1* ee edeeeet 82 Ln I ee e Awonnement: 70 pfg. monatſich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Ik..42 pro Quartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Znſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile 6%.20 Ntk. 6 Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt Rorgens 9 Uh Beilagen: der Stadt Mannheim und Umg Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung k, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr und Induſtrie⸗Beikung für Südweſtdeutſchland: Beilage für Titeratur und Wiffenſchaft Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; handels⸗ Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. ebung Celegrammektorene; „General⸗Anzeiger Rannhelm“ Telephon⸗Hummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗KAbteilung.. 341 Redaktion 5* Exped. u. Verlagsbuchholg. 218 Eigenes Nedaktionsbureau in Berlin — Nr. 564. Deutſchlands auswürtige Die Rede Baſſermanns. Das Programm der auswärtigen Politik Deutſchlands, das der Reichskanzler geſtern in knappen Strichen entwickelte, iſt gut, es kommt nun alles auf die kraftvolle und entſchloſſene Durchführung an. So ſchrieben wir im geſtrigen Abendblatt. Auf denſelben Standpunkt haben ſich mit Ausnahme der Sozialdemokratie die Redner der Parteien geſtellt, die geſtern noch zu Worte gekommen ſind. Waren in der Rede des Reichskanzlers als Grundtendenzen der aus⸗ wärtigen Politik Deutſchlands hervorgetreten: die Bundestreue zu Oeſterreich⸗Ungarn, deſſen Lebens intereſſen unſere Lebensinter⸗ eſſen ſind, und die feſte Eniſchloſſenheit Deutſch⸗ lands Gewicht für die Erhaltung einer unab⸗ hängigen kleinaſigtiſchen Tür⸗ o zeigte ſich, daß die bürgerlichen Parkeien des e dieſe Politik, die in der Tat den Willen Deutſchlands zu einer ſtarken weltwirt⸗ lichen und weltpolitiſchen Poſition in ſich ſchließt, durchaus ſtützen— bis zu der Ent⸗ ſchloſſenheit hin, wenn es hart auf hart geht, an die Seite unſeres Bundesgenoſſen zu treten und zu fechten, in einen Kampf hineinzu⸗ gehen, in dem wir nicht füür„öſterreichiſch⸗unga⸗ 1171 Agrarier“ kämpfen, ſondern für unſere eigene Zukunft und Sicherheit. Die deutſche Politik iſt friedliebend, aber ſriegsbereit, von ſtarken nationalen Im⸗ pulſen vorwärtsgetrieben. Einen unſinnigen Chauvinismus gibt es bei uns nicht, aber ein Weltmachtswille beginnt ſich doch im⸗ nter mehr durchzuringen, klarer im Ziel, eiſerner im Entſchluß. Und dieſer tritt doch auch in den Handlungen und Worten der Regierung und 5c geſ 9 1 95 ler iſt geſtern re ernſte 115 chtungen für die Erhaltung der Heinaſiatiſchen Türkei eingegangen, bei denen wir ihn halten wollen, wenn die deutſche Politik wieder allzu duldſam gegen das friedliche Ein⸗ vingen Frankreichs, Englands und Rußlands in Vorderaſien ſich erweiſen ſollte. Was das deutſche Volk von ſeiner Regierung erwartet an zielklarer und kraftvoller Weltpolitik, das hat ee et, Ee delener riotiſ 1 ebracht. egründete ausführlich, daß und warum Deutſchland ſich einſetzen muß für die Aufrechterhaltung einer ſtarke She di 5 wirt⸗ aftlichen Intereſſe„daß die ver⸗ Rate r lebensfähig bleibt Mit aller 5 krat er der heißen Begehrlichkeit rankreichs nach Syrien entgegen und ſtützte die zolttik des Reichskanzlers, die Deutſchlands Kraft einzuſetzen verheißt gegen alle Protektorats⸗ gelüſte. Einen warmen und beredten Anwalt ſand dann der Dreibund in dem Führer der nationalliberalen Partei, er betonte, daß das deutſche Volk die entſchiedene und zum Aeußerſten entſchloſſene Dreibundpolitik der Re⸗ i durchaus unterſtütze, und gegenüber f. mn Ztweifeln, die auch gut nationalliberale Kreiſe über die Richtigkeit dieſer Politik äußern, möchten wir folgenden Satz aus der Rede Baſſer⸗ manns ſtark unterſtreichen:„Wir erkennen dieſe klare, unzweideutige Erklärung des Reichskanz⸗ lers gern an, weil wir der Anſicht ſind, daß eine Politik der Halbheit, des Schwankens, eine Poli⸗ til, die Oeſterreich in den Arm fällt, verderblich und töricht wäre. Wie dieſe Politik einer ent⸗ ſchiedenen Bundestreue, ſo wird auch die ab⸗ wartende Politik, die Baſſermann gegen⸗ über Frankreich und England empfahl, ſich der Zuſtimmung aller einſichtigen Patristen erfrenen. Scharf und ſchneidend wies Baſſermann die An⸗ ſchuldigungen des ſozialdemokratiſchen Redners zurück, als treibe Oeſterreich⸗Ungarn eine„extra⸗ vagante Eroberungspolitik“ und zeigte in weite⸗ rem zutrefend, wie die Politik, die die Sozial⸗ demokratie empfiehlt, direkt frieden⸗ gefährdend iſt. Es kann nur fördernd auf unſere Beziehungen zu Oeſterreich⸗Ungarn ein⸗ wirken, daß der Führer einer der großen Reichs⸗ tagsparteien die maßloſen Beſchimpfungen des Vorwärts gegen Oeſterreich⸗Ungarn zurückwies. Der letzte Teil der Rede Baſſermanns galt dann der Entwicklung der imperialiſtiſchen Poli⸗ tik, zu deren Trägerin die nationalliberale Par⸗ tei ünter ihrem jetzigen Führer ſich gemacht hat. Er forderte ein ſtarkes, kriegsbereites Deutſch⸗ land, das eine friedliche Politik, aber nicht eine Politik des Friedens um jeden Preis treibt. Mit großem Nachdruck wies er darauf hin, daß bei den großen Veränderungen, die ſich auf der Land⸗ karte vollziehen, die deutſchen wittſchaftlichen Intereſſen nicht genügend gewahrt werden. Warum treiben nicht auch wir eine Politik des territorialen Machtzuwachſes? Mit immer neuen Militärvorlagen allein iſt es nicht getan. Den Grund einer großzügigen imperialiſtiſchen Politik muß und kann allein bilden ein gutes Vertrauensverhält⸗ nis zwiſchen Regierung und Volksvertretung in den großen Fragen der auswärkigen Politik, es iſt notwendig, daß eine überwälti⸗ gende Einigkeit der Nation über ihre Lebensintereſſen beſteht. Eine kraftvolle nationale Politik müſſen wir treiben, die aber iſt nur möglich, auf dem Grunde einer lückenloſen Rüſtung und einer überlegenen Diplomatie.„Wir er⸗ achten für notwendig einne Politik, die nicht nur von Fall zu Fall Schwierigkeiten ausräumt, ſon⸗ dern die klare und große Ziele be⸗ ſitzt.“ Baſſermann wies auch mit großem Ernſt darauf hin, daß aus der Regelung der Balkan⸗ frage neue Konflikte entſtehen können. Deutſchland wird ſtets bereit ſein, einen ihm auf⸗ gedrungenen Krieg zu führen. Unſér Volk wird in dieſen ernſten Zeiten nicht verſagen. Wer wollte nicht dieſem freudigen Vertrauen Baſſermanns in den guten Geiſt der deutſchen Nation zuſtimmen, trotz des ſozialdemokratiſchen Enthuſiasmus für eine Friedenspolitik um jeden Preis? Baſſermann ſchloß mit dem Wunſche: unſere Politik möge auch ferner bleiben, wie ſeither, friedlie⸗ bend und kriegsbereit! Das iſt das zielklare und kühne imperialiſtiſche Progtamm der nationallibecalen Partei. Es wird an uns ſein, es hinauszutragen und zu ver⸗ treten. Wir dürfen bertrauen, daß dieſe Polikik der nationalliberalen Partei von der begeiſterten Zuſtimmung der Millionen deutſcher Patrioten getragen werden wird. Geſtern hat auch die Regierung des Herrn von Bethmann⸗Hollweg ſich zu dieſem imperialiſtiſchen Programm be⸗ kannt, aber ſie wird es nur durchführen, wenn ein kraftvoller, einiger Bolkswille mit ihr geht oder ſie vorwärtstreibt. Dieſen zu erzeugen, oder wo er ſchon vorhanden, zu ſtärken, das iſt die neue Miſſion der nationallibetalen Partei. Mit ihrer Durchführung wird ſie eine neue Zukunft haben und hat ſie ſchon die Verheißung neuer Führerſchaft in unſerem Parteileben. Das ſollten auch die Peſſimiſten in unſeren eigenen Reihen beherzigen. * 4 m. Wien, 3. Dez.(Priv.⸗Tel.) Wie ſelbſt⸗ verſtändlich die geſtrige Erklärung des deutſchen Reichskanzlers iſt, daß Deutſchland im Ernſr⸗ fälle mit ſeinem Verbündeten kämpfen werde, ſo hat ſie hier dochförmliche Senſation ge⸗ macht. Auch in hieſigen kuſſiſchen und ſer⸗ biſchen Kreiſen iſt man durch die offene und vpückhaltloſe Erklärung aus einer Selbſttäuſchung geriſſen worden, die, ſo Mannheim, Dienstag, 3. Dezember 1912. Anbegreiflich ſie iſt, doch mit großer Hartnäckſgkeit genährt würde. Viel zu dieſer Wirkung hat die falſche Auffaſſung beigetraget, als ob die kalt⸗ blütige, der Erhaltung des Wellfriedens gewid⸗ meten Politik Deutſchlands im Gegenſatz ſtände zu Oeſterreich⸗Ungarns Politik und darauf hin⸗ ausgehe, Oeſterreich⸗Ungarn an der Verfolgung ſeiner beſonderen Balkanintereſſen mit Rückſicht auf die weltpolitiſchen Folgen zu behindern. In Budapeſt, wo die Rede in den Abend⸗ ſtunden bekannt wurde, hat ſie überall leb⸗ hafte Freude hervorgerufen. In dem Club der Arbeitspartei, wo zahlreiche Miniſter, Staatsſekretäre und Abgeordnete anweſend waren, wurde ſie laut vorgeleſen, und ihre wich⸗ tigſten Stellen über die Haltung Deutſchländs für den Fall, daß die Monarchie von einer drit⸗ ten Macht angegriffen werden ſollte, erseckte begeiſterten Widerhall. Der Waffenſtillſtand. London, 3. Dez.(Von unf. Lond. Bur.) Der Korreſpondeut der„Daily Mail“ in Kon⸗ ſtantinopel telegraphiert mit Bezug auf die Ver⸗ ſtillſtandsvertrages folgendes: Man erklärt in Konſtantinopel, daß auf ſeiten der Verhündeten aus dem Grunde der Verſuch gemacht wird, den Abſchluß eines Wäffenſtillſtandes hinauszu⸗ ſchiehen, damit Griechenland noch Zeit geboten werde, die Inſel Chios zu beſetzen. Auf dieſer Inſel im Aegäiſchen Meete wird ſeit einigen Tagen blutig gekämpft. Die türkiſche Beſatzung har ſich bei der Lanidung griechiſcher Truppen in das Gebirge zurückgezogen, wo ſie in guter Stellung erbitterten Widerſtand leiſtet. Es ſei aber auch klar, daß die Verhältniſſe der internationalen Situgtion ebenfalls ein gewichtiges Wörtchen mitſprechen. 35 85 Weiter ſagt derſelbe Korreſpondent, es ſei be⸗ merkenswert, daß die türkiſcheRegierung gerade geſtern einen neuen Vertrag für die Lieferung neuen Kriegsmaterials abgeſchloſſen habe und dabei ſei ein befonders hoher Preis vereinbart worden. Auf der Pforte habe man ſich hierzu verpflichtet, unter der Bedingung, daß die Lie⸗ ferung ſofort erfolge. Wenn aber die Verbün⸗ deten härtere Friedensbedingungen ſtellen ſoll⸗ ten, als bisher bekannt geworden iſt, wird die Türkei die Verhandlungen ſofort abbrechen und weiter fechten, umſomehr als die Türkei wohl erkennt, daß die Gefahren, von denen der euro⸗ päiſche Friede unter den gegenwärtigen Umſtän⸗ den umlauert wird, ihr zugute köommen muß. In einem ſpäteren Telegramm meldet der⸗ ſelbe Korreſpondent, aus guter Quelle erfahren zu haben, daß die Verzögerung des Abſchluſſes des Waffenſtillſtandes auch darin zu ſuchen ſei, daß die Griechen verlangten, daß Janina und Skutari ihnen und den Montenegrinern aus⸗ geliefert wird. Außerdem weigert ſich Griechen⸗ land, die Blockade der albaneſiſchen Küſte aufzu⸗ heben. Es bleibt abzuwarten, ob dieſe Schwie⸗ rigkeiten heute beſeitigt werden können. Die Pforte gibt ſich den Anſchein zu hoffen, daß es möglich ſein wird. * Konſtantinopel, 2 Dez.(Wien Korr. Bur) Die Unterzeichnung des Waffenſtillſtandsprotokolls witrd für motrgen erwartet. Unmittelbar darnach werden die Friedensverhandlungen, wahrſchein⸗ lich auf neutralem Gebiet, beginnen. Geſterreich⸗Angarn und Serbien. *Wien, 2. Dez. Die Beurteilung der Lage hat ſich hier nicht geändert. Es wild hier zugegeben, daß der Ton der ſerbiſchen Preſſe ſchleppung der Unterzeichnung des Waffen⸗ (Wittagblatt.) mäßiger geworden iſt; dagegen ſei eine Ein⸗ ſchränkung ihrer ſachlichen Forderungen bisher nicht eingetreten, auch ſei von amtlicher ſerbiſcher Seite kein Einlenken erfolgt. Ebenſo könne man von einer mäßigenden Einwirkung Rußlands in Belgrad in der Haußtftage nichts ſpitten; eher ſei aus der neuetlichen Unterredung die der ruſ⸗ ſiſche Geſandte Härtfbig einem Verteter des Datly Telegraph gethährte, auf eine unveränderle Stelbingnahnte Rußländs für Serbiens An⸗ ſprüche auf einen Hafen an der Adria und einen Zugang dahin zut ſchließen. Der Kriegsplan Goſterreich⸗ Ungurns. OLondon, 3. Dez.(Von unſ. Lond. Bur.) Der Belgrader Korreſpondent des„Daily Ehro⸗ niele“ telegraphiert, er habe beſondere Infor⸗ mationen über den Kriegsplan Oeſter⸗ reich⸗ Ungarus erhaälten. Die Haäbsbur⸗ giſche Monarchie formiere drel Armeen, von denen eine gegen Serbien, die beiden ander gegen Rußland zu kämpfen haben würden. D Nordarmee wird an der Greitze zufammenge⸗ zogen und zwar innerhalb des befeſtigten Drei⸗ ecks, das von Krakau, Tomaschw und Priezmyfl gebildet wird. Alle drei Städte ſind gewaltige Feſtungen. Der ganze andere Teil im Norden und an der Oſtgrenze Galiziens einſchließlich des Gebietes von Lemberg ſtellt eine flache Hoch ebene dar, in der ſich ein energiſcher Widerſtand nicht leiſten laſſen könne. In der Nähe von Lemberg und die ganze Grenze enklang wetden überall Hinderniſſe un! Verteidigungswerke angelegt. Man zieht Gräa. ben, legt Verhaue an und beſonders viele Drahtnetze werden gezogen, de man in Wien weiß, daß Rußland ſtarke Kavalleriemaſſen an der galiziſchen Grenze zuſämmenzieht, nament⸗ lich viele. Koſacken. 1 Das unabhüngige Albanien. * Valond, 2. Dez. Ein griechiſches Kanbnenboot iſt heute früh hier angekommen und hat ſofort das Bombardement gegen die Beſgen für das Unterſeekabel eröffnet. Die Beſchießung war jedoch unwirkſam. Es gelang dem Kanonenboßt nicht, das Kabel zu unter⸗ brechen. Die Bevölkerung betrachtet die Be⸗ ſchießung übereinſtimmend als einen Proteſt gegen die Erklärung der Unabhängig⸗ keit und Neutralität Albäniens Sie verhält ſich ruhig, obwohl ſie erregt iſt. * Valona, 2. Dez. Die Konſuln Ita liens und Oeſterteich⸗Ungarns ver⸗ ſicherten Ifmail Kemal, daß ihre Regierungen immer die tiefſten Sympathien für das albaneſiſche Volk gehegt hätten und der Entwicklung Albaniens zur Unabhängigkeit das größte Intereſſe entgegenbrächten und den Albaneſen ihre moraliſche Unterſtützung währen würden. Iſmail Kemal ſprach in ſein Antwort den beiden Regierungen die Danfhar kleit des albaniſchen Volkes aus. 8 Gegen die Porhertſchaft Bulgariens. * Bukareſt, 2. Dez. Geſterm faud auf der Ephorie eine von 10 000 Perſonen beſuchte Verſammlung ſtatt, die von der rumäniſchen die bu dürfte. 2. Seitke. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagblatt). Mannheim, 3. Dezember. Die Belagerung von Kkutari. *Rjeka, 2. Dez. Nach Mitteilungen von Reiſenden hörten dieſe geſtern und heute am Skutariſee Kanonendonner. Die Belagerungs⸗ geſchütze ſcheinen ausſchließlich gegen die voll⸗ ſtändig eingeſchloſſene Stadt gerichtet zu ſein. Die Angriffe gegen den Taraboſch laſſen nach. Die Meldung über den Waffenſtillſtand machte keinen beſonderen Eindruck. * m. Köln, 3. Dez.(Priv.⸗Tel.) Wie der Athener Korreſpondent der„Köln. Ztg.“ er⸗ fährt, iſt Griechenland nicht geneigt, die Blockade der türkiſchen Häfen während des Waffenſtill⸗ ſtandes aufzuheben, während Bulgarien hier⸗ gegen nichts einzuwenden hat. Es darf als ſicher gelten, daß die griechiſche Armee binnen kurzem einen entſcheidenden Vorſtoß gegen Janina unternehmen wird. Die Türken halten augenblicklich die Bergkette von Peſta beſetzt. Wenn ſie von dort vertrieben ſind, werden ſie ſich wahrſcheinlich auf Byzanz, die erſte äußere Befeſtigung von Janina zurückziehen. Die Befeſtigungen ſind auf Veranlaſſung von v. d. Goltz hergeſtellt worden. Der Komman⸗ dant der türkiſchen Armee von Janina iſt der ehemalige Adjutant v. d. Goltz'. m. Smyrna, 3. Dez.(Priv.⸗Tel.) Der amerikaniſche Kreuzer„Tenneſſee“ iſt hier ein⸗ gelaufen. Aus Chios und Metylene iſt es in den letzten Tagen zu Kämpfen zwiſchen griechiſchen und türkiſchen Truppen gekommen. Politische Uebersicht. * Mannheim, 3. Dezember 1912. Aungliberalismus und Gegen⸗ martsforderungen. Ueber dieſes Thema ſprach Samstag abend in einer öffentlichen Verſammlung des Jung⸗ nationalliberalen Vereins Leipzig der jungliberale Führer Dr. Kauffmann⸗ Stuttgart. Der Redner verbreitete ſich zunächſt über das Weſen und die Aufgaben des Liberalis⸗ mus überhaupt und die Nationalliberale Partei im beſonderen, ſowie über das jungliberale Pro⸗ gramm. Durch das Nebeneinanderſtehen des nationalen und liberalen Gedankens habe die Nationalliberale Partei ihre Exiſtenzberechtigung bewieſen. Im deutſchen Vaterlande ſei gegen · wärtig charakteriſtiſch die Beziehungsloſigkeit zwiſchen Regierenden und Regferten. Als bei der Marokkokriſis das nationale Gefühl energiſch im deutſchen Volke erwacht ſei, habe man von der Regierung keinen Aufſchluß über ihr Ver⸗ halten bekommen können. Es mache ſich eine zunehmende Einflußloſigkeit der Parlamente und der Wähler und damit eine Zunahme der Bureaukratie bemerkbar. Ein rein parla⸗ mentariſches Regime werde man in Deutſchland nie erhalten. Damit ſei aber nicht geſagt, daß der Parlamentarismus dauernd zur Einfluß loſigkeit verurteilt ſei. Bei beſonderen aktuellen Fragen ſollten die in Betracht kommenden Par⸗ teien eine Art Mindeſtprogramm auſſtellen und mit allen parlamentariſchen Mitteln durchzu⸗ ſetzen ſuchen. Das deutſche Reichstagswahlrecht ſei inſolge der Volksverſchiebungen eine Ver⸗ höhnung des Prinzips, auf dem es aufgebaut ſei. Zu ſordern ſei das proportionale Wahlſyſtem. In der Sozialdemo⸗ ratie ſühen die Jungliberalen ſcharf zu bekämpfende Feinde. Nur über die tauglichen Mittel zu ihrer Bekämpfung unter⸗ ſcheide man ſich von anderen. Der ſtaaterhal⸗ tende Liberalismus müſſe dem Genoſſenſchafts⸗ weſen, dem Staats⸗ und Kommunalſozialismus ſeine Aufmerkſamkeit zuwenden. Induſtriepolitik und Angeſtellten. und Arbeiterpolitik ſeien keine Gegenſätze. Der Redner wandte ſich weiter gegen die Maßregelung von Beamten wegen ihrer Zugehörigkeit zur Nationalliberalen Par⸗ tei er ſprach über die Trennung von Staat und Feuilleton. Neue Briefe aus Deutſchlande großſer Zeit. Ergreifende Schilderungen aus der großen Zeit der Geburt des Deutſchen Reiches, aus dem Siegeszug unſerer Truppen von Sedan bis FParis bieten die Brieſe des Grafen Beuſt, die ſeine Tochter, die Gräfin Wedel, in der Deutſchen Rebue[Deutſche Verlagsanſtalt in Stuttgart) veröffentlicht. Der Graf beglkeitete den Groß⸗ herzog Karl Alexander von Sachfen⸗Weimar 1870 ins Felß und erzählt aus eigenem Erleben die KHebergabe Sedans und die Gefangennahme Na⸗ zyleons. „Wie Dir der Telegraph ſeitdem gemeldet, gaben wir heute den weltgeſchichtlichſten Tag un⸗ lerer Generation erlebt. Von früh an beſchoſſen die Unſrigen aus nächſter Nähe die Truppen von Sedan, während nach Moltkes unvergleichlichem Plan der Kronprinz von Preußen von der einen, der Kronprinz von Sachſen von der andern Seite Mac Maßon einſchloſſen. Nach blutiger, tapferer Gegenwehr waren die Franzoſen genbtigt, gegen dem ganzen Korps nach Sedan zu⸗ Da kam die Meldung: Napoleon Sofort wurde, um das Blut r tapferen Truppen zu ſchonen, Sedan bom⸗ diert Nach den 20 erſten Schüſſen brannte die 1Beſchlußlallung. Kirche, über Schule und Erziehung, und ver⸗ breitete ſich dann über den Imperialismus. Deutſchland bedürfe eine ſorgſam ausgebaute Rüſtung. Erforderlich ſei eine Reform der Diplomatie, die bei dem Balkankrieg wieder von den Ereigniſſen überraſcht worden ſei. Eine Förderung des Kolonialweſens, eine Erweite⸗ rung des Intereſſengebietes, den Schutz der deut⸗ ſchen Kultur im Auslande ſolle man ſich an⸗ Dunter ſein laſſen. Nach Oſten zu laſſe ſich für eutſchland noch Neuland gewinnen. Der Red⸗ ner verſpricht ſich auch für Deutſchland etwas davon, wenn Oeſterreich es verſtehen würde, ſich unter den ſiegreichen Balkanvölkern Freunde zu verſchaffen. Deutſchland brauche eine energiſche Politik nach außen und Mündigkeit im Innern. (Lebhafter Beifall.) 8 Der Vorſitzende, Dr. Kuhn, dankte dem Red⸗ ner für ſeine Ausführungen, denen eine lebhafte Beſprechung folgte. Bemerkt ſei noch, daß ein Mitteldeutſcher Verband jung⸗ nationalliberaler Vereine für das Königreich und die Provinz Sachſen und Thü⸗ ringen gegründet worden iſt. Deutsches Reich. — Der Reichskanzler und die Gewerkſchafts⸗ enzyklika. Die„Köln. Volksztg.“ ſchreibt: Die Frankfurter Zeitung und ihr naheſtehende Blät⸗ ter berichteten, der Reichskanzler habe einen be⸗ kannten Führer des Reichstagszentrums erklärt, daß die jüngſte päpſtliche Enzyklika über die Ar⸗ beiterorganiſationen das Letzte ſei, was ſich die preußiſche Regierung von der Kurie habe bieten laſſen. Demgegenüber kann durchaus zuverläſſig feſtgeſtellt werden, daß aller⸗ dings eine Unterhaltung zwiſchen dem Reichs⸗ kanzler und einem Zentrumsabgeordneten über die jüngſte päpſtliche Enzyklika ſtattgefunden hat, daß in derſelben aber eine derartige gegen die Kurie gerichtete Aeußerung nicht gefal⸗ len iſt. — Erfolge der deutſchen Induſtrie in China. Aus Tſinanfu(Schantung), 16. Nob. 1912, wird der„Kölniſchen Volkszeitung“ geſchrieben: Heute wurde die letzte Niete in der monumentalen lin Nr. 1006 vom 18. Nov. in einem längeren Aufſatz beſchriebenen Brücke der Tientſin⸗Pukan⸗Bahn über den Gelben Fluß eingeſchlagen. Die Geſamt⸗ länge der Brücke beträgt 1225 Meter, die Span⸗ nung des mittleren Bogens 164 Meter. Sie wurde bekanntlich erbaut in den Jahren 19091912 von der Maſchinenfabrik Augsburg⸗Nürnberg.⸗G. (Werk Guſtavsburg). Bei der heutigen Vollendung waren der Provinzialgouverneur, viele hohe chine⸗ ſiſche Beamte, mehrere deutſche Offiziere aus Tſingtau ſowie zahlreiche europäiſche und chine⸗ ſiſche Gäſte zugegen. Erſter Direktor Siau lobte ſehr die gediegene Arbeit der deutſchen Ingenieure an dieſem ſchwierigen Werke. Am 1. Dezember wird die Brücke feierlich dem Verkehr übergeben werden. 175 5 E — Zur Frage der Altersrente in der Inva⸗ lidenverſicherung. Die kürzlich in Dresden ab⸗ gehaltene Konferenz von Sachverſtändigen zur Prüfung der vom Reichstag angeregten Herab⸗ ſetzung der Altersgrenze für den Bezug der Altersrente hat einen Arbeitsplan aufgeſtellt, auf Grund deſſen die Unterlagen zur Beurtei⸗ lung der finanziellen Wirkung der Herabſetzung der ne von 70 auf 65 Jahre gewonnen werden ſollen. Daraufhin wird jetzt bei ſämt⸗ lichen Landesverſicherungsanſtalten eine Aus⸗ zählung der Verſicherungspflichtigen in den Altersklaſſen von 65 bis 70 Jahren vorgenom⸗ men. Es ſoll hierdurch ermittelt werden, wie viel Arbeitsfähige in didſen Altersklaſſen vor⸗ handen ſind. Das hierbei gewonnene Material wird dann von Verſicherungsmathematikern der zuſtändigen Behörden bearbeitet werden. Durch dieſe Vorarbeiten wird es möglich ſein, dem im Einführungsgeſetz zur Reichsverſicherungsord⸗ nung feſtgelegten Beſchluß des Reichstages, nach dem ihm bis zum Jahre 1915 die geſetzlichen Vorſchriften über die Altersrente zur erneuten richts und de eeeede 2 den ſollen, zu entſprechen und dabei die Frage der Mehrbelaſtung des Reichs durch die Herab⸗ ſetzung der Altersgrenze zu klären. — Der Förderungs⸗Ausſchuß für die vater⸗ ländiſche Arbeiterbewegung hielt am 26. Nov. ſeine diesjährige Generalverſammlung in Ber⸗ lin ab. Der Vorſitzende, General von Loebell, berichtete über die Tätigkeit des Förderungs⸗ Ausſchuſſes im letzten Halbjahr, ſodann ſprachen die Führer der zum Hauptausſchuß nationaler Arbeiterverbände gehörigen wirtſchaftsfriedlichen Arbeiterorganiſationen über die Fortſchritte ihrer Bewegung im gleichen Zeitraum. Darauf folgte eine ſehr intereſſante Ausſprache, aus der ſich ergab, daß das Intereſſe und das Verſtänd⸗ nis für die wirtſchaftsfriedliche Arbeiter⸗ bewegung dauernd ſteige, aber noch nachhaltiger in allen Kreiſen geweckt werden müſſe. Als Vertreter des Herrn Staatsſekretärs des Innern nahm Geh. Regierungsrat Siefart an den Ver⸗ handlungen teil, über die noch ein ausführlicher Bericht folgen wird. — Zwieſpalt im Verbande für Franenſtimm⸗ recht. Auf einer Konferenz des deutſchen Ver⸗ bandes für Frauenſtimmrecht war beſchloſſen worden, eine Aenderung in den Satzungen dahin vorzunehmen, daß der Verband künftig nicht mehr das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Wahlrecht, ſondern nur das„perſönlich auszuübende gleiche Wahlrecht für alle Frauen“ fordern ſollte. Mit dieſem Beſchluſſe war der bisherige Vorſtand des Verbandes nicht einver⸗ ſtanden und legte deshalb ſein Amt nieder. Eine außerordentliche Generalverſammlung des preußiſchen Landesvereins für Frauenſtimmrecht nahm vor kurzem eine Entſchließung an, in der das Bedauern darüber ausgeſprochen wird, daß die ſchweren Kämpfe innerhalb des Verbandes zur Amtsniederlegung des Vorſtandes geführt hätten. Bezüglich der Abäuderung der Satzungen beſchloß man, den Streit der Meinungen bis 1 ordentlichen Generalverſammlung ruhen zu aſſen und dieſ; Jahr der praktiſchen Agita⸗ tionsarbeit zu witen. Badiſche Politit. ilVillingen, 2. Dez. Kürzlich fand hier eine Bezirksverſammlung des Vereins ba⸗ diſcher Finanzbeamten ſtatt, die gut be⸗ ſucht war. Auf der Tagesordnung ſtand die Be⸗ ratung von Standesfragen. Nach längeren Be⸗ ratungen wurde folgender Antrag angenommen: „Es möge darauf hingewirkt werden, daß bei Be⸗ ſetzung von etatsmäßigen Stellen, ſolange noch Kollegen des Jahrgangs 1904 nicht etatmäßig ſind der Standpunkt der Anſtellung nach Etats ver⸗ laſſen und die Anſtellung nach Lokation durchge⸗ führt werde.“ Weiter wurde dem nachſtehenden Antrage zugeſtimmt:„Die Beförderung der G⸗ Beamten nach F hat ſich derart verzögert, daß ſämtliche übrigen mittleren Beamten uns voran ſind, insbeſondere die Amtsreviſoren. Es möge deshalb darnach geſtrebt werden, es zu erreichen, daß die Beförderung nach F ſpäteſtens mit Errei⸗ chung des Höchſtgehaltes in G, wenn möglich aber ſchon früher erfolge.“ („)Singen, 2. Dez. Bei der heute nachmittag 7 Uhr und 7 Uhr abgehaltenen Bürger⸗ meiſterwahl erhielt der Kandidat der ver⸗ einigten Liberalen und Sozialdemokraten, Herr Rechtsanwalt Paul Thorbecke⸗Karlsruhe 46, und der Kandidat des Zentrums, Herr Stadt⸗ rechtsrat Dr. Möricke⸗Mannheim 33 Stimmen; 1 Zettel war weiß. Herr Thorbecke iſt ſomit ge⸗ wählt; er tritt ſein Amt am 1. Januar an. Von der Angeſtelltenverſicherung. Karlsruhe, 2. Dez. In§ 51 des Reichs⸗ geſetzes ſind die Fälle aufgezählt, in denen die Verſicherten Beitragswegen ohne ihre Leiſtun⸗ gen zur Vexrſicherung angerechnet werden. Da⸗ hin gehören u. g. die Erfüllung der Militär⸗ pflicht in Friedens⸗ und Kriegszeiten ſowie der Beſuch einer ſtaatlich anerkannten Lehranſtalft. Die Beſtimmung, welche Aunſtalt ſtaatlich aner⸗ kannt iſt, hat die oberſte Landesbehörde zu be⸗ ſtimmen. Auf Grund dieſer reichsgeſetzlichen Vorſchrift n die Miniſterien des Unter⸗ zuern gemeinſ lich beſtimmt. —— e— daß als ſtaatlich anerkannte Lehranſtalten im Sinne der obigen Beſtimmung des Reichsgeſetzes über die Angeſtelltenverſicherung die Hoch⸗ ſchulen, Fachſchulen und die ſonſtigen der beruflichen Fortbildung dienenden Unterrichts⸗Veranſtaltungen des Staates ſofern ihr Beſuch regelmäßig mindeſtens für die Dauer eines Monats die Fortſetzung eines Arbeits⸗ oder Dienſtverhältniſſes ausſchließt, gelten. Das gleiche gilt für diejenigen ander⸗ weitigen der beruflichen Fortbildung dienenden nichtſtaatlichen Lehranſtalten, die nach den ein⸗ ſchlägigen Beſtimmungen des Schulgeſetzes ſtaatlich genehmigt ſind. Beamtenfragen. [Karlsruhe, 2. Dezember. Die Deutſche Eiſenbahnbeamten Zeitung veröffentlicht den Hauptinhalt des Berichtes des Oberbürgermeiſter Dr. Wilckens⸗Heidelberg, den derſelbe namens der Budgetkommiſſion der Erſten Kam⸗ mer über die ihr zugegangenen Petitionen, die Anſtellungs⸗, Dienſt⸗ und Einkommensverhält⸗ niſſe von Eiſenbahnbeamten und Eiſenbahnarbei⸗ tern betr., erſtattet hat. Das genannte Fachblatt bemerkt zu der Stellungnahme der Erſten Kam⸗ mer gegenüber den Eiſenbahnerpetitionen:„Aus dem Berichte geht mit aller Deutlichkeit hervor, daß auch die Budgetkommiſſion der Erſten Kam⸗ mer ſich insbeſondere der Notwendigkeit einer durchgreifenden Beſſerung der Anſtellungsverhältniſſe nicht verſchloſſen hat, aber doch wohl auch eine Aenderung des Ge⸗ haltstarifs in abſehbarer Zeit erwartet. An uns aber wird es liegen, durch fortgeſetzte Ar⸗ beit endlich zu erreichen, daß für uns befriedi⸗ gende Anſtellungs⸗ und Beförderungsverhältniſf geſchaffen werden.“ Mürttembergiſche Politik. Großblockpolitik in Württemberg? In der ſozialdemokratiſchen Preſſe iſt, wie in der„Kölniſchen Zeitung“ ſchon erwähnt worden iſt, in der letzten Woche die Behauptung aufge⸗ taucht, daß zwiſchen Haupt⸗ und Nachwahl die Nationalliberalen an die Sozialdemokraten her⸗ angetreten ſeien mit dem Erſuchen, in Brak⸗ kenheim den nationalliberalen Kandidaten Ge⸗ heimrat v. Balz zu unterſtützen, und daß da⸗ haben ſollen, in Waiblingen den Kandidaten der Sozialdemokratie zum Sieg zu führen. Der tatſächliche Vorgang der Dinge war, wie einer Erklärung der Nationalliberalen Partei zu ent⸗ nehmen iſt, der, daß ſich eine Abordnung volks⸗ parteilicher Wähler aus dem Bezirk Bracken⸗ heim an den Abgeordneten Konrad Haußmann wandte mit der Frage, ob er nicht Verhandlun⸗ gen mit der Sozialdemokratie über freiwillige Unterſtützung der Kandidatur Balz durch die Sozialdemokratie einleiten könne. Es fand in der Tat eine Konferenz ſtatt, an der ſich außer Haußmann ein Ausſchußmitglied der National⸗ liberalen Partei und zwei Sozialdemokraten be⸗ teiligten. Die Vertreter der Sozialdemokratie erklärten ſich bereit, angeſichts der politiſchen Situation, der drohenden Verſtärkung des ſchwarz⸗blauen Blocks, die ſozialdemokratiſchen „Stimmen in Brackenheim dem nationalliberalen Kandidaten zuzuführen, wenn die National⸗ liberalen ihrerſeits den Sozialdemokraten in Waiblingen unterſtützen. Das nationalliberale Mitglied der Konferenz erklärte ſeinerſeits, daß bei den nationalliberalen Wählern in Waib⸗ lingen allerdings eine allgemeine Befolgung der auf Unterſtützung des Bundes der Landwirte lautenden Parole der Nationalliberalen Partei nicht zu erwarten ſei, da man über die Art und Weiſe der Bekämpfung der Nationalliberalen durch die Bündler in anderen Wahlkreiſen ent⸗ rüſtet ſei; eine Parole zugunſten der Sozial⸗ demokratie auszugeben, ſei aber ſelbſtverſtänd⸗ lich ausgeſchloſſen. Auf das hin ſahen die Ver⸗ treter der Sozialdemokratie von der Forderung einer Paroleausgabe zu ihren Gunſten in Waib⸗ lingen ab. Der Anlauf zur Einleitung einer Großblockpolitit in Württemberg iſt alſo ein bloßer Verſuch geblieben. Praktiſche Folgen haben dieſe Verhandlungen auch nicht gezeigt; und ſchickte den General Reille mit einem Brief an den König, in welchem er ihm ſeinen Degen zu Füßen legte— da er den Tod nicht habe finden können! Der Jubel war namen⸗ los. Alle ſuchten ſich dem König zu nähern und ihm die Hände zu küſſen. Des Königs Antwort wurde mit einer Feder und Tintenfaß dom Reiſeneceſſaire des Großherzogs geſchrieben, wo⸗ bei die Huſarentaſche von Otto Guſtedt(Sohn von Beuſts Stiefſchweſter Baronin Guſtedtj ihm als Schreibmappe diente. Ich glaube, daß Krieg, wenigſtens das Blutvergießen, jetzt zu Ende iſt. Aber welche Opfer hat et gekoſtet!“ Ueber die Begegnung zwiſcher König Wilhelm und ſeinem kaiſerlichen Gefangenen berichtet Graf Beuſt, daß der König dem tiefgebeugten Napo⸗ leon lange ſtumm die Hand gedrückt habe. Die Generale in des Kaiſers Umgebung hätten ſich in ſcheinbar heiterem Tone laut unterhalten. Vom 5. September ſchreibt Graf Beuſt:„Geſtern ſaß ich bei Taſel neben Bismarck, der mir erzählte, daß er am Tage nach Sedan, während Moltke die Uebergabe der Feſtung mit General Wimpffen abſchloß. zwei Stunden mit Napoleon eine Zi⸗ garre geraucht, und da es geſchmacklos geweſen wäte, während dieſer Zeit in der kleinen Bauern⸗ ſtube von Politik zu ſprechen, er ungefähr eine Unterhaltung mit ihm geführt hade wie ein Fähnrich mit einem Backfiſch, mit dem er zum erſtenma! den Kotillon tenzt und den er wenig kennt“ Nach einem Dankgottesdienſt in Ferrisres ſitzt Roon:„Wir Sohnes, und hdem er den endmahl ver⸗ g war ſehr bei Tiſch ſprachen natürlich vom ererzählte mir, tödlichen Schuß langt habe gemütlich, den Augen. neulich geſag! neben ran, wie er mir n. man Söhne in der Armee hat und der Krieg bricht aus, ſo nimmt man Ab⸗ ſchied pon ihnen, und wenn ſie geſund wiederkeh⸗ ſo nimmt, man ſie wie nieu geſchenkt aus — und ich ſagte ihm, ich hätte Dir Beiſpiel herbiſcher Ergebung fſagte er,„das iſt auch mehr In der Praxis habe ich auch ſchwere Stku 1 erlebt. Solch ſchwere Stunden harrten auch Beuſt, denn ſein geliebter zweiter Sohn Thilo ſand den Heldentod bei einem Ge⸗ fecht in der Norſſigndie. Die Kaiſerproklamation in Verſailles ſchildert der Graf in einem langen Brief als„die ſchönſte dieſe Worte geſchrieben. Theorie bei Zeremonie, der ich je beigewohnt.“ Nach der Proklamation und dem Hoch des Großher⸗ zogs dbon Baden feilte der Kaiſer zuerſt auf ſeinen Sohn zu, um ihn zu umarmen worauf ſich der Kronprinz vor ihm auf die Knie warf und ihm beide Hände küßte. Nun machte das ganze Offizierskorps rechtsum und defilierte, ſich ver⸗ beugend, dor dem Kaiſer, der nun vom Thron⸗ tritt hinabſtieg und an der ganzen Reihe der Mannſchaften herabſchritt, mit vielen redend, eini⸗ gen beſonders Dekorierten die Hand ſchüttelnd; dabei ſah der Herr lin der Uniform des 1. Garde⸗ e oft Tränen in. regiments) wunder⸗, wunderſchön aus! Es war nur eine Stimme darüber, daß das ganze ſehr würdevoll war und taktvollerweiſe nicht ein Hoffurier oder Hoflakei zu ſehen war(um den Charakter einer Hofzeremonie ganz zu vermei⸗ den), ſondern nur Soldaten. Hätte man Hof⸗ dienerſchaft verwendet, von der nur ein kleiner Teil hier iſt, ſo wäre die Sache ärmlich erſchlenen. So aber war es Kaiſer Wilhelm, getragen, ge⸗ ehrt, proklamiert jubelt!“ Am 25. Januar iſt Jules Favpre in Verſailles; über ſeine Miſſion waltet tiefſtes Geheimnis. Bringt er Frieden?„Ein Umſtand läßt mich hoffen, und zwar in verſtärktem Maße. Du weißt, daß, wenn auf der Jagd der Hirſch von den Hunden gepackt iſt, der Jäger ein Halali bläſt. Als geſtern Bismarck mit Favre geſpro⸗ chen und dann Seiner Majeſtät Bericht erſtattet hatte, ging er an dem Zimmer vorbei in welchem die Flügeladjutanten bei Lehndorff den Tee tran⸗ ken, ſteckte nur den Kopf zur Tür hinein und pfiff Halali und vberſchwand wieder— recht originell, wie alles, was Bismarck tut, der doch immer neben dem genialen Staatsmann der luſtige Sportsmann iſt und bleibt.“ Farbig ſchildert Beuſt den Einzug in Paris: „Die Pariſer ſtanden, Kopf an Kopf, ohne einen Laut. Als wir aber am Are de Triumphe an⸗ kamen, fing das Volk auf einmal an zu Zwei⸗ tauſenden gleichzeitig uns auszupfeifen und forte während:„Vive la republique!“ zu rufen. Da⸗ zwiſchen ſchrien ſie uns greuliche Schimpfworte gegen die Nationalliberalen ſich bereit erklärt — von der Armee, die ihm zu⸗ —. —— Mannhetim, 3. Dezember. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Petttagblatt). 3. Seite. in beiden Bezirken iſt der Kaudidat des Bundes der Landiwirte gewählt worden. Rolonialeg. Der erſte Dieſelmotor in Deutſch⸗Oſtafrika. Die es erſten ſtatig nären Dieſel⸗ motors in D Deutſch⸗ Oſtafrika wurde kürzlich u. a. 1 bei der Sitzung der Techniſchen Komiſſion des Kolonial⸗ Wirtſchaftlichen Komitees, wirtſchaft⸗ licher der Deutſchen Kölpnialgeel ſchaft, beſchloſſen. Nach 125 Referat von Herrn Profeſſor Dr. Fiſcher von der Landwirtſchaftlichen Hochſchule Berlin hat die Maſchi menfabrit Augsburg⸗ Nürn⸗ berg auf Veranlaſſung der Techniſchen Kommiſ⸗ ſion Verſuche mit Pflanzenölen, Rizinus, Se⸗ ſam-, Baumwollſaat⸗, Palm⸗, Erdnuß⸗Oel, auf ihre Brauchbarkeit als Treibkraft angeſtellt. Sämtliche Oele ergaben, teilweiſe nach vorheriger Erwärmung zur Beſeitigung der Dickflüſſigkeit, volle Leiſtung des Motors. Es gilt nun, dieſe Vorverſuche drüben an Ort und Stelle in der Kolonie nachzuprüfen und insbeſndere auch feſt⸗ zuſtellen, ob auch die Rückſtände von Pflanzen⸗ blen und ganz geringwertige Oele, die für den Export nicht in Frage kommen, als Treibkraft im„Dieſelmotor ausreichen. In anerkennenswerter Weiſe hat die Ma⸗ ebrit Augsburg⸗Rürnberg einen 25 PS. Dieſelmotor für zwei Jahre zur Verfügung ge⸗ ſtellt ein Werkmeiſter der Kaiſerlichen Werft in Daresſalam iſt in Nürnberg in der Mor ntage und Behandlung ausgebildet worden und wird dem⸗ nächſt die Aufſtellung und die Verſuche im Be⸗ trieb des Kolonial⸗Wirtſchaftlichen Komitees in Daresſalam vornehmen. Zugleich ſoll ein Lehr⸗ kurſus eingerichtet werden, um insbeſondere intel⸗ ligente Eingeborene in der Handhabung von Motoren und Maſchinen zu unterweiſen Dieſe Einrichtung ſoll nach und nach einen Stamm von farbigen Maſchiniſten ſchaffen, der den techniſchen Betrieben der Kulonie drüigend nottut. Ein Motor mit an Ort und Stelle gewonnenen Pflan. zenblen als Treibkraft wäre von Bedeutung für die landwirtſchaftliche und techniſche Fehis mſerer Kolonien. Nus Stadt und Cand. *Mannheim, 8. Dezember 1919. Ortskrankenkaſſe für Handelsbetriebe. wurde beſchloſſen, nachſtehende Eingabe an die Auſſichtsbehörde zu richten. Auflöſung der Ortskrankenlaſe für Handelsbetriebe und An⸗ ſchluß an die Ortskrakenfaſſe Mannheim I betr. Die unterzeichneten Mifglieder der Oriskran⸗ kenkaſſe für Handelsbetriebe erheben gegen die Zuſammenlegung der beiden obengenannten * Kaſſen Proteſt. weil ſie ſich hierdurch ge⸗ ſchädigt füblen und bitten die berehrliche Aufſichtsbehörde, einem dahingehenden Beſchluß der letzten Generalverſammlung der Srstage kaſſe für Handelsbetriebe auf Auflöſung gengun⸗ ter Kaſſe bezw. Anſchluß an die Ortskranken⸗ kaſſe Mannheim I, die Genehmigung zu verſagen. Hierzu geſtatten wir uns folgende Begründung zu geben: Der Beſchluß der energpe ame der Drtskrankenkaſſe für Handelsbetriebe entſpricht nicht dem Mehrheitswillen der Kaſſenmitglieder Vals Geſamtheit. Infolge des noch heute gelten⸗ den Wahlſyſtems, der Mehrheitswahl. iſt die Hälfte der Mitglieder der Ortskrankenkaſſe für Handelsbetriebe in der Generalberſammlung nicht vertreten. Es dürfte der verehrlichen Auf⸗ ſichtsbehörde nicht unbekannt geblieben ſein, daß bei der am 16. November 1911 ſtattgehabten Ver⸗ treterwahl Zur Generclveremmlung. der Orts⸗ ohne jede VB In der Proteſtverſammlung vom 29. Nopember der Ortskrankenlaſſe für Handelsbetriebe füllt. krankenkaſſe für Handelsbetriebe die Liſte des Gewerkſchaftskartells, alſo einer einſeitigen In⸗ tereſſengruppe, mit nur wenigen Stimmen Mehr⸗ heit ſiegte. Die Antragſteller für die Auflöſung der Kaſſe ſind nun das Gewerkſchaftskartell bezw. ſeine Auhänger. Die ſtarke Minorität bei der letzten Delegiertenwahl, hinter welcher aber die größte Mitgliederzahl ſteht, iſt gegen die Zu⸗ ſammenlegung der Kaſſen. Der Sieg des Ge⸗ werkſchaftskartells iſt nur auf die Wahllauheit der Kaſſenmitglieder 5 allgemeinen zurückzu⸗ führen. Diejenigen Koſſenmita die bei der letzten Delegiertenwahl eine eigene Delegiertenliſte gegen das Gewerkſchaftskartell aufgeſtellt hatten und mit nur wenigen Stimmen unterlagen, be⸗ kämpfen ſchon ſeit Jahren den Gedanken einer Zuſammenlegung obengenannter Kaſſen und zwar im Intereſſe des Fortbeſtandes der ſo ſegensreich wirkenden Familienverſicherung der Ortskrankenkaſſe für Handelsbetriebe, Da dieſe Kaſſenmitglieder in der Generalverſammlung extretung ſind und die Generalver⸗ ſammlung ſelbſt mit Stimmengleichheit den Be⸗ ſchluß der Zuſammenlegung bei der obengenann⸗ ten Kaſſe faßten, ſo kann daraus ohne weiteres entnommen werden daß dieſer Generalverſamm⸗ lungsbeſchluß nicht den Mehrheitswillen der Kaſſenmitglieder zum Ausdruck bringt, ja ſogar dem Willen der Mitglieder als Geſamtheit direkt entgegenhandelt. Die Ausführung dieſes Be⸗ ſchluſſes bedeutet den Wegfall der Familienver⸗ ſichexung und außerdem erhöhte Beiträge infolge des größeren Krankheitsriſikos, weſches bei der Ortskrankenkaſſe Mannheim I zu konſtatieren iſt. Den Intereſſen der Kaſſe und der Mitglieder wird hierdurch in der unverantwortlichſten Weiſe entgegengearbeitet. Die Ortskrankenkaſſe für Handelsbetriebe iſt ſo gut fundiert und ſo gut geleitet, daß ſie bei ihrem Weiterbeſtand in der Lage iſt, ihre heuti⸗ gen ſehr guten Leiſtungen ohne Beitrags⸗ erhöhung noch bedeutend zu erhöhen. Die unterzeichneten Miiglieder lönnen deshalb einen Beſchluß, der mehr als 900 Fami, lien mit einem Schlage plötzlich der Wohltaten der geſetzlichen Kranken⸗ verſicherung beraubt und damit unter Umſtänden dem wirtſchaftlichen Ruin preisgibt, nur auf das Schärfſte mäßbilligen. In der Generalverſammlung ſelbſt, in welcher dey Beſchluß der Auflöſung bezw. Zuſammen⸗ legung gefaßt wurde, wurde vonſeiten der An⸗ hänger des Gewerkſchaftskartells zugegeben daß im nächſten Jahre eine Zuſammenlegung beider Kaſſen mit Rückſicht auf das kommende Propor⸗ tionglwahlſyſtem nicht mehr möglich ſei, da dann die Zuſammenſetzung der Generglperſammlung eine andere werden wird und das Gewerkſchaßts⸗ kartell, alſo die Antragſtellexin keine Mehrheit in der Generalverſammlung mehr bilden wird und auch damit eine Mehrheit für die Auflöſung Die Ortskrankenkaſſe für Handelsbetriebe, welche allen geſetzlichen Beſtimmungen zund Vor⸗ ausſetzungen in jeder Weiſe entſpricht, für deren gedeihliche Weiterentwicklung jede Sicherheit ge⸗ geben iſt und dexen Fortbeſtand gerade im Hin⸗ blick 915 die ſegensreiche Familienverſicherung den Willen des Geſetzgebers mehr erfüllt als jede andere hieſige Kaſſe, follte unbedingt als ſelbſtän⸗ dige Ortskrankenkaſſe weiter beſtehen, umſomehr, da viele kleinere Ortskrankenkaſſen ebenfalls be⸗ ſtehen bleiben, Weil, nun die unterzeichneten Kaſſenmitglieder für die Auflöſung der Kaſſe nicht einen einzigen plauſiblen Grund finden können, im Gegenteil alle Gründe der Vernunft für den Fortbeſtand der Kaſſe in ihrer heutigen Form ſprechen, und da die Durchführung dieſes Generalperſammlungsbeſchluſſes nicht nur eine Machtfrage des Gewerkſchaftskartells, ſondern ſogareine große Schädigung bon pie⸗ len hundert Familien bedeutet, ſo bitten wir die verehrliche Aufſichtsbehörde dem Be⸗ chluß der Generalver ammlung der kurzen Appell zum Beitritt in die S Iſchloß dey Nedlier ſeine Ansführungent⸗ de e kaſſe für Handelsbetriebe auf Auflöſung der Kaſſe und Zuſammenlegung mit der Ortskrankenkaſſe Mannheim I1 die Genehmigung zu ver⸗ ſagen. Ergebenſt: (Unterſchriften.) An alle Kaſſenmitglieder wird das dringende 3 Erſuchen gerichtet, die in Zirkulation befindlichen Proteſtliſten zu unterzeichnen und die Liſten auf dem ſchnellſten Wege an Herru L. Voll⸗ rath, Verwaltungs⸗Aſſiſtent beim ſtädtiſchen Gaswerk, Emil Heckelſtraße 20, gelangen zu laſſen. Oeffentliche Nerſammlung der Malermeiſter. Die Malermeiſter Mannheims verſammelten ſich geſtern nachmittag in dem oberen Lokal der „Zwölf Apoſtel“ zur Entgegennahme zweier Vorträge der Herren Stadtverordneter K. Herrmann(Pforzheim) und Malermeiſter C. Laceroix(Karlsruhe). Von Ludwigshafen und Dannſtadt waren Vertreter erſchienen. Der Vorſitzende der Mannhefmer Maler⸗ vereinigung, Herr Drezler, eröffnete um 5 Uhr die Verſammlung und wies auf die Berliner Verhandlungen über den zwi⸗ ſchen den Arbeitgebern und Arbeitnehmern ab; zuſchließenden Tarifvertrag hin, die den Gegen⸗ ſtand der Verſammlung bildeten. Zunächſt ſprach Herr Herrmann Pforzheim über die wirtſchaftliche Lage und Miß⸗ ſtände im Malerberufe. Das Handwerk habe für den Maler nicht mehr den„goldenen Boden“; er ſei ſchon längſt verloren gegangen. Die Verhältniſſe ſeien früher ganz andere ge⸗ weſen: die Löhne waren nicht ſo hoch; während die Arbeitszeit früher 12 Stunden betrug, be⸗ trägt ſte heute nur noch 9 bis 10 Stunden. Die Leiſtungen waren früher intenſiver, der Gehilfe zeigte auch mehr Intereſſe. Heute 0 der Mei⸗ ſter nur noch der Hausknecht des Gehilfen. Dazu kommen noch die ſozialen Laſten. Man ſollte dauach annehmen, daß die Preiſe heute höhere ſein müßten; das ſei aber tatſächlich nicht der Fall. Der Meiſter ſei ſchlechter daran, als jeder gut bezahlte Gehilfe. Er muß mehr arbeiten als diefſer. Der Referent geht dann auf die Schäden des heutigen Submiſſionsweſens ein. Die Regierungen, die ſtagtlichen und kommu⸗ nalen Bauhehörden müßten dabei mitwirken, das Submiſſionsweſen in gerechter und den tat⸗ ſächlichen wirtſchaftlichen Perböltniſſe ent⸗ ſprechenden Weiſe auszugeſtalten. Sachvexſtändigen aus dem eſgen Ringbildungen, welche dazu führen, den Hand⸗ werksmeiſtern die Preiſe für ihre Materjalien zu diktieren, ſollten die Meiſter zum engſten Zu⸗ ſammenſchluſſe mahnen. In den Zwangs⸗ innungen ſieht der Redner nicht das geeignete Mittel zur Vertretung der Inzereſſen, ſondern nur in einer freien Vereinigung. 85 einem rganiſation Der Verbandsvorſitzende Herr Malermeiſter C. Laervix⸗ Agelseahe referierte dann über den Reichstarif und die zukünftige Lohnbewegung. Wenn man an den Jeee denke, müſſe man auch an den Platz Mannheim denken, denn von hier ſeien die erſten Vorxläufer der heutigen Bewe⸗ gung ausgegangen. Vor 5½%½ Jahren ſollte hier zum erſtenmal ein Tarif für ein größeres Gebiet abgeſchloſſen werden. Er ſcheiterte bekanntlich an der Weigerung der freigewerkſchaftlichen Ge⸗ hilfen, den Tarif mit den Chriſtlichen und Hirſch⸗Dunckerſchen zuſammen abzuſchließen. Der Redner ſteht nicht auf dem Standpunkt, daß man die Gewerkſchaftsbeamten nſcht als Ver⸗ treter 5 Arbeiter unen ſollte, Sehr viel Diffe ohnzuſchlag für auswär⸗ 1 775 Arbeſſen hervorgerufen. Er ſei dazit be⸗ nützt worden, eine küüſtliche Lohnſteigerung her⸗ beizuführen. Hier ſo wohl wie auch inbetreff einer Spezialiſierung der Arbeitseinteilung im Winter hei Privaten und ſonſtigen Betrieben, Arbeit fordert werden. Der Ruf nach 1 Gewerbe müſſe inmer lauter erſchallen Die ein weſentlich ſein kann, müſſe beim Tarifabſchluß Wandel geſchaffen werden. Auch in Bezug auf eine beſſere Gegenleiſtung gegen⸗ über der Bezahlung müſſe eine Aenderung ge⸗ Es ginge nicht an, jungen eben erſt ausgelernten Leuten denſelben Lohn zu zahlen, wie älteren Leuten. Der Trieb der jungen Leute nach weiterer Aus⸗ bildung würde damit nur gehemmt. Das Recht der Arbeitnehmer, eine Kontrolle auf den Bauten auszuüben, habe ſeither zu unzuläſſigen Aus⸗ wüchſen geführt. Gefordert werden müſſe, daß dieſe Kontrolle paritätiſch und zwax durch die Tarifinſtanzen ausgeführt wird. Auch der Paragraph bezügl. der Schmutzkonkurrenz konnſe ſeither nicht ſo angewendet werden, wie es die Abſicht war, namentlich in Mannheim. Bezüglich der Arbeitsnachweiſe könnte man die paritätiſchen Arbeitsnachweiſe wohl begrüßen, aber nicht ein⸗ zuſehen ſei, warum ſolche Arbeitsnachweiſ ſe beſtehen ſollen in Städten, wo ſich gut eingeführte ſtädtiſche Arbeitsnachweiſe befinden. Die paritätiſchen Ar⸗ beitsnachweiſe werden vielfach nur zur Agitatior beuutzt. Dem Gehilfen ſolle es überlaſſen bleiben ſich den Ort ſelber auszuſuchen, wo er arbeiten will. Nach allen Erfahrungen muß darauf beſte⸗ hen bleiben, daß keine örtlichen Tarife, ſondern ſolche für große Landesgebiete abgeſchloſſen wer⸗ den. Es ſei ihm Nachricht zugegangen, daß die Verhandlungen am 10. Dezember beginnen. ErR halte es für falſch, wenn es noch in Mannheim Meiſter gibt, die ſich als Gegner des Tarifs be⸗ kennen, Möge es kommen wie es wolle, die Mei⸗ ſter ſollten ſich zu einer ſtarken Organiſation zu⸗ ſammenſchließen. Die Arbeiter von Berlin und Hamburg verlangen eine Lohnerhöhung von nicht ünter 10 Pfg. die Stunde. Das ſei keineswegs ge⸗ rechtfertigt. Die Forderungen von Mannheim und Karlsxube ſollen erſt in Bexlin übergeben werden. Der Redner dankt den Herren Keiſtler und Fritz, die ihre redneriſchen Kräfte bei der Agitation im badiſchen Oberlande in ſo erfolg⸗ reicher Weiſe zur Verfügung ſtellten. Der ba⸗ diſche Verband zähle nunmehr 760—800 Mitglie⸗ der. Rund 90 Prozent ſämtlicher Meiſter ſeien nunmehr organiſiert. Der Referent richtet nun⸗ mehr die dringende Mahnung auch an die no fernſtehenden Mannheimer Meiſter, alle örtlich Differenzen beiſeite zu laſſen und ſich zur Oßſun ihrer großzügigen Aufgaben im Maler⸗ und Tünchermeiſterverband zuſammenzuſchließen. Als Bezirksleiter machte Herr Keiſtler⸗ Man heim ergänzende Ausführungen zu den Ausfüh⸗ rungen der beiden Referenten. Er konſtatiert im Gegenſatz zu e des erſten 72 neys einen Ri an dem Ha größte Werkſtatt zu 129192 Weiter ſene er das Verſchwinden des Mittelpreisverfahrens im Mannheimer ſtädtiſchen Submiſſionswe den noch. nicht organiſierten 16. K ſich 12 im Verlaufe des Abends ein. Um 7 wuürde die Wefanmkens 8 85 den Vor Aulskahkungen t 1 175 be 75 Grenzen hinaus iſt 47 Ruf all dieſes Tuns drungen, und überall im deutſchen Vater! ſonders auch in der deutſchen Kaiſerfamili eugen verwandtſchaftlichen Zuſammenha badiſchen Herrſcherhauſe Größherzogin als d Tante des Kaiſers verkörpert, wird man. lichen Liebe und Verehrung der edlen Für deuken, Ganz beſonders aßer richtet 55 i Volk die innigſte Bitte an die 3 Frgu, die als Gattin des Hachſelt en Großherzo Frkedrich., als treubeſrgte Landesmukter und 4 Mutter Unferes treu in den Spuxren ſeines wandelnden Landesherrn für immer in 5 lebt, noch viele Jahre des geſunden, Schaffens zu ſchenken, in dem ihr Giück und weiter Kreiſe des Bolkes begründet 9515 „Der Poſtverkehr der beiden badiſchen ſtädte 1011. Im Jahre 1011 kamen in Mannhe 30 990 000, in Karlsruhe 20 085 000 Briefe, 17 Druckſachen, Geſchäftspapiere, Pakete und ohne Weftangabe an. Der e peteng in M 12 heim 370 957 000 in Karlsxuhe 319 400 00. Zei ummern gingen aß in Maunheim 6 859. 1 K he 1 000 Wie 1 A Karls 70.7285 29 gu, was wir achend mit Ae ohne ein Wort zu erwidern, hinnahmen. Das ärgerte ſie, glaube ich, am meiſten. Uebrigens verhallten ihr Pfeifen und ihre Schimpfreden da⸗ durch, daß fämtliche. Muſikkorps zugleich ſpielten, und zwar denſelben Pariſer Einzugsmarſch, mit dem wir 1815 eingezogen ſind. Fabelhaft mutig, faſt herausfordernd hat ſich Vismarck benommen, der als wir in Paris einzogen, uns ſchon, als von da zurückkehrend, in voller Küraſſieruniform, eine Zigarre rauchend, entgegengerjtten kam. Er war nach der Nevue allein hineingeritten, als erſt unſere ſchwache Avantgarde in der Stadt war.“ Der letzte ergreifende Vorgang im Hauptquar⸗ an die Generale nach der Revne vom 5. März, wobei„er mit einer mehrmals vor Rüßbrung ex⸗ ſtickten Stimme ſagte. daß ex Gott innig danke, der ihn in ſeinem Hohen Alter noch ſo Großes habe erleben laſſen.“ Großh. Sad. Hof⸗ und National⸗ theater in Mannheim. Kabale und Liebe. Gaſtſpiel Martha Schneider. Martha Schneider ſpielte( wie es heißt als Be⸗ werberin um Anſtellung) die Luiſe. Ein junges Mödchen, dem man die ſechzehn Jahre der Luiſe ſicher glaubt, eine Schauſpielerin 35 natür⸗ zer Anlage und Begabung. Ihre Luiſe begann mädchenhaft 88 95 blieb ſanft und i 2 tier bon Verſailles war die Anrede des Kaiſers bart und ſtie zu dem Weibe emporgewachf ſen war, das durch leidvolles Erleben den Weg zur helden⸗ haften Entſagung findet. Es mochte zu wenig von der Größe in dieſer Luiſe ſein, die all die Schwere ihres Verzichts begreifen macht; und ſie mochte mehr aus Schen und weltfremder Zartheit ihre Liebe aufgeben, denm nach dem furchtbaren Ringen, aus dem ſie der Dichter in der Briefſzene verwandelt und als eine lebenseinſichtig gewordene hervorgehen läßt — ſie ergriff auch durch dies ſtille. perinnerlichte Leid, das, zu fein für die lauten Farben des Wer⸗ kes, doch das Mitfühlen weckte. Mochte darum ihr Anteil an der Ankſage wider die thranniſche Vergewaltigung, den der Dichter bor der Lady Milfort guch im eigenen Wort ſie nehmen läßt. minder ſchwach erſcheinen als er es iſt— es blieb auch da über ihrer ſchlichten unge⸗ zwungenen Natürlichkeit der Adel reinen, edlen Menſchentums. Es blieb dieſer ſanften und wei⸗ chen, dieſer natürlichen und lebendigen Lniſe, vor allem all ihre ſchweifende Sehnſucht, unt daraus durch ſich ſelbſt deutlich zu machen, was das Problem des Dramas iſt: der Gegenſatz zwiſchen Menſchentum und Konvention, zwiſchen Natur und Mode, Freiheit und Schickſal. Auch im einzelnen wieder war mancherlei 1 bewältigt: mgnche Worte nicht gefühlsmäßig ge⸗ nug ausgeprägt, zu abſtrakt und verſtandesmößig es lonnte 9 die körpexliche Zartheit den Stimmanfwand nicht immer aufbringen, der in dieſem Enſemble notwendig ſchien. Daß das den Eindruck mitunter verſchob, aber * im ganzen nich ſenklich ſtörte, konnſe zeigen, wie viele von den Forben, die der Dichter dieſet Geſtalt lieh, ſich dieſe Luiſe doch lebendig zu machen wußte, wie einheitlich ſie Abe regt und ab⸗ geſtimmt war. Heibelberger Bachverein. Das geſtrige vierte Konzert erhielt durch die Mitwirkung des Herrn Profeſſor Ferruceio Buſoni aus Berlin, der ſich in ſeinen Eigen⸗ ſchaften als Pianiſt, Komponiſt, Bearbeiter von Liſets„Spauiſcher Rhapſodie“, wie endlich gls Dirigent eines eigenen Werkes vorſtellte, ſeine beſondere Signatur. Unter der heutigen Pig⸗ niſtenwelt gehört Buſoni zu den markanteſten Erſcheinungen. Seine glänzenden. Leiſtungen als Interpret des Liſztſchen A⸗dur Konzertes und des„Totentanz“ ſind wohl allen Teilnehmern des Heidelberger Tonkünſtlerfeſtes vom vorigen Jahre in lebhafter Erinnerung. Nicht ſo allge⸗ mein anerkannt iſt der Komponiſt Buſoni, Ueber beide Seiten ſeiner künſtleriſehen Tätig⸗ keit wird ja übrigens auch die heutige vierte Akademie, in welcher der Künſtler ſein Klavier⸗ Maſch in E⸗dur ſpielen wird, noch weitere uſſchlüſſe geben. Das Programm, hatte in ſeinem exſten Teil ſ: ein klaſſiſches, im zweiten ein modernes Ge⸗ präge, Denn wir ſtehen nicht an Cherußbinis Duverture zur Oper„Ali Bape, klaſſiſchen Muſtern ihrer Gattung zu rechnen. 0 e Runſt, Wiſreuſchaft u. EFeben. 1 f wart hingewieſen. Das Jeſter Werk zeigt neben der kunſtvollen thematiſchen Ver⸗ arbeitung e e melodiſche Linien, ſowie rhythmiſche Eleganz, und dieſe 100 ſchaften traten in der feinen, techniſch Sae dupch Herrncheneralmuſikd r. Wolfpum trotz eines Mißgeſchickes Bgueen lebhaft in Erſcheinung. Dann nahm Buſoni am Bechſteinflügel Flat 5 um uns Beethovens letztes und herrlich Klavierkonzert op. 73 in Es⸗d übermitteln, und es war eine Ausdeutung wie wir ſie geiſtvoller und techniſch reiſer 15 erlebt haben. Buſonis techniſches Verm überwand die Schwierigkeiten, welche die pelgriff⸗ und Oktavenpaſſagen des Konzertes bieten, mit ſpielender Leichtigkeit. Die Füll ſeiner Anſchlagsnnancen iſt unerſchzpflich. 0 in zarteſten Farben der Romantik gehalte H⸗dur Adagis erfuhr eine höchſt poeſievolle A legung. Im humorvollen Finalſatz wurde Paſſagen mit einer Feinheit und Dezenz geſpielt. Die ſtark ſubjektive Aufft die ſich in einigen und dem Orcheſter die Begleitung; ſchwerte, nahm man bei 9 700 Interpretation gerne in Kauf. ſeinem] ber 1833 exſchienenen letzten größeren Werke, zu den im Jahrbuch der Muſikbibliothek Peters, 1906, d Mehſchinar auf We. 0 4. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagnlatt). Mannheim, 3. Dezember. aufträge: Ankunft 19 157 bezw. 18 783, Abgang: 87 156 bezw. 23 867. Poſtanweiſungen: Ankunft in Mann⸗ heim 744000 mit 40 359 000/ in Karlsruhe 521 000 mtit 27 241 000 Abgang in Maunheim 820 000 mit 51 451 000 /, in Karlsruhe 665 000 mit 32 603 000% Die Zahl der angekommenen Telegramme beträgt in Mannheim 472 664, in Karlsruhe 212 706, der ab⸗ gegangenen 436 246 bezw. 188 635. Telephongeſpräche gab es in Maunheim 24 516053, in Karlsruhe 13 858 059. be. * Ehrung. Geh. Oberbaurat Profeſſor Dr. Baumeiſter wurde in Anerkennung der großen Verdienſte, die er fich um die Woh⸗ nungsreform in Deutſchland und beſonders um die in Baden erworben hat, vom Bad. Landes⸗ wohnungsverein zu ſeinem Ehrenmitglied ernannt. Die Bernhard Kahn⸗VolksLeſehalle des Vereins für Volksbildung(Ecke Mittel⸗ und Lortzingſtraße, Neckarſtadt), deren Benützung jedermann völlig frei zuſteht, war im Monat November von 4242(3872) Erwachſenen und 2835(1607) Schülern, zuſammen alſo von 7077 (5499) Perſonen beſucht. Der über 7000 Bände faſſenden Bibliothek wurden an 9 Abenden 2366 Bücher entnommen, davon 95 an neue Leſer. * Fahrraddiebſtähle. In letzter Zeit wurden da⸗ hier folgende Fahrräder entwendet: Am 13. No⸗ gember ein Damen⸗Fahrrad, Marke Induſtrie, Fabrik.⸗Nr. 118 361, ſchwarzer Rahmenbau u. Felgen. Es trägt den Namen„Steinberg u. Mayer“; am 22. November ein Idealrad, Fabrik⸗Nr. 300 601, hat ſchwarzen Rahmenbau, gelbe Felgen, aufwärts ge⸗ bogene Lenkſtange und Horngriffe; am 23. Nov. ein Torpedorad, Fabrik Nr. 184957, hat ſchwarzen Rahmenbau, vernickelte Felgen, aufwärts gebogene Lenkſtange und Freilauf; äm 26. November ein Pfeilraßd, Fabrik⸗Nr. 78 070, hat ſchwarzen Rah⸗ meubau, gelbe Felgen, aufwärts gebogene Lenkſtange, Korkgriffe u. Freilauf; am W. Nov. ein Franken⸗ rad, Fabrik⸗Nr. 137, ſchwarzen Rahmenbau und Felgen, abwärts gebogene Lenkſtange, Torpedofrei⸗ lauf und Rücktrittbremſe; am 3. November ein Tuchosrad, Fabrik⸗Nr. 347 345, hat ſchwarzen Rahmenbau und Felgen, aufwärts gebogene Lenk⸗ ſtange, grüne Zellulvidgriffe und Freilauf; am 28. November ein Nerorad, Fabrik⸗Nr. 175 970, hat ſchwarzen Rahmenbau und Felgen, auf letzteren zwei rote Streifen, ſchwarze Cellulvidgriffe und Freilauf. Fuhrwerksunfall. Der 33 Jahre alte Kutſcher Adolf Sinn, wohnhaft Schwetzingerſtraße 132, rutſchte heute Nacht beim Aufſteigen auf den Bock aus und kam unter ſein eigenes Fuhrwerk. Er erlitt einen Unterkteferbruch und mußte ins Allgemeine Krankenhaus überführt werden. *Mutmaßliches Wetter am Mittwoch und Von⸗ nerstag. Im Norden zeigen ſich zwei ziemlich liefe Depreſſionen, die auch unſere Wetterlage be⸗ einfluſſen. Für Mittwoch und Donnerstag iſt trübes naßkaltes, in Höhenlagen zu Schneefällen geneigtes Wetter zu erwarten. Vereinsnachrichten. *Der Kreisverein Mannheim im Verband Deutſcher Handlungsgehilfen hatte Veranlaſſung genommen, die Angeſtellten im Petroleum⸗ handel zu einer Verſammlung auf vergangenen Donnerstag ins Reſtaurant Friedrichshof ein⸗ zuladen, in welcher der Geſchäftsführer des Verbandes, Herr Fritz Becker, über das Thema:„Das Petroleummonopol und ſeine Wirkungen auf die ſoziale LJage der Angeſtellten im Petro⸗ leumhandel“ referierte. Der Redner wies zunächſt allgemein auf die Bedeutung der in Ausſicht genommenen Geſetzesvorlage ſpeziell fütr die Angeſtellten im Petroleumhandel hin und betonte dabei, daß es nicht Aufgabe der Verſammlung ſei, zu der Notwendigkeit oder Nichtnotwendigkeit des Mönopols an ſich Stel⸗ lung zu nehmen, ſondern die Wirkungen des Geſetzes auf die in Frage kommenden Angeſtell⸗ ten zu unterſuchen, Seine Ausführungen baſier⸗ ten auf der Beantwortung der folgenden Haupt⸗ punkte: 1) Was für Wirkungen hat das Mono⸗ polgeſetz auf die ſoziale Lage der Angeſtellten im Petroleumhandel? 2) In welcher Weiſe iſt für die dadurch brotlos werdenden Angeſtellten geſorgt? 3) Genügen die dafür vorgeſehenen Maßnahmen? und) in welcher Weiſe können wir mit Erfolg auf den Geſetzgeber einwirken, um unſeren berechtigten Forderungen Berück⸗ ſichtigung zu verſchaffen. Der Referent behan⸗ delte ſpeziell die 88 11 und 14 des Geſetzent⸗ wurfes, die ja hier beſonders in Frage kommen und führte aus, daß bei der jetzigen Faſſung des Geſetzes in abſolut unzureichender Weiſe für die Angeſtellten geſorgt ſei und daß der Verband deutſcher Handlungsgehilfen zu Leipzig es ſich zur Aufgabe gemacht habe, durch eine ausführliche Eingabe für die Verbeſſerung und Abänderung der Uebernahme⸗ und Abfin⸗ dungsbedingungen zugunſten der Angeſtellten einzutreten. Durch eine ſich an das Referat an⸗ ſchließende Ausſprache ſollten die Wünſche und Forderungen auch der hieſigen Angeſtellten im Petroleumhandel zum Ausdruck kommen, damit ſie der Verband Deutſcher Handlungsgehilfen zu Leipzig in ſeinen weiteren Eingaben an den Bundesrat und Reichstag berückſichtigen könne. Die Ausſprache geſtaltete ſich außerordentlich lebhaft und anregend und es wurde mancher neuer Geſichtspunkt entwickelt und über manche Forderung eingehend diskutiert. Die am Schluß der Ausſprache vorgeſchlagene Entſchlie⸗ ßung wurde einſtimmig von den anweſenden Damen und Herren(etwa 120 Perſonen) ange⸗ nommen und der Verband Deutſcher Handlungs⸗ gehilfen zu Leipzig beauftragt, in ſeiner Eingabe die angeführten Forderungen zu vertreten. Die Entſchließung enthält in der Hauptſache fol⸗ gende Forderungen: Zu den bevorſtehenden Be⸗ ratungen der geſetzgebenden Körperſchaften ſind auch Sachverſtändige aus den Kreiſen der be⸗ teiligten Angeſtellten heranzuziehen. 2) Die jetzt im Petroleumgroßhandel üblichen Arbeitsbedin⸗ gungen wie: achtſtündige Arbeitszeit, volle Sonntagsruhe, Früherſchluß an Sonnabenden um 1 Uhr, Fortzahlung des Gehaltes in Krank⸗ heitsfällen, Urlaub von mindeſtens 14 Tagen, bei beſſeren Stellen 3 bis 5 Wochen Gehalts⸗ tarif mit feſten Zulagen ſollen auch für die neue Vertriebsgeſellſchaft gelten. 3) Unter„bisherigen Bedingungen“ ſind außer dem bisher bezogenen Gehalt auch fällige Zulagen, ſowie gewohnheits⸗ mäßig gewärten Gratifikationen zu verſtehen. Bei Verſetzungen ſind Umzugskoſten und Miets⸗ entſchädigungen zu gewähren. 4) Es iſt bei Be⸗ meſſung der Entſchädigung grundſätzlich zu unterſcheiden zwiſchen Angeſtellten, die nicht übernommen werden und ſolchen, denen eine Stellung in der neuen Geſellſchaft angeboten wird. Nicht übernommene Angeſtellte haben Anſpruch auf volle in einer Summe zahlbaren Entſchädigung ohne Anrechnung anderweitig verdienten Einkommens. 5) Wer Stellung an⸗ geboten erhält, hat die Wahl, zwiſchen Annahme und geſetzlicher ſofort in einer Rate zahlbarer Entſchädigung. Der Angeſtellte ſoll aber auch berechtigt ſein, einmalige Abfindungsſumme zu beanſpruchen. 6) Wegfall der vier Altersklaſſen mit verſchiedenen Entſchädigungsanſprüchen und Erſatz durch zwei Klaſſen mit einer Grenze von 30 Jahren. Ueber 30 Jahre alte Angeſtellte haben mindeſtens auf die Entſchädigung Au⸗ ſpruch, die für Angeſtellte im Alter von über 46 Jahre vorgeſehen ſind, während alle jüngeren Angeſtellte als Mindeſthöhe drei Viertel dieſer Beträge erhalten follen. 7) Bei Feſtſetzung des Dienſtalters iſt nicht nur die Dienſtzeit bei der letzten Firma, ſondern die geſamte, nachweislich in verſchiedenen Petroleumgeſchäften geleiſtete Dienſtzeit zu berückſichtigen. Militärdienſtjahre werden bei der Berechnung der Entſchädigung eingerechnet. 8) Bei Entlaſſungen ohne Ver⸗ ſchulden der Angeſtellten iſt voll⸗ Entſchädigung unter Anrechnnug der bei der neuen Geſellſchaft geleiſteten Dienſtzeit zu gewähren! Die Aus⸗ zahlung hat in dieſem Falle in einer Summe zu erfolgen, ohne daß eine Anrechnung ander⸗ weitig verdienten Einkommens ſtattfindet. 9) Bei Streitigkeiten zwiſchen den Angeſtellten und der neuen Vertriebsgeſellſchaft ſoll zunächſt das Kaufmannsgericht am Orte der letzten Beſchäf⸗ tigung des Angeſtellten entſcheiden. Beim Feh⸗ len eines Kaufmannsgerichtes am Orte ſoll das zunächſtgelegene Kaufmannsgericht zuſtändig ſein. Die in der Penſtonskaſſe„Letitia“ erwor⸗ benen beſonderen Penſionsanſprüche der älteren Angeſtellten ſind auf folgende Weiſe zu berück⸗ ſichtigen: Es ſoll vergütet werden für eine ein⸗ jährige Dienſtzeit ein halbes Jahresgehalt, für jedes weitere Dienſtjahr ein viertel Jahresgehalt und zwar bis zur Maximalſumme des drei⸗ fachen Jahresgehalts bezw. der Höchſtfſumme von 15000 Mk. Der Angeſtellte ſoll nur ver⸗ pflichtet ſein, bei der neuen Vertriebsgeſellſchaft eine ſolche Stellung anzunehmen, die in Bezug auf die Art der Tätigkeit und den Umfang ſeiner ſeitherigen Machtbefugniſſen entſpricht. Am Schluſſe der Diskuſſion dankte ein Teilnehmer der Verſammlung dem Referenten für ſeine klaren Ausführungen und dem Kreis⸗ verein bezw. Verband Deutſcher Handlungns⸗ gehilfen, daß er ihnen Gelegenheit gegeben habe, in gemeinſamer Ausſprache die Forderungen der Angeſtellten im Petroleumgroßhandel noch⸗ mals gründlich zu erörtern und gab der Hoff⸗ nung Ausdruck, daß die Eingabe des Verbandes Deutſcher Handlungsgehilfen mit dazu beitragen möge, die Regierung zur Abänderung bezw. Verbeſſerung zugunſten der Angeſtellten zu ver⸗ anlaſſen. * Turuverein Mannheim. Mit milienabend der Damenabteilungen eröffnete der Verein am Sonntag den Reigen ſeiner dieswinterlichen Veranſtaltungen. Saal und Galerie des freundlichen Vereinshauſes an der Ecke Prinz Wilhelm⸗ und Charlottenſtraße waren dicht beſetzt. Mit einem ſinnigen und in ſchöner Deklamation vor⸗ getragenen Prolog eröffnete Fräulein Wert⸗ heimer den Abend. Ein ſich daran anſchließendes lebendes Bild, das eine Huldigung Vater Jahns darſtellte, und ein in ſchönen rhythmiſchen Be⸗ wegungen ausgeführter Reigen wurde von Turner⸗ innen der Abteilung C dargeboten. Derſelben Ab⸗ tetlung angehörige Turnerinnen waren es auch, die durch exakt vorgeführte Prerdſprünge und Langſtab⸗ übungen reichen Beifall ernteten. Nicht minder bei⸗ fallswürdig war der graziöſe Walzerreigen, den Damen der Abteilung A tanzten. Das Keulen⸗ ſchwingen lebenfalls Abteilung A) gab erneut Ge⸗ legenheit, die vollendete Geſchicklichkeit der jungen Damen ſpeziell in dieſen Uebungen bewundern zu lönnen. Fräulein Amalie Fanz, eine jugenbliche Sängerin im Backfiſchalter, überraſchte in ihren Liedervorträgen ſowohl durch die Reinheit der noch im Uebergangsſtadium befindlichen Stimme, wie auch durch die ſichere und kräftige Beherrſchung der höheren Lagen. Die vielverſprechende junge Sängerin, die von Herrn Muſikdirektor Sieder begleitet wurde, brachte„Das Veilchen“ von Mozart,„Aus der Jugendzeit, von Radecle und Abt's„Ach wer das doch könnte“ zu Gehör. Jubelnder Beifall dankte für die anmutigen Geſangsleiſtungen und veranlaßte Frl. Fanz zu einer Zugabe. Den erſten Teil des Abends einem Fa⸗ beſchloß die ſzeniſche Darſtellung einer luſtigen Wanderfahrt der weiblichen Wandervögel, benannt: „Ein Tag aus der diesjährigen Italtenfahrt“. Herr Prof. W. Schmittheuner war Mitwirkender und Leiter zugleich bei dieſer Aufführung, die allgemein gefiel, vielleicht aber etwas kürzer hätte ſein dürfen.„Vater Jahns Töchter“ be⸗ titelte ſich ein Turnerinnenterzett, das den zweiten Teil eröffnete. Fräulein Elſe Hinderer trug mehrere Gedichte in Pfälzer Mundart vor, die nicht zuletzt durch die drollige Art der Wiedergabe große Heiterkeit entfeſſelten. Unverwüſtlich komiſch nehmen ſich immer wieder die humoriſtiſchenFreinbungen aus. Die Turnerinnen(Damen der Abteilung A) ſteckten dabei in den Masken alter Großmütter— aber ver⸗ kehrt, ſodaß die Bewegungen mit dem Rücken gegen den Saal ausgeführt werden. Die grotesken Be⸗ wegungen löſten ſtürmiſche Lachſalven aus. Frl. E. Fuchs ſang hierauf unter Gitarrebegleitung von Frl. A. Schneider einige Lieder,„Die muſikaliſche Kochſchule“, ein humoriſtiſches Geſamtſpiel, brachte viel Leben auf die Bühne und„Die beiden Witwen“ (Turnerinnen König u. Sattelmeier) machten ihre Sache recht gut. Schließlich führte man noch den Einakter⸗Schwauk„Sie dichtet“ auf, der nach Inhalt und Darſtellung ebenfalls allſeits gefiel. Für das gute Gelingen des Abends hat nicht zuletzt der turneriſche Leiter der Damenabteilungen, Herr Real⸗ lehrer Leutz, geſorgt, der insbeſondere die muſter⸗ gültigen turneriſchen Vorführungen leitete. Die ganze Abendunterhaltung verlief in der gemütlichſten, zwangloſeſten Weiſe, wie das bisher ſtets im Turn⸗ verein Tradition geweſen iſt. D. * Der Keplerbund, Ortsgruppe Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen, veranſtaltet heute Abend, wie allmonat⸗ lich, eine Vortragsverſammlung. Diesmal wird ein Mitglied, das ſchon verſchiedene natur⸗ wiſſenſchaftliche Kurſe in Godesberg beſucht hat, Herr Pfarrer Roos⸗Lampertheim, einen Vortrag über: „Glaube und Vernunft“ halten. Als Theologe beſitzt der Reduer jene unerläßliche philoſophiſche Bildung, die allein imſtande iſt, dieſe Frage, die zu den großen Problemen des geiſtigen Lebens der Menſchheit gehört, auf wifſenſchaftlicher Höhe zu be⸗ handeln. Anſchließend findet freie Diskuſſion ſtatt. Auch Nichtmitglieder haben zu dieſer Ver⸗ anſtaltung freien Zutritt. Dieſelbe findet ſtatt im Hotel National I. 15, 17 und beginnt 949 Uhr. Vergnügungen. * Jugendtheater im Bernhardnshof.„äKumpel⸗ ſti[zchen“, ein Märchen in 4 Akten, welches am Mittwoch den 4. Dezember unter Leitung von Frau R. Sölch zum erſten Male zur Aufführung ge⸗ langt, iſt ſo recht geeignet, eine frohe Stimmung auszulöſen. Das Stück behandelt das Thema der faulen und hochnäſigen Müllerstochter, die zwar von Herzen gut, aber nicht arbeiten will. Nun hilft ihr der Zwerg Rumpelſtilzchen und droht, ſie zu ver⸗ derben, aber unter dem Schutze der Tannenſee muß der böſe Zwerg ſein Opfer loslaſſen. Allerlei kleine reizende Kinderſzenen umrahmen die Handlung. Wir verweiſen auf dieſe Aufführung, deſſen Beſuch wir beſtens empfehlen. Im Union⸗Theater, P 6, 28/24, findet heute Programmwech neueſten und intereſſauteſten Schöpfungen auf dem Gebiete der modernen Lichtſpielkunſt bringt. Die Attraktion des Programms bildet der ergreifende Roman eines jungen Mannes, betitelt„An der Schwelle des Lebens“, ein Senſationsdrama in 2 Akten. Ergänzt wird das Programm durch ein weiteres Drama, zwei Naturaufnahmen und zwei Humoresken, welche ebenfalls großen Anklang finden dürften. Tages⸗Ralender. Dienstag, 3. Dezember. Großh. Hof⸗ u. National⸗Theater. 7% Uhr: 6. Volks⸗ vorſtellung„Emilia Galotti“. Apollotheater. Abends 8 Uhr: Variétée⸗Vorſtellung. Im Trocadero: Nach Schluß der Vorſtellung Ka⸗ Konzerte. Unioutheater. Moderne Lichtſpiele. Saalbau⸗Theater. Kinematographiſche Vorführungen Palaſt⸗Lichtſpiele. J 1, 6. Erſtklaſſiges Programm. Reſtauration„Zum wilden Mann“. Täglich von nachmittags—7 Uhr und abends—12 Uhr: Große Konzerte. Café Carl Theodor. Täglich Künſtler⸗Konzerte. Café Börſe. Täglich Künſtler⸗Konzerte. Café Corſo, J1, 6. Mittwoch, Donnerstag, Samstag und Sonntag: Künſtler⸗Konzerte. Cafe Waldbauer, Q1, 4. Täglich Künſtler⸗Konzerte. Café Dunkel, E 3. Täglich Konzerte. Neues aus Tudwigshafen. * Selbſtmord verübte geſtern im Laufe des Nach⸗ mittags die 3 Jahre alte Ehefrau eines in der Heinig⸗ ſtraße wohnenden Schreiners. Als der Ehemann um 6 Uhr von der Arbeit heimkehrte, fand er die Frau leblos in der Küche am Boden liegen. Die Gas⸗ hahnen waren geöffnet, und die Küche mit Gas an⸗ gefüllt. Wiederbeleungsverſuche erwieſen ſich als er⸗ folglos. Bis jetzt iſt noch nicht aufgeklärt, was die Frau zu der Tat veranlaßte, da die Eheleute in durch⸗ aus geordneten Verhältniſſen leben. *Einen Selbſtmordverſuch, ebenfalls durch Gas⸗ vergiftung, machte geſtern Abend 8½ Uhr ein 20 Jahre alter Vünchergeſelle in der Wohnung ſeines Bruders in der Kanalſtraße. Er öffnete den Hahnen des Gasherdes in der Küche und nahm den Schlauch in den Mund. Betäubt ſtürzte er zu Boden, was ein Gepolter verurſachte. Die Schwägerin eilte in die Küche und riß ihm den Gasſchlauch aus dem Mund. Man brachte den bereits Bewußtloſen ins Städtiſche Krankenhaus, wo er durch ärztliche Hilfe wieder zum Leben zurückgerufen wurde. Ueberfahren. Der 83 Jahre alte Invalide Nikolaus Hofmann wurde geſtern Nachmittag Epe der Gräfenau⸗ und ogihrlachſtraße von der Deichſel eines Einſpännerfuhrwerks zu Boden ge⸗ ſtoͤßen und überfahren. Man brachte ihn bewußtlos Sanitätsauto in das Allgemeine Kranken⸗ ahus. *Schneller Tod. Zwiſchen Mutterſtadbt und Dannſtadt wurde geſtern Abend ein Mann totauf⸗ gefunden, der als dex ledige Zigarrenmacher Oſtermeier aus Rödersheim feſtgeſtellt wurde. Der Mann war herzleidend. Auf einer Rabtour be⸗ griffen, hatte er einen Herzſchlag erlitten. Die Leiche wurde nach ſeinem Heimatsorte verbracht. Aus dem Großherzogtum. Weinhein, 2. Dez. Durch Exploſion des Benzinbehälters ſind heute mittag ein Auto⸗Omnibus der Weinheim⸗Tröſeler Automobil-Geſellſchaft in der Automobil⸗Garage in Tröſel Feuer. Das Auto brannte bis auf die Eiſenteile vollſtändig nieder. Auch die Auto⸗ mobil⸗Garage wurde beſchädigt. Der Schaden be⸗ trägt etwa 20 000 Mark, welcher durch Verſiche⸗ rung gedeckt iſt. Karlsruhe, 2. Dez. In der Südſtadt, auf dem Werderplatz, wurde am Samstag abend der 7jährige Knabe des dort wohnhaften Schloſ⸗ ſers Göhring von einem R über⸗ fahren und lebensgefährlich verletzt. Der Knabe hatte ſich an den Wagen angehängt und von dem Hinterrad wurde das Schürzchen des Kindes erfaßt und dieſes dadurch unter den Wagen geſchleudert. Das Rad ging über den Kopf des Knaben, wodurch eine e Schädel⸗ verletzung hervorgerufen wurde. Der Knabe ſtarb alsbald nach ſeiner Verbringung in das Vinzentius⸗Krunkenhaus. Den Fuhrmann trifft bei dem Unglücksfall keine Schuld. Von Jag zu TJag. — Ein Roman aus dem Leben. Dresden, 1. Dez. Eigenartige Familienbilder wurden in einer Gerichtsverhandlung enthüllt, die jetzt vor dem Dresdner Amtsgericht ſtattfand. Im Jahre 1881 verließ der Kaufmann Philipp in Dresden ſeine Ehefrau, nachdem er länger als zehn Jahre mit derſelben verheiratet geweſen war. Ph. begab ſich ins Ausland. Als er aber 1 5 e e dort keine Reichtümer ſammeln konnte, kehrte er Daß Buſoni auch dieſes Werk in ſeiner prälu⸗ dierenden Kadenz und ſeinen variationsmäßig gehaltenen Durchführungen brillant ſpielte und das ganze Werk zu reſtloſer r n brachte, bedarf bei der Trefflichkeit ſeiner Künſtlerſchaft And ſeinem intimen Verhältnis, in dem er ſpe⸗ ziell zu Liſzt ſteht, keiner beſonderen Hervor⸗ hebung. Herr Generalmuſikdirektor Dr. Wolf⸗ rum war auch in dieſem Werke eifrigſt bemüht, den Kontakt zwiſchen dem Soliſten und dem aus Heidelberger Stadtorcheſter, verſtärkt durch Mitglieder der Karlsruher Hofkapelle, gebildeten Enſemble zu ver⸗ mitteln. Buſoni wurde begeiſtert gefeiert und dankte mit einer Zugabe(Liſzt's Konzertetude „La Campanella“). Zum Schluß beſtieg der Gefeierte ſelbſt das Dirigentenpodtum, um ſeine Orcheſterſuite au sder Muſik zu Gozzi's Märchendrama„Tu⸗ randot“, op. 4u, vorzuführen. Wir fanden dieſe Programmufik inhaltlich nicht bedeutend, gaber die einzelnen Stücke von aphoriſtiſcher (Kürze ſind wenigſtens ſehr charakteriſtiſch in⸗ ſtrumentiert. Am gelungenſten erſchienen mir „Truffaldino“ mit ſeinem in intereſſanten Far⸗ ben gehaltenen grotesken Marſch,„Das Frauen⸗ gemach“(Einleitung zum 3. Akt) und„Tanz und Geſang“, dem Flöten und Harfen und ein hintretender Frauenchor ein apartes Kolorit verleihen. ck. Theater⸗Notiz. 3 Am Mittwoch beginnt Kammerſänger Jac⸗ ques Urlus ſein auf zwei Abende berechnetes Gaſtſpiel und zwar zunächſt als DTriſtan“. Urlus, wichtigſten Partien ſeines Repertoirs in Ame⸗ rika gaſtiert, hat den„Triſtan“ in Bayreuth ſtudiert und geſungen und gehört zeu den inter⸗ eſſanteſten Vertretern dieſer Partie. Der An⸗ fang der Vorſtellung iſt mit Rückſicht auf die auswärtigen Beſucher auf 6 Uhr angeſetzt. Am Donnerstag Abend findet die General⸗ probe zu dem neu einſtudierten und vollſtän⸗ dig neu ausgeſtatteten„‚Tannhäuſer“ ſtatt, deshalb fällt an dieſem Tage die Vorſtellung aus. Bei dem Entwurf der Dekorationen hat ſich Ottomar Starke nur von künſtleriſchen Grundſätzen leiten laſſen und hat ſich z. B. auch beim Wartburgſaal durch die gegebenen hiſtori⸗ ſchen Formen nicht gebunden gefühlt. Auf die⸗ ſem Wege ſind dadurch eigenartige und ſelbſt⸗ ſtändige Szenenbilder entſtanden. Die Beſetzung der Hauptrollen iſt folgende: Landgraf— Wil⸗ helm Feuten, alternierend mit Mathien Frank; Tannhäuſer— Walter Günther⸗ Braun; Wolfram Hans Bahling; Walter— Friedrich Bartling; Biterolf— Jbachim Kromer; Heinrich— Max Felmy; Raimar— Hugo Voiſin; Eliſabeth— Lies⸗ beth Ulbrig; Venus— Manghild Ras⸗ muſſen, alternierend mit Hermine Rabl; Hirte— Elſe Tuſchkau. Geſamtleitung: Artur Vodanzky, Regie: Eugen Gebrath. Bruns Hildebranb, das in Dresden⸗Loſchwitz in Penſion lebende, ehemals ſehr verdienſtvolle Mitglied des Mann⸗ heimer Hoftheaters, begeht heute, am 3. Dezember, den ſiebszigſten Geburtstag. Wie wir der von Januar bis Mai 1913 in den hören, iſt von ſeiten der Mannheimer Intendanz dem Jubilar, der als Opernſänger und Regiſſeur der Oper, wie ſchließlich als erſter Intendanz⸗ ſekretär eine reiche Tätigkeit enkfaltete, ein Glück⸗ wunſchſchreiben überſandt worden. 1 Akademie für Jedermann. Dr. Wichert wird in dieſer Woche zweimal ſpre⸗ chen, am Mittwoch und am Freitag. Am Mittk⸗ woch wird er für die Hörer des grünen Zettels ſeine Betrachtungen über Architektur im Anſchluß an den vor 14 Tagen gehaltenen Vortrag zu Ende führen, wobei hauptſächlich das Weſen des geſchloſſenen Raumes und die modernen Beſtre⸗ bungen das Thema bilden. Am Freitag ſpricht Dr. Wichert anſtelle von Dr. Ehrenberg und holt den am letzten Mittwoch ausgefallenen erſten Ar⸗ chitekturvortrag für die Hörer des gelben Zettels nach, denen dann die zweite Hälfte am Mittwoch, den 11. Dezember dargeboten werden ſoll. Dr. Ehrenberg wird ſeine Einführung in die Plaſtik in zwei Vorträgen nach Weihnachten beenden. Am Montag, den 16. Dezember ſchließt die Akademie für den grünen, am Donnerstag, den 19. Dezem⸗ ber für den gelben Zettel. Die Weihnachtspauſe dauert etwa 3½ Wochen. Apollo⸗Theater Mannheim. Die Direktion des Apollo⸗Theaters hat mit Herrn Victor Holländer, den Komponiſten der mit großem Erfolg im Deutſchen Theater Berlin aufgeführten Freckſa'ſchen Pantomime„Sumu⸗ run“ einen Gaſtſpielvertrag abgeſchloſſen. Dar⸗ Jnach gaſtiert Herr Holländer im Laufe der nächſten Zeit mit dieſer Pantomime unter ſeiner perſönlichen Leitung im Apollo⸗Theater. Für die Inſzenierung zeichnet Herr Prof. Max Rein⸗ hardt und zwar verwendet derſelbe die Pariſer Ausſtattung, die im Mai ds. Is. bekanntlich in der Seineſtadt ſo großen Senſation erregte. Fer⸗ ner wurde mit der Direktion des Künſtler⸗ theaters ein Gaſt pielvertrag für Kismetk“ abgeſchloſſen. Ausdrückliche Bedingung iſt, daß in Mannheim die ODriginal Münchner Beſetzung gaſtiert. Uraufführung in Karlsruhe. Im Großh. Hoftheater zu Karlsruhe gelangte geſtern Emanuel von Bodmans saktige Tragödie„Die heimliche Krone“! zur Uraufführung. Das im tieferen Sinn reli⸗ giöſe Drama machte dank der Beſetzung mit den erſten Kräften des Theaters auf das gut beſuchte Haus Eindruck, wozu die feine Szenierungs⸗ kunſt Dr. Kronachers weſentlich beitrug. Das Prinzenpaar Max von Baden wohnte der Vorſtellung bei. Der Autor wurde zum Schluß mehrfach gerufen und durch einen Lorbeerkranz blatt darauf zurück. Frei⸗Vorſtellungen in Bayreuth? Seite, die wohl unterrichtet iſt, wird erklärt, daß man im Hauſe Wahnfried der Anregung, vom Jahre 1914 an jährlich ein paar Vorſtel⸗ lungen gratis für chriſtliche und freie Gewerkſchaften zu veranſtalten, ſympathiſch gegenüberſteht. Die offizielle Mitteilung ſeitens des Hauſes Wahnfried dürfte am 100. Geburts⸗ tag Richard Wagners erfolgen. et baret. Im Reſtauraut'Alſace: Allabendlich Künſtler⸗ ausgezeichnet. Wir kommen im heutigen Abend⸗ Aus München wird uns gemeldet: Von einer rn net We NSeer ee —— bayeriſchen Mannheim, 3 Dezemver. General Anzekger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mitlagßlalts. eie. nach ſechsjähriger Abweſenheit in die Heimat; Verfammlung ſtand einſtimmig auf dem Stand⸗ zurück und hatte die Abſicht, mit ſeiner Frau die eheliche Gemeinſchaft fortzuſetzen. Er er⸗ ſchrack aber nicht wenig, als er ſeine verlaſſene Ehefrau inmitten einer blühenden Kinderſchar erblickte. Er ſtellte ſie ob des reichen Kinder⸗ ſegens zur Rede. Die treue Ehehälfte aber wußte den zurückgekehrten Othello damit zu be⸗ ruhigen, daß ſte ihm erklärte, die drei kleinen Erdenbürger ſeien angenommene Ziehkinder, für deren Erziehung ſie eine größere Geldſumme er⸗ halten habe. Der Mann gab ſich mit dieſer Erklärung zufrieden; er erfuhr aber bald da⸗ rauf, daß ſeine Frau doch die leibliche Mutter der Kinder ſei, denn ſie hatte während ſeiner ſechsjährigen Abweſenheit mit dem Sohne ſeines Bruders ein Verhältnis unterhalten und dieſem war die blühende Kinderſchar entſproſſen. Die Kinder wuchſen heran, die Mutter ſtarb und der alternde Ehegatte geriet in Not und Sorgert. Das Dresdner Armenamt mußte ſich ſeiner an⸗ nehmen und den Alten verpflegen. Aber die Armenbehörde hatte inzwiſchen ermittelt, daß einer der herangewachſenen„Söhne“ als Gaſt⸗ wirt in guten Verhältniſſen lebte. Er ſollte fortan für den„Vater“ ſorgen, er tat das aber nicht und erhielt infolgedeſſen eine Strafver⸗ fügung. Der„Sohn“ beantragte gerichtliche Entſcheidung und vor Gericht wurde nun die oben geſchilderte geheimnisvolle Familienge⸗ ſchichte aufgerollt. Der„Sohn“ beſtritt, daß der vom Armenamt verſorgte„Vater“ ſein Vater ſei und der letztere ſelbſt erklärte dem Gericht, daß er mit dem Angeklagten in keinem ver⸗ wandtſchaftlichen Verhältnis ſtehe und weder mit ihm„verwandt noch verſchwägert“ ſei, oh⸗ gleich er ſeinen Namen trage. Es ſtellte ſich dann heraus, daß vor Jahren die Hebamme die drei Kinder auf den Namen des abweſenden Mannes der Kindesmutter in das Standes⸗ amts⸗Regiſter hatte eintragen laſſen. Der an⸗ geklagte„Sohn“ wurde infolgedeſſen, weil eine Blutsverwandtſchaft nicht konſtatiert werden konnte, von der Verpflichtung, den fremden „Vater“ zu verſorgen, freigeſprochen. — Gegen die LKinematographen. T. Baſel, 1. Dezember. An die Schulvorſteher der Basler Schulen erließ das Erziehungsdepartement ein Schreiben, in welchem mitgeteilt wird, daß allen Schülern und Schülerinnen der Primar- und Mittelſchulen bieſiger Stadt der Beſuch der Kine⸗ matographentheater ohne Begleitung von Eltern oder erwachſenen Verwandten vom 1. Dezember an verboten iſt. Der Beſuch von Kindervor⸗ ſtellungen iſt nur geſtattet, wenn das Erziehungs⸗ departement die Darſtellungen als einwandfrei erklärt hat. Dieſe Verfügung hat Geltung bis zum Erlaſſe einer entſprechenden Verordnung des Regierungsrats oder eines Geſetzes durch den ))%öð 8 *** Ein Zyklon. W. Pärig, 8. Dez. Auf der nordweſtlich von Madagaskn gelegenen Inſel Noſſibe wütete in + der Nacht vom 24. zum 25. November ein Zy⸗ klon, der ungeheneren Schaden anrich⸗ tete. Plantagen wurden verwüſtet, Häuſer ſtürz⸗ ten ein, zahlreiche Einwohner ſind umgekom⸗ men. Es herrſcht großes Elen d. Nachtrag zum lokalen Teil. * Die ſchlechten Verbindungsverhältniſſe vom Lindenhof zum Bahnhof waren der Gegenſtand einer eingehenden Beſprechung der geſtern abend im„Tivoli“ abgehaltenen Mitgliederver⸗ Verſammlung des Gemeinnützigen Vereins Lindenhof. Bekanntlich erſtreben die Lindenhofbewohner ſchon ſeit Jahren eine beſſere Verbindung nach dem Bahnhof, denn der Uebergang über den Steg iſt völlig ungeeignet und der ob ſeines Schmutzes berühmte Suezkanal kann ſchon deshalb nicht in Betracht kommen, weil er 1. einen großen Umweg bedeutet und 2. troß der vorgenommenen Reparaturen nach wie vor von Fußgängern nicht begangen werden kann, ohne daß die Kleider beſchmutzt werden. Der Fehler wurde bei der Anlegung des Bahnhofes, der viel zu niedrig iſt, gemacht. Die Geleiſe ſoll⸗ ten mindeſtens 3 Meter böher liegen. Wäre das der Fall, ſo würde die Paſſage durch den Suez⸗ kanal entſchieden anders ausſehen als heute. Die Tſchudis Nachfolger. Aus München wird gemeldet: Tſchudis Nach⸗ folger in der Seitung der ſtaatlichen Galerien iſt nunmehr in der Perſon des bekannten Landſchaf⸗ ters Prof. Toni Stabler, des Ehrenmitgliedes der Akademie der Künſte gefunden. Die amtliche Er⸗ nennung ſteht in Bälde bevor. Daß auf den bedeut⸗ famen Poſten nicht ein Kunſthiſtoriker oder Mu⸗ ſenmstechniker, ſondern ſchaffender Künſtler berufen worden, wird in der Kunſtwelt gewiß Aufſehen er⸗ regen. Man rühmt hier die künſtleriſchen und per⸗ fzulichen Qualitäten Stadlers.— Er iſt 1850 in Göllersdorf(Niederöſterreich) geboren und war ur⸗ ſprünglich Mediziner. Seit 1878 iſt er in München tätig. Seine Landſchaften wirken durch ihre feinen Naturſtimmungen, in denen er vorzugsweiſe die onte ſchildert. Bilder von ihm hängen u. a. in der Vresdier Gakerie und im Rudolfinum zu Prag. Weingartner und Berlin. Unſer Berliner Bureau teilt uns mit: Seit⸗ 1916 Weingartner⸗ Konzerte ermöglichen. Eine Anzahl von Verehrern und Freunden des Künſtlers hat ihm das Angebot gemacht, den vierfachen Betrag der Konventionalſtrafe in Hochebenen in der Klarheit ihrer Hori⸗ ſein Herr an und bittet ihn um Feuer punkt, daß es Pflicht der Großh. Bahndirektion ſei, um eine Verbeſſerung der Verbindung des Hauptbahnhofs mit dem Lindenhof beſorgt zu ſein. Lebhafte Klagen wurden geäußert bezügl. der zeitweiligen Sperrung des Lin den⸗ hofſteges. Da gegenwärtig auf dem Haupt⸗ bahnhof doch Tiefbauarbeiten ausgeführt werden ſo wäre es am zweckmäßigſten, wenn gleich im Anſchluß an dieſe Arbeiten das bisherige Tunnel zu den Bahnſteigen bis zur Lindenhofſeite durch⸗ geführt würde. Wenn dann auf der Lindenhofſeite noch ein Schalterhäuschen für den Billettverkauf errichtet wird, ſo wäre das eine nicht zu unter⸗ ſchätzende Entlaſtung des überlaſteten Haupt⸗ bahnhofs Der Lindenhof hat gegenwärtig 18 500 Bewohner. Wenn die Zuwanderung nach dieſem ſchönen und aufſtrebenden Stadtteil ſo anhält, wie in den letzten Jahren, ſo dürfte die Zahl 20 000 bald erreicht ſein. Eine jede Stadt von der Größe des Lindenhofes habe Anſpruch auf einen Bahnhof. Die Lindenhofbewohner ver⸗ langen aber nur eine Untertunnelung, deren Koſten abſolut nicht groß ſein können. Betriebs⸗ techniſche Schwierigkeiten, von denen im hieſigen Sachverſtändigengutachten die Rede ſei, beſtänden wohl nicht. Auch ſeien dieſe heutzutage gut zu überwinden. Es wurde beſchloſſen, zunächſt bei der hieſigen Großh. Bahnverwaltung vorſtellig zu werden; dann ſich aber auch mit dem Stadt⸗ rat und der Handelskammer ins Benehmen zu ſetzen. Es kamen hiernach noch eine Reihe von Wünſchen zur Sprache, ſo u. a. die Errichtung einer Leſehalle auf dem Lindenhof. Die Er⸗ richtung von Realſchulklaſſen in dem zu erbauen⸗ den Schulhaus in der Meerlachſtraße wurde all⸗ ſeits freudig begrüßt. Aus der Mitte der Ver⸗ ſammlung wurde hierauf anerkannt, daß die Wünſche der Lindenhofbewohner vom Stadtrat ſtets berückſichtigt wurden und daß man hoffe, daß der Stadtrat auch in der Verbindungsfrage vom Hauptbahnhof nach dem Lindenhof ſeine be⸗ währte Unterſtützung nicht verſagen werde. Die Anweſenheit des Herrn Bürgermeiſters von Hollander als Gaſt wurde von der Verſamm⸗ lung allſeits begrüßt. Polizeibericht — vom 3. Dezember. Tödlicher Unglücksfall. Am 30. No⸗ vember fiel der 6 Jahre alte Sohn eines in J 7, 15 hier wohnenden Verlademeiſters in der Küche ſeiner elterlichen Wohnung mit dem lin⸗ Topf und verbrühte ſich ſo ſtark, daß er am ſt 5 Mts. an den Folgen der Verletzungen arb. Totſchlagsverſuch. In der Nacht vom 1. auf 2. ds. Mts. früh 2% Uhr feuerte ein 22 Jahre alter lediger Heizer von Alſenborn, wohnhaft in Käfertal, auf der Ladenburgerſtraße dortſelbſt auf einen 23 Jahre alten ledigen Landwirt von dort einen ſcharfen Revolverſchuß ab, ohne denſelben zu treffen. 5 Byportliche Nundſchau. Dienstag, den 3. Dezember. Ensfnienn Pfix du Velay: Bonny Boy— Hindou II. Prix de'Ardsche: Stall Veil— Picard RNamsés. Prix de Cevennes: Contre Jour— Bocduencés. Prix du Gard: Lord Loris— Barbarossa. Prix du Lauraguais: Rovno— Novelty. Prix du Gier: Infortunèé— Le Lierre. Lehte Nachrichten und Telegramme. Verſtimmung des gegen Kardinal opp JBerlin, 3. Dez.(Von unſ. Berl. Bur.) Der Reichskanzler und preußiſche Mini⸗ ſterpräſident iſt gegen den Fürſtbiſchof von Bres⸗ lau, Kardinal Dr. Kopp, der bisher der Ver⸗ trauensmann der preußiſchen Regierung bei ihrem Verkehr mit der Kurie war, verſtimmt. Ueber die Urſachen wird der„Tägl. Rundſchau“ mitgeteilt: Dr. Kopp, der durch und durch „Berliner“ iſt, hat einen hervorragenden Anteil an der päpſtlichen Enzyklika über die Arbeiterorganiſationen gehabt, durch die der Unmut des Reichskanzlers in hohem Grade erregt worden iſt. Außerdem hat Dr. Kopp zu Aerger des Herrn v. Belhmann⸗Holl⸗ EFCCCCͥͤ ³˙ð5kk ðĩVv AAA——TT——————— ken Arm in einen mit heißem Waſſer gefüllten weg bewirkt, daß zum Erzbiſchof von Köln nicht der dem Reichskanzler genehme Bi⸗ ſchof in Dresden Dr. Schäfer, ſondern der Biſchof von Münſter Dr. Hartmann, ein fanatiſcher Römling und fanatiſcher Berliner, gewählt wurde. Man erzählt ſich, daß im preußiſchen Staats⸗ miniſterlum über dieſe Wahl verſchiedene An⸗ ſichten beſtanden haben. Während Herr v. Beth⸗ mann⸗Hollweg und der Kultusminiſter den Dresdener Biſchof für die geeignete Perſon hiel⸗ ten, ſei der Landwirtſchaftsminiſter für den Bi⸗ ſchof von Münſter eingetreten. Der Einfluß Dr. Kopps, ſo erzählt man ſich weiter, bewirkt, daß die preußiſche Regierung auf der Kandida⸗ tenliſte den Namen des Biſchofs von Münſter ſtehen ließ, weil die Regierung nach der Ver⸗ ſicherung Dr. Kopps, daß der Kandidat, den die Regierung wünſche, gewählt werden würde, glaubte, daß dieſer Kandidat der Dresdener Bi⸗ ſchof ſei. Aus dieſem Grunde habe es Herr v. Bethmann⸗Hollweg für unbedenklich gehalten, daß der Name des Münſterer Biſchofs nicht ge⸗ ſtrichen wurde. Der dritte Name, der auf der von Münſter und Dr. Kopp darf zur Rechtferti⸗ gung ſeines Verhaltens ſagen, dem der Regierung genehmen Kandidaten Dr. Hartmann verſtanden. Herr v. Bethmann⸗ Hollweg aber durfte ſich ſagen, er habe keinen des Breslauer Fürſtbiſchofs ſei falls habe Reichskanzler vollends verſtimmt. der Valkankrieg. Die Erklärung 5 Preßſtimmen. Berlin, 3. Dez.(Von unſ. Berl. Bur.) Eindruck der Erklärung des deutſchen Reichs⸗ kanzlers, die in den Reihen der deutſchen Ab⸗ geordneten die freudigſte Erregung hervotrief. Die energiſche unzweideutige Art, in der Herr v. Bethmann⸗Hollweg das Eintreten Deutſch⸗ lands für den Bundesgenoſſen vor aller Welt beſondere Bedeutung mißt man aber der Erklä⸗ Vorſtöße nicht zu unterſtützen gedenkt. Zu der Erklärung des malige laue Haltung des Grafen Aehrenthal jetzt an uns revanchieren werde, ſo ſind dieſe darf ſagen, daß die Rede des deutſchen Kanzlers zur Erhaltung des Friedens weſentlich beitragen wird. Durch ſeine Erklärung iſt das Bundes⸗ verhältnis zwiſchen Oeſterreich und Deutſchland derlen⸗Wächters legt die„Zeit“ beſondere Be⸗ deutung bei, weil zum erſten Male in einer großen internationalen Frage Deutſchland und knüpft daran die Hoffnung, daß dieſer Zufall die beiden Nationen überzeugen werde, wie nütz⸗ lich eine Kooperation für den Frieden der ganzen Welt iſt. Die„Reichspoſt“ ſchreibt: Die kurze Er⸗ klärung von Kiderlen⸗Wächters deutete auf eine ſehr wertvolle Veränderung in der Struktur der internationalen Beziehungen hin. Es iſt ſicher, daß auch dieſe internationglen Verhandlungen ein wichtiges Friedensmittel darſtellen. Die furchtloſe und rückhaltloſe Art des deutſchen Po⸗ ͤͤͥͥͤ ĩðVLͤ T er habe unter Hehl daraus gemacht, daß ſein Kandidat der Dresdener Biſchof war. Das„Mißverſtändnis“ demnach auf einen geiſtigen Vorbehalt zurückzuführen. Jeden⸗ dieſes Verhalten Dr. Kopps den des Reichskanzlers. Aus Wien wird gedrahtet: Das öſterreichiſche Parlament ſtand geſtern vollſtändig unter dem verkündete machte bedeutenden Eindruck. Ganz rung des Staatsſekretärs von Kiderlen⸗Wächter bei, der von der erfreulichen Intimität der Ber⸗ liner Beziehungen zu England ſprach, woraus hervorgeht, daß man in England panſlawiſtiſche Reichskanzlers ſchreibt die„Zeit“: Die Worte des deutſchen Reichs⸗ kanzlers laſſen an Deutlichkeit nichts zu wünſchen übrig. Wenn auch ſeitens unſerer Feinde ge⸗ hofft wurde, daß ſich Deutſchland für die da⸗ a. Hoffnungen gründlich zerſtört worden und man neuerlich befeſtigt worden.— Den Worten Ki⸗ England ſich gefunden und vereinigt hätten und litikers hat in die Gewitterſchwüle dieſer Tage eine friſche und erquickende Reinigung gebracht. Das„Neue Wiener Tagblatt“ ſchreibt: Die Rede des deutſchen Reichskanzlers iſt ein Beweis für die gegenwärtige freundliche Uebereinſtimmung der Mächte. Wenn irgendwo die Illuſton beſtanden haben ſollte, daß man den Dreibund durch eine Einſchüchterung Oeſterreich⸗ Ungarns einſchüchtern könne, ſo iſt ſie jetzt zer⸗ ſtört worden. Der Dreibund iſt ſolidariſch und ſein Beſtehen allein iſt eine große Frie⸗ densbürgſchaft. W. Paris, 3. Dez. Die geſamte Preſſe er⸗ örtert die geſtrige Rede des deutſchen Reichskanz⸗ lers.„Evenement“ ſchreibt: Die Worte des Reichskanzlers ſind offenkundig der beſte Beweis dafür, daß Deutſchland gleich Frank⸗ reich die friedlichen Abſichten hat. Schon die Ratſchläge, die Deutſchland in Wien erteilt hat, ließen uns das annehmen. Es iſt aber gut, daß der Reichskanzler von der Tribüne des Reichstags die Geſinnungen ſeines Landes Liſte ſtehen blieb, iſt augenſcheinlich der des Köl⸗ betont hat. ner Weihbiſchofs geweſen, den die Kölner„Figaro“ ſchreibt: Die Erklärung des wünſchten. Gewählt wurde dann der Biſchof] Reichskanzlers, daß Deutſchland ſich entſchloſſen an die Seite Oeſterreichs ſtellen würde, falls dieſes angegriffen werden ſollte, ſcheint in gewiſſen Kreiſen eine ziemlich ungerechtfertigte Aufregung hervorgerufen zu haben. Bei einigem Nachden⸗ ken werd man einſehen, daß der Reichskanzler nicht anders ſprechen konnte. Die deutſche Diplo⸗ matie hat energiſch an der friedlichen Regelun der öſterreichiſch⸗ſerbiſchen Schwierigkeiten ge arbeitet. Die Note der„Norddeutſchen Allgem Zeitung“ nach der Berliner Reiſe des öſterrei⸗ chiſchen Thronfolgers iſt der beſte Beweis dafür ulnd die Abſichten Deutſchlands haben ſich nicht geändert. Der„Petit Pariſien“ meint, die Rede des Reichskanzlers könnte eine heilſam für die Balkanſtaaten wi en. Die Lanterne“ ſchreibt: Die Rede ent hält gleichzeitig beruhigende Erklä rungen und eine unverhohlene Dro hung.„„ Der„Gaulois“ ſchreibt: Der Reichska ler hat in ſehr klaren Worten die Bunde pflichten Deutſchlands im Falle ein⸗ Angriffs Oeſterreichs gekennzeichnet. An ſelben Tage hat der ehemalige Miniſterpräſide Combes eine Rede gehalten, aus der hervorgel daß für ihn die Bundespflichten Frankreichs toter VBuchſtabe ſind. 15 * 289199 Der Waffenſtillſtand. * Sofia, 2. Dez. Das Blatt„Mir“ 1 det: Nachdem der griechiſche Bevollmächtigte von ſeiner Regierung erbetenen Inſtruktionen halten hatte, konnten die Delegierten beider T heute Nachmittag zu einer Konfere treten, die, wie man glaubt, wird. 4 Serben davon zurückhalten ſollen. bleibt feſt auf ſeinem Standpunkte nämlich, daß es jegliche Beſetzung der alb Gebiete durch die Heere der Verhündeten rend des Krieges als vorläufige riſche Maßnahme betrachte. 0 ſache indeſſen präjudiziere nicht die endgültig Regelung der beſtehenden Gebiete nach der Bi endigung des Krieges.„„„ * London, 2. Dez. Wie Prinz Heinrich von Pr einemgänzlichen Privatbeſ hier eingetroffen. Es heißt, der de ſchafter werde zu Ehren des Prinzen i Hotel ein Frühſtück geben. 5 * Sofſia, 2. Dez. Der Kön Begleitung des Finanzminiſters na taldſcha ab.„„ 2 erbieten abgelehnt, um ſeinem Prozeßgegner Perſon zu bieten. Weingartner erklärte, daß entweder in der bisherigen Form, oder doch vielleicht in einer anderen Form für die Berliner die Konzerte fortgeſetzt werden ſollten. Der Rechtsbeiſtand des Künſtlers arbeitet im Auftrage eines Komitees einen Plan aus, der es Weingartner ermöglichen ſoll, ohne Zuwider⸗ handlung gegen den vom Reichsgericht gebillig⸗ ten Vertrag in Berlin zu dirigieren. Ein ſpaßhaftes Extempore. Eine drollige Theateranekdote erregt gegen⸗ wärtig, wie dem B. C. geſchrieben wird, in Nework Heiterkeit. Der beliepte Schauſpieler X. ſteht in einem Luſtſpiel auf der Szene und hält einen Monolog. Der Monolog iſt zu Ende und der Doktor ſoll aus der Kuliſſe treten. Aber der Doktor kommt nicht. X. improviſiert noch ein Stückchen Monolog hinzu, der Doktor kommt noch immer nicht. X. läßt ſich indeß nicht aus der Faſſung bringen. Er blickt in die Kuliſſe. „Ah, da kommt ja der Doktor!“ ruft er.„Aber wie langſam er geht, als hätte er keine Eile! Er grüßte eine Dame! Sie hält ihn auf. Beide ſprechen miteinander.. So ſind die Aerzte... Jetzt kommt er. Da ſpricht 5 25 plaudert auch mit dem Dieſer Doktor kennt auch die gauze Welt! Endlich kommt er tt ſei kl Allerdings kam der Erwartete, ⸗laber von der entgegengeſetzten Seite, ſo daß der keine Gelegenheit zur Bereicherung durch ſeine Schauſpieler ihm bei ſeinem Eintritt den Rücken wandte. Dieſer verlor aber ſeine Geiſtesgegen⸗ wart nicht.„Doktor!“ ruft er,„wie ſind Sie denn ſo ſchnell um die Straßenecke gekommen?“ Das Publikum merkte den Zuſammenhang, brach in ein großes Gelächter aus, und der Schauſpieler iſt ſeitdem eine populäre Er⸗ ſcheinung. Berliner Theater. Aus Berlin meldet uns ein Telegramm: Der italieniſche Sänger Battiſtini bewährte als„Rigoletto“ in einer ausgezeichneten Auf⸗ führung im Königl. Opernhaus ſeinen Ruf als hervorragender Geſangskünſtler und Schauſpieler. Lebhafter Beifall bei offener Szene und zahlreiche Hervorrufe namentlich nach dem 3. Akt und am Schluſſe, brachten die Anerken⸗ nung des dichtgefüllten Hauſes zum Ausdruck. Auch die Darſtellerin der Gilda, Fräulein Al⸗ fermone, und Herr Kirchhoff als Herzog fanden wiederholt lebhaften Beifall Der Vor⸗ ſtellung wurde in italieniſcher Sprache aus⸗ geführt und nicht nur die Soliſten, ſondern auch der Chor erwieſen ſich auf der Höhe ihrer Auf⸗ Aus ber bildenden Kunſt. Im Auftrage Alfred Lichtwarks hat Max Liebermann für die Hamburger Kunſt⸗ halle ein Bildnis Gerhart Haupt⸗ manns geſchaffen. Auf hellem Grunde ſteht der Dichter in Halbfigur und wendet ſich ein wenig zur Seite; der Kopf iſt etwas empor⸗ 85 arl gereckt, die Hände ſtecken in den Taf gaben. Scheffler, der das Bild in„Kunſt und Künſt veröffentlicht, nennt es eine der beſten Arbei Liebermanns. Ein moderner Don Juan⸗Roman. Der Weg zur Ehe, Ein Liebestauß Felner, iſt bei Oeſterheld u. W. 15, erſchienen. Preis 3%(4%., In ſcht Farben iſt der Weg und die Geſchichte der leidenſchaft eines jungen Großſtadtmenſch ſich ausgibt. Der Mann iſt aus gutem Hauf wöhnt und talentiert wie eben die meiſten Sz aus vornehmen Hauſe. Doch wie ein Alp legt ſchon in der früheſten ei auf ſeine Seel Weib. In ihnen beeinfluſſen und wird ſchließlich ſeiner Gefühle. Dieſer Felnerſche Held ganzen Liebesweg des kultivierten Großſtadtu mit und dieſer Weg gleicht einem Kreisl ſchließlich die findet, die ihm das Schick Segen einer reinen Liebe zu geben ver haben hier einen modernen Don Ju ſeine Wirkung kaum verfehlen wird. Kleine Mitteilungen. Der lyriſche Tenor der Be Hermann Jadlowker, reichem Gaſtſpiel von der Volk dapeſt dieſer Bühne als e. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte=Hrichen(Mittaahlatt). Mannheim. 3. Dezember. Volkswirtschaft. Chemische Fabriken Gerusheim-Heubruch Aktien- Gesellschaft, Gernsheim. In der gestrigen Aufsichtsratssitzung wurden die näheren Einzelheiten für den Umtausch der Gernsheim-Heubruch-Aktien in Th. Goldschmidt- Aktien festgesetzt. Wie bereits aus der früheren Veröftentlichung hexvorgeht, sollen für 18 5 Gernsheim- Hleubruch-Aktien 4 neue Th. Gold- schmicdt-Aktien mit Gewyinnanteilberechtigung ab 1. Januar 1913 geliefert werden. Der Gewinn- An⸗ teilschein von Gerusheim-Heubruch für 1912 soll mit M. 100 am 15. Januar 1913 eingelöst werden. Es wird ferner vorgeschlagen, daß die seitherigen Mitglieder des Aufsichtsrats, die Herren Bank- direktor Dr. Hesse in Mannheim, Kommerzien- rat Konsul Siebert in Frankfurt a.., Dr. Kar! Obel in Heidelberg, zu Mitgliedern eines beson- deren Ausschusses, welcher die Geschäftsführung der Zweigniederlassung Mannhei m, umiassend die Werke in heinau und Gernsheim, zu über- wachen haben wird, bestellt werden. Der seit- herige Vorstand der Chemischen Fabriken Gerns- heim-Hleubruch-., Herr Direktor Häffner, soll in den Vorstand der Th. Goldschmidt.-G. eintreten und zum alleinigen Direktor der Mannhbeim-Nheinauer Zweigniederlassung bestellt werden. Die Gesellschaft beabsichtigt nach Fertigstel- lung der neuen Bureauräume in Mannheim- Nheinau ihre Verwaltung nach Rheinau zu verlegen. Bis dahin verbleibt das Bureau in Gernsheim. Wagenmangel im Ruhrbezſrk. Da die Be. legschaft der Zeche Adolf Hansemann am Samstag wieder einmal wegen Wagenmangel feiern mußte, beschloß der Arbeiterausschuß, ein Telegramm an den Kaiser. den Handels- minister, das Herrenhaus und das Abgeord- netenhaus zu senden, in dem gebeten wird, alles daran zu setzen, um den Wagenmangel xu beseitigen. Abgeschen davon, daß im Mo- nat November an zwei Tägen ein gänzlicher Förderausfall entstanden sei, mußte sich die Belegschaft wWẽäederholt längere Zeit untätig in der Grube aufhalten. Hierdurch sei der Be- legschaft ein bedeutender Schaden entstanden, der mit Rücksicht auf das bevorstehende Weihnachtsfest doppelt ins Gewicht falle. Liquidation der Getreide-Importfirma Max Auerbach& Co., Elberfeld. In der ersten Gläubigerversammlung am Samstag konnte ein klarer Ueberblick über den wahren Status noch nicht gewonnen werden, weil der von den Schuldnern vorgelegte Bilanzauszug sehr ungenau und unübersichtlich gewesen sein soll. Die Gläubigerversammlung beschloß die Liquidation der Firma Max Auerbach u. Co., knüpfte aber daran die Bedingung, daß ein Antwerpener Getreidehändler(ein Verwandter des Mitinhabers Rudolf Auerbach) auf seine Forderung von 180 000 Mark verzichtet. Falls der Antwerpener Gläubiger auf seine Forde- rung verzichtet, dürften so0—55 Prozent in der Masse liegen. In den nächsten Tagen soll eine weitere Gläubigerversammlung statt- kinden. Die Konkurs-Statistik in Deutschland zeigt im November die gleich ungünstige Entwiek- lung wie seit einigen Monaten, was zum Teil wohl mit der Teurung des Geldes zusammen⸗ hängen dürfte. Nach den Zusammenstellun- gen der Finanzzeitschrift„Die Bank“ wuürden im November 840(im Vorj. 707) Konkurse er- öffnet gegen 8og im Oktober. Schiffahrt. Dulsburg-Ruhrort, 2. Dez. Amtſlohe Notlerungen der Sohlffer- Arse zu Dülsburg-Huhrort. Bergfahrt: Frachtsdtze für elserne Kühne, del Abladungen aut Wasserstand(für dle Tonne zu 1000 Kp) in Rark: nach St. Goar.00—.00, Malnz-Gustavsburg .00, Malaplätze ble Frankfurt a. H..10, Rannhelm.00, Karis⸗ ruhe.25—.00,.30, Strassburg J. E..70.— Sohlepp- Jöhne(für die Tonne zu 1000 kg) nach St. Goar.45—.50 Mk., nach Halnz-Gustavsburg.55—0 Mk., nach Mannhelm.75— .80 Mk. Talfrachten für Kohſenladungen(für dle Tonne zu 1000 Kg): Holland. Hel? klolne Sohiffe nledrigster Satz.0 Mk., höchst. Satz Mk. .—— 2¹⁰ kelden: mittlere Sohlfte nledrigster Satz.15 Rk., grosse Sohlffe nleurigster Satz.90 Mk. Sohledam: mittlere Schſffe nledr. Satz.85 Mk., höchster Satz.90 Mk. Langstraat; Meine Sohlffe nledrigst. Satz.60 Mk. Belglen. Bom: mittlore Sohfffe uledrigster Satz.40 Mk. Brüssel: grosse Sohlffe nledrigster Satz 260 Mk. Bekanntmachung für die Rheinschiffahrt. Der Oberpräsident der Rheinprovinz gibt be⸗ kannt, daß am 28. v. Mts. unterhalb der Schiff- brücke in Mülheim(Rhein) der Dampfer„Chr. Mubmacher“ im Fahrwasser gesunken ist. Es ist deshalb notwendig geworden, die Durch- fahrt für die Schiffe um eine Jochbreite von 27 Meter nach dem linken Ufer hin(Kölner Seite) zu verlegen. Solange dieser Zustand besteht, ist bei Nacht die Talfahrt durch die Brücke für alle Schiffe, die Bergfahrt für Schleppboote mit Anhang verboten. Die Tal- fahrt von Schleppzügen mit mehr wie zwei Längen ist auch bei Tag verboten. Wahr⸗ schauposten befinden sich unterhalb der Mülheimer Schiffbrücke bei Niehl und ober- halb bei Köln. Tslegraphische Handelsberichte. W. Rom, 3. Dezbr. Der Schatzmeister drdnete die Bezahlung der am 1. Januar faAl⸗ ligen Coupons der 3 2prozentigen Staatsrente ab 1I. Dezember an. Telegraphlsche Börsenberlchte. London, 2. Dez.„The Baltic“ Schluß. Weizen schwimmend: willig auf günstig⸗ Ernte- und Wetterberichte aus Argentinien und Preise für neue Ernte 3 d niedriger. Mais schwimmend: ruhig bei stärkerem Angebot. Gerste schwimmend: fest bei kleinerem Angebot. 5 Hafer schwimmend; ruhig bei kleinem Handel. Dez. Kaffee schwächer telegraphische Berichte, ent- New Lork, 2. guf entmutigeng uschend- Wae rage nach Lokoware. Baisss. manipulationen und Liquidationen. Befürch- tungen von Verkäufen von Valorisationskaffee übten einen weiteren Druck aus. Schlug Willig. Baumwolle. Flaue Kabelberichte und hier- mit in Einklang stehende Abgabe der Wallstreet- Spekulation ließen den Markt in schwächerer Hal. tung eröffnen. Der zu Tage tretende Verkaufs- drang wurde noch unterstützt durch die matte Haltung des New-Orleanser Marktes und Ver⸗ käufe von Firmen mit Verbingungen zum Aus- lande. Spaterhin trat eine Besserung infolge der Hausse lautenden Ernteschätzungen ein, die ge⸗ kordert wurde durch Käufe der Lokohäuser. Bie Erwartung, daß die Nachfrage für effektive Ware nachlassen werde, führte im weiteren Verlaufe zu einen: Tendenzumschwung. Der sich einstellende Baissedruck ging zum größten Teil vom New⸗ Orleanser Markte aus, auch erfolgten Abgaben um weitere Verluste abzuhalten. Vorübergehend konnte sich auf die Gerüchte, daß seitens der Spinner reichlichere Gebote vorliegen, die Ten- denz wieder befestigten, doch schwächte sich der Markt in der Schlußstunde in Erwartung eines 2 la Baisse lautenden Entkörnungsberichles der Abgaben der Wallstreet-Spekulation im Gefolge hatte, erneut ab. Ferner wurden, um weitere Verluste zu verhüten, Abgaben getätigt, auch drückte die Baissepartei auf den Markt. Der Schluß vollzog sich in matter Haltung bei Preis- e inbußen von 17 bis 33 Punkten. Newysork, 2. Dez. Produktenbörſe. Wei z e n war im allgemeinen deuſelben Einflüſſen unter⸗ worfen wie in Chicago. Schluß ſtetig. Preiſe—96 c. niedriger. Verkäufe für den Export: 7 Bootladungen. Mais verkehrte ohne nennenswerte Anxregung. *Ehieago, 2. Dez. Produktenbörſe. Wei 8 en eröffnete auf günſtige Wetternachrichten aus Ar⸗ gentinien, a la Baiſſe lautende Kabelberichte aus Liverpool und Abgaben der Firma Armour, in wil⸗ liger Haltung, mit Mai und Juli c. unter der letzten offtztellen Schlußnotierung. Die rückläufige Bewegung machte dann noch weitere Fortſchritte, ge⸗ ſtützt auf Meldungen über Zunahme der Vorräte, größere Zufuhren in Minneapolis und auf einen a la Baiſſe lautenden Saatenſtandsbericht aus Okla⸗ homa. Im ſpäteren Verlaufe brach ſich dann eine beſſere Tendenz Bahn, da die Balſſiers zu dem niedrigeren Kursniveau zu Deckungen ſchritten, ſich eine beſſere Nachfrage ſeitens der Mühlen bemerkbar machte und auch aus Duluth feſtere Tendenzberichte einliefen. Schkuß ſtetig, doch Preiſe noch 4 bis c. niedriger. Mais lag bei Beginn infolge Aukündigung günſtigeren Wetters und entmutigender Kabelberichte aus Liverpool, mit Mai 6 c. niebriger. Im ſpäteren Verkehr ließ der Markt aber eine feſtere Tendenz er⸗ kennen, da aus dem Innern kleinere Zufuhren ge⸗ meldet wurden, der Wochenausweis der Welt⸗ verſchiffungen a la Hauſſe lautete und die Baiſſters Deckungen vornahmen. Schluß ſtetig, Preiſe 9 höher bis c. niedriger. Frankfurter Abendbörse. Frankfurt, 2. Dez. Umsätze bis.15 Uhr abends. Kreditaktien 190,75 bz., Diskonto. Komman- dit 184.28 bz., Berliner Handelsgesellschaft 164% bz. Oesterr. Länderbank 122 52 Staatsbahn 148,½8 bz., Lombarden 18., 17%., Baltimote und Ohio 108,75 bz. G. Gollten heute Mittag von 1,15 bis.45 Uhr 105,50 bz. notiert sein). 5 Hamburg-Amerik, Paket 184%8 bz.., Nordd. Lloyd 122,25— 121 bz. G. ult., 121,60 bz. G. cpt. Türkenlose 189—158,80 bz. ult. Aumetz-Friede 176,75 bz, ult. 176 bz. opt., Bochumer 216,25—2187½ bz., Gelsenkirchen oso bza Huarpener 186 bz. G. Phönix Berg- bau und Hüttenbetrieb 263584 90 bz., Esch- weiler 160, bz. ult., Deutsch-Luxemburger 1678— 4 bz. Pfälz. Naähmaschinen 178,90 bz. G. Riebeck Montanw. 181 bz.., Steaua Romana 146.70 bz.., Chem. Heubruch 192 bz. Maschinenf. Moenus 282 bz.., Adlerw. Kleyer 567 bz., Ma- schinenfabrik Dürkopp 497,5 bz., Holzverkoh- lung 330 bz.., Rütgers-Werke 194.40 bz. ., Bad. Anilin 518.75 bz.., Höchster Farb- Werke 632 bz., Scheideanstalt 658,75 bz. G Motoren Oberursel 133 bz. G. Elektr. Allgem.(Edison) 260½— bz. ult., 260,80 bz. G. cpt., Elektr. Schuckert 150,758 bz. ult, 180,% bz. cpt., Elektr. Bergmann 121 bz. ., Elektr. Akkumulatoren Berlin 534,78 bz. .15—.30 Uhr: Hamb. Paketf. 154½.—4. Die Abendbörse zeigte ruhige Haltung; von der Nachricht über die Erneuerung des Drei- bundes nahm die Börse Notiz, ebenso von dem Wortlaut der Erklärungen des Reichs- kanzlers in der heutigen Reichstagssitzung. Beides entsprach den Erwartungen und konnte daher nach keiner Richtung spekulatives In⸗ teresse auslösen. Am Kassa-Industrie-Aktien- Markte wurde Elektr. Bergmann auf Abschluß Gerüchte 1 Prozent höher bezahlt. Motoren Oberursel gewannen gleichfalls 1 Prozent. Ma- schinenfabrik Dürkopp notierten 31 Zrozent, Akkumulatoren Berlin 3 Prozent über heute Mittag. Chem. Aktien waren unvesentlich ver- andert. —— Effekten. Valparalso 2. bezember Wechsel auf London 915/% New-Vork, 2. Dezember. Kurs vom Kurs vom 2. 29. Zeld auf 24 Sto. Texas oomm. 28.— 28.½ Durohsohnittsrat. 12.—.—Texas pref. 62.— 62.— d9. lstzte Darlen..— 20.— Hissourl Pagffle l. 43.½ 48.— Wechsel Berlin 94.% 94.¾ Natlonal ffaliroad Wechsel Faris 520.— 520.— of Mexik pref. 638.½ 62.— 0. London 50 Tg. 480.70 480.75 du. Lnd, pret. 28./% 28.— OCablo Transfers Hew-Vork Zentral 114.— 114.— Weohsel London 435.— 485.25 MWw-Vork öntarto Sülder Soulllon 68.% 63.0 and Westera 88.5 Morfolk u. West o. 107.% 107% Horthern Paofflo o. 124./ 123.% 93.— 92.½ Pennsywanla dom. 123.— 123 68.% Sg.Usl Readling domm. 171¼ 171.% 88.— 88.1% Rock Island Cong. 25% 2 Atoh. 11 u. St. F3 oonv, 4% Bonds ½ Colorato S. B. Horth. Pab. 3% Bds. 40. 4% Prlor. Llen. St. Louls u. S. Fran- do. do. pref. 47.— 47.½ Zisko ref. 40% 75.— 78.% Scuthern Facifio 109.¾ 110.— 8. Pao e. 4% 1829 88% 8.% Soutn, Raflway o. 29., 29. Unlon Pagfflo donv. 101.¼ 102.— d0. ref. 81.— 81.0 znloa Paolflo oom. 170.— 173.— Atohls. Topeka o. Baltimore-Ohlo o. 108. Oanada-Paoltlo Ohesapeake-Ohlo Chloagd Milwauk. Oolorado Sth. oom. 37. do. prof. 88.%½ 89.5% aba E. pref. 80.4% Amalgamat. Copp. Denw, u. lo Erd., 21.% 21.½% Amerſo. Smelt, o. 78./ 78.% do, prel. 39.% Sd.ſe d0. Sugar o. 118.½% 120.% Erle oomm. e Se e Anadonda Copp. ö. 42½ 48.— 90. 1st. prel. 51.— 51vfgeneral Eleotr. o. 185.— 188.% great Norther“ 182.% 487/.St.Steel Dorp. 0. 78.% 75 Mlinols Tentraf 127.— 127. do. pref. 111½ 111½ Tenlen Valley om. 175.— 174.—Utah Oopper oom,. 6% 6 Toulsville Nachv. 148.½ 145,J/% Virginſe Carol, a. 48/ 48/ Misscurl Kansas s Robeuck o. 215.— 28. Brüssel, 2. Dez.(Sohluss-Kurse,) Kurs vom 2. 29. 4% Brasllianlsohe Aanlelhe 189999— 4% Spanfsohs äussere Anleihe(Exterleurs) 4% Türken unifiztert. Türken-Lose Ottomanbank 169.— 108.— 3 *2* 2 N 7 ———22— e eeee —— Produkte. New-Vork, 2 Dexember. Kurs vom 2. 29. Kurs vom 2 2 Saumw. atl. Haten 322.000 57.000 Schmalz Wiloox 11.80 12.05 do. atl. Golfh. 30.000 79.000 Talg prima City.% 68.% do. im innern 57.000 34.000 Zucker Muskov..58.55 do. Exp. n..B. 21.000 88.000 Kaffee Rlo locd 14.0/% 14.½ do. Exp. n. Kont. 45.000 62.000] do. Dezember 13.10 13.47 Baumw. 1000 12.85 13,10 do. Januar 13.20 13.51 o. Dezember 12.28 12.63 do. Fobruar 13.25 13.36 do. Januar 12.33 12.74] do. März 13.55 13.81 do. Februar 1210 12.78 do. Apri 13.63 13.90 do. März 12.40 12.83 do. Mal 13.75 13.99 do. Aprll 1238 12.780 do. Iuni 13.79 14.03 do. Mal 1288 12.76] po. jufi 13.84 14.07 do. Jjun! 12.35 12.78 do. aAugust 18.87 14.10 do. Jull 12.33—.— do. September 13.90 14.13 do. August—— do. Oxktober 13.90 14.13 do. in New⸗ do. Rovembe Orl. looO 12% 12½[Weizen Ar. 2 loo0 108.— 106.— do. Derember 1215 1270 do. Dezember 69.¾ 91.— do. Januar 12.48 12.87 do. NMai 96.— 98./ Petrol, raf,. Casse 11.40.40 do. Juli—— do. stand. wihte Rals Derember—— New-Vork.50.30] do. Mal—.—— do, stand. winte Hehl spring wheat.05.05 Phlladeſphia.50 68.50 Getreſdefracht n. Fetr.-Ored. Balano.85.85 Lverpool.—.— TorpentNew-Vork 38.— 37.½ do. London.—.— do. Savanah 28.% 33.½ do. antwerpen 5¾.— Sohmalz-Western 11.86 11.55 do. Rotterdam 13.½ 13.½ do.(Hoh. Br) 11.80 12.05 Ohfoago, 2. Dez,, nachm, 5 Uhr. Kurs vom 2. 2 Kurs vom 2 Wolzen Dezember Lelnsgat Dezbr. 25./1390.— do. Mal Sohmalz bezemb. 11.— 10.90 do. jull do. lanuar 10.65 10.62 als Dezember do, Mal 10.24 10.29 do. Ma! Pork Januar 19.37 19.22 do. jull do. Mal 18.70 18.57 Roggen loco do. Iull———— do. Derember Rlppen lanuar 10.30 10.25 do. Januar do. Mal.97.52 Hafor Hal do. jul——— do. Juli Spock 10.25 10.25 Leinsaat loo0 UAverpool, 2. Der,(Sohluss.) Welzen roter Winter träge 2. 39. Olfferenz 73%— per Mal——— Hals ruhlg Zunter Amerlka per Jan. 4/11% 471—5— La Plata per Februar 5,.——— Antwerpen, 2. Nov.(Sohluss.) Welzen runlg 2. 29. Zerste 2. 29. per Dezember. 29.27 20.45] per dezember. 17.20 17.30 per März 29.12 20.30] per NRärz: 17.05 10.07 F%%0 Köln, 2. Der, füdöf ja Posten von 5000 Kg. 71.—., bez ., 67.— G. Neuss, 2. Der. Fruchtmarkt. Welzen neuer Ia. 21.—, lHa. 20.— Illa.—.— NMk.— floggen neuer Ja. 16.80, Ila, 15.80, Ila.—.— Mk. Hafer alter la. 17.—, la. 16.— Mk., Rüböl 69.—, fasswelse 71.— gereinigtes Oel 72.— Mk. per 100 KIlo.— Heu.70—.20, Luzerner feu.50 Mk. die 50 Kllo, Fresskuchen 104 Mk. für 1000 KlHo Klele.20 Mk. Rotterdam, 2 Dez. Margarlne fest. Rübenzucker, 4f. Sloht fl. 14.½, Margarine prima amer'ik 90.—. Einn: Bands prompt fl. 136.—, Kaftes per Mov. 40.%, per Jez, 40.½. Hamdurg, 2, der, Robzudker: Der. 9 56.—, Jan..67.½, Jan. närz.92.½, Mal 10.12.½ Uverpgol, 2. Dez, Gaumwollmarkt. Schluss-Motlerungen. Es notleren mfadl. amerik..09.——, per Noy,.93%, per Nov.-Dez. .82.—, per Dez.-Jan..80.—, per Jan.-Febr. 6..—, per Fedr.- März.77.— per März-Aprif.75.%, per Aprii-Mal.75.—, per Mal-Junl.75.— per Jual-Jull.74.—, per lull-August.72.—, per Aug.-Sept..62.—. Kaffee runig, Zuoker fest, Aan beh Eisen und Metalle. London, 2, Dez,(Sohluss.) Kupfer stetig, per Kasse 77..0 3 Ronate 77.02.08. eleotrolytio 81.15.00, bestsslesteg 82.10.00. inn kest, ber Kasse 228.15.00, 3 Honate 227.10.00, Blel spanisch, stetig 18.02.08, englisoh 19.12.08. 10 rubig, gewönnnohe Harken 26.05.00, Spezlal-Marken 27.00. Glasgow, 2 Dez. KRohelsen flau. Middlesborougs warants, per Kassa 67/3.—, per Monat 67/8.—, Amsterdam, 2 Dez. Banoa-Zink. Tendenz ruhig, looo 137.½, Auktion 137.—, Neow-Vork, 2 Dezember. Heute Vor Kurs Kupfer Superlor-ingots vorrätig 17.917.35 1700/0000 Zinn Stralts 49 95%/½50 25 4930/4970 Roheisen am Nothern Foundth Nr. 2 per— 16 25/ 16 75 16 25/16 75 Stahl-Sohſenen Wagg. frel öst Frbr. 1 150. BB—!——.—ßr5—rßv—ðßr——— Mͤñitterungsbeobachtungen d. meteorl. Statton Mannhelm 1 2— 2 E 83 S batum Zelt 888 885 885 32 5 mm— 2 8— 8 2. Derber.] Morgens 7˙⁰ 754.3—.2 8 5.5 1 Alttags 20 783.0.2 82 Abends 9˙ 7835.7 2382 8* Rorgens 7˙ 780.5.3 Stlll 175⁵ Hdohste Temperatur den 2. Dez..40% vom—3. Doz. 2,10. Tiefste Tomporatur 28 20..J 8. Bemerkungen Vatum 39.1. Huniagen“)..361.431.391.321.31/ 1280 Abends 6 Uhe ehl.. 228.84.32.0.23.20 Naohm. 2 Uhr .56.90.98.52.780 Kachm. 2 Ubr Mannheim.22.163.37.18.27.06 Norgens 7 Ur Aalnn: 220 252 0.8. 12 Ubr Laub— 259282 22 22 Lorm. 7 Ufr D 261 275 277 27280 Aachm. 2 Uür vom Neekar: Hanaheim...28.21.25.23.17.130 Vorm. 7 Uhr llellbronn....08.03.05.03.85J Vorm. 7 Uhr ) Windstin, bedeokt, +20. —— Sechiffahrts⸗Nachrichten vom Mannheimer Bafenverkehr. Hafenbezirk Nr. 1. Angekommen am 30. November. Joſt„Egan 21“ von Antwerpen, 750 Dz. Stückgut. Seibert„Bad. 41“ von Karlsruhe, 1800 Dz. Stückgut, Runkel„Das Rheingold“ v. Rotterdam, 6900 Dz. Stückgut und Getreide. Greveldinger„Trebeta“ v. Köln, 4500 Dz. Stg. u. G. Nuy„Antonia“ v. Rotterdam, 3780 Dz. Getreide. Lenting„Egan 10“ von Rotterdam, 2000 Dz. Stuckg. Bartels„Willem“ v. Rotterdam, 5960 Dz. Getreide. Fiſcher„Bellona“ v. Rotterdam, 12 000 Dz. Getreide. Dietz„Mannh. 12“ v. Rotterdam, 7000 Dz. Stg. u. G. Hafenbezirk Nr. 2. Anugekommen am 30. November. Zimmermann„Fendel 18“ v. Antw. 13 000 Dz. Stück⸗ gut und Getreide. Witter„Vereinig. 25“ v. Antw. 11000 Dz. Stg. u. G Schäfer„Katharina“ v. Jagſtfeld, 2200 Dz. Salz. Hafenbezirk Nr. 3. Angekommen am 30. November. Müſſig„Urmit“ v. Rotterd., 8500 Dz. Stg. u. Getr. Kloos„Marg.“ v. Rotterd., 15 250 Dz. Stg. u. Getr. Bongers„Zuibwiyk“ v. Amſterd., 1200 Dz. Stückgut. Schlör„Margaretha Katharina“ von Düſſeldorf, 3250 Dz. Mehl und Röhren. Gilsdorf„Worms 1“ v. Worms, 200 Dz. Stückgut. Badersbach„Badenia 11“ v. Ruhrort, 4500 Dz. Stg. Tellmann„Eliſe“ v. Antw., 3460 Dz. Stg. u. Getr. Hafenbezirk Nr. 5. Angekommen am 2. Dezember. Uebelhör Frank„Harpen 59“ v. Ruhrort, 10 000 Dz. Kohlen. Engels„Lud. v. Vinke“ v. Ruhrort, 5775 Dz. Kohler Hafeubezirk Nr. 6. Angekommen am 30. November. Krauth Sophie, v. Heilbronn, 1834 Dz. Steinſalz Kapes„Wilhelm“ v. Heilbronn, 1180 Dz. Steinſalz. Hammersdorf„Eliſe“ v. Heilbronn, 1073 Dz. Sals. Wäſch„Emil Seelig“ v. Heilbronn, 1363 Da. Salz. Veith„Eliſabeth“ v. Jagſtfeld, 1150 Dz. Salz. Neuer„Aug. Metzger“ v. Jagſtfeld, 1180 Dz. Salz. Plitt„Emilie“ v. Jagſtfeld, 1093 Dz. Seiunſalz. Hafenbezirk Nr. 7. Angekommen am 30. November. Looh„Otto Heinrich“ v. Amſterbam, 8040 Dz. Stückg. Klormann„Guſtav“ v. Duisburg, 30090 Dz. Stückgut. Och. Fuchs„Johann“ v. Roltd., 6000 Dz. Stg. u. Gtr. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst und Feuilleton: ſulius Witte; für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder; für Volkswirtschaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher; für den Inseratenteil u. Geschäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haasschen Buchdruckerei, G. m. b. HH. Direktor: Ernst Müller. Bioson unübertroffen! Trinken Sie täglich eine Taſſe Bioſon, wenn Sie zaſch und nachhallig gekräftigt ſein wollen. Sie werden von der günſtigen Werkung überraſcht ſein. Das echte Beoſon hergeſtellt unter Beuutzung des Reichspatents 171871, iſt er ält ich in allen Apotheten u. Drogerien, die Doſe(ciſca ½% Kilo) Malk.—. 2169 Wenn das ſo weiter geht, leg' ich mich nieder und laſſe einfach alles im Stich. So bös erkältet bin ich noch nie geweſen, und der Tee der mir immer geholfen hat, ver ſagt olal.— Aber wer wird ſich denn binlegen! 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Wie oft lautloſe Stille herrſcht, wenn ein feiner Kampf zweier gleichwertiger, hartnäckiger Mannſchaften ſich auf dem Platze abwickelt, wie dann brauſender Beifall erſchallt, wenn eine wackere Tat vollbracht wird. Feierlich kann man die Ruhe nennen, die bei Beginn des Spiels V. f. R. gegen Phönix obwaltete, das für die Führung im Weſtkreis entſcheidend war. Die Mannſchaften traten in folgender Aufſtellung an: Raſenſpieler: Lemmel; Eſpe, ſchied, Banzhaf; Sack, Sohns, Engel; Aulbach, Alt⸗ felix, Trautmann, Stemmle, Kratzmann; Phö⸗ niz: Emil Schönig; Müller, Kellenbenz; Brüh⸗ müller, Knodel, Schwarz; Streiber, Kofler, Otto Schönig, Bauer, Rohr. Kurz nach 2½ Uhr gab der Schiedsrichter, Herr Sohn(Frankfurt), das Zeichen zum An⸗ fang. Der V. f. R. hatte Anſtoß. Die erſte Viertelſtunde verſtrich, ohne daß ſich beide Elf zurecht gefunden. Die innere Erregung war auch zu groß, als daß es ſo ſchnell klappen konnte. Der von Banzhaf durch Berühren des Balls knapp vor dem Strafraum verwirkte Freiſtoß war nur hierauf zurückzuführen. Phönix trat jedoch das Leder daneben. Ruhig und bedachtſam ſuchten die Raſenſpieler ein ſchönes Zuſammenſpiel darzubieten. Aber Phönix Fäufer, energiſch und aufmerkſam, waren raſch im Abnehmen des Balles. So kam der V. f. R. anfangs wenig in gefährliche Nähe des gegneriſchen Heiligtums. Auffallend war es auch, daß der Sturm des Platzeigners Richt forſch angriff, ſondern ſtoppte, wenn die Verteidigung oder der Torwart von Phönix den Ball beſaßen. Da befolgte Phönix die andere Taktik. Bauer, Schönig oder Kofler ließen Lemmel oder Banzhaf nie ruhig den Ball wehren. Aber ſie vermochten diesmal hieraus keinen Nutzen zu ziehen. Bei dem völlig aus⸗ geglichenen Spiele boten die mehrfachen Schüſſe der Raſenſpieler alsdann Emil Schönig Ge⸗ legenheit, ſein Können zu beweiſen. In der erſten Halbzeit enttäuſchte der V. f. R. ein wenig. Man bekam nur ſelten ein ausgeſpro⸗ chenes Flügelſpiel zu Geſicht. Allerdings be⸗ hinderte eine kleine Verletzung Altfelix den linken Flügel. Auch die Verteidigung hatte in der erſten Zeit ungünſtige Momente. Eſpen⸗ ſchied und Banzhaf verſtanden ſich nicht immer und ſtellten ſich manches Mal auf den falſchen Fleck, was Schlimmes hätte im Gefolge haben können, Einen Eckball Kratzmanns ſchlug Eſpenſchied knapp über die Stange. Dann trat Pauſe ein(:). Friſch eröffnete Phönix die zweite Halbzeit; doch ſein ungenauer Angriff mißlang. Darauf⸗ hin ging der V. f. R. vor. Schnell hatte er die Hintermannſchaft des Gegners überlaufen. Die forſche Attacke lockte den Torwart Schönig aus dem Heiligtum, was ihm zum Verhängnis ward, denn Altfelix ſchoß an ihm vorbei leicht den erſten Treffer des Tages.(:0) Der ungeheure Applaus feuerte die Spieler zu wei⸗ terem, eifrigem Kampf an. Die Kombination der Raſenſpieler wurde exakter; die Flanken kamen öfters und präziſer. Allein Phönix ver⸗ eitelte einen ſerneren Erfolg. Sein Sturm war auch nicht müßig. Bauer und Schönig ver⸗ ſuchten immer und immer wieder durch die Ver⸗ teidigung durchzubrechen. Es gelang ihnen je⸗ doch infolge der Aufmerkſamkeit des V. f. R. nicht. Dagegen konnte der Sturm des Platz⸗ eigners die gegneriſche Verteidigung mehrfach überrumpeln und aus einem von Sohns fein eingeleiteten Angriff reſultierte durch Stemmle das zweite Tor für ſeine Farben. (210) Vorübergehend zeigte das Spiel alsdann eine kleine Ueberlegenheit der Raſenſpieler. Doch der Sturm ließ nun nach. Phönix be⸗ tätigte ſich zahlreicher an der Offenſive, ver⸗ mochte aber über die Verteidigung nicht hinaus zu kommen. Eſpenſchied glänzte in der Ab⸗ wehr. So verliefen die Bemühungen von Phö⸗ nix ergebnislos. Beim Stande von:0 für den Verein für Raſenſpiele erreichte das ſpan⸗ nende Treffen ſein Ende. Schwer war der Sieg, doch verdient. Die Elf des V. f. R. iſt zweifellos die beſſere. Sie iſt techniſch vollendeter. Der Sturm zeigte mehr Zuſammenhang, die Läuferreihe wie auch die Verteidigung erwieſen ſich ſtärker. Von den Torhütern zeigte Schönig ein ſicheres Spiel, doch war Lemmel immer auf der Hut. Von den Verteidigern ſcheint Phönir die vorjährige Höhe nicht mehr erreichen zu können. Beſon⸗ ders Kellenbenz hat an Sicherheit und Ge⸗ ſchicklichkeit viel eingebüßt. Ef penſchied überbot alle ſeine bisherigen Leiſtungen. Er ſtellte wirkliche repräſentative Klaſſe dar. Auch Banzbaf gefiel in der 2, Halbzeit. In der Läuferreihe erwies ſich Engel zum erſten Male auch als nützliches Glied. Seine wunder⸗ bare, verblüffende Technik kam ihm auf dieſem Poſten ſehr gut zu ſtatten. Sohns und Sack waren eifrig und geſchickt in Deckung und Zu⸗ ſpiel. Bei Phönix verſah Schwarz wohl am beſten ſeinen Qäuferplatz. Neidig hätte Brühmüller ſicherlich überragt. Im Sturm konnten Streiber und Rohr nicht befrie⸗ digen. Der Innenſturm war aufopfernd und verdient, wie die geſamte Angriffslinie des V. f. R. volles Lob. J. M. Vom Flugzeugban Friedrichs⸗ hafen. Das erſte Werk der neuen Friedrichshafener Flugzeuginduſtrie hat vor einigen Tagen die Manzeller Halle verlaſſen und macht ſeitdem täglich mehrere Verſuchsfahrten über See und Stadt. Es iſt ein Waſſerflugzeug, ein „Zweidecker“, der dem Curtißapparat auf den erſten Blick ſehr ähnlich ſieht, aber bei näherer Prüfung ſich weſentlich von ihm unterſcheidet. Der Führerſitz hat durch ſeine exponierte Lage den Vorzug großer Ueberſichtlichkeit beim Flie⸗ gen und gleitet in keiner Weiſe durch Streben oder dergleichen eingeengt, frei durch die Lufk. Der Motor hat 100 Pferdekräfte und ſtammt von der Argusmotorengeſellſchaft in Berlin. Hinter ihm iſt der 2flüglige Chauvisre⸗Propeller mit 26 Meter Schraubendurchmeſſer angebracht. Dem Mittelbau des Fahrzeugs gliedern ſich die Trag⸗ flächen an. Die obere hat eine Abmeſſung von 14 m Länge und 2 m Breite, die untere von 10 m Länge und 2 m Breite. Die Querſtabilität, die Gleichgewichtshaltung, bezw. das Zurückkehren der Flugmaſchine nach einem Skoß in die Nor⸗ mallage wird nicht durch Verwinden der Trag⸗ flächen, ſondern durch Betätigung zweier den Tragflächen angeſchloſſenen, kleineren Stabiliſie⸗ rungsflächen rreicht. Letztere liegen zwiſchen beiden Tragflächen, etwas nach hinten gerückt, und haben eine Abmeſſung von je 1,70 m Länge und 1 m Breite und ſind leicht jalouſieartig be⸗ weglich. Die Längsſtabilität ergibt ſich aus der langgeſtreckten Bauart des Fahrzeugs mit den hinteren Schwanzflächen. Letztere bilden den Steuerapparat des Flugzeuges. Die Höhen⸗ ſteuerung beſteht aus 2 wagrechten Flächen; zwi⸗ ſchen dieſen iſt eine ſenkrechte Fläche als Seiten⸗ ſteuerung eingebaut. Die Betätigung der Steuer und der Querſtabilitätsflächen erfolgt mittels Handrads oder Fußpedals vom Führerſitz aus. Als Waſſerflugzeug muß dasſelbe auf dem Waſſer landen und auf dieſem gefahren wer⸗ den können. Dementſprechend hat dasſelbe auch ähnlich dem Curtißapparat ſog. Schwimmer, Der Hauptſchwimmer ſitzt direkt unter dem Mit⸗ telbau, mit dieſem durch ein feſtes Geſtänge ver⸗ bunden. Er iſt ein prismatiſcher hölzerner Ka⸗ ſten mit paraboliſcher Abrundung. Inwendig zeigt er 8 waſſerdichte Räume und hat einen Rauminhalt von 1100 Litern, alſo einen Auftrieb von 1100 Kg. An jedem Ende der unteren Trag⸗ fläche befindet ſich je ein Seitenſchwimmer, ein 2 Mtr. langer Blechzylinder von 30 Ztm. Durch⸗ meſſer, der vorn und hinten in eine Spitze aus⸗ läuft. Sein Inhalt faßt 60 Liter, was einem Auftrieb von 60 Kg. gleichkommt. Zur weiteren Unterſtützung des Flugzeugs auf dem Waſſer bei Wind und Wellengang iſt auch am Schwanzende ein Schwimmer mit 35 Liter Rauminhalt oder 35 Kg. Auftrieb angebracht, weil der Schwerpunkt des Geſamtflugzeugs etwas hinter dem Verdrän⸗ gungsmittelpunkt des Hauptſchwimmers liegt. Das Fahrzeug hat ein Leergewicht von 650 Ka Es kann 300 Kg. Nutzlaſt(Pilot, Paſſagier, Be⸗ triebsſtoff) mitnelmen für eine reichlich Zſtündige Fahrt. Auf 1 Qm. Tragflächenbelaſtung kommen alſo 20 Kg. Durch dieſe Eigenſchaften entſpricht lt.„Schw. Mer!“ der Koberſche Waſſerflug⸗ apparat den Forderungen, welchs die Marinever⸗ waltung ſtellt. Er hat auch ein Landfahrgeſtell, das auf dem Wuſſer hoch gewunden wird. Das Flugzeug legt in der Luft 100—110 Km., auf dem Waſſer 70 Km. in der Stunde zurück. Um die Maſckine in Bewegung zu ſetzen, wird der Motor mit Hilfe des Propellers angedreht. Das Fahrzeug läuft auf dem Waſſer vorwärts bis die Geſchwiidigkeit groß genug iſt, um es in die Höhe zu traäben. In langen Bogenlinien, in erhabener Rube durchſchneidet der Maſchinen⸗ vogel die Luft und kommt in raſchem Gleitflug zur Waſſerlardung auf die Seefläche nieder. um auf dieſer in raſendem Tempo weiter zu rennen. Seine Seitetſteuerung reagiert auch im Waſſer vorzüglich. Mit eigener Hilfe geht das Fahrzeuo wieder in de Lüfte, zeigt dort famoſe Stabilität Steuerfähickeit und Gleitfähigkeit. Führer des Fahrzeugs iſt Pilot Gfell aus St. Gallen. Er hat ſeine Ausbildung bei dem hervorragenden Konſtrukt'ur Bleriot in Paris erhalten und in Paris, Aachen und Johannistal nichtweniger als 9 Syſteme gefahren. Seit 1. November iſt Gſell vom„Flugzeugbau Friedrichshafen“ angeſtellt und hat dieſer Tage 4 ſehr gelungene Fahrten mit je einem Paſſagier ausgeführt. Er legte den Weg Manzell⸗Konſtanz in 11 Minuten, Manzell⸗ Romanshorn in 9 Minuten zurück. Das Ko⸗ berſche Flugzeug,„F F J“ genannt, koſtet 30 000 Mark und dürfte wohl von der Reichsmarine an⸗ gekauft werden. Im Bau begriffen iſt ein Ein⸗ decker als Sportsfahrzeug. Oberinge⸗ nieur Kober glaubt, dasſelbe Ende des Jahres fertigſtellen zu können. Pferdeſport. Tohesſturz eines Jockeys. Der franzöſiſche Jockey H. Monk iſt den Verletzungen erlegen, die er bei einem Sturz am Donnerstag erlitten hatte. Luftſchiffabrt. * Der Karlsruher Luftfayrtperein hielt dieſer Tage ſeine Gendalverſammlung ab. Anſtelle des ausſcheidenden erſten Vorſitzenden, Herrn Prof. Dr. W. Paulcke, wurde Herr Fabrikbeſitzer P. Ruh zum erſten Vorſitzenden gewählt. Sonſt ſind keine weſentlichen Ver⸗ änderungen in der Zuſammenſetzung des Vor⸗ ſtandes eingetreten. Auch der Fahrtenausſchuß wurde neu gewählt, ferner eine wiſſenſchaftliche Kommiſſion, ſowie drei beratende Herren. Zum Dank für ſeine erfolgreiche Tätigkeit wurde Herr Prof. Paulcke einſtimmig zum Ehren⸗ vorſitzenden des Vereins erwählt. Letzterer machte den Mitgliedern ſodann noch zwei hoch⸗ erfreuliche Mitteilungen: Prinz Max hat das Protektorat über den Verein über⸗ nommen und iſt dem Verein als Mitglied bei⸗ getreten. Ferner iſt der Verein in der Lage, ſich einen Ballon anzuſchaffen, der von der be⸗ kannten Firma Riedinger geliefert wird und den Namen„Karlsruhe“ erhalten ſoll. Die Zahl der Mitglieder iſt im verfloſſenen Jahr von 75 auf 100 geſtiegen. Aviatik. * Aushildung von Zweijährig⸗Freiwilligen als Flieger. Das Kommando der Fliegertruppe in Döberitz gibt bekannt, daß jetzt auch Zweijährig⸗ Freiwillige zum Herbſt 1913 in die Fliegertruppe eintreten können, Monkeure, Motorſchkoſſer, Tiſch⸗ ler und Leute, die ſchon in Flugzeugfabriken ge⸗ arbeitet haben werden bevorzugt und können Lebenslauf, polizeiliches Führungsatteſt und Mel⸗ deſchein an die Fliegertruppe in Döberitz ſenden. „Ueberlandflug Berlin—Thorn. Einen der größten Flüge, die auf deutſchem Boden voll⸗ endet worden ſind, haben zwei Offiziere hinter ſich: rund 370 Km. ohne Unterbrechung. Lt. Joly und Lt. Heinz von der Fliegertruppe Döberitz, die Freitag früh in Döberitz aufge⸗ ſtiegen waren, ſind mittags 12 Uhr in der Feſtung Thorn glatt gelandet. * Der Fliegerſturz in den Wannſer. Leutnant Ladewig war mit Leutnant Stenzel als Beobachter um 2 Uhr nachmittags in Döberitz aufgeſtiegen. Die Flieger ſtatteten dem Flug⸗ platz Teltow einen Beſuch ab und flogen dann nach Schöneberg, wo ſie 1000 Meter über den Häuſern kreuzten. Schon hier merkte der Füh⸗ rer, daß ſich die Tourenzahl des Motors zeit⸗ weiſe verringerte. Er verließ deshalb die ge⸗ fährliche Nähe der Stadt, um auf dem ſchnell⸗ ſten Wege nach Döberitz zurückzukehren. Der Motor ließ jedoch andauernd nach und hörte mitten über dem Wannſee in etwa 400 Meter Höhe gänzlich zu arbeiten auf. Leut⸗ nant Ladewig entſchloß ſich zur ſofortigen Lan⸗ dung. In ſteilem Gleitflug näherte ſich das Flugzeug dem Ufer. Der Führer hoffte, auf der von Pichelswerder nach Wannſee führenden Havelchauſſee landen zu können. geringen Höhe, aus der der Eindecker hernieder⸗ kam, war jedoch ein langer Gleitflug unmöglich, und ſo berührten die Räder des Anlaufgeſtells die Waſſeroberfläche etwa 120 Meter vom Ufer entfernt. Der Apparat durchſchnitt das Waſſer wie ein Rennboot und kam bis auf 40 Meter ans Land heran. Dann neigte ſich der Apparat, deſſen Flügelſpannung inzwiſchen Waſſer an⸗ geſogen hatte, zur Seite, und die beiden In⸗ ſaſſen ſprangen aus dem ſinkenden Flugzeug ins Waſſer, um ſchwimmend das Ufer zu erreichen. Einige Arbeiter kamen den beiden Offizieren in einem Boot zu Hilfe und nahmen die Flieger, die durch ihre ſchwere Dienſtkleidung am Schwimmen behindert wurden, auf. Leutnant Ladewig und Leutnant Stenzel, die unverle!“ geblieben waren, wurden mit trockenen Kleidern verſorgt und konnten dann im Automobil die Heimfahrt nach Döberitz antreten. Das Flug⸗ zeug wurde noch am Nachmittag ans Ufer ge⸗ zogen. Automobilſport. „Kartell⸗Vertrag zwiſchen K. A. C. und A. D. A. C. Entgegengeſetzt zu den kürzlich Infolge der Scheiden ein unerſetzbarer Verluſt, durch einen Teil der Tages⸗ und Fachpreſſe ge⸗ gangenen Nachrichten, daß die Löſung des ſeit 1905 beſtehenden Kartell⸗Vertrages durch den K. A. C. betätigt worden ſei, geben beide Clubs gemeinſam und vpffiziell folgendes bekannt; „Der zwiſchen dem Kaiſerlichen Automobil⸗Club Berlin und dem Allgemeinen Deutſchen Automo⸗ bil⸗Club München, beſtehende Kartell⸗Vertrag wurde durch gegenſeitiges Uebereinkommen mit heutigem gelöſt.“ Gezeichnet iſt die Kundgebung von den beiderſeitigen Präſidlen. Es iſt zu begrüßen, daß die beiden in Deutſchland maß⸗ gebenſten Clubs in Frieden ſich getrennt ha⸗ ben, nachdem ſich die Beſtimmungen des Kartell⸗ vertrages unter den heutigen Verhältniſſen, be⸗ ſonders infolge des rapiden Wachstums und der großzügigen wirtſchaftlichen Tendenzen des A. D. A. C. München, in der Praxis als un⸗ haltbar erwieſen hatten. Der A. D. A. E. München teilt uns hierzu mit, daß er feſt ent⸗ ſchloſſen iſt, in friedlichem Wettbewerb mit dem bisherigen Vertrags⸗Club an den gemeinſamen Zielen zu arbeiten. Er müſſe allerdings die durch ſeinen Umfang(22000 Mitglieder) und ſeine tatſächlichen Leiſtungen für den Geſamt⸗ automobilismus durchaus begründete Gleich⸗ berechtigung mit fonſtigen führenden Clubs un⸗ bedingt für ſich in Anſpruch nehmen. Lawntennis Spi. Eine neue Lawnu⸗Teunis⸗Größe iſt neuer⸗ dings in Auſtralien aufgetaucht, und zwar in der Perſon von A. B. Jones, einem jungen Spieler, der ſich auf den letzten Turnieren allen Spielern von Neu Süd⸗Wales überlegen gezeigt hat. Jones ge⸗ wann u. a. auf dem Turnier in Shatfielt nicht weniger als drei Meiſterſchaften, nämlich dieſenigen im Einzelſpiel, im Dopelſpiel und im gemiſchten Dopelſpiel. Auch die Meiſterſchaften von Sydney, Neu⸗Slld⸗Wales und andere hat er gewonnen und dabei ſo hervorragende Spieler wie H. A. Parker, H. Rice, G. W. Wright und L. Todd geſchlagen. In ſeiner Art zu ſpielen ſoll Jones viel an den be⸗ rühmten H. L. Doherty erinnern; ex wird als Spieler geſchildert, der nicht nur ein ſicherer, xuhiger Grundlinienſpieler iſt, ſondern auch am Netz Zer ragendes leiſtet, die eigentliche Stärke ſeines Spiele ſoll jedoch in ſeinem taktiſchen Können liegen ſowirie in ſeiner Fähigkeit die Schwächen ſeines jeweiligen Gegners herauszufinden und ſein Spiel darnach Ein⸗ zurichten. Für das nächſte Jahr plant Jones 1 1 Reiſe nach Europa und wird dann vporausſichtlich eine Anzahl engliſcher und kontinentaler Turnfere beſtreiten.— Schwimmſport. Mg. Der Ludwigshafener Schwimmverein hielt am letzten Sonntag in der Männerſchwimmhalle des Städtiſchen Hallenbades zu Heidelberg zwiſchen —41 Uhr mittags gegen den 1. Heidelberger Schwimmklub Nikar ein Waſſerballwett⸗ ſpiel ab. Die wohlgeübte Heidelberger Mannſchaft zeigte ſich dabet, wie nicht anders zu erwarten, im heimiſchen Baſſin den fremden Gäſten in Balltechnik, Zuſammenſpiel und Geſchwindigkeit merklich über⸗ legen und ſiegte mit 15:0 Toren. Von Kreisvorſſtzen⸗ den Direktor Kuckuck iſt den Lubwigsbafener Schwim⸗ mern, beren Damen ebenfalls bdabei vorher der Damenſchwimmhalle ihren Beſuch abſtatteten, weitere Gelegenheit zum Uebungsſpiel gegen den Nikax bei unentgeltlicher Ueberlaſſung der vorbehaltenen Schwimmhalle nach Badeſchluß zugeſagt worden, wo⸗ bei 115 ſich ſicher bald eine gute Spielſtärke erringen werden. Rabſport. „ Bei dem Nadrennen in Paris ſiegte über 50 Kilometer Serss in 40:52 vor Darragon und Bruni. Bei den ſechs Vorläufen um die Winter⸗Meiſterſchaft ſiegten Hourlier gegen Moretti, Pouchbis gegen Dupres, Hourlier gegen Pouchois, Moretti gegen Dupré Hour⸗ lier gegen Duprs und Pouchois gegen Moretti, der diſtanziert wurde. Leichtathletik. * Hanus Braun, der erſolgreiche Langſtreck läufer, der durch ſeine vorzüglichen Leiſtungen den Ruhm des deutſchen Sports in alle Weltteile trug, zieht ſich, wie die„M. N..“ mitteilen, end⸗ gültig von der Rennbahn zurück. Hauns Braun, der Sohn des bekannten Münchener Schlachtenmalers Prof. Braun, widmete ſich dem Sport im Jahre 1903, um Radpolo ſpielen zu lernen. Angeeifert durch ſeinen Klubgenoſſen, den che⸗ maligen iriſchen Meiſter Henderſon, der mit Kenner⸗ blick die läuferiſchen Fähigkeiten an Braun entdeckte, begann Braun im Frühjahr 1904 unter Henderſons Anleitung das Luftraining und ſtartete am 10. Juli 1904 zum erſtenmale. Im Jahre 1907 ſchlug er ſchon den berühmten Ungarn Bodor und ſtellte in Frank⸗ furt a. M. über 1500 Meter mit:16:1 den erſten Rekord auf. Im nächſten Jahre, bei den Aus⸗ ſcheidungskämpfen in Leipzig für die Olympiſch Spiele in London, wurde er erſt richtig erkaunk.⸗ Zwei neue Rekorde über 800 und 1500 Meter ſchuf er dort leicht und wurde nun von der D. S. B. nach London entſandt, um als erſter Deutſcher die engliſche Meiſterſchaft im 800 Meter⸗Laufen zu winnen. Durch ſeine Mitwirkung blieb die de 155 Stafette mit Hofmann, Eicke und Friedlof g 5 Ungarn ſiegreich. Am 3. Juli 1909 riß er die engl Meiſterſchaft über die halbe Meile in 5798 Sekunden an ſich; im Vorjahre ſchlug er den amerikant Meiſter Gifing und den auſtraliſchen Meiſter Wyt abermals im Kampf um die engliſche Meiſterſchaft. Sein Abſchneiden in Stockholm iſt noch in fr Erinnerung. Sein letzter Start war um die deuſſche Meiſterſchaft in Duisburg., Mit Braun verliert deutſche Sportwelt ihren ſympathiſchſten und 4 tigſten Leichtathleten. Wiederholt von Mitgliedern königlicher Häuſer ausgezeichnet, war er die Sen⸗ ſation ſedes Meetings. Für Deutſchland, das fitr die Olympiſchen Spiele 1918 zu rüſten hat, iſt ſein ———.————— — ̃— 8. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittaablattj. Mann eim, den 3. Dezember 1912. Jaghemden Beinkleiòer MNachthemoͤen Morgenrbdie Malinees Combinalonen Nntertaillen Dienstag, Niumoch, Donnerstag, Freitag Aꝛgſlelluug i Gnezialfeuſter. I Ciharranbaus Max duran D 2, 15(vis- a- vis Hotel Deutsoher-Hoh B 2, 15 hat sich durch prelswerte Dualitätsmarken““ beſiebt und bekannt gemacht. Daher hälſt sich dasselbs beim „Weihnachts-Einkauf“ (sehr passende Weihnachts-Geschenke) 25 Stück-Packung in jeder Preislege ebenfalls bestens empfohlen, Sehr billige Preise.. G 9 7* G. 8 Bouquet Kanalisation B 5, 4. Telephon 502. Gas- und Wasserleitung, Bade- Einrichtungen Kloset-Anlagen, Beleucutungs- Anlagen. NB. Reparaturen werden durch tüchtige Fach. leute prompt ausgeführt. Ehlers Installation Neus 28871 per Carton 50 Mein Spozial-Etagengeschäft bringt das Neueste in echten Schweiz. Stickereien, Robenqdic. Neu aufgenommen: Leinenstickereien Klöppelspitzen 2 Rosa Ottenheimer, 0 7, Telephon 2838 80801 geeignet für Vorhänge, Decken Sle. Kleine Planken Die stkille HBräcke. Roman von Robert Heymann. (36. Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) Mitten im Diner zog der Graf plötzlich einen Brief aus der Taſche: „Beinahe hätte ich vergeſſen: Der Viscvunt hat ein Schreiben an Dich aufgegeben. Er wurde durch Zufall in die Kanzlei gebracht.“ Gertrude wechſelte die Farbe. „An miche“ „Ja. Vielleicht iſt es ſo eine Art Quittung, daß nun die Feindſchaft wegen ſenes Duells endgültig ruhen ſoll. War unnötig. Denn ich Hhätte den Viscvunt nie zu fürchten gehabt.“ Gertrude warf ihrem Gatten einen. langen Blick zu, aber ſie erwiderte nichts. ich werde den Brief ſpäter leſen,“ ſagte ſie Rur.„Daß der Viscvunt ſein Kind nach Peking kommen ließ, iſt Dir wohl bekaunt?“ „Ja. Ich finde es ebenſo unverantwortlich wie ſeine ganze Lebensweiſe. Es geſchah auf meinen Rat hin. Nachdem er nun wieder ſeinen Aufenthalt wechſelt, wer⸗ den wir uns des Kindes annehmen.“ „Wie Du willſt.“ — ———— Abends las Gertrude den Brief: Ws Gnädigſte Frau Gräfin! Sie werden inzwiſchen bereits erfahren haben, was Ihnen äußerlich intereſſant erſcheinen mochte nach der Unterhaltung vor einigen Wochen. Es wird Sie kaum in Erſtaunen verſetzt haben. Ich gehe in die kriegeriſchen Berge des nördlichen Indiens zurück. Es iſt dies kein übereilter Entſchluß, ſondern das Ergebnis langen Nachdenkens. Für jeden Menſchen gibt es eine Abrechnung zwiſchen den Aktiven des Lebens und den Paſſiven der Seele. Die Zeit tut dabei gar nichts zur Sache. Für mich iſt dieſer Augenblick angebrochen und ich habe das Fazit zu zieben. Laſſen Sie mich ſtatt jeder weitläufigen Erklärung ſagen, daß ich den Reſt meines Lebens in Ihrer Erinnerung leben werde. Und von Ihrer Erinnerung. Und daß mir dies den Mut und die Kraft gibt, Sie zu lieben, wie Sie verdienen, geliebt zu werden. Ich bin zu ſehr Materialiſt, um auf eine andere Welt zu hoffen. Es bleibt mir alſo nicht einmal der Troſt auf eine neue Geſtaltung der Dinge, Kuf einen Lohn für meine Wandlung. Alſo iſt ſie echt und kommt aus ſich ſelber. Sie kommt alſo logiſch. Damit iſt bewieſen, Ihre Theorie, Frau Gräfin, ebenſo mathe⸗ richtig wie— erhaben iſt. Beides gehört F2, 2 Jie d. ve. lichen Spezialitäten u. Aee , gehgtes u. bestes Nobe⸗x. tton E patt und Imitation. * 1 1 ———— J euren, aar-⸗ , 4822 GAnrnituren. ee nämlich im Leben nicht bedingungslos zuſammen, Ihr Leben wird in der Harmonie Ihres ſchönen und ſtarken Geiſtes verfließen. Gleichwohl wage ich, Sie zu bitten, manchmal meiner zu gedenken. Mit jener Kraft, die Ihnen eigen. Dann wird der Gedanke in dem Herzen eines Einſamen ein Echo finden. Und nun komme ich zu meinem Teſtament. Seien Sie nicht böſe, Frau Gräfin, daß ich Sie damit beläſtige. Aber wenn man ſeine letzte Sache beſtellt, ſo hält man nach dem würdigſten Sachverwalter Ausſchau. Meine irdiſchen Güter ſind in beſten Händen. Meine Tochter iſt meine Erbin. Aber dieſe Tochter iſt ein Kind noch. Und ſie iſt in der ſchlimmſten Lage, die Sie ſelber angedeutet haben: Ihr fehlt die Liebe. Nun ließ ich ſie nach Peling kommen. um ihr den Vater in dem Augenblick zu entziehen, wo ſie ihn wlederſehen ſoll. Doch ſeſen wir ehrlich: Sie wird ihren Vater nicht entbeh⸗ ren, und in Ihrer damaligen Ermunterung, das Kind bierher kommen zu laſſen, Frau Gröfin, durfte ich wohl das ftille Verſprechen erblicken, daß Sie mich in dem ſchweren Amt, eines Kindes Liebesſehnſucht zu ſtillen, unterſtüßen würden. Nun ſich nichts mehr daran ändern läßt, daß das Kind kommt, bitte ich Sie flehentlich: Nehmen Sie ſich ſeiner an! Tun Sie dafür das Beſte, was ſich tun läßt! Ich gebe Ihnen unbeſchränkte Vollmachten und ſegne Sie, denn es wird mir nicht mehr vergönnt ſein, Ihnen ſelber zu dan⸗ ken. Warum— weiß ich nicht. Aber ich fühle die Gewißheit. Nun lege ich einen Brief bei, der heute in meine Hände gelangt iſt. Antwor⸗ ten Sie für mich, Frau Gräfin. Ich würde als Mann nie vom Perſönlichen los können. Sie aber ſtehen dem Göttlichen am nächſten. Leben Sie wohl und nehmen Sie die Verſiche⸗ rung der eßrerbietig len Ergebenheit entgegen bon Ihrem getreuen 5 Geffroh.“ Gertrude ſaß lange mit gefalteten Händen und ſah vor ſich hin. Der Brief war zur Erde geflattert. Endlich ſtand ſie auf und ging in das Zimmer, wo ihr Kind ſchlief. Eine geitlang ſtand ſie da und blickte den kleinen Schläfer an, der unter blauem Seidenhimmel glücklich lächelnd kräumte. Und ſie empfand ſo recht die Armut derer, die nicht imſtande ſind, ſich von folcher Quelle der Reinheit und Unſchuld die Kraft zu ſchöpfen elten Christbaumschmuek Garantiert nichttropfende Christbaumkerzen Chrfstbaum Kerzen in Wachs, Halbwachs und Paraffn. Fatent-Kerzenhalter neuester EKonstruktion Jeifenhaus..2. Srüns Rabattimarken. Harfümerien und Toilettenseffen von 50 Pfg. per Carton an bis zu den feinsten. Toflette- u. 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Sie warf einen Blick auf die Unterſchrift: Es war die ſeiner Frau. Die ihn in Schande verlaſſen. um die Liebe betrogen. Die Gertrude in der Tiefe ihres Herzens ver⸗ dammte und verachtete, „Mein Gemahl! Das iſt die einzige Anrede, dle Du mir geſtatten darfſt, deun ſie iſt eine kon⸗ bentionelle Formel, die zu nichts berpflichtet. Wollte ich Dich anreden, wie mein Herz es ver⸗ langt, ſo würde ich ausrufen müſſen: Du mein Geliebter! Du, den ich in Verblendung meines Herzens verließ, ohne je aufzuhören, ihn zu lieben, und der mir für ewig verloren war, als ich anfing zu begreifen, daß mein Glück nur bei ihm ſei Du wirſt vielleicht nur ein ſchmerzlich⸗ſpöt⸗ tiſches Jächeln für dieſe Zeilen haben. Man hat mir geſagt, Du hätteſt Dich ſehi verändert und ſeieſt ein Zyniker geworden. Laß mich nicht fürchten, daß die Schuld an dieſer Wandlung, die nur eine äußere ſein kann[denn ich kenne Dich), auf meine Schuliern kommt. Laß mich ſiber alles ſchweigen. Nur erwähnen, daß das, was ich damals tat, etnas geweſen iſt, das außer meinem Geſichtskreiſe war, und daß „Ich“ es gar nicht geweſen bir, die Dir den Schmerz und die Schande zufüge. Wirſt Du mich verſtehen? Laß Dir einige Erklärungen geben, die Dich vielleicht nie befriedigen, Dich aber zum Nachdenken anregen weiden. Als ich Dich heiratete war ich em Kind. Du warſt mir nicht mehr als ein Menn, und die Liebe nicht weniger als Myſteriun der Gött⸗ lichkeit. Ich war infolge einer unvernünftgen Erzie⸗ bung ebenſo weit von der Erkenntnis des Lebens wie der Bedeutung Deiner Perſon enfernt. weiß nicht, ob ich mir je klar gemacht Die ſein Kind eeeeeeee mir die ſtille, keuſche Sehnſucht meiner ſiebzehn Jahre lebte. Eine Sehnſucht, die wie die amerikaniſchen Agave, von der man ſagt, daß ſie nur einmal blüht, ohne Erneuerung oder Umge⸗ ſtaltung hochſchießen mußte. Man verheiratete mich an Dich, ohne mich nach der Stimme meines Herzens zu fragen. Ich weiß, daß Du mich liebteſt, und daß ich log, als ich Dir Gegenliebe verſicherte. Man hat mich die Zeit meiner Jugend hindurch ſo viele geſellſchaftliche Lügen gelehrt, daß ich glaubte, dieſe ſei eine gewöhnliche Spielart der Konvention. Ich ward Deine Frau, Deine Liebe beleidigte mich erſt, kaum daß ich ihren Gehalt erfaßte. Dann aber ward meine Seele weit, und mein Herz boller Sehnſucht, und meine Augen ſuchten in den Fernen. Wäreſt Du mir da näher gekommen ich verſtand Dich nicht unter in der Sünde. Als ich erwachte, da erkannte ich, daß ich die Heimat verloren, daß ich nach dem geſucht, was ich beſeſſen— und dann war es zu ſpöt. Doch wenn die Müdigkeit der namenloſen Reue über den Menſchen kommt, dann öffnet Gott ihm die Pfſorten der Erlöſung. Die Erde nimmt den Traurigen in ihren Schoß und die Kirche hebt den Gefallenen auf. Und da ich meine daß auch Dir ein Teil der Erkenntnis geworden iſt, ſo richte ich an Dich die flehentliche Bitte: Gib mir mein Kind zurück!! Ich habe es verlaſſen— gewiß, das war grau⸗ ſam und unentſchuldbar. Die Stimme der Natur fremde Stimme ſprach. Ich zog aus das Heil meiner Seele zu finden, und kehre zurück ohne Leib. Verſteße mich: Ich bin nur Seele. Ich habe keine Wünſche mehr, Liebe zu empfangen. Nur die heilige Sehnſucht, Liebe zu geben. Dir darf ich den Kelch nicht reichen, in dem Du Gift vermuten würdeſt. Aber dem Kinde darf ich den reinen Inhalt meines Herzens geben. denn er iſt lauterſte Liebe. Im Namen der Barm⸗ herzigkeit bitte ich Dich alſv: Gib mir mein Kind zurück, damit ich durch Opfer bei Tag und Nacht einen Teil der verlorenen Seligkeit zurückgewin⸗ Nen känn! Fortſetzung ſolgt.) Aber und dann ging ich ſchwieg, weil eine deße 1ch Bich niche Ich welß ur, daß in 4 . 4 1 IKrSnu&. c eenn . — W —— Mannheim, den 3. Dezember 1912. Die Sprechſtunden ſinden ſtatt Montags Und Donnerslags von 6 bis 8 Uhr im Zimmer 10 des alten Rathauſes. Stadt. Rechtsauskunft- Stelle für Unbemittelte. 1198 Vermisohtes übt] geſucht. Gefl. Zuſchrift. 1 7 Nr. 9204 a. d. Exped. 1er Monteur 9 Inu Dampfmaſchinen und 1011 18! Motoren firm. ſucht Ne⸗ 8 1555 11 ein in Mannbeim noch nlent Abendſtunden v. 1 a MNäh. eſtr. 4,1 Tr. dagenesener Erfolg! 5n ft ee Vorher: der erstllass. Varicteteil! gfwpir und Schribttch 5 E M ldſtr.51 ſim afe PAssaoe.8 5e Cssefel. 38 I E. Huber, F 5, 17, III. Wegen Wegzug billig zu verk. Gasherd mit Tiſch 11½ Uhr 11½ Uhr im Trocadero Idas grole Programm (Prometheus Original) BadofenlKohlenfeuerung Aüine 1 Stiege. 1 Vollſtänd. Bett m. Roß⸗ haarmatr. 8 verk. Näher. + 4a, 3, 8. St. 915⁵8 Fox, 1 Fahr alt, billi zu verkaufen. 915 Fleiſch, Lenanſtr. 31, II. Damden- Haudſchuhe nden. Zu 5 in Jun. ſchöner Fo x z. verk. beeed 5 76698 J˙¹6 Querſtr. 13 p. 9181 Richard Kumze Spezialgeschäft für Pelzwaren Rathaus, Tel, 8584. Paradeplatzselte. Mantel, Stolas, Fcharpes, Muffen. Elgene Schneiderel. 28033 Massanfertigung In kürzester Zelt. 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Bethmann Hollweg: Bei einer Beſprechung der auswärtigen Lage ſind es die Sreigniſſe auf dem Balkan, die zurzeit ſo ziemlich unſere ganze Aufmerkſamkeit in Anſpruch nehmen. Allerdings haben die Verhältniſſe auf der Balkanhalbinſel ſchon ſeit Jahrzehnten die Aufmerkſamkeit der europäiſchen Großmächte in beſonderem Maße beſchäftigt. Wiederholte Verſuche ſind gemacht worden, die Zuſtände daſelbſt zu beſſern und zu ordnen, wobei die Haupt⸗ ſchwierigkeit in der Verſchiedenhert der Raſſen und der Religionen beruhte. Bei dem Scheitern aller dieſer Ver⸗ ſuche mußte immer wieder mit einem gewaltſamen Ausbruch der Leidenſchaften gerechnet werden. Das Beſtreben der Regierungen der Großmächte war darauf gerichtet, dieſen Ausbruch möglichſt ſange hintanzuhalten und wenigſtens ſolange zu verſchieben, daß er nicht zu einem Kampfe aller gegen alle auf dem Balkan ſelbſt und vor allem nicht zu Verwick⸗ Lungen unter den Großmächten führte. Nun hatte ſich aber im Laufe dieſes Jahres die Stimmung zwiſchen der Türkei und den Balkanſtaaten ſo zugeſpitzt, daß der Ausbruch des Konflikts nicht mehr zu verhindern war, trotz des eifrigen Beſtrebens der Mächte, den Frieden zu erhalten. Ins⸗ beſondere mußten wir auf eine gewaltſame Löſung der Frage gefaßt ſein, ſeitdem uns im Beginn dieſes Sommers bekannt geworden war, daß ſich die Balkanſtaaten zu einem Bunde zuſammengeſchloſſen hatten. Als wir den Kampf als unvermeidlich anſahen, haben wir vor allem daraufhingewirkt, ihn zu lokaliſieren. Dies iſt bisher ge⸗ lungen und ich kann wohl die beſtimmte Hoffnung ausſprechen, daß dies auch weiter gelingen wird.(Bravo!) Von den Vorgängen im Balkan werden wir zwar nicht unmittelbar berührt und in manchen Punkten ſteht unſer Intereſſe hinter dem anderer Mächte zurück. Immerhin ſind wir berechtigt, gleich den anderen Mächten an der Neuregelung der Dinge, die die Folge des jetzigen Krieges ſein wird, mitzuwirken, denn an der ökonomiſchen Geſtaltung der Dinge am Balkan ſind wir ſehr weſentlich direkt intereſſiert. Ich er⸗ innere nur an die Erhaltung der den türkiſchen Staatsgläubigern gewährten Sicherheit. Außerdem werden wir bei Regelung mancher Fragen unſer Wort zugunſten unſerer Verbün⸗ deten mit in die Wagſchale zu legen haben.(Sehr richtig!) Von den Kriegführenden wird es nicht beſtrittend daß bei der endgültigen Regelung der künftigen Grenzen die Groß⸗ mächte ihre Intereſſen zur Geltung bringen können und müſſen und auf Grund dieſer Intereſſen zur Mitwirkung berufen werden. Wenn über das Maß der Mitwirkung zwiſchen den eingelnen Großmächten und einzelnen der Kriegführenden beſtehen oder entſtehen, ſo wird den Groß⸗ mächten die Durchſetzung ihrer Jorderungen weſentlich erleichtert, wenn ſie ihre Forde⸗ rungen gemeinſam vertreten. Um dies zu er⸗ reichen, ſchwebt ein lebhafter Gedankenaustauſch unter den Mächten über den ich heute nichts näheres ſagen kann, da er noch andauert. Ich kann aber ſagen, daß er bisher in entgegenkommendem Geiſte geführt wurde und alle Ausſichten auf Erfolg bietet. Natürlich werden die Anſprüche der Mächte im einzelnen erſt dann feſtgeſtellt und bekannt gegeben werden können, wenn die Stipulationen vorliegen, die die Krieg⸗ führenden unter ſich getroffen haben werden. Dann wird zu überſehen ſein, wie weit ſie in die Intereſſenſphäre anderer Mächte eingreifen. Sollten ſich bis dahin— was wir nicht hoffen Zunlösbare Gegenſätze ergeben, ſo wird des Sache der im einzelnen Fall direkt inter⸗ eſſierten Mächte ſein, ihre Anſprüche zur Gel⸗ tung zu bringen. 5 Das gilt auch für unſere Bundesgenoſſen. Wenn ſie aber bei der Geltendmachung ihrer Intereſſen wider alles Erwarten von dritter Seite angegriffen und damit in ihrer Exiſtenz bedroht werden ſollten, dann würden wir unſerer Bundes⸗ pflicht getreu, feſt und entſchloſſen an ihre Seite zutreten haben.(Lebhafter Beifall.) Und dann würden wir zur Wahrung unſerer eigenen Stellung in Europa, zur Verteidigung unſerer eigenen Zukunft und Sicherheit fechten.(Leb⸗ hafter Beifall.) Ich bin feſt überzeugt, daß wir bei einer ſolchen Politit das ganze Volk hinter uns haben werden.(Erneuter Beifall.) Meine Herren, ich will noch einmal auf die großen Intereſſen 15 hier eingehen, die wir bei der Löſung des Streites zwiſchen der Türtei und den Balkanſtaaten zu verfechten haben. Unſere Meinungsverſchiedenheiten Politik war ſeit langen Jabren darauf aerichtet. bei auten — wirtſchaftlichen und politiſchen Beziehungen zu den Balkanſtaaten die Türkei in wirtſchaftlicher Hinſicht zu erhalten und zu ſtärken. Wir glauben dadurch der Türkei manchen Dienſt erwieſen zu haben, ohne daß wir dabei unſere guten Be⸗ ziehungen zu anderen Mächten geſtört hätten. Dieſer Politik, die allerdings bei Ausbruch des türkiſch⸗italieniſchen Krieges ge⸗ rade bei uns heftig angegriffen wurde, möchte ich es alseinen Erfolg vindizieren, daß wir uns während eines Krieges zwiſchen einem Freunde und einem Bundesgenoſſen die Sympathien beider zu er⸗ halten gewußt haben. Dieſe Politik werden wir auch weiter fortſetzen. Wir hoffen, daß unſere bisherigen freundſchaftlichen und regen Beziehungen zu den Bal⸗ kanſtaaten durch deren zweifelloſes Erſtarken namenklich in wirt⸗ ſchaftlicher Hinſicht, einen neuen Aufſchwung nehmen werden. Dabei wird unſer Streben auch ferner dahin gehen, die Türkei nach dem Friedensſchluß als wichtigen ökonomiſchen und politiſchen Faktor zu er⸗ halten. In dieſem Wunſche und Beſtreben begegnen wir uns nicht nur mit unſeren Bundesgenoſſen, ſondern auch mit anderen Mächten, die ſich mit uns die Erhaltung einer wirtſchaftlich ge⸗ ſunden Türkei angelegen ſein laſſen. Dieſes Beſtreben wider⸗ ſpricht ſchon an ſich dem von der Preſſe den Großmächten oder einzelnen derſelben vielfach unterſtellten Abſichten von Landerwerb auf Koſten der Türkei aus Anlaß des gegenwärtigen Krieges. Ich kann dieſe Unterſtellung nach den bisherigen Beſprechungen unter den Mächten als unrichtig bezeichnen. Der rege Ge⸗ dankenaustauſch unter den Mächten dauert an und wenn ich auch noch nicht ſagen kann, in welchen Formen er fortgeſetzt werden wird, ſo wird er ſortgeſetzt werden, und nach den günſtigen Ergebniſſen, die er ſchon jetzt gehabt hat, wird er eine allſeitig befriedigende Löſung unter den Großmächten erwarten laſſen.(Vereinzelter Beifall.) Abg. Ledebour(Soz.): Aus dem erſtaunlichen Stillſchweigen, das der Rede des Kanzlers folgte, darf ich wohl den Schluß ziehen, daß alle Par⸗ teien des Reichstags denn doch eine etwas ausgiebigere Auskunft in dieſer außerordentlich kritiſchen Lage erwartet hatten. Eine ausführlichere Auskunft wäre ſchon deswegen jetzt am Platze geweſen, weil den ganzen Sommer hindurch die Regierung ſich beharrlich geweigert hat, den Reichstag einzuberufen. Was wir heute gehört haben, waren Allgemeinheiten, Latituden, wie wir ſie jedes Jahr hören.(Heiterkeit, in die auch der Reichskanzler einſtimmt.) Vor allem vermiſſen wir Auskunft darüber, ob Deutſchland gewillt iſt, ſeinen ganzen Einfluß zugunſten des Friedens in die Wagſchale zu werfen. Der Kanzler hat nicht von den Dingen geredet, er hat um ſnd herum geredet.(Heiterkeit und Zuſtimmung links.) Das ſind wir ja nun ſeit Jahren gewohnt.(Zuruf rechts: Warum wun⸗ dern Sie ſich denn dann?) Der Unterſchied zwiſchen uns und Ihnen beſteht darin, daß Sie(nach rechts) ſich dieſe Nicht⸗ achtung des Reichstages ruhig gefallen laſſen, während wir auf das ſchärfſte dagegen proteſtieren.(Bejfall bei den So⸗ gialdemokraten Der jetzige Kanzler und ſein Vorgänger haben ſich von jeher ausgezeichnet durch eine völlige Verkennung der Welt⸗ lagſe. Ich erinnere an die falſche Beurteilung der oſtaftatiſchen Frage durch den damaligen Staatsſekretär Bülow, deren Folge die Beſetzung Kiautſchous war, nach unſerer Anſicht ein totaler Mißgriff.(Widerſpruch. Zuſtimmung bei den Soz.) Dann folgte die Reiſe des Kaiſers nach Paläſtina. Die Rede des Deutſchen Kaifers in Damaskus bedeutete die leichtfertige Feſtlegung Deutſch⸗ lands auf ein Bündnis mit der Türkei, wenigſtens mußte der Sul⸗ tan aus dem Auftreten des Kaiſers den Schluß ziehen, daß ſie unter allen Umſtänden gegenüber Angriffen fremder Staaten auf die Unterſtützung Deutſchlands rechnen könnte. Durch die deutſchen Freundſchaftsverſicherungen wurde das reaktionäre Regiment Abdu Hamids geſtützt und Deutſchland trägt deshalb mit Schuld daran an all den Scheußlichkeiten, die ſich in der Türkei herausgebildet haben.(Sehr richtig! bei den Sog.) Ich weiſe nar hin auf die Metzeleien unter den Armeniern. Als dann die Jungtürken ans Ruder zu kommen ſchienen, ſchlug ſich Fürſt Bülow auf ihre Seite und trat alſo mit einer revolutio⸗ ren Partei in Verbindung(öeiterkeit.) Von uns hier zur Rede geſtellt, ſagte er: ja, das ſind unblutige Repolutionäre.(Heiter⸗ keit der Soz.) Und kurz darauf ſtürmten dieſe unblutigen Revo⸗ lutionäre Konſtant'nopel, und Fürſt Bülow hatte von alledem keine Ahnung.(Lachen.) Wenn der Frieden bewahrt geblieben iſt, dann liegt das daran, daß das internationale Proletariat(Lautes Lachen rechts und im Zentrum), das allein in Deutſchland, gering geſchätzt, 10 Millionen klaſſenbewußter aufgeklärter Männer und Frauen zählt(Erneutes Lachen rechts), ihren unzweideutigen Willen gegen einen Krieg kundgetan hat.(Stürmiſche Zuſtimmung b. d. Sog. Die proletariſchen Maſſen Europas haben vor kurzem in Baſel geſprochen. In Petersburg haben die Arbeiter durch einen ein⸗ tägigen Demonſtrationsſtreik der ruſſiſchen Regierung gezeigt, was ſie zu gewärtigen hat, wenn ſie das Verbrechen eines euro⸗ päiſchen Krieges wagen ſollte. Ich ſpreche hier im Namen und in Uebereinſtimmung der ſozialiſtiſchen Parteien der Kulturländer der ganzen Welt. zu Fragen der auswärtigen Politik und der Ihrigen. Sie ver⸗ kreten..(Abg. Graf Weſtarp: Niemals ausländiſche Intereſſen! Beifall bei den bürgerlichen Parteien, Unruhe b. d. Soz.) Sie vertreten allerdings perſönliche Intereſſen, die Intereſſen der kapitaliſtiſchen Ausbeuter. Sie vertreten nicht einmal deutſche Intereffen.(Oho⸗Rufe.) Meine Rede hier könnte ſinngemäß ebenſogut von einem Franzoſen, Engländer, Italiener oder Serben gehalten werden. Abg. Kreth: Na alſo! Ausländiſche Intereſſen!) Das können nur Sie in Ihrer Intereſſenverblendung ſagen. Das ſind keine ausländiſchen Intereſſen, das ſind proletariſche Weltintereſſen.(Beifall b. d. Soz.) Dieſe Weltintereſſen ſind identiſch mit den Intereſſen des deutſchen Proletariats. Die Ankündigung des Kanzlers, daß Deutſchland an der unbedingten Bündnistreue mit Seſterreich feſthält, bedeutet eine Blankovollmacht für unſeren Bundesgenoſſen zu jeder Maßna hme.(Wider⸗ ſpruch.) Das geſamte deutſche Volk hat aber ein Intereſſe daran, daß dem Erzhergzog Frang Ferdinand keine Blanko⸗ vollmacht gegeben wird, mit ſeinen magyariſchen und ßſter⸗ reichiſchen Maanaten einan Grien nam Zaune au hrechen.(Sebr manche Generalblamage buchen, an denen Deutſchland trauensvoll waren.(Lebhaftes Hört! Hört! und Brav (Beifall b. d. Soz.) Das iſt der fundamentale Unterſchied zwiſchen unſerer Stellung wahr! bei den Soz.) Manche Maßnahmen Oeſterreichs geben zu großen Bedenken Anlaß. Allerdings konnte es auch ſein gerüttelt Maß Schuld trägt. Von den bürgerlichen Parteien werden für die Mißerfolge die Diplomaten verantwortlich ge⸗ macht. Nun iſt es gewiß nicht richtig, daß die Diplomaten die befähigſten ſein ſollen, die einen gutſitzenden Frack und ein goldenes Armband tragen.(öHeiterkeit.) Es wird erſt beſſer werden mit unſerem diplomatiſchen Dienſt, wenn mit den reaktionären Regierungen überhaupt aufgeräumt ſein wird.(Lachen.) Aber freilich, dieſe Herren wollen ihre aͤngeblich gottgewollten Statusquo aufrecht erhalte (Heiterkeit.) Lediglich in agrariſchen Intereſſen der magyhariſchen⸗ Magnaten wurde den Serben der notwendige Zugang zur Adrig verwehrt. Das Recht der Albaner auf volle Autonomie iſt da⸗ mit zu vereinigen. Der Internationale Kongreß von Baſel hat das ausdrücklich anerkannt. Für Montenegro würde dasſelbe gelten. Wir warnen aber davor, irgendeinen ſtellungsloſendeutſchen Pringen den Albaniern aufzudrängen. Wird doch ſchon berichtet, daß ein Mitglied des Hauſes in dieſer Angelegenheit ſchon nach Wien gereiſt ſei⸗ (Abg. Erzberger: Iſt längſt widerrufen!) 755 Wie die Balkanſtaaten nach dem Siege ſich einigen werden, darüber brauchen wir uns den Kopf nicht zu zer⸗ brechen. Aber es muß berhütet werden, daß Oeſterreich dabei den Verſuch zu territorialen Eroberungen macht. Gerade wer ſo großen Wert auf die Bundesgenoſſenſchaft mit Oeſterreich legt, müßte mit uns dafür ſorgen, daß Oeſterreich mit ſeiner jetzigen verderh⸗ lichen und gefährlichen Politik ein Ende macht. Sonſt geht Oeſterreich ſeinem Ende entgegen, und der neue Balkan⸗ bund mit der Gleichberechtigung aller ſeiner Nationalitäten wird wie ein Sprengpulver auf die Doppelmonarchie wirken. Was der Kanzler über die Unabhängigkeit der Türkei geſagt hat, findet un⸗ ſere Zuſtimmung. Die Frage iſt nur, ob ſich die Türkei in Aſten wird halten können. Die Türkei muß mit der Deſpotenwirtſchaft in Aſien ein Ende machen, nachdem ſich dieſe in Europa für die Türkei ſo verhängnisvoll erwieſen hat. Darguf muß Deutſchland hinwirken, wenn es ein wirklicher Freund der Türkei ſein will. Ruſſiſche Agenten wühlen in Armenien unter dem Vorwand, die Armenier befreien zu wollen. Das iſt der abſcheulichſte Hohn, den man ſich denken kann. Denn der Zar und ſeine Schergen wüten in ihrem eigenen Lande in nichtswürdiger Weiſe. Dieſe ruſſiſche Politik wird nur ermöglicht durch den deutſch⸗engliſchen Gegenſatz. Ihn ſchüren aber die Panzer⸗ plattenpatrioten, die die gefährlichſten Feinde Deutſch⸗ lands ſind. Von ihnen Moral zu verlangen, iſt ebenſoviel, als den Haifiſchen predigen, ſie ſollken kein Menſchenfleiſch freſſen. Der deutſche und engliſche Handel können ſehr gut nebeneinander beſtehen. Auf dem Weltfriedenskongreß wurden wir von den Baſeler Regierungsbehörden und im Münſter von der Geiſtlich⸗ keit begrüßt. Die kleine Schweiz ſteht kulturell weit über dem großen Deutſchland. Im Balkankriege haben ſich freilich die Vertreter aller chriſtlichen Konfeſſionen als Kriegshetzer e wieſen. Nur von dem internationalen Proletariat ka Weltfriede endgültig geſchaffen werden. Dieſe Erkenntni ſich immer weiter Bahn, donk der Opferwilligkeit des kl bewußten internationalen Proletarigts. Wir ſind zu Le bereik, um den Frieden zu wahren. Wenn das Verhrech des Krieges durch die kapitaliſtiſchen Regierungen wirklich gangen wird, werden die Sozialiſten aller Länder— auf ei baldigen Friedensſchluß hinwirken.(Heiterkeit.) Das Proletariat muß ſo ſtark werden, daß es ſolche Scheußlichkeiten hindern kann. Wenn niedergehende herrſchende Klaſſen in ihre Verzweiflung zu ſolchen Mitteln greifen, dann zwingen ſie un Sozialiſten, der Gewalt Gewalt entgegenzuſetze Das tun wir im Namen der Menſchlichkeit.(Beifall b. d. So ** Staatsſekretär des Auswärtigen von Kiderlen⸗Wächter: Gegen zwei Stellen in der Rede des Abg. Ledebour muß Verwahrung einlegen. Der Abgeordnete hat Angriffe gegen den uns befreundeten Herrſcher eines großen Na barreiche's gerichtet, mit dem wir in Friede und Freundſcha leben und zu leben wünſchen.(Sehr richkig! rechts.) Dieſe An griffe hat der Herr Abgeordnete durch nichts motivie Sie laſſen ſich auch nicht motivieren.(Widerſpruch b. d. S Zuſtimmung rechts.) Dieſe Angriffe ſtachen eigentümlich ab die Friedensideen, die der Herr Abgeordnete für ſich als Privil in Anſpruch nehmen will. Ichweiſe dieſe Angriffe hie zurück und bin überzeugt von der Zuſtimmung der üh wiegenden Mehrheit dieſes Hauſes.(Lebhafter Beifall.) Der H Abgeordnete hat ſodann die kaiſerliche Regierung e Beziehungen zu anderen Stagten zu beſſern und hat ihr dabei den Vorwuürf gemacht, einen Zwiſt mit England zu nähren. Aeußerungen ſind mir ein willkommener Anlaß, auszuſprech daß während der ganzenletzten Kriſe unſere ziehungen ſpeziell zu England beſonders ve Die offene, von vollem Vertrauen getragene Ausſprache zwiſche London und uns während aller Phaſen dieſer Kxiſe hat nicht eine erfreuliche Intimität unſerer Beziehungen hervorgerufen, ſo dern ſie hat auch einer Verſtändigung aller Mäch gute Dienſte geleiſtet. Ich möchte die beſtimmte Ern kung ausſprechen, daß ſie das auch weiter tun wird.(Lebhaft Beifall.— Zuruf b. d. Soz.: Und die Seerüſtungen? l) Abg. Dr. Spahn(Zentr.): Wir ſind uns wohl alle mit dem Bundesrat darin eini daß wir alle unſere Bemühungen auf den Frieden richten müſſe Aber das möchte ich doch gegenüber dem Abg. Ledebour hier b tonen, daß wir im Falle eines Defenſivkriege alles daran ſetzen werden, die Ehre der Natio zu wahren.(Lebhafter Beifall.) Die Zeitungen berichten uns über ein Abkommen nunmehr zwiſchen Frankreich und Spanien Marokko abgeſchloſſen worden iſt. Dieſes Abkommen iſt inzwiſchen den Regierungen bekannt gegeben worden(S ſekretär v. Kiderlen nickt mit dem Kopfe), und wir erwarten kunft darüber. Wiz haben an der Geſtaltung der Ver niſſe auf dem Balkan ein reges wirtſchaftliches J Es handelt ſich um einen Verkehr, der ſich auf Mitteleuropa auf die angrenzenden Teile von Kleinaſten bezieht. Wir kö mit Genugtuung feſtſtellen, daß der deutſche Handel dort gering iſt. Wir haben auch ein Intereſſe daran, dafür zu daß der Weg nach dieſen Gebieten uns frei bleibt. Oe Ungarn hat nicht nur ein wirtſchaftliches, ſondern auch ei litiſches Intereſſe. Es ſind keine 50 r wenn es Serbien gegenüber ſeinen Standpunkt wahr liegen auch auf unſerer Seite keine imperialiſtiſchen In vor, wenn wir Oeſterreich dabei unterſtützen. 12. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nochrichten(FLittagblatt). Aannheim, den 3. Dezember 1912 finden Sie kapitaliſtiſch Italien und Tripolis? rechts.) Oder auf dem Balkan? Hitte, doch Hat die M ſchätzt. Wie ſoll zu beendigen? die einheitliche Geſchl krungen das Volk ſteht, ſo kann der Frie Vedebour iſt, glaube ich, mit der R übermäßig zufrieden geweſen.(Heite war in der Rede allerdings nicht. Aber wir wollen nicht verkennen, füber den Frieden verhandelt wir Zu ſprechen. Sie werden durch lan werben, nicht gefördert. aber nicht erwartet, ſwürde. Hätte er einiges mehr ge müſſen uns mit dem es mit den Friedens Furcht vor ei pbertrauend, nur wünſchen, daß wie damals. europäͤiſchen T die ſchwierige Frage: und beſonders Deutſchland dara erhalten wird? Das deutſche deutſam. Wir haben rege Handelsbeziehungen mit der Vürkei. truf links: Wie all Agrarier!— Große(Zuruf ie alle ſind in induſtriellen Türkei angelegt. kuhige Fortentwicklung dieſer Har Bei der Regulierung der türkiſche teilung auf die verbleibenden Gebi ger nicht zu kurz kommen. dem Friedensſchluſſe die h Balkan ſichin die Haare geraten. haben keine Veranlaſſung, Oeſterreich und It Annexion eines Teils von Oeſterreich und her wiſſen Sie uns willenlos vor den iſt gang verſtändlich, daß rührt hat. ſtützen. Dianos Wir machen. gur rechten Zeit Erfreulich iſt, 8wiſchen Italien können Oeſterreich ke Der öſterreichiſche auswärtige Miniſter hat ausdrücklich auf die Bedrohlichkeit der Lage hingewieſen. daß ſich eine erhebliche Annäherung und Oeſterreich der gemeinſamen Intereſſen in Albanien. abhängiges Albanien. halten. Die Frage, bekommen dürfen, mü Die Frage iſt eigentlich bund ſchloß. dagu gezwungen, Der Redner fragt dann zu der Polenfrage einn richt geben, als daß E ſammenarbeiten, fördern. In dieſem Si unſer Botſchafter in L mit Hoffnung und Friedensſchluß gefallen i Zu regeln, einen Kongr Wenn aber die Konferenz einen dauernden dem Balkan erzielen will, ſo muß ſte nicht nur die wirtſchaft⸗ Iiche auch nicht nur die kulturellen Beziehungen inüberſchauen auf die kirchlichen Zuftände. Es gibt auf dem Balkan eine große Zahl von Raſſen und Kon⸗ feſſionen, und darauf wird bei einer Neugeſtaltung der Verhält⸗ niſſe Rückſicht zu nehmen ſein. n und materiellen, anſehen, ſondern auch h griechiſchen, bulgariſchen, allen, mit Ausnahme der mohamedaniſchen Türken verſchiedene liegt eine gewiſſe Gefahr. worden, daß bei einer Neukonſtituierung die religiöſe Freiheit wird für alle Konfeſſionen. Konfeſſionen. Darin Recht darauf hingewieſen des Valkans auch die Regierung Wir werden Oeſterreich die Bundestreue oh die Serben einen Hafen an der Adria ſſen die beteiligten aber ſchon gelöſt, als Wenn Rußland Serbien gegen Oeſterreich, daunn werden wir u gegen Rußlan an, ngland und De um den Frieden auf dem Balkan zu ſich der Staatsſekretär und auch ondon ausgeſprochen. Freude. Sobald die Entſcheidung auf ſt, werden die europäiſchen Regierungen, um die Verhältniſſe auf finanziellem und wirtſchaftlichem Gebiete nune hat eß abhalten, das iſt Wir haben rumäniſchen, albani Trotz innerer in dieſem Beſtreben das Volk (Lebhafter Beifall im Zentr.) Abg. Graf Kanitz(konſ): eE iſt mir niemals zuzuhören als heute. ſolche Behaupt acht der ne m agauch auf unſer ausgeübt. In vieler einen Weg Jetzt W̃ Ich bin kein und 1 bvertrage laſſen wir uns da nicht ein. daß Rußland anſcheinend auf die Freundſchaft 5 Päeckchen werden täglich von den echten r. Oetker'“ pabrikaten D erſte Qualitäten, jetzt 10% ſie es ferti Eines iſt richtig oſſenheit der Mächte und (Sehr rich Freund von Zahlen. Heiterkeit.) ſchwerer geworden, dem Abg. Ledebour (Heiterkeit und Zuſtimmung rechts.) Wo es Ausbeutertum in dem (Lachen bei den Soz.— Sehr richtig (Unruhe bei den Soz.) beweiſen. Der Abg. Ledebour Internationale erheblichüber⸗ g bringen, den Krieg wenn hinter dem Frieden ungen zu (Heiterkeit e uro elches Intereſſe an di Aber piele kommerziellen Unternehmungen in der Wir haben deshalb alle Veranlaſſung, Nun beſteht die G folgſchaft, Wir find verkauft. Eichen u. Nußbaum, neu billiger. Demmer, Shafen. —* 8 ſdentt Württbg. Schwarzwald, 74om über Meer. Zahlr. renemm. Hotels m. Zentralheizung. 7 Kerzte Prächtige Gebirgslandschatt. Auch vorzügliche Gelegenheit zu Rodel-. Kislauf u. Skisport(Schneeschuhverein) Frospekte durch die Kurverwaltungg WInter- u. Nerven- Kurort I. Ranges. —— welche Stellung Oeſterreich ehme. Es kann keine beſſere Nach⸗ de als geſichert gelten. Herr ede des Reichskanzlers nicht rkeit rechts.) Sehr biel neues wie ſchwierig es iſt, während d über dieſe Unterhandlungen ge Reden, die darüber gehalten tigl und Heiterkeit.) Ich habe daß der Reichskanzler ſagt, deſto beſſer, aber wir Geſagten begnügen. Es iſt erfreulich, daß ausſichten günſtig beſtellt iſt. päiſchen Rieſenbrande Wirtſchaftsleben einen Druck Beziehung exinnert ja die Situation an die Son 1909, auch damals verlangten die Serben, eg nach dem Adriatiſchen die jetzigen Dinge ebenſo friedlich verlaufen liegt die Frage allerdings ſchwieriger, als die Türkei bereſts einen beträchtlichen Teil ihres erritorialbeſitzes verloren hat. Daraus ergibt ſich Intereſſe haben die Großmächte n, daß eine lebensfähige Türkei idelsbeziehungen zu wünſchen. n Staatsſchuld und ihrer Ver⸗ ete dürfen die deutſchen Gläubi⸗ ohen Verbünde eine Aufteilung Albaniens zu unter⸗ alien denken auch nicht daran, einer Albanien durch Serbien Italien ſind da völlig einig. das?) rr Ledebour hat behauptet, daß wir Oeſterreichs ſpannen laſſen. er Ich kann Herrn 1 0 willenloſen Ge Trabantenſchaft nicht d Reichskanzler dieſen Punkt nicht be⸗ Ledebour verſichern, daß von einer von einer ſolchen ie Rede ſein fann. Bei einem Konflikt kann es ſich auch nicht um den adriati⸗ en Hafen handeln, ſondern allein um unſere Bundesgenoſſen⸗ ft mit Oeſterreich. Auf Wortklaubereien an dem Bundes⸗ Neng l ine Vorwürfe tig! rechts.) Das wäre den Weltfrieden. vollzogen hat wegen Sie wollen ein un⸗ vollen Höhe erhält. Länder entſcheiden. abgeben: Bismarck den Drei⸗ beiſpringt nd Italien d aufzutreten. kriegsbereit iſt. ſtärkt. utſchland zu⸗ warten nötig Das erfüllt uns rechterhält.(Beifall rechts.) vorauszuſehen. Frieden in dem türkiſchen, ſchen Volk und bei Es iſt mit gewahrt Zerriſſenheit wird hinter ſich finden. Kriege zwiſchen Ich rend und hinter den Regie⸗ ſteht feſt internationale Frage. Frage. und Zuſtimmung.) gur Seite. Volk gebilligt.(Bravol) heute mehr ſagen Leider hat die llebereilungen, ae e ö 0 Folge wäre, daß Oeſterreich inſofern viel Beſchimpfungen unſeres Es hat doch Tage gegeben, eſer Frage iſt be⸗ können wiederkommen. die wollen den Frieden, deutſche Millionen eine efahr, daß nach ten auf dem (Heiterkeit.) Wir Armee⸗ an die Schaffung einer deut zuzuſehen. Vorſprung behalten. Zuruf links: Wo⸗ (Beifall.) gute Diplomaten. Es über die Dinge unſchuldig daran, Deutſchlands jetzt leinen beſonderen Wert mehr legt. ſchaftsbezeugungen gegenüker Rußland nicht fehlen laſſen. kann nur wünſchen, daß das hältnis zu Rußland 12 hergeſtellt wird. ze Wir erwarten von unſerer Regierung, daß ſie aber auf jeden Fall unſere Wehrkraft au fder Ich kann daher folgende Erklärung Beziehungen zu England. dankenswerte der beiden Botſchafter zwiſchen England und Deutſchlend zu ſorgen. ſondern eine ruhlge Politik iſt auch hier am Platze.(Zuſtimmung.) Oeſterreichs Politik im Balkan kann nicht als extraba Oeſterreich die Serben und damit ſalten will, iſt doch berſtändlich. in dieſer Frage liegt nicht im Intereff und Marineverwaltung. ſind, müſſen ſie ausgefüllt werden. freundſchaftlich ſicherſte Garan Wir ſind überzeugt, daß unſer Heer vollkommen In dieſer Ueberzeugung hat uns die Ant⸗ wort des Kriegsminiſters auf die kürzlich hier geſtellte Frage be⸗ Sollten ſich ſpäter noch irgend welche Mängel heraus⸗ ſtellen, ſo wäre es ſelbſtverſtändlich Pflicht der Kriegsverwaltung, daraus die Konſequenzen zu ziehen. Wenn es aber erſcheinen ſollte, die bereits bewilligte Heeresver⸗ ſtärkung früher durchzuführen, ſo wäre der Reichstag ohne Frage bereit, nachträglich ſeine Zuſtimmung dazu zu erteilten.(Beifall.) Das deutſche Volk iſt zu jedem Opfer bereit. 5 wünſchen den Frieden, es darf aber nur ein Frieden in Ehren ſein, der unſere Machtſtellung und die unſerer Verbündeten auf⸗ Abg. Baſſermann(Natl.): zu entnehmen war, daß von irgendeinem Protektorat Frankreichs über die Chriſten oder Katholiken im Orient nicht die Rede ſein kann. Ueberhaupt hoffen wir, daß die Kanzlerrede klä⸗ beruhigend um Dreibund. wirken wird. Deutſ für ein gutes Ve Aber und (Zuſtimmung.) Wa Solche Tage der Span Wir ſind nicht ſchuld daran, denn wir wenn auch nicht den Frieden um jeden Preis. Aber ſoviel haben uns die Ereigniſſe der letzlen wir ſtark gerüſtet ſein müſſen. Der hoheBedeutung derOffenſive für den Daher müſſen auch wir dafür ſorgen, daß wir im Ernſtfa lichſt raſch mobil machen können. Ernſtfall alles klappen Wir haben auch volles Wir ſind überzeugt, daß i m wird. ertrauen zu un Aber wo L Noch eins. Wir haben Wenn wir aber nicht überall glänzend vertreten ſind, ſo liegt das an der Kreiſe bieten, aus denen unſere Diplomaten genommen werden. Der Zugang zur Diplomakie muß erweitert werden. au geringen Auswahl, S auf dem Balkan nicht gerade glänzend ori auch nicht über kleine Information kannt wurden. Es iſt richtig, daß territoriale Erwerbungen gemacht Kultur folgt aber namentlich in halb entwickelten Lände politiſchen Macht, der Grund bleibt nur auf dem Papier. vielleichb andere Länder erwerben Länder ohne Krieg, wir ver⸗ haben. Die wirtſch q tz von der offenen Tüt In Oeſterreich ſagt man ſich Wir haben es an Freund⸗ (Sehr rich⸗ Abg. Spahn hat die Polen⸗ frage in Bezſehungen gebracht zu unſerem Bündnis mit Oeſter⸗ reich. Die Frage der Polen in Deutſchland aber iſt keine Das iſt lediglich eine preußiſche (Zuſtimmung rechts und bei den Natl.) bund iſt durch die letzte Zeit nicht erſchüttert worden. Oeſterreich angegriffen, ſo ſtehen wir ihm feſt und entſchloſſen Dieſe klare Politik wird zweifellos vom deutſchen Meine Fraktion wünſcht gewiß gute Wir anerkennen auch das Der Drei⸗ abwartende gant bezeichnet werden. Rußland von der Adria fern⸗ Die ſotzialdemökratiſche Politik e des deutſchen Volkes. Die zur Tripleentente überginge, und das wäre doch gewiz nicht zu wünſchen. überhaupt die maßloſen und ungezogenen ſozialdemokratiſchen Bundesgenoſſen Oeſterreich, auf deſſen Unterſtützung im Ernſifall wir doch auch angewieſen ſind.(Bravol) in denen der Weltfrieden tatſächlich bedroht war. Zeit gelehrt, daß Balkankrieg hat die Kriegsfall glänzend bewieſen. Wir denken da die( ſchen Luftflotte(Bravol), damit wir den vom Grafen Zeppelin(Lautes Bravol) errungenen en, die auf andere Weiſe be⸗ die Großſtaaten in letzter Zeit Ich e Ver⸗ tie für vider Er⸗ Wir chland Wird rhältnis keine Daß ſollen nungen U mög⸗ ſerer ücken gewiß die die ie war entiert, aftliche rn der Hauſe zu nahe getreten. lieren Länder ohne Krieg, auf die wir berechtigke Anſprüche Aehnlich können wir ſagen: andere Länder erhalten territoria 5 Zuwachs, Deutſchland neue Militärvorlagen.(Heiterkeit un Zuſtimmung.) Auch die nationalen Vereine, die den Kolonial⸗ gedanken und überhaupt die nationale Geſinnung und Tatkraft pflegen, ſollten uns eine Freude ſein. Wir haben alle ein Intereſſe daran, die Freude an großen nationalen Fragen warm und wach zu halten. Wir können hier keine Paſſivität und Bureaukratiſierung 2 70 Vereine, die die nationale Energie predigen und hochhalten. Im Auftrage meiner Fraktion ſtelle ich feſt, daß wir es nicht für einen befriedigenden Zuſtand halten. der auswärtigen Politik, die Lebensfragen des Reiches ſind, keine vernünftige Fühlung z wiſchen und Volksvertretung vorhanden iſt.(Sehr richtig!) In folchen Fällen muß ein Vertrauensverhältnis möglich ſein, 5 Dieſes Verhältnis iſt nicht vorhanden. Das erhöht natürlich die 197 antwortung der Regierung ungemein. Gleichzeitig es die Regierung mit großer Unruhe Srfügen. Es iſt 55 erfreulich, wenn wir darin lediglich auf die Mitteilungen der „Norddeutſchen Allgemeinen Zeitung“ angewieſen zand, die 112 nach der Aeußerung des Landwirtſchaftsminiſters nicht chara riſieren will. Dieſe Mitteilungen ſind immerhin zu wenig, um ein Vertrauensverhältnis zwiſchen Regierung und Volksver tretung herzuſtellen. Der frühere Abg. Frhr b. Hertling hat es früher ſelbſt aus⸗ geſprochen, daß es wünſchenswert ift, öfter über hohe Politik zu ſprechen. Die Einigkeit Deutſchlands in dieſen Dingen iſt ſein Lebensintereſſe, die Einigkeit zwiſchen Volksvertretung und Regierung. Ueber die Nolwendigkeit eines guten Verhältniſſes zwiſchen Deutſchland und England ſind wir alle einig⸗ Aber das von Ledebour vorgeſchlagene Mittel iſt nicht geeignek, eine Beſſerung herbeizuführen. Ein Rüftungsabkommen wird wieder nur einen erbitterten Streit hervorrufen, welcher von beiden das Abkommen auch eingehalten hat. Wir freuen uns, daß wir allein ſchon durch unſere Machtmittel den Wert unſerer Bundesgenoſſenſchaft erweiſen köͤnnen. Zur Durchführung einer kraftvollen Politik bedürfen wir einer ſtarken weit⸗ ſichtigen Diplomatie, einer lückenloſen Rüſtung und aroßer klarer Ziele. Hoffentlich gelingt es der Vernunft der großen Staaten, den Frieden auf dem Balkan zu erhalten, aber die Rege⸗ lung der dortigen Verhältniſſe wird vielleicht den Anlaß gu neuen Konflikten geben. Das deutſche Volk iſt friedlich und opferwillig, aber auch bereit, einen aufgedrungenen Krieg auf⸗ zunehmen. So möge es bleiben: Friedliebend und kriegbereit. (Lebhafter Veifall.) Abg. Schultz⸗Bromberg(Ryp.): Der Balkankrieg kann eine Mahnung ſein, die Rüſtung ſtark und lückenlos zu halten. Wir hoffen, daß wir in der Lage ſein werden, im gegebenen Fall ſchnell los zuſchlagen. Dar⸗ auf kommt es an, dafür iſt der Balkankrieg eine Probe geweſen. Die Verſuche, den Frieden durch S monſtrationen zu wahren, ſind ſolche mit untauglichen Mitteln, die hätten leicht den Friedens⸗ ſtörern und das Gegenteil der Abſicht erreichen können. Erfreulich war, daß unſere Diplomatie mit der Oeſterreichs eine identiſche Haltung zu den Poincarsſchen Konferenzvorſchlägen eingenommen und bewahrt hat. Was wir brauchen, iſt eine kraflvolle Politik nach außen und nach innen. Unſere Diplomalie iſt nicht ſchlechter als die parlamentariſch regierter Länder, zum Beiſpiel Frank⸗ reichs. Die ſchlechteſte würde freilich die Diplomatie der Sogialdemokraten ſein.(Heiterkeit.) Wer die Serben ſtark gemacht hat, Oeſterreich Widerſtand zu leiſten, hat der Sache des Friedens keinen Dienſt geleiſtet. Daß der„Vorwärts“ in dieſem Sinne gearbeitet hat, erkennt ſogar das„Berliner Tageblatt'“ an, das doch gewiß nicht be⸗ ſonders von Verurteilen gegen die Sozialdemokratie erfüllt iſt. Es bezeichnet den Auslandspolitiker des„Vorwärts“ als„poli⸗ tiſchen Wirrkopf!; hoffentlich bin ich damit niemand im (Heiterkeit.) Niemals hat ſich die Un⸗ fähigkeit der Sozialdemokratie zur Löſung auswärtiger Fragen ſo gezeigt, wie gerade hier. Ihre Friedensreſolutionen geben ein ganz falſches Bild unſerer Politik, die ſeit 60 Jahren den Frieden erhalten hat. Die Sozjialdemokralen mögen nur einmal probieren, die Angehörigen aller Nationen auf einen Kongreß zuſammen⸗ zuberufen und über dieſe Fragen berhandeln zu laſſen: in drei Tagen haben Sie die ſchönſte Prügeleil(Heiterkeit.) Unſere Politik, die entſchloſſen iſt, ihren Verbündeten die Treue 8u halten, wird die kriegeriſchen Spukgeſtalten am eheſten verſcheuchen. 888 Ein Vertagufgsantrag wird angenommen. Abg. Erzberger(Zentr., perſönlich): Herr Ledebour hat behauplet, ich hätte eine Reiſe nach Wien unternommen, um mich um den albaniſchen Thron du bewerben.(fHeiterkeit.) Dieſe Nachricht war eine Schwindelnotig des„Berliner Tageblaktes“. Ich habe aber be⸗ reits im Auguſt zugeſagt, in Wien einen Vortrag in der Katholiſchen Miſſion zu halten. Meine Reiſe hatte alſo mit dem nichts zu tun, was ſpäter die Blätter behaupteten. Herr Lede⸗ bour ſcheint ſich für den albaniſchen Hofſta ak zu intereſſieren. Ich kann ihm mitteilen, daß dort noch eine Stelle frei iſt: die des Hofnarren.(Große Heiterkeit.) Abg. Ledebvur(Soz.) Herr Erzberger ſcheint ſich alſo um die Stelle gekümmert zi haben, für die er am meiſten geeignet iſt. Dienstag 1 Uhr: Kurze Anfragen, Weiterberatung⸗ Schluß 67 Uhr. zuweilen versucht, Nachahmungen in mö jehst aäh lichen Packangen Man weise soleue Es wWir minderwertige 15 · 1* ARFune Nachahmungen zurück und bordee beim Einkauf stets die„echten“ „A1.9 Am., 6. und 7. 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In einer Stadt Niederbayerns kam, wie wir der„Straßburger oſt“ entnehmen, bei einem Rechtsſtreit folgen⸗ es Geſchiehtchen an den Tag: Der Inhaber eines Caſes hatte vergeblich verſucht, ſein Lokal in„die Höhe“ zu bringen. Jeden Tag mußte er zu ſeinem Leidweſen feſtſtellen, daß er näher an den bevorſtehenden Ruin herangekommen Fekte Als er nun einmal, von Sorgen erfüllt, ie Tageszeitungen las und ſein Blick auf die zahlreichen Heiratsanzeigen fiel, kam ihm ein rettender Gedanke. Er ließ einige Heiratsinſe⸗ rate in die Zeitungen ſetzen, die ungefähr ſo lauteten: unger Mann mit hohem Einkommen ſucht auf dieſem Wege eine junge Dame 2 Hetrat kennen zu lernen. Geld Nebenſache! Bffert uſw, Ider auch: Junge 5 15 mit 50 000 M. Vermögen (ſpäter mehr) wünſcht ſich mit jungem Herrn u verheiraten. Herren mit gutem Cha⸗ Lakter, wenn auch ohne Vermögen, finden ein forgloſes Heim uſw er Ex 155 den dieſe Anzeigen hatten, war ſehr 113 äglich liefen nicht weniger als 20 bis 50 Offerten ein, die bewieſen, daß diele eine reiche Frau und viele Damen einen Mann mit hohem Einkommen ſuchten. Jede fferten behandelte der Wirt nun„indi⸗ Er ſtellte ſich brieflich den Herren Uls die vermögende Dame und den Damen als den heiratsluffigen Herrn vor Und bat ſtels zum Schluß um eime Zuſammenkunft in dem Eafe Edelweiß“. Das war nämlich ſein Lo⸗ ie Beſtellten nicht trafen, ſo fand doch gewöhn⸗ ich ſeder Anſchluß. In kurzer Zeit wuͤrde guf dieſe Weiſe das Cafs des pfiffigen Wirtes als ein Lokal bekannt, in dem man„Anſchluß fin⸗ den“ konnte und es erfreute ſich durchaus keines ſchlechten Rufes. Man nannte es allgemein das Heiratskontor, Der Beſitzer hätte wohl ein ſorgloſes Leben führen können, wenn er ghicht guf eine falſche Bahn geraten wäre, die lich vor dem Gericht endete. — Perlen in den Zähnen. Perlen in den Zähnen,— das iſt die neueſte Mode des Win⸗ ters, die in Amerika mit Lebhaftigkeit und Eifer aufgenommen wird. Die Mode entſtammt dem Hirn eines außerordentlich geſchäftstüchtigen Zahnarztes. Zu ihm kam vor eine Dame, die ihn bat, ihre Zähne nachzuſehen und etwaige Schäden auszubeſſern. Die Dame, die Gotin eines der reichſten Newyorks, alls in der Tat ſehr ſchöne Zähne, und der arzt bedauerte außerordentlich, die Schön⸗ und Gleichmäßigkeit ihres Gebiſſes durch ie etwaige Plombe entſtellen zu müſſen. die feinſte Arbeit, ſo meinte er, würde ſchließ⸗ A len. Und als er die Zähne ſeiner Patientin mit den Perlen verglich, kam ihm der Einfall, ſich wirklich einer Perle als Hilfsmittel zu be⸗ dienen. Mit großer Kunſt ſetzte er eine kleine, aber vollkommen tadelloſe Perle in die Lücke, die ſich zwiſchen zwei Zähnen gebildet hatte. Dieſe Neuerung wurde üatürlich ſofort be⸗ merkt und da ſie von einer der ſchönſten und reichſten Frauen Amerikas in die Welt geſetzt worden iſt, fand ſie ſelbſtperſtändlich bald ihre Nachahmer. Augenblicklich verſuchen die Damen zu beweiſen, daß auch ſie treue Anhängerinnen der neuen Mode ſind und— daß ſie es ſich auch leiſten können, Perlen in den Zähnen zu tra⸗ gen. Denn wenn die Perlen an ſich auch klein ſind, die hierzu verwendet werden, ſo müſſen ſie doch ganz tadellos ſein, und die Arbeit wird ungeheuer teuer bezahlt. Wer eine Pexlen⸗ blombe nicht nötig hat, der läßt ſich einfach eine kleine Lücke zwiſchen zwei Zähne bohren, um 10 dieſe Weiſe der neuen Mode huldigen zu önnen. — Vuom Schüpfer der bulgariſchen Avmee. Der Balkankrieg hat dem Oberſtkommandieren⸗ den der bulgariſchen Armee, dem General Michgel Sawoff, in wenigen Wochen europäiſche Perühmtheit eingetragen. In der Geſchichte Bulggriens aber wird dieſer leidenſchaftliche und in mancher Beziehung auch Tiickſichtsloſe Mann, deſſen Weſen und Taten in ſeiner Hei⸗ mat zu manchen Legendenbildüngen Anlaß ge⸗ geben haben, nicht nur als der Führer im jetzigen Kriege fortleben, ſondern vor allem als der Mann, der in harter und zäher Arbeit das Schwert Bulgariens geſchmiedet hat Denn König Ferdinands Armee iſt die Schöpfung des Generals Sawoff. In den Evening News ver⸗ öffentlicht ein mit dem Lebensgang und dem Werke Sawoffs vertrauter ſachverſtändiger Be⸗ urteiler ein intereſſantes Bild dieſes Offiziers und ſeiner bisſpeſlen ſtürmiſchen Laufbahn. Als ex im Jahre 1891 von dem allmächtigen Stambuloff zum erſten Male mit dem Amt des Kriegsminiſters betraut wurde, fehlten dem Heere trotz der früher errungenen Erfolge die meiſten Elemente einer modernen Kriegsbereit⸗ ſchaft und einer modernen Kriegsfähigkeit. Die irbeit, die Sawoff im Laufe en wenigen Jahren auf dieſem Gebiete leiſtete, iſt gewaltig. ier zeigte er ſich nicht nur als ein Mann von unbeugſamer Zäbigkeit des Willens, ſondern auch als Organiſator großen Stiles. Er führte bei der Infänterie trotz aller Widerſtände das Mannlicher⸗Gewehr ein, mit dem das Heer jetzt ausgerüſtet iſt, und er erneuerte damals auch das ganze Artilleriematerlal und erſetzte die verafteten Geſchütze durch moderne Kruppfche Feldgeſchütze. Als er iufolge einer etwas dunk⸗ fen 1 aus dem Miniſterium Stam⸗ buloffs ausf mußte, blieb er drei Jahre lang der Oeffentlichkeit fern: aber was leiſtet hatte, blieb beſtehen und ſelh reichen perſönlichen Gegner mußten ihm der Natur in der Beziehung einen Streich ſpie⸗ 1— 4 7 beſeden und ſelkg ſeſge 95 Ruhm eines großen Organiſators zuerkennen. Darum wunderte ſich auch niemand, als Sawoff 1897 zum Führer der Diviſion von Schumla er⸗ nannt wurde. Seiner militäriſchen Erziehung nach ſchien Sawoff zu der typiſchen Karriere eines reinen Generalſtabsoffiziers prädeſtiniert; aber ſchon früh hatte er gezeigt, daß ſeine Be⸗ gabung ſich nicht auf ſtrategiſch⸗organiſatoriſche Gebiete beſchränkte. Während des ferbiſch⸗ bulgariſchen Krieges im Jahre 1885 übertrug man ihm die Führung des linken Flügels bei Sliwnitza: und Sawoff zeigte damals als aktiver Heerführer ſo ungewöhnliche militäriſche Eigen⸗ ſchaften, ſo viel Scharfblick, Umſicht und rück⸗ ſichtsloſe Initiative, daß der Sieg in erſter Linie ihm zugeſchrieben werden mußte. Als er 12 Jahre ſpäter die Schumladiviſion übernahm, beſtätigte auch hier ſein Wirken ſeine Tüchtigkeit und vor allem verſtand er es, in perſönlichem Kontakt den Geiſt der Truppe ſo zu entwickeln, daß ſeine Diyfſion in kurzer Zeit als die beſte der Armee daſtand. Er wurde dann zum Leiter der Militärakademie in Soifa ernannt, und hier, wo die jungen Offiziere unter ſeinet Füh⸗ rung ihre Ausbildung emofingen, fand er wie⸗ derum das breiteſte Wirkungsfeld, das er ſich wünſchen konnte. Faſt alle Kompagnieführer und jüngeren Stabsoffiziere des gegenwärtigen Krieges ſind von Sawoff erzogen, ſind ſeine Schüler. Und trotz ſeines ſtrengen, herben Weſens bringen ihm alle eine überraſchende perſönliche Anhänglichkeit entgegen und ein Vertrauen, das auf die Dauer nur durch eine ſtarke Perſönlichkeit erhalten werden kant. Als 1902 offenbar wurde, daß die Armee mit der Entwicklung der Zeit Schritt gehalten hatte, ſtellte der König Sawoff wiederum an die Spitze des Kriegsminiſteriums: und hier vollbrachte er nun ſeine beſte Tat. Sein berühmtes Militär⸗ geſetz von 1904 iſt der Höhepunkt ſeines Wirkens, deun mit dieſem Geſetze wurde mit einem Schlage ganz Bulgarien zu einer Armee orga⸗ niſtert, Die Wehrpflichtbeſtimmungen ſpurden geändert, die Reſerveformationen vollſtändig umgewandelt und die Schlagfertigkeit des Heeres nicht etwa verdoppelt, ſondern verſiebenfacht. Sawoff war damals ſehweren Anfeindungen ausgeſetzt, aber er ließ nicht nach. Die Artil⸗ lexie wurde wiederum vollkommen nen bewaff⸗ net, die techniſchen Truppen organiſiert und gusgebaut, eine Militärſchule für Reſerveoffi⸗ ziere geſchaffen: als ſich Sawoff 1908 ins Pri⸗ und konnte nicht mehr gefährdet werden. Seine Feuerprobe hat es jetzt beſtanden. — Der Widerſpenſtigen Zähmung. Die Gat⸗ tin eines bekaunten franzöſtſchen Dramatikers hat eine ſtarke natürliche Aulage zur Melodra⸗ matik und allabendli vatleben zurückzog, war ſein Werk abgeſchloſſen Marktplatz, 1. 17. mal Ernſt?“ fragte der Dramatiker, dem die Szene nicht neu iſt.„Es iſt Eruſt“, ſchreit die Eattin,„ich verbiete Dir, mich zu hindern.“ ⸗Schön“, erwidert der hartgeprüfte Gatte,„alſo Du verläßt mich. Das Einzige, was ich tun werde, iſt die Benachrichtigung der Polizei. Ich werde ihr Dein Signalement mitteilen. Und das wird lauten: Naſe: Stupsnaſe. Mund: rieſengroß. Haare: falſch. Augen: klein, Schweinsäuglein. Beſondere Kennzeichen: Schuhnummer 421“ Die Dame blieb und lebt ſeitdem, ſo wird berichtet, in beſter Freundſchaft mit ihrem Gemahl Amerika mit den großen Doppelſchrguben⸗ Schnell⸗ und Pogdampfern 15 Norddeutſchen Cloyd, Regelmäßige verbindungen nach allen übrigen Weltteilen Druckſachen, Zuskünſte u. piatzbelegungen koſtenlos gurch: Noròdeutſcher Noyd Bremen Vertretung in: in Maunheim: Baus& Biesfeld, Hanſa-HBaus D, ½/8; Heidelberg: Jof. Münch, Haupts tr. 13; Eüdwigshafen: Peter Rixius, Ogsers: heimerstraße 34 Nliih. Johann, Mredestraße 75 27169 Billiges Brennholz. Lange Spreissel gebündelt. 998 Erei vors Maus Langes Kurzes mindestens 40 Ztr... M..60 NM..05 * 5 n*„% 77.15 * 10*—*9 27.05*.30 Otto Jansohn& Co. Tel. 186 ssgewerk Verbind.⸗Tanal 1— —— . Mannheim, 3. Dezember 1912. * 7 General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten (Mittagblatt). 15. 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