Fringerlohn 30 Pfg., ducch die poſtinnl. Poſtaufſchlag ng..42 pro Quartal. Einzel⸗Rr. 6 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Bneßklame⸗Seile. 1,½20 IRk. Läglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: der Stadt Mannheim und Umaebung Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung in Mannheim und Umgebung Schluß der Jnſeraten⸗Annahme für das mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Telegramm⸗Adreſſe: „Seneral⸗Anzeiger Mannheim“ Telephon⸗Nummern: Pirektion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung.. 341 577 Eigenes Redaktionsbureau in Verlin Amtliches berkündigungsblatt für den Amtsbezirk mannheim; Handels⸗ und Induſtrie⸗Zeitung für Südweſtdeutſchland; Beilage für Citeratur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Rannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Srauen⸗Blatt. ͤͤ——!—x——— 2 Nr. 81. Maunheim, (Abe dolat.) der Krieg auf dem Balkan. Rumänien und Bulgarien. kriegsſchauplatz und Heeresaufmarſch in einem rumäniſch⸗bulgariſchen Kriege. Angeſichts der Spannung zwiſchen Rumänien und garien dürfte es, wie uns von mili⸗ käriſcher Seite geſchrieben wird von Intereſſe ſein, den für einen rumäniſch⸗bulgariſchen Krieg in Frage kommenden Kriegsſchauplatz und die wichtigſten Grenzplätze kennen zu lernen, in deren Nähe ſich der Aufmarſch in dieſem Kriege ent⸗ wickeln würde. Da der bei weitem größte Teil i gen Widin und Ruſtſchuk. des bulgariſchen Heeres ſich auf dem türkiſchen Kriegsſchauplatz befindet iſt für den Fall des usbruchs der Feindſeligkeiten wahl damit zu krechnen, daß der Kriegsſchauplatz in den nörd⸗ chen Teil Bulgariens verlegt werden würde. In Frage kommen in dieſem Falle die Gebiete an der Donau zwiſchen den e breite Donau hildet die natürlichen Grenzteile zwiſchen A den beiden Nachbarſtaaten. Auf beiden Seiten it die Grenze naturgemäß gut befeſtigt, und ein deutende Schwierigkeiten zu überwinden. eindringendes Heer hat gleich am Anfang be⸗ Be⸗ jonders für ein rumäniſches Heer dürfte ein Ein⸗ agie arſeg in Bulgarien unter normalen Kräftever⸗ and ſelbſtändigen Formationen im Feldheere zuſam⸗ ältniſſen recht ſchwer ſein. Der Hauptangriff 1 75 Bulgarien müßte ſich gegen die Feſtungen Widin, Saitſchar Akzar, Lom⸗Palanska, hovo, Nikopol, Ruſtſchuk, Trutukei und Siliſtria lichten. Sollte es einem rumäniſchen Heere ge⸗ ngen, dieſe Feſtungskette zu durchbrechen, ſo dürfte ſich ein rumäniſch⸗bulgariſcher Krieg zu⸗ nächſt etwa in der Gegend abſpielen, in der im ahre 1877 im ruſſiſch⸗türkiſchen Kriege die großen Kämpfe ſtattfanden, d h. in der Gegend bon Plewna. Mehr läßt ſich im Augenblick ſchwer vorausſagen. Das rumäniſche Heer be⸗ findet ſich in ſehr gutem Zuſtande. Es iſt gut ausgebildet und glänzend organiſiert. Das Heer beſteht aus zwei Teilen: der aktiven Armee mit ren Reſerven und der Miliz. Aktive Armee und Reſerven bilden im Kriege das Feldheer, die Miliz ſchützt das Land, ſie kann auch zu mengefaßt werden. Die Ffriedensſtärke des kumäniſchen Heeres beträgt gegenwärtig rund 100 000 Mann, 21 000 Pferde, 530 Geſchütze und 150 Maſchinengewehre. Die Kriegsſtärke der Feldarmee ſoll ungefähr 210 000 Mann, einſchließlich der Erſatztruppen und der Beſatz⸗ ungsformationen 450 000 Mann, betragen. Die — b•ůuuůnrrmꝶmi= g⸗ Stärke der einzelnen Truppengattungen iſt die ſolgende: die Infanterie beſteht aus 40 Regi⸗ mentern, von denen 32 je 3 Bataillone zu 4 Kompagnien, eine Depot⸗Kompagnie und einen Zug Maſchinengewehre zu 2 Gewehren haben. Acht Regimenter haben 2 Bataillone, im übrigen dieſelben Beſtandteile und ein Kader von 5 Offizieren für ein drittes Bataillon. Ferner ſind noch 9 Jäger⸗Bataillone vorhanden. Die Kaders für 40 Reſervebataillone beſtehen ſchon im Frie⸗ den. Die Kavallerie wurde am 1. Oktober vori⸗ gen Jahres ſo permehrt, daß die Auſſtellung von zwei aus je 5 Regimentern zu 4 aktiven und einer Depot⸗Eskadron mit 3 Maſchinengewehr⸗ zügen beſtehenden Kapalleriediviſionen möglich iſt. In Rumänien beſteht die allgemeine Wehr⸗ pflicht. Sie beginnt mit dem 21. Jahre und dauert bis zum 43. Jahre. * Vom Deutſchtum in der Türkei. In der Ortsgruppe Köln des Deutſchen Flot⸗ tenvereins ſprach am Samstag Dr. v. d Nah⸗ mer⸗Köln über das Thema: Vom Deutſchtum in der Türkei. Auf Grund reicher, aus eigenen Anſchauungen gewonnener Eindrücke und Er⸗ fahrungen zeichnete der Redner ein lebendiges Bild von dem Werden und Wachſen der deutſchen Kolonien unter dem Zeichen des Halbmondes, denen leider durch die ungeheuern Exeigniſſe der letzten Monate eine Gefahr erwachſen ſei, die manche ſchönen Früchte vernichten werde, ehe ſie noch gereift ſeien. Nach einem kurzen, hiſtori⸗ ſchen Ueberblick über die wechſelſeitigen Be⸗ ziehungen zwiſchen Türken und Deutſchen be⸗ leuchtete der Vortragende das Deutſchtum der Gegenwart in der Türkei. Als nach den türki⸗ ſchen Invaſionen endlich ein Friede im Oſten Europas zuſtande gekommen war beteiligten ſich Deutſche früh an der Kulturarbeit im osmani⸗ ſchen Reiche. Ihr Einfluß iſt auch heute noch herrſchend, wenn auch Deutſche zahlenmäßig gering vertreten ſind; in der ganzen Türkei finden ſich kaum 3500, in Konſtantinopel 1300—1400 deutſche Reichsangehörige, zu denen allerdings noch die hinzugezählt werden müſſen, die infolge unſerer veralteten Geſetzgebung die Reichsange⸗ hörigleit verloren haben. Zwiſchen den Konſu⸗ laten und den Deutſchen herrſchen enge Beziehun⸗ gen, da den Konſuln in der Türkei als einem Kapitulationsland gewiſſe Gebiete der Recht⸗ ſprechung vorbehalten ſind. Um ſo mehr iſt es zu bedauern, daß im ganzen Innern der euro⸗ päiſchen Türkei keine Berufskonſulgte, im Innern Kleinaſiens überhaupt keine Konſulate vorhanden ſind. Abhilfe iſt hier dringend ge⸗ boten. Zu beklagen ſind auch die oft unwürdigen Stätten, in denen die oberſten Behörden der Deutſchen untergebracht ſind. Eine rühmliche Ausnahme macht die deutſche Botſchaft in Kon⸗ ſtantinopel mit ihrem Palaſt in der Stadt und ihrem Sommerſitz in Therapia, Obwohl gering an Zahl, haben die Mitglieder der deutſchen Kolonie in der Hauptſtadt eine gewichtige Be⸗ deutung im öffentlichen Leben. Das Vereins⸗ leben, deſſen Mittelpunkt die Teutonia iſt, iſt vorbildlich geweſen für die andern Ausländer. Die Krankenpflege, die unter der Leitung Kaiſerswerther Schweſtern ſteht, und die Schulen ſtehen in hohem Anſehen. Eine große Rolle ſpielt auch die deutſche Schule. Trotz⸗ dem iſt ein Bedürfnis nach weiteren Schulen vorhanden, vor allem zur Pflege und Erhaltung des Deutſchtums. Leben in Konſtantinopel hauptſächlich Gewerbetreibende, ſo ſind die übrigen Kolonien der europäiſchen Türkei vornehmlich von Kaufleuten beſetzt. Die deutſche Ausfuhr, die faſt nur aus fertigen Fabrikaten beſteht, beträgt 110 Millionen Mark; die Einfuhr aus der Türkei 70 Millionen. Der Levantetarif iſt für die Entwicklung des Handels ſehr ſegensreich geweſen. Der Redner ließ dann in Wort und Bild die übrigen Kolonien in Salonikt, Smyrna, Beirut und Aleppo vorüber⸗ ziehen und behandelte weiter ausführlich die Niederlaſſungen der Templer im heiligen Lande, die bisher an vier Stellen blühende Kolonien gegründet haben und vornehmlich Acker⸗ und Weinbau pflegen. Die deutſche landwirtſchaft⸗ liche Kolonie in Palekura in Mazedonien hat während der mazedoniſchen Wirren und des jetzigen Krieges ſchwer zu leiden gehabt; doch ſteht für die Betroffenen Entſchädigung in Aus⸗ ſicht. Der Vortragende behandelte auch ein⸗ gehend die Reorganiſationstätig⸗ leit ünſerer ffiii:: in Türkei. Es ſei ein offenes Geheimnis, daß die Leiſtungen der deutſchen Offiziere nicht ge⸗ nütgend gusgenutzt und daß ſie in nähere Be⸗ ziehungen zu den Truppen nie getreten ſeien, Beſſer ſei es auch den Zivilbeamten, ſo denen von der Poſt nicht ergangen. Vorzügliches je⸗ doch hätten die in der deutſchen Armee ausge⸗ bildeten türkiſchen Offiziere geleiſtet. Nachdem der Redner noch die wiſſenſchaftlichen Aus⸗ grabungen in der Türkei beſprochen und die Be⸗ deutung der Bagdadbahn für die Deutſchen er⸗ örtert hatte, ſchloß er ſeinen Vortrag mit der Forderung: mehr Konſulate, Kirchen und Schu⸗ len, damit das Deutſchtum gegen die fremdlän⸗ diſchen Einflüſſe geſichert iſt. Enver Bey. „Konſtantinopel, 18. Febr.(Priv.⸗ Tel.) Alle Meldungen von einem Anſchlag auf Enber Bey beruhen auf Erfindung. Enver Bey beſindet ſich wohlbeharten in Gallipoli. 7 75 7 Politische Gebereieht. „Maunheim, 18, Februar 113. Die Bündler. Die landwirtſchaftlichen Tagungen begegnen in dieſem Jahr ganz beſonderem Jutceleſſe. Die anhaltende Fleiſchtenerung hat die Frage der Steigerung der heimiſchen Vieh⸗ probuktion in den Vordergrund geſtellt. Ihre Löſung zählt zweiſellos zu den wichtigſten innerpoliliſchen Aufgaben der nächſten Jahre. Nun hat man ſich im Deutſchen Landwirtſchaſts⸗ rat eingehend darüber unterhalten, insbeſonbere hat das Referat des Profeſſors Sering zur inne⸗ ken Koloniſation wertvolle Anregungen gebracht, die, ſofern ſie beſolgt werden, uns ein aules Sack vorwärts führen können. Auch der Kaiſer ſeibſt hat mit praktiſchen Ratſchlägen ſich an der Er⸗ örterung der Frage beteiligt und hat der zuver⸗ ſichtlichen Hoffnung Ausdruck gegeben, daß die deutſche Landwirtſchaft in der Lage ſein werde, ben Fleiſchbedarf des deutſchen Volles allein zu decken, ſofern nämlich alle fich bieten⸗ den Möglichkeiten zur Produf. tion ausgenützt werden. Damit ſleht unſere Landwirtſchaft vor einer ſchwierigen, in ihrem eigenen Intereſſe jedoch notwendig zu löſenden Aufgabe, die ein Zuſammenwirken aller Kräfte verlangt. Man hätte erwarten können, daß bieſe wichtige Frage auch auf der dies jähri⸗ gen Generalverſammlung des Bun⸗ des der Landwirte ein nachhaltiges Echo finden würde. Das iſt aber leider nicht der Fall geweſen. Nur ſo ganz vbenhin ſtreifte Herr Dr. Hahn in ſeinen Ausführungen zum Jahresbericht das Problem der inneren Koloni⸗ ſation und begnügte ſich, ein gewiſſes prag in der Frage für den Freiherrn von Wangenheim in Anſpruch zu nehmen. Das war aber auch alles. Weder Herr v. Wangenheim ſelbſt noch Herr Dr. Roeſicke, die beide mit ziemlich langen Reden auſwarteten, zeigta für die Sache Inter⸗ eſſe, geſchweige denn, daß die Verſammſung zur Löſung der Frage durch poſitiye Gedanlen bei⸗ getragen hätte. FFragt man ſich, womit der Bund der Landwirte ſeine diesjährige Zirkus⸗ Feuilleton. Modeknoſpen. BVon Anna Jules⸗Caſe(Paris). 4 und ſo kommt es, daß die Monate, in denen die Feriſerinnen Winterſachen tragen, jährlich kür⸗ der ſind. In Paris kann man wirklich ſagen, 11 baß, wenn Weihnachten vorüber iſt, der Frühling bochzumachen. berelts beginnt. Bei dieſer milden Witterung kaoſpen auch die Bäume und Büſche ganz unvor⸗ hriftsmäßig früb. Die Natur richtet ſich nicht mehr nach dem Kalender, und die Modeſchöpfer miſſen ſich beeilen, es Bäumen und Sträuchern Wenn man ein großes Pariſer Schneiderhaus um Nat befragt, welches die Früh⸗ Ungsmoden ſein werden, ſo zuckt man die Achſeln und meint, man dürfe die Geheimniſſe, die die liers vorbereiten, noch nicht verraten. Die rung der Toilettengeheimniſſe wird ſo merkwürdig gewiſſenhaft inne gehalten, daß man annehmen könnte, es handele ſich um ungeheuer chige Dinge. Ein bekannter, berühmter Pho⸗ aaph, deſſen Hauptgeſchäft darin beſteht, hönſten Modelle der kommenden Saiſon auf den übſcheſten Pariſer Künſtlerinnen zu photogra⸗ Reren, darf dieſe photographiſche Operation nur Ater der Bebingung vornehmen, daß die Aufnah⸗ n Häuſer nicht vor April berous⸗ 8 8 D18 kommen. Warum dieſes Geheimnis? Fürchtet man, daß andere Länder, beſonders das ſo ſehr flink arbeitende Deutſchland Paris zuvorkommt? Trotz all dieſer Vorſichtsmaßregeln iſt es mir doch gelungen, einige intereſſante Punkte und Linien für meine deutſchen Leſerinnen zu erfah⸗ ren. Modeknoſpen! Knoſpen, die ſich erſt in we⸗ nigen Monaten zur vollen Blüte entfalten werden. Im großen ganzen bleiben ſich die Linien in den Toiletten gleich, nur gewiſſe Punkte ändern ſich. Und da möchte ich gleich zu allererſt von einem überaus kleidſamen Nouveaute ſprechen, die die Taillengarnierung betrifft. Das ſo all⸗ gemein beliebte einſeitige Jabot hat ſich totel überlebt. Da nun aber ein dunkles Kleid nur geſchmackvoll wirkt, wenn es durch helle Einſätze dem Geſicht weichere Linien gibt, und durch ſeinen Reflex alle Härten und Schatten um den Mund aufhebt, ſo öffnet man die Kleider viel tieſer und breiter als bisher, und ſetzt helle Teile aus Sei⸗ dengaze oder Spitzen ein, die die Form von Frack⸗ hemdeinſäßen haben. Dieſe Einſätze ſind von zar⸗ ten Pliſſees umrandet, die wie breite Kragen über die Schultern fallen, an den Rebersanſätzen ähn⸗ lich wie Aufſchläge geſchlitzt, die hellen Flächen unterm Kinn ſtark erweitern. So geben dieſe weißen, leuchtenden Einſätze, wib die Lichtrampe auf der Bühne, ein Mittal, die Trägerin ſo vor⸗ teilhaft wie möglich erſcheinen zu laſſen. Ein an⸗ derer wichtiger Garnierungspunkt iſt die Echarde. Ich meine nicht die, die man über die Schultern krägt. ſondern den breiten Gazeküll⸗ oder Atlas⸗ ſtreifen, den man um die Taille ſchlingt. Da bei Modeſchöpfungen nie daran gedacht wird, daß es Frauen gibt, die über 65 Zentimeter Taillenweite haben, hat die zarte faltige Umwicklung dieſer modernen Gürtel oder Schärpen leine Veranlaſ⸗ ſung zu Bedenken, daß eine Verdickung unſchön wirken könnte. Im Gegenteil, die Stoffe werden häufig in dunkleren Tönen als das Kleid ſelber gewählt(ſchwarzer Tüll) und dadurch ſehr hübſche Effekte erzielt. Drapierte Röcke trägt man noch weiter, aber das Raffinement des Faltenwurfs iſt zu einem Kunſtſtudium erhoben worden. An ihren Jalten wirſt du ſie erkennen! Nur die aller⸗ beſten, anerkannt geſchmackvollen Pariſer Häuſer wiſſen einen Rock oder eine Robe ſo grazjös zu drapieren, daß auch nicht ein Zentimeter in der Fülle und Breite der Falten zu ändern iſt, ohne dem Kunſtwerk einen ſchweren Charakter zu ver⸗ leihen. Nicht ſchwer wirken! Daänach ſtrebt die Pariſer Toilettenkunſt. Und nur die größie Uebung im Sehen und Stofferfaſſen berleiht den bekannten Feenhänden der franzöſiſchen coutu⸗ risres die Kunſt, ſo Unnachahmliches zu ſchoffen. Es iſt ganz merkwürdig, wie das Auge Vollkom⸗ menes erkennen lernt! Und wenn frühere Moden geſtatteten, Geſchmackpolles und Elegantes guch auf Nebenwegen, ich meine bei kleineren Schnei⸗ derinnen recht hübſch zu erlangen, ſo verlangt di⸗ jetzige Mode immer mehr Kenniniſſe und Ge⸗ ſchicklichleit der grͤßen Kunſt, von der die Frauen ſich nun einmal nicht reunen können Daß die drapierten Röcke immer weichere und anſchmie⸗ gendere Stoffe brauchen, die guten„Jall“ haben, iſt leicht begreiflich. Daher werden dann auch die Frühlingskleider orausſichtlich in weichen Exepe de chine, Seidenkrepp, Voluptueuſe, Charmeuſe Uund in Seidentuch gemacht. Die Farbe, der man in t, iſt ein eigentümſiches Rot. 85 dieſem Frühling den Es er⸗ iunert an das frühere Terracytta, iſt aber weni⸗ ger tot, hat mehr innere Leuchtlraft. Die Nach⸗ mittagstoilelten für Ausſtellungsbeſuche, Tee⸗ bridges und Mazinces werden iz dleſen roten Nuancen lanciert. guch wendet man ſich den Schattierungen, die bis zum Goldb raun füßren, zu, und nimmt für die erſten Frühlings⸗ mongte Maroboubeſatz in natürlichen Farben als Garnierung in Ausſicht. Na, und die Aermel! Welch große Frage. Wenn mon einer borjähri⸗ gen Toilette einen modernen Aermel gibt, kann man ſie noch tragen. Nichts datiert ſo wie ent⸗ mobete Askmel. Auch iſt es das erſte, wonach jede kleine kokette Frau bier fragt. Sie werden lang getragen, lang und dünn und ſchmal und ihre Garnierung beſteht in einem Paket Fältchen an den Ellbogen und Spitzen oder feinſte Batiſt⸗ pliſſees an der Hand. Wer nun aber an einem ſchönen Kleid halblange Aermel hat, der gräme ſich nicht, und behelfe ſich da mit einem breiten Spitenvolant aus ſein pliſſtertem Tüll oder noch viel, ſchöner aus pliſſiertem Malinses ader blon⸗ den Spitzen heranzuſezen. Und zway in der Weiſe, die man hier„Sabot“ neunt, nämlich unten in ganzer Breite und oben auf dem Axym faſt un⸗ ſichtbar. Daneben 22 Dabei föllt wir ein, daß ich noch 1 1 nicht dom 9 2. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Maunheim, I8. Febrnar. tagung, die ja eine Jubiläumstagung war ſonſt ausgefüllt hat ſo kommt man bei der Antwort einigermaßen in Verlegenheit. Sieht man von dem Bekenntnis der Bereitwilligkeit, für den Ausbau unſerer Wehrkraft einzutreten, ab ſo bleibt eigentlich nichts Poſitives mehr übrig. Daß der Schutz der nationalen Ar beit nicht gefährdet iſt, haben ja die Verhandlungen über die Maßnahmen gegen die Fleiſchteuerung bewieſen; den Werberufen des Herrn Dr. Hahn nach dieſer Richtung fehlte alſo die Grundlage. Von dem Referat des Herrn v. Oldenburg über das preußiſche Wahlrecht erwartete man von vornherein nichts und wurde deshalb auch nicht enttäuſcht. Das übrige er⸗ ſchöpfte ſich in Angriffen auf Sozialdemokratie, „Judentum, Hanſabund, Bauernbund und die — Bethmannſche Regierung. Aber auch hier fehlte eine gewiſſe Entſchiedenheit, ſo boshaft auch die ganze Rednerreihe mit dem lei⸗ tenden Staatsmann, von Herrn Delbrück gar vicht zu reden, umging. So war von der ſonſt blichen„Stimmung“ nichts zu merken, und wer etwa ſeine Hoffnung auf die Witze des Olden⸗ burgers ſetzte auch der wurde enttäuſcht. Ab⸗ geſehen von ein paar Kraftwendungen gegen die Sozialdemokratie war auch deſſen Rede wir⸗ kungslos. So verlief die ganze Kundgebung, zu der 7000 Perſonen aufgeboten waren, äußerſt matt. Ein ſchlechtes Zeichen für eine Ver⸗ einigung von Landwirten in einer Zeit, da die deutſche Landwirtſchaft vor großen nationalen Aufgaben ſteht. Hebung der Futterproduktion Anfang nächſten Monats findet im Reichs⸗ amt des Innern auf Veranlaſſung des Staats⸗ ſekretärs Dr. Delbrück eine Konferenz ſtatt, die ſich mit der Hebung der Futterprodultion im Inland und auch durch Einfuhr gus den Kolonien befaſſen ſoll. An der Beſprechung werden Delegierte des Deutſchen Landwirtſchaftsrats, Vertreter der beteiligten Reſſorts und Sachverſtändige teilnehmen. Es handelt ſich darum, die in Betracht kommenden Maßnahmen zu erörtern, durch die eine Hebung der Futterproduktion in Deutſchland erzielt wer⸗ den kann, die wiederum auf die Steigerung der Viehproduktion und der Fleiſcherzeugung ein⸗ wirken würde Insbeſondere wird man die Frage eines Erſatzes der ruſſiſchen Futteigerſte behandeln Bei der Einfuhr von Futterprodukten aus den deutſchen Kolonien handelt es ſich in der Hauptſache um die Einführung der Sorghum⸗ 57 die in ausgedehntem Maße in Deutſch⸗ ſtafrika angebaut wird. Die Sorghum⸗ hirſe gilt als ein ausgezeichnetes Futtermittel ür das Vieh und ſoll einen ſtärkeren Nährwert beſitzen, als unſere Futtermittel und in dieſer Hinſicht auch die ruſſiſche Futtergerſte über A r⸗ ſeiner Ferienzeit an geſellſchaftlichen Vergnügun gen aller Art teilnehmen kann. Handlangerdienſten für die Nadelſtichp g we t bot denn die Gruppierung im Bud⸗ getdusſchuß einige Mal das Bild eines im An⸗ zug begriffenen Großblocks— eine Wahr⸗ nehmung, die auf die Führer des Zentrums wohl nicht ohne Eindruck geblieben iſt. Wie freilich die Parteiengeſtaltung nach Oſtern bei der Be⸗ ratung der Deckungsvorlage ausſehen wird, läßt ſich beim beſten Willen nicht vorausſehen. Wenn gemeldet wird. der Reichskanzler werde demnächſt den Parteiftihrern im Reichstage Mitteilung machen von dem In⸗ halt der Vorlagen ſo muß man dazu folgendes bemerken: Unter den Amtsvorgängern Herrn v. Bethmann ſind die Parteiführer wieder⸗ holt ins Vertrauen gezogen worden bei der Vor⸗ bereitung von Heeres⸗ und Flottenvorlagen und auch von Steuervorlagen und dies Benehmen hat ſich immer als zweckmäßig und erfolgreich bewieſen. Noch ehe die Vorlagen eingingen, waren die Mehrheiten im Reichstage ſchon da. Der gegenwärtige Reichskanzler zieht Parlamentarier niemals ins Vertrauen ebenſo wenig in Reichs. wie in preußiſchen Angelegenheiten. Daraus erkzären 2 Des ſich denn auch manche Mißerfolge im Reichstag und Landtag. mal einem Parlamentarier, er richte ſich nur nach ſcheidungen, ohne vorher mit den geſetzgebenden Körperſchaften ins Benehmen zu treten. Herr v. Bethmann erklärte ein⸗ ein em Gewiſſen und treffe danach ſeine Ent⸗ Vom Standpunkt eines über den Parteien ſchweben⸗ den Staatsmannes mag das ſchön ſein, aber praktiſch iſt es zweifellos nicht. Deutsches Reich. — Zum preußiſchen Wohnungsgeſeßentwurf. Bochum, 17. Febr. In der Bürgergeſell⸗ ſchaft fand geſtern eine öffentliche Kouferenz chriſtlichnationaler Arbeiterführer und Vertreter konfeſſioneller Arbeitervereine aus dem Induſtrie⸗ bezirk ſtatt, welche Stellung nahm zum preußi ſchen Wohnungsgeſetzentwurf. gende Entſchließung angenommen:„Die heute in Bochum abgehaltene Verſammlung von Ver⸗ tretern der chriſtlichnationalen Arbeiterſchaft be⸗ grüßt freudig und dankbar die auf ein geſetzliches Eingreifen in der Wohnungsreform hinzielenden Beſtrebungen der geſetzgebenden Körperſchaften in Reich und Staat. rheiniſchen Induſtriebezirk zeigt ſich mehr denn je die Notwendigkeit geſetzgeberiſcher Maßnahmen Es wurde fol⸗ Gerade im weſtfäliſch⸗ im Wohnungsweſen. So ſehr namentlich der Die Sozial⸗ demokraten haben bei verſchiedenen Gelegenhei⸗ ten das Zentrum im Stich gelaſſen und zuſam⸗ men mit den Liberalen und Konſervativen ge⸗ ſtimmt, der Vorwärts hat ſogar ausdrücklich vor olitiker ge⸗ reffen. gen in einer Berliner Korreſpondenz „Straßb. Poſt“: SBur innerpolitiſchen Fage finden wir einige erwähnenswerte Ausführun⸗ der Das Zentrum hat in ſeiner Nadelſtich⸗ politik bereits ein Haar gefunden. Es bereitet ſich zu einem Umfall in der neulich in der Bubdgetkommiſſion des Reichstags behandelten Frage der Tafelgelder für Offiziere der im Hafen liegenden Kriegsſchiffe vor. Herr 9. Sirpitz wird alſo nicht zurückzutreten brauchen. Es iſt übrigens nicht das erſte Mal, daß man ich in dem Haushaltungsausſchuß des Reichs⸗ % um die Tafelgelder herumgeſtritten hat ticht aus Uebelwollen gegen die Marine, ſondern aus dem Beſtreben heraus, ausgleichende Ge⸗ hechtigkeit gegenüber den Offizieren der Land⸗ Antee zu üben, die ihr Eſſen aus eigener Taſche hezahlen müſſen. So ſtellt ſich der Marineoffizier beſſer als alle übrigen Offiziere; aber billiger⸗ Heiſe ſollte man den Marineoffizieren die Aus⸗ Rahmieſtellung gönnen in Anbetracht der Ent⸗ behrungen, die ein langer Aufenthalt an Bord mit ſich bringt, während der Landoffizier in J. kürzlich von der preußiſchen Staatsregierung durch Veröffentlichung eines neuen Wohnungs⸗ geſetzentwurfes wiederholte geſetzgeberiſche Ver⸗ ſuch zu begrüßen iſt, ſo erſcheint dieſer Entwurf im Hinblick auf die Verhältniſſe unſeres Indu⸗ ſtriebezirkes doch nicht ausreichend, um eine wirk⸗ lich durchgreifende und wirkſame Abhilfe zu ſichern. Notwendig iſt vor allem eine Ausge⸗ legung der am 22. Mai 1912 im Reichstage be⸗ ſchloſſenen Reſolution, namentlich aber in der Richtung, daß 1. Mindeſtvorſchriften über die Beſchaffenheit und Benutzung der Wohnungen erlaſſen werden, und 2. die Wohnungsaufſicht und Wohnungspflege allgemein eingeführt wird. Daneben erſcheint eine veichsgeſetzliche Regelung taltung des geplanten Geſetzes unter Zugrunde⸗ der übrigen in der erwähnten Reichstagsreſo⸗ lution vom 22. Mai 1912 niedergelegten Woh⸗ nungsreformforderungen insbeſondere auch die Schaffung eines Reichswohnungsamtes, uner⸗ läßlich. Ganz beſonders muß ferner gewünſcht werden, daß die Gemeinden des Induſtriebe irkes noch mehr als bisher ſich im Sinne einer fort⸗ ſchrittlichen Wohnungspolitik betätigen. End⸗ lich kann der organiſierten Arbeiterſchaft nur dringend emplohlen werden ſich in emeinnützi⸗ gen Baugenoſſenſchaften dieſer Art Anſchluß zu ſuchen, weil es ſich um Wohnbedürfnis befriedigen kann. erſcheint auch ein Zuſammenwirken von Arbeit⸗ gebern und Arbeitnehmern in den Baugenoſſen⸗ ſchaften, wie es ſchon in Weſtfalen vielfach der Fall iſt, im Intereſſe des ſozialen Friedens ſehr erwünſcht.“ Das chsthegtergeſetzentwurf. Reichsamt des Innern hat Vertreter des inter⸗ nationalen Varistetheaterdirektoren⸗Verbandes und der internationalen Artiſtenloge zum 21. ds. Mts. zu einer Sitzung unter dem Vorſitz des Miniſterialdirektors Caſper eingeladen. In der Konferenz wird es ſich um die Stellung⸗ nahme der Artiſten zu dem Reichsthegtergeſetz⸗ entwurf handeln. 2 äßlich des 25⸗ jübiläums Kaiſer Wilhelms König von Italien Viktor dem Erzherzog⸗Thronfolger zuſammentreffen, da mit Franz Ferdinand Erzherzog Fraunz Ferdinand in Vertretung des Emanuel R Kaiſers an dem Regierungsjubiläum Kaiſer Wilhelms gleichfalls teilnehmen wird. — Der Deutſche Flottenverein im Auslande plant zum Regierungsjubiläum des Kaiſers eine Huldigung in Form einer künſtleriſchen Adreſſe, in welche ſämtliche Mitglieder, die dem Flottenverein im Auslande angehören, ihre Namen eintragen. Die Vorſtände der einzelnen Vereine im Ausland ſind gegenwärtig damit beſchäftigt, die Unterſchriften der Mitglieder für die Adreſſe zu ſammeln. Ein Vorſchlag. Wie läßt ſich bie Anwerbung beutſcher Jünglinge zur Fremdenlegion am ſicherſten bekümpfen? Man ſchreibt uns: Welches Siechtum heimkehrende deutſche Fremdenlegionäre mit in die liebe Heimat zurück⸗ bringen, läßt ſich kaum beſchreiben. Das deutſche Volk leidet hierdurch an einem Krebsſchaden, der geradezu herausfordert auf Mittel und Wege zu innen, um demſelben den Boden abzugraben. Warnende Zeitungsartikel genügen in dieſem Falle ſchon deshalb nicht, weil nicht jeder in dieſer in betracht kommenden Altersperiode ein regelmäßiger Zeitungsleſer iſt. Ganz andern Erfolg dürfte hingegen ein diesbezüglicher Auf⸗ ſatz in dem Leſebuch des Schul⸗ kindes haben in dem die kritiſchen Momente und Situationen entſprechend beleuchtet ſind. Sicher dürfte eine ſolche Schilderung in dem empfänglichen Gemüte des Kindes einen unaus⸗ löſchlichen Eindruck hinterlaſſen, ſodaß ſpäter ein ſolcher Menſch dem das Verderbliche und Fol⸗ genſchwere einer ſolchen Anwerbung deutlich vor Augen geführt worden iſt, ſich niemals zu einem ſolchen, auch unnationalen Schritte verleiten laſſen wird. Roloniales. Die Kolonien als Abßſatzgebiet der heümiſchen Produktionen. Für 142 Mill. Mark Waren ſind im Jahre 1911 in die Deutſchen Schutzgebiete eingeführt worden. Im Vorjahr waren es 129 Mill. Mk. Hamburg hat 1911 für 61½ Millionen Mark Waren nach den deutſchen Kolonien geſchickt. Der deutſche Anteil an der Einfuhr der Tochter⸗ länder beziffert ſich auf etwas über 90 Millionen Mark, das ſind alſo rund 63 Proz. Am gün⸗ ſtigſten ſteht Deutſch⸗Südweſtafrika da, deſſen Einfuhr zu 83 Prozent aus dem Mutterlande kommt, ſo daß uns dafür Einnahmen von mehr als 37½ Millionen Mark zugute kommen. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahre eine nicht un⸗ weſentliche Zunahme die in der Denkſchrift er⸗ klärt wird mit der Meghreinfuhr von R zuſammenzuſchließen oder gegebenenfalls an beſtehende Vereinigungen Selbſteinrichtungen handelt, durch welche die Arbeiterſchaft am beſten und unabhängigſten ihr Namentlich kunft ſind. ee gütern. Es handelt ſich vorwiegend um Per. pflegungsartikel wie Mais, Reis, Körner Früchte, Mehl, Kartoffeln, Konſerven und Zucker. Zurückgegangen ſind hier außer Eiſeg⸗ waren und Eiſenbahnmaterial auch die Importz von Bier und Wein, da im Schutzgebiet ſeſhſ rauereien entſtanden ſind. Daß in Deuiſch⸗ zer tef Schuhe und Stiefel immer mehr konſumiert wer⸗ den beweiſt neben dem Anwachſen der weißen Bevölkerung auch eine Zunahme des Konſum der Farbigen. Kamerun bezieht etwa drei Viertel ſeiner Ein⸗ fuhr aus dem Deutſchen Reiche, nämlich etwaz über 23 Millionen Mark von 29¼ Auch für die Einfuhren von Deutſch⸗Neugu nea iſt trotz der weiten Entfernung das Mutter⸗ land zu etwa zwei Dritteln Lieferant. Nicht ſo günſtig ſteht Deutſch⸗Oſtafrika, da von den ge⸗ ſamten Importen im Werte von rund 46 Mil⸗ lionen Mark etwa 24½ Millionen Mark alſo knapp 55 Prozent, aus Deutſchland eingeführt werden. Doch iſt zu bemerken, daß ſicherlich von über die Binnengrenze aus dem übrigen Afrilg eingehen, faſt alles deutſche Einfuhr iſt, die ihren Weg nimmt über Mombaſſa, Ugandab ahn, Viktoriaſee. Dies hinzugerechnet verbeſſert ſich das Verhältnis bedeutend, ſo daß dann auch ſaß zwei Drittel der nach Deutſch⸗Oſtafrika impor kierten Güter deutſcher Herkunft waren. Wem man die Zahlen von Togo anſieht, ſo ergibt ſich daß von der geſamten Einfuhr im Werte von .62 Millionen Mark nur 3,81 Millionen Mark alſo noch nicht einmal 40 Prozent deutſcher Her, Hier iſt die Einfuhrtabelle belaſte mit 1 320 000 M an eingeführten Silbermünzen aus den afrikaniſchen Nachbarkolonien. Von der reinen Wareneinfuhr gebietes käme dann doch ungefähr die Hälfte gus dem Mutterlande. Samoa bezieht aus dem Deutſchen Reiche für 855 000 Mark Waren, das ſind wenig mehr als ein Fünftel ſeines Bedarfes. Gewiß kommen auch hier mit Fahrzeugen anderer Flaggen noch deutſche Fabrikate ins Land. Zur Löſung der intereſſanten Frage, wiewei heute bereits die Eingeborenen zur Erhöhung det Einfuhren der Schutzgebiete beitragen, bringt die Denkſchrift nicht viel Material bei. Zu der geſamten Frage macht ſie folgende Be⸗ merkung: Für die Beurteilung der Konſumver, hältniſſe in den Schutzgebieten iſt die ſchon on erwähnte Tatſache von beſonderer Bedeutu daß unſere koloniale Wirtſchaftspolitik über die zum eigenen Verbrauch beſtimmte Porduktion wenig mitteilt. Erfaßt wird im weſentlichen nur der Verbrauch von nicht einheimiſchen importierten Waren. Dabei läßt ſich allerdings beobachten, daß auf einzelnen Gebieten die zu⸗ nehmende eigene Produktion im Lande die Ein fuhr der entſprechenden fremden Waren zurück zudrängen beginnt, ſo bezüglich des Bieres und verſchiedener Nahrungsmittel in Deutſch⸗Süd⸗ weſtafrika. Größere Verſchiebungen im Ein⸗ fuhrhandel ſind aber als Folgen von Aenderun gen oder Vermehrung der inländiſchen Ver brauchsproduktion nicht zu verzeichnen. Dey Verbrauch von Einfuhrartikeln hat in unſeren tropiſchen Schutzgebieten infolge geſteigerte! Kaufkraft, namentlich auch der eingeborenen Be⸗ völkerung, überall zugenommen. Bei dieſen Verhältniſſen der Produktion und des Verbrauchs mußte die Vermittlung des Be⸗ zuges und Abſatzes, der Handel naturgemäß ſeht lebhaft werden. Ueber den Binnenhandel läßt ſich mangels einer zuverläſſigen Statiſtik nur all gemein ſagen, daß er in allen Schutzgebieten mi deren fortſchreitender Erſchließung durch Eiſen⸗ bahnen und ſonſtige Verkehrsmittel von Jahr zu Jahr größere Bedeutung erhält. In Deutſch Oſtafrika iſt die beträchtliche Steigerung des Binnenhandels a aus dem Ergebnis der Ge⸗ Allerwichtigſten der bevorſtehenden Saiſon ge⸗ ſprochen habe, vom ſchönſten Schmuck derſfran, der an Luxus dem Pelz gleichkommt, nämlich den echten Spitzen. Immer wieder und wieder ſchmie⸗ gen ſie ſich in die neuen Modeſchöpfungen ein, immer mehr werden die Imitationen von Vieur Milan, und Veniſe, von Ducheſſe und Alengon vervollkommnet und ſo Toiletten geſchaffen, die flüchtigen Blicken den Eindruck fürſtlicher Pracht machen. Für Kenneraugen gibt es allerdings nichts Verführeriſches als die Verwertung koſt⸗ barer, echter Spizen, deren Fall durch die Hand⸗ arbeit eine unvergleichliche Weichheit erhalten. Eine große Neuigkeit ſind die blumigen Crepe de chines und die beſtickten Tülls. Die grellſten Farben der Blumenkränze in Biedermeierſtil werden dazu verwertet. Es ſcheint faſt, als habe die Münchener Kunſt etwas auf Paris gewirkt. Od ſich dieſe farbige Neuheit den Beifall der Franzöſinnen erwerben wird, iſt freilich fraglich. Einige Amerikanerinnen haben ſich mit Blumen⸗ Hgirlanden umränderte Frühlingskleider für die Riviera mitgenommen und werden ſie jetzt in Nizze und Monte Carlo zur Schau bringen. Die Sammelplätze der faſbionablen Welt am Mittel⸗ ländiſchen Meere ſind die Probeterrains für zu Llancierende Farben und Stoffe. Aber nun zu den Hüten! Auch ßier gehen wir einer langſamen, aber ſicheren Veränderung enk⸗ gegen. Es ſcheint faſt, als achte die Paxiſerin weniger darauf, ob der Hut kleidet, als daß er elegant iſt. Denn wie wenigen ſtehen tief in die teure Paradiesreiher, Maraboutſtutze den hinte⸗ ren Teil des Hutes ſchmücken. Die glatten und nur wenig gewellten Friſuren mit bedeckten Ohren verlangen kleineve Kopfbedeckungen, als man ſie bisher gewöhnt war. Und ſo werden die großen breiten Deckel allmählich verſchwinden und wei⸗ chen hier und da recht feſchen und flotten„ber⸗ knutſchten“ Crinhüſchen Platz machen. Die Vor⸗ dergarnierungen ſind ſo gut wie null. Nichts iſt da, was vom Geſicht abziehen könnte. Dagegen hebt ſich meiſt wie ein Waſſerſtrahl eine Reiher⸗ ſtutz hoch gen Himmel, oder was noch viel ſchöner iſt, eine fächerartige weiße Wolle von duftigen Halmen der Feberkunſt umgibt den Hinterkopf wie ein Heiligenſchein, der den nichts weniger als heiligen Trägerinnen einen poetiſchen Hauch verleiht. Vorlöufig werden die Blumen und die Pleureuſen vernachlöſſigt. In der Knoſpenzeit berwandt. Und zu den Uebergangsdingen gehö⸗ ren eben all die kleueren, dem FJedervieh gergubien in die Knoſpenzeit. denn wenn kommt, müſſen ſie den Blumen weichen! Süirn bebrüte Oüte and was wüßt es, wenn wird nichts ſo Definitives wie die obigen Dinge Stuße, Flügel und Reiher, und. daß ich es nicht vergeſſe: Bänder! Dann und wann werden ſie vernachläſſigt, bekümmert man ſich nicht um ſie, obgleich ſie eine der wertvollſten Errungen⸗ ſchaft der franzöſiſchen Induſtrie ſind. Im Früß⸗ ling 1918 umſchlingen ſie wieder einmal Taille, Hals und Hüte in üppigem Farbenreichtum und in üblicher ſeidiger Geſchmeidigkeit. Sie gehören der Sommer Kunſt, Wiſfenſchaft u. Teben. Theater⸗Notiz. Für die Vorſtekungen im RiHard Wagner⸗ Zyklus werden die von den Beſtellern kicht abge⸗ holten Karten im offenen Verkauf, beginnend am Tage vor der jeweiligen Vorſtel⸗ lung an der Tageskaſſe abgegeben. * Lieberkranz⸗Konzert. Der Tenoriſt Nobert Hukt von der Frank⸗ furter Oper, der für das lommende Liederkranz⸗ kenzert als Soliſt gewonnen iſt, iſt, wie uns mit⸗ geteilt wird, für März fünfmal für die Feſtſpiele im Konbent⸗Garden in London engagiert wor⸗ den. Hutt wird allein dreimal den Walter Stok⸗ zing ſingen. Ferner hat der Sänger aus Amerika ein Angebot auf 50 Gaſtſpiele mit einer Goge von 2000 Mark pro Abend erhalten. Aus alledem iſt zu ſchließen, daß der Liederkranz hier eine bril⸗ lante Kraft zeigen wird. Das Volkskonzert des Lehrergeſangvereins, das am Sonntag, 23. Febr., nachmittags 3 Uhr im Nibelungenſaale des Roſengarten ſtatt⸗ finden wird ſo wird uns geſchrieben, trägt, in der Geſtaltung des Programmes der hundert⸗ jährigen Gedenkfeier an die Befreiungskriege 1815 in beſter Weiſe Rechnung. Der 250 Matin ſtarke Sängerverband wird einen prächtigen Strauß der ſchönſten volkstümlichen Lieder aus jenen Tagen dem lauſchenden Hörer zum köſt⸗ lichen Genuſſe bieten. Der unbeugſame Trotz Heldenmut im Kampfe um Recht und Freiheit, wider das drückende fremde Joch, der kühne der unverzagte Glaube an die heilige Sache und den erlöſenden Sieg treten jedem in einer herz erquickenden Natürlichkeit aus den Männer? chören, aus den Liedern des Soliſten— Herrn Konzertſängers W. König— und aus den zu erwartenden markigen Deklamakionen Unſe⸗ res beliebten Hans Godeck entgegen. Schwung und Kraft ſind im„Schwertlied, in „Lützows wilder Jagd“ und im„Rheinwein⸗ lied“ verborgen; ſie packen den ganzen inneren Menſchen, wenn die Wucht der ſchallenden Tonwellen an das Ohr dringt; aber leiſe WMeb⸗ mut verbreitend hört ſich das„Morgenrot 19 Für wenige Pfennige vermag ſich der Freun des kraftvollen Männergeſangs einige Sfundel der Freude zu verſchaffen. Die Fran in der bildenden Kuuſt. Frau Eugenie Kaufmann, heim⸗Weimar, deren Vortrag über: Frau in der bildenden Kunſt“ Beachtung finden wird, ſpricht am 19. Februn⸗ abends 8 Uhr in Ludwigshafen im dor tigen Verein für Frauenintereſſen Frau Kaufmann, deren reiche Erfahrung n kunſtgewerblichen Gebieten bekannt iſt, behal; delt auch die Fragen über die verſchiedenen Ausbildungsmöglichkeiten. Der Vorkrag fin⸗ det im Feſtſaal des Bürgerbräu ſtatt. 15 ſind bei Heckel und an der Abendkaſſe erhältl — Mam⸗ „Die weſtafrika Bekleidungsgegenſtände, Wäſche Millionen den Waren für mehr als 4 Millionen Mark, die unſeres kleinſten Schutz Wer verſchleppt bie Tempi? kamen in einer Verhandlung vor der dortig Straftammer zur Sprache. In einer„Taut, Unſtimmigkeiten am Stuttgarter Heſbee 8 weißen onſum er Ein⸗ ehwaz llionen euguz Nutter. icht ſo den ge. Mil⸗ K. alſo gefüht ich von ai di Afrikt e ihten abahn, ert ſich aich fat impor⸗ Weng bt ſich te von Mark r Her⸗ helaſtet nünzen 'yn der Schutz fte aus che ſi ahr als ommen n noch hieweil ing det agt die de Be⸗ umber⸗ — bverworfen. Mannheim, 18. Februar General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachriemen(Abendblatty. 3. Seſde. Frauenbund der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft und Kolonial⸗Frauenſchule. Zwiſchen dem Frauenbund der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft und der G. m. b. H. Kolonial⸗Frauenſchule ſind türzlich Verelnbacun⸗ gen getroffen, die ein enges Zuſammenarbeiten det Kolonial⸗Frauenſchule in Bad Weilbach bei Flörsheim(Reg.⸗Bez. Wiesbaden) mit dem Frauenbunde der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft ſichern und wonach die Stellenvermittlung für Schulerinnen der Kolonial⸗Frauenſchule von ſetzt ab ausſchließlich auf den Frauenbund übergeht. Die Kolonial⸗Frauenſchule in Bad Weilbach verfolgt den Zweck, gebildeten deutſchen jungen Mädchen und Frauen die für ihre Betätigung in den deutſchen Beſitzungen erforderliche Vorbil⸗ dung zu geben. Da die gegenwärtig in den Kolonien für Töchter aus gebildeten Familien ſich darbietenden Stellen noch ſo wenig zahlreich ſind, daß ſie ausſchließlich durch Schülerinnen der Kolonial-Frauenſchule beſetzt werden lönnen, und der Beſuch der Schule zur Zeit die beſt⸗ möglichſte Ausbildung in der Heimat für die Kolonien gewährleiſtet, ſo wird der Frauenbund der Deutſchen Kolomialgeſellſchaft darauf Be⸗ dacht nehmen, ſeine Vermittlung zur Hinaus⸗ ſendung von gebildeten jungen Mädchen u Frauen nach den Kolonien der Regel nach nue inſoweit eintreten zu laſſen, als der Beſuch der genannten Schule voran gegangen iſt. Der nächſte Kurſus der Kolonial⸗Frauenſchule be⸗ ginnt nach Oſtern d. J. Anmeldungen ſind an die Vorſteherin der Kolonial⸗Frauenſchule in Bad Weilbach bei Flörsheim(Station der Eiſenbahn Frankfurt a..— Wiesbaden) zu richten. Auch übernehmen alle Abteilungen des Frauenbundes Auskunftserteilung über die Schule und Vermiktlung zur Aufnahme von Schülerinnen. Der Friedrichsfelder Streik⸗ prozeß vom Reichsgericht an die Strafkammer zurück ver⸗ mieſen. Urteil des Reichsgerichts vom 17. Jebr. 1913. sk. Leipzig, 17. Febr.(Nachdr. verboten.) Reviſion beim Reichsgericht verfolgten die Fa⸗ brikarbeiter Sattler, Heibel, Schlüpf und Mehl, die wegen Teilnahme an einem Streitexzeß vom Landgerichte Mannheim am 4. De⸗ zember 1912 zu längeren Freiheitsſtrafen ver⸗ Urteilt worden waren. Wegen gefähricher Körperverletzung(§ 223 à Str.⸗G.⸗B.) und Bec⸗ gehens gegen 8 153 der Gewerbeordnung(Koalr⸗ konszwang) hatten Martin Sattler und Heibel je fünf Jahre und zwei Monate Gefängnies er⸗ halten, wege gefährlicher Mehl fünf Jahre Gefängnis und wegen Ver⸗ gehens gegen 8 153 der Gewerbeordnung Schlüpf drei Wochen Gefängnis. Ueber den Sachverhalt gibt das landgerichtliche Urteil in ſeinen Gründen folgendes an: In der Stein⸗ zeugwarenfabrik zu Friedrichs feld war am 1. Juni 1912 ein Ausſtand ſämklicher Ar⸗ beiter ausgebrochen. Als der Streik ſich in die Länge zog, ſtellte die Firma aus Norddeutſch⸗ land kommende Arbeitswillige ein, welche in der Fabrik wohnten und von der Bevölkerung als„Hamburger“ bezeichnet wurden. Am Sams⸗ tag, den 13. Juli 1912, verließen vier Arbeits⸗ willige, darunter ein gewiſſer Kuſſnick, nach Feierabend die Fabrik, um einige Glas Bler zu trinken. Sie kamen an einem Streikpoſten vor⸗ über, mehrere Streilende folgten ihnen von ferne, im„Stern“, im„Ochſen“, im„Badiſchen Hof“ wurde ihnen die Verabreichung von Bier verweigert, und immer größer wurde die Menge, die ihnen folgte. Im„Badiſchen Hof“ kam es bereits zum Zuſammenſtoß. Heibel, der dort ſaß, machte ihnen heftige Vorwürfe, Droh⸗ rufe wurden laut, in ihrer Angſt flüchteten die Arbeitswilligen vor ihren Verfolgern auf den Bahndamm, mußten dieſen aber auf Geheiß eines Bahnbeamten wieder verlaſſen. Als ſie wieder unter die Menſchenmenge zurückkehrten, D 17 es zu einer turbulenten Szene. Die vier Arbeitswilligen wurden vonemander getrennt, drei erreichten auch die Fabrik, Kußnick aber konnte ſich nicht mehr retlen. Als er die Süd⸗ ſeite der Fabrik gewinnen wollte, wurde er zu Boden geriſſen, mit einem ſchweren Gegenſtand auf den Kopf geſchlagen, mit Meſſern geſtochen und, während der Ruf:„Schlagt ihn tot!“ er⸗ tönte, mit Lattenhieben und Fußtritten ſo lange bearbeitet, bis er ſich nicht mehr rühren konnte. Zuletzt ſtach ihn noch einer mit dem Meſſer in die Hüfte. Dann entfernten ſich die Angreifer. Mit Aufbietung ſeiner letzten Kräfte erreichte Kußnick den Fabrikhof; erſt lange Zeit nach dem Ueberfall hat er ſich wieder erholt. Das Land⸗ gericht hat feſtgeſtellt, daß an der Verfolgung der Arbeitswilligen, die ſich als Vergehen gegen die Gewerbeordnung, als Verſuch, die Verfolg⸗ ten zur Niederlegung der Arbeit zu zwingen, darſtellt, Sattler, Heibel und Schlüpf beteiligt waren. An der gefährlichen Körperverletzung haben Sattler und Mehl erwieſenermaßen teil⸗ genommen, während Heibel, wenn ihm auch kein konkreter Akt der Körperverletzung nachzu⸗ weiſen war, dennoch ſich am Vorhaben mitbe⸗ teiligt und den Täterwillen mit als ſeinen eige⸗ nen aufgefaßt hat. Er war daher als Teilneh⸗ mer ebenfalls mit zu beſtrafen. In ihrer Reviſion beim Reichsgericht rügten bie Verurteilten Verletzungen materieller und prozeſſualer Rechtsnormen. Das Reichsgericht hat auch die Rügen für begründet erachtet, das Urteil des Landgerichts Mannheim aufgehoben und die Sache im vollen Umfange zur noch⸗ maligen Verhandlung an die Vorinſtanz zurück⸗ verwieſen. Für die Arbeiter, Weber, verurteilt wegen Körperverletzung, und Spitzelberger, verurteilt wegen Begünſtigung, die keine Revi⸗ ſtion eingelegt hatten, wurde das Urteil gleich⸗ falls aufgehoben. In ſeiner Entſcheidung führt der höchſte Gerichtshof folgendes aus: Die Be⸗ ſtimmungen der Strafprozeßordnung ſind ver⸗ letzt, indem die protokollierten Zeugenausfagen der drei Arbeitswilligen, mit denen Kußnick zu⸗ ſammen war, und die jetzt vom Tatort verzogen ſind, verleſen wurden, ohne daß die geſetzliche Vorausſetzung für ein ſolches Verfahren vorlag. Ferner iſt bei Heibel der Begriff der Mittäter⸗ ſchaft verkannt. Das ſubfektive Tatbeſtands⸗ moment der Gemeinſchaſtlichkeit des 8 47 St.⸗ .⸗B.(Teilnahme) fehlt. Seiner Verurteklung wegen Körperverletzung wird hierdurch der Boden entzogen. Ferner iſt bei dem Vergehen gegen§ 153 der Gewerbeorbnung nachzuprüfen, ob nicht etwa der Tatbeſtand des 8 240 Str.⸗ .⸗B.(Nötigung) vorliegt. Gemäß 8 397 der Strafprozeßordnung war die Aufhebung des Geſamturteils auch auf die Nichtrevidenten Weber und Spitzelberger auszudehnen. zeichen: 1 D. 86/13.) Nus Stadt und Land. Mannheim, IS. Februai 191s. * Verſetzt wurden Reviſor Fr. Ruprecht in Freiburg zum Bezirksamt Triberg u. Eiſen⸗ bahnſekretär Ernſt Rieſter in Konſtanz nach Schaffhauſen. * Ernaunt wurden zu Eiſenbahnaſſiſtentin⸗ nen die Elſenbahngehilfinnen Amalie Groß in Baſel und Amanda Schüßler in Hei⸗ delberg. * Prüfungsergebnis. Auf Grund der im Ja⸗ nuar abgehaltenen erſten Prüfungen in Haushaltungskunde am Haushaltungs⸗ Lehrerinnenſeminar des Bad. Frauenvereins Abteilung 1 in Karlsruhe wurden 24 Kandida⸗ tinnen zur Erteilung dieſes Unterrichts an 1 und Fortbildungsſchulen für befähigt er⸗ ärt. * Die Gebände⸗ und Fahrnisbrände im Groß⸗ herzogtum 1911. Das Berichtsjahr 1011 war laut Statiſt. Mitteilungen außergewöhnlich reich an Schadenbränden. Der Ausbruch und die Aus⸗ breitung der Schadenfeuer wurde begünſtigt durch die den ganzen Sommer über anhaltende Glut⸗ hitze und Trockenheit. Das 3. Vierteljahr Juli bis September brachte dem Lande 208 Schaden⸗ brände an Gebäuden und Fahrniſſen mehr als das Vorjahr. Im ganzen haben ſich im Berichts⸗ N (Akten⸗ fahr 8858 Schadenbrände an Gebäuden und Fahr⸗ niſſen ereignet gegen 3633 im Jahre 1910. Den Brandereigniſſen liegen 1657 Gebäude⸗ und 2196 ausſchließliche Fahrnisbrände zugrunde. Die Zahl der Gebäudebrände hat gegenüber dem Vorjahr um 187, die der reinen Fahrnisbrände um 38 zugenommen. Insgeſamt ſind 785 Gemeinden des Landes von Schadenbränden heimgeſucht wor⸗ den, davon 114 lediglich von Fahrnisbränden. Bei den Gebäudebränden wurden 2587 Anweſen in Mitleidenſchaft gezogen und 3971 Gebäude be⸗ kroffen. Der burch die Geſamtzahl aller Ge⸗ bäude⸗ und Fahrnisbrände angerichtete Schaden iſt ein recht erheblicher und beziffert ſich auf 10,84 Mill. Mk. gegen 10,61 Mill. Mk. im Jahr zuvor. Die Geſamtſchadenſumme der Großfeuer von 1911 wurde 1910 in ihrer Höhe(2,97 Mill. Mark) ſchon von dem Schaden eines einzigen Fabrikbrandes in Mannheim nahegu erreicht. Die Gebändeſchäden insbeſondere haben um.30 Mill. Mk. zugenommen, die Fahrnis⸗ ſchäden andererſeits ſind um 1/07 Mill. Mk. herun⸗ tergegangen. Die durch die Schadenfeuer verur⸗ ſachte unmittelbare Wertvernichtung verteilt ſich zu 5,96 Mill. Mk. auf erlittenen Gebäudeſchaden und zu.86 Mill. Mk. auf Schaden an Fahr⸗ niſſen. Von den in Betracht kommenden Ver⸗ ſicherungsgnſtalten ſind im ganzen 9,42 Mill. M. an Entichädigungen gewährt worden, davon 3,16 Mill. Mk. für Fahrniſſe. Der Jahreszeit nach am häufigſten waren die Schadenbrände in den Wintermonaten Januar mit 485, Februar mit 399 und Dezember mit 411 Brandfällen. Die Zahl der borſätzlichen Brandſtiftungen hat im Vergſeich zu 1910 um nahezu die Hälfte(45) ab⸗, die der fahrläſſigen um 36 zugenommen. Im Jahre 1910 führten 331 Blitzſchläge zu Zündungen, 1911 nur 218. Verunglückungen von Menſchen hatten 62 Brände zur Folge. dabei wurden 16 Menſchen ge⸗ tötet und 59, davor 6 Rettungsmannſchaften, ver⸗ letzt. Was die größeren Städte des Landes on belangt, ſo wurde Mannhei im Berichtsjahr von 580 Schadenbränden betroffen, davon warer 121 ausſchließlich Fahrnisbrände, Karlsruhe von 145, davon 345 veine Fahrnisbrände, Freiburg 154 bezw. 75, Pforzbeim von 142 bezw. 68, Hei⸗ delberg von 183 bezw. 116 und Konſtanz von 59. davon 37 reine Fahrnisbrände. Abgeſchen von den Schäden durch Löſchmaß regeln belaufen ſich die erlittenen Schäden an Gebäuden und ſonſti⸗ gen Baulichkeiten bei Mannheim auf 84 963 Mark, an Fahrniſſen auf 215 990., bei Karls⸗ ruhe entſprechend auf 83 068 bezw. 145 955 Mk. Freiburg 51 366 bezw. 40 403 M. Pforzheim 189 945 bezw. 159 717 Mk. Heidelberg 34 120 bezw. 66.757 Mk, und Konſtanz auf 27 882 bezw. 36 564 Mark. Von, den 14 Großfeuern des Berichts⸗ jahres mit Einzelſchäden an Gebäuden und Fahr⸗ niſſen von zuſammen je über 100 000 Mk. und einem Geſamtſckaden von zuſammen 2,97 Mill. Mark ſind nachſtehende Stadt⸗ und Landgemein⸗ den bekroffen e Im Monat Juni die Ge⸗ meinde Oefingen[A. Donaueſchingen), im Juli Engen und Uehlingen(A. Bonndorfſ, im Auguſt Karlsrube, Bretten. Dill⸗Weißenſtein(A. Pforz⸗ heim] und Schwaningen(A. Bonndorf), im Sep⸗ tember Pforzheim, Rheinau[A. Mannheim) und Grüningen[A. Villingen], im Oktober Ueberlin⸗ gen, im November Friedrichsfeld(A. Schwetzin⸗ gen], Gondelsheim[A. Bretten) und Oberachern [A. Achern]. Der ſchadenreichſte Brand des Be⸗ richtsjahres mit einem Geſamtſchaden von nahezu % Mill. Mk. war derjenige von Dill⸗Weißenſtein. „Der neue Katechismus für den katholiſchen Peliglousunterricht in der Volksſchule. Das erz⸗ biſchöfliche Ordinariat hat angeordnet, daß von Oſtern 1918 ab das„Katholiſche Religionsbüch⸗ ſein für das Erzbistum Freiburg“ in den drei unteren Schuljahren in allen Volksſchulen der Erödiözeſe zur Einführung gelangt. Zu dieſer Anordnung wird von dem erzbiſchöflichen Or⸗ dinariat zur Erläuterung beigefügt: Wiederholt wurden uns ſeit einer Reihe von Jahren von Religionslehrern und Erzbiſchöflichen Schulin⸗ ſpektoren Wünſche vorgetragen, ſowohl zur För⸗ des katechetiſchen Unterrichts Umgeſtaltungen des im Gebrauche befindlichen Katechismus vorzunehmen. Als Ziel dieſer Umgeſtaltungen wurde hervorgehoben, daß die Antworten der einzelnen Katechimusfragen ſelbſtändige Sätze ſein ſollen. Ferner der Work⸗ laut des kleinen Katechismus in möglichſt genanue Uebereinſtimmung mit dem des mittleren Kate⸗ chismus gebracht, dann der Memorierſtoff gemin⸗ dert, endlich die ſprachliche Faſtung des Stoffes mehr dem kindlichen Verſtändnis angepaßt werde. Auch wurde des öfteren darauf hingewieſen es werde namentlich in den Schulen der Großſtäß de und der Induſtriebezirke bei dem ſtarken Wechſel der Bevölkerung als ein ſehr ſtörender Mißſtand für den Unterrichtsbetrieb empfunden, daß viel⸗ fach in den Händen der Schüler ſich Katechismen mit erheblich verſchiedener Faſſung des Lehr⸗ ſtoffes befänden. Deshalb wurde auch wiederholt an uns der Antrag geſtellt, es möchte nämentlich unter den Diözeſen Süddeutſchlands eine Ver⸗ ſtändigung herbei geführt und für dieſe Diözeſen möglichſt einheitlich geſtaltete Katechismen her⸗ ausgegeben werden. Dieſen Wünſchen iſt nun entſprochen worden durch die Umarbeitung des kleinen und mittleren Katechismus. Da die Schulverhältniſſe ſehr verſchieden ſind. wird es den Pfarrämtern überlaſſen, mit welcher Be⸗ ſchleunigung ſie die Einführung der neuen Re⸗ ligionsbücher bewerkſtelligen können. Jedenfalls ſind in den Schuljahren, welche Neuanſcharkungen der genannten Lehrbücher machen müſſen, nur die neuen Bücher zu nehmen; wünſchenswert iſt es aber, daß in den einzelnen Unterrichtsabteilun⸗ gen nur gleiche Bücher zur Verwendung kommen. * Vom Mannheimer Flugplatz. Zu unſeren geſtrigen Mitteilungen über den Pippark⸗ Noll⸗Eindecker wird uns ergänzend noch folgendes geſchrieben: Am Sonntag früh unter⸗ nahm Pilot Kanitz auf dem vor kurzem fer⸗ tiggeſtellten Pippart⸗Noll⸗GEindecker⸗ Militärtyp mit dem Monteur Danglard⸗ von der Firma Benz u. Co. verſchiedene Probeflüge, die ein ſehr gutes Rltat zeitigten. Die Maſchine, die mit nur 40 Es. Argus⸗Motor von eſſektiver Leiſtung von 64 Ps. ausgeſtattet iſt, bewies eine außerordenk⸗ liche Steigfähigkeit, trotz der hohen Belaſtung von 235 Klgr. Nutzlaſt und ein ganz außeror⸗ dentlich gutes Gleitvermögen bei der Jandung. Schon vergangene Woche unternahm Pilot Ka⸗ nitz eine Reihe von Probeflügen, u. a. mit Leut⸗ nant Koch als Paſſagier, welcher ſich ſehr an⸗ erkennend über die Maſchine und ihre hohe Sta⸗ bilität trotz des ſtarken Seitenwerkes ausſprach. Bei der letzten Landung am Sonntag morgen platzte ein Pneumatie aus der Felge, wodurch Kanitz gezwungen wurde, auf der Stelle den Apparat durch eine kurze Wendung zum Halten zu bringen. Dieſer kleine Vorfall bot dem durch das Knattern des Motors herbeigerufenen Publikum Anlaß, ſofort trotz Verwarnung und trotz des beſtehenden polizeilichen Verhoteß, nach dem Landeplatz zu eilen, obgleich noch mit einer zweiten Maſchine Flugverſueſe dureh Hrn Klein vorgenommen wurden. Neh Auswech⸗ ſeln des defekten Rades ließ Pilot Fanitz den; Propeller wieder anwerfen, um zur Halle zu⸗ rückzufahren, vor welcher ſich jedoch inzwiſchen eine ſolche Menge Leute angeſammelt hatte, daß Kanitz, um nicht in die Meuſchenenge zu fahren, mit großer Wucht an das große Tor der Halle fahren mußte. Zum guten Glück erlitt das Flugzeug nur eine geringe Beſchädig⸗ ung, was wohl in erſter Linie ſeiner ſollden Bauart zuzuſchreiben iſt, und ſteht wieder flugs bereit in der Halle. Die Pippart⸗Noll⸗Flug⸗ werke gehen mit der ernſtlichen Abſicht um, ihren Betrieb nach einem anderen Flugplatz zu verlegen, wie dies bezeits Aviatiker Senge aus dem gleichen Grunde ge⸗ tan hat. Wir halten es für unſere Pflicht, das Publikum zum wiederholten Male darauf hin⸗ zuweiſen, daß das Betreten des Flugplatzes, folange ſich eine Maſchine vor der Halle befiit⸗ det, polizeilich ſtrengſtens verboten ſſt, und bitten die Eltern aller Kinder ſowie Lehrer, dieſe ausdrücklichſt auf die großen Ge⸗ fahren, die ihnen beim Betreten des Platzes drohen, aufmerkſam zu machen. Solange unge⸗ zogene Jungens ſich ein Vergnügen daraus machen, die Anlaufbahn des Flugzeuges fort⸗ geſetzt zu kreuzen, um ihre Geſchicklichkeit, in Haufer“⸗Vorſtellung ſpielte der Kammerſänger Neudörfer den Wolfram. Als er das„Lied an den Abendſtern“ ſang, war Hofkapellmeiſter Band der Anſicht, daß Neudörfer das Tempo verſchleppe. Band verſuchte dem mit allen ihm zu Gebote ſtehenden Mitteln zu begegnen. Als er damit keinen Erfolg hatte, ließ er das Lied, ohne Rückſicht auf den Sänger zu Ende ſpielen. Aus dem Vorgang entſpann ſich ein Brief⸗ wechſel. Darin warf der Kapellmeiſter dem Sänger vor, daß er ihn habe bloßſtellen wol⸗ len und nicht den Mut habe, ſein Verhalten ein⸗ zugeſtehen. Neudörfer erhob wegen des Vor⸗ wurfs der Feigheit die Beleidigungsklage. Das Schöffengericht verurteilte den Beklagten zu 30 Mark Geldſtrafe, die von ihm dagegen einge⸗ legte Berufung wurde von der Strafkammer Zu der Verhandlung waren eine ganze Anzahl von Mitgliedern des Hoftheaters, darunter Intendant Baron zu Putlitz, geladen. In der Hauptſache drebte ſich die Frage darum, ob ſich die Kapelle dem Sänger oder der Sänger der Kapelle anzupaſſen habe. Während Ober⸗ regiſſeur Hofrat Gerhäuſer die Anſicht des An⸗ geklagten teilte, trat Kammerſänger Holm dem Kläger bei. Die Strafkammer ließ es nach dem „B..⸗A.“ dahingeſtellt, wer an der Verſchlep⸗ pung ſchuld war. Der gemilderte„Rienzi“. In dem ſoeben als zwölftes Wagnerheft er⸗ ſchienenen zweiten Februarheft der Halbmonats⸗ ſchrift„Muſik“ teilt Eugen Mehler auf Grund eines unlängſt wieder aufgefundenen alten Text⸗ ͤ von Wagners„Rienzi“ Intereſ⸗ über die Dresdener Aufführung des „Rienzi“ mit. Die Zenfur hakte daran Anſtoß genommen, daß Papſt, Kirche und Prieſtertum in das Stück hineinbezogen waren, und vergeb⸗ lich wies Wagner darauf hin, daß es ſich hier mehr um das katholiſche Koſtüm als um die latholiſche Idee“ handle. Das Dresdener Text⸗ buch zeigt nun die Aenderungen, zu denen ſich Wagner bequemen mußte. Schon das Per⸗ ſonenverzeichnis weiſt manche merkwürdige Metamorphoſe auf:„Cola Rienzi, päpſtlicher Notar“, iſt zu einem„römiſchen Notar“ ver⸗ wandelt. Den„päpſtlichen Legat“ Raimondo finden wir als„kaiſerlichen Statthalter“ wieder. Die Prieſter und Mönche ſind zu„älteren kampfunfähigen Bürgern“ geworden. Amüſant ſind auch die„Verbeſſerungen“ im Text: Geſfamtausaabe: Dresdener Textbuch: Leſt die Meſſe! Laßt uns fechten! Iſt dies die Achtung vorfdie Achtung vor der Kirche? dem Frieden? Kann ſtets ich auf die Kann ſtets auf Euren heil'ge Kirche bau'?] mächt'gen Schutz ich bauln? Mit dem Papſt verſteht Mit den Nobili ver⸗ der neue Kaiſer ſich. fteht der neue Kaiſer ſich. O ͤheil'ge Jungfrau! Hab' Allmächt'ger Vater, hab' Erbarmen! Erbarmen! Der Kaiſer droht, die Der Kaiſer droht, euch Kirche zürnt. trifft ſein Zorn. Ein feierlich Te Deum Durch Prunk und Feſt⸗ ſoll heut danken. lichkeit ſoll heut ge⸗ dankt ſein. So wißt,— nicht Rom al⸗ lein ſei frei: nein ganzſein ſei groß: nein ganz Italien ſei frei. Italien ſei Rom! Alles, was an„Freiheit“ oder„Kirche“ an⸗ klingt, wurde ſorgfältig gemildert; begreiflicher⸗ weiſe durfte unter keinen Umſtänden ein Ver⸗ treter des Papſtes den ominöſen Satz„Der So wißt— nicht Rom al⸗ Zweck heiligt die Mittel“ klivp und klar aus⸗ derung als zur Erleichterung ſprechen. Es iſt verſtändlſch, daß Wagner in Briefen an ſeine Freunde ſich über die Tätigkeit der Dresdener Theaterzenſur des öfteren bellagt. Vermählung der Witwe Guſtav Mahlers. Wie aus Wien gemeldet wird, wird ſich Frau Alma Mahler, die Witwe.ſtav Mahlers, demnächſt mit dem Maler Ko⸗ koſchka vermählen. UHeber die gegenwärtige Juponmode ſchreibt der„Manuf.“: Die Juponmode, ſo⸗ weit man überhaupt dem Juvon irgendwelche Berechtigung bei ber jetzigen Damentollette geben will, bringt derartig duftige Gebilde, daß von einer„Mehrbelaſtung“ des Körpers dadurch überhaupt nicht die Rede ſein kann. Der Jupon 1913 iſt ein Schleier etwa aus Petitnetſpitze, nicht weiter als 1,50 Meter, im Gewicht etwa 100 Gramm, kein Bund oder Zug, ſondern ge⸗ nau nach dem Körper geformter Schnitt. Mo⸗ dern ſind auch Chiffonjupons mit Pliſſse⸗ volants, dieſe mit bunten Druckdeſſins. Ein ſehr eleganter Pariſer Jupon beſteht aus Va⸗ lencienneſpitzenſtoff und einem Tüllrumpf; am Rand eine ſehr feine Girlande aus winzigen Woll⸗ und Seidenblütchen und kleinen Blätt⸗ chen. Hilſe für die deutſchen Forſcher auf Spitzbergen. Wir erhalten folgenden u. a. vom Grafen Zep⸗ pelin unterzeichneten Aufruf: „Die Landexpedition zur Rettung unſerer in Not befindlichen Landsleute iſt geſcheitert. Die geplante Schiffsexpedition bleibt bie einzige Ret⸗ tung. Der berühmte norwegiſche Expeditionslefter Rittmeiſter Iſachſen übernimmt die Führung; Profeſſor Miethe befindet ſich in Chriſtiania, um an Ort und Stelle ein Eisſchiff und Ausrüſtung im Einvernehmen mit der deutſchen Geſandtſchaft zu beſchaffen. Die deutſchen Komitees haben ſich unter Füß⸗ rung des Grafen Zeppelin zuſammengeſchloſſen Der Expeditionsplan, an deſſen Feſtſtellung Fritjof Nanſen entſcheidend mitgewirkt hat, er⸗ fordert weit größere Mittel, als bis heute einge⸗ gangen ſind. Das unterzeſchnete Komitee bittet deshalb drin⸗ gend um weitere Beiträge. Die Möglichkeit der Rettung unſerer Landsleute hängt von dem raſchen Eingang der nötigen Geldmittel ab. Zahlſtelle für Berlin Commerz⸗ und Dis⸗ konto⸗Bank; Zahlſtelle für Frankfurt a. M. Deutſche Bank, Zu dieſem Aufruf und zur Frage des Entſazes der deutſchen Spitbergen⸗Expeditiun wird noch bemerkt: Der Verſuch, der von Abventbai ausgegangenen Expedition zu den Mitgliedern der deufſchen Spitzbergen⸗Expedition vorzudringen und ihnen Hilfe zu bringen, iſt leider mißaglückt. Nach einer in Chriſtiania eingegangenen kelegrapbiſchen Mel⸗ dung des Poſtmeiſters auf Spitzbergen iſt ſie durch große Kälte, Schneeſturm und Verſuſt der Hunde zur Umkehr gezwungen worden. Ein noch⸗ maliger Verſuch von dort aus iſt ausſichtslos, da Hunde und Proviant febhlen. Deshalb ſind be⸗ reits Verhandlungen begonnen worden, um vie Weg, um die in Betracht kommenden Herren 4. Seite. General⸗Anzeiges, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Mannheim, 18. Februar⸗ Wirklichkeit Leichtſinn, zu zeigen, iſt es wohl an⸗ gebracht, derartige Taten mit einer tüchtigen Tracht Prügel auf der Stelle zu lohnen. Aen⸗ dern werden ſich dieſe Mißſtände wohl kaunt, blange die erwachſenen Leute mit gleichem Bei⸗ iel vorangehen, Der Zauberkünſtler Thorn und das Be⸗ Nrksamt. Chevalier Erneſt Thorn, der gegen⸗ wärtig im Apollotheater mit großem Erfolg auftritt, läßt u.., mitten im Publikum ſtehend, einen Käfig mit einem lebenden Kanarienvogel verſchwinden. Wenn er ſich wieder zur Bühne Mrückbegibt, hat er ben Vogel in der Hand, der Käfig bleibt verſchwunden. Ein Tierfreund, der dieſen Trick geſehen und geglaubt hatte, der Bogel werde beim Verſchwinden des Käfigs zerquetſcht, hatte nun nichts Eiligeres zu tun, als dem Bezirksamt von dieſer„Tierſchinderei“ entrüſtet Anzeige zu erſtatten. Da Chevalier ein völlig reines Gewiſſen beſitzt— er un nicht einmal einer Mücke, viel weniger einem Kanarienvogel etwas zu Leide tun— ſo machte er ſich auf die Anzeige hin heute vor⸗ mittag mit Herrn Direktor Zacharias auf den auf dem Bezirksamt in die Geheimniſſe des Tricks einzuweihen. Vorher aber ſtattete er Halier Thorn nunmehr behaupten kann: Einer meiner Haupttricks iſt bezirksamtlich geprüft und als durchaus ungefährlich für Tier und Nenſch befunden worden! Vereinsnachrichten. BVortrüge. Der Kreisverein Mannheim im Verbande Deutſcher Handlungsgehilfen zu Leipzig macht ſeine Mitglieder hierdurch auf den am Donnerstag, den 20. ers., abends punkt Uhr, im Vereinslokal„Friedrichshof“ ſtatt⸗ findenden Vortrag von Herrn Rechtsanwalt Dr. Weingart über das Thema„Die Staatsverfaſſung im Reich und in Baben“ ganz beſonders aufmerkſam. Die Wich⸗ gkeit des Themas, das gerabe für die jetzige Jeit für jeden Einzelnen von ganz beſonderem ntereſſe ſein dürfte, macht es allen Mitglie⸗ dern zur unbedingten Pflicht, an dieſem Abend pünktlich und vollzählig zu erſcheinen. Vergnügungen. *AIm Unien⸗Theater, P 6, 23/4, gelaugte as eute ein ganz außerordentliches Programm zur orführung, das zwei erſtklaſſige zweiaktige Schlager enthält.„Halali“ betitelt ſich ein äußerſt vornehmes, ckendes Schauſpiel aus dem Leben. Das zweite rama iſt das ſpannende nordiſche Schauſpiel„Ein Abſchied für ewis“ mit der berühmten norweziſchen Tragödin Ragna Wettergreen in der Hauptrolle. Außer dieſen beiden Schlagern gelangt noch eine ganze Reihe der hervorragendſten Filmneuheiteß zur Vorführung. Wetter⸗Nachrichten. Ak. Wetterberichte. Hornisgrinde: 8 Grad kalt, leicht bewölkt, Allſchnee ca. 20 Zentimeter, Akrocken, ſehr bart gefroren, teilweiſe vereiſt, bei Sonnenſchein leidliche Skibahn: Ruheſtein: Schneebecke ſtellenweiſe unterbrochen, aber noch bis Zentimeter mächtig, 7 Grad kalt, Nordwind, be⸗ lkt, Schnee hartgefroren und vereiſt, Skibahn ge⸗ üährlich, an Nord⸗ und Oſthängen in den Mittag tunden bei Sonnenſchein mittelmähige Skiföhre; Mummelſeec Ziemlich geſchloſſene Schueedecke Schuee ſehr hart, für Skilauf etwas gefährlich, 9 rad kalt, wolkig, Nordoſtwind; Feldberg: 11 Grad Kälte, ſtarker Nordwind, Schneehöhe 90 Zenti meter, geſchloſſene Schneedecke bie 900 Meter, Schnee ſehr hart, teils vereiſt. Skibahn nur bei Sonnen⸗ ſchein gut, ſonſt etwas gefährlich, abwärts fahrbar is Bärental, Poſtſchlitten bis Bärental; Her⸗ bgenhorn⸗Raſthaus: 12 Grad Kälte, ſchar er Nordwind, Nebel, Schneehöhe oß Zentimeter, töcken hartsefroren, vereinzelt vereiſt, Skibahn auf er Höhe bis etwa 1000 Meter abwärts aut, mittogs n Sonnenſeiten ſehr aute Föhre;: Wiedener Ech: eſchloſſene Schueedecke, ca. 40 Zentimeter hoch, chnee ſehr bart und teils vereiſt, 10 Grad Kälte, ehel und Nordwind, Skibahn auf der Höhe bis 1000 Meter abwärts gut; Halde⸗Schauinsland: Schneedecke ca.„ Meter mächtig, Schnee ſehr hart und teilweiſe sereiſt, 10 Grad Kälte, Nebel, Nord wind, Skibahn auf der Höhe, fahrbar abwärts bis 1000 Meter, Rodelbahn und Schlittenbahn ſehr aut; Belchen: Bis 70 Zentimeter alter, ſtark verharſch ter und verelſter Schnee, 12 Grad Kälte, bewölkt, Nordoſtwind, Skibahn ziemlich gut, aber etwas ge⸗ fährlich, abwärts bis 900 Meter fahrbar, NRodel⸗ und Schlittenbahn aut; Kandel: Geſchloſſene Schnee⸗ decke, Schnee bart gefroren, in oberen Lagen gute Ski⸗ und Rodelbahn, ſtrenges Froſtwetter; Elfäſ⸗ ſer Belchen: Nehel, 11 Srab kalt, Nordbwinb, Schneehöhe 85 Zentimeter, trocken, hart, Skibahn auf dem deutſch⸗franzöſtſchen Grenzkamme gut. Rammmnunalpolitiſches. Tübingen, 18. Februar. Die Gemeinde⸗ kollegien haben in ihrer letzten Sißung für den Bezug von Leucht⸗ und Nußgas einen Ein⸗ heitspreis von 16 Pfg. beſchloſſen. Seither bezahlten die Privatabonnenten für das Leucht⸗ gas 20 Pfg., für das Nußgas 15 Pfg. pro CEbm. B. Freiburg, Febr. Der hieſige 15. Stadtrat hat, einem Antrag der Schulkom⸗ miſſion entſprechend, beſchloſſen, vom nächſten Spätjahr ab jeden Winter an bedürftige Schulkinder ein Frühſtück(½ Liter warme Milch nebſt Brot) zu verabreichen.— Die Feuerverſicherungsſumme der Gebäude in hieſiger Stadt iſt im letzten Jahre um 8 819 500 Mark geſtiegen und beträgt jetzt nach dem Verſicherungsbuch 243 874 300 Mk.— Der Stadtrat beſchloß, ferner ſtädtiſche Ar⸗ beiten nur an ſolche Submittenten zu vergeben, die die Tarife der örtlichen Arbeiter⸗ Organiſationen anerkennen. Jahresverſammlung der Vereinigung württ. Gaswerke. Eines ungewöhnlich ſtarken Beſuches erfreute ſich die dieſer Tage in Stutt⸗ gart abgehaltene ordentliche Mitglieder⸗ verſammlung. Die Vereinigung umfaßt mit wenigen Ausnahmen faſt alle Gaswerke Württembergs, welche durch ihre Beamten nahe⸗ zu vollzählig und daneben noch durch viele Stadtvorſtände vertreten werden. In ſeinem Geſchäftsbericht wies der Vorſitzende, Stadt⸗ pfleger Weilenmann⸗Nürtingen, darauf hin, daß im abgelaufenen Geſchäftsjahr wichtige Fragen ihrer Löſung entgegengeführt worden ſeien. An der periodiſchen Prüfung der Gas⸗ werke ohne techniſche Oberleitung beteiligen ſich 21 Gaswerke. Die Vereinigung hat hierfür 5 in der Praxis ſtehende, wiſſenſchaftlich vorgebildete Techniker gewonnen, wodurch mit verhältnis⸗ mäßig geringem Aufwand mindeſtens alle zwei Jahre eine gründliche Reviſion des Geſamtbe⸗ triebs geſichert iſt. Weiterhin hat der Verein einheitliche Grundſätze hinſichtlich der Nech⸗ nungs⸗ und Betriebsbuchführung, der Abſchrei⸗ bungen, ſowie der Monats⸗ und Jahresberichte gufgeſtellt und Formulare dazu herausgegeben. Mit Befriebigung konnte auch auf die namhaf⸗ ten Vorteile des gemeinſamen Abſatzes von Teer und Gaswaſſer hingewieſen werden. Ober⸗ hürgermeiſter Reichle⸗Ravensburg hielt ſo⸗ bann einen mit beſonderem Intereſſe aufgenom⸗ menen Vortrag über:„Die Verwendung von Teer durch Gemeinden für das neue Stra⸗ ßenhauſyſtem, die ſog.„Aeberli⸗Mackadam⸗ Straße““. Bei dem zunehmenden Automobil⸗ verkehr werben die Straßen ſtärker in Anſpruch genommen und raſcher abgenützt, ſo daß der Aufwand für die Straßenunterhaltung von Jahr zu Jahr zunimmt. Da gelte es, dem Straßenbau die größte Sorgfalt zuzuwenden und für eine möglichſt lange Lebensdauer des Straßenkörpers zu wirken. Mit dem neue Straßenbauſyſtem, das ſich im Ausland, aber auch in Bayern, erprobt habe, werde dies er⸗ reicht. Der Schotter, der zur Straßenherſtel⸗ lung in einer Korngröße von 10 bis 5 wum ver⸗ wendet werden ſoll, wird, nachdem das ihm an⸗ haftende Waſſer auf maſchinellem Wege enk⸗ zogen wurde, in Teer getränkt, dann 4 bis 12 Wochen gelagert, während welcher Zeit ſich die leichtflüſſigen Beſtandteile des Teers in den Poren des Steines ablagern, die ſie dabei aus⸗ füllen und ſo die Aufnahme von Tagwaſſer un⸗ möglich machen. Die ſchweren Teerteile bleiben als Pechhülle an der Oberfläche lleben. Erſt hernach wird der Schotter eingebracht. Das neue Syſtem ſei zwar teuer, es gewährleiſte aber Neeee De Rettung der im Polareiſe Feſtgehaltenen durch ine Schiffsexpebition zu ermöglichen. Da vor⸗ ausſichtlich der arktiſche Ozean offen iſt, muß ſelbe an einer geeigneten Stelle des Küſteneiſes den, um don dort aus die Schlittenexpedition zu beginnen. Dieſer Plan hat die Zuſtimmung Uorwegiſcher Autoritäten, beſonders auch von ritjof Nanſen gefunden. Die Abſicht iſt, in norwegiſchen Hafen Sandefford einen Rob⸗ ndampfer zu chartern und auszurüſten. Die ßten Schwierigkeiten liegen in der Beſchaffung nßtigen Zugkräfte für die Schlitten. Der deutſche Hilfsausſchuß, an deſſen Spitze Graf Zeppelin getreten iſt, hat in einer ſofort abgehal⸗ nen Sitzung alles in die Wege geleitet, um ohne Verzögerung die Hilfsexpedition zu ſichern auszurüſten.“ Weiter meldet uns ein Telegramm aus Chri⸗ ania: Auf eine Anfrage der„Tidens Tean“ ſs der Hilfsexpebition für Schröder⸗Strantz der Miniſter des Aeußern mit, ein ebundsfänger könne binnen acht gen vdon Tönsbera oder Sandefjord Tromſö abgehen. Währendd ieſer unter⸗ gs ſei, könnte die Ausrüſtung mit der Babn chickt werden, um beim Eintrefſen des Schifſfes Trömſt bereitzuliegen. Das Miniſterium des u will dafür Sorge tragen, daß vor der fahrt des Schiffes in Tromſö Lapplönder mit untieren ſich zur Mitfahrt bereithalten. Die eberfahrt nach Spitzbergen dauert im günſtigen Fall etwa eine Woche. Die Jandungsſtelle wird die dortigen Eisverhältniſſe beſtimmt. Sie der Dickſonbucht nach dem öſtlichen Arme der Weitenbucht, oder in der Croßbucht mit Ueber⸗ gang nach der Liffde bucht. Kleine Mitteilungen. Heinrich Knote, der erſte Münchene! Heldentenor, iſt vom 1. Februar 1914 ab mit einer von München nicht zu überbietenden Gage für die Charlottenburger Oper verpflich⸗ tet worden. Seinen Gaſtſpielvertrag mit Mün⸗ chen hat er um fünf Jaßre verlängerk. Dr. Waldemar Stacegemann der di⸗ Abſicht hatte, zur Oper überzugehen und kün ch erſt in Wiesbaden mit viel Glück als Spielbari⸗ ton debutierte, iſt an die Dresdner Hofoper ver⸗ pflichtet worden. Tagesſpielplan deutſcher Theater. Mittwoch, 19. Februar. Baben Baben: Cavallerie ruſticana. Der Bafazzgo. Berlin. Kgl. Opernhaus: Die luſtigen Weiber von Windſor— Kgl. Schauſpielhaus: 1813.— Dtſch. Theater: Der lebende Leichnam. Düſſeldorf. Schauſpielhaus: Die Generalsecke. Fraukfurt a. M. Opernhaus: Der liebe Auguſtin 1— Schauſpielbaus: Die Zarin. Freiburg i. Br. Stadttheater: Die seſchiedene Frau Heibelberg. Stadttßester: Der llebe Anguſtin. Mainz. Stadttheater: Hinter Mauern. Mannheim. Gr. Hoftheater: Alt⸗Heidelberg. München. Egl. Opernhaus: Der Waffenſchmiedb.— Kal. Reſideuztheater: Die Fahnenweihe. Straſtburg i. G. Stadttheater: Der Kaufmann von Venedig wahrſcheinlich im Eisfiord mit Uebergang von Stuttgart. Grozes Haus: Oberen. eine lange Haltbarkeit, beſeitige die Staub⸗ und Gerüuſchplage und werde ſich nach und nach ſicher durchſetzen. Für die Gaswerke ſei es ſehr wertvoll, daß ſich hier ihnen ein neues Teer⸗ abſatzgebiet eröffne. Sportliche Rundſchau. Luftſchiffahrt. * Die trausstlantiſche Flugexpedition geſcheitert. Der Plan, den Aklantiſchen Ozean im Lenkballon zu überfliegen, iſt nunmehr geſcheitert. Im Jahre 1910 hatte ſich in München eine Geſellſchaft unter dem Namen Transatlan⸗ tiſche Flugexpedition gebildet, deren Zweck der Bau und die Ausrüſtung eines Luftſchiffes war. das von Deutſchland aus über die Nordſee und den Atlantiſchen Ozean die Fahrt nach Newyork machen ſollte. Im Februar 1912 war dann der Ballon, der den Namen Suchard“ trug, fer⸗ liggeſtellt und unternahm in Johannisthal einige Fahrten, die aber im Grunde wenig befriedigten Schließlich wurde das Luftſchiff, da die Jahres⸗ zeit den Antritt der Reiſe nicht mehr geſtattete, abmontiert und es wurde mitgekeilt, daß im Früh⸗ jahr 1913 die Expedition von Teneriffa ihren Ausgangspunkt nehmen ſollte. Jetzt erfährt die Berliner„Tägliche Rundſchau“, daß das Unter⸗ nehmen geſcheitert iſt, da unter den Teilnehmern ernſte Zwiſtigkeiten entſtanden waren. Der Ur⸗ heber des Gedankens, den Ozean zu überfliegen, Joſef Brucker, hat jedoch der Münchener Firma Metzeler u. Co. einen Freiballon in Auf⸗ trag gegeben, mit dem er ſeine kühnen Pläne durchzuführen hofft. Der Kugelballon, der den Namen„Suchard 11“ tragen ſoll, beſitzt einen Durchmeſſer von 24 Metern und einen Raum⸗ inhalt von 7250 Raummetern. Man hofft, daß er eine Tragfähigkeit von 6000 Kilo beſitzen wird. Um den Ballon vor allzu ſtarker Sonnenbeſtrah⸗ lung und allen damit verbundenen Gasverluſt zu ſchützen, wird„Suchard 11“ mit einer Berie⸗ ſelungsanlage verſehen werden, die von Brucker zufammen mit dem Münchener Meteorologen Dr. Alt hergeſtellt iſt. Nach einigen Probeauf⸗ ſtiegen, die bereits in den nächſten Togen ſtatt⸗ finden ſollen, will Brucker Mitte Äpril die Ueber⸗ fahrt von Gran Canaria aus verſuchen. Mit dieſem Verſuch nimmt Brucker den Plan des im borigen Jahre verſtorbenen Ingenjeurs Hans Gericke wieder auf, der, ehe ihn ein plötzlicher Tod traf, ſich ernſtlich mit der Ueberfliegung des Ozeans im Freiballon beſchäftigte. Hoffent⸗ lich hat Brucker mehr Glück als ſein Vorgänger, der amerikaniſche Journaliſt Wellmann und Va⸗ niman, von denen der erſte bei dem Verſuch, den Ozean in ſeinem Lenkballon„Ameriea II“ zu überqueren, klöglich ſcheiterte, wöhrend der andere bei einem Auſſtieg mit ſeinem neuhergeſtellten Luftſchiff den Tod fand. Ayigtik. * FFlugtag in Singen. Ein Ehrentag war der ſonntägige Fliegertag, nicht allein für den erfolgreichen Flieger Schlegel, ſondern auch für die Stadt Singen. Gegen 6000 Menſchen aus Singen und nah und fern wohnten den Schauflügen mit dem prächtigen Aviatik⸗Ein⸗ decker bei. Strich auch ein empfindlicher Oſt⸗ wind über das herrlich gelegene Flugfeld, die prachtvollen Rundflüge Schlegels entſchädigten für alles. Die Sicherheit, mit welcher die Flugmaſchine die ſie oftmals auf⸗ und abdrücken⸗ den Böen überwand, war bewundernswert Und erſt der wunderbare Höhenflug in 800 Meter mit dem prächtigen Gleitflug zeigte das ganze Können des Fliegers. Zwei Damen und zwei Herren erklärten ſich zum Mitfliegen be⸗ reit. Im Laufe der Woche folgen von Singen aus Flüge: am Dienstag nach Konſtanz, am Donnerstag nach Meßkirch⸗Pfullendorf und am Sonntag nach Radolfzell⸗Stockach. *Ein neuer Apparat mit deutſchem Motor. Auf dem Frankfurter Flugplatz am Rebſtock flog Sonntag nachmittag der Flieger de Waal auf einem neuen Sommerſchen Apparat mit deutſchem Rotationsmotor von Hoffmann(Frank⸗ furt) längere Zeit. 5 Runden in 5 De Waal flog 5 etwa 100 Meter Höhe, die Windgeſchwindigkeit betrug—8 Meter. Der pfeilförmige Andert⸗ halbdecker zeigte außerordenkliche Stabilität, ſo⸗ daß der Füßrer das Steuer zeitweiſe lo laſſen konnte. Es iſt dies der erſte Flug, der mit einem Motor vollſtändig deutſcher Konſtruktion ausge⸗ ührt wurde. * Tobesſturz eines ißerreichiſchen Fliegersffiziers. Der Oberleutnant Eduard Nittner, der als Erſter den Semmering überflogen hat, fürzte geſtern Nachmittag auf dem Flugfeld Fiſchamend bei der Er⸗ probung eines neuen Apparates aus 100 Meter Hüge ab und blieb anf der Stelle tot. *Den Kaiſerpreis im Dauerritt für Kavallerie⸗ offiziere des 14. Armeekerps erhielt Leutnant Menſing vom Bruchſaler Dragonerregiment Nr. 21. Winterſport. Den Taunus Goldpokal gewann der Bob „Germania“(Führer Fred) in Min. 587%½ Sek. *De öſterreichiſche Skimeiſterſchaft erwarb ſich Sepp Bildſtein Wien) mit der Note 1,607. * Winterſport⸗Konkurrenz in St Moritz. Das Skeleton Rennen um den Curzon⸗ Becher fand in St. Moritz unter guter Be⸗ teiligung ſtatt. Jeder Fahrer mußte die Bahn ſechsmal befahren. Es wurden folgende Ge⸗ famtzeiten erzielt: 1 Lt Gibbs 279,6 Sek.; 2. Mr C E. Bacon 279,3 Sek.; 3. Mr. Slater 233,2 Sek. Leſchtsthletit. *Die Croßevunkry⸗Me ſterſchaft von Paris über 16 Kilometer gewann der famoſe Läufer des vor Fromont und Cearesz. Racing⸗Klubs Kebſer in 56 Min. 51 Set⸗ Raſenſpiele. Fußballreſultat. Bei dem Wetltſpiel zwiſchen dem Fußballverein Mez, dem Inhaber der Weltmeiſterſchaft Kl. K und dein Sportverein Darmſtadt gewann nach ſcharfem Kampf mit 6·3 Toren. :3. Darmſtadt war dadurch ſehr im Nackh daß es ſchon nach 5 Minuten einen guten S berlor und längere Zeit nur mit 10 Mann ſpielen konnte. * Länder⸗Fußballſpiel Frankreich gegen Vel⸗ gien. In Brüſſel trafen ſich am Sonntag die repräſentativen Mannſchaften Frank⸗ reichs und Belgiens. Frankreich mit beſ⸗ ſerer Angriffsreihe ſiegte leicht 310, Halbzeit 2·0. Von Jag zu Jag — Sternickel als Simulant. Frankfurt (Oder), 18. Febr. Von der Beute Sternickels ſoll geſtern ein Stück auf dem Kalies'ſchen Ge⸗ höft in Ortwig entdeckt worden ſein. Es han⸗ delt ſich um eine Geldbörſe, die von Schnittern in einem Dachwinkel der Scheune aufgefunden und als das Eigentum des Ermordeten feſt⸗ geſtellt wurde. Sternickel ſcheint neuerdings Irrſinn zu ſimulieren zu dem Zweck, eine Unter⸗ ſuchung ſeines Geiſteszuſtandes herbeizuführen. — Das Spiel mit Streichhölzern. Saar⸗ gemünd, 18. Febr. In dem lothringiſchen Orte Eiſchen ſpielten zwei Kinder in Abweſen⸗ heit ihrer Eltern mit Streichhölzern. Ein bren⸗ nendes Holz fiel auf ein Bett; alsbald ſtand das ganze Haus in Flamnten. Die beiden Kleinen verbrannten und konnten von Feuer⸗ wehrleuten nur als Leichen geborgen werden. — Ein fahnenflüchtiger Offizier verurteilt. Flensburg, 17. Febr. Der 22 Jahre alte, aus Potsdam gebürtige Leutnant Weiher vom Regiment„Königin“, der fahnenflüchtig wurde und ſich dann ſelbſt, von Dänemark zurück⸗ kehrend, der Militärbehörde ſtellte, wurde vom Flensburger Kriegsgericht zu 6 Monaten Ge⸗ fängnis und Degradation verurteilt. — Hotelbrand. Oberwieſenthal im Erz⸗ gebirge, 17. Febr. Das in Sportkreiſen ganz Deutſchlands bekannte Hotel Stadt Karls⸗ bad in Oberwieſenthal iſt völlig niederge⸗ brannt. Die zahlreichen Winterſportler konn⸗ ten ſich alle in Sicherheit bringen. Unter dem Verdacht der Brandſtiftung wurde eine Perſon verhaftet. — Zum Mordfall Meyling. T. Baſel, 16. Febr. Von der Staatsanwaltſchaft Freiburg iſt die Uebernahme der Strafverfolgung der Ehe⸗ leute Meyling, welche gemeinſam des Mordes an ihrem achtjährigen Kinde angeklagt ſind, ausgeſprochen worden. Die beiden hatten am 21. Februar 1909 ihr Kind in den Rhein ge⸗ worſen. Die deswegen allein angeklagte Frau wurde vom Basler Strafgericht freigeſprochen, weil ein genügender Beweis nicht erbracht wec⸗ den konnte, daß ſie die Täterin ſei. Ihr flüch⸗ tiger Ehemann wurde nach vierjährigem plan⸗ loſem Umherirren in Südfrankreich verhaftet, während unmittelbar darauf die Verhaftung der Ehefrau in Offenburg erfolgte. In der früheren Unterſuchung hatte man angenommen, daß die Tat auf baſelſtädtiſchem Boden verübt worden ſei. Ein vor einigen Wochen vorgenommener Augenſchein hat aber ergeben, daß die Tat auf badiſchem Gebiet verübt worden iſt. Der ange⸗ klagte Ehemann Meyling weigert ſich nun, in die Auslieferung an die Staatsanwaltſchaft Freiburg einzuwilligen und will an das ſchwei⸗ zeriſche Bundesgericht rekurieren. Der Rekurs wird aber kaum viel nützen, denn zweifellos wird das Bundesgericht die Auslieferung aus⸗ ſprechen, nachdem feſtgeſtellt iſt, daß die Tat auf deutſchem Gebiet verübt und der verhaftete Meyling deutſcher Reichsangehöriger iſt. — Breunende Petroleumreſervoire Brünn, 17. Febr. Blättermeldungen aus Oderfurt zu⸗ folge iſt heute morgen in der dortigen Petro⸗ leumraffinerie ein Brand ausgebrochen, dem ſieben Petroleumreſervoire zum Opfer fielen. Der Brand iſt abends lokaliſiert worden. Den Feuerwehren iſt es under den größten Anſtreng⸗ Ungen gelungen, ein Uebergreifen des Brandes auf die Benzinvorräte zu verhindern. — Eine Näuberbande. w. Paris, 18. Febr. Wie aus Nizza gemeldet wird, wurde infolge einer Ausſage des verhafteten Landwirts Chiappali ein zweites Mitglied der Räuber⸗ bande von Pegomas, ein gewiſſer Sauvaire, feſtgenommen. Lehte Nahricten und Teltgtunnt. Deutſchland und England. Berlin, 18. Febr.(Von unſ. Berl. Bur.) Die Budgetkommiſſion des Reichstages hat nunmehr das offizielle Protokoll über die Sitzung vom 7. Februar her⸗ ausgegeben, in der der Staatsſekretär des Aus⸗ wärtigen Amtes v Jagow ſowie Staatsſekre⸗ tär v. Tirpitz Erklärungen über unſere Be⸗ ziehungen zu England abgaben. Die Erklärung des Staatsſekretärs des Auswärtigen hatte fol⸗ genden Wortlaut: Eine der letzten Erklärungen, die mein ver“ ſtorbener Herr Amtsvorgänger— irre nicht, überhaupt die letzte— im Plenum des Reichstages abgegeben hat, bezog ſich auf unſere Beziehungen zu England. Herr von Kiderlen⸗ Wächter hob damals her⸗ vor, daß während der ganzen letzten Kriſis unſere Beziehungen zu England beſon ⸗ ders vertrauensvoll geweſen ſeien, er wies auf die guten Dienſte hin, die die offene, von vollem Vertrauen getragene Aus⸗ ſprache zwiſchen London und uns während aller Phaſen dieſer Kriſis der Verſtändigung aller Mächte geleiſtet hat und ſprach die Er⸗ würden. Es cereicht mit zur beſonderen Ge⸗ wartung aus, daß ſie dies auch weiter un ſgeändert werden können. Mannheim, 18. Februar. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichen(Abendblott). 5. Seite. Tmugtuung beim erſten Anlaſſe, der ſich mir bietet an dieſer Stelle das Wort zu ergreifen, feſtſtellen zu können, daß dieſe Erwartung ſichvollund ganz erfüllt hat. Der intime Gedankenaustauſch, in dem wir andauernd mit der engliſchen Regie⸗ rung ſtehen hat ſehr weſentlich mit dazu bei⸗ getragen, Schwierigkeiten mancher Art zubeheben die in den letzten Mo⸗ naten entſtanden waren. Wir haben jetzt ge⸗ ſehen, daß wir nicht nur Berührungspunkte ſentimentaler Art mit England haben, ſondern daß auch gleiche Intereſſen vor⸗ handen ſind. Ein Prophet bin ich nicht; aber ich gebe mich der Hoffnung hin, daß wir auf dem Boden unſerer gemeinſamen In⸗ tereſſen, dem fruchtbarſten Boden in der Po⸗ litik, auch weitermit England arbei⸗ ten und vielleichternten können. Ich möchte Sie aber darauf aufmerkſam machen, meine Herren, daß es ſich hier um eine zarte Pflanze handelt die man nicht durch zu frühes Berühren und Beſprechen am Erblühen behandeln darf. Auf die Bemerkungen des Dr. Heckſcher (Bp.) und des Abg. Gröber(Ztr.) erklärte der Staatsſekretär v. Tirpitz, er verſtehe nicht ganz, wie ein Gegenſatz gefunden werde zwiſchen ſeinen Ausführungen und denen des Staatsſekre⸗ tärs des Auswärtigen Amtes. Letzteren ſtimme er in jeder Beziehung bei. Inm übrigen habe ich mich ſtets bemüht, das politiſche Verhältnis zwiſchen uns und England in den Verhandlungen möglichſt wenig zu be⸗ rühren. Wenn ich geſtern zu dieſem Verhältnis Stellung nahm, ſo geſchah dies gezwungener⸗ maßen. Hierauf erklärte Herr v. Tirpitz noch einmal, daß zwiſchen ſeinen Ausführungen und denen des Staatsſekretärs des Auswärtigen keine Differenzen beſtehen. Er habe ſeinen militäri⸗ ſchen Reſſortſtandpunkt klargelegt, der Staats⸗ ſekretär des Auswärtigen habe die allgemeinen politiſchen Fragen behandelt. Der Nückzug des Zentrums. Berlin, 18. Febr.(Von unſ. Berl. Bur.) In der heutigen Sitzung der Budgetkommiſſion ſollte die vertagte Entſcheidung über den An⸗ trag des Zentrums fallen, wonach die Tafel⸗ und Meſſegelder nur für die Tage der dauernden Abweſenheit und Fahrten auf hoher See gezahlt werden ſollen. Die Erklärung des Staatsſekretärs v. Tirpitz, der für den Fall der Annahme des Antrages mit ſeinem Rücktritt drohte, hat das Zentrum veranlaßt, zu Beginn der heutigen Sitzung den Antrag zurückzuziehen. Anſtelle des zurückgezogenen Antrages ſtellte das Zentrum folgenden Antrag: „Dienſtlich eingeſchiffte Offiziere, Fähnriche, Seekadetten, Aſpiranten, Deckoffisjere und Be⸗ amte, welche an Bord Dienſt tun, haben An⸗ ſpruch auf freie Verpflegung. Blinde Tafel⸗ gelder dürfen nicht gezahlt werden. Die für die Zuſtändigkeit der Verpflegungsgelder gültigen Borſchriften ſind jährlich mit dem Reichshaus⸗ haltsetat vorzulegen.“ Der Zentrumsberichterſtatter begründete den Antrag. Ein ſozialdemokratiſcher Red⸗ Iner gab ſeiner Verwunderung darüber Aus⸗ druck, daß vielfach auch in der Preſſe die Mei⸗ nung geherrſcht habe, als würde ſeine Partei dem Antrage Erzberger zugeſtimmt haben. Das ei nicht der Fall. Dieſe plötzliche Sparſam⸗ keitsanwandlung des Zentruns ſei mit größ⸗ ter Vorſicht aufzunehmen. Der neue Antrag Erzbergers ſei wenig begrün⸗ det, er ſei deshalb wohl auch bedeutungslos. Auch andere Parteien, die fortſchrittliche und die nationalliberale, wandten ſich gegen den Antrag des Zentrums, dem jede eingehende Begründung fehle. Er ſtoße größtenteils offene Türen ein. Staatsſekretär v. Tirpitz betonte, daß es auch den Abſichten der Marineverwaltung ent⸗ ſpreche, daß ſogen. blinde Tafelgelder keines⸗ wegs bezahlt werden dürfen. Der Staatsſekre⸗ tär bat deshalb, von der Einführung einer ſol⸗ ſchen Beſtimmung abzuſehen und ſagte ausdrück⸗ lich zu, ſeinerſeits alles zu tun, daß blinde Tafel⸗ gelder nicht gezahlt werden. Jeden Verſuch eines Mißbrauchs der Tafelgelder werde er auf das ſchärfſte rügen. Auf Anfrage präziſterte Staatsſekretär von Tirpitz unter lebhafter Bewegung der Kom⸗ miſſion ſeinen Standpunkt nochmals dahin, daß er nichts gegen den neuen Antrag des Zentrums babe, erhalte jedoch eine Ausdehnung der Kon⸗ trolle nicht für zweckmäßig. Das Zentrum ließ weiter erklären, daß es ſich nicht um eine Aktion zu Erſparniszwecken handle, ſondern der Antrag bezwecke die geſetz⸗ lche Feſtlegung der beſtehenden Vorſchriften. Es ſoll das Mitwirkungsrecht des Reichstages geſetzlich feſtgelegt werden. Der Direktor des Schatzamtes Herz tritt der Auffaſſung entgegen, als ob die geltenden Be⸗ . ungen ohne Mitwirkung des Reichstages Die Denkſchrift vom Jahre 1911, die als ein Beſtandteil des Etats gegolten hat, enthält hierfür ausreichende Be⸗ mmungen. Gegenüber dieſer Erklärung wies das Zen⸗ trum auf die große Tragweite dieſer Auffaſſung bin. Seit 25 Jahren habe man erſtmals eine Behauptung dieſer Art gehört. Es ſei aber dvom Standpunkt der Zentrumspartei nur wün⸗ ſckenswert, wenn für alle Zukunft ſolche Denk⸗ cheiſten als ein Teil des Ctatsgeſetzes betrach⸗ ſel würden. Dieſe hocherfreuliche Mitteilung, die man politiſch nicht hoch genug bewerten e, müſſe ausdrücklich in das Protokoll auf⸗ werden. Der Reichstag werde alſo n Zukunft damit zu entſcheiden haben, wo bis⸗ her die Verwaltung ein Vorrecht der Kom⸗ mandogewalt feſtgeſtellt habe. Der Vertreter des Reichsſchatzamtes beſtritt demgegenüber das Recht einer ſo weitgehenden Auslegung ſeiner Ausführungen. Von nationalliberaler Seite wurde der Antrag des Zentrums wiederholt als überflüſſig und als Irreführung bezeichnet. Der Antrag des Zentrums wurde dann auf konſervativen Vorſchlag geändert, um dem Reichsmarineamt entgegenzu⸗ kommen. In dieſer abgeänderten Faſſung wurde der Antrag des Zentrums mit den Stim⸗ men des Zentrums, der Konſervativen und der Sozialdemokraten und eines Teils der Volks⸗ partei angenommen. Der Abg. Heckſcher(Vp.) ſtimmte Nationalliberalen gegen den Antrag. mit den IJBerlin, 18. Febr.(Von unſ. Berl. Bur.) Zum erſtenmale fand heute im Rahmen der Landwirtſchaftlichen Woche eine landwirt⸗ ſchaftliche Frauenverſammlung in Berlin im Sitzungsſaale des Herrenhauſes ſtatt. Das Landwirtſchaftsminiſterium, das Kultus⸗ miniſterium, der evangeliſche Kirchenrat und zahlreiche Frauen⸗ und Jugendorganiſationen hatten Delegierte entſandt. Die Vorſitzende Gräfin Schwerin⸗Löwitz, die Gattin des Vor⸗ ſitzenden, bezeichnete als Zweck der Veranſtal⸗ tung die Organiſation der weiblichen Jugend⸗ pflege auf dem Lande und die Bekämpfung der Landflucht. Die drohende Umwandlung des preußiſchen Staates von einem Agrar⸗ in einen Induſtrieſtaat ſei mit ſchwerem Notſtand ver⸗ knüpft, an deſſen Beſeitigung zu arbeiten vor allem Frauenpflicht ſei. * Leipzig, 18. Febr. Im Zuſammenhang mit dem Deutſchen Schloſſertag wird der Ar⸗ beitgeber⸗Schutzverband deutſcher Schloſſereien und verwandter Gewerbe, Sitz Berlin, ſeine diesjährige Generalverſamm⸗ lung im Rahmen der Internationalen Baufach⸗ ausſtellung in Leipzig abhalten. Die preußiſch⸗heſſiſche Eiſenbahngemeinſchaft. * Darmſtadt, 18. Febr. In der Fortſetzung der Etatsberatung in der Zweiten Kammer er⸗ klärte Finanzminiſter Braun bezüglich der preu⸗ ßiſch⸗heſſiſchen Eiſenbahngemeinſchaft, daß einem Erſuchen um Reviſion des Eiſenbahngemein⸗ ſchaftsvertrages, die in dieſem Vertrage über⸗ haupt nicht vorgeſehen ſei, nur dann Folge ge⸗ leiſtet werden könne, wenn ein ſolches Erſuchen von beiden Kamemru ausgeſprochen werde; aber auch dann müſſe die Regierung das Eingehen auf ein ſolches Erſuchen noch als bedenklich bezeichnen. Die Ueberſchußanteile Heſſens ſeien in den letzten Jahren höher geſtiegen als je zuvor. Daß die Frage der Tilgung der Staatsſchuld ſich habe ge⸗ ſetzelich ordnen laſſen, beruhe allein auf dem Be⸗ ſtehen der preußiſch⸗heſſiſchen Eiſenbahngemein⸗ ſchaft. Die Eiſenbahneinnahmen ſeien ein Eck⸗ pfeiler des heſſiſchen Staatshaushaltes. Ange⸗ ſichts des glänzenden Aufſchwunges der heſſiſchen Ueberſchußanteile ſowie des ſtändig wachſenden Entgegenkommens Preußens gegenüber heſſiſchen Wünſchen müſſe er darauf hinweiſen, wie ſchwer unſer Staatshaushalt und unſere wirtſchaftlichen Intereſſen durch ein auch nur unkluges Verhal⸗ ten erſchüttert werden könnten. Er müſſe ſich deshalb ſeinem Amtsvorgänger anſchließen, der den Wunſch ausgeſprochen habe, eine Erörterung über den preußiſch⸗heſſiſchen Gemeinſchaftsver⸗ trag ohne zwingende Gründe nicht zu provozieren. Verleihung des Kreuzes der Ehrenlegion an eine Fliegerin. Paris, 18. Jebr.(Priv.⸗Tel.) Die Flie⸗ gerin Helene Dutrieu erhielt das Kreuz der Ehrenlegion, ſie iſt ſomit die erſte dekorierte Fliegerin. Die franzöſiſche Heeresvorlage. * Paris, 18. Febr. In Parlamentskreiſen verlautet, daß mehrere Deputierte beabſichtig⸗ ten, übermorgen an die Regierung eine Anfrage über die Mitteilungen des„Temps“ betreffend die geplanten Heeresverſtärkungen zu richten. Der Regierung ſoll hierdurch Gelegenheit ge⸗ geben werden, ſich über die Stimmung der Kammer bezüglich der projektierten Militärvor⸗ lage klar zu werden. Exploſion an Bord eines franzöſiſchen Linien⸗ ſchiffes. W. Toulon, 18. Febr. Auf dem Linien⸗ ſchiff„Danton“ wurden durch die Explo⸗ ſion eines Geſchützes drei Matroſen tötlich verletzt. wW. Toulon, 18. Jebr. Von den auf dem Linienſchiff„Danton“ bei der geſtrigen Explo⸗ ſion eines 7,5 em.⸗Geſchützes während der Schießübungen Verletzten ſind drei Matroſen geſtorben. Die Revolution in Mexiko. m. Newyork, 18. Febr. Der„Köln. Ztg.“ wird aus Mexiko gemeldet: Der heftige Kampf, der den ganzen Montag über gedauert hat, hat viele Verluſte an Menſchenleben verurſacht. Die Aufſtändiſchen gewannen an Boden. Die Bundestruppen ſchickten ſich Mon⸗ tag abend an, Sprenggeſchoſſe zu verwenden. Eine Truppe Aufſtändiſcher, welche Spreng⸗ bomben legen wollte, wurde von einem Regie⸗ rungsautomobil überraſcht und erſchoſſen. Zahl⸗ reiche angeſehene Mexikaner wurden unter der Beſchuldigung verhaftet, daß ſie den Führer der Aufſtändiſchen Diaz unterſtützten. Demiſcher Neichstag. Berlin, 18. Jebrnar. Kleine Anfragen ſtehen heute zunächſt auf der Tagesordnung. Die erſte Anfrage, die ſich auf die Nachwahl im Wahlkreiſe Schweßz bezieht, wurde zurückgezogen, da die Akten über dieſe Nachwahl geſtern beim Reichs⸗ tag eingegangen ſind. Die Abg. Paaſche(Natl.) und Dove([F. Vp.) fragen an, warum der preußiſche Miniſter für Handel und Gewerbe die Zulaſſung der Aktien ung Obligationen der Deutſchen Erdöl⸗ .⸗G. zur Notiz an der Berliner Börſe verwei⸗ gert habe und was der Reichskanzler zu tun ge⸗ denke, um eine derartige ungerechtfertigte Ein⸗ wirkung auf ein Privatunternehmen zu verhin⸗ dern. Auf dieſe Anfrage erklärte der Unterſtaats⸗ ſekretär im Reichsamt des Innern, Richter, daß der Handelsminiſter dem betreffenden Konſortium als ſeine Auffaſſung mitgeteilt habe, daß, ſolange die Beſprechungen über das vorgelegte Petroleum⸗ monopol noch ſchweben, eine Unſicherheit für die künftige Geſtaltung der Geſellſchaft beſtehe, die eine zuverläſſige Bewertung der neuen Papiere hindere. Der Miniſter habe deshalb dem Ver⸗ treter des Konſortiums anheim geſtellt, zur Ver⸗ meidung der Ablehnung durch die Aufſichtsrats⸗ inſtanz die Vertagung der Entſchließung über den Zulaſſungsantrag herbeizuführen. Dieſer An⸗ regung habe das Konſortium entſprochen. Der Regierungsvertreter fügt hinzu, daß das Vor⸗ gehen des preußiſchen Handelsminiſters ſich in⸗ nerhalb der Befugniſſen der Landesregierung halte. In der esder folgenden Weiterberatung des Poſtetats teilte Präſident Kämpf mit, daß die namentliche Abſtimmung über die Oſtmarkenzulage am Donenrstaga ſtatt⸗ finden ſoll. * 8 Der Balkanktieg. Kusſicht auf baldigen Friedensſchluß. * London, 18. Febr. Der„Daily Tele⸗ graph“ ſchreibt: Es muß bemerkt werden, daß im Gegenſatz zu anderen Hauptſtädten Berlin geneigt iſt, die Lage ziemlich aptimiſtiſch zu be⸗ trachten und es gilt immer noch, daß die Wil⸗ helmsſtraße mit der Downingſtreet Hand in Hand geht in einer Atmoſphäre von gegenſeiti⸗ gem Vertrauen und gutem Einvernehmen. Eine weſentliche Aenderung wird ſich in den Bezie⸗ hungen der verſchiedenen Mächte vollziehen, ſo⸗ bald der Frie den hergeſtellt iſt, und das iſt ein ſehr wünſchenswertes Ergeb⸗ nis, das tatſächlich im Laufe der nächſten Tage eintreten kann. Konſtantinopel, 18. Febr. ſichert, daß Dſchavid Paſcha nach London gehen wird, falls die Friedensverhandlungen wieder aufgenommen würden. Der Großweſir erſchien geſtern beim Komitee für die nationale Verteidigung und hielt eine Anſprache, in der er das Werk des Komitees lobte und die Not⸗ wendigkeit hervorhob, einig zu ſein. Unter An⸗ ſpielung auf ſeine friedensfreundlichen Erklä⸗ rungen ſagte der Großweſir, das Volk dürfe nicht alle ſeine Gedanken auf den Kvieg richten, ſondern müſſe auch die Zu⸗ kunft des Landes berückſichtigen. * Dieſe Nachrichten wirken ſehr erfreulich, ſie geben Hoffnung, daß der Krieg ein baldiges Ende finden wird. Auch das jungtürkiſche Ka⸗ binett hat Friedensſehnſucht, nachdem es noch einmal tapfer den Kampf für die nationale Ehre aufgenommen hat. Dieſer nunmehr ſchon über 14 Tage ſich hinziehende zweite Teil des Krieges hat bisher keine Entſcheidungen gebracht und man hat wohl auf beiden Seiten das Gefuhl daß er keine großen oder weſentlichen Entſcheidungen mehr bringen wird. So kann eine Fortſetzung nur noch eine ganz zweckloſe Menſchenſchlächterei bringen und eine weitere finanztelle Erſchöpfung der kriegführenden Staaten. Mit Recht aber hat der Großweſir das Komitee für die ntaonale Ver. teidigung darauf hingewieſen, daß man nicht nur an den Krieg, ſondern auch an die Zu⸗ kunf!loges Landes denken müſſe. So iſt denn die daldige Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen mit Wahr⸗ ſcheinlichlei zu erwarten. Ihr ſoll ja auch bie Anweſenheit Hakki Paſchas m London dienen. Dieſer hat ſich einem Verteeter des Pariſer„Temps“ gegenüber darüber ausgeſpro chen, unter welchen Bedingungen die Pforte aufs neue verhandeln will. Die Türkei beſtet da⸗ rauf, einen Teil der Stadt Adrianopel zu behalten, welche ihr ebenſo teuer und wertvoll ift wie Konſtantinopel ſelbſt, desgleichen, die den aſiatiſchen Küſten vorgelagerten ägäiſchen Inſeln. In derſelben Unterredung hat Hakki Paſcha dann die Vermittlung Europas angerufen, die Türkei habe das Vertrauen in Europa, daß es ihr zu einem gerechten und ehren⸗ vollen Frieden verhelfen werde:„Wir hoffen, Europa werde dem Konflikte eine gerechtere und billigere Löſung geben und mit ſeiner Autorität das Recht wieder ſprechen laſſen welches zu unſerem Schaden vergeſſen und verkannt wurde.“ Und Europa wird, wie es ſcheint, bereit ſein, dieſem Rufe zu folgen, es kommen Nachrichten aus London, die die Möglichkeit einer neuen Vermittlungsaktion der Mächte eröffnen, und zwar ſcheint jetzt Geneiatheit zu beſtehen der Türkei weiter en gen⸗ zukommen Die Neue Freie Preſſe erhält fol⸗ gendes Telegramm: London 17. Febr. Entgegen den Gerüchten, die in der vorigen Woche von der Ententepreſſe verbreitet wur⸗ den, iſt es ſehr zweifelhaft, ob die Mächte Man ver⸗ wirllich auf dem Standpunkt ſtehen, daß nichts geſchehen könne, ſolange die Pforte die Kol⸗ lektivnote der Mächte vom 17. Januuar nicht voll und ganz akzeptiert. Viel wahrſcheinlicher iſt, daß die Mächte ſogar ſchon bemüht ſind,eineneue Baſisfüreine Ver⸗ mittlung zu finden. In jener Note vom 17. Januar war die Türketi bekanntlich unter ziemlich drohenden Hinweiſen auf das mögliche Schickſal Konſtantinopels und Kleinaſiens aufgefordert worden, Abrianopel an die Balkanverbündeten abzutreten und es den Großmächten zu überlaſſen, über das Schickſal der ägäiſchen Inſeln zu befinden. Die Groß⸗ mächte ſcheinen ſich nun auf für die Türkei weni⸗ ger harte Bedingungen einigen zu wollen, auf die dieſe nach dem Verlauf des zweiten Teiles des Krieges wohl ein Recht hat: Adrianopel hält ſich noch, die Tſchataldſcha⸗Linie iſt nicht durch⸗ Gunſten herbeizuführen v Kampf für die nationale E kiſche Kabinett begonnen hat, ſeine Früchte tragen. Die Rün * Konſtantinopel, 18. Febr. In den Kreiſen des Marineminiſteriums liefen geſtern abend Gerüchte um, daß die Bulgaren nach hart⸗ näckigem Kampfe die Forts„Viktorjia“ und „Napoleon“ genommen hätten. Das bei Kara⸗ burnu im Schwarzen Meere aufgelaufene tür⸗ kiſche Panzerſchiff„Aſſar⸗i⸗Tewfik“ gilt für ver⸗ loren, da es zu koſtſpielig iſt, es abzubringen. Die größeren Geſchütze ſind an Bord geblieben, die leichten ſind geborgen worden. * Honſtantinopel, 18. Febr. Die bul⸗ gariſchen Angaben über die Verluſte der Türlen ſollen übertrieben ſein, jedoch wird in Kreiſen der Pforte zugegeben, daß z wei Diviſts; nen, die vor Bulair den Angriff auf die Bul⸗ garen gemacht hatten, zurückgeworfen worden ſeien und die Türken 380 Tote und viele Verwundete gehabt hätten. * Konſtantinopel, 18. Febr. Die türki⸗ ſchen Militärbehörden beſchloſſen, die Errich⸗ tung einer neutralen Zone in Adrianopel zu geſtatten, in der die Angehörigen anderer Staa⸗ ten Schutz vor dem Bombardement finden kön⸗ nen. Dagegen werden die Beyörden, um die Feſtung gegen Spionage zu ſchützen, nicht ge⸗ ſtatten, daß Ausländer Adriangpel verlaſſen und die bulgariſchen Linien paſſieren. Der Brand von S *„ Konſtankinopel, 18. Jeb von Stambul war geſtern abend g noch nicht gelöſcht. Derſelbe entfernte mocht. 7 5 1* vielleicht doch noch 25 1 1* 2 er Brand zen 11 Uhr ſich von auf der Hagia e und nahm die die Moſchee des Sultans Achm das Hippodrom. 200 Häuſer ſollen ber gebraunt ſein. Numünien und Bulgarſen. Aufſchub der Entſcheidung. m. Köln, 18. Febr. Zum bulgariſch⸗rumä⸗ niſchen Streit meldet ein Berliner Telegramm der„Köln. Ztg.“, daß die Ausſichken auf eine friedliche Beilegung des Konflik⸗ tes gebeſſert zu ſein ſcheinen. nungen, daß es nicht zum Bruch kommen wird, ſtützen ſich namentlich darauf, daß den Groß⸗ mächten von Seiten einer Macht bereits ein Ver⸗ mittlungsvorſchlag zugegangen iſt, der einen Nus, weg aus den noch beſtehenden Schwierigkeiten zu eröffnen ſcheint. Angeſichts der Tatſache, daß Bulgarien bereits in dem Punkte auf den es Rumänien vor allem anlkomme der Beſeſtigung bon Siliſtria, ein vernünftiges Entgegenkommen bewieſen hat, wäre es aller politiſchen Vernunft zuwider, wenn man den Streit nicht mit einem Kompromiß abſchließen würde *Sofia, 17. Febr. Von zuſtändiger Seite verlaulet, heute nach Bukareſt geſandt worden; ſcheidung ſtehe alſo nicht unmittelbar bevor, —.————— 7 eits nieber⸗ Ein kräftiger Rnochenbau. Wenn ſich inſolge ungenügender oder fehlerhafter Ernährung, oder auch aus andern Gründen Kinder nicht recht entwickeln wollen, ſo verdient kein anderes Stärkungsmittel größeres Ver⸗ trauen als Seotts Lebertran-⸗Emulſton, welche ſich zur Bildung und Feſtigung des Knochenbaus, zur Kräftigung des Körpers ausgezeichnet bewährt hat, Die in ihr enthaltenen Nährſtoffe fördern das Wachstum kräftiger, gerader Knochen und unterſtützen die ganze Entwicklung ſo, daß dieſe Kinder bald munter und fröhlich herumtollen werden. Den Kleinen ſchmeckt Scotts Emulſion, ſte nehmen das ſüße, rahmige Gemiſch ge⸗ radezu mit Wonne. Da Scotts Emulſion ausſchließlich aus den reinſten, beſten Rohſtoffen her⸗ geſtellt wird, in ihrer Wirkung durch⸗ aus uverläſſig iſt, ſo iſt ihr Weltruf: die beſte Lebertran⸗Emulſion zu ſein, ſchon lange feſtgegründet. Doch nur Scotts Emulſion, keine andere! 130189 Die Hoff⸗ ein bulgariſcher Gegenvorſchlag ſei die Ent⸗ 6. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Mannheim, 18. Februar. Volkswirtschaft. Die Einmahmen der badischen Staatseisen- bahnen. betrugen im Monat Januar f913: aus dem Personenverkehr 2 101 0 Mark gegenüber 1986 670 Mark im Vorjahre(also eine Steige rung von 114 330 Mark). aus dem Güterverkehr 5 856 oo Mark gegenüber 634 414 Mark im Vor- jahre und aus sonstigen Quellen ist die Ein- nahme dieselbe geblieben, nämlich 990 o0 Mark. Die Gesamtsummer der Einnahmen betrug im Januar 8 947 o0 Mark und ist also gegen das Voriahr um 748 744 Mark gestiegen. Hierzu Mrdein den amtlichen Erläterun- gen zusgeſühft: Die Witterung wechselte im Januar 1913 häufig; vorwiegend war sie mild. trüb und regnerisch mit— ug Schneefall. Der Ausflugsverkehr war hierdur-Wstark beeinträch. tigt; zutf Ausübung des Wintersports bot sich wie im Januar 1912 nur wenig Gelegenheit. Der Feruverkebhr war der Jahreszeit ent- sprechend ziemlieh schwach, doch stärker als zim Januar 1912. Die Ausreise der italienischen Arbeiter setzie kräftig ein. Zur Ausführung von Sonderpersonenzügen boten einige Ver⸗ eiasveranstaltungen Anlaß; Bedarfts- und Wintersportzüge wurden nur in geringer Zahl ausgeführt. Der Tierverkehr wWar im all⸗ zemeinen schwach. Die geschätzte Einnahme aus dem Personenverkehr wal im Januar 1913 um 120 o Mark höher als im Januar 1912. wo⸗ bei zu berüöcksichtigen ist, daß der Januar 1913 einen Sonntag weniger hatte, als der Januar 2912. Der Güterverkehr war der Jahreszeit entsprechend mäßig, aber lebhafter als im Jan. 1913. Besonders stark war der Versand von Steinkohlen und Getreide nach der Schweiz. Die Rheinschiffahrt war den ganzen Monat bis Kehl—Straßburg offen. Die Zufuhren von Kohlen waren während des ganzen Monats, che von Getreide in der ersten Monatshälfte sehr lebhaft. Auch der Neckar hatte während ddes ganzen Monats günstigen Wasserstand; der Umschlas von Salz war namhaft. Auf den Hauptstrecken verkehrte eine bedeutende Zahl vom Bedarfs- und Sondergüterzügen. Gedeckte Jüterwagen konnten während des ganzen Mo- nats sofort gestellt werden; an offenen Güter. wagen bestand vom 1. bis 9. und ab 13. Januar Mangel in geringem Umfang. Die geschätzte Einnshme aus dem Güterverkehr war im Januar 1913 um 648 oo0 Mark höher als im Januar 1912. Was zum Peil darauf zuräückzuführen ist, daß der Januar 1913 einen Werktag mehr hatte als der Januar 1912. Eine neue Klage gegen die Gasmotorenfabrik Deutz Akt.-Ges. min Höhe von 800 000 Mark ist jetzt von der Deutzer Motorpflus G. m. b. H. ange⸗ strengt worden. Die Klage stützt sich auf den dekannten Prozeß wegen Lieferung von angeb- lich unbrauchbaren Pflügen! Die Gasmotoren- fabrik Deutz wurde in jenem Prozeß in erster Instanz zurf Zablung von 70 000 Mark an die G. m. b. H. verurteilt, in zweiter Instanz vom Kammergericht aber von der Zahlung freige- sprochen. Die neue Klage stützt sich nun auf die Entscheidungsgründe des Kammergerichts, nach denen die Pflüge wegen ihrer wangelhaf⸗ ten Leistungen, ihrer Betriebsunsicherheit und der nötig werdenden Reparaturen unbrauchbar und unverkäuflich gewesen seien, obgleich die Gasmotorenfabrik Deutz für die Brauchbarkeit und Verkäuflichkeit nach der Entscheidung des Kammergerichts hätte einstehen müssen. Trotz. dem wurde die Gasmotorenfabeic Deutz vom Kammergericht freigesprochen, weil die An- eprüche der G. m. b. H. mangels(ieltendmach. aug binnen sechs Monaten verjähet Waren. Mlit der neuen Klage bezw. die Deutzer Motor- pflug G. m. b. H. den Ersatz des Schadens, dier ihr hinsichtlich der nicht mehr zur Ab- Beierung gelangten Fflüge erwachsen sel, unter Berufung darauf, daß die Gasmotorenfabrik Deutz auch vom Kammergericht verurteilt worden waäre, wenn der von der G. m. b. H. er. hobene Anspruch binnen sechs Monaten an- bängig semacht worden wäre. Wirtschaftliche Lage in Konstantinopel. ([csericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Kon- 255 stantinopel vom 3. Februar 1913.) Gegen Ende des Vorjahres und in den ersten Wochen des neuen Jahres brachten die Hoff- nungen auf baldigen Friedensschluß dem Markte vorübergehende Anregung und, damit Hand in Hand gehend, eine steigende Zahl von Aufträgen an das Ausland; doch ist unter dem Eindrucke der innerpolitischen Ereignisse der letzten Wachen und der Sorge vor dem Wieder- Aausbruche des Krieges der Platz in die alte LUustlosigkeit zurückgesunken. Die Goldzufuhr Sing bisher ohne Schwierig⸗ keiten vor sich, der Kredit ist nach wie vor Aufs zußerste angespannt, die Tendenz der Le- bensmittelpreise eine steigende. Auch brachten die letzten Tage etwa—7 Zahlungseinstellungen. Es soll sich jedoch mit einet einzigen Ausnahme um Zahlungseinstel luncen ganz kleiner Firmen handeln, deren In- Solvenz für die Beurteilung der gesamten Ge- schäftslage kaum in Betracht kommt. Nach wie vor kann gesagt werden, daß sich der Platz trotz des Kriegszustandes und der innerpolitischen Ereignisse als widerstandsfähig Sezeigt und sich in der Hauptsache gut gehal- ten hat. Wie lange freilich diese Widerstands- fkähiskeit noch andauert, hängt von der politi⸗ schen Entwicklung ab. Bei der Anknüpfung neuer Geschäftsverbin. Jungen kann darum auch weiterhin nur zur Vvorsichtigen Zurückhaltung geraten werden. 8—— Die württ. Zuckerrüben-Produzenten. Ver- . N durch das Vorgehen der süddeutschen Tuckerfabriken, welche eine Rübeneinkaufs- Lereinigung gebildet haben und den bisherigen Tuckertrübenpreis herabzusetzen Heabsichtigen, fand in Stuttgart unter dem Vor- sitz des Gutsbesitzers Gentner⸗Hemmingen eine besuchte Vertrauensmännerversamm- ug der Zuckerrübeg-Procd Standpunkt, daß eine Herabsetzung des Zucker- rübenpreises in keiner Weise gerecht- fkertigt sei, und faßte folgenden Beschluß: „Bei der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage der Landwirtschaft, ferner bei dem Umstand, daß der von den Zuckerfabriken gelieferte Samen wohl Rüben mit hohem Zuckergehalt, aber um s geringerem Gewicht liefert, ist es vollständig ausgeschlossen, daß an eine Herab- setzung d Zuckerrübenpreises gedacht Wer den kant Vielmehr erklären wir einstimmig, daß— bei Einhaltung der sonstigen bisherigen Bedingungen— unter den seitherigen Preis von .40 M. per too kg unter keinen Umständen herabgegangen werden kann.“ Gleichzeitig wurde es als unliebsamer Mißstand bezeichnet, daß die Preisfestsetzung erst jetzt erfolge: es wurde eine ständig? Kommission eingesetzt, welche dafür sorgen solt, daß die Preise künf⸗ tighin alljährlich spätestens im Monat Dezem⸗ ber festgesetzt werden. Zur Insolvenz des Weinhändlers Leopold Mayer II. in Neustadt. Eine Haussuchung fand gestern bei Herrn Leopold Mayer II. seitens der hiesigen Polizei und Gendarmerie statt. Dabei wurde ein Teil der Bücher zur Prüfung vorläufig eingezogen. Die Haussuchung erfolgte auf Veranlassung des Untersuchungsrichters. —— Marnhelmer Effektenbörse. Die Börſe verkehrte heute in ſehr ſtiller Haltung. Nenneuswerte Veränderungen ſind nicht zu ver⸗ eichne 8 n. Televraphische Handelsberſehte. Magdeburg. 18. Febr. Die Unterbilanz der Pfeifer u. Schmidt Akt.-Ges., Baumwoll. spinnerei und Weberei in Magdeburg erhöht sich It. Frkf. Ztg. für 1912 um M. 147 387 auf M. 628 625 bei.10 Mill. M. Grundkapital. Frankfurter Börse. Frankfurt à.., 18. Febr. Vom 19. ds. Mts. ab gelangen it. FErkf. Ztg. Umsätze in Dürrkopp Akt. Ges.(Bielefelder Maschinen- fabrik) vormals Dürrkopp u. Co. in Bielefeld zur Notierung. Steinkohlenförderung im Saargebiet. r. Düsseldorf. 18. Febr. Die staat. lichen Gruben des Saargebiets haben im Monat Januar in 28 Tagen gefördert 1088 181 t gegen 997 817 t im Vormonat in 24 Tagen. Es wur⸗ den verkauft 936 280 t gegen 889 818 t im Vor⸗ monat. Hiervon wurden den im Bezirk ge⸗ legenen Koketeien zugeführt 267 730 ̃ gegen 242 461 Tonnen. Insolvenz im Getreidehandel. r. Düssel dorf, 18. Febr. Die Mühlen. und Getreidehandlung Franz Schaefer in Neu⸗ mühl hat ihre Zahlungen eingestellt. Die Pas⸗ siven betragen tund 200 d% M. Hauptbe⸗ teiligt ist die Firma H. Werhahn in Neuß, die aber völlig gedeckt sein soll. Ferner sind noch eine Anzahl Mählenfirmen des Bezirks be. teiligt. Süddeutsche Bodenkreditbank. Mäünchen, 18. Febr. Die Süddeutsche Bodenkreditbank in München verzeichnet für das Jahr 1912 lt. Frkf. Zig. einen Gewinn⸗ Saldo von 3,87 Mill. M.(3,40 Mill..), aus dem 8½ Prozent(8 Prozent) Dividende ver- teilt werden. M. 3oo doo werden dem Reserve- kond zugeführt und M. 622 000(581 748 NM.) sollen vorgetragen werden. Kallwerke Krügershall. Halle, 18. Febr. Die Kaliwerke Krügers⸗ hall Akt.-Ges., erzielte im vergangenen Ge- schäftsjahre M. 1 493 243(M. 1 243 341] Ueber. schuß, wovon Abschreibungen von M. 387,746 (398 984) kommen und 12 Prozent(9 Proz) Dividende vorgeschlagen werden. 80 o0⁰ (M. 40 819) sollen Iit. Frkf. Ztg. vorgetragen werden. Aufsichtsratssitzung der Essen. W. Essen a. Ruhr, 18. Febr. In der heuti⸗ gen Sitzung des Aufsichtsrats der Rheinischen Bank wurde die Bilanz sowie die Gewinn- und Verlustrechnung für das Jahr 1912 vorgelegt. Der am 2. April stattfindenden Generalver⸗ sammlung soll die Verteilung eines Reinge- winns von M. 2 442 035(. V. M. 2 302 185) in folgender Weise vorgeschlagen werden: M. 33 250(i. V. M. 33 250) für die Talonsteuer zurückzustellen, M. 120 oo(M. 120 oo) der ordentlichen Rücklage, die dann M. 1 300 000 aufweisen wird und M. 200 o00(i. V. Mark 100 o0% der außerordentlichen Rücklage, die damit auf M. 2 400 o0 gebracht wird, zu über⸗ Weisen, M. 1 120 o000(. V. M. 1 120 O0o0) kfür 4 Prozent Dividende, M. 118 900(i. V. Mark 145 300) für Pantieme des Aufsichtsrats und Vorstandes, M. 360 000(i. V. M. 840 ooo] für 2 Prozent(i. V. 3 Prozent) Superdividende zu verwenden und die verbleibenden M. 292 883 (i. V. M. 129 282) auf neue Rechnung vorzu⸗ tragen. Obsgleich das Erträgnis des Berichts. jahres die Vertellung einer Dlvidende in gleicher Höhe wie im Vorjahr gestattet, wurde mit Rücksicht auf die ungeklärten politischen Verhältnisse beschlossen, der Generalver- sammlung die erhöhte Stärkung der Rücklagen und die Verteiluns einer Dividende von 6 Pro. 2 ent vorzuschlagen. Neueste Dividenden-Ausschüttungen. Dresdeß 18. Febr. Die Papierfabtik Sebnitz verteiſt auf das erhöhte Kapital 8 Prozent(im Vorjahre 10 Prozent) Dividende. (Frft. Ztg.) W. Hannover. 18. Febr. Der Aufsichts- rat der Hannoverschen Gummiwerke„Excel- sior“, Aktiengesellschaft, beschloß, auf der demnachst einzuberufenden Generalversamm. lung nach reichlichen Abschreibungen für das Geschäftsjahr 1912 wiederum eine Divi dende von 28 Prozent, diesmal auf das erhöhte Aktienkapital, vorzuschlagen. Rheinischen Bank, Telegraphlsche Börsenberlehte. dugzenten statt. Die Versemmlung stellte seh einmütig * ur den, Frankfurt, 18. Febr.(Fondsbörſel. Jie nake Voltung der deſteigen ö Auf bendbörſe kolgte eine mäßige Erholung. Die Tendenz war jedoch im Hinblick auf die Zurückhaltung der Spekulation und des Publikums ſchwankend. Die Verſtimmung, die vorherrſchte, iſt dem bulgariech rumäniſchen Kon⸗ flikt zuzuſchreiben. Auch die Nachrichten aus der Induſtrie lauten nicht mehr ſo zuverſichtlich. Der Geldmarkt ferner hält die Spekulation vor größeren Unternehmungen zurück. Erfreulich iſt es allerdings, daß der Status der Reichsbank ſich beſſern konnte und endlich über eine ſteuerfrele Notenreſerve be⸗ richtet. Trotz der Beſſerung iſt angeſichts der auf dem Geldmarkt eingetretenen Verſteifung mit einer Diskontermäßigung vorerſt nicht zu rechnen. Es war der Börſe nur wenig Günſtiges beſchieden. In⸗ folgedeſſen hat die Mißſtimmung angehalten. Die Verhandlungen, die zwiſchen den verſchſedenen Mäch⸗ ten an verſchiedenen Orten abgehalten werden, haben zu einem greifbaren Reſultat bis jetzt nicht geführt. Am Montanmarkt war das Geſchäft ziemlich bewegt. Das Kursniveau erfuhr vereinzelt weitere Ab⸗ ſchwächung, kounte ſich aber wieder erholen und die Verluſte gegen geſtern einholen. Banken waren ruhig und beſſer gehalten. Auch Transvortwerte wieſen nur geringe Veränderungen auf, Baltimore ſchwach. Schifſahrtswerte geoͤrſſckt auf Gerüchte, daß die Dividende für Lloyd unr 6 Proz. betragen werde. Paketfahrt 114½—113½. Am Kaſſamarkt für Divi⸗ dendenwerte war die Haltung ausgeſprochen luſtlos und größtenteils ſchwach. Das Angebot in chemiſchen Aktien trat beſonders hervor. Scheideanſtart 7 Proz., Holzverkohlung 3½ Proz. niedriger. Höchſter etwas feſter. In Elektrowerten wurden Abgaben vorge⸗ nommen. Im weiteren Verlauf blieb der Verkehr ruhig und wurde nach vorſſbergehender Beſſerung auf den Riſckgang von Llond bis 112½ wieder ſchwach. An der Nachbörſe ſchwach. Es notiertent Dresden 154.50, Kredit 1704, Diskonto 1874, Lloyd 11355 a 1124 a 113½, Staatsbahn 149½, Lomborden 2976, Baltimore 103. Fuyemburger 157% a ½ a., Gelſen⸗ kirchen 189½, Phönſx 25281 a s a 283½, Laurahütte 171½, Aumetz 169. *Berlin, 18. Febr.(Fondsbörſe), Nach dem Verlauf der geſtrigen Abendbörſe und der ausländi⸗ ſchen Märkte konnte man heute auf weftere Rilck⸗ gänge gefaßt ſein. Tatſächlich lag auch bei Beginn des Verkehrs, namentlich aus der Provinz, mehr An⸗ gebot vor, als ohne eine weitere Abſchwächung des Kursſtandes Aufnahme finden konnte. Die Kurs⸗ rückgänge waren aber nicht übermäßie aroß. Hter⸗ aus ſchon allein ließ ſich erklären, daß die Stimmung im allgemeinen gegen geſtern eine weſentlich be⸗ ruhigtere war. Konada ſtellten ſich um 2½ niedri⸗ ger, hielten ſich aber damit immer noch über New vorker Parifät. Orient verloren 28“ Proz. Am Montanmarkte mar der Verkuſt non Rheinſtaßl um 256 Proz. auffäflia, wäßrend ſonſt die Rückgänge ſich nicht über 1½ Proz. belieſen. Anf den übrigen Märkten erreichten die Abſchwächungen nur verein⸗ zelt 1 Proz. Die Widerſtandsfähigkeit trat nach Feſtſtellung der erſten Kurſe noch klarer in Erſchei⸗ nung. Man war geneiot anzuneßmen, daß die Be⸗ mühungen der Großmächte zur Verhütung kriegert⸗ ſcher Verwiglyngen zwiſchen Bulgarien und Ru⸗ mänien von Erfolg gekrönt ſein werden. Da auch ſonſt die volitiſche Lage weniger peſümiſtiſch aufge faßt wurde, namentlich weil man aus den vorliegen⸗ den Nachrichten den Eſndruc gewonnen hakte daß die Türkei ſehr friedensßedßrftig ſei, ſo konnte ſich eine leichte Erßolung durchſetzen. Die Unterneßmungs⸗ luſt hielt ſſch aber paturgemäß in engen Grenzen. Die vorſiegenden Nachrichlen von einem ſtarken Meichen der engliſchen Roßeſſenvofterungen, von Preisermäßtgungen fiſr belolſche Koßten und von flauem Geſchäft am Eſſener Markt für Hausbrand⸗ kohlen trug dasn bei, die Snekulatſon von neuen Engagements aßsuſchre“len. Der wieder unbefrſe⸗ digende Reſchsbankausmeis wirkte verſtimmend. Tial, Geld 5 Proz und darxunſer. Die Seeßandlung dab Geſd von uftimo Febrnar bis dc März zu 5 Proz. Um die Mitte der zweſten Börſenſfunde er⸗ mattete die Börſe ylötßlich von nenem. Den Nnſtoß Hferzu gab der Pücfoang der Lflopdaltien auf das Ge⸗ rücht von nur 6 Nroz. Piyidende. Vloyd verloren 8 Nroz., Hauſa ſtellten ſich gecgen geſtern ziemlich 9 Proz., Naketfahrt 1% Proz. niedriger. * Berlin, 18. Febr.(Produktenbörſeh. Die höheren amerikaniſchen Notizen, die kalte Witterung und die unſichere politiſche Lage ließen den Getreide⸗ markt in feſter Haltung verkehren. Die Preisbeſſe⸗ rungen für Brotgetreide und Hafer beliefen ſich auf 14—— Mais und Rüböl lagen träge. —— Schiffstelegramme des Norddeutſchen Cloyd, Bremen vom 17. Februar. Angekommen die Dampfer:„Neckar“ am 15. Febr. 5 Uhr nachm. in Newyork,„Prinz Ludwig“ am 16. Babr. 11 Uhr vorm. in Neapel,„Goeben“ am 16. Febr. 1 Uhr nachm, in Colombo,„Norck“ am 16. Febr. 8 Uhr vorm. in Aden,„Cordoba“ am 16. Febr. 7 Uhr nachm. in Antwerpen,„Ventana“ am 15. Febr. vorm. in Montevidebo.— Abgefahren die Dampfer: „Prinzeß Aliee“ am 15. Febr. 11 uhr nachm. von Gibraltar,„Exlangen“ am 15. Febr. 4 Uhr vorm. von Fuuchal,„Alſter“ am 15. Febr. 4 Uhr nachm. von Antwerpen,„Berlin“ am 15. Febr. 1 Uhr nachm. von Newyork,„Prinz Heinrich“ am 15. Febr. 8 Uhr nachm. von Neapel,„Brandenburg“ am 15. Febr. 5 Uhr nachm. von Galveſton,„Roon“ am 16. Febr. 8 Uhr vorm. von Antwerpen,„Schleswig“ am 16. Febr. 10 Uhr vorm. von Venedig,„Kleiſt“ am 17. Febr. 5 Uhr vorm. von Cuxhaven,„Prinz Friedrich Wilhelm“ am 16. Febr. 6 Uhr nachm von Cherbourg. — Paſſiert die Dampfer:„Barbaroſſa“ am 15. Fehr. 11 Uhr nachm. Biſhop Rock,„Tüblngen“ am 15. Febr. 12 Uhr nachm. Gibraltar,„Majiu“ am 16. Febr. 1 Uhr nachm. Lizard. Mitgeteilt von Baus& Diesfeld, General Agentur in Mann⸗ heim, Hanſahaus, D 1, 7/8, Telephon Nr. 180, —— Landesprodukten-Börse Stuttgart. Börsenbericht vom 17. Februar 1913. Das Getreidegeschäft bewegte sich auch in abgelaufener Woche in sehr engen Grenzen bei unverändert ruhiger Stimmung und vollständi. gem Fchlen jeder Unternehmungslust. Gegen Ende der Woche zeigte sich zwar die Situation auf das kalte Wetter und kleinere Verschiffungen Argentiniens hin etwas freund⸗ licher, die Käufer gehen aber aus ihrer Re. serve nicht heraus. Landware war reichlich angeboten und sind die Forderungen etwas bil⸗ liger, namentlieh für Seringere Qualitäten. Die heutige Börse war schwach besucht und erstreckten sich die Umsatze wiederum nur a0% Deckung des notwendigsten Bedarfes. Wir notieren per 100 Kllogramm fraohtparlität Stuttge Setrelde und Saaten ohne Saok netio Kassa je naoh Auaſſe und Lleferzelt Welzen, württemb. 19.—21.50 Gerste, fränkisohe 19.50 f „ fränklsoh. 20.—21.50„ ungarlsoh. 09 5 „ bayerisoh. 20.—23.—„ Moldag 00.00- „ Fumänler 24.25—24.75„ Snatoller 0000.% „ i 24—24.50[„ Kaſef. or. 00.00—900 7 Saxonska 24.50—25.—Futtergerste 17.— „ Azlima 23.75—24.25 flafer, Württemb., 5 NOoWT.-AZz. 00.00—00.00 ſe nach dualltät 15.—48. 5 Walla-W. 00.00—00.00 fHafer, Amerlkaner 19.75-. „ Laplat., le„ russlsoher 20.—25 nach dual. 23.25—24.25 Mafs, Laplata 16.——1 76 Kansas II 24.50—25.—„ Mired 00.00—00% 77 Oaliforn. 00.00—00.00„ vellow 00.90—005 „ Austral. 00.00—00.00]„ russloh 00.00—00% Kernen, neu 19.50—21.50]„ Donau 00.00—00% Dinkel, neu 14.00—15.— Kohlregs 90.00—040 Roggen 18.—10.50 Tafelgries 34.50—46 „ kusslsoher 00.00—00.00 Mehl Nr. 9 34.50—1 Gerste, Württemb. 17.00—20.00„ 1 1 33.30—1 „ Pfälzer 00.00—00.00]„„ 2 32.50—. „ bayerisch. 17.50 20.50]„„ 3 J0.50—3 „ kauder 19.50—20.50 8 27.50—28 * Nehl ialt Sack, Kasss mit 1% Skonto,(Württb. Narken, Klele 930—10.— Mk. netto Kasse ohne Sack. Geſchäftliches. Kräftige Eiernudelſuppe. Für—3 Perſoneg Man ſtreut einen Wilrfel(10 Maggi's Eiernudel ſuppe in knapp& Liter ſiedendes Waſſer, ohne Sa oder Fleiſchbrühe zu nehmen. Nach dem Aufwalla läßt man—10 Minuten auf kleinem Feuer kocheg Maggi's Suppen helfev Zeit, Geld und Arbel ſparen, ſind gebrauchsfertig und enthalten die ie türlichen Beſtandteile hausgemachter Suppen. Nu mit Waſſer kurze Zeit gekocht, ſchmecken ſie cbenſ fein wie die mit beſter Fleiſchbrühe hergeſtellleg Vor ähnlichen Frabrikaten zeichnen ſich die Magge ſchen Suppen durch Ausgiebigkeit und Wohlgeſchma⸗ aus; jede Sorte hat auch wirklich den ihrem Nameg entſprechenden reinen Eigengeſchmackl. Ein Wülrſch ergibt—3 Teller leicht verdauliche Suppe. Meh als 40 Sorten bieten jede gewünſchte Abwechflung Veraatwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst Feuilleton: julius Witte; für Lokales. Provinzielles und Gerichtszeitung Richard Schönfelder; E für Volkswirtschaft und den übrigen redakt fel Franz Kircher; kür den Inseratenteil u. Geschättliches: Frite Jo Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. d Direktor: Erust Müller. Bevorstehender Inventur wegen beabsichtigen wir, unser Lager in elektr. Delenektangskörpern zu reduzieren. Wir gewähren deshalb bis auf weiteres 727⁸ hohe Rabatte. Beste Gelegenheit billig zu kaufen. Stotz& Cie. Elektr. Ges. m. b. H. 0 4,%% fäelephon 662, 980 u. 2032 ——— 8 18 Affenliiche Berseigerung. Donnerstag, 20. Febor. 1913, mittags 12 uhr werde ich gemäߧ 873.⸗ .⸗B. in der hieſigen Börſe gegen bare Zahlung öffent⸗ lich verſteigern: 79065 200 Sack Weijenmehl, Werkstätte Werkſtatt oder Magaziy Schöne, große, helle Rüum mit elektr. Anſchluß n Baſ. 0, Fabrikat H. 110 raft und Licht, mit Tor iang e Söhne, einfaert und Hof, in iu Schwetzingerſtadt gelegen Näheres im Termin. bicktgßtd. 4. Aprit 1913 5 Manunheim, 18. Febr. 1913. Aaubig iſt das Merkwal der Bureaux und Fabrikſäle und den Akmungsorganen in hohem Maße ſchädlich. Darum neigen ſo viele Beamte und Arbeiter bei nauhem Wetter zu Huſten und Heiſer⸗ kieit. Den melſten ſind die Wybert⸗Tabletten zur vermielen. Zu erſe Happle, Gerichtsvollzieh.] Telephon 872, Dinderung des Huſtens und Befreiung des wenn Sie dee Schachte zu! Warz Bachens von der Verſchleimung ſchon bekannt. Bitten Sie Ihren Kollegen darum, beme daden. Sonſt erhalten Ste in allen Upochehen und Deogerten 25 — „nn eeeeee ee eeee ͤ ν e 405 —08 ertotoesctedteteeeeeeseeeereeeesesesee le Räum Mannheim, 18. Februar. heim. Februar General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblattj. 7. Seite. 8 1 9 8 2 66 Turszettel des„Mannheimer General- Anzeiger, Badiscehe Neueste Nachriehten“. 8 Mannheimer Effekten-Börse Aktlen e 35 Wien, 18. Fohr. Ubr. 5 Anfangskurse. 0 8.— 8„ 5 1 3 Obligatl Alumlnlum Nouh. 256¼ 258.%8lemens& Halske 212. 212.% Kredltaktlen 614.60 616.50 Oest. Papierrente 85.25 83.75 krankfurt 8.., 18. Febr. Phönix Bergdb. 9955 Deutach- Dligationen. Asohdg. Buntpapfb, 172.— 172.—[Volgt& Haeffnor 188.— 168.— Oesterreſeh-Ung. 20⁰⁰ 4 Siiverreste 65.75 67.25 Luxemburger 157½ Slekt. Edlson 232—, Elekt. Schtekert 147½/ pfandbrliefe. 4½% Bd. Anll.- u. Sodafb. 102.50 8 Aeschpapf. 182.25—.gumml peter 75,% 26½% Sau u. Setr. A. dolgcente 101.— 107.20 Zalimore Oplo 163½% Paketfahrt 17% Kordd. kieyd 114ſ% 0% Hb. N.-Bank un- e e eee u. God..-G. Berlia 98.— 93.— fleddernh.Kupferw. 717½ 118.— Unlonbagk 585.— 589.— Unhbar. Golgrente 104.— 103.19020r Bussen——? Furkenlose—— Sohagtungbahn 40% Tunsdb 1902 95 50 55 12 Aabrſt 8811 102 50 b Sbadg. Immok.-Ges. 59.— 38.— Ilroh, Mühlenw. Ungar. Kredlt 302.— 811.—„ kronenrt. 83.30 89.75 Tendenz: schwaeh. 4 Bb. l.—8 Forsof, 86.50 dr gr Kloinſein Halb 99— 8 Gcun& Bilklager 122.— 122 1 Stressdurg 128.90 128.— Klen. Bankverein 608.— 302.— Woh. Frar cf. vista 118.11 118.10 Zueker. 305 domm. 666 bꝛ 5 Sürg Srnuh., Sonn 102.— 8 kleßzaun 105.— 105.— Kace 115 49.50 5 Torkische L. 220— Part 5 82 50.55 Magdedurg, 18 Fobr zuekepverlent. kerazuekge 88 f o. 8. 2 277* de 25 5 35590— 10.[bodsrw. St. ingbert.90 50.—1. ond bose 218.— 25l.- aris 9— 0 eee„VV ⁵ fTTTT. 1 1 e 80d cte Göp 20% de, eldg. v. J 189 87.20 0% fecderan undre, 820 8 tierkules(dasseh 188— 48.— 25 585, ferawestbah, eee 116.41 11840 S..00 00, eaege f09 0. eeee 2 Lartscune..4625 88.50% TTTTTECCCVVCTTTTCTCTCCCCCC 7239 605.— 1. Froduxt tran 10 V. J. 1887 g 22 5 Arkakt Zweihr.—.— 85.—[Sadenla(Welnn.) 180.— 1990.— aatsbahg.— 698.— Skoda 4— a 118. 7 15 8 % Lahr v. Jahre 1902 88.50 9% Nanndeim Hampk⸗ Tuoher Freih,. 255.— 288.— Hürrkopp Slelefeld 474 478.— Lombarden 105.20 170.70 Tendenz: befesiſgt sito frel an Bord tamburg per Feb..70.—.,.7%., pel 4% Ludwigshafen— 5 91 4% 95.— 6 Melte, Sonne, Spey. 75.— 78.— Dalmſer gotores 302.26 305,— Susohtorad 8. 5 15 Härr.72—.,.75.—., ber April 8,82 0.,.88.—., per 31 75 v. 2 5 5 12 geue · 291— 118„ egbede.Autw. 281.— 5 5 2 0105 e 10.22½., 10.25.— fl., pe. I* 5 8 e 55 ad. Anlſigtabr 531.— 533.—Orſtzaer(Durlach) 221.— 291.— Dez..95—., 19.00— 8. Mannzk, Odllg. 1812 37.0 8—ů— Cemenew. Heldelb. 148. 148.-arlsr. 10 155.— 155.— Berliner Efiekten-Börso. Tendenz: stotſi. Frost, helter. 155 4% Pl. Ohame, u. Ton 9 17 55— 208.60 114— Borlln, 18. Fobr.(antangs-Kurse) Ramburg, 18. Febr,(Telogr.) Zueker per 1815 5 1185 5 5 dem.WMerkealbet.—Hasoh.-Armi. Klein 142.— 142.— 5 0 Aürz.72% April.80—, Mal.90.— Kug.— OkKtrper e One ane Fdueß. 248. 18. 17. dedebptel 5 2 5„ 15 ½ SoDKert8igs eg Obem. Fabe Grlosb. edr. Kayser„ 170.— 170.— Kreditaktien 197——.— baurshütte 120.1 1 %„„ ſ e e nge d eſldf. 5Geſſen ei en, Sonneſipel, Fanctn. 282.%½.— Disdonto.Conm. 16% 188, kbenfr 282787 258.0 Kafee. 3½ 2„„—᷑⅛ Farbwerke Höohst Sohraubspf, Kram., 173.— 178.— Staatebahnen 143.— 15.20 Rarpener 188.42 190½ Antwerpen, 18, Febr,(Telege.) Kattes Santos gogd averags fabrik Waldhof bei 2 31„ 55 1555 98— 1 1 1974250 97.50 8.ohem. Fbr.Manah. Jec, B. Ceffabriken 167.% 158.— komdarden 257/% 28.½ Tend.: sehwaob, per Bürz 75.½ Mal 78½% Jull 78.½, Sopt, 76%¼. 3%**1905 88.—% l. Soblinok& Ole. 99.75 0 Hotzverk.-Industr. 8. Ot. Pulvf. Stingbert 132.— 188.½ Soodumer 209.37 211. Hamdurg, 18. Febr,(Telegr.) Kaffee good average Santos 3 35 57— 8 475 8. Brauh Rütgerswerke 182.— 18.—Schlnoke. Co. Hlamb. 202 ½ 202.50 er RArz 62.1½% Mal 62.% Ssot. 62½ Dez, 62— stetig. 20 birdee und. zebe a Sperer aece 8— 8 enarude. 2 J 2700 er den oben—— Beeee 8 Fente ksddssengeng 155 5 3% Viesſoöß:. J. 1808 8150 8 4% Sbal Prebicuete, 100— 8 Sicbe nm ieen. 2. 20—on nersci 11785 177.50 18. 17. 18. 17 Schmalz. Ei enhahn- Oblig. 4% ronr, Uftstel 105 Suda. Hrahtlag. AB.. deSellgdsstr.(Wolkt) 117.50 117.50 Weoksel auf Aranbg. Sergwksg. 418.59 47— antwerpen, 18. Febr. Crelegr.) Amerlkanfsohes Schwelne⸗ 4% Oberrh. Eisd.-Ges. 95.40 0 Hr. H. Losse 00 Akum.-Fbr. Berl. 394—7 809.—J8 moll. Lempertd. n. Amsterdam kurz 188.75—— Bergmann Flektr. 118.50 118.— Sohmalz 137— 10 dustrie-Oblix 41% 2010 iahot 89.50 Elektr.-des, Allg. 230 ½% 281, Jsteningen 11108 111½% Weohsel London 20.48 20.,Boobumer 209.½ 210.— Salpeter. 95 Zellstoffaß 10 50 6 Bergmann⸗Woerks 118— 118% Faamg.(Kalsersl.) 207.— 209.90 Weohsel paris 81.12 61.10 Growa, Bover! 800., 141.40 142.40 5 15 Gokrahlbar 108% 103.20 0 fof 1908 e 30 8 SToa,S0verSo. 147. f4 aggontabr. Fuohs Wechs.a Wien kurz 84.75 34.55 Brucbsal. Masohfd. 349.— 349.— Antwerpen, 18. Febr. CTelegr.) Salpeter lodo, 29.80, Ral 10 20 Deutsoh-Uebs.(Bl.) 16.¾ 181.½(Heldelberg) 150. 150.—4% Relchsanleine 100.— 100.— Ohem. Albert 438.70 440.— Febr.-Mürz 1814 29.50. e ee 0 Cahmeyer 122.— 128.— Zzeistoffo. Waldnof 232.50 272— 3½ gelehsanl. 89.0 85 bc paimloe 30.20 383.50 Wolle. sobiff,u,Seetransp. 88.50 El.-Oes, Schuekert 141.— 142.—Bad. Zuckerfabrix 1 199.— 89%e felohsanleine 38.89 72.70 deutsoh-Luxembg. 1587/ 158.% 4 u, 18, Fobr. Crelegr.) beutsohe La Plata-Kammz Aktien Zhein. Sohuok.-. 137.— 188.—Frankenth. Zuckfd, 390.— 384.½ 3% Consols 60.— 103.—Dynamit-Trust 125.%/ 178.%½ We.12 117.07, 0 16.05, Juli.02 ule 2 Aktlendeutscher u. ausländ. Transportanstalten.%„ 7 05 87 1585 108.— wolle per Jan,.12, März 1155 05, juli.02. Banken. örlef geld Brlef deld 16„ſ„ 40 275 P. Gasglühl. Auer 487 18.5 ute. 95— 13⁶.— i05 7. 40% Bad, V.—.— 99.89 b. Waf Mun. 554.50 580.30 5 ppe0d 5 8 17 0— 105.— Sopentungk.-8. Akt. 127.— 124% Oest. Sbab, Lomb. 45 8a 1905 9940 9930 55 eee 236.70 238.— Aantwerpen, i8. Fobr.(Telezr.) Häute 2059 Stüok verkauft. Biaie poch— 188.80 fitvers. vm. Bad. Sudd. Elsend.-Ges. 12250 LsAdest Roridlonalb.„„ bonvert.———— Eibecfeld. Farben 582.— 581.70 Baumwolle und Petroleum. eke Erect.8ang—— 1880 Klek. u. Altrers. 10—.— Kosoemec Klord 113.36 14%„⸗lta,, Mittelmderd.— 88„. 1802. e esen. Lealtenet. 188 20 159.20] bcenen, 16. Fodr. Creleor) Baumselle bele ranlg Rheln. kyp.-Banß—— 186.50 Fr. Tranzp.-Ugt. u Horddautsoh.Lloyd 113.30 116.% 8altimore u. Oblo 103.— 103./% Bayern 88.60 8675 Faden Rannstadt 139.—— b al ü e e ß deee en—%%, flessen 88.59 9850 Faber gleleilticbr. 268.50 26870 derben 18, febr. eiogeh Ketroleum Räkt lsponlbel pes e 5 esdhe 25%0 J 78.80 75.45 Felten& Gufllaum 244.20 145.— Jag. 28% Febr. 28. Mürk-Mal 24 enee 5 875.— 300 3888520 79.— 79.— Aateah 291.20 292.20 Eisen und Metalle Bahnen. ontinental Vers.—— 875.— Aum, Friede(8r.) 170.— 172% Harpener Bergbau 188.8% 190.— 40% 0t. 88.40 88..Berl. J. 173.30 176. 77.%%%% 8 5 Buderus 5. UKalw. Asohef sie..½: 90.8 2— 2 755 Se eee 700. Consord,Sergbed. 512. 87.— Callee iesteregeld 200 50 202.— 3% Mallener 99.50 81.70 ffgodeer barbux. 32. 618.: aflaoh, Lilig 16., enbſtso J7.—— Elnt villg.—. chem Fbr.Goldend.—— 282.80 Deutsch. Luxemdg. 3828/. 150., Obersodl. Eiseniad. 88 e Nanad. Stadtanl. 88.50 728 ehtesee ene e Aor e50 Industrie. Esohweller Becguw. 20% 20% Phönix Berpb. 252.80 2580% 4 Oest, Geldrente.50 91.40 Callw, Asehersled. 183.— 884.— iasgow, 18. Febr, Cleveland Rohslsen Middlesborough War Snem. Frledrlohsh.Bergb. 177½ 178 0 Voreln ohem. Febr.—— 318.—.0 t. Sellndustr.—.— 11780 Frledrichsk.Bergb. 13.½ 18 Ver. Cön.-.Laurab. 172.— 178.½3 Pertug. unif..3 88.30 68.89 Coölner Bergwerk 497.— 50— pants por Kasse 59 sb. 07.½% d. Geſd, 3 Aonatz vereln D. Oelfabr.—. 168.— Olngler'sche Ha- Gelsenkirohener 190. 192.—[Gewerkseh, flossl.———. Rumägen v. 1903 89 9 100.—Cellulose Kosch. 174.80 174.— 60 sh. 00.— d. Geld, mart. Westereg..-W. St—— 1985 5—.— 5 Pfandbriefe. Prlorltäts-Obligatienen. 9845 89.40 c Vr.— 105. ailw. Ma—.— 88.— ürken unlf.——aura + 176.4—— 1 Ettlinger Spinnerei—.— 105.50 18. 17. Turk. 400 Fro.-Lose 158,— 157.— Llobt und Kraft 123.— 128.70 Brauerelen, fFuohs g. Habdig.—.— 150.—(krklerg-5..14 4 Fr. gentr.⸗Kom. 4% Bagdadbahn 83,40 83 23 Cotheinger Cement 128.— 1880 gaclsole Brauers! 68—— füttenß. Spianerei—— 2— 40..16 8760 97d00 0t. keeastastlen 187.— 187 J. kudu. 100.6 d Ce. 210 20 518.0 Marx& Goldschnidt, M buel,Rofem Hagen—.— 244.— fiedternn,Tugf, u. 4 do. 8. 18 u. 17%½ebr. Ryp..B. 4 a dad 80.50 88.93 208.— 299.50 Ls 1 Launle 1¹ klorbaum- Breger, 10%——.— Südg. Kadee kert..—— 4 fdo..20 abgest 94.59 84.56 4%„ Kronenr. 88.— 20 Obersohl. Elad.-5d, 180.30 101— Teletrammehet: Kargeit fornept.; r. 864 16i, ga e.— 201.— Farlsr. Raschbean— 151.— 5*5 85 1* 13 5 155 5.0 Serl. Handels-Ges. 185.— 185.½ Scensteln& Koppel 183. 189.20 19, februar 1913. Provislonee elt arn 9 0 319.— 15 V 12 755 18580 17 05—— * 5— osth. Cell.-u. Fapf.—.—.— 47 8 sutsch-Asſat.. 5 eln. Stahlwerke Set 9 1 5 95 189—— Ab. Gummi. u. A8b. 161.— 168.— 905 15 1585 825 455 1 1885 8010 86.— Houtsohs Zank 253.— 284% Fembacher fiütte 158.70 139.70 Wir sins als Seldstkentrahenten Fkrfer —.— 55 8 57.1 4% 15 78 07 5.10 89.10 Ub e 187775 12 1 14755 unter Vorbehalt: 67 1 errk. Elektrlzlt..— 245 cesdner Ban 25. Sohuokert.20 8 i 12.— fel nürlenek.—— 155.— 187.40 187 Sſemens 4 Halske 22 218.80 S. elte,„— 1 31, 32.42 49% do. E. 27 95.50 98.50 fäheln, Kredltbank 139.80 188.50 Jlunsc-Srauscel 772— 250.—Atlas-Lebensversfoh,-Gesellsch., Luswlgshafen toreß 55 optl.-Zom. J..50 40, 6. 43 4% 90. E. 28 96.00 96 Bussendank 154.20 158.40 Stettner Vulkan 177.— 175.,10 Badische Feuerversloherungs-Bank „ 2 Storon,„ S.—Ab. Sohuekert-G. 137.——. o. 8. ge., K..50 86.80 Honseafth. Zankv, 114.30 114.50 Tonwar. Wiestooh 123.20 124.50 Baumwollspinnerel Spoyer Stamm-Aktlen egde ecene ee debtaas 4 cis— 207.— 4 40..45 4% kr Ptdor.-Bk. Sdad. Pls0.-U. A. 118.— 116.20 Ver,Glanzst.Elberf, 628.70 831.70 ee Pfälz, Prossnefen- Sücd, Drabt-ind. 122.——.— 4o..47 b. 20 98.20 88.70 Stastsbapn 149.½ 149.½ Ver. Köla-Rettwell. 329.— 328.— 6 17 5 5 und Spritfadelx.—— 197.— Ler, Erd. Zleteie,— 62— 0..49 40ſ0 40..82. 35.80 6750 dencarden 22% 285%/% Westoregeln ee elee Transport u. Speyk.——— do. 8. 9% do..2u.30 97.50 57.50 Seltimore u. Ono 102.% 188 Het. Or.Kangenar. 143.— 148.— gelosb V e, e e ee e e e .,.-. fAhelnsob.—— 89.— Zellstoffb. Waldho——. 8. 4 Hamburger Packet 148..— Zellstoff Waldhof 231.20 232.— o u. Sestransport zucerf. Nagniue.— 168.50 4 d0..28.50„ Hanss 290.20 20 50 Otavf 108.50 107.40 Surpe, due ue W 0 Ab, Dampfschlepp.—.——— Zuckerf Frankeat. 384.——.— 4 32(iligd) 84%0 forddeutsch.Lioyd 172.50 145,20 South West-Atrics 123.30 124.50 Erete Peutsche Ramlegesellsoh, Eumeneinzen— 323 2 2 90..8 ll8 80 Pigd. wandh 180207 98.80 98.50 Ae ente a 230 251— Lerdte eee ned„„ Glanasteffabriken...194 181 5 8* 3½ Ptalz. Hyp.-Bk. 45% 80. Kcb. ab 1912 98.50 95.80 alumint 2d. 259.30 289.20 Ver. Prünt. Sebobt⸗13.— 182.70 Pfat Gebr.,.8. Pirmazena:„„„„ 0 5 1*— 4 do. 4% do. unk. b. 1 40 8 lusginum 30 238.20 er. Fränk. Sobuht.133. FUnk, Elsen- u. Grondeglesserel, Hannhelm 50— 1 ank Urter 5 9 ten Börse. 4 8 1917 405 155 25 9 22 55 Anlilin 2 5 Maschlnent.474.— 400.20 Forsayth 5 157 1 Frankturt a. u. 4 Feb. anfangekurse), Kresitatlen 195¼[4 40. 1920 4% do.„ 1921 87.60 97.80 Anitin Treptom.30 J Hbg. Südam.Opfschl. 180.— 184.— ferrenmmuhſe vorm, denz, Reldelkerzg 2—: gee e e, e e „%½, Handelsg 8—1 Ats-. Centr.-Boden- do. 8.. 5. N IJ. dann 150.%, Lomparden 23½ Sbechumer 214% deltenkiroben Grecht.G. v. 1890 30½ d0, Komwungl, 88.80 90 50 W. Borlin, 18. Febr(relegr.) Machbörse Tondon u. Prorineial Siseirio Tuestres Ptä.“ 1615— 190.½ Harponer 183.% Caufanütte——. Tendent dohwaoh. 4 doo, 1699, 1901 2⁰.¹ e 1075 1 55 15 115 F 2 5 Aruen 9— 20 8 und gen. 5 65.90 65.90 Kreslt-Axtlen 482. 50 taatsbahn ½ 149.2% ammeAktlen 1 eberesene amentdee re g2e bee, fü ee e ree ee e e 0 a o. v. errh. Vers.-des. 1000 990 95 775 455. 1270 Gbenz kfbent. 9 50 Frelsssache eee 1 5 22 95 90. V. erh. Elsenb.-G. 50 95.50 ee„ 2 8 Wechsel. er, CenteeKom. Hanah. Stadtanl. 97.0 97.30 8 Akolgau Terrals-derellschaft.. nee, e, 18. 17. 18. 37. von 1901 97.40 97.30l Sayer, Staatsanl, 100.,30 100. Profukten- Vörsen adeſnfsode autom.-Gesollgen,.9. Nansheim] 219 amstordam kurz 168 88 160.77 Check Faris 91.125.125 Hachbörse. Krodltaktlon 198/8, dlekonto-Oommandlt 187ö 0 e e„. 2385 M. 2f felfen 89888 ducee Stastsbahn 18.0e. Tambsrgen 28 Berliner Produktenbörss. Soßlosskotef Helgelbergg.„„„„ 2 85. 55 J. 5 Stahlwerk Hannheiim 12³ 721 Obeck London„ 2045 20.475Wien„ 34.60 64.616 4 13 fli E K 35 5 Berlſa, 18. Febr. elegremm.,)(FProduktenbörse,) Saddentsdhs 1—** 4 uts-Industrie, Rannkeim— Loodon ee e e eeeen A8ländischs Bftekten-Börsen. es in Bert vber 1 5 16 FV 901 Aanndin, Jenngten,:: J60— Staatspaplere. J. Deutsche. Londoner Effektenbörse. wenen ſag 21925 227.50 a. 10 Unſondrase Karene aere 105 90 15 77 18. 17 London, 18. Fobr.(relehr.) Anfangskurse der Effektenbörse September 208.50 203.50 5—— Uien Lebeee e e 15 tsoh,.-A. 89.78 99.75 B. Ausſändlsohe. 18. 17.————faubsl Februar 88.40 68.50 5 5 88.25 89 20 2¼ bonsols 74.% 74.%½ lagersfonteln Roggen mel 17b.— 178.50 Nal 83.30 658.70 Waſvenzen Rieen eeee 5* 15 5% Bulgaren 88.90 98.— 8 9 90 8 Woeſssenhoftorraln.-., Stuttgart— 32—— „, 1145 770 3% Itellen ents— 9 1 55 0 176.75 178425 oktobern———— Westgeutsede Eleenwerke Kra).93 167 4% pr. Kons. 81.-A. 8880 89˙80 4½ 81 9 Argent.— 101.— Premier eptember————— 5 80 25 pr. 8 5 1 8 50 92 95 deler Aeetee 5 55 17250 8 ſan 171 10— Zechocke-Werke, Kalserslauternn 12³ 77.60 77.50 4% 5 0 allener e tohison oomp. afer Ra— 17². olzenme 85 5— 1 bad.sk.-Anl. 1801—— 33.44 2 Portt 3 55— 4 lapaner 85.— 85./Canadlan Jull———— Hoggenmehl 23.30 29.20 7 89 70 88.50 3„ 0. 88.50 68.30 3155 105 do. I. S. 81.½ 0———— 4% bad. Sl.-KA. 19J1 29.90 e0.%½ nsbe Russ.1905 99.80 98.50 ezlkaner 8 oago Mllwauke 11 4 1* 1 Pprodukt 95 5 1 25 3 1 85.50 8375f gaste von 1880 8. J, benle⸗ bemers oom, tWerpene Oduktenbörse. Die Deutsche Maschinenfabrik Akt--Ges, in bdst-Gab 225 6250, 6e e 550 58 55 55 2 155 16 Februar 1912.(Afang) Duisburg hat im Geschsftsjahr 1912 einen nieht 25 2 1 1900%8 88.— 84.50 8—— 23 Amalgamated 70.95 Grand Trunk ord. 28./ 28% elzen fest. 18. 17,Serste 6, 17, unwesentlick böheren Umsats und ent⸗ 31 2 1905½2 88.— 88.— 4 Ung, Goldrente 66.40 8725 Anadondas.75 Gr. Trunk ill pref 58.½ 57.— per Nüärz 20.00 20.82 per März 17.30 1727[sprechende Erträgnis erzielt, so daß eine E 5% 1807%5.50 88.. Kronenft 68.20 69.48 ie kine 75% e der iu 27 20 bor g1 15.32 15 bshung der vorjährigen Dividende(6 P 60 4begr.Eb.-.b. 1915 89.78 89.90f 5 Arfl f. Gold- 1837„anganyloa 20—5 Missouri Kansas 28./8 286.%/ per quli 20.2 20,18 der Septembe 80, BArht. Setaf Gdgper 10.0 Intarie 31.5 in Aussicht steht. Derzeit sei der Geschskts 10 0— 195.70 7% Edinesen 1898 8400 990 gentral Hining 10.% Hook island 22% 23“ LI ler Produktenbz gang angesichts der umfangreichen Auktrag 15 9 8 2— 5 lapaner 960 81.— 375 200, Sene 195 105 7 Vokpadler Fraunisannkss. recht befriedigend. Voraussichtlich stehe 8.— 1 2 8 7 1 2 1 122585 7 8 Sbdd 8 20 nerkus ones———— kaetane 2250 Dalon on. 159 184% Liverpool, 18. Febr.(Anfangskurse.) nächst eine Erhöhung des Aktienkapitals(der⸗ 7½ pf. Konv. 1888 33.10 93.20 3 Mexlk an. innere————geduld 1 1. Steels oom. 68.½%(8½ belz.Rt.Wint, st. 48. 2. Olfte Kels ba Hlat.rh. 18. 17. ditf zeit 10%½% Mill..) bevor, zwecks Verstärkur Teeten 1805½8 Se 93.80 a e peinsen 4 ge%% Tendenz: k, stellig. ber Hürr% J per nür gam. 88%,— Betzieb mite ncg 5 771055 17720 17550 golüffolgs 20% 2% per Ral%% 77%% e ber Mal 570% 50%— 11 75 F auch soll zu geeigneter Zeit ossterr. 177. ie Einführung der Akti an der Betliner 3 78.80 78.50 8 ien an detr Berline eeg ne 13520 05 157— Effaklen-Börss. Budapsster Produktenhörse. Börse erfolgen. 4Hannd. 1901/½// 83.30 66.4 nverzins e Lose. arls, 18. Febr. Anfangskurse. 4141912.107) 2740 2½50 guggburber 15 Sutspest, 10 Febr. getrelgemarxt.(relegranm) Berliner Maschinenbau-Akt.-Ges vormals L. 5 88.50 61.— 980 gene 9240 2 555 924— 795 2 957 20 11 2755 in Berlin. Von einer dem Unter⸗ ank- un ersleherungs- en. panler 0„e Fastrang— 72.— nehmen nahestehenden Seite erfährt die„Voss. Türkische Lose——— Goldffeſd 74.— 75.— Welr. Aprlt 11.51 run..öt ruk, lafer April 10.28 ruh. 10.23 will, 44 55 ene eeee, badlsbe be, 1287½e 198—battonaen 122% 122„ giede ttemans 680, 46 Fpentce e 6„ ei 1276 ee Bgcg- b. Betallbk. 137. 137.—Cesterr.-Ungar-Bk. 144.78 147.5 Hlatere e Reit l Pebd. Bocfhaddels-Bec. 159., 167.) Oestefr. tänesebk. 182,— 182 70 dartefes e 8, cöbraet 10 86 ftei 18 35710. Gesellschakt dag eu einer solchen jeet kein 1——— 2 87 7 55 5. 8 2 8 8 27 berwatddter Bang 1247 1277 Fane Wiener Effs cten-Börse. Metter: Kalt. an eee e,, bouttohe Banx 253.60 284.,% Pfälz. Hyp.-Bank 188.49 153.50 wWen, 18, Febr. Vers. 10 bör, Unternehmens befindet sien weiter in Futer ee, 1 15 8 Amsterdamer Frouuktenvörss. Snenenk, an ger aee Lezelteehe de 2 EIf. 6.—— 2 1 blsconto-Comm. 187½ 168, Bdeln. Kredltwenk 156.50 188.50 agerpe Ai d Seen VVVVVVVCC ie e n Senre e geeene 6. 10 80 18 17. 16. 1½ Hälfte des investierten Kapitals von 3 Millione Betallbenk und Bank Mannhelen Stastsbabnen 690.— 688.50„ Keroneart. 43.50 83.40 flüpdn 1000—— 33./. Leinzl loo Mark beteiligt ist, nimmt an den Freider und e— 575 11210 Tombarten 17670 111.50 Klelne Rontan 1009 10186.5 112 5 2 85 apr 28.5— Leiden der elektrischen Industrie teil. Bekannt- Frantt Uppeb.-t, 216.80 218.508dad. distent 1655 üe Teden 15 Aab-Audust 20% 26 lich ist der Wettbewerb in der elekesschen In⸗ Frif. Nyp.-Oregttv. 159.— 150— Bank Ottomane 130.— 130.—] Oest. Kronenrente 54.— 84.20 Kaffes lobe 84.— 54.— Tentenx stetlg. dustrie stark. 5 —:!... ͤ eeeeeeeeeee DLVe Gelegenheitskauf: 33 1447 Perfekte Mock 415 e Vormischtes Verkauf Wegen Aufgabe d. 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