1 — Wonmement: 70 pfg. monmiſich, Bringerlohn 30 Pfg. ödürch die Poſt inkl. Pöſtaufſchlag mMu..42 pro Guartal. Einzel⸗Rr. 8 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile„.20 H. Käglich 2 Ausgaben lauzer Sonntag) Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Handels, und Induſtrie⸗Zeitung für Südweſtdeutſchland; Beilage für Siteratur und Wiſſenſchaft Beilagen: Amtliches verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Rode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Anterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ und Haustoirtſchaft; Nr. 574. det Stadt Mannheim und Umgebung Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung Mannheimer Schachzeitung; Sport anuhei un, Montag, 9. Dezember 1912. nzeiger „Senetal Anzeiger Ranndein⸗ Telephon⸗ummeru: Birektton und Buchhaltung 14 Buchdruck⸗Rbteilung.. 841 „„„„„„„„ Eigenes Redaktiousbureau in Berlin ———— [(Mittagblatt.) 150 Die internationale Lage. Die Erneuerung des Prei⸗ Die Erneuerung des Dreibundes iſt nun⸗ miehr Tatſache getworden, ſeit den Beſuchen des Grafen Berchtold in Piſa und San Noſſora und dem des Marcheſe di San Giu⸗ Hans in Berlin ſtand ſie äußer Zweifel. Geſtern verbreitete das Wolff⸗Telegr.Bureau Der zwiſchen den Souveränen und den Regierungen von Deutſchland, Oſter⸗ reich⸗Ungarn und Italien be⸗ ſtehende Bundesveritag iſt ohne jede Anderung ernenert worden. brei verbündeten Reichen aufgenmmen wird, höchſtens ausgenommen die Tſchechen und Süd⸗ in Oeſterreich⸗Ungarn und die bis zur deutungsloſigkeit zuſammengeſchrumpfte Gruppe der italieniſchen Irredentiſten, die noch bis in die letzten Tage hinein, allerdings ver⸗ geblich, verſucht hat, die überlieferte Abneigung gegen Oeſterreich anzufachen. Die Mächte der Tkiple⸗Entente, die längſt ſchon mit der Erneue⸗ kung des Dreibundes technen müſſen, werden die vollzogene Tatſache nicht anders deuten können, als ſie zu deuten iſt: als neuerliche Bekundung des entſchloſſenen Willens der mitteleuropäiſchen Großmächte, Europa den Frieden wie ſeit bald einem Menſchenalter auch fernerhin zu erhalten. Keinen anderen Zweck verfolgt, ſo wurde bei ihrem Abſchluß verkündet, die Triple⸗Entente Mam kann daher mit verſtärktem Recht anneh⸗ men, daß weder ſie noch eine der ihr angehören⸗ den Mächte angeſichts des neuerlichen klaren Bemerkenswert ſind Form und Inhalt.̃ dieſet Mitteilung. Es heißt darin, daß det zwiſchen den Souperänen und den Regierun⸗ gen von Oſterreich⸗Ungarn, Deutſchland und Italien beſtehende Bündmisverkrag ohne jede Anderung erncltert worden ſei. Der Bündnisvertrag zwiſchen Sſterteich⸗Ungarn, Italien und Deutſchland iſt, wie aus dem ſeinerzeit veröffentlichten Text hervorgeht, an keinen Termin gebunden und ſomit nicht an einem beſtimmten Zeitabſchnitt zu erneuern Das Vertragsverhältnis zwiſchen Italien und Oſterreich⸗Ungarn und Deutſchland iſt niemals im Wortlaut der Offentlichkeit zugänglich ge⸗ macht worden Es iſt jedoch äus wiederholten Erklärungen im Deutſchen Reichstage und im talieniſchen Parlament bekannt, daß dieſes Verkragsverhältnis zeitlich befriſtet iſt. Als es zum erſtenmal geſchloſſen wurde, ſcheint ſogar die Friſt nur mit fünf Jahren bemeſſen worden zu ſein. Später wurde ſie jedoch auf zehn Jahre ausgebehnt und die letzte Erneue⸗ rüttg wurde vom Fürſten Bülow im Deutſchen Reichstag bekannt gegeben und erſtreckte ſich auf zwölf Jahre, allerbings mit der Möglich⸗ keit einer Kündigung ein Jahr vor Ablauf der erſten Hälfte der Vertragsdauer. Aus der amtlichen Mitteilung würde zu ſchlie⸗ ßen ſein, daß zwiſchen Italien und Oeſtetreich⸗ Ungarn und Deutſchland nureineinziger emeinſamet Bündnisverttag be⸗ ſteht Denn die amtliche Mitteilung ſägt, daß der beſtehende Bündnisvertrag zwiſchen den Souveränen und den Regierungen von Oeſterreich-Ungarn, Deutſchland und Ftalien ohne jede Aenderu 1 worden ſei. Es ſcheint ſomit ein und dasſelbe Verteagsinſtrument e drei Regterungen gemeinſam zu verpflichten. Darckus wäre zu ſchließen, daß das Verhältnis, e, eeee gleicht das Ftalten zu Oeſterreich⸗Ungarn hat, wenn davon abgeſehen wird, daß nehen dem Bünduisvertrug zwiſchen uns und Italen noch ſeparate Vereinbarungen insbeſondere über Al⸗ banien beſtehen. Höchſt bemerken stpert iſt ferner die Mitteilung, daß der Vertrug ohne jede Aenderung erneuert worden ſei. Es verlautete immer daß Italien die Aufnahme der Abmachungen über Albanien in den Dreibundvertrag anſtrebe; ferner wurde erzählt, daß Italien eine Ausdehnung des Dreibundvertrages auf die Mittelmeerfragen wünſche. Da der Text des Vertrages nicht ver⸗ öffentlicht wurde, ſo wiſſen wit nicht, inwieweit das Mittelmeer ſchon in den früheren Vertrag einbezogen worden iſt. In den erſten, unter König Humbert abgeſchloſſenen Verträgen war es nicht berückſichtigt. Es iſt bekannt, daß Bis⸗ marck ſelbſt damit einverſtanden war, als Italien eine Ergänzung des Dreibundvertrages zum Schutz ſeiner Mittelmeerintereſſen mit England ubgeſchloſſen hatte. Jedenfalls iſt der gegenwär⸗ kige Vertrag in der Mittelmeerfrage nicht über duüs hingusgegungen, was ſchon jetzt zwiſchen den Regierungen vereinhart ift die Befriedigung Lebhaft und umgeteilt wird 1 2 be e eheek nfe l. be Willensausdrucks der Dreibundmächte, unver⸗ hrüchlich feſt zuſammenzuſtehen, den Frieden zu ſtören gerwillt ſein wird. Da es ch ſcchließlich von dieſem Willen abhängt, daß der Balkankrieg guf den Balkan beſchrünkt bleibt, ſo dürfte in det Tatſache, daß gerade jetzt der Dreibund erneuert würde, auch für den Augenblick die beſte Friedens⸗ bürgſchaft liegen. W. Berlin, 8. Dez. Zur Erneuer ung des Dreibundbvertrages ſchreibt die „Norddeutſche Allgemeine Zeitung“!:„Der Dreibund hät ſich ſeit ſeinet Errichtung äls ein dauernder Faktor in det Gruppferung det europäiſchen Mächte eingelebt und ſſch durch ſeine Feſtigkeit als ein entſchiedenes Friedens⸗ element bewährt. Seine Erneuerung dürfte ttirgends eine Ueberraſchung bieten. Immerhin können wir es als ein erfreuliches Anzeichen bekrächten, daß ſeine formelle Erneuerung geräde jetzt etfolgt iſt. Es iſt dies ein Betbeis, daß die drei Verbündeten von ſeinet Wirkſamkeit befriebigt waren.“ Weiter ſchreibt das Blatt in ſeiner Wochen⸗ rundſchau: Auch ſonſt haben die Hoffnungen auf einen ſchließlichen Erfolg der diplomati⸗ ſchen Friedensarbeit trotz der Fortdauer man⸗ cher nuch ungelöſter Schwierigkeiten auch in der letzten Woche neue Nahtung erhalten. In der Erklärung, die der Reichskanglet am 27. Dezember vor dem Reichstage übet Deutſchlands Stellung zu den Orientfragen gegeben hat, und in der Rede des franzöfiſchen Miniſterpräſidenten Poincare am 5. Nov. vor dem Kammerausſchuß füt die auswärti⸗ gen Angelegenheiten begegnen wit dem glei⸗ gen Ausdruck des Verkräuens auf günſtige Wirkungen eines weiteren Meinungs⸗ aüstauſches det Mächte, wie er bisher öhne Störung und ünter guten Vorzeichen dürchgeführt worden iſt. Die beruhigende und dusgleichende Hervorhebung europäiſcher Ge⸗ ſichtspunkte wird dadurch noch gefördert wer⸗ den, daß eine Vereinigung von Böotſchaf⸗ tern damit betraut wird, ein einhelliges Auftreten der Mächte in den einzelnen noch ſtrittigen Fragen vorzubereiten. Mit dem Zu⸗ fammentritt einer ſolchen Verſammlung und der angedeuteten Begrenzung ihrer Tätigkeit haben ſich wie berlautet, ſämtliche Großmächte bereits einverſtanden erklärt. Sollte die Ver⸗ ſammlung der Botſchafter in London tagen, ſo würden ihre Arbeiten zeitlich und örtlich mit den in der britiſchen Hauptſtadt zwiſchen der Pforte und den Balkänſtaaten geplanten Friedensverhandlungen zuſammenfallen, die, wie man annimmt, noch vor Ablauf dieſer Woche beginnen werden. W. Wien, 8. Dez. Die Blätter beſprechen mit großer Genugtuung die unveränderte Er⸗ neuerung des Dreibundes, det im gegenwär⸗ tigen Augenblick erhöhte Bedeutung zukomme. Das„Fremdenblatt“ ſchreibt, der hetvorra⸗ gende friedliche Charakter des Dreibundes laſſe die Verlängerung dieſes Vertrages als ein für die Aufrechterhaltung der Ruhe in Gurbpe außetordentlich wichtiges und erfteu⸗ liches Eteignis erſcheinen. Wenn detr Dreibund eine Lebensdauet ekreichte, wie ſie keinet det⸗ artigen politiſchen Koönſtellation bisher be⸗ ſchieden war, ſo ſei dies ein Beweis dafüt, daß die Staaten der Txipelallianz in dieſem Bundesberhältnis den wirkſamſten Schutz ihret Intereſſen und die ſicherſte Gewähr füt eine Ungeſtörte wirtſchaftliche Fkiedensarbeit er⸗ blicken. Die Kontinuität des Dreibundes ſei die wertvollſte Garantie für die Kontinuitat des Friedens. W. Rom, 8. Dez. Die„Tribuns“ ſchreibt: „Die Nachricht von der Erneuerung des Drei⸗ bhundes wird niemanden Überraſchen. Er iſt die Garäantie für alle unſere Intereſſen, und wegen ſeiner Natur äls Defenſivhündnis eine Friedensgakantie für Eutopa. Italien weiß, daß nietnand gewillt iſt, es anzugkreifen, aber es bildet immer einen großen Sicherheits⸗ faktor, zu wiſſen, daß Italien nicht allein wäre, wenn es die Unverſehrtheit ſeiner Ge⸗ biete verteidigen müßte, über die ſeine Fahne weht. Der Dreibund hatte alſo nicht nölig, eine Veränderung zu erfähren, und wird, wie bisher, fortfähren, friedliche defenſive Ziele zu Erſtet Tag Sffenburg, 7. Dez. Die diesjährige Landesverſammlung der na⸗ konalliberalen Partei des Großherzogtums Ba⸗ den hegann heute nachmittag mit einer ſeht ſtark befuchten Sitzung des Enggeren Ausſchuſſes inm„Konkordia“ Zimmer der Michelhalle Die Vertreter der einzelnen Vereine des Landes hatten ſich mit wenig Ausnahmen faſt vollzählig eingeſunden. Ferner waren anweſend die Mit⸗ glieder der nationalliberalen Fraktion der Zwei⸗ in badiſchen Kammer, ftit Ausnahme des Herrn Hilpert, der infolge Krankheit unabkömm⸗ lich war. Die Landkagsfräktion fandte an ihn 65 ſramm äb, in dem ſie ihm die beſten nſche für ſeine baldige Geneſung übermiltelte. Auch von der Erſten Kaämmer hatten ſich mehrete Abgeordnete eingeefunden. Ler Vorſitzende der Partei, Herr Geh. Hoftat 1 E. Rebmann kröffnete um 4 Uhr die Ausſchußſitzung mit Worten herz⸗ lichſter Begrüßung. Sodann folgte der Ge⸗ ſchäftsbericht des Generalſekretärs, Heren Rechts⸗ Awalt P. Thorbecke, der in überſichtlichet Weiſe ein Bild des gegenwärtigen Standes het Partei gab. Den intereſſanten Ausführungen ſei entnommen, daß die Nationalliberale Partei Ba⸗ dens gegenwärtig 39 023 Mitglieder zählt, gegen 30 362 am 1. November 1911, 8 i. 2661 mehr. Im letzten Jahre wurden über 1500 Verſammlungen abgehalten. Die Einkichtung der Sommerfeſte hat ſich ſehr gut bewährt; ſie wurden von Tauſenden von Parteifreunden be⸗ ſucht. Groß war die Zahl der Druckſachen, die ins Land hinausgingen. Der Generalſekretär nahm die Gelegenheit waht, ſich von den Mit⸗ gliedern des Engeren Ausſchuſſes hei dieſer Ge⸗ legenheit zu verabſchieden, denn infolge ſeinet Wahl zum Bütrgermeiſter der Stadt Singen wird er in Bälde ſein Amt als Generalſekretär niedet legen. Der Chef der Partei, Herr Geh, Hofrat Rehmann, nahm die Gelegenheit wahr, dem Ge⸗ neralſekretär für die der Partei geleiſteten Dienſte den herzlichſten Dank auszuſprechen, die die Par⸗ tei ein gutes Stück vorwätts gebtacht haben (Lebhafter Zuruf aus der Verſummlung: Sehr richtig!) Herr Rebmann bemerkte dann bezüglith verſchiedenet Blättermeldungen weiter: Es iſt ein törichtes Gerede, wenn verſchiedene Zeitun⸗ D* gen den Abgang unſeres Generalſekretrs mit N einer Differenz in Buf ungen mit den dein Bündnis fernſtehenden Mächten nicht nur nicht ausſchließen, ſondern ſogar mitumfaſſen. W. Päris, 8. Dez. Die Blätter tragen in ihren Erörterungen über die Erneuerung des Dreibundes die größte Ruhe zur Schau und betonen dabei insbeſondere, daß nach der von Delkaſſe iint Jähre 1902 in der Kammer abge⸗ gebenen Erklärung über die franzöfiſch⸗talien. Annäherung„Italien in keinem Fall das Werkzeug oder der Gehilſe eines Angriffes gegen Frankreich werden kann“. Der„Temßps“ ſagt, durch die Erneuerung des Dreibundes werde nicht die geringſte Aenderung herbei⸗ geführt. Sicher ſei nur das eine, daß die Drei⸗ bundmächte durch die vorzeitige Erneuerung des Verkrages ihre Solidarität in der gegen⸗ wärtigen Kriſe bekräftigen wollken. Der Drei⸗ bund ſei übrigens von Anfantz an frieblich ge⸗ weſen und nichts beſtätige die Afnahme, dag et dieſen Charakter verlieren könnte, beſon. dets, da durch das Gegengewicht des franzö⸗ ſiſch⸗rüſſiſchen Bündniſſes und der Triple⸗ entente ein dauerndes Gleichgewicht geſichert Eli: verfolgen, welche gute und herzliche Bezieh⸗ nationalliberaler parteitag in Offenburg. Daran iſt nicht das geringſte wahr. Unſet Schei⸗ den vollzleht ſich in vollſtem ffrieden. Mlt leb⸗ hüftem Hedalern ſehen wir ihn ſcheiden und ſind Uns deſſen voll bewußt, was wit an ihm ver⸗ lieren. Nochmals unſern herzlichſten Dank für das, was er der Partei geleiſtet hat, und unſere erzlichſten Glückwünſche für ſeinen weiteren Le⸗ ensweg.(Sehr lebhafter Beifall) Der Rechnet der Landespartei, Herr Stadtrat Möloth⸗ Karlsruhe erſtattete ſodann den Kaſſenbericht, Die Rechnungsprüfer fanden an der Rechnungs⸗ führung nicht das geringſte auszuſetzen, weshalb die Verſammlung dem Kaſſier einſtimmig und ohne Entlaſtung erteilte. Der Par⸗ teichef übermittelte Herrn Mbloth den Dank der Pattei noch beſonders. Hleran ſchloß ſich eine eingehende politiſche Ausſprache über die berzeitige pofitiſche Lage, Nach der Beratung einiger weiterer interner Angelegenheiten wurde die Sitzung des Engeren Ausſchuſſes gegen %10 Uhr nach fünfeinhalbſtündiger Dauet ge⸗ ſchloſſen. 5 Kurz nach 8 Uhr fand ſich in der Kopfhalle ein ſehr zahlreiches Publikum zum Begrüßungsbankett ein, Von hiet und aus der näheren und fer⸗ neren Umgebung waren die Freunde und An⸗ gehörigen unſerer Partei ntit ihten Damen hierher gekommen, um im Verein mit den Parteiführern, den Abgeordneten und den aus allen Teilen des Landes anweſenden Berkts⸗ tern einige Stunden det Freude und des Frohſinns zu verleben. Der Vorſitzende des hieſigen Natſonalliberalen Vereins, Herr Rechtsanwalt Dr. KHätz, entbot den Aneſen⸗ den herzlichen Willkomm in Offenhu Mauern. Für Unterhaltung war ſehr keſchlich geforgt. Militärkapelle, Männergefangverei Soliſten wetteiferten miteinander, den Gäſte die Stunden ſo angenehm als möglich z machen. Hert Reichstagsabgeordneter, Sladtrat. Koelſch-Karlsruhe toaſtets in einer ausge⸗ zeichneten Rede auf den Deulſchen Kafſor und unſeren Großherzog. Die Khrong ſtimmte, voin Orcheſter begleitet, die Hyme„Hefl dir in Siegerktanz“ än, 125 Eitte rheloriſche Prachtlei die Rede des 505 Ländtagsabgeorbneten, weaf bpibder teütaft K5 Mannhe 1. g An äuf ünſer b. Dieſem und den borh 2. Seite. General⸗Auzetger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagblatt). Mannheim, 9. Dezember. gen Rednern ſpendete die Verſammlung war⸗ men Beifall, nicht minder aber auch Herrn Stadtſchulrat, Profeſſor Dr. Sickinger⸗ Mannheim, der in nicht minder vortrefflicher Weiſe auf die Nationalliberale Partei des Reiches und Badens trank. Von ſpäteren Reden konnten wir der vor⸗ geſchrittenen Zeit wegen nicht mehr Notiz nehmen. Der Verlauf des Abends war außerordent⸗ lich harmoniſch und würdig; an ihn werden gerne zurückdenken, die an ihm teilgenommen haben. * Zweiter Tag. 8— Offenburg, 8. Dezember. Im großen Saale der„Michelhalle“ begann heute vormittag nach 10 Uhr die Vandesverſammlung Anſerer Partei. Hierzu hatten ſich Vertreter aus allen Teilen des Landes in ſehr großer Anzahl eingefunden. Der geräumige Saal war bis auf den letzten Platz beſetzt; es mochten an die Tau⸗ ſend Perſonen im Saale anweſend geweſen ſein. Der Preſſetiſch war mit Vertretern der Preſſe von allen Parteien beſetzt. Wie der geſtrigen Engeren Ausſchußſitzung wohnten auch der Lan⸗ bdesverſammlung faſt ſämtliche nationalliberale Landtagsabgeordnete, verſchiedene Mitglieder der Erſten Kammer und andere bedeutende Per⸗ ſönlichkeiten bei. Der Chef der Partei, Herr Geheimer Hofrat Landtagsabgeordneter E. Reb⸗ mann wurde bei ſeinem Erſcheinen auf der Rednerbühne von einem wahren Sturm der Be⸗ geiſterung begrüßt, ein ficheres Zeichen dafür, daß der weitaus größte Teil der nationallibera⸗ len Partei des Landes mit ſeiner Leitung ein⸗ verſtanden iſt. Ein beſſeres Zeichen des Ver⸗ trauens hätte unſerem verdienten Parteichef nicht gegeben werden können. Nachdem ſich dieſe herzliche Ovation gelegt hatte, ergriff Herr Rebmann das Work zu einer kurzen Begrüßung. Dabei führte er aus: Im Namen des Engeren Aus⸗ ſchuſſes und des Geſchäftführenden Ausſchuſſes der nationalliberalen Partei heiß ich Sie alle hier herzlich willkommen. Es freut mich und meine Freunde, daß Sie in ſo ſtattlicher Zahl hierher gekommen ſind, daß ſich ſo viele Män⸗ ner und Frauen hier in dieſem Saale zuſam⸗ mengefunden haben, die das Bedürfnis haben, über die Lage unſerer Partei im Lande und im ReicheAusſprache zu halten. Ich habe zunächſt ioch einer Pflicht der Pietät zu genügen. Im 15 Laufe des letzten Jahres ſind geſtorben: Sachs⸗ 0 rlsruhe, Brauereibeſttzer Franz⸗Raſtatt, Alt⸗ bürgermeiſter Flüge⸗Lahr, Dr. Biſſing⸗Freiburg Kreisſchulrat Strütbe⸗Heidelberg und Gaſtwirt Müller⸗Bechlingen. Rechtsanwalt Thorbecke achte einige geſchäftliche Mitteilungen und ver⸗ wies auf die Wochenſchrift der badiſchen natio⸗ nalliberalen Partei„Deutſcher Volksbote“, die im Saale auflag. Als erſter Vorſitzender der Landesverſammlung wurde gewählt Herr Nechtsanwalt Landtagsabgeordneter König⸗ Mannheim; als Stellvertreter Herr Reichstags⸗ (bgeordneter Koelſch⸗Karlsruhe, als 1. Schrift⸗ ührer Kammerſtenograph E. Frey⸗Karlsruhe, ud Rechtsanwalt Thorbecke. Der Vorfitzende, Herr Abg. Kanzz röffnete die Verſonemlung, indem er etwa aus⸗ führte:„Die Verſammlung, deren Vorſitzender u ſein ich die hohe Ehre habe, gewährt von hier lus ein ſehr erfreuliches Bild durch die Zahl der Erſchienenen. Wir ſthen hier Vertreter aus llen Teilen des Laudes, allen Berufsſchichten ind Lebensſtellungen und außerdem eine ſehr öne Miſchung von Jung und Alt, wobei na⸗ ärlich ſich das alt nicht auf die anweſenden amen bezieht.(Heiterken.) Das iſt die Schichtung einer Verſammlung, wie ſie im Weſen der nationaliberalen Partei liegt. In ſem Sinne will ich die Verhandlung führen wir wollen hoffen, daß ſie zur Förderung Intereſſen unſerer Partei beiträgt. Reichstagsabg. Koelſch: Ich habe Ihnen die herzlichſten Grüße der AKationalliberalen Reichstagsfraktion zu über⸗ mitteln. Die Herren Abgg. Baſſermann, Dr. Beck, Dr. Blankenhorn ſind zu ihrem außer⸗ brdentlichen Bedauern wegen ſchon früher über⸗ nommenen Verpflichtungen am Erſcheinen ver⸗ hindert; ſie bedauern außerordentlich, an unſe⸗ unſerer Mitte Herrn Reichstagsabg. Dr. Thoma ugsburg), der dem Zentrum den Wahlkreis Lindau abgenommen hat(ſtürmiſcher Beifall), hier willkommen zu heißen.(Lebhafter Beifall.) Ich erteile uun unſerem Herrn chef das Wort zu ſeinem Vortrag üher die Tätigkeit des letzten Landtags. Herr Rebmaun, der bei ſeinem Erſcheinen am Rednerpult aber⸗ mals begeiſterte Zuſtimmungser⸗ lärungen entgegennehmen durfte, führte n zweiſtündiger Rede etwa aus: 755 „Es iſt ein Jahr her, ſeitdem wir uns in demſelben Saale hier zuſammengefunden haben, um einen Rückblick zu werfen auf die politiſchen Vorkomnmiſſe des vergangenen Jahres und Ausblick auf die Zukunft. Es iſt uns sdie große Arbeit der Reichstagswahlen ſtanden. Seit jener Zeit hat die poli⸗ Welt eine ganze Neihe von Vorkommniſſen 1 2 fentgegengeſtreckt wird. uns zum Teil auf das tieſſte Um die Wende des Jahres hatten wir die 5 Reichstagswahlen durchzufechten und zwar mit einem ungewöhn⸗ lichen Aufwand von Kraft. Mit dem Erfolg in Baden dürfen wir zufrieden ſein bei einem Gewinn von zwei Mandaten. Die Zeit, die dann folgte, war eine Zeit ſchwerer Sorge und großer Wirrniſſe. Die erſte Arbeit des neuen Reichstages war die Wahl eines Präſidenten. Sie hat in der Partei eine hohe Erregung hervorgerufen. Wir haben damals in Karls⸗ ruhe eine Ausſprache darüber herbeigeführt und dieſe Ausſprache hat die Angelegenheit ſo er⸗ ledigt, wie die Partei es nur wünſchen konnte, ſo daß von dieſer Zeit her kaum mehr ein nennenswerter Schatten zurückgeblieben ſein dürfte. Sie hat unſer Verhältnis zu den andern Parteien in weſentlichen Punkten geklärt und die Ausſprache hat dazu beigetragen, hier freundliche Verhältniſſe zu ſchaffen. Sehr viel tiefgreifender und ſorgenerregender waren die Vorkommniſſe, die ſich innerhalb der Partei ab⸗ geſpielt haben, zum Teil im Zuſammenhang mit der Reichstagspräſidentenwahl. Ich darf nur das Wort Altnationalliberaler Reichsver⸗ band nennen, um zu ſagen, welche Vorgänge ich meine. Es hat damals ausgeſehen, als ob die Partei auseinanderfallen ſollte. Es kam dann die große Ausſprache in Berlin, und bei dieſer Ausſprache hat ſich gezeigt, daß das Ge⸗ meinſame der Ueberzeugung ſo gewaltig groß iſt im Vergleich zu den Verſchiedenheiten in taktiſchen Fragen, daß der Wille zum Zuſam⸗ menhalten ſo groß iſt, daß dieſe Tagung, von der man befürchtet hat, daß ſie zum Zuſammen⸗ bruch der Partei führen wird, mit einer ganz gewaltigen Kundgebung des Willens zum Zu⸗ ſammenbleiben und zur Einheit geendet hat. Und ſo iſt auch dieſer Tag vorbeigegangen mit einer inneren Kräftigung unſerer Partei, denn er hat an die Oberfläche gebracht die Einheit, die Geſchloſſenheit der Partei, die ungeheure Gewalt und Größe der gemeinſamen Gedanken in unſerer Partei. Es hat ſich gezeigt, daß unſere Partei eine ſchier unerſchütterliche Lebenskraft befitzt. Wenn ſie imſtande war, der⸗ artige Stürme zu überwinden, ſo muß man ſagen, wie groß muß die innere Lebenskraft der Partei ſelbſt ſein, wie unzerſtörbar müſſen die Ideale ſein, wenn ſie derartige Stürme hat überſtehen können. Das darf uns auch einen frohen Ausblick geben in die Zukunft. Ich meine, der Gedanke, den ich ſchon früher aus⸗ geſprochen habe, ſoll auch heute wieder erörtert werden: Wenn einmal das Schickſal es fügen würde, daß die nationalliberale Partei zuſam⸗ menbreche, ſo müßte ſchon der nächſte Tag eine Partei derſelben Gattung ſchaffen, die die Wohlfahrt und das Heil unſeres ganzen Vater⸗ landes auf ihre Fahne geſchrieben hat. In Ber⸗ lin hat ſich noch etwas gezeigt, deſſen man ſich freuen kann. Es iſt in Berlin gefragt worden, ob man der ſogenannten jungliberalen Be⸗ wegung mißgünſtig gegenüber ſteht. In Ber⸗ lin hat es ſich gezeigt, daß die Partei in dieſer jungliberalen Bewegung, die durch und durch nationalliberal iſt und ſein will, einen außer⸗ ordentlich wertvollen Teil ihres Beſtandes er⸗ blicken muß, und daß wir eine Zukunftshoff⸗ nung haben ſo ſchön, wie wir ſie eine lange Reihe von Jahren nicht gehabt haben. Und insbeſondere wir in Baden haben den Spahn, der in früherer Zeit zwiſchen Alt und Jung be⸗ ſtand, ſchon längſt begraben. Ich darf hier ſagen, daß wir Alte mit den Jungen untrenn⸗ bar vereint ſind(lebhafter Beifall), daß wir gefunden haben, daß wir in den Jungen unſere kreueſten und ſicherſten Helfer in der Arbeit und Not haben(wiederholter Beifall), daß wir in Baden im den Jungliberalen einen kräftigen Nachwuchs ſehen, der bewieſen hat, daß er in allen ſchwierigen Jrugen in vollſter Treue zur Partei ſteht. Wir können dereinſt rubigen Hauptes ung in Jrab legen, in vollem Ber⸗ wwnuen auf den Nachwwuchs, der in dieſer jungen Generation erwachſen iſt.(Lebhaſter Beifall.) Herzlich begrüße ich zum erſten Mal an dieſer Stelle die Tauen. Jeh weiß wohl, daß dieſer Eintritt der Frau noch bei manchem Widerſpruch erregt, und daß es hier noch manche gibt, die nicht damit ein⸗ verſtanden ſind, daß ſich die Frau am politi⸗ ſchen Leben betaätigt. Ich meine, daß die Frage, ob die Frau am politiſchen Leben teil⸗ nehmen ſoll, nicht mehr zu verneinen iſt, denn der Geſetzgeber bejght ſie bereits. Durch die wirtſchaftlichen Verhältniſſe wird die Frau in das politiſche Leben hineingezogen. Das Reich hat der Frau bei der Privatbeamtenverſicherung das Wahlrecht gegeben und dadurch iſt die Frau durch den Geſetzgeber auf den politiſchen Boden geſtellt worden. Das iſt das Eine. Das Andere iſt, daß ſich in unſeren Frauen der Wille geregt hat, politiſch tätig zu ſein, und zwar tätig zu ſein in unſerer Partei. Wir wären Toren, wenn wir dieſe Hilfe zurückſtoßen, wenn wir die Hand zurückſtoßen wollten, die uns hier Wenn wir die Frau in Unſere Partei aufnehmen, mit deren Programm ſie ſich einverſtanden erklärt, dann wird auch in der Frauenſtimmrechtsfrage eine Beſſerung da⸗ durch erreicht, daß dieſe Frage aus der unge⸗ ſunden Treibhausluft einſeitiger radikaler Be⸗ ſtrebungen heruntergezogen wird auf den ge⸗ ſunden Boden der Diskuſſion innerhalb der Partei(Zuſtimmung). Es wird ſich dann zei⸗ gen, wie die Dinge ſich fügen müſſen in dem Raum, in dem die Dinge hart ſich ſtoßen. Es wird dort ſich zeigen, wie weit das Erträumte, Erhoffte und Erwünſchte in reale Wirklichkeit übergeführt werden kann. So heiße ich die auen noch einmal herzlich willkommen.(Leb⸗ after Beifall.) Ehe ich über die Tätigkeit des Landtags ſpreche, möchte ich der Fraktion meinen herzlichſten Dant ausſprechen. Die Fraktion hat mich im Jahre 1909 an ihre Spitze geſtellt und ſeit dieſer Zeit Geſchäfte geführt hat; es war ein Geiſt ehr⸗ lichen und redlichen Wollens, ſtren⸗ ger Arbeit und vollſter Zufſammen⸗ gehörigkeit.(Bravo.) Dafür möchte ich der Fraktion vor dem ganzen Lande herzlichſten Dank ſagen. Das möchte ich insbeſondere des⸗ wegen tun, weil eine Prüfung deſſen ſtatt⸗ gefunden hat, was die Fraktion in den letzten Jahren gearbeitet hat. Es wäre wider die Natur, wenn die Fraktion alles zu jedermanns Zufriedenheit getan hätte, daß all ihre Hand⸗ lungen den vollen Beifall in der Partei gefun⸗ den hätten. Die Partei hat die einſeitige Auf⸗ gabe, zu prüfen, wieweit im ganzen die Frak⸗ tion den Willen der Partei erfüllt hat, wieweit ſie in der Tat mit dem Grundgedanken der Partei übereinſtimmt. Die Partei hätte ein Recht, ſpeziell wenn, wie vor einem Menſchen⸗ alter, die Fraktion die Mehrheit hätte im Land⸗ tag, von der Fraktion Rechenſchaft zu fordern. Dieſer Zuſtand iſt aber vorbei. Unſere Frak⸗ tion iſt eine von den drei großen Parteien, die im Landtag ſind. Wenn überhaupt etwas ge⸗ ſchehen ſoll, dann müſſen zwei Parteien zuſammentreten gegen die dritte, d.., wenn nicht der ganze Landtag einig iſt, alſo werden wir zu Zuſammengehen mit anderen Parteien genötigt. Die Grundrichtung iſt uns gegeben und zwar nicht bloß für die Wahl, ſon⸗ dern konſequenter Weiſe auch für unſere Arbeit im Landtag, denn ohne dieſe hätte die Wahl keinen Sinn. Unſere Partei hat die Aufgabe, eine reaktionäre Mehrheit zu verhindern, eine Mehrheit beſtehend aus Zentrum und Kon⸗ ſervativen.(Beifall.) Das haben wir durch unſer Wahlabkommen mit der Fortſchrittlichen Volkspartei und dann auch mit der Sozialdemo⸗ kratiſchen Partei in den Jahren 1905 und 1909 fertig gebracht. Nun wird zu prüfen ſein, wie weit der letzte Landtag bei dem konſequenter Weiſe dann erfolgten Zuſammenarbeiten mit anderen Parteien etwa die Linien verlaſſen hat, die der Partei durch ihre Geſchichte und durch ihr Programm vorgezeichnet ſind. Da will ich nun an bie Spitze ſtellen den Satz: Daß die Par⸗ tei inallen Fällen aus eigener Ent⸗ ſchließung heraus ohne Rückſicht auf andere Parteien ihre Beſchlüſſe gemacht hat.(Lebhafter Beifall.) Sie ſteht nun in voller Freiheit des eigenen Entſchluſſes und mit dem Bewußtſein, daß ſie dieſe Entſchlie⸗ ßung zu vertreten hat, vor der Partei und vor dem ganzen Lande. Die Fraktion iſt in vollem Umfang bereit, die volle Verantwor⸗ tung zu übernehmen. Wenn man die Ergeb⸗ niſſe zuſammenſtellt, ſo gibt ſich ein über⸗ raſchend wechſelvolles Bild. Wir haben Gelegenheit gehabt, mit der Sozialdemo⸗ kratie und der Fortſchrittlichen Volkspartei zu ſtimmen und haben Gelegenheit gehabt, mit dem Zentrum gegen die Sozialbemokratie zuſammenzugehen. Das ſind Tatſachen, an denen niemand vor⸗ beigehen kann, der ein Urteil fällen will über das, was die Fraktion im Landtag getan hat. Wenn man uns nun den Vorwurf macht, wir ſeien vielleicht nach der linken Seite zu weit ge⸗ gangen in unſerer Konivenz, ſo darf ich vielleicht daran erinnern, daß die Sozialdemokratiſche Fraktion in Baden im den radikalen Blättern geſcholten wird wegen ihrer Arbeit in unſerem Landtag; es iſt ſogar geſagt worden, die badi⸗ ſchen Sozialdemokraten ſeien geradezu national⸗ liberal. Da können Sie ſchon ſehen, wie dieſe Vorwürfe ſich gegenſeitig aufheben. Die So⸗ zialdemokratie iſt ihre Wege gegangen und wir die unſrigen, aber das wollen wir nicht in Ab⸗ rede ſtellen, daß wir uns zuſammengefunden haben überall da, wo es gegolten hat, Kultur⸗ arbeit zu leiſten.(Stürmiſcher Beifall.) Und daß wir uns getrennt haben bei mungen, bei Grundanſchauungen über ſtaatliche und kirchliche Fragen. Da haben wir uns von einander geſchieden. Wir haben uns auch ge⸗ ſchieden bei wirtſchaftlichen Gegenſätzen. Wur⸗ den gegen unſere Unternehmer ſozialdemokra⸗ tiſche Uebergrifſe unternommen, ſo haben wir ſie geſchützt. Galt es für die Intereſſen des Mittelſtandes einzutreten, ſo haben wir uns von den Sozialdemokraten getrennt.(Beifall.) Getrennt haben wir uns von ihnen auch in der Frage der Trennung von Staat und Kirche, bei der beantragten Aufhebung der katholiſchen Jakultäten in Freiburg und Heidel⸗ berg. Wir haben uns gewehrt gegen die Entfernung des Religionsunter⸗ richtes aus der Schule. Da ſind wir den Weg gegangen, den uns unſer Parteipro⸗ gramm vorſchreibt. Ich glaube das iſt das Entſcheidende. Es iſt vermißt worden, daß wir da und dort vielleicht ein Wort ſcharfen Zankes und ſcharfer Abwehr vermieden haben. Ich meine, ein ſchärferes Wort kann nicht gegeben werden, als durch die Abgabe der Stimme. (Sehr richtig!) Nicht das Wort iſt das Entſchei⸗ dende, ſondern die Tat. In allen dieſen Din⸗ gen haben wir uns die Freiheit durchaus gewahrt und zwar wie uns das unſere Ueber⸗ zeugung und unſer Parteiprogramm vorge⸗ ſchrieben hat. Einen weſentlichen Teil unſerer Arbeit hat die Jeſtſtellung des Staatshaushaltes gebildet. Unſer Finanzminiſter hat bei der Finanzdebatte und auch jüngſt wieder geſagt, daß unſere Finanzen durch und durchgeſund ſind, ein Wort, daß wir lange Jahre nicht ge⸗ hört haben. Es gibt in der Tat keinen einzigen Staat, der ſo glänzend daſteht, wie der badiſche. Die Eiſenbahnſchuld verzinſt ſich heute ſelbſt und amortiſiert ſich ſelbſt. Tatſächliche Schul⸗ bin ich an dieſer Stelle geblieben. eche hier meinen Dank aus für die Hi d 10 ihr bei allen Gelegenheite 90 gabe zinſung und Amortiſation ſelbſt aufbringen. Der Erwerbsſtand, der bei uns immer noch in den vorderen Reihen ſteht, der ein beſonderes Kind unſerer Sorge iſt, iſt unſere Landwirtſchaft. Unſere Landwirte geſtehen, daß im letzten Jahre es im ganzen der Landwirtſchaft gut gegangen iſt.(Zuſtimmung.). Es hat ja auch Gegenden gegeben, die auch in dieſem Jahre ſchwer und hart getroffen wurden. Wir werden nicht nach⸗ laſſen, in treuer Fürſorge für dieſes wichtige Gebiet unſeres Volkes; wir werden tun, was in unſerer Kraft ſteht. Es verbindet ſich mit der Frage hinſichtlich der Landwirtſchaft die Frage der Teuerung, insbe⸗ ſondere der Fleiſchteunerung, die den Städter anders trifft, als den Mann auf dem Lande, die aber die mittleren und unteren Volksſchichten alle miteinander mit gleichem Gewicht, gleicher Härte und Schwere trifft. Was in dieſer Frage Aufgabe unſerer Partei iſt, iſt, daß wir nach redlichem Willen mithelfen zu einem vernünftigen Ausgleich zwiſchen den Forderungen des ganzen Volkes und den Forde⸗ rungen unſerer Landwirtſchaft. Nach dieſer Seite müſſen wir unſere Arbeit einrichten im Staat und in der Gemeinde. Eine Erſcheinung iſt zutage getreten, die die Landwirte betrifft. Die Statiſtik ſagt nämlich, daß unſer Vieh⸗ ſtand in Baden nicht im Verhältnis zum Wachstum der Bevölkerung gewachſen iſt, ſondern daß er hinter ſeinem Beſtand zurückgegangen iſt. Naturnotwendig hätte man erwarten müſſen, daß die Landwirt⸗ ſchaft ſoviel Vieh aufbringt, daß für den Bevöl⸗ kerungszuwachs geſorgt iſt, ſtatt deſſen iſt aber eine weitere Minderung eingetreten. Hier richte ich an unſere badiſche Landwirtſchaft die herz⸗ liche Mahnung, auf dieſem Gebiet zu tun, was geſchehen kann. Ich kenne die Hinderniſſe, aber ſie müſſen mit der Zeit überwunden werden und von der Landwirtſchaft muß der große Vorwurf genommen werden, daß ſie nicht in der Lage ſei, unſer badiſches Volk mit Fleiſch zu verſorgen. Ein weiteres Sorgenkind iſt unfer Mittel⸗ ſtand. Dieſer und der Arbeiterſtand werden bon der allgemeinen Teuerung beſonders hart getroffen. Der Mittelſtand hat noch weitere Sorgen, an deren Beſeitigung wir mitgeholfen haben, durch Geſetze im Landtag. Wichtigere Dinge liegen nun auf dem Gebiet der kommuna⸗ len Verwaltung. Eine Sorge unſerer Grund⸗ und Hausbeſitzer iſt die Frage der Beſchaffung billiger Gelder auf zweite Hypothek; die Löfung dieſer Frage muß die Kommune in die Hand nehmen, in dieſen Beſtrebungen wird ſie von un⸗ ſerer Partei unterſtützt. Der zweite Stand, der von der betroffen wird, ift der Beamtenſtand. Dieſer iſt im hohen Maße wehrlos durch die Ge⸗ ſchloſſenheit ſeines Einkommens den widrigen Einflüſſen preisgegeben. Dieſer hat auch noch ideale Sorgen. Die materiellen Sorgen ſind auf dem letzten Landtage eingehend erörtert worden. Sie haben einen äußeren Ausdruck bekommen durch die große Zahl von Petitionen, die im Landtag eingelaufen ſind. Dieſe haben eine große Zahl von Schäden blosgelegt. Wir haben dem Wunſche Ausdruck gegeben, daß in eine Revi⸗ ſion des Beamtengeſetzes eingetveten werden ſoll, um die Schäden zu beſeitigen. Im übrigen werden wir den Beamten jedes Maß von Aufmerkſamkeit zukommen laſſen, denn wir wiſ⸗ ſen ja alle, was wir an unſerem Beamtenſtand haben, daß wir das volle Recht haben ſtolz zu ſein auf unſere Beamten. Unſer Beamtenſtand iſt vorbildlich in der Treue, auch in der Beſcheidenheit ſeiner An⸗ ſprüche iſt er vorbiſdlich für unſer ganzes Volk und dieſen idealen Sinn wollen wir erhalten; er iſt ein koſtbares Gut für den Beamten ſelbft und auch für den ganzen Staat.(Erneuter Beifall.) Einen breiten Raum in unferer Arbeit ha⸗ die Sorge für unſere Eiſendahnen eingenommen und auch da iſt ein neuer Geißt in die Verwaktung eingezogen. Wir frewen uns, daß die Schwarzmalerei hinſichtlich unſerer Eiſen⸗ bahnfinanzen aufgehört hat. Wir haben in dieſem Jahr eine Einnahme, welche die des Vorjahres um 3 bis 4 Millionen Mark überſteigt.(Beifall.) Was hat das zu bedeuten, wenn unfere Eiſen⸗ bahneinnahmen wachſen? Das bedentet, daß un⸗ ſer ganzes wirtſchaftliches Leben in einer erfreu⸗ lichen Entwicklung begrifen iſt.(Sehr richtig.) Nun muß man ſich darüber klar ſein, daß Zeiten des Aufſtiegs ſolche des Niedergangs ſolgen. Um nun auch für dieſe Zeiten ausgerüſtet zu ſein, hat der vorige Landtag beſchloffen, einen Sicher⸗ heitsfonds anzulegen in der Art eines Ne⸗ ſervefonds für die Eiſenbahnen. Am Schluſſe des Jandtags haben wir dann noch ein Werk geſchafjen: das Murgwerk. Der Staat wird bei dieſem Murgwerk zu bewei ⸗ ſen haben, daß in ſeiner Hand dieſes Werk am beſten aufgehoben iſt. Es iſt Vorſorge getroffen, daß im Verwaltungsrat alle Kreiſe vertreten ſind, die in dieſer Angelegenheit etwas verſtehen: Der Kaufmann, der Techniker, der Großunter⸗ nehmer. Dieſes Werk mußte geſchaffen werden wegen der drohenden Monopoliſierung der Elek⸗ trizität. Heute beſtehen in Deutſchland über. haupt nur noch zwei Elektrizitätsgeſellſchaften, die ſich aber in das ganze Gebiet geteilt haben und ſich ſo keiner Konkurrenz mehr machen. Die Ge⸗ ſellſchaften würden keinen Augenblick zögern, un⸗ ſer Inſtallationsgewerbe im ganzen Lande lahm zu legen; dieſe Elektrizitätsgeſellſchaften erzeugen nicht blos Elektrizität, ſondern alles vom ein⸗ Fleiſchteuerung ff, mit dem Murgkraftwerk neue Schulden zu ache war in Höhe von nahezu 30 Mil⸗ ionen. werden den badiſchen Staat nicht b0 u ſeine Ver⸗ kachſten Nagel bis zu beinten Maic wen. Sie Mannheim, 9. Dezember. General⸗Anzeiger, Badiſche Neuete Nachrichten(Mittagolatt). 3. Seite. haben es in der Hand, unſer Inſtallationsge⸗ werbe jeden Augenblick tot zu machen. Die Ge⸗ ſahr des Monopols hat dem Staat die unabweis⸗ bare Aufgabe geſtellt, ſie abzuweiſen und zwar badurch, daß er ſelbſt produziert, daß er das Murg werk baut und betreibt. Der Staat bal die Pflicht, auch in den Gegenden, die nicht vom Murgwerk erreicht werden können, mit Glektrizität zu verſorgen. Von den Erträgniſſen des Murgwerks fließt kein Pfennig in die Staats⸗ erzinſung ar alles ſoll verwendet werden zur V und Tilgung der Schulden und, wenn die Schul⸗ den bezahlt ſind zur Herabſetzung des Strom⸗ preiſes, um den Verbrauchern billige Glektrizität Itu liefern. Eine ſolche Aufgabe hat weiter Auf⸗ gaben im Gefolge. Wenn wir dieſe Wohligt in heſchränktem Kreiſe dem Murgtal zuwenden, dann haben wir auch die Aufgabe, anderen Landes⸗ keilen zu helfen. Der badiſche Staat hat erklärt, ſich dem nicht entziehen zu wollen. Einleitende Schritte ſind bereits geſchehen. Dem erſten Werke werden ſich anſchließen, Werke am Neckar, im Schwarzwald und am Oberrhein. Der Staat muß hier eintreten als Vermittler zwiſchen Pri⸗ batinduſtrie und Verbraucher, ausgeſtattet mit den Machtbefugniſſen des Staates. So eröffnen uns die Aufgaben eine freundliche Perſpektive für die Zukunft.(Beifall.] Für die Zukunft ſteht uns noch eine große pichtige Aufgabe bevor: Die Einführung der Verhältniswahl. Unſer Ziel muß ſein. daß wir mit aller Kraft und allen Mitteln darauf hinarbeiten müſſen, unſerem Lande und unferer Partei die Wohltat des Proportionalwahlrechtes für den ba⸗ diſchen Landtag zu erringen,(lebhafter Beifall), das uns die Möglichkeit ſchafft, wieder frei und unbehindert von irgend welchen Rückſichten für unſer Parteiprogramm zu leben, zu kämpfen und für unſere Zukunft zu arbeiten. Das bringt mich nun auf die Frage, die im Mittelpunkt unſerer heutigen Diskuſſion ſteht, die auch zum Teil mit der Frage des Propor⸗ kionalwahlrechts zuſammenhängt: Haben wir Veranlaſſung, an der geſamten Richtung unſerer Partef in der Zukunft etwas zu ändern? Ich 4 Werke frommt, daß es mithin Herrn kleine Anhöhe ſetzte, der Geſang des fungen habe ſchon geſprochen von warnenden und mah⸗ nenden Stimmen, die ſich erhoben haben, von der Warnung, nicht ſo weit nach links zu gehen, nicht ſo weit nach rechts zu gehen. habe eme Aenfeng ſchon eintreten laſſen, wieweit in der angenheit die Fraktion dieſe Richtlinien befolgt hat. Nun meine ich, daß die Taten der Irg in voller Freiheit und Unabhängig⸗ eit 15 ehen find, die Entſchließungen ſind Vollſtändig frei gefaßt worden. Ich meine, daß das Richtlinien geben ſoll für die Zu⸗ a Dieſe meine Ueberzeugung wird afich dben meinen Freunden in der Fraktion geteilt, daß ein Anlaß, die Richtung unſerer Partei zu ändern, heute nicht vorliegt. (Lang anhaltender ſtürmiſcher Beifall.) Daß wir Unbekümmert unſere daß die Richtlinien dieſelben ſein ſollen, die füur die Wahlkämpfe 1905 und 1909 aufgeſtellt Forden waren. Unſere Richtlinie muß ſein: [Perhinderung einer klerikal⸗kon⸗ ſerktativen Mgjorität und infolge da⸗ von Arßei liheralem Sinne. Das wird e ſein.(Wieder⸗ JIch möchte Sle hit⸗ nicht zu reden worden ſind, oder nicht gehalten worden ſind, ſondern von den Tatſachen, die in den Ab⸗ ſtümmungen ſeſtgelegt worden ſind terneuter Beifall). Das iſt das Entſcheidende und fall es in Zulunff bleiben. Für Ihre Zuſtimmung, die auch ein Urteil über die Vergangenheit iſt, 25 ch von ganzem Herzen. Ich darf Ihnen zugleich im Namen der Mitglieder der Frafum die Zuſicherung geben, daß wir unſere Pflicht in Zutunft genau ſo tun werden, wie in der Vergang Abeik. Nicht unbelehrbar, nicht ſtarr abweiſend, ſondern überall genau prüfend und darnach unſere Entſcheidungen treffend, wollen wwir ſein, ſo daß Sie das Vertrauen auf die verantwort 1 5 Führer der Partei aben können, daf Sie die Empfindung haben mägen, daß wir als Männer unſere Entſcheidung aus unſerer Ueberzeugung heraus trefſen und flicht erfüllen ſollen, aber verſchiedentlich habe man den dann auch verantworten werden.(Stürmiſcher Beifall.) Nach dieſen Ausführungen beſchäftigte ſich Rebmann noch mit der auswärtigen Politik, der Jeſuitenfrage und der Enayklika über die chriſtlichen Gewerkſchaften. Die Verſammlung ſpendete ihm ſtürmiſchen Beifall. Nach einer längeren Pauſe erſtattete der Generalſekretär, Herr Bürgermeiſter Thor⸗ becke, den Geſchäftsbericht üher das abgelaufene Jahr. Der Wahlkampf anläßlich der Reichstagswahlen im Dezember und Januar habe befruchtend auf die Partei gewirkt. Die Pereine ſeien von 223 auf 261 geſtiegen. Der Generalſekretär richtete an die Pgrtelfreunde die ernſte Mahnung, in der Agitation und Organiſation nicht nachzulaſſen, ſondern immer vor⸗ wärts zu ſchreiten. Die nationalliberale Par⸗ tei werde in der nächſten Zeit auch verſuchen, die Arbeiter zu organiſieren. Die national⸗ liberalen Arbeiter köännen ſich gewerkſchaftlichen Organiſationen anſchließen, welchen ſie wollen, abev nicht denen des Zentrunis und der So⸗ zialdemokratie. Die nationglüensſon Arbefter ſollen keine eigenen Vereine bilden, ſondern in die bereits hbeſtehenden Organiſationen eintre⸗ ten. Der Generalſekretär nimmt ſodann Ab⸗ ſchied von dem ihm liebgewordenen Poſten, dankt der Partei und gibt dem Wunſche Aus⸗ druck, daß unter ſeinem Nachfolger die Partei weiter blühen und gedeihen möge. Der Chef der Partei, Herr Geh. Hofrat Reb⸗ mann, dankt dem Generalſekretär für die viele Arbeit, für die Intelligenz und den Tatendrang, den er an den Tag gelegt habe. Auch hier be⸗ tonte der Parteichef, wie er das bereits in der Sitzung des Engeren Ausſchuſſes getan, daß es ein Unſinn ſei, wenn die Zentrumspreſſe be⸗ haupte, der Generalſekretär ſcheide wegen Miß⸗ helligkeiten aus ſeinem Amte. Der Parteichef macht dann auf die neue Wochenſchrift der nationalliberalen Partei Badens aufmerkſam, und betont dabei, daß dieſe Einrichtung geſchaf⸗ fen worden ſei, in engſter Fühlungnahme mit Verlegern nationalliberaler Blätter. Die Wo⸗ chenſchrift ſoll weder großen noch kleinen Zei⸗ tungen eine Konkurrenz machen, ihr Hauptzweck ſei, in jenen Gegenden feſten Fuß zu faſſen, in denen nioch kein liberales Organ geleſen werde, Der Parteichef verbreitet ſich dann eingehend über den Inhalt der Wochenſchrift und über die Koſten Diskuſſion. An den Vortrag des Parteichefs knüpfte ſich eine längere Ausſprache, deren Endergebnis in dem Gedanken zuſammengefaßt werden kann: Trotz da und dort aufgetauchter Meinungsver⸗ ſchiedenheiten ſteht die Partei geſchloſſen hinter ihrem Führer Rehmann. Die Bedenken, die von verſchiedenen Seiten erhoben worden ſeien, hatten als Ausgaugspunkt einzig und allein den Grundton: Wir wollen der Paärkei nicht ſchaden; wir wollen keine Zerſplitterung, keine Abbröcke⸗ lung, ſondern wir wollen grheſten für unſere Pärtei zu ihrem Nutzen und zu ihrey ferneren Entwicklung. Oberamtsrichter Dr. Reuner⸗Raſtatt hält es für notwendig, in eine Ausſprache einzu⸗ treten, von der er eine neue Stärkung für die Partei erwartet, Der Redner warnt vaß einer ſogenannten Vogelſtraußpolitik. Er miſſe daß im Lande Mißſtimmung vorhanden ſei, Verſchiedene Wähler hätten Beſorgnis, die Par⸗ tei würde zu weit nach links abrücken. Bei einer künftigen Reichstagspräſidentenwahl dürfe kein ationalliheraler Abgeordneter einem ſozial⸗ demaokratiſchen ſeine Stimme geben. Der Red⸗ ner hat zu der Landtagsfraktion volles Ver⸗ trguen. Er beſpricht dann die Streichung der 22000 Mark füir den Poſten eines badiſchen Ge⸗ ſandten am Münchener Hof und die Ablehnung der 1500 Mark für die Vorturner. In der letz⸗ teren Angelegenheit habe die nationalltherale Fraktion nach der Stellung, die die Regierung in dieſer Frage eingenoninen habe, nicht un⸗ recht getan; in dieſem Falle ſei jede Beſorgnis unbegründek. Die nationalliberale Partei müſſe vor allen Dingen beſtreht ſein, die Autorität des Stagtes zu ſchützen. Es ſeien ja nur Kleinig⸗ keiten, über die man verſchiedener Anſicht ſei, idruck, daß tenden Fragen es Symptome ſeien. Die Stellungnahme des Zentrums bei der Jeſuitenfrage habe jedem national denkenden Menſchen die Augen geöff⸗ net. Man ſei ſich darüber klar, daß niemals ein Zuſammengehen unſerer Partei mit dem Zen⸗ trum zu denken ſei. Bei Stichwahlabkommen ſollen die kokalen Zeitungen gehört werden. Reichstagsabg. Koelſch entgegnet dem Vor⸗ redner, von der nationalliberalen Reichstags⸗ fraktion habe im Ernſte wohl niemand daran gedacht, daß Bebel tatſächlich Präſident des Reichstags werde. Jugenieur Gpercki⸗Müllheim zollt der na⸗ tionalliberalen Landtagsfraktion vollen Beifall. Kammerſtenograph Eruſt Frey⸗Kavlsruhe erwidert, die Arbeit der nationallib. Fraktion im badiſchen Landtag ſei gut; die meiſten Wäh⸗ ler ſeſen damit vollſtändig einverſtanden. Der in der Zeitſchrift„Der Panther“ erſchienene Artikel des Herrn Landgerichtsdirektor Dr. Ob⸗ kircher lege keinen gleichen Maßſtab an die Por⸗ gänge vor dem Jahre 1909 und nach dem Jahre 1909. Kritik ſei exlaubt und werde von nie⸗ manden übel genommen. Zum Schluß ſtellt der Redner den Antrag, die Landesverſammlung möge dem Parteichef Rebmann und der Fraktion Dank, Anerkennung und Vertrauen ausſprechen. Dieſo Anregung löſte ſofort ungeheueren Bei⸗ fall aus. Der Antrag ſelbſt wurde einſtimmig angenommen. König⸗Gttlingen fügt dem Dauk an den Parteichef und die Landtagsfraktion den Dank an den Generalſekretär bei. Stadtſchulrat Profeſſor Dr. Sickinger⸗ Mannheim verhreitet ſich des weiteren über die Aufnahme der Frau in die nationalliberale Par⸗ tei, dabei etwa auftretende Befürchtungen von vornherein zerſtreuend. Man dürfe dieſer Sache nicht ablehnend gegenüberſtehen. Es ſei Zeit, daß man ſich dieſer Angelegenheit, ehenſo wie der Arbeiterfrage intenſiv annehme, Die Par⸗ tei müſſe überhaupt alles tun, wozu die natür⸗ liche Entwicklung dränge. Stagtsanwalt Dr. Kuenzer⸗Karlsruhe erklärt in bezug auf den Obkircherſchen Pan⸗ ther⸗Artikel, daß es manchen gebe, der mit der Politik der Parteileitung nicht ganz ein⸗ verſtanden ſei; viele hätten den Eindruck, daß die Partei zu weit nach links gehe. Parteichef Geh. Hofrat, Landtagsabgeord⸗ neter Rebmann, verbreitet ſich nochmals über die Frauenfrage, Die Partei werde dieſer Angelegenheit wohlwollend gegenüberſtehen und ihr großes Intereſſe entgegenbringen, Es ſei gegenwärtig die höchſte Zeit, wenn man die Frau überhaupt für die Partei gewinnen wolle. Das Zentrum arbeite auf dieſem Ge⸗ biete ſehr gut. Der Parteichef kommt dann auf die an der Politik der Fraktion geübte Kritik zu ſprechen und erkennt dabei den war⸗ men, wohlgemeinten Ton an. Die gegenteili⸗ gen Anſichten ſtützten ſich nur auf Meinungen und Mutmaßuſgen, während auf der anderen Seite die Tatſachen ſprächen. Bei allen Ab⸗ ſtimmungen hätte ſich die Partei nur von ſach⸗ lichen Erwägungen leiten laſſen und unbeirrt ihren eigenen Standpunkt vertreten. Der Red⸗ ner wiederholte noch einmal, Reden ſeien nicht viel gehalten worden, dafür aber zeigten die Abſtimmungen klax und deutlich, daß man eine eigene Politik verfolgt habe. Die natlib. Fraktian habe mit der Sazialdemokratie gegen dat Zentrum und mit dem Zentrum gegen die Sozialdemokratie Geſetze gemacht, Auch in der Fraktion ſeien die Bedenken, die hier ge⸗ äußert worden ſeien, zutage getreten. Man habe im Fraktionszimmer die einzelnen Fragen eingehend erwogen und dafür und da⸗ gegen geſprochen und zum Schluß die Entſchei⸗ dung darnach allein getroffen. Wenn die Nationalliberalen bei entſcheidenden Fragen, 3. B. bei der Kirchenfrage verſagt hätten, dann wäre ein Grund vorhanden zur Kritik. So aber hat die Fraktion in allen wirklich bedeu⸗ ſich an ihre Traditionen ge⸗ halten. Die Kleinigkeiten, die aufgeworfen worden ſeien, haben auch ſchon deshalb keine beſondere Bedeutung, weil es ſich hier abſolut um keine Symptome handle. Zu begrüßen ſei, daß man auf der Landesverſammlung die Ge⸗ legenheit wahrgenommen habe, andere abwei⸗ chende Meinungen, Eindrücke und Stimmun⸗ gen wiederzugeben, die jedenfalls von der Fraktion und von ihm als wertvolle Zeichen betrachtet werden. Keinem in der Partei ſei irgendwie oder irgendwo die Rede verboten worden; es entſpräche den Grundſätzen der nationalliberalen Partei, daß man jeden reden laſſe. Der Parteichef dankte der Landesver⸗ ſammlung für das Vertrauensvotum und be⸗ tonte, daß es nur möglich ſei, gute politiſche Arbeit zu leiſten, wenn die Parteileitung ge⸗ tragen ſei von dem Vertrauen der Anhänger⸗ ſchaft im Lande. Regiſtrator Jacob: Wie man in Karlsruhe mit der Politik Rebmanns einverſtanden ſei, beweiſe am beſten die Zu⸗ nahme der beiden Karlsruher Vereine; inner⸗ halb Jahresfriſt habe der nationalliberale Verein um 300 und der Jungliberale Verein ſogar um 500 Mitglieder zugenommen. Kam⸗ merſtenograph Ernſt Frey meint, der„Pan⸗ ther“ ſei nicht der rechte Weg, um ſich über Parteiangelegenheiten auszuſprechen. Es wäre möglich geweſen, durch perſönliche Fühlung⸗ nahme ſich über die Angelegenheit auszuſpre⸗ chen.— Damit war dieſer Gegenſtand der Tagesordnung erledigt. Hierauf wurde auf Antrag des Geſchäfts⸗ führenden Ausſchuſſes§8 10 der Satzungen durch einen Zuſatz ergänzt, nach welchem fol⸗ gende Sonderausſchüſſe gewählt wurden: Für Landwirtſchaft, Gewerbe und Detailhandel, Induſtrie und Handel, Arbeiterfragen, Kom⸗ mumalpolitik. Die Sonderausſchüſſe ſind be⸗ ratende Organe der Partei, denen die Erledi⸗ gung der Aufgaben obliegt, die ihnen nach Be⸗ darf vom Engeren Ausſchuß oder dem Ge⸗ ſchäftsführenden Ausſchuß der Partei zur Be⸗ gutachtung überwieſen werden. Die Ausſchüſſe haben das Recht der Kooptation von Mit⸗ gliedern. Die Landesverſammlung endete gegen.30 Uhr. Mittlerweile hattes ſich im großen Saale der„Drei Könige“ eine ſtattliche Menſchen⸗ inlenge zur Volksverſammlung eingefunden. Rechtsanwalt Katz eröffnete die⸗ ſelbe und erteflte Reichstagsabgeordneten L. Koelſch das Wort, der der Verſammlung den Reichstagsabg, Thoma⸗Augsburg vor⸗ ſtellte. Dieſer verbreitete ſich in einer groß⸗ zügigen Rede über die äußere und innere Politik. Der Redner erntete mit ſeine führungen lebhafteſten Beifall. Gegen.30 Uhr wurde die Verſammlung geſchloſſen. Damit hatte die diesjährige Landes⸗Ver⸗ ſammlung ihr Ende erreicht. * Das Ergebnis. Es haben wohl alle Parteifreunde, die der Offenburger Tagung beitvohnten, den Eindruck gehabt, ſie ſei eine der arbeitsſchwerſten und ernſteſten der letzten Jahre geweſen, mit Sorgen und Verantworfungen belaſtet, wie kaum eine, und es ſind dann alle wohl heimgekehrt mit dem Bewußtſein: Wir 175 dhindurch! ind zwar hindurch nicht inſolge eines geſchickten Bemäntelungs⸗ und Vertuſchungsſyſtems, ſon⸗ dern en einer offenen, uneingeſchränkten rückhalt 50 Ausſprache, wie ſie an dieſer Stellt vor dem Parteitag gefordert wurde. Die gegne⸗ riſche 15 hatte von der Kritik, die vor der breiteſten Anba an der nationalliberalen Landtagsfraktion geübt wurde eine Kriſe er⸗ wartet; dieſe Kritik hat im Gefolge gehabt eine heilſame Prüfung der Richtlinien in bemerkens⸗ ee geuilleton. Broßh. Bad. Hof- und National⸗ theater in Maunheim. Taunhäuſer.[Neu einſtudiert!. Die Wahrheit verletzt, der Irrtum aber ſchmeſchelt. Es ſchmeiche l t, von ſich zu glauben, man könne die Werte umwerten, man könne Richard Waguer's Werke aus eigener Kraft verbeſſern. Die Wahrheit iſt, daß uns Ehrfurcht vor dem Meiſter und ſeinem Ottomar Starke nicht zukommt, Wagners wohlbedachte Juſzenierung nach ſeinem Bedünken abzuändern. Doch ſehen wir von dem Namen des Malers ab und betrachten wir das Gebutene von einem höheren Standpunkte. Wagner gibt den Venusberg in Holzſchnittmauier, Frau Venus lebt nach dem Sinne Wagners, ſo iſt es etwas Wirkliches. Der geſtrige Venusberg war wohl eine„Symbolic“, denn wir gewahrten Frau Venus und Herrn Tannhäuſer nur durch einen dich⸗ ten Schleier. Dieſer Schleier nahm aber auch den Gebärden, den Bewegungen der beiden Liebenden und Streitenden alles Plaſtiſche, zumal auch die Be⸗ leuchtung ſich auch nur„andeutend“ verhielt, So ging dem exſten Bilde ſeine wahre Bedeutung verloren, obwohl die muſikaliſche Durchführung in ihrer Art voptrefflich, in jeder Beziehung zu loben war. Weiter: Wagners große Bühnenerfahrung wußte, warum er den jungen Hirten vpornexechts auf Er gewann ein Bild, und Hirten tönte, auf glatten Schallwellen ſauft getragen in den Zuſchauerraum Iinein. Herr Oltomar Starke wußte es beſſer, er brachte das Marienbild im Hinkegrunde auf Heiner Auhöhe au, der Hirt ſaß ſchräg zum Publi⸗ dem Martenbild, erſchien natürlich noch en iſe Tuſchkan ſchon iſt und von dem ſchünen Mailied verflog ein gut Teil Klang jn die Kuliſſen. Wie ſchön hätte das Lied geklungen, in der von Wagner gewollten Weiſe geſungen! Denn Frau Tuſchkau ſang die naturfriſche und doch ſo ro⸗ mantiſch⸗fremd anmutende Weiſe mit wohlgebildeter Stimme und mit ebenſo fein durchdachtem wie warm empfundenen Vorirgge Nun die„teure Halle“! Man ſagt, die ganze Neu⸗ guſchaffung habe über zwanzigtauſend Mark gekoſtet. Heder Kunſtfreund wird ſich ſelbſt ſagen, daß ſolche Geldſummen wahrlich beſſeyr angewendet werden können. Auch hier war der Wunſch, Wagner„umzu⸗ werten“ der Vater des Gedankeus. Man denke ſich einen niedrigen ſchrägen, kleinen Saal, klein und ge⸗ drückt. Zwei Türen bilden den Zugang, diejenige zechter Hand iſt Haupleinggug, die linker Hand ge⸗ egene, gauz kleine und niedrige führt in die iune⸗ ren Gemächer des Landgrafen. Beide Türen ſind ſygleich vorne. Neben der linkeu, kleinen Türe der Thron, neben der rechten die Sitze für die Ritter⸗ Minnefänger. Den Hintergrund bildet eine in blau und gold höchſt nodern ausgemuſterte Wand, an welcher ganz oben die Feuſter angebracht ſind!(Durch dieſe Fenſter bölgſen hernach ſechs Trompeter ihren Ruf.] An der Wand ſind, in drei Abteilungen und auſteigend, Klappſitze angeordnet. Eine„Neubeſtüh⸗ lung“ auf der Wartburg! Dort nehnzen die Gäſte Platz, nachdem ſie ſich durch die enge Pforte herein⸗ gedrückt haben.. Wagner läßt den Einzug durch ein breites Mittelportal geſchehen, gewinnt hierdurch Raum wie Fernſichtswirkung und dazu den ganzen Vordergrund für das Spiel, das ſich nun leicht und frei individugliſſert. Im dritten Akte zeigte ſich nun der weſentliche Fehler der Umwertungen. Man hatte Aaen von Eſchenbach keine Bauk bepilligt, der Aexmſte mußte die Harfe, an einem großen Baum angewurzelt, ſpieleu, mußte den Abendſtorn unverwandt auſchauen und die ganze ſchöne Phantaſie in den Hintergrund hineinſingen. Die medjtatſve Stimmung, die Wag⸗ nerxs Anordnung ſo einfgch und natürlich zum Ver⸗ ſtändniſſe brachte, gins verloxen. Verloxen ging Aanee Geßet. Die arme Eliſabeth erſchien in unklex Kleldung. von ihren Geberden ſah wan nicht! ners Elifabeth erſcheint in weißer Kleidung(eein Engelchen auf Erden“!) ſie kniet vorne vör dem Marienbilde. So entwickelt ſich auch der Zug der Pilger perſpektiviſch richtig und bühnenwirkſam, wähvend unſere„umwertung“ die Pilger quer über den Hintergrund die kleine Anhöhe hinauf mehr ſtolpern als gehen hieß. Daß dies dem Geſang der Pilger nicht zuträglich war, bedarf wohl keiner Be⸗ gründung. Frau Venns ſang hernach gauz hiuter deyr Bühne! Ein roter Schimmer„deutete“ uns die Sache, und ſo kamen wir aus den„Verbeſſerungen“ nicht hinaus Daß dieſe Dekorgtionen eine ganz andere Spiel⸗ ordnung nötig mgchten, iſt jebem Sachverſtändigen klar. Der eigentliche Sachverſtändige war nun dies⸗ mal ausgeſchaltet worden, Leunn daß Herr Gebralh alle dieſe Anordnungen getrofſen habe, iſt wohl ſehr unwahrſcheinlich. Auch wurde Herr Bodanzky als „Oberleftung“ genannt, und ſo werden wir ihm die Vergutwortung für alle Fehlgriffe überlaſſen müſſen. Man verſtehe recht: wenn Herr Bodanzky auf dem ihm neuen Gebiete der Regie Fehltritte tut, ſo iſt das begreiflich und erklärlich, Auch daß es einen Künſt⸗ ler reizt, die ganze Oberleitung zu üÜübernehmen, alles nach ſeinem Willen zu lenken, vielleicht auch die Aufmerkſamkeit der Bühnenwelt auf ſich und ſeine „Werke“ zu lenken, iſt nur ein Stück„Evolution“. Ich wenigſtens halte es für billig und recht, nach Ruhm, Ehren und Erfolgen zu ſtreben. Aber das Urteil kann dadurch nicht geändert werden, Miß⸗ griffe wie die oben angeführten(denen ein„Beck⸗ meſſer“ mit Leichtigkeit mehr als dreimal ſieben hin⸗ zufügen köunte] laſſen ſich eben ſo wenig beſchönigen, wie die Inſzenierung von fFigaros Hochzeft, die wir erlebten, Man bleibe doch bei dem Bewährten und laſſe von dem Wahne, Mozart oder Wagner aus eigener Kraft umwerten zu köunen. Wem dieſe mp⸗ dernen Malereien gefallen, her habe ſein Vergnügen daran. Wir Anderen aber ſagen ganz einſacht ſür Moyderne Werke(z, B. ſürn Arigdne guf Rauns; muberne Bühnenbilder, aber unſere Klaſſilex ſollen bleiden wie ſie ſind. Herr Npbgzils bete Abrigens in ſeinen viel und ihr Geſang verhallte in der Kuliſſe, Wag⸗ ureigenen Gebiete, dem muſſkaliſchen durchweg Ri ch. Wagner die Ehre gegeben, die dem Meiſter gehührt, Ex hatte gleichſam die Partftur in neuer Prachtaus⸗ gabe hergusgegeben und den Stil des geſamten Werkes ſehr gut getroffen. Sehr ſorgſam hatte er guch mit dem Soloperſonale gearbejtet, hatte nicht allein die alten böſen Striche aus der Venusberg⸗ ſzene und dem As⸗dur⸗Duett entfernt, ſondern aug die ganzen Enfembleis ſehr feinfſthlend ausgearbei⸗ let, hatte endlich dem dritten Aft durch Herſtellung dey Benusbergmuſik hinter der Szene wie durch ſeine dramatiſch muſikgliſche Neugeſtaltung der grußen Szene zwiſchen Taunhäuſer und Wolfram erhöhtes Leben gegeben. Sehr zu lyben iſt, daß Herr Bpdanzkg ſich faſt durchweg zu ber älteren Ueberliefe⸗ rung in Jeitmaß und Vortrag bekennt. Indem er die fetzt übliche Ueberhetzung meſdet, ſtellt er den eigentlichen Wagner wieber her: den Wagner, ſfe ihn Haus von Bülom interpretierte. Nur müßte Herr Bodanzky(falls er Bülow anerkennen willſ dew langſamen Teil der Ounerture mehr Herzenswürme und ſchöne Ruhe, dem Balletttſatz inehr Numut ner⸗ mitteln. Ich fand auch den Anfgng des Allegro in der Duverkure(der dieſem Satz könform iſtſ zu haſtig, Bülow fing etwas ruhiger an, unb Wagner gab ſogar in deu erſten Takten ſchnelle Viertel(nicht albe Takte“. Auch hatte Bülow viel mehr Mittelfarben, und Uebertreibungen der Dyngmik waren bei ihm gänzlich ausgeſchloſfen. Freilich hatte Bitloſt die Hof⸗ tapelle von Hannover(mit ſechs Kontrabäſſeni zur Verfügung. Unſer Orcheſter, ſo ſorgſam es Aufgabe durchführte, neigt zu fünſchönen Aus⸗ artüngen, namentlich Trompeten wie Pauken behür⸗ fen duch ſehr der richtigen Grenze. Dagegen mar es eine wahre frreude zu lauſchen, wie geir Ste maun die ſchwievige Haffenpartie gusführte. Durxch die Ermäßigung der Tempi kamen aſſe bie Feinbeſten zum Vorſchein, die ſonſt nur in ber Paptit Auge des nachleſeuden Ruſikers nurhanden ſind. Das ſchüne Jnſtrumen unt die ebeufn geſchmagkreiche wis ſechniſch vorzügliche Di geſtrigen Aufführung einen beſonderen Glauz. Glänzend kann 5 Daupt die geſtrige Vor⸗ ſtelluna nennen. Glänzend ſaus Fräulein Raß⸗ feine einen Aus Durchflührung gab unſerer 1 geteiltete Bewegungsfreiheit wiedergibt. Fräulein Uulbrig hat Ausſtrömung lebhafter währtoer nämlich eine große Baß ſtimme, 4. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichtm(Mittasblatt). Mannzbeim, 9. Dezember. wert gründlichen und rückhaltloſen Ausſprachen, und das Reſultat dieſer Prüfung iſt eine ſo gründliche Klärung der Situation, eine ſo ener⸗ giſche Aufhellung aller Mißverſtändniſſe geweſen, wie ſie mancher von uns vorher wohl kaum zu hoffen gewagt hatte Es beſtand bekanntlich die mehr ſtimmungsmäßige, als klar erweisbare Be⸗ fürchtung, die nationalliberale Partei Badens ſei unter ihrer gegenwärtigen Führung daran, ſich auf Gedeih und Verderb mit der Linken zu⸗ ſammenzubinden und in dieſer Gemeinſchaft ſich gefährlich zu radikaliſieren. Wenn ſo abſtrakte und weſenloſe Dinge wie Eindrücke und Befürch⸗ tungen eine Niederlage erleiden können, dann haben ſie gſtern eine ſchwere Niederlage erlitten, eine ſo gründliche und reſtloſe hoffent⸗ lich, daß ſie nicht wagen werden, nochmals zum Angriff vorzugehen, für den Augenblick Verwir⸗ rung zu ſtiften und die Hoffnungen aller unſerer zahlloſen Gegner zu beleben. Es iſt in den ausgedehnten Erörterungen der haarſcharfe und unwiderlegliche Nachweis er⸗ bracht worden, daß die Partetleitung und die Landtagsfraktion die geſetzgeberiſchen Arbeiten in vollkommenſter Bewegungsfreiheit bald mit den Parteien der Rechten, bald mit denen der Lin⸗ ken erledigt haben, Rebmann hat darauf hingewie⸗ ſen, wie vielfältig ſich die nationalliberale Land⸗ kagsfraktion von der Sozialdemokratie getrennt hat, wo es galt gegen zu radikale wirtſchaftliche Forderungen die berechtigten Intereſſen des Un⸗ ternehmertums und des Mittelſtandes zu ſchützen, des weiteren in den kirchenpolitiſchen Fragen, die Nationalliberalen haben ſich gewehrt ggen die Trennung von Staat und Kirche, gegen die Entfernung des Religionsunterrichtes aus der Schule, ſie haben das Bierſteuergeſetz, das Ge⸗ meindegeſetz mit dem Zentrum erledigt, in den großen Mittelſtandsfragen, Wandergewerbe⸗ ſteuer, Beſteuerung der Warenhäuſer ſind ſie mit dem Zentrum gegen die Sozialdemokratie ge⸗ gangen. So ſieht ein entſcheidender Teil der Arbeiten der nationalliberalen Land⸗ kagsfraktion aus, die angeblich zu weich u. nach⸗ giebig gegen die Linke geweſen ſein ſoll. Es iſt mit Recht darauf hingewieſen worden, daß das entſcheidende Urteil in dieſen Fragen nicht von Empfindungen und Befürchtungen gefällt wer⸗ den könne, ſondern allein von Tatſachen, und dieſe ſeien hier die parlamentariſchen Abſtimmungen. Dieſe aber widerle⸗ gen in der ſchärſſten Weiſe die Behauptungen von einem Zuſammenſtehen mit der Linken auf Gedeih und Verderb. Im weiteren iſt dann mit Recht hervorgehoben worden, daß die Landtags⸗ fraktion ſich bei ihren Abſtimmungen über die Mlünchener Geſandtſchaft und die Turnvereine nur von ſachlichen Motiven habe. leiten laſſen, die man billigen oder nicht billigen mag, die man aber loyaler Weiſe als ſolche anerken⸗ nen muß. Es kann die Behauptung, daß in die⸗ ſen Abſtimmungen Rückgratſchwäche gegen die Linke die Fraktion geleitet habe, durchaus als ein unerhörter und beleidigender Vorwurf zurück⸗ gewieſen werden. So hat der Parteitagklärende undkon⸗ ſolidierende Arbeit geleiſtet, indem er in wohlgemeinte, aber irrtümliche Eindrücke und Befürchtungen mit dem Lichte der Tatſachen hineinleuchtete. Das Ergebnis iſt geweſen: dauernde und nicht mehr zu erſchütternde Feſti⸗ gung des Vertrauens zur Führerſchaft Reb⸗ manns und zur Landtagsfraktion, feſte Entſchloſ. ſenheit der Partei auf dem 1905 von Obkircher beſchrittenen Wege weiterzugehen, die Politik weiter zu verfolgen, die die Bildung einer kon⸗ ſervativ⸗klerikalen Mehrheit verhindert, ohne die Partei in eine unwürdige Abhängigkeit zur Lin⸗ ken zu bringen, endlich der Entſchluß, den Pro⸗ porz mit allen Mitteln und allen Kräften zu cr⸗ kkämpfen, der die Parteien den Qualen der Stich⸗ wahlabkommen enthebt und ihnen ſämtlich un⸗ 5 muſſen ihre Venus, glänzend führte Herr Gil n⸗ ter⸗B raun ſeinen Tannhäuſer durch, vortreflich ſang 9 err Bahling ſeinen Wolfram und auch te in der„teuren Halle“ Ihre Eliſabeth iſt freilich er muſtviſcher Kunſt als die Empfindung. Aber Fräulein Ulbrig verſteht vortrefflich zu ſingen und hat als Darſtellerin berühmten Muſtern ſo manches Gute ab⸗ zelernt. Herrn Fentens Landgraf ſtand an be⸗ Stelle und auch die Minneſänger bildeten ein jeder, für ſchönen Geſang und feinere Schatie⸗ tungen empfänglich Ohr erfreuendes ſymphoniſches Danze. Neu beſetzt waren Biterolf, Heinrich der Schreibher Reinmar von Zweter. Die beiden letzteren(die Herren Feluy u. Voiſin) treten wenig hervor, aber Biterolf iſt wichtig. Herr Kromer gab ihn ſehr treffend und bot ſeine ganzen Stimmittel auf, es iſt wahrlich nicht ſeine Schuld, wenn er dieſe Aufgabe nur halb löfen kaun. Biterolf verlangt voll Mark und Sa fhohes Pathos geſtellt, dazu auf 1185 und Zorn zugleich. Man hätte ſchon Herrn rank betrauen müſſen, um Wagners Intentſonen zu genügen; was aber aus verſchiedenen Gründen nicht angeht. Die Hauptſache iſt, daß diesmal alle Faktoren zu⸗ ſammenwirkten, um die Muſik Wagners zur vollen Geltung zu bringen. Rechten wir darum nicht über kleine Trübungen im Männerchorgeſang. Sie wer⸗ manche ſchöne Epiſode. mehr das Ergebnis fein Saft! Biterolf iſt au den bald verſchwinden, deun ſie ſind Folgen der Ueberanſtrengung. Hatte doch die Hauptprobe Donnerstag abend von—12 gedauert! Wenn man die Freitaasvorſtelung der Meiſterſinger hinzurech⸗ gnet, ſo hatten auch die„jüngeren Pilger“ Urſache er⸗ müdet zu ſein! Sicher wird die nächſte Wiederholung noch viel günſtiger verlaufen, und auf ſolche Weih⸗ achtsfeter können wir uns ſchon jetzt freuen. Heren kennung ausgeſprochen für die muſikaliſch⸗glänzend durchaeführte Neueinſtudierung! K da Bodanzky aber ſei die allgemein gefühlte Aner⸗ Aus Stadt und Land. *Mannheim, 9. Dezanber 1912. Armen⸗ und Waiſenpflege im Jahre 1911. + Als neueſte Arbeit des Statiſtiſchen Amtes iſt der von der Armenkommiſſion erſtattete Ver⸗ waltungsbericht über die ſtädt iſche Armen⸗ und Waiſenpflege für 1911 erſchienen. Wir entnehmen dem Bericht folgende Einzel⸗ heiten: 1. Organiſatisn und Verwaltung. Die Zahl der Bezirke betrug wie im vorigen Berichtsjahr 43. Außer den 43 Bezirksvor⸗ ſtehern waren 329 Armen⸗ und Waiſenpfleger und 103 Armen⸗ und Waiſenpflegerinnen ehren⸗ amtlich tätig. Auf der Ehrentafel der Kom⸗ miſſionsmitglieder, Bezirksvorſteher, Armen⸗ pfleger und ⸗Pflegerinnen ſind 117 Perſonen verzeichnet, welche ihr Ehrenamt länger als 10 Jahre innehaben. Mehr als 20 Jahre ſind 8 Perſonen, mehr als 25 Jahre 1 und mehr als 30 Jahre 2 in der Armenpflege tätig. Die Zahl der beſoldeten Beamten und Bedienſteten betrug (mit Einſchluß von 7 Schreiblehrlingen) 55. Der Frage der Fortbildung der Organe der Armenpflege iſt von uns ſtets rege Auf⸗ merkſamkeit geſchenkt worden. Die vom Deut⸗ ſchen Verein für Armenpflege und Wohltätigkeit vorgezeichneten Wege ſind von uns bereits be⸗ ſchritten worden. Von beſonderer Wichtigkeit iſt die regelmäßige Unterweiſung der angeſtell⸗ ten Berufsbeamten, die dahier mit möglichſter Gründlichkeit in mannigfacher Weiſe fortgeſetzt geſchieht. Auch einen Lehrkurs der vom Deut⸗ ſchen Verein empfohlenen Art haben wir abge⸗ halten und zwar in der Zeit vom 25. bis ein⸗ ſchließlich 28. April 1911. In dieſem Lehrkurs wurden 15 Vorträge gehalten. Insgeſamt ha⸗ ben 281 Perſonen die Vorträge beſucht. Die Teilnehmer ſetzten ſich aus allen Kreiſen der hie⸗ ſigen Bevölkerung, die auf dem Gebiete der Fürſorgetätigkeit wirkſam ſind oder demſelben nahe ſtehen, zuſammen. Von auswärts haben 36 Perſonen die Vorträge beſucht, darunter mehrere Vertreter von ſtaatlichen Behörden und Gemeinden. Die Zahl der Beſucher der einzel⸗ nen Vorträge bewegte ſich zwiſchen 130 und 170. Die„Mitteilungen aus der Armen⸗ und Waiſenpflege der Stadt Mann⸗ heim“ ſind im Berichtsjahr in das 2. Jahr⸗ zehnt ihres Erſcheinens getreten. Es iſt außer Zweifel, daß die Blätter ſehr weſentlich zur Uebung eines einheitlichen Verfahrens in den geſamten Bezirken beigetragen haben, und daß ſie im Hinblick auf die Vergrößerung der Stadt und die Ausdehnung des amtlichen Apparates der Armenkommiſſion und des Gemeindewalſen⸗ rates und insbeſondere das Anwachſen der Zahl der Armenbezirke und der Bezirksmitglieder, wie wir ſie ſeit Gründung unſeres Unterneh⸗ mens zu verzeichnen haben, kaum mehr entbehrt werden könnten. Sie ſind heute nach erfolgter Gründung der Zentralauskunftsſtelle außerdem ein wertvolles Mittel, die Beziehungen, welche uns mit der Privatwohltätigkeit verknüpfen, enger zu geſtalten. Auf die Vereinfachung des Verfahrens und namentlich des Schreibwerks wurde im Berichtsjahre nachdrück⸗ lichſt hingewirkt. Der Geſamtumſatz der Armenkaſſe belief ſich auf 2693 297 M.(im Vorjahr 2620 193 Mark). Der Zuſchuß der Stadtkaſſe be⸗ trug 980 950., das ſind 3,11 Proz. mehr als im Vorjahre, in welchem 951 400 M. erforderlich waren. Vom Zuſchuß entfallen bei einer mitt⸗ leren Jahresbevölkerung von 197 200 Seelen auf einen Einwohner 4,97 M. gegen 4,98 M. im Vorjahre. Während der Zuſchuß pro Kop Ff der Bevölkerung im Laufe der letzten Jahre ſtändig und im ganzen nicht unerheblich geſtiegen iſt(1905: 3,76., 1906: 4,09., 1907: 4,23., 1908: 4,37., 1909:: 4,83., 1910: 4,98.) iſt er im Berichtsjahr mit 4,97 Mark ſogar geringer als er im Vorjahr war. Es iſt dies vornehmlich darauf zurückzuführen, einige der hauptſächlichſten Ausgabepoſitio⸗ Kunſt, Wiſſenſchaft u. Leben. Theaternotiz. Am Dienstag wird„Das Glöckchen des Eremiten“ wiederholt. Als Belamy gaſtiert Paul Trede von der Kgl. Hofoper in Dresden auf Engagement. Die Beſetzung der Hauptrollen von Romeo und Julia iſt folgende: Romeo— Alexander Moiſſi vom Deutſchen Theater Berlin. Als Julia gaſtiert Liſa Scholz vom Troppauer Stadttheater auf Engagement für das Fach der ſentimentalen Liebhaberinnen. Escalus— Hans Godeck, Paris Rudolf Aicher, Montagne— Paul Tietſch, Capulet— Karl Schreiner; Mercutio— Alexan⸗ der Kökert; Benvolio— Otto Schmöle; Tybalt— Georg A. Koch; Oheim— Karl Neumann⸗Hoditz; Lorenzo— Wilhelm Kolmar; Balthaſar— Poldi Dorina; Simſon— Emil Hecht; Gregorio— Her⸗ mann Kupfer; Abraham— Paul Richter; Peter — Alfred Landory; Apotheker— Meinhart Maur; Gräfin Capulet— Toni Wittels; Amme— Julie Sanden. Regie Emil Reiter. Münchner Premiere. Aus München meldet uns ein Telegramm unſeres Mitarbeiters: Im Münchener Hoftheater erzielte bei der geſtrigen Premiere die Oper:„/Der Schmuck der Madonna“ von Wolff Ferrari einen teilweiſe ſehr beifälligen, jedoch nicht begeiſterten Erfolg. Der erſte Akt wurde ziemlich kühl aufge⸗ nommen, der zweite ſehr warm, der dritte etwas lau. Man merkte es der Oper an, daß der Kom⸗ poniſt unter teilweiſer Preisgabe ſeiner' früheren Feinheiten einen bühnenwirkſamen Schlager ſchaf⸗ fen wollte. Die Wiedergabe war, was die Soliſt Belf uad Acb Gererb Peg. 10 nen in erſter Linie infolge der günſtigeren Wirt⸗ ſchaftslage zum Teil ein geringeres Ergebnis als im Vorfahre aufweiſen, zum Teil nicht in dem Maße erhöhte Mittel verlangt haben, wie dies zuvor der Fall war. Nach ſtatiſtiſchen Ueberſichten hat ſich der ſtädtiſche Zuſchuß zur Armenkaſſe in den Jahren 1902 bis 1911 in ſteter Steigung genau verdoppelt; er iſt von 515000 M. auf 1059 000 M. geſtiegen, wäh⸗ rend die Bevölkerung nur von 145500 auf 194000 Einwohner geſtiegen iſt, ſich mithin nur um ein Drittel vermehrt hat. In der offenen Armenpflege betrug die Zahl der insgeſamt unterſtützten Partetien 3362(3292), alſo 2,1 Proz. mehr als im Vor⸗ jahre. Von den 3362 Parteien beſaßen den Unterſtützungswohnſitz in Mannheim 85 Proz. (84,3 Proz.), auswärts 5 Proz.(5,7 Proz), waren landarm 4,3 Proz.(3,6 Proz.), Aus⸗ länder 5,8 Proz.(6,2 Proz.). Alſo auch in die⸗ ſem Jahre wieder als Folge der Novelle zum Unterſtützungswohnſitzgefetz, die am 1. April 1909 in Kraft getreten iſt, ein Anſteigen der Par⸗ teien, welche ihren Unterſtützungswohnſitz in Mannheim beſaßen(1908: 80,8 Proz., 1909: 83,7 Proz., 1910: 84,3 Proz., 1911: 85 Proz). Das Sinken des Prozentſatzes der Ausländer, der in den obigen Jahren 8, 7,8, 6,2 und 5,8 Prozent betrug, hat ſeine Urſache in der auf 1. April 1910 erfolgten Einbeziehung von Elſaß⸗Lothringen in den Gültigkeitsbereich des Geſetzes über den Unterſtützungswohnſitz. Fortlaufend, d. h. während des ganzen Jahres, unterſtützt wurden 37,3 Proz.(38,2 der während der Dauer von 2 bis 11 Monaten unterſtützten Parteien auf 40,8 Proz.(41,1 Prozent). Einmalig, bezw. nicht über die Dauer eines Monats hinaus, wurden unter⸗ ſtützt 21,9 Proz.(20,7 Proz.) 40fähriges Jubilaum des Geſangvereins„Flora“ Mannheim. Das 40jährige Stiftungsfeſt beging der Verein am Samstag abend durch ein ſchön verlaufenes Feſtbankett im Bernhardushofe. Nachdem die hieſige Grenadierkapelle den Abend mit der Feſtouverture von Leutner ſtimmungsvoll eröffnet hatte, ſprach Frl. Bronislawa Aaronsfrau den vom Vereinsmitglied Lakin verfaßten Pro⸗ lag. Darauf intonierte der Chor„Weihe des Geſanges“ von Mozart. In ſeiner Begrüßungs⸗ anſprache hieß der Vorſitzende, Herr K. Huge die große Schar der Gäſte willkommen, insbeſon⸗ dere die Herren Bürgermeiſter v. Hollander und Stadträte Groß und Darmſtädter und die Vertreter hieſiger und auswärtiger Geſang⸗ vereine. Von letzteren waren Bruchſal, Heidel⸗ berg und Neuſtadt a. H. vertreten. Herr Bür⸗ germeiſter v. Hollander gedachte in ſeiner Beglückwünſchung des Vereins und des Vor⸗ ſitzenden, welch letzterer ſeit 25 Jahren das Amt eines Vorſitzenden inne hat, auch des Umſtandes, daß Herr Huge ſeit 17 Jahren als Armenpfleger tätig iſt. Seitdem der Verein unter der Leitung eines ſo bewährten Mannes ſtehe, habe er eine hocherfreuliche und glänzende Entwicklung ge⸗ nommen. Das Hoch des Redners auf die„Flora“ wurde mit Begeiſterung aufgenommen. Die an dem Abend vorgenommenen Ehrungen brachte ein reiches Füllhorn von Gaben zur Ent⸗ leerung. So wurden der Präſident, Herr Huge, Schriftführer Honeck, der Dirigent Muſik⸗ direkor Fr. Gellert, Rechtsanwalt Dr. Müller und die Mitglieder Jak. Hamm (25jähriges Mitglied). Kuchenmeiſter, Hildebrand, Förſter und Weingold (12jährige Mitglieder) mit Geſchenken bedacht. Dem Jubelverein wurde von folgenden befreun⸗ deten Vereinen Feſtgeſchenke überbracht: Von der Mannheimer Sängervereinigung(Herr Lei⸗ ninger), Mannheimer Liedertafel[Herr Rudolf Kramer), Mannheimer Liederkranz(Herr Dr. Kaufmann), Geſangverein„Erholung“(Herr Benzinger, Sängerbund Heidelberg⸗Neuen⸗ heim, Liederhalle Mannheim 175 Das rätſelhafte Licht der Anden. Die Regierungen von Chile, Peru und Bolivien haben jetzt gemeinſam eine Kommiſfion von Ge⸗ lehrten und Naturforſchern eingeſetzt, die eines der merkwürdigſten und rätſelhafteſten Natur⸗ phänomene der Anden erforſchen ſollen. Es handelt ſich um eine eigenartige Lichtausſtrah⸗ lung, die von den Hochgebirgskämmen der Anden ausgeht und deren Weſen und Urſprung bisher eine wiſſenſchaftliche Erklärung nicht finden konn⸗ ten. Man hat zwar die Hypotheſe aufgeſtellt, daß dieſe Lichtemanationen elektriſchen Urſprun⸗ ges ſeien, aber Beweiſe konnten bisher nicht er⸗ bracht werden. Die Strahlung geht von den Ber⸗ gen ſelbſt aus und iſt bei klarem Wetter auf hunderte von Kilometern mit bloßem Auge deut⸗ lich wahrnehmbar. In einer amerikaniſchen Zeit⸗ ſchrift macht ein Mitglied der neuernannten Kom⸗ miſſion. Dr. Pedro Santinez intereſſante An⸗ gaben über das merkwürdige Phänomen. Danach zeigen die Lichterſcheinungen gewöhnlich den Charakter eines Flimmerns und Glimmens; der Lichtkegel ſelbſt wölbt ſich in einer kühnen Kurve.„Es ſcheint, als habe dieſes Licht be⸗ ſtimmte Ausgangspunkte, nur die Häufigkeit der Entladungen und ihre Ausdehnung wechſelt. Die ſtärkſten Ausſtrahlungen kommen von einer Stelle, die man jetzt ziemlich genau feſtſtellen konnte ſei, die mit den 2³ Gulden. welche ihm bei der Harmonie Lindenhof, Concordia Neuſtadt, Mann⸗ heimer Lehrergeſangverein, Concordia Mannheim⸗ Neckarſtadt, Geſangverein Arion, Geſangverein Wüttemberger(Herr Zorn) Mannheimer Sän⸗ gerkreis) und ſchließlich noch von Ungenannt, der dem Verein einen prächtigen Silberpokal dedi⸗ zierte. Herr Hauptlehrer Hechler entledigte ſich ſeines Auftrages namens des Vorſtandes des Badiſchen Sängerbundes, indem er dem Geſang⸗ verein Flora für ſeine Z8jährige Zugehörigkeit zum Badiſchen Sänger⸗Bund die herzlichſten Glückwünſche überbrachte. Telegraphiſche Glück⸗ wünſche hatten weiter geſandt der Sängerkranz Mannheim, Männergeſ.⸗Verein Frohſinn, Mann⸗ heimer Singverein. Herr Stadtrat Löwenhaupt, die Köhlerſche Liedertafel in Charlottenburg und der Straßburger Männergeſangverein. Während die hieſige Grenadierkapelle den orcheſtralen Teil durchführte, beſtritt der Verein die geſangsſoliſtiſchen neben den choriſtiſchen Darbietungen des Abends aus ſeinen eigenen Reihen. Volles Lob verdient hier vor allem das Vereinsmitglied K. Wolf, dem eine klangvolle und hell und kräftig tönende Tenorſtimme eigen iſt. Seine Liedervorträge:„Mondlicht“ von Schumann und Hildachs„Lenz“ zeichneten ſich durch eine akkurate Tongebung und eine ver⸗ ſtändnisvolle Textbehandlung aus, was ihm reichen Beifall einbrachte. Sehr Beachtenswer⸗ tes leiſtete das Flora⸗Quartett(Wolf, Wink⸗ ler, Schumacher, Preis), das durch ſein vorzügliches Stimmaterial wie auch durch das exakte Zuſammenſingen ebenfalls einen ſchönen Beifallserfolg erzielte. Die vorgetragenen Chöre der Aktivität„Wikingsfahrt“ von Sonnet,„Alt⸗ deutſches Minnelied“ von Werth und die ſtim⸗ mungsvolle Jüngſt'ſche Kompoſition„An die „Heimat“ gelangten unter der anfeuernden und zielbewußten Direktion des Herrn Muſikdirektor Fr. Gellert nach jeder Richtung hin wohlge⸗ lungen zur Darbietung. Den unterhaltenden Teil des Abends beſchloß ein melodiöſes Muſik⸗ ſtück„Tanz der Zwerge“ aus der Gellertſchen Kompoſition„Die Wunderfeder“, das von der Grenadierkapelle infolge des ſtürmiſchen Bei⸗ falls da capo geſpielt werden mußte. Dann trat der Tanz in ſeine Rechte, der Jung und Al) noch ſehr lange an die Feſtesſtätte bannte. Einweihung des neuen Vereinshauſes Einfach und ſtimmungsvoll vollzog ſich am Sonntag vormittag gegen 12 Uhr im neuer⸗ richteten Vereinsheim, Lortzingſtraße 17/19, die Einweihungsfeier, zu der ſich die Gäſte und Mitglieder wieder in reicher Zahl einge⸗ funden hatten. Die Einzelheiten über das von außen vorteilhaft und zweckmäßig wirkende Ge⸗ häude haben wir bereits mitgeteilt. Die Akti⸗ vität leitete die Feier mit dem weihevollen Chor „Das iſt der Tag des Herrn“ ein. Sodann ge⸗ dachte Herr Honeck, der Schriftführer des Vereins, in ſeiner Weiherede des bedeutungs⸗ vollen Augenblicks, in dem der Verein ſein lang erſehntes Ziel erreicht hat und er rühmt dabei die außerordentliche Opferwilligkeit der Flora⸗ Mitglieder. Das Gebäude ſtelle ein Symbol echteſter Sängertreue dar. Der Redner gedaehte dann der Männer, die in beſonders dankens⸗ gehegten Planes ſich verdient gemacht haben, und nennt hier u. a. Fritz Wolf, das einzige noch lebende Gründungsmitglied, und Georg Schoſſo. Möchten dieſe Räume, ſchloß der Redner, immerfort eine Stätte ſein, in der das herrliche deutſche Lied eine liebevolle Pflege findet und in der nur Freude, Geſelligkeit und treue Kameradſchaftlichkeit wohnen. Herr Dr. Kauffmann, der als Vertreter des Lieder⸗ kranzes ſprach, nannte es eine bewunderswerte Leiſtung, was hier mit der Erbauung des Ver⸗ einshauſes geſchaffen wurde. Er zitiert den engliſchen Spruch: My house is my castle, und konſtatiert, daß man ein glänzendes Beiſpiel deſſen vor Augen habe, was treue Zuſammen⸗ gehörigkeit und zielbewußtes Streben erreichen kann. Namens der Gäſte wünſchte der Redner der„Flora“ ein weiteres Wachſen und Gedeihen und bekräftigt dies durch ein Hoch auf den Verein. In humoriſtiſchen Worten ſtellt hier⸗ auf Floravater Wolf unter freudigem Beifall feſt, daß er ſehr zufrieden mit ſeinen„Kindern“ beginnt gewöhnlich im Spätfrühling und währt bis zum Frühwinter. Dann verſchwindet die Ausſtrahlung in ſüdlicher Richtung vollkommen, aber in Nord⸗ und Mittelchile kann das Leuchten auch im Winter noch wahrgenommen werden. Auch in dieſem Sommer war es vorhanden und zwar in viel größerer Stärke wie gewöhnlich.“ Das Phänomen iſt vor einem Jahre zum erſten Mal von den Naturforſchern exakt beobachtet worden, und dabei gelang es, die Berggipfel feſt⸗ werter Weiſe um die Verwirklichung des lang⸗ — eeeereee/ Cccc zuſtellen, bei denen das Leuchten am ſtärkſten iſt. Auch dieſer Gelehrte, der ſeine Unterſuchungen noch nicht zu Ende führen konnte, neigt der Er⸗ klärung zu, daß die Erſcheinung elektriſchen Ur⸗ ſprungs iſt. Das Volk freilich glaubt an eine Luftſpiegelung geſchmolzene Lava in den Krater⸗ ſchlünden, aber dieſe Anſchauung iſt wiſſenſchaft⸗ lich nicht diskutabel. Die gemeinſame Aktion der drei anliegenden Staaten hat das Ziel, das Weſen dieſes rätſelhaften Andenlichtes zu erforſchen; die Lichtentladungen ſind geräuſchlos und bringen auch keine Funken hervor, aber allgemein ſtimmt man doch der Hypotheſe eines elektriſchen Ur⸗ ſprunges zu und verbindet mit den Forſchungsar⸗ beiten vielleicht auch den Gedanken, im Falle einer Beſtätigung dieſer Annahme die vorhandene elementare Elektrizitätsguelle der Anden auf ir⸗ gend eine Weiſe nutzbringend zu machen. Die Entdeckung Italien. In Filotran Ausſtrahlungen ſtreben zum Zenith 5 bei Ancona hat man ein galli mit reichem Inhalt entdeckt. das eines galliſchen Grabes in L 8nA 8 *5 ‚ Burkard, Fritz Dugeorge, Carl Frank, ſchoppen hielt die Floreaner und ihre Gäſte — 22 Mannheim, 9 Dezember. General⸗Anzeiger, Badiſche N eueſte Nachrichten(Mittagblatt). 5. Seite. Gründung zur Verfügung ſtanden, etwas Groß⸗ artiges geſchaffen hätten. Herr Latin, der Flora⸗Poet, gedenkt in ſeinen Ausführungen der Männer, die durch finanzielle Unterſtützung das Werk ſchaffen halfen, wie Phil. Bär, Aug. Wilhelm Hachgenei, Jean Hackmann, Joſ. Huge, Jean Muth und Karl Zitzer. Haltet feſt zu Eurer Fahne, haltet treu zu Euerem Haus! ruft Herr Latin am Schluſſe den Mitgliedern zu. Mit einem poetiſchen Freundſchaftsgruß, den ein Vertreter des „Arion“ übermittelte, fand die offizielle Feier ſihr Ende. Ein muſikaliſcher Früh⸗ noch längere Zeit beiſammen. * Städtiſches Wohnungsamt. Nach Notizen in der Tagespreſſe beabſichtigt der Stadtrat die Herausgabe eines regelmäßig erſcheinenden Wohnungsanzeigers. Die Mieter⸗ vereinigung hat daraufhin eine Ein⸗ gabe an den Stadtrat gerichtet, in welcher ge⸗ ßeten wird, bei dem Wohnungsanzeiger unter allen Umſtänden den Mietpreis der zu vermie⸗ tenden Wohnungen beizufügen weiterhin wird um Ausbau desſtädt. Wohnungsnach⸗ weiſes zu einem Wohnungsamt erſucht. Maunheimer Journaliſten⸗ und Schriftſteller⸗ Verein. Wir machen auch an dieſer Stelle auf den Pfälzer Abend aufmerkſam, der heute Montag im Bürgerbräu in Ludwigshafen ſtattfindet. Die Mitglieder werden um recht zahlreiches Erſcheinen gebeten. Das Arrangement verſpricht einige recht gemütliche Stunden. * Vortrag. Wir verweiſen nochmals auf den Sichtbilder Vortrag, den Schriftſteller C. J. Juther aus München im Verſammlungsſaal des N heute halten wird. Der Eintritt iſt Ortskrankenkaſſe für Handelsbetriebe. Man ſchreibt uns: Wie bekannt, findet heute Mon⸗ tag abend in der Zentralhalle(Rodenſteiner) eine erneute, behördlich angeordnete Abſti m⸗ mung über die Frage der Zuſammenlegung mit der Ortskrankenkaſſe Maunheim 1 ſtatt. Hierzu erfahren wir, daß bei der Delegierten⸗ wahl im Jahre 1911 für die Liſte des Gewerk⸗ ſchaftskartells 650 Stimmen abgegeben wur⸗ den. Die gegenwärtig in Zirkulation befind⸗ liche Proteſtliſte gegen die Zuſammenlegung trägt bis heute ſchon mehr als 2500 Unter⸗ ſchriften, alſo beinahe das Vierfache der für das Gewerkſchaftskartell abgegebenen Stim⸗ men. Hieraus iſt erſichtlich, wer für und wer gegen die Zuſammenlegung der beiden Kaſſen iſt. an die Delegierten ergeht deshalb das dringende Erſuchen, bei der Abſtimmung gegen die Zuſammenlegung einzutreten.— Ferner werden wir um Aufnahme folgenden Zir⸗ kulars von Arbeiterdelegierten der Orts⸗ krankenkaſſe für Handelsbetriebe an die Wahl⸗ berechtigten erſucht:„Durch die Tages⸗ zeitungen werden Sie davon Kenntnis er⸗ halten haben, daß in der General⸗Verſamm⸗ lung der Ortskrankenkaſſe für Handels⸗ betriebe am 20. November d. J. der An⸗ krag auf Weiterbeſtehen unſerer Krankenkaſſe nicht mit 116 gegen 115 Stim⸗ men abgelehnt wurde, ſondern daß in der nachfolgenden Vorſtandsſitzung Stimmen⸗ gleichheit feſtgeſtellt wurde. Es iſt daher auf Montag, den 9. Dezember, abends halb 9 Uhr, im„Rodenſteiner,(Zentralhalle) Q 2, 16 eine Außerordentliche General⸗Verſammlung anberaumt, in welcher eine nochmalige Abſtimmung ſtattfindet. Wer nicht für Auflöſung und Verſchmelzung unſerer Orts⸗ krankenkaſſe iſt und die großen Vorteile der ſegensreichen Familienverſicherung, ſowie die niederen Eeitragsſätze zu ſchätzen weiß, laſſe ſich durch Verſprechungen nicht einſchüchtern und ſtimme für das Weiterbeſtehen der Orts⸗ krankenkaſſe für Handelsbetriebe. Es iſt Ihre Pflicht als Delegierter, bei dieſer ſehr wich⸗ tigen Abſtimmung perſönlich zu er⸗ ſcheinen, da Vertreter nicht ſtimmberechtigt ( c0ſc0ſß0çä ͤTTTVTVTVTTVTCTCTTCTT dem Ende des vierten Jahrhunderts v. Chr. ſtammt. Der Hauptſchmuck des Grabes beſteht. wie der Cicerone berichtet, aus einer Kette, zwei kleinen Amphoren und zwei Ringen, die alle ausGGold gearbeitet wurde. Ferner wurde ein reicher Schatz an Bronce⸗ und Terracottagefäßen gefun⸗ den. Die Gegenſtände, die wegen ihres Alters und der künſtleriſchen Arbeit ſehr wichtig ſind, werden im Muſeum von Ancong ihre Aufſtellung finden. Or. Hagemann und das Deutſche Schauſpielhaus in Hamburg. Dr. Antonie Feill, Aufſichtsrats⸗Vorſitzender bes Deutſchen Schauſpielhauſes in Hamburg ſandte den Hamburgern Blättern eine Erklärung, weshalb der Aufſichtsrat bisher die Gründe verſchwieg, die ihn bewogen haben, den Vertrag mit Direktor Dr. Hagemann nicht zu erneuern. In dieſer Ertlärung weiſt Dr. Feill vor allem da⸗ rauf hin, daß ſich Dr. Hagemann noch in v Alker e e ee ee efin, 55 f Monate(bis Ende Mai) ver⸗ bleiben werde. Solange man ſich in einem kon⸗ traktlichen Verhältnis befinde, mü ſtreben, miteinander in Frieden zu leben und permeiden, ſeine Streitigkeiten an die Oef⸗ fentlichkeit zu bringen. n In tereſſe ſei nicht damit gedient, wenn der Aufſichts⸗ rat, etwa veranlaßt, 50 de Hagemanns, gezwungen würde, öffentlich die Eigenſchaften Hagemanns aufsuzählen und zu er⸗ müſſe man ſich be⸗ Dem allgemeinen In⸗ durch die Schritte der Freun⸗ als Leiter des Deutſchen Schau⸗ ſind und es— wie die letzte Generalverſamm⸗ lung ergeben hat— auf jede einzelne Stimme ankommt.“ * Drient und Mode. Wie zu erwarten, hat lt.„Manufakturiſt“ die Pariſer Mode wieder einmal die wichtigſten Tagesereigniſſe zunutze gemacht. Die Vorliebe für halborientaliſche Stickereien wächſt. Bulgarenbluſen, Bulgaren⸗ jacken(ange Fräcke), Serbenjäckchen, Kappen, dem türkiſchen Fez nachgebildet, und viele andre Details aus den Nationalkoſtümen der Balkan⸗ ſtaaten ſind das Neueſte in der Pariſer Straßen⸗ und Sporttoilette. *Eiſenbahnverkehr zur Bälde der Rivieraverkehr ſtärker einſetzen wird, dürfte es von Intereſſe ſein, Näheres über die vorteilhaften direkten Verbindungen ab Mannheim zu erfahren. Vom 1. Dezember ab verkehrt über unſere Station wieder der Riviera⸗Expreß, der täglich die Reichs⸗ hauptſtadt mit der blauen Küſte verbindet. Dieſer Luxuszug, der über die pfälziſch⸗elſäſ⸗ ſiſche Strecke und dann über Lyon⸗Marſeille geleitet wird, berührt Mannheim nachts 12.26 bis 12.30 Uhr. Wer im Luruszug über die Gotthardſtrecke fahren will, benutzt am beſten den bis Genug fahrenden Lloyd⸗Expreß, welcher täglich 12.38—12.56 Uhr nachts Lud⸗ wigshafen paſſtert. Von den ſonſtigen Zügen nach der Riviera ſind noch Hhervorzuheben die -Züge 86 und 6, erſterer.24 Uhr nachmittags hier fällig mit direktem Kurswagen 1. und 2. Klaſſe Hamburg— Mannheim— Bad. Bahn Gotthard—Ventimiglia, letzterer.11 Uhr nach⸗ mittags hier abfahrend mit direktem Wagen 1. und 2. Klaſſe Berlin—Mannheim— pfälziſch⸗ elſäſſiſche Strecke— Gotthard— Ventimiglia. Beide Wagen laufen von Baſel bis Genua ge⸗ meinſam mit einem Schlafwagen 1. und 2. Kl. Es iſt dies der gleiche.42 abends in Baſel fällige Schlafwagendienſt, der ſeither morgens .22 Uhr in Mailand endigte, jetzt aber nach einſtündigem Stillager bis Genua(Ankunft 10.50 Uhr) weitergeführt wird. Der vormittags 11.04 Uhr in Ludwigshaſen fällige Schnellzug hat einen direkten Wagen 1. und 2. Klaſſe nach den Rivieraſtationen üher Lyon⸗Marſeille und von Lyon ab(nachts 10.56 Uhr) einen Schlaf⸗ wagen 1. Klaſſe. Wer die ganze Strecke nicht ohne Unterbrechung fahren will, benutzt am beſten den vormittags.58 Uhr hier fälligen Schnellzug mit direktem Wagen bis Mailand (Ankunft 10.25 Uhr abends). Fahrkarten für die Luxuszüge und Schlafwagendienſte können beim Verkehrsbureau(Rathaus) beſtellt werden. Der dritte popnlär⸗wiſſenſchaftliche Vortrag im Bernhardushof, welchſter Dienstag, 10. Dez., abends halb 9 Uhr, ſtattfindet, wird ein zeitge⸗ mäßes praktiſches Thema behandeln:„Prak⸗ tiſches aus Naturwiſſenſchaft und Technik für den Haushalt und das tägliche Leben“. Der Redner wird das Thema durch Experimente dem Verſtändnis nahe bringen. Wir möchten daher insbeſondere den Hausfrauen und jungen Damen den Beſuch des Vortrags angelegentlich empfehlen. Der Redner, Herr Diplomingenieur Dr. Ludwig Kauf⸗ mann, iſt Inhaber des Laboratoriums für an⸗ gewandte Chemis in München. Auf beſönderen ausdrücklichen Wunſch des Redners muß mit dem Vortrag pünktlich um halb 9 Uhr begonnen werden. * Gewerbeverein und Handwerkerverband Mannheim E. V. Heute Montag, den 9. Dez., abends 349 Uhr, wird im kleinen Saale der Liedertafel, K 2, 32, parterre, Herr Malermei⸗ ſter C. Lacroix⸗Karlsruhe einen Vortrag hal⸗ ten über„Die wirtſchaftliche Förde⸗ rung des Handwerks durch die Ge⸗ noſſenſchaften“. Herr Lacroix iſt eine Autorität auf dem Gebiete des handwerkerlichen Genoſſenſchaftsweſen. Bei der für das ganze deutſche Genoſſenſchaftsweſen bedeutungsvollen erſten Zuſammenkunft ſämtlicher Malereinkaufs⸗ genoſſenſchaften im Juni war ihm das Haupt⸗ referat übertragen worden. * Der geſtrige„kupferne Sonntag“ brachte unſerer Stadt wieder einen großen Fremden⸗ zufluß, der vor allem durch das trockene Froſt⸗ wetter ſehr begünſtigt wurde. Das Hauptkon⸗ tingent der fremden Beſucher ſtellte außer der Nachbarſtadt Ludwigshafen die nähere Um⸗ Riviera. Da in das regſte Leben in den Hauptgeſchäftsſtraßen. gebung. Bis tief in den Abend hinein herrſchte Aber man war diesmal nicht allein zum Schauen gekommen. Es wurde auch ſo tüchtig eingekauft, daß die Geſchäftswelt im Allgemei⸗ nen zufrieden iſt. Namentlich ging das Geſchäft in der Konfektionsbranche ſehr gut. Beſſer als im Vorjahre aber ſcheint das Geſchäft nicht ge⸗ weſen zu ſein. Ein aufmerkſamer Beobachter will ſogar konſtatiert haben, daß der Straßen⸗ verkehr nicht ſo ſtark als im Vorjahre war. Dazu mag vielleicht auch der Umſtand beige⸗ tragen haben, daß es ziemlich kalt und dazu auch noch ſehr dunſtig war, ſo daß der Aufenthalt im gut durchwärmten Zimmer dem Straßenbum⸗ mel entſchieden vorgezogen werden mußte. * 40 000 PS, Dampfturbine. Bei dem Beſtre⸗ ben der modernen Technik, die Leiſtungen der Kraftmaſchinen ſoweit wie nur irgend möglich zit ſteigern, d. h. möglichſt viele Pferdeſtärken in einer Einheit unterzubringen und dadurch eine möglich große Oekonomie in der Kraft⸗ erzeugung zu erzielen, hat die Dampfturbine einen weiten Vorſprung vor allen anderen Ma⸗ ſchinenarten gewonnen. Während bei der Kolbendampfmaſchine für ſtationäre Zwecke eine Leiſtung von 5000 Pferdeſtärken in einer Ein⸗ heit als das äußerſt Erreichbare gilt, baut man ſchon ſeit einigen Jahren Dampfturbinen von über 25000 Pferdeſtärken in einer Einheit. So hat z. B. die Browu, Boveri u. Cie .⸗G., Mannheim, bereits Turbinen für 28000 PS Leiſtung in einer Einheit geliefert, welche ſich im Betriebe beſtens bewähren. Jetzt hat dieſe Firma einen neuen Erfolg zu ver⸗ zeichnen, indem ſie ein Dampfturbinen⸗Aggre⸗ gat für eine Leiſtung in einer Einheit von 40000 Pferdeſtärken von dem kom⸗ munalen Elektrizitätswerk.⸗G. Hagen i. W. vor einigen Tagen in Auftrag erhalten hat. Dieſe gewaltige Dampfturbine iſt die größte Maſchine, die bis jetzt in Europa überhaupt ausgeführt wird. *Schwerer Fall. Der Hafenarbeiter Karl Weinbrecht, wohnhaft Hafenſtraße 66, ſtürzte geſtern abend bei der Heimkehr rück⸗ lings die Treppe ſeiner Wohnung herab und erlitt einen Schädelbruch. Er wurde ſchwerverletzt ins Allgemeine Krankenhaus gebracht. * Beim Skilaufen verunglückt. Beim Skilaufen auf der Hornisgrinde erlitt geſtern nachmittag der 28 Jahre alte Bankbeamte Georg Kaiſer, wohnhaft R 1, 16, einen Beinbruch. Er wurde mit der Bahn hier⸗ her gebracht und vom Bahnhof mittels Auto ins Allgemeine Krankenhaus befördert. * Ein Eiubruch wurde in der Nacht vom Sams⸗ tag zum Sonntag in das Poſtgebäude aus dem Wald⸗ hof verübt. Es wurden ſämtliche Behältniſſe er⸗ brochen, aber üfchts gefunden. Da der Kaſſenſchrank nicht aufzubringen war, mußten die Diebe wieder unverrrichteter Sache abziehen. * Die eigene Mutter erſtochen. Die 41 Jahre alte Ehefrau Eva Benſinger, wohnhaft Eichendorffſtraße 9, die von ihrem Manne ge⸗ trennt lebt, wurde geſtern abend von ihrem Sohne, dem 19 Jahre alten Gipſer Adam Benſinger, in Der Sohn gab zunachſt mit einem Revolver in das dunkle Zimmer drei Schüſſe ab, dann zog er die Frau aus dem Bette und ſtachblindlings auf ſie ein, während der Liebhaber ſich in Sicherheit bringen konnte. Die ſchwerverletzte Frau wurde mit dem Sanitätswagen in das All⸗ gemeine Krankenhaus gebracht. Dort verſtarb ſie nach vollzogener Operation kurz vor 12 Uhr nachts. Sie hatte nicht weniger als 8 Stich⸗ wunden erhalten. Ein Stich hatte die Lunge durchbohrt, wodurch der Tod herbeigeführt wurde. Kugel⸗Verletzungen hatte die Frau keine erhalten. Der Täter wurde kurz nach der Tat verhaftet. Sein Revolver enthielt noch drei ſcharfe Patronen. (Siehe Polizeibericht.)] * Die Viehzählung im Vorort Fendenheim hatte folgendes Reſultal:(Haushaltungen 878 gegen 845 im Jahre 1911): Pferde 175(165), Eſel 1(), Rindvieh 339(314), Schweine 1204(1144), Ziegen 500(495), Ge⸗ flügel 10 117(10 536), und zwar Gäuſe 239(251 Enken 256(246), Tauben 2077(2555), Hühner 7541 (7471], Truthühner 4(13)/ Hunde 274(254), Kaninchen 806(747). PPw.!.. ᷣ ͤ ͤvvTTTTbTbTTTTTTTTT minder geeignet erſcheinen ließen. Es müſſe alles vermieden werden, was die Leiſtungen des Theaters beeinträchtigen könne. Derartige öffent⸗ liche Erörterungen könnten die Arbeitsfreudigkeit des Direktors, den Wert ſeiner Leiſtungen und das Anſehen des Inſtituts nicht fördern. Die Gründe, die da angeführt werden, ſind durchaus einleuchtend. Nur hätte man aus dieſem richtigen Gedankengange heraus ſchon auf die Drohungen mit Enthüllungen gegen Dr. Hage⸗ mann verzichten ſollen. Ein Brief für Franz Schubert. Dem„.⸗A.“ wird aus Newyork geſchrieben: In Newyork gibt es einen Geſangverein, der den meiſten Mitglieder ſind große Bewunderer des neuerwählten Gouverneurs von Newyork, Wil⸗ liam Sulzer, und ſandten ihm nach der Wahl ein Glückwunſchtelegramm, in dem ſie ihm gleich⸗ zeitig ankündigten, daß ſie ihm ein Ständchen bringen wollten. Herr Sulzer iſt trotz ſeines deutſchen Namens ein Irländer; wie man ſich er⸗ zählt, heiratete ſeine Mutter nach dem Tode ihres erſten Mannes einen Deutſchen Sulzer, und dieſer adoptierte das Kind aus der erſten Ehe. Herr Sulzer hat nun folgende Antwort auf das erwähnte Telegramm erteilt:„Herrn Franz Schubert per Adr. Männerchor, Eblings Caſino, Newyork. Mein lieber Herr Schubert! Vielen darin enthaltenen Glückwünſche. Namen„Franz⸗Schubert⸗Männerchor“ führt. Die Dank für ihr freundliches Telegramm und die Ich verſichere für mich getan haben, in vollem Umfange wür⸗ dige. Seien Sie verſichert, daß ich wie bisher auch in Zukunft bleiben werde Ihr aufrichtiger Freund William Sulzer.“ Wie muß ſich der alte Franz Schubert gefreut haben, als er im Dlymp von dieſem Schreiben Kenntnis erhielt! Kleine Mitteilungen. Aus Stuttgart wird uns berichtet: General⸗ muſikdirektor Prof, v. Schillings iſt auf weitere 5 Jahre für das hieſige Hoftheater ver⸗ pflichtet worden. Aus London wird berichtet: George Howard Darwin, Profeſſor der Aſtronomie und Philoſo⸗ phie an der Univerſität Cambridge, der Sohn Charles Darwins, iſt geſtorben. Im Neuen Deutſchen Theater zu Prag wurde Richard Strauß'„Ariadne auf Naxos“, zum erſten Male für Oeſterreich, unter der muſikaliſchen Lei⸗ tung von Zemlinsky gegeben. Die Auffüh⸗ rung fand großen Beifall. Der Dirigent wurde wiederholt gerufen. Leopold Jeſfner Intendant in Mannheim. Wie uns aus Hamburg gemeldet wird, ſehweben Verhandlungen mit dem Oberregiſ⸗ ſeur des Hamburger Thaliatheaters Leopld Jeſfner, um ihn als Intendanten für unſere Hofbühne zu gewinnen. Gerhardt Hauptmann in Stockholm. Wie aus Stockholm gemeldet wird, iſt Ger⸗ hardt Hauptmann dort geſtern mit ſeiner Gattin am Der 8 Jahre alte Sohn des Jakob Lehr von Oftersheim war von ſeinen Eltern in die Apotheke geſchickt worden. In der Nähe der Schwanenbrauerei geriet das Kind beim Ueberqueren der Straße in dem Moment, in dem es einem anderen Fuhrwerk ausweichen wollte, vor ein Benzauto, das auf einer Probe⸗ fahrt begriffen war. Auto zu Boden geſchleudert und überfahren. Der arme Kleine konnte nur tot vom Platze getragen werden. drückt. gen auf. Sachlage keine Schuld. Er war nach dem Un⸗ glücksfall verhaftet worden, wurde aber wieder auf freien Fuß geſetzt. ihrer Wohnung mit einem Liebhaber überraſcht. * Ein tötlicher Automobilunfall ereignete ſich Samstag nachmittag in Oftersheim. Fabrikarbeiters Das Kind wurde von dem Der Bruſtkorb war einge⸗ Auch der Kopf wies ſchwere Verletzun⸗ Den Chauffeur trifft nach der ganzen * Mutmaßliches Wetter am Dienstag und Mitt⸗ woch. Solange der europäiſche Hochdruck auch der neuen ozeaniſchen Depreſſion Widerſtaud leiſtete und obgleich ſie in der Hauptſache nordoſtwärts vorüber⸗ zieht, iſt doch unter dem Einfluß von Weſtwinden für Dienstag und Mittwoch zeitweilig trübes und miß Schneefällen verbundenes Wetter zu erwarten. Polizeibericht vom 9. Dezember 1912. Totſchlag. Geſtern Nacht zwiſchen 8½2 und 9 Uhr zertrümmerte der 19 Jahre alte Gyp⸗ ſer Adam Benzinger von Feudenheim, wohnhaft Eichendorffſtraße Nr. 9 hier bei ſeiner Mutter, mit einem Bügeleiſen deren Schlaf⸗ zimmertüre und drang in das Zimmer ein. Hier feuerte er auf ſeine im Bette liegende Mutter 3 ſcharfe Revolverſchüſſe ab und verſetzte ihr eine Anzahl Meſſerſtiche in Bruſt und Arme. Sie wurde mittelſt Sanitäts⸗ automobils in das Allgem. Krankenhaus ver⸗ bracht, wo ſie nachts 1134 Uhr ihren ſchweren Verletzungen erlegen iſt. Der Täter iſt verhaftet Beweggrund der Tat ſollen ſittliche Verfehlun⸗ gen der 42 Jahre alten, von ihrem Manne ge⸗ trennt lebenden Ehefrau Benzinger ſein. Tot aufgefunden wurde am 8. d. M. früh in einem Fremdenzimmer eines Gaſthauſes in der Jungbuſchſtraße hier der am 23. Dezbr. 1878 zu Völkersbarts geborene und in Pforz⸗ heim wohnhafte, verheivatete Gärtner Joſef Daum. Todesurſache dürfte Herzſchlag ſeir Tages⸗Ralender. 1 Montag, 9. Dezember. Großh. Hof⸗ und National⸗Theater. 7½ Uhr:„Der Gewiſſenswurm“. Reſtauration„Zum wilden Mann“. Täglich von nachmittags—7 Uhr und abends—12 Uhr⸗ Große Konzerte. Caſé Carl Theodor. Täglich Künſtler⸗Konzerte. Caſe Börſe. Täglich Künſtler⸗Konzerte. Cafs Corſo, J 1, 6. Mittwoch, Donnerstag, Samst und Sonntag: Künſtler⸗Konzerte. 195 Cafée Waldbauer, Q 1, 4. Täglich Küterſtler⸗Konzerte. Café Dunkel, E 3. Täalich Konzerte. Apollotheater. Abends 8 Uhr: Varists⸗Vorſtellung. Im Trycadero: Nach Schluß der Vorſtellung Ka⸗ baret. Im Reſtaurant d Alſace: Allabendlich Künſtler⸗ Konzerte. Uniontheater. Moderne Lichtſpiele. Saalbau⸗Theater. Kinematographiſche Vorführungen Palaſt⸗Lichtſpiele, J 1, 6. Erſtklaſſiges Programm. Neues aus Tudwigshafen. *Diebſtahl. Ein ſtellenkoſer Kaufmaun enke⸗ wendete verwichene Nacht in einer Wirtſchaft in der Bismarckſtraße einer Bretzelverkäuferin, die ihre Ware in der Wirtſchaft feilbot, ein Portemonnaie mit 38% Der Dieb konnte gleich darxauf exmittelt 1 7 75 Das ganze Geld wurde noch bei ihm ge⸗ unden Sportliche Rundschau. Sountägige Fußballwett⸗ ſpiele. Maunheimer Fußball⸗Klub Phönix gegen Boruſſia Verein für Bewegungsſpiele, Neunkirchen. Nur wenige Zuſchauer lockte der Kampf der oben genannten Vereine geſtern auf den Sportplatz an der Fohlenweide. Mau rechnete, obwohl das Vorfpiel 06 unentſchieden geendet hatte, auf einen ſitheren Sieg der Einheimiſchen, der auch nicht ausblieb. Unter der Leitung des Herrn Knab(Stuttgart) nahm das Trefien bei dem kalten und froſtigen Wetter um 2½ Uhr ſeinen Anfang. Boruſſia ſtieß an und in den erſten zwanzig Minuten geſtaltete ſich das Spiel zu einem offenen und flotten, ſoweit es eben der hartgefrorene Boden zuließ. Den erſten Treffer buchte Phönix durch Rohr, der einen ihm vopn Schönig zugeſpielten Ball einſandte. Die Gäſte waren recht eifrig beim Spiel und zeigten Verſtändnis für feine Kombination, die ihnen aller⸗ dings nicht oft gelang. Ihre Attacken verliefen re⸗ ſultatlos, da ſie vor dem Tore nicht energiſch genug waren. Durch ſein wuchtiges Ueberrumpelungs⸗ ſpiel riß dann Phönix das Heft an ſich. Trotzdem er“ aber durch Streiber bald zum zweiten Male er⸗ folgreich geweſen war, konnte er ſeine Ueberlegenheit in der 1. Halbjeit nicht weiter zum Ausdruck bringen. Das lag nicht etwa daran, daß Neunkirchen mit ganzer Mannſchaft verteidigt hätte, nein, nur die Spielweiſe der Einheimiſchen trifft die Schuld. Bei ſchönem Zuſammenſpiel, wobei der Ball ſtets raſch und exakt weitergegeben wird, wäre es ein Leichtes geweſen, die Torzahl zu erhöhen. Doch das viele Trippeln, wie es beſonders Schönig zeigte, gab der aufmerkſamen Hiuntermannſchaft Neunkirchen ſt Gelegenheit, ſich des Leders zu bemächtigen. Nach Seitenwechſel ging es bei Phönix etwas beſſer, was auch vier Tore beſcheinigen(zwei davon ſchoß zwar, ſoviel ich bemerken kounte, Rohr aus Aß⸗ ſeitsſtellungl. Erſt kurz vor Schluß kam Boruſſia noch auf, ohne indeſſen ſeine Augriffe mit Exfolgen krönen zu können. So ſchloß das Spiel beim Stan von:0 Toren zugunſten Phönixr. Neunkirche hinterließ einen guten Eindruck. Es ſcheint aus ſeinen Niederlagen ſchon manche gute Lehre gezogen zu haben. Der der Mittel⸗ örlern, die ihn ſpielhauſes in den Augen des Auffichtsrates als Sie, daß ich alles, was Sie ſagen und was Sie]k des Nobelpreiſes einge⸗ 15 öriae geworden. die Eheſcheidungs zu 5. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nechrickten(Mittaablatt). Mannheim, 9. Dezemder. Montag, 9. Dezember. Saiut⸗Ouen. Prix de'Ormain: Bonnecoſte— Odr. Prix du Donon: Novelty— Laſt Patron. Prix du Perthpis: Satinette— Teutyn. Prix des Vosges: Unipar— Urbaine. Prix du Barrvis: Iſinboy— Gold Blade. 5 Priz dn Clermontais: Bachelor is Knight— Comédia Luftſchiffahrt. * Von der Zeppelinwerft. Gegenüber der Mit⸗ teilung, daß das auf der Luſtſchiffwerft auf Stapel liegende neue Verkehrsluftſchiff„Sachſen“ nicht zur Ablieferung an die„Delag“ komme, ſondern durch einen Neubau erſetzt werde, da das Schiff von der Heeresverwaltung abgenommen werden ſoll, er⸗ fährt der„Schwäb. Merkur“, daß auf der Luftſchiff⸗ verft zur Zeit an zwel Luftſchiffen gearbeitet wird, von denen eines im Gerippe fertiggeſtellt, das andere im Bau begrifſen iſt. Welches von den beiden als Verkehrsluftſchiff beſtimmt iſt, ſteht noch nicht feſt. Aufträge der Heeresverwaltung oder des Reichs⸗ marineamtes auf Lieferung eines Zeppelinluftſchiffs liegen aber zur Zeit noch nicht vor * Im Pariſer Aeroklub de France fand zu Ehren des Fliegers Vedrines und des Ballonführers Maurice Bienaime, die die beiden Gordon⸗ Bennettpokale errungen haben, ein Feſtmahl ſtatt. Der Arbeitsminiſter überreichte die goldene Medaille des Aexoklubs de France dem General Roques und dem Flieger Harros, die ſilb. Medaille an Jules Be⸗ drines und Maurice Prevoſt. Winterſport. * Die Damen⸗Meiſterſchaſt von Frankreich im Kunſtlaufen auf dem Eiſe wurden auf den 5. Ja⸗ nuar angeſetzt, während die franzöſiſche Paar⸗ lauf⸗Meiſterſchaft am 2. März entſchieden werden ſoll. Beide Konkurrenzen werden in VNaris abgehalten. Runſt, Wiſſenſchaft u. Leben. Akademie für Jedermann. Herr Profeſſor Dr. Walter ſpricht heute ahend über„Burgen und Schlöſſer“ als vier⸗ ten Vortrag des Zklyus über das Badener Land, 0 828—— Gerichtszeitung. Mannheim, 6. Dez. Strafkammer kk. .: Landgerichtsdirektor Breitner. ine Frau, die morgens in den L⸗Quadraten Wecke austrägt, wurde im Juli und Auguſt d. Js. häufig durch einen jungen Mann heläſtigt, der zur Sorte der ſog. Exhibenten gehört. Es war der 25 Jahre alte Former Richard Jakoh W. aus Nußdorf, der vom Schöffengericht zu einzm Monat Gefängnis verurteilt wurde. Auf die Berufung des Staatsanwalts hin wird die Straſe auf das Doppelte erhöht. Der Magazinier Jakob Gaſſer ſtahl im Juli und Auguſt d. J. aus dem Lager der Fa. Roſe u. Co., wo er beſchäftigt war, Metall im Werte von 1000 M. und ſand einen Abnehmer dafür in der Perſon des Althändlers Heinrich Krebs. Während Gaſſer vom Schöffengericht zut zwei Monaten Gefängnis verurteilt worden iſt, hatte ſich Krebs wegen gewerbsmäßiger Hehlerel vor der Strafkammer zu verantworten, Das Urteil lautet auf ein Jahr Zuchthaus. Der Taglöhner Joſef R. iſt vom Schöffen⸗ gexicht von der Anklage des Widerſtands freige⸗ ſprgchen, wegen Ruheſtßrung zu drei Mark Geldſtrafe verurteilt worden. Gegen die Frei⸗ ſprechung wendet ſich die Berufung des Stagts⸗ anwalts. R. erklärte, er habe in der Nacht vom 8. zum 9. September auf dem Heimweg in der Burgſtraße einen Juchzer getan und ſei dann, als er ein Bedürfnis befriedigte, von einem Schutzmann, ohne erſt nach dem Namen gefragt worden zu ſein, mit nach der Wache ge⸗ nommen und dort ſo mißhandelt worden, daß e mehrere Tage arbeitsunfähig war und man die hraunen und blauen Male noch eine Woche ſpäter ſah. Schutzmann Kupper, der ihn ver⸗ haftete, ſagt dagegen. R. habe mindeſtens zwan⸗ zigmal geſuchzt, ehe er ihn geſtellt und nach ſeinem Namen gefragt habe, und er habo ihn erſt zur Wache mitgenommen, als er die Angahe ſeines Namens verweigerte. Unterwegs und auf der Wache habe er ſich widerſetzt und getreten. Die Logisfrau des., Käthchen Schobert, be⸗ ſtätigt dagegen die Angabhen's. Sie habe in jener Nacht von ihrem Fenſter aus geſehen und gehört, daß der Schutzmann., ohng nach dem Namen zu fragen, mitgenommen hahe. Das Gericht hielt bel dieſem Widerſpruch den Sach⸗ verhalt nicht geklärt und verwarf die Berufung des Staatsanwalts. Vert,:.⸗A. Dr. Guft. Mayer* Von Tag u Tag. Das Geßbeimnis eines Mannweibes. Ber⸗ (Inet, Nan, Var kurzem erlitt in Derwenthaugh bet Nemeaſtle⸗on⸗Tunes ein Ewerführer namens za⸗ mes Palmer, wie das„B..“ meldet, beim Belaben eines Schiffes einen ſchweren Unfgll, der ſeine ſo⸗ fonſige Ueherführung in das fiäbtiſche Krankenhaus nötig machte. Als die Kerzte hier zu einer ſchleuni⸗ gen Oheration ſchritten, entdeckten ſie ihrem Er⸗ ſtaunen, daß der permeintliche Ewerfüher, der ſechs Mongte ſeinen ſchweren Dienſt anſtandslos afs Maun verſehen hatte, eine Frau wer. 17. ſhe ſoraſam behütetes Geheimnis entdegt war, bekaunte die Patientin, die inziſchen ſhren ſchweren Ver⸗ letzungen erlegen K ſie Margaret Reilfen hietze, 0 Jahre alt, und die Frau eines deukſchen Schiffs⸗ behitzuſteten wärs, der ſie verlaſſen habe, Um ſſe und ihten zwei Kindern Bryt zu ſchaſſen, ſei ſie guf den Gegdanken gekommen, ſich die Haare abzuſchneiden, Männerkleider anzulegen und ſich ſenter dem Namen James Palmer als EGwerfübrer Arbeit zu ſuchen, Das ſei ihr auch gelungen und ſie habe ſelther als Maun ihre Arheſt verrichtet, ohne daß einer ühber ſhe wahres Geſchlecht einen Axgwohn gehegt habe, Nach lusſage ihres Mannes, der, kurz bepor die Frau ſtayh, au ihr Sterbebett geeilt war, war es nicht das erſtemal, daß ſie in männlicher Bekleidung Arbeits⸗ gelegenheit ſuchte und ſond, Sa hatte ſie beiſpiels⸗ weſſe ſchuun bor ein pgar Fahnen in einem dar vor⸗ nehmen Paläſte des Loßdoßer Metteng als„Liftbeg“ Dienſte geſan,. Der Mauß beſtpit enlichleden, daß dis Frau aus Net zu dem ſonderbaren Mittel haie öls Maun ſhren Lebensunlerhalt it ar ſabe die Frau, ſondern ſie gen Eſſerſuchtsſzens ver⸗ askichllichen Aufforderung jt zniederherzuſtelleſe, kißh cas daß ek genbligt geweſen, nach Ab⸗ Ai des Friſſ hei den dentſchen Gezichten, deun ſeiſſe Nanu ſei durch die Verhekratung heutſche Stgatsguge⸗ eantraaen recht um danben von 160 000 Dollar ver⸗ Der Prozeß ſchwebe noch, inzwiſchen hahe aber ihm das deutſche Gericht die Kinder, zwei Knaben 900 Alter nvon 7 und 6 Jahren zugeſprochen. Da er nicht mußte, wo ſich ſeine Frau und die Kinder aufhielten, hahe ar hei dem Magiſtrat von Neweaſtle auf Grund des deutſchen Gerichtsurteils heantragt, ihm die Kin⸗ der zuzuführen, aber den Beſcheid erhalten, daß die Kinder auf Anordnung der engliſchen Behörde der Obhut dez Mutter überwieſen worden ſeien. — Geſtändnis des Mörders. S. Ravens⸗ burg, 6. Dez. Maſchinenſtricker Michael Hofer hat ſetzt eingeſtanden, den Raubmord an der Wagnersehefrau Rotenhäußler in Oberſul⸗ gen verübt zu haben. Hofer ſtammt aus Sont⸗ hofen im bayeriſchen Allgäu und hat hereits wegen Raub und Sittlichkeitsverbrechen 11 Jahre verhüßt. — Taifun auf den Palau⸗Inſeln. DRG. Die „Deutſche Kolonialzeitung“ ſchreibt: Wie von amtlicher Seite mitgeteilt wird, ſind die Palau⸗ Inſeln, die weſtlichſte Inſelgruppe von Deutſch⸗ Mikroneſien, von einem ſchweren Taifun heim⸗ geſucht worden, der, wie bekannt geworden iſt, auch im Philippinen⸗Avchipel große Verluſte verurſacht hat. Insbeſondere iſt die Inſel Baoheltaob betroffen worden, auf der ſich ne⸗ ben der Regierungsſtation bekanntlich auch eine Niederlaſſung der latholiſchen Miſſion befindet. Die Regierungsſtation ſoll nur wenig beſchädigt ſein; ſie liegt auf dem Baobeltaob ſüdwärts vorgelagerten kleineren Eilande Korror, Es wird abzuwarten ſein, ob auch Angaur heimgeſucht worden iſt, das mit ſeinen ſeit einigen Jahren erſchloſſenen Phosphatlagerſtätten der wirkſchaft⸗ lich wertvollſte Beſitz dieſer Inſelgruppe iſt. Aller Wahrſcheinlichkeit nach wird von unſerer Seite eine Hilfsaktion unternommen werden müſſen, ähnlich wie 1907 die von Sturmver⸗ wüſtungen ſchwer betroffenen Bewohner der Morflockinſeln durch amtliche Zufuhr von Reis unterſtützt wurden. Möglicherweiſe werden auch Teile der heimgeſuchten Bepölkerung auf an⸗ dere Ellande dauernd oder vorübergehend ver⸗ pflanzt werden müſſen. 85 —21 7 Lehte Nachrichten und Telegramme. w. Aſchaffenburg, 9. Dez.(Privat⸗ Telegr) In dem benachbarten Kaulbach ſpiel⸗ ten geſtern Abend ſieben Mädchen im Alter von —12 Jahren auf einem zugefrorenen Waſſer⸗ bau des Maines. Die nur 2 Zentimeter dicke Eisdecke brach durch und ſämtliche Mädchen ftelen ins Waſſer, ſich in ihrer Todesangſt an⸗ einanderklammernd. Sechs Mädchen ertranken und wurden bald darguf als Leichen geborgen. 75 7. Mädchen wurde von ihrem Bruder ge⸗ rettet. w. Paris, 9, Dez. Mehreren Blättern wird aus Toulon gemeldet: Der in der Pulver⸗ kammer des Panzerſchiffes„Patris“ guf⸗ geſtellte Wachpoſten vernahm Samstag nacht ein berdächtiges Kniſtern. Er ſchlug Lärm und ein Offtzier ſtellte feſt, daß mehrere Pulyerkiſten ſich infolge von Gasentwicklungen zu wölben hegonnen hatten, Die verdächtigen Pulpvervor⸗ rüte wurden ſofort au Land geſchafft. () London, 9. Dez.(Bon unſ. Lond. Bureau.) Wie aus Paris gemeldet wird, berichtete die Agen⸗ tur Lloyd heute früh, daß dort ein Gerücht von einem neuem ſchweren Unglück, von dem die CEu nard⸗Linie hetroffen worden ſein ſoll, umgehe.— Eine Beſtätigung konnte die genannte Agentur his zur Stunde noch nicht erlangen. Dieſem Ge rücht zufolge ſoll die„Mauitawa“ mitten im Atlautiſchen Ozean geſunken ſein, Der Dampfer verließ Liperpool am 5. Dezember, konnte alſo die Mitte des Weges noch nicht er⸗ veicht haben. Er paſſierte Roches Point um 10.43 Uhr früh, um ſeine Reiſe nach Newyork fortzuſetzen und um.30 Uhr vorgeſtern war er 80 Meilen von Fatnath entfernt geſichtet worden. OLondon, 9. Dezemher.(Von unf. Lond. Bur.)] Aus Antivart wird gemeldet, daß die Beſazung vgon Skutari ſich um den Waffonſtillſtand nicht he⸗ kümmere. Der„Daily Mail“ wird herichtet, daß die Türken geſtern die montenegriniſchen Stellungen unter ein Gefechtsſeuer nahmen. Die Montenegriner ant⸗ worteten aguf die Beſchießung nicht. Sie beobachten ſtreng die Bedingungen der Waffenxuhe. Die berhaftung des defraudanten Bruning. Berlin, 9. Dez.(Bon unſ. Berl. Bur.] Die Verhaftung des Berliner Defraudanten Guſt.Bruning Bfaſtne Helſershelfers Bermann erfolgte, wie aus Winipeg telegraphiert wird, auf dem dortſgen Poſt⸗ amt in dem Augenhlick, gls ſie einen eingeſchriebenen Brief aus der eeee en wollten. Bruning hatte den Namen Mechtelsheim angenommen. Unter dieſem Pfeudonym wurde ihm auch der Brief, der 50600 Mek. enthielt, übergeben. Als Bruning das Schreiben in der Hand hatte, griffen die Delektivs zu. Bereils hei ſeiner erſteu Vernehmung geſtand er ein, mit dem geſuchten Defraudanten Bruning aus Deutſchland identiſch zu ſein und erklärte ſich bereit, mit nach Bexkin, auch ohne formelles Auslieferungsverfahren, zurückkehren zu wollen. Indem gleichzeitig mit Bruning verhafteten Bermann vermutete man anfangs einen Berliner Defrandanten namens Zebell. Doch abgeſehen davon, daß das bei den hieſigen Behörden de⸗ ponierte Bild mit dem Verhafteten nicht über⸗ einſtimmte, konnte Bermann ſein Alibi einwand⸗ frei nachweiſen, Er hatte, als die Unter⸗ ſchlagungen in Berlin perübt wurden bereits längere Zeit auf einer Jarm in Manitohg ge⸗ arbeitet. Seine Fahrten nach ſeiner Flucht aus Berlin ſchilderte Bruning ſehr eingehend. Er durchreiſte zunächſt Deuiſchland. Im Oktober fuhr er dann nach Kanada, wo er ſich ſchließ⸗ lich niederkteß, um Terrainſpekulatlonen zu be⸗ treiben. Er hatte ſich bereits das Vorkaufs⸗ ſichekl. Dariz er, wy er den Reſt des perun⸗ treuten Geldes gelaſſen habe, verweigert er jede Auskunft. Im Jauuar nächſten Jahres wollts er eine längere Reiſe nach den Philippinen und Japan unternehmen. [Berlin, 9. Dezember(Von unſerem Berliner Büro). Die Unterſuchung im Falle Bruning durch Landrichter Bombe hat eine ganze Fülle intereſſanter Einzelheiten ergeben, ſo vor allen Dingen, daß bei Vruning die Idee zu dem Verbrechen nicht pontan gekommen iſt. Er hatte ſich vielmehr den Plan nach langem und reiflichem Uebertegen zurechtgelegt. Schon als er bei Direktor Guttmann von der Dresdener Bank als Diener angeſtellt war, beſchäftigte er ſich damit, einen großen Koup auszuführen. Er führte ſich in ſeiner Stellung außerordent⸗ lich gut, um ſich das Vertrauen ſeines Chefs zu erwerben. Dann arbeitete er ſyſtematiſch dahin, eine Stellung als Kaſſenbote zu erhalten. Mit zäher Enurgie brachte er es zuwege, daß er in der Bank als Bote angeſtellt wurde. Die Kaſſe war ihm aber noch immer verſchloſſen. Uner⸗ müdlich bemühte er ſich weiter, bis er anch die begehrte Poſition als Kaſſenbote erhielt. Damit wär er einen großen Schritt weitergekommen. Jetzt galt es einen Fluchtplan auszuarbeiten und alle erforderlichen Vorbereitungen zu treffen. und dann eiuen günſtigen Moment abzuwarten. Lord Kitchener als Bizekönig von Indien. London, 9. Dez.(Von unſ. Lond. Bur.) Aus Kalkutta wird der Daily Mail gemeldet, daß Lord Kitchener dort als Nachfolger des Lord Hardings als Bizekönig von Indien ge⸗ nannt wird. Lord Hardings ſoll ſchon im nächſten Jahre Indien verlaſſen, um ein wichtiges poli⸗ ülſches Amt in England zu übernehmen. Lord Hardings wurde erſt im Rovember 1910 zum Vizekönig von Indien ernannt. Er ſollte in dieſer Stellung bis 1e15 bleiben, da die Er⸗ nennung gewöhnlich auf 8 Jahre gilt. Aber es heißk, daß Lord pereg bei ſeinem Einzug in Delhi eine wichtige Ankündigung mit Bezug auf ſeinen Rücktrift machen wird. Eiſenbahnerſtreik. Pyn unſ. Lond. Bureau. Der Mann iſt noch gls u ahren im Dienſte 60 Jahre Dezember 19•2 Dazmber 1912 n dem hekaunten Hünst. leftschen Hrrannemenn. der Geſellſchaft und hat ſich niemals auch nur das Geringſte zu Schulden kommen laſſen. 22 Jahre lang bekleidete er den verantwortungsvollen Poſten als Lokomotipführer. Bisher haben 4000 Leute an⸗ gekündigt, daß ſie heute die Arbeit niederlegen werden, als Proteſt gegen die Behandlung ihres ader der Balkanktieg. Die Friedensverhandlungen. OLondon, 9. Dez.(Von unſ. Londoner Bureau.) Aus Konſtantinopel wird dem Daily Chroniele gemeldet, daß der türkiſche Botſchaften in London, Tewfik Paſcha zum zweiten Male der Pforte energiſch erklärte, daß er ſich abſolut weigere, an den Friedens⸗ verhandlungen als Delegierter der Türke; teilzunehmen. Die Ernenerung des Drei⸗ m. Köln, 9. Dez.(Priv.⸗Tel,) Angeſichts der Erneuerung des Dreihundes erklärt der Ber⸗ liner Korreſpondent der„Köln. Ztg.“: Wir haben allen Anlaß, uns in dieſen Tagen der früheren Sorgen zu erinnern, welche Bismari ſeinerzeit zum Abſchluß des Dreibundes geführt habe. Wenn wir den Brief durchleſen, den er im September 1879 an den König von Bayern richtete, und in dem er von dem Einfluß des panflawiſtiſchen Ehauvinismuſes auf die Stim⸗ mung des Zaren ſpricht, ſowie von den militä⸗ riſchen Anſtrengungen, die Rußland macht, während es doch von niemand bedroht war, ſo kommt eine ſtarke Aehnlichkeit der damaligen Tage mit der heutigen zum Bewußtſein. Daß man ſetzt die Verlängerung ausdrücklich vor Ab⸗ lauf bekannt gibt, bedarf angeſichts der politi⸗ ſchen Lage keines Kommentars, Die Dreibund⸗ mächte wollen vor Beginn der Londoner Ver⸗ handlungen einen nicht mißzuverſtehenden Be wweis ihrer vollkommenen Einigkeit ablegen. Die internatiouale Lage. Berlin, 9. Dez.(Von unſ. Berl, Bur) Aus Wien wird gemeldet: Der Statthalten von Galizien, Dr. Bobrzyniski hat in der Voll verſammlung der polniſchen Land⸗ und Reichs⸗ tagsabgeordneten geſtern an ihn gerichtete An, frage folgendermaßen beantwortet: Auf Grund der Ermächtigung des Miniſter präftdenten hin ich in der Lage, folgende autori tative Erklärung abgeben zu können: Die inter nationale Sitſation hat in den letzten Tage keine Veränderung erfahren und die Ge rüchte über eine Verſchärfung der aus wärtigen Lage ſind unbegründet. Unſe. Beziehungen zu Rußland ſind normal und de; Gerüchten über eine bevorſtehende Kriegsgefah. iſt daher kein Glauben beizumeſſen. Es würd ſich demnach empfehlen, wenn von Seiten den Mitglieder des Klubs mößigend eingewirkt und der Berbreitung unverläßlicher und unzutreffen⸗ der Nachrichten entgegengewirkt würde. —————————..————̃— Groher gelber Wolf 16 Lamz 12 0 e 1 1 5 men. Gegen Belohnun weegeeege We 2e eb8eer Se Iag Aubtssroidhehen boges Tr Weuen prolonglert! Montag, den 9. Dienstap, den 10. — — Gutes, gehr. ae zu geskaufeg, 75888 Braun, Eolliniſtr. 8, dDasterre. Dee Amerſe, Rolljallvuſf 155 1. 8 verb wirtf, enen blig Aufltion-Jentrole Tel, 2219 2 8 vitz 8e aaftsnd 8 Nähmaſchine faſt neu, m. Marmoxpf An 125 p9 2 840b. 826 neu, preigw zu uk. 7688 ———1 e Btllig zu verkgufen Vaſch⸗ 2 ſtederbetien. Diwan, 3. e e 2 in Hamburg und das andere in Würzburg. Die Maſſe Mannheim, 9. Dezember. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittag⸗lett). Nationalliberaler Bezirks⸗ verein Lindenhof. Der am Samstag abend im„Tivoli“ abgehal⸗ tewe Familienabend des nationalliberalen Bezirksvereins Lindenhof nahm einen ſo anregenden und allſeits befriedigenden Verlauf, daß bei allen Anweſenden der Wunſch nach öfte⸗ ren derartigen Zuſammenkünften auftauchte. Der Vorſitzende Herr Gg. Frey begrüßte alle Erſchienenen und bemerkte, daß man heute abend einmal über ein anderes Thema ſprechen wolle, als einen landläufigen Vortrag über den Balkankrieg anzuhören. Man ſei des⸗ halb Herrn Dr. Weber ſehr dankbar, daß er ſich bereit erklärt habe, über Kinematographie und Erziehung“, ein Thema von allge⸗ meinem Intereſſe, zu ſprechen. Nichts deſto⸗ weniger glaube er aber doch in kurzen Worten dem Wunſche Ausdruck zu geben, daß es unſerer Diplomatie recht bald gelingen möge, uns den Frieden zu erhalten. Wenn etwas hierzu bei⸗ troge, ſo ſei es das deutſche Schwert. Redner begrüßte hierauf die füngſte Erklärung des Reichskanzlers über die Bundestreue gegenüber Deſterreich. Deutſchland werde durch feine Stärke gefürchtet, und dadurch ſei es möglich ge⸗ weſen, den Frieden 40 Jahre lang zu erhalten. Oierauf ſprach Herr Dr. Bernhard Weber in cd. einſtündigen, mit größter Aufmerkſamkeit verſolgten Ausführungen über das ſchon erwähnte Thema. Er hob Licht und Schatten der Kinos gegeneinander ab, verbreitete ſich über die ein⸗ zelnen auch hier in Mannheim gezeigten Films und ſchilderte dann denEEinfluß der Bilder auf den Zuſchauer. Herr Dr. Weber warf zunächſt einen Rückblick auf die Entſtehung der Kinos. Darnach kam vor 16 Jahren das erſte Kino in Paris auf. Im Anfang diente das Kino nur wiſſenſchaft⸗ lichen Anſchauungszwecken. Anno 1900 hatten wir erſt 2 Kinos in Deutſchland und zwar eines Johre 1900 bis 1910 waren die Zeit der goldenen Ernte für die Kinotheater und der Filmanſtalten und ⸗Herſteller. Man erzähle ſogar, daß eine Mannheimer Geſellſchaft 2mal im Jahre eine Di⸗ bpidende verteile, daß die Summe nicht zu hoch werde. Die Koſten für den Film ſind ganz be⸗ denkend. Der neue Film im Saalbau ſoll 400 600 Mart Herſtellungskoſten verurſachen und ſtammt von einer Turiner Firma. Im Ausland blud! die Filminduſtrie. Die Ausfuhr Deutſchlands in Films iſt ganz unbedeutend. denn Deulſchland führt noch nicht einmal die Hälfte der Einfuhr ans. In einer Sekunde zeigt ein Kino dem Auge 16 Bilder, in einer Minute 960 und in einer Stunde mehr als ein Kilometer Film mit 50 bis 60 600 Bilder. Die Kinds könnten die idealſten Volksbil⸗ dungsinſtitute werden. Aber leider iſt nur das Gegenteil der Fall, denn nur ein Zehntel der borgeführten Streifen iſt wirklich gut. In pielen Kinos werden die niederen Inſtinkte der Maſſen aufzupeitſchen geſucht. In Deutſchland gibt es 2800 Kinos. Dasſelbe ſchleichende Gift geht von vielen Kinos aus wie von den ſogenann⸗ ten Hintertreppenromanen. Eine künſtleriſche Hebung des Kinodramas iſt unmöglich, weil das geſprochene Wort fehlt. Eine Beſſerung der Kinos kann nur dann erzielt werden, wenn ſie das wieder werden, was ſie früher waren, wenn einwandfreie Programm vorgeführt werden. Am Schluſſe ſeiner mit lebhaftem Beifall aufgenom⸗ menen aktuellen Darlegungen führte Redner ver⸗ ſchiedene Reformvorſchläge an. Wünſchenswert und erſtrebenswert ſeien vor allem Schulvor⸗ ſtellungen, Schülervorſtellungen. ein Reichsgeſetz für Kinvs und eine Reichsfilmzentrale. Bei den Kinos handle es ſich um eine Volksfrage, ſowie um eine Frage der Kunſt und Bildung und da müſſe alles mithelfen. Herr Frey dankte dem Vortragenden für ſeine lehrveichen Ausführungen und eröffnete die Diskuſſion, die infolge der lebhaften Ausſprache eine ſehr rege war. Es beteiligten ſich an ihr die Herxen Oberlehrer Berg, Prof. Dr. Scharf, Moll. Frey, Dr. Weber, Dr. Löwenhaupt, Fran Ida Crotta und Pimbus. In der Diskuſſion wurde darauf hingewieſen, daß die Kinos nur deshalb ſo ſtark frequentiert werden, weil ihre Eintrittspreiſe ſo billig ſind. Die große perkange eine Freude und da die Preiſe für das bieſige Theater trotz des ſtäßdtiſchen Zu⸗ ſchuſſes für die mittleren Beamten und Arbeiter ganz unerſchwinglich ſeien, ſo gehe man eben in die Kinos. Verlangt werden müſſe. eine Vermehrung der Volksvorſtel⸗ lungen, ſowie Aufführungen unſerer Klaſſiker zum Preiſe von M.—.50 pro Perſon. Bei den Klaſſikern weiſe das Hoftheater ja doch ſtets gähnende Lücken auf, weil die Theater⸗ Abonnenten mit den Klaſſikern überſättigt ſeien. Die Einheitsvorſtellungen, die gegeben werden, würden nur wenigen zuaute kommen. Von an⸗ derer Seite wurde eine Luſtbarkeitsſteuer für die Kinos verlangt. Ein weiterer Redner macht auf den verderblichen Einfluß blutrüſtiger und ſittenverderbender Bilder Burſchen und Mädchen aufmerkſam. Verlanat wurde die Veröffentlichung des Vortrages in de Mannheimer Preſſe. Die auffälligen, größten⸗ teils mit Mordbildern berſehenen Reklamewagen der hieſigen Kinos fanden einſtimmige Verur⸗ dacß dem Schklußwort des Herrn Dr. Weber auf halbreifeg Aus dem Großherze gtum. ):([Freiburg, 7. Dez. Der 45 Jahre alte A. Pfaff aus Triberg wurde von der hie⸗ ſigen Strafkammer wegen Sittlichkeits⸗ vergehens an zwei Kindern auf Oberſimons⸗ wälder Gemarkung zu 2 Jahren Gefängnis und 5 Jahren Ehrverluſt verurteilt. Müllheim, 6. Dez. Lokomotivführer K. Platten in Offenburg wurde aus dem Eiſen⸗ bahndienſt entlaſſen. Dieſe Nachricht ruft wieder die Erinnerung an das Eiſenbahn⸗ unglück des 17. Juli 1911 wach, wo Platten der Führer der Maſchine des Unglückszuges war. Er wurde bekanntlich im Mai d. J. zu 2 Jahren 4 Monaten Gefängnis verurteilt. Dieſe Strafe büßt er gegenwärtig ab. Singen, 6. Dez. In der vergangenen Nacht wurde ein ganzes Kollegium von 5 Sac⸗ charinſchmugglern feſtgenommen, die zu⸗ ſammen 88 Pfund Süßſtoff bei ſich führten. Pfalz, Heſſen und Amgebung. W. Pirmaſens, 7. Dez. In der Ange⸗ legenheit der Zwickerbewegung in der Schuhin⸗ duſtrie iſt es heute zu einer Einigung gekommen. Die ausſtändigen Zwicker werden am Montag die Arbeit wieder aufnehmen. §SStuttgart, 6. Dez. Durch einen geſtern von den bürgerlichen Kollegien in nicht⸗ öffentlicher Sitzung gefaßten ablehnenden Be⸗ ſchluß, durch den die Stellungnahme der ſtädti⸗ ſchen Finanzkommiſſion beſtätigt wird, iſt der Ankauf eines großen Poſtens Straßen⸗ bahnaktien durch die Stadt definitiv verworfen.— Wie es heißt, will die Ge⸗ ſellſchaft jetzt ihr Aktienkapital erhöhen. Volkswirtschaft. Bericht über die 6. Plenarſitzung der Handels⸗ kammer für den Kreis Mannheim am 6. Dezbr. 1912. (Mitgeteilt von der Handelskammer für den Kreis Mannheim). 1. Vermehrung der Mitgliederzahl. Die Kammer ſtimmte nach Vorberatung der Frage in mehreren Sitzungen einer Vermehrung der Mitgliederzahl und der dadurch nötig werdenden Aenderung des Statuts der Handeks⸗ kammer zu. Nach Genehmigung des Beſchluſſes und des Statuts durch das Großh. Miniſterium des Innern wird dasſelbe bekannt gemacht. 2. Zur Frage der Einführung des Reichspetroleummonopols ſiehe beſon⸗ dere Notiz. 3. Zum Poſtſcheckgeſetzentwurf wird eine Eingabe an den Reichstag beſchloſſen.(be⸗ ſondere Notigz). 4. Es wird beſchloſſen, bei der Stadtverwaltung die Bildung einer gemiſchten Hafenkom⸗ miſſion anzuregen, der Vertreter der verſchie⸗ denen Hafenverwaltungen Mannheims und Rheinaus, Staats⸗ und Kommunalbehörden, Han⸗ delskammer⸗ und Hafenintereſſenten angehören ſollen. Das Geſuch um Vertretung der Handels⸗ kammer in der preußiſchen Rheinſchiff⸗ fahrtskommiſſion ſoll erneuert werden. 5. Nach dem Ergebnis der Rundfrage wegen Einführung der ungeteilten Arbeits⸗ zeit liegt ein Bedürfnis für deren allgemeine Einführung in Mannheim mit Rückſicht auf die örtlichen Verhältniſſe nicht vor. Dagegen bürgert ſich die Einführung des früheren Schluſſes an Samstagen für Bureaus immer mehr ein; es wird deshalb der Anſicht Ausdruck gegeben, daß es ſich empfehle, als Uebergang zur vollſtän⸗ digen, ungeteilten Arbeitszeit ſie für die Bureaus an Samstagen einzuführen. 6. In den Sißungen des Induſtrieaus⸗ ſchuſſes vom 12. und 29. November ſind fol⸗ gende Punkte beraten worden: Förderung des Außenhandels(Außenhandelsnachrichten, Konſu⸗ latsweſen, Handelsſachverſtändige, Handelskam⸗ nern im Auslande, Ausſchreibungen im Ausland des Auslandes über deutſche Wirtſchaftsverhält⸗ niſſe und Deutſchlands über ausländiſche, Vor⸗ bereitung der Handelsverträge, Wirkungen des engliſchen Patentgeſetzes), Lehrlingsausbildung, Techniſches Schulweſen, Aenderung der Patenk⸗ ſchriftenanordnung der Handelskammer, Kirchen⸗ ſteuern für juriſtiſche Perſonen, Genehmigung von Ueberarbeit in gewerblichen Betrieben, Submiſſi⸗ onsweſen, Schutz der Arbeitswilligen(ſiehe ferner Punkt 7 und). 7. Anſtelle des vom Miniſterium des Innern für Induſtrie und Handwerk vorgeſchlagenen ein⸗ heitlichen Lehrvertragsentwurfs, der als zu umfangreich, unüberſichklich und detailliert bezeichnet wird, ſoll ein einfacheres und überſicht⸗ licheres Formular vorgeſchlagen werden. 8. Aehnlich wie die Handelschemiker ſollen aufgrund von§ 36.⸗O. weitere Sachver⸗ ſtändige zur Abnahme von Waren und zur Vor⸗ nahme von Unterſuchungen(Abnahmeingenieure, Vermeſſer) von der Handelskammer beſtallt und dem Bezirksamt zur Beeidigung vorgeſchlagen werden. 9, Die Vorbereitungen für die weiteren Wah⸗ len zur Angeſtelltenverſicherung(Ver⸗ trauensmänner, Schiedsgericht, Oberſchiedsgericht, Direktorium, Rentenausſchuß), die ſchon Gegen⸗ ſtand der Beratung der Präſidialkonferenz des Badiſchen Handelstages geweſen ſind, werden ge⸗ troffen. 5 10. Vom Miniſteri im des Innern iſt an die unterſtellten Behörden ein Erlaß betreffend die gangen.(ſ. nächſte Nummer der Berichte). 11. Für das Einigungsamt betr. Anerken⸗ nung von Dispachen werden als Vertreter die Herren Direktor Knecht und Direktor Jaeger ewählt. 0 12. Anſtelle des ausgeſchiedenen Mitglieds des handelsſtatiſtiſchen Beirates, Herrn 55 8 Kauffmann, wird vorgeſchlagen. 18. Zur Ernennung von Sch atzungsrats⸗ mitgliedern werden Vorſchläge gemacht. 14. Von den in der Sitzung des Tabaffackaus⸗ ſchuſſes vom 21. November und des Weinhandels⸗ ausſchuſſes vom 28. November angenommenen An⸗ und Inland, Ausländeraustauſch, Informationen [Anhörung der Handelskammern er⸗ Herr Georg Schreiber 15. von den zur Aufrechterhaltung der Ortskrankenkaſſe für Handels⸗ betriebe unternommenen Schritten wird Kenntnis gegeben. 16. Die Unterſtellung einer Anzahl Beamten der Kammer unter die Dienſt⸗ und Ruhege⸗ haltsordnung, die das Miniſterium des Innern als von der Angeſtelltenverſicherung be⸗ freiend anerkannt und beim Bundesrat befür⸗ wortet hat, wird beſchloſſen. Konkurse. München. Carl Haesecke, Inh. d. Firma C. Haesecke u. Co., Kunstverl. AT. 23. 12. PT. 3. Te Augsburg. Fanny Wiesend, WwWe., Inh. d. Firma Johann Wiesend. AT. 21. 12. 12. Nürnberg. Joh. Harbauer, Schuhm., Inh. e. Lederausschnittgeschäfts. AT. 18. 1. PT. 29. 1.— Karl Memmler, Kfim, Inh, e. Gemischt- warengeschäfts. AT. 18. 1. PT. 29. 1.— Franz Schmidt, Schuhwhdl. AT. 1I. 1. PT. 22. 1. — Emma Jakob, Putzgesch.-Inh. AT. 11.1. PT. 22. I.— Gottfried Rupp, Dentist. AT. II. I. PT. 22. l. Pirmasens. August Kuprion, Schäfte- und Absatzfabrikant. AT. 20. 1. PT. 30, 12. Reutlingen. Gottlob Künstle, Glaser. Schiffahrt. dulsburg-Ruhrort, 7. dez. Amtllohs Motierungen der Sohfffer- börse zu Dulsburg-Rührort. Bergfahrt; Frachtsätze fllr elserne Känne, bel Abladungen auf Wasserstand(fur dle Tonne zu .00, Ralnplätze bis Frankfurt a. B..10, Mannhelm.00, Karls- rune.25—.00, Lauterburg.30, Strassburg J. E..70.—. jöhne für dle Fonne zu 1000 Kkg) naod St. Goar.45.—.47% Nk., nach Ralnz-Gustavsburg.60—.85 Mk., nach Rannbeſm.70— .75 Ak. Talfrachten für Kohlenladungen(für die Tonne zu 1000 Kg): Holland. Tiel; kleſne Sohiffe nledrigster Satz.15 Mk. 'Bosch: mlittlere Sohlffe nledigster Satr.90 Hk., höohst. Satz.95 Mk. Belgien. Antwerpen-Süd: mittlere Sohtffe höohst. Satz.65 Mk., grosse Sohlffe nledr. Satz.70 Nk. Brüssel: mittlere Sohiffe höchster Satz.60 Mk. Mannheim, 7. Dez. Die Schiffsmieten sind in der abgelaufenen Woche weiter zurückge⸗ gangen und zwar von 2 Gulden 20 gents auf 1,75 fl. infolge Nachlassens der Zufuhren in Rotterdam. Infolge des niederen Wasserstan- des müssen voraussichtlich schon nächste Durch den um diese Jahreszeit üblichen starken Nebel wird die Schiffahrt sehr behindert. Die Zufuhren auf dem Rhein bestanden größtenteils in Getreide und in nordischen Hölzern. Die Oberrhein- schiffahrt gestaltet sich bei dem niedrigen Wasserstand etwas schwieriger. genommen werden. Mannhelmer Marxtuerleht vom 9. Dezpr. Stroh per Zentner.00—.50 Heu per Zentner.75—.25 „ per Zentner.00—.00 Kartoffeln p. Zentner.20—.80 85 bessere 4..00 Bohnen per Pfund.090.00 „ daeutsphe p. F..00—.00 Slumenkohl per Silok.30—.80 Splnat per Pfund..20—.00 WIrsing per Stlok.06—.12 Rotkohf ber Stllok.10—0 20 Weisskonf per Stüoß.08—.12 Welsskraut p. Pfund..04—.05 Kohlrabl 3 Knollen,.159.20 Kopfsalat per Stüof.12—.18 Endlwlensalat 55 Pfd..08.—.15 Feldsalat per Fortlon.10—.00 Sellerle per Stüok..05—.12 Zwlebeln per Pfund.08—.07 Bote Rüben p. Pfd..07—.00 Welsse Rüben p. Pfd..08—.10 Gelbe Rüben Büschel.05—.00 Carotten per Pfund.08..00 Pflllokerbsen per Pfd..00—.00 Neerettig per Stuok.15—.30 Gurken per Stlok..00—.00 Zwetschgen 9. Blrnen per Pfund. 9. Kirsohen per Pfund Heldelbeeren p. Pfun Trauben per Pfund..50—.89 pPflrslohe per Pfund,.00—.00 Russe per 25 Stllok.15—.20 Haselnusse per Pfund.59—.00 kler per 5 Stllok..40—.70 Butter per Pfuncd Handkäse 10 Stüok. 0. Bremsen per Pfund, 0. Hecht per Pfund. Bärsoh per Pfund Welssflsche per Pfd..45—.50 Laberdan per Pid.. 9. Stookflsohe per Pfund Huhn(Junges) Feldhühn per „.0. 100 St...00.—.50 lel. 0900—9. Tomaten..00—.00 Spargeg...00—0. .10—0 30 Ziokelohen,—0. Aepfel per Pfüngd. trägen wir de Herr Frey den ſehr lehrreich ratung auf die nächſte Sitzung verlagt. ird Kenntnis genommen und ihre Be⸗. e 1000 kg) in Nark: nach Bingen.00—.00, Ralnz-Gustavsburg Woche im Gebirge Leichterungen vor- — SSSc Pegelstatſon vom Batum Bheln 4 5. 6..89. Hünlngen“).28.22.22J.20.03.03/ Abengs 6 U Rentlf.19.20.202.11.09.03] NMachm. 2 Uhr Harsg.708.75.70.69.52.58 Nachm. 2 Uht, Hannhelm.05 905 856.95.86.79 Mainz:.98.950.89.830.77 B. Kaub.102.052.01.95.88 Vorm. 7 Uhr NTT.25.13.92..76251 Hachm. 2 Uhr' vom Neckar: nennbeim 40634 307 209 27 80 Vare. J bir Rellbronn..00.94.500.87.72 080J Vorm 7 Uße 6) Windstlll, heiter,—89 Mitterungsbeobachtungen d. meteort, Statlon 282 8 5 E 2 8 S2„ 8 2 2 datum Zeſt 4 88 8 5 2 3 mm—* 8. bezber. KHorgens 7 765.7—4 still Atttags 2 765.0—.4 süul Abends 9˙ 765.[—442 8t11 Horgens 7784.—.0 82 Höohste Temperatur den 8. Dez.—.00. Tletste Tempe vom.—9. Dez.—7,87. Wetteraussicht. f. mehrere Tage J. Voraus Auf Grund der depesehen des Feighs-Wotler-Dlerstes. 12. bezember: Bewölkt, fouohtkalt, Begentälle, 13. Dezember: 1088 bodeok, zitwelse Miederschläge, Uhl. 14. Dezember; Ziemſioh milde, veränderlloh, windig. Witrterungs-Bericht über dle WInterstatlonen der Sohwelz; Ubermittelt amtllohe àuskunftsstelle der Sohwelzerischen Bundesba internationalen öftentllonen Verkehrsbureau, Berlin., Unter den Uinden 14, vom 6. Dezember 8 Un 2 2 2 Statlonen SWitterungsverhälin. 55 5 82— 1300J Adelboten.. wolkenlos, wisdetlülf 1444Andermatt 11* 1 05 1856[ Arosas 12 wolkenlos, Windstlll 50 991Les Avanis—4 1052 Caux/ wolxemos, WInästif 40—50 1052 Champer7/ 4 5 85 40—50 1581bavos-Plat: 10 wolkenlos, Wingstil! 0 1019Engelberg.8 5 1050 Grindelwald—5Wolkenlos, windstilſ 40— 1053 Gstaad-Saanen—49—5 1169 Kanderste 10wolkenlos, wingstill 1190Kſosters-Platr10 95 5 1477 Lonzerheide 1 wolkenlos, uIndstil 1450 Leysln.* 15 277 bugano 528 0 wolkenlos, 376 Montreux 8— 0 100 NMürren olksnlos, winöstilff 50—88 1440FKigl-Kaltbacg 2 75„ 400 1066St. Orolx L. Bass. 3 wWolkenlos, windstill 1625 St. Noritz-Dorf 1 0 1275 Vihare-Cheslör.— volkenlos, wigdsfllſ 48.—888 1139 J Waldhaus-Flims4 5 50 1300 Welssenstein—3wolkenlos, Windetill 30 1279] Wengen—5 5 915 5 945 Lwelsimmen. 1 wolkenlos, Windstill Geſchäftliches. Prakliſches Weihnachtsgeſchenk. 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Wir wollen uns neue, amerikaniſche Ideale ſchaffen.„Geldmachen“— das iſt ein Gott, auf den ſich ſchwören läßt. er machte eine Be⸗ wegung, als müßte er erſticken.„Das iſt der Katechismus, nach dem Hans Storms Gattin ſelig wird(“ Sie ſchwieg. Aber ſeitdem beſtand eine Ver⸗ ſtimmung, und ein drohender Schatten fiel in ihre junge Ehe. Hans Storm trat alsbald in einer Form, die ſeinen Vorgeſetzten noch weniger behagte als ſein Unterrichtsſyſtem, an die Oeffentlichteit. Er beteiligte ſich in leidenſchaftlicher Weiſe an den gewaltigen wirtſchaftlichen Kämpfen, die die Vexeinigten Staaten beſtändig durchtoben. Erſt ſchloß er ſich den radikalen Demokraten an, wurde dann eines der eifrigſten Mitglieder der Prohibitioniſten und ſprang wieder zur extre⸗ men Richtung über. Mit der neuen Präſidentenwahl trat der Kampf zwiſchen den Parteien in ein hitziges Stadium. Die Demokraten hatten Bryan als ihren Kandidaten aufgeſtellt, die Republikaner ſtimmten wieder für Mac Kinley. Die einen polemiſierten leidenſchaftlich gegen das imperia⸗ liſtiſche Programm, die anderen forderten eine hoch bedeutendere Ausdehnung der Weltmachts⸗ 5725 welches die für politik. Der ſpaniſch⸗amerikaniſche Krieg hatte unſere Schule herrſchende Vorſchrift entworfen Max Kinleys Anſehen dauernd gefeſtigt. Er hat!“ trug auch diesmal den Sieg davon. Aber bald daxauf fiel er unter einem mörderiſchen Dolch⸗ ſtoß und der bisherige Vizepräſident Theodor Rooſevelt übernahm ſein Erbe. Dieſes energiſche Oberhaupt des nordameri⸗ kaniſchen Staatenbundes verſuchte der Ver⸗ wahrloſung im Beamtenſtand zu ſteuern. Denn höher als vorher reckte die Korruption ihr Haupt. Gewaltige wirtſchaftliche Probleme drängten nach Löfung. Es kam zu ginem Rie⸗ Aftreik mit 2000 000 feiernden Kohlenarbeitern. Esam zum Blutvergießen Hans Storm ſtand iſgließlich auf ſeiten der Arbeiter, denn der u Welhnachts-Geschenken dn Damen-· Tag- und Nacht- Hemden. Belnkleider und Röcke. ganz bedeutend unter Preis. M. NHlein& Söhne E 2, 4% Ausstattungsgeschäft E 2, 4/ 1 5, 5 Tel. 1769 1 0 hoch. Ielephon 919. 1 Treppe hoch. 2460 2202 4 Kollektionen IUsfer SrtRMAILWSAd: Matinées. Frisiermäntel. bomblnatlonen. Prinzessröske ihm als ein Ringen gegen die Plutokratie, die mit Truſt' und den verwegenſten Privilegien gleich einem einzigen Deſpoten unumſchränkt die Nordſtaaten beherrſchte. Hans Storm wurde bald in den Trubel der Parteikämpfe gezogen. Seine Reden in der Oeffentlichkeit, ſeine rück⸗ ſichtsloſen Urteile über die Truſts, ſein furcht⸗ loſes Eintreten für die von ihm gehegten Ideale zogen ihm allmählich das ſchärfſte Mißfallen des Direktors der Schule zu, in der er tätig war. Er ließ ihn eines Tages zu ſich kommen und ſagte: „Mr. Storm, ich habe mehr und mehr die Ueberzeugung gewonnen, daß Sie Ihre Stel⸗ lung an unſerer Schule verkennen.“ Storm machte ein erſtauntes Geſicht. „Wieſo?“ „Sie teilen Ihr Leben nach zwei Seiten hin. kratiſch⸗politiſchen ſchaftlichen.“ Storm entgegnete naiv: „Ich finde, daß zwiſchen dieſen beiden Betäti⸗ gungen eine Brücke beſteht.“ „Sehr wohl,“ entgegnete der Direktor lächelnd. „Aber dieſe Ihre Anſichten ſind nicht die unſeren!“ Storm wollte auffahren und ſich auf die per⸗ ſönliche Freiheit berufen, aber der Direktor ließ ihn nicht ausſprechen. „Verſtehen Sie mich recht, Mr. Storm! Ich weiß, was Sie ſagen wollen, Sie kommen von Deutſchland, wo der Beamte in einer beſonderen Abhängigkeit von ſeiner Regterung lebt, und wollen hier eine prinzipiell freie Betätigung Ihrer Anſichten mit Ihrer bezahlten Pflicht verbinden. Nur vergeſſen Ste eines: daß es keine abſolute Freiheit gibt und daß Sie ſich in Ausübung Ihrer Lehrtätigkeit unbedingt dem Programm anpaſſen müſſen, und Ihre Tatigkeit Nach einer rein demo⸗ und einer freigeiſtig⸗wiſſen⸗ Storm ſchwieg eine Weile und überlegte. Dieſe Erklärung kam ihm ſo unverſtändlich vor, daß er zunächſt gar keine Antwort darauf zu geben wußte. Endlich erwiderte er:„Ich meine, daß Sie in dieſem Falle Ihre Stellung ſowohl mir gegen⸗ über wie gegen die ganze Menſchheit lund ein Lehrer hat in weiterem Sinne eine Verantwor⸗ tung vor der Menſchheit) verkennen. Das Recht der freien Forſchung bedingt auch ein Recht der frefen Meinung!“ „Die Ibnen unbenommen bleibt. Nur dürfen Kampf gegen die repüblfkaniſche Parkei erſchlen Seltenes Wir kauften bei einer Gesellscha tskleider eignet Hingebok für Weihnarhks⸗Beschenke Deutschlands einen grossen Lagerposten doppelbreite, farbig gestreifte Blusenseide. 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Dieſe Grenzen ſind Lügen, bewußte Lügen, und das eine berträgt ſich nicht mit dem andern! Selbſt, wenn ich mich fähig erklärte, dieſen Betrug an der jun⸗ gen Generation zu begehen ſo bliebe doch noch mein perſönliches Ehrgefühl zu beſeitigen, ich müßte lernen, mich ſelber zu belügen, und das—“ „Müſſen Sie lernen,“ entgegnete der Direk⸗ tor trocken. Storm ſah bleich zu Boden. Eine Welt hatte er ſich gebaut. Eine neue, ſchöne Welt, reich an Glauben und Idealen und wundervollen Hofnungen. Monate hatte er ge⸗ darbt, gehungert und gearbeitet. Um dieſe neue Welt. Und in einer Stunde fiel ſie zuſammen. Eine brufale Hand, ſtärker und mächtiger als ſein Wille und ſein Glaube wiſchte darüber hin. Alles verſank, und das Geſpenſt der grauſamen Ent⸗ täuſchung grinſte ihn wieder an. „Alſo wie in Europa,“ ſtammelte er endlich. Der Direktor zuckte die Achſeln. „Ueberlegen Sie ſich die Angelegenheit, Mr. Storm. Ich weiß, was ich an Ihnen beſitze und ſchätze Sie perſönlich ſehr hoch. Aber ich habe mein Programm— es käte mir leid um Sie.“ Er ſchüttelte ihm die Hand. Als Storm nach Hauſe kam, erwartete ihn be⸗ reits Maud. Ein Komiteemitglied hatte ſie zu ſich kommen laſſen und ihr die Sachlage vorgeſtellt. Man wollte ſich Hans Storm erhalten. Ja, man räumte ihm ſchon beſondere Freiheiten ein. Aber man konnte nicht ſo weit gehen, als er es wünſchte. Auch im freien Amerika nicht. nicht mit der von der Erfabrung diktierten Not⸗ wendigkeit. Programm war doch im Grunde nichts anderes als eine Auflehnung gegen das ganze Menſch⸗ heitsprogramm. Maud ſah das ein. Und ſie ſtellte ihm dies bor. Allerdings in einem Ton, den Haus Storm nicht vertrug. Sie war der ewigen Reibungen müde: er aber geriet Sie die Nutzanwendung dieſer in der Theorie ſehr außer ſich, als er klar erkaunte, daß Maud poll⸗ llelsgenheitsposten in Herren-Stoffen Verkaufspreis bis Mk..25 per Meter. Einmaliges Angebot. Modernes Etagengeschäft Paradeplatz Lein Laden. Nur J. Etage. lis--Is dem Lautbaus. Aufgang durch den Hausflur. erſuchen. Zum erſten Denn ſeine Wünſche und Anſichten deckten ſich 2 Und ſeine Auflehnung gegen dieſes bestes Fabrikat. Der sonstige 90 Jetzt per Meter M. —— flur l. Etage. — 0 D b1 harte Wort: Verratl Male fiel das Maud ſah ihn böſe an: „Wer berrät, Hans? Ich? Weil ich Dich zu einem vernünftigen Menſchen erziehen will? Oder Du, der Du mich um das Anrecht bringſt, das ich als Deine Frau an ein geſichertes Leben zu ſtel⸗ len habe?“ Er lachte. „Geldmachen, nicht wahr?“ Sie brach in Tränen aus und berließ das Zimmer. Er blieb in dem Raume zurück. Der Abend brach herein. Was ſeid ihr alle für Menſchen, dachte er. Warum ſagt ſie nicht einmal wenigſtens: Hans, Du haſt vecht! Hans ich bin ſtolz auf Dich! Führe es durch! Sie kamen wieder darauf zu ſprechen, als ſie beide ruhiger geworden waren. Maud verteidigte ſich: „Wenn ich Dir nun das raten würde, Hans was dann? Du würdeſt den Kampf aufnehmen ich kenne Dich! Ich weiß, Du würdeſt Dich ſchla⸗ gen wie ein Held. Und weiter? Glaubſt Du, daß je ein Kriegsheld der Menſchheit einen Kampf gegen eine gerüſtete Armee von Feinden auf⸗ nahm— einer— noch dazu ohne Waffen Das wäre Wahnſinn nicht wahr? Du würdeſt in die⸗ ſem ausſichtsloſen Kampfe berbluten und ich bliebe allein zurück. Sollte das das Ende meiner Hoffnungen und Erwartungen ſein?“ Er ſenkte das Haupt. Eine Zeit hindurch verſuchte er, mit den Forde. rungen des Lebens einen Kompromiß zu ſchlie⸗ ßen. N tſetzung folat.) Praktische und vornenme wWeihnachts- Geschenke: Elektrische Hoch- und leis-Apparate. Stehlampen, Apeln, klokkk. gügelessen —— Stotz& Cie., ket-Bes n. b 909 4,% Teleph. 882. 980 u. 2032 ſtändig auf Seite der andern ſtand. Haupi-Vertretung derOsram-Lampe. * 8 ** Mannheim, 9. Dezember 1912 27214 Mode-Salon NADELMANN Wertheimer-DOreyfus Nachf. Robes-Tailleurs-Manteaux Heidelbergerstr. P 7, 17 Heldelber gerstr. Verkaufs- und Mass-Salons Engl. Jacken-Costumes Nachmitiags-Toiletten Abend- Toiletten Müntel für die Strasse u. d. Abend. 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Wie ein Stier auf das rote Tuch, ſo rannte er in der Nacht zum 11. November auf den ihm begegnenden Schutzmann, daß dieſer auf den Gehweg fiel. Eine Frage, wie er heiße, wie er heiße, beantwortete Luley mit einer Ein⸗ ladung a la Götz von Berlichingen. Als der Schutzmann ihn nunmehr aufforderte, ihm zur Stück 10.50,.75,.50 Stück 195 ——— ůů ů——ů Radlleuse-Seide elegante unifarbige Seide für Blusen u. Kleider Mtr. Satin Soubline Wache zu folgen, traktierte er ihn mit Schimpf⸗ worten und drohte mit Totſchießen. Während Clenante Hochlelegante Streifen des Transportes ſprang der Verhaftete plötzlich Blusen-Seide 1 in das Wirtſchaftslokal von Feuerſtein, ergriff ein Glas und warf es nach dem Schutzmann, traf ihn aber nicht. Das Glas zerſchellte an einer Hauswand. Nun eilte der Wüterich aber⸗ mals hinein und holte einen Schürhaken. Der Kellner des Lokals entriß ihm jedoch den Haken, Der Schutzmann ließ den Widerſpenſtigen einſt⸗ weilen los und holte ſich einen Kameraden 31t Hilſe. Als Niſt ihn dann ſpäter in dem Haus⸗ gange der Feuerſteinſchen Wirtſchaft wiederfand ſund ihn für verhaftet erklärte, leiſtete er aber⸗ mals Widerſtand und er konnte nur mit Hilfe des anderen Schutzmannes gebändigt werden. Auf dem Transporte nach dem Amtsgerichts⸗ gefängnis ſuchte er den Kriminalbeamten durch 2 Mark zu beſtechen. Das Schöffengericht ver⸗ Arteilte den Angeklagten zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von 3 Monaten und 4 Wochen. Spät und ſchwer geſühnt. Der Taglöhner Karl Jean Erlenwein von hier und ſein Freund Schickſupp von Neckarau ſtahlen im April 1909 ein Fahrrad. Als Erlenwein ein Schutzmann anhielt und fragte, woher er das Rad habe, ging er flüchtig und fuhr nach Brüſſel, nachdem er ſich bei ſeinen Verwandten zwanzig Mark Reiſegeld geliehen hatte. Von Brüſſel fuhr er per Schif nach Frankreich und ließ ſich bei der Fremdenlegion anwerben. Nach 42 Monaten ging er von dort flüchtig. Im Suezkanal ſprang er von einem Schiffe ins Waſſer und ſchwamm eine 6 Kilometer lange Strecke, bis er neutralen Boden, Aegypten, erreichte. Von Aegypten fuhr ex mit einem anderen Schiffe nach Newyork, wo er ſich beim deutſchen Konſulat ſtellte. Auf einem deutſchen Schiffe erhielt er Arbeit und hierdurch freie Ueberfahrt nach Deutſchland, wo ſeine Ver⸗ haftung erfolgte. Das Urteil des Schöffengerichts lautete auf eine Gefängnisſtrafe von 2 Monaten. Karlsruhe 7. Dez. Um ihren Dra⸗ gonerunteroffizier, den ſie auf einem Tanzver⸗ gen kennen gelernt, baldigſt zur Ehe einzu⸗ ungen, kam die Dienſtmagd Emma L. in Hei⸗ delberg auf den Gedanken, ſich ein unehe⸗ liches Kind anzuſchaffen, mit dem ſie den Mars⸗ fünger dauernd an ſich feſſeln könnte. Allein, das Schickſal hat ſeltſame Launen, der einen gibt es mehr, als ſie ertragen kann, der anderen aber verſagt es die beſcheidenſten Wünſche. So kam auch Emma L. trotz mancher Anzeichen nicht zu den Freuden des Mutterglücks. Indeſſen, ſie brauchte das Kind und wußte ſich auch zu helfen. Geheimnisvoll zog ſie ſich von allen Bekannten zurlick, gab ihre neue Stellung in Karlsruhe auf und ſpielte die Schwangere mit ſolchem Geſchick, daß auch die erfahrenſten Geſchlechtsgenoſſinnen den Schwindel nicht zu erkennen vermochten. Als es nun„ſoweit war“, reiſte Emma L. nach Hei⸗ delberg und ſchrieb wenige Tage ſpäter an ihren Bräutigam und die ſonſtige Verwandtſchaft, ſie habe einkleines Mädchen, namens Char⸗ lotte, in die Welt geſetzt. Dies war natürlich gelogen. Denn erſt einige Tage ſpäter konnte ſie ſich einen drei Wochen alten unehelich ge⸗ bprenen Knaben verſchaffen, der als Arthur“ eine ſinnige Ueberraſchung für den auf einen Sohn wartenden Bräutigam bilden ſollte. Die Sache kam heraus, und am 20. Juni 1912 wurde Emma L. vom Landgericht Karlsruhe wegen Kindesunterſchiebung(Par. 169 Str.⸗G.⸗B.) zu einer Gefängnisſtrafe von zwei Wochen verurteilt. Hiergegen verfolgte ſie Re⸗ viſion beim Reichsgericht, die aber als unbe⸗ gründet gemäß dem Antrag des Reichsan⸗ walts verworfen wurde, Blusen-Seidle neueste Streifen- u. Karo-Dessins Meter Messaline-Seide haltbare Qualität, in grossem Pf. Farben-Sortiment„Meter * Meter Meter 9577 Samt in schwerer Qualität weter l. 40 solide Qualität [Samt, schwere, solide Qualitat Samt in allen Farben moderne Farben 5 2 HAöper-Samt, ca. 60 em breit vorzüglich im Tragen Mel höbher jetet Meter Astrachan-, persijaner Seiden, Sgal u. Welline Zzu besonders billigen Preisen. Warenhaus G. m. b. H. Verkaufshäauser: [greine Seide, prima Qualität, in vielen Farben Meter Mk Velvet-Chiſfon, ca. 65 em breit Meter.95 prima englisch Fabrikat, regul. ert 75 in Pailette, Messaline u. Liberty nur Neuheiten Meter Vorzüglich schwarz 4 25 regul. Wert bedeutend höher Meter 4,. Velour-Chiffon, 70 em breit schwere Mantel-Ware, prima engl. 4 50 Fabrikat. Jetzt Meter 0 Janl ese in vielen Farben reg. 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Die trauernden Hinterbliebenen: Rosa Sehmitt, geb. Dambach. Wilhelm Sehmitt, Hauptlenrer u. Familie. Die Beerdigung findet Dienstag, den 10. Dez, nachm. 4 Uhr von der Friedhofkapelle aus statt. 5 ‚ LSellen Hnden] Ausllufer (Radf.) zirka 15 J. alt ſofort geſucht. Schwan⸗ Apotheke 3, 14. 9448 Slüdt. Arheitsamt (Weibl. Abteilung) MAnlehem. Dragonerkaf.) Köchinnen, Zimmermädch., Haus⸗ und Küchenmädch., Waſch⸗ u. Putzfr. ſowie Kellnerinnen ſuchen und finden ſtets unentgelblich Stellen. 1327 Städt. Arbeitsamt. dowpcen. Aunazne fur alle Ier kngeg.Leftscbpiſten der Welt Mannheim 545 ———— Tüchtiher Perreier der bei Behörden, Architekten u. Werkenwirkl. gut eingeführt ist, wird von leistungsfähig. Fabrik für Grob- u. Feineisenkonstruktionen, Kittl. Glasdäch,, Ladenfagaden ete, ges. Ausführl. Bewerbung. erb. erbeten unt. L. a892 an Haasenstein& Vogler .., zur Weiterbeförderung. 9606 SPFPAP————— Badiſche Brauerei Mannheim. Da in der heutigen ordentlichen Generalver⸗ ſammlung nicht die zur Beſchlußfaſſung über Punkt 5 der Tagesorduung nach§ 36 Abf. 1 der Statuten erforberliche Zahl von Aktien vertreten war, berufen wir gemäߧ 36 Abf. 2 der Statuten eine dußerordentliche Geueralverſammlung auf, Samstag, 28. Dezember 1912, vormittags 11½ Uhr, in das Börſengebäude(Effektenſaal) ir Manuheim hiermit ein. Tagesordnung: Abänderung des§ 14 Abſatz 20 der Statuten (Gewährung einer feſten Vergütung au den Aufſichtsrat). Die Ausgabe der Eintrittskarten erfolgt gegen Nachweis des Aktienbeſttzes bis zum 23. Dezember einfantießlich auf unſerem Geſchäftszimmer, bei der Rheiniſchen Ereditbauk und der Bank für Handel und Induſtrie, Fitiale Mannheim, hier. Mannheim, 3. Dezember 1912. Der Vorſtand. Rich. Sauerbeck. Städfiſche Schifferſchnle Mannheim. Nr. 49910 J. Die Unterrichtskurſe der ſtädtiſchen Schifferſchule werden vorausſichtlich wieder aufangs Januar nächſten Jahres beginnen. 1283 Anmeldungen ſind ſchriftlich oder mündlich beim Bürgermeiſteramt Mannheim(Rathaus N1, Zimmer Nr. 161) anzubringen, wo auch nähere Auskunft er⸗ teilt wird. Zum Eintritt in die Schule wird erfordert, daß der Betreffende wenigſtens eine 7⸗klaſſige Volksſchul⸗ bildung genoſſen, das 16. Lebensjahr überſchritten und ſich mindeſtens ein Jahr praktiſch in der Schiff⸗ fahrt betätigt hat. 8 Der Anmeldung ſind Nachweiſe hierüber ſowit ein ſelbſt geſchriebener Lebenslauf beizufügen. Mannheim, 20. November 1912. Schifferſchulkommiſſion: v. Hollander. Lameng L 13 1 leeres Part.⸗ E Aimm. z. v. 0889 0 6 3 5 Zimmer Eck⸗ . wohnung, erſte Ftage, in freguenter Lage der Heidelbergerſtr., für Bur. oder Geſchäftszwecke zu vermieten. 40030 Näh. O 6, 3, Eckladen. 28503 Sauter. 1, 12 Wegen Wegzug neu her⸗ gerichtete 8ZZimmerwohng. mit Bad, Speiſekammer u. Manſarde per ſofort oder ſpäter zu vermieten. 9441 Näh. bei M. Weber(Laden) Telephon 2769. Friedrichsring 16 ſchöne? Zimmerwohnung .St., 5 Jim per 1. April preiswert zu Küche, Bad, vermieten. Näh. parterre. Manſarde ꝛc. 45³ mit elektr. Licht zu v. a. 5 54 Mb. Deutſcher Reichstag. 80. Sitzung. Sonnabend, den 7. Dezember. Am Bundesratstiſch: Kühn. Präſident Kämpf eröffnet die Sitzung um 11 Uhr 15 Min. Das Petroleumhandelsmonopol. (Erſte Leſung des Entwurfs eines Geſetzes über den Verkehr mit Leuchtöl.) Staatsſekretär des Reichsſchatzamtes Kühn: Der Geſetzentwurf betreffend den Verkehr mit Leuchtöl unterſcheidet ſich von anderen legislatoriſchen Arbeiten und deckt ſich mit keiner Kategorie von Geſetzen, die den Reichstag bisher beſchäftigt haben. Er iſt zunächſt nicht ein Geſetz zur Deckung eines Geldbedarfs, ſo daß in dieſer Hinſicht die Paxteien keine Stellung dazu zu nehmen brauchen, ſondern er iſt eine wirtſchafkliche Maßnahme, die den Verbraucher ſchützen ſoll. Er iſt aber auch nicht ein eigentliches wirtſchaftliches Kampfgeſetz und richtet ſeine Spitze nicht irgendwie gegen das Ausland, insbeſondere nicht gegen die Vekeinigten Staaten von Amerika, denen gegenübher wir wie immer einen außerordentlichen Wert auf ein friedliches und freundſchaftliches Zuſammenarbeiten legen. Er richtet ſich auch nicht gegen ein beſtimmtes Privatunternehmen, die Standard Oil⸗Companh, die nach Blättermeldungen zunächſt den Entwurf als eine Kriegserklärung aufgefaßt hat. Wir he⸗ abſichtigen nicht, die natürliche Entwicklung dieſer Geſellſchaft zu Unterbinden. Wir wollen nur den deutſchen Ver⸗ rgucher gegenüber einer Monopolſtellung dieſer —— ſchützen, eine Monopolſtellung, die ſie, wie man wWohl ſagt, nicht begehrt. Es handelt ſich alſo um eine rein achliche wirtſchaft⸗ liche Vorſorgmaßregel, und man hätte erwarten müſſen, daß der Entwurf dementſprechend auch in der Oeffent⸗ lichkeit aufgenommen würde, 11 lediglich ſeine Not⸗ wendigkeit, ſeine Durchführbarkeſt und ſeine Wirkung auf die Bevölkerung geprüft werden würden. Die Behaändlung aber, die er in der Preſſe erfahren hat, entſpricht nicht dieſen Erwartungen. eben zahl⸗ reichen grundſetzlichen Zuſtimmungserklärungen, von denen die Regierung dankend Akt genommen hat. Es wurden aber auch zahlreiche Angriffe laut, die die gebotene Sachlichkeit ver⸗ Riſſen laſſen. Es wurden derartige Angriffe erhoben, eine der änderen ihre Vorzugsſtellung beneide. Eine Zeitlang ſchallte es im Blätterwalde: Vibat., bivat V. Und der harmloſe Leſer Ric ſich an den Kopf und fragte ſich, oß es ſich hier wirk⸗ ich üm eine große Aktion der verbündeten Regierungen oder nicht vielmehr um einen kleinlichen Intereſſenſtreit Banken handle. Mit dem Weſen der Sache hatte das nichts mehr zu tun, aber die Verwirrung war da und ſcheint noch nicht ge⸗ wichen. Einige Blätter ſcheüten ſich ſogar nicht zu ſagen, daß wir zugunſten einer privaten Unternehmung verfahren 5 s iſt den Autoren dieſes Ausſpruches wohl kaum um die Sache zu tun geweſen. Denn ſoweit, daß irgend ein Regierungs⸗ drgan zu Ahhängigkeit oder wie es jeßzt heißt, der Hörigkeit ahe oder daß ſo etwas im Ernſt auch nur behauptet werden könne, ſind wir im Deutſchen Reich Gott ſei Dank noch nicht gekommen.(Sehr richtig!] Allerdings in einzelnen Fällen wurde die Regierung von der Preſſe auch etwas limypflicher behandelt. Es werden nicht ihre ehrlichen Ab⸗ ichten, ſondern mehr ihre intellektuellen Fähigkeiten hezweifelt. Sie ſoll beſtimmt worden ſein, für eine einzelne Intereſſengruppe ahne ſpeiteres einzutreten. Wie ſoll es aber einer ſolchen einzelnen Gruppe möglich ſein, auf die Dauer die Regierung über die wahre Sachlage wegzutäuſchen? Das kann niemand, das können auch die Großbanken nicht, deren Be⸗ deutung ich darum nicht verkleinern will, deren Einfluß wir aber aguch nicht hrnſen een wollen. Soll denn irgend eine Großbank dahinter geſtanden haben, als am 15. März 1911 der Reichstag einmütig die Refolution beſchloß, die die Regierung zur Ein⸗ bringung dieſer Vorlage veränlaßt hat? Dieſe Reſolütion wurde die Grundlage des Geſetzes. Gegen das Gieß ſind nun zunächſt eingenommen die Gegner eines jeden Monopols. Denen iſt doch wohl entgegenzuhalten, daß es ſich um ein Mogopol im ſtrengen Sinne des Wortes, um die Erfaſſung eines ganzen Erwerbszweiges dürch ſtaatliche Organe, hier nicht handelt, ſondern daß hier weſentlich die Regelung der Zuführung eines aus⸗ ländiſchen Produktes an den inländiſchen Zwiſchenver⸗ kehr in Frage ſteht. Aber nennen Sie das immerhin ein Monopol, ich will über den Namen nicht ſtreiten. Fedenfalls Unterſcheidet ſich unſer Entwurf von ähnlichen Proſefzen durch ſeinen Zweck, nicht die Einſchränkung des inländiſchen Gewerbes, ſondern im Gegenteil die Sicherung ſeiner unabhaän⸗ gigen Entwickelung iſt das letzts Ziel. Als ich mich bei anderer Gelegenheit von dieſer Stelle auch grund⸗ ſätzlich als keinen ſonderlichen Freund der Monopolidee bekannte, habe ich doch ſogleich e hinzugefügt, daß ein Staats⸗ monspol da am 1 ein könnte, we durch Ausſchalten eines Fbritaten Mopopols und durch Zuſammenfaſſung zerſplitterter rgel für das heimiſche Gewerbe und die heimi⸗ ſchen Verbraucher ein PVorteil exrreſcht oder ein Nachteil abgewehrt werde. Eine ſolche Beſeitigung eines Nachteiles für das heimiſche Gewerbe durch Ausſchaltung eines brivaten Mo⸗ nopols liegt hier vor. Meine damalige Aeußerung ſteht alſo keineswegs, wie es in der Preſſe vereinzelt behauptet wurde, im Gegenſatz zu der jetzigen Vorlage. Das iſt auch deshalb ausgeſchloſſen, weil mir bei ſener Aeußsrung der damals ſchon ziemlich weil vorgeſchrittene, ſetzt vorliegende Entwurf in erſter Linie borſchwebte. Das iſt auch, beiläufig bemerkt, ein weiterer Beweis dafür, daß nicht die Ereigniſſe des Sommers für die beſtim⸗ mend waren. Schtserer wiegt der Einwand, es liege hier kein Anlaß bor, den gegenwärtigen Zuſtand zu ändern, denn von den Freunden der Standark Oil Company wird geſagt, dieſe bermöge beſſer und billiger den Markt zu verſorgen, als jede andere Unternehmung, ſie hätte tatſächlich den deutſchen Markt beſſer verſorgt, als es eine Vertriebsgeſellſchaft könnte. Sie habe niemals von ihrer Macht, den Preis in die Höhe zu ſchrauben, zu ungunſten der Verbraucher Gebrauch gemacht. Ich will darüber Richt rechten, aber menſchliche Anſchauungen und Handlungen ſind heflige Fehde zwiſchen zwei Gruppen pon Banken, als ob die eine berſchiedener irgendeinem Geldinſtitut im Verhältnis der Stenographiſcher Reichstagsbericht das bekannte Urteil des Oberſten Gerichtshofes der Vereinigten Staaten gegen die Standard Oil Company. Es kommt nicht darauf an, welche nachteiligen Abſichten die Geſellſchaft einmal ſpäter gegen uns durchführen könnte, ſondern darauf, daß wir entſchieden dafür ſorgen, daß ſie ſolche Abſichten gegen uns über⸗ haupt nicht durchführen kann Dabei dürfen wir ſelbſt⸗ verſtändlich auch unſererſeits nicht zu undurchführbaren Maß⸗ nahmen greifen. Man hat nun uns vorgeworfen, ohne Mitwir⸗ kung der Standard Oil Companh ſei eine Verſorgung des deutſchen Marktes überhaupt nicht möglich. Wenn dieſe Geſellſchaft den deutſchen Markt gegenwärtig wirklich ſo in ihrer Hand hätte, ſo wäre das der klarſte Beweis dafür, daß wir mit dem Erlaß dieſes Geſetzes auch nicht einen Augenblicklänger warten können. Es hieße, ſich ihr auf Gnade und Ungnade er⸗ 9207700 wenn man nicht ſofort die ſchärfſten Maßregeln ergreifen wollte. Es kommen hierbei zwei Fragen in Betracht. Einmal: kann der deutſche Markk auch ohne die amerikaniſche Produktion genügend ver⸗ſorgt werden? Dies iſt nach der Ihnen vorgelegten Statiſtik zu befahen. Sodann: Beſteht in Amerika eine genügende Produktion, welche unab⸗ hängig von der Standard Dil⸗Companh iſt, um eine genügende Verſorgung des deutſchen Marktes auch mit amerikaniſchem Pe⸗ troleum zu gewährleiſten? Eine Statiſtik hierüber beſteht nicht. Aber nach uns in letzter Zeit gemachten Angehoten gerade aus dieſen Kreiſen beweiſen, wie ſtark und leiſtungsfähig die amerikaniſchen Außenſeiter ſind und in wie hohem Maße wir unſern Bedarf geräde aus dieſer Quelle hätten befriedigen können. Hätte die Regierung nun mit dieſen Außen⸗ ſeitern Verträge abgeſchloſſen und wärs dann eines Tages mit dem Entwurf in der Hand und mit den Bedarf völlig deckenden Verträgen an die Oeffentlichkeit getreten, ſo hätte man ihr viel⸗ leicht das Anerkenntnis der Großzügigkeit ihres Vorgehens nicht verſagt. Aber die plötzliche Ausſchaltung unſeres größten Liefexanten hätte eine große Beunruhigung zur Folge gehabt und eine offenbare Unbilligkeit in ſich geſchloſſen. Deshalb haben wir dieſen Weg nicht gehen wollen. Wir haben bisher der Standard Oil⸗Compantz ihren Platz im Kreiſe der Verſorger offen halten wollen und wollen das auch ferner tun. Wie lange das allerdings noch möglich ſein wird, vermag ich nicht zu entſcheiden, da die Außenſeiter wohl kaum gewillt ſein werden, ihre Angebote auf die Dauer aufrecht zu erhalten. Es iſt in der Oeffentlichkeit viel zu wenig beachtet worden, daß nach 8 20 des Geſetzentwurfs die Inkraftſetzung des Geſetzes erſt nach ſeiner Verabſchiedung durch beſondere Verordnung des Bundesrats erfolgen ſoll. Auf Grund eines ſchon beſchloſſenen Geſetzes kann man na⸗ türlich feſter undenergiſcher vorgehen als ohne dieſes. Selbſtverſtändlich würde der Bundesrat das Geſetz nicht in Kraft ſetzen, wenn nicht die Verſorgung des deutſchen Marktes in an⸗ gemeſſener Weiſe auf ausreichende Zeit ſichergeſtellt iſt. Man hat nun bemängelt, daß, wenn wir nun einmal ein Monopol ſchaffen, dieſes nicht ein reines Staatsmonopol iſt, ſon⸗ dern daß eine Betriebsgeſellſchaft geſchaffen werden ſoll. Ich habe aher nie daran gezſweifelt, daß beſ einem rein kaufmänni⸗ ſung das einzig richtige iſt, Wit haben gewiß eine ganze Reihe vbon Beamten, die ohne weiteres einen guten Kaufmann ab⸗ geben würden, und ich weiß, daß wir eine Fülle von Kaufleuten haben, die ohne weiteres als gute Beamte eingeſtellt werden können. Aber die Kaufleute würden gerade ihre bisherigen Erfahrungen nicht ausnutzen können, da ſie als Staatsbeamte an beſtimmte Normen gebunden ſind und nicht mehr nach freiem kauf⸗ männiſchen Ermeſſen handeln können. Ich ſtütze mich hier u. a. auf Anſichten des Freiherrn b. Zedlitz und Neukirch und Miniſterial⸗ direktor Dr. Freund. Ferner muß man bedenken, welche Anfor⸗ derungen an die neue Geſellſchaft geſtellt werden: Sie muß kapitalkräftig ſein nicht nur für die Uebernahme der vor⸗ handenen Anlagen, ſondeen auch für den Betrie b. Nur bei Vorhandenſein der nötigen Mittel kann ſie zweck⸗ mäßig ausgeſtattet werden. Sie muß beweglich ſein und darf nicht bureaukratiſch ſein, muß aher doch in großem Umfange der ſtaatlichen Auffſicht unterliegen. Man hat nun dem Ge⸗ ſetz borgeworfen, daß gerade nach der Richtung der unparteiiſchen Geſchäftsführung nicht die genügenden Sicherheiten gegeben ſeien. Man tut dabei immer ſao, als ob die künftige Betriebsgeſellſchaft im Intereſſe einer beſtimmten Finanggruppe tätig ſein ſoll, Davon kann aver weder nach dem Geſetz noch nach der Begründung die Rede ſein. 8 Ich kann ganz beſtimmt erklären, daß der Regierung in dieſer Beziehung in keiner Weiſe die Hände gebunden ſind. Wer die Intereſſen des deutſchen Kapitals bekämpft, ber⸗ gißt anſcheinend immer, daß er damit das doch zweifellos viel kräftigere und ſkruvelloſere ausländiſche Kapital unterſtützt. Das Geſetz trifft ganz abgeſehen von der Zuſammenſetzung der Geſellſchaft in ſeinen übrigen Beſtim⸗ mungen die nötigen Vorkehrungen dagegen, daß eine Schädigung des heimiſchen Marktes erfolgt. Durch die Gewinnbegrenzung in§ 4 wird der Anreiz abge⸗ ſchwächt, unter Beteiligung an ausländiſchen Pro⸗ duktionsgeſellſchaften den Einkaufspreis für dieſe mög⸗ lichſt hoch zu bemeſſen und dann auch den Inlandspreis dadurch zu beeinfluſſen. Für den von der Preſſe befürchteten FJall, daß das Intereſſe der Vertriebsgeſellſchaft mit dem Intereſſe einzelner Produktionsunternehmungen zuſammenfallen könnte, iſt das Petorecht des Reichskommiſſars bei Abſchluß der Lieferungsberträge vorgeſehen. Sollte trotz aller dieſer Maß⸗ nahmen die Vertriebsgeſellſchaft dem nach dem Geſetz vorgeſehenen Aweck zuwiderhandeln, ſo iſt die Auflöſung der Geſell⸗ ſchafk vorgeſehen. Daß der Geſellſchaft, da ſie große Aufwen⸗ dungen zu beſtreiten hat und zum Teil auch Kapital füx lange Fahre feſtlegen muß, eine VBerzinſung geſichert werden muß, iſt ſelbſtverſtändlich. Ebenſo ſelbſtverſtändlich iſt, daß einer Ueber⸗ teuerung der Verbraucher vorgebeugt werden muß. Beide Ziele hat der Entwurf durch die im Geſetz vorgeſehene ſtetige Gleit⸗ ſkala zu erreichen geſucht. Wenngleich das Geſetz zunächſt nicht den Zweck hat, die Preiſe zu ermäßigen, ſondern nur einer will⸗ kürlichen Verkeuerung i en en en ſo war doch guf das Intereſſe der Verbraucher Rückſicht zu nehmen. Im übri⸗ gen liegt kein Grund vor, weshalb die neue Geſellſchaft teurer arbeiten ſollte, als die jetzige Unternehmung. Auch die beabſichtigte Verwendung der Ueberſchüſſe hat Aufechtungen erfah⸗ ren. Es wäre wohl das Gegehene geweſen, den Ertrag den laufen⸗ den Mitteln des Reiches zuzuführen. Wenn wir das nicht getan haben, ſondern eine geſonderte Verwendung vorgeſehen haben, ſo geſchah dies nur, um nicht der kommenden Beſitzſteuer, deren Geſtaltung eine der wichtigſten Aufgaben des Jahres 1913 ſeir wird, in irgend einer ſchen und auch für den Fachmann ſo ſchwierigen Gebtet dieſe Lö⸗ 18 träge kamen aber in erſter Linie ſolche Zwecke in Frage, welche ſich auf die Beſſerung der Lage der bedürftigen Klaſſen beziehen. Um Ihre volle Mitwirkung über die Ver⸗ wendung des Betrages zu ſichern, wird Ihnen darüber in jedem Falle ein beſonderes Geſetz vorgelegt werden, Zunächſt iſt erſt einmal eine Ausgeſtaltung des ſo⸗ denannten Veteranenfonds vorgeſehen. Es iſt das eine Ihrer dringendſten adere ee der Sie zu wiederholten Malen Ausdruck gegeben haben. Die Einwendungen, daß es un⸗ würdig wäre, die Kriegsteilnehmer auf Grund eines Spezial⸗ geſetzes und nicht aus allgemeinen Mitteln zu berückſichtigen und ſie ſomit auf ſchwankende Bezüge zu ſetzen, beruhen auf einer bollſtändigen Perkennung der Dinge. Jndem wir Ihnen vorſchlogen, die Vezüge der Kriegsteilnehmer zu beſſern, erwarten wir natürlich im Laufe der FJahre eine entſprechende hohe Einnahme aus dieſem Geſetz. Iſt der Entwurf ein⸗ mal Geſetz geworden, dann werden die Ausgaben für die Kriegs⸗ teilnehmer wie jede andere Ausgabe in den Etat eingeſtellt und aus den Reichsmitteln beſtritten. 5 Daß wir den Schutz des heimiſchen Wirtſchafts⸗ lebens gegen ein Uebergewicht des Auslandes, ſoweit es ohne Schädigung geſchehen kann, mit allen zur Verfügung ſtebenden Mitteln anſtreben, darüber herrſcht wohl auch im Hauſe kein Zweifel. In dem Mirtſchaftsleben der Nation haben ſich im letzten Jahrzehnt gewaltige Umwälzungen vollzogen, es haben ſich wirtſchaftliche Machtkörper gebildet, denen auch der Staat Rechnung tragen muß. Wir hoffen, daß aus der gemein⸗ ſamen Arbeit mit Ihnen etwas Gutes zuſtande kommt.(Beifall.) Abg. Wurm(Soz.): 85 Die Einwendungen gegen den Entwurf beruhen darauf, daß man bon der Schlle des Privatmonopols in die Charhbdis des Bankmenspols zu geraten und einer ſicheren Verteuerung des Petroleums entgegenzugehen hefürchtet. Der von der Reien i d vorgeſchlagene Weg iſt der denkbar un⸗ geſchickteſte. Gewiß iſt der Entwurf nicht im Intereſſe der Banken gemacht, aber der Verdacht, daß er zugunſten einer Bank⸗ gruppe ausg enüßt werden wird, iſt doch nicht von der Hand zu weiſen. Die Deutſche Bank hat jetzt, um makellos vor der Welt dazuſtehen, mit der Standard Oil gebrochen, mit der ſie bisher eng litert war. Nur die Erklärung des Staatsſekretärs, daß die Genehmigung des Entwurfs ſeine Inkraftſetzung durcch den Bundesral noch nicht unbedingt notwendig mache, vekanlaßt uns, den Entwurf nicht ſchon in erſter Leſung abzulehnen, ſon⸗ dern einer Kommiſſjionsbergtung zuzuſtimmen. 5 Die Vorlage gibt dem Privatkapital, ſtatt es zu bändigen, ver⸗ mzeige ſumenten nicht gefördert. Verſtaatlichung der Kohlenbergwerke, der Waſſerk Elektrizität. Dann würden die Gas⸗ und Elektrizite ringert und dem Petroleum eine viel fe Konk Verbilligung der anderen Leuchtmittel gemacht werden inen. Statt deſſen ſehen wir, wie der Freußiſfef Staat die Berliner Stadtbahn einer ausliefert. Verhilligt ma aber die anderen Leuchtmittel nicht, dann fragt es ſich, ob wi uns wirklich genügend Petroleum aus anderen Quellen als d Standard Hil und zu welchen Preiſen beſchaffen können. Die Vorlage berweiſt auf Galizien und Rumänien. Dort aber läßt ſchon die Qualität zu wünſchen übrig. Bezüglich der Quantität aber wiſſen wir, was das rumäniſche Petroleum 50 trifft, daß die Lieferungsfähigkeit ſehr beſchränkt iſt und ſich kaum ſteigern läßt. Und in Galigien verſiegten die Quellen es kamen Waſſereinbrüche dazu, und Galizien löſte den Vertrag mit den öſterreichiſchen Staatsbahnen auf, weil es Petroleum, deſſen Probuktion auf die Hälfte herabgegangen iſt, nicht mehr liefern wollte. Das ſind nun freilich öſterreſchiſche Sorge Aber da wir auch auf das galiziſche Petroleum berwieſen werden, ſo müſſen wir uns dieſe ſchaudervollen Aus wücch pribatkapitaliſtiſcher Handlungsweiſe doch 1 Augen halten. Außerdem ſind die Transporfkoſten für das galiziſche Petroleum ſo hoch, daß nur in den Grenzorten zu den Preiſen der Standard Oil verkauft werden kann. Nakürlich kann die Regierung nur vertraulich mitteilen, welche Verträge und zu welchen Preiſen ſie abgeſchloſſen hat. Aber ich gehöre zu den Peſſimiſten, die glauben, daß das Petroleum teurer werden muß. 5 Hat doch ſchon die„Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ erklärt, daß ein Preis von 17 Pf. ab Tank, wie ihn der Standard berech⸗ net, als vollkommen ausgeſchloſſen zu gelten habe. Heute rechne! man ſchon mit einem Preis von 20 Pf. ab Tank, d. h. 23 Pf. fü den Verbraucher. Das iſt ſchon eine Verteuerung von 27 bis 30 Millionen Markpro Jahr für den Kon⸗ ſum. Nun beſtimmt die Vorlage, daß, je höher der Preis des Petroleums wird, deſto kleiner der Gewinn der Vertriebsgeſell⸗ ſchaft. Das iſt an ſich großartig. Aber da hier Händler und Lieferant eine Perſon iſt, ſo bedeutet das, daß die Vertriebs⸗ geſellſchaft bei Heraufſetzung des Petroleumpreiſes mit jedem Pfennig alſs Händler 1½ Millionen Mark verliert, dafür aber als Lieferaunto Millionen Mark perdient.(Hört! Hört!) Die vorgeſchlagene Organiſation iſt nur geeignet zum Schutz der intereſſierten Banken, nicht zum Schutz der Konſumenten. Der Reichskommiſſar, der ernannt werden ſoll wird bloß ein Kiebitz beim Skatſpiel der Bankgruppen ſein. Er darf nur nachher einſchreiten, nicht vorher ein Veto ein⸗ legen. Die Konſumenten aber ſind unvertreten. Solche Orga⸗ niſationen müſſen wir abſolut ablehnen, denn es fehlt jedes Kontrollrecht durch den Reichstag oder eine andere Vertret des Publikums. Wenn das Reich gegen die vorzügliche Organiſation der Standard Oil konkurrieren will, wird es nolens volens auch die Caruſo⸗Gehälter bezahlen müſſen, die nun einmal i der deutſchen Induſtrie üblich geworden ſind, wenn man wixrklich gute Beamte haben will. Jede Verbilligung, die erreicht werde kann, muß den Konſumenken zugute kommen. Für an 5 quickung dieſes Geſetzes mit der Veteranenfürſorge, von d der Preſſe die Rede iſt, ſind wir abſolut nicht zu haben. aber wird eine Verbilligung gar nicht in Frage kommen müſſen uns vielmehr mit allen Mitteln gegen eine Vertene des Petroleums wehren, an der— das darf nicht verhehlt den— nicht unbeträchtliche Teile dieſes Hauſes intereſſierk Das ſind die Herren Agrariex, die danach ſtreben, daß a Stelle des Petroleums der Brennſpiritus tritt. Das hat Poſadowskg ſchon 1897 als die glücklichſte Löſun Agrarfrage bezeichnet. Wenn der Staatsſelkretäf Stgatsmonopol will, empfehle ich ihm den Sbiritusri zur Beachtung. Ich weiß, daß die Konſervatſben gegen einig (Abg. Oertel: Gegen die ganze Geſ 5 ie Ent Beſtimmungen ſind. Heiterkeit.) Wir Sozialdemokraten ſind wurf nicht zu haben, ſind aber bereit, an 1 zugunſten der Verbraucher mitzuwirlen. De⸗ Asnahms.FE Gardinen-Stoffe Kochelleinen-Decken 8 9 2 7 55 G Scheſben-Gardinen Piũsch-Tischdecken tadellose reguläre Ware, ausrangierte Dessins Engl. Tüll-Gardinen Filztuch-Tischdecken mit 2 Spachiel-Gardinen u. Stores Bettvorlagen b d ˖ d Engl. Tüll-Garnituren Linoleum-Läàufer Aermaun Gue Band-Garnituren Läuferstoff-Reste 9anzZz 8 eU en em Madras-Gardinen Wollene Schlafdecken 1 Leinen-Garnituren Kamelhaer-Decken Preis 25 Nach lass. Huuststrasse Ziegenfälle, Felworlagen, Fusstaschen n 300 409 20 8 5 S 2 5 — U Nte Tisc H 2eE + 9— Gelegenbeit für Restaurateure, fa rbecht, 120/125 breit Meter 25 175⁵ 2¹⁶ ete. eee — 2—— 2————————..————ß— weder ganz umgeſtaltet aus der Kommiſſion hervorgehen oder in] keit von der St..⸗C. iſt bedenklich in gewöhnlichen Zeiten, in] Mängel des Geſetzes ſind nicht auf Mangel an intellektuellen der Kommiſſion begraben werden.(Beifall bei den Soz.) kritiſchen Zeiten iſt ſie aber geradezu gefährlich. Die Art der Fähigteiten der Regierung zurückzuführen, ſondern ſie hängen Abg. Dr. Mayer⸗Kaufbeuren(8 ntr.): Ausbreitung dieſer Geſellſchaft hat weitgehende Miß⸗ zuſammen mit der Neuarkigkeit des Unternehmens. Die Volks⸗ — Wir 15 aſthafte ſtimmung hervorgerufen. Gewiß, ihre Organiſation iſt ſehr ſtimmung, die auf eine Abwehr der Vertruſtung geht, Sen en 8 9 1 gafte 8 1155 ſein ausgebildet, aber ſie iſt erreicht worden durch ein überaus muß die Geſetzgebung Rechnung tragen, ſie darf nicht ſtille ſtehen. 11 zand 1 0 ten, ohne Kampf mi rückſichtsloſes Verfahren, in der Niederkämpfung jeder(Beifall.) 7 ihr zu führen. Die StandardOil⸗Co. iſt ein Wunderwert]Konkurrenz. Die Geſellſchaft hat die Konkurrenz nicht dadurch 55 der Organiſation. Wir müſſen zugeben, daß dieſe Geſell⸗ niedergekämpft, daß ſie etwa die Produktionsſtätten erworben Abg. Dr. v. Schulze⸗Gaevernitz(Vp.) ꝛ ſchaft die Preiſe für Petroleum auf einer mäßigen Höhe gehalten] bätte, ſie hat aber gegen den freien Wettbewerb immer neue Bei unſerer Partei beſteht ein entſchledenes Miß⸗ gat. Aber mit Rückſicht auf einen ebentuellen Kriegs⸗ Dämme aufgeworfen, die die Konkurrenten nicht mehr über⸗ trauen egen den Staatsſozialismus der fall, wo es bedenklich iſt, in einem ſo wichtigen Produkt bon pringen konnten. Sie hat die Rohrleitungen bis zu den Küſten⸗ Rechten 118 55 demokratiſchen der zuße Linten aber lleberſee unabhängig zu ſein, haben wir die Reichsregierung erſucht, tädten Nordamerikas erworben. Bei den rieſigen Kapitalkräften, dari b e 10 8 50 63 1 b ſſer iſt 15 5 durch mirtſchaftspolitiſche Maßnahmen die Konkurrenz der] die der St..⸗C. zur Verfügung ſtehen, war es ihr ein Leichtes, iden Wenn 15 Re 5 e d 5 wir der St. O. C. nach Möglichkeit zu ſtärken. Schon die Deutſche ſede Konkurrenz in rückſichtsloſeſter Weiſe zu bekämpfen. Man Einſicht noch nicht reif ſind ſo unterſchätzt ſie 1 beſchränkten VBank und die Diskontogeſellſchaft haben ver⸗ hat andere Geſellſchaften nur dann teilnehmen laſſen an dem Agnenend Die Vorla im Ganen iſt ſtrittig, ich ſent der St. O. C. entgegenzutreten. Aber den ſtärkſten Vorſtoß Gewinn, wenn ſie ſich unterwarfen, man hat aber andererſeits muß alſo efngelne Zrage behandel 8 fieht überha 1 tellt dieſer Entwurf dar. Er geht ſozuſagen aufs ganze. Es iſt den Kampfbis zur Vernichtung geführt. Wir brauchen Piimene 12 Di ſe Fr bei 1585 Di Sta 5a Oil ein Antimonopol, das aber nur dann Sinn hat, wenn es alfo die kluge Organiſation der St=G. nicht ſo beſonders an⸗ beherrſcht den N 1 hal 5 10 55 15 155 5 ſich von der Gruppe. die es bekämpfen will, unabhängig machen zuerkennen, ſie iſt erreicht worden unter Niederwerfung gahlreicher 8 d N. ſte hat den 5 roß 151 5— 2 kann. Die erſte Frage iſt daher: Kann Deutſchland ſeinen Be⸗ anderer, an ſich lebensfähiger Unternehmungen, die vielleicht auch Begriff auch de 41 195 et. 0 im darf bei günſtigen Preiſen bei den Außenſeitern der St. O. C. imſtande geweſen wären, im Laufe der Jahre durch eine Ver⸗ eſchäßt 8 155 95 g, vernich 5 urch das Kannen⸗ ee meine Perſon möchte ich das ſchlankweg verneinen. e der Technik eine Verringerung der Produktionskoſten darin 11 5 Gefahr für den enenen ieſe deage 9 5 elten mit einem ſozialdemokratiſchen zu erreichen. 17 f 7775 5 0 bielen Runlten übereingeſt 1 me] Die St. Oeg hat in Deunſchland zein reines Monopol nicht Der 175 0 aiſchteden belahen Aber wo kein Mitbewerb in wie mit dem Abg. Wurm. Wir proteſtieren dagegen, daß man einmal ein reines Handelsmonopol gehabt. Deshalb waren die 15 50llen hat es die Standard Oel in der Hand die Preiſe Geſetzentwürfe, wie es hier geſchieht, mit ſozialpokitiſchen Maß⸗ Preiſe für Leuchtöl mäßig. Aber ſo optimiſtiſch dürfen wir nicht f h1 di 191 5187 in Italien der Fall iſt. Be⸗ wahmen berbrämt und wir verwahren uns dagegen, daß bei der ſein, daß, wenn die Reichsregierung gar keinen Einfluß ausübt, 155 10 ie ben 0 195 ieſes Privakmonopol⸗ deſſen Gefahren Ablehnung dieſes Entwurfes gegen eine Partei der Vorwurf er⸗ in Zukunft die Preiſe bei uns ſich auf dem niederen Niveau halten kän fe 1 50 wirkungsvoll durch den Staat zu be⸗ hoben werden ſennte ſie ſei nicht veteranenfreundlich.(Sehr gut! werden. Ich afaube, wir mücſen die Gefahr einer Ver⸗ kämp 50l 5 an 7585 lie Frane bereer aates dide n im Ztr.) Nach unſerer Anſicht bringt dos Geſetz eine Mehrbe⸗ kteuerung des Leuchtöls wenn wir auf ein Eingreifen des Stanbard Del 1f ie 18 verneint werden. Aber die laſtung des Konſums von 35 Millionen Mark. Siner der⸗ biechen 1 5 a ernſthaft boigen f der Welt*-B artigen Konſumſteue E U f u⸗buürchaus an der Reſolution vom vorigen Jahre feſt, Die— 4 8— ſteiczsregierung die Fflicht hat, ſorgfältig die Borgange im zsirt. Die Produftion iſt aber ſewee in den Verelnigten Staaten Der wundeſte Punkt der ganzen Sache iſt, daß man ſchaftsleben zu überwachen, die zu einer Monopoliſterung notwen. nicht gang„ ihrer Hand. vielleicht kann ſie überhaupt niemals zicht die Konfumenten entlaſten, ſondern die kuſſiſch⸗rumäniſchen diger Handelsartikel führen ſoll. Natürlich behalten wir er N damenzwerdan nil inmmer nene Fundftätten, wie zebt Betroleumintereſſenten ſanieren will. Die Erprobrialion, die das uns gegenüber dem borliegenden Entwurfalles 8 c bielfen i enonde entden werden. Ferner fänt ſetsprenet der Ahdeſcigt acgsaefaut und aknel den Ge. var denn dae bis jett vorliegende Material it katſächlich nacr seuczeol dielfach le Kebenprobukt aß, Wenn wir an die Probuk- häftsbrakkiken der Slandard Zil Companh bei Ausſchaftung des mangelhaft Wir müſſen abwarten, bis uns in der Kommiſſion tion diren herankommen wollen, müſſen wir eigene Schiffe Kleinhandels. Der Staat geht ein societas leonina mit der Be. weiteres Material zur Verfügung geſtellt wird Ganz beſonderen bauen Wir gehen Hend in Hand mit der öffentlichen Meinung triebsgefellſchaft ein. die beim Reſervefonds auch ihren Jöwen. Nachdruck werden wir auf den Verbraucherſtandpunkt der Vereinigten Staaten. Die Außenſeiter müſſen genug produ⸗ anteil abbekommen wird. Auf der Grundlage dieſes legen müſſen, weil es ſich hier um die wirtſchaftlich ſchwächſten zieren können dann wird die Standart Oil als Produzent ent⸗ Entwurfes ſind wir nicht bereit, die Veleteum Kreiſe des Volkes handelt. um Arbeiterfamilien und die Bewohner behrlich. Auf die Quantität allein kommt es bei der Verſorgung ſorgung Deutſchlands zu regulieren. Wir würden bom Regen in der Landgemeinden. Die Regierung hat wiederholt berſichert, daß an. Wir bekärwſen die Standard Oil nicht, das iſt Sache der die Traufe kommen. Gegenüber freiſinnigen Blättern betone ich keine Verteuerung beabſichtigt ſei, allein dieſe Gefahr ſteigt doch Vereinigten Staaten; ſondern ſorgen für den Konſumenten, den ausdrücklich, daß unſere ablehnende Haltung nicht ſehr nachdrücklich auf, wenn man den Entwurf im einzelnen brüft. Aermſten der Armen, den Mann der sinduſtrie, den Bauern. etwa erſt durch den Jeſuftenerkaß des Bundesrätes hervorgerufen]Darum wird niemandohne ſchwere Bedenken an die Dies Monopof muß eine ſozfalpolitiſche Veran⸗ worden iſt, ſondern daß ſie ſchon im Februar d. Is, ſoweit uns da⸗ Durchf ührung dieſes Geſetzes herantreten können. Wir ſtaltung werden, und wenn es gelingt, den Preis herab⸗ mals die Sache bekannt war, feſtſtand.(Beifall im Zentr.) glauben nicht, daß die St..⸗C. die Lieferungen verweigern wird. zuſetzen, werden wir wie R⸗ Fland ein Miniſtertum für . 2 wenn der Geſetzentwurf zuſtande kommt. Auch dieſe Geſellſchaft Vo[kserleuchtung haben, und zwar mit beſſerem Recht Staatsſekretär Kühn: muß damit rechnen, daß das Publikum bei einer zu ſtarken Ver⸗ als jenes. Aber der Bundesrat hat, wie jedes, zwei Seelen, eine Die Ablehnſeng einzelner Beſtimmungen des Enktwurfes dürfte teuerung in Deutſchland gezwungen wird, zu anderen Beleuch⸗ ſoziale und eine fiskaliſche, und die letztere kann ſich leicht als Doch den Vorredner nicht veranlaſſen, ſein ablehnendes tungsmitteln zu greifen. ſtärker erweiſen. Jedenfalls muß für die Kannenhändler und Urkeil gegen das Geſetz im abzugeben. Ein⸗ Die Re erung hat uin Verträge mit verſchiedenen Angeſtellten der Geſellechaft geſorgt werden. Die Standard Oil 2 zelne Beſtimmungen werden doch in der gommiſſion anders ge⸗ Ge ſellſchaften abgeſchloſſen Wir werden abwarten müſſen, beweiſt durch ihren Widerſpruch nur. wie unbequem ihr der Ent⸗ regelt werden können, als ſie der Entwurf der Regierungen vor⸗ ob darin für die Uebergangszeit Vorſorge für die Sicherung des wurf iſt. Sie verteilt 200 Millionen Verdienſt, wie viel kommt da⸗ ſchlägt. Wenn man uns vorhält. wir hätten Anfang dieſes Jah⸗ einheimiſchen Marktes getroffen iſt. Wir ftimmen auch zu, daß von auf Deutſchland ihren größten Abſatzmarkt? Komiſch genug, res geſagt: Wir ſeien für Monopole noch nicht reif der Entwurf vorſieht die Uebertragung des Reichsmonopols an dies großkapitaliſtiſche Unternehmen eröffnet einen Feld⸗ ſo ſollte ſich das auf dieſes Haus und nicht auf die eine Betriebsgeſellſchaft; ein reines Preismonopol wünſchen wir zug gegen das Kapital! Wir müſſen auf jede Weiſe Stellungnahme der Regierungen beziehen, die in nicht. Der Handel mit Erdöl macht eine große Elaſtizität der das deutſche Kapital fördern. Gegen die Verquickung dieſem Falle ſchon gangz feſt entſchloſſen waren. Gegenüber der Betriebsgeſellſchaft erforderlich, er erfordert eine vaſche plötz⸗ der Veteranenbeihilfe mit der Vorlage ſprechen wir Frage obeiner hieſigen Bankſchoneine beſtimmte liche riskante Entſcheidung des Leiters. Gs handelt ſich um ein uns gang ent'chieden aus. Die Veteranenbeihilfe iſt eine ſozial⸗ Zuficherung von ſeiten der Regierung gegeben kneuartiges Unternehmen Wir haben keine Urſache, wenn wir volitiſche Forderung und eine Maßregel der Krieasbereitſchaft. wäre, fann ich nur nochmals betonen: mir iſt uns gegen die heberwacherung durch die St..C. Danach müſſen wir handeln!(Beifall links.)] nichts davon bekannt, daß eine derartige Zu⸗wehren wollen, uns andererſeits eine Rute auf den Rücken zu 885 licherune verlangt oder erteilt wäre. Wenn wir binden durch die Ausſtattung einer Geſellſchaft mit Rechten. von Abg. Dombeck(Poley? bei einer Attion, die in getoiſſer Weſſe ſich gegen die Standard denen wir vielleicht erſt nachher erkennen, daß ſie nickt zum Vor. Wir lehnen dieſe Vorlage aß mit Räckficht auf Hifte, ricptet die außerbalb dieſer Geſellſckaft ſdehenden Pro. keil der Algemeinheit die en, und wenn wir hingeriſſen werden die Verbraucher und mit Rückſicht auf die Detailliſten. Die duktivnsunternebmen berückſichtigen wollen und müſſen, ſo können in langlährige Streitigkeiten mit dieſer durch Preismonopol aus. Veteranen zu unterſtützen aus den Taſchen der armen Ver⸗ wir ſelbſtverſtändtich an denſenigen Unternehmungen, an denen gerüſteten Geſſzülſchaft. Die vielfachen Streitigkeiten der braucher, denen ſicher das Petroleum hlerdurch verkeuert wi ſolches Kapital beteſligt i, nicht vorübergehen. Mif aller Ent. Städte mit ihren Geſelſchaflen laſſen uns Vorſicht geboten machen wir nicht mit. 5 5 ſchiedenheit muß ich mich aber dagegen wenden. daß wir die erſcheinen Wir werden 4 prüfen haben, ob die Beſtimmung Abg. Dr. Arendk 6N 7˙ Frage der Veteranenfürforge mit dieſem Geſetz ver⸗ zugunſten der Geſellſchaft nicht auf Koſten der Allge⸗ g. Dr. Aren ip. duicen wollen. Jch dabe ſchon deutlich genng geſagt. wie wir meinheit gehen. Der bedenklichſte Punkt iſt die Preis⸗ kreten. d0 ö ache, ac eigentlich mu die Forſſchritsperted emn. dazu gelommen ſind, dieſen Vorſchlag zu macken, daß aber nie⸗ bildung Wir können unſere Zuſtimmung einem Monopolgeſetz getreten. Es ift jedenfalls leichter, eine Reſolution unter einen mals die Abſicht beſtanden hat, die Veſeranenfürſorge gewiſſez, nicht geben, das urſprünglich gedacht war zum Schutze der 851 zu bringen, als einen Geſetzentwurf, der noch maßen als Vorſpann für dieſes Geſetz zu benutzen. Wenn jeman Verbraucher, das aber bringen würde bei ſeiner Einführung eine inkereſſant und ſchwierig iſt wie dieſer. Es iſt nicht das borliegende Geſetz ablehnen ſollte und damit die für die Vete⸗ Verteuerung dieſes Verbraucksartikels. Wir werden das Be. gut möglich, aus einem Staatsmonopol alle fiskaliſchen Vorteile ranenfürkorge erforderlichen Mittel, ſo wird ihm von der Regie⸗ denten nicht los, daß der normate Höchſtprers von 20 Pfg. von 55 enen Winnſchenſ deiden Die vefriebegeſellchaft zann diele rung beswegen kein Vorwurf gemacht werden können, daß er die dem künftigen nor, ilen Preiſe nicht ſehr verſchieden ſein wird; frommen Wünſchen nicht Rechnung tragen. Die Ver⸗ 2 Veteranenfürſorge unmöalich gemachk hat wie ſollen wir hoſfen können auf eine wirkliche Verbilligung bindung mit der Veteranenbeſhilfe ſagt uns Es war aber natürlich, daß wir dieſen Wunſch des Reichs. wenn ſchon bei dieſem Preiſe der Geſamtgewinn, der wegge⸗ 810 wicßt zic ſo gern wir für unſere alten Krieger ſorgen. tcges erfünen wonten, fobald ſich die Möglichkeit dazu bot, die nommen wird, 16 Millionen beträgt? ſmd abrigene mit Paterlardsliebe und Hegeiſterung in Mittel dafür zu——5 ſteht Eine Gewinnbeteiligung des Reiches von mehr den Kugelregen gerückt, nicht weil n 0 Jiaer der Porrehnes Peſeh als 20 äbreen kelae auß die Berlrzehsgeſeſchaft ſehr Jas geſe, ſibeß ſolche Jventeſtinmungen gebören nicht in dieſe darim daß ſie annehmen, die Regierung rechne mit einem Normal⸗ iſt ein Bleigewicht für die Herabſetzung des Preiſes bon ſolcher 8 e. bensler in eine unerkräg⸗ breiſe von 20 Pfg. Wir mußten eine obere Grenze rechnungs⸗ Schwere, daß man die Hoffnung aufgeben muß, daß das Reich ſich angslage⸗ mäßis augrunde legen. Es iſt aber niemals geſagt worden, daf an dem Gewinn dann beteiligen ſolte, wenn dieſe Vertriebs⸗„ lleicht im S 5 7 dieſer Preis in der Praxis durckgeführt werden ſoll geſellſchaft ihren wirklichen Zweck, nämlich die Herabſetzung der 111 0 5 wichtiger wird die Frage der Erſatz⸗ Die Begründung ſagt ausdrücklich es brauche nicht befürchtet zu] Preiſe erfüll. Wir werden in der Kommiſſion dahinarbeiten mikte 51 iſt nicht in einer ſchwachen Poſttion, denn werden kuß dieſer Preis jemals erreicht werden würde. Der erſte daß nicht durch zu ſtarke Gewinne dieſer Art von vornherein iſt 125 2r 1 ft A der einen ſo gewaftigen Bedarf hat, Kache die id de ſer e ale kebe asdalt deienner dc wd pes h ehue, den dregs wſehe derunert. en Kebreuchen berſkehr wi werßen unere Stelraren glaube, ſie ſpi 5; 0 ird, die es ihr unmöglich macht, reis wirkli runterzu⸗ 8 nſere Stellungnahme von e e e den eenee ipfl. letzen. An der wohldurchdachten Preisſkala ſind auch manche 15 der Aenderung abhängig machen, die das Geſetz in der Kommiſſion nötig 9 ie Bete; 3 e jeſer Höhe iedenfalls erfahren wird. deſ 0 105 aa laln⸗ en den Genn ß Abg. Thumann(Elſäſſer)z eſe Maßnahmen dadurch illu⸗ ö g. A 55 CCCCCCC n n. ir wi n ary 5; 77 44 indruck, i i nickt, n welcher Weiſe de 50 Wenn das Finanzintereſſe des Reſches ſo ſtark beteiligt iſt an große Gewinne erzi aß die Vertriebsgeſellſchaft ſehr 4 e 0 zielen wird. Wenn das Reich ſchon die S dem Gemann der Geſellſchaft, ſo bedeutet die Zuweiſung einer 85 5 5 on die Sache e e 85 5 19 75 die Möglichkeir dieſer Ge⸗ ſolchen Machtvolltommenheit einen überaus ſtarken Aue den 841 7 ellcha 75 5 80 1 1 85 Gewinn Be en ulch mnr dur die Dntr ein anderem Wänſchen der Geſelſchaft auf Erhodung dieſes normalen Höchſt⸗ ehe wir ii 5 5 8 8 85 eee Jaſſung der Kommiſſton ab, ehe wir uns endgültig entſcheiden. kommiſſars, ſondern auch badurch, daß man die preiſes ein williges Ohr zu leihen. Aus den Intereſſentenkreiſen Montag, 2 Uhr: 2 98 5 Dritte Leſu ũ i Heen en Danteildsafe und Beeteeneendkart een vern. zum Leig Lechrediel Gutes calian, diecbeeg dech worden dis zuemmenichße. Wei ene Leſl Ang Keabſeelfangen, Iue⸗ herein für die Dauer der Betriebsgeſellſchaft berteags 50 feſt zum rekl recht viel Gutes enthalten. Für die Detailliſten bedeutet vellationen über Koalitionsfreiheit 15 über W. gen, legt gsmäßig f die Uebernahme der neuen Einrichtung an Stelle der bisherigen 5 1 5 uber Wagenmangel. 8 Keinat lethweiſen Ueberlaſſung eine große Erſchwerung ihres Betriebes Schluß 785 Uhr. Aba Keina 5 Natſ). IAir werden zu prüfen haben, ob der Schutz der einheimiſchen Aehnliche Abwehrmaßregeln, wie die der Vorlage, finden wir] Nafftnerien ausreichend iſt Sie Verwendung des Ertrages zu⸗ auch in anderen Staaten. Die bisherige wirtſchaftliche Abhängig⸗] gunſten der Veteranen iſt uns ſelbſtverſtändlich ſympathiſch. Die 5 5 F Ernenerung. lgemälde werden beſten erbicht. um Gewebe waſſerdicht zu machen, Abonnent J. R. L. 1. Es genügt an ſich die für die l. Delgemälde werden am beſten Briefhaſten. 29185 90 50 80. 1 12 dalgheiſe in 10 Erklärung 55 zu der anderen Reli⸗ 82 5 orl1lif Abvunent B. 3. Auch in dieſer Brauche gibt es]Litern ſiedendem Waſſer aufgelöſt und, ſobald dieles gionsgemeinſchaft, um aber von etwaigen Steuern Schwamm vom S freit. 15 ſozuſogen Ueberbkobuftton., Rur bel beſonders gelceben, Ole kaltunge abeund deet) dugeleet. belreit zu ſein, emwpfiehlt es ſich ſormell den 22110 man dweamdßlg, dadent + günſtigen, auf verſönlichen Verbindungen beruhen⸗ Alles wird eine ertelſtunde gekocht. Iſt die Flüf⸗ tritt aus der bisherigen Gemeinſchaft zu erklären. Wattebauſch vorſichti abreibt der iß et Miſchu ie latnerbaltniſſen verſorechen wir uns Erfolg Fazet erkaltet ſo taucß man das Gewebe henein und 2. Das Aufgevot muß nicht die Konfeſſton der Be, den 1 Teil Salmiakgeiſt und 1 Teilen Seſtenſoleitng e 55 Geſchäft. hängt es, obne es auszuringen zum Trocknen auf.] keiliaten enthalten. getaucht war„„„„ 83 3 Mannheim, 9. D Nitta ahlatt). 13 Seite. VPehannimachung. Nr. 52258 J. Am Dienstag, 17. Dezember 1912, vorm. 3½ Uhr werden im hieſigen alten Rathausſaale die Fleiſch⸗, Backwaren⸗ und Wildbretverkaufsplätze und anſchließend die Eck⸗ plätze des erſten Teils vom Hauptmarktplatze Reihen Fbis 18 und am gleichen Tage nachm. 2½ Uhr die Gckplätze des zweiten und dritten Teils Reihen 14 bis mit 35 des Haupt⸗ marktplatzes; am Mitt⸗ woch, 13. Dezember 1912, vorm, 31½ Uhr die Eck⸗ plätze des Neckarſtadt⸗ marktes und am gleichen Tage nachm. 2½ Uhr be⸗ ginnend jene für den Lin⸗ denhof⸗ und Luiſenmarkt — Schwetzingerſtadt— für das Jahr 1913 an die Meiſt⸗ bietenden öffentlich ver⸗ ſteigert. 182g Von den in Monats⸗ raten zum Voraus zu ent⸗ richtenden Steigpreiſen muß die erſte Rate un⸗ mittelbar nach dem Zu⸗ ſchlage bezahlt werden. Nähere Auskunft wird in der Zeit zwiſchen 10—12 Uhr in Zimmer Nr. 2 des alten Rathauſes erteilt. Mannheim, 8. Dez. 1912. Bürgermeiſteramt: Ritter. Zugugs-⸗Velſleigerung. Dienstag, 10. Dez. 1912, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q 6, 2 hier gegen bare Zahlung im ollſtreck⸗ ungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 76878 1 Pferd, 1 Pianino, 1 1 Fahrab, 4 Ballen Well⸗ pappenkarton. Mödel und Sonſtiges. Maunheim, 9. Dez. 1912. Krung, Gerichtsvollzteher. Weihnachtsbitte! Der Verein für Kinder⸗ pflege hat es ſich auch dieſes hr wieder zur Aufgabe gemacht, ſeinen bhebürftigen Zöglingen (Knaben und Mädchen)— über 250 an Zahl— ein fröhliches Weihnachtsfeft zu bereiten. Wer einmal dieſer erhebenden Feier beigewohnt und die leuch⸗ tenden, auf den prangen⸗ den Chriſtbaum und die von edlen Spendern zur Berſügung geſtellten Ga⸗ ben gerichteten Kinder⸗ angen geſehen hat, wird gerne ſein Scherflein dazu beitragen, unſere Abſicht verwirklichen zu helfen. Wir richten hiermit die herzliche Bitte an die Oef⸗ ſenklichkeit, uns gütigſt Geldbeträge, Kinderſachen, Spielzeug uſw. zuwenden zu wollen. Wir ſagen allen Gebern im Voraus ver⸗ bindlichſten Dank. Die unterzeichneten Vor⸗ ſtandsmitglieder ſind gern Hereit, Gaben in Empfang zu nehmen und darüber öffentlich zu quittieren: Jul. Darmſtädter, Kauf⸗ mann, D 7, 11; A. Denzel, Altſtadtrat, Werderſtr. 29; Jouis Hirſch, Kommerzien⸗ rat, Carolaſtr. 7; Viktor Senel, Geh. Kommerzien⸗ rat, N 7, 4; Auguſt Ludwig, Ingenieur, Luiſenring 39; uſt. Mann, Oberlehrer, S ſtraße 3; Guſt. Mayer⸗Dinkel, Fabrikant, Lutifenring 9; Jul. Thor⸗ becke, Fabrikant, D 7, 1; Leodegar Weber, Hanpt⸗ lehrer a.., Luiſenring 58; Jakob Wellenreuther, Pri⸗ vatier, Rennershofſtr. 18. Ferner die Lehrerin der Anſtalt: Fräulein Luiſe Danecker, Elfenſtr. 7, im Hauſe des Vereilns für Kinderpflege. 76749 Am 2. en ein geſträhnt, m Boxer weißem Hals, Männch., abhanden gekom. Abzugeben 0 4, 10. 9439 III. Jerkaufen Kinderwagen, lieg und ſitz gut erhalt. zu verk. Rheinhänuſerſtr. 14, 4. St. Iinks. 9437 Nigtogr. Aparat ſtatt Mk. 360 für Mk. 109 3. verk. 0 6, 4 4. 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Aguarren, Gold. u. Zler- kische. Wasserpflanzen pilligst. C4) N A, 7. Auszug aus dem Standesamtsxegiſter für die Stadt Mannheim. Nov. Geborene: Eiſendreher Friedr. Weber e. T. Margareta⸗ Kfm. Max Kahn e. S. Herbert. legraphen⸗Aſſiſtent Karl Hitzfeld e. S. Erwin. Schloſſer Wilh. Stemmer e. S. Hans. Maler Joſ. Pomaroli e. S. Franz. Kraftwagenführer Anton Bechtold e. T. Mapia. Kfm. Wilh. Münch e. T. Elſa. Maſchinenmeiſter Ludw. Schmidt e. T. Marig. Kranenführer Joh. Obermann e. T. Heleng. Schloſſer LZudw. Fernes e. T. Elſa. 20. Metzger Friedr. Schliesmann e. T. Luiſe. 25. Kfm. Eduard Höhnle e. S. Peter. 21. Monteur Friedr. Fuchs e. S. Theodor. 23. Tagl. Herm. Bauer e. S. Otto Anton. 22. Kfm. Fritz Merk e. S. Richard Emil. Tüncher Jakob Panter e. T. Kath. Franziskg, Tüncher Ad. Engelberger e. T. Hildegard. Kfm. Mathias Vogt e. S. Joſef Kurt. Heizer Adam Joſ. Maſer e. T. Luiſe. Schreiner Gg. Karl Lenz e. T. Luiſe Anng⸗ Straßenbahnſch. Th. Diebold e. T. Anna Marg. 24. Ausläufer Karl Bockmayer e. S. Karl Friedr. 24. Steinhauer Karl Herm. Frey e. S. Herm. Karl. 24. Lagerarb. Mich. Jäger e. S. Michael Friedr. 24. Steinhauer Karl Fritz e. T. Irma Anna. 25. Schmied Joh. Brümmer e. S. Herbert. 25. Kfm. Fritz Winkelmann e. S. Johs. Erich Kurt. 27. Bureaugeh. Siegfr. Diebold e. T. Betti 20. Schiffer Adam Wieder e. T. Hildegard Luiſe. 24. Ing. Otto P. Salewski e. T. Marg. Philomena⸗ 24. Meßgeh. Ednard Göhrig e. S. Emil Eduard. 24. Magazinarb. Martin Wolf e. S. Chriſtian Mart 27. Dreher Gg. Böttiger e. T. Erna Wilhelmine 21. Kernmacher Wilh. Schmoll e. S. Wilhelm. 24. Magazinarb. Konrad Hedrich e. S. Albert. 20. Lademeiſt. Joh. Kaſp. Beck 5 T. Friederike Wilhe. T. Anna. SSSnD 1 d d e N — 27. Tagl. Anton Schäfer e. T. Luzie Anna. 21. Eiſendreher Franz Heißler e. T. Paula Eliſabeth, 27. Buchhalter Karl Klumpp e. T. Ling Chriſtina. 23. Schneider Gottfr. Steinmann e. T. Ida Suſauna. 28. Former Friebr. Hippert e. S. Franz. 21 Metzger Emil Hutzel e. S. Emil. 92. Stadtſekretär Anton Joh. Röſer e. S. Joh. Anton 24. Wächter Joſ. Frank e. S. Wilhelm. 27. Oberpoſtſch. Karl Joſ. Räth e. T. Elfriede Emma. 27. Fabrikarb. Frledr. Ehriſt. Kirſtätter e. S. Friedr⸗ 26. Schloſſer Karl Wagner e. T. Anna Emma Matß. 26. Inſtallat. Oskar Leonhardt e. S. Ludw. Chriſtian 28. Ingenieur Julius Pieper e. S. Joſef Heinr. Frz⸗ 29. Platzmeiſter Ludw. Scherer e. T. Elſa. 25. Metzger Otto Gebhardt e. T. Berta. 27. Schreiner Otto Welti e. S. Jakob Heinrich. 28. Fabrikarb. Ludw. Weber e. S. Friedrich Heinr. 25. Wirt Ludw. Hofmann e. T. Paula Katharing. 25. Kfm. Wilh. Boppel e. S. Haus Jakob. 24. Tagl. Johs. Nagel e. S. Philipp Hermann. 21. Glasreiniger Froͤr. Schwarz e. S. Friedr. Helm, 29. Bahnarb. Karl Noe e. S. Guſtav Karl. 25. Tagl Adolf Gromer e. T. Paula. 24. Eiſendreher Jvhann Ebert e. T. Anna Lufſe,. 29. Ing. Jakob Ambroſius e. S. Alfons. 29. Kaufm. Herm. Weil e. S. Alfred Sali. 26. Eiſendreher Karl Schleyer e. T. Eliſabeth Kath. 29. Hafenarb. Friedr. Biſchofberger e. S. Friedrich. 27. Reſtaurat. Rud. Schmoll e. T. Gertrud Johanna. Schreiner Karl Geißler e. S. Leo Artur. 80. Eiſendreher Ludolf Nordhoff e. S. Guſtav Adoff. 28. Bäckermeiſt. Viktor Rinderknecht e. T. Friederike 20. Schloſſer Aug. Link e. T. Fatharing Margareth⸗ 29. Tagl. Gg. Dollmann e. S. Gg. Heinrich. Dezember. 2. Holzdreher Hch. Drackert e. T. Tuiſe Anna. 1. Spengler Simon Wulkan e. T. Lotte. . Schreiner Ferd. Schwinn e. S. Heinr. Anton. Noy. Geſtorbene: 26. Elſa, T. v. Schloſſ. Lud. Fernes, 3 T. 25. d. verh. Schaffner Aug. Baum, 29 J. 25. Marie geb. Mondorf, Ehefr. d. Kaufm⸗ Sommer, 31 J. Peter, S. d. Kfm. Eduard Adam Höhnle, 13 Std,⸗ 3. d. led. berufsl. Auguſte Brecht, 26 J. Bab. geb. Goldſchmidt Wwe. d. Agent Mayer Jacob, 79 J. 27. Karl Gg. Hans, S. d. Maur. Joh, Becker, 14. 27. Hilda Luiſe, T. d. Fuhrm. Chriſt. Höpfinger,7 M. 27. Julianne geb. Stegmüller Wwe., d. Küf. Joſ⸗ Huckele, 59 J. 27. Wilhe. Sofie geb. Müller, Kaſpar Gſell, 54 J. 27. d. verw. Fabrikarb. Leonh. Speck, 59 J. 27, Maria Kath. geb. Hägele, Wwe. d. Kfm. Frz. Joh. Mapes, 30 J. 26. Barb. Kath. geb. Beck, Wwe, d. Tgl. Frz. Michl. Eckler, 76 J. 27. Aug. Elfr., T. d. Braumſt. Hieron. Böhles, 14 M. 27, Eliſe Gertr., T. d. Fabrikarb. Rud. Schoen, 3 M. 28. Jakob. Emma, T. d. Maurers Val. Füg, 16 M. 28. Magdal. geb. Seitz, geſch. von Küfer Karf Deininger, 72 J. Jakob Hch., S. v. Monteur Jak. Funk, 6 M. 28. Hans, S. d. Tagl. Phil. Mart. Kraft, 18 T. 28. Emma, T. d. Schuhmach. Jakob Beck, 1 J. 28. Erna Regina, T. d. Zimmerm. Karl Klemenz, 19. 29. d. verh. Schloſſer Lud. Gimber, 30 J. 29. Marie geb. Bloch, Ehefr. d. Maſchiniſt Chriſt⸗ Herm. Werner, 37 J. Dezember. 1. d. verh. Buchhalt. Emil Phaind, 41 J. 1. Barb. Albertine geb. Lederle, Wwe, d. Kfm. Kark Hch. Lichtenberger, 60 J. Bab. geb. Kühner, Ww. d. Gaſtw. Ph. Dietz, 549. Artur, S. d. Eiſendreh. Hch. Scheid, 6 J. Anna geb. Hollinger, Ehefr. d. Schuhmachermſir. Aug. Stephan, 57 J. 2. Emilie Aug. geb. Adolph, Ehefr. d. Kfm. Friedr. Scheurer, 47 J. 2. Joha. geb. Cloßmann, Wwe. d. Hofmuſik. Max Karl Ripfel, 60 J. 2. Herm. Chriſt., S. d. Metzg. Herm. Straile, 1 M. Max de S Ehefr. d. Hafenarb. * O cel Ceucht zaufen Si Fraus Arnold, CJuren, Fumelen, Gold. und Suberuates + 1, 3 Breitestrasst FJedes Brautpaar erhält eis Geacheu me August Munder Hof-Ulirmacier 27042 Gagrundet 840. 4, 16 Zaugliauspiala empfelili sein reicihaiiges Later in Dures aller Arien sowie GClasfuiter. und Geufer JTaschenusreu, Gold. u. Silbertsarem uut, Carantie Eicene solide Hπ²,aua. HEEAS TAETTE. Zrauring-Haus 14. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagblatt). Mannbetm, den 9. Dezember 1912. vorschenkt niemand, daher ÜUberzeu- gen Sie sich bei mir, bevor Sie einen festen Kauf abschliessen. Sichen, 140 em breiten Spee 3 50 Mod. Spelsezim. elchen gebeizt, Farbe maeh üe 550 Hübsch. 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Dieſe ſeltſame Geſchichte aus der Romantik des wirklichen Lebens beginnt in Brüſſel vor fünf Jahren. Dort arbeitete eine kleine Schneiderin mit Nadel und Schere, um ihr kleines neugeborenes Kind zu ernähren. Der Kampf war hart und ſie verlor den Mut. Als ſie in der Zeitung eine Annonce las, durch die eine ältere Dame“ ein kleines Kind zu adoptieren ſuchte, gab die arme kleine Schnei⸗ derin ihr Kind fort. Zu gleicher Zeit aber kämpfte die Frau eines Bäckergehilfen mit der ſchwerſten Rot und wußte nicht, wie ſie ihr Kind durch⸗ bringen ſollte. Auch ſie las die Anzeige, folgte dieſem vermeintlichen Winke des Schickſals und ühergab ihr Kind der Dame. Doch zum Unglück war dieſe„ältere Dame“ nicht die liebevolle gütige Kinderfreundin, die die Mütter erhofften. Sie war ein Ungeheuer. Die Kinder hatten hier zehnfach ſoviel zu leiden wie bei ihren armen Müttern. Die„ältere Dame“ und ihr Gatte ſchlugen und mißhandelten ihre Pfleglinge, ließen ſie hungern, ließen ſie auf nacktem Boden ohne Decken ſchlafen und marterten und guslten die hilfloſen und unſchuldigen Kleinen mit der vaffi⸗ nierteſten Grauſamkeit. Sie nahmen kein Geld für ihre Pfleglinge, nein, ſchlimmer noch: ſie brauchten die Kinder nur, um entartete grauſame Triebe zu befriedigen und andere leiden zu ſehen. Fünf Jahre lang wurden hier die Kinder gefol⸗ tert, bis das Geſetz ihren Notſchrei vernahm. Die ältere Dame ſitzt jetzt auf 13 Monate hinter Schloß und Riegel, der Herr Gemahl auf zwei Jahre; und Photographien der Verurteilten und ihrer Opfer erſchienen in den Zeitungen. Als die kleine Schneiderin und die arme Bäckerfrau am Morgen ihre Zeitung laſen, ſahen ſie die Bilder und laſen die Geſchichte von dem Unglück, das ihre kleinen Kinder zu erdulden hatten. Die Pfleglinge waren zum größten Teil den Müttern wieder zugeſtellt: nur bei einem von ihnen hatte die Poltzei die Herkunft nicht ermitteln können; und dieſes Kind ward der Armenpflege über⸗ geben. Man ahnt bereits die Schwierigkeit. Zwei Mütter erfahren die traurigen Geſchichten, zwei Mütter ſtürmen zum Armenamt; und nur ein Kind iſt da. Beide Mütter ſind heute im⸗ ſtande, ihr Kind zu erhalten, es geht ihnen beſſer wie damals, da ſie Mutterfreuden erlebten Wer aber iſt die Mutter des Findlings, der einſtweilen im Waiſenhauſe ein Aſyl geſunden? Wie einſt vor König Salomo ſtehen jetzt, im 20. Jahr⸗ hundert, zwei Mütter vor Gericht und erheben Anſpruch. Und der Richter ſoll entſcheiden, wer die rechte Mutter iſt und wem das Kind gehört. Denn beide beſtehen auf ihrem Anſpruch. Mme, Marechal iſt feſt überzeugt, daß das Kind das ihre iſt. Keine Macht der Welt aber vermag den gleichen Glauben bei Mme. Gilbert zu erſchüt⸗ tern. Nein, ihr gehört das Kind. Beide Rechtsanwälte ſind gleich beredt. Jetzt hat der Verteidiger der Anſprüche von Mme. Maxechal, der bekannte Maitre Pathouot, einen Einfall ge⸗ habt. Warum nicht Bertillon zu Hilfe rufen? Die Fingerlinien der Eltern wiederholen ſich mit erſtaunlicher Treue bei den Kindern. Das Ge⸗ richt nahm den Vorſchlag mit richterlicher Würde entgegen und wird in den nächſten Tagen über Annahme oder Ablehnung dieſes Antrages ent⸗ ſcheiden. Inzwiſchen aber forſcht man bei den anderen Müttern, die ihre Kinder bereits zurück⸗ geholt haben. Denn ſoviel iſt ſicher; keines der Pflegekinder jenes grauſamen Paares iſt umge⸗ kommen. Es iſt nicht ein Kind zu wenig ſon⸗ dern eine Mutter zuviel. Wer hat nun dies eine Kind zu ſich genommen; und wem gehört dieſes Kind, Frau Marechal oder Frau Gilbert? Und wird dies Kind je wieder in die Hände ſeiner rechten Mutter zurückfinden? Die„Hellſeherin“ von Orleans. Ein Pro⸗ zeß, der in dieſer Woche vor dem Berufungs⸗ gericht von Orleans ſeinen Abſchluß gefunden hat und mit der Verurteilung einer„Hellſeherin“ zu drei Jahren Gefängnis endete, bringt einen charakteriſtiſchen Beitrag zur Pſychologie der Leichtgläubigkeit Bej der Verhandlung zeigte ſich, daß dieſe„Hellſeherin“ ſeit Jahren von ver⸗ hältnismäßig wenig bemittelten Leuten recht ſtattliche Summen für allerlei„Ratſchläge“ er⸗ gielt und ihre lukrative Tätigkeit vermutlich noch Jahrzehnte lang fortgeſetzt hätte. Welche Be⸗ träge dieſe Clairvoyante“ ihren abergläubiſchen Opfer zu entlocken wußte, zeigen einige Fälle die bei der Verhandlung ans Licht kamen. So zahlte ihr eine junge Frau, die an einem Geſchwür am Arm litt, nicht weniger als 6000 Mk. für die folgende recht einfache und müheloſe Verordnung: „Wenn Sie mein Haus verlgſſen“, ſo befahl die Hellſeherin,„dann ſollen Sie mit Ihrem kranken Arm den Schwanz des erſten Tiexres berühren, das Ihnen begegnet. und alsbald wird das Uebel von Ihnen auf das Tier übergehen.“ Ein anderer Patient, eine Dame, erfuhr, daß im vor⸗ liegenden Falle eine ſchwere„Herztuberkuloſe“ die Urſache aller Leiden wäre. Es gelang zwar nicht, dieſes hartnäöckige Leiden zu heilen, aber immerhin konnte die Patientin von einer offenbar ſchmerzhaften Hypotrophie des Geldbeu⸗ tels gheilt werden und verdankt in dieſer Hin⸗ ſicht der überſinnlichen Heilkünſtlerin viel Erleich⸗ terxung. Eine beſondere Schwäche hatte die Hell⸗ ſeherin für Liebesbedürftige; ſo war ſie bereit, einer vollaufgeblühten Matrone für nur 1000 Francs die Zärtlichkeit eines Jünglings zu ver⸗ ſchaffen, während ein alter biederer Gärtner nicht übel in Schrecken gejagt wurde durch die Verſicherung, die böſen Geiſter ſeien ihm auf der Spur. Es iſt klar, daß ſolche böſen Geiſtern nur damit beizukommen iſt, daß man ſie in einen Totenſchädel einſperrt; aber das konnte die Hell⸗ ſeherin natürlich nicht tun, ohne das Jawort der fünf Mitglieder des Rates der Natur zu er⸗ 7 Hirschland 5 Weibhnachts- Reklame-Geschenke l Rein 80 Rein seidene Iaffetschirme 95 Garantie für Bahnen, 4 Naturstöe tück mit echten Silberknöpfen und Krücken 800—1000 Stüc N gestempelt mit echten Caphorn-Rund⸗ ha ken 85 8„Stück Garantie-Schirme für Damen u. Herren, 1000 Tage langen. Und dieſe fünf Ratsherrn ſind ſehr anſpruchsvolle Leute. Das Mißgeſchick kam erſt, als die Hellſeherin einem Feiſchermeiſter für 100 Francs einen„Tip“ für den Stand des Hammel⸗ marktes in ſechs Monaten gab; der Meiſter be⸗ folgte den Rat und verlor ein Heidengeld Das Merkwürdigſte an dem ganzen Prozeß aber iſt, daß abgeſehen von dieſem ketzeriſchen Fleiſcher⸗ meiſter alle anderen Opfer der Hellſeherin noch heute felſenfeſt auf die Wunderkräfte dieſer hellen Dame ſchwören und nicht dazu zu bewegen waren, Anklage zu erheben. — Ein Feind des Kirchenſchläfchens. Wohl eins der ſeltſamſten Vermächtniſſe, die je gemacht worden ſind, iſt das des Engländers John Rugge, der bei ſeinem Tode der Giemeinde Try⸗ ſull in Staffordſhire ein Legat von 1 Pfund Sterling pro Jahr für einen armen Mann aus⸗ ſetzte der dafür die Aufgabe haben ſollte, an je⸗ dem Sonntag während der Predigt in der Kirche umher zu gehen und jeden, der nicht andächtig zuhörte, ſondern ein kleines Schläfchen verſuchte, ſanft aufzuwecken. Auch noch in einer anderen Beziehung ſorgte dieſes wackere Gemeindemit⸗ glied für das Wohl ſeiner Kirche: er ſetzte einen beſtimmten Lohn dafür aus, daß alle umher⸗ ſchweifenden Hunde, die ſich, zufällig in das hei⸗ lige Gehäude verirrt hätten, wieder hinausgejagt würden. — Aus der Jugend. In einer kleinen Latein⸗ ſchule erſchien nach vielen, vielen Jahren wie⸗ der einmal der Herr Schulrat und fand einen Betrieh vor, wie zur Zeit des dreißigjährigen Krieges. Darum grollte er heftig und empfahl, ehe ex abreiſte, dringend Reform, Fortſchritt, Modernſſierung und andere ſchöne Sachen. An⸗ derntags alſo, d. h. am 18, März 1912, trat der Kandidat Herr Klauberer in die Obertertia und ſprach:„Liebe Schüler, heute iſt der 1956. Todestag Cäſars. Zu Ehren des Verewigten erheben wir uns von den Sitzen!“ In einer Herrengeſellſchaft Hagte ein junger Theologe über ſtarkes Durſtgefühl, worauf einer der Anweſenden im beſten fächſiſchen Dialekt meinte:„Na ſiehſte, das gommt von den vielen Breedchen!“ Der Angeredete— Norddeutſcher — exwiderte ganz erſtaunt, er habe doch gar keine Brödchen gegeſſen,— aber ebenſo erſtaunt antwortet der Sachfe:„Nee, ich meene doch's Breedchen von der Ganzel!“ — Aus einem Schüler ⸗Aufſatz über einen Ausflug.„. die ganze Nacht konnte ich vor Freude nicht ſchlafen. Schon um 5 Uhr ging es in die Hoſen.“ — Inſchrift einer Familiengruft. Auf dem Kirchhof zu Debreczin in Ungarn trägt an einer Familiengruft der Stein folgende Inſchriften: Joſef Moritz, von ſeinem Sohn am Alter von 62 Jahren ermordet. Ifabella Moritz, Gattin des Vorgenannten, von ihrer Tochter im Alter von 47 Jahren vergiftet. Eliſabeth Moritz, die ſich mit 20 Jahreu erhängte, nachdem ſie ihre Mutter vergiftet hatte. Joſef Moritz funior, Mörder ſeines Vaters, geſtorben im Gefängnis im Alter von 7 Jahren. Um allem die Krone aufzuſetzen, lautet der Schlußſatz: Sie ruhen in Frieden! — Die Flucht aus dem Harem. In Zürich, Geuf und Lauſanne ſind nach Meldungen aus⸗ wärtiger Blätter zahlreiche türkiſche Da⸗ menu eingetroffen, die aus Konſtantinopel ge· flohen waren. Es ſcheint, daß die Frauen der erſten türkiſchen Kreiſe die in Konſtantinopel herrſchende Mißſtimmung dazu benutzen, um den Harem ihrer Gebieter zu verlaſſen. Sie boffen, in Europa ein beſſeres und würdigeres Daſein führen zu können. Viele haben ihre Flucht ſs überſtürzt ausgeführt daß ſie faſt aller Hirschland an den Planken. SDDDre Maunheimer Saalbau⸗Geſellſchaft i. L. Die Weneral⸗Verſammlung fndet ſtatt am Freitag, den 10. Januar 1913, nachmittags 3 Uhr im Börſenlokale hier. 28504 Tages⸗Ordnung: 1. Rechnungs⸗Ablage, 2. Entlaſtung des Liquidators und des Aufſichtsrats, 3. Wahl der Reviſoren. Mannheim, den 7. Dezember 1912. Der Liquidator: Dr. Pescatore. Originell! we Weinresfaurant Rollschunbafin II 2, 2 pis-d⸗vils Kaufhaus II 2, 2 Tel. 2334 Ink. Emma Kremer TCel, 2534 Rollschun⸗Bedlenung 28412 mit allabendlichem Konzert. lleẽĩn! Len! EBun n-. Hysterie, Hypochodrie, nervöse 88 und Nnle Schreib⸗ krampf, nervösen Kopfschmerz sowis Gicht, Bheumatismus, Ischias, Zuckerkrapkheit, Leber-, Nieren- und Milzer- kanenen pebandelt mit bestem Hrfolg die Uchtpeh-Anstah Königs rel 4829 Paradeplatæ rel 4820 N 2. 6 N2. 8 —— Grösstes, dedeutenstes und desteingeriehtetsgs Institut Mannkeims. Damenbedienung durch ärztl. geprüfte Masseuse. Geökknet von morgens 9 Uhr bis 9 Uhr abends. Sonntag von 9 bis 1 Uhr. —— Auskunft und Broschüre kostenfrei. — 25840 un Langſtroh bei größerer Abnahme., fortlaufenden Bezügen Barmittel enthblößt find. Alle aber tragen Ju⸗ welen von hohem Wert, . Skkerten mit Preisangabe unter Nr. 28807 an die Ekpedition d. Bl. erbeten. „5 — 2 Buudesſtagten brauchbar iſt. Mannheim, 9. Dezember 1912. 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Die vierte und fünfte, erheblich erweiterte Auflage dieſer Schrift unterſcheidet ſich von den früheren dadurch, daß der Verfaſſer das urſprünglich für preußiſche Verhältniſſe geſchriebene Büchlein nunmehr zu einer Geſchäfts⸗ auweiſung umgearbeitet hat, die für Waiſenrſte aller Namentlich ſind die berückſichtigt. rſorgeerzfehungsgeſetze ſämtlicher Bundesſtaaten Die Schrift trägt einen ausgeſprochen praktiſchen Charakter. Der Vexfaſſer hat ſeine tat⸗ ſächlichen Erfahrungen als Vormundſchaftsrichter ſeiner Darſtellung zu Grunde gelegt. Die am Schluſſe beigegebenen Formulare werden dem Waiſenrat gute Dienſte leiſten. Die Schrift iſt von dem Mi⸗ niſter des Innern in Preußen den Kreiſen und Ge⸗ meinden zur Anſchaffung und unentgeltlichen Ab⸗ gabe an die Waiſenräte empfohlen. Der 61. Jahrgang der Originalausgabe des Ba⸗ diſchen Geſchäftskalenders für 1913(Verlag von Moritz Schauenburg, Lahr in Baden)] iſt erſchienen. Anläßlich ſeines Eintrittes in das 7. Jahrzehnt ſei⸗ nes Beſteheus hat der Kalender einen geſchmackvollen, von Künſtlerhand entworfenen neuen Einband er⸗ halten. Dem Titelblatt vorangeſtellt finden wir die Qarten- und Künstler-Decken gewebt, bedrueckt, Spritzmalerel und Handdruck in entzückenden Aus- musterungen, darunter Entwürfe bekannter Künstler... Gedeck, weiss, mit Hohlsaum, e 25 130/160, 6 Servietten Unter Preis: Bildniſſe der badiſchen Miniſter. Bei genauerer Durchſicht ſtößt man dann auf wertvolle Inhalts⸗ erweiterungen. So enthält dieſer neue Jahrgang jetzt auch einen Geſchäftskalender für die Großh. badiſchen Amtsgerichte, die neue Einteilung des XIV. Armeekorps und im Anſchluß darau die aus⸗ führliche Landwehrbezirkseinteilung mit Angabe der Bezirksoffiziere und Feldwebel. Im Perſonen⸗ verzeichnis dieſer Ausgabe des Badiſchen Ge⸗ ſchäftskalenders ſind auch noch alle Veränderungen, Verſetzungen, Ergebniſſe aus Neuwahlen von Ge⸗ meindebehörden bis gegen Ende September berück⸗ ſichtigt. Dann liegt auch wieder eine neue weitere Kaxte zu Baden bei, die eine in farbiger Wiedergabe des Wahlausfalls der jüngſten badiſchen Reichstags⸗ wahlen von 1912 zeigt. Auf der Nückſeite befindet ſich eine äußerſt überſichtliche vergleichende Statiſtik der Wahlergebniſſe von 1912 und 1907. Wer alſe einen ſolchen Kalender gebraucht, der verlange in einer Buchhandlung ein Exemplar der Originalaus gabe des Badiſchen Geſchäftskalenders zum Preiſe von 1,30%¼ 5 Der Oſterprinz. Ein ſonniges Leben. Bon Zdenko von Kraft. Preis geh 2% Verlag Reuß u. Itta in Konſtanz. Der„Oſterorinz“ iſt ein Dichter⸗ werk, ſo eigenartig, ſo traumumw- en und ſe muſikaliſch in der Sprache, daß wir erſtaunend und denkbar anerkennend zugleich das Werk aus der Hand legen.„Ein ſonniges Leben“ hat Kraft ſeinen Roman genaunt. Der äußere Rahmen, in dem ſich die Begebenheiten abſpielen, iſt nicht umfangreich, aber umſo lebensvoller und lebensſprühender iſt ſein Inhalt. Das Buch wird eine Zierde des Weß achts⸗ tiſches ſein General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagblatt). Mannheim, den 9. Dezember 1912. 0 9 a 0 acceh U ecch U Hschwäsche Terkauf Parterre Damast-Hachtsen 130/160..88 M. Hschen solides Halbleinen 130/165.28 U. MHschtarh Reines Leinen 180/165.78 M. Hsehtzeh Reines Leinen gebl. 180/165.25 M. u flesen Iischffichem nassende Sstyletten! Damast-Serrieſts 60%0. ½ Dtzd..283 M. Serwletten Flalbleinen 62/%82 ½ Dtzd..80 M. Lerrleftan Reinleinen 62/64 ½ Dtzd..28 M. Servleſten Reinl. gebl. 5 7 Otad..25 M. Getlecke! Terkauf Partorrel bdeecke 130/130 mit 6 Servleiten — Tarpiger NAHIk!k!.83 M. 5 Boffecke 130/160 mit 6 Setvletten .95 M Molsse Bedeche Hohlsaum mit Se.78,.50 M. Nelsse Bedecke Rein Leinef e 12.30, 10.50 N. Hunte lischdecken enorme RAAsNAlllt.30,.98,.25 M. Nuünstlerdechen waschecht Beftwäsche! Masenberüge guter Kretonne, festonlert oder mit Einsatz..4f,.10., 88 Pf. Faragekissen dlverse Aus- fahrungen.78, 2478,.98 M. 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