiſchen Grenzwache. Der neben ihn ſtehende Grenzwärter wurde gelähmt. In Beez(Belgier) ſchlug der Blitz in ein großes Bauernhaus, das vollkommen eingeäſchert wurde. Auf freiem Felde wurden zwei Frauen vom Blitz erſchlagen. Deutſchland und England. Die engliſchen Flottendebatten. Lon don, 26. Juli. Zu den Parlamentsverhandlun⸗ gen führt der„Daily Chronicle“ aus, daß die Aenderung 00 auswärtigen Politik Englands auf ſeine Wehrpolitik zurück gewirkt habe. Die allmähliche Verſchlechterung der diploma⸗ tiſchen Beziehungen zwiſchen England und Deutſchland etwg ſeit dem Jahre 1900 führte zu der deutſchen Flottenpolitif Die Verſtärkung der deutſchen Flotte war die Antwortaufunſere Diplomatie. Das Blatt wiyß nicht unterſuchen, ob die engliſche Diplomatie wirklich zu eine Zeit ſo antideutſche Abſichten verfolgt habe, wie man auf den Kontinent annehme. Die Hauptſache ſei, daß ſie jetzt wede antideutſch ſein noch ſcheinen dürfe.„Daily Chronicle“ glaubt, daß die Freundſchaft Englands mit Frankreich ung Rußland eine Freundſchaft mit Deutſchland nicht notwendin verhindern müſſe, obwohl es noch bis vor kurzem dieſen 20 ſchein hatte. Die Erklärungen des Miniſters ſeien vortrefflich aber es beſtehe auch der Wunſch, die Freundſchaft mit Deutſch land auf dieſelbe Baſis wie die mit Frankreich und Rußlaß zu ſtellen. Soll die Triple⸗Entente nicht mehr dem Dreibun gegenübergeſtellt werden? Vielleicht iſt es zu früh, dieſe Fra⸗ gen aufzuwerfen. Sie ſollen auch nicht in dem Sinne aufge⸗ worfen werden, daß Frankreich und Rußland aufgegeben wer⸗ den ſollen, aber ſolange die Fragen nicht endgiltig in dem Sinne beantwortet ſind, daß Deutſchland in unſere Freund ſchaften auf der Baſis der meiſtbegünſtigten Nation aufge nommen wird, darf das Ende des ruinöſen Wettrüſten nicht erwartet werden. Die„Times“ ſchreibt: Die Summen, die wir auf die Flotte verwenden, ſind Verſicherungsprämieß und nichts weiter. Ein Angriff unſererſeits iſt für jeden unbegreiflich, der ſich ruhig überlegt, daß wir völlig außer Stande wären, dem entſcheidenden Seeſieg eine Kampagne auf feindlichem Gebiet folgen zu laſſen. Wir hegen kein Feindſchaft gegen irgendeine Macht und gewiß nicht gegen Deutſchland. Wir verſtehen ſeine Haltung und nehmen ſe nicht übel, aber wir ſehen uns zu Vorſichtsmaßregeln gegen die möglichen Folgen veranlaßt. Zu dieſen Vorſichtsmaßß regeln gehören unſere internationalen Freundſchaften. Wiryr pflegen dieſe Freundſchaften, aber es ſind in keinem Sinn exkluſive Freundſchaften und ſie haben keine Spitze gegen irgendeine Macht oder Nation. Der Krieg und die Ariſe der Türkei. * Konſtantinopel, 26. Juli. Die Stadt iſt ruhig Nachts durchzogen ſtarke Kavalleriepatrouillen die Straßen. Konſtantinopel, 26. Juli. Eingeweihte Kreiſe en klären, man dürfe die wirkliche Militärliga, die den Sturz de 8 Kabinetts Said Paſcha herbeiführte und den Namen 5 1 80 1* * Konſtantinopel, 25. Juli. ſtimmte Miſſion iſt heute abend abgereiſt. Das Gerücht, daß der Großweſir ſelbſt an der Spitze der Miſſion abreiſe, aul dementiert. Kiamil Paſcha, welcher noch unpäßlich iſt, hat den geſtrigen Miniſterrat nicht beigewohnt. Es verlautet, der Me/. niſterrat habe beſchloſſen, die Kriegsgerichte überall au,f zuheben. Die Frage der Ernennung Ferid Paſchas ode einer anderen Perſönlichkeit zum Miniſter des Innern harr noch der Erledigung. wW. Konſtantinopel., 26. Juli. Der Sultan ſank tionierte die für die Miſſion, die nach Albanien abgreiſt iſt, ausgearbeitete Inſtruktionen. Die Miſſion wird die Be⸗ ſchwerden gegen die Beamten anhören und eine Unterſuchungg anſtellen. Sie wird ferner die Beamten, die Unzufriedenheng veranlaßt haben, ſofort abſetzen und neue Beamte ernennen, die der albaniſchen Sprache mächtig ſind und wird den Eigen⸗ tümern für die im Laufe der militäriſchen Operationen zer⸗ ſtörten Häuſer Entſchädigung gewähren. Der Großweſir Kig⸗ mil Paſcha und Huſſein Hilmi Paſcha erhiellen Glückwunſch⸗ telegramme von Albanern von Priſtina und der Umgegend, in welchen dieſe der Regierung ihre Treue verſichern.— Die Jeni Gazetta veröffentlicht einen Brief aus Priſtina, welch beſagt, nur die Kammerauflöſung würde die Albaner vol⸗ ſtändig beruhigen *Saloniki, 26. Juli. Die Verſuche orragender Mitglieder des jungtürkiſchen e in ander Städten Proteſtverſammlung gegen die Forderung der Kam merauflöſung zu veranſtalten, ſcheiterten. Saloniki, 26. Juli. Die Lage in Priſtina und Dia⸗ kova iſt andauernd ernſt. Die Anführer der Aufſtändiſchen er⸗ halten täglich Verſtärkungen. Ganz Nord⸗Koſſowo beteiligt ſich an der Bewegung. Berlin, 26. Juli.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Kon⸗ ſtantmopel wird gemeldet: In maßgebenden türkiſchen Kreiſen hält man den Brief der Offiziersliga für einen Bluff, man glaubt, daß ſich ein paar unreife Burſchen mi⸗ dieſem Brief einen ſchlechten Witz erlaubt haben. Geſchäfteliches. * Eine großartige und doch feine Reklame wird z. Zt. inn Mannheim für ein Koko⸗Haarpflegemittel gemacht. In der Drogerie von Ludwig u. Schütthelm in O%½ und Filiale Friedrichsplatz 19 ſitzen zwei engliſche Damen im Schaufenſter, die den Rücken dem Publikum zugewendet ihr prachtvolles langes Haar den Beſchauern zeigen. Die Schau⸗ ſtellung erregt großes Aufſehen. Es iſt eine wirklich feine, großartige Reklame, die ſehr dezent und zugkräftig wirkt. We. uns mitgeteilt, iſt Koko⸗Haarpflegemittel ſchon 25 Jahre 0 8 England und engliſchen Kolonien bekannt und verfftgt dieſe Firma über viele kaiſerliche und königliche Gutachten. Es it 0 ſich e Wee 1 55 aß manche ſunge Dame den Wunſch ausſpre da ſelbe ſchöne Haar zu beſitzen. 8 H. — wurd: t. M itz den en ihth Agier) ommen Sraug indlun⸗ ing der zurück ploma⸗ d etwa politif, r die att wil u eineg uf dem weder onicle“ ich und wendig en Af⸗ refflich, deutſch Außlan eibund ſe Fra aufge⸗ en wer⸗ in dem Freund⸗ aufge⸗ rüſtenz immen, rämien jeden außet npagne 5. 1 keine gegen men ſee gegen ſtsmaß⸗ Wit Sinne gegen kei. buhig ißen. eiſe er⸗ urz dg Muhaftß t, ni rretter/ entli ing den räſiden, ien ben 0 ht, daß e, wird hat den der Mie Üauf⸗ as oden t harr n ſank⸗ iſt iſt, ie Be⸗ uchung denhein nennen, Eigen⸗ en zer⸗ ir Kia⸗ vunſch⸗ end, in — Die welchet r voll⸗ igendet anderenn Kam. d Dia/ chen er⸗ eteiligg 8 Kon⸗ Kreiſen einen 1 zen mil „General⸗Anzeiger“ der Stadt e —— —— — Berglied. Willſt du dich zu hohem Ziel ins Gebirge wagen, pack ins Ränzlein nur ſo viel, als ſich leicht läßt tragen! Nimm nicht mit des Tales Zwang in die reinen Lüfte: Schüttle ihn mit keckem Sang abwärts in die Klüfte! Vögel grüßen dich im Chor, fern dem gift'gen Brodem, und mit jedem Schritt empor freier wird dein Odem. Frohen Herzens jauchze laut, Kindheit, längſt vergangen, nickt dir ins Gebüſch und Kraut zu mit roten Wangen. Stehſt du ſtill von Zeit zu Zeit, andachtsvoll zu lauſchen, wird ins Ohr der Einſamkeit hohes Lied dir rauſchen. Wo ein Bach den Fels durchbricht, Wo ein Stein im Rollen, hörſt du der verſäumten Pflicht mächt'ges Donnergrollen. Zitt're, bete, banges Herz, ſei zur Buße fertig. Heb den Blick dann gipfelwärts deines Heils gewärtig. Dort wie einſt geht Jeſus Chriſt, wandeln die Propheten; wohl dir, wenn du würdig biſt, ihnen nachzutreten. Björnſtjörne Björnſon. ——— Neiſe⸗ und Hotelgemütlichkeit. „Wie kann auch die Einrichtung eines Wohnzimmers ein Prüfſtein der Bildung ſein?“ Das Aufſatzthema, über dem wir in der Selekta einmal brüteten, wie manchmal iſts mir in ſpätern Jahren wieder eingefallen, daß es mir völlig in den Fingern kribbelte, jetzt darüber in einem Aufſatz meinen da⸗ maligen Vierer wett zu machen. Was für Entdeckungen und Ueberraſchungen erlebt man doch mit hellen Augen in den Wohnungen ſeiner alten und neuen Freunde, nachdem man ſich ſelber von Großmutters Häkeldecken und Oeldrucken durchge⸗ rungen, der Eigenkunſt von Schulzeichnungen, Maler⸗ und Stickereien im pietätloſen, ſelbſtüberwindenden Heroismus den Garaus zu machen. Nachdem man ſich durch die Periode des Bunzens, Brennens, Kerbens, Schnitzens gemauſert und nicht mehr die Rezepte der Haushaltungsblättlein ausſchneidet, wie man aus vertragenen Hüten originelle Blumentiſche und aus verbeulten alten Gießkannen wirkungsvoll übermalte Wand⸗ zierden mit Blumengehänge und Schleifengarnitur macht! Eine ſolidere Geſchmacksrichtung hat ja längſt ſtopp gerufen zu dieſer Kunſt im Hauſe. Aber intereſſant iſts bei all den Be⸗ mühungen, echten Kunſtgeſchmack in die breiten Schichten des Volkstums zu bringen, einmal, beiſpielsweiſe auf einem Gange über die Meſſe zu beobachten, wie die grellbunten Glanzbilder Käufer umſtehen, die dasſelbe Geld ſicher nicht an eine gute Steinzeichnung wagen würden. Wie ſie ſich einen Büſchel ſchreiender Papierblumen zuſammenſtellen laſſen, und an den Porzellanſtänden aus all dem Kunterbunt heraus ſicher die ge⸗ ſchmackloſeſten Blumenvaſen, gie greulichſten Schäferinnen und die verunglückteſten Heiligenfiguren herausholen! Und es ſind nicht nur Beſucher vom Lande oder Käufer aus dem Arbeiter⸗ ſtande. Man kann da intereſſante Studien über beſſer bewerte⸗ tes Publikum machen. Doau bietet auch die moderne Hotelkunſt und Hotelgemüt⸗ lichkeit ein unterhaltſames Kapitel.„Wem Gott will rechte Gunſt erweiſen, den ſchickt er in die weite Welt“— rumort's jetzt in allen Köpfen, geiſtert's ahnungsſchwer durch alle Geld⸗ beutel. Es fiebert uns im Blut, daß wir unſere vier Wände mindeſtens ein paar Wochen nicht mehr ſehen mögen. Unſer wohnliches Heim, unſer bequemer Lieblingsplatz, unſer mol⸗ liges Lager, unſer ſchattiger Balkon entwerten für uns von Pfingſten aufwärts; bis man alles fluchtartig verläßt, um reuig im September zurückzukehren. Mit ſtillem Spott und knarxen⸗ dem Lachen hören die Schränke und die Seſſel und die Tiſche in dem Fieber der Reiſevorbereitungen und des Packens den Erleichterungsſeufzer der Fliehenden:„Gott Dank! Aus der Ungemütlichkeit kommt man jetzt raus! Greulich das Drunter und Drüber!“ „Die Herrſchaften haben aber ihre Ankunft erſt auf den Abend angezeigt, und ſo ſind die beſtellten Zimmer noch bis zur Abreiſe der jetzigen Bewohner, etwa zwei Stunden beſetzt! Wollen die Herrſchaften vielleicht ſich ſo lange im Speiſeſaal oder im Leſezimmer ausruhen?“ Und der allerverbindlichſte, hochelegante Ober trägt nach drei Stunden die zermürbten Herr⸗ ſchaften beinahe auf den Händen in die eben ausgeräumten Ge⸗ Mmächer. Sein Vernichtungsblick ſpießt das Zimmermädel, das Freitag, 26. Juli 1912. mik hochrokem Kopf noch mal hereinſtürzk, um ole bergeſſenen gebrauchten Handtücher zuſammenzuraffen. Vater fällt auf⸗ atmend auf das rote Plüſchſofa.„Hermann! das kracht ja. Sieh doch, wie dünne Beine das hat! Es iſt nicht deine alte Chaiſelongue! Wenn du dich ſo hinfallen läßt, kannſt du ſicher ein neues Sofa bezahlen! Bubi! Der Tiſch iſt nicht zum Turnen, der wackelt ja, wenn man ihn anſieht auf dem einen Bein! Da fehlt auch der Schrankſchlüſſel. Lilly! ſchell gleich dem Zimmermädel! Und die vergeſſene Haarnadel da wirf zum Fenſter naus!“ Wenn Mutti ausgepackt und alles, was nicht in den zu kleinen Schrank geht, an Rechen und diskreten Wandnägeln untergebracht hat, und die Koffer mit Raumkunſt zwiſchen Bett und Wand ſo verſtaut ſind, daß ſie den freien Gang nicht ganz verſperren, ſieht man ſich im Zimmer um. Und wenn goldne Sonne hereinſchaut und blauer Himmel und grü⸗ ner Wald, tritt man an das offne Fenſter, wo es hinaus lacht und lockt; und leichten Herzens vergibt man dem Raum alles Unperſönliche, Unwohnliche, was man ſo unter dem Begriff „Hotelzimmer“ zuſammenfaßt. Aber es gibt auch Regentage. Und dann kann man auf der harten Chaiſelongue oder dem kurzen roten Plüſchſofa, nach⸗ dem man ſeinen mitgenommenen Roman ausgeleſen und die Roſen des Tapetenmuſters gezählt, hübſche Reflexionen dar⸗ über halten, von welch verunglückten Haushaltungen oder Möbelmagazinen, wohl jener ächzende Schrank, dieſes hoch⸗ beinige Salonſofa, jener ſchwere ramponierte Großvaterſeſſel, dieſe zwei altdeutſchen Stühle erzählen könnten! Schickſale ihrer Beſitzer und Selbſterlebniſſe! Und man wird anſpruchs⸗ voll. Von dem ſtockfleckigen Kölner Dome in ſchmaler verblaß⸗ ter Goldleiſte verlangt man, daß er ſeine Turmſtümpfe endlich ausbaue, und von dem dito ſtockfleckigen Napoleon vor Auſter⸗ litz gar, daß er ſeine berühmte Sonne in unſere Sommerfriſche ſcheinen laſſe. Und wahrhaftig, man kann die geſunden Nym⸗ phen, die im Oeldruck über dem Sofſa unter beleidigend blauen Himmel baden, nicht mehr ſehen.„Wenn ſtatt des Quarks nur eine gute, jetzt ſo billige Steinzeichnung da hänge!“ jammert man. Der Regen hörte ja drum nicht auf, aber dem Auge tät's wohler! In den Gängen die ſchnippiſche Geſellſchaft der Sekt⸗ reklamen trinkt unſerm Griesgram noch Proſit zu. Allzuviel kanns uns auch nicht aufhelfen, wenn wir an verſchwiegenen Orten unter all dem Epiſchen, Lyriſchen und Didaktiſchen, was da profaniert werden ſoll, ausgiebige Wahl halten, je nach Gemüt:„Frühlingsroſen“ oder„Der praktiſche Bienenvater“, „Die Geiſterhand“ oder„Wo treten Läuſe bei Ziegen auf!“ Wie oft habe ich, wenn ich den Hoteleingang mit ſeinem Salve und ſeinen zwei Lorbeerbäumen überſchritten, heimlich meine alte Aufſatzfrage variiert: Wie kann die Einrichtung eines Hotelzimmers der Prüfſtein des Hausgeiſtes ſein? Durch⸗ ſchnittshotels und Sommerfriſchen zweiten und drittens Grades leiſten oft Unglaubliches an geſchmackloſen„Wohnlichkeiten“. Mit Draperien von rotbraunem Möbelſtoff ſah ich eine Mün⸗ chener Zimmervermieterin ihre Möblierten zieren. Der Staub des jeweiligen Bewohners lag in den Falten, die ſich maleriſch von einer Etagere mit allerhand Nippeskram zur andern zogen. Neben pappdeckelnen Bronzetellern leuchteten ſilberne und gol⸗ dene Warenhausgipsfiguren zwiſchen Familienpotographien! In München, wo gute Kopien wirklicher Kunſt ſo wohlfeil ſind!— Weiße Häkeldecken und grelle Heiligenbilder nimmt man vorlieb in ländlichen Sommerfriſchen. Sie paſſen zu den Bauerngärten mit prächtigem Gewucher von Roſen und Eiſen⸗ hut, von Ritterſporn und Herzblümlein! Und wenn ſolch Blumenſtrauß auf der buntgewürfelten Tiſchdecke ſteht, und es ſtiehlt ſich ein Sonnenſtrahl durch die ſteifen Mullgardinen und läßt im leuchtenden Band tauſend Stäublein tanzen über Strohſtühle und Tannenholzſchrank zu den Heiligen⸗ und dick⸗ köpfigen Familienbildern, wird man ganz verſöhnt mit dieſen, 11 nickt ihnen zu in faullenzender kulturablehnender Behag⸗ ichkeit. Eine feine vielgereiſte Dame erklärte mir einmal von all ihren Reiſelogis habe ſie ſich am wohlſten gefühlt im Giebel⸗ ſtübchen eines Bauernhauſes mit Tiſch und Stuhl, bemalten Himmelbett und behäbiger Standuhr. Den irdenen Waſſer⸗ krug konnte ſie ſelbſt am Brunnen füllen und vom Fenſterlein den Blick weit, weit ſchweifen laſſen über Wälder und Wieſen. Wer im Hotel ein Zimmerlein erwiſcht, ungeſtört oben über Wald und Tal, wo die Morgenſonne weckt ſtatt des Zimmer⸗ mädels! Aber das iſt nicht ſedermanns Sache. Das iſt nicht nobel und ſetzt herab vor den Mitpenſionären. Und das iſt wieder eine Konſequenz: Nicht der Wirt allein, auch die Gäſte ſind ſchuld an der Talmieleganz und den Geſchmackloſigkeiten ſo mancher Hotels. Der Kleinkaufmann iſt in der Sommer⸗ friſche mindeſtens Fabrikant, der Subalterne zum wenigſten Rat; und wenn er daheim keinen Teppich hat, im Hotel fühlt er ſich nur heimlich, je breiter die Läufer ſind, und je höher er Anſprüche macht auf Behaglichkeit und Eleganz, die er von Haus aus gewohnt iſt! Das merkt ſich der Wirt und logiert ihn ein in ſtandesgemäßen Zimmern mit roten Plüſchmöbeln und wackeligen Salontiſchen, mit grünglaſigen Spiegeln in Goldrahmen und Bildern von Landesvater und Landesmutter im Krönungsornat. Und reißt, weil es den Anſprüchen nicht mehr genügt, ſein hübſches altväterliches Gaſthaus ab, mit den behaglichen wohnlichen Räumen und ſetzt ſeine Gäſte dafür in moderne Bauten mit allem Komfort der Neuzeit: mit gäh⸗ bernen Platten und kleinen Portionen, mik zwei oder drei nenden Sälen und gähnenden Kellnern, mit dicken Läufern und Aufzugjungen— Liftboys— in vornehmen Deutſch; mit ſil⸗ Stockwerken voll Zimmern, von denen eins dem andern gleicht an Seelenloſigkeit. Maſſenquartiere für die moderne Völker⸗ wanderung in den Reiſemonaten!— Und was iſt ſchon gefündigt worden und wird noch immer geſündigt in den Plätzen für die Hotels! Die einſame Ro⸗ mantik einer Ruine iſt für immer dahin durch den dicht nach⸗ barlichen Bau. Müſſen Sanatorien und Hotelpaläſte alten tal⸗ beherrſchenden Burgen über den Kopf klettern und wie protzige Parvenüs ihre rohe Modernität an altadelige Patina drängen? Müſſen ſolche Geſellen breitbeinig die Wildheit eines Waſſer⸗ falles zerſtören, und Nix und Neck für immer bannen? Wem, der in der Schweiz gereiſt iſt, haben die Hotelkaſten mitten im ſchönſten Winkel, auf vorſpringendem Fels, auf Gipfel und Grat nicht ſchon ebenſo die Freude am Landſchaftsbild verdor⸗ ben, wie an See und Waſſerfall, an Fels und Hang die Rieſen⸗ reklamen: Kauft Tells Schokolade! Schokolade Lindt! Cailler! In der Lüneburger Heide, dicht bei den Sieben Steinhäuſern, alten Opfermälern oder Fürſtengräbern, um deren tiefe Ein⸗ ſamkeit die Schatten alter Meerkönige ſchauern, iſt jetzt ein Wirtshaus gebaut!— Wie unſer Jahrhundert erſt wieder Natur und Landſchaft entdeckt hat, hat es ihr aber auch den Stempel der Leibeigen⸗ ſchaft aufgedrückt des Geiſtes ſeiner Induſtrie und ſeines Ver⸗ kehrs. Wieder gut zu machen, wo es noch möglich iſt, haben kommende Geſchlechter. Wir überlaſſen ihnen das ruhig! Wir packen bald unſere Koffer: Ferien! Urlaub! Und glühend vor Reiſefieber und Ferienfreude ſchreiten wir über das Salve auf dem Steinboden unſeres Hotels, dem vortänzelnden Ober nach durch endloſe Gänge, an endloſen Türen vorüber, nach unſerm Zimmer Nr. 57. N r 3 Die Hygiene der Nuhe. Die Sommerzeit, die für viele die Zeit des Ausruheus iſt oder doch ſein ſoll, iſt da. Derfenige iſt der beſte Hygieniker, der vor allem zur Geſundung des Schlafes beiträgt. Er bietet den vollkommenſten Ausgleich der Erſchlaffung und Nerven⸗ überreizung dar. Die gauz außerordentliche Wichtigkeit der Dauer und Tiefe des Schlafes kiegt daher auf der Haud. Ein gutes Zeichen iſt es, weun man nicht allzulauge auf ihn zu warten braucht. Bald, bei vielen ſogar in kürzeſter Zeit, ſchwindet das Bewußtſeln, die Glieder werden ſchlaff, ein ſüßes Gefühl der Ruhe durchzieht den Körper und man ſchläft ein. Aber während der Kopf und die Glieder ausgiebig ruhen, arbeitet das Herz unermüdlich weiter und führt mit kräftigen Schlägen dem in günſtiger horlzontaler Lage befindlichen, von keiner einengenden Kleidung behinderten Körper das Blut in ausgiebigſter Weiſe zu, und nur die kleinen Pauſen zwiſchen den einzelnen Zuſammenziehungen bezeichnen die Ruhe, die es ſich gönnen darf, bis es dereinſt im Tode ganz ſtille ſteht. Auch der Apparat, in dem das während ſeines Laufes durch den Körper unrein gewordene Blut wieder gereinigt wird, die Lunge, arbeitet unverdroſſen weiter und gar kurz ſind die Ruhepauſen zwiſchen den einzelnen Atemzügen; in tiefen, etwas verlangſamten, dafür aber deſto ausgiebiegeren Zügen wird die Lebensluft, der Sauerſtoff, dem Körper zugeführt, und das Unbrauchbare, Schädliche, die Kohlenſäure, ein Produkt des Stoffwechſels, ausgeſchieden. Aber auch in der vielgeſtaltigen, ſo wunderbar eingerichtelen Werkſtätte der Verdauung wird nachts, wenn auch im verlangſamten Tempo, weiter gearbeitet, wie überhaupt die Ruhe nach dem Eſſen die Verdauung fördert. Längſt iſt das alte Wort:„Nach dem Eſſen ſollſt, du ſtehen oder tauſend Schritte gehen“, von Wiſſenſchaft und Forſchung widerlegt worden. Wenn die Morgenſtunden herannahen, wird der Schlaf weniger tief, und es ſtellen ſich nach und nach die Vorboten des Erwachens ein, die ſicheren Anzeichen davon, daß langſam, däm⸗ meruugsartig die Arbeit in der Werkſtätte des Geiſtes, im Gehirn, wieder beginnt. Traumbilder umſchweben uns, bald lieblich und duftig, bald häßlich und angſtvoll. Momente tauchen aus unſerem Leben auf, die wir längſt vergeſſen haben, und vereinigen ſich zu Bildern, die in bunter Reihenfolge an uns vorbeiziehen. Nach aus⸗ reichendem Schlafe iſt im allgemeinen unſere Leiſtungsfähigkeit auf geiſtigem wie auf körperlichem Gebiete völlig wiederhergeſtellt, der Verbrauch au Kräften durch die vorhergegangene Arbeit wieder aus⸗ —————— — 222 ˙²˙ͤ1—28 ͤ——.———— — ——————̃̃ä—— geglichen. So iſt der Schlaf ein koſtbares Gut, und wir haben die Pflicht, dieſes Gut zu hegen und zu pflegen. Wer alſo in der Sommerszeit ſichwir klich erholen will, der vergeſſe vor allem anderen nicht, daß der geſunde Schlaf das beſte Mittel hierfür iſt. Dann kommt alles andere! Wohin wandern wir? Mit dem Odenwaldklub ins Neckartal. Die von den Neckartalortsgruppen des Odenwaldklubs für letzten Sonntag, 21. Juli projektiert geweſene gemeinſame Wanderung; Eberbach—Stolzeneck—Neckargerach—Aglaſterhauſen findet nun be⸗ ſtimmt am nächſten Sonntag, den 28. Juli ſtatt. Abfahrt der hieſigen Sektion: Mannheim ab morgens 6,18 Uhr. Gäſte willkommen! Mit dem Vogeſeu⸗Klub zur Einweihung der„Maunheimer Hütte“ bei der Schleiſe im Sektibusgebiet Dagsburg.— Die Einweihung der„Mannheimer Hütte“ bei Dagsburg mußte⸗ eingetretener Verhältniſſe halber auf den 4. Auguſt verſchoben werden. Für die Feier iſt folgendes Programm aufgeſtellt: 10 Uhr vor⸗ mittags Gang von Dagsburg ab Hotel Bour, nach dem Schloßfelſen. Hotel Chriſtoph, woſelbſt gemeinſames warmes Frühſtück um 10,30 Ühr, 11,30 Uhr vormittags Abmarſch nach der Schletfe. 1 Uhr mittags Ankunft bei der Hütte. Feſtakt. 1. Begrüßung mit Rückblick auf die Schickſale des Dagsburger Gebietes und auf die Entwickelung als Teil des Vogeſen⸗Klubs bis zur Einverleibung in die Sektion Mann⸗ heim, Herr Hauptlehrer Kunzelmann. 2. Anſprache des Sektions⸗ vorſitzenden und Uebergabe der Hütte in den Schutz der Kaiſerlichen Forſtverwaltung. 3. Uebernahme der Hütte durch Herrn Kaiſerlichen Forſtmeiſter Müllexr. 2 Uhr nachmittags Beſichtigung der neuen Quelle, 2,30 Uhr Rückmarſch nach Dagsburg, 3,30 Uhr gemeinſchaft⸗ liches Mittageſſen im Schloßberg⸗Hotel von P. Arbeit; Preis pro Gedeck 2,50% ohne Wein. Hierauf gemütliches Zuſammenſein bis etwi 6 Uhr. Die Teiluehmer werden darauf hingewieſen, daß zur Fahrt von Lützelburg nach Dagsburg am Vormittag und zurück am Abend Automobile zur Verfügung ſtehen. Das Platzgeld für die ein⸗ fache Fahrt beträgt 1 Anmeldungen für die Auto⸗Fahrt ſind bis ſpäteſtens 29. Juli einzuſenden und ſind verbindlich. Ebenſo ſind bis dahin die Anmeldungen zur Beteiligung am Frühſtück und Mi 1 1 Fi a eel Stadthalle-Restaurant 2 Adelberg. 3. Jublläumsplatz. Schenswür- digkeit. Haltestelle der Elektr.: e Am Neckar gelegen mit Terrasse. Vornehm usgestatt. Restaurant. Diners von 12—2 Uhr vop My. 05 an und höher.— Auswahlreiche Abendtischkarte ei zivilen Preisen.— Münchner u. einheimische Biere. usgeprobte Weine. H. Hökhn. 137 erg fiast. Königsstufl 5 Ph. Mayer. Endstat. d. elektr. Bergbahn. teelle Weine. Münchener u. einheim. Bier. Vorzügl. Telephon 144. 11 Tüchcn Pension. Bad, Telephon 18. Für Vereine, Touristen, Schulen best. empfohl. Bes.: im Bekannt. uftkurort Odn m. Vorzügl. Verpflegung Scbönste Ausflüge. 15 Min..St. Hetzbach Autohalle. Fam.-Pens. — Odenwaldbahn— Mäß. Preise. Luft-.Son- „Hotel Pfeiter“ nenbad.Forellenweiher Telegr. u. Tel. 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Oder Sonntag früh über Appenweier ab Maunheim 4 Uhr morgens, ab Straßburg 7,38 Uhr 0 Rückfahrt nach Mannheim: ab Dags⸗ burg 6,30 Uhr, ab Straßburg 9,58 Uhr.⸗Z. über Weißenburg, an —— Aus Büdern und Sommerfriſchen. 8 Schönwald. Der Kurbetriob iſt hier jetzt in vollem Gang, die Hotels weiſen eine ſtarke Frequenz auf. Bei der ſich in den niederen Lagen immer mehr ſteigernden Temperatur empfinden es unſere Kur⸗ gäſte als eine Wohltat, in der köſtlichen, tannenduftigen Frlſche unſeres hochgelegenen Luftkurortes weilen zu können.— Kur⸗ hotel„Viktoria“ hier iſt ſeit einigen Tagen auch der Generalintendaut der Kgl. Theater in Berlin, Graf Hülſen⸗Haeſeler, abgeſtiegen. Hitzwelle; 0 Holungsbedürftige aller Art, ſoweit ſie nicht bettlägerig ſind. § Baden⸗Baden. In einem großen roſenduftenden Garten ſcheint die Perle der deutſchen Bäder zu ruhen; überall lacht uns die Königin der Blumen in üppigſter Pracht entgegen, der Roſenmonat hat ſeine Gaben in verſchwenderiſcher Fülle ausgeſtreut. Herrliche Julitage liegen hinter uns, nur wenig verſpürte man von der gefürchteten ja Baden⸗Baden hatte in den letzten heißen Tagen niedrigere Temperaturen aufzuweiſen wie der hohe Schwarzwald! Ein ſchlagender Bewetis, für die Vorzüge des Badener Klimas, Wem es nachmittags im Tal zu warm wird, den bringt die elektriſche Aus⸗ ſichtsbahn in wenigen Minuten in lohnender Fahrt mit wunderbaren Ausblicken auf den Schwarzwald und in die Rheinebene hinauf in den Kühlung und Schatten ſpendenden Merkurwald, wo die Stadt in⸗ mitten prächtiger Tannen⸗ und Laubholzbeſtände ein gemütliches Waldkaffee errichtet hat. Die Ausſichtsbahn wird beſonders nach⸗ mittags ſo ſehr in Anſpruch genommen, daß der Wagenpark kaum ausreicht zur Beförderung des Publikums: raſche Fortſchritte macht der Bau der Bergbahn auf den Merkur. Die Fremdenfrequenz hält ſich auf dauernd guter Höhe; man lieſt im Badeblatt die beſten Namen der franzöſiſchen Artſtokratie, ſowie ungewöhnlich viel gute amorika⸗ niſche Familien. Neben den anderen kurörtlichen Veranſtaltungen erfreut ſich das ſtädtiſche Kurtheater eines regen Beſuches. Das von der ſtädtiſchen Kurverwaltung herausgegebene Unterhaltungs⸗ programm für den Monat Auguſt iſt überreich ausgeſtattet. §Wildbab. Die Frembenfreguenz unſeres Kur⸗ und Babeorts beträgt bis heute nach der amtlichen Kuxliſte 11 864 Perſonen. Baßb Wildungen. Die Beſucherzahl unſeres Bades betrug am 24. Juli 9348 Perſonen. * Die diesſährige Fregnenz der deutſ in der Geſchäftsſteell des Verbaudes deutf Oſtſeebäder. Nach den r Oſtſeebäder in Berlin, Unter den Linden 76a, aufliegenden amtlichen Kurliſten weiſen unſere Oſtſeebäder vom 9. bis 18. Juli folgende Beſuchsziffern auf(die ein⸗ geklammerten Zahlen bedeuten die Frequenz des Vorfahres): Glücks⸗ burg 1005, Timmendorf 2915(2247), Niendorf 2597, Scharbeutz 1128 (1195), Travemünde 4826(5174), Arendſee 2965(2769], Brunshaupten 6075(5013), Graal 1267, Heiligendamm 606(560), Warnemünde 6545, Binz 7787, Göhren 4505, Lohme 1057(1063), Saßnitz 6300(5700), Sellin 4780, Ahlbeck 8846(8513), Bauſin 3024, Heringsdorf 4285, Misdroy 8056 (6306), Swinemlünde 17004(16 883), Zinnowitz 3904, Dievenow 2385 (2267), Kolberg 11959(7980), Stolpmünde 2323(2248, Kahlberg 1581, Oliva 1805, Zoppot 9251, Cranz 7847(7808), Rauſchen 4906, Schwarz⸗ ort 1523. § Das Luzerner Seenachtfeſt, das am letzten Samstag zufolge ungünſtiger Witterung nicht abgehalten werden konnte, iſt nunmehr auf nächſten Samstag, den 27. Jult angeſetzt worden. Ausführliche Feſtprogramme ſind ſtetsfort vom Offiziellen Verkehrsbureau Luzern gratts erhältlich. Erholungsheim Kairv. In Katiro wird Anfang November dieſes Jahres auf Grund einer Stiftung ein Erholuugsheim für minderbemitlelte Deutſche,„König Wilhelm⸗Hoſpiz“ ge⸗ nannt, eröffuet. Es iſt vorderhand in einem von einem Mitaltede des Verwaltungsrats üüberlaſſenen, in Kubbeh les Bains, einer Vor⸗ ſtadt Katros, am Rande der Wüſte günſtig gelegenen Hauſe unter⸗ gebracht, das 20 Perſonen Unterkunft und die notwendigen Wohnräume nebſt Geſellſchaftszimmer, Terraſſe und Garten bietet. Es beſteht die Abſicht, auf dem Wege von Sammlungen ſpäter ein eigenes Gebände zu errichten. Aufgenommen werden im us⸗. geſchloſſen ſind geiſteskranke, tuberkulofe und an anderen Infekttons⸗ krankheiten leidende Perſonen. Aerztlicher Betrat der Stiftung iſt Prof. Dr. Engel in Kaixv(z. Z. noch in München. Das Pfarramt der deutſchen Kirche in Kalro kann Näheres mittetlen. — 7* KAus den Pergen. * Bergfüßhrer Aldis Götſch 7. Am letzten Freitag, 19. ds. Mts. ſtarb im Paſſeter Jaufenhauſe, erſt 44 Jahre alt, au einer Herz⸗ lähmung der Bergführer Alois Götſch. Nach dem im Jahre 1905 geſtorbenen Führer und Mineralienſammler ſſegger war er der bekannteſte Meraner Bergführer, ein ſchnetdiger, doch vorſichtiger Kletterer, gewandt in Eis und Schnee⸗ hat alle hervorragenden Spitzen Tirols beſtiegen und kannte auch Ober⸗ und Unterengadin. Von vielen Touriſten, namentlich auch aus dem Deutſchen Reiche, die ihn gern auf ihren Urlaubswanderungen zu ihrem Begleiter erkoren, 775 ſein Frubes N bedauert werden. Er hinter⸗ äßt eine Witwe und vier kleine Kinder. 5 Automobilverkehr auf der Stilſſerſochſtraße Die Bezirkshaupt⸗ mannſchaft in Schlanders hat zur Regelung des Automobilverkehrs auf der Stilſſerſochſtraße nachfolgende Kundmachung erlaſſen: Die zu⸗ läſſige Höchſtgeſchwindigkeit für Automobile und Motorräder auf der tilfſerjochſtraße, d. t. von Neuſponbinig bis zum Stilſſerjoch(Fer⸗ mmandshöhe) und zurück, wird mit 15 Kilometer in der Stunde feſt⸗ geſetzet. Zuwiderbandelnde werden von der k. k. Beairkakbu-aun⸗ Anfragen erb. d. neue Bes.: Fr. Gaisser. 281128Äd 5 ſchaft Schlanders mit Geld bis zu 200 Kr. oder Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Für die Dauer der Wtiederherſtellungsaubeiten an der Stilfſerjochſtraße zwiſchen Prad und Trafof iſt in den jeweiligen Bau⸗ ſtrecken ſowie beim Fahren über die Holzproviſorien die Geſchwindig⸗ keit auf 6 Kilometer in der Stunde zu ermäßigen. — ᷓD— Verkehr. ke. Die neue Autlomobilverbindung Wehr⸗Todtmoos wurde am 14. Juli in Betrieb genommen. Es verkehren täglich in fſeder Richtung 3 Fahrten, die zur Zurücklegung der aſtündigen Wegſtrecke ſe 1 Stunde Fahrzeit benötigen und in Todtmoos um 6,30 Uhr vormittags und 180 ſowie 5 Uhr nachmittags; in Wehr um 8 Uhr vormittags und 3 und 7 Uhr nachmittags abgehen. Der einfache Fahrpreis koſtet 2704 Hin⸗ und Rückfahrt 3,50% Die Einweihung der nenen großartigen Strandanlagen in Weſterlaud fand am 21. d. Mts. in feierlicher Weiſe ſtatt. Im Sep⸗ tember v. Js. hatte das Feuer die drei nördlichen Strandhallen ver⸗ nichtet, im November v. Is. hatte eine Sturmflut die drei ſüdlichen Hallen zerſtört. Dies war die Veranlaſſung zu durchgreifenden Neu⸗ anlagen. Zwiſchen Strandſtraße und Friedrichſtraße hoch auf den Dünen wurden von der Stadt drei feſte elegante Reſtaurationshallen errichtet, die dort befindliche Leſehalle abgebrochen und nach der Düne am Nordſtrand verſetzt. Der ganze Neutralſtrand und ein großer Teil nördlich und füdlich davon wurde mit einer breiten, mit Kunſt⸗ ſtein geplatteten Wandelbahn an Stelle der alten hölzernen Trampel⸗ bahn verſehen, auf der ſich im Mittelteil geräumige Säulenhallen zum Schutz gegen die Witterung an die Dünen anlehnen; die Ko⸗ lontuaden kragen breite Terraſſen, von denen man einen herrlichen Blick auf das Meer und das Strandleben genießt. Eröffuung der Säutisbahn. In Appenzell fand dieſer Tage bet 55 Witterung die Eröffnung der Talſtrecke Säntisbahn ppenzell— Wafferauen ſtatt. Außer dem Verwaltungs⸗ rate der Säntisbahn nahmen die Vertreter der Behörden 1⸗ rhodens, der Stadt St. Gallen, der verſchtedenen Bahngefellſchaften, der Preſſe uſw. an der Feſtfahrt tetl. In der Endſtatton Waſſerauen, im Anblick der wunderbar von der Sonne beleuchteten impoſanten Alpſtein⸗ und Säntiskette wurde ein Gabelfrühſtück ſerviert, wobei Alt⸗Stadtrat Zweifel(St. Gallen), der Präſident der Säntisbahn⸗ geſellſchaft, der Hoffnung Ausdruck gab, das es gelinge, auch noch die beiden andern Teilſtrecken auszubauen. Dann erfolgte die Rückfahrt nach Appenzell, wo im Hotel Weißbad das Feſtbankett ſtattfand. Die Erſchließung der Eifel durch Bahnen macht immer weitere Fortſchritte. Am 1. Juli wird die Strecke Gerolſtein-Dümpel⸗ feld-(Remagen—Adenau dem Verkehr übergeben. Sie iſt zweigleiſig gebaut und erſchließt Hillesheim mit ſeinem fruchtbaren Hinterland und das obere Ahrtal, und verbindet dieſes mit dem Mittelpunkt der Eiſenbahn Gerolſtein, von wo aus nunmehr die Linten nach Köln, nach Trier—Saarbrücken—Straßburg—Baſel, nach St. Vith—(Malmedy—Montjoie—Aachen, nach Mayen—Andernach— Koblenz und die neue Ahrtalbahn ausgehen. Auch die ſchon lange profektierte Salmtalbahn zur Mofſel ſoll ihren Anfang in Gerolſtein nehmen. Die ſchon mehrere Jahre währenden Arbeiten zur Ver⸗ größerung des Bahnhofs Gerolſtein laſſen erkennen, daß der Verkehr in der Eifel ſich immer mehr entwickelt, nicht zum wenigſten dank der erfolgreichen Arbeſt des Eifelvereins für die Hebung des Fremdenverkehrs, dem ſich in fjüngſter Zeit der Verein zur in⸗ duſtriellen Entwicklung der Südeifel tatkräftig und Erfolg ver⸗ ſprechend zur Seite ſtellt. —— Vermiſchtes. Ke. VBom Blauen. Das Schloß Bürgeln wurde an Freifrau von Gleichenſtein in Freiburg zu 183 000 verkauft. Leider wird damit dem ſeit 20 Jahren ſehr erfolgreich betriebenen Hotel⸗ und Re⸗ ſtaurationsbetrieb ein Ende bereitet, da die fjetzige Beſitzerin das Schloß wieber wie in früheren Jahren als Herrſchaftsſitz einrichten will. Der letzte adlige Beſitzer des Schloſſes war der Graf von Men⸗ zingen, von dem es der verſtorbene Hotelier erworben hatte. LSchüler⸗ und Studentenherbergen in Baden. Wie die Amtliche Auskunftsſtelle der Gr. Badiſchen Staatsbahnen im Internationalen öffentlichen Verkehrsbureau in Berlin W. 8, Unter den Linden 14, mitteilt, beſtehen im Schwarzwald über 100 ſolcher Herbergen, deren Beſuch von Jahr zu Jahr zunimmt. Zu ganz geringen Preiſen wird Unterkunft und Verpflegung gegeben. Hierzu kommt noch die für dieſen Zweck ſehr vorteilhafte Einrichtung des 2 Pfg.⸗Tarifes in der 3. Klaſſe der Perſonen⸗ und beſchleunjgten Perſonenzüge auf den badiſchen Staatseiſenbahnen. Die Pflege des Wanderſportes in dieſem herrlichen deutſchen Waldgebirge wird hierdurch weſentlich er⸗ leichtert. Nähere Auskunft ſowie Proſpekte über Wandervorſchläge im 55 Schwärzwald ſind koſtenlos durch obige Stelle in Berlin erhältlich. Mahnungen für Reiſende. Eine ſehr zeigemäße und bankens⸗ werte Mahnung wird in einer Zuſchrift der„Köln. Ztg.“ an die Reiſenden gerichtet. Da heißt es: Die Reiſezeit hat begonnen, Tauſende von Menſchen ſind in den erſten 1 018 des kaufenden Monats mit der Eiſenbahn nach den zahlreichen Stätten im Gebirge unb an der See befördert worden, wo ſte Erholung und Stärkung von den Mühen des Alltags zu finden hoffen. Man kann wohl ſagen, daß unſere Eiſenbahnen der gewaltigen Aufgabe, die allfährlich um diefe Zeit an ſie herantritt, gewachſen ſind und daß das Gros der Eiſenbahnbedtenſteten mit Etfſer und Takt bemüht iſt, dem reiſenden Publikum die Fahrt in den ſtark beſetzten Zügen im Juli und Auguſft ſo angenehm wie möglich zu machen. Aber um djieſes erſtrebenswerte Ziel zu erreichen, genügk nicht die Tätigkeit der Eiſenbahn⸗ verwaltungen und ihrer zahlreichen Organe es iſt nötig, daß auch das reiſende Publikum ſich gegenſeitig unterſtützt und eine Sel bſt⸗ à ücht zeigt, die wir leider, nicht nur im Ausland, ſondern auch bei uns in Deutſchland, noch vielfach vermiſſen. Was nützt es z.., wenn die Etſenbahnbeamten angewieſen werden, darauf zu achten, daß kein Reiſender mehr als einen Platz für ſich belegt oder daß in den Gäugen der D⸗Züge kein Gepäck gelagert wird oder daß rauchende Herren ſich nicht ſtändig in dieſen Gängen, noch dazu vor Nichtraucherabteilen, aufhalten? Das Auge der Beamten kann nicht überall ſein; es iſt nötig, daß auch die Reiſenden ſich daran erinnern, ——— das für die Speiſewagen. Dieſe ſind für al le Reiſenden be⸗ ſtimmt, und wer ſemals in einem ſtark beſetzten Zuge auf das Frei⸗ werden eines Platzes im Speiſewagen gewartet hat während anbere Reiſende bei einem Glaſe Bier oder einer Taſſe Kaffee dort un⸗ gebührlich lange, ja ſtundenlang ausharrten, wird der Anſicht ſein, daß hier einer der Fälle vorliegt, wo die Selbſterziehung des reiſenden Publikums die Tätigkett der Eiſenbahnbedienſteten unter⸗ ſtützen muß. In der letzten Zeit ſind gerade über dieſen Punkt lebhafte Klagen laut geworden, und der preußiſche Miniſter der öffentlichen Arbeiten hat ſich genötigt geſehen, die Speiſewagen⸗ geſellſchaften anzuweiſen, zwiſchen den Fenſtern der Speiſewagen ſeitlich der Tiſche Aushänge anzubringen, worin im Intereſſe der Mitreiſenden darum gebeten wird, den Aufenthaltkt in dem Speiſewagen auf die zur Einnahme von Mahlzeiten notwendige Zeit zu beſchränken. Es wäre wünſchenswert, daß dieſe Bitte ihren Eindruck nicht verfehlte und daß die Bedienſteten der Speiſewagen nur in ſeltenen Fällen vor die peinliche Notwendigkeit geſtellt würden, mit ſtummer Geberde im Intereſſe wartender Reiſender auf den Aushang hinweiſen zu müſſen! * Ferienreiſen zur See. Die verſchiebenen Dampferkinſen des Norddeutſchen Lloyd in Bremen vermitteln das ganze Jahr hindurch den Verkehr im weſtlichen und öſtlichen Mittelmeer. Durch Kom⸗ binatton der verſchiedenen Dampferlinien des Norbdeutſchen Lloyd laſſen ſich tutereſſante und genußreiche Fahrten kreuz und quer durchs Mittelmeer zuſammenſtellen. Vielen, deuen ein Aufenthalt in Ialten oder an der Nordküſte Afrikas zur Zeit der Saiſon ein unerfüllbarer Wunſch iſt, bietet ſich auf ſolch ſommerlicher Mittelmeerfahrt Ge⸗ legenheft, einen Blick in dieſe an landſchaftlichen Schönheiten und an Sar Intereſſe ſo überrzichen Länder zu tun. Sehr gut für die Ferieureiſenden aus dem Rheinlande liegt in dieſem Sommer die Fahrt des Reichspoſtbampfers„Goeben“ des Norddeutſchen Lloyd. Am 7. Auguſt verläßt Reichspoſtdampfer„Goeben“ Bremen und fährt über Rotterdam, Antwerpen, Southampton, Gibraltar unß Algter nach Genna, wo er nach etwa dreizehntägiger Fahrt am 20. Auguſt eintrifft. Der Preis für dieſe Reiſe beträgt, nachdem kürzlich eine Preisermäßigung eingetreten iſt, in der 1. Klaſſe 270 und in der 2. Klaſſe 180% Solchen Reiſenden, die einen kängeren Urkauß von ca. 4 Wochen haben, iſt zu empfehlen, auch die Rückreiſe von Genna mit einem Reichspoſtbampfer zu unternehmen. Am 22. Auguſt verläßt der Reichspoſtdampfer„Vorck“ des Norbdeutſchen Flond Genua und fährt über Algier, Gibraltar, Southampton and Ant⸗ werpen nach Hamburg, wo er etwa am 2. September eintrifft. Im ganzen dauert die Aus⸗ und Heimreiſe auf Sce 24 Tage. Der Preis für dieſe Seereiſe beträgt, nachdem nunmehr auch im Mittelmeer⸗ verkehr Hin⸗ und Rückfahrkarten zum Preiſe von nur 1 Paſſagen ausgegeben werden, feczt für die 1. Klaſſe 405 4, für die 2. Klaſſe 270 ½% Reiſenden, die in dieſem Sommer die Schweiz und Ober⸗ talien beſuchen, iſt eine etwa 11 Tage dauernde Fahrt nach dem Mittelmeer zu empfehlen. Am 19. Auguſt fährt der Reichspo dampfer„Roon“ von Genua ab und erreicht Algier am 21. Anauſt, am 24. Auguſt, alſo nach einem Aufenthalt von 3 Tagen— hat der Mittelmeerreiſende Gelegenheit, mit dem Reichspoſtdampfer„Jorck nach Gibraltar und von hier am 28. Auguſt mit dem Dampfer 0 Albert“ über Neapel nach Geuna zurückzukehren. Der Preis für dieſe intereſſante Reiſe beträgt für die 1. Klaſſe 288, für die 2. Klaſſe 190% Die angegebenen Daten ſind ohne Verbindlichkett. Selbſt⸗ verſtändlich ſchließen die Fahrpreiſe Koſten für den Landaufenthalt nicht ein, die Paſſagtere können aber lederzeit auf ihr Schiff zurück⸗ kehren und hier ihre Mahlzeiten einnehmen, ſo daß für den Land⸗ aufenthalt nur noch etwas Taſchengeld nötig iſt. Auskunft über See⸗ reiſen erteilen: Norddeutſcher Lloyd, Bremen, oder deſſen Vertreter: Baus u. Diesfeld, Maunheim. — Titeratur. Griebens Reiſeführer Band 169:„Die Rhön“. Mit 2 Farten. (M..—J. Verlag von Albert Goldſchmiht, Berlin W. 1 In der Griebenſchen Sammlung erſchien rechtzeitig vor Beginn ber Reiſe faiſon ein praktiſcher Führer durch die Rhön. Es iſt bies eine wichtige Bereicherung der Reiſeltteralur, da der Beſuch dieſes de Gebirges erfreulicherweiſe ſtark zugenommen hat und ſich von Jabt zu Jahr ſteigert. Der Wanderer im Rhöngebirge ſündet in Griebens „Rhön“ einen zuverläßſigen Berater, der bezüglich Auswahl der Reiſe⸗ routen, en en e Unterkunft uſw. alle wünſchenswerten Auskünfte erteilt. Allgän, Vorarlberg und Weſttirol nebſt den angrenzenden Ge⸗ bieten der Schweiz. Mit beſonderer Berückſichtigung des Bosenfeege bietes, Bregenzerwald und der Arkbergbahn. Bon A. Waltenberger 13. Auflage, bearbeftet von Dr. H. Carl. Mit einer Ueßerſichtskarte und 17 Speztalkarten. Wien und Leipzig, A. Edlinger's Verlag, 1913. — Preis geb. M. 4— K.80. Die Vorzüge dieſes Spezialfüßrerz ſind in den Kreiſen der Alpenfreunde und Bergſteiger ſo allgemein anerkannt, daß es keiner Loppreiſung mehr bedarf. Die neue Auß lage iſt in allen ihren Teilen aufs gründlichſte revidiert und er⸗ änzt. Alle in den letzten Jahren neu geſchaffenen Verkehrskinien, Huken⸗ und Wegbanten und alle wichtigeren Verpflegſtätten ſinz auf das Gewiſſenhafteſte darin aufgenommen. Ein befonderes Augenmerk wurde wie bisher auf eine möglichſt eingehende und babei prägnante Beſchreibung der beliebteſten Standquartiere und Sommer⸗ friſchen in den behandelten Gebieten gelegt. Auch alle wichtigeren Gelegenhetten zur Ausübung des aufſtrebenden Winterſports ſind in der neuen Auflage erwähnt. Das Kartenmaterial iſt vorzüglich Ostsssbhad und Wald⸗ lufteurort Ribnitz, Warnemünde, Famkenvad. 2 tandu Uoken. 4* 4.— 5 d. Verbanſſes Deutscher eee 4. 4.——— 12472 Von der Frau Frauen⸗lalt Für die Frau D Beilage zum General⸗Knzeiger der Stadt Mannheim und Umgebung(Badiſche Neueſte Nachrichter) Frauenprobleme im modernen angliſchen Frauenroman. Die Frauenromane in England haben ſich ſämtlich im letzten Jahrzehnt der Frauenbewegung dienſtbar gemacht. „Die tüchtigeren Romanſchriftſtellerinnen führen uns auf den Konfliktreichen Boden der Jetztzeit.— Dieſe Frauen wollen Mißbräuche und Vorurteile wegräumen, veraltete Anſchau⸗ ungen an den Zeitforderungen korrigieren und Probleme des verwickelten modernen Lebens löſen. Wenn ſie auch dabei nicht ſelten in eindringliche Redſeligkeit verfallen, ſo darf man doch ihre Neigung zu lehren, zu beſſern, nicht als weib⸗ liche Eitelkeitspoſe anſehen, ſondern man muß vielmehr hinter der theſenhaften Verbrämung den Grundzug ſympathiſchen Ernſtes erkennen, der die Entwicklung ihres Geſchlechts in geſundere Bahnen lenken und der Vervollkommnung der Menſchheit als ſeinem Endziel dienen will. Heute liegt der Schwerpunkt des beſſeren engliſchen Frauenromans mehr im ethiſchen Gehalte als im ſtofflich Intereſſanten. Durch den Mund ihrer Romangeſtalten fordern ſie die Mitwirkung der Frau am Wohle der Allgemeinheit; ſie ver⸗ langen das Recht, ſich frei und naturgemäß zu entwickeln. Sie meſſen die Schuld an den vielen unglücklichen Ehen nicht allein dem Manne bei, ſondern ſchreiben einen guten Teil der Frau ſelbſt aufs Konto, die unter dem Deckmantel geſellſchaftlicher Verpflichtungen dem Vergnügen und Sport nachgehe und die häuslichen Pflichten verſäume. Auch für „die niedrige Moralität der Männer gibt Sarah Grand, die Hauptpertreterin der neuen Generation, den Frauen indirekt die Schuld. Denn die Frau ſoll kraft ihrer Geſchlechtsmacht den Mann zur Höhe der eigenen fittlichen Vortrefflichkeit emporziehen, indem ſie nur dem würdigſten die Hand zum Lebensbunde reiche, nach dem Grundſatz, daß die Ehe eine Belohnung für ein tugendhaftes Vorleben, keine Sanierung der Laſterhaftigkeit ſei. Humphry Ward hat in Marcella, der Titelheldin eines gleichnamigen dreibändigen Romans, den Topus der 90 wirkenden Frau gezeichnet, jener modernen Frau, die ſich in der Arbeit, die Maſſe zu heben, dem Manne eben⸗ bürtig an die Seite ſtellt und durch Wort und Aufdeckung von Tatſachen die öffentliche Aufmerkſamkeit auf die ſozialen „Schäden lenkt, welche die lückenhafte ſoziale Geſetzgebung England bis vor kurzem einzig dem wohltätigen Sinne Jeiner Bürger zu heilen überlaſſen hat. Die Wohlfahrt der Armen, beſonders des Arbeiters, ſteht im Mittelpunkt der geſamten Lebensbetätigung dieſer FJrau, ob ſie nun am Anfang ihrer Laufbahn als begeiſterte Salonſozialiſtin weltbeglückenden Utopien huldigt, oder ſpäter als freiwillige Krankenpflegerin im Elend des Oſtens ihren Standesgenoſſen beweiſt, daß hier nicht Wort ſondern die Tat gilt— oder ob ſie durch Sir George Treſſady nach innerer Läuterung zur richtigen Wertſchätzung der Dinge gelangt, als Gattin des Miniſters den Einfluß ihres Mannes und den Zauber der eigenen Perſönlichkeit der humanitären Sache dienſtbar zu machen verſteht Wer wie Marcella von einer ſolchen Gefinnung durch⸗ drungen iſt, in dem wirkt nach Frau Ward das Gsttliche lebendig fort, der hat die Gnade, welche die erſten Chriſten beſeelte und die das ſoziale Angeſicht der Erde einſt er⸗ neuern wird. Dieſe ſchriftſtellernden Frauen Englands ſtehen durch wohltuende Mäßigung vorteilhaft von dem geräuſchvollen ihrer politiſchen Genoſſinnen ab. So beſtimmt ſie eine iere Lebensbetätigung der Frau als eine Forderung der ſozialen Gerechtigkeit verfechten, ſo verlangen ſie doch nicht die böllige Gleichheit der Pflichten mit dem Mann, ſondern nur die gleichen Rechte für beide Geſchlechter, da ſie gleich⸗ wertig im Kulturleben wirken, die ſich gegenſeitig helfen und berdern und ſo zu einer höheren Einheit ergänzen ſollen. Londoner das Türkiſche Frauen und wie man ſie anredet. Bekannt iſt die blumenreiche Sprache der orientaliſchen Voölker, die ſelbſt für die alltäglichſten Redensarten eine Zierliche d Form findet, die mit wenig Ausnahmen von hoch und gering angewendet wird. Weniger bekannt dürften aber die Anredeformen ſein, die der Türke(oder wie er ſich ſelbſt nennt Osmanli) gebraucht, wenn er von ſeiner Familie bezw. ſeiner Frau ſpricht. Außerhalb des Hauſes kommt dieſes allerdings ſehr ſelten vor, denn der gute Ton verbietet es dem Türken, von ſeiner Frau zu ſprechen, und es käme einer HBeleidigung gleich, wollte man ſich nach dem Befinden der⸗ ſelben erkundigen, das ausnahmsweiſe nur dem Arzte ge⸗ ſtattet iſt. Kommt geſprächsweiſe doch einmal die Rede auf feine Familie, ſo vermeidet es der Türke, das Wort„Frau“ Inzuwenden, und ſpricht von der-Jugend des Hauſes“ oder in ähnlichen poetiſchen Umſchreibungen. In derſelben Weiſe redet übrigens auch die Türkin von ihrem Manne, den ſie BVater meiner Kinder“,„Paſcha Efendi“ oder„Efendi“, nie⸗ mals aber„mein Mann“ nennt. Dieſe Zezeichnung läßt zugleich das Verhältnis erkennen, dem ſich die türkiſche Frau zum Manne denn — Jeh de bedeutet ſoviel als Herr bezw. ebietender. iſt behandelt der Türke ſeine Frau allerdi ug8 1 nit großer Achſicht, die er einem ſo ſchwachen und W Ven ſchuldig zu ſein glaubt, und auch ihre Fehler ſucht er nicht zu deſſern, denn ein türkiſches Sprichwort ſagt ihm: Da die Frau aus der Rippe des Mannes gemacht wurde, ſo iſt ſie wie dieſe von Natur gebogen, und es wäre um⸗ ſonſt, ſie gerade machen zu wollen“ Die vornehmen Türkinnen(Sanumler) werden jedoch auch mit„Sanum Efendi“ angeredet oder auch kurzweg Efendi“, doch vermeidet der Hausherr dieſe Bezeichnung im Familienverkehr und nennt ſie bei ihrem Namen, mit dem auch die Odaliske und Halaik angeredet wird. Von ihren Kindern wird die vornehme Türkin„Valide“(Mutter) ge⸗ nannt, die der geringeren Kreiſe mit„Anna“(Mut⸗ ter) oder„Nina“ bezeichnet wird. auch in letzter it Wenn Zeit im türkiſchen Frauenleben ſich manches geändert hat, ſo iſt doch in dieſem Falle mit wenig Ausnahmen alles beim alten geblieben. O Die abweſende Gattin und der getreue Ehemann. Eine engliſche Schriftſtellerin, Ethel Mabel, hat es ſich zur Aufgabe gemacht, eine Reihe von Ländern daraufhin durchzuprüfen, wie die Ehemänner ſich in Abweſenheit der Gattin zur Treue verhalten. Man muß daß die Reſultate höchſt überraſchender Natur waren Die Amerikanerinnen begeben ſich, ſofern über⸗ haupt nur die erſte Hitzwelle Zum erf ſten Male die Erde be⸗ rührt, mit Windeseile i in die Seebäder und laſſen den Mann in ſeinem„Buiſineß“, gleichgültig, ob er ſich dort in den heißen Tagen halbtot ſchwitzt oder nicht. Ihrer Erholung ilt das Seebad nötig, ſie könnte ja etwas von ihrer Schönhei von ihrer guten Laune einbüßen, wenn der Sommer ſie nich hinausführt, und dieſes fluchwürdige Verbrechen würde kein amerikaniſcher Ehemann auf ſich nehmen. Alſo reiſt die teure Gattin aufs Land, drückt dem Ehemann einen kühlen Kuß auf die Stirn und iſt überzeugt davon, daß er ſeine erſte freie Minute dazu verwenden wird, um ſie zu beſuchen. Die Amerikanerin iſt von der Treue ihres abweſenden Mannes, richti ger geſagt, von der Treue des Mannes, währer nd ihrer Abweſenheit überzeugt, und meiſtens mit Recht überzeugt. Der arme Voy hat ja überhaupt gar keine Zeit, Nebenſprünge zu machen, er begibt ſich zeitig morgens an die Arbeit, die Arbeitſtätte läßt im Sommer außerordentlich viel zu wünſchen übrig. Dann geht er nach des Tages Mühe und Laſten nach Haus, weil 8 viel zu abgeſpannt iſt, um ſich noch eine Zer⸗ ſtreuung für den Reſt des Tages zu widmen. Schreibt die holde Gattin um Geld, dann iſt der Lichtblick ſeiner Tage gekommen, wenn er ihr die entſprechende Summe anweiſen kann. So iſt es um die Treue des amerikaniſchen Mannes beſtellt. In Deutſchland hat ſie gefunden, daß diejenigen Männer, die die Abſicht haben, ihrer Frau immer treu zu ſein, mit der Gattin zuſammen die Sommerreiſe antreten. Läßt es ſich aber trotz aller Wünſche nicht vereinigen, daß die Ehepaare zuſammen reiſen, ſo beſucht der Mann ſeine Frau jeden Samstag, ſobald er ſeiner Betätigung den Rücken gekehrt hat, bleibt ee und Sonntag mit ihr zuſammen und kehrt erſt mit dem letzken Zuge nach Hauſe zurü Eine andere K ie von Ehemann ſchickt die Frau lich allein auf Reiſen, damit ſie in ihrer Ab weſenheit ein paar S 2 7 7— vergnügte Strohwitwer⸗Tage v 5 ber leben k können. Ach, ſie fallen m zeiſten*8 88 viel Harnteſer r aus als di ie twer ſucht nach 8 195 Kind. Die—— rmeidli iche Anſichts karte fliegt hin zu der Fernen, und das Abenteuer hat ſchon auf⸗ gehört, ſeinen romantiſchen Reiz zu beſitzen. In Deutſch⸗ land iſt, nach der Anſicht Ethel Mabels, der Prozentſatz der Untreuen ſehr gering. Ganz andere Erfahrungen will Ethel Mabel in Frank⸗ reich gemacht haben. Die Gattin, die ihre Ferien allein zubringt, iſt ganz feſt davon überzeugt, daß ſie damit auch dem Ehemann eine Art Ferien gibt. Kaum hat die treue Gemahlin dem heimatlichen Herd Adieu geſagt, als ſogleich der Herr Ehegemahl die Träume von ſeinen Abenteuern in die Tat umzuſetzen wünſcht. Seine Freunde ſind nur 3 gern bereit, ihn dabei zu unterſtützen, und ſo kommt es, daß der Urlaub der franzöſiſchen Frau faſt unbeſchränkt iſt. Der Mann amüſiert ſich in ihrer Abweſenheit vortrefflich. Anſchließend an dieſe Beobachtung in den verſchiedenen Ländern hat Ethel Mabel auch noch eine Beobachtung ge⸗ macht, wonach ſie ganz äußerlich ſchon erkennen will, ob die Männer treu bleiben, oder ob ſie zur Untreue neigen. Sie meint, daß die Frauen ſich niemals auf die ſchwarzen, dunkel⸗ äugigen Männer verlaſſen ſollen. Dieſe neigen am leichteſten zum zum kleinen Seitenſprung. Am beſten und zu⸗ 0 mit oder blauen Augen, während die Blonden den Ver⸗ ſuchungen gleichfalls zu ſehr unterliegen und zu leicht nicht widerſtehen. Es erhebt ſich nun nur eine Frage: wie hat Ethel Mabel alle dieſe heiklen Dinge von der Treue der Stroh⸗ witwer feſtgeſtellt. Tat ſie das etwa in wiſſenſchaftlich einwandsfreier Weiſe durch eigene„Verſuche 58 Bitten der Säuglinge. Von einer jungen Mutter ſchrieben: Sehr geehrte Redaktion! gendes aufnehmen, zum die gleich mir eine n wird uns Möchten folgendes ge⸗ Sie wohl fol⸗ m Nutz und Frommen aller Mütter, kleinen Säugling haben: Mein Kind iſt s iſt immer geſund geweſen und gedeiht der rben Site prächtig. Ich habe natürlich, da ich in Kind—— verſorge und verpflege, Gelegenheit, mit anderen Müttern oder Kinderpflegerinnen und deren Schutz⸗ befohlenen auſamtmen zu kommen. Und wenn ich die vielen anderen Kinder ſehe, die blaß und erſchöpft in den Kiſſen liegen, kaum die Aermchen heben können, und widerwillig ihre Nahrung nehmen, wenn ich mein eigenes Kind daneben jauchzen und krähen höre, dann iſt mir ſtets, als ob die matten Augen der Säuglinge folgende Bitten ausſprechen: „Zeige mich nicht ſtändig deinen Freundinnen und Ver⸗ wandten, denn ich bin kein Wunderkind, und die fremden Leute ſchätzen meine erſten Lebensäußerungen gar nicht, weil ſie kein Intereſſe dafür haben. Ich aber ſie auf Geheiß der Mutter oder der Pflegerin, um möglichſt bald Ruhe zu haben. Mache mit mir keine Kunſtſtücke, das kann mein zarter Körper nicht vertragen, wenn es dir auch Freude macht, ſo iſt es mir nur unangenehm.— Herze und küſſe mich nicht fortwährend, ich habe dafür noch kein Verſtändnis, und daß es mir unangenehm iſt, wirſt du wohl daraus er⸗ ſehen, daß ich zu weinen beginne, wenn du mich zu lebhaft an dich drückſt. Decke mich nicht bis über die Ohren zu. Wenn ich auch mehr Wärme brauche, als ein erwachſener Menſch, ſo führt mir die Sonne doch einen Teil der Wärme, die ich nötig habe, zu. Mache mit mir keine großen Reiſen. Ich kann das Fahren noch nicht vertragen, willſt du aber meinetwegen nicht auf die Sommerreiſe verzichten, dann er⸗ kundige dich vorher, ob ich dort dieſelbe Milch bekomme, wie hier. Gerade in der Hitze iſt ein Milchwechſel für mich ſehr ſchädlich. Beſſer iſt es ſchon, wenn ich zu Hauſe bleibe. Sieh öfter als ſonſt nach, ob ich meine Ordnung habe, ob ich trocken bin, ob ich nicht zu ſehr ſchwitze. Das iſt mir nämlich genau ſo unangenehm wie dir. Störe mich nicht beim Schlafen und achte darauf, daß ich von Fliegen und Mücken nicht beläſtigt werde. Ich bin noch klein und kann mich nicht ſelbſt dagegen ſchützen. Gib mir hin und wieder einen Schluck Waſſer zu trinken, wenn ich keinen Durſt habe, dann werde ich ihn ſchon von ſelbſt zurückweiſen. Es iſt aber ebenſo gut möglich, daß ich ſehr vom Durſt geplagt bin. Laß mich am Tage auch eine Zeit lang munter liegen und vergnügt ſtrampeln. Ich liebe es auch nicht, ſtändig zu ſchlafen und eingewickelt zu ſein. Produziere mich aber niemals deinen Bekannten. Dieſe Bitte kann ich garnicht oft genug wiederholen.“— Nur wenige Mütter ſind leider verſtändig genug, um das Kind ſo weit zu belauſchen, daß ſie ſeine Bitten erraten. Meiſtens glauben die jungen Frauen, ihr Kind iſt ein Wunderkind, bedeutend den anderen Kindern überlegen. Und ſie führen es vor, wo immer ſich Gelegenheit bietet. Sie denken aber nicht daran, daß erſtens einmal die Fremden doch gar wenigz Intereſſe für ein ſolches kleines Lebeweſen beſitzen, daß das Kind ſelbſt darunter nur zu leiden hat, nervos wird und alle diejenigen Krankheitserſcheinungen zeigt, die eine junge Mutter bei dem Kinde ſo ſehr fürchtet. Der Sommer iſt unſeren kleinen Lieblingen ein ſchlimmer Feind. In unſerer Hand liegt es, aus dem Feinde einen Freund zu machen. Und wir brauchen dazu nichts anderes, als die Bitte des Säuglings zu erfüllen. Sine junae Mutter. ——— Frauenbewegung und Berufe. Weibliche Wohnungspflege. Der bayeriſche Landes⸗ verein zur Förderung des Wohnungsweſens hat in einer Eingabe an den baperiſchen Skädtetag beantragt, die flege in weibliche Hände zu legen. In der Ein⸗ 9 i Unt erſchied gemacht zwiſchen Wohnungspolizei und Wohnungspflege i im engeren Sinne. Es heißt darin: „Für dieſe halten wir Frauen,——— die erforderliche Ver⸗ anlagung und Schulung beſitzen, im allgemeinen für geeigneter, als Männer. In großen Städten wären die Wohnungs⸗ pflegerinnen den techniſch gebildeten Wohnungsinſpektoren bei⸗ zugeben, in kleineren Gemeinden könnte ſehr wohl den Woh⸗ nungspflegerinnen die geſamte Wohnungsaufſicht unter Lei⸗ tung des ſtädtiſchen Baubeamten oder der betreffenden zuſtän⸗ digen Magiſtratsbeamten übergeben werden. Erfahrene Haus⸗ frauen und Mütter, die ſelbſt einem Hausweſen vorgeſtanden ſind, Kinder aufgezogen haben und bei völlig erhaltener gei⸗ ſtiger und körperlicher Rüſtigkeit Arbeit und Verdienſt ſuchen, ſind in Vorſchlag zu bringen; ferner tüchtige Stützen der Haus⸗ frau, gut ausgebildete tüchtige Krankenpflegerinnen, Frauen welche in der Säuglingspflege, Wöchnerinnenpflege, Tuber⸗ kuloſefürſorge tätig geweſen ſind. In erſter Linie halten wir Mädchen und Frauen, welche in einer gut geleiteten wirtſchaft⸗ lichen Frauenſchule ausgebildet worden ſind, für geeignet. Aus ihnen könnten ausgezeichnete Wohnungspflegerinnen hervor⸗ gehen, wenn der Unterrichtsſtoff durch einen Kurſus über Woh⸗ nungsfrage, Wohnungshygiene uſw. entſprechend ergänzt würde.“ In führenden Kreiſen der Frauenbewegung glaubt man aber, um die Entwicklung nicht von vornherein zu gefährden, andere Voraus Sſetzungen für dieſen Beruf ſchaffen zu müſſen. Nicht die erfahrene Frau ſchlechthin, nicht die Kranken⸗ pflegerin, nicht die Stütze könnten als geeignete Bewerbe⸗ rinnen in Frage kommen. Das Studium der National⸗ ökonomie und im Anſchluß daran die Aneignung praktiſcher Fertigkeiten, die in beſonderen Kurſen gewonnen werden müßten, hält man als Vorbildung für unerläßlich. Sierbei wird aber offenbar mehr an die großen Stellen in der Wohnungsinſpektion gedacht und nicht an die kleineren Auf⸗ gabenkreiſe, die der bayeriſche Landesverein im Auge hat und die ſchwerlich genügende Einnahmen für die akademiſch ge⸗ bildete Frau abwerfen dürften. Es mag zweifelhaft er⸗ ſcheinen, ob es praktiſch iſt, in der weiblichen Wohnungspflege eine höhere und eine niedere Laufbahn zu ſchaffen— allein man hüte ſich vor jedem Schematismus. Jedenfalls wird die Perſonenauswahl große Sorgfalt erfordern, damit nicht ungünſtige Einzelerfahrungen den guten Grundgedanken ſchädigen. Mädchenwanderungen. Die Zentrale für Jugradfürſorge in Leipzig bat es unternommen, Mädchenwanderungen einzuführen, an denen ſich junge Mädchen aus allen Berufen beteiligen können. Die Beteiligung daran war ſo ſtark, daß allſonntäglich Wande⸗ ungen ſtattfinden ſollen. An der Führung beteiligen ſich der Leip⸗ 8057 Lehrerinnenverein, der Allgemeine deutſche Frauenberein, tholiſche Jungfrauenverein u. a. * Freitag von 10—11 Uhr und Montag don—4 Uhr Aus⸗ kunftſtelle für höhere Frauenberufe: Prinz Wilhelmſtraße b, 2. Stock. 3 der ka Verantwortlicher Redakteur: Jultus Witte. ————-—-¼¼ 8 26. Jußt. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). 5. Seite. Tandwirtſchaft. Teil endgültig abgeſchloſſen werden können. Im Gruben⸗ Schmalz DODbſtmärkte. ſchienengeſchäft hält die in den letzten Monaten beob⸗ Antwerpen, 26. Juli.(Telegramm) Amerikaniſches Schweine⸗ * Aus Baden, 24. Juli. Die badiſchen Ohſtmä i ieuerdings regeren Verkehr auf, der Aumel b1 0 Andere Augebot jerbeigeführt wurde, dann aber auch durch das Einfinden einer zrößeren Anzahl von Kaufliebhabern. Trotzdem ſteht der Geſamt⸗ derkehr bedeutend hinter dem der Vorfahre zurück, beſonders in Bühl weil eben wegen der Mißerute die Frühzwetſchgen in größeren Mengen fehlen. Kirſchen ſind von den Märkten nunmehr vollſtändig verſchwunden, wenigſtens in denjenigen Mengen, die für den Groß⸗ verkauf noch in Betracht kommen können. Dagegen erfuhren die An⸗ fuhren von Aepfeln bedeutende Steigerung, wie auch das Angebot von Birnen weſentlich zunehmen konnte. Am Hauptmarkte in Bühl wurden zuletzt Aepfel mit 15—20% der Zentner bewertet. Je nach Güte ſchwankten die Erlöſe für Birnen im Großverkauf zwiſchen 13—23 die 50 Kilo. Pflaumen wurden zu 40 und Heidelbeeren zu 32 der Zentner im Großverkauf gehandelt. Vom 1912er. 0 Karlsruhe, 8. Juli. Der 1911er war ein edler Tropfen, der heurige dürfte vielleicht nicht nachſtehen. Aus dem Rhein⸗, Moſel⸗ und Pfalzgebiet, wo der deutſche Wein hauptſächlich ſeine Geburtsſtätte hat, wird über die Entwicklung der Reben nach beendeter Traubenblüte ſehr Günſtiges berichtet. Die heiße Juliſonne der letzten Wochen hat den Behang der einzelnen Weinbergsbezirke in einer Weiſe gefördert, die ſchon 710 die günſtigſten Ausſichten auf einen brillanten 1912er er⸗ öffnen. Volkswirtschalt. Anduſtrielle Anlagen Thyſſens im Straßburger Rheinhafen. v. Straßburg, 25. Juli. Der Güterverkehr im Rheinhafen zu Straßburg war im Jahre 1911, wo nur an 328 Tage gefahren wurde, gegenüber dem Jahre 1910 nicht unerheblich zurückgegangen. Die Ausbildung der Fahr⸗ waſſerrinnen hat indeſſen auf dem Rheine infolge der ſtändig Regulierungsarbeiten erhebliche Fortſchritte ge⸗ macht, gerechnet werden kann. Wenigſtens hat ſich in der erſten Hälfte dieſes Jahres der Verkehr im Straßburger Rheinhafen— trotz der ſchon früher erwähnten Kartellierung der rheiniſchen Reeder — um 30 Prozent gegenüber dem Vorjahre gehoben. Auch die Bebauung des Hifengebietes nimmt in erfreulicher Weiſe zu. Be⸗ kanntlich wird die Stadt ihren ganzen Regiebetrieb gleichfalls nach dem Rheinhafen verlegen und dort große Lagerhallen er⸗ richten. Nunmehr gedenkt aber auch die Mülheimer Firma Auguſt Thyſſen ſich im Straßburger Rheinhafen anzuſiedeln. Thyſſen hat ſich ja ſchon lange im Zentrum der Lothringer Schwerinduſtrie feſtgeſetzt, zahlreiche Erzgruben in Deutſch⸗ und Franzöſiſch⸗Lo⸗ thringen erſtanden und kürzlich erſt in Hagendingen die Adolf⸗ Emil⸗Hütte, ein mächtiges Hochofen⸗ und Stahlwerk errichtet, ſo⸗ daß für ihn ein Stapelplatz in Straßburg von größter Bedeutung iſt. Seinen vollen Wert würde dieſer allerdings erhalten, falls die Moſelkanaliſterung von Metz bis Monhofen tatſächlich ausge⸗ führt würde. Augenblicklich aber iſt ein Ausſchuß mit der Prü⸗ fung der Frage der durch die Intereſſenten zu übernehmenden Zinsgarantie betraut, der ſcheinbar erſt die von der preußiſch⸗heſ⸗ ſiſchen und den Reichsbahnen in Ausſicht geſtellten Tarifmaßnah⸗ men abwarten will, ehe er die Frage weiter betreiben wird. Wird aber die elſaß⸗lothringiſche Moſelſtrecke kanaliſiert,— womit Thyfſen ſicher zu rechnen ſcheint, denn er hat jaj auch in Hagen⸗ dingen Terrain zur Anlage eines Moſelkanals angekauft— dann wäre Straßburg für Thyſſen allerdings ein ausgezeichneter Um⸗ ladeplatz, da von hier aus das ganze elſaß⸗lothringiſche und fran⸗ zöſiſch⸗belgiſche Kanalnetz offen ſteht und über den Rhein⸗Marne⸗ und Moſel⸗Kanal auch die Lothringer Werke Thyſſens zu er⸗ reichen wären. Vorläufig hat Thyſſen im Rheinhafen 44 500 Quadratmeter auf drei Jahre gepachtet und ſich für weitere 29 000 Quadratmeter das Vorkaufsrecht erworben. Nach Ablauf die⸗ ſer Zeit kann der Pachtvertrag entweder auf 30 weitere Jahre ver⸗ längert oder das Gelände von Thyſſen angekauft werden. Der Straßburger Gemeinderat ſtimmte dieſem Vertrage nicht nur ohne weiteres zu, ſondern gab ſogar ſeiner Hoffnung Ausdruck, daß der„tatkräftigſte und bedeutendſte deutſche Unternehmer“ auf den ganzen Hafenbetrieb belebend einwirken werde. Verein Deutſcher Oelfabriken, Mannheim. In der heu⸗ tigen Aufſichtsrats⸗Sitzung wurde beſchloſſen, der für den 20. September ds. Is. einzuberufenden Generalverſammlung bei reichlichen Abſchreibungen eine Dividende von 9½ Prozent gegen 9 Prozent im Vorjahr für das am 30. Juni zu Ende gegangene Geſchäftsjahr vorzuſchlagen. Telegraphiſche Handelsberichte. Von der Reichsbank. Berlin, 26. Juli. In der regelmäßigen Sitzung des Zentralausſchuſſes der Reichsbank bemerkte der„Frkf. Ztg.“ zufolge an Stelle des beurlaubten Präſidenten Havenſtein der Vizepräſident Glaſenapp über den geſtrigen Status, daß dieſer befriedigend ſei und die Rück. lüſſe andauern. Beſon⸗ ders erfreulich ſei die weitere Zunahme des Goldbeſtandes wegen des ſehr bald beginnenden Herbſtbedarfes. Es liege keine Veranlaſſung vor, eine Aenderung des Diskontſatzes vor⸗ zunehmen. 5 Günſtige Geſchäftslage des Stahlwerksverbandes. lich gut und die Eingänge von Anfragen ſowie der Abruf ſind fortgeſetzt flott. In ſchwerem Oberbaumaterial iſt mit einer Reihe von deutſchen Staatsbahnen eine grundſätzliche nen Staatsbahnverwaltungen die vorläufigen Mengen aufge⸗ geben worden, die ſich teils um den Umfang des Vorſahres hal⸗ ſodaß in dieſem Jahre mit einer ganzjährigen Fahrzeit achtete Lebhaftigkeit im Inlande wie im Auslande, was ſowohl die Abſchlüſſe wie auch die Abrufstätigkeit betrifft, weiter an, ſo daß die Werke ausgedehnte Lieferfriſten verlangen müſſen. Auch die Preiſe haben ſich wieder befeſtigt. Das Rillen⸗ ſchienengeſchäft iſt der Jahreszeit entſprechend ruhiger geworden, da die Straßenbahnen ihren Bedarf gedeckt haben. Im Auslande ſind die augenblicklich vorliegenden Anfragen ebenfalls weniger umfangreich. Die Rillenſchienen⸗ werke ſind jedoch bis Ende des Jahres mit Aufträgen voll beſetzt. Das Formeiſengeſchäft im Inlande war befrie⸗ digend und die Eingänge von Spezifikationen ſtärker als im Vorjahre. Ueber die Ausſichten des Herbſtgeſchäftes lau⸗ ten die eingegangenen Berichte nicht ungünſtig, wenn ſchon Klagen über die großen Schwierigkeiten bei Beſchaffung von Baugeldern gehört werden. Die Eröffnung des Verkaufs von Formeiſen nach dem Inlande für das vierte Quartal wurde heute zu den ſeitherigen Preiſen und Bedingungen beſchloſſen. Am Auslandsmarkt hat die bereits neulich gemeldete günſtige Marktlage angehalten. Abruf ſowie Eingänge von neuen Auf⸗ trägen können als recht befriedigend bezeichnet werden. Das Auslandsgeſchäft läßt auch weiter eine günſtige Entwicklung er⸗ warten. Die nächſte Hauptverſammlung iſt auf Donnerstag, 26. September 1912, einberufen worden. Vom amerikaniſchen Eiſen⸗ und Stahlmarkt. „London, 28. Juli. Nach dem Bericht des Iron Monger aus Philadelphia über den amerikaniſchen Eiſen⸗ und Stahlmarkt war das Geſchäft in fertiger Ware ruhiger. Die Werke ſind mit den Aufträgen rückſtändig. Platten bedingen bei prompter Lieferung Aufgeld. Knüppel für nahe Sicht ſind heute gefragt. * Cincinnati, 25. Juli. Dem dieswöchentlichen Bericht des Eineinnati Price Current zufolge lauten die Nachrichten über den Ertrag des Winterweizens ſehr vielverſprechend. Eine⸗ Zu⸗ nahme der Produktion ſteht im Bereich der Möglichkeit. Der Ertrag von Frühjahrsweizen iſt befriedigend. Die Berichte von Hafer lauten ermutigend; in den meiſten Gebieten iſt die Ernte vollſtändig ausgereift. Die Maisernte macht einen befriedigen⸗ man erwartet, daß der Ertrag einen Rekord darſtellen wird. Mannheimer Effektenbörſe vom 286. Juli. Die Börſe verlief heute etwas ruhiger. Gefragt wurden: Koſt⸗ heimer Celluloſe⸗Aktien zu 196 Proz. und Pfälz. Nähm und Fahr⸗ räderfabrik⸗Aktien zu 196 Proz. Dagegen blieben erhältlich: Zucker⸗ fabrik Frankenthal⸗Aktien zu 440 Proz. und Zuckerfabrik Waghäuſel⸗ Aktien zu 230 Proz. Telegraphiſche Börſen⸗Berichte. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) „Frankfurt, 26. Juli.[Fondsbörſe). Die Tendenz der heu⸗ tigen Börſe kaun im allgemeinen als feſt beezichnet werden. Ueber die Politik wurde heute weniger diskutiert, ſondern man verfolgte mit Intereſſe die guten Eiſenmarktberichte. Dieſes beſtärkte die Spe⸗ kulation in der freundlichen Beurteilung der Konjunkturverhältniſſe. Die Umſätze in Montanpapieren waren zwar nicht ſehr belangreich, die Stimmung aber mit wenig Ausnahmen feſt. Phönix wurden leb⸗ hafter gehandelt, Harpener konnten die geſtrige Steigerung gut be⸗ haupten, in Deutſch⸗Luxemburger wurden Realiſationen vorgenom⸗ men, Aumetz⸗Friede und Laurahütte ſind bei luſtloſer Haltung zu er⸗ wähnen. Am Markt der Transportwerte ſind amerikaniſche Bahnen ruhig und behauptet, Lombarden etwas lebhafter, Schantung und Staatsbahn ſchwächer. Elektrizitätspapiere traten heute aus ihrer Reſerve heraus und erzielten vereinzelt Avanzen, Akkumulatoren ſcheiden, öſterreichiſche Banken behauptet, Diskonto feſter. Pfälziſche Bank verlor 1 Proz. Am Markt der Schiffahrtspapiere wurden leb⸗ haft Lloyd gehandekt und höher bezahlt 120 bis 12176 Proz. Kaſſamarkt der Rentenpapiere zeigte eine ungleichmäßige Tendenz. Heimiſche Anleihen lagen ſtill, bundesſtaatliche Anleihen beſonders ſchwächer. erhalten. Das Geſchäft konzentrierte ſich allerdings nur auf einige bereits in der letzten Zeit ſtark bevorzugten Papiere. Zuckerfabrik Frankenthal angeboten und 16 Proz. nſedriger. Später ſchwächte ſich die Tendenz mäßig ab. An der Nachbörſe ruhig bei gut behaupteter Tendenz. Es notierten: Kredit 20368, Diskonto 18594, Dresdner Bank 15998, Staatsbahn 152½, Lombarden 18% bis 7, Baltimore 10794.— In dem heutigen Liquidationsgeſchäft ſtellten ſich die Zins⸗ und Prolongationsſätze auf 4½—4 Proz., Diskonto 0,30 Report, Kre⸗ dit 0,3625 Report, Lombarden 0,25 Deport, Staatsbahn 0,1875 Re⸗ port, 1902 Ruſſen 0,025 Deport alles Brutto. * Berlin, 26. Juli.(Fondöbörſel. Die geſtrigen Ausführungen des engliſchen Premierminiſters im Unterhaus riefen an der Börſe nach den weniger günſtig beurteilten Reden anderer Mitglieder des Miniſteriums eine gewiſſe Beruhigung und Befriedigung hervor, die namenklich in einer weiteren Beſſerung der 3oproz. Reichsanleihe ihren Ausdruck fand. Die Meldung über die türkiſche Kriſe blieb demgegenüber völlig unbeachtet und auf allen Umfatzgebieten kam im Verlauf ein feſterer Grundton zum Durchbruch. Am Schiffahrts⸗ aktienmarkt unterlagen wieder Hanſa lebhaften Schwankungen. Das Hauptintereſſe richtete ſich aber heute auf Llond, die infolge des guten Geſchäftsgangs in größeren Poſten aus dem Markte genommen wurden. Wie es hieß, ſollen auch diejenigen Kreiſe, die letzthin in Hanſa offerierten, Lloyd⸗Aktien aufs Korn genommen haben. In Montanwerten war die Kursbewegung gleichfalls überwiegend nach oben gerichtet, wozu auch der Jron⸗Monger⸗Bericht über den ameri⸗ kaniſchen Markt beitrug. Harpener erfuhren eine erneute Steigerung um 17½ Proz. in Nachwirkung des geſtrigen Quartalsausweiſes, Au⸗ metz⸗Friede und Hohenlohe gingen ſtärker im Kurſe zurück, beſſerten ſich aber im Verlaufe etwas. Für Orenſtein und Koppel trat recht gute Nachfrage hervor. Banken lagen ſtill. Von den im freien Ver⸗ kehr gehandelten Kaſſapapieren erfreuten ſich wieder Augsburg⸗ Nürnberger Maſchinen eines regen Intereſſes. Tägl. Geld 2% Proz. und darunter. Ultimogeld 4% Proz. denſelben Sätzen wie geſtern. Die Seehandlung gab Geld zu * Berlin, 20. Juli.(Produktenbörſej. Der Getreidemarkt verkehrte heute in feſter Haltung, wobei beſonders Juli⸗Sichten in⸗ folge der geringen greifbaren Vorräte größere Steigerungen er⸗ fuhren. In Brotgetreide waren Erportfirmen als Käufer am Markte. Die matteren amerikaniſchen Weizen⸗Notizen blieben ein⸗ flußlos. Auch Hafer lag im Einklang mit Brotgetreide feſt. Mais und Rüböl waren wenig beachtet. Wetter: heiß. Anfangskurſe. Getreide. Antwerpen 26. Juli.(Telegr.) Wejzen amerikan. 23.¾½8 per Juli 22.55, per Sept. 20.52, per Dez. 20.82. Zucker. 8 Magdeburg, 28. Juli. Zuckerbericht. Kornzucker 88%— o. S. 00.00 00.00.00, Nachprodufte 75% 0. S. 00 00—00.00 ruhig. Brod⸗ rafffinade I. ohne Faß 24.50—00.00, Kryſtallzucker J. mit Sack 00.00—00.00 gemablene Raffinade m. S. 24.25.00—00.00, gemahlene Mehlis m. S. 28.75—00.00, ruhig, ſtetig. 5 Magdeburg, 26. Jult,(Telegr.) Robzucker 1. Produkt. Tran⸗ ſito frei an Bort Hamburg per Juli 12.75— G. 12.95—., per Auguſt 12.87½., 12.92½ B. per Sept. 12.57½ G. 12.65.—., per Oktober⸗Dezbr. 10.47%., 10 52½ B. per Januar⸗März 10.57%½., 10.62½ B. per Ma 1912 10.70— G. 10.72% B. Tendenz behauptet. Wochenumſatz 158 000 Etr. heiß, ſonnig. 5 Haburg 286. Juli.(Teiegramm.) Aug. 12.92½, Sept. 12.67.½. Okt.⸗Dez 10.55—, Jan.⸗März 10.65.— Mai 10.77½. Tendenz: neue behauptet. Kaffee. Antwerpen, 26. Juli.(Telegr.) Kaſſee Santos good average per Juli 80—. per Seypt. 80 ½, per Den. 80¾ ver März 80¾. Hamburg, 26. Juli.(Telezr.] Kaffee good average Santos per Sepi. 66¼, per Dez. 66 per März 66 ½, per Mal 66 ½ ſtetig. Friedr. Goos„Rud. Sperling“ von Ruhrort, 2580 Dz. Kohlen Berlin 3941 Proz. höher. Auf dem Bankenmarkt ſind die Umſätze be⸗ Der Bayern ſchwach. Von ausländiſchen Fonds Ruſſen behauptet, Japaner Dividendenwerte konnten ihre feſte Tendenz größtenteils Compagnife francaiſe des Phosphates de lOceanie fs.1200 Deutſche Celluloidfabrik Leipzig 264 Deutſche Südſeephosphat.⸗G. 1773 Europa, Rückverſ. Berlin M. 590 Erſte Deutſche Ramiegeſellſchaft, Emmendingen 368 Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffabriten 15 180 Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens Forſayt! G. m. b Pacific Phosphate Shares alte ſhares 5„ iuin,ß Pezußiſche Rüctverſicherunge. 580 ſt 8 Nheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim— Rhein. Metallwarenfabrik Genußſch. Waggonfabrik Raſtatt Weißenbofterrain.⸗G. Stuttgart Schloßhotel Heidelberg Zucker ver Juli 12.80.—, ſchmalz 130.—. Salpeter. Antwerpen, 26. Juli.(Telegr.) Salpeter displ. Febr.⸗März 27.—. Häute. Anwerpen, 26. Juli. Häute 2925 Stück verkauft. Wolle. 2 Antwerpen, 26. Juli.(Telegr.) Deutſche La Plata⸗cammzug⸗ wolle per Juli.62 per Sept..60, per Dez..60 per März.57. Baumwolle und Petroleum. 11 Bremen, 26. Juli.(Telegr.) Baumwolle 68.25, ruhig. Antwerpen 286. Juli.(Telegr.) Petroleua Raff. Dipsponibed, pei Juli 23½, Aug 23¾, Sept.⸗Okt. 24—. Eiſen und Metalle. 5 Glasgow, 26. Juli. Cleveland Roheiſen Middlesborongn Warrants(Eröffnung) per Kaſſe 58 sh 00.% d., per 3 Monaf 58 8 04— Geld, feſt. 26,40, per Schiffahrts⸗Aachrichten im Mannheimer Bafenverkehr. Hafeubezirk Nr. 2. 8 05 85 Angekommen am 24. Juli. K. Hoffmann„Vereinig, 45“ von Antwerpen, 12 200 Dz. Stg. u. Getr. Val. Buch„Rheinſtein II“ von Rotterdam, 13 500 Dz. Stückg. u. Getr, Hch. Kirrdorf„D. A. P. G. 3“ von Rotterdam, 9701 Dz. Petroleum. Hafenbezirk Nr. 5. Angekommen am W. Juli. 8 Kleppner„Eliſe“ von Duisburg, 14775 Dz. Kohlen. Strock„Balthazar 3“ von Walſum, 9840 Dz. Kohlen. Hafenbezirk Nr. 6. Angekommen am 24. Juli.** Mart. Schwarz„Hoffnung“ von Heilbronn, 477 Dz. Steinſalz. Karl Lud. Lang„Gottvertrauen“ von Heilbronn, 1826 Dz. Steinſa! Joh. Hildebrand„Die Nordſee“ von Ruhrort, 3550 Dz. Kohle Ferd. Senftleber„Maria Eliſabeth“ von Ruhrort, 2320 Dz. Ki Hafenbezirk Nr. 7. Angekommen am 24. Juli. N. Krapp„Patria“ von Rotterdam, 1506 Dz. Holz. J. Glasmann Maria Johanna“ von Rotterdam, 8000 Dz. Ho Ph. Müßig„Urmitz“ von Rotterdam, 8250 Dz. Stückgut u. G G. Brieſtle„Emil Nieten“ von Ruhrort, 4900 Dz. Zement. J. Baatſchen„Induſtrie“ von Duisburg, 4025 Dz. Kohlen. Pet. Köſtermann„Gloria Deo“ von Ruhrort, 8850 Dz. Kohle Ad. Fachinger„Adam Eliſe“ von Ruhrort, 15 150 Dz. Kohle A. Scheelen„Bingen“ von Ruhrort, 15 600 Dz. Kohlen. 12 55 M. Schneider„Rembrandt“ von Deutz, 11 009 Dz. Schwefelkies. K. Greif„Fendel 76“ von Antwerpen, 2700 Dz. Stückgut u. Ge Dampfer⸗Expeditionen 95 Oeſterreichiſcher Lloyd. Die nächſten Abfahrten von Poſt⸗ und Paſſagierdampfern finden ſtatt: Nach Venedig: Te 30. 7. D. Graf Wurmbrand; 25.., 27.., 29.., 81 Almiſſa; 26. 77., 28.., 30. 7. D. Metcovich. Nach Dal 27. 7. Eillinie Trieſt—Cattaro(A) D. Baron Gautſch; 29 Linie Trieſt—Spizza(A) D. Sarajevo; 30. 7. Eillinie Trteſt Cattaro(A) D. Prinz Hohenlohe; 31. 7. Dalmatiniſch⸗alban ſiſche Linie D. Albanien.(A) berührt: Pola, Luſſinpiecol Zara, Spalato, Leſina, Gravoſa, Caſtelunovo und Cattaro. (B) berührt: Pola, Luſſinpiccolo, Zara, Spalato, Makarsk Curzola, Gravoſa und Cattaro.) Nach der Levante und dem Mittelmeer: 26. 7. Eillinie TrieſtAlexandrien D. Helouanz 26. 7. Theſſaliſche Linie(B) D. Karlsbad; 28. 7. Griech.⸗orien⸗ taliſche Linie(B) D. Styria; 28. 7. Linie Trieſt—Syrien Goritia; 30. 7. Eillinie Trieſt-Konſtantinopel D. Graz. N Oſtindien, China, Japan: 1. 8. Linie Trieſt—Bomba Habsburg; 4. 8. Linie Trieſt—Shanabai D. Afri⸗ 10 Trieſt-Kobe D. China.—5 85 Marx& Goldschmidt, Mannhe Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56, 16 26. Jult 1912. ovi Wir ſind als Selbſtkontrahenten unter Vorbehalt: .⸗G. f. Kinematosrafie u Filmverleih., Straßburg— Atlas⸗Lebensverſtcherungs⸗heſellſchaft, supwigshafen Badiſche one e Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 44zfr „ Vorzugs⸗Aktien 84 Benz& Co., Mannheim, 232 Bruchſaler Brausrei⸗Geſellſchaft 67 öfr. Bürgerbräu, Ludwigshafen Flink, Eiſen⸗ und Broncegießereti, Nannheim 5 5 8 Hamburg Verſich. vollbez. Akt Herrenmühle vorm. Genz. Heldelberg Kühnle, Kopp u. Kauſch.⸗G. Frankenthal London und Provincial Etertrie Theatres Otd. Maſchinenfabrik, Weriy Neckarſulmer Fahrradbwerke tamm⸗Aktien zcheinau, Terrain⸗Gejellſcha Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim Stahlwert Mannheim Süsdeauſche Jabce Pienngein Geruzigen 1 e 0 e Unkonwerke,.⸗G., Ta ne Unionbrauerei Karlsruhe 60 Unlon, Profektionsgeſellſchaft, Frankfurt Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaſt, Mannheim Iſchocke⸗Werke, Kaiſerslautern Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunſt und Feuilleton: Julius Wi für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Rich für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktion. Tetl: flür den Inſeratenteil und Geſchäftliches: F Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen r* Direktor: Eruſ 6. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Ne ueſte Nachrichten(Abendblatt). Mannheim, 26. Juli. Kuzzetel des, Nunheiner Henertl Amzeiger, Balf vom 2 6. Juli. ——-„—-— — Obliga Pfandbriefe, 9% Rh. Hyp.⸗Bk. unk. 1902 „ verſchied „„„Kommunal Städte⸗Aulehen. 3½ Freiburg i. B. 3½% Heidelberg v. J. 1903 4 Karklsruhe v. 97.40 b; 87.90 bz 88.50 bz 90.15 B 39.50 B 1 39— 7 1907 99.60 G 3 Karlsruhe v. J. 1896 86.— 3½% Lahr v. J. 1909 90.50 G 4½ Lndwigshafen 102.— G 5 5 v. 1906 97.50 G 88.60 B 4 Mannh. Oblig. 1912 98.50 G 4 7„ 1907 99.90 G 4 85„ 1906 98.60 G 0„ 1901 98.10 G 30„ 1885 88.80 G 373 5„ 1888 89.G 34,5 8„ 1895 88.80& „„ 1898 86.80 G 7„ 1904 88.80 6 3% 1905 88.80 G 3% Pirtaſent ünk. 1005 2½ Wiesloch v. J. 1905 Reichsbankdisko V20 8¹½ 05 93.20 37½„ 1900 89.50 89 50 9½%„„ 1904 88 10 88.— 81½%„„ 1007 88.10 88.10 Abayr..⸗B.⸗A.b. 1915 100.20 99.80 1918 100.40 99.80 3¼ bo. u. Allg. Anl. 88.— 88.10 3 do..⸗B.⸗Obl.—.——.— e⸗ der 99.60 99.60 37% Pfälz..⸗B.Prior. 90.20—.— 3½ Pfälz. Ronv. 1895 92 0⁵ 4 Heſſen von 1905 100.20 100.20 3 Heſſen 77.60 77.60 8 ſen 80.— 80.— 4 rltemberg 1919 100.80 100.80 4 n1.190/1912-.——.— 1908-1913—.— 98.70 4 1 Mh. Stadi⸗A. 1900———.— Bergwe Aumetz⸗IriedeſPrüſſ.) 181.— 169.— Bochumer Bergbau 237.¼ 266— Budern 111.— 111.20 ———.— „ 160 160.— ergb. 164.— 168 50 193.75 192.½½% 47% Schuckert⸗Obligat. tionen. Eiſenbahn⸗Oblig. 40% Oberrh. Eiſenb.⸗Geſ. Induſtrie⸗Obligation. 97.—G 4½% Akt.⸗Geſ. für Seilindu⸗ ſtrie rück⸗. 105 0% 103.50 B %½% Bad..⸗G. f. Rhſchiff. u. Seetransport 98. G 4½ Bad. Anil. u. Sodafbr. 4˙½ Bad. Anil. u. Sodafbr. 102.50 G Serie B 103.50 bz 4 Br. Kleinlein Heidelbg. 99.— G 5 Bürg. Brauhaus Bonn 103.— G 4˙% Heddernh. Kupferw. 102.— G 4 Herrenmühle Genz 98.— G 4½ Koſth. Cell. u. Paprfbr. 100.— bz 4% Maunheimer Dampf⸗ ſchleppſchiffahrt 98.50 B 4½ Mannh. Lagerhaus⸗ Geſellſchaft 97.— G 4% Oberrh. Elekfrizitäts⸗ werke, Karlsruhe 4% Pfälz. Chamotte und Tonwerk..⸗G Eiſenbg. 102.— G 4% Pfälz. Mühlenwerke 100.—8 99.60 B Fra nt 4½ Prozent. Schlußkurſe. Frankfurt a.., 26. Juli.(Anfangskurſe). Kreditaktien 203.¼ Diskonto⸗Co mandit 185 75. Darmſtädter 121 50, Dresdner Bank 158.75, Handelsgeſellſchaft 187.¼. Deutſche Bank 253 ¼8, Stagtsbahn 152.50 den 18.50. Bochumer 286 75, Gelſenkirchen 192 25, Laurahütte ., Ungar 90.50. Tendenz: feſt. Wechlel. 25. 26. 25. 25. Amſterbam kurz 169.55 169.57 Check Paris 8115 81.125 Belgen„80.83 30.80 Paris kurz 81.125 81.116 Italten 80.183 80.1880 Schweitz. Plätze 81.05 81.05 ck London 20.487 20.490l Wien„ 84.988 84.925 Londen„ 20.455 20.457 Napoleonsdior 16,29 16.24 * lang—.——.— Privatdiskonto 85/16 8 Staatspapiere. A. Deutſche. 25 28. W. 26. Hſo deutſch. Reichsanl. 100.75 100 90 3½ Mh. Stadt⸗A.1998——n 1 0 89.80 89,95] B. Ausländtſche. 79.85 80.— ſ8 Arg. f. Gold⸗A. 1887—.——.— 4e pr. konſ. St.⸗Anl. 100.80 100 85 5% Chineſen 1898 99.68 99.70 3.„„ 39.90 90.4½%„„ 1898 99.75 83.70 8d% 79.90 79.90 4½ Japaner 94.50 91.40 4badiſche St.⸗A. 1901 100.— 99.90 5% Merik. duß. 88/0——.— 40%„ 1908/090 100.— 100.— ſa Mexikaner innere—.— 60.— 4/ebäd. St. M. 1911 100.70 99.90 5% Bulgaren 101.80 100.90 3 63————8,¼ italien. Rente———.— 4¼ Oeſt. Silberrente 90 50 90, 4½„ ͤ Papierrent.—.— 90.25 4% Oeſterr. Golbrente 96.— 96.— 8 Portug. Serie 64.30 64.20 „ III 67.— 67.— 4½ neue Ruſſen 1905 100.35 100.50 4 Ruſſen von 1880 90.10 90.— 4 Türk. konv. unif. 1903 82.— 83.— 4„ unif. 89.60 89.30 4 Ungar. Goldrente 90.50 90.55 4 FKronenxente 87.30 87.25 Verzinsliche Loſe. 1 Bad. Prämien 172.50 172.50 4 Oeſterreichiſche1860 173.80 178.80 Türkiſche 171.10 171.— Unverzinsliche Loſe, Augsburger Freiburger ———— —.—— rksaktien. rpener Bergbau 189.75 190.50 aſſen, Bergbaun— Kaliw. Aſchersleben 168.— 165. Kaliw. Weſterregeln 201.75 201.75 Oberſchl. Eiſeninduſt. 82— 82.— Phoͤnix 265 ½ 265.½ e enee Br. Königs⸗ u. Laurah. 172.80 178.— Gewerkſch. Roßlebenn—- Berlin, 26. Jull.(Aufangs⸗Rurſe.) 9 25: 258. 25. 28. Krcbftaktien 203.½—.—]Saurahütte 17325—.— Diße⸗Rommandüu 185.¾ 185./ Pyönix 26558C165.% Staatsbahn———.— ener 188.50 190.75 Bochumer 286.25 286.— Berlin, 28. Jult.(Schlußkurſe.) 25. 26. 25. 28. Wechſel 34% Bayern 88.25 88.— dam turf 169.45—.—3½%% Heſſen 88.30 88.10 Wechſel 20.485 20.485 36/ Heſſen 77.75 77.75 W̃ Paris 81.12 81.10 3eʃ% Sachſen 80— 80.— . Wien kur 84.87 84.87 4% Argentinerv.1897 86.50 86.90 ——— 100.90 100.0 6 ſen von 1896 100.— 99.90 33%% Reichsanl. 90.— 90.— 818 94.— 94.70 cde 80.— 80.10 3% Italtener 5 Conſols 100 90 100.90 Maunh. Stadtanl. 98.30 98.70 — 90.—4 Oeſt. Goldrente 96.25 96.25 80.— 80.10ſ 3 Portug. unif. S. 3 67.— 67.25 Sch.. 1 104.70 100 10ſB Namzwen. 280s 10.J8 101.85 „ 1808%00 100. Anl. 980.80 60.80 „ un.——14 unif. 89.80 89.80 nkf Telezramme ber Conkinental-Telegraphen⸗Compaguie. Frankf.(Henninger) 127.— 126— Blein Silbrh. Braub. 122.90 128 20 Deutſche Bank 254.½ 253.%8 Deulſchaſiat. Bant 128.50 129. D. Effekten⸗Bank 116.80 116.60 Disconto⸗Comm. 185./ 185.75 MHannhelmer Ei 4½ Ruſſ..⸗G Zellſtofffb. Waldhof bei Pernau in Livland 4½ H. Schlink& Cie. %½ Speyerer Brauhaus .⸗G. Speyer fek 4% Speyerer Ziegelwerke 99.— B %½ Südd. Drahtinduſtrie 100.50 G 99.30 Bſ4½ Tonw. Offſteim.⸗G.—G 100.40 G Dr. H. Loſſen, Worms 1½ Zell toffabrik Waldho 100.50 B 97.—G4½ Zellſt. Waldh. 1908 101.30& Aktien. Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank—130.— Weſt. A⸗W. Stamm—— 202.— Afätz. Bank[„„ Vorzug—.— 101 50 Pfäcz. pp. Bank—.—198. Brauereien. Rhein. Creditbank—.—135,½20 Bad. Brauerei 51 65—..40 Durl Hof vm⸗ Hagen Südd. Ban Hag idd. Dise Eichbaum⸗Brauerei—.— 119— Südd Dierze Br. Ganter, Freibg. 96.25— Bahnen: Kleinlein, Heidelberg—.— 77575 — 772⁵ Heilbr. Straßenbahn—.— 70.— Chem. Ind uſtrie. Bad. Antl.⸗u. Sodafbr.—.— 521. Chem. Fab. Goldenbg.—.— 235.— Chem. Fabr. Gernsh.—— 152.— Verein chem. Fabriken 350.— 348.— Verein D. Oelfabriken—.— 180.50 Urter Ef. 1 Meſſerſ miit udwigsh. Aktienbr. 278.— 274.— Mannh. Aktienbr.—.—149.— Brauerei Sinner——218.— Br. Schrödl, Heidlbg.—— 191.— „ Schwartz, Speyer—— 128— „ S. Weltz, Speyer—.— 79.50 „. Storch., Speyer—.— 63— Aktien inbuſtrieller Unternehmungen. 25. 26. Aluminium Neuh, 246.20—.— Aſchbg. Buntpapfbr. 183.— 185.— „ Maſchpapfbr. 135.50 135.75 Neue Bod.⸗A.⸗G. Berl. 120.— 320. Südd. Immobil.⸗Geſ.—.——.— Grün u. Bilfinget 132.— 132.— Wayß u. Freytag 147.30 147.80 Eichbaum Mannheim 118.— 118.— do. Pr.⸗Akt. Herkules(Caſſel) 167.— 167.— Mannh. Aktien⸗Br. 149.—149.— Parkakt, Zweibrücken 98.— 97.90 Tucher, Freiherrl. v.—.— 258. Weltzz Sonne, Speyer 78.— 78— 180.— 130.— Badiſche Anilinfabrik 533.— 522.50 CementwerkHeidelbg. 158.— 152.— Cementfabr.Karlſtadt 124.— 124.— Chem. Werke Albert 462.— 438.— Ch. Fabrik Grlesheim 261.80 260.90 D. Gld⸗u. Slb. Sch. A. 662— 665.50 Farbwerke Höchſt 650.— 63.50 Ver.chem. Fabriß Ah. 346.—348.— Holzverkohlung⸗Ind. 324.— 324.80 Rütgerswerke 197.193.40 Ultramarinfahr., Ver. 208.-—281.80 Wegelin Rußfabri! 251.50 251.— Südd. Drahtind. Mh. 119.—119.— Akkumul.⸗Fab. Berlin 524.50 541.75 Eleltr.⸗Gef Allgem. 267% 267.½ Bergmann Wer 140.50 140,.— Brown, Boveri u. Co. 131.50 131ö0 Diſch⸗Ueerſ.(Berl.) 170.50 170— Lahmeyer 125.80 126.— 25. 26. 240.50 240.— 181.50 184.80 122.—122.50 117.50 117.50 Siemens& Halske Boigt u. Haeffner Gummi Peter Heddernh. Kupſerw Illkircher Mühlenwk. Straßburg 129.40 129.50 Kunſtſeidenfabr. Frkf. 117.— 117.— Lederwerk. St. Ingbri 55.— 54.70 Spicharz Lederwerke 71.—.— dudwigsb. Walzmühle 165.— 163.— Adlerfahrradw Kleyer 535.50569 25 Maſchinenfbr. Hilper! 94.70 95.30 Zadenla(Weinheim) 180.—170.— Darrkopp 525.— 528.10 Darmler Motoren 351.—845.— e 128.50 127.75 Maſchinenf, Feſsner 279.—279.— Karlstuh en 155.— 154.— Manness%½„ 213.— 2ʃ2— Maſch.⸗Armarf. lein 151.— 1540 Bf. Näm.⸗u. Faͤhrrdf. Gebr. Kayſer 192.— 196.— Zchnellpreſſenf. ferkth. 290 75 290.75 S hraubſpofbr.Kram. 170.— 178.— Ber. deutſcherOelfabr. 180.5“ 181.— If Pulverfb. St. Jgb. 135.30 135.— Schlnck& Co. 226.— 226.— Ber. Fränk. schuhfbr. 126.60 126.60 Scha eeee 131.30 181,80 Seilindu trie Wolff 117.— 117.— 'woſlſp. Lampertsm.———.— Ettlinen 99.— 99.— Kammgarn Kaiſersl, 193. 196. Waggonfabrik Fuchs 155.50 155.50 Zellſtoffaor. Waldhof 240.80 240,10 Elekr.⸗Geſ. Schuckert 16.— 160.½ Rheiniſche Schuck.⸗G. 147.— 147.— Bad. Zuckerfahrik 225.25 230.50 Frankenth. Zuckerfbr. 454.— 438.— Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. 25. 26. Badiſche Bank 130.— 130.— Berg⸗ u. Metallbank 132.— 182.4 Berl. Handels⸗Geſ. 167.25 267.25 Comerſ, u. Disk.⸗B. Darm tävter Bank ———— 121.25 121.50 Dresdener Bank 153.½½ 168.75 Metallb.u. Netallg G. 192.— 182.10 Eiſenb. Rentbauk 182.— 132.— Frankf. Hyp.⸗Bank 216. 216. 25. 256. 123.20 122.75 149.— 149.— 133.60 168.60 208.¾ 208.¼ 128.— 127.— 193.30 193.30 116.70 J18.90 185.50 185.50 134.75 185.— 198.50 198.75 125.—124.75 134.70 184.1. 115.80 116.90 Nationalbank ee Bank Oeſt. Länderbank „ Kredit⸗An ſtalt Pfälziſche Bank Bfälz. Hyp.⸗Bank Preuß. Hypot hekenb. Deutſche Neie hsbank Rhein. Kreditbank thein. Hyp.⸗B. M. Schgaffh. Bankver. Wiene. Bankper. Südd. Diskont Frkf. Hyp.⸗Creditv. 159.80 159.80 25. 28. 4% Bagdadbahn 83.60 83.80 Oeſter. Kreditaktien 203.50 203.25 4% Ungar. Goldrente 90 50 90.40 4„Kronenrente 87 20 87.30 Berl. Handels⸗Geſ. 167.50 167.¼ Darmſtädter Bank 121ʃ 50 121.50 Deutſch⸗Aſtat. Bank 129.50 128 20 Deutſche Zank 258./8—.— Disc.⸗Kommandu 186.— 185.75 Dresdner Bank 153.50 153.%ô Reichsbank 135,70 135,80 Rhein. Kreditbank 135.— 135.— Ruſſenbank 155.— 154 90 Schaaffh. Bankv. 124.50 194.80 Südd, Disc.⸗G.⸗A.—.—116.— Staatsbahn 152——.— Lombarden 18.50 18.%¾ 107 /8 107.75 Zaltimore u. Ohio 262.¾ 262%¼ Canada Pacific Hamburg Packe:; 142 50 142.30 Nordd. Lloyd 119 70 121.50 Adlerwerk er 560.20 566.— Allg. Glektr.⸗Geſ. 287.60 267.50 Aluminium 245.20 246.20 Bank Ottomane 184.50 184,50 25. 26. Anklin 522.50 522.20 Anilin Treptow 416.— 416.— Arandg. Bergwksge 403.— 405.— Bergmann Elektr. 140.— 14).— Zochumer 235./8 235.25 Brown Joveri 132.—131.60 Bruchſ. Maſchinenf 340.— 339.— CThem. Albert 461.90 460 50 Conſolidation...—.— Ddalmler 350.10 855.40 Deutſch⸗Zurenbg. 175„ 175.25 Dortmunder—.——— Dynamit⸗Truſt—.—187.¼ Deutſch⸗Ueberſee 170.—1740 D. Gasgluhlicht Auer 606.5) 600.— D. Waffen u. Nunit. 574 50 568.— D. Steinzeu zwerke 287— 237.— Elberſ. Farden 524.70 521.50 Eſſener Kreditanſtalt 160.50 160.70 Facon Mannſtädt. 188.50 188.— Faber Bleiſtiftfabrik 274.274.— elten& Guillaume 166.— 167.— rizuer Maſchinen 277.—278.— Sr. Berl. Strazenb. 181.60 181.70 teonb örse. Brief Geld Br. Werger, Worm8———.— Pf.Preßh. u. Sz ritfbr.—.— 200.— Transport u, Verſicherung. B..⸗G. Rhſch. Seetr.—.— 84.— Mann Dampfſchl.—.— 49.— Mannh. Lagerhau—.— 10⁴.50 Frankona Rück⸗ und Mitverſ, vorm. Bad. Rück⸗ u. Mitverſ.—— 1085 Fr. Transp.⸗Unfall u. Glas⸗Verſ.⸗Geſ.—.— 2390 Bad. Aſſecuranz 1940 1930 Continental. Berſich.—— 870.— Mannh. Verſicherung 900.— 890.— Oberrh. Verſich.⸗Geſ.—— 1150 Württ. Transp.⸗Verſ. 730.——.— Induſtrie. .⸗G. f. Seilinduſſrie—.— 118.— Dingler'ſche Mſchfbr. 115.——.— Emaillw. Maikammer—.— 102.— Etilinger Spinneret—.— 98.— Sktenbörse. Brief Ge 5. Fuchs Wfg. Hdlbg.—161.— Hüttenh. Spinnerei 30.——.— Heddernh. Kupferw. u. Südd. Kabelw. Frkfl.—.— 119.— Karlsr. Maſchnenbau 156.——.— Nähmfbr. Hatd u. Neu—.— 340.— Koſth. Cell. u. Papterf.—.— 196— Mannh. Gum. u. Asb.— 152.— Maſchinenf. Badenig—.—180.— Oberrh. Elektrizitt—— 30.— 1 8 Mühlenwerke———. Pf. Nähm. u. Fahrrdf.—.— 196.— Portl.⸗Zement Hdlbg.—.— 153.— Ah. Schuckert⸗Geſ.—.— 147.50 H. Schlinck u. Cie.—— 228.50 Südd Draht⸗Induſt.—.— 118.— Verein Freib. Ziegelw. 93.——.— Speyr. Würzmühle Neuftadt—.——— Zellſtoffabk. Waldhof—.— 240.— Zuckerfbr. Waghäufel 230.——.— Zuckerfbr. Frankenth. 440.——— Aklien dentſcher urb arslänbiſcher Trausporiauſtallen. 25. 26. Südd. Eiſenb.⸗G. 124.—124.— Hamburger Packet 142.40 14./ Norddeutſcher Lloyd 120.—121.50 Oeſt.⸗Ung. Staatsb 153 ½ 152.50 25. 26. Oeſt. Südbahn Lomb. 18.50 18.25 Oeſt. Meridionalbahn 115.75 115.25 Baltimore und Ohio 107./ 107.%/ Schantun ⸗GE..⸗Akt. 180,50 180.½ Pfaudbriefe. Prisritäts⸗Obligationen. 25. 98.20 99.— 26. 98.20 „Hyp.⸗B. S. 14 Frkf. Hy—585 „„.201.1515 99.50 98.30 98.80 98 10 98.10 90.70 99.50 98.80 98 80 89,10 89.10 Frkf. Kommual S. kdb. 191) 4„ Hyy.⸗Kr.⸗V. S. 15-19.27,8½82.42 4 Frkf. Hyp.⸗Kr.V. S. 43 uk. 1918 4 Frif, Hyp.⸗Kr.⸗V. S. 46 uk. 1908 4 Frkf. Hyp.⸗Kex.⸗B. S. 47 unvl. u. uk. 1915 4 Frkf. Hyp.⸗Kr.⸗V. S. 48unvl. u. uk. 1917 4 Frké. Hyp.⸗Kr⸗V. S. 49 unvl.u. uk. 1919 4 Frkf. Hyp.⸗Kr.⸗V. .50 unpl. u. uk.1920 4 Frkf. Hyp.⸗Kx.⸗⸗B. .51 unvl. u. uk. 1981 3 Frkf. Hyp.⸗Kr.V. S. 44 uk. 1918 3½ Frkf. Hyv.⸗Kr. V. .2 3⸗BOu. Za(tilgb.) %½ Frlf, Hyp.⸗Kr. B. S. 45(tilgb.) 3½ Pfülz. Hyp.⸗Bant 4 Pfälz. Hyp.⸗Bank 4„ unvrl. 1917 4 Pfälz. Hyp.⸗B. uk. U. unvrl. 1920 4 do. do. 1922 4 Preuß. Centr.⸗Bod⸗ Cred.⸗G v. 1590 4„Centr.⸗Bod⸗Cr.⸗ Gv. 1899u. 1901 kob. 98.76 91.50 98.80 98.— 98.80 99.10 99.10 99.10 99.30 92.— 90.50 90.50 88.50 99.20 99.20 99.40 99.70 97.90 97.40 91.50 98.80 98.— 93.80 99.10 99.10 99.10 99.80 92.— 90.50 90.50 88.50 99.20 99.40 99.70 97.90 97.40 99.20 4 4 Pr. Cent.⸗Bod.⸗Er.⸗ G. v. 1906uk. 1916 4 Pr. Cent.⸗Bod.⸗ECr.⸗ G. v. 1907uk. 1917 4 Pr. Cent.⸗Bod.⸗Cr.⸗ „ 190g uk. 1919 4 Pr. C tt.⸗Bod.⸗Cr.⸗ Y.1910uk. 1920 4 Pr. Centr.⸗Kom. v. 1901 kdb. 1910 4 Pr. Centr.⸗Ko n. v. 1908 unk. 1917 1 5Pr. Hyp. AB.abgu. 8 22* 3½ Pr. Hyp. A. B. 4„„„ 04˙18 2 4 07-17 4% Gr. Pfdb. 18, 19 o. 4* 17 51912 4%„* 51914 5p.⸗Pidbr. Emiſ. Ou. 31 unkdb. 1920 97„„ 21914 1912 3 Nr. Pfobr.⸗Bank⸗ Kleinb. o. 04 40% Rh. G. B. Pfob. 1902-07 „ 1912 1 1917 „ 1919 „ 1921 verſchied. 1914 Rh. 18.⸗O. 9½%6 Ital. ſttl.g. E. B. 99.— 91.80 98.70 94.80 97.40 97.50 97.80 97.80 99.— 88.— 88— 88.80 68.50 97.40 97.50 97.80 97.80 99.— 88.— 88.— 88.30 68.25 S Oberr9. Verſich.⸗H. 1145 1145 Mannh. Verſ.⸗G.⸗A. 890.— 890.— Oberrh. Eiſenb.⸗eſ. 99.20.20 4 Pr. Centr.⸗Bod.⸗Cr. G. v. 1908 uk. 191 99.—, 98.90 Nach börſe. Mannh. Stadtanl. 100.0 100.10 Kreditaktien 203.¾. Diskonto⸗Commandit 185 75 Staatsbahn 152,50, Lombarden 18.25 2⁰. 26. 25. 26. Gelſenkirchuer 192 75192[Rombacher Hütte 176.70 175.70 Harpener 189 50 190.—Kättgers werben 198.— 198.— Höch ter Farbwerke 653.— 651,0 S buckert 160.30 159.— ae ee 188.— 187 60 Siemens& Halske 2839 20 289,70 Kaliw. Aſchersleben 16.— 165.: Sinner Brauerei 216.—218.— Kölner Jergwerk 480.— 48.— Stettiner Vulkan 198.30 199.30 Celluloſe Koſtheim 194.— 19 ,80 Tonwaren Wiesloch 121.70 121 50 Lahmeyer 126.10 126—Ber. Glanz toff Elberf. 555.70 556.— Laurahütte 172 ½ 172.% Ber. Köln⸗Rottweller 3 35.30 830.— Licht u, Kraft 188.70 133.50 Be teregeln 201 70 202.— Lothringer Cement 133—134.—Gf. Dräht, Zangend. 141.— 141.— Ludwi! Voewe& Co, 328 30 324.— Sittener Stahlröhren 225.90 225 90 Nannesmannröhren 212 50 210.— Juasbf Galdhof 239 70 288 50 Oberſ hl. Eiſenb⸗Bed. 100 70 100.40 Otabi—— 90.70 Orenſtein& Koppel 218 70 217.20 a 141 70 141 20 Ghönir 265.10 264.70] Bogtländ. Maſchför. 708.— 715.— Rhein. Stahlwerke 174 70 114.0 Privatdiskont%¼ W. Berlin, 28. Juli.(Telegr.) Nachbörſe, 25. 28. W. 26. Aktten 208.50 208 25 Staatsbahn 152.—158.— o Komm. n 188018. Neneſte Nachrichten⸗ ——— =r 2 S2„ — S Was8s 535 727; 1 —— ²—, 3 E 1 tagen mit 14532 Wagen aus 1845 Hektoliter ſer zum Vorgießen verbraucht. bezw. 9331, Straßenreinigung 1162 bezw. 1870, bezw. 8089, eigene Verwaltung 66 24938. Davon wurden— zur Tiefbauamt— 1148 und 513 Zweiſpännertageſchichten durch Miet⸗ pferde und der Reſt mit 2059 Ein⸗ und 23277 Zweiſpännern durch Maunheim, 26. Juli. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Auslän dische Effektenbörsen. Tondoner Effektenbörſe. Pariſer Bö London 28. Juli.(Telegr) Anfangskurſe der Effektenbörſe örſe. Wien, 26. Juli. Nachm..50 Uhr. 25. 26. 25 5 Paris, 26. Juli. Anfangskurſe. 25. 26 20 Conſols 73%/ 74/15] Premier 26. 25 Rei i 5 0%%8 90 75 20. 25. Kreditaktien 650.50 650.— Buſchtehrad B.—950— 7 ar Handmines 510 50%.0 Kente 91.97 92.05 Chartered 34.— 34.— Oeſterreich-Ungarn 2090 2090 Oeſter. apierrente 91 55 997 0 4 Aiallener 96 96 Fdig 5 170% 70% Olet. Looſe e 2 1 9 Nat 5 ee 85 berente.88 41.0 2 F% 270%8 2725—.——.— CFaſtrand 74.— 73.— Unionban 618.— 618.— Goldren 75 9070 Baltimore 112½¼ 405 92 Ottomane 665.— 667.— Goldfield 95.— 93.— Ungar. Kredit 854.— 854.— Ungar. Goldreule 1—5 10810 1 Spente 92 4 92 Heiloer Milwauke 105¾ 106¼] Nie Tinte 1995 1987] Randmines 164.— 162.— Wiener Bantverein 537—536.— Kronenrente 87.20 87.15 Ottomanbank 16½ 161½ N 19½% 19½ Tendenz: ſletig. Länderbank 535.— 588.— Wch. Frankf. viſta 117.68 117.68 Amalgamated 84½ 84%½ 0 d 36/ 36¼ 2 235 Türk. Loſe 240.— 240.—]„ London 241.11 241.12 5 Augeen das%½ 90 rand Trunk IIIpreſ. 55½ 55% Wiener Börſe. Albine 989.— 987.— Paris 95.47 95.47 Rio Tinto 785 ord. 28/ 288¼ Wien, 26 18 Tabakaktien————], Amſterd.„ 199.80 199.70 Central Minin 1916 19 58 isville 164¾ 161— Juli. Vorm. 10 Uhr. Nordweſtbahn—.——— Napoleon 19.12 19.12 Chartered 5 265% 2950 9 50 Kanſas 28d%ů 28%] Kreditattien 650.— 650.50] Oeſt. Kronenrene 87.10 87.35J Oeliberkoßlung.„—Marknoten 117.68 117.68 De Beers 19%ĩ 19½ 33% 33% Länderbank 533.20 535.—]„ Papierrente 91.20 91.25 Hlantsgahn 713.50 712.— Ultimo⸗Noten 117.77 117.76 Eaſtrand„ 24% 25½] Wiener Bantverein 53.70 586.70. Silberrente 91.20 91.35 Lombarden 97.70 97.50J Skoda 759.— 754.— Geduld 155 1 Southern Pacifte 112— 112½ J Staaisbahn 712.— 714.20 Ungar. Goldrente 108.10 108.05 Tendenz: ruhi 5 Goldfields 5„ Railway 29% 29¾ Lombarden 97 50 99.70„ Kronenrente 37.15 87.25 Jagersfontein el en 171% 4% Malſe e,, 988.— 089.20 ddersfontein 11¹ 17½/⁰ 5 5 2 78⁸ ari.47 95.47 Skoda 758.— 760.— 55 Mſel Tendet feſt Tendenz träge. Produktenbörsen. Verliner Produktenbörſe. Amſterdamer Vörſe. Viehmarktbericht. Berlin, 26. Julj.(Telegramm.)( dultenbö Preiſe in Mact pro 100 kg frel 4 28285 26, 25 Keizen per Juli 232.— 228 50 Mais er Juli—.— 5 „ Sept 207 50 206 50 Sept „Okt. 207.50 206 90 5 ffübd der t ſtoggen per Juli 190. 188.— 5 kt. 68 10 68.20 „Sept. 172.75 171.50„ Dez. 68.60 68.70 „Okt. 171.75 170.25 Spiritus Joce loco———.— bafer per Juli 193.— 189 50 Weizenmehl 28.50 28.50 „Sept. 170.— 169,25 Roggenmehl 24.30 24.30 *** Eariſer Produktenbörſe. Hafer 26. 25.Rüböl, 26. 25. „ ilt 21.95 22.—„ Juli 76— 77 Au 19.95 19.85 Aug. 76 ½ 78 „ Sept.⸗Deß. 19.05 19.—]„ Sept.-Dez 76½½ 78— „ Nov.⸗Feb 19.10 19.05„ Jan.⸗April 77.— 79 ½¼ Roggen Spiritus „ Juli 20.25 20.25„ Juli 58 ½ 60 ½ Aug. 19.50 19.50„ Aug. 58 ½% 64%/ „ Sept.⸗Dez. 19.75 19.75]„ Sept.⸗Dezbr. 50— 51½ „ Nov.⸗Feb. 19.25 19.25 Jan.⸗April 49— 50 ½½/ Weizen gelndl „Juli 29.75 30.—]„ Juli 81 7½ 82— „Aug. 29.80 27.20„Aug. 81— 81 7 „ Sepk.⸗Dez. 26.70 26.60]„ Sept.⸗Dez 78/ 79J¼ „ Nov.⸗Feb 2675 26.85]„ Jan.⸗April 74— 75— N Nobzucker 88⸗ loco 31 ½¼/ 31½ 40.50 40.35 Zucker Juli 43 ¼% 43 ½8 „Aug. 86.10 36.10]„ Aug. 43/ 43% „ Sept.⸗Dez. 34.35 34.70][„ Okt.⸗Jan. 33 ½ 38¼ „ Nov.⸗Feb. 34.25 34.45]„ Jan.⸗Aprll 34— 34%¼ 5 Dalg 5 78— 78— Aus Stadt und Land. * Mannheim, 26. Juli 1912. Uach dem Vericht der Fuhr⸗ und Guts⸗ verwaltung für 1911 u rug der Perſonalbeſtand am Ende des Jahres: 1 Amts⸗ ba eſtand(Direktor), 1 Kaſſier, 3 Verwaltungsaſſiſtenten, 2 Bu⸗ reaugehilfen, 1 Hilfserheber, 1 Kulturaſſiſtent, 1 Verwalter, 6 Aufſeher, 1 Maſchinenmeiſter, 2 Maſchiniſten, 1 Hilfsmaſchiniſt, 1 Oberſchmied, 16 Feldhüter, 2 Waldhüter; ferner 5 Schmiede, 4 Wagner, 2 Tüncher, 2 Sattler, 3 Vorarbeiter, 52 Straßenkeh⸗ ver, 46 Fuhrleute, 44 Taglöhner, 1 Baumwart, 2 Farrenwärter. Der Lohnaufwand betrug für das Fuhrweſen 266772 Mark, für die Gutsverwaltung 3862 Mark, zuſammen 270 634 Mark. Der Pferdebeſtand bezifferte ſich auf 79. Das Ver m ögen der Fuhr⸗ verwaltung belief ſich Ende 1911 auf 340 646 Mark. Gruben⸗ entleerungen wurden 1812 angemeldet und 70 zwangsweiſe ausgeführt. Mit der Dampfpumpe wurden 1864 Gruben von 14575 Kubikmeter Latrine entleert, gegen 2365 Gruben und 18704 Kubikmeter im Vorjahr. Rückſtände und Aſche wurden 1686 Ku⸗ bikmeter abgeführt. Der Latrinen⸗ bezw. Kompoſt⸗Abſatz in ded Fabriken Seckenheim und Käfertal belief ſich auf 108362 und 62226 Hektoliter bezw. 5 587 599 Kilogramm und 24 Kubikmeter, ferner Grubenſchlamm. Der Erlös betrug 32 985 bezw. 8665 Mark und für Stalldünger 4531 Mark, zuſammen 46 181 Haushaltungsabfälle wurden an 303 Arbeits⸗ 737 168 Häuſern abgefahren. Bei der allnächtlichen Reinigung der gepflaſterten Straßen wurden 1870 Wagen Kehricht entfernt und 4300 Faß à 1,5 Kubikmtr. Waſ⸗ Außerdem wurden im Januar 59 Wagen Schnee und Eis abgefahren. Zur Straßenbegießung wur⸗ den 64252 Kubikmtr. Waſſer geführt. Die Fuhrleiſtung betrug insgeſamt Einſpänner⸗ bezw. Zweiſpänner⸗Pferde⸗Tage und Nächte für: Grubenentleerung, Beſeitigung von Grubenrückſtän⸗ den 273 bezw. 3146, Abfuhr ſämtlicher Haushaltungsabfälle 21 Straßenbegießung 110 bezw. 2027, Tiefbauamt und ſonſtige ſtädtiſche Amtsſtellen 425 bezw. 473, zuſammen 2059 bezw. Grubenentleerung und für das Mark. Die Ausgaben für die Mietpferde zur iefbauamt beliefen ſich auf 11629 auf 81 471 Mk. der Stadt: mſammen 823,0202 Hektar. Hiervon ſta ö 5496 He Wieſen 39,6582 Hektar Weidenpflanzungen Se 11. ekta ſtücke von zuſammen 2404,05 Ar wird den Genußberechtigten die und den Aufwendungen iſt der Wert des Bürgerabgabeholzes und des Berechtigungsholzes enthalten 1543 Mk. Anzeigegebühren inbegriffen, zu Käfertal und 3 JFarren, Amſterdam, 25 Juli.(Schlußkurſe.) 24 25. 24 25. Nüböl loko„5 Leinöl loko 38%,— Ause. 34%—— Aug. 37 ¼8—— Sept.⸗Dez. 34/%—— Sepl.⸗Dez. 36/ 36 ½ Rüböl Tend.; matt. Jan.⸗April 34— 35 ½ Kaffee loco. 53— 58—Leinöl Tend: flau. 8 Wetter:—. Budapeſter Produktenbörſe. Budapoſt, 26. Julj. Setreide markt.(Telegr amm.) 25 26. ver 50 Kg per 50 lg Weizen yer Okt. 1145—— willig 1147—— träge „„ Apri. 1177-— 1170—— „„ Mi————— Roggen per Mat———— willig———— ruhig „„Olt. 924— Haſer der Mai——— ruhig——— ſietig „ 937— 55 Meis per Juli 891—— ruhig 915—— ſtetig „„ Auguſt 875—— 881—— Kohltaps Auguſt 17 65—— ſtetig 17 60 ruhig Weiter:—. Tiverpooler Börſe Siverpzel, 26. Juli,(Aufangs kurſe.) 28 26. Wellen per Okt. ½½ ſtetig 7/½½¼ feſt „Dez. ee 70² mafs der Ol. 4/8%8 ruhig 4½½% ruhig vber Dez. 4/8˙/ 479¹⁰, 35 beeeeeeee — ̃—9— Hektar Wieſen⸗ und Weidenland, 12148 Hekkar Gärten, 1,1488 Hektar Lagerplätze auf—9 Jahre in Einzelpacht. Von 1 Ar Ackerland wurden in Selbſtbewirtſchaftung 1,45 Mk., in Pacht 1,19 Mk. und von 1 Ar Wieſen 0,81 Mk. bezw.)29 Mk. erlöſt Auf den landwirtſchaftlichen Grundſtücken ſtehen etwa 2600 Obſt⸗ bäume, wovon etwa 2000 tragbar ſind. Der Steigerungserlös für Obſt betrug 4066 Mk, jener aus abgängigen Bäumen und Weidewellen 73 Mk. Ablöſungen don Almendgelände fan⸗ den im Berichtsjahre nicht ſtatt. Die bisher abgelöſte Fläche be⸗ trägt im ganzen 5429,66 Ar und die den Genußberechtigten hier⸗ für zu leiſtende Geldrente jährlich 8961 Mk. Die zur Nußung ver⸗ bliebene Reſtfläche betrug Ende 1911 noch 14911,38 Ar. Als Bür⸗ gergabholz ſind 1572 Ster Brennholz, 18 500 Stück Wellen und 308 Ster Stockholz ausgegeben worden. An Streunutzung erhiel⸗ ten die Genußberechtigten 342 Loſe. Die Zahl der Genußberech⸗ tigten, welche im Vorjahre noch 534 betrug, hat ſich im Berichts⸗ jahr durch Wegzug und Tod um 13 auf 521 verlindert. Das Orts⸗ bürgerrecht beſaßen am 1. Januar 1911 826 Bürger und Bürgerswitwen. Durch Tod, Wegzug uſw. gingen 16 ab, ſo daß Ende des Berichtsjahres noch 810 Genußberechtigte vorhanden waren. Da nur 642 Loſe vorhanden ſind waren am 1. Januar 1912 noch 168 Genußberechtigte in der An⸗ wartſchaft auf ein Los. Für die abgelöſten Allmendgrund⸗ im Einverleibungsgeſetz vorgeſehene Vergütung von.50 Mk. für 1 Ar mit 6010 Mk. jährlich geleiſtet. Die den Genußberechtigten verbliebene Reſtfläche umfaßte Ende 1911 noch 12051,94 Ar. Wäh⸗ rend des Jahres haben in Feudenheim 28 Bürger das angeborene Bürgerrecht angetreten; abgegangen ſind durch Tod 21, durch Weg⸗ zug und Wiederverehrlichung 2, zuſammen 23, von denen ſich 17 im Genuſſe befanden. Am 1. Januar 1912 waren hiernach noch 728 Genußberechtigte vorhanden. Die Verwaltung des Stadtwalds iſt dem Großh. Forſtmeiſter Emil Baumann nebenamtlich übertragen. Der Holzabgabeſaßz für die Jahre 1906 bis 1915 beträgt nach dem durch Gr. Domänendirektion genehmigten Hiebsplan jährlich 3400 Feſtmeter. Genutzt waren Ende 1911; 19 683,38 Feſtmeter. Wäh⸗ rend des Jahrrs 1911 ergab der Hieb 3605,40 Feſtmeter. Davon fanden Verwendung zur Bürgergabholz 1881/60 Feſtmeter Holz und 18 500 Wellen, zu Beſoldungs⸗ und Berechtigungsholz 13,50 Feſtmeter, für den Bedarf der Stadt 292,0 Feſtmeter, der Reſt mit 1417,40 Feſefneter wurde verkauft. Die Einnahmen beliefen ſich auf 26 360 Mk., die Ausgaben auf 25 009 Mk. Unter dem Ertrag mit 13260 Mk. Der Wert des für den ſtädtiſchen Bedarf verwendeten Holzes iſt 2511 Mk. der Erlös aus verſteigertem und verkauftem Holz 7167 Mk. Der Auf⸗ wand für die Feldhut belief ſich auf 23410 Mk. Hierunter ſind welche von den Feldfrevel⸗ ſtrafen an das Hutperſonal bewilligt worden ſind. Als Zucht⸗ tiere waren 3 Farren, 5 Eber und 4 Böcke in der Farrenſtallung 2 Eber und 9 Böcke in jener zu Ffünf Jahre verluſtig. wird der Schuhmacher Franz Ludwig Kuhn zu ſechs Monate kammer wurde der Taglöhner Joſep) Speck⸗ Mannheim, den 25. Juli 1913. per 50 Kilo Zufuhr Lebend⸗ Schlacht⸗ gewicht 1. Qual. 00—00— Mk. 54—60 90—100„ Kälber 289„ 54—57 30—98„ 3. 51—54 85—-90„ 5 1 48—51 80—85„ Schafe 2. 33—40 75—80ͤ„ a) Stallmaſtſchafe 2*3 38—38 68—70 b) Wedemaſtſchaſe 42„( 2. Qual⸗ 00—00„ 1. Qual. E Schweine 1052„ 63—64 80—81„ 8 63—-64 80—81„ 8 56—57 72—74„ Es wurde bezahlt für das Stück. Luxuspferde— 7„„„900 0099 Arbeitspferde— 15 Pferde—„ zum Schlachten Milchkühe 5 4 8 05 199„ e iegen 2 Zicklein—— Lämmer—„ 0 Zuſammen 1538 Stück 5 Bemerkungenm„%%ͤũ(ꝗ⁸D2öeö—ũ Hander mit Schweinen und Kälbern mittelmäßig, mit Ferk 18 ————ů lebhaft. Buchwert dieſer Tiere 7503 Mk. Der nach Abzug der Einna von 3681 Mk. der Stadtkaſſe verbliebene Aufwand für die te Gebäudeunterhaltung, Anſchaffung und Verpflegung der 31 betrug 12787 Mk. 66 Pf.. Aus dem Groffherzogtum. 0 Karlsruhe, 85. Juli. Die Zahl des Lehrer⸗ perfonals an den hieſigen Volksſchulen ſtellte ſich am Schluſſe des Schuljahres(16. März 1912) auf 410, der eine Ge⸗ ſamtſchülerzahl von 17 308 Aunterſtellt war.„ : Oberſchopfheim, 24. Juli. Der bei der hieſigen Kadaververnichtungsanſtalt als Abdecker beſchäftigte Metzger Joh. Walter von hier hatte ſich an der linken Hand eine Hautabſchü fung zugezogen, half aber trotzdem bei der Sektion eines an Mil brand verendeten Tieres mit. Es trat Blutvergiftung ein, der der Mann, der im Alter von 43 Jahren ſteht und Frau und ſechs Kinder hinterläßt, nach mehrtägigem qualvollem Leiden erlag. Gerichtszeitung. Mannheim, 25. Juli. Ferienſtrafkam Landgerichtsdirektoer Wengler... Franz in der Nacht vom 15. N ſtohlen. Der Dieb, der Taglöhner Wilhelm Zöller, Hofmann in den Hof eingeſtiegen und hatte das Rad gehol darüber war Hofmann aufgewacht. Der vorbeſtrafte Angeklagte wurde zu einem Jahr Gefängnis verurteilt und ihm die Ehren rechte auf drei Jahre aberkannt. Der Taglöhner Adolf JUng ſtahl am 25. Juni d. J. a dem Hauſe E 3, 3 einen Kinderſportswagen im Werte von 1. Mark, für den er 6 M. erlöſte. Jung, der ſich bei ſeinen Diebereien auf Fäſſer oder Wagen beſchränkt, wird zu ſechs Monaten Gefäugnis verurteilt und geht der Ehrenrechte Wegen Sittlichkeitsvergehens im Sinne des 8 176 giff Gefängnis, wegen eines Vergehens der gleichen Art der Tag⸗ löhner Chriſtian Pechel zu acht Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt. BNC. Karlsruhe, 25. Juli. hieſigen Straf⸗ aus Daxlanden wegen eines Vergehens gegen§ 176, Ziffer 3.⸗St.⸗G.⸗B. zu Jahren Zuchthaus verurteilt. In der nämlichen Sitzung erhielt de⸗ Schneider Karl Fellhauer aus Oeſtringen wegen eines gleiche Bergehens 1 Jahr 6 Monate Zuchthaus. .C. Offenburg, 25, Juli. Vor der hieſigen Ferien ſt kam mer hatte ſich der 46 Jahre alte verheiratete Landwirt F Wilhelm Sutter aus Altenheim wegen fahr lä ſſiger Tö zu verantworten. Sutter hatte den verheirateten Landwi Philipps von Altenheim, der im Hofe Sutters mit einem Zechg Unfug getrieben hatte, durch einen Gewehrſchuß niedergeſtreckt. Angoeklagte machte geltend, daß er den Philips nicht habe töte⸗ daß er vielmehr durch einen Schreckſchuß d 215150 del Von der Neckarau, Feudenheim 3 Farren, 2 Eber und 6 Böcke eingeſtellt; in Mannheim und Waldhof ſind 11 Böcke an Landwirte vergeben. aus ſeinem Hof habe vertreiben wollen. auf Freiſpre chun g. 12 Seite General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Mannheim, den 26. Juli 1912. An die K. Fachſchule für Maſchinenbau und Glektrotechnik in Kaiſerstautern(Nebenanſtalt der Kreisoberrealſchule) wird vom 16. September l. J. ab eine Werkmeiſterſchule mit zehnmonatigem Lehrgang angegliedert. Zugelaſſen werden Arbeiter induſtrieller oder ge⸗ werblicher Betriebe, welche eine ſechsfährige praktiſche Tätigkeit einſchließlich einer geordneten Lehrzeit nach⸗ weiſen können. Das Schulgeld beträgt 40 M. jährlich. Anmeldungen ſind tunlichſt bald an das unter⸗ fertigte K. Rektorat zu richten, welches auch zur Er⸗ tetlung weiterer Aufſchlüſſe gern bereit iſt. 914⁴ Kaiſerslautern, 22. Jult 1912. A. Rektorat der Kreisobertealichule. Wohltätigzeitsvorſtellung am 9. November ds. Is. im Gr. Hoftheater hier. Vormerkungen für Plätze werden an der Hoftheaterkaſſe entgegengenommen. Die Einteilung für Büffet und lebende Bilder erfolgt erſt Ende September. Man bittet alle Anfragen und Mitteilungen ſchriftlich an Frauenverein Mannheim, Haus⸗ bhaltungsſchule IL. 3, 1 zu richten. 72938 Das Komitee. Bekanntmachung. Die Beſtimmungen über den Gas⸗ und Strom⸗ bezug haben ab Monat Juli 1912 folgende Aender⸗ ungen erfahren: 883 .) Der Gaspreis wird von 14 Pfg. auf 13,5 Pfg. pro ohra herabgeſetzt und iſt folgender Staffeltarif eiy Aführt: Es koſten die erſten 20000 obm pro Jahr 13,5 Pfg. pro ebm ste folgenden 20000„„„ 12 3 7. 0 E uunb der Verbrauch über 2. N en wurde der Grundpreis für Lichtſtrom von 30 Pfg. auf 40 Pfg. ermäßigt und kommt künftig folgender Tarif zur Auwendung: Es koſten die erſten 3400 KWStd. pro Jahr 40 Pfg. pro KWStd. die folgenden 5600 KWSid. (von 34019000 KWStd. pro Jahe) 30„„ 7 75 75 11 75 1 die folgenden 15000 K WStd. 5 (von 900124000 KWStd. pro Fahr) 26„„ 5 und der Verbrauch über 24000 KWStd. pro Jahr 22„ 77 Die übrigen Beſtimmungen über den Bezug von Gas, ſowie Licht⸗ und Kraftſtrom bleiben unverändert. Die im Monat Juli zum Einzug kommenden Gas⸗ und Stromrechnungen verzeichnen noch den Juni⸗ Verbrauch, ſie ſind alſo nach den alten Preiſen aus⸗ eſtellt. Erſt die im Anguſt zum Einzug kommenden echuungen verzeichnen den Juli⸗Verbrauch, der zu den ermäßigten Preiſen bexechnet wird. Dabei iſt zu berückſichtigen, daß ſich der in den Monatsrechnungen augegebene Verbrauch nicht auf den genauen Verbrauch in dem hetr. Monat ſtützt, ſondern auf den Verbrauch wie er ſich von Ableſung zu Ableſung des Gasmeſſers bezw. Stromzählers ergiebt. Die Ableſungen erfolgen ſtets in Zwiſchenräumen von etwa 30 Tagen. Mannheim, den 8. Juli 1912. Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und EGlektrizitätswerke Maffüf in die Priuzipalſt In dankbarer Auerkennung, daß unſere Be⸗ ſtrebungen von Jahr zu Jahr auf fruchtbareren Boden fallen, wenden ſich die dem unterzeichneten Verein angeſchloſſenen 22 Korporationen mit nahezu 6000 Mitgliedern auch in dieſem Aaſe an die Prinzipalität mit der höfl. Bitte, allen kaufmänniſchen und tech⸗ niſchen Angeſtellten einen angemeſſenen Erholungs⸗ urlaub zu bewilligen. Iſt doch ein ſolcher Urlaub nicht nur für die Angeſtellten, welche aus geſundheit⸗ lichen und Gründen einer Ausſpannung dringend bebürfen, ein großer Nutzen, fondern er dient auch den Intereſſen der Prinzipale dadurch, daß bie Angeſtellten mit neuer Kraft, größerer Schaffens⸗ freudigkeit und wärmerer Hingabe an die Arbeit zu⸗ rückkehren. Manuhelm⸗vudwigshafen a. Rh., im Mai 1912. Verein für Erholungeurſaub u. Ferienaufeuthalt — E. V.— Kaufmänniſcher Verein Maunheim. Berein für Haudlungs⸗Commis von 1858. Kaufmäuniſcher Verein weiblicher Angeſtellter, Maunheim. Berband beulſcher Handlungsgehilfen. Kaufmänniſcher Verein Fraukfurt a. M. N und Conſtantia, Kath. Kaufm. ereine. Bund der techniſch⸗iuduſtriellen Beamten. Deutſcher Gruben⸗ u. Fabrikbeamtenverband. Deutſcher Privat⸗Beamten⸗Verein. Verband der deutſchen Verſicherungs⸗Beamten. Techniſcher Verein Maunheim. Berbanß reiſender Kaufleute Deutſchlaubs. Berein der beutſchen Kaufleute. Ludwigshafeuer Technfker⸗Verein 1908. Jerſenaufenthalt für unſere Mitglieder. Wir haben mit einer großen Anzahl von Hotels, Gaſthäuſern u. Peuſionen bezw. Ferienheimen Ab⸗ kommen getroffen, in welchen unſere Mitglieder ganz weſentliche niedrige Preiſe für ſich und ihre Famklien n zahlen haben. Wir verweiſen auf die bezüglichen eſtimmungen in dem ſoeben erſchienenen Nachſchlage⸗ (Reiſe⸗) Buch(8. Folge), das alle Mitgkieder alsbald durch die Vorſtände zugeſtellt erhalten. 71255 Die Neuausgabe des Nachſchlage⸗(Reiſe⸗) Buches(8. Jolge) enthältwiederum die Abreſſen von über 200 empfehlens⸗ werten Hotels, Gaſthäuſern und Penſionen, ſowohl für beſcheidene als auch höhere Anſprüche, und iſt fſerner zum Preiſe von 20 Pfg. beim hieſigen Ber⸗ kehrsverein ſowie bei der Auskunftsſtelle für Land⸗ aufenthalt, Mannheim, L. 3. 3 b erhältlich. Letztere erteilt außerdem Mittwochs abends von—36 Uhr an Mitglieder und andere Intereſſenten über Ferien⸗ aufenthalt bereitwilligſt und koſtenlos Auskunft. Der Verwaltun .w Auf Teilzahlung ehne Freisaufschlag u. unter streng- ster Diskretion liefert ein grosses reelles Spezlal-Teppleh- u. LInoleum-Haus in Mannheim seine Artikel Teppiche, Bettvorlagen, Gardinen, Sto eee +4 7 eck 3 Sehlat- decken, Diwandecken, Re geled Tüll- u. Erbstülldecken, Felle und Linoleum. Verlangen Sie Muster gratis und franko. Gefl. Oflert. u. 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Be⸗ dingnisheft und Zeich⸗ nungen auf unſerem Ges ſchäftszimmer(Tunnel⸗ ſtraße Nr. 5 Zimmer 2 zur Einſicht, wy auch hie erhült⸗ 25891 Kein Verſandt nach Aus⸗ wärts. Angebote ſpäteſtens big zur öffentlichen Verdin 1 vofabrtan en 5 1912, vormittags 10 Uht, mit der Aufſchrift„Ahort⸗ anſchlüſſe“ verſehen, bei uns einzureichen. uſchlagsfriſt 4 Wochen. annheim, 25. Juli 1912 Gr. Bahnbauinſpektſon, Mütterheralungs⸗ 1fh Süuglingsfürſorgeſeele Ausgehend von der Tatſache, daß durch bdie Gewährung von Bruſt⸗ nahrung ſich die Säug⸗ ingsſterblichkeit amwirk⸗ ſamſten bekämpfen läßt, hat die Stadtgemeinde im Benehmen mit dem Frauenverein eine Müt⸗ terberatungs⸗ u. Säug⸗ lingsfürſorgeſtelle errich⸗ tet. Die Mütterbera⸗ tungsſtelle ſoll eine Zen⸗ traliſation der Rats⸗ u. Auskunftserteilung in Sachen der Säuglings⸗ pflege bewirken und ſie Förderung des Selbſt⸗ ſtillens. Ahre Aufgabe beſteht demgemäß darin, allen Müttern, die ſich in Angelegenheiten der Säuglingspflege daſelbſt einfinden, Belehrung u. Rat unentgeltlich zu er⸗ teilen, außerdem darin, ſolchen Müttern, die ihre Kinder ſelbſt oder doch in der Hauptſache ſelbſt ſtil⸗ len, unter beſtimmten Vorausſetzungen Still⸗ beihilfen) zuzuwenden. Die Stillprämien werden bei regelmäßiger 14tägi⸗ ger Vorſtellung des Säuglings in der Regel bis zur Beendigung des 3. Lebensmonats ge⸗ wührt. 821 Die ütterberatungsſtelle fiudet ſeweilig Dienstag nachmittag von—0 Uhr in der Volksküche in R5 unter ärztlicher Mitwir⸗ kung ſtatt. Wir hoffen, daß die Miltterberatungsſtelle von Frauen der Altſtadt ſowie der Vororte recht rege in Anſpruch genom⸗ men werden wird. Die Stillprämien gelten nicht als Armenunterſtützung ulch die Beeinträchti⸗ gung politiſcher Rechte zur Folge. Mannheim 10. April 1912 Armenkommiſſion: v. Hollander. Köbele. Bekanntmachung. von Bohnen ete. betr. Nr. 31272 J. Der ſegg⸗ ugnnte Bohnenmarkt be⸗ ginnt am Montag, d. 29. ON, 5/6, kauf von Gurken, ſelbſt ſtatt. Bürgermeiſteramt. ————(—— Duumateng U 4, und Küche an T 6, 17. 27447 Liebigtraße 26 Zimmerwohn mit Bade⸗ zimmer u. zu v. Mietgesuche Nähe Waſſerturm eine g⸗od.s⸗Zimmerwohng. mit Küche, Speiſekammer, Bad und Manſarde zum 1. Oktober 1912 geſucht. Angebote mit Preisangabe erb. u. Nr. 3448 an d. Exp. 5 alcherkahf von M. 200.— ocheleg. Bett m. Woll⸗ matratze, 1 Nachttiſch mit uch Dienstag vormittag von Darlehen gon Sefoffgeb. Marmor f. neu bilk. abzu⸗ 5 bis* 12 15 11155 gegen 4 een auai geben. U 6, 20 III. 3922 ahlung geſucht. erten üEsE uue Lücn eee eee mit Perlenbeutelchen und verſchiedenem. Gegen gute Belohnung in der Exped. abzugeben. 3453 stoffe kaufen Sie bekanntlich am Billigsten bei Fordinandweiss Tagnschaffen] Langerötter. Luwmuen D. R. f. M. Ankauf Planten, 0 4, 7, Bauplas beſ. Umſt. halb. (2 hervorragende Maſſen⸗ Nähs der Hauptpost. unt. 2 edingungen Schnuugt Möbe! Beiten ar 1 25 Mk. 18 23826 N 259h u. Mk. 500.— zu ver ev„ An 8267 ertrand, J u. 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