*2 Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Mk..42 Wonnement: 70 pfg. monatlich, pro Quartal. Einzel⸗NRr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Neklame⸗Seile.„,.20 Nk. Täglich 2 Ausgaben laußer Sonntag) Beilagen: der Stadt mannheim und Umgebung 5 Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung in Mannheim und umgebung Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Eimtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Handels⸗ und Induſtrie⸗Zeitung für Südweſtdeutſchland; Beilage für Citeratur und Wiſſenſchaft⸗ Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und hauswirtſchaft; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt Anzeigt Telegramm⸗Adreſſe: General⸗Anzeiger Manngeim“ Telephon⸗Nummern: Ditrektton und Buchhaltung 1447 Buchdruck⸗Aibteilung. Redakfiooennn 54. cigenes Redaktionsbureau in Berſin ——— Nr. 467. Mannheim, Montag, 7. Oktober 1912. (Mittagblatt.) Die Antworten der Mächte auf den franzöſiſchen Vorſchlag. * Paris, 5. Oktober. Folgende Antworten auf den Vorſchlag Poincarss ſind bis abends angekommen: Erſtens Rußland: Die Uebereinſtimmung zwiſchen Rußland und Frankreich war bei der Redigierung der Note eine vollſtändige. Zweitens England: In Abweſenheit Sir Edward Greys hat Nicolſon dem franzoöſiſchen Botſchafter Cam⸗ bon erklärt, England ſei einer Kollektivaktion günſtig, aber es ziehe vor, daß dieſe Aktion in Konſtantinopel ſolidariſch von allen Großmächten geführt werde, daß aber die Aktion in den Balkanſtaaten Rußland und Oeſterreich-Ungarn bberlaſſen werde. Drittens Deutſchland: Herr v. Kiderlen ⸗ Wächter hat geſtern den Botſchaſter Julius Cambon empfangen. Er hat eine Einwendung weder in der Sache, noch in der Form gegen den Vorſchlag Poincarés erhoben, aber erklärt, mit Rückſicht auf die Wichtigkeit der Frage dem Kaiſer Vortrag halten zu müſſen. Die Antwort des Kaiſers wird für heute erwartet. Herr v. Kiderlen⸗Wächter hat übrigens ſeine Ueberzeugung, daß die Antwort günſtig aus⸗ fallen werde, nicht verhehlt. Viertens Oeſterreich⸗Ungarn: Bis zur Stunde liegt die Antwort Oeſterreich⸗Ungarns noch nicht vor, aber bei der geſtrigen Unterredung Poincarss mit dem Vertreter Oeſterreich⸗Ungarns, dem Geſchäftsträger Grafen Somſſich, hat, wie hieſige offiziöſe Blätter melden, Poinears den Eindruck empfangen, daß die Ideen der öſterreichiſchen Diplomatie ſich mit jenen Rußlands und Frankreichs in Uebereinſtimmung be⸗ finden. Daraus glaubt die hieſige Regierung ſchließen zu können, daß morgen ſchon die Kollektivſchritte der Mächte im Orient werden beginnen können. Man weiß in dieſem Augenblicke noch nicht, ob Frank⸗ reich und Rußland der von England vorgeſchlagenen Modi⸗ fikation des Verfahrens zuſtimmen, die guf eine Kollektivaltion in Konſtantinopel ſeitens aller Mächte und auf eine ruſſiſch⸗öſterreichiſche Aktion in den Balkanhaupt⸗ ſtädten abzielt. wW. Paris, 6. Okt. Ueber die Stellung Englands zu dem franzöſi⸗ ſchen Vorſchlag wird offiziös gemeldet: Unterſtaatsſekretär Nicolſen hat die Aufmerkſamkeit des franzöſiſchen Botſchaf⸗ ters Paul Cambon auf die darin enthaltenen Worte:„die Verwirklichung der Reformen ſelbſt in die Hand zu nehmen“ gelenkt. Nicolſon findet, daß die engliſche Ueberſetzung einen Sinn habe, welcher über die Abſichten ſeiner Regierung hin⸗ ausgehe. Die engliſche Regierung, welche ſich jetzt auf einen von ihrein früheren Standpunkt verſchiedenen Boden ſtellt, wolle nicht als Bürge für die mazedoniſchen Re⸗ formen auftreten und die Souveränitätsrechte der Türkei ſchonen und dem Artikel 28 des Berliner Ver⸗ trages einen möglichſt begrenzten Sinn geben. Man hofft gleichwohl in Londoner diplomatiſchen Kreiſen, daß das Ein⸗ vernehmen ſich nicht ohne allzu große Mühe werde erzielen laſſen. Der„Temps“ meint bezüglich der Haltung Englands: Die Londoner Regierung hat nur eine Sorge: Kiamil Paſcha, welchen ſie für die Seele des türkiſchen Kabinetts hält, keinerlei Verlegenheiten zu bereiten. Das engliſche Volk ſteht den ſchlimmen Verhältniſſen, unter denen die Balkan⸗ völker leben vollſtändig gleichgültig gegenüber. Die engliſche Vereinigung zum Schutze der Balkanvölker, welche einſt ſo eifrig war, verhält ſich gegenwärtig ganz ſtill. Dieſer Um⸗ ſchwung iſt jedenfalls bemerkenswert. Was die italie⸗ niſche Regierung anlangt, ſo habe dieſe erklärt, daß ſie ſich den in den Balkanhauptſtädten zu unternehmenden Schritten anſchließen werde. Sie werde ſich, ſo lange der Friede nicht geſchloſſen ſei, jeder Schritte in Konſtantinopel enthalten, doch nehme ſie den franzöſiſchen Vorſchlag in ſeiner Geſamtheit an. OLondon, 7. Okt. (Von unſerem Londoner Bureau.) Die Zeitungen ſind heute morgen nicht einig darüber, oh die britiſche Regierung bereits ihre Zuſtimmung zu dem franzöſiſchen Vorſchlage zur Entwirrung der Lage auf dem Balkan gegeben hat oder nicht. Das Friedensprogramm Poincarés iſt am Samstag im hieſigen Auswärtigen Amte mitgeteilt worden und der ſtändige Unterſtaatsſekretär Nicol⸗ Urlaub weilt, ſofort nach der Hauptſtadt zu kommen, was auch geſtern, Sonntag, geſchah. Sir Edward Grey brachte geſtern nachmittag einige Stunden im Downing⸗Street zu und empfing den ruſſiſchen und franzöſiſchen Botſchafter, mit denen er lange konferierte. Die„Times“ behauptet, daß die britiſche Regierung geſtern bereits ihre Zuſtimmung gegeben habe, während einige andere Blätter, unter ihnen die„Daily Telegraph“ und„Daily Graphic“ mitteilten, daß ſich die engliſche Regie⸗ rung noch nicht zu einer Antwort entſchloſſen hätte. Sir Edward Grey habe vielmehr erklärt, daß alle Vorſchläge Frankreichs etwas weiter gehen, als Großbritannien zu gehen entſchloſſen ſei. Deutſchlands Reſerve. W. Berlin, 6. Okt. Die„Nordd. Allgem. Ztg.“ ſchreibt in ihrer Wochenrund⸗ ſchau: Die ruhigere Auffaſſung, wonach die Mobiliſierungen auf dem Balkan nicht unmittelbar den Ausbruch des Krieges bedeuten, behielt vorläufig recht. Ob Ausſicht vorhanden iſt, daß es gelingen könnte, den Krieg ganz verhüten, laſſen wir dahingeſtellt. Nachdem aberl ernſtliche Verhand⸗ lungen der Mächte darüber im Gange ſind, einen even⸗ tuellen Krieg zulokaliſieren, ſo iſt Deutſchland an der Frage nur ſehr indirekt intereſſiert und kann mit Ruhe die gemeinſamen Entſchließungen der beiden nächſtbeteiligten Mächte, Oeſterreich⸗ Ungarn und Rußland, abwarten. Ihrem gemeinſchaftlichen Vorgehen werden ſich die anderen Mächte zweifellos anſchließen. Die Ginwirkung der Großmächte auf die Balkanſtaaten. 5 W. Paris, 6. Okt. Miniſterpräſident Pofncars und Saſonow beſtanden in der geſtrigen Unterredung mit den Gefandten Bulgariens, Griechenlands und Serbiens auf das nachdrücklichſte darauf, daß dieſe Länder Europa Vertrauen ſchenken und nichts unter⸗ nehmen, was nicht wieder gut zu machen ſei, um nicht die Aktion der Mächte unwirkſam zu machen. Die Vertreter Griechenlands, Bulgariens und Serbiens verſprachen, ihren Regierungen von der Unterredung Mitteilung zu machen. — W. Paris, 6. Okt. Saſanow erklärte einem Berichterſtatter, die Forderung der Bulgaren betreffend Mazedonien ſeien zum Teil über⸗ trieben und undurchführbar, z. B. die Forderung, daß Ma⸗ zedonien einem belgiſchen oder ſweizeriſchen Gouverneur ge⸗ horchen müſſe, iſt eine Sache, in die die Türkei nicht ein⸗ willigt und für welche die Großmächte in Konſtantinopel keinerlei Preſſion ausüben werden. Ebenſowenig könne man hoffen, daß ſich die Türkei dazu verſtehen werde, die maze⸗ doniſchen Reformen durch die Vertreter der verſchiedenen Balkanſtagten kontrollteren zu laſſen. Ein Zwiſchenfall an der kürhkiſch⸗ montenegriniſchen Grenze. w. London, 6. Okt. Das Reuter Bureau meldet aus Konſtantinopel: Die Re⸗ gierung erhielt geſtern abend eine Depeſche des Inhalts, daß ſich an der Grenze von Montenegro ein ſchwerer Zwiſchen⸗ fall ereignet habe. Einzelheften fehlten. RKein Ultimatum. OLondon, 7. Okt. Der Wiener Korreſpondent der Times berichtet, die Bal⸗ kanſtaaten hätten ſich nunmehr dahin geeinigt, kein Ulti⸗ matum dan die Türkei zu richten, ſondern nur eine gemein⸗ ſame Note, in welcher Reformen für Mazedonien verlangt werden. Dieſe Kollektivnote ſoll ſowohl den Großmächten, als auch der Türkei übermittelt werden. Inzwiſchen hat die Lage auf dem Balkan inſofern eine Erleichterung erfahren, als die Türkei ſich bereit er⸗ klärte, gewiſſe Reformen auf Grund der Vorſchläge der inter⸗ nationalen Konferenz vom Jahre 1880 einzuführen. Der türkiſche Miniſter des Aeußern beſtätigte geſtern ſpät abends dieſe Abſicht, dem Konſtantinopeler Vertreter der Daily Mail langen ernſt ſei, oder ob ſeine Mobilmachung nur ein Druck⸗ mittel war, um von der Türkei Gebietserweiterungen zu er⸗ preſſen. Die Türkei gewähre jetzt, was die Mächte verlangen. Weiter ſagte der Miniſter, die Pforte habe ſich freiwillig zu dieſem Schritt entſchloſſen, nicht etwa auf das Drängen der Mächte hin, von denen die Türkei keinerlei Noten er⸗ halten habe. Auf der anderen Seite werde natürlich die Mobilmachung der Armee unentwegt fortgeſetzt werden, da dies die Sicherheit des Vaterlandes gebiete. Der genannte Korreſpondent fragte hierauf, ob der Mi⸗ niſter nicht an die Erhaltung des Friedens glaube, worauf N. erwiderte, daß ſolange nicht die Kanonen donnern, immer noch Hoffnung auf Erhaltung des Friedens beſtehe. Scharfe türkiſche Noten. Konſtantinopel, 6. Oktober Die Pforte veröffentlicht den Text zweier an die Mächte im Wege der türkiſchen Botſchaften gerichteten Noten vom 2. und 4. Oktober. Die erſte legt in eingehender Weiſe dar, daß die Mobiliſierung der Balkanſtaaten keine Berechtigung habe, die zweite führt aus, daß, wie die Pforte vorausgeſehen habe, das mündliche Einſchreiten der Mächte bei den Balkanſtaaten nicht den gewünſchten Erfolg erzielt habe. Selbſt wenn der eine oder der andere dieſer Staaten geneigt wäre, den Raf⸗ ſchlägen der Mächte zu folgen, würde er durch die Furcht, das zwiſchen den Staaten geſchloſſene Abkommen zu verletzen, daran gehindert werden. Andererſeits könnte die Ueberreizung der Völker dieſer Länder nur durch drohende Schritte beſänftigt werden. Dieſe Ueberreizung habe natürlich einen Rückſchlag hervorgerufen bei der ottomaniſchen Bevölkerung und Jahren begünſtigten Umtriebe aus der Faſſung gebracht wor⸗ den ſei. Die ottomaniſche Regierung ſei daher bereit, letzte Herausforderung anzunehmen und jeden Angriff auf die Sicherheit des Reiches zurückzuweiſen. Die Lage ſei äußerſt ernſt. Wenn ſich die Mächte zuviel Zeit laſſen ſollten, um ſich über die zu ergreifenden Drohmaßngah⸗ men zu einigen, ſo könnten ſich die Exeigniſſe überſtürzen und die Feindſeligkeiten beginnen, bevor es zu einer Intervention käme. Die Türkei tue ihre Pflicht, indem ſie noch einmal auf verzüglich zu bannen. m. Bukareſt, 7. Oktober (Privat⸗Telegramm.) Hohe türkiſche Offiziere erklären, daß die Türkei keine Ein⸗ miſchung der Müchte zu Gunſten des Friedens wünſche. Die Stunde der Abrechnung ſei gekommen. Die türkiſche Mobil?, machung geht anſcheinend geordnet, aber notgedrungen laug⸗ ſam ihren Weg. Dampfer gingen nach den Dardanellen ab, der Bahn zu bringen. Kriegsvorbereitungen. m. Köln, 7. Oktober, (Privat⸗Telegramm.) Der in den Dardanellen weilende Korreſpondent der „Köln, Ztg.“ übermittelt durch drahtloſe Telegraphie vom Dampfer„Daria“ folgende Depeſche: Von den 12 mobilen Niſam werden zwei vom Armeekorps Rodoſto einſtweilen zur Bewachung der Dardanellen beſtimmt, die anderen 10 für das Heer, wolches ſich um Adrianopel ſammelt. m. Bubapeſt, 7. Oktober. (Privat⸗Telegramm.) Das Rote Kreuz hat ſchon die ausgiebige Entſendung vonn Perſonal und Material für Serbien, Bulgarien und Monte⸗ negro angeordnet und auch die Türkei befragt, ob Hilfe er⸗ wünſcht ſei. Aus Belgrad wird hierher gemeldet, die Wohl⸗ tätigkeitsaktion habe in Belgrad, ſowie in den andern ſerbiſchen Städten bereits eingeſetzt durch Verfügungſtellung bedeutender Geldbeträge durch die Gemeindeverwaltungen für hilfsbedür. tige Angehörige einberufener Soldaten, Reſerviſten und Land. wehrleute. Auch werden bereits Sammlungen für das Heer veranſtaltet. (OD London, 7. Oktober, (Von unſerem Londoner Bureau.) Der Korreſpondent der Daily Chronikle in Belgrad be⸗ wurden von dieſer Stunde an ausſchließlich in den Dienſt der Militärverwaltung geſtellt. Nur der Orientexprozeßzug ſol noch paſſieren dürfen. Die Türkei hat bereits ſämtliche voen vier Teile geteilt, von denen jeder ungefähr 60 000 Mann ſtark iſt. Die türkiſchen Streikräfte gegen Serbien konzentrieren ſich bei Priepolie Die Türkei erwartet, daß die Albaueſen gegen die Serben kämpfen werden, allein den letzten Nachrichten zu⸗ in einer langen Unterredung. Noradunghiam fügte hinzu, ſon bat Sir Edward Grey, der 3. Z. in Northumberland auf daß man jetzt ſehen werde ob Bulgarien es mit ſeinem Ver⸗ folge haben die Albaneſen Priſtrend beſetzt und die kitrkiſchen Behörden verſagt. 1—— Armee, die bereits durch die verbrecheriſchen und blutigen, ſeit die 15 die Gefahren hinweiſe und die Notwendigkeit, dieſelben un um die dortigen Diviſionen nach Rodoſto zur Beförderung mik; richtet, daß um Mitternacht am Samstag aller Eiſenbahnver⸗ kehr über die Grenze eingeſtellt wurde. Die ſerbiſchen Bahnen Serbien herüberführende Straßen verſperrt und durch Flatter⸗ minen unpaſſierbar gemacht. Die ſerbiſche Armee würde in General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagblatt). Maunheim, 7. Oktober. m. Saloniki, 7. Oktober. (Driv.⸗Tel.) Die Verbindungsbahn Saloniki⸗Konſtantinopel erhielt die Weiſung, den Warenverkehr nach Bulgarien einzuſtellen, weil das geſamte rollende Material von Bulgarien für die Mobil⸗ machung verwendet werde. Auch die ſerbiſchen Bahnen wei⸗ gern ſich infolge der Mobilmachung Wagen für Durchgangs⸗ ſendungen einzuſtellen. Nach Meldungen des türkiſchen Grenz⸗ kommandanten herrſcht auf der griechiſchen Seite in den Mili⸗ kärlagern reges Leben. Zahlreiche Truppentransporte träfen ein, ferner 8 Schnellfeuerbatterien. Der Friedensſchluß mit Italien. *Rom, 6. Okt. Die Blätter melden: Der italieniſche Friedensunterhänd⸗ ler Bertolini konferierte in Turin mit Giolitti, der hierauf nach San Roſſorre abreiſte, um mit dem Könige zu beraten. Von dort werde ſich Giolitti nach Rom begeben, um dem Miniſterat zu präſidieren. Die bisherigen italieniſchen De⸗ legaten würden zu offiziellen Friedensunterhändlern beſtellt, ebenſo türkiſcherſeits Seif Eddin Bey, der ſich auf der Reiſe nach Ouchy befindet, während Reſchid Paſcha zwecks Bericht⸗ exſtatung nach Konſtantinopel abgereiſt iſt. Die Blätter folgern hieraus, daß der Friede virtuell geſchloſ⸗ ſen ſei. Wie der Privatkorreſpondent des„Giornale'Italia“ auf Grund verläßlicher Nachrichten aus Ouchy mitteilt, ſoll der Entwurf der Friedensbedingungen den bereits mehrfach publizierten Grundlinien entſprechen und auf der Souveräni⸗ tät Italiens, allerdings unter nichtformeller Anerkennung ſeitens der Türkei, baſieren. Die Nationalliberale Reichstags⸗ fraktion in Heidelberg. (Eigener Bericht.) OHeidelberg, 6. Oktober. Aus Anlaß der Tagung der Nationalliberalen Reichstags⸗ fraktion fand am Samstag abend im Feſtſaale der Stadthalle unter Mitwirkung einer größeren Anzahl Herren und Damen, die ſich in den unterhaltenden Teil teilten, ein großes Bankett ſtattt, das von über 1500 Perſonen beſucht war. Nach einigen einleitenden Muſikſtücken und Liedervorträ⸗ gen eröffnete Univerſitätsprofeſſor Dr. Oncken gas Feſt und hieß die Reichstagsabgeordneten ſowie die Feſt⸗ teilnehmer im Namen des Nationalliberalen Vereins Heidel⸗ berg herzlich willkommen. Der Redner gab der Vermutung Ausdruck, die Reichstagsabgeordneten hätten ſich deshalb Hei⸗ delberg als Tagungsort gewählt, weil dieſe Stadt ſchon von jeher eine Pflanzſtätte des nationalen und des liberalen Ge⸗ danken geweſen ſei. Unter dem Vorſitz Rudolf von Ben⸗ nigſens habe im Jahre 1861 hier der Nationalverein getagt. Damals wurde hier eine neue liberale Partei inſofern gegrün⸗ det, als die alten liberalen Parteien in Deutſchland die natio⸗ nalen Aufgaben nicht mit der Schärfe betont haben, mit der die nationalliberale Partei dies jetzt tue. Im Jahre 1884 ſei dann in Heidelberg das Heidelberger Programm auf⸗ geſtellt worden und zwar unter Führung Miquels. Hier haben die deutſchen Parteifreunde noch einmal einen Schritt unter⸗ nmommen, um den Liberalismus alten Stils mit neuem Inhalt zu erfüllen. Wenn man überhaupt auf die Vergangenheit zu⸗ vlickblicke, ſo könne man ſagen, daß man in Heidelberg auf dem klaſſiſchen Boden der nationalen und liberalen Ideen ſtehe und darum vertrauen die nationalliberalen Wähler, daß ſich der genius loci in den folgenden Tagen bemerkbar machen werde. Der Redner verbreitete ſich dann über die gegenwärtige politiſche Lage und betonte dabei die Notwendigkeit einer nationalen und liberalen Mittelpar⸗ tei, wie ſie die nationalliberale Partei ſei. Eine ſolche Mit⸗ telpartei könne in verſchiedenen Situationen verſchieden ſein müſſen; die Zuſammenſetzung des Reiches bringe es mit ſich, daß ſogar zur gleichen Zeit an verſchiedenen Stellen in ver⸗ ſchiedenen Zentren des politiſchen Lebens die Tendenz ver⸗ ſchieden ſein könne. Eine Politik, wie ſie z. B. gegenwärtig in Baden notwendig ſei, könne nicht von heute auf morgen auf das Reich übertragen werden und es wäre unpolitiſch, wenn man die badiſche Taktik einem Staatskörper einimpfen wollte wie z. B. dem Königreiche Preußen. Der Nation wollen ſich die Nationalliberalen unterordnen und um der ganzen Nation Willen wollen ſie auch die Nationaliſierung der heute dem Staate nochabgewendeten Klaſſen und Gruppen zu fördern ſuchen, ſo langwierig und ſo ſchwierig zu Zeiten der Prozeß auch verlaufen möge. Den Be⸗ ſtrebungen des gleichzeitig in Heidelberg tagenden Kongreſſes für internationale Verſtändigung wünſcht der Redner im Na⸗ men der Partei beſten Erfolg und ſchließt ſeine Ausführungen mit einem Hoch auf den deutſchen Kaiſer und unſern Groß⸗ herzog. Nach einer kurzen Pauſe betrat der Chef der Nationallibe⸗ ralen Partei des Großherzogtum Badens, Herr Geheime Hof⸗ rat, Landtagsabgeordneter Rebmann das Podium und hielt eine längere, oft von toſendem Beifall unterbrochene Anſprache; ſchon bei ſeinem Erſcheinen wurden dem Redner lebhafte Ovationen zu teil. Er führte etwa dem Sinne nach aus: Den Männern, die die deutſchen nationalliberal geſinnten Wähler mit dem höchſten Ehrenamt betraut haben, entbiete ich im Namen der Nationalliberalen Partei unſeres Landes und der Fraktion unſeres Landtages herzlichen und freudigen Will⸗ komm. Wir leben in einem Lande, das durch ganz Deutſch⸗ land hindurch in großen und kleinen Dingen einen beſonderen Ruf hat, und die Politik, die wir hier in Baden treiben, in unſerer Partei und in unſerer Fraktion, iſt weit davon ent⸗ fernt, ſich der allgemeinſten und ungeteilteſten Billigung zu er⸗ freuen. Es gibt allerlei Männer und Richtungen, die uns Ratſchläge und Winke zu erteilen verſuchen und die glauben, daß ſie uns auf den rechten Weg zu bringen haben von rechts und von links.(Heiterkeit.) Fürchten Sie nicht, daß ich Ihnen am heutigen Tage die feſtliche Stimmung mit ſchweren Gedan⸗ ken belaſte. Ich will Ihnen nur die Verſicherung geben, daß das, was wir in Baden getan haben und tun, aus keinem anderen Herzen kommt, als aus einem vaterländiſchen, aus dem vollen Empfinden der ſchweren Pflicht⸗ erfüllung und der Verantwortung, die wir uns und dem Lande gegenüber zu tragen haben.(Lebhafter Bei⸗ .) Gerade weil wir in nationalen und liberalen Fragen unſer Gewiſſen rein fühlen, ſind wir bereit, auch die volle Ver⸗ antwortung mit frohem Herzen zu tragen.(Beifall.) Vor einem halben Jahrhundert war das ganze Volk erfüllt von dem einen großen Gedanken: Wir müſſen ein großes, eini⸗ ges deutſches Vaterland haben und dazu müſſen wir die Fran⸗ zoſen ſchlagen.(Heiterkeit.) Das hat damals der Wärme, mit der wir an unſerem Vaterlande hingen, einen beſonders hohen Grad gegeben. Nun ſind an Stelle dieſes großen einen Zieles viele, viele kleine getreten, deren Hintergrund aber immer wie⸗ der der eine Gedanke an unſere nationalen und liberalen Gü⸗ ter bildet. Aber unter wieviel Schutt muß man dieſe gelegent⸗ lich hervorholen und wie ſchwer iſt das geworden, was uns an Tagesaufgaben zuwächſt und wie ſchwer iſt der öffentliche Ap⸗ parat geworden, mit dem wir unſere öffentliche Arbeit heute machen müſſen. Es iſt das ein Zeichen der Uebergangs⸗ zeit, daß ſich ſo viele andere nichtpolitiſche Aufgaben in den Vordergrund drängen ſollen und vielleicht iſt es der Staat ſelbſt geweſen, der ſie in den Vordergrund geſchoben hat und der unſere Volksgenoſſen gezwungen hat, auch in anderen als politiſchen Organiſationen ſich zuſammenzufinden. Es iſt die ſoziale Geſetzgebung vielleicht die größte Tat, die un⸗ ſer noch junges, deutſches Vaterland getan hat. Dieſe Geſetz⸗ gebung iſt in die Köpfe unſerer Arbeitermaſſen eingedrungen und hat ſie in Organiſationen geradezu hineingehämmert, ſo daß wir uns manchmal wundern über die Kraft, die in dieſen Organiſationen lebendig wird. Gerade in dieſen Tagen haben wir einen weiteren Schritt gemacht mit der Verſicherung der Privatbeamten. Hier wird eine neue Schicht un⸗ ſeres Volkes hineingeſchoben in die Teile des Wirtſchaftslebens, das ſich auf politiſchem Gebiete abſpielt; wieder wird ein Teil unſeres Volkes gezwungen, ſich zunächſt von wirtſchaftlichen Geſichtspunkten aus zu organiſieren. Sonderintereſſen einer beſtimmten Gruppe ſind es, die hier zu vertreten ſind. Machen wir uns kein Hehl daraus, daß darin eine große Gefahr liegt für die volitiſchen Parteien und daß dieſe mehr als je die Aufgabe und die Verpflichtung haden, Tag für Tag an der politiſchen Erziehung des Volkes zu arbeiten, wenn wir voran kommen und unſer Ziel erreichen wollen. Eine große gewaltige Aufgabe iſt es, die hier gelöſt werden muß und an die wir alle Kräfte ſetzen müſſen, wenn wir ſie löſen wollen. Und nun ſehen wir die Männer unter uns, die in erſter Linie berufen ſind, die Gedanken in die Tat umzuſetzen: die Frak⸗ tion des Reichstages iſt hier beiſammen. Wieviel Tadel und welcher Kritik ſind ſie ausgeſetzt. Sind ſie unter ſich einig, ſo heißt es: Das iſt eine blöde Hammelherde!(Stürmiſche Heiterkeit.) Machen ſie von dem höchſten Recht des Deutſchen von der Ausbildung ſeiner Individualität Gebrauch, dann iſt erſt recht Feuer auf dem Dach und die öffentliche Meinung fällt über ſie her und beſchuldigt ſie der Unfähigkett. Gehen Sie ihre Wege gerade aus, dann heißt es: Das iſt eine ſtarrköpfige Geſellſchaft(Heiterkeit), die den Forderungen des Tages nicht gerecht werden kann und wenn ſie den Forderungen des Tages gerecht werden und etwas hinzulernen, dann heißt es: Das iſt die Fraktion Drehſcheibe.(Lebhafte Heiterkeit.) Keinem kön⸗ nen ſte es recht machen. Sie müſſen die Kritik über ſich er⸗ gehen laſſen in dem Bewußtſein, daß zu Hauſe ein paar tau⸗ ſend Wähler warten, die ſie nachher auf den Seziertiſch legen und prüfen, ob ſie auch die Intereſſen eines jeden einzelnen gefliſſentlich vertreten haben. Es iſt nicht ganz einfach, Reichs⸗ tagsabgeordneter zu ſein.(Zuſtimmung.) Es gehört eine dicke Haut dazu.(Zuſtimmung.) Wir haben es erlebt, daß in der kurzen Zeit, ſeit ſie beiſammen ſind im Reichstag, daß die öffent⸗ liche Meinung ſchon recht unglimpflich mit ihnen umgegangen iſt. Ich darf Sie nur daran erinnern, an die allererſten Tage des Reichstages, als es galt, dieſer allerhöchſten Körperſchaft ein Haupt zu küren. Was mich heute beſonders bewegt, ſind die Gefühle freu⸗ digen Dankes darüber, daß die jetzige Reichstagsfraktion in allen Dingen die Grundgedanken unſerer Partei in allen politiſchen Fragen hoch und heilig gehalten hat. Wir kennen keinen Anlaß, Ihnen vorzuwerfen, daß Sie dieſe verletzt hätten. Und ſo dürfen wir Ihnen heute unſere heiligſten Gü⸗ ter und Ideale für die Zukunft anvertrauen, die hohen und heiligſten Ideale Partei, die gleichzeitig auch die höchſten und heiligſten Gedanken unſeres Volkes ſind. Möge Ihnen die ſchwere Aufgabe leicht werden! Sie aber, meine Damen und Herren fordere ich auf, mit mir zu rufen: Die Nationalliberale Fraktion des Reichstages und ihre Füh⸗ rer ſie leben hoch, hoch, hoch!(Stürmiſcher, langanhaltender Beifall!) f Die Feſtverſammlung ſang das ſchöne deutſche Lied„Laßt tönen laut den frohen Sang“, die Kapelle ſpielte eine Phantaſie aus dem„Freiſchütz“, worauf der Führer der Nationalliberalen Partei des Reiches und Vorſitzendeß der Nationalliberalen Reichstagsfraktion, Herr Reichstagsabgeordneter Baſſermann folgende längere Ausführungen machte: Die Nationalliberale Reichstagfraktion hat ſich heute in Heidelberg zuſammengefunden und mehr als die Hälfte unſeres Fraktionsbeſtandes hat ſich heute hier vereint. Sie haben uns herzlich in dieſen Räumen begrüßt für den Heidelberger Verein und die Landesvartei; ich ſpreche Ihnen dafür meinen herz⸗ lichſten Dank aus. Mein ſehr verehrter Freund Rebinann hat in trefflicher Schilderung das Los der Abgeordneten ſoeben vorgetragen; ich habe ihm eigentlich recht wenig hinzuzufügen. Es iſt ja die Arbeit und die Mühe der Parlamentarier der Ge⸗ genwart größer geworden, als ſie in früherer Zeit war. Schwe⸗ rer und mühſamer wird das Leben des Parlamentariers und die Zeiten, in denen man abends um 5 Uhr das Reichstags⸗ gebäude verlaſſen konnte, um für den Reſt des Tages ſein eigener Herr zu ſein, ſind längſt vorüber; bis tief in die Abend⸗ ſtunden hinein und oft bis in die Nachtſtunden hält der parla⸗ mentariſche Dienſt die Abgeordneten an. Die Arbeit iſt müh⸗ ſamer geworden, die Fülle der Aufgaben iſt größer geworden als zuvor. Es iſt daher kein Wunder, wenn ſich der Ab⸗ geordnete auf die Ferien freut, wie ein Gymnaſiaſt, wenn er wieder zurück darf in ſein Haus, wenn er ausruhen darf von dem ſehr lebhaften Treiben. Wenn einer jahrelang im parla⸗ mentariſchen Leben drinſteht, dann merkt er, wie dieſes Leben auch weiter geht in den Tagen der Ruhe und wie er auch in den Ferien nicht los kommt von den politiſchen Gedanken, vielleicht auch deshalb weil die Urwähler es recht lebhaft ver⸗ langen, daß der Abgeordnete in ſtändiger Fühlung mit ſeinem Wahlkreis bleibe. Eines werden Sie mir zugeben: Wenn eine Reichstags⸗ fraktion ſo mitten in den Ferien den Drang hat, ſich zuſam⸗ menzufinden, dann müſſen ſich die einzelnen Mitglieder der Fraktion eng geſchloſſen haben; ſie können es nicht aushalten, ſolange allein zu ſein.(Heiterkeit.) Das dürfte ſo ziemlich der beſte Beweis dafür ſein, daß das nicht richtig iſt, was in der Gothaer Zeitung über die Nationalliberale Reichstagsfraktion jüngſt zu leſen ſtand, nämlich, daß ihre Mitglieder wie Hund und Katzen leben. Nicht nur das Programm eint uns, ſondern es ſind darüber hinaus Gefühle der Freundſchaft und Zuſammengehörigkeit wach vaterländiſchen geworden und halten auch Stand.(Lebhafter Beifall.) Das iſt im Intereſſe der Fraktion und der Partei gewiß eine zu begrüßende Tatſache.(Zuſtimmung.) Wir finden nus zuſammen in Alt⸗Heidelberg, in der alten Hauptſtadt des letzten Rheiniſchen Kurfürſtentums, an der tau⸗ ſende und abertauſende Studenten hängen mit ihrem ganzen Herzen. Wir haben uns gefunden in dieſem ſchönen Badner⸗ land, unſerem Heimatland. Es lohnt ſich wohl, einen kur⸗ zen Blick zu tun in die BadiſcheGgeſchichte, ſeitdem ſie die Ge⸗ ſchichte eines erwachten Volkes geworden iſt, dem das Stigma der nationalen und liberalen Politik aufgeprägt iſt. Der Wunſch, eine Badiſche Verfaſſung zu bekommen, war in den erſten 20 Jahren des hinter uns liegenden Jahrhunderts wach geworden. Männer wie Freiherr von Liebenſtein und mein Großvater verbreiteten dieſen Gedanken. Die Schaffung der badiſchen Verfaſſung war die erſte liberale Phaſe. Es war eine Glanzzeit des badiſchen Liberalismus, die unter einem genialen Führer wie Freiherr von Liebenſtein und Männer wie Rotteck dahinzog. Weiter wäre zu nennen das Jahr 1848. Da muß man nicht nur denken an jene revo⸗ lutionäre Bewegungen, nein wir wollen denken an jene hohe nationale Begeiſterung, die damals durch das Land ging. Auch mit Heidelberg iſt jene Bewegung verbunden. Im Jahre 1847 fanden ſich an der Bergſtraße eine Reihe patrioti⸗ ſcher Männer zuſammen, die erſtmals den deutſchen Gedanken predigten. Ein Dutzend Jahre ſpäter: 1860. Wie herrlich iſt in dieſen Zeiten der liberale Gedanke aufgeblüht im badiſchen Lande. Ich erinnere an die Oſterproklamation des verſtorbenen Großherzogs. Als liberale Errungenſchaften können noch verzeichnet werden in jener Zeit eine moderne freie Schulgeſetzgebung, die Einführung der welt⸗ lichen Schulaufſicht; dieſe Errungenſchaften gaben Baden den Namen Muſterländle. Die Männer Eckart, Lamey, Stabel und Kiefer waren bemüht, die Mainbrücke von Baden aus zu ſchlagen, ſie arbeiteten auf ein einiges großes Deutſches Reich mit der Preußiſchen Spitze hin. Wir ſehen dann den Nationa⸗ len Gedanken nach dem Kriege von 1866 immer weiter ſchreiten. Es kam dann das Jahr 1871, in dem unſer verſtorbener Groß⸗ herzog das Hoch auf den erſten deutſchen Kaiſer ausbringen konnte. Wenn wir auf dieſe Glanzzeiten in der Geſchichte zu⸗ rückſchauen, ſo können wir wohl ſagen: Wir ſind ſtolz darauf, daß gerade hier in Baden der nationale Charakter und die libe⸗ rale Arbeit immer weiter fortſchritten. Der Redner gab dann einen kurzen Ueberblick über die Ge⸗ ſchichte der nationalliberalen Reichstagsfraktion und beſchäf⸗ tigte ſich dann ſehr eingehend mit dem Heidelberger Programm. Infolge der Stellungnahme der Nationalliberalen zu den zwel Problemen, die Fürſt Bismarck damals in die Zeit warf, Schutzzoll und Staatsſozialismus, war Uneinig⸗ keit in die Reihen der Nationalliberalen getreten. Eckart, Kiefer, Bürklin und Lamey, ferner Männer aus Bayern und Württemberg fanden ſich im Jahre 1884 in Heidelberg zuſam⸗ men und berieten über die Wege, die gegangen werden müſſen um aus dieſen Verhältniſſen herauszukommen. Dies iſt ihnen auch gelungen. Wenn man ſich jene Verhandlungen vergegen⸗ wärtigt, ſo muß man ſagen, ſie waren ein Bekenntnis zur Bismarckſchen Politik, der Wunſch, die Fühlung herzuſtellen zwiſchen Bismarck und den Nationalliberalen, das Bekenntnis zur Bismarckſchen Sozialpolitik. Der Berliner Parteitag hat dann die Anſchauungen, die hier im Jahre 1884 zutage getreten waren auch gebilligt. In all den Jahren findet man das Eine: Neben dieſem Bekenntnis zur Bismarckſchen Politik immer wieder die ſcharfe Betonung des liberalen Charakters der Partei. Der Beſtand der Reichstagsfraktion hat verſchiedene Verände⸗ rungen erfahren, ſeit dem Jahre 1898 iſt er ſo ziemlich immer gleich, aber die Partei hat ſeit dieſem Jahre ihre Stimmenzahl um rund 700 000 vermehrt, ſie hat damit den Beweis ihrer Kraft geliefert. Ich habe die Toten⸗Glocken der Nationalliberalen Partei ſchon ſehr oft läuten hören, aber die, die den Strang zogen, waren nicht die berufenen Küſter, die Kreuzzeitung, die Kölniſche Volkszeitung u. linksſtehende Blätter zum letzten Male erſt wieder im Jahre 1912. Wenn wir die Frage ſtellen, ob die Nationallib. Partei noch eine Exiſtenzberechtigung hat, ſo glaube ich, können wir dieſe Frage mit einem vollen und offenen Ja beantworten. (Lebhafter Beifall.) Schärfer als je dringen in dieſer politiſch⸗ ſchwierigen Zeit die nationalen Gedanken in den Vordergrund; ſie ſchieben ſich ſo ſtark an die Oberfläche, daß gar manche andere Frage darüber ihre Bedeutung verliert. Die große nationale Sorge, die Sorge um die Zukunft iſt heute ſo gewaltig und erfüllt jeden von uns derart, daß die Opferwillig⸗ keit in nationalen Dingen jeden durchdringt, der überhaupt noch national empfindet. Ich meine, in einer ſolchen Zeit muß eine Partei wie die unſere noch eine Zukunft haben. 125 Wir können ſtolz ſein auf das, was wir erreicht haben. Was wir gewollt, was wir gepredigt, was wir vor den Maſſen immer wieder vorgetragen: Deutſchland muß darauf bedacht ſein, daß eine kräftige Wehr da iſt zu Waſſer und zu Lande, iſt heute gewiſſermaßen Gemeingut aller bürger⸗ lichen Parteien.(Sehr richtig!) Die Erkenntnis, daß in den Intereſſen unſere Nation einig ſein muß, iſt dank der erzieheriſchen Wir⸗ kung der nationalliberalen Partei in den weite⸗ ſten Schichten des Deutſchen Volkes die allgemeine Meinung geworden. Daß wir in dieſer Richtung einſetzen durften, als die Erzieher des deutſchen Volkes, wird jeden von uns ſtolz machen. Und der e ee liberale Gedankʒʒ hat der ſeine Bedeutung verloren? Kann ein Staat beſtehen, wenn in einſeitiger Weiſe Klaſſenintereſſen über das Volk 90 ſtellt werden? Iſt in einer ſolchen Zeit nicht eine Partei not⸗ wendig, die verſucht, zwiſchen den Berufsintereſſen zu vermit⸗ teln und auf ihre Fahne das allgemeine Wohl geſetzt hat? Das iſt unſere Parole geweſen und wird unſere Parole ſein für alle Zukunft.(Lebhafter Beifall.) Iſt nicht eine Partei notwendig, die frei von jeder Voreinge⸗ nommenheit ſich dagegen wendet, daß alles konfeſſionaliſiert wird? (Bravol) Wir, die wir hierhergekommen ſind, ſind erfüllt von Pflichterfüllung und der Größe unſerer Aufga⸗ ben.(Bravol) Wir vertrauen auf die Zukunft und die Werbekraft unſeres Programms, weil die Wahr⸗ heiten, auf die unſere Partei und unſer Volk baut, ewig ſind. National muß ein Volk ſein, wenn es ſich halten will in dieſem ſcharfen Kampf eder Völker untereinander; liberal muß ein Volk ſein, wenn es verhindern will, all die Gegenſätze, die auftauchen aus konfeſſionellem Streit und harten und erbitterten Kämpfen der Klaſſe. National und Liberal! Nicht der Partei wegen wol⸗ len wir dies ſein, ſondern weil wir überzeugt ſind, daß dieſe beiden großen Gedanken fördernd ſind für unſer Volk. Wir fechten nicht für unſere Partei, wir fechten für unſer liebes, deutſches Vater⸗ — 5 land. beutſd 9 der V ſagsw all je und d Hoch weſen 2 eHrri Klavi raſcht allgen Leime mülle fällig. delber oberte ſchen Muſi durch 8 Rat! tigu alle 4 ner b berge 1 ſtatt, wär ſchwe dieſe Im der 7 Gefri ſofor! der 6 ſchaft genhe 9 Feſt 40 R ralen Rat! becke bon man länge ſchich⸗ jetzige und Reich rat 2 ſchaft Natit 8 würt Dieſe liber. Frau Sein Itags Reich der 2 Dank ſer und das! berſa 5 Zuſa Beiſc dann * re eer e erer ee reererelce Mannheim, 7. Oktover. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagblatt) 3. Semr. — land. Zum Schluſſe bitte ich Sie einzuſtimmen in den Ruf: Unſer heutſches Vaterland lebe Hoch, Hoch, Hoch! Nach der weiteren Abwicklung des Programms, gegen Schluß der Veranſtaltung, ſprach der Vertreter des 12. Badiſchen Reichs⸗ ſugswahlkreiſes, Herr Geh. Regierungsrat Dr. Beck all jenen, die zum guten Gelingen des Abends beigetragen hatten und der Bürgerſchaft von Heidelberg herzlichen Dank aus. Sein Hoch galt der Stadt Heidelberg und ihrer Bürgerſchaft. Die An⸗ weſenden ſangen hierauf das alte Lied:„Alt⸗Heidelberg du Feine“. Von den Darbietungen ſeien erwähnt die Liedervorträge des ehrrn Dr. Nacke⸗Kirchheim, den Herr Muſikdirektor Radig am Klavier feinfühlig begleitete. Stadtverordneter Kramer über⸗ raſchte die Anweſenden mit Vorträgen in Pfälzer Mundart, die allgemeinen Beifall fanden. Der Sängerbund des Zementwerkes Leimen krug unter der Leitung des Herrn Werkführer Ziegel⸗ müller⸗Nußloch mehrere ſtimmungsvolle Chöre vor, die ſehr bei⸗ fällige Aufnahme fanden. Die Damenriege des Turnvereins Hei⸗ delberg⸗Neuenheim gab glänzende Proben ihrer Kunſt und er⸗ oberte ſich dadurch die Gunſt der Feſtverſammlung. Den muſikali⸗ ſchen Teil hatte der Orcheſterverein Heidelberg(Leitung: Herr Muſikdirektor Otto Koch) übernommen und zu aller Zufriedenheit durchgeführt. Das Bankett nahm einen herrlichen Verſauf. Zweiter Tag. Heute vormittag fand unter Führung des Herrn Geheimen Rat Prof. Dr. von Oechelhäuſer⸗Karlsruhe eine Beſich⸗ kigung des Heidelberger Schloſſes ſtatt, an der faſt alle Reichstagsabgeordneten mit ihren Damen teilnahmen. Fer⸗ ner beteiligten ſich an dieſer Beſichtigung weite Kreiſe der Heidel⸗ berger Partei. Um ½2 Uhr fand dann im Leſeſaal der Stadthalle eine Sitzung der Nationalliberalen Reichstagsfraktion ſtatt, die ſich in erſter Linſe mit der gegenwärtigen Lage der ans⸗ wärtigen Politik und mit der auf dem deutſchen Volke ſchwer laſtenden Lebensmittelteuerung beſchäftigte. Ueber dieſe beiden Punkie wurde eine eingehende Ausſprache gepflogen. Im Anſchluß hieran wurde beſchloſſen hinſichtlich der Prüfung der Frage der Wichtigkeit und Notwendigkeit der Einführung des Gefrierfleiſches eine beſondere Kommiſſion einzuſetzen, die auch ſofort gewählt wurde. Weiter wurde auch beſprochen die Wirkung der Einführung von Gefrierfleiſch auf die einheimiſche Landwirt⸗ ſchaft. Im übrigen betrafen die Verhandlungen interne Angele⸗ genheiten der Fraktion. An dieſe ernſten Beratungen ſchloß ſich nachmittags 2 Uhr ein Feſteſſen im Ballſaale der Stadthalle, an dem ſich außer den 40 Reichstagsabgeordneten die Führer der badiſchen nationallibe⸗ ralen Parkei, Geh. Hofrat Rebmann, Landtagsabg. Dr. Koch, Geh. Rat von Oechelhäuſer, Geh. Rat Dr. Tröltſch, Rechtsanwalt Thor⸗ becke und außerdem die Vertreter der Nationalliberalen Parkei bon Heidelberg beteiligten. Reichstagsabgeordneter Baſſer⸗ mann eröffnete den Reigen der Anſprachen und brachte nach längeren Ausführungen, die ſich anknüpften an die deutſche Ge⸗ ſchichte, an die Zerſtörung des Heidelberger Schloſſes und an die jetzige Politik des Auslandes ein Hoch auf den Deutſchen Kaiſer und auf den Großherzog aus. Der Vertreter des Heidelberger Reichstagswahlkreiſes, Reichstagsabgeordneter Geh. Regierungs⸗ rat Beck begrüßte die Gäſte im Namen der Heidelberger Bürger⸗ ſchaft und ſchloß mit einem Hoch auf den bewährten Führer der Nationalliberalen Partei. Reichstagsabg. Liſt Reuflingen überbrachte die Grüße der württembergiſchen Parteifreunde und tvaſtete auf die Damenwelt. Dieſen Trinkſpruch erwiderte der Führer der Badiſchen National⸗ liberalen, Geh. Hofrat Landtagsabg. Rebmann im Namen der Frauen und dankte dabei für die den Damen gezollte Anerkennung. Sein Hoch galt der Nationalliberalen Partei des Reiches. Reichs⸗ Itagsabgeordneter Held feierte die Schönheiten Heidelbergs. Reichstagsabg. Wamhoff gedachte in einer ausgezeichneten Rede der Veranſtalter der Feſtlichkeiten und übermittelte ihnen den Dank der Reichstagsfraktion. Geh. Rat Prof. v. Oechelhäu⸗ ſer dankte zum Schluſſe im Namen der Gäſte für die Einladung und ließ ſeine Worte in ein begeiſtert aufgenommenes Hoch auf das deutſche Vaterland ausklingen. Stehend intonierte die Feſt⸗ berſammlung die Deutſche Hymne. Nach Schluß des Eſſens begab man ſich zu einer zwangloſen Zuſammenkunft in die Stadthalle. Heute abend folgt zwangloſes Beiſammenſein der Parteifreunde im„Artushof“. Morgen folgt dann der im Programm vorgeſehene Ausflug auf den Königuhl. Freiſinn und Getreidezölle. Der ſeitherige Verlauf des Parteitages der Fortſchritt⸗ lichen Volkspartei hat ein hervorſtechendes Eegebnis gehabt in den Verhandlungen des Samstag über wirtſchaftliche Fragen. Rein politiſch angeſehen läßt ſich dieſes Ergebnis alſo formu⸗ lieren: die Freiſinnigen werden immer natio⸗ nalliberaler. Wir haben in den letzten Jahren beobach⸗ tet, wie ſie in Fragen nationaler Wehrpolitik und Kolonial⸗ politik ſich ſchrittweiſe nationalliberaler Auffaſſung näherten; geſtern nachmittag konnte in einer allgemeinen Verſammlung NRaumann unter toſendem Beifall warme imperialiſtiſche Töne anſchlagen, und der Boden war ihnen hier ſo aufnahme⸗ bereit wie er es jüngſt in Stuttgart geweſen, die Fortſchritt⸗ liche Volkspartei beſitzt einen Propheten des Imperialismus und applaudiert ihm, wo er erſcheint, gewiß um ſeiner leuchten⸗ den Perſönlichkeit willen zunächſt, dann aber ſicher auch wegen ſeiner Gedanken, die ſich nicht fern den imperialiſtiſchen Ge⸗ nken der nationalliberalen Partei halten; Naumann hat ſie längſt verkündet, daß ſie nun breite Aufnahme finden int Links⸗ lüberalismus das iſt die entſcheidende Wendung. Und nun kommt auch die Wendung in der Wirtſchaftspolitik. Die Debatten des Samstag ſind in dieſer Hinſicht ganz un⸗ gemein lehrreich. Der reine Freihandelsſtandpunkt, die radikale thebretiſche Forderung der Beſeitigung aller Schutzzölle— ſie ſind verlaſſen und aufgegeben. Es kam die Forderung der Ermäßigung der Gectreidezölle und Beſchränkung der Einfuhrſcheine auf dieſelbe Fruchtart Sie war das Kern⸗ ſtück der Reſolution Gothein, die dieſem Parteitag vorgelegt wurde. Herr Gothein⸗Breslau empfahl ihre Annahme auch im Intereſſe der deutſchen Bauern. Der Gang der Debatte iſt dann der geweſen, daß Gothein eine Reihe von Rednern zuſtimmte und daß ihm mehrere Landwirte ent⸗ gegentraten, ſo hat der Gutsbeſitzer Zielke ſich gegen die Er⸗ mäßigung der Getreidezölle und Beſeitigung der Einfuhrſcheine gusgeſprochen, eine einſeitige Ermäßigung der Getreidezölle ſei ein Unrecht gegen den Landwirt, die Prograumforderung des Abbaues der Getreidezölle hindere den Landwirt am Eintritt in die Volkspartei. Und ähnlich Landtagsabg. Zink⸗ Gundelfingen. Schließlich iſt nach langem und heißem Wort⸗ rung angenommen, der Kardinalpaſſus, der die Forderung der Ermäßigung der Getreidezölle und der Beſchränkung des Ein⸗ fuhrſcheinſyſtems enthält, iſt nicht zur Entſcheidung gebracht worden, eine große Mehrheit hat beſchloſſen ihn der zu bildenden Agrarkommiſſion zu überweiſen, deren Insleben⸗ treten an ſich ja ſchon beweiſt, daß der Freiſinn in der Agrar⸗ politik nicht mehr mit den alten Rezepten glaubt auskommen zu können. Man vergegenwärtige ſich: die Partei des ehemaligen Freihandels hält unter der Einwirkung der Forderungen der Landwirtſchaft es mit ihren Parteiintereſſen für unverträglich, auch nur einer Ermäßigung der Getreidezölle klar und offen das Wort zu reden, ſie vermeidet eine entſchiedene Stellung⸗ nahme und erklärt auf ihrem Parteitag, dieſe Frage erſcheint vom Standpunkt der Landwirtſchaft wie vom Standpunkt des Parteiintereſſes ſo unentſchieden und heikel, daß wir ſtatt theoretiſche Forderungen aufzuſtellen, ſicherer gehen, wenn wir die Frage erſt einmal gründlich unterſuchen und die Entſchei⸗ dung vertagen. Um Kredit bei der Landwirtſchaft zu bekommen, verſchwindet die Frage der Ermäßigung der Getreidezölle auf längere Zeit in dem wohltuenden Dunkel der Agrarkommiſſion: man wird der Landwirtſchaft den guten Willen zeigen. Wie immer nun dieſe Kommiſſion entſcheidet, praktiſch läuft dieſe charakteriſtiſchſte Entſcheidung des zweiten volksparteilichen Parteitages, oder beſſer Vermeidung einer Entſcheidung, auf das Anerkenntnis hinaus, daß die deutſche Landwirtſchaft, auch der deutſche Bauer, des Getreidezolles in der heutigen Höhe auf abſehbare Zeit nicht entraten kann, und damit auf eine nur noch ſchwach verklauſulierte Anerkennung des Syſtems des Schutzes der nationalen Arbeik, das unter der ſtarken Mit⸗ wirkung der nationalliberalen Partei gegen die nicht minder ſtarke Oppoſition der Linkslibera⸗ len und Sozialdemokraten begründet wurde. Daß die Volks⸗ partei nicht einmal mehr einer allmählichen Abtragung dieſes Syſtems offen und entſchieden das Wort zu reden wagt, das bedeutet eine entſchiedene Wendung in der Wirtſchaftspolitik des Freiſinns und eine erfreuliche Rechtfertigung der nationalliberalen Wirtſchaftspolitik, die ja gerade von unſern Nachbarn zur Linken ſehr oft ange⸗ fochten wurde. Ein freiſinniger Parteiſekretär— nicht allzuweit vom Tagungsort des II. volksparteilichen Parteitages— hat vor nicht allzulanger Zeit das ſtarke Wort geſprochen, um die Gel⸗ tung der nationalliberalen Partei beim deutſchen Landwirt ſtehe es miſerabel. Nun macht ſich der Linksliberalismus auf um die Gunſt der deutſchen Landwirte zu werben mit einer zwar noch bedingten, aber doch ſchon hinreichend deutlichen Annäherung an die nationalliberale Wirtſchaftspolitik!l Es ſcheint faſt, als ob jenes ſtarke Wort des freiſinnigen Partei⸗ ſekretärs bei den eigenen Parteigenoſſen nicht lauter gläubige Seelen gefunden habe. Der deutſche Bauer wird finden, daß er gut und richtig entſchied, als er beſchloß der nationalliberalen Partei in Gegen⸗ wart und Zukunft die Treue zu halten, wo er ſieht, wie auch die Volkspartei, um Landwirte in ihre Kreiſe zu ziehen, ſich allmählich dem gemäßigten agrariſchen Schutzzoll nähert, ohne allerdings ſchon pupillariſche Sicherheit geben zu wollen(daher die Agrarkommiſſion!), dem Schutzzollſyſtem, das die Landwitte nicht zuletzt der nationalliberalen Partei verdanken, die auch heute noch ganz klar und entſchieden und ohne Agrarkommiſſion ſich zur Erhaltung des geltenden Getreide⸗ 30lles bekennt. 8 Wir ſagten oben, der Freiſinn werde immer national⸗ liberaler. Dem taktiſchen Zuſammenarbeiten der beiden libera⸗ len Parteien wird das Heranrücken der Volkspartei an die nationalliberale Partei auch in der Wirtſchaftspolitik nur förderlich ſein. Parteitag der Fortſchrittlichen Volks⸗ partei in Mannheim. Feſt⸗Kommers im Nibelungenſaal. Am Samstag abend gegen 9 Uhr verſammelten ſich die Parteifreunde mit ihren Angehörigen im Nibelungenſaal zu einem Feſtkommers, der durch verſchiedene künſtleriſche Darbietungen mehrerer Mitglieder unſeres Hoftheaters einen ſehr ſchönen, genußreichen Verlauf nahm und allen Teilnehmern des Parteitages in ſteter Erinnerung bleiben dürfte. Wie bei dem Begrüßungsabend im Friedrichspark, ſo beſtritt auch bei dem Feſtkommers am Samstag die Kapelle Petermann den orcheſtralen Teil. Eine große Anzahl anmutiger Damen verſchönte den Abend durch ihre Anweſenheit. Stadtrat Dr. Stern eröffnete den Kommers, worauf Landtagsabg. und Stadtrat Vogel zunächſt einige geſchaftliche Mitteilungen machte, in denen er die Anweſenden erſuchte, ſich recht zahlreich an dem Heidelberger und Neuſtadter Ausflug zu beteiligen. Dann begrüßte Redner die Damen ſowie alle Erſchienenen und gab dem Wunſche Aus⸗ druck, daß alle Teiluehmer des Parteitages Mannheim ſtets in gutem Andenken behalten. Die Partei habe durch den Zu⸗ ſammenſchluß an Werbekraft gewonnen, der hieſige Verein an Mitgliederzahl doppelt zugenommen: Redner ſchloß ſeine Aus⸗ führungen mit einem Hoch auf die Gäſte. Landtagsabg. Venedey⸗Konſtanz wies den ungerechten, kränkenden und vergiftenden Vorwurf zurück, als ob die Fortſchrittliche Volkspartei nicht die nötige Vaterlandsliebe beſitze. Keine Partei ſei ſo innig mit dem Vaterlandsgedanken verbunden, als gerade die demokratiſche, fortſchrittlich und freiheitlich geſinnte Partei. Demokratie und Vaterland, freiheitliche Geſinnung und nationale Begeiſterung hat die Partei zuſammengefügt. Zu allen Zeiten ſind wir für unſer deutſches Volk eingetreten, wie dies auch unſere Vor⸗ fahren getan haben. Redner erinnerte daran, wie die Partei Opfer für das Vaterland gebracht habe, wenngleich die An⸗ ſchauungen der Fortſchrittlichen Volkspartei nicht die volle Gleichberechtigung und Achtung genießen. Der Rebner lies ſeine trefflichen, mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommenen Ausfüh⸗ rungen mit einem Hoch auf das deutſche Vaterland und das deutſche Volk ausklingen. Landtagsabg. Wolff⸗Straßburg überbrachte namens der elſäſfiſchen Fortſchrittspartei deren Grüße und dankte dann der fortſchrittlichen Reichstagsfraktion für ihre Unterſtützung in dem Verfaſſungskampf und daß ſie es durchgeſetzt hat, daß auch Elſaß⸗Lothringen das geheime, gleiche und direkte Wahlrecht erhalten hat. Die Tradition der Elſäſſer finde ſich zuſammen mit den Traditionen der badiſchen Demokratie, die heute noch ſtolz iſt auf die Opfer von 1848, die gewiß nicht vergeblich geweſen ſind. Wenn wir heute noch auf einem partikulariſtiſchen Standpunkt ſtehen, ſo bitten wir um mildernde Umſtände. In dem einigen deutſchen Liberalismus findet ſich zuſammen der preußiſchen Philoſoph mit den Män⸗ nern demokratiſcher Energie. Sein Toaſt galt dem geeinten —— Knabe zum Jüngling entwickelt. Knahen ſittlich geſund und techniſch tüchtig zu machen. Liberalismus mit ſeiner geiſtigen, kulturellen und politiſchen Macht. Geheimrat Dowe, 2. Vizepräſtdent des Reichstages, führte aus, daß man mit beſonderer Freude dem Vertretei von Elſaß⸗Lothringen zugehört habe und bemerkte: Ich möchti hier als Preuße und Norddeutſcher auftreten und möchte auck an den größten Philoſophen, der uns den kategoriſchen Impe: rativ gelehrt hat, erinnern. Ich will Ste ferner auch an Eugen Richter erinnern. Wir wollen uns vereinigen in dem Gefühl, daß wir eine deutſche Partei ſind. Das Hoch des Redners gal der geeinigten deutſchen Fortſchrittspartei. Aſſeſſor Dr. Leſer⸗Heidelberg überbrachte die herzlichſte Eiuladung der Heidelberger Partei⸗ freunde zum Beſuch ihrer ſchönen Stadt. Prediger Burſche⸗Nordhauſen rief die Erinnerung an Albert Träger wach, von dem er zuerſt in den alten Jahrgängen der„Gartenlaube“ hörte. Redner erinnert ferner an die 1848er Jahre. Wenn man älter werde, ſchaue man ſich auch nach den Jungen um. Wir ſehen, daß die Alten langſam zurücktreten können in dem Bewußtfein, daß die Jungen in ihre Fußſtapfen treten. Wir freuen uns, daß aus allen Gauen des deutſchen Landes die Jugend zuſammenkommt und ihren Idealen treu bleibt. Redner forderte zum Schluſſe ſeiner ſehr beifällig aufgenommen Ausführungen die Alten auf, die Jugend leben zu laſſen. Sein Hoch fand einen lebhaften Widerhall und voll Begeiſterung ſtieg im Auſchluß daran als erſter Kantus:„Der liberalen Jugend“ von Albert Träger. Das Lied gefiel ſo gut, daß ſtatt des einen ſämtliche vier Verſe geſungen wurden. Herr Wolf⸗München dankte namens der Jungen der Fortſchrittlichen Volkspartei. Ländtagsabg. Dr. Wolf⸗Gonſenheim dankte den Mannheimer Parteifreunden für das Arrangement des Parteitages und ſchloß ſeinen kurzen Toaſt mit einem Hoch auf die Damen und auf die Stadt Mannheim. Frau Hofoperuſängerin Elſe Tuſchkau ſang einige hübſche kurze Lieder von Brahms und Viktor Holländer und erntete mit ihrer klangvollen, ſchön abgetönten Stimme herz⸗ lichen Beifall. Die Künſtlerin wurde von ihrem Gatten ſehr anſchmiegend auf dem Flügel begleitet. Herr Hoſoperuſänger Joachim Kromer ſang den„Pfeifer von Hardt“ mit ſoviel Wärme und Stimmentfaltung, daß es eine Luſt war, ihm zu⸗ zuhören. Herr Hofſchauſpieler Mex. Köckert rief durch ſeine ori⸗ ginelle Einführung, ſeinen Streit mit dem Saaldiener, der ihn nicht auf das Podium laſſen wollte, ſowie mit ſeinem humor⸗ ſprühenden und pointereichen Auftreten geradezu Stürme von Heiterkeit hervor. Köckert war großartig bei Jaune und ſein Vortrag gehörte zu ſeinen beſten Leiſtungen. Alles war von ihm enthuſiasmiert, die Gäſte wie die Einheimiſchen. Köckert führte einleitend aus: Man wird wohl als aus den Parteien herausgeſchmiſſen, aber hereingelaſſen wurde man noch immer. Die Mannheimer kennen mich. Den Fremden muß ich mich kurz vorſtellen. Ich bin der Alex. Bin von öſterreichi⸗ ſchen Eltern unter glücklichen Umſtänden in Rußland geboren, lebte einige Zeit in Sachſen, war auch in Berlin— was mir aber nicht weiter nachgeht— und bin jetzt ſeit 18 Jahren am Mannheimer Hoftheater. Ich ſpiele hier die Rolle der ſogen. Verrückten. Das iſt ſehr ſchwer: den Blödſinn ſprechen, was die modernen Dichter ſchreib und habe Charakter und deshalb laſſe ich mich auch für meine Arbeit bezahlen. Auf der Redoute in München hat man von Fleiſchnot nichts gemerkt. Da war alles da! Und ſo ging es weiter eine Viertelſtunde lang. Eine Pointe um die andere Alles lachte. Die heiteren Ausführungen wurden mit jubelndem — Beifall aufgenommen, an dem ſich befonders diefenigen Güſte, die Köckert zum erſten Male hörten, beteiligten. Mehrere Male würde Köckert, deſſen Auftreten ein voller und ſchöner Erſolg war, herausgeklatſcht Zwei weitere beliebte Külſiſtler uuſeres Hoftheaters, Frau, Elſe Tüſchkau und Herr Alfred Lendory, ſangen hier⸗ auf das Duett aus dem„Armen Jonathan“, das allgemein ge⸗ fiel und den Beiden lebhaften Applaus eintrug. Dasſelbe gilt auch von dem immer gern gehörten Duett aus der Dollarprin⸗ zeſſin das da capo gegeben werden mußte Um 3½12 Uhr erreichte der Kommers ſein Ende. Zweiter Tag. Der zweite Verhandlungstag wird durch den Vorſitzenden, Landtagsabg. 8 kurz nach halb 10 Uhr Funck⸗Frankfurt, er⸗ öffnet. Die Empore iſt ſtärker als am Samstag beſetzt. Reichstagsabg. Dr. Pachnicke ſpricht über„Fortſchrittliche Volkspartei und Mittelſtand“. Es liegt hierzu folgende Reſolution vor: Der Parteitag der Fortſchrittlichen Volkspalrtei fordert, durch⸗ drungen von der Bedeutuug des Mittelſtandes für Volkstoirtſchaft und Staat: Pflege alletr Zweige des gewerblichen Unter⸗ richtsweſens, Ausdehnung des Fortbildungsſchulzwanges auf Stadt und Land, Mitwirkung erfahrener Handwerker im Schul⸗ vorſtand; Vergebung öffentlicher Arbeiten zu angemeſſenen Preiſen, Zuziehung von Fachmännern zur Prüfung der Vor⸗ anſchläge, Zerlegung in kleinere Loſe, Zuteilung auch an Hand⸗ werkervereinigungen(Submiſſionsgenoſſenſchaften); Abgrenzung von Fabrilund Handwerk durch In⸗ ſtanzen, die, ſachkundig beraten, von Fall zu Fall entſcheiden, Bei⸗ träge der Fabrikbetriebe zu den Koſten der Lehrlingsausbildung; Einſchränkung der Konkurrenz der Gefängnisarbeit; Einigungsämter zur Schlichtung von Streitigkeiten aus dem Geſetz über unlauteren Wettbewerbz; Bekämpfung der Borgwirtſchaft; Altersrente aus der Invalidenverſicherung mit dem 65. Lebensjahre. Die Vorfrage heißt: Wie ſteht es mit dem Mittelſtand Wir würden dem Handwerk einen ſchlechten Dienſt erweiſen, wenn wir in das Jammern über den Niedergang des Hand⸗ werks einſtimmen wollten. Ich warne vor Peſſimismus, weil er die Beteiligten am meiſten ſchädigen würde. Die Mittel⸗ und Kleinbetriebe haben ſich vermehrt. Nicht nur ihrer Zahl, ſondern ihrer ganzen Natur nach müſſen die Gewerbebetriebe geſtützt werden. Die Grundlage des Gewerberechts bleibt die Arbeitsfreiheit. Der Handfertigkeitsunterricht muß die ge⸗ bührende Beachtung finden, damit er die Luſt zur Erlernung eines Handwerks fördert. Der Gedanke der Schulpflicht und der Grundſatz, daß im Mittelpunkt des Unterrichts der Beruf ſteht, haben ſich durchgeſetzt. Der Unterricht in der Fortbil⸗ dungsſchule muß ſich den Berufs⸗ und Lebensintereſſen an⸗ paſſen. Dazu gehören Kurſe zur Vorbereitung von Fortbil⸗ dungsſchullehrern. Erfahrene Handwerker ſollen mitwirken beim Unterricht.(Sehr richtig!) Das Handwerk hat ſich in ſeinem überwiegenden Teil mit der Fortbildungsſchule ver⸗ föhnt. Das„gefährlichſte Alter“ iſt dasjenige, wo ſich der In dieſem Alter gilt es, den Bezügl. des Verdingungsweſens fordert der Red⸗ ner Zerlegung der Ausſchreibungen in kleinere Loſe und Vor⸗ prüfung der Voranſchläage durch Handwerkerſachverſtändige eiben. Ich bin ein freier Bürger 4. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagblatt). (Reichstagspräſident Kämpf betritt das Podlum und wird lebhaft begrüßt.) Wir müſſen verſuchen, Inſtanzen zu ſchaffen, die nach Lage der einzelnen Fälle über die Abgrenzung von Handwerk und Fabrik zu entſcheiden haben. Als ſolche In⸗ ſtanzen denken wir uns die Verwaltungsgerichtsbarkeit. Die Konkurrenz der Gefängnisarbeit muß weiter eingeſchränkt wer⸗ den. Beſeitigt kann ſie nicht werden, wie es von Wenke ge⸗ fordert wird. Der in Preußen dieſerhalb eingeſetzte Beirat 35 auf die anderen Staaten ausgedehnt werden. Der Krebs⸗ chaden der Borgwirtſchaft muß energiſch bekämpft werden. Redner proteſtiert gegen die redneriſchen Andeutungen auf dem letzten Gewerbe⸗ und Handwerkertag in Würzburg, daß man der Sozialreform ein Halt zurufen müſſe. Wenn man, ſo führt Redner weiter aus, weiter jenen Schutz der Arbeitswilli⸗ gen verlangt hat, der auf eine Einengung des Koalitionsrechts der Arbeiter hinausläuft, dann ſagen wir, da machen wir nicht mit.(Lebhafter Beifall.) Aus meinen Darlegungen dürfte hervorgehen, daß wir den Gewerbetreibenden volle Auf⸗ merkſamkeit und Fürſorge widmen müſſen, ſchon angeſichts der Zuſammenſetzung unſerer Partei. Der Liberalismus muß der Hort des Handwerks ſein und bleiben. Ich ſchließe mit Hans Sachs in den„Meiſterſingern“:„Verachtet nur die Mei⸗ ſter nicht und ehrt mir ihre Kunſt!“(Lebhafter Beifall.) 85 Als zweiter Referent ſpricht über das gleiche Thema Reichstagsabg. Bartſchat⸗Königsberg. Der Redner wendet ſich einleitend gegen den namentlich im Norden exiſtierenden„Bund der Handwerker“, der im kon⸗ ſervativen Fahrwaſſer ſchwimmt. Man müſſe auch den Nach⸗ wuchs aus den Mittel⸗ und höheren Schulen dem Handwerk zuführen.(Sehr richtig!) Schon die Schüler müſſen im Un⸗ terrichte praktiſche Tätigkeit lernen. Dann werden ſich wie in England die Schüler der höheren Lehranſtalten wieder dem Handwerk zuwenden. Der Erlaß des Miniſters v. Breitenbach vom 4. September über das Submiſſionsweſen hätte Geſetz werden ſollen. Die Kommunen dürfen keine Maßnahmen tref⸗ fen, die dem Handwerk ſchaden. Es iſt nicht möglich, den zwei⸗ ten Teil des Geſetzes über die Sicherung der Bauforderungen überall einzuführen. Aber bei großen Mißſtänden ſollte man doch vorgehen. Ich weiſe nur darauf hin, daß in Neu⸗Kölln. vom 1. Januar bis 1. Auguſt 147 Zwangsverſteigerungen vor⸗ gekommen ſind.(Ein Teil meiner Freunde ſteht bezügl. der Aufhebung des§ 100 4 auf dem Standpunkt, daß die Auf⸗ hebung bei einzelnen Gewerben geſchehen kann.) Das Hand⸗ werk wird wohl dieſe Frage ad acta legen, weil die Hand⸗ werkskammern die regierungsſeitig geäußerte Zumutung ab⸗ lehnen werden, die Garantie für den angemeſſenen Mindeſt⸗ preis zu übernehmen. Die Kommunen ſollten den Handwer⸗ kern billigen Strom liefern. Wir verlangen weiter ſcharfe Be⸗ kämpfung der Borgwirtſchaft. Der Handwerker muß immer mehr dazu übergehen, Bücher zu führen. Es wird viel geklagt über den heimlichen Warenhandel der Beamten. Auch die Be⸗ amten haben die Pflicht, auf die Intereſſen des Mittelſtandes Rückſicht zu nehmen. Wenn alle unſere Forderungen berück⸗ ſichtigt werden, dann wird zwar der„goldene Boden“ des Handwerks nicht wieder gewonnen, aber wir können weiter⸗ hauen zum Beſten des Staates und Vaterlandes.(Lebhafter Beifall.) Die Diskuſſion. Landtagsabg. Wenke⸗Hirſchberg empfiehltr ſeinen An⸗ trag auf Beſeitigung der Konkurrenz der Gefängnisarbeit. Eine reichsgeſetzliche Regelung des Submiſſionsweſens im Be⸗ nehmen mit dem Hanſabund wäre das zweckmäßigſte. Wir ſind Freunde der Genoſſenſchaften, alſo auch keine Gegner der Konſumvereine. Erdroſſelungsſonderſteuern für die Konſum⸗ vereine werden wir nicht zuſtimmen. Aber wir verlangen, daß die Vereine in ſteuerlicher Beziehung wie die Handwerker her⸗ angezogen werden. Die Zeit wird nicht mehr fern ſein, wo der letzte Handwerker einſehen wird, daß er in unſerer Partei am beſten aufgehoben iſt.(Lebhafter Beifall.) Vizepräſident Dove ſpricht ſich gegen die Beſeitigung der Konkurrenz der Gefängnisarbeit aus. Die Gefangenen hätten Anſpruch auf Beſchäftigung. Wenn wir völlige Beſeitigung der Konkurrenz verlangen, dann müſſen ja unſere Redakteure, die eine Strafe abſitzen, offiziöſe Artikel ſchreiben.(Große Heiterkeit.) Redner bittet das Amendement Wenke abzulehnen. Malermeiſter Heimſoth⸗Schwerin: Wir können das Handwek nur durch geſunde wirtſchaftliche Maßnahmen för⸗ dern. Wo bleiben die Söhne unſerer Handwerker? Sie müſ⸗ ſen Beamte oder Kaufleute werden. Auch die Beamten laſſen ihre Söhne kein Handwerk lernen. Unſere erſte Forderung muß ſein, die Hebung der Volks⸗ und Fortbildungsſchule(für die heranwachſende Generation) des Handwerks und Vermeh⸗ rung der Stipendien zum Beſuch handwerklicher Hochſchulen. Redner plädiert weiter für eine gerechte Verteilung der Arbei⸗ ten durch die Kommunen. Auch für das Handwerk heißt es: Vorwärts heißt die Parole!(Lebhafter Beifall.) Landtagsabg. Dr. Cohn⸗Deſſau ſpricht ſich als Vor⸗ ſitzender eines Grund⸗ und Hausbeſitzervereins gegen die Ein⸗ führung des zweiten Geſetzes zur Sicherung der Bauforderun⸗ gen und für eine gerechtere Zuſammenſetzung der Handwerks⸗ kammervorſtände aus. Amtsgerichtsrat Dr. Herz⸗Harburg bemerkt, der ange⸗ meſſene Preis iſt eine Frage der Konſumentenmoral. Pfarrer Möbus⸗Üdenhauſen begründet ſeinen Antrag, im vierten Abſatz der Refolution hinter„Koſten der Lehrlings⸗ ausbildung“ einzufütgen: Verbilligung des Rohmaterials(und der Halbfertigfabrikate) durch Herabſetzung der Zölle. .⸗A. Thomas⸗Aachen ſchlägt bezügl. der Konkurrenz der Gefängnisarbeit Schaffung von Garantien zur Verhinde⸗ rung unlauterer Konkurrenz vor. Referent Dr. Pachnicke erſucht um Ablehnung der For⸗ derung der Beſeitigung der Konleene Der Antrag Möbus ſei ſelbſtverſtändlich. Bei der darauffolgenden Abſtimmung wird der Antrag auf Forderung der Beſeitigung der Konkurrenz der Gefängnis⸗ arbeit mit großer Mehrhbeit abgelehnt, der Antrag Mö⸗ bus mit großer Mehrheit angenommen. Die Annahme des Antrags Pachnicke mit dem Amendement Möbus er⸗ folgt einſtimmig. Dr. Naumann ſprach über die Arbeiterfrage. Zu dem Referat lag nach⸗ ſtehende Reſolution vor: Der Parteitag begrüßt den Reichsverein liberaler Arbeiter und Angeſtellten und erwarxtet, daß Parteileitung und parlamen⸗ tariſche Vertretungen der Partei ſich bei Agitation und Geſetz⸗ gebungsarbeit in beſtändiger Fühlung mit dieſem Verbande halten. Der Parteitag verlangt eine baldige allgemeine Durcharbeitung der Gewerbe⸗Ordnung und dabei die Herſtellung eines allgemeinen deutſchen ſozialen Arbeits⸗ und Angeſtelltenrechtes mit Sicherung der Gleichberechtigung beider vertragsſchließenden wirtſchaftlichen Jarteien. Der Redner, mit langanhaltendem Beifall begrüßt, führte it. a. aus: Die ganze wirtſchaftliche und gewerbliche Entwick⸗ lung ſteht auf dem Boden des Liberalismus. Alle Arbeiter ſollten dies berückſichtigen und daran denken, welche Verdienſte ſich der Liberalismus um die Induſtrie erworben hat. Mit der Mannheim, 7. Oktober! Induſtrie wachſen die Arbeitermaſſen. Immer kommen neue Köpfe. Sollte jemals ein großer Sturm gegen rechts gewagt und gewonnen werden, dann müſſen auch die Arbeiter mithel⸗ fen. Ehe die deutſche Linke eine politiſche Form bekommt, gehört ſehr viel Aenderung auf ſozialdemokratiſcher Seite dazu in Bezug auf Auffaſſung ſtaatspolitiſcher, ſtaatsfinanzieller und nationaler Frage. Heute kann man ſagen, die Hälfte aller vor⸗ handenen Arbeiter ſind Großbetriebsarbeiter. betrieben entſtehen neue Herrſchaftsformen. kein Vorwurf ſein. Die Technik drängt die Betriebe zuſam⸗ men. Wir haben einen Ausbau des Gewerkſchaftslebens in Deutſchland, wie wir ihn vor 15 Jahren ſelbſt nicht gedacht haben. Wenn man ſämtliche Organiſationen zuſammenfaßt, ſo zählen dieſe beinahe 3 Millionen gewerkſchaftlich organiſierte Arbeiter. Wir haben 132000 Betriebe in Unternehmerverbän⸗ den mit 4400 000 Arbeiter. Der Tarifvertrag iſt heute keine Utopie mehr, ſondern eine große und breite Tatſache gewor⸗ den. Man hört öfters Anforderungen, wir ſollten ein Tarif⸗ geſetz haben. Nach meinem Gefühl kommen dieſe Anforderun⸗ gen viel zu zeitig, denn wir ſind nicht imſtande, die im Geſetz notwendigen Haftpflichten der Verbände auf der einen und auf der andern Seite heute bereits vorſchriftsmäßig zu formulie⸗ ren.(Sehr richtig!) Der Boden der Freiwilligkeit iſt der Boden der Tarifverträge. Wenn die Arbeitskammern ange⸗ nommen werden, müſſen dieſe mit größeren Befugniſſen aus⸗ geſtattet werden. Wir müſſen für den Gedanken der Arbeits⸗ kammern mit Lebhaftigkeit eintreten. Sie ſind für die paritä⸗ tiſche Regelung von Gewerbeeiurichtungen. den nötigen Vollzugsbeſtimmungen ausgerüſtet werden und vor allem die Arbeitervertretungen genau ſo frei und ſelb⸗ ſtändig ſtellen, als die Unternehmer. Die müſſen eine gleichmäßige Vertretung der Intereſſen ſein. Dies hat der Liberalismus immer getan. Dann kam Redner auf die Gewerbeordnung zu ſprechen und bemerkte, die Ge⸗ werbeordnung iſt ein hieroglyphiſches Buch geworden. Im Reichstag erleben Sie es, daß ſich ſelbſt die Geheimräte darin nicht auskennen.(Heiterkeit.) Die Gewerbeordnung iſt im Laufe der letzten 40 Jahre ſo umgebaut und verbaut wor⸗ den, daß ſie ausſieht, wie eine orientaliſche Stadt, wo man keinen Ort und keine Straße findet. Redner beſprach dann die vorliegenden Anträge und führte aus, daß die Sozialdemokratie es in Bezug auf die Arbeiter⸗ frage ſehr leicht nehme. Es fehlt bei dieſer eine eingehende politiſche Durcharbeitung. Aber Arbeiter und Unternehmer in Stadt und Land ſind in unſerer Partei brüderlich beiſammen. (Starker Beifall.) Arbeiterſekretär Erkelenz unterbreitet der Verſammlung folgenden Antrag: „In der Erwägung, daß der Arbeitsvertrag für faſt drei Viertel der deutſchen Bevölkerung die Grundlage ihrer wirtſchaftlichen, poliliſchen und geiſtigen Lebensäußerungen iſt, In der Erwägung, daß der Arbeitsvertrag und die aus ihm er⸗ fließenden Abhängigkeitsverhältniſſe faſt noch völlig der rechtlichen Regelung und Vereinheitlichung entbehren, In der Erwägung, daß es vor allen Dingen Aufgabe des Liberalismus iſt, die Perſönlichkeitsrechte und Freiheiten der Min⸗ im Zeitalter der Maſchine und des Großbetriebes zu ſchützen, beſchließt der Parteitag: Die Partei wird mit allen ihr zu Gebote ſtehenden Mitteln eintreten für: 8 Ausbau und Vereinheitlichung des Arbeitsrechts für Arbeiter, Angeſtellte, Beamte und alle übrigen minderbemittelten Bevölke⸗ rungsſchichten, vor allem durch Umwandlung des Arbeitsverhält⸗ niſſes in ein geordnetes Rechtsverhältnis im Sinne des Antrages Ablaß und Genoſſen. Zur Begründung führte Erkelenz folgendes aus: Eine Fortſchrittspartei ohne Arbeiter iſt auf die Dauer unmöglich. Der Parteitag muß in einer Entſchließung, die nicht den Cha⸗ rakter trägt, als wäre ſie nationalliberal, klar ſtellen, daß für die Arbeiter in den Reihen der Fortſchrittlichen Volkspartei der Boden vorhanden iſt. Das, was heute an Anträgen vorliege, ſei ein grundſätzlich aus dem ſozialen Geiſt entwickeltes Pro⸗ gramm. Wir glauben, daß dieſe Anträge den Arbeitern nicht bloß eine Regelung auf den einzelnen Gebieten in Ausſicht ſtellen, ſondern daß darin weit mehr liegt, und daß wir in der Lage ſind, den Arbeitern und Angeſtellten nachweiſen zu können, daß auf dem Boden des Liberalismus die Möglichkeit vor⸗ handen iſt, die überwiegende Mehrzahl ihrer Beſchwerden aus dem Wege zu ſchaffen, ohne daß es dazu der Einführung des Zukunftsſtaates bedarf. Für den Liberalismus iſt heute noch ein großes Feld in der Arbeiterſchaft und bei den Angeſtellten. Es hat aber an der ſyſtematiſchen Pflege und Bearbeitung dieſes Feldes gefehlt. Tatſache iſt, daß in der Fortſchrittlichen Volkspartei genug Raum für Arbeiter und Angeſtellte iſt. Wir müſſen es als unſere Aufgabe betrachten, unſere liberalen Ge⸗ danken nicht nur allen zu produzieren, ſondern auch ihre Durch⸗ führung in die Hand zu nehmen. Die liberale Arbeiterſchaft verlangt kein Sonderprogramm.(Starker Beifall.) Wir wollen, daß die Partei ſich zu den allgemeinen Grundgedanken ſozialer Reformen bekennt. Wir wollen, daß ſich die Partei nicht in Einzelheiten verliert und in Kleinigkeiten, über die notwen⸗ digerweiſe fortgeſetzt Streitigkeiten und Konflikte entſtehen. Wir wollen nicht, daß bei der ſchnellen ſozialpolitiſchen Ent⸗ wickelung, wie wir ſie in Deutſchland erleben, durch den heu⸗ tigen Parteitag ein Sonderprogramm geſchaffen wird, das morgen zum Teil veraltet iſt und auf ſedem Parteitag um⸗ gearbeitet wird. Ich habe mir geſtern unſer Präſidium bekrachtet. Es ſiten ammen 156 Jahre Ghmaſtal⸗ und hier oben Herren, die zuf Univerſitätsbildung haben. mer hinzugekommen. Ich wn dium ſie auf ihrem Kopfe hak. Iche den Kreiſen der Arbeiter und 9 ellten heraus hätte hier oben Platz nehmen lönnen.(Lebha Ich glaube, auch Leute des Gewerbe⸗ und des Arße terſtandes Hätten hier oben ſitzen können.(Sehr richtig!) Wir hätten Ihnen Leute vorſchlagen können ohne Gymnaſial⸗ und Univer⸗ ſitätsbildung und die trotzdem ihren Platz im Präſidium aus⸗ gefüllt hätten. Der Arbeiterpertreter iſt herausgewählt wor⸗ den.(Hört, hört!) Man hatte für uns keinen Platz. Ich will offen reden: Das hätte nicht vorkommen dürfen. Mit warmen und glänzenden Entſchließungen iſt es nicht getan. Wir müſſen praktiſche Arbeit leiſten.(Stürmiſcher Beifall.) Redner erſuchte am Schluſſe ſeiner mit großem Beifall aufgenommenen Aus⸗ führungen um Annahme ſeines Antrages. Der Vorſitzende gab hierauf bekannt, daß der zweite Teil des Antrags Naumann vom Antragſteller zugunſten des An⸗ trages Erkelenz zurückgezogen wurde. Landtagsabg. Dr. Fleſch⸗Frankfurt begrüßt, daß Nau⸗ mann den zweiten Teil des Antrags zurückgezogen hat zugunſten des Antrages Erkelenz und begründet folgenden Antrag: Der Parteitag wolle beſchließen: Bei den allgemeinen Darlegungen des Programms einen Satz einzuſchieben, der ungefähr den folgenden Inhalt hat:„Die Partei verlangt die Durchführung der von der Verfaſſung als ſelbſtver⸗ ſtändlich vorausgeſetzten Rechtsgleichheit. Dieſe Rechtsgleich⸗ heit wird zurzeit beeinträchtigt nicht nur durch die Geſetze, welche, wie die Dreiklaſſenwahl in Staat und Gemeinde, die Vermögenden direkt begünſtigen, ſondern beſonders dadurch, daß diejenige Ein⸗ richtung, durch die allein die Unvermögenden ſich den Lebensunter⸗ halt erwerben können, der Arbeitsvertrag, vom Recht unvoll⸗ n iſt noch Fräulein Dr. Bäu⸗ daß auch arts hl mancher Beifall.) h glaube aber, in der beantragten Form behandeln. und Landtagsabg. Dr. Waldſtein⸗Altona: Wir ſind doch alle darüber einig, daß wir eine ſoziale Reform muin nicht, wie viel Jahre Stu⸗ des Arbeitsvertrags herbeiführen wollen. (Zurufe: Sehr richtig!) Zwiſchen den Anträgen und den Aus⸗ Der Ton machte hier die Muſik. Redner verbreitete ſich dann eine gewiſſe Ruhezeit bedürfe. Die Verfaſſung der Partei ſet kein Kalenderblock. ſtens ergänzt werden. lichkeit und Offenheit. (Unruhe.) Wir wollen Klarheit, Ehr⸗ (Beifall und Ziſchen.) Reichs⸗ auf dem Gebiete führungen des Abg. Müller⸗Meiningen lag kein Widerſpruch. über den Arbeitsvertrag und warnte vor allzu großen geſetz⸗ lichen Formulierungen. Es iſt Aufgabe der liberalen Sozial⸗ politik, in erſter Linie die Hinderniſſe zu beſeitigen, welche der beſtmöglichſten Verwertung der Arbeitskraft im Wege ſtehen. Die Arbeitsgelegenheit iſt zu vermehren und zwar durch innere Koloniſation und durch Beſeitigung des Grund⸗ und Boden⸗ Redner ſchlägt am Schluſſe ſeiner Ausführungen monopols. ein Antrag vor, in der die Gründung eines Reichsverbandes liberaler Arbeitervereine begrüßt wird und für die Arbeiter größere Rechte als bisher verlangt werden. Herr Dr. Ernſt Kahn⸗Frankfurt daß es ein Verdienſt von Herrn Dr. Fleſch ſei, daß man heute die Debatte über die Sozialpolitik habe und fuhr dann fort: Ich halte die Formulierung des Antrages von Dr. Fleſch, Ueberleitung des e Arbeitsverhältniſſes aus einem Gewaltverhältnis in ein reines Es iſt geſagt worden: Wir brauchen eine Formulierung, die unſere Stellungnahme ⸗ Rechtsverhältnis für nicht zulaſſend. (Zurufe.) Das Programm dürfte böch⸗ Deshalb wollen wir die Spezialfragen kommen geordnet iſt. Weil zurzeit ganz ungenügende Vorſchriften Herr beſtehen, um das Arbeitseinkommen zu erſtrecken über die Zeit denx daß! unfreiwilligen Arbeitsloſigkeit; um den beſonderen Bedürfniſſen Redne der Familienvorſtände zu genügen, deren Arbeitseinkommen kein oller größeres als das der Ledigen ſein kann; um die Unabhängigkeit der 5 Gehilfen außerhalb des Arbeitsvertrags zu ſichern,— iſt der Ar⸗ darun beitsvertrag tatſächlich ein Gewaltsverhältnis geworden, das den hafter Produktionsleiter zum Beherrſcher des Produktionsgehilfen macht.— Mit den Groß⸗ Die Konſervativen und viele Großunternehmer wollen dieſen Zu. Berat Dies ſoll jedoch ſtand aufrecht erhalten; die Sozialdemokratie will durch Beſeitigung in det des Privateigentums an Produktionsmitteln abhelfen, ohne ſich irgendwie darüber auszuſprechen, wie dieſe Vergeſellſchaftung er⸗ pauer reicht werden kann und wie dadurch der Herrſchaft der Produktions⸗ erc leiter über die Produktionsgehilfen abgeholfen würde(ogl. die berü Klagen der Staatsarbeiter und Gemeindearbeiter). Wir unſerer⸗ und ſeits wollen den Ausgleich durch Ausfüllung der Lücken des Ar⸗ Atbei beitsrechts ſchaffen, durch Geſetze und ſtaatlich getragene Einxich⸗ dieſer tungen, die den beſonderen Bedürfniſſen der Schwachen, der Unber⸗ Es le mögenden entgegenkommen, ohne der Entwicklung des Handels und hatter der Induſtrie, ohne der Ausdehnung unſeres Warenmarktes im Arbei Weltverkehr zu ſchaden. Wir wollen nicht den Kampf der Arbeiter Antra gegen die Arbeitgeber organiſieren, ſondern eine Rechtsordnung ziq, Schutze der Abhängigen ſchaffen, die dem Wohl des Ganzen zu⸗— träglich iſt.“ und Zur Begründung führt Redner zuſammenfaſſend aus: noch „Im Wahlaufruf, den die Fortſchr. Volkspartei vor den Reichs⸗ 5 8 tagswahlen ergehen ließ, wurden die Forderungen aufgeſtellt, die m kelenz Intereſſe der verſchiedenen Berufe, der Landwirtſchaft, des Hand⸗ ch fll werks, des Handels und der Induſtrie, der Arbeiter und Ange⸗ ſchaf ie ſtellten, Beamten uſw. zu erheben ſeien. Für die Arbeiter und An⸗ 7 8 Sie müſſen mit geſtellten wurden verlangt:„ſoziale Ausgeſtaltung des Kamp Arbeitsvertrags, Vervollſtändigung des Koalitionsrechts, ſprech Verbeſſerung der Verſicherungsordnung, erhöhter Mutterſchuß.“ Die aus Arbeitskammern erſte dieſer Forderungen iſt inſofern neu, als bisher des Arbeits⸗ ganze vertrags keine beſtimmte Erwähnung in den Programmen uſw. ge⸗ Die 2 ſchehen iſt. Sie ſcheint uns aber nicht genügend der Bedeutung ge⸗ lenz recht zu werden, die der Arbeitsvertrag in unſerer Staats⸗ und E Rechtsordnung hat; und noch weniger demjenigen, was die Volks⸗ Vebſar partei fordern muß, wenn ſie ihr Programm bezüglich der unbe⸗ Run mittelten Klaſſen entwickeln und ihr Verhältnis insbeſondere zu der 9 Sozialdemokratie klären und abgrenzen will. Der Ausgang der duten diesmaligen Wahlen zeigt zur Genüge, daß unſer Programm, wie An di es jetzt iſt, nicht ausreicht, um insbeſondere dem Wachstum der auf ſagswe dem Erfurter Programm fußenden Sozialdemokratie Einhalt zu ſbern tun. Wahlaufruf und Programm können ſelbſtverſtändlich keine At Einzelforderung aufſtellen, ſondern nur die Richtlinien bezeichnen, daß 21 in denen ſich die Tätigkeit der Partei bewegen ſoll. Gerade die ſich ni Reform des Arbeitsvertrags muß aber durch eine ſolche Richtlinie ulfe getroffen werden. Denn die geſamte Lage der unbemittelten Volks⸗ Aber klaſſen, ja des geſamten Volkes mit Ausnahme der an Zahl geringen perder Schicht der Vermögenden wird ausſchließlich durch das Recht des Mahnt Arbeitsvertrags beſtimmt, und die geſamten ſozialpolitiſchen Forde⸗ gründe rungen der Sozialdemokratie wie der übrigen Arbeitergruppen, der 2 Beamten und des Mittelſtandes ſind einfach Klagen darüber, daß der Re das heutige Arbeitsrecht vollſtändig unentwickelt ift, weder für die pon w' Bedürfniſſe des einzelnen noch für die der Familie noch vor allem nahme für die perſönliche Unabhängigkeit der Unvermögenden ſorgt. Die Sozialdemokratie ſammelt alle diejenigen, die hierdurch ſich be⸗ Arbeit drückt und beſchwert fühlen, und verheißt Beſeitigung ihrer Be⸗ dürfen ſchwerden, wenn erſt die Umwandlung der heutigen Geſellſchaft, freulic d. h. die Beſeitigung des heutigen Arbeftsvertrags gelungen ſei. pieder Unſere Aufgabe iſt es, zu zeigen, daß es für die meiſten Fragen nicht die un einer Umwandlung der Geſellſchaftsform bedarf, ſondern der Aus⸗ Re füllung der Lücken des heutigen Arbeitsrechts, alſo nicht nur einer ſchuß k »ſozialen Ausgeſtaltung des Arbeitsvertrags“, ſondern der Ver⸗ faler wandlung des Arbeitsverhältniſſes aus einem, der fall.) Hauptſache nach nicht durch die Rechtsordnung beherrſchten Ver⸗ Im S. 9 einem Gewaltsverhältnis, in ein reines Rechtsver⸗ übrige⸗ ädltnis. Redner erſucht zum Schluß, den Antrag Erkelenz unver⸗ mrie ändert anzunehmen.(Lebhafter Beifall.) mehr Abg. Müller⸗Meiningen begründet folgenden Pf Antrag: 952555 „Der Parteitag wolle beſchließen: den geſchäftsführenden Ausſchuß der Partei zu beauftragen— eventl. unter Werteh ſrages von anderen ſachverſtändigen Parteifreunden—, als Ergänzung bau u: des allgemeinen Programms der Fortſchrittlichen Volksparke! anndte Programmeüber die Forderungen und Ziele der Partei auf V5 mie dem Gepiete der Landwirtſchaft de Handwerls und. des Arbeiterrechts auszuarbeiten und dieſelben nach Vor⸗ Erke! lage an den Zentralausſchuß und nach Genehmigung durch den⸗ der Ar ſelben dem nächſten Parteitage zur endgültigen Annahme vor⸗ nge zulegen. Bei Ausarbeitung des kandwirtſchafklichen Programms eneut möge insbeſondere den bäuerlichen Verhältniſſen der Leben einzelnen Landesteile Rechnung getragen werden.“——5 Redner führt aus, er könne mit den vorliegenden Anträ⸗ hres 2 gen zum Arbeiterrecht nicht viel anfangen. Man miüſſe vor ner dei allem wiſſen, was in dem Geſetz ſtehen ſolle Redner fußt in mer ſeinen weiteren Ausführungen auf einen Artikel Potthoffs in Ne der„Hilfe“, der verſchiedene könkrete Vorſchläge macht, um zu chloſſen beweiſen, daß z. B. dieſe Vorſchläge legislatoriſch ſchwer aus⸗ 9 Uhr führbar ſind. Alle begrüßten den Reichsverband lberaler Ar⸗. Re beiter, aber man ſollte ſich vor der Uebertreibung hüten, daß 70 damit eine neue liberale Aera anbreche. Der Vorſchlag der feichst Spezialprogramme ſolle ein gegenüber den gegeben verſchiedenen Ständen, die hierbei in Frage kommen, ſein. pater Redner iſt gegen jede Abänderung des Parteiprogramms, das Nan —— zu ſtelle Die r K guügen dufnah kon! einmal abgrenzt gegenüber rechts und gegenüber der Sozial⸗ demokratie. Ich glaube, daß dieſe Stellungnahme, ſoweit ſo⸗ zialreformeriſche Gedanken in Frage kommen, b. ſchor vorhanden iſt. Denn wir ſtehen auf dem Standpunkt, daß wir die Schaffung von äußeren Bedingungen brauchen, damit der. Menſch auch als Perſönlichkeit in die Höhe gehe. Reichstagsabg. Ablaß⸗Hirſchberg wendet ſich bei uns ſchon gegen die z Ausführungen des Abg. Müller⸗Meiningen und betonte, daß iften Herr Erkelenz ganz Recht mit ſeiner Aeußerung gehabt habe, tder daß der Antrag auf durchaus liberalem Boden ſtehe. Der iſſen Redner beſprach ſodann die Arbeitsverträge und bemerkte: Wir kein wollen den Frieden ausgleichen auf dem Wege des Geſetzes und 25 darum Sie, den Antrag Fleſch anzunehmen.(Les⸗ hafter Beifall. 8 1 Der Vorſitzende verlas hierauf noch einige während der Zu. Beratung eingegangene Anträge und erſuchte die Antragſteller, gung in der Debatte ihre Anträge zu begründen. ſich Arbeiter Zöller⸗Ludwigshafen würde es ſchwer be⸗ Jer⸗ pauern, wenn der Parteitag die Wünſche der Arbeiter nicht 995 herückſichtigt und die Anträge ablehnt. Redner warnt hiervor 950 und macht auf die Konſequenzen aufmerkſam. Die deutſche Ar⸗ Arbeiterſchaft, die in ihrem Innerſten liberal war, hat ſich von tich⸗ dieſer Partei abgewandt, weil ſie kein Rechtsverhältnis erhielt. aber⸗ Es lag in der Erbitterung der Arbeiter, weil dieſe niemand und hatten, der für ſie eintrat. Redner kam dann auf den hieſigen im Arbeitsnachweis zu ſprechen und erſuchte um Annahme des eiter Antrages Erkelenz.(Stürmiſcher Beifall und Händeklatſchen.) Der Vorſitzende gibt noch weitere Anträge bekannt 5 und ſetzt die Redezeit auf 5 Minuten herab, da um 942 Uhr us: noch 15 Redner vorgemerkt ſind. ichs Frl. Dr. Baum⸗Düſſeldorf plädiert für den Antrag Er⸗ e im felenz. Wir wollen verlangen, daß die Geſetzgebung den wirt⸗ and⸗ ſchaftlich Schwachen in ihrem eigenen ſchweren Kampfe hilft. Mannheim, 7. Oktober. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagblatt). 5. Seite. e Die arbeitenden Frauen haben einen außerordentlich ſchweren des Kampf. Wenn man von einer Verwahrloſung der Kinder echts ſpreche, ſo ſind das Ausdrücke für Verhältniſſe, die ſich heute Dit aus den Arbeitsverhältniſſen heraus entwickelt haben. Das ſeils⸗ ganze Arbeitsrecht muß eine neue Durcharbeitung erfahren. „ge⸗ Die Dame erſucht nochmals um Annahme des Antrages Erke⸗ g ge⸗ lenz. und 655 iſt ein Schlußantrag eingelaufen aus der Mitte der olks⸗ PVerſammlung, die Arbeiter noch ſprechen zu laſſen. Die Abſtie⸗ inhe⸗ mung über den Schlußantrag ergab deſſen Ablehnung. der Rechtsanwalt Klöppel⸗Dresden erſucht um Schaffung eines der guten Mannſchaftserſatzes für die Partei. Man müſſe ſich mehr wie um die ländliche Bevölkerung kümmern. Bei der nächſten Reichs⸗ 11 ſagstwwahl werde man auch die ſozialdemokratiſche Hochburgen er⸗ u öbern. keine Arbeiterſekretär Haupt⸗Hamburg ſteht auf dem Standpunkt, nen, daß ein Zuſammenarbeiten des oberen und des unteren Menſchen 2 die ſich nicht durchführen laſſe und komme nicht recht in Fluß.(Oho⸗ linie Rufe). Es herrſche immer noch ein großes Mißtrauen.(Zurufe: olks⸗ Aber nur bei den Arbeitern!) Die Arbeiter haben das Gefühl, als ngen werden ſie nicht als gleichberechtigt angeſehen. Ich gebe Ihnen eine ̃ 5 Nahnung auf den Weg: Helfen Sie überall Arbeiterorganiſationen orde⸗ gründen! der Handlungsgehirfe Mantel⸗Leipzig: Durch die Verkürzung daß der Redezeit kann man nicht alle Angriffe abwenden. Eine Reihe die don wichtigen Fragen ſei noch nicht gelöſt. Redner erſucht um An⸗ Alem nahme des Antrages Erkelenz. Die Fabrikant Pfeiffer⸗Wetzlar begrüßt es, daß die liberalen be- Arbeiter ſich zurückfinden auf den liberalen Boden. Die Arbeiter Be⸗ dürfen nicht abſeits ſtehen, wir brauchen ihre Hilfe. Es iſt er⸗ chafk, freulich, daß das Vertrauen der Arbeiter zu ihren Arbeitgebern 8 ſei wieder zunimmt und die Arbeiter erkennen, daß ihre Intereſſen nicht die unfrigen find und die unfrigen die ihrigen. 1 Beifall.) Aus⸗ Reichstagsabg. Dr. Wiemer: Der geſchäftsführende Aus⸗ einer(ſchuß hat in Mannheim bereits beſchloſſen, den Reichsverband libe⸗ eeraler Arbeitervereine finanziell zu unterſtützun.(Lebhafter Bei⸗ „der fall.) Dor Parteitag ſollte den Antrag Erkelenz annehmen mit der Ver⸗ am Scuaßſatz vorgenommenen redaktionellen Anderung und die beix, übrigen Anträge ablehnen. Landtagsabg. Fleſch und Juſtizrat Heilberg ziehen ihre iwer⸗ Anträge zugunſten des Antrages Erkelenz zurück, Es wird nun⸗ mehr(2 Uhr) ein Antrag auf Schluß der Debatte angenommen. nden Naumann zieht den zweiten Teil ſeines Antrages gurück. Arbeiterſekretär Erkelenz bittet um Annahme ſeines An⸗ hung trages mit dem abgeänderten Schlußſatz, der wie folgt lautet: Aus⸗ zung bau und Vereinheitlichung des Arbeitsrechts vor allem durch Um⸗ ani 19 der klaſſiſchen Tragödie Operette, Luſtſpiel und iae elende Aufführung verriet ſorgfältige Einſtudierung und ö ime 5. Freude haben und er erkonnte in all den Typen des 40 au ſtellen. in abgeſtimmten Aktſchlußbilder. ein atte die ns des Arbeitsverhältniſſes in ein geordnetes Rechtsver⸗ Phältnis. N Einſtimmig werden angenommen der Antrag Erkelenz(Stürmiſcher Beifall), der Antrag Naumann, der Antrag der Forkſchrittlichen Volkspartei Tail⸗ fingen, die Reichstagsabgeordneten zu beauftragen, im Reichstag erneut mit aller Energie dafür einzutreten, daß zum Schutz von Leben und Geſundheit der Bergarbeiter kein dieſem Zwech dienliches Mittel unbenutzt bleibt. Insbeſondere ſoll von Staats⸗ pegen dafür geſorgt werden, daß die gewählten Sicherheitsmänner ihres Amtes ungehindert und uneingeſchränkt walten können. Fer⸗ ner der Antrag bezgl. der Landarbeiter. Der Antrag Wie⸗ mer wird mit großer Mehrheit angenommen. Nach einer längeren Geſchäftsordnungsdebatte wird hierauf be⸗ ſchloſſen, die Beſprechung der Frauenfrage auf Montag vormittag 9. Uhr zu vertragen. Reichstagspräſident Kämpf dankt im Namen des Vizepräſi⸗ denten Dove für die anerkennenden Worte in der geſtrigen Sitzung. Jum weitaus größten Teil gebühre der Dank der Fraktion des eichstages. Die Geſchloſſenheit, die die Reichstagsfraktion kund⸗ gegeben habe in der Sitzung vor der Präſidentenwahl, habe ſich paäter durch die geſamten Verhandlußgen des Reichstages gezogen. Van habe dabei gefühlt, daß im Reichstage der Fortſchrittlichen Feuilleton. Heidelberger Stadttheater. Heidelberg, 5. Oktober. Die erſte Heidelberger Theaterwoche brachte ber und gab ſomit dem Kritiker Gelegenheit, den Leiſtungen des Enſemble in allen Zweigen der Bühnenkunſt das Horofkop Die Operette führte ſich mit dem Zigeunerbaron Kufs vorteilhafteſte ein. Die von Direktor Meißner inſzenierte und von Mehler dirigierte flotte, temperamentvolle, leben⸗ Arntete den einſtimmigen Beifall des vollbeſetzten Hauſes. Be⸗ ondere Anuerkennung verdienen die bei aller Farbenfreudigkeit dDie Luſtſpielgattung vertrat Dreyers lächeln⸗ er Knabe, der ſich ja überall mit kärglichem Beifall be⸗ ügen mußte und auch hier nicht mehr als eine freundliche ufnahme fand. Wer aber mecklenburgiſches Volkstum kennt, fer konnte doch an Dreyers köſtlicher Milieuſchilderung, welche die urechte Bühnendekoration unterſtſitzt wurde, ſeine ſccherzſpiels bis auf den(vom Dichter, nicht vom Schauſpie⸗ irl) ſtark karikierten Apotheker gute Bekannte, ſodaß er ſich taunt fragt: Sind denn die Mecklenburger wirklich noch ſo e vor 100 Jahren oder hat Dreyers ſeine Mecklenburger von Uzu modern gezeichnet? Das erſtere dürfte ſtimmen; denn der verfaſſungsloſen mecklenburgiſchen Kleinſtaaterei wan⸗ un heute noch Geſtalten einher wie zu Dörchläuchtings Zei⸗ Volkspartei eine Bedeutung zugefallen iſt, die weit hinaus ging über die numeriſche Zahl der Abgeordneten. Die Entſchloſſenheit im ge⸗ gebenen Moment, die Geſchloſſenheit in der Vertretung der An⸗ ſichten und der friſche Wagemut, wenn es darauf ankam, in ſchwierigen Situationen die eigene Überzeugung zur Durchführung zu bringen, dieſe drei Eigenſchaften müßten ſtets aufrecht erhalten werden. Wenn man in das Parteiprogramm dieſe drei Eigen⸗ ſchaften hineintrage, dann ſei die Zukunft der Fortſchrittlichen Volkspartei geſichert. Auf dieſer Grundlage werde die Partei ein Hauptfaktor bleiben in der künftigen freiheitlichen Entwicklung un⸗ ſeres Vaterlandes.(Stürmiſchen Beifall.) Damit ſchließt gegen 48 Uhr die Sitzung. Oeffentliche Verſammlung im Nibelungenſaal. Die nachmittags ½4 Uhr abgehaltene öffentliche Verſamm⸗ lung im Nibelungenſaal war ſehr zahlreich beſucht. 5 Landtagsabg. Stadtrat Vogel eröffnete die Verſammlung und erteilte ſofort unter dem Bei⸗ fall der Verſammlung Herrn Reichstagsabg. Dr. Wiemer das Wort, der ausführte: Alle Teilnehmer des Parteitages ben es mit aufrichtiger Freude empfunden, als der Ver⸗ treter von Baden, Herr Landtagsabg. Venedey, in ſeiner warmherzigen, echt demokratiſchen und von nationalem Emp⸗ finden getragenen Anſprache die Veranſtaltung mit einem Hoch auf Reich und Vaterland eröffnete. Wir haben alle zu⸗ geſtimmt, denn wir ſtehen treu auf dem Boden des Reiches. Wir ſind uns bewußt, daß wir die nationale Geſinnung nicht auf den Lippen ſondern im Herzen tragen. Demokratie und Vaterlandsliebe iſt eins. Freiheitliche Geſinnung und natio⸗ nale Geſinnung iſt eins.(Starker Beifall.) Wenn ſchwarz bei uns oben wäre, wie Erzberger wünſchte, da würde die ſchwarz⸗weiß⸗rote Flagge heruntergeholt werden. Wir haben in dieſem Jahre zugeſtimmt für die neuen Militär⸗ und Marinevorlagen, wir bedauern das Eindringen des Kaſten⸗ Feiſtes, die Bevorzugung des Adels und der Konfeſſion in der Armee. Die Frage, wie die Koſten für die neue Militärvor⸗ lage aufgebracht werden ſollen, tritt in wenigen Wochen von neuem an den Reichstag heran. Nach wie vor ſind wir für eine leiſtungsfähige und gerechte Beſteuerung der Beſitzenden im Reiche. Der Beſitzende muß auch für die Laſten des Rei⸗ ches, für Heer und Marine eintreten. Durch die gegen⸗ wärtige Fleiſchteuerung hat das deutſche Volk auf das ſchwerſte zu leiden, vor allen die unteren Klaſſen. Selbſt der König von Sachſen habe vor zwei Jahren geklagt, daß er die Fleiſch⸗ teuerung in ſeinem eigenen Haushalt zu ſpüren habe. Pod⸗ bielsky habe geſagt, bei der Fleiſchnot handle es ſich um eine vorübergehende Erſcheinung. Ja, bei Podbielsky habe es ſich um eine vorübergehende Erſcheinung gehandelt, aber nicht bei der Fleiſchteuerung. Die Agrarier haben Bethmann den Krieg angekündigt. Der Reichskanzler, ſei es Bethmann⸗ Hollweg oder ein anderer, der ſich entſchließt, die Intereſſen des Staates wahrzunehmen gegen die die Staatsmacht aus⸗ beutenden Kreiſe, bleibt vor der Geſchichte länger mit Ehren beſtehen als ſeine Widerſacher. Mein Freund Dr. Weill hat geſtern aber geſagt, wir in Baden haben das freieſte Wahlrecht in Deutſchland. Ich bin aus Preußen. Wir blicken mit einem gewiſſen Neid auf Ba⸗ den. Und wenn wir das im Reichstag zum Ausdruck bringen, dann heißt es, das geht uns garnichts an. Herr von Olden⸗ burg— Sie kennen ihn ja— hat im Reichstag geſagt: Preu⸗ ßon iſt durch Trommel und Krückſtock groß geworden. Wir wollen die Eigenart in jedem Staat erhalten. Aber Sie ſol⸗ len uns helfen, daß wir dem Fortſchritt in Preußen eine Gaſſe bahnen und ich glaube, daß auch der Parteitag in Mannheim dazu beiträgt. Am Reichstagswahlrecht darf nicht gerüttelt werden und wer es tut, dem wird auf die Finger ge⸗ klopft. Aber wenn es ſo weiter geht, wird ſchließlich die Frage geſtellt, ob Reich oder preußiſches Junkertum. Und ich bin nicht im Zweifel darüber, wie dieſe Frage vom deutſchen Da Volk beantwortet wird.(Lebh. Beifall. Reichstagsabg. Müller⸗Meiningen führte u. a. aus: Der treibende Fortſchritt in der Geſchichte iſt ſtets der Hunger geweſen. Aber nicht der einſeitige mate⸗ rielle Hunger, ſondern der Hunger des Volkes nach geiſtiger und moraliſcher Hebung und Fortſchritt. Nicht eine Iſolie⸗ rung und Klaſſenbewußtſein iſt für uns die ſoziale Forderung des Tages, ſondern die Schaffung der unbegrenzten Möglich⸗ keiten zur Selbſterhaltung und zur Beſſerſtellung aller Schich⸗ ten des Volkes in materieller Richtung. Es iſt kein Zufall, daß die Größten unſerer Nation vor dem Ultramontanismus als der größten Gefahr gewarnt ha⸗ ben. Wir achten die Prieſter und ihre Religion, aber der Jeſuitismus, der heute den Ultramontanismus reſtlos durch⸗ ſeucht hat, iſt die blasphemiſche Karrikatur des Chriſtentums. Ultramontane Fanatiker ſind keine Phänomenale. Nächſten⸗ liebe und Chriſtenſinn ſind auch bei uns keine Phänomenale. Aber bei dem Ultramontanismus Nächſtenliebe zu ſuchen, iſt das größte Phänomen. Der beſte Bundesgenoſſe des Ultra⸗ montanismus im deutſchen Reiche iſt leider die bedauerliche Unkenntnis weiter politiſcher Kreiſe in rebus Klerikalismus! Wer hier die einſchlägigen geiſtigen und literariſchen Grund⸗ lagen nicht kennt, der ſoll lieber ſeine Hand von dem Kampf mit dem Ultramontanismus laſſen, 27272ͤ denn ſonſt wird er von eee dem oberſchwäbiſchen Eiernudelfabrikanten Mathias Erz⸗ berger(Stürmiſcher Beifall) überfahren. Wer Freiheit will, muß ſie auch anderen geben. Der deutſche Liberale muß gegenüber den jetzigen Freiheitsphraſen des Ultramontanis⸗ mus in der akuten Frage, in der es ſich nicht um ein paar jämmerliche Jeſuiten mehr oder weniger handelt, ſondern um eine große deutſche Frage, die von mir auseinander⸗ geſetzten Grundſätze über dieſe Partei ſtets ins Gedächtnis zurückrufen und wohl merken. Es iſt kein Zufall, daß der Feudalismus und der Bund der Landwirte gerade zu Schlepp⸗ trägern des Ultramontanismus geworden ſind. Es iſt ein Verſicherungsvertrag auf Gegenſeitigkeit. Die Sozialdemo⸗ kratie braucht eigentlich nicht mehr viel zu tun, denn die Re⸗ gierung tut für ſie gerade genug. Außer den äußeren Feinden des Liberalismus, Feuda⸗ lismus, Klerikalismus und Sozialdemokratie, ſind noch andere Feinde vorhanden. Es iſt dies die Indolenz und In⸗ differenz weiter Kreiſe in der Bürgerſchaft. Warum beteiligen ſich die intellektuellen Kreiſe nicht an der großen Aufgabe, der Politiſierung der Geſellſchaft? Das politiſche Leben der Nation iſt ein Teil der nationalen Kultur. Wir erblicken in der Po⸗ litik die höchſte Form der Vaterlands⸗ und Menſchenliebe. Laſſen Sie mich ſchließen mit meinem Kampfrufe: Friſch auf zu fröhlichem Kampf der Geiſter, dem Vater alles Fortſchrit⸗ tes, vorwärts deutſches Volk auf dieſem Wege. Vorwärts zum Kampf und Sieg!(Langanhaltender ſtürmiſcher Beifall.) Reichstagsabgeordneter Konrad Haußmann wies zu Beginn ſeiner Ausführungen darauf hin daß ſich in der gegenwärtigen Zeit ein außerordentliches Bedürfnis nach Organi⸗ ſation bemerkbar mache. Alle Berufe und alle Richtungen haben die Tendenz ſich zu organiſieren. Bis zum Sport und Leibes⸗ übungen werde organiſiert. Konfeſſionelle Gegenſätze ſuchen ſich zu organiſieren und ſtehen ſich einander feindlich gegenüber. Auch die Frauen ſuchen ſich zu organiſieren und werden wir darüber noch morgen zu ſprechen kommen. Unſer ſtaatliches Leben beſitzt noch zwei Unſicherheiten. Eine Unſicherheit beſteht einmal in dem Verhältnis zu den anderen Staaten der Welt. Das Gleichgewicht iſt gegenwärtig nicht ſo, wie es ſein ſollte in Europa. Wir müſſen hinarbeiten und alles tun, um das konſtitutionelle Regiment, die Quelle eines fruchtbaren politiſchen Lebens, in Deutſchland wieder herzuſtellen und dem Volke wirklich die Macht zur Verantwortung zu verſchaffen. Wir müſſen auch die öffentliche Meinung zu beeinfluſſen ſuchen, daß ſie nicht das öffentliche Leben tot peitſcht, indem ſie jeden Tag etwas Neues auf die Walze bringt. Allzuviel in Angriff zu neh⸗ men, alle Probleme zu erfaſſen, führt dazu, daß gar nichts rechtes gemacht wird. Redner kam dann auf den Chemnitzer Porteitag zu ſprechen. Dieſe Partei werde nun ſogar eine neue Modenzeitung erſcheinen laſſen, in dem Schnittmuſter für die ſozialdemokratiſchen Frauen enthalten ſeien. Wenn man dieſe Frauen dann äußerlich erkennt, ſo iſt das ein großer Fortſchritt. Der Redner ſchloß ſeine ſehr beifällig aufgenommenen Aus⸗ führungen mit dem Zitat: N Gerecht, aufrecht und fr Dem Reiche, dem Volke und der Verfaſſung treu! Pfarrer D. Naumaun gab zunächſt ein Schilderung ſeiner engliſchen Reiſe. Er habe dabei ſoviel gleichartiges zwiſchen beiden Staaten geſehen, warum nun die Spannung zwiſchen dieſen beiden Völkern? Wenn es ein⸗ mal zum Kampfe kommt, verliert der Einzelne ſeine Anſicht. Von England ging Redner nach Belgien, wo er die Abſchiedsſzenen der belgiſchen Soldaten mit ihren Angehörigen an den Bahnhöfen beobachtete. Man wiſſe nicht was aus den Balkanwirren noch alles entſtehen könne. In Uebereinſtimmung mit dem Geiſte Uunſerer Partei ſtelle ich feſt, daß wir auf dem Gebiete der prak⸗ tiſchen Arbeit für den Frieden und Verſtändigung nicht nur in allgemeinen Worten, ſondern in Mitwirkung und in Arbeit alles tun, was wir können. Wir halten das für eine verantwortungs⸗ volle Pflicht, die zu unſerer Partei und zum letzten Menſchheits⸗ grundgedanken gehört. In der Mitte des vorigen Jahrhunderts, auch zu der Zeit des alten deutſchen Liberalismus, war es ein ge⸗ läufiges Wort, daß die Demokratie der Frieden ſei. Die Span⸗ nung um die Erdverteilung iſt es, die zwiſchen den ruhenden Völkern liegt. Dieſe Spannung können wir nicht aus der Welt ſchaffen. Afrika iſt in den letzten 20 Jahren in europätſche Hände gelangt. Nun wird gerungen um die Plätze, die noch vorhanden ſind. Kann ſich das deutſche Volk dem gegenüber als unintereſſiert hinſtellen? Auch wir haben große wirtſchaftliche Intereſſen bei der Verteilung der Erdkugel. 5 Der Krieg, den man heute theoretiſch verurteilt und aus der Welt herauswünſcht, er iſt damit noch nicht aus der Welt heraus⸗ geſchafft. Wir ſtehen heute zwei großen Heerlagern gegenüber. Wir ſtehen in der Mitte, dann kommt Oeſterreich und(Heiterkeit) Italien. Draußen herum ſtehen England, Frankreich und Ruß⸗ land und alle andern gruppieren und hoſpitieren entweder auf der einen oder andern Seite. Dieſe herrliche Gruppierung der durch Herrn Boßhard, Sabine durch Frl. Landory treffend charakteriſtert; freilich verzichteten beide von vorn⸗ herein auf die ſpezifiſch mecklenburgiſche Färbung. Dagegen war Herr Schweinitz(Broderſen) in Haltung, Mimik, Klangfarbe, Tonfall, Ausſprache ein Mecklenburger durch und durch— eine ganz vorzügliche Leiſtung; auch Ggger war ein guter, echter Typ eines Ratsdieners. Frau Stickels(Kri⸗ ſchane) Plattdeutſch⸗Miſſingſch aber klang ungefähr ſo echt, als wenn ein Berliner Pfälziſch ſpricht. Daß der Dialog etwas ſchleppend war, kann der Regie(Paul Schulz) nicht zur Laſt gelegt werden; denn eine ſprühende Konverſation in flottem Tempo iſt alles andere— nur nicht mecklenburgiſch. Die Oper debütierte mit Gounods Margarethe. Das Tonwerk fand unter Muſikdirektor Radigs vortreffliche, gewiſſenhafter Regie eine ſtraffe, exakte und wirkungsvolle Durchführung. Herrn Schönfelds Fauſt war geſanglich dank ſeiner vollen, ſchönen, reinen Stimme ſehr ſympathiſch; nur in der Garkenſzene geriet er zu tief in die weichliche Trou⸗ badourlyrik. Herr Fiſchötter, der über eine hervorragende geſangliche Stimmfülle und Sicherheit verfügt, gab einen vom gewohnten Typ abweichenden Mephiſto. Sein Teufel hatte eine Note prononcierter Salonliebenswürdigkeit und Ge⸗ ſchmeidigkeit, ohne daß die konziliante Umgangsform mit dem infernalen Satanscharakter in Widerſpruch geriet. Fräulein Arnolds Margarethe erfreute nach anfänglicher Zaghaftig⸗ keit und Unſicherheit durch die dramatiſche Wärme ihres Spiels und durch ihre weiche ſchöne Stimme. Herr Götz(Valentin) iſt ein vielverſprechender, aber noch zu wenig geſchulter Ba⸗ riton. An Frl. Neumanns(Marthe) vollem, reichem, gutge⸗ ſchultem Alt kann keine Kritik etwas ausſetzen; man möchte ihn gern einmal in größeren Rollen hören. Das Reſume der erſten Theaterwoche: wir blicken mit vollem, wohlbegründetem Vertrauen der Saiſon entgegen! A. Blanck. Straßburger Theaterbrief. wg. Straßburg, 4. Oktober. Die Frage ob die durch Ernennung Pfitzners zum Opern⸗ direktor herbeigeführte Zweiteilung der Gewalten für unſer Stadt⸗ theater vorteilhaft geweſen iſt, hat in den letzten Spielzeiten noch keine endgiltige Beantwortung gefunden. Man wird zwar unum⸗ wunden zugeben müſſen, daß da, wo Pfitzner als Dirigent und oberſter Regieführer in Tätigkeit trat, vortreffliche und bis ins Kleinſte ausgefeilte Leiſtungen erzielt wurden, darf aber nicht verſchweigen, daß dieſe immorhin nur ſeltenen„großen Tage“ mit einer gewiſſen Beeinträchtigung der Durchſchnittsleiſtungen der Oper erkauft wurden, da den dem Operndirektor nachgeordneten Dirigenten nur ausnahmsweiſe die Möglichkeit gegeben war, ihre Aufführungen mit der erforderlichen Gründlichkeit vorzubereiten. In Pfitzners Natur liegt ein autokratiſcher Zug, der ſich bisher in ſeiner eigenen Tätigkeit günſtig, für ſeine Mitarbeiter aber oft recht unbequem füblbar machte, ein Nachteil der auch durch die zweifellos ſtarken künſtleriſchen Anregungen, die von Pfitzner aus⸗ gehen, nicht ganz aufgewogen wird. Ob in der Beziehung die neue Spielzeit, die Mitte September begonnen hat, Beſſerungen bringen wird, muß abgewartet werden. Zu hoffen iſt es aber ſchon deswegen, weil die Zahl der unter Pfitzners Leitung gründlich einſtudierten Opern ſtändig zunimmt und ſo allmäßlich ein ziemlich umfangreicher guter Normalſpiel⸗ plan für die Oper geſchaffen wird. Ein zweiter Fehler der Pfitznerſchen Opernleitung war eine ausgedehnte Anfängerwirtſchaft. Da Pfitzner gleichzeitig im Hauptamt Direktor des ſtädtiſchen Konſervatoriums iſt, ſuchte er den begabten Geſangsſchülern und Schülerinnen der Anſtalt den Weg zur Bühne zu erleichtern. Die Folge war, daß die Wieder⸗ — Die Aufführung war recht gut. Kraſemann wurde — holungen der von ihm einſtudierten Opern oft eine minderwertige internationale Verſtündigung. e 5 Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagslatth. Mannheim, 7. Oktober. europäiſchen Mächte geht längſt hinaus über das, was man früher ſtaatliche Souveränität genaunt hat, Redner kam dann auf Eugen Richter zu ſprechen und bemerkle Die alten Fortſchrittler haben nur das gefordert, was im In⸗ tereſſe des Vaterlandes gelegen war. Wir können auch der ge⸗ ſchichtlichen Vergangenheit unſerer Partei gegenüber ruhig da⸗ ſtehen. Ich freue mich, daß der Kaiſer in dieſem Herbſt ſeine Reiſe in die Schweiz gemacht hat. Es wäre mir überhaupt lieber, der Kaiſer ginge mehr nach der Schweiz als nach Rußland. Durch das günſtige Urteil, das die kaiſerliche Majeſtät über die Schweizer Armee ausgeſprochen hat, iſt eine Frage bei uns künftig viel leich⸗ ter in der Oeffentlichkeit zu diskutieren als früher, ni oh man nicht die Leiſtungen des Einzelnen innerhalb inen Wehrpflicht noch weiter zurückſchränken ſoll als bis Sie haben einen Kreis von Männern vor ſich. die Arbeit der Partei nach rechts und links. Me die hier ſind geben ſozuſagen ihr letztes Stück dieſe Partei und zwar doch nicht bloß um da und de und raiſonnieren zu können und 3/ der Paragrap ſondern darum, weil wir noch ein Vaterland vor noch eine Stufe höher ſteht.(Stürmiſcher Beifall. land freier gewordener Menſchen. Darum arbeitet und darum rufen wir: RKommt und helft uns Dieſen trefflichen Ausführungen folgte ein minutenlang haltender ſtürmiſcher Beifall, der erſt dann nachließ, als Naumann wieder erhoben und ein Zeichen gegeben hatte, daß nochmals das Wort ergreifen wolle. Und er führte aus: wollen die deutſche Freiheit leben laſſen. Die Jortſchrittſiche Volks⸗ partei und die deutſche Freiheit, ſie lehen hoch, hoch, hoch!(Wieder⸗ holter ſtürmiſechr Beifall.) Herr Stadtrat Vogel dankte den Referenten und ſchloß hierauf um 6½ Uhr die Ver⸗ ſammlung. Der Tag wurde durch ein Feſtefſen beſchloſſen. Dritter Tag. Die Frguenfrage Auf dem heutigen 3. Sitzungstage wurde die Frauenfrage hehandelt, die eigentlich ſchon auf der Tagesordnung des geſtri⸗ gen Tages ſtand, infolge vorgerückter Zeit auf heule früh ver⸗ ſchoben wurde. Die Verhandlungen wurden vom Vorſitzenden Landtagsabgeordneten Funck kurz nach 9 Uhr eröffnet. Trotz der etwas frühen Tagesſtunde hatten ſich die Teilnehmer des Parteitages ſchon recht zahlreich eingefunden. Insbeſondere waren ſehr viele Damen anweſend. Zur Frauenfrage lag fol⸗ gende Reſolution des Geſchäftsführenden Nusſchuſſes vor: „Der Parteitag ſieht zurzeit von einer Abänderung des Abſatzes 8 des Parteiprogramms betreffend die Rechte der Frauen mit Rückſicht auf die in der Partei beſtehenden Mei⸗ nungsverſchiedenheiten ab, erkennt aber das Recht eines je⸗ den Parteigenoſſen an, ſeinerſeits für die Erweiterung der Rechte der Frauen über die in das Programm aufgenom⸗ emenen Grundlinien hinaus zu wirken.“ Neben dieſer Reſolution lagen noch eine Neihe von An⸗ trägen vor. Abg. Mommſen begrüündete die Reſolution des Vorſtandes und bemerkte, daß er keinen Vortrag über die Frauenſtimmrechtsfrage halten wolle, da ſowohl im Geſchäftsführenden Ausſchuß wie in der Geſamtpartei ebenſowenig eine Einheitlichleit über die Frauen⸗ ſtimmrechtsfrage herrſche wie vor zwei Jahren. Der Geſchäfts⸗ führende Ausſchuß habe die Frauenfrage ſtets im Auge behal⸗ ten und vor dem Parteitag nochmals darüber heraten. Die Beratung der Anträge im geſchäftsführenden Ausſchuſſe 5 5 mit Deutlichkeit gezeigt, daß der Standpunkt in der Frauen⸗ rage innerhalb der Parkei ſich gegen das Jahr 1910, wa die Ver⸗ einigung ſtattfand, abſolut nicht geändert hahe. Es giht heute noch hervorragende Parkeifreunde, die die Aufnahme dieſes Punktes in das Programm mit ihren Grundſätzen nicht vereinen können. Wir kennen dieſe Männer; es ſind echte kiherale Männer. Die Frauen⸗ frage hat ja keine bedeutende Entſcheidung auf die Geſetzgebung. Heute haben wir viel wichtigere Fragen in unſerem deutſchen Vater⸗ land. Ich will dabei die Bedeukung der Frauenfrage nicht zurück⸗ ſtellen. Wir wollen keine Zwieſpalt in unſeren Reihen tragen und damit die Stoßkraft unſerer Partei ſchwächen. Der geſchafts⸗ führende Ausſchuß iſt der Meinung, daß wir keinen Zwang ausüßen kwollen in dieſer Frage auf Männer, die grundſätzlich anderer Meinung ſind. Die erſte Tagung den Perbandes für N. Heidelberg, 6. Okt. Der vor 1½ Jahren in Frankfurt gegründete Berhand für inkernationale Verſtändigung trat geſtern unter ſtarker Beteiligung zu ſeiner erſter dreitägigen Tagung zuſammen. An die geſchloſſene Sißung des Zentralvorſtandes ſchloſſen ſich die Sitzungen der ver⸗ ſchiedenen Kommiſſtonen: der Propagandakommiſſisn unter Vorfiz bon Prof. Nippold⸗Oberurſel a.., der Erzilehungskom⸗ miſſion unter Vorft n Gymnaſtaldirektor Marten N Beſetzung aufwieſen. Darin muß werben. Andererſeits iſt gar nicht zu verkennen, daß mit Pfitzners Berufung der Schwung einer genial veranlagten Perſönlichkeit, den man ſeit Otto Lohſes Weggang ſo ſchmerzlich vermißt hatte, wieder in unſere Oper eingezogen iſt, und daß über das, was Lohſe durchzuſetzen vermochte, hinaus auch der der darſtelleriſchen und ſzeniſchen Seite der Oper große, moderne Anſprüche befriedigende Aufmerkſamkeit gewidmet wird. So haben auch die erſten Aufführungen der neuen Spielzeit — Undine, Fliegender Holländer, Wildſchütz, Tannhäuſer, Hoff⸗ manns Erzählungen, Tronbadour, Roſenkavalier— im weſentli⸗ chen Gutes gehracht, obwohl verſchiedene Einzelleiſtungen noch er⸗ hehlich unter der Linie blieben. auf der ſich die Durchſchnittslei⸗ ſtungen der Straßburger Oper mindeſtens halten müſſen. Mit ihnen werden wir uns zu beſchäftigen haben, ſobald das Enſemble ſich vollſtändig eingeſplelt hat. Im Schauſplel macht ſich gleichfalls regeres Leben gel⸗ tend. Hier liegt die Leitung ausſchließlich in den Händen des In⸗ tendanten Wilhelmi, dem eine Reihe mehr oder minder tüch⸗ tiger Regiſſeure zur Seite ſteht. Herr Wilhelmi iſt ſeit Jahren beſtrebt, das in Straßburg ſchon infolge des Nationalitätengegen⸗ ſatzes recht geringe Intereſſe für das Schauſpiel zu beleben, und es ſcheint ihm, ſoweit ſich bis jetzt zuperläſſige Schlüſſe überhaupt diehen laſſen, in der neuen Spielzeit wirklich zu gelingen. Die Aufführungen, denen wir bisher beiwohnen konnten— Braut von Meſſina“ Sudermanns„Es lebe das Leben“, Max Dreyers Scherzſpiel„Der lächelnde Knabe“ und der„Pfarrer von Kirch⸗ feld“— ſanden durchweg eine recht günſtige Aufnahme und verrie⸗ ten namentlich durch die Einheitlichkeit der Geſamtleiſtung ſowfe durch die Sorgfalt, die der Narürlichkeit und Schönheit der ſzeni⸗ ſchen Bilder gewidnet war, die aufſteigende Tendenz unſeres Schauſpiels unbeding: Wandel geſchaffen * —— den Konſtanz und der Preſſekommifſion unter Porſitz von Prof. Piloty⸗München. Abends fand eine zwangloſe Zuſam⸗ menkunft im„Sel Heute vormi und in einer ebe ſammlung die geſc ch heand konſtituiert ſich als den in einer geſchloſſenen Ausſchußſitzung geſchloſſenen ordentlichen Mitgliederver⸗ iſation Baron rika vor eoneiliation, die bereits ie drei Verbe hände haben unter it ein Kartellg ie Möglichkeit eines 5 (Vorf dEſtournelles de Bukler gegründeten inte 75000 Mikglieder Bonn en; in Frage kommen„ Be in der alten Univerſitäts mlung der Tagung durch den Vor Geh. Rat P Dr. Ritter von Ullman n⸗München, meiſt akademiſches Publikum war e Staatsrechtslehrer und zahlreiche aus⸗ ulg die erſte öffentlich ſitzenden des Zentralvor⸗ Der Grundgedanke ſeiner unſerer Zeit intenſivſten Zuſammen⸗ ˖ aaten und Völker auf allen Gebieten materieller, eiſtiger und ſittlicher Kultur müſſen wir uns der Bedingung be⸗ ißt werden, von der die Integrität unferes ganzen Kultur⸗ andes abhängt: der Friede. Alle Kultur iſt Friedensarbeit. Die ilzung des Friedens muß erſtrebt werden dürch Benutzung der l, welche zur Schlichtung internationaler Streitfälle führen ten. Eine Glefahr für die Erhaltung des lontrollierbgaren Macht Rung, von weelcher leitende tänner und maßge Papteien im Staate nur zu heé öffentlichen äufig abhängig ſind. Die ſu Kraft von Kundgebungen politiſcher Verbände, Vereine, Volksver⸗ ſammlungen, der Preſſe ete, iſt oft die Quelle von Verſtim⸗ mungen, welche die bei Streitfällen hervortretenden Gegenſätze der Völker bis ins Ungemeſſene ſteigen und der friedlichen Verf digung entgegenpirken. Daher iſt es eine dringende Notpendigkeit, ſtörenden Einfluß ſol Faktoren des Volkslebens durch völker⸗pſychologiſche Mittel unſck ich zu machen. Der Geiſt der Verſtändigung, der ſich in den Hagger Konferenzen ſo glän⸗ zend betätigt hat, muß auch im Bewußtſein der Maſſe jedes Volkes zur Herrſchaft gelangen; er kann in letzter Reihe am heſten geweckt werden durch Verbreitung und Veytiefun g der yölker⸗ rechtlichen Idee. Die Individualinterefſen der ein⸗ zelnen Völker hahen ſieh zu ſolidariſchen Intereſſen der gangzen zivilifierken WMelt ausgeſtaltet. Das Bewußt⸗ ſein diefer wechſelſeitigen Bedinglheit unſerer Kultur⸗ intereſſen muß gefeſtigt und weiter verbreitet, den verderblichen Suggeſtionen durch Aufklärung entgegengewirkt werden. Das ruhige, von den Anforderungen des Rechts und der Gerechtigkeit be⸗ herrſchte Urteil muß das Feld behaupten. Die drei Grundideen des Bölkerrechts, Solidarität der Intereſſen, Gleichberechtigung aller Völker und vernünftige Selbſtbef ränkung jedes einzelnen Volkes bergen das Poſtulat unſeres Verhandes, die internationale Ver⸗ ſtändigung in ſich. Zur tatſächlichen Beobachtung dieſer Normen des Voölkerrechtes iſt aber ein ſtetiges ſpontanes zuſammenwirken der zipiliſterten Nationen die unerläßliche Vorausſetzung. Dieſes Zuſammenwirken muß ein konſtanter Faktor der auswärtigen Politik werden. Die allgemeine Vertiefung dieſer Erkenntnis führt aber not⸗ wendig zur Verkiefung der uniyerſellen Idee des Völkerrechts gͤs Nriedensordnung, die unfere Kultur ſchützen kann gegen die Exzeſſe des Chauvinismus und Machiavellismus. Namens der großherzoglichen Staatsretzierung begrüßte Mini⸗ ſterialrat Schwörer die Verbandstagung. Er wies darauf hin, daß das Völkerrecht gergde in Heidelberg ſtels eine Pflegeſtätte gefunden hat, von Pafendorf bis zu v. Mohl und Bluntſchli und bis in die jüngſte Gegenwart! Daß Kulturgüter Gemeinbeſitz gller Völker ſeien, dafür ſel gez delberg ein treffendes Beiſpiel. Namens der Univerſität hieß der derzeitige Prarektor Geheim⸗ rat Prof. Dr. hon Likienthal die Verſammlung herzlich will⸗ kommen. Treffend führte er aus, daß gerade die Vertreter der Wiſſenſchaft zuerſt das Bedürfnis internationaler Verſtändigung fühlen mußten. Denn alle Wiſſenſchaft iſt ihrer Natur nach inter⸗ nafienal; es gibt kein nationgles Monspol der Wahrheit oder der Erkenntnis. Alle Errungenſchaften der Forſchung ſind beſtimmt, Gemeingut der geſamten Menſchheit zu werden. So ſind es die Univerſitäten, die zuerſt und zumeiſt auf eine internationgle Ver⸗ ſtändigung hingewirkt haben. Aher es darf nicht verkannt werden, daß das Idegl des ewigen Frſedens 3. Zt. noch nicht realiſiert und realiſierbar iſt. Starkund wehrhaft hleiben iſt heute noch die beſte Garantie für die Wahrung des Friedens. Die Zuſtände auf dem Balkan zeigen nur zu deutlich, daß tiefgreifende Külturunterſchiede und ein tiefſtehendes Kultur⸗ nibeau die Überwindung einer kradionellen Berbitterung und eine friedliche Verſtändigung faſt unmöglich machen. So iſt es hei den großen Kukturngtionen nicht; mehr und mehr muß ſich die Erkenntnis Bahn brechen, daß das, was die Völker eint, weit größer iſt als was ſie trennt. Dieſe Erkenntnis zu verbreiten, iſt eine der wichtigſten Kulturaufgaben der Gegenwart. Erſter Bürgermeiſter Prof. Dr. Walz begrüßte die Verſamm⸗ lung namens der Stadt Heidelberg, indem er ſeiner freudigen Ge⸗ nugkuung Ausdruck gab, daß zum Ort der Grundlegung des Ver⸗ handes die liehliche Neckarſtadt gewählk wurde, in der ſich ſchon ſeit einem Jahrhundert zahlreiche Vertreter der verſeh zu friedlichem Zuſammenleben niedergelaſſen k Einen hochintereſſanten und aktuellen Vortrag über„Aus⸗ wärtige Politik und öffentliche Meinung“ hielt der Vorſitzende der Propagandakommiſſion, Prof. Dr. Otfried Nippold⸗Hberurſel Redner wies einleitend darauf hin, daß in Deutſchland das Jntereſſe weiter Kreiſe für die auswärtige Politik noch verhäl ismäßig neu iſt, daß viele ſelbſt den gebildeſten Kreiſen Angehörige in ihrem Ur⸗ teil ſehr unſelbſtändig und daher Suggeſtiven leicht zugänglich ſind. So war es möglich, daß eine ſyſtematiſche und kontinnierliche Stimmungsmache durch die tendenziöſe Preſſe mit Erfolg betrieben werden konnte und eine Nerpoſität des Publikums hervorxief, durch welche die Erhaltung des Friedens und die internatiangle Verſtän⸗ digung ſehr erſchwert wurde. Eine urſprünglich auf Stärkung des deutſchen Nationalgefühls gerichtete und deshalb wohlberechtihe Abſicht geriet im Laufe der Zeit auf Ahwege und artete in einen das Vaterland ernſtlich gefährdenden Nationalismus u. Chauvinis⸗ mus aus, der ſich dreiſt als„öffentliche Meinung“ gebärdete, ohng alle tatſächliche Berechtigung; denn das deutſche Volk will in Wirklichkeit den Frieden. Es iſt ſich ſeiner Kraft be⸗ wußt und wird im Ernſtfall ſeine Ehre mit dem Schwerte wahren; aber ohne Not will es keinen Krieg, ſondern will mit ſeinen Nach⸗ barn in Freundſchaft leben. Aber dieſe Friedensſtimmung des deutſchen Volkes kann nicht zu durchſchlagendem Ausdruck kommen, organiſierte chauviniſtiſche Stimmungsmache fehlk. weite Kreiſe zu ſelbſtändigem Urteil und Verantwortlichkeitsgefühf Eine ſolche alle Volks, In dieſem Verband eine eminent wichtige und wahrhaft patriotiſche Aufgabe.(Starker Beifall.) Die bedeutſamſte Kr gebung der Verſammlung bildeten zweifellos die von echter Begeiſterung durchglühten und mit zün⸗ dender Beredſamkeit vorgetragenen Ausführungen des Gründers und Leiters der eonciliation inkerngtionale, Sengts⸗ mitglieds Baron'ſtournelles de Eonſtant⸗ Paris über den friedlichen Austrag internationgler Streitfragen, wie er von den Haager Konferenzen Fällen bereits ſo erfolgreich angeb zut und bewirkt wurde. Auch die gleichgerichteten Beſtrebungen der nunmehr kartellierten Ver hände für interngtianale Ve tändigung hätten trotz alles Spottes und Zweifels ſchon namhafte Erfolge aufzuweiſen. Insbeſondere zollte Redner der deutſchen Friede nspolitik, wie ſie ſich in der Bei⸗ legung der Cafablanca⸗Fragen betätigt hat, rückhaltloſe Anerken, nüng. Vor gllem gab er ſeiner Bewunderung für den Weitblich des deutſchen Kaiſers Ausdruck, der, vom lauterſten Wollen beſeelt, die friedliche Erſchließung Chinas inguguriert habe. Den aktuellen Gipfel der Darlegung des Redners bildete ſeine⸗ objektive und verföhnliche Erörterung der elfaß⸗lothringiſchen Frage:„Ich habe niemals Elſaß⸗Lothringen vergeſſen. Als ſch geſtern im Glanze der Morgenſonne die herrlichen Ruinen des Hei⸗ delberger Schloſſes erblickte, ſchienen die Steine noch heute Anklage zu erheben und Rache zu ſchreien. Jenfeits und diesfeits der Grenzen ſind Ruinen die Zeugen unfäglicher Leiden, unzähliger Tränen. Sollen aufs neue Tränen fließen? Elſaß⸗Lothringen bildet keine durch Krieg zu löſende politiſche Frage, Elfaß⸗Lothringen iſt ein morgliſches Problem. Wenn es als ſolches von beiden Völ⸗ kern verſtanden wird, dann iſt ein Zuſammengehen beider Völker (Eogpératjon france⸗allemande wohl mäglich und wenn Frankreſch und Deukſchland einig ſind, dann muß die übrige Welt folgen (Ehumanité ſuivrg.) Stürmiſcher, kanganhaltender. anl. Gegen 1½ Uhr ſchloß der Vorſitzende die Verſammlung. Aus Stadt ung Pang. * Maunnbeim 7. Iklober 191H2. * Zi der graßſen Maunheimer Flugſwoche, die in der Zeil vom 18. bis 13. Oktober d. J. guf den Rennwieſen ſtatkfindet, hat der Mannheimer Flugſportklub den Mitgliedern der Orts⸗ gruppe Mannheim des Deutſchen Luftflottenvereins eine Er⸗ mäßigung von 25 Prozent auf die Vorverkaufspreiſe ein⸗ geräumt, wenn die Eintrittskapten durch die Ortsgruppe ver⸗ trieben werden. Der Vorſtand der Optsgruppe Mannheim des Deutſchen Luftflottenvereins erſucht ſeine Milglieder, von dieſer Vergünſtigung recht ausgiebigen Gebrauch zu mmigchen. Dieſe Eintrittskarten zu ermäßigten Preiſen köunen am Samstag, 12, Oktoher, von—12 Uhr und 3⸗6 Uhr und Sonftag, 18. Oktober, von—11 Uhr in der Geſchäftsſtenle des Luftflotten⸗ vereins, Hanſghaus D 1,%, entgegengenommen werden. Es iſt freudig zu begrüßen, daß die Ortsgruppe des Deutſchen Luft⸗ flottenvereins guch bei dieſer Gelegenhei wieder, ſpie ſo oſt ſchon bei derartigen Anläſſen, ihren Mitgliedeen eine beſondere Vergünſtigung zuteil werden laſſen kann, Es iſt wohl mit Sicherheit anzinehmen, daß hieſe ernente Füvforge Det Ortsgruppe des Deutſchen Luftſlotlend ins für ihrg Mitglieder dieſer zahlreiche neue Freunde zuführen wird. Auch die Tatſache, daß in den e Tagen wiederum zwei Karten Großh. Bad. Hoſ⸗ und Nationaltyeater in Mannheim. Die Hochzeit des Figaro. In der geſtrigen Aufführung der Mozartſchen Oper„Die Hochzelt des Figaro“ ſang Lisbeth Ulbrig erſtmals die Gräfin Roſine. Sie bot eine Glanzleiſtung. Zu der ſchönen klangvollen abgetönten Stimme geſellt ſich eine vornehme durchgeiſtigte Darſtellungskunſt. Im dritten Akt wurde der Künſtlerin auf offener Bühne ſtürmiſcher Beifall geſpendet. In der Beſetzung der übrigen Rollen war gegen früher keine Aenderung eingetreten. Die ganze Vorſtellung war eine muſtergültige und brachte den Beſuchern viel Freude und Genuß. Sängerbund Mannheim. Im Rahmen einer Vereinsveranſtaltung bot der muſika⸗ liſche Leiter des„Sängerbundes“, Herr Johannes Steg⸗ mann, am Samstag im Kaſinoſaale einen wohlgelungenen „Mannheimer Vortragsfolg Künſtlerabend“. Die enthielt vokale und inſtrumentale Gaben und wurde von dem Künſtler⸗Ghepaar Stegmann unter Aſſiſtenz des Violoneelliſten Herrn Fritz Philipp beſtritten. Frau Roſe Stegmann hatte mit Liedern von Schu⸗ bert, Brahms, R. Strauß, Hugo Wolf und Heinrich van Eyken eine glückliche Wahl getroffen Die Stimme der Dame iſt zwar nicht beſonders groß, der Vortrag aber zeigt muſikaliſches Empfinden, Geſchmack und ein hübſches Geſtaltungsvermögen. Dieſe Vorzüge traten am ſchönſten in Erſcheinung in Richard Straußens„Traum durch die Dämmerung“, deſſen Romantik in der Wiedergabe voll erſchöpft wurde. Aber auch die ührigen Geſänge fanden eine ſehr anerkennenswerte Durchführung, namenklich Schuberts„Auf dem Waſſer zu ſingen?, in dem der Stimmungsgehalt der einzelnen Strophen treffend charakteri⸗ ſtert erſchien, ebenſo Brahmſens friſch geſtaltetes„Von ewiger — für Freifahrten auf Zeppelßtſchiffen zur Ausloſung kommen, Daß die Stimme von Frau Stegmann aber auch größerer Kraftentfaltung fähig iſt, bewies der temperament⸗ volle Vortrag von H. van Ehkens„Schmied Schmerz“. Im inſtrumentalen Teil ließen ſich die Herren Philipp und Steg⸗ mann hören. Die Literatur für beide Inſtrumente iſt gleich arm an wirklich Gutem, und darum ſind Wiederholungen zum Teil früher gehörter Werke kaum zu permeiden per hat einige Bravourſtückchen für das Llebe“. muſikaliſch nicht allzuſchwer wiegen. Herr Philipp eröffnete den Abend mit der per, ſpielte dann weiterhin Sarabande für Cello allein(aus bekannt. Seine Interpretgtionskunſt entfaltete ſich am reinſten und ſchönſten in der getragenen Cantilene des Sitt ſchen Stückes. Bewunderungswert ſpielte er auch die ſchwierige in manchen ſchwierigen und wichtigen ——— E r 15 nn A en 122— * — atigneg „Aus: ide der erurſel. utereſſe ig neu em Ur⸗ änglich iepliche trieben durch erſtän⸗ ng des echtißeg einen ubinis⸗ „ ohne will aft he⸗ ahren; Nach⸗ ig des mmen, en die auchen tlichen nd die gefühl Volks, tiongle i ein einem n alſo er das dieſem hrhaft ildeten t zün; inders enats⸗ über rvon htigen Auch Ver pottes undere Bei⸗ gegen Mannheim, 7. Oktober. dürfte manchen, der bis jetzt dem Luftflottenverein noch fern⸗ ſtand, zum Beitritt veranlaſſen. Freireligibſe Gemeinde. Wie bereits mitgeteilt, beginnt heute Monkag eine neue Reihe der Jugendvorträge. Herr Dr. Max Buchner, Vorſitzender der freireligiöſen Gemeinde, wird über die Erſcheinungen des Lebens und ihre chemiſchen Grundſtoffe ſprechen. Es haben auch Erwachſene Zutritt, werden aber gebeten, auf den hinteren Reihen oder zur Seite Platz zu nehmen. Der Prediger Dr. Max Maurenbrecher wird auch dieſe Reihe von Vorträgen leiten. Die Jugendvorträge finden nach wie vor wöchentlich in der Aula des Realgymnaſiums, Tullaſtraße 2, ſtatt. *Vorleſungen über Automobil⸗, Luftſchiff⸗ und Flugmotoren⸗ bau. Das Gr. Unterrichtsminiſterium hat dem Oberingenieur Otto Michelmann bei der Firma Benz u. Co. mit Wirkung vom lau⸗ fenden Winterſemeſter ab einen Lehrauftrag zur Abhaltung von Vorleſungen ſowie über Automobilbau an der Karlsruher Techniſchen Hoch⸗ ſchule Fridericiana erteilt. * Beſichtigung ſtädtiſcher Neubauten. Das Programm Beſichtigungen wurde wie folgt aufgeſtellt: 1. Mittwoch, den 9. Oktober: Beſichtigung der Kirchgartenſchule in Neckarau und des Freibades im Rhein bei Neckarau. Abfahrt mit Extrawagen der Straßenbahn von der Colliniſtraße 3 Uhr nachmittags. Rückfahrt mit Extrawagen vom Endpunkt der Straßenbahn(etwa 5½ Uhr). 2. Montag, den 14. Oktober: Beſichtigung des Verwaltungsgebäudes der Straßenbahn und der Hauptfeuerwache. Treſſpunkt am Haupl⸗ eingang des neuen Verwaltungsgebäudes 3 Uhr nachmittags. Nach der Beſichtigung Abfahrt mit Extrawagen der Straßenbahn von der Colliniſtraße nach der Hauptfeuerwache. Beſichtigung der Hauptfeuer⸗ wache von 4 bis 5 Uhr mit anſchlieeßnder Uebung. Israelitiſche Kirchenſteuer. Wir machen auch an dieſer Stelle darauf aufmerkſam, daß diejenigen Kirchenſteuerpflichtigen, welche mit der Zahlung der allgemeinen israelitiſchen Kirchenſteuer für 1912 im Rückſtand ſind, binnen acht Tagen bei Mahnvermeiden Zahlung zu leiſten haben. * Starker Temperaturrückgang. In den letzten Tagen war ein ſtarker Temperaturrückgang zu verzeichnen. Die Nächte ſind kalt und weiſen nach dem Thermometerſtande und der Thermometerſtand verzeichnet im Odenwald 2 Grad Kälte, in Mittelbaden 1 Grad und auf dem Schwarzwald 3, teil⸗ weiſe 4 Grad Kälte. In den letzten Tagen hat es in den höhe⸗ ren Lagen unſeres Schwarzwaldes wiederholt geſchneit. Am Freitag morgen wieſen mehrere höher gelegene Ortſchaf⸗ ten des Schwarzwaldes, wie Neuſtadt, Furtwangen, Villingen uſw. Schneedecken auf; auch aus anderen Orten, wie Engen, Stockach uſw., kommen Meldungen über Schneefälle. Soweit ſich feſtſtellen ließ, blieb der Schnee nirgends lange liegen. Von Samstag auf Sonntag verzeichnete hier das Thermometer 1½ Grad Reaumur unter Null. Der Froſt hat in den Gärten beträchtlichen Schaden angerichtet. Am Donnerstag ſtanden die Kinder Floras in den Gärten noch in ſolch herr⸗ licher Blüte, daß man ſeine Freude daran haben mußte. Nachts ſetzte jedoch ein ſtarker Froſt ein, der den Blumen raſch das Lebenslicht ausblies. Tags vorher noch im farbenſchillerndes Blumenmeer und andern Tags ſchwarz verwelkte Dolden.— Auch das Gemüſe hat notgelitten. Die Bohnen(Blumen⸗ bohnen), die mit jungen Früchten noch dicht behangen waren und außerdem noch einen kräftigen Blütenanſatz zeigten, ſind vollſtändigerfroren. Ob auch die Feldfrüchte, Kartoffeln, Rüben etc., Schaden erlitten haben, muß ſich erſt beim Her⸗ ausmachen der Früchte zeigen. Mutmaßliches Wetter am Dienstag und Mittwoch. Das Er⸗ ſcheinen eines neuen Luftwirbels über Island, der den kontinentalen Hochdruck nach der Donaumündung zu abzudrängen ſucht, hat zu⸗ nächſt eine mildere Witterung hervorgerufen; doch ſind für Dienstag für die und Mittwoch bereits wieder Störungen und deshalb unbeſtändiges Wetter zu erwarten. Polizeibericht vom 7. Oktober 1912. Brandausbruch. Im Hinterhaus, Alphornſtraße Nr. 22 entſtand geſtern vormittag 11½ Uhr in einer im 3. Stock⸗ werk gelegenen Wohnung durch ein ſchadhaftes, ſchlecht verwahr⸗ tes Kamin Feuer, es brannten hierdurch 2 Zimmer voll⸗ ſtändig aus und wurde ein Fahrnisſchaden in der Höhe von 1700 Mark und ein Gebäudeſchaden von etwa 600 Mark verurſacht. Der Brand wurde von der Berufsfeuerwehr wieder gelöſcht Neues aus Tudwigshafen. Zu einem folgenſchweren Wirtſchaftsexzeß kam es geſtern Abend zwiſchen 10 und 11 Uhr in einer Wirtſchaft in der Hartmannſtraße auf dem Hemshof. Zwiſchen verſchiedenen Gäſten entſtand ein Streit, wobei der ledige 23 Jahre alte Fabrikarbeiter Ed. Klemm mit einem Meſſer mehrere Stiche in die Schläfe und ſonſtige ſchwere Verletzungen er⸗ = BrBB——————————r,——— Alfred Wernicke. Die melodiſch und harmoniſch intereſſant gehaltene Vertonung der Dichtung von Hermann Schade fand lebhaften Beifall, und dieſer galt ebenſo der Schöpfung des anweſenden Komponiſten wie der trefflichen Wiedergabe. Die Liedervorträge und Celloſolis begleitete Herr Steg⸗ mann gewandt und feinfühlig am Berduxflügel der Firma A. Donecker. ck. AKunſt, Wiſfenſchaft und Leben. Theaternotiz. Am Dienstag geht Gogols„Reviſor“ als zweite Vor⸗ ſtellung zu Einheitspreiſen in Szene. Mit Marianne Rub und Wilhelm Fenten wur⸗ den ab 1. Sept. 1913 erneute Verträge abgeſchloſſen. Mannheimer Künſtler auswärts. In Saarbrücken fand im Neuen Theater Frl. Niklas, eine Schülerin von Frau Rocke⸗Heindl, großen Beifall als Santuzza in Cavalleria ruſticana. Die dortigen Zeitungen rühmen die reichen darſtelleriſchen wie ſtimmlichen Mittel der Sängerin. So ſchreibt die„Saar⸗Poſt“: Die„Santuzza“ hatte in Frl. Niklas eine ganz vorzügliche Vertreterin erhalten. Geſanglich und darſtelleriſch bot ſie ganz Hervorragendes. In ergreifender Weiſe ſtellte ſie die ein⸗ zeinen Phaſen der Tragödie dar. Stimmlich war ſte gleich vor⸗ züglich. Treffſicherheit, Ausgeglichenheit der Regiſter, tadelloſe Ton⸗ bildung, vollendete Reinheit in der Tongebung, alles das beſitzt die Künſtlerin. Sie iſt eine dramatiſche Sängerin, wie ſie bis jetzt einem Enſemble in Saarbrücken noch nicht angehört hat. Hoftheater Darmſtadt. Gleichzeitig mit dem Wiener Hofburgtheater bringt unſere Bühne am 10. Oktober die Uraufführung des neueſten Werkes von Thäddäus Rittner, der dreiaktigen Komödie Sommer“. Rittner, bekanntlich ein Anwärter auf den Po⸗ ſten des Burgtheaterdirektors, iſt eine der intereſſanteſten Er⸗ ſcheinungen der jungöſterreichiſchen Literatur. Vom Frankfurter Stadttheater. Aus Frankfurt a. M. ſchreibt uns unſer ſtändiger Theater⸗ Mitarbeiter: Mit den Premieren des Samstags und des Sonn⸗ tags haben unſer Schauſpielhaus wie unſer Opernhaus einen gu⸗ ten Schritt vorwärts getan. Im Schauſpielhaus ſtellte ſich Inten⸗ dant Volkner mit der Inſzenierung von Hardts„Gudru n“ tum erſten Male als Regiſſeur vor. Er vermochte mit aller Kunſt über Automobil⸗, Luftſchiff: und Flugmotorenbau, General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagblatt). 7. Seite. hielt. Ein Bekannter brachte ihn zu dem in der Nähe wohnen⸗ Arzte Dr. Hauk, der ihm den erſten Verband anlegte, worauf er mit dem Sanitätswagen ins Städtiſche Krankenhaus ge⸗ bracht wurde. Die Verleungen waren jedoch ſo ſchwerer Natur, daß Klemm heute nacht zwiſchen 12 und 1 Uhr ge⸗ ſtorben iſt. Als Täter kommen die drei Brüder Franz, Peter und Philipp Michel, 18, 23 und 30 Jahre alt, letzterer ein verheirateter Mann, in Betracht. Sie wurden noch wäh⸗ rend der Nacht durch die Polizei feſtgenommen. * Lebensmüde. Am Samstag abend 11 Uhr trank eine 29 Jahre alte von ihrem Manne getrennt lebende Kellnerin aus Frankenthal, zur Zeit hier wohnhaft, in ihrer Wohnung Lyſol. Sie wurde in bedenklichem Zuſtand ins Kranknhaus gebracht. *Zuſammenſtoß. An der gefährlichen Ecke Kaiſer Wil⸗ helm⸗ und Ludwigſtraße erfolgte am Samstag vormittag zwiſchen zwei Radfahrern ein Zuſammenſtoß. Einer der Rad⸗ fahrer kam hierbei unter das Fuhrwerk der Neckarbrotfabrik zu liegen und wurde von einem Pferde durch einen Huftritt auf den linken Fuß ſchwer verletzt. Man verbrachte den Ver⸗ unglückten ins Städtiſche Krankenhaus. Das Rad wurde völlig demoliert. *Wieder eingefunden hat ſich die 12 Jahre alte Mina Raier, welche ſeit 1. ds. Mts. als abgängig gemeldet war. Mit den drei Mark, die ſie von ihrer Mutter zum Einkauf von Waren erhalten hatte, hatte ſie eine Vergnügungsreiſe zu ihrem Onkel nach Falkenſtein am Donnersberg gemacht. Sportliche Nundſchau. Pferderennen zu Frankfurt. * Frankfurt, 5. Oktober. Der erſte Tag des Oktober⸗ meetings des Rennklubs Frankfurt a. M. brachte den in Ausſicht geſtellten guten Sport, dazu günſtiges Wetter. Das Rennen um den Oktoberpreis für Zweijährige nahm den von den meiſten Sportkundigen erwarteten Verlauf: der Stall Weinberg war ſieg⸗ reich. Preis von Hochheim. 6000 M. 1. Kgl. Württembergiſches Privatgeſtüt Weils Kleingala(Schläfkeh, 2. F. Lindenſtädts Au⸗Preboir, 3. Frhrn. H. v. Reiſchachs Abdul. 110:10; 25, 16, 20:10.— Hippodrom⸗Handicap. 6000 M. 1. Blduins Papy⸗ rus(Weatherdon), 2. Desſelben Eau de Cologne, 3. A. und C. v. Weinbergs Perilla. 33:10; 17. 75, 22:10. Oktoberpreis für Zweijährige. Ehrenpreis der Stadt Frankfurt im Wert von 5000 Mk. den deutſchen Züchtern des Siegers, Ehrenpreis im Wert von 1000 Mk. dem deutſchen Privatzüchter des nach dem Sieger zunächſt plazierten Pferdes und 25000 Mk. 1400 Meter. 1. A. und C. Weinbergs Emperador(Fox), 2. Desſelben Fabella [Janeh, 3. Frhrn. v. Oppenheims Cſardas(Archibald), 4. A. v. Schmieders Nachtſchatten(Lane]. Ferner: Pelikan(F. Bullock), Comet(Raſtenberger), Saul(Cleminſon), Sapperment(Shur⸗ gold), Oceana(Liſter), Luntrus(Spear), Odin(Schläfke). 3½., 2., Kopf. 21:10, 20, 15, 14:10.— Damenpreis. 4500 Mk. 1. A. v. Schmieders Flamin io(Herr Purgold), 2. G. Nettes Thereſe, 3. Frau F. Homoskas Arthus. 19:10; 10, 10:11.— Kranichſtein⸗ Rennen. 5000 Mk. 1. Frhrn. v. Oppenheims Marzipan(Ar⸗ chibald), 2. H. Junks Piccolo, 3. R. Haniels Sans Atout. 28:10; 16, 30, 32:10.— Heyden⸗Linden⸗Jagdrennen. 5000 Mk. 1. Et. Graf Strachwitz' Diamond Hikl(Beſ.], 2. Lt. Gallos Spar⸗ kling Hock, 3. E. Zeyns Pinion. 47:10; 17, 15, 28:10. Frankfurt a.., 6. Okt. Auch der zweite Tag des Oktober⸗ Meetings war ſchön und kühl. In der letzten Steeplechaſe ging der Tepper⸗Laskiſche Favorit Libel, den Dr. Rieſe ritt, an der Stein⸗ mauer kopfüber. Der Reiter blieb einige Minuten bewußtlos liegen, dann ſah man, wie er mühſam einen Arm hob und gleich darauf fallen ließ. Dr. Rieſe erholte ſich bald; er hat außer einigen un⸗ bedeutenden Schürfungen im Geſicht keinen Schaben genommen. Niederwald⸗Rennen. 8000% 1. Geſtüt Graditz' Dichtung(F. Bullockh, 2. Geſtüt Weils Blue Darling, 3. A. u. V. v. Weinbergs Animato. 15:10: 13, 21:10.— Frankfurter Handicap. 15 000% 3200 Meter. 1. D. Jürgenſens Blood Orange(Ward), 2. R. Haniels Adjunkt(Archibald), 3. Graf Reventlows Laps(Shurgold), 4. A. v. Schmieders Don Ceſar, 5. A. u. C. v. Weinbergs Pindar(F. Bullock). Ferner: Don Diégue(Evans), Maliſe(Spear), Sagitta(Fox), Eiſen⸗ menger(Liſter), Hock(Blades), Arboretum(Cleminſon), Florimond Robertet(Schläfke, Saint Maximim(Olefnik], Moslem(Teichmann), Samiel(Davis). 11½., 2.., 1. L. 191:10; 55, 42, 23:10.— Frank⸗ furter Goldpokal. Goldpokal für den Sieger und 25 000 1. A. und C. v. Weinbergs Pellas(F. Bullock), 2. Frhru. v. Oppenheims Royal Blue(Archibald), 3. Dr. Lemckes(Eleminſon), 4. Frhrn. v. Rei⸗ ſchachs Oetopus(Shurgold). Ferner: Rex II(Lane), Aſchanti(Rice). /., 2½., 3 L. 36:10; 13, 12:10.— Preis von Eronberg. 5500 4 2 der Szene natürlich auch nicht über die Blutarmut dieſes mit dem Worte„Blut“ nur ſo um ſich ſpritzenden Dramas hinwegzutäu⸗ ſchen, aber er machte, abgeſehen von geſchickten dramaturgiſchen Retouſchen, gerade durch Dämpfungen die aufgepeitſchte Diktion des Werkes erträglich u. die angenehmſten Ueberraſchungen erlebte man an verſchiedenen Soſomitgliedern aus denen die Regjearbeit des Intendanten Qualitäten herausgeholt hatte, die man ſo ſtark und reich kaum in ihnen vermutet hatte. Beſonders die Gudrun des Frl. Rottmann wuchs aus heller, heiterer Mädchenhaftig⸗ keit zu herber Größe empor. Ottomar Starke, der frühere Mannheimer Theatermaler, hatte einen ſzeniſchen Rahmen von kräftiger Eigenart für die nordiſche Sagenwelt entworfen. Freier noch konnte ſich ſeine Phantaſie in der Geſtaltung der Bühnen⸗ bilder zu Glucks göttlicher Oper Orpheus und Eurydike“ entfalten, die am Sonntag, gerade 150 Jahre nach ihrer Wiener Uraufführung, im Opernhaus neueinſtudiert, zu neuem Leben er⸗ ſtand, nachdem ſie Jahrzehnte lang hier ſo gut wie vergeſſen war. Man darf dem Werk in der jetzigen Neuinſzenierung ein um ſo längeres Leben prophezeien: es iſt eine Sehenswürdiakeit, mit der die Frankfurter Over getroſt nach Reinhardtſcher Gepflogenßeit auf Reiſen geben dürfte. Das Grabmal der Eurydike mit den zwei Zypreſſenſilhouetten, die Gefilde der Seligen in ihrem un⸗ wirklichen Blau mit der unirdiſch phantaſtiſchen Baumreihe und der wundervoll hohe und heitere Tempelbau unter deſſen Kreis⸗ dach die Rymphen und Mänaden ſangen, ſind Bilder von unver⸗ geßlicher Eindruckskraft. Und Herr Oberregiſſeur Martin [früher Dramturg in Mannheim und nachmaliger Direktor des Frankfurter Komödienbauſes), hat in dieſe ſzeniſchen Gedichte ebenſo ausdrucksreiche Chorbewegungen und Tänze hineinkompo⸗ niert, die im allgemeinen zu reſtloſer, reiner Einheit mit der Muſik verſchmolzen, mit Ausnahme vielleicht von ein paar, etwas preziös archaiſierenden mimiſchen Nuanren. Mit edelſtem Mezzoſopran ſang Frau Iſona Durigo ſals Gaſt aus Budapeſt) den Orpheus; für die Eurydike erſchien Frl. v. Dreſſer recht wie geſchaffen Herr Pollak dirigierte mit Betonung aller dramatiſchen Mo⸗ mente der Partitur. Das ausverkaufte Haus jubelte alle beteilig⸗ ten Künſtler viele Male heraus. Die Neberzeugung, daß im Opernhaus wie im Schauſpielhaus mit Fleiß und Begeiſterung von den neuen Männern gearbeitet wird, hat ſich ſeit geſtern und vor⸗ geſtern im Publikum ſtark gefeſtigt. ich. — 3000 Meter. 1. St. Freyers FJelängerfelieber(Beſ.), 2. M. Nannertshauſers Sonnenblick(St. Frhr. v. Lotzbech, 3. Et. Graf Spretis Carthago, 4. W. Lindenſtaedts Ordnung. 12110) 45, 28:10.— Vergleichs⸗Rennen. 7000 1. A. und C. v. Weinbergs Siskin (For), 2. Frhrn. von Reiſchachs Lord Dunlin, 3. Geſtitt Graditz' Furka. 42,10.— Preis von Donaueſchingen. 600% 1. Ets. R. und V. Hut⸗ ſchenreuthers Mon Cheri(Lt. v. Moßner), 2. Et. Graf Strachwitz Nowton, 3. Leutn. Freyers Gay Paris, 4. Leutn. Giulints Ray o Light. 94:10; 26, 19, 28:10. Flug Berlin—Hamburg. W. Johannisthal, 7. Okt. Der Flieger Fokker ſtartete geſtern nachmittag um.20 Uhr mit der Abſicht, nach Hamburg zu fliegen, mußte aber wegen der eingetretenen Dunkelheit bei Lauen⸗ burg landen. Danucourtz ſiegte im Flug um den Pommerypokal. wW. Biaritz, 7. Okt. Der Flieger Daucvpurktz ſtieg heute früh um 6 Uhr in Valeneiennes auf und flog in 3 Etappen nach Biaritz, wo er um.38 Uhr landete. Er gewann damit den Pommery⸗ pokal und ſchuf den Weltrekord für die größte an einem Tage zurückgelegte Strecke. Ruderſport. dt. Bei dem internen Dauerrudern des Rheinklub„Alemaunfa⸗ Karlsruhe ſiegte im Gaſtvierer über 6 Kilometer Manu h⸗ he imer Ruderklub gegen Ruderklub Raſtatt Rudergeſellſchaft Speyer und Sturmvogel⸗Karlsruhe in 22 Min. 5755 Sek.; 2. wurde Sturmvogel⸗Karlsruhe, 3. Speyer. Raſtatt gab auf. Letzte Nachrichten und Telegramme. w. Heidelberg, 7. Okt. In der von etwa 400 Per⸗ 92 beſuchten geſtrigen Abendverſammlung des Verbandes der internationalen Verſtändigung wurden zwei wiſſenſchaft⸗ liche Vorträge gehalten. Profeſſor Dr. Martin Spahn⸗Straß⸗ burg ſprach über den Friedensgedanken in der Geſchichte des deutſchen Volkes und Prof. Dr. Robert Piloty⸗Würzburg über die Formen der internationalen Verſtändigung. Als einziger Diskuſſionsredner nahm das Wort der Vorſitzende der Inter⸗ nationalen Friedens⸗Vereinigung, Direktor Lafontainf⸗Brüſſel. w. München, J. Okt. Frhr. v. Hertling begab ſich geſtern nachmittag zur Begrüßung des Reichskanzlers nach Murnau und fuhr mit dem Reichskanzler nach München zurück. Herr von W. trat abends um 10.20 Uhr die Rückreiſe nach in an. Traunſtein, 6. Okt. An die inweihung des deutſchen Kaufmannserholungshe'ims ſchloß ſich ein Feſtmahl im Traunſteiner Bräuhaus an. Im Ver⸗ lauf des Feſtmahls hielt Prinz Judwig von Bayern eine Rede. Er gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß es ge⸗ lungen ſei, in ſo unglaublich kurzer Zeit ein Heim zu bauen und wohnbar zu machen. Es ſei im höchſten Grade erfreulich, daß die deutſche Kaufmannſchaft die Mittel gab, in ſo kurzer Zeit ein ſo großes Werk zu ſchaffen. Doppelt erfreulich ſei es, daß es zu wohltätigen Zwecken, zur Fürſorge für jene Standesgenoſſen geſchaffen ſei, die ſich in weniger guten Ver⸗ hältniſſen befänden. Es freue ihn beſonders, daß das erſte Kaufmannserholungsheim ſeinen Namen trage. Der Prinz erwähnte dann, daß ſein Vorredner die nationalen Verdienſte der verſchiedenen Angehörigen des bayeriſchen Königshauſes hervorgehoben habe und fuhr fort: es ſei ſelbſtverſtändlich, daß ein Fürſtenhaus, das ſo ſei wie das Wittelsbacher, deſſen älteſter Urſprung wohl nicht zu erurieren ſein werde und das ſeit älteſter Zeit mit dem Lande, in dem er ſeit ſiebenhundert Jahren regiere, verwachſen ſei, nicht für ſeine Heimat, ſon⸗ dern für das ganze Deutſchland arbeite und zwar nicht nur für das Deutſche Reich, wie es jetzt ſei, ſondern für das ganze große Deutſchland, ſo weit die deutſche Sprache reicht. Dafür ſei der beſte Zeuge der von dem Vorredner genaunte König Ludwig J. Wenn man die Namen in der Wallhalla und in der Ruhmeshalle leſe, ſo ſehe man, daß er ſich nicht nur auf das Reich beſchränkt habe man ſehe, daß er als Deutſcher im beſten Sinne geehrt und geachtet, ihren Namen für alle Zukunft über⸗ tragen wiſſen wollte. Schließlich ſprach Prinz Ludwig den Wunſch aus, daß die Kaufmannſchaft auch in künftigen Zeiten ſo geld⸗ kräftig bleiben möge und daß ſie ihr Geld auch für Wahlfahrts⸗ zwecke verwende. Sein lebhaft aufgenommenes Hoch galt der dent⸗ ſchen Kaufmannſchaft. * Brüſſel, 6. Okt. Staatsminiſter Auguſte Beernaert 84 Jahren in Luzern geſtorben. WLondon 7. Okt. Der deutſche Geſchäftsträger von Kühlmann hat am Samstag in Fereighn Office dem tiefen Be⸗ dauern der Regierung über den Verluſt des Unterſeebootes „B 2“ Ausdruck gegeben. 1 Die Rriſe auf dem Valkan. JBerlin, 7. Ott.(Von unſerm Berliner Buregu) Aus Sofia wird gedrahtet: Geſtern nachmittag 1 Uhr fand die feierliche Sobranjeſitzung ſtatt, in der die Geſetzesvor⸗ lage über die allgemeine Mobilmachung, über den Belagerungs⸗ zuſtand und über das Moratorium zur Abſtimmung gelangte Die Kammer befand ſich in erhöhter patriotiſcher Stimmung, die aber durch den Sozialiſtenführer Sackſoff geſtört wurde. Seine Rede rief wilden Tumult hervor. Der Redner, der Vertreter des 1. Bezirks Sofias iſt, ſagte, daß die Entente der Balkanſtaaten nicht auf militäriſchen, ſondern vielmehr auf kulturellem und ökonomiſchem Gebiete vorbereitet werden müſſe. Schon dieſer Paſſus rief lebhaften Widerſpruch hervor. Sakanoff, ein kleiner Mann mit bleichem nervöſem Geſicht ſprach erſt vom Platze aus. deren Aufregung von Sekunde zu Sekunde wuchs. Bei dem Satze: In Bulgarien gibt es Entſchuldigung, aber andererſeits auch in der Türkei, brach ein Sturm von Schmährufen von allen Seiten der Parteien los. Der Abg. Burgas ſuchte den Redner von der Trihüne zu zerren. Viele andere drängten ſich um Sackſoff. Man drängte ſchließlich den Sozialiſten herunter, der den Saal verlies. Der Präſident ſuspendierte die Sitzung. und be⸗ gab ſich unter Niederrufen auf ſeinen Platz. ſonow, der heute vormittag eine Unterredung mit Poin Sabah meldet, türkiſcher Bevollmächtigter nach Ouchy begeben hat. früheren Sultans, Prinz Abduwahim hat das Erſu der Armee dienen zu dürfen. Die Preſſe fordert alle 17 bis 70 Jahren auf, unter die Fahne zu eilen. Reformen in der Türkei. 7 w. Konſtantinopel, 7. Okt. Das Miniſterium des Außern hat den Vertreter des Wiener Korr.⸗Bur. zu der Mitteilung ermäch⸗ tigt, daß die Pforte, um beſſere Verhältniſſe in den europäiſchen Provinzen der Türkei herbeizuführen, beſchloffen habe, das etz von 1880 anzuwenden, das ſich tras gründe. der Präſident der interparlamentariſchen Union iſt im Alter von Dann ſprang er zur Rednertribüne und ſchrie ſeine Meinung in die Sobraicſe, auf den Art. 23 des Berliner Ver⸗ 8. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Mannheim, 7. Oktober. Jolkswirtschaft. Die Frankfurter alte Mainbrücke und die Großſchiffahrt. Bisher endete die Großſchifſahrt in den Main bekanntlich in Frankfurt a. M. unterhalb der Stadt und damit unterhalb der Brücken. Gewiß kam in den letzten Jahren auch die Kanaliſation nach Offenbach; jedoch war der Verkehr dahin nicht von beſonderer Bedeutung und erſtreckte ſich faſt ausſchließlich auf Lokalverkehr, während der Tranſitverkehr nach wie vor in Fraukfurt a. M. blieb. Der eingetretenen Verkehrsentwicklung konnten die ſeitherigen Hafen⸗ anlagen in Frankfurt a. M. nicht mehr gerecht werden. Deshalb hat ſich die Stadt bekanntlich entſchloſſen, neue Hafenanlagen und Um⸗ ſchlagſtellen zu ſchaffen, die bereits zum größten Teil fertiggeſtellt und dem Verkehr übergeben ſind. Die Ausdehnung unterhalb der Brücken war wegen mangelnden Terrains unmöglich, weshalb die neuen Anlagen oberhalb der Stadt geſchaffen wurden. Bisher war die Ausdehnung des Verkehrs oberhalb der bisherigen Frankfurter Hafenanlagen durch die Brücken in Frankfurt a. M. mit ihrer niederen Lage und den engen Oeff⸗ nungen behindert, und deshalb konnten nur ausgeſuchte Schiffe mit beſchränkten Abmeſſungen nach Offen⸗ bach verwandt werden. Bei dem verhältnismäßig geringen Verkehr nach Offenbach war es möglich, den erforderlichen Raum in dieſen beſchränkten Abmeſſungen zu bekommen, wen auch hin und wieder die Not dazu zwang, über dieſe Grenzen hinauszugehen, ſodaß die Schiffe bei der Talfahrt Waſſerballaſt nehmen mußten, um unter den Brücken durchzukommen. Nachdem der Verkehr oberhalb der Brücken infolge der Inbetrieb⸗ nahme des neuen Oſthafens in Frankfurt a. M. und der daſelbſt er⸗ richteten Großmühlen bedeutender wird, war es ſelbſtverſtändlich Aufgabe der Behörde, die künſtlichen Brückenhinderniſſen zu be⸗ ſettigen. Das iſt in erſter Linie inſoweit geſchehen, als der ſogenannte eiſerne Steg entſprechend höher gelegt wurde. Das zweite bedeutende Hindernis iſt die alte Frankfurter Mainbrücke. Dieſe muß den wirt⸗ ſchaftlichen Anſorderungen zum Opfer fallen. Es iſt begreiflich, daß ſich in weiten Kreiſen gegen den Abbruch dieſes alten Bauwerkes aus äſthetiſchen Rückſichten gewichtige Stimmen geltend machen. Dieſe alte Brücke iſt mit der Geſchichte der Stabt Frankfurt derart eng verbunden, daß man ſich das alte Frank⸗ furter Stadtbild mit ſeiner Romantik ohne die Brücke nicht vorſtellen kaunn. In dem Widerſtreit, der zwiſchen dieſer Forderung und der modernen wirtſchaftlichen Entwicklung gegeben iſt. hat die Verwaltung es ſehr ſchwer, die richtige Löſung zu finden, wenn den gerechten An⸗ ſorderungen beider Strömungen Rechnung getragen werden ſoll. Es verlautet, daß nunmehr das Profekt fertiggeſtellt ſei, welches die richtige Löſung bringen werde Es iſt notwendig, daß dieſes neue Projekt vor der definitiven Entſcheidung allen Intereſſenten r Prüfung und Geltendmachung eventueller Bedenken zugänglich gemacht wird. Wie es heißt, ſoll das Fahrwaſſer an der alten Brücke erweitert, und die Inſel mehr nach dem linken Ufer gelegt werden. Die Verbindung von der Inſel bis zum rechten Ufer würde 4 Brückenbogen zeigen mit einer lichten Weite von 27—20 Meter. Da die neue Brücke wieder eine ſteinerne Brücke werden ſoll, verbleibt bei einem Waſſerſtand von 4,50 Meter Frankfurter Pegel auf 14 Meter Breite eine lichte Höhe von nicht ganz%½ Meter. Die Deffnung nach dem linken Ufer iſt für den Floßverkehr, die nächſte für den Bergverkehr, dagegen die dritte für den Talverkehr und die vierte am rechten Ufer für den Lokalverkehr daſelbſt in Ausſicht genommen. Durch die Verbreiterung des Fahrwaſſers ſoll der Fall des Waſſers, der heute an dieſer Stelle ſehr ſtark nach dem rechten Ufer geht, in gerade Richtung mit den Pfeilern der neuen Brücke geleitet werden,. Jumieweit das gelingen wird, und inwieweit es überhaupt möglich iſt, die Floſſe an der Inſel durch die erſte Oeffnung zu führen, blelbt eine offene Frage. Gelingt es nicht in vollkommener Weiſe, ſo werden ſich Komplikationen und ſehr leicht Havarien ergeben, zumal gerade an dieſer Stelle der Strom eine Kurve macht und die ſteinerne Brücke mit den vielen Bogen das Geſichtsfeld für den Schifſer, ins⸗ 5 auf den anhängenden Schiffen, bei der Talfahrt jſehr be⸗ ndert. Dleſe Verkehrsunſicherheit darf aber nicht entſtehen und umſo⸗ weniger als der Verkehr gegenüber heute ganz außerordentlich zu⸗ nehmen wird, wenn die Kanallſation des Maines für die Großſchiff. fahrt bis Aſchaffenburg durchgeführt iſt. Letzteres iſt bekanntlich im Prolekt feſtgeſtellt, und es bürfte die Ausführung nicht allzulange auf ſich warten laſſen. Daß für den Floßverkehr Schleppzwang ein⸗ geführt werden muß, ſteht für den Sachkundigen außer Frage, denn mit Strafen kann man gegen die gegebenen natürlichen Kräfte, wie z B. gegen den Fall des Waſſers nach einer gewiſſen Richtung mit Erfolg nicht ankämpfen. Die Rentabilität der Schiffahrt und jusbeſondere des Schlepp⸗ verkehrs wird weſentlich beeinträchtigt, wenn zuvtel Vorſichts⸗ maßregeln notwendig ſind, und letzteres gibt ſich immer nur aus Unſicherheiten und deshalb ſollte man dieſe wo immer möglich be⸗ ſchränken, und wenigſtens nicht durch künſtliche Bauten ſchaffen. Die ca. 6½ Meter Höhe wird meiſt auf die ganze Breite des Schiffes beanſprucht werden, wenn man die Schiffe mit threr Trag⸗ fähigkeit ausnützen und damit die Fahrt rentabel geſtalten will. Es ſei nur an die Verfrachtung von Hölzern und die vielen leichten bay⸗ riſchen und thüringiſchen Exportartikel gedacht. Die Schiffsbreiten für den Mainverkehr ſind heute bis 10,20 Meter. Die Schleuſen oberhalb Frankfurt a,. M. ſind jedoch ſchon für eine Breite von 12 Meter ge⸗ eignet, ebenſo wie die neuprofektierte Koſtheimer Schleuſe und ebenſo die bet Frankfurt a. M. Daß die wenigen dazwiſchenliegenden Schleuſen in nicht allzuferner Zeit ebenfalls dieſe Breite von 12 Meter erhalten werden, dürfte einem Zweifel nicht unterliegen. Es würe deshalb mit einer Breite der Schiffe von 12 Meter zu rechnen. Wenn nun dafür bei ca. 6,40 Metr Höhe über dem Waſſerſpiegel 14 Meter Spaunweite durch die Brückenöffnung bleibt, wird jeder Fach⸗ mann ſagen müſſen, daß dies außerordentlich knapp iſt und das An⸗ fahren der Brücken trotz aller Vorſicht nicht zu vermeiden ſein wird, und insbeſondere nicht wenn die Schleppdampfer mehrere Schiffe in Anhang nehmen, und das muß ja ſchließlich ſein, um die Fahrt ren⸗ tabel zu geſtalten reſp. dem Zweck der Frachtverbilligung durch die Großſchiffahrt zu genügen. Aus dieſer Erwägung heraus muß daher von den an der aus⸗ übenden Schiffahrt beteiligten Kreiſen unbedingt die Forderung er⸗ hoben werden, daß ſtatt der 4 Bogen die Brücke derart gebaut wird, daß nur drei Bogen in Frage kommen, wovon der eine größer ſein ſoll wie die beiden anderen, und dieſer dem Schiffsverkehr ſei es auch für Tal und Bergverkehr, gemeinſam dient. Dieſe Aufgabe müßte auch unter Berückſichtigung der Wahrung der äſthetiſchen Intereſſen gelöſt werden. Es wird an dleſer Stelle der beſtimmten Erwartung Ausdruck gegeben, daß ſich die. Ver⸗ waltungsbehörden mit den Schifferverbänden in Verbindung ſetzen und daß aus dieſen Verhandlungen heraus eine befriedigende Löſung für alle Teile gefunden wird. Nach dieſer Löſung bliebe noch die Aufgabe, die Wilhelms⸗ brücke dem Verkehr anzupaſſen. Die Oeffnungen dieſer Brücke ſind viel zu eng, ſodaß ſetzt ſchon alle beladenen Talſchiffe faſt ausnahms⸗ los vorher aufdrehen, und ſich dann langſam durchtreiben laſſen müſſen. Es iſt dringend notwendig, daß wenigſtens ein Pfeiler enk⸗ fernt wird, um immerhin eine Oeffnung zu ſchaffen, durch welche dieſe Brücke talwärts ohne das obenbeſchriebene Manöver paſſiert werden kann. Daß dabei die Kämpfer und die Bogenſtärke dicker aus⸗ 9819 iſt von geringer Bedeutung und entſchieden das kleinere Wöchentlicher Saatenſtandsbericht der Preisberichtſtelle des Deutſchen Landwirtſchaftsrats. Schöneß, ſonniges Wetter wechſelte in der Berichtswoche häufig mit Niederſchlägen ab. Dabei war es meiſt recht kühl, und in manchen Gegenden ſind bereits ſtärkere Nachtfröſte vorgekommen. Trotz wieder⸗ holter Unterbrechungen konnten die landwirtſchaftlichen Arbeiten in der letzten Woche gute Fortſchritte machen. Die Roggen beſtellung iſt ſchon ziemlich weit gediehen, in vielen Gegenden ſogar beendet, aber der Aufgang der Saaten vollfzieht ſich bei der kühlen Witterung ſehr langſam. Weizen iſt noch wenig geſät, da die in Betracht kommenden ſchwereren Böden meiſt noch nicht genügend abgetrocknet ſind und häufig auch darüber geklagt wird, daß der durch die vielen Nieder⸗ ſchläge ſehr harte und ſchollige Acker die Beſtellung ſchwierig geſtaltet. Wie bereits vor acht Tagen erwähnt, fällt die Kartoeffelernte günſtiger aus, als frühere Berichte erhoffen ließen. Meiſt ſind es nur die ſchweren Böden und tieferen Lagen, in denen ſich kranke Knollen finden, aber nirgendswo ſind die Schäden ſo erheblich, daß ſtärkere Ausfälle zu befürchten wären. Auf Sandböden iſt nur vereinzelt Fäule beohachtet worden, und auch da nur bei den frühen und weniger widerſtandsfähigen Sorten. Häufig wird jedoch berichtet, daß die Kartoffeln klein geblieben ſind auch der Stärkegehalt ſoll hier und da zu wünſchen übrig laſſen. Im allgemeinen gewinnt man aus den ſehr ſchwankenden Ertragsangaben den Eindruck, daß im Durch⸗ ichnitt eine Mittelernte gewonnen zu ſein ſcheint, wobei die öſt⸗ llichen, für den Kartoffelbau ausſchlaggebenden Landesteile allerdings weniger gut abſchneiden als Mittel⸗ und Weſtdeutſchland, wo zum Teil 15 0 ſehr befriebigende Erträge zu verzeichnen ſind. Im Gegenſatz zu den Kartoffeln halten die Zuckerrüben weniger als man ſich von ihnen verſprach. Die Hoffnungen, die auf den ſehr üppigen Blattwuchs geſetzt wurden, ſind vielfach enttäuſcht worden, und häufig wird nur von mittleren Erträgen geſprochen, wo man auf weit mehr rechnen zu können glaubte. Dagegen konnte in der letzten Woche hier und da noch eine Beſſerung des Zuckergehalts feſtgeſtellt werden. Siemens⸗Schuckertwerke. 30 Mill. 4½prozentige, zum Nenn⸗ wert rückzahlbare Teilſchuldverſchreibungen, Ausgabe 1912, der Siemens⸗Schuckertwerke G. m. b. H. Berlin, ſind zum Handel und zur Notis an der Berliner Börſe zugelaſſen worden. Die Zulaſſung an den Börſen zu Frankfurt, München und Hamburg wird bean⸗ tragt werden. Von den Teilſchuldverſchreibungen werden 20 Mill. zur öffentlichen Zeichnung aufgelegt. Die erſten Zeichnungen werden bis einſchließlich Samstag den 12. Oktober an den im Inſerat be⸗ kannt gegebenen Stellen entgegengenommen, in Mannheim bei der Rheiniſchen Creditbank und der Süddeutſchen Disconto⸗Geſell⸗ ſchaft.⸗G. Bei Eingehung von Geſchäftsverbindunugen mit unbekannten aus⸗ ländiſchen Firmen iſt Vorſicht ſehr am Platze. Das Großh. Landes⸗ gewerbeamt iſt im Beſitze reichhaltigen Materials über ausländiſche Firmen zweifelhaften Rufes und gerue bereit, Intereſſenten auf Grund dieſes Materials Auskunft zu geben, ſofern die Anfragen ſich auf beſtimmte Firmen beziehen. Was iſt„Frachtparität“? Ueber die Bedeutung des Wortes„Fracht⸗ parität“ beſteht in Fachkreiſen oft Unklarheit. Aus dieſem Aulaß dürfte ein Gutachten der Berliner Handelskammer intereſſieren, die über die Auslegung der„Paritätsklauſel“ folgenden Standpunkt einnimmt: Die Vereinbarung„Frachtparität“ bedeutet, daß, falls die Fracht von dem durch den Verkäufer tatſächlich gewählten Verſendungsort(b1s zum Beſtimmungsort) höher(als die Fracht von Röbel bis zum Beſtimmungsortj iſt, der Verkäufer den Mehrbetrag zahlen, daß aber andererſeits, falls die Fracht niedriger iſt, der Käufer die von ihm erſparte Fracht dem Verkäufer erſtatten muß. Aunweiler Email⸗ und Melallwerke vorm. Frauz Ullrich Söhne in Annweiler. Die Generalverſammlung genehmigte den Rechenſchafts⸗ bericht, die Bilanz und die Vorſchläge zur Gewinnverteilung; es ge⸗ langt ſomit eine Dividende von 8 Prozent zur Auszahlung. Die Motorenfabrik Darmſtadt A. G. Darmſtadt erzielte in 1911½/12 nach 47 265 ½(i. V. 37 578% Abſchreibungen einen Reingewinn von 31 603(20 212%, wovon auf die 392 000% Vorzugsaktien 4 Prozent (2 Prozent) Dividende verteilt werden, während die Stammaktien wieder leer ausgehen. Württembergiſches Staatsſchuldbuch. Die durch die Balkanwirren gedrückte Lage des Geldmarktes kommt auch durch eine neuerliche Herabſetzung des Kurſes für Einzahlungen auf das württembergiſche Staatsſchulobuch zum Ausbruck. Der Kurs, der ſeither auf 100,80 ¼ ſtand, iſt jetzt auf 100,60/ herabgeſetzt. Aktfengeſellſchaft der Dillinger Hüttenwerke, Dillingen⸗Saar. In der am 1. Oktober a. c. ſtattgehabten ordentlichen Generalverſammlung ieſes bekannten Panzerplatteuwerks, an dem hauptſächlich die Stummiſchen Erben intereſſiert ſind, wurde u. a. Exzellenz Graf Siegmund v. Berckheim, Berlin⸗Weinheim, in den Aufſichtsrat gewählt. O Mannheimer Marktbericht vom 3. Okt. . 4. Stroh ver Ztr..00—.50 Zwetſchien.00 0 00 Heu vder Ztr. 3 75—4 25] Jirnen per PfdDb...10—.30 „ neues ver Zte..00—.00 kirſchen ver Pfd..00—.00 Kartoffeln per Zr..80—3 50 Heidelb eren ver fd..00—0 00 „ beſſere..00 4 50 Trauben ver Pfd..20—.80 Bohnen per Pfund. 0 18—.20 firſiſche per Pfbd..00—0 00 „ deutſche, p Pfd..00—.00 Nüſſe per 25 St..25—0 00 Blumenkohl per Stück.15—.50 Haſelnüſſe per Pfd. 0 50—.00 Spinat per Pfund.10—.12 Eier per 5 Stück.352.55 Wirſing per Stück,.06—0 10 Butter per Pfd..30—.60 Rotkohl p. Stück.10—.20 Handtäſe 10 Stuück.4—.60 Weißkohl per Stück..08—0 15 Breſem per Pfdo....70—.00 Weißkraut pei Zir..20—.00 Hecht pet Bfd..20—.00 Kohlrabt 3 Knollen..08—.10 Barſbh per Pfdb....80—.00 Kopfſalat per Stück..08—.10 Weißfiſche per Pfd..40—.50 Endivienſalat p. Pd..06—.08 vaberden per Pfd..00—.00 Feldſalat p. Portton 0 10—.00] Sockftſche ver Pfd.25—.00 Sellerie per Stück.06—.10 Haſe per Stück 3 50—.20 Zwiebeln per Pfo..06—.07 Reh per Pf..80—.00 Rote Rüben Büſbel.05—.06 Hahn(kg.) per Stück.00—.50 Weiße üben pei Pd..03—.04 Huhn ig.) per Stück.00—.50 Gelbe Rüben Bichel.05—.06 Feldhahn per Stück..80—.40 Carotten pei Pfund.8.04 Ente per Stück 2 50—.00 Pflückerbſen pei Pfo.65—.00 Tauben per Paar.20—1 40 Merrettig pei Stück..15—03) Gans lebend p. Stück.00—.00 Gurken per Stück.15—.20 Gans geſchl. per Pfſd.00—.0 „ z. C. 100 St...00—-.00 Aal.00—.00 Tomaten ᷓ0.00—.00 Spariel.000.00 Aepfel per Pfd..10—.25 Zickelchen.00—.00 Schiffahrts⸗Aachrichten im Mannheimer Bafenverkehr. Hafenbezirk Nr 1. Angekommen am 4. Oktober. Gg. Zoller,„Maria“ von Düſſeldorf, 4300 Dz. Stückgut. Eruſt Seibert„Badenia 41“ von Karlsruhe, 1300 D. Stückgut. Karl Stalder„Egan 12“ von Rotterdam, 1200 Dz. Stückgut. Ig. Walker„Adolſ“ von Würzburg, 450 Dz. Roggen. Jak. Heß„Gebr. Marx 4“ von Rheingönheim, 790 Dz. Backſteine. Valt. Hermann„Alfons“ von Speyer, 440 Dz. Backſteine. Hafenbezirk Nr. 3. Angekommen am 4. Oktober. M. Keſſel„Wilhelm“ von Düſſeldorf, 4500 Dz. Mehl u. Röhren. A. Monſieur„Maunh. 25“ v. Amſterdam, 5000 Dz. Stg., Getr., Bretter J. Heckmann„Hoffnung“ von Homberg, 9700 Dz. Kohlen. H. Maaßen„John Cackerill“ von Ruhrort, 5680 Dz. Kohlen. A. Hufen„Freya“ von Ruhrort, 12580 Dz. Kohlen u. Koks. A. Schunk„M. Stinnes 39“ von Ruhrort, 12 900 Dz. Kohlen. K. Meffert„Badenia 7“ von Ruhrort, 3500 Dz. Stückgut. J. Mund„Anna“ von Rotterdam, 6250 Dz. Bretter. Hafenbezirk Nr. 4. Angekommen am 4. Oktober. Selbſt„Otto Margaretha“ von Rotterdam, 5000 Dz. Weiler„Poelwiyk“ von Amſterdam, 600 Dz. Stückgut. Hafenbezirk Nr. 6. Angekommen am 4. Oktober. Ferd. Seibert„Luiſe“ von Heilbroun, 877 Dz. Steinſalz. Ernſt Neuer„Johanna“ von Heilbronn, 1028 Dz. Steinſalz. Ph. Menges„Jakoba“ von Heilbronn, 976 Dz. Steinſalz. Joh. Schlütter„Math. Stinnes 57“ von Walſum, 7110 Dz. Kohleu. Joh. Schmitt„Lud. Mina“ von Eberbach, 1000 Dz. Bruchſteine. 212 2 2421 Überſeeiſche Schiffahrts⸗Jelegramme. Oeſterreichiſcher Lloyd. 28. September: D.„China“ von Hongkong nach Shanghai ab gegangen; 29. September: D.„Helvuan“ von Alexandrien in Trieſt, D.„Thalia“ von Corſfu in Trieſt, D.„Adelsberg“ von Corfu in Trieſt angekommen, D.„Koerber“ von Singapore n. Hongkong abgegangen; 80. September: D.„Prinz Hohenlohe“ von Gravoſa in Trieſt au⸗ gekommen, D.„Amphitrite“ von Brindiſi nach Alexandrien, D. „Galieia“ von Brindiſi nach Corſu abgegangen; 1. Oktober: D.„Habs⸗ burg“ von Trieſt nach Bombay, D.„Baron Beck“ von Trieſt nach Patras, D.„Afrika“ von Colombo nach Aden, D.„E. F. Ferdinand“ von Carachi nach Bombay abgegangen. Mitgeteilt von der Generalagentur Gundlach u. Bärenklau Nachfolger, Schiffstelegramme des Norddeutſchen TClons, Bremen vom 5. Oktober. D.„Schleswig“ angekommen in Alexaudrien am 3. Okt. 7 Uhr vorm, D.„Norck“ abgefahren von Genua am 3. Okt. 12 Uhr vorm., D.„Rhein, abgefahren von Bremerhaven am 3. Okt. 5 Uhr nach., D. Prinzeß Alice“ abgefahren von Rotterdam am 3. Okt. 5 Uhr nachm., D.„Georg Waſhington“ abgefahren von Newyork am 3. Okt. 12 Uhr vorm., D.„Erlangen“ abgefahren von Santos am 3. Okt. 7 Uhr nach⸗ mittags, D.„Eiſenach“ abgefahren von Buenos Aires“ am 3. Okt. 5 Uhr nachmittags. Mitgeteilt von: Baus& Diesfeld, Generalvertreter in Maunheim. Getreide. Waſſerſtandsnachrichten im Monat Oktober. Pegelſtattionen Datum vom Rhein: 2. 3. 4. 5. 6. 7 Bemerkunnes Souflan: Waldshut Küningen“?).62.88 2,20.20 1,96.90] wWos, 6 Uir F.37 2,41 2,76.98.86 2,68 K. 6 Uhr Lauterburg 33 Abds. 6 Uhr Narau 33.97.98.17 4,45 4,50 4,88 2 Ütt Lermersheim.-P. 12 Uhr MRannheim.. 322 3,20 3,30 8,54 8,75 3,68 Norg. 7 Ußhr Nainz 0,93 0,90 0,90 1,01.19.-F. 12 Uhr Bingen— 10 Ubr gaub.„„ 1,94 1,98 1,97 2,06 2,238 B. 7 Uhr zobleuz. 10 Ror in.85.00.88 1,89 ½% 2 Uhr unhrort 8 Uhr vom Neckar: Manndeim.21 3,20 3,30 8,52 8,68 8,66]. 7 Ror geilbroun 10.90 0 90 0,90 0,85 0,78 0,801 B. 7 Ußr Wind ill Nebel,— 20 0. Sitterungsbeobachtung der meteovolsgiſchen Statien Manndeim. 8 5 8 8 8 32 3 38 28 8 8 3 383 88Bemert⸗ Datum Zeit 8— 5 3 8 8 5 3 2 82— 8 S228 23 8 * 2 8 28 50 8 8 8 2 2 5 6 Oklob, Morg*5 763.4 0,7 N2 6„ ſmhittg.•761.4 6,8 N3 6 HAbds. 9˙76110 5,.8 N2 7 Oktob.J wiorg. 7—0,5 ſtill Höchſte Temperatur den 6. Okt. 7,6 Liefſte vom.7. Oktober.—0,7 o Witterungs⸗Bericht übermittelt von der Amtl. Auskunftsſtelle der Schweizeriſchen Bundesbahnen im Internationalen öffentlichen Verkehrsbureau Berlin., Unter den Linden 14 am 5 Okiober 1912 um 7 Uer motigens. 55— Ho e dei Tempe⸗ Stationen Stationen ratu: Witterungsverhältniſſe über Mee o Ce ſius 280 Baſel—1 ſehr ſchön, winditill 543 fBein 1 bedeckt Biſe 507 Cour 2 bedeckt, wind ill 1545 Davos—2 elwas bewölkt, windſtill 632 rei urg 1 bedeckt. windſt /l. 394 Henf 5 bedeckt, Ouw nd 475 Gearus 4 bedeckt, windſtill 1109 Göſchenen 1 Nebel, windſtill 566 Jutertaken 4 bedeckt. windſtill 996 La Chiur⸗de⸗Fonds—2 ſehr chön. Bie 450 Laufſanne 5 5 75 208 VLocarno 10 bedeckt. wundſtill 338 Lugano 8 Regen, wind till 439 Luzein 2 bedeckt, winditill 98 Montreux setwas bewöl⸗t, windſtill 482 Neuchäel 2 bedeckt, Biſe 505[Ragaz 8 bedeck, windſtill 673 St. Gallen 0 3 18656 St. Motitz(Engadin)—4 bedeckt, Biſe 40 Schaffhaufsen 2 ſehr ſchön, windſtill 587 Si ers 2 4 55 5 562 Thun 3 bedeckt, windſtill 389 Vevey 6 bedeckt, Biſe 1609 Zermatt 410 Zütich 1 etwas bewölkt, Biſe Wetter⸗Ausſichten für mehrere Tage im Voraus. Auf Grund der Depe ben des Reichs⸗Weſter⸗Dienſtes. 10. Oktbr.t Bewölkt, milde, teils heiter. 41. Oktbr.: Vielfach bedeckt, Regenfälle, milde Luft. 12. Oktbr.: Teils bedeckt mit Regen, ſonſtſchön, angenehm. ——... ĩ˙———J— Verantwortlich: Für Politik: Dr, Fritz Goldeubaum: für Kunſt und Feuilleton: Julius Witte; für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktion. Teil: Franz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Frin Joos. Druct und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b. Direktor: Ernſt Mitller. 8———————————— — e 1 OSETTI Pfx. Cisarette Bei Hartleibigkeit, Verstopfung nehmen Sie das altbewährte Lunpyadi Janos 22867 Bitterwesser. Normaldosls: ein Weinglas voll. Kein Gichtiker versaum N eine häusliche Trinkkur mit Assmannshäusernatürlichem Gichtwasser Natürliche Mineralquelle mit Kohlensäure versetzt. Broschüre mit Heilberichten und Arzt-Gutachten frei. Brunnenverwaltung Sichtbad Assmannshnausen. Rh. Lur Eilhiontasser hat mir boi meinen rheumatixahen Anfdlten gant auis- gezetchnet gehꝛolfed. med. R. i G. Ii Maumſteime Hoffrogerie Ludmig u. Schütthelu. Telephon 252. n01 um f den B. unter 7 J Zeiel gleie — 85 Nr. aus der Unterſt! Schüler männiſ behren, für an; Die Veiſe, a) die an (Schulg überno! Da gutes welche bender, beitrag Be einzure a) b) M 10 Iric mod. Centra W. Gr Küfe Laden zu verr Archite Len kLaden vexmie Zu e Mannheim, 5. Oktober 1912 General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten Auf Grund des bei den naehgenannten Zeichnungsstellen erhältlichen Prospektes sind nom. M 30000000,— 4¼% zum Nennwerte rückzahlbare Teil- schuldverschreibungen Ausgabe 19ʃ2 Stück 30 000 zu je nom. M 1000 Rückzahlung frühestens zum 1. März 1918 der diemens-Schuckerlwerke, Gesellschaft mit beschränkter Haftung zu Berlin um Handel und zur Notiz an der Berliner Börse zugelasseu. aen Börsen zu Fraunkturt a. Die Zulassung an „Mänchen und Hamburg wird beantz- ugt werden. Von den Teilschuldverschreibungen legen wir nom. M 20 000 000,— uuter nachstehenden Bedingungen zur öffentlichen Zeichnung auk: 1 Zeichnungen werden bis einschliesslich Samstag, den 12. Oktober 1912 gleichzeitig in Berlin München 7 der Zeichnex. — nungsstelle. Frankfurt a. M. Hamburg Elberfeld Mannheim Nürnberg Aitteldsutsche Credithank. Lazard Speyer-Ellissen. von der Heydt-Kersten& Söhns. Süddeutsche Dsconto-Gesellschaft A-6. bei der 75 7. „ 1 75 7 Deutschen Bank. Commerz-e und Dfsconto-RBank, Mitteldentschen Creditbank, Hayerischen Vereinsbauk., Bayerischen Hynolheken- und Wechsel⸗Baunlx, „ deutschen Bank Filiale München, Deutschen Bauk Filiale Fran turt, „„ Mitteldeutschen(reditbauk. Bankhause Lazard Speyer-Hlilissen, Bankhause. Jacob s. Bankhause E2. H. Stern, ILa denburg. „„ Bankhause J. Dreyvfus& Co., Commerz- und Nrsconto-Hank. Deutschen Bauk Filiale Hamburg, „„ Bergisch Märl ischen Bank. . E* Bankhause von der Heydt-Kersten& Söhne,“ Rhein'schen Pesdlithank, „Süddentschen Dsconta- Geselsezaft.-., Deutschen Bank Filiale Nürnberg. Rayerischen Vereiunsbank Viliale Nürnberg. „„Mitteldeutschen(hreditbank Filiale Nürnberg, „ dem Bankhause Auton Kohn während der bei jeder Stelle üblichen Geschäftsstunden auf Grund des bei den Stellen kosten- rei erhältlichen Anmeldeformulars entgegengenommen. zu welchem am letzten Zeichnungstage Zeichnungen entgegengenommen werden, bleibt dem Ermessen jeder einzelnen Stelle vorbehalten. Der Zeichnungspreis beträgt Die Bestimmung des Teitpunktes, bis 1000% zuzüglich 4½% Stückzinsen ab 1. September 1912, Stempel der Zütsilungssehlusenote zu Lasten Bei der Zeichnung ist auf Veplangen der Zeichnungsstelle eine„Kaution von 5% des gezeich- neten Betrages in bar oder börsengängigen, von der betreflenden Stelle für zulassig erachteten Wertpapieren zu hinterlegen, Die Zuteilung, welche sobald als möglich nach Schluss der Zeichnung durch schriftliche Be- nachrichtigung der Zeichner erfolgt, unterliegt dem kreien Ermessen jeder einzelnen Zeich- Zeichnungen, welche unter UVebernahme einer Sperrverpflichtung er- kolgen, kinden vorzugsweise Berücksichtigung. 5. Die zugeteilten Stücke sind gegen Zahlung des Kaufpreises(Nr. 2) der die Anmeldung erfolgt ist, in der Zeit vom 21. bis 50. Oktober 1912 einschliesslich abzunehmen. Berlin, München, Frankfurt a.., Hamburg, Elberfeld, Mannheim, Nürnberg, Deutsche Bank. Baperische Verelnsbank, Commerz- und Diseonto-Bank. Bayerlsche Hypotheken- und Wechsel-Bank. Jasob 8. H. Stern. bei derenigen Stelle, bei im Oktober 1912. Bergiseh Märkische Bank. Rhelulsche Predithank. Anton Kopn. Nr. 41928 J. dem Erträgniſſe der Karl Leoni⸗S Auf 13. Dezember ds. Is. können tiftung Unterſtützungen verliehen werden an brave tüchtige Schüler aus Mannheim, die Neigung zum kauf⸗ männiſchen Berufe haben, der Mittel jedoch ent⸗ hehren, um ſich die wiſſenſchaftliche Ausbildung hie⸗ für anzueignen. Die Gewährung der Unterſtützung erfolgt in der Weiſe, daß a) für Schüler der in Mannheim beſtehenden Handelsmittelſchule mit Ausſchluß derfenigen der Unterſtufe(entſprechend den Klaſſen VI, Vund IV einer Realmittelſchule), b) für Schüler einer etwa in Mannheim zu er⸗ richtenden Handelsvorſchule, welche in gauz⸗ tägigem Unterricht den Lehrſtoff der Handels⸗ fortbildungsſchule vermittelt, c) für Beſucher(Studierende und Hoſpitanten) der in Mannheim beſtehenden Handelshoch⸗ ſchule, die an die Schulkaſſe zu leiſtenden Vergütungen (Schulgeld, Eintrittsgeld, Aitte b u. dergl.) 0 übernommen und die Lehemittel beſ afft werden. Daneben kann den durch Fleiß, Fortſchritt und gutes Betragen hervorragendſten Stipendigten, welche vermögensloſe Waſſen oder Sbhne noch le⸗ bender, aber vekarmier Eltern ſind, ein Unterhalts⸗ beitrag bis zu je 240% pro Jahr gewährt werden. Die zu berückſichtigenden Schüler müſſen deutſche Reichsangehörige ſein und in Mannheim den Unter⸗ ſützungswohnſitz beſitzen ſowie im letzten Schul⸗ zeugniſſe vor der Bewerbung mindeſtens die Geſamt⸗ note„gut“ und die Note„gut“ in den Handelsfächern A haben, gut beleumundet und unbemittelt Bewerbungen ſind bis ſpäteſtens 1. November einzureichen, und zwar a) von Schülern der Handelsmittelſchule bei der Leitung dieſer Anſtalt(Direktion der Ober⸗ realſchule), b) von Studierenden und Hoſpitanten der Handelshochſchule beim Rektorat der Handels⸗ hochſchule. 11²8 Mannheim, den 3. Oktober 1912. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Sauter. Sechticsplag 14 mod., große Läden mit eceh zu verm. W. Gro Tel. 2554 Aiſernlehe 81 Laden prit klein. Wohng. zu vermieten. R. Siebert, Archktekt, O 4, 15. Tel. 4776. 27778 eenauftraße 10 Laden nebſt deg zu vermieten 813 Zu erfr, 8, St. b. Arl Ofſtadt, Weberſtr.3, Eckneubau, bei Secken⸗ heim Mraße 63, Lad mit 3 Zim.⸗Wohng. u. ſämtl. Zub., auch als Wohn. od. Bureau zu zu verm. Eventl. m. hellen Lagerräumen. Näh. da⸗ ſelbſt u. Tel. 5133. 26981 Mod. Laden 165 qm Fl. mit 10 großen Schaufenſternmitlsinricht⸗ ung und Burean in ver⸗ kehrsreicher Lage ber Stadt en a. Rh. 5 1. Jau. 1913 3. verm. 178. E à, 15, 2 Weilnrestaurant„Wolfssehluent“ B 5, 8. Telephon 7219 B 5, 8 Morgen Dienstag Schlach fes! it Primua meuer Pfalger Wein. Wilhelm Siegele. 26950 in allen Systemen und für jede Kohle Tonofen-Armaturen Einsatz-Defen in einfacher und reicher Ausstattung Für sämtliche Fabrikate: 90 Bewährie Konstruktion Solideausführung! Bedienung Alleinvertreter für Mannheim: S. u. D. Sternheimer Büro und Lager: F 5. 1½/12. Zahlungs⸗Aufforderung. Diejenigen Kirchenſteuer⸗ pflichtigen, welche mit der Zahlung der allgemeinen israelitiſchen Kirchen⸗ ſteuer für 1912 noch im Rückſtand ſind, werden hiermit aufgefordert, [binnen 3 Tagen bei Mahnvermeiden Zahlung leiſten zu wollen. 26948 Mannheim, 6. Okt. 1912 Israelitiſche Kirchen⸗ ſteuer kaſſe: Schorſch. 2 7905 Zwangsverſteigerung. Dienstag, 8. Okt. 1912 nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal 6, 2 hier gegen bare Zahlung i. Vollſtreckungs⸗ wegeöffentlich verſteigern: 5 Bände Weltall und Meuſchheit, 120 Pf. Zaren⸗ tee, 1 Kaſſenſchrank. 75084 Möbel n. Sonſtiges. Maunheim, 7. Okt. 1912 Lindeumeier, Gerichtsvollzieher. Zwangsverſteigerung. Dieustag, 8. Oktober 191½ nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal Q6, 2 hier, gegen bare Zahlung im Vollſtreck⸗ ungswege öffentlich ver⸗ ſteigern:(75098 Ca. 50 Pföd. Honig, Senf Margarine, Limburger⸗ käſe, 1 Waſchmaſchine, 1 Gramophon. Möbel und Souſtiges. Mannheim, 7. Okt. 1912. Krug, Gerichtsvollzieher. Kalſen rden] Großen dauernden Verdienſt ſichert das Alleinvertriebs⸗ kecht eines erſtklaſſ. ärztlich empfohl. Nährpräpar. Kl. Kap. erford. Ver⸗ treter nächſt. Tage hier. Off. u. M. S. 156 a. d. Exp. Ig. Maun zur Begleitung in der Stadt eytl auch für klein. Büroarbeiten baldigſt ge⸗ ſucht. 75063 Spedittonsſirma in Oberbaden ſucht per ſofort event. 1. November Fräulein perfekt za Stenographie und Maſchinenſchreiben. Offerten mit Zeugnisab⸗ ſchriften unt. Nr. 75087 an *5— d5 Bl. — 110 Jabre altes Mädchen welches noch nicht gedient hat im Kochen, Nähen u. Bügeln bewandert. ſucht Stellung ſofort oder auf 15. Oktob. Offert. u. Nr. ——5 a. d. Exped. ds. 08 Fabrik i in Heidel⸗ berg wird per ſoſort zur Aushilfe für—3 Wochen Korreſpondentin geſucht, die in der Lage iſt, franzöſiſche u. engl. Briefe nach Diktat zu ſchreiben. Stenograph. u. Maſchinen⸗ ſchreiben Bedingung. Off. mit Angabe der Anſprüche erbeten unt. Nr. 75096 an die Exped. d. Bl. Lehnüngsgesuche Wir ſuchen zum ſofort. Eintritt einen Lehrling fürs Bureau. Selbſt⸗ geſchriebene Offerten mit Lebenslauf u. Zeugnis⸗ abſchriften erbeten. 75020 Walliſer& Lelbach, Großhandlung, B 7, 17a. Lehkling für kaufmänniſches Büro geſucht. Selbſtgeſchriebene Offerten unter Nr. 74999 an die Exped. d. Bl. In einem erſten Groß⸗ handlungshauſe der Mater jalwarenbrauche iſt eine Lehrlingsſtelle durch einen jungen Mann aus guter Familie, nicht unter 18 J. zu beſetzen. Gefl. Off. unt. 75072 an die Exped. ds. Bl. wascheehte Ware moderne Streifen auf hellen Fond. — für kleine Reiſetonren mit feſtem Salair geſucht. In⸗ telligenter Handwerker wird ebenfalls berückſicht. Offert. unt. 74984 an die Expedition ds. Bl. Talahrer geſ. für Baukran⸗Benzol⸗ motor. Nur durchaus zu⸗ verl. nücht. Mann werd berückſichtigt. Eintr. ſof. zu melden mit Seranden b. Romquet& Ehlers , A. 75068 Tüchtiger, felbſtändiger Bauführer der mit Abrechnungs⸗ Arbeiten vertraut iſt, auf ſofort geſucht. Offerten mit Gehaltsanſpr. unter Angabe der ſeitherigen Tätigkeit an die Expedi⸗ tion ds. Blattes unt. Nr. 75095. Jüngere Konloriſtin per ſofort geſucht. Offerten unter Nr. 75067 an 5. Bl. Ionarae aus guter Familie, voll⸗ kommen gewandt in der Buchh. m. Keuntu. i. Steno⸗ graphie n. Schreibmaſchine per 1. Jaunar 1913 nach Freiburg.B. geſucht. Selbſtgeſchriebene Off. m. Bild u. Ang. von Ge⸗ haltsanſprüch. u. Nr. 75074 an die ds. Bl. Ein i fleißig⸗ dentlich. Midcher das gut bürgerl. kochen kann u. Hausarb. mitüber⸗ nimmt 7 geſ. Hebel⸗ ſtraße 17 1II 75069 Beſſeres junges Müdchen das Luſt hat, die vegeta⸗ riſche Küche zu erlernen, ohne gegenſeitige Vergüt. per ſofort 1251 75094 M2, 12, II. Eleve Nähe Maſchinen⸗ fabrik Lanz. Offert. mit Preisforder⸗ ung unter 75086 ͤ an die Expedition d. Bl. Alleiaſten. jg. ſolide Frau ſucht in beſſerem Hau⸗ ſe auf 1. November 2 Zimmer und Küche. Näh. Friedrichsp. Schloß oder Rheindamm bevor⸗ zugt. Off. erbet. u. H. L. 5855 a. Rh. Snünihune(Beamter) ſach auf 1. Dezember od. 1. Jan. 3 Zimm.⸗Wohng. Off. u. 6868 a. d. Exp. d. Bl. Junger Mann ſucht volle Peuſion in fein. Familie(Mann⸗ heim od.'hafen). Off. unt. Nr. 75088 a. d. Exp. d. Bl. 9 Magazine Waldhofſtraße 18 gr. Abfüllraum z. vm. 6445 Bureau, Lagerraum od. Werkſtätte mit gr. Keller zu verm. Näh. Rupprecht⸗ ſtraße 10, 2. Stock. 6358 Schwweßingerſtr. J2 großes helles Magazinge⸗ bäude zu vermieten. W. Groß, K 1, 12 Tel. 2554 Großer Lagerraum vod. Werkſtätte, Bureau u. gr. Keller z. verm. Näheres Ruprechtſtr. 10, 2. 215 4 in engl. Gelegenheitskauf extra billig 0⁴¹ Cenauſtr. 3 Autogarage zu ver⸗ mieten. 40042 Näh. Waldhofſtr. 196. Posten Klelder-Biber 1 Posten BIUSE-Flanelle Aasan-ote in neuen modernen Streifen Hiader-denotten in enorm grosser Auswahl. gamns Kein Laden— Nur l. Etage Vis--Vvls dem Kaufhaus U.— Paradeplatz Aufgang durch den Hausflur i Punte dind Isel Seschäftspinzip! Unter Preis-Angebote innl. Mausickhur-Warel Unsere Sortimente bewelsen die Leistungsfähigkelt Sle finden alle Winter-Waren. zu enorm billigen Preisen 1 Fosten WüIs8 gerauhte Köper U der Flrma, 39 74 Meter 1 Posten WBISs Hsrauhte Pldus 8 842 1 1 Posten IbStr. wirickts blbe 48 1 für Anstandsröcke Unsere Spenzlalität 1 Poeten Höomdentuche oa. 80/82 em breit, starke Vare, bestes Fabrikat 2* Meter Meter 38 Ff. „Mieter 58 Pl. 1 Posten Negl ge-Biber Meter 48 Pf. Extra büng os. 180 em breit, mit hohem Seidenglanz in neuen modernen Zelchnungen Meter Pe. N. Hebagtgtiebelbte. Mieigesuent dae Bütt⸗Damaste Geſchäftsgewandter Wohnun Te en Herr Hauſe ſucht jung. techn. 1 Posten Böttüuch-Ohiffon Ca. 160 em breit, Kräftige, solide Ware Neter 78 Pf. 1Fosten BSttüch-Halblelnen. 160 a0 145 breit best. westfäl. Fabr., vollgebleicht Meter 1 Posten Bettuch-Biber os. 150 em breit 12⁵ 55 bekannt gute Qualitt Moeter Gelegenheltskauf keeten Handtuehstofie zum Teil Gerstenkorn und Drellgewebe weiss mit rotem Rand Togtün-Joße Geschmack, in modernen Melangefarben, besonders großer Ek. 2 1 Pfs. Moter oa. 130 m breit „Meter Meter NELa. Winert RBureAu rteues Bureau 6 4 ver ſofort S + Näh..St. 8 11115 6 7 14458 ſpät. z. vm. Puteal D 4, I4, nächſt d. Börſe, 4 Zim. ſof. zu vermiet. Näh. Laden. 6581 Heinrich Lanz⸗Straße 27 1 2 5 2 Tr., ſch. möbl. Zimmer an iſr. Hru. 50. 9791 ſof. z. vm. part., gut möbl. H 7, 34 Zim. mit ſepat. Eingang zu verm. 40044 3, 14,8 Tr., fein möbl. Zim. auch 2 zu v. nur an einen beſſ. Herrn. 22980 8 4, in beff. iſr. Fam. könn. 21g. Leute 11 Logtis hab. Penſion Kuh, 112 19. Vorzügl. 785 16. Mittagstiſch, fg· Abendtiſch 50 Wie. für beſſ. Herrennu. Damen. dor⸗ Einſtöckiges Hofgebäude mit Sputerrin als Büro, Lager etc, per ſofort zu vermieten. 29057 part. 275 Roſengarteuſtr. 34, 3 Tr. l. Woßhn⸗ u. Schlafzim. fein möbl. beide Ausſ. g. Tennisplatz zu verm. L I12, 8 1. Tr., gut. bürg. Mittag⸗ u. Abendtiſch f. beſſ. Herrn. 2795⁵ 10. Seite. Mann eim, 7. Oktober General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagblatt!). Wir bringen zur diesjährigen Messe grosse Posten Damen-Konfektion zu hervorragend Kostüme 18⁰⁰ 26⁰⁰ in marine Kammgarn- Piiot!tr!r 38⁰0 englische Art, Jacke ar see 19“ 27“ 390˙⁰ „2 Blusen in Wolle, in jeder Farbee 3* 5˙⁵⁰ 5˙⁵⁰ 5˙⁰⁰ 75 *⁰ 1 2 70 15= in Spitzen reich garniert, eeru und weiss Seidene Blusen in vielen Farben und Geweben Tanzstunden-Kleidchen teilweise Tüll, Japon ete. 4⁵⁰ Kinder-Mäntel*⁵ 6² 9²⁵ marine r 28% 37˙ Kinder-Mäntel in engl. Art. div. Grössen Kinder-Baby- Samt-Mäntel 6⁰⁰ 10³̊ 14 billigen Preisen zum Verkauf. jeder Dame Gelegenheit, ihren Bedarf in Konfektion auf das Vorteilhafteste einzukaufen. Mäntel 8⁰⁰ 14⁰ 5⁰⁰ 9⁰⁰ „ Kostümröcke 5˙⁰⁵ 9⁰⁰ *⁵*⁰ in vielen 85 Farbens in marine Kammgarn- Cheviot „2 englische ArTt Schwarze paletots in prima Tuch. 90 in marine Kammgarn-Cheviot 3 2 Lammfell-Matiné in englischer Krtt F I, I MANNHEIM Sonntag, den 18. Oktober von 11—7 Uhr geöffnet! 17 Michz in Faketen à 1 Pfd. à 1 Mark empfiehlt pringmauns PDrogerie F I, 6(gegenüber Firma Landauer). ae eeeeeeee ſind, 26867 Die Goldmähle. Roman von Margarete Gehring. (Nachdruck verboten.) 42) Fortſetzung. „Brauchſt keine Angſt zu haben, Punkt zwölf bin ich dort, und ich bring dich hernach bis ans Dorf. Gelt, du kommſt be⸗ ſtimmt? Bet der großen Tanne am Wege treffen wir uns. Leb wohl, Schatz!“ Noch einige Küſſe und ein haſtiges„Auf Wiederſehen!“ und Hanſel eilte davon— ohne ſein Bier bezahlt zu haben. Ja, die Liebe! „Haſt aber lange Zeit gebraucht zum Zahlen, Hanſi!“ empfing ihn Roſemarie und drohte lächelnd mit dem Finger. „Ja, die Annerl mußte mir doch herausgeben,“ lachte er, „und es wollt' immer net ſtimmen, einmal hatt' ſie zuviel und einmal ich.“ „Seid ihr denn nun glücklich im reinen?“ „Roſemarie, ich kann's dir ja ſagen; du biſt ja mein Herzens⸗ ſchweſterle und haſt's gewiß auch ſchon gemerkt. Ja, wir ſind im reinen, wenigſtens was die Hauptſache anbetrifft. Sie hat mich lieb, die Annerl, und ich hab' ſie lieb, und ich meine, eine liebere Schwägerin könnteſt du dir net wünſchen.“ 5„Haſt recht, ich hab's wohl gemerkt, Hanſi! Meinen Segen haſt, ich hab' die Annerl auch immer gern gehabt. Die iſt von ganz anderer Art, als die anderen Mädel, und mit der kannſt auch in der Stadt Ehre einlegen, wenn ſie erſt deine Frau iſt. Sie hat ſo was natürliches in ihrer Art, das gefällt mir.“ „Das freut mich, Roſel, daß du ihr auch gut biſt. Aber laß die Eltern vorderhand noch nichts merken, das hat noch Zeit. Wir haben uns für heute nacht zur Maitour verabredet, daß du's weißt. Wir treffen uns um Mitternacht über der Krummen Wand. Um halber drei denk ich wieder daheim zu ſein, vielleicht wird's auch ein halbes Stündchen ſpäter. „Ich verrat' nichts, Hanſi. Aber du haſt ſie doch auch wirk⸗ lich lieb? Treib ja kein leichtfertiges Spiel mit ihr, ſie tät' mich dauern, denn ſie iſt wirklich gut und ich glaub', ſie würde ſich's arg zu Herzen nehmen.“ „Aber Roſemarie! Kennſt Du mich denn von der Seite? Nein, ich ſchwör' dir's, ich hab' nur reine aufrichtige Gedanken gegen ſte und mein' es ehrlich mit meiner Liebe zu ihr. Brauchſt keine „Sorge zu haben, Schweſterle!“ „Das freut mich, Hanſi.“ Plaudernd und allerlei Pläne für die Feiertage ſchmiedend. ſie dem Walde zu. Damen die Beziehungen zu den höchſt. Geſellſchaftskreiſen haben und in der Lage ſtattgehabte Verlo⸗ bungen diskret mitteilen zu können, werden gebeten, ihre Adreſſe unter 75084 an die Expedition ds. Bl. mitteilen zu wollen. Menſch!“ Verufswechſel für Perſonen welche Verſicherungsfach wählen. Rat und Aus⸗ kunft ausfürlich gratis. Off. u. D. B. 1023 an Daube& Co. Frantfurt 2 5— Damen⸗Friſeuſe empfiehlt ſich im Fri⸗ ſieren u. Kopfwaſchen inn. außer demHauſe. dDie neueſten Appa⸗ rate ſtehen zur Ver⸗ Noll's tägl. Hafenfahrten ab Rheinbrücke 3 Uhr, ab Friedrichsbrücke 4 Uhr. Extrafahrt. auf Beſtellg. 23888] 26940 Oſ⸗l. Hönignurlt der Candwirtſchaftskammer findet am gq. M. 2171 = Hüte werden bill. umgearbeitet u. neue angefertigt. 5052 A4, 13, III. fügung⸗ 9386 Biligſte Preiſe. arſch, Dammſtr. 35, part. Dort hatte ſich inzwiſchen eine erregte Szene abgeſpielt. Eva war nach Leſeholz für die Feiertage ausgegangen und plötzlich mit Paul Roth zuſammengetroffen, der eine Fuhre Waldſtreu zu Tale führte. Gern wäre ſie ihm ausgewichen, aber das dichte Unterholz zu beiden Seiten des Weges, das mit ſeinem dürren, bis auf den nadelbeſäten Waldboden niederreichenden Untergeäſt einen undurchdringlichen Zaun bildete, hinderte ſie daran. Er redete ſie an, als ob gar nichts zwiſchen ihnen vorgefallen wäre und bat ſie, ihm morgen auf dem Plantanze keinen Korb zu geben. „Ich komm' net zum Plantanze, und wenn ich ja hinkommen ſollt', ſo weiß ich, mit wem ich allenfalls zu tanzen hätt'. Ihr braucht mich net darauf anzureden, das kann ich Euch ſchon heut ſagen. So, nun gebt freie Bahn!“ Er ließ ſie jedoch nicht vorüber, ſondern ſtellte ſich neben dem Wagen breit in den Weg.„So,“ lachte er überlegen,„nun ſchau, wie du durchkommſt. Dasmal haſt keinen Florian in der Nähe, der wo mit ſeinem Gewehrkolben den Leuten die Schädel ein⸗ ſchlagen will und net zu wiſſen ſcheint, daß es in ſolchem Fall auch Gewehre gibt, die losgehen. Ja, reiß nur die Augen auf! Meinſt ich laß mich von dem Müller wie einen Hund behandeln? Das ſag' ich dir, wenn du mich morgen blamierſt vor den Leuten— es führt zu keinem Guten, und du wirſt's bereuen.“ „Spart Eure Drohungen; daß Ihr ein Großmaul ſeid, weiß ich ohnedies, und da ſteckt zumeiſt net viel dahinter. Und ſeht Euch vor, es könnt' Euch leicht den Hals brechen, wenn es angezeigt wird, daß Ihr ſolche Reden im Munde führt. Gebt den Weg frei!“ rief ſie, und Zornröte ſtieg ihr ins Geſicht über den frechen Patron. „Wie wär's denn jetzt mit einem Kuß als Wegegeld?“ frug er in widerlicher, lüſterner Zudringlichkeit. „Seid Ihr denn wirklich ſo ganz aus lauter Gemeinheit zu⸗ ſammengeſetzt,“ rief ſie zornbebend, und ihre Augen ſprühten Feuer,„daß Ihr ein wehrloſes Mädel im Walde vergewaltigen wollt? Wißt Ihr nimmer, wie Euch damals das Küſſen bekom⸗ men iſt?“ „Eben deswegen, höhnte er und trat auf ſie zu;„heut' ſoll's anders ausfallen, mein' ich.“ Sie ſtieß ihn mit der Fauſt vor die Bruſt, daß er taumelte, ſo unerwartet kam ihm der Angriff des Mädchens, der der Zorn und die Angſt doppelte Kraft verliehen. Den Augenblick benutzend, warf Eva den Korb von den Schultern und floh dem Ausgonge des Waldes zu. An der nächſten Wegbiegung wäre ſie faſt mit Hanſel und Roſemarie zuſammengerannt.„Gott ſei Dank, Roſe⸗ marie, daß ihr kommt!“ rief ſie atemlos;„ach der ſchreckliche „Was iſt den geſchehen? Wen meinſt denn?“ frugen beide Amtl. ſtets zu haben in der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei.m. b. H. 8. und 9. OGktober in der Turnhalle des Großh. Real⸗ gymnaſiums zu Mannheim, Tullaſtr. 4 ſtatt. 26857 erſchrocken. Sie erzählte kurz den Hergang.„So eine Schande!“ rief Hanſel empört. Sollt' es denn net möglich ſein, dem Bur⸗ ſchen das Handwerk zu legen?“ Der Wagen begegnete ihnen und Hanſel muſterte den Bur⸗ ſchen mit durchdringenden Blicken. Paul Roth hielt ſeinen Blicken ſtand, und ein höhniſches Lächeln glitt über ſein noch von der Wut entſtelltes Geſicht. Aber er ſagte nichts, ſondern ging trotzig ſchweigend vorüber, die Gäule mit harten, rohen Peitſchen⸗ hieben antreibend. Eva hob ihren Korb wieder auf und nahm, noch am ganzen Körper zitternd, von den Geſchwiſtern Abſchied. Unterdeſſen war Martin, der im Grunde eine Weile vergeb⸗ lich gewartet hatte, zur höchſten Verwunderung der Mällersleut⸗ mit dem leeren Geſchirr in den Hof eingefahren. Paul Roth aber ging den ganzen Tag im Zorn umher, wilde, böſe Gedanken im Herzen tragend. Tanzen tut ſie net mit dir ⸗ mit dem Gendarm hat ſie ſogar gedroht. So ſoll der andere wenig⸗ ſtens auch net mit ihr tanzen! Sicherlich haben ſie ſich heute zur Maitour verſprochen. Na, wir werden ja ſehen, wie ſich's mit einer Ladung Schroten in den Beinen tanzt.“ Neuntes Kapitel. War das eine Freude, als Hanſel daheim ankam! Den Vatet umarmte er ſo ſtürmiſch, daß er abwehrte:„Jung, biſt denn net geſcheit? Du zerbrichſt mir ja die Knochen!“ und mit der Mutter tanzte er in der Stube umher. Sogar Florian mußte lächeln und dachte im ſtillen bei ſich:„Iſt der Hanſi doch ein glücklicher Menſch! Den ficht nichts an und der kann ſich des Lebens freuen. Wer doch auch ſo ſein könnt'!“ Auch das verſtimmte Klavier mußte gleich herhalten; er ſpielte die neueſten Sachen und die luſtigſten Studentenmelodien und ſang dazu, daß das Geſinde auf dem Hofe Impreſſen verwundert lauſchte und die Mägde im Stalle die Melkeimer ſtehen ließen. (Fortſetzung folat.) Nr Heparatiren U. kweiter ingen elektrischer Licht- u. Kraſt-Anlagen schnell und sachgemäss. 7275 Stotz& Cie., Elektr.-Oes. m. b. H. DA4, 8/9— felephon 882, 980 u. 2032. Haupt-Vvertretung der Osram-Lampe. + 8 5 55 5 Es bietet sich 21* 18* 24˙ —— 0 Mannbhetm, den 7. Oktober 1912. Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagblatt). 11. Seite. Oktober- Programm! — 15 6 8 Min. vom Uasof, Nleigeraherhof eeee 135˙1 en 1 Rendezvous k. Fremde u. Einheim. Mittags- u, Abendtisch. Mahl- ziten à la carte. Auswahl in Abendplatten. Warme Küche bis 12 Uhr nachts. Frmdzimm.— Civile Preise. E. Steinmetz WWe. —— 25948 bur noch 9 Tage! JSpaniens gefsierts Fauzkünstlerin: Tortala Valencia; in ibren Tanz-breatlonen. askEEI mit seinem Ensemble füdt Kn et MANNHEIM Montag, den 7. Oktober 1912 10. Vorſtellung im Abonnement C Der Kaufnann von Venedig. Luſtſpiel in fünf Akten von Shakeſpeare Nach A. W. Schlegel's Ueberſetzung Regie: Emil Reiter Perſonen: Der Doge von Venedig K. Neumgnn⸗Hoditz Prinz v. Maroeco) Freier der Karl Schreiner Prinz v. Arragon) W Hans Godeck Benedig Georg A. Koch General Haus ersten Ranges für ENOLISCHE REITKLEIDER NAOH MAS8S DAMEN-COSTUMES Die Neuheiten fur Herbst und Winter in Casino-Saal, R I, 1. Montag, den 7. Oktober, abends 8 Uhr Liederabend von Otto Brömme, Baß unter freundlicher Mitwirkung von Margarete Wagner, Sopran Am Klapier: Ferd. Kleiner.—Flüge!:„Perzing“ Karten 3 Mk..—,.— u..— hei Perzing P 7, 1 und Eugen Pfeifer, O 2, 9. 26715 Noßſieeigteteanfühmng un 9. Nobember 1912. Es wird gebeten, die vorgemerkten Eintrittskarten am Mittwoch, den 9. Oktober oder Donnerstag, den 10. Oktober ds. Is., vormittags von 10—1 Uhr und nachmittags von—5 Uhr an der Tageskaſſe 1 des Großh. Hofthegters hier abholen zu wollen. Bei nicht rechtzeitiger Abholung wird über die Plätze anderweitig verfügt. Der Verkauf der noch nicht vorgemerkten Plätze be⸗ ginnt daſelbſt ebenfalls am Mittwoch, den 9. Okt. 1912. Fjür die Einteilung zu den lebenden Bildern und 00 in ger ReeN Bur Saſſanie Keorg Kugker zum Buffet wird in den nächſten Tagen Einladung 3 eske: Salanio Paul Richter 2 8 8 75 Sülorind 8115 Schmöle 5 EN LI ScCH EN DOAN EN-STO FFEN lergehen. 5 2 Uhr 24 nachts Graziand Antonio Alexander Kökert 5 Alle Anfragen und Mitteilungen ꝛc. wole man Aung 3 Vorenzo Rudolf Aicher ſchriftlich an„Frauenverein Mannheim, Wohltätig⸗ des Ubrige phanomenale 5 Udokf s keitsvorſtellung L 3. 1“ richten. 7500 5 Oktober-Programm! IJbencſich II Uhr Froeadero Thilg Hummel Porzig, eine reiche Erbinn a1 1 25 Marianne Ru Neriffa, ihre Begleiterin Shylock 55 Wilhelm Kolmar Vorstellung im Jeſſica, ſeine Tochter Poldi Dorina Tubal 5 8 Paul Tietſch Senator 85 Fiir de Kupfer Der alte Gobbo Smil Hecht Mannheim, den 5. Oktober 1912. Das Komitee. Am 7. 8, und 9. ds. Mts. Im Restaur. GAlsace 2 f 8 Restaur. ace]Lanzelot Gobbo, ſein Sohn 9 7 8 7* 0 2 7 4 2 25 8 55 allabendlich Shylocks Diener Alfred Landory Original-Modelle allererster Modell-Häuser von; — Stephano, Diener der Porzia Georg Maudanz 5 Paul Bieda 26940 aamſhe Baleil Maunhein C. V. Dontnerstag, 10. Okt. 1912 abends 8½ Uhr im Saale des Bernhardushofes Vorträge über Erziehungsprobſeme der Gegenwart ) HerrStadtſchulratProf. Dr. A. Sickinger hier: „Das Problem der ſog, Arbeitsſchule im Rah⸗ men des großſtädtiſchen Volksſchulweſens.“ Herr„n. Friedr. Blum, Direktor der Leſſing⸗ ſchule hier: „Gegenwärtige Beſtre⸗ bungen auf dem Gebiete des höheren Schulwe⸗ eus.“ Vorträge ſind für Jedermann unentgeltlich zugänglich. Wir laden zu 09 Wie denſelben unſere Mitglie⸗ der nebſt erwachſenen Fa⸗ milienangehörigen, ſowie ſouſtigen Interreſſenten mit der Bitte um zahlreiche Leonardg, Diener Baſſanios Senatoren von Venedig, Trabanten, Diener, Damen, Pagen, Volk Kaſſeneröff.7 Uhr Auf. 7½ Uhr Ende 10½%½ Uhr Nach dem 3. Akte größere Pauſe Kleine Preife Im Großh. Boftheater. Dienstag, 3. Oktober.(Volksvorſtellung) Der Repiſor. Anfang 3 Uhr. MANNHEINM. Musensaal— Rosengarten. Dienstag, den 8. Oktober 1912 Abends ½8 Uur LMusiMalische Nademie des Grossk. Hoftheater-Orchesters Direktion: Solist: Hugo Birkigt, I. Konzertmeister des Hof-⸗ theater⸗Orchesters. 1. W. A. Mozart Symphonie Nr. 40(.moII) 2. W. A. e 5(Adur) mit Or chesterbegleitung. 3. L. Fan Beetheven, Symphon, Nr. 4( dugh 75057 Karten im Vorverkauf von heute ab in der Hofkapellmeister Arthur Bodanzkxy. LONDON FPARIS 5 Oostumes sämtlich zur Verfügung. stehen den verehrten Damen bei der Auswahl von Mass- 85 Mass-ORDRES bitte möglichst jetzt schon aufau- ch bitte um geneigtes Wohlwollen und gütigen Besueh. .W. WANNER MaNHEINM(MII.J) I ile drrehr. Funotnanchat Manbeins! Infolge der ungemein hehen Häute- und Fellpreise sowie der Preissteigerung sämtlieher senstigen Bedarfsartikel gar. Naturreiner Bienenhonig von Blüten und Pannen gelangen zum Verkauf 1 Pfd. Mk..— U. .10 10 Pfd..50 und Mk. 10.— 26916 RI1,9 Rothweiler RI, 9 e H 2 Schmackhaftes Iliges Fleischl, à person 10—18 PR erhält man durch Verwendung von unserm aus Pflanzen- Hiweis hergestellten pflanzenfleiseh- Ezirakt„Ochsena“, 1 Dose à 30 g netto à 10 Pf. ist als Fleisch-Ersatz fü 12 Personen für eine Gemüsesuppe von Erbsen, Bah-⸗ nen, Linsen, Reis, Graupen, Weisskohl oder Rotkohl mit kräftigem, würzigen Fleischgeschmack genü⸗ gend. Kisten à 108. Dosen à 3 g 10.80., 8 Posen 8 netto 1 Pfd. zusammen 8., 16 Dosen à nette 4½% Pfd. zusammen.80 M. Proben 5 Dosen à 80g zusammen 70 Pf. Alles franko per Post nach jedem Orte Peutseh⸗ lands, Zahlung nach Empfang und Gutbefund, Nicht⸗ gefallendes nehmen jederzeit unfrankiert zurüek, Koep⸗ rezepte gratis.„Ochsena“ ist 6 Monate haltbar. In der grossen Bäckerei-Ausstellung des Bäcker-Verpangeg „Norden“ im Juni 1912 in Altona wurden täglieh unter den Augen des Publikums Kochversuche mit„Oehsena“ gemachl, und wurde wegen der sehnellen Herstellungs, Weise(nur durch Aulglessen von kochendem Wasgey) zu einer kräftigen Bouillon(Tasse 1½ Pl.) u, wegen seines hohen Nährwerts als Fleisch-Hrsatz zu allen Gemüsesuppen und als delikate Würze zu alleg sena“ mit Hhrenpreis ansgezeichnet. Alahr& C0., 6, m. b.., Mfona- Oftensen, Abteilung: Fleisch-Ersatz-Werke. 180 Ragouts, schwachem bellen Fleiscksuppen, Bratensaueen und Oeh der Goldenen Medaille un Belsfligung freundlichſt Hotmusikalienhandlg. von K. Ferd. Heckel hier ein. 191—— 5—— 1 1———————— 2 Der Vorſtand. vo rnehme ma 1 aller 1 e Bevorstehender Hausversteigerung und ver⸗ am allerselts ein enorme Er nung brfahren, gussichtlichen Hausabbruchs wegen gewähre ven Abbruch. Um nun die Sehuhmacherarbeiten in gleicher Qualität Tapet Die Abbrucharbeiten des Wie bisker anfertigen zu können, sehen sieh alle biesigen heute ab, um zu räumen, auf alies ApSten 5 7855 ene 1 Schuhmacher-Betriebe veranlasst, von 50 Pig. aufwärts ee 50 2685 Ipn 7 88 22 lug oSchön, Kunsthandlung um—10%½ zu erhöhen. 90 SDaAITI ide!“ vepichloſſen und mit ent⸗ f 268097 Im Vertrauen auf die Einsicht unserer werten Kund⸗- 5 Bur⸗ ſchen ſeeien 2 2 ccchart, bitten wir um gell. Kenntnienahme. Unorusta und Linerusta- imitatſonen bllligst, Monlag, 14. Oktober d.., 35 sbense einige Dutzend Darmstädter Kunstler- But⸗ portüiſtags 11 uhr Schuhmacher-Zwangs-Iunung Mannheim. 5 an e dnet 978 00 1 el 1 0 al 11 decken, Wachstuche eto. 24921 zeichneten Amts(Rathaus— TTTTT i, F. Stock, Zimmer sowie Frauenkrankheiten, Steff⸗ ee ging Nz. 125) einzureichen, b 2. 4⁰5 A. ihler Teres chen⸗ mofelbſt auch die Eröff⸗ leiden, Haut- und Haarkrank- Laden zu mieten gesucht. nung der Angebote in heiten bebandelt mit bestem— Gegenwgrt etwa erſchie⸗ Erfolge die Lichtheil⸗ +2 nzen neter Bieter oder deren Anstalt 5 f gengllmöchigte ertreter 22* 2 Königs gf ifeer banen-Nads-Mortzath eEdlegene ReRlame[os, 2 0 6, 2 1 in Zimmer Nr. 3. Ik. 3ls AA 5 Gese eeg da 122 Paradeplatz 3 Erste Spezlalisten fur fel 2 ehendafel wir au 2 ste Spezialisten für feins b, achere Auskunſt etelle zu geelgnefer Zeit Damen Kostüme nach Mass * und zwar vormitkags 9 nig · zueſchen 8 und 9 Ühr. II richtigen Ort Maundeirg, 5. Okt. 191. B Verkauf von Modellen in seidenen Mänteln zur Städt. Hochbauamt; im besten Blatt und Kostumen zu Reklamepreisen, mit Perrey. — 5 2 82 5 Velfegern bringt ſtändigen Erfolg. Ffrschaftsgacl. e atet Mittwoch, 9. Oktob. 1912 5 net und den darauffolgenden Grösst ben 75 5 8 Empfehle mich hiermit zum Freitag, nachm. von 2 ul sstes, beden enstes und besteingerigatetes 2 itter au, fbet Hstitut Mannheims. Am klesigen Platze bletet der„Ilannheimer-Seneral- Noenen ves 6780 55 2 2 4 9 D. b. di d 8 22 8 15% ß/ Enzeiger, Badische Heueste Hachriehten-“, mit ehner Festessen icher Gb Eingeng gegen⸗ hohen Huflage und Perbreitung in allen Bepölkerxungs⸗ bei Familienfesſlichkeiten uen. über dem Schulgebäude Spreehstunden; krelſen die günstigste Inſerflonsgelegenneit] wie Hochzeiten, Kindtaufen, ußte von 9 Uhr mergens bis Konfirmaflonsessen, ewie Ver⸗ ſten öffentliche Verſteigerung 9 Uhr abends. einskestlichkeiten n. gesellschaft- Hofe verfallener Pfänder Sonntaxs: von 9 bis 1 Uhg—————=lichen Veraustaltungen ſed. Art. Silberne Medallle, ehen gegen Barzahlung ſtatt. 88 5 c OHonne Lietferung. Lubereitung im Hause des Bestellers, Die Ühren⸗, Gold⸗ und 1 +— 70 7 F 78 M. Eichtersheimer anten-Aanasgaken Victor Meyer A ggeven 2Uhr an Auskunft und Breschüre 5 211 langi. Küchen-Ohef der Stadtküche Bossert, Mahnheim, WV⁵FP Kostentrel, Telephon 440 Telephon 1818 5 Schwetzingerstrasse 5 UII. 05 e C1010C00—— Srosses Lager in Fransmissjenen aller Art 2„———— 1175 7 111 225849 5 8 22 2 2 2 1+—— iee eeeeee 5 der der Zutrit—ůů— 2g2 ni e der Zu 1516—— 1 Hänge„Wand- U. Stehlager mit Mingschmierung 5 18 Au 18 Abe bl 540 Mannheim, 4. Okt. 1alz. 2 5 70 21 (btiſcheg 940 05 Zahn-Atelier l. Hele gelpehte und pollerte Stahlwellen, Kupplungen u. Stellringe ene dtiſches Leihamt 1 Kontor: C 2, 28 Telephen 3 —— 5 ibe isen und Holz 8 Kontor: 2, 2 elephen 3581 3 Jehlafste 555 Anna Arb oiter Biemensehe den igen e 4 empflehlt alle Serten ö enlafstellen 1000 Alleinverkauf der Rekordscheibe Ruhr-Nahlen. Ruhr-Kolks, Brikets, fF ee e e 1. 22 Gebr. Rothſchid K 1. 22 2TTCCT0TT0T0( 25820 Buchen- und Tannenhalz. 82e ſtelle an Frl. 3. v. 16527 inenn eeee ——c00ccccCCCGCCcCGCGGGGGGGGGGTGTGGG((Th'bTbTWTbTWTGTGT(((khͤhVbÄVb'wWTbVWV+ͤWWWWÄj:wPWGTͤVwWWV.ͤ1ͤW121*::ꝛf ̃᷑ ͤ ͤͤBöog ̃ ̃. FFFCCCCCCCCCCCCCCCbCTCGCTGCTGTC(CTCTCTbTbTTbTbTTTTb Saieinessseses E rrrrrrrrrr 72.. SSNNNdNdNddndddedesd 8 8 eee CCCCCCCcCC Tr ersdestsesdeeededdddedeneededdeeeeeeddeddsse Seeeedd eeeeeeeeeeeeee — — SeeeeeeeeeeneeeeeeeeαοοοοοοDmjů0 eοοοοοοο,j0eeeeeeeeeeeee 130 œm breit, solide Ware, entzückende Modedessins HKostümstoffe englisch. Geschmack, 1 Mtr. 130 lhbreit, Musterungen Kostümistoffe 76 130 em breit, Diagonal und Noppen, 2 CCCCCCCC Mtr. Kosfümstoffe 95 englische Art, moderne 1 Mtr Srr —— — Gesch mack, in grossen aparten Farb- Mtr. Kostiinzstoffe 130 em breit, engl. 3˙⁰ nn, Kostünasfoffe 130em breit, in grauen 50 und bramnen Tönungen, Streifen und 4 Noppenat„Mir Kosfüm-Flausch 95 in schmalen Streifen-Mustern und Sinkerdig Mi. 1 Kostüm-Cheviof 120 em breit, f 95 in vorzüglichen Farbsortimenten be- währte Qualitäten Mtr. Kostüm-Kammgarn 130 em breit, hervorragend vorteilhaft, in marine und schwar:z: Mtr. Kostüm-Kammgarn 130 em breit, grosse Auswahl, in vor- 4* Seeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee„%eh⁰eheοeοο ο%ꝙh,k nehmem Geschmack, Serge und Dia- Mtr..50 Seeeeeeeαο,mueeeeeeseeeseeeseeeseeeeeeeeeeeeeeeeseeeeeee SOn! n zzreßee —— 28 e n e nen Gelegenheitskauf: ca. 2000 mir. einfarb. Taffei solide weiche Qualität in 35 ca. 250 Farben jeder Meter Kleidersfoffe Köper- Velvets schwarz und farbig, solide, äusserst haltbare Qualitäſt. Mltr. Lindener-Köper-Velveis für Mäntel und Kleider in allen Fabens. Engl. Köper-Velvets 60- 70 em breit, erstklassig. Qualität Mtr..50 5˙⁰ eeeeeeeeeseeseeeeeeesseseeeeeeeeeeeeeeeeeesseeesee diesjähriges Herbstan- gebot übertrifft alles bisher von uns Gebotene an Auswahl und Preiswürdigkeit. Wir em- pfehlen daher von dieser Extra-Offerte weitgehendsten Gebrauch zu machen eiden-Stoff —Nur solenge Vorrat 25 Blau-grüne Schoffen in Taffet u. Messaline, moderne grosse Mustersortimente Mtr..25 Blusensfoffe Streifenmuster hell und dunkel, Taffet und Messaline Mtr. Blusen, Samf- und Velour Chiffon moderne Streifen und Tupfs„Ann Mantelsfoffe Seeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeseseeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeseeee Mantel-Velour NMantel- Velour-Foulard 50 110 em breit, elegante Ware, tief eer Seiden-Biber-Seal Seiden-Biber-Seal 00 120 em breit, hochelegante Ware NMohair-Persiana 50 130 em, sehr apart für Jacken und 1 NMohair-Fell-Breitschwanz 50 130 em breit, für qacken und Mäntel Flauschsfoffe für Mäntel Diagenal-Flausch Flauschsfoffe Sοοεοοð,E]Abbbeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeοοο%eeeeeeeeeeοe Lindener-Köper-Velvet für Jacken und Blusen in soliden 105 em breit, tief schwarz, sehr solide Qualitlt. Mtr. 8²⁰⁰ Mtr. 120 om breit, für elegante Frauen- WMänte 17⁵ Mtr. Mäntel Mtr. 16.50 Mtr. 130 em breit, mit angewebtem Futter Mtr. 4* 5 75 7 130 em breit, vornehmer Geschmack mit angewebtem Futter Mtr. extra schwer für 3 130 em breit, Mänte!l! Seeeeeeeeeeeeeeeeeeeseeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeseeeeeeeeeeeeeeeseeeeeeeeeeeeeeeeeeeseeeeeeeeeeeeeseee Gelegenheitskauf: Ein Posten gemusterte Streifen und kleinen Muster florfest Regul. Wert.25, bis.25 mtr..75 2 Buntes Feuflleton. — Eine Ehebruchskomödie. Das Gefühl der Eiferſucht ſchließt manche Wirrung und Irrung in ſich, welche Dichter und Denker zum Nachſpüren und Schaffen anregen kann. Daß es aber Ehemänner gibt, für die der Ehebruch der Gat⸗ tin eine Tröſtung, ein ſeeliſches Bedürfnis iſt, dieſe wahr⸗ haft komiſche Tatſache erfahren wir erſt jetzt aus einer Ge⸗ bichtsverhandlung, die ſich dieſer Tage in Wien abſpielte. Der Dekorationsmaler Johann A. hatte, nach dem Bericht des „Extrablatts“, gegen den Münzarbeiter Joſef M. eine Ehe⸗ Hbruchsklage eingebracht. M. iſt ein Jugendfreund der Frau A. und verkehrte bei den Eheleuten. Vor einigen Monaten ſchöpfte Herr A. Verdacht und ſeine Gattin, zur Rede ge⸗ ſtellt, ſoll ihm nun eingeſtanden haben, daß ſie ſich mit M. in Beziehungen eingelaſſen habe, und zwar ſchon am dritten Tage nach der Hochzeit. Mit Rückſicht auf ihr reumütiges Geſtändnis, ſagte der Kläger, habe er ihr verziehen, er ver⸗ lange jedoch die ſtrenge Beſtrafung des M. Dieſer erklärte ſich nichtſchuldig.., der auch gegen zwei andere Männer Ehebruchsprozeſſe führe, habe ſogar einmal ſeine Frau zu bewegen verſucht, ſich in flagranti ertappen zu laſſen, dann ſollte ihm das Paar feierlich auf den Knien Abbitte leiſten und alles wäre wieder gut. Frau A. beteuerte als Zeugin, der Ehebruch exiſtiere nur in der Einbildung ihres Mannes, den ſie über alles liebe. Die angeblichen Geſtändniſſe habe ihr der eiferſüchtige Gatte abgezwungen.— Richter:„Warum haben Sie das Geſtändnis mehrmals vor Zeugen wieder⸗ holt?“ Zeugin:„Nur aus Liebe zu meinem Manne! Er hat ſich, wenn er einen Anfall von Eiferſucht bekam, die Kleider vom Leibe geriſſen und geſagt, er könne nicht weiter mit mir leben, wenn ich ihm den Ehebruch nicht eingeſtehe. Ich kann nicht von ihm laſſen, darum habe ich immer falſche Ge⸗ ſtändniſſe abgelegt.“ Kläger:„Weib, haſt Du mir nicht erſt geſtern wieder einen Ehebruch eingeſtanden?“ Zeugin:„Du haſt es eben wieder von mir verlangt, mein Kind!“ Richter(zum Kläger):„Wodurch iſt eigentlich Ihr Arg⸗ wohn wachgerufen worden?“ Kläger:„Ich hab' einmal gehört, wie der M. mein Weib Kanaille geſchimpft hat. Da hab' ich mir gedacht, die müſſen miteinander ſehr gut ſein ———ůĩ—— Der Richter ſprach den Beklagten frei, da er nicht die volle Ueberzeugung habe, daß tatſächlich ein Ehebruch be⸗ gangen worden ſei, wenn auch das Verhalten der Frau bedenk⸗ lich erſcheine. — Ein Poſtkurioſum ſeltenſter Art, das die viel gerühmte Findigkeit der Poſt wieder einmal beſtätigt, wird aus Mühl⸗ hauſen berichtet: Auf einem hieſigen Poſtamte wurde ein Brief aufgegeben, der als Adreſſe— die Photographie einer reizenden Dame trug. Jede Ortsbezeichnung fehlte; doch deutete die doppelte Frankierung darauf hin, daß der Brief ins Ausland gehen ſolle. Der betr. Poſtbeamte kam zu der Auffaſſung, daß es ſich um eine Pariſerin handeln müſſe und ſo verſah er denn den Brief mit dem Vermerk:„Paris?“ Der Brief wanderte dorthin, wo man alsbald eine bekannte Künſtlerin der Großen Oper in dem Bild erkannte. Der Brief wurde ihr übermittelt und ſie quittierte dankend an den Mühlhauſer Abſender.(In der Tat zeugt dieſes Geſchicht⸗ chen— vorausgeſetzt, daß es wahr iſt— von einem erſtaun⸗ lichen Spürſinn; wir meinen aber, die Poſt habe Wichtigeres zu tun und könne daher ohne Gefährdung ihres Rufes auf die Löſung derartiger Scherzrätſel ruhig verzichten. D. Red. —— 13132—— ee „ 3 Au Wunsel Zahlumngserleielaterung. ea „5 — Mannheim, 7. Oktober 1912. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagblatt). verschenkt niemand, daher überzen- gen Sie sieh bei mir, devor Sie einen festen Kauf abschliessen. kleg. Schlatzim. elchen, 140 om breiten 35 O Mod. Speisezim. eichen gebeizt, Farbe nach 5 50 fübsch. Herrenzim. eichen gebeizt, Farbe nach 380 pitsch-pine Küche komplett mit Büfett und 0— Lino i 13 5 Einzelne Möbel sowie bessere, ele- guante Wohnungs- Einrichtungen stets am Lager, zu be- kannt billigen Preisen. Möbelkaufhaus L. Meinbeiner J2, 8 J2, 8. Aul Wunsen Zalalungserleiclaterung.. 74180 0 Unterricht 5 Trauzösische und Tigl. Monversä ion ertellt Ausländerin. Gefl. Anfragen unter Nr. 74357 an die Exped. ds. Bl. erbeten. . 0% 3* „Itauenwo)“ Manngeim. E. V. Büro: Laurentiauum, Laurentiusſtr. 19. Tel. 904. Sprechſtund: Vorm.—12 nachm.—6 Uhr. Abteilung I. Laurentiauum, Heim für erwerbstätige Frauen. Abteilung II. Arbeitsnachweis für erwerbstätige Frauen. a) für Heimarbeiter⸗ innen. b) für Schneiderinnen, Modiſtinnen, Weiß⸗ näherinnen, Bügler⸗ innen. 75081 e) Hausangeſtellte. Vermittlungsſtelle für kaufm. Gehilſiunen. R8. 15a B8, 182 Socken und Strümpfe werden gut und billig angeſtrickt. 6854 Großes Lager in fer⸗ tigen Strümpfen. Johanna Huch. Liefer.d. Konſumvereins. Dallenſchelderſn hat noch Tage frei, in und außer dem Hauſe. Pro Tag 2 Mk. Charlotte Kremer, F 7, 19, 226015 26918 Schneiderin empftehlt ſich im Anfertigen v. Koſtümen u. Jacketts in u. außer d. 1 Max e 91 ——— Kleider plissiert nach neuester Art, Ernst Levi Plissier-Anstalt M4, 7 II. St. 745721 Damen gewährt deutſche Hebamme a. D. ſtreng diskr. Auf⸗ nahme, liebev. mütterliche Pflege. Rat und Beiſtand in jeder Angelegenheit erteilt Mme. Cramer, Nanecy, Frange Rue Gene⸗ ral Fabyter 43. 6524 Ich zahle die hächſten Ureſt keakerern Seze kaufe alte Flaſchen, Spei⸗ cher⸗ u. Keller⸗Gerimpel. 8. Grabelskl, H 7, 2 Poſtkarte genügt. 73855 Hohen Gewinn erzielt jeder für Pfand⸗ ſcheine aller Art bei 8 B. Golomb, G 3, 17. N 2 Gelrag. Kleider Stiefel, Möbel u. ſ. w. kauft 70991 Goldkorn, G 7, 12. Telephon 4308. Nen Crüffnet! Nee Wegen dringend. Bedarf zahle hohe Preiſe für abge⸗ legte · e Schuhe. 24202 S. Kampf, 3, 4. Lema Kriſtallüſter drn. elektr. Schreibtiſch, zwei Sofas, Tiſche, Stühle, Waſchtiſch, Bilder billig zu verk. 74959 E I1, 14, 8 Tr. Nur noch Kurze Leit. Ein Posten Il Teppiahe, Larainen z. zu jodem annehmhparen Preise. Ausverkauf vegen Wegzug. jolina& Hahn, 12.2 4 2— Piano faft neu, gutes 71985 billig zu verkaufen. 74937 Rhelndammſtr. 42, pt. 2 Hobelbänke u. verſch. Wagnerwerkzeuge z. verk. Näh. J 5, 5, 2. St. 4657 Kleine Schreihmaſchine faſt neu, billig zu ver⸗ kaufen. 74938 Kompl. Schlafzimmer Pitch⸗pine⸗Küche, Diwan u. ſonſt verſchied. Möbel, ſehr billig zu verkaufen. Sohn, 2, 19/20. 74848 Gebrauchtes Klavier, ſehr gut erhalten, billig z. vk. 6659 I. 10, 7, parterxe. 2 Fiano 150, 250 Mk. Demmerd! haf.Lniſenſt.6 6365 Rheindammſtr. 42, pt. Lolstnadgebontr. Einrichtungen in allen Holzarten stets sofort ab Lager lieferbar. 3122 Billigste Preise. D. Aberle, 6 3,19 Fernsprecher 1526. Tüccht. Violinlehrer ſucht 8 z. Unterricht. Liezmanski Hch. San 33 2. St. Gründl. Klavierunterricht ſpez. für Anfänger, geg. mäß. Honorar ert. 6655 Friedrichsring 46, 5. St. Seldverkehr 15 Privakmann ſucht einige Reſtkaufſchillinge od. II. Hypoth. zu kaufen. Anfr. v. Selbſtrefl. erb. u. Nr. 6618 an die Exped. Klapier⸗Auterricht Stunde zu M.50 wird von einem küchtigen, energ. 5 50 gründl erteilt. Zahlr. Refereuzen gerne zu Dienſlen. Offerten erb. H. S. 17 Hauptpofllagernd Manuheim. 65438 Unterricht in RKlaplier Zither Mandoline Suitarre und Itaute erteilt gründlich Friedr. Nullmeher, Muſiklehrer J2, 13. 70205 M. 6000 arlehen geſucht. Beſte Sicherheit. Offerten unt. Nr. 6784 an die Exped. ds. Bl. Ehrl. verh. Mann ſucht von reellem Geldgeber geg. Zinſen ein Darlehen von 00 Mark auf monatl. Rückzahlung. Gefl. Offert. unt. Nr. 6882 an die Exped. d. Bl. 5 Ankauf 1 Französisch. Grammaire— ULitterature Lonzersatlon— borrospontange commereiale in der Eeole frangalse, P3, 4 oder ausser dem Hause. 74588 Lehrerin ert. Nachhilfe⸗ unterricht in all. Fächern. u. Liter. 7, 25, part. 74652 ermiscntes! 985 neuher gericht. Kegelbahn aleinig. Abende zu verg. Zum Stolzeneck V ſtraße 22 6461 2 Schaufenster- Dekorateut Kurt Sehlett E Käfortalerstr. 78. das Leinste u. Haltbarste, unbedingt echt und blutreini- gend L. 28, 30 u. 35 Pfg., bahnfrachtfrei bemustert. Grosskellerei Höhn 2, Heppenheim B. 21300 Juwelen-Arheſten jed. Art lief. sol., schön u. bill. JuwelierxerkstätteApel O 7, 16,(Laden), Heidel- bergerstr. Ankauf, Tausch, Gebrauchte gut erhalt. Schreibmaſchine zu kaufen geſucht. Offert. unt. Nr. 75008 an die Exp. Alte Gebisse Zahn bis 40 Pfg- zahlt. Brym,. 4, 13. 72362 Alte Bücher Ullſtein⸗Romane ꝛc. kauft Buchhandlung 3, 9. 74809 Kaufe foörtwährend getr. Herren⸗,Damen⸗, Kinder⸗Kleider.⸗Stiefel, Pfandſcheine, Gebiſſe u. Sonſt. Komme ins Haus. Kinkel, G 4, 1. 6847 Pfandſcheine kauft Fritz Beſt, 243. 24405 Schuhe und Weiß⸗ Kleider, zeug kauft u. verk. Frau Höbel, F3, 11. 74935 Achtung! Abgelegte Kleider, Stiefel, auch Metall, Lumpen, Alt⸗ eiſen, Papier, Flaſchenuſw. kauft 71406 Ch. Weißberg, 6, 4. Poſtkarte genügt. Einſtampfpapier(u. Gar⸗ des Einſtampfens), altes Metall, alte Flaſch., Eiſen u. Lumpen,.Champagner Flaſchen kaufe 71268 —Zwickler, G 7, 48, Telephon 7 Getragene Kleider Schuhe u. ſ. w. kauft Goldberg Schwetzingerſtraße 149. Verkauf, Tel, 3548, 78568 Tel. 7048. 70992 Lalten Wolfshunde er K., 2, 8. St. ock. 6865 Mbwans prachtvolle in all. Preis⸗ lagen von 38 an, auf Federn gearbeitet; eigene Aufertigung. 74419 W. Frey, Tapez., U 4, 7. Schlafzimmer, Kaſſenſchr. Piano, Waſchkommode, Diwan, eich. Stehpulte, vollſt. Betten, Roßhaar⸗ matr., Chaiſelong., Tiſche, Ladentheke, Regale. Auf⸗ bewahrungsmagaz., R 6,4 22266 Aaduarlen, Gold. u. Zler- fische, Wasserpflanzen billigst.(2) A4, 7. Mehrere Salonlüſter für Gas, Elektriſch und Petroleum zu verkaufen. Näheres 0 8, 3 74833 im Eckladen. Büro-Möhel Diplomaten- Schreihlische Rollia onsiepalte Registratur- Schranke Schreibmaschinentische Grösste Auswahl. Billigste Preise. Valentin Fahlbusch. im Rathaus. 2420 assenschfank gebraucht abzugeben. A. Moch, E 3, 5. 24583 Nur Noſengartenftr. 32 10 Miwan ete mangel ſtaunend billig zu ver⸗ kaufen. 75048 Badiſche Holzinduſtrie Recha Poſener Roſengarten lraße 32. BFEECCCCCTCCCCCcc eſſere Spielſachen Fla⸗ ſchenſchrank u. Geſchirr⸗ Rahmen zu verkaufen. L II, 27, 3. Stock. 8687 2 Landhaus Prachtvolle, große Teppiche wie neu, 18 u. 35., hoch⸗ eleg. nußb. Büfett, 165 Mk. u. einige echte Perſer Vor⸗ lagen, Verbindungsſtücke und großer echter Salon⸗ gerend⸗ ſpottbillig 9911 146 24 en euſ, leines Haus in den Neckargärten zu kauf. geſucht. Gutmann, Roſen⸗ gartenſtr. 17, 2. St. 6864 mit 7 Zim., Küche, Waſch⸗ küche, Terraſſe, Obſt⸗ und Gemüſegarten, Waſſerleit⸗ I ung, Kanaliſation, elektr. Licht wegen Wegzug billig zu verkaufen. 75082 Schriesheim, Römerſtr.300 U Jaſten Haden] Groſſiſten, Wiederver⸗ käufer, Reiſende geſ. für allerfeinſte Hamb. Bonil⸗ lou⸗Würfel. Anfrag. an Sievers, Ham⸗ burg 3 D. 26864 Fkuer⸗Generalagentur ſucht zum baldigen Eintritt jüngeren Beamten zum Concipieren einſchl. Antragsprüfung, ſowie jüngeren Buchhalter. Off. unt. Nr. 74998 a. d. Exp. Junger Kaufmann findet in größerem Bau⸗ geſchäft ſofort Stellung. Derſelbe muß perfekter Stenogr. u. Maſchinen⸗ ſchreiber ſein. Offerten unt. Nr. 75009 bef, d. Exped. ds. Bl. Für ein größ. hiefiges e ein junger ann zwiſchen 21 und 24 Jahreu, militärfrei, welch. Stenographieren und Ma⸗ ſchinenſchreiben kaun und flotte Handſchriſt beſitzt, für Expedition, Lohnverrechnung ete. zu baldigen Eintritt 115 Gefl. Off. mit Zengnis⸗ abſchrift., Augabe der Ge⸗ haltsanſpr. unt. Nr. 6800 an die Exped. ds. Bl. erbet. Tüchtige Wiegebalken⸗ U. Druckapparate⸗ Bauer können ſof. eintreten bei A. Spies, 6. m. b. H. Abt. Waagenfabrit Siegen i. W. 9017 1 Friſeurgehilfe kann ſofort eintreten bei J. Günſter, Friſcur 75023 Speyer a. Rh. aillen⸗Arbeiterin und Lehrmädchen z. Kleider⸗ machen ſof. geſucht. 6886 M. Chriſt. Robes K 3, 13. aus bew., Tüchtige ſelbſtändige Nosselschmede werden zum fofort. Eintr. bei gut. Lohn u. dauernd. Beſchäftigung geſ. Fahrg. w. verg. Apparatebau⸗ anſtalt d. Geſellſchaft für Heiz⸗ und Beleuchtungs⸗ weſeu m. b. H, Heilbronn a. N. 74993 Wir ſuchen für den Zuſammenbau von elektr. Maſchinen tüchtigen energiſchen 9382 Schloſſermeiſter Nur Bewerber, weiche lang⸗ jährige Erfahrungen im Schichten von Ankern haben, wollen Offerle mit Zeug⸗ nisabſchriften u. Gehalts⸗ anſprüchen einreichen an Allgemein. Elektrizitäts⸗ Geſellſchaft Fabr. Frank⸗ furt./ M. Höchſterſtr. 45. Pekſonal jeder Art fürPrivate, Hotel u. Reſtaurant, für hier u. auswärls ſucht und empfiehlt Agate Eipper, R 3, 4, Tel 3247. GewerbsmäßigeSteſlenvermitt⸗ erin. 73921 Tüchtiges, zuverläſſiges u. fleißiges 75021¹ Mädchen, das etwas kochen kann, zu einer Familie mit 2 Kindern nach Paris ge⸗ ſucht. Zu erfragen G. Heinſius Wwe., Lang⸗ ſtraße 20, 3. Stock. 1 Mädchen von 20—22 Jahre, das Haushalt und Kochen verſt. find. Stellung bis 15. Oktober. 6808 Kleinfeldſtr 7 p. Tülcht. Einlegerinnen ſof. geſucht. 6 2 75046 20 Kellen Suchen 1 Ein Mäbchen v. ausw., d. koch., nähen u. in all. Hausarb. erfahr. iſt, ſucht Stellg, am liebſt, i. kleine Familie auf 15. Okt. od. 1. Nov. Käfertalerſtr. 85, 2. Stock links. 6885 5 ietgesuche Zu dem am 16. Oktober beginnend. Winterſemeſter benötigen wir eine größere Anzahl mübl. Zimmer mit und ohne Penſton. Offerten mit Angabe des Preiſes ſind zu richten an das Sekretariat der Ingenieurſchule, hier, N 6, 4a. 6270 Beſſerer Herr(Bankbe⸗ amter) ſucht in feinem e gute penſion. Nordd. Küche bevorzugt. Gefl. Off. m. Preisang. u. 74976 an die Exped. Angartenſtraße 82 2 Zim. u. Küche z. 3. Um. 64⁴¹ Bellenſtraße 70 3 Zimmer u. Küche 4. St. zu vermieten.— 5 Nühe Bahnhof Schöne geräum. Wohng. Zinmer preisw. zu verm. 40007 Näh. koſtenfrei durch Levi& Sohn 21, 4, Breitenr. Tel. 595. Oito Bechſtk. 10 Richard Wagnerſtr. 50 iſt 4 und 5 Zimmer⸗ Wohnung mit Fremdeu⸗ zimmer wegzugshalber zu bvermieten 27200 Näher. Karl F. Decher, oder Tel. 1326. daſ. Bichſtraße N. 3 öſtl. Stadtteil, mit freier Lage, ſehr ſchöne 6 Zimmerwohnung mit allem Zubehör, 2. Etage per 1. Oktober l. J. zu vermieten. Näheres zu erfragen bei F. A. Noll, Baugeſchäft, Neckarau, Kaiſer Wilhelmſtr. Nr. 1, Nr. 1147 555 Hellenſraße 41 2 St., 2 Zim. u. Küche auf 11 Ott. I. Is. zu verm. Näh. Eichbaumbrauerei. 27928 Halbergſte. 15 ſind 2 Zimmer u. Küche 27912 billig zu verm. Friedrichspark elegant ausgeſtattete 6⸗ Zim.⸗Wohng., Bad u. ſonſt. Zubehör, wegen Wegzug auf 1. Oktober zu verm. 40027 Parkring 35,1 Tr. Gontardflr. 17 5 ggenen hergerichtet, pr. 1. Novbr. evtl. früher zu vermieten. Näheres Laden. 6273 Lauee 0 8, 20 2 Zimmer⸗ Wohunngi. Seitenban zu verm. Näh. 3. Stock Vorderh. 28018 FB, 18ale e—32 gr. frdl. 3 Zim.⸗ Wohng. u. Zub. wegzugsh. ſof. od. ſpät. 3. v. Näh..St. l. 6793 2 6 3, 2 Küche, 3. Stock Hinterhaus. 6670 1 1, 14 3. St., ſchöne 4 Zim.⸗Wohn. Pre werk zu verm. 6637 M2, I Schön 7⸗Zim.⸗ Wohnung(Badſ, mit Zu⸗ behör, auch geteilt, bis 15. Dezember eytl. ſpäter zu vm. Näh. 1 Treppe. 6774 3 Zimmer u. Aahitant flotter Zeichner, gewandt in Statik, Konſtrukt. und allen ſonſt. Bürbarb. ſucht ſofort Stellung in Mann⸗ heim od. nächſt. Umgebung Off. unt. I. 1912 Haupt⸗ poſtlag. M Feinlice zran gag Hauſe der Oſtſtadt eine Monatsſtelle. Dieſelbe iſt auch perfekte Büglerin. Offerten unter O. F. 6661 an die Exped. 7 ſ. f. kurze Zeit 2⸗3 Std. Il nachm. Beſchäftig. bei größ. Kind. evt. auch vorl. Gefl. Off. u. Nr. 6798 a. Exp. Tücht. Berkäuf erin für Handſchuhe u. Mode⸗ waren ſucht Stelle in Mannheim. Gefl. Off. u. 6782 an die Exped. d. Bl. Fräulein, bewandert in Stenographie und Ma⸗ ſchinenſchreiben, ſucht An⸗ ſangsſtelle. Offert. unter 6788 an die Exped. d. Bl. Alleinſtehende, ältere, unabhängige, reiul. Fran ſucht Stelle als Haus⸗ hälterin bei alleinſtehen⸗ dem Herrn. Offerten unt. Nr. 75045 an die Exped. ds. Bl. Junger Kaufmann militärfrei, imSpeditions⸗ u. Schiffahrtsweſen durch⸗ ſucht p. ſof. Stell. Off. u. Nr. 6848 g. d. Exp.erb. unger Mann leinj. 3g.) z. Zi. in einem Architek⸗ turbüro tättig ſucht Stelle in einem größeren Atelier für Junen⸗Dekoration. Off. u. 6884 an die Exp. zu vermteten. u. reichl. N J, 8 2. St., 3⸗Zim⸗ mer⸗Wohnun zu 128019 Zu erfr. M A. 7 20 St. N 3, 18 2 Tr. hoch, freundl. 4⸗Zim.⸗ Wohnung zu vermtieten. Näh. 1 Treppe. 40026 0 6, 3 7 Zimmer⸗Gck⸗ wohnung, erſte Etage, in frequenter Lage der Heidelbergerſtr., für Bur. oder Geſchäftszwecke 40030 Näh. O 6, 3, Eckladen. P6, 677 3 Zimmer u. Kütcche per 1. Nov. zu 9 9055 Näh. Laden. E 7, 22 eine Treppe 55 elegante Etage, Diele, 8 Zimmer Zubehör, mit Zentralheizung per ſoſort zu vermieten. Näheres bei J. Zilles, N 5, 1, Telephon 876. 27881 2E 7, 24 2. St. Wohnung oder Bureau be ehend aus 8 Zimmer, Küche, Bad, Speiſekammer, Manſarden u Zubehön per ſofort u verm. 40028 Näh. Prinz Wilhelm⸗ ſtraße 19. Tel. 46. 0 7, 20 ſchöne 4Zimm.⸗ Wohn. m. Zbh. ſof. 5 Näh. b. Joos III. I6, 22 Hehunng vone Wohnung von 4 Sin er u. Zubehör ſof⸗ 9d. ſpäter zu verm. 2. St., 5 Zim. Küche, Bad, 7 Manſ. ete . als Bureau zu vrm. 2778 I 65 11 Friedrichsring 5 1Tr. Eleg. Woh⸗ nung, 5Zimm., Garberobe, Badezim,elekt.Licht, Mitte Januar od. ſpät. z. v. 27934 Hafenſtraße 60 auf 1. v. Abſchlußwoh⸗ nung, 2., Küche u. Zub. zu vermieten. 6789 Au erfrag. 3. St. rechts. Emil Heckelſtraße 6. Schöne 3 u. 4 Zimmer⸗ wohnung mit Bad, Speiſe⸗ und Mädchenkammer per ſofort oder ſpäter zu verm. Näheres Karl Paul Baugeſchäft Stefanienpromenade 20 Telephon 2169. 1n Tanl-Lndwigstr. 20 Elegante Wohnung 6 Zim., Diele, Küche, Bade⸗ zim., große Veranda, Cen⸗ tralheizung u. reichl. Zub. per ſofort zu vermieten. Näh. Hatry, 3 Tr. 40003 33, 3 Zim. Küche, 45 ½, ſofork zu 6663 Käfertalerſtraße 39 2. St., 2 Zimmer u. Küche zu verm. Näh. Käfertaler⸗ ſtraße 39, 4. St. 27777 Käfertaler k. 81 2 1. 5 mit Bad ꝛc. p. 1. Okt. 5 v. Siebert, 0 4, 15, Tel. 4776 od. b. Hausverwalter. Laugſtraße 31 2 u. 3 Zimmerwohnungen billig zu vermieten. 6723 Langſtraße 7779 2 Zimmer und Küche zu vermieten. 27833 Näh. Stamitzſtr. 16, part. Lortzingſtr. 17—19 ſchön ausgeſtattete 2 u. 3 Zimmer⸗Wohnungen, letz⸗ tere mit Bad, Balkon u. Erker auf 1. Nov. preis⸗ wert zu vermieten. 74745 Näh. Langſtr. 51, Laden. Lindenhofftraße 82 2 Zim. u. Küche z. vm. 6439 Zimmer 6691 4, 14, Stb., mit nit Küche zu. vm. 14, 2 große Zimmer an einz. ev. 1 5 9. 5 A. b. 33 le exe Perſ. 6680 42 2 Tr., ſepgr. [Wohn⸗ u. Schlaf⸗ zim. a. 85 82 v.—6815 5 352 15 Treppev It ein gut wöbliert. Balkonzimmet ſion zu verm. 6781 L12, 10 5 Tr., 1 mgöbl⸗ Eckzim. m. od. ohne Penſ., p. 1. Okt. 8 vrm. 5707 14, 17, 3 Tr., fein mhl. Zim. auch zwei zz. v. nur an einen beff. Herrn. 6343 mit Pe⸗ LJ3, J0 möbl. ſol. Zim. m. Penſ. an Herrn zu vm. 40033 8, 11, 8 Tr. fein möbl Zim., Zentralhz., z. v. 6819 4, 2 1 St., ſchön., groß. leeres Zimmer od. zwei kleinere möbl. od. uninbl. b. Billisre, Sprachl. 6526 0 J, 17, f. St., einf, möl. Zimmer zu um. 6791 3. St, Iks.,fein 1U 4, Ha möbl. Zimmer billig zu vermieten. 6501 I 5 8 eine Treppe, ein 7 hübſch möbliert. Zimmer zu verm. 27979 U 5, 18 hochp., groß. ſchön möbl. Zim. z. v. 6814 U 6 19 Ning, 3 Tr. r. 7 Ein ſchön mbl. Zim. ſof.od. 1. Oktzu um Iir 90 l. Einf. Beethopenft. 20 ibi. Parterre⸗Zimmer ſof. oß. ſpäter zu verm. 40004 artenfeldſtr. 15, 3. St. Gut mbl. Zim. z. v. 472 Friedrichsriug 36, part. Elegant möblierte 2 Zimmer⸗Wohnung ſof. zu vermiet. 27902 Goelheſtr. 4, pokt. groß. ſchön möbl. Zimmer zu vermteten. 28031 Helßraße 18, 2 großes Möbl. Eckz im⸗ mer mit Klavier, freie Ausſicht oder ein zweites gut möbl. Zim. zu verm. 611 Luiſenring 52. Schön möbliertes Zimmet mit Penſion ſofort an beſſer. Fräulein zu verm. 6496 5. St., möbl. Och. L. ſöſtr. Zim. 3. v. 9225 2. Stock, ſchön Leuguftt. 30 sbl. Stn a beſſ. Träul. zu verm. 6579 Gr. Merzelſtr. 8, Nähe d. Bahnh., 2 Tr. les. fein möbl. Zim. zu vm. 0783 Kleine Merzelſtraße 55 1 Tr. rechts, ſchön möbl. Zimmer in dichter Nähe des Hauptbahnhofes per ſofort zu verm. 6697 8 I 2 Tr. kks. Gr. Merzelſtk. Nähe dent BahnzFein etene e 5275 Roſengartenſtr. 32 1 Tr.., ſchön möbl!. Zim⸗ mer bei kinderl. Familie an geb. Dame preisw. g. v. Einzuf. von 12—5 Uhr. 27 978 tamitzſtr. 5, 2 Tr. fein möbl. Wohn⸗ u. Schlaf⸗ zimm. a. 1 od. 2 H. ſoftz v. 6367 Schanzeußraße 3 gut möbl. Parl⸗Zim, ſep. Eing. ſof. zu perm. 8807 Scnebingorf ſtr. 44 3 Tr. L. ſchön möbl. Zim au heff⸗ Herr od. Frl. bill. z. v. 6805 Mesberſtraßze 3, 18 hübſch möbl, Wohne n. 150 Schlafz. ſof. zu verm. Elegant möbl. Parlerre⸗ ſzimmer an einen beſſeren Herrn ſofort zu verm. Näheres B 6, 1 p. 5546 2 gut möbl. Wohn⸗ u. Schlafzimmer a. beſſ. Hrn. per, 1. Oktober zu verm. Zu erfr. M 6, 15, 1 27998 Taltag-.Abendfchf 03 U können noch einige Herren angut hür⸗ gerl. Mittag⸗ u. Abendtiſch teilnehmen. 6623 Mittag und Abendtiſch für heſ⸗ ſere Herrn. 28006 D 4. 11 3. Stock⸗ in Lindenhofſtraße 94 2 Zim. u. Küche z. vm. 6440 Hch. Laniſtraße 28 2. St., 5 Zimmer, Küche, Bad u. Zubehör pr. ſofort oder ſpäter zu verm. Näh. Del Hch. e 24. Tel. 2007 6021 Oſtſtadt Herrſchaflliche Wo'mung 9Zimmer, Bad, Küche, Manſarde u. Zubehör per 1. April 1913 zu verm. Näheres bei H. Feſen⸗ becker, Kaiſerring 8. 705 Geb. Dame 1155 99 Peuſion, Näh. Friedrichsring 205 15 Prib. Milkag⸗. Abendlſch C3. 10 1 Tr. 601 inige Herrn können noch an Mittag⸗ u. Abendtiſch teilnehmen. 6281 Seckenheimerſtr. 10, 1 Tr. Guten Mittag⸗ u, Abend⸗ tiſch. 4, 2, 4 Tr r. nes Zwei 8 können ifrael. Her rn volle Penſion erhalten. 40013 „11, 1 Treppe. An gut. Mittag⸗ u. Abend⸗ tiſch könn. nocheinig, Herrn teiln. H 7, 28, part. N8s 14 Seite General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittegblatt). Mannheim, den 7. Oktober 1912. der l. Etage Verkauf in — 5 Srosse Vosten n Streifen und Kates, haltbare Qualitaten Meter 88, 558, 48, Wir bieten in unseren Kleider- und Seidenstoff-Abteilungen grosse Auswahl moderner Stoffe zu billigen Preisen. Hauskleiderstoffe 30 Damentuch 8. 90 em breit, haltbate Qualitaten, in vielen 7 Ferben Meter.48,.28, 88, Pi. — Cheviot„Else“ Grosse J Sostes Blusenstoffe Oheviot in hellen und dunklen Dessins, in vielen Farben, solide Qualitt gute Qualitäten Meter 68, 38, 45, Pf. Meter Pl. Cheviot„Irma“ 1 reine Wolle, 110 em breit, marine und 3 Blusenstoffe ü Uueter Pf. vorwiegend Wolle, neue moderne Stteifen, „%—„„%* . Meter 88, 7 5 Pf. vorzüglieh im Tragen reine Wolle, 110 em breit, gute solide 1 Kostümstoffe 5)ͥͤ—8 Meter Blusenstoffe Zebellue, in modernen Strelfen und Raros-Dessius 1 Oheviot„Liese-Lotte“ + teine Wolle, in aparten Dessins, reguldter Wert Meter.25,.10, WPl. reine Wolle, 110 em breit, schwere, kräftige bedeutend höher jetzt Meter.45,.28, Pl. PPP — 10 3 Kostumstoffe See e eee r l Kinder Karos 130 em breit, in englischem Geschmaele tigs Qualitt.. Meter A MM. in wielen Dessins und guten Qualitaten Mieter.98,.48, Metet 88, 88, 48, Pl. Groge Posten ULTA unt und gestreift, in grossem Far⸗ N bensortiment, kräflige Qualität Meter Taffet-Changeant in vlelen Fatbstellungen, weiche halt⸗ Meter Buntes Feuilleton. Neues vom Familienleben der Königin Bictovia. Einen entimen Einblick in das Familienleben der Königin Victoria gewähren die ſveben in London veröffentlichten Brieſe der Hof⸗ dame der Königin und Erzieherin ihrer Kinder, Ladh Littleton, die ſie in den Jahren 1804 bis 1868 zum größten Teil an ihren Bruder Robert Speneer geſchrieben hat. Als erſte Kammerfrau der jungen Königin ſtand ſie ihr in den Anfängen ihrer Regierungszeit perſönlich nahe, und Päter erinnerten ſich beide gern an dieſe glücklichen Zeiten der Jugend. Bei der Anſprache der Königin an das Parlament gehörte es zu ihren Aufgaben, der Herrſcherin in Gegenwart des ganzen Hofes das diamantene Diadem abzunehmen und die große Krone von England, die 12 Pfund wiegt, aus den Händen eines hohen Würrden zägers zu empfangen, ihr aufzuſetzen und mit zwei Diamantnadeln zu beſeſtigen. Die Zeremonie ging auch glück⸗ lich vonſtatten. Die Königin ſprach prachtvoll und majeſtätiſch. „Sie hatte wohl Furcht, aber niemand konnte das ihnen; nur wir wußten es aus der Röte ihres Geſichts und Halſes und zinem leiſen Zittern.“ Als Vietoria dann mit der Krone rüückkam, ſollte ihr Lady Littleton im Kreiſe der höchſten ürdenträger wieder das Diadem aufſetzen.„Aber ich konnte nicht den rechten Platz dafür finden; es fiel von ihrem Haupt herunter, weswegen ſie mir einen Blick voll komiſchen Amuſe⸗ ment zuwarf, und da ich nun ganz verwirrk war, ſo ging ſie ohne das Diadem.“ Reiches Glück breitete ſich über das Familienleben der Königin durch ihre Liebe zu dem Prinz⸗ gemahl. ik und Pflanzen ſeſſelten ihre Aufmerkſamkeit, weil Prinz Albert ſich dafür intereſſterte. e das Orcheſter, auf das ſie früher wenig gehört hatte. Sie lernt Botanik und füngſt ſagte ſie mir in ihrer naiven Undlichen Weiſe, als wir zuſammen ſpazieren gingen, ſehr ernſthaft:„Das, Lady Littleton, iſt ein Tulpenbaum, ein Wir hoffen ihn ſtener Baum, aber ſchwer zu behandeln. 0 UE 9 E SSESE 2Ain + 28 888883 28 LAEE Ee Fragen, in denen ſie ſich nicht ſicher fühlte, raſch ab und lenkte „Die Königin be⸗ Warenhaus G. m. b. H. Verkaufshäuser: auf ein anderes Thema über. Im April 1842 wurde Lady Littleton zur Erzieherin der königlichen Kinder ernannt; ſie gibt anmutige Bilder von den Jugendtagen des Prinzen von Wales, dem ſpäteren König Eduard, und der ſpäteren Kaiſerin Friedrich.„Meine kleine Prinzeſſin“, ſchreibt ſie,„iſt niedlich Und lebendig, läuft herum und ſpricht viel. Sie iſt überempfind⸗ lich und leidenſchaftlich und ziemlich erregt in ihrem Tempera⸗ ment; ſie ſcheint mir klug, aber wenig geeignet, ein hartes Schickſal zu ertragen, wenn ihr ein ſolches beſchieden ſein ſollte. Der Prinz von Wales iſt, wenn man nach ſeiner ſtolzen Haltung und ruhigen Art urteilen kann, ſehr klug und blickt feſt aus ſeinen großen klaren blauen Augen.“ Die erſte Aus⸗ fahrt mit dem Prinzen, bei der das Volk ſich um den Wagen drängt und in bewundernde Rufe ausbricht, iſt gar nicht nach dem Herzen der Erzieherin. Sie und die wackere Mrs Sly, die Kinderfrau, werden von der patriotiſchen Menge hart be⸗ drängt und können den Kleinen vor den heftigen Liebkoſungen kaum retten. Der Prinz von Wales erhält das ganze Lob ſeiner Erzieherin. Dem Zweijährigen ſtellt ſie folgendes Zeug⸗ nis aus:„Er verſteht etwas Franzöſiſch und ſagt einige Worte, aber mit der Sprache iſt er noch ziemlich zurück, macht ſonſt einen ſehr intelligenten, guten und freundlichen Eindruck, wenn er auch gelegentlich etwas heftig und eigenſinnig iſt; am muſter⸗ hafteſten iſt er in Höflichkeit und Benehmen, macht hübſch ſeinen Diener und gibt die Hand, grüßt auch militäriſch— alles ohne daß man es ihm erſt ſagen muß. Er iſt ſehr hübſch, aber recht klein für ſein Alter.“ Aehnliche Urteile finden ſich auch aus den ſpäteren Jahren des Prinzen, doch tritt neben der Herzlichkeit und Freundlichkeit ſeines Weſens auch eine gewiſſe Wildheit hervor. Die Erzieherin erzählt von einem Unfall des Sechsjährigen, der auf ſeinem Ponny ſo wild dahergaloppierte, daß er zum größten Entſetzen ſeiner Schweſter abgeworfen wurde.„Er ſchrie nicht und zeigte keine Zeichen von Angſt, nachdem er einen einzigen lauten Ruf ausgeſtoßen hatte.“ Die anmutigen und lebendig ſchildernden Briefe enthalten noch eine Fülle unbekannter Einzelheiten über das glückliche Familien⸗ leben des Herrſcherpaares; wir nehmen von ihnen mit folgendem hübſchen Bild Abſchied:„Der Prinz und die Königin lefen zuſammen Hallams„Verfaſſungsgeſchichte Englands“, ſehr ſorg⸗ —— T 1, 1, Mannheim Neckarstadt, Marktplatz fältig, und als leichteres Buch zur Erholung die Memoiren Groge Posten Messalige rays 13 in hellen und dunklen Streiten, Zut M. tragbare Qualitäten Metet.65, Schwarz-Mopveilleun gute glanzreiche Wate, für Blusen und eee„„„„*„fNMeler 199 von St. Simon. Es iſt ein hübſcher Anblick, ſie ſo zuſammen ſitzen zu ſehen: er lieſt ihr laut vor, während ſie eine Hand⸗ arbeit macht.“ — Alkoholiſierte Hunde. um der Jugend alle Schrecken des Trinkens vor Augen zu führen, zeigten ihr die Spartaner Sklaven, die man berauſcht hatte. Ein den Spartanern ähneln des Beiſpiel wird uns heute nicht etwa von Aerzten oter Moraliſten, ſondern ſo wird dem„H..“ aus Paris ge⸗ ſchrieben, von gewiſſen Hundeverkäufern gegeben. Die Mode verlangt heute winzige Hunde. Sehr vlele elegante Damen hefitzen einen Hund, nicht weil ſie dem Zwergvertreter der Hunderaſſe Sympathie entgegenbringen, ſondern weil der gute Ton einen, dem Modemodell gemäßen, winzigen, verkümmerken, verſtümmelten, vierbeinigen Freund verlangt. Weiß man nun, mit welchen Mitteln ſolche Miniatur⸗Produkte erzielt werden? Indem man die Mutter vor der Geburt der Kleinen und dieſe während der Säugungsperiode alkoholiſiert. Dann hal man die unglücklichen Vierfüßler nur noch dem Tagesgeſchmack entſprechend zu färben und ſie ſo teuer wie möglich zu ver⸗ kaufen. Die ſchädliche Wirkung des Alkohols iſt bei Hunden ſehr ſchnell und ſtark zu verſpüren! Gerichtszeitung. Karlsruhe, 4. Okt. Von der hieſigen Strafkam⸗ mer kam geſtern eine umſangreiche Sache zer Verhandlung, bei der ſich nicht weniger als 26 Angeſchuldigte zu ver⸗ antworten hatten. Bei dieſem Monſtreprozeß handelt es ſich um Vergehen gegen das Jagdgeſetz, ünberechtigtes Fiſchen, Hehlerei und Diebſtahl. Die Angeſchuldigten ſtammen und wohnen mit geringen Ausnahmen in Söllingen. Die Mehr⸗ zahl von ihnen wilderte ſchon ſeit einigen Jahren und die er⸗ legten Rehe, Haſen und Faſanen wurden bei verſchiedenen An⸗ gekagten untergehracht, von dieſen zubereitet und dann gemein⸗ ſchaftlich verzehrt. Vier dieſer Afigeſchuldigten haben uner⸗ laubter Weiſe gefiſcht uus zwei von ihnen Tauben geſtohlen. Das Gericht verurteilte die Hauptangeſchuldigten und zwar den Maurer Jakob Mall, der zurzeit wegen Sittlichkeits⸗ verbrechens und Körperverletzung 6 Jahre Gefängnis verbüßt, zu einer Geſamtſtrafe von 7 Monaten Gefängnis, den Maurer K. L. Gieſinger zu 2 Jahren Gefängnis und die Ehe⸗ frau E. Wenz zu 9 Monaten Gefängnis. Die übrigen Ange⸗ 1 erhielten Gefängnis von 2 Monaten bis zu 4 Mo⸗ matett. Wenn Sie dem„Kornfranck“ alle Getreidekaffees gegenüberstellen, so werden Sie bestätigt finden, daß der Kräaftige und reine Geschmack des„HKornfranck“ unerreicht ist. losigk Bla- Gleht, Nat Ele Lic e estes gr S3 2.8 e 8 3 2 2 ſch einſt hewährt zur Pfle piohlen Paſchen Zueke Kräut Pak.20 mäßige⸗ teiben d Zucke Hsar. Akers8p Filtale Friedr. Th. v. G Hafe Auf wege Lieferu 1000 conforn men, 1 als 30% Offer von Liter ſi der Auf längſter Dienst. * bei de Stene Duf franko welchen Eröffnt Gegenr nener folgt. Ange nach U gen, vo an ger über a Erfüll heim. Mann Städt. — Str ES 1 Kenntu Verzeic der Str Septem ſtraf währen ſichtn ah Man: Städt. bei zeim, den 7. Oktober 1912 15. Sette. we — 12jjqährige FPraxis! Haut- u. Ceschlechtslelden Nervenlelden, Neurasthenie, Schlaf- losigkeit, Magen-, Darm-, Leber-, Nieren- u. Blasenleiden, Bettnässen Rheumatismus, Gleht, Ischlas behandelt mit bestem Erfolg mit Natur-, elektr. Licht-Heilverfahren, Elektrotherapie, Kräuterkuren eto. Lichtheilinstitut„Elektron“ phe Direktor Heh. Schäfer, nur M 3, 3 Telephon 4320. — vis--vis dem wilden Mann. Broschüre gratis. Festos grötes bostalngeriehtetes u. dedeutendstes Institut a. Platz Sprechzeit: von—12 u.—9 Uhr. Sonntags von 10—12 Uhr. 22671 Nädchen u. Frauen, auch eindern, mit dünnem, ſchwachem Haar, zumal benn Kopfſchuppen, Juck⸗ keiz und 22579 Haar⸗- ausfall ſch einſtellt, ſei folgendes ſewährte u. billige Rezept zur Pflege des Haares em⸗ piohlen: Wöchentl. 1malig. Paſchen des Haares mit Zzueker's kombiniertem Kräuter-Shampoon Pak.20 Pf.), daneben regel⸗ mäßiges kräftiges Ein⸗ teiben des Haarbodens mit ZuckersoOrig.-Kräuter. Hearwasser fl. l. 20 u. AabersSpez.-Aräntor-Haarnährfott Doſe 60 Pf.). Großartige Hirkung, von Tauſenden beſtätigt. Echt bei Ludwig E Schütthelm, O 4, 3 u. Filtale Friedrichsplatz 19, Friedr. Becker, G 2, 2, u. Th. v. Eichſtedt, N 4, 18/14. Hafer⸗Lieferung. Auf dem Submiſſions⸗ wege vergeben wir die Lieferung von 1119 1000 Ztr. primapafer ganz oder geteilt, liefer⸗ bar nach unſerer Wahl, frk. Compoſtfabrik. Zur Berechnung langt bei Mehrauforde⸗ rung das auf unſerer Wage ermittelte Gewicht. Es wird nur muſter⸗ eonforme Ware angenom⸗ men, welche nicht mehr als 30 Beſatz hat. Offerten mit Muſter von mindeſtens halbe Liter ſind mit entſprechen⸗ der Aufſchrift verſehen bis längſtens Dienstag, 8. Oktober 1912, vorm. 11 Uhr der unterzeichneten Stelle Luiſenring Nr. 49 ge⸗ franko einzureichen, welchem Zeitpunkte die Eröffnung derſelben in Gegenwart etwa erſchie⸗ nener Submittenten er⸗ folgt. Angebote treten erſt nach Umfluß von 8 Ta⸗ gen, vom Eröffnungstage an gerechnet, uns gegen⸗ über außer Kraft. Erfüllungsort iſt Mann⸗ heim. Mauuheim, 1. Okt. 1912. Stüdt. Fuhr⸗ u. Guts⸗ verwaltung: Krebs. zu ——.— Straßenbahn! Es wird hiermit zur Lenntuis gebracht, daß ein Berzeichnis der imBBereiche der Straßenbahn imNonat September 1912 gefundenen Gegenſtände im Hausflur des Ver⸗ waltungsgebäudes der Straßenbahn in Mann⸗ heim Ecke Nuitsſtraße Colliniſtraße; i) im Hausflur des Stadt⸗ hauſes in Ludwigs⸗ hafen a. Rh., Ludwigs⸗ ſtraße 69 während 6 Wochen zur Ein⸗ ſichtnahme ausgehängt iſt. Mannheim, 4. Okt. 1912. Städt. Straßenbahnamt: Löwit. 1127 Einweihung 4 der Feier beizuwohnen. Wolfach, 3. Oktober. des ſeinen überaus glänzenden Verlauf. wegen einer Unpäßlichkeit am Erſcheinen verhindert. Erfreu⸗ Hlicherweiſe hatte es ſich Großherzogin Hilda nicht nehmen laſſen, Sie traf nachmittags gegen ½1 Uhr, im Salonwagen von Karlsruhe kommend, mit Gefolge hier ein und begab ſich von einer nach vielen Tauſenden zählenden Men⸗ — 5 Den Verkauf und das Werfen von Papierſchlan⸗ gen ete. auf den Meß⸗ plätzen betreffend. Für die Dauer der Spätjahrsmeffe wird hier⸗ mit auf Grund der 88 30, 108 Ziffer 5 Pol.⸗Str.⸗G.⸗ ., folgendes angeordnet: 1. Der Verkauf von Pa⸗ pierſchlangen und Con⸗ fetti! in Meßſtänden und durch Hauſierer iſt unterſagt. 2. Das Werfen mit Pa⸗ pierſchlangen, Reißkör⸗ ner und Erbſeu auf den Meßplätzen iſt verboten. Zuwiderhandlungen wer⸗ den auf Grund obiger Beſtimmungen beſtraft. Mannheim, 2. Sept. 1912. Großh. Bezirksamt. Polizeidirektion VIa. Nr. 40619 I. Vorſtehen⸗ des bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, 28. Sept. 1912. Bürgermeiſteramt: tter. 11¹8 Schieß. Arbeitsvergehung. Für den Um⸗ und Neu⸗ bau der ſtädt. Sparkaſſe A 1 Nr. 2, 3, 6 u. 7 wer⸗ den nachſtehende Arbeiten öffentlich ausgeſchrieben: 1. Grobſchloſſerarbeiten 2. Zimmerarbeiten. Angebote hierauf ſind bis ſpäteſtens Mittwoch, den 9. Oktober, vormittags 9 Uhr, verſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen an unterfertigter Stelle einzureichen, an welchem Termine die Ver⸗ leſung der Offerten ſtatt⸗ findet. Die erforderlichen Unterlagen ſind ebenda⸗ ſelbſt erhältlich und können die Bedingungen u. Zeich⸗ nungen täglich eingeſehen werden. Zuſchlagsfriſt be⸗ trägt 4 Wochen. 1123 Die Bauleitung des Spar⸗ kaſſenbaues: Wilh. Bergbold Architekt Gr. Merzelſtr. 11. Empfehle mich zum Aus⸗ beſſern von Wäſche und Kleider außer dem Hauſe. Zu erfragen 6863 Eichelsheimerſtr. 12, 2. Geneſende, .durcherſchöpfende Krank⸗ heiten geſchwächt ſind, trin⸗ ken mit größtem Nutzen Altbuchhorſter Markſpru⸗ delStarkquelle.Sein hoher Gehalt an wertvollen Mi⸗ neral⸗ u. Nährſalzen hebt ſchnell die geſunk. Kräfte, ſteigert mächtig den Appe⸗ tit,fürdert den Stoffwechſel u. macht den Körper blut⸗ reicher u. widerſtandsfäh⸗ tger Lebensfreude, Mut u. Energie kehr. raſch wieder u. verſcheuchen die letzten Reſte körperlichen Unbe⸗ hagens. Von zahlr. Pro⸗ feſſoren u. Aerzten glän⸗ zend begutachtet. Fl. 95 Pf. in der Pelikanapotheke, bei Lubwig K Schütthelm, Hof⸗ drogerke, 04,3, Filialegrie⸗ drichspl. 19, Fr. Becker, G2, 24, am Speiſemarkt, Th. v. Eichſtedt, N 4, 13/14, E. Mveſſinger, Moltke⸗Drog., B 6, 7a, und H. Merckle, Gontardplatz 2. Engros: P. Rizins, Ludwigshafen. 22313 * Flug Berlin—Paris. Um den von einer induſtriellen Unter⸗ nehmung geſtifteten Preis von 10 000 für einen Flug Ber lin [Baris hat ſich jetzt auch Krieger beworben. einem Eindecker einen 140 Ps ſtarken Motor eingebaut und gedenkt in den nächſten Tagen zu ſtarten. Auch Hir th, der dieſer Tage beim Start zu dem Ferufluge Weck e iſt wieder ſtartbereit. hle⸗ Eberle gewann in Halle den großen Preis von Sachſen gegen den Weltmeiſterringer Alphonſo Steurs. Aus dem Großherzogtum. Obwohl keineswegs vom Wet⸗ ter begünſtigt— es hatte den ganzen Vormittag tüchtig geregnet Eenahm das heutige Trachtenfeſt, neuen Kriegerdenkmals, Großherzog Friedrich war 2 Schuhbranche. 5 Für ein erſtes De tail⸗Geſchäft i. Karls ruhe wird eine junge, tüchtige, 5 brauchekundige V fi 2 Verkäuferin welcher im Verkehr mit feinſter Kund⸗ ſchaft bewandert iſt, geſucht. Offert. mit Bild und Angabe der Gehaltsauſprüche unter F. K. 4774 an 5 Rudolf Moſſe, Karlsruhe i. B. g0x⸗ Noutiierter geſucht zumBeſuche der zu⸗ duſtrie für La. techniſchen Spezialartikel. Muß ſich der Sache allein widmen. Exiſtenzſache. führliche Angeb. u. F. E. L. 7215 an Rudolf Moſſe, 13075 — Frankfurt a. M. ümorcbs- Annabne für alle Zel.- unAunn Feuer Alte, gut eingeführte, deutſche Gefellſchaft ſucht zur intenſiv. Bearbeitung des Platzgeſchäft. in Feuer⸗ Einbruch⸗, Diebſtahl⸗ und Waſſerleitungsſchäden⸗ Verſicherung einen tüchtig. Acquiſiteur bei angemeſſenen Proviſ., feſtem Gehalt und Platz⸗ ſpeſen. Offerten unter T. 3279 durch Haaſenſtein & Vogler.⸗G., Karls⸗ ruhe i. B. 9400 Tormischtes Welcher Bgumeiſter würde tüchtig. Geſchäfts⸗ mann Haus mit Werk⸗ ſtatt auf Gegen⸗Rechnun banen? Off. unt. Nr. 6892 an die Exped. d. Bl. Immer noch Kaufen Sie 80438 bei Kesel& Maier 07 4 Teleph. 2008 0 7, 4 Viktoriaparfumerie. Valkeer Nur aus⸗ tungen n. e + Mannhelm f Dol O. Firma Zu Ausnahmepreisen dauert nur noch wenige Tage.— Zur Seurteilung nachstehend einige Beispiele besonderer Billigkeit: General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittgablatt), marine und schwarz Jubiläums- sonst.23 U..75 Preis 130 em breite Whipcord-Kammgarne für Kostüme, marine, braun ete, sowie mo- derne Streifen edler Qualität sonst.30,.50,.90 uni und glacé, 130 em breite prima Reinwoll. Kosküm-Serges .95.50 . Jubiläumspreis 140 em breſte feinste Damentuche uni Streifen und Carreaux sonst.90 und.75 d. Reinseidene Blusenstoffe solide, weisse, hochglänzende Qual., sonst.73, Jubiläumspreis Jubiläums- .95 .90 preis .50 W. Heineman F 5, 18 Fertige elegante Damen⸗ keider, Coſtüme u. ſ. w. zu zivilen Preiſen. 6890 Vornehmer junger Aus⸗ länder wünſcht geſelligen Anſchluß au geb. jungen Herrn zwecks Theaterbe⸗ ſuche ꝛc. 6866 Offert. unt. G10 Frankeu⸗ thal(Pfalz), Poſtlagernd erbeten. Ankauf Getragener Skunkspelz zu kaufen geſucht. Offert. unt. 6888 a. d. Exp. d, B. IU Vefkaufen 1 Pitſch⸗Pine 2 75775 Kücheneinrichtung Flurgarderobe, Schrank, Tiſch billig zu verkaufen. 75091 3, 11 Stapf. Kolonialwaren! Ladeneinrichtung ſamt Waren an ſolvent. Käufer umſtändehalber„en block“ billig abzugeben. Offert. unt. Nr. 6896 an die Expedition ds. Bl. Gute Violine B Klari⸗ nette billig zu verk. 6889 K 4, 14, 4. St. Iks., vorm. 70 + 1 Speiſezimmer braun eichen mit Leder⸗ ſtühlen billig zu verkaufen 75090 Q3, 11 Stapf. Gebrauchter Kaſſenſchrant billig abzugeben. Anzuſeh Alphornſtraße 13, part. 7304 —— ögengartenstr. 5e Jelegenheftskauf! Ein schweres feines Speisezimmer (in Eich.), gebraucht, sSehr billig sofort abzugeben. ad. Holaindustrie Recha Posener Nur Torengartanstr. 3. Scod sdedeggggse 1 Konz⸗Zither Viol., Har⸗ mon., Pian. 150 MDemmer Lhafen Luiſeuſtr. 6 6898 A⸗flamm eleg. Eßzimmer⸗ Gaslampe wie neu preisw. abzugeb. Rennershofſtr. 17,.St. LSellen fnden] Auf ein Fabrikbureau zum baldigen Eintritt ein perfekter Stenotypiſt (kein Anfänger) geſucht. Offert. unt. Nr. 75097 an die Exped. d. Bl. Jung. Mann kann ſich zum Chauffeur ausbilden. Beruf gleich. Eintritt ſofort oder ſpäter. Automobilwerk Lauer, .m. b.., Merſeburg.S. 6904 Zuverläſſiger Hausburſche ſofort geſucht. 8 6897 Hugo Schön Knuuſthandlung O 2. 9. Zuverläſſiges chtiges Alleinmädchen gegen guten Lohn geſucht. Kleine Merzelſtr. 6, 2 Tr. 1750891 Der Flieger hat in verbunden mit der marſchieren. Brechſtal, Hanauerland ſtellung zu nehmen. 2 chenmenge, die von weit und breit herbeigeeilt war und ſpalier⸗ Sportliche Nundſchan. büldend auf der Straße Aufſtellung genommen hatte, lebhaft Aviatik. begrüßt nach dem Rathaus. Bald nach ihrer Ankunft ſetzte ſich der impoſante, 44 Gruppen zählende Trachtenfeſtzug mit etwa 2400 Teilnehmern in Bewegung, um am Rathaus, in wel⸗ chem die Großherzogin inzwiſchen eingetroffen war, vorbeizu⸗ Es war ein erhebendes Bild, ein ſelten ſchönes Schauſpiel, all die farbenprächtig gekleideten Mädchen und Frauen, die knorrigen Männergeſtalten vom Gutach⸗ und Kin⸗ zigtal, vom Harmersbach⸗, Peterstal, Rippoldsau, Kniebis, in wohl geordnetem Zuge, begleitet von einer Reihe Militärverein und Muſikkapellen, vorbeidefi⸗ lieren zu ſehen. Nach einem größeren Rundgang traf der Zug zum zweitenmale vor dem Rathauſe ein, um vor demſelben Auf⸗ Umgeben von dieſem farbenprächtigen, mächtigen Gruppenbilde hieß Oberamtmann Fehrenbach Großherzogin Hilda in einer längeren Anſprache willkommen. Hierauf traten kleinere Gruppen der Zugteilnehmer vor und brachten der Großherzogin ihre Huldigung dar. überreichten der hohen Frau einen Silberdiſtelſtrauß, die an⸗ deren ſelbſtgeſponnenes Linnen, wieder andere ein Sträußchen Erika, weitere Honig und Butter. Die Gutacher kredenzten der Die vorzüglich im Geſchmack, billig im Gebrauch. Das Pfund von Mk..60 an, 100 Gramm ab 55 Pfg. ſtatt. bedrohte deſſen einen Mudchen Bs 6 Uuuptingsgesbche Einlegerin kann ſofort eintreten Buchbruckerei, G4, f7. 176 1(nächſt Friedrich⸗ 9 ring) 2. St. 4Zim⸗ mer, Küche und Jubehör v. 1. Oktober z. verm. A8, 20 part. Fräulein für Steuographie und Schreibmaſchine geſucht. Adix Company QI. 12. 6895 6003 Zu vermieten 7 7 3 Ap Friedrichöring 4 3 Trepp., ſchöne helle Woh⸗ nung, 7 Zim. 1 Kammer, nebſt Zubehör auf 1. Okt. Näh. Schulhofſtr. 4, I. oosz Max Joſeſſtraße 27 3 od. 4 Zim.⸗Wohng. ſofort u verm. Näh. Wendler, Stock. Tel. 4290. 6779 Für mein Kontor ſuche möglichſt per ſofort einen Fehrlin mit guter Schulbildung Sophie Link F I, I. 75100 behrmäßchen Hech. Tanzſtr.34 ſchöne 3⸗Zimmerwohuung ſofort od. ſpäter zu verm. Näh. S 4, 2. Teleph. 4145. 6895 Mittelſtraße Nr. 22 V. Stock Hinterhaus 2 Zimmer und Küche p. 1. Okt. zu verm.(Monatl. Miete 28 M.(Näh. III. St. Vorderh. bei Mayer. ſ Große Merzelſtr. 15 17 4 Zimmer, Küche, Bad etc. per 1. Oktober zu verm. Näher. Baubürv Heinr. Lanzſtraße 24. Tel. 2007 27728 Lehrmädchen z. Kleider⸗ machen geſucht. 6902 T 3, 24. Lehrmädchen aus guter Familie geſucht Zu erfragen 75060 Götheſtraße 18, 1 Tr. lks. Dalen Suchen] Geſetzes Mädchen mit gut. Zeugniſſen ſelbſt⸗ ſtändig in Küche n. Haus ſucht Stellung in frauen⸗ loſem Hauſe. Näheres Frau Anung Engel, Ge⸗ werbsmäßige Stellenver⸗ mittlerin S 1, 12. 75084 Mietgesuche 2 Zimmer⸗Naßunag per 1. Oktober oder 15. November von kleinem Haushalt geſucht. Offert. unter Nr. 75098 an die Expedition. 75098 7 Molſſcule US--s 2 Räume als Laden, Büro od. Wohnung ſof. z. verm. Näh. Teleph. 2028. 28027 Aenlha im Zentrum von Mann⸗ heim, verkehrsreicher La⸗ ge, zu jedem Geſchäft ge⸗ eignet, iſt zu vermieten. Jutereſſenten belieben ſich unter Nr. 40008 in der Expedition zu melden. Auendoa mit anſtoßend. Wohnzim. gute Lage des Lindenhofes zum 1. November zu ver⸗ mieten. Offerten unter Nr. 40009 befördert die Expedition ds. Bls. Gule Bäckerel ere zn verm. Off. u. Nr. 6893 an die Expebd. d. Bl. uermielen!“ 7,J 2 Zim. u. Küche zu verm. 751 F 5, 13 1 Zimmer und Küche per ſofort oder ſpäter preis⸗ wert zu vermieten. Näh. T 1, 6, 2. St., Büro. 27981 T 5, 13 ſchöne 4⸗ Zim.⸗Wohnung mit Zubehör p. 1. Oktober oder ſpäter preiswert zu vermieten. Näh. T I. 6, 2. Stock, Bureau. 27980 unter die Räder. ſtiche ziemlich ſchwer. Tochter, feuerte Oſtſtadt Weberſtraße 3, Neubau, bei Seckenheimerſtr. 68, 5 Zim.⸗Wohng. hochpart. elektr. Licht, elegant aus⸗ geſtattet, m. ſämtl. Zub. billig zu verm. Näh. da⸗ ſelbſt u. Tel. 5133. 26980 Prinz Wilhelmſtr. 4 Im Souterr. 2 Zimm. u. Küche p. 1. Okt. zu nerm. Näßh. parterre. I27806 Rheindillenſtr. e 2. Stock 3 Zimmer, Küche, Bad u. Manſ. per 1. April 19133. verm. Näh, parterre rechts od. Tel. 2028. 28028 Rheinhäuſerſtr.9 2 Zim. u. Küche z. vm. 6437 Nennershofſtr. 22 8 Stock freie Lage 6 Zim., Badez. und Zubehör auf 1. April zu vermieten. Näh. part. 6422 2— 7 Riedfeldſtr. 50 Schöne Manſardwohnung 2 Zimmer u. Küche m. Ab⸗ ſchluß bill. zu vm. 40012 Näh. Mittelſtr. 29, 2. Stock. Lannge Nötterſtr. 24 zwei 3 Zimmerwohnungen mit Küche und Mauſarde, drei 2 Zimmerwohnungen mit Küche und Nanſarde zu vermieten. 27834 Näh. Stamitzſtr. 16, part. Lange Rötterſtr. 63 iſt eine ſchöne 4 Zim⸗ merwohnung m. Bad billig zu verm. 27641 Seckenheimerf. 43 4 Zimmer, Küche, Bad zu verm. Näheres Peter, Roſengartenſtr. 22. 27780 Möbi- Zmmer; G 4, 10 1 Tr., fein möbl. Wohn⸗ u. Schlafzim. v. 1. Okt. 3z. vm. 40055 Tatterſallſtr. 24, 1 Tr. möbl. Zimmer m. Penſ ſep. Eing. ſof. z. v. F 6. 14/15, 4 St.., möbl. Zimmer 8990 zu verm. 68 N33 11 JI. r. möbl. Balkon⸗Zimmer Klavier ſof. z. verm. Schimnerſtraze 14 45 555 ev. 1. afz. ſof. z. vm. 825 110054 In Heidelberg ſind in ſchöner Lage, bei feiner Familie, 2 elegante Zim⸗ mer(Wohn⸗ und Schlaf⸗ zimmer) m. voll. Penſion, elektr. Licht, Benützung des Bades u. all. Bequemlichkt. an eine Dame od. Herrn ſof. z. verm. Gefl. Off. unt. Nr. 40053 an die Exp. d. Bl. Landesmutter eine Probe ihres berühmten Kirſchwaſſers. Nach⸗ mittags 4 Uhr fand die Ein weihung des neu errichteten, dem Andenken Großherzog Friedrich JI. und den tapferen Krie⸗ gern Wolfachs vom Jahre 1870⸗7/1 gewidmeten Denkmals Großherzogin Hilda beſuchte dann die Handarbeits⸗ ausſtellung und trat gegen ½7 Uhr mit Gefolge die Heimreiſe an. Nach Eintritt der Dunkelheit wurde die Stadt prächtig be⸗ leuchtet; auf den Bergen wurden Höhenfeuer abgebrannt. () Aus dem Amtsbezirk Lahr, 2. Oktober. Der 60 Jahre alte Schuhmacher Ludwig Reinert wollte von einem Fuhr⸗ werk, deſſen Pferde ſcheu geworden waren, auf der Ortsſtraße in Dinglingen, ſeinem Wohnort, abſpringen und geriet hierbei Er ſtarb heute vormittag an den erlittenen Verletzungen.— In Angſt und Schrecken verſetzte vorgeſtern abend der 19 Jahre alte Maurer Emil Gabelmann die Bewohner von Hugsweier. Er drang in das Haus des Ratſchreibers Ruder, mehrere Schüſſe ab und ver⸗ letzte zwei zu Hilfe eilende Perſonen durch Schläge und Meſſer⸗ Nachdem er noch weitere Ausſchreitungen verübt hatte, verſchwand er ſpurlos. Man nimmt nach ſeinen Aeußerungen an, daß er ſich das Leben genommen hat. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittaonlatt). Mannheim, den 7/. Oktober 1912 N 2, 8 Kunststrasse, am Paradeplatz Mannpheim beim Kaufhaus N 25 8 inneeeeeenneeeenennneneeeeneeeeneeeeeeeeeee Leistungsfähigstes Manufakturwaren-OGeschäft Grösste Auswahl und billigste Preise für Kleiderstoffe, Aussteuer-Artikel, fertige Wäsche etc. von 11.7 Uhr geöffnet! Umsatz erzielender Textilfirma. Sonntag, 6. u. 13. Okt. Einkaui der Hauptartikel zusammen mit Süddeutschlands grösster, wele Münonen Daher unerreichte Einkaufs-Vorteille. Sonntag, 6. u. 13. Okt. von 11-7 Uhr geßffnet! Neue Hlerbstkleider- und Slusenstoffe ——. 2 Ausserdem grosse schöne Sortimente Einfarbige Wollstoffe Eintarbige Tuche Feine Eolienne ndedas Kleidersammete Mantelsammete eto. unerreicht hillig! Kammgarn-, — — Kostüm- und Kleiderstoffe Whipeord-, Velour-, Noppen-, Ootele, Fresco-, Bonole-Stoſſe und Wadel-Strelfen Zibeline-, Blusen- und feltecekckencgestes Strelfen, Borduren und Einfarbig Blusenflanelle 9n 2 2 0 Gardinenstoffe, Band-Gardinen Scheiben-Gardinen— Stores Engl. Tüll-Gardinen, Garnituren Mldabeabenden Prate-achlass statt 20, g½. 28.40 Fur ko, Weaf e Ls 1975 nn Metall Bettsteſſen bausbiene uenl. 98.0.50.28 Wert vieſtach das Doppelts und darüber, — 8 es, 10 135 r e J Tischdecken, Felle a Sde 12 75 20 en. jetzt l Waunenden 1¹3 Eeln 4 AUn Bett-Damaste 130 em breit brauchbare Ware Brocats 130 em breit mit Seidenglanz Meter 80 Ff. „Meter.85 M. Meter 1. M. 130 em breit, rein Maceo seidenwelch. Meter.50 M. Meter.25 M. 180 em breit haltbare Qualität Streifen-Damaste ans brina Cualitt.. Elsässer Wäschetücher Bettuch-Kretonne 84 em breit Kretonnes 388 Pf. 160 om bret Meter 88 Pf 84 em breit starker Kretonne. 38 Pf. 160 em breit, prima Qual. Meter.28 M. 84 om 5 985 5 Beituch-Halbleinen 84 em breit Renforoe ſe— 5 100 b Meter 08 Pl. 180 om fr. Meter.35 M. Macco-Shirtings N Nein Maeco, feine ele- n 18. aengsbisſe 28555 Meter 68, 75 Pt. Elgohsgernhalbleinen„Meter.45 Welsse Woelsse fnhint45 90, 56 FlockKöper2, 48, 56, 702 Mantuohstoff Wecteer.- 20, 55 40 55 545 5 ausende Coupons Wäschestickereien erstklassiges St. Galler Fahrikat, in Stücken von 4 oder 4½%½ Meter Mk. der ganze Coupon S8, 77 5 ri n l. 7 Reinleinene Qläsertucher Lusranglerte t Dessins Tisohtücher und Seruletten enorm bie Beit-Barchent und Matratzen- Drell Dutszencd M.95 85 Seutasarn ung Oaunen, gute Ware, sehr Vortelhatt! 1 8 5 Frottier-Handtücher Wualkee extra billig eegrr 110 1. nn 5 ————— Wollene und Kamelhaar-Decken ständiges Lager mehrere 100 Stück Wolene Sehlafdecken r,,.75.95.95.75„.20 Wollene Schladecken x. ll.35 J3,95.45 J7.25 b 23.25 Lamelhaardecken 1 1.90 J0.50 e.95 5, 35.75 Steppdecken, Bettdecken, Reisedecken Zur Leit: Gelegenheitskäufe in Wollenen- und Kamelhaar-Decken. —————— Schürzen und Unterröcke Ein Posten Hausschürzen Hk..88,.05 Din Posten Slusenschürzen Mk..95,.20,.40 bis.85 Kleiderschürzen aus Siamosen und Satin Mk..95,.75 ———————ß—— tür-14 Jabre M..40, ,98,.25 „für.11 Jahre M..85,.75,.25 ans 30 86 und Satinette für-11 Jahre M..28,.80 bis.98 Unter-ROOKk Unter-Rock Atias-Rock Taffst-Rock Venedeete.33 Pila 57h venn Nüner. f 7 Bems hid..50 reeeeeeeeennmn Warme Winter-Trikotagen kfür Damen, Herren und Kinder, in weitesten Kreisen eingeführt und ee wegen Gute und Haltbarkeit Sehr billig Serr r — —— )VVVVVVVCVVWWW0G(0TGTGTGTG(((ThT(khT'(..T,T'.'lh.huhb'..,hbu...uu ã mᷣͤbee, 4 9 1 * 45 * 9 48. 9 9 9 9 9 9 9 9 9 0 8 9 9 9 4 9 9 CCCCCCCCCc