82 Abonnement: 70 pfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Ik..42 pro Quartal. Einzel⸗Rr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 50 Pfg. Reklame⸗Seile%.20 Mk. CTäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Geleſenſte und verbreitetſte Seitung in Mannheim und Amgebung Telegramm⸗KHdreſſe: „General⸗Anzeiger Mannbelm“ Telephon⸗Rummern; Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung.... 541 Redaktioen„ 377 Exped. u. Verlagsbuchhdlg. 218 Eigenes Redaktionsbureau in Verlin Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Handels⸗ Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Mannheimer Schachzeitung; und Induſtrie⸗Seitung für Südweſtdeutſchland; Beilage für Citeratur und Wiſſenſchaft; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Platt. ——— Nr. 416. Maunheim, Freitag, 6. September 1912. (Abendblatt.) ——————— 2 eeeeeeeeeeeeee, Es geht um mehr als um den Jeſuitenhut. Unter dieſer 1 ſchönen Ueberſchrift bringt die„Köln. Volksztg.“ einen äußerſt langatmigen Artikel zur Verteidigung des Miniſteriums Hertling. Man darf an dieſem inſtruk⸗ tiven Artikel nicht vorübergehen, da er die ganze innerpolitiſche Situation, die Anſichten und Abſichten des Zentrums für die künftigen inneren Kämpfe ſowohl im Reiche wie in den Bundes⸗ ſtaaten trefflich beleuchtet. Die„Köln. Volksztg.“ fragt, was der tieſſte und eigentliche Urſprung des Kampfes gegen das Miniſterium Hertling ſei. Seine Bedeutung reiche über Bayern und auch über den bekannten Jeſuitenerlaß weit hinaus. Man ahnt Wia was kommen wird, und es kommt wirklich: Es iſt ein Kampf von großer politiſcher Tragweite nach zwet Richtungen hin geworden, den der geſamte Liberaltsmus und Großblock ſeit dem erſten Auftreten Hertlings und ſeines Miniſteriums bis zum heutigen Tag mit wachſendem Haß und Lärm führt. Der Kampf gilt Freiherrn von Hertling als dem Staatsmann mit einem chrͤſtlichen, konſerbatſven Regierungsprogramm und mit dem beſtimmten Willen, gegen lißeral⸗ſozialiſtiſche oder Großblock⸗ holftit chriſtlich⸗konſervative Politik zu machen Er gilt dem Miniſterium Hertling als der Verkörperung chriſtlich⸗konſer⸗ vativer Verwaltungs⸗ und Regierungsgrundſätze. Es ſtand ſchlimm um Bayern in den Zeiten vor Hert⸗ ling: noch raſcher als in Baden trieb die Politik einem Zuſammenbruch der ſtaatlichen und monarchiſchen Autorität entgegen. Es überläuft einen eiskalt, wenn man dieſes Ge⸗ mälde der nahenden Kataſtrophe auf ſich wirken läßt; im übrigen, ob man will oder nicht, erinnert man ſich der Bün d⸗ niſſe des Zentrums mit der Sozialdemo⸗ kratie— und ergötzt ſich an der eiſenſtirnigen Heuchelei unſerer Ultramontanen. Aber die Kataſtrophe nahte und Hert⸗ ling kam als Retter: Da, als die Wahlen bewieſen hatten, daß die Mehrheit des baheriſchen Volkes dieſe liberale, ſozialdemokratiſterende Politik nicht mitmachen wollte, wurde Freiherr v. Hertling zur Bildung des Miniſteriums berufen mit der bewußten und gusgeſprochenen Aufgabe, dieſer Politik Einhalt zu tun, in einer auf chriſtlichen und konſervativen Grund⸗ ſätzen ruhenden Staatspolitik und Verwaltung die Staats⸗ autorität und die Autorität der Krone zu ſtützen öder wiederherzuſtellen. Und nun ſetzte der Sturm der Liberalen und Sozialdemo⸗ kraten ein; wenn man die Schilderung der„Köln. Volksztg.“ lieſt, ſo vecht ein Kampf der Böſen gegen die Guten, der Heer⸗ ſchaaren des Teufels Bitru gegen die Frommen, des Laſters gegen die Tugend, der Revolution gegen Thron und Altar. Na die„Köln. Volksztg.“ die geheimſten und ſcheuß⸗ lichſten Triebfedern des Karipfes gegen Hertling ſo gründlich aufgedeckt hat, wendet ſie ſich hilfeflehend an das Reich und die ee Fürſten Deutſchlands, wahrt Eure heiligſten Hüter: Der Kampf gegen das Miniſterium Hertling iſt zur Macht⸗ probe des Liberalismus und des Großblock⸗ gedankens aus gewachſen, und man täuſche ſich außerhalb, Aber der Warn⸗ und Hilferuf der„Köln. Volksztg.“ er⸗ geht nicht nur an das Reich, an Preußen und die Bundesſtaaten, ſondern auch an die„evangeliſchen Kreiſe, die dem Liberalismus der Rotblockpolitik fernſtehen“, an die„gläubigen Proteſtanten“. Sie ſollen helfen, daß die Jeſuiten ins Laud kommen: Fühlen die gläubigen Proteſtanten und die Konſervativen nicht, wie ſehr ſie mißbraucht werden, wenn ſie im Kampf gegen das Miniſterium Hertling ſich jetzt wegen des Jeſuitenerlaſſes irgendwie zu Helfershelfern des Liberalismus engagieren laſſend Die Proteſtanten von der Art der Kreuz⸗Zeitung, die heute wortwörtlich dem lieben Gott dankt, daß Pfarrer Traub abgeſetzt wurde, dieſe„wohlgeſinnten und gläubigen Proteſtanten“ werden aufgerufen zum„Kampf gegen die gemeinſamen Feinde, Umſturz und Unglauben“. Aber nur unter einer Bedingung ſchließt das Zentrum mit ihnen Bünd⸗ nis, ſie müſſen Helfershelfer des klerikalen Anſturnis gegen das Jeſuitengeſetz werden: Ein ſolcher gemeinſamer Kampf kann aber nur dann mit Erfolg u. Einigkeit geführt werden, wenn nicht in demeinen Teil der Kampffront das Bewußtſein kränkender Zurückſetzung und mangelnder Gleichberechtigung zurückbleibt und immer aufs neue genährt wird. Wenn die poſitivy Evangeliſchen im ganzen Reich und in allen Bundesſtaaten gemeinſam mit den Katholiken den Kampf gegen Unglauben und Umſturz führen wollen, daun dürfen ſte nicht die beſten und eifrigſten Mitarbeiter der latho⸗ liſchen Kirche in dieſem Kampfe wie Verbannte ausſchließen. Und ohne den Katholizismus kann nach dem Bekenntnis ern⸗ ſter Proteſtanten dieſer Kampf überhaupt nicht mehr erfolgreich geführt werden. Man ſieht, das Zentrum geht aufs Ganze; die Regie rungen des Reichs und der Bundesſtaaten innig vereint mit den Konſervativen klerikaler und orthodox⸗proteſtantiſcher Fär⸗ bung gegen Alles, was ſich zu liberalen, demokratiſchen und ſozialen Anſchauungen bekennt, eine neue„Heilige Allianz“ gegen den Geiſt des XX. Jahrhunderts. Die„Köln, Volks⸗ zeitung“ hat ganz recht, es geht tatſächlich in unſerer heutigen innerpolitiſchen Entwicklung um mehr als Hertling und Jeſuitenhüte, nur daß die Mächte, die hinter dem heute noch ſehr loſen Gebilde des Großblocks ſtehen, nicht Umſturz und Unglauben heißen, ſondern Freiheit des Glaubens und freie Entwicklung aller neuen ſozialen, politiſchen, geiſtigen Kräfte, nur daß die„Heilige Allianz“, die die„Köln. Volksztg.“ heute zuſammenruft, nicht ein im guten Sinne konſervatives, ſondern ein im böſen und verhängnis⸗ vollen Sinne reaktionäres Gebilde ſein würde, in dem alle deſpotiſchen Inſtinkte im ſozialen, politiſchen, kirchlichen und geiſtigen Leben ſich zum Bunde die Hand reichen würden. Nicht aus dem„Großblock“, der heute weder Wirk⸗ lichkeit noch ſchon allgemeines Ideal iſt, aus dieſer„Heiligen Alltanz“ würden„Unglauben und Umſturz“ geboren werden. Die weitere Frage iſt, ob Reich und Bundesſtaaten und ortho⸗ doxe Proteſtanten je geneigt ſein werden ſich unte Führung des Klerikalismus zu ſtellen, die von der„Köln. Volksztg.“ dreiſt und gottesfürchtig beanſprucht wird; ſie erklärt ja, ohne den Klerikalismus ſind Thron und Altäre verloren. Es iſt ſchwer vorſtellbar, daß unſere Regierungen ſo feige, ſo kurzſichtig, gerade heraus ſo unklug ſein ſollten, dem überſchlauen Werberuf der„Köln.⸗Volksztg.“ zu folgen, von einer ſo ſinnloſen Metternichſchen Angſt vor dem freien Geiſte des Jahrhunderts erfüllt ſein ſollten, daß ſie ſich ſchleunigſt dem Klerikalismus in die Arme ſtürzen. Ob die orthodoxen Pro⸗ teſtanten Luſt haben ſich mit dem Jeſuitengeſetz das Recht zu erkaufen, unter klerikalen Fahnen zu marſchieren, iſt eine Frage, die ſie ſelbſt beantworten mögen. Wir warten ab, ob in den Regierungen und in den Kreiſen der Orthodoxie die feigen und unklugen reaktionären Gelüſte ſich noch weiter auswachſen wer⸗ den, als bisher ſchon, bis ſie reif ſind, dem Klerikalismus Bundesgenoſſe auf Leben und Tod zu werden. Soviel iſt ſicher, kommt morgen die von der„Köln. Volksztg.“ herbei⸗ geſehnte„Heilige Allianz“, dann kommt übermorgen der Groß⸗ block als ein feſtes Bündnis zur Verteidigung von Freiheit und Entwicklung. Und dann werden wir Entſchei⸗ dungskämpfe erleben, im Vergleich zu denen die ſeit⸗ herigen innerpolitiſchen Kämpfe Plänkeleien waren. Der Sieg aber wird nicht bei der„Heiligen Allianz“ ſein, auch Metternich und ſein Syſtem ſind in Trümmer geſtürzt, und ihre Macht über die Staaten und die Geiſter war doch wahrlich ſchrankenlos und groß genug. Ein Bruderzwiſt in der reichs⸗ ländiſchen Sozialdemolratie. wW. Straßburg, 5. Sept, Bisher hatten es die Sozialdemokraten des Reichslandes vielleicht am beſten von allen ſozialdemokratiſchen Landesorgani⸗ ſationen verſtanden, ihre internen Zwiſtigkeiten hübſch für ſich zu behalten. Auf den großen deutſchen Parteitagen vertraten die Delegierten Elſaß⸗Lohringens jeweils eine zwiſchen Radika⸗ len und Reviſioniſten vermittelnde Richtung, die auch bei der Haltung der reichsländiſchen Genoſſen in Fragen der Landes⸗ politik innegehalten wurde. Die finanzielle Abhängigkeit von Berlin konnte ja auch die elſaß⸗lothringiſchen Reviſtoniſten nicht gerade zu gewagten Seitenſprüngen ermuntern, und der Einzug einer klerikalen Mehrheit in den Landtag erleichterte ihnen ihre prinzipiell oppoſitionelle Haltung gegenüber der Regierung, die nolens volens zum Paktieren mit dieſer Mehr⸗ heit gezwungen war. Außerdem hatten die Genoſſen das große Glück gerade in dem Augenblick die Mehrzahl ihrer Mandate in den Gemeinderäten von Straßburg und Mühlhauſen zu ver⸗ lieren, als ihre uferloſe Finanzpolitik ſo viele Verwicklungen herbeigeführt hatte, daß eine ſtarke Reviſion ihrer radikalen Grundſätze unbedingt notwendig geworden war. Das gemein⸗ ſame Eintreten von Radikalen und Reviſioniſten für die elſaß⸗ lothringiſche Verfaſſungsreform legte auch die beiden Richtungen in einer Reihe prinzipieller Fragen von vornherein auf einen gemeinſamen Standpunkt feſt, und die großen Fortſchritte der Genoſſen im Reichslande vermehrten die Arheltslaſt der Feuilleton. Mannheimer Nuhmeshalle. Vortſetzung. 32. Karl Mathy. 1807—1868. Wie kaum ein anderer hat mit warmem Herzen und kühlem Kopf geduldig und vorſichtig Mathy vorgearbeitet an der heutigen Geſtaltung des deutſchen Reiches. Mit vollem Recht ſteht in der Eingangshalle des deutſchen Reichstagsgebäudes in Berlin zwiſchen Arndt und Stein, Uhland und Humboldt, auch Mathys Bild, deſſen mächtig ausgewölbte Stirn, deſſen durchdringendes Auge und deſſen geſchloſſene Lippen ſicheres Urteil, Entſchiedenheit des Willens, zühnen Mut und beharrliche Kraft ausdrücken. Mathys Vater war nach langen harten inneren Kämpfen zum Proteſtantismus übergetreten, nachdem er erkennen mußte, daß die katholiſche Kirche jede Gemeinſchaft mit der von Kant und Hegel ausgehenden gewal⸗ tigen Geiſtesbewegung ſchroff ablehnte. Er legte ſein bisher glän⸗ zend geführtes Pfarramt nieder und wurde in Mannheim Pro⸗ feſſor der Mathematik am Lyzeum. Nun gründete er ſeinen Haus⸗ ſtand und als der älteſte von ſteben Kindern wurde ihm Karl Mathy am 17. März 1807 geboren. Vom Vater erbte der Sohn das beſonnene Urteil, die Lernfreudigkeit, ſeine Neigung zur Kri⸗ lik und zu launiger Satyre. Auch lernte er Sorge und Entbeh⸗ rung kennen; früh aber weckte in ihm der Vater ein warmes In⸗ tereſſe für das Vaterland. Er war ein glänzender Schüler, zugleich ein ſtets liebenswürdiger hilfsbereiter Kamerad. 1824 bezog er die Univerſität Heidelberg; ſein lebendiger Sinn für das Vater⸗ land führte ihn in die Reihen der Burſchenſchaft. Sein Vater ſtarb in ſeinem erſten Semeſter, n mußte er ſich die Mittel zum Wei⸗ terſtudieren mit Stundengeben verdienen. Seine Studien umfaß⸗ ten Staats⸗ und Privatrecht, ſowie alle Zweige der ſtaatswiſſen⸗ ſchaftlichen Tätigkeit. Seine flammende Begeiſterung für die Sache der Griechen beſtimmte ihn zunächſt, noch vor ſeiner Staats⸗ prüfung, ſich ganz in den Dienſt des Hellenismus zu ſtellen. Mit Privatunterricht erwarb er ſich die Mittel, um nach Paris eilen und ſich dem dortigen philhelleniſchen Komitee zur Verfügung ſtel⸗ len zu können. Dort erfuhr er zu ſeinem Schmerz, daß die ganze griechiſche Frage in die Hände der Diplomaten übergegangen ſei. Auf dringenden Wunſch ſeiner Mutter kehrte er nach drei Mo⸗ naten von Paris zurück, um ſich ſofort zum Staatsexamen zu mel⸗ den, das er denn auch glänzend beſtand. 1829 begann er ſeine Lauf⸗ bahn als Kameralpraktikant. Oben wurde man bald auf ſeine tüch⸗ tigen Arbeiten aufmerkſam. Da lernte er im 23. Jahr die Schwe⸗ ſter ſeines beſten Freundes Stromeier kennen; ſofort war ſein Ent⸗ ſchluß gefaßt; er führte ſie heim und den kärglichen Praktikanten⸗ gehalt mußten publiziſtiſche Arbeiten vervollſtändigen. Nie hat eine Ehe Menſchenherzen in Freud und Leid feſter verbunden. Von ſei⸗ nem nüchternen praktiſchen Sinn 1055 ſeine Schrift über die Ein⸗ führung einer Vermögensſteuer in Baden glänzendes Zeugnis ab⸗ Die von ihm 1832 gegründete Zeitung„Der Zeitgeiſt“ zeichnete ſich durch Gediegenheit, Ernſt und Beſonnenheit aus. Frühgzeitig er⸗ kannte er in dem mächtigen Gefüge des preußiſchen Staates die ein⸗ zige brauchbare Grundlage zu einer Einigung Deutſchlands, mit welcher Einſicht er in Süddeutſchland freilich ſehr allein ſtand. Seine politiſche Nichtung und Betätigung brachte ihn aber in Konflikt mit der damaligen Regierung; aber lieber gab er Beruf und Einkom⸗ men auf und wahrte ſich, wenn auch unter Entbehrungen, die Frei⸗ heit ſeiner Ueberzeugung. Nach Wiedereinführung der Zenuſur wurde ihm die Weiterführung ſeiner Zeitung unmöglich gemacht. Seine Kenntniſſe in den Dienſt der Regierung zu ſtellen, lehnte er ent⸗ ſchleden ab; ſo wurde er politiſch verdä tigt und es kam auch vier Wochen vor ſeiner Hochzeit, 1833, zu ſeiner Verhaftung. Dieſe fort⸗ währenden Schikanen veranlaßten ihn zur Auswanderung in die Schweiz; er zog nach Bern und erteilte dort Sprachunterricht. Für Mazzint war er außerdem an der Zeitung„Die junge Schweiz“ difrig tätig. Nun konnte er auch die Seinen zu ſich kommen laſſen; allein bald ſollte dieſes Zuſammenſein aufs empfindlichſte geſtört werden. Die Großmächte Europas drängten die Schweiz zum ener⸗ giſchen Vorgehen gegen die politiſchen Flüchtlinge. So wurde auch Mathy verbaftet und, trotzdem ihm nichts nachgewteſen werden konnte, aus der Schweiz ausgewieſen. Wohin ſich nun wenden? Baden war dem verdächtigen Politiker verſchloſſen; England war zu weit. Da verſuchten ſeine Freunde ihn in Aarau am Gymna⸗ ſium in eine Lehrſtelle unterzubringen. Das hierzu erforderliche Examen legte er ab, während Pollzeiwachen das Haus umſtellt hatten. Er wurde zwar„für jede Stelle an einer höheren für vorzüglich befähigt“ erklärt, erhielt aber trotzdem die Stelle nicht, wurde aber von der Liſte der Auszuweiſenden geſtrichen. 1888 erhielt er aber in Greuchen die Beſtallung als Lehrer an der dorti⸗ gen Diſtriktsſchule. Endlich hatte er nach zweijähriger Hetzlagd ein ruhiges aber beſcheidenes Dach. 1840 konnte er, nachſem ſein Prozeß beendigt und er freigeſprochen war, nach einem erhebend rührenden Abſchied von Greuchen wieder nach Baden zurückkehren. 1842 wurde er in den Landtag gewählt und war nun ſehr lebhaft publiziſtiſch tätig, namentlich war ſeine Landtagszeitung ſehr 15 ſchätzt. Er wurde gleich nach ſeinem Eintritt in bie Kammer in die Budgettommiſſion gewählt. Seine Stellung in der Kammer war eine bedeutende und eingreifende. Er trat ein für Preßfreiheit, für eine Vermögensſteuer, für Gründung einer babiſchen Bank, für eine Etſenbahn vom Main bis Baſel. Er hielt im Jahre 1847 da⸗ rauf, daß die liberalen Parteien ſich gegenüber der revolutionären ſozialiſtiſchen Richtung enger zuſammenſchloſſen und zwax nicht bloß in Baden, ſondern in Nord⸗ und Sübdeutſchland. Mit Baſſermaun gründete er 1847 ein Verlagsgeſchäft, das aber trotz alles Fleißes wenig Gewinn abwarf. Bei den nun folgenden großen politiſchen Bewegungen ſpielte Mathy mit ſeinen umfaſſenden Kenntniſſen, ſeinem ruhigen ſicheren Auftreten, ſeinem ſcharfen Blick für das Erreichbare eine große Rolle. Die Revolution 1849 brachte ihm in ſeinem Wahlkreis ſchwere Stunden. Er war grundſätzlich gegen jede Verletzung des Geſetzes. So ließ er, um Ruhe zu ſchaffen in ſeinem Wahlbezirk im Seekreis, auf eigene Verantwortung kickler verhaften. Da drangen empörte Volkshaufen in ſein Haus. Allein kaltblütig trat er ihnen entgegen und rechtfertigte ſich. Er kpuni den Aufſtand wohl eindämmen, aber nicht ganz verhindern. Nac dem Aufſtand wollte ſich die Regierung auf einen liberalen Names ſtlttzen und berief Mathy ins Miniſterium; nach langem Zögern nahm er an. Seine Hauptſorge galt neben den badiſchen Fragen einer beutſchen Verfafſung und zuſammen mit ſeinen Freunden Solron, Baffermann, Welker, Römer, Heinrich v. Gagern u. a. hatte er einen Entwurf in Heidelberg ausgearbeitet. Im Vorparlament gelaug es ben gemäßigt Liberalen, die Abſichten der Revplutions⸗ parteien zu vereiteln. Mathy wurbe in dem Vorparlamenk in den Ausſchuß zur Wahrung der Volksrechte gewählt. Auch im Frank⸗ furter Parlament warnte er vor Ueberſchätzunn der Macht des Par⸗ 2. Seite⸗ General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblaktp. Mannheim, 6. September. den Politiker in einer Weiſe, daß zu häuslichen Zwiſtigkeiten wenig Intereſſe und Zeit blieb. Jetzt aber benutzen die Genoſſen in Elſaß⸗Lothringen die politiſch ruhige Zeit dazu, ſich auch einmal unter ſich ein wenig auseinanderzuſetzen. An kleinen Unterſchieden und Reibereien zwiſchen den Radikalen, die ihren Hauptſtützpunkt in dem induſtriereichen Mülhauſen haben, und den Reviſioniſten, die in der Landeshauptſtadt dominieren, hat es auch bisher nicht ge⸗ fehlt; ſodaß z. B. bei den verſchiedenſten Abſtimmungen die Geſchloſſenheit der ſozialdemokratiſchen Landtagsfraktion oft gründlich in die Brüche ging. Sogar beim Schluſſe der Seſſion hatte ſich die reviſioniſtiſche Straßburger„Freie Preſſe“ noch einmal über die unentwegten Radikalen Emmel und Martin zu beklagen, die bei der Verleſung der Kaiſerlichen Vertagungs⸗ botſchaft auf ihren Plätzen ſitzen blieben, während die übrigen Genoſſen ſich vorher verzogen hatten. Auch die kleinen Eifer⸗ ſüchteleien zwiſchen der„Freien Preſſe“ und der„Mülhauſer Volkszeitung“ die manchmal eines lächerlichen Beigeſchmackes (wie z. B. der Streit darüber, welche von beiden Zeitungen die größeren Zuſchüſſe aus der Zentralkaſſe beziehe), nicht entbehren, gehören hierher. Am letzten Sonntag fand nun in Straßburg die dies⸗ jährige Landesverſammlung der reichsländiſchen Sozialdemokra⸗ ten ſtatt. Die„Freie Preſſe“ rühmte ihren ruhigen und ſach⸗ lichen Verlauf, vergaß dabei aber hinzuzufügen, daß dazu ſehr vbiel das energiſche„Quos ego!“ beigetragen haben mag, daß der Vertreter des Zentralvorſtandes, Pfannkuch⸗Berlin, den Reviſtoniſten gleich zu Anfang zurief. Obwohl nun dieſe im Landesvorſtand die Mehrheit haben, ſo duckten ſie ſich doch in richtiger Erkenntnis der Stimmung der Delegiertenmehrheit. Es klang gar zag, was ſie über den Großblock und ihre Arbeit im Parlament ſagten, und nur der Vertreter der badiſchen Sozialdemokraten Linz⸗Mannheim fand einige mannhafte Worte. Und obwohl ſo der ganze Tätigkeitsbericht der Land⸗ tagsfraktion ſchon radikal gefärbt wurde, fehlte es nicht an Kritik. So fand man die Rede des Fraktionschefs Peirotes, die er nach der„Scherbenrede“ des Kaiſers im Landtage hielt, für einen Genoſſen offenbar zu vernünftig und ſchalt ſie matt und wirfungslos. Wie wenig aber die Auseinanderſetzungen innerhalb der Partei noch von den elſaß⸗lothringiſchen Sozial⸗ demokraten verfolgt und verſtanden werden, zeigte dann die Be⸗ ratung über den für Chemnitz eingebrachten Antrag auf Ein⸗ ſetzung eines Parteiausſchuſſes, wobei recht viel konfuſes Zeug geredet wurde. Schließlich war alles in der Anerkennung der Notwendigkeit dieſer Korporation einig. Als Delegierter für den Ausſchuß wurde mit 42 Stimmen der Radikale Emmel ge⸗ wählt. Der Reviſioniſt Böhle erhielt 40 Stimmen. Die „Mülhauſer Volkszeitung“ freut ſich natürlich gewaltig des Sieges der Radikalen bei dieſer„Kraftprobe“, wofür ſie von der„Freien Preſſe“ energiſch abkapitelt wird. Indeſſen iſt natürlich das Mülhauſer Blatt ſeiner Straßburger Kollegin nichts ſchuldig geblieben. Seine Erregung iſt ja auch erklärlich; denn die Konſtituierung des geſchäftsführenden Ausſchuſſes des Parteivorſtandes brachte wieder einen vollen Erfolg der Reviſio⸗ niſten, und das berechtigt doch auch im Reichslande zu der Hoff⸗ nung, daß wenn es einmal gelingen ſollte, mit Hilfe des Groß⸗ blockes die klerikale Landtagsmehrheit zu vernichten, die elſaß⸗ lothringiſchen Sozialdemokraten an politiſcher Einſicht ihren badiſchen Genoſſen nicht nachſtehen werden. politische Uebersicht. * Maunheim, 6. Sepiember 1912. Die Fleiſchteuerung. Bereits im Oktober 1911 hatte ſich die Zentralleitung des Hanſa⸗Bundes mit dem damals beſtehenden Notſtand, insbeſondere der Fleiſchteuerung, beſchäftigt, und ein einmütig gefaßter Beſchluß des Direktoriums des Hanſa⸗Bundes hatte in erſter Linie die gleichzeitige Durchführung folgender Maßnahmen verlangt: Die Geſtattung der Zufuhr von lebendem Vieh aus allen in Betracht kommenden Ländern, wie Frankreich, Hol⸗ land, Belgien, Dänemark und Argentinien, wobei nur die⸗ jenigen Beſchränkungen zuläſſig ſeien, welche ausſchließlich ſanitäre Zwecke verfolgen, ferner im Intereſſe der Aufzucht des Viehs für den kleinen und mittleren Grundbeſitz eine Herabſetzung der Eiſenbahntarife für Futtermittel und die zeitweilige Aufhebung oder angemeſſene Herabſetzung des Maiszolles, ſowie des Zolles auf Futtergerſte, außerdem die Erleichterung der Einführung und Verbreitung von Seefiſch⸗ nahrung. Nunmehr findet am 10. September im Hanſa⸗Bund in Anweſenheit von induſtriellen und gewerblichen Sachverſtändi⸗ gen, ſowie im Beiſein von Reichstagsabgeordneten und Ange⸗ hörigen der Landwirtſchaft eine Konferenz ſtatt, welche ſich mit den unter allen Umſtänden erforderlichen Maßnahmen zur Be⸗ ſeitigung der Fleiſchteuerung beſchäftigen ſoll. Die Zentral⸗ leitung des Hanſa⸗Bundes ſteht auf dem Standpunkt, daß nach Lage der Verhältniſſe eine ſofortige Zuſammenberufung des Reichstages zwecks Behandlung dieſer Fragen leider kaum er⸗ reicht werden kann, hält aber unter anderem die in Ausſicht genommenen Tagungen der Hanſa Woche und des Hanſa Tages für beſonders geeignet, den in Be⸗ tracht kommenden Faktoren gegenüber die Wünſche des deutſchen Gewerbeſtandes zu dieſen überaus wichtigen Fragen nachdrück⸗ lich und in Erfolg verſprechender Weiſe zur Geltung zu bringen. *Poſen, 5. Sept. Die Stadtverordneten in Poſen ſtimmten einer Vorlage des Magiſtrats zu, wonach zwecks Linderung der Fleiſchteuerung unverzüglich Petitionen an den Reichskanzler, den Landwirtſchaftsminiſter und an den Regie⸗ rungspräſidenten gerichtet werden. Darin wird erſucht um Einfuhr von lebenden Schweinen aus Rußland und Schlacht⸗ rindern und Schafen aus Oeſterreich⸗Ungarn, ſowie von friſchem Rind⸗, Schaf⸗ und Kalbfleiſch aus Rußland. Eine gebrochene güule des ſozialdemo⸗ kratiſchen Nadikalismus. In den Reihen der radikalen Genoſſen hat ſich in der letzten Zeit ein gewiſſer Karl Radek hervorgetan. Er kam zwar aus Polen, indeſſen war das nur eine Empfehlung für ihn, denn, wie Roſa Luxemburg beweiſt, bezieht die deutſche Sozialdemokratie ihre hellſten Leuchten aus den Gegenden jen⸗ ſeits unſerer Oſtgrenze. Genoſſe Radek war ſehr beliebt in Bremen, wo er als Delegierter zum Parteitag in Chemnitz ge⸗ wählt wurde, er war unter den württembergiſchen Radikalen der lauteſte Schreier in Göppingen und er vermittelte ſeine Weisheit weiteren Kreiſen als Korreſpondent des„Vorwärts“, der„Bremer Bürgerzeitung“ und der„Leipziger Volkszeitung“. Wenn Genoſſe Radek ſo eine Zeitlang die Geißel der Reviſio⸗ niſten war, ſo haben jetzt die um Bernſtein allen Grund zu froh⸗ locken. Genoſſe Radek hat ſeine Rolle ausgeſpielt. Im„Vorwärts“ wurde kürzlich die lakoniſche Meldung veröffentlicht, nach einer Mitteilung des Vorſtandes der Sozial⸗ demokratie Ruſſiſch⸗Polens und Litauens ſei Genoſſe Karl Radek dort aus der Partei ausgeſchloſſen worden. Wie man in reviſioniſtiſchen Organen lieſt, iſt die Ausſchließung durch das Parteigericht erfolgt wegen ſchwerer Verfehlungen. Das Gericht habe erkannt, daß die moraliſchen Oualifikationen Radeks mit der Zugehörigkeit zur Partei unvereinbar ſeien, und daß er gegen die Intereſſen der Partei verſtoßen habe. Ferner wird bekannt, daß Radek eigentlich Löbelſohn heißt. Während die Reviſioniſten ſich dieſer Entdeckungen freuen, ſchreibt die „Bürger⸗Zeitung“ zu Radeks Verfehlungen:„Mag ſein, daß Radek moraliſch nicht einwandfrei daſteht— wir wiſſen von manchem bedeutenden Manne, der es nicht tat und dennoch glänzend vor der Geſchichte beſtand—: zu dem Menſchen, Politiker und Parteigenoſſen Radek haben wir nach wie vor Vertrauen.“ Der Fall wird in Chemnitz Oel ins Feuer gießen helfen. Deutsches Reſch. — Der„Mauerfraß am Zentrumsturm“. Die ultra⸗ultra⸗ montane„Köln. Korr.“ ſchreibt: „Im Zentrumsſtreit operierten die„Kölner“ zuerſt mit der berühmten nichtkonfeſſionellen ſogen. chriſtlichen Weltanſchau⸗ ung, welche die Grundlage des Zentrums und der ſogen. chriſt⸗ lichen Gewerkſchaften bilde. Aber es wurde ihnen klargemacht, was ſonſt jeder katholiſche Unterſekundaner weiß, nämlich, daß eine ſolche Weltanſchauung eine Häreſie und außerdem ein logiſches Unding iſt. Nun ſprachen die„Kölner“ überhaupt nicht mehr von Weltanſchauung des Zentrums, und in Berlin kam am 28. November 1909 die famoſe parteiamtliche Erklärung zuſtande, worin von einer Weltanſchauung des Zentrums gar keine Rede iſt. Allein es ging doch nicht an, das Zentrum als ein weltanſchauungsloſes Gebilde gelten zu laſſen. Darum kam man auf die urſprüngliche Phraſe von der„allgemein chriſt⸗ licheit Baſis“ zurück. Dieſes„Chriſtentum“ iſt nach Profeſſor Gisler⸗Chur ein von allen konfeſſionellen Elementen losgelöſter nicht exiſtierender und undefinirbarxer„Reſtbeſtand“ von Chri⸗ ſtentum“. Und dieſes Jammerbild ſoll das Fundament des Zentrumsturmes ſein. Es iſt hohe Zeit, daß der Kölner Mauerfraß am Zentrumsturm(um die Worte eines„Kölner“ Redners auf dem jüngſten Wiesbadener Zentrumstag zu ge⸗ brauchen!) gründlich ausgekratzt werde, ſonſt rutſcht der Turm zuſammen.“ Badiſche Politik. Aus der Partei. iPforzheim, 5. Sept. Geſtern fand hier eine ſehr ſtimmungsvolle Abſchiedsfeier für den als Direktor der Ober⸗ realſchule nach Offenburg verſetzten Prof. Karl Lang, ſeit⸗ herigen Vorſitzenden des hieſigen Nationalliberalen Vereins ſtatt. Es war urſprünglich eine öffentliche Abſchiedsfeier be⸗ abſichtigt, doch hat Herr Lang eine Feier in dieſer Ausdehnung nicht gewünſcht. Die Feier im kleineren Kreiſe nahm einen recht herzlichen Verlauf. 41. Deutſcher Apothekertag. 5 S. u. H. Nürnberg, 5. Seßt. Die heutige zweite und letzte Hauptverſammlung des 41. Deutſchen Apothekertages begann mit einem Vortrag des Pri⸗ vatdozenten Dr. Heiduſchka(München) über„Pharmazeu⸗ tiſch⸗chemiſche Tagesfragen“, in welchem der Referent über die Giftwirkung vom chemiſchen Standpunkt aus und den Nachweis von Giften verbreitete und zum Schluß den Nachweis des Methylalkohols beſprach. Nach der Neuwahl des Vorſtandes wurde ſodann zu dem bereits behandelten Thema„Die deutſche Arzneitaxe“ folgender abgeänderter Antrag angenommen:„Die 41. Hauptverſammlung des Deutſchen Apothekervereins be⸗ auftragt angeſichts der herrſchenden Teuerung, unter welcher der deutſche Apothekerſtand und beſonders die Beſitzer ⸗kleiner Apotheken leiden, den Vorſtand des Vereins erneut, bei dem Bundesrat unter ausdrücklicher Begründung dahin vorſtellig zu werden, daß die Arzneitaxe eine den heutigen Verhältniſſen entſprechende Erhöhung erfahre.“— Der Vorſitzende des Ver⸗ eins Dr. Salzmann(Berlin) berichtete ſodann über die geſetzliche Neuregelung des Apothekenweſens. Er ſchlug im Anſchluß an ſeine ausführlichen Darlegungen zu dieſer Frage folgende Reſolution vor:„Der Deutſche Apothekerverein erhebt wiederholt Widerſpruch gegen den Verzicht des Reiches auf das ihm verfaſſungsmäßig zuſtehende Recht der geſetzlichen Regelung des Apothekenweſens und die Ueberlaſſung dieſer Regelung an die Einzelſtaaten, ſowie gegen den Plan der preußiſchen Staatsregierung, die Perſonalkonzeſſion mit Hilfe einer Ablöſung der veräußerlichen Betriebsrechte durch eine Betriebsabgabe, ein ſtaatliches Vorkaufsrecht und eine ſtaatliche Feſtſetzung der Verkaufspreiſe für Apotheken durchzuführen. Der Verein beharrt auch heute noch auf ſeinem im Jahre 1907 in Eiſenach gefaßten Beſchluß.“— Es folgte hierauf eine Be⸗ ſprechung des Dispenſionsrechtes der Tierärzte. Die Tierärzte beſitzen in einer Reihe deutſcher Bundesſtaaten das Recht, die Arzneien für die von ihnen behandelten Tiere, mit Ausnahme der Gifte, ſelbſt abzugeben. Die zu dieſem Zwecke zugelaſſenen Hausapotheken unterliegen jedoch nicht in allen dieſen Staaten einer geordneten Ueberwachung, wie ſie bei den öffentlichen Apotheken und den Hausapotheken der Aerzte überall vorgeſchrieben und für eine geordnete Arznei⸗ verſorgung unumgänglich nötig iſt. Der Verein Oberſchleſien hat daher dem Apothekertag einen Antrag vorgelegt, wonach die Tierärzte hinſichtlich des Kopierzwanges und der Inne⸗ haltung der Arzneitaxe denſelben Beſtimmungen unterworfen werden ſollen, wie die ſelbſtdispenſterenden Aerzte und ferner die tierärztlichen Hausapotheken im Intereſſe der viehhalten⸗ den Bevölkerung regelmäßigen Reviſionen zu unterſtellen ſind. Nach eingehender Begründung durch Profeſſor Pinkas (Grünberg) wurde der Antrag angenommen. f Als Ort der nächſten Tagung wurde Kiel gewählt und darauf der diesjährige Deutſche Apothekertag geſchloſſen. — 31. Deutſcher Juriſtentag. Wien, 5. September. Wohnungsrecht. Als erſtes wohnungsrechtliches Thema hat der Juriſtentag folgende Frage, die in der erſten Abteilung beraten wird, auf ſeine Tagesordnung geſtellt: Sind für die Zwecke der Beleihung von Erbbau⸗ rechten durch Hypothekenbanken und andere Kreditinſtitute die Beſtimmungen des geltenden Rechtes ausreichend, oder er⸗ ſcheint— und in welchem Sinne— eine Ergänzung der Be⸗ ſtimmungen geboten? Der erſte Berichterſtatter zu dieſer Frage iſt Dr. Freiherr v. Pechmann, Direktor der Bayeriſchen Handelsbank in München. Er legte dem Juriſtentag folgende Leitſätze vor: Die Beſtimmungen des geltenden Rechts ſind nicht aus⸗ reichend. Es iſt auch dann geboten, dieſe Beſtimmungen zu er⸗ gänzen, wenn man es als eine offene Frage der Zukunft anſieht, ob und inwieweit ſich die Erwartungen erfüllen werden, welche für die Aufgaben der Wohnungsfürſorge auf das Erbbaurecht geſetzt werden. Denn dieſe Aufgaben ſind ſo wichtig, daß alle zur Mitarbeit berufenen Faktoren die Pflicht haben, kein Mittel unverſucht zu laſſen und für jeden Verſuch alle Bedingungen des Erfolges, ſoviel an ihnen iſt, bereit zu ſtellen. Zu dieſen Jaktoren gehören die Inſtitute des Realkredits, insbeſondere laments und riet zur Unterſtützung einer kraftvollen Regierung. Trotzdem ſeine Ideen(Beibehaltung des Bundestags] durchkreuzt wurden, ſtellte er ſich der proviſoriſchen Zentralgewalt unter Erz⸗ herzog Johaunn zur Verfügung und wurde unter Entbindung von feinem badiſchen Staatsamt zum Reichsfinanzminiſter ernanntz; trat aber dann für Beckerath zurück und begnügte ſich mit dem Poſten eins Unterſtaatsſekretärs. Als die Ablehnung einer Verfaſſung im Nationalparlament zu neuen Aufſtänden in Baden führte, ſtand die liberale nationale Partei machtlos zwiſchen Revolution und Reak⸗ tion und dieſe Erkenntnis führte Mathy und ſeine Freunde zum Austritt aus dem Parlament in Frankfurt. Erſt in Erfurt kamen ſie Geltung, wo Mathys Vorſchläge eine große Majori⸗ tät fan Nach ſeinem Austritt aus der Nationalverſammlung war Malhy wieder in das badiſche Miniſterium als Finanzminiſter eingetreten, mußte aber bald einem reaktionären Miniſterium wei⸗ chen. Da ihm ein Ruhegehalt verweigert wurde, kam er aufs neue wieder in große Not; er war wieder ganz auf publiziſtiſche Tätig⸗ keit angewieſen. Dieſen Sorgen wurde er enthoben durch ſeine Berufung als Direktor der Diskonto⸗Geſellſchaft nach Berlin 1856, welchen Poſten er 1858 mit einem ſolchen bei der Gothaer Privat⸗ bank vertauſchte. Leider ſollte er aber in der Berliner Zeit ſein letztes Kind, einen vielverſprechenden Sohn verlieren, was ihn aufs tiefſte bedrückte. 1859 übernahm er die Leitung der Leipziger Kre⸗ ditgeſellſchaft, die er mit größtem Erfolge führte. Allein ſeine innerſten Neigungen führten ihn wieder der Politik zu, zumal in Baden inzwiſchen Großherzog Friedrich den Thron beſtiegen hatte, deſſen Anſchauungen über die nationale Einigung ſich mit den ſei⸗ nen deckten. Mathy erhielt eine ehrenvolle Rückberufung 1862 als Direktor der Hofdomänenkammer und vortr. Rat im Finanzmini⸗ ſterium. Im Jahre 1864 übernahm er das Handelsmini⸗ In ſeine Amtszeit fallen die Gründung landw. Verſuchs⸗ auſtalten, die Gewerbehalle, Verkehrserleichterungen, große Bahn⸗, Brücken⸗ und Straßenbauten, auch die deutſche Frage kam in Fluß, riſchel! Der Ausgang wird's lehren!— Am 30, Juni ver⸗ er die ihm der Großherzog ſchweren Her⸗ jab. Er wurde wieder journaliſtiſch tätig. Schon am 27. Juli er wieder ius Miniſterium berufen; er wurde ſogar als Mi⸗ ent mit der neuen Miniſteriums beauf⸗ tr ntritt Badens in den de hinaus ein norddeutſchen Bund ein; ſeine Sorgen galten der Gleichſtellung der badiſchen Heereseinrichtungen mit den preußiſchen; das Poſt⸗ und Telegraphenweſen wurde im Einverſtändnis mit Preußen geregelt, die Militärkonvention wurde genehmigt. Ferner wurde erledigt die Zollvereinsfrage. 1867 trat Mathy bei dem mit Frankreich we⸗ gen der Luxemburger Frage drohenden Krieg ganz auf Seite Preu⸗ zens. So war Baden ganz vorbereitet, in den norddeutſchen Bund einzutreten. Mathy war es nicht mehr vergönnt, dieſes Ziel ſeines ganzen Denkens zu erleben, die Einigung Deutſchlands. Er ſtarb am 3. Februar 1868; ſeine Hand hielt die Hand ſeiner treuen Le⸗ bensgefährtin feſt umfaßt. Ein hervorragender Mann, ein glü⸗ hender Patriot, ein treuer lieber Freund und zärtlicher Gatte war mit ihm hingegangen. (Fortſetzung folgt.) Runſt, Wiſſenſchaft und Leben. Uraufführung des Calderon'ſchen Myſteriums„Der ſtandhafte Prinz“ von Georg Fuchs im Münchener Hoftheater. Von unſerm Münchener.⸗Mitarbeiter wird uns geſchrieben: Der Zug des Theaters von heute geht ins Dimenſionale. Aus dem verhältnismäßig kleinen Bühnenrahmen, den an einem Okto⸗ ber⸗Sonntag des Jahres 1910 der Barnum u. Bayley der deutſchen Bühne, Max Reinhardt, verließ und in die Rieſenhalle des Mün⸗ chener Ausſtellungs⸗Geländes hineinſchritt, um das klaſſiſche Drama„Oedipus“ in gewaltiger„Aufmachung“ lebendig werden zu laſſen, iſt mit der Zeit die Zirkus⸗Arena geworden. Dieſem erſten Verſuch folgten die bekannten Zirkus⸗Vorſtellungen in Ber⸗ lin, die ſchließlich mit der Groteske eines Ferdinand Bonn und ſeinem Kaskadenritt endeten. Nicht mehr auf die Qualität wurde das Hauptaugenmerk gelegt, ſondern auf die Quantität der mit⸗ wirkenden Perſonen. Ein Dekrescendo kam erſt in dieſe Bewe⸗ gung, als wiederum in Verlin das alte Spiel von„Jedermann“ ſeine Auferſtehung erlebte. Da waren die Grenzen gegeben, über Bühnenrahmen nicht mehr gehen darf, ſoll er noch ls ein eitliche Ganze wirken. Nun folgte am Abend des 5. September das Münchener Hof⸗ theater mit einem Volksfeſtſpiel, das von Neuem in der Inſzenie⸗ rung die Ketten der Konvention ſprengte und uns unter der genia⸗ len Regie Albert Steinrücks plötzlich neue Bühnen⸗Möglichkeiten erſchloß. Man darf, ohne der Uebertreibung geziehen zu werden, ſagen, daß eine ſolche Komparſerie und einen ſo immenſen Bühnen⸗ Apparat noch kein Theater der Welt für ein einfaches, gottesdienſt⸗ liches Bühnenwerk aufgebracht hat, wie es am 5. September im Münchner Hoftheater bei der Uraufführung des neubearbeiteten Calderon'ſchen Myſteriums„Der ſtandhafte Prinz“ der Fall war. Daß ein Hoftheater allſo vorging, kann nicht hoch genug einge⸗ ſchätzt werden, denn wir wiſſen nur zu gut, daß gerade die Bühnen, die von der Schatulle der Landesherrn leben, ſich noch ſelten ge⸗ traut haben, aus den Wegen der Landläufigkeit herauszutreten und neue, bisher unbekannte Pfade zu gehen. Die an und für ſich ſchon ungemein große Bühne des Münchener Hoftheaters wurde nach vorne wie nach hinten erweitert. Als Volksfeſtſpiel war„Der ſtandhafte Prinz“ in Szene ge⸗ gangen und hatte in Wahrheit die Maſſen ergriffen. Wenn je ein Regiſſeur das theaterhafte abzuſtreifen verſtanden hat und uns ſtürmendes Leben auf engbegrenzter Bühne bot, dann war es an dieſem Abend Albert Stein rück, der im Verein mit den erſten techniſchen Kräften des Hoftheaters, im Verein auch mit dem ge⸗ ſamten Perſonen⸗Apparat und endlich im Verein mit einer um⸗ fangreichen Statiſtenſchar, die Münchener Turnvereine geſtellt hatten, ein Myſterium lebendig werden ließ, das frei war alles aufdringlichen Theaters und nur dem einen Ziel zuſtrebte: Gottes⸗ dienſt zu ſein, wie er bisher auf deutſchen Bühnen noch nicht zu ſehen war. Dieſe Veranſtaltung glich jenen Oberammergauer Paſſionsſpielen, die nicht, wie hier im„Standhaften Prinzen“ ſymboliſch, ſondern direkt den Kampf und Sieg des Chriſtentums verſinnbildlichen. Es wäre meines Grachtens nach falſch, wollte man hier, wie bei ſonſtigen Theaterabenden die einzelnen Mitwir⸗ —— — e mee ee „.—— e28 + 8 CCCCCßßcccc 4 Mannheim, 8. September. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). die Hypothekenbanken, welche die Pflicht haben, in den Grenzen der Sicherheit die Bemühungen der Wohnungsfürſorge durch Beleihungen, auch durch Beleihung von Erbbaurechten zu un⸗ terſtützen; zu ihnen gehört aber auch die Geſetzgebung, welche die Pflicht hat, für die juriſtiſchen Vorausſetzungen der Sicher⸗ heit zu ſorgen. Es empfiehlt ſich nicht, ergänzende Beſtimmun⸗ gen in die vorhandenen Geſetze einzuſchalten, vielmehr wird ein Sondergeſetz zu erlaſſen ſein, durch welches das Inſtitut des Erbbaurechts ſelbſtändig geregelt wird. Für den Inhalt dieſes Geſetzes macht der Referent nun eingehende Vorſchläge. Frhr. v. Pechmaunn unterſuchte bei der Begründung ſeiner Leitſätze vor allem die Frage, ob denn überhaupt ein ausreichen⸗ des Bedürfnis nach einer ſolchen Ergänzung des geltenden Rechts anzuerkennen ſei, das heißt, ob man ſich von der Zu⸗ kunft des Erbbaurechts im allgemeinen und von der Beleihung von Erbbaurechten durch Hypothekenbanken und andere Real⸗ kreditinſtitute im beſonderen ſo viel verſprechen dürfe, daß es ſich verlohne, deswegen die Geſetzgebung in Bewegung zu ſetzen. Hierzu bot er eine reiche Fülle von Stoff. Beſonders bemer⸗ kenswert waren ſeine grundſätzlichen Ausführungen über das, was man die ſozialen Pflichten des Kapitals, nicht zuletzt des geſellſchaftlich konzentrierten und organiſierten Kapitals nennt, ferner ſeine Darlegungen über den Wert des Erbbaurechtes und über die Ermittelung dieſes Wertes, über die Vorausſetzungen der Beleihung uſw. uſw. Bei aller Wärme für die ſozialen Zwecke, denen die Wiederbelebung des Erbbaurechts dienen ſoll, klang aus dem Referat auf Schritt und Tritt eine vorſichtige Zurückhaltung heraus. Der Redner erklärte, in langjähriger Berufstätigkeit die Schtoierigkeiten und Gefahren des Be⸗ leihungsweſens gründlich kennen gelernt zu haben. Aber das Ergebnis ſeines Referats, dem lebhafter Beifall folgte, war nicht unfruchtbare Skepſis, ſondern poſitive Förderung. Der zweite Redner zu dieſer Frage Dr. Schönthal⸗ Wien, Sekretär bes Reichsverbandes Deutſcher Sparkaſſen in Oeſterreich, führte aus, daß die wenigen Paragraphen über das Erbbaurecht im Deutſchen Bürgerlichen Geſetzbuch zu einer Zeit geſchaffen wurden, da man die Einigung dieſer Rechtsreform für die Zwecke der Wohnungspolitik noch nicht ahnte. Es iſt daher eine weitgehende Novellierung nötig, bei welcher insbe⸗ ſondere auf eine möglichſte Hypothekar⸗Fähigkeit des Erbbaurechtes hinzuſtreben ſei, um den Hypotheken⸗ kapitalsmarkt auch jenen Perſonen zugänglich zu machen, welche Wohnungsgelegenheiten auf in Erbbau genommenen Grund⸗ ſtücken ſchaffen. Feſtzuhalten ſind folgende Geſichtspunkte: Das Baurecht als ein befriſtetes Recht läßt nur Amortiſationshypo⸗ theken zu, welche, wenn ſie die Mündelſtcherheit für ſich in An⸗ ſpruch nehmen wollen, das Baurecht nicht über die Hälfte ſeines Wertes belaſten dürfen. Außerdem müßte bei mündelſiche⸗ ren Amortiſationhypotheken die Tilgung bereits geraume Zeit vor Ablauf der Erbbaurechtsdauer erfolgen. Die Geſetzgebung müſſe den Fortbeſtand des einmal belehnten Baurechtes im Intereſſe des Gläubigerſchutzes ſichern. Nur eine erſtſtellige Eintragung des Baurechtes könne zuläſſig ſein, da ſonſt im Fall der Zwangsverſteigerung den Hypotheken die Kreditbaſis entzogen würde. Der jährliche Ertrag des Erbbaugebäudes müſſe möglichſt konſtant bleiben, wozu eine geſetzliche Vorſchrift nötig iſt, welche verlangt, daß der Erbbauzins von zukünftigen ungewiſſen Ereigniſſen unabhängig bleiben müſſe. Um eine Verminderung des Mietertrages für die letzten Jahre der Erb⸗ baurechtsdauer hintanzuhalten, empfehle es ſich, dem Erbbauer eine möglichſt hohe Baukoſtenentſchädigung zu ſichern, welche bei Erlöſchen des Baurechtes vom Grundeigentümer zu bezah⸗ len iſt. Im Falle der Zwangsverſteigerung ſind nur die rück⸗ ſtändigen Bauzinsforderungen zu licquidieren. Die Frage der Bewertung des Baurechtes muß auch in Regierungskreiſen un⸗ ter Zuziehung von Vertretern maßgebender Hypothekenkredit⸗ inſtitute eingehend ſtudiert werden, denn das Baurecht und deſſen Bewertung ſind für die Bevölkerung noch ein ziemlich dunkles Kapitel geblieben. Der Referent ſchloß ſich den Leit⸗ ſätzen des Freiherrn v. Pechmann an, beantragte jedoch den Zu⸗ ſatz, daß mangels einer anderen Vereinbarung an den Bau⸗ berechtigten bei Erlöſchen des Erbbaurechtes eine Entſchädigung in der Höhe von des vorhandenen Bauwertes zu leiſten ſei. Weitere Antrüge Dr. Schönthals beziehen ſich auf die öſter⸗ reichiſchen Verhältniſſe und Geſetze. Schließlich beantragte der Redner, für die gerichtlich beſtellten Sachverſtändigen den Erlaß einer Baurechtsſchätzordnuung und ein eigenes Geſetz, durch das Sparkaſſen und Pfandbriefanſtalten berechtigt wer⸗ den, mündelſichere Hypotheken auch auf Baurechte zu gewähren. (Lebhafter Beifall.) In der Abſtimmung werden von den Leitſätzen des Frei⸗ herrn v. Pechmann die erſten beiden angenommen, die beſagen, daß die Beſtimmungen des geltenden Rechts nicht ausreichend ſind, und daß es auch dann geboten iſt, dieſe Beſtimmungen zu ergänzen, wenn man es als eine offene Frage der Zukunft an⸗ ſieht, ob und inwieweit ſich die Erwartungen erfüllen werden, welche für die Aufgaben der Wohnungsfürſorge auf das Erb⸗ baurecht geſetzt werden, denn dieſe Aufgaben ſind ſo wichtig, daß alle zur Mitarbeit berufenen Faktoren die Pflicht 9 kenden herausheben und ihnen eine Note je nach ihrer Leiſtungs⸗ fähigkeit erteilen. Darauf kam es ſicher nicht Steinrück an, glän⸗ zende Einzelleiſtungen herauszumeißeln, ſondern ſein Hauptbeſtre⸗ ben ging, wie ja die Aufführung erwies, dahin, Gottesdienſt zu geben, Gottesdienſt mit all ſeiner Weihe und Erhabenheit, im ſonſt ſo profanen Raum des Theaters. Weil ihm dies geglückt iſt, darum wird der 5. September, deſſen Veranſtaltung auf die Ini⸗ tiative des Münchener Volksfeſtſplel⸗Vereins zurückzuführen iſt, in der Geſchichte unſeres gegenwärtigen Thenterlebens mit unyer⸗ gänglichen Lettern vermerkt bleiben immerdar. Parſtfalſchutzbeſtrebungen in Mannheim. Der Richard Wagner⸗Verein deutſcher Frauen, bittet uns um die Aufnahme nachſtehender Notiz:„Allen, die ſich für die Erhaltung des„Parſifal“ für Bayreuth nach dem letz⸗ een Willen Wagners intereſſieren, iſt Gelegenheit gegeben, ihre Namen in die Eiſte für den Parſifalſchuß einzuzeichnen, die in der Pfeiffer'ſchen Muſikalienhandlung O 2([mit dem Aufruf des Haupt⸗Ausſchuſſes für den Parſifal⸗Schutz in Leipzig) aufge⸗ legt iſt.“ Maunheimer Kunſtverein. Der Mannheimer Kunſtverein eröffnet am 7. September ſeine Ausſtellung, beſtehend aus Werken von: Fritz Gärtner, Malinkrodt: Kollektion„Arbeit“, ca. 34 Oelgemälde, 2 Aqua⸗ relle, 74 Zeichnungen und 6 Plaſtiken; S. Mackowsky, Dresden: 23 Landſchaften; A. Faure, Stuttgart: 14 Oel⸗ Figürliches, Stilleben, Landſchaften; F. Descla⸗ iſſac, München: 2 farbige Zeichnungen. Die Beſuchsſtunden des Kunſtvereins ſind bis auf weiteres Sonntags von 11—1 und—5 Uhr, Dienstags, Mittwochs, Freitags und Samstags von 10—1 und—5 Uhr. Sonntag⸗ Kachmittag iſt der Beſuch für jedermann unentgeltlich. Zu den übrigen Zeiten Eintritt für Nichtmitglieder 50 Pfg. pro Perſon. ben, 3. Seite. kein Mittel unverſucht zu laſſen und für jeden Verſuch alle Be⸗ dingungen des Erfolges, ſo viel an ihnen iſt, bereitzuſtellen. Zu dieſen Faktoren gehören die Inſtitute des Realkredits, insbe⸗ ſondere die Hypothekenbanken, welche die Pflicht haben, in den Grenzen der Sicherheit die Bemühungen der Wohnungsfürſorge durch Beleihungen, auch durch Beleihung von Erbbaurechten zu unterſtützen, gehört aber auch die Geſetzgebung, welche die Pflicht hat, für die juriſtiſchen Vorausſetzungen der Sicherheſt zu ſorgen. Ferler gelangte folgender Antrag des Juſtizrates Heinitz⸗ Berlin zu Annahme:„Es empfiehlt ſich nicht, ergänzende Be⸗ ſtimmungen in vorhandene Geſetze, vor allem in das BGB. einzuſchalten. Vielmehr wird ein Sondergeſetz zu erlaſſen ſein, welches das Inſtitut des Erbbaurechtes ſelbſtändig regelt und insbeſondere die der Beleihung der Erbbaurechte durch Hypo⸗ thekenbanken und andere Inſtitute entgegenſtehenden Schwie⸗ rigkeiten beſeitigt.“ Weiter gelangte ein Antrag Dr. Schön⸗ thals, der eine Novellierung des öſterreichiſchen Geſetzes vom 26. April 1912 als vorläufig überflüſſig erklärt, weil die Beſtim⸗ mungen für die Belehnung von Baurechten vollſtändig zurei⸗ chend ſind, insbeſondere, ſolange es noch an praktiſchen Er⸗ fahrungen fehlt. Schließlich gelangte folgender Antrag des Berliner Stadtrats Dr. Licht zur Annahme, der die ſtändige Deputation des Juriſtentages erſucht, auf die Tagesordnung des nächſten Juriſtentags eine weitere Frage aus dem Rechts⸗ problem der Wohnungsfrage zu ſetzen. ——— Aus Stadt und Land. * Maunheim, 6 September 1912 * Vom Hofe. Großherzogin Luiſe kam nach Salem zum Beſuch der Prinzeſſin Wilhelm. Zu gleicher Zeit traf Prinz Max mit Gemahlin von Kirchberg kommend ein. * Gruannt wurde Zeichenlehrkandidat Karl Kabis an der Goldſchmiedeſchule in Pforzheim zum Zeichenlehrer daſelbſt und die Gewerbeſchulkandidaten Ott9o Bauer und Friedrich Röth in Mannheim, Rudolf Krum in Kehl und Otlo Zip⸗ perlin in Pforzheim zu Gewerbelehrern. * Verliehen wurde dem Telegraphenaſſiſtenten Erwin Winter in Weinheim der Titel Telegraphenſekretär. * Uebertengen wurde dem Poſtinſpektor Friedrich Meyer in Bruchſal die Poſtinſpektorſtelle beim Poſtamt Mannheim und dem Aktuar Wilhelm Rehmann in Raſtatt die Stelle eines Bureaubeamten bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Illenau Unter Verleihung der Amtsbezeichnung Verwaltungsſekretär. * Verſetzt wurde Maſchineninſpektor Ollo Kuen bei der Ver⸗ waltung der Eiſenbahnwerkſtätte in Karlsruhe zur Maſchinen⸗ inſpektion Offenburg. * Ordensauszeichnung. Der Großherzog hat dem K. und K. Oeſterreich⸗Ungariſchen Legationsrat Jvan Freiherrn von Ru⸗ bido⸗Zichh das Kommandeurkreuz zweiter Klaſſe des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen. * 90. Geburtstag. Frau Marg. Bungert Wue geb, Eiſen⸗ hardt vollendet am 8. September in guter Geſundheit und poller geiſtiger Friſche ihr 90. Lebensjahr. Im benachbarten Laden⸗ burg geboren, verheirgtete ſich unſere Mitbürgerin hierher, ſüb ihr Mann ein renommiertes Zimmeemannsgeſchäft bekrieb, aus wel chem des Gebälk ſo man 8 und ſo mancher Fobrik des aufſtrebenden Mannheir ging. m erſtaunlichen Gedächtnis und ihren vielen Erlebniſſen weiß die Greiſin außer⸗ ordentlich intereſſant von den alten Zeiten zu erzählen. Die zahl⸗ keichen Freunde und Bekannten der lieben Frau werden ſich ihrer gerne an dieſem ſo ſelten erreichten Gebürtstagsfeſte erinnern. * Bei der hentigen Ziehung der Preußiſchen Klaſſenſotterſe wurden folgende Treffer gezogen: Nr. 173 628 mit 50 000 Mk., Nr. 57935 und Nr. 195 454 mit je 5000 Mk., Nr. 138 278, Nr. 145 688, Nr. 40 461 und Nr. 71 507 mit je 1000 Mk. * Das Luftſchiff„Viktorig Luiſe“ fraf nach 10 Uhr in Frank⸗ furt ein und landete um halb 11 Uhr auf dem Fluggelände. Nach kurzer Zeit war das Luftſchiff glücklich in dem Luftſchiffhafen ge⸗ borgen. Der Aufſtieg der„Viktoria Luiſe“ zur Fernfahrt nach Hamburg dürfte morgen Samstag früh zwiſchen 4 und 5 Uhr erfolgen. Die Fahrt geht auf direktem Wege über Gießen, Kaſſel und Hannover. * Heiratsſchwindler. Der am 17. Mai 1884 in Münder bei Hannover geborene Schloſſer Auguſt Weſtphal befindet ſich wegen dringenden Verdachts der Heiratsſchwindelei hier in Unker⸗ ſuchungshaft. Er hat Dlenſtmädchen und anderen unbemittellen Frauensperſonen durch das Berſprechen ſie zu heiraten, die Spargroſchen aus der Taſche gelockt. Geſchädigte oder Perſonen, die ſonſtige ſachdienliche Mitteilungen über das Treiben des Bei ihrem Weſtphal machen können, werden aufgefordert, ihre Adreſſe dem Unterſuchungsrichter II beim Großh. Landgericht hier anzuzeigen. Die Mittei⸗ * Ehrenhalle der Deutſchen Landsmannſchaft. 8 ügslands; 0 75 Sommerfeſtſpiele Burghof: Hardenburg in Bad⸗Dürkheim. Mit dem 10. September dem letzten Tage des„berühmten“ „Wurſtmarktes“, ſo wird uns geſchrieben, hat auch die diesjährige Sommerſpielzeit auf der Hardenburg ihr Ende erreicht. Leider war der diesjährige Sommer den Beſtrebungen der Direktion Maaß nicht beſonders hold,„denn die Elemente haſſen, das Ge⸗ bild von Menſchenhand.“ Trotzdem erblühte die Kunſt zwiſchen den Ruinen der Hardenburg mik dem zählebigen Efeu um die Wette und ließ— wie der letztere das Alter und den Tod— die Not der Gegenwart auf Stunden vergeſſen. Diejenigen Theater⸗ beſucher, welche dem Enſemble auf der Hardenburg in dieſem Sommer näher treten konnten, werden manche nachhaltige künſt⸗ leriſche Anregung dort oben erhalten haben!— Wenn der Kaſſen⸗ Erfolg mit dem Künſtlerichen nicht gleichen Schritt hiell, ſo liegt das eben an dem ungünſtigen Einfluß durch die Witterung,— Während der Wurſtmarkttage gelaugen am Sonntag, den 8. Sep⸗ lember„Glaube und Heimat“, Montag, den 9. September Paul Ernſts ſtimmungsvolles romantiſches Trauerſpiel:„HBrunhild“ und am Dienstag, den 10 September nochmals das heitere Stück „Renaiſſance“ zur Aufführung. Eine muſikaliſche Erfindung. Einem öſterreichiſchen Gelehrten, Dr. Franz Tomaſtik, iſt jett, wie gemeldet wird, eine intereſſante Erfindung gelungen. Auf dieſe Erfindung kam er durch die Tatſache, daß die Streich⸗ inſtrumente bisher von den Blasinſtrumenten an Stärke des Tons übertroffen werden. Er ſagte ſich, daß es eigentlich umge⸗ kehrt der Fall ſein müßte weil die Hand eine größere dynamiſche Wirkung hervorzubringen imſtande iſt als die Lunge. Mittels einiger Veränderungen an den Inſtrumenten— Dr. Tomaſtik verlegte die Schallöcher, ſpannte die Saiten anders über den Steg und brachte es zuwege, daß ſowohl die Decke als auch der Boden des Inſtrumentes mitſchwingt— wird jeder Ton auf das — als der Deutſchen Landsmannſchaft(Cob..⸗C.) angehö⸗ rend, iſt, ſo wird uns geſchrieben, nicht zutreffend. Es beſtehen ununterbrochen als dem Cob.⸗C. angeſchloſſen die Lands⸗ mannſchaft„Ghibellinia“ in Tübingen, die Landsmannſchaft „Tuisconia“ in Bonn(die frühere„Teutonia“, die ſeit 1908 den Namen„Tuisconia“ angenommen hat) und die Landsmann⸗ ſchaft„Verdenſia“ in Göttingen; ferner gehört dem.⸗C. nach wie vor die Landsmannſchaft„Makaria“ in Würzburg an, welche ſeit 1897 ſuspendiert iſt, von der aber ein Alter⸗Herren⸗ Verband dem.⸗C. treu geblieben, nachdem 1907 die Aktiven zum Köſener.⸗C. übergegangen waren. Eine Landsmann⸗ ſchaft„Teutonia“ in Halle wird dagegen vom Cob..⸗C. nicht mehr geführt, da beim Uebertritt der„Teutonig“ zum Köſener .⸗C. im Jahre 1884 keine Alten Herren beim Cob..⸗C. verblieben. Sonach gehören noch 4 der 5 Gründungslands⸗ mannſchaften dem Cob..⸗C. an, von denen eine zur Zeit ſuspendiert iſt. Hrimfahrt des Luftſchiffes„Schütte⸗ TLanz“. In der Gothaer Luftſchiffhalle iſt inzwiſchen der neue Pro⸗ peller eingetroffen und bereits eingebaut worden. Das Luft⸗ ſchiff liegt fahrtbereit in der Halle. Das Luftſchifferbakall⸗ lon in Gotha hat indeſſen in einer 700 Meter über dem Meeres⸗ ſpiegel eine Windgeſchwindigkeit von 19 Sekunden⸗ meter gemeſſen. Der Wind kommt aus Weſt⸗Südweſt, alſo abſo⸗ luter Gegenwind. Andererſeits drängt die Militärbehörde in Metz darauf, daß die Luftſchifſhalle geräumt wird, damit das Luftſchiff„Z. 3“ in die Gothaer Halle hinein kann. Es wäre ſehr bedauerlich, wenn das Luftſchiff unter den momentanen Sturm⸗ verhältniſſen gezwungen wäre, den ſicheren Hafen zu verlaſſen, um einem anderen Luftſchiff Plaz zu machen. Jedenfalls würden dadurch nicht nur Menſchenleben, ſondern auch das Luftſchiff ſelbſt, unter Umſtänden der Fortbeſtand des ganzen Syſtems riskiert.— Wir wollen hoffen, daß die Milttärbehörde in Meß wegen der Unterbringung des„Z. 3“ in Gotha nicht zu ſehr drängt, andern⸗ falls das Luftſchiff unter allen Umſtänden, krotz aller dieſer un⸗ günſtigen Verhältniſſe, die Fahrt unternehmen muß, was ſehr be⸗ dauerlich wäre. Sportliche Rundſchau. Pferdeſport. Der Graditzer Gulliver II, der im Juli bei der Arbeit eine Feſſelverſtauchung erlitt, hat ſeine Laufbahn beendet, da ſich heraus⸗ ſtellt, daß ein Tratning nicht mehr möglich iſt. Guliver hat den Rekordgewinn von 239.270% dieſes Jahr erzielt, Der Hannibal⸗sohn wird als Deckhengſt aufgeſtellt werden. * Die Dopingaſſüre in Oeſterreich. Die Renndirelktion des öſter⸗ reichiſchen Jockeyklubs hob die ſeinerzeit wegen der Doping.⸗ affäre verfügte Ausweiſung des Springerſchen Trainers Reeves von allen öſterreichiſch ungariſchen Reunplätzen auf und gab iufolge Differenzen mit dem Präſidium des Jockeyklubs ihre Demifſion. Das Reundirektorium, das die Geſchäfte fortfſhrt, bürfte wieder⸗ gewählt werden. Ayiatik. * Der Waſſerflugzeugwettbewerb in Heiligendamm bal geſtern ſein Ende genommen. Infolge des ſtürmiſchen Wetters wuürde von einer Verlängerung dann Abſtand genommen und weil ſeitens der Mariteverwaltung erklärt wurde, daß die Erfahrungen der Konkurrenz hinpeichend Klärung in der Frage der Waſſerflugzeuge Man habe ſich überzeugt, daß Doppeldecker Pt en könnten, die ſowohl auf dem Laude, wie auch auf der See brauchbar ſeien. Es wurden verteilt: 7000 Mk, an die Flugzeug⸗Geſellſchaft(Aviatik⸗Doppeldecker von Büchner), 15 6000 Mk. an die Albatroswerke([Führer Thelen) 6000 Mark an den Piloten v. Goriſſen(Ago⸗Doppeldecker!, 3000 Mark an die Firma Schröger ⸗Maißz(Gßdecke⸗Eindecker), 3000 Mk, an Dr. Hübner Mösbath, 3000 Mk. an die Alk⸗Flugzeugwerke. Die Preiſe des Kaiſers und des Großherzogs von Mecklenburg⸗ Schwerin und des Miniſters des Oeffentlichen wurden nicht ver⸗ teilt, dagegen erhielt Büchner einen Ehrenpreis, der von einem Heiligendammer Badegaſt geſtiftet war. * Der Wettbewerb um den Pommerypokal. Der Flieger Varon Pasquier, der auf einem Blértot⸗Eindecker das Aerodrom von Gtampes verließ, um in den Bewerb um den Pommery⸗Preis nach Belgien und Deutſchland zu fliegen, mußte infolge des Regens ſchon bei Fontainebleau landen. 5 Athletik. * Juteruationale Ringkampf⸗Konkurrenz, Mannheimer Sport⸗ park, Am Donnerstag raugen zuerſt Ritzler und Orlandg. Nicht nur, daß ſich Orlando glänzend verteidigte, er griff ſeinen Gegner auch herzhaft an und konnte ihn ſogar verſchiedentlich ernſtlich in Gefahr bringen. Nach 20 Minuken wurde daün der Kampf ohne Refultat abgebrochen. Daun fand die Wiederaufnahme des Enk⸗ ſcheidungskampfes Eberle gegen Sabatier ſtatt, Der Frauzoſe wie nur irgend möglich, während Der Kampf nahm nur ten veranſtaltet werden. Kleine Mitteilungen. Die ſtädtiſchen Kollegien in Altona berieten in geheimer Sitzung über die Bewilligung von 5 Millionen Mark für die Er⸗ bauungeines Opernhauſes. Das Projekt ſoll mit gro⸗ ßer Beſchleunigung durchgeführt werden, ſo daß die Altonger Oper früher eröffnet werden könnte, als das in Hamburg geplanze und in den Vorarbeiten ſchon erheblich geförderte neue Opernunterneh⸗ men. Ein beſtimmter Beſchluß wurde noch nicht gefaßt, doch iſt anzunehmen, daß etwas Endgültiges zuſtande kommt. Wie wir aus beſtinformierter Quelle erfahren, iſt Kopell«“ meiſter Kittel vom Großherzogl. Hoftheater in Darmſtadt, als Nachſolger Carl Müllers mit der Oberleitung der muſikall⸗ ſchen Vorbereitungen für die Bayreuther Bühnenfeſt⸗ ſpiele betraut worden. Kapellmeiſter Kittel wird demnächſt von Darmſtadt nach Bayreuth überſiedeln. 5 Bruno Walter kehrt am 1. Oktober nach Wien in ſeine Stellung als erſter Kapellmeiſter an die Hofoper zurück. Fürſt Montenuobb hat es definitiv abgelehnt, Walter für das Münchner Hoftheater freizugeben. Als Nachfolger Brund Walters in München iſt Generalmuſikdirektor Dr. Karl Muck in Ausſicht genommen. Erwin Lendrai, ein in Berlin lebender Ungar, hat wäh⸗ rend eines mehrmonatlichen Sommeraufenthaltes in Oliva Ger⸗ hart Hauptmanns Schauſpiel„Elga“als Oper begr beitet. eeeeeeeee 4. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Gerichtszeitung. 8 Mannheim, 3. Sept. Ferienſtrafkammer J. Vorf.: Gr. Landgerichtsrat Reiff. Vertreter der Gr. Staats⸗ behörde: Aſſ. Schulz. Die Gebrüder Adam und Joſef Vobis, erſterer 24, letzterer 25 Jahre alt, beide Taglöhner von Oftersheim, bearbeiteten ſich im Juni nach allen Regeln des zünftigen Rowdietums. Joſef verſetzte dabei ſeinem Bruder mit dem Meſſer einen der⸗ ben Stich und Adam zeigte ſich als gleichwertiger Burſche, in⸗ dem er ſeine Mutter mit dem Beile bedrohte. Das Schöffen⸗ gericht Schwetzingen verurteilte beide zu je 12 Tagen Gefängnis. Der Staatsanwalt fand die Strafe zu niedrig, erzielte jedoch nur bei Adam Vobis einen Erfolg, der heute zu 3 Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt wurde. Der 23 Jahre alte ledige Schloſſer Franz Spachmann inſzenierte am 25. Juli wieder einmal einen Schwindel, indem er dem Schneider Daniel unter unwahren Angaben einen An⸗ zug im Werte von 30 Mark herauslockte. Am 30. Juli ver⸗ übte er ferner in der Max Joſefſtraße einen Raddiebſtahl. Das Rad hatte einen Wert von 110., war alſo noch neu. Das Urteil lautete auf eine Gefängnisſtrafe von einem Jahre, außerdem wurden dem Angeklagten die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren abgeſprochen. Einen Dolchſtich verſetzte am 16. Juli bei einem Streit auf der Straße in Heddesheim der 26 Jahre alte ledige Fabrikarbei⸗ ter Franz Schmitt von dort einem 15 Jahre alten Jungen namens Schmitt. Der Stich war an eine falſche Adreſſe gerich⸗ tet, denn der arme Junge war ganz unbeteiligt und der Roh⸗ ling hatte ſich nur in der Perſon getäuſcht. Der Stich ſollte einem gewiſſen Vierling gelten. In Anbetracht des ganz bru⸗ talen Vorgehens beließ es die Berufungsinſtanz bei den von dem Schöffengericht Weinheim erkannten vier Monaten Ge⸗ fängnis. Der 18 Jahre alte ledige Fabrikarbeiter Marino Graf täuſchte das Vertrauen ſeines Freundes, eines Realſchülers, in gröblicher Weiſe. Dieſer pumpte ihm eine Uhr und einen Ring ſowie einen Touriſtenanzug. Der leichtſinnige Menſch verſetzte die Sachen einfach und verjubelte das Geld in luſtiger Geſell⸗ ſchaft. An dem Urteil von 6 Wochen Gefängnis fand die Strafkammer keinen Anlaß, etwas zu ändern. Etwas patriarchaliſche Manieren beſitzt der 37 Jahre alte verheiratete Bäckermeiſter Joſef Siegwarth von Völkers⸗ bach, wohnhaft zu Ketſch. Er hatte am 20. Juni Streit mit ſeinem Geſellen, mit dem er ſchon längere Zeit auf geſpanntem Fuße ſtand. Als Züchtigungsmittel wählte er ein Stuhlbein, das er dermaßen in Aktion ſetzte, daß der Geſell drei Tage arbeitsunfähig war. Das Schöffengericht Schwetzingen hat auf 80 M. Geldſtrafe erkannt, was auch der Strafkammer eine an⸗ gemeſſene Sühne erſcheint. Erfolgreich bewies ſich die Berufung des 22 Jahre alten ledigen Taglöhners Georg Baro und des 24 Jahre alten ledigen Taglöhners Georg Krupp von Ketſch, die ſich am 16. Juni gegenſeitig mit Meſſern und Stühlen traktiert hatten. Hierbei verſetzte Baro auch einem gewiſſen Steinbücher einen Stich. Wie es öfters geht, kam es auch hier: Im Gaſthaus „zum Pflug“ neckte man ſich und hernach verwandelten ſich die Witzeleien in Keile. Auf die Berufung der Angeklagten wurde die ſchöffengerichtliche Strafe von 2 Monaten auf je 6 Wochen Gefängnis für Baro und Haft für Krupp herabgeſetzt. Eeinen ſchlechten Tauſch machten der 24 Jahre alte ledige Maſchiniſt Friedrich Bertſch und der gleichaltrige ledige Taglöhner Adam Vobis, beide von Oftersheim, mit ihrer Strafe am Berufungsgericht gegenüber den 3 Wochen Gefäng⸗ nis, welche ſie am Schöffengericht Schwetzingen erhalten haben. Sie hatten davon gehört, daß ſich ein Bierkutſcher Hölz, ein robuſter groß und ſtarkgebauter Menſch, hie und da in Wirt⸗ ſchaften ſeiner Stärke rühmte. Das ließ die beiden gefürchteten Raufbolde Oftersheim nicht ſchlafen. Hölz mußte bezwungen werden, nud es bot ſich am Abend des 14. April die beſte Ge⸗ legenheit dazu. Hölz, der die beiden nicht im geringſten kannte, und ihnen auch nichts zuleide getan hatte, wurde, vor der Wirt⸗ ſchaft⸗ zzum Pflug“ auf den Planken in Schwetzingen ſtehend, plötzlich von den beiden, die von einer Tour von Mannheim kamen, überfallen und furchtbar mißhandelt. Die beiden Bur⸗ ſchen leugneten auch heute wieder, die Täter zu ſein, die ſofort nach der Tat Reißaus nahmen. Hölz glaubt jedoch mit Be⸗ ſtimmtheit, Bertſch wiederzuerkennen. Der Wirtin Morje ge⸗ genüber, welche den Vorgang beobachtet hatte, ließ Bertſch durch einen gewiſſen Schmitt ſagen, er ſchlage ihr die ganze Wirtſchaft zuſammen, wenn ſie die Täter verraten würde. Das Gericht erhöhte auf die ſtaatsanwaltſchaftliche Berufung die Strafe ganz bedeutend und verurteilte beide zu Gefängnisſtrafen von je 8 Monaten. Vert.:.⸗A. Triebskorn. Wegen Vergehen gegen§ 176, 3 wurde der 15 Jahre alte Ausläufer Ludwig Laubſcher von Neidenfels zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt. Von Tag zu FJag. — Rettung Schiffbrüchiger. Bremen, 5. Sept. Die Rettungs⸗ ſtatton Horumerſiel der Deutſchen Geſellſchaft zur Rettung Schiff⸗ brüchiger telegraphiert: Am 4. September wurden von einem auf der ade treibenden Luſtboot drei Perſonen gerettet durch das Rettungs⸗ vpt Meta Hartmann, bei böigem Weſtwind in Stärke von fünf bis ſechs Sekundenmetern. — Gekränkte Animierkneipenwirte. Sn. Königsberg i. Pr., 5. Sept. Recht kräftige Worte über das Animier⸗ kneipenunweſen in Oſtpreußen gebrauchte die Gattin eines hieſigen Profeſſors, der als Vorſtandsmitglied des hieſigen Vereins„Frauenwohl“ ſich in den letzten Jahren mit den Verhältniſſen auf dieſem Gebiete eingehend beſchäftigt hat. Bekanntlich iſt in Oſtpreußen noch immer das Eldorado der Bierwirtſchaften mit der roten Laterne, in denen mehr oder minder züchtige Heben ihres Amtes walten. Als nun von Süddeutſchland aus eine Enquette über das Animierkneipen⸗ unweſen durchgeführt wurde, beteiligte ſich auch Frau Prof. F. hieran und die Zuſtände, die ſich ihr hierbei enthüllten, veranlaßten ſie, bei dem hieſigen Verein„Frauenwohl“ die Bildung einer Kommiſſion anzuregen, die ſich die Reform des Kellnerinnenweſens angelegen laſſen ſein ſollte. Im Ja⸗ nuar d. J. hielt die Frau Profeſſor einen öffentlichen Vor⸗ trag über die Lage der Kellnerinnen und die Auswüchſe in dieſem Beruf. Dieſe Rede gab nun 5 Königsberger Beſitzern voyn Lokalen mit Kellnerinnenbedienung Veranlaſſung, gegen Frau Profeſſor F. eine Privatklage wegen Beleidigung an⸗ zuſtrengen. Nach den Behauptungen der Wirte ſollte die Be⸗ klagte in der Rede die denkbar ſchärfſten Ausdrücke über das Animierkneipenweſen Oſtpreußens und insbeſondere der Stkadt Königsberg gebraucht haben. Sie hatten ſich dagegen gewandt, daß die oſtpreußiſchen Verhältniſſe etwa mit den ſüddeutſchen unter dem gleichen Geſichtspunkte zu betrachten ſeien, da in Oſtpreußen die Kellnerinnenbedienung lediglich der Deckmantel für das gewöhnlichſte Bordellunweſen ſei. Mannheim, 6. September. Die Königsberger ſogenannten erſtklaſſigen Lokale dieſes Genres ſeien die größten Animierkneipen und deren Inhaber Bordellwirte, die ſich von den Kellnerinnen ernähren ließen. Die Stellenvermittler aber, die den Animierkneipenwirten die Mädchen zuführten, ſeien nichts anderes als Kuppler. — In der Verhandlung vor dem Schöffengericht beſtritt Frau Profeſſor F. die fraglichen Aeußerungen getan bezw. die Ver⸗ hältniſſe ſo kraß geſchildert zu haben. Sie blieb jedoch dabei, daß die Lage der Königsberger Kellnerinnen eine ſo überaus traurige ſei, daß ſie— als Vorſtandsmitglied des Vereins „Frauenwohl“— in Wahrnehmung durchaus berechtigter In⸗ tereſſen gehandelt habe, als ſie die Zuſtände auf dieſem Ge⸗ biete ſo geſchildert habe, wie ſie tatſächlich ſeien. Das Schöf⸗ fengericht ſprach damals Frau Profeſſor F. frei mit der Be⸗ gründung, daß die kraſſen Ausdrücke wohl nicht in der von den fünf Privatklägern behaupteten Form gefallen ſeien und daß im übrigen der Angeklagten der Schutz des§ 193 St.⸗ .⸗B. zur Seite ſtehe. Mit dieſer Entſcheidung beruhigten ſich vier der Privatkläger, während der fünfte Verufung ein⸗ legte. Aber auch die Königsberger Strafkammer kam zu einer Freiſprechung der Angeklagten, nachdem dieſe geltend gemacht hatte, daß ſie allerdings die Worte„Bordell“ und „Kuppler“ gebraucht habe, jedoch in einem anderen Zuſam⸗ menhang, als dies den Privatklägern hinterbracht worden ſei. Bemerkenswert iſt, daß im Kampfe der Angeklagten gegen das Animierkneipenunweſen die größeren Gaſtwirtsverbände ſich durchaus auf ihre Seite geſtellt haben. — Sechs Soldaten ertrunken. Rotterdam, 5. Sept. Bei einer militäriſchen Uebung ſtürzten in Utrecht 16 Soldaten ins Waſſer, ſechs von ihnen ertranken. — Automobilunfall. Paris, 5. Sept. Der frauzöſiſche Bot⸗ ſchafter in Rom, Barrere, wurde heute morgen bei Montfort⸗ 'Amaury in der Nähe von Rambouillet infolge eines Automobil⸗ zuſammenſtoßes nur durch Glasſplitter leicht verletzt. Der Chauf⸗ feur des anderen Automobils wurde getötet. — Ju den Flammen umgekommen. St. Petersburg, 5. Sept. Am Newaufer iſt heute nacht ein großer Heuſchober niedergebrannt, in dem Arbeiter übernachteten. Siebzehn verkohlte Leichen wurden geborgen. Ein unausrottbarer Unfug. Bandon o w, 6. Sept. Aus Scherz legte der Arbeiter Paets auf den 15jährigen Milchausträger David einen Teſching an. Die Waffe ging los, und David ſtürzte tot zuſammen. Der unglückliche Schütze ſtellte ſich der Polizei. — Schwerer Unfall in einer Kohlengrube. London, 5. Sept. Ein ſchwerer Unfall hat ſich heute in einer Kohlengrube bei Dover zugetragen. Ein ſehr großer Tank fiel infolge Nachgebens ſeiner Stützen in den Schacht, in dem mehrere Arbeiter beſchäftigt waren. 19 114% ihnen wurden getötet, ſechs ſchwer verletzt, davon einer tödlich. Letzte Nachrichten und Celegramme. m. Eſſen, 6. Sept. Hier iſt eine Orrsgruppe des Reichsvereinsliberaler Arbeiter und Angeſtell⸗ ten auf dem Boden der Leipziger Reichskonferenz und im An⸗ ſchluß an die Fortſchrittliche Volkspartei gegründet worden. * Hamburg, 6. Sept. Als in den erſten Morgen⸗ ſtunden das plötzliche Ableben des Bürgermeiſters Dr. Burchard bekannt wurde, zeigte ſich überall lebhafte Teil⸗ nahme. Der noch in der Sommerwohnung in Lockſtädt weilende Oberbürgermeiſter war vor zehn Tagen an Erkältung und In⸗ fluenza erkrankt, was wenig bekannt war. Niemand hegte ernſte Befürchtungen. Die Flagge auf dem Rathaus und anderen Stadtgebäuden ſowie auf zahlreichen Privathäuſern und Schiffen des Hafens ſind halbſtock gehißt. Burchard feierte in dieſem Jahr ſeinen 60. Geburtstag und erhielt kurz zuvor, als er auf. eine 25jährige Wirkſamkeit als Bundesratsbevollmächtigter zu⸗ rückblickte allſeitig herzliche Beweiſe der Anerkennung und Ver⸗ ehrung. Dr. Burchard trat 1884 in die Bürgerſchaft ein und wurde 1885 zum Senatsmitglied gewählt. 1901 erfolgte zum erſtenmal ſeine Wahl als Bürgermeiſter. W. Zürich, 6. Sept. Die I. internationale ſoziale Woche iſt mit einer Delegiertenkonferenz der Internationalen Vereinigung zur Bekämpfung der Arbeits⸗ loſigkeit heute eröffnet worden. Den Vorſitz führt in Vertretung des morgen eintreffenden Miniſters Leon Bourgois Vizepräſident Dr. Freund⸗Berlin. Es ſind 20 Nationen ver⸗ treten. Nach der Begrüßung des Regierungspräſidenten Naegeli begann die Konferenz ihre Arbeiten mit einem Bericht des Direk⸗ tors des kaiſerl. ſtatiſtiſchen Amtes, Zacher, über die Auf⸗ nahme einer allgemeinen Arbeitsnachweisſtatiſtik. Ww. Lüttich, 6. Sept. Der Flieger Aſtley iſt mit ſeiner Paſſagierin Miß Davis geſtern abend hier niedergegangen. ſie erklärte, er wolle am Montag über Oſtende nach London iegen. m. San Sebaſtian, 6. Sept.(Priv.⸗Tel.) Der Miniſter des Aeußern erklärte, das der Standpunkt des vor⸗ geſtrigen Miniſterrates ſich den letzten franzöſiſchen weſentlich nähere, worüber mit dem Botſchafter Geoffry verhandelt werde. Daher gebe er nicht die Hoffnung auf, den marokkani⸗ ſchen Vertrag noch vor der am 18./20. ds. Mts. ſtattfindenden Rückkehr des Hofes zu unterbreiten, obſchon ſelbſt bei grund⸗ ſätzlicher Uebereinſtimmung die endgültige Feſtſetzung des Textes eine anegemeſſene Zeit erfordere. Belgrad, 6. Sept. Die Meldung auswärtiger Blät⸗ ter von dem Rücktritt des Miniſterpräſidenten Trifkowitſch iſt unrichtig. * Kopenhagen 6. Sept. Der König von Griechen⸗ land iſt heute vormittag hier eingetroffen und von der ganzen königlichen Familie empfangen worden. Mordverſuch aus verſchmähter Liebe. * Kirchheimbolanden(Pfalz), 6. Sept. Geſtern wurde der Schreiber Friedrich Kary aus Stettin vom Schöffengericht wegen Bedrohung zu 24 M. Geldſtrafe event. 8 Tage Haft verurteilt. Er hatte der 29jährigen ledigen Anna Angmayer, die das Verhältnis zu ihm gelöſt hatte, damit gedroht, ſie zu erſchießen, falls ſie ihn nicht heiraten würde. Auf dem Heimwege von der Verhandlung gab Kary auf das Mädchen fünf Revolverſchüſſe ab, von denen drei trafen. Das Mädchen wurde ſchwer verletzt ins Kranken⸗ haus gebracht. Der Täter wurde verhaftet. Schwerer Fliegerunfall. * München, 6. Sept. Leutnant Steger, einer der geſchickteſten Münchener Flieger von der Luftſchiffer⸗ und Rad⸗ fahrer⸗Abteilung, unternahm heute morgen um? Uhr auf dem Flugplatz Milbertshofen bei böigem Wetter mit einem Doppel⸗ decker einen Aufſtieg. Infolge des heftigen Windes ſtürzte er aus ungefähr 170 Meter Höhe a b. Er erlitt einen links⸗ und rechtsſeitigen Oberſchenkelbruch, ſchwere innere Ver⸗ letzungen und einen Beinbruch. Ww. München, 6. Sept. Der heute morgen bei einem Uebungsflug abgeſtürzte und ſchwer verletzte Leutnant Ste⸗ er iſt geſtorben. Der Deutſche Juriſtentag. * Wien, 6. Sept. Die Abteilung für Strafrecht und Strafprozeß des Deutſchen Juriſtentages nahm geſtern nach einem glänzenden Referat des Geh. Rats Prof. Dr. Kahl in Berlin und einem Korreferat des Oberlandesgerichtsrats Warhanek⸗Wien, an die ſich eine lebhafte Debatte anſchloß, fol⸗ gende Theſe Kahls mit 159 gegen 158 Stimmen an: Die Bei⸗ behaltung der Todesſtrafe im künftigen deutſchen und öſterreichiſchen Strafgeſetzbuch entſpricht der volkstümlichen Rechtsüberzeugung, die der Geſetzgeber achten muß. Sie iſt aber auf die ſchwerſten Fälle von Mord und Hochver⸗ rat zu beſchränken und nicht als abſolute Kraft anzu⸗ drohen. Ihre geſetzliche Abſchaffung iſt für den Zeitpunkt por⸗ zubehalten, wo ſich die zweifelsfreie, allgemeine Rechtsüberzeu⸗ gung von ihrer Entbehrlichkeit gebildet haben wird. Die Frage wird der heutigen Plenarverſammlung zur erneuten Be⸗ ratung und Beſchlußfaſſung unterbreitet. Tod zweier engliſcher Militärflieger. London, 6. Sept. Nach einer Blättermeldung ſtürzte heute morgen ein Militär⸗Doppeldecker in der Nähe von Ste⸗ venage aus 80 Meter Höhe ab. Der Flieger und ſein Paſſa⸗ gier ſind getötet worden. Berliner Drahtbericht. [Von unſerem Berltner Burean.) [ Berlin, 6. Sept. Die Landeszeitung für beide Mecklenburg meldet, daß dem Bundesrat von 6 Bundesregie⸗ rungen darunter einer ſüddeutſchen, ein Antrag auf Verſchärfung der Schutzesbeſtimmungen für Arbeitswillige unter⸗ breitet worden ſei. Die„Deutſche Tagesztg.“ will hierzu von unterrichteter Seite erfahren, daß die Meldung in dieſer Form nicht zutreffe. Es werde edoch erwartet, daß der Bundes⸗ rat ſich bald nach ſeinem Zuſammentritt und ejdenfalls noch vor der Wiedereröffnung des Reichstages mit dieſer Angelegenheit befaſſen wird. Berlin, 6. Sept.(Von unſ. Berl. Bur.) Das Strafverfahren gegen den Falſchſpieler Baron Korff⸗ König alias Stallmann iſt ſoweit gediehen, daß Landgerichts⸗ rat Dreiſt die Vorunterſuchung abſchließen konnte. Die Akten ſind dem Staatsanwalt zur Erhebung der Anklage zugeſtellt wor⸗ den. Die Hauptverhandlung ſoll noch in dieſem Monat ſtatt⸗ finden. Die Anklage wird Staatsanwaltſchaftsrat Weißner vertreten. Die Verteidigung führen die Rechtsanwälte Meyer 1 und Werthauer. Der Kaiſerbeſuch in der Schweiz. w. Zürich, 6. Sept. Nach einſtündigem Beſuch des Landes⸗ muſeums Zürich trat der Kaiſer um 11.57 Uhr die Fahrt nach Bern an. Vom Landesmuſeum ging der Kaiſer unter jubelnden Rufen der zahlreichen Volksmenge zu Fuß nach dem Bahnhofe. Der Kaiſer dankte dem Stadtpräſidenten wiederholt für die herz⸗ liche Aufnahme durch die Zürcher Bevölkerung und überwies dem Stadtpräfidenten 5000 Franken für die Zürcher Armen. Vor der Abfahrt drückte der Kaiſer Major Wille große Anerkennung für das Bataillon 6 aus. Die franzöſiſche Preſſe und der Kaiſerbeſuch. * Paris, 5. Sept. Der begeiſterte Empfang, der, nach den Berichten der franzöſiſchen Blätter⸗ ſelbſt, dem deutſchen Kaiſer in der Schweiz zuteil geworden iſt, ſcheint ſelbſt ſolchen Blättern eiferſüchtig in den Kopf zu ſteigen, die ſonſt in der Beurteilung der internationalen Dinge ihre Stimmungen wohl zu beherrſchen wiſſen. Auch das Journal des Debats ſchließt ſich heute den tendenziöſen Verſuchen an, die darauf aus⸗ gehen, den Schweizern vor ihrer wirtſchaftlichen Aufſaugung durch Deutſchland graulich zu machen, mangels der Möglichkeit, ſie, nach Art der Verdächtigungen Deutſchlands bei den Hol⸗ ländern, glauben zu machen, daß Deutſchland darauf ausgehe, auch die Schweiz noch einmal politiſch einzuſtecken. Das Blatt beurteilt heute in ſeinem Leitartikel über den Beſuch des Kaiſers die Gefühle, die die Schweizer bei ſeinem Empfange leiteten, folgendermaßen: Dier Schweiz gefällt es, in dieſem Oberhaupte der Armee, den ſie nur im militäriſchen Koſtüme geſehen hat, vor allem das Staatsoberhaupt zu begrüßen, das niemals den Degen gezogen hat. Dieſe Huldigung iſt zweifelsohne keine, nicht einmal eine diskrete Belehrung, aber es iſt zum wenigſten eine Andeutung. Die Schweiz kennt ſehr wohl unſere friedlichen Gefühle. Sie hofft, ſie wäre glücklich, ſicher ſein zu können, daß ſie von ihrem nördlichen Nach⸗ bar geteilt werden. Viele Deutſche haben ſich in der Schweiz niedergelaſſen; der vierte Teil der Bevölkerung Zürichs iſt deutſch. Dieſe Einſickerung verfehlt nicht, viele Einſichtige mit Sorge zu erfüllen. So wirtſchaftlich tüchtige, ſo gute Kaufleute ſie auch ſind, die Schweizer fühlen ſich wirtſchaftlich von Deutſchland über⸗ ſchwemmt, und es kommt vor, daß manche dieſer Einwanderer es auch an Zurückhaltung in dem Ausdruck ihrer patriotiſchen Be⸗ ſtrebungen fehlen laſſen. Alſo die Schweizern feiern zwar in Kaiſer Wilhelm den Friedensfürſten, der niemals das Schwert gezogen hat, aber ſo recht trauen ſie dem deutſchen Frieden doch nicht; das tun ſie nur dem Frieden auf franzöſiſcher Seite. Es fehlt nur noch die Ent⸗ deckung, daß auch die ſchweizeriſchen Huldigungen ſich im Grunde nicht an ſeine Adreſſe, ſondern an die Adreſſe Frankreichs richten. Der Krieg und die Kriſe der Türkei. Der Friede auf dem Wege. Wien, 6. Sept. Auf Grund genauer Informationen erklärt die Neue Freie Preſſe, daß der Friede zwiſchen Italien und der Türkei auf dem Wege ſei: Das in ganz Europa herr⸗ ſchende Gefühl täuſcht nicht. Es mögen noch Schwierigkeiten zu überwinden, taktiſche Rückſichten zu beobachten und mancherlei wichtige Fragen zu erörtern ſein. Aber der Friede iſt doch über die ſteilſten Bergeshöhen ſchon hinaus. Die Grundlagen werden in den vertraulichen Beſprechungen vereinbart und dann kommen die amtlichen Verhandlungen. Der Waffenſtillſtand, der bisher formell nicht vereinbart würde, beſteht ſeit einiger Zeit tatſächlich⸗ Beide Staaten wollen nutzloſes Blutvergießen vermeiden, da ſie doch geneigt ſind, Frieden zu ſchließen. Die Türkei wird die Souveränität verlieren, aber die Vorteile erhalten, die beiläufig in dem öſterreichiſch-ungariſchen Vertrage über Bosnien und die Herzegowina vorgezeichnet ſind: Geldentſchädigung für die Staatsgüter, höhere Einfuhrzölle, Aufhebung der Kapitulationen und Schutz der religiöſen Intereſſen. Der Friede iſt wirklich auf dem Wege. Manheim, 6. September. Seneral⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblath. 8. Seite. Aus dem Großherzogtum. Laudenbach, 5. Sept. Heute mittag wurde die Gemeindejagd auf weitere ſechs Jahre meiſtbie⸗ tend öffentlich verpachtet um jährlich 1005 Mark, bisher be⸗ trug die Pachtſumme 850 Mark. Steigerer ſind: 1. Adam Eberle., Müller, Laudenbach; 2. Karl Schmitt, Gemeinde⸗ rat, hier; 8. Friedrich Muckle aus Mannheim. Der Flächen⸗ inhalt des Jagdbezirks beträgt 929 Hektar Acker, Wald und Wieſen. z Wertheim, 4. Sept. Für die Eröffnung der Teilſtrecke Stadtprozelten⸗Wertheim der Main⸗ talbahn Miltenberg⸗Wertheim wird allgemein nicht der beabſichtigte Oktober, ſondern ein etwas früherer Termin ge⸗ wünſcht, da am 1. Oktober der Michaelismarkt beginnt und eine Landwirtſchaft, Obſtbau und Bienenzucht umfaſſende Ausſtellung hier ſtattfinden ſoll, die auch von den Obſtbauvereinen Milten⸗ berg und Marktheidenfeld beſchickt werden wird. Für die neue Bahn ſelbſt iſt betreffs des Fahrplans von ſeiten der Stadt und der Handelsgenoſſenſchaft alles getan worden, um ihn günſtig zu geſtalten. Er wird jedoch eine Enttäuſchung bringen, weil der letzte Zug von Miltenberg aus nicht bis Wertheim dürchgeführt wird. Es müſſen alſo die Reiſenden in Miltenberg übernachten oder in Stadtpozelten auf halbem Wege liegen bleiben, wenn ſie hierher wollen. Der Betrieb iſt bayeriſch. *Karlsruhe, 2. Sept. Geſtern abend kam es in Daxlanden in einer Wirtſchaft zwiſchen einheimiſchen Burſchen und Schiffern, welche zum Tanz in der dortigen Wirtſchaft anweſend waren, zu einer Schlägerei, in deren Perlauf einer der Schiffer zum Fenſter des zweiten Stock⸗ werkes auf die Straße hinaus geworfen wurde, während man ſeinen Kollegen an den Füßen die Treppe berünterſchleifte. Die Urſache der rohen Tat war Eifer⸗ zucht. Beide Schiffer mußten per Auto nach dem Kranken⸗ haus gebracht werden. (Freiburg. 4. Sept. In der Nacht vom 25. Auguſt auf 96. Auguſt wurde hier in der Autogarage im Erdgeſchoß einer Villa in der Winterſtraße von einem Unbekannten Feuer an die dort aufbewahrten Autos gelegt, ſo daß ein großer Schaden entſtand. Perſonen, die der Großh. Staatsanwaltſchaft Angaben maächen, welche zur Ermittelungen des Täters führen, erhalten eine Belohnung bis zu 300 Mr.. (e) Künzelsau, 4. Sept. Dieſer Tage„verkaufte“ ein einbergbeſitzer den ganzen Ertrag ſeines ſchlecht gepflegten Weinbergs für ein halbes Liter 191ter Wein. Neuenburg, 4. Sept. In der Nacht vom 27. auf den 28. 9, Mts. wurden auf Bahnkof Banzenheim ſtüccke von 1 bis 2½ Meter Länge quer über die Gleiſe gelegt, offenbar in der Abſicht, einen Eiſenbahnzug zur Entgleiſung zu bringen. Das Eiſenbahnbetriebsamt Mühlhauſen 1 ſetzt auf die Ermittelung des Täters eine Belohnung von 500 Mk. aus. Pfalz, Beſſen und Umgebung. Niederauerbach(Pfalz), 4. Sept. Der 42 Jahre alte Keſſelſchmied Heinrich Grund kam auf auswäriger Mon⸗ ſagearbeit einer Leitung zu nahe und wurde vom elektriſchen Strom getöte t. Geriansteftung. § Maunhei m, 5. Sept. Ferienſtrafkammer ll. Vorſ.: Großh. Landgerichtsrat Moll; Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Aſſeſſor Behrle.. Ergebnislos blieb die Berufung des 31 Jahre alten Chauffeurs Simon Grimem von hier, der am 24. April d. Js. in der Neckarſtadt infolge zu ſchnellen Fahrens mit ſeinem Aulo einen Radfahrer über⸗ raunte, als er von der Mittelſtraße in die Käfertalerſtraße einbog. Der Radfahrer, ein Maun namens Karl Metz, erlitt einen Bruch des Sberarmknochens. Das Schöffengericht hatte Grimm zu einer Geld⸗ ſrafe bon 40½% verürteilt, die als angemeſſen erachtet wurde. Im Sinne des§ 176, 3.⸗St.⸗G.⸗B. verging ſich der 55 Jahre alte verheiratete Buchhalter Karl Schrader von hier am 7. Auguſt d. Is, an einem ſpielenden Kinde. Urteil 6 Monate Gefängnis. Eine raffinierte Gelegenheitsdiebin iſt die 20 Jahre alte ledige Dienſtmagd Anna Fehlberg von Heidelberg. Unter irgend einem Vorwand beſucht ſie irgend eine Famflie, nur um zu ſtehlen. So ſtahl ſſe einmal den Betrag von 10 4, dann wieder ein Paar Stiefel und einmal 2/, ein anderes mal 5% hier und in Heidelberg. Die Diebin wird in wiederholtem Rückfalle zu einer Gefängnisſtrafe von 6 Mo⸗ naten verurteilt. * e Lieferung ſchlechter Milch aus Militär. Der Kaufmann und Milchhändler Stefan D. von Hüttenfeld, wohnhaft dahier, lieferte am 13. April an die Küche des 1. Bataillons des hieſigen Regiments Milch, deren Beſchaffenheit beim Gebrauch ſie veranlaßte, telephoniſch die Kriminalpolizei zu benachrichtigen, die einen Milchoffiztanten ab⸗ ſändte. Die Unterſuchung in dem Städtiſchen Unterſuchungsamt ergab einen Fettgehalt von nur 1,05 Prozent und konnte als völlig entrahmt gelten. Das ſpezifiſche Gewicht war durch Waſſerzuſatz normal ge⸗ macht. Eine Kaune Milch am 23. April wurde in der Küche be⸗ anſtandet und zurückgeſandt, weil ſie beim Kochen ſofort ſauer wurde. Ste hatte einen Fettgehalt von nur 2, und die Erſatzkanne die Stefan hierfür lieferte, war auch nicht einwandfrei. Sie hatte 2,7 Prozent Felt. Auch hier war das ſpezifiſche Gewicht wieder durch Waſſerzuſatz aufs Normale herabgedrückt. Weiter wurde von demſelben Milch⸗ bändler auf der Straße am 5. Mai Milch beanſtandet, die nur 21 Fettgehalt hatte. Nur bezüglich der einen Kanne vom 23. April konnte ein ſicherer Beweis geführt werden, daß eine Fahrläſſigkeit ſeitens Stefans vorlag, denn Stefan bezw. ſein Verteibiger,.A. Deutſch, ſtützten ſich darauf, daß es immerhin möglich geweſen ſei, daß Soldaten ſich unbefugterweiſe in einem unbewachten Moment die rahmreiche obere Milch abgeſchöpft hätten. Bei der Beauſtandung am 5. Mai hatte der Milchfunge nach den Fliegern geſehen und den Wagen kurze Zeit allein ſtehen laſſen. Auch hier lag immerhin die Möglichkeit einer Fälſchung durch Dritte vor. Wegen Fahrläſſigkeit in einem Falle würde gegen den Angeklagten eine Geldſtrafe von 50, wegen Schmutzgehaltes in der Milch eine ſolche von 10% ausgeſprochen. BC. Tauberbiſchofsheim, 5. Sept. Vor dem hieſigen Schöffengericht gelangte geſtern die Beleidigungsklage der Leiter des Landw. Lagerhauſes in Tauberbiſchofsheim Aniſer und Hopf gegen den Redakteur Remmele an der⸗„Volksſtimme“ in Maunheim zur Verhandlung. Die Klage war erhoben morden, weil Remmele am 290. Mai einen Artikel aus Tauberbiſchofsheim auf⸗ nahm, in welchem davon die Rede war,„es gehe in Tauherbiſchofs⸗ heim das Gerücht um, daß von den für die Waſſerbeſchädigten ge⸗ ſammelten Geldern 45 000 fehlen würden. Bei einer landwirt⸗ ſchaftlichen Genoſſenſchaft ſoll die Differenz entſtanden ſein. Ob ein Buchrechnungsfehler oder Veruntreuung vorliege, das ſoll die Unter⸗ füchung ergeben.“ Das Gericht verurteilte auf Grund des Verhand⸗ lungsergebniſſes den Angeſchuldigten zu 50 Mark Geldſtrafe. Die Rentabilität, der Aktienmühlen. In der letzten Nummer der„Allgemeinen Deutſchen Mühlen⸗ Zeitung“(Charlottenburg) iſt eine umfangreiche Zuſalamenſtel⸗ lung der Bilanzen derjenigen Aktienmühlen veröffentlicht worden, die ihr Geſchäftsjahr am 31. Dezember abſchließen. Es handelt ſich im ganzen um 27 Geſellſchaften, unter denen ſich 11 6 58 5 84 Millionen Mark zu Buch nen Bruttogewinn von ca. 16.5 Schwellen⸗ befinden. Dieſe 27 Mühlen, 1930/ pro Stück. Mark für Beamtenpenſionszwecke und 400 000 Mk. li. B. 300 000 (Frkf. Ztg.) im Betrage von einigen 100 000 Mk. erbracht. Bezüglich einiger Millionen Mark, der ſich durch einen Gewinnvortrag von insge⸗ ſamt.4 Millionen Mark auf ca. 17 Millionen Mark erhöhte. Nach Deckung der Generalunkoſten in Höhe von ca. 11 Millionen Mark und nach Abſchreibungen in Höhe von 1½ Millionen Mark blieb von dieſem Geſamt⸗Bruttogewinn ein Reingewinn von 47 Millionen Mark übrig, der die Ausſchüttung einer Durch⸗ ſchnittsdividende von.4 Proz. pro Mühle ermöglichte. Die höchſte Dividende von 12 Proz. brachte die H. W. Lange u. Co., .⸗G. in Altona a. E. zur Verteilung; dann folgen mit 10 Prozent die Akt.⸗Geſ. für Mühlenbetrieb in Neuſtadt a. d.., die Eiſer⸗ felder Walzmühle und Jäßdorfer Mühle, ſowie die beiden Groß⸗ mühlen Bremer Roland- und Ludwigshafener Walz⸗ Mühle. Drei Mühlen hatten einen Ver luſt von insgeſamt 210 000 Mk. zu buchen. Vergleicht man die vorſtehenden Rentabi⸗ litätsziffern des Jahres 1911 mit den entſprechenden Ziffern der Vorjahre, ſo kommt man zu dem Ergebnis, daß das Geſchäftsjahr 1911 für die betreffenden Mühlen ein etwas günſtigeres war als das Vorjahr, wenn es auch noch etwas hinter dem Jahre 1909 zu⸗ rückblieb. Mannheimer Effektenbörſe In Weſteregeln Alkaliwerke Stamm⸗Aktien fand Geſchäft ſtatt zum Kurſe von 218 Proz. Ferner waren gefragt: Chem. Fabriken Gernsheim⸗Aktien zu 172.50 Proz. und Bad. Aſſekuranz⸗Aktien zu Telegraphiſche Handelsberichte. Bleiſtiftfabrik vorm. H. Faber.⸗G., Nürnberg. Frankfurt a. M. 6. Sept. Wenn zu der durch die neuen Tarifverträge eingetretene namhafte Erhöhung des Lohnkontos in dem am 30. Juli ds. Is. abgelaufenen Geſchäftsjahres wieder ein befriedigendes Ergebnis erzielt werden konnte, ſo iſt dieſes nach dem Bericht in erſter Linie dem weiter beträchtlich geſtiegenen Umſatze, ganz beſonders einer beſſeren und feinere Sorten zu verdanken, ferner auch den Verbeſſerungen und Vervollkomm⸗ nungen der Fabrikeinrichtungen und Arbeitsmittel. Der Reinge⸗ winn beträgt 630 356 Mk.(545 356 Mk.). Die Divide nde wird mit 15 Prozent([wie im Vorjahre) ausgeſchüttet. Bei Beginn des neuen Geſchäftsjahres ſeien wiederum zahlreiche Aufträge zur Ausführung noch vorhanden, ebenſo liefen neue Beſtellungen fort⸗ geſetzt in befriedigender Weiſe ein, ſo daß die Fabrik nach wie vor gut beſchäftigt ſei.(Frkf. Ztg.] Phönix.⸗G. für Bergbau und Hüttenbetrieb. Kölln, 6. Sept. Der in der heutigen Aufſichtsratsſitzung vor⸗ gelegte Abſchluß für 1911/12 ergibt einen Betriebsgewinn von 44.822 129 Mk.(i. V. 40 963 943 Mk.). Hiervon gehen ab: Hand⸗ lungsunkoſten einſchließlich Steuern mit 6667770 Mt( 6 476 636 Mk.) und Zinſen mit 919 362 Mk.(i. V. 910 910 Mk.), ſo daß ſich ein Bruttogewinn von 37234 996 Ml. li. V. 33 576 397 Mk.) ergibt, der ſich unter Hinzurechnung des Vortrags vom Vorjahre von 6 195820 Mk. li. V. 3 658 662 Mk.) auf 43 430816 Mk.(i. V. 37 235 059 Mk.]) erhöht. Nach Abzug von 1820 136 Mk.(i. V. 1790 000 Mk.) für Beſeitigung noch nicht ab⸗ geſchriebener Berganlagen und für Abſchreibungen von 12 583 455 Mark(i. V. 10 970 177 Mk.] verbleibt ein Reingewinn von 29 027 225 M.(i. V. 24 474.882.). Es wird der Generalver⸗ ſammlung vorgeſchlagen werden, hieraus 18 Prozent li. V. 15 Pro⸗ zent) Dividende mit 19080 000(i. V. 15 900 000 Mk.) zu ver⸗ teilen, 100 000 Mk.(die i..) für den Dispoſitionsfonds, 600 000 Marth) für Bergſchäden zurückſtellen und nach Abzug der ſatzungs⸗ und vertragsmäßigen Gewinnanteile von 2134577 Mk. li. V. 1979 062 Mk.) noch 6 712 647 Mk. li. V. 6195 620 Mk.) auf neue Rechnung vorzutragen. Die Generalverſammlung ſoll auf den 19. November dieſes Jahres einberufen werden. Betriebsergebnis des„Phönix“ im Juli. * Berlin, 6. Sept. Beim„Phönix“ ſoll der Juli angeb⸗ lich 4½ Millionen Mark Monatsüberſchuß gebracht haben. A. Schaaffhauſenſcher Bankverein. Berlin, 6. Sept. Das erſte Halbjahr hat, wie ein Ber⸗ liner Mittagsblatt hört, auf Effektenkonto ein Mindererträgnis ſchwieriger Engagements des Bankvereins wird von der Ver⸗ waltung die Anſicht vertreten, daß es ſich in allen Fällen nur um eine Feſtlegung der Mittel reſp. um Zinsverluſt handelt, ſo daß Kapitalverluſt kaum zu befürchten ſein könne. Naturgemäß könne ſich die Verwaltung heute noch nicht klar ſein, welche Abſchreibun⸗ gen dieſes Engagements am Ende des Geſchäftsjahres erfordern würde. Jedenfalls könne ſchon heute mit einiger Sicherheit damit gerechnet werden, daß dieſes Jahr eine Dividende von 6 Pro⸗ zent oder 6½ Prozent(7 Prozent] zur Verteilung gelangt. Vom amerikaniſchen Eiſen⸗ und Stahlmarkt. * London, 6. Sept. Nach dem Bericht des Iron Monger aus Philadelphia vom amerikaniſchen Eiſen⸗ und Stahlmarkt dürfte es trotz der Verſuche der Produzenten, einen ſtetigen Einfluß auszuüben, ſchwer halten, dem Kaufandrang für Roheiſen wie für Fertigmaterial Zügel anzulegen. Die Käufe von Roheiſen ſeien umfangreich, die Preistendenz ſei nach oben gerichtet. Die Bahnen kauften jetzt große Poſten Stahlſchienen. Alle Arten Fertigmaterial ſeien ſtramm begehrt. Knüppel ſeien knapp. Für Stäbe ſei der Verkehr animierter bei höheren Preiſen. Die Spezifikationen liefen durchweg ſtark ein. Dringende Nachfrage liege für Platten und Faſſoneiſen vor. Weißbleche auf prompte Lieferung ſeien um 10 Ct. pro Box aufgeſchlagen. Telegraphiſche Börſen⸗Berichte. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) Frankfurt, 6. Sept.(Jondsbörſe). Die beſſere Grund⸗ ſtimmung, die im Verlaufe der geſtrigen Londoner Börſe hervor⸗ getreten war, gab Anlaß zu etwas feſterer Haltung einzelner Papiere. Nachdem die Börſe einige Tage unter dem Einfluß der höheren Geld⸗ ſätze bei etwas ſchwächerer Haltung verkehrte, war dieünternehmungs⸗ luſt der Spekulation gerechtfertigt. Zunächſt hielt ſich im allgemeinen, was den Montanmarkt betrifft, die Kaufluſt in engen Grenzen. Als ſpäter der Abſchluß der Phönix A. G. bekannt wurde, wurde die Börſe weſentlich freundlicher und es ktrat eine lebhaſtere Nachfrage hervor. Die hohen Erwartunegn dieſer Geſellſchaft haben ſich voll und ganz erfüllt. Die Dividende wurde auf 18 Proz.(gegen 15 Proz. i..) feſt⸗ geſetzt. Der Kurs erfuhr eine weitere Steigerung und notierte 279½—281½6. Auch Gelſenkirchen und Konkordia Bergbau lagen feſt und höher. Die günſtige Stimmung auf dem Montanmarkt wurde ſpäter etwas beeinflußt durch Realiſationen. Banken waren vernach⸗ läſſigt, doch blieb das Kursniveau wenig verändert. Von Transport⸗ werten wurden Baltimore beſſer bezahlt. Orienbahnen lebhaft und 3 Proz. höher, Lombarden waren behauptet. Schiffahrtsaktien lagen ruhig. In Elektrowerten waxen die Umſätze beſcheiden. Akkumula⸗ toren⸗Berlin lebhafter und 79˙ Proz. höher. Der Entwertungsprozeß der heimiſchen Anleihen, der während der letzten Tage beſonders heftig war, machte einer Erholung Platz. Die Umſätze waren zwar beſchei⸗ Compagnie francaiſe des Phosphates de Oceanſe fs.1500 Deutſche Celluloidfabrik Leipzig 264 Deutſche Süldſeephosphat.⸗G.— Europa, Rückverſ. Berlin M. 600 Erſte Deutſche Ramiegeſellſchaft, Emmendingen— Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffabriten 179 Fahr Gehr.,.⸗Geſ., Pirmaſens— Flint Eiſen⸗ und Broncegießeret, Mannheim 54hfr Forſaytb G. m. b. H.*— Herrenmühle vorm. Genz, Heidelbera 8— Kinematografie u. Filmverleih., Straßburg— Kübnle, Kopp u. Kauſch..⸗G. Frankenthal 142 Lichtſpielthealer.⸗G. Straßburg 98 London und Provincial Electric Theatres Otd.— Maſchinenfabrik, Werry 117 Neckarſulmer Fahrradwerke Stamm⸗Aktien— Oeſterr. Petroleum⸗Ind.„Opiag“ K. 2400 Paciftie Phosphate Shares alte ſhares 8. 6½ iees L. 3/10 Preußiſche Rückverſicherung M. 380 Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft 128 zfr. Kheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 280 Rhein. Metallwarenfabrik Genußſch.— Nheinſchiff.⸗A.⸗F. vorm. Fendel, Mannheim— Schloßhotel Heidelberg 49 zfr Stehlwert Mann eim 115⁵ Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannhein 105 Süddeutſche Kabel, Genußſcheine N. 165 Unionwerle,.⸗G., Fabrikenf. erei⸗Einrichtungen— Unionbrauerei Karlsruhe 8 60 Unton, Profektionsgeſellſchaft, Fran'furt 287 Bita Lebensperſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim M. 570 Waggonfabrik Raſtatt 8— Weißenvofterrain.⸗G. Stuttgart 94 zfr. Kaſſamarkt für Dividendenwerte konnte ſich eine einheitliche Tendenz nicht herausbilden. Adlerwerke Kleuer und Holzverkohlung ſtanden im Vordergrunde des Intereſſese. Gegen Schluß waren Schiffahrts⸗ werte bemerkeuswert, die bei feſter Tendenz ſchloſſen. Phönir ſchwäch⸗ ten ſich ab, bis 280 Proz. Es notierten: Kredit 293; Diskonto 188 78, Dresdner 1577½, Staatsbahn 152. Lombarden 2098, Baltimore 109 e, Paket 15872—159¼, Lloyd 1277½2—128¼, Phönix 28156 a 280. apros. Anleihe der Stadtgemeinde Heidelberg von 1912, unkündbar bis 1917, notierten erſtmals 99,50 bz. 5 *Berlin, 6. Sept.(Fondsbörſeſ. Das Geſchäft an der Bürſe ſtaud anfänglich unter dem Eindruck der Nachricht, daß bei der Phönir A. G. eine Dividende von 18 Proz. zu erwarten ſet. Es entwickelte ſich von vornherein lebhaftes Geſchäft zu ſteigenden Kurſen am Mon⸗ tanmarkt. Phönix ſtellten ſich 3 Proz, gegen geſtern höher. Auch Gelſenkirchen und Deutſch⸗Luxemburg ſetzten mit anſehnlichen Beſſe⸗ rungen ein. Im Uebrigen war das ecſchäft bei feſter Tendenz zu⸗ nächſt ziemlich ruhig. Guten Eindruck machte das Anziehen der Zproz. Reichsanleihe um.20 Proz. Canda folgten der geſtrigen Newyorker Aufwärtsbewegung und gewannen 19˙ Proz., Ruſſiſche Banken konn⸗ ten ſich von ihrem geſtrigen Rückgang etwas erholen, da die Zettungs⸗ meldung von der Meuterei der Schwarzen⸗Meer⸗Flotte keine Beſtäti⸗ gung gefunden hal. Die Aufwärtsbeegung machte ſpäter, als die Phönixrdividende offtziell bekannt gegeben war, keine weſentlichen Fortſchritte mehr, da gelegentliche Gewinneinnahmen erfolgten. er auf allen Gebieten charakkeriſierte ſich die Stimung als durchaus feſt. Von Banken beſſerten ſich Schaaffhauſenſcher Bankverein auf die Mitteilung über den Semeſtralabſchluß. Auch Nattonalbank ſtellten ſich höher. Tägl. Geld 3½ Proz. * Berkin, 6. Sept.(Produktenbörſe) Am Weizeumarkt faud eine Andienung, die kontraktlich war, ſtatt. Septemberweizen war aber anfangs nur wenig niedriger, befeſtigte ſich dann auf Deckungen. Dagegen waren ſpätere Sichten angeboten, teils im Zuſammenhang mit dem matten Amerika und dem günſtigen argentiniſchen Wochen⸗ bericht, teils infolge der weiter ermäßigten amerkkaniſchen Offerten. Roggen ſtieg auf Deckungen, da die Wetterwarte weitere Regenfälle in Ausſicht ſtellte. Auch Hafer befeſtigte ſich infolge der ungünſtigen Witterung. Der Verkehr in Mais und Rüböl trug einen ruhigen Charakter. Wetter: regendrohend. Anfangskurſe. 1925 Getreide. Antwerpen, 6. Sept(Telegr.) Weizen amerikan. 21.½, Sept. 21.30, per Dez. 20.77, per März 20.75, 8 Zucker. Magdeburg, 6. Sept. Zuckerbericht. Kornzucker 88%8 o. 00.00.00—.00.00, Nachprodukte 75%. o. S. 00.00—00.00 ſtetig. Brod⸗ rafffinade J. ohne Faß 90.00—00.00, Kryſtallzucker I. mit Sack 00.00—00.00. gemahlene Raffinade m. S. 00.00.00—00.00, gemahlene Mehlis m. S. 00.00—00.00, geſchäftslos. Magdeburg, 6. Sept.(Telegr.) Robzucker: 1. Prodakt. Tran⸗ ſito frei an Bord Hamburg per Sept. 12.82 ½ G. 12.90— B. per Oktbr. 10.25—., 10.27½ B, per Okt.⸗Dez. 10.17½., 10.22 ½.. per Jan⸗März 10.25—., 10.27½., per Mai 10.40—., 10.42 755 per Aug. 1912 10.55.—., 10.57% B. Tendenz feſt; kühl, trübe. Wochenumſatz 512 9000 Ctr. Hamburg, 6. Sept.(Telegramm.) Zucker per Sept. 28.07.56 Okt. 10.30—, Okt.⸗Dez. 10.17.½, Jan.⸗März 10.25—, Mai 10.40.— Aug. 10.57½. ruhiger. 5 Kaffee. Hamburg, 6. Sept.(Telezr.) Kaffee good arerage Santot per Sepf. 69—, per Dez. 69¼ per März 69—, ver Mai 69—, ſtetig. Antwerven, 6. Sept.(Telegr.) Kaffee Santos goocl aversge per Sept. 85¾ per Dez. 86—, per März 86—, per Mat 86— Schmalz (Telegramm.) Amerikaniſches Schweine⸗ Antwerpen, 6, Sept. ſchmalz 140.—. Salpeter. Antwerpen 6. Sept.(Telegr.) Salpeter displ. 27,80, per Febr.⸗März 28.25. 5 Häute. An werpen, 6. Sept. Häute 1863 Stück verkauft. Antwerpen, 6 Sept.(kelegr.) Deutſche La Plata⸗Kamumm wolle per Sept. 5,50 per Dez..30, per März.60, per 5. 8 Baumwolle und Petroleum. Bremen, 6. Sept.(Telegr.) Baumwolle 62.25, ſtill. Antwerpen, 6. Sept.(Telegr.) Petroleum Raff. Dipsponibel per Sept. 23 ½, Okt. 23¼, Nov.⸗Dez. 24—. Eiſen und Metalle. London, 6. Sept. 1 Uhr. Anfang. Kupfer per Kaſſa 79,00 00. Kupfer 3 Monate 79.05.08, kauim ſtetig.— Zinn per Kaſſa 218%. J 3 Mon. 216½ feſt.— Blet ſpaniſch feſt 21.03.04, engl. 22.00 — Zink 26.01.02, ſpezial 27.00.00, ſtetig. eeeeeemeceakxcr Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher Nr. 56, 1687, 6468 6. September 1912 Proviſionsfret! 52 Wir ſind als Selbſtkontrahenten unter Vorbehalt: Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Luvwigshafen M. 440 Badiſcht Feuerverſtcherungs⸗Bank M. 230 Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Akkien J03;fr 7„ Vorzugs⸗Aktlen 84 Benz& Co., Mannheim, 240 Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 62 zir Bürgerbräu, Ludwigshafen Ruſſen waren behauptet, Griechen feſt. Türken den, doch tendierten die Kurſe der Reichsanleihe und Preußens feſter. abgeſchwächt. Am Zſchocke⸗Werke, Kaiſerslautern 8. Seite Gduard und Roſalie Traumann⸗ Stipendien⸗Stiftung. Der am 10. April 1911 verſtorbene Privatmann Friedrich Traumann hat den Betrag von 100000 Pek. zu einer Stiftung beſtimmt, die zu Ehren ſeiner Eltern den Namen Eduard und Roſalie Traumann⸗Stiftung führen ſoll. Zweck dieſer Stiftung iſt die Verleihung von Stipendien an Studierende auf deutſchen Uni⸗ verſitäten oder techniſchen Hochſchulen, Theologen ſind ausgeſchloſſen. 8 0 f e zur Zutetlung eines Stipendiums iſt, daß der Bewerber deutſcher Staats⸗ bürger iſt und daß er ſelbſt oder ſeine Eltern min⸗ deſtens 63 Jahre in Maunheim anſäſſig ſind. Die Stipendien ſollen für jeden einzelnen Stipendiaten nicht unter eintauſend Mark jährlich betragen, aber auch fünſzehnhundert Mark jährlich nicht überſteigen. Völlige Vermögensloſigkeit des Bewerbers ſoll nicht verlangt werden. Es genügt, daß die Einkünfte des⸗ ſelben öder ſeiner Eltern nicht ausreichen das Studium zu ermöglichen. Die Verteilung der Stipendien ſoll auf 10. Oktober jeden Jahres erfolgen. Die Stipen⸗ dien ſollen bei mehreren Bewerbern au diejenigen verllehen werden, die als die talentvollſten erſcheinen und von denen man daher erwarten darf, daß ſie ſpäter der Menſchheit am meiſten dienen. Dabei ſoll die Stiftungsverwaltung nicht lediglich auf vorgelegte Zeugniſſe ſehen, ſondern ſich durch eigene Erkundig⸗ ungen und gutfindenden Falles durch beſondere Prüfung der Bewerber durch geeignete Perſonen über die Befähigung und die Leiſtungen der Bewerber unterrichten. Neben dem jährlichen Stipendium zu Studien⸗ zwecken, kann den Stipendiaten eine beſondere zur Beſtreitung der Koſten eines Staats⸗ oder Doktor⸗ examens erforderliche Summe bewilligt werden. Bewerber um das Zinſenerträgnis wollen ſich binnen 1 Monat unter Vorlage ihrer Zeugniſſe und Darlegung ihrer Verhältniſſe ſchriftlich melden. Es iſt erwünſcht, daß die Geſuche alsbald und vor Ab⸗ Jauf der Bewerbungsfriſt eingereicht werden. Manunheim, den 1. September 1912. Stiftungsrat der Eduarb und Noſalie Traumann⸗Stiftung. von Hollauder. Sauter. Bekanntmachung. Den Forthildungsunterricht betr. Nr. 24747. Nach 8 1 des Geſetzes vom 18. Februar 1874 find Knaben noch 2 Jahre und Mädchen noch 1 Jahr nach ihrer Entlaſſung aus der Bolksſchule zum Beſuch der Fortölldungsſchufe verpflichtet. Dem⸗ gemäß haben in Mannheim im laufenden Schuljahr zu beſuchen: 3. alle in der Zeit vom 1. Juli 1896 bis 30. Juni 1898 gebarenen Knaben die Knabenforthildungsſchule, B5. alle in der Zeit vom 1. Juli 1897 bis 30. Funt 1890 geborenen Mädchen die hauswirtſchaftliche Midchenfortbildungsſchule in den Schulküchen ver⸗ ſchiedener Schulhäuſer. 1 besſelben Geſetzes ſind Eltern oder deren Stellvertreter, Arbeits⸗ oder Lehrherren ver⸗ pflichtet, die fortbildungsſchulpflichtigen Kinder, Vehrlinge, Dienſtmädchen U. ſ. w. zur Teilnahme am Fortbildungsſchulunterrichte anzumelden und ihnen die zum Beſuch desſelbeu erforderliche Zeit zu ge⸗ währen. Die Aumeldung hat zu erſolgen: A. für fämtliche auf Mannheimer Gebiet woh⸗ nenden Knaben, ohne Rückſicht darauf, ob ſte in der Altſtadt, oder in den Stadtteilen Käfertal, Waldhof, Neckarau oder Feudenheim wohnen, beim Volksſchul⸗ 7 Friebrichsſchule, U 2, täglich von—10 und Uhr. b. füx bie in der Altſtadt wohnenden Mädchen beim Volksſchulrektorat täglich von—10 u..—4 Uhr. 2, für die in den Stadtteilen Käfertal, Waldhof, Neckarau und Feudenheim wohnenden Mädchen bei dem betr. Oberlehrer der dortigen Mädchenabtetlung. Zuwiderhandlungen werden mit Geldhuſe bis zu 50 Mark beſtraft(Abf. 2 desſelben§). Fortbildungsſchulpflichtige Dienſtmäbchen, Lehr⸗ Uings u. f. w. die von auswärts kommen, ſind ſofort angumelden, ohne Rückſicht darauf, ob dieſelben ſchon in ein feſtes Lehr⸗ oder Dienſtverhältuis getreten pder nur verſuchs⸗ oder probeweiſe aufgenommen ſind, oder ſich nur vorübergehend lauf Beſuch) hier aufhalten. Auch diejenigen fortbildungsſchulpflichtigen Kna⸗ ben welche die Gewerbeſchuls oder Handelsfort⸗ bildungsſchule beſuchen wollen, haben ſich aus⸗ nahmslos beim Volksſchulrektorat anzumelden, von dort aus werden ſie daunn den betr. Fachſchulen üherwieſen werden. Weiterhin bemerken wir, daß guch die in der Zeit vom 1. Juli 1897 bis 30. Juni 1898 geborenen Handelsforthildungsſchülerinnen zum Beſuch der Haushaltungsſchule verpflichtet ſind. Mannheim, den 5. September 1912. Das Volksſchulrektorat: Dr. Sickinger. 1000 Mintwoch, I5. September 1918, vorm. 10 ſihr, ſindet im Geſchäftszimmer des Proviantamts, Schwarz⸗ walbſtraße 64/63, die Vergebung der Abnahme der vom 1. Oktober bis 31. Dezember 1912 in der Garni⸗ ſonmühle gewonnenen Roggenkleie ſtatt. Die Be⸗ dingungen können im Geſchäftszimmer eingeſehen ober gegen Erſtattung von 1 Mk. eeeee bezogen werden. Proviantamt Straßburg i. Elſ. Annweiler. lutkuron, Tum Rehberg Hrstes bürgerl. Gasthaus. Pension Mk..—. Für Tou- Tisten u. Vereine sehr geeignet. Bes,: Karl Diehl. 118 TamFmet 1056 Enplehle Miveralwasser Samtllehe und n- und Juellen- ausfändsscben produkte, Ailn. Müler. U 3, 25 Tel. E3t Niederlage in den meisten Apotheken, Dragen und Kolonlalwarenhandlungen. 23847 Verlobungs⸗Anzeigen in modernſter Ausführung lieſert raſch und billigg Dr. H. Haas'ſche Buchdruckerel. G. m. b. H. Neer geſucht 19— rg der Oſſert. unt. Nr.. 585 Gener Den Unterrichts⸗ heginn nach den Ferien betr. Nr. 24746. In ſämt⸗ lichen Klaſſen der Volks⸗ und Bürgerſchule ſowie der Knabenfortbildungs⸗ ſchule und Haushaltungs⸗ ſchule wird der Unterricht vm(1059 Donnerstag, den 12. Sep⸗ tember ds. J8. zur Zeitwieder aufgenommen. Volksſchulrektorat: Dr. Sickinger. Bekanntmachung. Das ſtädtiſche Anweſen Seckenheimerſtraße 180, be⸗ 5 ſtehend aus einem Wohn⸗ haus mit 2 Wohnräumen nebſt Zubehör im Erdge⸗ ſchoß und 3 Wohnräumen geſchoß, ferner aus einem Garten im ungefähren Flächeninhalt von 4500 qm iſt ganz oder geteilt ab 1. Oktober ds. IJs., eventuell auch ſpäter auf die Dauer von 5 Jahren anderweitig zu nermieten. 1058 Liebhaber dafür wollen ſich bis 25. ds. Mts. an das ſtädtiſche Hochbauamt— Rathaus— wenden, wo Näheres zu erfahren iſt, und dabei zugleich angeben, welchen Mietzins ſie zu zahlen bereit ſind. Mannheim, 4. Sept. 1912. Bürgermeiſteramt: von Hollauder. Händel. Hausberſteigerung. Am Dienstag, 24. Sept. 1912, vorm. ½0 Uhr, wird im Nathaus Feudenheim auf Antrag der Erben der Frieöbrich Lind Witwe geb. Schäfer, das Wohnhaus Stadtteil Feudenheim, Hauptſtraße 12, einſtöckig öhne Keller mit Schweine⸗ ſtallung, neben Stadtge⸗ meinde und Valentin Heckmann, 1264mHofraite, öffentlich an den Meiſt⸗ bietenden verſteigert,wenn mindeſtens der Anſchlag von 3200 M. erreicht wird. Die übrigen Verſteiger⸗ ungsgebinge können in der Kanzlei des Notariats 9 in Q 6, 1, II. einge⸗ ſehen werden. 9401 Mannheim, 2. Sept. 1912. Gr. Notariat 9. Schilling. Dehmdgrasperfteigerung. Das ODehmdgras vom Hemsbacher Schloßgut wird unter den bekannken Bedingungen verſteigerz am 26138 Dienstag, 10. September, vormittags 9 Uhr im Schützenhaus an der neuen Weſchnitz nächſt der Straße Hemsbach⸗Hütten⸗ ſeld. Weinheim, 5. Sept. 1912. Gräfl. v. Berckheim ſches Neutamt: Schretzmaun. Zum Neubau eines Auf⸗ enthaltsgebändes im Gi⸗ terbahuhof Weinheim ha⸗ ben wir inöffentlicher Ver⸗ dingung zu vergeben: Grab⸗ u. Maurerarbeiten, Zimmerarbeiten, Walzeiſenlieferung(bei⸗ läufig 10700,00 Kg.), Blechnerarbeiten, Dachdeckerarbeiten(beil. 400,00 am Bieber⸗ ſchwanzziegeldach), Verputzarbeiten, ſowie ein Los Zimmer⸗ arbeiten zu einer Lade⸗ Hühne. Die Zeichnungen und Arbeitsbeſchriebe ſowie Bedingungen liegen inden Dienſträumen der Gr. Bad. Eiſenbahn⸗Bauabteilung auf und ſind daſelbſt wäh⸗ reud den Geſchäftsſtunden von—12 u. von—6 Uhr einzuſehen, woſelbſt auch die Abgabe der Beding⸗ ungen und Angebotsfor⸗ mulare gegen Erſatz des Selbſtkoſtenpreiſes von 0,50 Mark erfolgt. Die Angehote ſind ver⸗ ſchloſſen, poſtfret und mit der Aufſchrift B. A. Nr. 18 verſehen, bis 0 Mittwoch, den 18. Sepibr. 1912, vormittags 10 Uhr einzureichen. 26157 einheim, 4. Sept. 1912. Gr. Bad. Giſenbahn Bauabteilung. Konkursperfahren. Ueber das Vermögen des Bauunternehmers Guſtav Rudolph Mannheim, Max Aele ſtraße 22 wurde 12 e am 4. September 1912 vor⸗ mittags 9 Uhr das Kon⸗ kursverfahren exöffnet, und Rechtsanwalt Stecher in Wiesloch zum Konkurs⸗ verwalter ernannt. An⸗ meldefriſt bis zum 19. September 1912. Erſte Gläubigerverſammlungu. allgemeiner Prüfungster⸗ min am Freitag, den 27. Septgmber 1912, nach⸗ Uhr. Offener mit Anzeigefriſt bis zum 16. September 1912. 2616 Wies loch, 4. Sept. 1912. ſtundenplanmäßigen nebſt Zubehör im Ober⸗ in al⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten P 2, 12, Planken. (Abendblatth. Dresdner Bank Filiale MAN NMHEIM Aktienkapital und Reserven Mark 261 000 000. Jobr Dulbeldort. Nil. Gel. ſafga ter iſt zu vergeben. Angebote hierauf ſind verſchloſſen und mit der Aufſchrift„Brötchenliefer⸗ ung“ bezw.„Milchliefer⸗ ung“ verſehen bis läng⸗ ſteus 1057 Moutag, 23. Septbr. 1912, vormittags 11 Uhr im Rathaus N, II. Stock Zimmer Nr. 57 einzu⸗ reichen, woſelbſt zu ge⸗ nannter Zeit die bote geöffnet werden. Auf dem bezeichneten Burean können auch die Liefer⸗ ungsbedingungen, denen ſich der Bewerber mit der Einreichung eines Ange⸗ byts unterwirft, einge⸗ ſehen werden. Die Preisangabe hat in den Angeboten in der Weiſe zu geſchehen, daß bezüglich der Brötchen die Stückzahl bezeichnet wird, die für 1 Mk, geliefert wird, bezüglich der Milch iſt der Preis eines Liters anzugeben. Jeder Bewer⸗ ber hat in ſeinem Angebot alle diejenigenSchulhäuſer ſu bezeichnen, die für ihn n Betracht kommen könn⸗ ten. Die Bewerber um die Lieferung von Milch haben außerdem noch an⸗ zugeben, welches Zuantum pro Tag ſie liefern können. Bewerbungen, welche dieſen Bedingungen nicht entſprechen, können nicht berückſichtigt werden. Wir bemerken noch, daß auch Angebote einzureichen ſind, wenn im Porflahre eine Lieſerung für dieſen Winter in Ausſicht geſtellt wurde. Mannheim, 1. Sept. 1912. Bürgermeiſteramt: von Hollander. Sauter. Mbeiler⸗Jorthildungs⸗ Vertin T 2, 15. Samstag, den 7. ds. 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