—3 ei dnen d0 23 1 In Fareinenne Wonnement: 70 pfg. monatlich. HBringerlohn 50 Pfg., durch die poeſt inkl. Poſtaufſchlag mn. 3 42 bto Quartal. Einzel⸗Rr. 5 Pfg. Imerate: Kolonel⸗Seile 50 Pfg. Reklame⸗Seile.20 Mk. Läglich 2 Aus gaben(außer Sonntag) Beilagen: Anzeiger der Stadt Mannheim und Umgebung lchrichlen Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 0 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 3 Uhr Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Handels, und Induſtrie-Seitung für Südweſtdeutſchland; Beilage für Citeratur und Wiſſenſchaſt; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Leiegramm⸗Hdreſſe: „General⸗Anzeiger Manndeim“ Celephon⸗Hummern: Otrektton und Buchhaltung laan Buchdruck⸗Abtetlung.. 341 Redakttoen 87 Exped. u. Verlagsbuchhdlg. 218 Eigenes Redantionsburean in Berlin Nr. 36. Mannheim, DDDer Mittwoch, 22. Januar 1913. politiſche nealitäten. Berlin, 21. Jan. (Von unſerer Berliner Redaktion.) „Die Fortſchrittliche Volkspartei verlangt grundſätzlich die Uebertragung des Reichstags⸗ wahlrechts auf Preußen; aber ſie hat durch Ein⸗ bringung ihres zunächſt nur das direkte und ge⸗ heime Wahlrecht fordernden Eventualantrages gezeigt, daß ſie mit Realitäten rechnet.“ Alſo Herr Dr. Pachnicke in ſeinem Referat über die Wahlrechtsreform, das er vor dem Preußen⸗ tag der Fortſchrittlichen Volkspartei, der geſtern and, erſtattete. Der gleiche Gedanke findet ich ausgeſprochen in einer Reſolution welche der ichterſtatter zur Abſtimmung vorlegte und die einſtimmig angenommen wurde. Ja ſo ſehr hat ſich die politiſche Vertretung der Fortſchrittlichen Volkspartei von ihvem einſtigen ſtarren Stand⸗ punkt entfernt, daß ſie über die Frage des Wahl⸗ techts garnicht erſt debattierte, ſondern durch An⸗ der vorgeſchlagenen Reſolution zu ver⸗ ſtehen gab, daß die Löſung des peußiſchen Wahl⸗ rechtsptoblems den berufenen Vertretern im Drei⸗ klaſſenparlament überlaſſen bleiben müſſe. Die aber werden ſich mit Abſchlagszahlungen be⸗ guütgen müſſen, wenn üÜberhaupt der preußiſchen Plutokratie ein mächliches Ende bereitet werden ſo Für einſichtige, nüchtern erwügende Poli⸗ ker ſollte das ſelbſtverſtändlich ſein; mit ent⸗ rilſteten Deklamationen gegen das Junkertum allein iſts nicht getan und auch mit der Aller⸗ weltsformel der Uebertragung des Reichstags⸗ wahlrechts auf Preußen iſt noch keine preußiſche Wahlreform gemacht. Daß ſich die Sozialdemo⸗ kratie auf dieſe Formel verſteift und daß es auch im bürgerlichen Lager immer noch Ideologen ibt, welche der Sozialdemokratie in dieſem e Beiſtand leiſten, beweiſt nur, wie weit entfernt dieſe Leute davon ſind, den politiſchen Renlitäten unerſchrocken ins Geſicht zu ſehen Die Reform des preußiſchen Wahlrechts im radikalen Simne zu löſen, wäre bei den dermaligen Mehr⸗ e ee nur im Wege des Staats⸗ treiches möglich; dieſen aber zu empfehlen, nur um der Sozialdemokratie die aus einer ſolchen 10 ee den größten Vorteil ziehen würde, ge⸗ fällig zu ſein, hieße den Gipfel politiſcher Unklug⸗ heit erklimmen wollen Was heute möglich iſt, in Preußen zu erringen, iſt das direkte und ge⸗ hbeime Wahlrecht; wenn der Parteitag der Volks⸗ partei erklärt, ſich zunächſt mit der Erfüllung dieſer Forderung zu begnügen, ſo ſtellt er ſich auf den Boden des praktiſch Erreichbaren und leiſtet damit dem Fortſchritt in Preußen einen größeren Denſt, als ihn die politiſchen Ultras mit ihren übertriebenen und unerfüllbaren Forderungen je⸗ mals vermöchten. Faſt noch erfreulicher ſind die Beſchlüſſe, welche der Parteitag der Fortſchrittspartei gefaßt hat in Hinſicht auf die Taktik bei den kommenden Landtagswahlen in Preußen. Männiglich weiß, daß die Volkspartei den— in ihrem Sinne— beſten Willen hatte, eine Verſtändigung mit der Sozialdemokratie über die Wahltaktik herbeizu⸗ führen. Der preußiſche Parteitag der Sozial⸗ demokratie machte dieſe Hoffnungen und Wünſche, die nur noch Blätter vom Schlage des „Berl. Tageblattes“ weiter hegten, zu ſchanden. Hier wurde jede vernünftige Regung von reviſio⸗ niſtiſcher Seite unterdrückt und lediglich der ein⸗ ſeitigſte, kraſſeſte Parteiegoismus kam zu ſeinem Recht. Als geſtern abend Dr Wiemer vor der breiten Oeffentlichkeit die Beſchlüſſe des Partei⸗ tages rechtfertigte, da hatte er den ſtürmiſchen Beifall der ganzen Verſammlung. Beweis da⸗ für, daß das liberale Bürgertum von der Bevor⸗ mundung durch die Sozialdemokratie nichts wiſſen will. Am Nachmittag hatte Fiſchbeck die Forderungen der äußerſten Linken abgelehnt und erklärt, daß ſich die Abgeordneten der Volkspartei hüten würden, durch ein ſolches kaudini⸗ ſches Joch zu kriechen und am Abend ſprach es Wiemer aus, daß die Erfüllung der ſozial⸗ demokratſſchen Stichwahlbedingungen unver⸗ einbaär ſei mit der eigenen Selbſt⸗ achtung. Im Intereſſe der von Fiſchbeck her⸗ beigeſehnten„breiten Angriffs⸗ und Verteidi⸗ gungsfront der Liberalen“, die mit ihm wohl jeder freiheitlich geſinnter Mann in Preußen und im ganzen Reiche wünſchte, iſt es nur zu be⸗ grüßen, daß der Sozialdemokratie diesmal recht deutlich die Zähne gewieſen worden ſind. Man hatte im„Vorwärts“ andere Ergebniſſe dieſes Parteitages erhofft, denn ohne die Hilfe von rechts wird es um die Erfolge der Roten bei den kommenden Wahlen recht windig ausſehen. Da⸗ her auch der Zorn der Vorwärtsredaktion, die jetzt den Wählern im Lande mit dem Gedanken gruſelig macht, daß der Freiſinn ſich den Natio⸗ nalliberalen verſchrieben habe, um jede Wahl⸗ rechtsänderung in Preußen zunichte zu machen. Derlei auf die Dummheit der Maſſen berechnete Kritik kann nur heiter ſtimmen. Wir verfagen es uns, mit ſolchen Ungereimtheiten uns näher zu beſchäftigen. Wird doch gerade durch die Verſtändigung der liberalen Parteien über die Wahltaktik, wie ſie auch vom geſtrigen Parteitag der Volkspartei mit erdrücken⸗ der Mehrheit gutgeheißen wurde, der Wahlrechtskarren in der preußiſchen Mon⸗ archie am wirkſamſten vorwärtsgeſchoben. Das zur rechten Zeit erkannt zu haben iſt das Ver⸗ (Abendblat!. dienſt der geſtrigen Beratungen, die den Aus⸗ ſpruch Pachnickes, daß die Fortſchrittliche Volks⸗ partei mit Realitäten rechnet, durchaus be⸗ ſtätigten. Der Balkankrieg. Aber den Stand der rumäniſch bulgariſchen Nerhandlungen liegen heute aus beiden Lagern Auslaſſungen vor. So wird der„Pol. Corr.“ aus Buka⸗ reſſt geſchrieben, daß die maßgebenden Kreiſe an einer günſtigen Anſicht über die Erledigung der rumäniſch⸗bulgariſchen Streitfrage feſthalten, es aber bedauerlich finden, daß die Verhandlungen noch immer nicht in raſcheren Fluß geraten. Beim Beginne des Meinungsaustauſches hieß es, daß Sobranjepräſident Danew mit weiteſtgehenden Vollmachten ausgeſtattet ſei; es zeigt ſich aber, daß er ſich immer wieder veranlaßt ſieht, neue Inſtruktionen aus Sofia einzuholen, was ſelbſt⸗ verſtändlich bedeutende Verzögerungen hervor⸗ ruft. Unter den bulgariſchen Argumenten gegen die Abtretung von Siliſtria befand ſich auch der Hinweis, daß das ſich aus dieſer Stadt er⸗ gänzende Regiment im Balkankrieg ungeheure Verluſte erlitten habe, es ſomit nicht anginge, gerade die Heimat dieſer Söhne des Vaterlandes aus Bulgarien auszuſcheiden. Dieſe Behauptung wird wohl heute in Sofia nicht mehr aufrecht⸗ erhalten, da dieſes Regiment erwieſenermaßen nicht von ſo großen Verluſten, wie es anfänglich hieß, betroffen worden iſt. Dagegen iſt dies, wie bemerkt ſein mag, verſchiedenen von Rumänen ſtark durchſetzten Regimentern, ſo zum Beiſpiel jenen aus Euſtſchuk widerfahren. Ferner iſt die Behauptung, daß das Bukareſter Kabinett ſich im Oktober vorigen Jahres an Rußland gewen⸗ det habe, um deſſen Hilfe zur Durchſetzung der rumäniſchen Wünſche zu erlangen, als ganz un⸗ begründet zu bezeichnen. Solchen Epiſoden in der Auseinanderſetzung wird übrigens keine ernſte Bedeutung beigelegt und man wird durch ſie von der Erwartung einer freundſchafktlichen Verſtändigung mit Bulgarten nicht ab⸗ gelenkt. Nach Mitteilungen derſelben Korreſpondenz aus Sofia iſt in den zwiſchen Bulgarien und Rumänien ſtattfindenden Erötterungen ſede Spur der Verſtimmung geſchwunden, die während der Stockung der Unterredung des Sobranfepräſiden⸗ ten Danew mit dem Geſandten Miſchu und dem Miniſter Jonescu entſtanden war. Der in Lon⸗ don fortgeſetzte Meinungsaustauſch wird jetzt in einem barlichen Ton gepflogen und auf beiden Seiten bekundet ſich der beſte Wille zur Er⸗ zielung eines Einvernehmens. Man glaußt, daß die Möglichkeit des Rückfalls der Verhandlungen in einen ungünſtigen Stand nicht zu beſorgen und daß der Zeitpunkt der vollkommenen Ver⸗ ſtändigung nicht mehr fern ſei. In den leitenden bulgariſchen Kreiſen wird mit Anerkennung der Rölle Oeſterreich⸗ Ungarns in dieſer Angelegenheit gedacht. Man hebt hervor, daß das Wiener Kabinett hei dem Streben nach Förderung der gütlichen Aus⸗ einanderſetzung zwiſchen Sofia und Bukareſt es verſtanden hat, ſein bekanntes ſympathiſches Ver. halten zu den Wünſchen Rumäniens mit der Schonung aller Empfindlichkeiten auf bulgariſcher Seite zu verknüpfen. Unter Enthaltung von je⸗ dem direkten Eingreifen in die Frage und vom Eintreten für die rumäniſchen Anſprüche im ein⸗ zelnen, bemüht ſich die öſterreichiſch⸗ungariſche Regierung, das Ausgleichswerk durch wieber⸗ holte, in freunbſchaftlichſtem Ton gehaltene Rat⸗ ſchläge zu erleichtern, in welchen hervorgehoben wurde daß die direkte Verſtändigung über die zu regelnde Frage im dringenden Intereſſe der beiden Nachbarſtaaten und ihres künftigen gegen. ſeitigen Verhältniſſes gelegen ſei Iſchechiſch⸗polniſche Verbrüderungsverſuche. Aus deutſchen Kreiſen Galiziens ſchreibt man uns: do. Die Jungtſchechen hielten es für richtig, in einer Verſammlung über die Verhältniſſe der Polen in Poſen zu beraten. Hierbei ergriff auch Dr. Kramarz das Wort und ſuchte den Polen zu beweiſen, daß ſie nichts Beſſeres tun können, als ſich den Ruſſen in die Arme zu werfen und Pan⸗ ſlawiſten zu werden. Daß es für die Tſchechen höchſt wünſchenswert wäre, die polniſchen Poli⸗ tiker auf ihre Seite zu bekommen, kann man ohne weiteres zugeſtehen. Die deutſchpolniſche Mehr⸗ heit im bſterreichiſchen Abgeordnetenhauſe iſt nicht groß, aber es iſt immerhin eine Mehrheit und zwar eine Mehrheit ohne die Tſchechen Für dieſe letzteren iſt dies ein ziemlich unerquicklicher Zuſtand. Da aber die Polen mit ihrer bis⸗ herigen Politik recht gut gefahren find, zu einer Aenderung derſelben aber durch Vernunftgründe nicht zu bewegen ſein dürften, ſo verſucht es Dr. Kramarz mit Phraſen. Natürlich beginnt er mit dem preußiſchen Enteignungsgeſetz: man Feuilleton. Rheiniſcher Rarneval. Bonn, im Januar. ge. Man muß die rheiniſche Luft ſchon mit der Muttermilch als Säugling eingeatmet haben, um den rheiniſchen Karneval richtig einſchätzen zu unen. Wenn auch das alte Volksfeſt auf katho⸗ Üſch⸗kirchlichen Urſprung zurückzuführen iſt, ſo unterſcheidet ſich der rheiniſche Karneval doch beſentlich vom Münchener Faſching und vom Karneval in Nizza, in Paris und in Rom. Wie ledes Volksfeſt, ſo iſt auch der rheiniſche Karneval bon bodenſtändigem Charakter und daher von be⸗ mmter Eigenart. Er wurzelt vor allem im kichtfaßigen Temperament und in der heiteren üptimiſtiſchen Lebensauffaſſung des Rheinlän⸗ bers. Wer den rheiniſchen Karneval mit ſeiner Aberſchäumenden Lebensluſt, die die geſellſchaft⸗ lchen Geſetze ſo ziemlich auf den Kopf ſtellt, ohne bhiliſtröſe Anwandlungen richtig würdigen, richtig berſtehen und beurteilen will, der muß eben um aſtnacht an den Rhein kommen, muß ſich ſelbſt unter das leichtlebig⸗frohe rheiniſche Volk miſchen, um den Rheinländer in ſeiner ganzen naiven lrwüchſigkeit, in ſeiner harmloſen Frohnatur, in ſeinem treffenden Mutterwitz und ſeinem ö ſprubelnden Humor zu ſtudieren und zu genießen. Es iſt freilich nicht zu beſtreiten, daß der ge⸗ waltige Aufſchwung von Induſtrie und Gewerbe in der wirtſchaftlich blühenden Rheinprovinz die Getreuen des närriſchen Prinzen Karneval zum Teil etwas lau oder gar fahnenflüchtig werden ließ. Die gewiſſe Amerikaniſierung des Erwerbs⸗ ſinnes im induſtriellen Leben Deutſchlands hat auch am Rheinſtrom die heitere Gemütsart etwas zugunſten der reinen Verſtandesentwicklung ver⸗ drängt. Aber die Schar derer, die am alten Strom, der nach Ernſt Moritz Arndt nicht Deutſchlands Grenze werden darf, in der Zeit zwiſchen Neujahr und Aſchermittwoch ſich um das buntfarbige, flatternde Banner Seiner Tollität des luſtigen Narrenfürſten ſchellenklingend drän⸗ gen, iſt immerhin noch gewaltig genug, um dem rheiniſchen Karneval ſeinen überlieferten Charak⸗ ter heiterer Ausgelaſſenheit zu wahren. Wer ein grundgelehrter Profeſſor wäre und vom Katheder herab einer mehr oder minder ſchlafbedürftigen Hörerſchaft ein aus den Urtiefen ſchöpfendes Kolleg über Begriff und Weſen des rheiniſchen Karnevals, über ſeine Pſychologie und ſeine ſozialwirtſchaftliche Bedeutung zu halten hätte, der müßte unſer wiſſenſchaftliches Gewiſſen bor allen Dingen mit der verblüffenden Erklä⸗ rung erleichtern, daß es überhaupt keinen rheini⸗ ſchen Karneval gibt. Und dieſer pedantiſch⸗ge⸗ wiſſenhafte Gelehrte hätte wirklich Recht! Denn wer genauer zuſieht, wird wahrnehmen, daß es einen Mainzer Karnepal, einen Kölner Karns⸗ val und einen Düſſeldorfer Karneval gibt, die ſich in ihrer Weſensart etwa ſo unterſcheiden, wie die Berliner Frühlingsfahrt zur Baumblüts nach Werder von dem Frankfurter Wäldchensfeſt am dritten Pfingſttage. Vor allem iſt es die Sprache, der Dialekt, der in den einzelnen Zentren des rheiniſchen Karne⸗ bals dem Volksfeſte das unterſcheidende Kolorit berleiht. Der Mainzer ſpricht den derben ober⸗ rheiniſchen Dialekt, ſein ſchonungsloſer Witz neigt ſtark zur Satyre, zum beißenden Sarkasmus, in ſeinen karnebaliſtiſchen Sitzungen übt er in Re⸗ den und Liedern eine mit ſcharfem Mutterwitz durchtränkte Kritik an kommunalen und politl⸗ ſchen Zuſtänden. Die Mainzer Traditivnen aus der vorpreußiſchen Zeit, aus der Zeit vor 1866, wo man ſtatt der„Preiße“ noch als Bürger der öſterreichiſchen Bundesſtadt den bolkstümlichen öſterreichiſchen Soldaten und Offizier lieben konnte, klingen noch leiſe nach, und ein gewiſſet demokratiſcher Zug gibt in Mainz deut karneva⸗ liſtiſchen Geiſt die beſondere Note. In Köln, wo man das überaus ſympathiſch klingende ſogenannte „Kölſch⸗Platt“ ſpricht, bewahrt man ſich auch zum Karnebal in kernpreußiſcher Geſinnung das Auto⸗ ritätsgefühl gegenüber der hohen Obrigkeit; dort pflegt man in den karnevaliſtiſchen Sitzungen zugleich den Patriotismus. Für die ſogenannten „Büttenreden“ und Chorlieder ſucht der Kölner ſeine Stoffe meiſt in den grotesken Ereigniſſen des Kölner Volkslebens. Zugleich ſtrebt man in Köln dahin, die neueſten Operettenſchlager und deren Popularität für den Korneval auszumün⸗ zen, indem man ſie als ſang⸗ und dankbare Melo⸗ dien für die Chorlieder verwendet. Soweit der Charakter der Karnebalsſißungen in Frage kommt, noch mehr dem Niederdeutſchen nähern als die Kölner, letzteren in der Pflege des Karnebals geiſtig berwandt, wann auch ihre durch die Mal⸗ kaſtenkünſtlerſchaft beeinflußten karneballſtiſchen Veranſtaltungen manchmal das volkstümliche Ge⸗ biet verlaſſen und höheren geiſtigen Ehrgelg auf⸗ zeigen. Was Köln vor Mainz und Düſſeldorf im kar⸗ nevaliſtiſchen Treiben hervortreten läßt, das iſt der Straßenkarnebal, das ſind die grotesken Um⸗ züge kleinerer Gruppen namentlich aus den Arx⸗ beiterkreiſen, die in manchmal ſehr draſtiſcher Verkleidung mit Ziehharmonika und allerlei Blasinſtrumenten ſingend und muſizierend Stra⸗ ßen und Gaſſen der alten Coſonia an den dret Karnevalstagen bdurchzlehen und kein weibliches Weſen ungeküßt vorbeilaſſen. Daß es hierbei manchmal zu Ausſchreitungen in der Maskerade und im Gebahren kommt, wirb von der im Grunde karnevalsfreundlichen Kölner Bürgerſchaft leb⸗ haft beklagt. In Mainz gilt es als karnebaliſtiſche Beſon⸗ derheit, abends in Trupps, meiſt geſchieht es im Gänſemarſch, maskiert die dichtbeſetzten Wirt⸗ ſchaften und Gaſthöfe zu durchziehen und an den Tiſchen von Freunden und Bekannten unter ber Maske mit verſtellter Stimme ihnen bie„Wahr⸗ heit“ zu ſagen. Es entwickelt ſich bel dieſer Art von Kapuzinerpredigt oft ein ſehr luſtiges Wort⸗ gefecht. Auch in Köln herrſcht an den eigentlichen Karnebalstagen in den Raſtauvants, Hotels und Cafes ſowohl taasüber wie auch nuchts ein unte 2. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatth. Mannheim, 22. Januar. ſpruch erheben, wenn dieſe Vergewaltigung nicht von Deutſchen, ſondern von Slawen ausginge. Sieh da! Hat Dr. Kramarz niemals davon ge⸗ hört, daß die Polen, die dem ruſſiſchen Reiche an⸗ gehören, ſeit Jahr und Tag unter dem ſtärkſten Druck ſeufzen? Er ſcheint es doch zu wiſſen, denn er ſpricht davon, daß die polniſche Sache eine Sache des geſamten Slawentums ſei und daß auch Rußland daraus die Folgerungen in den polniſchen Gebieten des eigenen Reiches ziehen müſſe. Viel Vertrauen ſcheint er in die Wirkung ſeines Anrufes an die Petersburger Freunde allerdings ſelbſt nicht zu ſetzen, denn zum Schluß fordert er die Polen auf, den großen Wert des flawiſchen Gemeinbürgſchaftsgedankens zu begreifen und ſich an die ſlawiſchen Brüder anzulehnen,„ſelbſt wenn Rußland ihnen keine Gerechtigkeit widerfahren laſſe.“ Es fragt ſich, an welchen Teil des polniſchen Volkes die Aufforderung gerichtet iſt. Die ruſ⸗ ſiſchen Polen werden ſich für eine Gemeinbürg⸗ ſchaft bedanken, bei der ſie geknechtet und verfolgt werden; die preußiſchen Polen müßten fürchten, aus dem Regen in die Traufe zu kommen; und die öſterreichiſchen Polen? Die haben wohl nicht den mindeſten Grund, um der Ziele des „Herrn Dr. Kramarz willen eine Stellung auf⸗ zugeben, in der ſie ſich, wie ihre Vertreter ſelbſt wiederholt betont haben, national und kulturell ausleben können. Herr Dr. Kramarz wird mit ſeinen Lockrufen nicht viel Glück haben. Wenn er ſich bis zu der Behauptung verſtieg, daß nun, da der Südoſten Europas durch die Siege der Balkanſtaaten in feſten Händen ſei, der„Drang der Deutſchen nach dem Oſten“ ſich gegen polniſches Gebiet richten werde— es iſt zweifelhaft, ob damit eine Ein⸗ verleibung von Ruſſiſch⸗Polen in das Deutſche Reich oder eine Verdeutſchung Galiziens gemeint ſein ſollte— ſo müßte er ſich bei ruhiger Ueber⸗ legung über das Lächerliche ſolcher Luftſpiege⸗ lungen ſelber klar werden. Daß aber Dr. Kra⸗ marz überhaupt auf den Gedanken kam, ſeine Leimruten für die polniſchen Brüder aufzurichten, das dürfte ſich auf die bekannten Ausfälle des Polenklubs gegen die preußiſche Polenpolitik zurückführen laſſen. Die gereizte Stimmung der Polen zu benützen, ſchien dem jungtſchechiſchen Führer politiſch klug zu ſein. Vielleicht irrt er ſich hierin. Vielleicht wird gerade ſeine Rede den Polen zeigen, wohin ſie naturnotwendig kommen müſſen, wenn ſie den allſlawiſchen Po⸗ litikern ins Garn gehen. polltische Aebersicht. „Faſtelovend“, das„Bützen“ überall Mannheim, 22. Japuar 1913. „Mehr Parteiarbeit!“ Dazu ſchreibt den Jungliberalen Blättern: Herr Profeſſor F. Moldenhaucr⸗Köln ſchreibt in den„Nationalliberalen Blättern“, daß Diskuſſionsabende abzuhalten die Hauptaufgabe der nationalliberalen Jugend ſein ſolle; in dieſer Hinſicht könne ſie noch ſehr viel von den Windthorſtbunden lernen. Man kann an dieſer Aeußerung um ſo weni⸗ ger achtlos vorübergehen, als Herr Profeſſor Moldenhauer der Jugend ſtets freundlich ge⸗ ſinnt war. Und gerade daher kommt es wohl mich, daß der von Herrn Moldenhauer beliebte Hinſpeis auf die Windthorſtbunde gerade be⸗ ſfremden muß. Denn uns dieſe wenig vorbild⸗ liche Einrichtung klerikaler Jugenderziehung, die zu nichts weniger geeignet iſt, als zur Heran⸗ bildung ſelbſtändig denkender und urteilender Staatsbürger, als Vorbild hinzuſtellen, erſcheint nicht ganz freundlich. Es mag im übrigen rich⸗ tig ſein, daß man bei uns die Diskuſſionsabende mehr pflegen könnte; das ſoll garnicht in Abrede geſtellt werden, obwohl wir Vereine kennen, die in dieſem Winter, ſeit Oktober 1912, bereits 10 d Diskuſſions⸗ und ſonſtige Vereins⸗ man abende abgehalten haben, für politiſche Vereine immerhin eine beachtenswerte Leiſtung. Die wenigſten alten Vereine der nationalliberalen Partei dürften auch nur annähernde Leiſtungen in der Vereinsarbeit dem an die Seite ſetzen können. Gar mancher jungliberale Verein würde Diskuſſionsabende veranſtalten, wäre es nicht ſehr ſchwer ſachkundige und gewandte Referenten zu finden. In dieſer Hinſicht iſt auf Unter⸗ ſtützung von Seiten der alten Organiſationen, die dazu doch in der Lage ſein ſollten, kaum zu rechnen. Traurig aber wahr! Unwillkürlich muß man an die den Windthorſtbunden reichlich zu Teil werdende Unterſtützung denken. Doch wir wollen unſeren„Alten“ nicht den Schmerz zufügen, von ihnen und der Zentrumspartei in einem Atem zu reden, wenn es ſich um Vor⸗ bilder handelt. Das neue franzöſiſche Kabinett. R. K. Paris, 21. Jan. Der Telegraph hat Ihnen bereits die Konſti⸗ tuierung des Kabinetts gemeldet, das Miniſte⸗ rium Briand iſt zum größten, aber nicht durch⸗ aus weſentlichſten Teile, die Fortſetzung des Kabinetts Poincaré. Die drei Portefeuilles der nationalen Verteidigung: Auswärtiges, Armee und Marine haben ihre Beſitzer, die durchweg die rechten Männer am rechten Platze waren, gewechſelt. Anſtelle Poincarés, Millerands und Delcaſſes kommen Jonnart, früherer General⸗ Gouverneur von Algerien, Etienne, der im Mini⸗ ſterium Rouvier, in den bewegten Tagen von 1905, dem Kriegsdepartement vorſtand und Pierre Baudin, Miniſter der öffentlichen Arbei⸗ ten unter Waldeck⸗Rouſſeau. Das Juſtizporte⸗ feuille geht in die Hände Barthous über, das er unter verſchiedenen Miniſterien bereits inne hatte. Das heute neugebildete Miniſterium iſt ein Interimsminiſterium, das am 18. Februar dem Antrittstage des neuen Präſidenten der Republik demiſſionieren muß. Es iſt jedoch anzunehmen, daß es in derſelben Form wieder erſtehen wird. Jedenfalls bleibt Briand an der Spitze desſelben. Seit 1906 iſt Briand nahezu ohne Unterbrechung Miniſter. Erſt Unterrichtsminiſter, dann Siegel⸗ bewahrer, zuletzt Miniſterpräſident. Am 27. Feb⸗ ruar 1911 demiſſionierte er als ſolcher. Er rich⸗ tete damals an den Präſidenten der Republik ein Schreiben, in welchem er hervorhob, daß ſein der Verſöhnung und Toleranz geweihtes Werk infolge Feindſeligkeiten eine Unterbrechung er⸗ fahre und er gehe, trotzdem er die Majorität der Kammer bewahrt habe. Dieſelbe Politik wird Briand heute wieder aufnehmen. Deutsches Reich. — Die Leuchtölfrage im Reichstag. Die Frage des Petroleumhandelsmonopols iſt immer noch ungelöſt. Aber die Chancen der Vorlage ſind, wie die„N. G..“ aus parlamentariſchen Kreiſen hört, jetzt etwas beſſer gewor⸗ den. Viel hat zu dieſem Umſchwung beigetra⸗ gen, daß die Regierung in loyalſter Weiſe in der Kommiſſion die Karten aufgedeckt, daß ſie ein umfangreiches Material herangeſchafft hat, und daß ſie weiter beſtrebt iſt, allen Wünſchen der Kommiſſionsmitglieder nach Aufklärung zu entſprechen. In grundſätzlicher Oppofi⸗ tion verharrt eigentlich nur noch das Zen⸗ trum, das offenſichtlich den Verſuch macht, die Erledigung der Vorlage bis zum Herbſt zu ver⸗ ſchleppen. Alle anderen Parteien wollen das Petroleumproblem noch in dieſer Tagung löſen. Ihr Hauptgrundſatz dabei iſt, daß keine Ver⸗ teuerung des Petroleums eintreten darf. Soviel ſteht jetzt ſchon feſt, daß tatſächlich auf dem Ge⸗ biete des Leuchtölhandels etwas zuſtande kommen wird. Darin ſind ſich 6 der Kom⸗ miſſionsmitglieder einig. Wie dieſes„etwas“ ausſehen wird, weiß allerdings vorläufig noch kein Menſch. — Die elſaß⸗lothringiſchen Reichstagsabgeord⸗ neten, ſoweit ſie Franzoſenſchwärmer ſind, ſchei⸗ nen jetzt förmlich miteinander wetteifern zu wol⸗ len, wer ſeine Abneigung und Verachtung gegen Deutſchtum und Reich am empfindlichſten Aus⸗ druck zu geben vermag. Wie der„Rhein.⸗Weſtf. Ztg.“ aus Straßburg gemeldet wird, veröffent⸗ licht im„Journal d' Alſace⸗Lorraine“, der frühere Reichstagsabgeordnete für Mülhauſen, Aug. Lalance, einen offenen Brief, in dem er für die Elſaß⸗Lothringer das Recht freier Ent⸗ ſcheidung verlangt, ob das Reichsland deutſch bleiben oder wieder franzöſiſch werden ſolle. Das hat Wetterlé ſeit 24 Jahren gepredigt, oft unter dem Beifall der Volksvertretung der Reichslande. Natürlich iſt an einen Erfolg in dieſer Hinſicht niemals zu denken. — Eine deutſche Frauenfrage in der Oſtmark. Aus Poſen wird gemeldet: Hier fand geſtern unter dem Vorſitz der Gattin des Präſidenten der Anſtedlungskom⸗ miſſion Dr. Gramſch in den Räumen der An⸗ ſiedlungskommiſſion eine von Männern und Frauen aus der ganzen Provinz zahlreich beſchickte Verſammlung ſtatt. Es handelte ſich um die Beſprechung der Frage, in welcher Weiſe gegen die immer mehr zum Schaden des Deutſchtums ſich ausbreitende Organi⸗ ſation der polniſchen Frauen ein Gegengewicht auf deutſcher Seite geſchaffen werden könnte. Betont wurde, daß die deut⸗ ſchen Mäbchen der Provinz trotz der vielfach ſchwierigen Verhältniſſe und geringen Mittel die Möglichkeit erhalten müſſen, eine Fach⸗ ausbildung zu erwerben, welche ſie den pol⸗ niſchen Konkurrentinnen im Erwerbsleben mindeſtens gleichwertig macht. Nach eingehen⸗ der Ausſprache wurde der Beſchluß gefaßt, unter Beteiligung möglichſt weiter Kreiſe in der Stadt Poſen ein Heim für die in der Verufsausbildung ſich Fefinden⸗ den deutſchen Mädchen zu ſchaffen, in welchem ſie neben möglichſter Fachausbil⸗ dung eine fürſorgliche Aufnahme und Pflege erhalten ſollen. Der Mißſtand, daß es in der Provinz Poſen an einem tüchtigen Stamm deutſcher erwerbstätiger Frauen(Schneide⸗ rinnen, Putzmacherinnen uſw fehlt), hat ſich in letzter Zeit ſehr bemerkbar gemacht, ſo daß deutſche Frauen in größerer Zahl gezwungen waren, bei Polinnen arbeiten zu laſſen. Dem ſoll durch die neue Gründung im Laufe der Zeit entgegengetreten werden. Badiſche Politik. Konſervative gegen das Zentrum. In der„Bad. Warte“ ſchreibt ein Anhänger der konſervativen Partei: „Wir müſſen jedoch heute gegen eine Aeuße⸗ rung des oben erwähnten Zentrumsblattes entſchieden Verwahrung einlegen. Dieſes Zentrumsblatt ſcheint der Meinung zu ſein, daß es am wirkſamſten für die Zulaſſung der Jeſuiten Propaganda machen kann, wenn es mit möglichſt klotzigem Geſchütz gegen die Männer zu Felde zieht,„die ſich um das Banner des Evangeliſchen Bundes ſcharen“. Der Schreiber dieſer Zeilen iſt nie Mitglied des Evangeliſchen Bundes geweſen und ge⸗ denkt auch niemals deſſen Mitglied zu werden. Trotzdem will es ihm nicht gefallen, wenn nachgeordnete Zentrumsblätter immer und immer wieder auf den Evangeliſchen Bund losſchlagen. Selbſt derjenige Evangeliſche, der den Evangeliſchen Bund ob ſeiner gerade nicht ſeltenen Einſeitigkeiten als eine Hülfs⸗ truppe des Liberalismus anſieht und der ihm darum ablehnend gegenüberſteht, muß es als eine Kränkung empfinden, wenn von den Mit⸗ gliedern des Evangeliſchen Bundes geſagt wird:„dieſe Schar ſogenannter Proteſtanten“. Die Zentrumspreſſe möge ihre Gegnerſchaft zum Evangeliſchen Bund in würdiger Weiſe betonen, ſich von Ausdrücken, die jeden Evangeliſchen ver⸗ letzen müſſen, aber fernhalten.“ —— 55 Die Hundertfahrfeier der ge⸗ freiungskriege. Ein bedeutſamer Tagesbefehl Blüchers aus den Jahre 1813. Mit dem 22. Januar beginnt, wie uns pon militäriſcher Seite geſchrieben wird, die eigent, liche Hundertjahrfeier der Befreiungskriege, da an dieſem Tage König Friedrich Wilhelm III nach Breslau abreiſte. Aus jenen Tagen ſſt ein Tagesbefehl von Intereſſe, der zu den wert. vollſten überlieferten Tagesbefehlen dieſer Zel gehört. Der Tagesbefehl ſtammt vom Fürſten Blücher und hat folgenden Wortlaut:„Häuftg lehrt die Kriegsgeſchichte, daß geübte Truppm unter guten Anführern überfallen werden z könnte ſich dieſes nicht zutragen, wenn nicht die gewöhnlichſten Kriegsregeln nur zu oft vernach, läſſigt werden. Noch neulich ſind unſere Trup, pen bei Tilſit und Neuenberg überfallen worden obgleich ſie unter Anführern ſtanden, die den Nu guter Offiziere hatten. Um zu verhindern, daß Offizieren meiner Armee ein gleiches Unglllt widerfahre, gebe ich anliegende Vorſchrift ühe⸗ die Wachſamkeit in den Quartieren. Wird ſolch beachtet, ſo kann unſeren Truppen ein ſolchg Schimpf nicht begegnen; man kann geſchlagen aber man darf nie überfallen werden. Ein Uehen fall ſetzt immer Nachläſſigkeit voraus, und de Offizier, der überfallen wird, legt einen Bewei ab, daß die Ehre des Dienſtes und ſeine eig leinen Wert für ihn habe und daß er das Lehs und die Freiheit ſeiner Untergebenen ſeiner quemlichkeit nachſetze. Innig durchdrungen der Wahrheit dieſes Satzes erkläre ich hierm daß, ſofern ſich ein Offizier überfallen läßt, i nicht allein ihn, ſondern auch deſſen Bataillonz oder Regimentskommandeur ſofort von de und vor ein Kriegsgericht ſtellg werde. ö * Die Befreiung 1813 1815. Unter dieſem Titel iſt ſoeben ein Sammlung von Urkunden, Berichten, Briefen aus Deutſchlands großer Zeit erſchienen, auf 10 man gerne die Aufmerkſamkeit der Leſer len Den verbindenden Text ſchrieb Dr. Tim Klein hier in den Briefen und Berichten der führende Männer die Wirklichkeit des gewaltigen Kampf dar, den die Deutſchen vor hundert Jahren um ihre Befreiung geführt haben. Die unbändig Kraft eines zum Höchſten und Letzten fähigen Volkes lebt in dieſen Urkunden deutſcher Not deutſchen Zornes und deutſcher Größe. Un ſchminkt tritt aber auch das Erbärmliche ne das Erhabene, die Eigenſucht neben den Opf mut, der Zweifel neben den Glauben, der Knecht ſinn neben den Nationalſtolz. Und aruh di Bitterkeit der Enttäuſchung fehlt nicht, mit die Beſten ihre Hoffnungen auf politiſche En⸗ heit und bürgerliche Freiheit ſcheitern ſahen. De mit Klarheit und Wärme geſchriebenen geſchich⸗ lichen Verbindungen halten ſich allem ſchönn Gerede fern. In welchem Geiſte dieſes Buch gehalten ſ davon mag eine Stelle aus der Einleitung zeu gen. Dr. Tim Klein ſchreibt im Vorwort: Wenn der Befreiungskrieg mit dem S des Unterdrückers endigte, ſo war dieſer Er folg nicht das Verdienſt der verbündeten Jün ſten und Kabinette, die vielmehr das Befre ungswerk durch Kleinmut, Eigennutz, Neih und Mißtrauen oft genug in Gefahr brachten Die Freiheit Europas iſt von den Völker erſtritten worden und die Seele des Wider ſtandes gegen Napoleon waren in Deutſchlanh die beſten Männer, die man im Geheimen un lauterer Ziele verdächtigt hat. Die Befre ungskriege offenbarten die Sünden einer litik, die den Geiſt der Zeit nicht verſtand in der Angſt vor dem Volke dieſes um Preis ſeiner Mühen brachte. heurer Verkehr. Und man muß ſich ſchon wochen⸗ lang vorher von den Wirten gegen Entgelt mit ſogengnnten Paſſe⸗partouts verſehen laſſen, um überhaupt Einlaß in die Lokale zu finden, in denen ein freier Stuhl meiſt ein ſehr rarer Ge⸗ genſtand iſt. 5 Wird ſchon in Mainz und in Düſſeldorf von der Kußfreiheit zu Faſtnacht ein lebhafter Ge⸗ brauch gemacht, ſo ſcheint man in Köln um in Perma⸗ nenz zu erklären. Ob jung, ob alt, ob dick oder dünn, ob verheiratet oder ledig, der„Kölſche Geck“ küßt zur Karnevalszeit, was ihm vor die „Schnüß“ kommt. Und man muß ſchon das kölſche Mädchen oder die ehrſame kölſche Ehefrau mit der Laterne ſuchen, die einen ſolchen Kuß zu Faſtelovend ernſtlich krumm nimmt. Wer dieſen „Betrieb“ nicht liebt, muß eben an den Karne⸗ välstagen hübſch zu Hauſe bleiben oder— wie es manche Kölner Familien machen— die Karne⸗ balstage fern von den heimiſchen Geſtaden in der Eifel, an der Ahr oder im Siebengebirge berleben, wo man von den brandenden Wo⸗ der hochgehenden Faſchingsflut unberührt bleibt. Im Mittelpunkte des geſamten karnevaliſtiſchen Treibens ſteht der Roſenmontagszug, der in Mainz willkommene Gelegenheit gibt, in origi⸗ nellen Wagengruppen lokale und kommunale Er⸗ eigniſſe mit meiſt ſehr treffendem Wißz zu gloſſi⸗ ren, den in ſeinem tieferen Sinn allerdings faſt nür der Einheimiſche, der waſchechte„Meenzer“ Rkichtig kapiert. In Köln iſt der Roſenmontags⸗ * zug mehr eine Augenweide. Man pflegt dort unter Zugrundelegung einer beſtimmten Idee für den geſamten Umzug die einzelnen Wagenburgen ſehr prunkhaft auszuſtatten und verſinnbildlicht in allen möglichen Variationen Wein, Weib und Geſang. Man entfaltet bei den Umzügen in Köln ebenſo wie in Mainz und in Düſſeldorf von den Wagenburgen aus mit der Zuſchauer⸗ ſchaft in den Fenſtern der Häuſer und auf den Straßen eine Konfetti⸗ und Blumenſchlacht. Gerne und oft tauſchen die Mägdelein auf den Straßen mit einem Zugreiter oder einem Pagen ein Sträußchen gegen einen oder mehrere Küſſe ein. Ueberhaupt können zwiſchen den Teilneh⸗ mern des Umzuges und der Zuſchauerſchaft die reizvollſten Wechſelbeziehungen beobachtet wer⸗ den. Kommt in den karnevaliſtiſchen Sitzungen der Geiſt und der Witz einzelner karnevaliſtiſcher Größen zur Geltung— einem„On dit“ zufolge ſind es neuerdings häufiger bezahlte Talente ſo hat auf den Maskenbällen jeder einzelne Ge⸗ legenheit, nach Luſt und Vermögen Laune und Witz zu entfalten. Denn ganz erſt geht einem das Weſen des rheiniſchen Karnevals auf, wenn man in Mainz oder im altehrwürdigen Gürzenich zu Köln oder auf dem Malkaſtenfeſt zu Düſſel⸗ dorf ſich ſelbſt als ſchalkhafter Ritter oder lebens⸗ frohe Maid in den tollen Trubel miſcht und zeigt, daß man das Herz und die Zunge auf dem rechten Fleck hat. In einer ſolchen Ballnacht komrz⸗ die verſtaubteſte Seele in friſche Schwingungen. Daß mancher Rheinländer durch den Karneval zum leichtſinnigen Huhn wird und wirtſchaftlich Schiffbruch leidet, iſt ebenſowenig zu leugnen, wie es eine bedauerliche Tatſache iſt, daß manches junge Mädchen um die Faſtnachtszeit ſittlich ge⸗ fährdet wird. Auch zeigt ſich neuerdings in der karnevaliſtiſchen Literatur eine gewiſſe geiſtige Verflachung, die ihren Grund hauptſächlich darin hat, daß ſich bedeutendere literariſche Elemente dem närriſchen Prinzen immer weniger tribut⸗ pflichtig zeigen. Vielleicht bringt die kommende Zeit dem rhei⸗ niſchen Narrenfürſten wieder neue, ſangesfrohe literariſche Kräfte, die ihm auch um deswillen zu wünſchen ſind, weil man in den rheiniſchen Städ⸗ ten Mainz, Wiesbaden, Koblenz. Bonn, Köln, Düſſeldorf uſw. ſchon aus verkehrswirtſchaftlichen Gründen den rheiniſchen Karneval in ſeiner alten Blüte erhalten wiſſen will. H. Sch. Kunſt, Wiſſenſchaft u. Leben. Ein Jubiläum des Muſikdramas. In der letzten Nummer der Schaubühne macht Martin Ehrenhaus darauf aufmerkſam, daß das Jahr 1913 auch für die Geſchichte des deutſchen Muſikdramas ein Jubiläumsjahr iſt. An der Wende des Jahres 1812 zu 1813, alſo vor hun⸗ dert Jahren, ging das Entſtehen einer Kunſt⸗ form vor ſich, welche dazu berufen war, den deutſchen Geiſt in der Kunſt durch die ganze Welt zu tragen: das Entſtehen unſeres deutſchen Muſikdramas. Vor hundert Jahren war es nämlich, als E. Th. A. Hoffmanns Oper„Un⸗ dine“ entſtand. Damals war es, daß Hoffmann als erſter erkannte. daß auf der Opernbühne eine innigere Beziehung zwiſchen Handlung Muſik und Text geſchaffen werden müſſe, und i den Briefen, die er damals an ſeinen Textdichte Fougus ſchrieb, findet ſich die klaſſiſche Formulſe⸗ rung des Wendepunktes in der Geſchichte de⸗ deutſchen Oper: Nicht aus der Muſik, ſönde aus der Dichtung müſſe der Vorwurf für eine Oper, das heißt für ein Muſikdrama entſtehen und tatſächlich kam es Hoffmann bei der„Un⸗ dine“ viel weniger auf die muſikaliſche Einzel arbeit, als vielmehr auf die muſikdramatiſch Geſamtkompoſition an. Im Vergleich zu den meiſten Opern der Zeit weiſt die„Undine“ kaum Sologeſänge im üblichen opernhaften Sinne auf und nur der gemeinen Bretter und des gemei⸗ nen neidiſchen ärgerlichen Volkes wegen, waßß ſich gewöhnlich darauf bewegt, ſieht Ernſt Ther dor ſich gezwungen,„noch eine Arie für die Ber⸗ talda“ zu wünſchen. Als Ganzes betrachtet ſte die„Undine“ von Fouqué und Hoffmann erſte deutſche muſikaliſche Drama dar, das durch die Durchführung einer Grundidee, durc die neue formelle Verbindung der einzelnen Sze⸗ nen durchaus vom alten Opernſchema entfernt Kann die Halsentzündung Blindbarmentzün⸗ dung hervorrufen? Dieſe auf den erſten Blick überraſchende Fraht“ beſchäftigt ſeit kurzem die Kreiſe der medizin ſchen Forſchung in England und iſt eine Folge der Experimente und Forſchungen, die in füng ſter Zeit im Krankenhauſe des Londoner Un, verſity College unternommen wurden und deren Ergebnis in der britiſchen Aerztewelt berechtig tes Aufſehen erregt. Schon ſeit einiger 5 vertreten manche Mediziner eine Hypotheſe, nachf — der die Blinddarmentzündung durch einen S8 170 — Be⸗ us den ns von eigent, ege, da m III. iſt ein wert⸗ er Zeit Fürſten Häuftg kuppen n. Ez icht die — Mannheim, 22. Januar. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). 38. Seite Hus Stadt und Tand. * Maunheim, 22. Januar 1913. Karneval 1912—1913. Große Karneval⸗Gefellſchaft N. E. V. Am Donnerstag, 16. d. Mts., hielt in den feſtlich geſchmückten Räumen des Reſtaurant „Friedrichsring“, die„Große“ ihre 3. Damen⸗ ſitzung ab, welche ſich wiebder eines außer⸗ gewöhnlichen Beſuches zu erfreuen hatte. Die Sitzung bildete eigentlich eine Huldigung für den bewährten„Carnevalspräſidenten Joſef Herborn, anläßlich ſeiner Wahl zum Vize⸗ bundespräſidenten des Bundes deutſcher Carne⸗ valvereine. Von Nah und Fern waren die Freunde erſchienen, u..: Karneval⸗Geſell⸗ ſchaft„Rheinſchanze“ Ludwigshafen, die Carne⸗ dalvereine Hockenheim, Worms, Wiesbaden und Nüruberg und last not least der„Feidemer Carnevalverein Heiterkeit“. Bundespräſident Heydecker⸗Frankfurt hielt die Feſtrede. Ge⸗ ſchenke über Geſchenke wurden dem verdienſt⸗ vollen Leiter der„Großen“ überreicht. Der Re⸗ den wären noch viele gehalten worden, wenn kicht der Stellvertreter⸗Präfident die offizielle Sitzung eröffnet hätte. Eine Dreſſurnummer des Narren Walther mit ſeinen 2 Pudeln bot gute Abwechſelung. Die Koryphäen der „Großen“ hatten für dieſe Sitzung ein äußerſt dezentes Programm zuſammengeſtellt. Als Eis⸗ brecher in der Reihe der Redner, beſtieg Narr Baumeiſter die Bütte, um die Forkſetzung ſeiner Kunſtdebatte Dr. Wichert ca. Dr. Alt vom Stapel zu laſſen. Ein alter Bekannter„von überm Necker“ ſchilderte ſeine Exlebniſſe vom „Knabenhort“ am Herzogenried. Der ſchwere Jungenorden 1. Klaſſe war die Auszeichnung. Auch der„Hausverwaltungsreinigungsprobe⸗ aſſiſtent“ war ein Meiſterwerk humoriſtiſcher Kunſt. Als guter Liederſänger entpuppte ſich Narr Herborn jun., welcher von Frau Meier in feinfinniger Weiſe am Klavier begleitet wurde.„Jaque Manaſſe,“ ein Colehlet 1. Klaſſe, vorgetragen von Narr Weber von der„Rhein⸗ ſchanze“ Ludwigshafen, wax ſo fein, daß er das ſelbſtverfaßte„Flugmaſchinen⸗Couplet“ zu⸗ geben mußte. Nunmehr nahm Bundespräſident Heydecker aus Frankfurt Veranlaſſung, Prä⸗ ſident Herbon die„Goldene“, ſowie den übri⸗ gen Elferräten die ſilberne Bundesmedaille zu verleihen. Er betonte, daß nächſte Woche eine Reiſe zu den Kappenbrüdern nach Mainz unter⸗ nommen werden müſſe, um die Glückwünſche zum Juhiläum perſönlich zu überbringen.(Bei⸗ ſall.) Als Liederdichter zeichneten ſich aus die Narren van Eicken, Kärcher, Meier und Herborn. Wollte man noch alles Gebotene aufzählen, ſo würde es zu weit führen; begnü⸗ gen wir uns mit der Feſtſtellung, daß die „Große“ jederzeit beſtrebt iſt, das Beſte vom Beſten zu bieten. Auf Wiederſehen zur nächſten N. Sitzung! Sportball im Apollo⸗Thenter. Am Samstag, den 25. ds. Mts., hält der Verein für Raſenſpiele zum erſtenmale in den unteren Räumen des Apollo⸗Theaters einen Sportmaskenball ab, der zu einer dauernden jährlich wiederkehrenden Einrichtung werden ſoll. Der Vergnügungsausſchuß des Vereins hat in Gemeinſchaft mit der Direktion des Apollo⸗Thegters alle Vorkehrungen getrof⸗ fen, um das Feſt zu einem würdigen und ge⸗ mütlichen zu geſtalten. Während des Balles werden EGinlagen von Mitgliedern des Apollo⸗ Theaters gegeben. Zwei Muſikkapellen ſorgen für Tanz und eine beſondere Kapelle für Unter⸗ haltungsmufik. Karneval in Mainz. Mainz, 21. Jan. Mit drei aufeinanderfol⸗ genden feſtlichen Verauſtaltungen in dieſer Woche exreicht die Vorfeier des diesfährigen Jubel⸗ Karnevals ihren Höhepunkt. Am Freitag findet die große Jubelfeſtſitzung ſtatt, zu der Gäſte aus allen Teilen des Rheinlandes, von Mannheim bis Köln, aber auch weiter Her, aus Leipzig und Berlin erwartet werden; für Samstag abend iſt dann der große„Mas⸗ kenball im Jahre 1838“ angeſetzt und für Sonntag die weithin wegen ihrer Luſtigkeit be⸗ kannte„Fremdenſitzung“(von nachmit⸗ Der Mainzer Narrenſpiegel, eine rheiniſche Faſtnachtschronik in Bild und Wort, in Spruch und Lied von Wilhelm Cloßbes, iſt im Verlag der Mainzer Verlagsanſtalt und Druckerei .⸗G. erſchienen. Es iſt kein Feſtbuch im landläufi⸗ gen Sinne, das elegant ausgeſtattete Werk, das der bekannte rheiniſche Schriftſteller als Jubiläums⸗ werk des Mainzer Carneval⸗Vereins hergusgegeben hat, vielmehr ein intexeſſantes Kul⸗ turbuch, das ein getreues Spiegelbild des Mainzer Faſtnachtslebens gibt. Es kam ein Jubiläumsbuch (das in elegantem Leinenband 2 ¼, als feſte Bro⸗ ſchüre 1,50 koſtet) nach monatelangen, eingehenden Quellſtudien zuſtande, das wert iſt, ſeine luſtige Fahrt durch die Feſtungstore des„goldenen Mainz“ in die lachende Welt hinein zu nehmen. Die beſten zeitgenöſſiſchen Poeten, wie: Viktor Blüthgen, Georg Bötticher(„Leutnant von Verſewitz“), Haus Bren⸗ nert, Emil Claar, Fritz Engel, Herbert Euleuberg, Guſtav Falke, Alexander von Gleichen Rußwurm, Wilhelm Jacoby, Curt Kraatz. Jon Lehmann, Sig⸗ mar Mehring, Marx Möller, Alexander Moszkowski Rudolf Presber, Arthur Rehbein(Atz vom Rhyn), Roda Roda, Walter Schulte vom Brühl, Julius Stettenheim(Wipchen), Johannes Trojan u. a. haben dem„Mainzer Narrenſpiegel“ zum größten Teil Originalbeiträge überlaſſen, die zu den ſchönſten Blüten des deutſchen Humors zu zählen ſind. Der Buchſchmuck der 200 Seiten ſtarken Sammlung Matnzer und deutſchen Faſchingshumors ſtammt von Mainzer Künſtlern. * Ordensauszeichnungen. Der Großherzog hat Hauptmann v. Scholz, Kompagnie⸗Chef im Infanterieregiment Prinz Moritz von Anhalt⸗ Deſſau(5. Pommerſchen) Nr. 42, das Ritterkreitz zweiter Klaſſe mit Eichenlaub und Hauptmann Peterſen beim Stabe des 6. Thüringiſchen Infanterie⸗Regiments Nr. 95 das Ritterkreuz zweiter Klaſſe des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen. *Verſetzt wurden die Oberſtationskontrolleure Philipp Ritter in Biberach⸗Zell nach Sins⸗ heim(Elſenz) und Joſeph Maier in Gaggengu nach Biberach⸗Zell. * Oberpoſträte im Rang von Oberregierungs⸗ räten. Durch Erlaß des Kaiſers wurde beſtimmt, daß den bei den Oberpoſtdirektionen als Abtei⸗ lungsdirigenten angeſtellten Oberpoſträten allgemein der Rang der Oberegierungs⸗ väte beizulegen iſt. * In den Ruheſtand verſetzt wurde der Geheime Oberfinanzrat Albert Danner bei der Ober⸗ rechnungskammer auf ſein Anſuchen unter Er⸗ nennung zum Geheimrat II. Klaſſe. * Ernannt wurde der Inſpektionsbeamte bei der Generaldirektion der Staatseiſenbahnen, Oberbauinſpektor Franz Schmitt, zum Vorſtand der Bahnbauinſpektion J in Baſel. * Ernannt wurden die Eiſenbahnaſſiſtenten Emil Belzner in Bretten, Adolf Majer und Karl Müller in Karlsruhe und Karl Klumpp in Singen zu Eiſenbahnſekretären. * Deutſche Jubiläumsmarken. Zum Regie⸗ rungsjubiläum des Kaiſers werden von der Reichs⸗ poſtverwaltung im Frühjahr Jubiläumsbriefmar⸗ ken zur Ausgabe gelangen. An Stelle des Bil⸗ des der Germania werden die Marken das Kopf⸗ bild des Kaiſers in mehrfarbigem Drucke zeigen, Die Entwürſe werden demnächſt dem Kaiſer zur Genehmigung vorgelegt werden. Es perlautet, daß die Marken nur in beſchränkter Zahl ausge⸗ geben werden ſollen. * Benützung von Schnell⸗ und Eilzügen durch Militärnrlauber. Nach neueren Beſtimmungen dürfen Militärperſonen auf Urlaubs⸗ reiſen die D⸗, Schnell⸗ und Eilzüge nur noch in beſchränkterem Umfange benutzen als bisher. Beurlaubte Mannſchaften der Schutz⸗ truppe(vom Feldwebel abwärts) dürfen die Züge auch weiter in jedem Falle für Heimfahrt und Ausreiſe benutzen; die andern Militärperſonen ſind dazu nur noch im Falle ſchwerer Erkrankung oder bei Todesfällen in der Familie berechtigt, Auch für Schutztruppler gelten bei andern Reiſen innerhalb Deutſchlands Beſchränkungen. Auch für ſie iſt die Benutzung von Eil⸗ und Schnellzügen alsdann an den ſechs hohen Feiertagen(Oſtern, Pfingſten und Weihnachten) ausgeſchloſſen, ſowie am Tage porher und nachher. D⸗Züge dürfen nur bei Löſung einer Zuſchlagskarte benutzt wer⸗ den. Ausnahmsweiſe können Fahrten im Schnell⸗ zuge für den 21. bis 23. und 28. bis 30. Dazember genehmigt werden. Kadetten und Zöglingen der Militär⸗Waiſenhäuſer bleibt die Benutzung von De, Schnell⸗ und Eilzügen auch weiter zugeſtan⸗ den. * Poſtaliſches. Die canadiſche Poſtrerwaltung übernimmt fortan während des ganzen Jahres Briefſendungen jeder Art und Poſtpakete nach den über den Endpunkt der Eiſenbahn nach White Horſe hinaus gelegenen Orten im Nukon⸗ Territorium. Jedoch werden Zeitungs⸗ pakete, Sendungen mit Büchern und Katalogen uſw. ſowie Warenproben und Poſtpakete in der Zeit von Anfang Oktober bis Ende Mai jedes Jahres durch die Poſt nur bis White Horſe be⸗ fördert. Dort lagern ſie bis zur Wiedereröffnung der Pukonſchiffahrt IAnfang Juni]) oder werden, falls der Empfänger, der vom Poſtamt in White Horſe Nachricht über Zahl und Gewicht der für ihn vorliegenden Sendungen erxhält, einen ent⸗ ſprechenden Antrag ſtellt und ſich zur Tragung der Weiterbeförderungskoſten verpflichtet, der Britiſß YHukon Navigation Company übergeben. Dieſe ſorgt für Weiterbeförderung nach Dawſon oder anderen Abgabeorten, wo ſie die Aushändi⸗ gung unter Einziehung der von ihr beanſpruchten Gebühren von 16 Cents für jedes ganze oder an⸗ gefangene Pfund(S 454 g) der für denſelben Adreſſaten vorliegenden Geſamtſendung bewirkt. * Ein Lichtbilder⸗Vortrag des Vereins für Er⸗ holungsurlaub und Ferienaufenthalt fand ge⸗ ſtern abend im großen Saale des„Bernhardus⸗ hofes“ ſtatt. Der Vorſitzende des Vereins, Herr A. Reutlinger, welcher das Referat über⸗ nommen hatte, führte ungefähr folgendes aus: Die Deutſche Geſellſchaft für Kaufmanns⸗Er⸗ holungsheime iſt auch dazu beſtimmt, die Gegen⸗ ſätze zwiſchen Prinzipal und Angeſtellten zu mil⸗ dern und zur Verſtändigung beizutragen. In den Kaufmannserholungsheimen ſei etwas geſchaffen für die ganze deutſche Kaufmannſchaft. Sodann wurden die von der Deutſchen Geſellſchaft für Kaufmanns⸗Erholungsheime geſchaffenen vier Heime, das Oſtſeeheim zu Misdroy, das Prinz Ludwig⸗Heim, das Heim Salzhauſen und das Kaiſer Wilhelm⸗Heim bei Wiesbaden in Licht⸗ bildern eingehend vorgeführt, wozu der Referent ausführliche Erläuterungen gab. Hieran ſchloß ſich noch eine Reihe Bilder von Sehenswürdig⸗ keiten längs des Rheins bis Koblenz. Redner führte weiter aus, daß dieſe Heime ein groß⸗ zügiges Unternehmen ſeien, das Berückſichtigung und Förderung verdient. Die Frage eines eige⸗ nen Heims für den Mannheimer Ver⸗ ei 15 rErholungsurlaub wurde zurück⸗ geſtellt zu gunſten der Deutſchen Geſellſchaft für Kaufmanns⸗Erholungsheime. Herr Reutlinger ſchloß ſeine äußerſt lehrreichen Ausführungen mit dem Wunſche, daß die Deutſche Geſellſchaft für Kaufmannserholungsheime in Oſt und Weſt, in Nord und Süd ein Element des ſozialen Aus⸗ gleiches, ein Werkzeug des ſozialen Friedens werden möge, damit das Werk einer glanzvollen Zukunft energengez 525 eine Heimſtätte für glückliche Menſchen bilde. In der Diskuſſion, an der ſich Herr Dr. Steck und Herr Dr. Kauf⸗ mann beteiligten, wurde die Förderung der Intereſſen der Deutſchen Geſellſchaft für Kauf⸗ mannserholungsheime in gebührender Weiſe be⸗ fürwortet und ſchließlich folgende Reſolution gefaßt:„Die heutige vom Verein für Ferienauf⸗ enthalt veranſtaltete und ſehr gut heſuchte Ver⸗ ſammlung begrüßt die Beſtrebungen der Deut⸗ ſchen Geſellſchaft für Kaufmanns⸗Erholungs⸗ heime lebhaft, und fordert insbeſondere auch die Angeſtellten auf, durch perſönlichen Beitritt die Geſellſchaft zu fördern. Sie richtet an das Präſidium der letzteren das Erſuchen baldmög⸗ lichſt die benachbarten Gebiete, Odenwald, Pfälzerwald, Schſwarzwald und Vogeſen in Be⸗ rückſichtigung zu ziehen, und das nächſte Heim, in einem dieſer Gebiete zu erbauen. Sie richtet an den Verwaltungsrat des Vereins und an die hieſigen Vertreter im Präſidium der Geſell⸗ ſchaft die beſondere Bitte in dieſem Sinne zu wirken.“ * Aufgefundenes Geld, Es wurde aufgefunden im Zug 742 am 17. Dezember 1912 ein Geld⸗ beutel mit 8,15 M. abgeliefert im Karlsruhe; im 3 Fr. 25 Cts., abgeliefert in Baſel, Bad. Bahnhof⸗ im Zug 137 am 25. Dezember 1912 eine Hand⸗ taſche mit Geldbeutel, Inhalt 5., abgeliefert in Manuheim; am 27. Dezember 1912 auf dem Bahnhof in Pforzheim ein Geldbeutel mit .60.; im Zug 675 am 29. Dezember 1912 ein Geldbeutel mit.66., abgeliefert in Radolf⸗ zell; am 1. Januar 1913 auf dem Bahnhof in Bernhauſen ein Geldbeutel mit.26.; im Zug 1522 am 4. Januar 1913 der Betrag von 20., abgeliefert in Konſtanz; am 4. Jannar 1913 auf dem Bad. Bahnhof in Baſel ein Geld⸗ beutel mit.80 M. und 16 Frs 75 Cts., am 5. Januar 1913 auf dem Bahnhof in Lörrach die Beträge von 5 M. und 10 Mark. * Todesfall. In Freiburg ſtarb am Sams⸗ tag Finanzrat a. D. Hippolyt Weis im Alter von 72 Jahren; er war lange Zeit Obereinneh⸗ mer in Müllheim. Vereinsnachrichten. * Turnverein. Die am letzten Freitag abgehal⸗ tene, überaus gut beſuchte itglieder⸗ verſammlung befaßte ſich hauptſächlich mit den letzten Beratungen für die Schlußtreffer der Wiunter⸗ ſalſon und zwar dem Schauturnen der Schütlerinnen und Schüler am 26. Januar, dem Koſtümfeſt am Faſtnachtſamstag, für welches wieder wertvolle Preiſe ausgeſetzt ſind, beides in den Sälen der Vereinsturnhalle, ferner dem großen Schauturnen im Nibelungenſaal am 16. Februar. Es hieße Eulen nach Athen tragen, wollte man über die allſeitige Beliebtheit, der ſich die Ver⸗ anſtaltungen der immer fröhlichen Turner erfreuen, noch viele Worte verlieren. Die Kartenausgabe bat bereits rege eingeſetzt und beſonders für das große Schauturnen dürfte es ſich empfehlen, raſch zu zugreifen, da im vorigen Jahre über 4000 Karte verausgabt wurden; letztere ſind auch bei den Mir⸗ gliedern erhältlich. Mit einem begeiſterten Hinweis auf das Deutſche Turufeſt wurde die ſehr intereſſaute Verſammlung geſchloſſen, R. * Verein für Volksbildung, Von lebhaftem Bei⸗ fall der dankbaren Hörer empfangen, ſchilderte Hert Profeſſor Dr, Küntzel im dritten Vortrag itber England zunächſt, wie das Paxlament unter den Tudors zum dauernden Faktor der engliſchen Regierungsgewalt wurde, Ein weſent⸗ liches Moment war ber religiböſe Einſchlag in den Kämpfen jener Zeit, was ſchließlich zur Gründung der anglikaniſchen Hochkirche mit dem König an der Spitze führte. Heinrich VIII. führte die neue kirch⸗ liche Ordnung mit Gewalt durch; Schaffot und Scheiterhaufen vpernichteten ſeden Gegner. Aber dieſe anglikaniſche Hochkirche wurde doch bald ein Faktor, der beſtimmend in die Regierung eingriff, beſonders als ſich Eliſabeth eutſchieden auf ihre Seite ſtellte, um die Maßnahmen ihrer katholiſchen Stiefſchweſter Maria der katholiſchen zu be⸗ ſettigen, Letztere hatte verſucht, mit berſelben Rück, ſichtsloſigkeit und Grauſamkeit wie ihr Vater Hein, rich VIII. den alten Zuſtand und die Verbindung mit Rom wiederherzuſtellen., Nach ihrem 1558 er⸗ folgten Tode verhalf ihre Stiefſchweſter Eliſabeth der Hochkirche zum endgültigen Sieg. Daneben bildete die ſtrengere Richtung unter Ausſchaktung aller Kunſt und Pracht die Presbytanerkirche mit ſtraffer Kirchenzucht; ſie faßte beſonders Wurzel in Schottland. Der Redner zeigte ſodaun, wie ſich daß Parlament aus den germaniſchen Anfängen ent; wickelte, wo die Geſchworenen und Beauftragte des Königs Recht ſprechen. Das engliſche Selbſtregimen ging aber noch weiter, Die Beamtien wurden vom König ernannt, der aber verpflichtet war, ſie aus ße⸗ ſtimmten Gruppen und Bezirken zu nehmen, Dazu kam bald Miliz und Selbſteinſchätzung zur Stener⸗ leiſtung, ſchon im 12, Jahrhundert; überall Weiter⸗ entwicklung der Seloſtyerwaltung, die ihren ſtärkſten Rückhalt im Parlament hatte, das aus dem Lehensweſen hervorgegangen war, Aus der Fülle die ſchon im 12, Jahrhundert Gexicht hielt. Durch Beſchränkunng der Zahl der Kuxrlemitglieder ſauk die⸗ ſelbe nach und nach zum Staatsrat berab und büßte ſeine Popularttat ein. Auf ſezuem Kopf ent⸗ ſtand das Oberhaus, Lords verfocht. Von 1300—1600 wurde es wieder erweitert, ſeit 1265 wurde auch dex niedere Adel unß die Städte beigezogen, und ſo entſtand das Unter⸗ haus. So waren drei Regierungsfaktoren vorhan⸗ den. 1407 regolte die Parlamentsordnung das Fuſammenwirken der beiden Häuſer, die vom König in ihren Verhandlungen völlig unabhängig maren. Daneben hielt die hohe Geiſtlichkeit eigene Verſammlungen ab, ſchloß ſich ſchließlich dem Unter⸗ haus an und ſtärkte deſſen Einfluß. Mit der Thron⸗ beſteigung der Stuaxts begannen die kirchlichen Kämpſe aufs neue im Jahr 1603. Das prypteſtentiſche Parlament opponierte heſtig gegen die Königen Jakob J. und Karl, welch letzterer ſogar hin⸗ Aee und 85 exr Coruwell, der puritaniſche Eiſerer und Heerführer, riß Ließl alle Macht an ſich, Mit einer e hene rung dieſes willensſtarken Mannes, der am Zier ſeiner Macht eine ſtarke Schwenkung feiner Politik b abende 2 Aur und AA nenene 18 zillus hervorgerufen werden ſoll, der mit wiſſen⸗ Vom neueſten Geſellſchaftskleid. dann kann er ſo extravagant ſein, wie er nur Abſchluß erhält, beläuft ſich auf 80 Meter, Nach ſchaftlicher Sicherheit bisher noch nicht feſtge⸗ ſtellt werden konnte. Eine Reihe von Experimen⸗ ten haben dieſer Theorie manche Stützen gege⸗ hen. Jetzt aber iſt es, wie die ärztliche Fachzeit⸗ ſchrift Lancet berichtet, im Londoner Univerſity College gelungen, einen Bazillus feſtzuſtellen, der imſtande iſt, bei Tieren Blinddarmentzün⸗ dungen hervorzurufen. Dabei wurde aber be⸗ obachtet, daß der Patient, in deſſen Organis⸗ mus der Bazillus gefunden wurde, zugleich an einer leichten Halsentzündung litt und mit Ueberraſchung wurde feſtgeſtellt, daß der gleiche Bazillus, den man als einen Erreger der Ap⸗ pendieitis anſah, in der Mandelgegend des betr. Patienten eine Kolonie begründet hatte.„Man weiß,“ ſo bemerkt hierzu der Lancet,„daß em⸗ Pfindliche Kehlen eine willkommene Eingangs⸗ pforte für Mikroben aller Art ſind; im vorlie⸗ genden Falle wird es wahrſcheinlich, daß Hals⸗ entzündungen indirekt zu Blinddarmentzündun⸗ gen führen können und daß manche Fälle von Appendicitis als die mittelbareßolge einer Hals⸗ entzündung anzuſehen ſind. Aber,“ ſo fügt das offizielle Organ der engliſchen Aerztewelt hinzu, zdieſe Beobachtung bietet keinen Grund zu be⸗ ſonderer Beſorgnis; dieſe Feſtſtellung mag dazu dienen, die Allgemeinheit daran zu erinnern, von welcher Wichtigkeit es iſt, den Hals und die Mundhöhle ſtets in einem hygieniſch einwands⸗ freien Zuſtand zu erhalten. Vor allem bei Kin⸗ dern ſind ſchadhafte Zähne und chroniſche Man⸗ entzündungen Vorläufer und Symptome ſchwererer Störungen, denen beizeiten durch eine radikale Behandlung des Halſes und der Mandeln vorgebeuat werden muß. Die Hochblüte der Saiſon in Paxis iſt in voller Entfaltung. Die großen Feſte, Empfänge und Premieren löſen eingnder ab, und ſie alle bieten reichliche Gelegenheit, Pracht und Eleganz der neueſten Geſellſchaftstoiletten zu zeigen. Eine beſondere und ein wenig verwegene Note dieſer Roben iſt das ſtark betonte Dekolletee, Arme und Schultern ſind faſt pöllig frei oder höchſtens durch ein wenig Tüll mehr ent⸗ als verhüllt. Nur eine dünne Schnur hält häufig die Korſage an den Schultern feſt; dieſe Befeſtigungen ſind mit einer gewiſſen Abſicht ſo dürftig wie möglich. Dekolletee ſelbſt iſt derartig drapiert, daß von dem Kleid häufig nur eine Seite der Büſte bedeckt iſt; die andere Seite iſt nur durch etwas fleiſchfarbe⸗ nen Seidenmouſſelin verhüllt, der den Anſchein einer viel weiteren Entblößung hervorruft, als tatſächlich der Fall iſt. Die wunderlichſten Ueber⸗ raſchungen kann man in der Drapierung und Raffung der Röcke beobachten, die eine Art„De⸗ kolletee von unten“ ausführen. Die Füße ſind völlig unbedeckt und auch der untere Teil des Bei⸗ nes tritt hervor, während eine enge Schleppe die Silhouette der Erſcheinung verlängert und den Rhythmus des Körpers melodiös weiterklingen läßt. Sehr beliebt ſind Tüllſtoffe in Gold und Silber mit einem Ornament von ſchweren Vel⸗ vetblumen, mit denen ſich Spitzen und Pelz zu einer eigenartigen und anziehenden Einheit ver⸗ binden. Viel Bizarrie tritt auch in den Coiffüren Das zutäge. Wenn der Kopfſchmuck nur gut kleidet, will, Man begegnet hohen helmartigen Friſuren und aufgetürmten Haarbauten ebenſo wie ganz niedrigen Arrangements. Am modernſten ſind wohl Friſuren, die die Ohren bedecken und bis auf die Wangen herabgehen, ſowie hiſtoriſche For⸗ men, die ſich dem Stil des Direetoire anſchließen. Mit dem möglichſt weich und wellig gehaltenen Haax werden Reihen von Perlen, Juwelendiademe, Reiher und Paradiesvögel zu einem höchſt ge⸗ ſchmackvollen Ganzen vereinigt. Was die Vollendung des Boulevard Haußmaun koſtet. Der Boulevard Haußmann, die berühmte Pa⸗ riſer Straßenanlage des zweiten Kaiſerreiches, die nach dem Neugeſtalter des modernen Paris, dem Stadtpräfekten Haußmann, benannt iſt, wird nun endlich vollendet werben. In 4 bis 5 Jahren ſoll der Boulevard, der bisher in der ſtattlichen Länge von 2240 Meter zwiſchen dem Faubourg Saint⸗Honors und der Rue Taitbont ſich ausdehnte, ſich durch die Rue Taitbout über die Rue Lafitte und Rue Le Peletier bis zur Ecke der Rue Drouot und des Boulevard des Italiens erſtrecken. Die großartige Anlage wurde in den Jahren 1868—70 von eirer Geſellſchaft von Finanzleuten ausgeführt. Der Erwerb des Ter⸗ rgins koſtete 62 Millionen Frs. und zwar bezahlte die Stadt die Grundſtücke mit Preiſen, die ſich zwiſchen 2600 und 433 Frs, für den Meter belie⸗ fen. Die neue Strecke, durch die der prächtige Straßenzug erſt ſeine Einheitlichkeit und ſeinen den Schätzungen des Seinepräfekten wird, wie die Illuſtration mitteilt, die Erwerbung der daznu notwendigen Grundſtücke ſich auf mehr als 50 Mil⸗ lionen Frs. belaufen. Die Durchführung des großen Unternehmens geſchieht ebenfalls durh eine private Geſellſchaft, doch wird die Staßt Paxis einen Zuſchuß von 25 Millionen Frs. geben, der entſprechend erhöht wird, wenn die Koſten der Anlage 50 Millionen überſteigen, Im Ganzen berechnet man, daß der laufende Meler des neuen und letzten Stückes des Boulevard Haußmann 107 142 Frs, koſten wird, während der laufende Meter des bisherigen Boulevards durch ⸗ ſchnittlich 27678 Frs. koſtete Krankheit und Veruf. Verhältnismüßig wenig Menſchen iſt es ver⸗ gönnt, an ihrem Lebensabend ſtill und ſchmerz⸗ los zu verlöſchen, faſt alle werden durch eine be⸗ ſtimmte Krankheit dahingerafft. In einer um⸗ faſſenden Arbeit hat Dr. Jacques Bertillon es jetzt unternommen, auf Grund eines umfang⸗ 85 ſtatiſtiſchen Matertals zu unterſuchen, n welchen Verhältniſſen ſich die einzelnen Kraukheiten auf die verſchiedenen Berufe ver⸗ teilen, um auf dieſem Wege Anhaltspunkte zu einer ſpeziellen Hygiene der Berufe zu gewin⸗ nen. Dr. Bertillous Unterſuchungen, deren Er⸗ gebniſſe im Matin berichtet werden, zeigen, daß bdie tuberkulöſen Erkrankungen ihre höchſten Aatein in jenen Berufen erreichen, in denen di⸗ am leichteſten 1 1 0 eines regelmäßigen ſtetigen Alkoholgenuſſes ausgeſetzt ſind: dazu treten Berufe, die Bleivergiſtungen der Vaſallen wurde die Lehenskurie gebildet, das die Jutereſſen dern 4. Seite. 5 Mannheim, 22. Januar. der hob, ſchloß der Redner ſeinen packenden Vortrag Unter rauſchendem Beifall der Hörer. Mannheimer Mutterſchutz E. V. Freitag, den 24. Januar hält Herr Dr. med. Roſenhaupt, Frankfurt a.., abends 8 Uhr im Saale des alten Rathauſes einen Vortrag über„Säuglings⸗ und Wohnungsfragel. ag findet mit Lichtbildern ſtatt. willkommen. Eintritt frei. Das Reichswohnungsgeſetz. Dem Bundesrate liegt bekanntlich z. Zt. die Vorarbeit für ein Reichs⸗ wohnungsgeſetz vor, eine außerordentlich beſtrittene Materie. Wer ſich für all dieſe ungeheuer wichtigen und intereſſanten Fragen, wie Bauordnungen, zweite Hypotheken, Entſchuldungszwang, Erbbau⸗ recht, Bodenſpekulation, Enteignungen für Bau⸗ zwecke, intereſſiert, der ſei auf den Vortrag hin⸗ gewieſen, der von einer der erſten Autoritäten auf dieſem Gebiete, Herrn Dr. Karl von Mangoldt aus Frankfurt a.., heute Mittwoch, den 22. Ja⸗ zuar, abends ½9 Uhr, im Friedrichshof, L 15, 15, gehalten wird. Der Eintritt iſt völlig frei für jeder⸗ mann. * Verein Volksjugend. Der Ausflug vom 13. d. M. von Neuſtadt über Forſthaus Silbertal nach Lambertskreuz, von da nach Lambrecht eröffnete den Einblick in die reichlich mit Schnee bedeckten Wälder des Haardgebirges und gewährte mauche un⸗ gewohnten Freuden(Schneeballenſchlacht), während die milde Witterung das Abkochen im Freien er⸗ laubte. Am 16. ſprach Chun über die Einwirkung der Letbesübungen auf den Bruſtkaſten. Der Vor⸗ trag des Herrn Dr. Lion über Geſchlechtskrank⸗ heiten am 9. d. M. war gut beſucht und führte zu lebhafter Diskuſſion. Am 23. d. M. ſpricht Welde Über den Alkohol in chemiſcher und phyſiologiſcher Bedeutung. Neues aus Tudwigshafen. * Verhaftung. Der 25 Jahre alte ledige Poſt⸗ ſekretär Franz Kienle aus dem rechts Heini⸗ ſchen Bayern wurde wegen Defraudierung von amtlichen Geldern in Höhe von 2000 M. bei ſei⸗ Febhen Aufenthalt von der Polizei ver⸗ Hüftet. Der Jedermann iſt Wetter⸗Nachrichten. dt. Wetterberichte. Sand⸗Badener Höhe: Schneehüöhe unterſchiedlich, bis 40 Zentm. mächtig, krllb und windig, Schnee weich, 2 Grad warm, Ski⸗ hahn gut; Herreuwies: 2 Grad warm, leichtes Tauwetter, Weſtwind, trüb, Schneehöhe etwa 30 Zentimeter, weich, Skibahn fahrbar; Hundseck: 1 Grad warm, Schneeſturm, Schneehöhe 50—60 Zenti⸗ meter, weich, aber ziemlich trocken, Skibahn ſehr gut, fahrbar bis gegen Wiedenfelſen; Unterſtmatt⸗ Hornisgrinde: Schneeſturm, 1 Grad warm, Schneehöhe 60 Zeutim., daruuter ca. 10 Zeutimeter Neuſchnee, hwe weich, trocken, Skibahn ſehr gut, fahrbar bis 8 Meter; Mummelſee: ſtarker Schneefall u. ſtärmiſcher Weſtwind, 0 Grad, Schnee⸗ Hohe 60 Zentim., darunter etwas weicher Neuſchnee, Skibahn ſehr gut und bis Wolfsbrunnen fahrbar, Wege meiſt nich gebahnt; Ruheſtein: ſtarker Schneeſturm, 1½ G. e Wärme, Neuſchnee, Geſamt⸗ ſchneehöhe ca. 60 Zentim., etwas weich und klebend, Skibahn ſehr gut, fahrbar bis halbwegs Seebach; Kniebis ſterker Schneefall und Sturm, 10 Zenti⸗ meter Neuſchnee, 0 Grad, geſamte Schneehöhe 65 atim., etwas weich, Skibahn aüsgezeichnet, fahr⸗ bar bis Freudenſtadt, Wege verweht; Triberg: Regen⸗ und Schneefall, 2 Grad warm, Tauwetter; Feldberg: ſtarker Schneeſturm, 3 Grad Kälte, dichter Nebel, Schneehöhe 85 Zeutim., ſtellenweiſe 150 bis 120 Zentim., teils ſtarke Verwehungen, Schnee pulvrig und trocken, Skibahn ausgezeichnet bis Titiſee, Poſtſchlitten verkehrt; Herzogen⸗ Jorn⸗Raſthaus: Schwerer Schneeſturm, 4 Gr. Kälte, Neuſchnee, Geſamtſchneehöhe 80—100 Zeytim., teilweiſe meterhohe Schneranwehungen, Pulver⸗ ſchnee, Skibahn ſehr aut bis Titiſee und Todtnau; Todtnauberg: Nebel und Schneeſturm, Schnee⸗ höhe 50 Zentimeter, trocken, pulvrig, zwei Grad Kälte, ſehr gute Ski⸗ und Schlittenbahn; Halde⸗Schauinsland: Schwerer Schneeſturm ean. 15 Zentim. Neuſchnee, Geſamtſchneehöhe 60 Zentim., ſtellenweiſe Verwehungen, 3 Grad Kälte, ſehr gaute Ski⸗ und Schlittenbahn bis Horben bei Freiburg; Belchen⸗Multen: Starker Schnee⸗ fall u. Weſtſturm, 4 Grad kalt, Schneehöhe 70 Zenti⸗ meter, trocken, pulvrig, Skibahn ſehr gut bis auf 800 Meter; Kandel: Nebel und Schneetreiben, 3 Gr. Kälte, Geſamtſchneehöhe 70 Zentim., trocken und pulvrig, Wege verweht, Skibahn tadellos und bis ius Höllental fahrbar; Thurner: Schneeſturm, 2 Mrad kaft, Schneehöhe 60 Zentim., trocken, Pulver⸗ ſchnee, Skibahn ausgezeichnet. Atimmen aus dem Publikum. Straßenſchmerzen. Wer in der jüngſten Zeit, namentlich in den Weihnachtstagen, der Dammſtraße in der Neckar⸗ ſtadt entlang ging, war unangenehm überraſcht über die beiſpielloſe Unreinlichkeit des Vorplatzes der Preußiſch ſiſchen Ludwigsbahn, alſo in Mit Stadtteils. Von einer Reinigung des Platzes i ſeit längerer Zeit abſolut nich ein Dunghaufen wird nicht entfernt. ſtaunen, daß dieſe Unreinlichkeit ſeitens der Polizei keine Beachtung findet. Dies wäre ſicherlich der Fall, wenn die Hausbeſitzer ihre Gehwege und die Stadtverwaltung ihre Straßen Man muß nicht reinigen würden. Alſo: Gleiches Recht für alle. Radan. Mit Intereſſe habe ich die Ausführungen „Radau“ in Nr. 10 Ihrer Zeitung geleſen, und geſtatte mir, hinzuzufügen, daß dieſe Zuſtände ſeit Monaten noch ſchlimmer in der Straße —6 herrſchen. Hier ſind es Kaufmannslehr⸗ linge von 16—18 Jahren, die ihr Weſen treiben; die Mittagspauſen von 12—2 Uhr, ebenſo die Sonntagnachmittage werden mit Fußballſpiel in ausgiebigſter Weiſe ausgefüllt, unbekümmert um die Kleider der Paſſanten und die Nerven der Anwohner. Ein ſchrilles Pfeifen mit Signal⸗ pfeifen ruft die Herren abends nach Geſchäfts⸗ ſchluß wieder zuſammen, wo ſich dann dieſe bis 11 Uhr als unbeſchränkte Herrſcher der Straße fühlen und die Trottoirs belagern; wehe den Paſ⸗ ſanten und hauptſächlich Mädchen, die nicht in weitem Bogen dieſe Helden umgehen! Eine Flut Schimpfworte verfolgt ſie die ganze Straße. Ein jeder iſt redlich bemüht, ſeine Genoſſen nach Möglichkeit zu überſchreien und ſo herrſchen denn Zuſtände, die für die Dauer unhaltbar ſind. Auch in dieſer Straße iſt ein Schutzmann des Nachts nie zu ſehen. Es wäre denn doch an der Zeit, wenn die Behörde hier einmal einſchreiten und die Straße nachts ſäubern würde, des Danks der Anwohner dürfte ſie ſicher ſein. Eine Anwohnerin für Mehrere. Aus dem Groſtherzogtum. Schwetzingen, 22. Jan. In einer der letzten Nächte wurden von Bubenhänden vier junge Kirſchbäume an der Landſtraße Schwetz⸗ ingen⸗Rheinau beſchädigt, indem die Kro⸗ nen oberhalb des Stammes abgebrochen wor⸗ den ſind. Hoffentlich gelingt es, die mutwilligen Burſchen zu ermitteln. Neulußheim, 20. Jan. Ein 50 Jahre alter Invalide von hier, der ſchon längere Zeit an ſeinem 7 Jahre alten Enkelkind ſich vergangen hat, wurde verhaftet und ins Schwetzinger Gefängnis eingeliefert. Eberbach, 21. Jan. Die Angeſtellten und Arbeiter der Firma Maier u. Sigmund, Roßhaarfabrik, veranſtalteten zu Ehren ihres Seniorchefs, des Herrn Auguſt Maier und deſſen Gemahlin, die ihre goldene Ho ch⸗ zeit feierten, einen Lampionzug. Herr Maier iſt nahe an 80 Jahren und trotzdem, wie ſeine Gemahlin, noch ſehr rüſtig. Eine Deputation der Stadt übermittelte die Glückwünſche der Be⸗ völkerung von Eberbach. )(Lauda, 21. Jan. Während der Arbeit in der Lehmgrube wurde der ledige Arbeiter Spänkuch aus Königshofen von niedergehenden Erdmaſſen verſchüttet. Der Mann konnte nur als Leiche ausgegraben werden. dt. Karlsruhe, 21. Jan. Die Mutter, die am 5. ds. ihr neugeborenes Kind in einen Garten der Kriegſtraße warf, wurde ver⸗ haftet. Es handelt ſich um ein 20 Jahre altes Dienſtmädchen aus dem Württembergiſchen. Sie war eigens zu dem Zweck hierhergefahren, nahm dann hier Stellung an. ):(Karlsruhe, 21. Jan. Der Stadtrat unterbreitete dem Bürgerausſchuß eine Vorlage, wonach das Gut Schöneck auf dem Turmberg für 100 000 M. erworben werden ſoll. Eppingen, 20. Jan. Auf Veranlaſſung des hieſigen Gewerbevereins fand geſtern nachmittag im„Engel“ dahier eine auch aus den umliegenden Orten zahlreich beſuchte Handwer⸗ kerverſammlung ſtatt, bei der Herr Handwerks⸗ 12 Lrr General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). ⸗kammerſekretär Haußer aus Mannheim über „die Organiſation des Handwerks und die Handwerkskammern“ einen inſtruktiven Vortrag hielt. Auch der Großh. Amtsvorſtand, Herr Oberamtmann Roth, wohnte den Verhandlun⸗ gen bei. )(Müllheim, 21. Jan. Ueber den Nach⸗ laß des Goldarbeiters Karl Kallmann, der ſich vor kurzer Zeit vergiftete, nachdem er auf ſeine Frau und ſeine beiden Kinder mehrere Re⸗ volverſchüſſe abgegeben hatte, wurde das Kon⸗ kursverfahren eröffnet. Kallmann befand ſich in ſchwierigen finanziellen Verhältniſſen. * Freiburg, 21. Jan. Im benachbarten Littenweiler entſtand vergangene Nacht in der Schuhfabrik von Scheffert Feuer, das infolge des herrſchenden Sturmes ſo ſchnell um ſich griff, daß der größte Teil des Gebäudes in kurzer Zeit in Aſche gelegt wurde. Nur das Ma⸗ ſchinenhaus iſt einigermaßen erhalten geblieben. Der Schaden iſt beträchtlich. Da man verſchie⸗ dene verdächtige Spuren von Petroleum an der Brandſtelle bemerkte, vermutet man, daß der Brand angelegt worden iſt. Die 25 bis 30 Arbeiter der Fabrik ſind vorläufig arbeitslos. Sportliche Nundſchau. Pferderennen. * Nizza, 21. Jan. Prix du Port. 4000 Frs. 1. Veil⸗Picards Libretto 11(Thibaut), 2. Reporter, 3. Saint Léonard. 47:10; 23, 17:10. — Prix des Orangers. 4000 Frs. 1. Ch. Lis⸗ narts Kildare I11(Sead), 2. Lord William, 3. Parrain Paul. 22:10; 14, 14:10.— Prix de Beaulieu. 5000 Frs. 1. Veil⸗Picards Bala⸗ gan(Parfrement), 2. Le Muſicien. 3. Roß⸗ hampton. 37:10; 16, 43, 21:10.— Prix des Eitronniers. 4000 Frs. 1. J. Henneſſys Mus⸗ cadin IV(A. Carter), 2. Ekwanok, 3. Roi Pataud. 22:10; 17, 22:10. Pferdeſport. * Stiftung eines Preiſes der Batſchari⸗Ziga⸗ rettenfabrik für bie Badner Rennen. Die be⸗ kannte Fabrik der Batſchari⸗Zigarekten in Ba⸗ den⸗Baden hat ſich bereit erklärt, den jetzigen Badner Stiftungspreis auf die Höhe von 50 000 M. zu bringen und dieſe Summe dem Internationalen Rennklub zur Verfügung zu ſtellen, unter der Bedingung, daß der Preis von nun an den Namen Batſchari⸗Preis führt. Die 35000., mit denen das Rennen bis jetzt dotiert war, werden daher für andere Preiſe frei. Automobilſport. * Eine große internationale Automobilaus⸗ ſtellung wird nach einem Beſchluß des Vereins „Deutſcher Motorfahrzeug⸗Induſtrieller“ im Jahre 1914 in Berlin veranſtaltet. Winterſport. * Der Skikurs des Ski⸗Club Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen findet beſtimmt ſtatt, da die Nachrichten von Ruheſtein außerordentlich günſtig ſind. Es iſt bei 1 Grad Kälte 40 Zentimeter Schnee, der von aus⸗ gezeichneter Beſchaffenheit iſt. Anmeldungen zum Skikurs müſſen umgehend erfolgen bei dem Sport⸗ haus Müller in O 3, 12 ſowie bei dem Ski⸗Club Mannheim Ludwigshafen, C 2, 19, da die Liſten am Mittwoch, den 22. ds. Mts. geſchloſſen werden. Die Abfahrt erfolgt gemeinſam Freitag, den 24. Januax, nachmittags 5 Uhr 25. * Die deutſche Schnellaufmeiſterſchaft auf dem Eis, die auf dem Hallenſee bei Berlin zum Aus⸗ trag gelangte, wurde von Kretzer(Berlin]) ge⸗ gen Merchier(München) gewonnen. * Bobrennen in Aroſa. In Aroſa gelangte Dienstag vormittag das Bobrennen um den internationalen Wanderbecher zur Entſcheidung. Am Start waren 14 Fahrzeuge er⸗ ſchienen. Sieger wurde„Black Cat“(Dr. Müller) in:6. Zweiter„Gray Fox“(John Giers):13, Dritter„Shamrock“(N. Roth] 5214. Nachtrag zum lokalen Teil. * Der Kaiſerpreis für den beſten deutſchen Flugmotor. Im vorigen Jahre hat der Kaiſer bekanntlich für den beſten deutſchen Flugmotor einen Preis von 50 00 0 M. geſtiftet, der ar ſeinem diesjährigen Geburtstag nach langwieri⸗ gen Prüfungen in der Verſuchsanſtalt Johannis⸗ tal verteilt werden ſoll. Wie das„B..“ mit⸗ teilt, dürfte der Preis nach den bisherigen Prü⸗ —— ͤ——ccc———————————— mit ſich bringen können und vor allem jene Be⸗ rufsarten, in denen die Einatmung trockenen harten Staubes unvermeidlich bleibt. Ueber⸗ blickt man die Verheerungen der Tuberkuloſe in ihrer Geſamtheit, ſo zeigt ſich, daß die Krank⸗ heit bei Ladenbeſitzern ſelten iſt, in den ſogen. freien Berufen ſehr ſelten und am ſeltenſten bei den Landarbeitern und den landwirtſchaftlichen Berufen. Intereſſant iſt auch die Feſtſtellung, daß die Bergleute der Kohlengruben und der Eiſenminen nur in ſehr geringem Maße der Tuberkuloſe zugänglich ſind. Dagegen findet man das Maximum in jenen Berufen, die mit alkoholiſchen Getränken zu tun haben. Im frühen Alter treten die Schankgehilfen, Kellner und Hoteldiener in ihren Beruf ein und bis zu ihrem 20. Jahre bleiben ſie in Bezug auf küberkulöſe Erkrankungen ſtark unter dem all⸗ gemeinen Durchſchnitt. In der Zeit vom 20. bis 25. Leben sjahre erreichen die Krankheits⸗ ziffern bereits den Durchſchnitt und gehen über ihn hinaus und ſteigern ſich in der Zeit vom 25. bis zum 35. Lebensjahre zu gewaltiger Höhe. Bis zum 55. Lebensjahre dann übertreffen ſie die Krankheitsziffern aller anderen Berufe um das Doppelte, ja um das Dreifache. Die Unter⸗ ſuchungen über die Verbreitung der krebsartigen Leiden ergaben, daß die Krankheit in den land⸗ wirtſchaftlichen Berufen, im Eiſenbahndienſt und bei den Bergleuten ſelten iſt, während ſie da⸗ gegen bei den Steinhauern häufiger auftritt. Ihre Zahlen wachſen bei den Fuhrleuten und Kutſchern und ſie erreichen ein ungewöhnliches Maximum bei den Schornſteinfegern, den Brauern und den Matroſen der Handelsmarine, während merkwürdigerweiſe bei den Fiſchern und Marineangehörigen die Zahlen wiederum finken. Zuckerkrankheiten wurden beſonders häufig innerhalb der freien Berufe beobachtet, unter Aerzten, Juriſten, Apothekern und Geiſt⸗ lichen, wie auch unter den Metzgern, Stoff⸗ druckern und Handelsreiſenden. Bei den Ner⸗ venleiden ſtehen wiederum die Alkoholverkäufer an erſter Stelle; die ſchwerſten und häufigſten Nervenleiden finden ſich bei Spirituoſenhänd⸗ lern, Brauern und im geringeren Maße auch bei den Mälzern. Nervenleiden ſind dann vor allem die Hauſierer, die Tagelöhner und die Feilenfabrikanten ausgeſetzt. Dr. Bertillon hat dann auch das Verhältnis der einzelnen Beruß zu der Zahl der Selbſtmörder unterſucht; auch hier ſind die Berufe, die mit alkoholiſchen Ge⸗ tränken zu tun haben, die am ſchwerſten betrof⸗ fenen. Die Glasarbeiter, Töpfer, Kutſcher und Metallarbeiter weiſen hohe Selbſtmordziffern auf, ebenſo auch die Friſeure und die Metzger, dagegen nur ſelten Eiſenbahner. Unter den Be⸗ rufen mit akademiſcher Vorbildung weiſen die Apotheker die höchſten Selbſtmordziffern auf. Am günſtigſten in jeder Beziehung erweiſt ſich der geiſtliche Beruf, in dem die Krankheitszah⸗ len verhältnismäßig unbedeutend ſind und Selbſtmorde faſt überhaupt nicht vorkommen. Kleine Mitteilungen. Der bekannte Schweizer Dramatiker Dr. Ste⸗ fan Markus, der durch ſeine Bübnenwerke „Caſanova“ und„Zar Peter“ die Aufmerkſam⸗ keit der literariſchen Welt auf ſich gelenkt hat, hat zweineue Dramen vollendet und zwar „Bathſeba“, Drama in 1 Akt, und„Poti⸗ phar“, Tragödie in 1 Akt. Die Züricher Theaterleitung hat dieſe beiden Dramen, die ebenſo wie die anderen Bühnenwerke von Dr. Stefan Markus im Drei Masken⸗Verlag, Mün⸗ chen, erſchienen ſind, zur Uraufführung erworben und wird ſowohl„Potiphar“ wie„Bathſeba“ noch in dieſem Winter herausbringen. Intereſ⸗ ſieren dürfte auch, daß Dr. Stefan Markus die Hölderlin'ſche Tragödie„Der Tod des Empe⸗ dokles“ neu bearbeitet hat, eine Tragödie, deren Bühnenbearbeitung ſich auch Wilhelm v. Scholz bereits unterzogen hat. Heidelberger Stadttheater. Aus Heidelberg wird uns geſchrieben: Die Novität„Mein Freund Teddp“, Luſt⸗ ſpiel in 3 Akten, von A. Rivoire und L. Besnard, deutſch von Bolten⸗Baeckers, wird ſi chdank der vortrefflichen Beſetzung aller Rol⸗ len und der ausgezeichneten Aufführung viele Freunde erwerben. Die Haudlung des liebenswürdigen Konver⸗ ſationsſtückes iſt ſchnell erzählt. Teddy, der Sohn eines amerikaniſchen Stahltruſtmagnaten, ein ungeleckter Bär, lernt in Paris die an einen politiſchen Streber unglücklich verheiratete Ma⸗ deleine Didier⸗Morel kennen und faßt ſofort „das große Projekt“ ſie zu heiraten, was ihm dann nach einigen Schwierigkeiten gelingt. Das Luſtſpiel hat manche einheiten, ſo die Kontra⸗ ſtierung der wurmſtichigen Pariſer Geſellſchaft mit der naiven amerikaniſchen Biederkeit und Urſprünglichkeit. Vortrefflich wirkt Bertin, der ſeine Schneid vom Schneider bezieht und für den nur das„Verhältnis“ Reize hat, als Folie für den wirklich männlichen Teddy, für den jede ver⸗ heiratete Frau unantaſtbar iſt. Reizvoll hebt ſich die Zeichnung des Milieus der Provinz, vertreten durch Madeleine und ihren Vater, von dem der Pariſer Haute volse ab.— Das Stück ſteht und füllt mit der Rolle des Teddy, der von Du Mesnil geradezu meiſterhaft gezeichnet wurde. Als Madeleine war Frl. Landory von bezauberndem Liebreiz. Vortrefflich waren Frl. Weiß als Präſidentenwitwe, Schröder als Geſaudtſchaftsſekretär und Maile als Ma⸗ bdeleines Vater. A. Blanck. fungen der Firma Benz zufallen, die bisher keine Flugmotore gebaut hat und erſt für dieſen Wettbewerb ſpeziell einen Flugmotor hat kon⸗ ſtruieren laſſen. Beſitzwechſel. Herr Wilhelm Minnig kaufte heute das Gaſthaus„zum Prinzen von Birkenfeld“, D 6 Nr. 2, um den Preis von 60 000 Mark. * Berichtigung. Wir machen darauf aufmerk⸗ ſam, daß durch ein techniſches Verſehen in der letzten Nummer zwei Nachrichten, die unter die Rubrik„Neues aus Ludwigshafen“ gehören, „Die Beratungen des ſtädtiſchen Voranſchlags“ und„Karambolage“, unter die Lokalnachrichter aus Mannheim geraten ſind. Der Mord in Pforzheim. * Pforzheim, 22. Jan. Die Beerdi⸗ gung der ermordeten Mina Staib wurde geſtern nachmittag unter einem ſo ſtarken An⸗ drang des Publikums vollzogen, wie man ihn im Stadtteil Brötzingen bei anderen Begräb⸗ niſſen wohl noch nie geſehen hat. Die Straßen⸗ bahn verkehrte in der vierten Stunde vom Leo⸗ poldsplatz aus fortgeſetzt mit Anhängewagen, und alle Wagen waren ſtets überfüllt. Vor dem Trauerhauſe in der Büchenbronnerſtraße ver⸗ ſammelten ſich die Teilnehmer am Leichen⸗ begängnis in großer Zahl, und ſchon lange be⸗ vor ſich der Leichenzug in Bewegung ſetzte, zog es ſich wie eine Menſchenkette ouf dem auf den Friedhof führenden, ſehr ſchmutzigen Wege him. Viele hundert Perſonen, meiſt Frauen, drängten ſich ſchließlich um das Grab. Als der Leichen⸗ zug kurz vor 345 Uhr auf dem Friedhof ange⸗ kommen war, da gab es bei der verſammelten Menſchenmenge eine große Enttäuſchung. Wegen des ſchlechten Wetters hatte man ſich entſchloſſen, die Trauerfeier in der Leichenhalle abzuhalten, wohin auch der Sarg gebracht wurde. Die Leichenhalle iſt einem ſolchen Maſſenandrang aber nicht gewachſen. Wer am rückſichtsloſeſten ſich vordrängte, erhielt außer den Leibtragenden noch Einlaß in die Halle, die in ihrem Halb⸗ dunkel mit dem aufgebahrten ſchwarzen Sarge alsbald eine tiefernſte Stimmung bei den An⸗ weſenden auslöſte. Herr Pfarrer Chriſt hielt eine zu Herzen gehende Rede, anknüpfend an das Schriftwort Heſekiel 34, Vers 16:„So ſpricht der Herr: Ich will das Verlorene wieder ſuchen, und das Verirrte wiederbringen, und das Verwundete verbinden, und des Schwachen warten; aber was fett und ſtark iſt, will ich vertilgen und will es weiden mit Gericht.“ Es iſt wieder Dienstag abend, führte der Pfarrer unter an⸗ derem aus. Ihr wißt, warum ich dieſen Tag nenne. Es war am vorigen Dienstag, als die Kunde durch unſeren Ort ging, daß ſich ein Kind verloren habe; es war faſt um dieſelbe Stunde, als ein ſtilles Kind durch grauſame Mörderhand ſein junges Leben laſſen mußte. Nun ſind wir nach 8 Tagen da, um das arme Kind zur letzten Ruhe zu legen, um ihm ſein Ruhekämmerlein zu geben, das es ſo lange entbehren mußte. Es war eine ſchwere Woche für Eltern und Ge⸗ ſchwiſter, ja für die ganze Gemeinde, die herz⸗ lichen Anteil nahm an dem Schmerz der Eltern über das vermißte Kind. Wer war denn der „Starke“, der Gottes Gericht herausforderte? In Wirklichkeit ein armſeliger Menſch, der ſich ſo weit vergeſſen konnte, das Leben dieſes armen Kindes auf ſein Gewiſſen zu nehmen. Es ſmar das jüngſte Kind ſeiner Eltern, ein Sorgenkind zwar wegen ſeiner leiblichen Geſundheit, aber treu, brav, gut, willig und fleißig. Ich will nicht weiter erörtern die ſchwere Tat des Mör⸗ ders, wie er es fertig brachte, die Leiche vorbei⸗ zuführen an den Fenſtern des Elternhauſes, um ſie draußen zu verbergen in dem Glauben, nun könne ihm nichts mehr geſchehen. Machte ſich ſchon bisher öfters das Mitgefühl und der Schmerz der Anweſenden bemerkbar, ſo wurden alle ſichtlich hingeriſſen, als der Pfarrer von den letzten Worten des Kindes ſprach, die es an ſeinen Mörder richtete:„O laß mich noch einmal heim zu meiner Mutter.“ Gott möge die beiden Elternhäuſer ſtärken, der Mörder aber möge wenigſtens ſeine verirrte Seele vetten für die Ewigkeit.— Nun wurde lt.„Pforzh. Anz.“ der Sarg ans Grab gebracht und mit einem eindringlichen Gebet des Geiſtlichen de⸗ Mutter Erde übergeben. Von Tag zu Tag — Durch Exploſion getötet. S. Gmünd, 21. Jan. Der Gärtnergehilfe Thomas Welz war damit beſchäftigt, Baumſtümpfe mit Dynamit zu ſprengen. Als einer der Schüſſe nicht losgehen wollte; näherte ſich Welz; in demſelben Augen⸗ blick erfolgte eine Exploſion, welche ſeinen Tod W. war 37 Jahre alt und verhei⸗ ratet. — Radelnder Rowdie. Kirn a. d. Nahe, 21. Jan. Eigentümliche Radfahrerſignale hat auf der Oberſteinerſtraße auf dem Weg nach Becherbach ein 17jähriger Burſche angewandt. Als ihm eine Schar Kinder unterwegs entgegen⸗ kam, verzichtete er auf die üblichen Glockenzei⸗ chen und feuerte vom Rad aus mehrere Revolverſchüſſe in die Kinderſchar hinein ab. Ein Kind wurde erheblich verketzt. Trotzdem die Verfolgung des Burſchen raſch aufgenommen werden konnte, gelang es ihm, unerkannt zu entkommen. — Muttermord eines Wahnſinnigen. Wei⸗ dach,.⸗A. Stuttgart, 21. Jan. Ein 38 Jahre alter Bauer hat geſtern vormittag ſeiner mit ihm in häuslicher Gemeinſchaft lebenden Mutter den Hals abgeſchnitten. Die Mutter war ſchon län⸗ ger krank und bettlägerig. Der Sohn zeigte ſeil einigen Tagen Spuren von Geiſtesſtörung. Lehte Nachrichten und Telegramme. n. Coblenz, 22. Jan. Der verſtorbene Geheimrat Wegeler, Gründer der Firmo Deinhardt u. Co. vermachte für wohltätige Stiftungen 670000 Mk. Es erhielten u.., die Stadt Koblenz 300 000 Mk. zur Unter⸗ 1 8 Bühl werk⸗ Bade amte⸗ 8. ſier B. „der H 810 Stadt 1 nehme gittsk Arer genüg u Ba o Jagow reiſte heute nach Berlin ab. ju rufen. begonnenen HBlaſien 7, ſeußerdem für Pforzheim⸗Donaueſchingen⸗Villin⸗ gen 1914 und 1915 weitere 2 Pfg. höhungen, wiſchen 210 und 300 Mark pro Jahr und Arbei⸗ er. Als Arbeitszeit wird verlangt: Für Baden⸗ Mannheim, 22. Januar. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendbl⸗tt). 5. Sene. ſchung hilfsbedürftiger Perſonen und Beamten, die Arbeiter der Firma Deinhardt u. Co., die über 5 Jahre im Betriebe tätigſind, erhalten eine ſofort auszahlbare Zuwendung von 170 000., die Volksleſehalle der Firma 150 000 M. Ferner ſetzte der Verſtorbene noch eine große Anzahl bon Legaten für ihm perſönlich bekannte hilfsbe⸗ dürftige Perſonen aus. * Erfurt, 22. Jan. Der Kommandeur der 38. Diviſion in Erfurt, Württembergiſcher Generalleutnnant v. Rampacher iſt in Ge⸗ nehmigung ſeines Abſchiedsgeſuches zur Dispo⸗ 8 ſttlon geſtellt worden. Wien 22. Jan. Der Zuſtand des Erz⸗ herzogs Rainer iſt andauernd ſehr ernſt. W. Paris. 22. Jan. Nach einer Blätter⸗ meldung aus Lille werden die Kanzleien des 1. und 2. Armeekorps ſeit einigen Tagen ſtreng überwacht, weil man aus Charlerois Nachricht eahielt, daß Spione den Plan gefaßt hätten, in einem militäriſchen Bureau Nord⸗Frankreichs einen Einbruchdiebſtahl zu verüben, um ſich der auf die Mobiliſierung bezüglichen FPapiere zu bemächtigen. ., Rom, 22. Jan. Staatsſekretär von * Petersburg, 22. Jan. Das amtlich rati⸗ tzierte Uebereinkommen zwiſchen Ruß⸗ land und Japan über den gegenſeitigen Schutz von Handels⸗ und Induſtrieeigentum in Ehina iſt heute veröffentlicht worden. ** Karlsruhe, 22. Jan. Auf der geſtern in Bühl abgehaltenen Vollverſammlung der Hand⸗ werkskammer für Baden gab der Vertreter des Landesgewerbe⸗ amtes bekannt, daß die Abſicht beſtehe, für das den Kreis Karlsruhe und ganze Land eine Bauberatungsſtelle ins Leben (Irkft. Ztg.) Die Tarifverhandlungen im Malergewerbe. Karlsruhe, 22. Jan. Die am 8. Januar Tarifverhandlungen wurden be⸗ kanntlich am 11. Januar abgebrochen und auf 2. vertagt. Die viertägigen Verhandlungen baben in keinem Punkte eine Einigung gebracht. Um 23. cr. wird zunächſt über das Tarifſchema wpeiter verhandelt werden. Hier ſtellt ſich eine große Differenz heraus, indem die Arbeitgeber an dem ſeit 5 Jahren beſtehenden Reichstarif⸗ ſchema feſthalten, die Arbeitnehmer jedoch wol⸗ en zwei Tarife, einen Haupttarif und einen örtlichen Tarif. Auch wird außer einer größeren allgemeinen Lohnerhöhung noch eine Reihe von Zulagen wieder verlangt, die bei dem letzten Tarifabſchluß durch eine beſondere Lohnerhöhung abgelöſt wurden. An Lohnerhöhung wird für badiſche Städte pro Stunde folgendes verlangt: Für Karlsruhe 9, Baden⸗Baden 9, Bruchſal 9, Donaueſchingen 10, Durlach 9, Freiburg 9, Heidelberg 9, Konſtanz 7, Lahr 8, Lörrach 5, [Nannheim 10, Neuſtadt i. Schw. 7, Pforz⸗ heim 10, Radolfzell 7, Raſtatt 9, Singen 10, St. Triberg 9 und Villingen 8 Pfg., Die Lohner⸗ die hier verlangt werden, ſchwanken Haden⸗Karlsruhe⸗¹ʃtmannheim und Pforzheim je 9 Stunden, ſeither 9, Stunden. Für alle übrigen Städte in Baden 9½ Stunden ſtatt ſeit⸗ her 10 Stunden. Wird der Ausfall an Lohn ieſer 7ſtündigen Arbeitszeitverkürzung in eine Lohnerhöhung umgerechnet, ſo peitere Belaſtung von 90 M. pro Arbeiter. Geſamtmehrbelaſtung die bei Bewilligung dieſer Forderungen ergibt ſich eine Die entſtehen werden, betragen dem⸗ nach 300 bis 390 M. pro Arbeiter. Die geſamte Lohnerhöhung, die das Malergewerbe in Baden aufzubringen hat, ſchwankt zwiſchen 600 000 und Mark. Hodenkredithank in Basel.. Die Herren Aktionäre werden hiermit zur Litten grendiehan denzralverzanm uug Samstag, den 8. Februar 1918, nachmittags 2½ Uhr, n das Geschäftslokal, Aeschenvorstadt 72, in Basel, eingeladen. Tagesordnung: 2. Beschlussfassung über: Iastung der Verwaltung; Verwendung des Reingewinnes; 3. Gesamterneuerurg des weiteren Mitgliedes. sellschalt.-., Basel, den 22. Januar 1913 I. Abnahme des Geschäftsberichtes und der Rechnung für das Jahr 1912, sowie des Berichtes der Kontrollstelle; a) Abnahme von Geschäftsbericht und Jahresrechnung und Ent- Verwaltungsrates Der Mainzer Kaiſerbecher geſtohlen. 0 Mainz, 22. Jan.(Priv.⸗Tel.) Letzte Nacht wurde aus dem Städtiſchen Muſeum im Kurfürſtl. Schloſſe der Kaiſerbecher durch Ein⸗ brecher geſtohlen. Die Diebe hatten ein Loch in die Mauer gebrochen und waren ſo in das Innere des Parterreraumes gelangt, wo der Be⸗ cher unter einer Glasglocke aufbewahrt war Die Einbrecher nahmen nur den Kaiſerbecher mit, der aus Anlaß des erſten Einzuges des Kaiſers in Mainz am 20. Auguſt 1898 geſtiftet worden war und aus dem damals dem Kaiſer den Ehrentrunk gereicht wurde. Der Kaiſerbecher iſt ein etwa 15 Centimeter hoher Pokal aus Silber und Gold mit Fuß und Deckel und iſt nach alten Zeichnun⸗ gen in Höldinſcher Manier ausgeführt. Der bloße Arbeitswert des Bechers beträgt 6000 Mark. Die badiſchen Tandtags⸗ wahlen. * Mann 0 Snn 2 Jan. „22. Die„Bad. Landesztg.“ beurteilt die Rede des Abg. Neuhaus in der geſtrigen Karlsruher Jeſuiten⸗ Proteſtverſammlung genau wie wir. Sie ſchreibt: Es war ein großer Fehler der Verſamm⸗ lungsveranſtalter, zuerſt den Landtagsabgeord⸗ neten Neuhaus⸗Schwetzingen ſprechen zu laſſen. Der Herr war zu ehrlich! Seine Rede war nämlich gegen Ende eine echte, un ver⸗ fälſchte Zentrumswahlrede für den kommenden Landtagswahl⸗ kampf. Durch dieſe Rede bewies Herr Neu⸗ haus auf das klarſte, daß das Zentrum dieſen Jeſuitenproteſt nicht um ſeiner ſelbſt willen inſzenierte, ſondern als klangvolle Eröffnung der Landtagswahlbewegung. Nach demſelben Blatt hat Herr Wacker er⸗ klärt, die Jeſuiten würden, wenn ſie ins Land kämen den Unglauben mit den Waffen des Geiſtes bekämpfen, ſo beiden Konfeſſionen nützen und ſie zuſammenführen. Dieſe Worte ſind an die Adreſſe der evangeliſchen Konſer⸗ vativen, an die proteſtantiſche Orthodoxie gerichtet. Wir haben erſt im Mittagsblatt ge⸗ zeigt, nach welcher eigentümlichen Methode der Jeſuitenorden, der zur Ueberwindung des Proteſtantismus begründet iſt und ſich auch heute noch mit einem Fanatismus ohne⸗ gleichen an dieſer Aufgabe müht, die Zuſammen⸗ führung der Bekenntniſſe betreibt: nach jeſuitiſcher Auffaſſung iſt der Proteſtant notwendig ſittlich ein ſchlechter Menſch, aus dem Proteſtantismus ſtammt das großſtädtiſche Dirnen⸗ und Zuhälter⸗ weſen. Das Zentrum will die Wahl betreiben im Zeichen des Kampfes für die Jeſuiten. Was ſagen unſere Konſervativen proteſtanti⸗ ſchen Bekenntniſſes dazu? Wollen ſie den Wahl⸗ kampf Seite an Seite mit dem Zentrum unter der Parole: für die Jeſuiten durchfech⸗ ten? Wir wiſſen, daß ſehr weite proteſtantiſche Kreiſe eine baldige unumwundene Antwort auf dieſe Frage erwarten. Deutſcher Neichstag. Berlin, 22. Januar. Die heutige Reichstagsberatung begann mit der Abſtimmung über 53 Reſolu⸗ tionen die bei der Beratung des Etats des Reichsamtes des Innern im Jahre 1912 geſtellt wurden uned damals aus Zeitmangel nicht zur Abſtimmung kamen. Die Reſolutionen die von den verſchiedenen Parteien geſtellt ſind, umfaſſen insbeſondere Mittelſtandsfragen, Forderungen der Arbeiterſchutzgeſetzgebung und ſonſtige ſoziale Wünſche, einige allgemeine wirtſchaftliche Pro⸗ grammpunkte u. a. Der kleinere Teil der Reſo⸗ lutionen, insbeſondere die weitgehenden Forde⸗ rungen der Sozialdemokratie auf dem Gebiete der Arbeitergeſetzgebung wurden abgelehnt, die 9740 große Mehrzahl angenommen. Zur Annahme gelangten unter anderem die bekannten Hand⸗ werkerforderungen wegen Heranziehung der In⸗ duſtrie zu den Koſten der Lehrlingsausbildung, wegen größerer Berückſichtigung des Handwerks und ſeiner Organiſationen bei den Lieferungen für das Reich, wegen der Beitragsverpflichtung der leiſtungsfähigen Betriebe an die Handwerks⸗ kammern, wegen Beſeitigung des§ 100 8 der Gewerbeordnung über die Mindeſtpreiſe im Handwerk. Dieſe Anträge ſind von den Nationalliberalen, dem Zentrum und anderen Parteien geſtellt. Eine Reſolution der Nationalliberalen und der Volks⸗ partei fordert die Regelung des Sub⸗ miſſionsweſens. Andere Reſolutionen bringen die Forderung der Regelung des Rechts⸗ verhältniſſes für das Perſonal der Klein⸗ und Straßenbahnen des einheitlichen Privatbeamten⸗ vechtes unter beſonderer Berückſichtigung der tech⸗ niſchen Beamten. Zentrum, Nationalliberale und Voltspartei ſetzten eine Reihe von Reſolutionen durch über Nie Sicherung der Tarifverträge, eine Zentralſtelle zur Förderung der Tarife, die Schaffung eines Reichseinigungsamtes uſw., die Volkspartei die Forderung eines Ge⸗ ſetzes zum weiteren Ausbau und zur Siche⸗ rung des Koalitionsrechtes; die So⸗ zialdemokraten das Verlangen nach dem Arbei⸗ terſchutz in der chemiſchen Induſtrie, insbeſon⸗ dere in hygieniſcher Beziehung; Abg. Mumm die Kodifizierung der Gewerbeordnung. Zur Annahme gelangten weiter die Forderungen der Sozialdemokratie und des Zentrums auf Ein⸗ führung einer Baukontrolle unter Zu⸗ ziehung der Arbeiter; Schutz der Arbeiter in der großen Eiſeninduſtrie. Das Zentrum bringt ſeine Forderung nach einem Kontrollgeſetz zur Annahme, die Forderung nach Erhebungen über die Monopolbeſtrebungen der großen Elektrizi⸗ tätsgeſellſchaften, ſowie Verhinderung der hand⸗ werkſchädigenden Verträge der Ueberlandzen⸗ tralen. ** Die Konkurrenzklauſel. Berlin, 22. Jan.(Von unſ. Berl. Bur.) Die Reichstagskommiſſion für die Kon⸗ kurrenzklauſel begann heute ihre Bera⸗ tung. Im Verlaufe der Beratungen, die zu⸗ nächſt eine allgemeine Debatte über die Konkur⸗ renzklauſel iſt, lehnte der Direktor im Reichs⸗ juſtizamt Hoffmann im Namen der Ver⸗ bündeten Regierungen ein völliges Verbot mit Entſchiedenheit ab. Eine berechtigte Konkurrenz⸗ klauſel wolle nur eine Art von unlauteren Wett⸗ bewerb verhindern. Etwas anderes wäre es, wenn das Intereſſe der Prinzipale nur darin beſtünde, unbequeme Konkurrenz fernzuhalten und gewiſſe Angeſtellte feſtzuhalten. Aber ein Handlungsreiſender dürfe nicht in der Lage ſein, nach dem Austritt aus dem Geſchäft einfach in ein anderes Geſchäft die Kundſchaft mitzuneh⸗ men. Aehnlich liege es bei den Filialgeſchäften, wo die Leiter nicht imſtande ſein dürfen, durch Ausmietung ihres Prinzipals ſich ſelbſt in ein gemachtes Bett zu legen. Der Regierungsvertreter verwies auf die Fälle, wo koſtſpielige Auslandsreiſen zur Anknüpfung neuer Verbindungen von Angeſtellten gemacht werden, die ſie dann einer Konkurrenzfirma zu⸗ führen könnten. Eine entſprechende Erweiterung des Geſetzes über den unlauteren Wettbewerb ſei im Intereſſe der Angeſtellten bedenklich. Man könne dem Prinzipal nicht alle Waffen aus der Hand neh⸗ men, aber er könne in Zukunft auch nicht der Alleinberechtigte ſein. Die bezahlte Karrenz werde die Konkurrenzklauſel auf die berechtigten Fälle einſchränken. Im übrigen ſei die Zahl der Konkurrenzverträge nicht ſehr hoch, etwa 7 Pro⸗ (Schutzmarke Schwan) ist billig, bequem, sparsam, zent. Bei Bezahlung der Farrenzzeit werde aur ein ganz geringer Prozentſaz übrig bleiben. Die Wohnungsreform. Berlin, 22. Jan.(Von unſ. Berl. Bur. In der Budgetkommiſſion des Reichs⸗ tages ging die Ausſprache im Anſchluß an die Erklärung des Staatsſekretärs Dr. Delbrüs über die neuerlichen Entſchließungen des Bun⸗ desrates und Reichsamtes zur Frage der Woh⸗ nungsreform und eines Wohnungsaufſichts⸗ geſetzes weiter. Die geſtrige Zuſage des Staatsſekretärs für den Fall, daß Preußen nicht bis zum Herbſt mi der Landesgeſetzgebung vorangehe, an die L5. ſung der Frage heranzutreten, rief gleicher maßen bei der Rechten und Linken Widerſpruc hervor. Während die Konſervativen in dieſer Bemerkung eine nicht zuläſſige Drohung gegen die Einzelſtaaten erblicken, entnahmen die Ver⸗ treter der Volkspartei und der Sozialdemokratie hieraus das Zugeſtändnis, daß das Reich in der Lage ſei, die Wohnungsreform in Angriff zu nehmen. Sie ſprachen ihr Bedauern aus, daß das nicht ſofort geſchehe. Staatsſekretär Dr. Delbrück wies Vorwürfe zurück. Es ſei auch zwiſchen ſeinen Erklärungen keineswegs ein Widerſpruch zu konſtruieren. Er habe ſchon im Plenum er⸗ klärt, daß alle Fragen des engeren Wohnungs⸗ weſens in erſter Linie die Einzelſtaaten be⸗ rühren und das Reich nur dann eintreten müßte, wenn die Einzelſtaaten ſich nicht entſchließen könnten, auf dieſem Gebiete vorzugehen. Nun habe er die Ueberzeugung, daß insbeſondere auch Preußen eine den Anforderungen ge⸗ nügende Geſetzgebung einleiten wird. Damit falle der Grund für ein Eingreifen des Reiches fort. Die Uebernahme von Bürgſchaften bei der Kreditgewährung durch das Reich über den perſönlichen Kreis der Reichs⸗ beamten und Reichsarbeiter hinaus, ſei ſeiner Auffaſſung nach unmöglich. Denn die Konſe quenz wäre unüberſehbar und die Inanſpruch⸗ nahme der Reichsmittel enorm. Prinzipiell müſſe die Förderung des Wohnungsbaues bei den Kommunen liegen. Sie könnten finan⸗ ziell eingreifen und durch Bürgſchaftserteilung den Bau von Kleinwohnungen fördern. Die Reichsgeſetzgebung aber könne nur die recht⸗ liche Unterlage ſchaffen für Staat und Kom⸗ munen in der Richtung, daß durch Uebernahme von Bürgſchaften ſolche Hypotheken Mündel⸗ ſicherheit erlangen, ſodann durch den Ausbau des Hypothekenrechts überhaupt und ſpeziell des Erbbaurechtes. Er werde nie der Anſicht ſein, daß ein Reichswohnungsgeſetz geſchaffen wer⸗ den könne, das durch das ganze Reich hin zur Bürgſchaftsleiſtung für die Neubauten ver⸗ pflichtet. Die Bundesſtaaten ſeien beteiligt als Arbeit⸗ geber und Inhaber großer Betriebe. So habe 3. B. Preußen ſehr viel auf dieſem Gebiete ge⸗ leiſtet und verwendet zurzeit etwa 18 Millionen Mark für die Förderung der Wohnungsbauten. Ebenſo werden auch die Kommunen für die Ange⸗ ſtellten ihrer Betriebe derart zu ſorgen haben. Das Reich müſſe ſich beſchränken auf das unmit⸗ telbare Eingreifen mit Geld für ſeine eigenen Beamten. Ein Vertreter der Konſervaltpen erklärt ſich durchaus einverſtanden mit der Ueberlaſſung der Regelung des Wohnungsweſens an die ein⸗ zelnen Bundesſtaaten. Das Reich müſſe ſich auf die Frage des Privatrechtes beſchränken, des Hypothekenrechts und des Erbbaurechts. Von nationalliberaler Seſte wurde eine gründliche Prüfung der Frage durch das Reich in der nächſten Zeit gewünſcht. Darum ſei es notwendig, die Reſolution Mumm anzu⸗ nehmen, die eine Erhöhung der Mittel für Klein⸗ wohnungsbauten fordert. Der Staatsſekretär ſtimmt einer Reſolution inſofern zu, als er in Ausſicht ſtellt, in der Zu⸗ kunft weiterhin prüfen zu laſſen, ob das Reich Oeffentliche Berſeigerung. Donnerstag 23. Jau. 1913 mittags 12 Ühr, werbe ich im hieſ. Börſen⸗ lokal, E 4, gemäß 8 373 .⸗G.⸗B. öffentlich ver⸗ 78182 120 5 0 Sack Roggenmehl 0/I, gemeugt od. getreunt, wenn letzteres bezogen wird 0 und I zu gleichen Teilen. Mannheim, 22. Jan. 1913 Marotzke Gerichtsvollzieher. Fane dache Damenschneiderin und Zuwahl eines Geschäftsbericht, Bilanz, Rechnung über Gewinn und Verlust, soWie ſier Bericht der Kontrollstelle liegen vom 30. Januar 1918 an zur Einsicht ſier Herren Aktionäre im Geschäftslokal der Gesellschaft, Aeschenvor- adt 72 in Basel, auf. 5 Diejenigen Aktionäre, welelle an der Generalversammlung teil- gahmen, oder sich au derselben vertreten lassen 0 keittskarten spätestens bis und mit 5. Februar 1913 gegen Vorweisung uker von einem Bordereau begleiteten Aktien, oder gegen Sonstigen enügenden Ausweis über deren Besitz zu beziehen bei folgenden Stellen: wollen, haben ihre Zu- usel: an unserer Kasse, Keschenvorstadt 72. an den Kassen des Schweilzerischen Baukvereins, an den Kassen der Bank von Elsass& Lothringen, 1 dürkeh —8 1 2 an den Kassen des Schweizerischen Bankvereins. : àan der Kasse der Süddeutschen Disconto Ge- Astrassburg: an der Kasse der Bank von Eisass& Lothringen. Namens des Verwaltungsrates: Der Präsldent: A. Simonlus Bei Zahlungsſchwierigkeiten wende man ſich, zwecks Konkursvermeidung, Durch⸗ führung von Moratorien, außergerichtlich. Arange⸗ ments und gerichtliche Zwangsvergleiche an Unter⸗ zeichneten, derſelbe empfiehlt ſich gleichzeitig zum nachtragen von rückſtändigen Buchungen, Neuanlage von Büchern, Ziehung und Prüfung von Bilanzen und übernimmt jede Intervention zwiſchen Schuldner und Gläubiger. 29146 Streng diskret. Komme nach auswärts. Süd). Treuhandbüro Maunheim, C4. 6. 115 2 konnte ein Fräul. Damenkoſtüme ſowie Kin⸗ 0 unentgeltlich ſich[ dergarderobe werdemodern i. H. fein. Küche n. ausbild.] u. tadellos ſitzd. angef. bei durch Mithilfe im Haush. mäß. Berechn. M 4,2, 3 St. Gefl. Off. u. Nr. 11282 a. Exp. 11279 Zwangsverſteigerung. Donnerstag, 23. d. Mts., nachm. 12½ Uhr werde ich in Waldhof an Ort und Stelle mit Zuſam⸗ menkunft am Schulhaus: 1Gasmotor, Bierabfüll⸗ geräte u. Sonſtiges egen Barzahlung öffent⸗ ich verſteigern. 78188 Mannheim, 22. Jan. 1918 Klee, Gerichtsvollzieher. Friſeuſe empftehlt ſich im Abonue⸗ ment ſowie Ball⸗ u. Ge⸗ legenheits⸗Friſuren mit Ondulation. Tel. 4555. 10962 Lange Rötterstr. 1 (a. Weinheimer Bahnh.) Zwangsverſteigerung. Donnerst., 23. Jan. 1913 nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 26, 2 hier gegen bare Zah⸗ Aufertigung aller Arten lung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: Kostùme Möbel aller Art.„gie Mannheim, 22. Jan. 1919 U. iſel⸗Be Aaang 780 Faſſel⸗Verſte krung. 5 50 M. Belohnung Demjenigen, der mir Die Gemeinde Wallſtadt läßt am 29280 eeee Anz Is., 1 meinen Beutſcheuschäfer⸗ im Rathaus in Wallſtabt hund wiederöringt. Rüde, ſilbergrau, Rücken pfeffer⸗ und ſalzartig, gelblichen Hals, Stehohren. 11277 einen fetten Rinderfaſſel verſteigern. 202 Wallſtadt, 20. Jau. 19183. Bürgermeiſteramt N. Ocker. gegen bare Zahlung öffent⸗ lich 20230 6. Seite General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblakt). Mannheim, 22. Januar. über das bisherige Maß hinausgehen könne. Er könnte ſich zunächſt nur die Schaffung eines gro⸗ ßen Pfandbriefinſtituts denken. Er könne aber die Mitteilungen über das Ergebnis dieſer Unterſuchungen für den nächſten Herbſt noch nicht zuſagen. Bei der Abſtimmung wurde die Reſolution des Abg. Jäger(3tr.) unter Verwerfung eines konſervativen Zuſatzantrages einſtimmig angenommen. Sie lautet: den Reichskanzler zu erſuchen, dem Reichstage beim Beginn ſeiner nächſten Tagung im Herbſt 1913 eine Vorlage zu machen, nach welcher das Reich in Verbin⸗ dung mit den einzelnen Stagatsregierungen unter gewiſſen Vedingungen die Burgſchaft über⸗ nehmen wird für die 2. Hypotheken der Klein⸗ wohnungsbauten von gemeinnützigen Bau⸗ geſellſchaften in dem Bereich von 50—90 Prozent des Geſamtwertes von Boden und Bauwerk. Auch die Reſolution Mumm wurde ange⸗ unommen. Der Balkankrieg. Der bevorſtehende Friedensſchluß. m. Köln, 22. Jan.(Priv. Tel.) Die „Köln Ztg.“ ſchreibt zum bevorſtehenden FFrie⸗ bensſchluß: Man wird gut tun, nicht außeracht zu laſſen, daß durch den endgültigen Abſchluß der Feindſeligkeiten zwiſchen den beiden krieg⸗ führenden Parteiennochnichtaller Zünd⸗ ſtoffbeſeitigt iſt. Die Teilung der Beute zwiſchen den Verbündeten ruft die bisher ver⸗ hüllten Gegenſätze hervor und ferner treten die Anſprüche in den Vordergrund, welche die euro⸗ päiſchen Großmächte in ihrer Geſamtheit ſowie einzeln für ſich bei der neuen Geſtaltung der politiſchen Landkarte geltend machen. Die Bot⸗ ſchafter⸗Vereinigung wird noch mühſame Arbeit haben, um in dieſem Widerſtreite eine befrie⸗ digende Löſung zu finden. m. Köln, 22. Jan.(Priv.⸗Tel.) Ein Berliner augenſcheinlich inſpiriertes Telegramm der„Köln. Ztg.“ warnt vor allem vor zu opti⸗ miſtiſchen Auffaſſungen über den baldigen Frie⸗ densſchluß und erklärt: Ohne daß wir Peſſimis⸗ mus machen wollen, möchten wir doch darauf hinweiſen, daß aus Konſtantinopel zwar einiger⸗ maßen ſichere Nachrichten über ein bevorſtehen⸗ des Einlenken der Pforte vorliegen, daß aber die in einer Meldung vom geſtrigen Abendblatt enthaltene Mitteilung über einen unbeding⸗ ten Verzicht der Pforte auf Adrig⸗ nopel bisher nochkeine amtliche Be⸗ ſtätigung gefunden hat. Das iſt das Weſent⸗ liche zur richtigen Einſchätzung der Nachrichten, die von geſichertem Frieden regen. Für die Be⸗ mühungen um den Frieden würde es ja ausrei⸗ chend ſein, wenn die Antwort der Pforte ſo viel Einlenkendes enthielt, daß daraufhin dei Groß⸗ mächte den Balkanſtaaten empfehlen können, die Friedensverhandlungen in London wieder auf⸗ zunehmen. ** Konſtantinopel, 22. Jan. Ein hieſiger Finanzier iſt geſtern nach Wien gereiſt, um dort türkiſche Schatzſcheine im Betrage von 10 Millionen Franes, von denen nur die Hälfte in Silber zahlbar iſt. unterzubringen. * Belgrad, 22 Jan. Das ſerbiſche Preß⸗ bureau bezeichnet die in der ausländiſchen Preſſe verbreitete Nachricht, daß der Generalſtabchef des ſerbiſchen Oberkommandos General Putnik ſeine Entlaſſung gegeben habe, als reine Erfin⸗ dung. Landwirtſchaft. Aus Baden, 20. Jan. In den letzten Tagen wurde an verschiedenen Orten Tabak verkauft, In Ichenheim wurden 730 Ztr, ver- wogen, am Dienstag folgten weitere 300 Ztr. In Ottenheim wurden für 1013 Ztr. Sandblatt und 4452 Ttr. Obergut 213 00 M. bezahlt. In Bodersweler wurden für den Zentner durch- schnittlich 43 M. erlöst. Volkswirtschaft. Eine neue Rheinbahn. Aus Straßburg wird uns unterm 20. Januar ven unserem.-RKorrespondenten ge⸗ schrieben: Die in Straßburg, dem alten Ver- kehrszentrum am Oberrhein, von Norden, Osten und Westen zusammenstobßenden Eisen⸗ bahnlinien, haben als Fortsetzung nach Süden nur die zweigleisige Linie Besel-Straßburg. Die Notwendigkeit einer Entlastung dieser beiden Geleise im Interesse einer rascheren Abwicklung des Güter- und Personenverkehrs unter gleichzeitiger Berücksichtigung der Be- triehsslcherheit, ist bisher nie bestritten Wor- den, und die Reichsregierung der Bau von Eisenbahnen in Elsaß-Lothringen steht nur dem Reiche zu— ist dem Gedanken eines Bahnneubaues auch bereits näher getreten. Zwei Projekte kommen dabei in Frage: Ent weder wird die bestehende Linie Straßburg- Kolmar-Mülhkausen-Basel um zwei weitere Geleise verstärkt, cder es wird eine ganz neue Strecke gebaut, die sieh ziemlich dicht am Rheine halten, und etwa eine direkte Fortsetz- ung der Linie Lauterburg-Straßburg darstellen würde. Die Entscheidung des Bundesrats in dieser Frage steht unmittelbar bevor. Im el- Säß-lothringischen Landtag ist deshalb soeben der Antrag eingegangen, die Regierung zu er- suchen, bei der beyvorstehenden Entscheidung über die Frage, ob zur Förderung des Eisen- bahnverkehrs zwischen Straßburg und Bagel die bestehende Linie Basel-Straßburg durch wWeitere Geleise verstärkt oder eine neue Linie längs des Rheins gebaut werden soll im Bun⸗ desrat mit aller Eutschiedenheit für den Bau einet heuen normelspurigen Ligie von Basel üher Benzenheim. Neubreisach. Markolsheim nach Straßburg einzutreten, Die Kammer wird dem Antrag zweifellos beitreten. Und da die Stimmen Elsaß-Lothringens in dieser Frage im Bundesrat schon deshalb ins Gewicht fallen, Weil das Reichsland bedeutende Zuschüsse zu den Eisenbahnbauten in Elsaß-Lothringen lelstet, kann man Wohl annehmen, daß der Bau der sogenannten Riedbahn in nicht allzu ferner Zeit ausgeführt werden wird. Berliner Metallmarkt. Elektrolytkupfer per Februar und März 151, Bancazinn 461, Austral- zinn 464, Blei 34.25 Mark eif Hamburg. Sonst blieben die Preise unverändert. Mecklenburgisches Kali-Salzwerk Jessenitz. In der gestrigen ordentlichen Jahresgeneral- vetsammlung der Aktionäre der Mecklenburgi- schen Kali-Salzwerke Jessenitz sollte der Ver. Waltung nach Vorlage der Jahresrechnung die Entlastung erteilt werden. Ferner stand auf der Tagesordnung der bekannte Antrag auf Beschlußfassung über ein der Gesellschaft ge- machtes Angebot auf Uebernahme von 394 Millionen Mark Aktien zum Nennwert, und zusammenhängend hiermit auf Herabsetzung des Grundkapitals durch Zusammenlegung von 471 und auf gleichzeitige Wiedererhöhung auf 5 Mill. Mark. Ferner sollen Neuwahlen vor- genommen und ein mit der Kommerz und Diskontobank abgeschlossener Vertrag zur Sicherstellung der Inhaber der Schuldver- schreibungen genehmigt werden. Der Vor⸗ sitzende, Direktor Linke, von der Kommerz. und Diskontobank, führte aus, daß von vielen eingegangenen Angebeten von vornherein nur das vorliegende in Frage gekommen sei. In der Besprechung wünschten zunächst mehrere Aktionäre Auskunft, ob eine Wieder- aufrichtung des Unternehmens nicht ohne fremde Hilfe möglich sei, und ob die Firma Krüger etwa neben dem Vertrage noch Er- klärungen abgegeben habe, über den Zweck, zu dtem die hinzugebenden Gelder verwandt Werden sollten. Der Vorsitzende erklärte, in dlieser Hinsiekt nähere Auskünfte nieht geben zu können. Der Verwaltung habe es genügt, daß die Aktionäre ohne Zuzahlung die Aus⸗ sieht auf eine Gesundung des Unternehmens erhielten. Ein Aktionàr bezeichnete das An⸗ gebot als annehmbar, zumal da aus dem star- ken Angebot der Kuxe der Krügerschen Unter⸗ nehmungen zu schließen sei, daß die Krüger⸗ schen Gewerken das Abkommen fürchten. Im übrigen hätten die Aktionäre von Jessenitz auch niehts mehr zu verlieren und keinen An- laß, noch neues Geld hinzugeben. Ein anderer Aktionär hielt für besenders bedenklich das Geldangebot der Firma Krüger. Es dürfe wohl als sicher gelten, daß nach Genehmigung des Antrages und nach der Wahl der ge- Wwünsehten neuen Aufsichtsratsmitglieder an- statt des baren Geldes Krügersche Werte ge⸗ geben würden. Dagegen empfehle sich die Einsetzung einer Kommission unabhängiger Aktionäre, um zu prüfen, wie die Angelegen, heit in günstiger Weise erledigt werden könne. Der Vorsitzende erklärte im Namen der VerWaltung, daß sie zwar durchaus nichts ge⸗ gen die Wahl einer Kommission einzuwenden habe, daß aber über das Krügersche Angebot heute entschieden werden müsse, ganz be⸗ sonders aber müsse heute die Jahresrechnung anerkannt und Entlastung erteilt Werden, da sonst die Einsetzung der Kommissſon ein un⸗ gerechtfertigtes Mißtrauen gegen die Verwal- tung bedeute. Diese Ausführungen stieben auf Widerspruch bei der Versammlung. Ein Mig⸗ trauensvotüm sei nicht beabsichtigt, Ein Ak⸗ tionar empfahl Absetzung der Beschlußfassung über alle Punkte bis zu einer neuen Hauptver- sammlung, in der über die Vorschläge der Kommission berichtet werden könne. Diese Kommission solle für drei Monate eingesetzt werden und bis dahin alle Mittel und Wege prüfen, um greifbare Vorschläge machen zu können, Die weitere Besprechung nahm stellenweise ziemlieh heftige Formen an. Nachdem dann die Versammlung auf Kkurze Zeit zu einer privaten Besprechung zwischen den Aktionären und der Verwaltung unter⸗ brochen worden war, erklärte der Vorsitzende, diese Besprechung habe eine Verständigung ergeben und die Verwaltung stimme nunmehr dem Antrage auf Aussetzung der Beschluß- fassung über alle Punkte ebensg der Wahl einer Kommission zu, die gemeinsam mit dem Aufsichtsrat die Anträge zu prüfen habe um einer neuen Versammlung der Aktionäre Vor⸗ schläge zu unterbreiten. Telegraphische Handelsberlehte. Von der Frankfurter Börſe. * Frankfurt, 22. Jan. Vom 28. ds. Mts. an gelangen von der Deutſch⸗Luxemburger Berg⸗ werks⸗ und Hütten⸗A.⸗G. in Bochum 1. die neuen Aktien Nr. 110 001—130 000 mit halberx Dividende⸗ berechtigung für das Geſchäftsfahr 1912⸗13 zur Ny⸗ tierung. Die Lieferung erfolgt pex Kaſſe in defint tiven Stücken, 2. Sind die neuen Aktien Nr, 100 001 bis 110 000 gleich den bisher notierten lieferbar. Vom Walzdrahtverband. Frankfurt a.., 22. Jan. In der Mitglieder- versammlung des Walzdrahtverbandes wurden die Regularſen glatt erledigt. Die Quartalsbe- richte und die Aenderung der Mitgliedschaft (Krupp) statt(Hüstener) und Gewerkschaft „gute Hoffnung“(statt Böcker u. Co.) als er- forderlich genehmigt. Die Geschäftslage be- wegte sieh in normalen Bahnen. UVeber die Erneuerung wird noch verhandelt. Berliner Elektrizitätswerke Berlin, 22. Jan. Bezüglich der Konzessions- angelegenhejit der Berliner Elektrizitätswerke taucht jetzt in dem„Magistrats-offigiösen Kor- respondent“ die problemische Erörterung der Frage auf, wie sich die Gesellschaft einerseits und die Stadt andererseits zu der Anwendung der Freundschen gemischten Gesellschaft(nach dem Muster der zu gründenden Karlsruher Eisenbahngesellschaft Stinnes) stellen würde. Die Verhandlunge selbst sind nach einer Aus- kunft von orientierter Stelle, seit einigen Wochen in kein neues Stadium getreten, son- dern dauern noch immer fort. Wie aber auch die Verhandlungen ausgehen werden, das er- scheint sicher, daß die Berliner Elektrizitäts- Werke Akt.-Ges. bestehen bleiben und nach Ansicht der bei ihr maßgebenden Kreise in vorliegendem Falle auch ferner eine Rente bezw. Beteiligungsmöglichkeit finden werde. In der mitunter vom Magistrat gespeisten Kor. respondenz findet sich die Eventualität zus der Berliner Elektrizitätswerke Akt.-Ges, eine sog. gemischte Gesellschaft mit Beteiligung der Stadt zu machen. 1 Augsburger Kammgarnspinnerei Augsburg. Augsburg, 22. Jan. Die Gesellschaft schlägt für 1912 bei einem Reingewinn von M. 451 020 (i, V. M. 460 127) zu dem noch M. 166.650(i. V. M. 172 523] Vortrag treten, eine Dividende von 117 Prozent(i. V. 14 Prozent) vor. Bayerische Treuhand.-G. München. München, 22. Jan, Die Bilanz der Bayeri- schen Treuhand-Akt.-Ges, in München wirft It. Frft, Ztg. für 1912 einen Reingewinn von M. 33 114.—(32 250.) aus dem wieder 5 Prozent Dividende verteilt und 7908 M. 8 525.) vorgetragen werden. Westdeutsche Bodenkreditanstalt Köln. Köln, 22. Jan. Das Iustitut, das im abge-⸗ laufenen Jahre sein Grundkapital um 2 Millio- nen Mark auf 10 Millionen erhöht hat, schlägt für 1912 auf das erhöhte Grundkapital wieder 7% Prozent Dividende vor. Von der Handelsschraubenvereinigung. Düsseldorf, 22. Jan. Die Handelsschrauben- vereinigung beschloß in ihrer Hauptmitglieder- versammlung, die seitherigen Rabatte unver- ändert bestehen zu lassen, Von einer vielfach gewünschten Erhöhung der Preise wurde mit Rücksicht auf die ungeklärte politische Lage abgesehen. Zahlungseinstellung in der Faßbranche. Berlin, 22. Jan. Die holzindustrielle Firma Deutsch, Klein& Blum, Budapest, die in Hegvalja(Ungarn) eine große Faßfabrik be⸗ treibt, ist in Zahlungsschwierigkeiten geraten, die auf große Verluste beim Exportgeschäft zurückzuführen sind. Die Passiva werden auf etwa 500 o00 Kronen beziffert. Wie es heißt, liegen 30 Prozent in der Masse. Es wird zu- nächst ein Moratorium angestrebt. Vergleichs- vorschläge sollen unter Garantie von begüter- ten Verwandten gemacht werden. Ungarische Schatzscheine von 1912. Frankfurt, 22. Jan. Die Direktion der Dis- konto-Gesellschaft in Frankfurt a. M. hat lt. Frkf, Tig, die Zulassung der 106 Millionen un- garisehe steuerfreie%prozentige Staats- kassensekheine vom Jahre 1912 zur Frankfurter Börse beantragt. Oesterreich-ungarische Bank. Wien, 22, Jan. Aus dem Berieht des Gene- ralsekretäfs der Ssterreiechisch- ungarischen Bank, Hofrat von Pranger, geht hervor, daß bei den Provinzinstituten der Rückgang der Spareinlagen noch nicht in dem erwünschten Mahße eingetreten ist. Infolge der zur Zeit herrschenden Geldverhältnisse kann an eine Diskonterhéhung jetzt nicht herangetreten Wwerden. τ Mannhelmer Effektenbörse, Die Tendenz der heutigen Börſe war für In⸗ duſtrie⸗Aktien ziemlich feſt. Weſteregeln geſucht zu 208 Proz., ferner Aktien der Aktien⸗Geſellſchaft für Seilinduſtrie zu 116 Proz., Schlinck⸗Aktien zu 204.50 Proz, und Zuckerfabrik Waghäuſel zu 200,.50 Proz. Von Brauerei⸗Aktien waren Ganter, Freiburg zu 95 Proz. und Homburger Akt.⸗Brauerei vorm. Meſſerſchmitt zu 71 Proz, erhältlich. Telegraphische Börsenbérichte. Iraukfurt, 22. Jan.(Fondsbörſeh. Die Börſe ſolgerte aus den vorliegenden politiſchen Nachrichten, daß die türkiſche Regierung ſich für den Frieden entſchloſſen hat und zwar durch die bedin⸗ gungsloſe Uebergabe Adrianopels. Die Türkei hat ſomit die Forderung der Mächte bewilligt. Berelts an der geſtrigen Abendbörſe trat auf die Meldung der N. Fr. Pr., daß der Frieden geſichert ſei, ein allgemeiner Umſchwung ein. Die Geſchäftsluſt wurde dadurch umfangreich belebt. Das Kursniveau, das anſehnliche Erhöhungen an der Abendbörſe brachte, kvunte ſich zunächſt gut behaupten und teilweiſe er⸗ höhen. Von den einzelnen Märkteu ſind Montan⸗ werte bei lebhaftem Umſatz zu erwähnen. Im Meittelpunkt des Intereſſes ſtanden Eſchweiler Berg⸗ bau, die in großen Beträgen gehandelt wurden. Phönix, Deuiſch Luxemburger und Harpener konn⸗ ten das Kursniveau weiter erhöhen. Nachdem die Deckungskäufe beendet waren, trat eine mäßige Ab⸗ ſchwächung ein, die aber wieder erneut zu einer feſten Tendenz führte, Auf dem Bankenmarkte hielt die günſtige Stimmung an. Als höher find Dresdner, Deutſche Bank und Diskonto zu erwüh⸗ nen, Oeſterreichiſche Banken lagen feſt. Von Bahnen erzielten außer Staatsbahn auch Schantung anſehn⸗ liche Kurserhöhungen. Baltimore waren mäßig höher. Für Schiffahrtsaktien beſtaub Intereſſe be⸗ ſonders für Lloyd. In Elektrowerten ſind die Um⸗ ſätze vereinzelt belebter. Ediſon, Siemens⸗Halske u. Akkumulatoren⸗Berlin feſt. Das Geſchäft der Bal⸗ kanwerte war entſchieden lebhafter. Türkenlofe ſehr ſeſt, bis 162 bezahlt, Ruſſen anziehend. Heimiſche Anlethen ruhig. Am Kaſſamarkt für Dividenden⸗ werte war die Tendenz ausgeſprochen feſt. Im Mittelpunkt des Intereſſes ſtanden chemiſche und Maſchinenfabriken, Eſchwefler wurden weiler leh⸗ haft gehandelt. In Monkanwerten wurden gegen Schluß weitere Käufe vorgenommen. Das lebhafte Geſchäft konte ſich für dieſe Werte erhalſen. An der Nachbörſe ruhig aber feſt. Es notierten: Kredik 19954 Diskonto 1000s, Dresdner 1587, Staatsbahn 1533563 9,%% Lombarden 2176 a 24, Baltimore 10596, Phönir 2675 4. erlin, 22. Jan.(Fondsbörſe). Die Börſe ſtand naturgemäß ganz unter dem Einfluß der Kou⸗ ſtantinopeler Meldung von dem Beſchluß der Regie⸗ rung, Frieden zu ſchließen. Die Baiſſe⸗Spekulation beeilte ſich, um jeden Preis zu decken und die Meinungskäufe taten das übrige, um auf allen Um⸗ ſatzgebieten recht erhebliche Steigerungen herbeizu⸗ führen. In den einzelnen Fäll ſcht die Höhe der Notterungen d Abendverkehrs erreicht. daß vielfach Verkaufs langten liches ng von Gewinnen veraulaßt wurde. Von deut⸗ ſchen Bauken gewaunen Berliner Handelsgeſellſchaft 2, Deutſche Bank 2½, Diskonto⸗Bank 2½, und Dres⸗ dener 1 J Oeſterreichiſche Kredit waren im An⸗ ſchluß an Wien um 2½ Proz. höher. Ruſſenbanken ſtellten ſich um 2 oder mehr höher. Von Montan⸗ werten ſind Phönix um 34, Aumetz Friede um und Gelſenkirchen um 278 Prozent höher. Auf dem Schifahrtsaktienmarkte wandte ſich, wie ſchon au der geſtrigen Nachbörſe, den Hanſaaktien lebhaftes In⸗ tereſſe zu, auf Grund der ſchon geſtern erwähnten Gerüchte hinſichtlich der zu erwartenden Dividende und Frachtratenerhöhungen. Der Kurs für dieſes Papier ſtellte ſich um 3½1 Prozent höher, während die anderen Schiffahrtswerte etwa 1½ Proz, gewannen Kanada⸗Aktien ſtiegen, ebi lebhaften Umſätzen, um 395 Proz. Elektrowerte ſchloſſen ſich der allgemeinen Aufwärtsbewegung mit Beſſerungen bis zu 2½ Pro⸗ zent au. Auch am Rentenmarkte waxen durchweg Kursgewinne zu verzeichnen. Reichsanleihe ge⸗ wannen 0,30, 1902er Ruſſen waren, Türkenloſe um 3 höher. Die anfänglichen höberen Kurſe wurden nur in vereinzelten Fällen, im ſpäteren Verkehr, der in ziemlich ruhige Bahnen einleuktt, überſchritten. Zum Teil wollte man erſt die deſin tiven Entſcheidungen der Balkaunfragen abwarten, und zum anderen machte man geltend, daß die vor, ausſichtlich am Geldmarkt hervortretenden großen Anſprüche eine dauernde Anſpannung desſelben er warten laſſen. Die fortgeſetzten Gewinnrealiſſe⸗ rungen veranlaßten in einzelnen Fällen leichte Ah⸗ ſchwächungen. Tägliches Geld 4 Proz. und darunter, Ultimogeld 5½ a 5 Prozent. Berlin, 22. Jan.(Produktenbörſeſ Ver⸗ glichen mit den geſtern nachbörslich weſentlich geſtel⸗ gerten Preiſen, zeigte der Getreidemarkt heute eine matte Haltung. Den höheren Auslandsmeldunger ſtand größeres Inlandsangebot gegenüber. Außer⸗ dem wirkte die Meldung von dem hevorſtehenden Friedensſchluß preisdrückend. Die Preisab, ſchwächungen für Brotgetreide und Hafer belfeſeg ſich auf etwa ½ Mais und Rüböl lagen träge. Wettert bedeckt. AMeberſeeiſche Schiffahrbs⸗ Telegramme. Southampton, 18. Januar.(Drahtbericht 10 Amerilan⸗Line⸗Southamplon.) Der Schnelldampfg „St. Paul“ 11. Januar von New⸗Dork ab, heutt vormittag bhier angekommen. Rotterdam, 19. Jan.(Drahtberiht der Holland Amrika⸗Linie Rollerdam) Der Dampfer„Potsdam“ am 7. Jan. von New⸗Poik ab, iſt heute vormitlag hier angekommen. Antwerpen, 19. Jan.(Drabtbericht der Red Sig Line, Antwerpen.) Der Dampfer„Kroonland“ au 8. Januar von New⸗Pork ab, iſt heute vormitgz hier angekommen. Amſterdam, 19. Jan.(Draßbtbericht des Kgl Holl. xloyd. Der Dampfer„Hollandia“ an 27. Dez von Buenos⸗Ayres ab, iſt heute nachmittag zin angekommen. Mitgeteilt von der Generalagentur Gundlach g Bärenklau Nachfolger, Maunhein, Bahnhofplatz 7, Telephon 7215. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbanm; für Kunst und Feuilleton: Julius Witte; für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder; für Volkswirtschaft und den übrigen redakt. Tell Franz cher; für den Inseratenteil u. Geschäftliches: Fritz Joos Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdi ckerei, G. m. b, H Direktor: Exust Müller, ——— —————— —— Königl. Sel Königl. Selters Uinderungsmittel b. ſieberhaſten Zuständen, Lungentuberkulose usw. Rein natürlien gefüllt unter Staatskontrolle, Literatur dureh die Brunnen- Inspektion in Niederselters (Reg.Bez. Wiesbaden). 240 laupiniederlage: Peter Rixlus, 0 7, 18, Praktiſche Winke 9on groß, Vorteil bei Reinigun u. Erhaltg. v. Parkett u. Linoleum gibt eine Gratik, broſchüre d. Fa. Paul J. Kunert, hier, Lg. 96. Tel, 5099. Sepzialgeſch. f. Bohneruntenf Zpungenfeigem 155 Zwangsverſteigerung. Donnerstag, 23. Jan. 1913, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal, 2 6, 2 hier, gegen bare Zahlung 140 ollſtreck⸗ olktrecng, ungswege öffentlich ver⸗ ie 220 ſteigern: 78195 nes Buſfet, 1eichener Aul, Möbel und Sonſtiges. ziehtiſch, ferner Möbel Mannheim, 22. Jan. 1918. Sonſtiges. 78100 Glliſſen, Gerichtsvollzieher Maunheim, 22. Jau. 101g deſenlich Berſehnmh. Ste Sper Donnerstag, 23. Jau. 1913, finden ſtatt Montag ittags 12 werde ich em Borfenlotal und Donnergtags vonf hier, gem.§ 373.⸗G.⸗B. bis 8 Uhr im Zimmt. 10 des alten Rathauſe⸗ öſfentlich verſteigern: zeier Städlt. Rechtsauskunt. 2 Waggon Grobkleie 2 5 Roggenkleie 2„ Weizenfuttermehl beweist die hervor- ragende Qualität der VUE Oigarette Mannheim, 22. Jan. 1913. Sulima- zimmt. hauſes unl- krelte —— Mannheim, 22. Januar. General⸗Anzei zeiger, Badiſche Neueſte(Abend endblatt). 7. Seite. verk. G 3, 7, IV. 11285 Nã Maunbe imer Hfiekten-Bö at— Aktien ind Obligation Irse. 5 Unterneh 45 25 Zuanmnen meeh, 20. 2 8 Yp.-Bank un- ¹: B 9. Buntpapi*—.8! en, 22. ündbbr 1902 9 4õ— u. Sodafb. 102.5 5 p 170.— 170.— N& Halske 2 215 an. Nachm..50 Uhr ee e 0 0 gagbee 100— 19— baete. 75900 2 50 Geeclel 0 22 2. „ kKom dr4 Br. K rle 8 102.5 ud. Immob.-Ge.— 97.— Neac er 84.75 28 esterreloh- 23.50 618.50 „„ den, gißerene S88 fi Anrangsku relburd 5 ½ Set, Orlas zhebra 02— 6 Floß reytag 142.90 142.90 Stragsburg nbannn 5 5 5 rrents 38.25 89.J5 5 rse 2 Heldelbg. v..1 87.— 0 8 2. Nebra Frx baum Mannh 106. 142.90/Kunst urg 125.— 1 Ungar. Kredlt 589.— 505.—„ Goldrente 107. 88.15„ Carlsrube.J. 903 87.20 0 4½ Hedd ahlbar 102% 99 ckf.(Henninger) 0 103.— Lede Seldibr. Frkf. 82.— 28.— Wien. Bank 812.— 302.— Ungar. Goldrente 1 80 107.80 Antu/ Getreid 4 Larlsruhe v. I. 1907 90.0 8 4. fier ernh. Kupferw. 89.20 a do. Pr.-Akti 20.50 121.—8 rW. St. Ingbert— 62.75 Länderb vereln 307.— 504„ Lrone 04.95 104.90 Mär erpen, 22. Janu e. 89.20 8 le ktien 122.— 122 ploharz L. 49.30 47.— ank 5 504.— Woh. urt. 64.50 1 20,80, M ar. CTele 3½ Lahr v. Jahr 51 85 85.50 43—— We denz 97 rkules(OCassel 155. 122.—[Cudwi ederw. 64.50 64. Turkische L. 508.— 504.— Frankf. vlsta 11 64.50 17,30 Nal a1 20,20, amorit gr.) 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