—— — Lasegdesesseeeree: 2—————— Abonmnement: 70 pfg. monatltch, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag k. 3 42 pro Quartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inferate: Kolonel⸗Seile 50 Pfg. Reklame⸗Seile„.20 Hk. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung in Mannheim und umgebung Schluß der Inſeraten⸗knnahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 3 Uhr Amtliches Derkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Handels⸗ und Induſtrie⸗Zeitung für Südweſtdeutſchland; Beilage für Citeratur und Wiſſenſchaftz Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Telegramm⸗KHdreſſe „General⸗Anzeiger Mannheim“ Telephon⸗Hummern: Pirektton und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung. 341 Redaktion —»*2 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin Nr. 468. Mannheim, Montag, 7. Oktober 1912. (Abendblatt.) Die heutige Abendausgabe umfaßt 12 Seiten. Oeſterreich und die Valkan⸗ ereigniſſe. tz. Wien, 5. Oktober. (Von unſerem Korreſpondenten.) Eine Woche der höchſten Spannung iſt vorüber, aber die Frage, ob die nächſten Tage Krieg oder Frieden ſehen werden, hat noch keine Antwort gefunden. Mit fieberhafter Aufmerkſam⸗ keit verfolgt man in Wien und Budapeſt die Ereigniſſe auf der Balkanhalbinſel, denen gegenüber alle innerpolitiſchen Sorgen faſt ihr ganzes Gewicht verlieren. Wer jetzt die in den beiden Hauptſtädten der Doppelmonarchie und die in der Provinz er⸗ ſcheinenden Zeitungen in die Hand nimmt, der könnte glauben, daß es ſo etwas wie ein innerſtaatliches Leben in Oeſterreich⸗ Ungarn überhaupt nicht mehr gebe. Der politiſche Teil faſt aller Blätter iſt nahezu ausſchließlich den Darlegungen und Nach⸗ richten gewidmet, die mit den Geſchehniſſen auf der Balkanhalb⸗ inſel zuſammenhängen. Allerdings unterſcheidet ſich die Tonart der deutſchen und der magyariſchen Preſſe weſentlich von der Sprache, in der ſich die flaviſchen Zeitungen und vor allem die tſchechiſchen Organe gefallen. Die„Narodni Liſty“, das ange⸗ ſehenſte Blatt der Tſchechen, läßt ſich z. B. von den Wellen der Kriegsbegeiſterung tragen, die über das flaviſche Südoſteuropa hinbrauſen. Dagegen kommt in den deutſchen und magyariſchen Zeitungen die Erwartung zum Ausdrucke, daß der Krieg des Balkanbundes mit der Türkei lokaliſiert bleiben werde, ſoferne er nicht durch die gemeinſamen Bemühungen der Großmächte noch im letzten Augenblicke verhütet werden ſollte. Der Strahl der Hoffnung wird zwar von Tag zu Tag ſchwächer, aber ganz will man den Glauben an eine friedliche Wendung nicht aufgeben. Die Verſchärfung der Gegenſätze zwiſchen der chriſtlichen und mohammedaniſchen Welt des Balkans hat in der letzten Woche einigermaßen überraſcht. Ehe die Mobiliſterung der Truppen von Belgrad, Sofia und Athen aus verfügt wurde, glaubte man, daß ſich die Gemüter, die jenſeits der öſterreichiſchen Oſtgrenze ſo leicht in Erregung geraten, wieder beruhigen wür⸗ den. Die optimiſtiſche Annahme war umſo verwunderlicher, weil Graf Berchtold in ſeinem Expoſs, das er ſchon am 24. September hielt, mit aller wünſchenswerten Deutlichkeit den Ernſt der Si⸗ tuation erkennen ließ. Trotzdem verſtand man nicht den wahren Sinn der wuchtigen Schlußſätze ſeiner Rede, ja die Wiener Börſe beantwortete die Ausführungen ſogar mit einer Hauſſe. Die Rückwirkung blieb nicht aus. Durch die Erſchütterung der Friedenshoffnungen gerieten die Wiener und die Budapeſter Börſen im Laufe dieſer Woche in den Wirbel von Kursſtürzen, in dem unſchätzbare Werte begraben wurden. Wohl beſſerte ſich ſpäter die Stimmung an den zwei Hauptbörſen Oeſterreich⸗Un⸗ garns wieder, aber die Verluſte, die an den vorhergehenden Tagen icherlich tauſende Spieler ins Verderben Feuilleton. Ein Schwarzwaldbrief. Von Ernſt Krauß, Satteldorf. Triberg, am Anfang Oktober 1912. Lieber Herr Redakteur! Sie wundern ſich, von mir einen Brief aus dem badiſchen Schwarzwalde zu erhalten, denn Sie wähnten mich jedenfalls noch im dunkeln Erdteil. Aber das geht eben heute raſch mit dem Länder⸗ und Klimawechſel. Jetzt noch im kühlen Norden, eine Woche ſpäter ſchon unter der Glutenhitze des afrikaniſchen Himmels. Oder umgekehrt. Die modern eingerichteten ſchwimmenden Hotels, die die Weltmeere durchkreuzen, täuſchen uns ſogar noch über die wenigen Tage Ueberfahrt hinweg. In der ausgeſucht guten und feinen Verpflegung, die uns dort wird, denken wir bei den mannig⸗ faltigen Unterhaltungen eher, uns am Strande eines erſtklaſſigen Seebades zu befinden, als im weiten endloſen Ozean. Wenigſtens ſolange kein Sturm herrſcht. Kein Ball des eleganteſten Salons auf dem Feſtlande birgt der Reize ſo viel, als eine Tanzunter⸗ haltung auf einem der Rieſendampfer. Ein Kammerkonzert kann nicht tiefer ergreifen, als ein improviſierter Muſikabend auf Deck eines volldampffahrenden Schiffes. Die Töne zerfließen gleichſam in die Traumſymphonien des ewig flüſternden Meeres; und die wundervolle blaubraune, von Sternleuchten durchglänzte Decke des gewaltig und unermeßlich hohen himmliſchen Konzertraumes, durch den die jauchzenden und jubelnden, die ſchluchzenden und wehmütig ernſten Töne der Violinen und Cellos, der Lauten und Gitarren hallen und verklingen, ſie ſtimmt alle Seelen empfäng⸗ licher für die Aufnahme dex klingenden Weiſen. Dieoch ſch berliere mich ganz im Text, denn ſch möchte Ihnen geſtürzt. Man wird die Folgen erſt allmählich überſehen können. So hat Oeſterreich⸗Ungarn bereits wutſchaftlich einen empfindlichen Schlag erlitten, ehe noch auf der Balkanhalbinſel die erſten Schüſſe des Krieges gefallen ſind. Denn nicht nur an den Zentren des Geldverkehres entlud ſich das Gewitter. Durch die Erſtreckung der Zahlungsfriſten in Bulgarien und in Serbien werden die öſterreichiſchen Induſtriellen und Kaufleute, die mit dem Oriente in Geſchäftsverbindung ſtehen, arg betroffen. Oeſterreich⸗Ungarn verkauft im Jahre nach Bulgarien für 35 Millionen und nach Serbien für 40 Millionen Kronen Waren. Die geſetzlichen Moratorien bedeuten alſo für die Exportfirmen des Habsburgerſtaates eine Verlegenheit, für manches ſchwächere Haus ſogar mehr als das. Bedenkt man nun, daß durch die Kriegsgefahr auch die Geſchäfte mit der Türkei in Stockung ge⸗ raten— die europäiſche Türkei kauft von Oeſterreich im Jahre für 100 Millionen Kronen Güter— dann kann die Ueberzeugunz nicht ausbleiben, daß die öſterreichiſch⸗ungariſche Monarchie ſchon aus wirtſchaftlichen Rückſichten allen Grund hat, die Verwick⸗ lungen im Südoſten Europas mit banger Sorge zu betrachten. Aber auch in politiſcher Hinſicht iſt Oeſterreich⸗Ungarn ſtark engagiert. Heftiger als ſonſtwo wirken die Ereigniſſe auf der Balkanhalbinſel in den ſüdſlaviſchen Gebieten der Habsburger⸗ monarchie nach. Die Stimmung iſt dort zwar jetzt einwandfrei, aber man muß doch an die Möglichkeiten denken, die ein Krieg mit ſeinen wechſelvollen Geſchehniſſen heraufbeſchwören könnte. In Serbien erſchallt gegenwärtig abermals wie zur Zeit der Annexionskriſe der Ruf nach einer Vergrößerung des König⸗ reiches bis an die Adria hin. So lange dieſe Forderung nur in der Theorie erhoben wird, bleibt ſie für Oeſterreich Ungarn die innere Angelegenheit eines fremden Staates. Man kaunn in Wien auch die Serben des Königreiches verſtehen, die ſich aus wirtſchaftlichen Gründen den Zugang zum Meere freilegen möchten. Indes Wirtſchaft und Politik laſſen ſich in dieſem Falle nicht trennen. Oeſterreich⸗Ungarn könnte es niemals zu⸗ geben, daß der ſerbiſche Staat die Südoſtgrenze der Toppel⸗ monarchie umſchließe und die direkte Verbindung mit der Türkei ſtöre, die durch den Sandſchak Novibazar, der ſich zwiſchen Ser⸗ bien und Montenegro einſchiebt, hergeſtellt wird. Graf Aehren⸗ thal dachte ſeinerzeit daran, durch den Sandſchak eine Bahn zu bauen. Allerdings hat Oeſterreich⸗Ungarn im Zuſammenhange mit der Beſitzergreifung von Bosnien und der Herzegowina auf die militäriſchen Rechte feierlich Verzicht geleiſtet, die ihm durch den oft erwähnten Artikel 25 des Berliner Vertrages im Sand⸗ ſchak Novibazar zugeſprochen wurden. Damit iſt vor aller Welt dargelegt worden, daß man auf dem Wiener Ballplatze an keine Vergrößerung des Staates denke. Allein ebenſowenig vermöchte man es zuzulaſſen, daß Gefahren heraufbeſchworen werden, die ſchließlich zu einer Verkleinerung des öſterr⸗iſch ungariſchen Gebietes führen könnten, die aber unter allen Umſtänden eine 9 5 Beunruhigung der Habsburgermonarchie zur Folge ätten. Oeſterreich⸗-Ungarn iſt zu jedem Schritte bereit, der dem Frieden förderlich wäre; ſelbſtlos, als guter Freund der Türlei, doch auch als wohlwollender Nachbar Serbiens und als be⸗ währter Gönner Bulgariens rät es im Vereine mit den anderen Großmächten zur Beſonnenheit hüben und drüben zur Einſicht in Konſtantinopel und zur Ueberlegung in den vier Bewegungs⸗ mittelpunkten Belgrad, Sofia, Athen und Cetinje. Wird ſich aber der Balkanbrand noch verhüten laſſen? Wird die Friedens⸗ liebe der Großmächte— die diesmal wenigſtens in ihrer offi⸗ ziellen Politik eines Sinnes ſind— ſich ſtärker erweiſen als die Abenteuerluſt der Bevöl rung in den Kleinſtaaten, deren früher ſchon bedenkliches Selbſtbewußtſein durch den Balkanbund noch gehoben wurde? N Die Haltung Englands. W. London, 7. Okt. Die„Times“ ſchreibt: Die Worte Asquiths in ſeiner Rede vom Samstag haben die Promptheit, mit der Sir Edward Grey am Sonntag morgen das Prinzip des franzöſiſchen Vorſchlags annahm, das erſt am Samstag in Foreign Office eingegangen war, konnten die Legende zerſtören, daß Großbritanien der Aktion der Mächte auf dem Balkan den Weg verſperre. Dieſe Legende werde eifrig verbreitet, ſollte aber keinen Glauben finden. Dagegen betont Lucien Wolff im„Daily Graphic“, daß England Einwendungen gegen die vorgeſchlagene Note an die Türkei erhoben habe, daß ſie weit über den Dezentrali⸗ ſationsplan hinausginge, der bereits von den Großmächten angenommen und von der Pforte akzeptiert worden war. Lucice Wolff rechtfertigt dieſe Haltung Englands damit, daß für die Erweiterung dieſes Planes kein Grund vorliege, daß ſie ferner unbillig gegenüber der Türkei ſei und daß ſie die Türkei aller Vorausſicht nach ablehnen werde. 25. Generalverſammlung des evan⸗ geliſchen Bundes. *Snarbrücken, 4. Oktober. Heute iſt hier, wie ſchon telegraphiſch berichtet wurde, die 25. Generalverſammlung des Evangeliſchen Bundes zur Wahrung der deutſch⸗proteſtantiſchen Intereſſen zuſammengetreten, zu der weit über tauſend Delegierte einge⸗ troffen ſind. Eingeleitet wurde die Tagung durch Arbeits⸗ ſitzungen verſchiedener Vorſtände und Ausſchüſſe am Donners⸗ tag. Der heutige Tag begann mit einer arbeitsreichen Sitzung des Geſamtvorſtandes. Den Tötligkeitsbericht erſtattete im Namen des Zentralvorſtandes Direltor Everling. Seiner Rede folgte lauter, einmütiger Beifall. Eine längere Debatte ent⸗ ſpann ſich namentlich in Bezug auf die weiteren Maßnahmen in der Jeſuitenfrage. Die Verſammlung, die überaus zahlreich von ſämtlichen Hauptvereinen beſchickt war, bekundete ihr volles Einverſtändnis mit den Vorſchlägen der Leitung des Bundes, der zugleich auch für ihre Stellung zu den übrigen bedeutſamen Fragen der Gegenwart uneingeſchränktes Ver⸗ trauen ausgeſprochen wurde. Nachmittags um 3 Uhr begann die Abgeordnetenverſamm⸗ lung unter Leitung von Direktor Everling. Das der Geſamt⸗ tagung zugrunde liegende Thema:„Schutz der gemein⸗ ſamen Güter des deutſchen Proteſtantismus“ wurde nach drei Richklinien hin erörtert. Als Erſter ſprach Stadtſuperintendent D. Wächtler⸗ Halle über den Schutz der gemeinſamen Güter auf religißs⸗ ſüttlichem Gebiete. Er führte ungefähr aus: eigentlich nur von einem ſchönen Triberger Herbſttag be⸗ richten und nicht eine Schilderung meiner Oriontreiſe geben. Einſtweilen habe ich noch die Erinnerungen an die großen und weiten Fahrten ſchlafen gelegt, damit ſie gelegentlich neu ge⸗ ſtärkt in meinem Bewußtſein wieder erwachen und dann lebens⸗ boller und in ſchärferen Umriſſen mir im Geiſte neu erſtehen. Nur ſoviel will ich Ihnen verraten, daß die Ueberfahrt von Holland nach England etwas ſtürmiſch verlief und angeſichts der „Dlympiec“ ldes Schweſterſchiffes der Titanic), die im Hafen von Southampton dicht bei unſerem Dampfer lag, und deren über⸗ wältigendes Bild in den Gewäſſern, da die Titanie ausfuhr zur erſten und letzten Fahrt, nochmals alle die Schauer der furcht⸗ barſten Schiffskataſtrophe deutlich vor dem geiſtigen Auge er⸗ ſtehen ließ, und in den Vorſtellungen der Schreckensſzenen wurde es manchem unſerer Paſſagiere etwas bänglich zumute bei dem Gedanken, jetzt in wachſendem Sturme ſich ins offene Meer und in den gefürchteſten Wetterwinkel aller Weltmeere, den Golf von Biscaya, entführen zu laſſen. Und wir hatten auch wirklich ſehr heftige, drei Tage anhal⸗ tende Stürme in den launiſchen Gewäſſern des Golfs durchzu⸗ machen: dafür aber verdunkelte uns ab Liſſabon kein Schatten⸗ wölkchen mehr den ſüdlichblauen Himmel und die afrikaniſche Erde ſaugte manchen Schweißtropfen, den die braungebrannte Stirne im Anſtrahl der ſengenden Sonne abſonderte, in lechzender Gier auf. Und nun bin ich wieder im Schwarzwald, in meinem geliebten Schwarzwald deſſen ich oft, trotz aller Naturſchönheiten der ſüd⸗ lichen Zonen, mich in leiſem Heimweh erinnerte. Wenn ich durch Sandwüſten ritt und nur da und dort vereinzelt eine halbdürre Palme ſtehen ſah, dachte ich an den ſchattendunklen, ernſten und träumeriſchen Freund der Heimat. Doch jetzt werde ich noch die wenig ſchönen Tage, die dieſem, meinem Liebling unter den Wäldern, vergönnt ſind, mit allen Sinnen genießen. Die Sonne brannte heute ſo ſommerlich warm, wie dies ſelten im September vorkommt. Darum ſuchte ich auch gegen Mittag den kühlungſpendenden Waſſerfall, den Anziehungs⸗ mittelpunkt Tribergs, auf. Schöner als ich ihn je geſehen deuchte er mir in ſeinen, durch die endloſen Regenfälle der vergangenen Wochen angewachſenen Waſſern, die in dumpfem, donnerndem Toſen, ſchaumaufſpritzend in vielen herrlichen Kaskaden zu Tale ſtürzen und weithin drunten weißen Sprühhauch ſprengen. Wie ich ſo vor dem größten der Fälle ſtand, deſſen Waſſer mit elementarer Wucht zwiſchen zwei mächtigen Felsblöcken in den tief⸗ liegenden Steinkeſſel ſchießen und dort in wildem Anprall ſich bäumen und türmen, um weiter und noch tiefer in die Tale zu raſen, und wie meine Blicke über das gewaltige Waſſerſpiel irrten und meine Sinne verſunken in die gewaltige Urmelodie, mich für Minuten die Wirklichkeit vergeſſen ließen, da tauchten Bilder in mir auf, ſchauerlichſchön, aus Stunden meiner Meerfahrten, aus Augenblicken der Gefahr, welcher durch die Vergangenheit ein un⸗ beſchreiblicher Zauber verliehen wird. Das Meer in ſeiner fürch⸗ terlichſten Wildnis, im Toben des Sturmes, von blitzdurchriſſenen Wolkenfetzen überlagert, ſtieg im Geiſte vor mir auf und ich trank mit Wonne und Entzücken die ungefährliche Gefahr. Dann ſtieg ich höher und höher, bis ich durch eine Waldlücke die Stadt und das ſteigende und fallende Gewoge der Bergwelt überblicken konnte. Wie es dort drunten, an den Hängen und auf den Höhen leuchtet in tauſend Farben, vom grellſten Rot des Kirſchbaumes bis zum ſanften, zarten Braun und mattem, weiß⸗ lichem Gelb der Birke! Dazwiſchen wirft die Sonne ihre feurigen Strahlenfäden und in unzähligen Reflexen ſprüht flimmert und flammt das Gold aus den Baumkronen auf, bis kief hinein in die lichte Blaue des aufgehellten Herbſthimmels. Und die ſilbergrünen 2. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Mannheim, 7. Oktober. —— Der Proteſtantismus in allen ſeinen Aſten und Zweigen hat gemeinſame Güter; wir ſind Erben der Reformation und nehmen das Recht in Anſpruch, die Eigenart und den urſprünglichen Wert unſerer Stellung zu Gott und unſerer Frömmigkeit zu behaupten und hochzuhalten. Wir laſſen uns nicht genügen an der Annahme beſtimmter Lehrſätze, wir wollen es ſelbſt erfahren und als eigenſten perſönlichen Beſitz gewinnen, wollen aus erſter Hand nehmen, was uns in der heiligen Schrift dargeboten wird, und bedürfen keiner prieſterlichen Mittlerſchaft, auch nicht für unſeren Verkehr mit Gott. Das ſind gemein proteſtantiſche Güter. Und unſer Proteſt gegen Papſt und Prieſter, Opfer und Ablaß, Verdienſt der Werke und Fürbitte der Heiligen gibt uns auch eine feſte Stellung gegenüber den religiöſen Verirrungen, die in unſerer Zeit auftauchen, gegen Surrogate und Religions⸗Erſatz: Keine Religion ohne Gott, aber auch kein Chriſtentum ohne Chriſtus und keine Glaubensgemein⸗ ſchaft ohne den heiligen Gottes⸗ und Chriſtusgeiſt. Das Gefühl der perſönlichen Verantwortung iſt und bleibt uns die alleinige Richt⸗ ſchnur unſeres Handelns. Wir können allen modernen Beſtrebungen auf dem Gebiete der Ethik und der Moral dieſe lautere, klare und ſtählerne Sittlichkeit des Proteſtantismus getroſt entgegenhalten. Ueber den Schutz der gemeinſamen Güter auf kulturell⸗ geiſtigem Gebiete ſprach ſodann Pfarrer D. Waitz⸗ Darmſtadt. Die leitenden Gedanken ſeines Vortrages waren folgende: Der Proteſtantismus iſt in erſter Linie eine religiöſe Potenz und erſt in zweiter und dritter eine Kulturpotenz im engeren Sinne des Wortes. Aber er iſt der machtvolle Bahnbrecher und tat⸗ kräftige Förderer einer neuen Geiſteskultur geworden. Vor allem hat er einen Gedanken von gradezu fundamentaler Bedeutung kultiviert, den der„Freiheit und der Selbſtändigkeit der Wiſſen⸗ ſchaft.“ Er hat ſich weiter um die Volksbildung verdient gemacht als der Schöpfer der allgemeinen Volksſchule und Begründer der ſtaatlichen Schule. Dieſe deutſche Geiſtesbildung hat der Proteſtan⸗ lismus mit evangeliſcher Geſittung und Religioſität verbunden. Müſſen wir dieſe Güter gegen alte und neue Gegner, gegen Romanismus und Monismus nicht im gemeinſamen Kampf aller Proteſtanten verteidigen? Gewiß, römiſche Kirche und Papſttum zaben nicht geringe Verdienſte um Kunſt und Wiſſenſchaft, aber der deutige kuriale Katholizismus und Feſuitismus huldigt dem Prinzip des Rückſchritts. Lexis hat Recht, wenn er in der„Kultur der Gegenwart“ ſchreibt, daß„dem Proteſtantismus die ſchwere Jufgabe vorbehalten bleibe, die Sache der im Syllabus verworfenen modernen Bildung zu vertreten und zugleich das Weſen des hiſtoriſchen Chriſtentums und den chriſtlichen Charakter ihrer Kultur aufrecht zu erhalten.“ Auch dem Monismus gegenüber! Im ausgeſprochenen Gegenſatz zu jeder evangeliſch⸗chriſtlichen Er⸗ ziehung beraubt er unſere Kultur ihrer religiös⸗ſittlichen Grund⸗ lage. Von dieſer Gefahr aber iſt der geſamte Proteſtantismus be⸗ droht, und darum müſſen wir Proteſtanten uns zuſammenſchließen zum Schutz der bedrohten gemeinſamen Güter. Prof. b. Scholz⸗Berlin hatte den dritten Vortrag über⸗ nommen. Er behandelte das national⸗politiſche Ge⸗ piet und führte aus: Wir ſtellen den Satz voran: Keine Konfeſſion darf das Nationale für ſich allein beanſpruchen. und fügen hinzu: Wie die Konfeſſionen das Nationale in ihre Weltanſchauung aufnehmen und innerhalb derſelben begründen, bleibt ihnen überlaſſen. Aber, was wir dem katholiſchen Volksteil konzedieren, geſtehen wir dem ultra⸗ montanen Syſtem nicht zu. Dem geſamten Proteſtantismus ge⸗ meinſam iſt die Idee des Staates als einer weltlichen Größe, unter⸗ ſchieden von jeglichem Kirchenſtaßt. Dem Proteſtantismus iſt zwei⸗ tens gemeinſam die Idee des Staates als einer ſittlichen Größe, zur Förderung des gemeinſamen Lebens mit den Hilfsmitteln der Kultur. Hierher gehören Unterricht und Erziehung, Bildungs⸗ und wiſſenſchaftliche Anſtalten, ebenſo die Armenpflege, früher ſämtlich Domänen der Kirche, Ausgleich der wirtſchaftlichen Intereſſen und ſogiale Fürſorge, beides auf interkonfeſſioneller Grundlage, Pflege der Religion als wertvollen Kulturguts, ohne Beſtimmung ihres In⸗ halts. Soviel zur Abwehr des Ultramontanismus. Gegenüber dem Materialismus, politiſch vertreten durch die Sozialdemokratie, wird die Abwehr insbeſondere gegen die Vaterlandsloſigkeit und die grundſätzlich revolutionäre Stellung zur Staatsgewalt zu richten ſein, wenn auch die techniſch⸗politiſche Seite der Abwehr den dazu berufenen Organiſationen überlaſſen bleiben muß. Es iſt nach alledem eine hämiſche Lesart, der Proteſtantismus ſei nur einig in der Verurteilung der Gegner. Allen drei Vorträgen folgte einmütige Zuſtimmung. Im Schlußwort faßte Direktor Everling noch einmal die Kerngedanken der Vorträge zuſammen. Damit ſchloß die Ab⸗ geordnetenverſammlung. Am Abend fand der Eröffnungsgottesdienſt in der Johannis⸗ kirche ſtatt. Ihm folgte die Begrüßungsverſamm⸗ lung, in der ſich faſt 2000 Perſonen eingefunden hatten. U. a. ſprachen dabei Oberbürgermeiſter Mangold, der mit den Wor⸗ ten ſchloß:„Auch Sie bekämpfen nicht den katholiſchen Glau⸗ ben, Sie ſind hierher gekommen, um in den ſchweren Entwick⸗ lungskämpfen des Proteſtantismus das Gemeinſame hervorzu⸗ heben. Sie werden bei den Evangeliſchen Saarbrückens für Ihre echt deutſche Arbeit volles Verſtändnis finden!“ Im Namen des Zentralvorſtandes antwortete auf die verſchiedenen Begrüßungsanſprachen der erſte Vorſitzende, Exzellenz von Leſſel, deſſen Rede darin ausklang:„Die Zeiten ſind bedroh⸗ lich, in denen wir leben, und darum wollen wir nicht vergeſſen, daß wir, Katholiken und Proteſtanten, Kinder derſelben Mutter ſind, daß wir in guten und böſen Tagen zueinander geſtanden haben und ſtehen müſſen. Vorausſetzung für unſere Sicherheit gegen alle Gefahren iſt die völkiſche Geſchloſſenheit. Unf ere! Widerſtände, Rechtseinheit muß ſtehen wie ein Fels von Granit, ohne irgend eine Einbuße an Macht, Anſehen und Rechtshoheit.“ * Snarbrücken, 5. Oktober. Unter ſtarker Beteiligung fand heute vormittag im„Saal⸗ bau“ die Mitgliederverſammlung ſtatt. Der 1. Vorſitzende des Bundes, Generalleutnant z. D. v. Leßel eröffnete begrüßend die Verſammlung gegen 10 Uhr. Er teilte mit, daß die nächſtjahrige Tagung in Görlitz ſtatt⸗ finden werde. Der Vorſitzende des ſchleſiſchen Hauptvereins dankte im Namen der ſchleſiſchen Mitglieder. Sodann'prach der geſchäftsführende Vorſttzende Direktor Everling„Zur Zeitlage und Jahresarbeit“. Er führte u. a. aus: Unſer Feldzugsplan wider die größere Bewegungsfreiheit oder die Zulaſſung der Jeſuiten ſteht feſt, Zentralvorſtand und Geſamtvorſtand haben ihn vor⸗ geſtern und geſtern in Beratung erneut geprüft und beſchloſſen. (Beifall.) Wer unter den wirren politiſchen Verhältniſſen un⸗ ſeres deutſchen Volkes auch noch die ungehemmte, ſtaatlich pri⸗ vilegierte Wirkſamkeit der Jeſuiten herbeiführen hilft, der ver⸗ geht ſich wider den Geiſt und Sinn der deutſchen Geſchichte, wider den Frieden und die Wohlfahrt der Nation.(Lebhafter Beifall.) Weg mit dem kurzſichtigen Schlagwort: Ausnahme⸗ geſetz! Wenn die Zurückweiſung jeder Forderung oder jeder Einrichtung der römiſchen Kirche ein Ausnahmegeſetz iſt, dann iſt auch das deutſche Gerichtsverſaſſungsgeſetz, das einen geiſt⸗ lichen Gerichtsſtand für die katholiſchen Prieſter nicht kennt, ein Ausnahmegeſetz, dann iſt ſchließlich jede moderne Staats⸗ verfaſſung, die dem Syllabus des IX. Pius widerſpricht, ein Ausnahmegeſetz.(Heiterkeit.) Freilich ein Staatsmann, der Miniſterpräſident des zweitgrößten Bundesſtaates und bis⸗ heriger Vorſitzender der Zentrumspartei, har zur„Mehrung der Staatsautorität“ ein beſtehendes Reichsgeſetz als„odiöſes Ausnahmegeſetz“ bezeichnet und will es durch eine geſetzwidrige Auslegung ausſchalten. Nun, Freiherr v. Hertling hat noch am 1. März 1909 in einem Vortrag über„Politik und Welt⸗ anſchauung“ ausgeführt(Hiſtoriſch⸗politiſche Blätter, Bd. 145, S. 29):„Muß alſo bei dem katholiſchen Politiker die Glau⸗ bens⸗ und Sittenlehre ſeiner Kirche ſein Verhalten beſtimmen? Die ſo formulierte Frage iſt mit einem unbedingten Ja zu be⸗ antworten.“ Sollte ein anderer Staatsmann, etwa der Kanz⸗ ler des Deutſchen Reiches, ſich bereit finden, den Spuren dieſes „katholiſchen Politikers“ zu folgen, ſollte ein Nachfolger Bis⸗ marcks dieſen weltgeſchichtlich bedeutſamen Kotau vor der kle⸗ rikalen Machtpolitik vollführen, dann wird die Hand der Mut⸗ ter Germania, die auf dem Niederwald die Krone für den neuen deutſchen Kaiſer nicht mehr vom Papſt in Rom, ſondern aus dem ewigen Himmel, von Gott her holt, leiſe erzittern, wie ein Donnerhall wird's durch die zahlloſen Herzen gehen, und wir werden als Führer der deutſchen Nation einen Kanz⸗ ler haben, der ſich in ſchwerer Zeit für ſeine das Reich ſchir⸗ menden, das Volksleben erneuernden gewaltigen Aufgaben ſelbſt das Vertrauen der Beſten geraubt hat.(Stürmiſcher Beifall.) Kommt der verhängnisvolle Entſchluß, wird auf die mutprotzenden Renommierpolitiker, die mit der banalen Re⸗ densart von der Furcht vor den paar Jeſuiten aller geſchicht⸗ lichen Erfahrung keck ins Geſicht ſchlagen, keinerlei Verlaß ſein. Gerade die werden keine Hand rühren, um der ungehemmten Wirkſamkeit der Jeſuiten entgegenzutreten. Wir fürchten den Streit nicht um unſertwillen, aber wir beklagen ihn um unſeres Vaterlandes willen, das wahrlich beſſere Verwendung für ſeine Geiſteskräfte hat. Jedenfalls müſſen wir uns immer beſſer rüſten! 5 udite Ausführungen Direktor Everlings wurden von der aufmerkſam lauſchenden Zuhörerſchaft mit lautem andauernden Beifallskundgebungen aufgenommen. Hierauf ergriff Prof. Dr. Ortmann⸗Torgau M. d. R. das Wortk „Zur geſetzlichen Regelung der Jeſuitenfrage und zur Abwehr des Jeſuitismus“. Der Redner fragte:„Warum jetzt dieſer Kampf um die Jeſuiten gerade in Deutſchland? Warum? Weil dieſes die Wiege und Hauptmacht des Proteſtantismus iſt. Bei allen unbefangen Urteilenden herrſcht nur eine Ueberzeugung, näm⸗ lich daß die bayeriſche Auslegung einen Bruch des Geſetzes bſiedeutet. Selbſt von katholiſcher Seite im hayeriſchen Reichs⸗ rat iſt das anerkannt worden, und im Reichstage haben die Vertreter aller Parteien außer dem Zentrum und ſeinen An⸗ hängſeln dies zugegeben. Der Bundesrat nimmt ſich Zeit zu ſeiner Entſchließung, es wird ihm offenbar ſchwer, ſich dem Willen des Ultramontanismus zu beugen. Darum wird einſt⸗ weilen mit allen Mitteln auf ihn eingewirkt. Eine geſchehene Rechtsverletzung ſoll aus Furcht vor dunklen Drohungen ge⸗ duldet werden, eine Wiederherſtellung des Rechts unterbleiben. (Lebhafter Beifall.) Nun, was würde der Jeſuitenorden gewinnen? Das iſt die Frage! Nun, im Geſetz liegen die von einer allzu ungenierten Tätig⸗ Waſſer der Höhenbäche ſenden ihre feinſtechenden Blitze mitten in den Glanz der Farbenharmonien. Und ich ſtehe und ſtaune, ſtaune mit kindlicher Freude in die Herrlichkeit der ſterbenden Schönheit, die verklärenden Weihehauch über ihr fliehendes Leben breitet und in jungfräulicher Reinheit zum letztenmale mit allen Zaubern ihre unſchuldsvollen Augen aufſchlägt, ehe der Tod ſie küßt und ganz die Schönheit zu ſich nimmt.— Gern hätte ich Ihnen noch mehr geſchrieben, aber eine eigen⸗ kümliche Aufwallung heißt mich ſchweigen und ſo möchte ich Ihnen zum Schluſſe nur noch ſagen, daß ich momentan kein größeres Glück kenne, als die leuchtenden Farben der Wälder, die würzige Luft der Höhen und den wohligen warmen Glanz der goldenen Strahlenſonne zu trinken! Grüß Gott! Ernſt Krauß. Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben. Prof. Ferdinand Gregori, unſer früherer Intendant, dürfte, wie Berliner Blätter Direktor des Wiener Konſervatoriums werden. Konzert des Männergeſangverein„Frohſinn“ Mannheim⸗Käfertal. Es iſt für den Leiter eines Geſangvereins eine ſchöne und zu⸗ gleich ſchwierige Aufgabe, für ein Konzert ein Programm zuſam⸗ menzuſtellen, das zwiſchen hoher, ſchwerer Kunſt und Volkstümlich⸗ keit die Wage halten muß. Die Mittellage hierin fand der Diri⸗ gent des Käfertaler Männergeſangverein„Frohſinn“, Herr Aug. Broz im rechten Maß, indem er, auf erzieheriſche Wirkung und rgnügung ſeines Publikums gleichmäßig bedacht, Stücke voll wahren und reinen Inhalts neben ſolche ſinnfälliger Art auf das Programm ſetzte. Kunſtchöre zeigten die treffliche Schulung und die Hingabe der Sänger an die Sache. An dem reichen Beifall, den der Verein mit den heiteren und kecken Volksweiſen erntete, konnte man er⸗ meſſen, daß jene Art Lieder noch immer— oder wieder— Herz und Gemüt der Zuhörer erwecken können. Nur die traumhafte, ſinnige Ballade, in der der Zauber vergangener Zeiten in ſchlich⸗ ter und kindlicher Art ſich offenbart und jung wird, mochte dem Chor nicht ganz gelingen. Vielleicht ſchlugen die Herzen der Sänger zu freudig, vielleicht waren die Kehlen nur zu frohem Jubel geſtimmt, daß das Lied vom Königſohn nicht in ſeiner gan⸗ zen Verträutheit und ſeiner ganzen wunderſamen Tiefe hervor⸗ treten konnte. Immerhin, die Liebe zum Geſang iſt da, an der Tüchtigkeit des Dirigenten fehlt es nicht, wie ſoll da nicht ein freudig aufzunehmendes Geſamtergebnis ſich einſtellen? Die Verpflichtung von drei Soliſten für das Konzert, bewies, daß der Verein beſtrebt iſt, ſeiner Veranſtaltung einen reichhal⸗ tigen und abwechflungsvollen Inhalt zu geben. Dabei konnte ſich Herr Ludwig Gaber, der den Klavierpart in anerkennens⸗ werteſter Weiſe beſorgte, mit einer eigenen Liedkompoſition hören laſſen, die in ihrer großen und tiefen Anlage dem Komponiſten alle Ehre macht. Leider konnte dieſes Lied durch Frl. Annie Gehrig⸗Berlin nicht in der der Kompoſition angemeſſenen Weiſe vorgetragen werden, da die Künſtlerin durch eine ſtarke Indisponierung ihre Stimmittel nicht zur Geltung bringen konnte und deshalb auch ein gerecht abwägendes Urteil über ſie unmöglich machte. Ein warmes Empfinden für muſikaliſche Feinheiten und Ge⸗ fühlswerte merkte man an den Violinvorträgen des Herrn W. Jung⸗Karlsruhe. Seine gut entwickelte Technik zeigte er, als er Brahms Ungariſcher Tanz Nr. 2 mit edlem Feuer und feiner Nüancieruna ſpielte. Alle Mitwirkende aber— das merkte man giebigerer Weiſe die Spinnfäde Deeeeen wohl— ſuchten ihr Beſtes zu leiſten, und der gute Wille iſt die keit abraten. Ferner iſt erſchwert, was ſpezifiſch jeſuitiſche Aufgabe iſt, die Erziehung der gebildeten Jugend. Mit der Aufhebung von§ 1 würden auch im Deutſchen Reich Zentren jeſuitiſcher Beeinfluſſung entſtehen, von denen aus in viel aus⸗ deutſche Volk ge⸗ Herrſchaft über die holikentag deutlich genug er⸗ Schule den Jeſuiten auslie⸗ Und nun die Frie⸗ zogen werden könnten. Der Schule iſt ja auf dem letzten Ka ſchollen. Welcher Staat aber ſeine fert, begeht Selbſtmord, ſagt Chamberlain. densliebe, die ultramontane Toleranz, „die Duldſamkeit der Jeſuiten Der jetzige Jeſuitengeneral Wernz ſchreibt in ſeinem Lus decre⸗ talium 1898:„Die katholiſche Kirche betrachtet alle nichtkatholi⸗ ſchen Sekten als jeder Daſeinsberechtigung bar.(Hört.) Es iſt ein ſchwerer Irrtum, zu glauben, die verſchiedenen Sekten ſeien der katholiſchen Kirche gleichſam als Schweſterkirche verbun⸗ den.“ Der Jeſuit Lehmkuhl in den Stimmen aus Maria Laach 1876: es ſei ein Wahnwitz, das Recht der Gewiſſensfreiheit zu kultivieren.(Hört, hört!)„Die von der Kirche getrennten Konfeſſionen beſitzen keine berechtigte Exiſtenz, ſie haben keine geſellſchaftlichen Rechte.... Der Staat iſt verpflichtet, katho⸗ liſch zu ſein.“ uit Hammerſtein Kirche und Staat 1883):„Parität iſ krankhafter Zuſtand.“ Wie ſchön klingt es, wenn Dr. Müller auf dem Aachener Katholikentag ſagte: „Wir ſind im deutſchen Vaterland aufeinander angewieſen, wir Evangeliſchen und Katholiken beſonders.“ Ja, ſetzen die Jeſui⸗ ten hinzu, wie Wölfe und Schafe aufeinander angewieſen ſind! (Heiterkeit.) Es liegt Doppelzügiges in der Harmloſigkeit, mit der der Ultramontanismus ſich und ſeine Organe, namentlich die Jeſuiten, als ſicherſte Hilfstruppe gegen politiſchen Umſturz anpreiſt. Der Biſchof von Rottenburg ſagt auf dem Katholi⸗ kentag:„Nur durch die Kirche(d. h. durch Rom) ſchafft ſich der Staat die höchſte Garantie für ſeine Exiſtenz.“ Die Bulle Eum ex apoſtolatus officio 1559 aber ſagt? Könige und Kaiſer, die ketzeriſch werden, müſſen abgeſetzt werden(regno et imperio penitus et in totum perpetuo privati). Beſteht dieſe Bulle nicht mehr zu Recht, oder war Papft Pius., der ſie beſtätigte, nicht unfehlbar? Warum kommt nicht einmal eine runde offene Erklärung ex cathedra, wie es denn eigentlich mit ſolchen An⸗ ſprüchen jetzt gehalten wird? Biſchof Benzler nennt, weil es einmal gerade ſo paßt, die Sozialdemokraten„Satans Helfers⸗ helfer“, Abg. Pfarrer Kohl in München(7. März 1904)„wak⸗ kere Bundesgenoſſen“.(Stürmiſche Heiterkeit.) Wer hat recht? Vielleicht beide? 1907 berief ſich die„Augsburger Poſtzeitung“ auf die gefeierte moraltheologiſche Autorität des Zentrums, auf den Jeſuiten Lehmkuhl. Dieſer ſage,„die Moraliſten ſtim⸗ men überein, daß ein Katholik einem Sozialdemokraten gegen den Liberalismus die Stimme geben darf“. Wo bleibt da die Schutzwehr gegen den Umſturz?— Und wo iſt die katholiſche Schutzwache des Staates geblieben in Frankreich, Belgien, Portugal und früher in Spanien und Polen? Das Bismarck⸗ wort vom 28. November 1885 bleibt ewig wahr, daß die Je⸗ ſutten am Ende immer nur die Führer der Revolution werden, direkt oder indirekt.(Sehr richtig!) Wir halten feſt an das Wort Walters von der Vogelweide:„Spart, Kardinal, die fromme Rede, die Treu iſt mir die frömmſtere Pflicht; mir iſt nicht bang um meine Seele, ſteh ich zum Kaiſer und zum Reich.“ Ein Ausnahmegeſetz ſoll das Jeſuitengeſetz ſein. Das klingt ſchlecht im Munde von Leuten, die für ihre Beamten Befreiung vom Militärdienſt, für ihre Einrichtungen und Vereine den Ausnahmeſchutz des § 166 des Strafgeſetzes beanſpruchen. Ausnahmegeſetze ſchei⸗ nen danach verwerflich zu ſein, wenn ſie gegen den Ultramon⸗ tanismus ſind. Gewähren ſie ihm aber Privilegien, ſo ſind ſie in der Ordnung.(Heiterkeit.) Würde der Orden erlaubt, ſo würde er ſofort für ſich den Ausnahmeſchutz des§ 166 bean⸗ ſpruchen. Kein anderer religiöſer Verein, geſchweige denn ein politiſcher, kann dieſes Privilegium genießen. Zahlreiche katholiſche Patrioten haben ſich für die Ausſchließung des Or⸗ dens ausgeſprochen. So Fürſt Hohenlohe, der frühere Reichs⸗ kanzler. Und ein Kardinal des gleichen Namens ſchrieb an Bismarck:„Gut iſt es immer, unſer Vaterland von dieſer Land⸗ plage zu ſchützen.“ Die Landplage waren die Jeſuiten. Daß ein unauslöſchlicher Haß gegen uns Proteſtanten bis in unſere Zeit Grundſatz der Jeſuiten iſt, belegt Redner durch zahlreiche Zitate aus jeſuitiſchen Schriften. Wenn jetzt die Parteikonſtel⸗ lation— der eigentliche Grund des Vorſtoßes— günſtig ſcheint, ſo ſteht die Frage doch ſo, ob das Parteiminiſterium eines Ein⸗ zelſtaates, deſſen Präſident von einem„haſſenswerten“ Reichs⸗ geſetz ſpricht, die Politik des Reiches machen darf. Michel, wach auf! Daß man im Schlaf Dich nicht verkauft. Auch dieſe Ausführungen wurden mit großem Beifall auf⸗ genommen. ˖ Der Verſammlung wurde im Anſchluß an das Referat Profeſſor Dr. Ortmanns folgende Kundgebung 0 Der unterbreitet ſicherſte Gewähr für ein gediegenes und ſchnelles Weiterarbeiten und Weiterkommen. Karl Hilb. Jubiläum des Freiburger Orcheſters. B. Aus Freiburg wird uns gemeldet: Das hieſ. ſtädt. Orcheſter feierte am Freitag ſein 25 jähriges Jubi⸗ läum in glanzvollſter Weiſe und unter regſter Beteiligung der Freiburger muſikliebenden Bürgerſchaft. Das geſtern Abend in der Kunſthalle veranſtaltete große Feſtkonzert bil⸗ dete den Glanzpunkt des Jubelfeſtes. Die Darbietungen der 160 Muſiker aus Freiburg, Baden⸗Baden, Karls⸗ ruhe, Straßburg und Baſel, fanden ſtürmiſchen Bei⸗ fall. Den beiden leitenden Kapellmeiſtern Starke und Munkter, ſowie dem Soliſten Möckel(Pianiſt in Straß⸗ burg), wurden prächtige Kranzſpenden zuteil. Nach dem Kon⸗ zert fand ein Bankett ſtatt, wobei in verſchiedenen Anſprachen die Leiſtungen des Jubelorcheſters gerühmt wurden. Die Glückwünſche und den Dank der Stadt brachte Herr Stadtrat Fehrenbach zum Ausdruck. Auch der Deutſche Orcheſter⸗ bund ließ ſeine Glückwünſche übermitteln, ebenſo der ſchweize⸗ riſche Muſikerverband und mehrere Orcheſter von größeren Städten. Das Orcheſter zählt heute 63 Muſiker, von denen 8 ſeit deſſen Gründung ihm angehören. Mainzer Stadttheater. Uns wird geſchrieben: Am Samstag abend kam Leo Birinskis neue Tragikomödie„Narrentanz! am Mainzer Stadttheater zur Erſtaufführung. Von der Urauf⸗ führung her, die vor acht Tagen an verſchiedenen Plätzen ſtatt⸗ fand, iſt in Erinnerung, daß der dritte und vierte Akt infolge. der Längen und Wiederholungen auf Widerſpruch geſtoßen war. Daraufhin hat der Autor es unternommen, die beiden ſpruch Anträ heſetze in nat ſene 6 urden, ſibe itd trollie 25 ſchon Nacht anen ſtonell 3 treuer desha weder derſuc daß ſicherg W ſamm unter Oberr etwa herg mus tagsa der di 5 2 dienſt Verſa . D. Them ſich ei hauſe nen a bor d und 7 8 8 größe den e zieher Mit Beſuc berſar Mannheim, 7. Oktober. 300000 Mitglieder bei ſeiner 25. Generalverſammlung Wider⸗ ſpruch wider die beim Bundesrat und Reichstag eingebrachten Anträge auf Abſchwächung und Aufhebung des Reichsjeſuiten⸗ geſetzes. Dieſes durch den großen Kanzler des großen Kaiſers in nationaler Notwehr und zum ſtaatlichen Selbſtſchutz geſchaf⸗ ſene Geſetz iſt nach dem Urteil der Geſchichte über den Jeſuiten⸗ urden, der ſich ſeiner unveränderlichen internationalen Grund⸗ ſize und Grundlagen rühmt, auch heute noch eine nationale nld ſtaatliche Notwendigleit. Durch eine ungehemmte, unkon⸗ kollierbare und unter dem Religionsſchutz privilegierte Bewe⸗ güngsfreiheit der Jefuiten würde unſer von innerem Streit ſhon übermäßig belaſtetes Vaterland mit neuen heftigen Nachtkämpfen um die politiſche Vorherrſchaft des ultramon⸗ auen Klerikalismus und mit ſchweren Störungen des konfeſ⸗ ſonellen Friedens erfüllt werden. lerfucht, noch eine Aufhebung des Geſetzes beſchloſſen werde, daß vielmehr das Geſetz aufrechterhalten und ſein Vollzug ſchergeſtellt werde.“ Ww. Scarbrücken, 7. Okt. ſümmlung, die geſtern 0 unter Leitung des Landtagsabgeordneten von Saarbrücken, etwa 3000 Perſonen beſucht. der die nationale Politik des Bundes behandelte. D. v. Leſſel geleitet. Thema„Freiheit und Wiſſenſchaft“. nen am Fuße der Spicherer Höhen. und Fanfarenklänge eingeleitet und beſchloſſen wurde. zieher berſammlung heute ihren Abſchluß. Badiſche politit Aus der Partei. Neckarhauſen, 7. Okt. Geſtern abend hielt der übend ſtatt, der glänzend beſucht war. Eiſenbahnſekretär Bühler begrüßte die Verſammlung mit herzlichen Worten und erteilte begleiteten Vortrage über„Eine Nordlandsreiſe“ Natur, von Land und Leuten gab. Alles das wurde erläutert zum Dank noch zu beſonderem Ausdruck und wies hin auf die Be⸗ ſtrebungen des hieſigen Nationalliberalen Vereins. Parteiſekretär Wittig knüpfte hieran an und dankte namens Tätigkeit. hard in längerer Rede, indem er gegen die Fleiſchteuerung herabzuſetzen ſuchte. gebracht hatte, geſchloſſen. Bund erhebt im Namen ſeiner faſt In Uebereinſtimmung mit der großen Mehrheit der reichs⸗ tteuen und nicht ultramontan gerichteten Bevölkerung fordert deshalb der Evangeliſche Bund mit aller Entſchiedenheit, daß weder eine dem Rechtsempfinden widerſprechenden Auslegung Die evangeliſche Volksver⸗ in den Rieſenräumen der Markthalle Oberrealſchuldirektor Dr. Maurer, abgehalten wurde, war von Prof. Dr. D. Schöll aus Fried⸗ berg in Heſſen ſprach über„Proteſtantismus oder Materialis⸗ mus und die religiös⸗poſitive Arbeit des Bundes“, Reichs⸗ kagsabg. v. Liebert über„Deutſchtum oder Weltbürgertum“, Der geſtrigen Hauptverſammlung gingen 6 Feſtgottes⸗ dienſte in den evangeliſchen Kirchen Saarbrückens voraus. Die Verſammlung wurde vom Bundespräſidenten Generalleutnat Prof. Dr. Reinke⸗Kiel behandelte das Am Nachmittag bewegte ſch ein Feſtzug mit etwa 12000 Teilnehmer vom neuen Rak⸗ hauſe Säarbrücken nach Ehrental, der Grabſtätte der Gefalle⸗ Pfarrer Fikenſcher hielt bor dem Germania⸗Denkmal eine Anſprache, die durch Geſang In den fünf evangeliſchen Volksverſammlungen, die alle größere Säle der Stadt füllten, hatten die verſchiedenen Reden den einen Grundgedanten: Der Evangeliſche Bund, der Er⸗ zur proteſtantiſchen Geſinnung und deutſchen Treue. Mit einer gemeinſamen Eiſenbahnfahrt nach Metz und dem Beſuch des Schlachtfeldes bei Gravelotte findet die General⸗ hieſige Nationalliberale Ortsverein einen öffentlichen Vortrags⸗ Der große Saal des Badiſchen Hofes“ war bis auf den letzten Platz beſetzt. Herr dann Herrn Hauptlehrer Rümmele ⸗Mannheim das Wort zu ſeinem mit Lichtbildern Der Vor⸗ trägende entledigte ſich ſeiner Aufgabe mit großem Geſchick, indem er ein lehrreiches Bild von der Schönheit nordiſcher durch die Vorführung von etwa 70 wohlgelungenen Lichtbildern. Die Zuhörer waren mit großem Intereſſe gefolgt und ſpendeten um Schluß lebhaften Beifall Herr Bühlher brachle dieſen Herr der Parteileitung der hieſigen Organiſation fiütr ihre vorbildliche Weiter wies er auf die nationalen, ſozialpolitiſchen und ſwirtſchaftlichen Notwendigkeiten unſeres Vaterlandes hin. Hierauf entgegnete der hieſige ſozialdemokratiſche Führer Bern⸗ Oeffnung der Grenzen forderte und die ſoziale Geſetzgebung Herr Wittig entgegnete darauf in ſachlicher aber treffender Weiſe, die den Beifall der Verſamm⸗ lung fand. Sodann wurde der Abend, der der Sache nicht nur äußeren Erfolg, ſondern auch zahlreiche neue Mitglieder Parteitag der Fortſchrittlichen Volks⸗ partei in Mannheim. Abg. Mommſen führte weiter folgendes aus: Es gibt auch Frauen, die nicht Anhängerinnen des Stimm⸗ rechts ſind, Frauen, die treue Freunde und Mitſtreiterinnen unſerer Partei ſind. Darum wolten wir von einer Abänderung des Abſatz 8 des Parteiprogramms die Frauenfrage betr. ab⸗ ſehen. Wir wollen von einer grundſätzlichen Feſtſetzung unſerer Partei in dieſer Frage abſehen. Eine Abſtimmung in dieſem Saale über die Frauenſtimmrechtsfrage ſchadet nur. Ich habe mich zu der Sache ſelbſt nicht geäußert und Sie wiſſen nicht, welche Anſicht ich in dieſer Frage habe.(Heiterkeit.) Ich habe die Anſicht des geſchäftsführenden Ausſchuſſes vertreten und ſtelle meine eigene Anſicht zurück.(Beifall.) Daß der geſchäfts⸗ führende Ausſchuß, wenn er Ihnen dieſe Reſolution vorlegt, un⸗ parteiiſch und objektiv dabei handelt, das zeigt Ihnen am beſten die Wahl des zweiten Referenten zu dieſem Thema. Redner erſuchte dann am Schluſſe ſeiner Ausführungen um einſtimmige Helfen Sie uns Männer werden, dann wird ſich die Frauen⸗ frage von ſelber löſen.(Lebhafter Beifall.) Der zweite Referent, Irl. Dr. Bäumer, mit lebhaftem Händeklatſchen begrüßt, führte aus: Weun wir liberale Frauen heute zu Ihnen kommen mit den Anträgen, die auf der Tagesordnung ſtehen, ſo tun wir das nicht, weil wir als Stimmrechtlerinnen in der Fortſchrittlichen Volkspartei einen neuen Kampfplatz für unſere Sache geſucht haben, auf dem wir unſere Sache vertreten, ganz gleichgültig, welchen Material⸗ ſchaden wir anrichten. So kamen wir nicht hierher und ſo ſtehen wir auch nicht in dieſer Sache. Ich möchte die Meinung meines Vorredners aufgreifen: Wir ſtehen in dieſer Sache als Ange⸗ hörige unſerer liberalen Parteien und nicht in erſter Linie als Frauenrechtlerinnen! Wir empfinden in dieſem Augenblick ſtärker als jemals, daß unſere Frauenbewegung eine liberale Bewegung iſt, wir haben ſtärker als jemals im Gedächtnis die Worte, mit denen wir Frauen unſeren Kampf um die Gleichberechtigung im Staate geführt haben und daß dieſe Worte aus dem Programm der Liberalen genommen ſind. Die liberalen Parteien haben uns Frauen die Waffen gegeben, mit denen die Frauen verſuchten, die ſchwierige Kriſe im Wirtſchaftsleben zu überwinden. Die Fortſchrittliche Volkspartei muß die Frauenbewegung begrüßen. Die Sache wird uns weſentlich erſchtwert, wenn wir ſehen, daß der Liberalismus unſere Sache zurückweiſt. Wir liberale Frauen bitten Sie— nicht im Intereſſe der Frauenbewegung, ſondern im Intereſſe der liberalen Politik— geben Sie uns heute ein großzügiges, ein prinzipielles, ein grundſätzliches Zugeſtändnis, daß die Frauenbewegung innerlich zum Liberalismus gehört und daß ſie durch liberale Gedanken vorwärts getrieben wurde. Jetzt iſt der Augenblick gekommen, ſwo wir zum Ziele gelangen müſſen, (Stürmiſcher Beifall.) ̃ Der Vorſitzende verlas noch einige Anträge und gab(ſodann beakunt, daß im ganzen 36 Redner vorgemerkt ſeien. Landtagsabg. Cohn⸗Deſſau iſt für das Frauenſtimm⸗ recht. Man dürfe auf keinen Fall wiederum eine Partei der verpaßten Gelegenheiten ſein. Wir fordern aus liberalen An⸗ ſchauungen heraus das Frauenſtimmrecht in ſeinem ganzen Um⸗ fange. Die Frauen haben uns ein Muſter von Parteidisziplin gegeben. Der vermittelnde Antrag Bäumer ſollte zum Beſchluß erhoben werden. Er richtet an den geſchäftsführenden Ausſchuß die Bitte, von ſeinem Beſchluſſe abzuſehen und ſich auf den Antrag Bäumer zu beſchränken. Rechtsanwalt Klöppel Blaſewitz iſt gleichfalls ein Anhänger des Frauenſtimmrechts und erſücht den Antrag des geſchäftsführenden Ausſchuſſes abzulehnen. Wir wollen vermei⸗ den, daß ſich die Parteileitung bis auf die Knochen bla⸗ miert.(Lebhafter Widerſpruch, Beifall und Schlußrufk.) Heute dürfen die Frauen in alle Vereinsverſammlungen gehen und Tag und Nächte der Familie fernbleiben. Darum wollen wir ihnen auch die 5 Minuten gönnen, die ſie an der Wahlurne brauchen. Der Redner wird wiederholt durch lebhafte Schluß⸗ rufe unterbrochen und vom Vorſitzenden darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß man auf dem Parteitag ſei und nicht in einer Volks⸗ verſammlung. Frau Voß⸗Zietz Schwartau führte aus, die Frauen⸗ organiſation ziehe ihren Antrag zurück. Damit geben die Frauen etwas von ihren Grundſätzen ab. Kommen Sie uns Frauen ſoweit entgegen, daß Sie von Ihren Forderungen auch etwas ſtreichen. Der Antrag des geſchäftsführenden Ausſchuſſes iſt für uns unannehmbar und bleibt es ewig, denn ich eie zer Aufführung mit Deutlichkeit hervor. ärheitet iſt, zu einem qualvollen Tode gehetzt. mit Sicherheit erwürgt. ragend. 8 R. Akademiſche Nachrichten. Aus Stuttgart wird uns geſchrieben: Techniſchen Hochſchule in Stuftgart hat die Würde der Firma Wayß Prof. Eugen Hartmann in Frankfurt a. M. Tagung des Schillerbundes. Aus Weimar wird berichtet: Die Tagung des Schillerbundes ſcher Gedichte fand ſtarken Beifall. bofkapellmeiſter Brund Walter und Wien. Hofkapellmeiſter Brund Walter, der nun, wie bereits ge⸗ neldet,— nach faſt halbjähriger, äußerſt erfolgreicher Wirk⸗ Alumkeit in München— wieder nach Wien zurückgekehrt iſt, atte kurz vor ſeiner Abreiſe in München noch den Feuilleton⸗ ledakteur der„Münchener Zeitung“ empfangen. Dabei ſprach er Künſtler wiederholt die Hoffnung aus, daß er hald wieder iin München ſein werde. Er ſagte unter anderm:„Ich glaube, ſih kann mich von Ihnen mit einem„Auf Wiederſehen!“ ver⸗ lezten Akte in einen einzigen, dritten, zuſammenzuarbeiten. Gewonnen hat er damit kaum etwas, das ging aus der Main⸗ Unorganiſch und in langſtieligen Wiederholungen hin⸗ und herpendelnd wird die dee, die in den erſten zwei Akten teilweiſe mit Glanz ver⸗ Die Wirkung auf den Zuſchauer bleibt denn auch nicht aus. Im dritten Akt berbreitet ſich ziemliche Langeweile, die die heiteren Bonmots Die Aufführung, von Hofrat Beh⸗ rend in Szene geſetzt, war außerordentlich gut einſtudiert und in ihren ſchauſpieleriſchen Einzelleiſtungen zum Teil hervor⸗ Das Rektorat der eines oktor-Ingenieurs ehrenhalber verliehen dem Geh. Kommerzienrat Hägele in Geislingen, dem Prof. Johann⸗ ſen, Direktor des Technikums für Textilinduſtrie in Reutlin⸗ Igen, dem Prof. Emil Mörſch aus Metzingen, techn. Direktor und Freytag in Neuſtadt a. H. und dem bie heute unter dem Vorſitz des Prof. Scheidemand el ſtattfand, der am Stelle des bisherigen Präſidenten Geheimrat v. Oettingen prä⸗ ſöierte, nahm einen guten Berlauf. Dr. Kilians Vortrag Schiller⸗ nern und der Wiener Hofoper ſcheiden. Aber auch dort werden alle, die mich kennen, es verſtehen, warum jetzt mein einziges Ziel ſein muß: nach München zu kommen. In München wird mir, ganz abgeſehen von finanziellen Vorteilen, der Poſten des Generalmuſikdirektors und künſtleriſchen Leiters der Oper ge⸗ boten, der mir eine freie Entfaltung aller meiner Kräfte ver⸗ bürgt, während meine gewiß ſehr ehrenvolle, aber doch mehr eingeſchränkte Wiener Kapellmeiſterſtellung einer ſolchen Er⸗ weiterung auch nicht annähernd fähig iſt. Das Verweilen in dieſer Stellung, der ich durch das natürliche Wachstum meiner Kräfte eben ganz„entwachſen“ bin, würde durch den ſteten Ver⸗ gleich mit der mir ganz gemäßen Münchener Poſition mir Seele und Nerven bis zur Arbeitsunfähigkeit lähmen müſſen. Die Direktion des Wiener Hofoperntheaters verſteht mich hierin und ebenſo wird und muß ſich auch die oberſte Behörde davon überzeugen, daß man einen Künſtler gegen ſein Wohl und ſeinen Willen auf die Dauer nicht halten kann.“— Walter hat übrigens ſofort nach ſeiner Rückkehr aus München, wo er bis zum 30. September künſtleriſch tätig war, einen Krankheits⸗ urlaub angetreten. Die kritiſchen Tage. Der Pfſychologe Hermann Swoboda hat in dem neueſten, am 1. Oktober erſchienenen Hefte der„Oeſterreichiſchen Rund⸗ ſchau“ eine Studie über die kritiſchen Tage im menſchlichen Or⸗ ganismus veröffentlicht. Swoboda ſchreibt unter anderem: „Die kritiſchen Tage laufen das ganze Leben hindurch von der Geburt bis zum Tode, bei manchen Menſchen jahraus, jahrein mit einer geradezu mathematiſchen Präziſion. lich gibt es auch Störungen durch äußere Umſtände; doch iſt die Störbarkeit individuell ſehr verſchieden. Manche Menſchen haben einen ausgeſprochenen, feſten Rhythmus im Leibe, ſie kommen nicht leicht aus dem Takte. Andere wieder ſpiegeln mit ihren inneren Schwankungen mehr die Schwankungen der Umgebung wider. 5 Was die pathologiſchen Symptome der kritiſchen Tage an⸗ 3. Seite. geſtehe keinem Gewiß, ich würde ſchwer von Wien, don den Wie⸗langt, ſo Natür⸗ Menſchen das Recht zu, mir zu ſagen, was ich tun darf und was ich nicht tun darf.(Stürmiſcher Beifall.) Herr Rechtsauwalt Konrad Haußmann Stuttgart bemerkt, daß die Frauen es außerordentlich geſchickt verſtanden haben, ihre Sache hier zu vertreten. Sie waren politiſch viel geſchulter als Herr Klöppel, der geſagt habe, der Parteivorſtand blamiere ſich bis auf die Knochen. Da müßte man recht weiche Knochen haben. Er begrüße die Zurückziehung des Antrages von Frau Voß⸗Zietz auf Abänderung des Parteiprogramms. Man darf die Frauenfrage nicht vom taktiſchen Standpunkt auffaſſen. Mitarbeiterin. Wenn Frauenorganiſationen ſich uns anſchließen, in denen keine Demokraten ſind, die andere Gefühlseinrichtungen haben, und ſich bloß wegen der Erreichung dieſes Stimmrechts uns anſchließen, ſo wäre das keine Bereichedang der Partei:i (Stürmiſcher Beifall.) Wie lieſt der Mann und die Frau die Zeitung? Der Mann von vorne, die Frau von hinten. Leit⸗ artikel leſen iſt aber nicht die Hauptſache für die Frauen. Dies wird auch in 20 Jahren noch nicht anders ſein. Demokratiſch iſt es, ſich nach der Anſicht des Volkes zu richten. Und das müſſen wir ſagen: 95 Prozent aller Frauen ſind gegen die Politiſierung! Nichts iſt gefährlicher, als Ideale aufzuſtellen, wenn ſie falſch ſind. Das Ideal der Frauenbewegung iſt gut, aber die Poli⸗ tiſterung der Frauen nicht.(Lebhafter Beifall, Widerſpruch und Schlußrufe.) Unlogiſch iſt es, wenn die Aenderung des Pro⸗ grammes zurückgezogen, aber verlangt wird, daß die Frauen ſtets unterſtützt werden. Die Politiſierung der Frauen iſt ein falſches Ziel.(Stürmiſcher Beifall und Widerſpruch.) auf dem Standpunkt der Gleichberechtigung der Frauen ſtehe. Es ſeien nicht allein Gründe der Gerechtigkeit, die ihn zu einem Anhänger der Frauenfrage gemacht hätten, ſondern auch poli⸗ tiſche Gründe. Der Klerikalismus arbeite bereits darauf hin, die Arbeit der Frauen für die Agitatioun zu benültzen. Sehr viele ſympathiſieren mit der Frauenfrage und die Folge werde ſein, daß ſchließlich die Anhänger der Frauenſtimmrechts frage aus der Partei austreten. Es ſei eine graße Frage. Die Frauenfrage iſt eine Bildungsfrage. Laſſen Sie ſich die Vor⸗ gänge in Chemnitz zurückrufen. Den Anhängerinnen der Frauenfrage rufe er zu: Haben Sie mehr Vertrauen! Ich halte das, was wir hier beſchließen, nicht bloß für eine akädemiſche Snmpathiekundgebung, ſondern wenn der Parteikag ausſpricht, daß wir die Bewegung unterſtützen, dann haben wir etwas poſttives getan. Ich bitte Sie, ziehen Sie alle Anträge auf Abänderung des Parteiprogramms zurück und nehmen Sie eine Reſolution an, die eine Einigung bezweckt. Frln. Helene Langen Berlin bemerkt: Wir ſind zu Was wir verlangen, das iſt, daß wir ſelbſt eintreten können für unſere Angelegenheiten, für die Frau, die Mutter und das Kind. Wir ſind oft grundverſchiedener Meinung wie die Männer, und wir ſehen die Dinge oft ganz anders an. Darum wollen wir atich felbſt mitarbekten, damit aus der rein männlichen Kultur eitie ſchlechter, denn die Arbeiter ſind politiſch nicht rechtlos. Träger hat mit der ganzen Ritterlichkeit ſeines Herzens der Frauenfrage zugeſtimmt. Wir verlangen von Ihnen, daß Sie die ſtaatsbürger. liche Gleichberechtigung der Frau anerkennen. Rechtsanwalt Haas Karlsruhe betonte, daß uns die politiſchh denkende Frau nicht unerwünſch iſt, Es wäre ein Glück, wenn es niehr politiſch denkeude Fralten gebe im Intereſſe unſerer Kinbder erziehung. Die Erziehung kommt infolge des Berufs immer mehr aus den Händen der Männer in die Hände der Frauen und da wäre es gut, wenn wir mehr Frauen hätten, die die Zeitung von bornen anfangen anſtatt von hinten. Aber wet iſt denn daran ſchuld? Wir haben in erſter Linie die Anklage gegen die Männer zu richten. Je mehr Frauen berufskätig werden, deſto mehr müſſen wir die ſtaatsbürgerliche Gleichberechtigung für die Frau verlan⸗ gen. Die Frauen, die zu einem Beruf übergehen, ſind anders wie die Frauen der alten Zeit. Es mag manchem ein anderes Frauen⸗ ideal vorgeſchweht haben und die Frau der alten Zeit ſyr tpathiſcher erſcheinen. Draußen auf dem Lande ſind unendlich viele, die nichts von der Frauenfrage wiſſen wollen. Wir wollen deshalb keinen Gewiſſenszwang auf unſere Führer ausüben. Wir wollen bermei⸗ den, daß eine Täuſchung der Oeffentlichkeit vorgenommen wird, wir wollen nicht eine Lüge in unſer Parteiprogramm aufnehmen. Inzwiſchen wurde nachſtehender Antrag Voß⸗Zitz und Gen. im Saale verteilt. Antrag: ſchließen: 8 Die wirtſchaftliche und ſozjale Entwicklung hat die Zahl dern berufstätigen Frauen außerordentlich bermehrt. Dieſe Entwick⸗ lung, die ſich zweifellas fortſetzt, und die wachſende Teilnahme 7 DNMNEe 2 Der Parteitag wolle folgende Reſolution be⸗ ſind ſie üngentein mannigfaltl einen Ueberblick 1 gewinnen, einteilen in körperliche, wie z. B. Uebelkeiten, Verdauungsſtörungen, in nervöſe, wie Reizbar⸗ keit, Müdigkeit, Schwindel, endlich in rein lpchgche⸗ wie Miß⸗ behagen, Niedergeſchlagenheit, Aengſtlichteit, Apathie, Ver⸗ geßlichkeit. Faktiſch kommen dieſe Symptome natürlich man⸗ nigfach verbunden vor. Zuſammenfaſſen kann man ſie alle ultter dem Begriff der Lebensſchwäche, Lebensarmut. Die wichtigſte Folge dieſer Lebensarmut iſt eine Verminderung der Leiſtungsfähigkeit; dadurch werden die kritiſchen Tage für alle jene Menſchen unheilvoll, von denen ihr Beruf eine gleich⸗ mäßige Leiſtungsfähigkeit verlangt. Die gefährlichen Betriebe werden dies erſt dadurch, daß der Menſch gelegentlich unfähig iſt, ihre Gefahren wahrzunehmen und zu verhüten. Es iſt klar, daß die kritiſchen Tage im Automobilbetrieb verhängnisvoll werden können. Die Müdigkeit oder Ermüd⸗ barkeit— an ſich das harmloſeſte Symptom der kritiſchen Tage — hat eine verlangſamte Reaktion zur Folge, zu ſpätes Be⸗ merken oder zu ſpätes Beantworten des Reizes mit einer ent⸗ ſprechenden Handlung. Mattigkeit der Muskulatur führt da⸗ zu, daß man ſich nicht in derHand hat. Kurz geſagt: Die Nerven befehlen nicht recht und die Muskeln gehorchen nicht recht. Un⸗ ruhe, Haſt, Fahrigkeit bewirken zweckwidrige Reaktionen. Daß bei Aengſtlichkeit oft erſt recht ein Unglück geſchieht, iſt allbe⸗ kännt. Migräne und Neuralgien verengern das Bewußtfein und vermindern die Geiſtesgegenwart. Reizbarkeit, ein über⸗ män känn ſie, um Affekt gerät und weiterhin„ſich vergißt“, alle Rückſicht beiſeite läßt, mit blindem Ungeſtüm„darauf losfährt“.“ Swoboda ſchlägt vor, alle in gefährlichen Betrieben An⸗ geſtellte auf ihre Periodizität zu unterſuchen und ihnen an kri⸗ tiſchen Tagen freizugeben.„Mau wird einmal“ bemerkt der Verfaſſer—„den Lokomstivführern, Weichenwärtern, Chauf⸗ feuren und anderen„gefährlichen Perſonen“ ein, zwei„Reſpekt⸗ fage“ im Monate gewähren, an denen ſie das Recht hahen, ſich Jede Frau, die demokratiſch wählt, iſt uns willkommen als Abg. Müller⸗Meiningen bemerkt, daß er ſeit 10 Jahren 1 Ihnen gekommen, als ehrliche überzeugte und liberale Frauen. menſchliche wird. Wir Frauen ſtehen ſo da wie die Arbeiter. Noch aus häufiges Symptom, hat zur Folge, daß jemand leicht in 4. Seite. von Frauen aller Schichten am öffentlichen Leben führt nach der Anſchauung weiter Parteikreiſe mit innerer Notwendigkeit zur politiſchen Gleichberechtigung der Frau. Der Parteitag fordert deshalb die Parteigenoſſen auf, die Frauen im Kampf um ihre politiſchen Rechte bis zur vollen ſtaatsbürgerlichen Gleichberech⸗ gung zu unterſtützen. Martha Voß⸗Zit, Dr. Ludwig Haas, Braband, Helene Lange, Gertrud Bäumer, Dr. Ablaß, Dr. Schepp, Dr. Wendorff, Lieſching. Oeſer, Wein⸗ hauſen, Max Wießner, Richard Puder, Fleſch, Dr. Blunk, Julie Salinger, Dr. Leſer, Peterſen, Helene von Förſter, Erdmannsdörfer, Quidde, Dr. Marie Baum, Frau Wendt, Platen⸗Hamburg, J. Juhl. Sämtliche Antragſteller zogen hierauf ihre Anträge zurück, auch der geſchäftsführende Ausſchuß zog ſeinen Antrag zurück. Sämtliche Erklärungen wurden mit Bravorufen aufgenommen. Ein Antrag auf Schluß der Debatte wurde angenommen. Frl. Dr. Bäumer berichtigt ein Wort des Abg. Haußmann dahin, daß ſie erklärt habe, der Partei Mitglieder zuzuführen. Nach einer kurzen Bemerkung des Abg. Mommſen läßt der Vorſitzende über den Zuſatzantrag Müller⸗Meiningen abſtimmen. Die Abſtimmung iſt ſehr zweifelhaft, weshalb eine zweite Abſtim⸗ mung erfolgt, in der der Antrag Müller⸗Meiningen angenommen wird. Der Antrag Voß⸗Zitz wird mit großer Mehrheit angenom⸗ men. Der Zuſatzantrag Müller⸗Meinigen verlangt, daß hinter den Worten: Am öffentlichen Leben führt„nach der Anſchau⸗ ung weiter Parteikreiſe“. Das Abſtimmungsergebnis wurde mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Abg. Kopſch ergriff hierauf das Wort zu ſeinem Referat über Organiſa⸗ tionsfragen und verbreitete ſich zunächſt über die verſchiede⸗ nen, zu dem Thema vorliegenden Anträge. Aenderungen ohne zwin⸗ gende Gründe in die Organiſation hineinzutragen, tragen den Charakter des Schwankenden und der Unſicherheit und ſind geeig⸗ net, mehr Schaden anzurichten als Gutes. Dort wo nicht genügend Vereine und Ortsgruppen ſind, müſſen Vertrauensmänner aufge⸗ ſtellt werden. Im Geſchäftsbericht wird darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß noch in 99 Wahlkreiſen keine Spur von unſerer Orga⸗ niſation iſt. Ueber den Geiſt in den Organiſationen müſſen die Dele⸗ gierten berichten. Redner empfiehlt in erſter Linie die Agi⸗ kation von Mund zu Mund. Erſt dann kommt die Werbe⸗ arbeit durch Verſammlungen. Nachdem Redner die Anträge bezüglich des Aufbaus der Partei beſprochen hat, wendet er ſich den Anträgen zu, die ſich mit den Inſtanzen beſchäftigen, die die Partei ſich gegeben hat, Den Bezirksparteitagen legt der Redner das größte Gewicht bei. Bezüglich eines Antrages, der eine beſondere Delegation für die Jugendvereine fordert, betont der Redner, daß der Parteitag ſich nicht auflöſen dürfe in Vertretungen von Intereſſengruppen und einzelner Alters⸗ ſchichten. Er empfehle, den Antrag dem Ausſchuß zu über⸗ weiſen, weil geprüft werden müſſe, auf welche Art die Jugend zu Worte kommen könne. Was die geſtrige Aeußerung anbe⸗ lange, daß der letzte Arbeiter aus dem Zentralausſchuß hinaus⸗ gewählt worden ſei, ſo ſtelle er feſt, daß der Ausſchuß daran nicht ſchuld ſei. Den Zentralausſchuß wählten die Provinzial⸗ verbände. Die Arbeiter müßten ſich eben in den Provinzial⸗ verbänden entſprechend betätigen, dann würden ſie auch in den Zentralausſchuß gewählt werden. Wenn der Antrag, den Geſchäftsführenden Ausſchuß von 18 auf 21 Perſonen zu ver⸗ ſtärken, davon ausgehe, daß Intereſſengruppen eine beſondere Vertretung bekommen, ſo müſſe er ſich entſchieden dagegen ausſprechen, denn ebenſo gut wie die Arbeiter könnten auch die Landwirte, die Handwerker, die Frauen und die Jugend eine beſondere Vertretung fordern.(Sehr richtig!) Redner wendet ſich weiter gegen den Antrag, den Geſchäftsführenden Ausſchuß durch den Parteitag wählen zu laſſen, weil jeder Parteitag ſeine lokale Färbung haben werde. Er bitte, dieſen Antrag ſchlankweg abzulehnen. Redner ſchließt mit dem Vorſchlag, ſämtliche Anträge dem Zentralausſchuß zu überweiſen. Volles Vertrauen im Lande zur Leitung und volles Vertrauen der Leitung zu den Freunden im Lande.(Lebhafter Beifall.) Die Diskuſſion. Redakteur Dr. Colmſtädt⸗Frankfurt begründet fol⸗ genden Antrag:„Der Parteitag wolle beſchließen: Der Ge⸗ ſchäftsführende Ausſchuß wird beauftragt, dem nächſten ordentlichen Parteitag den Entwurf eines neuen Organiſationsſtatutes vorzulegen, der ſich unter anderen auf folgenden Grundſätzen aufbaut: 1. Der ordent⸗ liche Parteital iſt jährlich einzuberufen. 2. Der Geſchäftsfüh⸗ rende Ausſchuß wird vom ordentlichen Parteitag gewählt und konſtituiert ſich ſelbſt. 3. Als zur Partei gehörig werden ſolche Vereine angeſehen, die ihren Anſchluß an die Partei erklären oder in ihren Satzungen auf das Parteiprogramm Bezug nehmen und mindeſtens 10% ihrer ordnungsmäßigen —— ohne weitere Begründung wegen geringfügiger Beſchwerden unpäßlich zu melden. Denn ſelbſt ſolche Kleinigkeiten, wie Schläfrigkeit, Benommenheit, Unbeſinnlichkeit reichen hin, um unter ungünſtigen Umſtänden das größte Unglück herbeizu⸗ führen. Leute, die tadellos wie eine Maſchine funktionieren ſol⸗ len, müſſen auch wie eine Maſchine behandelt werden: Man darf ſie nicht in Dienſt ſtellen, wenn irgend etwas an ihnen wackelt oder ſchadhaft iſt.“ Straußfeier in Stuttgart. Aus Anlaß der Uraufführung der Richard Strauß⸗ ſchen„Ariadne auf Naxos“ findet zu Ehren des anwe⸗ ſenden Komponiſten am 25. Oktober 1912 abends 10 Uhr im großen Saal des Königsbaus in Stuttgart ein Bankett ſtatt, zu dem Anmeldungen bis ſpäteſtens 20. Oktober an die Hof⸗ ktheaterkanzlei Stuttgart erbeten werden. Die Tenorſtimmen ſterben aus Wenn man den Bekundungen eines der hervorragendſten franzöſiſchen Phyſiologen Glauben ſchenken darf, ſo wird dem „B..“ geſchrieben, erfährt das Klangniveau der menſchlichen Stimme eine leichte, aber beſtändig fortſchreitende Senkung und gewinnt von Generation zu Generation an Tiefe. Un⸗ ſeren Altvorderen war die Baßſtimme noch völlig unbekannt. Das Falſett, das heißt das hohe Regiſter der menſchlichen Stimme, bei deren Erzeugung nicht die Bruſt⸗ und Bauchhöhle, ſondern vielmehr die Höhlungen überhalb des Stimmorgans die Reſonanz bilden, war damals durchaus die Regel. Heutzu⸗ tage iſt zwar noch der Bariton der landläufige Toncharakter der Männerſtimme, aber der Uebergang zum Baßregiſter tritt immer ſchärfer in die Erſcheinung. Die Wahrnehmung des zu⸗ nehmenden Nachdunkelns der Tonfarbe des Stimmorgans iſt bei den Frauen noch ungleich auffälliger als bei den Männern. Alle Geſanglehrer ſind in der Erkenntnis einig, daß der echte hoche Sopran von Tag zu Tag ſeltener wird, und daß ſogar der Mezzoſopran zurzeit nicht mehr zu den Alltagserſcheinun⸗ gen gehört. Bei dieſem Stand der Dinge hält ſich der genannte Stumphypſologe zu der Behaup Mitgliederbeiträge alljährlich an die Zentralkaſſe der Partei tung für berechtigt, daß in ein! General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). abführen. Alle übrigen Anträge zum Organiſationsſtatut, insbeſondere die über Vertretung der fortſchrittlichen Arbeiter und Frauen im Geſchäftsf. Ausſchuß, ſowie über die Zuſam⸗ menſetzung des Parteitages nach der Stärke der Parteiorgani⸗ ſationen und der Antrag Reiwald werden dem Geſchäfts⸗ führenden Ausſchuß überwieſen. Dieſer Statutenentwurf muß mindeſtens 3 Monate vor dem nächſten ordentlichen Parteitag den Parteiorganiſationen vorgelegt werden.“ Redakteur Max Wießner⸗Berlin begründet einen An⸗ trag, der für Jugendvereine eines Wahlkreiſes mit mehr als 300 Mitgliedern oder mehrere innerhalb eines Bezirksver⸗ bandes zuſammengeſchloſſene Jugendvereine mit mehr als 300 Mitgliedern, ſoweit ſie entſprechende Beiträge an die Zentrale oder die Zentralwahlkaſſe des Reichstagswahlkreiſes entrichten, fordert, daß ſie zum allgemeinen Parteitag einen Delegierten entſenden dürfen. Die Debatte wird durch einen Schlußantrag geſchloſſen. Ein Antrag Seilberg u. Gen., alle Anträge, die ſich auf die Parteiorganiſation beziehen, dem Zentralausſchuß zu überweiſen, wird einſtimmig angenommen, ebenſo zwei An⸗ träge auf Schaffung einer preußiſchen Landesorganiſation mit regelmäßigen preußiſchen Landesparteitagen. Zwei Anträge auf Schaffung eines Kommunalpro⸗ gramms werden ebenfalls dem Zentralausſchuß mit der Maßgabe überwieſen, die Frage zu prüfen und dem nächſten Parteitag Bericht zu erſtatten. Paſtor Dr. Pfannkuche⸗Osnabrück begründet fol⸗ genden Antrag der Ortsgruppe Osnabrück: „Der zweite Parteitag der Fortſchrittlichen Volkspartei erachtet die Neugeſtaltung des Verhältniſſes von Staat und Kirche für eine dringende Aufgabe der Gegenwart. Die Frage iſt im weſentlichen landesgeſetzlich zu behandeln. Der Parteitag macht es deshalb den Landes⸗ organiſationen, insbeſondere der preußiſchen, zur Pflicht, die Frage zunächſt in eingehende Beratung zu nehmen. Um ein möglichſt einheitliches Vorgehen des entſchiedenen Liberalis⸗ mus in den Einzelſtaaten zu erreichen, ſoll die Frage Staat und Kirche auf die Tagesordnung des nächſten ordentlichen Parteitages geſtellt werden.“ Redner beſpricht den„Fall Traub“, wobei er betont, daß der entſchiedene Liberalismus derartigen Vorfällen gegenüber die Hände nicht mehr in den Schoß legen dürfe. Auch der Stöcker⸗Hammerſteinſchen Bewegung gegenüber gaſte es, die Augen offen zu behalten. Der entſchiedene Liberalismus müſſe die Frage„Trennung von Kirche und Staat“ wenig⸗ ſtens einmal zur Erörterung ſtellen. Der nächſte preußiſche Parteitag ſollte die Frage in die Tagesordnung aufnehmen. Die Hauptſache ſei, daß jetzt etwas geſchehe.(Lebhafter Beifall.) Landtagsabg. Prediger Dr. Runge⸗Berlin unterſtützt den Antrag Osnabrück. Die preußiſche Synodal⸗Ordnung müſſe von Grund aus revidiert werden. Reichstagsabg. Mommſen verſpricht die Sache nicht auf die lange Bank zu ſchieben. Der Antrag Osnabrück wird mit einer redaktionellen Aenderung einſtimmig angenommen. Reichs⸗ und Landtagsabgeordneter Dr. Wiemer refe⸗ riert über„Die ſtaatsbürgerliche Gleichberech⸗ tigung“. Sierzu liegt folgender Antrag vor: „Der Parteitag fordert im Intereſſe des Gemeinwohls die Verwirklichung der vollen ſtaatsbür ger⸗ lichen Gleichberechtigung und verlangt, daß ſonſt geeignete Perſönlichkeiten nicht mehr wegen irgendwelcher Unterſchiede des Glaubens, der Geburt oder der politiſchen Geſinnung von Aemtern der Reichs⸗ und Staatsverwaltung, vom Offizier⸗ oder Sanitätskorps ausgeſchloſſen oder bei Be⸗ förderung im Reichs⸗ oder Staatsdienſt zurückgeſetzt werden.“ Ferner liegt folgender Antrag des Wahlkreiſes Nord⸗ hauſen vor: Der Parteitag wolle beſchließen:„Im Program iſt ein Paſſus einzufügen, der die Schaffung eines liberalen Beamtenrechts in den Einzelſtaaten und im Reich for⸗ dert, welches die volle ſtaatsbürgerliche Gleichberechtigung der Beamten der Verfaſſung gemäß ſichert und ihre Diſziplinar⸗ verhältniſſe auf moderner Grundlage regelt.“ Der Antrag proteſtiert gegen die ſyſtematiſche Zurück⸗ ſetzung deutſcher Staatsbürger um ihrer Konſeſſion willen. besſtimme ſprechen wird. 85 gute Weile und wir brauchen uns über das Ausſterben der Tenoriſten noch keine grauen Haare wachſen zu laſſen, aber es begreift ſich immerhin, daß die Caruſos den Theaterbeſuchern vor Erwerb der Eintrittskarte oft ſchlafloſe Nächte bereiten. Kleine Mitteilungen. Aus Dresden ſchreibt unſer Korreſpondent:„Jong Meisje“(Junge Mädchen), Operette von Dr. Brund Decker, Muſik von Karl Ohneſorg, fand bei der Urau fführung im Dresdner Reſidenztheater eine freundliche Aufnahme. Richard Strauß hat ſich im Einverſtändnis mit der Stutt⸗ garter Generaldirektion an Kammerſängerin Margarethe Siems, die die Fürſtin bei der Roſenkavalter⸗Uraufführung in Dresden geſungen hat, gewendet, daß ſie bei der St u ttgarter Ur⸗ aufführung von„Ariadnue auf Naxos“ die große Kolo⸗ raturpartie übernehme. Fräulein Siems beherrſcht ſchon die ſchwierige Partie und wird für Frida Hempel, falls dieſe in dieſen Tagen keinen Urlaub bekommen kann, ſingen. Die Münchener Hofoper hat den bisherigen Repetitor Leon Roſenheßz als Kapellmeiſter verpflichtet. Aus Hamburg wird berichtet: Die Theaterkommiſſion der Bür⸗ gerſchaft beſchloß einſtimmig, den Senat um eine Vorlage über die Erbauung eines neuen großen Bühnenhauſes für große Oper und Schauſpiel zu erſuchen. Der gleiche Antrag wurde vor vier Jahren trotz Anerkennung der beſtehenden Mißſtände vom Senat auf Grund der wenig günſtigen Finanzlage abgelehnt. Björnſons Tochter, Frau Albert Langen, die Witwe des Simpliziſſimus⸗Verlegers, hat ſich auf ihrem Familien⸗ gut Auleſtadt mit dem Fabrikanten Georges Santereau aus Paris vermählt und nimmt ihre Mutter, Björnſons Witwe, zu ſich nach Paris. Die Münchener Sezeſſion wird ihre diesjährige Winterausſtellung Leo Samberger und Ludwig Herterich widmen. Daszweite Teſtament des verſtorbenen Wiener Burg⸗ theaterdirektors Baron Berger, das bei einem Hamburger Solo⸗ Mannheim, 7. Oktber Rechtsſreund niedergelegt war, wurde nunmehr bom Hamburger Wir proteſtieren gegen die Bevorzugung des adeligen Ele⸗ ments in der Armee. Der Parteitag verlangt vom Kriegs⸗ miniſter, daß die Militärverwaltung nach ſeinem Ausſpruch handelt, daß vor dem Feinde nur die perſönliche Tüchtigkeit Geltung hat. Die Reſolution proteſtiert auch gegen die Hin⸗ eintragung der Politik in die Armee(Fall Czerny). Scheide⸗ mann hat mich in Chemnitz als einen Kriegervereinler vom Scheitel bis zur Sohle bezeichnet. Ich muß zu meinem Be⸗ dauern feſtſtellen, daß mich das Vaterland nur im äußerſten Notfall braucht, da ich zum Landſturm gezogen bin. Was die Kriegervereine anbelangt, ſo gebe ich zu, daß ſie unter Un⸗ ſtänden gut wirken können, ſodaß wir als Parteitag keine ö Veranlaſſung haben, unſern Mitgliedern das Fernhalten vom Kriegervereinsweſen zu empfehlen. Eins aber müſſen wir verlangen: daß in die Kriegervereine nicht die Politik hinein⸗ getragen wird. Gleichzeitig ſoll die Ihnen vorgeſchlagene Reſolution ein unumwundenes Geſtändnis ſein für die Ausübung der Toleranz bei Staat und Kirche. Wir wollen keine Ketzergerichte ein⸗ führen, wir proteſtieren dagegen. Der kürzlich ſeines Amtes enthobene Pfarrer Traub gehört unſerer Partei an; er war bei der letzten Wahl unſer Kandidat. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die Partei, ſoweit es ihr überhaupt möglich iſt, hier eingreift und ſich hinter Pfarrer Traub ſtellt. Traub wollte nicht auf dem Parteitag erſcheinen. Er hat mir ſeine Gründe mitgeteilt und geſchrieben: Ich lege Wert darauf, daß Sie alles wiſſen. Es würde mich freuen, wenn Sie den Parteifreunden meinen aufrichtigen Gruß entbieten. Ich denke, daß der Parteitag dieſe Grüße erwidern wird und ich füge von mir aus den Wunſch hinzu, daß es bald möglich ſein wird, den Pfarrer a. D. Traub auch von der Parlamentstribüne herunter zu hören. (Stürmiſcher Beifall.) Zugleich möchte ich Verwahrung ein⸗ legen gegen die Art und die Auffaſſung mit der man Pfarrer Traub begegnete. Redner erſucht am Schluſſe ſeiner Aus⸗ führungen um Annahme der Reſolution Es folgt hierauf die Abſtimmung. Der Antrag Nordhauſen wird einſtimmig angenommen, desgleichen die Reſolution des Referenten Dr. Wiemer. Das Abſtimmungsergebnis wurde mit lautem Beifall begrüßt. Finale. Abg. Dr. Funck: Wir ſtehen nunmehr am Schluſſe unſeres Parteitages, des zweiten, den wir gehalten haben. Es liegt mir ob, Ihnen nochmals den herzlichſten Dank auszu⸗ ſprechen, nicht nur für die große Zahl, in der Sie hier er⸗ ſchienen ſind, ſondern namentlich auch für das eminente Inter⸗ eſſe, welches Sie an den Tag gelegt haben. Wenn ich zu Beginn der Verſammlung der feſten Zuverſicht Ausdruck ge⸗ geben habe, daß die in unſerer Partei vorhandene feſte Ge⸗ ſchloſſenheit auch nach außenhin zum Ausdruck komme, ſo hat der Verlauf dieſe Zuverſicht auf das Glänzendſte gerechtfertigt, Der beſte Beweis hierfür iſt die Selbſtdisziplin, die in unſeren Reihen herrſcht, die nach unſerer Auffaſſung unerläßlich iſt als Vorbedingung für die Errichtung der politiſchen Macht. Ich bin älter geworden und muß langſam an die eigene Abrüſtung denken. Ich weiß aber die Partei in feſten Händen.(Leb⸗ hafter Beifall.) Profeſſor Dr. Hausrath⸗Heidelberg dankt dem Vor⸗ ſitzenden für die glänzende Geſchäftsführung während des Parteitages. Er ſei ein liberal⸗demokratiſcher Muſterpräſident Man ſei ſehr für die Abrüſtung. Es gibt aber Edelkämpen, die möglichſt ſpät abrüſten müſſen und zu dieſen gehört unſer Vorſitzender. Wir hoffen, daß wir ihn noch recht lange be⸗ 5 halten dürfen.(Lebh. Beifall.) Chefredakteur Oeſer⸗Frankfurt a. M. wirft einen Rück blick und Ausblick auf die Partei und gibt der Hoffnung Aus⸗ druck, daß die feſte Geſchloſſenheit in der Fortſchrittlichen Volks⸗ partei ſtets erhalten bleibe. Sein Hoch galt der Fortſchritt⸗ lichen Volkspartei. Abg. Dr. Funck erklärt hierauf um 1½ Uhr den Partei⸗ tag für geſchloſſen. Um ½3 Uhr wurde der Extrazug zur Fahrt nach Heidelberg beſtiegen. Die erſte Jagung des Verbandes für internationale Verſtändigung. N. Heidelberg, 6. Oktober. Die heutige Abendſitzung in der neuen Aula wurde vom Morſitzenden Geh. Rat Prof. Dr. von Ullmann⸗München um 8½ Uhr eröffuet. Den erſten Vortrag hielt Prof. Dr. Martin Spahn Straßburg über das Thema: Nachlaßgericht publiziert. In dieſem Teſtament ſetzt Berger ſeing Gattin zur Univerſalerbin ein; er ſpricht weiter den Wunſch aus, ſie möchte die drei Töchter ſeines Bruders zu ihrer Erbin einſetzen. Ferner trifft Berger Beſtimmungen, ſeine Be⸗ erdigung betreffend. Seine Manufkripte ſowie die Manuſfkripte ſeines Vaters ſoll die Wiener Stadtbibliothek erhalten. Etwaige Veröffenklichungen daraus würde Dr. Gloſſyk⸗Wien zu beſorgen haben. Zum Teſtamentsvollſtrecker wird ein Hamburger Herr ernannt. Aus Stuttgart wird uns gemeldet: Im Stuttgar; ter Hoftheater findet am 12. Oktober die Urau ffüh⸗ rung von Ludwig Thomas neuem dreiaktigen Volksſtück „Magdalena“ in Gegenwart des Dichters ſtatt. Tagesſpielplan deutſcher Theater. Dienstag, 8. Oktober. Berlin. Kal. Opernhaus: Rigoletto.— Kgl. Schauſpielhaus: Flache mann als Erzieher.— Leſſingtheater: Narrentanz.— Deutſche Theater: Hamlet. Darmſtadt. Großh. Hoftheater: Carmen. Dresden. Kgl. Opernhaus: Tiefland.— Kgl. Schauſpielhaus: Tor und der Tod; Wetterleuchten. Düſſeldorf. Schauſpielhaus: Das ſtärkere Band. i1 Frankfurt a. M. Opernhaus: Lohengrin. Schauſpielhaus: D Journaliſten. 56 Freiburg i. B. Stadttheater: Die Legende von der heiligen Eliſabet Hamburg. Deutſches Schauſpielhaus: Fächer. Heidelberg. Stadttheater: Die Jungfrau von Orleans. Dek Karlsruhe. Großh. Hoftheater: Liebelei. Köln. Opernhaus: Die Regimentstochter; Die Puppenfee.— Scha ſpielhaus: Der Störenfried; Die Dienſtboten. 55 „Leipzig. Neues Theater: Mignon.— Altes Theater: Glaube un Heimat. Mainz. Stadttheater: Die weiße Dame. Mannheim. Großh. Hoftheater: Der Reviſor.— Neues Theater: Akademie⸗Konzert. Müuchen.(Igl. Hoftheater: Carmen.— Kgl. Reſidenztheater: Mutles liebe; Wetterleuchten. l Stuttgart. Großes Haus: Suſannens Geheimnis; Pagliacet, Kleine“ Haus: Die Ahnengalerie. Wiesbaden. Kgl. Schauſpielbaus: Undine. Ele⸗ vriegs⸗ pruch igkeit Hin⸗ heide⸗ bom 1 Be⸗ erſten 18 die Um⸗ keine vom Wwir nein⸗ n ein eranz ein⸗ Imtes r bei 7 daß greift t auf zeteilt iſſen. einen teitag unſch Traub hören. ein⸗ arrer Aus⸗ . Flachs⸗ ütſches Dek — Mannheim, 7. Oktober. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). — „Der Friedensgedanke in der Geſchichte des deutſchen Volkes“. Der Redner leitete ſeine Ausführungen ein mit einer Pa⸗ rallele zwiſchen dem Einfluß des Univerſalismus in Frankreich und in Deutſchland. Während in Frankreich der unverſali⸗ ſtiſche Zug eine kriegeriſche Geſinnung, den Hang zu Eroberun⸗ gen auslöſte, wurde Deutſchland durch den Univerſalismus friedliebend geſtimmt. Die Lehre vom europäiſchen Gleich⸗ gewicht unterſtützte die Friedenstendenz. Eroberungsgelüſte wurden prinzipiell unterdrückt. Deutſchland, der ſchla⸗ fende Rieſe, wird gewarnt vor ſeiner eigenen Kraft; man fürchtet, daß es, erſtarkt, auf Expanſionspläne verfallen könnte. Redner zeigt in einem hiſtoriſchen Rückblick, wie im 16., 17. und 18. Jahrhundert friedliche Tendenzen in Deutſch⸗ land herrſchend waren, bis etwa im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts das Bewußtſein erwachte, daß bei der unbe⸗ dingten Anwendung der Theorie des europäiſchen Gleichge⸗ wichts das nationale Selbſtbewußtſein nicht zur Entfaltung kommen könne. Allmählich, erſt halb unbewußt auftauchend, dann mit immer größerer Gewalt bricht ſich der Gedanke Bahn, daß auch Deutſchland zur Stellung einer europäiſchen Groß⸗ macht berufen iſt. Die Gleichgewichtstheorie hatte einen läh⸗ menden Einfluß auf die Nationen ausgeübt; nun erkannte man, daß die Staaten einer gewiſſen Autokratie nicht ent⸗ bhehren können, daß den Staaten die Möglichkeit des Wachs⸗ tums gegeben ſein muß. Der neue Aktivitätsdrang wurde unterſtützt und geſtärkt durch die wirtſchaftliche Entwicklung, die nationalen Einigungsbeſtrebungen ſetzten ein in der Reichsgründung ward Deutſchland zur Großmacht. Seit jener Zeit iſt oft von den Feinden Deutſchlands der Vorwurf erhoben worden, als ob ein anderer Geiſt als früher, ein Hang zu Eroberungen in Deutſchland aufgewacht ſei. Tatſächlich hat Deutſchland, wie ein Ueberblick über ſeine Geſamtgeſchichte und ſpeziell ſeine letzte 40jährige Friedenszeit zeigt, ſtets ſeinen urſprünglichen friedliebenden Charakter gewahrr. Profeſſor Dr. Piloty⸗Würzburg ſprach Redner des Abends über „Jormen internationaler Verſtändigung.“ Der Redner führte aus, daß die Idee des allgemeinen Weltbürgertums lebendig iſt in einem jeden, der es vermag, die Menſchheit als Einheit zu erfaſſen.— Daß ſich aber dieſer Einheitsbildung Hemmungen entgegenſtellen: nach Stämmen, Völkern und Raſſen gliedern ſich die Menſchen. Die höchſte Einheitsform iſt der Staat. Nur durch den Staat können Be⸗ ſtrebungen internationaler Verſtändigung und Annäherung be⸗ wirkt oder vermittelt werden. Für die zwiſchenſtaatlichen politiſchen Beziehungen fehlt es gegenwärtig noch an den gemeinſamen Einrichtungen, welche dringend nötig wären zur Förderung gemeinſchaftlicher oder gleichartiger Intereſſen Aller. Die Staaten ſind daher heute noch wie vor 1000 Jahren im weſentlichen auf ihre Diplo⸗ matie angewieſen. Hat ſich in den Aufgaben der Diplomatie im Laufe der Jahrhunderte nichts Weſentliches geändert, ſo hat ſie doch gewiſſe Umbildungen erfahren: ſie iſt vom philo⸗ ſophiſchen Geiſt der Zeit nicht unberührt geblieben. Die Idee des gegenſeitigen Helfens, welche ſich im politiſchen, wirtſchaft⸗ lichen, rechtlichen und ſozialen Leben der Völker geltend macht, iſt auch in die Diplomatie eingedrungen: die Diplomatie iſt das Mittel geworden, um dieſe Idee in die Wirklichkeit umzu⸗ ſetzen. Die Form ihres Handelns iſt der Vertrag. Während früher nur die Diplomatie die Intereſſen eines Staates gegenüber den anderen Staaten vertrat, haben ſich in neuerer Zeit zur Förderung gemeinſamer Probleme auf allen Gebieten des Lebens, kulturellen, wiſſenſchaftlichen, künſtleri⸗ als zweiter ſchen, hygieniſchen, wirtſchaftlichen und ſozialen, neue Formen „zwiſchenſtaatlicher Verſtändigung“ herausgebildet: unter dem reinigenden Einfluß der Oeffentlichkeit und der Preſſe ſind in⸗ ternationale Vereinigungen ins Leben getreten, die aus eigener Initiative und zumteil unter ſtaatlicher Förderung in Konfe⸗ renzen, Kongreſſen, Komitees, Bureaux an der Löſung inter⸗ nationaler, die ganze Menſchheit tangierender Fragen arbei⸗ ten. In ca. 2110 internationalen Verſammlungen haben ſich in den letzten zwei Menſchenaltern ca. 400 internationale Vereini⸗ gungen betätigt. Es iſt nicht zu befürchten, daß dieſe Arbeit ge⸗ eignet ſei, das nationale Gefühl zu ſchwächen. Dauernde Er⸗ folge im Sinne ihrer Tendenz einer Organiſation des internationalen Lebens werden die Vereinigungen aber nur dann haben, wenn ſie in Fühlung mit der offiziellen Diplomatie vorgehen, ſodaß ſie dieſe auf den ſpeziellen Ge⸗ bieten ihres Wirkens ergänzen und doch in ihrem Walten als politiſche Zentralei nicht hemmen. Die Entſcheidung poli⸗ tiſcher Fragen wird ſtets ausſchließlich Sache der offiziellen Diplomatie bleiben müſſen. 5 Dieſer aber liege es ob, die internationalen Vereinigungen zu fördern. Auch der„Verband für internationale Verſtän⸗ digung“ will als Glied in der Kette dieſer Vereinigungen zur Entwicklung und Verbreitung des Vökerrechts und zur Förde⸗ rung des Verſtändniſſes der Völker für ihre gemeinſamen und gleichartigen Intereſſen im Weltleben beitragen. Der Krieg iſt rechtlich und ethiſch nicht zu rechtfertigen. Er iſt nur der Reſt eines vom Recht noch nicht erfaßten Lebens. Wohl iſt der Krieg unter Umſtänden einem dauernd unwürdigen Zuſtand vorzuziehen; aber der ger⸗ nünftigere, menſchenwürdigere und meiſt ausſichtsreichere Weg zur Löſung von Konflikten iſt die internation ale Ver⸗ ſtändigung.(Starker Beifall.) Als einziger Diskuſſionsredner ſprach(franzöſiſch) der Vor⸗ ſitzende der internationalen Vereinigung Direktor Lafon⸗ taine(Brüſſel). Seine Ausführungen gipfelten in der For⸗ derung: der Internationalismus muß der ganzen Menſchheit viel mehr als bisher bewußt werden. Das Einheitsbedürfnis lebt in allen Menſchen; internationale Beſtrebungen tun der patriotiſchen Geſinnung keinen Abbruch. Wir ſind überzeugt, daß es zur allgemeinen Abrüſtung und zum Weltfrieden kom⸗ men wird. Aber die Zeit iſt noch nicht da, erſt muß eine große Organiſation die Welt umfaſſen, damit ſie die Gemeinſamkeit ihrer Intereſſen verſtehen lernt.(Lebhafter Beifall.) Um halb 11 Uhr wurde die Verſammlung geſchloſſen. Die Präſenzliſte weiſt 233 Teilnehmer auf. .Heidelberg) 7. Oktober. Die ſehr zahlreich beſuchte letzte öffentliche Verſammlung des „Verbandes für internationale Verſtändigung“ in der alten Uni⸗ verſitätsaula wurde heute vormittag 10½ Uhr vom Vorſitzenden, Geh. Rat Prof. Dr. Ritter von Ullmann eröffnet. Als erſter Redner ſprach der bekannte Hiſtoriker Prof. Karl Lamprecht⸗ Leipzig über Auswärtige Kulturpolitik und Geſchichtswiſſenſchaft“. Der Redner leitete ſeinen Vortrag mit einer äuß erſt be⸗ deutſamen von der Zuhörerſchaft mit geſpannteſter Aufmerk⸗ ſamkeit entgegengenommenen Kritik der geſtrigen Verhandlun⸗ gen, insbeſondere der Ausführungen des Baron'Eſtournelles de Conſtant ein. Er erklärte zunächſt, daß die deutſche Jugend nicht leicht in die bei der Tagung entwickelten Verſtändigungsideen werde eingeführt werden können. Dann nahm er Stellung zu der Art der Behandlung und kritiſterte namentlich den von Baron 'Eſtournelles angeſchlagenen pathetiſchen Ton, den er als 5. Seſte. eine große Gefahr bezeichnete. Wohl liege es dem Deutſchen nahe, ſich durch ein ſolches Pathos im Moment gewinnen und überraſchen zu laſſen; aber nach einer ſolchen„Ueberraſchung“ pflege eine um ſo ſchärfere Kritik einzuſetzen, die eine Ablehnung zur Folge hat. Unter ſtarkem Beifall der Verſammlung erklärte dann Prof. Lamprecht:„Gegen die geſtrige Behandlung der elſaß⸗ lothringiſchen Frage durch Baron'Eſtournelles) müſſen wir proteſtieren. Eine internationale elſaß⸗loth⸗ ringiſche Frage kennen wir auf deutſchem Boden nicht! Für uns gilt das Wort: Oermaniafara da se. Ferner erklärte der Redner, daß eine Einbuße an Abſtraktion den Verhandlungen förderlich ſein werde. Der akademiſche Ton habe etwas auf ſie abgefärbt; durch Abſtraktionen aber laſſe ſich die deutſche Nation nicht erwärmen. Ueber die gegen den Chauvinismus mancher Blätter erhobenen Vorwürfe äußerte der Vortragende: Chauvinismus iſt eine Le⸗ bensäußerung der Nation, die gegeben iſt in der Veranlagung der Völker. Der Chauvinismus kann nicht unterdrückt werden; aber ein anderes muß geſchehen: Es iſt kein Zweifel, daß im Laufe der letzten Jahrzehnte die Friedensideee kalt lächelnd und bewußt von gewiſſen Stellen mißbraucht wurde, um den Frieden zu ſtören. Wir haben es zur Genüge erfahren am eigenen Leibe, wie ein Volk lei⸗ det, wenn man ihm dauernd Kriegsgelüſte oder doch Feindſeligkeit unterſchiebt. Der Verband für internationale Verſtändigung ſollte eine Preisfrage ſtellen: Wo liegt die Quelle dieſer Verdächtigungen?“ Wir wiſſen es: in London. Gegen ſolche Friedensſtörungen ſollte man vorgehen und ſie zu unterbin⸗ den ſuchen! Auf ſein Thema überleitend, ſprach ſich der Redner dafür aus, daß zur Förderung der internationalen Verſtändigung am beſten kleine, aber dauerhafte Beziehungen zwi⸗ ſchen den Nationen dienen würden. Dabei müſſe man ſich auf die ſchon gemachten Erfahrungen ſtützen. Ein Import des eignen Geiſteslebens in fremde Nationen, eine Kultur⸗ politik, wie ſie von Frankreich, England und Nordamerika ſchon ſeit langem getrieben wird, muß auch von Deutſchland gepflegt werden und ſie muß, dem Volkscharakter der Deutſchen entſprechend, die immer das Volk der Denker und Dichter ge⸗ blieben ſind, wiſſenſchaftlich fundamentiert wer⸗ den. Univerſalgeſchichtliche Studien, welche auf der Baſis eines Ineinanderarbeitens von Gelehrten verſchie⸗ dener Nationalität zu geſchehen hätten, werden von wohltätig⸗ ſtem Einfluß für das gegenſeitige Verſtändnis der Nationen ſein. Die gegebenen Orte für ſolcheStudienkollegien ſind natürlich die Univerſitäten. In Leipzig hat man mit Anfängen ſolcher Studien ſchon gute Erfahrungen gemacht. Der Redner ſchloß mit dem Wort: Wiſſenſchaft und Politik können nur ge⸗ winnen, wenn ſie zuſammengehen.(Starker, langandauernder Beifall.) Bezugnehmend auf die Ausführungen Lamprechts betreffs der ſogenannten„elſaß⸗lothringiſchen Frage“ gab der Vor⸗ 5 namens des Zentralvorſtandes die folgende Erklä⸗ rung ab: Um Minßverſtändniſſen vorzubeugen, ſtellt der Vorſtand des Verbandes feſt, daß er durchaus auf dem Standpunkt ſteht, deiß es keine internationale elſaß⸗lothringiſche Frage gibt, und daß von Seiten des Verbandes eine ſolche Behauptung nicht aufgeſtellt worden iſt. (Schluß folgt.) 05 Nus Stadt und Land. * Mausheim, 7 Oktoder 1912. 4 * Ordensauszeichnungen. Der Großherzog hat dem Expe⸗ ditor beim Miniſterium des Kultus und Unterrichts Kanzleirat Auguſt Weimar das Ritterkreuz zweiter Klaſſe mit Eichen⸗ laub und dem ſchwediſchen Flügeladjutanten und Korvetten⸗ kapitän Erieſon(Hans) das Kommandeurkreuz zweiter Klaſſe des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen. ** Arbeitsjubiläum. Am heutigen Tage ſind es 25 Jahre, ſeitdem Herr Peter Bickon, Schreiner aus Seckenheim, in der Möbelfabrik von K. Zeyher u. Co. hier tätig iſt. *Verkehrsnotiz. Wegen Einſtellung des Perſo⸗ nenverkehrs auf den ſerbiſchen Strecken ver⸗ kehrt vom 6. d. an der Orientexpreß von Belgrad nach Sofia nur Montags, Mittwochs und Freitags u. von Sofia nach Bel⸗ grad nur Dienstags, Donnerstags und Samstags nach einer Spezialfahrordnung, die von der ſerbiſchen Staatsbahn noch bekannt gegeben wird. Der am Freitag in Budapeſt eintref⸗ fende Orientzug von Paris endigt in Budapeſt, Weſtbf. Der am Dienstag in Budapeſt abfahrende Orientzug nach Paris verkehrt nur von Budapeſt Weſtbf. ab. * Der Liberale Arbeiterverein Mannheim veranſtaltet näch⸗ ſten Samstag Abend halb 9 Uhr in der„Liedertafel“, K 2, 31, einen öffentlichen Bortragsabend. Es werden Re⸗ ferate erſtattet über„die Fleiſchteuerung“,„Vor⸗ gänge in der Arbeiterbewegung“, ſodann folgt ein Lichtbildervortrag über„der Weltverkehr und ſeine Mittel“. Der Eintritt iſt frei. Eingeladen ſind alle nationalen Arbeiter, ſowie alle Freunde der Sache. An die Mit⸗ glieder des Nationalliberalen und Junglieberalen Vereins er⸗ geht noch beſondere Einladung. * Anläßlich der Einweihung des erſten Kaufmanns⸗Er⸗ holungsheims in Traunſtein(Oberbayern) iſt vom Vorſitzen⸗ den des hieſigen Vereins für Erholungsurlaub und Ferien⸗ aufenthalt und Präſidialmitglied der Deutſchen Geſellſchaft für Kaufmanns⸗Erholungsheime an die Feſtverſammlung folgen⸗ des Telegramm abgeſandt worden:„Bedauernd an Feier nicht teilnehmen zu können, ſendet zur Eröffnung des erſten Kauf⸗ manns⸗Erholungsheims zugleich namens des Vereins für Er⸗ holungsurlaub und Ferienaufenthalt herzliche Glückwünſche und entbietet der Feſtverſammlung ergebenſte Grüße“, wäh⸗ rend von dieſer nachſtehende Depeſche dem genannten Herrn zuging:„Bei Einweihung erſten Heimes Ihrer treuen Mit⸗ arbeit dankbar gedenkend ſenden ergebenſte Grüße Baum, Telgmann.“ * Handels⸗Hochſchule. Im Winterſemeſter 1912/13 wird Herr Vize⸗Poſtdirektor Müller vom Poſtamt 1 hier an der hieſigen Handels⸗Hochſchule wöchentlich am Freitag von—9 abends eine Vorleſung über Poſtbankweſen halten. Die Vorträge werden ſich auf den Wertbrief⸗ und Paketverkehr, den Poſtanweiſungsverkehr, den Poſtnachnahmeverkehr, den Poft⸗ auftragsverkehr einſchließlich des Poſtproteſtverfahrens, den Poſtſcheck⸗ und Ueberweiſungsverkehr und die beſonderen Ein⸗ richtungen zur Erweiterung des bargeldloſen Zahlungsverkehrs erſtrecken. Dabei werden ſowohl die innerdeutſchen Beſtim⸗ mungen, als auch die des Auslandes und des internationalen Verkehrs beſprochen werden. *Obſtmarkt. Am Dienstag den 8. und Mittwoch den 9. ds. Mts. findet der diesjährige Ludwigshafener Obſtmarkt im Geſellſchaftshauſe ſtatt. Dienstags iſt die Ausſtellung von 4 bis 9 Uhr und Mittwochs von 2 bis abends⸗ 9 Uhr geöffnet. An beiden Tagen gelangt ein Eintrittsgeld von 20 Pfg. zur Erhebung. Am Donnerstag Morgen 9 Uhr beginnt der Verkauf des Obſtes. An dieſem Tage werden 10 Pfennig Eintrittsgeld erhoben. Beſonders intereſſieren wird, daß auch Obſt, das ſpeziell zum Steriliſieren geeignet iſt, auf den Markt gebracht wird. Es ſei bei dieſer Gelegenheit auf die Landwirtſchaftliche Kreis⸗Verſammlung, ver⸗ bunden mit Vorträgen, aufmerkſam gemacht. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert morgen Herr Georg Müller mit ſeiner Ehefrau Katharina geb. Diemer, Inhaber der Firma Müller u. Hoffmann, ſowie Beſitzer der Kinemato⸗ graphen⸗Theater Lichtſpielhaus Mannheim und Sandhofen. *Pripatbeamtercberſicherung. Aus Leſerkreiſen wird uns geſchrieben. Ihr Bericht über eine Verſammlung der„Freien Vereinigung“ in Karlsruhe gibt mir Anlaß, auf einen eigen⸗ artigen Vorgang in der Verſammlung im Friedrichspark, in der der Referent des Verſicherungsamtes, Herr Dr. Thiſſen, ſprach, aufmerkſam zu machen. Dort iſt allgemein die außerordentliche Schärfe des Referenten bei Beantwortung einiger Fragen auf⸗ gefallen und hat bereits bewegliche Klagen eines Holländers ausgelöſt. Die Schärfe des Referenten kam für aufmerkſame Beobachter keineswegs überraſchend. Die Verſammlung ſollte der Aufklärung über das Geſetz ohne jeden agitatoriſchen Ne⸗ benzweck dienen. Im Bureau der Verſammlung ſaßen Arbeit⸗ geber und Arbeitnehmer im trauten Verein. Auch die Vertre⸗ ter der„Freien Vereinigung“ Mannheim⸗Ludwigshafen grup⸗ pierten ſich um den Herrn Handelskammerpräſidenten. Das hinderte aber die Herren der„Freien Vereinigung“ nicht an dem Verſuche, die Verſammlung zu agitatoriſchen Zwecken aus⸗ zunützen. Den Beſuchern der Verſammlung wurden vor dem Verſammlungslokal Flugblätter in die Hand gedrückt, die das Geſetz ſchlecht zu machen ſuchten und zur Wahl der„rückgrad⸗ feſten Männer“ der„Freien Vereinigung“, die allerdings am Zuſtandekommen des Geſetzes keine„Schuld“ trägt, aufforder⸗ ten. In der Verſammlung ſelbſt ſtellte ein agitationslüſterner Vertreter der„Freien Vereinigung“ in Karlsruhe unter dem verſtändnißinnigen Lächeln der anweſenden Genoſſen wohlvor⸗ bereitete, mit ausführlichen Begründungen verſehene Anfragen, die dem einzigen Zweck dienen ſollten, vermeintliche Schwächen des Geſetzes aufzudecken. Das ſind die Gründe der berechtigten Schärfe des Referenten in ſeiner Erwiderung. Wenn der Hol⸗ länder hiervon ebenfalls betroffen wurde, ſo mag er es dem Umſtande zuſchreiben, daß er vom Referenten wohl unſchuldi⸗ ger Weiſe zu dieſer Kategorie von Frageſtellern gezählt wurde. Die Meinung der Privatangeſtellten über das„taktvolle“ Be⸗ nehmen der„Freien Vereinigung“ wird aber an anderer Stelle in unzweideutiger Weiſe zum Ausdruck kommen. * Mannheimer Dieſterwegverein und Vereinigung für Kinderforſchung. Es ſei nochmals darauf hingewieſen, daß dieſen Mittwoch, den 9. Oktober, abends 8½ Uhr, Herr Prof, Dr. Wm. Stern aus Breslau in der Aula der Friedrichs⸗ ſchule einen Vortrag halten wird über: Die moderne Jugendpſychologie und ihre Bedeutung für die Pädagogik. Der Vortragende iſt einer der bekann⸗ teſten Führer der modernen experimentierenden Pſychologie. Lehrer ſowie Erziehungsfreunde ſeien zu dieſer gemeinſamen Veranſtaltung der beiden Vereine aufs wärmſte eingeladen, * Die Proben zu der Wohltätigkeitsaufführung am 9. No⸗ vember ds. Is. im Großh. Hoftheater ſind in vollem Gange. Außer der„Puppenfee“ werden noch ein in Mannheim ſpielen⸗ des Luſtſpiel, verfaßt von einer Mannheimerin, ſowie lebende Bilder zur Aufführung gelangen. Die Einteilung für die lebenden Bilder, ſowie die Organiſation des Büfetts während der Pauſe und nach der Aufführung werden demnächſt erfolgen. Bei der Reichhaltigkeit der Aufführung, bei der nur Dilettan⸗ ten aus allen Kreiſen der Stadt Mannheim mitwirken, iſt es hegreiflich, daß ſich überall das größte Intereſſe für die Ver⸗ anſtaltung zeigt. Ein großer Teil der Theaterplätze iſt auch bereits vorgemerkt und es werden die noch vorhandenen in Bälde verkauft ſein, weshalb ſofortige Vormerkung geboten iſt. Es ſei hier auf das Inſerat im Mittagblatt hingewieſen. * Eine überaus vorteilhafte Einrichtung hat der Allgem. Rabatt⸗Sparverein Mannheim und Umgebung getroffen, in⸗ dem er von jetzt ab bis 31. Dez. dieſes Jahres für jedes voll⸗ geklebte Rabatt⸗Sparbuch, welches zur Einlöſung gelangt, koſtenlos einen Anrechtſchein verabfolgt, welcher an der am 6. Januar 1913 unter notarieller Aufſicht ſtattfindenden Prä⸗ mienziehung im Betrage von 1500 M. teilnimmt. Dieſer Be⸗ trag rührt von nicht eingelöſten Rabattmarken her und kommt auf dieſe Weiſe dem grüne Rabattmarken ſammelnden Publi⸗ kum wieder zugute. Es liegt daher im eigenen Intereſſe des kaufenden Publikums, bei Einkäufen die Geſchäfte zu berück⸗ ſichtigen, welche die grünen Marken des Allg. Rabatt⸗Spar⸗ vereins ausgeben und verweiſen wir noch auf die am Samszag im Inſeratenteil erſchienene Annonce. * Lebensmüde. Aus noch unbekannter Urſache brachte ſich der 22 Jahre alte Kaufmann Otto Schenkel aus Maunheim in einem Karlsruher Hotel mit einem Revolver einen Schuß in die Bauchgegend bei und verletzte ſich dabei lebens⸗ gefährlich. Volizeibericht vom 7. Oktober 1912 Unfall. Am 4. d. Mts kam ein 12 Jahre alter Volks⸗ ſchüler beim Spielen in der Nähe des Viehhofes zu Fall und brach den rechten Arm.— Am gleichen Tage glitt eine 46 Jahre alte Köchin in der Wohnung ihrer Herrſchaft Kaiſerring 36 hier auf dem Linoleumboden aus und erlitt einen Bruch des linken Vorderarmes.— Durch Zertrümmern einer Droſchkenſcheibe zog ſich in der Frühe des 6. ds. Mts. ein 28 Jahre alter lediger Küfer eine ſtark blutende Ver⸗ letzung am rechten Unterarm zu. Nach Anlegung eines Notverbandes durch die Wache des 5. Polizeireviers wurde der Verletzte im Sanitätsautomobil in das Allgem. Krankenhaus verbracht.— Ein 16jähriger Matroſe verbrühte ſich auf einem im Binnenhauſen vor Anker liegenden Kohlenſchiffe mit heißem Waſſer den rechten Fuß und mußte deshalb in das Allgem. Krankenhaus aufgenommen werden. Küchenbrand. Am 5. ds. Mts., abends 7½ Uhr, brach in einer Küche des Hauſes J 2, 11 Feuer aus, welches von dem Wohnungsinhaber wieder gelöſcht werden konnte Der Brandſchaden iſt unbedeutend. Verhaftet wurden 13 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein von Gr. Staatsanwalt⸗ ſchaft hier wegen Sittlichkeitsverbrechen ausgeſchriebener Mechg⸗ niker von Karlsruhe. Aus dem Großherzogtum. y Lützelſachſen, 7. Okt. Geſtern Abend 9 Uhr brac in dem Anweſen des Gaſtwirts Karl Bitzel ein Brand aus, dem eine Scheune, das Schlachthaus, ſowie der Dachſtuhl des Wohnhauſes und Tanzſaales zum Opfer fielen. Die hieſige und Hohenfachſener Feuerwehr, die bald am Platze war, konnte unter angeſtrengter Tätigkeit des Feuers Herr werden, ohne daß es auf die Nachbargebäude übergriff. Auch die freiwillige Jeuerwehr Weinheim war auf dem Brandplatze erſchienen, nehmen könne. 6. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Mannheim, 7. Oktber 1912. brauchte jedoch nicht in Tätigkeit zu treten. Leider iſt bei dem Brande auch ein Menſchenleben umgekommen, deſſen Name noch nicht feſtſteht Es iſt ein in den 60er Jahren ſtehender Reiſender und iſt anzunehmen, daß der Brand auch in deſſen Zimmer ausbrach. Der Schaden iſt groß. T. Badenweiler, 6. Okt. Die Gemeinde Baden⸗ weiler hat zum Andenken an Großherzog Friedrichl. ein Denkmab errichtet, das ſeinen Standort vor dem Kur⸗ ſaal⸗Gebäude, mit der Front gegen die Hauptſtraße, hat. Das Denkmal ſteht vollendet da und für heute Nachmittag war die Enthüllungsfeier angekündigt. Badenweiler hatte aus dieſem Anlaſſe feſtlich beflaggt und alles war für die Feier wohl vorbereitet. Da kam am Samstag Abend die Nachricht, daß Großherzog Friedrich II. wegen plötzlich ein⸗ getretener Unpäßlichkeit an der Enthüllungsfeier nicht teil⸗ Weil der Großherzog den Wunſch ausge⸗ ſprochen, an der Enthüllungsfeier perſönlich teilzunehmen, ſo hat das Komitee die Feier der Enthüllung auf nächſten Sonntag verſchoben, wenn ſich bis dahin der Gefundheitszu⸗ ſtand des Großherzogs gehoben. Letzte Nachrichten und Telegramme. Der Froſt. m. Köln, 7. Okto.(Priv.⸗Tel.] Die Lage der Wein⸗ berge iſt infolge des Froſtes troſtlos und bedeutet für die Winzer eine Kataſtrophe an der ganzen Moſel. Der Schaden beziffert ſich auf Millionen und erreicht in manchen Ortſchaften die Höhe von Hunderttauſenden. In den Seitentälern hat der Oſtwind die gänzliche Vernichtung des Beſtandes herbei⸗ geführt. Nur beſonders bevorzugte Lagen können allenfalls noch auf eine gute Ernte hoffen. In einzelnen Gemeinden des Ahrtales beginnt man mit der Notleſe um noch zu retten, was zu retten iſt, obwohl die Traube nicht reif iſt. Bei den hohen Lebensmittel⸗ preiſen und dem gänzlichen Fehlen anderweitiger Verdienſtgelegen⸗ heiten bedeutet die Vernichtung der Traubenernte ein Winter boll Enthehrungen zahlreicher Winzerfamilien. Vom Bund beutſcher Architekten. Halle a.., 7. Okt. Der geſtern unter dem Vorſitz des Geheimen Rats Profeſſor Duelfer⸗Dresden tagende 10. Bundestag des Bundes deutſcher Architekten faßte auf den Vorſchlag des Dr. Pohle⸗Berlin vom Verband gegen das Be⸗ ſtechungsweſen folgenden Beſchluß: Der Bundestag beſchließt einſtimmig, daß die ſeinen Grundſätzen zuwiderlaufende Be⸗ ſtimmung des§ 1 Ziffer 15 der Gebührenordnung für Archi⸗ tekten und Ingenieure beſeitigt wird, wonach vom Lieferanten oder Unternehmer Proviſtonen oder Rabatte angenommen werden können, um ſie dem Bauherrn als Prelsnachlaß zu ge⸗ währen. Der Bundestag erſucht die Bundesorgane und Bun⸗ desortsgruppen, den Beſchluß vorzubereiten, daß den Bun⸗ desmitgliedern verboten wird, mit Lieferanten oder Unter⸗ nehmern zu arbeiten, welche Proviſionen und Rabatte in irgendwelcher Form anbieten oder geben. Arbeiterbewegung. Ww. Breslau, 7. Okt. Am geſtrigen Sonntag fanden im oherſchleſiſchen Induſtriebezirk etwa 50 Verſammlungen von Mitgliedern der polniſchen Berufsvereinigung und den Werk⸗ arbeitern ſtatt. Gefordert wurden Lohnerhöhungen, der Acht⸗⸗ ſtundentag, unter Erleichterung der Ein⸗ und Ausfahrt, die Verbeſſerung der Arbeitsordnung uſw. In der Reſolutlon, welche die Forderungen zuſammenfaßt, werden die Grubenver⸗ waltungen erſucht, mit den Arbeiterausſchüſſen in Unterhand⸗ lungen zu treten. Die Antwort wird bis 27. Oktober gefordert. Ferner wird gefordert, daß die Grubenperwaltungen die Ger⸗ maniſierungsbeſtrebungen bei den volniſchen Arbeitern unter⸗ laſſen mögen. In einer weiteren Reſolution werden die Ge⸗ meinden aufgefordert, ſich endlich auf die allgemeine Teuerung, Fleiſchverkaufsſtellen einzurichten. Tötliche Fliegerunſälle. New Nork, 7. Okt. Der japaniſche Flieger Condo machte ſteſtern einen Flug bei Corining im Staate New⸗Nork. Er kollidierle dabet mit einer Windmühle, die den Apparat zertrümmerte. Der Flieger wurde getötet.— Der amerikaniſche Flieger Bambrugh ſtürzte in Neu⸗Mancheſter in Indiana aus einer Höhe von 90 Meter ih und wurde kötlich verletzt. Berliner Drahtbericht. (Von unferem Berliner Bureau.) JBerlin, 7. Okt. Die letzte Reichsfinanzreform halte zur Folge, daß in der konſervativen Partei hie und da Verſuche gemacht wurden, das alte Parteidogma zu moderniſieren. So wurde von Dr. Ad. Grabowski eine Parteirichtung des„Kultur⸗ konſervativismus“ begründet. Dieſer forderte Fortſchritt auf geſicherter konſervativer Grundlage. Zur Verhreitung ſeiner Idee gibt Dr. Grabowski eine Wochenſchrift„Das neue Deutſchland“ heraus. In der neueſten Nummer wird mit⸗ geteilt, daß ſich die freikonſervative Partei die Idee Grabowskis zu eigen machte und die neue Zeitſchrift ſogar als Parteiorgan anerkannte. Die Freikonſervative Korreſpondenz, die bisher das Organ der Partei geweſen iſt, wird daher nicht weiter er⸗ ſcheinen. Der Newyorker Polizei⸗Hexenkeſſel. Berlin, 7. Oktbr.(Von unſ. Berliner Bureau.) Aus Newyork wird gekabelt: Jac Zelig, der geſtern abend in der 2. Avenue erſchoſſen wurde, iſt jener Bandenführer, der auf Veranlaſſung des Polizeileutnants Bock die 5 Mörder Roſentals aus ſeiner Gefolgſchaft ausſuchte. Er galt als der wichtigſte Zeuge der Staatsanwaltſchaft. Die Ermordung Zeligs ſteht zweifellos in Zuſammenhang mit der Affäre Roſentals. Der Mörder Zeligs, Phil. Davidſon, iſt ein be⸗ rüchtigtes Mitglied der Verbrecherzunft. Er führte die Er⸗ mordung mit einem Polizeirevolver aus. Die ganze Nacht über wurde das Schauhaus, wohin die Leiche Zeligs gebracht worden war, von hunderten von zunftmäßigen Apachen be⸗ lagert, die in Automobilen vorfuhren und unbekümmert um die Beamten an der Leiche ihres Führers Rache ſchwuren. In den Taſchen Zeligs wurden vier Briefe gefunden, die die Mörder Roſentals aus der Haf tan ihn geſchrieben hatten. Daraus geht hervor, daß die Mörder ein herrliches Leben im Gefängnis führen, daß ſie Tag und Nacht Beſuche empfangen, Karten ſpielen und die Speiſen und Getränken aus den erften Reſtaurants heſorgen ließen. In den Briefen kommt weiter die Zuverſicht der Internferten auf baldige Befreiung durch Zelig zum Ausdruck. Sie machten Andenkungen von einem Komplott, das zu dieſem Zweck geſchmiedet wird. Die Ausſichten auf eine erfolgreiche Bekämpfung der Korruption in dem Newyorker Polizeihexenkeſſel ſchwindet im Publikum immer mehr. 100. Geburtstag. Berlin, 7. Okt. Die Tiſchlerswitwe Auguſte Heinrichs, eine geborene Berlinerin, beging heute in der Wohnung hres 72 Jahre alten Sohnes in der Zionkircher Straße ihren 100. Geburtstag. Schon am frühen Morgen ſtellten ſich zahlreiche Gratplanten ein Da die Greiſin ſchon ſeit 8 Jahren das Zim⸗ mer nicht mehr verlaſſen kann, wurde die Feier in ihrer Woh⸗ nung abgehalten. Diakoniſſinnen ſangen einen Choral. Suger⸗ intendent Köſter hielt eine Anſprache, worauf Polizeileutnant v. Arnoldi der Hundertjährigen eine Spende des Kaiſers über⸗ reichte. Eine Anſprache des Bezirksgeiſtlichen, Pfarrers Ewald, beſchloß die ſeltene Geburtstagsfeier. Die Jubilarin war von den vielen Aufmerkſamkeiten ſichtlich gerührk. Furchtbarer Tod zweier Flieger. Berlin, 7. Okt.(Von unſerem Berliner Bureau.) Die Berliner Herbſtflugwoche, an deren geſtrigen Schlußtag das herrliche Herbſtwetter eine ungewöhnlich große Zuſchauermenge auf den Flugplatz gelockt hatte, erlitt durch den furchtbaren Tod des Fliegers Alig und ſeines Mon⸗ teurs Liebau einen tiefbedauerlichen Abſchluß. Nachdem am Nachmittag von 3 Uhr an zum Bombenwurf⸗Wettbewerb, Geſchwindigkeits⸗, Dauer⸗ und Höhenpreis fleißig geſtartet worden war, ſtieg um.10 der Flieger Alig auf ſeinem Dor⸗ pedoeindecker mit ſeinem Monteur Liebau als Fluggaſt um den Preis des Kriegsminiſteriums für den ſchnellſten Auf⸗ ſtieg mit kriegsmäßiger Belaſtung auf. Nach kurzem Anlauf erhob ſich der Eindecker vom Boden, hatte nach 5 Minuten etwa 250 Meter erreicht und flog nun über die 10 anderen Flugzeuge, die ſich ebenfalls in der Luft befanden, mit größter Geſchwindigkeit immer noch ſteigend hinweg. Als ſich der Apparat gerade über der dichtbeſetzten Hügeltribüne befand, machte er plötzlicheine ſcharfe Kurve nach dem Flugplatz zu. Zugleich gewahrten die Zuſchauer Feuer⸗ ſchein und einen ſtarken Rauch, der aus dem Flugzeug kam. In dieſem Augeublick flogen die Flügel in Jetzen davon und der Rumpf des Eindeckers ſauſte wie eine Bombe mit dem ſchweren Vorderteil ſenkrecht in die Tiefe. Ein lauter Schreckensſchrei ging durch das Publi⸗ kum, unter dem ſich auch Prinz Friedrich Leopold mit ſeiner Gemahlin und ſeinem Sohne befand, als ſich in ungefähr 100 Meter Höhe eine Menſchengeſtalt aus dem Flugzeug löſte, ſich mehrmals überſchlug und ebenfalls in die Tiefe ſtürzte. Wie ſich ſpäter heraus⸗ ſtellte, war es der Flieger Alig, der von den im Automobil hinzueilenden Aerzten und Hilfsmannſchaften 10 Meter von der Abſturzſtelle des Apparates entfernt mit völlig zerſchmet⸗ terten Gliedern aufgefunden wurde. Sein Paſſagier und Fluggaſt Liebau mußte erſt aus den Trümmern des Ein⸗ deckers hervorgezogen werden. Sein Körper war gan z zerriſſen, er muß ſofort tot geweſen ſein. Der Krankenwagen brachte die beiden Leichen nach dem Lazaretgebäude des Flugplatzes, wo ſie bis zum Abſchluß der gerichtlichen Unterſuchung liegen bleiben. Der zertrümmerte Flugzeugkörper liegt nur 30 Meter von der Hügeltribüne entfernt, in die er unbedingt hineinge⸗ fallen wäre, wenn Alig nicht kurz vorher die ſcharfe Kurve nach dem Flugplatz hin gemacht hätte. Die Urſache des Abſturzes läßt ſich nicht genau feſtſtellen, doch konnte beobachtet werden, daß aus dem einen Schlund des Vergaſerbrandes die mit Benzin ge⸗ tränkte Leinwand des Flugzeuges Feuer fing. Alig wollte dann ſchnell zur Landung ſchreiten und machte dann, um auf den Flugplatz zu gelangen, die verhängnisvolle ſcharfe Linkskurve, bei der dann der Abſturz erfolgte. Hierbei brach der Flügel ab und das ſchwere Flugzeug ſtürzte wie eine Bombe in die Tiefe. Der Flieger Ernſt Alig war erſt 29 Jahre alt, unver⸗ heiratet und geborener Württemberger. Er lernte das Fliegen zuerſt auf einem Dorner⸗Eindecker, auf dem er im Frühjahre dann das Pilotenexamen abſolvierte. Nachdem er in dieſem Frühfahre ſchon durch ſeine ſchönen und kühnen Flüge auf⸗ gefallen war, wurde er von der Fa. Kühlſtein engagiert, um deren ſchnellen Torpedoeindecker zu ſteuern. Alig machte ſich mit dieſem Apparat ſehr bald vertraut und wollte auf ihm noch ſehr große Leiſtungen vollbringen. Der Monteur Lieb zu war ebenfalls erſt 26 Jahre alt und wegen ſeiner Tüchtigkeit und Zuverläſſigkeit bekannt. Die Kriſe auf dem Palkan. Die Zuſtimmung Oeſterreich⸗Ungarns zu den franzöſiſchen Vorſchlägen. W. Paris, 7. Okt. In ſeiner am 6. Oktober in Paxis eingetroffenen Antwort erteilte das Wiener Kabinett ſeine Zu⸗ ſtimmung zu den Vorſchlägen, die von der ſranzöſiſchen Regie⸗ rung ausgegangen ſind. Die unerhebli chen Aende⸗ rungen, die von Oeſterreich angeregt worden ſind, zielen hauptſächlich darauf hin, den vom Miniſterpräſidenten Poin⸗ cars in Uebereinſtimmung mit dem ruſſiſchen Miniſter Saſſonom gefaßten Wortlaut der Note in einem Punkte genauer zu um⸗ ſchreiben. Dieſe Note ſoll von den Geſandten Oeſterreichs und Rußlands als den Beauftragten Europas in Sofia, Belgrad, Athen und Cetinje vorgelegt werden. Sie ſtellt feſt, daß di⸗ Mächte entſchloſſen ſind, den territorialen Status quo auf dem Balkan aufrecht zu erhalten. Oeſterreich ver⸗ langt, daß dieſer Paragraph durch einen Zuſatz vervollſtändigt werden ſoll, der vorſteht, daß die Mächte ſich verpflichten, die Integrität des ottomaniſchen Reiches unangetaſtet zu laſſen. Dieſer Forderung wurde ſofort von Poincars und Saſſonow beigeſtimmt, wie es ohne Zweifel auch bei den anderen Mächten der Fall ſein wird. Die Antworten Englands und Deutſch⸗ lands auf die Mitteilung, die ihnen heute morgen geworden iſt, werden vorausſichtlich heute bekannt gegeben. In dieſem Falle würde der Schritt Rußlands und Oeſterreichs bei den Ballan ⸗ ſtaaten im Laufe des Dienstags erfolgen können. * Paris, 7. Oktober. Die„Agence Havas“ meldet: Das Einvernehmen der Mächte, das bereits vorhanden iſt, wird bald endgültig hergeſtellt ſein, ſobald England den von Oeſterreſch⸗Un⸗ garn vorgeſchlagenen Aenderungen zugeſtimmt hat, was im Laufe des mörgigen Tages zu erwarten iſt. Der Schritt Oeſterreich⸗ Ungarns und Rußlands in den Hauptſtädten des Balkans wird ſodann unverzüglich unternommen werden. Das gemeinſchaftliche Vorgehen der Möchte in Konſtantinopel wird kurz darauf. wahr⸗ ſcheinlich um die Mitte der Woche erfolgen. Saſouow in Berlin. J Berlin, 7. Oktbr. VVon unſ. Berliner Bureau.) Der ruſſiſche Miniſter des Auswärtigen Saſonow, der in den letzten 2 Wochen in London und Paris mit den leitenden Saatsmännern konferiert hat, reiſt heute um.50 Uhr nach⸗ mittags von Paris nach Berlin ab, wo er morgen früh ein⸗ treffen wird und im Holel Adlon abſteigt. Herr Saſonow wird hier mit dem Reichskanzler und dem Staats⸗ ſekretär des Auswärtigen v. Kiderlen⸗Wächter Unter⸗ haltungen haben. Der neue ruſſiſche Botſchafter, Herr von Saerbejew iſt mit ſeiner Familie geſtern in Berlin einge⸗ troffen und hat die Wohnung in der Botſchaft bezogen. Reformen in der Türkei. Konſtantinopel, 7. Okt. Die Regierung hat in den letzten Tagen, beſonders infolge der Schritte gewiſſer Mächte, Reformprojekte für die europäiſche Türket in Ausſicht genommen, die auf dem Geſetz beruhen, das am 23. Auguſt⸗1880 von einer Kommiſſion unter dem Vorſitz des damaligen Miniſters des Aeußern Aſſim Paſcha nach An⸗ hörung der internationalen europäiſchen Kommtiſſion für Oſtrumelien ausgearbeitet worden war. Das Geſetz, das die Folge des Artikels 29 des Berliner Vertrages war, iſt durch eine Jrade ſanktiontert, aber nicht angewendet worden. Die Zuſammenberufung des Senats be⸗ zweckt, wie behauptet wird, das Haus über die Zweckmäßigkeit der Maßregeln zu befragen, für die das Kabinett otelleicht nicht die ganze Verantwortlichkeit zu übernehmen wagte. Der Senat konute geſtern übrigens nicht tagen, weil nur acht Senatoren anweſend waren. Die Abſicht der Regierung iſt erſt in einem beſchränkten Kreiſe bekannt geworden; ſie ſcheint aber in gewiſſen türkiſchen Kreiſen, beſonders beim Militär und den Jungtürken, einen ſchlechten Eindruck hervor⸗ zurufen. Das Geſetz von 1880 iſt ausſchließlich in den Publikationen des britiſchen Parlaments Jahrgang 1880 Nr. 16 erſchlenen. Fortdauer der Kriegsſtimmung. W. Belgrad, 7. Okt. Die vorgeſtern in Uesküb ſtatt⸗ gefundene Demonſtration gegen das dortige ſerbiſche Konſulat hat das ſerbiſche Konſulat veranlaßt, um ernſten Zwiſchenfällen vorzubeugen, die Mitglieder des Konſulats, mit Ausnahme des Vizekonſuls Wutſchkowitſch, nach Belgrad zu berufen. W. Saloniki, 7. Okt. Die Mitglieder des ſerbiſchen Konſulats haben bis auf den Generalkonſul Balugtſchilſch geſtern Saloniki verlaſſen. Der bulgariſche Konſul erwartet ſtündlich ſeine Abreiſe. Seit drei Tagen wird ununterbrochen die von Andriewitza nach der montenegriniſchen und türkiſchen Grenze führende Fahrſtraße von den Montenegrinern ausgebeſſert. Weiber und Kinder werden bei den Arbeiten beſchäftigt. In Andriewitza ſind 6 Bataillone und 2 Batterien konzentriert. In der Stimmung der Maliſoren iſt plötzlich ein Umſchwung eingetreten. Als Eſſad Paſcha den Fluß Mati überſchritt, kam ihm eine aus vier Maliſorenführern be⸗ ſtehende Abordnung entgegen, die mitteilte, daß ſich die Mali⸗ ſoren für die Regierung erklärten und kein weiteres Blut⸗ vergießen herbeiführen würden. Eſſad Paſcha will mit ſeinen Truppen den Marſch nach Skutari fortſetzen. W. Konſtantinopel, 1. Okt. In der Provinz dauern die Verſammlungen zugunſten des Krieges an. Gegen 3000 griechiſche Reſerviſten ſind nach Athen abgereiſt. Zahlreiche andere griechiſche Untertanen verlaſſen die Stadt. W. Konſtantinopel, 7. Okt.(Wiener Korr.⸗Bur.) Heute iſt der letzte Tag für die Einrückung der Reſerviſten. In Konſtantinopel ſtrömen die Einberufenen zu ihren Ba⸗ taillonen und durchziehen mit Muſik und Fahnen die Straßen, wobei auch begeiſterte Kundgebungen für die Armee und den Krieg veranſtaltet werden. Der Marineminiſter beſchloß, alle im Hafen zurückgehaltenen griechiſchen Dampfer mit je 4 Offizieren und einigen Matroſen beſetzen zu laſſen. Ein ernſter Zwiſchenfall. Berlin, 7. Oktober.[Von unſerm Berliner Bureau.)] Wie auf der hieſigen türkiſchen Botſchaft mitgeteilt wird, iſt ein griechiſcher Dampfer in Piräus, der Hafenſtadt von Athen, bon der griechiſchen Bevölkerung geſtürmt worden. Der grie⸗ chiſche Dampfer hatte nämlich türkiſche Paſſagiere an Bord. Dieſe wurden mißhandelt, die türkiſchen Frauen wurden fortge⸗ ſchleppt. Auf der hieſigen türkiſchen Botſchaft betrachtet man den Zwiſchenfall als ſehr eruſt. Die türkiſche Regierung hat ſofort in Athen energiſch Vorſtellung erhoben und volle Genugtuung ver⸗ langt. Noch immer kein Ultimatum. W. Sofia, 7. Okt. Ueber die Abſendung eines Ultima⸗ tums an die Türkei, das wahrſcheinlich ſeder Balkanſtaat ge⸗ trennt ſtellen wird, ſind nach Angabe von zuſtändiger Seite bisher keine Beſchlüſſe gefaßt worden. Vorher bürften die Forderungen Bulgariens an die Großmächte mitgeteilt werden, ſodaß eine Ueberſtürzung der Ereigniſſe ſchwerlich eintritt. Der Friedensſchluß mit Italien. «„Konſtantinopel, 7. Okt. Geſtern nachmittag hatte der franzöſiſche und der ruſſiſche Botſchafter eine Unterredung mit dem Miniſter des Aeußern, worauf die Pforte ein Kom⸗ muniqué über Reformen veröffentlichte. Trotz der italieniſchen Dementis wird in unterrichteten Kreiſen verſichert, daß die tür⸗ kiſch⸗italieniſchen Friedenspräliminarlen bis auf einen Punkt beendet ſind. Der endgültige Vertrag bürfte in etwa 10 Tagen unterzeichnet werden. Berlin, 7. Oktbr.(Von unſ. Berliner Bureau.) Aus Newyork wird gekabelt: 600 griechiſche Freiwillige fahren heute mit dem Dampfer„Madeira“ der Fabre⸗Linie in ihre Heimat, um gegen die Türkei zu kämpfen. 4000 weitere Freiwillige werden im Laufe dieſer Woche folgen. Die kriegeriſche Stimmung der hieſigen griechiſchen Kolonie findet täglich ihren Ausdruck in Maſſenveranſtaltungen, in denen der Vernichtungskampf gegen die Pforte gepredigf wird. * Budapeſt, 7. Oktober. Der Minſſterrat beſchäftigte ſich mit den Eventualitäten, die infolge der auswärtigen Lage eintreten könnten, ſowie mit den Maßnahmen, welche infolgedeſſen notwendie werden. m. Bukareſt, 7. Okt.(Priv.⸗Telegr.) Hier wird nicht bezweifelt, daß der Balkanbund unter ruſſiſcher Beihtlfe entſtanden ſei. Es fehlen aber Anzeichen, daß die ruſſiſche Diplomatie zum Kriege getrieben hat. Es ſcheint vielmehr neuerdings eine ernſte Warnung von Petersburg ergangen zu ſein. In diplomatiſchen Kreiſen wird keine Hoffnung mehr auf Erhaltung des Friodens gehegt. m. Konſtantinopel, 7. Okt.(Priv.⸗Telegr.) Nach der heutigen Auffaſſung in maßgebenden Kreiſen vermehrt ſich die Möglichkeit, daß ein Waffengang wenigſtens mit noch könnte vermieden werden. Die Stadt iſt ruhig. wärtit Milite burge. zur X ſo wi Hetrel lönwe, De gaun; Benut Ausku noch 1 im Ol Miniſt berſcha von d ſie der hatte i dem K örtliche zu laf Preiſe ſchlage überla gleiche Paritä Mann! Aeſer Einka beriode 1 Pri Händle wirtſch Ar teiligu glcht, ſwie di. beſſere Di Intend Jehörs die Fr keits Ariegs Ritt! wenn ein V bas Pi u erm Mannheim, 7. Oktber. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). 7. Seite — Volkswirtschalt. aintereſſengegenſätze zwiſchen Mann⸗ heim und Straßburg. W. Straßburg, 4. Oktober. Mannheim gilt in gewiſſer Hinſicht als der natürliche Umſchlag⸗ klatz für die Körnerfrüchte aus badiſchem und pfälztſchem Gebiet. Da⸗ her hatte ſich bei den ſüdweſtdeutſchen Armeekorps der Brauch heraus⸗ gebildet, bei ihren Getreideankäufen teilweiſe die Vermittlung des Nannheimer Proviantamtes in Auſpruch zu nehmen. Venn nun die natürlichen Getreidequellen Mannheims erſchöpft ſind, können ſie nur aus weiter gelegenen deutſchen oder ausländiſchen Anbaubezirken ergänzt werden. Hierdurch aber kam man vielerorts zu der Annahme, daß ſich der gauze Getreideeintkauf in Maunheim üönzentriere. Nachdem aber im Jahre 1910 noch angeordnet worden nar, daß für alles Getreide, das in Manuheim oder Ludwigshafen auf die Bahn gebracht werden muß— und das iſt bei geſchloſſener Schiffahrt dle ausländiſche und die norddeutſche Ware— die Auge⸗ bote von den Straßburger Händlern nicht mehr an das Straßburger, ſondern an das Mannheimer Proviankamt gerichtet werden müſſen, wurde die Straßburger Handelskammer auf Anregung der Waren⸗ böͤrſe beim elſaß⸗lothringiſchen Miniſterium vorſtellig. Sie wies in ihter Eingabe darauf hin, daß der Straßburger Handel bei der Lie⸗ ſerung aus ländiſcher oder norddeutſcher Ware durch die Vermittlung des Mannheimer Propiantamtes geſchädigt würde, da die Straßburger die volle Fracht bis Straßburg zu zählen hätten, während die aus⸗ bwärtigen Händler die verkaufte Ware unter Inanſpruchnahme des Mllitärtariſes nach Straßburg befördern könnten. Würden die Straß⸗ hurger aber ihre Angebote von Getreide, welches erſt in Mannheim zur Bahn gebracht werden muß, an das dortige Propiantamt richten, ſo würden ſie regelmäßig unterboten werden, da der Mannheimer Helreldehandel ſeine Preiſe nach den Straßburger Offerten richten ſoͤnne. Das reichsländiſche Miniſterium erſuchte auf dieſe Eingabe hin hann zu nächſt um nähere Angaben über den jetzigen Umfang des unter Henuzung des Militärtarifs ſich abſpielenden Geſchäftes. Eine ſichere Auskunft hierüber konunte indeſſen weder von der Handelskammer noch von der Warenbörſe ertellt werden, wovon dem Miniſterium im Oktober 1911 Kenntnis gegeben wurde. Trotzdem wandte ſich das Miniſterium, nachdem es ſich auf andere Weiſe die nötigen Angaben herſchafft hatte, an die Jntendantur des XV. Armeekorps. Nachdem von dieſem eine Antwort eingegangen war, teilte das Miniſterium ſe der Handelskammer mit. Die Intendantur des XV. Armeekorps hatte in Anbetracht der Wichtigkeit der Angelegenheit die Entſcheidung dem Kriegsminiſterium anheimgegeben; dabei aber vorgeſchlagen, dem örtlichen Handel inſofern den Vorzug vor dem Mannheimer Handel zu laſſen, als auf Grund der Montags in Mannheim ermittelten Freiſe mit den Straßburger Händlern verhandelt und erſt bei Fehl⸗ ſhlagen dieſer Verhandlungen die Lieferung dem Mannheimer Handel überlaſſen werde. Die Intendautur wandte ſich indeſſen in dem gleichen Schreiben gegen die Einführung einer unbeſchränkten Faritätsklauſel und gegen die Anſicht, daß ſich der Einkauf ganz in Nannheim konzentriere. Das elſaß⸗lohtringiſche Miniſterium fügte Aeſer Mitteilung bei, daß nach den ſtattgehabten Ermittelungen der Finkauf des hieſigen Proviantamtes in der laufenden Aukaufs⸗ heriode ſich belaufen habe: von Mannheimer Händlern auf Proz. beim Hafer und 12 Proz. beim Roggen, von Straßburger Händlern auf 70 Proz. bezw. 77 Proz. und von Landwirten und land⸗ wirtſchaftlichen Genoſſenſchaften auf 19 Proz. bezw. 11 Proz. Angeſichts dieſer Ziffern könne von einer nennenswerten Benach⸗ lelligung der Straßburger Händler kaum die Rede ſein, zumal dann alcht, wenn da sEinkaufs⸗Verhältnis ſich in den kommenden Monaten, die Intendantur annehme, zu Gunſten bder hieſigen Händler ver⸗ eſſere. Die Straßburger Warenbörſe hatte inzwiſchen direkt mit der gutendantur des KV. Armeekorps verhandelt. Sie erhielt von dieſer Zehörde unterm 8. März 1912 den Beſcheid, daß das Kriegsminiſterium die Frachtparität nur in dem Umfange zugeſtehen könne, wie dies be⸗ Rils vor Beginn der laufenden Ankaufsperiode geſchehen ſei. Das krlegsminiſterium müſſe aus wirtſchaftlichen Gründen an der Ver⸗ Rittlung des Proviantamtes Mannheim feſthalten, wenn auf dieſe Weiſe billiger gekauft werden könne, ſei aber bemüht, eiin Verhandeln mit den hieſigen Kaufleuten vor Abſchluß durch das Proviantamt Mannheim auf Grundlage der Mannheimer Preiſe zu ermöglichen. Baumwolle. Wochenbericht der Firma Hornby, Hemelryk& Co., Baumwollmakler in Liverpool. 5 (Die Firma macht keine Termingeſchäfte für eigene Rechnung). Der geſtern von Miß Giles zur Veröffentlichung gebrachte Na gibt die Ernte⸗Kondition mit 69.7 an, und der heute Nachmittag herauskommende Schluß⸗Bericht des Agricultural⸗ Bureau wird in vielen Kreiſen mit ca. 68 erwartet. Die Zahl war im vorigen Monat 74.8 und im vergangenen Jahre um dieſe Zeit 71.1. Auch der Bericht des Cenſus⸗Bureaus Über das bis zum 26. v. M. zur Entkörnung gekommene Quantum Baumwolle wird heute erwartet. Im vorigen Jahre um die gleiche Zeit war das Quantum der entkörnten Baumwolle 5676 594 Ballen. Das Wetter iſt im allgemeinen günſtig und die großen Mkünfte neuer Baumwolle machen ihren Druck auf den Markt bemerkbar. Die Auswahl hat ſich hier demzufolge etwas ge⸗ heſert, doch iſt gutſtapelige Baumwolle immer noch ziemlich Mapp, da der Süden die beſſeren Qualitäten für höhere Preiſc zurückzuhalten ſcheint. Die Nachrichten vom Balkan lauten ſehr ernſt und ſollte 6, wie wir nicht hoffen, zum Ausbruch von Feindſeligkeiten mmen, würde dies einen nicht unbedeutenden Faktor gegen den Artikel bilden. Die Nachfrage von Indien iſt wieder aus⸗ edehnt geweſen, und man hofft, daß China bald in den Markt bnmen wird. en. Mannheimer Produktenbörſe. Unter dem Einfluſſe der blligeren Angebote ſeitens der Exportländer und der ſchwäche⸗ aen Tendenzberichte von den amerikaniſchen Märkten verkehrt der heutige Markt in ruhiger Haltung. Die Händler ſowohl gauch die Mühlen verhielten ſich reſerviert und es kamen da⸗ her nur unbedeutende Geſchäfte zum Abſchluß. Die Notierungen iu hieſigen offiziellen Kursblatt wurden für Weizen und Brau⸗ berſte um 0,25 M. per 100 Kg. Geizenmehlpreiſe eine Steigerung um 0,25 M. per 100 Kg. Vom Ausland werden angeboten die Tonne gegen Kaſſa eif üterdam: Weizen Lavlata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗Ruſſo 76 Kg Sept.⸗Okt. M. 169 50 170.— dito ungariſche Ausſaat 77 ſg, per Febt.-Okt u. 171.——171.50, dito ungariſche Zanta Ne 78 Ka, per Apl.⸗Okt. M. 172.50—173—, dito blauſpitz 1 78 Kg. ver Sept.⸗Okt. zu 168.——1868.50, Kanſas II ver Sepember⸗Oktober M. 175.— 175.50, Redwente II per Sept.⸗Oktbr. M. 172—172.50, Mani⸗ N Nr. 2 per Sept.⸗Okt. 174——174.0, dito Nr. 3 per Sep! ⸗Okt. —171.50, iita 9 Pud 30⸗35 prompt M. 173.——173.50, a 10 Pud vrompt M. 178.50—174.—, Auma 10 Pud 5 chwenm. 181.—181.50, Rumänler 78⸗79 Kg. per Sept.⸗Okt. M. 172.— bis .50, dito 3% blaufrei pronvl M.—.—, Kamänier 79—80 Kg. (lrozent blaufref M.—.—, dito ver Sept.⸗Okt. N. 173.—173.50 iddeutſcher 78/77 Kg. wiegend p Sept.⸗Okt. Verſchifſung 163.50—164. Roggen ruſſiſcher 9 Pud 10,15 ver prompt bi. 135 50—136.—, 9 Pud 20⸗25 ver proenpt Mk. 138.—138.50, dito 9 Pud 30⸗35 per empt 141—141.50, norddeutſcher 72/3 Kg. per Sept.⸗Okt. Mark 650—137.— Gerſte ruſſiſche 59—60 Kg. per 8ept. Okt. Mk. 138.50—139.— dito 50 feg. der Sept.⸗Okt. Mart 137.50—188.— rumäniſche 59⸗50 Kg. Sep ⸗Okt. Mt. 138.50—139.—. La Plata 58 Kg. per Auguſt⸗ 6—— Nais Laplata gelb rye terms ſchwimmend Mark—.—.—.—.—. .⸗Okt. Mt. 112.—112.50, Donau Galatz Fornanian viompt .—.—, Odeſſa per prompt Mk...—— Noporiſſit prompt Mart 000—000.00, Mixed per prompt Mart 118.50—119.— Haf ruſſ. 40⸗47 Ne. Sebt⸗Okl. 136 5,—187. dito 47⸗48 Kg. Sept.⸗Okt. M. 17.50—138, Donan 43⸗47 Aug.⸗Sebt. 137—137.50, dito 50⸗ 1 Ka. Iinmm„ 000.— 00.00. Amerikaner Clipped weiß 38 Pfd. per Ottle⸗Nov. 137.50188 La Plata 46—47 ber Jan.⸗Febr M. 128—128.50. Mannheimer Effektenbörſe vom 7. Oktober. Die Börſe war ziemlich feſt. Höher begehrt waren Anilin⸗Aktien zu 529 Prozent, Weſteregeln zu 225 Prozent, Seilinduſtrie Aktien zu 120 Prozent, Rhein. Schuckert⸗Aktien zu 143 Prozent und Zellſtoff⸗ fabrik Waldhof Aktien zu 240 Prozent. Ferner ſtellten ſich Gutfahr⸗ Aktien 85., Zuckerfabrik Frankenthal⸗Aktien 406 G. und Zuckerfabrik Waghäuſel⸗Aktien zu 207,50 Prozent. Telegraphiſche Handelsberichte. Aus der pfälziſchen Brauinduſtrie. * Landſtuhl, 7. Okt. Wie verlautet, wird die Sickinger Brauerei demnächſt ihren Betrieb einſtellen und das ganze Geſchäft, lt. Frkft. Ztg., der bayeriſchen Braugeſellſchaft unter noch unbekannten Bedingungen übertragen. Von der Franlfurter Börſe. * Frankfurt a.., 7. Okt. Die Dresdener Bank hat die Zulaſſung von.50 Millionen neuer Aktien der A. Ribeckſchen Montan⸗Bergwerk⸗Actien⸗Geſellſchaft, ſowie 6 Millionen 4½pro⸗ zentiger, mit 102 Proz. rückzahlbare Obligationen zur Frankfurter Börſe beantragt. Fraukfurt a.., 7. Okt. Die Zulaſſung der nom. 4 Mil⸗ lionen Mark neue mit 25 Prozent eingezahlte Aktien der Frankfurter Allgemeinen Verſicherungs A. G. in Frankfurt a. M.— Nt. 12 001— 16 000— zur Notierung im öffentlichen Kursblatt wurde genehmigt. Verſand des Stahlwerksverbandes. * Düſſeldorf 7. Okt. Der Verſand in A⸗Produkten im September wird nach dem Bericht des Stahlwerkverbandes auf rund 505 000 Tonnen geſchätzt gegen 551 444 Tonnen im Vormonat Auguſt und 509 946 im Sertember 1911. Davon entfallen auf Formeiſen rund 177000 Tonnen gegen 195 815 Tonnen bezw. 175 243 Tonnen, auf Eiſenhahnmaterial entfallen 176 000 gegen 193 680 bezw. 173 761 und auf Halbzeug rund 152 000 gegen 163 949 bezw. 153 943. Aus der Zement⸗Induſtrie. „ Düſſeldorf, 7. Okt. Infolge der Entſcheidung des Oberlandesgerichts Hamm, wonach das Rheiniſch⸗weſtfäliſche Zementſyndikat am 31. Dezember 1912 entgültig aufgelöſt wird, wird die ſofortige Einberufung einer i lung beantragt, um über den Abſchluß eines neuen Syndikats⸗ vertrages zu beraten. Die Ausſichten auf Erfolg in dieſer An⸗ gelegenheit ſind zunächſt noch ſehr ungünſtig, da, abgeſehen von Schwierigkeiten in der Beteiligungsfrage eine Anzahl Zement⸗ fabriken ſowohl Syndikatswerke, als auch ſyndikatsfrete Un⸗ ternehmungen ſich grundſätzlich ablehnend verwalten. Es iſt mit ziemlicher Sicherheit anzunehmen, daß auf dem Rheiniſch⸗weſt⸗ fäliſchen Zementmarkt demnächſt ein großer Preiskampf ent⸗ ſtehen wird, den die von einigen Werken beabſichtigten Ver⸗ kaufsgenoſſenſchaften zwar mildern, aber keinesfalls vermeiden kann. Da mit dem Aufhören des Syndikates auch die Ver⸗ träge mit den benachbarten Kartellen erlöſchen, beſteht, laut Frlkft. Ztg., die Gefahr, daß die Betriebhe im Rbeiniſch⸗weſt⸗ fäliſchen Zementbezirk auf die geſamte deurſche Zement⸗In⸗ duſtrie unvorteilhaft einwirken. Neueſte Divfbendenausſchüttungen. * Caffel, 7. Okt. Die Stahl⸗ und Niethe.-., für Zink⸗ warenfabrikation in Caſſel und Koſtheim a. M. ſchlägt für das Geſchäftsjahr 1911—12 eine Dibidende von 4 Proz. 0) vor. Im Vorjahr ergab ſich ein Verluſt von M. 50 000. Die Geſchäftslage ſowie der Abruf habe ſich etwas gebeſſert. * Meiningen, 7. Okt. Die Generalverſammlung der Bank von Thüringen vorm. Rupp.⸗G. in Meiningen ſetzte die Dividende auf 8 Proz.(7 Proz. feſt. Voller Erfolg der Berliner Stadtanleihe. „ Berlin, 7. Okt. Die Subſkription auf die 30 Millionen vierprozentiger Berliner Stadtanleihe 1912 hatte, wie wir hören, vollen Erfolg, Hauptſächlich wurden Speerſtücke ge⸗ eichnet. 0 Schantung⸗Eiſenbahn. * Berlin, 7. Oktober. Die Betriebsroheinnahmen der Schantung⸗Eiſenbahn betrugen im Monat September 1912 mexikaniſche Dollars 298 000 gegen 192 000 im Vorjahre und vom 1. Januar bis zum 30. September l. J. mexikaniſche Dol⸗ 3000 000. Die Mehreinnabme beträgt ſomit mexikaniſche Dol⸗ lars 549 000 oder 23.40 Prozent. Zahlungseinſtellung. Eharlottenburg, 7. Okt. Nach einer Mitteilung des ee der Deutſchen Gold⸗ und Silherwaren⸗ Induſtrie hat die Juwelenhandlung Schill Selbinger in Ber⸗ lin⸗Charlottenburg ihre Zahlungen eingeſtellt. Aecumulatoren⸗Fabrik.⸗G. Berlin, 7. Okt. In der außerordentlichen Generalverſammlung der Meenmnteteren Aktien⸗Geſellſchaft wurde durch Zuruf die Erhöhung des Aktienkapitals um vier auf 12 Millionen genehmigt zu den bereits bekannten Bedingungen. Von der Ver⸗ waltung wurde mitgeteilt, daß die Entwickelung des Geſchäftes 7115 ſtete Zunahme zeigt und die Umſätze gegen das Vorfahr um Prozent geſtiegen ſind. Eine ähnliche Entwickelung zeigen die ver⸗ wandten Konzerngeſellſchaften. Die Kapitalserhöhung ſächlich zur Befreiung der Geſellſchaft von feſten Laſten. D zellige Rente dürfte als augemeſſen beibehalten werden. Von 5 leichten an den Markt gekommenen Akkumulator befürchtet die Ver⸗ waltung keine ernſte Konkurrenz. Oeſterreichiſche Südbahn. 5 Wien, 7. Okt. Die Einnahmen der ßöſterreichiſchen Südbahn betrugen im vergangenen Mongt 14 364 006 Kronen ſomit gegen dle definitiven Ziffern mehr 408 713 Kronen, gegen die proviſoriſchen Ziffern mehr 818 866 Kronen, Richtigſtellung ver Mak: Plus 722 018 Mazedoniſche Eiſenbahn. * Wien, 7. Okt. Die Einnahmen der Mazedoniſchen Eiſenbahn betrugen in der Zeit vom 9. September bis 15. September Francs 68 744(mehr Franes 231568); ſeit dem 1. Januar Franes(mehr Francs 113 162). Anotoliſche Eiſenbahn. * Konſtantinopel, 7. Okt. Die Geſamteinnahmen der Anotoliſchen Eiſenbahnen betrugen vom 10. September bis 16. September Franes 254 897(weniger Francs 67 176) und ſeit dem 1. Januar Franes 9 805 443(mehr Francs 747 040). Telegraphiſche Börſen⸗Berichte. [Privattelegramm des General⸗Auzeigersk.) Fraukfurt a.., 7. Okt. Fondsbörſe, Die neue Woche er⸗ öffneis bei zubigem Geſchäſt and aut bebaupteter Tendenz. Die Bokſe ſteht der politiſchen Lage ziemlich reſerviert gegenüber. Es iſt auch ſchwer, ſich aus den widerſprechenden Meldungen ein klares Bild zu machen, wie ſich die Dinge am Balkan weiter abwickeln. Allgemein wird zunächſt der Frledensſchluß zwiſchen Italien und der Türkei er⸗ wartet. Damit iſt es klar, daß die Großmächte in dem Strehen einkg ſind, den Ausbruch eines Balkankrieges durch intervenierende Schritte zu verhüten oder zum mindeſten zu lokaliſieren. Jedenfalls war die Spekulation heute unternehmungsluſtiger, wen auch das Kursnlveau vereinzelt ſich höher geſtaltete. Auf dem Fondsmarkte wurden Balkan⸗ werte weiter erheblich höher bezahlt. Türken, Griechen und Bulgaren gut erholt, heimiſche Anleihen gut behauptet. Was Banken betrifft, ſo wurden Deutſche Bank, Diskonto Kommandit und Darmſtäbdter höher notiert, öſterreichiſche behauptet. Unter den Transportwerten hatten Lombarden bei lebhaften Umſätzen ein feſtes Ausſehen, Balti⸗ more auf London höher, Schantungbahn lebhaft, Schiffahrtsaktien gut behauptet. Auf dem Gebiete der Elektrizitätswerte wurden Akku⸗ mulatoren Berlin lebhaft gehandelt und höher bezahlt. Der Oktober⸗ abſchluß des Haſper Etſen⸗Stahlwerks hat auf dem Montanmarkt Ein⸗ druck gemacht, das Kursniveau wurde aber mangels Kaufluſt nur ver⸗ einzelt erhöht. Am Kaſſamarkt für Dividendenwerte beſtand Intereſſe für chemiſche Werte und Maſchinenfabriken. Gegen Schluß trat wieder reſervierte Haltung ein. Das Geſchäft wurde weſentlich ruhiger, was zu mäßigen Abſchwächungen führte. An der Nachbörſe ſchwächer. Berlin, 7. Okt. Fondsbörſe. Obwol die vorliegenden Nach⸗ richten über die Balkankriſis noch nicht Klarheit ſchaffen über die Eut⸗ wicklung der Dinge, ſo war man in Börſenkreiſen doch vorwiegend geneigt, an den Erfolg des gemeinſamen Vorgehens der Großmächte zu glauben und die Bereitwilligkeit der Pforte zur Einführung von Reformen war eine wettere Stütze für eine optimiſtiſche Auffaſſung der Lage. Allerdengs herrſchte nirgends eine angeregte Stimmung, ob⸗ wohl die wirtſchaftlichen Berichte namentlich auch die Mitteilung in der Generalverſammlung des Haſper Eiſenmarktes eine durchaus günſtige Beurteilung fand. Aber die Börſe zeigte trotz ſchwacher Wiener Kurſe entſchledene Widerſtandsfähigkeit. Vielfach ſetzten die Kurſe gegen den Samstag höher ein. Entſprechend der abwartenden Haltung der Spekulatlon hielten ſich die Umfätze in mäßigen Grenzen. Lebhaftere Nachfrage machte ſich für Schiffahrtsaktien geltend unter Führung von Hanſa⸗Aktien, die 276 Prozent höher einſetzten und dann noch weiter anzogen. Kanada Aktien gewannen im Anſchluß an New⸗ gork um mehr als 1 Prozent. Erheblich gedrückt waren die Aktien der von der Balkankriſis unmittelbar in Mitleidenſchaft gezogenen Orientbahn. Auch Anatoliſche Bahn Aktien notlerten über 1 Prozent niedriger. Für Kohlenwerte zeigte ſich wieder lebhafteres Intereſſe, Sowohl South Weſtafrika wie Otavi⸗Aktien erfuhren bemerkenswerte Beſſerungen. Recht feſt erwieſen ſich im Verlauf Phönix⸗Aktten, die auf Meinungskäufe gegen Samstag 1½ Prozent gewinnen konnten. Von Banken waren Deutſche Bank ſowie ruſſiſche bemerkenswert ge⸗ beſſert. Oeſterreichiſche Werte blieben trotz ſchwächeren Wiens de⸗ hauptet. Den Kurſen der Schantungbahn kam der heute veröffent⸗ lichte gute Einnahme Ausweis zu ſtatten. Die Schwankungen be⸗ wegten ſich im ſpäteren Verlauf in engem Rahmen. Die Tendenz charakteriſterte ſich als ziemlich feſt. Deutſche Reichsanleihen konnten um eine Kleinigkeit im Kurſe anztiehen. Tägliches Geld 3½ Prozent und darunter. Die Seehandlung gab Geld auf einige Tage und bis Ultimo dieſes Monats. 5 Berlin, 7. Okt. Produktenbörſe. Die günſtigen Meldungen Über die Balkankriſis hatte auf die Haltung des Getreidemarktes keinen Eknfluß. Es zeigte ſich reger Begehr, dem geringes Angebot gegenüberſtand. Die Preiſe für Brotgetreide zogen infolgedeſſen bis 1 Mark an. Hafer lag im Einklang hiermit ebenfalls feſter. Mais und Rüböl waren wenig beachtet. Wetter: ſchön. Anfangskurſe. Zucker. Magdeburg, 7. Okt. Zuckerbericht. Kornzucker 88% o. S. 09.20.00—.09.35. Nachprodufte 75% o. S. 00.00.—00.00 ſtetig. Brod⸗ rafffinade I. ohne Faß.00—00.00, Kryſtallzucker l. mit Sack 00.00— 00.00 zemablene Raffinade m. S. 00.00.00—00.00 gemahlene Mehlis m. S. 60.00—00.00, ſtetig. Magdehura, 7. Okt.(Telegr.) Robzucker: 1. Prod kt. Tran⸗ ſito freil an Bort Hamburg ver Oktbr..85—(., 9 87½% B. ber Dez..85—.,.90— B, per Jan⸗Mär:.87½ GG.,.92½., ner Ma 10.02 ½., 1007½ B. per Aug. 10.22½. 10.27½., per Okt.⸗Dez. 1912 10.42 ½., 10.47% B. Tendenz nach fet ru iger, kalt, heiter. Hambura 7. Okt.(Telegramm.) Zucker ver Okt..77.%. Novemb..77½, Dez..82.½. Jan.⸗März.95—, Mai 10.16.— Aug. 10.35—, ſchwächer. Kaffee. Hamburg, 7. Ok.(Teleir.) Kaſſee gool averige Sautos per Oki, 71½, per Dez. 71¼ ver Mär 1½ ver Ma 71½, ruhig. Eiſen und Metalle. Glasgow, 7. Okt, Clevelan Roheiſen Aiadlesborouhg Warrants Eröffnung) per Kaſſe 68 sb 10.½ d., per 3 Mongte 67 sh 03.— Geld. unregelmüßig. Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 36, 1687, 6486 Proviſionsfrei! Oktober 1912 Atlas⸗Lebensverſtcherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. Badiſche Jeuerverſicherungs⸗Bank M. 230— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 40zir— 8 7 Vorzugs⸗Aklien 84— Benz& Co., Mannhetmt, 247 24³ Bruchſzler Braucrei⸗Geſellſchaft 62 zir 8. Bürgerbräu, Ludwigshafen 25⁰0 Comvagnie krapcaiſe des Pfosphates de lOeeanſe fs.1100— Deutſche Celluloidfabrik Letpzig— 258 Deuiſſhe Südſeephosphat.⸗G. 190 zfr.— Europa, Rückverſ. Berlin— M. 590 Erne Deutſche Ramiegeſellſchaſt, Emmendingen 385 380 Erfte Oeſterreich. Glanzſtoffobriten 165— Fahr Gebre,.⸗Geſ., Pirmaſens.— 63 Flint, Eiſen⸗ und roncegießerei, Nannheim 545fr Forſayt! G. m. b. H.— 155 Herrenmühle vorm Genz. Heidelberg 85— Kinemato rafie u Filmverlei., Straßbeirg 178— übnle, Kopp u. Kauſch.⸗G. Frantenthal 140—— Lichtſpieltheaer.⸗G. Stra burg 10⁵— Löndon und Propincial Electric Theatres Ltd.— 18/0 Maſchinenfabrik, Wery 117 Neckarmulmer Fahrrarwerke tamm⸗Aktien— 116 Oeſterr. Petroleum⸗ nd.„Opiag“ K.— K. 3450 Pacific Phosphate Shares altt ſhares 5 72— 15 5 funge„„3—— Preußiſche Rückver ſicherung M. 380— Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft 128 3fr. 128 zfr. Rbeiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 267 265 Rhein. Metallwarenfabrit Genußſch. M. 240 Pe.— Roeimſchiff.⸗A.⸗ vorm. Fendel, Mannheim 7 114 Schloßhotel Heidelberg 49 zfr45 zfr. St lwer Mann ein 115— Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannhei! 110— Süddeutſche Kabel, Rannbeim, Genußſcheine De. 165— Unionwerle..⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtunge 199— Unionbrauere Karlsruhe 60— Union, Groſektionsgeſellſchaft, Fran urt— 252 Bita Lebensberucherunas⸗Gerellſchart, Manuheim M. 570. 580 Wagaenfabri!(eſtatt 8 73 Keißen orterrain.⸗G. tutt zax 94 lfi.— Weſtdeulſche Eiſenwerke Kray 206 20 Zſchocke⸗Werke, Kaierslautern 161 15 7 8. Seite. Zeneral⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Mannheim, den 7. Oktober— Kurszettel de⸗„Maunheimer General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachkichten“ vom 7. —̃̃— ͤ———— 8—— Mannheimer Effektenbörse. VIs e e e,, e— 0 72 0 Duſtri 5 Pfandbriefe. Eiſenbahn⸗Oblig. Liv and 99.30 B4½ Tonw Offflem A. 6.—.—6 rz Werger, Worms—.——.— Fuchs Wig Hdlbg.—— 184— 4% Rh. Hyp.⸗Bt. unk. 1902 97.— biſ1% Oberrh Etſen ⸗Gef. B4½% H. Schlink& Cie. 100 40] DOr. H. Loſſen, Worms bf. Preßh. u. S; ritfbr.—.— 200. Hükten. Spinnere! 30.——.— a„„„,verſchted. 87 80 Induſtrie⸗Obligation.%½% Sveyerer Orauhaus%½% Jell offabrif Waldho 100.50 B Transport Kupferw. u. 5 eenee 87.70 bz ee a 08e e..⸗G. Speher 97.50 C4½ Zellit. Waldh. 1908 101.30[ u. Verſicherung. 7 Measan 19 2100 Selbade 900. Bſan, Bad.⸗G. Rhichiff Altien Mun 15 99 fehl. 10 el 55 3½ Heidelberg v. J. 1903 39.80 B See inn. Da npfſchl.—.— 49.— Koſth.Cell. terf.—.— 195.— 4 4. Bad. Antt u Sodgf r. 98 0 0 1 81 Rianne dageau—.—108.80ſ Nanag. ſGam del 25 125 3 Karlsruhe v. J. 1890 86.—(41 Bad. Anil. u. Sodafbr. Banken. Brief Geld Vrief Gelt Frankona Rick⸗ und Naſchinenf. Badenia—.— 180.— 3½ Lahr v. J. 1902 90.50][ Serie B 103.50 bz Badiſche Bank—.130.—] Leſt.⸗W. Stamm—— 225. Mirperſ. vorm. Jad. Oberrh. Elektrisitäet—.— 30.— 4* Lndwigshafen 102.— 64 Br. Kleinlein Heidelbg. 99— G Ffälz. Bank„Vörzug 150 Rück⸗ u. Niverſ. 1175—— Bälz. Mü lenwerke——— „ v. 1906 97.50&5 Bürg. Brauhau Bon 03.— G] Pfälz. vp.⸗Bank—.— 193.—] Hrauereien. Fr. Tr msp.⸗Mnall u. 6i. Nähm. u. Fa rrdf.—.— 183.— 805.60 B04½ Heddernb. Ku)ferw. 102.— Nhein Creditbm!—.— 1835 Vas, Brauere 70 Glas⸗ Berſ⸗Geſ.—.— 244½ Portl⸗Zement Holbg.—— 151— Mannb. Oblig. 1912 98.50 Herrenmühle Gen; 98.— c thein Hyp.⸗Ban!—.— 1965 Luri Hof vr——=Bad. Aſſecuranz—— 2 00 deo. Schuckert⸗Gel.—.— 143.— 4 1„ 1907 98.50 Bſ4½ Koſth. Cell. u. Papifbr. 100.—G üdd. Bank ee iich i Braueen 10 Feen er erſich 80—e, 4„ 1906 98 50 24%½ Mannheimer Dampf⸗ Südd. Disc.⸗Geſ.—.— 116.5 g. Gan 5 Hinu gerſt deang dee e, 85„ 1901 97.50 L ſchleppf luffabrt 9908 185 5 Bi. Gan er, Freibg..50 Oberch. Verſich.⸗Geſ.—— 1156ſ Verein Freib. Ziegelw.——— 37% 1885 85.80 Gl4% Mannb. La 1 1 05 ahnen: Kleinlein Heidelberg 20.— vürtt. Transp.⸗Verſ.—.— 710.—„ Speyr.— „ 1888 89. G Geſell 9 97.50 G Seilor. Strazenbahn—.— J0. Fadine 57 Induſtrie. Würzmühle Neuſt dt——— 370„ 1895 90.— G½% Oberrh. Elek'rizitäts⸗ Chem. Ind uſtrie.* 2 Ak 115 5 118— A⸗G. f. Seilindu irie—.— 120.— Zuerſer— 5* 105 8506% werke Korlsru Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—.— 529.Brauerel Sinner—.— 224.— Dingler'ſche Michfbr. 110.——.— Zuckerfr. Adb 101 9** el 2 e und 8 Ebem. Fa. Goldenbg.—.— 248.—Br. Schrödl, Heiolbg.—.— 18.— Emaillw. Maik emmer—.— 103.— 8 5 6½ en ek 1905 00 4 bifäln Mühl Eiſen g. 10.50 G] Chem Faor Gernsh.—— 10.—„Schwartz, Zpeyr—— 1250 Et lingei Spinneret—.— 102.— 5 Wiesloch v. J. 1205 9450 Ef4 9 5 100—GVerein chem. Fabriken—.— 354.—[, S. Weltz. pye 80.——.——— 2 2 Schuckert⸗Obligat. 99.60 B 1 Jerein D. Oel ſabriken 178.——.—„. Siorch., Speyer———.— Frankfurter Effektenbörse 0 Telegzramme der Continenial-Telegraphen Compagnie. Aktien induſtrieller Unternehmungen. Aktien deutſcher und ausläudiſcher Transporlauſtalten. Reichsbankdiskont 4½ Prozent, 5 5 7 55„ 8 Schlußkurſe.„„ Südd. Eiſenb.⸗G.—.— 124.95J Oeſt. Sſtdeahn Lomb. 28.50 20 Aluminium Neuh. 255.50 258.90 Fiemens& Halske 235.25 236.25 Packe 5 VC0V%%%%VöC%%%%/ ⁵ ̃ onto⸗CEo mandit 18665 Darm ä te122.—, Dresdner Bant 158. 70 Maſchpaofor. 128.75 129.[Gummi Peter 101.— 104.— 8 2 2 5 Fomderpeſe ue de dence Lan 206 50, Sigasbabn 151.60 Nelke Bod⸗Aeh. Berf. 112— 114.9 Pedpern. Fußſerw 12000 120,50 De⸗Ung. Stanteb tee 50 180 7 Shanen n lee dombar 1 20.50 Bochumer 238 ½8, Gelſenkirchen 20365, Laurahülte Südd. Im no fl.⸗Geſ. 93.80 68.80 Illkircher Mühlenwk. Pfandbriefe. Prioritäts⸗Obligationen. —.—, Ungar 88.90. Tendenz: behauvptet. u. Bilfinger 1485 1471 Straßburg 119. 511 55 5. 7. Wechlel. ayß u. er ytag 30JKusiſtſeidenfabr. Frkf. 116.75 117.50 4 4 Eichbaum Mannheim—.——.— Lederwerk. St.Ingbri 50.— 50.— Irkf. 5yv⸗B..14 97.60 97.80 4 Pr Cent Bod.-Er.⸗ 1 5 7. 5. Frankf.(Henninger) 119.— 119-60 Spich irz Lederwerke—.——.—4„.20 1515 96.60 96.60(G. v. 190fuk. 1916 96.70 96 7 Arg iedes cee Check Paris 81.075 8105 do. Pr.⸗Akt. 124.50 121— udmigsb. Walzmühle 166. 167.—.21 Pr. Lent.⸗ Zod. Er. Aa 5 8015 0 Baris kurz 80.025 81.— Herkules(Caſſel)—.— 162. AdlerrahrradwKl her 600— 605.— unk. 1920 99.20 99.20.v 1907 uk. 1917 96.70 96. alien 80.133 80.12 Schweitz. Pla Mannh. Aktien⸗ f 5 S 16u.17 Cent.⸗Bod.⸗Er.⸗ onden 40 Plätze 5½7 880% Mann. Akttetee 148.30 148. Nafchinenſer Hloer 104.50 101 50 eeee 65 6560 155 920. London 20.442 30.4% Nasoleonsdeor 16.1s ichls Parkalt. Zwetbrücken 99— 90. Haden(Weineind 0 080% 18 44 Pr. Cent.⸗Bod.⸗CEr⸗- Laud. e Ptivntdisk 11 31öñ%—) 315 Fusger. Freiherrl. v.—.——.— Därrkopp 475.25 480.50 kob. 1905 97.60 7 60 G v. 1510 uk. 1920 97.60 970 * bivatotskonto 1⁴⁰ Jie 8121 8 Zonne, 0 76.50 76 50 Daimler Notoren 326.75 334.50 8¹0 S 12 13 4 Pr. Eentr Köm. b 3 Bleiu. Silbrh. Braub. 123.50 120 70Siſen. Fahrr.⸗ u. Autw. 128— 127.20 5475 ee A. Deutſche. Gauſche Aulin aorl 650. 681.—Raſchkzen Grigne 200 25 20„, e 7. 5. CementwerkHeidelbg. 152. 151.2 Kallstuher Maſchigen 173.75.81.70 37 Frk Kommnck 1905 11917 0. 4% deutſchReichsanl. 100 60 100 60 J3 ½Mh. Stadt⸗A 19)5-——.—CEementfabr.Kaclſtadt 128.50 122.25 Manuesmannröhr 219.— 220 20 S. kdo 191 98 60 9 60 40 5 6 12. abgn. 95.70 95.70 61%„ 88.65 88 65 B. Ausländiſche. Chem. Werke Alberi 464. 465.—Naſchu⸗„Armatf. klein 150.50 150.80 4 595. 5 8 2Pr. Hyp. gll⸗ 9255 940 30% 78.85 78.80 5 Arg. f. Gold⸗A. 1887———— Chem.Gernsh. Heudr. 181.10 181 80 Bf. Nä yn. zu. Fihrrdf, S 55 88.278182.42 91.50 91ʃ.80,8 Hr. 5 gl. B. 87.40 87.00 4% Pr. konf. St.⸗Anl. 100.50 1005[5% Chineſen 1898,—— 100. Ch. Fabrik Gries geim 255 80 2 5 80] Gehr, Kayſer Sonbe Frkf. a 55 4 25 p.„ 0418 96.10 96.10 374„ 88.85 88.8 4%„„ 1898 93.90—.— D. Gld⸗ u. Slo.Sth. K. 630— 685.— Schnellpfeſſen Frkth. 206— 26. U 1913 98.80 98.80 4„05•14 98.50 96.50 30ʃ% Stedl 78.90 78.80½ Japaner 94 05 93.20 e 10 4Frkf. Hyp.⸗Kr.⸗V. 7 07¹7 96.50 96.5 Wifge t. A. 1901—.— 99.90 5% Mexik. äuß. 88/90———.— er. hen. Froyſk R).— 345.—Zei. utſcherOelfaor. 171.50— 55— 555 9 40% 1908/09—..— 99.95 3 Miegtkänter innere 59.30 59.30 J Holzvertoolung⸗ Ind. 338— 340.—Pf St. Jgo. 135.— 136.— Frtf, 50p 89.— 89.— 90 0Pr. Pfdb. 18. 1 0 90 4id. Stal4011 100 40 100.30 50% Bulgaren 96 25 95.50[ Rütgerswerke Saaß, wünnlk 1018. 80. 8. 1896 250—— 3 italien. Rente———.— Ultramarinfabr., Ver. 227 50 229.— chuhfbr. 128.50 126 50 4 Frkf. Hyp.⸗Kr.⸗B. 5 400„„5 97.40 370 bad. St.O. abg—.—— 4½s Oeſt. Silberrente 89 60 89.50] Wegelin Rußfaert 234.— 234.— Schtabr. Herz, Frki. 133.— 133.— 2 97 93.10 93.65 f¼„ Papierrent..——.— Südd. Oraztind. My.—.——.— Sellineu 0 Wolf—.— 120.— 4 Fike 59 8 Freuß, Pfen 3½ 1000 88 40 88 604% Oeſterr Goldrente 93.— 93.— Berlin 534.75 54 5%'wo lſp. ampertsen.—.— 201.75 84 15 10 5 8 510 8 8 1904—.—— 3 Serte 1 63.10 63.50[ Elertr.⸗Geſ Allgem. 264 50 256,75Sttlin ſen 100. 101.— e e„Hant 5 810, 1 1907—.——.— II 67. 67.40 Bergmann Werke 134 88 134.800Ka nmgarn Kaiſersl.—.——.— 1 Hyp⸗ 11020.10 99.l0 492 8 10 erE.A. b. 1915 100. 100.— 4 95155 Ruſſen 1905 15.20 100.20 Brown, Boveri u. Co. 139.— 138.8[Waggunfabrik Fuchs———.— 4 Fref.§. 1 88 25 8 85 98.50 98.50 1918 100.— 100.— 4 Ruſſen von 1880 389.60 83.70 Otſch⸗Ue erſ.(Berl.) 164 25 154 Zellgoffaor. Wardhof 288.50 240.— 5 50 9 5 do. u. Allg-Anl. 87.50 67.— unif. 1903 80.80 81.— Lahmeyer—.——.—Bad. Zuckerfabrik—.——.— 9 b. Artf.50b. r. 99.10 99.1039„55 5 0. 3 do..⸗ 95—.—„ unif. 89— 87.50 heiniſe Se0 56 15 135 75[Frankent). Zuckerfor. 409.80 406.— 8 832 uk. 1913 92.— 92 3½ Pr. Pfdbr. Bank⸗ 40% Pfälz..⸗B. Prior 80 99 80 Ungar. Goldrente 88.90 88.85] kheiniſche Schuck.⸗G. 139.— 143. 33 S.„191? 5 2 2 8 25 85 8589 888 2 Frkf. Hyv.⸗Kr. V. Kleinb. b. 04 94.30 94.00 6% Pfälz. E B Prior 89.— 89 Kronearente 85 85 8ö.25 Bauk- unb Verſichermigs⸗Akti.23⸗80l. 820tilgb.) 90.50 90.50 4% R9. H. B. Pfdb. 3½ Pfält. Konv. 1895 93 50 93.50% Verzinsliche Loſe. ank. 1 ichermig en. 37 5 5 ½ Frli. Hyp.⸗Kr. B. 1902-07 97.— 97.— 4 Heſſen von 1908 57 0 100.15 Bad. Prämien 171.50—.— 55 8 S. 45(tilgb.) 90,50 90 5% 4%„ 1912 97.10 9710 ſ. 1 f. 3.— 173.— 8 5 2 5„„* 8 780 70 17.50 18820 Badiiche Bant 129.80 125.80J Nation ubank 128. 123.95 3½ 0 Hyp.-Bank 87.90 87.90 4%„„ 1917 97.30 970 +5 l 55 Berg“ Metallbank 138.. 188.5] Oeſterr.⸗Ung. Bank 143.80 148.50 1 Pfälz. Hyp.⸗Bank 98.70 98.70 4%„„„ 1919 97.30 970 4 Würllemberg 1919..50 100.50 Unverzinsliche Loſe. 705 f cr. 0 5 98.00 VVee—.— 35.— Bell. Handels⸗Geſ. 169.25 169.-] Oeſt. Linderbank 132.— 181.„uk. u. 4%„„„ 1921 98.50 4 E—.——.— Comerſ. u. Disk.⸗Z.—.——.—]„ Kredit⸗An tall 195./ 195.50 unvrl. 1917 98.90 98.90%%„„ verſchieb. 87.80 81.8 1 Mh. Stadt⸗A. 100———.— 5 5 Darm jädter Bank 121.¼ 122.250 Pfälziſche Bank 128.75 127. 4 Pfälz. Hyp.⸗3. uk. 3½%.„ 1914 87 80 870 ee 8 Deutſche Bank 254.50 254.35] Prälz. Hyo.⸗Benk 193.80 193.80 u. unvrl. 1920 98.90 98.903/ Rh..⸗B C⸗O. 87.80 8700 Bergwerksaktien. Deulſchaſtal. Bant 132.— 138.80 Preuß. Hypot ſekenb 114.90 115.50[4 do. do. 1922 99.70 99.70 2½1 Ital. ſttl.g. E. B. 66.50 66.— 8 D. Effekten⸗Bank 116.40 116.25 Deutſſhe Rei hsban. 181. 13.50 4 Preuß.Centr.⸗Bod⸗ Aumetz⸗Friede(Brüſſ.) 191.50 192. 25 Harpener Bergbau 198.— 197./ Disc nto⸗Comm. 186.75 186.85] Rhein. Fredith nk 135.— 135. Cred.⸗G v. 190 96.70 96.70 Oberr h. Verſt.⸗G. 1145 116 Bochumel Bergbau 238.— 236./ Maſſen, Berg au.—.,Dresdener Bank 153./ 154.25 thein. Hyp.⸗B.. 196.75 196.80 4, Centr.⸗Bod⸗Cr⸗ Nannh. Verſ.⸗G.⸗A. 9.— 900.— Buderns 116.60 115 50 Kaliw. Aſchersleben 172.— 172.75 Met llb. u. Netallg G. 138. 138 5[ Schsaffh. Bankver. 1˙9— 119.— Go 1809u.190 b kdb. 97.30 96.40 Oberrß. Eiſenb.⸗ geſ. 96.80 96.0 Concordig Bergb.⸗G. 325. 5 5242 Kallw. Weſterregeln..— 221.— Eiſenb. Rentbank 17,50 179. Wiene. Bankver. 131.70 132.—Pr.Centr.⸗Bod.⸗Er. Nannh. Stadtanl. 98.45—.— e urg 1015 50 2 Eiſeninduſt. 180— Frankf. Hyp.⸗Bank 213.— 213.— Südd. Deskont 115.25 115.25 G. v. 1993 uk. 1912 93.30 96.30 Bayr. Staatsanl. 1912 100.40 100.0 weſler Berow⸗ 5 Yün 280.— Frkf. Hyp.⸗Creditv. 158.40 158.50 Bank Ottomane 135.— 135.— Nach itakti.5 13 2 Nachbörſe. Kreditaktien 195.68. Diskonto⸗Commndit 186 75 Friedrichshüft⸗Bergb. 183— 180— Vr. Königs⸗ u. Laurah. 175 75 176. Staatsvahn 152.50, Lomdarden 20.50 Gelſenkirchener 203. 7 203.— Gewerkſ. Pogleben ———— Berliner Effektenbörse. Berlin, 7. Okt.(Anfangs⸗KNurſe.) „„ 5 7 ſrebilaktien 195.— 195.¼ Laurahütte 175 75 175,27 Dise ⸗Rommandit 186.8/ 186.50 Phönig 279./8 280— Staatsbahn—.——.— Harpener 197.¾8 194./6 Lombarden 20.¾ 20.37] Tend.: beh. Bochumer 235.¼ 237.% Berlin, 7. Okt.(Schlußturſe.) 5. 75 5. 7. agee auf Amſter⸗ 9½% Bayern 87.25 87.60 dam ur 16950—. 3½% Heſſen 87.30 87.20 Wechſel London 20.48 20.48 J39% Heſſen 76.60 76.70 Wechſel Varis 81.02 81.02 3e% Sachſen 78 70 79— Wechſel a. Wien kur 84.77 84.77 4% Argentinerv. 189 86.50 86.50 30% Reichsanl. 100.50 100.50l 5 Chineſen von 1896 99 75 100.— 355˙ Reibsanl. 88.80 88.90 ½% Japaner 93.75 93.60 40½% Reichs anleih 78.60 78 60 4% Italiener 4% Conſols 100 50 10.50] Mannh. Sradtan.—.— 98.— 3½%%„ 88.80 88.90] Oen. Goldrente 93 80 93 50 30% 5 18.60 78.603 Portug. unif. S. 3—.— 66.50 40ʃ%% Bad. v. 1901 99 40 99.90]5 umänen v. 1903 100.25 100 25 4%„„1908/9 99 70 99 90 4% Ruſſ. Anl. 1902 89 40 89.25 37%„ conv. 98— 93.—1 Türten unif. 88.— 88.90 „ 7.——=urt. 400 Fres.⸗Loſe 167.70 165.50 7. 4% Bag dadbahn 82. 10 82.80 Oeſter. Kreditaktien 195.75 195.25 40% Ungar. Goldrente 89.25 83.9) „Kronenrente 83— 85.2 Berl. Handeis⸗Geſ. 158 ⅝ 168.¾ Darmſtädier Zank 132 50 122.— Deutſch⸗Aſiat. Bank 132.50 133.— Deutſche Zank 254.— 253.75 Disc.⸗Kommandu 186.75 186.¼ Oresdner Bant 154 154. Reichsbank 134.— 134.20 134.50 134.5% 159 10159 70 ſthein. Kreditbant Ruſſenbant chaaffh. Bankv. 119.— 119.20 züdo. Disc.⸗G.⸗A. 115 90 116.— Staatsahn 152—-—. 20.¾8 20.50 110— 110 25 278.5/ 278.½ Lombarden Jaltimore u. Ohio Canade Pacific 5. 75 526.— 528 50 422— 4246) 114.75 417.5 134.50 134 10 Anilin Anilin Treptow Ar andg. Bergwkse. Berg nann Elektr. Bochu ner 237.— 28˙¼ Broſvn Joveri 188.—39.— Bruchſ. Maſhinen 318.40 344. Cgem. Albert 462.20 462— Lonſolidaiton f. V. Dainler Deutſch⸗Luxe nbg. Dortmunder Dynamit⸗Truſt 179.25 179.2 Deutſſy⸗Ueberſee 164——.— D. Srsglahlicht Aue 308.20 308.20 3341.— 323— 183— 138.5 5. Jelſenkirchner Farpener Kölner Jerzwert Celluloſe Ko,theim Lotyringer Cement Ludwi! 8oe ve K.. Rannes nannröhren Oberſſhl. Eiienb⸗Be) Orenſtein& Foppel ohonir D. Waffen u. Nunit. 540 10 541.— D. Steinzeu iverke 23) 237.7 lber;, Farden 533.—534— Sſſener kreditauſtalt 160.— 160.40 pacon Nannſtidt 118— 1ts. Faber Bleiſtiftfabrit 272 29274 ſelten& Guillau ne 14 15550 Irtzue. Naichmen 293.— 290.20 Hamburr Packe: 158——.— kordd. Lloyd 123 90 126.50 Adlerwert Kleyer 600.— 606.— Alg. Elektr.⸗Geſ. 2866 40 267 10 Alummum. 256.70 258,10 Zr. Berl. Stra genb. 180.50 180.— * thein. Stahlwerke 73 5. W,. Berlin, Kredit⸗Aklien Distonto Komm. 20½/½ 202¼ 197.50 197.25 Höch ter Farbwerke 634— 638.— Hohenſohewerke 183.60 185 50 caliw. Aſchersleben 171— 171.— 505.20 503.— 133 50 188 29 Lah neyer 125.80 125 30 Lauragütte 175— 175.50 Licht u. Kraft 135 10 135— 12359 123.— 327 50 326.50 2290— 219.8 101˙5011 20 211 70 214 230.50 2 81.— 170—179 50 5 (Telegr.) Nachoörſe. 7. 195 25 195 25 186.50 188 ½¼8 sonbarden eeeehe⸗becennener 5. 7. 180.60 189. 193 50 194.— 158.30 158.90 236 80 236.30 Romba her Hitte Tittgers verken 5 huckert Siemens& Halske 5 Zinner Brauerei 214.50 214.50 Ztettiner Vulkan 191.— 192.— Tonwaren Wiesloh 120.— 120,50 Zer. Blanz off El erf. 545— 545 20 Zer. Köln⸗Rott veiler 321 70 325.50 Se teregeln 223 50 223.20 Wi. Deaht. Langend. 132.—139 50 Jittener zta röhren 216.— 218.— —— 5 ktoff Wildhof 240— 240.70 taoi 118.20 118.80 South Veſt⸗ Ufrika 14— 146— Zogtländ. Naſchfbr. 650— 662.— Privakdiskont 3¼%e 75 ——— Staats bahn 20./ 5 2 8 Mannheim, 7. 2 nnheim, 7. Oktober 2191 General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). 9. Seite. 1 Ausländische Eif U — sländische Hffektenbörsen. ondoner ektenbörſe. ö Nah London, 7. Okt.(Telegr) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 2 ier Börſe. ͤ —— 55 7. 55. Paris, 7. Okt. Anfang skurſe. 5. 75 5. 7. 2/ Conſols 74½ 74¾ J Premier 121½ 12˙/„ 7„ 3 Kreditaktien 623.50 622.50 Buſchtehrad B. 870.— 860.— 3 Reichsanleihe 77½ 77½ Randmines 6% 6% 300% Rente 90.20 90 2 Chartered 38.— 36.—Oeſterreich⸗Ungarn 2100 209%/ Oeſterr. Papierrente—.— 88.60 4 Argentinier 84½% 84½ Atchiſon comp. 114% 115—[ Spanier 92.25 93.05 De eers 55.— 545.— Bau u. Betr..⸗G.—.——.„Silberrentet 4 Italtener 96— 96.— Canadian 285.— 286˙/ Türk. Looſe—.——.— Caſtrand 73. 74.—Unionbank 602.— 500.—„ Goldrente 109.— 109.40 ef G7) 4 Japvaner 83¼ 83¼ Baltimore 112½ 112% Banque Otiomane 370.——.—. Goldfield 100.— 101.— Ungar. Kredit 809.— 809.— Ungar. Goldreute 105.30 105.— 8 Mexikaner—— 30[Chikage Milwauke 116— 117— Rio Tinto 2055—2047 Rand mines 169.— 170.— Wiener Bankverein 521— 520.—„ Kronenrente 84.50 84 40 4 Spanier 901% 90ʃ/] Denvers com. 23¼ 238/ Tendenz: ſchwach. Länderbank 509.— 505.— Wch. Frankf. viſta 117.82 117.83 35 Ottomanbank 16%% 16/ Eri? 38% 38ʃ½ 8 Türk. Loſe 231.— 226.— London„ 241.18 241.13 Amalgamated 94½% 95-[Zrſind Trunk ord. 28/ 28½ Wiener Börſe. Alpine 1043 1038„ Paris 8 95.51 95.51 Anacon das 9/ 9/ 5 IIIpreſ. 55½ 551½ Tabakattten Amſterd.„ 200.— 200.— N Rio Tinto 81¼ 82¼ L tdsville 167½% 168— Wien, 7. Ott. Vorm. 10 Uhr. Nordweſtbahn„ 19.11 19 11 Central Mining 10% 10¾] ſſourt Kanſas 31¼ 31/. Kreditaktien 621.— 622.50] Deſt. Kronenrente—.——.— Honzverkohlung———.— Parknoten 117 82 117.82 5 154.2 Chartered 27/ 27%¾ Ontario 38— 38 Länderbank 508.— 510.„ Papterrente—daatsbahn 712 50 710—Ulttmo⸗Noten 117.90 117.90 10 De Leers 21½ 21¼ ock Island 29¾ 29 Viener Bankverein—.——.—].. Silberrente—.——.— ombarden 111.70 111— Skoda 748.—747.— 195 Caſtrand 2¼ 2¾8 outhern Pacetfic 116% 116%% Staalsbagn 701.— 712.—[Ungir. Goldrente—.——.— Tendenz: ruhig. Geduld 1½%8 1¼„ Railwag 32¼ 32½ Lombarden 110 70 111.„Kronenrent!.———.— 24802 Goldfields 8½% 1— Unſon cvm. 1798 180½¼% Marknoten 117.82 14.85 Ulpine Nontan 1045 1037——— 151 de 6 95 575 teels con. 81½ 81¼] Vechſel Paris 95.50 95.50 Skoda 785.— 745.— —143. 12 12¼ Tend.' feſt. Tendenz neſerviert. —225. 2 — 134. 757w ã——!—!—!.!————.... Produkt bü TOdn nD¹DOFPSe. —24 ursblatt der Mannheimer j 10 Berliner Produktenbörſe. Amſterdamer Börſe. Berlin, 7. Okt.(Telegramm.)(Produktenbörſe). Amſterdam, 7 Okt(Schlußturſe.) vom 7. Oktober. Preiſe in Mack pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 8 Die Notierungen ſind in gegen Barzahlung per 100 Kg. 5. 75 5. 7. 587 45 5. ahnfrei hier. Weizen 51 Rüböl loko 35 ½——Peindl loks 36— 8 per Okt. 209.50 210 25/ Mais Dezbr.—.—.— 4 einol e ee Wetzen, pfälz. neu 21.25—21 75 Gerſte, hieſ. 21.——91.75„ Dezbr. 210 25 210 75 5 5 Mat Sept. 34%,—— Sept. 85 /0/2— „ korddeutſcher—.———. Pfälzer 21.25—22.—„Mai 21425 214 25 4 Sepi. De, 64½—— „ ruſſ. Azima 24.25.—24 75 Futtergerſte 16 25—16.50 RNibdt ver Ot. 6780 6780 dient ende malt Jan.⸗April 38 ½—. e Hafer, bad. neuer 17.—— 19 50 Rosgen ber Ott. 173.50 176.„De. 6780—— Laſſer beo. 53— 538—Peinöl Tend ſtetig. „ Krim Azima 25.50——.—[Hafer, nordd. 21.——.—„Dezbr. 173 50 174 75„ Mal—.— 65 70 Wetter: 8 S810—.———..Hafer, 20 50 21.—„ Mai 175.75 176 50—.——.— Saxonsta—.—.— La Plata 19.—— 19.75—.——.—Sptiritus 79e% loceo—.—.— 1 ten. 8 anminſcher 28.15—24.50 Mais, Suan Mixer 1 dafer per Dezbr. 178.50 179 75] Weizenmehl 29.25 29 25 Budapeſter Produktenbörſe. 71. Nc onau.50—15.75 Ma 178.50 179 50 Roggenmehl 28.30 23.40 Lelegramm.) 0 20.„ Manitoba l7—.— La Plata 15.75——.— 5——— 5 Sndapeß, 5. Okt. Getreldemarkt.( 15 —120.50 5 J e deutſcher 33.50-—.— i 25 Kr 9 5 5 110„ Kanſas 24.25——.— Wicken Königsberge.—.———.— ver 50 ver 80 5. 185„Auſtralier—.——— Fleeſamen guerne ital.—.—. Har ö 5 Produktenbörſe. Veizen ver Okt. 11 42—— feſt 1140—feſt „ La Plata 23.50 24.—„ Provenc. bdaoer 27. 28.] Küböl, 5 Apri 1192— 1190—— Kernen, 21.25—21 75 Pfälzer Rotklee—.—.—„Sept. 20.05 20 15] Sept. 76 J½ 75 ½ 1 Mat———-——— 7. Roggen, pfälzer neu 18 50——.— Italiener Rorklee—.—.ä— Oktober 20.30 20.20]0„ Ottober 76 ½ 75 ¼] Koggen ber OfI 977—— feſt 971—— ſeſt „ruſſiſcher 19.50——.—Leinöl mit Faß—.——„ Nov-⸗Feb. 20 25 20.25„ Noo.⸗Feb. 75 ⁰% 14%„„ April 10 26—— 1019—-—— 0 96J„norddeutſchen—.———.— Rüböl in Faß—.——ů„Jan.⸗April 20.60 20.55„ Jan.⸗April 74 ½% 74 ½/ gafer der Otl. 1119—— feſt 1126—— feſt „ameril.— Bacdkrübel—.—.— e 5 11 Spiritus„„ April 1086-— 1087— Sep 75 21.75 Sept. 48 7¼ 2] Mais per Sepibr.———— rußt———+ tuhi 0 9600 Fb. ed 21.30 21.80 Dumber 1 47„ Mat 11 96 770—— 8 „ Noyb.⸗Jeb. 2ʃ.30 21.30 Im.⸗April 48 ½ 48 ½ Kohlraßs 3—— e webennen) 2 5„ Jan.⸗April 21.30 21.60]„ Mai⸗Aug. 50 40%„ 34.25 38.25 3125 23˙75 28.25 2425 Weizen Selaöl Wetter: Schön aber Kalt. 9 97.60 Rogaenmehl Nr. 0) 27.— 19 245080 8 E* 5 Sept. 30 20 30.45 7 Sept. 81— 80— 2 2 99.80 Tendenz: Weizen, Roggen ſtetig. Futtergerſte ſeſt. Braugerſte,„ Oktober 27.50 27 25„ Okiober 80— 78 ¼ Tiverpooler Börſe Haſer und Mais unverändert.„ Nov.⸗eb. 27— 26.70„ Nov.⸗Feb. 70% 76 J¼ 2 kt. 5 99.— Maunheim, 7. Ott Plala⸗veinſaat Mr. 32.50 disponibel] Ne Jan. Apti:.— 26.50„% Jan.-April 14½ 14 iersel. Oi kielsscemels; 95.70 mit Sack waggonfrei Mannheim. Mehl Sebt 5 loco 75 8 5. 7. ‚.— Zucker Sept.— 36— 970 Futterartikel⸗Notierungen vom 7. Oktober.„Sktober 36%0 36.45 Okoder 30%¼ 30% Weizen per 1255 5 ſtetig 1 ftetig 90.10 Neues Kleeheu M..50, Wieſenheu Mt..—, Ma⸗„ Nov.⸗Jeb. 3535 35.10„ Otl.⸗Jan. 30 ½ 30% mals pet 100%0% ſteti 900 ruhig 5 ſchinenſtroh M..80, Weizen⸗Kleie M. 10.50, getrocknele!h Jan.⸗April 3580 35.05„ Jan.⸗April 31⁰ 31.½ 1755 Bez 570% 9%0% treber M. 12.25 13.28. Alles per 100 Kilo. Talg 88— 85—*% F 9660/ 7 7 daß die Preiſe für alle Rohſtoffe in die Höhe gingen. Die Ausfälle Heinrich“ 9. nach Marſeille über Neapel. Ab Genua: D.„König 8 Gerichtszeitung. in den Verfeinerungsabteilungen konnten durch die gute Beſchäf⸗ Albert? 10. nach Newyork über Neapel. Ab Kanada: D.„Tiberius“ Heidelberg, 4. Okt. Der 17 Jahre alte Blechner⸗tigung, ſowie durch die Verſtärkung der beſonders leiſtungsfähigen 10. Okt. nach Bremen. lehrling Weber aus Oſterburken, der Ende Auguſt in der 5 112 98 5 58 a bn be⸗ T1TT—TT0 ee Werkß 8 gr„ſonders auch, weil für Ueber hreitung der unzulänglichen Beteili⸗ 5 17 5 gungsziffern in der Drahtverfeinerung 36 660 Abgabe zu zahlen— 5 2 tieren mit einem Revolver den Blechnergeſellen Weinhardt aus waren. Das neue Stabeiſen⸗Walzwerk hat nach Ueberwindung der Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaun; für Kunſt und Feuilleton: Julius Witte; Pforzheim erſch hieſigen Strafkam⸗ ten Schwieri ü er dan fan dien ee n e eneen ſteigender Niich eng del für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schöunſelder meir wegen fahrläſſiger Tötung mit 3 Monaten Gefängnis]dieſes Fabrikat bewegten ſich in langſam ſteigender Richtung. Bei 55 e den Bedar für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktion, Teil: Franz Kircherz; großem andauernden Bedarf wurden angemeſſene Ueberſchüſſe er für den Inſeratenteil und Geſchäftliches; Frig Joos. beſtraft. i 55 f 5 8 zielt. Nach Verrechnung mit dem Lothringer Hüttenverein verbleibt 5 + ndw ch nach 375 899/(i. V. 305 953 /) ordentlichen Abſchreibungen ein Druck und Verlag der Dr. Haas ſchen Buchdruckerel, G. m. B. H. andwirtſchaft. Reingewinn von 450 023 4(379 381 ,, aus dem 8% Proz, Dtrektor: Eruſt Müler. .C. Karlsruhe, 6. Okt. Auf Beſchluß des Bundesrats findet Dividende( Proz) verteilt werden ſollen. Der Umſaß belie im Deutſchen Reich am 2. Dezember 1912 eine allgemeine Vieh⸗ auf 10 823 299(9 115 579). Bei reichlicher Beſcheftiaung 55 121 zählung ſtatt. Gleichzeitig wird die Zahl der in der Zeit vom 1. allen Betriebszweigen hofft der Vorſtand für das laufende Ge⸗ Dezember 1611 einſchließlich 30. November 1912 amtlich nicht be⸗ ſchäftsfahr höhere Betriebsüberſchüſſe in Ausſicht ſtellen zu können. ſchauten Schlachtungen ermittelt werden. 9 555 Müllheim, 6. Okt. 15 910 Nacht 1 Schiffahrt retene Froſt hat in den Reben des Markgräflerlandes ganz beden⸗ tenden Schaden verurſacht. Nachdem zu Anfang dieſer Woche 85 5 55“braucht nicht auszufallen, meine Herren, wenn warmes Wetter eingetreten, hoffte man, daß die Trauben nun gut Duisburg⸗Ruhrort, 2. Okt. Amtliche Notierungen der Sie ſich angewöhnen, Wybert⸗Tabletten bei ſich zu führen und bei belegter Stimme oder ausreifen können. Dieſe Hoffnung war nun eine trügeriſche und Schifferbörſe zu Duisburg⸗Rußhrort. Bergfahrt: Frachtſätze die Abſicht, mit dem Herbſten noch zuzuwarten, muß ebenfalls aufe für eiſerne Kähne, bei Abladungen auf Waſſerſtand(für die Tonne zu gegeben werden. Die Rebbeſitzer in den meiſten Gemeinden des 1000 ftg.) in Mark: nach Bingen.—, Mainz⸗Guſtavsburg.—, Main rauhem Hals davon zu nehmen.„Es gibt kein beſſeres Mitkel, um die Skimme ſofort klar und friſch zu machen.“ Dies iſt der Inhalt 95 1105 Markgräfler Rebgebietes werden vorausſichtlich Mitte dieſer Woche 5 5 900.— mi tdem Herbſten beginnen. Das Erträgnis iſt je nach Lage ſehr ver⸗plätzen bis Frankfurt a. M..10, Man nheim.—, Karlsruhe.20 zahlloſer Jeugniſſe über die in hrer Wirtung unerreigten Wybert⸗Tabletlen, den wird ſich kaum das Herbſten lohnen; Lauterburg.25, Straßburg./ E..70 Mk. Schlepplöhne: nach die in allen Apothelen und Drogerjen 1 Mark pro Schachtel koſten. 96.80 ſchieden, in vielen Rebgelän 1 0 5 in einigen wenigen wird quantitativ ungefähr ein Viertelherbſt zu St. Goar.45/52½ Mainz⸗Guſtavsburg 0,70,—0,75, Man nheim 100.40 warten an 0,80—0,85 Mk.— Talfrachten für Kohlenladungen(für die Tonne * Stuttgart, 7. Okt. Ueber die Lage auf dem Obſtmarbt 5 5 186 75 ſchreibt die Zentralvermittlungsſtelle für Obſtverwertung: Die Holland Tiel kleine Schiffe niedrigſter Satz.95, höchſter Satz.— Winteräpfel kommen in ſchöner Verfaſſung und beſſerer Ausleſe zum Utrecht mittlere Schiffe niedrigſter Satz 1˙85 höchſter Satz.90. Verkauf immerhin bleibt noch viel zu wünſchen übrig. Mit dem Be⸗ Leiden mittlere Schiffe uiedrigſter Satz.10. Amſterdamm kleine Schiffe Verkaus. abrikant ginn des Einkaufs für den Winterbedarf werden auch die Abſatz⸗ 5 — verhältniſſe günſtiger. Auf dem Moſtobſtmarkt auf dem Nord⸗ niedrigſter Satz.40. höchſter Satz.45. Schtedam mittlere Schiffe bahnhof waren am Samskag 55 Wagen aufgeſtellt, davon neu zugeführt nindrigſten Satz.85..Gravenhage große Echiffe niedrigſter Satz.70⸗ 5 patat Aug. Jacobi 36 und zwar aus Württemberg 9 zu 800—820, Heſſen und Rhein⸗ Zeeland große Schiffe niedrigſter Satz.70. ilen Darmstadt. land zu 740—760, Elſaß 1, Bayern 3 zu 770—790, Oeſterreich 3 zu 760, Schweiz 15 zu 570—770 für 10000 Kg., Frankreich 1. Nach auswärts ſind abgegangen 18 Wagen. Preis im Kleinverkauf 3,60 Überſeeiſche Schiffahrts⸗CTelegramme. 2 bis 4,30 per Zentner. 85 180 Vom Tabakmarkt. Autwerpen, 25. Oktober.(Drahtberich der Ned⸗Star⸗Line, 1 5 1914 Die weitere Beſichtigung der Tabake, Sandblätter, ſoweit dieſelben Aulwerpen.) Der Dampfer„Vaberland“ am 21. Sept. von New⸗Yort 2 158.90 einigermaßen beurteilungsfähig ſind, ergab dasſelbe Reſultat wie ab, iſt beute vormittag hiet angekommen. V 92 236.30 ſeither; man ſieht ſehr viele taubkohle und kranke Sandblätter ſowte Sonthampton, 4 Okt.(Draptbericht der White Star Line Sout⸗ as 5 214.50 Tabake, ſodaß es beim Einkauf großer Vorſicht bedarf. Auch ergab] dampron. Der Schneudampfer„Olympie“ am 28. Sept. von New⸗Jor N 8 5 die Beſichtigung der Rebuts kein erfreuliches Bild. Mangelhafter iſt geue nachmi ta dter angekommen 192.— Brand ete. ſind ſtark vertreten. Die Verwiegung der Gruppen voll⸗ 8 Weee 5 8 120,.50 zog ſich weiter und wurden ſolche i, Viernheim, Heddesheim ete. zu[ Southampton, 4. tbr.(Drahiberſcht 9115 Amerikan⸗Line⸗ 545 20 6104 per Jeutner gehandelt. In Nolh ſind, wie die„Süddentſche Seutfamken) det Schnelldampfer„Phil adelph a“ am 28. Septbr. 325.50 Tabakzig.“ meldet, die Sandblätter zwiſchen 24 und 255% am Dache von New⸗Pork ab, iſt heute nachnuttag hier anzetommen. 223.20 verkauft. Die Käufer ſind im allgemeinen zurückhaltend was hoffent?⸗ New⸗ Dork, 5. Oltbr.(Dr. ibericht et Amerikau⸗ Line⸗ 139 50 lich entſprechend billigere Preiſe hervorruft. Verkauft wurben in Southampion.) Der Schnen⸗Dampfet„New⸗York“ am 28. Septbr. 18 218.— 19 5 ee von Southampton a) i beute naſymitta hiet angetommen. 5485— 2 5 8 Partie er Gundi⸗Sandblätter zu unbeka i i 85. 7 Umrita⸗Linie⸗ 2 240.70 Partie 1909er Bruhrainer Original-Tabake zu ca. 66% Im Rippeu⸗ Motterdam, 0 Okibr raei 05 29 5 ee Beliebt— 118.80 geſchäft iſt eine Aenderung nicht zu verzeichnen Rotterdam) Der Dalpfei„Potsdam“ am 24. Sept. von New⸗Yoꝛ— 146 8 85 ab, i heute nachmittag gie angerommen. D. R. P.— ohne Lötfuge, ſind meine 662.— Volkswirtſchaft. Mitgeteilt von der laufen Sie nach Gewicht am höchſtprämiierten )JJJ)VVVT!!b. Barenklau Nachfolger, biligten be 15576 hat im Berichtsjahr ihr um.2 20 0— Mannheim, Bahnhoſplatz 7, Telepyon 7215. 9 Braun ſchweiger 8 Mill. erhöht, woraus der Reſerve ein Netto⸗Agio von 2⸗ 77. S zufloß, und eine Intereſſengemeinſchaft auf 24 Jahre mit dem Loth⸗ Schiffstelegramme des Norddeutſchen Lloyd. Bremen. S. Fe ene ee; Mettwürſte! 7. ringer Hüttenverein geſchloſſen, wonach letzterer der Geſellſchaft vorab Ab Bremerhaven: D.„Kaiſer Wilhelm II.“ 8. Okt. nach Newyork,., Breiteſtra e. 5** 2 256 5 Proz. Dividende und weiter für jedes Prozent, das er über 5 Proz. über Southampton und Cherbourg; D.„Therapia“ 8. Okt. nach Cuba; von 40 Pfg. an. — bhinaus verteilt, ein weiteres 7½ Proz. Dividende garantiert. Nach D.„Schleſten“ 9. Okt. nach Auſtralten: D.„Main“ 10. Okt. nach Bal⸗ Jedes Brautpaar erhält eine 20% dem Geſchäftsbericht konnte von dem wirtſchaftlichen Auſſchwung des kimore über Newyork; D. Gotha“ 10. Okt. nach Braſilien: D. Fried⸗ geschnitzte Schwarzwälder 2 5 3. + verfloſſenen Geſchäftsjahres das Hauptprodukt der Gefellſchaft, die[rich der Große“ 12. Okt. nach Newyork über Bouſogne; D.„Gießen“ Uhr zratis. l Drahtverfeinerung, keinen Nutzen zlehen, weil die Mitte 1911 durch12. Okt. nach Laplata. Ab Newyork: D.„Kronprinzeſſ. Cecilie“ 8. die Auflöſung der Drahtkonvention geworfenen Preiſe trotz der ſtarken][nach Bremen über Plymouth u. Cherbourg. Ab, Marſeille: D.„Prinz⸗ Nachfrage ſich nicht entſprechend zu erholen vermochten. Dazu kam, Regent Luitpold“ 9. nach Alexanbrien. Ab Alexandrien: D.„Prinz Mannheim,*. Oktober 1912. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten 9 Sette Volkswirtſchaft. Kolonialwerte. (Bericht des Deutſchen Kolonialkontor, G. m. b.., Hamburg, Hohe Bleichen.) Der Deroute, welcher der geſamte Börſeuverkehr infolge der politiſchen Verhältniſſe in dieſer Woche unterworſen war, konnte auch der Markt der Kolonialwerte nicht entgehen. Am ſtärkſten mitgenommen waren Otavi und South Weſt Afrika. Erſtere zeigten immerhin noch eine gewiſſe Feſtigkeit und konn⸗ ten den weitäus größten Teil des verlorenen Betrages wieder einholen. Der Hamburger Platz blieb für dieſe Werte in gro⸗ zem Maße Käufer und benutzte den Kursrückgang zu einer willkommenen Gelegenheit zum Zukauf. Kaoko waren nicht un⸗ erheblich niedriger, auch Deutſche Kolonialgeſellſchaft mußten einen Teil ihres vorwöchentlichen Kursgewinnes wieder ab⸗ geben. Dagegen waren Pomona Antetle, ſowie die Anteile der an dem Pomoua Unternehmen intereſſierten Geſellſchaften linsbeſondere Namaland und Kaukauſtb) weſentlich höher. Von Weſtafrikanern waren Afrikaniſche Kompanie ange⸗ boten, auch Deutſche Togo Anteile kamen in größeren Beträgen an den Markt. Von Oſtafrikanern waren D. O. A. G. etwas niedriger. Das Geſchäft in Südſeewerten war recht geringfügig. Einige Umſätze fanden in Sloman Salpeter Aktien ſtatt, die in An⸗ betracht der allgemeinen Börſenvorgänge zunüchſt über 20 Pro⸗ zent verloren, dann aber bei ſehr knappem Material ihren Preis wieder recht ſteigern konnten. Vom Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kuxenmarkt. Bericht von Gebrüder Stern, Bankgeſchäft. Dortmund, 1. Okt.(Vor der Börſe.) Die Lage der Montaninduſtrie bleibt weiter befriedigend, in einigen Zweiger iſt ſie glänzend. Dieſer Lage entſpricht auch die Feſtigkeit der Wertpapiermärkte. Laſtete auf ihnen nicht der politiſche Druck, der in den letzten Tagen zu einer ſtärkeren Beunruhigung ge⸗ führt hat, ſo würde mian zweifellös mit einer weiteren Auf⸗ wärtsbewegung zu rechnen haben. So aber mußten in den letzten Tagen die ſtärk geſtiegenen Montanwerte an den großen Börſen auf Glattſtellungen nachgeben. Dagegen zeigte der Kohlenkurenmarkt, auf dem trotz der großen Leb⸗ haftigkeit der jüngſten Wochen eine Ueberſpekulation nicht zu beſtehen ſcheint, eine bemerkenswerte Widerſtandskraft. Eines⸗ teils wirkte das Gebot auf die Zeche Deutſchland Haßlinghauſen mit M. 6250 für den Kux anregend, auf der anderen Seite mag aber auch wohl der Quartalsſchluß mit ſeinen Ausbeuteab⸗ ſchlägen mitgewirkt haben. Von ſchweren Werten wechſelten in anſehnlichen Beträgen Mont Cenis ihre Beſitzer, wobei der Erscheint in regelmassigen Zeiträumen von 14 Tagen. Kurs ſich nach M. 19 600 auf M. 19 450 ſtellte. Höher ſchließen Königin Eliſabeth bei M. 28 000, da man ſchon für das geſtern zu Ende gegangene Quartal eine Erhöhung der Ausbeute in Ausſicht nimmt. Graf Schwerin erzielten mehrfach Preiſe bis M. 14000. Die übrigen ſchweren Werte bleiben unverän⸗ dert. Von mittleren Papieren vollzogen ſich beträchtliche Um⸗ ſätze in Hermann—3, die nach vorübergehender Abſchwächung bis M. 4550 bei Berichtsſchluß etwa M. 5000 notieren. Oeſpel mußten nach lebhaftem Beſitzwechſel bis M. 2725 um etwa M. 100 nachgeben. Für die Steigerung beider Werte wurde an⸗ geführt, daß ſie„Fuſionsobjekte“ ſeien. Sonſt waren im Ver⸗ kehr Carolus Magnus bei etwa M. 6800, Gottesſegen bei M. 2750, Blankenburg bei M. 2350, Heinrich bei M. 5350, Johann Deimelsberg bei M. 6850, Diergardt bei M. 3350 und Adler bei M. 4450. Am Braunkohlenmarkte erhielt ſich zu letzten Preiſen Nachfrage für Michel, Leonhardt und Gute Hoffnung. In Bruckdorf Nietleben iſt das Angebot zum Stillſtand gekom⸗ men. Es konnten ſich bei annähernd M. 3000 einige Umſätze entwickeln. Auch für Schallmauer zeigte ſich nach längerer Zeit wieder einige Nachfrage bei M. 3300. Am Kalimarkte war die Stimmung unentſchieden. Für Ausbeutewerte beſtand an einzelnen Tagen ſtarke Zurückhaltung auf den ſcharfen Rückgang der Alexandershall Kuxe bis M. 9800. Nachdem jedoch die Gerüchte von einer Ausbeuteeinſtellung oder Ermäßigung ſich nicht bewahrheiteten, konnte ſich der Kurs für Alexandershall bis M. 10 500 erholen und damit gewann auch auf den übrigen Gebieten die feſte Stimmung wieder die Oberhand, um ſo mehr, als das Angebot mit Rückſicht auf den Vierteljahrsſchluß gering war. Die Umſätze hielten ſich in den meiſten Werten in engen Grenzen. Im einzelnen notierten Burbach etwa M. 14 900, Hohenfels M. 7500, Siegfried I. M. 6850 und Johanneshall M. 5300. Für Sachſen Weimar blieb der Beſchluß, erſtmalig eine Ausbeute von M. 150 zu verteilen, vollkommen wirkungslos. Heringen wurden angeboten und be⸗ reits bei M. 6100 zum Verkauf geſtellt. Auf dem Markte der Schachtbauunternehmungen übten zunächſt Entlaſtungsver⸗ käufe und im weiteren Verlaufe der Woche der Laugeneinbruch bei der Gewerkſchaft Mariaglück einen verſtimmenden Einfluß aus. Die Kuxe dieſer Gewerkſchaft gaben von etwa M. 2300 bis M. 1750 nach und auf dieſen Rückgang hin ſchwächten ſich auch die Kuxe der benachbarten Gewerkſchaft Fallersleben von M. 2000 bis M. 1750 ab. Für Reichenhall und Hedwig waren trotz der in der jüngſten Gewerkenverſammlung beſchloſſenen Zubuße zu letzten Preiſen mehrfach Küufer am Markte, da der günſtige Eindruck, den die Gewerken bei Beſichtigung der Werks⸗ anlagen gelegentlich der jüngſten Verſammlung gewonnen hat⸗ ten, überwog. Auch ſonſt war der Verkehr auf dieſem Gebiete Se ier Schach Für die Redaktion verantwortlich: W. Gudehus, Mannheim. gering. Es notierten bei vereinzelten Umſätzen Aller Ham⸗ monia M. 350, Felſenfeſt etwa M. 2150 bis M. 2200, Heiligen⸗ mühle etwa M. 1900, Max etwa M. 3500, Herfa und Neurode etwa M. 1700 und Walter etwa M. 1400. Am Aktienmarkte wurden Juſtus bei lebhaften Käufen um 3 Prozent geſteigert; ſonſt erhielt ſich Rachfrage zu letzten Kurſen für Sigmundshall Krügershall, Nordhäuſer Kaliwerke Aktien u. a. m. Holländiſche Monatsſtatiſtik von Kaffee laut Aufgaben der.⸗H.⸗M. und der Mäkler. Die Tageszufuhren betrugen vom 1. Juli 1912 bis zum 28. Er.: 845 000 Ballen in Rio und 3287 000 Ballen in Santos, alſo zuſammen 4132 000 Ballen gegen 5 060 000 Ballen im glei⸗ chen Zeitraum 1911. Es ſind alſo in dieſem Jahre 928 000 Bal⸗ len weniger in die Statiſtik eingetreten als gleichzeitig in 1911. Durch die Nachrichten, die zu Anfang des abgelaufenen Monats von Braſtlien einliefen, hat ſich die Lage des Artikels ſehr erheblich verändert und iſt ernſt geworden inſofern, als bei ganz neutraler Unterſuchung der Zukunft des Artikels jeder Gedanke an einen billigeren Preisſtand für ſehr lange Zeit hin⸗ aus aufzugeben iſt. Es ſpielt heute keine große Rolle mehr, daß Kaffee auf einem an und für ſich nicht niedrigen Preiſe ſteht, denn innerhalb einer Ernte, die 2 bis 2½ Millionen Ballen von Santos weniger ergibt, als der Bedarf erfordert, und an⸗ geſichts der momentan nicht ſehr günſtig lautenden Berichte aus verſchiedenen Central⸗Amerikaniſchen Ländern ſowie der Mög⸗ lichkeit, daß auch die kommende Braſil⸗Ernte die Bedürfniſſe des Verbrauchs nur eben decken wird, ſind niedrigere Preiſe nicht zu erwarten. Dazu kommt, daß der Inlandshandel und zum Teil auch der Seeplatzfachhandel durch Mangel an Vorrat nicht gerüſtet iſt, einer weiteren Steigerung ernſtlich Widerſtand zu bieten. Es iſt daher ganz gewiß eine verkehrte Taktik, den beſtehenden Tatſachen entgegen, ſich immer wieder aufs Neue beeinfluſſen zu laſſen von Denjenigen, denen billigere Preiſe im Intereſſe ihrer Engagements erwünſcht wären. Daß die ſchon länger herrſchende ungünſtige Witterung der Blüte der Kaffeebume in Braſilien nicht zuträglich war, war be⸗ kannt. Der noch hinzugetretene Froſt hat im Verband mit der vorhergegangenen Witterung jedenfalls der Blüte geſchadet. Wie groß der Schaden, iſt heute noch nicht zu überſehen. Jeden⸗ falls iſt derſelbe von Bedeutung und die Möglichkeit nicht aus⸗ geſchloſſen, daß er von ſehr ernſten Folgen begleitet ſein wird. Erſt in den nächſten Wochen und nachdem die zu erwartende Oktoberblüte vorüber iſt, wird man in der Lage ſein, Zuver⸗ läſſiges über die Ausſichten der kommenden Ernte zu berichten. zeitung Ny- 1. M²annbeim, den S. Oktober 1912 Problem No. 105 von E. Brunner, Leipzig. ochefschach 1910). , , ee, 7 eeee, , 7 , ue.. ,, ., 7, 8 4 ⸗? 2, , . , e, 2 , 7 2 eeer, Problem No. 106 von E. Brunner, Leipzig. Deutsches Wochenschach 1908). , , .—. ,,, uub!, 7 In Vörstehenden beiden Problemen machen wir unsere Leser mit einem der besten deutschen Komponisten der Gegen- Wart bekännt. Lösungen zu Problem No. 10 + 8 Das 2a7 2. Seig8 Dafeadd, d7=ds od. bel. 3. DhfRs, g7 od. e4 f 5 Kes-d6 2. Seftg8 ete. Kesedd 2 Sbedf ete. Tas—-b6, ch 2. Sefuegs etc. Tab-ga/ od. bel. 2. Selds etc.* 555 Lg3—h2 2. Sdadcbs etc. 11232 LgSNhA od. bel. 2. Db7—e4 Kesdé od. f6 3. Sdidebs od. DesxcHT b7=b6E od. e7=e6 c 7=c5 -=ds 1. 2. Dh7=g7 etc. zu Problem No. 102 1. Dhq=e8 0 Lösungen empfingen wWir von.Mühlhausser, Rhein⸗ gönbeim, Rob. Heynen, Ludwigshafen, Ph. Haeffner, Hièr. Purtie No. 67. Der bekannte Schachmäzen W. Nardus hat kürzlich in Biarritz einen kleinen Wettkampf zwischen Frank Marshall und David Janowski veranstaltet. Marshall gewann überlegen mit 611 bei 2 Remisen. Dabei war auch die Gewinnpartie Janewkis ein reiner Zufall, da er beteits vollständig überspielt war und nur einem unbegreiflichen Versehen Marsballs seinen Sieg zu verdanken hatte. Diese vernichtende Niederlage Janowskis findet ihre Erklärung in dem jetzigen schwächlichen Spiel des ehemaligen Grossmeisters. Die folgende Partie des Matches, 50 hübsch und präzis sie auch von Marshall gespielt worden ist, redet eine déutliche Sprache. Weiss: janowskl. Schwarz: Marshall. 1 E2—64 eIT—e5 2. S81—13 82 3Ne5 7 d6 4. Ses513 Sfoeꝗ 5 d2-d4 d6—d 6 LII—da LfS d6 gescheitert. 75 C2—-4? Schon verkehrt! Der Punkt ed, wo sich eine feindliche Figur eingenistet hat, ist in erster Linie die Marke für die weissen Operationen. Schon aus diesem positiven Grunde musste zunächst—0 nebst Tei geschehen. 7·—0 8. c4αd5 27 Ein starkes Stück für einen Meister. Der Zug bedeutet Verlust der Rochade und das Versäumnis der Röchade ist eine der sieben Todsünden der Eröffnung. Infolgedessen ge- staltet sich die Partie zu einem Schulbeispiel, wie es eindring- licher nicht zu haben ist. Ld6—b4+ 8. 9. Kel=1 10. Dd1—62 11. 85b1—637 Weiss geht ahnungslos in die listig aufgestellte Falle, Der Zug sieht ſa plausibel genug aus da nach&des bes Läufer und Bauer b7 angegriffen sind. Mit. Leſes War die Gefabf zu „„„ 3 2 118—e8 Seꝗe8 8 12. Bds181 zin Damenopfer nach berühmten Mustern. Begründung: Mat in drei Zügen. S. Jahrg. 13. C3b4 Besser war zundehst hz—B3, um die aufdringliche Dame Wegzuscheuchen und alle weiteren auszuschalten. Sechleeht wWärè 13. Las, da Lhs! die 9885 behaupten würde. 5 335330 bGS—c6! Schwarz trifft immer den Nagel auf den Kopf. 14. Lei-bꝰ Sco bA 15. Ldsech7 Kgs- hS 16. 28 Mit 16. Dez2—c4] konnte sich Weiss länger halten. 565 Les—h3 T 17J. Kf—-g1 Der König sitzt nün in Gesellschaft des Turms in der Mausefalle. ͤ Sbe 18. Lh/xeg Tes—ez 19. Tat—ei Tas—eg Droht ein bischen Mat. 20. Lb2—eg Tes—es! Schwarz beenglet das Spiel wWuchtig und elegant. Der Turm darf natürlich nicht geschlagen werden wegen Teg-g2z nebst Abzugsschach. 21. Les—b4 Tesci 22. LS2d1 713—161 Weiss gibt auf. (Nach P. S. Lèonhardt, Hamb. Nachriehten). — Das Schweizer Gambit. Zumeist urteilslos wird die Zugfolge J. f2.14 fA8, 2. el ksCed, 3. Sbi-es 8g816, 4. g2—41 bereits in den fTages- ressen als eine epochemachende Gambitwendung besprochen. ewiss gebührt Herrn Wagner das Verdienst, die Widerlegung der sonst üblichen Behandlung gefunden zu haben, aber wWwas andert das an der Eröffnung mit J.=4? Wenn Weiss sich diesen Zug erlauben darf, so braucht dies nicht auch für Schwarz zuzutreffen. Er antwortet einfach mit d/—ds, falls er nicht mit—es in From's Gambit einlenken will, und alle Schrecknisse haben ein Ende. 9251 Aus dem Mannheimer Schachklub. 17— Per in Begleitung des Herrn Saburoff am Samstag, den 25. September erfolgtè Besuch des russischen Schacbhmeisters, E. Snosko-Borowski nahm in den Gartensalen des Ballhauses einen glänzenden Verlauf. An 33 Brettern wurde gespielt, aber der junge Meister bewältigte seine Aufgabe rasch und über- legen. Bereits nach%½ stündigem Kampfe vermochte er 25 Siege bei 5 Verlusten und 3 Remisen zu verzeichnen, angesichts des Umstandes, dass die Herren kurz zuvor eine zwölkstündige Reise hinter sich hatten, ein ausgezeichnetes Rèsultat. Sieger waren die Herren Kadisch aus Weinheim, Wiedemann, Eser, Heynen aus Ludwigshafen und Professer Dr. Demuth, hier. Es remisierten die Herren Grünbaum, Teutsch und Dresdner. In dem verstorbenen Freiherrn Marschall von Bieberstein betrauert der Mannheimer Schachklußb ein einstiges Mitglied. Die Zugehörigkeit des berühmten Diplomaten zum Mann- heimer Schachklub fällt in den Anfang der 1880er Jahre während seines Aufenthaltes in unserer Stadt als érster Staatsanwalt. Neben der Musik blieb der Verstorbene auch in seinen späteren Jahren seiner Neigung zum Schachspiel getreu, wofür schon der Umstand spricht, dass er Präsident des internationalen Se Alle Anfragen und Mitteilungen sind direkt æu f richten an W. Gudehus, Mannheim, U 6. 16. 3 4 welch —ð— — Airrfpn gekon Leiha tig 51 De⸗ Pfan aufge ſpriks 41¹ pflaſt 252 vyflaſt 136 pflaſt nach vero! 1907 Loſer Pl. hefte Tun! uns 169 27995 f 27835 27870 —— 5 in tamitzſtr. 16, part. 27929 Werderſtr. 9 chrift per ſofort ge⸗ 5 Zimmer, Diele, Bad, 40040 40⁰ 7 Laden 27751 kompl. 128013 pa 4005 3 zubehör per Oktober zu vermieten. rſtr. 1a. ſler * Dde 2. od. 3. St. —5Zim.⸗ tändehalb Okt. od. ſpät. preis⸗ wert zu vermiet. Näheres Hafenſtr. 12, 2 Tr. 27782 . Nildſtr. 8, Waldho Nund Küche zu verm. 6752 2 Zim. u. Küche zu vm. 278 Dame 5 öſtr. 16 Waldparkſtraße 34. Leeres Zimmer zu ver⸗ mieten. Dame bevorzugt. Näh. part. rechts. mit chweikart. 7 0 0 2 Zim. a. auſt. N 1. 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Shafen an e Vortrag freundlichſt eingeladen. ſſchftl.“ 9 Waldhof, den 7. Oktober 1912. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: il 7 * Bedentung für die Pädagogi dtehen Brunner geh. Freund Mitglieder und Freunde der beiden Vereine ſind 1 her Uuterricht be leld ovember d. „Au ſem — — — 25 —5 5 — 2 — — 8 2 2 2 — * 2 2 2. 2 — 8 2 2 = — 2 80 8 Schmerzen im Alter vom 3 D Tante ganz unerwartet schnell zu rufen. 1 Moderne Jugendpfycholog 1 in der Dr. H. Gaas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b. H. r. William u die Ludw * 1 Landw ſpri D 5 8. 91¹ in ſechs in ald⸗ michelbach i. O. zeigt die dt. vollz. E nach mittags 3 Uhr im Gaſt⸗ 6646 Zim. beſ. für Bureau geeignet, e 1 Wald 8 8 dlokal, hier gegen bare chbach 8 f 3 1 2 auf fan igerung. onſtig Krone S verſteigern omm. bei tadel⸗ Friedrich ürrellenbach, Poſt A t. J00 238 ha und 10 ha Feld u. Wieſen uro. i 6909 Q tunde erreichbar, ſoll am Montag, den 14. flaſter im RheinbahnhofOktober ds. 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Aug. 1911, rangeblich abhanden en vom t 18 er J d ſprüche un L 9 en zuſa ſtra ein fun re 1 uf unſerer Kanzlei kunntmachung. N den .‚ K äte 8. loſſen chlag uns ein n öffentlich z. verg Pläne und Bedingni er im am. er im gebo 3 wu 4 tädti Pflaſter ſ ꝗm. ſp uf fandſchein Mannheimer güterbahnhof. qm. rordnung vom swärt 1¹ 3 zu Woch rſcheinen ch d. te a unnel drig erklärung o Pf lt, tädt. fand S eim Kit f Der tädt. Nr. 1 + 7 ſe E ufgefor 2 0 Iflaſt 3 — gekommen i Pfandſcheines machun 41 am. pflaſter im dazu au beiten im Gr. 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K —— 55 21— 33 2 32—— 222 5 ——59 S 8 82 28 — SA S SN 35 CFFCCCCCC 170 für verabreichte Fourage mit einem Aufſchlag von 57% nach dem Durchſchnitt der höchſten Tagespreiſe des Kalendermonats, wel⸗ cher der Lieferung vor⸗ agusgegangen iſt. 9556 Nach der gemäß Ziffer II der Verordnung vom 21. Sept. 1887(Geſetzes⸗ und Verordnungsblatt 1887, Nr. 27, Seite 320) er⸗ gangenen Veröffentlichung der höchſten Durchſchnitts⸗ preiſe der nach dieſer An⸗ ordnung in Betracht kom⸗ menden Marktorte, welche mit einem Aufſchlag von 5% zu verkünden ſind, be⸗ tragen die den im Monat Juni 1912 erfolgten Fouragelieferungen im diesſeitigen Amtsbezirk zugrunde zu legenden höchſten Tagespreiſe ein⸗ ſchließlich des Zuſchlags von 5% für 100 kg Hafer alter Ernte 22,58,¼ Hafer neuer Ernte 21,004 Roggenſtroh alter Ernte 5,784 Roggenſtroh neuer Ernte 5,04% Heu alter Ernte 9,45 Heu neuer Ernte 8,614 Manuheim, 4. Okt. 1912. Gr. Bezirksamt Abt. II. —— Kanzleien des Bezirks⸗ amts— Zimmer Nr. 43 — und des Gemeinderats Schriesheim zur Einſicht offen. Manunheim, 2. Okt. 1912. Gr. Bezirksamt Abt. II. Die Kaminfegertaxen ber. I. Die Taxen für die Verrichtungen der Kamin⸗ feger werden gem. 8 77 Gew.⸗Ordn.,§ 20 der Kamin⸗ ſegerordnung vom 29. November 1887 unter Auf⸗ ebung der bezirkspolizeilichen Vorſchrift vom 15. tärz 1888 und der ortspoltzeilichen Vorſchrift vom Pflaſterung der Freher⸗ und Ludwig Jollyſtraße betreffend. In bden nächſten Tagen wird das Tiefbauamt mit der Pflaſterung der Freherſtraße von der Werftſtraße bis zum füd⸗ lichen Brückenkopf begin⸗ nen. Die Arbeiten ſollen ſo ausgeführt werden, daß jeweils eine Hälfte der Fahrbahn für den Fuhrwerksverkehr frei bleibt, während die an⸗ dere Hälfte geſperrt wird. In gleicher Weiſe follen nach Fertigſtellung der Freherſtraße die Arbeiten in der Ludwig Jollyſtraße ausgeführt werden. Die⸗ ſelben erſtrecken ſich vom nördlichen Brückenkopf bis zur Sigmund Mohr⸗ ſtraße. Die gefamten Ar⸗ beiten werden etwa in 6 Wochen beendet ſein. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffent⸗ lichen Kenntnis. 9557 Mannheim, 3. Okt. 1912. Großh. Bezirksamt. Polizeidirektion VIa. Den Zuſtand des Kanzel⸗ bachs auf Gemarkung Schriesheim und Laden⸗ burg betreffend. Die Stadigemeinde La⸗ denburg beabſichtigt die Schleuſe am Kanzelbach auf Gemarkung Schries⸗ heim nach Plänen der Großherzogl. Waffer⸗ und Straßenbauinſpektion Heidelberg umzubauen. Wir bringen dies zur öffentlichen Kenntuts mit der Aufforderung, et⸗ waige Einwendungen bei dem Bezirksamt oder dem Gemeinderat Schriesheim biunen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vor⸗ zubringen, an welchem das dieſe Bekanntmachung enthaltende Amtsverkün⸗ digungsblatt ausgegeben wurde, widrigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhenden Ein⸗ wendungen als verfäumt gelten. 55³ 9555 Die Beſchrelbungen und Pläne klegen während der Einſprachsfriſt auf den Zwangsverſteigerung. Im Wege der Zwangs⸗ bollſtreckung ſoll das in Maunnheim belegene, im Grundbuche von Mann⸗ heim zur Zeit der Ein⸗ tragung des Verſteige⸗ rungsvermerkes auf ben Namen der Roſa geb. Schuh, Witwe des Möbel⸗ fabrikauten Hugo Haufer in Mannheim eingetra⸗ gene, nachſtehend beſchrie⸗ bene Grundſtück am Dienstag, 28. Non. 1912, vormittags 9½% Uhr durch das unterzeichnete Notarlat in deſſen Dienſtrüäumen Qg, 1 in Mannheim— verſteigert werden. Der Verſteigerungsver⸗ merk iſt am 29. Junk 1912 in das Grundbuch elngetragen worden. Die Einſicht der Mit⸗ teilungen des Grund⸗ buchamts, ſowie der übri⸗ gen das Grundſtück be⸗ treffenden Nachweiſun⸗ gen, lusbeſondere der Schätzungsurkunde iſt ſe⸗ dermann geſtattet. Es ergeht die Aufforde⸗ rung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungsver⸗ merkes aus dem Grund⸗ buch nicht erſichtlich wa⸗ ren, ſpäteſtens im Ver⸗ ſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Ab⸗ gabe von Geboten anzu⸗ melden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Geboto nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläu⸗ bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt wer⸗ den. Diefenigen, welche ein der Verſteigerung eut⸗ gegenſtehendes Recht ha⸗ ben, werden aufgefordert, nor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Ein⸗ ſtellung des Verfahrens gerbeizuführen, widrigen⸗ falls für das Recht der Verſteigerungserls au die Stelle des verſtelger⸗ ten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu ver⸗ ſteigeruden Grundſtücks: Grundbuch von Mann⸗ heim, Band 1, Heft 1, Beſtaudsverzeichnis J. Ogb.⸗Nr. 8, Flächen⸗ inhalt 8 àa 14 am Hof⸗ raite. 9558 Hierauf ſteht ein drei⸗ ſtöckiges Wohnhaus und Wirtſchaftsgebände als Eckhaus mit Gaupen und ein zweiſtöckiger Quer⸗ bhau mit Stalleinban, Dammſtraße Nr. 3 und 4 und am Meßplatz Nr. 1 unbelaſtet geſchätzt au 130 000 Hiezn Wirtſchaftsinnen⸗ tar im Werte von 787 4 Maunheim, 28. Sepk. 1912. 15. März 1888 betreffend, mit Zu⸗ ſtimmuug des Bezirksrats Mannheim und zwar mit für den ganzen Amtsbezirk wie ſolgt feſt⸗ geſetzt: 1. Für das Reinigen der Kamine(der ſteigbaren und der engen ruſſiſchen),(I8 8 und 18 der Kamin⸗ fegerordnung): ür ein einſtöckiges Kamin 15 Pfg. ir ein zweiſtöckiges Kamin 25„ ür ein dreiſtöcktges Kamin 35„ Ur ein vierſtöckiges Kamin 45„ Ur ein fünfſtöcktges Kamin 55„ ür ein mehr als fünfſtöcktges Kamin 99 2. Für die Unterſuchung neuer oder unter Dach ausgebeſſerter Kamine(8 18 der Kaminfegerordnung): ür ein einſtöckiges Kamin.50 Mk. ür ein zweiſtöckiges Kamin 90.80„ ür ein drei⸗ und mehrſtöckiges Kamin.20„ . Für die Unterſuchung nicht benützter Kamine ( 16 Kaminfegerordnung) ſind die unter Ziffer 1 feſtgeſetzten Taxen zu entrichten. 4. Für das Ausbrennen der Kamine(88 13 Zif⸗ fer 8, 14 Kaminfegerordnung): für ein einſtöckiges Kamin.50 Mk. Ur ein zweiſtöcktges Kamin 5„ ür ein dreiſtöckiges Kamin 20„ für ein vier⸗ und mehrſtöckiges Kamin 3. 5 Wird das zum Ausbrennen erforderliche Matertal von dem Kaminbeſitzer geſtellt, ſo mindern ſich dieſe Taxen um 20 Pfg. 5. Für die Unterſuchung neu errichteter, ausge⸗ beſſerter, ſowie teilweiſe erneuter Fabrikkamine und für die Mitwirkung an der Unterſuchung von Fabrik⸗ kaminen, deren Reinigung dem Eigentümer über⸗ laffen iſt G 15 Ziffer 6 Abſ. J Kaminfegerordnung): für ein Kamin.— Mk. 6. Für das Reinigen eines Fabrikkamins von Ruß(C 15 Ziffer 6 Kaminfegerordnung) bei einer Heizfläche des Dampfkeſſels bis 10 am.00 Mk. von 10—20 am.00„ von 20—40 am.00„ über 40 am.00„ Wird die Reinigung eines Fabrikkamins auf beſonderen Antrag an Sonntagen oder geſetzlichen Feiertagen, ſowie an Werktagen außerhalb der in J15 Ziffer 7 der Kaminfegerordnung vorgeſehenen Zeit(in der Zeit vom 1. Oktober bis 1. April mor⸗ gens 7 Uhr bis abends 5 Uhr, in den übrigen Monaten von 6 Uhr morgens bis 7 Uhr abends) vorgenommen, ſo iſt für das Kamin eine Zuſatztaxe von 1 Mk. zu entrichten. 7. a) Für das Auskehren einer e fg. b) für das Unterſuchen neu errichteter, aus⸗ ebeſſerter oder veränderter Räucherkammer 60 141 Landesbauordnungl 50 Pfg. c) für das Ausbrennen: einer häuslichen Räucherkammer 50„ gewerblicher Räucherkammern: für eine einſtöckige Räucherkammer.50 Mk. für eine zweiſtöckige Räucherkammer.00„ für eine drei⸗ u. mehrſtöckige Räucher⸗ kammer.30„ 8. Daneben iſt zu entrichten: a) füir das Reinigen der Kanäle und Füchſe bei Backöfen und ähnlichen Feuerungen: bei einer Länge der Kanäle und Füchſe bis zu einem Meter 10 Pf. über einen Meter 20„ b) für das Reinigen von Zuleitern in angeſetzten Kaminen, welche vom Kaminſeger zwecks Reinigung aus⸗ und eingefſetzt werden: hei einer Länge bis zu einem Meter 5 Pf. bis zu 2 Meter über 2 Meter 0) bei Fabrikkaminen für das Reinigen der wag⸗ recht vom Keſſel nach dem Kamin führenden Feuerzüge: bei einer Länge der Feuerzüge bis zu 3 Meter.00 M. über 3 Meter.50„ d) für Kamine(Fabrikkamine ausgenommen), welche auf beſonderen Antrag außerhalb der in 8 15 Ziffer 7 der Kaminfegerordnung vorge⸗ ſehenen Zeiten(in der Zeit vom 1. Oktober bis 1. April von morgens 7 Uhr bis abends 5 Uhr, in den übrigen Monaten von 6 Uhr morgens bis 7 Uhr abends) gereinigt werden, eine Zuſatztaxe von 50 Pf. II. Bei der Unterſuchung neuer, oder erneuter Kamine und Räucherkammern(12 und 7b), ſowie bei der Unterſuchung und Reinigung von Fabrik⸗ kaminen(15 und 6) außerhalb des Wohnortes des Großh. Notariat 8 als Vollſtreckungsgericht. tönnen, iſt außer den in Ziſſer J feſtgeſetzten Taxen bei einer Entſernung bis zu 4 Kilometer einſchließ⸗ lich eine Taxe von 1 Mk.(Ganggebühr zu entrichten. Bei weiteren Entfernungen erhöht ſich die Taxe um 15 Pfg. für jeden angefangeneu Kilometer. Der Berechnung der Ganggebühren wird die des Hin⸗ und Rückwegs zu Grunde ge⸗ egt. Werden mehrere Unterſuchungen und Reini⸗ gungen während des gleichen Geſchäftsganges vor⸗ genommen, ſo iſt die Ganggebühr von ben betelligten Kaminbeſitzern gemeinſchaftlich zu tragen. III. Bei der Berechnung der Taxen ſind alle Stockwerke zu berückſichtigen, welche das Kamin durchzieht oder überragt, auch wenn von ihnen kein Feuerungen in das Kamin geleitet werden. Unter dieſer Vorausſetzung gelten als Stock⸗ werke auch Dachräume bis zum Kehlgebälk oder bis zur Höhe des Kehlgebälts Dacheinbauten(Manfar⸗ den, Gaupen uſw.) Knieſtöcke, Halbſtöcke und Sou⸗ terrains; Kellergeſchoſſe jedoch nur dann, wenn die Kamine von dort aus benüttzt werden. IV. Dieſe bezirkspoltzeiliche Vorſchrift tritt am 1. Auguſt 1910 in Kraft. Wir erfuchen die Hauseigentümer keiten in der Erhebung diefer Taxen uns unmiite bar mitzuteilen. Wir bitten die Taxanſätze jeweils geuaneſtens nachzuprüfen. Mannheim, den 25. September 1912. Groſfh. Bezirksamt Abt. IV. Bekanntmachung. Nach dem Verſicherungsgeſetz für Augeſtellte vom 20. Dez. 1911(Reichs⸗Geſetzbl. S. 989) ſind von den verſicherten Angeſtellten und ihren Arbeitgebern Ber⸗ trauensmänner zu wählen. Dieſe Vertrauensmänner wählen Beiſitzer für den Verwaltungsrat, die Renten⸗ ausſchüſſe, die Schiedsgerichte und das Oberſchleds⸗ gericht und können von der Reichsverſicherungsauſtaft oder den Rentenausſchüſſen bei Erledigung ihrer Geſchäfte zur Mitwirkung in Anſpruch genommen werden. Sie ſind alſo die Vertreter der Beteiligten bei der Ausführung und Handhabung des Verſicher⸗ ungsgeſetzes für Angeſtellte. Die Wahlen der Vertrauensmänner werden vor⸗ ausſichtlich in der 2. Hälfte des Monats Oktober ds. J. ſtattfinden; beſondere Bekanntmachung wird noch er⸗ gehen. Hierbet gilt als Ausweis für die verſicherten Angeſtellten die Verſicherungskarte, für die Arbeit⸗ geber eine von der Gemeindebehörde ausgeſtellte Be⸗ ſcheinigung über die Zahl der von ihnen regelmäßig beſchäftigten verſicherten Angeſtellten; Die Verſſcher⸗ ungskarten werden von den Ausgabeſtellen der An⸗ geſtelltenverſicherung für die verſicherten Angeſtellten ausgeſtellt, inſoweit ſie nicht Mitglieder von Erſatz⸗ kaſſen ſind. Vorausſetzung für die Ausſtellung der Verſicherungskarte iſt, daß der verſicherte Angeſtellte zuvor die Vordrucke einer Aufnahme⸗ und Verſicher⸗ ungskarte, welche bei den Ausgabeſtellen in Mannheim auf dem Sekretarkat für Arbeiterverſicherung Bezirks⸗ amtsgebäude L 6, 1 Meldeamt⸗Schalter 2 und den Gemeindeſekretariaten Feudenheim, Käfertal und Neckarau unentgeltlich erhältlich ſind, ausgefüllt und der Ausgabeſtelle eingereicht hat. Alle verſicherten Angeſtellten werden aufgeſordert, ſich ſchleunigſt von der Ausgabeſtelle, in deren Be⸗ zirk ſie beſchäftigt ſind, oder von ihrem Arbeitgeber, ſofern er im Beſitze der Vordrucke iſt, die Vordruche einer Aufnahme⸗ und einer Ver ſſcherungskarte verabreichen zu laſſen und unter Einreichung det ausgefüllten Vordrucke bei der Ausgabeſtelle ihres Beſchäftigungsorts die Ausſtellung der Verficher⸗ ungskarte zu beantragen. Ueber die Ausfüllung gies die mit den Vordrucken auszuhändigende Belehrung Auskunft. Als Ausweis iſt der Ausgabeſtelle der Steuer⸗ zettel und gegebenenfalls die Qnittungskarte der Invaliden⸗ und Hinterbliebenenverſicherung vor⸗ zulegen. 5 Verſicherte Angeſtellte, welche bei den Wahlen nicht im Beſitz einer Verſicherungskarte ſind, gehen ihres Wahlrechts verluſtig. Die Arbeitgeber, welche verficherte Angeſtellte beſchäftigen, werden aufgefordert, bis zur Wahl ſich von der Gemeindebehörde eine Beſcheinigung über die Zahl der von ihnen regelmäßig beſchäftigten verſicherten Angeſtellten ausſtellen zu laſſen. Ohne nieſe Beſcheinigung können ſie zur Wahl nicht zu⸗ gelaſſen werden. 920 Mannheim, den 2. Auguſt 1912. Großh. Bezirksamt Abt. II. Amtl. Impressen stets zu haben in der Kaminfegers, welche nicht gelegentlich der regel⸗ mäßigen Reinigungsarbeiten vorgenommen werden Dl. H. Haas' schen Bucharuckerei Verantwortlicher Redakteur Fritz Joos.— Druck und Verlag Dr. H. Haas'ſche Druckeret, G. m. b. H.