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Die heutige Mittagsausgabe umfaßt 12 Seiten. Celegramme. Marokko unter dem Protektorat. Die Ermordung des Deutſchen Opitz. * Tanger, 4. Aug. Die hieſige deutſche Vertretung ſteht wegen des Falles Opitz durch Funkſpruch bis Mogador und von dort durch Eilboten in Verbindung mit dem deutſchen Konſularagenten in Marakeſch, der die Nachforſchungen nach Opitz nnabläſſig fort⸗ ſetzt. Bisher iſt weder eine ſichere Spur entdeckt, daß Opitz lebt, noch iſt die Leiche gefunden worden. Von den franzöſiſchen Behör⸗ den in Marokko werden die Bemühungen des Konſularagenten unterſtützt. Der Paſcha von Marakeſch zeigt beſonderen Eifer zur Aufklärung der Sache. Für den Fall, daß Opitz einem Ver⸗ brechen zum Opfer gefallen iſt, muß man damit rechnen, daß, da die Marokkaner in ſolchen Fällen die Spuren forgfältig zu verwi⸗ ſchen pflegen, die Nachforſchungen längere Zeit beanſpruchen. Aufruhr im Süden. O London, 5. Aug.(Von unſ. Lond. Bur.) Die Meldun⸗ gen aus Marakeſch, die heute vorliegen, beſagen, daß die Lage im Süden des Sultanats als ſehr bedenklich be⸗ zeichnet werden muß. Alle Susſtämme haben ſich für den Kronprätendenten Muhamed El Hiba erklärt, aber es iſt aller⸗ dings fraglich, ob ſie auch bereit ſein werden, ihre Wohnſttze zu perlaſſen, um ihn auf ſeinem Marſche gegen Marakeſch zu be⸗ gleiten. Die Lage in Marakeſ ch ſelbſt wird gleichfalls als eynſt bezeichnet, weil die Einwohner der Stadt zu den Stäm⸗ men des Susgebietes halten und beſonders dem Prätendenten zugetan ſind. Ein franzöſiſcher Kreuzer patrouilliert die Küſte ab und beſchießt befeſtigte Sterlungen der Susſtämme. El Glaui und M' Tugi haben allerdings ſich dahin geeinigt, einen Vormarſch des Prätendenten auf Ma⸗ rakeſch unter allen Umſtänden zu verhindern. Der Korreſpon⸗ dent der„Times“ in Tanger meldet ſeinem Blatte, daß den Franzoſen nichts anderes übrig bleiben werde, als Mara⸗ kleſch zu beſetzen, was ſie vorausſichtlich auch im Herbſte un werden. 55 „ Rabat, 4. Aug. In letzter Nacht wurde ein franzöſi⸗ ſcher Militärtransport am Ued Kemiſſat von 50 Reitern angegriffen. Die Mannſchaften der Kolonne Gouraud rücken morgen in die Gegend nördlich von Jes ab, um das Vorrücken des Rogi zu verbindern und das politiſche Werk zu vollenden, das im Juni bei Hay Jana begonnen wurde. Der Präſident El Hiba ge⸗ winnt fortgeſetzt an Einfluß bei den Stämmen. Veründerungen im engliſchen Kabinett. OLondon, 5. Aug.(Von unſerm Lond. Bur.) Der libe⸗ rale„Dafly Chronicle“, alſo ein Organ der Regierungspartei, erwähnte heute die ſeit einiger Zeit in Umlauf befindlichen Gerüchte über Veränderungen im Kabinett, die angeblich noch in dieſem Monat vorgenommen werden ſollen. Das Blatt meint, daß Lord Morley, Mſtr. Birrell und der Maſter of Elibank davon betroffen werden würden. Lord Morley fühle ſich nicht mehr kräftig genug, um ſein Amt weiter zu verſehen und wolle deshalb zurücktreten. Mſtr. Birrell fühlt, daß ſeine Geſundheit während der letzten 5 Jahre, während welcher er als erſter Staatsſekretär für Irland tätig war, ſehr gelitten habe und darum wolle er ſich nach einem weniger anſtrengen⸗ den Poſten umſehen. Was endlich den Maſter of Elibank be⸗ treffe, ſo ſoll dieſer als Nachfolger Lorb Gladſtones nach Süd⸗ afrika kommen. Lord Gladſtone werde auf ſeinen Poſten nicht mehr zurückkehren. Das Blatt ſagt, Maſter of Elibank ſei der beſte Einpeitſcher geweſen, den die liberale Partei je gehabt habe und darum wäre es ſehr zu bedauern, wenn er von ſeinem Poſten ſcheiden ſollte. Weiter bemerkt noch das Blatt, es ſei nicht möglich geweſen, eine Beſtätigung dieſer Gerüchte zu erhalten, deshalb dürfe man von ihnen nur mit einer ge⸗ wiſſen Reſerve Kenntnis nehmen. dieſe Gerüchte, Elibank. Auch die„Times“ erwähnt aber nur Lord Gladſtones und Maſter of Opfer der Sommerfeiertage. O London, 5. Aug.(Von unſ. Lond. Bur.) Die Sommer⸗ feiertage, die in London begonnen haben, haben jetzt ſchon eine große Anzahl von Opfern gefordert. Bisher ſind viele Men⸗ ſchen teils beim Baden, teils beim Segeln zu Grunde gegangen. In Leysdown auf der Inſel Sheppey ertranken 9 Pfadfinder aus London. Sie befanden ſich in einem Kahne mit 20 anderen Perſonen zuſammen, als dieſer plötzlich kenterte. 17 Perſonen wurden gerettet, 12 ertranken, darunter die 9 Pfadfinder. Bei Saltdean in der Nähe von Brighton ertranken gleichfalls 4 Pfadfinder aus London beim Baden. Einer von ihnen geriet in eine Untiefe, die anderen ſprangen ihm bei, aber ſie ertran⸗ ken alle vier, bevor ihnen Hilfe gebracht werden konnte. In Margate fuhr ein Küſtenwächter mit ſeinem Sohne und ſeinem Neffen auf der See als das Boot kenterte. Während der Vater und ſein Sohn mit ſchwerer Mühe gerettet werden konnten, er⸗ trank der Neffe. Auch ſonſt werden viele kleinere Unglücksfälle gemeldet und man befürchtet, daß noch viel mehr Menſchen ihr Leben laſſen mußten als bisher bekannt gegeben wurde. * München, 4. Aug. Der deutſche Kronprinz iſt heute früh, von Berlin kommend, mit Freiherrn v. Zobeltitz und Freiherrn v. Frankenſtein hier eingetroffen. Kurz nach neun Uhr fuhr der Kronprinz mit ſeinen beiden Begleitern nach Poſſenhofen zum Beſuch der Herzoginwitwe Karl Theo⸗ dor, Er wird heute mittag die Reiſe im Automobil durch das Allgäu nach Hopfreben(Bregenzer Wald) fortſetzen, wo er ſich zur Jagd länger aufhält, * Wien, 4. Aug. Die„Wiener Zeitung“ bringt anläßlich der Hundertjahrfeier der Kruppſchen Fabrik einen langen Artikel, betitelt:„Ein Jubiläum der Arbeit!“ * Liſſabon, 4. Aug. Miß Oram iſt auf die Intervention des engliſchen Geſandten in Freiheit geſetzt worden. Sie wird in ihrer Wohnung in Gegenwart des Geſandten verhört. * Catauia, 4. Aug. Ueber dem Zentralkrater des Aetna⸗ zeigte ſich eine ſchwere dunkle Rauchwolke, eine Erſchei⸗ nung, die auf vulkaniſche Gruptionen hinzudeuten ſcheint. *Nancy, 4. Aug. Heute vormittag fand in Jarvilla die Ueberführung der Gebeine von 58 1870 gefallenen deut ſchen Soldaten vom alten nach dem neuen Kirchhof ſtatt. wo ein Denkmal für ſie errichtet iſt. An der Feier nahmer der zur deutſchen Botſchaft nach Paris kommandierte Ritt⸗ meiſter Frank, der Vertreter der Präfektur, der Bürgermeiſter mit den Beigeordneten, eine Reihe Offiziere teil. Die Kom pagnie des 79. Linienregiments, ſowie eine Huſaren⸗ und Ar⸗ tillerie⸗Abteilung erwieſen die militäriſchen Ehren. e der Urieg und die Uriſe der Türkei. Die Friedensfrage. Entgegen ben von offiziellen italieniſchen und türkiſchen Kreiſen gegebenen Verſicherungen, daß bisher keine Friedens⸗ verhandlungen in der Schweiz ſtattgefunden haben, meldet „Tribune de Géndve“ aus Evian von informierter Seite und in ganz beſtimmter Form, daß daſelbſt offiziöſe Verhandlun⸗ gen zwiſchen dem gegenwärtig ſich in Genf aufhaltenden Prin⸗ zen Said Hal i m Paſcha und dem italieniſchen Deputierten Profeſſor Guido Fuſinato gepflogen wurden, und zwar habe die türkiſche Regierung die Initiative ergriffen oder viel⸗ mehr durch Said Halim ergreifen laſſen. Den Verhandlungen wurde folgende Baſis zu Grunde gelegt: Prinz Said Halim bot ſeitens der Türkei die Aner⸗ kennung der italieniſchen Okkupation und Ver⸗ waltung Tripolitaniens u. der Cyrenaika an, während Ita⸗ lien den beiden Provinzen politiſche Selbſtändigke 14 unter der Souveränität des Sultans und der Re⸗ gierung eines Vizekönigs bewilligen ſollte. Als Vizekönig ſollte Prinz Said Halmi ſelbſt in Betracht kommen. Ueber die Friedensverhandlungen in der Schweiz wird dem Berliner Korreſpondenten der Neuen Freien Preſſe mit⸗ geteilt: Zwiſchen türkiſchen und italieniſchen Perſönlichkeiten, die jedoch kein offtziellesMandat von ihren Regierungen haben, haben Beſprechungen in der Schweiz ſtattgefunden. Was das neue türkiſche Miniſterium anlangt, ſo weiß man hier, daß es dem Frieden nicht unfreundlich, ja ſogar vielleicht um eine Nuance freundlicher gegenüberſteht als das bisherige Miniſterium. Die Hauptaufgabe der kürkiſchen Regierung bildet aber gegenwärtig der Friede nicht. Ihre nächſten Aufgaben ſind die Beſchwichtigung der Albaneſen und die⸗ Auseinanderſetzungmitder Kammer. Gerade wegen der inneren Schwierigkeiten muß die türkiſche Regie⸗ rung vermeiden, ſich allzu friedensfreundlich zu zeigen, um nicht ihren jungtürkiſchen Gegnern die Möglichkeit zu geben, die Bevölkerung durch das Schlagwort aufzuwiegeln, die Re⸗ gierung ſei im Begriffe, einen unwürdigen Frieden zu ſchlie⸗ ßen. Was die italieniſche Regierung anlangt, ſo nimmt ſie nach wie vor in der Friedensfrage eine abwartende Haltung ein. Die Mächte und die türkiſche Kriſe. Ak. Wien, 4. Auguſt. Von diplomatiſcher Seite gehen Ihrem Korreſpondenten folgende Mitteilungen zu: „Die türkiſche Kriſe har in ver europaiſchen Viplomatie intereſſenten Oeſterreich u. Rußland beſteht zwar nur ein Ein⸗ merkſamkeit hervorgerufen, als man ſich über die Rückſchlä auf Europa noch ziemlich unklar iſt. Die Haltung der Balkan⸗ ſtaaten iſt zwat bekannt, ſie betrachten die Ereigniſſe in der Türkei ſehr peſſimiſtiſch, ſind von der Notwendigkeit einer Intervention überzeugt, wobei man, ſpeziell in Bulgarien, noch immer hofft, ein Eingreifen laſſe ſich auf das diploma⸗ tiſche Gebiet beſchränken. Die Stellungnahme der Mächte iſt aber ſehr unklar, beſonderes Dunkel liegt über den Abſichten Englands, insbeſonders nach der Erklärung des türkiſchen Großweſirs Achmed Mukhtar, die Türkei ſei ent⸗ ſchloſſen, zur Politik von 1908 zurückzukehren, das heißt alſo einen unbedingt anglophilen Kurs einzuſchlagen, wozu noch die jüngſten Darlegungen Greys hinzutreten, an der Zu⸗ kunft des Archipels ſei mehr als eine Macht intereſſiert. Wie weit wird England gehen? Vorderhand läßt ſich nur das eine ſagen, daß es unbedingt ſeinen Schützling Kiamil ans Ruder bringen will, den es ſeinen Plänen vollkommen er⸗ geben weiß. ̃ Vielleicht hat England gehofft, die Zentralmächte Deutſch⸗ land und Oeſterreich⸗Ungarn würden das neue Regime in derſelben Weiſe bekämpfen, wie es dies ſelbſt immer dann ge⸗ tan, ſobald ein ihm unangenehmer Kurs am Balkan einge⸗ ſchlagen wurde, wie es zum Beiſpiel ſofort die Jungtürken auf das heftigſte zu bekämpfen anfing, als es bemerkte, daß dieſe in gute Beziehungen zu Deutſchland traten. Für Eng⸗ land wäre dies ein Vorteil geweſen, es hätte darauf hinge, wieſen, wie die Zentralmächte jede Entwirrung bekämpfen, daß ſie die Korrüption der Jungtürken zu halten ſuchten, womit es die politiſchen Kinder am Balkan noch enger an ſich gekettet hätte. Dieſer Fehler wird aber nicht gemacht werden, ſchon aus der Vergangenheit heraus nicht, Oeſterreich⸗Ungarn und auch Deutſchland werden auch einem Kabinette Kiamil freundſchaftlich gegenüberſtehen, denn für ſie liegt das Haupt⸗ gewicht darauf, daß die türk. Kriſe bald beendet wird und wer dieſes Werk ernſtlich in Angriff nimmt, kann der Unterſtützung der Zentralmächte ſicher ſein, alſo auch Kiamil Paſcha. Wenn bezüglich der Balkanſtaaten und deren Wünſche die Befürchtung ausgeſprochen wird, infolge des mangelnden Ein⸗ verſtändniſſes der Mächte ſeien Gefahren für den europäiſchen Frieden nicht ausgeſchloſſen, ſo ſcheint dieſe Anſicht nicht ſtich⸗ haltig zu ſein. Denn beſtehen auch zwiſchen den Mächten keine poſitiven Vereinbarungen, ſo ſind ſie doch alle darin einig, den Status quo aufrecht zu erhalten. Und dies genügt vom Standpunkte Oeſterreich⸗Ungarns, deſſen Hauptaugenmerk eben dieſer Status quo iſt. Auch zwiſchen den beiden Haupt⸗ verſtändnis über eine paſſtoe Haltung, dieſes genügt aber. Freilich iſt die Gefahr nicht ausgeſchloſſen, die Balkanſtaaten könnten daraus den Mut ſchöpfen, ihre Aſpirationen auf Koſten der europäiſchen Türkei zu verwirklichen, da ſie keine Einmiſchung zu fürchten hätten, man hat aber an den maß⸗ gebenden europäiſchen Zentralſtellen die feſte Ueberzeugung, die Türkei würde in dieſem Falle glänzend ſiegen, ſo daß auch dann keine Gefahren für Europa erwachſen könnten, nachdem der Krieg für alle Fälle lokaliſtert würde. Sollte die Türkei aber nicht imſtande ſein, ſich aus eigener Kraft und auch in der allgemeinen Oeffentlichkeit um ſo mehr Auf⸗ durch Reformaktionen zu helfen und würde Rußland zu e 2. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagblatt). Maunheim, 5. Auguſt. ermittlung die Initiative ergreifen, ſo ſei es allerdings cher, daß es dabei die Unterſtützung Oeſterreichs finden wird. Sicharfe Maßnahmen. Die Regierung ſcheint nunmehr entſchloſſen zu ſein, ener⸗ giſcher vorzugehen; ſie wird nach Auflöſung der Kammer noch wettere bedeutſame Schritte tun. Kräftige Maßregeln zur Berhinderung des Zuſammenſchluſſes jungtürkiſcher Offiziere werden für heute angekündigt. So lautet der Inhalt eines FNonſtantinopelet Telegramms vom geſtrigen Tage. Der An⸗ ündigung iſt die Tat auf dem Fuße gefolgt. Jungtürkiſche Offiziere, die am Samstag an üner Verſammlung teilgenommen haben, wurden geſtern ein⸗ zeln nacheinander verhaftet. Bisher ſind zwanzig Ver⸗ haftungen verfolgt. Des weiteren tritt die Regierung allen fungtürkiſchen Beſtrebungen, die Kammerauflöſung zu hinter⸗ treiben, mit aller Entſchiedenheit entgegen. So wird aus Konſtantinopel gemeldet: Den aus jungtürkiſcher Quelle ſtam⸗ menden Gerüchten, daß die Offiziere in Salontk telegraphiſch ſich gegen die Auflöſung der Kammer ausgeſprochen haben, ſetzt der Kriegsminiſter ein formelles Dementi entgegen. Er erklärt, von allen Korps und aus Albanien ſeien Depeſchen eingelaufen, in denen gebeten werde, die Auflöſung der Kam⸗ mer zu beſchleunigen. Die Jungtürken ihrerſeits geben dem Kriegsminiſter die feindſelige Schärfe vollkommen zurück. So wird in einer am Samstag in der Kammer eingebrachten jungtürkiſchen Inter⸗ pellation an den Kriegsminiſter u. a. geſagt, in der Nacht der Neubildung des Kabinetts habe der Kriegsminiſter die Offiziere der Liga auf die Pforte geladen, ſie dort bewir⸗ tet, und ſich dann wieder zu den Gardekorps nach Stambul zurückbegeben laſſen. Der Kriegsminiſter habe ferner die Offisiere entlaſſen, die ihre Pflicht erfüllen und den Offizier entdecken wollten, der den Drohbrief auf den Tiſch des Präſidenten niedergelegt habe. Außerdem dürf⸗ ken ſich Offiziere, die zu den Deſerteuren von Mo⸗ naſtir gehörten und nach Konſtantinopel geſchickt ſeien, frei e der Stadt und ſogar in den Wandelgängen der Kammer ewegen. 5 755 Konſtantinopel, 4. Auguſt. Kuf dem Freiheitshügel verſammelte ligafeindliche Offi⸗ nere unterzeichneten folgende Erklärung, die dem Kriegs⸗ Riniſter heute unterbreitet werden ſoll: Wir Endesunter⸗ ichneten ſind vollkommen darin einig, daß die Offiziere eder an politiſchen Komitees, noch an anderen Vereinigungen mit politiſchen Zwecken teilnehmen dürfen, noch ſich überhaupt it Fragen der Politik, die außerhalb der militäriſchen Pflichten liegen, beſchäftigen und ſich in die Regierungs⸗ ungelegenheiten und die Grundrechte der Nation einmiſchen dürfen. Wir werden alle Beſchlüſſe und Maßregeln zur Aus⸗ führung bringen, die zur Sicherung der geſetzlichen Ordnung und Unparteilichkeit der Armee getroffen ſind und zukünftig hetroffen werden. UNeue Nombenerploſtonen tennzeichnen den Ernſt der Lage in Albanien. Reuter meldet aus Saloniki: Auf dem Markt von Uesküb ſind zwei Bomben explodiert. Zwei Juden, vier Mohammedaner und 32 Bul⸗ garen wurden getötet, drei Mohammedaner und 11 Bulgaren perwundet. Weitere Meldungen aus dem Aufruhrgebiet lauten: 5 Salo E4. Aug. Infolge der Erklärungen, welche Sbrahi m Paſcha in Priſchtina den verſammelten Arnautenführern gab, wonach die Auflöſung der Kammer ohne vorhergehende Unterſuchung der angeblich vorgekom⸗ menen Mißbräuche undurchführbar ſei, bemächtigte ſich der Arnauten wieder eine größere Erregung. Sie wollen nicht länger mit der Durchführung der Pläne warten, ins⸗ beſondere nicht zugeben, daß die Angelegenheit über den Namaſan verſchleppt werde. Aus Uesküb eingetroffene Privatmeldungen beſtäti⸗ 257 daß in der Umgebung ſich bereits Arnauten⸗ ſcharen zuſammenzuziehen beginnen. Konſtantinopel, 4. Aug. Die Südalbaneſen ſind bereits ſeit einer Woche in Fieri verſammelt. Nach Mitteilungen albaneſiſcher Deputierter verlangen ſie nicht die Auflöſung der Kammer, ſondern ſtellen nur Forderungen, welche auf die Erlangung einer Art Autonomie hinzielen. Schmere Kümmpfe an der montene⸗ Uriniſch⸗türkiſchen Grenze. Konſtantinopel, 4. Aug. Wie die Blätter melden, griffen Montenegriner und Maliſſoren Seltſche und Moikowatz an und geuilleton. chjeater und Rino. Es iſt eine allgemeine Erſcheinung bei faſt allen Theatern BDeutſchlands und Oeſterreichs, daß ihre Einnahmen in den letz⸗ ten Jahren mehr oder weniger zurückgehen. Von dieſem Rück⸗ gang ſind auch die Hoftheater und die Theater in den großen Städten, deren Bevölkerungsziffer ſich raſch vermehrt, nicht gusgeſchloſſen. Uebexeinſtimmend wird die Urſache dieſer be⸗ Hagenswerten Erſcheinung der Konkurrenz der Kinematogra⸗ phen⸗Theater zugeſchrieben. Der Deutſche Bühnenver⸗ ein hat deshalb durch ſeinen Schriftführer Rechtsanwalt Artur WMolff, eine Denkſchrift über die durch das Ueberhand⸗ nehmen der Kinematographen⸗Theater geſchaffenen Mißſtände und Vorſchläge zu einheitlichen geſetzlichen Maßnahmen aus⸗ arbetten faſſen. Im Eingang dieſer Denkſchrift wird darauf hingewieſen, daß die kinematographiſchen Unternehmungen, ſolange ſie ſich noch milt Aufnahmen von Naturſchönheiten befaßten, eine un⸗ bedenkliche, ja begrüßenswerte Ausnützung der neueſten pho⸗ tographiſchen Errungenſchaften waren. Heute aber haben ſie Ich unter geſchickter, manchmal raffinjerter Ausnützung der teueſten techniſchen Errungenſchaften durch die Vorführung von Fandlungen und Begebenheiten aller Art eines Teiles der dra⸗ katiſchen Kunſt bemächtigt. Die kinematographiſch vorgeführ⸗ en lebenden Bilder beſchränken ſich auf gedrängteſte, wortloſe g einer Handlung. Rein bildlich werden Kämpfe und Konflikte dargeſtellt. Dieſe Bilder können nur vermittelſt des Auges auf den Zuſchauer wirken, der die Beweggründe für die einzelne Handlung aus eigener Phantaſte ſich erklären muß. Hierin liegen die Auswüchſe und Schäden der Kinematographen zerſtörten die Wachttürme dieſer Ortſchaften. Die Türken ent⸗ ſandten dorthin Verſtärkungen. Seit geſtern mittag iſt ein all⸗ gemeines Gewehrfeuer längs der montenegriniſchen Grenze im Gange. Bei Kolaſchin ſollen heftige Kämpfe ſtattfinden. * Cetinje, 4. Aug. Ueber die Kämpfe an der montenegri⸗ niſch⸗türkiſchen Grenze wird amtlich gemeldet: Geſtern abend kam es im Gebiet von Kolaſchine bei Moikovae zu einem bluti⸗ gen Grenzkonflikt. Die Türken errichteten vor ihrer Kule in einer Entfernung von 200 Metern, auf montenegriniſchem Ge⸗ biet eine Verſchanzung. Trotz wiederholter Vorſtellungen ſei⸗ tens der montenegriniſchen Regierungen wollten die Türken die Verſchanzungen nicht entfernen. Von früh an griffen die Tür⸗ ken aus den Verſchanzungen die Wachtpoſten der montenegri⸗ niſchen Grenzwache an. Der Kampf, der ſich darauf entſpann, dauerte bis zur ſinkenden Nacht. Die montenegriniſche Grenz⸗ bevölkerung, die durch dieſe Provokation im höchſten Grade be⸗ Die Verſchanzungen wurden ſchließlich entfernt und die Kule dem Erdboden gleichgemacht. Die Verluſte der Montenegriner betragen 10 Tote und 15 Verwundete. Die Türken ließen 60 Tote zurück. * Cetinje, 4. Aug. Amtlich wird gemeldet, daß geſtern nacht in Maliſſia ein lebhafter Kampf zwiſchen Truppen und Angehörigen des Stammes Kaſtrati ſtattgefunden hat. Ge⸗ rüchtweiſe werden neuerliche Zuſammenſtöße zwiſchen Maliſſo⸗ ren und den Truppen gemeldet. Angeblich ſind eine größere Anzahl Soldaten gefangen genommen und entwaffnet worden. Die montenegriniſchen Grenzbehörden erhielten die Weiſung, alle Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Ruhe an ded Grenze zu treffen. Neu⸗Kamerun. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ beſpricht in ihrem Wochenrück⸗ blick ſehr ausführlich die Veröffentlichung des Dr. Ritter vom Reichskolonialamt über Neu⸗Kamerun. Sie verſucht den un⸗ günſtigen Eindruck, den jene Arbeit über die klimatiſchen und geſundheitlichen Verhältniſſe Neu⸗Kameruns gemacht hat, ab⸗ zuſchwächen. Ueber den wirtſchaftlichen Wert des Landes heißt es u..: Die verſchiedenen deutſchen Expeditionen, die demnächſt zur Feſtlegung der Grenze ausreiſen werden, werden reichlich Ge⸗ legenheit haben, authentiſches Material für die endgültige Bildung eines Urteils an Ort und Stelle zu ſammeln. Vor⸗ läufig kann auf Grund der Veröffentlichung des Reichskolonial⸗ amts geſagt werden, daß wir mit Neu⸗Kamerun ein Land er⸗ worben haben, das große natürliche Reichtümer und Entwick⸗ bene a ben in ſich birgt, wenn es auch mit einer Reihe von Nachteilen belaſtet iſt, die die Verwertung dieſer Reich⸗ tümer erſchweren. Der Hauptwert des Landes liegt vorläufig in ſeiner Kautſchukerzeugung. Die Kautſchukpflanzen kommen im ganzen Urwaldgebiete vor, das ſich über mehr als die Hälfte unſeres neuen Beſitzes erſtreckt und Kautſchuk von vorzüglicher Qualität liefert. Die Urwaldzone liefert weiter Elfenbein, Oelfrüchte und Nutzhölzer. Die letzteren ſind für den deutſchen Markt von großer Bedeutung, da der größte Teil der Holzaus⸗ fuhr aus Franzöſiſch⸗Aequatorialafrika ſchon jetzt nach Ham⸗ burg geht. Einen ebenſo wichtigen Ausfuhrartikel können in Zukunft Oelfrüchte bilden, die in verſchiedenen Arten im neuen Gebiete vorkommen. Dabei iſt darauf hinzuweiſen, daß Oel⸗ und Fettfrüchte zu den ausſichtsreichſten Ausfuhrartikeln ge⸗ hören, da der Verbrauch und die Preiſe ſeit einer Reihe von Jahren eine ununterbrochene Aufwärtsbewegung zeigen. Die Ausfuhr dieſer beiden letzten Artikel iſt aber noch mehr von der Schaffung von billigen Verkehrsmitteln abhängig, als die des Kautſchuks. Von dieſem Urwaldgebiete ganz verſchieden iſt der nördliche Teil Neu⸗Kameruns, der ſich öſtlich an Ada⸗ maua anſchließt. Dieſes Land ſoll für den Baumwollbau ſehr geeignet ſein. Die Baumwolle kommt dort wildwachſend vor und wird von den einheimiſchen Machthabern auch ſchon in Pflanzungen gezogen. Die einheimiſche Spinn⸗, Web⸗ und Farbinduſtrie ſteht dort auf einer bemerkenswerten Höhe. Dort ſind vor kurzem auch ſchon Entkernungsmaſchinen und Baum⸗ wollpreſſen eingeführt worden, um die Baumwolle über den Benue⸗Niger zur Ausfuhr bringen zu können. Hier im Nor⸗ den beſteht auch eine bedeutende Vieh⸗ und Pferdezucht. Das Vieh wird jetzt ſchon von Hauſſahändlern in großen Herden nach dem ſüdlichen Sanga⸗ und Übangigebiete getrieben, um das Fleiſchbedürfnis der dortigen Bevölkerung zu befriedigen. Denn in dieſen Gebieten iſt wegen der dort herrſchenden Tſetſe⸗ krankheit eine dauernde Viehhaltung nicht möglich. Lenfant, einer der genaueſten und zuverläſſigſten Kenner des Landes, ſagt über dieſes Land: Nirgends in Afrika habe er ſchönere begründet. Moraliſch unbegreifliche, ja häßliche Szenen, wie ſie in vielen Kunſtwerken des klaſſiſchen und modernen Dramas auf dem Theater zur Darſtellung gebracht werden: Gattenmord, Raub, eheliche Untreue, erotiſche Liebe bei Geſchwiſtern uſw. verlieren bei der Vorführung eines wahren Kunſtwerks auf dem Theater ihre bei bildlicher Darſtellung mögliche ſchädliche Wir⸗ kung, weil im Verlaufe des Dramas die Charaktereigenſchaften, die Beweggründe und die Sühne der handelnden Perſonen für ihre Auflehnung gegen die Allgemeinheit und die ſittliche Welt⸗ ordnung dem Zuſchauer durch des Dichters Worte vermittelt werden. Die rein äußerliche Darſtellung von Handlungen im Kino erregt lediglich die Senſationsluſt des Zuſchauers, ohne nach dem Beiſpiel des Dramas die innere Teilnahme an den Gemütserregungen der Handelnden auszulöſen. Der Zuſchauer ſieht nur den Effekt, nicht den Affekt, ſein ſittliches Empfinden wird nicht veredelt, ſondern verflacht und womöglich verroht. Die knappe Vorführung von Handlungen und Begebenheiten ohne jede innere Begründung führt aber auch bei ſittlich ein⸗ wandfreien kinematographiſchen Bildern zur Oberflächlichkeit und Entwöhnung des Zuſchauers von jeder inneren Gedanken⸗ arbeit, zu falſcher Sentimentalität und zu falſcher Tragik, zu einer Ueberſtürzung der Gefühle überhaupt. Daran iſt das immer möglichſt abwechſlungsreiche Programm ſchuld. Auf ver⸗ zweiflungsvolle Bilder des menſchlichen Elends folgt blitzſchnell eine amerikaniſche Burleske, auf das ernſte Kinodrama eine hu⸗ moriſtiſche Schnurre, auf ein Wunderwerk der Technik eine me⸗ chaniſche Spielerei. Die Schnelligkeit dieſer Wundermaſchine verlangt auch überhaſtende Arbeit des Gehirns, das die man⸗ nigfachen Bilder nicht genügend verarbeiten kann. So wird durch den Kinematographen immer mehr ein beklagenswerter Zug unſerer Zeit verſchärft: ihre überhetzte Anekdotenbildung, die in den geſchickten aktuellen Zeitſchriften und Tagesblättern leichte, oberflächliche Koſt findet und gierig verſchlingt, die von Ereignis zu Ereignis, von Begebenheit zu Begebenheit eilt, nicht mit dem mindeſten Beſtreben, ein Erlebnis tiefer zu er⸗ ſtürzt war, eilte zu den Waffen und unterſtützte die Grenzwache.“ eeeeeeeeee eee eee eeeee Anlegensmeenn pehbenene ffaſſen und zu erleben, ſondern in dem Bemühen, nur ja nichts Neukameruns. Dieſem Gebiete kann man daher bei ſeine) fleißigen und kulturell verhältnismäßig hochſtehenden Bevölke rung eine ſchöne Entwicklung vorherſagen. In welchem Zeit⸗ maße dieſe Entwicklung kommen wird, hängt ganz davon ab wann die natürliche Waſſerverbindung mit dem Meer ſo aus⸗ geſtaltet und durch eine Eiſenbahn mit dem Schari⸗Tſchadſee⸗ gebiete verbunden wird, daß hier eine Ein⸗ und Ausfuhr im großen möglich wird. Vielleicht wird unſer Gebietszuwachs den Vorteil mit ſich bringen, daß endlich die dort oben ſeit langem anſtehenden Verkehrsprobleme in Fluß kommen. Dann wird das reiche und gut bevölkerte Tſchadſeegebiet ein Domi⸗ nium des deutſchen Handels werden. Die„Norddeutſche“ weiſt ferner mit Freuden darauf hin, daß eine wichtige Angabe der Ritterſchen Arbeit bereits be⸗ richtigt werden kann. Der Landvorſprung am Übangi weiſe nämlich einen zum Anlegen größerer Dampfer geeigneten Platz auf, was in der Ritterſchen Darſtellung als zweifelhaff bezeichnet wurde. Deutsehes Reich. 7 Deutſcher Pfarrertag und Jeſuitengeſetz. Dem vom 10.—12 September in Stuttgart ſtattfindenden Deutſchen Pfarrertag wirf der Würt. Pfarrerverein folgende, von Stadtpfarrer Traub⸗Stutt. gart zu begründende Reſolution zum Jeſuitengeſetz unterbreiten: „Der Deutſche Pfarrertag erklärt ſich gegen Aufhebung des Je⸗ ſuitengeſetz, ſowie gegen Umdeutung ſeines Sinnes, wodurch dem Jeſuitenorden im Deutſchen Reich freie Bahn geſchaffen würde. Er bittet Bundesrat und Reichstag, nicht die Hand zu bieten, daß der Jeſuitenorden ſeine für den Frieden der Konfeſſionen, Schule und Staat gleich gefährliche Wirkſamkeit in Deutſchland wieder auf⸗ nehmen kann. Er iſt bereit, zum Abwehrkampf die wertvoll⸗ Arbeit des Evangeliſchen Bundes eifrig zu fördern. Miniſterium und Anlehenspolitik der Badiſchen Gemeinden. Aus dem intereſſanten Schriftwechſel des Großherzoglicher Miniſteriums des Innern und der fämtlichen badiſchen Städte über deren Anlehenspolitik, den die„Badiſche Zeitſchrift für Verwaltung und Verwaltungsrechtspflege“ in ihren neueſten Nummern im Wortlaut veröffentlicht, glauben wir bei der gro⸗ ßen Bedeutung dieſer Sache für die badiſchen Gemeinden und ihre Bürger folgendes zur Kenntnis unſerer Leſer bringen zu ſollen: 15 Das Großherzogliche Miniſterium des Innern hat vor Jah. resfriſt an die Landeskommiſſäre einen Erlaß gerichtet, in dem es die Abſicht kund gibt, auf Grund des ihm zukommenden Auf⸗ ſichtsrechts über die Gemeinden Beſtimmungen über die Auf⸗ nahme von Anlehen durch die Gemeinden zu erlaſſen, in denen hinſichtlich der Zuläſſigkeit der Beſtreitung von Ausgaben aus Anlehensmitteln und hinſichtlich der Heimzahlung der Ge⸗ meindeſchulden weſentlich engere Grenzen gezogen werden ſol; len als ſie bisher üblich waren. Das Miniſterium glaubt zu dieſem Vorgehen Anlaß zu haben in der Tatſache, daß die Schulden der Badiſchen Gemein⸗ den in der Zeit von 1880 bis 1908 von 48 Millionen auf 373 Millionen geſtiegen ſind, darunter die der 5 größten Städte allein von 41,7 Millionen(1888) auf 217 Millionen(1910) und daß die Schuldenlaſt dieſer 5 Städte auf den Kopf des Ein⸗ wohners berechnet, höher ſei als in 6 zum Vergleich herzngo⸗ zogenen außerbadiſchen Städten(Berlin, München, Dresden, Stuttgart, Straßburg, Darmſtadt). Das Miniſterium hält eine Beſchränkung der Gemeinden in der Aufnahme neuer Anlehen deshalb für geboten,—„auch wenn dadurch eine gewiſſe Zurück⸗ haltung in der Ausführung neuer Unternehmungen bedingt werden ſollte, weil, abgeſehen von der für Gemeindeanlehen kein neswegs günſtigen Lage des Geldmarktes die Vermehrung den Schulden eine Belaſtung der Zukunft zu Gunſten der Gegen wart, damit aber eine Verfügung über die künftigen Steuer⸗ kräfte der Gemeinde bedeute, derene ſie für ſpätere Aufgaben jedenfalls in erheblichem Umfang ſelbſt bedürfen werde.“ Das Miniſterium iſt der Meinung, daß die Badiſchen Gemeinden in der Heranziehung von Anlehensmitteln über die angemeſſenen Grenzen nicht ſelten hinausgegangen ſeien, weil es in Baden an genauen Beſtimmungen über deren Zuläſſigkeit gefehlt habe. Das Miniſterium will nun die Fälle beſtimmen, in denen die bisher zugelaſſene Verwendung von Anlehensmitteln künf⸗ tig ausgeſchloſſen ſein ſoll. Dahin gehören in den größeren Städten„Volksſchulbaulichkeiten aller Art“, aber auch„Neu⸗ anlagen von Straßen“,„Erweiterungen, An⸗ und Umbauten gewerblicher Anlagen und Unternehmungen“. Andere Unter⸗ nehmungen der Gemeinden, wie die Erbauung von Theatern, Konzert⸗ und Feſthallen, Monumentalbauten, Stalörverſchöne⸗ rungen“, ſollen nur noch ausnahmsweiſe und nur dann noch aus Anlehensmitteln beſtritten werden dürfen, wenn die Fi⸗ — zu verſäumen. Das bedingt naturgemäß in immer weiterem Maße das Aufhören jeder tiefen und wirklichen Bildung. Wie beim Erwachſenen müſſen ſich die ſchädlichen Einflüſſe des Kino auf das ſittliche Empfinden, den Charakter, den Ver⸗ ſtand, den Kunſtſinn und den äſthetiſchen Geſchmack in weit grö⸗ ßerem Maße bei der empfindſameren und empfänglicheren, aber auch urteilsloſeren Jugend geltend machen. Sie empfindet den Kino als kurzweilige Unterhaltung; bei ihr wird durch die ge⸗ drängte, greifbare Darſtellung einer unmoraliſchen Handlung das noch ſchlafende oder in der Entwicklung begriffene geſchlecht⸗ liche Empfinden geweckt und angeregt oder die Keime für die veranſchaulichten Verbrechen gelegt. Was in dieſer Beziehung von ſchlechter Jugendliteratur und ihrer Bekämpfung gilt, hat bei der unmittelbaren Wahrnehmung von bildmäßig vorgeführ⸗ ten Handlungen um ſo größere Bedeutung. Gerade bei der Jugend laſſen ſich die ſchädlichen Einflüſſe des Kino am greif⸗ barſten nachweiſen. Die Schülervorſtellungen, die gute Klaſſi⸗ kervorſtellungen für ein geringes Eintrittsgeld bieten, waren einſt überfüllt. Seit der Aufnahme der Kinos bleiben ſie viel⸗ fach ganz leer. Die Schuljugend iſt nicht mehr bei Klaſſikern zu ſuchen, ſie erſchöpft ihre unverbrauchten Nerven im Kino. Die Denkſchrift erzählt ſodann noch einige beſonders üble Wahrnehmungen, ſo den Ausſpruch eines ſchulpflichtigen Kna⸗ ben aus gutem Hauſe, der unter anderem ſagte:„So, jetzt brauche ich nur noch einmal ins Kino zu gehen, dann habe ich ganz genau gelernt, wie man einbrechen muß.“ Es kann als Tatſache angeſehen werden, daß die Films verdrängen, waz unſere Volksſchulen in jahrelangen Bemühungen der Jugend an gutem Geſchmack und Empfänglichkeit in emſiger Arbeit bei⸗ gebracht baben. 5 Ueber die raſche Vermehrung der Kinos gibt die Statiſtil Auskunft. Im Jahre 1900 gab es in 33 deutſchen Großſtädten insgeſamt zwei ſtändige kinematographiſche Unternehmungen. Im Jahre 1910 waren es ſchon 84 und in den beiden letzten en N2 n— enu u n ö ee n SFFWWWW F ee 1 Hildesheim war das Stadttheater in der Spielzeit 1910/41 noch das Rauchen geſtattet. Mannheim, 5. Augr ſt. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagblatt). nanz⸗ und Vermögenslage der Gemeinde günſtig und ihre Um⸗ lage niedrig iſt. Jedenfalls ſollen aber derartige Schulden raſcher heimbezahlt werden. An Stelle der Verwendung von Anlehensmitteln empfiehlt das Miniſterium den Gemeinden die Anſammlung von Fonbds, insbeſondere ſogenannten Grunderswerbsfonds, zu deren Bil⸗ dung übrigens auch Anlehensmittel verwendet werden und de⸗ nen auch die Erträgniſſe der Reichszuwachsſteuer zugeführt wer⸗ den ſollen. 11. In ihrer Erwiderung auf die Kundgebung des Großherzog⸗ lichen Miniſteriums weiſen die Städte zunächſt den Vorwurf zurück, daß ſie in der Heranziehung von Aulehensmitteln nicht ſelten über die zuläſſigen Grenzen hinausgegangen ſeien. Sie hätten dieſen Vorwurf ſchon deshalb nicht erwartet, weil die Gemeinden zu allen Aufwendungen aus Aulehensmitteln ſtets die ausdrückliche Genehmigung des Miniſteriums oder der ihm unterſtellten Staatsbehörden erhalten haben. Weder das Wachstum der Städteſchulden noch die Gegen⸗ überſtellung der badiſchen mit einigen anderen Städten. könne ein ſolches Urteil begründen. Für die Beurteilung der Wirtſchaft einer Stadt käme doch überhaupt nicht allein ihr Schuldenſtand, ſondern in erſter Linie ihr Vermögen und ihre Leiſtungsfähigkeit in Betracht, die Höhe der Schulden aber hänge vor allem davon ab, was eine Stadt für ihre Bürger⸗ ſchaft leiſte, ob ſie die Waſſer⸗, Gas⸗, Elektrizitäts⸗, Straßen⸗ bahnverſorgung kommunaliſiert habe wie die badiſchen Städte oder nicht, wie einige der Vergleichsſtädte, deren man übrigens beliebig viele andere mit höherer Schuldenbelaſtung hätte wäh⸗ len können. Die Städte weiſen ſodann durch eingehende Erörterung der einſchlägigen Geſetzesbeſtimmungen nach, daß ihr Verfahren durchaus den geſetzlichen Vorſchriften der Gemeinde⸗ und Städte⸗Ordnung entſpreche, nach denen grundſätzlich auch für Schulhäuſer, Theater, Straßen uſw. die Verwendung von An⸗ lehensmitteln zuläſſig ſei ſowie ferner, daß die Verwendung von Anlehen zur Beſchaffung wertvoller Unternehmungen und zur Erwerbung von Grundbeſitz das Grundſtocks⸗Vermögen der Städte notwendiger Weiſe vermehren müſſe, weil die Tilgung der Anlehen nicht aus Grundſtocks⸗, ſondern aus Wirtſchafts⸗ mitteln beſtritten wird. Die beigegebenen Tabellen demonſtrie⸗ ren deutlich, wie viel mehr das Vermögen der Städte geſtiegen iſt, als ihre Schulden(in Karlsruhe betrug 1875: das Reinver⸗ mögen: 3,76 Millionen, die Schulden 4,794 Millionen; 1910: das Reinvermögen: 63 Millionen, die Schulden 42 Millionen.) Des weiteren legen die Städte dar, daß die beabſichtigten Vorſchriften des Miniſteriums ſich nicht in dem vom Geſetze gegebenen Rahmen halten, alſo der geſetzlichen Grundlage ent⸗ behren, aber auch dem wirtſchaftlichen Zweck der Anlehenspoli⸗ tik nicht gerecht werden. Die Möglichkeit der Beſchaffung von Kapital im Wege der Fondsbildung hätten die Städte ſchon bisher benutzt. Sie komme aber nur in ſolchen Fällen in Be⸗ tracht, in denen ſich künftige Bedürfniſſe jahrzehntelang nach Art und Umfang vorherſehen laſſen, verſage man naturgemüß gegenüber den Bedürfniſſen, die wie Straßen⸗ und Schul⸗ bauten, augenblickliche Befriedigung verlangen, die vielfach durch Geſetzgebung und Verwaltung des Staats den Städten auferlegt ſei. (Schluß folgt.) 11. OGberrheiniſches Kreisturnfeſt. )(Freiburg i. Br., 4. Auguſt. Unſere alte Dreiſamſtadt, des Breisgaus vortreffliche Metropole, prangt anläßlich des 11. Oberrheiniſchen Kreis⸗ kturnfeſtes in ihrem beſten Feſttagskleide und heißt die Jünger Jahns herzlich willkommen. Am Bahnhofe ſchon entbietet eine von bekränzten Flaggenmaſten flankterte Ehrenpforte den Turnern freundlichen Gruß; die Bürgerſchaft hat in freu⸗ digem Wetteifer ihre Häuſer geſchmückt und die ſtädtiſchen und ſtaatlichen Behörden ſtehen ihr hierin nicht nach. Die ganze Stadt iſt ſchon ſeit einiger Zeit voll freudiger Erwartung und iſt beſtrebt, ihr Beſtes zu geben, um den Turnern aus unſerem engeren Vaterlande, der Pfalz und Elſaß⸗Lothringen den Auf⸗ enthalt in ihren Mauern ſo angenehm als möglich zu machen. Bekanntlich ſind acht Sonderzüge eingelegt worden, die die Turner hierher bringen ſollen. Die erſten, die kamen, waren — wer will es ihnen verdenken, ſind ſie doch auch ſonſt immer vorne dran— die feuchtfröhlichen Pfälzerz; ihnen folgten ihre Stammesbrüder diesſeits des Rheins, die Kurpfälzer: die Heidelberger und Mannheimer, dann kamen die Pforz⸗ heimer und Karlsruher. Mit dem Wetter konnte man an den deiden erſten Tagen im großen und ganzen zufrieden ſein. Den Veranſtaltungen ging am Sonntag nachmittag eine Kampfrichterſitzung voraus. Dann begann das Ge⸗ wichtheben der Sechskampf⸗Einzelwetturner, das einen für Turner und Laien gleich intereſſanten Verlauf nahm. Die Feſt⸗ lichkeiten ſelbſt nahmen einen ſchneidigen Auftakt, mit der am Samstag, abends 8 Uhr beginnenden Begrüßungsfeier in der Zelthalle auf dem Feſtplatze. Ueber 6000 Perſonen hatten ſich dazu eingefunden, um vor Beginn der ſchweren und enſcheidenden Wettkämpfe mit Freiburgs Bürgern und Bürge⸗ rinnen einige frohe Stunden zu verleben. Die Feier nahm einen harmoniſchen Verlauf; ſie wurde veranſtaltet von deutſchen Turnern, von Jüngern Jahns. Und das ſagt alles. Weſent⸗ lich zum Gelingen trug die Mitwirkung der Vereinigten Frei⸗ burger Männergeſangvereine bei. Zwei Hauptfaktoren deut⸗ ſchen Weſens und deutſcher Art wirkten alſo hier zuſammen: deutſche Turner und deutſche Sänger. Der Vorſitzende des Freiburger Turnerbundes, der 2. Kreisvertreter des Ober⸗ rheiniſchen Turnkreiſes, der verdienſtvolle Vorſitzende des ge⸗ ſchäftsführenden Ausſchuſſes für das Kreisturnfeſt, Herr Kauf⸗ mann Ludwig Gandenberger, den der Großherzog für ſeine Verdienſte um das Turnweſen mit Ritterkreuz zweiter Klaſſe des Ordens vom Zähringer Löwen auszeichnete, er⸗ öffnete den Abend mit einer kurzen Anſprache, in der er die auswärtigen Turner herzlich willkommen hieß und der Stadt⸗ erwaltung für ihre Unterſtützung des Feſtes beſtens dankte. Der Ehrenvorſitzende des 11. Oberrheiniſchen Kreisturnfeſtes, Herr Oberbürgermeiſter Dr. Winterer wüdigte in bekannter ſchwungvoller Art die Beſtrebungen der Turnvereine. Die all⸗ gemein mit lebhaftem Beifall aufgenommene Rede ſchloß mit einem dreifachen Gut Heil! auf die Turner. Univerſitätspro⸗ feſſor Geh. Hofrat Dr. Fabric ius, ein Freund des deut⸗ ſchen Turnweſens ſchon ſeit Jahrzehnten, wies in ſeiner Feſt⸗ rede auf die Ideale des Turnens hin, das für das Vaterland ſchon Großes geleiſtet habe und heute noch Großes leiſte. Der Redner ließ ſeine beherzigenswerten Worte ausklingen in ein dreifaches Gut Weil! auf das deutſche Vaterland. Verhältnismäßig früh wurde geſtern Abend das Bankett geſchloſſen, denn bereits um 59% Uhr erſcholl heute morgen der Weckruf, der die Turner daran gemahnte, daß ihrer ſchwere Arbeit harrt. Um 6 Uhr traten ſie denn auch auf dem Feſt⸗ platze zum Vereinswetturnen an. Dieſem folgten Wettſpiele der Gaumeiſter um die Kreismeiſterſchaft in Fauſtball, Tam⸗ burinball, Fußball und Schlagball. Großem Intereſſe begeg⸗ nete bei den Zuſchauern namentlich das Keulenſchwingen. Die einzelnen Vorführungen ließen erkennen, daß ihnen eine ſtramme Schulung vorausgegangen war. Um 11 Uhr fand auf dem Feſtplatz Konzert ſtatt, worauf in den einzelnen Wirtſchaf⸗ ten der Stadt das Mittageſſen eingenommen wurde. Um 2 Uhr ſtellten ſich die Vereine außerhalb der Kaiſerbrücke zum Feſtzuge auf, der ſich nach halb 3 Uhr in Bewegung ſetzte. Es nahmen daran über 300 Vereine mit etwa 10000 Turnern teil. An der Spitze ſchritten die hieſige Jugendwehr und das Pfad⸗ finderkorps; im Zuge marſchierten 12 Muſikkapellen mit. Unter den Teilnehmern bemerkte man auch den Neſtor der oberrheini⸗ ſchen Turner, Dr. Langsdorff, der, obwohl er ſchon mehr als 90 Lenze auf dem Rücken hat, wacker bis zum Ende aus⸗ hielt. Auf dem Feſtplatz fanden dann die mittags unter brochenen Uebungen ihre Fortſetzung. Der Großherzog fand ſich am Nachmiltag ebenfalls auf dem Feſtplaze ein, um⸗ einem Teil der Uehungen beizuwohnen Jas neue Verfahren bei der Ein⸗ ſchätzung der Tabakſteuer. Von der Groß h. Zoll⸗ und Steuerdirektion Karlsruhe erhalten wir ſolgende Mitteilung über das neue Verfahren bei der Einſchätzung der Tabakſteuer: Nach dem Tabakſteuergeſetz muß der Tabakpflanzer allen auf ſeinen Grundſtücken gewonnenen Tabak zur amtlichen Verwiegung ſtellen, damit die Höhe der Steuer nach dem Gewicht herechnet wer⸗ den kann. Um prüfen zu können, ob der Pflanzer dieſer Verpflich⸗ tung nachkommt, hat die Steuerverwaltung bisher für jede Ge⸗ markung eine beſondre Kommiſſion ernannt, und dieſe hat auf Grund einer draußen auf dem Felde vorgenommenen Schätzung feſtgeſtellt, daß von jedem Grundſtück mindeſtens ſoundſoviel Kilo⸗ gramm Tabak erzielt werden können. Dieſes Abſchätzungsver⸗ fahren hat auf größern Gemarkungen regelmäßig einen Zeitraum von mehreren Wochen in Anſpruch genommen und große Koſten verurſacht. Trotzdem haben ſeine Ergebniſſe nicht immer befrie⸗ digt, und für den Pflanzer hatte es den Nachteil, daß er unter 22 eeeeee Jahren iſt die Zahl noch ganz bedeutend geſtiegen. zurzeit etwa 300, Breslau, Frankfurt a. M. und Hannover je 40, Karlsruhe, Straßburg und Hildesheim je 5 Kinos. In von 33 862 Perſonen beſucht, im folgenden Jahre, nach Eröff⸗ nung des vierten größeren Kinos, ging der Beſuch auf 17 630 Perſonen zurück. In Elberfeld fiel der Beſuch des Stadtthea⸗ ters von 118 601 Perſonen im Jahre 1906/07 auf 99 055 im Jahre 1911/12, während die Zahl der Kinobeſucher(bei zwei Kinos) von 128 093 auf 880 637 im Jahre 1911(bei 9 Kinos) ſtieg. Aus den gleichen Urſachen iſt der ſtädtiſche Zuſchuß zum Theater in Münſter i. W. von 23 648 M. im Jahr 1906/07 ſtän⸗ dig geſtiegen und im Jahr 1911/12 auf rund 100 000 M. ange⸗ wachſen. Noch kraſſer ſollen die Verhältniſſe in Oeſterreich ſein. Selbſt die blühendſten Städte der dramatiſchen Kunſt ſind durch die Kinos in ihrem Beſtehen bedroht. Zu ihrem Schutz ver⸗ langt die Denkſchrift, daß die Kinematographen den wirklichen Theatern geſetzlich gleich geſtellt werden, während ſie heute noch bevorzugt ſind. So fehlen die ſtrengen Bau⸗ und feuerpolizei⸗ lichen Vorſchriften vollkommen, obwohl die Feuersgefahr grö⸗ ßer iſt, als die der Bühnen, da einer der exploſivſten Stoffe, das Zelluloid, bei den Vorführungen verwendet wird. In den mei⸗ ſten Kinematographen⸗Theatern fehlen auch die in jedem Thea⸗ ter vorgeſchriebenen Rauchabzüge. Dagegen iſt in faſt allen Ein weiterer Vorteil gegenüber den Theatern beſteht in der ununterbrochenen Fortſetzung des Be⸗ triebs. Gerade dieſe fortgeſetzten Vorſtellungen haben viel zur Populariſterung der Kino⸗Theater beigetragen. Die Iinos kön⸗ nen ferner an Feiertagen, an denen die Theater geſchloſſen ſein müſſen, Vorſtellungen veranſtalten. Den Grund für alle dieſe Bevorzugungen der Kinemato⸗ graphen⸗Theater erblickt die Denkſchrift darin, daß die Kinos nach den beſtehenden Vorſchriften der Gewerbeordnung nicht konzeſſionspflichtig ſind. Die Denkſchrift kommt deshalb zu dem Antrag, den 5 33 a der Gewerbeordnung dahin zu erweitern. Berlin hatf daß die polizeiliche Genehmigung nicht nur zur Veranſtaltung theatraliſcher Vorſtellungen, ſondern auch bei bildlichen Dar⸗ ſtellungen überhaupt vorgeſchrieben wird. Damit würde die Erlaubniserteilung für Kinematographen⸗Theater von der Be⸗ dürfnisfrage abhängig gemacht werden und dem weiteren Ueber⸗ handnehmen ein Riegel vorgeſchoben. Außerdem werden noch folgende Forderungen geſtellt: Die Anwendung der gleichen bau⸗ und feuerpolizeilichen Vorſchriften in dem gleichen Um⸗ fang, ohne die geringſte Einſchränkung auf die Kinematogra⸗ phen wie auf die wirklichen Theater, die ſchärſſte Handhabung der Präventiozenſur, die Vorſchriften über die Dauer der Vor⸗ ſtellung und der zwiſchen den einzelnen Vorſtellungen notwen⸗ digen Pauſen, die Vorſchriften, die einer Ueberfüllung vorbeu⸗ gen, die Vorſchriften über den Kinderſchutz, die Verſagung der Schankkonzeſſion, d. h. Verbot alkoholiſcher Getränke, die Vor⸗ ſchriften über das Reklameweſen, die Beſteuerung durch die Kommunalbehörden in höherem Maße als bisher und endlich die Einführung eines hohen Stempels für jedes Filmband. Zum Schluß verwahrt die Denkſchrift ſich gegen den Vor⸗ wurf, daß Knebelungsvorſchriften gegen Kinematographen⸗ Theater verlangt würden. Der deutſche Bühnenverein ſieht ſich zu ſeinen Schritten nur veranlaßt, weil die deutſchen Büh⸗ nen in ihrer Geſamtheit durch die Kinos bedroht werden. Die Kinos bilden einen gefährlichen, ſchwer zu brechenden Wider⸗ ſtand gegen alle künſtleriſchen Beſtrebungen. Sie ver⸗ drängen das hohe Wort und die edle Geſte. Jede mechaniſche Verpielfältigung ſchließt die Kunſt aus. Der Kinematograph und die dramatiſche Kunſt ſeien geborene Feinde. Anders ſei es natürlich da, wo der Kinematograph ſich der Wiſſenſchaft dienſtbar mache. Als Mittel wiſſenſchaftlicher Volksaufklärung werde er der ſorgſamſten Pflege aller Kreiſe des Volkes gewiß ſein, frei von aller Senſation, frei von aller falſchen Kunſt, einem großen Zweck dienſtbar. Um deswillen müßten die Ki⸗ nematographen auf dieſes eine Gebiet beſchränkt bleiben. Da mögen ihnen ſtolze, weite Tempel gebaut werden; denn da wer⸗ Ernte nicht mehr ſo gehemmt wie bisher. 3. Sette. Umſtänden im Einernten der Tabakblätter ſehr gehemmt war, namentlich wenn ſich die Schätzung bei ſchlechtem Wetter lange hinauszog. 5 Dieſe Nachteile möchte die Steuerverwaltung vermeiden, ſie hat daher im vorigen Jahre zum erſten Mal einen Verſuch mit einem andern Verfahren gemacht. Der Verſuch ſoll im laufenden Jahre fortgeſetzt werden. Danach tritt an die Stelle der amtlichen Vor⸗ ausſchätzung des Ernteertrages die Abſchätzung durch den Pflan⸗ z er ſelbſt. 55 Bei dem neuen Verfahren gibt der Pflanzer, wie bisher, bis zum 15. Juli die im Geſetze vorgeſchriebene Anmeldung über ſeine mit Tabak angepflanzten Grundſtücke ab. Außerdem meldet er kurz vor der Ernte bei der Steuereinnehmerei ſeines Wohnortes an, wieviel Tabak er nach ſeiner Meinung auf ſeinen Aeckern wahr⸗ ſcheinlich ernten wird. Der Tabakpflanzer holt ſich zu dieſem Zweck bei der Steuereinnehmerei einen Vordruck lein Formular!, ſchreibt die von ihm geſchätzte Tabakmenge hinein und gibt den ausgefüll⸗ ten Vordruck rechtzeitig dem Steuererheber zurück. Der Zeitpunkt der Ausgabe der Vordrucke, ſowie der Tag, bis zu dem der ausge⸗ füllte Vordruck bei dem Steuererheber abgegeben ſein ſoll, wird in jeder Gemeinde, wie es ortsüblich iſt, bekannt gemacht. Die beim Steuererheber abgegebenen Anmeldungen(Schätzun⸗ gen] werden von einer Kommiſſion geprüft. Zu dieſem Zwecke wird aber keine Beſichtigung der Felder an Ort und Skelle vorgenom⸗ men, die Kommiſſion wird vielmehr die einzelnen Anmeldungen auf dem Rathauſe Stück für Stück durchgehen und dabei prüfen, ob die Anmeldungen ſo angenommen werden können. Zuvor wird die Kommiſſion einige, in verſchiedenen Gemarkungsteilen gelegene Tabakfelder beſichtigen und ſich auf dieſe Weiſe von dem Ausfaflk der diesjährigen Ernte ein ungefähres Bild machen. Den ſo ge⸗ wonnenen Eindruck wird ſie bei der Prüfung der Anmeldungen verwerten. Weigert ſich ein Pflanzer, ſeine Tabakernte abzuſchäzen un anzumelden, ſo muß ſein Grundſtück ſo, wie es bisher geſchehen iſt. von der Kommiſſion beſichtigt und amtlich eingeſchätzt werden. Dasſelbe gilt für den Fall, daß die Kommiſſion die ſchriſtliche n. meldung des Pflanzers für unrichtig hält und auch durch münd⸗ liche Verhandlung mit ihm zu keinem befriedigenden Ergehnſſſe ge⸗ langt. Doch hofft man, daß ſolche Fälle nur ſelten vorkommen, es ja im eigenen Intereſſe jedes Pflanzers liegt die Steuerbeamten bei dem vereinfachten Verfahren zu unterſtüßen. 755 Denn die Vorteile, die der Pflanzer von dem neuen Verfahren hat, ſind nicht gering. Er kann am beſten ſelber ſagen, was ſeſt Acker wahrſcheinlich tragen wird; die Abſchätzung wird alſo ver⸗ mutlich richtiger werden als bisher, und der Pflanzer hat nicht die Umſtände, die er bisher gehabt hat, wenn er weniger Tabak an die Wage bringen konnte, als die Kommiſſion verlangt hatte. Sehr wichtig iſt auch, daß die bisherige Abſchätzung auf dem Feld durch die Kommiſſion oft recht viel Zeit erfordert hat. Ehe die Ab⸗ ſchätzung fertig war, durfte mit dem Abernten nicht angefan werden, auch wenn dies vielleicht wegen ſchlechten Wetters re nbtig geweſen wäre. Nach dem neuen Verfahren dauert das N. ſchäft nur kurze Zeit, wenn alle Pflanzer ihre Felder rechtzeitif abſchätzen, und die Pflanzer ſind dann in der Einbringung Auskunft über die Einzelheiten des neuen Berfahrens ſc von der Steuerbehörde, insbeſondere von den Steuererhebern Steueraufſehern jederzeit erteilt. Jedenfalls wird kein Pflan geſtraft, wenn die Kommiſſion ſeine Anmeldung nicht als rich anerkennt und er ſich auf eine andere Gewichtsmenge laſten will; wenn das einmal vorkommt müſſen eben ſein ſtücke nach dent bishekigen Berfahren amtlich eingeſchätz ſonſt hat es keine übeln Folgen. Und zeigt ſich ſpäter bei wiegung, daß ſich der Pflanzer bei ſeiner Schätzung z Nachteil geirrt, d. h. mehr angemeldet hat, als er nun ſtellen kaun, ſo wird ihm, wenn ſonſt alles in Ordnung iſt, die Steuer v fehlenden Tabak nicht angefordert. Nun iſt zu wünſchen, daß die Tabakpflanzer bereitwilli helfen, daß der Verſuch gelingt. Aus Stadt und Tand. 15 „Maunbeiim, ö. Auguſt 191 „Schütte⸗ganz“ über Verlin. Der Mannheimer Luftſegler„S. L.“führte am Sams⸗ tag und Sonntag zwei glänzende Flüge über de Reichshauptſtadt aus. Wie aus nachſtehender dung hervorgeht, beteiligten ſich auch vier Abtetlungsche Großen Generalſtabes an dem Fluge. Berkiner Zeitunget äußern ſich über die Samstagsfahrt des ſtolzen Luüftſchiffes wie f̃ Igt: 2 en ſie nicht gegen die deu wirken, ſond und neben ihr in wundervoller Verbindung zur Erzz deutſchen Volkes. Dann werde die deutſche Bühne nicht in ihrem durch Jahrhunderte geheiligten Beſitzſtande gefe ſein. Welchen Erfolg die Schritte des Deutſchen Bühnenvereine haben werden, bleibt abzuwarten. Jedenſalls verdienen Ausführungen der Denkſchrift die Beachtung weiteſter Krei Kunſt, Wiſfenſchaft und Lebe Operettenvorſtellungen im Neuen Theater Roſengarten, Als zweite Novität für Mannheim bringt das Enſemb Magdeburger Wilhelmtheater am kommenden Dienstag ei führung von„Der lila Domino“, Operette in 3 Akten 9. Gatti und Bella Jenbach, Muſik von Charles Cuvillier, welche in Leipzig, Bremen und Wiesbaden mit größtem Erfolge ben wurde. Dieſe Operette iſt inſofern eine Seltenheit, als damit woh das erſtemal ein franzöſiſcher Komponiſt einem deutſchen Orig operettentext komponiert hat. Cubillier iſt kein Anfän⸗ beiden Werke„La carte forcee“ und„Sein kleiner Bruder in Paris und Brüſſel Hunderte von Wiederholungen „Der liebe Auguſtin“ kommt Donnerstag zur Wied un Außer der Novität„Der lila Dömino“ iſt für die kommende Wog noch die beliebte Operette„Die Dollarprinzeſſin“ auf den 0 geſetzt. Feſtkonzerte in der Tonhalle München 1912. Die Generalagentur der Feſtkonzerte in der Tonha München 1912, das Amtl. Bayeriſche Reiſebureau vorm Schenker u Co., G. m. b. H. München, Promenadeplatz teilt uns folgendes mit: In dem Geſamtprogramm für am 14. Auguſt unter Ferdinand Löwe's Leitung begin 1 7 2 4. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagblatt). Acannheim, 5. Auguſt. Fahrt des„Schütte⸗Lanz“⸗Luftſchiffes über Berlin. Zu einer größeren Fahrt über das Häuſermeer Berlins ſtieg am Samstag abend.05 Uhr das Luftſchiff„S. L. 1“ vom Flugplatz Johannisthal auf. Schon lange vor der Ab⸗ fahrt hatten ſich Offiziere vor der großen Luftſchiffhalle einge⸗ funden, um der Abfahrt des Luftkreuzers beizuwohnen. Nach⸗ dem ſich der Wind etwas gelegt hatte, wurde das Luftſchiff aus der Halle gebracht und gleich nach 7 Uhr erhob es ſich in die Lüfte. Die Führung lag wieder in den bewährten Händen des Luftſchiffkapitäns Honold. An der Fahrt nahmen auch vier Abteilungschefs des Großen General⸗ ſtabes, die von dem Konſtrukteur des Luftſchiffes, Profeſſor Dr. Schütte, in der Luftſchiffhalle empfangen wurden, teil. Das Luftſchiff nahm ſofort den Kurs nach Berlin, wo es bald darauf geſichtet wurde. Nachdem„S. L. 1“ etwa drei⸗ viertel Stunden über Berlin gekreuzt hatte, kehrte das Luft⸗ ſchiff nach ſeiner Halle in Johannisthal zurück. Ein Roſenregen über Berlin. Berlin, 5. Auguſt.(Von unſ. Berliner Bureau.) Geſtern früh wurde durch das Luftſchiff„Schütte⸗Lanz“ Ber⸗ lin mit einem Roſenregen bedacht. Gegen 8 Uhr früh überflog das Luftſchiff, in welchem auch der Konſtrukteur, Profeſſor Schütte, mitfuhr, die Stadt und bewarf ſie mit ro ten und weißen Roſen. Beſonders reichlich wurde das Kgl. Schloß, das Rathaus, das Brandenburger Tor und das Reichstagsgebäude bedacht. Das Schiff kam von der Döberitzer Heerſtraße, nachdem es.2 in Johannisthal aufge⸗ ſtiegen war und über Köpenik, Halenſee und Charlottenburg gekreuzt hatte. Die Führung hatte wieder der Luftſchiffkapitän Honold. Die FJahrt eudete.18 Min. vor der Halle in Jo⸗ * Von der Luftſchiffwerft Rheinau wird uns zu dem Fluge des Luftſeglers über die Reichshauptſtadt noch mitgeteilt, daß der Führer des Luftſchiffes Honold aſſiſtiert wurde von dem Diplomingenieur Chriſt. Bleiſtein und dem Meteorologen Helfrich. Als Gäſte befanden ſich an Bord die Herren Ka⸗ Hitän z. S. von Puſtau, der bekannte Luftſchiffer Oberleut⸗ nant Stelling und Marinebaumeiſter Peterſen vom ſteichsmarineamt. Die Fahrt verlief zur größten Zufrieden⸗ zeit aller Teilnehmer. Das Luftſchiff dürfte noch zirka 8 Tage in Johannisthal verbleiben. VVerliehen wurde dem Poſtſekretär Vinzenz Keil in FLarlsruhe das Verdienſtkreuz vom Zähringer Löwen, dem Pfarrer Georg Braun in Liggeringen das Ritterkreuz erſter aſſe mit Eichenlaub, Pfarrer Karl Reichert in Mühl⸗ hauſen das Ritterkreuz erſter Klaſſe des Ordens vom Zähringer Döwen und dem Vorfitzenden des Turnerbundes in Freiburg, Kaufmann Ludwig Gandenberger, das Ritterkreuz zwei⸗ ter Klaſſe des Ordens vom Zähringer Löwen. Erteilt wurde dem Oberpoſtſchaffner a. D. Florian Rif⸗ kel in Karlsruhe die nachgeſuchte Erlaubnis zur Annahme und zum Tragen des ihm verliehenen Königlich Preußiſchen Allgemeinen Ehrenzeichens. 28 155 Ernannt wurden die Gerichtsaſſeſſoren Dr. Roland Er b aus Heidelberg, Erich Obkircher aus Mannheim und Dr. Erwin Diebold aus Freiburg zu Amtserichtern, und zwar: Dr. Roland Erb zum Amtsrichter in Mannheim, Erich Obkircher zum Amtsrichter in Neuſtadt und Dr. Erwin Diebold zum Amtsrichter in Donaueſchingen, ſowie der Gerichtsaſſeſſor Ernſt Wickert aus Durlach zum Land⸗ gerichtsſekretär in Waldshut; der Verwaltungsaktuar Karl Hildenbrand zum Regiſtrator und die Kanzleiaſſiſtenten Heinrich Kuhn und Albert Diemer zu Verwaltungs⸗ aktuaren. BVerſetzt wurden der Verwaltungsſekretär Peter Schmitt be der Großh. Uhrmacherſchule in Furtwangen in gleicher Eigenſchaft zur Heil⸗ und Pflegeanſtalt Wiesloch und der Ver⸗ waltungsſekretär Friedrich Müller bei der Filiale des Gr. Landesgewerbeamts in Furtwangen in gleicher Eigenſchaft an die Gr. Uhrmacherſchule in Furtwangen, ſowie der Finanz⸗ aſſiſtent Artur Leicht bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Wies⸗ loch zum Verwaltungsſekretär bei der Filiale des Gr. Landes⸗ gewerbeamts in Furtwangen ernannt. „Meſſerſtecherei. Bei einem Familienzwiſt erhielt heute nacht kurz nach 12 Uhr der 64 Jahre alte, auf dem Gaswerk beſchäftigte Witwer Karl Tröndle, wohnhaft H 7, 7, vor ſeiner Wohnung auf der Straße von ſeinem Stiefſohn Haupt 910 55 2 ſeh 55 dunffihen Der e e das Allgemeine Krankenhaus auffuchen, wo er jedo ld wied Aatlaſſen werden konnte. Selbſtmordverſuch aus Liebeskummer. Die ledige 27 Jahre alte Kellnerin Joſephine Jeroſchnyk trank geſtern vormittag in ihrer Wohnung J 4, 1 eine Kupfervitriol⸗ 5 löſung. Sie wurde in bedenklichem Zuſtande in das Allg. Krankenhaus überführt. Das Motiv der Tat in in Liebes⸗ kummer zu ſuchen. * Der geſtrige Sonntag war ein richtiger Sommertag, an dem es niemand zu Hauſe in ſeinen vier Wänden litt, ſondern hinaus in Gottes freie und ſchöne Natur drängte. Der herr⸗ liche Sonnentag wurde nach den vorangegangenen naßkalten Regentagen doppelt angenehm empfunden und wer nicht ſchon in aller Früh aufbrach und mit dem Dampfroß enteilte, der machte bereits nach Beendigung der Vormittagsgottesdienſte ſeinen Spaziergang und ſuchte die Worte des Geiſtlichen mit den Eindrücken in der Natur in Uebereinſtimmung zu bringen. Und wem wäre bei einem ſolchen Spaziergang draußen in der Natur nicht Gerhards prächtiges Lied eingefallen, in dem er von der Sommerszeit ſo ſchön ſingt:„Geh' aus, mein Herz, und ſuche Freud, In dieſer lieben Sommerszeit, an Deiner Gottes Gaben! Schau an der ſchönen Gärten Zier, Und ſiehe, wie ſie mir und Dir, Sich ausgeſchmücket haben! Die Glück⸗ henn führt ihr Völklein aus, Der Storch baut und bewohnt ſein Haus, Das Schwäblein ſpeiſt die Jungen, Der ſchnelle Hirſch, das leichte Reh, Iſt froh und kommt aus ſeiner Höhe, Ins tiefe Gras geſprungen. Die Bächlein rauſchen in dem Sand und malen ſich an, ihrem Rand, Mit ſchattenreichem Myrten; Die Wieſen liegen hart dabei, und klingen ganz von Luſtgeſchrei, der Schaf' und ihrer Hirten. Die unverdroßne Bie⸗ nenſchar, fliegt hin und her, ſucht hier und dar, ſich edle Honig⸗ ſpeiſe, des ſüßen Weinſtocks ſtarker Saft, Bringt täglich neue Stärk und Kraft, In ſeinen ſchwachen Reiſe.“ Die Stadt war geſtern wie ausgeſtorben, alles war hinausgeſtrömt aus ihr ius Freie. Die verſchiedenen Gartenreſtaurants, wie das Strand⸗ feſt der Großen von überm Neckar waren überfüllt und an dem Hauptbahnhof herrſchte morgens und abends das übliche Sonn⸗ tagsgedränge. Auch für unſere im Odenwald und Schwarz⸗ wald befindlichen Ferienkolonien dürfte der geſtrige Sonntag ein Sonnentag geweſen ſein, an dem ihnen der Kinderhimmel, um mit Hansjakob zu reden, freundlich zugelacht haben dürfte. Aber gegen 6 Uhr abends überzog ſich der Himmel mit dunklen regenvollen Wolken, die bald das ganze Firmament bedeckt hat⸗ ten und eine vorzeitige Dämmerung hervorriefen. Eine panik⸗ artige Flucht ſetzte ein. Alles wollte ſich vor dem jeden Augen⸗ blick losbrechenden Unwetter noch in Sicherheit bringen. Vie⸗ len gelang dies, vielen aber auch nicht. Die Elektriſche wurde geſtürmt, wo man ſie erwiſchen konnte. Durch die Waldpark⸗ ſtraße bewegte ſich zwiſchen 6 und 7 Uhr ein rieſiger Menſchen⸗ ſtrom von Ausflüglern vom Waldpark. In der Pfalz muß das Unwetter ſchon viel früher ausgebrochen ſein; denn das ganze Gewölk in ſüdlicher Richtung glich einer aſchfahlen ſteil empor⸗ ragenden Schwefelwand, aus der jeden Moment Blitze zuckten. Um 7 Uhr erfolgten die elektriſchen Entladungen über unſerer Stadt. Gleichzeitig ſetzte auch ein ſehr heftiger Regen ein. Wenige Minuten nach halb 8 Uhr hörte das Gewitter wieder auf, das eine angenehme erfriſchende Abkühlung im Gefolge gehabt hatte. Das Regenwetter hielt faſt ohne Unterbrechung die ganze Nacht hindurch an und aller Vorausſicht nach dürfte auch der heutige Montag ein verregneter Tag werden. »Südweſtdeutſcher Gautag der techniſch⸗induſtriellen Be⸗ amten. Wie wir erfahren, veranſtaltet der Gau Südweſt⸗ deutſchland des Bundes der techniſch⸗induſtriellen Beamten am Sonntag, den 8. September in Ludwigshafen ſeinen 4. ordent⸗ lichen Gautag. Es werden Delegierte aus allen Teilen des Gaues Südweſtdeutſchland, zu dem das Großherzogtum Baden, die Rheinpfalz und Elſaß⸗Lothringen gehören, an der Tagung teilnehmen. Am 7. September wird eine öffentliche Verſammlung im Reſtaurant Bürgerbräu in Ludwigshafen ſtattfinden, in der ein aktuelles ſozialpolitiſches Thema behan⸗ delt werden ſoll.—. Intereſſenten machen wir ſchon jetzt auf die Tagung aufmerkſam. * Zirkus Schumaunn auf dem Meßplatz. Ver gegenwärtſg in unſerer Stadt gaſtierende Zirkus Schumann bietet in Bezug auf künſtleriſche Darbietungen ein erſtklaſſiges Spezialitätenprogramm, deſſen glänzende Aufmachung und Durchführung nicht nur allſeitige Bewunderung, ſondern auch ſtürmiſchen Beifall erringt. Kaleidoſkop⸗ artig ziehen die Aufführungen an dem Zuſchauer vorüber, ein Bild unterhaltender und feſſelnder wie⸗das andere. Der Zirkus bietet auf dem Gebiete der zirzenſiſchen Kunſt erſtklaſſiſche Neuheiten, die eine angenehme Abwechſlung in die ſonſt üblichen Programme bringen u. die Zuſchauermenge in ſteter Spannung erhalten. Beſonders erwähnt ſei, daß die techniſchen Anordnungen vorzüglich funktionieren, daß die Sitzgelegenheit eine ſehr bequeme iſt und daß namentlich die Sperrſitze ſoweit von der Manege entfernt ſind, daß eine Beläſtigung der Sperrſitzbeſucher gänzlich ausgeſchloſſen iſt. Sämtliche Nummern verdienen Note l. Was den Zirkus beſuchenswert erſcheinen läßt, iſt einmal die in höchſter Vollendung vorgeführte Dreſſurkunſt raſſevoller Pferde, dann aber die wirklich gediegenen Varistsnummern, die in ſehr großer Zahl in das Programm eingeſtreut ſind. In erſter Linie zu erwähnen iſt ſodann das Clowumaterial, das hier in ſo großer Zahl vertreten iſt, wie in keinem anderen Zirkus und deſſen Leiſtungen zwergfellerſchütternde Heiterkeitsausbrüche hervorrufen. Die glänzende Eröffnungsvorſtellung am Samstag abend und die beiden geſtrigen Vorſtellungen dürften dem Zirkus wohl jeden Abend ein volles, ausverkauftes Haus bringen. Mr. Cook eröffuete die Vorſtellung mit einer Szene aus dem Seemannsleben, in der er ſich als ein ebenſo gewandter Reitersmann wie Charakterdarſteller präſentiert. Eine gern geſehene Abwechſlung bringen die keiheits⸗ dreſſuren der 6 ſchottiſchen Ponnyhengte und das Ponnywettrennen, bei welch' letzterem man ſich förmlich ſchüttelte vor Lachen. Herr Ernſt Schumann führte die Freiheitsdreſſuren der allerliebſt aus⸗ ſehenden Pferdchen vor, bei deren Anblick namentlich die Kinder in einen hellen Jubel ausbrachen. Mr. Fillis produzierte ſich als Salto⸗ mortalereiter in unübertrefflichen Leiſtungen. Nunmehr ritten die Herren Ernſt und Oskar Schumann auf prachtvollen, ſtolzen Pferden in die Manege. Reiter und Pferd waren wie von einem Guß. Ein Bild zum Malen. Die Herren ritten ſämtliche Gangarten der hohen Schule, die an Pferd und Reiter gleich hohe Anforderungen ſtellte. Mit einem erſtaunlichen Scharfſinn folgten die Pferde dem Rythmus der Muſik, dem leiſeſten Druck ihrer Reiter gehorchend, Reicher Beifall belohnte die beiden Künſtler für dieſe einzigartige Dreſſurleiſtung. Mit lebhaftem Intereſſe begegnete man auch den großen militäriſchen Sportakt Marshall. Bei dieſer Nummer wiri mit zentnerſchweren Kugeln und Torpedogeſchoſſen wie mit Gummi⸗ ballen jongliert. Eine Gänſehaut überläuft den Zuſchauer, wenn dieſe zentnerſchweren Geſchoſſe in die Höhe geworfen und von dem Künſtler mit dem Nacken aufgefangen werden. Auch das Abfeuerny einer auf einem Leitergerüſt angebrachten Kanone in halber Zirkus⸗ höhe iſt eine höchſt bemerkenswerte Leiſtung des Künſtlers. Die nächſte Nummer bringt, wie das Programm verzeichnet, das größte Wunder der Gegenwart, nämlich Konſul Pathy, Menſch oder Affe. Mau iſt anfänglich wirklich im Zweifel darüber, hat man einen Zwer⸗ oder einen Affen vor ſich. Wie ein kleiner Gentleman kommt Hert Konſul Pathy hereinſpaziert, läßt ſich von einem Stallmeiſter wi ein Kavalier bedienen, ſoupiert und macht dann unter der ſchallende; Heiterkeit der Zuſchauer ſeine Nachttoillette. Es iſt geradezu köſtlich wenn man dieſem Wunderaffen zuſchaut. Sein ganzes Benehmen i eine genaue Kopie des Menſchen. Aber auch als Radfahrer leiſtet den Burſche, den einige der Damen zum Verlieben ſchön fanden, gan; Außergewöhnliches. Einen Glanzpunkt in der Vorſtellung bildet auch das temperamentvolle ſpaniſche Ballett, das mit großer Verve getanz! und ein farbenprächtiges Bild bot. Mr. Cook und Leonard raſten hierauf verſchiedene Male durch die Manege, ihre hals⸗ brecheriſchen Kunſtſtücke zeigend. Von virtuoſer Dreſſur zeugten auch die beiſpielloſen Leiſtungen des Fahnenpferdes„Liebling“, eines edel⸗ gebauten kraftſtrotzenden Pferdes, das beim Intonieren der National⸗ hymue der verſchiedenſten Staaten jeweils die betreffende National⸗ flagge, die vom Stallburſchen gehalten wurden, herausholte. Der komiſche Dreſſurakt von„Dominvd“ von Herrn Direktor Max Schu⸗ mann vorgeführt, und der Voltige⸗Akt der Mlle. Germaine einer ſchiken, graziöſen Erſcheinung, bildeten den Schluß des groß artigen Programms, das bei jedem Beſucher vollſte Anerkennunt 8 Wir können daher einen Beſuch des Zirkus Schumann nur empfehlen. 7 5 *Apollo⸗Theater.„Jobs luſtige Bühne“, die ihr dies⸗ jähriges Gaſtſpiel mit dem übermütigen Schwank„Schieber“ ſo erfolgreich eröffnete, verfügt in dieſem Jahre über ein außerordentlich reichhaltiges Repertoir, das vertragsmäßig ſämtlich hier ausgeführt werden muß. Infolgedeſſen kann „Schieber“ nur noch bis einſchließlich Donnerstag den 8. Aug. gegeben werden. Am Freitag, den 9. Auguſt, findet die Pre⸗ miere der zweiten Lachnovität Job's ſtatt. Wer den tollen Wirrwarr, der durch die„Schieber“ allabendlich entſteht, noch nicht geſehen hat, verſäume nicht, eine der nächſten Vor⸗ ſtellungen zu beſuchen. Eine ſpätere Wiederholung dieſes prächtigen Schwankes iſt gänzlich ausgeſchloſſen. * Das Volksfeſt der Großen Karnevalgeſellſchaft Neckar⸗ vorſtadt E. V. auf der Neckarwieſe hatte ſich am geſtrigen Sonntag eines guten Beſuches zu erfreuen. Ueber 20 000 Beſucher hatten ſich auf dem langgeſtreckten Feſtplatze eingefunden. Das Wetter war der Veranſtaltung ſehr günſtig. Gegen 7 Uhr jedoch zogen ſchwere Gewitterwolken herauf und ein orkanartiger Sturm brach los, dem ein ſtarker Regen folgte. Alles ſtrömte dem Ausgange zu, um ein ſchützendes Dach aufzuſuchen. Nur in den großen gedeckten Bierzelten, die gepfropft voll waren, hielten ſich die Beſuchen. Die Große Karnevalgeſellſchaft Neckarvorſtadt hatte ſich die groß⸗ Mühe gegeben, um den Beſuch ſo angenehm wie möglich zu ge⸗ ſtalten. Unter den vielen Verkaufsſtänden, waren ein Kaſper⸗ theater, Kegelbahn, ſowie eine Schaubude der Südd. Olympia⸗ Truppe, in der ſich Ringkämpfer weißer und ſchwarzer Abſtam⸗ mung produzierten, plaziert, Reifenſpiel⸗ und Schießſtände, in welchen den Siegern ſchöne Preiſe winkten, waren dicht umlagert. Neben den großen Bierzelten, Feſtwirt Metz war eine Weinhalle, in welcher ein guter Pfälzer und Bergſträßler verzapft wurde, er⸗ richtet. Das Elferratscafé der Konditorei Hirſch ſowie eine Neuheit, die alkoholfreie Nollſche Sennhütte, waren gut beſucht. Verſchiedene Vereine wie Fußballklub Phönix Mannheim und Ludwigshafen, die ein intereſſantes Geſellſchaftsſpiel, welches mil 4 zu I zugunſten der Mannheimer ausging, und ihnen einen ſchönen Pokal der Geſellſchaft einbrachte, ſowie der Südd Dreſſurverein für Schutz⸗ und Polizeihunde waren vertreten. Letzterer führte eine Dienſthund⸗Prüfung vor, in welcher Schäfer⸗ hunde, Dobermannpiſcher, Aixedale⸗Terrier zur Vorführung ka⸗ men. Beſonders intereſſant geſtaltete ſich die Arbeit eines Poli⸗ zeihundes, welcher einen mit einem Schutzanzug verſehenen, mar⸗ kierten Verbrecher, ſolange feſthielt, und ſich förmlich an ihm feſt. biß bis der Hundebeſitzer den Verbrecher aus der ſehr unange⸗ nehmen Situation befreite. Unter etwa 30 Preiſen entfiel der erſte Preis auf eine Dobermann⸗Rüde, welche eine ausgezeichnete Arbeit lieferte. Die Kapellen Blum und Schöner konzertierten an verſchiedenen Stellen des Feſtplatzes. Die ausgezeichnete Ver⸗ anſtaltung wurde durch das einſetzende Regenwetter ſtark beein⸗ trächtigt. Es wäre zu wünſchen, daß der heutigen Fortſetzung des Volksfeſtes ein gleich ausgezeichneter Beſuch wie Wetter beſchieder ſei am geſtrigen Tage, damit das heute abend ſtattfindende Feuer⸗ der Schmied), Maßler(Siebente Symphonfe), Pfißner(Du⸗ bverture von Heilbronn), Reger(Hiller⸗Varia⸗ tionen), Schillings(Prolog zum König Oedipus), Strauß (Till Eulenſpiegel, Don Juan Symphonia Domeſtica) und Wolf(Italieniſche Serenade) vertreten. Die Eintrittskarten und ausffthrliche Proſpekte ſind durch das Amtl. Bayer. Reiſe⸗ burequ G. m. b. H. vorm. Schenker u. Co., München, Pro⸗ menadeplatz 16, erhältlich. Der Deutſche Schillerbund 73— veröffentlicht ſoeben ein neues Werbeheft, das einen geſchicht⸗ lichen Rückblick auf die Entſtehung und das Wirken des Bundes, Stimmen über die Idee der Weimarer Nationalfeſtſpiele für die deutſche Jugend(Wildenbruch, Roſegger, Karl Lamprecht Friedrich Paulſen, Eruft Wachler), eine Schilderung der kulturhiſtoriſchen Be⸗ deutung Weimars, Stimmen über die Feſtſpiele von 1909 und 1911 (ſehr mannigfaltig, glle Gebiete berührend), die Satzungen des Deutſchen Schillerbundes, Nachrichten über den gegenwärtigen Stand(85 Ortsgruppen, 6448 Mitglieder) und endlich die Beding⸗ Aungen der Teilnahme an den Feſtſpielen enthält. Aus einer gelegent⸗ llichen Notiz erſehen wir, daß die Feſtſpiele 1913 durch den derzei⸗ tigen Vermögensſtand bereits geſichert ſind; das ſoll uns aber nicht abhalten, alle Deutſchen, die etwas für eine gute Sache tun wollen, auf dieſes, auch bereits durch eine kaiſerliche Stiftung ausgezeich⸗ nete Unternehmen hinzuweiſen, Dgs Werbeheft erhält man gratis durch die Geſchäftsſtelle des Deutſchen Schillerbundes in Weimar. Für das nächſte Jahr, das Jubeljahr der Befreiungskriege, ſind, wie wir hören(die der Intendanz des Gr. Hoftheaters in Weimar vorausgeſetzt), Goethes„Goetz“, Schillers„Jungfrau“ (bekanntlich das meiſt geſpielte höhere Drama vor den Befreiungs⸗ kriegen), Kleiſts Hermannsſchlacht“ und Wildenbruchs„Väter und Söhne oder„Colberg“ in Ausſicht genommen. Heinrich Sontheim. Aus Stuttgart wird uns geſchrieben. Mit dem am Frei⸗ kag abend im Patriarchenalter von 92 Jahren verſtorbenen Kam⸗ merſänger a. D. Heinrich Sontheim iſt der glänzendſte Stern Leiner der glanzvollſten Epochen der Stuttgarter Hofoper aus dem Ledben gegangen. Heinrich Sontheim gebörte dem Verband der Stuttgarter Hofbühne von 1850 bis 1872 an, er blieb aber noch lange über dieſe Zeit hinaus in lebhafter Verbindung nicht bloß mit dem Hoftheater, ſondern auch mit der Stuttgarter Bevölkerung Unter ihm, ſowie den Meiſtern Piſchek u. Schütky und der unver⸗ geſſenen Marlow hatte die Stuttgarter Oper eine Glanzperiode, die ſeither nicht mehr überboten wurde. Nach ſeinem Ausſcheiden aus dem engeren Hoftheaterverband unternahm er noch verſchiedene Gaſtſpielreiſen, die ihn namentlich nach Wien führten. In Stutt⸗ gart ſelbſt iſt er, namentlich zu Wohltätigkeitszwecken, noch mehr⸗ fach auf der Bühne und im Konzertſaal erſchienen, und ſein letz⸗ tes öffentliches Auftreten aus Anlaß ſeines 80. Geburtstages am 3. Februar 1900, wo Sontheim noch mit jugendlicher Friſche in Raymunds„Verſchwender“ ſang, geſtaltete ſich zu einem ſenſatio⸗ nellen Bühnenereignis und zu einer ſtürmiſchen Huldigung für den Künſtler. Sontheims Stimme war geradezu phänomenal, und viele Kunſtkritiker bezeichneten Sontheim als den erſten Helden⸗ tenor ſeiner Zeit. Heinrich Sontheim wurde 1820 in Jeben⸗ ſen,.⸗A. Göppingen, geboren. Sein Vater, ein hauſierender Krä⸗ mer, wollte ihn dem Wagnerhandwerk zuführen, wozu aber der muſikaliſch begabte Knabe nur wenig Luſt zeigte. Bei einem Auf⸗ enthalt in Bad Boll wurde der württ. Miniſter Vollnagel auf die muſikaliſche Begabung des jungen Sontheim, der zuvor ſchon beim Göpingen Stadtzinkeniſten Unterricht in Geſang und Violinſpiel erhalten hatte, aufmerkſam und führte ihn dem muſikaliſchen Stu⸗ dium in Stuttgart zu. Schon nach zweijährigem Studium war der Kunſtjünger ſo weit, daß er im Karlsruher Hoftheater Probe ſingen durfte, und zwar mit ſolchem Erfolg, daß er ſofortige Anſtellung am Karlsruher Hoftheater fand. Nach einigen Gaſt⸗ ſpielreiſen kehrte er 1850 nach Stuttgart zurück und erhielt alsbald einen lebenslänglichen Vertrag, mit dem er zeitlebens für die Stuttgarter Hofbühne gewonnen war. Bis in die letzten Wochen ſeines Lebens herein erfreute ſich Sontheim einer außergewöhn⸗ lichen Rüigkeit. Noch jeden Tag konnte man ihn auf den belebteſten Straßen der Stadt u. in ſeinen Stammlokalen zu ſehen. Nur in den letzten 14 Tagen wurde ihm das Gehen ſo ſchwer, daß er zu Hauſe bleiben mußte. Ohne Krankheit ſchlief er am Freitag abend an Altersſchwäche ein. Die operationsloſe Krebsheilung. Dr. med. Adolf Zeller in Weilheim⸗Teck, der, wie gemeldel mit einer neuen Methode der operationsloſen Krebsheilung be⸗ achtenswerte Erfolge erzielt hat, erklärt, daß er nähere Angaben über ſein Verfahren nicht machen könne, da er ſeine Methode zuerſt der ärztlichen Welt wiſſenſchaftlich darlegen und begründen müſſe. Dies werde in Bälde der Fall ſein. Eine von ihm gegebene wiſſen⸗ ſchaftliche Darlegung ſeiner Methode mit einem Begleitwort von Geheimrat Czerny⸗Heidelberg werde in der Münchener Medizi⸗ niſchen Wochenſchrift demnächſt erſcheinen. Neues Theater im Noſengarten. Lehärs„Graf von Luxemburg“. Die Samstags-⸗Aufführung von Lehärs dreiaktiger Operetk: „Der Graf von Luxemburg“ bewegte ſich in ſteigerndem Gelingen; Der erſte Akt war im ganzen matt und ſchüchtern. Der unſichtban Chor hatte es ein bißchen eilig im Tempo, der Dialog kam nich ſchlagfertig genug, der Graf ſelbſt erſchien etwas zu ſpät, ſo daß der bombaſtiſch aufgeputzte Empfangschor ſeine Wirkung einbüßen mußte. Hermann Leven ſang, ſo viel ich hörte, den verſchuldeten Grafen und Lebemann Rense zum erſten Male. Seine begreifliche Unſicherheit, ſein etwas farbloſes Spiel war ſicherlich nicht von Vorteil für den erſten Akt. Stimmlich hatte der Gaſt mehr Glück, ſein Tenor zeigt mehr baritonalen Beiklang und könnte an natür⸗ licher Schönheit noch gewinnen, wenn das leidige Vibrato ver⸗ mieden würde. Weit beſſer gelang der zweite Akt, wo alle die lyri⸗ ſchen Momente dem Titelhelden beſſer lagen. Zum vollen Eindruck gerade dieſer Lehärſchen Operette, die muſikaliſch und vor allem tettlich auf recht wackeligen Füßen ſteht, gehört ein hervorragend —— Die Zahl der bis zum 30. Juli l. J. Auguſt. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagblatt). werk, welches dem Volksfeſt einen ſchönen Yöſchluß geben Follte effektvoll zur Ausführung kommen kann. Mit dieſem Volksfeſt⸗ Arrangement hatte die Große Karnevalgeſellſchaft Neckarvorſtadt wiederum aufs neue gezeigt, was ſie in bezug auf Vergnügen leiſten kann. Ihre Arbeit und Mühe mit der Durchführung dieſes Feſtes dürfte mit dem geſtrigen finanziellen Erfolg, der der Großen nur zu gönnen iſt, reichlich aufgewogen ſein. PMolizeibericht vom 5. Auguſt 1912. Selbſtmord. ſich am 3. ds. Mts. ein verheirateter Maurer aus noch unbe⸗ kannter Urſache erhängt. Selbſtmordverſuche. Die Ehefrau eines in 8 2 wohnenden Gipſers trank am 1. ds. Mts. in ſelbſtmörderiſcher Abſicht Lyſol und mußte deshalb mittelſt Droſchke in das Allgem. Krankenhaus überführt werden. Amt 3. ds. Mts. feuerte ein 34 Jahre alter lediger Fabrik⸗ arbeiter aus Rebenau auf einer Bank am Friedrichsring bei 40 6 einen Piſtolenſchuß auf ſich und verletzte ſich bedeutend im unde. Aus Liebeskummer verſuchte ſich geſtern vormittag eine 27 Jahre alte ledige Kellnerin hier in ihrer Wohnung mit⸗ telſt Blauſäure zu vergiften. Ohne ſich zu verletzen ſchoß geſtern nacht 11 Uhr ein ver⸗ heirateter Wirt im Hausgang ſeiner Wohnung in II 7 in der Abſicht, ſich zu töten, drei Revolverſchüſſe auf ſich ab. Beweg⸗ grund iſt unbekannt. Unfälle. Beim Reinigen eines Apparates zog ſich am 2. ds. Mts. ein 26 Jahre alter Ingenieur von hier im Hauſe N 7, 22 erhebliche Brandwunden an der linken Hand zu. In einer Schuhmacherwerkſtätte in F 6 trat am 2.., Mts. ein 27 Jahre alter Schäftenmacher aus Unvorſichtigkeit in ein Meſſer und verletzte ſich die Sehne des linken Beines. Einen Unterſchenkelbruch erlitt am 2. ds. Mts. ein 49 Jahre alter Maurer von Lampertheim im ſtädt. Gaswerk hier dadurch, daß ihm beim Schmieren eines Wagens dieſer auf, das Bein fiel. 5 An der Ecke der Rheindamm⸗ und Rheinvillenſtraße geriet am 3. ds. Mts. ein 5 Jahre alter Knabe unter das Fuhrwerk einer hieſigen Wurſtfabrik und wurde mehrfach verletzt. 5 Verhaftet wurden 30 Perſonen wegen verſchie⸗ dener ſtrafbarer Handlungen. —— Sportliche Rundſchau. Dienstag, 6. Auguſt. Heringsdorf. Oſtſec⸗Hürdenrennen: Bille— Lord Mayor. 5 Vineta⸗Jagdrennen: Hackler's Beaudiy— Dur Bill. Heringsdorfer Jagdreunen: Val d' Amour— Aſtree III. Damen⸗Preis: Waterman— Lad's Love. Merkur⸗Hürdenrennen:(Ballade!— Farneſe— Syrühfeuer. Kurhaus⸗Flachrennen:(Schönbrunn)— Oos— Iſoline. aen. U Pri du Gouvernement: Recompenſe— Laſt Patron. Prix de Neuſtrie: Traquenard— Relic. 5 Graud Saint Leger de France: Sainte Ange 3— Le Municipal. Prix du Chemin de Fer: Harrh de Windt— Lady Tottenham. Prix de la Ville de Caen: Harry de Windt— Vade Mecum 2. Prix de Louvigny: Jeune Mondaine— Scob. 8 8 Radrennen. Köln. 100 Kilometer, 1. inart, 2. Stellbrink, 3. Mauß, 4. Lavalede.— Erfurt. 60 Kilometer. 1. Ebert, 1 Std. 3 Sek., 2. Nettelbeck, 1750 Meter zurück, 3. Roſenlöcher, 3200 Meter zurück.— Hannover: 40 Kilometer. mann. 60 Kilometer. 1. 1 1 4. Scheuermann. 2000 Meter. 1. Peter, 2. Oſtermeier.— Chemnitz. 100 Kilometer. 1. Vannik, 1110:28, 2. Janke, 3. Darragon, 4. Didier. 60 Kilometer. 1. Jaquelin, 2. Hall.— Antwerpen. 50 Kilometer hinter Tandem. 1. Vanhouvert, 2. Brockvot. Oſten de, 4. Auguſt. Derby'Oſtende. 40 000 Fres. 1. Bar. Luudens Flor Fina(Aſchworth), 2. Charles Martel, Ferner: Le Samourai, Gallion'Or, Aviſo, Carte Blanche. 44:10; 17, 24, 51:10. Aus dem Großherzogtum. Birkenau, 3. Aug. Die hieſige achtbare Familie Schmiedemeiſter Schork wurde in tiefe Trauer verſetzt. Es wurde ihr nämlich aus Budapeſt die telegraphiſche Nachricht, daß ihr älteſter, 26 Jahre alter Sohn dorten plötzlich geſtorben ſei. Der junge Mann ſtand nämlich ſeit kurzem in dieſer Stadt als Kunſtſchloſſer in Arbeit. Der Vater begab ſich ſofort dahin, um den braven Sohn wenigſtens als Leiche heimzu⸗ bringen. Der Verſtorbene erlernte m Nul ſchloſſerei und war mehvere Jahre als Geſelle daſelbſt beſchäftigt. Am Samstag wurde auf dem hieſigen Standesamte ein Braut⸗ paar getraut, das zuſammen 124 Jahre zählt. Der Bräutigam, ein Rentner und Witwer aus Berlin, iſt 60 Jahre alt, und die „Fräulein Braut“, ein Birkenauer Kind, hat bereits 64 Lenze hinter ſich. ):(Heidelberg, 3. Auguſt. Bü temberg hat dem Großh. Muſikdirektor Profeſſor D. Philipp Wolfrum, hier das Ritterkreuz des Ordens der württem⸗ bergiſchen Krone verliehen. 55 (Heidelberg, 3. Auguſt. Prof. Dr. Adolf Koch tat heute mit ſeinem journaliſtiſchen Seminar, etwa 30 Damen und Herren, eine Studienreiſe nach Schweden an, die etwa fünf Wochen in Anſpruch nimmt. 90„Bad Dürrheim, 3. Auguſt. Unſeren Badeort beſuchten in dieſem Jahre bis jetzt 2887 Kurgäſte und Fremde. abgegebenen Bäder be⸗ trägt 48 279. )( Radolfzell, 3. Auguſt. Der Bürgerausſchuß ge⸗ nehmigte die Aufnahme eines Anlehens von 200 000 Mk. eeee* 5 flotter, bühnengewandter und formengeſchmeidiger Bonvivant, der die Titelrolle tatſächlich zum Brennpunkte zu machen weiß. Dazu fehlte dem Gaſte noch viel, doch das kann er ſicher alles noch lernen. Herr Niesler war in dieſer Hinſicht das gerade Gegenſtück. Er iſt 195 ein routinierter Charakterdarſteller, nur hätte ſein ruſſiſch ge⸗ färbtes Deutſch noch ein wenig extravaganter ſein dürfen. Roſel van Born hatte dieſe Nüance ihrer Rolle köſtlich getroffen. Ihre Gräfin Staſa Kokozew wirkte als eine humorvolle Karikatur. Mathias Meyers gab auch diesmal wieder einen ſtimmlich wohl⸗ aufgelegten und ſchmachtend liebenden Maler Briſſard. Die beſten Leiſtungen des Abends aber lagen in Damenhänden. Eliſe Weiß⸗ bach als Angele und Elſe Heinrich als Juliette ſuchten ſich gegen⸗ ſeitig zu überbieten. Beide Darſtellerinnen beſitzen die erforder⸗ lichen Stimmittel, graziöſe Bewegungskunſt und pulſierendes Ge⸗ fſtaltungsleben. 8 Der fröhliche Beifall des ziemlich gut beſuchten Saales unter⸗ brach oft den Fortgang der Handlung, gewiß ein deutliches Zeichen, daß die Zuhörerſchaft in beſter Stimmung den walzerluſtigen Abenp verbrachketet Im Keller ſeiner Wohnung in J 7 hat 1. Guignard 30.10, 2. Salchow, 3. Scheuer⸗ Salchow 44:17, 2. Walthour, 3. Guignard, 3. Balſamo. in Mannheim die Kunſt⸗ Der König von Würt⸗ bei der Karlsruher Lebensverſicherung zu 4½ Prozent. führen. In⸗ folge des Schweizer Bankkrachs iſt bei den benachbarten Kaſſen keine Kapitalaufnahme zu machen. Letzte Nachrichten und Telegramme. Der Großblock in Bayern. * München, 3. Auguſt. Die bayeriſche Sozialdemokratie iſt am Samstag nachmittag zu ihrem 11. Parteitage in Landshut d. d. Iſar zuſammengetreten. Der Parteitag brachte zunächſt eine grundſätzliche Ausſprache über das Wahlabkommen, das bei den letzten Landtagswahlen zwiſchen den Minderheitsparteien gegen das Zentrum getroffen worden war. Ein Teil der Redner verur⸗ teilte prinzipiell jedes Zuſammengehen der Sozialdemokratie mit den bürgerlichen Purteien, während die große Mehrheit die tak⸗ tiſche Notwendigkeit des letzten Zuſammengehens anerkannte und das Kompromiß billigte. Das Ergebnis dieſer Debatte kam in fol⸗ gendem Antrage zum Ausdruck, der gegen 17 Stimmen lanwe⸗ ſend waren ungefähr 200 Stimmberechtigte) angenommen wurde: Der Parteitag erklärt ſich mit der Tätigkeit des Landesvorſtandes einverſtanden. Die Tripel⸗Entente. m. Köln, 5. Aug.(Priv⸗Tel.) Gegenüber den Verſicherungen des ruſſiſchen auswärtigen Amtes, daß von einem bevorſtehenden Beſuch des Königs von England nichts bekannt ſei, er⸗ fährt der Petersburger Korreſpondent der„Kölniſchen Zeitung“ aus glaubwürdiger Quelle, daß ein unmittelbarer Briefwechſel zwi⸗ ſchen den Monarchen ſtattfindet und der Beſuch außer Frage ſei. Das Marineab kommen ſei inſofern abgeſchloſſen, als der Admialr Lieven bei ſeinem Aufenthalte in Frankreich entſprechende Unterhandlungen abgeſchloſſen habe. * Petersburg, 4. Auguſt.„Nowoje Wremja“ ſchreibt in ihrem Leitartikel, daß die Marinekonvention das franzö⸗ ſiſch⸗ruſſiſche Bündnis, wenn nicht erweitere, ſo doch feſtige. In den erſten Jahren des Zweibundes herrſchte das Gefühl über den Verſtand. Dieſe Tage gingen vorüber. Die Enttäuſchungen, die Rußland während des japaniſchen Krieges und Frankreich wäh⸗ rend der Marokkofrage erlebten, brachten den Vorteil, daß das Un⸗ mögliche von dem Schwierigen ſcharf getrennt wurde.— Das Blatt ſtimmt der Agence Havas zu, daß die techniſche Marinekonvention an dem Bündnis nichts ändere und ſieht in dem Abſchluß zu einer Zeit, wo die ruſſiſche Flotte noch nicht vorhanden, das Zeichen des franzöſiſchen Vertrauens.„Birſchowija“ ſchreibt: Die Konvention braucht Deutſchland nicht zu beunruhigen, da ſie rein defenſiven Charakter trägt. Sie gewinnt nur Bedeutung, wenn die Diplo⸗ matie der Triple⸗Entente die freie Ausfahrt der ruſſiſchen Flotte aus dem Schwarzen Meer erreicht. Der Rrieg und die Kriſe der Türkei. m. Köln, 5 5Auguſt. Einer Meldung der„Köln. Ztg.“ aus Uesküb zufolge, ſind in Kotchane nach der Bomben⸗Explo⸗ ſion Unruhen ausgebrochen, woran ſich auch Militär beteiligt. Von den 170 Verletzten dürfte kaum die Hälfte mit dem Lehen davon kommen. Gendarmerie und Polizeiverſtärkungen ſind eingetroffen. In Petersburg verlautet, daß ſeit kurzem eine geheime Konferenz in ürich zwiſchen türkiſchen und italieniſchen Be⸗ vollmächtigten tage, um den Abſchluß des Friedens herbeizu⸗ Die Auflöſung der Kammer. Berlin, 5. Auguſt.(Von unſ. Berliner Bureau.) Aus Konſtantinopel wird gemeldet: Völlig überraſcht iſt geſtern die Auflöſung der Kammer durch ein Kaiſerl. Irade erfolgt. Geſtern mittag erſchien der Miniſter im Senat, welcher zu einer außerordentlichen Sitzung einberufen worden war. Der Mi⸗ niſterrat hatte am Samstag beſchloſſen, den Senat zu erſuchen, ſoſort ber die von der Kammer bereits genehmigte Aenderung des Artikels 43 der Verfaſſung zu beraten. Dieſe Aenderung beſtimmt, daß bei einer Auflöſung des Parlaments die neu zuſammentretende Kammer nur als Fortſetzung der alten Kam⸗ mer anzuſehen ſei. Die Senatoren waren ſchon am Samstag Abend zu einer außerordentlichen Sitzung für geſtern mittag geladen worden. Die Sitzung war geheim. Die Regierung berichtete zunächſt über die Lage und erſuchte um Annahme der Aenderung des Artikels 43. Die Verfaſſungskommiſſion des Senats genehmigte die Aenderungen, welche der Senat dann annahm. Von 34 anweſenden Senatoren waren 28 für, 5 gegen die Verfaſſungsänderung. Nach der Annahme der Aende⸗ rung durch den Senat beſchloß das Kabinett die Auflöfung der Kammer, welche ſofort nach Albanien gemeldet wurde, nachdem der Sultan das betreffende Frade unterzeichnet hatte. Nach dem neuen Geſetz iſt die Legislaturperiode der Kammer um 4 Tage überſchritten. In der Kammerſitzung von heute wird der Großweſir das Irade über das Aendern der Legis⸗ laturperiode verleſen. Die Bevölkerung der Hauptſtadt wußte geſtern abend 8 Uhr noch nichts von der Auflöſung. Auch die Kammerſitzung vom Samstag war auf einen ſo energiſchen Schritt nicht vorbereitet. * Konſtantinopel, 5. Aug. Die Miniſter, ein⸗ ſchließlich Hilmi Paſcha, hatten an der geſtrigen Sitzung des Senats teilgenommen. Die Entſchließung der Miniſter, auf der ſofortigen Schließung der Kammer zu beſtehen, wurde auf Grund von Telegrammen, die nach Albanien geſandt waren, gefaßt. Die Arbeit des Senats war äußerſt mühſam. Wie verlautet, wird die Kammer heute vormittag vor der Verleſung des Schließungsdekrets verſuchen, dem Kriegsminiſter ein Tadelsvotum zu erteilen. 2 85 * KHonſtantinopel, 4. Aug. Der Beſchluß des Se⸗ nats über die Schli'eßung der Legislaturperiode der Kammer wurde mit 28 gegen 5 Stimmen gefaßt. Da⸗ gegen ſtimmten die Senatoren Aſchmed Riza, der geweſene Scheich El Islam Manſakiaceim, der Wallache Baſſaria, der Bulgare Tilcoff und General Huſſein Paſcha. Alle Mitglieder der Union für Freiheit und Fortſchritt und der ehemalige Kriegsminiſter Mahmud Schefket Paſcha enthielten ſich der Ab⸗ ſtimmung. 5 5 w. Konſtantinopel, 4. Aug.(Wiener Korr.⸗Bureau.) Der geſtrige Beſchluß des Miniſterrats, den Senat heute zu einer außerordentlichen Sitzung einzuberufen, wurde ſo geheim gehalten, daß bis zum Nachmittag niemand, nicht einmal die Deputierten wußten, daß der Senat tage. Die gheeime Sitzung war außer⸗ ordentlich intereſſant und bewegt, doch wird von den Senatoren das größte Stillſchweigen beobachtet. Im Laufe der * Als maximale Belaſtung der durch horizontale wurde, wie bei der Kirche in St. Blaſien, wieder Zweck eingerammten Holzpfählen aufgeſetzt war. räumungsarbeiten in der projektierten Weiſe von beiten uſw. erfahren die„M. N..“ dieſes: erlitten, doch beſteht bei ihnen zur Debatte kam es zu einem Zwiſchenfall zwiſchen Marſchall Fuad und dem walachiſchen Senator Baſſoxia, der leidenſchaftlich die Auk⸗ 4 ganzen Lande geteilt. löſung der Kammer bekämpfte. Der Beſchluß der Regierung wird als ein geſchicktes Manöver angeſehen, das die unmittelbare Auf⸗ löſung der Kammer bewerkſtelligt, während man auf dem bisher verfolgten Wege dazu noch über einen Monat hätte brauchen müſſen. Die Friedensverſuche. Berlin, 5. Auguſt.(Von unſerm Berliner Bureau. Der Meldung, daß in der Schweiz zwiſchen Italien und der Türkei unverbindlich über den Frieden unterhandelt würde, war don italieniſcher Seite widerſprochen worden. Nunmehr meldet der „Secola“aus Evian-Les Bains, daß Fuſinato geſtern dort eine ſehr lange Unterredung mit dem Prinzen Sais Alem Paſcha, deſſen Auftrag als Friedensvermittler bom gegenwärtigen Mini⸗ ſterium beſtätigt worden ſei, gehabt habe. Dagegen hätten die Un⸗ terhandlungen noch zu keinem greifbaren Reſultate geführt, jedoch ſei Hoffnung vorhanden, in den nächſten Tagen eine ſichere Grund⸗ lage für ein vorläufiges Uebereinkommen zu erreichen. Die Einſturzkataſtrophe bei Nürnberg. Das folgenſchwere Unglück, daß das Großkraftwerk Fran ⸗ ken getroffen, hält noch immer die Gemüter in Aufregung. Beſonders werden auch beſprochen die Urſachen des Ein⸗ ſturzes, über die anfangs verſchiedene Vermutungen herrſchten. Von autoritativer Seite wird folgendes mitg teilt: Es ſind nicht Konſtruktionsteile aus Eiſen eingeſtürzt vielmehr ſind die Lehrgerüſte, die zur Aufnahme ſolcher Kon ſtruktionsteile beſtimmt ſind, bei einer Probebelaſtung ſammengeſtürzt. Dieſe Probebelaſtung war am Mittwoch gonnen und bis Freitag morgen fortgeſetzt worden, da man in der nächſten Zeit das Dach auf den Rohbau aufſetzen wollt Die Belaſtung erfolgte mit Sandſäcken im Geſamtgewicht vo 23 000 Zentnern. Man nimmt an, daß der ſtarke Regen de letzten Tage mit Schuld geweſen iſt an den Urſachen des Eir ſturzes, da er das Gewicht der Sandſäcke bedeutend erhöh und auch wohl den Baugrund, der aus reinem Sandbod beſteht, gelockert haben dürfte. Am Unglückstage ſelbſt ha ſich bet der Prüfung der Probebelaſtung durchaus kein An zeichen irgend einer Unregelmäßigkeit ergeben. Der Ein erfolgte ganz plötzlich, nach Angabe von Augenzeugen 8 Uhr 10 Min. In der Nähe übende Soldaten ſchildern ihr⸗ Eindruck dahin, daß man meinte, einen über eine Brücke rolle den Eiſenbahnzug zu hören. Die Firma Dyckerhoff u. Widmann, A. derlaſſung Nürnberg, die die Bauleitung hatte, teilt Das eingeſtürzte Gerüſt iſt Eigentum der Firma Heint Kling jr.(Karlsruhe), die auch die Aufſtellung des Gerüſte unter eigener Verantwortung übernahm. Das Gerüſt wurd bereits von unſerer Niederlaſſung Karlsruhe einmal verw det für den Neubau einer Eiſenbetonkuppel der Kirche in S Blaſien im Schwarzwald. Bei dieſem Bau erhielt das Leh gerüſt eine Belaſtung von rund 800 Kg./ Qm. Bei der Probebelaſtung, die vor dem Aufbringe des hölzernen Lehrgerüſtes für die Kuppel ſtattfand wurd das Gerüſt mit der 1½fachen Laſt, alſo 1200 Km. /O laſtet, und es hat ſich ſowohl in der Probebelaſtung, wie au während der Ausführung des Baues tadellos bewährt. E beſtand alfo keinerlei Bedenken, die Rüſtung für den Neuba der Maſchinenhalle am Großkraftwerk Franken wieder z verwenden. Das Gerüſt erhielt hiet, entſprechend den Al meſſungen der Halle, eine Breite von rund Länge von 40 Meterm und eine Höhe von faß Winkeleiſen verſtrebten ſenkrechten Stützen 5000 Kilogramm berechnet; ſie war aber geri der Kirche in St. Blaſien. Die Aufſtellung tümer des Gerüſtes in verantwortlicher Weiſe üb Auf die eiſerne Rüſtung ſollte erſt das eigentliche hölzer! Lehrgerüſt für die aus Eiſenbeton herzuſtellende Dachkon ſtruktion aufgebracht werden. Bevor dieſe Arbeit durchge wurde, wurde unſererſeits wieder eine Probelaſtung Rüſtung angeordnet, um deren Standſicherheit ernett prüfen. Die Belaſtung wurde durch Aufbringen von S. ſäcken bewerkſtelligt und zwar wurde damit am letzten woch begonnen und die Belaſtung am Donnerstag fortgeſ Die Urſache des am Freitag früh erfolgten ſturzes der Rüſtung konnte bisher einwandfrei noch feſtgeſtellt werden. Zweifelsohne haben durch Regen der letzten Nacht die Sandſäcke viel Waſſer aufge men, wodurch eine weſentliche Erhöhung der Belaftung fand und vielleicht auch eine ungleichmäßige Setzung Untergrundes verurſacht wurde. Doch durfte dies nicht d zum Einſturz führen, da das Gerüſt einerſeits auch ein höhere Laſt aushalten mußte, andererſeits, u zu bermeiden, auf den in den Boden beſonde alſo nur die Vermutung übrig, daß der Zuſam Rüſtung durch Reißen einer oder m bindungsſchrauben am Anſchluß der die vertikalen Stützen geſtört wu die Gefahr eines Ausknickens der ſenkrechten gegeben war. 1 Während der Probebelaſtung wurde das Gerüſt nach den verſchiedenen Geſichtspunkten hin beobachte konnten bis zum Moment des Einſturzes irgendwelch 79155 die auf eine Gefahr hindeuteten, nicht erden. Beſonders hervorheben möchten wir, daß a ausgeführten Eiſenbetonkonſtruktion keinerlei eingetreten ſind und daß der Bau nach Vollendu geſtellt wird. Ueber das Befinden der Verletzten, über die R * Nürnberg, 3. Aug. Im ſtädtiſchen Krankenhaus ſich heute morgen 3 4Verunglückte. Bei dreien vou ihnen be cht Lebensgefhar. Vier weitere Verunglückte haben ſchwere Ve⸗ rlit och 6 Zeit keine Lebensgef übrigen weiſen leichtere Verletzungen auf. Miniſterpräſidet herr v. Hertling erſuchte den Bürgermeiſter Bräutigam telegr der Leitung des Großkraftwerkes den Ausdruck ſeiner auf zer Trauer über den Unglücksfall zu übermitteln, der ſo vielen brab Arbeitern und Familienvätern das Leben gekoſtet habe. Allenthalb iſt man voll des Lobes über die Ingolſtädter Pioniere, die, uhne Gefahr zu achten, die durch einen etwaigen Einſturz des Transp turmes und der Backſteinmauern drohen konnte, alsbald nach Udafück an die Rettung gingen. Erſt nachdem ſümtliche Verungrück 15 daran, 1 Rettungsarbeiten zu organ ieren, daß ſie mit möglichſt wenig Gefahr für die Beteil verbunden ſind. 5 25 8 Die Teilnahme der Bevölkerung für die Opf ſtrophe und deren Angehörige iſt allgemein Si 2W2EE 8. Seitt General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagblatt). Mannheim, 5. Anguſt 1912. Landwirtſchaft. Lonbef Bergſtraße, 4. Aug. Em Spaziergang in die Umgebung läßt uns erkennen, daß mit der Getreide⸗ ernte ſo ziemlich aufgeräumt iſt. Dieſelbe iſt gut oder doch zufriedenſtellend ausgefallen, ſowohl was Körnerertrag als Strohertrag anbelangt. Vielfach ſind ſchon die Dreſchmaſchinen in Tätigkeit, beſonders um die Gerſte auszudreſchen, wozu gewöhnlich die Zeit zwiſchen Getreide⸗ und Tabakernte benutzt wird. Der Tabak hat ſich auf den Regen gut entwickelt und berſpricht reichen Ertrag. Auch die Futtergewächſe ſtehen recht üppig und die Kartoffelfelder ſehen dieſes Jahr zu der forkgeſchriktenen Zeit noch vollſtändig grün het und ber⸗ ſprechen teich eErnte, Frühkartoffeln werden ſeit einigen Wochen ſchon ausgemacht oder zu—7 Mk. per Zentnet ver⸗ kauft. Auch das Obſt geht bei der günſtigen Witterung ſeiner vollſtändigen Entwicktung und Reife entgegen, und in vielen Lagen der Weinberge ſieht es hoffnungsvoll aus; hof⸗ fentlich wird das Jahr 1912 noch einen„guten Tropfen“ zu⸗ legen. Getreidehandel hat noch nicht eingeſetzt. Für Gerſte beſteht noch kein beſtimmter Preis. W. Volkswirtschaft. Schiffahrtsabgabendenkſchrift (Aus Nr. 7 des Berichts der Handelskammer für den Kreis Mannheim.) Eine von dem Syndikus des Vereins zur Wahrung der Rhein⸗ chiffahrtsintereſſen in Duisburg Herrn Dr. Bartſch verfaßte und don den Handelskammerſyndiei Meesmann⸗Mainz, Dr. Karſt⸗ Presden und Dr. Blauſtein⸗Mannhelm redigierte Denkſchrift über die Tätigkeit der Arbeitsausſchüſſe der Rhein⸗, Weſer⸗ und Elbe⸗ intereſſenten zur Bekämpfung der Schiffahrtsabgaben und ihres aus den genannten vier Herren beſtehenden Aktionskomitees iſt bieſer Nummer beigefügt. Wenn es auch nicht gelungen iſt, die Einführung von Schiffahrtsabgaben durch die Faktoren der Reichs⸗ geſetzgebung ganz zu verhindern, ſo ergibt ſich doch aus dem Rechenſchaftsbericht, welche erheblichen Veränderungen zum Nutzen don Handel, Induſtrie u. Verkehr die ürſprüngliche Geſetzesabſicht erfahren hal. Zunächſt iſt die Einführung des Geſetzes nur im Gebiete ber Weſer möglich, da für den Rhein und die Elbe die auf Grund völkerrechtlicher Verträge zur Mitwirkung notwendigen ausländiſchen Staaten Niederlande und Oeſterreich⸗Ungarn der Einführung nach wie vor entſchieden widetſtreben. Oberfränkiſche Handelskummer. Im Jahresbericht der oberfrünkiſchen Handelskammer ſeißt es:„Die bei den Lohnkämpfen in Oberfranken gemachten Erfahrungen zeigen, daß die Ar beits w illigen bei Streiks Beſchimpfungen, Bedrohungen und Berfolgungen bis in die Familiehinein über ſich ergehen laſſen mußten, ohne dagegen geſchützt zu ſein. Dieſer mangelnde Schutz iſt zum Teil auf die unzureichende Anwen⸗ dung der beſtehenden Geſetzesvorſchriften, beſonders aber darauf zurückzuführen, daß dieſe Vorſchriften keinen vorbeu⸗ genden Charakter haben. Auch wo die Möglichkeit beſteht, grobe Ausſchreitungen gegen die Arbeitswilligen auf Grund des§ 158 der Gewerbeordnung und der allgemeinen Nechts⸗ normen des Sttafgeſetzbuches zu verhüten, odet doch zur Straf⸗ verfolgung zu bringen, kann die Einſchüchterung der Arbeits⸗ willigen durch die Streikpoſten, der pfychologtiſche Zwang, welchem die Arbeitswilligen aus Furcht vor den Streikenden unterliegen, nicht aufgehoben werden. Die Verhütung dieſes Zwanges, die künſtliche Ausſchaltung det Furcht der Arbeits⸗ willigen vor den Streikenden iſt aber zum mindeſten ebenſo wichtig wie die nachträgliche Beſtrafung ſolcher Streikenden, die ſich Ausſchreitungen gegen Arbeitswillige zuſchulden kom⸗ men laſſen. Es muß daher das Streikpoſtenſtehen, d. h. die planmäßige Ueberwachung der Arhbeitswilligen, durch eine entſprechende Ergänzung des§ 153 det Gewerbeordnung ver⸗ boten werden. Wit wollen das Koalitionsrecht der Arbeiter in keiner Weiſe antaſten, verlangen auch kein Sondergeſetz, ſondern nur einen Ausbau der Gewerbeordnung in der Rich⸗ kung, daß den Arbeitswilligen hinreichende Garantien für den Schutz der perſönlichen Freiheit, auf den jeder Staatsbürger Anſpruch hat, gegeben werden. Außerdem iſt zu fordern, daß bei Lohnkämpfen ſofort der Schutz der Ar⸗ ſchreitungen ſtattgefunden haben. Die Verhandlungen wegen ſolcher Ausſchreitungen müſſen jeweils ohne Verzug durch⸗ geführt werden,, damit die erwünſchte abſchreckende Wirkung auf die Streikenden erzielt wird. Das Schickſal der deukſchen Induſtrie und das Los der Arbeiter güngen in hohem Maße davon ab, daß die Lohnkämpfe In tuhigere Bahnen zurückgeführt werden.“ Ueber die unbefriedigende Lage im Weinhandel Außert ſich die Handelskammer zu Koblenz in ihrem Jahres⸗ bericht u..: Die Marktlage war für den Weinhandel im leßten Jahre abermals ungünſtig. Einerſeits waren die Preiſe, die die Produzenten namentlich für den 191ber Wein forderten, ſehr Föch, und auf der anderen Seite war das weintrinkende Publikum nicht geneigt, für kleinere Weine ſolche Preiſe anzulegen, wie der Handel ſie fordern mußte, ſollte das Geſchäft nicht verluſtbrin⸗ gend ſein. So war der Weinhandel vielfach zur Zurückhaltung im Ankauf gezwungen. Denn bei ſolchen Preisbildungen, wie in den letzten Jahren, die viele Verbraucher dem Weingenuß entfremdet unb ſomit den Abfatz erheblich verringert haben, iſt es dem Wein⸗ handek nicht zu berargen, wenn er ſich nicht dazu verſteht, über⸗ mäßig teure Weine auf Vorrat zu kaufen und einzulagern auf die Gefahr hin, die Folgen eines etwaigen ſpäteren Preisrückgangs zugunſten der Winzer auf ſich nehmen zu müſſen, ſondern ſich da⸗ rauf beſchränkt, den wirklich notwendigen Bedarf einzukaufen. An in Veinen früherer Jabrgänge auf das Mindeſtmaß zu be⸗ ſchränken. Dazu kam ein Nachlaſſen der Nachfrage im Auslande, was einen bemerkenswerten Rückgang des Abſatzes, wie überall, ſo auch im Kammerbezirk zur Folge hatte. Wo nicht geradezu mit Verluſt gearbeitet wurde, war der Gewinn des Weinhandels ſehr beſcheiden und entſprach jedenfalls nicht entfernt den Sorgen und Anſtrengungen, die der Weinhandel ſeit Jahren in wachſen⸗ dem Maße gehabßt hatte. Die im Weinhandel hertſchenden miß⸗ lichen Zuſtände werden erſt dann einer Beſſerung Platz machen können, wenn eine reichliche Ernte in Konſumweinen bei normalen Preiſen erzielt wird, ſo daß dem Publikum Wein wieder zu mäßigem Preiſe geboten werden kann. Deutſche Wuaffen⸗ und Munitionsfabriken, Berlin⸗Katlsruhe. Angeſichts bon Preßerörterungen über bei der Geſellſchaft in ein⸗ zelnen Abteilungen eingetretene ſchlechtere Beſchäftigung und im Zuſammenhang damit ſtehende Arbeiterentlaſſungen, bietet der In⸗ halt eines unterm 31. Fuli d. J. an einen Aktionär gerichteten Schreibens Intereſſe. Dieſes bezieht ſich auf die in der Generalver⸗ ſammlung vom 8. April d. J. gemachten Mitteilungen, wonach auch für das laufende Jahr ein günſtiges Ergebnis in Ausſicht zu neh⸗ men ſei und fügt hinzu, daß nach dem bisherigen Verlauf an dieſer Erwartung feſtgehalten werden könne. Eiſenwerk Kaiſerslautern.⸗G. In der Generalberſammlung wurde beſchloſſen, aus dem nach Abzug von M. M. 108 015(i. V. M. 68 888) für Abſchreibungen verhleibenden R eingewinn von M. 172 621(97 398), wie ſchon gemeldet, 8(i. V. 5)“ Dividen de zu verteilen und dem Reſervefonds 2 M. 10 000(0) zu überweiſen. Der Bericht des Vorſtandes beſagt, daß das vorliegende Arbeits⸗ quantum für das laufende Geſchäftsjahr zufriedenſtellend ſei, die Preiſe aber immer noch zu wünſchen übrig ließen. Mannheimer Marktbericht vom 5. Aug. .. .10—.30 .00—.00 .00—.60 Birnen per PfBö. Kirſchen ver Pfd. Heidelbeeren per Pfd. Trauben per Pfö..50—.60 Bfirſiſche per Pfd..60—.80 Nüſſe per 25 St..00—.00 Haſelnüſſe per Pfd..50—.00 Eier per 5 Stück.28=.50 Butter per Pfö...15—.50 Haändkäſe 10 Stück..40—.50 Breſem per Pfd..60—.00 Hecht per Pfd..00—.20 Barſch per Pföb....80—.00 Weißfiſche per Pfd..40—.00 Laberdan per Pfö...00—.00 Stockfiſche per Pfd...00—.00 Haſe per Stük.00—.00 Reh per Pfd)..80—.00 Hahn(ig.) per Stück.50—.00 Huhn(ig.) per Stück.50—.00 Feldhuhn per Stück.00—.00 Ente ver Stück.50—.50 Tauben ßer Paar.20—.40 Gans lebend p. Stück.00—.00 Gans geſchl. per Pfſd..00—.00 WMl..00—.00 Spargel.00—.00 Zickelchen 000—.00 .00—.75 375—.00 .00—.00 .50—.00 .50—.00 .12—.15 .00—.00 .20—.40 .20—.00 .06—.10 .15—.30 .15—0 39 .00—.00 .12—.15 .04—.08 .05—.08 900—.00 .05—.08 .10—.00 .00—.08 .08—.00 .08—.00 .040.00 .25—.80 .20—.80 .15—.25 .50—.00 Stroh ver Ztr. Heu per Ztr. „ neues per Ztr. Kartoffeln per ZZr. eeee Bohnen per Pfund „ deutſche, p. Pfd. Blumenkohl per Stück Spinat per Pfund Wirſing per Stück. Rotkohl p. Stück Weißkohl per Stück Weißkraut per Itr. Kohlrabt 8 Knollen Kopfſalat per Stück Endivienſalat p. Pfd. Feldſalgt p. Portion Sellerie per Stück Zwiebeln per Pfo. Rote Rüben Büſchel Weiße Rüben per St. Gelbe Rüben Büſchel Carotten per Pfund Pflückerbſen per Pfd. Mecretiig per Stück. Gurken pet Stück „ J. C. 100 St. Tomaten..00—.00 Aspfel per Pf̃)..10—.30 Schiffahrts⸗Nachrichten 4 8— im Mannheimer Hafenverkehr. Hafenßezirk Nr. 1. angekommen am 2. Auguſt. Blom,„Cgan 30“ von Rotterdam, 3800 Dz. Stückgut und Getreide. Bieſemann„Reederei 12“ von Alſum, 15 370 Dz. Kohlen. v. d. Dunk„Reederei 24“ von Alſum, 14 610 Dz. Kohlen. Jegen„Janette“ von Ruhrort 7500 Dz. Kohlen. Rönig„Hermine“ von Alſum, 12 970 Dz. Kohlen. Dungs„v. Capriot“ von Eöln 7000 Dz. Stückgut und Kohlen. Kaufmann„Badenta 31“ von Straßburg, 500 Dz. Stückgut. Roßhirt„Vaaldyk“ von Amſterdam, 1900 Dz. Stückgut. Hafenbezirk Nr. 3. angekommen am 2. Auguſt. Weller„Meta Maste“ von Ruhrort, 8000 Dz. Kohlen und Mehl. Pauwe„Confidenzia“ von Ruhrort, 16 175 Dz. Kohlen. ch. Briel„M. Stinnes 51“ von Ruhrort, 14474 Dz. Kohlen. Neuhaus„Prinz. Wilh..Preußen“ von Ruhrort, 11 350 Dz. Kohlen. Wert, Moritz Maria“ von Düſſeldorf, 5800 Dz. Stückgut. „Kehl„Ehriſtina 2“ von„7560 Dz. Zemenk. Seibert„Badenig 41“ von Karlst 9, 1400 Dz. Stückgut. Tietz„M. Stinnes de“ von Duisburg, 7425 Dz. Kohlen. „Angsperger„Wilhelmina“ von Rotterdam. 5500 Dz. Stckg., Getr. und Brekter. Hafeubezirk Nr. 4. angekommen am 2. Ch. Winzen,„Charleroti“ von 12 660 Dz. Getreibe. Diet v. Duynen„Caſpar“ von Rotterdam, 6000 Dz. Getreibe. Hafenbezirk Nr. 6. angekommen am 2. Auguſt. 7077 Wäſch„G. W. Neuer“ von Heilbronn, 1040 Dz. Steinſalz. ob. Joho„Lina“ von Heilbronn, 1270 Dz. Steinſalz. Wilh. Kappes„Philipping“ von Heilbronn, 1664 Dz. Guſt, Emmig„Stadt Heitsronn“ von Jagſtfeld, 1230 Dz. Steinſalg. Ftiebr, Veith„Emma“ von Jagſtfeld, 1150 Dz. Steinſalz. 1210 Schwager„L. Brüggemann“ von Hellbronn, 1200 Dz. Bretter. Wilßz. Herrmann„Wilh. Roſina“ von Heilbronn, 1650 Dz. Bretter. Schiffstelegramme des Vorodeutſchen Cloyd, Bremen Ab Bremerhaven: D. Kronprinz Wilhelm, 6. Aug. nach Neuhork über Southampton⸗Cherbourg; D. Alſter, 6. Aug. nach Cuba; D. Bülow, 7. Aug. nach Oſtaſien, D. Göttingen, 7. Aug. nach Auſtralien; D. Brandenburg, 8. Aug. nach Baltimore über Philadelphia; D. Prinz Friedr. Wilhelm, 10. Aug. nach Newyork über Southampton⸗Cherbourg; D. Frankfurt, 10. Aug. nach Ka⸗ nada; D. Erlangen, 10. Aug. nach Braſilien.— Ab Newyork: D. Kronprinzeſſin Cecilie, 6. Aug. nach Bremen über Plymouth und Cherbourg.— Ab Balkimore: D. Main, 7. Aug. nach Bremen.— Ab Newyork: D. George Waſhington, 10. Aug. nach Bremen über Plymouth und Cherbourg. 5 8 H D. J. W E. Waßerſandsnachrichten im Monat Auguſt. Waſſerwärme des Rheins am 5. Ang. 18 K, 19½ 0. Mitgeteilt von der Schwimm⸗ und Badeanftalt Leopolbd Sänger. ——————— Witterungsbesbachtung der meteovslogiſchen BSiatios Mamumdeim. FP %„ Datum Zeit 8 3 8 383 3 Wnert 8 8 2— 22 ungen S 33238 38835 4. Aug. Morg. 7˙9752,8 19,0 4.„[Mittg. 2˙%751,4 26,8 S2 4„ ubds.%752,8 18,4 SW2 5. Aug. Morg. 7 753.6 16,4 Wꝗaꝗ 11,7 Sichlle Lemperatur den 4. Aug. 26,0“, Wiafſte vom./5. Aug. 16,0 Mutmaßliches Wetter am Dienstag und Mittwoch. Maz vima, die aus dem Atlantiſchen Ozean kommen, pflegen ſelten von langem Beſtand zu ſein. Das gilt auch von dem neuen Hochdruck, der den Luftwirbel nach Nordoſten abgedrüngt hat. Da ſich im Weſten bereits eine neue Störung ankündigt, iſt für Dienstag und Mittwoch zwar noch vorwiegend trockenes und warmes, aber zu Gewittern geneigtes Wetter zu erwartey Witterungs⸗Bericht übermittelt von der Amtl. Auskunftsſtelle der Schweizertſchen Bundesbahnen im Internationalen öffentlichen Verkehrsbureau Berlin., Unter den Linden 14 am 3. Auguſt 1912 um 7 Uhr morgens. 2—— ̃————— Hohe der Tempe⸗ Stationen Stationen ratur Wttterungsverhültniffe über Meer o Celſtus 280 BBaſel 12 bedeckt, windſtill 543 Bern 11 etwas bewölkt, windſtill 587 Cour 15⁵ bedeckt, windſtill 1543 Davos 8 632 Freiburg 11 etwas bewölkt, windſtell 394 Genf 17 7 8 5 475(Glarus 13 etwas bewölkt, windſtill 1109 Göſchenen 11 ſehr ſchön, windſtill 566 Interlaken, 18 etwas bewölkt, windſtill 995 La Chaur⸗de⸗Fonds 11 7 45 450 Lauſanne 1⁵ etwas bewölkt, windſtill 208 Locarno 14 ſehr ſchön, windſtill 338 Lugano 14 etwas bewölkt, windſtill 439 Luzern 18 bedeckt, windſtill 398 Montreur 15 etwas bewölkt, windſtill 482 Neuchätel 14 5 5 505 Ragaz 18 hedeckt, windſtill 673 St. Gallen 18 5 55 1856 St. Moritz(Engadin) 7 etwas bewölkt, windſtill 407 Schaffhaufen 11 ſehr ſchön, windſtill 537 Than 562 un 12 ön, wind 1850 weon 18 8 609 erm 8 ewönkt, windſtill 410 Burich 11 5 5 5 ———————————— Beranutwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum;: für Kunſt und Feuilleton: F..: Dr. Fritz Goldenbaum. für Lokales, Provinztelles und Gerichtszeltung: J..: Hraus Neircher für Volkswirtſchaft und den übrigen rebaktion. Teklz Fraußz Kircher für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. 771 Druct und Verlag der Dr. Saas'ſchen Buchbruckerel, G. au,. Direktor: Eruſt Müller. Brautpaare beſuchen in eigenem Auß. bevor ſie Möbel kaufen, das als ſtreng reell und llig bekannte Mödellager⸗ 1 Wilhelm Schönberger, 8 a, 31, Kein Laben, daher billtgſte reiſe. Große Auswahl. Langi. Garantie. 24627 2252 Saxlehner's Bitterduelle). Lassen Ste sleh nichts Minderwertige 00 verlangen Sie das FCHTE. 22950 der Obermoſel hat allerdings der Weinhandel, nur um die Nachfrage nach den billigſten Konſumweinen befriedigen zu können, Wel 5 85 wieder ſo hohe Preiſe im Verhältnis zu der Qualität angelegt, daß nom Rühein: 1. 1. 2.. erkunzen er dabei wohl nur ſchwer auf ſeine Rechnung kommen kann. Daß Tonſtannt hier die Einkaufspreiſe ſich gleich ſo hoch ſtellten, hat vor allem der 1 1 248.37.40.80.85 2˙68 Abds. 6 Uh1 Teil des Weinhandels ſelbſt berſchuldet, der ohne Rückſicht auf die] Kehl! 1..10.10 3,08 3,25 3,58 340] N. s uhr zu erwartende Qualität gleich große Poſten über ſtüz t eingekauft[Lauterburg Abds. 6 Uhr bat,— um in dem Angebot des ſo geprieſenen 1911ers anderen 2 4,69 4,72 4,69 ,74 5,04 5,22 1 zuvorkommen zu können. Wie nicht anders zu erwarten war, er— a bee i kelche Abertürzten Angezote berbehaltlich Probe Maeß 0 137 236 1 gemachten Abſchlüſſe ſpöter wieder rückgängig gemacht wor⸗ e 10 Ubr den. War der Abſos ſogenannter Konſumweine ſchon beſchränkt,, gaubz 12.37 2,38 3,40 2,37 2,37 V. 7 ÜAhr ſo iſt von den beſſeren Sorten der früheren und beſonders der] Joblenz 10 Udr Etteren Jahrgänge zu ſagen, daß ſie faſt gar nicht begehrt] enmn: 1 f18 2,21 2,08 2,08 2 Uhr waren. Auch hat zweifellos die durch eine unverſtändige Reklame 6 Uhr gnährte Erwartung, daß der 1911er durchgängig etwas ganz beſon⸗ 3,95 3,95 3,98 8,93 4,10 4,44 V. 7 Mir deres, ein„Jahrhundertwein werden würde, viel dazn beige⸗ nns.. 0,75 0,5%68 14⁰ 8. 7 Air kragen, die Einkäufe des Weinhandels zweiter und dritter Hand Wind ftill, Regen, +. 18“ G. Hunyadi-Janos .⸗K. ting v anſtalt dem 3 manche um in des le uns ſe wurde den L zu den Jun für S deutſch ſrroßer war i! am St zwinge zin a 56,95 grenzt Feude reut Meter Wande ohne Reſult 10¹ Eintra Sedennenn 5254 Kationale olympiſche Spiele des Fußz⸗ ball⸗Alubs Viktoria Feudenheim. Wie im vorigen Jahre ſo trat auch heuer wieder der rührige .⸗K. Viktoria Feudenheim mit einem Kallönaten Stotpiſcen 2r⸗ üing vor die Oeffentlichkeit. Flott durchgeführt hinterließ dieſe Ver⸗ anſtaltung infolge der mannigfaltigen und intereſſanten Kämpfe bei dem Zuſchauer einen vorzüglichen Eindruck. Recht hartnäckig ward da mancher Sieg errungen und oftmals hieß es, alle Kräfte anzuſpornen, um in Ehren zu beſtehen. Die Kurze⸗Skreckenläufe waren eine Beute des leichtfüßigen Braunſchweigers Achilles, der als Junior ein bei uns ſelten geſehenes Können zeigte. Im 100⸗Meter⸗Seniorenlaufen wurde er jedoch von Schmitz und Kalkreuther hart bedrängt. Von den Läufen über launge Strecken endete der 1000⸗Meter⸗Juniorlauf, zu dem ſich am Start ein ganzer Rudel vereinigt hatte, mit dem Siege Jungs vom V. f. R. Mannheim, während ſich im 800⸗Meter⸗Lauf für Senioren deſſen Klubkamerad Haas, der diesjährige ſüdweſt⸗ deutſche Meiſter über 7500 Meter, im beſten Lichte zeigté und mit gſroßem Vorſprung gewann. Ein weiterer füdweſtdeutſchet Meiſter war in der Perſon Dieringers von der.⸗G. 1903 Ludwigshafen am Start, der auf ſeinem Geblete, Speerwerfen, auch hier keinen Be⸗ zwinger fand. Eine hervorragende Leiſtung vollbrachte Aug. Bent⸗ zinger(Viktoria Feudenheim] mit einem Schleuderballwurf von 56,95 Meter, der knapp an den deutſchen Rekord von 58.86 Meter grenät. Im Juniordreikampf blieb Hans Bentzinger(Viktotia Feudenheim) ſiegreich, während im Dreikampf für Seuioren Kalt⸗ keuther(V. f. R. Mannheim! den erſten Platz belegte. Im 400⸗ Meter⸗Stafettenlauf mußte der Verein für Raſenſpiele den Wanderpreis des feſtgebenden Vereins verteidigen, was ihm auch Mühe gelang. Weiteres ſagen die hier folgenden „100⸗ Meter⸗Senioreulaufen. 1. Achilles, F. ⸗C. Eintracht Braunſchweig, 11 Sek, 2. M. Schmitz, V. f. R. Mannheim, 11,½ Sek. 3. F. Kaltreuther, V. f. R Mannheim, 11½4 Sek. 800⸗Meter⸗Senigrenlaufen. 1. Karl Haas, V. f. R. Mannheim, 2 Min. 10 Sek. 2. Hans Bentzinger,.⸗C. Viktoria Feudenheim. 3. Karl Schaaf,.⸗C. Viktorig Feudenheim 50 Meter⸗Juniorenläufen. 1. Achilles,.⸗C. Eil⸗ kracht Braunſchweig, 6 Sek. 2. Haus Bentzinger,.⸗C. Viktoria Feudenheim, 6,2 Sek. 3. K. Zöllner, F⸗Vg. Schwetzingen, 6/ Sek. 100 Meter⸗Juniotenlaufen. 1. Achil les,.⸗C. Ein⸗ tracht Braunſchweig, 12 Sek 2. Stuhlfauth, V. f. R. Mannheim, 12,4 Sek. 3. K. Koch, B. f. B. Königsberg, 12,6 Sek. 1000 Meter⸗Funiorenlaufen. 1. Maunheim,.57 Min. 2. Fr. Größle,.⸗G. Seckenheim, 4,00 Min. 3. H. Weickemeter,.⸗C. Phönix Ludwigshafen, 4,10 Min. 4. P. Sponagel,.⸗C. Viktoria Feudenheim. W. Jung, V. f. R. 1. Hans Bentzinger,.ec. Vik⸗ 2. Achilles,.⸗C. Eintracht Braun⸗ . 3. Aug. Bentzinger,.⸗C. Viktoria Feudenheim, 8 P. Seuiorendreikamp f.(50 Meter Laufen, Kugelſtoßen und Dreiſprung mit Anlauf.] 1. F. Kaltreuther, B. f. R. Mannlieim, 11 Punkte. 2. Ang. Bentzinger,.⸗CE. Vikloria Feudenheim, 10 P. 3. P. Gerdon, F. 1903 Ludwigshafen, 7 P. Speerwerfen. haſen, 47.15 Meter. 2. Hch. Junium,.⸗G. 1903 Ludwigshafen, 45.35 Meterx. 3. F. Kaltreuther, V. f. R. Mannheim, 36.50 2 77 Schleuberballwerfen. 1. Aug Bentzeuger.. Biktorig Feudenheim, 56.95 Meter. 2. Hch. Junium,.⸗G. 1908 Lud⸗ wigshafen, 49.30 Meter. 3. L. Brückmannn,.V. Mänuheim,.10 M. 400⸗Meter Stafettenlaufen. t. Berein f. Raſen⸗ ſpiele Maunheim(Smit, Stuhlfauth, Jung und Schmitz! 48 Sek. 2. F. C. Viktoria Heidelberg, 49 Sek. 3..⸗C. Viktbria Feuden⸗ heim, 49,1 Sek. Tauziehen. 1..⸗C, Viktorta Neckarhauſen. 2. 12. Komp. Jufanterte⸗Regt. Raſtatt. Riugen. Federgewicht, 1. Hein: Mayer,.⸗Gef. Kickers Manunheim. 2. W. Bartmam, Sp.⸗B. Feudenheinr. Leichtgewicht. 1. Fr. Kraus, Athl⸗Kl. Frieſenheim. Mittelgewicht. 1. Stlefet, Athl.⸗Kl. Schwetzingetrvotſtadt Maunheim. 2. A. Spreng, Sp.⸗V. Feudenheim. Schwergetbicht. 1. A. Zimmermann, Athl.⸗V. I. Schtbetzingen. W Die Viktoria Luife“ in Stuttgart. s. Stuttgart, 4. Aug. Zum erſten Mal ſeit nahezu zwei Fahren hat geſtern wieder ein Zeppelitt⸗Luftſchiff der ſchwäbi⸗ ſchen Hanptſtadt einen Beſuch mit einer etwa halbſtündigen Landung auf dem Cannſtatter Exerzierplatz abgeſtattet. Kurz vor 8 Uhr wurde das Luftſchiff in der Richtung aus Lubwörs⸗ burg geſichtet, die Spitze voraus, ſo daß es mehr einem Kugel⸗ ballon als einem„Zeppelin“ glich; und bald darauf war es auch ſchon über dem Cannſtatter Ezerzierplatz, den es, von Tauſen⸗ den von Zuſchauern mit Jubel begrüßt, in einer Höhe von etwa 150 Meter in der Richtung auf Untertürkheim überflog, wo es n einem eleganten Bogen wendete, um ſeinen Kurs über die Villa Berg hinweg nach Altſtuttgart zu nehmen und ſo dent ſieben Paſſagieren, die von Baden⸗Baden mitgekommen waren, das ſchöne Stadtbild aus der Vogelperſpektive zu zeigen. Etwa Im der Höhe des Stadtgartens wendete das Luftſchiff von neuem und flog dann über das Reſidenzſchloß hinweg nach dem Exer⸗ erplatz, in deſſen Mitte es in unmitktelbarer Nähe des Luft⸗ ſchiffankers niederging. Zur Hilfeleiſtung waren 60 Mann bvom Olgaregiment ſowie auch ein Detachement der Berufsfeuer⸗ wehr anweſend. Die Landung erfolgte ſo ruhig, ſicher und glatt, daß ein ernſthaftes Zugreifen faſt gar nicht nötig wurde. Nach herzlicher Begrüßung der ̃ agtder 55 um das Zuſtandekommen der Fahrt nach Stutt⸗ gart ſo verdienten Vereins für Zeppelinfahrten entſtiegen auf der inzwiſchen niedergelaſſenen Aluminiumtreppe die Paſſa⸗ flere der Gondel, von allen Seiten zu der herrlichen Fahrt, gon der ſie des Lobes voll waren, beglückwünſcht. Bald drängte zuch das Publikum, worunter auch eine Abteilung des Jung⸗ beutſchlandbundes, die unter Führung eines Offiziers erſchie⸗ en war, heran, ſchtigen und zu bewundern. ᷣ glatt vor der Halle in Oos, wo das Luftſchiff bekannt⸗ ſeit Samstag ſtationiert iſt. 1. Frauz Dieringer,.⸗G. 1903 Ludwigs⸗ Fahrtleiter durch die Vorſtands⸗ 2 für alle Zweige des modernen Sports 2 55 EDochenbeilage des annheimer Generalanzeiger(Badiſche ſleueſte ſlachrichten) Die Radfernfahrt Baſel⸗Kleve. Aus der Hochflut der ſich auf Landſtraßen abſpreendven rad⸗ ſportlichen Ereigniſſe dieſes Sommers ragt die über eine Strecke von 620 Kilometer führende Fernfahrt Baſel⸗Kleve, die am 17. und 18. Auguſt ſtattfindet, hervor. Die Strecke führt von St. Ludwig NN9 Zübiiener,Hatung. falrtefucl,& ſeneuet. Haii, ee e nkler. He 1 Sinꝛig apfene — us VDersterd Frankentnal Alzemeim 55. % Speysg, eeden 77- Meiseendgte Derl Sruhe 700 Sbl Abhorzlum, — Tbne, Oeibu Ta 2 2 Eeigen 8 7 22 2 77SꝓSꝓFFFFTFTFTbwFFFCCcCTCcCcccCcCCcTCccTcTTccTcTTTTccc 4 1 24 A 2. 3 Kefee zuf Nadfernfsfef BeseH- RIEVSE. bei Baſel über Neubreiſach, Straßburg, Selz, Sbeyer, Fraulen⸗ thäl, Mainz, Bingerbrück, St. Ggar, Koblenz, Sinzig, Bonn, Köln, Neuß, Latum, Mörs, Rheinberg nach Kleve. In Sträßburg, Speher, Mainz, Koblenz, Köln, Latum und Nheinberg ſind Haupt⸗ kontrollen mit Zwangspaäuſen. Den Siegern unter den zaählreich gemeldeten Teilnehmern winken eine große Azahl Ehren⸗ und Geldpreiſe. Die Fährt der„Hanfa“ nach Samburs, 8. Friedrichshafen, 4. Aug. Auch die ſo überaus ge⸗ lungene Fahrt der„Haufa“ von Friodrichshafen nach Hamburg hat gezeigt, daß die„Hanſa“ als das ſchnellſte Luftſchiff gelten darf. Es wurden Geſchtoindigleiten von bis zu 23,3 Meter in der Sekunde oder über 80 Kilometer pro Stunde er⸗ reicht. Wäre die Fahrt in gerader Linie ausgeführt worden, ſo Hätte die„Hauſa“ ſchon um 11½ Uhr in Hamburg ſein können. Die Fahrt verlief bei wechfelnden Winden, die anfangs, na⸗ mentlich während der Nacht ziemlich ſchwach waren, in den Morgenſtunden und gegen Mittag hin aber immer ein Stärke zunahmen. In der Gegend don Trailsheim und Weikersheim war infolge eines ſtarken Nebels die Orientierung ſehr ſchwierig und es mußte lediglich nach dem Kompaß gefahren werden. Aber trotzdem hatten ſowohl das Fahrperſonal, wie auch die Paſſagiere ſtets das Gefühl der Sicherheit, da die Mahbach⸗ Motoren ohne jede Störung arbeiteten. Unter den ſechs Paſ⸗ ſagieren befanden ſich auch Frau Dr. Eckener mit Tochter. Das Luftſchiff traf bekanntlich ſchon kurz nach 1 Uhr über Hamburg ein, es wurde jedoch noch in eine Höhe von etwa 1800 Meter gefahren, um dle ſchlechten Gaſe abzublaſen und die Landung auf dem Flugplatz Fuhlsbüttel zu erleichtern. Die einzelnen Stationen der Fahrt ſind folgende: Friedrichshafen ab 12 Uhr nachts, Heidenheim.15 Uhr, Crailsheim.15 Uhr, Wefkers⸗ heim.56 Uhr, Würzburg.30 Uhr, Burgſinn.30 Uhr, Fulda .10, Heersfeld.30, Eſchwege.20, Göttingen.10, Bielefeld 10.43, Minden in W. 11.20, Nienburg a. d. W. 12.07, Ham⸗ burg.45, Landung auf dem Flugplatz in Fuhlsbüttel.05 Uhr. Infolge der Windſtrömung wurde von Minden i. W. aß nicht die direkte Richtung auf Hamburg genommen, ſondern ein ziem⸗ lich weiter Umweg gemacht. In Hamburg war eine nach Tau⸗ ſenden zählende Menſchenmenge auf den Straßen und Dächern verſammelt, welche dem Luftſchiff einen enthuſiaſtiſchen Emp⸗ fang bereiteten. 8 Schwimmſport. Das Schwimmen quer durch Saarbrücken über 4000 Meter fand geſtern, am 4. Auguft, in Saarbrücken ſtatt und hatte eine gule Beſetzung gefunden. Die Witterung war für das Schvimmen ſehr günſtig und wurde das Schwimmen von ſeiten der Bevölke vung der eiden Schosſterſtädte St. Johann und Saarbrücken mit großem Intereſſe verfolgt, Tauſende von Menſchen umſßumten die Ufer der Saar, als um 10 Uhr ſich die Schwimmer auf die Reiſe machten. Es wurde in 4 Abteilungen geſtartet, da man nicht die 90 Schio imt⸗ mer in der ziemlich ſchmalen Saar auf einmal ablaſſen konnte. Das Bahn hat Forefather eine Anzahl Siege davongetragen Beſitzer wollte ſich aber nicht Reſultat iſt folgendes: A. Senioren: Ein Ehrenpreis, 8 Ten nehmer. 1. Hendler⸗Saarbrücken 1 Stunde 8 Min., 2. Witzig⸗ männ(Salamander Mannheim):10 Minuten 50 Sekunden, 3. Patheiger⸗Straßburg 1 St. 11 Min. 40 S. B. Junig ren, 8 Preiſe, 35 Teilnehmer. 1. e St. 13 Min., 2. Frick⸗Kaiſerslautern 1 St. 18 Min. 19., 3. Vollrath(Hellas, 25 Mannheim) 1 St. 14 Min. C. Jugendſchwimme n. 8 Preiſe. 20 Teilnehmtert. 1. Döhmann⸗Straßburg 1 St. 14 Min. 11 Sel, 2. Fleck⸗Saarbrücken 1 St. 14 Min. 29 Sek., 3. Thomae⸗Straßburg 1 St. 20 Min. 5 Sek. D. Damenſchwimmen. 2 Prsiſe. 10 Teilnehmer. 1. Hochgürtel⸗Straßburg 1 St. 16 Min, 2. Ferſing⸗ Sdarbrücken 1 St. 81 Min. 51 S. CE. Militärſchwimmen. 1 Preis 20 Teilnehmer. 1. Ulan Lürſen⸗St. Avold 1 Sk. 18 Min⸗ 4 3 Sekunden, 2. Pionier Heißweiler(Hellas Mannheim) 1 St. 19 Min., 3. Kanonier Tag 8. Feldart, Saarbrücken 1 St. 28 Min. 56 Sekunden. Am Morgen hatte die Schmückung der Kriegergräber von 1870 ftaktgefunden und mittags berſammelken ſich die Teikreh⸗ mer zur Beſichtigung der Gräher im Ehrental, ſodann würden die Spicherer Höhen erſtiegen und das blutgetränkte Schlachtfeld be⸗ ſichtigt. Es waren unvergeßliche Stunden, die am Miktag berleb“ wurden. Abends fand in der Tonhalle in Sgarbrücken die Preisver⸗ teilung ſtätt, an welche ſich ein Ball ſchloß. 5 Das Schwimmfeſt in Alzey ergab in den Haußkkonkurrenzen Seniorenrückenſchwimmen, 100 Meter: 1. Quésrengäſſen Mannheim; Seniorenſchwimmen, 500 Meter: 1. Beckenhac Maännheim 7258, 2. Walter:18,2; Senjorenſtafette, 8 mak 8 Meter. 1. Salamande r⸗Mannheim; Jugendſtafette: 1. Erſtg Frankfurter Schwimmklub 233,4; 2. Mainzer Schwimmkkub 2787 Seniorenſchwimmen, 300 Meter: 1. Beckenbach 3754, 2. Waltet .09; Bruſtſtafette, 8 mal 50 Meter: 1. Poſeidon⸗Manſtheim :51/8, 2. Erſter Frankfurter Schwimmklub 1254, Senisrenläsen⸗ ſtafette: 1. Erſter Frankfurter Schwimmklub:20, 2. S 6laman. det⸗Mannheim:22; Kürſpringen: 1. Thies⸗Erſter Fränkfürtet Schwimmklub. 25 — Pferderennen. 8 Forefather, der ausgezeichnete Steepler des Leutnants vo Sydow kam, wie man aus Berlin kelegraphiert, in Grunewald im Heyden⸗Lindenerinnerungsrennen zu Fall und blieb tot auf dem Plaätze. Forefalher war einet unſeret beſten Steepler Er kam als Dreijähriger von England und lief zuerſt nur in Hürden⸗ hat er nahezu 132 000 M. gewonnen. Die preußiſche G tung hatte für den Hengſt wiederholt bis zu 80 000 M. geboten, bon ihm trennen. 75 7 2 Bodenſeeſegels oche. Bné. Könſtanz, 2. Aug. Mit der geſtern abend er endeten dritten Regatta vor Friedrichshaſen hat der erſte Tei 1 der Bodenſeeſegelwoche ſeinen Abſchluß geſunden Während Kgl. Württ. Jachtllub ver⸗ poßen trächt rgebniſſe ger Fkl. Frkft., 1. Reiſt⸗Tfpv. 39,82 Meter,.0 Juniorkaufen: 1. H. ſprung: 1. Babeg 6,44 Meter, 3. Mühl⸗ Laufen. 1. Heinz⸗Sadar 8. Seite General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagblatt). Mannheim, den 5. Auguſt 1912. Die im Stadtteil öſtlich von der Waldhofſtraße, dem ſogenannten Langen Röttergebiet, errichtete Annahmeſtelle für Spareinlagen iſt dem Herrn Albert Dörwang, Inhaber eines Parfümerie⸗ und Friſeurgeſchäfts, übertra⸗ gen worden. Die Annahmeſtelle be⸗ findet ſich im Erdgeſchoß des Hauſes Max Joſeß 7 ſtraße Nr. 1. 9 Bei dieſer Annahme⸗ ſtelle können für eine erſon und während einer oche Einlagen zunächſt in Beträgen bis zu Mk. 200.— vollzogen werden. Die Annahmeſtelle iſt für das Publikum täglich während der üblichen Ge⸗ ſchäftsſtunden geöffnet und wird zu reger Benützung empfohlen. Maunnheim, 27. Juli 1912. Städt. Sparkaſſe: Schmelcher. Sielbau⸗Materialien. Nr. 14822. Die Liefer⸗ ung von ca. 150 Stück Aabernen Aufſätzen zu Straßenfinkkaſten ſoll öf⸗ fentlich vergeben werden. Die Verdingungsunter⸗ Iagen liegen in der Kanzlei des Tiefbauamtes zur Ein⸗ ſicht auf. ngebotsformulare ohne ade können von ort bezogen werden, nach auswärts gegen Einſend⸗ ung des Portos von 0,20 M. in Briefmarken. Angebote ſind portofrei, verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen, ſpäteſtens bis zum Montag, 12. Auguſt 1912 vormittags 11 uhr heim Tiefbauamt einzu⸗ Itefern, woſelbſt die Er⸗ öffnung der eingelaufenen ngebote 1. Gegenwart der etwa erſchienenen Bieter ſtattfinden wird. Nach der Eröffnung der Verdingungsverhandlung eingehende Angebote werd. nicht mehr angenommen. Die Zuſchlagsfriſt beträgt 6 Wochen. 92⁴ Mannheim, 26. Jult 1912 Stäptiſches Tiefbauamt J. B. Meythaler. Straßenbauarbeilen. Nr. 15288. Die Ausfüh⸗ rung von ca. 2000 qm ummiſtraße in Neckaran ſoll öffentlich vergeben werden. 928 Die Verdingungsunter⸗ Jagen liegen in der Kanzlei des Tiefbauamts zur Ein⸗ ſicht auf. Angebotsformu⸗ lare ohne Planbeilagen können gegen Erſtattung der Verytelfältigungs⸗ koſten im Betrage von Mk:.60 von dort bezogen werden. Zuſendung mit der Poſt erfolgt auf Be⸗ ſtellung nur gegen Nach⸗ nahme der Gebühr. Angebote ſind portofrei, verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen, ſpäteſtens bis zum Montag, 12. Auguſt 1912 vormittags 11 Uhr, beim Tiefbauamt einzu⸗ liefern, woſelbſt die Er⸗ öffnung der eingelaufenen Angebote in Gegenwart der etwa erſchienenen Bieter ſtattfinden wird. Nach Eröffnung der Ver⸗ dingungsverhandlungein⸗ gehende Angebote werden nicht mehr angeuommen. Die Zuſchlagsfriſt be⸗ trägt 6 Wochen. Die Gebühr für die Ver⸗ 8 dingungsunterlagen wird unter Abzug der dem Amt entſtandenen Ausgaben für Porto, Beſtellgelder ete. rückerſtattet, wenn ſich bei Prüfung der Angebote ergibt, daß ein ernſthaftes Angeboteingereicht wurde. Mannheim, 1. Auguſt 1912 Städtiſches Tiefbauamt. J..: Meythaler. Wer bei Entkräftung, Nerven⸗ ſchwäche Aund Abgeſpanntheit eines bedarf kaun nichts beſſeres tun, als Altbuchhorſter Mark⸗ ſprudel Starkquelle trin⸗ ken. Dieſes ausgezeichnete Hei 0 enthält in leicht verdaulicher, äußerſt be⸗ kömmlicher Form alle wert⸗ 1 2 u. kräftigend. Nähr⸗ u. Mineralſalze, die der ge⸗ —8 55 Körper zu ſeiner eberauffriſchung bedarf, Dabet iſt es von prickelndem ſchmag. 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Indeſſen— das Gefühl hatte ſich ſeiner bemächtigt und ließ ihn nicht mehr los— das Gefühl, daß er auf Theas Treue nicht bauen konnte. In all dieſem Zwieſpalt flüchtete er ſich zu ſeinem Kinde, das ſein alles war. Er vergötterte den bildhübſchen Knaben. Thea war ihm keine ſchlechte, aber auch keine liebevolle Mutter; ſie hatte etwas Indifferentes gegen ihn; manchmal war er ihr ſogar läſtig. Doch verſäumte ſie nie, ihn käglich an die Luft zu führen, mit ihm ſpazieren zu gehen und dazu zog ſie ſich immer ſehr ſorg⸗ fältig an. Einige Male war er ihr heimlich nachgegangen. Da hatte er ſie auf einer Bank ſitzen ſehen, in ein Geſpräch mit einer andern jungen Frau vertieft, während die Kinder zu ihren Füßen ſpielten. Alſo nichts Unrechtes, Heimliches, und im ſtillen mußte er ihr ſein Mißtrauen abbitten. Wie Feuer fraß es aber in ſei⸗ nem Blut, denn er liebte Thea mit allen ſeinen Sinnen— und meinte ſie doch manchmal zu haſſen! Naturgemäß hatten dieſe Stimmungen wenig günſtigen Ein⸗ fluß auf ſein Schaffen. Und er mußte doch fleißig ſein, mußte verdienen, damit Thea befriedigt wurde. Er ſaß den ganzen Tag, oft auch die halbe Nacht am Schreib⸗ tiſch. a mußte etwas ſchaffen, das ihn wieder in die Höhe brachte, in die Reihe der Erſten, ſo ſchnell wollte er doch nicht abgetan ſein und die Hoffnungen gar nicht erfüllt haben, die man einſt von ihm gehegt. Diesmal hatte er ſeinen Stoff dem Leben entnommen. Der eine Kritiker, der ihm geſagt, die Moderne liege ihm beſſer als das Forſchen in alten Heldenſagen, hatte wohl recht gehabt. Das, was er jetzt geſtaltete, hatte wirklich dramatiſches Leben in ſich. Er arbeitete den ganzen Sommer und gönnke ſich keine Er⸗ holung. Seine Frau hatte er auf mehrere Wochen mit dem Kinde zu ihrer Mutter geſchickt, die ſeit einem halben Jahre Witwe war und in einem kleinen Harzſtädtchen wohnte. Als Thea zurückkehrte, war er mit ſeiner Arbeit fertig. Er war zufrieden. Keine Störung von außen war an ihn herange⸗ treten. In einem Zuge hatte er ſein Werk vollenden können. Er reichte es dem Direktor des.⸗Theaters, den er ſehr gut kannte, zur Prüfung ein und in nicht allzulanger Friſt hatte er den Be⸗ ſcheids Angenommen! Der Direktor hatte ſich ſogar ſelbſt zu ihm bemüht und ihm ſeine Anerkennung ausgeſprochen. Gerhard ſaß gerade mit Thea und dem Kinde beim Kaffee, als ihm die freudige Kunde ward. „Sie glauben wirklich an einen Erfolg?“ Sein Herz klopfte ihm doch etwas. Der andere ſchlug ihn ſcherzend aufs Knie. „Ganz beſtimmt, Verehrteſter, ganz beſtimmt!— Nein, keine Sahne, nur Zucker, wenn ich bitten darf, ſchöne Frau“, zu Thea gewandt, die ihm eine Taſſe Kaffee reichte, dann wieder zu Ger⸗ hard: „Sie haben da ein paar Bombenrollen in dem Stück. Die Marianne wird unſere Brandes mit Kußhand übernehmen und mit dem Rolf kann ſich der neuengagierte Bonvivant Larſen aufs vorteilhafteſte einführen.“ Wie ſagte er,— Larſen? Gerhard fragte nochmals. „Jawohl, Larſen, Heinz Larſen. War erſt in Dingsda als jugendlicher Liebhaber, dann in Köln als Bonvivant. Hab ihn mir geſichert, hatte ſchon lange ein Auge auf ihn— tüchtige, brauch⸗ bare Kraft, vor allem hübſcher Kerl mit dem gewiſſen je ne sais quoi, das die Weiber verrückt macht— iſt ja die Hauptſache—“ und er lachte ſchallend auf zu dem guten Witz, den er gemacht. Sofort war es Gerhard Kirchner eingefallen. Heinz Larſen war doch derſelbe, um den Thea damals nach München geſchickt war. Ein tiefer Schatten war auf ſeine Freude gefallen; am lieb⸗ ſten hätte er, einer erſten Eingebung folgend, ſein Stück zurückge⸗ zogen. Er warf einen heimlich forſchenden Blick auf ſeine Frau. Die ſah aber ganz unbefangen drein und war gerade damit be⸗ ſchäftigt, Klein⸗Theodor das Mündchen abzuwiſchen und ihm die Serviette abzunehmen. War aber nicht ein erhöhter Glanz in ihre Augen getreten, ſchienen ihre Wangen nicht heiß geworden? Ach, das war ja Un⸗ ſinn— warum quälte er ſich mit ſolchen unnützen Gedanken? Er war ganz ärgerlich auf ſich. Da wandte Thea ihr lächelndes Geſicht dem Direktor zu. „Larſen heißt der neue Bonvivant? Denken Sie, Herr Direk⸗ tor, für den hab ich als junges Mädchen in D. mal geſchwärmt— und wie! Himmelhoch jauchzend zu Tode betrübt— ich bin näm⸗ lich aus.!“ „Na, das nenn' ich ein wunderbares Zuſammentreffen“, lachte der joviale Direktor,„da wird ſich hoffentlich Herr Heinz Larſen doppelte Mühe geben, Ihnen von neuem zu gefallen, ſchöne Frau.“ Gerhard zwang ſich zur Luſtigkeit, trotzdem es ihm nicht ſo ums Herz war. Wenn auch Thea ganz harmlos dreinſchaute— er Gehen Sie ins Gebirge oder an die See? Wohin Sie auch zur Erholung reisen mögen, vergessen Sie nicht Lecina-Seife“ Mmitrunehmen. Denn die Wirkung der Sommerlrische wird nur dann dauernd und nachhaltig sein, wenn man gleichzeitig für eine zweckmässig-hygienische Haut- und Körperpflege mit Lecina-Seife sorgt. 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Und mitz der tiefen Liebe, mit der ihn Adrienne geliebt, liebte ſie ihm nicht, hatte ihn überhaupt nie ſo aufrichtig und uneigennützig geliebt. Es war nur Verliebtheit, ein ſtarkes Bedürfnis nach Zärtlichkeit, was ſie erfüllte— großer Regungen war ſie nicht fähig! Erſt kam ihre Perſon, ihr eigenes Ich— Rückſicht auf ihn kannte ſin nicht! Erbarmungslos konnte ſie ihn aus ſeinen Stimmungen reißen, denen Adrienne immer ſo klug Rech⸗ nung zu tragen gewußt hatte. Nie hatte ſie ſich bemüht, ihn zu verſtehen, auf ſeine Intereſſen einzugehen. Schrieb er, war es nur, um Geld zu verdienen— wenn er Heringe verkauft hätte, wäre es für ſie das gleiche geweſen! Alles das war ihm bekannt, und doch hatte er ſich noch nicht von ihrer reizenden Perſon freimachen können— und das wußte ſie ganz genau! Sie war ſparſamer in ihren Zärtlichkeiten ge⸗ worden; ſie ließ ſich ſuchen und war oft kühl und ſpröde. Eim ſolches Spiel reizte ſie und erhöhte den Wert ihrer Perſon in ihren Augen. Was man früher noch halb als Naivität hätte bes trachten können, war jetzt zum größten Raffinement geworden, und die Männer waren alle verrückt nach ihr, wenn ſie wolltel— Die Proben zu ſeinem Schauſpiel hatten begonnen wovon Gerhard kaum eine verſäumte. Er war voll froher Hoffnungen. und ſeine Niedergeſchlagenheit war allmählich vor der zuverſichts lichen Stimmung der Künſtler geſchwunden. Gerade die beiden Träger der Hauptrollen waren entzücktz bon den Partien, die ſie zu verkörpern hatten, weil es Menſchen aus Fleiſchund Blut waren, keine ſchattenhaften Wefen, bei denen man zu tüfteln und Rätfeln zu löſen hatte. Nein, ſie konnten ſich geben, wie ſie waren, konnten den Zauber ihrer Perſönlichleit volh ausſtrömen laſſen. Gerhard Kirchner war oft mit den Künſtlern zuſammen Und er mußte Thea mitnehmen. Er mochte nicht wieder den ſpöttiſchen, überlegenen Zug ſehen, mit dem ſie ihn gemuſtert, als er ohne ſie gehen wollte, die Ausrede gebrauchend, daß Klein⸗ Teddy nicht allein bleiben dürfe. „Ah, Du biſt eiferſüchtig, mein Freund! Haſt Du wirklich ſolche ſpießbürgerliche Anwandlungen? Biſt Du Deiner ſo wenig ſicher, daß Du eine Jugendſchwärmerei fürchteſt? Das iſt doch der wahre Grund, weshalb Du mich nicht mithaben willſt und nicht Teddy!“ (Tartſenung folgt.) 10. Seite. Mannheim, 5. Auguſt 1912. lumer gech kaufen Sie 220 gar teuer boi 68438 Kesel& Maier eieph. 2008 0 7, 4 VIktoriaparfumerie. Unterrfonlt sitnt Smund 1,9 Mannheim A1.9 Teltphon 4742. Boſteht frit 1894. Staatl. konzeſſ. Sexta bis Prima inkl.— Kl Klaſſen. Indiv. Behandlg. Penſtonat 1905—11 beſ. 149, v. Jan. bis 27, Juni 1912 bereits neun Schüler d. Einj.⸗Freiwill.⸗ u. a. vamen. Tag, u. Abendſchule. Proſp. u. Reſerenz. d. den Direktor H. 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Sumatresi- sche Schecken, Araber, Ardenner Hengste, Gold-g füchse, Trakehner Rap- pen, Shettland Ponnies, Tigerpferde. 8 Akrobatik Suren ſellte ſich ſelbſtredend eine Streifwache der Polizei. Esel, kostbare Hunde- maeuten, dressiertecänse und Schweine. Buntes Feuflleton. — Schwabenſtreiche in Rom. Unter der Spitzmarke„Wir⸗ kungen der Hitze“ erzählen römiſche Blätter folgende Ge⸗ ſchichte, welche die Einförmigkeit der ſonſt nur aus Selbſt⸗ worden, Unglücksfällen und Gaunerſtreichen zuſammengeſetz⸗ ten Ortschronik in ganz luſtiger Weiſe unterbricht. Eine Ge⸗ ſellſchaft von Studenten einer ſüddeutſchen techniſchen Hochſchu le beſuchte im Laufe des Julis unter der Führung eines Profeſſors die Ewige Stadt, ſtudierte eifrig die Sehens⸗ würdigkeiten am Tage und die Weinſchenken am Abend und fand ſich nach gutem deutſchen Brauch zum Abſchied an Fon⸗ tana di Trevi ein, um den letzten Trunk aus der geheimnis⸗ vollen Quelle zu nehmen, der die Wiederkehr nach Rom ver⸗ bürgen ſoll. Durch die Stille der mondhellen Sommernacht gewann der Beſuch des rauſchenden Brunnens einen unge⸗ wöhnlichen Zauber, und begeiſtert ſtaunten die Muſenſöhne den barocken Schmuck von Felſen und phantaſtiſchen Skulp⸗ turen an, zwiſchen denen die hellen Waſſer der Acqua Vergine herniederbrauſen. Soweit war alles gut, und etwas gehobene Stimmung mit zugehörigem Lärm infolge des in der gegen⸗ überliegenden Fedelinaroſchenke genoſſenen Frascatiweines wäre auch noch nicht ſchlimm geweſen. Da die ſtudierende Jugend ſich nun zu der ſpäten Stunde in den nur noch wenig belebten Straßen als Herren der Lage fühlte, ſo kletterten einige über die Felſen hinan, ſetzten ſich auf die Tritonen⸗ und Hippokampen, nicht ohne dieſe Turnerkünſte mit Triumph⸗ geſchrei zu begleiten, und andere gar entkleideten ſich ohne weiteres bis auf die letzte Faſer und tauchten ihr Ebenbild Adams in die kühle Flut des Brunnenbeckens. Das unge⸗ wöhnliche lärmende Schauſpiel hielt bald alle Vorübergehen⸗ den feſt, und zu der immer anwachſenden Zuſchauermenge ge⸗ Dieſe beurteilte das Treiben der Studenten, woran ſich die übrigen Zuſchauer mehr oder minder beluſtigten, vom Standpunkte der öffentlichen Ruhe und Ordnung etwas anders, forderte ſofort die übermütige Geſellſchaft auf, aus den Waſſern und Felſengrotten hervorzukommen, und führte ſie zum nächſten Polizeiamt. Dort nahm der Kommiſſar ein kurzes Verhör bvor und war nachſichtig genug, die Studenten nicht etwa wegen Nachtſkandals in Strafe zu nehmen, ſondern mit einer milden Strafpredigt zu entlaſſen, der ſich, wie die Blätter er⸗ zählen, nachträglich auch der führende Profeſſor anſchloß. Ohne Zweifel werden in der deutſchen Heimat viele über dieſen deutſchen Studentenulk auf klaſſiſchem Voden herzlich lachen, und ſeine Veranſtalter werden ſich ihrer Taten an dem Trevi⸗ brunnen noch lange rühmen; auch werden ſie gewiß in einer Vierzeitung verherrlicht werden. Das iſt nicht ſchlimm, aber die Sache hat doch auch eine ernſthafte Seite. In einem fremden⸗Lande, wo man für burſchikoſes Treiben, Derbheiten und Studentenulk gar kein Verſtändnis hat, fallen dergleichen Ausſchreitungen der jugendlichen Laune, wenn auch viele darüber lachen, doch im Grunde nur unangenehm auf. Der Nachtſkandal an der Fontana di Trevi iſt nur ein beſonders hervorſtechender Fall des von den deutſchen Reiſenden in Stalien leider nur zu häufig geübten Mangels an Rückſicht auf die fremde Umaebung. Von Scheffels Zeiten. der ſich rühmte, Hannoveraner, Ungarn chulr iere Ungarn- und Tscher- Ekessen⸗Posten Fliegende Menschen 11 erstklass. Klowns und Auguste Einzigartige Dres- Jockeys, Saltomor- talereiter Farforcen, Voltigen einen Gepä ihrer 24 Lenze, Sarrasani eine Weltschau! Alrik 24 Löwen 24 22 Marokkaner 20 Pürken Zebras und Ze- broide Papire 3 ägyptische Nil⸗ pferde 3 20 Dromedare und Edelkamele 20 88 Asien 16 indische Riesen- elefanten 16 Japaner, die Lieb- Iinge des Mikados 8 Chinesen, die Söhne des Himmels Indische Büffel und Mysoreochsen Siamesische Affen Sibir. Prampeltiere Persische Kamele 15 sib. Tiger Grosse Cowboy- und Indianertrupps 8 kanadische nacos 33 kanadische ckträger mit einem Fußtritt aus dem römiſchen Gaſthofszimmer hingusbefördert zu haben, bis heute haben unendlich viele deutſche Reiſende durch ihr Sichgehenlaſſen, als ob ſie zu Hauſe wären, dem deutſchen Volk in Italien ge⸗ rade keinen guten Namen gemacht und keine Sympathie er⸗ worben, ſondern eher bei dem auf gute Formen haltenden Italiener uns Deutſche in den Ruf gebracht, als ſeien Rück⸗ ſichtsloſigkeit und Grobianismus unſere weſentlichſten Natio⸗ naleigenſchaften. In den Augen der römiſchen Bevölkerung beſtätigt der Schwabenſtreich an dem Trevibrunnen eine ſolche Auffaſſung; es mag daher den deutſchen Italienfahrern bei dieſem Anlaß das Sprichwort in Erinnerung gebracht werden: Paeſe, che vai, uſanza che trovi, womit nichts anderes geſagt iſt, als daß der Reiſende auf die Anſchauungen und Sitten des fremden Landes, in dem er zu Gaſt iſt, einige Rückſicht nehmen und ſich nicht gebärden ſoll, als ſei er in ſeinen eigenen vier Pfählen. Die Beobachtung deſſen durch unſere Lands⸗ leute kann nur dazu dienen, uns in Italien beliebtere zu machen. — Frauenduelle. Hin und wieder lieſt man, daß zwei Frauen kein anderes Mittel zum Austrag ihrer Streitigkeiten gefunden haben, als das, die Entſcheidung dem Degen, dem Revolver oder dem Meſſer anzuvertrauen. Aber das ſind merk⸗ würdige Ausnahmen geblieben; ſelbſt die wütendſten Frauen⸗ rechtlerinnen haben ihre Gleichſtellung mit dem ſtärkeren Ge⸗ ſchlecht noch nicht dadurch bekräftigt, daß ſie Asquith oder Lloyd George zum Duell herausforderten. Kürzlich jedoch hielt eine junge Spanierin in Meftevideo einen Vortrag, in dem ſie für die Frau das Recht forderte, ihre Ehre mit der Waffe in der Hand wieder herzuſtellen. Die junge Duellanhängerin iſt Nazaria Bellona; eine bekannte Ringerin, die ihre Laufbahn unter den Gauchos der ſüdamerikaniſchen Pampas begann und als kühne Reiterin ſowie gefährliche Boxerin unter den Män⸗ nern ihresgleichen ſucht. Die handfeſte Dame hat in der Blüte wie eine franzöſiſche Zeitſchrift zu berichten weiß, ſchon ſo manches Duell ausgefochten. In New⸗Orleans ſandte ſie ihre erſte Forderung. Die Boxkämpfe unter den Frauen ſind dort bekanntlich nicht ſelten; Nazaria wohnte eines Tages einem ſolchen Match bei und tat dabei eine Aeußerung, die übel vermerkt wurde. Sie erhielt eine Ohrfeige und ſandte ihre Zeugen. Am anderen Morgen wechſelten die Frauen vier Kugeln, ohne jedes Reſultat. Ein andermal maß ſie ſich mit einer Nebenbuhlerin, und zwar ſollte das Meſſer die Sache zum Austrag bringen. 49 Minuten lang kämpften die beiden Ama⸗ zonen in durchaus regelrechter Weiſe mit ihren langen Meſſern, bis die Gegnerin ſchließlich, aus zwei ſchweren Wunden blu⸗ tend, vom Kampfplatz abtrat. Die jugendliche Anhängerin des Frauenduells erzählt, daß die Cow⸗Girls von Arizona das Duell nicht ſelten als letztes Mittel der Entſcheidung eines Zwiſtes wählen, ſie reiten auf ihren leichten Pferden, den Karabiner in der Hand gegeneinander, und ſchießen im Galopp ſo lange, bis eine verwundet wird. Dieſe ſeltſamen Zweikämpfe haben auch ſchon den Tod der einen Widerſacherin zur Folge gehabt. In Trieſt kreuzten vor kurzem eine rumäniſche und eine öſterreichiſche Studentin die Degen, wobei die Oeſter⸗ reicherin durch eine Wunde am rechten Oberarm kampfunfähig gemacht wurde.„Warum ſollen wir uns nicht wie die Männer ſchlagen?“ ruft die feurige Spanierin aus.„Haben wir nicht dieſelbe Ehre wie ſie, ja eine Ehre, die noch viel leichter verletzt werden kann? Man wird uns bald nicht mehr das„ſchwache Amerika Seelowen 8 6südamerikanische Lamas und Qua- Sarrasani ein Wunder der Technik! 25 Riesenzeltanlagen 25 Kiesenchapiteau, 55 Meter Durohmesser, 6500 Personen fassend 5 Personal von mehr als 800 Köpfen Park von mehr als 90 Wagen Ständige 90 achsige Sonderzüge 1 10 Fowler-.Lanzschestrassenlokomotiven s Sjemens- und Halskesche Dynamos 8 4 Automobile, eigene Feuerwehr mit Dampf-, Gas- und Handspritzen, 28 Minimax- und Perfektlöschapparate ERiesenfassade von 52 Metern Front mit 1200 Glühlampen, 20 Bogenlampen und 4 Marinescheinwerfern. Beſchlecht“ nennen, wenn der Mann vor der Spitze unſere! Degens oder der Mündung unſeres Revolvers zu zittern ge⸗ lernt hat.“ In Spanien ſind Frauenduelle nicht ſo ſelten, wie man wohl glauben möchte. Ein vielbeſprochener Frauenzwei⸗ kampf fand vor kurzem in der kleinen Stadt Albuquerque in Eſtremadura ſtatt. Senora Gallardo und ihre intimſte Freun⸗ din Senora Gonzalez hatten ſich„aus Privatgründen“ verfein⸗ det und waren ſo unverſöhnliche Gegnerinnen geworden, daß Senora Galardo der ehemaligen Freundin ihre Zeugen ſchickte, Die beiden Damen waren treffliche Fechterinnen; in Anweſen⸗ heit zweier Aerzte wurde ein Duell nach allen Regeln der Kunſt abgehalten. Mit großer Geſchicklichkeit und leidenſchaftlicher Wut gingen ſie ſich zu Leibe; nach dem vierten Gange war Frau Gonzalez an der Schulter, Frau Garlardo an der linken Bruſt verletzt. Von der feurigen Wucht, mit der ſie die Degen geführt hatten, zeugten große Blaſen an den Händen, die ihnen mehr Schmerzen bereiteten, als ihre Wunden. Die Schmach ſchien nun genügend gefühnt. Die Damen ſanken ſich in die Arme und Senora Gonzalez ſagte mit Zärtlichkeit und Be⸗ ſorgnis, indem ſie die Wunde ihrer Freundin betrachtete:„Jcl habe Dir doch nicht zu weh getan, meine Teure?“ — Die Parade heiratsluſtiger Männer in dem Kurpark, Jedes Jahr iſt in Amerika der Rückgang der Heiratsziffern zu verzeichnen, und zwar, weil die Frauen nicht heiraten wollen Die armen Männer müſſen darunter leiden. Nun, da Frauene raub nicht mehr erlaubt iſt, ſind die Herren der Schöpfung Amerikas auf den Gedanken gekommen, in den Kurorten eine Parade Heiratsluſtiger zu veranſtalten. Um 4 Uhr nach⸗ mittags beginnt die Kurkapelle zweimal in der Woche ihr Konzert mit dem Hochzeitsmarſch aus Lohengrin 115 as iſt das Zeichen dafür, daß die Parade der Heiratsluſtigen 5 Anfang nimmt. Sehr elegant angezogen, mit liebenswürdig Mienen machen ſich die Herren der Schöpfung auf und durch⸗ ziehen im Gänſemarſch die Kurpromenade. Die Damen haben ſchon vorher auf den Stühlen Platz genommen und betrachten ſich die jungen Leute, wie weit dieſe ihnen gefallen können, Sind ſie über ihren Geſchmack einig, dann erfolgt die An⸗ näherung, indem die Dame die Nummer desienigen jungen Mannes, der ihr gefallen hat, flaggt. Es bleibt nun dem Herrn überlaſſen, ob er ſich der Trägerin dieſer Nummer nähern will, oder ob er ſie zu überſehen beliebt. Nur ſelten kommt es vor, daß ein junger Mann mit der Schönen nicht zufrieden iſt, und in einem Badeort unweit von Ohio ſollen in dieſem Sommer durch die Parade der Heiratsluſtigen auf der Kurpromenade allein 60 Verlobungen zuſtande gekommen ſein. Viele führten ſogleich zur Ehe, denn in Amerika kann man, wie bekannt iſt, auf der Stelle heiraten. Amerika iſt ebey ein Paradies. Nom Büchertiſch. Herbſtſtudien im Deutſchen Wald. Farbenphotographiſche Studie von Hans Hildenbrand. Mit einem Geleitwort von Geh. Hofra Trinius. 10 prächtige Kunſtblätter auf hochfeinem weißem Karton montiert in hochelegauter Mappe M. 10.—.(Farbenphotographiſche Geſellſchaft m. b.., Stuttgart, Auguſtenſtraße 13.) Der auf farbenphotographiſchem Gebiet bekannte Hofphotograph Hildenbrand hat mit den vorliegenden Aufnahmen Kunſtblätter ge⸗ ſchaffen, die alles bisher Gebotene weit übertreffen. Herr Geheimer Hofrat Trinius hat es ſehr gut verſtanden, den ſtimmungsvollen Kunſtblättern, welche die Schönheiten des Deutſchen Herbſtwaldes in entzückender Farbenpracht und charakteriſtiſcher Eigenart darſtellen, ein begeiſterndes Geleitwort beizufügen.— Von den„Herbſtſtudien im Deutſchen Walde“ werden die Mitglieder der Touriſtenvereine, Naturfreunde, Jäger, Kunſtfreunde, Maler, Amateurphotographen, wie alle gebildeten Kreiſe entzückt ſein und können wir dieſe prächtige Kunſtmappe, die Natur und Kunſt in vollendeter Weiſe in ſich ver⸗ einiat, aufs wärmſte empfehlen. 12. Seite. — General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagblatth. Mann eim, 5. Auguſt 1912 rg 1IIiinen L im Satz 9. 10, 11, 12 m alle Farben 7⁰ pl. IIIIHIIEmunmmn G. m. d. Lerkaufchaussy: Warenhaus H. Ein Teil dieser Ware ist in unserem Dekorationslokal T I, 2, ausgestellt. unt-Jelke-Joch wie Abbildung, weiss J9. Salut-Selher 26 em alle Farben I2•s 3 Nudelpfunnen Lwlebelbehalter Delft lacklert . 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