1912. — N 1 ement: 70 pfg. monatlich, Pringerlohn 30 Pfg. durch die poſt inkl Poſtaufſchlag Nck..42 pro Quartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. zuſerate: Kolonel⸗Seile 50 Pfg. er Ware 2 50El keklame⸗Seile 0 Nrk. Käglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: Geleſenſte und verbreitetſte Seitung in M Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 29 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 3 Uhr Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Handels⸗ und Induſtrie⸗Zeitung für Südweſtdeutſchland; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterfport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. hkt U Pll annheim und Umgebung Telegramm⸗Adreſſe: 5General⸗Anzeiger Manndeim⸗ Telephon⸗Nummern: Direktton und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung... 341 Redakttoen 5777 Exped. u. Derlagsbuchgdlg. 218 55 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin 30 4 1 Nr. 472. Mannheim, Wittwoch, 9. Oktober 1912.(Abendblatt.) 3% reisen be I. Vermittlungsverſuch der Großmächte. —— Motenegro hat den Krieg erklärt, die Feindſeligkeiten ſind nen m- 90 aden. D1 inds wird erwartet; ſtündlich, täglich. cröffnet. Die Kriegserklärung Bulgariens, Serbiens, Griechen⸗ Ziemlich allgemein bird angenommen, daß die Aktion der Balkanſtaaten ſich nach einem ſeit längerer Zeit verabredeten Plan entwickle, über die Einzelheiten des Planes allerdings herrſcht Unklarheit. Oeſter⸗ keich⸗Ungarn hält erſichtlich den Balkankrieg für unvermeidlich und ſetzt die vier Grenzkorps in kriegsmäßigen Zuſtand, trifft auch eine finanzpolitiſche Mobiliſierung, um allen Eventualitäten gewachſen 5 ſein. So wartet die Welt voll Spannung auf den nahenden Waffengang, von dem allem Anſchern nach nur noch eine kurze Spanne Zeit uns trennt. Der geſtrige Tag hat außer der Kriegserklärung Montene⸗ groß noch ein wichtiges Ereignis gezeitigt, einen letzten Ver⸗ Fetunge der Großmächte zwiſchen den alkanſtaaten undder Türkei. Die Vertreter Ruß⸗ lands und Oeſterreich⸗Ungaris haben geſtern in den Balkan⸗ Nuptſtädten eine Note überreicht, die dem Frieden dienen ſollte. Cetinje kamen ſie um 1½ Stunden zuſpät der Krieg war um 9½ Uhr offiziell erklärt und um 11 Uhr hob die letzte großmächtliche Vermittlung an. Ein böſes Omen dieſes Zuſpätkommen! In Belgrad und Sofia aber ſind die Vertreter der Groß⸗ ächte und des Friedens noch rechtzeitig und haben ihre Note überreicht. Der Inhalt derſelben geben wir zum heſſeren Verſtändnis der Situation hier nochmals wieder. In derſelben wird den Balkanſtaaten erklärt: 1. daß die Mächte jede Maßregel, die geeignet wäre, eine Störung des Friedens herbeizuführen, energiſch mißbilligen, 2. daß ſie, geſtützt auf Artikel 23 des Berliner Vertrages, die Verwirklichung der Reformen in der Verwaltung der kuropäiſchen Türkei im Intereſſe der Bevölkerung in die Hand nehmen werden, wobei es ſich verſteht, daß die Reformen eine Verletzung der Souveränität des.ul⸗ [tans und der territorialen Integrität des httomaniſchen Kaiſerreichs mit ſich bringen. Dieſe Erklärung behält allerdings den Mächten die Freiheit, zu einer gemeinſamen weiteren Prüfung der Reformfrage vor: 3. Sollte trotzdem der Krieg zwiſchen den Balkanſtaaten und dem türkiſchen Reich ausbrechen, ſo werden die Mächte beim Ausgang des Kampfes keine Aenderung des ter⸗ tritorialen Status quo der europäiſchen Tür⸗ kei zulaſſen. [Die Mächte werden bei der Pforte gemeinſam Schritte im Sinne der vorſtehenden Erklärung unternehmen. Dieſe Note alſo iſt geſtern den Balkanſtaaten vorgelegt wor⸗ Ueber ihre Aufnahme haben wir im Mittagsblatt. Am Vorabend des Bal drate! Der letzte berichtet In Sofia, dem eigentlichen Zentrum der Kriegs⸗ gefahr, ſcheint die Note die Stimmung nicht friedlicher gemacht zu haben. Sie ſoll enttäuſcht haben und der Miniſterpräſident erklärt haben, es ſei nunmehr unmöglich, den Frieden zu erhalten. Nach einer weiteren Meldung aus Sofia ſol keine Ausſicht ſein, daß dieſe Vorſchläge angenommen werden. Geſtern nach⸗ mittag hat in Sofia ein Miniſterrat ſtattgefunden, der nach Aſtündiger Beratung beſchloß, die Antwort auf den neueſten Kollektivſchritt der Großmächte auszuſetzen, man will ſich erſt mit den Verbündeten verſtändigen. Das iſt im Augenblick die Lage. Die letzte Hoffnung auf Erhaltung des Balkanfriedens liegt in dem§ 3 der geſtern überreichten Note, nach dieſem haben die Balkanſtaaten ſelbſt im Falle eines günſtigen Ausganges des Krieges keine Ge⸗ bietserweiterungen auf dem Balkan zu erwar⸗ ten, da die Mächte, wie immer die Kriegswürfel fallen, ent⸗ ſchloſſen ſind, beim Friedensſchluß den Beſitzſtand der europäiſchen Türkei in ſeinem bisherigen Umfang zu erhalten. Es wird berichtet, daß dieſer Paragraph große Enttäuſchung in Sofia hervorgerufen habe. Begreiflicherweiſe! Die Frage iſt, wird die Ausſichtsloſigkeit territorialer Er⸗ werbungen nun noch im letzten Augenblick die Balkanſtaaten von dem Kriege abſchrecken, werden ſie alſo Montenegro zurück⸗ rufen, oder werden ſie den Waffengang doch wagen, elementar vorwärtsgetrieben von der Kriegsſtimmung und im Vertrauen, daß die Wechſelfälle des Krieges die Einigkeit der Mächte und damit ihren heutigen Entſchluß, keine Aenderung des territorialen Status quo der europäiſchen Türkei zuzulaſſen, doch noch zerſtören können? *Paris, 9. Okt.(Agence Havas.) Nach Mitteilungen aus diplomatiſchen Kreiſen, die indeſſen nur mit allem Vor⸗ behalt wiedergegeben werden können, kann man nicht eigentlich von einem Bündnis der Balkanſtaaten ſprechen. Montenegro ſoll z. B. nicht mit Serbien verbündet ſein, aber Bulgarien ſoll nach dem Abſchluß des Vertrages mit Serbien einen zweiten mit Montenegro und dann einen dritten mit Griechenland ab⸗ geſchloſſen haben. Bulgarien wäre demnach durch das die Balkanſtaaten einigende Band in ſeiner Rolle vorherrſchend. Es iſt überflüſſig, auf die Bedeutung des dritten Punktes der geſtern den Balkanſtaaten überreichten Note beſonders hinzu⸗ weiſen. Der Entſchluß der Mächte, den territoria⸗ len Status quo in der Türkei aufrechtzuerhalten iſt derart, daß er dieſe Staaten zum Nachdenken zwingen muß und iſt auch ein Beweis für den Wunſch der Mächte, alles zu tun, um eine Verallgemeinerung des Konfliktes zu ver⸗ hindern. kankrieges. Die Aufnahme der Aktion der Mächte in Sofia. In ihrem geſtrigen Abendblatt bringt die Neue Freie Preſſe mehrere Nachrichten, die ein wenig Hoffnung auf Erfolg des letzten Vermittlungsverſuches der Mächte geben. So wird dem Korreſpondenten des Wiener Blattes in Sofia von autoritativer Seite verſichert, daß das Mini⸗ ſterium aufrichtig bemüht ſei, den Krieg zu vermeiden. Man werde die Vorſchläge der Mächte ſchnellſtens durchberaten und bis längſtens Donnerstag antworten. In diplomatiſchen Kreiſen Sofias ſei man der Anſchauung, daß bis Samstag, wenn nicht unvorhergeſehene Zwiſchen⸗ fälle eintreten, alle Hinderniſſe für den Frieden aus dem Wege geräumt ſein könnten. Derſelbe Korreſpondent ſprach geſtern eine Reihe einfluß⸗ reicher Politiker und befragte ſie um ihre Meinung über die Lage und über eventuelle Friedensausſichten. Der Kammer⸗ präſident Danew erklärte, wenn die Großmächte für die Durchführung wirklicher Reformen garantieren, werde Bulgarien keinen Krieg führen, aber mit leeren Verſprechungen laſſe er ſich nicht mehr abſpeiſen. Bulgarien denke nicht an territoriale Veränderung. Das Ergebnis der Friedenspolitik würde ſomit davon abhängen, ob die europäiſchen Mächte geneigt ſind, eine ſolche Bürgſchaft, welche die Balkanſtaaten beruhigen und zur Demobiliſierung bringen könnte, zu über⸗ nehmen. Zu berückſichtigen iſt allerdings auch, daß keine Klar⸗ heit darüber herrſcht, wie weit die Auffaſſung des Kammer⸗ präſidenten Danew der der Regierung entſpricht, und zu berück⸗ ſichtigen iſt ferner, daß die Aeußerungen Danews vor dem Waben des neueſten Vorſchlags der Mächte getan wurden. Der bulgariſche Standpunkt. Man teilt uns von hervorragend unterrichteter bulgariſcher Seite aus Sofia mit: Obwohl der Beſchluß des türkiſchen Miniſterrates, das Re⸗ formgeſetz von 1880 zur Anwendung zu bringen, den Schein des Entgegenkommens an ſich trägt, iſt es doch als unzweifelhaft an⸗ zuſehen, daß ſich die Regierungen der vier Balkankönigreiche nicht damit zufriedengeben werden. Das gilt ganz beſonders von Bulgarien. Keine Regierung in Sofia könnre es wagen und würde es übernehmen, dem Könige die Demobiliſierung der auf den Kriegsfuß geſetzten Armee gegen ein bloßes türkiſches Ver⸗ ſprechen zu empfehlen. Das Parlament würde einer ſolchen Re⸗ gierung eine ſchlimme Viertelſtunde bereiten. Die Zeiten ſind vorbei, da türkiſche Verſprechungen in Bulgarien Kurswert hatten. Zeigt doch gerade die Tatſache, daß jenes Geſetz von 1880 genau wie der Artikel 23 des Berliner Vertrages niemals Feuilleton. Nie Bevülkerung der Balkanhalbinſel. Von Kurt Ahlberg. Die Vorgänge auf der Balkanhalbinſel kann man nur ver⸗ ſtehen lernen an der Hand der Völkerkunde, die uns einen Ein⸗ blick in das Nationalitätengewimmel im Süden der Donau zeigt und uns eine ſo bunte Muſterkarte entrollt, wie ſie zum zweiten Male in Europa vielleicht nur noch im Kaukaſus gefunden wer⸗ den dürfte. Wir wollen verſuchen, im folgenden einen Ueberblick üder die Nationalitäten der Balkanhalbinſel zu geben, wobei wir ins auf die Arbeiten von Lejean, Kanitz und anderer ſtützen. Schon in den älteſten Zeiten tummelten ſich in den Gefilden 1 der Balkanhalbinſel die verſchiedenſten Völkerſchaften, die Philipp und Alexander von Makedonien einſt zu bezwingen ſuchten und für die Ergänzung ihrer Heere ausbeuteten. Dann herrſchten hier die Römer. Als die Hunnen, gegen Weſten durchbrechend, die Völkerwanderung veranlaßten, wurden die Donauländer und zum Ten auch die Länder jenſeits des Balkaus fünf Jahrhun⸗ berte lang der wilde Tummelplatz einer großen Zahl von Völkern. Germaniſche, türkiſche, ſlaviſche Stämme löſten einander hier ab. Plünderer und Herrſcher ſind ihre Namen in die wechſelnde Geſchichte der Balkanhalbinſer geſchrieben: Goten, Heruler, Ge⸗ lden, Avaren, Chazaren, Petſchnegen. Bulgaren, Wallachen, N Nagvaren und die zahlreichen Stämme der Slaven. Zuletzt ſind n 14. Jahrhundert die Osmanen gekommen, haben ſich zu Herren esLandes gemacht und von hier vorſtürmend halb Europa er⸗ cüttert. Unter den ſieben Hauptgruppen der Balkanvölker bilden die in ihrem Lande. Namentlich von Griechen und Bulgaren durch⸗ ſetzt, ſind ſie meiſt inſelartig und in den großen Städten angeſeſſen. Zahlreiche Truppen folgten dem ſiegreichen Heere. Aus Aſien herüber kam der Strom dieſes zur mongoliſchen Raſſe gehörenden Volkes, das in den fruchtbarſten Ebenen und an den ſtrategiſch wichtigſten Punkten der thrako⸗griechiſchen Halbinſel ſich an⸗ ſiedelte, überall die vorhandene ſlaviſche und griechiſche Bevölke⸗ rung verjagend und unterjochend. Gegenwärtig haben ſie ſich nicht nur aus Gebieten, die ſie verloren haben, ſondern auch aus Ge⸗ bieten, wo ſie noch Herren ſind, zurückgezogen. Das kürkiſche Ge⸗ biet in Europa zählt nicht mehr ganz ſechs Millionen Einwohner. Einſt ſtand das türkiſche Reich gewaltig und groß da. Die Bekenner des Propheten hatten Länder erobert, in denen das Ehriſtentum ſeit Jahrhunderten Wurzel gefaßt hatte. Den Osmanen war es vorbehalten, die lange Dauer des römiſchen Reiches zu beenden und die Sofienkirche, in der faſt tauſend Jahre lang Chriſtus und die Heiligen verehrt worden waren, Allah und dem Propheten zu weihen. Zu eben der Zeit, da man in Konſtanz über religiöſe Sätze ſtritt, drangen die Osmanen ſiegreich in das Herz Europas vor. Damals geborchten die Länder von der afri⸗ kaniſchen Wüſte bis zum Kaſpiſchen Meere und vom Indiſchen Ozean faſt bis zum Atlantiſchen dem Padiſchah. Venedig und die deutſchen Kaiſer ſtanden im Tributregiſter der Türkei. Doch kaum zwei Jahrhunderte ſpäter ſtellt dasſelbe gewaltige Reich uns ein Bild der Zerſetzung vor Augen. 1683 war es das letztemal, daß die Fahne des Propheten im Herzen Europas entfaltet wurde. Wohl bedurfte es noch einiger Zeit, ehe dem Halbmond ſein ganzer Nimbus genommen war. Noch in den Anfang des 18. Jabrhun⸗ derts fallen die Siege des Prinz Eugen über die Türkei, und aus jener Zeit ſtammt das Lied vom edlen Ritter. Ohnmächtig und ſchwach, kaum ein Schatten des ehemaligen Rieſenreiches friſtet die Türkei heute, langſam in ſich ſelbſt zerbröckelnd, ein mühſeliges Türken nirgends die Grundbevölkerung eines größeren Raumes Daſein. Was den Charakter der Türken betrifft beſſer als der mancher chriſtlichen Nachbarvölker. Ueber dieſen Vergleichen darf man aber nicht vergeſſen, wie entſittlichend die Jahrhunderte lange Knechtung auf die Unterworfenen gewirkt hat. Was die Bulgaren betrifft, ſo ſind ſie nicht reine Slaven, ſon⸗ dern ein Miſchpolk aus dieſen mud dem finniſchen Volke der Bul⸗ garen, das im ſiebenten Jahrhundert von der Wolga in die Türkei kam. Von dieſen Finnen ſtammt der Name, von den Slaven die Sprache des Volkes, das im neunten Jahrhundert durch Metho⸗ dius zum Chriſtentum bekehrt wurde und zeitweiſe ein großes Reich ſchuf, beſonders unter Zar Simeon, das mit den Griechen in beſtändigem Kampfe lag. Die Zeiten des Glanzes ſüdflaviſcher Reiche dauerten aber niemals lange das großbulgariſche ſowie das großſerbiſche gingen ſchnell zugrunde. Es waren meteorgleiche Er⸗ ſcheinungen, da dieſen Völkern die ſtaatenbildende Kraft fehlte Krie⸗ geriſche Helden, wie den Serbenfürſten Duſchan, haben jene Länder genug geſehen, Stets waren Anläufe zu mächtigen Reichsbildun⸗ gen vorhanden, aber weiter iſt es niemals gekommen. Die Bulgaren wohnen ziemlich geſchloſſen im heutigen Bul⸗ garien und Oſtrumelien, ſowie in einem großen Teile Makedo⸗ niens. Weſtlich greifen ſie nach Serbien hinüber und im Süden ſind ſie mit Albaneſen, Griechen und Türken vermiſcht. Die Grie⸗ chn hielt man früher für die verbreiteſte Nation der Halbinſel, weil man alle Bekenner der griechiſch⸗orthodoxen Religion für Griechen hielt. Von dieſer Anſicht iſt man ober längſt zurück⸗ gekommen. Das Königreich Griechenland zählt etwa 2 200 000 Bewobner. Reine Griechen wohnen dann noch im ſübdlichen Teile Makedoniens und den Meeresküſten bis hinauf an die Mündung der Donau ſowie auf den Inſeln des Aegäiſchen Meeres und an den Küſten Kleinaſiens. Die Geſamtzahl der Griechen dürfte 7 bis 8 Millionen betragen. Der Grieche iſt dem Slaven gegenüber da⸗ durch im Vorteil, daß er, gewöhnlich Handel kreibend, ſich mehr entwickelt hat als letzterer, der, hauptſächlich durch Ackerbau und — Pforte von zwei Schwadronen und einer Kompagnie bewacht. Auzßteuung und machten zahlreiche Ankäufe. 2. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Mannheim, 9. Oktober. in Kraft trat, was man von dem angeblichen ernſten Willen der Türkei zu Reformen zu halten hat. Es genügt nicht mehr, daß die Türkei Reformen verſpricht. Sie muß Garantieen geben dafür, daß ihre Verſprechungen nicht wieder ein Stück Papier bleiben. Auf welchem Wege dies er⸗ reicht werden ſoll, iſt eine Frage von zweiter Bedeutung, für die es mehr als eine Löſung gibt. Der Meinung aber, daß ein chriſtlicher, fremdländiſcher Gouverneur von Mazedonien, den der Sultan nach freiem Belieben unter Zuſtimmung der Groß⸗ mächte zu ernennen hätte, unvereinbar mit der türkiſchen Sou⸗ veränität wäre, muß, vom bulgariſchen Standpunkt aus, ent⸗ ſchieden widerſprochen werden, umſomehr, als ganz das Gleiche vor der Annexion in Rumelien der Fall war. 350 000 Bul⸗ garen ſtehen in Waffen bereit. Es iſt undenkbur, ſie in die Ka⸗ ſernen und in ihre Familien zurückzuſchicken,— weil der kürkiſche Miniſterrat in Ausſicht geſtellt hat, Verpflichtungen, welche die Türkei 1878 und 1880 nicht erfüllt hat, nun zu verwirklichen. Die nächſten Tage, vielleicht ſchon die nächſten Stunden werden zeigen, ob es dem Nachdruck der Grotzmächte gelingen wird, das Zugeſtändnis dieſer im Intereſſe der Kultur, der Humanität und des Fortſchrittes unerläßlichen Garantieen durch⸗ zuſetzen, ohne deren Gewährung die Erhaltung des Friedens un⸗ möglich iſt. An Erwartung der Kriegserklürung Bulgariens, Serbiens u. Griechenlands EBerlin, 9. Okt.(Von unſerem Berliner Bureau.) Aus Wien wird gemeldet: Man erwartet hier, daß heute der Abbruch der Beziehungen zwiſchen den übrigen Balkanſtaaten und der Türkei erfolgen wird. Man nimmt an, daß Griechenland mit dieſer Maßnahme vorangeht und daß dann Serbien und ſchließlich Bulgarien folgen dürfte. Berlin, 9. Oktober.(Von unſerem Berliner Bureau.) Die Kriegserklärung Serbiens wird bereits für heute erwartet. Berlin, 9. Okt.(Von unſerm Berliner Bureau.) Aus Soſia wird gedrahtet: Die bulgariſche Regierung hat bereits eine Kriegsproklamation drucken laſſen, die morgen abend oder am Freitag früh verkündet werden ſoll. In dieſer Prokla⸗ mation fordert die bulgariſche Regierung unter Berufung auf die Sklaverei der chriſtlichen Bevölkerung in der Türkei das Volk auf, der Verwirklichung der nationalen Aufgabe zu Hilfe zu kommen und weiſt die Armee an, den militäriſchen Kampf zur Befreiung der Brüder zu beginnen, nach dem Kriege werde die europäiſche Konferenz das kait accompli anerkennen. Der Miniſterrat, der in Anweſenheit des Königs beriet, dauerte 4 Stunden. Mehrere Staatsmänner äußerten ſich über die Lage ſehr peſſimiſtiſch und der Ausbruch des Krieges wird für unvermeidlich gehalten. Es iſt keine Aus⸗ ſicht vorhanden, daß die Vorſchläge der Mächte an⸗ genommen werden. Die Kriegsvorbereitungen werden fieber⸗ haft fortgeſetzt und zeigen den feſten Entſchluß Bulgariens, bis zum äußerſten zu gehen. Sofia, 8 Okt. Die Kriegsvorbereitungen werden fieberhaft fortgeſetzt; ſie zeugen von dem feſten Entſchluß Bulgariens, bis zum Aeußer⸗ ſten zu gehen. Das Rote Kreuz entwickelt eine außer⸗ ordentliche Tätigkeit, unterſtützt von der Hilfsbereitſchaft von allen Seiten. Frauen und Mädchen arbeiten als Näherinnen, beſuchen Samariterkurſe, laſſen ſich als Barmherzige Schweſtern einſchreiben, bilden Hilfskomitees für die Familien bedürftiger Reſerviſten, veranſtalten Sammlungen. Studenten, die vom Militärdienſt befreit ſind, melden ſich als Freiwillige. Ab⸗ geordnete erſuchen um Einreihung gemäß ihrem Range. Der Bruch mit Montenegro. Berlin, 9. Okt.(Von unſerem Berliner Bureau.) Aus Konſtantinopel meldet der Draht: Die Pforte telegraphierte ihrem Vertreter in Cetinje, daß er ſofort ab⸗ zureiſen habe und gab ihm auf, den Schutz der türkiſchen Inter⸗ eſſen dem deutſchen Geſandten in Cetinje, Herrn Eckardt, zu übertragen. * Konſtantinopel, 9. Oktober. Vier engliſche Kriegs⸗ ſchiffe ſind in den kretiſchen Gewäſſern eingetroffen. Ein ruſſiſches Kriegsſchiff iſt vor Samos angekommen. Weil be⸗ fürchtet wird, der Pöbel könnte die Pforte angreifen, wird die Politische UGebersicht. Mannheim, 9. Ok ober 1912. Die Nationalliberale Partei bei den Reichstagswahlen 1912. Das kürzlich erſchienene erſte Heft der amtlichen Bearbei⸗ tung der Ergebniſſe der Reichstagswahlen 1912 geſtattet jetzt auch einen zuverläſſigen Ueberblick über die Stärke der Par⸗ teien in den Provinzen und Landesteilen. Für die national⸗ liberale Partei ergibt ſich bei der Zuſammenſtellung der Wahl⸗ ergebniſſe von 1903, 1907 und 1912 folgendes Bild: ——, errern. Zu⸗ bezw. Stimmenzahl 1912 gegen 1063 1907 1012 1907 Provinz Oſtpreußen 8 890 16 733 56 441] ++ 39 708 5 Weſtpreußen 88 421 42 744 43 797 + 1 053 1 Brandenburg 35 016 46 373 54 541⁰ + 8168 78 Pommern 2979 2 953 28 287 ++ 25 384 25 Poſen— 12 065 16873]4 4808 75 Schleſien 9 2²6 39 717 72 980] + 33 263 7 Sachſen.. 84 390 77 828 771811— 647 5 Schleswig⸗ Holſtein 35 347 43 969 442311— 2862 Hannever. 130 617 164 296 146 899— 17 397 7 Weſtfalen 108 673 128 024 110 301— 17 723 Heſſen⸗Naſſau 55 840 69 908 702800 22 Rheinprodins?s 155 334 207 910 217 149] 9239 Reg.⸗Bez. Sigmaringen— 3184—— Königreich Preußen 664 734 855 704 938 910]. 83 206 75 Bayern 153 935 154 857 116 921— 37 936 1 Sachſen 97 869 225 034 204 235— 20 799 75 Württemberg 61 403 64 440 72 7944 8 354 Großherzogtum Baden 103 530 112 136 107 947— 4189 7 Heſſen 68 865 62 951 63 716 4 765 15 Mecklenburg⸗ Schwerin 6 704 16 357 9 065— 7292 2 Sachſen⸗ Weimar 20 442 17 653 10 9444— 6 709 1 Mecklenburg⸗ Strelitz——— 6899 + 6 899 5 Oldeuburg 2 769 16 301 12487— 3814 Herzogtum Braunſchweig 20 741¹1 14122 23 777 + 9655 7 Sachſen⸗ Meiningen 3 891——— 7 Sachſen⸗ Altenburg——— 12 Sachſen⸗ Coburg⸗Gotha 10 612 4437 140360. 9 599 7 Auhallt 21 685 18 812 18 395— 417 Fürſtentum Schwarzbg.⸗ Sondershauf. 5 709 10 730 6292— 4438 5 Schwarzbg.⸗ Rudolſtadt 2020 10 587 9 264— 1323 5 Waldeck 1373 20377 664 5 Reuß ä..—— 3804] + 3 804 6 Reuß j. L. 1 15 939 14374]4— 1565 Schaumburg⸗ Lippe 3 328——* 1 Lippße——— Freie u. Hauſeſtadt Lübeck 3 362——— „„ 7 Bremen 55 55 „ Hamburg 36 649 29 184 26 773— 2375 Reichsland Elſaß⸗Loth⸗ FFTCTCCCCCC 29 153——— Geſamtſtimmenzahl 1317 401 1630 581 1 662 670 32 089 Ins Auge fallen ſofort die gewaltigen Stimmenzunahmen der Partei in den öſtlichen Provinzen Preußens, vor allem in Oſtpreußen, Pommern und Schleſien, denen allerdings auch wieder bemerkenswerte Verluſte entgegenſtehen, ſo in Han⸗ nover, Weſtfalen, Bayern und Sachſen. Doch erklärt ſich der Rückgang in dieſen Landesteilen in der Hauptſache durch die gegen 1907 anders gearteten Verhältniſſe. ee eeeeerere Deutsches Feich. — In der Jeſuitenfrage hat auch der Antiultramon⸗ tane Reichsverband, Abteilung Pfalz, eine Ein⸗ gabe an den Bundesrat gerichtet. Sie wendet ſich gegen den Inhalt der Eingabe der bayeriſchen Biſchöfe und weiſt auf folgenden Widerſpruch hin: In der Eingabe der bayeriſchen Biſchöfe heißt es:„Die Abhaltung von Miſſionen iſt eine rein ſeelſorgliche und kann nicht als Ordenstätigkeit bezeichnet wer⸗ den. Die Jeſuiten hängen bei dieſer Tätigkeit nicht von ihren Ordensoberen, ſondern einzig von dem Ortspfarrer bezw. dem Diözeſanbiſchof ab.“ Hingegen erklärte in der Kammer der Abgeordneten vom 1. Mai 1912 der Kultusminiſter von Knilling im An⸗ ſchluß an ähnliche Ausführungen des Miniſterpräſidenten Frhrn. v. Hertling:„Bei den Miſſionen werden die Prediger nicht vom Pfarrer ausgewählt, ſondern vom Ord ens⸗ obexren abgeordnet. Dieſer beſtimmt die Predigtthemen. Die Ordensmitglieder treten dem Pfarrer ſelbſtändig gegenüber die Leitung der Miſſionen liegt in den Hän⸗ den des Miſſionsfuperiors. Seine Zuſtändigkeit beſchränkt ſn weitgehendem Maße die pfarrherrlichen Rechte. Das tritt äußerlich dadurch hervor, daß zu Beginn einer Miſſion der Pfarrer dem Miſſionsſuperior die Stola überhängt. Be Miſſionen kann demnach wirklich von einer Ordenz⸗ tätigkeit im eigentlichen Sinne geſprochen werden.“ (Stenogr. Bericht S. 26 ff.) Dieſe Ausführungen der bayeriſchen Regierung betreffend die Miſſionen entſprechen, wie der Verband hinzufügt, der ob⸗ jektiven Wirklichkeit, dagegen iſt die Anſchauung der Biſchöfe objektiv unwahr. Aus Stadt und Land. * Maunheim, 9. Oktober 1912. Der RNaubmord auf dem Katzenbuckel vor dem Schwurgericht. Um einer Ueberfüllung des Zuhörerraumes vorzubeugen, ſind diesmal Legitimationskarten ausgegeben worden. Die Preſſe iſt ſehr ſtark vertreten. Es ſind außer den Mannheimer Berichterſtattern auch mehrere aus Heidelberg und Eberbat gekommen. Das Juſtizminiſterium wird durch Herrn Miniſte⸗ rialrat Dr. v. Engelberg vertreten. Die Angeklagten wer⸗ den kurz vor 9 Uhr in den Saal geführt. Beutel, der Mörder, iſt ein mittelgroßes, blaſſes, dunkelblondes Bürſchchen mit nicht unſympathiſchen Geſichtszügen. Der robuſtere Komplize Krebz iſt etwas größer, breitſchulterig und hat dichtes ſchwarze Haar. Beide ſind ſauber gekleidet. Kurz nach 9 Uhr erſchein der Gerichtshof. Auf dem Gerichtstiſch liegen zahlreiche Ueber⸗ führungsſtücke, u. a. mehrere ſtarke Baumzweige. Es wird zunächſt zur Bildung der Geſchworenenbank ge⸗ e Staatsanwalt und Verteidigung machen von ihrem blehnungsrecht in ziemlich ausgiebiger Weiſe Gebrauch. Nach der Eidesleiſtung der Geſchworenen erfolgt der Zeugenaufruß Hierauf wird nach Verleſung des Eröffnungsbeſchluſſes in die Vernehmung des Angeklagten Beutel eingetreten. Vorher wird die Mutter und der Bruder des Beutel, ſowie der Bruder des Angeklagten Krebs gefragt, ob ſie wollen. Alle drei bemerken, daß ſie ausſagen wollen. Beutel gibt bezüglich ſeiner Perſonalien an, daß ſein Vater 1905 geſtorben iſt. Die Mordwaffe hat er von ſeinem Vater. 1906 hat der Angeklagte, der damals 12 Jahre alt war, eine Schießaffäre mit anderen Burſchen erlebt, wobei er mit einem Terzerol einen Burſchen ſchwer an der Hand verletzt hatte, Es wurde Zwangserziehung angeordnet. Der Angeklagte kam zuerſt nach Oberdiebach und dann nach Winterſpüren, Amt Mosbach, zu einem Zimmermeiſter, wo er einem Schlafkollegen, einem Zimmergeſellen, einen größeren Geldbetrag aus dem verſchloſſenen Koffer entwendete, weil er Heimweh hatte und nach Hauſe fahren wollte. Den ſechsläufigen Revolver, mit dem die Tat ausgefühn wurde, hat zuerſt die Mutter in Verwahrung gehabt. Daun hat ihn ſich der Angeklagte angeeignet. Ob Krebs auch einen Revolver gehabt hat, weiß der Angeklagte nicht. Krebs habe ihm geraten, Menſchen totzuſchlagen, damit ſie zu Gelde kom⸗ men. Am Freitag begegneten Beutel und Krebs einem Mann bei der Gaimühle, den ſie ermorden und berauben wollten. Zwiſchen beiden wurde vorher geloſt, wer die Tat ausführen ſollte. Beutel zog das Los. Er kam aber nicht dazu. Auch der Stadtrat Klein von Eberbach ſollte einige Tage vor dem Morde umgebracht werden. Auch hier fiel auf Beutel das Los, Da er ſich aber ebenſo wie am Freitag weigerte, auf den ihnen im Walde in der Burghalde begegnenden Stadtrat Klein zu ſchießen, blieb es auch hier bei der Abſicht. Das Los wuldg einmal mit Streichhölzern, das andere Mal mit Grashalmen gezogen. Beutel hat noch drei Brüder. Es folgt die Vernehmung des Angeklagten Krebs. Krebs iſt am 12. Januar 1882 in Eberbach geboren. Aut gegen Krebs, der neun Geſchwiſter hat, wurde Zwangserzie⸗ hung angeordnet. Krebs, der längere Zeit als Fabrikarbeitet bei einem Eberbacher Fabrikanten beſchäftigt war, iſt wegen Unterſchlagung mit 5 Tagen und wegen Obſtdiebſtahls mit 2 Wochen Gefängnis vorbeſtraft. Die Obſtdiebſtähle wurden in Gemeinſchaft mit Beutel mit großem Raffinement ausgeführt. In der Urteilsbegründung heißt es, daß Krebs ein grundver⸗ dorbener Burſche iſt, der mit großer Frechheit zu Werke ging. Wegen Betrugs wurde Krebs zu 6 Wochen Gefängnis verur⸗ teilt. Auf ein Inſerat im„Schwarzwälder Boten“ trat Krehs mit einem Aepfelkäufer in Verbindung. Krebs trat in einer Weiſe auf, daß der Reflektant glauben konnte, es mit einem reellen Händen zu tun haben. Er erhielt deswegen auch eine Beſtellung auf 20 Zentner Frühäpfel zum Pretſe von 70 Mk. Der Käufer ſchickte die Hälfte des Betrages ein, bekam aber ſelbſtverſtändlich keine Ware. Am 9. Januar 1912 wurde Krebs wegen Wechſelfälſchung zu 5 Monaten Gefängnis einſchließ⸗ endigt. kommt, während der Grieche als Küſtenbewohner ſtets im Verkehr mit Fremden ſteht. (Schluß folgt.) Viehzucht ſich ernährend, mit der Außenwelt wenig in Berührung Aus Mannheim ⸗Heidelberg ſind in der Ausſtel⸗ lung folgende Künſtlerinnen mit Werken vertreten: Louiſe Burghard⸗Caro; Eliſabeth Gegenbauer; Babette Hagen; L. Hermann; Charlotte Horſtmann; Manuia Kacer; Eugenie Kaufmann; Roſy Lebach; Maria Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben. Bund Babdiſcher Künſtlerinnen. Aus Gotha wird uns gemeldet: In der Herzoglichen Ausſtellungshalle fand am 4. Ottober die Eröffnung der erſten Frauenkunſt⸗Ausſtellung des Bundes Badiſcher Künſtlerinnen ſtatt. Hierzu hatte die Frau Herzogin Ihre Ex⸗ zellenz Frau Oberhofmeiſterin Freiin v. Wangenheim entſandt. Frau Eugenie Kaufmann(Mannheim) begrüßte die Gäſte und erläuterte die Zwecke der Ausſtellung. Wir behalten uns vor, auf Näheres der Ausſtellung zurückzukommen. Der Bund Badiſcher Künſtlerinnen benutzt die Gelegen⸗ heit, den aus allen Teilen Deutſchlands gelegentlich des Kon⸗ greſſes zuſammengekommenen Frauen hier einen Teil der Frauenarbeit vorzuführen, der ſich auch im Wettbewerb mit dem Manne durchſetzen will. Nur Frauen aus dem Badener Land und von dieſen eingeladene Thüringer Künſtlerinnen ſind die Ausſteller; eine überraſchende Fülle bietet der Katalog, der in der Malerei 100, in Zeichnungen und Graphik 17, in Plaſtik und Kunſtgewerbe 50 und in einem Nachtrag noch 15 Nummern nachweiſt. Das Arrangement zeigt einen beſonders feinen Kunſtgeſchmack, die eigenartige„Aufmachung“ ſchon wird ſich allgemeiner Anerkennung rühmen können und wer war z. B. nicht von der Koje entzückt, die unter der Deviſe:„Kinder und Roſen“ die Gegenſtände zuſammenfaßt. Außerordentliche Vielſeitigkeit zeichnet zudem die Ausſtellung aus. Am 5. Oktober beſuchte die Herzogin von Sachſen⸗Koburg⸗ Sotha und die Herzogin von Sonderburg⸗Auguſtusburg die Loeffler; Anna Moll; Hanna Peter; Joſy Rigauer; Uta Weech; Robertine Kʒaufmann. Deutſche Kunſtausſtellung Baden⸗Baden. Verkauft wurden, wie uns berichtet wird, wiederum an Private in der letzten Zeit: A. Haueiſen„Am Maxauer Hafen“; W. Haſemann„Schwarzwälderin“; F. Reiß„Wieſenlieſel“; H. Meid„Nachtſtück“; H. Meid„Leda“; J. Bergmann„Som⸗ mertag“; H. Thoma„Abendwölkchen“; A. Haueiſen„Sommer⸗ abend“; D. Horn⸗Zippelius„Aus Mittenwald“; A. Haueiſen „Sommer“; H. von Volkmann„Ebereſche“!; O. A. Koch „Azaleen“. Es wird hiermit nochmals darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß der Eintritt an jedem Donnerstag des Oktober auf .50 Mk. ermäßigt wird. Eine totale Sonnenfinſternis. Am 10. Oktober findet eine in Europa unſicht bare totale Verfinſterung der Sonne ſtatt. Sie beginnt nach mittel⸗ europäiſcher Zeit um 11 Uhr 57 Minuten vormittags und wird eine Stunde ſpäter total. Das Ende der Totalität erfolgt 4 Uhr 13 Minuten, das der Finſternis überhaupt um 5 Uhr 15 Minuten. Die Finſternis iſt ſichtbar im mittleren und ſüdlichen Ame⸗ rika, im ſüdlichen Afrika, auſ der Südhälfte des Atlantiſchen Ozeans und in den ſüdlichen Polargegenden. Die größte Dauer der totalen Verfinſterung beträgt eine Minute und 59 Sekunden. Kleine Mitteilungen. Einen Wettbewerb um den Großen Staatspreis 1913 der Senat der königlichen Akademie der Künſte in Berlin aus. Die Wahl des Gegenſtandes für den Wettbewerb iſt frei. Die für dieſen Wettbewerb beſtimmten Arbeiten nebſt ſchrift⸗ lichem Bewerbungsgeſuche ſind nach Wahl der Bewerber entweder bei der Akademie der Künſte zu Berlin oder den Kunſtakademien zu Düſſeldorf, Königsberg und Kaſſel bezw. dem Staedelſchen Kunſtinſtut zu Frankfurt a. M. einzuliefern. An dieſen Stellen findet eine Sichtung auf Zulaſſung zur Konkurrenz ſtatt. Die für gegeignet befundenen Arbeiten werden zur Entſcheidung nach Berlin geſandt. Als ſpäteſter Einlieferungstermin gilt: bei der Akademie der Künſte zu Berlin der 19. April 1913, mittags 12 Uhr, bei den übrigen Akademien ſowie dem Staedelſchen Kunſt⸗ inſtitut der 12. April 1913. Der Preis beſteht in einem Stipendium von 3000 Mk. zu einer einjährigen Studienreiſe nebſt 300 Mk. Reiſekoſtenentſchädi⸗ Antritt der Studienreiſe. die zweite nach Erſtaftung des Reiſe⸗ berichts und nach Erbringung der Studiennachweiſe. Das Sti⸗ pendium ſteht nach Zuerkennung des Preiſes zur Verfſgung. Nach Zuerkennung des Preiſes kann auf Beſtimmung des Senats eine öffentliche Ausſtellung der Konkurrenzarbeiten ſtattfinden. Truſt v. Schuch wird demnächſt ein Dirigentengaft⸗ ſpiel in der Kurfürſtenoper zu Berlin geben. Zur Auffüh⸗ rung kommt„Fönig Harlekin“ von dem engliſchen Kompo⸗ niſten Clubſam. Siegfried Wagners„Der Kobold“ wird, wie man uns ſchreibt, Anfang November im Hoftheater zu Kaſſel ſeine Uraufführung erleben; an der gleichen Bühne wird auch Gabrielle Ferraris„Cobazar“ ſeine deutſche Ur⸗ aufführung erleben. Ein Theater⸗Konflikt auf dem Gebiete der Architektur ſchreibt für das Jahr Bochum ausgebrochen. Der Hamburaer Tenorſänger Birren⸗ Hiermit iſt die Vernehmung des Angeklagten Beutel be 85 gung und iſt in zwei halbjährlichen Raten zahlbar, die erſte beim U iſt, wie gemeldet wird, in je 2 — N ber. hränkt in Das tritt ſſion der gt. Bi rde Ns⸗ werden, etrefſend „der ob⸗ Biſchöfe 1912. uchel ubeugen, en. Die inheimer Eberbach Miniſte⸗ ten wer⸗ Mörder, mit nicht ze Krehz chwarze? erſchein e Ueber bank ge⸗ n ihrem ch. Nach naufruß, uſſes iy der dis ragt, ob usſagen n Vater 1. Vater. ar, eine it einen hatte. gte kam n, Amt. Follegen, us dem tte und gserzie⸗ arbeiter wegen mit 2 rden in geführt. undver⸗ e ging. verur⸗ Krebs n einer einem ich eine 70 Mk. m aber Krebs ſchließ⸗ — ſte in tbewerb ſchrift⸗ atweder idemien delſchen Stellen . Die ig nach bei der ags 12 Kunſt⸗ Mk. zu tſchädi⸗ e beim Reiſe⸗ 8 Sti⸗ . Nach ts eine rgaſt⸗ luffüh⸗ dompo⸗ e man aſſel wird Ur⸗ rb. in irren⸗ eine Wechſel wurde im Walde verloren und gefunden. 7 Angeklagte beſtreitet, daß er zu Beutel geſagt habe, man müſſe volver bei ſich gehabt. e kring, die auf dem Gerichtstiſch liegen, gehören nach den An⸗ Schule war er ein Sgefüht“ Dam führt aus, daß war Pfleger des Beutel in Eberbach Eindruck von ihm bekommen. gabe ſeiner 5 über ihn beklagt, daß er nicht mehr arbeiten wolle. Er ſei ſpäter in ſchlechte Geſellſchaft gekommen. Eindruck gemacht. Die Frau und habe geklagt, daß die Kinder nicht folgen. ————..—— koven iſt bekanntlich an die men, daß der neue Leiter das ſterhafter Darſtellung recht ter der Leitung des römiſchen Mannheim, 9. Oktober. Geueral⸗e rge, Subiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). lich der 6 Wochen wegen des Diebſtahls verurteilt. Es handelte ſich um zwei Fälle. Der eine Wechſel war durch Friedrich Beutel, den Bruder des Angeklagten, akzeptiert. Der zweite Wechſel war gefälſcht. Am 25. April war die Strafe verbüßt. Nach Verbüßung der Strafe wurde der Angeklagte dem Schutzverein überwieſen. Er will trotzdem keine Arbeit gefunden haben, weder in Eber⸗ bach, noch in Heidelberg, wo er ſich um Arbeit bemüht haben will. In Neckarau wurde er unter dem unbegründeten Ver⸗ dacht des Einbruchdiebſtahls verhaftet. Als er wieder freige⸗ laſſen wurde, machte er die Aeußerung, bis jetzt habe er nichts getan, aber jetzt mache er etwas. Der Angeklagte will mit dieſer Bemerkung keine beſtimmte Abſicht im Auge gehabt haben. Er babe vielmehr dem Schutzmann gegenüber nur renommieren wollen. Der Angeklagte wird nunmehr über ſein Zuſammenwir⸗ ſen mit Beutel vernommen. Krebs will glauben machen, daß er durch Beutels Geſellſchaft verführt worden ſei. Krebs hat ſich Anſichtskarten von auswärts kommen laſſen, von denen auch Beutels Geſchwiſter zum Vertrieb bekamen. Die Karten wurden ſelbſtredend auch nicht bezahlt. In der Pfingſtwoche war Krebs mit Beutel ſtändig beiſammen. Neben anderem Unfug wurden auch zwei Wechſel über 528 und 125 Mark von Der Der Krebs geſchrieben, Beutel holte hierzu die Formulare. einen ausplündern. Er habe auch zu Beutel geſagt, er ſolle den Revolver zuhauſe laſſen. Er(Krebs) habe nie einen Re⸗ Ein zweiter Revolver und ein Schlag⸗ gaben des Angeklagten ſeinem Bruder. Beutel habe auch auf einer der Streifen, die beide in der Woche vor Pfingſten unter⸗ nahmen, geſagt, er ſchieße den erſten Beſten zuſammen und wenn er auch nur 5 Mark habe. Der Angeklagte entgegnet auf Befragen des Vor⸗ ſtzenden, daß ſeine von ihm gegebene Darſtellung richtig ſei und daß die Ausſagen des Krebs, ſoweit ſie ihn belaſten wollen, auf Unwahrheit berubten. 5 Der Vorfitzende weiſt auf den Widerſpruch in den Ausſagen des Angeklagten hin. Es liege bei den Geſchwore⸗ nen, zu entſcheiden, wem mehr zu glauben ſei. Es wird hierauf um 11 Uhr eine kurze Pauſe anberaumt. Nach Wiederaufnahene der Sitzung wurde in die Zeugeneinvernahme eingetreten. Hguptlehrer Julius Malſch, früher in Eberbach, jetzt hier, führte aus, daß Beutel zu ihm in die 7. Klaſſe gegangen ſei. Er ſei unter 44 Schüler der 23. geweſen. Sein Betragen ſei nicht ganz befriedigend geweſen. In der Schule ſei er brav geweſen, aber außerhalb der böſer Bub. Ueber Krebs wiſſe er nichts näheres. Aufſeher Valentin Fritſch, früher in der Rettungsanſtalt Sinsheim, ſagt über die Füh⸗ rung Beutel aus, wenn Beutel ſich unter Aufſicht wußte, war er brap, ſonſt aber nicht. Beſonders ſchlechte Erfahrungen habe er aber mit Beutel nicht gemacht. Karl Bauer⸗Dürren, Amt Sinsheim, führt aus, daß Beutel nicht gern gearbeitet habe. Er habe Geld geſtohlen, ſonſt aber war er brav. Vom geſtohlenen Geld habe er ſich ein Revolver gekauft, Das übrige Geld, das Beutel nicht gebraucht habe,— ca. 20 Mk.— habe er im Keller verſteckt gehabt. Der Revolver ſei ihm dann wie⸗ der abgenommen worden. Johann Denk, Maurer in Dürren, bemerkt, daß Beutel mit ſeinen Kindern verkehrt ſei. Er habe ſich anſtändig benommen und habe geäußert, daß er froh ſei, aus der Anſtalt entlaſſen zu ſein. Von einem Revolver wiſſe er nichts. Wilhelm Buſemer, Güterverlader in Eberbach, Beutel öfters bei ihm gearbeitet und ſich gut geführt habe. Er ſei zwar fleißig, aber nicht zuverläſſig ge⸗ weſen und ohne Anlaß hie und da davon gelaufen. Franz Spielmann, Waiſenrichter in Eberbach, und weiß von ihm zu be⸗ war. Er habe auch einen guten Bis 1911 habe er ſich nach An⸗ Erſt 1912 habe ſich ſeine richten, daß ſein Betragen gut Arbeitgeber gut geführt. Zeuge hat ihn auf der Straße getroffen und ihn zur Rede geſtellt. Beutel habe ſpäter wieder gearbeitet. Krebs habe er nicht gekannt. Dr. Weiß, Bürgermeiſter, Eberbach, kann über die Perſönlichkeit Beutels ſehr wenig ſagen. Mit Krebs ſei er nie in perſönliche Berührung gekommen. Beutel wollte einen Anzug vom Armenrat haben und hat Krebs be⸗ auftragt, das Geſuch für ihn zu ſchreiben. Beide ſeien bei Dieb⸗ ſtählen oft verdächtig geweſen. Die Familie Beutel ſei öfters von der Stadt unterſtützt worden. Die Mutter habe auf ihn einen heruntergekommenen, aber nicht von Hauſe aus ſchlechten Krebs ſei auch zu ihm gekommen Zeuge hält den Beutel für fähig, daß er die Tat begangen habe. Als Beutel eaees We Spitze des Bochumer Staditheaters ge⸗ treten. In den Vertrag wurde nachträglich der Paſſus aufgenom⸗ Theater am 1. 155 nehmen habe, in welchem Zuſtande es ſich guch befände ie Sta ließ im vornehmen). Ein Konflikt zwiſchen Stadt und Bauherrn berzögerte aber die Arbeiten ſo ſehr, daß jetzt, Anfang Oktober, das Haus noch nicht in Betrieb genommen werden kann. Dir. Birrenkoven hat den Mitgliedern ſeines En⸗ ſembles für den September die Gage bezahlt, und wird es auch für Oktober ſo halten müſſen, ohne daß er ſein Enſemble verwen⸗ den kann, dann aber wird ſein Kapital verbraucht ſein und 131 Schauſpieler wären durch das Verſchulden der Stadt wit ihrem Direktor um die Exiſtenz nebracht. Der Vertrag ſoll deshalb jetzt angefochten werden; die Bühnengenoſſenſchaft iſt um ihr Ein⸗ ſchreiten erſucht woren. Aus Budapeſt wird gemeldet: Nach mehrmonakiger Pauſe wurde die Königliche Oper wieder eröffnet. Die Leitung begann ihre Saiſon mit der ungariſchen Premisre von Humperdincks„Königskinder“, welche bei mu⸗ freundliche 17 er Wagner⸗Verein in Madrid veranſtaltet un 1 Dirigenten Luigi Maneinelli welchen faſt ausſchließlich deutſche vier Konzerte, in Das erſte Konzert bringt Mufſik zur Wiedergabe gelangt. eine ungekürzte Aufführung des Parſifal von Wagner: es folgen ein Beethoven⸗Abend, Bachs Matthäuspaſſion, Liſzts Heilige Eliſabeth, Richard Strauß' Eulenſpiegel, um den Anzug bat, ſei er zwar höflich geweſen, habe aber einen ſchlechten Eindruck auf ihn gemacht. Verſchiedene Zeugen, die mit Beutel verkehrt haben, ver⸗ mögen nichts direkt Ungünſtiges auszuſagen. Frau Reinig Wwe.⸗Eberbach, die in der Nähe der Familie Beutel wohnt, kann nur ſagen, daß Beutel hin und wieder nicht gearbeitet hat. Die Zeugin hat Beutel vor Krebs, deſſen Stehlereien ihr bekannt waren, gewarnt. Sägewerksbeſitzer Abraham Zimmer⸗Eberbach, bei dem Beutel zweimal in Arbeit ſtand, hat den Angeklagten das erſte mal entlaſſen, weil er unregelmäßig zur Arbeit ge⸗ kommen iſt. Das zweite Mal war Beutel vom Februar bis 20. Mai ds. Is. bei ihm beſchäftigt. Beutel ſei unzuverläſſi geweſen. Polizeidiener Brauſch⸗Eberbach ſagt aus, daß Krebs einmal einen Schutzmann veranlaßt habe, einen Kahn mit zwei Kindern aus dem Neckar zu holen. Seit der Zeit ſpiele er ſich als Lebensretter auf. Von Arbeit hätte er nichts wiſſen wollen. Er halte Krebs für den Schlimmeren. Jakob Müller, Sekretär im Landesgefängnis, bemerkt, daß Krebs zu ihm aufs Bureau kam und um Arbeit nachſuchte. Dort habe er geſagt, er babe ſein bisheriges Leben ſatt bis an den Hals. Ratſchreibergehilfe Künzler⸗Gberbach weiß nichts weiter, als daß die Mutter des Krebs bei ihm auf dem Rathaus war und um Arbeit für ihren Sohn nachgeſucht habe. Hermann Schwab⸗Heidelberg, vom dortigen Arbeitsnachweis, beſtätigt, daß Julius Krebs am 7. Mai in Heidelberg um Arbeit nachgeſucht hatte. Weiter weiß der Zeuge nichts. Polizeiſergeant Fiſcher⸗Mannheim hat den Krebs am 8. Mai in Neckarau feſtgenommen auf Grund eines Steckbriefes. Krebs ſei in einer Wirtſchaft geſeſ⸗ ſen und habe ein Glas Bier getrunken. Er habe ſich frech be⸗ nommen. Krebs habe geſagt, wenn er unſchuldig eingeſteckt werde, ſo werde er einmal etwas tun. Der Schutzmann werde ſich ſpäter noch einmal daran erinnern. Taglöhner Wilhelm Krebs⸗Gberbach, der Bruder des Angeklagten, erklärt auf die Frage des Vor⸗ ſitzenden, ob er ausſagen wolle, daß er dies tun wolle. Der An⸗ geklagte Beutel ſei vor Pfingſten zu ſeiner(Krebs) Mutter gekommen und habe geſagt: Krebſe⸗Baſe, an Pfing⸗ ſten muß Geld her, mag's herkommen wo's her will. Dem Zeuge wird der Revolver vorgehalten und der Schlagring. Der Zeuge erklärte, die Sachen hätten ihm gehört. Die Mutter hätte ſie weggeräumt und er wiſſe nicht, wo ſie ge⸗ legen hätten. Heizer Heinrich Vogt weiß von Krebs, daß er einmal um Arbeit nachſuchte. Er ſei von der Arbeit aber wieder weggelaufen. Heinrich Koch, Heizer von Eberbach: Er habe, als er einmal mit Krebs und Beutel zuſammen⸗ getroffen ſei, zu ihnen geſagt:„Seid nur froh, daß Ihr nicht auf dem Katzenbuckel waret, als der Mann droben ermordet wurde, Euch hätte man gleich verdächtigt und eingeſperrt.“ Krebs habe geantwortet: Das glaube ich auch⸗ 5 Johann Kappes⸗Gberbach, der mit Beutel und Krebs des öftern verkehrte, berichtet, daß Krebs bei der Arretierung nichts geſagt habe. Krebs habe ein⸗ mal von Wechſel geſprochen. Er habe gewußt, daß Krebs ſchon eingeſperrt war. Aus dem Geld von den Wechſeln wollte ſich Krebs Anzüge auſchaffen. Peter Henrich, Gaſt⸗ und Landwirt in Unterdielbach, ſagte aus, Beutel ſei am Freitag vor Pfingſten bei ihm geweſen und habe ein Glas Bier getrunken; Beutel habe verſucht, bei ihm einen Wechſel einzulöſen. Zum Bezahlen ſeiner Zeche habe er kein Geld gehabt. Bürgermeiſter Heß von Schönbrunn führt aus, daß Beutel bei ihm Wechſelmarken holen wollte. Er habe aber keine gehabt und habe Beutel auf die Poſt geſchickt. Stadtrat Karl Klein, Kohlenhändler in Gberbach, ſagte aus, daß ihm am Freitag vor Pfingſten zwei Burſchen im Walde begegnet ſeien. Beide ſeien ihm verdächtig vorge⸗ kommen. Ob es Krebs und Beutel geweſen ſeien, wiſſe er nicht. Taglöhner Ehrhardt Reinmuth von Gberbach, ein Mietbewohner Beutels, hatte gehört, wie an einem Sonn⸗ tag, 8 oder 14 Tage vor Pfingſten, in der Nähe der Wohnung zwei Schüſſe fielen. Schuß aus einem Erlenbuſch gefallen. Zeuge glaubt, daß Beutel die Schüſſe abgab. Krebs habe viel im Hauſe verkehrt. Er(Zeuge) habe ihm die Wohnung verboten, da Krebs immer ſehr frech geweſen ſei. Zeuge hielt beide für ſchlecht und jeder Tat fähig. Frau Schenk⸗Eberbach weiß nichts von Bedrohungen von Beutel. Angekl. Krebs: Beutel hat geſagt, ich ſchieße vor Pfing⸗ ſten noch einen tot, mag er ſein wer er will. Frau Beutel mußte das wiſſen. Frau Schenk kann ſich nicht mehr erinnern, daß Beutel das geſagt habe. Marie Röſig⸗Gberbach ſagt aus, daß Krebs von Mittwoch auf Donnerstag nach Pfingſten bei ihrem Mann beſchäftigt geweſen ſei. Auf eine große Anzahl von Zeugen wird hierauf ver⸗ zichtet und dieſe entlaſſen. Bezüglich der Vernehmung des Angeklagten Beutel, die nach der Nachmittagspauſe erfolgt, wird die Oeffentl'ichkeit wegen Gefährdung der Sittlichkeit ausgeſchloſſen. Nur die Vertreter der Preſſe haben Zutritt. Von 341 bis%½4 Uhr war Pauſe. *4 Die Nachmittagsſitzung. Um ½% Uhr wurde die Sitzung wieder aufgenommen. Es wurde zunächſt die Vernehmung des Augeklagten Beutel wieder aufgenommen. Während der Dauer dieſer Vernehmung iſt, wie ſchon erwähnt, die Deffentlichkeit wegen Gefähr⸗ dung der Sittlichkeit ausgeſchloſſen. Nur die Ver⸗ treter der Preſſe ſind zugelaſſen. Der Angeklagte hat bereits ein Geſtändnis abgelegt. Er gab auf Befragen des Vorſitzenden zu, ex und Krebs ſeien mit der Abſicht in den Wald gegangen, einen zu lynchen. Er hatte nicht ſchießen wollen; da habe ihm Krebs den Revolver entriſſen und geſagt, dann ſchieße er. Am Freitag vor Pfingſten ſei noch nichts ausgemacht geweſen; ſie hätten vielmehr verſucht, ihren Wechſel los zu bringen. Krebs habe zu ihm geſagt, er ſolle den Revolver mitnehmen. Das habe er getan. Der Revolver war mit drei Kugeln geladen. Der Vorſitzende übergibt den Geſchworenen einen Situationsplan. Am Samstag morgen um ½ Uhr ſind die beiden Angeklagten auf die Burg Eberbach gegangen. Krebs habe, ſo ſagt Beutel, zu ihm geſagt: Ich ſehe einen Als er ſpäter nach Hauſe kam, ſei ein 3. Seite. Stöcke im Walde abgeſchnitten und zum Zeitvertreib mit In⸗ ſchriften verſehen und Wegweiſer gemacht. Dann ſei ein Touriſt, der ermordete Arjes, an ihnen vorbei und habe ſie nach dem Wege gefragt. Der Touriſt ſei dann nach dem Katzenbuckel gegangen, wo ſie ihm, die beiden Angeklagten, auf Seitenwegen nachgegangen ſind. Krebs habe dabei Birken geſchnitten mit einem Knüppel oben. Der Touriſt habe gejodelt und gejuchzt. In der Nähe des Katzenbuckels hätten ſie zwei Touriſten getroffen. Krebs habe die beiden Touriſten gefragt, ob ſie keinen anderen Touriſten geſehen hätten, worauf dieſe erwidert hätten, daß oben einer an ihnen vorbei ſei. Als ſie am Katzenbuckel ankamen, ſei der Touriſt eben aus dem Turme herausgetreten. Beutel ſei auf den Turm, Krebs habe ſich mit dem Touriſten unterhalten. Arjes ſei dann auf dem Wege nach Waldkatzenbach weitergeſchritten. Krebs habe ihm(Beutel) keine Ruhe gelaſſen, Arjes nachzu⸗ gehen. Unten an der Waldlichtung ſeien ſie mit Arjes wieder zuſammengekommen. Sie ſeien dann gegen den Turm zu zu⸗ rückgegangen, wobei ſie Arjes angerufen hätte. Krebs, Beutel und Arjes unterhielten ſich dann zuſammen über das Wetter. Arjes wollte ſie ſogar photographieren und hätte ſie ſpäter aufgefordert, mit ihm ein Luftbad zu nehmen. Beutel wollte dabei nicht mitmachen. Sie wollten dann zuſammen auf den Turm gehen; da aber Leute gekommen ſeien, ſeien ſie in den Fichtenwald. Krebs hätte ſich zuvor vergewiſſert, ob nie⸗ mand in der Nähe ſei. Auf weiteres eindringliches Befragen erklärte der An⸗ geklagte Beutel mit weinerlicher Stimme, daß ſie zuſammen in das Fichtenwäldchen ſeien, zuerſt Arjes, dann Krebs und Beutel. Sie ſeien in eine Lichtung hinein, wo Arjes ſich aus⸗ zog und die Kleider an einen Baum hängte. Beutel und Krebs hätten ſich nicht ausgezogen. Krebs ſoll drei Schritte vor Arjes und Beute drei Schritte hinter Arjes geſtanden haben. Arjes habe jedem eine Tafel Schokolade gegeben. Arjes habe dann ſeine Stiefel wieder anziehen wollen. Als Arjes ſeinen linken Stiefel anziehen wollte und ſich gebückt habe, habe Krebs Beutel mit der Hand und mit Mienenſpiel nachdrücklich ein Zeichen gegeben, zu ſchießen. Krebs habe ihm gar keine Ruhe gelaſſen. Er(Beutel) habe dann den Revolver gezogen und Arjes in den Rücken geſchoſſen. Beutel ſpricht bei der Darſtellung dieſer Szene wieder mit weinerlicher Stimme. Der Verwundete habe ſich noch einmal aufgerichtet, nach ihm herumgeſchaut und ihm vorwurfsvoll zugerufen:„Ach ſind Sie ein Menſchl“ Hierauf ſei Arjes tot zu⸗ ſammengebrochen. Krebs ſei, während er geſchoſſen, mit ſeinem Prügel ſchlagbereit dageſtanden. Beutel ſei weggegangen, während Krebs ſich hinter die Taſcht des Ermordeten machte. Krebs habe Arjes auch das Portemonnaie entwendet. Sie hätten dann die Gegenſtände verſteckt, um ſie ſpä⸗ ter zu holen. Krebs hatte ihm 26 Mark gegeben und geſagt, das ſei alles Geld geweſen, was der Student bei ſich hätte. Beutel glaubt aber, daß der Student mehr bei ſich hatte. Krebs habe ihm auch die Uhr des Ermordeten gegeben. Sie ſeien dann nach der Tat gegen die Ggimühle gegangen. In dem Tal ſeien ſie durch den Bach, um der eventl. Entdeckung durcheinen Poli⸗ zeihund aus dem Wege zu gehen. Sie ſeien dann auß Umwegen über Gitſchons Sägewerk nach Eberbach. Vorſichts⸗ halber ſeien ſie zu einem übel beleumundeten Menſchen in der Sägemühle, um im Falle einer eventl. Verhaftung ſagen zu kön⸗ nen, daß ſie in der Sägemühle geweſen ſeien. Die 26 Mark und⸗ die Uhr hätten ſie behalten, das andere verſteckt. Abends hätten ſie in Eberbach gekartelt. Krebs habe auch ein Notizbuch des Er⸗ mordeten zu ſich genommen. Am Pfingſtmontag habe Krebs von ihm die Hälfte des geraubten Geldes(12 Marh verlangt. Er habe dann durch ſeinen jüngeren Bruder 20 Mark wechſeln laſſen und ihm zugleich den Auftrag gegeben, Krebs ſeinen Anteil zu bringen. Der Vorſitzende hält dann dem Angeklagten die Photographie des Ermordeten entgegen und bemerkt, daß Arjes ein guffallend großer und ſchöner Menſch geweſen ſeii ——— * In den Ruheſtand verſetzt wurde Obermaſchineninſpektor Friedrich Joos in Karlsruhe auf ſein Anſuchen bis zur Wieder⸗ herſtellung ſeiner Geſundheit. * Reiche Stiftung. Dr. Krupp v. Bohlen und Hahlbach auf dem Hügel bei Eſſen hat in Erinnerung an die eigene frohe Jugendzeit in ſeiner badiſchen Heimat dem Badiſchen Fürſorge⸗ verein für bildungsfähige Krüppel 3000 Mark überwieſen. * Dank für die guten Quartiere bei den Herbſtmanövern, Das Kgl. Generalkommando des 14. Armeekorps hat lt. „Karlsr. Ztg.“ dem Miniſterium des Innern mitgeteilt, daß die Truppen des Armeekorps während der diesjährigem Herbſtübungen in den Quartieren von der Bevölkerung über⸗ all gut aufgenommen worden ſind. Das Generalkommando hat gleichzeitig gebeten, den Gemeinden und den mit der Be⸗ arbeitung der Einquartierung befaßten Behörden ſeinen Dank zu übermitteln. * Der älteſte Schutzmann in Baden. Nach einer Mitteilung der„Lahrer Zeitung“ iſt der 68 Jahre alte Schußmann Jakob Brunn in Mannheim nicht der älteſte Schutzmann Badens, denn er wird vom Lahrer Polizeiſergeant Gottfried Albrecht ſowohl hinſichtlich der Zahl der Dienſtjahre, als auch der der Lebensjahre weit überflügelt. Albrecht iſt bereits 73 Jahre alt und ſeit 40 Jahren in Lahr als Schutzmann angeſtellt. Wie ſein Rannheimer Kollege hat auch er die Feldzüge 1866 und 1870/71 mitgemacht. * Froſtſchüden. Nach verſchiedenen Meldungen aus dem Lande haben die Nachtfröſte der letzten Zeit ziemlich er⸗ heblichen Schaden angerichtet. Im Taubertal litten die Kartoffeln und Rüben ſtark unter dem Froſt. In den höher gelegenen Landesteilen ſteht das Thermometer ſeit 2 Tagen unter Null. Dadurch wurde viel Schaden an Pflanzen und beſonders in den Weinbergen angerichtet. Auf dem Schwarz⸗ wald ſteht noch Hafer auf dem Felde, der jetzt zum Teil ein⸗ geſchneit iſt. * Beſichtigungen ſtädtiſcher Neubauten finden in dieſen Tagen ſtatt. Heute nachmittag wurde in Neckarau mit der Beſichtigung der Kirchgartenſchule und des Rheinfreibades begonnen. An der Beſichtigung nahm eine große Zahl Stadträte und Stadtverord⸗ neten und Mitglieder der Schulkommiſſion teil. Die Fahrt nach der Vorſtadt erfolgte um 3 Uhr von der Colliniſtraße aus mit Extrawagen der Straßenbahn. Bei der Beſichtigung der Kirch⸗ gartenſchule, die nicht völlig neu errichtet ſondern modern ausge⸗ baut worden iſt, gab Herr Bauinſpektor Höl ſcher die nötigen Erläuterungen. Wir werden die Baubeſchteibung noch nachtragen. Mit beſonderer Genugtuung wurde vernommen, daß der Baukredit borausſichtlich nicht nur nicht überſchritten, ſondern daß ſogar noch etwas ührig bleiben wird. Bei der Beſichtigung fand die neue Einzelwaſſerſpülung in den Kloſets viel Beachtung. Man iſt von der Waſſerſpülung wieder abgekommen, weil ſie ſich als zu un⸗ praktiſch erwieſen hat. Von der Schule aus wurde dann der Spa⸗ 4. Seite. — General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). * Der Flieger De Waal iſt mit Paſſagier um 3 Uhr in Mainz aufgeſtiegen und trifft gegen 6 Uhr über Mannheim ein. ziergang zum Rhein unternommen zur Beſichtigung des Rhein⸗ freibades, um das die Neckarauer Vertreter im Bürgerausſchuß mit ſo zäher Energie gekämpft haben. Die weſentlichſten Einzel⸗ heiten über die Beſchaffenheit des Bades ſind von uns bereits vor einiger Zeit veröffentlicht worden. Um halb 6 Uhr wurde in den bereitſtehenden Extrawagen wieder die Rückfahrt angetreten. * Die Unterrichtskurſe des Vereins für Volksbildung ſollen wie ſeit einigen Jahren Mitte Oktober beginnen. Welcher Be⸗ liebtheit ſie ſich erfreuen, beweiſt die jeden Winter ſteigende Be⸗ ſucherzahl. Außer Erſatz der Selbſtkoſten für Schreibmaterialien iſt die Teilnahme völlig unentgeltlich. Der Unterricht wird von küchtigen Lehrkräften erteilt. Wir können die Beteiligung nur empfehlen und verweiſen Reflektanten auf das Inſerat in dieſer Nummer. Vereinsnachrichten. Eeinen Lichtbilder⸗Vortrag,„Ins Polar⸗Gebiet“ betitelt, veran⸗ ſtaltet morgen Donnerstag den 10. Oktober, abends 9 Uhr, im Friedrichshof, L. 15, 15, der Kreisverein Mannheim im Ver⸗ band Deutſcher Handlungsgehilfen zu Leipzig. Der Eintritt iſt frei. Gäſte und Intereſſenten willkommen. * Im Verein für Aquarien⸗ und Terrarienkunde(Reſt. Fauſt, Friedrichsplatz) hält heute abend 9 Uhr Herr Haupt⸗ lehrer Glaſer einen Lichtbilder⸗Vortrag über „Vogelſchutz“. Redner wird die Notwendigkeit des Vogel⸗ ſchutzes, die Schaffung von Niſtgelegenheit und hauptſächlich die Winterfütterung einer eingehenden Beleuchtung unterziehen. Jeder Liebhaber der Sache iſt bei freiem Eintritt herzlich will⸗ kommen. Vergnügungen. Das Kaiſerpanorama, Kaufhaus Bogen 57, führt dieſe Woche ſeine Beſucher durch das Paradies von Dalmatien. Wir beſuchen Zara, Sebenico, Caſtell, Abbadeſſa, Salona, Cliſſa, Spalato, Leſina, Comiſa, Gravoſa, Raguſa, Cattaro u. ſ. w. *Das neue Palaſt-⸗Lichtſpiel⸗Theater, Breiteſtr., J 1, 6, briugt bis einſchl. Freitag ein äußerſt intereſſantes Programm. An der Spitze ſteht das große zweiaktige Schauſpiel„Der Todesritt“, eine tief⸗ ergreifende Tragödie, dargeſtellt von Mitgliedern des Kgl. Theaters in Kopenhagen. Auch das übrige Programm iſt ebenſo reichhaltig wie abwechſlungsvoll und intereſſant. *„Der Todesritt“ betitelt ſich eine dreiaktige Tragödie, welche die Attraktion des bis Freitag im Union⸗Theater, P 6, 23/24 zur Vor⸗ führung gelangenen Programm bildet. Außerdem enthält das neue Programm noch eine Reihe weiterer erſtklaſſiger Novitäten. Polizeibericht vom 9. Oktober 1912. Unfälle. Beim Legen von Dachſparren auf dem Neu⸗ bau Binnenhafenſtraße 18 fiel am 7. ds. Mts. ein 18 Jahre alter Zimmermann von hier etwa 8 Meter hoch herunter und zog ſich einen Bruch des linken Unterſchenkels zu. Er mußte im Sanitätswagen in das Allgem. Krankenhaus verbracht werden.— Dem 7 Jahre alten Sohne eines Althändlers ſtürzte geſtern Nachmittag vom 4. Stock des Hauſes J 3, 10 ein Milch⸗ topf auf den Kopf und verletzte ihnnichtunerheblich. — Geſtern morgen 79½ Uhr lief am Meßplatze bei der Feuer⸗ wehrkaſerne eine 17 Jahre alte Verkäuferin aus Unvorſichtigkeit ſo gegen die vordere Plattform eines fahrenden Straßenbahn⸗ wagens der Linie 10, daß das Mädchen zu Fall kam, glück⸗ licherweiſe aber nicht verletzt wurde. BVerhaftet wurden 24 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter 4 Chineſen wegen unerlaubten Hauſierens mit Figuren, ein Mechaniker von Käfertal wegen Sittlichkeitsverbrechens und ein Hausburſche von Magdeburg wegen Ruheſtörung, groben Unfugs, Widerſtands gegen die Stgatsgewalt und Beamtenbeleidigung. Aus dem Großherzogtum. §Neckarhauſen, 5. Okt. Die Bürgerausſchuß⸗ tzung vom 3. Oktober hatte folgende Tagesordnung: 1. Erweiterung der Entwäſſerungsanlage im öſtlichen Ortsteile (Hintergaſſe und Hauptſtraße), Genehmigung der hiezu erfor⸗ derlichen Mittel im Anſchlag von 21000 Mk., welche aus einem aufzunehmenden Darlehen zu beſtreiten ſind. 2. Erſtellung einer Waſſerleitung, Genehmigung der Mittel für die Vor⸗ arbeiten mit 300 Mk., bezw. 600 Mk. Punkt 1 wurde ohne wei⸗ tere Debatte einſtimmig genehmigt gegen 1 Stimme(Gr. Schreckenberger⸗Neckartaler). Ebenſo Punkt 2. der Tages⸗ ördnung gegen 1 Stimme und zwar 600 Mk. Auf die Anfrage des Grafen von Oberndorff, wie die Waſſerleitung gedacht ſei, gab der Vorſitzende folgenden Aufſchluß: Es beſtänden zwei Projekte, Anſchluß an den Neckarverband mit einem Aufwand von 41 000 Mk., oder ein eigenes, ſog. Delphinwerk(automa⸗ tiſch), welches ſich aber etwas höher ſtellt. Frageſteller iſt der Meinung, man ſolle nicht als Eigentümer in den Neckarver⸗ band eintreten, ſondern die gelieferte Waſſermenge bezahlen; alle übrigen Redner ſind für den Eintritt. Nähere Angaben über den Anſchluß können noch nicht gemacht werden, da die Vorverhandlungen noch nicht ſo weit vorgeſchritten ſind. Zur Förderung ſoll auf Anregung des Vorſitzenden eine erweiterte Kommiſſion, beſtehend aus Gemeinderats⸗ und Bürgeraus⸗ ſchußmitgliedern gebildet, werden.— Zum Schluſſe teilte der Vorſitzende mit, daß eine Mannheimer Firma ſich er⸗ boten habe, jede Woche einen Fiſchmarkt abzuhalten. MLützelſachſen, 8. Okt. Der bei dem Brande im Anweſen des Gaſtwirtes Karl Bitzel„zum Stern“ dahier Ums Leben gekommene Fremdee iſt der 60 Jahre alte beſchäftigungsloſe Dreher Gottlieb Stumpf aus König, Kreis Erbach in Heſſen. Der Gebäudeſchaden beträgt etwa 10 000 Mark und der Fahrnisſchaden 5000 Mark. ):(Bammental, 7. Okt. In der vergangenen Nacht bhrannte das dem Heuhändler Höfer gehörige, von mehreren Familien bewohnte Doppelhaus und die Scheuer nieder. Von Tagesfpielplan deutſcher Theater. Donnerstag, 10. Oktober. Berlin. Opernhaus: Boheme.— Schauſpielhaus: Ein Waffengang.— Leſſingtheater: Narrentanz.— Deutſches Theater: Ein Sommer⸗ nachtstraum. Darmſtadt. Großh. Hoftheater: Sommer, Dresden. Kgl. Opernhaus: Sizilianiſche Bauernehre.— Der Bafazzo — Kgl. Schauſpielhaus: Gabriel Schillings Flucht. Düſſeldorf. Schauſpielhaus: Hinter Mauern. Frankfurt a. M. Cavalleria ruſticana; Der Bajazzo.— Schauſpiel⸗ haus: Julis Cäſar. Freiburg i. B. Stadttheater: Das Rheingold. Hamburg. Deutſches Schauſpielhaus: Das Glas Waſſer. Heidelberg. Stadttheater: Der Mummelſee; Verſiegelt. Karlsruhe. Gr. Hoftheater: Nathan der Weiſe. Köln. Opernhaus: Stella maris.— Schauſpielhaus: Der Hütten⸗ beſitzer. Leipzig. Neues Theater: Judas.— Altes Theater: Mamſell Nitouche. Maiuz. Stadttheater: Narrentanz. Maunheim. Gr. Hoftheater: Die Regimentstochter. Müunchen. Kgl. Hoftheater: Aida.— Kgl. Reſidenztheater: Die Ratten. Stuttgart. Großes Haus: La Bohéme.— Kleines Haus: Die Jour⸗ naliſten. Wiesbaden. Kal. Schauſpiele: Der Bettelſtudent. dem danebenſtehenden Hauſe des Bäckermeiſters Wallenwein wurde der Dachſtuhl vernichtet. Die Einwohner des Doppel⸗ hauſes retteten nur das nackte Leben. Das Vieh konnte ge⸗ rettet werden. Die Fahrniſſe ſind verbrannt. Der Schaden beträgt etwa 20 000 Mark. ):(Raſtatt, 7. Okt. Am Samstag nachmittag wurde der 70 Jahre alte Nikolaus Trautmann vom Pfründnerhauſe vor dem Lindengarten, wo er mit Straßenreinigung beſchäftigt war, von einem Automobil des Kommerzienrats Wilh. Lorenz von Karlsruhe überfahren. Trautmann erlitt einen kom⸗ plizierten Unterſchenkelbruch, einen Oberſchenkelbruch, einen Beckenbruch und einen leichteren Schädelbruch. Geſtern früh iſt der Bedauernswerte ſeinen Verletzungen erlegen. ):(Staufen, 7. Okt. Ein beſonders frecher Dieb ſtattete am Samstag dem Amtsgerichtsgebäude einen Beſuch ab und entnahm einer Kaſſe 100 Mark. ):(Ettlingen, 7. Okt. Seit geſtern früh wurde der Hilfsſchaffner Kober vermißt. Da man heute früh nicht wußte, wo Kober ſich befand, öffnete die Polizei ſein Zimmer und fand den Mann bewußtlos im Bette vor. Man verbrachte ihn nach dem Spital, wo er kurze Zeit darnach, ohne das Be⸗ wußtſein wieder erlangt zu haben, ſtarb. Gerichtszeitung. )(Breiſach, 2. Okt. Seit langer Zeit ſchädigte ein Landwirt vom Kaiſerſtuhl die reellen Kirſchwaſſerbrenner da⸗ durch, daß er in Freiburg und Umgebung erfälſchtes Kirſchwaſſer in großen Mengen abſetzte. Nach vieler Mühe iſt es gelungen, den Fälſcher in der Perſon des Landwirts Lud. Schneider in Oberbergen ausfindig zu machen. Durch das ſtädtiſche Unter⸗ ſuchungsamt Freiburg wurde feſtgeſtellt, daß das von Schneider verkaufte Kirſchwaſſer zum Teil nur 10—12 Prozent echtes Kirſchwaſſer enthielt. Der Reſt beſtand aus verdünntem Spiritus, den Schneider aus Mannheim und anderen Orten bezogen hatte. Aus Mannheim allein erhielt er etwa 300 Liter Spiritus zum Preiſe von 75 Pfennig das Liter geliefert, während für das hieraus hergeſtellte„Kirſchwaſſer“ teilweiſe bis zu.40 Mark für das Liter verlangt wurde. Der An⸗ geklagte wurde vom hieſigen Schöffengericht zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von 6 Wochen und zur Tragung der ſehr hohen Koſten verurteilt. Darmſtadt, 2. Okt. Das Schwurgericht verhandelte heute unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit die An⸗ klage gegen den 35 Jahre alten, vielfach vorbeſtraften Maſchi⸗ niſten Valentin Jakob Moos in Lampertheim. Der An⸗ geklagte iſt beſchuldigt, im Januar dieſes Jahres in der Ge⸗ markung Lampertheim ein Mädchen vergewaltigt und in einem zweiten Fall, den er leugnet, an einem anderen Mädchen den Verſuch zur Notzucht gemacht zu haben. Die Geſchworenen billigten ihm im zweiten Fall mildernde Umſtände zu, da er angetrunken war. Der Angeklagte wurde zu einer Geſamt⸗ von 3 Jahren und zu 5 Jahren Ehrverluſt ver⸗ urteilt. Sportliche Nundftjau. Pferderennen zu Frankfurt. * Frankfurt, 8. Okt. An einem wunderſchoͤnen Herbſt⸗ nachmittag ging die Frankfurter Pferderennſaiſon 1912 zu Ende. Der letzte Renntag geſtaltete ſich ſportlich faſt noch ſpannender wie die beiden erſten Tage des Oktobermeetings. Er ſtand im Zeichen Süddeutſchlands, insbeſonders Frankfurts, denn nur dieſe Farben waren auf der ganzen Linie ſiegreich. Der Stall Weinberg gewann alle drei Flachrennen, darunter das altberühmte Wäld⸗ ches⸗Rennen. Blau⸗Weiß hat ſomit einen Rekord aufgeſtellt, denn auch die beiden andern Hauptnummern des Herbſtmeetings, Okto⸗ berpreis für Zweijährige und Goldpokal, ſind ihnen zugefallen. Die Ergebniſſe der Rennen ſind im einzelnen: Entſchädigungs⸗Rennen. 8000 M. 1. A. und C. v. Weinberg's Anblick(Janeh), 2. A. v. Köppens Baſalt II, 3. F. C. Krauſes Nelſon, 4. J. Beutlers Habmichlieb. 25:10; 21, 19:10.— Wäld⸗ ches⸗Rennen. 10000 Mk. 1. A. und C. v. Weinbergs Ferror (Janek), 2. Geſtüt Graditz' Abwechſlung, 3. A. v. Schmieders Heloiſe, 4. A. und C. v. Weinbergs Pindar. Ferner: Alvarez. 22:10; 12, 12:10.— Preis von Sachſenhauſen. 5000 Mk. 1. W. Blatts Sageſſe(Unterholzner), 2. M. Schmidt⸗Schröders Macka, 3. H. v. Oertzens Jubilee Jaggins, 4. A. v. Schilgens Fifth Are. 46:10; 19, 22, 20:10.— Jugend⸗Handicap. 8000 Mk. 1. A. und C. von Weinbergs Donnafelice(F. Bullock), 2. L. Peſchs Blumenſegen, 3. F. C. Krügers Häckel, 4. R. Haniels Parbleu. 20:10; 15, 21, 72:10.— Herbſt⸗Jagdrennen. 10 000 Mk. 1J. Dr. Rieſes Doma(Fritzſche), 2. G. Nettes Oben Hinaus, 3. J. Neumanns Grace, 4. M. Rannertshauſers Bauernfänger, 5. Des⸗ ſelben Sonnenblick. Ferner: Alvo([Kühh, Clou(Jentzſch), Veit (Schuller). 5., 3 L. 69:10; 19, 13. 26:10.— Abſchieds⸗Handicap. 1. Dr. Volkmanns Sideslip(Schläfke), 2. F. Caßlers Mars, 3. Field und K. Henkells Iris, 4. Graf Treubergs Taftjoy. 48:10; 22, 65, 41210. 5 Letzte Nachrichten und Telegramme. * Frankfurt a.., 9. Okt. Das Luftſchiff„Vik⸗ tovia Luiſe“ unternimmt heute nachmittag ½4 Uhr eine Paſſagierfahrt über Frankfurt, an der ſich auch der neue Ober⸗ bürgermeiſter Vogt beteiligen wird. „ Bochum, 9. Okt. Geheimrat Loebker, der Vor⸗ ſitzende des Leipziger Aerzteverbandes, Mitglied des weſt⸗ fäliſchen Provinziallandtages und ſeit dem Beſtehen des Kran⸗ kenhauſes„Bergmannsheil“ deſſen Chefarzt, iſt im Alter von 50 Jahren geſtorben. * Limburg, 9. Okt. Das Befinden des Biſchofs von Limburg Dominikus Dr. Willi hat ſich bedenklich ver⸗ ſchlimmert. Der Kranke befindet ſich in dem Redemptoir⸗ kloſter Geiſtingen an der Sieg. Domdekan Hilpiſch in Limburg iſt heute morgen an das Krankenlager abgereiſt. *Reutlingen, 9. Okt. Die bürgerlichen Kollegien haben heute dem Geheimen Rat Friedrich von Payer in Würdigung ſeiner Verdienſte als langjähriger Vertreter der Stadt Reutlingen in der zweiten Kammer das Ehren⸗ bürgerrecht verliehen. Das Murgkraftwerk. Lp. Baden⸗Baden, 9. Okt.(Priv.⸗Tel.) An dem Aus⸗ fluge nach dem Murgtal und dem badiſchen Oberland zur Beſich⸗ tigung des Murgkraftwerkes bezw. der Waſſerkraftanlagen nahmen außer den Mitgliedern der Budgetkommiſſion der Zweiten Badi⸗ ſchen Kammer teil der Miniſter Freiherr v. Bodman und Dr. Rheinboldt, ferner Geheimrat Dr. Krems, von der Waſſer⸗ und Straßenbau⸗Oberdirektion. Die Teilnehmer an der Exkur⸗ Mannheim, 9. Oktber W zunächſt nach Schönmünzach. Dort beſichtigten ſie die N lichkeit, an der der erſte Stauweiher gebaut werden ſoll. Von do beſichtigt, an der das Raumünzachwaſſer in den Murgſtollen einge⸗ leitet werden ſoll. Weiter wurde die Stelle in Augenſchein ge⸗ nommen, wo die Sperre gebaut werden ſoll. Alsdann fuhren die Teilnehmer an der Inſpektionsreiſe nach Hundseck, wo das Mit⸗ tageſſen eingenommen wurde. Am Nachmittag wird die Beſichti⸗ gung des zweiten Stauwerkes im Schwarzenbachtal vorgenommen von wo aus dann die Weiterreiſe nach Forbach geht, wo das Waſſerſchloß und das Kraftwerk gebaut werden ſoll. Von dort geht es nach Oos und weiter nach Baſel. Am Vorabend des Balkankrieges. Die Vermittlungsaktion der Mächte. w. Athen, 9. Okt. Die Geſandten Oeſterreich⸗Ungarns und Rußlands überreichten geſtern abend die hier erwartete Erklärung. Der ruſſiſche Geſandte ſprach außerdem mündlich in freundſchaftlichem Tone eine Ermahnung aus. Vor dem Kriege. Innsbruck, 9. Okt. Seit 2 Wochen wurden über 30 für die Balkanſtaaten beſtimmten Aeroplane aus Frankreich hierdurch befördert. Ww. Saloniki, 9. Okt. Ungefähr 2000 Arnauten ver⸗ ſammelten ſich auf dem Amſelfelde vor dem Mauſoleum des Sultans Murad und veranſtalteten eine Kundgebung gegen die Feinde der Türkei. Sie drückten den Wunſch aus, gegen ſie in den Krieg zu ziehen. Der Telegraphendienſt iſt vollkommen unzulänglich. Hunderte von Depeſchen liegen unbefördert auf dem Amte. W. Konſtantinopel, 9. Okt. Mahmud Schefket Paſcha und einige Offiziere des Generalſtabes wohnten dem Miniſter⸗ rate zeitweiſe bei. Nach Schluß verweigerten die Miniſter jede Auskunft. Nach den Blättermeldungen haben die Montenegriner Berane eingeſchloſſen. Das Regierungsarchiv von Berane iſt in Sicherheit gebracht worden. * m. Petersburg, 9. Okt.(Priv.⸗Tel.) Die Kriegs⸗ erklärung Montenegros wurde hier im Auswärtigen Amte nach⸗ mittags bekannt. In politiſchen Kreiſen faßt man ſie als Signal des allgemeinen Losbruchs auf. Nach der peſſimiſtiſchen Stimmung der letzten Tage konnte die Nachricht keinen weſent⸗ lichen Stimmungswechſel herbeiführen. Sehr angenehm gilt die Verſicherung Oeſterreich⸗Ungarns, die heute das Tages⸗ geſpräch der politiſchen Kreiſe war, daß es Rußlands Auf⸗ faſſung in der Balkanfrage teile und keine Sonderpolitik treiben wolle. Uebrigens, ſagt man, habe es der franzöſiſchen Ver⸗ mittlung gar nicht bedurft, da keine Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen dem Wiener und Petersburger Kabinett beſtänden. Ganz beſonders muß betont werden, daß bis heute keinerlei Anzeichen vorliegen. In Rußland werde die panſlawiſtiſche Die Abreiſe hierher kommandierter Offiziere aus den Balkan⸗ ſtaaten verlief klanglos bis auf eine redneriſche Entgleiſung eines Montenegriners. Bis jetzt iſt die Stimmung in der Geſellſchaft eher gleich⸗ gültig, als begeiſtert, doch wird man damit rechnen müſſen, wie auch der Verlauf des Krieges ſei, daß nichtamtliche Politiker auf die Erregung der panſlawiſtiſchen Bevölkerung ſpekulieren. Militäriſche Maßnahmen Oeſterreich⸗ UAngarns und Nußlands. Berlin, 9. Okt.(Von unſerem Berliner Bureau.) Aus Wien wird gemeldet: Große Bedeutung wird dem nächt⸗ lichen Miniſterrat beigemeſſen, der geſtern nacht zuſammentrat und bis ½3 Uhr heute morgen dauerte. Es handelt ſich dabei um die Beratung über die durch die kritiſche Lage auf dem Balkan geſchaffene neue Situation und dem Militärkredit, der gefordert werden ſoll. Man erwartete noch in der Nacht mit großer Spannung eine Verlautbarmachung über den Verlauf des Miniſterrats, doch hieß es, daß die Beratung heute fort⸗ geſetzt werden ſoll. Ueber den Inhalt der Geſpräche bewahren die Miniſter Stillſchweigen, doch erklärte der Finanzminiſter auf Befragen, daß die Frage der Mobiliſierung Oeſterreich⸗ Ungarns den Staatsrat nicht beſchäftigt habe. Trotzdem iſt man allgemein davon überzeugt, daß die mili⸗ täriſchen Rüſtungen der Monarchie den Hauptinhalt der Ge⸗ ſpräche bildeten. Die Summe der zu fordernden Nachtrags⸗ kredite ſteht noch nicht feſt. EBerlin, 9. Okt. Aus Warſchau wird gemelder Von einer einwandfreien Perſönlichkeit, die infolge ihrer amt⸗ lichen Stellung mit den militäriſchen Maßnahmen der Regie· rung vertraut iſt, erfährt die Preßzentrale, daß die Militär⸗ verwaltung der polniſchen Gouvernements an alle Truppen⸗ körper den Befehl hat ergehen laſſen, die Mobilmachung innerhalb 10 Tagen zu vollziehen. Von dieſer Maß⸗ regel werden die Militärbezirke von Warſchau und Wilna be⸗ troffen. Gleichzeitig mit der vollzogenen Mobiliſation wird der verſchärfte Belagerungszuſtand im Gebiete dieſer Militärbezirke verhängt werden. Wenn dieſe Meldung ſich beſtätigt, ſo ſind in kurzer Zeit entſchieden militäriſche Maßnahmen Oeſterreichs zu erwarten. * I Berlin, 9. Okt. Aus Konſtantinopel wird gemeldet: Wie hier verlautet, ſind in der vorigen Woche aus Berlin über Rumänien etwa 130 Millionen Kronen aus den Gelddepots des Exſultans Abdul Hamid für politiſche oder Kriegszwecke in Konſtantinopel eingetroffen. Die Regierung beſchloß, jeden auf die Störung ihrer Bemühungen um den Balkanfrieden und auf die Wieder⸗ herſtellung ging es dann an die Raumünzach. Hier wurde zunächſt jene Stelle Bewegung zu Gunſten der Balkanſtaaten Stimmung machen. der Komiteeregierung gerichteten Putſchverſuche „Fon fuhren in Automobilen punkt 8 Uhr von hier weg und zwar energiſch zu unterdrücken. — Mannheim, 9. Oktober. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). 5. Seite. Aus dem Großherzogtum. B. Freiburg, 7. Okt. Der hieſige Stadtrat hat beſchloſ⸗ ſen, zu Ehren der bei der Belagerung Freihurgs im Jahre 1713 gefallenen 200 kaiſerl. Grenadiere, die damals die Stadt ver⸗ teidigten, ein Denkmal zu errichten. Zur Gewinnung vott Entwürfen ſoll ein Wettbewerb unter badiſchen Künſtlern mit Ausſetzung von Geldpreiſen in Höhe von 500, 300 und 200 Mark veranſtaltet werden. )(Badenweiler, 6. Okt. Der Großherzog rich⸗ ſete an den Amtsvorſtand in Wolfach folgendes Tele⸗ gramm:„Es war mir ſehr ſchmerzlich, es mir verſagen zu müſſen, den längſt verſprochenen Beſuch in Wolfach zur Aus⸗ führung zu bringen. Dem herzlichen Dank der Großherzogin für alles, was Stadt und Bezirk am geſtrigen für Sie un⸗ hergeßlichen Tag Ihr in warmer Empfindung und ſinnigſter Weiſe entgegengebracht, ſchließe ich den meinen für die unſerm Hauſe erneut kundgegebene Treue und anhängliche Geſinnung ebenſo herzlich an. Ich gebe mich der frohen Hoff⸗ nung hin, Stadt und Bezirk, für deren Wohlergehen ich die beſten Wünſche hege, in nicht zu ferner Zeit aufſuchen zu können. Friedrich, Großherzog.“ Dreitägiges Flugmeeting Mannheim 1912. Großes Schaufliegen.— Militäriſcher Erkundungsflug in die Pfalz.— Beginn des Süddeutſchen Fluges Mannheim⸗ München. 13. bis einſchließlich 15. Oktober. Der Konſtanzer Flieger Schlegel, der an dem ſonn⸗ tägigen Schaufliegen teilnimmt, iſt bereits hier eingetroffen und wird in den nächſten Tagen zu Probeflügen auf⸗ ſteigen. Ein Teil der bayeriſchen Militärflieger⸗ truppe iſt ebenfalls bereits angekommen. Angeſichts der großen Bedeutung der bevorſtehenden aviatiſchen Veranſtal⸗ tungen, bei denen ein großer Fremdenzufluß zu erwarten iſt, wird die Einwohnerſchaft gebeten, die Häuſer zu be⸗ flaggen, damit auch die Stadt auf die fremden Beſucher einen feſtlichen Eindruck macht. Als ſelbſtverſtändlich ſetzen wir voraus, daß die Stadtverwaltung die großen Fahnen auf dem Bahnhofsplatz hiſſen und auch das Kaufhaus beflaggen läßt. VBon Tag zu Tag. ERaubüberfall. S. Stuttgart, 7. Okt. Die Büfett⸗ dame, die auf einen Juwelier in der Thereſienſtraße in München einen Raubüberfall verübt und erſt angegeben hatte, daß ſie von Frankfurt ſei, wurde als die 23 Jahre alte Kellnerin Liſy Stephany aus Stuttgart feſtgeſtellt, die ſchon in Stuttgart wegen verſchiedener Betrügereien eine längere Freiheitsſtrafe verbüßt und auch in Heilbronn verſchiedene Schwindeleien be⸗ gangen hat. In die Raubaffäre ſcheint auch ein Mann ver⸗ wickelt zu ſein, der ſich am Samstag nachmittag in einem Münchener Hotel das Leben zu nehmen verſuchte. Er war am Freitag angekommen und hatte ſich als Kaufmann aus Stutt⸗ gart angemeldet. Er öffnete ſich in ſeinem Zimmer die Puls⸗ adern, wurde aber dabei überraſcht und in die Chirurgiſche Klinik gebracht. Es iſt ein 40 Jahre alter Mann, der, wie ſich herausſtellte, vor Ausübung der Tat alle Legitimationspapiere vernichtet hatte. Die Stephany hatte zunächſt auch einen Raub⸗ anfall auf einen Geldbriefträger geplant, der ihr eine von ihr ſelbſt eingezahlte Poſtanweiſung von 3 Mark zu über⸗ bringen hatte; der Briefträger hatte ſich zu ſeinem Glück die Anweiſung von der Vermieterin ſtatt von der Adreſſatin unterſchreiben laſſen. Die Stephany will die Tat aus Not ver⸗ übt haben; übrigens erklärte ſie, ſich der Einzelheiten nicht er⸗ innern zu können; ſie leide an Aufregungszuſtänden, da ſie ſich Mutter fühle. Die rabiate Perſon hat ſich ſeit Jahren ſowohl im In⸗ als im Auslande herumgetrieben, bald als Kaſſiererin, Haushälterin, Tänzerin, Bardame ete. — Unterſchlagungen. Hanau a.., 9. Okt. Vor der hie⸗ ſigen Strafkammer wurde heute der frühere kaufmänniſche Lei⸗ ter der Hanauer Seifenfabrik Gioth, G. m. b., Georg Schön⸗ berger, wegen Unterſchlagung von 58 670 M. zu 2% Jahren Gefängnis und 3 Jahren Ehrverluſt verurteilt. — Tragiſcher Todesfall.. Baſel, 7. Okt. Von ihrer Stammkneipe in Kleinbaſel auf dem Heimweg begriffen, gingen einige däniſche Zimmergeſellen Samstag nacht über die mittlere Rheinbrücke. Der aus Kopenhagen gebürtige Zimmergeſelle Viego Peterſen ſtieg aus Mutwillen auf die Geländermauer und wollte ſeinen Kameraden ſeine Balancierkunſt zeigen. Die letzteren hatten aber dafür kein Verſtändnis, ſondern zogen ihn von der Mauer herunter und glaubten, Peterſen werde nun ſein gefährliches Spiel unterlaſſen. Plötzlich aber ſchwang ſich Peterſen zum zweitenmal auf die Mauer, und ohne daß die Begleiter ihn zurückhalten konnten, ſtürzte Peterſen über die Mauer und verſchwand in den Fluten. Die ſofort angeſtellten Rettungsverſuche waren ohne Erfolg. — Unwetter an der Oſtküſte Spaniens. Madrid, 7. Oktober. Stürme und Ueberſchwemmungen verheeren die Oſtküſte Spaniens. In Alicante drangen die Fluten bis in die Häuſer. Ein Kind wurde in der Wiege von den Fluten fortgetrieben und iſt ertrunken. Der Schaden iſt bedeutend. Die Teuerung. * Heidelberg, 9. Okt. Die Stadt Heidelberg hat im Verein mit der hieſigen Metzgerinnung in Rotterdam 34 Stück erſtklaſſiges Rindfleiſch einkaufen laſſen, deren Ein⸗ treffen auf dem hieſigen Schlachthof nach erwarteter reichsamt⸗ licher Genehmigung für den kommenden Samstag bevorſteht. Der Ladenverkaufspreis des Fleiſches dürfte ſich erheblich billiger ſtellen, als der des einheimiſchen Produktes. Auf dem Rotterdamer Viehmarkt waren auch zahlreiche andere deutſche Städte, wie Karlsruhe, Stuttgart, Freiburg, Straßburg uſw. durch Einkäufer vertreten. Volkswirtschalt. Goldbewegung. Die Bank von England hat am Mnntag 100 000 Pfund Ster⸗ ling in Sdvereigns angeblich für Berlin abgegeben. Nach den Informationen der„Frkf. Ztg.“ gehen ſie jedoch nur tranſito Ber⸗ lin. Ein Teil i für Konſtantinopel und ein Teil für einen der Balkanſtaaten beſtimmt. Berlin hat ſchon ſeit einiger Zeit nicht nur kein Gold mehr aus dem Ausland erhalten, ſondern in den 0 letzten Tagen kleinere Beträge nach Holland abgegeben und zwar ſtammen letztere aus den Grenzgegenden. Der Goldexport nach Holland wäre ohne Zweifel ſtärker, wenn man ihm nicht durch Ugabe von holländiſchen Wechſeln begegnen könnte. Pfennig, die für Erze ab Oberlahnſtein nach.⸗Ruhrork bei halber Die Balkanwirren und die internationale Baumwollinduſtrie. Welchen erheblichen Einfluß die Vorgänge auf dem Balkan auf den Geſchäftsgang in der internationalen Baumwollinduſtrie ausüben, geht aus der neueſten Enquete hervor, welche die Liverpooler Baum⸗ wollfirma Weld u. Co. in den verſchiedenen Induſtrieſtaten veran⸗ ſtaltet hat. Mit Ausnahme von Amerika welches an der Balkan⸗ kriſis ja nicht intereſſtert iſt, und wo die Lage und die Ausſichten der Spinnerei⸗ wie der Webereibrauche als gute bezeichnet werden, ebenſo Spanien und Portugal ausgenommen, welche beiden Länder für die Ausfuhr wenig oder gar nicht in Betracht kommen, zeigt die Lage überall eine Verſchlechterung. England iſt zwar noch immer befriedigend beſchäftigt, doch halten die Käufer wegen der Unent⸗ ſchiedenheit der politiſchen Situation mit der Erteilung neuer Ordres zurück. In Deutſchland ſendet nur das Elſaß etwas mehr er⸗ mutigende Berichte. Unverändert ſchlecht ſind die Nachrichten aus Oeſterreich, das ja neben Italien für die Ausfuhr von Baum⸗ wollerzeugniſſen nach dem Balkan in erſter Linie in Betracht kommt. Ob der Friede mit der Türkei die höchſt unbefriedigende Lage in Italien beſſern wird, muß abgewartet werden. In Fraukreich iſt die Situation weſentlich verſchlechtert, auch beſtehen, vorläufig wenigſtens, keine günſtigen Ausſichten. Eine weitere Beſſerung iſt in Rußland, das ja im Exporthandel nicht mitſpricht, vorhanden. Holland ſendet nur wenig ermutigende Berichte, ebenſo die Schweiz. In Dänemark und Belgien iſt die Lage ungeklärt. In der in diſchen Baumwollinduſtrie endlich hat man ziemlich gut zu tun und rechnet mit einer weiteren Beſſerung der Geſchäftslage. Bochumer Verein für Bergbau und Gußſtahlfabrikation. Die Geſellſchaft, die bekanntlich zwecks Schaffung weiterer Neu⸗ anlagen und Erwerbungen von Eiſenerzgruben eine Erhöhung ihres Grundkapitals um 6 auf 36 Millionen beantragt, kann laut„Frankf. Ztg.“ ihre Dividende von 1911—12 von 12½ auf 14 Prozent erhöhen. Der Reingewinn beträgt 4913 058/(i. V. 4 424 012 ½/. Im laufen⸗ den Geſchäftsjahr iſt die Geſellſchaft in allen Betrieben gut beſchäftigt und wird vorausſichtlich auch noch für längere Zeit gut beſchäftigt ſein. Unter allen Umſtänden wird der Geſellſchaft die durch bedeutende Neu⸗ und Umbauten geſchaffene Möglichkeit der Abſatzerhöhung und beſonders die Verbilligung der Produktion zugute kommen, weshalb auch für das erhöhte Kapital ein befriedigendes Ergebnis in Ausſicht geſtellt werden kann. Deutſche Effekten⸗ und Wechſelbank Frankfurt a. M. In der heutigen Sitzung des Aufſichtsrats wurde laut Frkft. Ztg. der Abſchluß über das verfloſſene Halbjahr vor⸗ gelegt, de ein befriedigendes Ergebnuts bei fort⸗ ſchreitender Geſchäftsentwickelung in allen Abteilungen der Bank aufweiſt. Neue Auleihe der Stadt Saarbrücken. Wie verlautet, beabſichtigt die Stadt Saarbrücken die Begebung einer 4proz. Anleihe von Mark 9 Millionen. Rheiniſch⸗Weſtfäliſches Kohlenſyndikat. Am 14. Oktober findet die Sitzung des Beirats des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlenſyndikats ſtatt, in welcher u. a. die Richtpreiſe für das Abſchlußfjahr 1913 14 ſowie die Umlagen für Kohlen, Koks und Briketts für das zweite Vierteljahr 1912 feſtgeſetzt werden. Im Anſchluß hieran wird eine Zechen⸗ beſitzerverſammlung abgehalten werden, auf deren Tages⸗ ordnung u, a. die Feſtſetzung der Beteiligungsanteile für Kohlen, Koks und Briketts für November 1912 ſteht. Schiffahrt. *Mainz, 7. Okt. Heute morgen war die Schiffahrt infolge dichten Nebels bis gegen 9 Uhr behindert. Das Waſſer des Rheins und ſeiner Nebenflüſſe geht jetzt wieder laugſam zurück. Es mangelt immer noch an leeren Fahrzeugen in allen Größen. Die Fracht für Ton⸗ erde aus dem Koblenzer Revier nach Duisburg notierte wan mit 4 Ladezeit mit 3½ reſp. 4. pro Zentner bei halber reſp. ganzer Löſch⸗ zeit. Die Schlepplöhne haben keine Aenderung erfahren. *Straßburg i.., 7. Okt. Fahrwaſſertiefe des Rheins auf der Stromſtrecke Straßburg⸗Lauterburg. Geringſte Fahrwaſſertiefe 2 Meter. Lage bei Kilometer 179,775. Waſſerſtand während der Peilung am Pegel Straßburg⸗Rheinbrücke 2,68 Meter. * Würzburg, 8. Okt. Durch das regneriſche, ſtürmiſche Wetler in den letzten Tagen konnte ſich der Mainwaſſerſtand auf einem immer⸗ hin anſehnlichen Niveau halten, und dieſer günſtige Waſſerſtand wird durch den flotten Berg⸗ und Talverkehr recht rege ausgenutzt. Die nach Würzburg gekommenen Schiffe hatten in der Hauptfache Kohlen — der größte Teil hiervon iſt für die bayeriſche Eiſenbahn— Eiſen⸗ bahnradſätze, Getreide, Tuffſteine, Mehl und Stückgüter geladen. Ju⸗ folge Ueberſetzung der Kräne in Würzburg müſſen faſt alle Kähne in der Regel jetzt—3 Tage liegen bleiben, ehe ſie ans Löſchen kommen. Dieſer Mißſtand macht ſich ſpeziell bei den mit Mehl beladenen Schiffen recht bemerkbar. Das ſtädtiſche Lagerhaus kann infolge zu kleiner Werfthallen nur zwei Kähne mit Mehl löſchen, und es muß ſogar manchmal die Ausladung infolge Platzmaugels auf der Werft⸗ halle unterbrochen werden. Das Hauptbeförderungsgut für die Mittel⸗ mainſtationen waren Tuffſteine. Der Verkehr oberhalb Würzburgs iſt auch ſehr lebhaft. Talwärts verlud man in Würzburg Schienen, Weizen, Roggen, Schneidholz, Bretter und Stückgüter nach dem Mittel⸗ und Niederrhein. An Fracht wurde 33—38/ für die 10 To. bezahlt. Die Verladung flavoniſcher Schueidhölzer hält in Kitzingen immer noch an und man ließ auch einige Schiffe leer von Würzburg nach genanntem Ort zur Ladung des Schneidholzes ſchleppen. Ju Karlſtadt und Leugfurt verlud man bedeutende Poſten Zement für Amſterdam. Nach dem Mittelrhein und den Seehäfen Antwerpen und Rotterdam fertigte man auch Schiffe ab. Die Grubenhölzer bildeten den Hauptbeförderungsartikel an den Mittelmainſtationen.— Der Floßverkehr war in den letzten Tagen auch ſehr lebhaft; nur iſt das Weißflößereigeſchäft eben ſehr ſtill. (Weitere Handelsnachrichten ſiehe Seite.) Manunheimer Effektenbörſe 5 vom 9. Oktober. Die Börſe war ſtill; Kurſe etwas niedriger. Rhein. Hypotheken⸗ bank⸗Aktien 196., Anilin 525., Chem. Fabriken Gerusheim 180 ., Weſteregeln 218., Oberrhein. Verſicherungs⸗Aktien 1150 B. und Karlsruher Nähmaſchineufabrik Haid u. Neu Aktien 320 G. 325 B.— Mannheimer Lagerhaus⸗Aktien gingen zu 103 Prozent um. Dentſcher Reichsbant⸗uspweis vom 7. Ok. 1912 (id. Mk. gegen die Aktiva: Vorwoche Metall⸗Beſtanzßnd 1129 396 J00— 15 716 00900 Darunter Gold. 383 756 000— 2920 000 Meichs⸗Kanſen⸗Scheine 26 739 00 + 180 900 Roten anderer Banken 27507 14246 Wechſelbe and 1 595 88 000— 1 0067 00 dombar deirlehen 70187%%— 18 722 000 Affektenbeland 97 730 00— 11975 00 Sonſtige Aktivegg 1869 67900 1255 90 Paſſiva: Grundkapital 180000 00 unveränder Reſervefonds„66 937 000 unberändert Notenumlaunf„ 2105 40 0½— 168 516 000 Depoſiten„„ 709 343%0— 35 271 000 Sonſlige Paſſica 54 609 0,— 2901 0 Die deutſche Rei! sbank befindet ſich mir M. 3715 8000 in der Notenſteuer gegen eine Noten uer hon Mall 339 125 000 am 30. Sept. d. J8. und egen eine Note ſteuer von dk. 424 4100 0 am 9. Ott ber 1911. Otaviminen⸗ und Eiſenbahn⸗Geſellſchaft. * Berlin, 9. Okt.(Bericht für das erſte Semeſter des Geſchäftsjahres 1912/13 April⸗September.) Bergbau: Es wurden verſchifft, im zweiten Quartal 1912/13 ca. 11 660 To. Erze gegen 5700 To. in der gleichen Zeit des Vorjahres, ca. 205 To. Kupferſtein(), ca. 175 To. Werkblei(190). Die Ver⸗ ſchiffungen des erſten Semeſters 1912/13 betragen insgeſamt ca. 21 600 To. Erze(14 500), ca. 255 To. Kupferſtein(760), ca. 215 Tonnen Werkblei(450). Von den in dem erſten Semeſter 1912/13 verſchifften ca. 21 600 To. Erz beſtehen ca. 4000 aus alten Be⸗ armerer Erze, deren Verkauf ſich bei den jetzigen hohen Kupfer⸗ und Bleipreiſen gewinnbringend geſtaltete. Eiſenbahnen. Zweites Quartal 1913: Die Betriebs⸗ einnahmen betrugen ca. 1 302 000(1 331 000) Mark, die Be⸗ triebsausgaben ca. 429 000(585 000)., der Ueberſchuß ca. 873 000(746 000) M. In erſten Semeſter insgeſamt: Betriebs⸗ einnahmen ca. 2337 000(2 506 629)., Betriebsausgaben ca. 899 000(1 201 185)., der Ueberſchuß beläuft ſich auf ca. 1438 000(1 305 444) Mark. Telegraphiſche Vörſen⸗Berichte. [Privattelegramm des General⸗ Anzeigers.) * Berlin, 9. Okt. Fondsbörſe. Der Ausbruch der Feind⸗ ſeligkeiten zwiſchen der Türkei und Montenegro und die Befürchtung, daß auch die anderen Balkanſtaaten dem Beiſpiel Montenegros ſolgen dürften, hatten auf allen Umſatzgebieten Angebot zur Folge. Da bet der herrſchenden Beunruhigung es naturgemäß an Kaufluſt mangelte, ſo fand die an den Markt gebrachte Ware nur zu teilweiſe ſtark er⸗ mäßigten Kurſen Aufnahme. Der Verkehr vollzog ſich aber in ver⸗ hältnismäßig ruhiger Weiſe. Stürmiſcher Verkaufsandrang machte ſich nirgends geltend und man ließ ſich durch die vielfach umlaufenden Gerüchte an der Börſe nicht beeinfluſſen. Die Spekulation verhielt ſich zunächſt vielmehr gegenüber der Entwicklung der Ereigniſſe abe wartend. Von deutſchen Bankenwerten erlitten Deutſche Bank große Einbußen bis ca. 3 Prozent, Diskonto⸗Geſellſchaft verlor 2 Prozent, noch mehr waren Petersburger Internationale Handelsbank gedrückt, nämlich um 4 Prozent Montanwerte ſetzten zum Teil um—3 Prozent unter den bereits an der geſtrigen Abendbörſe gedrückten Kurſen ein. Schiffahrtsaktien waren beſonders ſtark in Mitleidenſchaft gezogen. Bei Hanſa Aktien ſtieg anfänglich der Verluſt von 494 Prozent in ſchneller Folge auf mehr als 7 Prozent, Elektrowerte wieſen ungefähr gleich hohe Rückgänge wie am Montanmarkt auf. Von Bahnen waren naturgemäß Orientbahn und Anatolier am ſtärkſten in Mitleidenſchaft gezogen, aber auch Kanada mußten unter dem Druck der Abgaben erheblich weichen. Ruſſiſche Anleihen von 1912 ſetzten mit einem Ver⸗ luſt von 1 Prozent ein. Feſte Haltung zeigten allein 3proz. Reichs⸗ anleihen, die ſogar um eine Kleinigkeit höher einſetzten. Nach einer kurzen Zeit anſcheinender Widerſtandsfähigkeit mehrten ſich im Ver⸗ laufe die Verkäufe und übten einen weiteren Druck aus, der nament⸗ lich deshalb ſo ſtark auf den Kursſtand wirkte, weil unter den gegen⸗ wärtigen Verhältniſſen es der Hauſſe⸗Spekulation an Mut zum Ein⸗ kauf fehlt und Baiſſe Engagements wohl nur in geringem Umfaug beſtehen. Phönix ſtellten ſich gegen geſtern über 4 Prozent niedriger. Tägliches Geld 3 Prozent und darunter. Die Abwärtsbewegung dern Kurſe machte unter andauerndem Angebot auch um die Mitte der zweiten Börſenſtunde weitere erhebliche Fortſchritte. Gegen geſtern betrugen die Verluſte am Montan⸗, Elektro⸗ und Schiffahrtsaktien⸗ markt bis etwa 5 Prozent, Hanſa Aktten büßten ſogar 9 Prozent ein. Deutſche Bankenwerte ſtellten ſich zum Teil um 3 Prozent gegen geſtern niedriger. Auch Reichsanleihen gaben ſchließlich etwas nach, beſonders waren ruſſiſche Bankaktien gedrückt. Berlin, 9. Okt. Produktenbörſe. Der heutige Getreidemarkt ſtand unter dem Zeichen der Kriegserklärung von Montenegro. Die Umſätze hielten ſich jedoch in mäßigen Grenzen, da ſich Käufer und Abgeber zurückhaltend zeigten. Immerhin zogen die Preiſe für Brot⸗ getreide und Hafer kräftig an, Mais lag träge, Rüböl mußte nach⸗ geben. Wetter: ſchön. Anfangskurſe. Zucker. Magdeburg, 9. Okt. Zuckerbericht. Fornzucker 88%%, o. S. 09.25.00—.09.42. Nachprodufkte 75% o. S. 00.00.—00.00 ruhiger. Brod⸗ rafffinade J. ohne Faß.00—00.00, Kryſtallzucke!. mit Sack 00.00—00.00 zemablene Raffinade m. S. 00.00.00—00.00 gemahlene Mehlis m. S. 19.00— 00.00, ftetig. 8 Magdeburg, 9. Okt.(Telegt.) Robzucker: 1. Prod kt. Tran⸗ ſito frek an Bort Hamburg per Oktbr..80— G. 9 82½ B. per Dez..77½%.,.82½., per Jan⸗Märt.82½(.,.87%½., per Mai.97½., 10 00— B. per Aug. 10.15—., 10.17½ B. Okt.⸗Dez. 1912 10.35—., 10.87½ B. Tendenz behauptet, mild, neblig. Hamburg. 9. Okl.(Telegramm.) Zucker ver Okt..77.½ Novemb..80—, Dez..85.—, Jan. März.97½, Mai 10.17.½, Aug. 10.35—, fuhig. 5 2 * Kaffee. Hamburg, 9 Ok.„Tele.) Kaffee gobd axerige Jantos per Oki. 71 pei Dez. 71¼ ver Mär 7 ¼ ver Na 71% ruhig. 9 Baumwolle und Petroleum. 3 Bremen, 9. Okt. Telegr.) Baumwolle 61.50, ſtetig. Eiſen und Metalle. London, 9. Okt. 1 Uhr. Anfang Kupfer ver Kaſſa 77.00 00. ſtupfer 3 Mongte 78.09.00, ſtetig.— Zinn ver Kaſſa 227.½, Zm 3 Mon 226½ ſtelig.— Blei paniſch ruhig 21.01/02, engl. 21.03.04 — Zink 27.05.08, pezial 28 90 00, feſt. 5 Glasgow, 9. Okt. Cleveſan Roheiſen Aiqdlesboronbg Warrants Eröffnung) bper Kaſſe 68 sh 03.½ d., per 3 Monate 66 sh 07.½ Geld. matt. Marx& Ooldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher Ny. 56, 1687, 6436 5 5 9. Oktober 1912 Proviſionsfrei! 8 Ver⸗ Wir ſind als Selbſtkontrahenten käuf Käufer unter Vorbehalt: 5 „„ —— Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Luvwigshaſen M. 430— Badiſche fFeuerverſicherungs⸗Bank M. 220— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 383 1— 75 5 Vorzugs⸗Aktlen 84— Benz& Co., Mannheim, 240. Aruchſaler Braucrei⸗Geſellſchaft 62 zir— Bürgerbrin, Ludwieshafen— 250 Comvagnie ra caiſe de Pfiosphates de'Oceanſe.1100— Deutſche Gellufoidfabrik Leipzig— 258 Deufſ) Südſeephosp a.⸗G.— 185 zſr. Europa, Rückverſ Berlin— M. 590 Erte Deutſche Ramie eſellſchaft, Emmendingen 382 Erſte Oeſterreich. Glanzmoffabriten 165— Fahr Webi,.⸗Gen., Pirmaſen— 68 Flin! Eiſen⸗ und roncegießere. annheim 54)tr Forſayt G. m. b. H.— 146 Herrenmühle vorn zgenz Heidelyerg 85⁵ Kinemato rafie u Filmverlei., Straßbeerg 178 5 ühnle, Kopp u. Kauſch.(J. Frantentha! 140— Lichtſpiel heaſer.⸗G. Straßburg 105⁵— London und Vrovinctial Electric Theatres Atd. 2 18/8 Maſchinenfabrit, Wery 117 Nectarzmumer Fahrraßwerk, tamm⸗Aktten 116 Oeſterr. Petroleum⸗ nd.„Opiag“.8400 Pacific Phosvhate Shares alte ſhares V.———5 5 junge 5 L. 3—— Preußiſche Rückverſicherung WN. 80— Naeinau, Terrain⸗Geiellſchaft 28 fr. 125 zft Rheiniſche lutomobil⸗Feſellichaf“.⸗G. Mannlem 265 2. Rhein. Metallwarenfabrit Genußſch. MN. 240 M.— R eniepift. Iurm fender, Nannheim— 114 Schloßhotel Heidelberg 49 zu 45 öfi iwerl tlaüan e 15— Süddeutſche Jute⸗ n vlrie, Nannhei 108— Züd eunſche Kabel, Nennheim, Genußſchein⸗ 4. 165— Inionwerle,.⸗G., fabriken f. Brauerei⸗Einrichtun 199— Intonbrauere kLarlsruh⸗ 60— Unton, Sroiektion eſellſchaft, Fran ur!— 280 zita Lebeusverſicher mnas⸗Geiellſchaft, Nannbenn MN. 57 5öU zaggonfari(ſtatt— 1 eißen o tert in.⸗G. tuttgar 4 n1— mx— Weildeutlſche Eiſenwerte Kray 20 202 ZIſchoce⸗Werke Katſerslautern 181 157 1— , 6. Seiie. General⸗Anzei zeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Kurszette des Munnhei 6 —— l vom 9. Alober. ri len M.—̃ñ— Pf 4½% Nuſſ..⸗G Zeelſtoſfffb. 105 5 + andbrieſe. Waldhof bei Peun 2 Speyerer Ziegelwerke 99.— B Aldh au Brief G ont 10 07 ble, een r Lip and in„ 81½ Fünd. Draßrimouftrae 100.0 0c Ir. 5 Brief Ged Hrief G 9 3.— biſ% Oberrb Erſen ⸗Geſ. 97%§ Schlin!& Ci 1½ Tonw. Offſtein.⸗G. Br. Werger, Worm8—.—— „„„ berſchied. 8780 5 5 B ½ H. Schlin!& Cie. 10 9 5 in.sG.—.— G„„.— 5. Fuchs Wf 355„Nommunal 87.80 Induſtrie⸗Obligation. 4½ Bveyerer: Ir 940 Or. H. Loſſen, Worms bf. Preßh. u..ritfbr.—.— 200.— Hütt S90 Hdlbg..— 10.— Slädte⸗ Anlehe.80 bzſ4%½ Att.⸗Gen für Seilindu⸗.⸗G Sper rauhaus% Zell off rbrit Waldho 100. 8 5 5 enh. Spinneren 30.——. n. Arie Speyer 97.50 G 459 50 B Transport eddern Kupferw. 155 etburc t. B. 90.— B04 103.30 G 2 Zell i. Waldh. 1908 101.30 0 u. Verſicherung Südd. Na belw. Fetſ.— 25 2 Heidelbern v. 8. 1903 89.80 5 2 Bad.⸗G.. Rh chiff 15 Rarlsr.Maſ 120.— Tarisrube v. J. 1907 99.6 u. Qes ransvort 98. G Altien...0, Ahſch Seett. 8 e 3 Karlsruhe v. J. 1896 41ʃ. Bad. Anil. u. Sodafer. 102 50 G Mmn Da upfſchl. e e 325.— 820.— 31½ Lahr v. J. 1902 4½ Bad. Anil. u. Sodafbr. Banken. Brief Geld 17 Manng. Lagerban—.— 108.— e 60—.—10⁵.— 40 vndwigshafen 102.— Gʃ4.alemem 5 welbg, 09 Bank 130.—] Leſt.⸗W. Stamm f Rück⸗ und Naſchnren Papentg— v 1906 97.50 G5 Bü eidelbg. 99— fälz. Bank—.— 127 50—— 219.— eitverſ. vorm. ſad. Oberrh. Elekt ne 9515* 915 ürg. Brauh u Bon 03.— 9 Pfälz. yp.⸗Bant 5 Vorzug—.— 101 5 Rück⸗ u. Nitverſ. 11 ektriſitſt 0 4 Mannh. Oblig. 10 12 99 50.» Heddenn; auberw. Rhein. oeguereien, 0 ſi Frmev⸗lalallu..9 l % dein Hyp.⸗Bann—.— 596— Bad. Braueren 8q82%% ff e Ne 4 1906 98 50 ½2 Koſth. Cell. u. Papifbi. 100. G züdd. Bank————!iüri Hof vm Hagen 244.— 8 Bad. Aſſecuranz—— 2400 80, Schuck Holbg.—.— 151.— 0 1901 97.50 2 4% Maynheimer Dampf⸗ Südd. Disc.⸗Geſ.—— 115.5 ich wum⸗ Bai 110 berſich 850——.—h. N—.— 143.— 37 3 1885%80 G hiffahrt 98.50 B Bah 5 Bl. Ganter, Freibgz.— 96.50 Mannh. 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Reichsbankdistont 4% Prozent, Aktien induſtrieller Unternehmungen. Aktien deutſcher und avsläudi Schlutkurſe. 8. Transporkanſtarlen. rankfurt a.., 9. Alumni 85 5 8. Biskomo⸗Go 1 0 85(Anfangskurſe). Kreditaktien 193.75, Acchb. 21 en, 255.— 252. Siemens& Hilske 236.50 233.25 Südd. Eiſenb.⸗G. 125.75 125.75J Oeſt. Südhahn Lomb. 29.½ 5 e e 50 JJVVV*0 Porsdener dien 4, 50 12030 zombarden 19. Bochumer 2 50, Staatsbahn 150.75 155 bpaofor. 12.75 130.—[Gammi Peter 101.— 103 5 orddeutſ her Lloy) 126.½8 122.—[Baltl 4 33 50,.75 Neue Bod.⸗A.⸗G.— 103 5⁰ altimore und Ohio 109./ 10 —.—. Ungar 89.25. Tendenz. m ba cen 198— Laurahütte Südd. Im nö il. el 79280 9 50 1 Kupferw 122.— 120. Oeſt⸗Ung. Staatsb 11.— 150.75] Schantun ⸗E..⸗Akt. 18456 11 Wechlel. Grün u. Bilfinger 122. 122. eee Pfandbriefe. Prisritäts⸗Obligationen. Amſterd 9. 8. 9 Mannhei f e Frkf. 1 1—— Frtß terdam urz 169.62 8. annheim—.——.-Lederwerk. St.— 50.—4 Frkf. Hyv.⸗B. S. 14 97. 8 Jaler in 6802 30 Fber Veris.0c gl egs Sun.(b 184.—120—Son„Sgcr1513.60 54800, 65. 1308ut 108 9 80 8830 alien 80.228 Sins%, kurz 80.016 81.025 1 88 12t—udmigsh. 167.— 166.— 4 2 5 Nr(e 8 dann 80 Plätze 54825 5 1 e 15 0 8 1917 ondon„ 20.457 20.442J Nas n„ Aktien⸗OH. 143.—148 Maſhinenfbr. Haper 100.7 100 7 S 16.17 Pr. 5 7 soleonsd'or 1618 16 Parkakt, Zweibrücken 90.— 90.[Badenia( Hilper! 100.7 75 1„ 4 Pr. Cent.⸗Bod.⸗Er.⸗ * lan,—.——.Rivatdiskonto 4õ7%½ 15 0 Freiherrl. b. 124.75—.— ee e 4„ 818 55 87288 deen 2 2 onne Speyer 76.50 76 50 Eent.⸗ Bod.⸗Er.⸗ Staatspapiere. 1. Oentſche. Gaaſ Srauz 128. 184 70 Ser aberenken 127 25 148.88 64. deenn d eeeee, 8. adt Anilinfabrit 528. 520.— Maſch 58 5 29.40 1* 2 Pr. Centr⸗Kom. v. % ſchinenf, Gritznei 292,59 290.— u. 15 88 50 88, 525 7 Reichsanl. 105 5 297 60 55 19)5———.— ann 8 Kantatt 145 20 15— fanea 5 174.50 68.50 310 Frf 70 S. 19 83.50 4 Pr. 1 98.50 98.50 505 5 8 0 usländtich⸗ Sben. Werte Alser 48. 9200 Maßtkes mannröhr 227.80 214 3 ommual 1908 unk. 1917 98.70 9 5128 2 aſch 7„ 5 5. 8.40 9 or, tonſ. SL⸗Anl. 100.58 10055 5 5 e 181.,15 180—-B ee e 150.90 180.70 75 1 7* 98.60 98.60 455 Hyp. AB.abgſt. 95.70 95.70 2*„ 88.60 88 70 40 98 3 Fabrik Gries eim 255 50 2 3 50 Gebr. d S 66.9 2ʃ27,81)32.42 94.70 94.70 agdiſcheS. Ferbwert, bich. Zhhüeleſen nh 296 50 25.254 Frlf h 14565 55 1355 19 454 0 8 90 99.9 50 M ik. äus 55 0 ch] 5— 624.—S öraaoſpdfbr. Kram. 173.— 1 S. 43 uk 19˙4 98.8 E N ůÿu; wlſ..10 96.10 40%„„1908 09 99.95 99.853 5 kepik. duß. 88/0—.——.—[Br. ſen. Floik n 348.50 350.—.de 98.80 1 5 07417 98.50 96.50 JJVJVJVJVJ%J ͤr 07-17 95.50 96.50 3„ 1896 82— 81 2,3½ ſtalien.. 98.— 95.50 Nütgerswerke 194.60 132.—Sch inck& C. 229.50 224.50 4 Frt 89.— 90 bobr Pfdb. 18,191. 93.— 88.— 3˙55 bad. St. D.(abg)fl—.—— 4 01 Oeſt Silt ente———.— Ultramarinfabr., Ver. 229.— 228.—Zet. 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Pföbr.⸗Bank⸗ 00 3 Heſſen von 1908 1 75— 100.—1 Bad. e 10— Bank⸗ und Berſicherwigs⸗Aktien..23⸗30u 824tilgb.) 90.50 90.50 40... Ufdb e 85 Jeſſ en 1 Oeſterreich 35558 8. 9 3½ Frli. Hyp.⸗ Kr. 8.. o Nh. H. B. Fachſen 28.50 80 uſche 1880 173.— 173.— 8. 1902⸗07 97.— 97.— 4 Würulemberg 1919 1.50 100.50 164.— 166 60 85 Bank 129.80 127.67] Nation uUbank 123.95 121.99 3½ Pfälz. 55 8 90.50 90.50% 4%„„„ 1912 97.10 97.10 4 Mann.1907-1912 97.40 974 uwernnsliche ofe. ar: Merabant 138. 164, Oeſerr Uan Bunt 14450 1450 4 Pfalk Hob⸗Beuk 67.90.90 4%„„„ 1017 97.20 9˙50 2„ 81908.1913 97.40 9740 5. 9 Me Eim Handels⸗Ges, 169.—16.54. Seſt. Kinderg unk 997 55 98.70 98.70%„„„ 1819 97.30 97.30 4 Mh. Stadi⸗A. 1909—.————.[Smerf. u. Disk.⸗B.—.—118.— Kredu⸗An zalt 195.25 193.50 5 4%„„„ 1921 98.80 98.80 0 Darm ädter Bank 122. 121.— Pfagziſche Bat 15 5 95.50 unvrl. 1 98.90 98.90/3½%„„ berſchied. 87.80 87.80 Vergwerksaktien Deutſche Bank 25 3,50 250.—] Blälz. Hyb.⸗Benk 580 Pfän Pys 3%.„ 1914 87 80 87.80 8 Deulſchaſtal. Bant 158. 0 133.50 r 5 15 80 193.75 u. unvrl. 1020 98.90 98.903/ Rh..⸗ 8 CO. 87.80 umet⸗Frledeld⸗uüſſ) 187.50 102 ö0J Harvener aante D. Effetten⸗Bam 110. 116.— Deut 2 5 zekend 116.—15.50 4 do. do. 1922 99.70 99.70 2¾50 Ital. ſttl.g. E. B. 9 Bergbau 231.75 237.50] Maſſen, Berg dau—1—.95 Disc nto-Comm. 187. 184. Whein, Lebilh 18775 18.80 e ern—.75 b. Fred.⸗ 129 8 Ganeresie dengtee. Pani Wer 100 50 172.— Der e 8 n N. 186.40 16. Cente⸗Bob dere Nan 91— Deu ſch. Luxem urg 178.— 188 5Ob regeln 218.5 222.25] Eiſenb. Rentbant 173.60 Schuaff)., Bankver. 119 25 118.10] Gv 1809u 1901 kdb. 96.10 98.10/ O0 65 Eichweller Nergw. 5 erſchl. Eiſeninduſt. 85 89.— ant 173.60 175.2] Wiene. Bankver. 156.—132.— 1 Pr. Cenir.⸗Bod.⸗Cr. 10 Oberrh. Eiſenb.⸗Heſ. 96.80 96.80 155 hönix 274.65 280.75 Frankf. Hyp.⸗Bink 213.50 213 50 Sürd. Diskont 115˙25 115. 1 Mannh. Stadtanl.— 5 1 15.25 115.25 v. 1905 5 0 33338 50 Bergb. 18— 5 45 9 W 1 Kaurah. 17325 178.— Frkf. Hyp.⸗Creditv. 158.50 158.50J Zank Ottomane 18 195 1912 93.10 96.30J Bapr. Staatsanl. 1912 100.40 100.40 250 Gewerkſch. Roßl— 8 55 achbörſe ze e We — — Berliner Effekt I — Onbörse. 8⸗ 9. 8. 9. Kredi aktten 195.75 198.1 e 4% Baadadbohn 35.— Aint 8*. 8. 9. Snaessbahnnd 6 181— Nain 121—75% e 1771 107 5 187. idee n 12320 428— gaatsbahn 150.50—.— Harpener.%0 0 ngar. Goldrent. 89— 83.60[Kran) B 252 Hö h te F 5 tilger verken 193 50 190.— Lombarden 30 2 195. Krone nog. Birgwksge. 415.50 408.— Sage* 8 arbwerke 634 20 626.70 3 huckert 158.90 154 Bochumer 26.76 238 50f Lend.e matr derl Gande 8⸗Geſ, 158%160.25 e Fallu. Abere ben 5 12 Berlin, 9. Ol eee ee ee 172—168— Sinner Bralere! 274.40 218.70 9. Oki. Fae Bank 134.20 134—[Beuchſ. Maſchinen Celluloſe 0 theim 1470 435— FWVVV 9. eutſche ank 253.½% 218.75 Chem. da.50 183— Tonwaren Wieslo h 120.— 120 Wece auf Amſter⸗ 270 0 8 185. 6185525 e J. B. 464.— 455 70 18 875 545.20 540.— am ir 169 55—. 33½ 0% b ſſe 2⁵ resdner Bant 153 75 152.1 Samler 5.—„ervechteu. Kraft 2— 75 Ver. Köln⸗Rottweiler 326 20 322.— Waechſel London 20 455 20.485 30½ 2 g ſen 87.40 8720 Reichsbank 134.20 13110 Deutſch⸗Lure! 32 i 20 6 135 50 131 50 Se ſeregeln 223 20 219.— Wechſel arts 8005 300 Vaßen 76.70 Rpein. Kreditbant 134.20 1895 e deide Lanſend. 139.— 185 15 Wechſel a. Wien ui 84.75 84.75 4 Ar zentiner v. 189 1 79.10] Ru ſenbant 160— 153 90 Sonamit⸗Truſt„„„ 218 911. Bittener zta ylröhren 217.20 412. 30˙% Reichsanl. 100. 0 100.0ſ5 Eyine n von 1896 99 78 119.— 118 10 Oeutſ h⸗lleberſee 80 178.20% Oberſ bl. Eiend 85 1 8 Waldhof 288 50 24555 197 Re sanl. 88 80 88.80] 3½ Javaner 75 9075 Stse.⸗A. 16.20 113 25(D. B gl ibli't 309.70 609.50] Sreaſtein& k0„ 4% Nerch nieid 8 70 ds gcſ ee Aenet guang on 151.0—. d. Wuſen u. kui. 529.—5238, d r 2508274 50 Lauch deſe uren 185 30 14e 20 5 Conſols 75„50 Nannh. Stadtan. 98.— 91.70 Oet 20 75 19.75O. Steinzeu oerte thein. Scahlwerte 10 eeeee o0„ 9 88 80] Oen. Goldrent 7 5 8 zre u. Oß 109 ¾ 103% sloer Firden 33 236.3 3 37 78.70 78.60 3 Jortus. W 90 1 Lanad Pueift. 27 78 72.35 Lſſener 18 545 147 75 Brtvatdistont 4—dl 40 Bad. v. 5 38 751 5 v. 1908 100 10 09 75 dee Bo 4 58 15 5 Nanaſt ol 147 50 143. W. Berlin. 9. Oct.(Telegr.) Nachoörſe. o„ 99 75 99 75/ 4% Ruff. And 190: 9 60 1 23 60 121.70 taber Sleiſtiftraorit 274— 273 5 0 e 6 45 28 irte 9200 8750 Ai Gietm 0) e daren 4. Anler ae 125 2151 85] Fredit⸗ le ien 101 85775 Stac —.——.— Furt. 400 Fres.⸗Soe 8„Gel. 206 50 260)Frizne Naſchinen 290.— 288.3 5 12—5 4192 75 Staatsbahn 15159—-— 1 6 ie 167.28 162 80 l Alummum 256.20 243.50(Ar. Berl. ee 155 00 Otskonto Komm. 186.50 183 25 zombarden 20.50 19.75 1 K. 9. 19.78 120.50 108.,85 131.75 Mannheim, 9. Oktber General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt) 7. Seite Ausländische KI1f i usländische Kffektenbörsen. ondoner Effektenbö ö 5 Okn(Telegr) Dakies Küſe. 835 Paris, 9. Okl. Anfang skurſe. 8 55 8. 8 20. Conſols 74% ½ Premler 121½% 120½% 8 9. 8. LKreditaktien 625.— 615.— Buſchtehrad B. 860.— 860.— 3 Reichsanleihe 77½ 77[Randmines 6¾ 6½¾ 30ʃ0 Rente 89.60 90 2Chartered 85.— 36.— Oeſterreich⸗Ungarn 2075 2080] Oeſterr. Papierrente—.——. 4 Argentinter 84½ 84¼] Aichiſon comp. 114%è 113%] Spanier 92.— 92 80 De eers 519.— 545.— Hau u. Betr. A⸗G..—.—] Süberrente da.de d 4 Jtaliener 96 96.—Fanadian 284½ 280½ Sürk. Looſe—.——.— ECaſtrand 71. 74.— Unionbank 601.— 595.—„ Goldrente 109.50 109.40 4 Japaner 83/ 83½¼] Zaltimore 112½¼ 112½[Bimque Otiomane 661— 671.— Goldſield 95.— 101.— Ungar. Kredit 8186.— 802.— Ungar. Goldreute 105.45 105.10 3 Mexikaner 30— 30 Chikage Milwauke 11%¾ 1131½ Rio Tinto 1951 2048] Rand nines 162.— 170.—] Viener Bankverein 522— 513.—„ Kronenrente 84.40 84.15 4 Spanter 901½ 90½ Denvers com. 23ʃ½ 23— Tendenz: matt. Kändergank 513.— 500.— Wich. Frankf. viſta 311.82 114.82 Ottomanbank 16¼ 161½ Eri: 38½ 37% 5 rürt. Loſe 235.— 227.—]„ London„ 2241.18 241.18 Amalgamated 94%è8 92/ ornd Trun ord. 28½ 29¼ Wiener Börſe. Alrine.: Anacondas 9 IIIpreſ. 55% 51— 5 55 Fabakaktien ͤ een,, Rio Tinto 81¾ 78¼ 8 ſsville 1670½ 167½ Wien, 9 Okt. Vorm. 10 Uhr. Nordweſtbahn—.——— Napoleon 19.18 19 18 Central Mining 10¾ 10% iſſourt Kanſas 31%8 31½ Kredttaktten 620.— 623. Deſt. Kronenrenile—.——.— Holzverkohlune—=.Narknoten 117.82 117.82 Chariered 27¾ 265/ Ontario 38— 38ʃ Länderbauk 508 20 11—-], Pavierrente—.——— Stdaatsbahn 710.— 701.50 Ultimo⸗Noten 117.90 117.90 De Beers 211½ 20˙% ock Island 29.— 285/ Siener Bankverein 515.— 522.50 Silberrente—.——.— ombarden 111.50 107.70 Skoda 765.— 748.— Caſtrand 2¼ 25%᷑] outhern Pacific 116½ 115%%] Staaisbahn 707.50 71450 Ung ir. Goldrente— Tendenz: ruhig. Geduld„ Railway 32¼ 31¾]Lomoarden 109 50 112.50 55 Kronentente—.——.— Goldfields 4— 3% Union cvm. 178¼ 177%¾[ Nertnoten 117.82 117.82] Alpine Nontan 1031 1044 61½% 6¼ teels com. 81— 80¼ Lechſel Paris 95.51 95.55 Skoda 759.— 780.—. oderston ein 12¼ 12— Tend.: matt. Tendenz willig. —ͥ— Perliner Produktenbörſe. Berlin, 9. Okt.(Felegramm.)(Produktenborſe).⸗ bßreiſe in Mact pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 8 9. 8. 9 Seizen per Okt. 209 25 211—][ Mais per Dezbr.—.— „ Dezbr. 209 50 21175 Mai.— „ Mal 213 50 215 50 85—— —.———Rüböl per Okt. 67 70—.— Koggen per Okt. 174 50 176.50„ Dez. 67.60 68— „Dezbr. 174 25 176 25„ Matl—.— 65— „ Mai 176 25 178 50 —.——.—Spiritus Joe loeo———. bafer per Dezbr. 178.75 180 50 Weizenmehl 29.— 29— „Mat 179.— 180 50 Roggenmehl 23.40 28.60 Pariſer Produktenbörſe. Hafer 70 8. Nüböl, 75 8. „ Oktober 20.95 21—]„ Oktober 74/ 78/ „ Novbr. 20.70 21.—„ opor. 74 ¼/ 74— „ Nov.⸗FJeb. 20.70 20.70[„ Jzm.⸗April 75— 74½½ „ Jan.⸗März 20.90 20.95„ März⸗Juni 73— 73— gen Spiritu; Oktober 21.75 21.75 Otktober 47 ½ 47 ½/ „ Noybr. 2130 21.30„ NPovbr. 47⁰ 47— „ Nov.⸗Jeb. 21.25 2125„ Im.⸗April 48— 48— „ Jan.⸗April 20.95 20.95„ Mai⸗Aug. 49 ¼ 49½ eizen Leind! „ Oktober 2750 27.30][„ Oktober 77 ½ 77½½ „ Noybr. 27.30 27 25„ Novbr. 76/ 76— „ Nov.⸗Feb. 27 20 27 10]„ Jan.⸗April 72 ½% ò72— „ Jan.⸗Apri. 27.25 27.10„ Mäcz⸗Juni 70% 70¼ ch RNohzucker 88“ loco 28½ 29— „ Oktober 37.25 37.— Zucken Okiober 31¼ 31 7⁰ Novbr. 36 35 36.35„ Novbr. 31 ⁰½ 31 7¼ Nov.⸗Feb. 3575 35.55]„ Jan.⸗April 32 32 /8 „ Jan.⸗April 3555 35.80„ März⸗Jun 32 7/8 32½ Talg 85— 85— Nüähmaſchinenfabrik Rarlsruhe vormals Haid u. Neu,.⸗G. Der wie gewohnt ausführlich gehaltene Geſchäftsbericht dieſes Unternehmens, deſſen Aktien an der hieſigen Börſe notiert werden, läßt ſich über das am 30. Juni a, e. abgelaufene 30. Geſchäftsjahr aus wie folgt: Während der verfloſſenen Berichtsperiode konnten wir uns wieder eines guten Geſchäftsganges erfreuen. Der in Eiſenbeton aufgeführte Neubau eines Verwaltungs⸗ und Fabrikgebäudes mußte des Ab⸗ bruches der alten Bureauräumlichkeiten wegen in zwei Zeitabſchnitten hergeſtellt werden. Der erſte Teil wurde im Juli 1911 fertig geſtellt und zum Teil interimiſtiſch bezogen, während der zweite Teil und damit der ganze Bau erſt im April 1912 vollendet und im Laufe des Monats Mai in Gebrauch genommen werden konnte. Die Her⸗ ſtellungskoſten erforderten 408 376/ Um einen geeigneten Bauplatz für ein dringend nötig gewordenes großes Stallgebäude zu erhalten, haben wir das weſtlich an unſer Gießereigrundſtlick grenzende Wohn⸗ haus, Schönfeldſtraße 5 mit dahinterliegendem Bauplatz, der allein nicht erhältlich war, zum Preiſe von 67 623 einſchließlich Verkehrs⸗ ſteuer u. ſ. w. erworben. Der Bauplatz wurde ſodann unſerem Gießereigrundſtück einverleibt und ein unſeren Bedürfniſſen ent⸗ ſprechender Stall darauf errichtet mit einem Koſtenaufwand— ein⸗ ſchließlich der Umfaffungsmauern des Grundſtücks— von 24013 ½ Im Hinblick auf die bevorſtehende Umlegung anſtoßender Grund⸗ ſtücke und die Entwicklung unſeres Unternehmens haben wir es für richtig gehalten, verſchiedene benachbarte Terrains im Flächenmaß von 16 408 QAm. zum Preiſe von 190 108 einſchließlich Verkehrsſteuer u, f. w. anzukaufen.(Schon im Geſchäftsjahr 1910⸗11 hat die Geſell⸗ ſchaft 3168 QAm. für 36 621 ¼ angekauft.) Die vorgenannten Beträge ſind dem Liegenſchafts⸗Konto zuge⸗ führt. Behufs Ermäßigung unſerer Bankſchuld und Verſtärkung unſerer Betriebsmittel ſtellen ſie den Antrag auf Erhöhung des z. Zt. 1,4 Million„/ betragenden Kapitals auf 2 Mill. Steuern, Umlagen und die durch die ſozialen Geſetze bediugten Laſten erforderten— abgeſehen von freiwilligen Aufwendungen— zuſammen 90 233 ¼ oder 6,45 Proz. des Aktienkapitals gegenüber 74644 ,½ oder um 533 Proz. desſelben im Vorfahre. Der Ueberſchuß beläuft ſich nach Erledigung ſämtlicher Unkoſten, Tantiemen, Reparaturen, Erneuerungsarbeiten auf 604 492/ gegen 580.572/ pro 191011. Für reguläre Abſchreibungen ſind vorgeſehen 22552 ½ gegen 44 170/ im Vorfahre, ſodaß zuzüglich Gewinnvortrag aus 1910 11 von 100 514/(98 827/ in 1910⸗11) 682 454%= xbd. 50 Prozent des Aktienkapitals verbleiben(635 228 in 1910). Der Generalverſammlung, über die wir bereits kurz berichteten, wurde vorgeſchlagen von dieſen 682 454% nur 280 000(wie im Vor⸗ jahre) zur Zahlung einer Dividende von 20 Proz. zu verwenden, und den ganzen Reſt von 402 454% zum Bortrag auf 1912•13(102 437, zu Extra Abſchreibungen und das Mobilien⸗ und Fabrikinventar⸗ Konto auf 1 und zu offenen Reſerven zu verwenden. Und zwar werden zugeführt: Dem Spezialreſervefonds 120 000 /, ſodaß ſich der⸗ ſelbe nunmehr auf 200 000 ſtellt, dem Beamten und Arbeiterunter⸗ ſtützungsfonds 25 000 /, ſodaß ſich dieſer dann auf 256 223 beläuft, einer Reſerve für Neuanſchaffungen, Umbauten u. ſ. w. 60 000 4, dem Dividendenaufbeſſerungsfonds 20 000% Derſelbe erreicht nun⸗ mehr ebenfalls die Höhe von 200 000 ½ 75 017 ¼, dem ganzen Neu⸗ zugang in 1911⸗12 werden extra, wie ſchon erwähnt, abgeſchrieben. Grundſtücke und Baulichkeiten erfuhren einen Zugang von 690 129.71% und einen Abgang von 5305 l, ſodaß ſich ein Netto⸗ zugang ergibt von 684 825, Dieſes Konto ſteht nunmehr zu Buch mit 1 789 877/ gegen 1127 604 Abgeſchrieben wurden hierauf 2 Proz. mit 22 532(22 035 ¼ pro 1910⸗1f Matertalien fertige und in Arbeit befindliche Fabrikate ſind mit 1476 638 133 143 im Vorjahreſ aufgeführt. Allein dieſe beiden Konten weiſen alſo einen Zugang von über 1 Million(1 005 767 /) aus. Entſprechend haben ſich natürlich die Kreditoren erhöhen müſſen: Bon 444 866% auf 1 119 741% Die Außenſtände ſind mit 609 697 4 615 839% ziemlich unverändert, ebenſo die Wechſel mit 360 795 (889 240 in 1910⸗11). Auf der Paſſiv⸗Seite erſcheint der Obligations⸗ Umlauf um 20 000 auf 300 000 rebuziert; die offenen Reſerven Frod Amſterdamer Börſe. Amerdam, 8 Okt(Schluzturſe.) 725 8. 7 8. Nüböl loko 35 ½——Leinöl loko 36——— Nov. 34%8—— Nov. 35½ 35— Nov.⸗Dez. 34 7—— No=Dez. 341— Rüböl Tend. matt. Jan ⸗April 33/ 32 /½ raffee oco. 53— 53 Peinöl Tend: ſtetig. Vetter: Budapeſter Produktenbörſe. Budapef, 9. Okt. Setreidemarkt.(Telegrama) 8. 9. ver 50 kg ver 50 kg Weizen der Okt. 11 40—— willig 1145—— feſt „„ ss 118953 „„ Mat!—— Koggen ver Okt 9 54—— willig 968—— feſt „„April 10 16—— 1023—— bafer der Otl. 1152—— ſtetig 1192—— feſt „„ Apkl 1088 1105—— Mais pei Sepibr.———— ſtetig——— feſt „„Ma 777— 5 tohl raps——— 22 Wetter: re neriſch. Liverpooler Börſe Zivevposl, 9, Okt.(Aufaagszseſe.) 8 9 Wolzen per Dez. 7/6/ ſtetig 7/59V65 ſtetig „ März 7 4˙6 767◻ Nafs nor ov. 5/0% ruh'g 5/2/ ſtetig ver Dez. 5/08 5/2 Deee eeee inkl. Vortrag auf 191213 erreichen nunmehr die überaus ſtattliche Höhe von 1221 799 ½/— 87, Proz. des Aktienkapitals(im Vorjahre 994 876 71 Proz.). 8 Der Bruttogewinn konute ſich erhöhen von 1530 726.% auf 1 702 714 Mark. Andererſeits ſind auch die Unkoſten entſprechend in die Höhe gegangen: 1098 222/ gegen 950 154% Der Nettogewinn beziffert ſich auf 581940 und erhöht ſich durch den Vortrag aus 1910⸗11 auf 682454% Ueber ſeine Verwendung haben wir oben berichtet. Kalibohrungen in Baden. Aus Kleinkems wird uns gemeldet: Die Kalibohrungen an der Straße Sierens Kems ſind nun in einer Tiefe von 1000 Metern eingeſtellt worden, wie es heißt, wurde Kali gefunden, doch nicht in abbauwürdiger Stärke. Gegenwärtig iſt man mit dem Ausziehen der Verrohrung beſchäftigt. Ob in der Gegend noch weitere Bohrungen angeſetzt werden, weiß man noch nicht beſtimmt. Gerüchtweiſe verlautet, es ſolle in der Gegend von Geiſpitzen oder Magſtatt eine weitere Bohrung vorgenommen werden. Bei den in der Nähe letzterer Ortſchaft vor einigen Jahren vorgenom⸗ menen Bohrungen wurde eine Tiefe von 350 Metern nicht über⸗ ſchritten. Spiritus Konvention. Obwohl die Verhandlungen des Spiritus⸗ und Spirituoſen⸗Intereſſentenverbandes ſchon ſeit drei Stunden im Gange ſind, iſt noch immer die Diskuſſion über den erſten Abſatz des grundlegenden§l nicht abgeſchloſſen. Es ſind vonſeiten der Dele⸗ gierten zahlreiche Abänderungsanträge eingegangen und es macht ſich eine heftige OSppoſition gegen den Vertragsentwurf mit der Zentrale bemerkbar. Es läßt ſich in dieſem Stadium noch nicht überſehen, ob die Generalverſammlung den Vertrag genehmigen wird. Jedenfalls erweckt es bis jetzt den Anſchein, als wenn der Vertrag nur dann auf Annahme rechnen könnte, wenn ſeitens der Zentrale große Kon⸗ zeſſionen gemacht werden. Die Verhandlungen dauerten um 1½ Uhr mittags noch an. Die Nürnberger Terrain Akt. Geſ. in Liquid., die ihr ganzes Aktienkapital von 2200 000 bereits an ihre Aktionäre zurückgezahlt hat, beſitzt nach der Bilanz für das letzte Geſchäfts⸗ jahr noch Immobilien im Buchwerte von 829 484 ½ ferner 395 000% Anteile einer anderen Baugeſellſchaft und 711 896% Außenſtände. Das Herbſtgeſchäft der Eiſeninduſtrie. Der Dortmunder Korre⸗ ſpondent der„Voſſ. Ztg.“ hat ſich mit einer Rundfrage über die der⸗ zeitige Abſchlußtätigkeit an einige der führenden Werke gewendet, deren Reſultat ſich wiefolgt zuſammenfaſſen läßt. Die gegenwärtige Abſchlußtätigkeit iſt für neue Geſchäfte in der Eiſeninduſtrie ruhigergeworden und die Herbſtgeſchäfte haben den erwarteten Umfang nicht angenommen. Die Urſache hierfür liegt darin, daß die Händler und die Verbraucher in A⸗Produkten für das laufende Quar⸗ tal und in B Produkten ſogar darüber hinaus größtenteils gedeckt ſind; andrerſeits aber mahnt auch die ungewiſſe politiſche Lage zur Zuxrückhaltung.— Jedenfalls ſprechen auch die Faftſtellungen dafür, daß es nicht angeht, die beſtehende Hochkonjunktur auf dem Montan⸗ markte als eine Entwicklung ohne jede Möglichkeit eines Rückſchlages zu betrachten. Uberſeeiſche Schiffuhrts⸗Jelegramme. Schiffsnachrichten der Auſtro⸗Amerjeana, Trieſt. Linie Trieſt—Newyork: Dampfer„Alice“ am 5. Okt. in Trieſt an. D.„Argentina“ am 5. Oktober von Almeria nach Newyork ab. D.„Eugenia“ am 2. Okt. von Almeria nach Newyork ab. D.„Laura“ am 25. Sept. von New⸗ vork nach Neapel ab lam 2. Okt. Flores paſſiert). D.„Martha Waſhington“ am 29. September in Newyork an. Linie Trieſt Südamerika: D.„Atlauta“ am 26. Sept. von Rio de Janeiro nach Almeria ab. cesca“ am 4. Okt. in Montevideo an. D.„Kaiſer Franz Joſeph(.“ am 29. Sept. von Teneriffa nach Rio de Janeiro ab. am 3. Okt. von Riv de Janeiro nach Almeria ab. D.„Sofia Hohen⸗ berg“ am 5. Okt. von Trieſt nach Venedig ab. Mitgeteilt von der Generalagentur Gundlachu. Bärenklau Nachfolger, Mannheim, Bahnhofplatz 7, Telephon 7215. „„——!....!.!.. ̃ ͤK— n Kkften börsen. Schiffstelegramme des Norddeutſchen CLloyd, Bremen vom 8. Oktober. Angekommen die Dampfer:„Göben“ am., 11 Uhr vorm. in Sin⸗ gapore;„Neckar“ am., 2 Uhr vorm. in Newyork;„Prinz Ludwig“ am ., 11 Uhr vorm. in Aden;„Prinz Heinrich“ am., 2 Uhr nachm. in Alexandrien.— Abgegangen die Dampfer:„Prinzeß Alice“ am., 9 Uhr vorm. in Antwerpen;„Kaiſer Wilh. d. Gr.“ am., 11 Uhr vm. in Plymouth;„Kleiſt“ am., 8 Bm. in Gibraltar;„Seydlitz“ am., 8 Uhr vm. in Fremantle;„Kaiſer Wilh. d. Gr.“ am 7. 4 Uhr nachm. in Cherbourg;„Frankfurt“ am 7, 9 Uhr nachm. in Funchal;„Königin Luiſe“ am., 10 Uhr nachm. in Dover. Mitgeteilt von: Baus& Diesfeld. Generalvertreter in Mannheim. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Julius Witte: für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktion. Teil: Franz Nircher/ für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fris Joos. Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direktor: Ernſt Müller. 8 Nervöse Schulkinder würde es nicht mehr geben, wenn jede 18A Mutter ihren schulpflichtigen Lieblingen als tägliches Frühstücksgetränk Kasseler Hafer-Kakao(Nur echt in blauen Kartons für 1., niemals lose!) reichen würde. Systematische Stärkung und Kräftigung des Körpers schützt am besten gegen D.„Columbia“ am 5. Okt. von Patras nach Almerig ab. D.„Fran⸗ D.„Oceania“ Geistige Uberanstrengung. Schiffahrts⸗Nachrichten im Mannheimer Bafenverkehr. Hafenbezirk Nr 1. Angekommen am 7. Oktober. Pet. Dames„Mannheim 34“ von Rotterdam, 8200 Dz. Stückg. u. Getr. Jof. Blum„Feudel 59“ von Rotterdam, 16 500 Dz. Getreide Och. Lohmann„Mannheim 26“ von Antwerpen, 6700 Dz. Stg. u. Getr. Pet. Breitbach„W. Egan 26“ von Antwerpen, 1080 Dz. Stückgut. Ed. Ludwigs„Th. Heinrich“ von Rotterdam, 1560 Da. Bretter u. Getr. G. L. Bleuemann„W. Egan 33“ von Rotterdam, 2000 Dz. Stückgut. Fritz Klee„Maunheim 50“ von Rotterdam, 16 600 Dz. Stückg. u. Getr. Aug. Page„Maunheim 8“ von Amſterdam, 4500 Dz. Stückgut. Jak, Vollmar„Emma Hilda“ von Köln, 7500 Dz. Stückgut u. Getreide. W. Willkomm„Fendel 31“ von St. Goar, 5250 Dz. Getr. u. Kohlen. Hch. Schmitt„Badenia 32“ v. Rotterdam, 11000 Dz. Getx., Stg., Holz. Hafenbezirk Nr. 2. Angekommen am 7. Oktober. 72 Hch. Daum„Fendel 41“ von Rotterdam, 14 600 Dz. Stückgut u. Getr⸗ Hch. Kirrdorf„D. A. P. G. 3“ von Rotterdam, 8063 Dz. Petroleum, Fr. Kehl„Gertr. Johanna“ von Welſenau, 1510 Dz. Zement. Karl Podeſta„D. A. P. G. 4“ von Rotterdam, 8884 Dz. Petroleum. Konr. Unger„Vereinigung 18“ von Kehl, 5000 Dz. Stückgut. H. Brettel„Lichtenberger“ von Jagſtfeld, 1200 Dz. Steinſalz. Karl Körber„Sofie“ von Fagſtfeld, 1250 Da. Steinſalß. Ad. Senftleber„Madonna“ von Jagſtfeld, 1250 Dz. Steinſalz. Karl Krauth„Roſa Sofie“ von Jagſtfeld, 925 Dz. Steinſalz. Hch. Neuer„R. A. Weber“ von Jagſtfeld, 1000 Dz. Steinſals. Hafenbezirk Nr. 3. Angekommen am 7. Oktober. Boßers„Maria“ von Rotterdam, 10 300 Dz. Holz. Willmſen„Margaretha“ von Düfſſeldorf, 4500 Dz. Stückgut. Roß„Gertrude“ von Rotterdam, 12 600 Dz. Stückgut. 1755 Buchinger„C. v. Heilbronn, 550 Dz. Stückgut. Prim„Raab K. 13“ von Duisburg, 7200 Dz. Roheiſen. Hafeubezirk Nr. 4. Angekommen am 7. Oktober. van Dam„Anna Cornelis“ von Rotterdam, 5900 Dz. Getreide. Schüttler„Cornelis Heinrich“ von Rotterdam, 2500 Dz. Getreide. Häntjes„Bavaria“ von Rotterdam, 1100 Dz. Stückgut. Bongers„Zuidwiyk“ von Amſterdam, 3600 Dz. Stückgut, Hafenbezirk Nr. 5. 5 Angekommen am 8. Oktober. Schreiber„Heuberger 1“ von Rheinheſſen, 1740 Dz, Kies. Waeſch„Helene“ von Duisburg, 12 400 Dz. Kohlen. Viſſens„Padua“ von Antwerpen, 4000 Dz. Getreide. Hafeubezirk Nr. 6. Angekommen am 7. Oktober. Jak. Wäſch„G. W. Neuer“ von Heilbronn, 1163 Dz. Steinſalz. Wilh. Neuer„Wilh. Heinrich“ von Heilbronn, 1447 Dz. Steinſalz. Rob. Kumpf„Katharina“ von Hochhauſen, 1600 Dz. Gips. Hch. Staab„Gg. Heinrich“ von Hochhauſen, 1550 Dz. Gips. Hch. Heidenreich„Anna“ von Ruhrort, 2490 Dz. Kohlen. Hafenbezirk Nr. 7. Angekommen am 5. Oktober. Hch. Dophofen„Niederrhein 24“ von Duisburg, 8320 Dz. Kohlen u. K. Gg. Itzſtein„Rigi“ von Rotterdam, 7080 Dz. Stg., Holz u. Getreihe A. Klosmann„Guſtav“ von Duisburg, 2785 Dz. Stückgut. K. Braun„Luiſe“ von Duisburg, 9070 Dz. Kohlen u. Koks. M. Penlen„Clementine“ von Lüttich, 4000 Dz. Kohlen. H. Nocken„Walter“ von Rotterdam, 9500 Dz. Holz. Joh, Stock„Frankfurt“ von Ruhrort, 7800 Di. Kohlen. D. Schulwerth„Th. Schürmann S. 17“ von Homberg, 12750 Dz. K. Joh. Keller„Sirius“ von Rotterdam, 8500 Dz. Getreide. 7 Angekommen am 7. Oktober. K. Klee„Fortuna“ von Ruhrort, 1750 Dz. Zement. J. Hirſchman„Feſta“ von Rotterdam, 18 000 Dz. Holz. G. Noſorius„Alice“ von Rotterdam, 12 550 Dz. Holz. K. Gilles„Anng Karl“ von Rotterdam, 12 000 Dz. Holz. Pet. Frenkes„Johanna II.“ von Rotterdam, 12 900 Dz. Holz. 1 Holzfloß angekommen. 8. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblutt). Mannheim, 9. Oktober 1912. örsencafe 4. 1a Cafe Carl Theodor 0s.2 Tägſich grosse Künstler-Konzerte Der Bau von 6 Müll⸗ gruben aus Beton auf der Kolonie Neckar⸗ ſpitze und im Rheinbahn⸗ hof zu Mannheim nach der Finanzminiſterialverord⸗ nung vom 3. Januar 1907 öffentlich zu vergeben. Pläne und Bedingnis⸗ heft auf unſerer Kanzlei Tunnelſtr. 5 zur Einſicht. Kein Verſand nach Aus⸗ wärts. Angebote— Vor⸗ drucke dazu auf unſerer Kanzlei— mit der Auf⸗ ſchrift„Müllgruben im Hauptgüterbahnhof“ſpäte⸗ ſtens bis 15. Oktob. ds. Js. vorm. 11 Uhr verſchloſſen und poſtfrei bei uns ein⸗ zureichen. 26937 Zuſchlagsfriſt 3 Tage. Maunheim. 4. Okt. 1912. Gr. Bahnbauinſpektion. Iwangsverſteigerung. 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Das Fortſchaffen des ſchweren Sandes iſt nun keineswegs eine leichte Arbeit, weil der Weg vom Ausladeplatz bis zur Sandhofener Straße ſich in ganz un⸗ haltbarem Zuſtande befindet, der die Wagenräder bis zur Achſe in Staub und Schmutz läßt; für die Zugtiere eine große Qual und für die Fuhrleute eine widerwärtige Arbeit! Die Spiegelmanufaktur lüßt den„Weg“, wem man ihn ſo nennen darf, nicht ausbeſſern, da ſie ihre am Vorland an⸗ kommenden Güter mit der eigenen Dampfbahn unter der Straße Mudurch zur Fabrik ſchafftz ſie benötigt alſo den Weg nicht. ſie dafür keine Gebühren zu entrichten haben. Es wäre dringend zu wünſchen, daß die zuſtändige Behörde durch Verbieten der Benutzung jenes erbärmlichen Fahrweges dieſem Unfug ein Ende ſetzt und andererſeits die Unternehmer, welche am Alt⸗ rhein Sand auf dem Waſſerwege empfangen, auf das ſtädtiſche Vorland verweiſt, das kaum 100 Meter weiter nördlich liegt und deſſen Zufabrtwege erſt vor kurzet Zeit von der Stadt inſtandgeſetzt wurden und jegt nach beiden Richtungen hin ſehr bequem zu befahren ſind. X. 1 55 5—— 2 8 8 E. 580 58 848 2 KHakegefbeker önss 223223 II 823232 8 2 3 Zwangsverſteigerung. Donnerstag, den 10. Ot⸗ tober 1912, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal Q 6, 2 hier, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern: 1 Kaſſenſchrank, 1 Roll⸗ pult, 1 Schreibmaſchine, 1 Aktenſchrank, Möbel und Sonſtiges. 75204 Mannheim. 9. Okt. 1912. Elliſſen, Gerichtsvollzieh. Zwangsvperſteigerung. Donuerstag, 10.Oktob. 1912 nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal 26, 2 hier gegen bare Zahl⸗ ung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: ⸗ 1 Fahrrad, Möbel und Sonſtiges. Manuheim, 9. Okt. 1912 Zollinger, Gexichtsvollzieher. .18 27. S part. Schön. groß. Zimm. f. Büro geeign., ſof. od. ſpät. zu v. 40064 Lceae Laugſtraße 31 Heller Raum, 50 qm groß, für Werkſtätte, Lager⸗ od. Abfüllraum geeignet, bill. zu vermieten. 672¹ Aagazine U U3, 18 Magaz in od. Werkſtatt m. Keller zu verm. 660⁵ Keller am Luiſenring zu N vermieteu. 28032 äh. N 2, 6, 4. Stock. 71 Möbl, Zimmer 25 18 5 8. St., eleg. mbl. 7 Wohn⸗ u. Schlafz. in fr. Lage ſof. z. v. 70¹3 ö r 20 4 Tr., Seckenheimerſk. 32 frot. möbl. Zim. ſof. zu vm. 7033 Stammitzſtraße 4, 1 Tr., möbl. Zim. ev. Wohn⸗ u. Schlafzim. z. v. 7017 Tatterſallſtr. 24, 1 Tr. möbl. Zimmer m. Peus, ſep. Eing. ſof. z. v. Uatag- Abendfschf Für gut. iſrael. Mittag⸗ 2 einige Herrn geſucht. 7039 Q24, 20, 2 Tr. An gut. Mittag⸗ u. Abend⸗ tiſch könn. nocheinig. 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