r +* N LasAAUnaAAAAAuAAAAaRAAAA aannn¹⁰LmRnaasaAaassaanaaSansaasssaaneAABAsassaaenNsanessasaasassaasaaaa Abonnement: 70 pfg. monatſich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die poſt inkl. Poſtaufſchlag Nck. 3 42 pro Quartal Einzel⸗Rr. 5 Pfg. Imerate: Nolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile„.20 Hk. CTäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: Kimtliches Verkündigungsblatt der Stadt Manuheim und Um gebung Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung für den Fimtsbezirk Mannheim: Handels⸗ Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft: Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗ Telegramm⸗Adreſſe: „Seneral-Anzetger Mannheim“ Lelephon⸗Hummern: Dtrektion und Buchhaltung 149 Buchdruck⸗Abteilung.. 34 Rebaktiooen 3877 Exped. u. Verlagsbuchhdlg. 218 kEigenes Redaktionsbureau in Berlin Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr. für das Abendhlatt nachmittags 5 Uhr und Induſtrie⸗Seitung für Sſidweſtdeutſchland; Beilage ſii Citeratur und Wiſſenſchaft; Revue: Wandern und Reiſen und Winterfport: Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. — Nr. 28. MNannheim, Frei Die heutige Abendausgabe umfaßt 12 Seiten. Ariſengerede und Jubel⸗ jahre. Berlin, 15. Jan. (Von einem Berliner Mitarbeiter.) Hier und da erzählt man ſich: Herr von Heeringen, der preußiſche und in gewiſſem Sinne auch der Reichskriegsminiſter wolle gehen Innerlich unmöglich wäre das nicht. Denn wenn ein Kriegsminiſter Verſtärkungen, die er anfäng⸗ lich emphatiſch als unnötig zurückgewieſen hat, ein knappes Jahr ſpäter fordert ſo iſt das eigent⸗ lich kein Umſtand, der ſeine Poſttion zu kräftigen vermöchte. Ganz abgeſehen davon, daß es in eminentem Sinne unſtaatsmänniſch iſt, Heeres⸗ verſtärkungen und Steuervermehrungen wie man in Oeſterreich ſagt„zizerlweis“, Jahr um Jahr zu verlangen. Aber auch an dem Fachmann, der ſo ſich terte, hat man nachgerade Anlaß zu zwei⸗ feln. Denn einmal muß er doch Unrecht gehabt ben oder noch haben: im vorigen Jahre oder euer. Indeß: ſo fein beſaitet ſind im allgemei⸗ nen die preußiſch⸗deutſchen Miniſter nicht und von dem Menſchenrecht der Entwicklung und des Zulernens machen ſie, ſofern nämlich ſolches höheren Ortes gewünſcht wird gern Gebrauch. Wie Herr Lentze ſich von den Reizen der Reichs⸗ vermögensſteuer hat überzeugen laſſen, ſo wird unſchwer wohl auch Herr v. Heeringen zu über⸗ reden ſein und wenn man ihn an den Wider⸗ ſpruch zwiſchen einſt und jetzt erinnert, wird er vermutlich mit dem Balkankrieg und der verän⸗ derten Weltlage argumentieren. Vielleicht, wenn das Glück gut iſt, weiſt der Herr Miniſter dann noch darauf hin, daß wir ja in der Zwiſchenzeit durch den Zuſammenbruch der befreundeten Tür⸗ kei eines bisherigen Stittzpunktes beraubt wur⸗ den. Daß wir durch unſeren Beitritt zu der ſo⸗ genannten Aktion der Mächte beſagtem alten Freunde ſoeben den Gnadenſtoß verſetzten, braucht Herrn v. Heeringen als für den Gang der auswärtigen Geſchäfte nicht Verantwortlichen ja nicht weiter zu genieren. Und ſo werden wir, wenn der Nachtragsetat kommt, den Herrn Kriegsminiſter wohl nach wie vor an ſeinem Platze ſehen. Gefährlicher könnte ihm, wenn das Zentrum auf ſeinem Schein beſteht, die Duellfrage werden. Denn hier liegt ein beſtimmtes Gelöbnis des Miniſters vor: Herr Feuilleton. Prüſidentenwahl in Frank⸗ reich. Von Marcel Gollé(Paris). Am 18. Februar d. J. wird der„erſte Bürger des franzöſiſchen Staates“, Monſieur Armand Fallieres, nach Ablauf des geſetzmäßig feſtgeleg⸗ ten Septennats den Elyſeepalaſt verlaſſen. Der Präſident, der bekanntlich hochbetagt iſt, hat zu wiederholten Malen verſichert, daß er nicht daran denke, aufs neue zu kandidieren.—„Papa Fal⸗ Reres“(wie ihn der Volksmund zu nennen pflegt) zieht ſich alſo ins Privatleben zurück, und die Republik wird binnen kurzem einen anderen offiziellen Repräſentanten erhalten. Im Gegen⸗ ſaß zu den bedeutenden Machtbefugniſſen, die den Präſidenten anderer Republiken, ſpeziell in den amerikaniſchen Staaten, zuſtehen, ſind dem Ober⸗ haupte des franzöſiſchen Staates faſt nur reprä ſentative Pflichten auferlegt, während die wirk. liche politiſche Macht in den Händen der Miniſter und der Kammern ruht. Hat darum auch di⸗ Wahl des Präſidenten hierzulande nicht entfernt jene Bedeutung, die ihr z. B. in den Vereinigten Staaten beizupflichten iſt, ſo mag ſie doch als wichtiger Staatsakt auch im Auslande intereſſie⸗ ren. Des ferneren können aus dem Ergebnis der Dennoch wird wohl auch dies Süppchen ſo heiß v. Seeringen hat ſein Wort verpfändet wenn der allerhöchſte Kriegsherr das ihm einzulöſen nicht geſtattet, ſo hat er als Mann von Charakter von rechtswegen die Konſequenzen zu ziehen. nicht gegeſſen werden. Man muß ſich immer gegenwärtig halten, daß die zweite Wilhelmi⸗ niſche Epoche der Ausbildung von Charakteren nicht eben günſtig iſt. Umſoweniger günſtig, je näher ſich die Einzelnen dem Zentralſonnenſyſtem befinden. Zumal dieſes Heilsjahr, das— nicht nur in Erinnerung an die Not und die Er⸗ hebung vor hundert Jahren— uns zum Jubel⸗ jahr werden ſoll, wird der Stählung von Charak⸗ teren kaum frommen. Im Juni, weun das Ge⸗ dächtnis des Regierungsantritts Wilhelms des Zweiten ſich zum 25. Male erneut, ſoll es. wie Kundige verſichern, 14 Tage lang vom Himmel, oder, was für manche Leute ſchon dasſelbe iſt, vom Berliner Schloß oder Potsdamer Neuen Palais Orden und Ehrenzeichen reanen und alles. was einen ſtechenden Schmerz in der linken Bruſt ſeite verſpürt, oder ſich nach Titelerhöhung ſehnt, lebt ſchon jetzt— man ſollte es nicht glauben, aber es iſt buchſtäblich ſo— nur im Zuſtand fieberhafter Erwartung. Das iſt der hohe Ge⸗ ſichtspunkt, dem vorläufig alles andere unterge · ordnet wird. Man weiß, wie ſehr der Kaiſer an den Gelegenheiten hängt, die ihm die Möglich keit gewähren, den ganzen ſtolzen Kaiſerpomp zu entfalten. Wie ſehr er, der die Macht der Symbole und des Symboliſchen ſchätzt— viel⸗ ſichtbarlicher Herrlichkeit zu umgeben liebt. Und der Kaiſer, ſagen Leute die es wiſſen könnten, iſt ſeit geraumer Zeit dauernd ſchlecht gelaunt und für die Umgebung ſchwer zu behandeln. Es iſt zu begreifen, daß dieſe dem Kaiſer die Jubelfeier auf die, was bei ihm ſelber pſychologiſch durch · aus verſtändlich iſt, er ſich freut, nicht noch mehr zu trüben wünſcht; daß ſie vielmehr alles aus dem Wege zu räumen ſucht, was irgendwie den Monarchen zu irritieren vermöchte. Die Jubelmonde nahen und die Zeit, da es Orden und Ehrenzeichen regnen ſoll. Und des⸗ halb wird es vorher ſchwerlich eine Kriſe geben. Weder im Krlegsminiſterium noch an ſener an⸗ deren Stelle, die in der preußiſch deutſchen Be⸗ amtenſchaft die höchſte iſt. Hernach abet, nach all dem prangendem Sonnenſchein, kann doch ein Gewitter kommen. Wie ein fernes finſteres Wölkchen erſcheint ſchon heute die Beſitzſteuer am Firmament. ** Trotz des kürzlich erfolgten offiziöſen De⸗ mentis hält das„Berl. Tabl.“ die Nachricht auf⸗ recht, daß Herr von Oeeringen demnäg tierung der franzöſiſchen Politik gezogen werden. Was die diesmalige Kandidatur anbetrifft, ſo wird ſich in Deutſchland wohl kaum jemand den Kopf über die Ausſichten des„kommenden Man⸗ nes“ zerbrechen; denn einmal verbietet in Frank⸗ reich dir Tradition eine öffentliche Wahlkam⸗ pagne, wie ſie z. B. in Nordamerika üblich iſt, und zweitens ſind die Franzoſen ſelbſt noch vor keiner Wahl ſo im unklaren über einen„aus⸗ ſichtsbollen“ Kandidaten geweſen, wie jetzt. Am Abend des 17. oder ſpäteſtens 18. Januar wird man den Erwählten kennen. In der Tat ſchreibt der Artikel 3 der Konſtitution vom Jahre 1875 vor, daß„die Wahlhandlung mindeſtens einen Monat vor dem Datum ſtattfinde. an dem das Septennat ſein Ende nimmt“. Am feſtgeſetzten Tage vereinigen ſich Senat und Deputierten⸗ kammer zum„Kongreß von Verſailles“, dem nach der Verfaſſung„das alleinige Recht zuſteht, das Oberhaupt des Staates durch einfache Stimmen⸗ mehrheit zu beſtimmen“. Der Nachfolger Fallisres wird der neunte Präſident der Dritten Republik ſein und der ſiebente eit Erlaß der Konſtitution. Die beiden erſtne Präſidenten. Thiers und der Marſchall Mae Maßon, wurden von der Nationolverſamm⸗ lung ernannt. Ihnen folgten Jules Grépy, der nach Ablauf ſeiner Amtstäfiakeit eine Wieder⸗ wahl annahm. Der vierte Präſident. Sadi Car⸗ not, wurde in Lyon von dem italienſſchen Anar⸗ chiſten Caſerio ermordet. Sein Nachfolger, Ca· leicht ſogar überſchätzt— ſich mit den Attributen t einen poliliſchen tag, 7. Jauuar 1913. (Abe dblatt. Poſten als Kriegsminiſter verlaſſen werde, und will an gutinformierter Stelle ſogar ſchon er⸗ fahren haben, daß der 1911 zum Inſpekteur der preußiſchen Feldartillerie ernannte General von Gallwitz zum Nachfolger ernannt ſei. Gene⸗ ral v. Gallwitz, der im 61. Lebensjahre ſteht, hat lange Zeit im Kriegsminiſterium gearbeitet und auch im Reichstage den Kriegsminiſter wie⸗ derholt vertreten. 8 Politische Uebersſcht. Maunheim, 17. Ja uar 1913 Der Streit der Aerzte und der Krankenkaſſen. Wir gaben im Mittagblatt eine Erklärung der pereinigten Krankenkaſſenverbände wieder. in der behauptet wurde, daß der Leipziger Aerztever⸗ band die Schuld an dem Scheitern der Vermitte lungsverſuche des Reichsamts des Innern zwi⸗ ſchen den Aerzten und den Krankenkaſſen trage. Jetzt veröffentlicht der Leipziger Aerzte⸗ ver band eine Entgegnung, in der es heißt: „Der vom Reichsamt des Innern gemachte Verſuch einer Verſtändigung zwiſchen den großen Organiſationen der Krankenkaſſen und der Aerzte iſt nicht, wie vielfach behauptet wird, daran geſcheitert, daß der Leipziger Aerzteverband unerfüllbare Forderungen ge⸗ ſtellt hat. Dieſer Verband hatte im Preußi⸗ ſchen Miniſterium ausdrücklich ſeine Bexeit⸗ willigkeit zu Verhandlungen mit den Kaſſen⸗ verbänden erklärt und demzufolge hatte das Reichsamt des Innern einen Einigungsent⸗ wurf aufgeſtellt, der eine Verhandlung nur zwiſchen Deutſchem Aerztevereinsbund und Leipziger Aerzteverband einerſeits und den Verbänden der Orts⸗, Betriebs⸗ und In⸗ nungskaſſen andererſeits vorſah. Nachträglich verlangten aber die vereinigten Kaſſenver⸗ bände noch die Hinzuziehung des ſogenannten Reichsverbandes Deutſcher Aerzte, und den mußten die beiden Aerzteorganiſattonen aller⸗ dings ablehnen, weil er ſchon allein wegen ſeiner verſchwindenden Mitgliederzahl, die ge⸗ fliſſentlich geheim gehalten wird und noch nicht einmal 100 erreichen dürfte, nicht als berufene Vertretung der Deutſchen Aerzteſchaft aner⸗ kannt werden kann.“ Ferner teilt der Verband mit, daß über den kaſſenärztlichen Dienſt bei den neuerrichteten Krankenkaſſen für Unterbeamte der Reichspoſt⸗ und Telegraphen⸗ verwaltung zwiſchen Reichspoſtamt und ürztlicher Organiſation, d. h. dem Deutſchen Aerztevereinsbund und Leipziger Aerzteverband Vereinbarungen getroffen worden ſind, deren Be. folgung das Reichspoſtamt den Gründen ſeine Entlaſſung. Felixz Faure, der das ſchwierige Erbe antrat, ſtarb vor Ablauf des Septennats eines plötzlichen Todes; ihnen folgten Emile Loubet und Armand Fal⸗ lleres, die ihr Amt die geſetzmäßig vorgeſehene Friſt hindurch bekleideten. Nach langen Wochen der im ſtillen geführten Intriguen iſt endlich der große Tag angebrochen. —— Am Nachmittag vorher zeigten Luxembourg⸗ palais und Deputiertenkammer ein bewegtes Bild.. die letzten Beratungen der Parteien des Senats und der Zweiten Kammer fanden ſtatt und ergaben vielleicht das überraſchende Reſultat, daß ſtatt der bisherigen drei oder vier Kandidaten deren plötzlich zehn auf der Favori⸗ tenliſte ſteheu. Gleichpiel, am kommenden Tage muß die Wahl ſtattfinden. Senatoren und De⸗ putierte ſowie die ſonſtigen offiziellen Perſönlich⸗ keiten, die bei dem Staatsakt anweſend ſein müſten, fahren in Extrazügen nach Verſailles Man berſammelt ſich auf dem im Zentrum von Paris gelegenen Bahnhof Soint⸗Lazare⸗ Um elf Uhr fünfundfünfzia fährt der aus zweiundzwan⸗ zig Wagen beſtehende„Zug der Parlamentarier“ ab: künf Minuten ſpäter folgt der„Zug der Diplomaten und Miniſter“. Es verſteht ſich daß guch die Vertreter der in Paris beglaubigten Großmöächte dem Kongreß beiwohnen. Ter Bahn⸗ hof ſowie die Linie bis Nerfaflles ſind milltäriſch bewacht; außerdem richtef die Polizei einen um⸗ fangreichen Ordnungsdienſt an der Gare Saint⸗ Lazare ein, da die Abfahrt der Kongreßmitglie⸗ Krankenkaſſen! empfiehlt; die Honorarbemeſſung entſpreche bil⸗ ligen Erwartungen, im übrigen ſei jedem arbeits⸗ bereiten Arzt die Tätigkeit für die Kaſſen ermög⸗ licht, ſo daß die Aerzte hier nicht wie ſonſt Klage darüber zu führen hätten, daß die freie Berufs⸗ ausübung durch die Krankenkaſſengründung be⸗ einträchtigt werde. Die Kaſſen würden ihren Betrieb vorausſichtlich im März eröffnen. Die Nationalliberale Partei und die Arbeiter. Zur Einleitung einer planmäßigen Werbe⸗ arbeit in den Arbeiterkreiſen hielten die Kreis⸗ organiſationen der Nationalliberalen Partei ber beiden Reichstagswahlkreiſe Remſcheid ⸗ Lennep⸗Mettmann und Solingen in der Stadthalle in 15 eine gutbeſuchte Vertreterverſammlung ab. Einlei⸗ tend ſtellte der Vorſitzende, Herr Walter Paß⸗ Remſcheid, in einem Rückblick auf das letzte Jahr feſt, daß die Partei in den beiden Kreiſen recht erfreuliche Fortſchritte gemacht habe. Der Redner wies dann hin auf die Notwendigkeit, die Ar⸗ beiterſchaft zurückzugewinnen für den Liberalis⸗ mus. Baſſermann habe mit Recht geſagt, daß an dem Problem der 4⸗Millionen⸗Partei auch die Nationalliberale Partei nicht vorübergehen könne. Aehnlich wie die Fortſchrittliche Partei müſſe man unter Umſtänden auch nationalliberale Arbeitervereine gründen oder die Arbeiter für die ordentliche Parteiorganiſation gewinnen, wie es 15 Duisburg ſchon mit gutem Erfolge geſchehen ei. Der Generalſekretär Peter hielt dann einen mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Vortrag über Die Nationalliberale Parteti und die Arbeiter. Die Natitonalliberale Partei habe, ſo führte er u. a. aus, im Gegenſatz zu den andern Parteien bisher wenig um die Gunſt der Maſſen geworben. Als Mittelpartei habe ſie weder einſeitig nach unten noch nach oben geblickt, in ſtiller Arbeit, auf äußere Effekte ver⸗ zichtend, habe ſie aber immer für den ſozialen Ge⸗ danken gearbeitet. Und dieſe Arbeit ſei auch er⸗ folgreich Fepehen, denn ſicher würden viele unſerer ſozialen Geſetze ohne die Mitwirkung der Nativ⸗ nalliberalen Partei überhaupt nicht zuſtande ge⸗ kommen ſein. Die Partei müſſe ſich vergegen⸗ wärtigen, daß wir uns im Jahrhundert der Or⸗ ganiſation auf allen Gebieten befinden und daß es daher ihre Aufgabe ſei, den Organiſations⸗ gedanken in der emporſtrebenden Arbeiterſchaft in die richtigen Bahnen zu lenken. Die alten Arbeitervereine und die Gewerkſchaften hätten ſich immer mehr zu reinen Kampfesorganiſationen entwickelt. Aufgabe der Nationalliberalen ſei es nun die Fragen des Kultur- und Staatslebens In den zahlreichen Cafes um den Bahnhof drängt ſich die Menge. Man ſchließt Wetten ab auf den „Gewinner“, ereifert ſich, je nach der Zugehörig⸗ keit zu bieſer oder jener politiſchen Partei, für den einen oder anderen Kanbidaten und zeigt eine Spannung und Unruhe, die faſt au die gro⸗ ßzen Wettrenntage in Longchamps ober Chantillh erinnert. Mitunter erelgnen ſich auf dem Bahn⸗ hofsperron ergötzliche Szenen, wenn ein würdiger Senator ober braver Deputierter den offiziellen Zug verſäumt. So kam bei ber letzten Wahl ber wegen ſeiner Originalität bekannte Abgeordnete Baudry'Aſſon gerade in dem Moment au, als der„train parlementalre“ bie Halle verließ; der Deputierte hatte als treuſorgender Famiſien⸗ vater einige wichtige Ginkäufe für ſeine Gattin nicht verſäumen wollen. Leider hinderten ihn die zwei Sofakiſſen, die er unter dem Arm trug, und die rieſige am andern Arm baumelnde Hut⸗ ſchachtel am rechtzeitigen Erſcheinen. Ein ühn⸗ liches Mißgeſchick paſſierte ſeinerzeit Felix Faure, als es ſich darum handelte, dem zurüfckgetretenen Präffdenten Caſimir⸗Perier einen Nachfolger 8 geben. Die auf dem Perron anweſenden Freunde, die über die guten Ausſſchten Faures orſentiert waren, tröſteten ihn lachend und meinten, er werde ihnen auch trotz der Verſpätung am Abend einen guten Präſtbenten don Verſfaflletz zurück⸗ bringen. Jelix Faure verſprach ſein Möglichſtes zu tun, und er hielt Wort— am Abend kehrte er als Präſident nach Paris zurſck. Vor der Kongreßſiung nimmt man in den ſimir⸗Perier, verließ den Elyſeepalaſt nach weni⸗ Wahl immerhin gewiſſe Schlüſſe auf die Orien⸗ gen Monaten der Präſidentſchaft und nahm aus der Tauſende von ſchauluſtigen Pariſern aulockt. großen Reſtaurants von Verſailles das rüß⸗ 2. Seite 15 General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Mannheim, 17. Jannar. bei der Arbeiterorganiſationsfrage in den Vorder⸗ grund zu rücken und die nationalen Arbeiter, die ihre Vereinigungen nicht zu reinen Kampfes⸗ organiſationen geſtalten wollen, für dieſen Plan zu gewinnen. Die Nationalliberale Partei denke nicht daran, dem Arbeiter das Koalitionsrecht zu nehmen, ſie müſſe aber betonen, daß die Ver⸗ einigungsfreiheit zu keinem Vereinigungszwang ausarten dürfe. Von demſelben Standpunkte aus ſei auch die Frage des Streikpoſtenſtehens zu beurteilen. Ein„Zuchthausgeſetz“ werde die Partei nicht ſchaffen helfen; in der Streikpoſten⸗ frage müſſe es nicht lauten„entweder oder“ ſon⸗ dern:„ſowohl als auch“. Der Induſtrie und dem Gelwerbe müſſe allerdings die Sicherheit ge⸗ währleiſtet werden, die ſie zu ihrer Weiterentwick⸗ lung notwendig hätten, wenn ſie bereit ſeien, auf ſozialem Gebiete zu leiſten, was im Rahmen des Möglichen liege. Angeſichts dec immer mehr fühlbarer werdenden amerikaniſchen, japaniſchen und ſelßbſt chineſiſchen Konkurrenz müſſe in erſter Linie die Forderung einer geſunden Wirtſchafts⸗ politik, die die deutſche Induſtrie konkurrenzfähig erhalte, betont werden. In dieſem Zuſammen⸗ hange kam der Redner auch guf die Frage zu ſprechen, ob es richtig ſei die Ausländer in un⸗ beſchränktem Maße zu unſern Hochſchulen zuzu⸗ laſſen. Die heute geübte Praxis gegenüber den Ausländern ſei gewiß vornehm, indes man könne als Volk an der eigenen Vornehmheit zugrunde gehen. Die Arbeitgeber müßten die wirtſchafts⸗ ſriedliche Arbeiterbewegung, die erfreulicherweiſe überall an Boden gewinne, mit Intereſſe ver⸗ folgen und vor allem müſſe der moderne Natio⸗ RNalliberalismus— modern im Hinblick auf neue Aufgaben— nicht vorübergehen an dieſer friedlichen Arbeiterbewegung. In dem rheini⸗ ſchen Parteivorſtand werde man ſchon in kürzem zu der wirtſchaftsfriedlichen Arbeilerbewegung Stellung nehmen.— Die anſchließende Aus⸗ ſprache ergab eine allſeitige Zuſtimmung zu den Hauptpunkten des Vortrags. Zur Frage des verſtärkten Arbeitswilligenſchutzes. Ueber die Stellung der naſtional⸗ liberalen Reichstagsfraktion zur Frage eines verſtärkten Arbeitswilligenſchutzes ſind in der Preſſe teilweiſe unrichtige Angaben gemacht worden. Selbſtverſtändlich wünſchen auch die Nationalliberalen einen wirkſamen Schutz der Arbeitswilligen, ſie halten aber den neuerdings von konſervatiber Seite vorgeſehla⸗ genen Weg der Einführung des Verbotes des Streikpoſtenſtehens für un⸗ igbar, ſind vielmeht in Uebereinſtimmung der Reichsregierung der Ueberzeugung, daß die Frage des Koalitionszwanges und zwar für Arbeitnehmer wie für Arbeitgeber, nur im Zuſammtenhang mit der allgemei⸗ nen Reform des Reichsſtrafrechts geregelt werden kann. Bis dahin erſcheinen die beſtehenden geſetzlichen Beſtimmungen zur Ab⸗ wehr terroriſtiſcher Uebergriffe als ausxeichend, ſofern dieſe nur mit der nötigen Energſe zur An⸗ wendung gebracht werden. Daß das Verhot des Streikpoſtenſtehens allein ein untaugliches Mittel zur Ahſtellung der leider vorhandenen Mißſtände iſt, das iſt unſeres Erachtens von dem Vertreter der Reichsregierung im Reichstag unter Zuſtim⸗ mung der Mehrheit des Reichstags erſchöpfend dargelegt worden. Eine ſtichhaltige Erwiderung hezw. Widerlegung ſeitens der Antragſteller haben wir bis jetzt weder zu hören noch zu leſen bekommen, ſo daß der Gedauke eines Verbotes des Streikpoſtenſtehens vorläufig wohl als er⸗ ledigt gelten kann. kaun. Deutsches Reich. — Zur neueſten Erklärung der Altnational⸗ liberalen ſchreibt die„Tägl. Rundſch.“: Man muß als objektiver Zuſchauer geſtehen, daß gerade ſolche Erklarungen der Altnatio⸗ nalliberalen ſelbſt— es iſt dies nicht die erſte dieſer Art— es immer ſchwerer machen, ein⸗ zuſehen, wozu der Altnationalliberale Reichs⸗ verband eigentlich geſchaffen wurde. Es war doch nicht ſeine urſprüngliche Abſicht, Herrn Baſſermann gegen links und gegen rechts zu ſekundieren. Wir haben erſt unlängſt dargetan, daß die Konſequenz der gegenwärtigen Haltung des Altnationalliberalen Reichsverbandes die von ſeinen Gründern ſelbſt vollziehende Auf⸗ löſung ſein müßte. Badiſche politit. Zu den kommenden Landtagswahlen. 3u Die Sozialdemokraten haben in mehreren Wahlkreiſen ſchon Kandidaten aufgeſtellt, auch in ſolchen, die unzweifelhafter liberaler Beſitzſtand ſind. Daraus hatte mim ein liberales Blatt— die„Straßb. Poſt“— vor einigen Tagen gefol⸗ ger:, die Sozialdemokratie habe den Gedanken eines Großblocks für den erſten Wahlgang auf⸗ gegeben. Dieſe Aeußeruig hat zu Bemerkungen in der Mannheimer„Volksſtimme“ geführt, aus denen einige Hiebe gegen die nationalliberale Partei herausſehen. Denen aber ſind Bemerkun⸗ gen der„Bad. Landesztg.“ auf dem Fuße ge⸗ folgt: Das ſeien merkwürdige Redensarten, die etwas verdecken ſollten uſw. Nun können wieder die ſozialdemokratiſchen Blätter antworten und unverſehens wären wir dann in einem allerlieb⸗ ſten Preſſegezänk über Taktik unter Parteien, die in irgendeiner heute noch nicht genau erkennbaren und beſtimmbaren Form bei den Wahlen gemeinſam operieren wollen und müſſen. Manche Leute ſcheinen ſich darauf zu caprizieren, aus den Erfahrungen früherer Wah⸗ len nichts zu lernen Sonſt könnten ſie doch am Ende wiſſen, daß es ſich noch immer als ſehr wenig nützlich erwieſen hat, die ſo überaus heiklen Fragen der Wahltaktik, das Handeln und Ab⸗ handeln der kontrahierenden Parteien zum Ge⸗ genſtand breit ausgeſprochener Preßfehde vor der Oeffentlichkeit und den— Gegnern zu machen. Sollen wir nun eine Wiederholung dieſer direkt ſchädlichen Stilübungen erleben? Faſt ſcheint es ſo, da die Diskuſſion ſchon ſo be⸗ ängſtigend frühzeitig beginnt. Wir möchten da doch al len, die es angeht, dringend nahelegen, ſich in den Preſſeerörterungen über die einzu⸗ ſchlagende Taftik möglichſt zu zügeln. Dieſe überaus heikle und gerade für die kommenden Wahlen doppelt kitzliche Frage der Taktik wird wirklich zweckmäßiger den Verhandlungen unter den in Frage kommenden Parteien überlaſſen. Soviel bekaunt wird, haben bisher noch keinerlei offizielle Verhandlungen über die Frage des Großblocks im erſten Wahlgang ſtattgefunden. Es hat alſo noch keine ernſtliche Fühlungnahme der geordneten Parteiinſtanzen gegeben, die allein die erſte ſichere Aufklärung über die Anſchauungen und Abſichten hüben und drüben bringen iu. den Boden für wirklichfrucht⸗ bare Erörterungen und Verhandlungen ebnen Um ſo weniger Töunen wir uns imit unzeitigen Preſſeerörterungen befreunden, die nicht nur leicht Verſtimmungen erzeugen, ſondern auch durch Unvorſichtigkeiten den Gegnern ge⸗ ſtatten, uns in die Karten zu ſehen. Taktik macht man: wir möchten wohl wünſchen, daß die Parteien der Linken genau nach dieſem Grundſatze verfahren, den ſie ja ſo oft und ſo gerne im Munde führen. * Die„Heidelb. Zig.“ ſchreibt: Die Frage des Zuſammengehens des„Großblocks“ gleich im erſten Wahlgang bei den diesjährigen Landtags⸗ wahlen iſt da und dort in letzter Zeit in der Preſſe noch geſtreift worden. Indeſſen, weder auf na⸗ tionalliberaler Seite noch auf ſozialdemokratiſcher iſt dazu Luſt vorhanden. Die Sozialdemokratie hat auch ſchon in einigen Bezirken, die bisher nationalliberal vertreten waren, Kandidaten auf⸗ geſtellt. Die Frage kann alſo aus der praktiſchen Erörterung völlig ausſcheiden. Und mit der etwa⸗ igen Stichwahltaktik, befragt man ſich am beſten erſt, wenn die Hauptwahlen vorüber ſind. Zum Fall Wetterle. W. Straßburg, 16. Januar. Herr Wetterls weilt wieder ſeelenruhig im Landtage, gibt in den Wandelgängen„Audien⸗ zen“, inſtruiert ſeine Getreuen von der Journa⸗ liſtentribüne und ſcheint der ganzen Erregung, die ſein Redefeldzug durch Frankreich in Elſaß⸗ Lothringen hervorgerufen hat, ſpotten zu wollen. Daß ihm aber doch nicht ganz ſo Hohl zu Mute iſt, wie er glauben machen möchte, beweiſt eine Rechtfertigung, die er in ſeinem„Nouvelliſte“ vom Stapel läßt, und in der er ſich den An⸗ ſchein gibt, als könne er bei ſeinem reinen Ge⸗ wiſſen und der Lauterkeit ſeiner Abſichten gar nicht begreifen, warum man ihn eigentlich ſo ſchlecht behandle Man hat dieſes Manöver bei Herrn Wetterlé leider ſchon zu oft erlebt, als daß noch jemand darauf hereinfallen würde. Nur könnte man ſich wundern über die relativ maßvolle Sprache, in der ſeine Rechtfertigung abgefaßt iſt, wenn nicht auch dafür die Erklärung zu leicht zu finden wäre. In früheren Fällen— und Herr Wetterls hat deren ſchon recht viele auf dem Kerbholze— hatte Wetterlé ſich regelmäßig nur mit ein paar deutſchen Zeitungen auseinanderzuſetzen, die ſein gefährliches Treiben geißelten, und vor allem konnte er ſeinen Landsleuten ohne Gefahr bloß⸗ geſtellt zu werden, vorſchwindeln, daß es nur die böſen Pangermaniſt en ſeien, die ſich über ſein Tun aufregten, um daraus gegen Elſaß⸗ Lothringen ſelbſt Kapital zu ſchlagen. Dieſes Mittel verfängt diesmal nicht; denn unter denen, die ſeine neueſten Taten am ſchärfſten verurteilen, befinden ſich in erſter Linie ſeine altelſäſſiſchen Landsleute. Und unter ihnen wieder Männer, deren Meinung Herrn Wetterls doch nicht ganz gleichgültig iſt. Er, der durch ſeine jahrelang betriebene nationaliſtiſche Wühlarbeit einen großen Teil ſeiner Landsleute ganz auf ſeine Seite gezogen zu haben glaubte, muß nun er⸗ leben, daß er mit einem kleinen Kreis von Freun⸗ den doch recht iſoliert daſteht. Denn imel ſaß⸗ lothringiſchen Zentrum iſt die Stim⸗ mung gegen ihn recht erbittert, wenn man ſich auch aus taktiſchen Gründen hütet, ihn ſcharf anzufaſſen. Vor allem aber ſcheint man es im höheren Klerus der Dibzeſe Straßburg Herrn Wet⸗ terlé ſehr übel vermerkt zu haben daß er das Zentrum wieder einmal heillos kompromittiert hat, denn dort pflegt man eine ruhige berechnende Politik zu treiben, die man ſich durch nationa⸗ liſtiſche Abenteuereien nicht verderben laſſen möchte. Und ſie wäre verdorben, und zwar gründlich, wenn unſere Regierung ſich ent⸗ ſchließen könnte, mit den Nationaliſten einmal „Fraktur zu reden“. Nicht in der Weiſe, daß der Staatsſekretär im Landtage den Meiſterzahl, Nationaliſten eine Philippica hält, die man hinterher im Miniſterium ſo ſchnell wie möglich in Vergeſſenheit geraten zu laſſen ſucht, ſondern dadurch, daß man ſich auch im inoffiziellen Ver⸗ kehr die nationaliſtiſ Abgeordneten und Notabeln zehn Schritte vom Leibe hält, wobei man ſich nur genau an die vom Statthalter Grafen von Wedel ſchon vor ein paar Jahren gegebenen Anweiſungen zu halten brauchte Das iſt bisher leider nicht überall geſchehen, und die Folge war, daß der Einfluß dieſer Leute im Lande nur noch wuchs. Man traute ihnen einen langen Arm zu, und ſtand ſich im allge⸗ meinen auch nicht ſchlecht dabei, wenn man ſich an ſie wandte. Dem muß, wenn jemals klare und geſunde Verhältniſſe in Elſaß⸗Lothringen eintreten ſollen, ein Ende macht werden. Ein Mann wie Wetterls würde es gar nicht wagen, jahrein, jahraus hier und in Frankreich gegen das Deutſchtum und die Deutſchen zu hetzen, wenn er nicht das Gefühl hätte, immer wieder an irgendwelchen Stellen der Regierung eint Rückendeckung zu finden. Beſitzt er jetzt doch auch die Dreiſtigkeit die elſaß⸗lothringiſche Re⸗ gierung gewiſſermaßen zu ſeiner Mitſchuldigen zu machen, indem er ſchreibt: „La conféèrence que'ai donnée à Ev. reux, au Hayre.... est imprimée et se trouve depuis des mois dans ſes mains des mombres de notre gouvernement Un de nos ministres me disait un jour, et paf pris cela pour un compliment:„Vous, Wetterlé,(einfach Wetterlé? l% il est bien inutile de vous faire filer. Vous Stes lé premier à raconter tout ce que vous faites quand vous passez la frontièere.“ So muß es kommen! Herr Wetterls, von der öffentlichen Meinung, von Altdeutſchen und Alt⸗Elſaß-Lothringern der gröbſten Verfündi⸗ gung am deutſchen Reich und an ſeiner Heimat Elſaß⸗Lothringen ſowie der gewiſſenloſen För⸗ derung der franzöſiſchen Revancheſtimmung an⸗ geklagt, ruft das reichsländiſche Miniſterium als Kronzeugen für ſeine Harmloſigkeit, wenn nicht gar als ſeinen Verteidiger an. Wenn das Miniſterium ſich das gefallen läßt, darf es ſich nicht wundern, wenn morgen wieder nationaliſtiſche Wanderprediger nach Frankreich ziehen und den erſchütterten und empörten Fran⸗ zoſen von den Leiden erzählen, die Elſaß⸗Loth⸗ ringen von den unverſchämten Sprößlingen der Hungerleider, die nach dem Unglück von 1870 über Elſaß⸗Lothringen herfielen, zu erdulden hat. Und es darf ſich ferner nicht wundern, wenn man in nationaliſtiſchen Kreiſen des Landes glaubt, ihm alles bieten zu können, und in deutſchgeſiunten alles Zutrauen zu ihm verliert. Aus Stadt und Tand. *Mannheim, 17. Januar 19138. Mannheimer Altertums⸗ nerein. Auf dem Januar⸗Vereinsabend ſprach Herr Dr. Franz Schnabel über„Die Auflöſung der Zünfte in Mannheim und die Einführung der Gewerbe⸗ freiheit“. Der Vortragende gab zunächſt in großen Zügen einen kurzen Ueberblick über die Geſchichte der Zünfte und zeigte, wie dieſe ſeit einem halben Jahrtauſend beſtehende Organi⸗ ſation der menſchlichen Arbeit zur Zeit ihrer Auflöſung innerlich überlebt war und ſchon lange nicht mehr die Macht beſaß, die ihr bis zur franzöfiſchen Revolution innegewohnt hatte. Bis dahin war ſte der Ausdruck eines großen wirtſchaftlichen Geſetzes: Bindung des einzelnen an feſte wirtſchaftspolitiſche Grund⸗ ſätze; ihr Erfolg nach innen war: Regelung von Angebot und Nachfrage im gegebenen wirtſchaftlichen Körper, Schutz der Produzen⸗ ten und Konſumenten— daher Feſtſ der der Produktionshöhe und des ſtück, deſſen Menn ebenſo dürch die Tradition ge⸗ heiligt iſt, wie das ſeierliche Programm der Ta⸗ gung. Es gibt: Pikante Wurſt, Roaſtbeef, Kar⸗ toffeln, Deſſert und Kaffee. Preis: fünf Franken. Nach dieſer Stärkung macht man ſich auf den Weg nach dem Schloſſe, wo der Kongreß ſtattfin⸗ det. Mitunter werden von einzelnen Parteten noch vorbereitende Sitzungen im„Theatre des Baxietes- oder den„Reſervolrs“ abgehalten. um Eintritt in den großen Kongreßfſaal, deſſen 5 nen den Mitgliedern der Regierung, den Diplomaten und dem Publikum reſerbiert ſind, edarf man einer beſonderen Eintrittskarte, und Kontrolle wird mit äußerſter Strenge ge⸗ andhabt. Inzwiſchen haben ſich im Saale die 00 Senatoren und 391 Deputierten zum Waßl⸗ it verſammelt. Dieſer findet in folgeuder ſeiſe ſtatt: Der Präſident des Kongreſſes, als nach der Konſtitution der jeweilige Senats⸗ identk fungiert, eröfſnet die Sitzung mit eini⸗ Worten, mit denen er die Vertreter des olkes willkommen beißt nud ſie einladet,„dem aate ein neues Oberhaupt zu geben“. Durch as Los wird alsdann eutſcheiden, mit welchem uchſtaben des Alphabets man beginnt; die Ab⸗ rdneten, deren Namen mit dieſem Buchſtaben ängt, eröffnen den Reigen der Wählenden, Bei Wahl Carnots begann man mit P, bei Ca⸗ ir⸗Perier mit L, gleichfalls mit L. bei Felix ure, mit D bei Loubet, mit M bei Fallisres. bergläubiſche Pariſerinnen behaupten, daß der chſtabe, mit dem die Wahl anfängt, nicht im dürfe. Die Erfahrung hat ihnen bisher Recht gegeben, und hoffentlich ſpielt ihnen der Zufall diesmal keinen Streich. Nachdem noch, gleichfalls durch Los, der„ſerutateur“ beſtimmt worden iſt, nämlich derjenige Abgeordnete, der, neben der Urne ſtehend, den Wahlakt bewacht, treten die 891 Kongreßmitglieder einer nach dem anderen auf die Tribüne. Sie nehmen dort von einem Sekretär des Büreaus die traditionelle Buchs⸗ baumkugel in Empfang, ſchreiten alsdann zur Urne, um den gefalteten Stimmzettel hinein⸗ zulegen und geben darauf einem zweiten Sekretär die Kugel, die dieſer in eine offene Truhe wirft. Nach Beendigung der Wahl müſſen ebenſoviel Kugeln wie Stimmzettel vorhanden ſein; andern⸗ falls kann der Wahlaft für ungültig erklärt wer⸗ den. Selbſt wenn man in Betracht zieht, daß durchſchnittlich nicht mehr als 820—840 Seng⸗ toren und Deputierte zum Kongreß erſcheinen, nimmt die Wahl immerhin mehrere Stunden in Anſpruch. Während dieſer Zeit herrſcht ſowohl im Saale wie beſouders in der benachbarten „Galerie des Tombeaux“ die lebhafteſte Bewe⸗ gung. Die Galerie, auf die eine große Anzahl von kleinen Sälen mündet, iſt ſpeziell der Sam⸗ melpunkt der Parlamentariex, die ungeniert das „Ereignis des Tages“ diskutieren wollen. Die durch die Etikette verlangte Reſerve, die man ſich im Kongreßſgal auferlegen muß, weicht bier einer zwangloſen Gemütlichkeit. Die politiſchen Freunde ſind in angeregteſter Unterhaltung zwiſchen der Menge der„gänzlich Unberühmten“ iljennamen des Kandidaten enſhalten ſein Perſönlichkeiten auf.. unter ihnen weilt der „beimliche König“, der binnen kurzem ſie alle Haupteslänge überragen wird. Nach langem Warten begibt man ſich endlich in den Saal zurück. Der Wahlakt iſt beendigt, und die Mitglieder des Bureaus nehmen unter der Anfſicht des Präſidenten die Zählung der Stim⸗ men vor. Im Saale herrſcht atemloſe Spannung .. die Glocke des Kongreßvorſitzenden ertönt das Geräuſch, das in dem weiten Raume brandet; verflutet wie auf Zauberſchlag. Und die Stimme des Präſidenten erhebt ſich:„Ich habe die Ehre, der Nationalverſammlung das Ergebnis der Stimmenzählung für die Wahl des Präſidenten der Republik mitzuteilen.“ Nach Verleſung der Ziffern erfolgt ſodann die feierliche Proklamation mit den traditionellen Worten:„Monſieur X, der die Mehrzahl der abgegebenen Stimmen erhalten hat, wird hiermit zum Präſidenten der Republik auf ſieben Jahre proklamiert!“ Brauſende Vivakrufe, die von der hohen Kup⸗ pel des Saales widerhallen, bringen dem Neuge⸗ wählten die erſte Huldigung entgegen. Der Kon⸗ greßvorſitzende, begleitet von ſämtlichen Mini⸗ ſtern und dem Präſidenten der Deputierten⸗ kammer, begibt ſich alsdann in den Salon, der ihm während der Tagung zur Verfügung ſteht: hier erwartet der Gewählte die offtiziellen Per⸗ ſönlichkeiten. Der Vorſitzende überreicht dem Miniſterpräſidenten das Protokoll des Kon⸗ greſſes. Dieſer verlieſt es und übergibt in einer Anſprache dem„neuen, von dem ſouberänen tauchen die Chaxaktergeſtalten der führenden Verſuchen iſt es jetzt dem lungen, Wochenſchrift nahmen vom Herzen zu machen, die ſchnell genug hintereinander folgen——10 Aufnahmen in der Herzaktion, die Zuſammenziehung der Vor⸗ höfe und Kammern, ſowie die darauf folgende Erſchlaffung im einzelnen feſtzuſtellen. Für die Wiſſenſchaft wie für die Praxis iſt dieſer Fort⸗ ſchritt von gleicher Wichtigkeit. kommt durch dieſe Bewegungsbilder in die Lage, den phyſiologiſchen Vorgang der Herzzuſammen⸗ ziehung direkt vom Bilde abzuleſen, und ebenſo krankhafte Störungen, wie ſie auf nervöſer Grundlage und nach Klappenfehlern entſtehen, Republik die Rechte, Vorrechte und Pflichten der höchſten Exekutivgewalt“. Nach dieſer kurzen, eindrucksvollen Zeremonie nimmt der Erwählte die Glückwünſche ſeiner Umgebung entgegen und begibt ſich alsdann im vierſpännigen Landauer unter militäriſcher Begleitung nach Paris zurück, um hier im Ehrenhof des Elyſeepalaſtes von ſeinem Vorgänger(der noch einen Monat, bis zum 18. Februar, im Amte bleibt) feierlich emp⸗ fangen und in ſeinen neuen Wirkungskreis ein⸗ geführt zu werden. Kunſt, Wifrenſchuft u. Leben. Ein neuer Fortſchritt der Röntgentechnſk. Nach vielen mühevollen, zum Teil vergeblichen bekannten Röntgen⸗ techniker Fr. Deſſauer in Frankfurt a. M. ge⸗ wie er in der Münchener Mediziniſchen mitteilt, Bewegungsauf⸗ der Sekunde—, um die einzelnen Phaſen Denn man Volke beſtimmten Präſidenten der franzöſiſchen zu erkennen und zu analyſieren. Gleicherweiſe 5 — Preiſe der G dung Grunk Erfolc eines lelte deren Ueber dem 9 auch bracht wicklu ſtigte; der di tete, fand der J die 3 einer Die chaftl weg. imme! der 6 von forder wirtſe freie die J Preuf ſchaft bei Aehn! die 2 Engle ten v. ein So b deſſen eine 1848 Zünft die 8 hoben des J direkt nalök Man del n abend Zunft ſen, Als 7. A) übern des heitli. die F bedäch Inſta der 9 gen 1 außer des 2 lunge darzu Zunft rium Es f Komr Böhn wurd berkü die 0 ein geſetz ordnm einge von Feſſeln, die nicht der Geſellen und Lehrlinge— aber auch (Grundtendenz nach Erfolg nach außen beſtan Mannheim, 17. Javuar. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). 3. Seite. Befähigungsnachweis, Beſchränkung; h Bin⸗ ung der Meiſter an die Scholle, kurzum der nach Monopoliſierung. Der d in der Heranbildung ſeines tüchtigen Handwerkerſtandes; es entwik⸗ ſielte ſich daraus eine glänzende Kultur, von deren äußeren Formen wir noch intereſſante eberreſte in den Muſeen vor uns haben. Aus dem grundlegenden Prinzip becaus ergaben ſich gauch die Urſachen des Verſalls: Engherzigkeit brachte die Erſtarrung der Inſtitution, eine Eut⸗ wicklung, die der abſolute Staat noch begün⸗ ſtigte: So in Mannheim unter Karl Theodor, der die Zünfte mit neuen Privilegien ausſtat⸗ tete, Die Tendenz zur Schließung der Zunft fand hier einen beſonders ſcharſen Ausdruck in der Innung der Chirurgen und Barbiere, wo die Zunftangehörigkeit zum erblichen Realrecht einer beſchränkten Meiſterzahl wurde. Die Entwicklung des geiſtigen wie des wirt⸗ chaftlichen Lebens ſchritt über die Zünfte hin⸗ weg. Der Uebergang zum Fabrikbetrieb brachte immer mehr Ausnahmen von der Regel und der Gedanke der Befreiung des Individuums von der Gemeiuſchaft ge⸗ ſiegreich durch. Auch im wirtſchaftlichen Lehen hieß nun die Loſung: freie Entfaltung der Kräfte! Und ſo ſtürzen die Ideen der franzöſiſchen Revolution und in Preußen die Steinſchen Reformen die Herr⸗ ſchaft des Zunftzwanges. In VBaden hätte man bei Karl Friedrichs phyſtokratiſchen Anſichten Aehnliches erwarten ſollen. Hier aber lagen die Verhältniſſe anders als in Frankreich und England. Die rein agrariſchen Zuſtände mach⸗ ten vorläufig keine völlige Reform, ſondern nur Preiſes, fordert ſind, drang ein Unterdrücken der Mißbräuche notwendig. So blieb in dem halben Jahrhundert, während deſſen ſich Baden zum Induſtrieſtaat entwickelte, eine Art Kompromißzuſtand aufrecht erhalten. 1848 wurde prinzipiell die Aufhebung der Hünfte gefordert, Ende der 50er Jahre tauchte die Forderung von neuem auf, beſonders er⸗ hoben von liberalen Politikern, ſo dem Leiter des Mannheimer Gewerbevereins, Bürgerſchul⸗ direktor Schröder, und dem Heidelberger Natio⸗ nalökonomen Pickford. Noch einmal wollte die Mannheimer Handelsinnung— auch der Han⸗ del war ja zunftmäßig gebunden— am Vor⸗ ſabend der Gewerbefreiheit mit verroſteten Zunftwaffen gegen die Getreideagenten kämp⸗ ſen, aber ohne Erfolg. J. April 1800 die Zeit der Als in Baden mit der Oſterproklamation vom Reaktion endgültig überwunden war, erſchien auch die Beſeitigung des Zunftweſens auf dem Programm der frei⸗ heitlichen Reformarbeit. felalterliche Blütezeit Mannheim, d ſchöpfung des abſoluten Fürſtentums, wie das Heimatli werden ſie das Sfudſunt der Wirkung der mittel, wie Digitalis und Strophantus, er⸗ Und nun erhob ſich die Frage, was an die Stelle treten ſollts. Wie hedächtig man dabei zu Werke ging, wie viele Inſtanzen durchlaufen werden mußten, wie in der Preſſe, in Flugſchriften und Verſammlun⸗ Igen über das neue Ziel verhandelt wurde, iſt ßerordentlich bezeichnend für die Bedeutung es Vorgangs. Das Reſultat dieſer Verhand⸗ Hungen, deren leitende Ideen der Redner klar bdarzuſtellen Junftv vermochte, war Preisgabe der erfaſſung. Und nun ging das Miniſte⸗ um den vorſichtig abwägenden Gang weiter, folgten wochenlange Beratungen in einer Kommiſſion, in der u. a, auch Mohl, Lauer und ähm ſaßen; nach Zuſtimmung der Landſtände wurde das neue Geſetz am 20, September 1862 perkündigt und trat am 15. Oktober in Kraft: die Gewerbefreiheit war ausgeſprochen. Nur ein Jahrzehnt blieb dieſes badiſche Gewerbe⸗ geſetz in Wirkſamkeit, ordnung des norddeutſchen Bundes von 1869 bis 1871 die Gewerbe⸗ eingeführt wurde, in der die Verneinung des Zunftgedankens im allerſtrengſten Sinne ausge⸗ prägt war. Mit der Zunftorganiſation war ein geuge der Vergangenheit gefallen, deſſen mit⸗ die Kunſt⸗ freilich nicht mehr erlebt hatte. Dem Redner wurde lebhafter wohlverdienter Beifall zuteil für ſeinen Vortrag, durch den er in vorbildlicher Weiſe bewies, wie ſich allgemein geſchichtliche Vorgänge an einem heimatge⸗ ichtlichen Beiſpiel verdeutlichen laſſen und che in ſeiner Bedeutung ge⸗ 2 hoben wird, wenn man es nach großen hiſtori⸗ ſchen Geſichtspunkten betrachtet und vor einen weiten hiſtoriſchen Hintergrund ſtellt. Die auf archivaliſchen Quellenſtudien beruhende Dar⸗ ſtellung war klar gegliedert und wußte alle Ein⸗ zelheiten den großen Linien der allgemeinen Entwicklung einzuordnen. Herr Kommer⸗ zienrat Zeiler ſprach Herrn Dr. Schnabel für regenden Vortrag den wärmſten Dank der Ver⸗ ſammlung aus. * Ernaunt wurden die Regierungsbaumeiſter Karl Seiz bei der Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues und Gerhard Benstz bei der Waſſer⸗ und Straßenbauinſpektion Lörrach zu Bauinſpektoren. * Zugeteilt wurde Reviſor Wilhelim Ehret in Lahr dem Bezirksamt Mannheim zur Aus⸗ hilfeleiſtung. 5 * Ein Verband der Beamten Badens für das Leichen⸗ und Begräbnisweſen wurde am Sonntag in Mosbach in einer Verſammlung gegründet, zu der ſich Leichenſchauer, Totengräber und ſon⸗ ſtige Angeſtellte für das geſamte Begräbnisweſen Badens zuſammenfanden. Herr Plutſch von Seckachein führte den Vorſitz. Der Verband, der ſeinen Sitz in Neckarau hat, erſtrebt die ſoziale und wirtſchaftliche Beſſerſtellung ſeiner Mitglie⸗ der. Sämtliche Anweſende traten dem Verbande bei. Am nächſten Sonntag findet in Tauber⸗ biſchofsheim eine weitere Verſammlung ſtatt. * Bezirksrat. In der am 16, Januar ſtattgehab⸗ ten Sitzung wurde die Tagesordnung wie folgt er⸗ ledigt: J. S. des Ortsarmenperbandes Weinheim gegen den Landarmenverband Maunbeim Erſatz von Unterſtützungskoſten für Johaun Müſler von Tre⸗ bur(Klage ſtatigegeben]. J. S. des Ortsarmenver⸗ bandes Mannheim gegen den Landarmenverband Maunheim Erſtattung von Verpflegungskoſten für Karl Schlatter von Mannheim(abgeſetzt. Geſuch bes Phil. Kuhn II. in Mannheim um Genehmigung zum Betr. einer Schankwirtſchaft ohne Branntwein⸗ ſchank im Hauſe Egellſtr. 9(genehmigzt), Desgl. der Vinzens Jung Ebefr, in Mannheim im Hauſe Windmühlſtraße 17 lverſagt. Desgl. des Aug. Scheuber in Mannheim inm Hauſe Gr. Merzel⸗ ſtraße 41(genehmigt). Geſuch des Gg. Diehm in Manuheim um Genehmigung zur Berlegung ſeiner Schankwirtſchaft ohne Branntweinſchank von Burg⸗ ſtraße 18 nach UJ 6, 18(genehmigt). Desgl. der Karl 8 offmann Wwe. von Jungbuſchſtr. 26 nach Pflügersgrundſtraße 1l8 mit Branntweinſchauk(ge⸗ nehmigt obne Brauntweinſchankl. Desgl. des Ed. Kreß in Mannheim von G 7, 10 nach Luzenberg⸗ ſtraße 10, Gaſtwirtſchaft(genehmigt). Geſuch der Friebr. Malchior Fhefr. in Mannbeim um Ge⸗ kRehmigung zum Beirieb einer Schankwirtſchaft mit Brauntweinſchank im Hauſe Friehrichsplatz 9 ge⸗ hehmigt!, Desgl. des Thomas Engelhorn von Altrip auf dem Lagerplat des hein.⸗Weſtſäliſchen Kohlenſundikats Rheingu⸗Stengelhof, Kantine(ge⸗ nehmigiſ. Geſuch des Joh. Kraft in Waldhof um Genehmigung zur Verlegung ſeiner Schaukwirtſchaft mit Branntweinſchank vun Langeſtr. 12 nach Wacht⸗ ſtraße 2(genehmigt). Geſuch des Julius Preis in Käfertal um Genehmigung zum Ausſchank von Branntwein in ſeiner Wirtſchaft Ecke Lindenſtr. 1 und Mannheimerſtr. 41a(verſagt), Desgl. des Wilh. Gärtner in Mannheim im Hauſe( 4, 13(ver⸗ ſagt). Dem Wirtſchaftsbetrieb der Aung Weyhl Wie, in Raunheim k 7, 30 und des Val, Job ſtein in Maunßeim im Hauſe( 8, 11 unb Luiſen⸗ ving 20 wurde die Konzeſſian eutzogen, Ge⸗ ſuch des Martin Unger in Mannheim um Bekaſ⸗ ſung des im Hauſe K 2, 4 ohne baupol. Genehmigung erſtellten Schuppens, hier Beſchwerde gegen eine bau⸗ poligeil. Berfügung(vertagth. Feſtſetzung der Bau⸗ und Straßenfluchten zwiſchen Roſen⸗ und Schwing ſtraße in Maunheim⸗Nockarau(feſtgeſetzt. Ernen⸗ nung von Schatzungsratsmitgliedern für Mannheim (genehmigt), Ernennung der bürgerlichen Mltglie⸗ der der verſtärkten Erfatzkommiſſion(genehmigt). Milabrand im Stalle des Franz Stein in Secken: heim, hier Feſtſetzung der Entſchädigungsſumme und der Schätzergebühren(feſtgeſetztſl. Die Erſtellung einer Trockenhalle durch die Firma Gebr. Reu⸗ ling in Neckärau wurde genehmigt. Zuxr Berufswaßl. Die letzte Nummer des Schulperordnungsblattes enthält eine Bekannt⸗ machung des Miniſteriums des Kultus und Un⸗ terrichts, die ſich eingehend mit der Berufs⸗ wahl der Schüler und Schülerin nen befaßt. Dabei werden die Lehrer beſonders an⸗ gehalten, die Knaben auf die Vorteile des Hand⸗ werkerſtandes aufmerkſam zu machen. Da vielfach auch die Mädchen gezwungen find, ſofort nach der Schulentlaſſung eine Berufswahl zu treffen, ſo iſt auch in dieſem Falle eine ſachdien⸗ runas e ſehr wünſchenswert. In der Bekanntmachung heißt es, die Schule hat ein großes Intereſſe dar⸗ an, daß es ihren Zöglingen im ſpäteren Leben aut geht. Die Lehrer machen ſich deshalb ver⸗ dient, wenn ſie Schüler und Schülerinnen er⸗ mahnen, ſich nach der Schulentlaſſung einen be⸗ ſtimmten Beruf oder einer geeigneien Beſchäfti⸗ gung zuzuwenden, wenn ſie ihnen mit dem nöti⸗ gen Rat an die Hand gehen, wenn ſie insbeſon⸗ dere ſolche Knaben, die Luſt und Liebe zu einem Handwerk zeigen, über die notwendigen Schritte belehren. Das Miniſterium ordnet daher an: Alle Lehrer und Lehrerinnen der obe, ſten Kno⸗ ben⸗ und Mädchenklaſſen ſollen die abgehenden Schüler und Schülerinnen darauf aufmerkſam machen, wie wichtig es für ſie iſt, ſich alsbalk nach der Schulentlaſſung einem Beruf oder einer geeigneten Beſchäftigung zuzuwenden, was ſie tun müſſen, um ſich für den gewählten Beruf gründ⸗ lich auszubilden und welche Schritte die Eltern hierwegen zu tun haben. Die Volksſchulrektorate und erſten Lehrer nehmen die„Fragebogen“ und „Führer“ entgegen, die ihnen von den Hand⸗ werlskammern oder Arbeitsnachweisſtellen zuge⸗ tendet werden und übergeben ſie den Lehrern der oberſten Knabenklaſſen, die ſie dann an die Kna⸗ ben, die Luſt einem Handwerk haben, ver⸗ teilen. * Vom Wetter. Der von geſtern auf heute ein⸗ getretene Witterungsumſchlag dürfte auch in Hei⸗ delberg bald mit dem Schnee aufgeräumt haben. Vielleicht wird er ſich in den hohen Lagen des Königsſtuhls noch ein paar Tage behaupten kön⸗ nen, aber verſchwinden wird er, wenn das Wetter nicht wieder umſchlägt, auch dort recht bald. Das iſt bei der auf dem Königſtuhl herrſchenden Tem⸗ peratur von 2 Grad Wärme ſicher. Geſtern war der Verkehr auf den Rodelbahnen außerordentlich ſtark und inſolgedeſſen auch auf der Bergbahn Man mußte immer 3 Wagen abgehen laſſen, be⸗ 3u vor man an die Reihe kam, befördert zu werden. Nachdem es ſo mit dem Schnee zu Ende gehr, dürfte aus dem für Sonntag geplanten Win⸗ terfeſt auf den Rodelbahnen nichts werden. Die definitive Entſcheidung hierüber wird der Rodel⸗ klub morgen treffen. * Der Wezirksverein„Deſtliche Staßterweite⸗ rung“ hielt am Dienstag abend im„Artushof“ ſeine gutbeſuchte Generalverſamm lung ab. Der Vorfitzende, Herr Prof. Zampon! begrüßte die Erſchienenen und erſtattete dann den Tätigkeitsbericht. Es fanden vier Vor⸗ tragsabende und mehrere Beſprechungen der Vertrauensmänner ſtatt. Die Mabl des Vor⸗ ſtandes ergab die einſtimmige Wiederernennung der ſeitherigen Herren, nämlich: Herr Prof. Zamponi, erſter Vorſitzender, Fabrikant Dieffenbacher, Stellvertreter, Nylograph Dann ergriff Herr Nek⸗ lor Dr. Weber das Wort zu ſeinem Vortrage: „Reiſe nach Aegypten“, In äutzerſt feſ⸗ felnden, von Humor durchmürzten Ausführun⸗ gen ſchilderte der Refevent ſeine Einbrücke und Wolf, Schriftführer. Weher das Leben und Treiben auf einem grp⸗ ßen Lloyddampfer darzuſtellen. Auffallend iſt das Mittelmeer die Veränderung am Sternhim⸗ mel, die Verſchiebung des Sternhildes, der Wechſel in der Färbung des Himmels und die zunehmende Temperatur. Port Said, die erſte ägyptiſche Stadt, welche beſucht wird, macht einen durchaus modernen Eindruck und beſteht hauptſächlich aus Kafſeehäuſern und Bazaren. Sein ſchon ſehr buntbewegtes Leben iſt aller⸗ dings nur ein kleiner Vorgeſchmack von den viel⸗ taufendſältig ſchattierten von Kairo, nach welchem die Fahrt durch das äußerſt fruchthare Niltal mit ſeiner dichten Bevölkerung geht. Auf einer Fläche von 24000 Quadratkilometer(ganz Aegypten 900 000 Quadratkllometer) wohnen hier 12 Mill, Menſchen, deren Lebhen nur durch die außerordentliche Fruchtharkeit des Bodens, bei welchem man z. B. 12 Gartenernten und —4 Feldernten erzielt, möglich iſt Obwohl die Landbevölkerung durch die großartigen Bewäſſe⸗ 1 begünſtigt, es zu einem gew Erlebniſſe auf ſeiner im Dezember ausgeſühr⸗ ten Aegyptenreiſe. Sehr intereſſant mußte Herr dem beobachtenden Meuſchen bei der Jahrt üher Wohlſtand gebracht hat, ſehen die Pörſer i Unterägypten armſelig aus und ihre Bemohn die Fellachen, ſind ſchmutzig und unſche großem Kontraſt dazu ſteht das Bild Kairo darbietet. Schon am Bahnhof einen ſauberen Eindruck macht, dräug ungeheurer Menſchenſchwarm. Auf d 4 gen berrſcht ein Gewimmel im herrlichſten Fas⸗ bengemiſch, von Schwarz des Negers bis zur Weiße des Europäers. Der Referent entwarf nun eine ausgezeichnete Charakteriſtik dieton gler vertretenen Stämme, als da ſind: Fel Kopten, Bebuinen, Araber, Berberiner, Sud⸗ neger, Türken, Syrer, Palüſtiner und Arme⸗ nier. Europäer haben ſich in Aegypten etwa 150 000 und zwar vornehmlich Griechen und Ita⸗ liener angeſiedelt. Deutſche leben dort etwa 2000, meiſt in Kairo. Zum Schluſſe beſprach der Redner noch das Klima und ſeine Einwirkung auf den Europäer. Anziehungspuukte für die Reiſenden ſind vor allem die großartigen Bau⸗ denkmäler. Eine Reife nach dieſem Wunder⸗ lande ſei nur zu empfehlen. Der Porſitzende ſprach dem Referenten den Dank für die ſehr intereſſanten Reiſebilder aus, wie ihm auch von deu Zuhörern reicher Beifall geſpendet wurde. Die anſchließende Ausſprache brachte noch meh⸗ rere Ergänzungen des Reiſeberichts. Bei Punkt Verſchiednes ſtellte der Vorſitzende für den Mos nat Februar einen Familienabend in Ausſicht. * Apollutheater. Heinrich Prang, der mit ſeinem vorzüglichen Enſemble bis Monats⸗ ſchluß ſeine Saltomortale ſchlagende Kunſt allen benen darbietet, die gern einmal recht herzlick lachen, gah in der geſtrigen Premiere des neuen Programms die zweiaktige Burleske„CEin Ge⸗ mütsmenſch“, Anton Ackermann heißt diesmal die Rolle, die Heinrich Prang mit zwerchfellerſchütternder Komil mimt. Acker⸗ mann, der von der nichtsahnenden Frau den Titel„hl. Anton“ erhalten hat, iſt ein ganz ges riebener Schwerenöter, der in Köln bie verſchles denſten„Sachen gedreht“ hat. Der Umſtand, daß er ſeine Fabrik dem Schwiegerſohn über⸗ geben hat und von Köln ſortgezogen iſt und daß infolgedeſſen ein„verführeriſch duftendes Bil⸗ letdoux“, das für Ackermann beſtimmt iſt, an die falſche Adreſſe gelangt, bringt die Bombe zum Platzen. Köſtlich iſt die Art und Weiſe, wiee der mit allen Hunden gehetzte, als„Mizzi“ und Paula“ auf ber Bildfläche erſcheinen, ſeinen Schwiegerſohn zum Sündenbock ſtempelt, wie die Wahrheit endlich an den Tag kommt und wie Ackermann ſchließlich doch in den Augen ſeiner Frau als der„ſittenſtrenge Tugendbold“, der unſchuldig leiden mußte, daſteht. Wirklich, Prang verſteht das„Vorchlorofomieren“ aus dem„ff“, Da auch die anderen Rollen vorzüg⸗ lich dargeſtellt werben, ſo wird ſich der geſtrige kuloſſale Lacherfolg wohl Abend für Abend mie⸗ derholen, Der Varieteeteil, der den erſten Teſil des Abends füllt, wird durch den ſeſchen, tempe⸗ ramentvollen„weiblichen Bajggzo“ Charly de la Roſe eröffnet, Seymour un Alva bieten erſtklaſſige, aufs ſeinſte ausgear beitete Eguflibriſtik, während das M land Trib' vollendet un Kunſtgefang iſt. drei Damen, ſchöne, ſchlanke Erſcheinungen, namentlich als Roſenkapaliere ſehr chik aus⸗ ſehen, beſetzen prächtige Stimmen, die wunder⸗ voll zuſammenklingen. Hier faun man wirklich von Kunſtgeſang ſprechen. Ein poetiſcher Reiz liegt über der ganzen Darbietung, zu der auch die Vornehmheit des Auftretens der drei Da⸗ men weſentlich beiträgt. Jaegues Bronn, der hier nicht unbekannte Humortſt, bietet leſchte Unterhaltungsware, aber in ſo unübertrefflicher Weiſe, in ſo unverfälſchter Faſchingslaune, daß man aus dem Lachen nieht herauskommt. Na⸗ mentlich ſeine Tanzuummer wird ihm ſo leicht tliemaud kapieren. Das Tilpfelchen guf den „1% ſetzt er mit ſeinen„Schmonzeles“. Mr. A. fonſo leiſtet in Balauketricks phäuomenales. 1 M ung der Herz⸗ eichtern. Die Auflagen der Werke Guſtav Frenſſens. Welch ungeheure Verbreitung die Frenſſen⸗ ſthen Werke erhalten haben, davon bringt uns eine Mitteilung unſeres Münchener Mitarbei⸗ ters Kunde. Der Roman„Die Sandgräfin“ erſcheint gegenwärtig im 63. Tauſend; der Roman„Die drei Getreuen“ iſt bereits beim 103. Tauſend angelangt. Guſtav Frenſſens„Ewigkeitswerk“ der Roman„Jöen übl“, der den Ruhm des Dichters bis in die entfernteſten Weltwinkel getragen hat, hat be⸗ eits eine Auflage von 220000 Exemplaren. Der 1 eldzugsbericht „Peter Moors Fahrt gach Südweſt“ iſt bei dem 159. Tauſend angelangt, der Roman„Hilligenlei“ hvat das 135. Tauſend im letzten Jahre überſchrit⸗ ſen, der Roman eines Selfmademannes „Klaus Hinrich Baas“ hat das 70. Tau⸗ nd bereits erreicht, die Erzählung der AUntergang der Anna Hollmann“ erſcheint gegenwärtig in der 51. Tauſend⸗ ſten Auflage und endlich die Volksausgabe Das Leben des Heilandes“ hat auch bereitz das goldene Auflage⸗Jubi⸗ läum hinter ſich. Zählt man die hier ange⸗ gebenen Auflagen der bisherigen Werke von Guſtav Frenſſens zuſammen, ſo kommen genau 000 Exemplare in Betracht. Es dürfte enige deutſche Epiker geben, die ausſchließ⸗ ch durch ihre Romane und Erzählungen mit liche Beratung der L Klaſſ ſtesleben des deütſchen Volkes eingebrün ſind. Werner Sombarts 50. Geburtstag. Werner Sombart, der berühmte Berliner Na⸗ tionalökonom(bis 1906 in Breslau) ſeiert am 18. Jauuar ſeinen fünſzigſten Geburtstag. Frei⸗ gebig, wie dieſer fleißige Denker immer ge⸗ weſen iſt, macht er ſeiner Nation zwei Geburts⸗ tagsgeſchenke: Soeben hat er bei Duncker und Hümblot in Leipzig zwei neue umfangreiche Werke erſcheinen laſſen, betitelt„Fuzus und Kapitalismus“ und„Krieg und Ka⸗ pitalismus“, Einen Blick in das erſte ſeiner ßeiden neuen Werke hat Sombart ſchon die Hörer der Vorträge tun laſſen, die er jüngſt in Berlin und anderen Städten über das Thema „Die Kokotten und die Kultur“ gehalten hat, Die Geſamtzahl der Sombartſchen Schriften geht in die Hunderte, am meiſten iſt davon ſein Werk über den Sozialismus verbreitet, das nahezu vierzig Auflagen erlebt hat und in nicht weniger als achtzehn Sprachen überſetzt iſt. Die beiden jüngſten Bücher wollen Hilfsarbeit zu einer großen Vorgeſchichte des Kapitalismus ſein, die Sombart noch in Angriff nehmen will. Dabei gedenkt er auch der Nachwelt noch Arbeit genug zu laſſen, denn in den jüngſten Büchern lieſt man die ſtolze Bemerkung:„Wie das bei meiner Art zu arbeiten nicht anders ſein kann, wird die Hauptarbeit der Einzelbeweisführung die nächſte Genergtion der Wirtſchaftshiſtoriker zu leiſten haben.“ Bildende Kunſt. Ein Standardwerk der kaum ein halbes Jahr⸗ ſo ungebeuer großen Auflage in das Gei⸗ bundert alten Kunſtwiſſenſchaft erſcheint dem⸗ nächſt ünter dem Tilel„Händhuch der Kuaſt wiſſenſchaft“. Nachdem vor einiger Zeit die franzöſtſchen Gelehrten ein Hundbuch der Kunſt⸗ geſchichte im weſentlichen nach den älteren hiſto⸗ riſchen Geſiehtspunkten gruppiert herausgegeben haben, darf man geſpannt ſein, ſo wird zus ge⸗ ſchrieben, wie nun die deutſchen Kunſthiſtoriter ilrerſeits nach den modernen kunſtwiſſeuſchaft⸗ lichen und pädagogiſchen Geſichtspunkten die dringend notwendige Neuordnung und Reube⸗ arbeitung des durch die intenſive Tätigkeit der Forſchung angeheuer angewachſenen künſtleri⸗ ſchen Materials hier vornehmen. Im Gegen; ſatz zu den älteren Darſtellungsmethoden wird hier die Kunſtgeſchichte nicht als Künſtler⸗ geſchichte aufgefaßt, die mehr dem Wiſſen als⸗ der Kunſt dient, ſondern als eine wahrhafte Ge⸗ ſchichte der Kunſt, im weiteſten Sinne als eine Geſchichte des menſchlichen Geiſtes, die den Fach⸗ manu ebenſoſehr intereſſteren wird wie den Kunſtfreund, den ausübenden Künſtler und Sammler. Von den Mitarbeitern ſind neben dem Herausgeber, dem duych ſeine jüngſten Werke auch in weiteſten Kreiſen bekannt gewor⸗ denen Münchener Kunſthiſtoriker Fritz Burger, die Profeſſoren Curtius⸗Erlangen, Hartmann⸗ Straßburg, Singer⸗Dresden, Wulff und Herz⸗ feld⸗Berlin, Graf Vſtzthum⸗Kiel, Pinder⸗Darm⸗ ſtabt, Wackernagel⸗Leipzig, Weeſe⸗Bern, Neu⸗ wirth⸗Wien, Egger⸗Graz, Willich und Ober⸗ bibliothekar Leidinger⸗München zu nennen. Das Werk wird in das geſamte ältere wie fün⸗ gere Gebiet der Kunſt gründlich und in leben⸗ digſter ſtiliſtiſcher Form einführen und für alle die ſich aus Neigung oder beruflich mit der Kunſt Ait⸗ material in der beſten Reprobuktionstechuik— in der Offizin Bruckmann⸗München gedruckt— wird dazu beitragen, dem wertvollen Inhalt den künſtleriſchen Rahmen zu geben, ber weit über das hinausgeht, was man auf dieſem Gebiete zu ſehen gewohnt iſt.— Wir werden nach Er⸗ ſcheinen der erſten Lieferung auf die Publikation zurückkommen. Aus Verlaines letzten Tagen. Einen menſchlich ergreifenden Einblick in die letzten Tage Verlaines, in ſerne letzten trügeri⸗ ſchen Lebenshoffnungen und ſtillen ärmlichen Daſeinsfreuden gibt Saint⸗Georges de Bouhs⸗ lter in ſeinen Erinnerungen an den Dichter, die in der Comödia veröffentlicht werden. An einem düfteren feuchten und nebeldüſterem Dezember⸗ abend, kaum 4 Wochen vor dem Ableben des Dichters, begegnet Saint Georges durch einen Zufall auf der Straße dem Dichter. Es war ir der Rue Monſieur⸗le⸗Prince. Wortlos blie Verlaine ſtehen und ſah den Freund an: dann hob er den Zeigefinger und winkte Saint⸗Geyr⸗ ges, ihm zu folgen. Durch den grauen, nächt⸗ lichen Nebel, in dem nur trübſelig die Gas⸗ laternen glommen, führte Verlaine ſeinen Be⸗ kannten durch die Straßen, kein Wort der Er⸗ klärung, keine Begrüßung kam(ber ſeine Lip⸗ pen. Erſt in einer armſeligen kleinen Weinſtube wo man den Dichter zu kennen ſchie 4. Seite. General⸗Anzetger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). mNannheim, Tr. Janmur ſchließt den Reigen der durchweg vorzüglichen Darbietungen mit einem intereſſanten Bild. * Kaufmäunuiſcher Verein. Max Hofpauer iſt hier kein Fremder. Schon ſeit Jahren weiß er an ſeinen Rezitationsabenden ſtets eine große Ge⸗ meinde um ſich zu ſammeln. Geſtern abend ließ er durchweg die heitere Art zu Wort kommen und zwar rezitierte er Münchener Satiriker, ſo Ludwig Thoma, Fritz v. Oſtini, Roda⸗Roda und K. Ettliuger. Mit der Hermann Bahrſchen Plau⸗ derei„Die ſchöne Frau“ leitete er ſeine Gaben ein. Bei dieſer überaus feinen Satire auf die verwöhnte Frau unſerer Geſellſchaft konnte man gleich er⸗ kennen, daß Max Hofpauer immer noch der alte glänzende Rezitator, treffliche Dialektikler und Meiſter der Charakteriſtik iſt, der der Eigenart der Dichtungen mit feinem Sinn nachſpürt und ſie aus⸗ drucksvoll in den Rezitationen widerſpiegeln läßt. Wie war doch die„'hiſtoire von Adam und Eva“ ein rezitatoriſches Kabinettſtück, v. Oſtinis„Solome“, Karl Ettlingers„Eine Pantoffelgeſchichte“ und Roda⸗ Roda's„Der Sachverſtändige“ waren in der gleichen Weiſe treffliche Darbietungen. Max Hoſpauer er⸗ zühlte daun noch eine Karlsbader Brunnengeſchichte und ſchließlich Ludwig Thomas prächtige„Schöffen⸗ gerichtsverhandlung“. Das ſehr zahlreiche Publikum ergötzte ſich an den vorzüglichen Plaudereien des Münchener Künſtlers aufs höchſte und ſpendete ſtar⸗ ken Beifall. Wir wollen hoffen, daß er bald wieder zu uns kommt. D. Vereinsnachrichten. Verein kaufmänniſcher Waren⸗Agenten E. V. Maunheim. Bei der am 10. Januar ſtattgefundenen Hauptverſammlung, die recht zahlreich be⸗ ſucht war, wurde der Verwaltungsrat einſtimmig wiedergewählt. Das Jahr 1912 war für den Verein recht zufriedenſtellend, da die regelmäßigen Monats⸗ verſammlungen eine Fülle von anregendenReferaten über Agentenangelegenheiten brachten. Das Re⸗ ſerat über Agenturrechte insbeſondere legte es allen Agenten nahe ſich in Verbände zuſammenzuſchließen, iudem bei der Ausarbeitung des Handelsgeſetzbuches manugels ſolcher Verbände die Rechte der Agenten keinerlei Würdigung genoſſen. Wenn auch Manches inzwiſchen erzielt wurde, ſo bedarf es noch langer und intenfiver Arbeit um die Rechte des Agenten geſetzlich feſtzulegen. * Deutſchnationaler Handlungsgehilfen⸗Verbaund. Wie ſeit Jahren hielt auch jetzt wieder der D..⸗V. ſeine Jahreswendefeier im„Friedrichspartk“ unter zahlreicher Teilnahme ab. Die Vortragsfolge bot ganz hervorragende Nummern. Durch einige eiuleitende Mufikſtücke, von der Kapelle Sch wab tadellos geſpielt, wurde der Abend eröffnet. Der Geſaugverein Harmonie Linden hof brachte unter Leitung des Herrn Hofmuſikers Max Schellenberger verſchiedene Mäunerchöre mit ſeinem wohlgeſchulten Stimmenmaterial in ſchöner Ausarbeitung zum Vortrag, unter denen die ſchwä⸗ biſche Volksweiſe des„Mädele ruck“ beſonders an⸗ ſprach. Herrun Freda Fredi brachten ſeine Chanſons nielen Beiſall und Frau Jotter⸗Ludwigshafen ſang mit klangvollen Stimmitteln einige Lieder von Meyer⸗Helmund. Hierauf folgte, zur Einnerung an die Frauzoſenherrſchaft vor 100 Jahren, der Zwei⸗ akter„Aus eiſerner Zeit“. Die Handlung führt uns in die von den Franzoſen ſchwer drangſalierte Alt⸗ mark und zeigt in packender Weiſe, wie die Fran⸗ zoſen dort hauſten. Kranke junge Leute werden zum Militärdienſt gepreßt; den Bauern das letzte Stück Vieh vom Hofe geholt und den jungen Mädchen mit Gewalttätigkeiten gedroht. Doch den jungen Män⸗ nern gelingt es bei Nacht und Nehel über die Elbe zu kommen und in die preußiſche Armee als Frei⸗ willige einzutreten. Der zweite Akt führt die ſieg⸗ reichen preußiſchen Soldaten in die Heimat zurück und ſie vertreiben die Franzoſen. Zur Feier des Wiederſehens weiß Friederike, des Großbauern Tochter, aus allen möglichen verſteckten Winkeln einige Leckerbiſſen hervorzuholen. Doch nicht lange iſt des Bleibens in der Heimat. Schon wieder ruft die Kriegstrompete und unter dem Geſange von Körners„Vater ich rufe dich“ gehts mit Sieges⸗ zuverſicht zur Völkerſchlacht auf Leipzig zu. Das Stück machte einen nachhaltigen Eindruck auf die Verſammelten und erſt, nachdem der Vorhang eine ganze Weile gefallen, löſte ſich nicht endenwollender Beifall aus. Zu dem vorzüglichen Gelingen der Aufführung haben Mitglieder des hieſigen Hof⸗ theaters ihr gut Teil beigetragen. Herr Krebs gab den franzöſiſchen Leutnant mit ſeinem zyniſchen Weſen in markanter Weiſe. Der dickköpfige Alt⸗ märker Bauer war bei Herrn Wambach in beſten Hüänden. Er wußte der Geſtalt jenes lebenswahre Weſen einzuflößen, die Treue zum Preußenköuig und Abſcheu gegen die fremden Eroberer zum Aus⸗ druck bringt. Herr Maudanz ſchuf als krauker Bauernſohn, bei dem das Elend der Eltern die Krankheit überwindet und ihn zu den preußiſchen Fahnen treibt, mit ſeinem ernſten Weſen eine vor⸗ zügliche Geſtalt. Herr Burmeiſter, der eine flotte Regie führte, brachte ſeinen Wilhelm, den Siebhaber, mit ſeinen Pointen heraus. Als Bauern⸗ tochter war Fräulein Ahrens mit ihren Kollegen vom Theater ganz auf der Höhe der Darſtellungs⸗ kunſt. Die ihr gewordene Blumenſpende zum Schluß war eine wohlverdiente. Als Dilettanten hatten die Herren Rohloff als preußiſcher Grenadier und Herr Wes le als Burſche des franzöſiſchen Leut⸗ nants neben den andern Mitwirkenden einen ſchweren Stand. Doch über Erwarten gut ſchuitten ſte ab. Es war eine muſterhafte Aufführung. Herr Hauſenſtein richtet als Vorſitzender noch einige, unter Bezugnahme auf das zur Darſtellung ge⸗ ·o1A.A ³ öↄA A brachte Stück, alſo der Zeit vor 100 Jahren und der jetzigen Machtentfaltung des deutſchen Reiches, kurze, markige Worte an die Anweſenden, aus⸗ klingend in dem Rufe:„Der deutſche Handlungs⸗ gehilfenſtand heute und immerdar, treu zu Kaiſer und Reich“. Ein Kouplet, von den Herren Wam⸗ bach und Krebs vorzüglich geſungen, beſchloß den erſten Teil des Abends. Ein flotter Ball hielt die Anweſenden noch lange zuſammen. Und im Vereins⸗ heim ſoll es ſogar noch eine gemütliche Nachfeier gegeben haben. Stimmen aus dem Publikum. Zur Charakteriſierung unſerer Bahnverhältniſſe diene folgendes: Der Einſender benützte am letzten Sonntag zu einer Tour ins Neckartal den Zug.20 Uhr vormittags. Der Zug fuhr eine volle halbe Stunde zu ſpät ab. Vor Friedrichs⸗ feld mußte er eine volle halbe Stunde warten, bor Wieblingen nochmals eine volle halbe Stunde, in Wieblingen ſelbſt wieder ſehr lange und vor Heidelberg noch zweimal. Um.40 Uhr kam er endlich in Heidelberg an. Alſo für die 19 Kilo⸗ meter lange Strecke waren nahezu 2½ Stunden erforderlich. Hinter Heidelberg ging dann die Fahrt flott von ſtatten. Gegen abend fuhr Ein⸗ ſender zurück. In Heidelberg wurde der Zug .07 Uhr geſtürmt. In der Abteilung, die für 4 und 2 Perſonen beſtimmt war, wurden 11 Per⸗ ſonen zuſammen gepfercht. Solches geſchieht an einem Tage, wo die Bevölkerung Mannheims und insbeſondere die Jugend das abſolute Bedürfnis hat, herauszukommen. Wenn höhere Gewalt vorliegt, dann fügt man ſich natür⸗ lich. Aber es iſt auf der Strecke kein Unfall vor⸗ gekommen und der Schneefall in unſerer Gegend wor ſo unbedeutend, daß er für die Bahn kein Hindernis ſein kann. Der Vorfall iſt ein hand⸗ greiflicher Beweis, wie unzulänglich un⸗ ſere Bahnverhältniſſe ſind. Wir brauchen für den Lokalverkehr Bahnen, die davon unabhängig ſind, ob im Schwarzwald oder Taunus oder ſonſtwo in der Ferne ſtarker Schneefall vorkam. Es wäre jetzt nachgerade an der Zeit, daß man alle Hebel in Bewegung ſetzte und mit aller Entſchiedenheit geltend machte: Die Wohlfahrt der Bevölkerung Mann⸗ heims verlangt kategoriſch beſſere Bahnverhält⸗ niſſe! W. 2 Straßenſchmerzen. Der Parkring iſt anſcheinend das Stiefkind der Stadt, denn bei jedem Schneefall kann man die Beobachtung machen, daß die Wegräumung des Schnees hier immer zuletzt vorgenommen wird. In allen Nebenſtraßen iſt er ſchon längſt weggeräumt, hier herrſcht der reine Moraſt. Es ſollte doch vor allem darauf geſehen werden, zuerſt die Straßen zu reinigen, in denen die Elektriſche läuft ſchon wegen der Verkehrsge⸗ fahren, die durch den Schneefall entſtehen. Die breiten Dämme aufgeworfenen Schnees ver⸗ engern die Paſſage zu beiden Seiten der Straßenbahnlinie auf einen ſchmalen Streifen, auf dem kein Radfahrer, geſchweige denn ein Fuhrwerk, an der Elektriſchen vorbeizukommen vermag. Will man aber auf die andere Seite hinüber, ſo ſtört in der Mitte zwiſchen den bei⸗ den Geleiſen wieder der dort liegen gebliebene Schnee. Es bedarf doch keiner weiteren Er⸗ klärung, daß ſchon aus reinen Verkehrsrückſichten die ſchleunigſte Reinigung ſolcher Straßen vor⸗ genommen werden ſollte. Ein Anwohner. Aus dem Großherzogtum. P. Schwetzingen, 16. Jan. Infolge Er⸗ krankung des ſeitherigen Stadtrechners Schil⸗ ling wird die Stelle zur ſofortigen, eventuell dauernden Beſetzung mit einem Monats⸗ gehalte von 250 Mk. ausgeſchrieben. Bewer⸗ ber müſſen Rechnungsſachverſtändige ſein. Altlußheim, 16. Jan. Am vergan⸗ genen Sonntag fand in Altlußheim eine gut be⸗ ſuchte Verſammlung des Bauernver⸗ eins ſtatt, in welcher die Errichtung eines örtlichen Lagers landwirtſchaft⸗ licher Bedarfsartikel beſchloſſen wurde. Dieſe Maßregel wird von den Landwirten all⸗⸗ ſeits begrüßt und kann erwartet werden, daß ſich die Einrichtung gut bewährt, da die betr. etwas mitleidsvoller Achtung begrüßte, begann er zu ſprechen. Sein Leiden war ſchon ſtark fortgeſchritten und in dem feuchten Nebel der Straße hat er geſchwiegen, um Huſtenanfälle zu vermeiden. Seltſam verwoben ſich Hoffnungs⸗ loſigkeit und Hoffnungen in dem Geſpräch, das nun geführt wurde, aus allen Worten ſpürte man Verlaines Sehnſucht nach Frieden und Stille, denn er war nicht von Natur aus der Bohemien, für den man ihn ſo gern ausgab. Immer wieder ſprach er davon, daß ſein Schick⸗ ſal ihm nie gütig geweſen ſei und immer wieder klang die Erinnerung an ſein verlaſſenes Heim und an ſein Kind ſchmerzlich und ſehnſuchtsvoll in ſeine Worte ein. Denn er dachte viel an die⸗ ſen Sohn, den er nicht kannte, den er nie wie⸗ dergeſehen hatte und den er nicht wiederſehen durfte, weil man das Kind von dem Vater fern⸗ hielt.„Er klagte, ein alter Lear auf der Haide, aber er leugnete nicht ſeine Schuld;dann aber wandten ſich ſeine Gedanken wieder der Zukunft entgegen, denn er war voller Hoffnungen, war ein Ruheloſer, der nun endlich in greifbarer Nähe das Ufer eines ruhigen, ſtillen, geordneten Lebens vor ſich wähnte. Von ſeinem kleinen Heime erzählte er, ſeiner Wohnung in der Rue Descartes, ich müſſe ihn beſuchen, zwei hübſche, ſaubere Stuben ſeien es und eine Küche.“ Um die Wohnung in Ordnung zu halten, habe er eine Frau genommen, nicht irgend eine, nein, eine entzückende, eine bezaubernde Frau. Und mit jener geheimnisvollen Miene, die der Poet bisweilen annahm, zog er aus ſeiner Bruſt⸗ laſche eine alte Photographie. ein abgeariffenes, ſchmutziges, altes Bildnis, auf der in der Tat ein engelsgleich zartes, ſchmales Mädcheuge⸗ ſicht mit wundervollen, dunklen ſanften Augen zu ſehen war. Das war Mlle. Eugénie Krantz — wie ſie vor 30 Jahren ausgeſehen hat. Als Saint⸗Georges ein paar Tage ſpäter Verlaine beſuchen will, öffnet ihm eine ärmlich gekleidete alte magere Frau, die mit feindſeliger ſchriller Stimme dem Beſucher erklärt:„Herr Verlaine kann nicht empfangen.“ Zufällig öffnet der Dichter die Tür:„Aber gewiß, kommen Sie herein!“ und ein wenig ſchüchtern erklärt er der Frau, der Herr ſei ja„kein Gläubiger, ſondern ein Freund.“ Mißlaunig und wortlos entfernt ſich die Alte. In dem beſcheidenen, ſauberen kleinen Zimmer, in dem in einem Bauer ein Bögelchen fröhlich ſang, erzählt dann Verlaine: „Ja, nun endlich ordnen ſich die Dinge, ja wirk⸗ lich.“ Und er berichtet, wie er jetzt durch Ab⸗ ſchriften oft unerwartete Nebeneinnahmen habe, ſelbſt ſein Verleger müſſe jetzt andere Saiten aufziehen und könne ihm nicht mehr wie bisher nur 5 Fres. für jedes Gedicht geben. „Und dann, wiſſen Sie, habe ich den Alkohol ausgeſchaltet, ich gehe in kein Café mehr.“ Aber während des Geſpräches öffnet Mlle. Krantz die Tür, mißtrauiſch beſorgt: und ſofort verſtummt Verlaine mit bedrückter Miene.„Ich ſah, wie er mit einem traurigen Blicke zur Tür ſchaute, er hatte die Miene des geprügelten Hundes.“ Aber die beſorgte Alte ging nun unausgeſetzt vor der Tür auf dem Vorplatz auf und ab, als wolle ſte die beiden überwachen,„Verlaine wagte kein Wort mehr zu ſagen und ſo verließ Artikel zu den billigſten Preiſen an die Mit⸗ glieder abgegeben werden. * Heidelberg, 17. Jan. Ein ſchrecklicher Unfall ereignete ſich heute nacht auf dem hieſigen Güterbahnhof. Der verheiratete, zirka 45 Jahre alte Zugmeiſter der badiſchen Bahn, Phil. Groß, ſchritt über die Gleiſe, um zu ſeinem nach Mann⸗ heim gehenden Zuge zu gelangen. Dabei wurde ihm der Fuß von einer Weiche feſtgeklemmt, ſo daß er ſich nicht mehr befreien konnte. Hilflos ſah er, wie eine aus 7 Wagen beſtehende Rangier⸗ abteilung heranrollte. Es wurden ihm beide Füße vollſtändig abgefahren, der rechte Fuß am Fußgelenk und der linke Fuß zwi⸗ ſchen dem Fußgelenk und Knie. Der Schwerver⸗ letzte wurde mit einer Tragbahre in das akade⸗ miſche Krankenhaus gebracht, wo ſofort beide Füße amputiert wurden. Bei der Operation wurde noch ein ſchwerer Rippenbruch feſtgeſtellt. Der unglückliche Mann iſt heute mor⸗ gen ½7 Uhr ſeinen ſchweren Verletzungen erle⸗ gen. Er hinterläßt eine Witwe mit 3 Kindern. — Mehr Glück im Unglück hatte auf dem Gelände des neuen Hauptbahnhofs ein Bahnarbeiter, der von einer Rangiermaſchine überfah⸗ ren wurde. Der Mann fiel glücklicherweiſe zwiſchen die Räder und erlitt außer der Zer⸗ quetſchung eines Zeigefingers nur unerhebliche Rißwunden, ſo daß er ſich nach Anlegung eines Notverbandes nach Hauſe begeben konnte. Der Mann benützte auf ſeinem Wege zur Arbeit den Weg zwiſchen den Geleiſen und hatte das Pfeifen der Lokomotive überhört.— Der bisher un be⸗ kannte Tote der vor einigen Tagen auf dem hieſigen Staatsbahnhof überfahren aufgefunden wurde, iſt, wie die Nachforſchungen ergeben haben, ein Ingenieur namens Friedrich Richter von Chemnitz, der zuletzt in Frankfurt wohnte. ):(Karlsruhe, 16. Jan. Geſtern abend fand bei dem Präſidenten des Staatsminiſte⸗ riums, Staatsminiſter Dr. Freiherrn von Duſch in den Geſellſchaftsräumen des Mini⸗ ſteriums ein Ballfeſt ſtatt, das der Groß⸗ herzog, die Großherzogin ſowie Prinz Max mit ihrer Anweſenheit beehrten. Der Ball, zu dem etwa 280 Einladungen ergangen waren, erfreute ſich eines lebhaften Beſuchs aus allen Kreiſen der hieſigen Geſellſchaft. Die Höchſten Herrſchaften verweilten in huldvoller Unter⸗ haltung mit den Anweſenden bis zum Schluß des Feſtes, das einen angeregten Verlauf nahm. „ Pforzheim, 16. Jan. Verhaftet wurde der Goldarbeiter Jakob Link aus Wien. Erſt ſeit Auguſt 1911 hier anſäſſig, beſchäftigte er ſich als Goldarbeiter in vier Geſchäften in der Hauptſache auf Platin und entwendete, wie feſt⸗ geſtellt, für ca. 2000 Mark Platinabfälle und für ca. 1000 Mark Edelſteine, ſowie drei Brillant⸗ ringe. 550 Freiburg i. Br., 16. Jan. Vor einigen Tagen ereignete ſich im Maſchinenhaus der Lö⸗ wenbrauerei eine Exploſion, bei der ein Maſchiniſt durch den ausſtrömenden Dampf ſchwer verbrüht wurde. Der Mann wurde geſtern von ſeinen qualvollen Schmerzen durch den Tod befreit. 85 ) Konſtanz, 15. Jan. Der Polizeibe⸗ hörde gelang es, während der letzten Tage acht Saccharinſchmuggler abzufaſſen. Un⸗ ter den Feſtgenommenen befindet ſich ein hieſiger Agent ſowie der früher hier ſtationierte Kri⸗ minalpoliziſt Kupferſchmid, der zuletzt bei einer Schweizer Süßſtoffabrik in Stellung war. Gerichtszeitung. *Leipzig, 16. Jau. In dem vor dem Reichs⸗ gericht verhandelten Spivnageprozeß gegen den ſiebzehnjährigen Kaufmann Willy Worg aus Weißenfels wurde der Angeklagte wegen verſuchten Verrats militäriſcher Geheimniſſe zu vier Jah⸗ ren Gefängnis verurteilt. Vier Monate wur⸗ die Unterſuchungshaft als verbüßt ange⸗ * Zweibrücken, 16. Jau. Anfangs 1911 tauchte zu Pirmaſens der 1880 zu Mannheim geborene Friſeur Kurt Jakob Bopp auf, der ſich als Techniker ausgab. Er trat nobel auf und verſtand es in kurzer Zeit, die wohlhabende Milch⸗ händlerstochter Margareta Peter ſo zu umgar⸗ nen, daß ſie ſich mit ihm verlobte. Von nun an EFEFEFEFEFEFF ⁵˙ ⁊ðͤ̃᷑̃ꝗ ᷑̃ ̃ ̃ꝗ——.—̃ꝗĩ? ͤ 7½—————... 5 ich ihn denn.“ Drei Wochen ſpäter lag er in dieſem Zimmer aufgebahrt, gelbe Wachskerzen an ſeinem letzten Lager. Und als man ihn dann hinaustrug, folgten mit einer zahlloſen Menge Richepin, Mallarms, Moreéas, Barres, Catulle Mendes ſeinem Sarge Kleine Mitteilungen. Wie jetzt feſtſteht, wird das Wettſingen um die Kaiſerkette in Wiesbaden in der zweiten Hälfte des Mai ſtattfinden. Voraus⸗ ſichtlich werden die Wettkämpfe am 23. ihren Anfang nehmen. „Licht und Schatten“. Die eben er⸗ ſchienene Nummer 16 dieſer Münchener Wochen⸗ ſchrift bringt die Titelzeichnung„Mädchenkopf“ von Max Klinger, außerdem künſtleriſche Bei⸗ trage von Max Schwarzer, Adolf Uzarski, Hans Braſch, Johann B, Maier, Georg Kolbe, Max Fröhlich, Bruno Heroux und Martha Schrag, ſowie Dichtungen von Walter Unus, Ewald Gerhard Seeliger, Edgar Steiger, H. M. Appell und Ernſt Stemmann. Die von München aus verbreitete Nachricht. daß Ludwig Thoma mit Karl Rößler zuſammen an einem Luſtſpiel arbeite, iſt, wie Ludwig Thoma Berliner Blättern ſchreibt, un⸗ richtig. Die Gattin Sigmund v. Hauſeggers iſt plötzlich in Hamburg geſtorben, zur gleichen Zeit, als der Künſtler in Berlin das Konzert dirigierte. führte der Bräutigam, der kein großer Freng der Arbeit iſt, auf Koſten der Peter ein bequeng Leben. Er ſpiegelte ſeiner Braut, ebenſo dere Eltern vor, er führe mit ſeinem früheren Arbeil⸗ geber Prozeß, weil dieſer ihm den Lohn für brr Monate vorenthalte. Bis zur Beendigung de Prozeſſes könne er eine andere Stelle nicht 5 nehmen. Seine Eltern ſeien vermögende Leng er brauche Geld zur Prozeßführung, das ſein Eltern zurückerſtatten würden. Das vertraueng volle Mädchen gab dem B. mehrfache Geldbeträg ſie ſchickte ihm auch Geld nach Saarbrücken un Mannheim ferner überließ ſie ihm noch ihn Uhr und einen Ring. Schließlich mußte die Ver⸗ lobte erfahren, daß ſie es mit einem rückfälligz Betrüger zu tun hatte. Die gegebenen Vorſchiſf betrugen über 1000 Mark. An einen Rückerſeh der Gelder war nicht zu denken. B. wurde a dem Landesgefängnis Mannheim vorgeführt, er eine Strafe wegen Betrugs verbüßt. Er wur zu 3 Jahren 6 Monaten Zuchthaus, Jahren Ehrverluſt, 150 M. Geldſtrafe ev. wei ren 10 Tagen Zuchthaus verurteilt. Sportliche Nundſchau. Pferderennen. Nizza, 16. Jan. Prix de Cannes. 4000 Fy 1. Ch. Liénarts Saint Leonard(W. Headh, Reporter, 3. Brunhilde. 22:10, 16, 19:10.— Prix la Turbie. 4000 Frs. 1. A. Veil⸗Picards Cla riſſe Harlowe(Parfrement], 2. Reſtigouche, Clionette. 5210; 28, 37:10.— Prix du Caſino Mun cipal. 20 000 Frs. 1. Jam. Henneſſys Urban (A. Carter), 2. Remue Menage, 3. Kildare II. Jeh ner: Caſtagnette V, Conti la Belle, Bryony, William, Ekwanok, Manotr, Transfuge, Deſiree 65:10; 18, 35, 21:10.— Prix du Pont⸗Magan. Frs. 1. H. Letellters Skaliger(Powers), 2. Untn Luftſchiſſahrt * Erſter Aufſtieg des 2 IV. Das neue Miß tärluftſchiff 2 IV wurde am Mittwoch mit gefüllt, nachdem mehrere Tage zuvor die technif Prüfung der einzelnen Schiffsteile durch die litäriſche Abnahmekommiſſion vorgenommen won den war. Geſtern nachmittag 3 Uhr 55 ma der neue Zeppelinkreuzer mit der Abnahmeim miſſion an Bord die erſte Verſuchsfahr Das prächtige Luftſchiff repräſentiert ſich in 0 nem Größenverhältnis wie das erſte Marin luftſchiff mit etwa 140 m Länge, 15 m Durchmeſſeg und mit einem Rauminhalt von etwa 20 000 Kr bikmeter. Die Propeller werden durch 3 M bachmotore von Sollten die erſten Verſuchsfahrten ſo günſtig fallen, wie man annimmt, ſo findet ſchon einem der nächſten Tage die Ueberführung fahrt nach Baden⸗Oos ſtatt. Dem Luftſchif bau Zeppelin iſt es ſehr daran gelegen, d Schiffswerft ſo raſch als möglich frei zu bekon men, damit man an der raſchen Erbauung der be reits in Auftrag gegebenen Luftſchiffe nicht g. hindert iſt. Von Baden⸗Oos aus werden miſ täriſche Abnahmefahrten des 2 IV vorgenomm werden. Das neue Militärluftſchiff ſoll als Eiß ſatz des Z J in Metz ſtationjert werden. ö Radſport. *Endergebnis im Berliner Sechs⸗Tage⸗Ren nen. Clar—-Hill haben den Sieg in dieſ 144 Stunden davongetragen. Um 12 Uhr loge noch unverändert Clark—Hill, Stol—Miquel LorenzSaldow und StellbrinkMiquel an den Spitze, die zur Entſcheidung über die letzten zehn Runden Clark, Stol, Lorenz und Stellbrink auſ, treten laſſen. In flottem Tempo gehen die vier Favoriten über die Bahn, Clark an der Spißeg Im Endſpurt vermag dann Clark ſeine Geaneß leicht zu halten, die in der Reihenfolge Su Lorenz, Stellbrink hinter gehen. Vorher hatten ſich Stabe und Ehlert ein Kampf über zehn Runden um den fünften Pre⸗ Hill, 2. Stol—Miquel, 3. Lorenz—Saldow, Stellbrink—Roſellen, 5. Stabe—Pawke, 6. Zan ger zuſammen 10 000 Mark. Raſenſpiele. als verloren anrechnete, was dem V. f. R. den Ven luſt dreier Punkte bedeutete. Dadurch führt jetzt f. R. Mannheim mit 5 Punkten vor.⸗G. 1 Ludwigshafen und gilt ſomit bereits heute Weſtkreismeiſter. Das noch ausſtehend Spiel gegen 1903 Sudwigshafen gibt keinen Au ſchlag mehr. Bon Tag zu Cag — Tödlicher Rodelunfall. Kirchheim u. 2 16. Jan. Der etwa 20jährige Arbeiter Jag verunglückte beim Rodeln in letzter Nacht der Nozinger Steige, indem er auf einen Pfoſte auffuhr, wodurch ihm der Bruſtkorb eingedrün wurde. Der junge Mann ſtarb auf dem Trans? port nach Hauſe. — Selbſtmord eines flüchtigen Poſtſ ers, Gruel, der vor einigen Tagen in Bergen auf Rügen 16 000 unterſchlug, beging heute auf der Bahn ſtrecke Berlin—Nordhauſen Selbſtmord. In ſeinen Beſitz wurden 367 4, eine Uhr und ein mit 5 Po⸗ tronen geladener Revolver gefunden. 5 — In der Zareufamilie ſteht wie dem„Temps gemeldet wird, für dieſes Frühjahr ein freudiges Ereignis bevor. 8 — Der Nervenchock der Telegraphengehilfinnen, Stralſund, 16. Jan. Bei dem Telegra⸗ phenamt in Stralſund entluden ſich geſtern vormittag wieder in den Fernleitungen ſtarke auf die Hochſpannungsleitungen der Ueberlandzentral influenzierende Spannungen. Drei Gehilfe nan erlitten einen Nervenchock. Der Fernverkehr wurde eingeſtellt und erſt nach vollſtändigen Außerbetriebſetzung der Hochſpannleitung wieder/ ausgenommen. Der Ortsverkebr iſt nicht je 170 Pferdekräften betäti ihm über das 10 geliefert, in dem Stabe Sieger blieb. Das R 85 ſultat des ganzen Rennens ergab ſomit: 1. Clarl“ der—Ehlert. An Geldpreiſen erhielten die Si⸗ Pols da m, 18. Jan. Der flüchtige Poſtſchaffeß —2 aus vormittag den bisherigen Mannheim, 17. Januar. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt) 5. Seſte. Eine der betreffenden Gehilfinnen iſt bereits der im Dienſt, die beiden anderen ſind noch dienſt⸗ unfähig. Sie leiden unter dem Eindruck des 2 18 ngen, wie die inchen⸗Glad⸗ ldung.) Am 16. IR. 2 7 ce Rheydt der fälle zur 1 Bahnh ſammen. Ein Hilfsf Zugverkehr aus dem Stünden unterbrochen. ngeleitet. — Selbſtmordverſuch Schauſpielers. Berlin, 17. Jan. Heute nacht verſuchte der Franz ſich in ſeiner Wohnung in e zu erſchießen und brachte ſich hei. Franz war Güterzug 6318 durch. Acht im Ge⸗ haltenden Güterzug zu⸗ ffner wurde getötet. Der geſperrten Gleis war vier Unterſuchung wurde eines Aulendorf, 17. Januar. ſtern abend 9 Uhr ſtand das sgebäude, das durch barm⸗ itet wird, in hellen Flam⸗ Schweſtern gele men. Zöglinge, die bereits zur Ruhe gegangen waren, ir noldürftig bekleidet auf die Straße flüchten n. Das Gebäude brannte vollſtändig nie⸗ jie Nebengebäude waren in großer Ge⸗ zon dem Mobiliar konnte faſt nichts ge⸗ rden. Die Urſache des Brandes iſt noch geklärt. mord. W. Wien, 17. Jan. Einer pondenz zufolge erſchoß ſich heute der ungariſche Reichstagsabgeordnete zmund Varady auf Semmering, wo er zur Erholung weilte wegen eines unheilbaren Leidens. Exploſion auf einem Schiff. Trieſt, den 17. Jan. An Bord des Dampfers„Sebenico“ Dalmatiniſchen Dampfſchiffahrts⸗Geſellſchaft, r eine Ladung Karbit an Bord hatte, erfolgte. heute Nacht eine furchtbare Exploſion. Ein Mann wurde getötet, einer tödlich und mehrere Perſo⸗ nen mehr oder minder ſchwer verletzt. Die Be⸗ ſchädigung des Dampfers iſt bedeutend. — Lette Nachrichten und Telegramme. „Darmſtadt, 17. Jan. Der auf dem hie⸗ ſigen Hauptbahnhofe beſchäftigte Wagenſchmie⸗ rer Joh. Kolb aus Hergeshauſen wurde heute nachmittag von dem 12.40 Uhr nach Heidelberg abfahrenden Güterzug auf dem Bahnkörper üiberfahren und getötet. . Berlin, 17. Jan. Auf Samoa iſt nach einer telegraphiſchen Meldung des kaiſerl. Gou⸗ vernements der Händler Lehners ermor⸗ det worden. Es liegt Raubmord vor. Die Recherchen waren bis jetzt ergebnislos. W. Ro m, 17. Jan. Der König empfing heute deütſchen Botſchafter⸗ v. Jagow in Abſchiedsaudienz. Heute abend gibt der König zu Ehren des Botſchafters ein Diner, an dem der Miniſter des Aeußern, „San Giuillano, und die Mitglieder der deutſchen teilnehmen. Die Vermögenszuwachsſteuer. Berlin, 17. Jan.(Von unſ. Berl. Bureau.) Im Reichsſchatzamt iſt man damit beſchäftigt, eine Vermögenszuwachsſteuer auszu⸗ arbeiten. In der bekannten Bundesratsſitzung, bei der die Miniſter der Bundesſtaaten perſön⸗ lich anweſend waren, kam eine Einigung nicht zuſtande, da die Stimmen für und gegen die Ver⸗ Botſchaft nögensfteuer ſich fast die Wage dielten. Der Reichskanzler hat, wie die Tägl. Rundſchau mitteilt, erklärt, daß er im Prinzip kein Gegner der Erbanfallſteuer, aber angeſichts der parla⸗ mentariſchen Lage nicht gewillt ſei, die neue Be⸗ ſitzſteuer gegen die geſamte Rechte aus den Hän⸗ den der Sozialdemokratie entgegen zu nehmen. Die Vermögensſteuer wird als preußiſcher An⸗ trag zuerſt dem preußiſchen Staatsminiſterium vorgelegt werden und erſt nach deſſen Zuſtim⸗ mung dem Bundesrat. Unterdeſſen drohen aber im preußiſchen Staats⸗ miniſterium erhebliche Schwierigkeiten. Denn wie verlautet, iſt der preußiſche Finanzminiſter Dr. Lentze ein entſchiedener Gegner jeder Art der Vermögenszuwachsſteuer. Sollte es aber den⸗ noch gelingen, den umzuſtimmen, ſo iſt es noch, fraglich, ob ſich im Bundesrat eine Mehrheit finden wird. Der Tägl. Rundſchau wird von durchaus ver⸗ trauenswürdiger Seite verſichert, daß die Beſitz⸗ ſteuerfrage möglicherweiſe eine Wendung nehmen könne, die uns plötzlich vor eine innerpoli⸗ tiſche Kriſe ſtellt. Der Untergang des Dampfer„Veroneſe“. * Oporto, 17. Jan. Der Dampfer„Vero⸗ geſe“ wird für verloren gehalten. Er liegt ganz auf einem Felſen; die Wellen bedecken ihn und drohen ihn zu zerſtören. Infolge hoher See ſind die Rettungsarbeiten ungemein erſchwert. Die Nachrichten über den Stand der Rettungsarbei⸗ ten gehen auseinander. Es liegt jetzt eine Meldung vor, die nur von fünf Geret⸗ teten ſpricht.„Veroneſe“ war auf der Fahrt nach Braſilien und Argentinien begriffen.(Die Zahl der Fahrgäſte betrug nach einer Meldung 139, nach einer anderen 375.) Präüſidentenwahl in Frank⸗ reich. W. Paris, 17. Jan Es heißt, daß ein Teil der Konſervativen im erſten Wahlgange Stimmenthaltuna geübt baben. um für den zwei⸗ das Feuer griff ſo ſchnell um ſich, daß die 5 preußiſchen Finanzminiſter ten Wahlgang Poincars gegenüber gewiſſe Be⸗ dingungen für ihre Stimmen ſtellen zu können. Ribot und Deschanel haben angeblich ihren Freunden erklärt, daß ſie ihre Kandidatur wenig⸗ ſtens für den erſten Wahlgang aufrechterhalten. Man hält es unter dieſen Umſtänden für wahr⸗ ſcheinlich, daß ein zweiter Wahlgang notwendig wird. Paris, 17. Jan. Ackerbauminiſter Pams hat heute Vormittag an den Miniſter⸗ präſidenten Poincars folgenden Brief gerichtet: Da ich die Kandidatur für die Präſidentſchaft der Republik angenommen habe, habe ich die Ehre, Ihnen meine Demiſſion als Ackerbau⸗ miniſter zu unterbreiten. wW. Verſaille, 17. Jan. In den Wandel⸗ gängen der Kammer wird ein zwiſchen Clemen⸗ ceau und Poincars ſtattgehabter Streitfall leb⸗ haft beſprochen. Es heißt, Clemenceau habe an Poincars ein Schreiben gerichtet, in welchem er ſcharfe Vorwürfe gegen ihn erhebt wegen der von ihm veröffentlichten Note und über die geſtern von den Delegierten der Linken bei ihm unternommenen Schritte. Man behauptet ſo⸗ gar, daß dieſer Zwiſchenfall eine Duellforde⸗ rung zur Folge haben wird. ww. Verſailles, 17. Jan. Im Palais herrſcht reges Leben. Von frühem Morgen an geſellen ſich zahlreiche Journaliſten der ganzen Welt den Parlamentsberichterſtattern zu. Die Bahnhöfe ſind militäriſch beſetzt, ebenſo die Bahnſteige. Die Kunſtdenkmäler werden ſorg⸗ fältig bewacht. Der Himmel iſt grau, ein blei⸗ cher Sonnenſtrahl bricht bisweilen hervor. Die Parlamentarier erſcheinen in großer Anzahl und erörtern in angeregter Stimmung die Wahlausſichten. * Verſailles, 17. Jan.(National⸗Ver⸗ ſammlung.) Es wurden 878 Stimmen abge⸗ geben. Davon erhielt Poincare 338, Pams 388. Die übrigen Stimmen entfielen dem Ver⸗ nehmen nach auf den Sozialiſten Vaillant, Ribot und Deschanel. Da keiner der Kandidaten die abſolute Mehrheit von 437 Stimmen erlangt iſt ein zweiter Wahlgang erforderlich Der Balkankrieg. Die ſerbiſchen Greuel in Albanien. * Wien, 17. Jannar. Die„Reichspoſt“ ver⸗ öffentlicht einen ausführlichen Bericht einer un⸗ genannten Perſönlichkeit, deren hervorragende Stellung als Gewähr für die Authentizität der Mitteilungen erſcheinen müſſe, über die Greuel, welche von ſerbiſchen Banden und regulären Truppen in Albanien verübt worden ſein ſollen. In dem Bericht werden auf Grund von Ausſagen angeblich vertranenswürdiger Zeugen die von Serbien bei der Beſetzung der albaniſchen Städte begangenen Unmenſchlichkeiten im einzelnen ge⸗ ſchildert. Es heißt da: Die Serben rotteten die Bewohnerſchaft gauzer Orte und Gegenden aus. Im Vilajet Koſſowo ſchätzt man die Zahl der getöteten Albaneſen auf 25000. Der Bericht wendet ſich ſchließlich an Europa, das durch die Entſendung einer europäiſchen Unter⸗ ſuchungskommiſſion ſich von der Richtigkeit der Tatſachen überzengen möge. Die Kollektivnote der Mächte. m. London, 17. Jan.(Köln. Ztg.) Die Verzögerung in der Ueberreichung der Geſamt⸗ note der Mächte macht fortwährend hier und in politiſchen Kreiſen viel von ſich reden. Was die nachträgliche auf Deutſchlands oder Deutſchland⸗ Oeſterreichs Anregung vorgenommene Abände⸗ rung des Wortlauts anbelangt, ſo verſichert man beſtimmt ſie ſei hier noch erfolgt, ehe die Note am Montag nach Konſtantinopel telegraphiert wurde. Sie habe keine Schwierigkeiten gemacht, nur aus ein paar Worten beſtanden und ſei in kürzeſter Friſt genehmigt worden. Ueberhaupt ſeien die Dinge hier in der Botſchafter⸗Vereini⸗ gung ganz ungewöhnlich glatt verlaufen. Nach hieſtgen Meldungen aus Konſtantinopel wäre der Verzug in der Ueberreichung der Note darauf zurückzuführen, daß der deutſche Botſchafter bis⸗ her noch ohne Weiſungen geweſen ſei. Wie weit das richtig iſt, mag dahin geſtellt bleiben. Jeden⸗ falls ſetzten aus dem Punkte der mehrere Tage mangelnden Weiſungen die umlaufenden Ver⸗ mutungen über den möglichen Grund ein. m. Köln, 17. Jan. Im Gegenſatz zu den Meldungen, wonach die Geſamtnote der Mächte bereits überreicht iſt, erfährt ein Berliner offtziö⸗ ſes Telegramm der„Köln. Ztg.“, daß die Note heute oder morgen überreicht wird. Der Grund der Verzögerung liege darin, daß ſämtliche Botſchafter erſt ihre Anweiſungen haben müſſen. Schwierigkeiten über den Inhalt der Note beſtehen nicht. Für die Pforte ſteht alſo die Entſcheidung, ob ſie weiter kämpfen oder ver⸗ handeln will, dicht bevor. Iſt die Antwort auf die Note eingegangen, ſind alle Betrachtungen möglich. Der Blick wendet ſich erneut den rumä⸗ niſch⸗bulgariſchen Verhandlungen zu, welche etwas günſtiger ſtehen. Der entſcheidende Fort⸗ ſchritt hierbei hängt davon ab daß die Bulgaren ſehen, ob die Türkei endgültig zum Friedens⸗ ſchluß bereit iſt. Beſorgte Stimmung in London. m. Eöndon, 17. Jau.(Priv.⸗Tel.) Ob⸗ wohl die hieſigen Regierungskreiſe an der Hoff⸗ nung auf die Erhaltung des Friedens feſthalten, herrſcht allenthalben eine beſorgte Stimmung. Namentlich wird befürchtet, daß die Findig⸗ keit der Großmächte in die Brüche geht, falls die Türkei den Kolletivſchritt negativ beantwortet Auch in England bereitet ſich ein Umſchwung zugunſten der Türkei vor. Die meiſten Zeitungen fordern jetzt auch den Bal⸗ kanbund auf, keine übertriebenen Forderungen zu erheben. Rumänien und Bulgarien. m. Köln, 17. Jan.(Prib.⸗Tel.) Die„Köln. Zig.“ meldet aus Wien: Der Berliner Bericht⸗ erſtatter der Neuen Freien Preſſe erfährt aus diplomatiſchen Kreiſen, die Gefahr eines Zu⸗ ſammenſtoßes zwiſchen Rumänien und Bul⸗ garien ſei dank der diplomatiſchen Kunſt König Ferdinands im weſentlichen beſeitigt. Bul⸗ garien dürfte an Rumänien einen Teil des von ihm beanſpruchten Gebietes abtreten. Ueber Si⸗ liſtria würde eine Verſtändigung zuſtande kom⸗ men, wahrſcheinlich in der Weiſe, daß Bulgarien die Feſtung zwar nicht abtrete. ſich jedoch ver⸗ pflichte, die Befeſtigung zu ſchleifen. m. Bukareſt, 17. Jan. Die hieſigen ant⸗ lichen Kreiſe beſtätigen, daß die rumäniſche Kompenſationsfrage ſich der Löſung nähert. Die rumäniſch⸗bulgariſchen Beziehungen hätten ſich zwar nicht verſchlimmert, aber auch nicht ge⸗ beſſert. Rumänien beſtehe auf der Abtretung des Siliſtria⸗Vierecks. Deſterreich⸗Ungarn und Serbien. wW. Belgrad, 17. Jan. Geſtern erfolgte die feierliche Flaggenhiſſung auf dem öſterreichi⸗ ſchen Konſulat in Mitrowitza mit dem gleichen Zeremoniell wie in Prizren. Zu der Feierlich⸗ keit war der öſterreichiſche Konſul in Belgrad Wildner entſandt. * Berlin, 16. Jan. Die Abordnung des Deutſchen Roten Kreuzes nach Belgrad unter Dr. Richard Mühſam⸗Berlin iſt am 14. d. Mts. 8 Uhr 8 Min. vormittags am Anhalter Bahnhof hier wohlbehalten wieder eingetroffen und geſtern Abend von der Kaiſerin und Königin empfangen worden. Zu gleicher Zeit iſt die aus drei Aerzten beſtehende zweite Hälfte der 8. Abordnung des Deutſchen Roten Kreuzes(im ganzen 5 Aerzte), der Kaiſerin vor⸗ geſtellt und verabſchiedet worden. Dieſe Ab⸗ ordnung iſt auf Anfordern und auf Rechnung des Serbiſchen Roten Kreuzes zuſammengeſtellt und ausgerüſtet worden, ſteht unter der Leitung des Privatdozenten für innere Medizin Dr. Boehme⸗Kiel und iſt zur Bekämpfung der In⸗ fektionskrankheiten vorläufig in Niſch und Wranje⸗Serbien beſtimmt. Zwei Aerzte. Dr. Malade⸗Treptow a. T. und Oberarzt Dr. Wald⸗ mann⸗München, ſind bereits am 11. d. Mts. vorausgereiſt, Dr. Boehme Dr. Türcke⸗Berlin⸗ Wilmersdorf und der Aſſiſtent am Inſtitut für Infektionskrankheiten Dr. Meier⸗Berlin folgten ihnen geſtern Abend. * Athen, 17. Jan. Der Kronprinz wurde durch königliches Dekret zum Höchſtkom⸗ mandierenden der Armeen in Mazedonien und Epitus ernannt. 5 Deulſcher Reichstag. Berlin, 17. Januar. Kurze Anfragen ſtehen zunächſt auf der Tages⸗ ordnung der bheutigen Reichstagsſitzung. Die erſte Anfrage, die der Sozialdemokrat Giebel ſtellt, bezieht ſich auf die Entſcheidung der Re⸗ gierung, welche die Betriebspenſions⸗ kaſſe der Fa. Krupp in Eſſen nicht als Zu⸗ ſchuß oder Erſatzkaſſe im Sinne des Verſiche⸗ rungsgeſetzes, ſondern als Lebensverſicherungs⸗ unternehmen anerkannt habe. Nach der Erwiderung des Direktors im Reichs⸗ amt des Innern, Caſpar, iſt das Direktorium der Reichsverſicherungsanſtalt überhaupt nicht in die Lage gekommen, zu der Frage Stellung zu nehmen, ob die Betriebspenſionskaſſe als Zu⸗ ſchuß oder Erſatzkaſſe in Frage kommt. Sie iſt lediglich darüber gefragt worden, ob die Kruppſche Penſionskaſſe Lebensverſicherungs⸗ unternehmungen im Sinne des§ 390 darſtelle, worauf eine bejahende Antwort erteilt wor⸗ den iſt. Auf die geſtern bereits mitgeteilte Anfrage des Sozialdemokraten Deichmann wegen des Schutzes der in der deutſchen Tabakindu⸗ ſtrie beſchäftigten Heimarbeiter, er⸗ widerte derſelbe Regierungsvertreter, daß eine entſprechende Vorlage dem Reichstage möglichſt bald zugehen ſoll. Der Entwurf iſt im Reichsamt des Innern ausgearbeitet worden und unterliegt den Beratungen der Reſſorts. Bezüglich der Frage von Fachausſchüſſen er⸗ klärt Miniſterialdirektor Caſpar, daß der Bundesrat bisher noch nicht Gelegenheit gehabt habe, ſich mit der Frage von Fachausſchüſſen zu beſchäftigen. Die dritte Anfrage, die vom Abg. Baudert (Soz.) geſtellt iſt, bezieht ſich auf den Gebiets⸗ austauſch zwiſchen Großherzogtum Sachſen und dem Herzogtum Sachſen⸗Meiningen und die da⸗ 5 gebotene Aenderung der Reichstagswahl⸗ kreiſe. Der Direktor im Reichsamt des Innern, Lewald, erwidert, daß die beiden ſächſiſchen Regierungen bereits eine Aenderung der Reichstagswahlkreiſe in Anregung gebracht hät⸗ ten und daß eine Vorlage vorbereitet werde. Auf die Anfrage des Sozialdemokraten Stoll, ob Oeſterreich⸗Ungarn ſeine Zuſtim⸗ mung zu der Erhebung von Schiffahrts⸗ abgaben auf der Elbe bereits erklärt habe, entgegnet Wirkl. Geh. Legationsrat Leh⸗ mann, daß Oeſterreich⸗Ungarn ſeine Zuſtim⸗ mung bisher nicht erklärt habe. Schließlich fragen noch die Abgg. Viet⸗ die Heimarbeit in der Tabakindu⸗ ſtrie reichsgeſetzlich verboten werden ſoll, wor⸗ auf der Direktor des Reichsamts des Innern, meyer und Behrens(Wirtſch. Vgg.), ob Caſpar, mitteilt, daß nicht beabſichtigt iſt, ein ſolches Verbot zu erlaſſen. Alsdann geht die Debatte über den Etat des Reichsamts des Innern weiter. Der heutige erſte Redner iſt der holſteiniſcht Lehrer Hoff(Fp.), der auf den geſtrigen ſtaats⸗ rechtlichen Exkurs des Staatsſekretärs zurück⸗ kommt. Er meint, daß man mit dieſen Erklä⸗ rungen über das Verhältnis Preußens zum Reiche einverſtanden ſein könne, wenn die Poli⸗ tik beider Bahnen einheitlich wäre. Tatſächlich laſſe man aber bei der Politik dieſen Zweck nich erkennen. Man könne auf dieſe Weiſe keinen Reſpekt vor der einheitlichen deutſchen Politik haben. Der Redner ſucht dann darzutun, wie die geſamte preußiſche Politik unter dem Druck der Agrarier ſtehe, dem ſogar der Wille des Kaiſers weichen müſſe, wie das die Kanalvorlage und Deutſchlands innere Koloniſation bewies. Weiter beſchäftigt ſich der Redner mit dem Zuſammengehen mit der Sozialdemokratie, wo⸗ bei er beſonders den Fall Bolko beſpricht. Die⸗ ſer konſervative Abgeordnete habe ſogar zwei Abkommen mit der Sozjal⸗ demokratie abgeſchloſſen und zwar nicht mündlich, ſondern ſchriftlich. Das eine Abkom⸗ men ſeien die allgemeine Stichwahlbedingungen geweſen, die auch der Kandidat der Linken unterſchrieben habe. In dem anderen Abkom⸗ men erklärte ſich Herr v. Bolko bereit, gegen jede Erhöhung der Induſtrieſteuern zu ſtimmen. Das ſei unter Vermittlung des ſozialdemo⸗ kratiſchen Führers und zwar bei Herrn v. Bolko ſelbſt geſchehen. Der Redner fordert v. Bolko auf, hier im Reichstag mit einer Antwort, die Hörner und Zähne habe, ſich über dieſen Fall zu erklären. Der Redner geht ſchließlich auf die Zollpolitit ein und fordert, daß die Zölle allmählich abge⸗ baut werden, daß aber auf keinen Fall eine Er⸗ höhung der Zölle vorgenommen werden ſoll. JBerlin, 17. Jan.(Von unſ. Berl. Bur.) Vom Sozialdemokraten Rühle iſt eine neue Anfrage eingebracht worden, die folgenden Wortlaut hat: Iſt dem Herrn Reichskanzler bekannt, daß die Ergebniſſe der am 15. November 1904 im Deut⸗ ſchen Reiche vorgenommenen Erhebung über die Lohnbeſchäftigung von Kindern im Haushalt ſowie in der Landwirtſchaft und deren Neben⸗ betrieben bisher mit Ausnahme von Bayern noch nicht veröffentlicht worden ſind? Gedenkt der Herr Reichskanzler die alsbaldige Ver⸗ öffentlichung zu veranlaſſen. Berlin, 17. Jan.(Von unf. Berl. Bur.) Zum Etat des Reichsamtes des Innern haben die Sozialdemokraten eine Reſolution einge⸗ bracht, wonach der Reichstag beſchließen ſoll, die verbündeten Regierungen zu erſuchen, eine Reichsanſtalt zur Bekämpfung und Er⸗ forſchung der Säuglingsſterblich⸗ keit zu gründen. Die Petroleumkommiſſion. Berlin, 17. Jan.(Von unſ. Berliner Bureau.) Die Petroleumkommiſſion des Reichs⸗ tages ſetzte heute die allgemeine Ausſprache fort. Die Regierung gab wie in der vorigen Sitzung vertrauliche Mitteilungen über die Verträge⸗ zumeiſt ohne die Namen der Werke zu nennen. Das Zentrum wünſcht eine Erörterung darüber⸗ ob nicht mit der Standard Oil Co. ein ſtändiger Vertrag abgeſchloſſen werden könne. Man ging darauf einſtweilen nicht ein. Auf Aufrage teilte die Regierung mit, daß die Ausdehnung auf Benzin und Treiböl zunächſt nicht beab⸗ ſichtigt ſei. Es ſpräche allerdings mancher Ge⸗ ſichtspunkt dafür, aber die in den Motiven zum Ausdruck gekommenen Bedenken ſeien doch über⸗ wiegend. 555 Die Kalffrage JBerlin, 17. Jan.(Von unſ. Berl, Bux.) Die geſtrige Ausſprache über die Kalifrage ſetzte ſich in der heutigen Sitzung der Budgetkommiſ⸗ ſion des Reichstages in der Hauptſache in einer Erörterung der geſtern von fortſchrittlicher Seite angekündigten Abänderungsan⸗ kträge fort. Unterſtaatsſekretär Richter hat dringend um Ablehnung aller dieſer Anträge. Einverſtanden erklärte er ſich eventl. mit dem Zentrumsantrag, der die ausländiſche Propa⸗ ganda mit 3 100 000 Mark dotiert und die Empe⸗ mit 100 000 Mark vergüten will. Es entſpann ſich eine ausführliche Ausſprache über den Reſervefonds, wobei die Sozialdemo⸗ kraten dem Unterſtaatsſekretär durchaus bei⸗ pflichten, daß jetzt kurz vor dem neuen Geſetze überhaupt keine Aenderungen mehr vorgenom⸗ men werden ſollten. Die Sozialdemokraten ſtimmten deshalb den Etatspoſitionen der Re⸗ gierung zu. Das Ergebnis der Abſtimmung der Kommiſ⸗ ſion war jedoch die Annahme der erwähnten Zentrumsanträge. Damit ſchließt die Erörte⸗ rung der Kalifrage in der Kommiſſion bis zu dez angekündigten neuen Vorlage ab. ——:ͤ ĩðĩVÜ y——— Die Patienten ſinden im Kaffee Hag, dem coffelufreien Bohnenkaffee, den gleichen Ge⸗ ſchmack des Kaffees, ohne eine Erregung des Herzens zu ver⸗ ſpüren. Geheimrat Excellenz v. Leyden. (Vortrag„Herzueuroſe und deren Behandlunga 6. Seite General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Mannheim, 17. Januar. Kommunalpolitiſches. (] Bretten, 15. Jan. Die Stadigemeinde rägt ſich ſchon ſeit längerer Zeit mit dem Ge⸗ danken, an arme Schulkinder warme Milch abzugeben, konnte ihn aber nicht zur Ausführung bringen, weil keine Milch zu an⸗ nehmbaren Preiſe aufzutreiben war. ) Lahr, 15. Jan. Die Stadt plant die Er⸗ richtung einer Säuglingsmilchanſtalt, die mit dem Schlachthausbetrieb verbunden wer⸗ den ſoll. Aus der Berwaltung der Stadt Ulm. In der letzten Sitzung der Ulmer ſtädt. Kollegien erſtattete in Abweſenheit des ins Reichsamt des Innern einberufenen Stadtvorſtands Oberbau⸗ rat Schimpf den Bericht über die Verwal⸗ tung der Stadt Ulm im Jahr 1912. Da die Nachfrage nach Kleinwohnungen immer noch ſehr ſtark iſt, hat die Gemeindevertretung bereits in Ausſicht genommen, mit dem Bau von Arbeiterwohnungen fortzufahren und auch die Erſtellung von landwirtſchaftlichen Siedlungen ins Auge zu faſſen. Die Eigentümer der vorhandenen Arbeiterhäuſer ſind im Be⸗ richtsſahr ihren Verpflichtungen gegen die Stadt pünktlich nachgekommen. Sie haben ſo⸗ gar ſtatt vertragsmäßig geſchuldeter 88 574 Mk. Angeld und Amortiſation 86 295 Mk. bezahlt, und nur 5 Hauseigentümer ſind mit der letzten Rate im Rückſtand. Zwei Eigentümer haben nun den ganzen Kaufſchilling und 43 mehr als die Hälfte abbezahlt. Von urſprünglichen 1780391 Mk. Kaufſchilling ſind noch im Reſt 1270 243 Mk. Im Berichtsjahr iſt auch die ſtädt. Bodenpolitik fortgeſetzt worden, indem 17,4011 ha Grundſtücke um 249 104 Mk. angekauft und 12,7289 ba um 430 985 Mk. ver⸗ äußert wurden. Gebäude wurden für 328 136 Mark angekauft und für 80 710 Mk. verkauft. Der Vorteil, der der Stadt aus dem rechtzeitigen Ankauf von Häuſern erwächſt, zeigte ſich wieder recht deutlich, als es ſich darum handelte, von der neuen Donaubrücke aus einen direkten Zu⸗ gang ins Stadtinnere zu ſchaffen. Der Bock⸗ gaſſendurchbruch konnte ohne erheblichen Auf⸗ wand durchgeführt werden, weil die zum Ab⸗ bruch beſtimmten Häuſer ſchon lange im Beſitz der Stadt waren. Ebenſo war es bei der Frei⸗ legung des für das Volksbad beſtimmten Platzes. Volkswirtschaft. Zur Geſchäftslage im rheiniſch⸗weſtfäliſchen In⸗ duſtriebezirk. Der Geſchäftsgang am rheiniſch⸗ welfäliſchen Eiſenmarkt kann noch an⸗ dauernd als recht befriedigend bezeichnet werden. Die günſtigen Momente, die wir im vorwöchigen Be⸗ kichte exwähnten, bleiben für die Marktlage auch weiterhin beſtimmend und geben ihr das Gepräge. Die Aufnahmefähigkeit des Weltmarktes erweiſt ſich nach wie vor, als ſehr beträchtlich, ebenſo iſt der Ver⸗ brauch im Inlande recht umfangreich geblieben, trotz der noch immer ungeklärten europäiſchen politiſchen Verhältuiſſe. Dieſe zuverſichtliche Stimmung be⸗ weiſt einesteils die geſunde Verfaſſung des Marktes, dem die in Konjunkturzeiten recht verhäng⸗ nisvoll gewordenen rein ſpekulativen Abſchlüſſe glücklicherweiſe ferngehalten wurden durch die por⸗ ſichtig zurückhaltende Preispolitik der großen Ver⸗ hände in der Eiſeninduſtrie. Des weiteren kam dem Markt aber auch ſehr zuſtatten, daß man ſich ſowohl in induſtriellen, wie in Unternehmerkreiſen bisher noch keinen ernſten Befürchtungen hingab über eine Störxung des Weltfriedens. So blieben erſt der italieniſch türkiſche Krieg und dann der Balkankrieg beſchränkt auf ihre rein lokale, durch die vom Kriege berührten Abſatzgebiete begrenzte Bedeutung. Dar⸗ über hingus aber wurden die Folgen des Krieges in der Induſtrie nur inſofern verſpürt, als die Käufer hinſichtlich längerer Lieferungs⸗Abſchlüſſe die gebotene Zurückhaltung beobachteten. Man kann ſa auch heute noch gar nicht wiſſen, welche endgültige Löſung die ſchwierigen politiſchen Fragen nehmen werden, die nun ſchon ſo lange die Oeffentlichkeit in Spannung halten. Nach dem Abbruch der Lon⸗ doner Friedensverhandlungen ſind die Hoffnungen mieder geſunken auf baldige Beendigung des Kriegs⸗ zuſtandes und eine Regelung der Beuteverteilung nach den bisherigen türkiſchen Niederlagen. Wenn die drückende Ungewißheit noch längere Zeit auf dem Heſchäfte laſtet, wäre doch zu befürchten, daß der Geſchäftsgang ſchließlich in Mitleidenſchaft gezogen wird. Beſonders würde unter einer ſtärkeren Zu⸗ rückhaltung der Käufer wohl das jetzt bald be⸗ ginnende Früblahrsgeſchat zu leiden haben. Zum Glück verfügen die großen Stahlwerke und die meiſten der weiter verarbeitenden Werke noch auf Monate hinaus über reichliche Arbeitsmengen, namentlich auch für die Ausfuhr und die Preußiſchen Staatsbahnen, ſodaß ein Nachlaſſen des Beſchäfti⸗ gungsgrades bei den Werken für die nächſte Zeit nicht zu befürchten iſt. In den Preiſen ſind keine Aenderungen eingetreten. Die Roheiſenpreiſe ſind beſonders ſehr feſt, da die Knappheit in Roheiſen ſo wohl im Inlande, wie an den ausländiſchen Mürk⸗ ten ſich weiter fühlbar machten. Der ſehr lebhafte Geſchäftsgang in der Ruhrkohleninduſtrie hat ſich infolge der zwiſchenzeitlich eingetretenen winterlichen Witterung noch verſtärkt. Zum Glück ermöglichten ſeither die günſtigen Waſſerverhältniſſe einen ſehr umfangreichen Kohlenverſand rheinauf⸗ and rheinabwärts, ſodaß der dringlichen Nachfrage inigermaßen entſprochen werden konnte. Die Roksnachfrage hat noch weiter zugenommen, ſodaß das Koksgeſchäft zur Zeit einen ſo großen Umfang angenommen hat, wie ſelten zuvor. Die Rykereien ſind bis zur vollen Leiſtungsfähigkeit be⸗ aband und die Preiſe dementſprechend ſehr feſt. aidiskont ½ Prozent. * Aproz. Millienenanleihe der Stadt Karlsruhe Zu den dereſts beschlossenen oder unauf- schiebbaren Krößeren Unternekhmungen wie che Herstellung der Zufahrtsstraße zum neuen Bahnhef, Erbauung einer Konzerthalle mit Theater bei der Festhalle d. à. feichen die aus den früher zufgenommenen Anleihen noch ver- küsbaren Restmittel nicht aus, weshalb der Stadtrat Karlsrube in seiner gestrigen Sitzung Besäloß, beim Bürgerausschuß die Zustimmung Zur Kuinahme einer apros, Anleihe von 7 Mill. Mark zur Beschaffung der erferderliehen Mittel zu Lantragen. Der Vorſtaud der Tafel⸗, Salin⸗ und Spiegel⸗ glasfabriken,.⸗G. in Fürth i. B. hat einem Aktionär unter dem 14. ds, geſchrieben, daß die Ge⸗ jellſchaft bis ſetzt normal Ex hofft, daß.—— wohl ein gün erzielt werde. In Berlaßr wurden 10 Fers. Bividende gezahlt. Die Firma Leo Rötigen, Manufaktur⸗ u. Mode⸗ waren, Eſſen a. Ruhr hefindet ſich, wie der„Manu⸗ fakturiſt“ mitteilt, in Zahlungsſchwierigkeiten.— Die Vexeinigung der Großhändler der Textil⸗ und verwandter Brauchen mit dem Sitz zu Elberfeld hat die Angelegenheit in Händen. Sie wird den Status nachprüfen und in Kürze eine Gläubigerverſamm⸗ lung einberufen. Sinalco,.⸗G. in Detmold. Der Abſchluß für 1911½12 ergab nach 98 825& ſi. V. 96 670 4] Abſchrei⸗ bungen einſchließlich 36 505(6487 Vortrag einen Reingewinn, der auf 316 114 J/(395 661 Mark] zurückging. Der Gewinn ſoll folgende Ver⸗ tetlung erhalten: Sonderrücklage 10 000 4(geſetz⸗ liche Rücklage, die damit die volle geſetzliche Höhe erhielt, 66 492], Gewinnanteile an Vorſtand und Beamte 14143 4(15 906), Aufſichtsrat 21 547 26 669.), wie ſchon gemeldet, wieder 25 Proz. Divi⸗ dende 250 000(wie i..) und Vortrag 20 423, Wie der Geſchäftsbericht ausführt, hatte die Berichts⸗ zeit bezüglich des Abſatzes der Erzeugniſſe im In⸗ lande nicht unweſentlich unter der ſehr ungünſtigen, kühlen und regneriſchen Sommerwitterung zu lei⸗ den, die dem Abſatz von Erfriſchungsgetränken naturgemäß wenig förderlich war. Die Ausſich⸗ ten, ſo heißt es im Bericht, dürften nach wie vor als günſtig bezeichnet werden, ganz beſonders, wenn die bezüglich des Abſatzes nach dem genannten Ueberſeegebiet noch nicht behobenen Zollſchwierig⸗ keiten in Bälde aus dem Wege geräumt werden könnten. Auch diesmal übertreffen die für 1912/13 vorliegenden Abſchlüſſe diejenigen des Vorſahres. Deutſch⸗Luxemburgiſche Bergwerks⸗ und Hütten⸗ .⸗G. in Bochum. Für die Umgeſtaltung zahlreicher Anlagen auf der Dortmunder Union hat die Deutſch⸗ Luxemburgiſche Bergwerks⸗ und Hüttengeſellſchaft bekanntlich eine Summe von etwa 10 Mill. Mark be⸗ reitgeſtellt. Die Arbeiten ſind ſeinerzeit unverzüglich in Angriff genommen und nach Möglichkeit gefördert worden; das regneriſche Wetter im verfloſſenen Herbſt hat allerdings vielfach hemmend gewirkt, namentlich bei der Rohrlegung für Ueberführung der Koksofengaſe von den Kokereien der Zechen Kaiſer Friedrich, Glückauf Tiefbau und Tremonia nach der Dortmunder Union, ebenſo bei den Arbei⸗ ten für die ober⸗ und unterirdiſch zu führende Seil⸗ bahn, welche die Erzeugniſſe der drei genannten Zechen ſowie der Zeche Wiendahlsbank nach der Union bringen ſoll. Durch dieſe Anlage ſollen be⸗ kanntlich viele hunderttauſend Mark an Fracht⸗ gebühren erſpart werden. Mehrere große Neu⸗ anlagen ſind aber inzwiſchen fertiggeſtellt und in Betrieb genommen worden, ſo das große Univerſal⸗ walzwerk und in allerletzter Zeit die Räderfabrik, die in Bezug auf Leiſtungsfähigkeit ein Vielfaches von dem bietet, wie die alte Anlage. Die Räder⸗ fabrik iſt auf dem ſeinerzeit von der Dortmunder Union von der alten Gewerkſchaft Weſtfaltia erwor benen Gekände erbaut worden, auf dem ſich die große Zechenhalde beſand. Dieſe iſt abgefahren und zur Ausfüllung von Senkungen im Hafengelände verwandt worden. Schiffahrt. Dufsburg-Ruhrort, 16. Jan, Amtliche Notlerungen der Schlffer- dörse zu Uufsburg-Ruhrort. Bergfahrt: Frachtsätze für elserne Kühne, del Abladungen aut Wasserstand(für dle Tenne zu 1000 kg) in Rark; nagb Maſnz-Gustaysburg.25, Nalnplätze die Frankfurt a..,.48, Nannhelm.28. Karisruhe.48, Lauter- burg.55, Strassburg. E..05.— Sodlepplöhne türdle Tonne zu 1000 Kg) nach 8t goar.48—.50— Mk., nach Malnz-Gustavs- durg.80—.70 Mk., nach Hannheſm.70—.80 Nk. Talfrachten für Kohlenladungen(tür die Tonne zu 1000 kg) Holland. Sohledam; mittlere Schtffe nledr.Satz.85 NMK., höochst. 1. 90 Mk. Aravenhage; grosse Sobitte nledr. Satz.78 Nk. Belgien. Antwerpen-Sud: gresse Sohiffe niedr. Satz.68 Nk. Brüssef: grosse Schlffe nledr, Satz 20 Mk. Mainz, 16. Jan. Die Nadelwehre auf dem kanaliſierten Main wurden heute abend niedergelegt, le 5 die Schiffahrt als geſchloſſen zu betrach⸗ en iſt. Mannheim. Der Rhein zeigte während der letz⸗ ten Woche wieder einen recht ſchwankenden Waſſer⸗ ſtand. Es ſind aber Ausſichten vorhanden, daß letzt bald eine Steigerung der Waſſerverhältniſſe zu er⸗ warten iſt, da inſolge des reichlichen Schneefalles und des gleich wieder einſetzenden Tauwetters, die Zuflüſſe des Rheines reichlich Waſſer bringen wer⸗ den. Die Schiffahrt auf dem Oberrhein konnte durch den niedrigen Waſſerſtand keine beſondere Aus⸗ dehnung erſahren. In Kaub iſt der Pegelſtand am 16. ds. Mts. nur noch 1,76 Meter geweſen; weshalb die Schiffe mit Ableichterungen begannen. In An⸗ betracht der zu erwartenden Steigerung des Waſſer⸗ ſtandes, werden bereits in Rotterdam die von dort zu Berg fahrenden Schiffe voll beladen. Den Haupt⸗ transport nahmen die Kohlen ein, die von der Ruhr rheinaufwärts verſchifft wurden. Die Beladung der Schiffe an der Ruhr kann jetzt wieder in gewohnter Weiſe erſolgen und daher können die Schiffe ohne großen Aufenthalt nach dem Oberrhein geſchleppt werden. Die reſtlichen nordiſchen Weißhölzer konn⸗ ten über Rotterdam nach dem Oberrhein befördert werden. Die Ankünfte amerikaniſcher Hölzer, wie Red⸗ und Pitch pine, waren diesmal auch wieder umfangreicher. Die Zufuhren in Getreide beſſerten ſich ebenfalls. Da man wieder mit einem lebhaften Verſand in Getreide rechnet, ſo werden in den näch⸗ ſten Wochen die Zufuhren ſich erweitern. Die An⸗ künfte in Stückgüter zeigten ſich in normaler Weiſe. Die Bergfrachten behaupteten ſich. Bezahlt wurden zuletzt von der Ruhr bis Mannheim für Kohlen.25 Mark, bis Karlsruhe.45 pro Tonne. Der Schlepplohn ſtellte ſich von Ruhrort bis Mannheim zuletzt auf 70—75 4 pro 1000 Kilo. Der Hauptver⸗ ſand zu Tal ab Karlsruhe umfaßte zumeiſt Schwarz⸗ wälder Holz, wofür die Fracht bis Mittelrhein ſich auf 18.—20 pro 10 000 Kilo ſtellte. Ab Mannheim betrug die Holzfracht bis Mittelrhein 23 4 pro 10 Tonnen. Für Schwergut betrug die Fracht ab Mannheim bis Mittelrhein etwa 4 4 pro 30 Kilo, in der Hauptſache für Alteiſen, Abbrände und Salz. Die Ankünfte in den Mannheimer Häſen betrugen vom.—14. ds. Mis. iusgeſamt 908 107 Doyppel⸗ zentner, umfaſſend Getreide, Kohlen, Salz, Back⸗ ſteine, Holz, Zement. Torfſtreu, Petroleum, Bri⸗ ketts, Phosphat und Stückgüter. Telegraphische Handelsberlehte. Deutscher Reichsbank-Ausweis vom 13. Jan, 1913. (Mii. Rk.) geg Aktliva: die Vorwoche Jotall-Zestanng 1158811000. 88¹ 000 FFFFFTFFFTFTCCTCC 61 278 00⁰0 Relohs-Kassen-Soheine 25 215 000— 5870 000 Noten anderer Banken.40083 000— 11772 000 Weohselbestandg 1450 884 000— 280 927 00⁰0 Lombarddarleben 97 588 000— 9 738 000 Sfisktenbestaneg 20 858 000— 18 952 000 Sonstige Aktiass.20f 809 000 8889 000 Passlva: Grundkapital 180 000 0 usverindert Reservefonddss 6987 000 unverändert Neissel 1882 535 000— 283 881 Deposlts 728888000/ 2801 Sonstiges Passiys„73852 000. 889 00⁰ 831.000 in Die Deutsche Relchsbank befindet sich mit N. 00 am 724384,600 der Natensteuer, gegenüber einer sdlohen von H. 588, 7. Januar 1913 und gegen eine Notensteuer von&. am 18. launsr 1912. Kartell der Lebensverſicherungsgeſellſchaften. W. Berlin, 17. Jan. Dem zwiſchen priva⸗ ten und öffentlichen Lebensverſicherungsgeſell⸗ ſchaften abgeſchloſſenen Kartell bezüglich der Polksverſicherung iſt auch die Rothenburger Verſicherungsanſtalt in Görlitz beigetreten, welche über einen Volksverſicherungsbeſtand von rund 140 Millionen verfügt. Der Geſamtbeſtand der nunmehr im Kartell vereinigten Geſellſchaften beträgt z. Zt. rund 34 Milliarden Mark. Bon der Frankfurter Börſe. * Frankfurt a.., 17. Jan. Die Zulaſſung von 30 Millionen neuer Aktien Nr. 100 001—130 000 der Deutſch Luxemburgiſchen Bergwerks⸗ u. Hütten⸗ .⸗G. zu Bochum zur Notierung im öffentlichen Börſenkursblatt wurde genehmigt. Verſandt des Walzdrahtverbandes. 23 Düſſeldorf, 17. Jan. Der Verſandt des Waldzdraht⸗Verbandes belrug im 4. Quartal 134.797 Tonnen gegen 132 176 Tonnen im dritten Quartal 1912. Davon entfallen auf das Inland 81 721 Tonnen(82 375) und auf den Export 53 076 Tonnen(49 801). Der Verſandt im ganzen Jahre 1912 ſtellte ſich auf 5 173 310(467 798), davon entfallen auf das inländiſche Geſchäft 328 165(301 182) Tonnen und auf den Export 194 045(166611) Tonnen. Neueſte Dividenden⸗Ausſchüttungen. Berlin, 17. Jan. Der Verband der Ham⸗ burg⸗amerikaniſchen Paketfahrt Akt.⸗G. glaubt jetzt, daß die Geſellſchaft trotz guter Zifſern nur 10 Proz. im Porfjahre 9 Prozent Divibeden verteilen werde. Konkurſe und Zahlungsſchwierigkeiten. München. Adolf Ed. Jacquet, Inh. d. Fa. Joſ. Arbls Sortim. u. Ernſt Germann u. Ko., Muſik⸗ handlung..⸗T. 19. 2,.⸗T. 1. 3. Otto Rundel(E. Gundelsheim(Neckarſulm). Manuf. und Modew.⸗Geſch..⸗T. Kohls Nachf.]. 3..,.⸗T. II. 2. Mailand, 17. Jan. Die Baumwoll⸗A.⸗G. Cotonificio Introini iſt inſolvent. Das Kapital der Geſellſchaft beträgt 3 Mill. Lire. Die Ver⸗ pflichtungen werden auf mehrere Millionen Lire geſchätzt. * Würzburg, 17. Jan. In Kitzingen iſt der Weingutsbeſitzer und Weinhändler Georg Wilhelm Rauchbar in Konkurs geraten.(Frkft. Zeitung.) Bericht vom amerikaniſchen Eiſen⸗ und Stahl⸗ markt. London, 17. Jan. Nach dem Bericht des Ironge Monger vom amerikaniſchen Eiſen⸗ und Stahlmarkt war das Geſchäft in Roheiſen ſchlep⸗ pend und die Haltung außer den geringen Qua⸗ litäten von Gießereieiſen matt. Baſiſches Eiſen war 50 Prozent billiger angeboten. Sübliches Eiſen verkehrt etwas lebhafter aber ungleich⸗ mäßig. Fabrikate waren gut gefragt, aber das neue Geſchäft war kleiner. Die Werke konſta⸗ tieren eine Abnahme der Kaufbewegung. Die Tendenz für Platten war ſchwächer und für Stäbe ruhiger, aber die Werke arbeiten mit voller Betriebskraft. * Leipzig, 17. Jan. Die Firma Wilhelm Naumann, Holzbearbeitungsfabrik in Köthen, eines der bedeutendſten Unternhmen der Holz⸗ branche hat lt.„Frkf. Ztg.“ Konkurs angemeldet. * Hamburg, 17. Jan. Die Zwiſchendeck⸗ rate wurde laut„Frkf. Ztg.“ bei der üblichen Neufahrsregulierung des Pools auf M. 140.— feſtgeſetzt. * Chemnitz, 17. Jan. Die Diamantwerke Gebrüder Nevoits Akt.⸗Geſ. in Reichenbrand bei Chemnitz ſchloß für 1911⸗12 mit einem Ver⸗ luſt von rund 70 000 Mark, im Vorfahre 101 866 Mark(Verluſtvortrag M. 187 212) nach Ab⸗ ſchreibungen von M. 110 000(137 703.). Berlin, 17. Januar. Die Hotelbetriebs⸗ .⸗G. ſchätzt die Dividende auch diesmal auf 10 Prozent. * Brüſſel, 17. Jan. Die belgiſche Staats⸗ bahnverwaltung wird, wie die„Irkf. Zig.“ er⸗ fährt, nächſtens im Wege der offenen Submiſſion 1000 geſchloſſene Güterwagen von 15 Tonnen Tragkraft, 920 Kohlenwagen von 20 Tonnen, 450 flache Güterwagen von 15 und 20 Tonnen und 50 Gepäckwagen vergeben. * Maimatſchin, 17. Jan.(Petersburger Telegraphen⸗Agentur.] Der Vertrag zwiſchen Tibet und der Mongolei iſt zuſtande ge⸗ kommen. Er enthält u. a. die gegenſeitige Anerkenuung der Unabhängigkeit und behandelt die Entwickelung der gegenſeitigen Handelsbeziehungen ſowie die Förderung und Verbreitung des Buddhimus. * Waſhington, 17. Jan. Die Beamten der Regierung lehnen es ab, ſich zu dem aus London ſtammenden Gerücht zu äußern, wonach 931 000 Sack Valoriſationskaffee verkauft ſeien. * Mannheimer Effektenbörse. 17. Januar. Die Tendenz der heutigen Börſe war ab⸗ geſchwächt. Es notierten: Weſteregeln 208., Hom⸗ burger Aktienbrauerei vorm. Meſſerſchmitt 74., Brauerei Werger, Worms 64,25 B. und Zuckerfabrik Waghäuſel⸗Aktien 200 B. * Telegraphische Börsenberlehte. * Frankfurt a.., 17. Jan. Fondsbörſe. Beim Beginn des Verkehrs herrſchte an der heutigen Börſe eine leichte Mißſtimmung vor, die im meiteren Verlaufe des Verkehrs einer weiteren Abſchwächung Platz machte. Der Umfang des Geſchäfts war gering⸗ fügig. Unter dem Eindruck der ungleichmäßigen Haltung Newyvorks verhielt ſich die Spekulation re⸗ ſerviert. Die politiſche Situation wird wieder mit gröserem Mißtrauen beobachtet. Man trug der Un⸗ ſicherheit der letzteren inſoſern Rechnung, als man ſich große Zurückhaltung im Eingehen neuer Ge⸗ ſchäfte auſerkegte. Im bieſigen Geldmarkt ſetzte ſich die Verſteifung von geſtern fort, namentlich im An⸗ ziehen des Vrivatdiskonts um s auf%. Bei ge⸗ ringer Unternehmungsluſt war die Stimmung auf dem Montanmarkt zunächſt behauptet. Angeblich un⸗ günſtige Darſtellungen über die Lage am Stabeiſen⸗ geringfügigen Mehrüebrſchuß gegen den gleichen Vorjahrsmonat aufweiſen ſollen, gaben Anlaß zur ſchwächeren Tendenz. Phönix ſchwach, guch Laurg⸗ hütte und Eſchweiler Bergwerk niedeiger. Von den Bankpapieren weiſen unſere heimiſchen nur geringe Veränderungen auf. Unter den Transportwerten ſetzten Lombarden, Balttmore etwas niebriger eſn, konnten ſich aber wieder mäßig befeſtigen. Schiffahrtsaktien afnden Realiſationen ſtatt. trizitätspapiere ruhig. Heimiſche Anleihen find bei ſtillem Geſchäft und ſchwächerer Tendenz zu er⸗ wähnen. Balkanwerte unverändert. Am Kaſſamrkt für Dividendenwerte war die Haltung vereinzelt nach abwärts gerichtet. Der Ausweis der Reichs bank wurde im allgemeinen als günſtig aufgefaßl, vermochte aber keinen Eindruck hervorzurufen. Das Geſchäft blieb bis Schluß ruhig. An der Nachbörſe behauptet. Berlin, 17. Jan, Fondsbörſe. Die Börſe zeigte im allgemeinen eine ziemlich feſte Haltung, da die zuverſichtliche Beurteilung der politiſchen Lage eine Stütze gewährt. Die Umſätze waren allerdings heute beſchränkt, was man auf die nicht befriedigen⸗ den Verhältniſſe des Geldmarktes ſchob. Schwach lagen von vornherein einige wichtige Papiere des Montanmarktes und bald mehrten ſich auf dieſem Gebiet die Abgaben, da Meldungen vorlagen, die die Beſorgniſſe von einem Nachgeben der guten Kon⸗ junktur in der Eiſeninduſtrie rege machten. So wurde aus England über den Rückgang der konti⸗ nentalen Exvportpreiſe berichtet. Schiffahrtsaktien litten von Anfang an unter den ſich erhaltenden un⸗ günſtigen Gerüchten über die Hapaglinie. Elektro werte ſchloſſen ſich der Abwärtsbewegung des Mon⸗ tanmarktes an. Auch der Bankenaktienmarkt, auf welchem aufangs eine feſte Grundſtimmung entſchei dend zum Ausdruck gelangte, blieb nicht unverſchont. Die Stimmung kounte ſich ſpäter wieder etwas bef ſern, weil der eRichsbankausweis inſofern einen befriedigenden Eindruck machte, als das Verhältnis des Status zu dem gleichzeitigen im Vorfaahre ſich gegen die Vorwoche etwas günſtiger geſtaltet hat. Tägliches Geld 4 Prozent und darüber. Die Nach⸗ börſe war äußerſt ruhig. Die Beſſerungen am Schluß des offiziellen Verkehrs waren im allgemeinen be⸗ hauptet. Induſtriewerte des Kaſſamarktes ſchwach, Vogtländiſche Maſchinen 5½ Prozent, Höchſter Ze⸗ ment 17 Prozent niedriger. Privatdiskont 4½ Prozent. * Berlin, 17. Jau. Prodbuktenbörſe. Dit matteren amerikaniſchen Notizen, die nachgiebigeren argentiniſchen Offerten und milderes Wetter ver anlaßten für Brotgetreide Rückgänge bis 4 Das Geſchäft war wieder ſehr gering. Hafer, Mais und Rüböl hatten ſtilles Geſchäft bei faſt unverändorten Preiſen. Wetter: milde. Elek⸗ Schiffstelegramme des Norddeutſchen Llond, Bremen, 16. Januar. Angekommen die Dampfer:„Kaiſer Wilhelm II.“ am 15. Jan. 8 Uhr nachm. in Newyork,„Derfflinger“ am 15. Jan. 10 Uhr vorm. in Suez,„Lützow“ am 15. Jan. 5 Uhr vorm. in Suez,„Schleswig“ am 15. Jan., 9 Uhr vorm. in Venedig,„Roon“ am 15. Jan. 9. Uhr vorm. in Antwerpen,„Caſſel“ am 15. Jan. 9 Uhr vorm. in Genua. Abgefahren der Dampfer: „Prinzeß Alice“ am 15. Jan. 10 Uhr vorm. von Southampton. Geſchäftliches. * Herr Maler Bornhofen, der vorfährige Prinz Karneval, Sohn des bekannten Kapitäns Joſef Bornhofen, hat den hinteren Saal des „Goldenen Lamm“, 2, mit einer ſehr hübſchen Karnevalsdekoration ausgeſta et, die beſonders durch ihre Originalität wirkt. Die Wände zieren eine Reihe von Bildern in Sim⸗ pliziſſimus⸗Manier, die durch danebenſtehende Verſe gloſſiert werden. Die Malerei macht dem jungen Manne, der die Akademie beſucht hat, alle Ehre und verrät ein vielverſprechendes Talent. Eine nußergewöhnſich günſtige Gelblotterie! Schon garantiert, am 1. und 3. Februar findet die Ziehung der großen Geldlotterie zugunſten des Muſeums für Völker⸗ und Länderkunde (Linden⸗Muſeum) zu Stuttgart ſtatt. Dieſe Lot⸗ terie zeichnet ſich durch einen beſonders günſtigen Gewinnplan aus, da bei nur 100 000 Loſen 6012 nur bare Geldgewinne mit 120 000 Mark verloſt werden, ſomit ſchon auf ca. 16 Loſe 1 Treffer fällt. Die Gewinne werden ſofort nach Er⸗ ſcheinen der amtlichen Liſte ohne jeden Abzug ausbezahlt. Der Hauptgewinn beträgt 50 000 Mark. Originalloſe à 3 Mark, 5 Loſe 14 Mark, 10 Loſe 28 Mark, Porto und Liſte 30 Pfg., ſind durch alle durch Plakate kenntlichen Verkaufs⸗ ſtellen, ſowie direkt durch das Generaldebit Moritz Herzberger, Mannheim, zu be⸗ ziehen. Infolge der günſtigen Gewinnausſich⸗ ten haben die Loſe ſchon einen ſehr guten Abſatz gefunden. * Die nen genehmigten Serſen der Bad. Inva⸗ liden⸗Lotterie und der Lott. des Bad. Laudesvereins b. Roten Kreuz mit ſe 6 Ziehungen wurden auch fetz! wieder dem Lotterie⸗Unternehmer J. Stürmer in Straßburg i.., übertragen. Die Losagusgabe zu den erſten Ziehungen der beiden Lotterſen findei noch in dieſem Frühiahr ſtatt. Schon am 15. Februar iſt die Ziehung der großen Badiſchen 1 Mk.⸗Geldlotterie, bei welcher 3288 Geld⸗ gewinne im Geſamtbetrage von 5 800& mit einem Haupttreffer von 20000 bar ohne Abzug zur Verloſung kommen. Baldiger Kauf iſt zu empfehlen, beſonders da die Ziehung am feſtgeſetzten Termine ſicher ſtattfindet. Loſe à 1, 11 L. 10 K, ſind, ſo⸗ lange Vorrat, bei Lotterie⸗Unternehmer J. Stürmer Straßburg i.., Langſtr. 107 und der bekannten Tosverkaufſtellen zu haben.(Näheres beſagen dit Inſerate). Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst un Feuilleton: julius Witte; für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder; ſür Volkswirtschaft und den übrigen redakt. Teil: Frauz Kircher; für den Inseratenteil u. Geschäftliches: Fritz Joos Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. H Direktor: Erust Müller. markt ſowie, wie man ferner wiſſen wollte, daß Pös 9 Manat Nevember. uen re atio bennen, ſie im Hauſe nie — Mark. Die drohende Erkältung bleibt aus oder verläuft harmloſer, wenn bei Beginn der Verſchleimung im Halſe rechtzeitig ein paar Wybert⸗Tablekten genommen werden. Sie bringen die Heiſerkeit zum Schwinden und erhalten die Stimme klarx und friſch. Sie ſind ein unentbehrliches Hausmiktel, daß diejenigen, die ihre überraſchende Wir⸗ ausgehen laſſen. Die Schachtel Koſtek in allen r +* A + 225 rorosee oeoss reeeeseseeeeesen WMannheim, 17. Jannar. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Hurszettel des„Mannheimer deneral-Anzeiger, Badische Neueste Nachrichten“. 2 u, 5 ktien st Mannheimer Eliekten-Börse. A 1 15 Unternehmungen Wien, 17. lan. HMacham..50 Uhr. 1.. 5 Parlser Produktenbôrss. . Obligatlonen Alunlalum deuh. 20— 281.—Stemens& Ralske 213. 218.0 Kreadt 0 414 Aschbg. Buntpapfb. 163.— 169.—Volgt& Haeffner 763.50 169.50 550— 05 et stebo oest. Snhterrente 83.20 6439 Hafer lanuar 2 15 pfandbriefe. 0% Sd.Anft.-u. Soafb. 102æ80 6„ Kasobpapf. 188.70 188.7olgummi Peter 85.20 85.———0 2000 2085 Sliberrents 88.20 88.38 faer 5 220 22.15 Burel kannar— 11 An, Ayp.-Bank un- 4½ Bad., Anfl.- u. Soda- e ee e eee eedee, 12. 12 aee ete 18 ee, e eeee 1 Tunddbr 1902 96.80 b fauri gorle 8 102 50 bꝛ Sügd. Immod.-Ges. 60.20 60.750lllxiroh. Mühlenw. on 5 8 5—ungar, Goldrente 105.60 105.50 Härz-uant.80 21.75 März-lun! 10.— A 50% Hk. Kyp.-B. vorsoh. 8880 br 4 Fbr. Kieinlein, f 88.— 8 Grun& Bittenger 124.80 124.50 Strassburg 125.60 125.60 799.—-„ Kronenrt. 843 84.75 nal-Aung. 21.60 21.55 Mal-Aug. 62.— 88 9 ½„„ omm. 67.— ör 5 Surg. Braub. nonn 102.— 8 Wayss& Freytag 142.70 132.70Kunstsefgfbr. Frxt, 89.— 60.— Land—— 804.— 804.— Woeh. 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J8. 17. 16, 5 fumänen v. 1903 39.90 89.50 Rohenlohewerke 176.70 177.— woſie per zan..7, wärs 832, Hal Ke, dalt.8. durſ naun en 08.——.— eee 2— d d en. e ag 8 0 bſeer Vergee 18— 180.20 Elohbaum-Srauer,——.— N 77. 8.—von— 356.80 rken undtf. Kölner Bergwerk 580.— 801.— Br. Ganter, Freſbg,—.— 9— e 4 de. S. 16u.1 JJ.0 97. ½ Pr. Hyp..B. Turk 400 Pre.-Lose 157.80 15725 Cellulose Kosth. 178.29 J72.50 Marx& Goldschmidt. MHannhelm . Kleinlein, Heideld.—.— 20f,— Fahmf. Meld 4 f 324.— 4 fo..20 90,10 88.10 abgest. 38.80 4% Sagdadbahn— 61.—Lahmeyer 12.80 121.70 reiegramm-Adr,: Hargold. Fernapr.: Hr. 88, 187, 88 Homd. Mebserschm, 78.——.— Kogth.d 21 83.40 98.50 4 40. abgest. 280 85.70 0et. Kroaſteküles 270 18320 Taurabunte 171 17280 15 191 93 f 160.— 3½ d0, 8. 12, 18 3½% 90. abgest 20. 8. 4% Das Polcrente g28 8 30 Ten ane geat 12480 24.80 e provialonatrol! N5 Rannh. Aktienbr. 150.—— as ibe, Bad 13 und 15 87..—4 do. v. 1804 235.90 385.80 4½%„ Kronenr, 5 34.50 Lotheinger Cement 124.50 124.50 ee ee, e eee eeee 20% do. 8. 19 87.— 67.— 40.. 1805 88.50 Besl, Randels-Ges. 188.— 188.28 Cudw. Ldewe& G0. 315.— 317.20 Wir eing als Selbstkontrah, Jage,] xüster n Br, Schrödl, Halbg.—.— 188.— Paalz, Könle 905 154.— 3½ do. Kommun.⸗ do. v. 1907 386.60 96.— Darmstädter Bank 122.80 122.50 Hannosmannröhr. 213.89 214.30 oee küäuter . Schwagir,spe). 188.50—.— Pf ſiahm u, Fallrf. 158.— ödl. 8.— 88.— 4% Pe. Plapt. i8, beutsch-KAsjat. Bk, 124.80 127.— Oherschl. Eleb.-Gd. 101.89 102— unter Vordebrts 15 0 t.„ 8. Meltz,„———Fortl.-Zem. Halbg. Uyp.-Kr.-x. un 98.80 95.90 Deutsone Zan 254.50 254.50 Orensteln&. Koppel 298.9 298.50 8 9 eree,, 85 l8.18,.27 4% 60. k. 33.20.20 Pleconta-Komg. 188.J8 168.50 böne 204.75 26.5 F: a eee 64.5——l. Schlinok 41 4 2— 5 95 40 E 910 9888 3 Bbeln, Stablwerke 184.70 168.80 Si eeee Ludwlgshaten W— Alr, Presshefen- f 5 7 o. 8.— N. d0..50 shan 7—FRombacher uH 164.90 1 adisohe Feuerversioherungs-Bank::.. H. 1 1 und Spritfabrik.—.— 187.—.—4 40..45 97.50 27.40 4% Fr. Pfübr.-Bk. Aheln. Kreditbapk 188.80 183.50 165— 195,50 Sauswollepinaeref Speyer Stamm-kten 5 Fransport u. eeee eeee 4 J0. 8. 47 97.7 82.200 E. 29 92.— flussenhank 157.50 188Sohuokert 141— 147.50 9„ Vorzugs-Aktlen 2 Verslcherung. e 14d40. 8. 48 97.70 87 70 4% do. S. 30 u. 31 8725 92.28 Sodeatfh. Banky, 118.— 118.0 Siemens& Ralske 218.— 217.80 Benz&. 60., Hannhem 1 2⁴ 2⁴⁰ B..-G..Rhleinsoh.—.— 89.— Zeltstoffb. Waldhof 8. 49 90.— 86.— 4% do. E. 22.33 97.80 87.50 Snug. 9189.-8..=8 4740 113.90 Sianer-Brauerel 241.— 232.0 gfuonsalgt, Brauerel-Gesellschaft 62— eee 4 d0. 8. 50 90.50 90.50%õ do. E. 28—.——.— Staeisbabn— Stetiiner Vulkan 178.80 470 20 Sürgerbräu, fucheigsvafen 2222447 2⁴¹ e er eeeeee** 5¹ 88.— 88.—%/ do. E. 28 90.30 90.30 omparden ½—— FTonwar. Wiesloch 123.— 123.— Peufsons Qellulola ahrlk, Lelgzijg 22 250 — 399.—3¾ do. 8. 44 98.— 88.—3½ 40, Nlelnb. v. Zaltimere u, Ohlo 28 104.%½ JVer.Glanzst.Elberf. 807.20 589.50 Neutsche Südsesphosphat A G 162 186 9˙55 50 106 5 910 88.10 88.10 an er 1 775 18446 Ver, Köln-Rottwell. 226.20 330.— 4 1575 aend. 2 7 22 un ab.„ Hyp.Bank- amburger Facket 157. Westeregeln 204.80 205.20 Erste Deutsohe Famiegese Soh., Emmendingen 3278— Peauklurter Bllekten-Börse. 8 5 e ee Aee 4 4 3½ Pfälz. Hyp.-Bk. 6. 5% do. Kdb. a 8. orddeutsoh.Llo Itten. St ü——— Fahr Gebr.,.-G. masensgs Frankfurt a,., 17, lan.(Anfangskurse), Kredttaktien 192.½ 40. do. 98.30 88.30 4% d0. unk. d. 1917 97.— 97.— Aiderweck Klerer 390.— 590.— zellstott Valabet 22865 23750 FlUünk, Eisen- u. Sronoeglessofei, MHannhelim 5— dlskantg,Commagdit 188.%, Garmssädter 122. Bresdner Baus 40. 1853 98.50 98.800 4% d0. 1316 87.— 87.— Aiſgen. Fiektrg. 2878 288.75 Otavi 406.50 10780 Forsayth d. m. b...„1„„„„„—5 185 158,% Hangelsgeselfschaft 168—, geutgohe Raßk 254½% Staats- d. 1820 98.50 88.50 4% do.„ 1921 93.— 99.— Aluminum 260.50 261.20 South West-Afrika 128.— 126.70 ferrenmuhle vorm, Genz, Heldelberg„ 2 dann 182.—, ombdarden 21% gacbumer 217—, gelsenklronen do. 1822 99.30 99.30 3½ d0. 98.90 88.50 Anliits 527.50 538.70 J Vogtl, Maschlafbk. 443.— 445.50 inematogratle u, Flimvertelh., Strabburg.182 14 8 197.%, Caurahütts—.—, Unger—., Tendent unregelmäbig ee 45 485 02˙⁰ 1914 7— 2 prlvatalskont%5%— 55 185 g Feer 0 138 15 . V.— 40..— on u. Provinola 0 eatres Ltd.— e Telegramme der Continental-Telegraphen-Comp. 4 40. 1998, 24% lial. staatl. W. Berln, 17. jan(xrelegr.]) Hachbörss Basobinentabrix Wer,„nee 2 85 m Belohsbankdiszont 6 Prozent. 4 95 1000 8 80 den. E. B.—— 17. 18. 1. 16.——5 Parde 88 en: K. 2880—5 — 3 Petroleum-Ind.„Oplagg— t, Schlusskurse. 4 46. v 1807 8740 37.40ſ oberrh. Vers.-des. 1000 1980 Naee 197.5 192.25 Stastsbahn—Faeſflo Phosphate Shares alte shares%½ 4 Wechsel 4 J0. v. 190 95.39 97.80 Wannk. VersG.-K. 918. 917.— diskanta⸗-Komm. 188.78 168.50 Combarden 2ʃ.80 21.50„ F—[e 3 5 gel. 1 en0 110——— Aah Larne 93— 95.20 e begereltenalt. 0 5 N r. Cegtr.-Kom. annh. Stadtanl.———— elnau Terrain-Gesellschaft.— 1 kurx 83 eee parle 2120 von 1901 94.40 94.30J Sayer, Staatsanl. 100.30 100.40 aeiaede e e.-Gd., Nannheim] 240 4 en*.523 80.78[Parie urx Nachbörse, Kredltaktion 197,½, Olskonto-Oommanalt 188.“, elnisohe Metallwarenfabrik, denussoh.. 28l. dfe,: 0 ene, e ee a, ee göden ee N Tongon„ 20,30 20.487/Napoleonsdor 196.2 16.25—— preise in Mark ger 100 Kg frel N Stapſaers Mannnelm 1 5 ianng—— privatdlskont 4½½%½ 2* 17 0 15 ri den kaees 10 10 5 Juto-indusirte, Manafeim 7 5— 5 2 85 8 deutsche Kabel, Mannbeſm, Genubsch. N. 168— 8 tas's 4 E dli I B5 N Welzen Hal 21275 27,— nals ua nson, zauersl⸗Elnrlet“ 5 stosepeglese..Daltee„„ Alündlsen Eitekten-Börsen. 5f B g e 5 1* optembe 2„ Proſektionsgesellschaft, Frankfurt 5 0 90 18 3 3½ Mh. St.-A. 1810 87.90 67 90 Londoner Ekfektenbörse. e 0 2 Rubö! 2 65,%40 65.20 12 wezageſe etan esechelt, Hannheim 1 220 5„ 78.05 78.28 5 6 0ld-.f4) 3 London, 17. Jan, Crelegr.) Anfangskurse der ffektenbörse. J1b 17125 17715 oxtoder——— Aeneee des Stüttgarrn 55— 1 3 vr.dobs St-l. 13 45 8470 4% Wiezen 10 80 b 11. 16. 1. 1 Septembor———————— Lesideutsche Eisenwerke kra.1. ⸗— 4„ 1833 33.0 83.50 3 onsols 75.— 75.— Premler 12% 12.1 5—— 70er loocc————Zechocke-Werke, Kaiserslautera 10— %„„ 78.50 78.25 4½ lapaher 9220 83.55 fielchsanleine 27.— 22.— fangwines 8% 65.½ Hater Mal 174.50 124.7 Welzenmen 28.— 29.— 9 4 Jad.St.-Anl. 1301— 109.— 80% Mex-äuss.58/%0——.— 1 egen 85.— 85.— Atohlson oomp. 107.J 10.½ Jull— 176.75 foggenmehl 23.60 29.60 0%„ 1808,00 89 90 40.—3 Kerttan, innere 88.— 4 ſtaſiener 98.— 98.— Canadlan 19.½% 249.7½%—— 5 5.840 A400— 100.— 55% Zulgaren 99.20 99.25 305 8 ee 1 102,. 8„ 189 333 exlkaner— 30.— Ohſoage auke 178.½ 118. i 1 d 3½% bd'St.-G. cab.) f— 25—.75 88.40 88 59 Spanler 89.0 89.½ Denwete We 5 22— 24% Antwerpener Pr oduktenhörse. Die Ofkenbacher Leder-Industrie im Jahre g. 88.50 93.5040% Faplert..—.05 Ottamanbant 15% 158.% Seis oom 31½ 31% 1912. Der vorläufige Jahresbericht der Han- 7%„ 1200 33.80 8380, 4%„ Lolart. e. Amalgamates 74% 74½% Srand Frunk ord, 29% 29%½ Cantant! delskammer Offenbach bemerkt über die Her- it ½„„ 18904 63.— 89.30 3 Portu Serle 64.25 83.30 Sadandas 7%.% Gr. Trunk iii bref 58.% 58.7 Welzen ruhig. 17. 18. Serste. 16. tell fei 7 7 EEEE 9. iun 883 68 80 file Piate 2% 7% Lcusvie 123. 18% bder Küäke 20.92 20.7 per närz 1130 110 delluns feiner Lederwaren und Reiseartikel, 4bee Eb. 2 b 4818 100.— 109.10 4, nsbe Rosb J00b 109.40 1020 Oee Auig. 40% Klesohrl Kansse 2%½ ber Nal 20.42 20.55 per fal 120 13.30 eine der bedeutendsten Geschäftszweige die- ee e ee, e ibspsster Praudktenbdres. 8. eee e 5„ u. Allg, Anl. 87. e Beers„% 28. 0⁰ n f 1 j ünsti 5 359, 8,8.50l, de d 2820 8020 Sastrana 3. 44 Souern Pagine 10% 408 Buflapester Praduktenbörss. gelaufene Wirtschaftsiahr schr Sünatis 8. 20% 8talr. E..-Br. 99.20 98.J0[! Ufg. Goldrente 38.— 8. gataſe 4% 1% Southern Ralway 27% 2 Zudapest, 17. lan, Getreidemark. staltete. Der zu Besinn des Jahres etwas 5 Ktonenrt..—%40 fenenoten. Siaan aen 8— 13 e 1 schleppende Geschäftsgang dieses Erwerbs- 5 Ff. 1885 93. 93. agersfontel 1 0 gels dom.—* iges 25 g 8 4 Gbezen von 1908s 99.78 83. Verzinsliche, Lg, Modderstonten 12.½ 12⸗/ fendenz: stet 7 ver-s0 kg. der 50 b per 50 kg. f. ee wurde gegen den Sommer din led⸗ t 4 fessen 25 5 78.(86,4 gac 77 108 1 tl 720* eie peie e d Meseiet nater April J0 89 ruß. fdS7 stet. hafter und besserte sich bis zum Herbst der⸗ Füntendg 7878 10425 106225 e Fariser Effekien-Börss.„ dt nasle gel rub. 7 stet magen, dan in den neieten daneen 5 4 Ganab 190.1803 97.80 87.50 Unverzinsliche Lose. paris, 17. lan. Aufangskurse. Rögg. April J0.24 ruh. 16.28 run.„ 1lt 18.80 Weukter Arbeitskräfte wWährend vieler Wochen 4„ 192-181) 92— 83.— Augsburger—— HF. ſ5 17. 16.„ Okt.—.— Kohlraps 16.— ruh. 18.— stet. Ueberstunden eingelegt werden muflten. Die 8 Ab. Stüt-A. 1½ 67.90 870 Freldurger———— 208— 55 2229250 9— Wetter: küdl. Kundschaft infolse des Bank- unſl Versieherunge· Aktien. Türklsche Lose Soſafiele— 81.— reschen Wechsels der Made am, Anfeng det 8„ ſe sge 88 6dſ N 11— 1 Lverpooler Produktenbärss. Hauptseschäftszeit-beobachtete Zurückhaltung 5 ballche Ba 133.— 183— Uatdonslbank 1230 12 dhe dere 8— 2— Tendenz; statig. herpool, 17. lan.(Antangskurse.) spater zu einet zeitweisen Ueberlastung Serg- u. Retallbk. 182,— 139.— Oesterr.-Ungar.Bk. 18 151.— ieb d · b 1 g. U. Reta„besterr.-Ung Welr Rt, Wint, st. I7. 10, bitf] Mals l er Betriebe, und erschwerte dadureh diesen b 2 8 5 At.„J. 8..J Mals La Flat rh. 17. ſs,, biff] gi 78 4 57 1 5 75 5 1017 Wiener Effekten-Bürse. per 1* 70 77 Ae ber lanuar 5½% 5%— die rechtzeitige Warenlieferuns. Das KAus⸗ ee e eeee ee e der a 48% 7 Al ber Fehr. 5½% 5½%— wWar durchschnittlich sehr gut, ſeutsche Bank 234.¼ 254. ix. Hyp.-Bank 183.50 192.50 2 8 obv⸗ E ini 5 n DeutsebssiatBank 12 f 25 an e 118.— 118.— 17. 18. Amsterdamer Profluktenbörss. 2 5 Fese 5 1 7 5 555 55 5 Dentsede ent 12720 21 40Hezeßge Nlelen 1280 breanene 0— 68—0e Sabertente 84 88estergan, Il, gn. csel Idelastungen Raten nen⸗ Rande a 10% 164. gdein. relldent 18.80 J380 Heaeen 502.— 503.— 15 Sdee 155 1250 erdam, usskurse) 125 1 gesteigerte Herstellung der eigenen resdener Ban 157.½ 153.%½% Rheig, Hxpothen.⸗ Wien, Sankvereln— eeUagar, Heldrents 81 stri 58li ist. Beiellbant vnd 13 131 Ban Aaaabefn 108.49 199-20 Stagisbannen 70.— 10850 43 Kronenct. 34.78 88,48 fupgt laoo reinsl ſgos 25.0 Wdagkrie set ur nen deeen Schaaffh. Bankver. 118.40 118.80 au 1 1755 Se Montan 8 1N 0 2 2—— Konkurse. denb. Hentbank 177.— 177. Wiener Bankrer, 122.40 132.80 Wear noten 0da 8 Senbr ahruar-Aprii 25.½ 8474 BC. Freiburg. Nachlaß des verſtorben Frankfnypoth.-Gk. 218,19 218,10J Sudd. olskont 1179 117.50 Weobsel Ferie 3888 88 Lenden: rudlg. Hupßl Tendenr Mal-August 24— 24.% 5 ldraff 5 Erxt, Meg. Cresltv. 159.40 4880 Sank Ottamane 130— 130.— Oest. 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Am Bundesratstiſch: Dr. Delbrück, Kühn. Präſident Kaempf eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 15 Min. Clal des Reichsamls des Innern. (Vierter Tag.) Abg. Dr. Haegy(Elſäſſer): Die Angriffe, die hier gegen meine Freunde laut geworden ſind, nötigen mich, die Stellungnahme meiner perſönlichen Freunde zu den Konferenzvorträgen, die der Abg. Wetterls auf Ein⸗ ladung in Frankreich gehalten hot, hier klarzulegen. Die Be⸗ richte darüber haben in der deutſchen Preſſe eine große Aufregung hervorgerufen, und dieſe Aufregung iſt auch in den Aeußerungen verſchiedener Abgeordneter zutage getreten. Der Abg. Müller⸗ Meiningen beſonders glaubte die Vorträge des Wetterle der Zentrumsfraktion des Reichstags zur Laſt zu legen. Wer die Verhältniſſe kennt, weiß, daß Wetterlé der Zentrumsfraktion des Reichstages nicht angehört Ueber die Rede Wetterlés liegen aber authenſiſche Berichle bisber nicht vor. Frei⸗ herr v. Gamp hätte warten können mit ſeinem Urteil, bis das der Fall war. Ich meine, daß über dergleichen Dinge, wie ſie Wetterls in ſeinen Vorträgen geſagt haben ſoll, erſt zweifellos authentiſches Material vorliegen müßte. Ich und meine Freunde ſtehen auf dem Standpunkt, daß den elſaß⸗lothringiſchen Abgeordneten die Aufgabe zufällt, in dem ganzen Verhältnis zwiſchen Deutſchland und Frank⸗ reich verſöhnend zu wirken.(Lachen.) Die Vorträge meiner Parteifreunde, die über die Verhältniſſe und Stimmungen in Elſaß⸗Lothringen aufklären, können in Frankreich nach jeder Hinſicht günſtig wirken.(Ironiſche Zuſtimmung.) So ſehr die Stimmungen bei uns im Lande auch den Erwarkungen von deut⸗ ſcher Seite nicht entſprochen haben, ſo ſind ſie doch andererſeits geeignet, beſtimmte Hoffnungen der Gegenſeite herabzumindern. Die Erfahrung kann in dieſer Hinſicht unterrichten, wie die Dinge in Elſaß⸗Lothringen liegen. Es iſt nicht ganz unwichtig hier feſt⸗ zuſtellen, daß ſchon ein anderer Abgeordneter unſerer Fraktion Delſor vor etwa acht Jahren, als er bei einer elſäſſiſchen Weih⸗ nachtsfeier in Lüneville einen Vortrag halten wollte, von dem Polizeikommiſſar gefangen genommen unde inſe Aus⸗ weiſung zugeſtellt erhielt. Das geſchah allerdings, weil ſein Vartrag den Machthabern, die damals regierten, vom Mini⸗ ſterium Combes nicht in den Kram paßten. Erſt in den letzten Wochen wurde die Ausweiſung Telſors zurückgenommen. Die Stimmung in Elſaß⸗Lothringen könne bei politiſchen Gegnern unliebſam empfunden werden. Sollten wirklich die Vorträge auf franzöſiſchem Boden die Geiſter ſtark aufſtacheln, dann würde ich, und mit mir meine Parteifreunde, darüber unſer lebhaftes Bedauern ausſprechen.(Gelächter.) Von der⸗ gleichen Dingen will bei uns niemand etwas wiſſen. Die Sen⸗ ſation, die dadurch hervorgerufen wurde, läßt es allerdings als wünſchenswert erſcheinen, daß die Vorträge lieber nicht gehalten worden wären. Das haben die Blätter unſerer Partei ſchon un⸗ umwunden zugeſtanden und wir ſind auch dieſer Anſichk. Tat⸗ ſächlich hat auch der Kollege Wetterlé ſelbſt ſeine Vorkragstour abgebrochen und hat ſeinen Vortrag von einem Bekannten vor⸗ leſen laſſen. In der Preſſe wurde nun unterſtellt, er habe das getan, weil er befürchten mußte, ſonſt bei ſeiner Rückkehr nach Deutſchland innerhalb der erſten 24 Stunden nach Abhaltung des Vortrags trotz ſeiner Imunnität verhaftet zu werden. Wenn ich auch annehme, daß die Staatsanwälte in Elſaß⸗Lothringen nicht ſo raſch zugegriffen hätten. Aher jeden⸗ falls kann ich dieſe Unterſtellung zurückweiſen und erklären, daß er die Vortragstour abgebrochen hat, weil ihm die üÜerwartet eingetretene Senſation nicht lieb war.(Unruhe und Gelächter rechts und bei den Lib.) Uebrigens haben die franzöſiſchen Blätter von dem Vortrag Wetterles nur ganz nebenher Notigz genommen. Erſt der„Matin“ hat einen ſenſationellen Aufputz für gut befunden. Aber die Dar⸗ ſtellung des„Matin“ ſtimmt mit den Tatſachen nicht überein. Es wurde jo dargeſtellt, daß Herr Wetterle am Schluß ſeines Vorgehens geſagt habe: Wir haben im Elſaß große Fortſchritte in der Erkämpfung der Freiheit gemacht und hoffen noch weitere Fortſchritte gu machen. Der„Matin“ fügt hinzu, der Applaus nach dieſen Worten habe finngemäß ergänzt, was Wetterls damit gemeint hat. Ich kann aber feſtſtellen, das Wetterle dergleichen nicht ge⸗ ſagt hat. Man kann es uns im Elſaß nicht verargen, wenn wir die auf 200 jähriger Gemeinſchaft beruhenden Familien⸗ und ge⸗ ſellſchaftlichen Beziehungen aufrecht erhalten wollen. Und ich darf darauf hinweiſen, daß ähnliche Beſtrebungen wie die einer Ver⸗ ſöhnung zwiſchen Deutſchland und England auch bei uns im Gange ſind. Elſaß kann und will das wirkliche Binde⸗ glied einer freundſchaftlichen Entente ſein, in welcher die end⸗ gültige Sicherung des Weltfriedens eine feſte Baſis finden könnte. Ich und meine Freunde bedauern es auf das lebhafteſte, daß die ſogenannte elſäſſiſche Frage immer wieder als drohen⸗ des Geſpenſt am Friedenshimmel auftaucht. Wir meinen, daß der Krieg von 1870 der letzte geweſen ſein ſollte, der die glücklichen Gefilde unſeres Heimatlandes getränkt hat mit dem Blute zweier Völker, die geſchaffen ſind, ſich zu verſtehen und mit einander in edlem friedlichen Wetteifer zu arbeiten an dem Fortſchritt der Ziviliſation. Wir können von uns perſönlich ſagen, deß alle friedensſtörenden Tendenzen bei uns auf ſchroffe Ablehnung ſtoßen. Ich hoffe, daß die Herren hier im Hauſe trotz dieſes nicht weltbewegenden Ereigniſſes der Vor⸗ träge des Kollegen Wetterlé ihr kühles Blut bewahren werden. Sie werden doch nicht gewiſſe Beamtenkreiſe im Elſaß nachahmen wollen, die in Aufregung geraten, wenn einmal bei einem Aus⸗ flug nach Frankreich die Elſäſſer ſtürmiſch begrüßt werden. Da⸗ von wird doch der maſſive Bau des Deutſchen Reiches keine Erſchütterung erfahren. Ob für Herrn Wettelé in Zukunft noch ein Platz im Deukſchen Reichstag ſein wird, daß muß Herr v. Gamp den Wählern des Wahlkreiſes Rappoltsweiler überlaſſen. Uebrigens kann Herr v. Gamp oder einer ſeiner Freunde künftig dort kandidieren, die Bahn iſt frei. Anfügen möchte ich nur, daß doch auch ein Abgeordneter einer anderen Partei die Ver⸗ trekung einer franzöſiſchen Zeitung über⸗ nommen hat. Trotzdem hat er Sitz im Deutſchen Reichs⸗ tag. Unſere Oppoſition gegen die Regierung hat mit irgend welchen Sympathien für unſer Nachbarland nichts zu tun. Dieſe Oppoſition iſt begründet durch die Mißgriffe der Regierung, die auf Herrn b. Köller zurückgehen. Wir fühlen uns davon abge⸗ ſtoßen und erblicken darin ein Syſtem der Brüskierung unſerer Der Redner kommt dann auf die kurze Anfrage des Abg. Dr. Müller⸗Meiningen über die Straßburger Univerſitätsverhältniſſe zu ſprechen, wird aber vom Präſidenten darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß dies nicht zum G tand der Tagesordnung gehöre. Die Anregungen zur Weiterf g der Sozialpoltik unterſtützen wir auf das lebhafteſte. Es b ht die Gefahr, daß ſich Deutſch⸗ land jetzt von anderen Ländern überholen läß läßt. So iſt in Frank⸗ reich die Altersgrenze für die ſtaarliche Verſicherung auf 60 Jahre feſtgeſ⸗. Bei uns aber iſt dafür kein Geld vorhanden. Der Redner wendet ſich dann der Frage des Reblausgeſetzes zu und ſchließt: Mit Befriedigung ſtelle ich feſt, daß der Staatsſekretär ſich in Elſaß⸗Lothringen perſönlich vom Stand der Dinge überzeugt hat. Möge ſich die Berliner Regierung auch ſonſt ihre Informa⸗ tionnen ſelbſt holen und ſich nicht auf eine gewiſſe Preſſe verlaſſen. Abg. Hoch(Soz.): Hätte die Zentrumspartei nicht ſo oft verſagt, ſo hätten wir in der Sozialpolitit ſchon viel mehr erreicht. An der ſozialen Frage wird nur noch herumgeflickt. Der Umſatz der Großbanken iſt in die Hunderte von Milliarden geſtiegen, das iſt die bollkommene Ausbeutung des arbeitenden Volkes. Hunderte von Millionen werden aus der Arbeit der Maſſen geso⸗ gen. Der Mittelſtand wird aufgerieben und kommt in die Ab⸗ hängigkeit des Großkapitals. Wenn man den Leuten vorredet, man könne ihnen noch helfen, belügt man ſie. Nicht Zwirnsfäden ſoll man dem Siegeszug des Großkapitals in den Weg ſpannen, ſondern die Entwicklung weiterführen zum ſoz jaliſtiſchen Staat. Die Zollpolitik hat den Betrieb der Landwirtſchaft mehr berteuert, als die Einnahmen gewachſen ſind. Die Abnahme der Bevölkerung beruht auf der Notlage eines großen Teils des Volkes. Und bei dieſen Zuſtänden unternehmen die Konſer⸗ bativen einen energiſchen Vorſtoß gegen die Grundrechte der Ar⸗ beiter, um ſie zu knechten undwehrſos dem Großkapital Guszuliefern. Leider ſteht Graf Weſtarp mit ſeinem Vor⸗ ſtoß nicht allein. Auch der Staatsſekretär Dr. Delbrück hat eine eigenartige Stellung dazu eingenommen. Er hat die Rede des Grafen Weſtarp als eine Entgleiſung angeſehen. Ich glaube, mit dieſer Rede hat er den Befähigungsnachweis dafür erbracht, auch an höheren Stellen, etwa als preußiſcher Juſtiz⸗Miniſter, die Geſchäfte der Scharfmacher zu beſorgen. Beim Streik im Ruhrrevier wurde eine Mutter mit ihrem Säugling ins Gefängnis geſteckt, weil ſie einem Arbeiter Streikbrecher und Pfui zugerufen hatte. Ein ſolcher Rechtszuſtand iſt eine Schmach und Schande. Die Ent⸗ rüſtung über den Terrorismus der Arbeiter iſt uur eine ſchamloſe Komödie. Die Arbeftgeber treiben einen viel ſchlimmeren Terro⸗ rismus. Die Konſervativen ſind heute immer mehr zu einer Söldnertruppe des Großkapitals geworden. Der Staatsſekretär Delbrück hat ſich in der Budgetkommiſſion bitter darüber beklagt, wie er in ſeinen ſozialpolitiſchen Beſtrebungen immer von Preußen gehemmt würde. Als auf Antrag des Abg. Ledebour dieſe Erklärung dann zu Protokoll genommen werden ſollte, hat er ſie allerdings erheblich abgeſchwächt. Die Mittei⸗ lung des Materials des Abg. Fiſcher, die mir zur Zeit der Kommiſſionsſitzung noch garnicht bekannt war, gibt eine inter⸗ eſſante Illuſtration dazu, wie ſehr der Staatsſekretär eine untergeordnete Behörde des preußiſchen Mi⸗ niſters iſt. Die nächſten preußiſchen Landtagswahlen müſſen das deutſch⸗ Reich von dem Albdruck der preußiſchen Junkerherr⸗ ſchaft befreien.(Beifall bei den Sog.) Staatsſekretär des Innern Dr. Delbrück: Ich muß mich gegen die Ausführungen des Vorredners wenden, daß ich meine Bemerkungen in der Budgetkommiſſion die ich auf Wunſch eines ſeiner Parteifreunde zu Protokoll ge⸗ geben habe, weſentlich abgeſchwächt hätte. Ich habe an dem mir bon der Budgetkommiſſion zugeſtellten Korrekturabzug an den maßgebenden Stellen nichts geſtrichen.(Zuruf des Abg. Hoch.) Es iſt ja möglich, daß ich den Abg. Hoch mißverſtanden habe und ich ſtelle hier nur feſt, daß ich an den mir vom Bureau des Reichs⸗ tags zugeſtellten Protokollentwurf nichts geändert habe. Ich habe mich nicht über die Schwierigkeiten, die mir von Preußen gemacht wurden beklagt, ſondern ich habe lediglich darauf hinweiſen wollen, daß die Fertigſtellung eines Geſetzentwurfes im Deutſchen Reich auf Grund ſeiner eigenartigen ſtaatsrechtlichen Struktur immer auf große Schwierigkeiten ſtößt. Der heutige Artitel des Abg. Gothein im„Berliner Tageblattr“„Reichsämter und preußiſche Staatsminiſterien“ nötigt mich, auf dieſe Dinge einzugehen. Im Bundesrat kann jede der Regierungen durch ihren Bevollmächtigten Anträge ſtellen. Damit iſt auch Herr Gothein einverſtanden. Der normale Weg und die urſprüngliche Entwickelung geht dahin, daß mit Rückſicht darauf, daß Preußen der führende Bundesſtaat iſt, daß der Vorſitzende des Bundesrats gleichzeitig preußiſcher Bevoll⸗ mächtigter und Miniſterpräſident iſt, ſeine Anträge unter der Firma preußiſche Anträge gehen, ebenſo wie bayeriſche, württembergiſche unter dem Namen ihrer Regierungen. Tatſüch⸗ lich hat ſich nun aber nicht der Form, aber der Sache nach eine Art Reichsregierung entwickelt. Das mußte geſchehen mit dem Augenblick, wo durch das Stellvertretungsgeſetz dem Reichskanzler ein ſtändiger Stellvertreter mit Miniſterverant⸗ wortlichkeit zur Seite geſtellt wurde. Tatſächlich iſt durch dieſes Geſetz der Reichskanzler entlaſtet worden, nicht nur hinſichtlich der Arbeit, ſondern auch der Ver⸗ antwortlichkeit, daß die einzelnen Staatsſekretäre für alle An⸗ gelegenheiten ihrer Reſſorts die volle Verantwortlichkeit in jeder Beziehung zu tragen haben. Daraus ergibt ſich ferner, daß die Vorlagen, die früher in den zuſtändigen preußiſchen Miniſterien ausgearbeitet wurden, heute in der Regel in den betreffenden Reichsämtern ausgearbeitet werden. Bei dieſen ſtaatsrechtlichen Verhältniſſen können die Vorlagen an den Reichstag nicht anders kommen, als durch einen Bundesſtaat und mit ſeiner Ermäch⸗ tigung Der Reichskanzler als ſolcher hat im Bundes⸗ rat keine Anträge zu ſtellen, ſondern als preußiſcher Vertreter formell. Tatſächlich aber werden in zahlreichen Fällen ſoge⸗ nannte Präſidialvorlagen eingebracht, das heißt, Vorlagen des Reichskanzlers bzw. der einzelnen Reſſorts. Aber derartige Präſidialvorlagen können von uns, die wir preußiſche Bevollmächtigte ſind, nicht eingebracht werden, da wir nicht der Zuſtimmung des preußiſchen Staatsminiſtertums ſicher ſind, das bverantwortlich iſt für die Inſtruktion ſeiner Stimmen im Bundes⸗ rat. Daraus ergeben ſich zwei Wege; entweder wird auf Antrag Preußens ein preußiſcher Entwurf eingebracht oder eine Präſidial⸗ vorlage, das heißt, die Vorlage wird in dem betreffenden Reichs⸗ amt ausgearbeitet, und dann wird durch Verhandlungen mit dem zuſtändigen preußiſchen Reſſort feſtgeſtellt, daß dieſes damit ein⸗ Partei. derſtanden iſt. Es wird die Ermächtigung des Kaiſers eingeholt, der nach erfolgtem Bericht ſein Einverſtändnis mit dem preu⸗ ßiſchen Miniſterium erklärt. Einen anderen Weg gibt es nicht; in dem einen wie dem anderen Fall aber iſt die Reichsleitung genötigt, die Zuſtim⸗ mung Preußens beizubringen. Dieſe ſtaatsrechtlichen Ver⸗ hältniſſe ſind nach Lage der Verfaſſung nicht auszuſchalten und ſollen auch gar nicht beſeitigt werden.(Ohol bei den Soz.) Das deutſche Reich iſt aufgebaut auf dem Gedanken, daß Preußen der führende Bundesſtaat iſt und daraus ergibt ſich ohne weiteres, daß die preußiſche Politik und die Poli⸗ tik des Reiches nach einheitlichen Geſichtspunk⸗ ten und mit denſelben Zielen geführt werden muß.(Unruhe bei den Soz., Zurufe: Wahlrecht!) Das Gegen⸗ teil würde die ſtaatsrechtlichen Grundlagen des Deutſchen Reiches beſeitigen.(Erneute Unruhe und Zurufe.) Auf dem Boden des Bundesſtaates iſt das Deutſche Reich aufgebaut. Darin, daß die Rechte der einzelnen Bundesſtaaten nicht beeinträchtigt werden, liegt die verfaſſungsmäßige Garantie für die Einzelſtaaten. Die Bezugnahme auf das Wahlrecht iſt alſo vollkommen unzutreffend. In beiden Fällen iſt aber die Zuſtimmung der Mitglieder des Bundesrates erforderlich. Die iſt nur möglich, nachdem die Bevollmächtigten von ihren Regierungen informiert waren. Die Regierungen prüfen die Vorlagen im Hinblick auf die beſonderen Rechte der Einzelſtaaten, auf ihre beſonderen wirtſchaftlichen und politiſchen Verhältniſſe. Auch das iſt nötig. Dieſe Art gereicht dem Reiche nicht zum Schaden, 555 zum Nutzen. Denn die ſorgfältige Mitarbeit aller Bundes⸗ ſtaaten gibt die Garantie, daß die Verſchiedenartigtett der Intereſſen im weiten Deutſchen Reich berückſichtigt werden und auf ihre Rechnung kommen können. An dieſer Einrichtung iſt nicht zu rühren. Die Kompliziertheit aller Faktoren bringt gewiß große Schwierigkeiten und bringt gewiß manche Schwächen mit ſich. Schon Fürſt Bismarck hat ſich darüber bitter beklagt, aber er iſt nie auf den Gedanken gekommen, daß dieſe Schwierigkeiten etwa beſeitigt werden könnten durch eine Abänderung der Ver⸗ faſſung hinſichtlich der föderativen Grundlagen des Reiches. Das muß ich aufs allerentſchiedenſte feſtſtellen. Der Abg. Hoch hat Klage geführt über die Kom pliziert⸗ heit unſerer Arbeiterſchutzgeſetze. Ein ähnlicher Vorwurf, der von der Arbeitgeberpreſſe weiter getragen wurde, iſt faſt gleichzeitig von ganz anderer Seite erhoben worden, in einer Broſchüre des Profeſſors Bernhard. Tatſächlich iſt nicht in Abrede zu ſtellen, daß unſere Arbeiterſchutzgeſetzgebung kompliziert iſt und daß ihre Durchführung Schwierigkeiten verurſacht. Das kommt aber nur daher, daß ſchon im Reichstag jede einzelne Partei, vor allem aber die Vertreter der Arbeiterintereſſen, darauf bedacht ſind, jeden nur irgendwie möglichen Fall mit größter Sorgfalt zu berückſichtigen. Das beſte Beiſpiel dafür iſt die Reichsverſicherungsordnung. Je caſuiſtiſcher ein Geſetz iſt, deſto ſchwerer aber wird ſeine Anwendung. Die Schuld liegt alſo nicht an der Regierung, ſondern an der eigenartigen Entwicklung un⸗ ſerer ſozialpolitiſchen Geſetzgebung. Sicher hätte ich den unge⸗ heuerſten Widerſtand gefunden, wenn ich z. B. für die Reichsverſicherungsordnung eine einheitliche Grundlage bor⸗ geſchlagen und damit alle beſtehenden Einrichtungen von Grund auf umgeſtürzt hätte. Auch der Wunſch der Sozjaldemokratie, die Arbeiterſchutz⸗ geſetze von paritätiſch beſetzten Organen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer anwenden zu laſſen, iſt undurchführbax, weil die Sozialdemokraten ihre Ziele nicht ohne politiſchen Beigeſchmack und ohne die Tendenz, die beſtehende Staatsordnung auf den Kopf zu ſtellen, verfolgen. Wir können die Ausführung der Ge⸗ ſetze nicht einer Partei überlaſſen, die, wenn ſte auch heute milder iſt als noch vor 20 Jahren, doch neben ihren wirtſchaftlichen eine Reihe von politiſchen Forderungen auf⸗ ſtellt, die den Widerſtand des ganzen Vaterlandes hervorrufen müſſen. Wir dürfen nicht Geſetze, die zum Wohl der Arbeiter erlaſſen ſind, zu politiſchen Zwecken ausnützen laſſen. Daß das aber geſchieht, beweiſt am heſten das Beiſpiel der Sicherheitsmänner. Dieſe meiner Initiative entſprungene In⸗ ſtitution war als eine rein techniſche gedacht. Tatſächlch aber haben die Sozialdemokraten eine politiſche Sache daraus ge⸗ macht— das beweiſt jede Wahl von Sicherheitsmännern— und haben dadurch den Hauptzweck des Geſetzes von vornherein ber⸗ eitelt. Wenn Sie in dieſen Ausführungen einen Ver ſtaß gegen die Sozialdemokratie erblicken, ſo antworte ich Ihnen: Druck erzeugt eben Gegendruck, Ueber die Mittelſtandsfragen habe ich mich im Vor⸗ jahre ſehr eingehend ausgeſprochen und möchte im allgemeinen auf dieſe Ausführungen verweiſen. Der Abg. Jr! hat ntit einem ge⸗ wiſſen Recht gegen die Regierungen den Vorwurf erhoben, ſie ſeien nicht aus den Erwägungen herausgekommen und könnten keine Taten aufweiſen. Ein typiſches Beiſpiel dafür, wie ſchwierig es iſt, ſozialpolitiſche Forderungen in die Wirklich⸗ keit umzuſetzen, iſt die Frage der zwangsweiſen Heranziehung 81 Großinduſtrie zu den Koſten der Lehrlingsausbil, ung. Bei meinen wiederholten Beſprechungen mit den Vertretern des Handwerks haben dieſe ſelbſt anerkannt, daß ſie den finan ziellen Effekt ihrer Forderung erheblich überſchäßt hätten. Man einigte ſich ſchließlich dahin, daß die Handwerks⸗ und Han⸗ delskammern zur Erledigung dieſer und anderer gemein⸗ ſamer Angelegenheiten zuſammenarbeiten wollen. Ich freue mich dieſer durch meine Vermittlung zuſtandegekommenen Einigun und werde auch an einer geſetzlichen Regelung arbeiten, wenn ſie ſich als notwendig herausſtellen ſollte. Die Forderung einer Aufhebung des§ 100 d wird zwar oft wiederholt, ich habe aber den Eindruck, als ob die Erkenntnis von den Vorteilen dieſes Paragraphen und von der Schwierigkeit ſeiner Aufhebung in immer weitere Kreiſe des Handwerks ge⸗ drungen iſt. Bei der Handwerkerkonferenz wurde die Frage des§ 100 d auf Wunſch der Handwerksvertreter von der Tagesordnung abgeſetzt.(Hört! hört!) Bei der ſpäteren Konf renz iſt die Einigung nicht an dem Mangel meines guten Willen geſcheitert, ſondern daran, daß die Beteiligten ſich ſelbſt nicht ſchlüſſig werden konnten, in welcher Form das Problem geld werden könnte. Die Fordernugen auf Reform des Sub miſſionsweſens werden am beſten durch Maßnahmen de Landeszentralbehörden erfüllt, wie dies in Preußen ſchon durch zwei Erlaſſe des Miniſters der öffentlichen Arbeiten geſchehen iſt, Eine reichsgeſetzliche Regelung dieſer Frage kann nicht in Ausſicht ſtellen. Die Frage, ob die Handwerkergeſetz⸗ gebung hinſichtlich der Organſſation des Handwerf einer Ergänzung bedarf, bin ich geneigt, zu bejahen. Ich denk bald mit einer Vorlage zu kommen, die beſonders die ſehr dankens⸗ werten Anxegungen der Denkſchrift des Handwerks⸗ und Gewerbe kammertages berückſichtigen ſoll. Ich werde vorher eine Be⸗ ſprechung mit den Vertretern des Handwerks veranſtalten und da bei wird auch die Frage des§ 100 ͥ noch einmal zu erörtern ſeiy Die Handwerksorganifation findet meine wärmſte Unterſtützu „Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Mannheim, den 17. Januar 1913 5 Durch das Entgegenkommen des Schatzſekretärs bin ich in richtig!) Ich hoffe, der Lage dem Handwerksblakt diesmal einen Zuſchuß von Rnmicht, 10 000 Mark zu gewähren,(Beifall.) 5 In meinen Ausführungen über u nſere Wirtſchafts⸗ lichen Parteien darin tterle zu einem politik kann ich mich ſehr kurg faſſen, weil bei der g oßen mi iden Terrorismus, der geradezu 3 laden und ihr ſag Lieb ind, wenn du Do Mehrheit des Hauſes abſolute Einigleit in der Ae⸗ zir engherzi einſeitigen rträge in! halten willſt, dann ſage das, erkenn ung der gegenwärtigen Wirtſchaftspolitik beſteht. Ich inks)— in& füßchen Heiter⸗ x im Reichstag 0 ann ſage, daß die Elſaß⸗ habe ſchon bei früheren Gelegenheiten a rührt, daß Induſtrie unter dem 2 keinen franzöſiſch⸗deutſe Krieg mehr wünſchen. Streben nur ſein kann, unſere bi sherige t˖ Wir ſind zu kluge Rechner, um aus 8 bolitik ohne hwanken fortzuführen u 3 ndniſſe zu n denn ſie ſtehe es auch nicht rechi, wie ein Abgeordneter e unſere meiſten Handelsverträge ufen, rſtimi Aber des Deutſchen Reiches das hieſige Bureau Hrundlage für bie Fortſetzung dieſer tik zu er Geldiz ein? Das einet franzöſiſchen Zeitung verkreten kann, Be der Ateichsbank has nament den letzten nan beſſ r anderen Partei.(Sehr gut! rechts,) Wir die auf dem dpunkt des Herrn Ja uxes ſteht. Ich ſtütze Die 1911 und 1912 die g Billigun ipfen d e des G mich nur auf Zeitungsnachrichten Vielleicht kann Dr. Weill— 95 eit hän veniger mit nehmen, wenn ſie als unrichtig na hweiſen.(Dr. Weill Soz.): Ich habe eee hle das nicht Anlaß dazu.) da denkt man freilich alles mögl'che. annen VBor rk⸗h(Heiterkeit.) Der„Vor⸗ Die Pribatgeſce ines Reichs dneten gehen uns 44 ſamkeit, wollen aber geſetzgeberiſche griffe bermeiden, ſo lange wärts“ Müller bei ſeiner Pol i k 55 4 ̃ es geht,(Beifaff) enskiſche Zriffe bermeiden, ange wärts Dr. Müller bei ſeiner Polemi iß; aber in der Bureau einer fran⸗ gehhz.(Heifall.) gegen die Konſervatiben glückliche Momente gehabt i fei ert ein 5 bon Takt, We Abg. Dr. Wieper(Zentr⸗: e. Ich gönne ihm dieſe warme Anerkennung ſeines hohen politiſche d vater diſchen j Höhep Die Regierung barf niche 0 0 5 8 das Bühnen⸗ iners bon ganzem Her Leidex hat er uns nicht erzählt, das ich Herrn„Weill von Herzen wünſche. Der Staatsſe keutet, weſ„ zuerſt den guten danken von der ämpfung im hat unſere Reſolution mit freundlick Worten abgelehnt. Er Ir vi eſen geſetzlich zu regeln, ſondern ſie muß auch das K Wahiam o ehabt hat Viellicht ſind ſich beide Teike 4 vit graphenweſen hit 5 15 ie mpf gehabt ha Biene ſcht 170 198 l 935 meint, der Reichstag nimmt ſie doch nicht an. Nun, die Zeit wird labe litergtur zuri Ar⸗„„%%% 555 5 be⸗ kommen, wo auch der Reichstag eines beſſeren be⸗ b ſchund ſchlimmſter ſchlimmer als ſtege VV«?n iſtt 55 inematographenthealer, 111 Sie berw ziſen, Herr Staatsſekretär auf die Strafrechks⸗ 55 Menſchen zeugung, ſet r elt chat 82 51 reform. 1919 ſoll ſie zommen, anbere ſprechen von 1922.(Zuruf: ber E⸗ e Schund⸗ de da 27„ 8 11 1972.)— Jawohl, vielleicht 1972.[(Heiterkeit.)„dann wird ſit de bänderung zar ann mit das Volk die bedenkliche Auffaſſung haben, daß die gierung nicht die z den Mut, nicht die Macht und nicht den Willen hat, dieſen bedenk⸗ lichen Z3 nden entgegenzutreten. Deshalb bedauere ich auf⸗ khöht richtig die Ausführungen des Stagtsſekretärs. Well das leider chöht den Eindruck macht, daß der Staatsſekretär und der Meichskanzler hemüh fräfte der N in dem bevorſtehenden unvermeidlichen Kampf gegen die Sozial⸗ Daß d lich iſt, daß nach den fl! demokratie nicht den Mut und die Entſchie denheit zeigen wird, die chel rbeltergeſet die Gewerbeauf dringend notwenbig ſind.(Zurufe bom Zentr.) Daß dieſer Kampf Mitwirkung der Ertspoligei ehbr Dies muß en paktieren würde, ſo wäre die Aufgabe der Zukunft iſt, meine Herren vom Zentrunt habe ich en zuch für ihie Verfügungen auf Grund der Gewerbeordnung gelten, Strich in Ihren zZeitungen oft überzeugend geleſen und bal Trimnbern 1 namentlich hei den hohen Anforderungen, die heute in Preußen gen Vorgehen und erſt neulich in einer Verſammlung unzweideutig dargclegt. Die ann en die Vorbildung dieſer Beauften geſtellt werden, In Hamburg ſäten(Beiſall rechts) die Konſerbativen tälſrlichen Ermahnungen des Staatsſekretärs an die Sozialdemo⸗ ju bat man ißhnen dies Recht ſchon eingeräumt. haben niemals mit der Sozialdemokralie paktiext,(Beifall rechts, kraten berfangen nicht. Ihr Lachen hat ihm das gezeigt. Mit ˖ Die Nachtarbeit muß nach Möglichkeit eingeſchränkt Lachen Uinks.) Es iſt mir ſogar nicht angenehm, wenn wir mit bäterlicher Ersiehung iſt pier nichts mehr zu tun.(Die Sozial⸗ werden, Die Enkſchllegungen dez 87 f die Peſchlüffe ihnen hier berhandeln müſſen.(Lachen bei den Sogz.) Herr demokraten rufen: Knufel Lörm.) Dagzu ſind Sie fetzt noch % e Entſchlleßungen des Bundesrats auf die Beſchlüſſe berhandeln m gen b 11 0 He chuldig. Dr. Deriel ſor 5 2 des Reichstags zeigen in bieſem Jahre ein etwas freundlicheres Delbrück meinte, die Soztaldemokraten ſeſen milder geworden zu unf gulbig. Dr. Oertel ſpricht ſodann über Mittelſtands⸗ Geſtcht als früher. Wir werden deur Verbot des Das exinneet mich an ſein Wort von der„ritterlichen Kampfes⸗ bolit 1„ Bei Streikpoſtenſtehens nicht zuſtimmen, Die Aus⸗ weiſe“.(Sehr richtig! rechts.) Ich habe bon beiden nichts ge. Wir können die Staatsordnung nur aufrechterhalten, wenn ag wüchſe können durch die jetzigen Geſebe ſchan hinreichend beſtraft ſpürt,. Die Sozialdemokraten ſind eine republikaniſche Parkei, wir eine mutige und kräftige, geſunde und kraftsolle Mittek⸗ 15 werden. Will man, wie Graf Weſtarp, die Menſchenanſamm⸗ die nicht auf dem Boden der Verfaſſung ſteht und grundſätzliche ſtandspolitik treiben, nötigenfals auch mit Rückſichtsloſtgkeit, lungen verhindern, müßte man entweder das Streiten überhaupt Gegnerin der Monarchie iſt. ſonſt ſind wir dem Ruin nahe 9 huh bei den Soz.), treiben dem nerbieten oder bei jedem Streik den kleinen Belagerungszuſtand Daß Deutſche Reich iſt aber inſoweit Monarchie, als der hinſüber in das uferloſe Meer des ogialdemoratiſchen Zukunfts⸗ me gorhängen. Das Verbot des Streikpoſtenſtehens wäre ein breußiſche König an der Spitze des Reiches ſtaht. Daher gibt es ſtaates.(Unruhe bei den Soz, lebhafter Beifall rechts.) 0 Klaſſengeſetz gegen die Arbeiter. Gegenüber den Tarifverkrägen für uns 95 der Sozialdemokratie nur den Kampf bis Perſönlich bemerkt Tage zon Bebeutung für das ganze Reich muß das Reichsamt des zum äüßerſten Tas gilt beſonders wegen ihrer Stellung Abg, Dr, Weill(Soz.) Schein Innern dieſelbe Stellung einnehmen wie die Gewerbegerichte zum Krieg. Vom zpütendſten Marpiſten bis zum ſaufteſten poma⸗ Adg. Dr. Wein 955 2 nach dem Gewerbegerichtsgeſeß für ihren Begirk. Dem Wohbiſierten Reviſſoniſten wollen ſie den Krieg mit allen möglichen Auf die ebenemnedige Anfrage des Abg. Dr Oertel ſtelle Nungseleud muß mit aller Energie entgegengetreten wer⸗ Mitteln berhindern, Wenn man fragt: Mit welchen Mikteln e, 12 mit arößter Vereitwilligkeit feſt. Ich war bisher der r⸗ au 8a Fn Tpirkungen machen ſich ſchon bei dem Geburtenrück⸗ dann ſchweſgt des Sängers Höflichkeit, Zwiſchen einer bürger⸗ bi e le 0 demerkbax. lichen Partef und der Sozjaſdemorrat irge 8 8 5 45 1 9 8 EE„ E. 55 1225757 begründet zum Schlußß eine Refolutian des n Pastei und ber Seßameriorta karg irgene welches Pal auch bleiben.(Bravo bei den Soz.) Dieſe Tätigkeit als Mit ene r nee eren nicht ſtattfinden,(Beifall rechts.) Gegen kſeſe Logit kann grteiter des ſozialdemokratiſchen Zentralorgans Frankreichs fleht Heutrums, welche die Vorkegung einer Denkſchrift üßer auch Dr. Müller nichts einwenden. Freilich, er macht ein in⸗. 0l 0 i Refiebs 5 keineswegs im Widerſpruch mit meinen Pflichten als Mitglied dieſes Hauſes. Denn die„Humanité“ verfolgt ſei ihrem Beſtehen dis Ergebnſſſe des Krbeſterſchug⸗ und Arheſterverſicherungsgeſeh⸗ differentes Geſicht,(Heſterkeit rechts.) Das iſt in dieſem Fall ſchon ſehr viel.(Dr. Müller:; Sie langweilen mich!) Ich ber⸗ mit großer Ruhe und Entſchloſſenheit gerade die Politik, die Dr. gebung ſorbert. Abg. Lützel(Natl.): gelte Geſches mit Gleichem.(Heiterkeit rechts.) Dertel den Herren Wetterle und Hägh als muſtergültig empfohlen Durch die Gelegenbeits⸗Geſeßgebung, wie die Bäcke rej⸗ Nun Herr Hägh. Er meinte, man könne über Herrn Wetterle hat.(Sehr wahr! bei den Soz.) Eine Politik der Verſöhnung Verorxbdnung, wird das Handwerk geſchädigt, Wir müſſen eine nicht urteilen, ehe nicht der Wortlaut ſeiner Aeußerungen vor⸗ und der Verſtändigung zwiſchen den beiden großen Nationen. Aubere Auwendung dleſer Verordnung berlangen und bor allem liegt. Es ſind aber ſchan Tage ins Land gegangen ſeſtdem. Wa⸗ Ich habe durch dieſe Tätigkeit bewieſen, daß ich gauz unabhängig eine efaheltliche im diriche. Gine Beſſerung im Handwerk wäre rum ſorgt Herr Wetterls nicht für den genauen Woktlaut? Nicht von den bermrtlich ſehr wohlgemeinten Ratſchlägen des Dr. nus zu erreſchen durch eine arnbliche Umgeſtaltung nur ein franzöſiſches Blatt hat über die Vorträge Wetterlés be⸗ Oertel die politiſchen Eigenſchaften beſitze, die zur Führung unſeres Bildungsweſens. Die Vorbereitungskürſe zur richtet, ſondert mehrere, die auch in der Sache übereinſtimmn. meines Amtes nötig ſind.(Veifall bei den Soz.) Weſſterprüſung ſelllen im ganzen Reiche eingeführt werden. Der Die Entrüſtung des Hauſes und aller Parteien bis zu den Abg. Dr. Werner⸗Gießen(Rp.): Rebner exörtekt im weiteren daz Programm ſeiner Parteifreunde Sogialdemokraten über das Verhalten Wetterles war völlig be⸗ Die Pebauptunz 32 Abg. Hoch, 1 ich 8 Warenhaus in den Mittelſtandefragen, in Ergänzung der Ausfüh⸗ rechtigt, wenn er ſich wirklich ſo ausgeſprachen hat, Hat er es ein ekauft habe, weſſe ich als ganz gewöhnliche Verdächtigung zu⸗ rungen der Abgg. Kölſch und Schwabach. nicht getan daun mußte er für Aufklärung ſorgen. In ſeinem rück.(Präſident Kaempf rügt dieſen Ausdruc) Blakt wurde erklärt, daß noch 50 Vorträge in Frankreich erfolgen 95 2 Abg. Dr. Oertel(Konſ.): ſolen. Vielleicht iſt das nur ein bißchen franzöſiſche Ueber⸗ Abg. Dr. Haegy(Elſäſſer): Ich habs von der Kommandierungstätigkeit der Junke„ die kreibung. Aber wir müſſen damit rechnen, daß er Nachfolger will die Vorwürfe, die gegen den Abg. Wetterlé erhoben ſind zu⸗ der Abg. Hoch behauptete, n00 nichts eet Weun 5 75 10 11 finbdet. Mir koumt es nicht nur darauf an, was er geſagt hat, fücktdeiſen wird aber dom Präſibenten unterbrochen; er könne lich das Oberkommandehötlen, würde manches gang ſondern darauf, daß er jetzt überhaupt über deutſche und elſaß⸗ für dieſen keine perſönliche Bemerkung machen. anders ausſehen. und Sie auf der äußerſten Linken würden lothringiſche Verhältniſſe in Frankreich geſprochen hat. 15575 Abg. Dr. Haegy(Elſäfſer):; manche andeten Empfindungen haben. Mat hat uns ſogar für hafte Zuſtimmung.) Schon dieſe Tatſache genügt, um die herbe Dann ſtelle ſch in meinem Namen feſt daß Hetr Wekkerle mir das Johr 1808 berantwortlich gemacht. Damals gab's noch keine Kritit zu verſtehen, die ſein Auftreten hier im Reichstage ge⸗ zwei Exemplare ſeiner Rede geſchickt hat die ich im Hauſe vexteilt konſerbative Partei. Junker gab's, aber ſie bilden keine Ge⸗ funden hat. Ich weiß nicht, wie er das mit den Aufgaben habe 9 meinſchaft, ſo daß man den einen nicht für den anderen verantwort⸗ der Stellung und der Würde eines deut ſchen Abg. Graf Weſtarp(Konſ.); lich machon kaun. Es gab ja auch Tunker guf der Lin len. Abgeordneten vereinigen kann.(Lebhafter Beifall.) Ich ſten 2 5 19 rp(Konſ.): % An der Hetze gegen Marſchak? haben wir uns nicht be⸗ Hägh hat die Rede harmlosz genannt. Sein Auftreten war Ich ſte le feſt, daß ich als Poligeipräſident es niemals ver⸗ leiligt, und der einzige Junker. Lültzow, der dabel beteiligt war, keineswegs harmlos. Jetzt iſt Wetterle in den Haushalts⸗ ſucht habe, auch nicht durch meine Untergebenen, mir Schriſtſtücke wurde von den echten Jünkern abgeſchüttelt. Den„Poſt“⸗Ar“ ausſchuß der elſaß⸗lothringiſchen Kammer ge⸗ auf eine Weiſe zu berſchaffen, wie ſie der Abg. ſich ver⸗ tikel gegen den Kaiſer haben wir mißbiligt. Auch die Frei⸗ wählt worden.(Hört! Hörtl) ſchafft hat.(Zuruf bei den Soz.: Weißer Rabe zonſerraliten waren dabei nicht erbaut. Unſere meſolution gegen Ich verſtehe nicht, wie die Parkeifreunde des Wetterlé, falls Freitag 1 Uhr: Kurze Anfragen, Weiterberalung. 75 das Streikpoſtenſtehen iſt kein Vorſtoß, ſondern ein ſie auf dem Standpunkt Haegys ſtehen, dieſe Wahl zu dieſem Schluß 694 Uhr. EEE e eeger lercv urfg Tise 05 25 ae⸗ 5— aeeeree eeeee— Mk..85 von dort begogen Mittelſchulgeld. werden. Zuſendung mit Garantarts Tatchuhele ar, das ſellungn adgen ach, Nachste Slehung etet leen r nahme der 0 o lhr. 40 2 die Oberrealſchule Angebote ſind portofrel, J. l. J. Februar 19¹³ rsI Li e; Heirat. Verm. jung. Ge⸗ Schreiher⸗Lehrling aee enc e ſur Nadeeet g die Leſſingſchule verſchlyſſen und mit ent⸗ rat mit anſt. Fräul. Brlefe ſucht. Offert. u. Nr. 110 66 das Mealaymmaſtum fprechender Aufſchrift 9 5 Siuttgarter unt. A. S. 10 hauptpoſtlag, an die Expeditlon ds. Bl. 7 Aeee ſehen, ſpäteſtenk bis zum* Heidelberg. 10836 in e eſchele Hienstag, 28. Jan. 1918 17 55 Wohnungen Wir erſuchen ergebeuſt, vormittags 11 uhr, 1 7 0 1 die fänigen Beträge als“ beim Tieflauamt einzu⸗ S1 bold 1 zu w„llefern, woſelhſt die Er⸗ 012 Geldgewe V alb entrichten zu wollen bpnunz ber aanceheene 601 Geldgewiune Mk., Mannheim, 16, Jau. 191g. Angebote in Gegenwart Stadtkaſſe: der etwa erſchtenenen 1 2 0 0 90 0 Röderer. Bieter ſtattfinden wird. 1 reis 23 Mk. ſof. od. ſpät. —— Pfälzerſtraße= geleg. 5 verm. F.— Clat, Waggzingebinde Lecenheiee, Fauvidabn. 15 + Llegenscheften 9 2 Zimmer u. Küche in Al 1 I 8 Grrn Zwiſchen G 7 und 7 VVV Nach Eröffnung der Ver⸗ Hauptgewinn 1 ing⸗ — Figuneeanblengel⸗ Frack- Sehrock- und Smoking-Anzuge(. ledes geſchäftl. 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Welcher Bräutigam kchöht zu werden vermag. Welcher Bräutigam mühte ſich wohl auch nicht, ſeiner Auserwähl⸗ 2 dann nach der Hochzeit, bezw. den„Flitter⸗ pochen“, häufig genug ein Umſchlag in den Ge⸗ en der Neuvermählten eintritt, iſt dann meiſt ie, wenn auch nicht immer unausbleibliche Ab⸗ annung nach all dem ſeeliſchen Ueberſchwang er jungen Eheleute und es kommt jene kritiſche eit, wo ſie(wie Spötter behaupten) bezüͤglich er Schwächen ſehend“ werden gegen die ſie le Liebe vorher meiſt„blind“ gemacht. Bei gerechter Beurteilung ihrer gegenſeitigen agen müſſen ſich beide allerdings ſagen, daß ſemand vollkommen iſt, ſo ſehr man es auch von Gegenſtand ſeiner Neigung wünſchte, aber man iſt doch etwas ernüchtert und der Alltag euchtet ſo mancherlei ganz anders, das die age der Glückserwartung mit ihrem roſigen Schein verklärten. da ein Wunder, daß manche funge Der meiſt objektiver urteilende Mann wird nun ſehr bald über dieſe Enttäuſchung hin⸗ gſetzen, da er auch durch ſeinen Beruf mehr gelenkt wird, der ihn jetzt vollauf in Anſpruch ünmt, zumal er die vermehrten Koſten ſeiner aushaltsführung durch Erhöhung ſeiner Ein⸗ infte wett zu machen ſuchen muß. Die Frau aber, mit der feineren Differenzie⸗ g ihres Gefühlslebens und in der Enge ihres kuslichen Kreiſes, iſt nur zu leicht geneigt, noch nter dem Einfluß derſelben ſtehend, den Worten und Handlungen ihres Gatten eine verletzende utung zu geben die in Wirklichkeit gar nicht abſichtigt war. Eine Ausſprache wird ſie gün⸗ igenfalls über ihren Irrtum aufklären, ſie aber h oft in der ſtillen Meinung beharren laſſen, ſein jetzt ſo verändertes Verhalten, an der ufmerkſamkeit gemeſſen, die ihr im Brautſtand ihm zuteil wurde, eine Mißdeutung aus⸗ öſſe. Er ſei eben kein Kavalier mehr, ſondern noch Ehemann, der nicht mehr daran denke, die Pflichten des erſteren auch in der Ehe noch Szuüben. Nun wird allerdings der Begriff dieſes Wor⸗ ies vecht verſchieden gedeutet. Verſteht dieſe Frau darunter zuvorkommendes, aufmerkſames Weſen, ſo gehört nach der Meinung der anderen elegan⸗ ſes Auftreten, Sicherheit der Formen, gewandte Unterhaltungsgabe und ähnliche hervorſtechende Eigenſchaften mehr dazu. Ja es gibt Mädchen, die dieſe Eigenſchaften an dem zukünftigen Er⸗ wählten ungleich höher einſchätzen, als einen kadelloſen Charakter, Lauterkeit der Geſinnung und des Weſens. Sie verzeihen eher einem Ka⸗ balier gelegentliche„Irrungen“ und Seiten⸗ prünge, als dem Geliebten ihres Herzens den angel an Kavaliereigenſchaften. Den meiſten Frauen erhöht ſich ihr Glück um⸗ als ſie ihren Erwählten auch als ele⸗ ganten Marm bewundern können und— um Fieſer ſeiner Eigenſchaften willen— von ihren Mieſchweſtern beneidet werden. Umſo tiefer ffürzen ſie dann in der Ehe aus dem Himmel hrer Illuſionen, wenn der bewunderte Held gar zu viele„menſchliche“ Schwächen aufweiſt und in der Ehe, jedes Zwanges ledig, ſich endlich keinmal frei und ungezwungen gibt. Sie können es nicht faſſen, daß die an ihm bewunderten igenſchaften nur äußerer Schein geweſen. der wie ſpröder Lack abblättert, ſobald er einmal kauh berührt wird. Daß ſie ſelbſt zum Schad⸗ haftwerden und„Abſpringen“ desſelben beige⸗ ſkragen, indem ſie nach und nach auch alles außer Acht ließen, was ihn bisher an ihnen entzückte, Aberſehen ſie dabei völlig. Sie beklagen nur den Verluſt der bisher an ihm geſchätzten Vorzüge, und von dieſem Geſichtswinkel aus betrachtet, wird alles vortreffliche ſeines Weſens in den chatten geſtellt und vermag ſie nicht dafür zu lutſchädigen, was ſie dort verloren. Gelingt es guen nicht. in dieſer Zeit beſonders ſcharfer kſeines Verhaltens, den guten, gediegenen — — Schwächen gezeigt, die er nicht bei ihm vermutete. Kern ſeines Charakters zu finden und höher zu ſtellen, als die von ihm jetzt mehr vernachläſſigte äußere Form, ſo iſt es ſelten möglich, ihr Ehe⸗ ſchiff in ein erträgliches Fahrwaſſer zu leiten. Ja bei genauer Prüfung würde man finden, daß bei den meiſten Ehen, welche ſpäter gewalt⸗ ſam der Scheidung entgegentreiben, der erſte An⸗ laß zu dieſer, im Sichgehenlaſſen des Ehegatten lag. Das ſoll durchaus kein Vorwurf gegen ihn ſein und ihm auch nicht die Schuld an vielen Ehe⸗ ſcheidungen allein zugemeſſen werden, ſicher iſt jedenfalls doch daß ein großer Teil unglücklicher Ehen es deshalb wurde, weil in den mancherlei Situationen der liebende Gatte ſich mehr als Menſch und weniger als rückſichtsvoller Kavalier erwies. Mag dieſe feine Unterſcheidung für die Frau ein Vorwurf, mag es zu tadeln ſein, daß ſie die Ritterlichkeit des Mannes höher einſchätzt, als ſie es wirklich verdient, ſo muß doch hervor⸗ gehoben werden, daß jene Ehen die aus recht proſaiſchen Gründen geſchloſſen wurden, in denen aber der Ehemann den Kavalier nie ver⸗ leugnet, ſehr häufig glücklicher verlaufen als jene, in denen bei gegenſeitiger Liebe der Mann nach alle Rückſichtnahme gegen ſeine Frau gißt. Wenn jeder Mann daran dächte, daß die Frau auch in der Ehe ihn nicht nur lieben, ſondern auch bewundern will, dann würde er wahrſchein⸗ lich ſchon aus„Klugheit“ ſich ſtets ſo zeigen, daß ſie in dem angenehmen Bewußtſein lebt: dein Erwählter iſt Ehemann und Kavalier. Eliſabeth Thielemann. —— Die RNechtloſigkeit der alten Aungfer. Die Rechtloſigkeit der alten Jungfer, die ſich trotz der Frauenbewegung noch immer in unſerem geſelligen Leben allzuſchmerzlich und häufig be⸗ merkbar macht, veranlaßt Hans Arnold in der illuſtrierten Wochenſchrift„Die Deutſche Frau“ (Verlag der Deutſchen Frau[Velhagen u. Kla⸗ ſing] Leipzig) zu erwägenswerten Betrachtungen, denen wir folgende Stellen entnehmen: Wie oft hört und erlebt man im weiteren und engeren Familienkreiſe, daß die unzugeſtandene Empfindung herrſcht, die unverheiratete Tochter und Schweſter müſſe eigentlich nur für andere Leute auf der Welt ſein! Mit welcher Unbefan⸗ genheit verfügt man über die Kräfte und die Zeit der Alleinſtehenden, und dieſe erntet meiſt nicht einmal eine Anerkennung dafür„Sie kann ja froh ſein, wenn ſie ſich nützlich machen darf!“ heißt es einfach. Für die Tochter, die bei den alten, oft ſchon wunderlichen und kränklichen Eltern bleibt, hat ſelten oder nie jemand ein Wort der Anerkennung.„Wie gut, daß meine Schweſter nicht verheiratet iſt“, heißt es da,„wir wiſſen die Eltern ſo gut verſorgt!“ Daß ſich deren greiſenhaftes Leben, Denken und Fühlen wie eine erſtickende Schlingpflanze um die junge— oder doch noch nicht alte Tochter legt, daß ſie ihre Wünſche ihre Anſichten, ihre Tageseinteilung den Anforderungen der Eltern ſchweigend unter⸗ ordnet und unterordnen muß, das wird als ſelbſt⸗ verſtändlich angenommen. Die Rückſichtsloſigkeit gegen das alternde und alte Mädchen erſtreckt ſich auf alle Gebiete, namentlich auch auf die Geſelligkeit! Was für ein Unding iſt es zum Beiſpiel, daß beim Anordnen der Tiſchplätze in Geſellſchaften das alternde Mädchen wie ganz ſelbſtverſtändlich der Frau nachgeſetzt wird? Entweder läßt man ſie ganz ohne Tiſchherrn ſich ihren Platz ſuchen, oder ſie muß, ihm und ſich nicht zur Freude, mit einem blutiungen Herrn zur Tafel gehen der ſich oft nicht die Muhe nimmt, ſeinen Mißmut zu ver⸗ bergen, daß ihm keine jüngere Dame zuerteilt wurde. Ich habe von dieſer Unſitte nur eine, allerdings um ſo ſchönere Ausnahme erlebt. Ein ſehr vornehmer, ſehr hochgeſtellter Mann, in deſſem Hauſe zu verkehren ſich die Beſten der Ge⸗ ſellſchaft zur beſonderen Ehre rechneten ſagte mir einmal in einem Geſpräch über gerade dieſen Punkt:„Die geſchmackloſe Ungerechtigkeit gegen die alten Mädchen kommt bei mir nicht vor! Sind mehrere junge Frauen und ein altes Mädchen bei mir zu Gaſt, ſo führe ich das Fräulein ohne jede Rückſicht auf das Herkommen zu Tiſch, und eine Schande iſt es, daß ich mit dieſem Gebrauch noch allein ſtehe!“ Miscellen. Haarentfernungsmittel. Wenn Haare, die an einem unerwünſchten Platze aufſprießen, auf mechaniſchem Wege entfernt werden, ſo iſt der Erfolg nur ein ſcheinbarer, denn es folgt ſpäter nur ein um ſo ſtärkeres Wachstum. Was das Raſieren anlangt, ſo raſieren ſich nach Dr. Saal⸗ feld mehr Damen als man glaubt; das Raſieren aber hat den Nachteil, daß die Umgebung der Haarſtümpfe etwas gefärbt wird und infolge⸗ deſſen bei ſtärkerer Behaarung die Geſichtshaut ein ſcheckiges, unſchönes Ausſehen bekommt. Von chemiſchen Enthaarungsmitteln ſind am meiſten in Gebrauch das Schwefelcalcium und das Schweſelbaryum. Das Auripigment, eine Verbindung von Schwefel mit Arſen, wirkt au⸗ ßerordentlich energiſch und kommt daher nur noch ſelten zur Verwendung. Es darf höchſtens zwei bis drei Minuten auf der Haut bleiben. Milde wirkt das Böttgerſche Depilatorium, das daher längere Zeit auf dem Geſicht bleiben darf. Dr. Saalfeld rät, das erſte Mal fünf Minuten zu verſuchen und nach Bedarf die Zeit zu ver⸗ längern. Für die radikale Entfernung der Haare kommt nur die Elektrizität in Betracht, die ſog. Elektrolyſe. Neben den radikal ent⸗ fernten Haaren können jedoch immer wieder neue auftreten, da die Haut bei Damen, die an übermäßiger Behaarung leiden, die Neigung hat, neue Haare zu produzieren. Die Elektro⸗ lyſe iſt eine ziemlich anſtrengende Arbeit, nicht nur für die Patientinnen, ſondern auch für den Arzt ſelbſt. Bei ſachgemäßer Ausführung dür⸗ fen keine Narben entſtehen. Das vor längerer Zeit für die radikale Entfernung der Haare empfohlene Röntgenverfahren iſt allſeitig ver⸗ worfen worden. An unſere deutſchen Frauen! Der Deutſche Verband für neue Frauenkleidung und Frauen⸗ kultur veröffentlicht in der Januarnummer ſeines Verbandsorgans„Neue Frauenkleidung und Frauenkultur“ folgenden Aufruf: Wir machen eine ſchwere Zeit durch, eine Zeit der Teuerung und der Ueberfüllung der Berufe. Hunderttauſende leben in Sorge um das tägliche Brot. Trotzdem aber wächſt der Hang zum Luxus, er wächſt ganz beſonders in der Kleidung der Frau. Gegen Lebensmittelteuerung und Wohnungsnot ſucht man— wenn auch noch in ſehr begrenztem Umfange— durch Geſetze, durch Gründung von Genoſſenſchaften ufw. neuer⸗ dings einzugreifen. In der Bekleidungsfrage aber können weder Geſetze noch die Gründung von Genoſſenſchaften nützen. Hier hat die Frau als Hauptträgerin des Verbrauchs den größten Teil der Verantwortung, und ſie muß zeigen, daß ſie die Bedürfniſſe für Wohnung, Nahrung und Kleidung richtig abzuwägen verſteht. Die Modeinduſtrie von heute tut aber alles, um durch überſtürzte Anforderungen die Koſten für die Kleidung der Frau in eine Höhe zu treiben, die in keinem Verhältnis mehr ſteht zur ſonſti⸗ gen Lebensführung. Und was das Schlimmſte iſt: Die Modeinduſtrie und die vielfach mit ihr Hand in Hand arbeitende Preſſe ſpekuliert mit raffiniert aufgemachten Vorführungen und Aus⸗ ſtellungen, mit verlockend dargeſtellten Mode⸗ bildern geradezu auf die Unmündigkeit der Frau, auf ihren Mangel an Verſtändnis für die Anforderungen einer geſunden Volkswirtſchaft. Deutſche Frauen! Strebt nach einer höheren Kultur und ſucht dieſe nicht in ſklaviſcher Befol⸗ gung der neueſten Mode. Legt Wert auf gute Stoffe, guten Schnitt und Materialechtheit und meidet falſchen Schein. Perſchwendet euer Geld nicht an Waren, die als Modeerzeugniſſe im Preiſe unmäßig geſteigert ſind, deren Dauer⸗ wert oft ganz gering iſt. Kleidet euch einfach! Unterſtützt die deutſche Bekleidungskunſt, die jenen Schäden unmittelbar entgegenarbeitet. Stellt eure Lebensführung auf eine geſunde Grundlage. Zeigt, daß ihr den Ernſt der Zeit verſteht, damit der wirtſchaftliche Aufſchwung Deutſchlands nicht noch weiterhin in falſche Bahnen gelenkt wird! Leute, die man gern einläd. Gegen viele Menſchen fühlt man die Verpflichtung, ſie ein⸗ zuladen. Man weiß genau, daß man ſich mit ihnen nicht unterhalten wird, man kennt ſie als anſpruchsvolle, ewig nörglige Leute, und doch kann man nicht anders, mau fühlt ſich ihnen gegenüber verpflichtet. Ebenſo unglücklich aber wie die Gaſtgeber find, die Menſchen einladen müſſen, ſind diejeuigen, die ſich eingeladen ſehen, trotzdem ſie davon überzeugt ſind, weder gute Unterhalter, noch angenehme Geſellſchafter zu ſein. Ein amerikaniſcher Schriftſteller fragt, wo denn das Rätſel verborgen liegt, das einige Menſchen zu guten wiederum zu ſchlechten Ge⸗ ſellſchaftern macht. Er gibt die Antwort dar⸗ auf, und ſagt, die Kunſt, ein guter Geſellſchafter zu ſein, liegt im Zuhören. Man hat geßwiß allenthalben die Beobachtung gemacht, daß die Menſchen, die beſonders viel zu erzählen haben, durthaus nicht den Anſpruch auf das Prädikat eines guten Geſellſchafters haben. Es kommt weit mehr darauf an, zu wiſſen, was man den Menſchen, in deren Geſellſchaft man ſich befin⸗ det, mitzuteilen hat. Und noch mehr ſpielt die Kunſt des verſtändnisvollen Zuhörens eine Rolle. Die Erfahrungen haben gelehrt, daß die Menſchen meiſtens dann behaupten, ſich gut unterhalten zu haben, wenn ſie ſelbſt viel er⸗ zählten und bei ihren Erzählungen einen auf⸗ merkſamen Zuhörer fanden. In Amerika hat es ſich unter den jungen Leuten, die gern Löwen des Salons ſein wollen, geradezu zum Sport ver⸗ dichtet, aufmerkſam und verſtändnisvoll zuzu⸗ hören, hin und wieder eine Frage einzuwerfen, die beweiſt, daß man dem Gang der Handlung folge und ſonſt nur mit dem Kopfe zu nicken, oder ein verſtändnisvolles„Ja“ herauszuſtoßen. Der amerikaniſche Schriftſteller meint, daß man ein guter Geſellſchafter iſt, wenn man zwei Regeln beobachtet. Man ſchaut ſich die Dame, deren Tiſchherr man während eines Abends iſt, genau an. Hat ſie ein lebhaftes Mienenſpiel, gehen ihre Augen unruhig hin und her und merkt man ihr die Luſt an, ſich zu unterhalten, dann veranlaſſe man ſie durch ein geſchicktes Fragen zum Sprechen, und ſpiele im übrigen den Zuhörer. Schaut eine Dame gelangweilt drein, iſt ihr Geſicht und ihr Ausdruck ruhig, dann verſuche man, von ihr einige Erklärungen dafür, weshalb ſie ſo ſtill und ſo ſchweigſam iſt. Man forſche aus, man ergründe auch ihre Ge⸗ danken und laſſe ſie dann ſelbſt erzählen, während man ſich als ſchweigſamer Zuhörer verhält. In jedem Fall wird nun die Dame be⸗ haupten, daß ſie ſich vorzüglich mit ihrem Tiſch⸗ herrn zu unterhalten wußte, während ſie in Wirk⸗ lichkeit doch nur ſehr wenig geſprochen hat. Nichts lieben die Damen ſo wenig, als wenn ein anderer in ihrem Beiſein das Wort führt, und ſie ſelbſt nicht zum Sprechen kommen läßt. Dieſe Menſchen, ſelbſt wenn ſie noch ſo intereſſante und witzige Dinge zu erzählen wiſſen, gelten als ſchlechte Geſellſchafter. Frauenbewegung und Beruf. — Iſt der Nahrungsmittelchemikerberuf als Frauenberuf zu empfehlen? Wertpollen Aufſchluß über dieſe für viele unſrer ſich einem Beruf zu⸗ wendenden Mädchen wichtige Frage giht Dr. Spieß in Nr. 14 des Daheim. Der ſachkun⸗ dige Verfaſſer ſchreibt: Da der Nahrungsmittel⸗ chemikerberuf viele Frauen, die nach wirtſchaft⸗ licher Selbſtändigkeit ſtreben, reizen dürfte, ß ſel auf die außerordentlich ungünſzigen Beſol⸗ dungs⸗ und Anſtellungsbedingungen biageſieſen, die heute dieſen Beruf zu einem der wenigſt aus⸗ ſichtsreichen machen. 1 5 Die wenigſten Nahrungsmittelchemtiker ſind feſt und penſionsberechtigt angeſtellt. Mit Außssnahme von Bahern ſind die Beſoldungen der nichtleiten⸗ den Nahrungsmittelchemiker trotz ihrer anſtren⸗ genden und verantwortungsvollen Tätigkeit in allgemeinen ungenügend. Sie erreichen vielſach laum die Höhe von Subalternbeamtengehöltern. Bei Antreten neuer Stellungen werden vielfacß die früheren Dienſtjahre nicht angerechnet. Wod⸗ nungsgeldzuſchüſſe, Umzugsgelder werden ſelten gewährt. Die Unfallperſicherungen ſind, wo ſie beſtehen, meiſt zu niedrig bemeſſen. An vielen Aemtern liegen die Verhältniſſe ſo, daß dauernder Krantheit oder Arbeitsunfähigkeit der Berluſt der Stelle und vollkummene Mittelloſig⸗ keit eintreten kaun. Zu all dieſem kommen noch oft die Entbehrung eines genügenden Urkgub zur Erholung, zu lange kägliche Axbeitszeit ſöie nicht ſelten zahlxeiche Ueberſtunden, ſür die nichts C5Hff!f 8 Erſtrebt wird von den Nahrungsmittelchem⸗ kern eine Sberlehrerbeſoldung. Im Intereſſe der Frauen ljegt es, daß Nahrungsmittelchemikerin⸗ nen an Gehalt und Anſtellungsbedingungen die⸗ ſelben Anforderungen ſtellen wie ihre mäunlichen Kollegen, da ſie ſonſt in untergeordnete Stellung geraten könnten Stellen, wie ſie in letzter Zeit ausgeſchriebe⸗ werden, mit einem Gehalt von 125150 Mar! monatlich, werden von Nährungsmittelchemikern nicht mehr angenommen. Sie ſind auch nicht für dieſe gusgeſchrieben. Es ſei beſonders noch dar⸗ auf hingewieſen, daß bei Stellen an Unkerſu⸗ chungsämtern, für die nicht zatsdrücklich Nah⸗ rungsmittelchemiker gewünſcht werden, es ſich meiſt nur um eine analztiſche Tätigfeit von oft ſehr einſeitiger und untergeordneter Art handeft. Die Aufgabe eines Nahrungsmittelchemikers iſt aber neben der analytiſchen auch die des Gul⸗ achters und des gerichtlichen Sachverſtändigen. Meiſterinnen und weibliche Zwangsinnungsvorſtände. Am 1 Oktober ds. Is läuft bekauntlich die Zeit ab, bis zu der die Meiſterprüfung ohne vorhergegangene Geſellenprüfung im Damenſchneidergewerbe ſtatk. finden kann. Nach dieſem Termin müſſen alle, die eine Meiſterprüfung ablegen wollen, eine dreijährige Lehrzeit mit nachfolgender Geſellen⸗ prüfung, ſowie ferner noch eine dreijährige Tä⸗ tigkeit als Gehilfe nachweiſen können. Es ſei im Anſchluß hieran bemerkt, daß die Gewerbekammer in Zittau ſich vor kurzem miit der allgemein intereſſierenden Frage auf Errich⸗ tung einer Zwangsinnung für das Damenſchnei⸗ derhandwerk im Bezirk der Amtshauptmannſchaft Bautzen befaßte. Nach dem Geſetze dürfen be⸗ kanntlich Zwangsinnungsvorſtände nur aus Männern gebildet werden, da für die Wählbarkeit in den Innungsvorſtand dieſelben Bedingungen maßgebend ſind wie zur Wählbarkeit als Schöffe. Es iſt aber ſchon vorgekommen, daß die Behör⸗ den die geſetzlichen Beſtimmungen für die Wähl⸗ barkeit zum Schöffenamte ſo ausgelegt haben, daß auch weibliche Perſonen gewählt werden konnten. Deshalb hat die Zittauer Gewerbekam⸗ mer der Amtshauptmannſchaft zur Erwägung anheimgegeben, ob ſie ſich diefer Auslegung an⸗ ſchließen will. Vielleicht iſt auch alsbald eine Abänderung der geſetzlichen Beſtimmungen zu erwarten, ſo daß auch weibliche Perſonen in die Innungsvorſtände gewählt werden können, was ſicherlich nur recht und billig wäre. P. S. 2 Jel Feentg von 0 u uur und Woneen von a e berufe: Prinz Wilhelmſtraße 6, 2. Ste⸗ Eigenue Hähmaschinen gletich voraùglich wα⁰ Nähen Keine Massenware: Mustergiltiges Habrilrat. Alleinderkauſ bei MartinDecker Nalira gahtnee· n. HarHradmanEjö/fa ki. Tel. 1298 uis-d· vis v. Hoſftheater A 0. 4 Sticken te tet el Stopfen. 2˙ Reparaturmerkstaſte. — Jliothek Vekanntmachung. Aufgebot von Pfandſcheinen. Es wurde der Antrag geſtellt, folgende Pfand⸗ ſcheine des Städtiſchen Leihamts Mannheim!: Lit. A Nr. 58776 vom 13. März 1912, Lit. C Nr. 64717 vom 10. Juli 1912, welche angeblich abhanden gekommen ſind, nach§ 23 der Lveihamtsſatzungen un⸗ giltig zu erklären. Die Inhaber dieſer Pfandſcheine werden hier⸗ mit aufgefordert, ihre Anſprüche unter Vorlage der Pfandſcheine inner⸗ halb 4 Wochen vom Tage des Erſcheineus dieſer Bekanntmachung an ge⸗ rechnet beim Städt. Leih⸗ Erockhot& Schwalbe o1.i6 ——— Aufnahme neuer Büche, Abonnements: monatlien vor teits sotort nach Erschemen. an, jährliceh von Nk..— an. Ausser Abonneai derechnung lagweise, 19955 nach auswürts.— Anstünrliee ſessebedingungen gratis and franko, 5 eeen,; e pe C2SSCCCCc Tied Gegründet 1856. 85 O 2. l. würmer, Irrigatoren, bandmull, Suspensorien, Schwämme Iubalier-Appara Re che Auswahl in Ciosetstünle Separate Anprobier-Zimmer. Pich Dröll Spezial-Werkstätte orthopädischer Maschinen, Corsetts, künstlieher Glieder, Bandagen ete. Ferner sämtliche Artikel zur Nrankon-,Wöshrerinneg⸗ Verbandwatten, Binden, Leibbinden, Bett- Betteinlagen, in solider Auskübhrung zu mässigen Preisen. Sümtllohe Zubehörtaile und Ersatzstücke. Wäürmeflaschen aus Gummi und Rlech. Würme-Dauer-Comp essen in vetschiedenen Grössen. amenbedlenung. 0 2. 1. 18150 1Ufeg Ver- Windel Hosen, n und Sidets. wWesentlich an Heizungs- 21, 5, Breites rade amt Lit. C 5, 1, geltend zu machen, widrigenfalls die Kraftlos⸗Erklärung vben genannter Pfand⸗ ſcheine erfolgen wird. 1s Mannheim, 16. Jan. 1918. Städtiſches Leihamt. Es Zieht nicht mehr, wenn man Fenster und Türen ver- dichtet, auch spart man materlal. 77147 Verelchtungs-Sir znge aus Watte oder Gummi bei list4 ehle ber 6. P 7, I. Je. 1858. 8. Oocor-Läuter billig abzugeben. sowie sämt. b Aüewahl billigst bel 76088 8. S. Tauss NM-urerankeem Auazug aus dem Standesamtsregiſter für die Stadt Mannheim. Dez. Geborene: Al. Erdarb. Joſ. Reitmeier e. S. Ludwig Gottfried. Januar. 5. Kfm. Franz Rudolf Grimmer e. S. Otto Aug. „Schneider Pius Müller e. S. Pius Adolf, Arzt Dr. Ludwig Herth e. S. Gerhard Edmunb. Fuhrmann Wilh Karl Siegele e. S. Herm. Karl. Verſich. Beamt. Friedr. Belz e. S. Fritz. Hafenarb. Jakob Later e. T. Erika Joſefina. Kupferſchmieb Joſ. Schlößinger e. S. Herbert. Kohlenaxb. Franz Kaver Harrer e. T. Anna. Bäcker Ewalb Plätrich e. T. Pauline Emma. e Marxtin Seitz e. S. Rudolf Martin. Schiffer Karl Reinhard e. S. Eduard. Tapezier Jakob Werre e. T. Lina Hilda. Kfm. Friedr. Scholl e. S. Friedrich Wilhelm. Litograph Martin Kralemann e. T. Eliſabeth. .Eiſeudreher Franz Napp e. T. Emma. Schriftſetzer Frtedr. Großmann e. S. Andreas. Poſtbote Stefan Heuninger e. S. Gregor. „Zahnarzt Karl Boßert e. S. Karl Alfrebd. Ing. Jakob Klein e. S. Heinrich Friedrich. Schmied Karl Fecker e. S. Erich. Bahnarbeiter Joſ. Latler e. S. Erwin. Schuhmacher Otto Graf e. S. Otto Anton. Kaufmann Joſef Lept e. S. Gutdo. Poſtbote Karl Bauer e. T. Roſa Eliſabeth. „Maler Herm. Spiegelhalter e. S. Erwin. „Wagner Karl Kern e. T. Maria Chriſtinga. Bauunternehmer Joh. Rudolf e. T. Eliſabeth. Metallſchleiſer Anton Heuzmann e. T. Magdal. „Küfer Theodor Krauth e. S. Julius Franz Jof. Eiſendreher Adam Krug e. T. Käthe Eltſabeth. „Techniker Karl Beck e. T. Suſanna Kath. Elſa. „Schloſſer Joh. Hanhart e. S. Gottlieb Theophil. Präparateur Hugo Konzelmann e. S. Hugo. Bäckermeiſter Emil Gros e. S. Emil Guſtav Hch. „KAfm. Alb. Reimann e. T. Dorothea Luiſe. Schriftſetzer Theodor Frank e. S. Alfred. Schmied Leopold Kerber e. T. Johanna Eliſabeth. Geſchäftsführer Karl Herzog e. S. Ingomar. „Rechnungsbeamter Frſebr. Appel e. T. Lotte. Ing. Rich. Guſt. Gerber e, S. Richard Kark, Kutſcher Rob. Ehrle e. S. Robert Armin. „Schleifer Heinrich Lenz e. T. Eltſabeth. Eiſendreher Hch. Kochenburger e. T. Lilli. „Regierungsaffeſſor Dr. Karl Zeiler e. S. Wilh. Lagertſt Karl Wellenreuther e. S. Karl Georg. Syndikus der Handelskammer Dr. Arthur Blau⸗ ſtein e. T. Martanne Eltſabeth Charlotte, Buchhalter Jak. Flory e. T. Eliſabeth Charl. „Bankter Dr. Guſt. Hch. Hohenemſer e. T. Marg. Oafenarb. Lorenz Döllinger e. S. Karl. „Schaffner Joſ. Bamberger e. T. Albertine. Fabrikarb. Joh. Weidner e. T. Anna. Kaufm. Karl Fleiner e. S. Karl Wilhelm. FFabrikant Sigmund Hockenheimer e. S. Franz. Metzger Albert Streck e. T. Elſa. Tagl. Franz Gregan e. S. Franz. Tagl. Gregan e. T. Katharing. 5 Jul. Gläſer e. T. 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Höl. Wilh. Sch d. led. Kontoriſt. Berta d. verw. Tgl. Joſef Fu 62 J. . d. J. d. Jo gel, 55 J. 1. d. led. Kfm. Erwin Star Hans, S. d. Plattenleg. verh. Fabrikant Adol Karl Geißler, 1 M. 7. Joſef, S. d. Schloſſ. Joh. Bauer, 21 M. J. Klara geb. Münch, Ww. d. Heiz. 9. Schmitt, 56J. d. Metzg. Gg. „d. verh. Metzgermſtr. Lud. Baum, 83 J. .d. verh. Tüncher Joh. Gg. Heid 53 J. „d. verh. Wirt Frdr. Wieland, 48 J. Lulſe geb, Frick, Eheſr. d..⸗A. Gg. Grüne⸗ Karol. geb. Nieber, Ehefr. d. Priv. H. Keller, 470. d. verh. Kfm. Wilh. Bauder, 53 J. „d. verw. Hofmuſik, a. D. Chriſt. Droes, 77 J. Schrein. Karl Lenz, 1 M. „Eliſ, geb Herwig, Wwe. d. Maurermſtr. Phil. led. berufl. Marie Rank, 51 F. „Magdal. geb. Hauk, Ehefr. d. Schuhmachermſtr. Berta geb. Eberſtadt, Ehefr. d. Kfm. Emil Hirſch, led. Hafenarb. Joh. Kroher, 29 J. verh. Zollauſſeh. Aug. Beigert, 81 J. Privatm. Joh. Helmling, 61 J. ha. geb. Dollig, Ehefr. d. Schmieds Karl Wei⸗ ir Hühne, 16 M. Martin, 1 J. Guſt. Silberling, 22 T. Schreilber, 3 M. ton Reiß, 57 J. Johs. Heß. 4 F. Gg. Spindler, 1& J. ritſchler, 78 J. we. d. Totengräb. Joh. „Ww. d. Hafenarb. Rud. Ad. Dietrich, 1½ J. neider, 52 J. Levi, 31 J. H, 42 J. Röder, 46 J. 16, 28 FJ. Rud. Köhle, 2 J. 13411 Curen, Fucvele 1. Trauriug- Haus Frans Arnold, Breilertrasse —Fede Brautpaar erkhält ein Geichenl. nacſ Gerrcut eafen Sit an Gillrgciau 1 28810 , Goldl. and mberwaren „ —— Interrioht] Olx.: Prof. 1341 Unſthäuſer⸗Cechnigum Franleutauſen Ingen.⸗u. Weremſtr.⸗Abt. Für aulgem u. landw. Ma⸗ ſchinend., Clektrot. 4ſem. Hoch⸗ und Tleſbauſchule. Luppert. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendolatt). Mannheim, 17 Januar 1913 Auf Grund der§8 2, 3 und öd der Fernſprechge⸗ bühren⸗Ordnung vom 20. Dezember 1899(Reichge⸗ ſetzbl. 8 711) wird folgendes bekannt gemacht: Für jeden Anſchluß an das Orts⸗Feruſprechnetz SLadenburg beträgt vom 1. Aprit 1913 ab: a) die Pauſchgebühr 5 100 Mk. b)(wenn an deren Stelle Grund⸗ und Geſprächsgebühren gezahlt werden) 1) die Grundgebüh Mk. 2) die Geſprächsgebühr 5 Pfg., mindeſtens fedoch 20 Mk. jährlich. Die Teilnehmer, deren Anſchlüſſe weiter als ö km von der Vermittelungsſtelle entfernt ſind, haben außerdem die beſtimmungsmäßige Zuſchlaggebühr zu entrichten. Inſolge der Erhöhung der Pauſchgebühr haben die Teilnehmer das Recht, ihre Anſchlüſſe zum 1. April zu kündigen. Die Kündigung muß bis zum Ablaufe des Fe⸗ bruar bei dem Voſtamt Ladenburg angebracht werden. Teilnehmer, die vom 1. April ab an Stelle der Pauſchgebühr die Grund⸗ und Geſprächsgebühren 15 zahlen wünſchen, müßten dies ebenfalls bis Ende Februar dem Poſtamt Ladenburg mitteilen. Die Teilnehmer, welche Grund⸗ und Geſprächsgebühren zu entrichten wünſchen, würden zum 1. April andere Anſchlußnummern erhalten. 29164 Karlsruhe(Baden), 13. Jauuar 1918. Kaiſerliche Ober⸗Poſtdirektion. gegen 27578 aufgeſprungene, rauhe oder rote als ſicherſtes und ange⸗ nehmſtes Mittel bekannt. Es klebt nicht un d ettet nicht. Flaſche 00 Pfg. Echt zu haben nur bei A. Blieger, Hoffriseur D 1,1 vis⸗a⸗vis Hofk. Thraner. Traurinze D. t. l.— ohne Lötfuge, kaufen Sie nach ewit am billigſten be 15576 O. Fohenmeyer, % 3. Breiteſtra e. Jodes Srautpasr erhalt eine deschuitzte sohwarzwäldet hbreratis, Gg. Scharrer Nathaus(früh. Kaufh.) Parade, latz elte. Beſte u. billigſte Be⸗ zugsquelle in echt. hand⸗ geklöppelt.Leinenſpitzen u. Einfätzen J. äufer, Vecken, veies u. Bettwäſche pa end. Größte Auswahl in fein. +— Schweiz. Stickereien ür Wäiche. Alle Sor en in Carreaus in vorgezeichuet, geklöppelt, fil ert, geſtickt, z. zuſammenetz. v. De en, Kiſſen und äufer. ämil. Tecken, Läufer, aiſſen werd. in feinſt. Ausführung montiert u. Spitzen u. Einſätze daſu genau in die Ecken abgepnzi. 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