Wonmement: 70 pfg. monatſich. Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Nk. 3 42 pro Quartal. Einzel⸗Rr. 5 Pfg. Juſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile...20 Hk. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Kmtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Handels⸗ und Induſtrie⸗Seitung für Südweſtdeutſchland; Beilage für Citeratur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand- und Hauswirtſchaft; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Srauen⸗Blatt. Beilagen: der Stadt Mannheim und Umgebung Geleſenſte und verbreitetſte 5eitung in Mannheim und Umgebung delegramm·Adreſſe: „General⸗Anzeiger Maunheim“ Celephon⸗Nummern: Otrektion und Buchhaltung 149 Buchdruck · Abteilung.„ 81! Redaktioen 377 Exped. u. Verlagsbuchſhdlg. 218 Nr. 354. Mannuheim, Mittwoch, 7. November 1912. 0 Mittagblatt.) — —8 955 8 5 5 2 8 Fortſchreitende Beruhigung. Die Beruhigung ſchreitet fort, neue Momente der Beunruhigung ſind nicht mehr aufgetaucht, für die Zeitungen, die es für ihre vornehmſte publiziſtiſche Pflicht hielten, mit wüſten Senſationsmeldungen für ſich Re⸗ klame zu machen, kommen dürre Zeiten. Nachdem ntan Gewißheit über das Schickſal des Konſuls Prohaska erlangt hat, wird in Wien wohl die Aufregung immer mehr abebben und auch die öffentliche Meinung in der Donaumonarchle wird ſich auf jene Linie feſter Beſonnenheit zurück⸗ ziehen, die die Regierung auszeichnet. Wir dürfen annehmen, daß der Kriegslärm bald ver⸗ ſtummen wird; die Mobilmackungen haben be⸗ reits ihr ſchreckhaftes Ausſehen verloren. Man darf annehmen, daß die Fragen, die durch den Beſttzwechſel auf dem Balkan aufgeworfen wor⸗ den ſind, nunmehr auf dem Wege der diplo⸗ mati 112 n Verhandlungen zwiſchen den Müchten gelöſt werden, unß darf hoffen, daß aus dieſen diplomatiſchen Verhandlungen nicht neue Kriegsgefahr erwachſe. In Berlin iſt man in dieſer Hinſicht recht optimiſtiſch und glaubt, daß die noch zu überwindenden Schwie⸗ rigkeiten nicht derart ſeien, daß ſie Lebens⸗ fragen ſeien, die einen großen Krieg nötig oder volkstümlich machen würden. Wir wollen doch nicht ganz unbedingt uns dieſem Opti⸗ mismus anſchließen. Es können Fragen auf⸗ geworfen werden, die ſich als Lebensfra⸗ gen beſtimmter Großmächte erweiſen werden, wir wollen nur an Kleinaſien er⸗ innern. Und darum darf Deutſchland ſich nicht einſchläfern laſſen: bereit ſein iſt Alles! Und weiter: in den kommenden Verhandlungen, in denen es um eine Neuordnung großer wirtſchaft licher und politiſcher Intereſſenkomplexe ſich han⸗ deln wird, muß Deutſchland wiſſen, wases will, muß das amrliche Deutſch⸗ land die Intereſſen des deutſchen Volkes an⸗ melden und verfechten. Es wird heute der Reichstag wieder amtlich gemahnt, da doch die Dinge nun ein ſo viel ruhigeres Ausſehen gewonnen, möge die Volksvertretung ſich auf eine „ruhige und würdige“ Auffaſſung der Lage zu⸗ rückziehen. Wir haben ſchon einmal dargelegt, daß im Reichstag kein Bedürfnis für oder gegen chauviniſtiſche Kundgebungen beſteht, aber er wird vom Reichskanzler Auskunft verlangen müſſen, was die Regierung zur Wahrung der wirtſchaftlichen und politiſchen Intereſſen Deutſchlands auf dem Balkan und in Vorderaſien zu tun beabſichtigt oder ſchon getan hat. Wir brauchen heute nicht näher auf dieſe Frage ein⸗ zugehen, da wir ſie erſt vor wenigen Tagen hier ausführlich behandelt haben. Daß der Reichskanzler den Reichstag nicht auf das tote Geleiſe einer allgemeinen patriotiſchen Kund⸗ ebung wird abſchieben können, wird er aus der Interpellation Baſſermann ſehen, die Auskunft fordert über die Richtlinien der deutſchen Politik. ̃ Aus Rußland liegen heute keine beun⸗ kuhigenden Meldungen vor. In der„Neuen Freien Preſſe hat geſtern ein hoher japaniſcher Diplomat das Bild eines kommenden chine⸗ ſiſch⸗japaniſchen Bündniſſes ge⸗ en Rußland gezeichnet, das beſtimmt ſei, Rußlands Begehren nach der Mongolei zu durchkreuzen, durch das auch Japan ſich in der Mendſchurei bedroht fühle. In der Tat läßt ſich nicht leugnen, daß Ching eine gewaltige Uationaliſtiſche Gärung durchflutet, eine feind⸗ ſelige Stimmung gegen Rußland ſondergleichen. Es wird in Wien vermutet, daß dieſe neue oſt⸗ aſigtiſche Gefahr heilſam dämpfend auf jene kuſſiſchen Kreiſe wirke, die Rußland zu einer Preſtigevolitil auf dem Balkan treiben wollen. Er Eine nationalliberale Anter⸗ pellation über die auswärtige Politik. * Berlin, 26. Nov. Im Reichstag hat der Abg. Baſſermann(Natl.) die Juter⸗ pellation eingebracht: Gedenkt der Herr Reichskanzler Auskunft zu geben über die auswärtige Lage und über die Richtlinien der deutſchen Politiks Der Ronferenzgedannke. Köln 26. Nov. In einem Berliner Tele⸗ gramm der„Köln. Ztg.“ wird erklärt: Was die Frage einer Konferenz anbetrifft, die jetzt wieder ſtark erörtert wird, ſo ſcheint es uns doch nötig, darauf hinzuweiſen, daß der gegen⸗ wärtige Stand der Dinge noch derart iſt, daß dieſe Erörterung vorläufig müßig erſcheint. Zu⸗ nächſt ſtehen die Verhandlungen über Waffenſtill⸗ ſtand und den Frieden im Vordergrund, die Dinge ſind alſo noch gar nicht reif für die Auf⸗ werfung der Konferenzfrage. Daß nun gar Deutſchland in dieſer Frage mit einer An⸗ regung vorangegangen ſei oder vorangehen wolle, wie hier und da behauptet wird, gehört in das Gebiet irriger Vermutungen. Wien, 26. Nov. Berliner und Wiener halbamtliche Auslaſſungen in der hieſigen Preſſe wenden ſich gegen die falſche Deutung der Note der„Norddeutſchen Allgemeinen Zeitung“, als ob ſie mit ihrer Bemerkung über die Regelung der albaniſchen Frage„erſt im Verein mit den andern Balkanfragen“ deren WVerweiſung an eine Konferenz gemeint habe. Dieſe Bemerkung habe nur der Auffaſſung ent⸗ gegentreten wollen, als ob ein Ultimatum Oeſterreich⸗Ungarns an Serbien bevorſtehe. Oeſterreich⸗Ungarn habe vielmehr heute nicht die Abſicht, eine Entſcheidung der ſerbiſchen Hafen⸗ frage vor dem Ende des Balkankrieges herbeizu⸗ führen; erſt nach dem Frleden werde es mit ganzem Nachdruck an die Löſung der alba⸗ niſchen Frage herangehen, wie auch erſt dann die anderen Mächte ihre beſonderen Wünſche vorbringen würden. Das ſei die allgemeine Re⸗ gelung, wovon die„Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ geſprochen habe. Die Konferenzfrage ſei ſchon deshalh jetzt nicht aktuell, weil koine Macht ſie aufgeworfen habe. Oeſterreich⸗ Ungarn werde in völligem Einverſtändnis mit den beiden anderen Dreibundmächten eine ſolche europäiſche Konferenz nur dann beſchicken, wenn ſchon vorher durch Vereinbarungen unter den Mächten volle Garantie für die Anerken⸗ nung ſeiner Mindeſtforderungen ge⸗ geben wären. Der Dreibund. * Berlin, 26. Nov. Ueber den Beſuch des Erzherzogs⸗Throufolgers von Oeſterreich in Verlin erfährt die„Köln. Volksztg.“ von be⸗ ſunderer Seite folgendes: Der Beſuch verlief zur vollkommenen Zufrie⸗ denheit beider Teile. Es wurde hei den Aus⸗ ſerachen konſtatiert, daß in allen Punkten eine völlige Uebereinſtimmung der Anſchauungen herrſche. Der Erzherzog konnte ſich überzeugen, daß die deutſche Regierüng die ſchwierige Stel⸗ lung Oeſterreichs vollſtändig zu würdigen weiß, und darauf in ihren politiſchen Maßnahmen jede Rückſicht nimmt. Wenn in einem Teile der deutſchen Preſſe die Anſicht vertreten wird, daß wir uns wegen Durrazo nicht zu engagieren brauchten ſo trifft die kleinliche Auffaſſung einen anderen Punkt des Konfliktes nicht. Es handelt ſich um mehr als um Durrazo. Es iſt Oeſter⸗ reichs Sache, feſtzuſtellen, was Lebensintereſſen der öſterreichiſchen Monarchie ſind oder nicht, und darüber zu entſcheiden, ob dieſe vitalen In⸗ tireſſen gefährdet ſind. Weder Deutſchland noch eine andere Macht kann ſich in dieſe Frag ein⸗ miſchen. Trotz alledem aber nimmt man, zu⸗ mal zu der Aufklärung des FJalles Prohaska, Jan, daß auch der öſterreichiſch⸗ſerbiſche Konflikt ohne kriegeriſche Verwicklung gelöſt werden kann. Im übrigen würde bei einem öflerreichiſch⸗ſerbiſchen Kriege Deutſchland gar nicht hineingezogen werden. Erſt wenn eine andere Großmachtmitdem Schwerte in der Hand ſich an die Seite der Serben ſtellen wolle, erſt dann käme für Deutſchland die Frage der Einmiſchung in Betracht. Deutſch⸗ land würde dann, keinen Augenblick in ſeiner Bündnistreue ſchwankend, ſeine und die Juter⸗ efſen ſeines Verbündeten nicht preisgeben laſſen. Rußland und Geſterreich * Zarskoje Sſelo, 26. Nov. Der Kaiſer empfing den öſterreichiſch⸗un ⸗ gariſchen Botſchafter in Audienz. Oeſterreich⸗Ungarn und Serbien. E Berlin, 27. Nov.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Wien wird gemeldet: Geſtern um 10 Uhr vormittags iſt vom öſterreichiſch⸗ungariſchen Konſul Edl, der zur Unterſuchung der Ange⸗ legenheit Prohaska nach Prisrend ge⸗ ſandt wurde, aus Uesküb die Nachricht ange⸗ langt, daß Konſul Prohaska geſtern früh um Uhr wohlbehalten nach einem mehr⸗ tägigen Ritt aus Prisrend in Uesküb eingetrof⸗ fen iſt. Konſul Edl ſtellte einen längeren chiffrierten Bericht über die Angelegenheit Pro⸗ 117 in Ausſicht. Dieſer Bericht war jedoch his geſtern abend im Miniſterium des Auswär⸗ tigen noch nicht eingetroffen. Von Konſul Edl iſt aus Uesküb eine weitere Meldung eingetrofſen, daß er mit Prohaska geſtern eine eingehende Unterredung wegen der Vorfälle in Prisrend gepflogen habe, über die ein ausführlicher Bericht an das Mini⸗ ſterium des Aeußern abgegangen ſei. Konſul Edl iſt geſtern nach Mitrovitza abgereiſt, von wo er ſich nach Prisrend begeben wird, um dort Verhandlungen zu pflegen. Konſul Prohaska bleibt vorläufig in Uesküb. EBerlin, 27. Nov.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Wien wird gedrahtet: Das Neue Wiener Tagblatt erfährt, daß an Serbien kein Ultimatum geſtellt werden wird, daß auch der Einmarſch der Serben in Du⸗ razzo keinen gasus belli bilden könne, da damit nicht geſagt wird, daß die Serben ſich in dieſem Hafen dauernd feſtſetzen werden, Wie verlautet, ſoll auch Rußland ſich hin⸗ ſichtlich der Frage des Adriahafens dem Stand⸗ punkte Oeſterreich⸗Ungarns ange⸗ ſchloſſen haben. Berlin, 27. Nov.(Von unſ. Berl. Bur.) Wie aus Belgrad gemeldet wird, führte Oeſter⸗ reich⸗Ungarn wieder Paßſcheine an der ſerbiſchen Grenze ein. wW. Wien, 7. Nov. Wie die Wiener Blät⸗ ter erfahren, begab ſich geſtern der Konſul Edl von Uesküb nach Mitrobitza, um dort in der Angelegenheit des Konſuls Tahy Erhebungen anzuſtellen. Von dort wird er nach Prisrend reiſen, um ſich von der dortigen Sachlage zu unterrichten. Ueber das Ergebnis der Unter⸗ redung Edls mit Probaska liegt bis jetzt an maßgebender Stelle noch kein Bericht vor. * Wien, 26. Nov. Die amtliche Nachricht, daß Konſul Prohaska ſeit geſtern in Uesküb iſt, hat inſofern beruhigend gewerkt, als nun die Befürchtung, er habe in Priſren ſein Leben 2 55 müſſen, behoben. Dagegen liegt noch kein Be⸗ richt darüber vor, wie es ihm in Priſren ergan⸗ gen, weshalb ſeine Perſon lange von der Außen⸗ welt abgeſperrt geweſen und ſweshalb ſeine an⸗ geblich ſchon am 17. geplante Abreiſe von Priſ⸗ ren erſt am 23. ausgeführt worden iſt. Auch erfährt das merkwürdige Verhalten der ſerbiſchen Behörde gegen Konſul Edl, der drei Tage in Uesküb zurückgehalten wurde, keine veränderte Beurteilung, da es nicht mit der bevorſtehenden Ankunft Prohaskas, ſondern mit nichtigen Vor⸗ wänden begründet worden iſt. Das Zuſammen⸗ treffen Edls mit Prohaska in Uesküb ſchließt Edls Sendung keineswegs ab. Er wird auch jetzt noch nach Priſren gehen, um die ifung im Konfulat bei und nach der Beſitzerg Balkan. von Priſren aufs genaueſte zu unterſuchen. der heutigen halbamtlichen Petersburger Note klärt das Neue Wiener Tagblatt ſtelle ſich als neuerliche Bekräftigung der am lichen ruſſiſchen Politik dar. Dieſe habe ih friedlichen Abſichten immer betont, wenn dem die internationale Beunruhigung ruſſiſche Truppenzuſammenziehungen entſ ſei, ſo habe dies daher gerührt, daß die keit der ſchrankenlos gegen die amtliche vorgehenden 1 nicht überſehen werde konnte. Die Rüſtungen ſeien ſchon früher a Vorſichtsmaßregeln gegen revolutio Strömungen in Ruſſiſch⸗Po bezeichnet worden, allein die internationale La ſei ſo ernſt, und unſicher, daß jede B dafür fehle, ob nicht eine Wendung ruſſiſchen Politik eintreten Truppenzuſammenziehungen zu einem Zwecke verwandt werden könnten. Bor Waffenſtillſtand und Friedensſchluf. 15 285 Türkeiß London, 27. Nov.(Von unſ. 12) Der„Daily Chronicle“ veröffentlich Telegramm, das geſtern abend um 10 Konſtantinopel aufgegeben wurde und w der betreffende Korreſpondent meldet, da aus beſter Quelle erfahre, daß Griechenla reits mit der Türkei einen Separatfrieden ſchloſſen habe. Die Hauptbedingung war, Griechenland das beſetzte Saloniki behält dies hat auch die Türkei zugeſtanden. einige nebenſächliche Punkte wird noch delt, allein der Friede ſei bereits ſo gut geſchloſſen. OLondon, 2. Nov. Von unf Bur.) Dem„Daily Telegraph“ wird aus ſtantinopel gemeldet, daß die Friedensde ten geſtern zu einer Beratung zuſammen in welcher die Bulgaren ihre 8o rungen vorlegten, die folgenderma teten: Die Forts von Adrianopel, Skutari Janina werden übergeben. Die Türkei pflichtet ſich, keine weiteren Verſtärkungen aus Anatolien heranzuziehen. Die türkiſchen Delegierten weigerten ſich, dieſe Vorſchläge auch nur zu ſprechen, w die Bulgaren in das Hauptquartier zurü ten, um ſich neue Inſtruktionen zu holen. Der genannte Korreſpondent meint, es ſich herausſtellen ſollte, daß die neuen ſchläge, welche die Verbündeten nunmeh zu machen haben, ebenfalls für die Pfor nehmbar ſeien, die Feindſeligkeit fort ihre Fortſetzung und ſchon heute mittag finden würden. Optimiſtiſcher beurteilt der Vertreter „Times“ in Konſtantinopel die Lage, meldet, daß er aus guter Quelle erfahr daß man den Friedens⸗ bezw. Waffenſtill verhandlungen keine beſtimmte Zeitgren; ſotzt habe und daß die Konferenz ü! heute beginnen würde. Vorgeſtern u habe es ſich nur um eine Orientierung gehandelt. E man ſich ſtillſchweigend auf beiben geeinigt habe, die Fei elt der Tſehataldſcha⸗Linie bis au zu laſſen, Allerdi daß man in Konſtanti daß die Verhandlunger 2. Seite. General⸗Anzelger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagblakth). Mannheim, 27. November. aufgenommen werden würde. Nur dann könn⸗ ten die Verhandlungen zu einem Ziele führen, wenn die Bulgaren ihre Forderungen ganz gehörig herabſetzen. Man rechnet in der türkiſchen Hauptſtadt übrigens auch da⸗ mit, daß die Schwierigkeiten zwiſchen Oeſter⸗ reich⸗Ungarn, Serbien und Rußland zugunſten der Türkei auszunutzen ſein würden. Ferner ſieht man es als eine Trumpfkarte an, daß Abdrianopel ſich noch halte. London, 2. Nov.(Von unſ. Lund. Bur.) Der Kriegsberichterſtatter des„Daily Expreß“ meldet ſeinem Blatte unterm 24. ds. Mts. aus einem hinter der Tſchataldſcha⸗Linie gelegenen Orte, daß die türkiſchen Stel⸗ lungen bei Tſchataldſcha ſo gut wie uneinnehmbar ſind. Den Bulgaren werde es niemals gelingen, durch die drei Rei⸗ hen von Redouten hindurchzubrechen, welche die Türken dort angelegt haben. Die türkiſchen Truppen befinden ſich wieder in ausgezeichneter Stimmung und Verfaſſung, insbeſondere, ſeit⸗ dem ſie ſich davon überzeugt haben, daß der Munitionserſatz und die Lebensmitteln nunmehr in aller Ordnung und Pünktlichkeit aus Kon⸗ ſſtantinopel herangeſchafft werden. Auch die Cholera ſei ſo gut wie erloſchen, und das vortreffliche Soldatenmaterial habe gleich⸗ ſalls viel zur Belebung der Siegeszuverſicht bei⸗ getragen. Alarmnachrichten. m. Eſſem(Ruhr), 27. Nov.(Priv ⸗Tel.) Tryptz der offiziöſen beruhigenden Verſicherun⸗ gen ſteht feſt, daß die deutſchen und belgiſchen Pulver⸗ und Waffenfabriken ungemein große Sendungen effektuieren. In den belgiſchen ſo⸗ wohl als auch in den deutſchen Pulverfabriken wurden in der letzten Zeit derartig enorme Be⸗ ſtellungen gemacht wie ſelten zuvor. Seitens kiner Geſellſchaft waren Schritte unternommen worden, von Deutſchland einige Luftſchiffhallen für Bulgarien zu erwerben, was indes katego⸗ viſch abgelehnt wurde. Die deutſche Regierung beobachtet ſtrengſte Neutralität gegenüber den Balkanwirren und lehnt jede Forderung ab, aus der eine Partei⸗ ahme für die eine oder andere der ſtreitenden arteien erblickt werden könnte. Die Kozialiſten und der Krieg. Wien 26. Nov. Das Abgeordne⸗ tenhaus begann heute die zweite Leſung der Regierungsvorlage betreffend dir Einführung der Klaſſenlotterie. Nachdem die Verhandlungen darlüher abgebrochen worden waren, proteſtierte am Schluß der Sitzung der Abgeordnete Seitz gegen die Konfiskation der heutigen„Arbeiter⸗ zeitung“ wegen Veröffentlichung des Friedens⸗ manifeſtes des internationalen Sozialiſtenkon⸗ greſſes in Baſel und dagegen, daß der Präſident die diesbezügliche Interpellation der Sozial⸗ demokraten nicht verleſen ließ. Die Ausführun⸗ gen von Seitz wurden von den Abgeordneten er Linken mit lebhaften Schlußrufen und Lärm unterbrochen. Der Präſident erwiderte, er ſei mit Rückſicht auf die ſchwere Situation, in der der Staat ſich befinde, der Anſicht, daß die In⸗ erpellation in geheimer Sitzung zu verleſen ſei. bgeordneter Stoelzl(Deutſch⸗Nat. Ver⸗ and) trat unter lebhaftem Beifall der Linken den Ausführungen Seitzs entgegen und erklärte Feuilleton. Ein Augendbrief des Kaiſers über ſeine Gymnaſialzeit. Die Reform der höheren Schulen, die der Kaiſer ſogleich nach ſeiner Thronbeſteigung mit er am 4. Dezember 1890 eröffneten Schulkon⸗ enz einleitete, liegt tief begründet in den bit⸗ teren Erfahrungen, die der Herrſcher ſelbſt als Gymnaſſaſt gemacht hat. Auf dieſen engen Zu⸗ ammenhang weiſt Prof. Paul Meinhold in ſeinem inhaltsreichen Buch„Wilhelm II. 25 Jahre Kaiſer und König“ hin, das er ſoeben im Verlage von Ernſt Hofmann erſcheinen läßt. der Rede, mit der er die Schulkonferenz er⸗ offnete, erinnert ſich der Kaiſer dieſer Tage, da „der Notſchrei der Eltern und Familien laut würde, daß es nicht ſo weiter gehen könne.“ Die Schüler mußten damals die Stundenzahl der häuslichen Arbeiten jeden Tag aufſchreiben, und es kamen für die Abiturienten 6½ bis 7 Stunden heraus.„Rechnen Sie dazu die 6 Slunden Schule, 2 Stunden Eſſen, dann können Sie ausrechnen, was von dem Tag übrig ge⸗ blieben iſt. Wenn ich nicht Gelegenheit gehabt hätte, hinaus⸗ und hineinzureiten, und noch uſt etwas mich in der Freiheit zu bewegen, aut hätte ich überhaupt nicht gewußt, wie der Welt ausſieht.“ Dieſelben Vorwürfe, ier in offizieller Dämpfung ausgeſprochen erden, klingen in temperamentvoller Leben⸗ Abendblätter nommen werden. eſt aus einem prächtigen Briefe, den Prinz gleichen Gefühl ſei auch das Parlament erfüllt. (Stürmiſcher lang anhaltender Beifall links.)— Der Präſident ordnete darauf eine geheime Sitzung an, in der die Abgeordneten ſich der An⸗ ſicht des Präſidenten anſchloſſen, daß die Inter⸗ pellation der Sozialdemokraten in öffentlicher Sitzung nicht zu verleſen ſei. Der franzöſiſche Allgemeine Arbeitsbund gegen den Krieg. Paris, 26. Nov. Der Kongreß des Allgemeinen Arbeitsbundes ſetzte in ſeiner geſtri⸗ gen zweiten Sitzung den 16. Dezember als den Tag des allgemeinen Ausſtands an, der nach dem Beſchluß des erſten Tages der Re⸗ gierung die Entſchloſſenheit der Gewerkſchaften zum revolutionären Widerſtande gegen den Krieg bekunden ſoll. Der Kongreß weiſt die Vertreter an, ſogleich nach ihrer Rückkehr die Gewerkſchaf⸗ ten und Verbände ihrer Ortſchaften zu Einzelver⸗ ſammlungen einzuberufen, denen dann am 16. Dezember Maſſenverſammlungen in den verſchie⸗ denen Zentralgebieten folgen ſollen. Die als⸗ dann mit allen gegen zwei Stimmen ange⸗ nommene allgemeine Tagesord⸗ nung des Bundes erinnert zunächſt an ſeinen revolutionären Daſeinsgrund und Zweck als Vertretung des organiſterten Proletariats gegen die bürgerlichen Klaſſen und fährt dann fort: Der Kongreß erklärt, daß er dem Bour⸗ gevisſtagt nicht das Recht zuerkennt, über die Arbeiterklaſſe zu verfügen und daß dieſe nach ihrem Ermeſſen und den von ihr im Schoße ihrer Vereinigungen beſchloſſenen Bedingun⸗ gen ihr Werk der Propaganda und Erobe⸗ rung verfolgen will. Sie iſt entſchloſſen, auf dem Wege zu ihrer Befreiung nichts einem Kriege zu opfern, im Gegenteil, aber von jeder ſozialen Kriſe Nutzen zu ziehen, um zu vevolutionärem Vorgehen zu ſchreiten. Dar⸗ aus ergibt ſich die Pflicht jedes Arbeiters, einem Geſtellungsbefehl nicht Folge zu leiſten, vielmehr zu ſeiner Klaſſenorga⸗ niſation zu ſtoßen, um dort den Kampf gegen ſeine einzigen Gegner, die Kapita⸗ liſten, zu führen, wenn das Land, in das wir geſtellt ſind, ſich aus Wahnwitz in ein Kriegsabenteuer ſtürzte. Fabrik, Werkſtatt, Bauſtelle und Felder verlaſſend, müſſen als⸗ dann die Arbeiter ſich in den Vereinigungen ihres Ortes zuſammenfinden zu den durch die Umſtände und Umgebung gebotenen Maß⸗ regeln, mit der Eroberung ihrer Befrei⸗ ung als Ziel und dem revolutionären allgemeinen Ausſtand als Mittel. Sopweit gibt der Beſchluß des Kongreſſes den Mitgliedern des Arbeitsbundes ihre poſitive Haltung für den Fall eines Krieges. Am Schluß wiederholt die Tagesordnung nur noch allge⸗ meine Redensarten von der unverſöhnlichen Feindſeligkeit zwiſchen dem Proletariat und den herrſchenden Klaſſen. Am Abend fand im An⸗ ſchluß an den Kongreß noch eine öffentliche Maſſenverſammlung ſtatt, in der zahl⸗ reiche Redner abermals dem Kriege den Krieg der revolutionären Arbeiter Frankreichs erklär⸗ ten und eine Tagesordnungangenom⸗ men wurde, worin es heißt: Die Pariſer Arbeiter erklären laut, daß ſie nicht Kanonenfutter ſein wollen. Das Volk Frankreichs will nicht den Krieg. Wenn die⸗ ſer erklaͤrt wird, wird es die Revolution ins Werk ſetzen. * m. Konſtantinopel, Nov.(Priv. Tel.) Die Verhandlungen mit Argentinien über den Ankauf des fertigen Dread⸗ nought ſollen abgeſchloſſen worden ſein. Das Schiff ſoll mit freiwilliger Bemannung bis ins Mittelmeer gebracht werden. Da die Balkanſtaaten ihre unannehmbaren Bebingungen aufrecht erhalten, ſollen, wic die melden, die Kriegsopera⸗ tionen heute wieder kräftig aufge⸗ *7 20. Wilhelm am 2. April 1885 an einen fru heren Schulkameraden richtete:„Endlich hat ſich doch mal einer gefunden, der energiſch gege, das verknöchertſte aller Syſteme vorgeht, das aufs beſte geeignet iſt, den Geiſt zu töten. Ihre Aus⸗ führungen unterſchreibe ich Wort für Wort. Glücklicherweiſe habe ich mich zweiundeinhalbes Jahr hindurch aus eigener Erfahrung von der Schädigung überzeugen können, die man unſerer Jugend beibringt. Um nur einige Beiſpiele an⸗ zuführen: Von 21 Unterprimanern, aus denen unſere Klaſſe beſtand, trugen 19 Brillen, und 3 von ihnen mußten ſich noch einen Kneifer auf die Brille ſetzen, wenn ſie bis an die Wandtafel ſehen wollten. Homer, der herrliche Dichter, in den ich rein vernarrt war, Horaz, Demoſthe⸗ nes, deſſen Reden jedermann begeiſtern müſſen, wie wurden ſie erklärt? Mit Begeiſterung für Kampf und Waffen und für Naturſchilderungen? Gott behüte! Mit dem Skaptill des Gramma⸗ tilers, des fanatiſchen Philologen wurde jedes Satzglied abgehackt und kunſtgerecht zerlegt, bis man das Vergnügen hatte, das Gerippe zu ent⸗ decken. Weinen könnte man darüber. Die griechiſchen oder lateiniſchen Aufſätze(ein hirn⸗ verbrannter Unſinn!), wieviel Mühe haben ſie nicht gekoſtet! Und was für Leiſtungen kamen zutage! Hätte Horaz ſie geleſen, er hätte, glaube ich, vor Entſetzen den Geiſt aufgegeben! Von dieſer Dummheit befreie man uns! Einem ſol⸗ chen Unterricht Krieg bis aufs Meſſer. Mit die⸗ ſem Syſtem erreicht man nur, daß unſere Ju⸗ gend die Syntax, die Grammatik der alten Sprachen beſſer kennen lernt als die„alten Griechen“ ſelbſt; daß ſie die Generale, die Schlachten und die Stellung der Truppen in den Kämpfen der Puniſchen Kriege oder des Mithri⸗ nug gerechnet: mit der Kraft der nationalen Be⸗ Das Deutſche Reich und die Weltlage. N. Im Nationalliberalen Verein Heidelberg hielt Profeſſor Oncken einen ungemein inhalt⸗ reichen Vortrag über die Lage Deutſchlands in der gegenwärtigen internationalen Kriſe. Wir geben im folgenden die Hauptgedanken ſeines Portrags wieder. Nach einleitenden Bemerkun⸗ gen erörterte er die Frage: Hat die deutſche Politik eine diplomatiſche Niederlage erlitten? Es iſt nicht zu beſtreiten, daß ein Stück Arbeit unſerer Offiziere mit den daran hängenden wirt⸗ ſchaftlichen Intereſſen verloren gegangen iſt. SolcheEnttäuſchungen aber bleiben niemand erſpart. Es wäre voreilig den Weg, den wir gegangen ſind, für nicht gangbar zu halten, weil die Türkei ſich nicht halten ließ. Und ſelbſt wenn wir eine falſche Karte im Spiel gehabt hätten, ſo ſollten wir froh ſein, daß ſich dieſe Schwäche der Türkei jetzt enthüllt und nicht erſt in einem Weltkriege, in welchem wir auf dieſen Verbündeten gerechnet hätten. Hauptſächlich haben wir jetzt ins Auge zu faſſen, daß der Ge⸗ ſamtbeſtand der Türkei noch nicht verloren iſt. Bleibt ſie in Aſien und mit etwas Vorland in Europa beſtehen— und Deutſchland hat ein hohes Intereſſe daran, dies durchzuſetzen— dann erleidet die Türkei nur eine unweſentliche Verkleinerung ihrer wirklichen Machtſphäre. Sie würde nur ein nationales Kampfgebiet verlieren, deſſen Pazifizierung und Behauptung einen unverhältnismäßigen Aufwand erfor⸗ derte; dieſer Beſitz bedeutete nicht nur eine in⸗ nere, ſondern auch eine äußere Gefährdung, in⸗ ſofern Streitigkeiten leicht zu einer Einmiſchung der Mächte Anlaß bieten konnten. Schon Moltke hat ausgeſprochen, daß die Türkei ſtärker ſein würde, wenn ſie auf Aſien beſchränkt wäre. Männer, wie von der Goltz und Rohrbach ha⸗ ben die Richtigkeit dieſer Auffaſſung beſtätigt. In der aſiatiſchen Türkei aber lie⸗ gen Deutſchlands eigentliche Inter⸗ eſſen. Die Erhaltung dieſer Poſi⸗ tꝛon wird für unſere Politik eine Lebensfrage ſein. Mit einem Faktor haben wir bisher nicht ge⸗ ſtrebungen der Balkanſtaaten. Durch den Zu⸗ ſammenſchluß der flawiſchen Balkanſtaaten ſind Schwierigkeiten entſtanden, welche auf die euro⸗ päiſche Geſamtpolitik übergreifen. Aus der Neukonſtellation der Macht⸗ und Beſitzverhält⸗ niſſe und aus der dadurch verurſachten Ver⸗ ſchiebung und Verſchlingung der politiſchen Probleme treten beſonders drei Fragen her⸗ vor: 1. die Frage der rumäniſch⸗bulgariſchen Kompenſationen; 2. der ſerbiſch⸗öſterreichiſche Streit um Albanien; 3, die Frage der Zukunft der Dardanellen. Unter Ausſchaltung des erſten Punktes ging der Redner ſogleich zur Kennzeichnung der ſerbiſchen Anſprüche über: Serbien will einen ſchmalen Landſtrich, die es mit der Adria ver⸗ lindet— Oeſterreich hält dieſe Ausdehnung Serbiens für eine politiſch und wirtſchaftlich unerträgliche Schädigung ſeiner Intereſſen. Dieſer Standpunkt Oeſterreichs iſt berechtigt. Oeſterreich war ſehr zurückhaltend, hat ſeine Forderungen ſehr eingeſchränkt; es hat den Sandſchak Navibazar preisgegeben, es hat auf jede territoriale Vergrößerung verzichtet. Das kleine Programm, auf das Oeſterreich ſich heute beſchränktt, umfaßt Sicherung der wirt⸗ ſchaftlichen Verbindungen nach dem Süden und Errichtung eines auto⸗ nomen Albaniens. Für Oeſterreich iſt die Adria die einzige Zu⸗ fuhrſtraße. Leicht könnte ein ſerbiſcher Hafen ein Kriegshafen für Rußland werden und die Mittelmeerintereſſen der Dreimächte könnten eine ſchwere Schädigung erleiden. Die Frage hat aber auch eine ſchwerwiegende moraliſche Bedeutung; ſie iſt zu einer Frage der Selbſt⸗ erhaltung der öſterreichiſchen Monarchie gewor⸗ den: ein Triumph Serbiens würde eine ſtarke Rückwirkung auch auf die öſterreichiſch⸗ungari⸗ dates auswendig weiß, daß ſie aber nicht kennt die Schlachten des Siebenjährigen Krieges, ge⸗ ſchweige denn die modernen Kriege von 1866 und 1870, die man noch nicht„gemacht“ hat. Was dagegen den Körper betrifft, ſo bin ich un⸗ bedingt der Anſicht, daß der Nachmittag immer frei ſein ſollte. Das Turnen ſollte eine Be⸗ luſtigung für die Jugend ſein. Rennbahnen mit Hinderniſſen, über die man klettern müßte, wären zweckmäßig... Statt der ſtumpfſinnigen Klaſſenſpaziergänge“ mit eleganten Stöckchen, ſchwarzen Jacketts und einer Zigarre ein Trai⸗ niermarſch mit einem bißchen Felddienſt, ſelbſt wenn er in eine förmliche Schlacht überginge. Allein unſere Primaner(und wir waren leider nicht anders) ſind viel zu blaſiert, um ſich den Rock auszuziehen und ſich herumzubalgen. Was aber kann man von ſolchen Menſchen erwartend Daher Krieg dieſem Syuſtem bis aufs Meſſer! Ich bin bereit, Sie in Ihren Beſtrebungen zu Unterſtützen...“ Großh. Bad. Hof- und RNational⸗ theater in Maunheim. Rigoletto. Letztes Gaſtſpiel George Baklanoff. Verdi's Rigoletto hat für unſere Bühne ſeine beſonderen Schwierigkeiten: wir beſitzen augenſchein⸗ lich keine Gildt, und der Herzog von Mantug er⸗ krankt, ſobald Rigoletto in Sicht iſt! Als Herr Baklanoff zuletzt ſeinen Rigoletto gab half Fräulein Melitta Heim vom Opernhauſe in Frank⸗ furt a. M. aus der Not, in einer ſpäteren Auf⸗ führung derſelben Oper hatten wir Gäſte aus Ham⸗ burg und Karlsruhe. Der geſtrige Abend beſcheerte uns zwei Gäſte vom Kal. Hoftheater Wiesbaden: derr Paul Seidler ſang den Herzog, Fräulein ſchen Südſlawen haben; die Kriſe könnte zu einer inneren, das Leben der öſterreichiſchen Monarchie bedrohenden Gefahr werden. An dieſer Lebensgefahr Oeſterreichs iſt Deutſchland aus leicht begreiflichen Gründen aufs höchſte intereſſiert. Für Deutſchland iſt die internationale Situch tion nicht ungünſtig, jedenfalls liegt ſie beſſer als in der bosniſchen Kriſe von 1909: Heut iſt der Dreibund feſtzuſammenge⸗ ſchloſſen und verfolgt eine einheit⸗ liche Politik; die Triple⸗Entente aber iſt nicht einig. Was ſollen in der gegenwärtigen Kriſe dit deutſchen Ziele ſein? Leider wird in Deutſchland die Lage der aus: wärtigen Politik parteipolitiſch ausgenutzt. Einige politiſche Parteien verſuchen, an dem großen Feuer ihre kleinen parteipolitiſchen Töpfe zum Kochen zu bringen, ſo Erzber⸗ ger, wenn er vom Schutz der Katholiken auf dem Balkan redet. Das iſt freilich eine unge⸗ fährliche Entgleiſung; gefährlicher iſt die ch a u⸗ viniſtiſche Kriegshetze, die beiſpiels⸗ weiſe von einem deutſchen Protektorat über Kleinaſien und Meſopotamien redet; viel ſchlim⸗ mer aber noch für unſere Politik iſt die Hal⸗ tung der Sozialdemokratie. Ihre Friedenspropaganda verfolgt ein Ziel, das an ſich edel iſt, aber ſte verfolgt es mit verwerf⸗ lichen Mitteln und mit einer Taktik, die ſehr gefährlich werden kann. Sie macht ja den Im⸗ perialismus und den Kapitalismus für alles verantwortlich— die Regierenden in den Bal⸗ kanſtaaten haben mit Großkapital wahrlich nichts zu ſchaffen, die Maſſen find es, die den Umſchwung herbeigeführt haben. Die Sozial⸗ demokratie verkennt, welche nationalen Lebens⸗ kräfte hier walten, ſie verſchließt ihre Augen gegen die zutagetretenden Zuſammenhänge großer Weltkonſtellationen. Sie ſtellt ihre Auf⸗ faſſung ganz auf den Klaſſenkampf ein: Kampf bis aufs Meſſer gegen die bürgerlichen Parteien. Nach innen iſt man ſo kriegeriſch wie möglich, aber nach außen iſt man fried⸗ liebend. Die Sozialdemokratie wendet Mittel an, die ſie ſelbſt verlachen würde, wenn man ſie gegen ſie anwendete. Wenn ein Gewerk⸗ ſchaftsführer ſagen würde:„Streik um keinen Preis!“ ſo würde er am gleichen Tage beſeitigt werden; das Wort„Friede um jeden Preis“ iſt gerade ſo gefährlich. Die Vorführung der kriegsfeindlichen Demonſtrationen der Berliner auf dem Tempelhofer Felde in den Pariſer Kinos iſt nicht unbedenklich. Nichts iſt gefähr⸗ licher, als den Franzoſen beizubringen, daß die großen Maſſen der Deutſchen den Frieden um jeden Preis wollen. Die Sozialdemokratie er⸗ klärt: Wir werden es nicht zum Kriege kom⸗ men laſſen. Jaurss ſpricht vom Genius der Revolution und hat ein gewiſſes Recht, an die⸗ ſen Genius zu appellieren. Die deutſche So⸗ zialdemokratie drückt ſich vorſichtiger aus, aber auch ſie läßt Drohungen laut werden. Sind dieſe Drohungen harmlos, ſo ſind ſie überflüf⸗ ſig; ſind ſie es nicht, ſo fallen ſie uns in den Rücken. Das Deutſche Reich ſteht in der De⸗ fenſive, es hat keine poſitiven Schritte offen⸗ ſiver Art getan. Mit dem Verſuch, Deutſchland durch Drohungen zur Preisgabe Oeſterreichs zu nötigen, wird die Sozialdemokratie zum Bundesgenoſſen der Panſlawiſten. Den jetzigen Weltfriedenskongreß hätte man ſtatt in Baſel in Belgrad abhalten ſollen! Ein feſterer und zuverſichtlicherer Friedensfaktor als alle Frie⸗ denskongreſſe iſt die Haltung des Deutſchen Reichs, das 40 Jahre lang ſeine Friedensliebe bekundet hat. Was ſoll das Ziel der deutſchen Politik ſeind Wir müſſen unſere kriegeriſche Tüchtigkeit revidieren und wenn nötig ergänzen. Dabei wird der entſchei⸗ dende Nachdruck auf das Heer gelegt werden müſſen, nicht auf die Flotte. Auch finanzielle Rüſtungen dürfen wir nicht außer acht laſſen. Für einen ſo großen wirtſchaftlichen Körper wie Deutſchland iſt das unbedingt nötig, unſomehr als wir uns an ein gewiſſes Wohlleben ge⸗ wöhnt haben, deſſen Einſchränkung wünſchens⸗ wert wäre. Und zwar ſollten wir nach Va⸗ riante eines engliſchen Sprichwortes: parsimony Mara Friedfeldt übernahm die ſchwierige Par⸗ tie der Gilda. An die Darbietungen ſolcher Gäſte den Maßſtab des Gewohnten anzulegen verbietet ſchon einfaches Rechtsgefühl. Die Lage iſt eben eine un⸗ gewohnte, und die Durchführung der ſchwierigen Oper mit drei Gäſten iſt auch für einen ſo gewand⸗ ten, jedem Zwiſchenfall geſchickt begegnenden Dirigen⸗ ten eine undankbare, ſchwierige Aufgabe. Daß Herr Lederer nicht in gute Laune geriet bei den rhyth⸗ miſchen Unſicherheiten des Gaſtſängers aus Wies⸗ baden, wird ihm Jeder nachfühlen, der die Gegeben⸗ heiten des Theaters kennt, aber Herr Lederer hätte ſolchen Unmut wohl nicht ſo auffällig bekunden dürfen! Uebrigens beſſerten ſich unſere Wiesbadener Gäſte nach und nach. Sie wähnten wohl anfangs in einem ſo großen Theater ordentlich„loslegen“ zu müſſen! Die vortreffliche Akuſtik des Maunheimer Hof⸗ theaters verträgt aber ſolche Ausartungen nicht. Außerdem mochten ſich Erregung und Befangenheit legen, es mochte ſich endlich die Verſtändigung mit Herrn Baklanoff allmählich vollziehen, genug: der dritte Akt geriet unſerem Gilda⸗Gaſte recht gut, und der vierte Akt zeigte, daß Herr Paul Seſdler ſehr be⸗ achtenswerte Stimmittel beſitzt. Sein Tenor klingt friſch und metalliſch, er brachte in dem bekannten Liede von den krügeriſchen Frauenherzen die hohe Lage leicht und elegant. Ueber den Rigoletto des Herrn George Bak⸗ lanoff iſt nichts Neues zu ſagen. Die Vereinigung non geiſtreicher Darſtellungs⸗ und außerordentlicher Geſangskunſt, die Verbindung von Wahrheit und Schönheit des Vorteages, die echte Durchführung ſo mancher„trivial“ geſcholtenen Weiſen, endlich das unbeſchreibliche Etwas, das meine Feder letzthin wenigſtens zum u mſchreiben ſuchte, alles dies brachte wieder eine helle Begeiſterung herbor. Nennen wir noch die Herren Fenten, Frank und Voiſin ſowie Fräulein Freund in den kleineren, aber dennoch wichtigen Partien und vergeſſen wir nicht, welche Mühe an ſolchen Abenden dem Regiſſeur er⸗ wächſt. Daß unter ſolchen Umſtänden das Geſamt⸗ gefüge nie die haben kann, verſteht ſich. Was Herr Lederer, unter⸗ Geſchloſſenheit normaler Vorſtellungen Mannheim, 27. November. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Peittagbiac). 3. Seite. begius at home“ zunächſt im privaten Haushalt, dann in der Kommune und zuletzt auch im Staatsleben mit der Reduzierung des Aufwan⸗ des den Anfang machen. Der Dreibund wird geſchloſſen hinter dem kleinen Balkanprogramm Oeſterreich⸗Ungarns ſtehen. Nur die unantaſtbare Feſtigkeit des Dreibundes entſcheidet darüber, ob Rußland beim Bluff bleibt oder die Aktion wagt. Das lotztere iſt nicht wahrſcheinlich. Wir dürfen auch nicht vergeſſen, daß die Verhinderung der fla⸗ wiſchen Abſperrung der Adria nicht bloß für Oeſterreich, ſondern auch für Deutſchland eine Frage von höchſter politiſcher Bedeutung iſt. Angenommen nun, die ſerbiſch⸗öſterreichiſche Frage wäre durch eine Einigung auf einem mitt⸗ leren Wege erledigt, ſo tritt ſofort das zweite, noch ſchwierigere und bedeutendere Problem auf: Das vielumſtrittene Schickſal der Dardanellen. Die Schließung der Dardanellen für die ruſ⸗ ſiſche Kriegsflotte macht das Schwarze Meer für Rußland zu einem mare clausum und verhin⸗ dert Rußland, eine Mittelmeermacht zu ſein. Die Oeffnung der Dardanellen wird daher die Zeutralforderung Rußlands bleiben. Wie ſoll ſich die deusſche Politik zu dieſem ruſſiſchen Poſtulat ſtellen? Bismarck rät Deutſchland(Ged. u. Erin. Bänd 2, Kap. 30) keinen Widerſpruch gegen die Aushändigung der Bosporusſchlüſſel an Ruß⸗ land zu erheben. Deutſchland ſolle den Vor⸗ teil verwerten, daß es die am wenigſten am Orient iutereſſierte Macht ſei. Wenn in man⸗ cher Hinſicht dieſe Anſichten Bismarcks heute antiquiert ſind, ſo würden Oeſterreich und Deutſchland doch unter gewiſſen Vorausſetzun⸗ gen auch heute die Forderung Rußlands nicht ablehnen, ſondern die Vorhaud England über⸗ laſſen. Hier liegt der Punkt, in dem die Triple⸗ Eutente nicht einheitlich geſchloſſen iſt. Die Frage iſt: werden die Engländer ihre Orient⸗ polikik preisgeben und Rußland zu einer Mittel⸗ meermacht gelangen laſſen? Mitreden wird England entſchieden, denn die Hälfte der großen Flotte, die jetzt vor Konſtantinopel liegt, be⸗ fteht aus engliſchen Kriegsſchiffen; das deutet derauf hin:„wir Engländer wollen ein ent⸗ e Wort mitſprechen.“ Hier iſt ein Ju⸗ ereſſengegenſatz von England und Rußlaud. Wenn die europäiſche Ausein⸗ anderſetzung beginnt, dann iſt die Frage der Möglichkeit deutſcher Kompenſationen reif. In Albanien ſind wir feſtgelegt; in der Bosporusfrage wollen wir die Vorteile der Hinterhand gut ausnützen; wir wollen uns durch keine Ungeduld aus dem abwartenden Stadium in ein handelndes dräu⸗ gen laſſen. Bis dahin werden wir geſunder Ner⸗ ven und großer Kaltblütigkeit bedürfen. Es handelt ſich hier um eine Lebensfrage der Na⸗ kion, es iſt keine Parteifrage, ſondern eine na⸗ tibnale Frage. Die Solidarität der nationalen Intereſſen ſollte alle Parteien zu feſtem Zu⸗ fämmenſtehen nötigen in dem Bewußtſein „Setzen wir nicht das Leben ein 5 Nicht wird uns das Leben gewonnen ſein.“ (Rauſchender Beifall.) Deutsches Reich. — Die Bedrohung der Kualitionsfreiheit. Hannover, 25. Nov. Wie der Bund der techniſch⸗induſtriellen Beamten mitteilt, hat der Verband hannoverſcher Metallinduſtrieller an ſeine Mitgliedsfirtmen ein Rundſchreiben ge⸗ richtet, in dem er ſie auffordert, durch Frage⸗ bogen feſtzuſtellen, welche ihrer Augeſtellten dem Bund der techniſch⸗induſtriellen Beamten ange⸗ hören. Auf Grund dieſer Jeſtſtellungen ſoll im Zentralbureau des Verbandes eine Liſte zu dem ausdrücklichen Zwecke hergeſtellt werden, Mit⸗ glieder des Bundes der techniſch⸗induſtriellen Be⸗ amten. wenn nicht überhaupt, ſo doch von„ge⸗ hobenen“ Stellungen fernzuhalten. Die Frage⸗ bogen(die auch Angaben über Familienſtand und Familiengröße ſowie über die etwaige Zugehörig⸗ keit zu ein⸗ anderen Organiſation fordern) ſind den. Im Werke des Vorſitzenden des Verban⸗ des hat dieWeigerung, aus dem Bunde auszu⸗ treten, ſchon zu einer Maßregelung geführt; bei der Hannoverſchen Maſchinenbau⸗Aktiengeſell⸗ ſchaft iſt eine ſolche drei Ingenieuren angedroht worden, die die Beantwortung der geſtellten Fragen zunächſt verweigerten. Badiſche politil * Freiburg i. Brg., 26. Nov. In der letzten Zeit wurde hier das Gerücht verbreitet, Oberbürgermeiſter Dr. Otto Winterer wolle noch vor Ablauf ſeiner Amtszeit von ſeinem Poſten zurücktreten. Die„Breis⸗ gauer Zeitung“ erfährt auf Nachfrage, daß Herr Dr. Winterer tatſächlich amtsmüde ſei; es ſet jedoch nicht ausgeſchloſſen, daß es herzlichen und eindrenglichen Bemühungen gelingen werde, ſeine aufopferungsvolle Wirkſamkeit der Stadt Freiburg zu erhalten. Oberbürgermeiſter Dr. Winterer ſteht im 67. Lebensjahre; er iſt am 8. Januar 1846 geboren. Die Geſchicke der Breisgaumetropole lenkt er ſeit zweieinhalb Dezennien. In dieſer Zeit hat die herrliche Stadt an der Dreiſam unter ſeiner Leitung einen geradezu ſtaunenswerten Aufſchwung ge⸗ nommen. Eine große Anzahl von ſtädtiſchen Juſtituten, Schulen uſw. verdanken ihre Ent⸗ ſtehung ſeiner Initiative. Von verſchiedenen Seiten wurde als Nachfolger Dr. Winterers der dem Zentrum angehörende Reichs⸗ und Land⸗ lagsabgeordnete, Stadtrat, Rechtsanwalt Feh⸗ renbach genannt, der ſich aber aus verſchiedenen Gründen für dieſen Poſten nicht eignen würde. Lundesverſammlung nationalliberaler Fraue Badens. Wir machen noch einmal auf die am nächſten Freitag, den 29. November, in Karlsruhe, i oberen Saale des„Krokodil“ ſtattfindende Ver⸗ ſammlung nationalliberaler Frauen aufmerlſam. Unſer verdienter Parteichef, Herr Landtagsabg. Geh. Hofrat E. Rebmann, wird die Ver⸗ ſammlung im Namen der Partei begrüßen. Hierauf folgen Vorträge der Herren Landrags⸗ abg. H. Kölblin(Baden⸗Baden) über„Die politiſche Lage“ und Rechtsanwalt P. Thor⸗ becke(Karlsruhe) über„Die Mitarbeit der Frau in der Nationalliberalen Partei“. Wir geben der Hoffnung Ausdruck, daß dieſe Ver⸗ ſammlung aus dem ganzen Land recht zahl⸗ reich beſucht wird. Bund der Feſtbeſoldeten und Hanſabund. Der Vorſtand des Landesverbandes Baden des Bundes der Feſtbeſoldeten läßt uns folgende Mitteilung zugehen Der geſchäftsführende Vorſtand des Bundes der Feſtbeſoldeten hat ſich vor kurzem dem Hanſabund angeſchloſſen. Wie vorauszuſehen war, wird dieſer Schritt in der Preſſe ſehr ver⸗ ſchieden beurteilt. Auf der einen Seite wird die gegenſeitige Fühlungnahme begrüßt, da hier⸗ durch Ausgleichungsmöglichkeiten zwiſchen altem unnd neuem Mittelſtande geſchaffen werden kön⸗ nen, von anderer Seite wird der Anſchluß be⸗ kämpft und dem Bunde Verletzung der partei⸗ „politiſchen Reutralität vorgeworfen Bevor die beiden Organiſationen überhaupt ilt Berhandlungen eingetreten, ſind alle der⸗ artige Prophezeiungen und Vorwürfe verfrüht. Es kaun ruhig der nächſte Bundestag abge⸗ wartet werden, der ſich ja jedenfalls auch mit dieſer Frage beſchäftigen wird. Eines kann aher ſchon heute feſtgeſtellt werden, der Bund der Feſtbeſolbeten wird durch die Fühlungnahme init dem Hauſabund in ſeiner Unabhängigkeit und Selbſtändigkeit nicht beeinträchtigt werden, auch wird er nach wie vor ſtreuge parteipoli⸗ 'ſche Neutralität bewahren. „Objektive“ Zentrumsberichterſtattung. Das dem Zentrum angehörende Mittlied der Erſten Kammer, Dr. Frhr. b. Stotzingen, hat in der lehten Sitzung dieſer Kammer Aeußerun⸗ gen getan, die man von einem Parlamentarier bis jetzt nicht gewöhnt war und die deshalb be⸗ rechtigtes Aufſehen erregt hatten. Er hat Be⸗ denken dagegen geäußert, daß die Regierung auf Wunſch der Zweiten Kammer der Volksvertre⸗ tung ein Mitverwaltungsrecht beim Murgwerk eingeräumt habe. Ebenſo wenig volksfreundlich war die Begründung der Abſtimmung des Herrn Baron. Er ſagte nämlich, nach dem geſtern er⸗ ſchienenen amtlichen(ſtenographiſchen) Bericht(S. 1102), daß er für die Vorlage ſtimme,„weil die Erfahrungen, welche die Regierung mit dem Murgwerke machen wird, das ſicherſte Mittel iſt, die Reglerung von ähnlichen derartigen Unter⸗ nehmungen für die Zukunft abzuhalten. Darin liegt für mich die Bedeutung des heutigen Tages.“ Der Herr von Stoßingen war Gegner eines ſtagtlichen Murgwerkes; das iſt ſein gutes Recht, das ihm niemand verwehren kann. Wenn er aber dafür ſtimmt, daß der Staat rund 30 Millionen Mark für ein Unternehmen aufwendet, deſſen Fiasko ihm ſicher erſcheint, ſo darf man das Ur⸗ teil darüber wohl dem unbefangenen Beurteiler überlaſſen. Der„Bad. Beobachter“ ſcheink die gleiche Auffaſſung zu haben und deshalb läßt er, der auf ſeine objektibe Berichterſtattung ſo ſtolz iſt, folgendes den Freiberrn von Stotzingen tagen[Bad. Beobachter Nr. 308, 2. Blatt): „Freiherr von Stoßingen: Das bedenkliche liege nur in der Konzeſſion, die die Regſerung der Zweiten Kammer gemacht habe bezüglich der Er⸗ neuerung und Rücklage. Das könne die Regie⸗ rung nur von ſolchen Unternehmungen ab⸗ ſchrecken.“ Vom landſtändiſchen Ausſchuß. 5 Karlsruhe, 26. Nov. Der landſtän⸗ diſche Ausſchuß, dem neben dem Präſidenten der Erſten Kammer von dieſer Frhr. von La Roche, Geh. Rat Profeſſor Dr. Bunte und Oberbürgermeiſter Dr. Wilckens und von der Zweiten Kammer die Abgg. Rebmann und Rohrhurſt, Fehrenbach und Dr. Zehuter, Geiß und Kolb angehören, iſt am 17. Juli ſofort nach der Vertagung des Landtags zu ſeiner erſten und heute zu ſeiner zweiten Sitzung zuſammen⸗ getreken. In der erſten Sitzung hat Staats⸗ miniſter Dr. Freiherr v. Duſch die Rechnungen der Eiſenbahnſchuldentilgungskaſſe, Amorkiſa⸗ tionskaſſe und des Domänengrundſtocks für das Jahr 1911 zur Prüfung übergeben. In der heutigen Sitzung wurden die Prüfungsbevichte mit der Darſtellung der Rechnungsergebniſſe zur Kenntnis gebracht. Entſchuldigt waren bei der heutigen Sitzung die Abgg. Fehrenbach und Dr. Zehnter, weil ſie den Sitzungen des Reichs⸗ tags anſwohnen. Abg. Rebmann erſtaktete Bericht über die Rechnung des Domänengrundſtocks und in Ver⸗ tretung des verhinderten Abg. Dr. Zehnter über die Rechnung der Amortiſationskaſſe und Oberbürgermeiſter Dr. Wilckens über die Rechnung der Eiſenbahnſchuldenkilgungskaſſe. Nach dieſer hat ſich die Eiſenbahnſchuſd auf Schluß des Jahrers 1914 um etwa über 9 Mil⸗ ltonen Mark auf 512 864 385 M. erhöht. Im größen und ganzen war der Abſchluß im Jahre 1911 ſehr befriedigend; der Reinertrag beläuft ſich auf über 35 Millionen Mark, ſo daß nach Zahlung der Schuldzinſen in Tilgungsraten nioch ein Ueberſchuß von über 2 Millionen Mark an der dem Bauetat zugeführt werden onnte. Finanzminiſter Dr. Rheinboldt gab ein intereſſantes Expoſe über die augenblickliche Finanzlage, die ſich trotz des Zurückbleibens der indirekten Steuern, namentlich der Weinſteuer, infolge der Extragsſteigerung der direkten Steuern, die jetzt ſchon, alſo 2 Monate vor Jahresſchluß, den Budgetſatz überſchritten haben. Auch die Finanzlage der Eiſenbahnverwaltung iſt in dieſem Jahr ſehr gut. In den erſten neun Monaten dieſes Jahres haben die Einnahmen um üher 3 Millionen die Einnahmen des Jahres 1911 überkroffen und zwar im Perſonenverkehr um 1370000., im Güterverkehr um 1941 000 Mark. Die Ausgaben ſind aber auch höher als im Jahre 1911. Trotzdem iſt aber ein guter Abſchluß zu erwarten Nach Schluß der Sitzung fand beim Pyrinzen Mapx ein Frühſtück ſtatt, an dem alle Mitglieder des Ausſchuſſes bis auf die Abgg. Geiß und Kolb teilnahmen. Bürgerausſchußwahlen. lichen Richtungen hatten ſich auf eine gemein⸗ Aus Stadt und Land. 1 * Mannheim, 27. November 1192. * Handelshochſchule Mannheim. Am Freitag den 29. November findet eine warenklundlich⸗ technologiſche Exkurſion zur Beſichtigung des Stahlwerkes Mannheim in Rheinau ſtatt. Zuſammenkunft.15 Uhr in der Schalter⸗ halle des Hauptbahnhofes. Abfahrt.25 Uhr nach Altrip.— Am Samstag den 30. November findet ein volkswirtſchaftlicher Ausflug nach Rheinau zur Beſichtigung des Rhei⸗ nauer Betriebes der Deutſchen Zündholz⸗ fabriken.⸗G. ſtatt. Abfahrt.00, Rück⸗ kunft.11 Uhr; Verſammlung der Teilnehmer .50 Uhr in der Schalterhalle des Hauptbahn⸗ hofes. Am Donnerstag den 28. Nopember, abends—7 Uhr, findet im Saal T eine Vor⸗ beſprechung ſtatt. 5 * Die Wahlen zur Erneuerung der evangeli⸗ ſchen Kirchengemeindeverſammlung haben ge⸗ ſtern bei guter Wahlbeteiligung ſtattgefunden. Das Wahlergebnis wird erſt im Laufe des geu⸗ tigen Vormittags feſtgeſtellt. Aber da nur ein Wahlvorſchlag vorlag— die verſchiedenen lrch⸗ ſaute Liſte geeinigt— ſo ſind die folgenden Herren als gewählt zu betrachten: 1. Baumit ler Chriſtian, Malermeiſter; 2. Böbel Louis, Kaufntann; 3. Böhringer Otto, Fabrikant; 4. Borlein Johann, Schloſſer; 5. Born Johann, Schreiner; 6. Clemm Otto, Fabrikdirektor; f. Dyckerhoff Hermann, Kommerziteurat; 8. Ellin⸗ ger Ludwig, Heizer; 9. Gottſchalk Otto, Kauf⸗ mann; 10. Gräber Joh. Heinrich, Privatmann; 11. Greiner Hermann, Buchbindermeiſter; 12 Haag Robert, Bankbuchhalter; 13. Haas Adol ſtädt. Kontrolleur; 14. Hähnel Auguſt, S tionsmeiſter; 15. Hafner Hermann, mann; 16. Hartmann Friedrich Karl, Kar mann; 17. Hechler Kärl, Haupklehrer; 18. fenſtein Hermann, Kaufmaun; 19. Herrf Auguſt, Bankier; 20. von Hollander Edun Bürgermeiſter;. Klos Peter, Bauführer; Kober Karl, Bäckermeiſter; 23. Koopmann 9 maun, Architekt; 24. Kramer Rudolf, maun; 25. Landſittel Georg, Weinhändler; Lubwig Auguſt ſen., Ingenieur; 27. Obß Joſef, Lokomotivführer a..; 28. Paul D ÜUhrmachermeiſter; 20. Pritzius Petrus, Haupk⸗ lehrer; 30. Rincklöff Jean, Kaufmann; 31. Riß pert Friedrich, Privakmann; 32. Roſe Dr. H imaun, Direktor? 33. Sator Ludwig, Archikekt; 34. Schnelder Dr. Otto, Bankdirektor; 35 Sladahl Paul, Telegraphenſekretär; 36. W. Thomas, Architekt; Zr. Walter Chriſtof, maltit; 38. Wöber Wilhelm, Schmied; 39. Wen ling Ludwig, Profeſſor; 40. Winter Guſtav Oberſtationskontrolleur; 1. Wolfſperger rich, Werkmeiſter; 42. Zietſch Wilhelm, triebsaſſiſtent; 43. Zittel Guſtav, Brauflih * Lhiſenheim⸗Lotterie. Die Ziehung der Lut heim⸗Lotterte, ſo ſchreibt man uns, wur kanntlich endgültig auf den 2. Dezemhber ſchoben. Den Lotterie⸗Intereſſenten mö als Spieler hiermit den Rat geben, jetzt nochm kräftig zuzilangen und zu kaufen, damik n die Sache nicht ſo iſt, daß die Spieler den Ku gegeſſen haben, während die Kollekteure die R ſinen behalten. Jedenfalls iſt im Intereſſe Spieler zu hoffen, daß die größeren Gewin; diesmal am hieſigen Platze bleiben und daß f vör allen Dingen an den Mann, reſp. an de Spieler kommen. Die Gewähr hierfür hat ma natürlich nur dann, wenn die Loſe fämtlich a geſeht ſind, weshalb ich nochmals empfehle ſch zu kaufen und dabei die Augen offen zu damit man ſpäter weiß, was verkauft wurde und was nicht. 3 * Verein Frauenbildung— Fraueuſtu in Abt. Mannheim. Es ſei hierdurch nochmals e den heute nachmittag 5 Uhr in der Loge( zür Eintracht, L 8, 9, ſtattfindenden Vortre aufmerkſom gemacht. Frau Anna 81 im an n⸗Stuttgart ſpricht über„Die gemein ſame Erziehung“. Eintritt für Mitgliede 1. Richt leder . den Angeſtellten vielfach Laes porgelegt wor⸗ ded 2 2 rrrrreeeeeeeeeeeeeen 1* ſtützt von unſerem ſicher und ruhig arbeitendenf wird. Noch kann aber auch er ſich von der Staf⸗ſwo Stur Gewitter dahin b 1d ſrenkhalt u. Leb 115 95f der Stafe wo Sturm und Gewitter dahin rauſen, un cha 1 eben Orcheſter erreichte, war das Mögliche und verdieut fage nicht befreien und in dem Bilde„Heimkehr] dieſes finden wir in dem Bilde Ruisdaels. Ein Runſt, iſfenſ ſt unſere Auerkennung. Nicht unerwähnt bleibe der wohlſchattierte Geſangsvorttag unſeres Männer⸗ chores, der namentlich im 2. u. 3. Akt zu ſehr lohens⸗ werten Ergebniſſen führte.*. B1 Ausſtellung der Fammlung „Lanz“ in der Kunſthalle. IV. Einer mit von den Malern, die den ſpäteren holländiſchen Landſchaftern den Weg bereiteten. war Hendrik Avercamp, von dem eine Winterlandſchaft mit Schlittſchuhläufern vorhan⸗ den iſt. Die nordiſchen Bilderkäufet der dama⸗ ligen Zeit waren noch viel zu ſehr an den äußeren Reichtum italieniſcher Romantik gewöhnt, als daß ſie den ſtillen Zauber ihrer Heimat ſchätzen konn⸗ ten. Die Geſellſchaft war für ſolche Bilder nur zugänglich, wenn ſie ſelbſt dabei auf ihren Feſten und bei ihren Beluſtigungen geſchildert wurde⸗ Das taten dann auch die Künſtler, und mit ſobiel Liebe und Sachlichkeit, daß die Neigung zu dieſen Sujets deutlich ſichtbar wird. Ein ſolches Bild iſt das von Abercamp. Wir ſehen, wie ſich die gu⸗ ten Kreiſe mit Eisſpielen vergnügen und alles, was nun dabei geſchieht, wird im breiten epiſchen Fluſſe vorgetragen. So wird von der Staffage noch die Landſchaft in den Hintergrund gedrängt. Doch ſchon von Jan von Goijen einem un⸗ gefähr 10 Jahre älteren Maler, finden wir ein Bild von der„Küſte von Scheveningen“, in dem die heimatliche Küſte mit dem Leben und Treiben per Fiſcherbevölkerung als Hauptſache geſchildert 1 1„ 2 bon der Hochzeit“ erhält ſie ſogar einen ſtarken genreartigen Einſchlag. Es iſt ein luſtiges Bild, wie die auf einem Wagen bon der Hochzeit zurück⸗ kehrenden Paare, noch voll des ſüßen Weines und an dem Liebesfeuer des Brautpaares entzündet, ſich herzen und küſſen. Und an dieſem Bilde ſieht man auch, wie der Landſchafter ſich mit der Schlichtheit noch nicht recht abfinden kann. Die Farben ſcheinen noch klarer und die Scenerie wird bereichert durch den Durchblick unter der Brücke. Erſt über Pynacher(Die Fähre) kommen wir zu einer Marine„Stille See mit Schiffen“ von Jan vün de Capelle, in det die ganze ſchwere Müdigkeit und melanchöliſche Stimmung der holländiſchen Küſte eingefangen iſt. Tief und dunkel ziehen die Wolken, matt hängen die Segel an den Schiffen, um die mit durchdringendem Schrei die Möven kreiſen und langſam ſchleben ſich die Boote an den ſchlickigen Strand. Dieſes Bild in einer einheitlichen Stim⸗ mung und mit dem Weben des Lichtes in den dunſtigen Maſſen iſt ſo ungemein reizvoll, daß es ſich lebhaft im Gedächtnis verankert. Verweilen wir dann noch einen Augenblick vor der„Land⸗ ſchaft mit Jägern“ von Wynants ſo gelangen wir in der Folge wieder zu einem Hauptwerk der Sammlung, zu einer Landſchaft bon Jacob Iſaackzz van Ruisdael, dem größten der holländiſchen Landſchafter. Holland iſt nicht nur das Land der Melan⸗ cholie, ſondern auch das der raſenden Elemente, Gebitter iſt borübergezogen, Sturm und Regen haben gewaltig gehauſt. Der Boden iſt wie rein gewaſchen oder gewaltig zerklüftet, Pfützen haben ſich wie kleine Seen gebildet, die Bäume ſtehen triefend und wie ermüdet bom Kampfe und ein älter, knörriger lehnt ſich wie ein bom vielen Ringen ermatteter alter Mann in eine Häuſer⸗ ecke. Zäune ſind eingedrückt und Baumſtämme ſind wie von einer Eyklopenfauſt durch einander gewürfelt. Doch wie alles Ungemach, ſo iſt auch dieſes Wetter borlber gezogen. Zage, wie ein verſchüchtertes Lächeln, wagt ſich ſchon wieder das Licht herbor und legt ſich in einer eigentümlichen Fahle gegen eine Häuſerwand oder durchleuchtet den Rauch, der aus einem Schornſtein empor⸗ ſtrebt. Auch die Menſchen kommen aufatmend zum Vorſchein und ſo erhält das Bild, das wie das Schickſal wirkt, welches in das Leben des Meiſters ſo oft eingegriffen hat, eine verſöhnende Note. Das Bild iſt für die mittlere Schaffenszeit des Meiſters äußerſt charakteriſtiſch und in der hier vorhandenen Größe ſogar eine Seltenheit. Friedlicher, heiterer gibt ſich ein Schüler Ruisdaels, Meindert Hobbema, in ſeiner Landſchaft mit Käbnen. Auch er war in ſeinem Leben nicht auf Roſen gebettet, doch verließ ihn nicht das Ruhige, Zufriedene, Abgeklärte, das ſich in ſeinem Bilde mit den geborgenen Kähgen und dem ſtillen Waſſer des Kanals wieder⸗ ſpiegelt. J. W. (Fortſetzung ſolgt.) Konzert Elly Ney van Hoogſtraten. Die Ueberfülle an Konzerten erzeugt eine Ueberſättigung des muſtkaliſchen Publikums unld hat zur Folge, daß ſelbſt die beſtklingenden Nameit keine Attraktion mehr auszuüben ver⸗ mögen. Uuter den Pianiſtinnen der Gegenwart nimmn Elly Ney unſtreitig einen erſten, wenn nicht den allererſten Rang ein Ja es ſind nicht wenige, die in ihr eine zweite Teroſa Carreno erblicken Und in der Tat, hinſichtlich Größe des Tones Urwüchſigkett des Temperaments, ſouverüne Technik und hinreißender Bravour kann ſie nu mit dieſer Meiſterin der Taſten verglie werden. Der Brahmsabend, den die K en Lennart von Zweygberg veranſtaltete, iſt woß herrliche Das Programm Violine und Klavier, op. d Ungenießbarſten, was ich vo des Kontrapunkts kenne. die Erfindung äußerſt ſp volles Ringen, das 4. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagnlattp. Mannheim, 27. November. Bürgerausschussvorlagen. Am Freitag, den 13. Dezember findet ſchon wie⸗ der eine Sitzung des Bürgerausſchuſſes mit fol⸗ gender Tagesordnung ſtatt: 1. Erwerbung und Verpachtung von Grundſtücken. 2. Ueberlaſſung von Gelände an den Ruderverein „Amicitia“ zur Erſtellung eines Boothauſes. .Neubau eines Krankenhauſes. II. Abteilung: Hochbauarbeiten. 4. Exbauung einer Depotanlage für die elektriſche Straßenbahn in der Neckarſtadt. 5. Herſtellung einer Verbindungsleitung zwiſchen dem ſtädtiſchen Elektrizitätswerk Mannheim und dem Elektrizitätswerk Rheinau, ſowie Er⸗ weiterung der Keſſelanlage des ſtädtiſchen Elek⸗ trizitätswerks. 6. Waſſerverſorgung von Sandhofen. Den Vorlagen iſt folgende Begründung beige⸗ geben: Erwerbung und Verpachtung von Grundſtücken. Für die Stadtgemeinde Mannheim ſind in letz⸗ ter Zeit teils im Verſteigerungsweg, teils frei⸗ händig 20 Grundſtücke im Geſamtflächenmaß von 254 Ar zum Preiſe von 60 Pfg. bis 1,50 Mk. pro Quadratmeter auf den Gemarkungen Mannheim Käfertal und Feudenheim erworben worden. Elf Grundſtücke wurden auf 9 Jahre an den Landwirt Jakob Hoffmann in Käfertal zu 214 Mark jähr⸗ lich verpachtet. Hierzu hat der Bürgerausſchuß 5 ſeine Zuſtimmung zu erteilen und 31800 Mark zur Zahlung der Kaufpreiſe zu bewilligen. Ueberlaſſung von Gelände an den Rudervperein „Amieitia“ zur Erſtellung eines Boothanſes. Das derzeitige Boothaus des Mannheimer Ru⸗ dervereins„Amicitia“ auf dem rechten Neckarufer bei der Friedrichsbrücke befindet ſich auf ſtädti⸗ ſchem Gelände, das von dem Verein gegen beider⸗ ſeits halbjährige Kündigung gepachtet iſt. Der Bau des neuen Neckardamms macht die Auflöſung des Pachtvertrags und die Entfernung des Boot⸗ hauſes notwendig. Alsbald nach Bekanntwerden des Profekts über den Bau eines neuen Hoch⸗ bwaſſerdamms iſt der Verein an die Stadtgemeinde mit dem Erſuchen um Ueberlaſſung eines anderen geeigneten Platzes herangetreten. Die Befriedi⸗ gung dieſes Wunſches machte erhebliche Schwie⸗ rigkeiten, da der Verein, um es den Vexeinsmit⸗ gliedern zu ermöglichen, das Boothaus nach Ge⸗ ſchäftsſchluß in kürzeſter Zeit zu erreichen, großen Wert darauf legt. es in möglichſter Nähe der Stadt zu haben. Von den wenigen hiernach über⸗ haupt in Frage kommenden Plätzen blieb nach reiflicher Prüfung ſchließlich nur ein Platz am linksſeitigen Neckardamm an der Grenze des öſt⸗ lichen Luiſenparks und in der Nordweſtecke des Rennplatzes übrig. Der Platz, der eine Größe bon 1400 Qm. hat, erfüllt neben der ſelbſtver⸗ ſtändlichen Vorausſetzung der Lage am Waſſer den Wunſch nicht allzuweiter Entfernung von der Stadt. Andererſeits iſt er ſo gelegen, daß das Boothaus aller Vorausſicht nach niemals der bau⸗ lichen Entwicklung der Stadt hinderlich ſein wird; insbeſondere iſt bei der Platz⸗Abgrenzung Rück⸗ ſicht darauf genommen, daß ſpäter einmal die Gu⸗ tenbergſtraße weiter nach Oſten dem Neckar ent⸗ lang fortgeführt werden kann. Auch die dadurch eintretende Verkürzung des Rennplatzes iſt ohne jeden Belang. Sie erfolgt an einer Stelle, die der Rennverein ohne Schädigung des Rennbetriebes gut entbehren kann. Der Rennverein hat auch ſein Einverſtändnis bereits erklärt. Der Ruderverein trägt ſich mit der Abſicht, ein für die Dauer beſtimmtes Boothaus im Land⸗ hauscharakter zu erſtellen, und hat zur Erlangung geeigneter Entwürfe einen Wettbewerb veranſtal⸗ tet. Selbſtperſtändlich kann ein derartiges Ge⸗ bäude nicht auf gepachtetem Gelände erſtellt wer⸗ den. Da es der Stadtrat andererſeits für wün⸗ ſchenswert erachtet, der Stadtgemeinde für die fernere Zukunft die Verfügung über das Gelände zu wahren, ſo ergab ſich von ſelbſt als Rechtsform für die Geländeüberlaſſung das Erbbauver⸗ hältnis. Die weſentlichſten Beſtimmungen des bereinbartenErbbauvertrages ſind: DieBeſtellung des Erbbaurechts erfolgt zum Zwecke der Erſtel⸗ lung eines Boothauſes auf die Dauer von 70 Jah⸗ ren. Nach Ablauf von 70 Jahren gehen, ſofern nicht vorher eine andere Abmachung getroffen wird, die auf dem Grundſtück errichteten Bau⸗ werke und die ſonſtigen mit dem Gebäude oder dem Grund und Boden feſt verbundenen Anlagen un⸗ entgeltlich und frei von Rechten Dritter in das freie und unbeſchränkte Eigentum der Stadtge⸗ meinde über. Sollte ſchon vor Ablauf von 70 Jah⸗ ren die Rückübertragung des Erbbaurechts für Zwecke notwendig werden, für die eine Enteignung zuläſſig iſt, ſo kann die Stadtgemeinde die ganze oder teilweiſe Rückübertragung frei von Rechten Dritter von dem Verein beanſpruchen. Für die auf dem Grundſtück ſtehenden Gebäude und ſon⸗ ſtigen Anlagen hat die Stadtgemeinde in dieſem Falle eine Entſchädigung in Höhe der durch bei⸗ derſeits anerkannte Abrechnung feſtgeſtellten Bau⸗ koſten abzüglich einer Abſchreibung in Höhe von 1 Prozent für jedes angefangene Jahr nach er⸗ keilter Bezugserlaubnis, zu leiſten. Das Boot⸗ haus iſt in der projektierten Bauflucht der künfti⸗ gen dem Neckardamm enklang ziehenden Straße unter Anlegung eines 6 Meter breiten Vorgar⸗ im Stile eines vornehmen Landhauſes zu len und zwar in der Weiſe, daß über die Höhe des Neckardammes nur 2 Stockwerke zu lie⸗ gen kommen. Das Grundſtück iſt mit einer dem Charakter der Umgebung entſprechenden Einfrie⸗ digung abzuſchließen und der nicht überbaute Teil ſeiner Höhenlage nach ſo anzulegen, daß ein allmählicher Uebergang in den Park ſtattfindet. Die Baupläne ſind dem Stadtrat zur Genehmi⸗ gung vorzulegen, und es iſt den Wünſchen der Stadtgemeinde in Hinſicht auf die architektoniſche Ausgeſtaltung der Faſſade, des Dachs und des zu berwendenden Materials zu entſprechen. Der Zugang zu dem Gebäude iſt von dem Neckardamm aus zu nehmen; weitere Eingänge bom tiefliegenden Luiſenpark können auf jeder⸗ zeitigen Widerruf und lediglich für den Fußgän⸗ gerverkehr geſtattet werden. Die ſämtlichen Bau⸗ werke ſind bis zum Erlöſchen des Erbbaurechts in gutem Zuſtand zu erhalten. Dem Stadtrat ſteht für jeden Fall der Veräußerung des Erbbaurechts ein allgemeines Vorkaufsrecht zu. Der Erbbau⸗ zins beträgt pro Quadratmeter und Jahr 42 Pfg. oder im Ganzen 1400 K 2 588 Mark. Er be⸗ rechnet ſich aus 3½ Prozent von Dreifünftel eines angenommenen Wertes von 20 Mark für den Quadratmeter. Obwohl der Bodenwert von der amtlichen Schätzungskommiſſion zu 35 Mark pro Quadratmeter feſtgeſtellt war, wurde der Berach⸗ nung des Erbbauzinſes nur ein Preis von 20 Mark pro Quadratmeter zu Grunde gelegt. Es geſchah dies in Anerkennung und zur Unter⸗ ſtützung der die körperliche und ſittliche Kräfti⸗ gung unſerer Jugend fördernden Beſtrebungen des Ruderſports, denen die Stadtverwaltung auch beim Verkauf eines Bauplatzes an die Mannhei⸗ mer Rudergeſellſchaft im Jahre 1901 dadurch Rechnung getragen hat, daß ſie den Preis des Ge⸗ ländes, der dem wahren Wert nach 9,50 Mark pro Quadratmeter hätte betragen müſſen, auf 5 Mark pro Quadratmeter ermäßigte. Der Ruder⸗ verein„Amicitia“ hat ſich mit dem ihm vorge⸗ ſchlagenen Erbbauvertrag einverſtanden erklärt. Die Einholung der erforderlichen Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes iſt der Zweck dieſer Vorlage. Neubau eines Krankenhauſes. Zweite Abteilung: Hochbanarbeiten. Am g. März 1911 hat der Bürgerausſchuß ſich einſtimmig damit einverſtanden erklärt, daß als Bauplatz für die Erbauung eines neuen Kranken⸗ hauſes der Neckarpark vor dem alten Friedhof be⸗ ſtimmt wird und hat für die Vorarbeiten zum Krankenhausneubau zu den ſchon früher bewillig⸗ ten 80 000 Mark noch weitere 30 000 Mark aus Anlehensmitteln bewilligt. Außerdem hat der Bürgerausſchuß zur Ausführung der durch den Krankenhausneubau erforderlichen Tiefbauarbei⸗ ten unterm 2. Februar 1912 einen Kredit in Höhe von Mk. 3 305 533 zur Verfügung geſtellt. Mit den Tiefbauarbeiten iſt ſofort nach Bewilligung der Mittel begonnen worden, ſie ſind heute im vollen Gange. Mit den Vorarbeiten für die Hochbauten wurde vom Hochbauamt ſchon im Sommer 1908 begonnen. Das Projekt iſt jetzt vollſtändig fertiggeſtellt und wird hiermit dem Bürgerausſchuß zur Beſchlußfaſſung unterbreitet. Bei der außerordentlichen Bedeutung eines der⸗ artigen dem Wohle der Allgemeinheit dienenden Bauwerks und angeſichts der beträchtlichen zu ſeiner Ausführung erforderlichen Aufwendungen erſcheint es angezeigt, zunächſt einen Rückblick über die geſchichtliche Entwicklung der Kranken⸗ hausverhältniſſe in Mannheim und die einzelnen Phaſen der Neubaufrage zu geben. Wir kommen darauf noch zurück. Das Projekt iſt in mehreren Sitzungen der Krankenhauskommiſſion eingehend erörtert und von dieſer in der vorliegenden Form gutgeheißen worden. Nachdem ſich auch der Ortsgeſundheits⸗ rat für die Ausführung des Projekts ausgeſpro⸗ chen und der Stadtrat dem Projekt in der von der. Krankenhauskommiſſion beſchloſſenen Faſſung zu⸗ geſtimmt hat, kann mit den Bauarbeiten unter dem Vorbehalt begonnen werden, daß der Bür⸗ gerausſchuß ſeine Zuſtimmung dazu gibt. Nach dem Koſtenvoranſchlag verurſacht der Neubau einen Koſtenaufwand von Mk. 8 990 000, der vom Bürgerausſchuß aus Anlehensmitteln zu genehmigen iſt.— Erläuterungsbericht zum Entwurf des Neubaues eines Krankenhauſes. Schon ſeit 2 Dezennien beſtand kein Zweifel darüber, daß bei der ungewöhnlich ſchnellen Ent⸗ wicklung der Stadt an Stelle des alten Kran⸗ kenhauſes ein Neubau an anderer Stelle zu er⸗ richten ſei, ſind doch die älteſten Bauteile des jetzt noch in Benützung befindlichen Krankenhauſes auf das Jahr 1730 zurückzuführen und wenn auch in den Jahren 1853, 1856. 1857, 1881 und 1883 er⸗ hebliche Vergrößerungen und eine Moderniſie⸗ rung der Anlage vorgenommen und in den Jah⸗ ren 1889. 1893 und 1898 weitere Neubauten an⸗ gefügt wurden, ſo hatten ſich doch im Laufe der Jahrzehnte die Anſichten über die Erbauung und Einrichtung von Krankenbäuſern ſo geändert. daß die Anlage auch bei beſcheidenen Anſprüchen als den heutigen Zeitverhältniſſen und dem heutigen Stand der Wiſſenſchaft entſprechend nicht mehr bezeichnet werden konnte. Die Verhandlungen, zu denen in erſter Linie die Wahl des Bauplatzes gehörte, an zweiter Stelle aber auch das Bau⸗ programm, nahmen naturgemäß längere Zeit in ſernen, 2. der Platz öſtlich des Herzogenrieds(10. Anſpruch; jahrelang ruhte die Frage eines Neu⸗ baues ſogar wieder, da die Bevölkerungszahl zeit⸗ weiſe nicht weiter zunahm, ſondern ſogar ein wenig zurückging, eine glücklicherweiſe nur vor⸗ übergehende Erſcheinung. Bezüglich der Aufſtellung des Bauprogramms kann die Verzögerung. welche die Vorverhandlun⸗ gen erlitten, eigentlich nur begrüßt werden, denn gerade im Laufe des letzten Jahrzehnts haben die Anſichten darüber, wie man ein Krankenhaus zweckmäßig errichten ſoll, ſich erſt endgültig ge⸗ klärt; während noch in der Mitte des vorigen Jahrhunderts das reine Korridorſyſtem als die einzig richtige Löſung angeſehen wurde, und das nach dieſer Grundlage errichtete Kran⸗ kenhaus in Stettin ſeinerzeit als Muſteranlage galt, verwarf man Ende des vorigen Jahrhun⸗ derts dieſes Prinzip vollſtändig und ging zu dem entgegengeſetzten Syſtem, Auflöſung der ganzen Anlage in einzelne kleine Bauten, dem ſogenann⸗ ten Pavillon⸗Syſtem über; das Kranken⸗ haus in Hamburg⸗Eppendorf galt als Muſter⸗ anlage für dieſes Syſtem, da bei dieſem Bau das Pavpillonſyſtem bis zur letzten Konſequenz durch⸗ geführt wurde. Als Ende des Jahres 1901 mit der Aufſtellung des Bauprogramms begonnen wurde, ſpiegelte ſich in der Meinungsverſchieden⸗ heit der Aerzte darüber, ob dreiſtöckige Bauten oder durchweg kleine Pavillons oder eine Kom⸗ bination beider errichtet werden ſollten, der Kampf der Meinungen über die Zweckmäßigkeit beider Syſteme wieder, und erſt Ende des erſten Dezenniums des neuen Jahrhunderts, nachdem man auch mit dem reinen Pavillonſyſtem reichliche Erfahrungen geſammelt hatte und geſehen hatte, daß auch ihm Mängel anhaften, kamen die aus⸗ einandergehenden Anſichten in der Mittellinie zuſammen und man war übereinſtimmend der Anſicht, daß eine Kombination beider Syſteme das Richtige ſei. Der erſte Auftrag zur Bearbeitung eines Vor⸗ entwurfs zum Neubau eines Krankenhauſes er⸗ ging im Jahre 1898. Die Aufſtellung eines Bau⸗ programms, verſchiedener Vorentwürfe und die Platzfrage erforderten Verhandlungen, welche ſich bis zum Ende des Jahres 1902 erſtreckten, Am 5. Dezember 1902 wurde die Krankenhaus⸗ frage vorläufig zurückgeſtellt, und erſt im Jahre 1908 begannen die Verhandlungen von neuem Nachdem am 30. Juni 1908 die erforderlichen Mittel für die Vorarbeiten vom Bürgerausſchuß zur Verfügung geſtellt worden waren, wurde zu⸗ nächſt die Platzfrage von neuem eingehend erwo⸗ gen und nach getroffener Wahl ein Borentwurf im Maßſtab:200 aufgeſtellt. Da über die Wahl des Platzes Meinungsverſchiedenheiten beſtanden, verzögerte ſich die weitere Bearbeitung des Ent⸗ wurfs abermals und erſt, nachdem am 7. März 1911 die Platzfrage endgültig entſchieden war, konnte mik der Ausarbeitung eines ſpeziellen Ent⸗ wurfs und Koſtenanſchlags auf Grund des Vor⸗ entwurfs begonnen werden, und wenn wir heute nach 1½j̃ähriger Arbeit dieſen Entwurf, beſtehend aus 100 Blatt Zeichnungen, 13 Bänden Maſſen⸗ berechnungen mit 3807 Seiten Text und 12 Bän⸗ den Koſtenanſchlägen mit 1568 Seiten Text vor⸗ legen können, ſo iſt dies das Ergebnis einer inten⸗ ſiven Arbeit, von der man aber auch ſagen kann, daß ein gründliches Durchfeilen des ganzen Ent⸗ wurfs ſtattfand. Wie ſchon in den vorhergehenden Abſchnitten erwähnt, iſt die Platzfrage für den Bau eines Krankenhauſes von ganz beſonderer Bedeutung, und dementſprechend wurde dieſe Frage in zwei Bürgerausſchußvorlagen vom 28. Juni 1910 und 7. März 1911 behandelt. In dem erſten Sta⸗ dium der Verhandlungen, um die Wende des Jahrhunderts, wurden folgende Plätze in Er⸗ wägung gezogen: 1. der Platz nordöſtlich der Ka⸗ Sandgewann) und auch der Platz des Neckar⸗ barks wurde bereits genannt. Es kamen ſpäter hinzu: g3. ein Platz im Käfertaler Wald bei den Schießſtänden, 4. das Gelände ſüdöſtlich des Käfertaler Waldes, 5. das Gelände zwiſchen Feu⸗ denheimer Straße und Hauptfriedhof ſüdöſtlich des iſraelitiſchen Friedhofs, 6. das Gelände jen⸗ ſeits des Neckarauer Uebergangs an der Speyerer Straße, 7. die Hohenwieſen. 8. der ſogenannte Schleim auf ehemals Feudenheimer Gemarkung links des Neckars, 9. das Gelände der ehemals Weylſchen Fabrik im Stadtteil Lindenhof, 10. ein Platz im Gewann Unterfeld bei Feudenheim und ſchließlich 11. der Neckarpark mit der Inſel am weißen Sand. Inwieweit der gewählte Platz den zu ſtellenden Anforderungen entſpricht, mag der Vollſtändigkeit wegen nochmals kurz zuſammen⸗ geſtellt werden: 1. Für ein Krankenhaus von 1000 Betten mit der Erweiterungsmöglichkeit auf 1300 Betten ſind nach den zurzeit allgemein gültigen Anſchauungen 100 Quadratmeter pro Bett, mithin mindeſtens 130 000 Quadratmeter Gelände erforderlich. Als erwünſcht wird aber allgemein eine Fläche von 140 bis 150 Quadratmeter pro Bett bezeichnet, mithin eine Grundfläche von ca. 180—190 000 Quadratmeter. Der gewählte Platz hat innerhalb der Straßenfluchten gemeſſen eine Größe von 162 820 Quadratmeter, hierzu die für das Ma⸗ ſchinenhaus beſtimmte Fläche von 9200 Quadrat⸗ meter, zuſammen mithin eine für Krankenhaus⸗ SSs gegen SSW. am Neckar, gegen NNW. wird er von der Käfertaler⸗ ſtellenden Straßenzug längs den Brauereien. 2. Die in Mannheim herrſchenden Windrichtun⸗ liche Winde, alſo.⸗, SW.⸗ SO., SSW. und SSO.⸗Winde ſind nach dem Durchſchnitt der NNW.⸗ und NNO.⸗Winde an 75 Tagen. Beide Windrichtungen, zuſammen alſo an 227 Tagen des Jahres, bringen dem Gelände weder Rauch⸗ noch Geruchbeläſtigungen, da Fabriken ſich in die⸗ ſer Richtung nicht befinden. W. WNW. und NW.⸗Winde herrſchen an 61 Tagen, ſie könnten evtl. Gerüche von der Anilin⸗Fabrik bringen, unter denen aber dann in dieſen Tagen das ganze Stadtgebiet zu leiden hat. Die Oſtwinde hält der Odenwald faſt vollſtändig ab, und ſie ſind nur an 7 Tagen im Jahr feſtzuſtellen, NO., ONO. und OSO.⸗Winde an 21 Tagen, windſtille Tage richtungen der letzten 12 Jahre ſtellt der Plan Nr. 1 dar. 5 3. Der Neckarpark hieß früher„weißer Sand“, der Name ſagt, daß es ſich um eine Sand⸗ oder Kiesbank handelt, welche durch Anſchwemmungen entſtanden iſt. Aus alten Karten iſt erſichtlich, daß dieſe Anſchwemmungen bereits im 18. Jahr⸗ hundert vorhanden waren. Im Jahre 1794 er⸗ folgte die Geradelegung des Neckars an dieſer Stelle und es entſtand durch Verlandung die Inſel am weißen Sand, ebenfalls in der Haupt⸗ finden ſich hier, wie auf der ganzen Gemarkung Mannheim, auch Letteeinſprengungen. 985 4. Von ganz beſonderer Bedeutung ſind für ein Krankenhaus die Grundwaſſerverhältniſſe. Es muß als Regel aufgeſtellt werden, daß, wenn Geſchoſſen von Grundwaſſer erreicht werden darf. Die Frage des Grundwaſſers iſt durch das Ober⸗ gutachten des Großh. Baurats Kupferſchmid in Karlsruhe erſchöpfend geklärt. Hiernach iſt anzu⸗ nehmen, daß die höchſten Spitzen des höchſten Grundwaſſers die Ord. 92,20 nicht überſchreiten. Dies wurde dem vorliegenden Entwurf zugrunde gelegt und dementſprechend die Unterkellerung der Erdgeſchoßräume auf 94,20 der Fußboden der Gartenſäle auf 93,60, der Erdgeſchoßfußboden, in welchem die Krankenräume beginnen, auf 97,50 gelegt, und nur der Verbindungskanal, welcher ſämtliche Rohrleitungen aufnehmen ſoll, geht mik ſeiner Sohle im Mittel auf 92,20 herunter. Un⸗ ter dieſe Ordinate gehen nur einige Vorratskellet für Fleiſch, Gemüſe, Bier. Wein und Mineral⸗ waſſer, deren Fußboden liegt auf Ord. 91,50. Fuß⸗ böden und Wände werden bis auf 92,20 waffer⸗ dicht hergeſtellt. Hiernach kann das Krankenhaus in allen ſeinen Räumen als grundwaſſers frei bezeichnet werden. 0 5. und 6. Ein Krankenhaus ſoll nicht zu enk⸗ fernt vom Wohngebiet liegen, um weite Trans⸗ porte der Kranken zu vermeiden. Der Platz ſoll aber auch, wenn irgend möglich von der Be⸗ bauung nicht eng umſchloſſen werden. Beides iſt im vorliegenden Fall erreicht. An der Längsfront des Platzes gegen SSW. befindet ſich das breite Flußbett des Neckars, und die gegenüberliegen⸗ den Gebäude am linken Ufer des Neckars ſind von der Straßenflucht des Krankenhausgeländes 260,27 Meter entfernt. An der Rückſeite der Hauptgebände dehnt ſich der Park aus in einer Tiefe von ca. 280 Meter: alſo im Norden wie im Süden iſt ein zu nahes Heranrücken privater Be⸗ bauung ausgeſchloſſen, und nur einige kleinere Bauwerke rücken im ungünſtigſten Fall bis auf 45 Meter an Privatnachbargebäude heran.„Der Platz liegt mit Rückſicht auf die weitere Entwick⸗ lung der Stadt gegen Oſten und Norden von ſtigſten. Seine Entfernung von der Innenſtadt beträgt nach der Erbauung der 3. Neckarbrücke nur 194 Kilometer, aber auch vom Induſtriege⸗ biet iſt derſelbe nur 2½ Kilometer äußerſten Falls entfernt. Dies iſt nicht nur von Nutzen für die Kranken, welche nach dem Krankenhaus ſonderer wirtſchaftlicher Bedeutung beim Betrieb dieſer großen Anſtalt. Nicht zuletzt mag erwähn ſein, daß eine beſondere Annehmlichkeit der großs Park bilden wird, welcher auch nach der Errichtung ſämtlicher Gebäude noch eine Grundfläche von 155000 Quadratmeter haben wird. Sein reicher Baumbeſtand wird dieſe Anlage vor allen neueren Krankenhäuſern, welche im letzten Jahrzehnt er⸗ richtet wurden. auszeichnen. Auf dem eigent⸗ lichen Krankenhausgelände wurden zwecks Errich⸗ tung der Bauwerke insgeſamt nur verhältnis⸗“ mäßig wenige Bäume gefällt, 50 Bäume konnten verſetzt werden. Schon Ende des Jahres 1901 wurde das erſte Bauprogramm für den Neubau eines Kranken⸗ hauſes aufgeſtellt und ſchon damals die Forde⸗ rung geſtellt, daß das neue Krankenhaus ca. 1000 beim Vorentwurf, welcher am 28. Juni 1910. dem⸗ Bürgerausſchuß vorlag, die ſofortige Errichkung zwecke beſtimmte Grundfläche von 172020 Qua⸗ von 835 Betten und die Möglichkeit einer ſpäteren dratmeter. Der Platz liegt mit ſeiner Hauptfronk und Kronprinzenſtraße be⸗ grenzt. gegen NO. von dem zum Teil neu herzu⸗ gen ſind für dieſen Platz beſonders günſtig, ü d⸗ letzten 12 Jahre an 152 Tagen vorhanden,.⸗ wurden 50 gezählt. Die durchſchnittlichen Wind⸗ ſache aus Sand und Kies beſtehend. Naturgemäß irgend möglich, kein Raum auch in den unterſten allen Plätzen, welche in Frage kamen, am gün⸗ befördert werden müſſen, ſondern auch von be⸗ Betten enthalten ſolle. Dieſes Programm wurde in den Jahren 1908—1909 neu bearbeitet und Erweiterung auf 1461 Betten in Ausschkt genom⸗ . eeeneenenneerereee Ei1a„e eeeeeee eee. r „„„ ae eeneeereen, —1 4. ee e —* zend gegebene As⸗dur Polonaiſe, die ſo⸗ Dnaunte ig Mannheim, 27. November. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagblatt). 5. Seite⸗ men. Bei der Bearbeitung des ſpeziellen Ent⸗ wurfs wurde von der Errichtung eines Hauſes für Lungenkranfe mit 148 Betten und einer Er⸗ weiterung von 72 Betten Abſtand genommen in der Annahme, daß hierfür an anderer Stelle im Walde zuſammen mit einem Rekonvaleszenten⸗ heim ſpäter Raum geſchaffen wird. Hingegen wurde die Zahl der gleich zu beſchaffenden Betten auf 978 vermehrt und eine Vergrößerung um 313 Betten vorgeſehen, insgeſamt wird mithin das Krankenhaus dereinſt 1291 Betten ent⸗ halten, und hiermit dürfte nach neueſten An⸗ ſchauungen die Grenze für die Größe eines Kran⸗ lenhauſes gegeben ſein. Bei der Feſtſetzung der Zahl der gleich zu beſchaffenden Betten ging man von der Erwägung aus, daß es nicht wirtſchaftlich iſt bald nach der Fertigſtellung der ganzen Anlage ſchon an Erweiterungsbauten denken zu müſſen, und wenn man berückſichtigt, daß das Kranken⸗ haus zurzeit in ſeinem alten Bau und in dem Proviſorinm in der Dragonerkaſerne zuſammen 594 Betten für Kranke und 128 Betten für Per⸗ ſonal hat, der Neubau aber nicht vor Ende des Jahres 1915 zur Verfügung ſtehen wird und die⸗ ſer Neubau dann doch mindeſtens—10 Jahre ausreichen ſollte, ohne daß Erweiterungsbauten erforderlich ſind, ſo dürfte mit der Zahl von 978 Krankenbetten und 244 Perſonalbetten einſchl. 16 Schweſtern für die auswärtige Krankenpflege, für welche ſofort Raum geſchaffen werden ſoll, das Richtige getroffen ſein. An Bauwerken ſollen ungefähr dieſelben, wie im Vorentwurf vorgeſehen, errichtet werden und zwar 1. ein Haupigebände für die innere Abtei⸗ lung mit Anbau für die gynäkologiſche Abteilung, 2. ein Hauptgebäude für die chirurgiſche Abteilung mit einem Anbau für ſeptiſche Kranke, Augen⸗ und Ohrenkranke, 3. ein Mittelbau, welcher alle diejenigen Ränme enthält, welche entweder nicht ſpeziell den Kranken dienen oder allen Abteilun⸗ gen gemeinſam ſind, 4. ein beſonderes Haus für Haut⸗ und Geſchlechtskranke, 5. ein Haus für Proſtitnierte, 6. 4 Pavillons für Infektions⸗ krankheiten, von denen zunächſt 3 errichtet werden ſollen, 7. ein Pathologiſches Inſtitut(Leichen⸗ haus) mit Tierſtall, 8. ein Maſchinenhaus, 9. ein Gebände für die Desinfektion und 10. ein Direk⸗ torwohnhaus. Für ſpäter iſt außer Erweiterun⸗ gen der einzelnen Bauwerke 1 Haus für Privat⸗ kranke und eventnell 1 Schweſternheim in Aus⸗ ſicht genommen. Außer den Räumen für die Kranken iſt natürlich wie bei allen Kranken⸗ häuſern, die erforderliche Zahl von Wohnungen für Perſonal vorgeſehen. Die Hauptgeſichtspunkte, nach welchen die Ge⸗ bäude auf dem Bauplatz angeordnet wurden, ſind folgende: 1. dauernde Sicherung von Luft und Sonne für alle Krankenräume, 2. Anordnung der Gebäude mit Rückſicht auf die vorherrſchende Windrichtung, 3. Anordnung der Gebäude zu einander ſo daß die einzelnen Gebäudegruppen ſich gegenſeitig nicht beeinträchtigen und unnbtig wite Wege vermieden werden. Es wurden drei uptgebäude vorgeſehen und zwar der Mik⸗ telbau, beſtimmt für alle wichtigen Betriebs⸗ räume einer großen Krankenhausanlage mit Aus⸗ nahme der Krankenzimmer ſelbſt, links und rechts je ein Hauptgebände für die innere und äußere Abteilung. Dieſe drei großen Bauwerke wurden längs des Neckars geſtellt mit ihrer Hauptfront gegen Südſüdweſt und mit einem Abſtand der am weiteſten vorſpringenden Bauteile von 15 Meter von der Baufluchtlinie. Die Hauptfront der mittleren Bauteile dieſer 3 Gebäude ſpringt ca. 40 Meter hinter die Bau⸗ flucht zurück. Die Gebäude für Haut⸗ und Ge⸗ ſchlechtskranke und Proſtituierte wurden an die Nordecke des Parks, die Pavillons für die In⸗ fektionskrankheiten und das Leichenhaus an die Nordoſtecke des Parks gelegt; Maſchinenhaus und Desinfektion jenſeits der an den Brauereien vor⸗ überziehenden Straße, der Röntgenſtraße. „Die zweite prinzipielle Frage war die Anlage der Küch e. Um bier die Mißſtände, welche ſich beſonders bei dem Pavillonſyſtem bei verſchiede⸗ nen ausgeführten Anlagen gezeigt haben zu ver⸗ meiden, wurde die Küchenanlage an den Mittel⸗ bau angegliedert, ſo daß es möglich iſt, von hier aus für die innere und äußere Abteilung mit zu⸗ ſammen zunächſt 739 Betten und ſpäter 864 Bet⸗ ten die Speiſen zu verteilen, ohne daß dieſelben durch das Freie getragen oder gefahren werden müſſen. Eine Ausnahme von dieſem Prinzip machen nur die beiden Gebäude für Haut⸗ und Geſchlechtskranke und Proſtituierte mit zuſammen 161 Betten, da es ſich hier um weniger emp⸗ findliche Kranke handelt und die Speiſen für dieſe wenigen Kranken auch mittelſt gut iſolierter Wagen in brauchbarem Zuſtande befördert wer⸗ den können. Eine weitere Ausnahme müſſen naturgemäß die Infektionsbauten machen, da hier das Prinzip der vollſtändigen Iſolierung von allen Gebäuden voran gehen muß. Auch nach dieſen Gebäuden ſollen die Speiſen in gleicher Weiſe, wie nach den Gebäuden für Haut⸗ und Ge⸗ ſchlechtskranke und Proſtituierte befördert wer⸗ den. Insgeſamt handelt es ſich bei dem Speiſe⸗ transport durch das Gelände um die Verſorgung von zunächſt 233 Kranken, ſpäter 361 Kranken. Um den Zweck, eine gute Verſorgung der Kranken mit Speiſen zu erreichen, waren Verbindungs⸗ bauten zwiſchen dem Mittelbau und den beiden Hauptgebäuden für innere und äußere Abteilung erforderlich. Verbindungsbauten dürfen naturgemäß nicht zu lang werden, aber auch nicht ſo kurz ſein, daß eine Beeinträchtigung der Bau⸗ ten untereinander ſtattfindet. Dementſprechend erhielten die Verbindungsbauten eine Länge von ca. 20 Meter; ihre Anordnung erfolgte ſo, daß das unterſte Geſchoß in Höhe des Rohrkanals liegt, das nächſte Geſchoß eine Verbindung der Gartengeſchoſſe herſtellt und darüber noch ein Verbindungsgang im Erdgeſchoß erreicht wird und auf dem flachen Dach des Verbindungsgangs noch die Möglichkeit beſteht, auch in der Höhe des 1. Obergeſchoſſes vom Mittelbau in die Haupt⸗ gebäude der inneren und äußeren Abteilung zu gelangen. Dieſe (Schluß folgt.) Ein ſenſationeller Betrugs⸗ prozeg. Zeugenvernehmung. Zeuge Direktor Friedrich Schneider⸗Mannheim bekundet noch: Die Firma Meyer habe ſich nach Rotterdam an An der Heiden wegen der Stett⸗ mayerſchen Kohlenladungen gewandt; es ſei ihr aber nicht mitgeteilt worden, daß tatſüchlich ein Lombard auf die Schiffe genommen worden ſei. Die Lombardierung ſei direkt vereint worden. tenteils nicht verkauft. Später wurden die Koh⸗ len ausgeladen. Wenn auf einer Sendung ein Prozent abzuziehen. Der Vorſitzende frägt den Zeugen, ob er es für möglich halte, daß auch eine andere Firma ſolche Geſchäfte mache. Zeuge verneint dies. Die Lombardierung erfolge höch⸗ ſtens zu 50 Proz!, aber nicht zut 60.— Der Vorſitzende erklärt, daß der Angeklagte zu gunſten der Rhein⸗ und Seeſpedition auf das Bergwerk eine Hypothek von M. 236 000 ein⸗ tragen ließ. Der Zeuge erklärt, daß er kei⸗ nesfalls ein ſolch offenſichtliches unreelles Ge⸗ ſchäft gemacht hätte. Die Stettmeyerſchen Ak⸗ zepte wären ihm ungenügend geweſen. Zeuge Erich Schmitt⸗Berlin, Inhaber des Bankgeſchäfts Anhalt u. Wagner Berlin, das ſeit 1902 in Liquidation iſt, iſt mit Langerhahn durch Kohlengeſchäfte bekannt ge⸗ worden und erzählt ſeine geſchäftlichen Bezieh⸗ ungen zu Langerhahn. Die Diskontierungen hatten mit dem Kohlengeſchäfte nichts zu tun. Durch einen Bekannten des Zeugen iſt Langer⸗ hahn an Schmitt herangetreten. Dadurch kam ein Kohlengeſchäft zuſtande. Zeuge kann ſich nicht mehr erinnern, ob er auch zu anderen Geſchäften mit dem Angeklagten in Beziehungen ſtand. Es ſei richtig, daß er durch Langerhahn über M. 100 000 Kredit erhielt. Freundſchaftlich ſei er nicht mit Langerhahn verkehrt. Er ſei vielleicht—Smal mit Langerhahn zuſammen⸗ gekommen. Zeuge nahm an, daß das Geld von Banken ſtammte. Er gab Langerhahn ein Ak⸗ Als die Kohlen hier ankamen, waren ſie größ⸗ Lombard ruht, hat die Firma das Recht, ein zept über M. 25000, damit er dieſes Geld für ihn beſchaffe. Der Angeklagte Langerhahn hätte daraufhin geſchrieben, daß er das Akzept nicht diskontieren konnte. Zeuge hat dann dem An⸗ geklagten die Arrangierung des Geſchäfts über⸗ laſſen. Bis auf M. 20 000 ſei alles bezahlt. Der Zeuge beſtreitet, jemals dem Angeklagten An der Heiden eine Geldſumme gegeben zu haben. Zeuge Notar Dr. Mühl⸗Adenau äußert ſich über den Bergwerksverkauf. Zeuge hat den Eindruck gehabt, als ob mit dem Ver⸗ kauf des Bergwerks jemand gemacht werden ſolle. Der Oberſteiger des Werks hätte ihm ge⸗ ſagt, daß die Erze des Bergwerks ſehr wenig Gehalt hätten. Auf die Frage des Vorſitzenden, ob derartige Geſchäfte öfters vorkommen, daß man ein Ob⸗ jekt um M. 15 000 kauft und um M. 60 000 wie der Angeklagte Langerhahn verkauft, entgegnet der Zeuge, daß öfters derartige Geſchäfte ge⸗ macht würden. Hierauf gelangt der Bergwerks⸗ vertrag zur Verleſung. Zeuge Direktor Auguſt Gebühr⸗Köln, Geſchäftsführer der Rhein⸗ und See⸗Speditions⸗ Geſellſchaft, ſagt aus, daß er ſ. Zt. in Adenau geweſen ſei, um das Bergßwerk einzuſehen. Be⸗ auftragt hätte ihn Herr Direktor Ott. Er habe in Adenau ſeine Wahrnehmungen aufnotiert und habe dieſe in einem ausführlichen Bericht niedergelegt, der zu den Gerichtsakten gelegt worden ſei. Er möchte ſich auf dieſen Bericht beziehen, da er ihn unter dem friſchen.idruck des Geſehenen geſchrieben habe. Heute habe er nicht mehr alles im Gedächtnis. Auf Befragen erklärt der Zeuge, daß er heute noch alles auf⸗ recht halte, was er in dem Bericht geſchrieben habe. Zeuge verbreitet ſich dann über die Anz käufe des Bergwerks durch Herrn Baden und Langerhahn. Er erhielt ſeine Auskünfte über das Bergwerk von einem Oherſteiger. Zeuge Förſter Braun aus Adenau iſt 23 Jahre in Adenau. Das Bergwerk war während dieſer Zeit nur einmal im Betrieb und zwar etwa ein Jahr lang. Weil man zu viel mit Waſſer zu kämpfen hätte, ſei der Betrieb aufgegeben worden. Er habe im vorigen Win⸗ ter der Polizei gemeldet, daß das Bergwerk einen verfallenen Eindruck mache. Es ſei alles verfault. Der Wald wäre ca. M. 600 wert, ebenſo auch die Wieſe. Ob das Waſſer im Berg⸗ werk Grund⸗ oder Uebertagwaſſer ſei, weiß der Zeuge nicht. Sachverſtändiger Geheimer Bergrat Gaſſer⸗ Koblenz vom Bergamt Bonn verbreitete ſich in längeren Ausführungen über die in Rede ſtehenden zwei Bergwerke Rhein⸗Moſel und Rhein⸗Maas. Die Gutachten über Bergwerke ſeien meiſtens ſehr optimiſtiſch; ſie gingen aber meiſtens nicht in Erfüllung. Er für ſeine Perſou hätte fütr das Bergwerk keine 3000 Mark gegeben. In einer Subhaſtation wurde das Bergwerk zu M. 1000 verſteigert. Der Sachverſtändige ſteht auf dem Standpunkt, daß, wenn ein Laie ein Bergwerk kauft, ohne daß er etwas davon verſteht, ſo ge⸗ ſchehe es dem Betreffenden recht, wenn er ſein Geld verliere. Der Angeklagte Langerhahn fragt den Sachverſtändigen, ob er der Anſicht ſei, daß der abgetäufte Schacht auf einem bergmäuni⸗ ſchen Prinzip aufgebaut ſei, oder ob er die Ab⸗ täufung des Schachtes für eine Laſenarbeit an⸗ ſehe, oder ob der Stollenbetrieb der richtige ſei. Der Sachverſtändige entgegnet, daß der Stollenbetrieb keinen richtigen Zweck habe. Ir⸗ gend ein poſitiver Anlaß, daß, wenn man M 100 000 in das Bergwerk hineinſtecke, eine Million herauskomme, lag nicht vor. Er würde die M. 100 000 Kapital zum Betrieb des Berg⸗ werks als gefährdet anſehen. Aus den verleſenen Gerichtsperſonalien Lan⸗ gerhahns geht hervor, daß derſelbe im Jahre 1904 wegen Betrugs eine Straſe von 5 Mona⸗ ten und 100 M. Geldſtrafe erhielt. Am 7. März wurde der Angeklagte wiederum wegen Betrug zu einer Geldſtrafe von 200 M. verurteilt. Am 2. April 1906 wurde der Angeklagte abermals wegen Betrugs zu 5 Monaten verurteilt. Um ½8 Uhr wird die Sitzung auf morgen Mittwoch vormittag 9 Uhr vertagt. 850 Zweiter Verhandlungstag. Heute vormittag kurz nach 9 Uhr wurden die Verhandlungen wieder aufgenommen und in der Zeugen⸗Vernehmung forigefahren. Als erſter wird vernommen Zeuge Direktor Franz Ott⸗Köln von der Rhein⸗ und See⸗Speditions⸗Geſell⸗ „haft m. b. H. Köln, der auf Befragen des Vor⸗ ſitzenden ſich über die Gründung und Organi⸗ ſotion ſeiner Firma und deren Filialen aus⸗ ſprach. Vorfitzender des Aufſichtsrats war und üöt heute noch Bankier Teichinann⸗Köln, Zeuge iſt ſtellvertretender Vorſitzender. An der Heiden war Geſchäftsführer der Filiale in Rotterdam und Schwiegerſohn des früheren Inhaber dieſer Filiale, Herrn Kaufmann(nicht Kapitän, wie in unſerem Vorbericht gemeldet) Dasbach. Der Zeuge erklärt, daß ihm niemals ein ſolches Lom⸗ bard⸗Geſchäft bekannt geweſen ſei, wie das in Frage ſtehende. Wenn ihm von dem Geſchäft etwas bekannt geworden wäre, ſo wäre er ſo⸗ fort eingeſchritten, weil dieſe Art von Geſchäf⸗ ten nur mit allergrößter Vorſicht gemacht wer⸗ den können und nur von ganz zuverläſſigen Perſonen, weil eben ganz beſondere Vorſichts⸗ maßregeln hierzu notwendig ſind. Zeuge be⸗ richtet dann über die Kölner Beſprechung, in der der Vertrag mit Stettmeyer durchberaten wurde. Es gelangt nun ein Brief des Angeklagten an der Heiden an Stettmeyer⸗München vom 16. Dezember 1908 zur Verleſung betreffs des Kohlenabſchluſſes. Der Zeuge erklärte, daß das Akzept vor Hergabe der Ware im Beſitz der Firma ſein ſollte. Die Kohlen wären von der Rhein⸗ und See⸗Spedition nicht aus der Hand gegeben worden, ſo lange die Firma nicht für den Kredit befriedigt war. Bet der Beſprechung in Köln über den Vertrag mit Stettmeher lagen ſchon Auskünfte über Stettmeyer vor, die aber wenig befriedigten. Er, Zeuge, habe in Köln immer wieder bei der Beſprechung geäußerk, ich möchte die ganze Sache wieder fahren laſſen, weil mir die Firma Stettmeyer nicht hinreichend ſtark erſcheine. Ich habe dann nur zugeſtemmt Ulter der ausdrücklichen Betonung, daß, da man einen Halt an Stettmeyer nicht habe, man ſich an das Objekt halten müſſe. Aus dieſen Aus⸗ führungen heraus ſind dann auch die Maßregeln getroffen worden. Die Verladungen auf den Vertrag Stettmeyer haben am 12. März 1909 begonnen. Rotterdam hat dieſelben weiter nach Mannheim begeben ohne auf den Konoſſements Nüchnahme zu bemerken, oder in der Korxeſpon⸗ denz Mannheim zu benachrichtigen, daß irgend⸗ melcher Lombard auf den Sendungen ruhe. Herr Mayer⸗Mannheim hat Anlaß ge⸗ nommen, in Rotterdam anzufragen. Die Ant⸗ wort, habe geläittet, ein Lombard ſei nicht ge⸗ geben. Er habe dann von den Kohlenver⸗ ladungen nichts mehr gehört und geglaubt, daß dieſe ihren normalen Verlauf nehmen. Am 29. Auguſt 1909 ſei er dann plötzlich durch einen Brief der Rotterdamer Baukperbindung auf die Sache aufmerkſam geworden. Der Bank ſei Verſchiedenes verdächtig erſchienen und ſie hätte Bedenken gehabt, die Geſchäfte mit der Rotter⸗ * Hoftrauer. Wegen Ablebens der Gräfin von Flandern, Prinzeſſin Marie von Bel⸗ gien, legte der Großherzogliche Hof auf zehn Tage Trauer an. *Bei den geſtrigen Erneuerungstwahlen zur Kirchengemeindeverſammlung wurden von 1 254 Wahlberechtigten 2251 Stimmen abgegeben. un der Wahl haben ſich demnach 14,75 Prozent der Wahlberechtigten beteiligt. Die gemeinſame Liſte der drei kirchlichen Richtungen iſt damit unverändert durchgegangen, da, wie bereits be⸗ merkt, eine Gegenliſte nicht aufgeſtellt war, *Schwerer Sturz. Der ledige 19 Jahre alte Kaufmann Richard Meier, wohnhaft D 3, 4, ſtürzte geſtern abend auf dem Friedrichsring bei den Q⸗Quadraten infolge Bruchs der Lenk⸗ ſtange kopfüber von ſeinem Rade und zog ſich eine ſehr ſchwere Kopfverletzung zu. Man brachte ihn mit dem Sanitätswagen ins Allg. Krankenhaus. * Schwerer Schiffsunfall. Wie nun feſtſteht, ſind bei dem Schiffsunglück auf dem Rhein drei Perſonen ums Leben gekom⸗ men, und zwar ein 70jähriges Rentnerpaar Fortſetzung von Seite.) auflommen läßt. Den konziſeſten, freundlichſten Eindruck macht das Scherzo. Das Finale, von den heterogenſten Stimmungen beherrſcht, bringt als beſten Teil zum Beſchluß eine kunſt⸗ volle Fuge. Die Wiedergabe durch Elly Ney und ihren Gatten Willy van Hoogſtra⸗ ten, der ſich als ein ganz famoſer Geiger vor⸗ ſtellte, wußte nicht nur die eminenten techni⸗ ſchen Schwierigkeiten reſtlos zu erſchöpfen, ſon⸗ dern war auch nach Uebereinſtimmung und Vor⸗ trag der beiden Spieler die denkbar beſte, dazu von einem ſtarken muſikaliſchen Empfinden ge⸗ tragen. Elly Ney bei ihrer Virtuoſität in der 115 5 techniſcher Probleme ſich Gefühl und Sinn für naives Empfinden bewahrt hat, be⸗ wies die Mozart ſche C⸗dur Sonate Nr. 2, deren Andante cantabile in F⸗dur ſie in ſeiner ganzen Herzlichkeit erſchloß. Im Tempo äußerſt belebt wurde das Allegretto ungemein flüſſig und fein nuanciert geſpielt und nur vielleicht in den wuchtigen Forteſchlägen der bei⸗ den Schlußtakte die Grenze des Mozart'ſchen Vortragsſtils überſchritten. Das ſprühende, allerdings gelegentlich auch vor einer Herbheit nicht zurückſchreckende Temperament und die Bravour des Spiels kam in Beethovens Gdur Rondo,„Die Wut über den verlorenen Groſchen“, zur Geltung. Die Gr⸗dur Nocturne op. 37 Nr 2 von Chopin mit ihrer koloriſtiſchen Harmonik erwies die Fertigkeit im doppelgriffigen Spiel, der As⸗dur Walzer und die geradezu glän⸗ Au⸗ Oktavenvolonaiſe. die Fülle der ſchlagsmodifikationen wie das eminent rhyth⸗ miſche Feingefühl der Künſtlerin. Und in dieſen beiden letzten Eigenſchaften erblicke ich die ganz beſonderen Vorzüge dieſes genialen Spiels. Brahmſens phantaſtiſch ⸗ romantiſche F⸗moll Sonate op. 5, die in vielen Zügen an das Vorbild Schumanns erinnert, iſt als Lieblingsſtück der Künſtlerin bekannt und war geeignet, nochmals all ihr großes Können, Jas warmblütige Empfinden und hinreißende Ge⸗ ſtaltungsvermögen in glänzendſtem Lichte er⸗ ſcheinen zu laſſen. Die gediegenen Darbietungen fanden begei⸗ ſterte Zuſtimmung. ck. Theater⸗Notiz. Am Donnerstag findet die Erſtaufführung von Nathanſens„Hinter Mauern“ ſtatt. Die Beſetzung der Hauptrollen iſt folgende: Der alte Lebin— Karl Schreiner; Sara— Toni Wittels; Hugo— Wilhelm Kolmar; Jakob— Emil Hecht; Eſther— Maria Fein; Dina— Eliſe de Lank; Meher— Georg Köhler; Dr. Herming— Georg A. Koch; Etatsrat— Hans Godeck; Etatsrätin— Julie Sanden: Diener— Meinhart Maur; Mädchen— Olly Böheim; Mädchen bei Levin — Aenne Leonie. Die Regie führt Emil Reiter. — Kammerſänger Jacques Urlus, der am 4. und 6. Dezember als„Triſtan“ und„Walter Stol⸗ zing“ gaſtiert, gehört zu den erfolgreichſten Gä⸗ ſten der Bayreuther Feſtſpiele. Hochſchule für Muſik. Am Donnerstag, den 28. ds., abends 7 Uhr, findet im Konzertſaal L. 2, 9a, die erſte Vortrags⸗ übung im Schuljahr 1912⸗13 ſtatt.(Klavierklaſſe Fräulein Liſſi Schlatter). Wir machen nochmals auf den heute abend 8 Uhr im Caſinoſaal ſtattfindenden dritten Konzertabend der Hochſchule für Muſik (Zeitgenöſſiſche Tonſetzer) aufmerkſam. Mitwir⸗ kende ſind: Johaunng Hillitzer(Sopran), Angele Wyß(Violine), F. Max Anton(Klavier), Marx Welker(Klavier). Der Eintritt iſt frei. Ausgeſtellt. Von Herrn Friedr. Birkenmeier iſt, wie uns mitgeteilt wird, ein neues Porträt in dem Schaufenſter der Firma Donecker, L I, 2, ausgeſtellt worden. Tanzabend Adorce Villany. Im Verſammlungsſaal des Roſengartens tanzt heute abend, Beginn 8 Uhr, die bekaunte Reformtänzerin Adorée Villany ein zwölf Num⸗ mern umfaſſendes Programm. Kulturhiſtoriſche Tanzformen aus älteſter Zeit wie„Aegyptiſch“, „Der Apis⸗Tanz“(die Aegypterin umtanzt zu Ehren des Sonnengottes Ptah den geheiligten ſchwarzen Stier),„Altjüdiſch“(die Tänzerin wird von einer Biene verfolgt, ſucht dieſe ein⸗ zufangen, weicht üngſtlich zurück. Da die Biene in ihr Gewand eingedrungen iſt, wirft ſie es ab, erfreut und beruhigt gibt ſie ihrer Befreiung von der Biene Ausdruck). Bapyloniſche, aſſy⸗ ricche, griechiſche und römiſche Tänze bilden als⸗ dann den Schluß des erſten Teiles. Aus der Nouzeit ſtehen im zweiten Teil Phantaſietänze aufß dem Programm, welche mit„Perſonifikalton des Schmerzes“([der ſeeliſche Schmerz darge⸗ ſtelll durch die Linienwandlungen des Körders, als künſtleriſcher Ausdruck) mit„Tanzſpiel mit Schleiern“ und„Tanzſpiel mit Bändern“ ver⸗ treten ſind. 5 Algdemie für Jedermann. Wegen Verhinderung des Herrn Direktorss Dr Wichert muß der für die Hörer des„gelben Zettels“ Abt. J alaf Mittwoch, den 2/ ds. Mits. angekündigte Vortrag„Einführung in die Kunſtbetrachtung II. Architektur(Teil J) ver⸗ ſchoben werden. Dafür wird an dieſem Abend Herr Prof. Heinikel über das Thema„Reiſe⸗ bilder aus Aegypten“ ſprechen. An Hand be⸗ ſonders ſchöner, ſonſt nicht bekannter Lichtbil⸗ den ſollen dem Beſucher die unſchätzbaren Kunſt⸗ werke Aegyptens, ſo vor allem die Pyramideit und Tempelanlagen,— jene gewaltigen, von der einſtigen Macht des ägyptiſchen Volkes beredtes Zeugnis ablegenden Baudenkmäler vor Auge geführt werden. Weitere Bilder werden die Eigenart der lybiſchen und arabiſchen Wüſte darſtellen.„ Soweit Platz verfügbar, iſt der Vortrag auch für Hörer des„grünen Zettels“(Abt. J) zu⸗ gänglich. 5 Akademiſche Nachrichten.„„ Aus Freiburg wird uns berichtet: Der Pro⸗ feſſor für das Zivil⸗ Prozeß⸗, Staats⸗ und Völ⸗ kerrecht ſowie für Rechts⸗Stagtslehre an ünſerer Univerſität, Geh. Hofrat Dr. R Schmidt hat den Ruf als Nachfolger des bekannten Straf⸗ rechtslehrers Profeſſors Ir. Binding an der Univerſität Leipzig angenommen. Pro⸗ General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Machrterten(Mittaaßlatt). Mannßeim, 27. November“ aus dem Orte Hitdorf und ein Knecht aus dem⸗ ſelben Ort. Knecht ſollte noch im letzten Augenblick vom Schiff gerettet werden, als er Rhein ſprang und ertrank. Der Führer Schiffes verſuchte auch das Ehepaar zu retten, der Mann wollte jedoch nicht ohne die Frau gehen und dieſe wiederum nuht ohne das Gepäck. Infolgedeſſen fanden beioe den Tod. Der Kapitän des„William Egan“ iſt verhaftet wor Taucher ſoll fef geſtellt werden, ob Hiff befinden —+2+ N. ich noch Leichen im Schiff * Verein für Volt Heute(Mittwoch) abend 8½ Uhr hält Herr Fulda im Bern⸗ hardushof ſeinen zweiten Li chtbildervortrag über die Knochenkrankh“, und zwar wird er über„ K Hüftgeleunk und Wirbelſäulenent Wer den erſte Vortrag ge t hat, k nicht aufgefordert z reich zugleich we Zeitiges Erf zu ſchilder empfehlen. Eintritt frei. Freitagen findet ein weiterer ihmten Heidelberger sprofeſſor Dr. Bezold über „Aus deu früheſten Kulturreichen des alten O 1 1e ut“ im gleichen Saale ſtatt. * Gemeinſame Erzlehung der Knaben und Mädchend Nach einer Mitteilung der Zeitſchrift „Deutſche Schule“ wurde die bisher in den Schu⸗ len des Londoner Zentralſchuldiſtrikts übliche Koedukation aufgehoben, da die da⸗ mit gemachten Erfahrungen als ungünſtige be⸗ zeichnet werden mußten. *Bei der geſtr ehung der preuf ſüddeutſchen gende größ— auf Nr. 2. Mark auf Gewähr.) gezogen: 50000 Mark M. auf Nr. 131947, 5000 und 151269.(Ohne 188⁰ die Nrn. * Mut WMetter am Donnerstag und Freitag. Ozean iſt ein neuer Luft⸗ iter ſeinem Einfluß iſt Anaßkaltes und auch Wetter zu erwarten. eed udwigshafen. * Tödlicher Unglücksfall. Der 21 Jahre alte ledige Dienſtkne. Karl Wurmtaler aus Gelbingen bei Schwäbiſch⸗Hall wollte geſtern nachmittag eine Fuhre Briketts in den Hof 1 in der Rohrlachſtraße ver⸗ wirbel aufgetaucht für Donnerstag unt zu Schnseefällen gei Nenes aus teigtes ſeines Dienſther bringen und trieb beim Einfahren in den Hof rückwärtsgehend die Pferde an. Er kam hier⸗ bei der Hauswand zu nahe, wobei ihm die Deichſel derart wider den Unterleib ſtieß, daß er bewußtlos ins ſtädt. Krankenhaus gebracht werden mußte, wo er bald verſchied. Gerichtszeitung. große Diebſtahlsaffäre zum Nachteil von der wir kürzlich irr⸗ tümlich aus Ludwigshafen berichteten), fand ge⸗ ſtern vor dem Schöffengericht ihre Aburteilung. Angeklagt war die 19 Jahre alte, Buchhalterin Gertrude Arnoldi aus Trier und der Händ⸗ lungsgehilfe Maxr Spiegel aus Dortmund, beide in Unterſuchungshaft. Während Spiegel vor längerer Zeit aus dem hieſigen Geſchäfte aus⸗ getreten iſt und eine Stellung als Rayonchef in Frankfurt angenommen hatte, war die Arnoldi bis zum Tage ihrer Verhaftung noch hier beſchäf⸗ Die einer hieſigen Firma tigt. Beide unterhielten ein Liebesverhältnis, das der Arnoldi, einem von Hauſe aus gut erzo⸗ genen Mädchen, zum Verhängnis wurde! Ihrer Liebelei wegen ging ſie von ihren in Frankfurt wohnenden Eltern fort hierher in Stellung und hier verführte ſie der Angeklagte zu Diebereien in großem Stile. Die Unredlichkeiten der Ange⸗ klagten wurden durch einen Zufall enkdeckt. Das Laufmädchen der beſtohlenen Firma ſollte einen größeren Betrag zur Bank bringen. Der Betrag war ihr von dem Geſchäftsinhaber und der An⸗ geklagten vorgezählt worden. Einen Augenblick hängte das Mädchen die Handtaſche mit dem Gelde an die Wand und begab ſich dann auf die Bank. Während das Mädchen dem Bankbeamten das Geld vorzählte, vermißte es 250 Mark, Trotz der energiſchen Verwahrung des Beamten ſprach das Mädchen den Verdacht aus, daß dieſer das Geld ſchon weggenommen haben müſſe. Das Mädchen begab ſich zurück in das Geſchäft und nun ging die Angeklagte mit ihm auf die Krimi⸗ nalpolſzei. Ein Beamter begab ſich mit den bei⸗ den Mädchen auf die Bank zwecks Feſtſtellung des Tatbeſtandes. Trotzdem die Angeklagte durch ihr dreſſtes Auftreten jeden Verdacht von ſich abzu⸗ lenken verſuchte, hatte ſie doch den Kriminalbe⸗ amten nicht zu täuſchen gewußt. Schon auf der Bank war ihm ihr Benehmen aufgefallen und auf der Polizei gab ſie nach anfänglichem Leugnen zu, das Geld in dem Augenblicke weggenommen zu haben, als das Laufmädechn die Taſche an die Wand gehängt hatte. Das Geld hatte ſie ſoſort auf die Poſt getragen und an ihren Geliebten wach Frankfurt geſandt. Bei der Hausſuchung wurde der Poſtabſchnitt borgefunden, ſowie ein ganzes Lager von Waren aus dem Geſchäfte, u. a, 11 ſeidene Bluſen im Werte von 150 M. Eine Hausſuchung bei ihrem Geliebten in Frankfurt a. M. hatte dasſeſbe Reſultat. Hier wurden Ner PPP ſeſſor Schmidt hat über 20 Jahre an der hieſigen Hochſchule gewirkt. Paul Hehſe iſt ſchwer erkrankt. 2 Ein Telegramm unſeres Münchener Mitarhei⸗ ters meldet uns: Der Dichter Paul Heyſe, vor⸗ letzter Nobelpreisträger für Literatur, Sterben. liegt im Heyſe iſt jetzt 83 Jahre alt. er über ſeinen Rücktritt. Aus Berlin wird berichtet: Profeſſor Schmol⸗ lex erklärte in ſeinem geſtrigen Kolleg auf die wiederholten Begrüßungen ſeitens der Hörer, daß er auch nach ſeinem Rücktritt Vorleſungen zu halten gedenke, wenn auch nur kleinere. Er„üſſe ſeine Kraft mehr als bisher auf den Schreibtiſch Lonzentrieren, unt nen 75 Jahren eine Auzahl Arbeiten, die bisher liegen blieben, por ſeinem Ende abzuſchließen. Waren im Werte von 170 M. gefunden, die ſie aus dem Geſchäfte an ihren Geliebten geſchickt hatte, ebenſo das Geld, das ſie dem Laufmädchen entwendet hatte. Auf dem Gerichtstiſch lag ein „Ueberführungsſtück“ in Geſtalt eines mit Pelz garnierten Hutes mit Feder. Der Pelz war eben⸗ falls geſtohlen. Die Angeklagte hatte ihn nach Frankfurt geſandt, von wo ex als Geſchenk ihres Liebhabers zurückkam. Die Angeklagte gab die Diebſtähle alle zu, auch daß ſie anderen Mädchen aus dem Geſchäfte Beträge von 10 bis 20 M. ent⸗ wendet hatte. Trotzdem ſie Spiegel ins Unglück geſtürzt hat, ſuchte ſie ihn nach Möglichkeit zu entlaſten und will ihn auch jetzt noch heiraten, ſie gibt auch zu, ſich mit Spiegel Tage und Nächte amüſiert zu haben. Einmal ſchrieb Spiegel ihr hierher, wenn ſie einmal verheiratet ſeien, würden ſie Frankfurt auf den Kopf ſtellen und nur in Gala ausrücken. Das Schöffengericht verurteilte die Angeklagte zu einer Gefängnisſtrafe von 8 Wochen, Spiegel zu einer ſolchen von 4 Wochen. Pfalz, Heſſen und Amgebung. §Neuſtadt a.., 24. Nov. Eine heitere Geſchichte ſpielte ſich geſtern vor dem hie⸗ ſigen Schöffengericht ab. Der Zimmermann Stephan Schäfer in Frankeneck ſoll am 8. Okt. in ſeiner Wohnung geäußert haben:„Ich ſchneide der Sau den Hals ab!“ Dieſe Aeuße⸗ rung wurde von einer Nachbarin gehört und der Eliſabetha H. überbracht, welche ſie auf ſich bezog und deshalb wegen Bebrohung Straf⸗ antrag ſtellte. In der geſtrigen Schöffengerichts⸗ ſitzung nun erklärte der Augeklagte, er habe mit ſeiner Frau ſich über das Schweineſchlachten unterhalten und mit dem Halsabſchneiben ſeine Sau gemeint. Unter dieſen Umſtänden mußte der Angeklagte freigeſpochen und die Koſten der Staatskaſſe überbürdet werden. portliche Rundſchau. den 27. November. Vincennes. Frix de Nogent: Reporter— Odr. Prix de Bagnolet: Saint Potin— Formica. Prix de Fontenay: Prudon— Chloral. Prix'Adamville; Cordon Bleu— Danseur II. Prix de Oreteil: Harmonie III— Hardi III. Prix de Chennvières: Musard— Royno. ſte Nachrichten und Telegramm Leßte Nachrichten und Telegramme. JLampertheim, 26. Nov. Der bor eini⸗ ger Zeit aus dem hieſigen Haftlokal entwi⸗ chene Schuhmgcher Mathias Moos III. von hier, der ſich nach der Schweiz gewendet hatte, ſoll ſich jetzt der Staatsanwaltſchaft geſtellt haben.— Ein Rekrut vom Infanterieregiment 118, der ſich am letzten Sonntag ohne Urlaub aus ſeiner Garniſon entfernt hatte, wurde geſtern durch einen Unteroffizier des Regiments wieder zurückgebracht. *. Paris, 27. Nov. Den Blättern zufolge hat, Polizeipräfekt Lepine angeordnet, daß die Erlaubnis, vom 31. Dezember bis 12. Januar auf dem Boulevard in Marktbuden Waren feil⸗ zuhalten, nur ſolchen bedürftigen Gewerbetrei⸗ benden und Arbeitern erteilt werden ſoll, die eigene Erzeugniſſe beilhalten. Die Händler mit Anſichtspoſtkarten dürften nur von ihren ſelbſt erzeugten Karten zum Ver⸗ dauf bringen. Madrid, 26. Nov. Die Kammer nahm einſtimmig den Geſetzentwurf an, durch den der Witwe und den Kinder Canalejas der Herzogtitel verliehen wird. Auch der Führer der Sozialiſten Pablo Igleſias ſtimmte für die Vorlage. *Alais, 26. Nov.(Priv.⸗Tel.) Zweiundzwan⸗ zig bei der Kohlenſtaubexploſion in St. Martin de Valgalques verunglückte Bergleute ſind heute feierlich beerbigt worden. Der Arbeitsminiſter und gegen 20 000 Perſonen wohnten dem Begräb⸗ nis bei. *Prpvidence(Rock Island), 26. Nov. Der größte Baumwollſpinnereibeſitzer der Welt Robert Knight iſt geſtorben. *Newpyork, 26. Nop. Die vier des Mor⸗ des an dem Spieler Roſenthal überführten Verbrecher„Gyp The Blood“,„Whitney Lewis“, „Lefty Lonie“ und„Dago Frank“ ſind zur Hin⸗ richtung auf elektriſchem Wege verurteilt worden, die in der mit dem 6. Jauuar n. J. beginnenden Woche vollzogen werden ſoll. Die chriſtlichen Gewerkſchaf⸗ 4 15 5 ten über die Enzuklika. Eſſen, 26. November. Der außerordentliche Kongreß der ſchriſtlichen Ge⸗ werkſchaften hat folgende Reſolution aungenommen: Die chriſtlichen Gewerkſchaften haben auf dem Dresdner Kongreß ihre Stellung zum Gewerkſchaftsſtreit im kathöliſchen Lager klar und entſchieden feſtgelegt. Inzwiſchen iſt ein päpſtliches Rundſchreiben an die delltſchen Biſchöfe ergangen, das ſich mit derſelben Frage be⸗ ſchäftigt und zu Zweifeln über die künftige Haltung der chriſtlichen Gewerkſchaften Anlaß gegeben hat. Dazu erklärt der Kongreß: Der Beſchluß des Dres⸗ dener Kongreſſes bleibt vollinhaltlich be⸗ ſtehen. Die chriſtlichen Gewerkſchaften halten un⸗ erſchütterlich ſeſt an den Grundſätzen, die von jeher für ihre Leitung maßgebend geweſen ſind. Die grundſätzlichen Teile des päpſtlichen Rund⸗ ſchreibens zu erörtern iſt nicht Sache der Gewerkſchaf⸗ ten. Die Zugehöbrigkeit zu den chriſtlichen Verbänden wird in dem Rundſchreiben den katholiſchen Arbei⸗ tern nicht verwehrt, ſondern ausdrücklich geſtattet; damit iſt die Hauptwaſſe gegen ihre gewerkſchaftliche Betätigung in unſeren Organiſationen unbrauchbar geworden. In ſeinem praktiſchen Teile enthält das väpſtliche Rundſchreiben in mehreren Stellen Wendungen, die iu weiten Kreiſen als eine Unter⸗ Mittwoch, bindung der Eutwicklung und Betätigung der chriſt⸗ lichen Gewerkſchaften ausgelegt werden; insbeſondere folgert man daraus neben einer Gebietsbegrenzung eine fortgeſetzte kirchliche Bevormundung unſerer Ge⸗ ſtunung in ihren gewerkſchaftlichen Maßnahmen. Jede Befürchtung iſt durch die neueſte Erklärung der Biſchöfe erledigt. Der Kongreß begnügt ſich daher mit der Feſtſtellung, daß zu ſolchen Befürchtungen auch nach den Grundſätzen und Beſchlüſſen unſerer Bewegung kein Anlaß vorliege und daß derartiges in Deutſchland undurchführbar ſei. Das Deutſche Reich weiſt keine rein katholiſchen Gegenden mit in ſich abgeſchloſſener in 5 auf. Der vielgeſtaltige Wechſel bedingt eine gewaltige, unaus 2 Unter⸗ Regeln 9⸗ und ratiſchen Bewegung ent⸗ ſcheidende Bedeutung verſt t hat. Sie ſind nach deutſchen Verhältniſſen eine ſoziale, wirtſchaftliche und nationale Notwendigkeit. Staat und Volksgeſamtheit haben ein Intereſſe daran, daß nicht die antinationgle chriſtentumfeindliche Sozialdemo⸗ kratie die Alleinherrſchaft als Monvppolſtellung in der deutſchen Gewerkſchaftsbewegung erlangt, An Cha⸗ rakter, Organiſatiousform und künftiger Wirkſamkeit der chriſtlichen Gewerkſchaften wird durch Laien⸗ erwägungen nichts geändert. Wirarbeiten wie bisher weiter. Aus dem Reichstag. JBerlin, 27. Nov.(Von unſ. Berl. Bur) Im Reichstage wird man heute zunächſt die Präſidentenwahl vornehmen. Wie ſchon mit⸗ geteilt, werden die Nationalliberalen bei dieſer Wahl bis auf den letzten Mann für Dr. Kaempf eintreten. In dieſem Sinne hat ſich geſtern die nationalliberale Fraktion in ihrer Fraktionsſitzung entſchieden. Ebenſo wer⸗ den die Sozialdemokraten für Kaempf ſtimmen und ſelbſtverſtändlich auch die liberale Linke. Der Kandidat der Rechten und des Zentrums iſt wie⸗ derum der Abg. Dr. Spahn. Die letzte Präſidentenwahl fand am 8. März ſtatt, wobei Kämpf nur mit geringer Stimmen⸗ mehrheit, mit 192 gegen 191 Stimmen, zum Präſidenten gewählt wurde. Bei dem Eintreten aller Liberalen und Sozialdemokraten für Dr. Kaempf iſt eine kleine Mehrheit vorhanden, zu⸗ mal ſeit der Vertägung die Linke einen Zuwachs durch den Sieg in Hagenaw⸗Grevesmühlen er⸗ halten hat und der am Montag in Greifenberg⸗ Kammin neugewählte Reichstagsabg, Flemming ihrerſeits! vor der amtlichen Feſtſetzung des Wahlergeb⸗ niſſes, die am Freitag ſtattfinden wird, noch nicht an den Reichstagsberatungen teilnehmen kann. Trotzdem kommt es heute auf jede einzelne Stimme an, ſodaß noch nicht mit unbedingter Sicherheit die⸗ Wahl KKaempfs vorausgeſagt pver⸗ den kannnn 5 Die Beratungen des Etats ſollen am Montag beginnen. Die Interpellation über die auswärtige Lage wird vermutlich gar nicht zur Verhandlung kommen, ſondern erſt bei der Etatsberatung beſprochen werden. Die Regie⸗ rung hat erklären laſſen, daß der Reichskanzler eine vorherige Beantwortung der Interpellation ablehnt und ſich gelegentlich der Etatsberatung über die auswärtige Lage ausſprechen werde. Die Nationalliberalen haben gleichwohl be⸗ ſchloſſen, am Freitag einige kleine Anfragen über die auswärtige Politik an die Regierung zu richten. Der Balkankrieg. Vor Waffenſtillſtand und Friedensſchluß. *Sofia, 26. Nov. Nach dem Blatt Mir“ iſt in der erſten Unterhandlung der Bevollmäch⸗ tigten der beiden kriegführenden Parteien vor Buefuek Tſchekmedje vereinbart worden, dem türkiſchen und dem bulgariſchen Generalſtab die Feſtlegung der Demarkationslinie zwiſchen den beiden Armeen zu überlaſſen. Die zweite Zuſammenkunft ſoll morgen in Tſchatal⸗ dſcha erfolgen. Abbruch der Verhandlungen. Konſtantinopel, 26. Nov.(Wie Corr.⸗Bur.) Die Rechtsbeiſitzende der Pforte Reſchid und Herrant, die mit der Unterſtützung der türkiſchen Friedensunterhändler beauftragt ſind, reiſen heute abend ins Hauptquartier ab Die türkiſchen und bulgariſchen Bevollmächtigten hielten eine Konferenz ab. Morgen findet die letzte Konferenz ſtatt. In der geſtrigen Sitzung erklärten die türkiſchen Bevollmächtigten, ſie woll⸗ ten nicht einmal von der Uebergabe Adrianopels ſprechen hören. Es wird geglaubt, daß die Ver⸗ handlungen abgebrochen ſind und die Feindſelig⸗ keiten wieder aufgenommen werden. Friebliche Löſung des öſterreichiſch⸗ſerbiſchen Konfliktes. Berlin 27. Nov.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Wien meldet der Draht: In der Audienz die der Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand geſtern beim Kaiſer hatte, wurde beſchloſſen, alle Löſung des Konflikts mit Serbien zu ermög⸗ lichen. Oeſterreich-Ungarn gibt zwar ſeinen be⸗ kannten Standpunkt in der Adriafrage nicht auf, will jedoch nach wie vor eifrig bemüht ſein eine gütliche Verſtändigung herbeizuführen. u. Belgrad, 27. Noy.(Priv.⸗Tel.) 5000 bei Kumanow gemachten Gefangene ſind haltſam treffen noch immer Berwundete aus bien von ſeiner großen Zahl fremder Aerzte und Pflegeperſonals noch nach Bulgarien abgeben⸗ Miniſterpräſident Paſitſch hatte geſtern in den eroberten Gebieten iſt der telegraphiſche lichen Behörden geſtattet worden. Deſterreich⸗Ungarn und Rußland. JBerlin, 27. Nov.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Petersburg wird gemeldet: Der öſter⸗ reichiſch⸗ungariſche Botſchafter Graf Turn wurde geſtern vom Zaren in Sonder⸗ audienz empfangen. Die Audienz trug einen außerordentlich herzlichen Charakter und weſentlich dazu beitragen, die durch die falſchen Gemüter zu beruhigen. verbreitete Meldung, Graf Turn habe dem frage wegen der ſerbiſchen Forderung eines Adriahafens überreichen ſollen, entbehrt jeder Begründung, da ruſſiſcherſeits artige Anfrage geſtellt worden iſt. W. Wien, 26. Nov. Die Chriſtlich⸗ſoziale Vereinigung des Abgeordnetenhauſes hat eine Reſolution gefaßt, in der ſie das Vorgehen der Sozialdemokraten in der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauſes auf das ſchärfſte verurteilt, und die Erwartung ausſpricht, daß die parlamen⸗ tariſche Vertretung des Reiches mit tiefem Ernſt der Situation in jeder Hinſicht Rechnung trügt und alles unterläßt, was die Feinde des Staates ermutigen könne Rußland und Chinn. *Peking, 26. Nov.(Petersb. Tel.⸗Ag!) verſicherte dem ruſſiſchen Geſandten, daß die auf dem Marſche nach Kobdo befindlichen chine⸗ ſiſchen Truppen den Befehl erhielten, nicht weiter vorzurücke'n.— In den letzten Tagen wird eine energiſche Beförderung chineſiſcher Truppen nach dem Innern der Mongolei beobachtet. 55 WMetter⸗Kachrichten. Wisp. Wetternachrichten aus den bayeriſchen Alpen vom 26. November Eiſenſtein 0 Grabd, etwas bewölkt, ſchwacher Wind, Schneehöhe: 10 bis 20 Zentimeter. Berchtesgaden:—3 Grad, trübes Wekter, ſchwacher Wind,—10 Zentimeter Schneehöhe. Oberſtdorf:—? Grad, wolkenloſes prächtiges Wetter, ſchwacher Wind, Schneehöhe: 30—50 Zentimeter. Bad Reichenhall: 0 Grad, ſchwacher Wind, etwas bewölkt. Sonthofen:— Grad, windſtilles, gutes Wetter. Marquartſtein:—1 Grad, ſchwacher Wind, etwas bewölkt. Füßen—4 Grad, etwas bewölkt, ſchwacher Wind,—5 Zentimeter Schneehöhe. Aſcch an:—1 Grad, etwas bedeckt, ſchwacher Wind, Schneehöhe:—5 Zentimeter. Bad Kohlgrub:—3 Grad, wolkenloſes Wetter, windſtill,—10 Zentimeter Schneehöhe. Brannenburg: 3 Grad, prächtiges Wetter, windſtill. Garmiſch⸗Partenkirchen:—3 Grad, gutes Wetter, ſchwacher Wind,—80 Zentimeter Schneehöhe. Oberaudorf:—3 Grad, etwas bewölkt, ſchwacher Wind, 15 Zen⸗ timeter Schneehöhe. Bad Tölz:—5 Grad, be⸗ deckt, mäßig ſtarker Wind—10 Zentimeter Schneehöhe. Bayriſch⸗Zell:—4 Grad, wol⸗ kenloſes, windſtilles Wetter, Schneehöhe 21—80 Zentimeter. Tegeruſee: 1 Grad. gutes Wet⸗ ter, windſtill. Schlierſee:—3 Grad, wolken⸗ loſes, windſtilles Wetter, 21—380 Zentimeter Schneehöhe. i Geſchäftliches. lich flluſtrterten„Bibliothek des allgemeinen und praktiſchen Wiſſens“, ſtber welche ſeitens der Buch⸗ dandlung Karl Block in Breslau der heutigen Nummer unſeres Blattes ein Proſpekt beigelegt iſt, wird mit der neuen, vermehrten und verbeſſerten Auflage, welche die neueſten Errungenſchaften auf gaſten Wiſſensgebieten berückſichtigt, ein großzügiges, literariſches Unternehmen geboten, das jſedem, dem daran liegt, im Jutereſſe ſeines Vorwärtskommens Wiſſen und Bildung zu exweitern und zu vertiefen, die Möglichkeit gewährt, ſich die hauptſächlichſten Wiſſenszweige und Sprachen durch Selbſtunterricht anzueignen. Der Kaufmann, der Gewerbetreibende, der Beamte, der Handwerker, kurz feder mitten im Daſeinskampfe Stehende wird mit Freuden nach dieſem von berufenen Fachmännern verfaßten Werke greifen, deſſen ungemein knapper und klarer Stif und überſichtliche Anordnung des Lehr⸗ und Lern⸗ ſtoffes, ſowie leichtverſtändliche Darſtellungsweiſe auch der ſchwierigſten Materie, es für ſedermann zu einer unerſchöpflichen Fundgrube des Wiſſens und der Belehrung machen. Ueber 300 ſchwarze Illu⸗ ſtrationen, Bunttafeln, Modelle, Pläne und ein geo⸗ graphiſcher Atlas mit 42 farbigen Karten ergänzen den Tert der„Bibliothek des allgemelnen und prak⸗ tiſchen Wiſſeus“ aufs glücklichſte und unterſtützen die Beuutzung dieſer gusgezeichneten Enzyklopädie in nortrefflicher Weiſe. Das Werz iſt berechtigt in feder einzunehmen. Familie und in feder Bibliothek einen Ehrenplatz 0 Verſuche zu unternehmen, um eine friedliche geſtern in Niſch eingeliefert worden. Unauf⸗ Adrianopel und Monaſtir ein. Doch kann Ser⸗ eine lange Unterredung mit dem ruſſiſchen Ge⸗ ſandten v. Hartwig. Den fremden Konſuln Chiffre- und Briefverkehr ohne Zenſur der amt⸗ iſt bei der augenblicklichen politiſchen Lage von hervorragender Bedeutung. Sie dürfte zunächſt Alarmnachrichten der letzten Tage aufgeregten Die bon anderer Seite Zaren Oeſterreichs Antwort auf die rüſſiſche An⸗ gar keine der⸗ Die Sosialiſten und der Krieg. Der Miniſter des Aeußern Luchenghſlang In der hervorragend ausgeſtatteten und vorzüg⸗ FFF 5 3 r 18 es „„ e ee.e nee Manheim, 27. November. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagblart). 7. Sette. Volkswirtschaft. Rheinische Treuhand-Gesellschaft,.-G. Mannheim. Das mit dem 30. September 1912 abgelaufene zweite Geschäftsjahr hat der Gesell- schaft eine nicht unbeträchtliche Ausdehnung segenüber dem Vorjahre ge⸗ bracht. Die Brutto-Einnahmen für Revisionen und Zinsen steigerten sich von M. 54 028 im Vorjahre auf M. 129 894 im Berichtsjahre. Allerdings stiegen demgegenüber auch die Un- kosten einschließliem Abschreibungen in nicht unerheblichem Maße, nämlich von M. 53 083 im Vorjahre auf M. 110 632. Immerhin ver- bleibt nach Abschreibung des Bureau-Einrich- tunsskontos auf M..—(Buchwert im Jahre 1910/11 M. 4000) noch ein Reingewinn von (i. V. M. 945). Wins Sesehaktsberiebt wWird ausge- kührt: „Auch in diesem Jahre im 1 grund unserer Tätiskelt das ns Geschäft. Wir konnten mit Befrie igung Konstatieren, daß in unserem Arbeitsgebiete der Revisions-Gedanke mit Seinen fachen direkten und indirekten Vorteilen nicht nur bei Unternehmungen in (Aktien-Gesellschaften, Gesellschaften mit 55 schränkter Haftung etc.), sondern auch Privatfirmen immer mehr an Boden Erfreulich war es ferner. daß die We che uns im vergangenen Jahre erstmals 2u ihren Inventur- und Bilanzarbeiten zugezogen hatten, auch im Berichtsjahre Dienste in Anspruch nahmen; ein Zeichen da kfür, daß das unbedingt notwendige zwrischen unseren Auftraggebern einerseits un unserem Institut als solchem und unseren zelnen Revisionsbeamten andererseits 115 würde. Hervorzuheben sei. daß eine grö 115 Anzahl von Firmen, darunter mehrere Syndi- kate und nicht nur ihren Jahresabschluß durch uns 85 5 prüfen ließen, sondern mit uns zur EKontrolle ihrer fortlaufendes Revi- 1— amm vereinbarten. Wwar die Ausdehnung unse- rer Tätigkeit auf das Aus! àa nd„Was 5 Weitverzweigten Industrie- und— ungen speziell Mannheims, aber auch 1* badens, der Pfalz und Württemberg zurückzu- ühren ist. ünhagers Beschäftigung in Prozeß- u n d Steuersachen brachte uns vielfach mit Behörden in Berührung. Namentlich in Steu- ersachen wurde nach unserer Wahrnehmung die Regelung der für den Privatunternehmer oft komplizierten Steuerfragen wesentlich da- durch erleichtert, daß Wir als neutrale Gut⸗ achterstelle ins Detail sehende Bilanzberichte und Gutachten abfaßten. Derartige detaillierte und mit den nötigen Unterlagen Versehene ob· jektive Berichte verfehlten ihre klärende Wir⸗ kung auch nicht in verschiedenen Auseinander- setzungssachen, Erbschafts-Regulierungen etc., bei denen wir zugezogen wurden. 125 Nicht unerheblich beschäftigten uns einige Angelegenheiten, welche die Umwandlung von Privatfirmen in Gesellschaften, sowie die Fu- sionierung von Unternehmungen betrafen. Auch hier beruhte unsere Arbeit in einer syste- matischen Klarlegung der ziffernmäßigen Grundlagen für die beabsichtigten Pransaktio- nen. Die von uns eingerichtete Abteilung für Buchhaltungs- und Betriebs-Organisationen War auch im Berichtsjahre gut beschäftigt. Wir schließen hieraus auf die immer weiter vordrin- gende Erkenntnis. daß nut durch eine tadellose Organisation Mängel und Schäden einzelner Betriebszweige aufgedeckt und abgestellt wer⸗ den kKönnen. Unsere technischen Sachver- Ständigen standen uns hierbei zur Seite. In zahlteichen Fäallen wurde unser Institut bei Konkursen, Sanierungen und Liquidationen in Anspruch genommen, desgleichen wurden wir mehrfach zum Verwalter von Vermögen und zum Testamentsvollstrecker bestellt. Der zur Verfügung stehende Reinge- i un von M. 19 332 einschließblich M. 445.— vorjähriger Vortrag soll folgende Verwendung finden: 4 Prozent Dividende O, M. 3250 (500), gesetzliche Reserve und M. 1082(445) Wort 15 Bilanz stehen bei 1,5 Millionen Aktienkapital, 6600(o050) Interimskonto, M. 500 (% Reserven und M. 750(0) Talonsteuer des mit unvermindert M. 1 125 000, Kassa- und Bankguthaben mit Mark 365 566(364 875), Außenstände mit Mick 36 615(18 121] und Bureaueinrichtung mit Mark ) zu Buch. 70 15 Anleihe der Stadt Mülheim(Ruhr). Der RKeichsanzeiger veröffentlicht die Genehmi⸗ gungsurkunde betreffend die Ausgabe von 42 Dproz. Schuldverschreibungen der Stadt Mülheim a. d. Ruhr bis zum Betrage von 2 Mill. Mark zur Beschaffung der Mittel zur Ausstattung des städtischen Grunderwerbsbe⸗ standes. Die Anleihe ist jährlich mit mindes- tens 1% Prozent zu tilgen. e e, —— Telegraphische Handelsberlehte. Das Urteil im Prozeß Straeter. Duisburg, 26. Nov. Vor der Straf⸗ gammer hbatten ſich der frühere Inhaber der Ge⸗ treidefirma Heinrich Stracter und deren ehemali⸗ er Prokuriſt Rabeler zu verantworten. Die Firma geriet im Frühfahr in Konkurs, wobei ſich herausſtellte, daß mit gefälſchten Bilanzen gearbeitet worden war, um einen hohen Bankkredit zu erhalten. Der Jahresumſatz der Firma betrug zeitweiſe 10 Millionen Mark. Straeter wurde wegen verſuchten und vollendeten Betruges und Konkursvergehens zu vier Monaten e Rabeler zu 300 Üdſtrafe verurteilt. 985 Glitteldeutschen Braunkohleusyndikat. Leipzig, 20. Nov. Die Erneuerungsverhand- lungen des Mitteldeutschen Braunkohlensyndikats, die am Montag hier begonnen haben, Sind heute infolge der Forderungen der Firma Weymann in Aussig, für ihre Werke in Woyna und Witnitz billigere Preise für Briketts als die den anderen Werken zugestandenen zu erlangen, scheitert. Damit ist das Schicksal des alten Spndibats nock nicht entschieden. Die Verhand- am 29. und November 1 hierüber werden 0 85 Telegraphische Börsenberlchte. Chicago, 26. Nov. Produktenbörse. Weizen setzte auf bessere Kriegsnachrichten, Meldungen über größere Zufuhren und Liquidationen, in williger Haltung, mit Dezember ½ und Mai 78 c. unter den gestrigen amtlichen Schlußnotie- rungen ein. Die rückläufige Bewegung machte dann, als aus Minneapolis eine Zunahme der sichtbaren Vorräte und aus dem Nordwesten größere Zufuhren gemeldet wurden, weitere Fortschritte. Auch die enttäuschende Export- nachfrage sowie entmutigende Nachrichten aus dem Südwesten Wirkten nachteilig auf das Kursniveau ein. Schluß willig. Preise-1½ C. niedriger. Mais lag bei Beginn stetig, mit Mai unver- andert, ermattete aber im weiteren Verkehr, da sich auf günstige Wetterberichte hin eine regere Verkaufslust bemerkbar machte. Die schwächere Haltung wurde indes bald wieder von einer besseren Stimmung abgelöst, da die Baissiers infolge der geringen Vorräte zu Deckungen schritten. Auch Berichte aus IIlinois über un⸗ bekriedigende Erträge wirkten befestigend auf die Tendenz ein, doch kam in der letzten Stunde wiederum eine schwächere Tendenz zum Durch- bruch, da die Farmer mit gröberem Angebot herauskamen und auch die am Weizenmarkte sich geltend machende schwache Stimmung ver- stimmte. Schluß kaum stetig, Preise C. nie- driger. Newyork, 26. Nov. Produktenbörse. Weizen war im allgemeinen denselben Einflüssen unter- worfen wie in Chicago. Schluß matt, Preise 198 bis c. niedriger. Verkaufe für den Export: 25 Bootladungen. Mais ohne nennenswerte Anregung. Ver- käufe für den Export: 5 Bootladungen. New Lork, 26. Novbr. Kaffee fester auf kleineres Angebot, à la Hausse lautende Ernte- nachrichten aus Brasilien, Deckungen der Bais- siers, Hausseunterstützung, Verkäufe seitens einiger Interessenten und ermäbigte Ernteschät- zungen. Schluß behauptet. —— Frankfurter Abendbörse. Frankfurt, 26. Nov. Umsätze bis.15 Uhr abends. Kreditaktien 188/½—58 bz. Nov., 189 bz. Dez., Diskonto-Kommandit 182. bz. Nov., Dresdner Bank 181 bz. cpt., Berliner Han- delsgesellschaft 16 bz. Nov., 163 bz. ept., D. Effekt,. und Wechselbank 115 bz.., Oesterr. Länderbank 122 bz. Nov. Lombarden 17% bz. Nov., 18 bz. cst., 17½ bis 78 bz. Dez., Baltimore und Ohio 104% bz. Nov., 108 bz. Dez. Hamburg.-Amerik. Paket 1514 bz. Nov., 152½—98 bz. Dez., 181.90 bz. cpt., Nordd. Lloyd 1194 bz. Nov., 11998—94 bz. Dez., 119.70 bz. cpt. 4 proz. 1910 Ungarn 83.80 bz., Türkenlose 157 bz. G. cpt. Gelsenkirchenior bz. cpt., 1914— bz. Nov, 192½ bz. Dez., Harpener 183—183½ bz. Nov., 183%—% bz. Dez., Phönix Bergbau- u. Hütten- betrieb 28876—25986 bz. Nov., 259.40 bz. cpt., 2597%—260% bz. Dez.,.-Luxemburgen 166— 1668 bz. Nov., 166.40 bz. cpt., 16688—— bz. Dezember. Verzink. Hilgers 234 bz., Riebeck Montan⸗ werke 181.50 bz.., Mannesmann-Röhrenw. 212 bz., Bad. Zuckerfabrik 200 bz. Maschinenfabrik Mönus 283 bz.., Maschinenf. Dürkopp 460.20 bz. G. Adlerwerke Kleyer 561.75 bz.., Daim- ler Motoren 308.50 bz., Scheideanstalt 647 bz., Kunstseide 86 bz., Chem. Heubruch 198.80 bz. ., Holzverkohlung 323.60 bz., Höchster Farb- Werke 622 bz., Steaua Romana 144 bz. G. Elektr. Allgem.(Edison) 25498 bz. Nov., bz. Dez., Elektr. Brown Overi 145 bz.., Elektr. Schuckert 146. 4 tc 55 Nov. 18 bis.30 Uhr: Phönix 260 Dez., H: 18525 15., Harpener Die beruhigtere Stimmung, welche sich an der heutigen Mittagsbörse Bahn gebrochen hat blieb auch im Abendverkehr vorherrschend. Bei mäßig belebten Umsätzen konnten sich die un- gefähren Schlubßnotierungen von heute Mittag auf allen Gebieten gut behaupten. Die Krank- heitsfälle, die aus San Stefano, wie Konstanti. nopel gemeldet wurden, haben die bessere Ten⸗ denz nicht beeinträchtigt. —— Effekten. Brüssel, 26, Mov.(Sohluss-Kurse.) 40% Anlelhe 1898 12855 8 % Spanfsobe äussere Anleſh„ Tueden urken-Lose 852 buxemburglsche Prinoe Henrlbann— 775. Wer Valparalso 28. NMovember Weohsel auf London 918½ Rew-Vork, 28. November. Kurs vom 26. 25. Kurs vom 26. 25. Seld auf 24 Std. Texas comm. 28.— 27./ Durohsohnlttsrat. 11.—.—Texas pref. 61.— 61.— do. letzte Darleh..—.— Hissourl Paclflo l. 43.½ 43.½ Weohsel Berlin 84.% 84.% Ratlonal Rallroad Weohsel Parls 520.— 520.— of Mexlko pref. 62.— 60.— do. London 60 Tg. 480.75 480.90 do. 2nd pref. 27. 27.— Cablo Transfers New-Vork Zentral 114.— 114.— Weohsel London 488.25 485.50 New-Vork Ontarlo Süber Bouillon 63.— 62.— and Western 33.%.¾ Atoh. Top. u. St. F& Norfolk u. West o. 115.1½ 115,16 oonv, 4% Bonds 108./ 106./% Rorthern Paolflo o. 123.½ 123.1½ 2 Pennsylvanla oom. 123— 123.— 58.[Reading oomm. 171.½ 170.% 98.% Rock island Comp, 25.½ 24.½ do. do, pref. 43.½ 48.— Southern Paclfſo 110.½ 110.00 4½ Colorado S. B. 82.½ 925 68.% 98.— NMorth. Pao. 30% Eds. do. 4% Prior. Llen. St. Louls u. S. Fran- zlsko ref. 4% 4 8. Pab. o. 4% 1929 83.8% South. Rallway o. 29.— 28.% Unlon Paolflo oonv. 101. do. pref. 81.%8 81.% Atohls. Topeka o. Unlon Paofflo com. 171.½ 171.½% Baltimore-Ohlo o. do. pref.— 80.— Canada- Paolflo Wabash, pref. 14.— 13. Ohesapeake-Ohlo 80./ 88.— Amalgamat. Copp. 84./ 83./ Cbicago MIIwauk. 114.— 115.— Amerſoan Can. pr. 123.% 123. Colorado Sth. oom. 38.— 28.— do. Loo. oom. 45. 45./ Denv. u. Rio rd. o. 21¼ 21.½ Amerſo. Smelt. o. 79.% 79.— do. pref. 39.½ 39.— do. Sugar o. 129.½ 120.% Erle ogmm. 34.½% 33.½ Anadonda Copp. o. 43.— 42.%/ do, 1st. pref. 51.½ 51.—General Eleotf, o. 183.½ 182.% great Morthern 137½ 18.—U. St. Stoel Corp.o. 74./ 74.— Ulmois Zentral 128.— 127.— d0. pref. 111.¼ 111.— 174./ 174.1 144.½% 144.½ Utah Copper dom. 63.— 62./ Mirginla darol. a. 48.— 4 Sears Robeuok o. 215.½ 214.— Produkte. Lverpool, 28. Mov.(Sohluss.) Lehigh Valley om. Loulsvllle Nashy. Missouri Kansas Wolzen roter WInter träge 25. 2. Difterenz per Dezember 3½½ 2˙15— 8 per Hürz-·- 7%1 Hals 2 Zunter Amerlka per Nov, 4½% 4/9/— 7 Ta Plata var Detember 4 1¹—* 68.—., 67.50 0 New-Vork, 28 November. Kurs vom 28. 25. Kurs vom 26. 25. Baumw, atl, Hafen 26.000 30.000 Schmalz WIlgox 12.05 12.05 do. atl. Golfh. 68.000 59.000Talg prima City.½.½ do. im innern 34.000 49.000 Zuoker Muskov..58.55 do. Exp. n. Gr. B. 15.000 12.000 Kaffee Blo ooos 14½ 14½ do. Exp. n. Kont. 39.000 21.000 do. Rovember 13.80 13.47 Baumw. loo0 13.— 12.80 do. Dezember 13.55 13.42 do. Rovember 12.50 12.24 do. lanuar 13.60 13.42 do. Derzember 12.55 12.36 do. Februar 13.65 13.42 do. Januar 12.64 12.42 do. März 13.89 13.74 do. Februar 12.68 12.42 do. April 13.97 13.82 do. März 12.68 12.45 do. maf 14.05 13.89 do. Aprll—.——— do. fjun! 14.09 13.91 do. NMal—— 12.43 po, Jull 14.13 13.35 do. Juni 12.63 12.43 do. August 14.15 13.98 do. August 12.59—.— do. September 14.18 14.01 do. in Rew- do. Oktober 14.19 14.01 Orl. looo 12.¼, 12.%[Weizon Nr. 2 looo 108.½ 105.½ do. Rovember 12.72 12.47 do. Dezember 31.½ 93.4½ do, Dderember 12.79 12.56 do. Mal 98.% 87.% Petrol, raf. Casse 11.40 11.40 do. jull—.——.— do. stand. wWihte Mals Dezember—— New-Vork.50.50] do. Mal 5 do. stand. wihte Rehl spring wheat.05.05 Phltadelphla.50.50 Getreldefracht n. Petr.-Cred. Balano.85.85 Llwerpool.—.— Terpent.New-Vork 39.— 39.— do. London.—.— do. Savanah 34./ 35.5% do. Antwerpen.— 6— Sohmalz-Western 11.55 11.55 do. Rotterdam 13.½ 15.½ do.(Roh. Br.) 12.05 12.05 Chloago, 28. NMov., nachm. 5 Uhr. Kurs vom 25. Kurs vom 25. 25. Welzen Dezember 5% 85.8/ Lelnsgat Rovbr. 133.1½ 135.— do. Mal 90.½ 91.4½% Sohmalz Deremb. 19.80 10.97 do. Jull 88.5% do. lanuar 10.52 10.82 Mais dezemder.½ 47.%¾8 do. Nal 10.15 10.25 do. Mal.% 48.—Pork Januar 19.22 19.40 do, Jull./ 49.— do. Mal 18.50 18.62 Roggen looo 61.— do. Juli—.—— do. Hovemder————KRippen Januar 10.22 10.20 do. Dezember———— do. Mel.85.95 Hafer Derember 31.— 31.½ do. Jull—.—— do, Mal 22.½ 32.½ Speck 10.37 10.37 Lolnsaat looo——— Antwerpen, 28. Nov.(Sohluss.) Woelzen ruhig 26. 25.Gerste 25. 25 per Dezember 20.40 20.42] per Dezember. 17.30 17.30 per Här:z. 20.30 20.32] per März 16.92 16.85 per Ha!l! 2902 20 02] per Ma!.. Köln, 28. Mov. Rüböl in Posten von 5000 Kg. 71.50., NMov⸗ Neuss, 28. Nov. Fruochtmarkt. Welzen neuer la. 21.—, Ua. 20.— Illa.—.— Mk.— Roggen neuer la. 16.80, lia. 15.80, IIla.—.— Mk. Hafer alter Ia. 17.— lla. 18.— Mk., Ruböl 69.—, fasswelse 71.— Klele.20 Mk. Hargarine fest. gereinlgtes Oel 72.— Mk. per 100 Kllo.— Heu 270—.20, Luzerner dleu.50 x. dle 50 Kllo, Presskuchen 104 Ak, füur 1000 Kll0 Rotterdam, 28 Nov. Kaffee ruhig, Zuoker fest, Zinn beh. Rübenzuoker, I. Sloht fl. 11.½, Margarine prima amerlk. .—. Einn: Banda prompt fl. 136.½, Kaffee per Nov. 40./, ger D r. 39.½. Mürz.77½, Mal 10.07.½ Hamburg, 28. NMov. Rohzucker: Mov. 9 55.—, Dez,.57.%, Jan.- Llverpool, 28. Nov. Zaumwollmarkt. Sohſuss-Notlerungen. Es notleren Middl. amerlk..95.—, per Nov..79.½, per Nov.-Dez. .67.½ Mal-Junl 6. per Dez.-Jan..85.½, Eisen und Metalle. per jan.-Febr..64.½, per Febr.- MArz.82 per Müärz-Aprif.61.½, per Aprll-Nal.81.—, per 9 3 80 Junl-Juli.59.½, per Jull-August.58.—, London, 25. Nov.(Sohluss.) Kupfer stetig per Kasse 78.18.9, 3 Honate 77.,12.08, eleotrolytlo 51.15.00, bestsefeoteo 83.00.00. 26.15.00. Auktion 138.½. Now-Vork, 26 Kupfer Superlor! Zinn Straſts 185 Tonne Hovembor. ngots vorrätig Rohelsen am Nothern Foungth NMr. 2 Stahl-Sobſenen Wagg. frel ösil Frbr. BBo————————————— Wasserstandsnachrichten v. Monat Novbr. Tinn stetlg, per Kasse 226.15.00, 3 Monate 228.15.00. Blel spanfsoh, träge 17.18.09, englisoh 18.10.00. Zink flau, gewöhnllohe Rarken 28.00.00, Sperlal-Marken Glasgox, 28. Mov. Roheisen stetig. Mlddlesborougs warants, per Kassa 67/8.½, per Honat 68/1.—. Amsterdam, 28. Rov. BZanca-Zink. Tendenz fest, ſooo 137.—, Heute Vor Kurs 8 1710%000 17.05/%00.00 4850/4990 49 25/49 75 16 25/16 75 16 25/16 75 10 1¹ eeeee Pegelstatlon vom Dat Hheln 22J28.J 24. 25. 26. 27. Semerkungen Huningen)„..80.65,.58ſ.5114 5 Abends 6 Uhr Kehl...58.84.58.45 2..32 NMachm. 2 Uhr Haxauu.13 425.19 40 Aachm. 2 Uhr Hannheim.44.57.82.41 Morgens 7 Uhr Halnz:.30.40.48.48.7.-B. 12 Uhr Kaulb 2,1.48.59.58.50 Vorm. 7 Uhr Köln..063.113.42 Hachm. 2 Uhr vom Neckar: Mannhelm....45.84.673.558.40.37 Vorm. 7 Uhr Hellbronn.. 12.30.18.2.05 Vorm, 7 Uhr „) Windstill, Helter,—“. Serr S 4 Seeeeeeeseseeeeeeeesee Cicgererten für. Nel N Se E Mannhelm — WñItterungsbeobachtungen d. meteorl. Sfatlo 83 5„ 33 8—— 2 2 Datum Teft 85 88 88 mm— 26. NHovber,] Norgens 7˙ 755.5.9 8 5 Mittags 2⁰ 753.7 52 82 2. 7— Abends 3˙⁰ 749.8.2 8 2 8 Morgens 7˙⁰ 744.8.4 82 Höchste Temperatur den 28. Rov. vom 28.—27 Nov..0. .50. Tiefste Temperater Schiffahrts⸗RNachrichten vom Mannheimer Bafenverkehr, Hafenbezirk Nr. 1. Augekommen am 25. November. Heck„Mannh. 17“ v. Antwerpen, 7500 Dz. Stck. u. G. Eichel„Köln 47“ p. Rotterdam, 8730 Dz. Stg. u. Gtr. Wolz„Lina“ v. Wertheim, 3840 Dz. Getreide. Weiß„Fendel 46“ v. Düſſſſeldorf, 5400 Dz. Stg. u. G. Zimmermann„Auguſt“ v. Rotterd., 4000 De. Getr. v. Gron„Brunswyk“ v. Straßburg, 500 Dz. Stückg. Müßig„Fendel 49“ v. Antw., 14000 Di. Stg. u. Gir. Drieß„Fendel 10“ v. Karlsruhe, 550 Dz. Stückgut. Kimpel„Karl Hubert“ v. Köln, 5000 Dz. Stückgut. Schoenmakers„Johanna“ v. Rotterdam, 12 480 Dz. Kohlen und Getreide. Hofmann„Fendel 42“ v. Mülheim, 5000 Dz. Meßl. Hafeubezirk Nr. 2. 1 Anugekommen am 25. November. Berlebach„Vereinig. 27“ v. Antw., 12 120 Dz. Stück⸗ gut und Getreide. Waſch„C. W. Neuer“ v. Jagſtfeld, 1435 Dz. Salz. Neuer„Anna“ v. Jagſtfeld, 1500 Dz. Salz. Augspurger„Roſa“ v. Jagſtfeld, 2165 Da. Salz, Heidenreich„Margaretha“ v. Jagſtf., 1505 Dz. Salz, Müßig„Katharina“ v. Jagſtfeld, 1400 Dz. Salz. Kappes„Philippina“ v. Jagſtfeld, 1745 Dz. Safz. Dietz„Lina“ v. Jagſtfeld, 1600 Dz. Salz. 5 Hafenbezirk Nr. 3. Angekommen am 25. November. Heck„Badenia 34“ v. Neus, 5050 Dz. Stückgut. Bauhardt zAlt Heidelberg? v. Heilbr., 320 Dz. Stckg. Teuniſſe„Theodor“ v. Amſterdam, 4800 Dz. Stückgut⸗ J. Kircheſch„Burg Namedy 2“ von Rotterdam, 10 950 Dz. Stückgut und Getreide. J J. Gilsdorf„Worms 1“ v. Worms, 90 Dz. Stückgut. f—b— 5 Verantwortlich: 15 Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst und Feuilleton: Julius Witte; kür Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung- Richard Schönfelder; für Volkswirtschaft und den übrigen redakt. Teif 5 Franz Kircher; für den Inseratenteil u. Geschäftliches: Fritz Joos, Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. I. Direktor: Erust Müller. NMaweisst du, Paul, das ist ne Sache! Ich hab wahrhaftig gevacht, ich würde ernſt haft krank werden. 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Rrenege— +0 125„ 5 1 NMez J3JJ N. 580 tablissemen Herzog, Logelbacch 5 +4 Karmorindus rie Kiefer Kletorsfelden 93* 120 Sprongstoffwerke Dr. Nahasen Stamm-Akt. 98, ermer 8 lür Peen z. fnausrile„„] 70 e kupener Riergrausfst-Gessliscbhaft Eopen 10 Kaschinendau-Gesellschalt Hellbreun. 9 55— Batbn N e Arbei erwohnun 28 85 20 Freditbangkn M. 390 fl. 55 Maschinenfabrik J. E. Christoph. Niesk7 südd. Baumwoclindustiie, Kuchen 4 0 5 10 in Suröpa RüecVerstollerungsges. Berlin.890 M.„sslingen—5 25 8 Jate-Luddat. J0, ainn — Zermanie„„ 5 1 1 5 8 Labelwerge elm, GenusscheineM.— * Gronau. 25„„ ſtes Pabrtk feiner Elelschw. Sadermang, Kulmonob— 105 Aeienngen Aktlen 1 130 9 aeee e Ges.,, Munchen. 710 „ f e e e e ee eeeee ee eee 5 ote Erde. Jamm Aktien 1 3 Vorz.-Akt. 85 Wasser Werne, Fränklurt a.. stamm Ant i= ſss Avolde, Eradeseii. 4 Behrügder,.-GGreven. 00 apf Gebre ActGes. Pifmasens:%8 5 n 1065— PBte üt 120 * 90 Form. Hartmanu, Offenbach Stahlwerse Becaer: 22* Speper, Stamm-Aktien 38.— alzziegelei Alpirsbach in Alphsbech: 0 8 Ar855 8 80— 8 Makulelm 113 28 Vorz. Aktien dd 80 Larb. und Gerbstoffkwerks Paul Gulden& C0.] 198 0 Woe A. 0 Selbrüchen„„„— Biemes Barscsgettenlsbe 5 8„150 4 Verdingen ent& Foltt Akt.-Ges. Haßelschwerd?.12 uatnildenbütte, Akbien 117113 sterntörde Nallwersse J und Warperel, Furtvn— 180 eldsochlésschen Brauerei, Weimor 100 Aayer& C0., Commanditges., Metz„„ 132 Stelaguttabrig Grunstsdlt. 40 Favarla hrauerei, Altoug 18 14 e ee und 360⸗ M. 385 MHeunſa Pflanzüungs-Hesellschaft, Berlinn Sterubcaderel Krax„„ e, e Bacer. Peaende eohe ene 20˙ Faskaspke 12915„ Els. fu e echauische demabent Oberacen en 15 174 Strassb. kiastne badr assb.-Schilügk 100 * 0 1 8„—* R*—— 0 2 2 i 1 1 5 gFer 5 6* FVV—!f, è/ ¼œ» Stlésstotzwerke Müncnen 555— oneegiesserei,! 55 150„ Lieineusp. u Weberei, Memmingen Geworbegusse„ 46 Bene e andee 80 Vrankenthaler„„5 188 11 Nstz-Pabril und Woberen Itzenoe 25 13 5 1125 u aadenpars-6t 5 1 6αu5 ˖„!ls᷑/«] ¼,, bee n 0 27 alriok AG.140, Zirnerel Hellurohn vorm.Ackermann 775 400 5 Pieder Cebr,.0 Büisdur 89 83 Pelndngarernln No00 Melsenheim-Schmeispacher Mälzere! 93 82 Torrain Akt.-Ges. Bavaria, München 4— 5. 8„5 1„ 3e 403˙ NMenden&Schwerte, Eisenwerz, Vorzugs-Akt.“ 150 Muuchen-xord-Ost Flanoban J1 100 riedrich Heinrich Stelnkohlenbscgwern 106 5 Stamm-Aktb. 30 37** Muüuenen Schwabing Stamm] 24. Seurten n B gene e 10 Gassppegg aund Gussgerg. Meins. a eer er e bertain- And Henget Grgrlung 7 Biſle er& Kluns.G, Aschersleben 105 Gus- u Elektrizilüts- Werke, Forbach i.. 5 Bini 5 St Avold— 10 Metall- und Lackierwarenfabrik Ludwigsburg Lercam-Bauges, Sduende, Karlsruhe 87. Billing& Zoller 98 85 Jeknunger Aumob-Ges., München 5 85 81* Metropolthes er Porlü.n 102 1— Letinger Falzziegelei& Verbleudsteinflabrix 60 Bit ertefder! orzg. 175 Gebr Aclt, acbeeg 51 148 8&„ J08 Teuneeeer, ee„„ 08 Sier Firücrs 8 Nevoist.-O. Reichenbrand. 4 etzer Braue„%% TT0T0T0T0T0b0b Tnonwerk Kolbmoor Aust. Stuttgar 118 11 1 Jepöndortt, Düzseldef 17 165 fexer Kud..0. für Maschinen u. Bergbau 61 36 Fnutiuger Blelelsstabrik. K.„28 Wördisshes Braufans Iuüs erburng 118 Vetter A.., Liegelwerke, Plorzheim. 05 5 Mülkeim-Rahr„„ 38˙— Fudriuger Malzlabrik, Laugens Ronner Aßtienbranere!! r8 5 eds omünder Bank, Gesstemünde. lds, 14 ittelgag. auereigeseusch 4. greiten, A⸗G. 15 Peeekenplattentab-ie Schleuns-uj-en 4 Brausrel 8 5 Wendra er& Co, Ott uburg 90 95 Germania-Brauerei Hersel bei Bonn 103— Mitteldeutsche Hartsteinindustrie 102— rülltebris Mehltsuer 90 ASed. Diedenhofen-Nieder-eutx 125 Rülleim, 85 5 ee ee e eee ee 3 Phrentabrix Fustwängler Söhne, Furtwangen 78 2 e 125*0 5 oZugs-Aklien 7— 2 Ulin 24 8 4 en e Stamm Aktion 18.— ermania-Linoleumwerke Bielighelm 107 103 otorenkabriß Darmstadt, Vorz-Akt. 1 4 01 Uane e Mc Stamm-Aktien 1 215 4 ade ien 285— Voetreidekommisgion A. Düsseldortk 1 405 Brauerei(Seldeneck) 35 5 me Voradgs-Aden 0 %%%%%%%%CCͤ(/ ⁵TWVVGö(( 8 19— Goeh igLeuchss, Kesselfabr, Darmstadt, St.-.] 75“— Mühlenthaler's Buch-u. Kunstdruckerel,.-., 90 8⁵ Hamburg. 3„ 5 9618 Eute Sägeburg.::= Jorlltzer Artlen Bransrei„„Ver e unden ildesheimer Snmraren- Fabriken 15 Calon Keces 405 Leeeee 102 2 Schnitsler, Hemmerden 90— 8 8 585 85 f V 140 8 rel 83— UnionwerkeA.-G, Fabr bBlaue. wener Baumwolls RVVEVVEVA Uurgtal-Brauerei v. Degler Gaggenaen 998 1 Nee 4 d. Werra 97 es ſiebeldeue katerel Hlsteie W„„ 0% i Mecker-Dampfschifahrts-Ges. Hellbronn. 8 20 eein aue 85 de Ken en 55. 5 ſrun 1 126 135 deckarsulmer Pahrradwerke.— 8 Ver. Wald⸗ute 1 e e0 Brauereibank(Harlolte 8 2 1 2 Atund. Hypothel Nk, PFlauen 2 5 Samm-Akt. 7* p bräu.-G. 3% egeseilschalt Vernn Reitter Lörrach 885 B. Polal-G. Walters 69„Neptun⸗ Franaturt M1140 60 ee aite 1 Vorz.-Akt.] 102 98 F Jeuburger Kieselxcisss 183* Docssafabrik Sooö 5„ St-.]— Katen- und Lagerhaus Akt.-Ges. Aken. 101 9 Neue Baumwollspinuerei Colmoer 97 cue, BAünelnn 115 8 vorm. Meqer& Söhne. Riegolf 170 MNagener Guss ahl Vorz.-Kotien 41 38 Hampfereompagnie Stetiin 71 97 WUrban& Cie. Kassel 115 8 vorm hloninger, Karlsruhe. 160 185 fagene Textilindustrie Gebr. Elbers 82 78 Thotographischs Gesellsou. Neuess-Akl. 135 120„ Fiztabliken Glengen 46 ig Nelt, Heidennem, 43— Halle'schs Malzfabrik, Halle n. S. 124 dan nane⸗ Ge silschast e 41050 Freivurger tegefdetke Braunschweiger Maschinenbau-Anst., Vorzugs- Hamburg-Amerik. Uhrenfabrix, Schrambergg 6euessen, Bers„ 104„.ossalmerdder Thonwerks?-„„ 162 Abtien 9 36 Ganncverschs Papnindustres:„„„„ eusser Buster: and er lachattt... 83„ Kuustmuhlen, Landsuünt. Vorm. Krämer:“— Zremer Gummfwerk„Roland. 6965 Hannoversche Kalwerke. Stamm-Aktien] 83 80 4108 nd f„„ 90 Tochr. Iicht- u. Wasserwerke„Forbach' 162 Bremer Lebensverslcherungs-Bank, Gremen,“— IN. 60% Hansa-Erauerej Lübecckk][95 90[Tiederr. schleppschiſt, Püsseldort 110.105„ Sonahstollabriken Fulda, Gehuszscheine Promernftets.., Kirchen a d. Sies— 182 flansa-Haus Akt Gee. Nannhem, iecene cnenecneig Dunan e e 28 r. Pampiglegeleten Iugolstadt„ f. British Glauzstoff Nanntaefuring Comp.— 150, Harburger Münlenbelr Harburg zus. gel. Ak 143 188 Vorddeutsche Syndt ats Uek 87 Vob.-Dampfzieseleten Berin neue Vorz.-Actiehf 52 Bruchsaler B anersi-Aktlengesellschaft. 62:— Hlaltselzeneries und Teigwaren Lambrech 10. 89 3„ iatcnzene doises kanndure 2000 l 850 Verelnigts Workstätten f. Kunst im Handwerk] 25, Bruckmaun à, 6, München 210[— Hecht-Waldhernbrauerei Heidenheim 355— Vorqd. Versieh-Ges Hlamburs N i k Kiel 5 112 Urfefenbau Plenger Benrsmm 7 llenlbronner Baugesellschat:: 10610% Lerdfausene Akuienbrnnere e Jes elnsorgue 6i klonschefſini 4 Prüggener.-G. für Thenwaren-Industrie157— 8 Geserbekasse Akt. Ges 111 Fordhausen-Wernigerode.—-B. aßt bit. 3. 00 xlag Carl Marfels, Bellin 23 Bürgerbrau, Lnäwigsbaſoen[ 250 Hleimststten Akt-Ges. Berlin 175¼ 170 Fürnberger EE„5„ 5 1 5 Eebensversieherungs-Ges., Mannheim 1 Pirmasen2ss] 103]— Heldburg, Aktien Gesellschatt für Bergbau. 61 57 Lebsusversicherungsbaunk. 4 Vortländisches Elestrzitäfswerk Be gen— St. Johann 5— lelvetig Couservenfabrik, Grossgerau 105 100 ürnberg-Süd. Ferrain-Aktien Gesellschalt. 6 70 500 il and Kauelweke, Franktürt s l. Bürgerli⸗hes Brauhaus onn 4J03 5 flertenen 25 1 ösehe& Co., Stettin 0 e 15 9 8 batt 5 8 Dortimuneae 7 73 Herrenmühle vo m. Genz, Heidelberg 5— Pberfränzische Ban 3*— Waggontabrik Kast 5 8 Daisburg„„„ 9— kessler& Heremsnn, bem Pabrikkasubn(ant)“ Pooersasseler Bierbrausrsi-Géselischatt 457 2427 15 5 Ueldiungenn 5 85 Freiberg., N 1 63 60 ildesheime. 15 N„ 82 77 8 e eeee K2500 30* n* 8 1„ Vorz.-A 108 104 Hochtrequenzmaschinen.-G. ſür ose esterr Petroleummdustrie„Opliagg— IWaiduo Bahn-Ges Ait Hannover,. Prior-Akt.] 140 J185 Telegrapbie 310 135 Oflenburger Spinnerii 77 74% Warps Spiunerei uud Stärkekei — 3 7 Herne J 152 149 Hochefenwerk Lübeeck 4 9Joldenburger Glashütte J27 122[Weissenbot-Akt.-Ges., Stuttgartt Ravensburg 9⁴ 91 olbtsuhaus Saaiblückeen]88— Optische Austalt C. P. Göerz, Friedenau 285— selter, Elek.- und Hebewerkzeuge 5 1 o— IziB Hofer Brauerei, Deintager Kronenbau 93— Pstertag-Werke, Aalen 8⁰5— Werkzeug-Maschmen Ak-Ges., Koln 2 485 2³ ae 75 195 185 17 870 1 118 255 1 15 Gban u. Tderke, Vi-Akt 70 unt- n. uxuspapie abrik Goldbaeh Dresden 5— ohenzollernhütte Emden Vorz.-Akl 2 28% Oteweiler Bierbrauerei, v. Carl Simon 1755 5 optland- Akt Burgeſf& Ge Sempegnerfabelk.es olthaus Mäseh,-Fabr. Ak-Ger, Dinklage. 122119 Pgolne Puosphate Sbares alte 5 C% Weserẽůunle Hameln„ 4 Busse A.& Co. Akt.⸗Ges, Berlin 101 95 0 olk.—5— Wasuagen 68 455 iunge 5 287 —— Ho el Kdiserhoi, Wiesbaden 22——* 88%W eutschs Eisen..Vorz.-AR 2˙ Gafmon Asbest: us. gel. Antien 85f f2. g01el u. Kurhaus St. Blasien 14⁵— 21„% Preered share⸗— 2 30 Wosic. Jutespiuulorei u. Weberei Beuel.-Sch.—- Jarbidxerle Lechbruck, Augsbüurs 8 6 Hatſenverk u. Eisengiesserel Michslstadt— bapierfabrix Bafenturt in Würftemberz— 485 Verelüsbunk Münste Carolasbad Vorz.-Act. 5 8 2 Sebaiir P 126 Versicuerungsbanxk:„1880 Gasseler Hafer-Kakao-Fabrkn 116 112 kmmobilien-Ak„Ges. Noris, Nürnberg— Ppapyrolinwers und Gouvertfabris Konstanz- 94 westdeutschel Bankverein Hagen 73 Oellulesefabrik Hee J] 169— ladusttiecerke Landsberg à. Leccln fapy as.-., Mannheim 7⁵— ſes deutsches Eisenwerk kra7ß 195 Henttal Verkaufs Comp ole von FHinter- kunstadtbranerei, Passaen 4195 100 beiches Fe. A. Al.-Ges, Gotha Vorz-A t. 110— esualische Netall-Industrie, Lippstadt197 0 Berlin N 4⁵ 10dae 0bel 5 25 110 ee a en esenlelc Vepyersberg, Firschvuum& Co.,.G. 2 t e- Uund Klinkerfabrik. Waldsassen— ulius Sche C 2 Ptälzische Chamote- und Tnehwerse 11 117 wi Stahlrö 5 Shenede ee.-Ak. 55 Paslas Kaliwerkke JVCC e 5355—5 18 57 e e.** hemische Fabrie Rhenania Aachen— esbilindustrie Otterberg.]4 1— 7 e 8 3 1 05„ 125 150 Perzbeimer Ban vetein“„„ 2225 5 larenbere dgu-Ges. Krecgen o gig Catkeehandels.-G. Bremer 5 71% blauener ang„„ 442— ürttemberg Baumwollspinnerei u. Websrel. Siever OreditbenK.„„„„. eeeee 235 ellbe. Seisbahnen Cbln-Zolistock J18143 Szunite e apen Coimet: fsaiserbof Beräin, Vorzugs-Aktſen 48 ſbempne Ces 669 885 Battun-Manufakt, Heidenheim 880 a1h5 108 5—— 87—[etsersſtulerer Guss- und Armaturwerk 150 Pertlaug 375 E 18— 25 Leinen.-Indus fie, Blaubeuren Sonsel Aen Pabeis A¹ PanbN lait,. 7% allverkee Tue ese Ac Fülbausen i. Eis. 1625 N870 berſtend-Cewentwerk, deret m Teeee ee ee — 2 141. 5 5 e ene en dert 50 i eosgellantabtt 5 5. Lie Awerke udwigsbur Ganzehmülek — 5 orzugs- 121 5— 0 18 14 nein 8 35 5 Stadtleussteld zus, gel. Akt. 2 3* Garten, Perfn Srgditwant Duisbug— üos Fammgari Spinnerei Bietigueim 9 5„Walasassen Bareutdel& Co 220— 40⁰ VVV Erimitschaner Meschipenfebfis. f. gapuzinerbrau Kulmbach, Vorz-Aktl,— Piess. und Walewen keisbolr,— sockswerke Kalserslauternn Kapuziner 5 8** 1 eee 1a8 b Sestowe ei A- Chemuits: 5— uckerlabrik uuerwitz mnel. Div. 1910/11 Dampisehiffsrhesere. Hoen 98 9⁵ Foklaru der krguereises vorm k. Schrempp 5 Ppeur- Rüg Veisicharnngs-.-G. Berhin u 80— lueke 65 Gan Dampiziegelei Kaise wörth. Ludwigshafen 4³²— Kayserberger Talbe hu Kolmar 38 PPrinz Adalbert Kälw rk 7 5 Toss-Gerdl! 8 0 5 ü 8— 138 Kieler Creditban— 137 134 Prinz Adalber 00 57 Beitern, Damptsiegelel Sehanzenberg, Saarb ücken—— 5* Dauerwäsche Berlin„—„Maschinenbau-Akl.-Ges. Vorm. C. DSveE 4— appolatweuer Strassenuahi.[40 105 8 Fl. Wanzleben Deninger Laderfabrik Lorschbselnn 107 ies gibemafogr. 8. Filmverleih A.., Strassdurg] 17: i6s fatzebureer Aßtieubrauerei„, 5 Kujevlen Desssue Strassendr hnu.-G. Dessan— 53% Klos er& C. L upus, brauerei— esgeusburger Er angus vorm. Zann-Ak. 118— 5 Fausese Deulscb-Amerik Werkzeug-A-Ges.. 2Anorr C. H Aktien-Cesellsen., Heilbronn 286 251 nemau-Lerraimgesellschat:„ 4 125⸗ Sruttartt! Deutsche Cellufoid-Eabi Leipzig-Plagwitgz.— 0 ochelbrauerei.-., München Stamm-Aktien B— Aueinische Antomgbil-Ges. 48. Aanuhenn 26⁵— 4 Tueno 5 Eäelstein Ges. vorw. Herm. WIld 80—. Vorz-Asl. 8„ Aß ges(ür kapiertabrino Kena⸗ 04, ucker& Co., Erlangen Erdö! Junge Aktien?n 262 f258 Soeckhlin, Schmidt* CG..„ 69 04 Glaahütes AkK-Ges. Köln zus. gel. 280 ZwWirnerei Erstendxg 28 Mann em 27. November 1912 General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagblatt). ce 5 95 7 1 N— 2 7 9 5 Heirat Vereinsnachrichten. . Der Verein für Volksbildung hat ſich ſeit Jah. 75 ren neben der Verbreitung von allgemeiner Bildung 8 ee 1155 beſonders auch Aufklärung in hygieniſcher Hinſicht 0* Sſraul iſtGelegen⸗ zum Ziel geſetzt. Daß er damit weiten Volksſchich⸗ Ir ahheit geb. ſich mit e. tücht. ten entgege eweiſ f f 5 7— 5 0 en entgegenkommt, beweiſt der ſtarke Andraug bei 7 Mittwoch, 27. November, abends 8 Uhr L ebene-Acnchme lüp cdle20l.] Seſchats m zz verbeiraten. ſolchen Themen, wie gerade jetzt wieder bei den ſt Derſelbe iſt 28 J In⸗ 1 5 5 1 Luunges a L8ns0hItten de, Walt 50198 115 aigeh Gch Lichtbildervorträgen von Dr. Fritz Fulda über Einmaliges Gastspiel der Reform-Tänzerin ennbeim S Uen. d. Herns ber 8e ner d. „Diskr. Ehrenſ. Ausf. Off. fofe forſchung und ihre Bekäm pfung⸗ Aasseseln. 9001 4. d. Exped. d. Bl. beobach K htet werden kann. Der große Saal des Bern⸗ 9 Alte, deutſche Lebens⸗, Unfall⸗ u. Haftpflicht⸗ hardushofes nebſt Galerie war jedesmal befetzt. Be⸗ Verſicherungsgeſellſchaft beabſichtigt eine lehrung und Aufklärung tut in der Tat trotz aller 8 75 Jortſchritte noch ſehr not, ſtirbt e ein Heue Geſchäftsſtelle J1 krrichten Drittel aller Menſchen an Schwindſucht. Glücklicher⸗ 0 5 J 1 weiſe nimmt die Ausdehnung dieſer wahren Volks⸗ 8 5 kranheit fortwährend ab, verſchlingt aber in Deutſch⸗ 915 1355 zn dieſem Zwecke einen ſelbſtändig ar⸗ land allein mehr Menſchen als die häufigeren beitenden anderen Krankheiten zuſammen, und 800 000 bis 1 5 70 115 1 15 1 Daß 5 95 1 2 15 + f F 1 5 f ſteckungsgefahr ſehr groß iſt, liegt auf der Hand un 5 Neue Ziele der Tanzkunst in Form, Farhe un Psyche. 2 dd il Kberketszene Arat anpſlg, uas Aurſe 5 4 tige und unreinliche Tuberkulöſe übertragen die Ba⸗ Bekanntich wurde die Tänzerin Mlle. Viltany am 18. Movember 191l in München im Lustsplelhause bel ihrem dritten Auftreten verhaftet. Die Münchner Künstlerschaft erliess nun folgenden Protest: München, 20. November 1911. zillen durch Berühren, am meiſten durch das Spucken auf den Boden. Der Auswurf zerſtäubt dann und gelangt ſo in die Atmungsorgane. Die Anſteckung nimmt ihren Weg ſeltener durch Magen und Darm. Alſo nicht auf den Boden ſpucken! Ebenſo falſch iſt die Anſicht, daß die Kinder tuberkulöſer Eltern unter Die Vertretung kann neben einem anderen Be⸗ rufsgeſchäft geführt werden und finden auch Nicht⸗ fachleute Berückſichtigung. Die mit guten Ein⸗ nahmen verbundene Stellung bietet energ. Herren Dategen und gesen die ganze Art des Gelegenheit ſich vorzügl. Poſition zu ſchaffen. Die Unterzeichneten legen aufs ener-polizeilichen Vorgehens erheben einstimmig Off 1a 5 Umſtäud iede ſchwindſüchti 0 8 d1e Une en fferten u. 8. 1353 an Haaſenſtein& Vogler allen imſtäuden wieder windſüchtig werden Sischste Verwahrung ein gegen das Vorgehen 2 97 598— 1 O 5 Haaf 9575 müſſen. Unterſuchungen haben ergeben, daß die der Münchener Polizei, die eine vor ge- ladenem Publikum .⸗G. Maunheim erbeten. 95 2 5 5 72— Kinder im erſten Lebensjahre meiſt frei von tuber⸗ kuloſe ſind; erſt wenn ſie von außen her Bazillen abgehaltene Tanz-Vor-] Gundahl. Prof. Fritz Hehn. Arnold de gkellune vou Adorse Villanz am Samstag, Bouché. Prof. I. Wühlmaun. Dr. G. bekommen, ſetzt die Krankheit ein, und dieſe Gefahr den 18. d. Mts., im Münchener Lustspielhaus Cube. Bildhauer Ludwig WDagio. iſt dann in ſchwindſüchtigen Familten. größer als in unterbrochen haf und durch untergeordnete] Prof. Zenoe Diemer. Prof. Ful. Diez. geſunden, beſonders wenn noch ſchlechte Wohnungs⸗ und Nahrungsverhältniſſe hinzukommen. Tuberku⸗ loſe iſt wie engliſche Krankheit und dgl. eine richtige Hauskrankheit. Sonnenlicht tötet die Bazillen Prof. Robert Engels. C. Kritz Faber. Georg dor Graetz. Karl Mittlinger. Meissler. Theo- Prof. Herm. Gröber. Prof. Polizei-Organe die Dame von der Bühne weg zur Polizei-Wache schaffen liess. Sie erkläüren, dass es eine direkte Schädi- gung für sie ist, wenn ihnen die Polizei die Iengovon Habermann. Hans Heider. ämlich in'i en, Tageslicht in S Gelegenheit entzieht, solchen Vo stellungen Prök. Adolt Hengeler. Prof. Ludvvig 05 A, Annoncen- 190 1155 br een Senee, belzuwohnen und eine menschliche Figur Herterich. Dr. G. MHirin. Richard Annahme für günſtigt Schwindſucht Küfer erben am meiſten ungen vn Venlen eind deheomen Rewen. fanider, Frol, Friiz Aug. von Hnui- 5, liche Zeitungen ½ baran. Wer nähere Belehrung wünſcht, kann ſie un⸗ muß en zu schem, zu beobachten und zu bach. Prof., Albert von Heller. Eugen 8 e⸗⸗— entgeltlich täglich in II 2, 3 in der Tuberkuloſefür-. studlieren. Sie halten derartige Darbiet- Kirchner. Prof. Heinrien Anirr. N, 2 0 ee 8 8 ſorgeſtelle erhalten, wenn nötig, wird noch Haus⸗ Wer frühzeitig behan⸗ Robert Knöbel. Max Kuschel. Fz. ungen aber auch erzieherisch für kunst- Langheinrich, Redakteur der„Jugend“. Treundliche Laien, denen durch solche Vor- pflege unentgeltlich geſtellt. Alte hochangeſehene und in jeder Beziehung zührungen eine Würdigung der Schön- Prof. W. I. Lehmaun, Paul Lenteritz. konkurrenzfähige Lebens⸗Verſ.⸗Gef, die einen 1 0 1 5 5 8 eit des menschlichen Körpers gelehrt Prof. Guide von Maffei. Prof. GMeorg günſtigen Vertrag mit der Reichspoſt uẽnd Telegr. e ee ͤgen ſeine Kus WIrd. mahperftz Prof Hans von Fertersen. Verwäßtung beſtehen hat, ſucht zur Ausnützung Abrungen in weite Kreiſe getragen werden und dort Sie haben in den Bewegungen und HRichard Pietsch. Ag. Queri. Karl dieſes Vertrages 13229 Seheſ ſtifkers Tünzen der Adorée Villany nicht eine Heiser. Paul Rieth. FPaul Roloflf. Hermann Roth. Prof. Leo Sumberger. Hauns sSchwegerle. Bildhauer Dr. NMich. Sexau. Prof. Edmund Stoppes. Dr. Ludwig Streit. Prof, Fritz Srobentz. Walter Thor. Prof. Hermann Urban usw. Usw. penſ. Poſtbeamten gegen Gehalt und Proviſton zu engagieren. Auch ſolche Herren, die ſich gelegeutlich gegen Proviſion zu betätigen gedenken, wollen ſich melden unter G. 227 F. M. an Rnudolf Moſſe Mauuheim. wwinnlsanlage. Mit nur 1000 Mark können unternehmende Herren jährlich ca. 10 000 Mk. verdienen durch Uebernahme einer vor⸗ nehmen Erfindung; Maſſenartikel für Baden. welche keine Aufgabe des jetzig. Berufs erford. Nur ſchnellentſchloff., ernſth. Reflekt. wollen Offert. einreichen unter D. D. 3008 bei Nudolf Moſſe, Dresden. 13238 22222. einzige laszive Geste gesehen, so dass von einer sinnlichen Beeinflussung nicht im ge- ringsten die Rede sein kann. Die Pänzerin Hat alle mit demselben Genuss erfüllt, Wwie eine lebendig gewordene griech- ische Statue. Die Schönheit dieser Statue Aber hat die Polizei zur Wache sistiert. Die Sachversfändigen-Gutachten aus dem pro2688 Adorte Millany. Akademie-Direktor Professor Fritz August von Kaulbach: Die Darbietungen der Tänzerin Villany waren durchaus künstlerisch und huldigten in keiner Weise lasziven oder anderen Zwecken. Ich hatte die Empfindung, hier vor einer wirklich reinen künstlerischen Sache zu stehen; denn alles, was sie ge- tan hat, ob sie den Schleier vorher oder nachher enthüllte, hing mit der ganzen Darbietung so eng zusammen, dass ein hässlicher Gedanke nicht aufkommen konnte. Diese Darbietung war eine rein künstlerische und desthetische, meine Frau hat sie angesehen und eine ganze Reihe sehr vornehmer Damen ebenso, die Alle dasselbe antworten würden. Bei den Pänzen der Villany ist das höchste Kkünstlerische Interesse im Sinne des Gesetzes vorhanden. Akademie-Priofessor Albert von Keller: Die Tänze der Villany sind ausserordentliell künstlerisch, nicht nur genussreich und interessant, sondern geradezu instruktiv. Ich würde jeder Dame der Gesellschaft empfehlen, das anzusehen, und bin überzeugt, dass es mir von keiner übelgenommen Vergnügungen. *Apollo⸗Theater. Harry Walden wird hier nicht mit einem der üblichen Varistsſtücke beginnen, ſondern die Direktion des Apollo⸗Theaters hat als Debut einen ernſten Einakter gewählt, in dem der Künſtler als Charakterdarſteller ſeine unvergleichliche Geſtaltungskraft zur rechten Geltung bringen kann. „Die Stunde der Erkenntnis“ von Leo Lenz iſt öteſes für Walden geſchriebene dramatiſche Stück betitelt, in dem er die Hauptrolle des Miniſters ereiert. * Saalbautheater. Daß die großen Verſprechungen des letzten Saalbau⸗Programms voll gehalten worden ſind, bewies die große Zufriedenheit des Publikums und den eneorme Beſuch dieſes Theaters in den Tagen des grandioſen Programms. Aber das heute zum erſten Male zur Vorführung gelangende neue Programm wird die Leiſtung des abgelaufenen Pro⸗ gramms noch weit in den Schatten ſtellen. Wieder ſind es zwei große dramatiſche Bilder, welche das Eutzücken der Beſucher hervorrufen:„Am Glück vor⸗ bei“ und„Dagmar, die Brauerstochter“. Das erſtere Drama iſt ein Artiſtendrama und übertrifft an Schönheit der Aufnahme und an Vornehmheit des Sufets weitaus die„4 Teufel“. Diefes Bild reprä⸗ ſentiert gleichzeitig eine ganze Zirkusvorſtellung und ureau Würde. 2 zeigt Seiltänzerinnen, die mit chineſiſchen Zauber⸗ Frofessor Hans v. Petersen, Präsident der Künstlergenossenschaft: Burean und Lagerräume 1 aonen Pesen 56 0 che 8 Tch habe aus allen Künstlerkreisen gehört, dass die Darbietungen so künstlerisch en Glowuſpäſſen. Vorreiten der hohen ule un zum Schluß die Todesfahrt auf dem Zweirade durch die Schleife. Das andere Bild iſt die gewaltigſte Perſonifizierung kühnen Mutes eines jungen Lebe⸗ mannes und die Liebesgeſchichte zweier Menſchen, die erſt lange kämpfen müſſen, um einander fürs Leben anzugehören, umrahmt dieſen Roman anmutig in centraler Lage, ca. 300 Ammit großem Souterrain ſind preiswert zu vermieten. Da große Fenſter an der Straßenfront vorhanden, eignen ſich die Räume auch für einen Laden. Offerten u. Chiffre W. 3966 an die Annone.⸗Exp. von D. Frenz, Mannheim. selen, dass ich als Präsident der Künstlergenossenschaft eranlassung nahm, eine Spezialvorstellung für die Geno zsenschaft zu veranstalten. Es war eine vornehme, reine, liebenswürdige Kunsterscheinung. Ich kann mir nicht denken, dass irgend Jemand auf den Gedanken kam, dass das etwas Hässliches und Unanständiges gewesen sei. Es konnte gar niemand auf die Idee des Nackten kommen, es War 80 dass das Nackte vollständig verschlwand. Ich wäre glücklich, wenn eine 85 Zeit käme, in der solche Darbietungen aueh dem grossen Publikum vorgeführt fN 7 vorkaufen und feſſelnd. Die obligaten Humoresken und Na 5 8 72 85 11 8 8 9 en II +I turaufnahmen fehlen ebenfalls nicht und prägen die Werden dürften. Ein solcher allgemeiner Kulturforfschritt würde ein Segen kfür Bilder in ihrer Geſamtheit ein vollendetes Großſtadt⸗. die Allgemeinheit sein. Der Moral 755 8 85 es 7 e auch Nichtkünstler ein e e Gekfühl kür die Schönheit des menselichen Körpers haben. N Setze 8997. Union⸗Th 2 1 5 ⸗Theater, P 6, 23/24. Die zweite Hälfte Frofessor Hugo von Habermann, Präsident der Sezession: Junger un, Nottw. Nüde der Woche brinat in dem beliebten Lichtſpielgalaſt ein Ich kanu nur wiederholen, was die Herren bisher gesagt haben. Es herrschte eine Alter 18—92 Jahre, flotter wachſ. u. a. d. Mann abger. 1575 ene Clou 185 kolossale Begeisterung im Saale selbst und in der ganzen Künstlerschaft. Stenograph u. mit Schreib⸗ ſowie einen ſehr ſchönen hänontenale 795 1„Im 0 5 er Künstler muss Propaganda dafür machen, dass bei den Gebildeten das Ver maſchine bewandert für 9 0 Niid Nok 95 Dieſes G en 75 t Aidge 5 ständuis kür die Natur und dle Schönheit des menschlichen Körpers gefördert wird. Correſpondenz u. Facturei 0 ermann I K Fragödie einer Ehe, die durch die überwältigende ze. von erſtem Handels⸗ dem Verkauf aus Realiſtik der Szenen wohl das gewaltigſte Drama Dr. Max Halbe: hauſe nach München geſ. N Zeilfelder genannt werden kann. Aber auch landſchaftlich iſt leh bestätige Ihnen nach bestem Wissen und Gewissen, dass ich von der Vorstel- Offerten mit Zeugnisab⸗ Neckarau, Katharineuſtr.41dieſes Bild von eee 1 da das ſelbe lung des Fräuleins Adorée Villany einen hohen künstlerischen Genuss und zwar ſchriften und Schulbild⸗ CCF.T. herrliche Szenerien aus B 05 enthält. Ein wei⸗ einen rein künstlerischen Genuss gehabt habe, Ihre FTänze Wirkten fernab der ung unter B. D. 76578 an 78 teres Drama„Für die eine Epiſode aus Flatten Lüsternheit, wie als Bild, als Anschauung, kurz als Kunst, ochne Beteiligung die Expedition ds. Blattes. 8 dem amerikaniſchen Freiheitskr eg, zwei glänzende des sexuellen Willeus. Ieh glaube, dass Jeder, der der die Vorstellung mit reinen 322 Ariſ E kſen umoresken und zwei hochintereſſante Naturauf⸗ Augen und Sinnen, ohne die Absicht von Schnüftelei, beiwohnte, das Theater mti 9 f 5 Jnahmen vervollſtändigen den neuen Spielplan. 85 dem Gefühl der Erhebung vor dem göttlichsten der**VV der Schön- ſen 1 E0 kllkin 5 7 5 2 heit des Menschen und mit Dank vor dessen Schöpfer verlassen hat. leiche Stel⸗[ner, ſehr gut erhalten ur Billets à—1 Unk. im Vorverkauf bei K. Ferd. Hechtel, Konzertkasse 10-1 U..6 Uhr. bdarunter, zwei große Aus dem Großfljerzogtum. beß 4 irölfür Saal od. Laden⸗ Oberflockenbach i.., 26. Nop 5 N ſern begleitet hat, wirds“ heizung geeignet, 55 8 185 8 i 29 1 75 billig abzugeben bei Dem ſeit etwa 20 Jahren im Dienſt der Pfälzer ſeriſten, Saloikangabe Lonis Franz Katholiſchen Kirchenſchaffnei Heidelberg ſtehen⸗ Odenw aldklub oder perſönliche Vorſtel⸗ den, hier wohnhaften Wald⸗ und Wieſenaufſeher lung erbeten an 8⸗ 2 E. au A. Hummel ſoll auf 1. Dez. ds. Is. gekündigt Sonntag, 1. Dezember 1912] An meinem Weihnachts⸗ Hirſchland&K Co. eeeworden ſein. Als Nachfolger für H. iſt der 12. Programm⸗Wanderung: Handarheit⸗Kurſus eeeeeee Inhaber: Nie e frühere Rats⸗ und Polizeidiener A. S chmitt 3 Ichlierbach—Suhl—Linde Heilig⸗küönnen noch einige Kinder annoncen-ExMhSdẽ2 Otte Braunſchweig. mod. 5 in Rippenweier, dem der Ruf eines zuverläſſigen keuzſteinach-Schüngu-Reckar eingch. teilnehmen. Gleichzeitig* m, 88 nußb Schlafzimmer Mannes voraus eht i Ausſicht mmen Auf der Hinfahrt Sonderzug.50 ab empfehle meinen Hannkelm Pl 27 3 ögkichſt baldigen mit groß Spiegelſchrank 0 8 geht, n geno ſuoh arbeim Sonderzugeſaßrlarlen Klabier⸗xAinterricht N Einteltt geſucht!: Kok u. Makraßz t. 39. Waldufm, 25 Nob. Geſtern tötete 1 Räheres aus N 1 51 Tetephen 9r. 6 3 3 8109 en dHnſeannwer; in einem Anfalle von Geiſtesſtörung die Ehefran 8. ett, mod. 1 2 Am Samstag, den 7. Dezember er. findet im2—4 Uhr ſtattſindet für 1 K Her 170957 Mk. 360.—. des R. Hund ihr noch, nicht ganz 7 Wochen Nibetungenſaal des Roſengartens das Stiftungs⸗4kleinere und—7 Uhr für 5000 Mark der in der Anfertigung 1. Frey, I 4, 7. altes Kin d. Sie ſchnitt demſelben mit einem und Einladungen 88 9 85 von Maſchinen⸗, Schalt⸗——— Mieſſer den Hals nahezu vollſtändig durch. Auf werden dieſer Tage verſan 7658 zlpatlebrefin§ 18, Les, brims Slcherheit sotort] tafel⸗ und Inſtallations⸗ Vermischtes 1 Anordnung des Arztes wurde die Frau in die 888—————5—— zu leihen gesucht. Rückzahl. zeichnungen bewandert iſt. 5 8 BB nuch Uebereinkunft. Gefl. Ferner 8 Tücht. Frau geht waſchen Anſtalt Illenau verbracht. 85 15 Olkerten erbet. unt, M. 2865 6i N f eil ek und putzen. Böckſtr. 20,* Harl 8 1u 0 e, 25. Nov. Ein am vorigen Statt jeder besonderen Anzelge. an D. W II Ek U e 2. St. 1. 7oh⸗ Montag früh im Warteſaal 3. Klaſſe des Haupt⸗ 71 41 4 2 für Schalttafelbau u. ſämt⸗ Frau ſucht abends Koh⸗ bahnhofes, wie es hieß, über eine ausgetretene I 9 5 iche in das elektrotech⸗ len zu tragen. 8925⁵ 9 KAZ 1 18. We 1 lieſert e e + B, 10, Frau Halter⸗ Schwelle, gefallene Kaufmann Adolf Körner, der Allen Freunden und Bekannten die traurige Möbel Reparaturen. 5 a ſich bei dieſem Sturz eine Darmzerreißung zuzog, Mitteilung, dass es Gott dem Allmächtigen gefallen hat, Haushaltungsartitel de. 5 e iſt am Samstag nach ſchwerem Leiden an den meinen lieben Gatten, unsern treubesorgten Vater e e 0 auber Alle Arten Folgen des Unfalles geſtorben. leimn Erfahrung. die in der— 55 D. Frenz, Maunheim. Elektrotechnik ſelbſt ge⸗ 88 8 arl Treut e, bielz Heſen and dundebang. 8 Ferkauf Allgemeine e 900 0 8 Darmſtadt, 25. Nov. Bei einem der lektriritit olrch Feſtakte, die aus Anlaß des Geburtstages des nach langem schwerem Leiden Dienstag frün 6½) FUhr Im Betrieb befindliche Gaclkite⸗Keſclcaf, Großherzogs ſeannden ereignete ſich 55 be⸗ 1 i i Bäckerei abzutreten, eptl. Juſtallationsbureau— 8 0 in ein besseres Jenseits een, 28294 n 2 in mocernsier Aus- dauerlicher Vorfall. Nach der nahezu abge. In tiefer Trauer: kraße 21. Laden. 9005— Mäd ſchloſſenen Feier in der Aula des Realgmnaſtums 7 55. 1* 3 2 Frau Frieda Treutle geb. Sigmund 3 große elſerne Jung. Mädchen— 8 5 3 erlitt der Reallehrer und Hoforganiſt H. Rö⸗ nd KInd oder Frau 2 2[Mer, der die Vorträge des Schülerchors und 1 udler. Schaukaſten für tagsüber od. ſtunden⸗“2 Dr. H. Haas'etbe 4 Orcheſters leitete, plözlich einen Schlaganfall Mannheim ſ 4, 13 den 27. Noyvember 1912. 5 80 Ren Haush. T. H. adas— 2 und ſtarb nach wenigen Minuten. Er iſt 10 0 2 0 5 Swert 75 973 8 1 2 2 !· ˙·w- ˙peͥ̃ ˙ chcrnekereff n 40 Jehr. dl genoben wer perdebat unb — r 6 Wrouler&C W. Braband, Archttekt, 2 86·2 6. m. d. f. 66.2 f eine in allen, beſonders aber muſikaliſchen Krei⸗ 8 IGontardplatz 4, g. St. ae! Anses ſen gerne geſehene Perſönlichkeit. Mannherm, 27. Novemper 1912. „ Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittaablott). 11. Seite Meine 11 9 7 4 2 15 e, Augfle ung 6 J Fe über 7 Näh. 2. St. 3 2 eròſfnet unò emnfehle Butean. i nichg 11 74 2 7 25 11 15 Börſe, 4 Zimmer ſofort zu verm. 0 2ge gelenkyuppen mit Mimperu 110 Nah. Laden. tlle 1 Bürozimm. zu 15 von 30 Myg. an, Babies 55 Ild Nah. 2. 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Der Scharfſinn der Ariſtokratin in Verbindung mit der Aufregung, in der ſich Gertrude befand, ließen ſie jede Selbſtbeherrſchung vergeſſen. „Mein Gott,“ rief ſie, er den Grafen Sil⸗ veſter töten!“ Die Herzogin lächelte in ihrer unmerkli⸗ chen Axt. „Da ſei Gott vor, Gräfin. Der Viscount iſt ein Ehrenmann in ſeiner Art. Wenn er Ihnen Furcht einjagt— und ich merke jetzt, daß er das tut und daß mein Verdacht ungerechtfertigt war— dann bedenken Sie ſtets, daß Sie ſeine Pläne dirigieren können. Hüten Sie ſich als Frau vor ihm, Gräfin, das iſt es, was ich ſagen wollte.“ „Oh,“ entgeanete gekränkt„ich liebe meinen Gatten.“ „Die Liebe iſt Ihr ſtcherſter Schutz. Denn das wollte ich Ihnen ſagen: So lange Geffroy an Ihnen keine Blöße entdeckt, ſind Sie und Ihr Gatte geſichert. Nur hüten Sie ſich vor jeder Schwäche. Der Viscount iſt eine komplizierte Natur, und ich weiß, warum er Ihren Gatten haßt. Er hing an ſeinem Bruder mit faſt leiden⸗ ſchaftlicher Zärtlichkeit. Ja, ich glaube, jener war außer ſeinem Kinde ſeit einer gewiſſen Zeit der einzige Menſch, den er überhaupt aufrichtig liebte. Leider goß er auch ihm das Gift des Skeptizismus in die Seele. „Hat der Viscount deun eine ſo Ahline Er⸗ hee eeeeennneee bensanſchauung berechtigt wäre? Oder iſt es nur die einſeitige, Beurteilung der Urſachen jenes Duells? „Das allein iſt es nicht. Ich habe ſein Leben verfolgt von ſeiner Jugend an, denn ſeine früh verſtorbene Mutter war eine meiner beſten Freundinnen. Die hat mir am Totenbette das Verſprechen a abgenommen, mütterliche Fürſorge dern zuzuwenden. Ich habe es getan— r ſich in eine junge Ariſtokratin verlietbe, die ds Andenken einer durch Generationen ehren⸗ Fami 55 55 fahrung gemacht im Leben, daß er zu dieſer Le⸗ war ſein Verderben. berlaſſen und 25 jetzt 5 222— 55 Er febte mit 85 reſtloſen deide den⸗ ſchaft ſeines Charakters, dem jede Halbheit fremd iſt. Hätten Sſe ihn früher gekannt, Gräfin! Er war ein edel und gut veranlagter Menſch— die⸗ ſer Zwiſchenfall machte ihm zum Skeptiker, der Tod ſeines Bruders vollendete das zerſtörende Werk. Seither hat er ſich in der Geſellſchaft den Namen eines Frauenjägers gemacht, der nicht ohne Glück ſeinen Paſſionen huldigt— ſeltſames Spiel der Natur: Dieſe Frauen begreifen nicht, daß ſie bloß Wild ſind. Er verachtet ſie alle und nichts iſt ihm mehr heilig als ſeine Tochter. Nun werden Sie mich verſtanden haben, Grä⸗ fin: Führen Sie ihm zu dem Glauben von der er⸗ habenen Miſſion des Weibes zurück! Beweiſen Sie ihm, daß ſeine Theorie in ſeiner eigenen Schwäche wurzelt, dann haben Sie für Ihren Gatten nichts mehr zu befürchten.“ Die Gräfin verſtand ſie. Und ſie verſtand überhaupt viel mehr nun, als die Herzogin ahnte. In der folgenden Nacht konnte ſie kein Auge ſchließen. Sie nahm ſich vor trotz aller Hinder⸗ niſſe und Gefahren die Rolle, die die Herzogin ih angedeutet, zu ſpielen. Wohl durchzuckte ſie in nächſter Zeit manchmal blitzartig eine namenloſe Angſt. Sie ſah den Gatten in der Wildnis— denn dieſer Marſch ins Innere Chinas war im wahrſten Sinne des Wor⸗ tes ein Zug in die Wildnis— ſie ſah dieſe beiden Männer, zwiſchen denen eine blutige Erinnerung keit, wo die verborgenſten Leidenſchaften lebendig d werden. Sie hatte Nächte mit ſchreckhaften Träumen. Sie fühlte aber, wenn der Morgen kam und die Schatten verſchwanden, daß ſolche Bilder nur ihrer gepeitſchten Phantaſie entſprangen. Und doch quälte die Angſt ſie weiter Tag um Tag und Monat um Monat. Sie verſuchte, ſich über ihre Empfindungen gegen Geffroy klar zu werden. Haßte ſie ihn? Nein. Sie bemitleidete ihn. Sie ſah ihn ſtets, wie er im Salon der Herzogin ſtand und von ſeinem Kinde ſprach. Immer mußte ſie an dieſes einſame Kind denken. Der Gedanke, ihn don ſeinen un⸗ nen, reizte ſie. Solch ein Gedauke verlieh Glücksgefühl. Schon nach wenig 55 ſuchte ſie die Herzogin auf und bat ſie, mit ihr nach Fulham zu ſohren. Sie beſuchten Geffroys Tochter. Das Penſionsgebäude lag zwiſchen weiten Ra⸗ ihr ein wahres Neubanu. Lalge Pötterhr.—36. 2 ſchöne Ladenlokale mit oder ohne Wohnung zu v. ducbnde gekkaet für bandrrei u. Orogerie Auabe bet A. Köſtner, Uhlandſtr. 6, Tel. 767. 40805 Oſtſtadt, Weberſtr. 3, Eckneubau, bei Secken⸗ heimerſtraße 63, Laden mit 3 Zim.⸗Wohng. u. ſämtl. Zub., auch als Wohn. od. Bureau zu zu verm. Eventl. m. hellen Lagerräumen. Näh. da⸗ ſelbſt u. Tel. 5136 40018 Werderſtraze 9 Schöner großer Laden nebſt 3 Zimmer, Diele, Bad, Speiſekammer, Mäd⸗ chenzimmer und Zubehör per ſoſort oder ſpäter zu vermieten. 40083 Näheres im 2. Stock. In beſt. Lage d. Neckar⸗ vorſtadt ein mod. Laden für jedes Geſchäft geeignet, mit oder ohne Wohnung zu verm. 40191 Mittelſtr. 100 Metzgerei. Ladlen mit 2 groß. Schaufenſtern nebſt Nebenräume mit 1 ohne Wohnung, per 1. Februar 1913 zu verm. Näh. 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Erſt war das Mädchen ſchüchtern und ver⸗ ſchloſſen. Bald aber faßte es Zutrauen und ſchmiegte ſich mit jenem errötenden Glücksgefühl, das Kinder im Augenblick, da ſie Liebe empfin⸗ den, Jungfrauen ähnlich werden läßt, an die neue Freundin. Beide gewannen Neigung zueinander, und Ger⸗ trude kam nun faſt jeden Tag allein, denn ſie liebte dieſes einſame Kind das ihr durch leiden⸗ ſchaftlicher Zärtlichkeit dankte. Inzwiſchen traf der erſte Brief des Grafen aus Pe⸗tſchi⸗li ein. Der Feldzug, an dem er und auch der Viscdunt Geffroy teilnahmen, vereinigte ſtarke Heeresabteilungen faſt aller Nationen, die ſich rüſteten, nach Peking zu ziehen, um die von den aufrühreriſchen Boxern belagerten Geſandt⸗ ſchaften zu befreien. Silveſter berichtete, daß bei dem engliſchen Korps auch Geffroy eingetroffen ſei und daß der Vormarſch beginne. Deutſchland marſchiere an der Spitze, denn Graf Walderſee ſei Oberbefehls⸗ haber der vereinigten internationalen Korps. Bald darauf berichtete er ausführlich über das Gefecht bei Tienſin, in dem ſich beſonders Geffroy durch herbiſchen Mut beim Sturm auf das Weſt⸗ arſenal hervorgetan hatte. Aber durch Silveſters Anerkannung ſchimmerte etwas wie Mißgunſt, als er der Tapferkeit des Engländers Erwähnung tat. Dann trafen Berichte über das Gefecht bei Pei⸗tſang ein. „Geffroy hat mich in ſeiner Art für das ganze Leben berpflichtet,“ ſchrieb Silveſter,„wenn er auch finſter und mißmutig jeden Dank von meiner Seite ablehnte. Wir befanden uns, Engländer, Deutſche und Amerikaner, zu einer kleinen kom⸗ binierten Abteilung bereinigt, als Avantgarde vor dem rechten Flügel der Verbündeten, der von den Ruſſen gebildet wurde. Morgens., in einer Gluthitze, die uns faſt den Verſtand raubte, ſtie⸗ ßen wir gegen die befeſtigten Stellungen des Feindes. Wir konnten uns nicht ſchnell genug vor der Uebermacht zurückziehen und kamen in ein mörderiſches Gefecht, ehe ſich noch der ruſſiſche Flügel entwickelte. Der FJanatismus der Chineſen iſt unbeſchreiblich. Mit einem betäubenden Ge⸗ heul und einem Regen von Kugeln griffen ſere Abteituns an. Wir uns n ei 15 84, brelörder In wenig Minuten hatten wir 0 0 obert und waren im wildeſten Handgem geriet mitten in einen Trupp ungewöhnlich Boxer, die mit Gewehrkolben, Laffetten u beln auf mich eindrangen. ſich mein Säbel feſt. und mit Gewalt wieder an mich zu ziehen, ſich die rechte Hand faſt aus dem Gelen Ich ließ den Säbel fale Nun ko dem Revolver greifen und mein linker A auch danach, aber dabei blieb es auch. Ie vergeſſen, daß er lahm war. Leben gekoſtet, wenn Gef meine Not bemerkt und ſich wie ein B das Getümmel geworfen hätte, die mi ten Hiebe mit der Klinge abfüngen, dringen der Ruſſen ſchaffte uns warfen nun auch unſererſeits den Feind, Geffroy hat mir alſo das Leben ger⸗ dem ein anderer Geffroh mich zum halben pel gemacht, was in dieſem 7 Schickſal entſchieden hätte. Ich glaube, ſpäter hat es Geffroy hätte mir das wenn wir uns ſonſt Bald drangen die Verbündeten in und nach Verlauf eines ee kehrt nach London zurück. Sehmneidle 1720 NEeeeneee Alber die Situation war da die Artllerie uns mit Granaten beſchoß. 17 daher die 5 ſeüwärts von uns z Zum Ung Bei dem Verſuch Der Luft, treffen, Fortſesung lolgt.! Falle jedenfall noch finſterer ck hn (35. Sette. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(oPitpagblatt). Mannheim, den 27. November 1912. 5—— 205 grösstem US8 Pairwarenhaus Worms a. Rh., Kämmererstrasse 6 7 1 ur noch 4 Jage! Tel. 629, gegenüber der Engelapotheke, weil Inhaber selbst Kürschner und als gewissenhafter Fachmann bekannt ist. 9494 Srösstes Lager in Echarpes, Muffen, Hüten und allen Kürschnerwaren, in nur bester Ausführung, billigste 0 Geea 2—.— Preise.— Modernisleren aller Pelzwaren. Fanghgeumn 65 22— 8 Fachmännische Bedienung. 5 CCZllafeg. A, ſuds NMargl or noeh 4 Jage!?. Cegt. J/. Selgſos Gog. dazu die von HPublikumu. 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Die Tagesordnung enthält folgende Gegen⸗ ſtände: Erwerbung und Verpachtung von Grundſtücken. „Ueberlaſſung von Gelände an den Ruderverein „Amicitia“ zur Erſtellung eines Boothaufes 752 3 Hotriobsleiter: F. P. i 88 Vom 27. bis inkl. 29. November: Ne Fensafion des Programms — Luſtſpiel in drei Akten von Karl Rößler Regie: Emil Reiter Dfe, Unterlagen ete. von 3. Neubau eines Krankenhauſes. II. Abteilung bPerſonen: ausgekümmten Haaren. Fackend! Spannend! Erschütternd!! Hochbauarbeiten. Die alte Frau Gudula Toni Wittels 185 5 4. Erbauung einer Depotanlage für die elektriſche Anfelm Emil Hecht D 4, 17, Cristian Richter, fel 4918. Das grandiose schauspiel: 5 Straßenbahn in der Neckarſtadt. Nathan K. Neumanu⸗Hoditz— 05. 5. Herſtellung einer Verbindungsleitung zwiſchen Salomon thre Söhne Wilhelm Kolmar 77CCCCCCCCCCCCccccccccc bent ſtädtiſchen Elektrizitätswerk Mannheim Karl Alexander Kökert von Bechstein, Rlüthner, 5 und dem Elektrizitätswerk Rheinau, ſowie Er⸗ Nekosp Ibach, Schledmager, 44 wetkerung der Keſſelanlage des ſtädtiſchen Elek⸗ riotte Sakomons Krchter Mariaune 155 5 SC 5 Schwechten, Steinay& 0 trizitätswerks. 1 e belgeph deortg, Ontel Karl Schreiner Sans drotran Steinſten—. Di enen ee 5 itz,. 8 S Are en 5 Prinzeſſin Evelene, deſſen Tochter Poldi Dorina und andere Vertretungen 10 Dia 105S Billige Pianos Fürſt von Klausthal⸗Agordo Hans Godeck Uugemein spannendes tiefergreif. Eiebes- werden zu ber bezeichneten Verſammlung ergebenſt von 3 ama, zur Zeit des türkisch-ital. Eri eingeladen. Die Fürſtin Lene Blankenfeld 15 ee Zu Ziffer 1 und—0 der Tagesordnung ſind am Graf Jehrenberg, Hofmarſchall Otto Schmöle F + 75 eenee Tage der Sigung, und zwar ſchon von vormittags ab, Frau von St. Georges Olly Boeheim SK 0 à, 10. Pläne zur Einſichtnahme für die Herren Mitgliede: Varon Seulberg Alfred Landory 2 des Bürgerausſchuſſes im Sitzungsſaale ausgehungt Der Domherr Hermann Kupfer PPPPFPc Mannheim, den 5. November 1912. Kabinettsrat Yffel Paul Tietſch— Der Oberbürgermeiſter: e des Herzogs Paul 80185 2 Martin. ofjuwelier Boel Hugo Votſin 1288 Roſa Nim Hauſe der Eliſe de Lank—— Lleschen Frau Gudula Anna Starrs Das Stück ſpielt im Jahre 1822. Azum hicht Bekanntmachung. 5 55 letzte cſe Q1, 4 Breitestrasse 2 1, 4 Die Erhebung der Betträge der uden in bt, der z te A m 5 8 des Herdogs ikar DeiSIAO Dramat. Schauspiel in zwei Akten. 5 gee zur Unfall⸗ 22— öff. Anf. 8 ½10 u* wei weitere Dramen, glänzende Lust- Nr. 82. Der Auszug der Hebrolle der Regiebau⸗ er nt. uhr Enden 2 Künstle, 125 HKHonzer! spiele, herrl. Naturaufnahmen, ergänzen unternehmer vom Jahre 1912 der Verſicherungs⸗ Nach jedem Akt Pauſe nachmittags und abends. 8 unsern lite-spielplan. anſtalt der ſüdweſtlichen Baugewerksberufsgenoſſen⸗ ſchaft in Straßburg i. E. liegt gemäߧ 28 des Bau⸗ unfallverſicherungsgeſetzes vom 28. November 1912 an während zwei Wochen zur Einſicht der Beteiligt bei der Einzugſtelle— altes Rathaus F 1 Nr. 5, II. Stock— Zimmer Nr. 14, offen. Einſprachen hiergegen ſind beim Genoſſenſchafts⸗ vorſtand einzureichen, jedoch iſt der Beitrag vorher bei obengenannter Einzugſtelle einzubezahlen. Mannheim, den 3. November 1912. 46,2 Weinreſtaurant 55,2 15 „Hrche Hloah“!“ eenntmadhung. Pr. 50 206 J. Die Verloſung der im Fahre 1913 Prima Natur⸗Weine erſter Firmen. Reichhaltige zur Heimzahlung gelangenden Schuldverſchreibungen Weinkarte.— Vorzügl. 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Umwandlung der Kaſſe in eine Zuſchußkaſſe aufgrund der neuen.⸗V.⸗O. 2. Verſchiedenes. Mannheim, 26. November 1912. Der Vorſtaud: Bühn. Feuilleton. Humors. folgende Proben: recht ſpießbürgerlichen A. Kla sse odler 3. Klasse Rkosten wöchentlich frei ins Haus unsere Meggendorfer Die Modenwelt Berliner illustr. Die Gartenlaube Die Woche Welt und Haus Ueber Land und Weltcourir h. Blätter Sonntags-Zeitung Fliegende Blätter Meer Zur guten Stunde Das Buch für Alle Jugend Simplicissimus Lustige Blätter Meggendorfer humorist. Blätter Berliner illustr. Zeitung Fliegende Blätter Die Gartenlaube Die Woche Welt und Haus VUeber Land und Meer Zur guten Stunde Das Buch für Alle MWeltcourir A Oder B LANG Manne des Stückes fehlen. zweiten Akt aus.“ flädtiſchen Theaters in Berlin, unbekannte Künſte. Die berühmte Wiener vogue.) Auguſt Junkermann, Kaiſer ſeine Reuterrollen vorzuſpielen. Das Theater in der Fonne des Unter dem obigen Titel hat Dr. W. Ahrens, der Herausgeber einer bekannten Sammlung „Gelehrten⸗Anekdoten“, ſoeben im Verlage von Hermann Sack, Berlin W 35, eine reichhaltige Sammlung kleiner heiterer Theatergeſchichten Wir entnehmen dem Buche JIohann Neſtroy, der bekannte Komiker und erfolgreiche Poſſendichter, verabſcheute die Ifflandſchen Stücke. Unſäglich kleinlich erſchien es ihm, daß in dieſen Stücken oft der ganze dramatiſche Knoten um eine Bagatelle von einigen Dutzend Talern geſchürzt iſt, die irgendeinem braven Da äußerte Neſtroy denn einſt, als auch wie⸗ der ein ſolches Stück aufgeführt wurde, in ſei⸗ ner draſtiſchen Weiſe:„Wanns in die erſchten zwei Parkettbänk eine Kollekte machen, ſo is a jedes von dieſe Stuck ſchon im erſchten oder Karl Friedrich Cerf(1771—1845), der Be⸗ gründer und geſchäftstüchtige Leiter des König⸗ war früher Pferdehändler geweſen und war ohne all und jede Schulbildung; behauptet wurde allgemein, ſelbſt das Leſen und Schreiben ſeien ihm völlig Einſt fand ſich nun bei einer ſchriftlichen Abſtimmung, an der auch Cerf muß ich proteſtieren“, rief der Komiker Fritz Beckmann,„denn ich kann bezeugen, daß das die Handſchrift von Herrn Cerf iſt.“ Hofopernſängerin Maria Wilt(1834—41891) war ohne jedes ſchauſpieleriſches Talent und auch ohne alle ſchauſpieleriſche Ausbildung. Da ſie außerdem ſehr korpulent war, ſo forderte ihre Erſcheinung die Spottfucht heraus, und ſo entſtand in Wien der boshafte Witz:„Reiſe um die Wilt in 80 Tagen.“(Tas bekannte Stück„Reiſe um die Welt in 80 Tagen“, eine Bühnenbearbeitung von Jules Vernes Roman, war damals en Aus der luſtigen Theaterwelt. der berühmte Reuterdarſteller, wurde auf Befehl Kaiſer Wil⸗ helms J. nach Wiesbaden berufen, um dem In barem Stirnrunzeln,„es iſt mir noch nicht paſ⸗ ſiert, daß ich warten mußte.“ Sie brauchten auch nicht zu warten: Der Poſt⸗ meiſter, der ſich nach Anhörung dieſes Dialogs verblüfft davongeſchlichen hatte, kam bald zurück mit der Nachricht, es habe ſich doch noch ein Wagen gefunden.„Ich ließ“, ſo beſchreibt Ga⸗ billon die Szene in einem Brief an ſeine Frau Zerline(3. Juli 1861),„mein geiſtreiches Auge einen Moment nachdenklich auf ſeinem breiten Antlitz ruhen, blies ihm eine dicke Rauchwolke zu und ſagte:„Ich habe es wohl erwartet.““ Der geniale, aber leichtſinnige Karl Devrient ſpielte einſt in Hannover den„Othello“ und, da der Darſteller dieſer Rolle im letzten Teil des erſten Aktes und im erſten Teil des zweiten auf der Bühne nicht beſchäftigt iſt, hatte Devrient die Pauſe benutzt, um ſich in ſeine Garderole zu begeben, und hatte es ſich dort etwas bequem gemacht, hatte vor allem das Barett abgelegt und die ſchwarzbraunen Mohrenhandſchuhe ausgezogen und ſaß nun gemächlich da und dachte vielleicht an alles andere eher als an ſeine Rolle. Plötzlich— der zweite Akt war ſchon längſt angeklingelt— ſtürzt der Inſpizient herein:„Herr Devrient, bitte ſchnell!“„Ja, ſa: es iſt gut!“ antwortet Deveient,„ich folge Ihnen ſchon!“ Nach wenigen Augenblicken fällt denn auch ſein Stichwort; er tritt auf und be⸗ grüßt ſeine Desdemona:„O, meine holde Krie⸗ gerin!“—„Himmeldonnerwetter!“ murmelt er im nächſten Augenblick denn mit Entſetzen ſteht er, daß er in der Eile ſeine Mohrenhandſchuhe in der Garderobe gelaſſen hat. Die Mitſpielen⸗ den, die den Mangel natürlich ſofort bemerkt haben, ſtoßen ſich bereits verſtohlen an, und auch das Publikum lächelt über den Mohren mit weißen Händen. Was hilft's? Dieſen Akt muß Othello, ſo weit er daran beteiligt iſt, mit wei⸗ ßen Händen zu Ende ſpielen. Hinter den Kuliſſen wird Devrient natürlich vom Regiſſeur mit einem Hagelſchauer der bit⸗ terſten Vorwürfe empfangen; er geht aber gar nicht darauf ein, ſondern antwortet nur mit einigen ausweichenden Redensarten:„Bikte, ſparen Sie ſich Ihre Liebenswürdigkeiten!“ und dergl. Vor Schluß des zwelten Aktes geht er dann, da er abermals eine längere Pauſe bis zum Wiederauftreten im dritten Akt hat, in ſelne Garderobe; dort gibt er ſeinem Schneider einen Auftrag und ſchließt:„Eilen Sie! Sie treffen mich hernach im Konverſationszimmer!“ Der Schneider ſtürzt fort, führt den erhaltenen Auf⸗ trag aus und findet Devrient im Konverſations⸗ zimmer, wie verabredet. Inzwiſchen hat auch ſchon der dritte Akt ſeinen Anfang genommen, und nicht lange danach tritt teilgenommen hatte, unter den abgegebenen 5 Stimmzetteln ein Anbeſchriebener. Natürlich 858105 1995 92 aiſſen ſinch d welet wurde dieſer für ungültig erklärt.„Dagegen en! Hinter den Kuliſſen flucht und we Regiſſeur in den ſtärkſten Tonarten, und auch im Publitum wird man jetzt über dieſe wieder⸗ holte Vergeßlichkeit, die ja geradezu als ein Zeichen der Nichtachtung erſcheinen muß, unge⸗ halten und nervös. Doch nur eine kurze Weile! Denn bald zieht Othello⸗Devrient in aller Ge⸗ mütsruhe die vorher vom Schneider beſorgten, zwei Nummern größeren fleiſchfarbenen Hand⸗ ſchuhe aus, und was erſcheint unter ihnene Natürlich die ſchlͤarzen Hände Othellos reſp. die Mohrenhandſchuhe! Ein allgemeines und be⸗ freiendes„Ah!“ geht durch das Publikum. Das Geſicht, das der vorher wutſchnaubende Regiſ⸗ ſeur jetzt aufſetzte, ſoll nicht ſonderlich geiſtreich geweſen ſein. Der ingeniöſe Othello aber ern⸗ tete an dem Abend ungeheuren Beifall, Aus dem Großherzogtun. ke. Karlsruhe 19. Nov. Endlich ſoll die Reſidenz auch Wartehallen für die Stra⸗ Langſtraße 77 79 „Onkel Bräſig“, einer Bühnenbearbeitung der Penba hnpaſſagiere erhalten und zwar am und Kücht zg 5 EEEE 5 19 e vor, e der Hauptpoſtamt Ecke Karlsſtraße. Dort wo ſie am 1— 5 kaiſerliche Zuſchauer Anſtoß nahm. Axel von nötigſten wäre, am Marktplatz beim Gleisdreieck Näh. Stamitzſtr. 16, part H 5 77 22 5 3575 9 e, 8 auszinsbü ET · II Rambow, der frühere Offizier, der ſchulden⸗ ſoll im— f 8.„ ſoll im Intereſſe der Erhaltung des Plaßbil⸗ dn im ſeder gewünſciten Anzalll stets ielperlräge halber den Dienſt quittiert hat und nun infolge des— von der Erſtellung einer Wartehalle abge⸗ Au5. elektr. ſeiner Mißwirtſchaft auch mit dem vom Vater ſehen werden. Ein ſonderbarer Beſchluß; uns Nah 28. Groß, 11. Dr. H. Bads' ſchen Buchdruckerel, S..b H. Cel. 1449. Lerdeiſlang völlig ſertig iſt, ſagt in ſeiner deucht, daß die hin und berwogenden zäuftgen Tel. 2554. 583 JsVerzweiflung:„Ich werde wieder in die Armee Menſchenanſammlungen an der Marktplatzhalte⸗ 1 N S e e ee lehnte der Kaiſer, der vorn in ſtelle, die bei ſchlechtem Wetter allen Unbilden der * ll kße der Proſzeniumloge ſaß, ſich entrüſtet über die Witterung ausgeſetzten Fahrgäſte viel mehr Wert 2. St, 5 Zimmer, Küch FSMNJ Logenbrüſtung und ſagte:„Ich nehme ihn 9 9 5 17 5 Sbebbe r 77 712 0 aber nicht wieder.“ auf eine Unterkunft, wie auf das„Platzbild legen. 943 ſpäter zu verm. 500 Am andern Morgen kam ein Adjutant des Und warum ſollte es nicht möglich ſein eine Halle Kaiſers auf die Bühne und meldete, der Mo⸗ I konſtruieren, die ſich dem Geſamtcharakter des 55 f AFETTNUSSKOlt. narch werde abends nochmals zu derſelben Vor⸗ Platzes anpaßt? Man gehe doch ans Karlstor, wo Oſtſtadt 0 lE. ſſeellung das Theater beſuchen; man möge die die Beſeitigung der Torhäuschen auch die Gemütker FSCfF Worte, die ihn vielleicht verletzt hätten, ſtreichen erregte und jetzt eine ſo nette Löſung gefunden hat. Herrſchafllice Wo nung 9 Zimmer, Bad, Küche, Manſarde u. Zubehör per 1. April 1913 zu verm. Näheres bei H. Feſen⸗ becker, Kaiſerring 8. 08 Prinz Wilhelmſtr. 14 Schöne 6 Zimmer⸗Woh⸗ nung mit Zubehör per 1. April zu verm. 40103 Näheres parterre. meidelberg. Zu vermieten: Im Waldfrieden, Haus Steigerwald 51. inmitten von Park und Wald Wohnung von 7 Zim⸗ mern, großer Diele. Bad, Dienertreppe, ſowie ſämtl. Nebenräumen, Autohalle, oß. Garten, Gas, elektr. Licht, Zentralheizung, Ent⸗ ſtaubungsanlage, kaltem und heißem Waſſer in allen Räumen.(Hausmeiſter im Hauſe). Die Wohnungen können jederzeit angeſehen werden. Mietpreis Mk. 2800 bezw. 3000. Näheres durch Wartin Götzelmann, idelberg, Hauptſtr. 25 4¹⁰ e —* 0 assungen in halthar. 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So ſprach denn der Darſteller des Axel von Rambow ſtatt der anſtößigen Text⸗ ſtelle an dieſem Abend die Worte:„Ich werde mir einen tüchtigen Inſpektor wieder nehmen und hoffe, es dann in der Landwirtſchaft noch zu etwas zu bringen.“ freundlich mit dem Kopfe und ſagte:„Ah ja— ſo laſſe ich mir's gefallen!“ Auf einer Reiſe, die Ludwig Gabillon (1823 bis 1896), der berühmte Schauſpieler der Wiener„Vurg“, mit ſeinem Freund, dem früh verſtorbenen Dichter Bernhard Scholz (1881—1871) machte, fuhren die Reiſegefährten über den Traunſee, fanden darauf aber in Eben⸗ ſee für die Weiterfahrt mit der Poſt keinen Platz mehr, da ihre Reiſegenoſſen vom Dampfer alle Wagen und Stellwagen beſetzt waren. So zogen Gabillon und Scholz denn zum Poſt⸗ meiſter, um noch einen Wagen zu bekommen; der Grobian hatte für ſie aber nur die Ant⸗ wort:„Morgen früh!“ Da ſah Gabillon denn den Poſtmeiſter mit durchbohrendem Blick an, ſleckte die rechte Hand in die linke Seite der Weſte, nahm eine hoheits⸗ volle Haltung an und ſagte im ernſteſten Tone zu Scholz, einer jugendlich⸗ſchönen, prachtvollen und ſieghaften Erſcheinung:„Erlaucht, es iſt ſehr unangenehm, daß wir hier warten müſſen.“ „Euer Liebden“, entgegnete Scholz mit furcht⸗ gerichtet hat. Da nickte der Kaiſer ſich mehr beeilt hatten als ſie und ſo bereits Eine neue Gleisverbindung Kaiſerſtraße—Karl⸗ ſtraße in weſtlicher Richtung ſoll jetzt auch gebaut werden, ſo daß man direkt von der Weſtſtadt ohne Umſteigen nach dem neuen Bahnhof und Beiert⸗ heim gelangen kann.— Von der gegenwärtigen Straßenbahnhalteſtelle an der Kreuzung der Kaiſer⸗ und Waldſtraße bis zum Gr. Hoftheater beträgt die Entfernung 400 Meter. Auf dieſer Strecke ſoll nun eine neue Straßenbahn⸗ linie, die einen Bauaufwand von 44000 Mark erfordert, erſtellt werden, auf welcher nur vor und nach Vorſtellungen und Konzerten Wagen ver⸗ kehren ſollen. Ob dieſes Projekt in den Kreiſen der Steuerzahler beſonderen Beifall finden wird iſt zu bezweifeln, umſomehr, wenn, wie es vos geſehen iſt, die Linie nur bis zur Hans Thoma⸗ ſtraße geführt wird, alſo doch noch 150 Meter zu Fuß zurückzulegen ſind. Eine Wartehalle am Marktplatz und Mühlburgertor finden jedenfalls mehr Anklang wie dieſe neue Linie. ) Unterenerheim, 24. Noy. Hall erfroren wurde in der hieſigen Gemarkung der 76 Jahre alte Drechsler Kaiſer aus Hild⸗ burghaufen, in der hieſigen Gegend unter dem Namen„Waldmännlein“ bekannt, aufgefunden Seit mehreren Jahren kampiert er Sommer wie Winter in einer aus Reiſern notdürftig hergeſtellten Hütte, wo er auch ſeine Küche ein⸗ 14. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittaarſattf. Mannbeim, den 27. 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Einen ſeltſamen Beruf, der allem Anſchein nach einer goldenen Zukunft entgegen⸗ führt, hat eine junge kaliforniſche Dame, ein Mädchen von 19 Jahren, vor kurzem ergriffen und bereits nach zweijähriger Tätigkeit zu einer ſtolzen und ſtetig wachſenden Einnahmequelle entwickelt. Schon heute wenden ſich eine ganze Reihe von naturhiſtoriſchen Muſeen und von dieſe junge Kalifornierin, um ihre Schmetterlingskollektionen zu ergänzen. Fräulein Ximena Me Glaſhan, die alle dieſe Wünſche erfüllt, lebt in Truckee, einer kleinen Bergſtadt am Tahoeſee an der öſtlichen Grenze von Kalifornien. Sie iſt die Tochter des be⸗ kannten AdvokatenGenerals C. F. Me Glaſhan, der ein begeiſterter Schmetterlingsſammler iſt und auf dem Gebiete der Entomologie als Auto⸗ rität gilt. Schon oft wandten ſich Muſeen und Sammler an den alten Kenner, um Exemplare gewiſſer ſeltener Schmetterlingsarten zu er⸗ halten, und als ſeine Tochter vor zwei Jahren am College graduiert hatte, kam die junge praktiſche Amerikanerin auf den Gedanken, aus dem Schmetterlingsfang und aus der Züchtung gewiſſer Falter einen Beruf und einenErwerbs⸗ zweig zu machen. Von Jugend auf war ſie, durch den Sammeleifer ihres Vaters, mit dem Weſen der Schmetterlinge vertraut geworden, und ſo brachte ſie die günſtigſten Vorbeding⸗ ungen für den von ihr erſonnenen Beruf von Anfang an mit. Heute verfügt ſie in dem be⸗ kannten„Rocking Stone⸗Turm“, in dem die koſtbaren Sammlungen ihres Vaters unterge⸗ bracht ſind, über ein ganzes Magazin von Schmetterlingen und zahlreichen Laboratorien, in denen die junge Dame ſich mit der Aufzucht ſeltenever Arten beſchäftigt. Denn ſie beſchränkt ſich nicht auf den Fang von Schmetterlingen, ſie verſucht koſtbare Exemplare ſelbſt zu züch⸗ ten und hat auf dieſem Gebiete in der kurzen Zeit ihrer Tätigkeit bereits vielverſprechende Erfolge verzeichnet.„Ja, ich habe eine Vorliebe für Schmetterlinge und für meine Arbeit“, er⸗ zählt die junge Amerikanerin einem Intervie⸗ wer, der ſie aufgeſucht hatte, um ihre Samm⸗ 8 lungen zu beſichtigen.„Und ich finde meinen HBeruf nicht nur ſchön, ſondern auch ſehr loh⸗ 7 nend. Allein in den letzten zehn Wochen habe ich über 10000 Exemplare nach allen Weltteilen verſandt. Und dafür bekam ich über 2000.: was reiner Gewinn iſt. Gegenwärtig verfüge ich über Tauſende von Eiern und Larven, über Puppen und Raupen, die noch viel Geld ein⸗ bringen werden. Das Sammeln der Raupen iſt ja die einfachſte Arbeit der Welt, man muß die Arten nur kennen, und das bringt die Uebung mit ſich. Die Raupen ſetze ich dann in Gläſer oder Einmachkrüge, ſie bekommen ihre Lieb⸗ lingsblätter zum Freſſen. Und dann verfolge ich ihre Verpuppung und ihre Entwicklung zum Schmetterling.“ Frl. Me Glaſhan berichtet dann von ihren Bemühungen, Raupen und lebende Exemplare ſeltenerer Schmetterlinge weiter zu züchten; insbeſondere bemüht ſie ſich jetzt mit einigen Arten, die bisher nur in Neu Guinea und in Madagaskar heimiſch waren und in der Welt der Sammler mit wahren Rieſenpreiſen kezahlt werden. Wenn ihr das gelingt, wird ſie in kurzer Zeit ein Vermögen verdienen; aber ſie iſt auch mit den hübſchen Einnahmen zufrie⸗ den, die ihr aus dem Fang und der Zucht der gewöhnlichen Arten erwachſen. Nach ihren Er⸗ fahrungen iſt für guterhaltene Schmetterlinge ſtets ein reger Markt vorhanden, und bei ihr ſteigt die Nachfrage jedenfalls von Woche zu Woche. Das Hauptgeſchäft aber bilden doch die Nachtfalter, die erſt ſeit verhältnismäßig kurzer Zeit ein bevorzugtes Objekt des Sammeleifers geworden ſind und nicht allzu leicht zu erlan⸗ gen ſind, da ſie nur Nachts gefangen werden können. Hier hat die erfindungsreiche junge Dame nach langen Experimenten ein Mittel entdeckt, um die Jagd erfolgreich zu machen. Aus abgeſtandenem Bier, etwas Rum und brau⸗ nem Zucker bereitet ſie eine Mixtur, die ſie am Abend mit einem gewöhnlichen Pinſel an den Stamm eines Baumes ſtreicht. Wenige Minuten ſpäter iſt dieſer„Zuckerbaum“ bereits von dich⸗ ten Scharen von Nachtfaltern umflattert, der Geruch lockt ſie aus einem Umkreiſe von vielen hundert Metern an. In wenigen Augenblicken ſind die Falter von dem ſüßen Tranke be⸗ rauſcht und können mit der Hand aufgeleſen werden. In der richtigen Jahreszeit werden ſo oft 600 Falter in einer Stunde gefangen, ja erſt kürzlich kehrte die junge Schmetterlingsjägerin von ihrem abendlichen Pirſchgange mit einer „Strecke“ von 2500 Nachtfaltern heim. — Die neueſteSchmuckmode. In den lichterfüll⸗ ten Schaufenſtern der großen Juweliere in der Rue de la Paix in Paris drängt ſich jetzt eine elegante Menge vor den neueſten Schöpfungen der Schmuckmode. Unter den Ueberraſchungen der Saiſon, die hier in hellem Glanz aufleuch⸗ ten, werden beſonders die neuen Uhrenarm⸗ bänder bewundert; ſie beſtehen aus ſchmalen ſchwarzen Bändern, die ſehr flache, viereckige, konkav oder oblong geformte Uhren umſchlie⸗ ßen. Die Uhren, die auch an einem farbigen Band oder einem niedlich geſtickten Reif aus winzigen Staubperlen getragen werden, ſind aus Platin und mit Diamanten beſetzt. Staub⸗ perlen ſind überhaupt ſehr beliebt; man verar⸗ beitet ſie zu Jabots, wobei in dieſem ſpröderen Material das feindurchbrochene Maßwerk der Spitze nachgeahmt wird. Auch die niedlichen Geldbörſen werden an Bändern von Staubper⸗ len getragen. Die goldenen Beutel ſind ent⸗ zückende Kunſtwerke aus dem zarteſten geſchmei⸗ digſten Maſchenwerk und in Gold von verſchie⸗ denen Nuancen und Schattierungen gearbei⸗ tet. Auch die Goldmaſchen ſuchen den weichen Glanz ſeidiger oder Moireeſtoffe nachzuahmen, Getragen werden dieſe Beutel an dicken Seiden⸗ ſtricken von Goldfarbe, die mit bunten Steinen beſetzt ſind. — Auch eine Folge des Balkankrieges. In Amerika nimmt man viel Anteil an dem Schick⸗ ſal der Türken und in den Kinos ſind bunte Bilder aus dem Lande der Harems beſonders beltebt. Dieſe Folge des Balkankrieges hat nun auch in der Mode ihre Spuren hinterlaſſen; man bringt jetzt in Chicago ganz enge Röcke, die bis zu den Knien geſchlitzt ſind und ſich ſo dem berüchtigten Hoſenrock wieder ſehr nähern. Dazu werden orientaliſche Kragen getragen, und die ſparſame Ornamentik nähert ſich in ihrer bunten Farbenfreude durchaus drientaliſchen Muſtern. Die langen Schlitze in den engen Röcken erachtet man auch für die Sicherheit der Frauen beim Gehen als unumgänglich notwen⸗ dig.— — Franzöſiſcher Witz. Der Dreizehnte. „Ach, mein armer Mann, Herr Doktor! Ihm hat's Unglück gebracht, daß wir zu Dreizehn bei Tiſch waren. Wir mußten doch 14 ſein; des⸗ halb hat er für zwei gegeſſen und nun liegt er mit verdorbenem Magen im Bett.“— Beider Wahrſagerin.„Aber Sie prophezeien mir ja nur Unglück!“„Na, denken Sie vielleicht, daß ich Ihnen für Ihre lumpigen 2 Francs das große Los und einen Millionär als Gatten prophezeien werde!“— Der Freier.„Ja, mein Herr, wenn Sie um meine Tochter anhal⸗ ten, ſo muß ich doch Ihre Verhältniſſe kennen. Was beſitzen Sie?“„Oh.. ein ganz hübſches Amateurtalent für die Flöte.“— Merkwür⸗ dig. Kellner:„Was nehmen Sie, mein Herr?“ „Danke, nichts.“„Das iſt aber merkwürdig, jetzt. wo doch jeder in Europa etwas nehmen will.“ — Lebend gefrorene Fiſche. Man kennt ſeit langem die erſtaunliche Widerſtandsfähigkeit der Fiſche gegen Kälte; ſchon vor Jahrzehnten haben Naturforſcher die Beobachtung gemacht, daß Fiſche, die völlig gefroren waren, zum Wie⸗ deraufleben gehracht werden konnten. Neuer⸗ dings hat der Phyſtker Pictet dieſe Verſuche fortgeſetzt, indem er 28 lebende Süßwaſſerfiſche langſam in einen Eisblock einfrieren ließ, der dann bis auf— 20 Grad abgekühlt wurde. Bis zu zwei Monaten ließ er die Fiſche in ihrem kriſtallenen Gefängnis, und als der Block dann aufgetaut wurde, zeigten ſie ſich ſo munter und geſund, als ob ihre gewöhnliche Lebens⸗ weiſe nicht im mindeſten unterbrochen geweſen wäre. Der Gedanke lag nun recht nahe, dieſe Erfahrung auch für den Fiſchhandel zu be⸗ nutzen und lebendige Fiſche in gefrorenem Zu⸗ ſtand zu verſchicken. Die„Allgemeine Fiſcher⸗ zeitung“ berichtet jetzt über Arbeiten, die zur Feſtſtellung der Gangbarkeit dieſes Verfahrens ausgeführt worden ſind. Es hat ſich heraus⸗ geſtellt, daß es vor allem darauf ankommt, die Fiſche ſehr langſam abzukühlen. Dies geſchieht in einem eigens konſtruierten Keſſel, in den Eis gelegt und Sauerſtoff eing führt wird. Das Verfahren dauert 15 bis 18 Stunden; die Fiſche befinden ſich während dieſer Zeit in ganz wenig Waſſer, deſſen Temperatur nur wenig über Null Grad liegt. Die Fiſche bleiben lebendig, weil ſie genügend Sauerſtoff haben. Später wird der Reſt des Waſſers in Eis verwandelt, indem man das ganze Gefäß in eine Kältemiſchung eintaucht. So entſteht eine Art von Eiskuchen mit gefrorenen Fiſchen, die nun unter gewiſſen Vorſichtsmaßregeln verſchickt werden können. Um die Tiere in tadellos friſchem Zuſtand aus dem Eiſe wieder herauszubringen, muß auch das Auftauen ſehr langſam geſchehen. Die bio⸗ logiſche Station für Fiſcherei in München iſt jetzt mit Verſuchen beſchäftigt, um das vorläu⸗ fig noch etwas umſtändlich und vielleicht auch koſtſpielige Verfahren auf ſeine praktiſche Ver⸗ wendbarkeit zu prüfen und möglichſt zu ver⸗ beſſern. Mieber's Hôtel„Zur Krones. Kronenburgsti. 20— Strassbusg Jalenhon Mr. 585 Zimmer mil Frülstück von 3 Mk. an 842⁰ Aoderner Komfort— Elektr. Licht— Zeuirallieixung. 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Die Originale llegen bei uns zu jedermanns Einsicht offen. „Ich habe infolge einer uralten Urethralstriktur eine] des Magens), in denen die meutralisierende resp. säurebindende] dessen ist er vor allem auch bei Hämorrhoidariern sehr zu am-· 1 1 deit des Sprudels sich deutlieh dokumentierte. pfehlen. Er beseitigt kfernerhin, wie Dr. N.., Spezialarzt für Magen- u. Darmkrankheiten. habe, häufig das lästige Sodbrennen im Magen und ist ein 5 dienliches Getränk kür Diabetiker. Sein Geschmack ist an- 5 5 5 hal bei einem Gichtkranken und bei genehm und leieht salzig, so dag zur Beschleunigung der Frinentleerung Ihr Namedy-Sprudel einem Fall von Diabetes gute Dienste getan. Bei letzterem Pall, nicht auf Widerstand stößt. Albumin enthielt, ist der Urin schon frei von allen pathologischen Bestandteilen. Der Betrefflende hat 25 Flaschen getrunken. Geheimer Sanitätsrat Dr. N. N. Sanitätsrat Dr. N. N. Iech bestätige Ihnen sehr gern, dass ich den Namedy-Sprudel Innen gerne mit, daßg ich mit dem 5 Auf Wünsch teile ich bei meiner Frau sowie zwei anderen Patientinnen mit Nieren-, 2 5 Namedy-Sprudel außerordentlich zufrieden bin und für meine Nierenbecken- und Blasenleiden mit recht gutem FErfolge An- Her Namedv-Sprudel bekommt mirsehrgut, die Ausscheidung Person denselben als äußerst Wohlschmeeckendes und ange- gewendet habe und noch anwende. Jeh beabsichtige, in der Fon Harngries, der mir viel zu schaffen macht, verschwindef nehmes TJafelwasser dauernd benutze Therapeutisch schätze Folgezeit den Sprudel stets wieder zu verwenden. bei dem Gebrauch des Wassers sehr bald und schafft mir viel General-Oberarzt Dr. N. N. Erleichterung. 8 Ich teile Ihnen ergebenst mit, daß ich den Namedy-Sprudel bei verschiedenen Ma enerkrankungen mit bestem Erkolge in Anwendung gebracht 1955 Besonders in die Augen springend Wwar die heilsame Wir- Kkung des Sprudels in Fällen von Hyperchlorhydrie Geheimer Sanitätsrat Dr. N.., Direktor des Hebammen-Institufs. Mit dem Urfolge des Namedy-Sprudels bin ich bei meinen Patienten sowie bei meiner eigenen Person recht Zzufrieden. Er hat eine angenehm lösende Wirkung auf den Darm und hält Diuretikum und als diätetisches Getränk bei gichtischen Be- schwerden. Privatdozent Dr. N. N. Iceh bestätige Ihnen, dag Ihr Wasser mir selbst gegen UDeber- säuerung des 88 meiner Frau gegen Neigung zu ere Di ich denselben nach meinen bisherigen Erfahrungen als mildes Gallensteinen bess 2822²9 5 Zu termieten ſchöne 6 Zimm.⸗ 5 7,8 Wohng. m. allem Jubeh., g. St. p. 1. April1913 zu v. Näh. daſ.—4 Uhr. 40167 62,1 Küche, Babezim. u. Jubehör uch für Burean paſſ., bis rühjahr 1913 zu verm. Näh. 4. 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