nt: 70 Pfg. monatlich, Bringerlohn 50 Pfg., durch die poſt inkl. Poſtaufſchlag Ik..42 pto Guartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Juferate: Nolonel⸗Selle 30 Pfg. Reklame⸗Seile 4%%%% 1 20 N. Läglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags Uhr Zeitung für Südweſtdeutſchland: Bellage für Citeratur und Wiſſenſchaft; Wandern und Reiſen und Winterſport: Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung der Stadt Mannheim und Umgebung Mannheim, Montag, 10. Februar 1913. Einig und ſtark. Vor einigen Wochen konnten wir an dieſer Stelle davor warnen, gewiſſe Preßangriffe gegen Baſſermann und die Partei allzu ernſt und ſchwer zu nehmen; wir wieſen nach, daß es ſich um die Exploſtonen einzelner unverantwortlicher Poli⸗ titer oder Nichtpolitiker handle, nicht um Angriffe und Sprengungsabſichten ganzer Gruppen, wir baten die Parteifreunde dieſem Wüten allzu⸗ befliſſener Publiziſten gegenüber kaltes Blut zu hewahren und glaubten aus unſerer Kenntnis der Verhältniſſe heraus einen durchaus ruhigen und einigen Verlauf der Sitzung des Zentralvorſtan⸗ des vorausſagen zu können. Unſere Prophe⸗ deiung die in dieſem Falle wohl kein beſonderes Wagnis war, iſt eingetroffen. Man erinnere ſich des Sturmes und der Aufregung im vorigen Jahre und man vergleiche den ruhigen Verlauf der geſtrigen Sitzung des Zentralvorſtandes. Der Sitzung des vorigen Jahres ſah die ganze poli⸗ tiſche Welt mit Spannung entgegen, von der Resjährigen war es ſchon ſeit Wochen ſo ruhig, daß ſelbſt Parteiangehörige heute mit einiger Heberraſchung geleſen haben dürften, daß ſie be⸗ feits hinter uns liegt. Sie iſt ganz unſenſationell herlaufen, nachdem es für wenige Tage ge⸗ ſchienen hatte, als würde ein neuer Riß ent⸗ ehen, aber gerade darum wird ſie wie wir hoffen bürfen, wirklich einen Markſtein in der Ge⸗ ſchichte der nationalliberalen Partei bedeuten; ſie wird bedeuten den endgültigen Ab⸗ ſchluß einer langen und drückenden Periode innerer Differenzen, perſönlicher und ſachlicher Reibungen. Und Baſſermann mag heute wohl auf dieſe Jahre nicht ohne ſchmerzliche Gefühle, aber doch auch nicht ohne Ge⸗ nugtuung zurückblicken. Soweit menſchliche Vorausſicht reicht, hat er ſe in Ziel erreicht, das in die Worte ſich faſſen läßt: keine Sezeſ⸗ ſionen, es iſt notwendig, unbedingt notwen⸗ dig und ſteht allen Erwägungen über Strategie und Ta ktik unbedingt voran, daß die national⸗ liberale Partei als ein großer Parteikörper er⸗ halten werde mit all der Anziehungskraft, die ein ſolcher und nur ein ſolcher bietet, mit all der Wirkens. und Einflußmöglichkeit, die nur durch einen ſolchen gewährleiſtet wird. Unbeirrt durch alle die Ratſchläge und Aufforderungen zu rein⸗ lichen Scheidungen hat Baſſermann dieſes Ziel des Zuſammenhaltens und des Ausgleichens und Angleichens im Auge behalten, es mit großer Vorſicht, die oft auch von Parteifreunden ge⸗ ſcholten wurde, aber auch mit großer Zähigkeit berfolgt. Und endlich, wie wir heute mit einiger Sicherheit annehmen dürken, hat ſeine kluge Feullleton. Otto Tudmig. Zu ſeinem 100. Geburtstage am 11. FJehruar. Von Dr. Egon v. Komorzynski. Zwei große Künſtler, in deren beider Bega⸗ bung die Tonkunſt und die dramatiſche Poeſie mit einander vereinigt waren, hat das Jahr 1813 dem deutſchen Volke geſchenkt: Richard Wagner und Otto Judwig. Während es aber Wagner beſchieden war, nach Jahren ſchwerſter äußerer Bedrängnis, unbeirrt durch die Menge von Feindſeligkeiten und Enttäuſchungen, voll Selbſt⸗ bertrauen ſich den Weg zum Glück, zu Anerken⸗ nung und Ruhm, zu Reichtum und Frieden zu er⸗ Fkämpfen, bietet das Leben Ludwigs ein durchaus düſteres Bild: mit ſich ſelbſt im Hader, in däm⸗ nerndem Widerſtreit zwiſchen Planen und Schaf⸗ ſen, bringt er es nicht dazu, all das, was ihn er⸗ füllt, ſo zu geſtalten, daß es ſeinem Wollen ge⸗ küge; dazu kommt quälende körperliche Krank⸗ heit, die endlich zu ſchmerzbaftem Siechtum führt⸗ bis der Körper des Duldeds unter all der Laſt zuſammenbricht. „Ein halber Muſikus, ein halber Tragikus“— 75 hat ſich Otto Ludwig ſelbſt einmal bezeichnet. Er war, ähnlich wie Robert Schumann oder E. Th. A Hoffmann, eine künſtleriſche Doppelnatur, und ſchon aus dieſer zwieſpältigen Veranlagung Egaben ſich Urſachen zum Grübeln, zum Schwan⸗ Tulik das Ziel erreicht das ſein allerp ſönlichſtes war, das er oft nur mit Mühe ſelbſt gegen eigene Parteifreunde hochhalten konnte. Die Erhaltung der nationalliberalen Partei als einer großen Partei, die Vermeidung einer neuen Sezeſſion iſt Baſſermanns perſön⸗ lichſtes Verdienſt, das auch die Zweifler ihm doch vielleicht noch einſt danken werden. Es hat ja ſo mancher unter uns in den letzten kriſen⸗ haften Jahren geglaubt, daß wir um ein Ent⸗ weder⸗Oder nicht herumkommen würden, der wirkliche Verlauf der Kriſe hat nun doch ein an⸗ deres Ergebnis gehabt. Mit dem geſtrigen Tage erſcheint der Parteifriede beſiegelt, ihn zu erhal⸗ ten, ſind zweckmäßige Maßnahmen zur Erhal⸗ tung der Parteidisziplin erwogen und beſchloſſen worden und den Störenfrieden iſt mit einer gar⸗ nicht mehr mißverſtändlichen Geſte gezeigt wor⸗ den, wo der Zimmermann das Loch gelaſſen hat. Jahre des Kampfes liegen hinter uns, ſie ſind durch Baſſermanns maßvolles und verſöhnliches Vorgehen zu dem glücklichſten Abſchluß gelangt, es gibt eine große geſchloſſene nationalliberale Partei auch ferner. Sie iſteinig geblieben und aus dieſer wiederaufgerichteten Einigkeit wird ſie auch neue Stärke gewinnen, nachdem die Jahre der Kriſen zweifellos ihr eine gewiſſe Schwächung gebracht hatten. Wir meinen, ge⸗ rade in den augenblicklichen zerfahrenen inner⸗ politiſchen Verhältniſſen iſt eine durch Einigkeit ſtarke nationalliberale Partei dringender nötig denn je, und darum ſo hoffen wir, werden die Parteifreunde in allen Teilen des Reiches, in allen Provinzen der Partei, mögen ſie nun mehr Sympathie für die Konſervativen oder für die Freiſinnigen haben, den Frieden, zu dem wir nach mühſeligen Jahren gelangt ſind, in ſtrengſter Parteidisziplin reſpek⸗ tieren. Der Abſchluß, der geſtern gewonnen worden iſt, muß ein endgültiger ſein. Ein Blick auf die auswärtige Lage Deutſchlands, auf die Verhältniſſe im Reichstage, wo Polen, Zentrum und Sozialdemokratie die Würde und das Anſehen der deutſchen Volksvertretung ſo trefflich wahren, zeigt, daß heute eine große, ſtarke, geſchloſſene nationale und liberale Partei wirklich eine Forderung des Tages iſt und daß nur ein geſchloſſener und großer Parteikörper dem ſo bedenklich wieder drohenden Anſturm des Dreibundes von Zentrum, Sozialdemokraten und Polen ſtandzuhalten vermag. Unlängſt ſchrieb uns ein ſehr angeſehener Hochſchullehrer:„Wa⸗ rum haben wir in all dem Jammer unſerer inner⸗ politiſchen Verhältniſſe nicht wieder eine natio⸗ nalliberale Partei von der Stärke und dem Ein⸗ fluß wie in den 70er Jahren? Eine ſolche würde uns hinausführen aus all den inneren Schwierig⸗ keiten, Jeſuitengeſetz, Militärvorlage uſw. und alle dieſe Fragen in einem großen freien natio. nalen Sinne und Zuge erledigen; eine ſolche würde auch die Regierung in der auswärtigen Politik vorwärts treiben und auch dieſer den großen Zu geben, der ihr fehlt.“ Man möchte in der Tat in Hinſicht auf die troſtloſen Verhält⸗ niſſe im Reiche wünſchen, daß dieſer Traum Wirklichkeit werde durch den national gerichteten Willen der deutſchen Wähler. Aber eine der unerläßlichſten Vorbedingungen der Erfüllung würde das Vorhandenſein eines durch Abſplit⸗ terungen nicht geſchwüchten, durch Einigkeit und Parteidisziplin ſtarken Parteikörpers ſein. Die bedeutſamen Verhandlungen und Be⸗ ſchlüſſe der geſtrigen Zentralvorſtandsſitzung über die auswärtige Lage, Landesverteidigung und Koſtendeckung bedürfen keiner weiteren Erläute⸗ rung, Aber es ſei doch geſagt, daß zu dieſer Politik nationaler Stärke und Größe die Wähler der Partei unbedingt und entſchieden ſtehen und ſtehen werden, wir möchten nur hoffen daß dieſe großzügige Politik deutſcher Weltgel⸗ tung, die ſich ſtützt auf eine Politik ſozialer Gerechtigkeit, über den Rahmen der Partei hinaus die jubelnde Zuſtimmung von Millionen deutſcher Männer finde. G. 2 12 42 Sur innerpolitiſchen Lage wird der Kölniſchen Zeitung aus par⸗ lamentgriſchen Kreiſen geſchrieben: Es dürfte nicht ohne Intereſſe ſein, feſtzu · ſtellen, daß in der letzten Sitzung des io⸗ ren⸗Konvents im Namen der Zentrumspartei der Wunſch vorgetragen wurde, es möchte an einem Schwerinstage vor Beginn der Oſter⸗ ferien der Antrag des Zentrums wegen Auf⸗ hebung des Jeſuitengeſetzes zur Ver. handlungen kommen. Der Erfüllung dieſes Wunſches wurde von keiner Seite widerſpro⸗ chen, ſo daß wir vor Beginn der Oſterferien mit dem Beſchluß des Reichstages zu rechnen haben, der die Aufhebung des Jeſuiten⸗ geſetzes fordert. Für dieſen Beſchluß treten ein: Das Zentrum mit Polen, Elſaß⸗Loth⸗ ringern, Welfen, zuſammen 125 Stimmen, dazu 110 ſozialdemokratiſche Stimmen, ergibt eine ſichere Mehrheit von 235 Stimmen. Ge⸗ gen den Zentrumsantrag werden 70 konſerva⸗ tive und 48 nationalliberale Stimmen abge⸗ geben werden, das ergibt eine Minderheit von 118 Stimmen; wie ſich die 44 fortſchrittlichen Stimmen vielleicht entſcheiden, iſt heute mit Beſtimmtheit nicht vorauszuſagen; vielleicht werden ſie ſich teilen. An der Tatſache einer erheblichen Mehrheit im Reichstage für die Aufhebung des Jeſuitengeſetzes iſt hiernach nicht zu zweifeln. Ceiegramm⸗Adreſſe: General-Anzeiger Manndeim“ Celephon⸗Nummern: Otrektion und Buchbaltung 149 Buchdruck⸗Alhtetlung.„„ 84¹ 23„„„„„. Redaktton. Erped. u. Derlagsbuchhdls. 57⁷ 2¹⁸ Eigenes Nedaktionsbureau in Berlin dblatt.) (Aben Im übrigen ſetzt, wie die heutige Budget ⸗ kommiſſion beweiſt, das Zentrum ſeine Po⸗ likder Nadelſtiche fort. Der der Zen⸗ trumspartei angehörige Referent für den Marine⸗Etat beantragte die Ablehuung der Beſoldungszuſchüſſe für den Departements⸗ direktor Admiral Capelle und den Direktor des Verwaltungsdepartements Admiral Dähn⸗ hardt. Zu einer Beſchlußfaſſſſung kam es nicht, da auf freiſinnigen Antrag die Abſtimmung ausgeſetzt wurde. Die heutige Lage hat eine gewiſſe Aehnlichkeit mit der Bülowſchen Block⸗ periode. Seit der Reichstagsauflöſung des Jahres 1906 war Bülow dem Zorn des Zentrums verfallen, und ſeit den Tagen der Finanzreform war er ein Gezeichneter und fiel durch Zentrumstaktik, welche die Konſervativen dem Block abſprengte. In zäher Minierarbeit untergruben die klugen Jeſuitenſchüler den Boden, bis der Einſturz des Blockgebäudes erfolgte, das ſeinen Baumeiſter unter ſeinen Trümmern begrub. Und heute Ablehnung des vierten Direktors im Reichsamt des In⸗ nern, des Reichsanwalts beim Reichsgericht, der Oſtmarkenzulage, der Petroleumvorlage, Mißtrauensvotum in der Polenfrage: es liegt Syſtem in der Sache. Da erhebt ſich der Zweifel über das Schick⸗ ſal der Militärvorlage und der Beſitzſteuer und damit des Reichstages. Das Zentrum grollt wegen der Niederlage ſeines früheren Führers Freiherrn v. Hertling, und hat erſt der Bun⸗ desrat die Ablehnung des Reichstagsbeſchluf⸗ ſes wegen Aufhebung des Jeſuitengeſetzes be⸗ ſchloſſen, welche Entſchließung ja unmöglich lange auf ſich warten laſſen kann, dann wird der Groll gegen den Reichskanzler verſtärkt ein⸗ ſetzen und die Situation wird ſich weiter verſchürfen. Dazu kommen die Unſtimmig⸗ keiten im ſchwarzblauen Block. Auf die Qualen der konſervativen Brüder nimmt das Zentrum keine Rückſicht, läßt ſich ſogar mit Seelenruhe von der Kreuzzeitung ſagen, daß die Feinde unſerer nationalen Größe bei dem Mißtrauensvotum ſich zuſammengefunden haben, und höhnt über den Gedanken einer Auflöſung des Reichstags. Das Zentrum findet ſich in der Polenfrage mit ſeinen alten Freunden, den Sozialdemokraten, zuſammen und läßt ſeinerſeits die Konſervativen in ihrem Anſturm gegen Delbrück und ſeine arbeiter⸗ freundliche Politik hübſch allein. Was bedeutet dieſer Kampf gegen den Miniſtevr für Sozialpolitik? Hofft man, daß er durch den Zorn der Kar⸗ dorff, Graf Weſtarp und Genoſſen zur Strecke gebracht wird und daß ein Mann anderer ſen, zu einer mifunter peinvollen Unbeſtimmtheit. Wohl war die Muſik dem frühverwaiſten ſchwär⸗ meriſchen Jüngling eine Schützerin und Trö⸗ ſterin; in der Ruhe ſeines thüringiſchen Geburts⸗ ſtäbtchens wurden neben Shakeſpeare und Goethe auch Gluck und Mozart die Lehrmeiſter ſeines Talents. Mit zwanzig Jahren faßte er den Eut⸗ ſchluß, ſein muſikaliſches Talent ſorgſam auszu⸗ bilden. Es regte ſich ſeine Schaffenskraft: Lieder und Balladen, ein Requiem, mehrere Opern ent⸗ ſtanden. Auch Ludwig ſtand die Vereinigung von Dichtung und Muſik als Ideal vor Augen: ſeine Operntexte ſchuf er ſich ſelbſt, in einem großen Gedicht wollte er eine„Theodicee der Muſik“ ſchreiben. Als ſeine Oper„Die Geſchwiſter“— mit den Tiroler Ereigniſſen von 1810 als Hinter. grund— 1887 auf dem Eisfelder Liebhabertheater gegeben wurde, mußte ſich Ludwig in dem Glau⸗ ben an ſeine muſikaliſche Zukunft beſtärkt fühlen. Die nächſte Oper„Die Köhlerin“ verſchaffte ihm 1888 ein auf drei Jahre berechnetes iningen⸗ ſches Stipendium, mit deſſen Hilfe owig in Leipzig ſich bei Mendelsſohn ausbilden wollte. Mendelsſohn ſcharfer Blick erkannte, vielleicht halb unbewußt, bald, wie es um den Schüler ſtand. Er riet ihm, anſtatt der ſchöpferiſchen Tätigkeit theoretiſche Studien zu machen, nament⸗ lich„Partituxen zu ſtudieren“, und ſein abkühlen⸗ des Verhalten mag Ludwig zum erſtenmal die Augen über die Begrenzung ſeines muſikaliſchen Talents geöffnet haben. Dazu kam eine Ner⸗ voſität und Kränklichkeit, die ihn eiuſehen ließ, daß er auf eine Virtupſenlaufbahn verzichten müſſe. So trat denn die Tonkunſt allmählich zurück, und immer mächtiger wurde in Ludwig die Ueber⸗ zeugung, daß die Poeſie es ſei, die ſeinen Drang nach künſtleriſcher Geſtaltung befriedigen könne. Durch ein ererbtes kleines Vermögen für die nächſte Zeit unabhängig geworden, zog Ludwig 18483 nach Dresden. Hier wurde Eduard Dev⸗ rient ſein Förderer und mit der Aufführung des „Erbförſters“ im März 1850 war der erſte eigent⸗ liche Erfolg von Ludwigs künſtleriſchem Erfolg gegeben. Obſchon ſich ſo mancher Widerſpvuch gegen dieſe Tragödie erhob, konnte ſich doch kaum jemand dem Eindruck dieſes Werkes entziehen, das mit ſeiner realiſtiſchen Darſtellung ſo viel des Gemütvollen verband; auch das durch und durch deutſche Weſen des Stückes übte ſeine Wir⸗ kung. Es iſt im tiefſten Charakter Ludwigs begrün⸗ det, daß der Erfolg des„Erbförſters“, der doch einen äußeren Aufſchwung bedeutet, den Verfaſſer zu einer Strenge gegen ſich ſelbſt veranlaßte, von der wir beinahe ſagen können, ſie ſei zu einer ſyſtematiſchen Selbſtauölerei ausgeartet. Ludwig maß die Kraft ſeines Könnens an Shakeſpeare. Die Werke des großen Briten, des größten Büh⸗ nendichters der modernen Zeit, waren der Gegen⸗ ſtand dauernden, immer tiefer dringenden Stu⸗ diums für ihn geworden. Ja, wollen wir die Aeußerungen Ludwigs, die ſich auf ſein bibliſches Trauerſpiel„Die Makkabäer“ beziehen, wörtlich nehmen, ſo hatte er mit dieſem„Muſter einer ideglen Tragödie“ ſogar Shalkeſpeare übertreffen wollen. Es war natürlich, daß hinter ſolchen hochfliegenden Plänen die Ausführung zurückblei⸗ ben muüßte. So berblutete ſich Ludwig auch dich⸗ teriſch an dem Trauerſpiel„Tiberius Gracchus“, worin er in unermüdlicher, immer von neuem aufgenommener Arbeit antike Zeit und antikes Leben in Shakeſpeares Weiſe neu beleben wollte. Immer tiefer verſenkte er ſich in das Shake⸗ ſpeareſtubium, und die zahlloſen Pläne ſeines Dichtergeiſtes blieben unausgeführt, führten nur zu Bruchſtücken oder befriedigten in ihrer Aus⸗ führung den Verfaſſer nicht. In Maſſen ver⸗ nichtete Ludwig begonnene Arbeiten, und indem er ſo ſchon Vorhandenes beſeitigte, entſtanden ihm immer neue dramatiſche Entwürfe, deren einer„Chriſtophorus, ein Myſterium“, die Keime zu einem wunderbaren Geſamtkunſtwerk in ſich trug, worin ſich, ähnlich wie in Wagners„Par⸗ ſifal“, Religion und Kunſt miteinander verbun⸗ den hätten, Die körperlichen Leiden, die ihn nie verlaſſen hatten, ſteigerten ſich bis zur Unerträglichkeit in ſeinen letzten Lebensjahren. Wohl war ihm in ſeiner Gattin eine treue und aufobſerungsvolle Pflegerin beſchieden: wohl vermochte es Ludwigs feſter männlicher Wille, der Krankheit zum Trotz, den Geiſt aufrechtzuerhalten. Ja, man könnte Otto Ludwig in der Art, wie er ſeinen körperlichen Zuſtand bezwang und ungeachtet aller Qualen eine ruhige, heitere Stimmung zu bewahren wußte, mit unſerem Schiller erglei⸗ chen. Aber tief in ſeiner Stelle fraßen doch Kum⸗ mer und Todesahnung, Wie bitter klingen Jud⸗ wigs Worte:„Meine Uebel ſind, einzeln genom⸗ men, alle nicht von bedenklicher oder gleführlicher Natur, nur ſchmershaft und ſelten pauſierend; ich 2. Seite. Richtung, ein Miniſter gegen Sozialpolitik, ſeine Stelle einnimmt? Was ſoll ein ſolcher in dem ſozialfreundlichen Reichstag. Er würde dort eine unmögliche Rolle ſpielen. Herr Delbrück erleidet das Los des Grafen Poſadowsky, der ob ſeiner Sozialpolitik den Konſervativen verdächtig und verhaßt wurde. Wo wir hinſehen Wirrwarr und Unſicherheit. Nirgend feſte Ziele und Richtlinien. Dabei ſäßt die Militäcvorlage auf ſich warten. Schade drum! Viel Stimmung verraucht. Wenn in irgendeiner Frage, heißt es hier:„Was du tun willſt, tue bald“. Für die unklare undurchſichtige Lage wäre es notwendig, daß Militärvorlage und Deckungsfragemöglichſtbald an den Reichstag gebracht und dort mit Ener⸗ gie durchgeſetzt werden. Denn ein Zurück gibt es hier für die Regierung nicht. Freilich wäre es bei der Beſitzſteuer notwendig, daß bald eine Einigung im Bundesrat erfolgt. Ein Bundesratsbeſchluß, der durch Majoriſierung zuſtande käme, würde der nötigen Stoßkraft im Reichstage entbehren, und ob ſich der Bun⸗ desrat auf eine Reichsvermögens⸗Zuwachs⸗ ſteuer einigt, ſcheint bei dem täglich wachſen⸗ den Widerſtand mehr als zweifelhaft. Uns will es bedünken, daß die derzeitige allgemeine politiſche Lage nach den verſchiedenſten Rich⸗ tungen hin zu wachſenden Bedenken Anlaß gibt. Der nächſte Zentrumsſtreich gegen den Kanzler wird demnächſt mit der Beratung des Zentrumsantrages auf Aufhebung des Jeſu⸗ itengeſetzes fällig. Es iſt wahrſcheinlich, daß der Schwerinstag, an dem der Antrag, der die Form eines Geſetzentwurfes hat, zur Verhand⸗ lung kommt, auf den 26. Februar fällt; nicht ausgeſchloſſen aber iſt auch ein früherer Termin, etwa der 19. Februar. Selbſtverſtändlich wird das Zentrum mit allen Mannen zur Stelle ſein. Es weiß, wie wichtig die Abſtimmung nicht bloß für die Jeſuitenſache ſelbſt, ſondern auch für die Geſtaltung der geſamten innerpolitiſchen Lage werden kann Je größer die Mehrheit, die es für die Aufhebung des Geſetzes zuſammenzu⸗ bringen hofft, um ſo größer der Trumpf, den es gegen Reichskanzler und Bundesrat ausſpielt. Am meiſten wird dabei darauf ankommen, wie die bürgerlichen Parteien abſtim⸗ men. Vom nationalen Standpunkt aus wird man hoffen dürfen, daß wenigſtens in den Reihen dieſer Parteien niemand die Stimmung Unterſchätzt, die in dieſer Frage die national empfindende eroße Mehrheit des Volkes be⸗ herrſcht. An Kundgebungen, die darüber keinen Aweifel laſſen, hat es bisher nicht gemangelt und wird es auch weiterhin, um die Stellung der Parteien zu ſtützen, nicht fehlen.— Natürlich mibd bie rote Internationale bei dieſer Gelegen⸗ heit wieder Schulter an Schulter mit der ſchwar⸗ zen ſtehen und kämpfen. Deutsches Reich. — Der Beſitzwechſel in der Provinz Poſen war auch im verfloſſenen Jahre ſehr lebhaft. Doch zum erſten Male ſeit 17 Jahren ſchloß das Jahr 1912 nicht mit einem Verluſt, ſondern einem Gewinn für die deutſche Hand ab. Während 1910 die Polen 4885 Hektar mehr er⸗ warben als die Deutſchen, im Jahre 1911 der polniſche Gewinn noch 2627 Hektar betrug, haben im Jahre 1912 die Deutſchen 7734 Hektar mehr erſtanden als die Polen. Dieſes Ergebnis iſt überaus erfreulich. — Die Konſervativen gegen Staatsſekretär Dr. Delbrück. Die Norddeutſche Allgemeine Zei⸗ tung ſchreibt: Die Kreuzzeitung veröffentlicht in ihrer Nr. 64 vom 7. ds. an leitender Stelle einen Artikel, in dem über die mangelnde Ver⸗ tretung der Landwirtſchaft innerhalb der Reichs⸗ verwaltung, insbeſondere in dem Beamtenkörper des Reichsamts des Innern, geklagt wird. Im Zuſammenhange damit wird behauptet, daß im Herbſt vorigen Jahres bei den Beratungen über die Maßnahmen zur Bekämpfung leiſch⸗ General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt) Mannheim, 10. Februar. teuerung das Reichsamt des Innern entſchloſſen geweſen ſei, den Paragraphen 12 des Fleiſch⸗ beſchaugeſetzes fallen zu laſſen, nur weil das Geſundheitsamt ihn für entbehrlich hielt. In⸗ wieweit der allgemeine Vorwurf mangelhafter Vertretung landwirtſchaftlicher Intereſſen inner⸗ halb der Reichsverwaltung berechtigt iſt oder nicht, wollen wir heute nicht erörtern, dagegen möchten wir alsbald feſtſtellen, daß weder das Geſundheitsamt den§ 12 des Fleiſchbeſchau⸗ geſetzes jemals für entbehrlich erklärt, noch das Reichsamt des Innern die Abſicht gehabt hat, dieſe geſetzliche Beſtimmung fallen zu laſſen. Badiſche Politik. Aus der nationalliberalen Partei. Sandhofen, 10. Febr. Der Libe⸗ rale Arbeiterverein Mannheim hatte am Samstag abend hier zu einer Verſamm⸗ lung einberufen. Nach Eröffnung durch den Vorſitzenden Herrn Löbbach ſprach Herr Parteiſekretr Wittig über die Notwendig⸗ keit politiſcher Arbeiterorganiſation. An den Vortrag ſchloß ſich eine lebhafte Debatte. Eine Anzahl neuer Mitglieder ſchloß ſich dem Libera⸗ len Arbeitervereine an. Vorbereitungen zu den Landtagswahlen. Im 56. und im 57. Landtagswahlkreis (Schwetzingen und Mannheim⸗ Land) fanden geſtern ſozialdemokratiſche Kon⸗ ferenzen ſtatt, in denen die bisherigen Abgeord⸗ neten, Kahn⸗Schwetzingen und Bechtold⸗ Edingen, einſtimmig wieder als Kandidaten auf⸗ geſtellt wurden. Bayeriſche und Pfälziſche Politik. MFrankenthal, 8. Febr. In einer geſtern abend ſtattgehabten, zahlreich beſuchten Ver⸗ ſammlung des Nationalliberalen Vereins für Frankenthal und Umgegend ſprach Landtagsabgeordneter Kommerzienrat Kopp über bayeriſche Landtagspoli⸗ tik, wobei er insbeſondere auch des Mißtrauens gedachte, das dem neuen bayeriſchen Miniſterium von Anfang an eutgegengebracht wurde. Dieſes Mißtrauen ſei voll und ganz berechtigt geweſen. Aus eigener Initiative ſei nichts geleiſtet wor⸗ den und die Geſetzentwürfe, die zur Annahme gelangten, habe das Miniſterium gegen den aus⸗ drücklichen ernſten Willen des Zentrums durch⸗ ſetzen müſſen. Trotzdem ſuche das Miniſterium ſelbſt Reſervatrechte zu beſeitigen, foweit ſie von den Liberalen angeregt würden. Prinzregent Luitpold habe bei den Verhandlungen über die Lotterievorlage in der Reichsratskammer aus⸗ geführt, daß Bayern ſich nur ſchaden würde, wollte es die Lotterie nicht einführen, da in allen umliegenden Staaten geſpielt werde. Setze man anſtatt Lotterie„Einheitsmarke“, ſo träfen dieſe Ausführungen ebenſo ſcharf zu. Württem⸗ berg, das auch längere Zeit ſeine eigene Marke behielt, habe mit der Einführung der Einheits⸗ marke ein gutes Geſchäft gemacht. Ebenſo würde es in Bayern ſein, denn trotz des ſteigenden Ver⸗ kehrs würden die Einnahmen aus dem Poſt⸗ weſen in Bayern immer geringer, weil die bayeriſchen Einnahmen, auf den Kopf der Be⸗ völkerung gerechnet, hinter den im Reichspoſt⸗ gebiet zurückgeblieben, die bayeriſche Poſtver⸗ waltung an die Reichspoſtverwaltung aber einen Betrag abliefern müſſe, der den Einnahmen der Reichspoſt auf den Kopf der Bevölkerung ent⸗ ſpreche. Redner ging dann ausführlich auf die Tätigkeit des Landtages ein und ſagte dabei: In ſeiner Programmrede habe der neue Mini⸗ ſterpräſident alles Liebe und Gute verſprochen, daß er den Parteimann ausziehen und über den Parteien ſtehen wolle. In ſeiner zweiten Pro⸗ grammrede habe er dann ſchon ganz anders ge⸗ ſprochen. Nachdem Redner hierfür mancherlei Beiſpiele angeführt und auf das wenig glückliche Verhalten Hertlings in der Frage„Prinzregent oder König“ hingewieſen hatte, ging er noch auf die„Tugenden“ der anderen Miniſter ein, wobei der Kriegsminiſter Freiherr Kreß von Kreſſen⸗ ſtein am beſten wegkam, der als einziger von ſeinen Kollegen gewagt habe, den Zentrums⸗ fühlen mit ihr zu lonperſieren leuten gründlich die Meinung zu ſagen. An den mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Vor⸗ trag ſchloß ſich eine längere anregende Debatte. Die deutſch⸗engliſche An⸗ näherung. Die ausländiſche Preſſe zu den Erklürungen des Herrn von Tirpitz. R. K. Paris, 9. Febr. Die Erklärungen des Herrn von Tirpitz vor der Budgetkommiſſion des Reichstages haben hier einen bedeutenderen Eindruck gemacht, als man es ſich will merken laſſen. Gewiſſe Blätter, wie beiſpielsweiſe der„Matin“, ziehen es vor, dieſe Erklärungen einfach zu regiſtrieren und engliſche Kommentare, ſelbſtverſtändlich nur ſolche konſervativen Urſprungs, wie des „Globe“, des„Obſerver“ und der„Pall Mall Gazette“, die ſich gegen die deutſche Propoſition wenden anzufügen. Andere franzöſiſche Preß⸗ ſtimmen ſuchen den Eindruck der offenſichtlichen deutſch⸗engliſchen Verſtändigung abzuſchwächen, indem ſie erklären, daß die deutſcherſeits bisher verweigerte, nunmehr im Prinzip angenommene vorjährige Propoſition des engliſchen Marine⸗ miniſters bezüglich der Seerüſtungen Englands und Deutſchlands, jenſeits des Rheins zu einer deutſch⸗engliſchen Entente aufgebauſcht werde, während es ſich beſtenfalls nur um ein Abkom⸗ men der Einſchränkung der gegenſeitigen Marine⸗ verſtärkungen handle was einen großen Unter⸗ ſchied bedeute. Diejenigen deutſchen Blätter, welche alſo aus der Rede des Herrn von Tirpitz auf die Exiſtenz einer deutſch⸗engliſchen Marine⸗Konvention glau⸗ ben ſchließen zu müſſen, befänden ſich im Irrtum, „denn eine ſolche würde ſich ſchlecht in den Rahmen der gegenwärtigen Alliancen und Ententen Europas einfügen.“(Sollte dies nicht ein jenſeits des Kanals gerichteter fvanzö⸗ ſiſcher Warnungsruf ſein? D..) Doch das betreffende Journal beruft ſich ſelbſt nrit dem Hinweis auf die Haltung eines andern Teils der deutſchen Preſſe, welcher bei aller geäußerten Befriedigung angeſichts der gegenſeitigen Ein⸗ ſchränkung der Marinerüſtungen, das Vor⸗ handenſein einer Konvention formell abſpricht. Vom franzöſiſchen Standpunkt könne man aber nicht umhin eine Parallele zwiſchen der weiſen deutſchen Einſchränkung zur See und des tollen Aufwandes zu Land zu ziehen. Die Coineidenz der Verminderung des Marine⸗Budgets und der enormen Steigerung der Heeres⸗Kredite ſei für Frankreich eine Lehre, die es ſich zu Gemüte führen müſſe. Wenn Deutſchland mit der Er⸗ wägung rechne, daß der franzöſiſche Nachbar, nicht wie England es mit ſeiner Flotte machen wollte, einen Dauer⸗Wettlauf mit den deutſchen Armee⸗Rüſtungen unternehmen könne und daß alſo der Rhein Deutſchland die Superiorität liefern ſoll, derzufolge es Europa ſeinen Willen diktieren will, ſo müſſe das geſamte franzöſiſche Volk im Bewußtſein der Pflichten, die ihm die deutſche Militärpolitik auferlegte, trachten, ſo⸗ wohl an materieller Macht, wie an moraliſcher Kraft zu wachſen, um mit den Worten des Sie⸗ gers von Jena„ſtets in der Lage zu ſein, ſich mit dem Gegner meſſen zu können.“ Die„Action“, welche dieſen patriotiſchen Appell veröffentlicht, hat inſofern das Verdienſt relativer Objektivität, als ſie in ihrem Preſſe⸗ Echo auch die Meinung der liberalen engliſchen Blätter reproduziert. So zitiert ſie den„Eve⸗ ning Standard“ welcher ſchreibt:„Es iſt freudig zu begrüßen daß Deutſchland ſich nicht mehr in hartnäckigem Schweigen gegenüber unſeren Vor⸗ ſchlägen, die Rüſtungen einzuſchränken, verhält. Allerdings darf man aus den Erklärungen des Herrn von Tirpitz nicht mehr heraushören wol⸗ len, als ſie enthalten. Deutſchland hat die Unterſtützung die Großbritannien von ſeinen Kolonien konſtatiert. Wenn die eine Nation ihr Pulver trocken hält, kann ſich die andere geſtimmt — * N* ſich Deutſchland einverſtanden erklärt hat, daß England eine Superiorität von 60 pEt. an hafter Freundſchaft gelangen.“ Die„Lanterne“ erklärt, daß England unmög⸗ lich überſehen könne, daß die deutſchen Anſprüche auf die Vorherrſchaft für das britiſche Rei ebenſo bedrohlich ſeien als für Frankreich ſelbſt. Englands Gegenwart in der Gruppierung der Triple⸗Entente ſei nicht nur als Gleichgewicht der Kräfte Europas zur Aufrechterhaltung dez Friedens, notwendig, ſondern ſei zugleich ſir halte ſich Frankreich auch völlig beruhigt. Aus Stadt und Land. * Mannheim, 10. Februar 1918. fürſorge in Mannheim dushof“ eingeladen, Aſchaffenburg, Leiter der Irrenanſtalt iß Köln, einen Vortrag über„Der Alkohol in den modernen Strafgeſetzen und Strafgeſetzentwürfen“ hielt. Der Worte an die zahlreich erſchienenen Damen und Herren und wies auf die ethiſchen Ziele der Bewegung hin, die insbeſondere dahin arbeite, tigeren Lebensweiſe zu führen. Herr Prof. Dr. Aſchaffenburg derung der Schäden, die der Alkohol an unſerem Volkskörper verurſachte. Das Hauptübel fin⸗ ſitten. Das ſoziale Elend, in das der Trinker hineingerät, findet ſeinen Ausdruck, außer an dem Trinker ſelbſt, zunächſt in der Notlage der Familie und in dem Mangel der Kindererzie⸗ hung. Der außerordentlich hohe Prozentſatz der durch den Alkohol verurſachten kriminellen Ver⸗ gehen muß allein ſchon zu Bedenken Anlaß geben. Dazu kommen noch die ſich ſtetig ver⸗ ſern, Irrenanſtalten uſw. Es hört ſich faſt als unglaublich an, wenn man vernimmt, daß die Summe, die alljährlich bei uns in Deutſchland vertrunken wird, Mark geſchätzt wird. Der Redner wendet ſich dann nach dieſen in⸗ die geeignet erſcheinen, um die Trinkſitten zu be⸗ kämpfen. Hier kommt in erſter Linie die Ge⸗ ſetzgebung in Betracht. Außer Deutſch⸗ land haben auch noch Oeſterreich⸗Ungarn und die Schweiz eine Neubearbeitung des Strafge⸗ ſetzhuches in Ausſicht genommen. In ſeiner Kritik der vorgeſehenen Entwürfe ſchneidet der Referent zunächſt die Frage der Unzurechnungs⸗ fähigkeit an. Es müſſe davon Abſtand genom⸗ men werden, den Begriff der Bewußtloſigkeit in gefordert werden, daß derjenige, der in der Trunkenheit eine Straftat begeht, auch beſtraft fenburg dagegen, daß der Ausdruck„ſelbſtver⸗ ſchuldete Trunkenheit“ in unſere Strafgeſetz⸗ gebung aufgenommen wird. Ferner müſſe ver⸗ urſachten Straffall der Täter einer Trinkerheil⸗ anſtalt zugewieſen wird. Merkwürdig erſcheint es, daß weder in Deutſchland noch in Oeſterreich bei der Behandlung der neuen Strafgeſetzent⸗ würfe der Arzt um ſeine Meinung befragt achtet. Jorderungen an die Geſetzgebung auf, um die bin ein Pferd, das nicht ein Löwe, ſondern eine Schar Bremſen hetzt, die immer wieder von einer anderen Schar abgelöſt wird. So ſtets ab⸗ ſorbiert und entkräftet vom Kampfe mit uner⸗ müdlichen kleinen Peinigern, ſchmerzt mich nicht, daß ich den Genuß, ſondern nur, daß ich den Zweck und den Gebrauch meines Lebens verliere!“ Kurze Zeit nach ſeinem zweiundfünfzigſten Ge⸗ burtstage, am 25. Februar 1865, iſt er geſtorben. Geiſtvolle Denker und Forſcher haben ſich be⸗ müht, die Zeitverhältniſſe für Otto Ludwigs Un⸗ glück verantwortlich zu machen. Man nennt ihn eine„fragmentariſche Natur“, der die Zeit, in der ſie lebte, die richtigen Stoffe für die dramatiſche Behandlung nicht zu liefern vermochte. Das iſt zum Teil gewiß richtig. Indem Ludwig dieſe Differenz zwiſchen den Idealen der eigenen Bruſt dnd der nicht mehr vom Ideal, ſondern von der Tendenz beherrſchten Gegenwart fühlte, und ſie durch Kolofſalität und planmäßige Wirklichkeits⸗ nachahmung auszugleichen ſuchte, kam er zu dem Skreben, den dunklen Punkt der Seele, woraus eigentlich der Charakter entſpringt, zu ſuchen; er wollte in ſeinem„Erbförſter“ den individuellſten Heern des Ichs bloßlegen, die Unauflösbarkeit zum dramatiſchen Problem machen; auf eine Iſolie⸗ krung war es abgeſehen: der Held ſollte, indem er ſein Innerſtes herauskehrt und mit ſeiner eigen⸗ ſten Weſenheit operiert, an den Geſetzen dieſer Welt zugrunde gehen. Aber der Ungunſt der Zeitverhältniſſe ſteht die in Ludwigs perſönlichem Weſen begründete Zwieſpältigkeit gegenüäber. Er ich Licht in übermächtinem Rinaen mit ſich ſelbſt baute er an ſeinen Werken; die Refle⸗ xion und der Zweifel drängten ſich hemmend in ſein Schaffen und Geſtalten ein. Daher die ſchier unüberſehbave Fülle von Plänen und Entwürfen, die er hinterlaſſen hat. Mancher von dieſen Bau⸗ ſteinen iſt unendlich wertvoll. Aber es iſt doch bloß Stückwerk. Von ſeinen Werken ſind es eigentlich bloß vier, die den Wandel der Zeiten überdauert haben:„Der Erbförſter“,„Die Mak⸗ kabäer“ und die beiden Erzählungen„Die Heite⸗ rethei und ihr Widerſpiel“ und„Zwiſchen Him⸗ mel und Erde“ „Die Heiterethei“, eine Dorfgeſchichte voll ur⸗ wüchſiger Kraft und echter Poeſie, ſchrieb Otto Ludwig nebenher,„hinter ſeinem Rücken“, wie er ſelbſt ſagte, da ſeine dramaturgiſchen Studien ihm weitaus das Wichtigſte waren. Gleichwohl zeigt ſich in dieſer Novelle ſein ganzes dichteriſches Können ebenſo ſchön wie in der Erzählung„Zwi⸗ ſchen Himmel und Erde“, die uns in das Ar⸗ beitsbereich des Schieferdeckergewerbes führt, und in der die Charaktere zweier ungleich gearteter Brüder ſo meiſterlich geſchildert worden ſind. Eine Liebe, deren Stärke im Entſagen liegt, und die leidenſchaftliche Darſtellung der Kataſtrophe, die auf einem Turme„zwiſchen Himmel und Erde“ vor ſich geht, erſchüttern hier das Hers des Leſers derart, daß man wohl ſagen kann, die Geſchichte bleibe jedem, der ſie geleſen hat, unvergeßlich. Weniger konnten„Die Makkabäer“ volkstümlich werden, in deren fortſchreitender Handlung ſich Dagegen poird„Der Erbförſter“ wohl noch auf lange Zeit hinaus ſeinen Zauber ausüben. Hier greift Ludwig an die Wurzeln der Menſchen⸗ natur, und mit einer geheimnisvollen Sympathie berbindet ſich die Spannung, mit der wir der Handlung folgen. Das iſt wahrlich Heimatkunſt. Ein Waldesrauſchen, ein Tannenduft kommt uns entgegen: die kleine Welt des Förſterhauſes, die mit ihrem engen Rahmen ſo viel der Luſt und des Leides umſpannt, nimmt uns gefangen. Der alte Förſter, der in ſeiner geſunden Natürlichkeit nicht begreifen kann, daß das, was vor ſeinem Herzen Recht iſt, nicht Recht ſein ſolle vor den Gerichten, iſt eine echt deutſche Figur und ge⸗ winnt unſer menſchliches Mitgefühl. Wie er etwa gleich Göß von Berlichingen oder Michael Kohl⸗ haas zum Selbſthelfer wird, regt ſich in uns etwas Zuſtimmendes, und wie erſchütternd wirken ſeine berzweifelten Worte:„ich hab' Unrecht,“ wirkt ſein gräßliches Ende auf uns! Es iſt dieſelbe trauliche deutſche Färbung, die wir an Kinds und Webers„Freiſchütz“ bewundern, die uns auch im „Erbförſter“ entgegentritt. Deutſch durch und durch, in ihren Vorzügen und ihren Schwächen, ſind dieſe Männer, Frauen und Mädchen, und nur ein Deutſcher wird die ſeeliſche Handlung dieſes Trauerſpiels verſtehen und nachfühlen können. Vielleicht mehr noch als die Erzählungen kaun uns„Der Erbförſter“ erkennen laſſen, welch' ein Schatz an tiefem Gemüt Ludwigs Weſen inne⸗ wohnte. Eine ſtrenge Rechtlichkeit, Beſcheidenheit. das Gräßliche zu einem wahrhaft gigantiſchen Entletzen erbebt. neten ihn aus. Und es kut unſerer Zeit wohl, ſich in die Werke eines älteren gemütpollen Dich⸗ ters zu verſenken. Kennzeichnend für Otto Lud⸗ wigs Gemüt ſind ſeine Worte:„Und darum möchte ich auf dem Lande in ſtill gemütlicher Ar⸗ mut leben, von niemand gekannt; wünſchend, ja erſehnend, daß meine Produktionen Menſchen wohl tun möchten: aber Dank und Anerkennung verſchmähend: nicht aus Stolz oder Menſchen⸗ ſcheu, ſondern aus Liebe, die nicht bezahlt ſein will.“ Oberleutnant Filchner über die Erfolge ſeiner ant⸗ arktiſchen Erpedition. Am Sonntag abend hielt Oberleutnant Dr. kunde in Berlin feinen erſten öffentlichen Vortrag über die deutſche Expedition zum Süd⸗ pol. Er führte unter großem Beifall u. a. aus, daß nach einer ſchwierigen Fahrt durch Packeis am 27. Januar ſich die erſten Anzeichen des nahen Landes einſtellten. Am 30. Januar wurde das Inlandeis geſichtet. Es bot ſich dar als eine 200 bis 300 Meter hohe Erhebung, die in ſanfter Böſchung gegen das Meer zu ziemlich gleichmäßig abfällt und dort in einer ſenkrechten, 20 bis 30 Meter hohen Eiswand abbricht. Eine halb, ſo ſchildert Dr. Filchner nach dem B. T. Liebe zur Natur und Liebe für die Menſchen zeich⸗ mit dem Schiff dem Verlauf des Steilabbruchs Der„Star“ äußert ſich wie folgt:„Inden Dreadnoughts hat, iſt es um einen weiten Schrit einer engliſch⸗deutſchen Verſtändigung näher ge. kommen. Jetzt wo das richtige Verhältnis her⸗ geſtellt iſt, können Deutſchland und England in⸗ dem ſie ihren guten Willen einſetzen, zu dauer England ſelbſt von Vorteil. Aus dieſem Grunde Die Pereinigung für FTrinker hatte auf Samstag abend zu einer öffent⸗ lichen Verſammlung in den„Bernhar in der Herr Prof. Dr. Vorſitzende, Herr Medizinalrat Dr. Schleid, richtete namens der Vereinigung begrüßende unſer Volk zu einer geſünderen und vernünf⸗ begann ſodann ſeinen Vortrag mit einer Schil⸗ det er in den Trinkgewohnheiten und Trink⸗ mehrende Zahl der Inſaſſen von Arbeitshäu⸗ auf drei Milliarden ſtruierenden Darlegungen den Maßnahmen zu, unſere neue Strafgeſetzgebung aufzunehmen und wird. In gleichem Maße wendet ſich Dr. Aſchaf⸗ langt werden, daß bei jedem durch Alkohol ver⸗ wurde. Nur die Schweiz hat dies für nötig er⸗ Schließlich ſtellt der Redner eine Anzahl von Filchner in der Geſellſchaft für Erd⸗ Landung war hier unmöglich. Wir folgten des⸗ ten Ziele führen. Mannheim, 10. Februar General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nach⸗ichten(Abendblatt). 8. Seite Trunkſucht zu bekämpfen. Er nennt hier das Wirtshausverbot für Straffällige, die Anwen⸗ dung des Pollardſyſtems, ganze oder teilweiſe Erlaſſung der Strafe unter Verpflichtung der Abſtinenz, Entmündigung der Trunkſüchtigen. Die Schweiz hat eine Beſtimmung getroffen, die Deutſchland und Oeſterreich fehlt, d. i. das Ver⸗ bot des Verkaufs alkoholiſcher Getränke an Kinder. Es ſei notwendig, dafür zu ſorgen, daß der Genuß alkoholiſcher Getränke durch Kinder abſolut verboten wird. Der Kampf gegen den Alkohol iſt eine Kulturnotwendigkeit. An ihm teilzunehmen iſt Pflicht eines jeden Ge⸗ bildeten. Nur wenn dieſer Kampf mit rechten Mitteln geführt wird, wird er auch zum rech⸗ (Lebhafter Beifall.) Ueber die Tätigkeit, Aufgabe und Ziele ber Trinkerfürſorgevereinigung ſprach ſich hierauf noch Herr Medizinalrat Dr. Schleid aus. Er betonte ihre Hauptaufgabe, die Trunkſucht als ſolche zu bekämpfen, anderer⸗ leits ihr aber auch nach Möglichkeit vorzu⸗ beugen. Die Verhältniſſe in Mann⸗ heim ſeien nicht gerade die beſten. Die An⸗ ſtellung eines hauptamtlichen Fürſorgers durch die Vereinigung war in Hinſicht auf die wenig bedeutenden vorhandenen finanziellen Mitteln einen gewagten Sprung. Erfreulich ſei das Anwachſen der Zahl derjenigen Be⸗ triebe, in denen die Arbeitgeber ein Verbot zum Genuſſe des Alkohols erlaſſen haben. Mit einem nochmaligen Hinweis auf die edlen Ziele der Vereinigung, die ſich die Pflicht der Nächſten⸗ liebe zum oberſten Grundſatz gemacht habe und mit der Bitte um Zuwendung von finanziellen Mitteln ſchloß der Vorſitzende unter Beifall ſeine Darlegungen. * Die Ehrung des Geſchwiſterpaares Reiß durch den Landesherrn. Durch Wolffs Telegra⸗ phenbureau ging uns heute nachmittag folgendes Telegramm zu: wr. Karlsruhe, 10. Febr. Der Groß⸗ herzog hat der„Karlsruher Ztg.“ zufolge dem Fräulein Anna Reiß in Mannheim die an dem Bande des Ordens Berthold I. zu tragende Goldene Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft verliehen und dem Geheimen Kommerzienrat Dr. Karl Reiß zum Geheimen Rat II. Klaſſe er⸗ naunt. Dieſe wohlverdiente Ehrung des Geſchwiſter⸗ paares Reiß durch den Großherzog wird in der Bürgerſchaft die lebhafteſte Freude und Genug⸗ tuung hervorrufen. Dokumentiert der Landes⸗ herr doch durch dieſe ſeltene Auszeichnung, daß er die Verdienſte des hochherzigen Geſchwi⸗ ſterpaares, die es ſich im Laufe der Jahre durch die vielfachen Beweiſe bürgerlichen Gemeinſinns und zuletzt wieder durch die großartigen, weit über Badens Grenzpfähle hinaus Aufſehen er⸗ regenden Stiftungen erworben hat, in vollem Maße zu würdigen und einzuſchätzen weiß. Die ganze Bürgerſchaft wird ſich mit uns in dem herzlichen Wunſche vereinigen, daß es Herrn Geheimrat Reiß und ſeiner Frl. Schweſter ver⸗ gönnt ſein möge, noch recht lange Jahre ſich der ihnen zuteil gewordenen hohen landesväter⸗ lichen Auszeichnung zu erfreuen. Berſetzt wurde Finanzſekretär Joſef Seitz in Pforzheim nach Lahr, Eiſenbahnſekretär Achilles Bernhard in Schaffhaufſen nach Karlsruhe und Eiſenbahnſekretär Paul Zieg⸗ ler in Renchen nach Raſtatt. * Falſches Geld. Die Agentur der Pfälziſchen Bank in Donaueſchingen macht darauf aufmerkſam, daß in der Gegend falſche fünf Mark und zwei Mark Stücke im Umlauf ſind. Die 5 Mark⸗Stücke tragen das Bildnis Kaiſer Wilhelms., das Münzzeichen B und die Jahreszahl 1876. Das Falſtfikat iſt täuſchend nachgeahmt und nur dadurch, daß es etwas größer als die echten Stücke iſt, als ſolches er⸗ kenntlich. Die 2 Mark⸗Stücke tragen das Bild⸗ nis König Ludwig kl. von Bayern mit dem Münzzeichen D und die Jahreszahl 1876. Die Fälſchung iſt ziemlich plump und leicht zu er⸗ kennen. * Handels⸗Hochſchule. Am Montag, den 10. Februar, wird Profeſſor Dr. Rumpf in ſeiner öffentlichen unentgeltlichen Abendvorleſung um 8½% Uhr die Alarmierung der Garni⸗ ſon Straßburg in ſtrafrechtliche Beleuch⸗ tung rücken. *Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiern mor⸗ gen(11. Februar) Herr und Frau Joſef Metz⸗ ger, Gr. Wallſtadtſtraße 59 wohnhaft. * Ueber die religiös⸗ſittliche Jugenderziehung der Großſtadtkinder ſprach Sonntag abend auf Veranlaſſung des Katholiſchen Frauenbundes, Zweigverein Mannheim, der bekannte Pädagoge, Profeſſor Dr. Friedrich Wilhelm Förſter aus Zürich, im dichtgefüllten Bernhardushofſaale. Der Referent, der über eine vorzügliche Redner⸗ gabe verfügt, führte kleine Erlebniſſe zum Be⸗ weiſe dafür an, daß zu einer rechten Jugend⸗ erziehung die Religion eine abſolute Notwendigkeilt iſt. Der Begriff der Selbſtachtung, welcher die moraliſche Erhöhung des Menſchen zur Folge hat, und eine Charakterbildung, welche aber nicht abſtrakter Natur ſein darf, ſind die Grund⸗ lagen zu einer religiös⸗ſittlichen Jugenderziehung. Alle dieſe Momente werden der Jugend durch die Religion gegeben. Obwohl unter den Pädagogen unſerer Zeit die Anſicht vorherrſcht, eine Cha⸗ rakterbildung ſei auch ohne Religion möglich, ſo iſt damit nicht geſagt, daß unter religionsloſe Menſchen nicht auch ehrliche und rechtſchaffene Charaktere zu finden ſeien, jedoch ſei dies noch kein Beweis für eine richtige Erziehung ohne Religion, denn dadurch, daß ſie eine wirklich religibſe Erziehung genoſſen haben, oder die Eltern religiöbs waren, iſt immer noch etwas von den Grundprinzipien der Religion zurückgeblieben. Die Religion ſei derjenige Faktor, der das Geſetz mit dem Leben zu verknüpfen weiß. Sehr zu be⸗ grüßen ſei, daß die Nervenärzte neuerdings zu der Ueberzeugung gekommen ſind, daß die Ner⸗ ven durch den Geiſt beherrſcht werden. Iſt es nötig, daß der Geiſt mobil gemacht werden ſoll, ſo iſt es die Religion, die dem Geiſt die erforder⸗ liche Sicherheit verleiht und die religibſen Kräfte gegen den Seelenzuſtand in Wirkſamkeit ſetzt. Durch die religionsloſe Erziehung nehmen die äußeren verderblichen Reize zu und die inneren Kräfte werden dem Menſchen genommen. Die Konfirmation iſt zu einſeitig, ſie ſollte eigentlich ein Bekenntnis ſein, das die jungen Leute ablegen, um die ſchweren Willenserprobungen, denen ſie beim Uebergang vom Knaben zum Jüngling aus⸗ geſetzt ſind, beſſer zu überſtehen. Da wo Kinder in ſchlechter Umgebung ſind, ſollten ſie nicht ent⸗ fernt, ſondern durch gute Beiſpiele herangezogen werden, damit ſie dann miſſionariſch auf ihre Umgebung wirken können, um ſo die Jugend ſtufenweiſe aus ihrem rohen Zuſtande herauszu⸗ befördern. Redner führte weiter aus, daß eine Maſſe junger Leute mangels konkreter Führung nervös zu Grunde gehen und daß eine moraliſche Verwahrloſung auftritt. Bei unſerer Jugend iſt ein roher Begriff der Männlichkeii vorhanden. welcher dadurch zum Schwinden gebracht werden kann, daß man die jungen Leute den chriſtlichen Idealen näherbringt. Der Begriff des Mannes⸗ ideals muß der Jugend in tieferem Sinne bei⸗ gebracht werden. Der Tanz iſt ganz dazu ange⸗ tan, dem jungen Manne den edleren Begriff des Verhältniſſes zum Weibe zu zeigen. Zum Schluſſe gab der Redner noch einige Geſichtspunkte aus eigener Erfahrung und führte einige Beiſpiele an, wie man dem fungen Manne den Beögriff der Selbſtbehauptung beibringen kann. Nicht auf Grund von Büchererfaßrung, ſondern auf Grund eigener Erlebniſſe, ſoll man ſich eine U berzeu⸗ gung bilden, um ſo auf die Ju end einzuwirken. Die äußerſt intereſſanten, etwa zweiſtündigen Ausführungen fanden großen Beifall! Der Vor⸗ trag war von zahlreichen Geiſtlichen und Lehrern beſucht. * Fundunterſchlagung. Am 12. oder 16. Jan. verlor eine Dame in hieſiger Stadt einen An⸗ hänger, beſtehend aus einem geſchliffenen, gefaßten, erbſengroßen Diamant und einer dün⸗ nen Plattinkette mit Querverſchluß. Sachdien⸗ liche Mitteilungen an die Kriminalpolizei. * Warnung vor Schwindlern. Am 21. Jan. verſuchten zwei unbekannte Betrüger der Ehe⸗ frau eines Schankwirts in Frankfurt a. M. 200 Mark auf folgende Weiſe abzuſchwindeln: Der eine wollte als Ingenieur mit dem andern als Monteur, im angeblichen Auftrage einer„elek⸗ triſchen Klavierfabrik in Leipzig“ ein Klavier in der Wirtſchaft aufſtellen. Das Inſtrument ſtehe — wie die Gauner ſagten— am Bahnhof. Der Ehemann habe es beſtellt und ſchon 400 Mark anbezahlt, ſeine Frau ſolle die fehlenden 200 Mark vor Aufſtellung noch hergeben. Der an⸗ gebliche Monteur führte Handwerkszeug mit ſich. Der Schwindel mißlang. Die Täter wer⸗ den beſchrieben: 1. Der angebliche Ingenieur: 35 bis 38 Jahre alt,.75 bis.78 Meter groß, ſchlank, blonde Haare, hellblonden hochſtehen⸗ den Schnurrbart, blaſſes Geſicht, trug hell⸗ grauen Ueberzieher und do. Anzug und hellen weichen Hut. 2. Der angebliche Monteur: 35 bis 388 Jahre alt,.60 bis.62 Meter groß, kräf⸗ tig, dunkelblonde Haare und do. Schnurrbart, rundes Geſicht, Berliner Dialekt, trug dunkel⸗ braunen Anzug, ohne Ueberzieher, ſchwarzen ſteifen Hut. Um ſachdienliche Mitteilung an die Schutzmannſchaft wird erſucht. Vereinsnachrichten. * Der Verein für Volksbildung veranſtaltet die nächſten Mittwoch⸗Abende einen Zyklus von fünf Vorträgen über„Die Verbandsbil⸗ dung im modernen Wirtſchaftleben (Unternehmerkartelle und Arbeitergewerkverein)“. Als Redner wurde der auf dieſem Gebiete her⸗ vorragende Gelehrte Profeſſor Dr. L. Pohle von Frankfurt a. M. gewonnen, eine Autorität, die für intereſſante und ſtreng objektive Behand⸗ lung der wichtigſten Frage des heutigen Indn⸗ ſtriebetriebes bürgt. Arbeitgeber und Arbeit⸗ nehmer ſollten die Gelegenheit, dieſe wichtigen Dinge einmal gründlich im Zuſammenhang ken⸗ nen zu lernen, nicht ungenützt vorübergehen laſſen. Eintritt frei. Die Vorträge beginnen jeweils 8% Uhr im Bernhardushof. „Der Familienabend des Frauenvereins vom Allgem. evang.⸗proteſt. Miſſionsverein, der am letzten Sonntag in den Kaiſerſälen ſtattfand, er⸗ freute ſich wie immer eines höchſt zahlreichen Be⸗ ſuches. Nach einem Vierlingquartett, vorge⸗ tragen von den Herren Blau, Kocks, Schel⸗ ling und Knörzer, trug Fräulein Kno⸗ del einen von Pfarrer Höfer verfaßten Pro⸗ log vor, der in wirkungsvoller Weiſe die Auf⸗ gabe der Miſſion ſchilderte. Herr Pfarrer Vath⸗Rheinau begrüßte die Erſchienenen, in⸗ dem er zugleich Schwierigkeit und Notwendig⸗ keit der großen Aufgabe ſchilderte. Es folgte eine geiche Fülle muſikaliſcher Darbietungen, unterbrochen von Vorträge bayeriſcher Dialekt⸗ dichtungen(Frau P. Lautenſchläger), von Verloſung und Beſichtigung der kleinen, aber überaus intereſſanten Ausſtellung chineſi⸗ ſcher und ſapaniſcher Gegenſtände. Frau L. Wagenmann und Frl. E. Peter teilten ſich in den geſanglichen Teil, Frau M. Mül⸗ ler, die Herren Kreitmair und Peter be⸗ gleiteten auf Klavier und Violine, zu den Her⸗ ren des Violinquartetts geſellte ſich in den Schlußnummern noch Herr Piſter(Cello): Ueberall, bei Deklamation und Muſik, bei Pro⸗ log und Vortrag lohnte reicher Beifall die reife Kunſt der Darbietenden, die zu mancher Zugabe ſich genötigt ſahen. Dieſem wohlverdienten Dank gab das Schlußwort zuſammenfaſſenden Ausdruck, nicht zuletzt auch gegenüber den Da⸗ men des Vorſtandes, deren ſtille, emſige Arbeit den ſchönen und wohlgelungenen Abend vorbe⸗ reitete. Möge neben dem äußeren Erfolge auch der innere nicht fehlen; wachſendes Intereſſe an dem großen Werke der Miſſton. * Verein Lehrlingshort Mannheim. Durch ver⸗ ſchiedene Umſtände verzögert, hatte der Verein Lehrlingshort ſeine Faiferfeier erſt geſtern n nen. Die rege Anteilnahme felner Gönner kan wiederum in der Anweſenheit verſchiedener Per⸗ ſonen zum Ausdruck; ſo waren erſchienen u. a⸗ Herr Reg.⸗Aſſeſſor Gotthold und Herr Hof⸗ rat Behaghel. Die Herren Gewerbelehrer Martin, Röth und Amlung als Hortleiter hatten alles aufgeboten, die Feier zu einer ein⸗ drucksvollen zu geſtalten. Muſikſtücke und dekla⸗ matoriſche Darbietungen wechſelten Reihe. Franz Büchler(III 12a) dem gegen die letzten Feiern ein gewiſſer Fortſchritt nachge⸗ rühmt werden kann, ſang„Das Herz am Rhein“, Lied für Bariton, Ph. Wunſch„Das Grab auf der Heide“, Lied für Tenor, mit von den früheren Feiern bekannter guter Stimme, ferner ſeien noch Sandritter(.12) mit einem Geigenſoli, Mäder(1,12) als Klavierſpieler und A. Noll (.17] wegen der Deklamation„Die Fahne der 68er“ genannt. In einer kurzen Anſprache wies Herr Gewerbelehrer Amlung auf das Völker⸗ ſchlachtdenkmal hin, als dem Symbol dafür, was deutſche Kraft vermag, wenn es gilt. Die dama⸗ ligen Wünſche nach einem einheitlichen deutſchen Reiche konnten erſt 1870/71 in Erfüllung gehen und daß es ſich jetzt ſo entwickelt, iſt mit das Werk unſeres Kaiſers. Heer und Flotte ſind der Aus⸗ druck unſerer Macht und Größe. Die Anſprache klang in dem Kaiſerhoch aus. Den Mittelpunkt der Feier bildete aber der ebenfalls von Herrn Amlung gehaltene Lichtbildervortrag „Aus Deutſchlands großer Zeit“. Aus⸗ gehend vom Sinken preußiſcher Macht und Fraft 1806 bei Auſterlitz und Jena und Anerſtädt, ſchilderte der Redner zunächſt die Zeit tiefſter Erniedrigung, Napoleons Untergang in Rußland, Deutſchlands Erhebung von Schill bis Leipzig und ſchließlich dieſes letzte große Ringen ſelbſt, deſſen Gedenken am Völkerſchlachtdenkmal in Leipzig in dieſem Jahre gefeiert wird. Mit ca. 60 Lichtbil⸗ dern unterſtützte Herr Amlung in anſchaulicher Weiſe das geſprochene Wort. Der Pfadfinder⸗ marſch, Chor mit Klavier und Violine beſchloß die ſchöne Feier e. Aus dem Großherzogtum. „ Heidelberg, 7. Febr. ſchußfraktion der Freien Bürgervereinigung hat dem Bürgerausſchuß einen Antrag auf Be⸗ ſteuerung der Kinematographen⸗ theater unterbreitet, wonach von jeder Ein⸗ laßkarte eine Abgabe in Höhe von 25 Prozent des Preiſes der Einlaßkarte an die Gemeinde zu leiſten iſt. 2 Pforzheim, 9. Febr. Bejouteriefabri⸗ kanten in Pforzheim und Hanau ſind einem groben Schwindel in Berlin zum Opfer gefallen. Der Inhaber der Firma Gebrüder Blumenkranz in Berlin, Jakob B.(der andere Teilhaber Dr. Ignaz B. ſoll vor kurzem aus der Firma ausgetreten und in ſeine Heimat Gali⸗ zien zurückgekehrt ſein) kam am Ende Dezember hierher und nach Hanau, brachte einen Aus⸗ weis mit, daß ihm eine Bank 100 000 Mark bet der Deutſchen Bank in Berlin zur Verfügung geſtellt habe, und beſtellte auf Grund deſſen für etwa 100 000 Mark Waren, die Mitte Januar abgeliefert und bar bezahlt werden ſollten. Mit den 100 000 Mark, auf die erſt 10 000 Mark ab⸗ gehoben ſeien, hatte es ſeine Richtigkeit. Man lieferte daraufhin der ſonſt wenig bekannten Firma die Waren nach Berlin. Jakob B. nahm ſie dort in Empfang, aber auch die noch vorhan⸗ denen 90000 Mark hob er ab und verſchwand mit beiden. Bis jetzt fehlt jede Spur, wohin ſich Jakob B. gewendet hat. Die Firma betrieb ſeit einigen Jahren Export in Schmuckſachen nach Skandinavien und gab vor, mit den neu ge⸗ kauften Waren neue Abſatzgebiete aufſuchen zu wollen. b. Freiburg, 6. Febr. Hier hat ſich eine Ortsgruppe des Badiſchen Fürſorgever⸗ eins für bildungsfähige Krüppel gebildet. Vorſitzender iſt Herr Landeskommiſſär Geh. Rat Pfiſterer. Geplant iſt die Errich⸗ tung eines Krüppelheims am hieſigen Plaß, das dem ganzen badiſchen Oberland dienen ſoll. Zur Errichtung des Heims iſt bereits eine bedeu⸗ tende Stiftung in Ausſicht geſtellt, ferner wurde NNe e nach Südweſten unter gleichzeitiger Feſtle⸗ gung der Küſte. Am 31. Januar gelangten wir in eine kleine Bucht. Sie erhielt den Namen „Vahſelbucht“. Mehrere Kilometer füdlich die⸗ ſer Bucht biegt das Inlandeis nach Weſten auf mehrere Kilometer ab, um dann im allgemeinen die vorherige Streichrichtung etwa nach Süden wieder einzuhalten. Auf dieſer Strecke erreichte das Inlandeis größere Höhen, doch ffelen auch dieſe in ſanfter Böſchung meerwärts ab. Südlich der Vahſelbucht zeigen ſich unzweifelhafte An⸗ zeichen der Exiſtenz des von der gewaltigen Eis⸗ maſſe überdeckten neuen Landes. Aehnlich wie das Inlandeis fällt auch die Eismaſſe im Weſten der Vahſelbucht ſenkrecht genen das Meer in einen Steilabbruch von 10 bis 25 Meter Höhe ab. Dieſe Eismaſſe dehnt ſich unabſehbar weit nach Weſten und nach Südweſten aus, iſt anſcheinend völlig eben und dürfte eine Eisbarriere vorſtellen, ähnlich der in der Roßſee. Um nun Gewißheit zu haben, ob wir es hier tatſächlich mit einer Eis⸗ barriere zu tun haben. ließ ich noch an demſelben Tage die Fahrt längs der Barriere nach Weſten hin fortſetzen. Dies tat ich um ſo lieber, als die erſten Erkundungen in der Vahſelbucht keine gün⸗ ſtigen Nachrichten für die Anlage der Station er⸗ bracht hatten. Ich hoffte, weiter im Weſten einen beſſeren Platz zu finden. Dieſe Fahrt ergab durch ihre Lotungen nahe dem Barriereabbruch, daß wir es hier tatſächlich mit einem Anglogon der Roßbarriere zu tun hatten. Am 1. Februar 1912 verhinderten ſchwere Packeismaſſen bei 77 Grad J. Und 3. Februar wurde die Vaßſelbucht noch⸗ mals erkundet und dem neuentdeckten Lande der Name„Prinzregent⸗Luftpold⸗Land“ beigelegt. Vom 23. bis 31. Juni unternahm Filchner mit Dr. König und Kling vom eingefrorenen Scheff aus eine Schlittenreiſe nach dem ſogengunten Morelland, die deſſen Nichtexiſtenz, wie ſchon angenommen, nachgewieſen hatte⸗ Nahe dem Polarkreis ſtarb am 8. Auguſt Kavi⸗ tän Richard Vahſel nach längerer Krankhlit Die Expedition veblor in dem Verſtorbenen den Mann, deſſen hervorragender nautiſcher Tüchtig⸗ keit es gelungen iſt, den ſüblichſten Punkt im Weddelmeer mit dem Schiff zu erreichen. Nach dem Tode des Kapitäns betraute Filchner den erſten Offizier Lorenzen mit deſſen Stellver⸗ tretung. Nach dem Freikommen aus dem Eiſe waren die Eisverhältniſſe im ene die gleichen wie auf der Ausreiſe. Auffällig war die außerordentlich große Zahl von Eisbergen, zeitweiſe waren mehr als 200 Stück gleichzeitig ſichtbar. Da ſich aber die Eismaſſen weſtlich der Vah⸗ ſelbucht als ſchwimmend erwieſen, ließ Filchner umkehren. Am 3. Februar wurde eine zweite Rekognoszierungsfahrt vorgenommen, die eben⸗ falls reſultatlos verlief. Am 9. Februar wur⸗ den dann in der Vahſelbucht die Arbeiten zur Errichtung der Station aufgenommen. Nach mannigfachen Zwiſchenfällen infolge von Sturm⸗ und Eisgefahr konnte am 25. Februar das erſte Depot errichtet werden und am 28 Februar das zweite. Anfang März jedoch muß⸗ ten die ausgeſetzten Perſonen wieder an Bord genommen und die Rückfahrt nach Südgeorgien 12 Minuten S. und 39 Grad 5 Minuten W. die weitere Fahrt. Wir kehrten dann zurück. Am angetreten werden, um von da aus im nächſten 8 die Südfahrt nach dem neu entdeckten Zande Jahre zu einer früheren Zeit die Landung zu verfuchen. Die Rückfahrt gelang jedoch nicht mehr und am 8. März war die Deutſchland im Treibeis definitiv eingefroren. Auf dem etwa 5. Grade wurde die Eisgrenze Überfahren und am 19. Dezember Sudgeorgien erreicht, von wo aus die Herren, die die zweite Reiſe nicht mehr mitmachen konaten, ihre Heim⸗ reiſe nach Deutſchland antraten. An eine ſoſor⸗ tige Rückkehr in das Eismeer konnte nicht gedach. werden aus folgenden Gründen: 1. Eine ſolange Eisfahrt erforderte nach dem Urteil meiner ver⸗ antwortlichen Ratgeber den Erſatz des beſchädig ten Ruders: 2. An der Maſchine mußten mehrere kleine Reparaturen vorgenommen werden, die nach Anſicht eines Sachverſtändigen nur in emer Werft ausführbar waren, und 3. der Proviant bedurfte einer Ergänzung, ebenſo bei dem in⸗ zwiſchen in Südgeorgien aufgetretenen Kohlen⸗ mangel mein Kohlenvorrat. Das Schiff„Deutſchland“ trat deshalb unverzüg lich die Reiſe nach Buenos Atres an, während die ausgeſchledenen Herren auf dem Transportdampfer „Harpon“ folgten. In Buenos Aires ſtellte Filchner das Schiff der argentiniſchen Regierung zur Verfü gung, um die der Regierung gehörende Station Ofi⸗ zing Meteorologſeg Argentina in Süd⸗Orkney abzu löſen. Auf der Rüſckreiſe nach Buenos Aires wird das Schiff wieder Südgeorgien anlauſen. wo das geſamte Exveditionsmaterial und die Tiere ſtatio⸗ Uiert ſind, dort den Provlant deponſeren um ſchließ⸗ lich die Dinklageuntiefe abzuloten und Buends Atres wieber zuzuſtreben. Das Schiff ſoll daun in Dock gehen und ſchließlich ſo rechtzeitig nach Südgeorgien fahren, um noch dieſes Jahr eine Reiſe nach den Sandwichinſeln zu machen und im Dezember— 1 mals anzülreten, wo die Forſchungen in der Anfark⸗ tis fortgeführt werden ſollen. Runſt, Wiſſenſchaft u. Leben, Schnitzlers verbotenes Stück in München. Unſer Münchener Theaterreferent ſchreibt uns: Während die Wiener noch immer infolge Zen⸗ ſurverbotes vergebens auf das neueſte Schnitz⸗ lerſche Bühnenwerk„Profeſſor Bern⸗ hardi“ warten, hatten bereits die Münchener am 8. Februar das delikate Vergnügen, den jüngſten Artur Schnitzler, der ja im Schauſpiel⸗ hauſe eine Art Heimatrecht genießt, kennen zu lernen. Und mit allen äußeren Ehren und Er⸗ folgen ging dieſe Erſtaufführung in München vor ſich, man feierte den Wiener ſo herzlich und ſo begeiſtert, wie es die Münchener nur können. Aber die Kritik kann dem nur bedingt zuſtim⸗ men. Auch Artur Schnitzler hat nun ſein „Judenſtück“ geſchrieben: Schnitzler verlegt das Milieu ins Krankenhaus und geht davon aus, daß ein füdiſcher Arzt einem Geiſtlichen den Weg zum Sterbebett einer Gefallenen verwei⸗ gert, um dem armen Menſchenkinde, das ſich ge⸗ fundet glaubt, dieſen Glauben der letzten Mi⸗ nute nicht durch das Erſcheinen des Geiſtlichen zu rauben. Aus dieſer Weigerung entwickelt ſich nun das gewiß ſehr intereſſante aber ebenſo breitſpurig aufgebaute fünfaktige Stück. Ehri⸗ ſtentum und Judentum werden gegen einander losgelaſſen, Oeſterreich ſcheint aus den Fugen wegen dieſer Arztaffäre gehen Zu in bunten ——8— Die Bürgeraus: ſollen, die Politik bemächtigt ſich der Geſchichts, der be⸗ 4. Seite. Generul⸗unzetger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt;. Mannheim, 10. Februar. ein Fonds errichtet. Es ſchweben z. Zt. Unter⸗ handlungen mit dem Landesverein bezüglich die⸗ ſes Planes. In der Anſtalt ſollen bildungsfähige Krüppel ärztlich behandelt und für einen paſſen⸗ den Beruf vorbereitet werden. Durch Samm⸗ lungen hat der Fürſorgeverein im letzten Jahre in hieſiger Stadt 6140 Mk. aufgebracht, wovon 4600 M. an den Landesverein abgeliefert wurden. Pfalz, Heſſen und Umgebung. §Neuſtadt a.., 9. Febr. Intereſſantes wurde in der letzten Stadtratsſitzung aus der ſtädtiſchen Fleiſchpreiskommif⸗ ſion bekannt gegeben. Stadtrat Köppe fragte an, was die Kommiſſion, welche die Spannung zwiſchen Fleiſchpreiſen und Viehpreiſen zu über⸗ wachen hat, bis jetzt für Erfolge erzielt habe, und ob die Metzgermeiſter ſich wirklich die Preiſe diktieren ließen. Stadtrat Dr. Mendel erwi⸗ derte: Wir haben konſtatiert, daß die Ochſen⸗ preiſe mit 94 Mark pro Zentner gleich geblie⸗ hen ſind die Kalbfleiſchpreiſe anderswo eben⸗ falls gleich geblieben, in Neuſtadt aber in die Höhe gegangen ſind, die Schweinepreiſe wo anders heruntergegangen ſind, nicht aber in Neuſtadt. Beim Vergleich der Einkaufspreiſe mit den Ladenpreiſen haben wir konſtatiert, daß der Metzger an einem 9 Zeutner ſchweren Och⸗ ſen 80 Mark Reingewinn erzielt. In einer ſpäteren Sitzung werden wir auch die Preis⸗ ſpannung bei den Schweinen und Kälbern feſt⸗ ſtellen und dann auch den Verdienſt bei den Würſten berechnen. Die Metzger haben bekannt⸗ lich die Gepflogenheit, Luft und Waſſer unter die Wurſt zu miſchen und dadurch den Würſten ein imponierendes Ausſehen zu geben. Die ſchönen dicken und langen Würſte ſchrumpfen in der Bratpfanne zuſammen wie der Schnee an der Sonne, ſo daß die Hausfrauen an ihrer Kochkunſt irre werden. Schließlich verlangen die Herren der Preiskommiſſion einen Kredit von ca. 30 000 Mark, um der Stadt Neuſtadt billiges Fleiſch beſchaffen zu können. Davmſtadt, 6. Febr. Ein Opfer der Faſtnacht iſt der Dragoner Altvater von der 5. Eskadron des 24. Dragonerregiments ge⸗ worden. Er hatte Beziehungen zu einer Kell⸗ nerin, der zuliebe er am Faſtnachtdienstag abend die Kaſerne ohne Urlaub verließ. Die ganze Nacht brachte er in der Wirtſchaft zu, in der die Kellnerin angeſtellt war. Am Morgen ſtieg er über die Mauer in die Kaſerne und wurde dabei erwiſcht und gemeldet. Aus Furcht bor Strafe hat er ſich dann mit ſeinem Gewehr, das er mit einer Platzpatrone lud, einen Schuß unterhalb des Herzens in den Leib beigebracht. Durch dieſen Schuß wurden die Eingeweide ſchwer verletzt, ſodaß der Mann trotz alsbald vorgenommener Operation hoffnungslos darnie⸗ derliegt. Der Dragoner ſtammt aus Schotten 277 5 8 85 Vorgeſetzten als guter Sol⸗ 9 2 Gerichtszeitung. Mannheim, 5. Febr. Strafkam⸗ mer IV. Vorf.: Landgerichtsdirektor Dr. Hummel. Der 38 Jahre alte Taglöhner Guſtav Geh⸗ ring aus Dinkelsbüßl ſtahl am 2. Januar d. J. in Weinheim ein Rad im Werte von 50 Mk., für das er um 6 Mk. einen Käufer fand. Geh⸗ ring treibt das Radſtehlen berufsmäßig, wes⸗ Halb auf ein Jahr Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt erkannt wird. Eine Frau Gramlich hatte Ende Dezember v. J. einen größeren Geldbetrag aus ihrem Chriſt⸗ im Schrank liegen. Dieſer Um⸗ ſtand war dem Schloſſer Ludwig Gehlbach bekannt. Als am zweiten Feiertag Frau Gram⸗ lich mit der Frau des G. ausgegangen war, öffnete Gehlbach mit einem falſchen Schlüſſel den Schrank und nahm von dem Geld 65 Mk. weg. Er wurde zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Der 42 Jahre alte Strecker Georg Scheller zus Unterflockenbach hat das Vertrauen, das .ͤã ͤ ͤdßddd00dß0çdß0ßTdꝙß0çdꝙudyTbdbbbbbbßbTTTTT—TT——— der hieſige Heſſenverein Alemania in ihn ſetzte, indem er ihn zum Kaſſier beſtellte, ſchmählich mißbraucht. Er unterſchlug Beiträge und Spar⸗ gelder im Betrage von 1250 Mk. und fälſchte, um eine Aufdeckung zu verhüten, Belege und Einträge in die Sparbücher. Der Defraudant wird zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Ver⸗ teidiger: Rechtsanwalt Dr. Hirſchler Vertagt wird die Verhandlung in Sachen gegen den wegen fahrläſſigen Falſcheids ange⸗ klagten Zimmermann Johann Muth aus Oftersheim. Muth ſchickte ſeine Frau, die dem Gericht ſagte, daß ihr Mann krank ſei, ohne aber ein ärztliches Zeugnis mitzubringen. Das Gericht glaubte nicht recht an die Krankheit Muths und veranlaßte ſofort Erhebungen durch die Gendarmerie. Die Verhandlung wurde ver⸗ tagt. Mannheim, 6. Febr. Strafkam⸗ mer I. Vorſitzender: Landgerichtsdirektor Schmitt. Drei junge Tunichtgute, die nicht das erſte Mal das Gericht beſchäftigen, haben am 4. v. Mts. wieder ein gefährliches Stück geliefert. Die Mutter des einen hat die Reinigung der Bureauräume des Rechtsanwalts Pfeiffenberger übernommen. Ihr Sprößling nahm nun eines Abends den Schlüſſel zum Bureau und ſtattete dem Bureau mit ſeinen beiden Kameraden einen Beſuch ab. Als ſie eben daran waren, den Schreibtiſch zu erbrechen, wurden ſie von der durch die Putzfrau unterrichteten Polizei über⸗ raſcht. Zwei erhalten heute je zehn Monate, der dritte drei Monate Gefängnis. Drei Fälle wegen Verbrechens gegen das kei⸗ mende Leben füllten im übrigen die Tages⸗ ordnung. Von den drei angeklagten Frauen— Opfer des ſchon wiederholt genannten Reiſenden Klamm— erhält eine ſechs Monate eine Woche Gefängnis, zwei werden freigeſprochen. (Vert.:.⸗A. Dr. Köhler.) Nachtrag zum lokalen Teil. Ein Eindecker hat leute nachmittags 5 Uhr in der Richtung nach Schweßingen in etwa 500 Meter Höhe die Steinzeugwarenfabrik Friedrichsfeld über⸗ flogen. Der Apparat kam von Mannheim her. *Geheimrat Haas 7. Geheimer Rat Wilhelm Haas, Generalanwalt des Reichsverbandes der Deutſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften, früherer erſter Präſident der Zweiten Kammer des heſſiſchen Landtags und langjähriges Mit⸗ glied des Reichstages, iſt Samstag abend in Darmſtadt im Alter von 78 Jahren geſtor⸗ ben. Geheimrat Haas war am 28. Oktober 1839 geboren; er beſuchte das Gymnaſium in Darm⸗ ſtadt und dann die Univerſität in Gießen. Am 1. Januar 1862 trat er in den Staatsdienſt ein und legte 1864 ſeine Staatsprüfung ab. Im April 1869 wurde er Kreisaſſeſſor in Friedberg, 1874 Polizeirat in Darmſtadt, und im Dezember 1886 wurde er als Kreisrat nach Offenbach beru⸗ fen. Am 15. Oktober 1900 trat er in den Ruhe⸗ ſtand. Durch ſeine Wirkſamkeit im öffentlichen Leben erwarb er ſich große Wertſchätzung und Anerkennung. Geheimrot Haas war der eigent⸗ liche Gründer und Organiſator des Deutſchen Landwirtſchaftlichen Ge⸗ noſſenſchaftsweſens und zugleich Vor⸗ ſizender des internationalen Bundes der land⸗ wirtſchaftlichen Genoſſenſchaften, der noch im Vorjahre in Baden⸗Baden ſeine dritte Tagung abhielt. Er hat ſich um die Förderung des land⸗ wirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsweſens unvergeß⸗ liche Verdienſte erworben, und als erſter Vor⸗ ſitzender der heſſiſchen Landwirtſchaftskammer ſowohl wie als vieljähriger Generalanwalt des Reichsverbandes der deutſchen landwirkſchaftlichen Genoſſenſchaften war ſein Name in der Land⸗ wirtſchaft hochgeehrt. Politiſch bekannte er ſich zur nationalliberalen Partei. In der zweiten Kammer bertrat er den Wahlkreis Fürth⸗Rhein⸗ heim jahrzehntelang, ſeit 1881, und viele Jahre lang war er Präfident der zweiten Kammer. Im Jahre 1898 ſchickte ihn der Wahlkreis Erbach⸗ Bensheim in den Reichstag, und ihm gelang es bis zum Jahre 1912— in welchem Jahre er eine Wiederwahl ablehnte— den Wahlkreis zu be⸗ haupten, da die Landwirtſchaft Vertrauen zu ihm hatte. Sein Wirken in der Oeffentlichkeit war derart, daß ſein Hinſcheiden weithin große Teil⸗ nahme erweckt und ein herzliches Andenken ſeine Verdienſte ehren wird. Sportliche RNundſchau. Pferderennen. Pau, 9. Febr. Prix du Bois. 2000 Frs. 1. de Rivoyrels Falandry(Beſ.), 2. La Pan Pan, 3. Lionel 2. 98:10; 32, 45, 21:10.— Prix des Fougeres. 2000 Frs. 1. Ed. Lafargue's Corindon(Dource), 2. Fee 2, 3. Larribar. 40:10; 22, 16:10.— Prix du Palais'Hiver. 20000 Frs. 1. R. de Monbel's Braviſſimo(P. Kalley), 2. Patricien, 3. Polo Alto. Ferner: Caſtagnette 5, Clionette, Bercy, Saint Auran, Verdalle, De Sylphe, Ekwanok, Raſoir, Better, Deſirce 2, Ccaille 2. 68:10, 19, 51, 23:10.— Prix de la Socistée des Steeplechaſes de Franee. 1600 Frs. 1. Ch. de Vrede'is Grand Duc 3.(Par⸗ frement), 2. Fair Ducheß, 3. Waldshut. 14.10. Luftſchiffahrt. Zu der großen Fahrt des neuen Parſeval⸗ Luftſchiffes„Erſatz P. 2“ teilt die Luftfahrzeuggeſell⸗ ſchaft noch folgende Einzelheiten mit: Das Luftſchiff „Erſatz P.“, das auf der Werft der Luftfahrzeug⸗ geſellſchaft in Bitterfeld erbaut wurde, ſtieg Freitag früh um 5½ Uhr, alſo vor Tagesanbruch, zu einer 12 ſtündigen Fahrt auf. Gemäß der militäri⸗ ſchen Aufgabe ſtieg das Schiff dynamiſch auf 1000 Meter, näherte ſich dann ſofort wieder dem Erdboden bis auf 100 Meter, um dann ſogleich noch größere Höhen aufzuſuchen. 1500 Meter wurden in 16 Mi⸗ nuten erreicht, die abſolut größte erreichte Höhe be⸗ trug 1700 Meter. Dort hielt ſich das Schiff 6 Stun⸗ den lang und nahm hierauf den Kurs über Halle nach dem Harz und von dort über Staßfurt nach Bitterfeld zurück, wo es um 5½ Uhr abends glatt landete und in der Halle geborgen wurde. Ueber dem Harz hatte das Schiff gegen einen ſehr heftigen Sturm von ca. 18 Sekundenmetern anzukämpfen und dehnte daher die Rundfahrt nicht weiter aus. In der Gondel befanden ſich der bekannte Parſeval⸗ führer Oberleutnant Stelling, der die Fahrt leitete, ferner als Bevollmächtigter der Militärver⸗ waltung die Hauptleute von Wobeſer und Schoos, außerdem Dr. Ratzell, der Meteorologe der Luftfahr⸗ zeuggeſellſchaft und 3 Mann Beſatzung. Der Luft⸗ kreuzer hat eine Länge von 80 Meter und einen Rauminhalt von 8000 Kubikmeter. Er wird von zwei 6⸗Zylinder Maybachmotoren von je 170.§. angetrieben. Seine Geſchwindigkeiten beträgt 18—19 Meter pro Sekunde, iſt alſo von der der Zeppelin⸗ Luftſchiffe nicht mehr weit entfernt. Von Jag zu Jag — Wegen Kindsmordes erneut verhaftet. — Darmſtadt, 9. Febr. Wegen Verdacht des Kindsmordes erneut verhaftet wurde auf Veranlaſſung der Staatsanwaltſchaft reſp. des Unterſuchungsrichters die 21 Jahre alte, hier bedienſtet geweſene K. Grünewald, welche vor kurzem nach ihrer eigenen Ausſage ihr neu⸗ geborenes Kind im Küchenherd verbrannte, angeblich weil es tot war. Man hat nun doch weitere Verdachtsgründe, daß das Kind gelebt hat, ſodaß die G. wegen Kindesmokd vor die Geſchworenen kommen dürfte. 88 Die Rückkehr der vermißten Skiläufer. München, 8. Fehr. Die vermißten Münchener Skiläufer ſind am Samstag Abend wohlbehalten nach München zurückgekehrt und eine Mütze, die Trogmann im Schneeſturm verloren hat, war das Einzige, was bei der immerhin aufregenden Skitour verloren gegangen iſt. Für die Angehörigen der Vermißten und die Oeffentlichkeit wäre die An⸗ gelegenheit weniger aufregend geweſen, wenn nicht ein Freund der Kieler Studenten im Faſchingstrubel eine Beſorgung vergeſſen hätte, die ihm Reeſe auf⸗ getragen hatte. Erſt die Telegrammanſchläge der „Münchner Neueſten Nachrichten“ erinnerten den Vergeßlichen daran, daß er in ſeiner Taſche eine Karte hatte, die der Schweſter Reeſes mitteilte, daß zwar Dr. Lenhart am Dienstag nach München zu⸗ rückkommen würde, er und die anderen aber bis zum Freitag in den Bergen bleiben wollten. Nur da⸗ durch kam es, daß man ſich in München ängſtigte und drei Rettungserpeditionen abſandte. Die vier Ski⸗ läufer, denen ſich noch ein Kieler und ein Münchner Student angeſchloſſen hatten, waren, wie wir ver⸗ mutet hatten, erſt am Sonntag von Schärnitz auf⸗ gebrochen. Unterwegs wurden ſie von einem un⸗ heimlich ſchweren Schneeſturm überraſcht. Die Er⸗ fahrung, die Seitz, der Führer der Geſellſchaft, in den kühmte Profeſſor wird wegen Religionsſtörung zum Kerker verurtsilt, Meineide werden ge⸗ ſchworen, die ärztliche Wiſſenſchaft dünkt ſich entehrt, Jude und Geiſtlicher wälzen in lang⸗ atmigen Geſpräche Welt⸗ und Raſſenprobleme, ein Miniſterſchickſal ſteht auf dem Spiele. Und das alles, um ſchließlich mit einer ſchnoddrigen Bemerkung am Ende aller Weisheit zu ſein. Doch ſo dürfen doch die im Tiefinnerſten ge⸗ waltige Probleme nicht angefaßt und durchge⸗ führt werden, ſelbſt von einem Artur Schnitzler nicht. Doch der hätte den Stoff entweder mei⸗ ſtern oder lieber überhaupt nicht erſt in Arbeit und Bearbeitung nehmen ſollen. Wohl ſind in „Profeſſor Bernhardi“ kapitale Anſätze und An⸗ kläufe zur großen uns in den Bann eines Men⸗ ſchenſchickſals einklemmenden Komödie, aber es 255 bedauerlicherweiſe bei den Anſätzen, ſo⸗ bald es gilt, das Schickſal zu formen und ihm innere Geſtaltung zu geben, da greift dieſer neueſte Schnitzler zu Mätzchen billigſter Art, ia flüchtet ſich ſogar hilflos zur blutigen Phraſe. Das intereſſante“ Milieu macht es nicht allein, ein Artur Schnitzler iſt es ſeiner literariſchen Bergangenheit ſchuldig, die intereſſante Form auch mit einem wahren, ſchickſalsſchweren In⸗ bel nicht aber mit Knallbonbons und billigen Maulheldentum zu füllen. „Heirat im Jahre 2000“ von Frank Wedekind. Unſer.⸗Korreſpondent ſchreibt uns aus resden: Das dramatiſche enfant terrible Wedekind wird in Dresden hoftheater⸗ ihig. Sein„Kammerſänger“ und„Marqauis von Keith“ ſind vom Kgl. Schauſpiel zur Auf⸗ führung angenommen worden. Und nun brockte Wedekind ſeinen Dresdner Verehrern noch eine böſe Suppe ein. Vor einer ihuſtren Geſellſchaft, die die Dresdener Preſſe einlud, vor Miniſtern erotiſchem Sinnen und Blödſinn pendelt. Das Monſtrum nennt ſich:„Heirat im Jahre 2000“ Es iſt ein Ausſchnitt aus ſeinem Drama„Frau⸗ ziska“, den er umgearbeitet und in Verſe ge⸗ ſchrieben hat. Der ſeltſame Symboliker lacht und grinſt, gibt blitzende Pointen, ſchwelgt in biſſigem Spott und im Paradoxon. Aber auch die Sucht nach Originalität und grotesker Pro⸗ blematik wird ſichtbar. Es iſt vielleicht das Ver⸗ wegenſte, was ſeine Phantaſie da vorbei wirbeln läßt. Die Heldin, von Frau Wedekind intereſſant verkörpert, gibt ſich als Mann aus, heiratet die verliebte, reiche, gänzlich unerfah⸗ rene Sophie(Frau Fiſcher⸗Klein), wird ſelbſt Mutter und treibt Sophie, die in Scham und Empörung vergeht, in den Tod. Veit Kunz, der Geliebte der Heldin, der das Weib(alſo den Mann der Sophie) zu Uebermenſchlichem führen will, tritt als Dämon in der Geſtalt eines Verſicherungsagenten auf. Wedekind ſelbſt ſpielte den Mephiſto⸗Agenten. Intereſſant iſt Wedekind in ſeiner Reformer⸗Poſſe auch dies⸗ mal. Nur ein Teil des Publikums ſpendete reſpektvollen Beifall, der größere Teil war ver⸗ ſtimmt, doch höflich genug, um zu ſchweigen Dem Werke ging ein eindringlich ſtarker Prolog voraus, den er ſelbſt mimte. Der Dichter⸗Ko⸗ mödiant war voller Einfälle, flüſterte erregt, ſchrie, ſang, raſte auf der Bühne, ſpielte die Laute und machte auf das Kommende neugierig. — Ein Zwiſchenſpiel folgte: Die Ge⸗ burt der Komödie aus der Tragö⸗ die“, von Heinrich Plaßbecker. Sie leitete zu einer hübſchen Faſchingsgroteske von Georg Irrgang und Alwin Römer über, zu der Heinrich Platzbecker eine gefällige und melodienreiche Muſik geſchrieben hat. Der Komponiſt dirigierte ſelbſt und fand mit ſeinen einſchmeichelnden Weiſen lebhaften Beifall. Aus der bildenden Kunſt. anderen hohen Ehrengäſten gab Wedekind Ureigenſtes, ein Spiel, das zwiſchen einer und koboldartigen Intelligenz in Sabrikbeſtzer Dr. Hans Goldſchmidt ſtiftete der Stadt Eſſen 10000 Mark zur Erwerbung von Bildern deutſcher Meiſter für das dortige Muſeum. Wien aus München gemeldet wird, hat ſich das Befinden des bekannten Baukünſtlers Gabriel v. Seidl, der ſeit einiger Zeit an einem ſchweren Darmleiden darniederliegt, nicht unbedenklich verſchlimmert. Kleine Mitteilungen. G. M. Herbert Eulenbergs„Belinde“ gelangte unter der Regie Carl Hagemanns im Deutſchen Schauſpielhaus in Hamburg zur Aufführung und fand einen von Akt zu Akt ſich ſteigernden Erfolg, der zum Schluß in förmliche Ovationen ausartete, die dem anweſenden Dichter dargebracht wurden. Herbert Eulenbergs neuer Einakter „Die Wunderkur“ wurde auf der von der Leipgiger Ortsgruppe des Reichsverbandes der deutſchen Preſſe veranſtalteten Redoute mit gro⸗ ßem Beifall aufgenommen. Das Werk fin⸗ det demnächſt am Leipziger Schauſpielhaus ſeine öffentliche Aufführung. Aus Düſſeldorf wird uns berichtet: Die diesjährige Jahresverſammlung des Verbandes der Kunſtfreunde in den Ländern am Rhein wird im Laufe des Juni in Eſſen ſtattfinden. Aus dieſem Anlaß wird eine Ausſtellung von Werken der jetzigen und früheren Mitglieder der Kunſtkom⸗ miſſionen des Verbandes veranſtaltet werden. Als Zweigverein des Deutſchen Bundes für Heimalſchutz iſt jetzt im Großherzogtum Heſſen eine Vereinigung ins Leben gerufen worden, die die gleichen Ziele für das ihr zufallende Arbeitsgebiet verfolgen ſoll. 5 Sitz des heſſiſchen Zweigvereins iſt Darm⸗ adt. Heinrich Mannns dreiaktiges Schau⸗ ſpiel„Die große Liebe“ fand bei ſeiner 8 7 Bergen geſammelt hat, brachte ſie glücklich zur Kar⸗ wendelhütte. Dort unternahmen ſie bei gutem Wetter eine Reihe kleinerer Skitouren und nur Seitz nahm eine Beſteigung vor. Auf das Drängen Dr. Len⸗ harts, der am Dienstag Abend in München ſein wollte, verſuchten ſie über das Lamſenjoch nach Schwaz abzuſteigen. Dieſe Route iſt, wie Seitz von vornherein betonte, recht gefährlich und umſo ge⸗ fährlicher, als unter der Geſellſchaft vier Leute waren, die man als„Skiſäuglinge“ bezeichnet. Da aber Dr. Lenhart immer wieder drängte, entſchloß man ſich ſchließlich zum Abſtieg nach Schwaz. Unter Anwendung aller Vorſichtsmaßregeln ging man vor⸗ wärts, man war bereitsziemlich weit gekommen, die äußerſt ungünſtigen Schneeverhältniſſe und drohende Lawinengefahr zwangen aber zur Umkehr. Sie kehrten— und das war das Beſte, was ſte tun konnten— zum Karwendelhaus zurück. Dadurch verſäumten ſie drei Tage. Am Samstag früh trafen ſie wohlbehalten in Scharnitz ein. Von den aus⸗ geſandten Rettungsexpeditionen ſahen ſie nichts, und erſt als ſie in Garmiſch eintrafen, begegneten ſie einigen ausgeſandten Vereinsbrüdern. In München, wo ſie um 9½ Uhr ankamen, wurden ſie von einer großen Anzahl von Freunden, beſonders Fußball⸗ ſpielern— Reeſe und Krogmann ſind Spieler von internationaler Klaſſe— abgeholt. Auf Wunſch ſei feſtgeſtellt, daß die beſagten Touriſten zwar dem Männer⸗Turnverein, aber nicht der Alpenvereins⸗ Sektion des Vereins angehören. Namentlich für künftige Fälle ſei wiederholt der begründeten For⸗ derung Ausdruck gegeben,„vermißte“ Touriſten möchten in der erſten Talſtation, die ſie erreichen, ſofort ein Lebenszeichen telegraphiſch in die Heimat ſenden. Die Unterlaſſung dieſer Pflicht muß wegen der Folgen aufs ſchärfſte gerügt werden. — Konfiszierte Faſtnachtsliteratur. T. Ba⸗ ſel, 9. Febr. Aeußerſt ſelten tritt der Fall ein, daß Faſtnachtsliteratur in Baſel konfisziert wird. Diesmal hat der Zenſor ſcharf ſeines Amtes gewaltet. Verſchiedene Narrenzeitungen wurden beanſtandet und die Bewilligung zum Verkauf unterſagt, bis die anſtößige Stelle ent⸗ fernt war. Die Heftchen der„Vereinigten Schnitzelbänke“ aber ſind endgiltig der Konfis⸗ kation unterworfen, weil eine ganze Anzahl Schnitzelbänke anſtößige Stellen enthielten. Rommunalpolitiſches. *Eine ſtädtiſche Hypothekenbank wird dem⸗ nächſt in Wiesbaden ins Leben gerufen werden, die Hypotheken zur 1. und 2. Stelle beleihen ſoll. Für erſtſtellige Hypotheken iſt ein Zinsfuß von 4½ pEt. und ½ bis ½ PpCt. Abſchlußproviſion, für 2. Hypotheken ein ſolcher von 5 pCt. in Ausſicht genommen. Die Be⸗ leihungsgrenze erſtſtelliger Hypotheken beträgt 60 PpEt. der gerichtlichen Taxe, der Höchſt⸗ beleihungsſatz für 2. Hypotheken 30—35 000 Mark und 1 pCt. Tilgung. Iſt die 1. Hypothek eine Amortiſationshypothek, dann fällt die Ab⸗ tragungspflicht für die zweite fort. Die Hypo⸗ theken ſollen durch die Stadt nicht gekündigt werden. Aus Tilgungen und Abſchlußproviſio⸗ nen wird ein Garantiefonds gebildet. Beliehen werden in der Regel Wohnhäuſer und nur ausnahmsweiſe Häuſer mit gewerb⸗ lichem Charakter. Von dem Zinserträgnis der zweiten Hypotheken werden 34 pEt mit dem bei den erſten Hypotheken erzielten Reingewinn zu einem Reſervefonds zurückgelegt, der zur Deckung etwaiger Verluſte verwandt wird. So⸗ weit die 9% pCt. der zweiten Hypotheken zur Deckung von Verluſten nicht reichen, werden die ſämtlichen Hausbeſitzer herangezogen, ſoweit ſie von der Einrichtung Gebrauch machen. Die Haftung iſt ſolidariſch, aber nicht unbegrenzt, denn ſie erſtreckt ſich für jeden Schuldner bis auf 1 Zehntel ſeiner Hypothek. Lezte Nahrigten und Telegramme. Frankfurt a.., 10. Febr. Die Königin Wilhelmine von Holland trat heute Mittag 12,28 Uhr mit dem Amſterdamer D⸗Zug die Rück⸗ reiſe nach dem Haag an. Die Königin wird voraus⸗ ſichtlich am 26. Februar mit der Prinzeſſin Julfaua nach Hohenmark bei Oberurſel im Taunus zu mehr⸗ wöchigem Aufenthalt zurückkehren. Erſtaufführung im Berliner Leſſingtheater Bei⸗ fall und Widerſpruch. * Akademiſche Nachrichten. Reiche Beweiſe der Anerkeunung, Liebe und Ver⸗ ehrung ſind Herrn Profeſſor Dr. Viktor Gold⸗ ſchmidt in Heidelberg aus Anlaß ſeines 60. Ge⸗ burtstages und 25jährigen Dozenten⸗Jubiläums aus allen Weltgegenden zuteil geworden. U. a, iſt ihm vom Großherzog von Heſſen das Ritter⸗ kreuz 1. Klaſſe des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen verliehen worden. Deutſches Theater in Brüſſel. Aus Brüſſel meldet uns ein Telegramm: Die Literariſch⸗ Dramatiſche Geſellſchaft in Brüſſel, die ſich die Aufgabe geſtellt hat, regel⸗ mäßig in Brüſſel deutſche Theatervorſtel⸗ lungen durch deutſche Theatertruppen zu ver⸗ anſtalten, hat geſtern Abend mit einer Auf ührung von Gerhard Hauptmanus„Biberpelz“ ihre Vorſtellungen eröffnet. Das Stück wurde von Künſtlern des Stadttheaters in Elberfeld geſpielt. Der Erfolg war ein über alles Erwarten günſtiger. Tagesſpielplan deutſcher Theater. Dienstag, 11, Februar. Berlin. Kgl. Opernhaus: Figaros Hochzeit.— Kgl. Schauſpielhaus: Der Außtauſchleutnant.— Diſch, Theater: Der lebende Leichnam. Dresdeu. Kgl. Opernhaus: Salome.— Kgl. Schau⸗ ſpielhaus: Der Tyrann. Düſſeldorf. Schauſpielhaus: Narrentanz. 5 Fraukfurt a. M. Opernhaus: Der Roſenkavalier.— Schauſpielhaus: Ein idealer Gatte. Freiburg i. Br. Stadttheater: Ein Falliſſement. Heidelberg. Stadttheater: Die luſtige Witwe. Karlsruhe. Gr. Hoftheater: Die Fledermaus. Mainz. Stadttheater: Belinde. Mannheim. Gr. Hoftheater: Wetterleuchten. München. Kgl. Hoftheater: Ariadne auf Naxos.— Kal. Reſidenzthegter: Das weite Land.— Gärt⸗ nerplatztheater: Dorette.— Schauſpielhaus: Rpſe Bernd. Straßburg k. Elſ. Stadttheater: Mascotte. Stutigart. Gr. Haus: Arxiadne auf Naros. n Volsfeind.— Kl. Haus: Wiesbaden. Kgl. Thealer: Robert und Berteamn, Reic 8. u an k dern teiln R nt eneh u eeen re rrrrrn ** mn Udge — — SDrn„· neeeeeee 78 ſche Hof für den welfiſchen Mannheim, 10. Februar. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). 5. Seite. — *Gießen, 10. Febr. Die juriſtiſche Fakultät ernannte laut„Gießener Anzeiger“ den Reichstags⸗ gbgeordneten Freiherrn von Heyl zu Herrus⸗ heim aus Anlaß ſeines heutigen 70. Geburtstages zum Dr. juris honoris cauſa. *Paris, 10. Febr. In der vergangenen Nacht nahm die Polizet in dem ehemaligen Redaktions⸗ bureau des Blattes„Anarchie“ den 1gjährigen Tiſch⸗ ler Foffet feſt. Bei dem Verhafteten würden ein Revolver und 30 Patronen, ſowie zahlreiche anarchiſtiſche Flugſchriften vorgefunden. Vom Reichsverband der deutſchen Preſſe. Berlin, 10. Febr. Der Hauptvorſtand des Reichsverbandes der deutſchen Preſſe hielt am 8. und 9. Februar in Berlin eine Sitzung ab, an der neben den in Berlin anſäſſigen Mitglie⸗ dern die auswärtigen beinahe ausnahmslos teilnahmen. Aus dem reichhaltigen Arbeitsſtoff, den ſie zu bewältigen hatte, ſeien nur einige Gegenſtände herausgeholt. Dem geſchäftsführen⸗ den Ausſchuß waren die Satzungsentwürfe der gemeinſchaftlich mit der Verlegerorganiſation zu errichtende Schiedsgerichte zur Schlich⸗ tung von Streitigkeiten aus dem Urheberrecht und dem Dienſtvertrage vorgelegt und eingehend durchberaten und nach etlichen Aenderungen an⸗ genommen worden. Sie werden noch die nächſte Delegiertenverſammlung beſchäftigen. Zu dem Thema„Vorbildung der Journali⸗ ſten“, das bereits auf der vorjährigen Delegier⸗ tenverſammlung in München ausgiebig erörtert worden war, wurde folgende Reſolution beſchloſſen: Der Hauptvorſtand des Reichsverbandes der deutſchen Preſſe verweiſt nochmals auf die in der Münchener Delegiertenverſammlung ausgeſpro⸗ chene Warnung vor wilden Inſtitu⸗ ten hin, die ſich mit der Vorbereitung der Journaliſten befaſſen. Die Geſchäftsſtelle des Reichsverbandes der deutſchen Preſſe und die Vorſtände der Landes⸗ und Bezirksverbände ſind bereit, fungen Leuten, die ſich dem journa⸗ liſtiſchen Beruf zuwenden mit ſachdienlicher Auskunft zur Verfügung ſtehen. W. Berlin, 10. Febr. Eine weitere Reſo⸗ lution betrifft die Frankfurter Vorkomm⸗ niſſe. Da ſie eine allgemeine Bedeutung haben, iſt die Stellungnahme des Reichsverbandes wün⸗ ſchenswert. Sie lautet: Im Laufe des Winters verſuchten die Frankfurter Muſeumsgeſellſchaft und der Cäcilienverein wegen einer unangeneh⸗ men Kritik der Frankfurter Zeitung die Freiheit und Unabhängigkeit der Muſikkritiker zu beein⸗ trächtigen. Der Vorſtand des Reichsverbandes erklärte ſich, nachdem er ſich überzeugt hatte, daß die Frankfur⸗ ter Zeitung aus dem Rahmen der ſachlichen Kri⸗ tik nicht hinausgegangen ſei, mit der Verwah⸗ rung der Frankfurter Journaliſten⸗ und Schrift⸗ ſtellervereine gegen dieſes Vorgehen durchaus einverſtanden und betrachtete dies als Pflicht der geſamten Preſſe, in ſolchen Fällen ſolidariſch vor⸗ zugehen und auf die Berichterſtattung zu verzich⸗ ten Die Enquete über die wirtſchaftliche Lage der deutſchen Redakteure wurde in ausführlichen Beratungen weiter geförd ert. Als Zeitpunkt für die diesjährige in Düſſel⸗ dorf ſtattfindende Delegiertenverſammlung iſt der 31. Mai und die folgenden Tage in Ausſicht genommen. Ausſöhnung zwiſchen Hohen⸗ zollern und Cumberland. Die Vorgeſchichte. [JBerlin, 10. Febr.(Von unſerem Berl. Bütreau.) Ueber die Vorgeſchichte der Aus⸗ ſöhnung ſchreibt die„B. Z. am Mittag“: Die perſönlichen Beziehungen Kaiſer Wil⸗ helms und des Herzogs Ernſt Auguſt von Cum⸗ berland begannen mit einer Zuſammen⸗ kunft in Wien im Jahre 1888, als der Kai⸗ ſer daſelbſt ſeinem Antrittsbeſuch machte. Bei einem Prunkmahl in Schönbrunn wurde er dem Cumberländer vorgeſtellt und am Tage darauf hatten beide eine Unteredung unter vier Augen, die, wie es heißt, ein wenig erfreuliches Reſultat hatte. Später fand bei der Beſtattung der Königin Viktoria in London eine flüchtige Begegnung ſtatt. Der Bruch vollzog ſich in Kopenhagen. In einem däniſch geſchriebenen Briefe wendete ſich der Raiſer an die Herzogin Thyra von Cumber⸗ land, der es gelang, den Widerſtand ihres Ge⸗ mahls zu brechen. Am 85. Geburtstage des Königs Chriſtian ſollte die Verlobung des deut⸗ ſchen Kronprinzen mit der Prinzeſſin Alexandra proklamiert und dem Prinzen Georg Wilhelm der Thron von Braunſchweig eingeräumt werden Alles war vorbereitet. Plötzlich erneuerte Her⸗ zog Ernſt Auguſt ſeinen grundſätzlichen Proteſt gegen Preußen. Unter dem Vorwande einer Maſernerkrankung kehrte er nch Gmunden zu⸗ rück. Der Kaiſer äußerte ſich darüber in Wor⸗ ten des heftigſten Befremdens. Einem hohen Militär gegenüber ſprach er von einem Affront und bemerkte, daß er dem Herzog nun nicht wieder nachlaufen könne. Seitdem ſprach der Kaiſer offiziell nicht wie früher von einem Herzog von Braunſchweig und Lüneburg, ſon⸗ dern von einem Prinzen von Großbritannſen und Irland. Im Juni 1908 war das erſte Anzeichen einer berſöhnlichen Stimmung zwiſchen Hohen⸗ zollern⸗ und Welfenhaus feſtzuſtellen. Prinz Ernſt Auguſt(geb. am 13. Nov. 1887), der jüng⸗ ſte Sohn, um den es ſich auch jetzt handelt, trat bei den ſchweren Reitern in München ein. Als oberſter Kriegsherr ſtimmte Kaiſer Wilhelm dem durch den Prinzregenten Luitpold ihm übermittelten Erſuchen zu; doch wenige Monate vorher war dieſelbe Anfrage, als ſie der ſächſi⸗ Prinzen nach Ber⸗ in richtete, abſchlägig beſchieden worden. Im März 1009 hatte Prinz Ernſt Auguſt Wilhelm in München, wie glaubhaft verſichert wurde, eine Unterhaltung mit dem Herzog⸗Regenten Johann Albrecht von Braunſchweig. Ein offi⸗ zielles Dementi ſchwächte die Meldung ab. Im September erſchien der junge Offizier in Mün⸗ chen zur dienſtlichen Vorſtellung beim Kaiſer, der ihm mit größter Herzlichkeit begegnete. Er ergriff die Rechte des Herzogs, die er lebhaft ſchüttelte und entband ihm des militäriſchen Sa⸗ luts. Zu einem zweiten Austauſch von Kom⸗ plimenten kam es in der Feſtvorſtellung des Hoftheaters. Im Mai 1910 fand im Schloſſe in Schwerin die Taufe des Erbgroßherzogs Friedrich Franz ſtatt. Der Herzog und die Herzogin von Cum⸗ berland hatten ſich unmittelbar vorher bei ihrer Tochter, der Großherzogin Alexandra von Schwerin aufgehalten und da als Schwieger⸗ vater der Schweſter des Großherzogs, der Kron⸗ prinzeſſin Cecilie, auch der deutſche Kaiſer in der mecklenburgiſchen Reſidenz angeſagt war, ſo wurde ein völliger Friedensſchli z zwiſchen den Häuſern Hohenzollern und Braunſchweig⸗Lüne⸗ burg erwartet. Aber vor der Taufe nahmen der Herzog und die Herzogin von ihrer Tochter Abſchied. Noch einmal zeigte ſich der Sohn Georgs V. unerſchütterlich. Das Unglück von Frieſack, bei dem, wie erinnerlich, der auf der Automobilfahrt nach Kopenhagen zum Leichenbegängnis König Friedrichs begriffene Prinz Georg Wilhelm zugleich mit ſeinem Kam⸗ merdiener einen ſchrecklichen Tod fand, beugte auch des Vaters Starrſinn. In Be⸗ gleitung ſeines Schwagers, des Prinzen Max von Baden traf am 31. März Prinz Ernſt Auguſt in Potsdam ein, um dem Kaiſer für ſeine Teil⸗ nahme an dem Trauerfall im Welfenhaus und für die dem Toten erwieſene Ehre zu danken. Von Berlin aus fuhr der Welfenprinz nach Frieſack und an den Schweriner Hof. Auch im Oktober 1912 bei der Taufe des Herzogs Chri⸗ ſtian Ludwig in Schwerin, des zweiten Kindes des Großherzogspagres, wurden beſondere Höf⸗ lichkeitsformeln im Verkehr der Häuſer Hohen⸗ zollern und Cumberland beobachtet. Verlobung der Kaiſertochter mit dem Prinzen Ernſt Auguſt von Cumberland. Berlin, 10. Febr.(Von unſ. Berl. Bur.) Zu der Ausſöhnung zwiſchen Hohenzollern und Cumberland ſchreiben Berliner Blätter: Zweifellos hat die Zuſammenkunft bezweckt, die ſeit langem vorbereitete Verlobung zwiſchen der Tochter des Kaiſer⸗ paares und dem Sohn des Her⸗ zogs zu vollziehen. Es iſt klar, daß dieſer Familienverbindung ein hochpolitiſcher, ja ge⸗ ſchichtlicher Charakter inne wohnt. So bedeutet die Ausſöhnung zwiſchen Hohenzollern und Cumberland die Beendigung eines dynaſtiſchen Konfliktsſtandes, der ſeit dem Frieden von 1866 herrſchte und vielfach auf die innerpolitiſchen Verhältniſſe im Deut⸗ ſchen Reiche ſeine Schatten warf. Sie ſichert die baldige Regelung der Braunſchwei⸗ giſchen Frage und damit die endgültige ſtaatsrechtliche Konſolidierung der bundesſtaat⸗ lichen Ordnung im Reiche. Berlin, 10. Febr.(Von unf. Berl. Bur.) Es kann als ſicher gelten— es wird dies durch Meldungen aus Gmunden, dem Schloſſe des Herzogs von Cumberland, beſtätigt— daß der Prinz Ernſt Auguſt ſich mit der Tochter des Kaiſers verloben wird. Gleichzeitig beſagt ein unbeſtätigtes Gerücht, daß Prinz Oskar, der gleichfalls in Karls⸗ ruhe weilt, die 29 Jahre alte Prinzeſſin Olga von Cumberland heiraten ſoll. Prinz Ernſt Auguſt iſt am 17. November 1887 in Penzing bei Schönbrunn geboren, iſt alſo jetzt 25 Jahre alt. Prinz Max von Baden als Mittler. [JBerlin, 10. Febr.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus München wird telegraphiert: Prinz Max von Baden, der ſich ſeit mehreren Tagen bei dem Herzog v. Cumberland in Gmun⸗ den aufhielt, reiſte vorgeſtern von dort nach München, und geſtern in Begleitung des Prin⸗ zen Ernſt Auguſt von Cumberland nach Karlsruhe. An dem hieſigen Hofe, wo der Prinz Ernſt Auguſt eine beliebte Perſon iſt, wußte man von den bevorſtehenden Ereigniſſen ſeit mehreren Tagen, namentlich ſeit der Rückkehr des Prinzen Max von Baden vom Beſuche bei ſeinen Schwiegereltern. Der Prinz, der hier als Kavallerieoffizier Dienſt tut, hat Urlaubauf unbeſtimmte Zeit erhalten. Die Verhandlungen zwiſchen dem kaiſerlichen Hofe und dem Hofe des Herzogs von Cumber⸗ land währten ſchon nahezu ſeit 1½ Jahren Prinz Max von Baden führte ſie. Die Schwie⸗ rigkeiten lagen natürlich in der Rückwirkung der Heirat zwiſchen der Tochter des Kaiſers und dem Sohn des Herzogs von Cumberland auf die hannoverſche und braunſchweigiſche Thronfolge. Wie nun beſtimmt verſichert wird iſt eine Formel gefunden worden. Hannover kommt nicht in Frage. Wenn ſich Prinz Auguſt verpflichtet, die ſonſtigen Bedingungen zu erfüllen ſteht deſſen Anrecht auf den Thron von Braun⸗ ſchweig nichts entgegen. Das Kaiſerpaar in Karlsruhe. JBerlin, 10. Febr.[Von unſ. Berl. Bur.) Die geſtrige Abreiſe der kaiſerlichen Familie iſt hier erſt im Laufe des geſtrigen Nachmittags offziell bekannt geworden. Sogar die Vorberei⸗ tungen ſind derart diskret getroffen worden, daß ſelbſt die Perſonen des Hofſtaates erſt am Nach⸗ mittag von den Dispoſitionen für den Abend er⸗ fuhren. Der Kaiſer bleibt bis morgen abend in Karls⸗ ruhe und wird dann in der Nacht nach Berlin wieder zurückkehren. Die Kaiſerin dagegen dürfte einige Tage länger mit der Prinzeſſin Viktoria Luiſe in Karlsruhe verweilen. Das Gefolge des Kaiſers beſchränkt ſich auf die allernächſte EUmge⸗ bung und umfaßt nicht die Perſonen, die bei ſon⸗ ſtigen wichtigen Staats⸗ und Repräſentations⸗ reiſen ſich in der Umgebung des Kaiſers befinden. Die bon italieniſchen Blättern gebrachte Nach⸗ richt, daß der Kaiſer ſchon am 14. Februar ſeine Reiſe nach Korfu antritt und am 15. und 16. be⸗ reits mit dem König Viktor Emanuel zuſammen⸗ treffen ſoll, wird von Berliner unterrichteten Kreiſen als nicht zutreffend bezeichnet. Wahr⸗ ſcheinlich wird der Kaiſer erſt im März ſeine diesjährige Fahrt nach dem Mittelmeer antreten. W. Karlsruhe, 10. Febr. Das Kaiſer⸗ paar mit dem Prinzen Oskar und der Prinzeſ⸗ ſin Viktoria Luiſe von Preußen traf pünktlich 10.10 Uhr mit dem Sonderzuge hier ein. Zum Empfange auf dem Bahnhofe hatten ſich einge⸗ funden der Großherzog und das Prinzenpaar Max von Baden, ferner waren anweſend der kommandierende General des 14. Armeekorps, der Stadtkommandant, der preußiſche Geſandte und andere. Nach herzlicher Begrüßung fuhren die Herrſchaften in geſchloſſenen Wagen nach dem Reſidenzſchloß, an deſſen Portal ſie von der Großherzogin Luiſe begrüßt wurden. Im erſten Wagen ſaßen der Kaiſer und der Großherzog, im zweiten die Kaiſerin mit der Großherzogin Hilda, im dritten Prinzeſſin Max von Baden mit der Prinzeſſin Viktorig Luiſe und im vier⸗ ten Prinz Max mit dem Prinzen Oskar. ſel Karlsruhe, 10. Febr. Im Gartenſaale des Reſidenzſchloſſes fand heute Nachmittag 1 Uhr Tafel im engſten Familienkreiſe ſtatt, an der unter anderen tellnahmen: Das Kaiſerpaar, das Großherzogspaar, Prinzeſſin Viktoria Luiſe, Prinz Oskar, Prinz Max von Baden mit Gemahlin, Prinz Ernſt Auguſt von Cumberland, der preußiſche Geſandte von Eiſendecher, der kommandierende Ge⸗ neral des 14. Armeekorps v. Hoiningen. Bei der Tafel wurden ſowohl vom Kaiſer, wie auch vom Großherzog von Baden Anſprachen gehatlen. Nach 5 Tafel fand eine Wagenfahrt der Herrſchaften ſtatt. Für 5 Uhr nachmittags iſt im Stadtpalais Tee angeſagt, für heute Abend 7 uhr Galatafel. Wie verlautet, ſoll morgen Vormittag eine Parade der geſamten Garniſon auf dem Schloßplatze vor dem Kaiſer ſtattfinden. Die Regelung der braunſchweigiſchen Frage. * Braunſchweig, 10. Febr. Das Re⸗ gentenpaar von Braunſchweig tritt morgen Abend eine achttägige Reiſe nach Süd⸗ deutſchland an. Es fährt zunächſt nach Colmar im Elſaß. Dort begrüßt der Regent am Mitt⸗ woch ſein Jägerregiment. Am Donnerstag wird die Reiſe nach Karlsruhe fortgeſetzt, wo die Hoheiten den großherzoglichen Hof beſuchen. Daran ſchließt ſich am Samstag ein dreitägiger Beſuch des Hofes in Darmſtadt. Am 18. Febr. kehren die Herrſchaften nach Braunſchweig zurück. Die Nevolution in Meriko. *„ Mexiko, 10. Febr. Felix Diaz, der am Sonntag noch ein zum Tode verurteilter politiſcher Gefangener war, iſt jetzt tatſächlich der Herrſcher in Mexiko. Er beſetzte drei bis vier Waffenarſenale und Pulverfabriken. Madero wurde am Sonntag bis 10 Uhr abends im Nationalpalaſt belagert, den er um dieſe Zeit mit den Miniſtern verließ. Seine Fa⸗ milte floh auf die japaniſche Geſandtſchaft. Schon früher wurde in diplomatiſchen Kreiſen als offene Tatſache erzählt, daß Madero nicht imſtande ſei, die Ausländer mit den ihm zur Verfügung ſtehenden Kräften zu ſchützen. Es verlautet, daß Diaz dem Präſidenten Madero ein Ultimatum geſtellt habe in der Form, daß er ihn wiſſen ließ, wenn er ſich nicht ergebe, würde er den Palaſt in die Luft ſpren⸗ gen. Die Stadt iſt ruhig, jedoch ſollen in der Sonntagnacht 50 Perſonen getötet und mehrere hundert verwundet worden ſein. Nach ſpäteren Meldungen iſt Madero mit ſeiner Familie auf die Nachricht, daß General Blan⸗ quet, der mit ſeiner Streitmacht angekommen war, ſich weigere, gegen Diaz zu kämpfen, weſtwärts an die Küſte zu geflohen. Die Brücken zwiſchen Mexiko und Toluka ſind verbrannt. Der Sohn des Generals Reye, Rudolfo Reye, hat aus Schmerz über den Tod ſeines Vaters Selbſtmord begangen. * Mexiko, 10. Febr. Nach den letzten Tele⸗ grammen aus Mexiko halten ſich der Präſident Madero und die Kabinettsminiſter noch im Nationalpalaſt auf, um den ſich die blutig⸗ ſten Kämpfe abſpielen. Unter den Verwun⸗ deten befindet ſich auch der Kriegsminiſter Ge⸗ neral Gregorio Ruez. Zwei Hauptleute und drei Leutnants wurden im Coaſtguard⸗Palaſt tötlich verwundet; nach einer anderen Meldung ſind ſie von den eigenen Soldaten getötet worden, weil ſie verſuchten, dieſe von der Vereinigung mit den Rebellen abzuhalten. Diaz hat das Arſenal erſt nach heftigem Widerſtand eingenommen. Auch von anderen Orten werden Revolutions⸗ aufſtände gemeldet. * Newyork, 9. Febr. Nach einer Depeſche aus Mexiko von 1 Uhr nachmittags beherrſcht Diaz die Situation, nachdem die Artillerie und die Mehrzahl der übrigen Truppen zu ihm über⸗ gegangen ſind. Diaz und ſeine Anhänger haben das Arſenal eingenommen. Die Regierungs⸗ Auch für Herren n allen Apotyeten 5 truppen leiſteten einige Zeit Widerſtand, dann gingen die Rurelas und die Polizei zu Diaz über. General Reyes iſt im Kampf gefallen. * Newyork, 9. Febr.(Reuter.) Nach einem Telegramm des„Newyork Herald“ ausWaſhing⸗ ton trifft die Regierung Vorbereitungen zur Entſendung von Kriegsſchiffen nach Mexiko. Nach einem Telegramm desſelben Blattes aus Mexiko war am ſpäten Nachmittag die Ruhe wieder hergeſtellt. Die Fortſetzung des Krieges. Eine patriotiſche Kundgebung der türkiſchen Frauen. W. Konſtantinopel, 10. Febr. Gegen 4000 muſelmaniſche Frauen hielten geſtern in der Univerſität eine Verſammlung ab, in welcher zahlreiche patriotiſche Anſprachen gehalten wur⸗ den. Unter den Rednerinnen befanden ſich auch die Gemahlin des Generals Mahmud Mukthar Paſcha, ſowie die Prinzeſſin Mimet. Die Ver⸗ ſammlung beſchloß, im Namen der ottomani⸗ ſchen Frauen an die Armee ein Telegramm zu richten, in welchem dieſe aufgefordert wird, im Kampfe zu verharren, und die Abſcheu der Frauen der iſlamitiſchen Welt über die von den Verbündeten in Albanien begangenen Greuel⸗ taten ausdrücken, ſowie an die Gemahlinnert der Staatsoberhäupter von Europa ein ausführliches Telegramm zu richten, in welchem gegen die von den Truppen der Balkanſtaaten begangenen Greuel proteſtiert und in rührenden Worten an den Edelſinn und die Menſchlichkeit der Gemah⸗ linnen der Staatsoberhäupter appelliert wird, damit den Greueln ein Ende gemacht werde. Die Kriegslage. wW. Konſtantinopel, 10. Febr. Seit Sams⸗ tag Nacht ſind keine amtlichen Mitteilungen über die kriegeriſchen Ereigniſſe erſchienen. Die Blät⸗ termeldungen ſtellen übereinſtimmend feſt, daß die Lage für die türkiſchen Truppen überall gut ſei. Nach der Beſchießung der bulgariſchen Stellungen bei Silviri zogen ſich die Bulgaren in das Innere der Stadt zurück. Dasſelbe wird jetzt durch die Panzerkorvette Idilalije beſchoſſen. Reiſende, die von den Dardanellen hier ange⸗ kommen ſind, berichten, daß die vorgeſtrigen Kämpfe in Maldepe auf der Halbinſel Gallipoli ſehr erbittert geweſen ſind. Die Bulgaren haben Hunderte von Toten und Verwundete. Die Tür⸗ ken machten rund 30 Gefangene. Sie hatten nur 2 Tote und etwa 30 Verwundete. Ein Teil der Verwundeten iſt ſchon fortgeſchafft worden. Eine Anzahl Kanonen ſind von den Bulgaren zurückgelaſſen worden. Bei Tſchataldſcha ſollen 12 Bulgaren gefangen worden ſein, die hierher übergeführt wurden. Blutige Kämpfe zwiſchen Montenegrinern und Türken. 5 W. Cekinje, 10. Febr.(Aus amtlicher montenegriniſcher Quelle.) Nach dreitägigem er⸗ bittertem Kampfe, der in der Nähe von Bardan⸗ jolt geführt wurde, belaufen ſich die Verluſte der Montenegriner auf 2500 Tote und Verwundete, auf Seiten der Türken ſind etwa 4000 Mann gefallen. Die Schlachtfelder befanden ſich auf dem Berge Tara- boſch. Bei Brdica wütete der Kampf drei Tage, obwohl die Truppen gegen Befeſtigungen zun kämpfen hatten, die mit Stacheldrahtzäunen um⸗ geben ſind, rückten ſie doch Schritt für Schritt vor und zwar mit Erfolg. Mehrere Ver⸗ ſchanzungen wurden genommen. Die beiderſei⸗ tigen Verluſte ſind empfindlich doch ſind die ge⸗ nauen Verluſtzahlen mit Rückſicht darauf, daß der erbitterte Kampf noch fortdauert, noch nich! feſtgeſtellt. Neue Friedensverhandlungen. m. Köln, 10. Febr. Gegenüber den Nachrich⸗ ten von der Einſtellung der Beſchießung Adria⸗ nopels meldet ein Berliner Telegramm der „Köln. Ztg.“, daß im Gegenteil die Beſchießung jetzt ſehr eifrig fortgeſetzt werde, an⸗ geblich mit ſehr ungünſtiger Wirkung für die Belagerten. Auch allerlei Meldungen über die Einkeitung von Friedensverhand⸗ lungen oder türkiſche Schritte in dieſer Rich⸗ tung ſind bisher unbeſtätigt. m. Konſtantinopel, 10. Febr. Die Pforte erlaubt allen Mächten 1 oder 2 weitere Kriegs⸗ ſchiffe hierher kommen zu laſſen. Die Morgen⸗ blätter ſtellen die baldige Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen mit dem geweſenen Großweſir Hakki Paſcha als erſten Unterhänd⸗ ler in Ausſicht. Rumänien und Bulgarien. w. Wien, 10. Febr. Von zuſtändiger Stellt handlungen zwiſchen Rumänien und Bulgarien, welche in Sofia geführt werden, bis Ende der Woche zu einem befriedigenden Reſultat gelangen. 25 * W. Port⸗Said, 10. Febr. Der türkiſche kleine Kreuzer Hamidijeh kam um Mitternacht aus dem Kanal hier an und ging ſofort mit ab⸗ geblendetenLichtern ſeewärts. Eine große Volks⸗ menge war bei der Durchfahrt zugegen. eignet ſich„Califig“ in vorzüglicher Weiſe. Zumal die, welche durch ihren Beruf gezwungen ſind, faſt ben anzen Tag am Schreibtiſch oder im Zimmer zuzu⸗ ringen, bedürfen öfters eines Mittels, das die natür⸗ lichen Funktionen der Verdauung unterſtützt und ſo chrouiſcher Verſtopfung vorbeugt.„Califig“— ein reines Pflanzenprodukt— regelt den Stuhlgang ohne Beſchwerden in ſo angenehmer, natürlicher Weiſe daß man es jederzeit nehmen kann, ohne eine Berufsſtörung befürchten zu müſſen. Feiner aromatiſcher Geſchmack. b. 2,0. Beſt.; Syr. 30 Valtern 1 Ratt. genf wird mitgeteilt, es ſei zu erwarten, daß die Ver⸗ 6. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Mannheim, 10. F ar. Hundelskammer Maunheim. Aus Nr. 3 der Berichte der Haudelskammer für den Kreis Maunheim. Badiſcher Handelstag. 15 Anhörung der Handelskammern und Verkehr der Staatsbehörden mit den Handelskammern. (.⸗Nr. 8460 vom 4. 12. 1912) ſ. S. I. 502. Auf die Eingabe hin richtete das Mini⸗ ſterium des Innern an das Finanz⸗ miniſterium folgendes Schreiben, von dem Abſchrift einging. „Die Handelskammer Mannheim als Vorort des Badiſchen Handelstags iſt bei uns vorſtellig geworden, daß den badiſchen Handelskammern die Erfüllung der ihnen in Artikel 1 des Han⸗ delskammergeſetzes zugewieſenen Aufgaben, die Geſamtintereſſen des Handels und der Induſtrie ihres Bezirks wahrzunehmen, in manchen Fällen durch das Verhalten ſtaatlicher Behörden er⸗ ſchwert werde. Insbeſondere wurde darüber geklagt, daß vor Maßnahmen, welche wichtige Intereſſen von Handel und Induſtrie berühren, die Anhörung der Handelskammer nicht immer erfolge.. Wenn die ſtaatlichen Behörden nicht auf die Anhörung einzelner Firmen oder privater Verbände überhaupt verzichten könn⸗ ten, was u. E. nicht immer angängig iſt, ſo möchten wenigſtens den Handelskammern die unmittelbar um Auskunft erſuchten Firmen und privaten Vereinigungen des Kammer⸗ bezirks bezeichnet werden, um zu vermeiden, daß die Handelskammer ſich der Gefahr aus⸗ ſetze, bei der ihrerſeits erfolgenden Anhörung von Intereſſenten die erbetene Aeußerung abge⸗ lehnt zu erhalten, weil der ſtaatlichen Behörde ſchon unmittelbar Auskunft erteilt worden ſei. Wir erachten den Wunſch der Handelskammer nach Anhörung vor Erlaß von allgemeinen, die Intereſſen von Handel und Induſtrie berüh⸗ renden Maßnahmen für berechtigt und glauben, daß ihm tunlichſt entſprochen werden ſollte. Auch die Bitte, daß den Handelskammern die von der ſtaatlichen Behörde unmittelbar um Auskunft erſuchten Firmen und privaten Vereinigungen bezeichnet werden möchten, iſt nach unſerer An⸗ ſicht begründet. An die in Betracht kommen⸗ den Behörden unſeres Geſchäftskreiſes haben wir deshalb den in einem Abdruck angeſchloſ⸗ ſenen Erlaß gerichtet. Wir würden es dankbar begrüßen, wenn Wohldasſelbe für ſeinen Ge⸗ ſchäftskreis eine entſprechende Verfügung kreffen wollte. Eine weitere Beſchwerde betraf die Tatſache, daß bisher die Handelskammern die vom Reichsamt des Innern ausgehenden gedruckten Mitteilungen über allgemeine handelspolitiſche Fragen infolge ihrer Leitung über das Mini⸗ ſterium des Großh. Hauſes, der Juſtiz und des Auswärtigen und über unſer Miniſterium auch bei der Behandlung als eilige Angelegenheit ſpäter erhielten wie die privaten Intereſſen⸗ verbände, welchen die Mitteilungen unmittel⸗ bar vom Reichsamt des Innern zugingen. Un⸗ ſerer ſchon zu Beginn dieſes Jahres gegebenen Anregung, daß auch den Handelskam⸗ mevn die erwähnten Mitteilungen unmittel⸗ bar zugehen ſollten, wird vom Reichsamt des Innern ſeit 1. Oktober 1912 entſprochen. Um aber auch in den, die Reichsleitung berühren⸗ den, zu einer generellen Verfügung keinen An⸗ laß bietenden Fällen, in welchen eine Firma gleichzeitig die Unterſtützung der Handelskam⸗ mer und einer privaten Intereſſenvereinigung in Anſpruch genommen und die Handelskammer die Vorſtellung der Firma behufs Erwirkung unſerer Befürwortung durch uns geleitet hat, die durchaus unerwünſchte Tatſache zu ver⸗ hüten, daß die betreſſende Firma von dem Be⸗ ſcheid des zuſtändigen Reichsamts regelmäßig durch die Handelskammer ſpäter unterrichtet wird als durch die private Intereſſenvereini⸗ gung, wird das Miniſterium des Großh. Hauſes, der Juſtiz und des Auswärtigen un⸗ ſerem Vorſchlag entſprechend künftig bei Wei⸗ terleitung von Eingaben der Handelskammern das zuſtändige Reichsamt erſuchen, die betr. Handelskammern unmittelbar zu verbeſcheiden. Die Verſtändigung des zuſtändigen Mini⸗ ſteriums wird dann wie bisher von dem Mini⸗ ſterium des Großh. Hauſes, der Juſtiz und des Uuswärtigen, das von der Verbeſcheidung der Handelskammer Nachricht erhält, erfolgen. Volkswirtschaft. Mannheimer Börse. Bei der heute vorge- nommenen Ergänzungswahl wurden gewählt die Herren: Produktenbörse: Emil Hirs ch, Kom- merzienrat Hch. Zimmern, Kommerzienrat Frite Artmann, Rudolf Darmstädter, Otto Kauffmann, i. Fa. Erste Mannheimer Dampfmühle von Ed. Kauffmann Söhne G. m. b..; Effektenbörse: Geh. Kommerzienrat Dr. Brosien, Jos. Hohenemser und Maz Goldschmicdt, i. Fa. Marx u. Goldschmidt. Vereinigte Speyerer Ziegelwerke. In der heute Vormittag 11 Uhr abgehaltenen Generalversammluns Waren 9 Aktio⸗ näre mit zusammen 63 Aktien vertreten. Von seiten eines Aktionärs wurde angefragt, ob unter der Position„Gebäude“ auch die Oefen mit inbegriffen sind und sodann bemerkt, daß die Abschreibungen sehr mäßig erscheinen. Von seiten des Aufsichtsratsvorsitzenden, Herrn Kommerzienrat Eswein, wurde die Anfrage bejaht und bemerkt, dag größere Reparaturen an den Oefen sofort abgeschrieben werden. Bezüglich der Abschreibungen führte der Vorsitzende aus, daß bei Vornahme größe. rer Abschreibungen der Verlustvortrag noch ein größerer geworden wäre. Im übrigen könne er die Mitteilung machen, daß die Absicht be⸗ stehe, bei Eintritt ruhigerer politischer Ver- hältnisse die Gesellschaft zu sanie ren und zwar durch Zusammenlegung und Er- höhung des Aktienkapitals. Von den turnusgemäß ausscheidenden Herren O. Pfeiffenberger.-Mannheim und Direk- tor J. Hammelmann-Ludwigshafen wurde letzterer einstimmig wiedergewählt. Herr Pfeiffenberger hatte eine Wiederwahl abge- lehnt. Die übrigen Punkte der Tagesordnung Wur⸗ den einstimmig und ohne Debatte angenommen. Badische Ziegelwerke.-G. Brühl. In der heute Vormittag abgehaltenen Gene- ralversammlung, in der durch 2 Aktionäre 120 Aktien vertreten waren, wurden die Regularien einstimmig und ohne Debatte genehmigt und Vorstand und Aufsichtsrat Entlastung erteilt. Im Geschäftsbericht der Direktion über das Geschäftsjahr 191/12 wird ausgeführt: Unsere Fabrikation wurde im abgelaufenen Geschäfts- jahr anfänglich durch plötzlich eingetretenen Kälteeinfall, sowie später durch lang andauern- des Regenwetter ungünstig beeinflußt und der Absatz litt infolge der geringen Bautätigkeit, welche in unserem nächstgelegenen Verbrauchs- gebiet Heidelberg und Umgebung herrschte, derart, daß die neuerdings ins Leben gerufene Backstein-Verkaufsstelle Mannheim uns nicht hinreichend zu beschäftign vermochte. Wir konnten daher wieder kein befriedigendes Resultat erreichen. Nach der Bilanz, sowie Gewinn- und Verlustrechnung pro 1911-1912 rgibt sich ein Verlust von M. 40 754.80(i, V. 9567 Ueberschuß). Die Abschreibungen be⸗ tragen M. 9530(8994), s0 dall das laufende Jahr mit einem Verlust von M. 50 283(M. 573 Gewinn ahschließt. In der Bilanz stehen bei unverändert M. 150 000 Aktienkapital und M. 734 688(669 440) Kreditoren zu Buch: Grundbesitz M. 206 614 (207 614), Gebäude M. 399 350(403 384), Ein- richtung M. 43 968(45 80o0), Nollbahn M. 52 864 (53 Sog), Anschlußgleis 13 514, Fuhrpark 3984 (4891), Mobilien M. 760(810), Waren 98 77 (88 696), Kassa M. 3269(1838), Effekten 2430 (150), Debitoren M. 12 158(13 617), Gewinn⸗ und Verlustkonto M. 50 285. n. Mannheimer Produktenbörse. Am Vor- mittag war der Nsuch an der heutigen Börse recht schwach, und dementsprechend auch der Verkehr nicht von Bedeutung. Am Nachmit- tag machte sich aber ein regerer Verkehr be⸗ merkbar, der sich in der Hauptsache auf die von den amerikanischen Börsen gekabelten höheren Kursen stützte. Als die Schlußkurse von Berlin und die festere 2. Depesche von Liverpool bekannt wurde, belebte sich das Ge- schäft noch mehr; doch kamen trotzdem keine umfangreichen Abschlüsse zustande. Die Händ- ler sowohl als auch der Konsum und die Müh. len verhalten sich immer noch mehr oder weniger reserviert. Die Notierungen im hiesi. gen offiziellen Kursblatt haben für Plataweizen eine Besserung um o,28 M. erfahren, während für pfälzischen Roggen die Notiz um o,25 M. per 100 kg bahnfrei Mannheim ermäßigt wurde, Badischer Hafer, der bisher mit 16—19 M. an⸗ geführt war, notierte heute 16—19 M. Für Platahafer wurde der Kurs um o,28 M. per 1o0 Kilogramm erhöht. Vom Ausland werden angeboten die Tonne gegen Kasse olt. Rotterdam; Welzen baplate-Bahla-Blanda oder Barletta-flusso. 78 Kg. per Febr.-Mürz M. 166 50—167.—, dito ungarlsohe Aussaat 79 Kg. per Febr.-März M. 188.—168 50, dito ungarisohe Santa fe 90 Kg. per Febr.-März M. 169.50—170.—, dito blauspitzig 78 leg., per Jan.-Febr. zu M. 000.00—000.—, Kansas il per Febr.-März N. 172.50—173.—, Duluth 1 per Februar-März M. 174.——174.50, Manitoba Nr. 2 p. April-Mal M. 166.50—187.—, dito Nr. 3 p. April-Mal M. 162.——162.50, Ulka 9 Pud 30.38 prompt M. 174.——4174.50, Ulka 10 Pud prompt R. 177.———177.50, Azima 10 Pud 5 schwimm. N. 181.50—182.—, Rumänter 78.79 Kg. per Feb, M, 172.50—178.—, alto 3% blaufrel prompt Hl.—— Rümänler 79-80 Kg. 3% blau⸗ krel M.—.—, dito per Februar M. 175.—175.50, Norddeutscher 7677 Kg. Wiegend p. Rov.-Dez. Versohlffung M. 600.000.00. Roggen, russisoher, 9 Pud 10.15 per prompt. 139.—439.50, dito 9 Pud 20.25 per prompt M. 141.—141.50, dito 9 pud 30-35 por— 5 N. 148.—148.50, norddeutsoh. 72/78 Kg. per prompt n. 129.——129.50. gerste russ. 82-60 prompt M. 141.50.—142.—, dito 58-59 Kg. per prompt R. 140.—141.—, rumän. 59.80 Kg., per Nov.-Dez. M. 00.00—000.—, La Plata 60 Kg., per Februar-März . 140.——142.—. Mais La Plata, gelb rye terms schwimmend M. 119.—119.80, er Febr.-März M. 118.——118.50. Donau Galatz Foxnanlan prompi 00.00.—00.00, Odessa per prompt R. 000.00000, Novorfssſx b. prompt f. 000.——000,00. Mied per februar-März prompt M. 111.50—112.—. Hafer, russlscher, 48-47 Kg. per Febr.-März M. 128.125.50 alto 17.48 Kg. per Febr.-Härz N. 125.50.—426.—, Ponah 4847 K9. per Novembp. M. 000.000.—, dito 5051 Kg, per junl M. 000. —.—. Amerlkane, Olipped weiss 38 Ffd. per Febr.-März 131.50—132.—. La Plata 46-47 Kg. b. Febr.-März H. 118.——116.50. MHannhelmer Effektenbörse. 10. Februar. Die Börſe nabm einen ruhigen Verlauf. Die Aktien der Chemiſchen Fabriken Gernsheim⸗Heu⸗ bruch ſtellten ſich heute auf 179 G. ex Div. Ferner notierten: Anilin 587., Brauerei Sinner Grün⸗ winkel 242., Akt. Gef. für Seilinduſtrie 117.50 G. und Hüttenheimer Spinnerei⸗Aktien 22 G. Telegrapaische Handelsberiehte. Deutscher Reichsbank-Ausweis vom 31. Jan. 1913. (Alll. Ak.) geg. Aktiva: die Vorwoche Hetall-Bestane.. 1163 709 000— 6 158 000 Darunter dolgd f 700 000— 987 000 ſielohs-Kassen-Sohelne 2 151 000— 20⁰00 loten anderer Banken 358 000 + 11737 000 Weohselbestangdg„„„ 1 193 568 000— 75 252 000 lombarddarlehen 430 101 000— 32 394 000 Effektendestanng.2008 000— 10 816 000 Sonstige AktEV 176561 000— 931 000 Passiva: grundkapftal„„, 180 000 000 unverändert FPFCCCCCCCoo 656 937 000 unverändert Hotenumlauff 1879 378 000— 32 531 000 Deposlten 500 868 000— 22345 000 Sonstige PassVa 8... 84 606 000 63 00⁰ die Deutsche Relohsbank befindet sloh mit N. 119,625,000 In ger Hotensteuer, gegenüber elner solohen von N. 207,738,000 am 51, Januar 1913 ung elner Steuertfrelen Motensteuer am 7. Febr, 1912 von N. 17,057,000. Anlehen der Stadt Zweibrücken. Zweibrücken, 10, Febr. Das Bürger meisteramt hatte für Samstag abend zwecks Zustimmung zur Aufnahme eines Anlehens in Höhe von 1 Mi1l. M. eine Bürgerversammlung in den Fruchthallensaal einberufen. Außer dem vollzähligen Stadtrat waren ca. 200 Gemeinde- bürger aus allen Kreisen der Bevölkerung er-⸗ schienen. Das Anlehen soll in erster Linie durch Aufnahme von Darlehen bei Geld-In- stituten oder wenn dies nicht möglich durch Ausgabe von Schuldverschreibungen auf den Inhaber zu den günstigen Bedingungen ver- geben werden. Das ganze Anlehen wird in 28 Jahren, beginnend am x. Januar 1916, getilgt. über den Tilgungsplan soll noch näheres fest. gestellt werden. Der Bürgermeister erwähnte noch, daß für die Elektrizitätsversorgung rund 400 000., für das Schulhaus 540 O00 M. erfor- derlich seien, während der verbleibende Rest mit etwa 60 00 M. zu Kursverlusten usw. Ver- wendung finden solle. Der Antrag der Ver- waltung wurde ohne jede Debatte einstimmig angenommen. Lederwerke vorm. Ph. J. Spickhard in Offen- bach am Main. Frankfurt a.., 10, Febr. Der niedrige Kurs(6s Prozent der Aktien) dieses Unter- nehmens hat die Aktionäre bereits darauf vor- bereitet, daß die Dividende, die von 7 auf 4 Prozent zurückgegangen sind, für 1912 voraus. sichtlich eine weitere Ermäßigung erfahren würde. Tatsächlich hat die Gesellschaft, wie die Frankf. Ttg. hört, in der ersten Jahres- hälfte ungünstig gearbeitet. Wenngleich die Verhältnisse sich in der zweiten Hälfte gebes⸗ sert haben und auch gegenwärtig befriedigende Ergebnisse erzielt werden, wird für 1912 doch mit einem verringerten Gewinn gerechnet wer⸗ den müssen, sodaß sich die Dividenden, falls überhaupt solche zur Verteilung gelangen, nicht über 2 Prozent belaufen würde. Rheinisch-Westfälische Bodenkredit-Anstalt. K 6 Un, 10. Febr. Die Generalversammlung der rheinisch-westfälischen Bodenkreditanstalt setzte für 1912 die Dividende It. Frkf. Ztg. auf 8% Prozent fest. Eschweiler Bergwerksverein. K öln, 10. Febr. Der Aufsichtsrat des Eschweiler Bergwerksvereins hat beschlossen, der am 13. März in Köln stattfindenden Ge- neralversammlung vorzuschlagen, einem mit der Burbach-Eich-Düdelinger Aktien Gesell. schaft verabredeten Interessen-Gemeinschafts- vertrag zuzustimmen. Dieser Vertrag soll auf 30 Jahre rückwirkend vom 1. Juli 1912 abge- schlossen werden. Den Aktionaren des Esch- weiler Bergwerksvereins wird eine Dividende von 10 Prozent für die Zeit vom 1. Juli 1912 bis 30. Juni 1916, von 12 Prozent für die Zeit vom 1. Juli 1916 bis 30. Juni 1920 und von 14 Prozent für die Zeit vom 1. Juli 1920 bis 30. Juni l942 gewährleistet. Die Burbach-Eich- Düdelinger Aktiengesellschaft ist verpflichtet, auf Verlangen die Aktien des Eschweiler Berg- werksvereins am rx. Juli 1942 zum Kurse von 250 Prozent zu übernehmen. Der Aufsichtsrat des Eschweiler Bergwerksvereins, soll um 6 Mitglieder aus den Reihen des Burbacher Ver- Wwaltungsrates vermehrt werden, während drei Herren aus dem Aufsichtsrat des Eschweiler Bergwerksvereins in den Verwaltungsrat der Burbach-Eich-Düdelinger Gesellschaft zur Wahl vorgeschlagen werden. Ferner werden drei Herren aus den Reihen des Eschweiler Bergwerksvereins in das Kolleg des Kommis- särs gewählt. Der Generalrat der Burbach- Eich- Düdelinger Gesellschaft hat in seiner Sitzung vom 8. d. Mts. den Interessen-Gemein- schaftsvertrag genehmigt. Bayerische Hypotheken- und Wechselbank. München, 10. Febr. Wie die Frkf. Ztg. erfährt, beabsichtigt die Bayerische Hypothe- ken- und Wechselbank ihr Aktienkapital von 650 auf 65 Millionen Mark zu erhöhen. Neueste Dividenden-Ausschüttungen. Halle, 10. Febr. Die Thüringische Lan- desbank schlägt wieder 9 Prozent Dividende vor. Von der Reichsbank. Berlin, 1o. Febr. Der Zentralausschuß der Reichsbank ist auf Freitag zwecks Ent. gegennahme des Jahresabschlusses und Fest ſlegung des Jahresberichtes einberufen. Berlin, 10. Febr. Die eingeleitete Aktion russischer Baumwollspinner ist infolge des Widerstandes der großen Spinnereien It. Frkf Ztg. gescheitert. Telegraphische Börsenber ehte. * Frankfurt a.., 10. Febr. Foudsbörſe Auch bei Eröffnung der neuen Woche war im Hin blick auf die Politik Geſchäftsſtille das i Merkmal des Börſenverkehrs. Es iſt für beizuführen, da das Privatpublitkum ſich nur mäßi ſehnen ſich Börſe und Baukwelt. Die Beendigung zweige zurücwirkt. Auf dem Geldmarxkt trat eine um 4 Prozent auf 5˙ Prozent anzog. weis der Reichsbank machte nur geringen Eindruch, zeigen Transportwerte ein ruhiges Ausſehen; Lom⸗ harden machten eine Ausnahme und lagen feſt. Schantung ſchwächer. In Schiffahrtsaktien ſtärkere Realiſationen ſtatt. Dasſelbe gilt von Montanwerten. Deutſch⸗Luxemburg, Phönix ſchwi⸗ cher. Eſchweiler Bergbau feſt auf die Jutereſſen⸗ gemeinſchaft zwiſchen den vereinigten Stahlwerken Urbach Eich⸗Düdelingen. In heimiſchen Banken ſind die Umfätze minimal, die Veränderuungen recht gering. Oeſterreichiſch⸗Ungariſche Bank notierten 144,60 exkl. Dividendencoupons. Am Kaſſamarkt der Rentenwerte war das Geſchäft ruhig. Beunrugigung die auf Mexiko ſtark drückte. ändert. Am Kaſſamarkt für Dividendenwerte war z die Umſätze beſcheiden. Von chemiſchen Badiah Antlin niedriger. ſeide 2, Gummipeter 3 Prozent. zu, was ſich beſonders auf dem Montanmarkt be⸗ merkbar machte. hauptet. Privatdiskont 5½ Prozent. * Berlin, 10, Febr. Fondsbörſe. Börſenwoche zu übertragen. Das Börſe nach wie vor fern und die Spekulation beſtritt ſich größtenteils von den jeweils vorliegenden Nach⸗ richten leiten ließ. Zu Beginn des heutigen Ver⸗ ſpeziell gilt das vom Montanmarkt, wo die Er⸗ örterungen über die Gefährdung der Hochkonfunktur das Publikum in der Provpinz ſtutzig zu werden. Die Spekulation hält an ihrer Hoffnung feſt, daß es am zu einem Frieden kommen müſſe. den Meldungen über ein angeblich beſtehendes lür⸗ kiſches Friedensbedürfnts Gewicht bei, und nahm Werte zu den Anfaugskurſen auf, wodurch die Börſe ein gut behauptetes Ausſehen zeigte, wenn auch am Montanmarkte die Kurſe mit Ausnahme von Phönix nach unten tendierten. Für oberſchleſiſche Werte ſcheint ſich das Intereſſe erſchöpft zu haben, dagegen ſetzten Canada im Einklang mit Newyork um 1 Prozent höher ein, desgleichen Türkenloſe auf Wien. Gänzlich verödet war der heimiſche Bankenmarkt, Auch in ruſſiſchen Werten war das Geſchäft ſtill, Nach den erſten Kurſen waren am Montanmarkte vereinzelt Erholungen zu bemerken, doch noch in der ſchwächung durch, die mit niedrigeren Londoner Kurſen begründet wurde; daneben war es auch die unverändert angeſpannte Geldmarktlage. Wegen des ſtarken Geldbedarfs der Staaten und Kommunen glaubt man, eine Erleichterung für abſehbare Zeit nicht erwarten zu können, wofür auch der letzte Reichsbankausweis einen Beleg bildet. Tägliches Geld%½ Prozeat und darunter. Privatdiskont 576 Prozent. Berlin, 10. Febr. Produktenbörſe. Der Ge⸗ treidemarkt verkehrte heute bei ruhigem Geſchäft in befeſtigter Haltung. Die höheren amerikaniſchen No⸗ tizen und die unveränderten argentiniſchen Offerten ſowie etwas größere Kaufluſt veranlaßten für Brot getreide und Hafer leichte Preisavanzen. Mals un Rüböl lagen träge. Wetter: ſchön. Zuoker. Magdeburg, 10,. Febr. Zuckerberioht. Kornzucker 88% o, 8. .18—.22½ achprodükte 785/ 0. 8..38—.80, gehwaol. Brodraffinade l. ohne Fass 00„Krystallzuoker l. mit 8. 00.00—.00, gemahſene Raffinade mit Sack 00.,00—00.00—, gemahlene Mehlis mit Sack 00.00—00.——, geschäftslos. Magdeburg, 10. Febr.(Telegr.) fohzuoker 1. Produkt tran- slto frel an Bord Hamburg per Feb,.57½..,.60.—., per März.57½.,.50—,., per Aprll.70—.,.72½., por Mal.80—,.,.82½, B. per August 10.07½., 10.10—.., per Oxt.-Bez..90—., 9. Tendenz: ruhig, mild bedeokt. Hamburg, 10. Fehr.(Telogr.) Zucker per Fsbr,. März.60— April.67½, Kafl.82½ Aug. 10.12½, Okt.⸗Ber. .95— behauptet. Kaffee. Antwerpen, 10. Febr. Kaffee Santos per März 79.½, Mal 80½, Jull 80.½, Sept. 81— Hamburg, 10. Febr,(relegr,) Kaffee good average Santos per März 64.% Mal 65.½, Sept. 65½½ Dez. 64% sohwäoher. Schmalz. Telegr.) Amerikanlsohes Sohwelne⸗ good average Antwerpen, 10. Febr. sohmalz 133¾. Salpeter. Antwerpen, 10. Febr.(Telegr.] Salpeter looo, Febr.-Rärz 1914 28.85. Wolle. Antwerpen, 10. Febr.(Telege.) Deutsche La Plata-Kammug⸗ wolle per Jan..17, März 6,8, Mal.12, jull.10. Häute. Antwerpen, 10, Febr.(Telegr.) Häute 5775 Stüok verkauft. Baumwolle und Petroleum. BZremen, 10. Febr.(Telegr.) Saumwolle 64½ ruhig. Antwerpen, 10, Fobr,(Teſegr.) FPetroleum fiaff, disponlbel pet ian, 23, ½, Febr. 23,% März-Maf 24.— Elsen und Metalle. London, 10. Febr., 1 Uhr. Anfang, Kupfer fest 67.¾, 3 Ronate 67½.— Tinn stetig per Kasse 223.%, 3 Monate 22.½— Blel spanisch wWilllg 16.½% englison 17.—— Zlnk willig 25.%8,— spezlal 280% Glasgow, 10, Febr. Oleveland fohelsen Middlesborough War⸗ ran's(Eröftnung) per Kasse 65 sh. 08—, d. Geſd, 3 Monate 83 Sh. 07.%½ d. Geld. fest, —TT......——— Kein Gichtiker versäume eine häus ſche Trink kur mit Assmannshäuser natürlienem Glchtwasser Natürlſche Minera queile mit Kohlen aure versetzt. Broschüre mit Hellbe⸗ * richten und Arzt-Gutachten frei. rppnenverwahnyg Gleptbe geswannspausen a En LTure letete Sendung habe ich bei cnron. heftig. Basenxatarrn nit gutem Erfolg angemendet. ediæimalral Br. R. f. % Mannlieim hofdrogerie Ludene u. ocnitt leiebhon 232. 2995 28.80, Ral —— — 2 —— zahl die in allen Diebesangaprobe — brauchk nicht auszufallen, meine Herren, wenn Sie ſich angewöhnen, Wyberl⸗Tabletien bei ſich zu führen und bei belegter Skimme oder rauhem Hals davon zu nehmen.„Es gibk kein beſſeres Millel, um die Skimme ſofork klar 2 5—— riſch oſer Jeugniſſe über die in ihrer Wirkung unerreichten Wuyberk⸗Tablekten, allen Apotheken und Drogerien 1 Mark pro Schachkel zu machen.“ Dies iſt der Inhalt koſten. charakteriſtiſch die Spe. kulation nicht leicht, eine Bewegung der Kurſe ſer, beteiligt. Nach einer Belebung des Effektengeſchäftz des Balkankrieges wäre wünſchenswert, da die Ge, fahr droht, daß die durch den Krieg geſchaffene Un⸗ ſicherheit auf die Geſchäftslage einzelner Induſtrie, Verſteifung in Erſcheinung, indem der Privatdiskont Der Aus mahnt aber zur Vorſicht. Von den einzelnen Märkten fanden brachte die Meldung einer Revolution in Mexito, Balkanwerte unver⸗ Adlerwerke verloren 3, Kn Im weiteren Ver⸗ lauf nahm auf matteres London die Abſchwächung An der Nachbörſe ruhig und be Die hoch ö gradige Geſchäftsſtille, welche das Kennzeichen der letzten Woche bildete, ſcheint ſich auch auf die neue ublikum blieb der in der Hauptſache die geringſten Umſätze, wobei ſie kehrs lagen etwas mehr Verkaufsaufträge vor und durch die Politik beunruhigten. Anſcheinend beginnt Balkan durch die Erſchöpfung der beiden Gegner bald Ste legte daher erſten Stunde ſetzte ſich eine faſt allgemeine Ab⸗ 28 SSSS8 Dν Sres n ————0 eeeneee wug⸗ MNinneim 10 Februar. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). T. Seite. Skraßenbahn. Am Dienstag, den 11. und Mittwoch, den 12. Februar d. Js., feweils nachmittags 2 Uhr, findet im Straßenbahndepot(Eingang Nuitsſtraßef die Ver⸗ ſteigerung der in der Zeit vom 1. Januar bis in⸗ kluſive 30. Juni 1912 im Bereiche der Straßenbahn ſowie der Feudenheimer Dampfbahn gefundenen und nicht abgeholten Gegenſtände ſtatt. Zur Verſteigerung gelangen: 131 Herren⸗ Da⸗ mens und Kinderſchirme, 46 Spazierſtöcke, 100 Paar Handſchuhe, 52 Portemonnaies, 14 Handtä ſchchen mit und ohne Juhalt, 9 2 Zigarrenſpitzen, 1 Kiſtchen Zigarren, 1 Zigarrenetul, 3 Brillen, 3 Zwicker, 12 Broſchen, 2 Armbänder, 1 Uhr, 6 Ringe, darunter 1 Ehering, 1 Rohrzange, 1 Flaſche Zwelſchgenwaſſer, diverſe Bücher, Wäſche und ſonſtige Kleidungsſtücke ete. 15²7 Mannheim, den 5. Februar 1918. Stäbt. Turszettel des„Hannheimer General-Anzeiger, Badische Meueste Maehriehten“. L. 1 f 5 1 86 Aktlen industrieller Unternehmungen Wen, 10, Febr, Machm..50 Uhr. Mannheimer Bfiekten-Börse. 1 1 nlnlt—252— 17.—Kreditaktlen 621.50 624. ost. Paplerrente 87. Obligatlonen. ee 7 8 115 55 118 5 Jesterrelch-Ung. 2080 2040„ Sliderrents 87.50.50 Asohbg. Zuntpapkb. 172.— 122.—Volgt Echaelfnor 195.05 1 9 80 Bauf u. Selr 0 5 doldrente 107.30 107.30 Pfandbrlete. 41 5 e e e A eke e e 118. 119.50] Unlonban; 884— 698.— under. Holgrente 555 18 % Pir pgen un⸗ fabrie Serles 102.50 b2 Suüdd. immob.-Ges. 61.50 67.80 lllciroh, Rübtenv, 5 Uagar. Kredlt 818.— 618.—„„„ Krogenft. 2 118.01 nee en e 0de gran& El 22.123.500 81 5 125. len. Bankverein 510.— 510.— Woß. Frankf. vista 11002 * 5 SbU— 5 214 Er. Kleinlein, Hdlb 99.— Grün& Bilfinger 123 123.50] Strassburg 125.— 125. 1 5 nß Hp.-B. dersoh. ag ag de Gae eeeee stseldt Kf 7 Länderbank 511.— 513.— Longon 24.17 24.17 0 5 Sbrh. Srauh., Bonn 102.— 8 Wayss& Freytag 142.20 142.20 Cunstseſdibr. FPexf, 78.— 78.— Füände—5 5 1 Komm. 36.90 bz 9.„Bonn 102.— 8 Türkische Lose 223.— 225.— Paris 95.80 85 80 ate⸗ Anlehen. 4½ Gew, Orlas.Mebra Elonbaum Mafah, 105.— 108.— Stelngdert 30. AN 1024 1032 5 199.75 199.75 5 ddurg l. 8. eeg 4 wöerne 89. 8 aot br⸗ 21 77 Tabakakilen——=nazboleon 19.49 18.19 915 eldeldg. v. J. 1903 87 0 0 ½ fiedderan, Cusfsrw. 89.20 fe, Hordwesthahn Rabknoten 116.02 178.01 3 Laflsrude v..902 80.30 0 4, Aegi e Hasonfabr. fliper Oester, Naffentbr. 348.— 981.— Uitime-Roten 118.98 1 5 45 5 5 5 0 415 ee Farkakt. Zwelbr. Sadenia(Welnh.) Tondeen 1 70 1 55 Tasden runig. 3¹02 195 15 10 102— 0 sobleppsohſffahrt 95.— 6 TJucher Freih. V. 55 Darrkopp useontierag 8.— 455 88.60 8 4½ Mannß. Lagerhaus- e *— Gesellschaft 96.50 8 lei-u. inh. raub. 5 86.ed.*. enf oun J88g 884h 0 dee Lenedee. eene e gane Keaden Berliner Biiekten-Börss. „s 1807 86.75 0 erke Karlsruns—.— e e e ee 4 8 78 7 Oham.- u 5 Cementk, Karlstadt 125.— 124.50 Mmannesmannrwæx. 1„„ 1804 385 0 g, Kicenb. 10l.50 8 Chem. Werkealbert 448,— 478,—[Hacch- Armf.Klen———— Berlin, 10, Fobr.(anfangs-Kurse) 3 5„ 1801 88.75 9 4½ pfale Fünlenwk. 100.— d Ch, Gernsg. Heubr, 179.80 189.80Pfahm,.Faherfb. 10. 8. ; Chem.Fabr. Eriesh. 247 50 248. Gebr. Kayser 186.— 189.— Kresltaktien=ayprabutte 178.½ 179.75 9%„„ 1888 88— 84½ Rose be 2ellatof. 0 6.golc. U,Siig..-A. 898.50 559., 8JSoßneſſorf,Fanktn. 293. 293.— Olsconto-Lomm. 2 100442 Püönle 282 293% 3102„ 1895 89.— 8] fabprlk Waldhof bel Farbwerke Höchs: 50 Sohraubspf. Kram. 178.— 178.— Staatsbahnen 163.% Harpener 1974% 195./ 3„ 38 88.— 8 fabrik Waldhof bei.9 2 5 3„ 5 15 88.— 0 pernau in Livland 97.50 8 Mchem, Fbrefannb. Ver. b. 10 15 135 10 15 80 Lombarden 1 217% Tond.: beh. 11 +71 15 Holzverk.-Industr.%%Pf. Pulvf, Stngbert 135.50.50 Sochumer 217. 1 4 1805 8 1 ee 9 Rütgerswerke Sochlino! 00. 205.— 205 Bepiin 10 1 S0htüs Nr6) Plrlas. nlh, 1805 5 0 155 Sporer Tlegelwv. 86.— 6 Ultramariafbr. V. 219— 2155 Vor, Fränk, 1 2 15 52 15 erlſn, 10. Fshr. 10 3 10 %½ Wiesloch v, 99— 8Woegelln Russfabr. 216.— 216.—Sohunkf. Hlerz, Fr— 5 5 enbahn-Oblig. 5 1 Oktaten d. Sdd Orabind. Mn..— ellingustrie woftt 11780 117.80 Weopsel auf Arandg. Bergwssg. 424.50 427.50 4% Oderrh. 8Isb.-Ges. 85.50 8 br. H. Loss 8en, Worůms— Akkum.-Fbr. Serl. 408.— 200%/8 woll. Lamporth. Amsterdam kur: g 169.05 Hergmann Elekte. 329• 120. 50 -Oblig 4½ Leſlstoffb. Walchot 96.50 0 Eietr-Ges, Ah. 486. 20 tulngen Weoßsel Longon 20.475 20.485 Zochumer 216. 5 1 1 Industrze,Oplig 4½ Zollstoffabr. Wad. Sergmann-werks 121.— 121—[Kammg. Kalsersl. Woeohsel Paris 51.2 61/7 Brouen,Soverl 8 9. 444,40 145 i 10 103.20 6 5 dof 1908 99.70 80 Sronsoverlso. 145 145.S0[Waggonfabr.Fuohs 15 Weohs,a. Wien kur:z 84.52 84.62 Sba Masoſifb. 10— 341.— Sie f 70 8 geutsch-Uebs.(8l.] 183.½ 168.78 Lelfstoffp.Wslhef 238 4% Relohsanlelns 260 100. Obem Aldert 2— 31580 4½ Bad..-8 a 98.50 8 Lahmeyer Sad, Zuokerfabrik 100 60 199 50 3/½% Belchsan]. 83.40 88.400 Dalmler.— 312.5 sohiff,u.ssstransp. W. El-ges, Sohudrert 148 31395% aench. zuelt. 350.— 300.— 3% Beſohsanleſße 9990 10050 Deer Fuenbs, 170 165„ Aktien Rneln. Sobuok.-G. 187.59 187.80 40% Lonsols 90.—bynemit-Trus 170 60.40 83.80l Peutsoh⸗Uedersoe 168.30 103. Banken. Brlief geld Brief geld Aktiendeutscher u. ausländ. Transportanst alten. 7 5 Waiben A0. 700— 50 Bank 134.— Hannb. Lagerhaus—.— 105.— 10. 9. 10. 8. Bad. 1901 affen u. Run 75 570.— ede Banr—— 130.— Frankonla Rllok-u Sudd, Elsenb.-des, 123.— 127.polbest, Reridionalb, 115.½ 115.½%„„ 1908/09 85 17 Re 0 178 pfaälz. Hypoth.-Sk.—.— 198.50 Altsers. vm.Bac. Hamburger Padket 181.½ 5 Salemore u. Onio 105.½ 105.7%„ bonvert..— 92.70 8 er 8 1 On 150.40 160.40 heln. Oredlt-Zank—.— 5 Rlulck- u. 8 1040—.— forddeutsoh.Lloxd 116. 5 Ee.-B. 12 15 7 87.— 5805 1 55 179 12 70 Rheln, Hyp.-Bank— 198.50 Fr. Transp.-Unf. u. Jest.-Ung.Staatsb. 158. 88 tlen 858 131.—30 97.— 87. Faber glelstiftfbr. 268.— 266.70 Glag-Vers.-des. e. 2300 Oest. Südd. Comd. 24.%½ 24. Prinde Henry————%% lessen 4 ma 0 e.— 118.50 gad. Asseküran: 1825—„ 00 erzen 7500 270 deen e 2829 84 50 Continental Vers.—.— 870.— Bergwerksaktlen. o Sachsen 71 97 105 198 0 Bahnen. Mannb. Versloher.—.— 920.—4 Br.) 177.— 177% Harpener Bergbau 400 Argent. v. 1897 0 85.0ſ Gr.Berlstrassen 5 wellbr. Strassend. 74.——e Oberch, Vers-Ges. 1040—— Shhener 8 21775 212— 5 Bergbau 5 Ohinesen v. 1895 39.— 89.40 Gelsenkſronner— 19570 8 Chem. Industr. Wurtt. Trsp.-Vers. 700.—. Buderus 11740 117 Kallw. Asohersleb. 4½ Japanor 91.50 91.40 15 0 enor 155 5 1 10 Bad. Anlf- u. Sodef.—.— 52. Condord. Bergb.-G. 322.— 324.—Lallw. Westersgeln 450% ltallener e 176.29 177.20 bhem. Fbr.Goldend. 52. Industrie. Deutsoh, Tuxemdg. 183.— 108., 90 5 1240 80 Aegh Gernsh. Eschweller Bergw. 283 Fhönix 18 282.%6 4 est. goſdrente 2½. 5— Fabr. Seonle ee 117.50 Friedrlohsh. 165.— 187.— Ver,Kön.-u. 179.— 179.½ 8 Ae Fa 190— 10 85 97.— 197 8—.———15 nen v. 3.— 51 75 Lerelnl p. Zoninsnfanr, cdene e 40½% Buss. Anl. 4902 90,40 99.20 Cahmeyer 125.20 125.20 Saee 11 Pfandbriefe. Prioritäts-Obligationen. Turt400pra 1 0 1275 1230 ttlinger Spinnere!—— 105, 1 Turk.400 Fro.-Lose 158.— 189.50 Flokt und Kra Brauereien. 0 H. Fuohs Wig, Habig,—.— 169.— 1 1 5775 0 0. 40% Sagcacbaſn 69.80 80.80 Tornoinger Cement 1220 128.70 Badlische Brauerel 66.—„— fiüttenh. Spinnerei—— 22.—krkfrpb8. 97 ee 70 9780 best. Kredltaktſen.= 190.— Fudr,LOowe 4. 60, 34.80 374.50 0 Fym.agen—.— 244.— 1 7 do. S. 18 97— 97. von 1988 97.8 87.30 1 210 url. Hof vm.Hag 105 Heddernh, Kupfw.u. do.§. 16u.17 97.— 97. 4½% Pr. Myp..=B 4% Ung. Goldrente 87.80—.— fannesmanncöhr. Elohbaum-Brauer, 85—— Sucd. Kabw, Frkf. i! 4 J0..20 97%60 9760 abgest 4%„ Krdnehnr. 87— 84.100 Obersohl. EIsb.-Bd, 103,70 104.20 br.denter Freing.. 01.— Faklsr. Masohbau.— 151.— 4.5 21 93.30 99.20 40. abgest. 3428 91.20 80bl. Randels⸗Bes 180%½—. Hrensteln& Koppei 204.— 204.50 eeeee 85 1— 1 055 7 48 Si 20 3,% do. adgest. 8520 88.10 Darmefäcter Sant 120— 50 81 8 5 1 135 1050 Homb neusarsohm..——— kosth⸗Gell-.Fapf.— 128.—]ünge⸗ 873 4 1904 35.80 95.80 Deutsoh-Aslat. Bk. 130.— 129.30J Bheln. Stahlzerke Tuced. akttonpe. 448.——.— Ab. Sümmi. u. K8b. 161.— 189.— uc 18 0.„. 490s 96.— 58.— Deutsohe Sanjk 280.½.— Fombacßer fiütte 188.20 163.60 Hannh. eMenbr. 149.—— Haschfbr, Sadenia—.— 180.—3% d0. 8. 1 1907 9940 95.0 blsoonto-Komm. 190.— 190.— Buttgerswerken 195.90 194.— Brausrei Saner—=. 242.— Gberrh. Elektrlzit.—.— 30.— 3½ do. Kommun.⸗ 4 d0. J. 1907 95. eeener Ben e 148.50 148.50 1600 55 5 165.— Ffüz. Rünlenek..— 158.— 1 b 1 9 1 85 ee de ee 870 Reicnen 2885177 Seree ee Sehmurke,spey 7— bf. Mähm. u. Fehrrf. 17,——.— 5 5 96.— 365.— Hheln, Kregltbank 188.80 338.50 Sianer-Brauerel 1127—— 70.— 5 14%.——.— 8. 15⸗19, 21.27,„ 44% do. E. 55 e 11 125 58.— 158.1 ttinor Vulkan 180.— 181.— Suorch, 2 u Sebuokerb.s.—.— 130— 2275 9730 5 5 906 8 3550 9550 Sadaeen. Gant, 11389 1160 fier 122.— 122.50 Wecger derne ſs ee onlnot 4 eie..—.— 40. 84Ä 4 ke. bfübes. 0. 5l28. 0. 45 115.70 178 J0 Jer elgnnerelderf 6 61375 Pfalz Erossbeten⸗ 97 Südd, Draht⸗ing. 122.—. 4 5 S. 47 97.30 97.30 29 95 98.70 98.70 Staatshahn% Ver. Köln-Rottwoell. 328.50 329.70 und Sprittabrik.—— 197.— Ver, Frb. Zſegelw.—— 62.— 15 8 97.50 97.80 4% 0. E. 30.31 86.90 35.90 Tomdarden Westeregeln 207. 0 208.40 15———%. 8 37.50 780 49 do. k. 32u.88 87.80 97.50 Saltmorg u onlo denegar 281 0 5580 7 B....Rdelnsch.—— 89.—Lellsto aldho— 1 45. 8 57 0 e 9950 30.80 Hembdurger Faoket ellstoff Waldhof 10 705 3 0 5 2„ 5 15 08.10 u. 5 15785 Ffanen 188. 50 10..4 90.— 80.— 3 40. efod Hanss tavi 108.10 5 ——* 00.—.— 2 4 0 n5 f 127.90 128.20 e e%%%%%/ Und 32(tiigd.) 88.— 388.—4% Hn. Hyp. Bank- orwꝛe 5 5 18.341.20 344.70 111 4 0 98.70 Allgem. Slektr.-6. Naphta Petrol.-RHo Kt Bõ 3be go,.45 tligb) 88.— 88. Stad. 69..1902.07 96.80 96. Nabee 89 18 Frau Urter SKlen-Bor 89. e BK. 87.10 67.10/ 4% d0. Kdb. ab 1912 96.0 88.70 See ee e 0. 97.90 37.50 4% do. unk b. 1977 95,80 87— an fibg Südam- Opfsonl.107.30 196.— Frankfurt a.., 10, Feb Anfangskurse), Kreditaktien 199.½ 185 1 5 93.10 88.10 40%0 do.„ 1919 97.— 87.— Anllin Treptow.Südam. Opfschl, 187. 1650% f. e 10 eenee 25 Staan,. 8 90.0 38.30 3% go.„ 1921 00.— 49.5 Frlxatulskont 5½% Snnun 215,% felzenkirobee 125 G 98.80 98.90 305„ 1514 87.— 85 W. Borlin, 17. Febr(relegr.) RHachbörse 10 5 107% Lanfaßütte—.—, büber— renzeft fufle. Orecſt⸗g. v. 1800 96.— 98.— 3% do. 00.— 66.90 N 0 J. staatl. Kredit-Aktlen 199.50 199.% Staatsbahn— 153.75 Telegramme der e 5 eleesbnen onp. eee e en e sS. 666.30 Dskonto-Komm. 180.— 190.— Tomdarden 24.% 24½ Relchsbankdlskont 6 Prozent, dig, ie e—. 8 8 4 do. 1807 85.— 98.— Oberrh. Vers.-es. 1040 1040—— See 4 40. v. 1809 90.20 96.20] Mannb. Vers.-.-A. 920.— 925.— Weehsel.% 6 4 4%, aih. 880 88 80 de. Fee. 89 95.70 70 ukten-Börsen 10. 8..„ 4 br. Sentr.-Kom. Mannh, Stagtanl. 25 P fl—3 5 188 15/Cheok Parls 81.15 61.20 7901 97.40 97.40J Bayer, Staatsanl. 100.30 100.30 7 geſenean ee daee e eee durr apde 8 3 faepds 139.0, diskonto- Vonmsnalt ele f fel enebte 8988; 87505 Stas hahn 183. Lonbarden 280h,„ Lursblatt der Mannheimer produktenbörss Ohee London„ 29.452 20.487 le„„ 8 vom 10. Februar. London„ 20.440 20.450 Lapoleonsg or 16.20 16728 78 5000 h 100 K lang— Privatdlskont 5½ 718 13 fgi 11 K B5 Dle Notlerungen sind in Relohsmark, gegen 9 U 1* 8 Staatspaplere.. Deutsche. Aus 2¹ 80 90 9 ten Orsen. Wolzen, 90560 nou 21 hieslge 1 55 5 00.00—00.00 gerste, Pfälzer Londoner Effektenbörse. 6100 8uch eer ddat. debe. 4601—1000 99,85, 3½ Mh. St.-A. 191d— 5„ kuss.Azim. 24.00—2475 0 87 5 22—0 92—0 6. Ausländlsohe. Longon, 10, Febr. Crelsgr.) Ankangskurse der Effektenbörse„ 85 0 5 5 20 29590 370 56 100. 5 Arg dold.l.. 10. 85 19. 9„ Taganrog 09.00—09.00„ russlsoher 19.25—21.09 4 vr.konssu. 2. 55% Odlassen 1836 725 2 2% Oonsols 7745 7715 0 12 5 12.106 Saxonska 24.25—24.80„ 1689950 355 52 189 25 92.— 3 fielonsanleihe— e Fandminss— rumän. 24.00—24.50„ Amer. Ollpp. 18. i 40 77.50 4 japaner 91.40.404 argen 55.— 84,%% Atoblson comp. 308.„(eansas II 24.00—30.00 Mals, amer. Mixed 09.09.—90.J0 565 St-ang: 380 5e ner äuse a0———— 4 ſtallener 95% db. Sanadfan 755„ am. Winter 00,00—00.00]„ Donau 00—00. % 180% 38.80 8 80,3 fesixan. inners—.. dnn Jsbpaner 91.% 31.½ Saltimore 102„ fanftob. Uu 24.00.—90.00 La flata 18.00—16.25 Febe S4-.1% 3850 88T808% Sulgaren 98.90 88.905 Rexikanor 30. 80.— Ohicago müuauke 138,„ Wall. Wall. 50.00.—50.90 Koßlrobs, deutson. 33.59.—90.50 D Itallen, Rento—— g. 1 Spanler Denvers oom.„ Australſer 09.00—00.00 Moken, Köntgsbg. 22.50—2325 3050 St-b.(ab! 450 9259 4% best. sſberr. en 28 Hügmanban„ Laplatanen 23,50—86.78 fodles, fallener 188.90—135.9 „,„ H. 93.— 92.99/ 4½ Paplerr. 88.90 87.— Amalgamated Grand Trunk ord. 23.7½ 29.% Kernen 21.25—21.50„ fFranz, 185.00—435.0 „ 000 9980 80 68 4%„ Koſart. 9130 91.88 Anadondas Sr. Trunc iit prst 58% r. Roggen, ptalx nou 18.00—325„ Luz, l, 120.00—180.0 aen„ 150, 890 83 70 3 Lertlo. Serie. 8d sdg dilo Uinte een 165% 147% ugen pussfzoßer 9000—000%„ Fbro, 157900—180 15 722 75 3 1I— 0 Central Mining Natt Kangas 555 22„ horod. Espafsette 45.00—50.00 4baht. Eb.- 5 88,70 4½ asue Russ,1905 9,—Ohartered atarſ 15 0 0 1 2 3 4 1918 99.75 39.7 1880 89.50 89.5 8 Rock Island 24./8 24.%5—.— 3770 90. u. Alig, Aanl. 87.— 97— 0 78.20 79.30 Souder Baſae 11— Welszenmehl 4— 26 3225 3025 7 7 2392 3 40,.-.-Obl. 77.80 77.85 4 unikf. 85.75 86.— Geduld Southern Rallway 18 Roggenmehl Ar, 0) 24.75 1) 24.25, We Plalr..s. 3— 99.— 63.— 4 bag. 855 9940 Aa 01 be 550 1188 Tentenz: Weizen und Hafer fester, Mals unverändert. 10 9320 9320„ Consn„„„ 2„ee grau- und Futtergerste rublger. Pf. Kony. 1838 8320 93420 MHoddersfontein 12% 13.— Fendenz: runlg, 3 flessen von 1808 83.20 8880 Vepzinsliche Lose. Rannnelm, 10. Februar. Plata-Leinsaat Mk, 31.50, bls 82.— 5 4 Bad. Prämlen—. 2 1 850 288604 Oesterr. 1880 173.40 178.50 Parlser Effeklen-Börss. alsponlhel mit Sack waggonfrof Rannheſm. 4 Vürnengg 191 88855 rufhn inslche Lose arls, 10, Fobr, Aufanbskurse. 15 Mannb. 1908.1893 85.90 85 nverz 10 9 10. B. Kleehen esenheu asohlnen 4 1912.-1917 97.50 87.50 Augsdurger„„5 541— 634.— Mk. 3,60, Welzen- Klele Mk, 10.—, getrooknets Trober Mk. 14.25 155 Stat-. 01½/ 88.50.50f Frsſdurger 80.——.— 5 17— e e 00 Ak Türkische Lose 192.——.— Goldfield 25.— 25.— 5 5 3j%%ͤö;Ü gandue Ottomane 64.— e fandmines 175.— 177.— Berliner Proüduktenbörss. Rlo Tinzo 1845 184½/ Tendenx: fest. Badisohe Banex 135 18% Natlonalbane Chartereg 34.— 34.— Berlin, 10. Fodr. crelegramm.)(Produktenbörse.) Berg- u. Metanbk. 8 Preiss in Nark per 100 kg frel Beriin netto Kasse. Berſ. Randels-Ges. 50——Jesterr, Länder 855 bom., 8. Plek8t. Krege-Anet. fs Wener Effesten-Börse. i.. barmatäcter Zamk 12. 12J% Plafstscde Kant 817 Wͤen, 10, Fobr. Vorm. 10 Uhr. Jull 210.75 210.25 Jall——— beutsone Zank 257.½ 257.— Pfälz, Hyp.-Bank 133.75 115 5 15 Beisote get Bant 18.—118.5⸗ bongehs feſchab. 1740 J38.8 reclteden 623.60 529.30 Oest. Faplerrente 87.30 67.30—— nübel Februar 659.40 689.70 deutsoke tt.-Bank 18.— 38.%[Pecisen 136.50 125.70 Länderbank 513.— 512.50 Süberrente 37.0 8760 Roggen Maf 174.— 173.75 Nal 64.30 64,40 Disconto-Comm. 199.½ 190.%¼ Hdeln. 1 25 136.50 135.70 155 an Unhar. Golgrente 104.45 104.40 Jull Oktober Drestener Ban 189.40 1890 nhen. 1 5 199 50 199.% Staatsbannen 707.50 702.:„ Kronenrt. 64.35 64.30 September——— Reialdeux uog 139.30 139.0 fanfe ganker. 118.— 118. Tomderden 116.— 115,200 Alpine montan 1037,5 1032———— Fpiritus 70er lo%%— Miener Sanxvver, 13375 132% KHarknoten 118.01 11903Jskoda 621.— 611.50 Hater Nal 172.25 171.50 Feizenmsfl 20.— 28.— 1 228— Waee deden 117˙80 117.60 Weohsel Paris 95.80 95.30] Tendenz: ruhig. Jull— 173.25 Roggenmeh! 29.80 29.30 rankf.Hypoth.-Bk. 216.— 21875—best. Kronenrente 84.60 64.65—— Fräf. Hyp.⸗Oredſtv. 15.50 158.40 Benk Ottomane 130.— 130. K Dr. H. Haas'schen Buchürhckere 0. m. b. H. Amsterdamer Produktenbörss. Amsterdam, 10, Febr.(Sohlusskurse.) 10 8. 10. Rüdöl loo0 35.——ä— Lelnöl looo 30.½8 Februar——— NMärz 0 Mal-Aug. 33.½% 33.— Aärz-April 29.— Rüböl Tendenz Mal-August 27.— Kaffee ſodo 54.— 54.— Tendenr fest. LIverpooler Produktenhörse. Liverpool, 10. Febr.(Anfangskurse.) Welr.Rt. WInt. Th. 10. 8. Olff. Mals La Plat. rh. 10. 8. Diff per März 7/5ͤ3 7/5˙7/⁵VVñ— per HMär: 5/% 5,½% 8 per Mal 7185⁰5.30%— per Maſ 5718 5½1½— Budapester Produktenbörse. Budapest, 10. Febr. Getreidemerkt.(Telegramm.) 10. 8. 10. 8. per 50 Kg.per 50 Kg. per 50 kg per 50 Kg. Welx. 105 fi. 71 WIll. 11.71 stet. Hafer Apell 10. 34 Wẽill. 10.43 Stet. 5—— 55.83.68 Okt 12.23 12.2⁸ Mals Mal.74 ruh..76 stet. Bohg. April.94 WIIl.10.02 ruh. iull.84.98 906b.74 öhiraps 1660 stet, 18.80 fot Wetter: Bedeokt. —— Pariser Produktenhörse. 10. 8. Hafer Februar 21.40 21.50 Buböl Februar Arz.45 21.50 fudöl März Närz-Juni 21.35 21.50 März-Junt Mal-aug. 21.20 21.25 Mal- Aug. Boggen Februar 20.— 20.— Splritus Febrüar Mürz 20.25 20.25 März März-Junl 29.75 20.75 Mal-Aug. Mal-Aug. 20.25 20.75 Sopt.-Der,? Welzen Februar 27.,50 27.80 Lelnöl Februar März 27.65 27.80 Mürz Härr-junf 27.70 27.75 März-Junt Mal-Aug. 27.30 27.35 Rel-Aug. Hehl Februar 87.40 37.70 Robrudker 885fo März 36.85 37.10 Zucker Februar März-Jun! 35,60 38.80 März Nal-Aug. 35.30 38.30 Mal.-Aug. Taſg 82.— 80.— OK=.-Jan. Marx& Goldschmidt, Mannhelm Telegramm-Adr.; Margold. Fernspr.: fir. 58, 1687, 6438 10. Februar 1918. Provlslonsfrel! Ver- Wir sind als Seldstkontrahenten Käufer unter Vorbehalt: 07 Küäufor Atlas-Ledensversioh,-Gesellsch., Ludwlgshafen Badische Feuerversloherungs-Bank Zaumwoflspinnerel Speyer Stamm-Aktlen „ Vorzugs-Aktlen Benz& G0. 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E 6. 26. Verautwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst un Feuilleton: Julius Witte; für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder; für Volkswirtschaft und den übrigen redakt, Teil: Franz Kircher; für den Inseratenteil u. G eillücnes: Fritz Joos. Druck und Verlag d Direktor: Ernst Müller. METHbSsTTLbUNHG⸗ CEAHT 1813 Unt, d. Protektorat Sr. Majestät d. Königs d. Beigier Mal November Auskunft ertellt das Präsidium dos Komitees Deutscher Aussteller a. d. Woeſtausstellung Sent 1913, Frankfurt à.., Weißfrauenstraße 10, Drueksachen v. 1** AMller Art liefert billigst H. Haas'sche B achdruckerei m. b. H.*8 9 Vermisohtes Or. phil,, Ohemiker ſucht Nebenbeſchäft. in den Tagesſtunden. Off. unter Nr. 12054 an die Exped. 5 eee und Abschriften aul ZSchreibmaschinen. Kar! Oberhalden ruresharcts 305 8. Seite. Mannheim, den 10. Februar 1915 Frauenperein Abt. III. Geranbildung weibl. Dienſtboten.) rechſtunden für Lehrmädchen, die in eine eintreten, und für Hausfrauen, die ein Lehr⸗ m en ausbilden wollen, finden fſeweils Dienstags und Freitags, nachmittags von—6 Uhr ſtatt. Bureau: Schwetzingerſtraße 83, Volksküche II, 2. Stock links. 78741 Der Bedarf an Steinkohlenbriketts für die Pro⸗ uiantämter Straßburg, Neubreiſach, Zabern für die Zeit vom 1. 4. 1913 bis 31. 3. 1914— etwa 700 t— foll am Montag, den 24. Februar 1913, vormittags 10 Uhr, im Geſchäftszimmer des Provtantamts Straß⸗ burg i. Elſ., Schwarzwaldſtraße 61—63, verdungen werd 29545 Schiffsausladeſtelle als auch frei Aufbewahrungs⸗ dieſes Proviantamts angeboten werden, ihrend für die übrigen vorbezeichneten Proviant⸗ die Freisforderung frei Bahnhof des Beſtim⸗ mungsortes zu ſtellen iſt. Verſiegelte und mit der Aufſchrift lieferung“ verſehene Angebote ſind dem Proviantamt Straßburg i. E. rechtzeitig einzuſenden. Beoͤingungen liegen daſelhſt zur Einſichtnahme aus und können dort käufli ezogen werden. * 4 Straßzenbahn. Es wird hiermit zur Kenntnis gebracht, daß ein 5 der im Bereich der Straßenbahn im t Januar 1913 ghefundenen Gegenſtände Hausflur des Verwaltungsgebäudes der ra bahn in Mannheim— Ecke Nuits⸗ Uiniſtraße, im Hausflur des Stabthauſes in Ludwigs⸗ hafen a. Rh.— Ludwigsſtraße 69, wührend 6 Wochen zur Einſichtnahme ausgehängt iſt. Mannheim, den 5. Februar 1913. Straßenbahnamt. en Arbeitsvergebung. Für den Neubau einer Straßenbahnwagenhalle in den Spelzengärten ſollen im Wege des öffent⸗ lichen vergeben werden: einhauerarbeiten in rotem Sandſtein 1 „Brikett⸗ 1528 It, kiedearbeiten. rauf ſind verſchloſſen und mit ent⸗ hrift verſehen, bis ſpäteſtens 8. Februar d. Is., vormittags 11 Uhr ie Kauslei des unterzeichneten Amts(Rathaus , 3. Stock, 3 Nr. 125) einzureichen, wo⸗ ſt auch die Eröffnung der Angebote in Gegen⸗ rt etwa erſchienener Bieter oder deren bevoll⸗ 8 ter erfolgt. n nulare ſind im Banbureau, Hoh⸗ wieſenſtraße 9, parterre, koſtenlos erhälklich; daſelbſt wird auch nähere Auskunft erteilt. Manunheim, den 5. Februar 1913. Städtiſches Hochbauamt: Perrey. an 5 1536 Die Aufnahme von Schulanfängern in die Bürgerſchule betreffend. Die Aumeldung derjenigen Knaben und Mädchen, welche an Oſtern ds. Is. in die erſte Klaſſe der Bürgerſchule eintreten ſollen, findet in der Zeit vom 17.—22. Februar jeweils nachmittags von—4 Uhr im Zimmer Nr. 9 der Friedrichſchule(UU 2) Ein⸗ gang vom Ring ſtatt. Gemäß 8 2 des Schulgeſetzes vom 7. Juli 1910 werden alle diejenigen Kinder in die erſten Klaſſen at nommen, die bis einſchließlich 30. April d. Is. ꝛebe r zurücklegen. Es können alſo n 30. April 1907 geboren ſind, zugelaſſen werden. ing iſt ſowohl für die hier ge⸗ i le auswärts geborenen Kinder rtsſchein vorzulegen. Für die hier 0 er werden vom Standesamt ten Einträge in die hier üblichen Familien⸗ her als Erſatz für die Geburtsſcheine an⸗ hulbeſuch nich der Anmeldr die die geſehen. Die Aufänger der Bürgerſchule werden künftigen UHahr wie folgt untergebracht ſein: naben: Kurfürſt Friedrichſchule, Wohlgelegen⸗ le und Peſtalozziſchule. im 1: N 0⸗Schule, Wohlgelegenſchule und chule. 1519 Schulgeld beträgt für jedes Kind 28 Mk. Meldungen die nach dem oben augegebenen Termine erſolgen, haben keinen Anſpruch auf Berückſichtigung. 85 Wegen der am 1. April ſtattfindenden Anmeldung der Anfänger für die Volksſchute ſolgt ſpäterhin be⸗ ſondere Bekauntmachung. Manunheim, den 1. Februar 1913. Volksſchulrektorat: Dr. Sickinger. Den Fortbildungsunterricht betr. des Geſetzes vom 18. Februar 1874 ſind och 2 Jahre und Mädchen noch 1 Jahr nach ug aus der Volksſchule zum Beſuch chule verpflichtet. Demgemäß haben iheim im laufenden Schuljahr zu beſuchen: alle in der Zeit vom 1. Juli 1896 bis 30. Juni eborenen Knaben die Knabeufortbildungsſchule, alle in der Zeit vom 1. Juli 1897 bis 30. Juni geborenen Mädchen die hauswirtſchaftliche ädchenſortbildungsſchule in den Schulküchen ver⸗ iedener Schulhünſer. Nach 8 desſelben Geſetzes ſind Eltern oder deren Stellnertreter, Arbeits⸗ oder Lehrherren ver⸗ Pflichtet, die fortbildungsſchulpflichtigen Kinder, Lehrlinge, Dienſtmädchen u. ſ. w. zur Teilnahme an Jortbildungsſchulunterrichte anzumelden und ihnen die zum Beſuch desſelben erforderliche Zeit zu ge⸗ währen. Die Anmteldung hat zu erfolgen: . für die in der Altſtadt, und in den Stadtteilen Käſertal, Waldhof, Neckarau oder Feudenheim woh⸗ nenden Kuaben beim Volksſchulrektorat Friedrichs⸗ ſchule, U 2, täglich von—10 und—4 Uhr. . für die auf Stadtgebiet Rheinaun und Sand⸗ hoſen wohnenden Knaben bei den Oberlehrern der Schulabteilungen daſelbſt, e. für die in der Altſtadt wohnenden Mädchen beim Voltsſchulrektorat täglich von—10 u.—4 Uhr. d. für die in den Stadtteilen Käfertal, Waldhof, Neckarau FJeudeuheim, Rheinau und Sandhofen wohnenden Mädchen bei dem betr. Oberlehrer der dortigen Mädchenabteilung. Zuwiderhandlungen werden mit Geldbuße bis zu 50 Mark beſtraft(Abf. 2 desſelben). Fortbildungsſchulpflichtige Dienſtmädchen, Lehr⸗ linge u. f.., die von auswärts kommen, ſind ſofort anzumelden, ohne Rückſicht darauf, ob dieſelben ſchon in ein ſeſtes Lehr⸗ oder Dienſtverhältnis getreten ader nur verſuchs⸗ oder probeweiſe aufgenommen ſind, oder ſich nuur vorübergehend(auf Beſuch) hier aufhalten. Auch diejenigen fortbildungsſchulpflichtigen Kna⸗ ben, welche die Gewerbeſchule oder Handelsfort⸗ bildungsſchule beſuchen wollen, haben ſich aus⸗ nahmslos beim Voltsſchulrektorat anzumelden, von dort aus werden ſie daun den betr. Fachſchulen überwieſen werden. Weiterhin bemerken wir, daß auch die in der Zeit vom 1. Juli 1897 bis 30. Juni 1898 geborenen Handelsfortbildungsſchülerinnen zum Beſuch der Haushaltungsſchule verpflichtet ſind. Mannheim, 5. Februar 1913. Das Volksſchulrektoratt Dr. Sickinger⸗ er, Badiſche TSCCCCC — ngetro ften und bitten um Sämtliche Neuheiten in rr 128 Weidner& Weiss N Leinen-, Wasche-, Aussteuer- und Bettengeschäft. lusen Seslchtigung unserer Schaufenster. 5802 — Zwangsvperſteigerung. Dienstag, 11. Febr. 1913, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal Q 6, 2 hier gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: Möbel und Sonſtiges. Mannheim, 10. Febr. 1913. Brandt, Gerichtsvollzieher Zwangsverſteigerung. Dienstag, 11. 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Wir können nachweislich feſtſtellen, daß die Mannheimer Milch⸗Zentrale Butter von aus⸗ wärks bezieht, alſo auch nichts als Butterhänd⸗ lerin iſt. Und da die Zentrale trotz aller Zu⸗ ſchüſſe und Begünſtigung ſeitens der Stadt keinen Vorteil dem Publikum bietet ſondern ſogar noch teurer iſt. Am beſten und billigſten kauft man in einem Spezialgeſchäft, da die Auswahl in ver⸗ ſchtedenen Sorten ganz andere iſt und jeder das Beſtreben hat, bei dem großen Konkurrenzkampf ſeine Kunden ſo gut und billig wie möglich zu bedienen. 12050 8 Verein Maunheimer Butterhändler. SSSOs + Iupin⸗ Trautinge D. R. P.— ohne Lötfuge, laufen Sie nach Hewicht am billigſten be 15576 O. Fegenmeyer, P I, 3. Breiteſtra e. Jedes Brautpaar erhält eine geschuitzte Schwarzwälder Uhreratis. gegen 27578 aufgeſprungene, ralihe oder rote Hünde und Geſicht denn es iſt ſeit 20 Jahren Fals ſicherſtes und ange⸗ nehmſtes Mittel bekannt. Es klebt nicht und fettet nicht. Flaſche 60 Pfg. Echt zu haben nur bei A. 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