Wonnement: 70 pfg. monatſich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag k..42 pro Quartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile%.20 Nk. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblat morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Kimtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Handels und Induſtrie⸗Zeitung für Südweſtdeutſchland: Bellage für Literatur und Wiſſenſchaft; irtſchaft; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Kevue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Beilagen: Nr. 556. Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und hausw Geleſenſte und verbreitetſte Feitung in Mannheim und umgebung Seueral⸗Auzeiger Maunzersn Celephon-Nummern: Pireknion und Buchhaltung 144 Buchdruck⸗Abteilung. 341 Reduktion Exped. u. Verlagsbuchgdis, 218 1 Eigenes Redaktionsbureau in Verlin Mannheim, Donnerstag, 28. November 1912. (Mittagblatt.) Der Krieg auf dem Vor Waffenſtillſtand und Friedensſchluß. Hetzereien gegen Deutſchland. OLondon, 28. Nov.(Von unſ. Lond. Bur.) Der Korreſp. der„Times“ in Sofia drahtet ſeinem Blatte, es ſei unmöglich, offizielle Informationen über die Fortſchritte der Waffen⸗ ſtillſtandsverhandlungen in Baktſchikoej zu erhal⸗ ten. Es wird aber in den diplomatiſchen Kreiſen der bulg. Hauptſtadt behauptet, daß die türki⸗ ſchen Delegierten ſich abſolut wider⸗ ſpenſtig verhielten und ſich auf nichts einlaſſen wollen. Dieſes Verhalten ſei auf eine gewiſſe Aufreizung zurückzuführen, die von einer ausländiſchen Macht her⸗ rühre, aus deren Gießereien eben neue Ka⸗ nonen in Konſtantinopel auf dem Wege über Konſtanza eingetroffen und die eigens für die Verteidigung der Tſchataldſcha⸗Linie berechnet ſeien. Der Korreſpondent fügt hinzu, dieſe Behaup⸗ tung würde mit aller Beſtimmtheit aufgeſtellt, aber er ſelbſt könne nicht recht glauben, daß eine Großmacht in dem gegenwärtigen Stadium es verſuchen ſollte, den Krieg in die Läuge zu ziehen, da es doch klar ſei, daß internationale Schwierig⸗ keiten noch entſtehen könnten Immerhin würde in diplomatiſchen Kreiſen in Sofia dieſen Be⸗ hauptungen geglaubt. Unmittelbare Friedens⸗ verhandlungen. Konſtantinopel, 27. Nov. Geſtern fand kein Kampf ſtatt. Beide Parteien ſind da⸗ mit beſchäftigt, Verſchanzungen aufzuwerfen. Es wird verſichert, daß der geſtrige Miniſterrat in der Erwägung, daß die Unterhandlungen über den Waffentilltand ſich in die Lange ziehen wür⸗ den, beſchloſſen hat, unmittelbar Friedensver⸗ lungen einzuleiten. Die Rechtsbeiſtände der forte, Reſchid und Herant, ſind heute nacht mit Vollmachten und neuen Weiſungen, die ſie von dem geſtrigen Miniſterrat erhielten, abgereiſt. * Sofia, 7. Nov. Hier beſteht der Ein⸗ druck, als ob die Türken die Verhandlun⸗ gen über den Frledensſchluß möglichſt zu ver⸗ ſchleppen ſuchen. Man iſt jedoch auf bulga⸗ riſcher Seite entſchloſſen, dies nicht zuzugeben und nötigenfalls energiſch Entſcheidung zu fordern. W. Athen, 27. Nov. Die„Agence Athenes“ iſt ermächtigt, die auswärts verbreitete Nach⸗ richt, zwiſchen Griechenland und der Tür⸗ kei ſtehe der Friedensſchluß nahe bevor, in der entſchiedenſten Weiſe für tendenziös zu erklären. w. Konſtantinopel, 27. Nov. Die tür⸗ kiſchen und bulgariſchen Delegierten ſind heute zuſammen gekommen. Bis zum Abend hatte die Pforte, die mit dem Hauptquartier in tele⸗ phoniſcher Verbindung ſteht, noch keine Nach⸗ richt über das Ergebnis der Beſprechung. Die türkiſchen Delegierten ſind noch nicht ins Haupt⸗ quartier zurückgekehrt. Die Entſpannung. w. Wien, 27. Nov. Der„Polniſchen Korre⸗ ſpondenz“ zufolge hat die Bankkommiſſion des Polenklubs beſchloſſen, an die Polen Galiziens eine Kundgebung zu richten, in der gegen die Runs auf die galiziſchen Sparkaſſen und Bank⸗ inſtitute entſchieden Stellung genommen wird. Auf Grund der ihr von maßgebender Seite er⸗ teilten Aufklärungen gibt die Banktommiſſion des Polenklubs der Ueberzeugung Ausdruck, daß in der politiſchen Lage Befürchtungen wegen drohender Kriegsverwicklungen nicht nur nicht begründet ſeien, ſondern im Gegenteil eine ernſte politiſche Entſpannung eingetreten ſei und daß ſich mit ſedem Tag die Anzeichen mehren, die für die Erhaltung des Friedens ſprechen. W. Paris, N. Nov. Zur Balkankriſe mel⸗ det der Londoner Temps⸗Korreſpondent gerücht⸗ weiſe, daß England den Vorſchlag machen wolle, eine Verſammlung der Bot⸗ ſchafter einzuberufen. *Rom, 27. Nov.(Priv.⸗Tel.)„Meſſaggero“ veröffentlicht ein Interview mit dem hieſigen ruſſiſchen Botſchafter Krupenski. Der Botſchaf⸗ ter lobt zunächſt die Note der„Norddeutſchen Allgemeinen Zeitung“ und nennt ſie eine gute Tat. Weiter erklärt er die Lage als äußerſt delikat, aber nicht verzweifelt. Alle Balkan⸗ fragen, auch die albaneſiſche, würden von den Mächten zuſammen behandelt. Das Gerücht, daß Oeſterreich Serbien ein Ultima⸗ tum ſtellen wolle, ſei abſurd, denn das bedeute den Krieg. Oeſterreich werde es ſich Überlegen, bevor es eine ſolche Verantwortung Übernehme. Eine europälſche Konferenz ſei nicht abfolut notwendig; doch er perſönlich glaube, daß ſie ſchwer zu vermeiden ſei. In Rußland habe man Vertrauen, daß die frieblie⸗ bende Politik ſiege und die Ratſchläge zur Mäßigung von Erfolg ſeien. Die diploma⸗ tiſche Unterſtützung, die Rußland Serbien ge⸗ währe, ſei nicht blind und unvernünftig. Gegen die Autonomie Albaniens habe Rußland nichts einzuwenden, doch ſei mit zentrifugalen Kräften in Albanſen zu rechnen. Im Laufe weniger Jahre werde ein unabhängiges Albanien vom ſtärkſten Nachbarn angezogen und abſorbiert. Oeſterreich⸗Ungarn und Serbien. Rückkehr der Ruhe in Belgrad. Nach einer Meldung der„Köln. Itg.“ aus Belgrad wird dort die Lage nicht als kriegsdrohend aufgefaßt. Es heerſcht Ruhe, und man meint, die Einigung Deutſch⸗ lands und Oeſterreich⸗Ungarns über die Behand⸗ lung der Balkanſtaanten ſpreche für die Erhal⸗ tung des Friedens, zumal die Entſcheldung Über Albanien und den von Serbien beanſpruchten Adriahafen erſt auf der Konferenz nach dem Frie⸗ den zwiſchen dem Balkanbund und der Tuürkei fallen werde. Wien, 27. Nope Die Politiſche Kor⸗ reſpondenz veröffentlicht folgende Note: In den Erörterungen der öffentlichen Mei⸗ nung über den Standpunkt Oeſterreich⸗Ungarns gegenüber den Anſprüchen, die Serbien in Be⸗ zug auf die Neuregelung der territorialen Be⸗ ſitzſtände am Valkan erhebt, kehrt vielfach die Annahme wieder, als ob das Wiener Kabinett ſeine Auffaſſung der ſerbiſchen Regierung mit der Aufforderung zu einer Antwort hätte mit⸗ teilen laſſen. Es ſei nun feſtgeſtellt, daß dieſe Vorausfſetzung den wirklichen Vorgängen nicht entſpricht, ſondern der Verlauf der gegenſeitt⸗ gen Aeußerungen vielmehr folgender war. Die ſerbiſche Regierung hat die Initiative ergriffen und verſucht, durch ihren Geſandten in Wien, Simitſch, der öſterreichtſch⸗ungariſchen Regie⸗ rung die Rechtmäßigkeit ihrer Anſprüche zu he⸗ gründen. Das Wiener Kabinett ſah ſich dadurch veraulaßt, durch ſeinen Geſandten in Belgrad, v. Ugron, ber ſerbiſchen Regiorung ſeinen Standpunkt darlegen zu laſſen, ohne jedoch daran die Aufforderung zu einer Gegen⸗ äußerung zu knüpfen. Es kann ſomit nicht nun von einer kurzen Fylſt, die dem Bel⸗ grader Kabinett für die Beantwortung geſtellt worden wäre, keine Rede ſein, ſondern es iſt überhaupt die unzutreffende Anſicht fallen zu laſſen, als ob aus dem Ausbleiben einer Ant⸗ wort, die bisher nicht verlangt worden iſt, Schlüſſe auf den Stand dieſes Teils der Balkan⸗ fragen gezogen werden könnten. W. Wien, 27. Nov. Man nimmt hier an, da die Serben heute in Durazzoeinge⸗ zogen ſind, wenn auch authentiſche Meldun⸗ gen über die Beſetzung noch ausſtehen. Das unabhängige Albanien. J Berlin, 28. Nov.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Durazzo wird gemeldet: Geſtern wurde hier die ottomaniſche Flagge eingezogen und da⸗ für die Fahne des unabhängigen Alhaniens ge⸗ hißt. Der türkiſche Muteſſaris hat Durazzo verlaſſen und Aſſas Bey iſt zum proviſoriſchen Gouverneur des unabhäugigen Albanien er⸗ nannt worden. Die türkiſche Territorialmillz in einer Stärke von 400 Mann hat Waffen und Munition abgelegt.**VVE Die Serben ſtehen noch immer in Eroja etwa 30 Km. von hier. Sie ſollen 10000 Mann In⸗ fanterie und 400 Mann Kavallerie zählen. W. Rom, 7. Nov. Die„Tribuna“ meldet aus Londont Nach Informationen in diplo⸗ matiſchen Kreiſen kann die Grundfrage betr. Albaniens im Prinzip durch die Zuſtimmung aller Müchte zu dem Vorſchlag als gelöſt be⸗ trachtet werden, Albanien in ein autono⸗ mes Fürſtentum umzuwandeln. Ein noch weitergehender Vorſchlag ſoll dahin gehen, daß alle Großmüächte die Garantie für die Neutralität Albanieus übernehmen und Albanien gegen jeden Angriff ſchützen. Die „Tribung“ kommentriert die Depeſche mit dem Ausdruck der Freude, daß ſich Italien in der alhaneſiſchen Frage mit den anderen Mächte, beſonders mit Oeſterreich in Uebereinſtimmung befinde. ww. Karlsruhe, 27. Nov. Staatsminiſter Freiherr v. Duſch wird ſich heute abend zur Teilnahme au den Verhandlungen des Bundes⸗ rats⸗Ausſchuſſes für auswärtige Angelegenhei⸗ ten nach Berlin begeben. Berlin, 28. Nov.(Von unſ. Berl. Bur.) Der Herausgeber der„Neuen Geſellſchaft⸗ lichen Korreſpondenz“ Dr. A. Wilcke hat ſeinen Rechtsbeiſtand beauftragt, gegen den Chefredakteur der Norddeutſchen Allgem. Zeitung O. Runge die Klagewegenöffentlicherverleum⸗ deriſcher Beleidigung zu erheben. Es handelt ſich um jene am Montag abend an der Spitze der Norddeutſchen Allgem. Zeitung ver⸗ öffentlichten Erklärung, die 15 gegen eine Nach⸗ richt der N. G. K. vom gleichen Taae richtete und aus welcher dieſe Korreſpondenz den ſchwe⸗ ren Vorwurf gegen ſich herauslieſt, daß ſis aus unlauteren Motiven eine ungünſtige Beeinfluſ⸗ ſung der Börſe hervorgerufen habe. W. Berxlin, 27. Nov. Die Nattonallibe⸗ ralen Freiherr v. Richthofen, Dr. Junal und Schiffer⸗Magdeburg haben an den Reichskanzler folgende Anfrage gerichtet: Iſt der Herr Reichskanzler in der Lage, Auskunft zu geben, wie in Ermangelung der Anwe⸗ ſenheit eines deutſchen Kriegsſchif⸗ fes fürden Schutz der Deutſchen in Saloniki geſorgt iſt? W. Rom, 27. Nop. Die„Ageneiga Stefani“ dementiert das Gerücht, der italieniſche Konſul Dolfini habe ſich an Bord des Kreuzers„Caprera“ nach Durazzo bogeben. Dolfini wird ſich nach Durazzo an Bord eines Handelsſchiffes begeben, das auch den Namen „Capreva“ trägt. Osondon, 28. Nov.(Von unſ. Lond. Bur.) Der Times wird aus Konſtantinopel ge⸗ meldet, daß dort geſtern 53 neue Erkrankungen Wien und Leipzig.) Das erſte Heft liegt uns und 24 Todesfälle an Cholera vorkamen. Dauk der Energie der europäiſchen und amerikaniſchen Aerzte ſei es indeſſen gelungen, in San Stefandg und Hademkoef der Cholera faſt ganz Herr zu kſche 1 könne man bereirs von einem Er⸗ 5 der Seu rechen. W. Sofia, 5 ea Die„Agence Bulgare erklärt, die im Auslande verbreiteten Meldun⸗ gen über angebliche Ausſchreitungen bulgariſcher Truppen in Salonik! und Mazedonien ſeien böswillige in ten⸗ denziöſer Abſicht ausgeſtreute Erfindungen. Sie ſei ermächtigt, die den Tatſachen nicht im geringſten entſprechenden Nachrichten in ſor⸗ mellſter Weiſe zu dementieren. Die bulgariſchen Truppen hätten überall, wo ſie eingezogen ſeien, Beweiſe von tadelloſem Ordnungsſinn und Diſ⸗ ziplin gegeben. 0 * Eine irrtümliche Mobil⸗ machung an der deutſch⸗ franzüöſiſchen Grenze. RNanchy, 27. Nov. Infolge eines bekla⸗ genswerten Irrtums erhielt der Brigardier Blion, der Chef der Grenzbrigade Arracburt, einn Telegramm, das eine teilweiſe Mobiliſation an ordnete. Es iſt unbekannt, auf welche Umſtände der Irrtum zurückzuführen iſt. Der Brigardier traf Maßnahmen für die allgemeine Mobil ſation. Der Mobilmachungsbefehl wurde in ſieben Gemeinden, die zur Brigade gehören, bo⸗ kannt. Die Leute, auf die ſich der Befehl bezog, wurden geweckt und machten ſich bereit, ſich auf die bezeichneten Poſten zu begeben. Die erſten kamen heute früh? Uhr in Naney und Luneville an, in dem Augenblick, als der Irrtum bekannt wurde. Der Gendarmeriekapitän in Lunepille begab ſich nach Arravourt und verfügte die Ver. haftung Blions. Blion erhob Einſpruch und er, klärte, die an ihn gerichtete Depeſche ſei ſehr kllan und formell geweſen. *Paris, 27. Nov. Eine Note der Agence Havas beſagt: Infolge des Zwiſchenfalles, der ſich dieſe Nacht in dem Departement Meurthe et Moſelle ereignete, auf Grund eines von einem Brigadier der Gendarmerie begangenen Irrtums, entſtand das Gerücht in den Bezirken des Oſtens ſei die Mohiliſterung angeordnet worden. Das Kriegsminiſterium ermächtigt uns zu der Ex⸗ klärung, daß kein Reſerviſt die Einberufung er⸗ halten habe, weder im Oſten noch anderswo. 55 Mobiliſierungsgerüchte ſind alſo unbegrün ⸗ Ek, W. Paris, 27. Nov. Ueber die iertümliche Moblliſterungsordre wird noch aus Nanch ge⸗ meldet, daß im Bezirk Arracourt alle Männer zwiſchen 25 und 45 Jahren den Befehl zum Ab⸗ marſch erhielten. Die meiſten begaben ſich nah Moncel und beſtiegen dort einen Zug nach Toul, St. Pont, St. Vincent. Während dieſer Zeit läuteten die Sturmglocken und die ganze Bebölkerung war auf den Beinen Die Aufvegung war ſehrgroß und Frauen und Kinder weinten. W. Paris, 27. Nov. Das„Journal de Debats“ meldet aus Nancy, daß in der vergan⸗ genen Nacht eine Probemobiliſation ſtattgefunden habe. Nicht nur die Offiziere ſondern alle Perſonen, die unter irgend einem Titel an der Mobiliſation teilnehmen, wurden durch Eſtafetten verſtändigt. Um 5 Uhr morgen war die Probemobiliſation vollſtändig durchg führt. Auch in moſe wurde wie alljährlich um dieſe Zeit eine Mobiliſierungsübung vorgenom⸗ men, welche den Zweck hatte, ſich über den Grad der Ausbildung ber Rekruten klar zu werden. * Eine illuſtrierte Geſchichte des Balkankrieges beginnt ſboeben zu erſcheinen: A. Hemherger Illuſtrierte Geſchichte des Balkankrieges 1912. Mit vielen Illuſtrationen, Porträts, zahlreiche Karten und Plänen. Das Werk erſcheint in zirka 40 Heften, jedes mit 4 Bogen Jihalt Großoktabformat, zu 60 Heller ⸗ 50 Pfennig 70 Centimes. A. Hartleben's Verlag in vor. Es behandelt die Vorgeſchichte des Krie⸗ ges, die Streitpunkte zwiſchen den vier Bal⸗ 2. Selte. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagblattf. Mannhelm, 28. November. kanſtaaten und der Türkei, den Balkanbund, das Verhältnis der europäiſchen Mächte zum Balkan und Balkanbund und führt die Darſtellung vis zum Ausbruch des Krieges zwiſchen Monte⸗ negro und der Türkei. Wir begnügen uns heute mit einem Hinweis auf das Werk, auf den zu⸗ rückzukommen ſein wird, ſobald mehrere Lie⸗ ferungen vorliegen. Die Darſtellung, die recht flüſſig und farbig zu ſein ſcheint, wird durch Lin reiches Illuſtrationsmaterial belebt. Deutsches Reich. — Ein deutſcher Spion in Frankreich? Wie aus Toul gemeldet wird, verurteilte das dor⸗ tige Zuchtpolizeigericht einen angeblichen Deut⸗ n namens Henry Malaize wegen Spio⸗ nage zu drei Monaten Gefängnis. — Zur Gewerkſchafts⸗Enzyklika. Die„Köln. BVolksztg.“ teilt mit: Nach der Tagung von Eſſen, auf welcher die chriſtlichen Gewerkſchaften durch den Mund ihrer Führer endgültig zu dem leidigen Gewerkſchaftsſtreite Stellung genommen huaben, finden ſofort im ganzen Reiche große öffentliche Verſammlungen für die Idee der chriſtlichen Gewerkſchaf⸗ ten ſtatt. Die Tagesordnung iſt überall: Die chriſtlichen Gewerkſchaften und ihre jüngſten Kämpfe Sicherlich werden dieſe Kundgebungen dazu beitragen, daß die tiefe Erbitte⸗ rung, die in den letzten Wochen in den Reihen der chriſtlichnationalen Arbeiterſchaft Platz ge⸗ griffen bat, in neue Begeiſterung für ihre heiß bumſtrittene Sache umſchlägt. Nicht den Nieder⸗ gang der chriſtlichen Gewerkſchaften, wie es die Sozialdemokratie gerne haben möchte, ſondern eine Aera neuen Aufſchwunges ſoll die Enzy⸗ klika künden. Die erſte dieſer Verſammlungen findet heute Donnerstag abend in Köln ſtatt. Referent iſt Generalſekretär Stegerwald. — Das ſächſiſche Volksſchulgeſetz. Aus Dres den wird uns gemeldet: In der Sitzung der Zweiten Kammer wurde über die grundlegenden Paragraphen des Volksſchulgeſetzes abgeſtimmt. Die meiſten Paragraphen wurden in der Depu⸗ kationsfaſſung angenommen, darunter Abſatz 3 des§ 2, der den Religionsunterricht betrifft. Der Kultusminiſter bezeichnete den Abſatz in dieſer Faſſung als unannehmbar. Die Annahme krfolgte mit 60 gegen 37 Stimmen. Dagegen ſtimmten die Konſervativen und ein National⸗ überaler. — Eine Biographie Kaiſer Wilhelms II. iſt beben erſchienen: Prof. Dr. Paul Meinhold: Wilhelm II. 25 Jahre Kaiſer und König(Verlag von Ernſt Hofmann u. Co. in Berlin W 35. Geheftet 4.; in Prachteinband .). Ein Einleitungskapitel behandelt„Preu⸗ den und die deutſche Einheit“. Das folgende Kapitel Vaterhaus und Kindheit zeigt die man⸗ cherlei Einflüſſe in Vererbung und Erziehung, die urſprüngliche Anlage, das vielgeſtaltige, leicht bewegliche, begeiſterungsfähige Weſen des jungen Prinzen. Kap. III führt ins Kaſ⸗ eler Gymnaſium und auf die Hochſchule zu Bonn. Kap. IV. Prinz Wilhelm, der Soldat und der Familienvater. Das große Trauerjahr: Wilhelm II. König von Preußen und deutſcher Kaiſer. Kap..: Des Kaiſers Perſönlichkeit, Weſen und Art, dürfte das Intereſſe beſonders in Anſpruch nehmen. Das VI. Kapitel Kaiſer und Kanzler ſucht Beiden gerecht zu wer⸗ den und beleuchtet die innere Notwendigkeit und Tragik des erſchütternden Kampfes. Kap. Caprivi: die erſten hoffnungsvollen Jahre des frohen Optimismus. Kap. VIII: Hohenlohe: der Rückſchlag und das Ein⸗ lenken in Bismarckſche Babnen, der Uebergang Zur Weltpolitik. Die folgenden Kapitel behandeln des Kaiſers Stekllung zu den verſchiedenſten Ge⸗ hieten des Geiſteslebens: X. Der Kaiſer And das Deutſchtum. XI. Der Kaiſer und die Wiſſenſchaft. XII. Die Religion. III. Die Erziehung. XIV. Die Kunſt. XV. Das Heer. XVI. Der Sport. XVII. Flotte, dandel und Induſtrie. XVIII. Aeußere Poli⸗ Ai: Bülow. XIX. Innere Politik. XX. Der Kaiſer und ſeine Zeit. Der Verfaſſer ſieht in dem Kaiſer den Erzieber ſeines Volkes zur inbeit des nationalen Wilklens, die nationale Idee iſt der Wertmeſſer für des Kaiſers Stellung zu allen Fragen und Gebiete: geiſtigen Lebens. Badiſche Politil. Der Deutſche Oſtmarkenverein, Ortsgruppe Mannheim, hält am Mittwoch, den 4. Dezember, abends 8½ Uhr im Hotel National ſeine Haupt⸗ verſammlung ab. Der Generalſekretär des Deutſchen Oſtmarkenvereins, Herr Schoultz aus Berlin wird einen Vortrag über das Polen⸗ tumin Galizien halten. An anderer Stelle unſeres Blattes haben wir gerade in letzter Zeit mehrfach auf die politiſche Betätigung der galiziſchen Polen hinweiſen müſſen. Sie haben im Zuſammenhang mit der Anwendung des Enteignungsgeſetzes und mit den Balkanwirren ſich ſehr lebhaft und energiſch als Feinde Deutſchlands und des Dreibundes betätigt und die öſterreichiſche Regierung in dieſem Sinne zu beeinfluſſen ge⸗ ſucht. Mit welcher brutalen Rüchichtsloſigkeit anderſeits die galiziſchen Polen gegen das deutſche Schulweſen in Galizien vor⸗ gehen, das haben wir erſt im Abendblatt vom letzten Samstag wieder deutlich gemacht; wir möchten bemerken, daß ſelbſt die Kölniſche Volkszeitung, die doch eine große Liebe für die Polen hat, ſich ſehr mißbilligend über die Art ausſprach, in der die Polen in Galizien die deutſchen Schulen entweder poloniſieren oder eingehen laſſen. Man ſieht, daß das„Polentum in Galizien“ eine Frage iſt, die Deutſchland und das deutſche Volkſehr nahe be⸗ rührt— auch diesſeits des Mains! Wir hoffen daher, daß ſich für den Vortrag, den ein Mann von großer Erfahrung in deutſch⸗pol⸗ niſchen Nationalitätskämpfen halten wird, aucz in allen nationaldenkenden Krei⸗ ſen Mannheims ein lebhaftes Inte⸗ reſſe kundtun wird, gerade auch im Zuſammen⸗ hang mit der gegenwärtigen europä⸗ iſchen Kriſe; das galiziſche Polentum iſt der emſigſte Wühler gegen das Bündnis Oeſterreich- Ungarnsmit Deutſch⸗ land. Von hier aus, ſo meinen wir, ſollte man auch in Süddeutſchland begreifen, daß der große Nationalitätenkampf zwiſchen Deut⸗ ſchen und Polen eine gemeindeutſche und nicht nur eine preußiſche Angelegenheit iſt. Wir hoffen, daß alle nationalgeſinnten Kreiſe unſerer Stadt, alle auf dem Boden des Deutſch⸗ tums ſtehenden Vereine und Parteien ſich am 4. Dezember mit dem Oſtmarkenverein zu einer nachdrücklichen deutſchen Kund⸗ gebung vereinigen werden. Die Organiſation der Bezirksfinanzſtellen. Die Verwaltung der Zölle und Reichsſteuern in den Amtsbezirken Donaueſchingen und Neu⸗ ſtadt, ſoweit ſie jezt den Hauptſteuerämtern Sin⸗ gen und Stühlingen obliegt, wurde mit Wirkung vom 1. Januar 1913 von dieſen losgetrennt und dem Finanzamt Donaueſchingen übertragen, ferner wird die Verwaltung der Zölle und Reichs⸗ ſteuern im Amtsbezirke Villingen, ſoweit ſie jetzt vom Hauptſteueramt Singen beſorgt wird, vom gleichen Zeitpunkt an von dieſem losgetrennt und dem Finanzamt Villingen zugewieſen. Koloniales. Baumwollkonferenz 1912. Bei der am 25. November im Reichstag ſtatt⸗ gehabten Baumwollkonferenz 1912 wurde nach warmer Befürwortung des Reichsamts des ——————— Innern, des Reichs⸗Kolonialamts und des Miniſteriums für Handel und Gewerbe ſeitens der Vertreter der Tertilinduſtrie beſchloſſen: dem Kolonial⸗ Wirtſchaftlichen Komitee für gemeinnützige Baum⸗ wollunternehmungen in den Ko⸗ lonien auch für die Jahre 1913, 1914 und 1915 Beiträge zu leiſten, welche dem Satze von 10 pCt. der Beiträge zur Berufsgenoſſenſchaft entſprechen. Die von der Textil⸗ und verwandten Indu⸗ ſtrien ſeit der erſten Baumwollkonferenz(1907) geleiſteten Beiträge belaufen ſich auf über eine halbe Million Mark. Bei den Verhandlungen, die eine nationale Opferwilligkeit an den Tag legten, wurde in Anerkennung der bisher erzielten Ergebniſſe ferner beſchloſſen: eine verſtärkte Propaganda in den den Beſtrebungen noch fernſtehenden Kreiſen der Induſtrie und des Baumwollhandels ins Werk zu ſetzen unter der Vorausſetzung, daß auch ſeitens des Reichstags für das Baumwoll⸗ bau-Problem, eine unſerer wichtigſten volks⸗ wirtſchaftlichen Fragen, größere Summen als bisher zur Verfügung geſtellt werden. Dem⸗ gemäß wurde der folgende weitere Beſchluß ge⸗ faßt: dem Kolonial⸗Wirtſchaftlichen Komitee zu empfehlen, einen Antrag mit fachkundiger Be⸗ gründung an den Reichstag zu ſtellen, für Zwecke der Fortführung der Baumwollbau⸗-Underneh⸗ mungen in den Kolonien eine Million Mark bereitzuſtellen. Die Rrankenpflege und ſoziale Bedeutung. N. Heidelberg, 26. Nov. Der Verein Frauenbildung⸗Frauen⸗ ſtudium hatte für den heutigen öffentlichen Vortragsabend als Rednerin über das Thema „Die Krankenpflege und ihre ſoziale Bedeutung“ Schweſter Agnes Karll⸗ Berlin gewonnen. Keine Berufenere hätte das große Problem be⸗ handeln können, denn Schweſter Agnes Karll. Die Vorſitzende der Berufsorganiſation der Kranken⸗ pflegerinnen Deutſchlands ſtützt ſich nicht nur auf eine in ihrem Beruf und in ihrer organiſätori⸗ ſchen Tätigkeit gewonnene reiche Erfahrung und Sachkenntnis, ſondern ſie iſt auch eine Perſönlich⸗ keit, die auf dem Gebiete der Frauenbewegung hervorragende Leiſtungen aufzuweiſen hat.„Nennt man die beſten Namen, ſo wird auch der ihre genannt.“ Schweſter Karll rief im Jahre 1903 die „Berufsorganiſation der Krankenpflegerinnen Deutſchlands“ ins Leben. Dieſe Organiſation, die heute bereits 3200 Mitglieder zählt, iſt der ein⸗ zige Fachverband gebildeter, geſchulter, ſelbſtän⸗ diger, interkonfeſſioneller Krankenpflegerinnen; er erſtrebt die wirtſchaftliche und ideelle Hebung der⸗ ſelben durch Förderung der beruflichen Ausbildung und durch Maßnahmen zum Schutz gegen die in Deutſchland übliche unerhörte Ueberanſtrengung der Schweſtern. Es iſt eine bekannte Tatſache, daß in Deutſchland— im Gegenſatz zu Großbritan⸗ nien und den Vereinigten Staaten— das Ange⸗ bot an Krankenpflegerinnen nicht annähernd der Nachfrage entſpricht. Der Grund dieſer Erſchei⸗ nung liegt in den in Deutſchland erheblich ſchlech⸗ teren wirtſchaftlichen Verhältniſſen der Pflegerin⸗ nen, vor allem aber in ihrer Ueberbürdung, die einen erſchreckend raſchen Kräfteverbrauch der Schweſtern zur Folge hat. Nach amtlicher Stati⸗ ſtik haben von 31 212 in deutſchen Krankenhäuſern beſchäftigten Krankenpflegerinnen 20 520 eine täg⸗ liche Arbeitszeit von 13—15 Stunden— damit iſt alles geſagt, die Notwendigkeit der Reformen tritt klar zutage. Ueber die Reformbeſtrebungen des Krankenpflegerinnenberufs, die in dieſem Jahre auf zwei großen Krankenpflegerinnen⸗Kongreſſen in Dresden und in Köln zum Gegenſtand der Verhandlung gemacht wurden, berichtete Schweſter Karll im erſten Teil ihver Ausführungen. Die von den Krankenpflegerinnen aufgeſtellten Forde⸗ rungen fanden auf dem Kölner Kongreß eine warmherzige Unterſtützung und Ergänzung durch Geheimrat Hecker; auf der Gothaer Tagung des Bundes Deutſcher Frauenvereine ſetzte ſich auch dieſer für die Reformbeſtrebungen der Kranken⸗ pflegerinnen ein. Die von den genannten In⸗ ſtanzen gemeinſam aufgeſtellten Forderungen kaſ⸗ ſen ſich wie folgt zuſammenfaſſen: Arbeitszeit von 10 Stunden, beſonderes Pflegeperſonal für Tag⸗ und Nachtdienſt, eine mindeſtens zweijährige Lehr⸗ möglichſt weitgehende Sonntagscuhe, Ei ſtellung nur völlig geſunder Perſonen in den Kranken⸗ pflegeberuf, Entlaſtung der Schiwerern von aller groben und niederen Arbeit, die ebenſo gut oder beſſer von Dienſtboten geleztet werden kann, Altersfürſorge und„angem Rene Behandlung“. (Daß dieſe letzte Forderung überhaupt geſtellt wer⸗ den muß te, läßt tief blicken.) Einige der ge⸗ nannten Forderungen ſind in einzelnen Pflege⸗ anſtalten ſchon erfüllt; ihre Verechigung wird in immer weiteren Kreiſen anerkannt. Kurſe zur Vorbildung von Oberinnen und Lehrſchweſtern ſind im Oktober d. Is. zum erſten Male ins Leben getreten als Veranſtaltung der Frauenhochſchule in Leipzig. Im zweiten Teile ihres Vortrages führte die Rednerin aus, daß die etwa 71 000 Frauen, welche der Krankenpflege obliegen, außer der eigentlichen Krankenpflege noch eine große Summe ſozialer Arbeit leiſten. Da ſind in erſter Linie zu nen⸗ nen die Säuglingspflege, die Tuberkuloſefürſorge, die Schulfürſorge. Die„Schulſchweſter“ hat ſich in Deutſchland noch wenig eingebürgert; ge⸗ rade ſie vermag ſozial ſehr ſegensreich zu wirken, ſonders in der Beeinfluſſung des Elternhauſes hinſichtlich der Durchführung der vom Schularzt angeordneten hygieniſchen Maßnahmen. Der Name„Vögelestante“, den die Schulſchweſter in Stuttgart bekommen hat, deutet auf die nicht ge⸗ rade angenehme aber notwendige Kopfpflegearbeit der Schweſter hin. Neuerdings hat die Kranken⸗ pflegerin Anſtellung gefunden als„Fabrik⸗ ſchweſter“ und„Warenhausſchweſter“; in großen s und auf Schiffen werden Schweſtern als rnde Helferinnen zugezogen. Ueberall bietet ihnen ein weites Feld ſozialer Betätigung. Der erricht in der Säuglingspfle Bef ie intereſſanten Ausführungen des Herrn Dr. ränkel, des bekannten Sanatoriumsdirektors Dr. Fränkel die Forderungen der Kranken⸗ pflegerinnen als voll berechtigt an; er trat warm für die Verlängerung der Lehrzeit ein, die auch eine ſoziale Hebung bedeuten werde, und ſtellte das neue, aber ſehr einleuchtende und innerlich berechtigte Poſtulat auf: einheitliche Ausbildung der Schweſtern, dann aber Sonderung in die ver⸗ ſchiedenen Berufskategorien, je nach der indivi⸗ duellen Begabung, vor allem Scheidung des chirur⸗ giſchen Pflegeperſonals von dem für Nerven⸗ und Geiſteskranke. Als dringend notwendig betonte der Redner die Entlaſtung der Pflegerinnen von grober Arbeit, die unverantwortlicher Weiſe der Schweſter zugemutet werde, meiſt um Dienſtboten zu ſparen; die Kräfte der Schweſter müßten ge⸗ ſchont werden. Einer weichen Hand bedürfe die Schweſter, drum müſſe keine grobe Arbeit, wie Zimmer⸗ und Wäſchereinigung von ihr perlangt werden. Es hieße den Eindruck des Vortragsabends, dem ſehr viele Krankenſchteſtern beiwohnten(auch aus Mannheim), urvollſtändig wiedergeben, wenn man nicht noch eins erwähnte: die Perſönlichkeit der Rednerin. Sie vereinte mit der ſicheren Be⸗ herrſchung des geſamten Problems der Kranken⸗ pflege eine Beſcheidenheit, eine liebevoll vorſtehende und entſchuldigende Auffaſſung den Mißſtänden gegenüber, einen hohen Idealismus, der die Größe dieſes in ſich feſtgeſchloſſenen Charakters den An⸗ weſenden unmittelbar zum Bewußtſein brachte. Der Dank, den die Vorſitzende, Frau eſſor Weber, der Rednerin ausſprach fand in jedem Herzen einen Widerhall. Ein ſenſationeller Betrugs⸗ pProzeßf. Im Laufe von zwei Jahren habe An der Helden der Kaſſe 23000 Gulden entnommen, wozn er nicht berechtigt ſei. Zenge Wilhelm Steigmevyer, Kohlenhändler, Mannheim hat den Angeklagten Langerhahn dor ungefähr 8 Jahren hier kennen gelernt als Vertreter einer Hamburger Firma wo er engliſche Kohlen zu einem relativ billigen Preiſe offerierte. Zeuge hat dann aber auch ein Quantum gekauft. Er habe die Kohlen aber nicht abgenommen, weil ſie nicht entſprachen. Zeuge beſtätigt, daß es ſchwie⸗ rig ſei, Kohlen zu lombardieren. Es fei ihm aufgefallen, daß die Berliner Bankfirma Anhalt 22.ã Drrcc 8 Seuilleton. Aſt unſer Bargeld ſchön? Die Häßlichkeit unſerer Münzen iſt eine Klage, die beſtändig erhoben wird und der man ſeit langem auf die verſchiedenartigſte Weiſe ab⸗ pelfen möchte. Auch in dieſem Jahre iſt wieder Wie ſchon ſo oft bei der Beratung des preuß. Staatshaushaltes dies Problem erörtert wor⸗ den und beſonders mußte das neue 25 Pfennig⸗ Stück ſich vielen Tadel gefallen laſſen. In der Internationalen Monatsſchrift nimmt nun Behrend Pick in einer umfangreichen Abhand⸗ Jung das Wort, um die Gründe für die äſthe⸗ Aiſchen Mängel unſerer Reichsmünzen darzu⸗ legen und Wege zu weiſen zur Schöpfung wirk⸗ lich ſchöner Münzen. Die Klagen üder die Häßlichkeit unſerer Reichsmünzen ſind faſt ſo alt wie ihre Prä⸗ gung, aber erſt in neuerer Zeit dat man ſich sſchreiben, um Entwürfe für beſſere Reichsmünzen zu erlangen, und auch die Reichs⸗ ie veranſtaltete zur Herſtellung des gekrönt wi Zu irgend welchem prak⸗ Erfolg baben aber beide Konkurrenzen eührt, denn die Häußerſche Münze fand Fentlichkeit ſo allgemeine Ablehnung, neht gusgeführt wurde. Nun darf frei⸗ er Beurteilung einer Münze das äſthe⸗ de De tiſche Moment nicht an die erſte Stelſe gerickt werden. Vielmehr ſind vor allem die ſtaatliche Bedeutung und der praktiſche Zweck des baren Geldes zu berückſichtigen. Die Münze verdankt der Ausübung eines ſtaatlichen Hoheitsrechtes ihre Entſtehung und Anwendbarkeit und ſoll als Werkzeug des Verkehrs dienen. Das haben auch die hohen Vorbilder der Münzenkunſt, die Griechen, in deren Bann unſere modernen Stempelſchneider bisher allzu ſehr geſtanden baben, wohl beachtet. Zunächſt wurde hier das Bild, das den Stempel der ſtaatlichen Autorität ausdrückte, ausſchließlich verwendet; erſt ſpä⸗ ter trat die Schrift ergänzend hinzu. Auch die antiken Künſtler mußten der politiſchen Bedeu⸗ tung der Münze Rechnung tragen und haben es in unerreichtem Maße verſtanden, aus der Not eine Tugend zu machen. Dieſe ſtrahlende Schön⸗ heit der beſten griechiſchen Münzen verführt aber den modernen Künſtler, der ſich an ſie an⸗ ſchließt, leicht dazu, die Unterſchiede der Zeit⸗ anſchauung und Technik zu vergeſſen, und des⸗ balb ſollten die Stempelſchneider der Gegen⸗ wart ihre Aufmerkſamkeit mehr auf die Blüte der Medaillenkunſt in der Renaiſſance richten, die unſerem Empfinden und unſerer Formen⸗ ſprache näher ſteht. Sind wir auch in der Tech⸗ nik durch beſſere Werkzeuge den Alten weit überlegen, ſo ſind dafür in unſerer Zeit an⸗ dere Momente aufgetreten, die eine künſt⸗ leriſche Wirkung der Münze erſchweren. So iſt heute nur ein ganz flaches Relief zuläſſig, denn bei uns hat die Geldrolle eine viel größere Be⸗ deutung als bei den Alten. Die Münzſtätten verſenden die neuen Gepräge gern in Nollen und die Geldſtücke liegen in jeder größeren Kaſſe dicht aufeinander, ſo daß bei hohem Relief eine ſtarke Abnutzung erfolgen würde. Die griechi⸗ ſchen Münzen der beſten Zeit verdanken ihre Herrlichkeit zum großen Teil dem hohen Relief, und ebenſo war bei ihnen durch weiche Modellie⸗ rung die ideale Einheit von Relief und Grund möglich, während heute das Relief hart und ſcharf ſein muß. Eine Verſchönerung unſerer Münzen ver⸗ ſpricht man ſich beſonders von einer reicheren Abwechſelung im Bilderkreis, und da bietet das Geſetz unſeren Künſtlern eine größere Bewe⸗ gungsfreiheit, die bisher von ihnen nicht aus⸗ genutzt wurde. Das Bild des Landesherrn muß durchaus nicht immer ein Profilkopf ſein; es könnte ebenſo in Dreiviertel⸗Anſicht, als Bruſt⸗ oder Hüftbild, ſtehend, ſitzend, reitend gegeben werden. Die Wappenſchilde der freien Städte dürfen die verſchiedenſten Formen aufweiſen. Die Stiliſierung des Reichsadlers könnte man⸗ nigfach ausgebildet ſein; für die Verteilung der Schrift und die einrahmenden Kränze Zweige iſt nichts Beſtimmtes vorgeſchri Wenn unſere Künſtler von dieſer Frei richtigen Gebrauch machen würden, ſo dürften in abſehbarer Zeit deutſche Münzen entſtehen die hinter den Münzen anderer Staaten, ſelbſt den franzöſiſchen, nicht zurückſtehen. Eine Novelle zum Reichsmünzgeſetz gibt übrigens auch die Gelegenheit. hin der ein neues Münzbild erfinden zu dürfen, da die großen Silbermünzen auch als Denk⸗ münzen mit anderer Prägung hergeſtellt wer⸗ den können. Die künſtleriſche Pflege ſolcher Denk⸗ münzen wie der gegenwärtig ſo ſtiefmütterlich behandelten Medaillenkunſt würde auf dem für von 1900 und wie⸗ dũ Hebung unſerer Münzenkunſt ſchöne Früchte tragen. 8 A. Kunſt, Wiſſenſchaft u. Lebien. Helene Heſſe. Entgegen einem hier kurſterenden Gerüchte werden wir gebeten feſtzuſtellen, daß Helene Heſſe ihre violiniſtiſchen Studien noch 1 bis 2 Jahre bei ihrem Vater fortſetzen wird und erſ ſpäter jedenfalls zu Yſaye käme. Ausſtellung. Herr Carl Lobertz, Kunſtmaler hat, wie uns mitgeteilt wird, im Laden D 4, 6, gegenüber der Börſe. Oelgemälde, Landſchaften und Genrebilder ausgeſtellt. Apollo⸗Theater Mannheim. Ueber 2 75 * ürdige Art, ſeine maßvolle und be⸗ Diktion des Vortrages, ſeine glängende a Charakteriſierungsgabe befähigen ihn gu den allergrößten Aufgaben und räumen ihm einen Platz in den beſten und älteſten Hoftheatern ein; aber die Gage hat ihn ins Variete gezogen. Die Kriſis im Londoner Theaterleben. Jahr zu Jahr offenbart ſich klarer, daß dner Theaterverhältniſſe einer Finanz⸗ kriſe entgegenſteuern, die in ihrem Umfange die don ſprichwörtlich gewordene Unſicherheit des Berliner Theaterweſens bei weitem übertreffen ene die prattiſche Aeſthetik ſo wichtigen Gediet der wird. Die Vergälkniſſe Daben dich ſo zugeſpit, zeit, Vorbildung der Oberinnen und Lehrſchweſtern, Mannheim, 28. November. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagblatt). 3. Seite. und Wagner Kohlengeſchäfte mache. Zeuge konnte Der Vorfitzenz Ner 757 88— 7 Der Vorſitzende verkieſt eine Anzahl Briefe 5 98 55 8;̃ f 8 leſe, die Kohlen dieſer Firma zu einem annehmbaren die die Geſchäftsverbindung Langerhahns mit Nutzen weiter verkaufen. Zwiſchen dem Zeugen S: r ettmayer einleiteten und in denen Langerhahn und Langerhahn kam es einmal zu heftigen ſich ſagt. daß man ihm infolge ſeiner Verbin⸗ Auseinanderſetzungen. Er habe zuerſt einiges 80 900f 3 75 wmiges Als Ste ger bon einem Kauf zurücktreten Mißtrauen gegen den Angeklagten gehegt. Nach⸗ wollte, drohte Langerhahn mit einer Entſchädi⸗ dem ſich aber die Geſchäfte mit ihm glatt abge⸗ wickelt haben, ſei dieſes Mißtrauen allmählich ge⸗ ſunken. Langerhahn habe ihn einmal veranl mit nach München zu kommen, da er dort Ausſicht habe gute Geſchäfte bei einer Gasfabrik zu machen. Da ihm die ganze Angelegenheit nicht ſeriös erſchien, habe er ſich zurückgezogen. Der Zeuge Kaufmann Alfred Wehinger⸗ Mannheim hat im Mai und Juni 1908 mehrfach Geſchäfte mit Langerhahn gemacht. Auf ſeinem Jagerplatz haben in dieſen Monaten 14 bis 1500 Waggon Kohlen gelagert, weil keine Käufer vor⸗ handen waren. Schließlich hat der Zeuge einen Teil der Kohlen gekauft, der Reſt wurde nach auswärts verkauft. Ueber den Lebenslauf des Angeklagten befragt, erklärt Zeuge, daß Langer⸗ hahn vielſach renommiert habe, ſeine Frau beſitze ein Vermögen von 4 Millionen Mark. 8 Der Zeuge Johann Jüring, Inhaber der Firma Wilhelm u. Jüring in Rotterdam, war mit An der Heiden bei der Rhein⸗ u. Seetransport⸗ geſellſchaft in Rotterdam als Geſchäftsführer lätig. Das Kohlengeſchäft habe An der Heiden allein gemacht, er mußte die Verträge nur mit unter⸗ zeichnen. Langerhahn bhabe er voll vertraut. Akgepte mit der Unterſchrift Stettmayers habe er als genügend angeſehen. Die Konnoſſements für freie Auslieſerung der Waren habe er ohne Be⸗ denken unterſchrieben. Auf die Frage des Ange⸗ Hagten An der Heiden, ob er ihm nicht bei jedem Lombard die ganze Sachlage dargelegt habe, er⸗ widert der Zeuge, daß er ſich nicht mehr entſinne. Auch auf die weitere Frage, ob er nicht über ſämtliche Geſchäfte mit Langerhahn ſich durch No⸗ tizen auf dem Laufenden erhalten habe, erwidert Zeuge, nichts mehr davon zu wiſſen. Auf Befra⸗ gen erklärt Direktor Ott, daß er überzeugt ſei, daß Jüring nichts von den Geſchäften Langer⸗ n⸗An der Heiden gewußt habe. Nach einer Pauſe von fünf Minuten, in der es dem Angeklagten Langerhahn geſtattet wurde, ſich in Gegenwart eines Beamten mit ſeiner Frau zu beſprechen, wurde die Ausſage des kommiſſariſch vernommenen Zeugen Kaufmann Paul Walter, München, verleſen. Dieſer gab an, daß er zu Jangerhahn unbeſchränktes Vertrauen gehegt habe, ſein ganzes Vermögen hätte er ihm ohne Bedenken zur Verfügung geſtellt. Ein weiterer, ebenfalls kommiſſariſch vernommener Zeuge in München hat erklärt, daß Stettmayers Grund⸗ ſtück mit 50 Prozent belaſtet geweſen ſei, was Jangerhahn bekannt geweſen ſein müſſe. Der ebenfalls kommiſſariſch vernommene Zeuge Stettmaher, München, erklärte, daß er mit Langerhahn durch ein Inſerat über Kohlenver⸗ kauf bekannt geworden ſei. Für den Kohlenankauf habe er Langerhahn Vollmacht und für das Berg⸗ werk Generalvollmacht erteilt. Seine Kunden⸗ wechſel hätten nicht an die Rhein⸗ und Seetrans⸗ porkgeſellſchaft gegeben werden ſollen. Langerhahn habe er volles Vertrauen geſchenkt, weil dieſer ihm geſagt habe, er ſei Vertreter der Rhein⸗ und Seetransportgeſellſchaft für den ganzen Kontinent. Er ſei immer der Anſicht geweſen, daß die Rh.⸗ u. S. T. G. die Verkäuferin der Kohlen 115 Mehrere Waggons Kohlen ſeien ſchlechter Qualität geweſen. Langerhahn habe ſein Kohlenlager ſörmlich ge⸗ ſperrt, ſo daß der Verkauf geſtockt habe, Von den in Maunheim angelieferten Kohlen wiſſe er von 2000 Waggon nicht, wohin ſie gekommen ſeien. Für den Erlös der verkauften Kohlen hat Stett⸗ Raher zwei Autsmobile für 32 000 M. gekauft, dieſe aber auf Anraten Langerhahns wieder ver⸗ kauft. Für die Ausbeutung des Bergwerks in Ardenau habe Langerhahn eine Geſellſchaft grün⸗ den wollen und daher habe er keine Bedenken be⸗ tragen, eine Stcherheit von 236 000 Mark auf das Bergwerk eintragen zu laſſen. über die Ver⸗ mögensverhältniſſe Stettmayers, die man als gut ſitufert bezeichnen kann— jährliches Einkommen 6000 Mark— ſei Langerhahn unterrichtet gewefen. Deſſen Behaupkung gegenüber der Rh. u. S. T.., Stettmahers Grundſtück ſei unbelgſtet, ſei eine wiſſentliche Lüge. Von dem Verhältnis Langer⸗ hahns zu An der Heiden ſei ihm nicht bekannt. Hätte er gewußt, daß Langerhahn für das Berg⸗ werk nur 15 000 rk bezahlt habe, ſo hätte erx es ihm nicht für 60 000 M. abgekauft. Die An⸗ gabe Langerhahns, er habe Stettmaher 10 000 M. gegeben, ſei richtig, aber er(Zeuge) habe dafür einen Wechſel von 12 000 M. ausgeſtellt. Er habe Jangerhahn für reich gehalten; die eigentlichen Geldgeſchäfte habe er durch ſeine Buregu⸗Vor⸗ ſteherin, Frau Boris, beſorgen laſſen daß bereits im vergangenen Jahre die Mehrzahl der Londoner Theaker mit recht ſtattlichen Unter⸗ bilanzen abſchließen mußten, und wenn in Eng⸗ kand die Finanzierungen im allgemeinen nicht viel ſtrenger und gewiſſenhafter durchgeführt wür⸗ den als in Deutſchland, hätte bereits die letzte Saiſon eine ganze Reihe von Theaterkrachen ge⸗ bracht. Die Daily Mail beſchäftigt ſich jetzt in einem intereſſanten Aufſatze aus ſachberſtändiger Feder mit den Urſachen dieſer Kriſis. Der Laie iſt mit der Erklärung gewöhnlich ſchnell fertig und ſpricht von einem lieberangebot an Theaterauf⸗ führungen; und auch Direktoren ſind nur allzu⸗ gern bereil, ihre finanziellen Mißerfolge weniger in der Art ihrer Direktionsführung, als in dem An ſen der Konkurrenz zu ſuchen. Es gibt in London zuviel Thegter! Allein das Weſtend der Themſeſkadt zählt zwei Opernhäuſer, Covent Garden und das dan Hammerſtein erbaute Lon⸗ doner Opernhaus, das ſeine kurze Laufbahn als Kunſtſtätte jetzt als Kinematographentheater be⸗ ſchließt; dazu kommen im Weſtend 30 weitere Hühnen, ganz abgeſehen von dem Scala Thegter und dem Tarry⸗Thegter, die bereits ebenfalls dem Zuge der Zeit folgend Lichtbildbühnen geworden ſind. Die 32 unter der Flagge der Kunſt ſegeln⸗ den Bühnen haben im Verlauf der letzten Theaterſaiſon insgeſamt 88 Werke zur Auffüh⸗ rung gehracht. Davon erwieſen ſich nur 25 als ein Erfolg, begw. als kein Mißerfolg; nur bei 25 Werlen wurden die Koſten gedeckt und Gewinne erzieft. Die Aufführung der übrigen g4 Werke endete ausnahmslos mit finanziellen Mißerfolgen⸗ Um die ganze Tragweite dieſer troſtloſen Bilans zu ermeſſen, muß man die ee des liſchen Theaterweſens von dem deutſchen im a e. Jaſt alle Sandaner Thegter keuern immer auf ein Serienſtück hin, rechnen in Wren Kallulalionen mit minbeſtens Bundert Wies! gar von 60 000 Mark Reingewinn guf 70 000 Me. Unterbilanz. gezeichnete n 9 725 zeigen gewallige Einnahmerückgänge. Eine Gruppe van 3 Millionen Menſchen zählten, können keine Dividenden bezahlen: es geht überall bergab. Die Urſache dieſes Spieljahre haben gezeigt, daß London die Zahl ſeiner Bühnen vollauf zu ernähren vermag, wenn die Direktaren etwas Londoner Thegterpublikum füllt an einem Abend 30 Häufer, wenn die Stücke dazu angetan ſind, das Publikum zu befriedigen. G das Augebot an Stücken weit Be zurüsbleibt; in ihrer Not 82 die Direkteren zu Werken Ende iſt, der ſchlechte dch beicht mit Veiſpielen beßegen. 8 gungsklage über 10000 M. und zeigte zugleich an, 7 5 S NF S TG 5 daß die Rh. u. S..G. eine Entſchädigung von ſtehe, dann wieder wird geraten, ſehr vorſichtig zu ſein, da er ein ziweſfelhafter Zahler ſei. Es werden ſodann einige Briefe geſchäftlicher Natur zwiſchen der Rh. u. S. T. G. in Köln mit ihrer Tochtergeſellſchaft in Rotlerdam und mit Langerhahn und Stettmayer verleſen, die ſich im weſentlichen auf den Akzeptverkehr beſchränken und durchaus nicht bezeugen, daß An der Heiden be⸗ rechtigt war, mit Langerhahn Lombardgeſchäften zu machen. Die Verleſung mehrerer Telegramme ergibt, daß Kaufmann Baden(Düſſeldorf) das Berg⸗ werk in Ardenau für 50000 Mark dem Augeklag⸗ ten Langerhahn anbot; dieſer reiſte nach Ardenau, beſichtigte das Bergwerk, ſelegraphierte zurück, daß das ganze Bergwerk zerfallen ſei und bot 15 000 Mark. Der Handel wurde perfekt. Kurz nach halb 8 Uhr wird die Verhandlung auf morgen früh 9 Uhr vertagt. Bezirksverſammlung der bei der Norddeutſchen Hagelverſicherungs⸗ geſellſchaft.⸗G. verſicherten unterbadiſchen Landwirte. Das Großherzogtum Baden iſt in zwei Ver⸗ ſicherungsbezirke eingeteilt. In jedem Bezirk findet allfährlich eine Bezirksverſammlung ſtakt. Die Verſammlung für Unterbaden kagte geſtern [Montag! im Kreisbureau zu Mann⸗ heim. Den Vorſitz führte der Bezirksdirektor, Bürgermeiſter Herbſt⸗Hochſtetten. Es ſind Landwirte aus allen unterbadiſchen Kreiſen er⸗ ſchienen. Als Regierungsvertreter war Mini⸗ ſterialrat Arnol d⸗Karlsruhe anweſend. Spe⸗ zialdirektor von Crailsheim⸗Karlsruhe er⸗ ſtattete den Geſchäftsbericht für 1912. Die Ergeb⸗ niſſe ſeien erheblich ſchlechtere als die des Vor⸗ jahres, wozu eine Reihe bon mißlichen Umſtänden zuſammenwirkte. Der Mai brachte eine Unzahl von Frühſchäden ſchwerſter Art in weiten Ge⸗ bieten Mitteldeutſchlands. Einem leidlich nor⸗ malen Juni ſolgte dann ein heißer Juli, der zwar die Reife ſämtlicher Feldfrüchte beförderte, aber von einem ſo abnormen kalten und naſſen Auguſt und September gefolgt war, daß in großen Tellen des Arbeitsgebiets die reifen, ja überreifen Feld⸗ früchte ungeborgen und vielfach ſtark minderwer⸗ tig geworden auf dem Felde verblieben und das Riſiko weit über die gewohnte Zeit hinaus be⸗ laſteten. Die Geſamtzahl der Mitglieder betrage 316 559 gegen 306 240 im Jahre 1911 und die Verſicherungsſumme ſei von 967 Millionen auf eine Milliarde und 40 Millionen Mark geſtiegen. Es waren 32 716 Schäden mit 50 430 470 M. An⸗ meldeſumme zu regulieren. Das Jahr 1912 ſei das drittſchlechteſte Jahr ſeit Beſtehen der Geſell⸗ ſchaft geweſen. Eine Nachſchußforderung von 75 Prozent ſei notwendig geworden. Redner er⸗ läuterte dann den Geſchäftsbericht für Baden (von uns bereits veröffentlicht. Die Red.) Guts⸗ pächter Reichle⸗Edingerhof wünſchte Aufklä⸗ rung über die Handhabung der Schadenxegulie⸗ rung bei mehreren aufeinanderfolgenden Schaden⸗ fällen. Die Vertreter der Geſellſchaft gaben ent⸗ ſprechende Auskunft. Miniſterialrat Arnold gab einen Rückblick auf die Entſtehung und bis⸗ herige Inanſpruchnahme des Staatshagelfonds. Es ſei nunmehr ein Defizit von 260 000 M. vor⸗ handen. Es werfe ſich jetzt die Frage auf, was weiterhin zu tun ſei. Entweder müſſe die Löfung des Bertrages mit der Geſellſchaft erwogen oder der Beitrag der Verſicherten an den Staats⸗ hagelfonds von 40 Prazent auf 5060 Prozent erhöht werden. Der Gedanke, eine eigene Landes⸗ hagelverſicherung zu gründen ſtoße wegen der großen Hagelgefahr Badens auf ſchwere Beden⸗ ken. Die Landesverſicherungsanſtalt müßt derholungen und belaſten, um die hochgeſpannten Erwartungen zu erfüllen, jede neue Juſzenierung mit viel höheren Koſten als deutſche Bühnen, die ohnehin dem vielfältigen Repertoirs näherſtehen und einen einzelnen Mißerfolg daher leichter er⸗ tragen. Daß der Rückgang der Londoner Theater⸗ einnahmen nicht etwa mit einer Erniedrigung des allgemeinen Kunſtbodürfniſſes erklärt werden kann, zeigt ſich darin, daß die im allgemeinen unter günſtigeren Verhälkniſſen arbeſtenden großen Varietes ebenfalls über ſehr erhebliche Rückgänge der Reingewinne zu klatzen haben. Dieſe Rücz⸗ gänge ſchwanken zwiſchen 25 und 40 Prozent. Selbſt die größten und am meiſten beſuchten Varietes ſind davon betroffen. Im Coloſſeum ſank der Reingewinn pon rund 629 000 Mark auf 480000 im Jahre 1911, im Palace Theater von 420 000 auf 300000 Mark und in der Alhambra Genau ſo liesen die Verhältniſſe in den großen Vorſtädten; die als geſchäftlich gus⸗ Unternehmungen geltenden Bühnen von Bühnen, die 1010 zuſammen einen Beſuch Niederganges aber liegt keineswegs in einer Ueberzahl der Theater. Vergangene Gutes zu bieten haben; das Es zeigt ſich aber, daß hinter dem Bedarf von zweifelhafter Qualität und das heblich höhere Prämien berlangen, als ſie die „Norddeutſche.⸗V.⸗G.“ von ihren Verſicherten erhebt. Er weiſe in dieſer Hinſicht auch auf die Landesverſicherungsanſtalt Bahern hin. Kleinere Schäden ſollten von den Landwirten nicht ange⸗ meldet werden. Vielleicht ſei darin auch eine Urſache des ungünſtigen Geſchäftsreſultats zu ſuchen. ie Regierung und die Landſtände wür⸗ den auch in Zukunft ihr möglichſtes tun, allein die Landwirte müßten ſich finanziell etwas ſtärker beteiligen. Abgeordneter Neuwirth⸗Neckar⸗ biſchofsheim führte aus, daß man unſere Land⸗ wirte in der gegenwärtigen Zeit mit den vielen Verſicherungen nicht noch mehr belaſten dürfe. Er ſprach ſich für Beibehaltung des bisherigen Syſtems aus. Es bliebe nichts anderes übrig, als an den Staatsſäckel wieder zu appellieren. Gutspächter Schowalter⸗Roſenhof iſt eben⸗ falls gegen eine Erhöhung des 40prozentigen Bei⸗ trag an den Staatshagelfonds und wies auf die hohen Prämien für die Tabakverſicherung hin. Landwirt Neumeher⸗Muckenſturmerhof führte Klage darüber, daß die Schadensſchätzer ihm nach der Schadenregulierung nicht wunſchgemäß die Höhe der Entſchädigung angegeben hätten, Direk⸗ tor Freund⸗Berlin will die Sache unterſuchen und Beſcheid geben. Nach weiteren Ausführun⸗ gen verſchiedener Redner wurde der Geſchäftsbe⸗ richt genehmigt. Zum Delegierten für die nächſte Generalverſammlung in Bexlin wurde Bürger⸗ meiſter Jung⸗Biſchweier und zu Stellpertretern wurden Bürgermeiſter Urbau⸗Schriesheim und Gemeinderat Bogler⸗Weinheim gewählt. Nach⸗ dem die Wahl der Schadensſchätzer vorgenommen und berſchiedene auf den Reſervefonds der Geſell⸗ ſchaft bezügliche Satzungsänderungen genehmigt waren, wurde als Ort der nächſten Tagung Karlsruhe beſtimmt. ——ñͤ— Vereinsnachrichten. Bund der lech. induſtriellen Beamten. Unſere Leſer möchten wir an dieſer Stelle nachmals auf die heute abend 8½ Uhr im Saale des Rodenſteiner in Manunheim, 2, 16 ſtattfindende öffentliche Verſammlung aufmerkſam machen. * Militärverein Maunheim E. V. Am kommen⸗ den Freitag, den 20. Nopember, abends 9 Uhr, wer⸗ den im oberen Saale des Rodenſteiner, 2 2, 16, die Herren Dr. Blum und Profeſſor Aug. Gichler einen Lichtbildervortrag über den gegen⸗ wärtigen Balkankrieg halten. Die Mitglieder des Bereins nebſt deren Angehörigen werden zu zahlreichem Beſuche eingeladen. Gäſte ſind will⸗ kommen.(Siehe Inſerat). *Verein Volksjugend. Donnerstag den. d. M. Diskuſſion über die Pfingſttour und andere in den Vereinsblättern angekündigte Gegenſtände. Sountag, den 1. Dezember, früh? Uhr 25 Uhr, Ab⸗ fahrt vom Bahnhof Ludwigshafen nach Neuſtadt g. de Haardt, von da auf die Kalmit, Totenkopf, Heller⸗ platz nach Erffenſtein. Rückkehr 8 Uhr 2 Min. Ge⸗ famtfahrkoſten 1 ½ 20.— Weihnachtsfeier am. Dezember.— Am 21. d. M. ſprach Schwarz⸗ trauber über Zuckerfabrikgtion, nachher war leb⸗ hafte Diskuſſſon. An der Beſſchtigung der Gr. Ge⸗ mächer im Schloß am 18. d. M. beteiligten ſich etwa 30 Perſonen. * Der Bezirksverbaud der Stenographenvereine Stolze⸗Schrey von Nordbaden und der Pfalz tagte am Sonntag, den 17, November in Mukterſtadt. Vormittags fanden ſich die Verkreter der einzelnen Bezirksvereine zur Beſprechung von Vereinsange⸗ legenheiten und Werbemaßnahmen zuſammen. Von den Vereinsvertretern wurde faſt durchweg über eine rege Tätigkeit innerhalb der einzelnen Vereine be⸗ richtet. Der ſeitherige Bezirksvorſtand, beſtehend aus den Herren Karl Oberheidey, Mannheim, Karl Kammerer, Mannheim und W. Maſer Schwet⸗ zingen, wurde einſtimmig wiedergewählt. Am nach⸗ mittag fand in der neuerbauten ſchönen Peſtalozzi⸗ Schule ein öffentliches Wettſchreibenund Wettleſen ſtatt. Die Leitung hatte Herr Juſtiz⸗ aktuar Karl Kammerer von Mannheim. Es wurde bis 320 Silben pro Minuute geſchrieben und bis annähernd 500 Silben in der Minute geleſen. Nach der Arbeit begab ſich die Mehrzahl der Teil⸗ nehmer zur gemütlichen Tanzunterhaltung in den Pfälzerhof, während in der Schale die umſangreiche Arbeit der Korrektur vorgenommen wurde. Den Höhepunkt des Tages bildete die abends vorgenom⸗ mene Preisverteilung. Von den 118 beim Weitſchreiben abgegebenen Arbeiten konnten 94 mit einem erſten, 13 mit einem zweiten und 8 mit einem dritten Preis bedacht werden. Im Wettleſen konnten 10 erſte Preiſe ſüber 350 Silben pro Minute], ein zweiter P iber 300 Silbenſ und eine lobende Erwähnung Silben] verliehen werden. Dem Prüfungsausſchuß ſtanden 66 Ehrenpreiſe zur Ver⸗ Iberen n Kaſſenerfalg Das ließe be äbrend eidg eeen neuen Teſtament ſtammen. teilung an die Preisträger zur Verftigung. IIſchreibens iſe: 320 Silben: 1. Preiſe: Stud. Karl Siemers, Hei S Hubert Siebertz, Heidelberg, Hch. Klemann, im; lobende Erwähnung: Franz Helffenſtein, Mannheim. 220 Silben: 1. Preiſe: Kar Stolz, Mannheim, Stud. Otto Jäger, Heidelberg, Karl Hertlein, Mannheim. 200 Silben: 1. Preiſe: Auguſte Reinacher, Mannheim, Stud. Fr. Dep⸗ len, Heidelberg, Heinrich Wellenreuther, Mannheim, Betty Krämer, Mannheim, Maria Michel, Mann⸗ heim, Hilda Haaſe, Mannheim, Ludwig Eiſengrein, Neckarau, Otto Derheimer, Ludwigshafen, Maria Büchler, Mannheim, Wilhelm Jähnke, Mannheim, Fritz Leon, Mannheim und Elſa Friſch, Mannheim 180 Silben: 1. Preiſe: Karl Wellenreuther, Mannheim und Rudolf Dillmann, Mannheim. 160 Silben: 1. Preiſe: Ludwig Wagner und Kätchen Knaußf, beide von Ludwigshafen, Guſtav Lechner, Mannheim, Stub. Richard Eckerlin, Heidelberg und Karl Nohren, Heidelberg. Rommnunalpolitiſches. * Die Straßenbahnfreikarte der Stadtverord⸗ neten. Die Stadtverordnetenverſammlung in M ülheim⸗Ruhr hat am 29. Februar be⸗ ſehloſſen, den Stadtverordneten auf allen Linien der Straßenbahnen freie Fahrt zu gewähre ohne Rückſicht darauf, aus welchem Grunde die Fahrt unternommen wird. Der Oberbürgermei⸗ ſter beauſtandete dieſen Beſchluß, weil er de Beſtimmungen der Städteordnung und des Kleinbahngeſetzes widerſpreche. Mit 27 gege 16 Stimmen beſchloß die Stadtverordneten ſammlung, gegen die Beanſtandungsverfügung des Oberbürgermeiſters Klage beim Bezirks⸗ ausſchuß zu erheben. In der Verhandlung dieſen Klage betonte der Vertreter des Klägers, da der Wortlaut des Beſchluſſes iuſofern dem Willen der Stadtverordnetenverſammlung nicht entſpreche, als bei der Beratung darauf hin⸗ gewieſen worden ſei, daß die Stadtverordnete dieſe Freifahrſcheine für Privatzwecke nicht b nützen dürften. In einer ganzen Reihe von Stäbten, wie Köln, Chemnitz, Leipzig, Dresden und Berlin ſeien die gleichen Beſchlüſſe unbean⸗ ſtandet geblieben, und in Düſſeldorf ſei nach eingehender Prüfung in den verſchiedenen Kommiſſionen dem Autrag auf Gewährung vo Freifahrſcheinen an die Stadtverordneten 31 geſtimmt worden. Der Bezirksausſchuß wi jedoch den Einſpruch gegen die Beanſtandu koſtenfällig zurück. In der Eutſcheidung heißt es: Der Geſetzgeber hat jedenfalls den Grund ſatz aufgeſtellt, daß das Amt eines Stadtver⸗ ordneten ein Ehrenamt ſein ſoll und daß d halb für die Tätigkeit als Stadtverordneter nichts verlangt werden könne. Dies ſei in der Gemeindeverfaſſung, die heute noch für Rheinprovinz gelte, ausdrücklich beſtimmt. Nur für die Ausführung beſtimmter Aufträge könne eine Vergütung verlangt werden, für Auftrüg die von den zuſtändigen Behörden den S perordneten erteilt werden. Ferner kommen dit Beſtimmungen des Kleinbahngeſetzes in Frag die ebenfalls derartige beſondere Vergünſtigy gen nicht zulaſſen. 5 5 Aus dem Grofherzogtum. Neckarhauſen, 27. Nov. Moutag Nat hat ein Unhold im hieſigen Friedhof 5 Gra ümgeworfen und beſchädigt ſowie? Stück 5 kreuze umgeriſſen. Mit Hlfe des Polizeihunde⸗ „Tell“, Statiouskontrolleur Sauter von Großſachf gehörig, gelaug es die Spur vom Friedhof aus g1 den nahegelegenen Weiherhof zu verfolgen. zwei Gebrüder Adam und Karl Bechtel ſind dächtig, die Tat begangen zu haben. Heute mo ſind die beiden von der Gendarmerie Ladenburg Unterſuchungshaft nach Mannheim abgeführt wn den. Die beiden Brüder wohnen bei ihren Eltern im Weiherhof im Mietzins. Adam wird A, Kat 18 Jahre alt. ):(Karlsruhe, 28. Nov. Wie in Freib und Mannheim, hat auch der rührige Karlsru Gewerbeverein die Veranſtaltung einer Weih nachtsmeſſe(gewerbliche Ausſtellung) in 8 Hand genommen, die heute vormittag in den Au ſtellungsräumen der Großh. Landesgewerbeha in Anweſenheit der ſtaaklichen und ſtädtiſchen Ve kreter, ſowie Vertreter des Handwerks eröffn wurde. Von prominenten Perſönlichkeiten bet ten wir u. a. Miniſter Dr. Freiherr v. Bodm Oberbürgermeiſter Siegriſt, Geh. Rat Dr. Erot ferner den Präfidenten des Landesverbandes Bad. Gewerbevereine, Niederbühl⸗Raſtatt. Di Ausſtellung bringt einen klaren Beweis von d außerordentlich großen Leiſtungsfähigkeit Karlsruher Handwerks. 112 Ausſteller vertrete 88 Gewerbe. —2 22 die Wiener Operetten in den letzten Jahren von Mißerfolg zu Mißerfolg ſchreitet, brachte eine gute Jnſzenierung des„Blaulen Vogels“ eine Serie bon 500 Aufführungen. London hat nicht zu viele Theater. Es gibt nur zu wenig gute ſnoderne Stücke und Werke: und darum treibt das Theater⸗ leben unaufhaltſam der Kriſis zu. Ein Handſchriftenfund in einem Kloſter Theffaliens. Reiſende in Theſſalien kennen die„Klöſter der Meteore“, die ſo wegen ihrer wunderbaren Lage auf hohen Felsgipfeln genannt werden. Auf den ſteilen Gipfeln erheben ſie ſich, hoch in die Luft ragend, mitten aus dem grünen Bett einer üppi⸗ gen Vegetation heraus. Einſt gab es 20 dieſer Kloſter⸗Meteore, die den Wanderer ſchon von ferne grüßten; heute exiſtieren nur noch 7, von denen fünf im Ganzen von etwa 30 Mönchen bewohnt werden. In einem dieſer Klöſter iſt nun dank der Nachforſchungen der franzöſiſchen byzantiniſchen Geſollſchaft ein hochbedeutſamer Handſchriften⸗ fund gelungen. 1124 alte koſtbarer Manuftripte ſind entdeckt worden. Sie waren von einem Mönch, der vor langer Zeit geſtorben iſt, in einer Art Grabgewölbe verſteckt worden. Den Zugang zu dem Gowölbe hatte man durch einen gewalti⸗ gen Wandſchrank aus Eichenholz maskiert. Einem Mitglied der byzantiniſchen Geſellſchaft, N. Beis, iſt es nach langen Forſchungen geglückt, dieſen Verſteck aufzufinden. Unter den wertvollen Hand⸗ ſchriften, die ſo nach langer Verborgenheit wieder ans Licht traten, ſeien als die wichtigſten erwähnt: ein Bruchſtück der Jlias aus dem 18. Jahrhundert, Stücke des Heſiod aus dem 15. Jahrhundert, Aus⸗ züge aus dem Aiar und der„Elektra“ von So⸗ alter Grammatiter, eudlich eine gauze handſchriftlichen Stücken, die aus dem g inſtrumentalen Dritter Konzertabend der Hochſchule für Muſik Zum zweiten Mal in dieſem Schuljahre führie ſchule für Muſik in einem beſond ongerte Werke des rührigen Köln Verlages Tiſcher u. Jagenberg nor Lernte man am erſten Abend in Marſſn Friedland einen recht baren jungen Tonlyriker kennen, ſo ließ das geſt ig nahezu 30 Piecen enthaltende Programm nicht ger als ſieben zeitgenöſſiſche Tondichter u W kommen. Leider entſprach die Quglität nicht Quantität. Von den gehörten Liedern zeigen lius„Klein Venevil“,„Dem Glück entgegen N. Bergh, das wenigſtens in ſeiner Stimmung heitliche„Silberne Nacht“ von K. Ramrath, von Gaben Straeſſer's„Länbler⸗ Dedur für Violine und Reigen aus Opus 6 v M. Anton für Klavier immerhin einige hübf danken und melodiſche Anſätze. Im ganzen aßer das Konzert ein ziemlich ödes Bild zeitgenöſſiſcher Kompoſitiou. Wir müſſen uns angeſichts dieſer Tat⸗ ſache verſagen auf das Gebotene näher einzuge und können uns auf die Durchführung beſchränke für welche die Damen J. Hillitzer(Geſaug Angele Wyß(Violineſ und die Herren F. M. 2 ton(Klavier, und Marxr Welker(Begleitung Soli's) ihre beſten Kräfte einſetzten. Herrn Direktor Zuſchneid aber kann d gemeinte Rat nicht erſpart bleiben, doch in Zuku eine ſorgfältige Prüfung und Sichtung deſſen zunehmen, was unter der Aegide der Hochſchule Muſik weiteren Kreiſen geboten wird. * Theaternotiz. In der morgigen Traubado rung ſingt Waller Günthe Titelrxolle. Die Azugeng ſingt Am Samsſag fi 0 führung von S 88 Inm Anſchluß 4. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagpfatt). Mannßeim,.8 November. 1 —— 8* am Mittwoch, 27. Dezember. Was iſt aber das Schickſal dieſer Par⸗ unter den Namen des Komitees dieſer Aus⸗ Die Stelle des Direktors der teſ Zunächſt hängt ſie ab von der letzten Ent⸗ aber ſelbſt nach der einzige Irr⸗ ſtellung befand ſich derjenige des Herrn Dr. 2 wicklung der franzöſiſchen Kunſt. Darüber iſt Wichert. iſt, der zu ſein, daß ſtüdtiſchen Runſthalle. nichts weiter zu ſagen, ſeitdem in den aller⸗“ Das Prophezeien iſt ein ſchlechtes Handwerk. verausgabten Dr. Alt letzten Tagen Herr Paul Caſſirer zum Vorſtand] Aber diesmal iſt es gelungen, dieſe Kleinigkeit te. Doch habe ich Abrt fort: der Berliner Sezeſſion vorgeſchlagen worden vorauszuſagen. Ich konſtattiere das nur der ur geſagt, daß iſt. 970 ſo 550 hochſchätzbarer[ Sache halber, was ich betone, damit man nicht K 5 hie Max Kruſe, 8 für 2„ R draliche ich auf die lezte Rede des Herrn Oberbürger⸗ dig ſbeeſunden, ans dſeſen Grurſe eng ben, ſeg de dede F meiſters. Es handelt ſich hier wirklich um eine Vorſtand der Sezeſſio Szuſcheiden. Redner(Heiterkeit.) Mancher von Ihnen hat de gediß 9 1140 wofſeand der Sezeſſion auszuſcheiden. Redner mit ſchmunzelndem Behagen den Bericht Partel unter den Künſtlern in Deutſchland, verlieſt einen Artikel der„Frkf. Ztg.“, der ſich N MN.'! eine Partei, die einen ganz beſtimmten Vorſtoß mit dieſem Austritt beſchäftigt. Nun, Herr Caſ⸗ meinen Bremer Prozeß geleſen. M..! J gacbt bat und dieſe Partei iſt nicht etwa iden⸗ ſirer hat auf dieſe Präſidentſchaft nicht ver⸗ möchte, daß ſich jemand anders nicht blamiert. Ich liſch, wie mancher glauben möchte, mit dem zichtet. Aber Tatſache iſt doch, daß die ganze möchte nicht— ein bißchen Liebe hat man doch ſogen. Deutſchen Künſtlerbund, ſondern es iſt kunſtwiſſenſchaftliche Agitation nach einem ſol⸗ noch für ſeine Vaterſtadt— daß wir in eine eine verhältnismäßig beſcheidene Anzahl von chen Vorfall beginnt, ihr Preſtige einzubüßen. Bahn hinübergeleitet werden, die dahin führt, ſehr bedeutenden Männern. Wer dieſer Parteiſund daß der Zuſammenbruch unmittelbar be⸗ daß wir in 10, 15. 20 Jahren vielleicht Vor⸗ gegenüberſteht, das hat der ſogen. Vinnenſche vorſteht. Ich kann darum nicht zugeben, was würfe bekommen über dasjentge, was wir i Proteſt im vorigen Jahre bekannt gemacht. Auf der Herr Sberbürgermeiſter in der vorigen der Kunſthalle angeſchafft haben, daß wir u dem Vinnenſchen Proteſt ſtehen ungefähr 150 Sitzung geſagt hat: daß anerkanntermaßen die den Tadel zuziehen würden, daß wir in ein Künſtler mit den allerbeſten Namen, dabei aber Franzoſen in der Malerei die Führung hatten falſche Bahn geraten ſeien, damals, wo duch Kunſthändler und eine ganze Anzahl von im 19. Jahrhundert. Daß ſie in der Technik die Mittel dazu gehabt hätten, auch ver Galerieleitern. Die gegneriſchen Künſtler ſo⸗uns vorangeſchritten ſind, iſt ganz ohne Zweifel, ſchen Kunſt ein vollgerüttelt Maß des Anteils wohl, wie die Muſeumsleiter, ſtehen auf dem aber daß dieſe Kunſt größer ſei als die unſrige in herrlichen Werken, die noch zu haben ſind,2 Boden einer vollkommn einſeitigen Partei, einer] in unſerer Zeit das iſt durchaus nicht der Fall.]angedeihen zu laſſen. auth Partei, die ich vorhin charakteriſtert habe als Im deutſchen 88 genauerer die de achforſchen Das ſind ſtatiſtiſche Tatſachen. Damit komme n Werke unte bei ſt eng zu⸗ ung fort⸗ ht beſtreiten—, Ich erkenne im der von Herrn hlen an, da er ſie wohl J d darnach mag nun Meiſterſaal hängen herrliche! Ich n ich in dieſer Beziehung an den in der eiſter etwas ec eeee N 8 WMeeilte Iich wende mich in dieſer Beziehung an den 5 15 8 ee adn Kunſthandel] Werke von Feuerbach, aber dieſe Werke ſind Herrn ee Ich möchte appelieren menr ar vrotegiert. Das ſindKünſtler, die vollſtändig auf nicht in der letzten Zeit angeſchafft werden rn der Sache zanzöſiſche Weiſe malen, das ſind Kunſthändler, 7J3J77777 5 und meine dam ichen Ausfüh⸗ die groß geworden ſind. an dem Pouſſieren der Doranier. h dad de en wel bne d 5 8 1 0 d Ich rungen in keiner W N 80 Na. 80 F Sten Pap en beſſer z örmierenden.“ Ich ſche 05 e 1015 95 58 Dild ein Meiſterwerk iſt, ſodaß es meiner dchte url nur de halb nicht 8 den Vor⸗ eine Bedeutung dat, iſt in letzter Zeit klar er⸗Pflicht zuwider geweſen wäre, wenn ich dieſen 15 8 1 5 85 85 kuunt worden. Anſer Kunſtbandel werfolgt mit Ankauf nicht befürwortet hätte. Aber ich habe E e rglichen fätte.(Lebhafte Heiter⸗ vollem Recht ſeine Nag Intereſſen. Er iſt darüber mein Vergnügen gehabt, daß, wenn zan Füber berg 55 aber auch in reichtem Maße daran intereſſiert, man ſich umdrehte, der Blick auf ein Werk fiel, hoffe diesmal und zwar gerade auf daß dasſenige, was er ſeit 20 Jabren mit großer das meines Erachtens das Machwerk eines die Ausführungen des Herrn Oberbürger⸗ Alt an mich hin als„beſſer Kunſtpolitik in das kann ich ihm nun habe noch nicht die e auch nicht, daß ich 2 Energie betriehen hat: das Hinauftreiben der[Di 15 0 zreife-meiſters, daß wir in eine andere Bahn hinüber⸗ Wuen 8 ilettanten iſt, den„Mann mit der Pfei 8 0 Preiſe für die franzöſiſchen Bilder aus der letz⸗ bon ene Pfelfe leiten. Ich müßte ſonſt irre werden an der Be⸗ ten Periode von Manet bis Monet, nicht ſinke. Dafür haben wir 35 000 Mark gegeben. An geiſterung, mit der er ſeinerzeit unſeren deut⸗ 0 30 2 1. n, Ein⸗ Und nun komme ich zu den Galeriedirektoren.] derſelben Wand hängt ein Corot. Er iſt ſchen Nationaldichter als einen nationalen Hel⸗ Dieſe ſtehen auf einem eigentümlichen Stand⸗ meines Erachtens nicht unecht, aber für 22 000 den, als einen Heiligen gefeiert hat. Ich möchte punkt, auf dem Standpunkt, daß nicht das] Mark hätte ich ihn nicht erworben. 30 000 falſche daran irre werden, daß er dieſen Heilig gendwie maßgebend iſt, was der Geſchmack des] Corots befinden ſich in Amerika. Glauben Sie, gewürdigt hat, wenn er vergaß:„Aus Einzelnen oder was die Wiſſenſchaft der Aeſthe⸗]daß von dieſen falſchen nicht auch mal einer nachans teure, ſchließ dich an!“ 2 kik lehrt, und der Wert und die Güte des Kunſt⸗Deutſchland den Weg findet. Dieſer Corot hat] daß wir in eine andere werks, ſondern ſie ſagen: Es kommt nur darauf vielleicht in der Mappe des Meiſters gelegen Deshalb gebe ich auch meine Herren an⸗ 1 Verwal⸗* vorſtand an⸗. gehört, daß — an, was zu einer Zeit wertgeſchätzt wird, das iſtf und iſt nachträglich herausgegeben worden, Vorlage. Was im übri; richtig und gut und das ſammeln wir. Und man aber für würdig des Ankaufs häte ich dieſes Kunſtverhältniſſe lommt weiter zu dem Schluß: da die Kunſt, die Bild niemals gehalten. In der Galerie Heine⸗ ier in Frage ſtebt, den Erfolg auf ihrer Seite mann hingen drei Corots, einer für 9000 Mark, lerbund zu zeigen hat unter der Führung der⸗ Hat oder in der nächſten Zeit baben wird, des⸗eine italieniſche Landſchaft. Das war der große jenigen Herren, die ich vorhin charakteriſtert wegen ſchafſen wir uns dieſe Sachen an und Corot in kleinem Rahmen. Den hätte man haßhe ceß in ene N 3 babe. Ich bin überzeugt, es werden Ihnen da michts anderes. Darin liegt der u ngebeure vielleicht kaufen ſollen. Im übrigen kann man in verſchiedener Be g die Augen ar Fehlſchluß. Wenn es der Fall wäre, daß]die großen Gemälde von Corot garnicht mehr Peutzutage noch wie im 16. und 17. Jahrbun⸗ erhalten. dert die Nation ibhren Künſtlern unmittelbar Der Daumier bat uns 45 000 Mar — 1 Der Daumier hat uns 45000 Mark gekoſtet. her fonen 8 i gekoſtet. r kommt. genſtberſtünde und desbald der Preis der Ich babe Gelegenbeit gebabt, vor etwa zwii die in Deutſchland rifft, ſo werden wir ſehen, was uns der Deutſche Künſt⸗ en d Zedenke gegen hoben iner Ab⸗ Bilder ihren wabhren Wert andeutete, Jabren mit dem Herrn Oberbürgermeiſter dar⸗ Oberbürgermeiſter Martin dann ginge es wohl an. Aber hier liegt die] Aber zu ſprechen, daß ich in der Lage wäre, ein führt aus: Sache ganz anders. Es ſind bier Mächte am anderes Bild, ein Bildnis von ähnlicher Be⸗ Werke geweſen, um veſtimmte Preisbildungen deutung, weil es die Sammlung von Feuerbach und Wertbildungen zu erzielen. Mächte, die in ganz außerordentlicher Weiſe bereichern nicht den Beifall der Allgemeinbeit baben. Und würde, zu erwerben. Das Bild befindet ſich in d. daß ſie dieſen Beifall der Allgemeinheit nicht Heidelberg in der Univerſitätsbibliothek Ich w haben, das lehrt ſetzt iür Proteſt. hätte jedenfalls das Bild zu einem Preiſe de⸗ Ich din der Meinung, daß wir dieſen Fehl⸗ kommen. der dem des Daumier ge⸗ dde Flucz bier in Mannbeim nicht mitzumachen] Weſen wäre. Natütrlich bätte das noch vom Dr brauchen. Im ganzen genommen ſind dieſenigen. Staatsminiſterium abgehangen. Aber hier ging IJ die jener agitatoriſchen Tätigkeit zuſtimmen, man ſchon nicht darauf ein. n immer dieſelben Leute, von denen man in der An meinem vorerwähnten Buche habe ich ct Zeitung lieſt, wenn es beißt, der Deutſche kleine Genugtuung erlebt, die ich nicht ünſtlerbund bat das und das beſchloſſen. Ja, übergehen kann. Mein Buch iſt 1811 M.., wenn der Deutſche Künſtlerbund fürIch babe damals jede derartige Vorſtandsäußerung verantwort⸗Kicht ing, die ſich entwickel 10 Uch ſein ſollte, dann müßten immer erſt Ver⸗ zöfiſchen Kunſt der letzten 2 ſammlungen ſtattgefunden haben. Die Herren Manet und Monet zun aber ſo, als wenn ſie der Deutſche Künſtler⸗ einzige Entwicklung Fund wären und ſchaffen ſich dadurch eine Matorität, die Unen in Wahrbeit nicht zukommt. utergange Sie baben auch neulich Proteſte erlaſſen gegen ein Kmſtwerk, von dem man in Deutſchland das vollinbal Nußte, daß es für die große Menge der Ge⸗ſich eines ſchönen Tages deten den Zweck vollſtändig erfüllen würde. Futuriſten, Menſchen, war genan dieſelbe Koterie, die das B 5 arckdenkmal am Rhein vollſtändi ſezt hat, um einem ihrer Partei Acmer Voſt⸗ Raiter Hahn, zur Ausführung des Der Werbelfen. Wenn etwas deweiſt, daß e eine dloße Parteiſache gebandelt bat, der Vorgang., der insbeſondere& Leranlaßt dat, eine Erklärung Nie ich unter der Würde dieſes großer aans Gebineaus Kenatßance“ zur Neuen Direktor Dr. Sichert die einlei Wrecden wird. WMedemie für Jedermaux. Ui * am, Sand und den Steindeanfen Ieger ene Scendeiten. Ven Vort Said and d Faug des Snezbanals gest es dech Kaire mit ſei eeiſcden geweltigen Neſchee. Stimmun Sandſchafesdilder dom Nil und ſeiner Umge Teiten auf den Andruck vor. den 8 5 25 brtanſende „ . 7 7 227 2 76 4 + 427 13 —— Mannheim, 28 Novt General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagblatt). ſchon früher ſagte, ſo, daß die berufenen ſtäd⸗ tiſchen Kollegien bis jetzt jeden einzelnen Bil⸗ dervorſchlag des Herrn Direktor Wichert ein⸗ ſtimmig gebilligt haben; von dem Moment an, wo das einmal nicht mehr der Fall ſein ſollte, wird er ſelbſt, wie ich ihn kenne, der erſte ſein, der die Konſequenzen daraus zieht. Solange aber die Verhältniſſe ſo bleiben, wie ſie heute ſind, kann ich Herrn Dr. Alt wirklich nicht ver⸗ ſprechen, daß wir unſerem zielbewußten Vor⸗ gehen eine andere Richtung geben werden; denn ſelbſt wenn ich perſönlich hierin meine An⸗ ſchauungen ändern wollte, was keineswegs der Fall iſt, würde ich mich ja in Gegenſatz ſetzen nicht nur zu der Majorität, ſondern zu der ab⸗ ſoluten Einſtimmigkeit der berufenen ſtädtiſchen Kollegien, und dazu habe ich doch in der Tat keinen Anlaß. M..! Bekanntlich rechnet Herr Stadtrat Dr. Alt zu der Clique die aus perſönlichen, geſchäft⸗ lichen oder ſonſtigen kunſtfremden Gründen eine falſche Kunſtrichtung pflegt, nicht nur viele be⸗ deutende Künſtler, ſondern mit Herrn Dr. Wichert die meiſten unſerer hervorragenden Kunſtgelehrten und Kunſtwiſſenſchaftler. Es dürfte vielleicht demgegenüber doch nicht un⸗ intereſſant ſein, hier etwas anzuführen, was dem Bürgerausſchuß bis jetzt nicht bekannt iſt. Als es ſich um die Anſtellung des Herrn Direktor Dr. Wichert handelte, wurden von mir über ſeine Perſönlichkeit und ſeine Qualifikation eingehende Erkundigungen eingezogen und zwar mit ganz be⸗ ſonderer Vorſicht und Ausführlichkeit, weil ich mir der Verantwortung eines ſolchen Schrittes ſehr wohl bewußt war. Es wurden nämlich fol⸗ gende Herren angefragt: Profeſſor Paul Ganz, Direktor des Muſeums in Baſel, Profeſſor Alfred Heinrich Schmid, Profeſſor der deutſchen Kunſt⸗ geſchichte an der Univerſität Prag. Profeſſor Sutter, Profeſſor der Kunſtgeſchichte an der Uni⸗ verſität Freiburg, Profeſſor Heinrich Wölfflin an der Univerſität Berlin, Geheimrat von Tſchudi an der Nationalgallerie in Berlin, Pro⸗ feſſor Voll, ehem. Direktor der alten Pinakothel in München, Profeſſor Alfred Lichtwark in Ham⸗ burg und Profeſſor Knapp, Ordinarius für Kunftgeſchichte an der Univerſität Würzburg. Die Auskünfte dieſer Herren waren ausnahmslos ſehr ausführlich gehalten und lauteten ausnahms⸗ los glänzend hinſichtlich des Inhalts. Bei der Beratuna im Stadtrat wurden die Auskünfte von mir verleſen und ich habe damals die Frage ge⸗ ſtellt, ob von irgend einer Seite gewünſcht werde. daß noch weitere Erkundigungen eingezogen werden. Darauf war es Herr Dr. Alt der dies perneinte mit dem Aufügen, die verleſenen Namen der Auskunftigeber ſeien der⸗ art, daß kaum noch ein Name von Klang übria bleibe, an den man ſich in der Sache Hört!) Wenn das nun damals die erſchöpfende Liſte der Namen von Klang war, ſo iſt doch wirk⸗ lich ſchwer einzuſehen, daß dieſe ſelben Namen nun heute auf einmal nichts mehr bedeuten, ihre Träger vielmehr urteilsloſe, zu kleinlicher kunſt⸗ freundlicher Koterie vereinigte Männer geworden ſein ſollen. Herr Direktor Wichert hat das Wort Kunſthallendirektor Dr. Wichert führt ungefähr aus: Herr Dr. Alt hat eine lange Rede gehalten. Herr Dr. Alt hat ſich bemüht, ſehr ſachlich zu ſprechen, aber was heißt in die⸗ ſem Falle ſachlich. Da fällt mir das Zitat aus den Kronprätendenten von Ibſen ein: Unſere Seele das ſind unſere Werke!“ So iſt es hier auch. Meine Sache das bin ich ſelber. Und wenn Herr Dr. Alt noch ſo ſachlich mich und meine Arbeit angreift in einer wohlaufgebauten Rede, ſo kann ich nicht anders ſagen, als er hat mich angegriffen. Ich bin begreiflicherweiſe von einiger Erregung ergriffen, nicht etwa darüber, daß ich Mannheim verlaſſen müßte, ſondern darüber, daß es vielleicht wirklich möglich ſein könnte, daß eine jahrelange, aufopfernde Tätig⸗ keit für eine Sache nicht weiter vordringen ſollte in ihrer Wirkung, als dahin, daß man nun einem ſolchen Arbeiter ſagt: Es iſt nicht alles in Ordnung, gehe an einen andern Platz! Ich bin kein Redner von forenſiſcher Geſchicklich⸗ keit. Ich habe das leider auch in Bremen ver⸗ raten, wo ich vielleicht mehr geſagt habe, als nötig war und als ich eigentlich ſagen wollte, beſonders über Dinge, die den Kunſtverein ge⸗ kränkt haben. Sie werden aber andererſeits derſtehen, warum ich auf die lange Rede des Herrn Dr. Alt nicht eingehen kann. Das iſt ein Buch und keine Rede. Da muß ich das Fiſcherſche Wort zitieren:„Eine Schreibe iſt keine Rede“. Vorſtand Ich war mit Vorgängen im des Kölner Sonderbundes nicht einverſtanden. Daß ich in einem ſolchen Falle die Konſequenzen ziehe, beweiſt die Tatſache, daß ich ausgetreten bin. Das wußte allerdings Herr Dr. Alt nicht. (Dr. Alt ruft: Das begrüße ich!“) Als ich herkam, vertrat ich den Grundſatz, man ſolle Meiſterwerke, wenige und gute, nicht mittel⸗ mäßige Bilder, erwerben. Ich hatte von vorn⸗ herein darauf aufmerkſam gemacht, daß, um die andern Bilder ins rechte Licht zu ſetzen, ein Hauptwerk angeſchafft werden müßte von Be⸗ deutung. Dieſes Hauptwerk habe ich in dem Manetbild zu finden geglaubt. Ich muß heute wie damals den Stiftern des Bildes meinen herzlichen Dank ausſprechen. Dann kam für mich die ſchwierige Aufgabe, möglichſt viel Vil⸗ der von guter Qualität zu kaufen. Ich wollte gute Kunſt kaufen, ſolche Kunſt, die für uns etwas eres bedeut glaube, ich darf wenden könne.(Hört! peinliche Reſt eigentlich ſind gewöhnt, wenn H vor allem die entwicklungsgeſchichtliche Miſſion erfüllt. Es ſind Werke vorhanden, an denen die deutſchen Künſtler etwas lernen können. Es wird mir nachgeſagt, daß ich durchaus nur Franzoſen kaufen wolle. Ich finde das nicht richtig. Ich jage ſchon ſeit Jahren nach guten deutſchen Bildern. Daß ich damit einen ganz beſtimmten Plan verfolge, iſt natürlich ſelbſt⸗ verſtändlich. Dieſer Plan iſt immer wieder, mit den vorhandenen Mitteln ein Maximum von Wirkung für die Stadt zu erzeugen nach dem dreifachen Grundſatz: 1. Qualität: allgemeine Gültigkeit; 2. entwicklungsgeſchichtlichen Cha⸗ rakter: Lehre für den Künſtler; 3. wirtſchaft⸗ liche Miſſion: der Nutzen für die Stadt. Ueber unſere Bilder hat Herr Dr. Alt ſein Urteil gefällt. Nun ſtelle ich die Urteile meiner ſämtlichen Fachgenoſſen dem Urteil des Herrn Dr. Alt gegenüber. Herr Dr. Alt verlangt von mir, daß ichſein Urteil habe und nicht das der mir überlegenen und von mir hochverehrten Fach⸗ genoſſen. Ich glaube, wenn ich ſeinem Urteil auch folgen wollte, ſo würde man nur ſagen, er iſt ein Utilitariſt, er geht den unbequemeren Weg.(Sehr richtig!) Ich bin leider Gottes einer von jenen Menſchen, die ihr ganzes Denken und Wiſſen ſehr gern für eine Sache einſetzen. Ich möchte noch ſagen, daß ich Herrn Dr. Alt als Richter über meine Sache und meine Miſſion nicht an⸗ erkennen kann, aus dem Grunde, den ich ſchr⸗ ſagte, dann aber auch, weil ich ſeine Bücher als wirklich wiſſenſchaftliche Bücher trotz aller an⸗ deren Urteile nicht anerkennen kann. Herr Dr. Alt mag ein guter Juriſt und Philoſoph ſein, aber ich kann ihn nicht als einen Kenner von praktiſcher Bedeutung anerkennen. In ſeinen Büchern ſind zuviel ſeltſame Widerſprüche zu⸗ vielunlogiſche Behauptungen, zuviel merkwür⸗ dige Wendungen, die immer ſich ſo leſen, als hätten die Leute, denen das nachgeſagt wird, etwas verächtliches getan. Redner gibt einige Proben. Solche Wendungen, ſo fährt Redner fort, fin⸗ den ſich in Dr. Alts Schriften in Hülle und Fülle. Ich glaube nicht, daß Herr Dr. Alt ſelber glaubt, daß, wenn jemand Bilder von einem Künſtler hat und ihn liebt, immer ein Intereſſe an dem Handel mit dieſen Bildern haben muß, daß er bloß ein Freund des Künſt⸗ lers iſt, weil er mit Bildern handelt. Gerade das umgekehrte iſt der Fall. Der Redner ver⸗ lieſt einige Urteile Dr. Alts über Bilder. So hat er ſich u. a. über die„Geburt der Venus“ von Botticeclli ungünſtig geäußert. Vor dieſem Bilde, ſo bemerkt der Redner dazu, haben abertauſende, vielleicht Millionen, geſtan⸗ den in größter Entzückung. Ich wage nicht, mich dieſem durch Jahrhunderte geheiligten Urteil entgegenzuſtellen. Herr Dr. Alt hat auch be⸗ hauptet, ich hätte 40 Pechſteinbilder hier ver⸗ kauft. Ich habe Freunden die Bilder gezeigt weniger 40. Die Kraft, die ich in mir habe, die mich ver⸗ anlaßt, für den Bund zu arbeiten, für das große Werk, das erſt in den Anfängen ſteckt, dieſe Kraft kommt ja gerade aus meiner Kunſtanſchauung, die mich veranlaßt, gerade folche und keine anderen Bilder zu kaufen. Jetzt bin ich bald drei Jahre öffentlich an der Arbeit. Faſt ebenſo lange iſt Herr Dr. Alt tätig geweſen, die Wirkung meiner Arbeit für die Stadt, die ich als meine freigewählte Vaterſtadt betrachte und liebe wie eine wirkliche Vaterſtadt, zunichte zu machen. Herr Dr. Alt hat vorhin an den Herrn Oberbürgermeiſter appelliert. Ich appelliere(zu Dr. Alt gewendet) an Sie. Ich appelliere vor den Augen von ganz Mannheim an Sie und fordere Sie auf, nach⸗ dem Sie, wie Sie nicht leugnen können, mich drei Jahre lang in meiner Arbeit immer wieder geſtört haben, laſſen Sie mich jetzt einmal drei weitere Jahre in Ruhe. Ich glaube, nicht der geringſte Teil der Bevölkerung wird Ihnen dan⸗ ken.(Lebhafter Beifall, namentlich auf der Linken.) Stv. Geck vertritt den Standpunkt, daß die Ausführun⸗ gen des Stadtrats Dr. Alt eigentlich im Stadt⸗ rat oder in einer der Kommiſſionen hätten vorgebracht werden müſſen, die zur Entſcheidung über derartige Fragen berufen ſind. In einem ſolchen kleinen Kollegium, in welchem man die Frage zunächſt einmal auf die Tagesordnung hätte ſetzen und wozu man auch Direktor Wichert hätte einladen können, wäre ſeines Erachtens die Möglichkeit geboten geweſen, die Dinge auszu⸗ machen, die nun das Plenum beſchäftigten. Wenn Herr Dr. Alt komme, nachdem er ſich ſozuſagen tagelang darauf vorbereitet hat und das Kolle⸗ gium gleichſam überfalle mit einer zweiſtündigen Vorleſung mit allen möglichen Details, in denen eine Maſſe Material zuſammengetragen iſt, und dann erwarte, daß das Kollegium, nachdem ein anderer Herr das entgegengeſetzte geſagt habe ein Urteil fällen ſolle, ſo ſei Dr. Alt ſeines Er⸗ achtens ganz erheblich auf dem Holzwege. Dazu, führt der Redner weiter aus, ſind wir einfach nicht imſtande und ich bin der feſten Ueberzeu⸗ gung, daß ich niemanden vorgreife, wenn ich ſage, daß dies die Auffaſſung der überwiegenden Mehr⸗ heit des Kollegiums iſt. Dann muß ich aber auch ſagen, daß die Vorleſung des Herrn Dr. Alt zu möglichſt dreiviertel eine rein perſönliche Angelegenheit des Herrn Dr. Alt iſt und daß der inhaltlich doch unſere Erwartungen ganz erheblich enttäuſcht hat. Wir err Dr. Alt in die Arena iebe abſetzt, die zum min⸗ chlagen. Aber wenn je⸗ ine Lanze ein⸗ und ſie haben gekauft, aber nicht einmal 10, viel Wichert, der Direktor der Kunſthalle, nach den ganzen Ausführungen die er der wohlvorberei⸗ teten Attacke des Herrn Dr. Alt entgegengeſetzt hat. Es muß hier konſtatiert werden, daß ich an Herrn Dr. Wichert vor allem das eine hoch⸗ ſchätze: das iſt die außerordentliche Tätigkeit, mit der er ſeine ganze Perſönlichkeit einſetzt, die ſchlichte Ueberzeugungstreue, mit der er arbeitet, und nicht zuletzt der geradezu brennende Eifer und die verzehrende Arbeitskraft, die er dem Inſtitut zur Verfügung ſtellt. Ich glaube nicht, daß wir auf dem ganzen weiten Erdenrund einen der⸗ artigen Leiter eines Kunſtinſtitutes wiederfinden, der ſo mit allen Faſern an ſeinem Werke hängt und ſo unerſchöpflich ſeine Kraft und Tätigkeit einſetzt, und dabei ſchließlich körperlich in eine Verfaſſung gerät, die wir auf die Dauer nicht ver⸗ antworten können. Wir werden ſchließlich einmal einzugreifen und zu unterſuchen haben, wie wir ihm Erleichterung in ſeiner aufreibenden Tätig⸗ keit verſchaffen. Was er aber jedenfalls nicht verdient hat, das iſt, daß man ihm nicht etwa grundſätzlich gegne⸗ riſche Behauptungen entgegenſtellt und ſeinen Standpunkt mit einer anderen Auffaſſung ent⸗ gegentritt, ſondern ihn mehr oder weniger per⸗ ſönlich verdächtigt, daß man ihm unterſtellt, er arbeite nicht nach innerer Ueberzeugung, ſondern zu Zwecken, die in einem Gegenſatz ſtehen zu ſeinem Berufe und zu der richtigen ehrlichen Führung ſeines Amtes. Das iſt eine Seite des Kampfes, die nicht nur Herr Dr. Wichert, ſon⸗ dern wohl wir alle ſo unangenehm empfunden haben und die ausdrücklich abzulehnen meines Erachtens Pflicht des Kollegiums iſt. Wozu ich mich äußern kann, das iſt die Wertung, die Herr Dr. Wichert in dem großen Teil der Mann⸗ heimer Bevölkerung gefunden hat durch die un⸗ erhörte Maſſe von Arbeit, die er in der kurzen Zeit ſeit ſeinem Eintritt in das Amt geleiſtet hat. Es iſt für die Bevölkerung weniger wichtig und weniger bedeutungsvoll, ob die Kunſtrichtung die Herr Dr. Alt vertritt, in Mannheim offiziell verkreten wird oder diejenige des Herrn Dr. Wichert. Das ſind Dinge, die im Olymp ausge⸗ macht werden. Wir ſind in dieſer Frage darauf angewieſen, uns zu verlaſſen auf das Urteil der wirklich fachlich dazu Berufenen, derjenigen, die nicht nur nach unſerer Auffaſſung, ſondern nach dem Urteil der großen Allgemeinheit aller der⸗ jenigen, die dabei in Frage kommen, als wirk⸗ liche Autoritäten gelten. Da ſteht nun uner⸗ ſchütterlich die Tatſache feſt daß bis jetzt noch niemand aufgetreten iſt, der es gewagk hat, das Werk Wicherts zu verkleinern, im Gegenkeil iſt mit Freuden feſtzuſtellen, daß das, was bis jetzt an künſtleriſchen Werten in unſerer Kunſthalle aufgeſtapelt wurde, ſich der uneingeſchränkten Hochſchätzung der berufenen Künſtler und Kunſt⸗ hiſtoriker erfreut. der gewöhnlichen Menſchen das beruhigende in ſtimmen muß, dem Leiter unſerer Kunſthalle auck in Zukunft das Vertrauen nicht nur nicht zu enk⸗ ziehen, ſondern ihn durch eine ausdrückliche Ver⸗ trauenserneuerung anzufeuern auf der beſchrit⸗ tenen Bahn weiterzuwandern und in ſeinem Ar⸗ beitseifer nicht zu erlahmen. Herr Dr. Alt hat in ſeinen Ausführungen über die Kunſt und ihre Bedeutung für das Volk einen durchaus ariſtokratiſchen Zug hineinge⸗ bracht inſofern, als er den Genuß und die Freude an der Kunſt mehr oder weniger garan⸗ tiert für einen kleinen Kreis von Menſchen und er hat in einer reſpektierlichen Weiſe insbeſon⸗ dere über die Lancierung der Kunſt ſich ge⸗ äußert. Selbſt in großen Kunſtſtädten ſteht die Maſſe der Bevölkerung den Rieſenwerten, die dort aufgeſtapelt ſind, mit einer gewiſſen Teil⸗ nahmsloſigkeit gegenüber, weil die Stelle fehlt, die die Vermittlung herſtellt zwiſchen dieſen großen Werten einerſeits und der großen Maſſe der Bevölkerung andererſeits. Wir haben nicht das Glück, eine große Kunſtſtadt zu ſein, aber trotzdem kann ich wohl mit gutem Gewiſſen ſagen, daß für die Vermittlung der großen Kunſtwerke an die Maſſen der Bevölkerung viel getan worden iſt und auch in Zukunft noch getan werden wird. Und das verdanken wir doch in erſter Linie un⸗ ſerem derzeitigen Kunſthallendirektor. Das iſt meines Erachtens das höchſte Verdienſt, das er ſich erworben hat. Nehmen Sie Fühlung mit der Bevölkerung. Sie werden unter hunderz 90 finden, die Herrn Dr. Wichert nicht nur ken⸗ nen, ſondern auch wiſſen. was er will und mit dem, was er will, einverſtanden ſind. In großen Kunſtſtädten wiſſen tauſende nicht einmal den Namen des Leiters der Kunſtſtätten. Unſere Stadt iſt auf dem Gebiete des Schul⸗ weſens vorbildlich geworden. Sie iſt auf dem beſten Wege, auch inbezug auf die kommunale Kunſt vorbildlich zu werden. Ich kenne eine ganze Reihe von Städten, deren Verwaltung darnach ſtrebt, das Mannheimer Beiſpiel nachzu⸗ machen. Es ſind drei Jahre, ſeitdem Dr. Wichert für uns tätig iſt. Was hat er in dieſer verhält⸗ nismäßig kurzen Zeit geleiſtet. Er hat eine ſolche Maſſe von fruchtbarer Arbeit geleiſtet, daß wir ihm nur die größte Anerkennung zollen kön⸗ Ren. Ganz abgeſehen von der Leitung der Kunſt⸗ halle erinnere ich an die muſtergültigen Führun⸗ gen, die Dr. Wichert ſeine wenigen freien Stun⸗ Das iſt für die große Maſſe dem Streit. Das iſt die Tatſache, die uns be⸗ bereitet war, da er einige e den an den Samstagen und Sonntagen genom⸗ nahme der großen Fremdenſtädte kann einen der⸗ artigen Beſuch aufweiſen. Der Freie Bund zähl heute über 5000 Mitglieder, die freiwillig über 20 000 Mark beiſteuern. Die Vorträge der Abc⸗ demie haben in dieſem Winter eine durchſchnitt⸗ liche Beſucherzahl von 550. Aberdutzende müſſen jeden Abend umkehren, weil ſie keinen Platz fin? den. Wir haben bis 12 Ausſtellungen auf allenn möglichen Spezialgebieten gehabt. Man kemnn ohne Uebertreibung ſagen, daß dieſe Ausſtellun. gen, die von 20000 Menſchen beſucht waren außerordentlich gut arrangiert waren. Das ſind alles poſitive Werte, an denen ſich die Bevölkerung erfreut hat, ohne darnach zu fragen, welcher Richtung Dr. Wichert angehört. Die Bevsl kerung geht über dieſe Streitigkeiten zur Tages⸗ ordnung über. Sie nimmt das, was ihr unmittelbar an Arbeit entgegegebracht wird, dankbar an. Je ruſumiere dahin: Ich halte es für eine Pflicht des Hauſes, hier zum Ausdruck zu bringen, daß wir in unſerer großen Mehrheit es ablehnen, in einer Weiſ die Arbeit des Herrn Dr. Wichert zu verkleinern, die nicht nur das Vertrauen der Bevölkerung in ſeine Arbeit und in die Leitung des Inſtituts erſchüttern muß, ſondern insbeſondere auch geeignet iſt, ihn perſönlich zu verletzen und ihn in ſeiner Arb freude herabdrücken.(Lebhafter Beifall links.) Stv. Weingart: Nachdem Herr Stadtrat Dr. Alt zu Beg ſeiner Ausführungen erklärt hatte, daß er der Vorlage zuſtimmen werde, war eigentlich ein ſonderer Anlaß zur Debatte nicht mehr vorha den und wir ſind gewiſſermaßen noch zum Rich⸗ ter aufgerufen worden, welche Kunſtrichrung wo die zuverläſſigſte ſei, die des Herrn Dr. Alt oder die des Herrn Dr. Wichert. Ich glaub daß wir darin eine Kompetenzbehörde ſind. Darum vertrete ich die Auffaſſung, daß die Au führungen des Herrn Dr. Alt an ſich gewiß intereſſant waren, daß ſie aber nicht am vechten Ort zu Gehör gebracht worden ſind. Ungefähn 34 ſeiner Ausführungen bezog ſich eigentlich doch nur auf eine Perſonenfrage. Man hat ſich fragen müſſen, ob Dr. Wichert bleibt, oder ob Dr. 2 Kandidat für den Poſten des Kunſthallendirekto werden will.(Heiterkeit.) In vielen Pu ſei allerdings zuzugeben, daß das, was Dr. Alt vorgetragen hat, die Anſchauung we Kreiſe der Mannheimer Einwohnerſchaft iſt. Aber eine einzig richtige Kunſtrichtung gibt es eb nicht und wird es auch niemals geben. Kunſtgeſchmack iſt verſchieden und wird immer bleiben müſſen gerade im Intereſſ Kunſt und der KunſtentwicklunFg. Und ſo wird auch ein Leiter eines tütes immer mit einer gewiſſen Einſeiti gehen. Er wird die Richtung bevorzugen, die ihm als die beſſere und die richtige erſcheint wird auch niemals ein Leiter geben, der ſich von allen Strömungen leiten läßt, ſondern man m einen Mann haben, der einen eigenen Ge hat und einer gewiſſen Richtung nachſtreb dieſem Standpunkte aus haben w 3 verwaltung gar keinen Anlaß, Be die Vorlage anzunehmen. Verzeih ich wieder auf die Vorlage zu ſprechen (Heiterkeit.) Denn tatſächlich h Wichert in der kurzen Zeit, in der heim wirkt, eine Leiſtungsfähigkeit a gelegt, die geradezu beiſpiellos iſt. berſtanden, das Intereſſe und die Fr Kunſt in Kreiſe hineinzutragen, die vollſtändig fremd geweſen ſind. Er ha mentanes Strohfeuer erzeugt. Im Ge das Feuer der Begeiſterung lodert n immer wieder gewaltig auf, ſondern es zieht e weitere Kreiſe. Der„Freie Bund“ nimmt ni nur ſtets ana Mitgliedern zu, ſondern glieder, die er von anfang an hatte, wer treuer und anhänglicher infolge de ſeines Leiters. Ich glaube, daß wir auf dieſe Tatſ können und der Vorlage von Herzen freudig zuſtimmen können.(Beifall. Stadtrat Dr. Alt: Der Herr Kollege Geck hat meines von vornherein offene Türen eingerannt habe gegen Herrn Dr. Wichert und heimer Kunſtbewegung kein Wof ſondern es iſt vollſtändig unrichti wenn Herr Geck behauptete, ich he Volksintereſſe zuwiderlaufende Stellun nommen. Ich war vielmehr in als unrichtig darzutun, was frühe Dr. Wichert behauptet hat, nämlich Ich war in der Lage, zu zeigen, daß Volk dasjenige wünſche, was für da eignet iſt. Ich habe nicht die Ambi hier Kunſthallendirektor zu wer Herrn Dr. Wichert nicht deswegen be Weiter habe ich ihn auch nicht wegen Kunſthallentätigkeit bekämpft, ſonde die Richtung, die er vertreten muß ich, wenn er noch ſo oft bey ihn perſönlich angegriffen, immer ich kämpfe ſachlich. Aber umgekeh ſönlich geworden. Ich komme nun zu Herrn Dr. 2 iſt mir ſehr lieb geweſen, daß der bürgermeiſter es ermöglicht hat, d Wichert zur Sache das Wort ergr ich aber den Eindruck gehabt, da Büchern zitierte. Wenn er dabei . enntniſſe beſien, als Herr D lann drei Jahre auf einer Hochſchule geweſen Doch ſehlen. hat wegen des Beſites von Bildern, ſo kann er wörtlich darin geſagt iſt! Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Wechrickten(Mittaablattßſ. Mannkeim, 28. Novenhen geben will, dann muß man ſie methodiſch zurück⸗ ühren lönnen auf allgemeine Grundſätze der Ver⸗ unft unb des Verſtandes. Und dazu wird alles das gehören, was man Aeſth 4555 nennt und alles, was man Philoſophie nennt. Ohne das wird man nicht auskommen. Und deswegen iſt der Kunſt⸗ hiſtoriter— ich ſage das nicht für Herrn Dr. Wichert— nicht immer allein der, der von der unſt etwas verſteht. Für die Kunſtverwaltung leiſtet aber auch ein geſchulter und erfahrener Geſchmack dasſelbe. Und da behaupte ich, daß in dem Kollegium, das Herr Dr. Wichert als Dilettanten bezeichnet hat, Männer darin ſizen, die ein außerordentliches Maß mehr r. Wichert. Man ſein, aber die notwendigen Erfahrungen können Wenn Herr Dr. Wichert hier Beiſpiele gebracht doch nicht aus meinen Worten, die er verleſen hat, das direkte Gegenteil von dem beweiſen, was Nun komme miſſion zu einer Reihe damit doch ich noch ſprechen. von Bildern gar nicht auf die Kunſtlom⸗ Wenn ich den Ankauf kritiſiere, ſo fällt mir ein, der Kunſtkommiſſion als ſolche einen Vorwurf zu machen. Die Herren der Kunſtkommiſſion haben ja nicht zu beraten über Bilder, die Herr Dr. Wichert nicht vor⸗ ſchlägt, ſondern über die, die er zum Anlaufe vor⸗ ſchlägt. Und wenn nun dieſe Kommiſſion gleich Alles akzeptiert, ſo muß man glauben, daß Herren darin ſißen, die auf die anderen Herren ihre Autorität in Anwendung bringen. Daneben ſitzt guch der Herr Oberbürgermeiſter darin, der meiner Meinung nach unter allen Umſtänden. wenn auch nicht in künſtleriſcher Beziehung, Autorität beſit und ſie zur Geltung bringt. lebite rleit.] Das iſt ja auch nach außen hin her⸗ porgetreten und ich kann es dem Herrn Ober⸗ hürgermeiſter nachſühlen und ihm nicht verſibeln, Wenn er Herrn Dr. Wichert die Stange häölt. Was ich wünſche, iſt eine beſcheiden Wog⸗ auf meiner Seite, ſind gar änderung. nicht der Meinung, daß alles, was gekauft worden Wir. iſt gicht häfte gekauft werden ſollen. Wir ſind der Meinung, daß uſchteine vollſtändig Anſeltige 820 befolgt, daß nicht eine dinzige Nichtung befolgt werden foll. Was wir möchten, iſt Hur die ganz beſcheidene Bitte, daß un⸗ ſerem Kunſtgefühl, das durch mich vertreten Wirb, unſeren Neigungen in Zukunft auch ein wenig Rechnung getragen wird. Wenn das zubiel verlangt ſein ſollte, dann müßte ich än⸗ nehmen, daß wir nicht als ein Teil der Mann⸗ heimer Bevöllerung gelten. Es ſind hier auch noch Leute, die ein gewiſſes Recht darauf haben, daß auch ibr Intereſſe an der Kunſt zur Geltung komme. Stv.⸗V. Gießler: Wir faben die verſchiedenen Künſtausführun⸗ gen gehört und darin iſt pieles außerordentlich intereſſant geweſen. Ich ſtimme auch manchem zu, was Herr Dr. Alt geſagt bat. Ich begrüße es, daß dem Ausdruck gegeben worden iſt, daß in der hieſigen Bevölkerung weite Kreiſe das Gefühl Haben, daß bei uns eine einſeitige Kunſtrichtung defolgt wird. Es gibt verſchiedene Kunſtrichtun⸗ den. Zwei baben wir heute gebört, da muß es Wohl auch eine dritte elen vierte geben. Da muß es allerdings auch die Aufgade des Leiters eines K unſtinſtitu tes ſein dad er nicht eine ein⸗ ſeitige ig verkritt. ſondern daß au⸗ die anderen berückſichtigt werden, im Intereſſe des Teiles der Bevölkerung. der auf einem an⸗ deren Standpunkt ſteht, im Intereſſe der ganzen Kunſt. Auch darüber können wir nicht enſſcheiden. welche Genſchafte en der Leiter eines Kunſtin⸗ ütutes haben muß. Es muß ein verſtändiger ſich hat, emp · Mann ſein der alle di in allem etwas Kür Findet. Das werden Prekier Dr. Wichert voll a die Kunſt bier p das Ver Wanduis für ſi die ibr der Stödten wird da Wnen wir Leiter daben, der durchdrungen iſt der der Einwobner, der od ſchichten örin agen will. dao Beurteilen, verbältr rit unſerem je wir anerkennen. Fahen ſo ſeben. da 8 Dr Inſtleri von künſtleri die *18 gutem Sbecnenergeiter Maortin Geſt mir wmn Ne — r. 2 7 Len— verber SN ein nde ausgetre⸗ NVortr Vortrage de kämpfen will, dann darf man doch derartige Dinge, die mit dem Weſen des Bundes abſolut nichts zu tun haben, ſondern rein zufällige Er⸗ ſcheinungen ſind, deren ſpezielle Gründe ich Ihnen hier ſehr leicht darlegen könnte, nicht als ſymptomiſche Erſcheinungen in die Oefſentlich⸗ keit hinauspoſaunen und damit veelleicht das Vertrauen weiterer Kreiſe der Bevölkerung zur Tätigkeit des Bundes untergraben.(Sehr gut.) Herr Dr. Alt hat dann wiederholt ſeinen Bre⸗ mer Prozeß hier zitiert und hat ausdrücklich ge⸗ glaubt, betonen zu müſſen, daß Herr Direktor Wichert bei ſeiner Vernehmung in Bremen die Mitglieder des hieſigen Kunſtvereinsvorſtandes „ehrenamtliche Dilettanten“ genannt habe. Dieſe Wiederholung war unnötig, denn die beteiligten Herren vom Kunſtverein wiſſen das ja ſchon aus dem Teilſtenogramm, das Herr Dr. Alt jedem einzelnen von ihnen zugeſandt hat. Sie haben dieſe Aeußerung Dr. Wicherts zum Teil ſehr unangenehm empfunden, was ich ihnen bis zu einem gewiſſen Grade nachempfinden kann. Sie haben aber heute gehört, daß ihm hier wie man zu ſagen pflegt, im Temperament„der Gaul durchgegangen“ ſei. Nun ſo etwas iſt doch entſchuldbar, denn ſogar Herr Dr. Alt hat ja heute etwas derartiges von ſich befürchtet und hat mit aus dieſem Grunde, wlie er ſagt, ſeine Rede verleſen.(Heiterkeit.) Ich habe mich übrigens bemüht, die Herren Kunſtvereinsvor⸗ ſtände, lauter von mir ſehr hochgeſchätzte Män⸗ ner, zu überzeugen, daß man derartige in ſo aufregendem Milien, wie der Bremer Prozeß, getane Bemerkungen nicht allzu tragiſch nehmen ſollte und habe außerdem darauf hingewieſen, daß, wenn man es recht betrachtet, in dieſer Be⸗ merkung feinerlei Ehr zenkränkung liege.(Sehr richtig.) Ich habe geſagt und das heute nochmals ausdrücklich wiederholen, daß ich es für meine Perſon als einen Ehrentitel betrach⸗ ten würde, als Dilettant in Kunſtſachen bezeich⸗ net zu werden. Dilettaut heißt„Liebhaber“; weunn ich alſo neben meinem Beruf als Ober⸗ bürgermeiſter mich noch aus Liebhaberei mit den ſchönen Künſten beſchäftigo, mich alſo auch für Dinge intereſſiere, die außerhalh meiner eigent⸗ lichen Berufstätigkeit liegen, ſo betrachte ich das als einen Vor zug und wenn das die Herren vom Kunſtvere ein auch tun, und wenn dazu gar noch kommt, daß ſie ihre künſtleriſche Liebhabertätig⸗ keit auch dem öffentlichen Intereſſe un⸗ eigennützig zuwenden, alſo als ſehrenamtliche Dilettanten“ tätig ſind, ſo ſcheint mir das direkt ein Ehrentitel erſten Ranges zu ſein. Ob nun freilich Herr Direktor Dr. Wichert das im ent⸗ ſcheidenden Moment in Bremen genau ſo ge⸗ meint hat, wage ich nicht zu entſcheiden.(Hei⸗ terkeit.) Wenn man aber den Wortlaut unter die Lupe faßt, ſo glaube ich, liegt ein triftiger Grund nicht vor, Herrn Wichert deswegen all⸗ zuböſe zu ſein. Jedenfalls aber hat von uns niemand ein Intereſſe daran, zwiſchen der Kör⸗ derſchaft des Kunſtvereins, der ſeit Jahrzehnten hier in der verdienſtvollſten Weiſe Kunſtpflege übt, und Herrn Dr. Wichert, der wie heute hier allſeits anerkannt wurde, ſich auf dem Gebiet der Pupolariſierung der Kunſt ungewöhüuliche Ver⸗ dienſte erworben hat, alſo in letzter Linie zwi⸗ ſchen den zwei Inſtanzen Stadtverwaltung und Kunſtverein Mißtrauen und Zwietracht zu ſäen. Hier möchte ich an die Worre anknüpfen, die einer der Verteidiger in dem Bremer Prozeß gebraucht hat. Er ſagte: „Vir Bremer wollen uns vertragen und haben uns bereits genähert. Die Tätigkeit des Herrn Dr. Alt in Bremen wirkte auf einen Zwieſpalt hin. Ich aber ſage: Wir Mannheimer wol⸗ len uns auch vertrage'n(Zuſtimmung), und wir ſind im Begriffe, es zu tun. Die Ver⸗ treter der verſchiedenen Anſchar uungen ſuchen wir zu gemeinſamer Arbeit zu vereinigen urd ich glaude dierin ſchon einiges erreicht zu haben. „Die Tätigkeit des Herrn Dr. Alt aber in Mannheim wirkt auf einen Zwieſpalt hin. Ich möchte ihn daher im Sinn le des Herrn Direktor Wicher ten, uns nun einmal und auch nicht durch ſolche beiſpielsweiſe das bereits erwähn mit ſeinen geſperrt gedruckter ſchiedenen Grupp an ſchaft einand 0 Freude er üder des em Wer Jeit gcleiſtet wurde uus ichen n Monmmtertt ſei, auf das Derttſchland ſehe.— Ex dabe das Bednend, d n⸗ ee e erem 2¹8 er e erwartet Fäte. alles Wenn man den Freien Bund wirklich nicht be⸗ gangen ſei, was er ſeinerzeit in dem Empfeh⸗ lungsſchreiben von Dr. Wichert erhofft hatte. Weiterhin verbreitete ſich Herr Profeſſor Licht⸗ wirk ſodann ſehr ins Einzelne gehend in ganz außerordentlich rühmlicher, ja, ich möchte ſagen, faſt überſchwenglicher Art über unſeren beutſchen und franzöſiſchen Meiſterſaal. Iſt es mir da zu verargen, wenn ein Mann von der Bedeutung Lichtwarks— mag man ihn nun zu einer Koterie rechnen oder nicht, er gehört jedenfalls zu den erſten Perſönlichkeiten der deutſchen Kunſtwelt— ohne jeden beſonderen Anlaß mir derartig Schmeichelhaftes über unſere Kunſtbewegung mit⸗ teilt, daß ich darüber als Oberhaupt der Stadt mich freue? Und iſt es nicht durchaus begreiflich, daß ich ein Bedauern darüber empfand, daß ich allein das hören ſollte und nicht auch die Herren im Stadtrat, und daß ich deshalb ihm gegenüber mein Bedauern ausſprach, daß ich dieſe ſeine Anſicht nicht in ſchriftlicher Form be⸗ ſitze? Darauf ſagte er mir ohne weiteres: Ach, das können Sie auch ſchriftlich haben. Obwohl ich nun gar nicht angenommen hatte, daß der vielbeſchäftigte Mann dieſe flüchtige Bemerkung in Er innerung behalten werde, bekam ich doch nach einigen Wochen einen Brief von Profeſ ſſot Lichtwark, der im weſentlichen alles das wieder⸗ holte, was er mir ſchon mündlich mitgeteilt hatte. Den Brief habe ich dann im Stadtrat verleſen und ich glaube, er hat auch dort eine gewiſſe erzeugt darüber, daß auch bedeu⸗ tende Leute außerhalb Mannheims der Mei⸗ nung ſind, wir ſeien auf dem richtigen Weg. Gerne möchte ich Ihnen dieſen ſchönen Brief, der nicht nur ein Ehrenzeugnis für Dr. Wichert, ſondern in alrkehr Linie für die Stadt Mann⸗ heim und ihre Bürgerſchaft iſt, auch hier zur Ver⸗ leſung bringen; ich werde es aber nicht tun, ein⸗ atal 5 der vorgerückten Zeit, ſodann auch um nicht ohne Not Oel ins Feuer zu gießen. De agegen will ich Ihnen einen andern Brief zur Kenntnis bringen, der nicht minder erfreulich iſt als Zeichen dafür, daß auch hier in Mannheim ſich offen und mit feubigen Danke Stimmen hören faſſen, die nichts davon wiſſen wollen, daß man hier auf falſchem Wege ſei. Es iſt ein Schreiben unſeres ſehr verdienten, be⸗ liebten Mitbürgers Herrn Dr. Karl Lanz an Herrn Dr. Wichert und lautet nach kurzem Dank für das wirkſame e der Lanz'ſchen Bilderſammlung in der Kunſthalle, wie folgte „Auch ein anderes iſt es, das mir beute die Feder in die Hand drückt. Ich möchte Ihnen meine hohe Anuerkennung und Bewunderung ausſoprechen 1 alles das, was Sie in der kurzen Zeit Ihrer hieſigen Tätigkeit für Mannheims Kunſt getan haben. Sie haben es verſtanden, ein, ich möchte ſagen, latentes Kunſtbedürfuis in allen Maunheimer Schichten zu einer wahren Kunſtbegeiſterung zu erwecken. Nicht Rgur hier in Mannheim, nein auch außerhalb Maun⸗ heims, wird dieſe Mannheimer Kunſtbewegung mit Bewunderung, und ich darf ſagen, auch mit Neid ver⸗ ſolgt. Und dafür ſchulden wir Mannheimer Ihnen aufrichtigen Dank. 5 Als äzußeres Zeichen dieſer ſende ich Ihnen hiermit ein Bild: der Lotſenſtube“. Sie wiſſen, es iſt von den weuigen Modernen, die in meiner Sammlung vertreten ſind, mir das liebſte. Ich weiß auch, daß Sie, ſehr ver⸗ ehrter Herr Doktor, das Bild beſonders ſchätzen und gerade deshalb habe ich es für ein Geſchenk an die Mannheimer Kunſthalle gewählt. Mit freundlichen Grüßen Ihr ſehr ergebener Dr. Karl Lanz.“ Dankbarkeit üper⸗ Liebermann.„In (Beifall). Das Bild, das hier der Kunſthalle geſchenkt wird, in Tat ein herrliches Werk, ein deutſches Bild. meine Herren, das Herr Dr. Wichert—— 8 hoch ſchätzt und o itmals bewun⸗ dert hat und wenn Herr Dr. Karl woen nun ge⸗ rade dieſes Bild, das ihm ſelbſt ebenfalls ſo außerordentlich am Herzen liegt, unſerer Samm⸗ lung ſchenkt, ſo verdient das nicht nur unſern — 8 hſten wir als ** Müctrerlari verdende werden u2d zar Abgase don Waßfer. Bas de das Häuschen etwas weiter zurückgeſtellt werden als die jetzige Bude ſteht. Dagegen iſt nicht zu befürchten, daß die Trinkhalle mit den Vorort⸗ bahnen in Kolliſion kommt. Es iſt ſchon geprüft worden, wo die Halteſtelle hinkommt. Stadtbaurat Perrey verbreitet ſich über die Baukoſten und bemerkt, die Koſten erſcheinen hoch; aber man muß berückſichtigen, daß das ganze Haus aus Sandſtein gebaut wird. Die Vorlage wird hierauf einſtimmig ange nommen. Neuaulage don Kleingärten. Der Stadtrat beantragt:„Verehrlicher Bär⸗ gerausſchuß wolle 1. ſich damit einverſtanden er⸗ klären, daß die von dem Kredit vom 3. Oktober 1911 nicht verausgabten Aulehensmittel im Be⸗ trage von Mk. 7000 mit einer Verwendungsfriſt von 10 Jahren zur Anlage weiterer Kleingärten berwendet werden; 2. zum gleichen Zwecke Betrag von Mk. 16 720 aus Anlehensmitteln mit einer Verwendungsfriſt von 10 Jahres bewilli⸗ gen; 3. die Verpachtung der Gärten ans freier Hand genehmigen.“ Stv.⸗V. Gießler begründet die Borlage, dieſt zur Annahme empfehlend. Stv. Holzwarth benußt diee Gelegenheit, dem Stadtrat anerkennende Worte für die Vor⸗ lage auszuſprechen. Aus der heutigen Vorlage ſei zu erſehen daß wieder weitere Kleingärten er⸗ ſtellt werden ſollen. Der Kleingartenbeſitzer⸗ verein der Neckarvorſtadt habe eine Eingabe ein⸗ gereicht und er möchte nun anfragen, wie weit die Prüfung der Angelegenheit geſchehen ſei. Eiw weiterer Wunſch wäre die Einfriedigung der Gärten. Der Koſtenpunkt ſei nicht groß. Redner erſucht noch um Auskunft wegen der Lindenhof⸗ gärten. Bürgermeiſter Dr. Finter bemerkt: Es gehe ja aus der Vorlage heraus, daß weitere Gärten auf dem Lindenhof angelegt werden. Nächſtes Jahr werde man dazu in der Lage ſein. Es ſei der Wunſch geäußert worden, die einzelnen Gär⸗ ten von einander zu trennen. Dieſes war von Anfang an nicht beabſichtigt. Es war auch von Anfang an geſagt worden, daß dies unterbleiben ſolle. Etwas anderes iſt es, wenn ſich die Be⸗ ſitzer der Gärten zuſaͤmmentun und erklären, einen höheren Mietzins zahlen. Die kommiſſion wird in ihrer nächſten Sitzung den Antrag prüfen, ob ein Garten erſtellt werden wll zur Anlage von Sämereien. Bisher ſei auch keine Klage darüber erhoben worden, daß bei Ab⸗ gabe von Gärten infolge von Verſetzungen für die Gartenhäuschen zuviel verlaugt worden ſei. Stv. Vögtle: Die Gärten ſollten nicht für die Spekulation verwendet werden dürfen. Es läge im Intereſſe der Sache, wenn die Kommiſ⸗ ſion beſtimmen würde welcher Preis für ein ſol⸗ ches Häuschen zu zahlen wäre. Oberbürgermeiſter Martin: Dieſe Frage kann in der Gartenkommiſſion in Erwägung ge⸗ zogen werden. Std. Holzwarth ſpreche ich meinen Dank aus für die anerkennenden Worte, die er dem Stadtrat gezollt hat. Dieſe kun beſonders wohl in einer Sitzung mit ſs kalten Waſſerſtrahlen.(Heiterkeit. Stv. Hofheinz glaubt, daß die Stadt fiir die Kleingartenbeſitzer gut eine Summe auswyr⸗ fen könne. Die Stadt Mannheim gibt auf ſozia⸗ lem Gebiete ſehr viel aus, da kommt es auf ein paar tauſend Mark für Drahtgeflechte auch nicht mehr an. Bürgermeiſter Dr. Finter betont, daß ſen tens der deltden Händler ſchon lebhaft Klage ge⸗ führt wurde über die Konkurrenz, die ihnen durch U ie aus den Kleingärten er⸗ wachſen. Tat Kleingarten dbeſiter Gärten verk ihre Erzengniſſe aufen. Wenn nun die Leute aus ſhren Gärten ein Geſchäft machen, dann können ſie auch dezablen, was die Stadt derlangt. Sto. Probeck iſt gegen den Berkauf dei Gartenewächfe und tadelt, daß die Zuwege 3 den Gärten ſteis verſchloſſen ſeien. Die Vorlage wird dierauf einſttmuig ande⸗ NRommen. Kanaliſation des Aindenfofgebietes feuſeiks de⸗ Emi gabemer eergn die Bor Stadtverordue⸗ Wort. Die Borlag u. bei der ſtädtiſchen ſe. um Genehmigun u bei der ſtädtiſchen Jaunar 1913 ab werden. bemerkt daß zu vird 27 Verzinſung der 1 Inregung des Ste. Thordecke erdelergtz, I foll Garten⸗ r DSr -N 8 33—erA Bpe 7 6 Mannheim, 28. November. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagblatt)! 7. Seite. Sparkaſſe, die meiſtens von kleineren Leuten ſeien, mit 4 Prozent verzinſt werden. Er unter⸗ ſtütze den Antrag der ſozialdem. Fraktion. Stv. Herbſt weiſt darauf hin, daß die Spar⸗ kaſſe nicht in der Lage ſei. die Einlagen mit 4 Prozent zu verzinſen. Wenn man mit 4 Prozent perzinſe, ſo müſſe man verſuchen, einen höheren Zinsfuß für die erſten Hypothekendarlehen zu be⸗ kommen. Sto. Anſelm berichtet über einen Fall, in dem ein Haus zu M. 80 000 geſchätzt und zu Mark 70 000 verkauft worden ſei. Die erſte Hypothel habe M. 48 000 betragen. Die Sparkaſſe habe trotzdem ihre Hypothek mit M. 6000 gekündigt. Bürgermeiſter Ritter: Der Fall hat die Sparkaſſenkommiſſion beſchäftigt. Es mußte ein Teil der Hypothek gekündigt werden, weil die vor⸗ geſchriebenen 60 Proz. überſchritten waren. Was die Frage des Zinsfußes anbelangt, ſo muß ich mich den Ausführungen des Abg. Herbſt anſchlie⸗ ßen. Es iſt uns nicht unbekannt, daß in der Nachbarſchaft und weiter entfernt in Städten und kleineren Gemeinden der Zinsfuß der Spar⸗ kaſſen auf 4 Prozent erhöht worden iſt und zwar ſchon vor längerer Zeit. Wir haben die Sache geprüft. Es geht nicht, wenn mar den fundamen⸗ ſalen Grundſatz feſthalten will, daß eine Vermöp⸗ gensverwaltung nicht mehr hergeben darf, als ſie einnimmt, daß der Zinsfuß erhöht wird. Wir haben eine durchſchnittliche Einnahme gehabt im Jahre 1911 an Zinſen aus den Spargeldern, die wieder angelegt worden ſind und Hypotheken von 4,07 Prozent. Die Frage liegt nun nahe, warum es in anderen Städten möglich iſt, einen Zinsfuß bon 4 Prozent zu gewähren. Dies hängt nun damit zuſammen, daß wir bei der Sparkaſſe immer den Grundſatz verfolgt haben, daß die Kaſſe ſo lignid als möglich erhalten werden ſoll, d. b. daß ein Prozentſatz der Einlagenguthaben in ſtets veräußerbaren Staatspapieren angelegt werden muß. In anderen Städten iſt man leich⸗ ter darüber hinweggegangen. Wir aber in der Sparkaſſe waren der Auſicht, daß wir von unſe⸗ ren ſoliden Grundſätzen nicht abgehen ſollten. Wenn einmal ein Anſturm auf unſere Sparkaſſe erfolgt, ſo muß die Sparkaſſe in der Lage ſein, Tag für Tag auszahlen zu können. Wir ſind in der Lage, 8 Tage lang mindeſtens eine Million anszahlen zu können. Daran müſſen wir feſthalten. Es iſt nun auch in Preußen beabſichtigt, daß zwangsweiſe vorge⸗ ſchrieben wird, daß 20 Prozent der Einlagegut⸗ haben in Staatspapieren angelegt werden müſſen. Was dort zwangs weiſe eingeführt wird, das haben wir aus ſoliden Grundſätzen ſchon frei⸗ willig getan. Wir haben die Erhöhung des Zinsfußes auf 33¼ Prozent nicht von dritter Seite angeregt bekommen, ſondern wir haben es von uns aus getan. Und ſo werden wir auch, wenn es möglich iſt, den Zinsfuß auf 4 Prozent erhöhen. Sto. Levi iſt mit den Ausführungen des Vor⸗ redners nicht einverſtanden. Wenn die Sparkaſſe ihre Verzinſung nicht auf 4 Prozent erhöht, wer⸗ den die Leute eben ihr Geld bei einer anderen Kaſſe anlegen. Die richtige Politik iſt die, daß man den Leuten auch dann. wenn man ein weni⸗ ger gutes Geſchäft macht, Rechnung trägt. Bür⸗ germeiſter Ritter habe darauf hingewieſen, daß die Sparkaſſe ſoviel Staatspapiere habe. Die Sparkaſſe habe aber auch die Berechtigung, Bankdiskonten anzukaufen. Diejenigen, die Geld von der Sparkaſſe bekommen, ſind immer noch beſſer daran, als wenn ſie zu Banken gehen. Wenn wir den Zinsfuß erhöhen, ſo dienen wir der Be⸗ völkerung, daß ſie nicht verleitet wird, Papiere zu kaufen, wo ſie ihr Geld riskiert. Wir müſſen den Leuten weitgehendſt entgegenkommen. Stv. Dr. Weingart: Ich kann den kapi⸗ taliſtiſchen Standpunkt des Stv. Levi nicht teilen. Es iſt nur ein momentaner und ſchein⸗ barer Gewinn, den man erzielen würde, wenn man tatfächlich den Zins erhöht. Die Folgen würden ſein, daß die Mieten, die in Mannheim ſchon an und für ſich hoch ſind, zum Schaden der Hausbeſitzer und Mieter noch weiter ſteigen würden. Die Laſten müſſen doch wieder auf⸗ gebracht werden, wenn der Zins für die Hypo⸗ theken erhöht würde. Die Hausbeſitzer müßten die Laſten abwälzen auf die Mieter. Außerdem dürſen die Herren nicht vergeſſen, daß es kein idealer Zuſtand iſt für die Volkswirtſchaft, wenn das Geld teurer iſt und der Geldmarkt ſich verſteift. Wenn der Zinsfuß in die Höhe ſteigt, dann ſteigen auch die Preiſe der Febens⸗ miktel und die Preiſe aller derjenigen Bedürf⸗ niſſe, die auch der kleine Mann nötig hat. Die Volkswirtſchaft muß darauf trachten, den Zins⸗ fuß möglichſt billig zu halten und nicht in die Höhe zu ſteigern. Wir wollen hoffen, daß der Zinsfuß wieder ſo herabgeht, daß i iſt. . 8 üßkind erwidert dem Vorredner, daß diefer wohl im Intereſſe der Banken und Haus⸗ beſitzer geſprochen habe. Die Sparkaſſe ſpielt bezüglich der Hypothekenzirſen keine Rolle, ſon⸗ dern die Banken. Der Wrredner ſei aus ka⸗ pitaliſtiſchen Gründen geger die Erhöhung. Die kapitaliſtiſche Seite ſei imner die ſtärkſte Seite der freiſinnigen Partei. Zei den Sozialdemo⸗ kraten finde man dieſe Sete nicht.(Heiterkeit) Stp. Levi: Die Recknung des Stv. Dr. Weingart hat demſelben änen ſehr ſchlechten Dienſt erwieſen. Derjenige, der 3000 Mark an⸗ legt, bekommt im Jahre 7,0 Mark mehr. Aber er wird in ſeiner Wohnurg um 2,50 Mk. ge⸗ ſteigert. Wenn der Vorreiner als Anwalt der Hausbeſitzer ſo rechne, dam freue er ſich. Stv. enee 7 Ueber jeſen Punkt werden wir wohl nie einig. Gben 5 drüben iſt ja twas Wahres. Die meiſten Ausführungen, auck diejenigen des Sty. Süßzkind, ſind theoretiſch eichtig. Man ſollte aber den Antrag der Sparaſſenkommiſſion an⸗ nebmen. Wenn die jetziceen Geldverhältniſſe, man zu⸗ der hohe Zinsfuß, ſo bleibe, was man nicht hoffe, ſo könne man immer noch in die Höhe gehen. Aber es ſei anzunehmen, daß wieder beſſere Verhältniſſe eintreten und daß der Zins⸗ fuß wieder niedriger wird. Aus dieſem Grunde möchte man doch das tun, was die Herren von der Sparkaſſenkommiſſion wünſchen, da dieſe die Verhältniſſe genau kennen Er erſuche da⸗ her um Annahme des Antrags. Stv. Dr. Weingart polemiſiert gegen die Ausführungen des Stv. Levi, der ihm vor⸗ geworfen habe, er ſei ein ſchlechter Rechner. Er wolle dieſen Vorwurf nicht zurückgeben, ſondern Stv. Levi ſelbſt urteilen laſſen, wer beſſer gerechnet habe. Hausbeſitzer mit 3000 M. Hypotheken ſeien in Mannheim ſehr ſelten. Wenn ſchon die erſte Hypothek 4 Prozent teurer werde, ſo werde die 2. noch teurer. Der Hausbeſitzer, der von Stv. Levi als Kapitaliſt hingeſtellt werde, kann nur dann auf ſeine Ko⸗ ſten kommen, wenn er um M..— die Miete aufſchlägt, wenn er 11 Mieter in ſeinem Hauſe hat. Die Rechnung des Stv. Levi ſei von Haus aus grundfalſch. Styv. Lehmann begründet gleichfalls den ſozialdemokratiſchen Antrag der Zinserhöhung. Oberbürgermeiſter Martin: Der Bürger⸗ ausſchuß kann den Zinsfuß nicht feſtſetzen ent⸗ gegen dem Sparkaſſengeſetz. Wir können nur über den Antrag abſtimmen. Die Antrag⸗ ſteller haben deshalb den Antrag eingebracht, die Vorlage nochmals an die Sparkaſſekommiſ⸗ ſton zurückzuverweiſen zur Prüfung der Frage, 1 der Zinsfuß auf 4 Prozent feſtgeſetzt werden önne. Stv. Ihrig: Wir ſind dafür, wenn uns geſagt wird, daß wir in der nächſten Sitzung einen Antrag bekommen. Oberbürgermeiſter Martin: Der Stadtrat kann keinen beſtimmten Termin verſprechen, wenn die Sparkaſſekommiſſion ihre Beſchlüſſe faßt. Wir haben die Vorlage nur anzunehmen oder abzulehnen. Aber der Bürgerausſchuß kann nicht einen anderen Zinsfuß feſtſetzen. Stv. Ihrig: Dann ſtimmen wir für die Vorlage. Stv. Levi: Wir werden unſern Antrag in eine Reſolution umwandeln. Stv.⸗V. Gießler: Die Reſolution hat an und für ſich gar keinen Wert und es wäre das beſte, die Herren würden die Reſolution zurück⸗ ziehen, oder aber ſtimmen wir dagegen. Oberbürgermeiſter Martin: Die Reſolution hat den Wortlaut:„Der Stadtrat ſoll die Sparkaſſekommiſſion zur Prüfung der Frage veranlaſſen, ob der Zinsfuß nicht auf 4 Prozent' erhöht werden kann.“ Die Abſtimmung über die Reſolution ergab, daß ſie mit Majorität angenommen wurde. Dafür ſtimmten die Sozialdemokraten ſowie ein Teil der Fortſchrittlichen Volkspartei, da⸗ gegen die Nationalliberalen und ein Teil der Fortſchrittlichen Volkspartei. Die Abſtimmung über die ſtadträtliche Vor⸗ lage ergab deren einſtimmige Annahme. Beſchaffung von 20 Anhängewagen für die elektriſche Straßenbahn. Der Bürgerausſchuß wird erſucht, hierfür Mk. 170000 zu bewilligen. 5 Stv.⸗V. Bensheimer empfiehlt die Vorlage zur Annahme. Stv. Hartmann wünſcht Aufſchluß über die Stellungnahme des Stadtrat zum Fall Schüle. Oberbürgermeiſter Martin erwidert, daß er bei der letzten Vorlage über Straßenbahnwagen eine Debatte zugelaſſen habe. Dieſer Fall habe aber mit der Vorlage nichts zu tun. Dies würde nur eine Flut von Reden geben. Stv. Stephan beſchwert ſich darüber, daß an den Sonntagen noch kein beſſerer Straßenbahn⸗ verkehr nach Waldhof gehe, obwohl auf ſeine letzte Beſchwerde ihm Abhilfe verſprochen worden ſei. Da ſich niemand mehr zum Wort meldete, wird über die Vorlage abgeſtimmt, was deren einſtim⸗ mige Annahme ergab. Intendantenſtelle am Gr. Hof⸗ und Nativnaltheater Der Stadtrat ſtellt nachſtehenden Antrag: Ver⸗ ehrlicher Bürgerausſchuß wolle den Stadtrat er⸗ mächtigen, dem künftigen Inhaber der Intendan⸗ tenſtelle gegebenenfalls: 1. außer dem im Voranſchlag vorgeſehenen Gehalt von 15 000 Mk. einen Funktionsgehalt bis zu höchſtens 3000 Mk. zu bewilligen; 2. für den Fall der Erneuerung des Vertrags während einer erſten—5jährigen Vertragsperiode die Anſtellung mit Ruhegehalts⸗ und Verſorgungsberechtigung im Sinne der§s 26 ff. 44 ff. des ſtädtiſchen Beamtenſtatuts zuzu⸗ ſichern. Stv.⸗V. Pfeiffle begründet die Vorlage zur Annahme. Eine Ruhegehalt⸗ u. Verſorgungsberech⸗ tigung für den Intendanten ſei neu. Der Stadt⸗ verordnetenvorſtand habe die Vorlage eingehend geprüft. Sto. Geck ſtellt die Anfrage, wie man ſich in Zukunft die Organiſation des Theaters denke und ob irgendwelche Veränderungen vorgenommen würden. Oberbürgermeiſter Markin beantwortet die Frage dahingehend, daß eine Anderung der Orga⸗ niſation zurzeit nicht beabſichtigt ſei. Eine Ande⸗ rung der Organiſation würde eine Anderung des Stakuts bedeuten und dies hält die Theaterkom⸗ miſſion zurzeit nicht für notwendig. Die Organi⸗ ſation bleibt dieſelbe. Ein Unterſchied in prakti⸗ ſcher Beziehung wird inſofern eintreten, als der derzeitige erſte Kapellmeiſter gewiſſe Vorrechte in ſeinem Vertrag hat, die die früheren nicht hatten. Dieſe beſitzt er ſeit 2 Jahren. Eine Anderung wird nicht eintreten, nur werden wir aus den Erfah⸗ rungen des Propiſoriums, die in jeder Beziehung außerordentlich lehrreich waren, die Lehre ziehen, daß wir eine Perſönlichkeit ſuchen, die ſich nach ihrer ganzen Veranlagung hier gut anpaßt, ohne daß im Statut etwas geändert zu werden braucht. Aber gerade deshalb, weil wir in Mannheim be⸗ ſonders vorſichtig ſein müſſen, in der Auswahl der Perſonen, haben wir den Antrag eingebracht, ge⸗ gebenenfalls den Gehalt zu erhöhen und auf Ver⸗ ſorgungsberechtigung. Wir wollen die denkbar größte Vorſicht walten laſſen, damit unſer Theater zur Ruhe kommt. Stvb. Ihrig: Wir ſtimmen der Vorlage zu. Wir wären auch nicht dagegen geweſen wenn der Stadtrat eine ſofortige Penſionierung hätte ein⸗ kreten laſſen, weil wir uns ſagten, wir brauchen eine richtige Perſönlichkeit und es ſich um Leute lungen waren, die als Leiter eines Theaters ſich dewährt haben. Oberbürgermeiſter Martin: Auch ich hätte es außerordentlich begrüßt, wenn ein ſolcher Be⸗ ſchluß zuſtande gekommen wäre, der dem Stadtrat die Gelegenheit gegeben hätte, der ſofortigen Pen⸗ ſtonierung zuzuſtimmen. Jeder iſt darauf angewie⸗ ſen, daß er unter Umſtänden in den erſten fünf Jahren fortgeſchickt wird. Dann nützt ihm die Penſionierung nichts. Auf ein ſolches Verhältnis gehen eben nicht viele ein. Ich habe das auch im Stadtrat auseinandergeſetzt und es kam eine Majorität zuſtande. Aber die Majorität war nur mit einer Stimme. Ich habe den Herren im Stadt⸗ rat geſagt, unter dieſen Umſtänden können wir unſere Abſtimmung nicht aufrecht erhalten. So haben wir freiwillig im Stadtrat darauf verzich⸗ tet, Ihnen dieſen Antrag in der Form zu unter⸗ breiten. Es wäre ſehr wünſchenswert geweſen, wenn es möglich geweſen wäre. Wenn der Bürger⸗ ausſchuß ſich aber heute ausſpricht, daß im Kreiſe des Bürgerausſchuſſes Geneigtheit beſtehe, einen derartigen Antrag zu genehmigen, ſo wird der Stadtrat dies prüfen. Stv. Levi: Ich glaube nicht, einem derartigen Antrag zuſtimmen zu können. Dagegen bin ich überzeugt, daß wenn wir eine geeignete Perſönlich⸗ keit gefunden haben, daß dieſer die ſofortige Pen⸗ ſionierung gewährt wird, wenn der Antrag kommt. Stv. König: Wir werden dem Ankrag des Stadtrats zuſtimmen und zwar einſtimmig. Da⸗ gegen können wir einer Erweitexung nicht zu⸗ ſtimmen und zwar aus Prinzip. Wir haben doch keinen Grund, dem Stadtrat zu ſagen, daß wir ihm noch mehr Rechte einräumen. Wenn der Stadtrat glaubt, eine geeignete Perſönlichkeit ge⸗ funden zu haben, dann wird der Bürgerausſchuß eine Ausnahme machen und dem Antrag auf ſo⸗ fortige Penſionierung zuſtimmen. Ausnahmen macht man nicht prinzipiell, ſondern von Fall zu Fall, von Perſon zu Perſon. Oberbürgermeiſter Martin: Der Vorredner ſagte: Wir haben keine Veranlaſſung, der Stadt⸗ ratskommiſſion noch weitere Rechte einzuräumen als notwendig. Der Bürgerausſchuß hat aber ein⸗ ſtimmig bei der Vorlage des Beamtenſtatuts er⸗ klärt, daß es nicht notwendig ſei, ſich der Beſpre⸗ chung der Perſonalfrage in öffentlichem Kollegium zu unterziehen. Wenn ſich eine geeignete Perſön⸗ lichkeit gefunden habe, ſo laſſe ſich die Sache am beſten ſo machen, daß ſich eine Kommiſſion aus dem Bürgerausſchuß mit der Angelegenheit befaßt und ſich möglichſt raſch und ohne Einhaltung von Friſten ſchlüſſig macht, ob dem in Frage ſtehenden Mann die Penſionierung zugeſagt werden kann oder nicht. Die Herren der Kommiſſion können dann ihren Fraktionen Mitteilung machen. Aber dem Riſiko, hier im öffentlichen Kollegium behan⸗ delt zu werden auf Gefahr der Ablehnung hin, ſetzt ſich der Mann nicht aus. Das iſt ganz ausge⸗ ſchloſſen, daß ein Beamter dies tut. Stb.⸗V. Pfeiffle betonte, daß das einzige Moment bei dem Beamtengehaltstarif das war, daß ein Riegel vorgeſchoben werden ſollte, damit man nicht in jedem Jahre ſich mit Gehaltsaufbeſſe⸗ rungen der Beamten zu befaſſen habe. Oberbürgermeiſter Markin: Die Sache iſt kein Weihnachtsgeſchenk für mich. Ich hoffe, daß wir den geeigneten Mann finden. Die Verhältniſſe haben ſich gegen früher geändert. Die Auswahl unter den geeigneten Theaterleitern iſt außer⸗ ordentlich gering; die Auswahl unter Theater⸗ leitern iſt außerordentlich groß. Dieſe Erfahrung macht jedes Theater von Rang. Sehen Sie nur nach Hamburg und nach Wien. Ich habe die leiſe Hoffnung gehabt, der Bürgerausſchuß könnte ſich auf den Standpunkt der nobleſſe oblige ſtellen. Die Vorlage wurde hierauf einſtimmig angenom⸗ men und die Sitzung um.30 Uhr geſchloſſen. Zur geſtrigen Bürgeransſchußz⸗ ſitzung. Die Kunſtdebatte. In unſerem Rückblick über die vorletzte, am 29. Oktober ſtattgefundene Sitzung des Bürger⸗ ausſchuſſes ſchrieben wir im Anſchluß an die von Herrn Kommerzienrat Zeiler gemachten Ausfüh⸗ rungen über die Bilderankauffrage, nachdem wir unſeren zuſtimmenden Standpunkt zu der Auf⸗ faſſung des Herrn Zeiler dargelegt, folgendes: Nicht nur der Bürgerausſchuß, ſondern die weitaus große Mehrheit der Bürgerſchaft aner⸗ kennt die Tätigkeit des Herrn Dr. Wichert und freut ſich ihrer von Herzen. Niemand, der es ehrlich mit der Förderung der Kunſt in unſerer Stadt meint, wird wünſchen, daß Herr Dr. Wichert in ſeinem ſchönen Eifer erlahmt, oder daß ſeinem Wirken irgendwelche Hinderniſſe bereitet werden. Das war unfere ehrliche aufrichtige Meinung, der wir Ausdruck gegeben haben, ohne Rückſicht darauf, ob wir Zuſtimmung oder Ablehnung finden würden. Auch heute haben wir keinerlei Anlaß, an dieſer Auffaſſung etwas zu ändern, höchſtens könnten wir ſie nur kräftiger unterſtreichen. Die Kunſtdebatte in der geſtrigen Bürgeraus⸗ ſchußſitzung bildete gewiſſermaßen eine Fort⸗ ſetzung der in der Sitzung vom 29. Oktober ſtatt⸗ gefundenen Erörterungen, nur geſtaltete ſie ſich noch etwas dramatiſcher durch das direkte Ein⸗ greifen der zwei Männer, die als die anerkannten Vertreter der zwei ſich gegenſeitig bekämpfenden Kunſtrichtungen betrachtet werden können, der Herren Stadtrat Dr. Alt und Kunſthallendirektor Dr. Wichert. Es war ein hochintereſſantes Rede⸗ duell zwiſchen zwei feingebildeten, ein reiches Wiſſen beſitzenden, ehrlich ſtrebenden, geiſtig hoch⸗ ſtehenden Männern. Wer der Sieger war in dieſem, wir möchten ſagen, edlem Wettſtreit um die zur Wahrung und Pflege eines unſrer hehrſten menſchlichen und nationalen Güter— der Kunſt — einzuſchlagenden Wege? Wir unterfangen uns nicht, dieſe Frage beantworten zu wollen, ſtehen vielmehr auf dem Standpunkt, daß von einem Sieger und einem Beſtegten überhaupt handeln könnte, die bisher in penſionsfähigen Stel⸗ nicht die Rede ſein kann, ebenſo wie es abſurd wäre, davon zu ſprechen, daß geſtern im Mann⸗ heimer Bürgerausſchuß dieſe oder jene Kunſtrich⸗ tung den Sieg davongetragen habe. Welche Rich⸗ tung ſiegen und ſich als die richtige erweiſen wird, darüber kann nicht die Gegenwart, nicht die heutige Generation entſcheiden, ſondern darüber wird der Kunſthiſtoriker der folgenden Jahrzehnte, vielleicht erſt der kommenden Jahrhunderte das Urteil zu fällen haben. 8 Der Anſtellungsvertrag des Herrn Dr. Wichert wurde vom Bürgerausſchuß einſtimmig genehmigt: ein Vertrauensvotum der berufenen Ver⸗ tretung der Bürgerſchaft für unſeren Kunſthallen⸗ leiter. Auch Herr Dr. Alt ſtimmte für den Vertrag, wie er im Verlaufe ſeiner Ausführungen ſchon angekündigt hatte. Der Bürgerausſchuß bekundete mit dieſem Votum, daß er Herrn Dr. Wichert den Weg ſichern will für eine fernere erſprießliche Arbeit im Intereſſe ders Kunſtlebens unſerer Stadt. Sehr ſympathiſch berührten die Schlußworte un⸗ ſeres Herrn Oberbürgermeiſters, die in der ver⸗ ſöhnenden Mahnung ausklangen, die verſchiedenen Kunſtrichtungen in unſerer Stadt möchten in Zu⸗ kunft einträchtig zuſammenwirken. Freudig ſchlie⸗ ßen wir uns dieſem Wunſche an Zwar wird es nicht zu vermeiden ſein, daß auch in Zukunft die Meinungen in Kunſtfragen aufeinander ſtoßen, aber dieſe Fehden können ſich doch in verſöhnlichen, die gegenſeitigen Auffaſſungen achtenden und wür⸗ digenden Formen bewegen. Dies ſollte umſo eher möglich ſein, als die hervorragenden Ver⸗ dienſte, die ſich Herr Dr. Wichert um die vorbild⸗ liche Entwickelung des Mannheimer Kunſtlebens erworben hat, von allen Seiten ausnahmslos an⸗ erkannt werden. Einen Beweis von der Werk⸗ ſchätzung des Herrn Dr. Wichert in den ange⸗ ſehenſten und einflußreichſten Kreiſen erbrachte wieder die in der geſtrigen Stadtverordnetenver⸗ ſammlung erfolgte Verleſung eines Briefes des Herrn Dr. Karl Lanz, in dem dieſer hochgeſinnte Bürger unſerer Stadt als Ausdruck der Würdi⸗ gung und des Dankes für die Arbeit des Herrn Dr. Wichert der ſtädtiſchen Kunſthalle ein wert⸗ volles Liebermann'ſches Bild ſtiftete. 5 Die geſtrige Kunſtdebatte imm Bürgerausſchuß war zweifellos klärend und reinigend. Sie nahm auch einen verſöhnlichen Ausgang. Möge dieſe Wirkung auf die ganze ſich für die Kunſt inker⸗ eſſierende Mannheimer Bürgerſchaft übergrejfen. Mögen auch diejenigen, die, ob aus berechtigten oder unberechtigten Gründen, der Arbeit des Herrn Dr. Wichert bisher ablehnend oder kühl gegenüber ſtanden, ſich eingliedern in die Reihen der Mitkämpfer, mögen ſie beiſeite laſſen und auslöſchen alle kleinlichen Verſtimmungen, dio doch, wie die Nacht vor dem Tage, verſchwinden müſſen vor dem ſtrahlenden Glanz, deu das berr⸗ liche Ziel, unſere Stadt zu einem Kunſtemporfum Deutſchlands zu geſtalten, ausbreitek. Laſſen wir Vergangenes ruhen und freuen wir uns der ſchönen Gegenwart und der hoffentlich noch ſchöß ren Zukunft. 55 * Eine kleine Theaterdebatte brachte die Vorlage des Stadtrats wegen Bewil⸗ ligung der Mittel für die in Ausſicht genommene ö Anſtellung eines neuen Intendanten. Manche hatten wohl erwartet, daß bei dieſer Gelegenheit der Fall Gregori aufgerollt werden wird. Er⸗ freulicherweiſe unterblieb dieſe Rückſchau in die Vergangenheit, was im Intereſſe unſeres Theaters ſehr zu begrüßen war. Was ſollen ſolche Erörte⸗ rungen jetzt frommen, in einer Zeit, in der wir unmittelbar vor der Anſtellung eines neuen In⸗ tendanten ſtehen? Sie können höchſtens unſerer Stadtverwaltung in ihrem Beſtreben, eine hervor⸗ ragende Perſönlichkeit für den Intendantenpoſten unſeres Hoftheaters zu gewinnen, unnökige Schwierigkeiten bereiten. Das will und darf ſichez niemand wollen, der es gut mit unſerer Stadt meint und der über alle kleinliche Differenzpunkie und Meinungsverſchiedenheiten den großen ſchönen Geſichtspunkt, das Wohl Mannheims zu fördern, zu ſtellen weiß. Hoffen wir, daß es unſerem Stadtrat gelingt, an die Spitze unſeres Muſen⸗ tempels eine tüchtige, die erfreuliche Entwicklung unſeres Theaters gewährleiſtende Perſönlichkeit zu ſtellen. 38 * 5 Eine Ueberaſchung— brachte die Zurückziehung der ſtadträtlichen Vorlag wegen der Errichtung einer Waſſergasanlage. Auf dieſe Sache wird noch zurückzukommen ſein. Nur ſopiel möchten wir heute ſagen, daß mit der Zuxück⸗ ziehung der Vorlage nach unſerer Meinung die prin zipielle Frage, ob die Stadt zur Deckung ihres ſer neren Gas⸗Mehrbedarfs die von der Oberrheiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft zu errichtende Gaskokerei lage herauziehen ſoll, nicht entſchieden worden Es erſcheint uns unbedingt erſorderlich, daß wichtige Angelegenheit auch weiterhin geprüft das in Ausſicht geſtellte Sachverſtändigen⸗Gut eingeholt wird. Dies umſomehr, alſo ſa jetz nügend Zeit vorhanden iſt, um dieſe hochwichtig unſere Stadt finanzielle weittragende Augeleg in aller Ruhe und nach allen Seiten hin auf das ein gehendſte zu erörtern. „Mannheim, 28. November 1912. „Zum Tode Dr. Bumillers wird uns von un⸗ ſerem Berliner Bureau telegraphiert: Zu den 8. Seim. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagblatt). Mannyeim, 28. November Tode Dr. Bumillers wird der„Voſſ. Ztg.“ von ihrem Korreſpondenten aus Konſtantinopel tele⸗ graphiert: Der Tod des Legationsrats Dr. Bu⸗ miller hat diejenigen, die dem Maun während ſeines hieſigen Aufenthaltes näher treten durften, mit aufrichtigem Schmerze erfüllt. Das Intereſſe an der Sache hatte den einzigen Ge⸗ fährten Wißmanns vexanlaßt, ſich in die Front zu begeben. Er hatte ſich hier dem Korreſpondeuten der„Voſſ. Zig.“, Hauptmann Pietſch, angeſchloſſen und war deſſen Freund und Quartiergenoſſe. Beide harrten tapfer in der Umgebung der Plätze aus, in denen die Cholera furchtbar wütete. Die beiden Herren hatten in der letzten Woche ihr Quartier von Bufuk Tſcherkmedſche nach Kalio, von dort nach Erinos und ſchließlich nach Akſcha Burgas verlegt. Dort iſt Bumiller am Samstag erkrankt. Er wurde, da doxt die beiden in einem zerfallenen Gaſthofe Hauſten und keine Pflege möglich war, nach San Stefando gebracht, wo er am Montag Nachmittag in hoffnungsloſem Zuſtande anlangte. Türkiſche Aerzte, non denen einer deutſch ſprach, ſuchten der Krankheit Herr zu werden. Der Kriegskorreſpondent der„Frkf. Atg.“, Hauptmann Rhein, nahm ſich des Erkrankten liebevoll an und verlangte ſofort drahtlich die Ent⸗ ſendung von Aerzten und Pflegerinnen aus Kou⸗ ſtautinopel. Der Chefarzt des deutſchen Hoſpitals, Dr. Schleip, und ſein Aſſiſtent trafen im Automobil bald in San Setfand ein. Es geſchab alles, was zur Rettung des Kranken möglich war. Aber es war zu ſpät. In ſeinen Phantaſien ſprach Bumiller viel von Wißmann und Afrika und als er eine Stunde vor feinem Tode noch einmal die Beſinnung erlangte, bat er die Aerzte, ſeiner Frau zu ſagen, daß er bis ans Ende ihrer tren gebacht habe. Um 2 ÜUhr morgens verſchted er bewußtlos. Ich hoffe die Ueberführung der Leiche nach Konſtaninopel durchzuſetzen. * Mannheimer Winterrennbahn. Es wird uns ſoehen durch ein Telegramm mitgeteilt, daß der Welt⸗ meiſter Otto Mayer, Ludwigshafen, heute vormtt⸗ tag 11 Uhr mit dem Training auf der hieſigen Winter⸗ radreunbahn begann, ferner ſein Training heute nachmittag um 5 Uhr fortſetzt. Wie wir ſchon berich⸗ teten, ſollen am nächſten Sonntag die erſten Rennen Waer Bahn ſein. Polizeibericht vom 28. Nopember. DTotſchlagsverſuch. In der Toreinfahrt des Hauſes UU 1, s feuerte geſtern abend halb 7 Uhr ein 36 Jahre alter Fabrikarbeiter von Judwigshafen vermutlich aus Eiferſucht einen ſcharfen Revolver⸗ ſchuß gegen ſeine Ehefranu ab und traf dieſelbe in die Sallläfegegend. Nach Anlegung eines Notverban⸗ des durch einen in der Nähe wohnenden Arzt wurde die Verletzte in das Allg. Krankenhaus verbracht. Der Täter wurde von Zivilperſonen feſtgehalten und der Polizei übergeben. Durch dieſes Vorkommnis 855 am Tatort ein größerer Menſchenzuſammen⸗ auf. Lehte Nachrichten und Telegramme. W. Paris, 28. Nov. Bezüglich der vom Matin veröffentlichten amtlichen Berichte Hilmi Paſchas erfährt das Echo de Paris: Der öſter⸗ reichiſch⸗ungariſche Botſchafter Graf Szecſen Habe vor mehreren ſeiner Kollegen erklärt, Oeſter reich-Ungarn proteſtiere mit Entrüſtung gegen die dem Grafen Berchtold zugeſchriebenen Worte. Der Balkankrieg. FV. Konſtantinopel, 27. Nov. O man NiſamiPaſcha taf heute hier ein und chte ſofort den Großweſier auf. Er ſchien ſehr befriedigt von den Reſultaten ſeines rvu⸗ mäniſchen Beſuches. Von autoritativer türkiſcher Stelle wird dem Vertreter des Wolffbureaus verſichert, die Grundbedingung für den Frieden ſei das Berbleiben Adrianopels in tür⸗ kiſchen——5 eſterreich⸗-Ungarn und Serbien. W. Paris, W. Nov. Der Sonderbericht⸗ erſtatter des„Matin“ meldet aus Belgrad: Die ſerbiſche Regierung beſtehe nicht mehr darauf, den Hafen von Durazzo zu erhalten, ſie würde ſich mit einem nördlicher gelegenen Hafen begnügen und als Südgrenze eine vom Kap Rodoni an der albaniſchen Küſte nach Dibri gehenden Linie annehmen. Der Grund für dieſe nachgiebige Haltung Serbiens ſei vielleicht in dem Widerſtande zu ſuchen, den die Türkei den Balkanverbündeten an der Tſchataldſcha⸗Linie entgegenſetzen, auch darin, daß Serbien, das faſt vollends von Truppen entblößt ſei, die Er⸗ regung Oeſterreich⸗Ungarns beſchwichtigen wolle, vielleicht aber auch in der Tatſache, daß die Großmächte keineswegs geneigt ſeien, alle Forderungen Serbiens zu befriedigen. Der Konferenzgedanke. m. Vondon 28. Nov.(Priv.⸗Tel.) Immer mehr dringt die Ueberzeugung durch, daß zur dauernden Regelung der Balkanfragen eine in⸗ terngtionale Konferenz unvermeidlich ſei. Das Einverſtändnis der Großmächte hierzu wird nicht bezweifelt. VBor Waffenſtillſtand und Friedensſchluß. m. London, 28. Nov.(Priv.⸗Tel.) Die Ablehnung der bulgariſchen Forderungen durch die Türkei erſcheint dem Weltfrieden eher günſtig, weil die Balkanſtaaten, durch die neuen Kämpfe weiter erſchöpft, ſich ſchließlich dem Willen Europas werden beugen müſſen. Hier hält man die Kriegslage für die Türkei für keineswegs ungünſtig, vorausgeſetzt, daß die aſiatiſchen Verſtärkungen wirklich ein⸗ getroffen ſind. Selbſt die Zurückwerfung der Bulgaren bis Kirkiliſſe wird nicht für unmöglich erachtet, zumal in Mazedonien, trotz aller ſerbi⸗ ſchen und griechiſchen Meldungen noch immer 50 000 Türken bereit ſtehen. Die Auffaſſung der Lage wird in diplomo⸗ tiſchen Kreiſen als durchaus optimiſtiſch betrach · tet. Man hält den Friedensſchluß für ſehr nahe, denn die meiſten Blätter haben ihre beſonderen Kriegsreporter zurückberufen. Die Stärke der bulgariſchen Armer. w. Sofia, W. Nod. Die„Agence Bulgare“ dementiert die Meldungen auswärtiger Blätter, wonach die Bulgaren mehr als 90 000 Marm verloren hätten und die Vervollſtändi⸗ gung der Munition mangelhaft ſei. Es ſei un⸗ ig zu erklären, daß die bulgariſche Armee. 8 deren Macht ſich von Tag zu Tag auf dem Kriegsſchauplatz feſtige, mit alem Nötigen, ins⸗ beſondere mit Munition gut verſehen ſei, und daß ſie mit der Begeiſterung, die ſie bisher be⸗ wieſen habe, bereit ſei, den Krieg fortzuſetzen. Volkswirtschaft. Mühlenwerke Gottschals.-G. in Krekeld. In den Räumen der Süddeutschen Diskonto- Gesellschaft.-G. in Mannheim wurde gestern die Firma Mühlenwerke Gottschalk Aktiengesellschaft in Krefeld mit einem Aktienkapital von M. 1 800 000.— ge- gründet. Den ersten Aufsichtsrat bilden die Herren: Benno Weil, Direktor der Süddeut- schen Diskonto-Gesellschaft.-., Vorsitzen- der, Ludwig Arioni, Geschäftsinhaber des Barmer Bankverein, Hinsberg, Fischer& Comp. Barmen, stellwertretender Vorsitzender, Kom- merzienrat Fritz Artmann, Direktor der Ludwigshafener Walzmühle, Ludwigshafen 2. Rh., Kommerzienrat Moritz Bayerthal, Krefeld, Heinrich Hildebrand, Teilhaber der Firma H. Hildebrand& Söhne G. m. b.., Mannheim, Eugen Werner, Teilhaber der Germania Mäühlenwerke Werner& Nicola G. m. b.., Mannheim. Zu Mitgliedern des Vorstandes wurden die Herren Albrecht und Julius Gottschalk in Krefeld bestellt. Als Beirat für die Direktion wurden in diese delegiert die Herren: Fritz Werner, Teilhaber der Germania Mühlen- werlce Werner& Nicola G. m. b. H. in Mann- heim, Jakob Hagenauetr, Direktor der Lud- wigshafener Walzmühle in Ludwigshafen a. Rh. und Moritz Wagner, Direktor der Hefftschen Kunstmüble Aktiengesellschaft' in Mannheim. Pfälzische Nähmaschinen- und Fahrräderfabrik vorm. Gebr. Kayser, Kaiserslautern. Im Geschäftsbericht der Gesell schaft wird ausgeführt:„Im abgelaufenen Jahre konnten wir uns wieder eines trecht guten Geschäftsganges erfreuen. Im Nähmaschi- trenhandel herrschte immer noch lebhafte Nachfrage, sodaß wir stets voll beschäftigt waren und unseren Umsatz erhöhen konnten. Der Absatz in Fahrrädern litt sehr unter der ungünstigen Witterung des Sommers; im⸗ merhin war es uns möglich, die Verkaufsziffer etwas zu heben. Leider wird aber das Fahrrad- geschäft durch die billigen Spezialräder immer unlohnender für gute Markenware. Durch den Balkankrieg haben wir unmittelbare Verluste bisher nicht zu befürchten, wenn nicht weitere Verwickelungen eintreten. Der vermehrte Um- satz machte besondere Anstrengungen in der Fabrikation und Neuanschaffungen von Werk⸗ zeugmaschinen nötig. Durch einen Anbau sind einige Räume gewonnen, welche sofort besetzt wurden. Auf Gebäude-Konto und Maschinen- Konto zeigt sich deshalb ein entsprechender Zugang. Die Erhöhung der Unkosten wurde hauptsächlich vetursacht durch Mehrausgaben für Steuern und Umlagen, die einen erheblichen Mehrbetrag ausmachen, und für die in etwas größerem Umfang als bisher betriebene Re- klame. Die Zahl der Angestellten und Arbeiter stieg weiter von 1051 auf 1144. Da wir mit einem guten Bestand an Aufträgen in das neue Geschäftsjahr getreten sind, dürfen wir wohl von guten Aussichten sprechen, vorausgesetzt, dab nicht besondere Ereignisse eintreten, wo- rauf man bei der gesenwärtigen Weltlage ge- faßt sein muß.“ 5 Wie wir bereits früher meideten, verteilt die Gesellschaft eine Dividende von 12 Pro- z2 ent, während M. 47 143 auf neue Rechnung vorgetragen werden. Telegraphlsche Börsenberiehte. London, 72. Nov.„The Baltie“ Schluß. Weizen schwimmend: ruhig bei kleinem Handel. Verkauft: 1 Ladung Azof-Black Sea nach mittelländischem Hafen unterwess zu 387 — per 492 lbs. Mais schwimmend: fester und Preise 3 d höher. Verkauft: 1 Ladung La Plata gelb 8/S. r. t. per Dez.-Jan. zu 2¼/ 8, per 80 lbs. Gerste schwimmend: Sehr leb- los. Hafer schwimmend: willig. Verkauft 1 Teillsdung La Plata 35/36 lbs. per Jan.-Febr. zu 15/3, per 30 lbs. 8 27. Nov. Produktenbörse. Weizen setzte auf à la Baisse lautende Kabelberichte und unter dem Druck von Realisierungen in williger Haltung, mit Dezember und Mai 18 C. niedriger ein. Im späteren Verkehr cha- rakterisierte sich aber die Tendenz als jfest, wozu anregende Nachrichten aus Minneapolis und Winnipeg. bessere Exportnachfrage und Kriegsgerüchte beitrugen. Meldungen über Frößere Zufuhren, sowie die a la Baisse lauten- de Bratstreetstatistik bewirkten dann wieder eine Abschwächung: doch gewann gegen Schluß die Festigkeit wieder die Oberhand, da ungün- stige Ernteberichte aus dem Südwesten Dek⸗ kungen der Baissiers zur Folge hatten. Auch wurde der Markt von der Haussepartei ge⸗ stützt. Schluß fest, Preise 2— c. höher. Mais lag bei Beginn stetig, mit Mai 8 c. höber. Die Aufwärtsbewegung machte spater hin auernd weitere Fortschritte, da geringe argentinische Ankünste erwartet werden, die Bradstreetstatistik à la Hausse ausgelegt wur⸗ de und die Contremine Deckungen machte. Mel- dungen über geringe Vorräte und Schätzungen Kkleinetrer Bahnzufuhren für morgen wirkten weiter preisbessernd. Schluß fest, Preise4 8. böher. Newyork, 27. Nov. Produktenbörse. Weizen war im allgemeinen denselben Einflũssen unter- worſen wie in Chicago. Schluß fest. Preise — c. böher. p Verkäufe für den Export: 21 Bootladungen. Mais ohne nennenswerte Antegung. Ver- Käufe für den Export: o Boctladung Newvyork 27. Nov. Kaffee schwächer auf Adsaben för europsische Rechnung. Spöterhin nahe Sichten befestigt auf Hausseunterstützung nd Im ferneten Verkehr gestaltete sich die Fen- denz für alle Termine als gut behauptet, da die Package houses als Kaufer am Markte waren und nut Brasilien antregende Berichte vorlagen. Gegen Schluß trat aber unter Ligquidationen wieder eine Abschwächung ein. Schluß stetig. Baumwolle befestigt auf Köufe für frem. de Rechnung, 4 la Hausse lautende private Ernteberichte, ungünstige Ernteschätzungen u. Deckungen der Baiss Abgaben für Wall- streeter und New-Orleanser Rechnung hatten späterhin eine Abschwächung zur Folge, die aber wieder einer besseren Stimmung weichen mußte, da anregende Berichte aus den Spinne- reien und die sich steigende bessere Nachfrage nach Lokoware Deckungen der Baissiers zur Folge hatten. Der Markt schloß in fester Hal- tung. —— Frankfurter Abendbörse. Frankfurt, 27. Nov. Umsätze bis.18 Uhr abends. Kreditaktien 188 /6 bz. Dz., Diskonto- Kommandit 183 bz. Dz., Deutsche Bank 247 1 bz. Dz., Oesterr. Landerbank 122 bz. cpt. Staatsbahn 143% bz. Dez., Lombarden 17% Hamburg-Amerik. Paket 181 7̃6—- bz. Dez., Nordd. Lloyd 119—1187% bz. G. Dez., 118%½4 bz G. Nov., 119 bz. G. ept. Gelsenkirchen 1908—½ bz. Dez., 190 bz. Nov. u. cpt., Harpener 182—181½ bz. Dez., 180%½ bz. Nov. 181 bz. cpt., Phönix Bergbau- u. Hüttenbetrieb 259½—289 bz. Dez., D. Luxem- burger 165%½— 164½ bz. Dez., 164 bz. Nov., Bad. Anilin 518 bz., Kunstseide 89.25 bz., Höchster Farbwerke 620 bz.., Rütgerswerke 189 bz., Holzverkohlung 324 bz.., Adlerwerke Kleyer 560 bz., Daimler Motoren 305.50 bz. G. Elektr. Allgem.(Edison) 253 bz. Dez. 253.80 bz. opt., Elektr. Schuckert 146½ bz. Dez., 145,75 bz. Nov. u. cpt., Elektr. Siemens u. Hals- ke 221—220 bz. Dez., Elektr..-Ueberseei- sche 157 bz. cpt. .15 bis.30 Uhr: Phönix 258— 259—288 75 Dez., Bochumer 21175 Nov., 2121 Dez., Gelsen- kirchen 190% Dez., 1894 Nov., Elektr. Schuk⸗ kert 146½ Dez., 145% Nov. Elekt. Siemens u. Halske 2199% Dez., 218786 Nov., Hamb. Paket 151½ Dez.— Die Abendbörse zeigte bei der Eröffnung gut behauptete Haltung. Obgleich von den aus- wärtigen Börsen, namentlich Paris und Lon- don, nur wenig veräanderte Notierungen bekannt wurden, schwächte sich die. Tendenz spater ab auf größere Realisierungen für norddeutsche Rechnung. Gerüchtweise verlautete von Exe- kutionsverkäufen, durch die namentlich Elektr. Siemens u. Halske etwas stärkerem Druct aus- gesetzt waren. Effekten. Scüssel, 27. Rov.(Schluss-Kurse.) Kure vo 27. 3 Spaslaspe2 Anleſhe 18 % Spanische Aussere Anlelhe[Exterfeurßs):——.— 1075 215 uniflrlert. 55 eee Ottomanbank Jnß ⸗ Tuxemburgische Prinde HenrlbahnnnN Werbennne 8—— Produkte, Rew-Vork, 27 Movember. Kurs vom 27. 28. Kurs vom 27, 6. Saumw. atl. Hafen 24.000 26.000 Schmalz Wilcox 12.05 12.05 do. ati. golfh. 39.00f 68.000 Talg prima Oity.½ 68.½ do. im Innern 33.000 34.000 Zucker Muskov..55.58 do. Exp. n. r. B. 58.000 15.000[Kaffee Rlo loco 14.½ 14½ 98. Exg. n. Kont. 56.,000 30.000 do. November 13.56 13.60 Zaumw. loo⁰ 13.10 13.— do. Derember 13.50 13.55 9o. Rovemder 12.85 12.50 do. januar 13.80 13.60 do. Deremder 12.87 12.55 do, Fsbruar 13.65 13.55 do. Januar 12.78 12.64 do. Wärr 13.85 13.98 do. Februar 1278 1258 do. April 13.94 13.97 do. März 12. 12.88 do. mel 1402 14.08 do. Apen 12.78—.— do. Juni 14.05 14.09 4o. Nal 1228—.— no. juli 14.09 14.13 do, Juni 12.72 12.83 do, Abgust 14.11 14.15 do. August— 12.59 do. September 14.13 14.18 do. in New⸗ do,. Oktober 14.14 14.19 Orl. loco 12 12.1½[Welzen Nr, 2 looo 105,1½ 108.4½ d8. fovembder 1278 12.73 do. Dezemder 31.% 81.½ 90. Derember 1292 12.78 f. af 86./ 88.% Petrol. raf. Casse 11.40 11.40 de. Juli—— do, stand. wWihte Kals Dezember—— Row-Vork.80.50 4. Mal—— 80. stand. winte Hebl spriag wieat 405.05 Phlladeiphia.59.50 Sstreldefracht n. Fetr.-Ored. Balane.85.85 Lworpool.—.— Terpent.New-Vork 38.½ 38.— do. London.—.— do. Savenah.%. dd. Antwerpen 8—.— Schmalz-Western 11.65 1135 do, Rotterdam 13.½ 13.½ d.(Rok. Br.) 18.05 1205 Okioago, 27. Rov., nachm. 8 Uhr. Kkurs vom 27. 28. Kurs vom 27. 28. Weiren dezember 88. 21. Leinsaat Novdr. 139.— 1337½ do, nal 80.7% 80.1 ½ Sokmalz Deremb. 18.88 16.90 do. juli 88. 87.% do. Januar 10.85 10.82 Hals Dezember 47.—8 4708 de. Hai 10.22 18.15 do. Na 48.— 42. Pork lanuar 19.30 19.22 do, Jali 48.% 48. 80, Zal 18.82 18.50 Roggen loce 61.——.—do. juli—— d. fovemder———— Bippen lanuar 1027 19.22 do. Ddezember———.— d. Hal.2.85 Hafer Jezomder 31./ 31.— do. ul———— do. Nal e.% Speck 102⁵ 10.37 Lelnsaat loco—— Llverpool, 27. Mov.(Sokluss.) Welzen roter Minter fest 27. 25, Differbnz por Deremberr J 78— per März 65 8 7 7ſh— Hlale fost Bunter Amerlka per Noy. 4½0˙%½ 40 1 27 La Plata per Hezember 4½9%8 479+4 1— Antwerpen, 27. Hov.[Sohluss) Welzon ruhig 27. AZerste 27. Tt. per Dezembor. 29.82 dor Derember 1729 17¹ per ürz 20.25 20.30] per März 15.75 18.9 NaI. 1995 02l per ii2 ln, 2. Nov. Büböl in Posten von 5900 Kkg..59., nos 68.—., 67.50 6. Reuss, 27. Hov, Fruchtmarkt. Welzen neuer la, 21.—, li. 20.— flk.— Roggen neuer la, 18.89, Ia. 18.89, lla.— Mx. er la. 17.— lla. 18,— Hk., Rüböl 89.—, fasswelse 71.— Del 72.—. MHk. per 100 Kllo,— leu.70—.20, Luzerner Ak. dle 50 Kilo, Presskuohen 104 Mr. für 1000 Klo Kleie.20 k. Rotterdam, 27 Hor. Kaffee ruhig, Zudkar föst, Einn beh. Hargarine fest. Rübenzucker, t. Sicht fl. 11.%, NMargarine prims amerik. 90.— Tlun: Banda prompt fl. 180.% Kaffes per fev../, der Dez. 40.½ klamburg, 27. ftov. Hobzucker; Nov. 9 57.½, Dex..80.—, lan.- Müärz.80.—, Mai 10.10.—. Lwerpool, 7. NRox. Baumwonlmarkt. Sohluss-Rotiorungen, Es notteren KMlädl. amerik..09.—, ger flov..91.— per MOV,-Der. .79.—, per Dez.Jan..77.—, pur lan.-Febr..75.%, der Fobr. Rers.74—, per Närz-Apri.724%½, per Aprif-Maf.92.—per Hai-Juni.72.—, per Jun-Jult.71.—, per Jull-August.69%½% per Aug.-Sept..59.½. Eilsen und Metalle. London, 27. Nov,(Sohluss.) Kupfer flau ger kesse 755.07.0 2 Ronate 77.02.08, olebtrolytle 51.1900, deskssieges 82.15.U0. Zlan willig, per Kasse 225,15.00, 3 Mongte 225.13,00. 8191 Sbanisoh, trägs 17.47.08, englisch 48.17.08. rh träge, gewönnllons Markon 28.06.60, Sperlal⸗Marken Blasgon 2J. Nov. Rohelsen stetig. Mldetssborgugs warants, per Kassa 679.1½, per Monat 68/2.—, Amsterdam, 27. Nov. Banda-Eink. Ten ihig.8% Auktion 135% n denz ruhig, lodo 138.9% „ New-Vork, 27 kovember. Reute Vor Kurs Fupfer Superlor ingots vorrätig 1700/0909 17.10/0000 Auun Straſts 338 4929,½2850 49 50%9 90 Bobelsen am fothern Foundin Ar. 2 FECC 16 25/½5 75 16 25/18 75 Stahl-Soklenen Wagg. frel östl Frbr. 104 1504 DS————— Wasserstandsnazhrishten v. Monat Novhr. Fegelstanlon vomm Datum heln In 24. 28. 28. 27, 28 Bemerkungen Kam.65.58.51 14.88.88 Abende 6 Ppr 0 25 269.59.45 222.28 flachm. 2 Uhr Maxau..25.75.08.01 45.86 Nachm. 2 Uhr Mannheim..57.62.41 327.27.22/ Korgens 7 Uor .40.48.48.30.30.-B. 12 Uhr Kaub 248 289.58 250 2,39 Vorm. 7 Uhr Wi.173.1203.12.08.32 Rachm. 2 Uhr vom Neckar: B flanaheim..84 867.57.20.37.260 Vorm. 7 Uhr Hellhbronn 130.18.12 105.04 Vorm. 7 Unr ) Windstill, neiter, 05. d. Möfegrl. Stadon Mannkeiw 22 datum zent 33 3 582 382 8 28—— 2 5 8 mm— 2 2 27 Hovber. Horgens 7⁰ 74¹.8.4 8 5 fanttags 2⁰ 7⁴⁵.0.4 82 27. 75 Abends 8 74⁴.2 82 28. 55 Norgens 7˙% 747.4.7 SW3 9 5 Höchste ſemperatur gen 27, koy..8, Tlofet vom 27.—28 Nov. 250, sde Tomp 1 1+ Wettsraussleht. f. mehrere Tage 1. Feraus Zuf bründ der depeschen des ſteiehe-Waller-Dienstes. J. Dezember: Bewölkt, melat ir uhg, rauh. 2. Dezember: Vieftach trüde, WIndig, Niedersehisge, wilge. J. Derember: Boist bedeoxt, feuckt, Milde, Wing. J. Dezember: Bedsckt, trübe, wiudig, NMiogersohlsge. — ͤ ͤ K.]——— rernen Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; fkar Kunst und Feuilleton: Julius Witte; für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder; für Volkswirtschaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher; für den Inseratenteil u. Geschäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. II. Direktor: Ernst Müller. ::.... ͤ ͤ ͤ 8 2 ge Arkuing frappast Achtung: Es gibt ganz wertloſe Nach⸗ ahmungen in tänſchend ähalicher Verpackung! Man verlange ausdrücklich Forman! und dessere Nachftage nach prompter Ware lleue bdDie 1 e. Cigarelle 5 1 Pfg pikarue 7 * Mannbeim, den 28. November 1912. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). 9. Seite. Mannheimer Antfenbranerei. In der heutigen Geueralverſammlung wurde die Dividende für das Geſchäftsjahr 1911¼⁰12 auf acht Prozent feſtgeſetzt und gelaugt der Dividendenſchein pro 1911/12 mit Mt. 60.— an unſerer Geſellſchafts⸗ kaſſe, bei der Rheiniſchen Crevitbank und deren Filialen, ſowie bei dem Bankhauſe G. Ladenburg in Frankfurt a. M. ſofort zur Einlöſung⸗ Mannheim, den 7. November 1912. Der Vorſtand. Badiſche Brauerei Mannheim. Die diesjährige ordentliche General⸗Verſamml findet Pieustag, den 3. Dezemder 1912, vormittags 11½ Übe, tm Börſengebände(Effekteuſaal in Mann⸗ heim ſtatt. 27055 essOrdnung t Tag 1. Geſchäftsbericht und Rechnungsablage. 2 Genehmigung der Abſchlußrechnung auf 80. Sep⸗ tember 1912. K Entlaſtung des Vorſtands und des Aufſichtsrats. 4. Berwendung des Reingewiuns. B. Ahänderung des§ 14 Abſatz 20 der Statuten Kaae etner feſten Vergütung au den Auſſichtsrat). Die Ausgabe der Eintrtttskarten erfolgt gegen Kachweis des Akttenbeſitzes bis zum 29. November einſchließtich auf unſerem Geſchäftszimmer, bei der Mheiniſchen Creditbank und der Bant für Handel d Induſtrie, Filiale Mannheim, hier. Maunhelm, den 9. November 1012. Der Borſtand. Rich. Sauerbeck. Erste Schwetzinger Apfelweinkeltere empflehlt selbstgekelterten prima glanz- Apfelwein in Gebinden von 30 Liter an aufwärts tranco mit eigener Fubre vors Haus. Jakob Deimann, Jehwetzingen Manmheimerstr. 48/%0. 3 Telephem Nr. 63. FCFCFCCCCCC ,Dienstmädchen- Waschkleider alle Grössen und in nur waschechten Farben vorrätig. 17925 Wäsche-Haus budw. Feistp.1 8 2 . ˙ AAAAA Neuhelt! Das schwarze Wasch-Kleid 9 indergpit. von 4 Pfg. an von 46 Pfg. an von.— M. an von 16 Pfg. an von.— M. an ven 78 Pfg. an von J. 20 M. an von.— NM. an Kindertrommeln Kinderpauken Kindermundharmonikas Kinderziehharmonikas Kindertrompeten Kinderblasaccordeons Kinderdrehorgen Kinder-Violinen von.— M. Kinder-Zithern von 4. 28 M. an Allerbilligste Bezugsquelle. 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Ihre Eltern können nur unter der Vor⸗ ausſetzung zum Schadenerſatz herangezogen werden, wenn ihnen Fahrläſſigkeit nachgewieſen werden kann. Eine Fahrläſſigkeit kaun darin gefunden werden, daß nicht für genügenden Abſchluß der Scheune oder nicht für ausreichende Sicherung der Maſchine geſorgt wurde. Es kommt alſo weſentlich darauf an, in welchem Zuſtande der Abſchluß der Scheune und der Verſchluß der Maſchine zur Uufalls⸗ zeit ſich beſanden. Erbſchaft Neckarſtadt. 1. Der Ehe⸗ und Erbver⸗ trag iſt nicht aufechtbar, da ein Anfechtungsgrund nicht vorliegt. 2. Ein mit dem Erbvertrag im Wider⸗ ſpruch ſtehendes Teſtament iſft unwirkſam. 3. An⸗ ſpruch darauf, daß ſchon jetzt Ihr künftiges Erbrecht geſichert wird, können Sie nicht erheben. 4. Sie ſind neben Ihrer Mutler— wenn Ihr Vater ohne Hinterlaſſung eines ändernden Teſtaments geſtorben iſt— zu 94 Erbe Ihres Vaters geworden. Zur Erb⸗ ſchaft gehört aber nur das Vermögen, das der Ver⸗ ſtorbene zur Zeit des Todes beſaß. Die Sterbeunter⸗ ſtützung wird aber Ihre Mutter aus eigenem Recht erworben haben. Wird ſie aber an die Erben ſchlecht⸗ hin gezahlt, ſo hätten Sie entſprechenden Anteil an der Summe. Prüfen Sie einmal die Statuten der Sterbekaſſe. Abonnent„Rheinbrücke“. Beim Bau der Rhein⸗ brücke ſind kleine Taucherglocken verwendet worden. Der Bauvorgang war vielmehr ſolgender: Die Bau⸗ grube wurde zur Abhaltung der Strömung durch eine flußabwärts offene Holzwand umrahmt. So⸗ dann wurden Roſtpfähle eingerammt und dieſe unter Waſſer abgeſchnitten. Die Zwiſchenräume zwiſchen den Pfahlköpfen ſind ausbetoniert und auf die ſo ent⸗ ſtandene Betonplatte die nach oben offenen hölzernen Senkkaſten zur Aufführung des Steinbaues ausge⸗ ſetzt worden. Bei pneumatiſcher Fundierung wird ein Caiſſon, zumeiſt aus Eiſen beſtebend, verſenkt und aus ihm das Waſſer mittels Erzeugung von im Innern des Caiſſons im Trockenen. as Mauer⸗ werk wird über Waſſer ayf den Caiſſon aufgeſetzt. Unwiſſeuder. Auch bii Unfall zahlt die Orts⸗ krankenkaſſe erſt vom vierten Tag ab Krankengeld. Zu einer Unfallvergütung verpflichtet iſt Ihre Fabrik nicht, allein ſie wird Ihnen wohl loyalerweiſe wenigſtens bis zum 4. Tage den Lohn weiter aus⸗ zahlen. Abonnent F. J. Zur Mitteilung an die Kaſſe, daß Sie die Marken freiwillig weiter kleben, ſind Sie nicht verpflichtet. Jedoch müſſen Sie ſich ſpäter über die ordnungsgemäße Entrichtung der Beiträge durch die Vorlage der Beſcheinigung ausweiſen. Abonuent K. W. Wegen eines Abſchluſſes mit der genaunten Verſicherungsgeſellſchaft brauchen Sie keine Bedenken zu tragen. Die Verpflichtungen auch dieſer Geſellſchaft dem Verſicherten gegenüber fallen unter die reichsgeſetzlichen Beſtimmungen, denen die deutſchen Verſicherungsgeſellſchaften unterworfen find. Uebrigens genteßt die bekannte Firma einen guten Ruf. Langfährige Abonnentin. Das Verzeichnis der Maunheimer Aerzte finden Sie im Maunheimer Adreßbuch auf Seite 1275—1277. Im Heidelberger Adreßbuch ſind die dortigen Aerzte auf Seite 361—368 zu finden. Beide Adreßbücher liegen bei uns im Verlag zur freien Einſicht auf. Abounent A. S. 1. Der Eigentümer hat das Recht, Ihre Wohnung zu betreten, nur dann, wenn ganz beſondere Gründe(z. B. der Zuſtand der Wohnung, Einſichtnahme durch Mietluſtige u. ſ..) vorliegen. 2. Beſichtigung der Wohnung muß in der Zeit von 10—1 und—7 Uhr geſtattet werden. Abonnent H. T. 1. Das minderjährige Mädchen bedarf zur Eingehung eines Dienſtvertrages der Ein⸗ willigung ſeines Vaters. Das Dienſtbuch iſt vor⸗ zulegen. 2. Der Dienſtaustritt iſt nach Ablauf von 14 Tagen zuläſſig; die Lohneinbehaltung daher un⸗ begründet. Abounent R.., Lindenhof. 1. Ja; der Eigen⸗ tümer muß für Abhilfe tragen. Fordern Sie ihn dazu mit Friſt von 5 Tagen auf und drohen Sie ihm, wenn nichts geſchieht, den ſofortigen Auszug an. Geſchieht nichts, ſo können Sie ſofort ausziehen. 2. Unter dieſen Umſtänden iſt der Eigentümer auch ſchadenserſatzpflichtig. Langjähriger Abvunent. Es iſt durchaus zu⸗ treffend, daß Sie als Babener bei Ableiſtung Ihrer Dienſtpflicht in einem preußiſchen Regiment z wei Kokarden tragen, nämlich die preußiſche und die badiſche. In gleicher Weiſe wird gegebenen Falles für die Angehörigen aller Bundesſtaaten verfahren. 18 Vornehmstes Famillen- Cafs Mannbelms, Heute 8 Uhr Internat. Opern-Abend Philharmonisehes Solisten Orehsster Olr.: Kapellme ster Hautsch. Eintritt frel. * * 7 7 8 M Stüdtiſche Schifferſchule Mannheim. Nr. 49910 I. Die Unterrichtskurſe ber ädtiſchen Schifferſchule werden vorausſichilich wieder aufangs Jauuar nächſten Jahres beginnen. 1285 Anmeldungen ſind ſchriftlich oder mündlich beim Bürgermeiſteramt Mannheim(Rathaus N 1, Zimmer Nr. 161) wo auch nähere Auskunft er⸗ teilt wird. Zum Eintritt in die Schule wirb erfordert, daß der Betreffende wenigſtens eine 7⸗klaſſige Volksſchuf⸗ bildung genoſſen, das 18. Lebensjahr überſchritten und ſich mindeſtens ein Jahr praktiſch in der Schiff⸗ fahrt betätigt hat. Der Anmeldung ſind Nachweiſe hierüber ſowie ein ſelbſt geſchriebener Lebenslauf beizufügen. Maunheim, 20. November 1912. Schifferſchulkommiſſion: v. Hollander. — — Halsö)vkungs⸗ und Nohſchule L. 3, 1 une Am 1. Dezember beginnt ein neuer Kochkurs. Anmeldungen und nähere Auskunft bei der Vorſteherin, L 3, I, vorm. von 11—12 Uhr. Haushaltun, 5⸗ und Kochſchule L 3, 1 Vom 27. November bis 9. Dezember findet auch in dieſem Jahre ein Wackikurs ſtatt, zu dem Anmeldungen heute ſchon in L 8, 1 entgegengenommen werden. Auch Frauen können ſich daran beteiligen. 76966 Urthopaädtsche Hellanstalt Aedicb-mechanlsches Zander-Institt Röntgenlaboratorlum. 2400 Elektrische Llehthader. Telephon 859. Meiner werten Kundſchaft zur Keuntuis, daß heute ein friſcher Transport erſiklafſiger Horddentſcher Pferde bei mir eingetroffen ſind, zu deren Beſichtſgung Kaufliebhaber höfl. einlade. 28267 Hochachtungsvoll budwig Lösech, Pferdehandlung Elfenſtraßße 10. Telephon 1005. Halteſtelle der elektr. Straßenbahn. Preßluft verdrängt. Der Erdaushub erfolgt ſodann Im Eririsehungsraum 1 Portion Kaffee 2 Tassen 15 Pf. 1 Tasse Schokolade 135 Pf. 1 Stück Torte 15 PI. 1 Stück Torte mit Sahne. 20 Pf. Thüringer Rotwurst. Pfd 55 Pf. Thüringer Leberwurst Pfd. 68 Pf. Schwartenmagen ½ Pid. 35 Pf. Grieben- u. Leberwurst. Pfd. 45 Pf. Hulberstädt. Würstchen 2Paar 25 Pf. Heisch- und Wurstwaren Kasseler Elppenspeer Pfd..10 M. Dürrfleisch, mager — in Posten Salami und Servelatwurst Löre und Weine Danziger Kurfürst oder Goldwasser FI..65,.45 M. Bergamot. Fl..65, 94 Pf. Berliner Kümmel 2 Fl..38, 90 Pf. Vnnille-Likör FI..55, 85 Pf. Felnster Kräuter-Likör FlI..45, 89 Pf. Süsser Samosweln Pflaumen FI..25, 95 Pf. Birnen Natur-Rotwein FlI..25, 95 Pf. Blutwein Fl..33..5 M. Gemüse-Erbsen Junge Erbsen Junger Kohlrabi Preiselbeeren und Fruchtkonserven 2 Pfd. Dose Brech-·.Schnittbohnen35 Pf. Metzer Mirabellen. Ananas-Erdbeeren ratis- Kostproben Kolonlalwaren und Bäckerei-Artikel — Tonfitüren Gefüllte Pralines ½ Pfd. 12 Pf. Honig-od. Malzbonbon ½ Pfd. 12 Pf. Berollna-Caks%U Pfd. 12 Pf. Dellkatess-Bretzel. Paket 8 Pf. f. Zucker Pfd. 21 Pt. 0. „. 20 Pf. d. m. b. H. 75 Pf. 75 Pf. Lerkaufshäuser: .05 M. Warenhaus Braunschw. Mettwurst. Pfd..18 M. Linsen, gut kochend. Pfd. 17 Pf. Thür. Landleberwurst. Pfd. 88 Pf. Gelbe Urbsen Pfd. 17 Pf. Staub-Zucker Pfd. 25 Gekochter Schinken ½ Pid. 40 Pf. Weisse Bohnen Pfd. 16 Pf. Sultaninen Pfd. 68 Pf. Feinste Teewurst ½ Pfd, 40, Pf. uillon auce Bester Tafelgries Pfd. 19 Pf. Süsse Mandelnn Pfd. 1. 15 M. KRauch-Lachs ½ bfd. 35 Pf. Bouiſſo 8 Neue getrock. Zwetschgen 45, 38 Pf. Zitronet. Pfd. 85 Pf. Pfd..05 M. Suppen Wuürze Gebreunt. Kaftee Pfd..90,.40 M. Orangat. Pfd. 70 Pt. Pfund.35 N. f Marke Krone Konsum- Kakao.. Pfd. 68 Pf. Deutscher Kakao Pfd. 95 P *— r 8N gemüse- 3 früchfe Kãse Obst und Sbafrüehte 7 Briekäse Echter Edamer ½ Pfd. 48 Pf. Ta. Tilsiter Vollfettkäse Emmenthaler ½ Pfd. 58 Pf. Limburger. Frühstückskäse 3 St. 25 Pf. Pumpernickel Franz. Gervais. Stück 29 Pf. Frische Orangen 10 Stück 55, 45, 38, 22 P. Saftige Zitronen 3 St. 10 Pf. Bananen Pfd. 12 Pf. Haselnüsse Pfd. 45 Pf. Haselnnsskerne Pfd. 85 Pf. Wallnüsse. Ped. 40 Pr. Felgen PId. 29 Pf. Gold-Parmänen Pfd. 19.13 Pf. ½ Pfd. 48 Pf. Pfd. 65 Pf. ½ Pfd. 50 Pf. Brot 19 Pf. 0 1, 1 MANNHREIN Heckarstalt, Marnfplat Süsse Mandarinen „ td 25 Pr 7 10. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatth. Mann em 28. November 1912 —— N a12jäurige Praxis! 86 Diese reiche 8 8 Speisezimmer bpensenwage- Adsvlduell! Modern! 5 5 5 nee ee 5 U 10 1¹8 8. Mr 155 e— eeeen mcnan e Nur Damenbedlenung. Eiclie, dunel gericlist ten, Beingeschwüre ete. auch alte u. schwere 5 Za. Ausfuirung 16. 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(Nachdruck verboten.) ran ee in Re. ee iu Pe konnte Kien⸗lung⸗M ehe ſie in das Innere C d waren, aber beide waren ſich bewußt, ſo dachte er nie weiter über den inneren Zu⸗ zaß dieſer Ausgleich rein konventionell, jedoch ſammenhang dieſer Stimmungen Gertrudes icht ehrlich war. nach. Wie alle Männer, denen ein ſeeliſcher Konflikt im Leben einer Frau unbequem iſt, fand er ſich mit der banalen Redensart: Weiber⸗ launen— ab. chluß in London Gertrude fühlte ſich immer von neuem zu ih⸗ in doch traffrem Gatten hingezogen, um ſich ſogleich wieder, Kleine in wenn er ſie durch eime kritiſche Bemerkung von ſich geſcheucht, in ſich ſelber zurückzuziehen. Der Graf war immer auf ſeinem Poſten. Er unternahm weite Ritte, ſtudierte das Volk, die Stimmung, die sſichten auf die Zukunft, die kommerziellen Hoffnungen, die Deutſchland ſich machen konnte. ſagte eines Tages faſt im Vorüber⸗ der Gräfm:„Achten Sie auf Ihren drüfin.“ 5 8 ſich durch ſein fin⸗ eres Geſicht täuſchen, ſie wußte nicht, wie viel derwindung es Geffrug koſtete, ſeinem nim⸗ er rubenden Zorn gegen den Graſen die War⸗ 8, die echter Ritterlichkeit entſprang, abzu⸗ 1. — Farr* 7 FN. Erx ſelber konnte ſich ih 0— ſte nach ein paar Tager cnunt traf, wunderte ihr auf. Wenn er den alten, frivolen es gelang ihm nicht. Sie nach dem Grunde ſeiner 71 + 2 — 2 2 74 8 mir ** Pedlen See [Fortſetung folgt.)* Fertende n Gertrude ſah Mannbeimer Eigenhaus s v. erbaut 27021 Landhäuser und Villen In allen Stadt- a lIagen. — Finenzierung dureh Soliddeste unter 8 en 28 Atie u. Ausschluß jeder Nach-* ich dier mit der Klemen?⸗ tord 8 5 Tung. die nicnt um ſich baben können, Er Patte Strod ich mich Mrer ammedmen. iene Heinen Freuden, die der iägliche Umgang Bureau 8 15 Telepk. 84 — ͤ — 28. November 1912. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittaablott). — kur noeh 3 lags! 85 dazu die von — bpublikum u. Presse glänzend 50 deurteilten 0 November-⸗ Attraktionen! — Llaguch nach Schluss der Vorstellung: Trocadero. bn Restaur. f Alance 5 allabendlich 5 Nhene Dereln Mammhehn(E..) Dongerstag, 28. NRov. 1912 Abends 3½% Uhr in Musensaale des Rosengarten Vortrag des Herrn Dr. H. Sieden- topf, Leiter der Mikro- skopischen Abtellung d. Zelsswerkes Jena: „Fortschftte der Mikros⸗ Kople mit Emlärung kine- atograpk, Prasektlenen. Aufnahmen ans der Woel des Ultramfkroskops“ Mitglieder u. Inhaber- innen von Damenkarten könn. reservierte Piktze d Mk. I.— erhalten. Karten für reservierte Plätze sind uur auf un- serem Bureau C 1 10%1 erhältlich. 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Vereinshauſe 7,24. eine Beſchenkung Aunſerer 14 7 eglinge ſtatt, wozu wir alle Freunde und Gönner ergeh., einladen. Der Frau⸗ envorſtand iſt gerne bereit, freundl. Gaben zu dieſem Zwecke entgegenzunehmen 2 VBensheirner, 18: Frau Aung Dartuſtäbdter, Auguſta⸗Anlage 23. 8285 Annga Götter, 61 6 1 8 des Tempel⸗ 8 ccesesseessesseeeseesesssesesesesesseeg 90 209 40 Meiinacliten fl. ic Faoclieuclrex fus laglidren Sebꝛauuch bis aum feinoten Luæmuiotuch. MMonoqtammolichberei zn Hedter Auofcfung. We iosvH. Ausotatunmgen ¹e Fel. 1135 — 2 2 eeeee — „„„%%%ee* 5% eeeee, ö 7 SSSSSSSοοονοοοẽ,C⅛n-essesesssοο ο ο ο ο οοοο EFECC ĩV deadl. u l. Mheng-Teale MANNHEINM Donnerstag, 28. November 1912 18. Borſtellung im Abonnement Zum er ſten Male: Iinter Hanern Schauſpiel in 4 Akten von Henri Nathanſen Regie: Emil Reiter Perſonen Adolf Levin, Bankier Karl Schreiner Sara Levin, ſeine Frau Toni Wittels Hugo(Wilhelm Kolmar FJackob ihre Kinder(Emil Hecht Eſther(Maria Fein Dina, Jackob Levins Frau Eliſe de Lank Sara, ihre Tochter Marte Sölch Meyer, Prokuriſt beim alten Levin Georg Köhler Dr. Jörgen Herming Georg A. Koch Etatsrat Herming(Haus Godeck (Julie Sanden (Meinhart Maur (Olly Boeheim Aenne Leonie Etatsrätin Herming Ele Ein Dieuer) Ein Mädchen) bei Hermings Ein Mädchen bei den alten Levins Raſſenerößf. 7 Uhr Ank. 7½ Uhr Ende geg. 10 Uhr Nach dem zweiten Akte größere Pauſe. (Mittlere Preiſe.) Im Großh. oftheater. Freitag, 29. Nov. 1912 19. Borſt. i. Abonn. O Neuester Erfindungen des fild.-Arintar-Jereinaon'.. 76550 Mannbheim vom 2. bis 5. Dezember ds. Js. im Ballhaus. Gssffnet von 10 Uhr vorm. bis 8 Uhr abends. Eimtritt 30 Prg. inklusive Kataleg. 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Gegen 2 Uhr teil wegen des Krieges, aus den der Wahl mit. Es! en kein Fleiſch bekommen en Verhältniſſen. Aber wir wo wir es wegen der Maul⸗ überall die Erleichterungen Ner men Sie mir doch euro⸗ ten tun können. r, daß unſere Grenzen gegen durch die Beſtimmungen des eſchränkt ſeien. Abg. Scheide⸗ Entſtehungsgeſchichte des§ 12 — aer auf Aeußerungen, die der n, Graf Poſadowskn, hier ge⸗ Ausführungen des Abgeordneten erlur ig erwidern. Wir haben durch chaugeſetzes tatſächlich dem deut⸗ Schutz gewährt, inen der koſtſpieligſten(Hört! hört!). immungen werden wir etwa um 30 ſanitären Schutz werden Sie ja nicht rden es aber auch nicht der Regierung eiſch ſchärfer zu behandeln, gts.) Das wäre doch eine 888 60 Stimmen; f — 980 1 9 Paaf 7 J Auf die Anfrage des Vizepräſidenten Dr. 159 Dr. Kaempf: Ich nehme die W werde alles tun, was in meinen Kräften des Hauſes zu einem glücklichen Ende zu Sie alle, meine Herren, um Ihre Unterf Präſident Dr. Kaempf übernimmt Ne Interpellallon über die auswürüge Auf der Tagesordnung Baſſermann(Natl.) und Albr wärlihe Politik. Auf die Anfrage des Präſidenten uge e N e r v. Bethmann Hollweg: Interpellationen in der nächſten Wie ich Sutuen 0 een llen doch immer eine gerechte Politik errn Präſidenten den beſtimmten Verbindu ng mit dem Fleiſchbeſchau⸗ t ĩ das vermag. iniſche gefroren⸗ Res Inlerpellafion—— Teueruug + Weiter ſteht auf der Tag Meinung ausgeſprochen, er Albre S u ie 3 ſetzes gern preisgeben, wenn Die iſch aus dem Auslande zu⸗ E. abgeſehen von der kleinen der Abg. Scheidemann es Gefrierflei⸗ mũſſen: wollen wir das Produktion der eigenen gen, oder wollen wir dieſes Sie können nur das eine und im Zentrum.) Nun wäüre erwieſen, daß die Lolk nicht mit dem nötigen bar, wenn der Abgeordnete — liefern wollte. Ich möchte dieſer Behauptung nhalten: es ſteht feſt, rtſchaft gelungen —* * Ee Juttermi 8 Vethman ann Hollweg des Inlandes in egt verb er eigenen Pro⸗ vor Widerſpruch bei Fle atſchen Landwirt⸗ D Qualitat ſehr — finden ſich —(Oeiter⸗ i das Flelſch ein Leckerbiſſen. Landwirtſchaftsminiſter don iſt und Dentuellen Scheidemann — 70 enau ſo, wie Sie, 5— W7 + in den Wittel⸗ ſtand 8. An Herren, die auf der der Mitte, wie die Ditte, kommen Sie nrtr dei den Soz) Sner Fr etgener Leaneetgeen iu anderen Staaten nach⸗ zur Begründung ſeiner nucdgewieſen. Ich kann Denn wir Gefrierfleiſch Atſche Siehzucht 2 eden erteit geragerd. — geſchädigt werden muß.(Sehr richtig! rechts.) Und namentlich die deutſche Schweinezucht, die zu 75 Prozent von den mittleren und kleinen Haushaltungen unterhalten wird, den Haus⸗ haltungen bis zu 20 Hektar. Das würde eine koloſfale Schädigung unſerer kleinen Landwirte zur not⸗ wendigen Folge haben.(Sehr richtig! rechts.) Sie ſind ja ſelber auf der linken Seite der Anſicht, der ich doll zuſtimme, daß eine unſerer Hauptaufgaben iſt, die kleinen landwirtſchaftlichen Betriebe zu ſtärken und zu vermehren. Wenn Sie das tun wollen, können Sie nicht in demſelben Augenblick denjenigen Zweig des landwirtſchaftlichen Betriebes ſchädigen, aus dem gerade die kleinen Landwirte den größten Teil ihrer Bareinnahmen haben und damit die Viehzucht gefährden.(Sehr richtigl) Wenn Sie das tun, ſpannen Sie ein Pferd vor und eines hinter den Wagen.(Sehr richtig! rechts. Unruhe.) Ich bin der Anſicht, daß die Viehzucht derjenige Zweig der Landwirt⸗ ſchaft iſt, der mit allergrößter Vorſicht zu behandeln iſt, und wir ſollen ſehr vorſichtig ſein, unſere Landwirtſchaft nicht einer übermächtigen großkapitaliſtiſchen Konkur⸗ renz des Auslandes auszuſetzen, einer Konkurrenz, die mit ſehr viel geringeren Mitteln produziert und damit das Fundament unſerer Landwirtſchaft in Frage ſtellt. Das iſt ein Weg, den ich nicht gehen werde, und ich glaube, daß, wenn die Regierung entſchloſſen auf dieſem Wege ſchreiten würde, würde ſie an den Wurzeln unſerer Landwirtſchaft nagen und damit einen berhängnisvollen Fehler begehen.(Sehr richtig!) Der Fehler würde ſich ſchnell rächen am ganzen deutſchen Volke.(Lebh. Bravo rechts u. i. d. Mitte.) Ueber die Aufhebung der Futtermittelzölle habe ich im vorigen Jahre eingehend geſprochen, ich will das Ge⸗ ſagte nicht wiederholen und nur auf das folgende hinweiſen: Im vorigen Jahre litten wir unter einer Futternot in Deutſch⸗ land, in dieſem Jahre haben wir eine gute Futterernte gemacht. Im vorigen Jahre war die ausländiſche Ernte in Futtergerſte und Mais gering, in dieſem Jahre iſt ſie gut. Wir haben eine Rekordernte an Mais gehabt, ſo daß die Preiſe normal geworden ſind. Wenn ich im vorigen Jahre mich gegen die Aufhebung oder Suspenſton der Futtermittelzölle habe ausſprechen müſſen, ſo muß ich es in dieſem Jahre, wo die Verhältniſſe für die Land⸗ wirtſchaft verhältnismäßig günſtig ſind, in dieſer Beziehung in doppelter Weiſe tun.(Unruhe und Lärm bei den Soz., Beifall rechts und in der Mitte.) Auch was der Abg. Scheidemann über die Einfuhrſcheine ſagte, habe ich im vorigen Jahre eigentlich beantwortet. Ich glaube nicht, daß ſich dieſe Dinge in der Weiſe abmachen laſſen, wie es der Abg. Scheidemann getan hat, daß es uns viele Millionen an Zöllen koſten würde. Die Ein⸗ fuhrſcheine dienen den Intereſſen namentlich des Oſtens, nicht den landwirtſchaftlichen, ſondern gerade den Handels⸗ intereſſen, die mit den Einfuhrſcheinen aufs engſte verquickt find. Bei dieſer Gelegenheit können Sie eine einfache Aufhebung der Einfuhrſcheine unmöglich verlangen, das würde uns in keiner Weiſe zum Ziele führen. Auch an den praktiſchen Maßnahmen, die wir vorgeſchlagen haben, hat der Abg. Scheidemann ſcharfe Kritik geübt, ſie wären als unzulänglich erwieſen. Er hat aber ſelber zugegeben, daß die gegenwärtigen Teuerungsverhältniſſe leider von internatio⸗ nalem Charakter ſind. Sie finden ſich in allen Ländern; allen Nachbarſtaaten, in Europa, Amerika, Kanada und Südamerika. Sie finden überall ein merkliches Anſteigen aller Lebensmittel⸗ und Fleiſchpreiſe, gleichviel unter welchen wirtſchaftlichen Syſtemen die einzelnen Länder ſtehen. Die gegenwärtige Teuerung der Fleiſchpreiſe iſt im übrigen weſentlich auf elementare Ereigniſſe zurückzuführen, auf die Teuerung des vorigen Jahres, die Maul⸗ und Klauenſeuche. Wir ſind dem gegenüber allerdings in den Abhilfsmaßregeln beſchränkt. Wir können unmöglich den Teue⸗ rungszuftänden, die zum Teil auf allgemeine Urſachen beruhen, ein Ende machen, immerhin aber glauben wir eine Abhilfe zu finden in dem Erſuchen um die Mitarbeit der Kommunen. Wir glaubten darin ein Mittel zu finden, das geeignet iſt, auf eine Stabiliſierung der Fleiſchpreiſe hinzuwirken. Wir haben uns an die Kommunen nicht gewandt, wie in der fortſchrittlichen Preſſe geſagt wurde, um von uns eine Aufgabe abzuſchieben. Wir ſind nicht von ungefähr auf dieſe Idee gekommen. Weit⸗ ſichtige große Kommunalverwaltungen haben ihrerſeits, bevor irgendeine Anregung von ſeiten der Regierung gegeben worden iſt, es für ihre Aufgabe angeſehen, durch eigene Maßnahmen auf eine Herabdrückung der Fleiſchpreiſe hinzuwirken. Ich darf hier die Namen der Städte Ulm, Köln u. a. nennen. In dieſen Städten iſt es praktiſch erprobt worden, daß es durch eine Tätigkeit der Kommunen möglich iſt, auf das Niveau der Fleiſchpreiſe einzuwirken. Und wenn wir uns im allgemeinen an die Kommunen gewandt haben, dem Beiſpiel dieſer Städte nach⸗ zufolgen, ſo find wir einen Weg gegangen, der durch tatſächliche Erfolge, die bereits erzielt waren, praktiſch vorgezeichnet iſt. Er⸗ folge ſind damit unzweifelhaft erzielt worden. Es haben rund 70 deutſche Städte von den Erleichterungen der Einfuhr von Fleiſch und Vieh Gebrauch gemacht, und an allen Stellen iſt nachgewieſen worden, daß die Fleiſchpreiſe ſich geſenkt haben, zum Teil in ſehr bedeutender Weiſe. Die Kommunen haben ſich zunächſt auf die Einfuhr von ausländiſchem Vieh geworfen. Ich bin aber der An⸗ ficht, daß es durchaus notwendig iſt, daß die Kommunen einen Zuſammenhang herzuſtellen ſuchen mit der inländiſchen Landwirtſchaft.(Sehr richtig! rechts.) Daß der Weg vom Produzenten zum Konſumenten ein langer iſt und ſich im Laufe der Zeit immer mehr verlängert hat, iſt eine Tatſache, die bekannt iſt und ſeit Jahren in den beteiligten Kreiſen beſprochen wird. Wir hoffen. durch die Enquetekommiſſion, die einberufen worden iſt, auch in dieſer Frage auf theoretiſche Weiſe mehr Licht hineinzubringen.(Beifall.) Für ausſchlag⸗ gebend aber würde ich es halten, wenn die Kommunen praktiſche Verſuche wachen würden, durch Abſchluß mit landwirtſchaftlichen Organiſationen über eine mehrjährige Lieferung von Fleiſch und Vieh eine Stabiliſierung der Preiſe herbeizuführen, deren wir gegenwärtig ermangeln. Und wenn ich auf der einen Seite den deutſchen Kommunen, welche in tatkräftiger Weiſe eingegriffen haben, meinen Dant auch von dieſer Stelle aus ausſpreche, ſo verknüpfe ich mit dieſem Dank die Bitte, daß ſie in der von mir bezeichneten Richtung, nämlich nach Verproviantierung der Städte durch ein direktes Insbenehmentreten mit landwirtſchaftlichen Organiſationen, ein weiteres tun möchten.(Beifall.) Dieſem ſelben Zwecke, die Tätigkeit der Kommunen zu unter⸗ ſtützen und zu erleichtern, dient der Geſetzentwurf, den wir Ihnen vorgelegt haben und um deſſen Annahme ich Sie bitte. Es handelt ſich bei dieſem Geſetzentwurf nicht um eine Zoll⸗ herabſetzung oder um eine Zollſuspenſion, ſondern es handelt ſich darum, den Städten, welche durch eigene Aktionen auf eine Beſſe⸗ rung des Fleiſchmarktes hinwirken wollen, in der teilweiſen Rück⸗ erſtattung von Zoll eine pekuntäre Hilfe von ſeiten des Reiches zu gewähren, und ich hoffe, daß auch diejenigen Herren von der rechten Seite, welche Bedenken gegen einen der⸗ artigen Vorſchlag gehabt haben, die Bedeutung des Geſetzentwurfs in der Weiſe erkennen werden, wie ich es eben präziſtert habe, und auch Ihrerſeits dem Geſetzentwurf Ihre Zuſtimmung er⸗ teilen werden. Ich kann, wenn ich reſumiere, nur wiederholen: Wir er⸗ kennen von ſeiten der Regierung vollkommen an, daß es uns un⸗ möglich iſt, eine Teuerung, die auf internationalen Erſcheinun⸗ gen beruht, zu beſeitigen. Wir ſind aber nach wie vor der Anſicht, daß wir die Verſorgung des deutſchen Volkes durch die inländiſche Produktion als etwas notwendiges aufrecht erhalten müſſen, ſowohl im Intereſſe unſerer politiſchen Unabhängigkeit, als auch im Intereſſe einer Stärkung und einer Stark⸗ erhaltung unſerer Landwirtſchaft, daß wir deshalb alle Aktionen ablehnen müſſen, welche die Sicherheit der deutſchen Landwirtſchaft gefährden können, und ich kann den deutſchen. Reichstag nur bitten, daß er auf dem Wege, den er bisher ein⸗ geſchlagen hat, in dem deutſchen Bauernſtande, in der deutſchen Landwirtſchaft ein feſtes Fundament unſeres Staates zu ſehen fortfahren möge, und daß er auch in dieſem Sinne ſeine Be⸗ ſchlüſſe zu der gegenwärtigen Interpellation faſſen möge.(Lebh. Beifall, Ziſchen b. d. Soz.) Auf Antrag des Abg. Baſſermann(Natl.) wird die Beſprechung der Interpellation und auf Antrag Bebel in Verbindung damit die erſte Beratung des Geſetzentwurfs betreffend vorübergehende Zollerleichterung bei der Fleiſcheinfuhr beſchloſſen. Vizepräſident Dove: Es liegt ein neuer handſchriftlicher Antrag vor, der unter⸗ ſchrieben iſt vom Abg. Fiſcher(Soz.) und 71 anderen Abge⸗ ordneten: „Der Reichstag wolle beſchtießen: Die Behandlung der Teuerungsfrage durch den Reichskanzler entſpricht nicht den Anſchauungen des Reichs⸗ tages, inſoweit der Reichskanzler nicht die Oeffnung der Grenzen für Schlachtvieh veranlaßt hat, nicht die Suspendierung der Zölle auf Schlachtvieh, Fleiſch und Futtermittel zugeſagt hat, inſofern er nicht die Abänderung des Geſetzes, betreffend Schlachtvieh⸗ und Fleiſchbeſchau in die Wege geleitet und in⸗ ſofern er die Maßnahmen zur Erleichterung der Fleiſcheinfuhr nur auf wenige große Städte beſchränkt hat.“ Abg. Giesberts(Zentr.): Abg. Scheidemann ſagte zwar, die Teuerungsfrage müſſe jenſeits der parteipolitiſchen Gegenſätze als eine volkswirtſchaft⸗ liche Frage erörtert werden, er ſelbſt hat aber viele partei⸗ politiſche Momente hineingetragen. Dabei gibt es in der ſozjaldemokratiſchen Partei eine immer ſtärker werdende Richtung, die über Agrarfragen ſich ganz anders äußert, als es der Abg. Scheidemann getan hat. Die Empfehlung, man möge den Fleiſchgenuß einſchränken, kann nur für die guͤtſituierten Leute gelten, die vielleicht zu viel Fleiſch eſſen; aber die Arbeiter und Handwerker können ihren ſchweren Berufspflichten ohne gute Fleiſchnahrung nicht nachkommen. Deutſchland iſt an dem Punkt angekommen, wo es ſich entſcheiden muß, ob die deutſche Landwirtſchaft imſtande iſt den Fleiſchbedarf im Inlande zu decken. Abg. Scheidemann hat ausſchließlich Maß⸗ nahmen befürwortet, die den Fleiſchbezug aus dem Ausland be⸗ zwecken. Wir müſſen aber vor allem die Biehproduktion im Inland fördern. Dazu habe ich ſchon früher die Ein⸗ ſetzung einer Kommiſſion für dieſen Zweck verlangt. Die Maß⸗ nahmen der Regierung ſind ganz zweifellos wirkungsvoll geweſen dort, wo die Gemeinden ernſthaft damit gearbektet haben, ſie ſind aber leiderä etwas ſpät gekommen. Die von den Sozialdemo⸗ kraten geforderte Aufhebung der Viehzölle und gänzliche Oeff⸗ nung der Grenzen würde den Ruin der kleinen Landwirte und vieler Landarbeiter bedeuten. Der§ 12 des Fleiſchbeſchaugeſetzes muß im Intereſſe der Volksernährung und Volksgeſundheit auf⸗ recht erhalten werden, die Einfuhr von Pökelfleiſch, Wurſt und anderem verarbeiteten Fleiſch aus dem Auslande könnte aber er⸗ heblich erleichtert werden. Das argentiniſche Gefrierfleiſch würde in ſeinen guten Qualitäten ein ganz annehmbares Nahrungs⸗ mittel bieten, ſeine Einfuhr würde aber für unjere heimiſche Vieh⸗ produktion eine ſchwere Gefahr bedeuten und auch für unſere Volksernährung. Wenn Amerika auch unſere Fleiſchberſorgung monopoliſiert, ſo werden auch die Preiſe für Gefrier⸗ fleiſch bald wieder in die Höhe gehen. Die Sozialdemokratie läßt ſich nur vom Haß gegen die Landwirtſchaft leiten, wir wollen aber im Intereſſe der Volksernährung und Volksgeſundheit die heimiſche Viehproduktion fördern. Von der dazu eingeſetzten Kommiſſion erwarten wir, daß ſie nicht viel bureaukratiſche Statiſtiken liefert, ſondern den geſunden Menſchenverſtand arbeiten läßt und dafür ſorgt, daß der Handel mit Vieh und Fleiſch auf eine reelle Baſis geſtellt wird und die Preiſe ſtabil werden. Wenn die Landwirt⸗ ſchaft die Viehproduktion ſteigern ſoll, dann muß ihr auch die Beſchaffung der Futtermittel leichter gemacht werden als es jetzt der Fall iſt. Ich will auf die Frage der Futtermittelzölle jetzt nicht eingehen.(Abg. Pachnicke(Vp.):„Warum denn nicht?“) Das können Sie nachher machen!(Abg. Pachnicke:„Ich hätte es gern von Ihnen gehört!“) Das iſt aber nicht zu leugnen, daß die immer wachſende Ausfuhr von Futtermitteln, begünſtigt durch die Einfuhrſcheine, die ausreichende Fleiſchverſorgung im Inlande in Frage ſtellt.(Sehr richtig! links.) Ich habe es bedauert, wenn in der„Deutſchen Tageszeitung“ geſagt wurde, die Landwirtſchaft ſei nicht verpflichtet, ſich an den Maßnahmen zur Bekämpfung der Fleiſchteusrung zu beteiligen. Die deutſche Landwirtſchaft hat eine große Verantwortung dem Problem gegen⸗ über, den Fleiſchverbrauch der immer wachſenden Bevölkerung zu decken. Nottwendig iſt auch, daß die Landwirtſchaft ihre Ar⸗ beiter durch beſſere Arbeitsbedingungen mehr an das Land feſſelt. Der gute Wille der Landwirtſchaft muß vorhanden ſein. Die ganze Frage hat darunter gelitten, daß ſie von der Sozial⸗ demokratie in ihrem Parteiintereſſe aus⸗ genutzt worden iſt. Wir dagegen wollen ſie ernſt behandeln als eine Lebensfrage der deutſchen Nation, die jenſeits der partei⸗ politiſchen Gegenſätze erörtert werden muß.(Lebhafter Bei⸗ fall im Zentr.) Abg. Weilnböck(Konſ.): Die deutſch⸗konſervative Partei gibt zu, daß zurzeit eine Notlage vorherrſcht, ſie weiſt es aber zurück, daß die Landwirt⸗ ſchaft daran ſchuld iſt. Sie hat, wie die Statiſtik zeigt, der zu⸗ nehmenden Bevölkerung und dem zunehmenden Bedarf durchaus Rechnung getragen. Einzelne landwirtſchaftliche Organiſationen haben den Städten weitgehende Anerbieten in bezug auf die Fleiſchverſorgung gemacht, ſo namentlich die pom⸗ merſchen Landwirte den Städten Berlin und Stettin. Die Städte haben es aber abgelehnt mit der Motivierung, die Angebote ſeien zu teuer, obwohl ſie günſtiger waren als beiſpielsweiſe die Preiſe des holländiſchen Fleiſches. Das Ausland liefert zum Teil das Fleiſch teurer als das Inland. Die einheimiſche Konſumtion kann nur ſichergeſtellt werden durch einheimiſche Produktion. (Sehr richtig! rechts.) Die Maßnahmen der verbün⸗ deten Regierungen zur Linderung der Notlage finden unſeren Beifall. Wir bedauern nur, daß die Stadtverwaltungen mehr auf das Ausland als auf die direkte inländiſche Produktion hingewieſen worden ſind. Wir ſehen in dem vorliegenden Ge⸗ ſetzentwurf einen Eingriff in den Zolltarif von 1902 und lehnen deshalbden Entwurf ab.(Hört! hört! links.) Die ganze Maßnahme wird zu einer Dezimierung unſerer Viehbeſtände führen. Der Schutz der nationalen Arbeit iſt die Hauptſache. (Beifall rechts.) Abg. Dr. Böttger(Natl.): Wir ſind damit einverſtanden, daß eine Interpellation über politik weſentlich zu ändern. Das können wir nicht mitmachen. Wir ſind im Gegenteil der Meinung, daß unſere Wirtſchaftspolitik ſich bewährt hat, und daß keinerlei Veranlaſſung zu einer Aenderung vorliegt.(Beifall.) Dieſe Wirtſchaftspolitik des Schutzes der nationalen Arbeit hat Handel und Wandel ge⸗ hoben und hat eine Proſperität unſerer Volkswirtſchaft herbei⸗ geführt, an der alle Kreiſe der Bevölkerung, auch die deutſchen Arbeiter, beteiligt ſind. Es iſt doch nicht von ungefähr, daß dieſe Arbeiter 9Milliarden Mk. Erſparniſſe in den deuk⸗ ſchen Sparkaſſen liegen haben. Wir halten alſo an dem Zolltarif von 1902 und an den darauf baſieren⸗ den Handelsverträgen feſt, und wenn mit der Inter⸗ pellation ein Vorſtoß gegen unſere Handelspolitik beabſichtigt iſt, der bei den neuen Handelsverträgen von 1917 weiter wirkt, müſſen wir dieſen Vorſtoß ablehnen. 8 15 Wir betonen aber auch, daß die Politik der mittleren Linie, die die nationalliberale Partei bei der Schaffung des Zolltarifs eingenommen und ſeither innegehalten hat, zweckmäßig und war. Die gegenwärtige Teuerung wird von allen Teilen der Be⸗ völkerung geſpürt. Sie beruht auf großen ſozialen, wirtſchaft⸗ lichen und techniſchen Urſachen. Es iſt keine vorübergehende Er⸗ ſcheinung mehr. Die ganze Bewegung hat ja einen internationa⸗ len Charakter. Die Maßnahmen der Städte zur Mi⸗ derung der Fleiſchnot können wir durchaus billigen. Einen Schritt auf dem Wege zum kommenden Sozialismus erblicken wir darin nicht. Wir müſſen unſere Zollpolitik ſo einrichten, daß wir dauernd unabhängig vom Auslande werden, und das iſt n möglich durch eine Befeſtigung des inneren Marktes. In der Sache ſind wir jedenfalls einig, daß wir in der Fleiſchverſorgung nicht vom Auslande abhängen wollen. Im Gegenteil, wir wollen nach Möglichkeit unſere Landwirtſchaft kräftigen. Sie muß un⸗ abhängig ſein vom Ausland. Man hat nun große Hoffnungen auf die Einführung argentiniſchen Gefrierfleiſches geſetzt, und für dieſen Zweck die Abänderung des§ 12 des Fleiſchbeſchaugeſetzes ver⸗ langt. Es wurde behauptet, daß unſere Landwirtſchaft nicht ſo ſtark geſchädigt würde, wenn dieſe Beſtimmung wegfallen würde. Der überwiegende Teil meiner politiſchen Freunde iſt nun der Anſicht, daß eine Aufhebung oder Schmälerung des§ 12 zu⸗ gunſten des argentiniſchen Gefrierfleiſches nicht anzuſtreben ſei. In dieſer Frag i“ nicht unwichtig, was kompetente Sachverſtändi darüber zu ſagen wußten. Sie erklären zum Beiſpiel die Ei führung der inneren Organe der geſchlachteten Tiere als das Mindeſtmaß deſſen, was gefordert werden muß, um ein zuver⸗ läſſiges Urteil über die Beſchaffenheit des Fleiſches zu gewinnen. Man hat die ſanitären Bedenken abzuſchwächen geſucht durch den Vorſchlag, daß wir deutſche Tierärzte nach Argentini ſchicken, die das Fleiſch dort unterſuchen nach den hier geltende Grundſätzen. Dagegen gibt es doch einige Bedenken. Das arge tiniſche Fleiſch macht unſerer Landwirtſchaft eine derartige Kon⸗ kurrenz, daß wir uns derartige Schritte, die der argentiniſt Fleiſchproduktion zugute kommen müßten, ſehr überlegen müſſen. Argentinien hat einen koloſſalen Tierreichtum, 80 Prozent mehr als bei uns auf den Kop' der Bevölkerung; das Vieh iſt etwa fünfmal ſo billig wie bei uns. Das iſt eine koloſſale Kon⸗ kurrenz, die unſere Ladwirtſchaft kaum aushalten könnte. Die Zulaſſung des Gefrierfleiſches auf einige Jahre wi man in Argentinien vielleicht gar nicht annehmen. Der Expo von Gefrierfleiſch erfordert ſo koloſſale Anlagen und entſprechen Koſten, daß man ſich dort darauf nur einlaſſen würde, wenn Geſchäft auf viele Jahre garantiert wird. Jedenfalls würde unſere Landwirtſchaft dadurch aufs ſchwerſte geſchädigt werde Eine ſehr große Bedeutung legen meine politiſchen Freunde d inneren Koloniſation bei, da die Viehproduktion ja in der Haupt ſache in den Händen der kleinen Bauern liegt. Auch ein Hand in⸗Hand⸗gehen der landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften mit de Kommunen halten wir für ſehr erſprießlich.(Beifall b. d. Natl Ein Vertagungsantrag wird angenonmmenn. Präſident Kaempf: Bevor ich die Tagesordnung für die nächſte Sitz ſchlage, richte ich an den Vertreter der Verbündeten Regi die Anfrage, ob er gewillt iſt, die Interpellation Dr. Ab (Bp.) und Genoſſen, über die Beeinträchtigung der Koalitio freiheit der Militär⸗ und Staatsarbeiter, zu beantworten. Staatsſekretär Dr. Delbrück: Ich bin bereit, die Interpellation von Mitte nächſter Woche zu beantworten und werde mich mit dem Herrn Präſidente wegen der Feſtſetzung eines Tages ins Benehmen ſetzen. Abg. Baſſermann(Natl., zur Geſchäftsordnung): Nachdem der Antrag der ſozialdemokratiſchen Fraktion zu Interpellation nunmehr verteilt iſt und ſich in ſeinen Ei heiten überſehen läßt, glaube ich doch, daß dieſer Antrag hebliche Zweifel über ſeine Zuläſſigkei⸗ tauchen läßt. Ich möchte das meinerſeits heute beſonders ankündige daß ſelbſtverſtändlich heute eine Abſtimmung darüber zu erf braucht. Nach meiner Auffaſſung enthält der Antrag eine 2 gründung oder Spezialiſierung, und da müſſen wir uns doch ſe wohl die Konſequenzen überlegen, um ſo mehr, als hier erſte Mal von dieſer neuen Einrichtung G brauch gemacht wird. Nehmen Sie beiſpielsweiſe unſere pellation über die auswärtige Politik, dann würde es au Weiſe möglich ſein, ein vollſtändiges Programm der auswe Politik hier zur Abſtimmung zu bringen. So iſt unf achtens der Wortlaut des§ 38 h der Geſchäftsordnu gemeint; er beſagt lediglich, daß feſtgeſtellt werden kann, da Behandlung der Interpellationsangelegenheit durch den kanzler den Anſchauungen des Reichskages entſpricht oder nit entſpricht. Abg. Haaſe(Soz.): Ich glaube nicht, daß die Zweifel begründet ſind. Abg. Baſſermaun(Natl.): 5 Es genügt mir, den Widerſpruch angekündigt zu haben verlange keine Abſtimmung, ſondern melde dieſen Wider nur an. Abg. Graf Weſtarp(Konſ.): 52 Die Bedenken des Abg. Baſſermann halten wir für dure bedeutungsvoll, und wir haben bereits damals, als die Geſch ordnung abgeändert wurde, auf die beſtehende Lücke oder A laſſung aufmerkſam gemacht. Ich muß aber ſagen, daß, wie Dinge liegen und die Beſchlüſſe gefaßt worden ſind, dieſe ſozic demokratiſche Forderung gerade aus der damaligen Stellung de⸗ Nationalliberalen zu ſchließen iſt.(Heiterkeit.) Wenn di ren dieſer Beſtimmung jetzt anderer Meinung ſind, ſo ſind authentiſche Interpretationen, denen wir keine Veranle haben, entgegenzutreten.(Heiterkeit.) 5 Abg. Dr. Frank(Soz.) Die Abſtimmung in der Kommiſſion hatte lediglich den rakter, daß über die Handlungen des Reichskanzler Urteil abgegeben werden darf. Damit ſteht unſere Forde durchaus nicht im Widerſpruch. Abg. Gröber(Ztr.): In der Kommiſſion herrſchte volle Uebereinſtimmung daß nicht über einzelne Handlungen der Regierung, über die Geſamtpolitik der Regierun ſtimmten großen Fragen die Uebereinſtimmung des bekundet werden ſoll oder nicht. Eine entſprechend rung iſt aber abgelehnt worden, gerade in dem S Baſſermann, und wir wären über die heutige De — die Teuerungsfrage eingebracht iſt, weil wir meinen, daß eine ſolche ſchwier'ge Frage auch vor das Forum dieſes Hauſes Die Interpellation iſt von der Tendenz getragen, unſere Zoll⸗ hinweggekommen, wenn damals ſchon die heu golten hätte.(Heiterkeit.. Donnerstag 11 Uhr: Weiterbera Schluß 67ĩ. Uhr. 1 14. Seiie. General-Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittaaßfatt). Mannheim, den 28. November 1912 Zwaugs⸗Verſteigerung. Freitag, 29. Nov. 1912, nachmittags 2 uhr merde ich im Pfandlokal 6, 2 bier gegen bare Zahlung im Pollſtreck⸗ Angtmege öffentlich ver⸗ ſteigern! 9580 öpel und Sonftiges. Maunheim, 28. Nov. 1912. Weber, Gexichtsvollzteher. Bekanntmachung. Montag, 2. Dezbr. 1912 vormittags 10 uhr verſteigern wir auf dem ſtäbt. Schlacht⸗ u. Viehhofe hier ein auggemuſtertes ſchweres Ar beitapferd öffentlich an den Meiſt⸗ bietenbden gegen bare Zahlung. 1290 Mannheim, 25. Nop. 1912 Städt. Ruhrverwaltung. Krebs. Holz⸗Verſteigermg. Montag, 2. Dezbr. 1912 nachmittags 3 Uhr 22 wir an Ort und Stelle das Kppfholz unn ea. 1000 Weibenbäumen bei der Dollachwieſe. Zuſammenkuuft bei der Dollachwieſe in Neckarau. Manuheim, 25. Nov. 1912 Stäbt. Gutsverwaltung Krebs. I1291 03, 4 Guße J 3, 4 Merſteigernng. Diwan Betten, Waſch⸗ und Nachttiſche, Tiſche, Stühle, Bücherſchränke, Spiegelſchränke, Küchen⸗ ſchrank, Chaiſelongue, Badewanne, Teppich, Nähmaſchinen, Cham⸗ nonfer⸗Apparat, Bilder, Spiegel, Herren⸗„Damen⸗ kleider und Stiefel, Uni⸗ farmen u. Haushaltungs⸗ gegenſtände aller Art. Uebernehme jed. Poſten Möhel oder are zum verſteigern oder gegen bar. N. Axnold, Auktionator e, 4 Tel. 22885. Kohlenſchlacken werden unentgeltlich av⸗ gegeben. 76608 Pfälz. Mühlenwerke Mannhm. Induſtriehaf. n Schreibtiſch 82 M. Waſch⸗ komode m. M. 25., Iack. Schrauk u. Vertiko, Küche, gr. Küchenſchrank 15 Mk., Petroleumofen, Chaiſelon⸗ gue billig zu verkaufen. Kaeſcel e. 4 0. Hof. 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Die Da⸗ men, die die Namen Maria Concepcion Gonzales und Carolina Avellano führen, liebten denſelben Mann, und da ſie aus dieſem Konflikt keinen an⸗ dern Ausweg wußten, ſo kamen ſie nach ewigen Zänkereien und Beleidigungen endlich zu dem Entſchluß, dem Glück der Waffen die Entſchei⸗ dung über ihr Liebesglück anzuvertrauen. Beide waren geſchickte Säbelfechterinnen, und ſo kreuz⸗ ten ſie die blanben Waffen ſo lange, bis die Gon⸗ zales tot am Boden lag. — Neue Tiere aus dem Okapi⸗Gebiet. Wichtige neue Entdeckungen auf zoologiſchem Gebiet ſind durch die letzte Expedition des Herzogs Adolf Friedrich zu Mecklenburg gemacht worden, und es iſt intereſſant, ſie auf Grund des prächtigen Reiſe. werkes„Vom Kongo zum Niger und Nil“ zuſam⸗ menzuſtellen. Die Sammlungen die der Herzog mit heimbrachte, umfaſſen 860 Säugetiere, 2900 Vögel, rund 400 niedere Wirbeltiere und etwa 18 000 wirbelloſe, dazu eine größere Anzahl von Alkoholpräparaten. Das größte Interſſe bot das Okapirevier und überhaupt der rieſige zentral⸗ afvikaniſche Wald. Er birgt Ratten,„ſo groß wie eine Katze mit weißem Bauch und weißem Schwanz und einem mächtigen Schnurrbart“; Spitzmäuſe von der Größe eines Meerſchwein⸗ chens, aber nicht im geringſten biſſig und mit großen braunen freundlichen Augen; Nachtaffen mit Augen, die im Dunkeln wie Phosphor leuch⸗ ten; Stachelſchweine,„nicht die gewöhnlichen oſt⸗ afvikaniſchen, ſondern die ſeltenere Urwaldform (Atherura) mit langem Schwanze und ſo verſchie⸗ denarkigen Haaren, Borſten Stacheln und Schup⸗ pen, daß auf ihrem Fell allein alle Entwicklungs⸗ möglichkeiten des Haares verwirklicht zu ſein ſchienen.“ Merkwürdig ſind ferner kleine, über⸗ aus zierliche Schopfantilopen, die das Halbdunkel des Urwaldes nie verlaſſen, und langgeſchwänzte Rieſenſchuppentiere, die auf den Fußwurzel⸗ gelenken gehen, anſtatt auf den Zehen. Vom Okapi wurden zwei Exemplare durch eingeborene Jäger erlegt; ein lebendes zu beobachten(wie es bisher allein dem britiſchen Forſcher Boyd Ale⸗ rander gelang), war nicht möglich. Uebrigens beabſichtigt das Britiſche Muſeum eine eigene Expedition zur wiſſenſchaftlichen Feſtſtellung eines neuen Säugetieres im Kongowalde, über das jüngſt die erſten Berichte eintrafen. Es iſt eine in den Sümpfen zwiſchen dem Leopold⸗See und den Tumbaſer in Krienbibiaehiet lebende Elefan⸗ — tenart, die von den Eingeborenen„Waſſer⸗ oder Stumpfgraselefant“ genannt wird. — Gefährliche Spielereien. Aus London wird uns geſchrieben: In der Eity kam vor einigen Tagen zwiſchen den Angeſtellten eines großen Bankhaufes eine leichtſinnige Wette zum Austrag, die beinahe bon ſehr tragiſchen Folgen begleitet geweſen wäre. Als der Chef um die Mittagszeit das Geſchäft verließ, wollten die jüngeren Ange⸗ ſtellten erproben, wer von ihnen es am beſten in dem geſchloſſenen Geldſchrank aushalten könnte. Die Wette wurde auch bald zum Austrag gebracht und der jüngſte Stift begab ſich in den rieſigen Geldſchrank, deſſen ſchwere Tür von ſeinen Kol⸗ legen zugeſchlagen wurde, nachdem vorher die Geſchäftsbücher herausgenommen worden waren. Jeder mußte ſo lange in dem Geldſchrank drin⸗ nen bleiben, bis er durch Klopfen an der Tür zu erkennen gab, daß er keine Luft mehr bekomme und herausgelaſſen zu werden wünſche. Mehrere der Angeſtellten hatten ſchon die Probe gemacht und feſtgeſtellt, daß man nur wenige Minuten in einem verſchloſſenen Geldſchrank bleiben konnte. Als nun der erſte Buchhalter in dem Geldſchrank Buchhalter die Schlüſſel des Geldſchrankes aus Verſehen mit ſich genommen hatte. Der Einge⸗ ſchloſſene hämmerte und ſchrie, aber es konnte ihm keiner Hilfe bringen da der Schlüſſel nicht vor⸗ handen war. Endlich, als die Rufe des Einge⸗ ſchloſſenen verſtummt waren, kam der Chef zurück, der ein zweites Paar Geldſchrankſchlüſſel beſaß. Jetzt konnte der Geldſchrank geöffnet werden. Der Eingeſchloſſene, der aber ſchon durch den Mangel an Sauerſtoff ohnmächtig geworden war, konnte erſt nach langer Zeit durch die Bemühun⸗ gen der Aerzte ins Leben gerufen werden. — Das Ende der Perrücke. Die Perrücke hat das Odium des Lächerlichen nicht verloren, und wahrſcheinlich wird es ihr ſtets anhaften. Nun ſind aber leider ſehr viele Menſchen gezwungen, aus Geſundheitsrückſichten eine ſolche Perrücke zu tragen, und ängſtlich müſſen ſie darauf bedacht ſein, daß nicht die leiſeſte Verſchiebung ihre Kahl⸗ köpfigkeit zum Vorſchein bringt. Jetzt ſoll das Ende der Perrücke dadurch gekommen ſein, daß man eine Einpflanzung von Haaren auf den kah⸗ len Stellen des Kopfes möglich machen kann. Der ungariſche Arzt Dr. Szekely will dieſes Wunder in folgender Weiſe möglich machen. Feine Frauen⸗ haare werden von einem ganz feinen Golddraht feſtgebunden. In jeder Goldſchlinge können 1 bis 3 Haare befeſtigt ſein. Iſt dieſes Haar mit der Goldſchlinge verſehen dann wird damit eine In⸗ jektionsnadel ausgerüſtet. Das Haar wird bis an die Spitze der Nadel herangezogen, der Golddraht umgebogen und auf Millimeterentfernung an der Befeſtigungsſtelle der Nadel abgeſchnitten. Nun 2 wird der Kahlkopf durch lokale Anäſthiſierung unempfindlich gemacht, woraufhin die„Bepflan⸗ zung“ der Glatze mit Haaren vor ſich gehen kann. Die Nadel wird in die kahle Oberfläche des Kopfes geſtochen. Bei dieſem Prozeß bleibt das Haar mit dem dünnen Golddrähtchen in Kopfhaut zurück, wenn die Nadel zurückgezogen wird. In jeder Minute können ungefähr 6 Haare eingepflanzt werden, ſodaß in einer Stunde bis 350 Haare dem Kopfe einverleibt werden können. Die Zurüſtungen zu neuen Anpflanzungen von Haaren gehen ſomit ſehr ſchnell vor ſich. In we⸗ nigen Stunden kann alſo ein Glaßzköpfiger mit einer natürlichen Perrücke verſehen werden. Es war nun die Frage, ob dieſe Perrücke auch haltbar iſt. Die drei Herren, die dem Aerztekollegium vorgeführt wurden, erbrachten nun den Beweis, daß tatſächlich die Perrücke wie ein echter Haar⸗ ſchopf feſtſitzt oder ſogar noch feſter iſt, da ja ſehr viele zu ihrem Bedauern erfahren müſſen, daß der echte Haarſchopf nur von verhältnismäßig kurzer Dauer iſt. Die natürliche Perrücke der eingeſchloſſen war, merkten die anderen, daß der drei Herren wurde gewaſchen mit ſcharſen Bür⸗ ſten gebürſtet, gekämmt und gezupft, ohne daß ein Haar ausging. Die feine Goldſchlinge, durch die das Haar befeſtigt wird, hielt allen Angriffen ſtand. Die„Einpflanzung“ der Haare erfolgt auch ohne jede Schmerzen für den Kahlkopf und hat irgend welche Folgen nachteiliger Natur bis⸗ her noch nicht aufzuweiſen gehabt. Die Verſuche werden bereits ſeit fünf Jahren gemacht, bevor Dr. Szekely an die Oeffentlichkeit trat. Der be⸗ kannte Profeſſor Havas, der an dem Aerztekolle⸗ gium teilnahm, iſt an den Verſuchen auch betei⸗ ligt geweſen und ſtellte vor der wiſſenſchaftlichen Verſammlung feſt, daß nach ſeinen fünfjährigen Beobachtungen die Einpflanzung der Hagare ſich als vollkommen tadellos erwieſen habe. Fünf Jahre alte natürliche Perrücken, die auf dieſe Weiſe hergeſtellt wurden, ſind heute noch eben ſo weich und feſt wie am Anfang. Die Befürchtung, daß die Haare brüchig werden oder ausfallen könnten, iſt demgemäß gegenſtandslos. Es ſcheint alſo tatſächlich das Ende der Glatze gekommen zu ſein. Man wird höchſtens mit Röntgenſtrahlen erkennen können, ob einer echte oder falſche Haare auf dem Kopfe hat. Für unſere Frauen eröffnet ſich da ein ganz neues Feld der Schönheitspflege. — Was Mme. de Thebes für 1913 prophezeit: Die moderne Pythia von Paris, Mme. de Thebes, der Hamid wieder an die Exped. ds. Bl. Hilfe der Chiromatik, der Aſtrologie und ihrer eigenen divinatoriſchen Gaben berkündet das ſe genau eingetroffen. Sie ſagte:„Ein ſchwarzes Jahr, aber ein ſchwarz, durchlöchert von Blißen! und ſie fügte hinzu:„Die Zeit fordert die letzten Mittel: die Kraft und die Kanonen.“ Ebenſog wenig wie der Balkankrieg, iſt ihr die Cholerg entgangen, denn ſie hat„die furchtbarſte Epidemſe“ vorausgeſagt und hinzugefügt:„Das unbeſtändige Gebäude wird ſicher erſt 1913 zuſammenſtürzen!“ Warten wir ab, ob ſich dementſprechend das Schickſal der Türkei erfüllt. Die Ueberraſchun⸗ gen, auf die uns die Seherin für 1913 vorbereitet, gipfeln in den myſtiſchen Andeutungen, daß es ein Jahr„der Amoral und der Morgenröte“ ſein werde. So wenig man ihrer Anſicht nach auch auf die als verhängnisvoll verſchrieene 13 geben darf, ſo ſtehen doch große, ſehr große Dinge be⸗ vor:„Allgemeine Erſchütterung der ziviliſierten Welt.. Die alte Welt kracht in ihren Grund⸗ feſten... Das Daſein eines Menſchen wird wenig bedeuten... Aber wir werden uns wie neugeboren fühlen! 1913 wird ein neues Frank⸗ reich erſtehen ſehen. Italien wird gegen Frank⸗ reich geſchleudert werden. Könnte es doch mit Frankreich zuſammenmarſchieren? Jeder andere Weg wird ihm verhängnisvoll ſein, aber es wird ſich zur Zeit beſinnen. Deutſchland wird 1918 die alte Rolle weiterſpielen. Welche Veränderun⸗ gen in dieſem Reich, das in die Enge getrieben wird und überall in der Welt anſtößt. Krieg wird ihm verhängnisvoll ſein. Oeſterreich, das 1913 in eine neue Aera tritt, wird ſeinen groß, Anteil an der Zerriſſenheit haben. Der, der zu herrſchen glaubt, wird nicht herrſchen und ein junger Mann, der nicht herrſchen dürfte, wird herrſchen. Spanien und Portugal gehen eine neuen Schickſal entgegen. England wird ohne Schwächung die Stunde der Kriege auf den Meere beſtehen, aber es wird altern, beſonders durch den inneren Feind. Ein junger Fürſt muß bald zur Herrſchaft gelangen, nachdem er piel ge weint hat. Große Stille in Rußland, daun Donnerſchlag und plötzlich neue Menſchen, Mme. de Thebes glaubt, daß Ab auf den Thron geſetzt werden wird; ſie erwartet eine neue Jungfrau bon Oz leans„aus einem kleinen Stagt des Of „ſieht eine Spaltung in der Kunſtwelt vorau ganz genau zu erfahren, was die dunklen Loſe des kommenden Jahres uns bringen. Die purpur⸗ umhüllte Zukunftsdeuterin, die ja bekanntlich in blickt diesmal mit beſonderer Genugtuung auf ihre Weisſagungen für 1912 zurück. Was ſie mit hat wieder geſprochen, und ihre Verehrer greifen gläubig nach ihrem prophetiſchen Almanach, um gewiſſen Pariſer Kreiſen hohes Anſehen genießt, Pythig. einen Bühnenſchlager„von unerwarteter Ar „Unſere Kinder werden große Dinge ſeßen, werden der Bildung einer ganz neuen Welt wohnen, deren vom Schickſal entworfene kragiſch Skisze auch die ſtumpferen Augen im März 191 erblicken werden.“ So ſchließt die modernen, General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagblatt). Manndeim, den 28. November 1912. 5 1 24 Keine Verſchiehung. Badener Pferde Lotlerie Ziehung 30. November. Nur 1M. 5. Los, 11 St. 10 M. 4578 Gewinne. Geſammt⸗ wert= 100 000 M. hierb. 78 Pferde. Treffer 70000 M. je Gew, a 100005000 3000 uſw. ſämtl. m. 70 reſp. 900% rückzahlb. m. Bargeld ſof. Ziehung. 2. Dezbr.: Lniſen⸗ heimlottlerie Mannheim. Loſe A50 Pf. 10 St..50, 28 St. 12.50. Kfrchenbanlot⸗ terie Marbach Loſe 22,6t. M. 11, 11 St. 20.—, ſolange Vorxrat reicht. 27942 Haupttr..30 000, 10 000 2. 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