TWounement: 70 Pfg. monatlich, Bringerlohn 50 Pfg., durch die 3. in mi Inſerate: Rolonel⸗Seile 80 Pfg. N Reklame⸗Seile.20 Uck. r. gus lierlz immer inſtänt guſt 27400 it mößl .v. . Zim oder 3705 blJ m. 9 ., güß Ausſſch 800 Täglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) der Stadt Mannheim und Umgebung 5 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Anzeig Telegramm⸗Adreſſe: „Gtneral⸗Anzeiger Mannheim“ TCelephon⸗NRummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung.. 341 Redaktienn 377 Exped. u. Verlagsbuchgdlg. 218 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin .L 1„ Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Handels⸗ und Induſtrie⸗Zeitung für Südweſtdeutſchland; Beilage für Citeratur und Wiſſenſchaft; b 00 Anterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. ——2———.ß A. Nr. 362. Maunheim, Dienstag, 6. Auguſt 1912.(Abendblatt.) ſof, a S 5 0 5 5 richtete ſich naturgemäß gegen die beiden Hauptſtützen der der Sultan dieſelben Staatsmänner in dieſelben Aemte %der Urieg und die Uriſe der 5 0 Türkei. nöbl Die innerpolitiſchen Ereigniſſe in der Türkei über⸗ 8 ſtürzen ſich; die lange drohende Kammerauflöſung iſt unter dem heftigen und pathetiſchen Proteſt der Jung⸗ 0 ftürken erfolgt, über Konſtantinopel iſt der Belagerungs⸗ Wiſii zuſtand verhängt, gegen das Kabinett wird Sturm gelaufen, 75 Jder Sultan aber ſpricht ihm in einem Reſkript ſein volles 5. Vertrauen aus und in Albanien tun Bomben und Höllen⸗ pt maſchinen ihr Werk. Die Kriſe ſcheint auf ihrem Höhe⸗ muen punkt. Die Tage, Ereigniſſe und Stimmungen, die zu ihm 1 hingeführt haben, werden ſehr gut in folgendem Artikel unſeres Konſtantinopeler Korreſpondenten vom letzten Sams⸗ 7 ner tag geſchildert: Der Hof des Halbmondes. 1.K. Konſtantinupel, 3. Aug. zimmh Wer zur gegenwärtigen Zeit als Fremder nach Kon⸗ .90 ſtantinopel kommt, um den ſiedend heißen innerpolitiſchen 9 Ereigniſſen in der Türkei an Ort und Stelle beizuwohnen, Fun der wird wohl des Tages einzelne Kaufleute über ſchlechte Geſchäfte infolge des Krieges gegen Italien klagen hören und ſpät abends einzelnen ſtarken Infanterie⸗ oder eſſön Kavalleriepatrouillen auf den ſich langſam leerenden 4. 9% Straßen begegnen, lange aber vergeblich nach anderen Vor⸗ gängen ſuchen, die er ins Merkbüchlein eintragen könnte, denn das öffentliche Deben fließt ohne auffallende Verände⸗ 8 fung regelmäßig weiter und nur in den Brennpunkten des Jung ſchloſſenen Geſellſchaften und geheimen Meetings branden u. die Wogen der Erregung in ſchwellender Gewalt. Daher iſt ſch der größte Teil der ausländiſchen Preſſe, der nicht ſeit einer u 1 Reihe von Monaten in der Türkei durch Sonderbericht⸗ erſtatter vertreten iſt, ſchlecht unterrichtet und bringt ſeine Leſer durch falſche Schilderungen in Verwirrung. Da wird das Jungtürkentum, dem ſowohl das Komitee, als auch die DOppoſitionellen angehören, mit der Partei für„Einheit und Fortſchritt“, der Drang der Albaneſen nach einer Autonomie —— in der Verwaltung ihrer Heimat mit dem nach völliger Los⸗ 1. trennung von der„Herrſchaft der gehaßten Osmanen“ ver⸗ in 1 wechſelt und dergleichen mehr. be! Deshalb ſei hier nochmals erklärt: Die jungtürkiſche miele Oppoſition will ihren bisher mächtigen Gegner, das Komitee „ für„Einheit und Fortſchritt“, das ſeit der Entthronung 1 Abdul Hamids am Ruder war und noch immer in Volk und beſolt Heer vorzüglich organiſiert iſt, endlich niederringen, weil 8 dies zur Erhaltung ſeiner Stärke keinen Widerſpruch im inLande duldete, hierbei höchſt ungeſetzlich und„abſolutiſtiſch“, wie zum Beiſpiel bei den letzten Wahlen, vorging und einen 5. i übermäßigen ſchädlichen Einfluß auf die konſtitutionelle Re⸗ euſtell gierung durch Ernennung ſeiner Wortführer zu Miniſtern, — die wieder nach den Weiſungen ihrer verantwortungsfreien ene Partei handelten, erlangt hatte. Der Angriff der Oppoſition politiſchen Getriebes, im Parlament, in Parteiklubs, ge⸗ Partei, das bisherige Kabinett, dem Hadſchi Adil, Dſchavid, Talaat und andere, unwichtigere Komtiteeführer angehörten, und das noch beſtehende Parlament, das, abgeſehen von Partei„zuſammengeſetzt“ iſt. Erſteres iſt inzwiſchen dem Anſturm erlegen. Letzteres wehrt ſich mit allen Kräften gegen die Auflöſung, die von der Oppoſition eifrig betrieben wird. Der Aufſtand der Albaneſen, die mit der Komitee⸗ mißwirtſchaft unzufrieden waren und deren Wünſche ſich zufällig mit denen der Oppoſition decken, iſt als Kapitel für ſich, gleichſam als mit der Geſchichte des jungtürkiſchen Parteihaders loſe zuſammenhängende Epiſode zu behandeln. Das Kabinett Ghaſi Muktar Paſchas, der ſelbſt als Sieger gegen die Ruſſen und ſeiner lauteren Geſinnung wegen ungemein populär iſt, war von den Albaneſen und den Oppoſitionellen freudig, vom Komitee kühl begrüßt wor⸗ den. Alle Welt wußte, daß der neue Großweſir den aus⸗ gebrochenen Streit, der zum Bürgerkriege auszuarten droht, zu ſchließen berufen ſei, daß er als Soldat der„alten Zeit“ der inneren Politik ferngeblieben war und daß er unparteiiſch denkt. Kiamil Paſcha und Naſim Paſcha aber ſind erbitterte Jeinde des Komitees, das ſomit aus ſeiner Hauptſtellung bereits zurückgedrängt worden iſt. Es läßt ſich wohl leicht begreifen, mit welch ungeheurer Spannung die ganze osmaniſche Nation auf das Arbeits⸗ programm der neuen Staatsmänner wartete, hing doch da⸗ von in erſter Linie das Wohl und Wehe der Türkei ab, hieß es doch, daß Kiamil Paſcha ſchon verſichert hätte, zu demiſſio⸗ nieren, wenn die Kammer nicht aufgelöſt würde. Am Diens⸗ tag nahte endlich die erlöſende Stunde. Der neue Sadraſam übte ſchonungslos Kritik an der Mißwirtſchaft des Komitees faſſungsgeſetze im Lande Recht zu ſprechen und Ordnung zu ſchaffen. Und nun ging es heiß, ſehr heiß her.„Hie Fort⸗ eſtand!“„Hie Auflöſung!“ Der Kampf währte viele Stun⸗ den lang. Zweimal wurde die Sitzung nach heftigem Streit unterbrochen, wieder aufgenommen. Immer wieder erklärten Ghaſi Muktar Paſcha und der Juſtizminiſter Hilmi Paſcha, ſie könnten in Anbetracht der gefährlichen Lage des Reiches keine Stunde länger auf das dringend verlangte Vertrauens⸗ votum warten, immer wieder trotzten die Unioniſten auf, biſſen ſich die Oppoſitionellen feſt, bis ſchließlich die Kammer ihr zu ſtolzes Haupt beugte und der neuen Regierung ihr Vertrauensvotum mit 117 gegen 45 Stimmen ausſprach. Das Komitee hatte ausgeſpielt. 5 Am nächſten Tage ſchon rückte die Regierung mit ſchwerem Geſchütz an und verlangte, wie es Said Paſcha getan, als er ſich des Komitees zu erwehren trachtete, die Abänderung des Artikels 7 der Verfaſſung, wonach dem Sul⸗ tan das Recht der Kammerauflöſung mit Zuſtimmung des Senates zuſtehen ſoll. Wiederum tönte der Lärm des hitzigen Wortgefechtes durch das Hohe Haus, denn nun war der An⸗ griff geradenwegs gegen das Parlament ſelbſt eröffnet. Die Kammer mußte ſich wiederum fügen. Lehnte ſie die Regie⸗ rungsvorlage ab, ſo hätte das Kabinett Muktar dieſe Ab⸗ einzelnen Oppoſitionellen, aus Mitgliedern der befehdeten und ſeiner Kabinette und verſprach auf dem Boden der Ver⸗ deutlich erkennbaren Hof umgeben! warum Zeſuiten in Deutſchlan faſſung Euung Nißtrauen gedeutet und ſofort demiſſioniert, zurückberufen und, da der Senat aufſeiten der Regierung ſteht und ſeine Zuſtimmung unbedingt hierzu gegeben hätte, der Verfaſſung gemäß die Kammer aufgelöſt. Es iſt klar, daß ein von der Regierung angefeindetes Parlament auf die Dauer ſeine Stellung nicht behaupten kann. Ein Konflikt iſt leicht geſchaffen, denn jede Ablehnung der Abgeordneten gilt der Regierung fortan als Mißtrauens⸗ votum. Die Komiteekammer windet ſich noch geſchmeidig um ihr Verhängnis herum, aber es wird eines Tages ſich ergeben müſſen, um nicht der Lächerlichkeit anheimzufallen — Ein Teil der Deputierten hat bereits in der letzten Geheimſitzung des Komitees ſich bereit erklärt, im Intereſſe des Landes zurückzutreten, da eine Verſtändigung mit der Oppoſition und der Regierung ausgeſchloſſen ſchiene. Der andere, größere Teil aber rüſtet ſich zu neuem Kampfe gegen die Regierung und ihre Vertreter, indem er eine Inter⸗ pellation herbeizuführen beabſichtigt, weshalb die Verbann⸗ ten des hamidianiſchen Regimes begnadigt worden ſind. Die Amneſtie dieſer Männer, unter denen ſich der be⸗ rüchtigte Chef des Spionageweſens und„Giftmiſcher“, der Leibapotheker, des Exſultans befinden, hat bei faſt allen Jungtürken begreiflichen Anſtoß erregt und ſcheint nicht ge⸗ eignet, die Ordnung im Lande zu fördern. Ob dieſe An⸗ gelegenheit aber die höchſten Staatsbeamten zu Fall bringt, iſt zweifelhaft. Die Regierung könnte ihre Anſicht recht⸗ fertigen, aber dies wird kaum nötig ſein; denn die Unter⸗ ſchrift und das Siegel Mehmed V. haben die neue Streit⸗ frage aus dem Bereiche aller parlamentariſchen Debatten herausgerückt. Die Kriſe iſt nicht behoben. Was nun werden ſoll, i kaum vorauszuſagen. Zeichendeuter behaupten, daß Wetter herannaht, wenn der Mond einen Hof hat, türkiſche Mondſichel iſt von einem undurchſichtigen, Im bayeriſchen Reichsrat erklärte dieſer Tage Münchener Erzbiſchof:„Ich erkläre offen, daß es b 10 der Jeſuitenfrage unter den deutſchen Biſchöfen nicht geringſte Meinungsverſchiedenheit gibt, und daß der ge katholiſche Klerus Deutſchlands mit verſchwindenden A nahmen auf Seiten der Biſchöfe ſteht.“ Gegen dieſe Auf⸗ wendet ſich in der Kreuz⸗Zeitung ein katholiſcher Geiſtlicher: Die verſchwindenden Ausnahmen mögen dahingeſtellt bleiben. Wenn Exzellenz Bettinger im eigenen Lande umhören würde, ſo würde er gerade dort viele finden unter dem Klerus, die die Geſellſchaft Jeſu nicht für die alleinſeligmachende Geſellſchaft halten. In Nord⸗ deutſchland iſt dasſelbe Bild. Unter denjenigen Wellgeiſtlichen, die ſich mehr mit der Wiſſenſchaft abgeben, und die nicht gerade durch das Innsbrucker Konvikt hindurchgegangen ſind, iſt nac meiner Erfahrung die Mehrzahl gegen das Zurückk men der Jeſuiten. Im Ordensklerus ſtehen in Deutf land die Franziskaner an Zahl obenan, und der Feuilleton. Ver rote Tod. Von, Dr. Karl Maherhofer([München). Im Jahre 1629 erſchien zu Würzburg mit biſchöflicher Appro⸗ on eine Liſte der in den letzten zwei Jahren wegen Zauber⸗ fsch und Hexenweſens in der fränkiſchen Biſchofsſtadt hingerichte⸗ ten Perſonen. Sie zählte 157 Menſchen auf und zwar nicht etwa nur alte Weiber und armes Volk, ſondern auch die„Burgemeiſte⸗ rin“, einige Dom⸗Pröbſte, verſchiedene Ratsherren und ihre Frauen, einen Chorherrn, drei Vikare am Münſter. Sodann Das Göbel Babelin, die ſchönſte Jungfrau in Würzburg“, und bor allem Kinder, viele in ganz jungen Jahren ſtehende Kinder. nthauptet oder verbrannt oder erſt enthauptet und nachträglich verbrannt wurden unter anderen: „Ein fremd Mägdelein von 12 Jahren. „Ein klein Mägdelein von neun oder zehn Jahren. „Ein geringeres, ihr Schweſterlein. „Ein Knab von 12 Jahren in der erſten Schul. Ein Knab von eilf Jahren. „Ein Knab von zehn Jahren. „Noch ein Knab von zwölf Jahren. „Zwei Knaben aus dem neuen Münſter von zwölf Jahren. „Des Dabdid Croten Knab von zwölf Jahren in der andern Schul. ander von 10 Jahren aus der erſten Schul. VVVFVVHVHPHH „Des Fürſten Kochs zwey Söhnlein, einer von 14 Jahren, der „Zween Knaben aus dem Spital. 8 „Des Walckenbergers Töchterlein. Iſt heimlich gerichtet, und mit der Laden verbrannt worden. „Ein blind Mägdelein. Der ſchamloſe und hirnverbrannte Wüterich, unter deſſen Re⸗ gime dieſe Greueltaten verübt wurden, war der Biſchof Philipp Adolf von Ehrenberg, der im ganzen gegen tauſend Menſchen auf dieſe Weiſe dem Flammentod überliefert hat. Folter und Scheiter⸗ haufen waren unter der Regierung dieſes frommen, völlig von den Jeſuiten beherrſchten Mannes ununterbrochen in Tätigkeit. Die 3u Aſche verbrannte. Die ſchöne reiche Biſchofsſtadt verfiel der Panik; kein Menſch konnte wiſſen, ob nicht irgendein Verzweifel⸗ Liſte beweiſt, daß auch die Großen der Stadt dann nicht mehr ge⸗ ſchont wurden. Schließlich hatte einer der Gepeinigten die Rache⸗ idee, den Biſchof ſelbſt als Mitſchuldigen, als Zauberer zu denun⸗ zieren, Da gingen ihm die Augen auf, er ließ die Prozeſſe ein⸗ ſtellen und ſtiftete einen wöchentlichen, vierteljährlichen und jähr⸗ lichen feierlichen Gedächtnisgottesdienſt für die Hingerichteten,— denen damit allerdings nicht mehr zu helfen war⸗ Der Biſchof Philipp Adolf hatte einen Nachbarn, der es ihm an Frömmigkeit gleichzutun beſtrebt war das war der Biſchof von Bamberg. Und da zu jener Zeit, hundert Jahre nach Luther, wahn⸗ witziger Aberglaube das deutlichſte Zeichen von Frömmigkeit war, wetteiferte der Bamberger Biſchof mit dem von Würzburg, eine möglichſt große Zahl von Hexen und Hexenmeiſter zu ſtellen, fol⸗ tern, enthaupten, verbrennen zu laſſen. Schließlich kam in Bam⸗ berg die Reihe ſogar an den Bürgermeiſter. Von ihm iſt ein Abſchiedsbrief an ſeine Tochter erhalten, der das ganze ſchändliche Verfahren illuſtriert:„Zu viel hundert⸗ taufend guter nacht hertzliebe Dochter Veronica. Unſchuldig bin Folter entlockte den Verdächtigen erſt Geſtändniſſe und Angebereien und der Scheiterhaufen reinigte das fündige Fleiſch, indem er es ter ihn als Hexenmeiſter angegeben habe. Und die fürchterliche ich in das gefengnis gelommen, unſchuldig bin ich gemartert den, unſchuldig muß ich ſterben.— Will dir erzehlen, wie e ergangen iſt. Als ich das erſte mal bin uf die Frag geſtemt den, war Doktor Braun, Doktor Kötzendörffer und die zwee fremde Doktor da, da fragt mich Doktor Braun: ſchwa kompt ihr daher, ich antwortt: durch die valsheit, unglück. ihr, ſagt er, ihr ſeyd ein Drutner(Hexer), wolt ihr es gutwillig ſtehen, wo nit, ſo wird man euch zeugen herſtellen und den Henck an die ſeyten.“ Nun kamen die(bereits genugſam geſolterten Zeu⸗ gen) und ſagten gegen den unaufhörlich proteſtierenden Man⸗ Er ſchwur, all das ſei nicht wahr.„Und da kam leider, Gott erbar⸗ es im höchſten Himmel, der Hencker und hat mir den Daumenſtock angelegt, bede Hende zuſamen gebunden, daß das blut zu den negeln herausgangen.. So hab ich mich Gott in ſeine heilige wunden befohlen und geſagt, weyl es Gottes ehr und nahm langt, den ich nicht verleugnet hab, ſo will ich meine unſch alle dieſe marter und pein in ſeine fünf wunden legen.“ wurde der zweite Foltergrad angewandt, dann der dritte. 0 immer geſtand der Bürgermeiſter nicht. Der Henker erbarmte ſich ſeiner, aber nicht der Richter. Er riet ihm:„Herr, ich bitt euch umb gotteswillen, bekennt etwas, es ſey gleich war oder nit. Er⸗ denket etwas, denn ir könnt die marter nit ausſtehen, und wenn ir bis ix ſagt, ir ſeyt ein Drudner.“ Jetzt begannen die großen furchtbaren Zweifel: liebe Dochter, was meinſtu, in was für eine Ich ſollt ſag, ich ſey ein Drudner, und bin . 2. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Mannheim, e. Auguſt. kanerorden ſteht mit den Jeſuiten— in Deutſchland wenigſtens — nicht auf gutem Fuße. Der Verfaſſer des intereſſanten und aufſehenerregenden Artikels erörtert dann die Frage, warum die Proteſtan⸗ ten in der Mehrzahl gegen die Rückkehr der Jeſuiten ſei, und führt die bekannten Gründe an, dann wendet er ſich der wohl noch intereſſanteren Frage zu, was haben die Katho⸗ löken von der Rückkehr der Jeſuiten. Seine Antwort auf dieſe Frage ſei vollinhaltlich mitgeteilt, und wir bemerken nochmals, daß es die Antwort eines katholiſchen Geiſtlichen iſt. Er ſchreibt: Was haben die Katholiken von der Rückkehr der Jeſuitend Manche Nachteile. Glaube man ja nicht, daß in den großen Städten, wo ſie ſich ausſchließlich anſiedeln würden, das Verhältnis zwiſchen Weltgeiſtlichen und Jeſuiten ein berühmtes würde. Wenn in der Polemik gegen den Grafen Törring in der Zentrumspreſſe jetzt behaup⸗ tet wird, die Jeſuiten nähmen ſich in der Hauptſache der un⸗ teren Volksſchichten an, ſo entſpricht das einfach nicht den Tatſachen. Sie ſind im 17. und 18. Jahrhun⸗ dert die Beichtväter an den Fürſtenhöfen geweſen, ſie ſuchen auch jetzt ihren Nachwuchs möglichſt aus den beſten Kreiſen, und ſie würden, wenn ſie zurückkämen, ſich vorzüglich der Gebildeten annehmen. Man höre die Kanzelvorträge des„Prof. Schwarz“, der wohl in der nächſten Winterſaiſon ſein halbes hundert Städte voll hat, in denen regelmäßig gepredigt wird, und man wird zugeben, daß das viel mehr auf die Gebildeten zugeſchnit⸗ ten iſt. A propos, der genaunte. Jeſuit iſt auch ein redendes Beiſpiel, wieviel Bewegungsfreiheit die Jeſuiten jetzt ſchon bei uns haben. In den Großſtädten, wie in Berlin, München, Frankfurt a.., Dortmund, Eſſen uſw. wohnen ſie und nur ſehr wenige wiſſen, daß es Jeſuiten ſind. In Oeſterreich haben die Jeſuiten wie die anderen Orden freien Spielraum. Wer iſt denn da der Mann des einfachen Volkes im Gebirge? Das iſt der Kapuziner. Dieſen und den„Minderbrüdern“ überlaſſen die Jeſuiten ſchon gern das Volk. Wo wird denn der öſterrei⸗ chiſche Adel und ein großer Teil der jungen deutſchen Adligen erzogen? Bei den„Patres Jeſuiten“ in Feldkirch. Ja es gibt jetzt ſchon ganze Ordensgenoſſenſchaften, beſonders weibliche, die vollſtändig in ihren Prinzipien und in ihrer inneren Ordens⸗ leitung von den Jeſuiten abhängig ſind, die in ihrem Hauſe einen Exerzitienmeiſter aus dem Benediktinerorden oder einem Bettelorden ſich überhaupt nicht denken können. So würden auch die Jeſuiten durch ihre Spezialandachten(Herz⸗Jeſuan⸗ dachten uſw.) und andre Mittel den Geiſtlichen ein gut Teil der ordentlichen Seelſorge entwinden und zumal würden ſie ver⸗ ſuchen, ſich die beſſeren Kreiſe zu reſervieren. Dient das dem Frieden im katholiſchen Volksteil? Wir ſind jetzt 40 Jahre ohne die Jeſuiten aus⸗ gekommen in Deutſchland. Iſt deshalb die katholiſche Kirche zugrunde gegangen? Die Katholiken leben unter den Fittichen des deutſchen Adlers beſſer als im Schloß der romaniſchen Län⸗ der. Und der Katholizismus iſt bei uns auch kern⸗ hafter als in den ſogenannten katholiſchen Ländern, das be⸗ weiſen einfach Tatſachen. Warum ſoll nun jetzt mit aller Macht darauf gedrängt werden, daß einige Dutzend Jeſuiten unter allen Umſtänden zur Rettung der katholiſchen Kirche in Deutſch⸗ land zurückgerufen werden müſſen? Einige Dutzend würden nur ſein, denn nach eigenen Ausſagen von Jeſuiten würden mn noch nicht 100 Jeſuiten in Deutſchland tätig ſein. Soll an dieſen paar Köpfen zuliebe den größeren Teil des deutſchen Volkes in eine heilloſe Aufregung verſetzen? Ich glaube, das verbietet einem ruhig urteilenden Katholiken die Liebe zum gemeinſamen deutſchen Vaterlande. politische Ilebersicht. Manuheim, 6. Auguſt 1912. Zum Kruppſchen Aubiläum. In dieſer Woche begeht die Firma Krupp in Eſſen die Feier ihres hundertjährigen Beſtehens und zugleich das Feſt des hundertſten Geburtstages Alfred Krupps, des Mannes, dem es durch ſein raſtloſes Bemühen, ſeine unbeugſame Energie und ſeine großen Talente gelungen iſt, ein von dem Vater in den dürftigſten Verhältniſſen hinterlaſſenes Werk nach jahrzehntelanger harter, entſagungsvoller Arbeit zu dem großen induſtriellen Rieſenunternehmen auszugeſtalten, wie wir es heute kennen. Und wie Arbeiter und Angeſtellte ſich mit der Familie Krupp und dem Direktorium in dieſen Tagen feſtlich vereinigen, wie der Kaiſer ſein hohes Inter⸗ eſſe durch ſeine Teilnahme an der Gedenkfeier bekundet und dieſer einen erhöhten äußeren Glanz verleiht, ſo geſellt ſich auch das ganze deutſche Volk zu den Gratulanten; iſt doch die Geſchichte der Entwicklung der Kruppſchen Fabrit aufs engſte verwachſen mit derjenigen Preußen⸗Deutſchlands. Am Anfang des vorigen Jahrhunderts, unter Friedrich Krupp ein kleines, faſt ausſichtsloſes, mit unüberwindlichen finanziellen Schwierigkeiten kämpfendes Werk in einem ohn⸗ mächtigen und zerriſſenen Staate ſteht es heute vor uns als weltumſpannende Macht in dem aus den glorreichen Kriegen hervorgegangenen geeinten Deutſchen Reich. Und mit Stolz kann gerade das Kruppſche Unternehmen von ſich ſagen, daß es an der Entwicklung unſeres Vaterlandes ſelbſt den tätig⸗ ſten Anteil genommen hat: es hat unſeren Truppen die Waffen geſchmiedet, mit denen dieſe von Sieg zu Sieg ſchrit⸗ ten und damit den Grund zur deutſchen Einheit legten; auch heute noch bildet es das Arſenal, aus dem Heer und Flotte ihre Rüſtungen beziehen. Die deutſche Nation dankt ihm aber noch mehr. Die Firma Krupp hat mit beiſpielloſen Erfolgen den deutſchen Namen in die Welt hinausgetragen und iſt damit für unſere ganze Induſtrie zum Bahnbrecher geworden. Sie hat den Grund gelegt für den ungeahnten Aufſchwung, den unſere ganze Volkswirtſchaft durch unſere Beteiligung am Weltmarkt genommen. Die Zahlen, die uns die äußere Entwicklung der Werke veranſchaulichen, ſind dafür ſprechende Belege. Und noch eines iſt es, das den Dank des ganzen Volkes in hohem Maße verdient: auch auf dem ſo wichtigen ſozialen Gebiete haben die Leiter des Unternehmens rechtzeitig ihre Aufgabe erkannt. Mit ihrer Arbeiterfürſorge haben ſie ſich ein leuchtendes Denkmal ge⸗ ſetzt; und von Bismarck ſelbſt wiſſen wir, wie er bei der Schaffung der ſtaatlichen ſozialpolitiſchen Einrichtungen viel⸗ fach dem Kruppſchen Vorbild gefolgt iſt. So ſchuldet auch die ganze deutſche Arbeiterſchaft der Firma Krupp beſon⸗ deren Dank. Mit Stolz kann vor allem die Familie Krupp auf die hundert Jahre zurückblicken, deren Vorfahren gezeigt haben, was Tatkraft und Energie vermag; die Induſtrie, die Arbeiterſchaft und die geſamte Nation aber dürfen dieſen Stolz mitempfinden, da die Erfolge der geſamten Nation und dem Vaterland zugute gekommen ſind. Möge die jetzige Leitung das Unternehmen im Geiſte ſeiner Begründer weiterführen zu Ruhm und Ehre des deutſchen Namens in der Welt! Eine Erklürung zum Binzer Brücken⸗ einſturz. Der Amtsvorſteher von Binz, Oberſt a. Sutmann, verſendet eine längere Erklärung von dem Binzer Unglück. Er verteidigt darin die Binzer Badeverwaltung gegen die An⸗ griffe, die aus Anlaß des Brückeneinſturzes gegen die Ver⸗ waltung gerichtet werden. Aus dieſer Erklärung, die der Amts⸗ vorſteher„der Gerechtigkeit wegen“ zu veröffentlichen bittet, geben wir die Hauptpunkte wieder: Der Umfang, den der Verkehr an einem Flottenſonntag annimmt, war durch frühere Erfahrungen bekannt. Die Flot⸗ tenanweſenheit war für den 24. bis 30. Juli angeſetzt. Laut Ausweis des Briefjournals ging am 23. Juli ein Dienſt⸗ ſchreiben an den Flottenchef ab. Es wurde gebeten, da Un⸗ glücksfälle bei dem großen Verkehr nicht ausgeſchloſſen ſeien, ſtändig ein Rettungsboot während der Flottentage an der Landungsbrücke zu ſtationieren und einen regelmäßigen Wach⸗ dienſt zur Verkehrsregelung einzurichten. Eine halbe Stunde nach Ankunft der Flotte war der Flaggoffizier des 2. Geſchwa⸗ ders auf dem Amtsbureau. In längerer Konferenz wurden alle zu treffenden Maßnahmen im Detail feſtgelegt, ſogar das Verbot des Marſchierens im Gleichſchritt auf der Brücke. Am Flottenſonntag war gleichzeitig Pferderennen. Hierfür war nur ein Gemeindebeamter abgeteilt, der Reſt des Aufſichtsdien⸗ ſtes geſchah durch zum Teil requirierte Gendarmen. Das Renn⸗ feſt wurde abſichtlich nicht aufgehoben. Abgeſehen davon, daß es ſeit Monaten vorbereitet und daß bereits das große Kin⸗ derfeſt verſchoben war, mußte es zu natürlicher Verkehrsvertei⸗ lung dienen, die für den Feſtſonntag überaus wünſchenswert war. Bedauerlicherweiſe ſpielte ſich das Rennen ſo ſchnell ab, daß es ſchon vor Eintreffen der großen Dampfer in Binz be⸗ endet war, anderſeits waren aber auch die fremden Auſſichts⸗ beamten des Rennplatzes bald nach der Kataſtrophe auf der Brücke zur Stelle. D der Kranken wurde an Ort und Stelle dienſtlich unter die Aerzte verteilt. Die jetzige Landungsbrücke ſteht erſt ſeit Sommer 1905. Die Pläne ſind geprüft von der Aufſichtsbehörde. Die Reparaturen, die jedes Jahr nötig ſind, die Erweiterungs⸗ und Verbeſſerungsarbeiten werden bis zur Saiſon durch⸗ geführt. Im Jahre 1912 ſind hierfür von der Gemeinde 56 000 Mark ausgegeben. Der zerbrochene Balken war ein bei der Reparatur neu eingebauter.— Die Rettungsringe wur⸗ den, wie durch Rechnungen bewieſen werden kann, während der Flottentage verſtärkt. Die Fiſcher, welche viel geſchmäht ſind, haben ſich durchweg an der Rettung beteiligt. Was die Kataſtrophe ſelbſt anbetrifft, ſo entſcheidet darüber das Gericht. Die erſten amtlichen Erheb⸗ ungen fanden, ſoweit es den Beamtendienſt betraf, noch in der Unglücksnacht ſtatt, der Brückenwärter z. B. wurde dieſerhalb nachts 3 Uhr aus dem Bett geholt. Die Ausſagen gehen dahin, daß die Abſperrvorkehrungen an der Brücke von dem Publikum ſelbſt beſeitigt ſind, daß die Beamten dem Andrang der Maſſe gegenüber machtlos waren. Auf dem Lade⸗Podium findet in der Regel nur ein kontrollierter Verkehr ſtatt, beſonders ſchon deshalb, weil hier jegliche Geländer fehlen müſſen. Ein Bade⸗ gaſt, der mit verunglückt, aber gerettet iſt, hat ſich freiwillig zur Amtsſtelle gemeldet zur Vernehmung. Er ſagt aus, er hahe deutlich 2 Krache vernommen in Pauſe von 15 bis 20 Sekun⸗ den. Der erſte ſei dadurch veranlaßt, daß das feſtgelegte Schiff entweder durch Wellengang— es war kurzes Unwetter ein⸗ Vorwärts⸗ bewegung gemacht habe, welche zum Durchbrechen des Balkens führte. Der zweite Krach war Folge des Einbrechens des Be⸗ lages und vollen Durchbruchs des Balkens. Dieſe Wahrneh⸗ mung ſtimmt mit dem bisherigen Reſultat der Unterſuchungs⸗ behörden und deren Sachverſtändigen, einſchl. der Miniſterial⸗ inſtanz. Das Urteil über den zerbrochenen Balken ſeitens des getreten— oder durch Schraubenbewegung eine Sachverſtändigen vor dem Staatsanwalt geht dahin, daß er ihn als vorſichtiger Zimmermeiſter nicht eingelegt hätte, wenn t aben e bei der Reviſion als Kontrollbeamter getroffen hätte, hätte er ihn nicht entfernen laſſen. Kiefernholz er ihn aber eingelegt ohne Aſtſtellen gäbe es nicht. Gewiſſe Mängel in der großen Brückenanlage ſind vorhanden und feſtgeſtellt, ſie finden ſich bei allen Landungsbrücken, die dauernd Wind und Wetter ausgeſetzt ſind. Die Anregung einer Spezialkommiſſion von Ingenieuren der Badegeſellſchaft in dieſer Beziehung werden beachtet werden. Sie ſind zu Papier gebracht und ſollen den Dienſtinſtanzen vorgelegt werden. Die Rettungsgeräte werden und ſind bereits vermehrt, damit auch das durch das Unglück ängſtlich gewordene Publikum beruhigt werden ſoll. Die Lan⸗ dungsbrücke iſt voll und ganz erhalten, die beſchädigten„7 Meter“ werden ſofort ergänzt, ſelbſtverſtändlich werden ſchär⸗ fere Bewachungsmaßregeln des Verkehrs Platz greifen müſſen, Wie wird die Ernte? A. C. Wenn man den letzten amtlichen preußiſchen Saaten⸗ ſtandsbericht oder den jüngſten Wochenbericht des Deutſchen Landwirtſchatsrats lieſt, gewinnt man den Eindruck, daß im vergangenen Monat in Deutſchland„tropiſche Hitze, ſtarke Winde und heftige Niederſchläge“ zuſammengewirkt haben, um den vorher ſo günſtigen Stld der Saaten erheblich zu verſchlechtern. Die privaten Berichte aus den ländlichen Bezir⸗ ken lauten ganz anders. Hier und da wird von einer Rekord⸗ ernte geſprochen. Wie reimt ſich das mit den offiziellen Saa⸗ tenſtandsberichten zuſammen? Um den Widerſpruch zu ver⸗ ſtehen, muß man ſich vergege wärtigen, aus welcher Quelle die erwähnten Berichte ſtammen. Sowohl die amtlichen preuß. Erhebungen wie der Bericht des Landwirtſchaftsrates baſieren letzten Endes auf Angaben aus den Kreiſen der Land⸗ wirte. Jeder Landwirt iſt natürlich an der Preisbewegung am Getreidemarkt ſtark intereſſiert. Er weiß ganz genau, daß ein günſtig lautender Saatenſtandsbericht an den Getreidebör⸗ ſen eine Ermattung, ein peſſimiſtiſcher Bericht aber eine 1ig he Mithin hat die Landwirtſchaft bis zu einem gewiſſen Grade die Regelung Befeſtigung der Preiſe herbeiführt. der Preiſe in der Hand, wenn ſie es verſteht, die Stim⸗ mung der Börſe in ihrem Sinne zu beeinfluſſen. Dazu bietet) ſich aber mit Hilfe der offiziellen Saatenſtandsherichte reich⸗ lich Gelegenheit. Der vorliegende jüngſte Bericht zeigt ganz deutlich das Beſtreben, etwa auftauchende hochgeſpannte Er⸗ wartungen hinſichtlich der diesjährigen Ernte abzuſchwächen. Alle nur erdenklichen nachteiligen Einwirkungen, wie z. B. die große Hitze, der heftige Regen, lebhafte Winde, Unkräuter und Inſekten, Pflanzenkrankheiten ete. werden haltend über den Ernteausfall äußern, erſcheint ſelbſtverſtänd⸗ lich. Noch ſtehen Getreide⸗, Mehl⸗ und Brotpreiſe auf einem ungewöhnlich hohen Niveau. Soll der Landwirt vielleicht ohne Not dazu beitragen, dieſe Preiſe zu ſtürzen! Das wäre zwei⸗ fellos ein unbilliges Verlangen. Wenn man das aber weiß, warum legt man dann den Saatenſtandsberichten noch ſo große Bedeutung bei! Daß die monatlichen Berichte als amtliches „Geſchichte der Hexenprozeſſe“, die jahrzehntelang vergriffen war zählt Hunderte, ja Tauſende von ähnlichen Fällen auf. Das Selt⸗ ſamſte an all dieſen Prozeſſen iſt, daß faſt niemals einer der Be⸗ ſchuldigten den Henkern die Wahrheit ins Geſicht ſagte. Nur in Kurmainziſchen kam das einmal vor. Einer der Verhafteten, Philipp Krämer aus Dieburg, erlaubte ſich im Verhör die uner⸗ hörte Aeußerung, daß die gegen ihn abgelegten Zeugenausſagen falſch ſeien, und daß das ganze Hexenweſen nichts anderes als Aberglauben bedeute.„Wenn dergleichen Belialszeugniſſe auch tauſend wären,“ ſchrie er den Richtern zu,„ſo könnten ſie doch alle tauſend falſch ſein.“ Denn ſie kämen von Leuten, die in ihrer Pein und Marter verzweifelten. Um die Mitte des 16. Jahrhunderts war in Deutſchland keine Stadt von dem furchtbarſten Wahnwitz frei, der je die Menſchen befiel. Aus Köln berichtete damals ein Pfarrer:„Es geht gewiß die halbe Stadt drauf. Denn allhier ſind ſchon Profeſſores, Candi⸗ dati juris, Paſtores, Canoniei und Vicari, Religioſi eingelegt und berbrannt. Ihre Fürſtliche Gnaden lder Erzbiſchof) haben ſiebzig lumnos(Zöglinge des Prieſterſeminars) geſtern eingelegt. Der anzler ſamt der Kanzlerin und des geheimen Secretarii Haus⸗ au ſind ſchon fort und gerichtet. Einen Domherrn habe ich ſehen ten und folgendes verbrennen. Kinder von drei bis Jahren haben ihren Buhlteufel. Studenten und Edel⸗ en von neun, zehn, elf, zwölf, dreizehn, vierzehn Jahren ſind erbrannt. Am Abend unſerer lieben Frauen iſt ein Tochter 15 Das umfaſſendſte Werk über das Herenweſen, Soldan⸗Heppes 55 und jetzt bei Georg Müller⸗München neu herausgegeben wurde, 1] unſerer Zeit nichts wiſſen wollte, ließ als ihren einzigen Vorzug ſchrien und ins Gefängnis geſchleppt wurde. Die Folterqualen vermochten ihr kein Geſtändnis zu entreißen. Um ſo mehr ſchien ſie den Richtern den Tod zu verdienen. Ihre Freunde gewannen mit großer Mühe einen Notar, der bereit war, einen nachträglichen Proteſt gegen das ſchreckliche Verfahren aufzuſetzen. An einer Straßenkreuzung, auf dem Weg zum Richtplat, ſtanden die Freunde und der Notar. Die Verwahrungsunkunde wurde der Verurteilten auf dem Wagen gereicht, damit ſie unterzeichne. „Seht ihr Leute,“ riefen ſofort die Jeſuiten, die den Karren zur Richtſtätte begleiteten,„ſeht ihr, daß ſie eine Hexe iſt! Sie ſchreibt mit der linken Hand.“ Da riß das Mädchen von der Rechten den Volk ſah Furchtbares.„Ja, ich ſchreibe mit der „weil die Henker mir die Rechte zerſchmetterten, ſtändnis zu zwingen.“ Entſetzen packte das Volk, Jammerrufe wurden laut. Da winkten die Jeſuiten, ſtimmten einen Pſalm an und führten den Karren ſchnell zum Scheiterhaufen. Die ſolches verfügten, beſchloſſen, mitanſahen, nannten ſich Menſchen und fühlten ſich begabt mit einer göttlichen Seele. Sie zeichneten ſich durch feine Sitten aus, durch einen gans ſicheren Schönheitsſinn, u. manche von ihnen, wie die Biſchöfe von Würz⸗ burg u. Bamberg, betätigten ihn, indem ſie Bauten aufführen ließen, deren vollendete und ſelbſtverſtändliche Schönheit eine reiche Kul⸗ tur ahnen läßt. Und doch— iſt man nicht angeſichts der begange⸗ nen Schändlichkeiten unſere wenigen Beiſpiele ſprechen für tauſende— geneigt, unſere Zeit zu rühmen, in der ſolche Dinge von Staats und Kirchen wegen unmöglich ſind? Selbſt Jakob Burckhardt, der große Kulturhiſtoriker, der vom„Fortſchritt“ Verband, und das Linken,“ klagte ſie, um mich zum Ge⸗ daß ſie humaner ſei als alle früheren Perioden. Kunſt, Wiſſenſchaft und Teben. Ferdinand Keller iſt aus Anlaß ſeines 70. Geburtstages auch ein Glück⸗ wunſch des Großherzogspaares, das gegenwärtig in Badenweiler weilt, zuteil geworden. Das Telegramm lautet: „Die Großherzogin und ich beglückwünſchen Sie herzlichſt zu Ihrem 70. Geburtstage. Friedrich, Großherzog.“ Bayreuther Honorare. Wir hatten kürzlich einen Auszug aus einem Artikel Hermann Bahrs wiedergegeben, in dem dieſer behauptete, daß die Bay⸗ reuther Künſtler keine Honorare bezögen. Hierauf hat die Verwaltung der Bühnenfeſtſpiele dem„Berliner Tageblatt“ eine Zuſchrift geſandt, in der es heißt, daß die Summe der Honorare für das Soloperſonal durchſchnittlich in einer Feſtſpielzeit 160 000 Mark, für Chor und Orcheſter 270000 Mark beträgt. Die Ge⸗ ſamtausgaben betrugen im Jahre 1911 592 453 Mark. Nur die Dirigenten und einzelne Künſtler ſtellen ihre Kraft umſoynſt in den Dienſt der Sache.— Herr Bahr hätte als Intimer von Bay⸗ reuth doch etwas beſſer unterrichtet ſein müſſen! Eine Triſtan⸗Oper von Debuſſy. Der Führer der jungen franzöſiſchen Müſikergeneration Claude Debuſſy, der Kamponiſt von„Pelleas und Meliſande“, nimmt, wie die Berliner„Morgenpoſt“ berichtet, den Wettkampf mit Richard Wagner auf und arbeitet an einer Bühnenmuſik zu der franzö⸗ ſiſchen Triſtan⸗Faſſung von Bedier. Das neueſte Werk von Richard Strauß. 5 Richard Strauß hat ſoeben, wie der„Voſſ. Ztg.“ geſchrie⸗ ben wird, ſein neueſtes Werk beendet, eine Schauſpielmuſit 8 nkhe aufgezählt⸗ Man ſollte glauben, daß wir einer Hungersnot entgegengehen! Es ſoll natürlich nicht geleugnet werden, daß irgendwo in Deutſchland Schädlinge oder ſtarke Gewittergüſſe aufgetreten ſind; ſolche Tatſachen dürfen aber nicht in verallgemeinernder Form weitergegeben werden. Daß die Landwirte ſich zurück⸗ Möchte Ihnen auch ferner noch lange die alte Friſche und Schaffensfreudigkeit erhalten bleiben, um als Zierde unſerer Akademie Ihrer hohen Kunſt zu leben, — — Mat ünde ſtati ten den verb wirt an. Scht ſein Ber reſu wixt der ſoda ins falls habe ſent auch war den. geſch geſe Mannheim, 6. Auguſt. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). 55 Material veröſſenklicht und ſomit offiziell abgeſtempelt werden, t nichts an der Tatſache, daß es ſich um reine Intereſſen⸗ iſtit handelt. Man laſſe doch gleichzeitig mit den Landwir⸗ ten auch einmal die Getreidehändler und die Konſumenten über den Stand der Saaten berichten! Das Ergebnis wird ganz verblüffende Widerſprüche zeigen. Jeder ſieht eben von ſeincan 010 45 wirtſchaftlichen Standpunkte aus die Sache mit anderen Augen 1285 an. Schon oft iſt der katſächliche Ernteertrag weit über die ur Schätzungen hinausgegangen. Sollte es nicht auch diesmal ſo tend(ein! Hat nicht die Sorge um den hohen Getreidepreis die näht Berichterſtatter ein wenig beeinflußt? Das endgültige Ernte⸗ reſultat wird ja zeigen, in wieweit die Beſorgniſſe der Land⸗ 0 ee e nee iſt allerdings, daß dann heb⸗ der größte Teil des Getreides ſchon in dritter, vierter Hand iſt, der ſodaß die Produzenten und Großhändler ſchon ihr Schäfchen halb ins Trockene gebracht haben. Die Konſumenten werden jeden⸗ 155 falls von dem guten Ernteertrag nur einen geringen Vorteil kunt haben, denn bekanntlich gehen die Preiſe im Kleinhandel we⸗ daſſe ſentlich ſchneller in die Höhe als zurück. Hoffentlich ſehen aber auch die Konſumenten ein, daß ſie ein Recht daran haben, ein⸗ chon wandefrei über den Stand der Staaten informiert zu wer⸗ ade⸗ den. Bisher hat man ihnen nur von Amtswegen das Weh⸗ illig 5 einiger Landwirte als„offiziellen Bericht“ vor⸗ hahe kun⸗ Mus Stadt ung 1„ us Stadt und Land. ene„Maunheim, 6. Auguſt 1912 12 Vollverſammlung der Handwerks⸗ 1985 kammer Mannheim. 55 Heute vormittag 10 Uhr fand im Sitzungsſaale der Kam⸗ 25 50 9 5 V 8 1I ve rſam mlu ng ſtatt, die vom Präſidenten 1155 der Kammer, Herrn Schloſſermeiſter Nickolaus, mit herz⸗ niez lichen Begrüßungsworten eröffnet wurde. Insbeſondere hieß holz Redner den der Sitzung beiwohnenden Vertreter der Staats⸗ ßen behörde, Herrn Amtmann Dr. Bechthol d⸗Mannheim will⸗ ſich Hierauf erſtattete Herr Kammerſekretär Haußer tter ſen. den von Tätigkeitsbericht, rden in dem folgendes ausgeführt wird: den Mit Rückſicht darauf, daß wir heute auch den Geſchäftsbe⸗ eden richt für das Jahr 1911⸗12 vorlegen können, glaube ich mich in lick meinem Tätigkeitsbericht für die Zeit ſeit der letzten Vollver⸗ an⸗ fſammlung, alſo ſeit dem 14. Februar 1912 kurz faſſen zu dürfen. 125 Wie aus dem Jahresbericht hervorgeht, zeigen die Ar beiten 5 der Kammer eine ſtetig aufſteigende Linie, in⸗ ſen, dem ſich immer neue Zweige der Tätigkeit anſetzen, neue Auf⸗ gaben der Erledigung harren. Ein ſolch neuer Zweig bildet die Abhaltung eines Juſtruktionskurſes für Beauftragte, In⸗ 1911 nungsleiter Vereinsvorſtände ete., der während und nach der che letzten Vollverſammlung ſtattfaud und einen ſeyr vefriedigen⸗ 17 5 den Verlauf nahm. Daran reiht ſich die begutachtende Tätig⸗ arke keit über zahlreiche Fragen des gewerblichen und wirtſchaftlichen ben, Lehens, ſowie den Wünſchen und Beſchwerden bei den Ar⸗ zu beitsvergebungen. Nebenher läuft dann der regelmäßige Ge⸗ zir⸗ ſchäf verkehr. An den Frühfahrsgeſellenprüfungen haben ſich 1 d⸗ 918 Prüflinge mit Erfolg beteiligt, gegen 837 im Vorjahre. aa. Die Musſtellung von Geſellenſtücken in der Gewerbehalle war ver⸗ vor 456 Ausſtellern beſchickt. Davon erhielten 45 erſte, 130 AUe zwelte Preiſe und 119 Anerkennungsdiplome. Nach hunderten euß. zählen die Gutachten über die Verleihung der Befugnis von eren Lehrlingen und Lehrmädchen und zur Regelung des weiblichen ud⸗ Lehrlingsweſens, die im Laufe der Berichtszeit durchgeführt ſung bezſn in Angriff genommen wurde, ſowie die Verbeſcheidung 5555 der é iche um Einſtellung von Lehrlingen über die vorſchrifts⸗ anar Zahl hinaus. Die Meiſterprüfung haben 279 Kandi⸗ die daten beſtanden— im Jahre 1911: 229.— Auf die einzelnen tng Berufe verteilen ſte ſich wie folgt: 59 Bäcker, 24 Barbiere und tim⸗ Friſeure, 1 Friſeuſe, 1 Bierbrauer, 11 Blechner und Inſtalla⸗ leten! tkeure, 12 Buchdrucker, je ein Elektromechaniker, ⸗techniker, zin⸗ eich⸗ ſtallateur, 1 Feinmechaniker, 1 Gipſer, 4 Glaſer, 2 Konditoren, janz 1 Küfer, 25 Maler, Tüncher, Lackierer und Vergolder, 9 Mau⸗ Er⸗ rer, 5 Mechaniker und Maſchinenſchloſſer, 23 Metzger, 1 Müller, hen. Pfläſterer, 6 Sattler und Tapeziere, 17 Schloſſer, 13 Schmiede, B. 6 Schneider, 26 Schreiner, Modellſchreiner, 2 Steinhauer, 4 uter Schuhmacher, 12 Wagner, 6 Zimmerer. ählt. Außer den 18 Vorbereitungskurſen für die Meiſterprüfung 2 an der Gewerheſchule in Schwetzingen und den Gewerbevereinen ück. in Kirchheim bei Heidelberg und Sinsheim a. Elſ. Zu ſämt⸗ 5 Der Niederbühl⸗Stiftung, deren Er⸗ Handwerker in das trag von M. 250 geleiſtet. Der Verband badiſcher Handwerkergenoſſenſchaften erhielt einen Beitrag von M. 500. 8 Richard Strauß zu dieſer Komödie ein Nachſpiel Ariadne auf Naxos“ geſchrieben, das den Intentionen Molieres entſprechend als einaktige Oper gefaßt iſt. Aber ſchon in der Komödie ſelbſt verlangt der Dichter an den verſchiedenſten Stellen Muſik. Das Stück, das urſprünglich fünf Akte umfaßt, iſt von Hofmanns⸗ thal auf zwei Akte konzentriert worden. Dieſe Zuſammenzieh⸗ ung war ohne Schwierigkeiten möglich, da der„Bürger als Edelmann“ im Sriginal ein ſcharfes Tendenzſtück iſt, in dem außer dem Hauptmotiv— einem auf den Umgang mit Adligen verſeſſenen reichen Bürger inmitten ſeiner Verwandten, die ihn in jeder Weiſe rupfen— eine weitausgeſponnene Reihe ſatiriſcher Beziehungen auf damals bekannte Perſonen, Ge⸗ wohnheiten und Verhältniſſe enthalten iſt, die man heute kaum noch verſtehen würde. Bei ſeiner Bearbeitung hat Hofmanns⸗ thal nun die meiſten Stellen, die Muſik verlangen, beibehal⸗ ien. Richard Strauß hat zunächſt zu jedem Akt eine kleine Duverture geſchrieben. Sodann hat er die Auftritte der ver⸗ ſchiedenen Hauptperſonen muſikaliſch illuſtriert. So wird der Bürger Jourdain, der in allen Dingen ſo gern den Edelmann nachahmt, durch eine großſpurige Trompetenfanfare ange⸗ kündigt. Auch andere Gelegenheiten zu luſtigen und charakte⸗ kiſtiſchen Muſiknummern, hat Strauß ſich nicht entgehen laſſen. Es gibt da ein Menuett, das Jourdain mit ſeinem Tanzmeiſter ausführt, und ebenſo begleitet die Muſik den Austritt des Rolieres„Der Bürger als Edelmann“ in der Be⸗ arbeitung von Hugo v. Hofmannsthal. Bekanntlich hat Fechtmeiſters und die Fechtſtunde, die ſich daran anſchließt. In einem naiven Liedchen von einem„Kätzchen und Schätchen will Jourdain ſeine muſikaliſchen Fähigkeiten glänzen laſſen er geräk aber an einer Stelle völlig aus der Tonart. Wichtig ſind nach ein Schäferduett und ein Tanz der Schneider, der eine umfangreiche Ballettſzene bildet. Am Schluß des erſten Aktes Hört man plötzlich, als die Türen aufgeriſſen werden, das Haus⸗ die Duvertüre aus„Ariadne auf Naxos t, wie wenn die ſchwieriaſten Stellen rcheſter Jourdains bei es 3. Seite. Die neugegründete Einziehungsgenaoſſenſchaft in Mannheim hat am 1. Maf ihre Tätigkeit aufgenommen. Die Erfahrungen über den Geſchäftsgang ſind bis jetzt zufriedenſtellend. Vorträge über gewerbliche Themata wurden auf Wunſch gewerblicher Vereinigungen und Verbände an verſchiedenen Orten und anläßlich von Verbandstagen durch die Sekretäre gehalten. Bei den Sitzungen der Kommiſſion für Handel und Ver kehr und der Spezialkommiſſion zur Regelung des Submif ſionsweſens des deutſchen Handwerks⸗ u. Gewerbekammertags, ſowie der Konferenz der badiſchen Handwerkskammern war die Kammer durch den Vorſitzenden und einen Sekretär vertreten. An der Sitzung der ſüddeutſchen Handwerkskammern, die am 29. Juli in Mannheim ſtattgefunden hat, zu der 3 bayeriſche, 4 württembergiſche, 4 badiſche, die elſaß⸗lothringiſche und die heſſiſche Kammer Vertreter entſandt hatten, haben die beiden Vorſitzenden und Sekretäre teilgenommen. Gegen den Tätigkeitsbericht wurden keinerlei Einwendungen erhoben. Hierauf wurde in die 8 Beratung der Vorlagen für den 12. Deutſchen Handwerker⸗ und Gewerbekammertag in Würzburg eingetreten. Herr Kammerſekretär Haußer ſen. berichtete ebenfalls hierüber. Einen wichtigen Gegenſtand der Würz⸗ burger Tagung bildete die Beratung über die Arbeits⸗Tarifverträge. Hierüber lagen Theſen der Handwerkskammer Hamburg vor, die folgenden Wortlaut haben: „1. Der 13. Deutſche Handwerks⸗ u. Gewerbekammertag hält die Frage der Arbeitstarifvertr äge für eine ſehr wichtige im Intereſſe der Herſtellung und Erhaltung eines ge⸗ deihlichen Verhältniſſes zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitneh⸗ mern, weil unter beſonderen günſtigen Umſtänden durch einen Arbeitstarifvertrag die Herſtellung und Erhaltung des Frie⸗ dens zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern auf eine län⸗ gere Zeitſpanne hin herbeigeführt werden kann. 2. Da nur der Tarifpertrag zwiſchen ſtarken Organiſationen eine Gewähr für den Frieden bietet, ſo iſt den Handwerkern zu empfehlen, ſich mehr und mehr zu Arbeitgeberverbänden zuſam⸗ menzuſchließen. Die Handwerks⸗ und Gewerbekammern haben die Pflicht, die Organiſationen des Handwerks in Arbeitgeber⸗ verbänden mit zu unterſtützen und zu fördern. 3. Da die Rechtsverbindlichkeit der Tarifverträge zurzeit noch wicht geklärt iſt, ſo iſt es wünſchenswert, daß durch die Reichsgeſetzgebung das Tarifvertragsrecht geregelt und feſtge⸗ legt wird.“ An den Vortrag ſchloß ſämtliche Redner für die Annahme der Theſen erklärten. Theſen wurden einſtimmig genehmigt. Mißſtände im Submiſſionsweſen. Hierüber referierte Herr Kammerſekretär Haußer jun. und empfahl im Anſchluß daran die Leitſätze der Hand⸗ werkskammern Reutlingen, Danzig und Mannheim. Die Leit⸗ ſätze haben folgenden Wortlauk: A. Privates Submiſſions w eſen.(Handwerks⸗ kammer Reutlingen): Der 13. Deutſche Handſberks⸗ und Ge⸗ werbekammertag ſtrebt angeſichts der enormen Schädigungen, die durch die immer kraſſer zutage tretenden Auswüchſe des privaten Verdingungsweſens dem Handwerk zugefügt werden, eine Bekämpfung dieſer Auswüchſe durch folgende⸗ Maßnahmen an: 1. mittels Selbſthilfe durch a) ge⸗ rechte und anſtändige Normalverträge, welche in Gemeinſchaft 1 fämtlichen deutſchen Architekten⸗ ete. Verbänden feſtzuſtellen ſich eine kleine Debatte, in der ſich cNia nd, b) allgemeine Verwendung dieſer Verträge ſeitens der ge⸗ werblichen Fachorganiſationen, c) Gründung von Submiſſions⸗ vereinigungen; 2. mittels der Geſ etzgebung: durch Er⸗ laſſung eines Reichsgeſetzes, welches den geſamten Verdingungs⸗ vertrag auf eine neue Baſis ſtellt und das einerſeits die Ver⸗ tärkung der Poſition des Handwerks vor und bei Abſchluß des Vertrags und andererſeits eine Beſeitigung der ſchädlichſten Auswüchſe zum Gegenſtande hat. Der Deutſche Handwerks⸗ und Gewerbekammertag errichtet zwecks Ausarbeitung eines diesbezüglichen Geſetzentwurfes eine ſtändige Kommiſſion für das geſamte Submiſſionsweſen, be⸗ ſtehend aus den Kammern. B. Staatliches Submiſſionsweſen.(Hand⸗ werkskammer Danzig): 1. Der 13. Deutſche Handwerks⸗ und Gewerbekammertag zu Würzburg beſchließt, durch ſeinen ge⸗ ſchäftsführenden Ausſchuß an den zuſtändigen Stellen dahin zu wirken, daß das(geſamte) Ausbietungs⸗ und Verdingungsweſen bei den ſtaatlichen Behörden durch Landesgeſetz nach Maßgald der von der ſtändigen Kommiſſion für das Submiſſionsweſen aufzuſtellenden Grundzüge geregelt werde. Dabei muß den Handwerks⸗ und Gewerbekammern gegenüber den Staats⸗ und Selbſtverwaltungsbehörden ein Beſchwerderecht bezüglich aller Verſtöße gegen die zu erlaſſenden Ausbietungs⸗ und Ver⸗ dingungsgeſetze eingeräumt werden mit der Maßgabe, daß die Beſchwerde ſowohl vor, als nach der Erteilung des Zuſchlages zuläſſig iſt. 2. Der Deutſche Handwerks⸗ und Gewerbekammer⸗ tag beſchließt ferner, daß in den einzelnen Bundesſtaaten ſeitens zu gleicher Zeit auf jedem Inſtrument geübt würden. Die In⸗ ſtrumentation dieſer Schauſpielmuſik iſt ungefähr die, die zu Moliéres Zeit in Gebrauch war. Sie benutzt Flöte, Oboe, Ja⸗ gott, Hörner, eine Trompete, ſelten Streichquartett, das ge⸗ legentlich durch das Hinzutreten einiger weiterer Spieler ver⸗ ſtärkt wird, und Klavier, das wie das frühere Cembhala ver⸗ wendet iſt. Dieſe Schauſpielmuſik, die erſte, die Richard Strauß geſchrieben, wird bei der Uraufführung im Stuttgarter Hof⸗ kheater zum erſtenmal erklingen. Die Premiere und ihre erſten (beiden Wiederholungen wird Strauß ſelbſt dirigieren, während Max Reinhardt die Regieführung hat. Das Schauſpieler⸗ enſemble ſetzt ſich für dieſe Aufführungen zum größten Teil aus Mitgliedern des Deutſchen Theaters zuſammen, von denen Arnold den Jourdain ſpielen ſoll Alle drei Aufffihrungen werden als Feſtvorſtellungen veranſtaltet, an die ſich unmittel⸗ bar ein Zyklus ſämtlicher Opern von Richard Strauß an⸗ ſchließt. Bei dieſen werden dann ausſchließlich Kräfte der Stuttgarter Hofoper unter der Leitung von Max Schillings und der Regie von Gerhäuſer mitwirken. Kleine Mitteilungen. Max Reger widmete ſein neueſtes Werk„An die Hoff⸗ nung“ für Alt und Orcheſter der bekannten Münchner Altiſtin und Regerſängerin Anna Erler⸗Schnaudt. Die Künſt⸗ lerin wird dasſelbe unter Leitung des Komponiſten in einem Meininger⸗Hofkonzert zur Uraufführung hringen. Max Reinhardt wird die neue Komödie von Carl Stern⸗ heim“„Bürger Schippel“ im November oder Januar im Deut⸗ ſchen Theater in Szene ſetzen. Während das Drama„Don Juan“, mit dem die diesjährige Spielzeit des Deutſchen Theaters eröffnet werden ſoll, unter der Regie Felix Holländers mit Dekorationen von Ernſt Stern in Szene geht. Die beiden Werke erſchienen im Bühnenvertrieb Ernſt Rowohlt Verlag, Leipzig. der Handwerks⸗ und Gewerbekammern ſtändige Kommiſſioner eingeſetzt werden mögen, welche die Aufgabe haben, das geſamte Ausbietungs⸗ und Verdingungsweſen innerhalb ihrer Amts⸗ bezirke zu beobachten und wegen der Abſtellung etwaiger Miß⸗ ſtände in den einzelnen Fällen bei den zuſtändigen Behörden vorſtellig zu werden, 3. Die ſtändigen Submiſſionskommiſſionen der einzelnen Bundesſtaaten(Ziffer 2) haben ſich in ſteter Füh⸗ lungnahme mit der ſtändigen Submiſſionskommiſſion des Deut⸗ ſchen Handwerks⸗ und Gewerbekammertages zu halten, um ein einheitliches Vorgehen ſtändig zu' gewährleiſten und um die gegenſeitigen Erfahrungen austauſchen zu können. G. Kommunales Submiſſionsweſen.(Hand⸗ werkskammer Mannheim: Die Vergebung von Arbeiten durch die Kommunalbehörden gehört zu den wichtigſten wirtſchaft⸗ lichen Problemen der Gegenwart und beanſprucht daher die volle Aufmerkſamkeit aller derjenigen Volkskreiſe, die an einern geſunden, lebenskräftigen Entwicklung unſerer Volkswirtſchaft intereſſiert ſind. Obwohl ſeit einer Reihe von Jahren beach⸗ tenswerte Vorſchläge zur Diskuſſion ſtehen und auch mancherlei Verbeſſerungen des Syſtems vorgenommen wurden, iſt es bis jetzt nicht gelungen, einen Modus zu finden, der die beiden in Frage kommenden Kontrahenten, vergebende Behörde und Unternehmer, gleichmäßig befriedigt. Eine planmäßige Be⸗ kämpfung der unleugbar vorhandenen Mißſtände iſt daher drin⸗ gend geboten. Der Deutſche Handwerks⸗ und Gewerbekammer⸗ tag 1. erſtrebt zu dieſem Zweck die Regelung des Verdingungs⸗ weſens der Selbſtverwaltungskörper durch Landesgeſetz, 2. er beauftragt ſeine Kommiſſion zur Regelung des Submiſſions⸗ weſens, eine Normal⸗Verdingungsordnung auszuarbeiten und 3. er empfiehlt eine ſachliche Belehrung der ſubmittierenden Un⸗ ternehmer und die Aufſtellung von Muſterkalkulationen, beſon⸗ ders aber die genaue Anerkennung des Grundſatzes für die Ar⸗ beitsvergebungen, daß eine gute Leiſtung nur für entſprechende Gegenleiſtung erwartet werden kann. 5 uſtimm Mit den Leitſätzen erklärten ſich die Anweſenden ei einverſtanden. Die Wirkungen der Konſumvereine. 5 Der Referent Herr Bäckermeiſter Schneider wies zu⸗ nächſt auf das ſtarke Anwachſen der Konſumvereine hin, die eine große Gefahr für den ſelbſtändigen Handwerker und Kauf⸗ mann ſeien. Insbeſondere würden die Metzger und Bäcker ſchwer geſchädigt durch die Errichtung von ſelbſtändigen Bäckereien und Metzgereien durch die Konſumvereine, die eine ſchädigende Wirkung auf das gewerbliche Leben ausütben. Redner empfahl der Vollverſammlung die Annahme de der Handwerkskammer Münſter vorgeſchlagenen Reſolution, die Wirkungen der Konſumvereine betreffend. Die Re⸗ ſolution hat folgenden Wortlaut: Der Deutſche Handwerks⸗ und Gewerbekammertag ſieht ſich auf Grund der von ihm an⸗ geſtellten Unterſuchungen über die dem Handwerk durch die Konſumvereine zugefügten Schädigungen gezwungen, energiſch Stellung zu nehmen gegen die Auswüchſe des Konſumvereins⸗ weſens. Er hält die nachſtehenden Maßnahmen für geeignet, die Mißſtände im Konſumvereinsweſen einzuſchränken und die Schäden, welche dem Handwerk durch die Konſumvereine ent⸗ ſtehen, herabzumindern. K. Gefetzliche M ct ij ñ aHhmen. 4. Die Gründung neuer Konſumvereine für Beamte iſt von der Bedürfnisfrage abhängig zu machen. Das gleiche derung der beſtehenden Beamtenkonſumvereine und Gründ ing von Filialen derſelben. 2. Verbot der Betefligung von Be⸗ amten an der Verwaltung der Konſumvereine; ebenſo ſind die Bereitſtellung von Dienſträumen für den Geſchäftsverkehr der Konſumvereine und ſonſtige Vergünſtigungen ſeit der hörden zu unterſagen. 3. Die Gründung 1 45 anſtalten, d. h. Konſumanſtalten für private Bet in Frankreich geſetzlich zu verbieten, die beſtehende gemeſſener Friſt aufzulöſen. 4. Geſetzliches Verbot an fumvereine und Konſumanſtalten, ſelbſtpröduziert Nichtmitglieder zu verkaufen. 5. Verbot des Liefera ſchäftes. 6. Einführung einer progreſſiven Umſatzſteuer gänzung der im Sinne des Antrags Hammer abgeänd Einkommenſteuer. 7. Strenge Handhabung der Beſtimm der Gewerbeordnung hinſichtlich der konſumgenoſſenſchaftlic Geſchäftsbetriebe. B. Maßnahmen der Selbſthi 1. Engerer Zuſammenſchluß in Handwerkerkorporationen Aufklärung über Konſumvereinsgefahren. 2. Wirtſchaftlic Stärkung der einzelnen ſelbſtändigen Exiſtenzen gegenüber Konkurrenz der Konſumvereine durch Förderung der Ba lung und des baren Einkaufs, durch zeitgemäße kaufmänniſche Organiſationen für den Geſchäftsbetrieb, ſowie durch enge 9 Zuſammenſchluß auf wirtſchaftlichem und ideellem Gebiete. Ausſtellungsweſen. 55 Hierüber referierte Herr Handwerkskammerſekretär Hau ßer ſen. und empfahl folgende Richtlinien der Handwerksk mer Koblenz: 1. Die deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbe mern ſollen grundſätzlich das Unternehmertum auf dem G des Ausſtellungsweſens bekämpfen. 2. Die Kammer ihre Unterſtützung nur ſolchen Ausſtellungen zu leihen ein Bedürfnis vorliegt und von denen ein direkter Nu das Handwerk erwartet werden kann. Es muß deshalb mieden werden, die von den Handwerkern veranſtalteten ſtellungen allzuſehr mit unnützem Beiwerk zu belaſter eigentlichen Abficht der Ausſtellungen nicht gerecht nur geeignet erſcheint, das Handwerk, ſoweit es auf ſtellung zur Geltung kommen ſoll, zu unterdrücken, d werksmäßige Arbeit als nebenſächlich erſcheinen zu Die Vorſchläge wurden einſtimmig angenommen. Private gewerbliche Schulen, Akademien und Wander Meiſterkurſe. Herr Kammerſekretär Haußer ſen. referier in kurzen Ausführungen und verlangte, daß die Bundesſtaaten die privaten und gewerblichen Schulver durch eine Sondergeſetzgebung regeln. Meiſterprüfungen an Fachſchulen. Weiter referierte der gleiche Redner über die M prüfungen an Fachſchulen, in denen er gleichfalls eine g liche Regelung durch die Bundesſtaaten verlangte. Regelung des Lehrlingsweſens. 8 Herr Kammerſekretär Haußer ſen. ſprach über dief Thema und empfahl im Anſchluß daran folgende Erk der Vorſchriften zur Regelung des Lehrlingsweſens zu 8 „Gewerbetreibende, welche in den Betrieben der Kle macherei, Putzmacherei, im Friſeurgewerbe, in der Wei näherei und Stickerei ſolche weibliche Perſonen in den Betrieb aufnehmen, welche das Gewerbe bloß für ihren eigenen Ge⸗ brauch, nicht für gewerbliche Zwecke erlernen wollen, ſind ver⸗ pflichtet, der zuſtändigen Handwerkskammer binnen 4 Wochen nach dem Einkritt hiervon Anzeige zu erſtatten und gleichzei das hierfür vorgeſchriebene Formular(Verpflichtungsſcheir der Kammer vorzulegen. Des Abſchluſſes eines Lehrvertrage bedarf es in ſolchen Fällen nur, wenn die Dauer der Beſchäf tigung 6 Monate überſteigt.“ An das Referat ſchloß ſich eine Debatte, in der auf ſchlag des Herrn Haußer das Wort im Friſ er K. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Mannheim, 6. Auguſr. geſtrichen wurde. nommen. Der§ 8a wurde hierauf einſtimmig ange⸗ Anträge und Eingaben. Herr Haußer ſen. bemerkte, daß ein Antrag der Maler auf Einführung der 3½jährigen Lehrzeit vorliege. Man wolle die Angelegenheit jedoch zuerſt dem Handwerks⸗ und Gewerbe⸗ kammertag vorlegen.— Die Verſammlung erklärte ſich damit einverſtanden. Verbeſcheidung der Jahresrechnung pro 1911/12. Nach dem gedruckt vorliegenden Kaſſenbericht beliefen ſich die Einnahmen auf M. 39 106, die Ausgaben auf M. 36 853. Herr Haußer jr. berichtete in eingehender Weiſe über die Rechnungsaufſtellung. Herr Oeldorf⸗Heidelberg erſtattete namens der Kaſſenreviſoren Bericht und erſuchte, der Kammer Decharge zu erteilen für die muſterhafte Kaſſenführung. Die Vollverſammlung erteilte die Entlaſtung durch Erheben von den Sitzen. Verſchiedenes. Unter dieſem Punkte wurden einige Wünſche vorgebracht um Unterſtützung von Kurſen. Da ſich niemand mehr zum Wort meldete, ſchloß der Prä⸗ ſident, Herr Nickolaus, mit herzlichen Dankesworten namentlich an den Herrn Vertreter der Regierung um 12 Uhr mittags die diesmal ſehr raſch verlaufene Sitzung. * Ein zweites verbeſſertes Luftſchiff„Schütte⸗Lanz“. Wie der „Inf.“ mitgeteilt wird, beſteht die Abſicht, auf Grund der mit dem erſten, gegenwärtig in Berlin befindlichen Luftſchiff nach dem Syſtem Schütte⸗Lanz ein zweites Luftſchiff desſelben Typs zu erbauen. Die Verſuche mit dem erſten Schiff haben die ausge⸗ zeichnete Brauchbarkeit des neuen Starrſyſtems einwandfrei er⸗ wieſen, und bei dem Neubau ſollen die mit dem erſten Schiff, das bon vornherein ein Verſuchsluftſchiff ſein ſollte, gemachten Erfah⸗ rungen zur Geltung gebracht werden. Die beſonderen Konſtryk⸗ tionseigentümlichkeiten des erſten„Schütte⸗Lanz“, durch die ſich das Luftſchiff vom Typ„Zeppelin“ grundlegend unterſcheidet, alſo das Holzgerippe und die unſtarre Aufhängung der Gondeln, wer⸗ den bei dem Neubau beibehalten werden. Das neue Luftſchiff er⸗ hält jedoch mancherlei Verbeſſerungen, die ſich als wünſchenswert erwieſen haben. Unter anderem ſoll ein bequemerer Verbindungs⸗ gang zwiſchen den beiden Gondeln innerhalb des Luftſchiffkörpers hergeſtellt werden. Auch die zweite Gondel wird mit einer Platt⸗ form zur Aufnahme von Bemannung eingerichtet, und das neue uftſchiff ſoll von vornherein mit Rückſicht auf militäriſche Ver⸗ wendbarkeit, alſo auch auf Armierung uſw., gebaut werden. Der Termin für den Beginn des Neubaues liegt zurzeit noch nicht feſt. — Wie uns dazu mitgeteilt wird, iſt die Nachricht ziemlich verfrüht. Ueber den Bau eines zweiten Schütte⸗Lanz⸗Luftſchiffes ſeien noch keinerlei Dispoſitionen getroffen. * Der ca. 2200 Mitglieder zählende Verband badiſcher Bahn⸗, Weichen⸗ und Signalwärter hält am Sonntag, den 25. Auguſt im Reſtaurant Zum Schwarzwälderhof“, Schwetzingervorſtadt ſeine diesjährige Generalverſammlung verbunden mit voraus⸗ gehender Delegiertenverſammlung ab. Letztere beginnt um 11 Uhr, die Generalperſammlung um halb 2 Uhr. Auf der reichhaltigen Tagesordnung ſteht u. a. auch die Gründung einer Rechtsſchutzkaſſe, Bildung von Landesgruppen und die Beratung über zutreffende Maßnahmen bezw. Zuſammenſchluß mit anderen Beamtenvereinen lunterer Beamtenverband?)⸗ * Gala⸗Parade⸗Vorſtellung im Zirkus Schumann. Heuke abend findet im Zirkus Schumann auf dem Meßplatz eine Gala⸗ Parade⸗Vorſtellung mit 20 erſtklaſſigen Attraktionen ſtatt, worauf wir alle Freunde gediegener zirzenſiſcher Kunſt, wie ſie in hohem Grade von dem Zirkus Schumann geboten wird, be⸗ ſonders aufmerkſam machen. * Das Vorleſungsverzeichnis der Handels⸗Hochſchule Mann⸗ heim für das Winterſemeſter 1912/13 iſt ſoeben erſchienen und wird auf Verlangen vom Sekretariat der Handels⸗Hochſchule (X 4,)) unentgeltlich abgegeben. Der Lehrplan iſt wieder in allgemeine Vorleſungen(grundlegende Vorleſungen), Spezialvorleſungen und Seminare und Uebun⸗ gen eingeteilt. Ferner ſind die Spezial vorleſungen ge⸗ trennt für die einzelnen Spezial gebiete wie: Warenhan⸗ dels betriebe, Fabrik betriebe, Verkehrs betriebe, Bank betriebe und Verſicherungsweſen aufgeführt, ſo daß es dem Studierenden an Hand des Studien p lanes, der ebenfalls von der Handels⸗Hochſchule zu haben iſt, leicht fal⸗ len wird, die für ihn in Betracht kommenden Vorleſungen und Uebungen entſprechend ſeinen Studienabſichten auszuſuchen und zu belegen. Der Stundenplan für das Winterſemeſter 1912/13 weiſt im ganzen 171 Wochenſtunden auf und zwar in Handels⸗ wiſſenſchaften 47, Volkswirtſchaftslehre 27, Rechtslehre, 31, Na⸗ turwiſſenſchaften, Geographie, Technik und Warenkunde 18, Sprachen 43, öffentliche Vorleſungen 5. Der Lehrkörper ſetzt ſich zuſammen aus 7 hauptamtlichen, 13 nebenamtlichen Do⸗ zenten, 14 Beauftragten, Lektoren und Aſſiſtenten. Das Win⸗ terſemeſter beginnt am 21. Oktober 1912. Anmeldungen nimmt das Sekretariat der Handels⸗Hochſchule Mannheim, ſo⸗ wie die Quäſtur der Univerſität Heidelberg entgegen. Adreſſe für Anfragen und Aufkunftseinholung: Handels⸗Hochſchule Mannheim, A 4, 1. und Unfallverſicherung für Jugend⸗ genießt allgemeine Sympathie. daß diejenigen, die in dieſem wichtigen Zweige der Volkserziehung praktiſch d— überwiegend ſind es bekanntlich Lehrer— bisher Unfallverſi Verſichert Orten des ehemaligen Landkreiſes Frankfurk bis jetzt recht krübe Erfahrungen gemacht und ſpürt dies von Tag zu Tag empfind⸗ licher an ihrem Säckel. Es rächt ſich jetzt bitter, daß man bei der Abfaſſung der Eingemeindungsverträge auf die ſchriftliche Feſt⸗ legung der in den Kommiſſionen gemachten Beſchlüſſe ſo wenig Korkrektheit verwandt hat, daß die Verträge an allen Ecken und Enden Löcher und Hintertüren zeigen, durch die der Stadt jetzt ſchwere fin anzielle Belaſtungen erwachſen. Die Vororte haben für Straßenherſtellungen, Lehrerbeſoldungen und ſonſtige Aufwendungen erhebliche Mittel gebraucht, ſich dabei aber abſolut nicht an die Verträge gebunden erachtet. Dadurch, daß die Stadt jetzt die Summen bezahlen muß, erwachſen ihrem Haushaltungsplane ganz bedeutende keineswegs vorgeſehene Mehr⸗ ausgaben. Die Stadt bezahlte ſchon im Jahre 1910 für dieſe Ge⸗ meinden einen Reinzuſchuß von 791 380., im Jahre 1911 einen ſolchen von 737 680 M. und in dieſem Jahre bereits 743 650.; dieſe letztere Summe muß allein aus fließenden Mitteln gedeckt werden. Upt für die Zukunft ein für allemal derartige„Ueber⸗ rumpelungen“ auf die Stadt zu vermeiden, hat der Finanzausſchuß bei der Stadtverordnetenverſammlung beantragt, den Magiſtrat zu erſuchen, bei ſpäteren Eingemeindungen dafür Sorge zu tragen, daß die Verträge Klauſeln erhalten, durch die unberechtigte Mehr⸗ ausgaben verhütet werden. * Ein allgemeiner Pfläſtererſtreik droht in Mainz, Wiesbaden und der weiteren Umgegend auszubrechen. Die Pfläſterer fordern ſtatt des bisherigen Stundenlohns von 60 Pfg. die Erhöhung des⸗ ſelben auf 65 Pfg. Die Meiſter weigern ſich indes bis jetzt noch entſchieden, auf die Forderung einzugehen. Sollte bis zum 1. Aug. keine Einigung erzielt ſein, ſo werden alle organiſierten Pfläſterer laut Verbandsbeſchluß die Arbeit an dieſem Tage niederlegen. Aus dem Großherzogtum. * Oftersheim, 5. Auguſt. Einen netten Verwandten hat ein hieſiger Feldhüter in einem Neffen, der ihn in einer hieſigen Wirtſchaft beſchimpfte, ihn dann auf die Straße verfolgte, wo der Neffe ihn auf den Boden warf, ſchlug, mißhandelte und bedrohte. Da der Fall zur Anzeige kam, wird dem Neffen ſeine„verwandt⸗ ſchaftliche Liebe“ etwas teuer zu ſtehen kommen, zumal er ſchon einmal wegen ähnlicher Delikte vorbeſtraft iſt. * Karlsruhe, 5. Auguſt.(Amtlich.) Am Samskag, den 3. Auguſt, abends 10 Uhr, entgleiſten bei Einfahrt des Güterzuges 6280 auf Station Appenweier infolge Zugtrennung 7 Güterwagen, wobei 2 mit Kohlen belandene ſtark beſchädigt wurden. Beide Hauptgleiſe waren hierdurch bis Sonntag vormittag 6 Uhr ge⸗ ſperrt. Verletzungen ſind nicht vorgekommen. Durch das Vor⸗ kommufs erhielten einige Perſonenzüge zum Teil erhebliche Ver⸗ ſpätungen. 9 Dietlingen(A. Pforzheim), 3. Aug. Der verheira⸗ tete 6sjährige Landwirt Ferdinand Schlittenhardt von hier wurde im Federbach, unterhalb des Dorfes, tot aufgefunden. Auf welche Art der Mann verunglückte konnte nicht feſtgeſtellt werden. 7 Horben(A. Freiburg), 4. Aug. Der 36 Jahre alte Holzhauer Joſef Stefft wurde auf dem Schauinsland beim Holzfällen von einem ſtürzenden Baum derart getroffen, daß der Schädel zerſchmettert wurde. Der Mann war auf der Stelle tot. 7 Ueberlingen, 4. Aug. Der Großherzog und die Großherzogin haben für die zweite Hälfte des September, an⸗ läßlich der offiziellen Eröffnung des kulturhiſtoriſchen Muſeums ihren Beſuch in hieſiger Stadt zugeſagt. 2 Badenweiler, 4. Aug. Die letzte Nummer der Kur⸗ zeitung weiſt bei einer Geſamtfrequenz von 5335 Gäſten 1309 anweſende Fremden auf, davon ſind 126 neu angekommen. 5 Neuenburg, 4. Aug. Bei Grießheim wurde die Leiche eines Mannes namens Wilhelm Fiſcher aus Konſtanz aus dem Rheine herausgeholt. ? Lörrach, 4. Aug. Wie gemeldet, mußte ein Italiener ins Spital aufgenommen werden, weil er unter Pilzver⸗ giftungserſcheinungen erkrankt war. Am gleichen Tage erkrankten im nämlichen Haushalt zwei Kinder, von denen das eine, ein Mädchen, bereits ſtarb, das andere, ein Sjähr. Knabe, wurden ins Spital verbracht. 7 Wehr, 4. Aug. Die beiden Todtmooſer Fuhrleute Sieg⸗ wart und Joſef Kaiſer, welche in Verhör genommen wurden, um den Fall des ertrunkenen Melkers Siegriſt aufzuklären, ſind wieder auf freien Fuß geſetzt worden. Die Unterſuchung geht weiter. Um feſtſtellen zu können, ob der Ertrunkene ir⸗ gndwelche Spuen gewaltſamen Vorgehens an ſich trägt, wird die Leiche ausgegraben und obduziert. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Pirmaſens, 5. Auguſt. Um 9 Uhr geſtern abend brach in einer mit Heu gefüllten Scheune des Poſthalters Georg Four⸗ nier in der Güterbahnhofſtraße Feuer aus, welches die ganze Scheune zerſtörte. Um 2 Uhr nachts brannte eine mit Lumpen ge⸗ füllte Scheuer des Alteiſenhändlers Fiſcher, ebenfalls in der Güter⸗ bahnhofſtraße, vollſtändig ab. Beide ſind verſichert. Die Ent⸗ ſtehungsurſache iſt bis jetzt unbekannt, ſcheint aber auf Brand⸗ ſtiftung durch ſtreunende Burſchen zurückzuführen zu ſein. * Landau 5. Auguſt. Der geſtrige Gewitterſturm hatte eine ſo große Heftigkeit, daß auf der Strecke Knöringen⸗Edesheim einige Obſtbäume auf das Gleis gelegt wurden. Der Schnellzug 72 mußte dreiviertel Stunden auf der Strecke halten, bis die Hin⸗ derniſſe beſeitigt waren. Sportliche Nundſchau. Ruderſport. d. Offenbacher Stadtachter. Das am geſtrigen Sonntag zwiſchen den drei dem Deutſchen Ruderverband angehörenden Offenbacher Vereinen ausgeruderte Achterrennen um den Bürgerpreis nahm einen ſehr ſchönen ſpannenden Verlauf. Es war vom Start bis zum Ziel geſchloſſen und endete mit dem knappen Siege der Offenbacher Rudergeſellſchaft Undine, welche die 2000 Meter lange Strecke in 6 Min. 33,4 Sekunden zurücklegte und den Offenbacher Ruderverein Hellas mit einer Viertellänge ſchlug, der in 6 Min. 34 Sek. einkam, eine Länge vor dem Offenbacher Ruderverein, der erſt kurz vor dem die Strecke in 6 Min. 38,8 Sek. durchruderte. Undine nahm der Oberbürgermeiſter Dr. Dullo wobei er mit Worten warmer Anerkennung Mannſchaften gedachte und ſeine Pro patria eſt dum ludere vide⸗ Adolf Kappus mit Mittwoch zuſammengeſetzte Auswahlmannſchaft „Oberrad“ zunächſt als wird. Bis jetzt beſteht die Abſicht ſowohl ſeitens des Rudervereins als auch des Ruderklubs, die Mannſchaft herauszufor⸗ dern und es werden, ſo beiden Mannſchaft *Schlechte Er kurter Stadtperwaltung hat mit met waren, ging in der Hauptnummer, dem Heyden⸗Linden⸗ mal an den Start. Da Coquet I1 und Horridoh wider Er⸗ warten nicht geſattelt wurden, mußte man dem Hengſt des Leutnants von Sydow ſogar eine gute Chance gegen Onvide, Pilis und Taſchenſpieler zuſprechen. Der alte Held aus vielen Schlachten präſentierte ſich in beſter Verfaſſung und übernahm in gewohnter Weiſe vom Start ab die Führung, ohne ſich von dem Rudel je ganz losmachen zu können. Fair King, Taſchen⸗ ſpieler und Pilis folgten ihm unmittelbar, und als das Feld durch die Diagonale auf den Kaiſerpavillon zukam, verbeſſerte auch Onvide ſeinen hinteren Platz. Auf der langen Seite gegenüber ging Pilis zu Forefather heran und forcierte das Tempo. Am Gehöftwall kam dann das Verhängnis. In dem Beſtreben, bei Pilis zu bleiben, verſah es der Alte beim Sprung, ging kopfüber und verwickelte auch Killmallock in den Fall. Während dieſem und den beiden Reitern nichts Weſent⸗ liches geſchah, blieb Forefather mit gebrochenem Genick liegen. Pilis hatte ſich dann ſchließlich vor Onvide zu beugen, auf dem Dr. Rieſe wieder eins ſeiner großen Rennen ritt. Mit Forefather verſchwindet ein ſehr populärer und tüch⸗ tiger Steepler von unſeren Bahnen. Als Dreijähriger aus England importiert, ſchien er auf der Rennbahn nicht ver⸗ wendbar zu ſein, bis er in den Beſitz des Et. v. Sydow kam, der ſich als Reiter von ſchwierigen Pferden(ſiehe Leander) bereits einen Namen gemacht hatte. In der Hand dieſes Zie⸗ tenhuſaren wuchs dann Forefather bald zu einem Steepler von Klaſſe heran. Seine großen Triumphe errang er im Jahre 1910 durch die Siege in der Mannheimer Badenia, dem Großen Preis von Karlshorſt und vielen kleineren Kon⸗ kurrenzen. Im ganzen konnte der Hengſt während ſeiner Renn⸗ karriere in Deutſchland 131820 M. gewinnen. Davon entfallen auf das Jahr 1907 5270., 1908 1820., 1909 19.600., 1910 79 220., 1911, in welchem Jahre er auch in Luzern ein kleines Rennen gegen franzöſiſche Pferde gewann, 15870., und endlich in dieſer Saiſon 10 030 M. Forefather war als Pferd ein Modell von prachtvollen, regelmäßigen Formen, und die Preußiſche Geſtüt⸗Verwaltung bot verſchie⸗ dentlich bis zu 30 000 M. für ihn, um ihn als Landbeſchäler in Trakehnen aufzuſtellen; ſein Beſitzer wollte ſich aber nicht von ihm trennen. Vor dem größeren Ruhm ſeines Halb⸗ bruder Lord Forfar verblaßten die Triumphe Forefathers, bis ihn nun, wenige Wochen nachdem Lord Forfar in Ham⸗ burg zu Tode fiel, das gleiche Geſchick guf der als leicht gelten⸗ den Grunewaldbahn ereilte. Von Tag zu Tag. — Einbruchsdiebſtahl. Köln, 5. Aug. Aus der Städtiſchen Nahrungsmittelunterſuchungsanſtalt an der Burgmauer wurde in der Nacht zum Sonntag durch Einbruch neben anderen unbedeutenden Gegenſtänden einige Platin⸗ ſchalen im Werte von 3000 Mark geſtohlen. 5 — Nächtlichen Ueberfallaufeinen Droſch⸗ kenkutſcher. Berlin, 6. Aug. Geſtern wurde der Droſchkenkutſcher Zippel in der Köpenicker Heide von ſeinen Fahrgäſten, zwei Männern und einer Frau, überfallen, in den Chauſſeegraben geworfen und ſeiner Geldbörſe beraubt. Dien Leute fuhren in der Droſchke nach Berlin, wo das Fuhrwerk ſpäter herrenlos gefunden wurde. Die Verletzun⸗ gen Zippels ſind unerheblich. — Feuer an Bord eines Dampfers. Mar⸗ ſeille, 6. Aug. Geſtern Nachmittag 2 Uhr brach auf dem Dampfer„Portugal“ Feuer aus. Obwohl ſofort alarmiert wurde und ſowohl von der Beſatzung des Schiffes als auch von den benachbarten Schiffen, insbeſondere von dem deut⸗ ſchen Schiff„Admiral“ Hilfe geleiſtet wurde, breitete ſich das Feuer doch ſehr ſchnell aus. Die Flammen, die vom Winde angefacht wurden, ergriffen die Salons und die Kabinen erſter Klaſſe. Das Hinterteil des Schiffes wurde gleichfalls in Mitleidenſchaft gezogen. Um 5 Uhr war die Feuerwehr Herr des Brandes. Der Schaden iſt ſehr beträchtlich. — Die Spielhöllenkaſſen der New⸗ vorker Polizei. Die Newyorker Preſſe beſchäftigt ſich noch ausgiebig mit der Polizeikorruption in Newyork. Eine ganze Seite der„Times“ iſt mit detaillierten Angaben über die Unterſuchung der Korruption ausgefüllt. Es wird nach⸗ gewieſen, daß nicht nur die höheren Polizeiofftziere von den Spielhöllenbeſitzern Geld erhielten, ſondern, daß auch die gewöhnlichen Poliziſten eine Kaſſe angelegt haben, in der Gelder von den Spielhöllenbeſitzern verzinslich angelegt ſind. — Die vermutlichen Mörder des Spielſaalbeſitzers Hermann Roſenthal, deren die Polizei immer noch nicht habhaft werden konnte, ſcheinen ſich in Tannerville, einer kleinen Stadt im Staate Newyork, zu befinden. Wie von dort gemeldet wird, ſollen ſich in einem Hauſe dieſer kleinen Stadt mehrere ver⸗ dächtige Männer verſchanzt haben und die ſie belagernden Poliziſten mit ihren Revolvern in Schach halten. Letzte Nachrichten und Telegramme. * München, 6. Aug.[Der bayeriſche Landtagsabgeordnete Wagner(Ztr.) iſt in der vergangenen Nacht infolge eines Schlag⸗ anfalles geſtorben. 5 * Swinemünde, 6. Aug. Der Kaiſer hat vormittags dem Schießen in See auf ſchwimmende Scheiben von der Feſtung beigewohnt. Hierzu waren auch der Generalinſpekteur General der Artillerie Lauter und Inſpekteur Generalmajor Borkenhagen ein⸗ getroffen. Die Abreiſe nach Wilhelmshöhe wird um 11.30 Uhr er⸗ folgen. Der Reichskanzler reiſtt um 11.32 Uhr nach Hohenfinow. wW. Swinemünde, 6. Aug. Unter dem Salut der Feſtung und der Kriegsſchiffe fuhr der Kaiſer nach der Schießübung mit ſeinem Gefolge um 11.25 Uhr im Automo⸗ bil nach dem Hauptbahnhofe, wo um 11.30 Uhr die Abfahrt im Hofzuge nach Wilhelmshöhe erfolgte. Die Ankunft da⸗ ſelbſt erfolgt 10.15 Uhr abends. Der Reichskanzler iſt 11.22 Uhr noch Hohenfinow abgereiſt. * Tanger, 6. Aug. Meldungen aus eingeborenen Kreiſen beſagen. Mula Hafid werde in zwei Wochen bei Beginn des Monats Ramaſan nach Tanger kommen und nach latägigem Auf⸗ enthalt eine Pilgerfahrt nach Mekka antreten. W. Marſeille, 6. Aug. Offiziere und Maſchiniſten der Meſſagerie Maritime nahmen die Arbeit wieder auf. Sie haben den Spruch des Schiedsgerichts im voraus angenom⸗ men. Chriſtenmord in Ching. 5 m. Küäln, 6. Aug. Der„Köln. Volksztg.“ zufolge teilte der kathol. Miſſtonspater Heiligenſtein in Nordſchantung der Provinzial⸗Prokuratur in Düſſeldorf aus Hangtſchuang mit, daß er die Nachricht erhielt, wonach im Vikarinte der Miſſton Schenſt ein chineſiſcher Pat ſtengemeinden zerſtört und 5000 Ghriſten worden ſeien⸗„„ 1 Erinnerungsrennen, der alte brave„Forefather“ wieder ein⸗ 8 ater ermordet, etwa 30 Die deut Gro ſchan zu f. berl. die wen Mat dens das Zwe ſchre Maunheim, 6. Auguſt. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). 5. Seite. 8 Die Entartung der Kulturvölker.— Das Zweſkinderſyſtem. Weimar, 5. Aug. Auf dem hier ſtattfindenden 25 deutſchen Anthropologentag, deſſen Verhandlungen auch der e Großherzog beiwohnte, kam der Vorſitzende Proſ. Dr. v. Lu⸗ 5 ſchan(Berlin) auf die Frage der Entartung der Kulturvölker 15 zu ſprechen, die heute mehr denn je alle Kreiſe beſchäftige; er t⸗ verlangte, daß man zunächſt eine größere Statiſtik anlege, um 5 die angebliche Entartung zu beweiſen. Das ſei nur möglich, te wenn man regelmäßig alle zehn Jahre das einſchlägige te Material verarbeite, wie es bereits bei den Armeen Schwe⸗ 18 dens und Italiens beſtehe. Der Redner kam hierbei auch auf 8 das Zweikinderſyſtem zu ſprechen und ſagte hierüber: Das 95 Zweikinderſyſtem ſei längſt nicht mehr auf Frankreich be⸗ 15 ſchränkt. Mehr Aund mehr breitet ſich die bewußte und ab⸗ n. ſichtliche Beſchränkung der Kinderzahl über alle Kultur⸗ m völker aus, und wenn ſie bei uns noch vor wenigen Jahren auf die oberen Zehntauſend beſchränkt h⸗ war, ſo greift ſie jetzt auch auf die breiten Maſſen 18 über, eine wahre Peſt, deren Gefährlichkeit ſich bis jetzt leider r⸗ nur die wenigſten bewußt geworden ſind. Wir haben das 50 beſte Heer und die ſchimmerndſte Rüſtung, unſer Handel und 2 unfere Induſtrie erobern Jahr für Jahr immer glänzendere 1 Pofitionen, wer will da von Entartung reden? Viele Kinder rebverlangen die einen, gute Kinder die anderen; wir brauchen a, beides.(Lebhafter Beifall.) Der Redner ſtreifte dann noch — die Miſchlingsfrage, die letzthin den Reichstag und die Haupt⸗ verſammlung der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft beſchäftigt 15 hat, und bemerkte dazu, daß die Miſchlingsfrage ebenfalls 5 ohne eine genauere Statiſtik nie gelöſt werden könne. n, er Berliner Drahtbericht. n Von unſerem Berliner Burean.) — Berlin, 6. Aug.(Von unſerem Berliner Bureau.] Aus London wird berichtet: Der deutſche Botſchafter Frhr. v. Mar⸗ .ſchal! iſt geſtern abend nach Deutſchland abgereiſt, wo er einen 3, füngeren Urlaub zu verbringen gedenkt. n Der verſchwundene Rechtsanwalt. n2 Berlin, 6. Aug. Der in Enghien verſchwun⸗ dene Rechtsanwalt iſt, wie wir gleich von vornherein annahmen, der bekannte Juſtizrat Paul Michaelis. In Paris ſowohl wie bei den Behörden von Enghien iſt von einem 18 Selbſtmord des Juſtizrats Michaelis bisher nicht das geringſte 0 bekannt. Michaelis war am 2. Juli zum Kurgebrauch nach 5 Nauheim gefahren. Am 27. Juli fuhr er von Paris zur Er⸗ 9 ledigung der geſchäftlichen Angelegenheiten für wenige Tage n⸗ nach Enghien⸗Les Bains, wo er im Hotel de Pavillon abſtieg. Von dort aus ſchrieb er am 3. Auguſt ſeiner Frau nach Marien⸗ 52 bad, daß er wegen pekuniären Schwierigkeiten ſich das Leben er nehmen müſſe. Michaelis hatte ein Einkommen von 80—100 000 nMark jährlich, befand ſich aber trotzdem in finanziellen in Schwierigkeiten. Jn Enghien hat Juſtizrat Michaelis im dor⸗ 5 tigen Kurhaus geſpielt, hat dort auch erheblich verloren und war dann anſcheinend in Geldverlegenheit. Michaelis hat ſich 180 am letzten Samstag und noch am Sonntag an mehrere ſeiner n⸗ Freunde nach Berlin telegraphiſch mit der Bitte gewandt, ihm umgehend einige tauſend Mark zu ſenden. 1 Rußland und Frankreich. m Berlin, 6. Aug. Das„Echo de Paris“ hat ſeinen Mitarbeiter Hutin nach Rußland geſchickt. Herr Hutin ſchreibt ch ſeinem Blatte von Eidtkuhnen: Der Beſuch des Miniſterprä⸗ ſidenten Poincars in Petersburg wird äußerſt reich an politi⸗ erſte Ingenieur, der zweite Rechtsanwalt, ſind beide Direk⸗ toren einer G. m. b. H. Ingenieur Macdonald war der Gaſt⸗ geber, der die 4 Herren zu einer Vergnügungsfahrt eingela⸗ den hatte. Er hatte derartige Vergnügungsfahrten ſchon wiederholt unternommen. Jana Möty, ein Arzt und Freund des verhafteten Dr. Robert behauptet, daß ſeine Freunde, die kein Wort deutſch verſtänden, unſchuldig ſeien. Dr. Stone, 0 ſchen Erfolgen ſein. Das ruſſiſch⸗franzöſiſche Bündnis wird ſich noch enger geſtalten und die Mißverſtändniſſe aus den 8 letzten Jahren werden ſich zerſtreuen. Die Behauptung, daß ie der deutſche Kaiſer in Baltiſchport von dem bevorſtehenden de Abſchluß des neuen ruſſiſch⸗franzöſiſchen Marineabkommens ie benachrichtigt worden iſt, iſt richtig. Aber vor der Zuſammen⸗ hr. kunft in Baltiſchport iſt zwiſchen Rußland und Frankreich ein Abkommen von großer Bedeutung geſchloſſen worden, das auf die Initiative des Miniſterpräſſdenten Poincars und des 17 Direktors im Miniſterium des Aeußern Paleologue zurückzu⸗ ich flühren iſt. Darnach hat ſich Rußland in einem Sondera b⸗ ne fkommen verpflichtet, mit Deutſchland keine europäiſche Frage er von irgend welcher Bedeutung zu verhandeln, ohne ſich dar⸗ ch⸗ über erſt mit der franzöſiſchen Regierung ins Einvernehmen en geſetzt zu haben e 2 2 2 2 er Die ſpionierenden Engländer. d. JBerlin, 6. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Lon⸗ un don wird gemeldet: Die Verhaftung der 5 Engländer im en Hafen von Eckernförde wegen Spionage hat hier großes Aufſehen verurſacht. Allgemein wird den Verſicherun⸗ ed, geen ihrer Freunde geglaubt, daß es ſich um einen J 1 rtum rhandeln müſſe und die Herren nur harmloſe Vergnügungs⸗ en fahrer geweſen ſeien. Mſtr. Macdonald und Sheffield, der 1 der gleichfalls verhaftet wurde, ſandte vor kurzem an einen Kollegen im Metropolitanhoſpital, einen Dr. Binns, eine dʒifarte aus Kiel, in der es heißt:„Bis jetzt haben wir keine in. Scherereien mit den deutſchen Beamten gehabt, wir finden er. ſie im Gegenteil ſehr höflich. Bis jetzt iſt keiner von uns eeingelocht worden, obgleich wir nach allen Seiten ſpioniert haben. Robinſon iſt mit ſeinem Boot hinausgefahren und hat Skizzen gemacht.“ Dr. Binns erklärt dre Karte dahin, daß vor ſeiner Abreiſe Dr. Stone über die Spionagefurcht der auf eine offene Karte geſchrieben wurden, ſei ein Beweis ihrer Harmlofigkeit. DVer Krieg und die Kriſe der Türkei. Die Einnahme von Zuara. Agenzia Stefani. *Rom, 6. Aug. r die ration zur Einnahme von Zuara, die geſtern glücklich beendet wurde, telegraphiert General Garieni folgende Einzelheiten: Admiral Vorea und die Diviſion der Marine-Akademie be⸗ ſiegte die Feinde ohne ernſte Schwierigkeiten auf dem Gebiete öſtlich der Oaſe und nahm um 1 Uhr nachmittags die faſt unverteidigte Stadt ein. Zuara iſt nahezu vollſtändig von den Bewohnern verlaſſen, die in die Oaſe Rendaline geflüchtet 11r 5* Die Blätter beſprechen die Aktion bei ut für die endgiltige Be⸗ bekonen, daß die Türken ͤ deutung beſetzt Bolkswirtzehalt. Deutſchen Witze geriſſen habe. Der Umſtand, daß die Worte Ueber die Ope⸗ hielten, die leicht zu erobern ſeien. Wahrſcheinlich aber ziehen ſich die Türken freiwillig zurück, um der Gefahr einer Ein⸗ ſchließung zu entgehen. Die Beſetzung Zuaras vermehre außerdem die Schwierigkeiten der Verproviantierung der Türken. Neue türkiſche Angriſſe an der montenegriniſchen Grenze. Cettinje, 6. Aug. Geſtern morgen erneuerten ſich die türkiſchen Angriffe an der montenegriniſchen Grenze. Die Regierung ſchickte deshalb den General Wukotitſch an die Grenze, um die Ordnung wiederherzuſtellen. Er ſoll noch in zter Stunde ein Einvernehmen mit den kürkiſchen Behörden zu erzielen ſuchen. Türkiſche Truppen unternahmen von Ve⸗ lika aus Angriffe auf montenegriniſches Gebiet, wurden aber zurückgeſchlagen. Der türkiſche Geſandte erhob zunächſt Ein⸗ ſpruch und überreichte ſpäter die Note, in welcher binnen 24 Stunden Genugtuung verlangt wird, anderen⸗ falls werde er Cetinje verlaſſen und die diplomatiſchen Bez iehungen abbrechen. Der Widerſtand der Jungtürken. Berlin, 6. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Kon⸗ ſtantmopel wird gemeldet: Die Mitglieder des jungtürkiſchen Komitees, die der geſtern aufgelöſten Kammer angehört haben, beſchloſſen, das Auflöſungsdekreturcht anzuer⸗ kennen das Parlament als weiter beſtehend zu betrachten und die Kammer nach Adrianopel zu verlegen. m. Köln, 6. Aug.(Priv.⸗Telegr.) Einer Konſtan⸗ tinopeler Depeſche der„Köln. Ztg.“ zufolge ſoll der Belage⸗ rungszuſtand 42 Tage dauern. Die kürzlich ſtattgefundenen Bombenattentate in Mazedonien werden als Vorläufer der angekündigten bulgariſch⸗ mazedoniſchen Be⸗ wegung gehalten. Die arabiſche Frage ruht vorläufig. Die italieniſche Friedensfrage iſt in den Hintergrund gedrängt. Handwerkerbewegung und Gewerbeleben. s Stuttgart, 5. Auguſt. Geſtern fand hier im Herzog Chriſtoph der 2. Verbandstag des Zentralverban⸗ des füddeutſcher Schneidermeiſter ſtatt, der von etwa 75 Teilnehmern aus Süddeutſchland und der Schweiz be⸗ ſucht war. Zunächſt wurden verſchiedene Berufsangelegenheiten beſprochen und dabei u. a. auch zu einer zeitgemäßen Erhöhung der Fagonpreiſe durch Einführung von Minimaltarifen Stellung genommen. Auch mit der Regelung des Borg⸗ weſens befaßte ſich der Verbandstag und beſchloß, für den Fall, daß die Einzugsgenoſſenſchaft der Handwerkskammer Stuttgart ins Leben treten ſollte, den Anſchluß der Organiſa⸗ tion. Den wichtigſten Gegenſtand der Verhandlungen bildete die Gründung eines Württ. Landesverbandes der Schneidermeiſter, um die ſpezifiſch württ. Intereſſen des Schneidergewerbes beſſer verfolgen und wahren zu können. Die Gründung des Landesverbandes wurde beſchloſſen und Schneidermeiſter Bleß⸗Stuttgart zum Vorſitzenden gewählt. Heute wurden noch einige fachliche Vorträge gehalten, worun⸗ ter ein ſolcher von Dir. Lutz⸗Stuttgart über„Das Geheimnis der Achſelſpitze“. Daran ſchließt ſich ein zweitägiger Kurs über das Zuſchneiden nach vereinfachtem Maßſyſtem. UHeber den Saatenſtand in Württemberg. Zu Anfang'guſt teilte das K. Statiſtiſche Landesamt mit: Winter⸗ und Sommerweizen, Dinkel, Winter⸗ und Sommer⸗ roggen, Sommergerſte gut, Haber annähernd mittel, Kartoffeln gut, Hopfen annähernd gut, Klee gut bis mittel, Luzerne an⸗ nähernd gut, Wieſen gut, Aepfel gut bis mittel, Birnen mittel, Weinberge mittel. In Wintergetreide iſt die Erntein vol⸗ lem Gang und in den milderen Landesteilen größtenteils bereits unter Dach. Beſonders befriedigt der Roggen, welcher ſchöne volle Aehren und viel Stroh liefert. Dinkel und Weiz en ſind durch häufige, ſtarke Lagerung, da und dort auch durch Auftreten von Brand und Roſt beeinträchtigt wor⸗ den, liefern aber durchſchnittlich immerhin einen guten Mittel⸗ ertrag. Die Gerſte ſteht allenthalben recht ſchön und iſt frei von Unkraut; teilweiſe iſt ſie ebenfalls bereits eingeerntet. Der heuer durch Fritfliege und Drahtwurm ſtark heimgeſuchte Haber hat ſich teilweiſe noch weiter verſchlechtert, teils aber auch infolge der warmen Gewitterregen ſichtlich gebeſſert und ſtellt im Landesdurchſchnitt immerhin einen annähernd mitt⸗ leren Ertrag in Ausſicht. Die Kartoffeln ſino in der Ent⸗ wickelung weit voran und verſprechen eine volle Ernte. Auch die ſonſtigen Hackfrüchte haben ſich infolge der feuchtwarmen Witterung befriedigend entwickelt. Der Pflanzenbeſtand in den Hopfengärten iſt ein geſunder und berechtigt zu gu⸗ ten Hoffnungen. Den Futtergewächſen iſt der Verlauf der Witterung ſehr zu ſtatten gekommen. Der zweite Schnitt von Klee liefert beſſere Erträge als der erſte und der Oehmd⸗ ertrag auf den Wieſen verſpricht ein ſehr reichlicher zu werden; vereinzelt iſt auch mit der Einheimſung des Oehmds bereits be⸗ gonnen worden. Der Stand der Obſtausſichten hat ſich gegenüber dem Vormonat nicht nur erhalten, ſondern ſogar gebeſſert. Die Reben haben ſich befriedigend entwickelt; zwar iſt teilweiſe ſtarkes Auftreten von Peronoſpora und Oidium zu die Hoffnungen auf einen mittleren Ertrag erhalten. Nachdem die erſten Tage des Monats Auguſt abermals ergiebige Nieder⸗ ſchläge gebracht haben, wäre nunmehr anhaltend trockene Wit⸗ terung für das Erntegeſchäft dringend erwünſcht. Sonſt iſt zu befürchten, daß das der Einbringung harrende Getreide ſowie namentlich die Kartoffeln ernſtlich notleiden. 255 Manntjeimer Effektenbörſe Die Börſe verlief ſehr ruhig. Höher ſtellten ſich: Bad. Anklin⸗ und Sodafabrik⸗Aktien Notiz 546 G. und Mannheimer Gummi⸗ und Aſbeſtfabrik⸗Aktien Kurs: 153 G. 5 Telegraphiſche Handelsberichte. Preiserhöhung der Niederrheiniſchen Stabhändler⸗Vereinigung. m. KölIn, 6. Aug.(Priv.⸗Tel] Die niederrheiniſche Stab⸗ eiſenhändler⸗Vereinigung hat in ihrer letzten Sitzung beſchloſſen, mit Wirkung bom 1. Auguſt ab die Preiſe für Flußſtabeiſen um 5 Mark pro Tonne zu erhöhen. Die nordrheiniſche Stabeiſen⸗ händlex⸗Vereinigung beſchloß, die Vereinigung vorläufig nicht auf⸗ zulöſen und die noch außen ſtehenden Firmen zum Beitritt zu be⸗ wegen. 5 Vom Walzdrahtverband. Köln, 6. Aug. In der heutigen Mitgliederverſammlung des Walzdrahtverbandes wurde beſchloſſen, den Verkauf für das 4. Quartal zu den bisherigen Preiſen und Bedingungen aufzunehmen. Die Beſchäftigung wurde allgemein als befriedigend bezeichnet. beobachten; doch haben ſich bis jetzt im Durchſchnitt des Landes Schantung⸗Eiſenbahn. Berlin, 6. Aug. Die Betriebsroheinnahmen der Schantung⸗ Eiſenbahn betrugen im Monat Juli 262 000 mexikaniſche Dollars gegen 220000 mexikaniſche Dollars im Vorjahr und vom 1. Jan. bis 31. Juli d. J. 2 438 000 mexikaniſche Dollars gegen 2 023 000 mexikaniſche Dollars im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Mehreinnahme beträgt ſomit 415 000 mexikaniſche Dollars oder 20,514 Prozent. Ruſſiſche Ernte, Eharkow, 6. Aug. Die diesjährige Ernte in den Gouver⸗ nements Charkow, Poltawa, Kursk, Jekaterinoſlaw, Cherſon, Woronech, Orel, Taurien und im Don⸗Gebiet bat einen Ertrag von 673 315000 Pud ergeben, das ſind 19 Prozent mehr als die mittlere Ernte im Zeitraum von 1900 bis 1909 veranſchlagt war. Telegraphiſche Börſen⸗Berichte. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) *Berlin, 6. Aug.(Fondsbörſe). Nach den Kursſteige⸗ rungen der letzten Tage machte ſich im heutigen Börſenverkehr eine gewiſſe Ernüchterung geltend, zumal es an neuen Anregungen mangelte und man eine weitere Verſteifung der Geldſätze erwartet. Auch die Meldungen aus der Türkei blieben hier nicht einflußlos. Daher kam es, daß die geſamte Kursliſte im Verlaufe eine Ab⸗ ſchwächung erfuhr, Eine Ausnahme machten nur ruſſiſche Werte, wo⸗ für ſich das ſchon ſeit einigen Tagen hervortretende Intereſſe erhielt. Feſt lagen namentlich Ruſſiſche Bank für auswärtigen Handel, die bei Beginn 1 Proz. anziehen konnten. Im freien Verkehr herrſchte lebhafte Nachfrage für ruſſiſche Naphtha⸗Nobel⸗Aktien, die beträchtlich im Kurs geſteigert wurden, ihre höchſte Notierung aber nicht be⸗ haupten konnten. Am Montanmarkte waren die namentlich in der letzten Zeit bevorzugten Werte ſtärker rückgängig, beſondersBochumer. Phönix, Laurahütte und Harpener. Schiffahrtsaktien neigten gleich⸗ falls zur Schwäche, beſonders Hanſa, die mehr als 1 Proz. ein⸗ büßten. Elektrizitätsaktien ſetzten mit gut behaupteten Kurſen e ſchloſſen ſich aber ſpäter der Abwärtsbewegung an. Am Markt Verkehrswerte waren anfangs Kanada im Anſchluß an Newyork feſt bröckekten aber im Verlauf gleichfalls ab. Der Rückgang am Monta! markt, der ſich gegen 1 Uhr kräftig fortſetzte, blieb auch ſpäter a übrigen Umſatzgebiete nicht ohne Einfluß, ſo daß die Börſe mein ein ſchwaches Ausſehen annahm. Ruſſiſche Bankaktie loren den größten Teil ihrer anfänglichen Kursbeſſerung. Tüg! Geld 4 Proz. und darüber. Die Seehandlung war mit unverände⸗ ten Sätzen am Platze. 5 6. Aug.(Produktenbörſe). Die mat tung der geſtrigen amerikaniſchen Märkte und die geringe Nachfr der Exporteure hatten einen Rückgang der Weizen p 1 ½/ zur Folge. Auch Roggen lag im Einklang mit W etwas ſchwächer, wührend ſich für Hafer bei ſteigenden regere Nachfrage zeigte. Mais und Rüböl waren wenig Wetter: bedeckt. Anfangskurſe. Zucker. Magdeburg, 6. Aug. Zuckerbericht. Kornzucker 88% od. 00.0000.00.00, Nachprodukte 759ù. 0. S. 00 00 00.00 ruhig, Brod⸗ rafffinade I. ohne Faß 00.00—00.00, Kryſtallzucker J. mit Sac 00.00. 00.00 gemablene Raffinade m. S. 00.00.00—00.00 geme lene Mekli m. S. 00.00—00.00, geſchäftslos. Magdeburg, 6. Aug.(Telegz.) Robzucker: 1. Prod ikt. Tran⸗ ſito frei an Bord Hamburg per Aug. 12.45— G. 1247½ B. p Sept. 12.22½ G. 12.27½ B,. per Oktbr. 10.25—., 10.27½., per Oktober⸗Dezbr. 10.15—., 10.17½., per Januar⸗März 10.25 10.271½ B. per Mai 1912 10.40—., 10.42 B. Tendenz aſte ruh g, neue etig. ſchön. 175 Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56, 1637, 6436 6, Auguſt 1912. Proviſtonsfrei! Wir ſind als Serbſtrontrahenten „CNVOäGdbunier Bosbehant .⸗G. f. Kinemato rafte u Filmverleih., Straßburg Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, vubwigshafen Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 5 5„ Vorzugs⸗Akllen Benz& Co., Mannheint, 227 Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 67 Ifr. Bürgerbräu, Ludwigshafen Compagnie fraucaiſe des Phosphates de'Oceanie 1983 0 8 Deutſche Celluloidfabrik Leipzig Deutſche Südſeephosphat.⸗G. 181 zir. Europa, Rückverſ. Berlin M. 600 Erſte Deutſche Ramiegeſellſchaft, Emmendingen 370 Eyſte Oeſterreich. Glanzſtoffabriten 179 Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens 80 Flink, Eiſen⸗ 10 eeeee Mannheim 1885 For 155 Forſayt! G. m 9 1 0 Hamburg Verſich. vollbez. Akt Herrenmühle vorm. Genz, Heidelbera Küßhnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal London und Provincial Electrie Theatres Lid⸗ Maſchinenſabrik, Werry 8 Neckarſulmer Fahrradwerke Stamm⸗Aktien Pacifie Phosphate Shares alte ſhares **. 2 junge* eee Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaſt„5„ Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim Rhein. Metallwarenfabrik Genußſch. Ryeinſchiff.⸗A.⸗G. vorm, Fendel, Mannheim Stahlwerk Mannheim Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Ma⸗ Süddeutſche Kabel, Genußſchene Unionwerle,.⸗G., Fabrikenf. zauerei⸗Einrichtungen An 1 Ga ſie 5 nion, Projektionsgeſellſchaft, Fran“ 272 VBita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim We. Waggonfabrit aſtatt Weißenbofterrain.⸗G. tuttgart Aſchocke⸗Werke Kaiſerslautern Schloßhotel Heidelberg Mannhein! Schiffahrts⸗Nachrichten im Mannheimer HBafenverk⸗ 5 Hafenbezirk Nr. 6. Alngekommen am 3. Auguſt. Ehr. Müßig„Weibertreu“ von Jagſtſeld, 1190 Dz. Steinſalz. Karl Körber„Sophie“ von Jagſtfeld, 1050 Dz. Steinſalz. Juſt. Kußel„Kußel“ von Heilbronn, 872 Dz. Steinſalz. Lud. Kußel„Clara v. Gemmingen“ von Heilbronn, 885 Dz. Ste Hafenbezirk Nr. 7. Angekommen am 2. Auguſt. 5 H. Stuckmann„Margaretha“ von Ruhrort, 7150 Dz. Kohlen. Heh. Edel„Friederike“ von Ruhrort, 8500 Dz. Kohlen. M. Stempel„Straßburg“ von Homberg, 14700 Dz. Koh J. Loſermaun Württemberg“ von Ruhrort, 15 000 Dz. Petex Kempf„Bertha“ von Deutz, 7450 Dz. Schwefelkie W. Ziegler„Karl Wilh.“ von Rotterdam, 11 580 Dz. W. v. Nietſchoten„Maria“ von Rotterdam, 13 000 Fr. Haferkamp„Joh. Guſtav“ von Ro 4 4 Sloßholz angekommen, Floßholz abe 6. Seite. 8 General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Mannheim, 6. Auguſt. — pgl. 10 Tul⸗ Iſche Reueſte Nachrichten vom 6. Auguſt. T—— 2* Mannheimer Effekt 5 me SKktenbörse. 5 2 4 Obligationen. 4% Ruſſ..⸗G Zellſtofffb, 4½ Speyerer Zi 90 Bri 17 Pfandbrieſe Eiſenbahn⸗Obli VV 4% e Seene 105d 0 Ir Weer Weit d 4 4% Nh. Hyp.⸗Bl. unk. 1902 07.40 bf10 0 95 Liwand 99.80 B 452 Tonw. Oifſtein.G.—.—6 Pf. Preßh. u. 5 de Wdg. Hdlbg.— 159.50 Ot 1 Delſcten 0 bte 15 eſ. 97.— G 110 9. Schlinl“ Cie. 100 40&] Dr. H. Loſſen, Worms e 0 Spinnerei 30.—— An CVVVVV Gaain Brauhaus 1 ½% Zell toffabrik Waldho 100.50 B Transport e ee 8 An Slädte⸗lnlehen. 155 1—„G. Speyer 97.50 Gl4½ Zellſt. Waldh. 1908 101.30 G u, Verſicherung. 88 Rit 3½ Freiburg i. B. 90.15 B04½ Bad..⸗G.. Rhſchiff. 5 B..⸗G. Rhſch. Seetr.—.— 84.— Nähmfbr. Haid u. Neu—.— 840. Ce 3½ Heidelberg v. J. 1903 39.80 B] u. Seeiransport 98. G Aktien Maimnn.. Dampfſchl.—.— 49.— Koſth. Cell. u. Papierf.——1 5 4 Farlsruhe v. J. 1907 99.60 6½4½ Bad. Anil. u. Sodafbör. 18885 Mannh. Lagerhan—.— 102.50 Mannh. Gum. Ae 5 5 5 Karlsruhe v. J. 1896 86.—(4˙] Bad. Anil. u. Sodafbr. e Wie ee ee ee ede eee G 44 Lahr v. J. 1902 90.50 G] Serie B 103.50 bz Badiſche Bank 130.— Weſt.⸗W. Stamm—— 206.— Mitperſ. vorm. Bad. Oberrh. Elektrizittt—— 30.— Gi 4½ Lndwigshafen 102.— G4 Br. Kleinlein Heidelbg. 99— G Pfälz. Bank 5„ Vorzug—— 101 50 Rück⸗ u. Milverf.—— 1065 Pfälz. Mühlenwerke———.— Jc 4. v. 1906 97.50]5 Blülrg. Brauhaus Bonn 103.— G Pfälz. yp.⸗Bank—.— 193.— Hrauereien Fr. Transp.Unfall u. bi. Mähm. u. Fahrrdf.—.— 194.60— 347⁸— 8 60 Bſ4 Hedderng. Kupferw. 102.— Mhbein. Creditbann,—.—138, Bad. 5 Glas⸗Perſ⸗Geſ. wae 2890 Porek Zement Holbg.—— 158.— 4 Mannh. Oblig. 1912 98.50 Gſ4 Herrenmühle Genz 98.— G] Nhein, Hyp.⸗Bank—.— 199.— Bad. Brauerei—.— 72.50 Bad. Aſſecuranz 1940 1930 No. Schuckert⸗Geſ.—.— 142.50— 4„ 1907 98.90 Gſ4½ Koſth. Cell. u. Paprfbr. 100. G Südd. Bank Hof ym. Hagen—.— 256. Continental. Verſich 870— 850.—H. Schlinck u. Cie.—— 228.50 5 4„ 1906 99.— 24% Mannheimer Dampf⸗ Südd. Disc.⸗Geſ. Gichh num⸗Brauere!—.— 119 25[ Mannh. Verſicherung 900.— 890.— Südd Draht⸗Induſt.—— 183.50 4 5„ 901 98.10 6ſ ſchleppſchiffahrt 98.50 B Bt. Ganter, Freibg. 96.25—.— Oberch. Verſich⸗Geſ.—— 1150] Verein Freib. Ziegelw. 93.——.— 1885 85.80 G604½% Mannh. Lagerhaus⸗„„„ Kleinlein Heidelbeng—.— 210.— Württ. Transp⸗Verſ. 730.——.—, Speyr:——— „ I888 89. GE Geſell chaft 97.50 G Heilor. Strabenbahn—.— 20.— Hemng eeenn—.— 280 Induſtrie Wiſrzmüßle Neuffadt———.— 944„„ 1895 90.— 6½½% Oberrb. Elek'rizitäts⸗ Chem. Jurſuſtrie.% Zellſtaffabk. Waldhof—.— 245.50 „1898 88.80 Gl werke Karlsrube Vad Nannh. Aknenbr.—.— 140.— Nech f. Seilindurie.— 118.— Juckerſbr. Waghäuſel 226.— 220 %„ 1604 88.0% Piätz, Chamotſe und Ga Auilr Sorafbr.——5846. Hrauete Sner.———] Omar, Pfalt eabwar.—104.— Juckerſbr. Frankenth. 48775 31%„ſoes 88.8 G[ Tonwerk.G Eisendr 1 Ebem. Fab. Goldenbg.— 236.—Br. Schrödl, Heidlbg.—.— 191.— Emaillw.Maik eimmer—.— 103.— Pr 3½ Rirmaſen unk. 1905 90.l—%½ Pfälz. Mühlenwerke 100.— G ne e gbien 5.welg, Speer VVVVEVVV ½% Wies 5 18 8 115 m. Fabriken—.— 318.—]„ S. Weltz, Speyer—.— 80.— 8½% Wiesloch v. J. 1905 91.50 G14½ Schuckert⸗Obligat. 99.60 8 1 Berein D. Oelſabriken—.— 178.75]„ 3. Storch.,—— 63— 5 Frankfurt Effektenbö TanKIUrler OSnDorse. Telegramme der Continenkal-Telegraphen⸗ 3 5 50 Reichsbankdiskont Wtien adenrlenet Unternehnungen⸗ Aktien deutſcher und avsländiſcher Transporfauſtalten. 72 6. 5 6. 5. 6. 5. 6. 8. Schlußkurſe. Südd. Eiſenb.⸗G. 127.50 128.— Oeſt. Südbahn Lomb. 19.— 1 5 1 8 1 3 J3I oI Sae 3249.23 1 e 8 0.28 Frankfurt a.., 6, Au!(Anfangskurſe). Kreditaktien 204.75 A00 an r 15 188 15 85 Hamburger Packet 145.50 744.% Deſt. Meridtonalbahn 115 50 115,25 Diskonto⸗Co mandir 187%8 Darm ädter 122—, Orssdner Jant 185. Waschbagbr 189 1 ee 1 Norddeulſ bei Llond 121.25 123.25 Baltimore und Oßio 108.75 109.% He audessgeſelsſchait 168 75, Deutſche Bank 255 50, Stoatsbahn 152.76 Nele Bod⸗A⸗h. Berl. 121.50 220.50 Hedderng Kuperw 117.28 117.10 Oeſt.⸗Ung. Staatsb 153 25 153.— Schantun z⸗E..⸗Akt. 181.% 180.50 15 90 20 d 210 78, Gelſeakirchen 196., Laurahütte] Südd. Im no il.⸗Geſ. 63.— 63.50 ſllkircher Mühlenwk. Pfandbriefe. Mrisritäts⸗Obligationen. Ung 20. Tendenz: zu ig. Grün u. Bilfinger 132.— 132.—] Straßburg 122.40 122.40 5. 85 Wechlel. 1 e 115 Funſtieidenebr Frlt 42.— 120.— Frkf. Hyp.⸗B..14 98.— 98.—] 4 Pr. Cent.⸗Bod.-Cr.⸗ Ne 6. 5. 6 8 Lichbaum Nannheim 119.— 119.25.vederwerk St.Ingbrt 54.— 54. 4.201.1515 98.80 98.80 Gl. v. 1606uk. 1918 0780 97 Amſterdam kurz 169.45 169.77J Check Paris 61 in aio Waint.(Hemmiazer) 130.84 139 50 Suießar ddeat.0„ i 85 Belgien„50.80 80.80 Baris%/% TT„unt. 1920 99.20 69.200.. 5. 190 u. 117 6780 65.50 Aalien HHVVVFVVVCVVC ee ee ee Seu7 4 Pr. Cent.⸗Boß.Er: Check London. 20472 20.477 Wien e wb. 1510 99.20 98.80., p. 100 ut, 1919 98.80 66.10 8 London 20.435 20.4400 Napoleonsd'or 16˙21 16.26 5 05 e 4* S. 18 4Pr. Cent.⸗Bod.⸗Er.⸗ lang—.——.— Privatdiskonto 3/% 25/ Piecer Peinee Dürrkopp 627.0 2 kdb. 1905 98.— 98 30] G. v. 1910 uk. 1920 98.50 98.70 0 126 Daimler Metene 33 81% S. 12, 13 4 Pr. Hentr aftont v, 1 ein Silbrh. Braub. 123.80 128 90ſEiſen Fahrr.⸗u. Autw. 126.— 128.5„ Staatspapiere.. Deutſche. Badiſche Anſlinfabrit 536.— 536.— Maſchtnenſ Gritzner 277.70 278.— Te0l kob. 1910 98.70 98.70 6 8. 6. 5. Cemeniwerk Heidelbg. 153.50 159.[Kaclstuher Maſchinen 153.—952.— 2„„ S. 10 89.— 89.10f4 Pr. Centraßto n n. M 4% beulſch Relchsanl. 100 80 100 50 f½ Mh. StadtA 19%s.—.— Cementfabr Kaltabt 124.50 148. Nanesmanntöhr 115.90 81.55 37 791 1915 5 1908 unk. 1017 0, 98.70 3½%„ 5 89.80 89.85] B. Ausländtſche. Chem. Werke Albert 48.— 483.—Maſch.„Armatf. lein 152.80 152.50 4 90.50 98.76 aeeeee 280 45 %„ 5 80.— 79.85 Arg. f. Gold⸗A. 1887———— Chem.Gernsh. Heubr. 16.59 160.50 Pf. Nähm.⸗u. Fahrrdf.„ 80 25 4% pr. konſ. St.⸗Anl. 100.85 100 90 5% Abben 1893 99.65 99.90 Ch. Fabrik Griesheim 259.25 253.50 Gebr. 17 193. 192.25 91.50 91.50J 3½ Pr. Hyp. A. B. 83.60 87.60 37 890589,90%4%„„ 1898 93.80 93.60.Gld⸗ u. Slo. Sch. u. 728— 709,50 Schnellpreſſenf. 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Zuckerfabeik 225.— 225 50 3/ Irkf.Hb.⸗Kr.⸗V. 14 dr0 910 W do..B. Sbl. 78. 78. 4„ unif. 89.90 89 90 Elek!.⸗Geſ. Schuckert 182.50 462—[Frankent). Zuckerfor. 435.75 485.—-—— eee 4. Peöd 98.70 98.70 11 A% Pfälz.⸗B.Prior, 99.60 99.30 l Ungar. Goldrente 90.30 50.20 Mheiniſche Schuch.⸗G. 14l.—142.—5 85 Felt Fe 9 d 6½ Pfälz.E. B Prior. 89.80 99.50f“ Kronearente 86.85 86.,90 Ver 1g8.Akti 2 237006 58000 88 eine. b. 04 94.30 94.30 a 39% Pfälz. Konv. 1895 92.55—— Verzinsliche Loſe. Bauk- und Verſicheru igs⸗Aktien. 4—.— 5 88 5 985.50 40% Rh. H. B. Pfob. de 4 Heſſen von 1908 100.40 100.—[ Bad. Prämien 172.95172. 55 8 80 g) 90.50 90.50 40 5 15 3 Heſſen 77 75 77.60J4 Oeſterreichiſchei880 175.60—.— Kaßd 85 555 5 3 Pfalz 5 81 R 88.50 88.50 58„„„ 1912 92.50 97.50 He 3 Sachſen 80.20 80.20 Türkiſche 170.40 175 60 Badiſche Bank 131.50 134ʃ.50 Nationnbank 5 123.—129.95 5 ae eu en 8. 1917 97.80 97.80 5 4 Würtlemberg 1919 100.20 100,30 Unverzinsliche Lofe. Berg⸗ u. Metallbank 132.40 132.2. Oeſterr.⸗Ung. Bank 148.20 148.25 4 Pfälz. Hyp.⸗Bank 98.70 98.70 40%„„„ 1919 97.80 97.80 fü 4 Mann 1907-1912—.——.— Augsburger 84.10 34.10Veik⸗ Handels⸗Geſ. 168.¼ 268.½ Oeſt. Linderbank 134.49 133.304„ uk. u. 42 70„„„ 1921 29.—— 99.— 4 1908⸗1913—.———Fieiburger Comerſ. u. Disk.⸗BZ.—.——.—[, Kredlu⸗An talt 204.75 205.— 8 unvrl. 1917 98.70 98.70 971„ berſchieb. 88.— 88.— 51 4 Mh. Stadt⸗A 1909——— Darm lädter Bank 121.¼ 122.—Pfalziſche Bank 127.— 127.—4 Pfälz. Hyp.⸗B. uk. 3592„„ 191t 85— 88. 806 5 Deutſche Bank 255.— 25,2 Pidlz. Hyp.⸗Bank 193.90 193.— u. Unvrl. 1920 99.20 99.20 3/ Nh. 5. C⸗O. 88.30—.— ge Bergwerksaktien. Deulſchaſtal. Bant 129.30 129.500 Preuß. Hyvot bekenb. 118.30 118.60 4 do. do. 1922 99.70 99.70 2¼10 Ital. ſttl.g. E. B.—.— 67.90 ge . 1110 D. Effekten⸗Bank 116.40 116,40 Deutſche Rei hsbank 166.— 135.80 4 Preuß. Centt.⸗Bod⸗ ſel Aumetz⸗FriedeBrüſſ) 193. 6 19.40 Harvener Berdbau 194.25 198.— Dis nto Comm. 157. 187.½ Rhein. Fredite m 185.20 185.20 Cred.⸗G v. 1390 97.90 97.40 8 Bochumer Bergbau 239.25 241 50 Maſſen, Bergbau—.——— Dresdener Bank 154.50 154.¼ Nhein. Hyp.⸗B. N. 199.50 199.504 Centr.⸗Bod ⸗Cr.⸗ Oberrh. Verſtch.⸗G. 1145 1145 8 Buderus 111.— 111.Kaliw. Aſchersleben—.——.[Metallbeu. Netallg G. 192.40 182.25 Schaaffh. Jankver. 12490 124.90 G1809u.1901 fob. 97.40 97.40 Mannh. Berſ⸗G. A. 895.—898.— 5 Concordig Bergb.⸗G. 304.40 304.25 Kallw. Weſterregein 207.80 207.25[ Eiſenb. Rentbantk 152..132.—] Wiene. Bankver. 134.25 185.10[4 Pr.Cenir.⸗Bod.⸗Er. Oberrh. Eiſenb.⸗Geſ. 96.40 96.70 fer 55 Eiſeninduſt. 35 95 97 75 Frankf. Hyp.⸗Bank 216.— 216.— Südd. Diskont 115.50 11550 G. v. 1903 uk. 1912 99.—. 98.90 Mannh. Stadtanl. 100.65 100.75 dü 3. 267 7/½——7— 7 Credi 9155— 5 f 1 f* Fiierrichshült⸗ Bergb. 163.50 164— Bt.Könzgs⸗. Haurb. 175.80 174.— Felf. Hob.Eredito. 159.80 150.80 Bank Ottomane 1835.— 184.50] Rachbörſe. Kreditattten 204.78. Diskonto⸗Commandit 187 7e ba Gelſenkirchener 195.95195./ Gewerkſch. Roßleben—— Staatsbahn 153.25, Lombarden 19.— B6 ha me da Iu E Berkin, 6. Aug.(Anfangs⸗Rurſe.) 6 8.„. 8. 8. be 2 5 8 8 6. 5. 8 6 5. 4% Baadadbohn 383.50 83.60 Unilin 545.—587.— Sbee 19855 085 12325 80 05 Kreditaktien———.—Saurahütte——— DOeſter. Nreditaktien 204.½ 204.75 Anllin Trevtow 429 50 424 70 5öch te 18 bert 10 00. 17 5* iſt Disc ⸗Kommandit 187./ 187.% Pyönx 269.— 269.50 4% Ungar. Goldrente 90 60 98.60Arandg. Bergwksge. 413.70 416.70 8 90 1555 58. 925 18820 186 50& Halske 1850 55 ker Staatsbahn—.——.—Harpener 194./ö8 196.—4„Kronenrente—— 87.—[Bergmann Elektr. 140.—14,50 Kalnw Ach 86 ben 165.— 164 5 Sinner Bez 8955 Lombarden 19./8—.— Tendse: ruhig. Berl. Hande s⸗Geſ. 168.¾ 168.[Bochumer 238.½ 249.75 95 1 715 485.— 484.50 Stett e Vulkun 198— 3905— f tel Bochumer 239.¾ 241 25 Darmſtädter Zank 12150—.—[Brown Joveri 132.90 134.50 Eell loſe Kaſtheim 199.30 196 50 Tonwaren Wiesl 50 121.— 121.— ge Deutſch⸗Aſiat. Bank 129.10 128 70Bruchſ. Maſchinenf, 354.—351.—f e eee ee e 58 5 Berlin, 6. Aug.(Schlußkurſe.) 5 3 Lahmeyer 127.— 127.—Ber. Glan; toff Elberſ. 570.— 570.— he Deutſche Bank 254./ 255.— Chem. Albert 484.40 431—] Laurahn 1 8 1 6. 5 6. 5 1 2 Laurahütte 174.½ 175.,% Ber. Köln⸗Rottweiler 327 10 329.50 Ia 9. Disc.⸗Kommandit 187.¾ 187.50[Conſolidation f..—.——.— Licht u. Kraft 139.80 133.80 We teregeln 208˙90 209 Wechſel auf Amſter⸗ 8½% Bayern 88.10 88.10 Dresdner Bank 1547% 155.— Daimler 340 60 34.70] Lothringer Cement 132 70 138.70 W Draßt gaugend dam zur 169445—.—3½% Heſſen 88.——.— Reichsband 135.40 135.40 Deutſch⸗Luxenbz. 177./ 178.%/ we& C 23 20 326.10J Wittener Stablröhr 2 5 50219— eit Wechſel London 20.47 20.175 3d% Heſſen 77.20—.—Rhein. Kreditbant 135.— 135.— Dortmunder——— 9 neöhren 211.59 211 50 Jellſtaff albN 215— 244 80 be Wechſel Laris 81.08 81.07 30, Sachſen 80 20—.— Ruſſenbank 163 30 16320 Donamit: Fruſt 183.7 181.— Oberſcöl. Etiend⸗Bed. 101.20 104.80 Oam B Wechſel a. Wien tun 84.90 84.90 4 Argentinerv. 189 86 25 86 25 Schaaffh. Banko. 144.70 124.70 Deutſch⸗Ueberſee 171.— 171.20 o u 215.10 21520 South Veſt⸗Afrika 143 80 144.70 ein 4ſ0 Reichsanl. 100.90 100.90 5 Edineſen von 1896 99.90 100.— Züdd. Disc.⸗G.⸗A. 115.50 115.50 D. Gasglühlicht Auer 603.70 605.70 85 ein pp 2680% 1220 05 37½% Reichsanl. 90.— 90.—%½% Japaner 93.60 94.—[ Staatsahn———.— D. Waffen u. Nunii. 53.70 840 60 fb iu. S hlwerke 178 40 178 70 9 8 885.50 30½% Reichsanleſh! 80.— 79.90 8 Jaliener——— Lomsdarden—. 19.25 D. Steinzeu n verke 236 70 238.50 35 4% Gonels i00 de Maand. aan dego 98 60] Dallimore n. Ohio 104. 179.0 elder Firden 785.779570 Vrlvatdiskont 8¼ 9e 56 3% ⁰b— ö- 89.90 50.—4 Oeſt. Goldrente 95.75— Canadꝛ Pacific 27458 273½ Sſſener Kreditanſtalt 160.79.160.70 W. Berlin, 6. Aug.(Telegr.) Nachbörſe. te 3%. 80.— 79,00½3 Portug unif. S. 3 67.— 67.5 damdung Vacke⸗ 143 60 14.20 Facon Rannſtid! 139—139.20 5 5 533 5 4% Bad. v. 1901——— 5 Rumänen v. 1903 101.35 101.25 Nordd. Llogd 12143121.80Faber Zleiſtiftfabrik 271590279— B 4%„„1908/0 10010 100 30 i Au. tdos 5110 f1.10] Adlerdert fexer 535.10 582.50 felten& Guidzume 164.— 164 70 Kertenntten 204% 204 75 Staatsbabn e e 3%„ conv.—— unii. Allg. Eiektr 29.80270.— Gritzner chinen 278.— 278.— Niskonto Somm. 187.¼ 187%e Lombarden 18.½ 1 gar —— JV —ů+4 8881 — 8 11118888 8 —— S1188111811185 bdürften ſich zuſammen Baumaterialienfirma Zimmermann gegeben, Mannheim, 6. Auguſt. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). 7. Seite Tondoner Effektenbörſe. London 6. Aug. Telegr) Anfangskurſe der Effektenbörſe. Conſols 211 1 2/ Conſols 47 77/16J Premier 7 5 3 Reichsanleihe 79— 79.— Randmines 165% 9 4 Argentinier 86— 80— Atchiſon comp. 1117⁰5 110¼ 4 Itallener 85 9877 Canadian 284½ 281¼ 4 Japaner 83¼ 83ʃ½ Baltimore 110½ 111— 3 Verterer 31½ 31½ Chikage Milwauke 110½¼ 110— 8 5 481 19755 com. 19% 19¼ 6¼ 16½ę]Erie 37% 371½ Aend 0 9991 Jrand Trun! III preſ. 56½ 9 nacon 2%/8„ ord. 29 28. 135 797% 794% Lzsville 164¼ 1635% entra 0 ining 10 f5 10% Züſſouri Kanſas 28/8 28ʃ½ Chartere 28/ 28— Ontar io 33¼ 33/ De Beers 19¾ 19¾% ock Island 26⅝8 26/ Caſtrand 3% 39%'] outhern Pacifie 114½ 114ö 5885 18 1¼ Railway 30¼ 305¼ Goldfields.7 38 Union cvm. 176% 176%8 Jagersfontein 6% 6½% teels com. 73% 74½%½ Soddersfonlein 11 11½ Pariſer Börſe. Paris, 6. Aug. Anfangskurſe. 6. 8. 6. 3. 30%0 Rente 92.30 92.37 Chartered 37.— 86.— Spanier 94.05 93,95 Debeers 496.— 496.— Türk. Looſe—.——.— Eaſtrand 79.— 78 Banque Ottomane 679.— 670.— Goldfield 109.——.— Rio Tinto 1995 1997] Randmines 170.— 169.— Tendenz: ſtetig. Wiener Börſe. Vorm. 10 Uhr. 658.70 652.70] Oeſt. Kronenrente Wien, 6. Aug. Kreditaktien 86.70 86.90 Länderbank 539.— 534.50 Papierrente 90 05 90.05 Biener Bankverein 539.— 537.50 Silberrente 91.05 91.10 Staatsbahn 715.— 716.—[Ungm. Goldrente 107.75 107.90 Lombarden 102 50 102.— Kronentent 87.— 87.15 Marknoten 117.62 117.35 Alpine Nontan 1018 1007 Wechſel Paris 95.45 95.45 Skoda 769.25 757.— Tendenz feſt. Produktenbörsesn. Uberſeeiſche Achiffahrts⸗Telegramme. Cerliner Produktenbürſe. Beulin, 6. Aug. Preiſe in Mast pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 5. 6. (Telegramm.)(Produltenbör ſe). S* ⁰ Weizen per Sept. 209.50 209.50 Mais per Sept.—.——.— „ Okt. 209.50 209.50„Dezbr.——— „ Dezbr. 209.25 209.50 5—— —.——.—Rüböl per Aug.—.—— Noggen per Sept. 169.75 170.50 5 67.20 67.50 „ Okt. 1e9.25 169.75„ Dez. 67.80 87.90 „Dezbr. 168.75 168.50———.— —.——— Spiritus 70er loco——. Jafer per Sept. 168.75 169.— Weizenmehl 28.50 28 50 „ Dezbr.— 168.75 Roggenmehl 23.40 28.40 Dariſer Produktenbörſe. Hafer 5. 6. Rüböl, 5 6 „ Aug. 30% zios Aug 76½ 76 J0 Sept. 192 iSept 76 ½ 76 /¼/ „Sept.⸗Deß. 19 15 19.20„ Sept.⸗Dez. 75 ¼ 77 „ Nov⸗Feb. 19.15 19.30]„ Jan.⸗April 77— 77— Roggen Spirttus 5 Aug. 19.50 19.35„ Aug. 56¼/& 54½ Sept. 19.25 19.25„ Sept. 54— 52½ „ Sept.⸗Dez. 19.75 19.75„ Sept.⸗Dezbr. 50½ 49 1. Nov.⸗Feb. 19.75 19.85 5 Jan.⸗April 49 ½½ 48 /¼ Veizen Leindl „ Aug. 27.60 27.95„ Aug. 81 82½ „ Se 26.90 26.95]„ Sept. 81 ½% 80½ „ Sept.⸗Dez. 2680 26.90„ Sept.⸗Dez. 80%/ͤ 80 ½½ „ Nob.⸗Feb. 26.85 26.90„ Jan.⸗April 76 78 1½ Mehl Rohzucker 88⸗ loco 32 „Aug. 37.50 38.15 Zucker Aug. 43¼ 43½ it 35.70 36.10(„ Sept. 39— 39— Sept Dez. 38.0 i e ann „ Nov.⸗Feb. 3490 35.„ Jan.⸗April 38 /½ 38 IDTalg 78— 78— Volkswirtſchaft. Aufſehenerregender Ronkurs eines BVerliner Baungeſchäftes. Den ſchwer daniederliegenden Berliner Grundſtücks⸗ und Baumarkt trifft ein neuer, harter Schlag. Ueber die große Architektur⸗ und Baufirma Kurt Berndt iſt, wie wir bereits meldeten, der Konkurs eröffnet worden, nachdem den ſeit Wochen und Monaten hingeſchleppten Verſuchen, die Firma mittels Umgründung in eine Aktiengeſellſchaft zu retten, durch das ſchroffe Vorgehen eines Gläubigers ein Ende gemacht wor⸗ den iſt. Die Anmeldefriſt für Forderungen iſt der 10. Septem⸗ ber, Prüfungstermin findet am 29. Auguſt ſtatt. Der Haupt⸗ beteiligte an der Firma iſt der A. Schaaffhauſenſche Bankverein, der mit 3 Millionen Mark beteiligt iſt, aber für ſeine Forderungen geſichert iſt. Die Sicherung beſteht aber zum großen Teil in Hypotheken, und es iſt daher bei der der⸗ zeitigen troſtloſen Lage des Berliner Terrainmarktes nicht aus⸗ geſchloſſen, daß die Deckung ſich ſchließlich als nicht voll genü⸗ gend erweiſt. Zum mindeſten fallen dem Inſtitut eine Reihe ſehr ſchwer realiſierbare Objekte zu. Ferner iſt die Deutſche Bank mit 1 Million Mark beteiligt, beſitzt aber für ihre For⸗ derungen ausreichende Deckung. In erheblichem Maße ſind ferner Berliner Lieferantenfirmen beteiligt; ihre Forderungen auf 1½ Millionen Mark belaufen. Eine Schlofſereibranche hat eine nam⸗ Durch Zimmer⸗ oftmals nicht nur Höchſtzahl vou ffinf. J. A. Krebs in Freiburg an. rohr herſtellenden Werken ſchlands gegründet worden, der nabezu ſämtliche Werke umfaßt; ſeit eLuſte zu ver⸗ Amſterdamer Börſe. Amſterdam, 6 Aug.(Schlußkurſe.) 6. 5. 6 5. Rüböl loko—— 35— Peinöl loko—— 36 ½ Sept.—— 34— Sept. 35/ 36 ½ „Sept.⸗Dez.—— 34— Sep!.⸗Dez. 35 /8 36— Rüböl Tend.: matt, Jan.⸗April 33/ 34— kaffee loco. 53— 53— Leinöl Tend: ruhig⸗ Wetter:— Budapeſter Produktenbörſe. Budgpeſt, 6. Aug. Setreidemarkt.(Telegramm.) 6. 5 ver 50 Kg per 50 kg Weizen ver Okt. 1139—— matt 1146—— willig 50„ 1181•ü „„—— Noggen ver 1. 9 29—— willig 981—— willig pril———-—— Hafer per 5 959—— willig 966—— willig „ Aprill————— Mais per Auguſt 904—— willig 909— ſtetig 5 748—— 7563—— 5 ohlraps Auguſt 1750—— ruhig 1750—+ ruhig Wetter: Schön. Tiverpooler Börſe Ziverpool, 6. Aug.(Anfangskurſe.) 6. 2 Weizen per Okt. 7/4, ſtetig 7/45/ ſtetig „Dez. 703 778⁰ Mass bel Sebt. 4½6% rubig%% e e,,, Sländische Hlfektenbörsen. Wien, 6. Aug. Nachm..50 Uhr. Buſchtehrad B. Oeſterr. Papierrene Ungar. Goldreute 6. 5. Kreditaktien 652.50 654.50 Oeſterreich⸗Ungarn 2084 2089 Bau u. Betr..⸗G.—.——.— Unionbank 618.— 618.— Ungar. Kredit 854.— 854.— Wiener Bankverein 539— 539.— Länderbank 538.— 539.— Türk. Loſe 243.— 242.— Alpine 1018 1018 Tabakaktien——— Nordweſtbahn——— Holzverkohlung—.ä——.— Staatsbahn 715.— 715.— Vombarden 102.— 103.— Tendenz: ruhlg. * 6. 5. 955.— 949.— 90.05 90.05 91.05 91.10 113.80 110.50 107.75 107.78 Silberrente Goldrente „ Kronenrente 86.90 87.10 Wch. 29 0 5 viſta 117.67 117.65 „ London„ 241.10 241.09 „ Paris„ 95.48 95.45 Amſterd.„ 199.60 199.65 Napoleon 19.10 19 10 Marknoten 117.67 117.85 Ultimo⸗Noten 3117721 Skoda Sonthampton, 3. Aug. Rew⸗Hork, 4. Auguſt. hampton.) New⸗York, 4. Aug. Rotterdam. New⸗Hork, 5. Auzuf. Generalagentur Gundlach Mannheim, Ba zeichnen waren. Es dürfte als ſicher gelten, daß durch den Konkurs Berndt noch einzelne kleinere, hauptſächlich Ha nd⸗ werkerfirmen, in Schwierigkeiten geraten werden. Ein Vorläufer war bereits der Konkurs der Firma Scharnke, der vor etwa 8 Tagen eröffnet wurde. Auch mit Mosler u. Werſche hatten engere Beziehungen beſtanden. Weſentlich beteiligt ſind ſerner zwei angeſehene Aſphaltfirmen. Das erſte Opfer dürfte die Tiſchlerei Roloff werden, gegen die ſchon Verſäumnisurteil in einem Wechſelproteſt über wenige 2000 M. ergangen iſt. Zur Aufrechterhaltung der Firma Kurt Berndt hatte ſich bekanntlich vor einiger Zeit ein Gläubigerausſchuß gebildet, der die Um⸗ gründung der Firma in eine Aktiengeſellſchaft anſtrebte. Die Aktiengeſellſchaft iſt inzwiſchen gegründet worden, ſie hat die Firma„Grundwerte⸗Treuhand“.⸗G. Aber ihr Zweck, die Vermögenswerte der Firma Kurt Berndt zu verwalten, iſt durch die Konkurseröffnung der Firma natürlich hinfällig ge⸗ worden. Die Beziehungen zwiſchen dem Gläubigerausſchuß und den Banken ſind bei der Gründung der Aktiengeſellſchaft geſpannte geweſen inſofern, als letztere ihre Sicherſtellungen nicht preisgeben wollten; für die übrigen Gläubiger, die faſt gar keine Deckung in Händen hatten, entfiel dadurch der Anreiz der Aktienübernahme. Der A. Schaaffhauſenſche Bankverein ſollte 500 000 M. Aktien übernehmen; eine gleiche Summe hätte das Inſtitut übrigens zur Verfügung ſtellen müſſen, um die Firma zu halten. Das Vermögen des Herrn Kurt Berndt wird nach einer von dem A. Schaaffhauſenſche Bankverein geprüften Bilanz mit 2300 00⁰ M. angegeben. Das allgemeine Urteil über die Firma Kurt Berndt und ihren Inhaber lautete günſtig, Berndt galt als tüchtiger und rechtſchaffener Kaufmann. Aber er wandte ſich zu großen Ob⸗ jekten zu, die ſeine Kräfte überſtiegen. Seine Auftraggeber ſind meiſt ganz vorteilhaft aus den beſtellten Bauten herausgekom⸗ men. Die Firma baute nicht nur, ſondern beſorgte auch die Hypothekenregulierung; ſie bekam auf dieſe Weiſe große Auf⸗ träge, zugleich wurde aber angeſichts der ſchlechten Marktlage die Hypothekenbeſchaffung immer ſchwieriger und wuchs ihr Schweine über den Kopf. Für die große Holzfirma David Fr ancke Söhne baute Kurt Berndt gegenwärtig einen Speicherraum und Fabrik⸗ räume, doch geſchah dies in der Weiſe, daß die Firma Francke nicht an Kurt Berndt, ſondern direkt an die Lieferanten Zah⸗ lungen leiſtete. Francke mit Kurt Berndt nicht. Holzkomptoir und die.⸗G. Ferd. Bendix Söhne auf Anfrage, daß ſie unbeteiligt ſind. Badiſche Holzwerkzeugfabrik A⸗G., Dotz. In den Aufſichtsrat der Badiſchen Holzwerkzeugfabrik.⸗G. vorm. Otto Mainzer in Oos ſind die Herren Dr. med. Jultus Dreyfuß(Baden⸗Baden) und Jacob Dreyfuß, Kaufmann(Frankfurt a..) vor einiger Zeit eingetreten. Die Schraubenſpundfabrik Wm. Kromer.⸗G. in Freiburg i. B. beruft eine Generalverſammlung zwecks Aufſichtsratswahl. Bisher beſteht der Aufſichtsrat aus drei Mitigliedern bei einer zuläſſigen Ihm gehören derzeit zwei Inhaber der Firma Ein neuer Kupferrohrverband. Nach langwierigen Vor⸗ verhandlungen iſt, wie ein Privat⸗Telegramm nach der„Rh.⸗ W. Ztg.“ meldet, am 30. Juli in Düſſeldorf von den Kupfer⸗ Deutſchlands ein neuer Verband b) Weidemaſtſchaf, 31 1* In Geſchäftsverbindung ſtand die Firma Ebenſo erklären das Berliner P. Milchtühe etwa 2½ Jahren war eine feſte ſtande gekommen, ſo daß die deckten. der Haardt. Mark(.V. 1952 Mk.), 770.— 758.— (Drahtbericht der Amerikan⸗Line Zouthempton ab, iſt heute nachmittag (Drahtberi Der Dampfer„Rotterdum ab, iſt heute nachmittag hier angekommen. Drahtberi für Glelch- und Wechselstrom in allen gangbaren Typen, stets grosses Lage Soulhampion.) Der Schnel⸗Dampfer„St. Pau New⸗York ab, iſt heute nachmittaz bier angekommen. 8 (Drahtbericht der Amerſkan Line Sout⸗ Der Schnell⸗Dampfer„St. Louis“ hier angekommen. cht der Holland⸗Amerika⸗Linie “am 27. Juli von Rotterdam lektritits-Gesellschätt m. b. H. rel. 662, 980 u. 2032. 0 4,8—8. Verbandsform cht der Red Star⸗Linie, Ank⸗ werpen. Der Dampfer„Lapland“, am 27. Jult von Antwerpen ab, iſt heute vormittag hier angekommen. 5 Mitgeteilt von der u. Bärenklau hnhofplatz 7, Telephon 7215. am 27. Juli vor am 27. Juli von Nachfolge Preiſe kaum die S .⸗G. Gaſthof zu den vier Jahreszeiten in Bad D Die Bilanz per 31. Dezember 1911 ergibt Abſchreibungen einen Verluſt Mark. Die vorjährige Unterbilanz betrug 1978 M. Viehmarktbericht. — Mannheim, den 5. Auguſt 1 Zufuhr Bullen (Farren) Färſen(Kühe) 9175 und Rinder). Hierunter befin⸗ den ſich—— St. Ochſen und —— St. Farren a. Frankreich 0 10 9 do E. 9= Ochſen 5 86 * 5 Kälben z0 5 0„ Schaf̃,ñ, a Stallſmaſiſchafe— g D=+= 2417 ** + — . „ 6 Luxuspferde Arbeitspferde ferde 60 erkel 5 18 Lämmer 85— 5„ Zuſammen 4015 Stuc 11 — — 8 *1** E* Qual. * — 2 — 117 * * 77 * 8 E* — 172 E* — 7 8 dum Schlachten demerkungen: Handel mit Großdieh und Kälbern mittelmäßig, bhaft, mit Pferden mittelmäßi. Berantwortilch: Für Politik: Dr Fritz Goldeubaumñĩ7V für Kunſt und FFeuilleton: J..: Or, Fritz Goldenbaum. für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: J. F̃. ̃ per 50 Kilo Lebend⸗ Schlacht⸗ gewicht 54—57 100—105 54—56 100—102 51—55 48—51 49—50 48—49 45—47 51—53 9 46—49 „ * * 0 rebaktio für Volkswirtſchaft und den übrigen für den Inſeratenteil und Geſchäft Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Bu Mrektor: Ernſt Mü Itches: Fritz or 1 9— 9 8. Seite General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Mannheim, den 6. Auguſt 1912. 2— 7. 5 70 8 5 e 5 5 81 2 2 4 92 V FETTCCCCC anadannen, 55 eka untm 6 5 ung. Nur kurze Zeit! Nur kurze Zeit!! raeuse Nachdem Spengler freien Ver t Hans Lutz und ter hier, ſor Philipp Helfrich in Neckarau die Ausführung der von uns vorzunehmen⸗ den Inſtallationsarbeiten im Submiſſtonswege über⸗ tragen worden iſt, können Anträge zur Ausführung von Inſtallationsarbeiten innerhalb der Gebäude ſoweit ſie nach den geſetzlichen Beſtimmungen von uns behandelt werden müſſen, außer in unſerem Direktionsgebäude K 7, 1½/2, Zimmer Nr.—3, bei folgenden Firmen für die beigeſetzten Stadtbezirke, unter Benützung der ebendaſelbſt erhältlichen Formulare, abgegeben werden. 5 Junere Stabt Kinnerbalb Ning, Schloß und Bahn⸗ hof Lindenhof, Neckarſtadt, Waldhof und Käfertal: 0 r 8 Der Mutter größte Freude iſt einzig und allein das ſichtbare Gedeihen ihres Lieblings. Die nach der Entwöhnung oder bei gänzlichem Fehlen der Muttermilch in Frage kommende Nahrung iſt bekanntlich nur die Tier⸗ milch(Kuh⸗ und Ziegenmilchl. Der außerordentlich hohe Gehalt an Caſelin macht dieſe Milch ſedoch dem zarten Säuglingsmagen ſchwer verdaulich und ſind hierdurch Verdauungsſtörungen ins beſondere in der heißen Jahreszeit bei kleinen Kindern häufig wahrnehmbar. Nur der epochemachenden Erfindung des Dr. med. Lahmann, Mannheim— Meßplatz. Heute Dienstag, den 6. Auguſt: Gala-Parade- der in ſeiner vegetabilen Milch das einzigſte Mittel ſchuf, die Tiermilch in ein ganz NI 9 g Wun feines zartflockiges Gerinnſel zu zerlegen und ſomit dem Säuglingsmagen genehn* J. 51I 0 H 7, 29, Karl Sc und leicht verdaulich zu machen, iſt es gelungen, den erwähnten Erkrankungen und O S S Ang Karl Greulich, Betz, B 5, 5: Peter ſomit der Säuglingsſterblichkeit mit Erfolg zu Es— Eichelsheimerſtr. 45; begegnen. ſollte daher keine Mutter verſäumen, ſchon im zarteſten Kindesalter ihres Lieblings die Dr. Lahmanns vegetabile Milch zu verwenden und ſprechen die bereits ſeit über 30 Jahren damit Bucher, L. 6, 11; Heinx. Weickel, shei; Leo Welker, Meerfeldſtr. 16; Johann Geiſel, Meer⸗ feldſtr. 845 Georg Günther, Dammſtr. 16; Peter DENJen endebeneddudbrds In jeder Vorſtellung Auftreten von erzielten überraſchenden Erfolge für die hohe Bedeutung dieſes Präparats. Auch VůGnbüdgen, Stamitzſtr. 1; Friedrich Müller, Elfenſtr. 28; magenſchwachen Perſonen, denen der Genuß der unpräparierten Tiermilch verſagt 4 6 J 7„)Johann Gelbert, Waldhof, Langeſtr 30: Pet. Kilthau, iſt, kann der Gebrauch der vegetabtlen Milch nicht warm genug empfohlen werden. 25 On I fl 90 Menſchoder Affe? Käfertal, Gewerbeſtr. 5; Herm. Flören, Käſertal Erhältlich in allen Apotheken, Drogen und einſchlägigen Geſchäften. 8853 Manuheimerſtr. 34. 8 b) Schwetzingerſtadt und Oſtſtadt, hier Ausführliche Broſchüren verſenden die alleinigen Fabrikanten: 8 Jedes Programm beſteht aus Hans Lutz, Muvzeg a Ne f 2 A ˖ Ph. Helfrich, Neckgrau, Schulſr. 95. Hewel& Veithen, Cöln und Wien(ec) erſtkl. 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Taglöhner Jakob Lauth S Friedrich Künzler, 3 M. 8 T. mer, 57 J. 3 M. T. Johann Schubert, 8 M. Bajer, 2 M. 12 T. . verh. .Karl Friedrich. Taglöhner Johann B .Alfred Guſtav. Ernſt. T. Paula Anna. 5 5 Johann 8 n 10 Andr. Wühler, 4 M 8 T Juli. 9 2 2 8., Hilfsarbeiter Heinrich Becker e. T. Gertrud Emma. 1—85 8 inde— 16. Eiſendreher Jakob Gember e. T. Margaretha. 9. Straßmſtr. Eduard Guſt Herrmann, 1 M. 2 T. Taglöhner Auguſt Biedermann und Suſanna Bauer. 16. Wagner Wilhelm Stolzenberger e. S. Eugen Friedrich. 8, S. d. Taglöhners Georg Köhler, 9 M. 2 82——— 13. Zimmermann Johann Leo Frauenkron e. S. Peter. a, Tied. Maſchinenarb Georg Ehrbardt, 6 N. 4 2. Sepaſt. e un ath. exrhein geſch. Dom 7 2 ir 3 Dudwig, S. d. Landw. Jo e Ii. Landwert Johannes Nihm geſch berger. 12. Maurer Karl Bentzinger e. T. Hedwig Elffabeth. Franz Georg Ludwig, S Joh. Gember, 1 M. 19 T. und Eva R 8 U. Sattler Adam Schertel und Aung Matg Getraute: ½ Mälzer Martin Häfner und Maria Katharing Wund 6. Maurer Johann Jakob Leonhard und Geborene: 1. Eiſengießer Auguſt Appich e. T. Elſa. 1. Buchdrucker Theodor Feuerdeil e. S. Thendor Friedrich 18. Fabrikarbeiter Karl Heinrich Arthur Brauer e. S. Joſef Paul. 22. Eiſendreher Friedrich Gölz e. S. Eruſt. 28. Maurer Johann Eſchelbach e. S. Johann Albert. 28. Faufmann Walther Bomhard e. S. Hermann Hans. 26. Juhrmann Jean Appel e. T. Anna Maria. 28. Bahnarbeiter Friedrich Mayer e. S. Friedrich Wilhelm. Geſtorbene: Frida Eliſe, T. d. Taglöbners Chriſtian Grapp, 4 M. 27. Die Sommerhitze briugt große Gefahr für alle mit Milch er⸗ f armkrankheiten und Brechdurch⸗ in erſchreckender Weiſe auf. er ſeinen Liebling dieſer großen Gefahr ausſetzen will, beuge vor und verabfolge dem Kinde eine gleichbleibende, die Berdauung nicht ſtörende Nahrung. Die beſte Gewähr bietet hierin das ſeit Jahren altbewährte Neſtle'ſche Kinder⸗ mehl, weil dasſelbe nur mit Waſſer zubereittet zu werden— 85 Neitle-Gefellſchaft, Berlin W. 58 e koſten los durch:? 2 ten Säuglinge und es treten D — 2 2