—— P. 5 SsFle Sellsr Bsl 28.5 ennement: Pfg. wonafſtch, Bringerlohn 50 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Mk..42 pro Quartal. Einzel⸗Nr. 5 Ppfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile..20 Nck. Cüäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung Telegramm⸗Adreſſe⸗ „General⸗Anzeiger Manngerm“ Telephon⸗RNummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung.... 341 Redaktion. 577 Eigenes Redaktionsbureau in Verlin Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 3 Uhr Beilagen: Amküches Derkundigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Handels⸗ und Induſtrie⸗Zeitung für Südweſtdeutſchland; Beilage für Citeratur und Wiſsenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ und Hauswirtſchaft; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 104. Manuheim, Dieustag, 4. März 1913. ————————— (Mittagblatt.) Die hentige Mittagsausgabe umfaßt 16 Seiten. Telegramme. Der Rrieg auf dem Balkan. SO Lonbon, 4 März.(Von unſ. Lond. Bur.) Aus Sofia wird der„Times“ gemeldet, daß die Vertreter der Mächte in Sofia und den anderen Hauptſtädten des Balkans bereits ihre Inſtruk⸗ ttonen bezüglich der Bermittlungsaktion der Mächte erhiekten. Sie werden ſofort den erſten Schritt unternehmen, ſobald die Antwort der Türkei eingetroffen iſt, mit der ſie die Frie⸗ densbedingungen der Verbündeten annimmt, alſo keine weiteren Schwierigkeiten wegen der abzutretenden Gebietsteile und wegen der zu zahlenden Kriegsentſchädigung mache, d. h. ſich wenigſtens im Prinzip damit einverſtanden er⸗ Härt. Die Mächte werden übrigens mit ihrer Intervention nur dort eintreten, wo es ſich um Einzelheiten handelt. Die Hauptfragen müſſen vorher zwiſchen der Türkei und den Verbünde⸗ ten geregelt worden ſein, bevor üherhaupt Ver⸗ handlungen beginnen köunen. O London, 4. März.(Von unf. Lond. Bur.) Aus Konſtantinopel meldet der Korre⸗ ſpondent des„Dafly Telegraph“, daß das Feuern der Bulgaren auf einen engliſchen, italieniſchen und franzöſiſchen Transportdampfer bei Tſcherkoni keiner⸗ ſei internationale Bedentung habe, da, was paſſierte, nur geſchehen ſei, weil die drei Damp⸗ fer einen falſchen Kurs einhielten, wobei ſte zu dicht an das Land herankamen. Die Türken haben in der Nähe von Tſcherkoni verſchie⸗ dene Landungsverſuche gemacht, wes⸗ halb es ganz natürlich war, daß die Bul⸗ garen die drei dicht hinter einander fahrenden Dampfer für türkiſche Transport⸗ ſchiffe hielten und auf ſie ſchoſſen. Sie feuer⸗ ten übrigens mit großer Treffſicherheit. Von den abgegebenen fünf Schüſſen— mehr fielen nicht trafen drei ihr Ziel. Der engliſche Dampfer wurde am Heck und der italieniſche Dampfer ſchwer unter der Waſſerlinie beſchä⸗ digt, während der franzöſiſche Dampfer mit der leichteſten Beſchädigung davonkam. Aber auch er erhielt eine Granate. Baudin und Churchill. * Toulon, 3. März.(Agence Havas.) Die Schießübungen der Flotte find ſehr gut verlau⸗ fen. Das Linienſchiff„Danton“, auf dem ſich fürzlich die Kohlenſtaubexploſion ereignet hat, hat dabei ſehr günſtig abgeſchnitten. Der erſte Lord der Admiralität Winſton Churchill drückte perſchiedentlich ſeine Anerkennung aus. Das an Bord des Voltaire“ eingenommene Früh⸗ ſtück verlief außerordentlich herzlich. Chur⸗ chill brachte einen Trinkſpruch auf den Präſi⸗ denten der Republik, auf den Marineminiſter Baudin und auf den Ruhm der franzö⸗ ſiſchen Flotte aus. Baudin erwiderte mit einem Trinkſpruch auf König Georg. Er dankte Churchill aufrichtig dafür, daß er den Schieß⸗ übungen beiwohne und trank dann auf die Go⸗ fundheit Churchills und auf den Ruhm der eng⸗ liſchen Marine. Um die Mongolei und Tibet. OLondon, 4. März.(Von unſ. Lond. Bur.) Das Auswärtige Amt dementiert die in Berlin aufgeſtellte Behauptung, daß zwiſchen Ruß⸗ land und England wegen der Monugo⸗ lei und Tibet ein Gebeimvertrag ab⸗ geſchloſſen worden ſel. Es wird erklärt, daß kein ſolcher Geheimvertrag beſtehe. Allerdings beziehe ſich das ruſſiſch⸗engliſche Abkommen vom Jahre 1907 ſowohl auf Tibet, als auch auf die Mongolei. Aber alles, was in dieſem Vertrage ſtehe, ſei durchaus bekannt. Abmahnungen ge⸗ heimer Art ſeien nicht getroffen worden. Eben⸗ ſo wenig beſtehe irgendeine Abſicht, etwas an dem status quo zu ändern. * * Berlin, 3. März. Nachdem die eine der bei⸗ den Perſonen, die mit zwei von der Dresdener Bank ausgeſtellten Kreditbriefen bei ita⸗ lieniſchen Banken Betrugsverſuche ange⸗ ſtellt haben, verhaftet worden iſt, wird jetzt auch auf ihren Helfershelſer eifrig gefahndet. Der⸗ ſelbe reiſt nicht nur unter dem Namen John Wilſon, ſondern hat auch gelegentlich die Namen Carlos Androe und Charles Walker geführt. Berlin, 3 März. Die„Kreuzzeitung“ mel⸗ det: Der frühere Landesdirektor der Provinz Brandenburg, Wirklicher Geheimer Rat von Manteuffel, hat einen Schlaganfall erlitten. Sein Zuſtand gibt zu den ſchlimmſten Befürch⸗ tungen Anlaß. Kiautſchou. W. Berlin, 3. März. Die„Norddeutſche Allgem. Zeitung“! ſchreibt über die Entwicklung des ee vom Oktober 1911 bis Oktober 1912: Das Reichsmarineamt gibt eine kurzgefaßte Ueberſicht der Entwicklung des deutſchen Schutzgebietes in Kiautſchon im letzten Jahre bekannt. Die chi neſiſche Revolution, die im Herbſt 1911 einſetzte, wirkte auf das geſamte Wirt⸗ ſchaftsleben des weiten Reiches lähmend. Am ſtetigſten von allen Plätzen Nordchinas bewahrte Tſingtau ſeine völlige Sicherheit und Ruhe inmitten von Repolutionsſtürmen. Aus allen Parteilagern ſuchten und fanden im Berichtsjahre einflußreiche, gebildete Chineſen in Tſingtau Zuflucht. Viele darunter entſchloſſen ſich zur dauernden Niederlaſſung und zur Begründung gewerblicher und kaufmänniſcher Unternehmun⸗ gen daſelbſt. Die Nachfrage nach Grundſtücken war in keiner Zeit ſeit dem Beſtehen des Schutz⸗ gebietes ſo rege wie im verfloſſenen Jahre. Die großen, curopäiſchen Firmen gaben ihre frühere Zurückhaltung auf. Im Berichtsjahre ſind 10⸗ bis 12 000 Chineſen nach Tſingtau zugezogen. Durch den Zuzug meiſt wohlhabender Elemente machte ſich im geſchäftlichen und induſtriellen Leben des Schutzgebietes ein neuer Impuls be⸗ merkbar. Die gute Ernte des Hinterlandes be⸗ lebte ebenfalls den Handel, ſodaß auch die chine⸗ ſiſche Kaufmannſchaft auf ein gutes Geſchäftsfahr zurückblickt. Die Kuanyinhau Schan⸗ ktung Amtsbank nahm ihren Betrieb in Tſingtau auf, desgleichen eröffnete eine der größten und kapitalkräftigſten Schanſibanken, die Firma Tatekung, im Frühjahr 1912 eine Agentur; ſie iſt die Bank der chineſiſchen Groß⸗ firmen in Tſingtau. Außerdem ſind mehrere neue größere chineſiſche Firmen, darunter zwei Seidenfirmen, entſtanden. Die Geſamteinnahmen des chineſi⸗ ſchen Seezollamtes ſind von 1 306 520 auf 1 406 113 Taels, gleich 7,6 Prozent geſtie⸗ gen. Der Wert des Geſamthandels betrug im Berichtsjahre 98,96 Millionen Dollars gegen⸗ über 69.40 Mill. Doll, im Vorjahre. Hierzu kommt, daß der durchſchnittliche Dollarkurs gegenüber dem des Vorjahres erheblich geſtiegen iſt. Wird in den letzten beiden Jahren ein ein⸗ heitlicher Durchſchnittskurs von zwei Mark für den Dollar angenommen, ſo iſt im Werte des Ge⸗ ſamthandels eine Steigerung von 138.80 Mil⸗ lionen Mark auf 179.92 Mill. Mk. zu verzeich⸗ nen. Die Einfuhr deutſchen Urſprungs im Be⸗ richtsjahre hatte einen Wert von.4 Millionen Haikwan⸗Taels oder etwa 16.2 Millionen Mk.; die Ausfuhr hat um.7 Millionen Dollars gleich etwa.4 Millionen Mark, demnach 14.5 Prozent zugenommen. Bemerkenswert iſt insbeſondere die Zunahme der Ausfuhr von Rindvieh und die 8 ſtatiſtik einen wichtigen Ausfuhrartikel Wladi⸗ woſtoker Erze, die von Tſingtau verſchifft werden. Nach den jüngſten Nachrichten zieht ſich der Seidenhandel Schantungs offenſicht⸗ lich immer mehr von Tſchifu nach Tſingtau. Der Schiffsverkehr hat gegen das Vorjahr erheblich zugenommen. Es liefen im Berichtsjahre 727 Schiffe mit 1 136 012 Netto⸗Regiſtertonnen gegen 590 mit 1 025 267 Netto⸗Regiſtertonnen im Vorjahre ein. Die Deutſche Schantung⸗ Eiſenbahn⸗Geſellſchaft wies im Berichtsjahre die folgende außerordentlich günſtige Verkehrsent⸗ wicklung auf: Einnahmen aus dem Perſonenver⸗ kehr 1911/12 960 247 Doll. gegen 644 880 Dollars in 1910%/11, aus dem Güterverkehr 1911/12 3 068 159 Dollar gegen 750 911 in 1910/11. Die Monate Oktober, November und Dezember 1912 ergaben mit 1 211 000 Dollar eine Mehreinnahme von 166 000 Dollars gegen die gleichen Monate des Vorjahres. Die Schantung Bergbaugeſellſchaft förderte vom 1. Oktober 1911 bis 13. September 1912 im Fangtſe⸗ und Hungſchanfelde zuſammen 532 589,5 Tonnen Steinkohlen, gegenüber 453 275,15 Tonnen im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Nach Tſingtau kamen davon 163 289 Tonnen, gegenüber 128 655 Tonnen im Vor⸗ jahre; der größte Teil davon entfällt auf die Hungſchankohle. Im Oktober 1912 wurden 59 404, im November 19122 54921 Tonnen ördert. Die ſeit langen Jahren erwogenen läne der Erſchließung und Verwertung der großen deutſchen Eiſenlager und die Schaffung einer Hütteninduſtrie in Tſingtau fangen nun⸗ mehr an, feſtere Geſtalt zu gewinnen. Das finanzielle Ergebnis des Ge⸗ ſchäftsjahres für den Fiskus be⸗ ſtätigte bereits die günſtige Entwicklung des Schutzgebietes. Die„eigenen Einnahmen“ ſind von 5323 978 auf 6 739 480 Mark geſtiegen. Dieſe bedeutende Steigerung der Einnahmen iſt vornehmlich durch die Vermehrung der Ein⸗ nahmen aus Landverkäufen um rund 465 000 Mark(625 532 im Berichtsjahre gegen 150 990 im Vorjahre) entſtanden. Im Zuſammenhange hiermit ſteht eine Mehreinnahme aus den Grundſteuern von 26000 Mk. Ein Beweis für die erfreuliche Hebung des Handels bilden die Mehreinnahmen bei der Kajenverwaltung von 129 000 Mk., bei den Hafengebühren und Lotſen⸗ geldern von 36000 Mk., bei dem deutſchen An⸗ teil an den Einnahmen des chineſiſchen Seezoll⸗ amts von 46 000 Mk. Ferner ſind noch beſon⸗ ders hervorzuheben die Mehreinnahmen des Elektrizitätswerkes von 84 000 Mk., des Waſ⸗ ſerwerkes von 66000 Mk. Das Unterrichtsweſen der Kolonie zeigte im Berichtsjahre eine gute Weiterentwicklung. Die Gouvernemenetsſchule (Reformrealgymnaſium mit Unterſekundaab⸗ ſchluß) für europäiſche Kinder nahm ſtändig zu. Die Schülerzahl wies am 1. Oktober 1912 191 Schüler auf. Beſondere Bedeutung iſt dem Ausbau der deutſchen Unterrichtseinrichtungen für chineſiſche Schüler heizumeſſen. Ihr Ziel iſt, Tſingtau immer ausgeprägter zu dem Kul⸗ turzentrum zu geſtalten, das in hohem Maße der Verbreitung deutſcher Bildung und deutſcher Sprache dient. Das wichtigſte jener Einrich⸗ tungen iſt die deutſch⸗chineſiſche Hochſchule. Zahl⸗ reiche chineſiſche Bewerber mußten abgewieſen werden, weil die Beſchränktheit der Räume und die Zahl der vorhandenen Lehrkräfte eine wei⸗ tere Erhöhung der Schülerzahl unmöglich er⸗ ſcheinen ließ. Das neue Hauptgebäude der Hochſchule iſt unter Dach gebracht; mit den Aus⸗ bauarbeiten wurde begonnen, ſo daß das Haus in nächſter Zeit der Benutzung wird übergeben werden können. Doch zeigt es ſich bereits, daß der vorgeſehene Ausbau dem Andrang nicht ge⸗ nügt. Da in letzter Zeit viele Schüler von angelſächfiſchen Schulen um Aufnahme nach⸗ ſuchen, wurde im Frühjahr 1912 eine Sonder⸗ klaſſe gegründet, die engliſch ſprechende junge Chineſen mit guter allgemeiner Vorbildung ſo intenſiv in der deutſchen Sprache fördert, daß ſie in verhältnismäßig kurzer Zeit nach den höheren Klaſſen verſetzt werden können, Auch dieſe Klaſſe iſt bereits überfüllt, Die Auffor⸗ ſtungsarbeiten iin Schutzgebiet habhen ihren regelmäßigen Fortſchritt genom⸗ ich i Abnahme der Seit Julil men. Erfreulich iſt die erhebliche Ahr 1912 verzeichnet ferner die chineſiſche Seezoll⸗ Inſektenplage. Das Landgebiet der deutſchen Kolonie, dem die Marineverwaltung beſondere Fürſorge zuwendet, hatte im Berichtsjahre eine gute Ernte zu verzeichnen. Auch die als Hausinduſtrie von der deutſchen Verwaltung im Schutzgebiet neu eingeführte Strohbor⸗ tenflechterei hat tüchtige Fortſchritte ge⸗ macht. Auch die Erfolge der Seiden rau⸗ penzucht waren befriedigend. Der Wege⸗ bau macht gute Fortſchritte; die Aufforſtungs⸗ arbeiten im bergigen Gelände, für deren Lei⸗ tung auch das deutſche Forſtamt ſeine Erfahrun⸗ gen zur Verfügung ſtellt, wurden im Landgebiet freiwillig von den Chineſen übernommen. Die Heeresvorlage. Die neuen Forderungen haben trotz ihver ganz gewaltigen Höhe und trotz der überraſchenden Art der Deckung der Koſten, ſoweit man ſieht, eine unbedingte Ablehnung ſei⸗ tens der bürgerlichen Parteien und der bürger⸗ lichen Preſſe nicht gefunden. Aber natürlich auch nicht überall bedingungsloſe Zuſtimmung. So meint die„Köln. Ztg.“, die Heeresleitung müſſe erſt die Gründe für das Eilzugstempo genau dar⸗ legen, das ſie ſo plötzlich einſchlage, und von ihrer Berechtigung ſei das weitere Urteil ab⸗ hängig zu machen. Es iſt wohl nicht unwahr⸗ ſcheinlich, daß die Höhe der Koſten und die Ar; der Aufbringung auch ſonſt noch den Patriotis⸗ mus dämpfen werden, im allgemeinen aber hahen wir das Vertrauen, daß der deutſche Beſit die Opferwilligkeit zeigen wird, die man von ihm fordern kann. Wie wir ſchon geſtern mitteilten, findet die einmalige Vermgensabgabe im Reichstage eine itberwiegende wohlwollende Aufnahme Dieſe Meldung wird heute früh durch ein Berliner Telegramm der„Köln. Volksztg.“ beſtätigt. Danach ſteht ſchon heute feſt, daß eine große Mehrheit des Reichstages eine derartige Vor⸗ lage annehmen werde, wie es auch ſicher ſei, daß der Bundesrat dem Vorſchlage zuſtimmen werde In dem Telegramm der„Köln. Volksztg.“ wer⸗ den dann noch folgende Mitteilungen gemacht Der Reichsſchatzſekretär Kühn hatte ſchon auf ſeiner Rundreiſe durch Bayern, Württem⸗ berg und Baden mit den Einzelſtaaten über dieſe einmalige Vermögensabgabe Grörte⸗ rungen gepflogen und nirgends beſonderen Widerſtand gefunden. Schwierig dürfte es ſein, jetzt neben dieſer einmaligen Vermögens⸗ abgabe auch noch eine Erbſchaftsſteuer dem Reichstage zu unterbreitef, was bis in die letzten Tage hinein wahrſcheinlich war. Die einmalige Vermögensabgabe verlangt ein Prozent von allem Vermögen, das 100000 Mark und mehr beträgt; bei dem Vermögen unter 100 000 Mark bis zu 30 000 Mark ſoll die Quote eine Abſtufung erfahren, je nach der Höhe des Vermögens. Auch eine Dividendenſteuer wird als Ergänzungsſteuer für die fortlaufenden Aus⸗ gaben ins Auge gefaßt. Ueber den Umfang der Heeresvorlage ſteht ſo viel feſt, daß die einmaligen Ausgaben eine Milliarde, die fortlaufenden Aus⸗ gaben mitſamt den Zinſen noch mehr als eine Milliarde betragen, die nach An⸗ ſicht des Reichsſchatzamtes auf fünf Jahre, nach dem Wunſche des Kriegs⸗ miniſteriums auf drei Jahre verteilt werden ſollen; doch iſt über die Frage, ob Triennium oder Quinquennat, noch keine Entſcheidung getroffen worden. Durch die einmalige Vermögensabgabe iſt ohne Zweifel auch der der Weg geebnet worden. nimmt an 8 die Vorlage nach Oſtern in kurzer erſten eratung, ver⸗ bunden mit dem Militäretat, beſprochen und der Kommiſſion überwieſen werden kann, die, während der Reichstag ſich bis Ende Mai ver⸗ tagt, die Vorlage für die zweite und dritte Leſung vorbereiten kann. Man iſt heute ſchon der feſten Zuverſicht, daß die hürgerlichen Parteien alle bei der a e der Vorlage einig ſein werden und auch vielleicht einmütig die Annahme der Vorlage bewirken werden. Wir fügen folgende telegraphiſche Meldun⸗ gen an: Berlin, 4. März(Von ünſ. Berl⸗ Bur.) Die Mationalliberale Cor⸗ reſvondenz ſchreibt:

2. Seite eneral⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagblatt!. Mannheim, 4. März. Man kann nicht leugnen, daß die Verbündeten Regierungen mit ihrem Vorſchlage, die wegen ihrer Höhe ganz beſonders ins Gewicht fallenden einmaligen Koſten der Heeresvorlage durch eine einmalige Abgabe von Vermögen zu dedlen, jetzt ſchon einen gewiſſen Erfolg erzielt ha Die Aufnahme, die der Plan in der Preſſe faſt aller Parteien gefunden hat, konnte Herrn von Bethmann wohl befriedigen. Es ſind zwar als⸗ bald zahlreiche Bedenken geltend ge⸗ macht worden, aber im großen und ganzen fand der Gedanke angeſichts der rauhen Wirklichkeit doch allſeitige Zuſtimmung. In der Tat iſt ihm ein gewiſſer großer Zug nicht ab⸗ zuſprechen. Das Erinnerungsjahr, in dem wir leben, mag das Seine dazu beitragen, daß der Appell an die Opferbereitſchaft ein ſo nachhaltiges Echo findet. Natürlich muß man erſt die Aus⸗ geſtaltung dieſer einmaligen Vermögens⸗ ſteuer kennen, ehe man endgültig zu ihr Stellung nehmen kunn. Man muß auch insbeſondere wünſchen, daß nachunten eine Greuze gezogen wird, damit nicht an die Beſitzer kleiner Bermögen unbillige Anforderun⸗ gen geſtellt werden. Auch in anderer Beziehung werden ſich Schutzmaßregeln für beſonders ge⸗ artete Fälle nicht umgehen laſſen, doch ſei hierauf päter eingegangen, wenn eine entſprechende Vor⸗ lage an den Reichstag kommt Erwähnt ſei nur noch, daß z. B. die Germania hervorhebt, daß mit der Einführung dieſer einmaligen Abgabe bom Vermögen auchkeineprinzipiellen Bedenken gegen die Einführung einer Vermögensſtener beſteht. Man wird nicht ſagen können, daß dieſer Schluß falſch iſt. Vielleicht läßt ſich ſogar daran denken, die ein⸗ malige Abgabe, deren Erhebung doch auf mehrere Termine zu verteiſen wäre, mit der dauernd ein⸗ zuflührerden Bermögensſteuer in einen organi⸗ ſchen Zufammenhang zu bringen. * — Frankreichs neue Rüſtungen. W. Paris, 3. März. Die Blätter veröffent⸗ lichen einen von 500 Schülern an hieſigen Gymnaſien an den Miniſterpräſidenten gerichte⸗ ten Brief, in welchem dieſelben als küuftige Soldaten verſichern, daß ſie drei Jahre ihrer Jugend freudig für das Le⸗ ben und den Ruf Frankreichs hergeben wollen. Im Parlament ſollte man deshalb bei Erörterung der Wiedereinführung der dreijäh⸗ rigen Dienſtzeit nicht von der Laſt ſprechen, welche durch dieſe Abänderung des Rekrutie⸗ rungsgeſetzes der Jugend aufgebürdet würde. . Paris, 3. März. Mehrere nationaliſtiſche Deputierte brachten beute einen Geſetzesantrag betrefſend die Bildung von Veteranen⸗ korps ein. Es ſoll jeder ausgebildete Soldat das Recht haben, durch eine einfache Erklärung bel dem Bürgermeiſteramt ſeine Eintragung in das Veteranenkorps zu erlangen und auf dieſelbe Weſſe alljährlich zum 1. bis 31. März ſeinen Austritt aus demſelben anmelden können. 7 Die ruſſiſche Heeresvorlage. W. Paris, 3. März. Der Petersburger Be⸗ richterſtatter des„Temps“ hatte eine Rückſprache mit einer hochſtehenden Perſönlichkeit, welche U. a. erklärt hat, daß die von der ruſſiſchen Re⸗ gierung ſchon für das laufende Jahr geplante Verſtärkung des Friedensſtandes, welche eine Schützendiviſion und zwei Infan⸗ terfediviſionen umfaſſe, es ermöglichen ſoll, die Konzentrierungslinie mehr nach vorwärts zu rücken. Die Hauptſorge Ruß⸗ lands könne aber nicht die Vermehrung des Mannſchaftsbeſtandes ſein, vorausgeſetzt, daß Frankreich in dieſer Richtung ein beſonderes Anſuchen ſtelle, die ruſſiſche Kraftanſtrengung müſſe namentlich auf die Vermehrung und Ver⸗ beſſerung des Kriegsmaterials, auf die Vervoll⸗ kommnung und Vervollſtändigung der Aus⸗ rüſtung der Maunſchaften, auf eine beſondere Verteilung der Truppenkontingente und auf eine Vermehrung der Reſervetruppen abzielen. Ferner müßte man danach trachten, die reguläre Kavallerie ſo zu vermehren, daß jedes Armee⸗ korps zum mindeſten eine Brigade, wenn nicht gar eine Diviſion ſtellen möge. Was die Ver⸗ beſſerung der Artillerie anlange, ſo müßte Rußland dazu gelangen, 15 000 Geſchütze zur Verfügung zu haben. Zu dieſem Zweck ſoll⸗ ten 700 Geſchütze in dieſem Jahre angeſchafft werden. Frankreich, ſo ſchließt der Korreſpon⸗ dent, unternimmt eine gleiche militäriſche An⸗ ſtrengung, um auf die Maßnahmen Deutſch⸗ lands zu antworten. Rußland iſt gleichfalls be⸗ reit, nicht zurückzubleiben. Mit ſeiner unge⸗ heuren Reſerve an Leuten wird es, ſobald es will, bereit ſein. Badiſche Politil. * Karlsruhe, 3. März. Der Antrittsbeſuch des Prinzregenten von Bayern und ſeiner Gemahlin am großherzoglichen Hofe wird für die erſte Hälfte des Mai erwartet. Die Reiſe dürfte mit der nach Stuttgart verbunden werden. NPforzheim, 3. März. Wie der„Pforzh. Ang. hört, hat der Reichstagsabgeordnete Herr Wittum dieſer Tage vor der vollzählig ver⸗ ſammelten nationalliberalen Fraktion oes Reichstages einen eingehenden Vortrag über die Entwicklung und Ausdehnung der Pforz⸗ heimer Gold⸗ und Silberwaren⸗ induſtrie gehalten. Der Vortrag, dem auch einige preußiſche Landtagsabgeordnete anwohn⸗ ten, fand das lebhafteſte Intereſſe, welches dann auch durch den Abgeordneten Baſſermann, unter herzlichem Dank an den Redner, zum Ausdruck kam. Zur Säuglingsfürſorge in Baden. )(Karlskuhe, 3. März. Vor einiger Zeit fand im Miniſterium des Innern unter dem Vorſitz des Geh. Obermedizinalrats Dr. 8 1 ſer des Geſchäftsführers des Badiſſchen Landesausſchuſſes für Säug⸗ lingsfürſorge, eine Beſprechung der Frage ſtatt, in welcher Weiſe der Landesausſchuß die Aerzte des Landes zur Mitarbeit für ſeine Beſtrebungen gewinnen könnte. Während nämlich bei den gleichartigen Organiſationen der übrigen deutſchen Bundesſtagten, insbeſondere in Heſſen und Bayern, die Aerzte ſich zahlreich und unentgeltlich in den Dienſt der Sache geſtellt haben, ſind ſie in Baden der vom Landesaus⸗ ſchuß geſchafſenen Einrichtung zur Bekämpfung der Säuglingsſterblichkeit größtenteils fernge⸗ blieben oder nehmen ſogar eine ihr feindliche Stellung ein. Die Verſammlung, die nach den Aerztlichen Mitteilungen von Bezirksärzten, Kinderärzten und prakt. Aerzten aus allen Tei⸗ len des Landes zahlreich beſucht war, einigte ſich nach lebhafter Ausſprache über e Leit⸗ ſätze, die von der Verſammlung einſtimmig gut⸗ geheißen wurden. 1. Es iſt grundſätzlich möglich, die Aerzte zur Mitarbeit an den Beſtrebungen des Landesaus⸗ ſchuſſes heranzuziehen. 2. Als Mittel zur Erreichung dieſes Zieles werden folgende Maßnahmen vorgeſchlagen: a) Die Aerztevereine ſollen korporativ Mitglie⸗ der des Landesausſchuſſes für Säuglingsfür⸗ ſorge werden. Soweit dies nach der Satzung des Vereins nicht möglich iſt, ſoll der Vorſtand Mitglied werden und der Verein den Beitrag bezahlen. b) Ueber die Beſtrebungen des Landesausſchuſſes ſoll ein orientierender Bericht in den Aerztlichen Mitteilungen veröffentlicht werden. c) In den Aerztevereinen ſollen von geeigneten Perſönlichkeiten(Hochſchulprofeſſoren) Vorträge gehalten werden, die ſowohl die Or⸗ ganiſation der Säuglingsfürſorge wie die Säug⸗ lingsbehandlung zum Gegenſtand haben. d) Ueber den unter genannten Vorträgen ſollen in Heidelberg und Freiburg beſondere Fort⸗ bildungsvorträge für weitere ärztliche Kreiſe über denſelben Gegenſtand gehalten werden. e) Die Aufgaben des Arztes und der vom Lan⸗ desausſchuß bezw. Kreis angeſtellten Wander⸗ lehrerin ſollen genau abgegrenzt werden, um ein harmoniſches Zuſammenarbeiten beider zit ermöglichen. e e ee g Die badiſchen Landtags⸗ mahlen. Sie ſchwindeln weiter! Vor einiger Zeit ging durch die Zentrums⸗ preſſe ein Waſchzettel, in dem behauptet wurde, die Nationalliberalen wollten den Landtagswahlkreis Weinheim(bisheriger Abg. Müller) dem fortſchrittlichen Abg. Vogel⸗ Mannheim einräumen. Wir haben dieſe Ge⸗ ſchichte ſofort als das bezeichnet, was ſie iſt: nämlich als eine freie Erfindung, darauf berechnet, die nationalliberalen Wähler an der Bergſtraße zu verwirren. Trotzdem erſcheint jetzt in der Preſſe„für Wahrheit uſw.“ eine neue Notiz, in der es wörtlich heißt: „Die Meldung, daß für ihn(den Abg. Vo⸗ gel) an der Bergſtraße in einem bisher nationalliberalen Wahlkreis ein Neſt bereitet werden ſoll, erfuhr ebenſowenig von der fortſchrittlichen nationalliberalen Seite ernſthaften Widerſpruch, als wie die weitere, die Fortſchrittler wollten durch Aufſtellung einiger Eiſenbahnerkandidaturen die nationalliberalen Eiſenbahner zu ſich her⸗ überziehen.. Eines aber bleibt immer noch, die Widerhaarigkeit der Bergſträßler nationalliberalen Wähler, die bei dem Scha⸗ chergeſchäft doch auch nicht übergangen wer⸗ den können. Und deren Widerſtand iſt jeden⸗ falls nicht gering, denn ihr bisheriger Ab⸗ geordneter aus dem Bezirk hat einen gro⸗ zen Freundes⸗ und Anhängerkreis. Und das bedeutet nicht allzuwenig.“ Dieſe Notiz beweiſt uns von neuem, daß die Zentrumspreſſe nicht nur groß im Erfinden iſt, ſondern ebenſo groß im Ignorieren. Der Wahl⸗ kampf kann nach ſolchen Anzeichen„gut“ werden! Baheriſche und Pfälziſche Politik. Aus der nationalliberalen Paärtei der Pfalz. In Ellerſtadt bei Bad Dürkheim wurde am 2. Mürz ds. Is. eine politiſche Verſamm⸗ lung unter dem Vorſitz des Lehrers Andrae abgehalten, in welcher Generalſekretär Tro⸗ jan⸗Kaiſerslautern einen Vortrag über die Reichspolitik hielt und an die Teilnehmer die Aufforderung zur Gründung eines Vereins richtete. Der gepr. Rechtspraktikant Dr. Fitz⸗ Mannheim ſprach über ſtaatsbürgerliche Erzie⸗ hung und Charakterbildung und betoute die Notwendigkeit der Vereinsgründung. Darauf erfolgte die Gründung des National⸗ liberalen Vereins, dem ſofort etwa 70 Herren als Mitglieder beitraten. Zur Nomanowfeier. [Von unſerem Korreſpondenten.) P. K. B. St. Petersburg, 1. März/ 16. Febr. Die St. Petersburger Politiſche Korveſpon⸗ denz ſchreibt: Das geſamte Ruſſiſche Reich, be⸗ ſonders die beiden Reſidenzſtädte St. Peters⸗ burg und Moskau ſind gegenwärktig mit Feſt⸗ vorbereitungen zu der bevorſtehenden 300⸗Jahr⸗ feier des Hauſes Romanow beſchäftigt. In den Städten Rußlamds, beſonders in den Mittel⸗ punkten arbeiten gantze Regimenter von Zimmer⸗ leute und Tapezierern an der feſtlichen Aus⸗ ſchmückung der Straßen und Häuſer. Volksbe⸗ luſtigungen aller Apt, Feſtvorſtellungen in den Theatern, Feſtakde in den Hochſchulen und Lehr⸗ anſtalten werden vorbereitet. Zudem ſind von den Landſchafts⸗ und Städteverwaltungen eine Reihe gemeinnütziger Einrichtungen und Wohl⸗ fahrtsſtiftungen in Ausſicht genommen, welche dem denkwürdigen Ereignis, im Rückblick auf das Emporblühen und Erſtarken des Ruſſiſchen Reiches unter dem Szepter der Herrſcher aus dem Hauſe Romanow, in der Geſchichte des ruſſiſchen Volkslebens ein bleibendes Andenken ſchaffen ſollen. In der Zjährigen baiſerloſen Zeit, die der Wahl des erſten Zaren aus dem Romanowhauſe vorausging, herrſchte in dem damaligen zer⸗ ſplitterten, durch innere und äußere Feinde zer⸗ Anarchie. Keine Armee gewährte den Bewohnern Schuß, keine Behörde entſchied über Recht und Unrecht. Die oberſte Verwaltung, die„Bojarenduma“ aus den höchſten Würdenträgern des Moskowiten⸗ reiches, war eine Sklavin des polniſchen Königs. Auch der Mittelpunkt des Reiches, die Hauptſtadt Moskau befand ſich in den Händen der Feinde. Während der polniſche König Sigismund III. im Nordweſten eine ruſſiſche Stadt nach der an⸗ dern einnahm, und ſich auf ſeinem Siegeszug Moskau näherte, von dem ſeine Feldherrn be⸗ veits Beſitz ergriffen, eroberten in Norden die Schweden ruſſiſche Gebiete an der Newa. Selbſt das große„Nowgorod“, die Mutter der ruſſi⸗ ſchen Städte, wurde von den ſchwediſchen Ein⸗ dringlingen eingenommen. Pſkow hatte ſich dem Uſurpator, dem falſchen Demitrius gebeugt, der ſich für den ermordeten Zarenſohn Demitrius ausgab und mit den ihm zugelaufenen Truppen die Bevölkerung brandſchatzte und plünderte. Die Tataren, Tſcheremiſſen und andere Fremd⸗ pölker löſten ſich von dem Moskowitenreich, das nur noch dem Namen nach beſtand. In dieſer tiefen Erniedrigung fand Rußland die Kraft ſich von ſeinen Feinden zu befreien und ſich im Jahro 1613 ſeinen erſten Zaren aus dem Hauſe Roma⸗ now in der Perſon des jungen Michail Feodorowitſch zu wählen. Deſſen Herr⸗ ſchaft das zerſplitterte und geſchwächte Reich all⸗ mählich der Einigung und Ordnung zuführte. Wie in den drei folgenden Jahrhunderten der Herrſchaft der Romanow das Ruſſiſche Reich ſich immer weiter ausdehnte und innerlich und äußerlich erſtarkte. Dieſe Ereigniſſe, die zur bevorſtehenden Feier nach drei Jahrhunderten wieder lebendig werden, rufen in dem ruſſiſchen Volk den natürlichen Wunſch wach, ihnen ein bleibendes Denkmal zn ſetzen. Unter den verſchiedenen Feſtvorbereitungen verdient die geplante Gründung eines Natjonal⸗ muſeums in Moskau befondere Beachtung. Für dieſes Muſeum, das ein Bild des geſchichtlichen und kulturellen Entwicklungsganges des ruffi⸗ ſchen Lebens darſtellen ſoll, iſt die alde Reſidenz⸗ ſtadt Moskau als geographiſcher und geſchicht ⸗ licher Mittelpunkt des ruſſiſchen Reiches, ſowie als Wiege der Romanowdynaftie auserſehen. Das jetze in Moskau beſtehende Riumanzewmuſeum ſoll zum Stamme des neuzugründenden National⸗ muſeums werden. Für die Anlegung des neuen Muſeums wird ſeitens der Reichsduma ein⸗ Kreditbewilligung von 5 Millionen Rubel bean⸗ tragt um den Bau und die Ausftattung in ſpäte⸗ ſtens 5 Jahren zu beenden. Außer dieſem „Romanowmuſeum“ ſoll ein„Romanowinſtitut“, eine Hochſchule zur Ausbildung von Lehrern iv Koſtroma, ſowie 93 Seminare in verſchiedenen Teilen des Reiches gegründet werden. Für dieſe Bildungsſtätten iſt ein Koftenaufwand von 20 Millionen Rubel erforderlich. Endlich werden weitere 150 Millionen Rubel zur Ausführung verſchiedener Verbeſſerungs⸗ arbeiten und gemeinnützigen Einrichtungen ge⸗ fordert. Davon entfallen auf Gründung von an⸗ deren Schulen und Lehranſtalten 20 Millionen Rubel, auf Bewäſſerungsarbeiten in der ſogen, Hungerſteppe 15 und für andere Verbeſſerungen in Turkeſtan, im Kaukaſus, Sibirien, ſowie auch für ſtaatlichen Landankauf 85 Millionen Rubel. Die Volksvertretung beabſichtigt dem Zaren bei der Beglückwünſchung zum Romanowjudi⸗ läum ein koſtbares altertümliches Heiligenbild, das aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts ſtammt, zu überreichen. * w. Zarskoje Sſelo, 3. März. Der Kaiſer empfing heute im Großen Palais den Khau von Khiwa, der anläßlich des Romanow⸗ Jubiläums hier eingetroffen iſt in feierlicher Audienz. Der Khan überreichte dem Kaiſer und der kaiferlichen Familie zahlreiche Geſchenke. Nach der Audienz fand Frühſtückstafel ſtatt, an der auch der Miniſterpräſident, der Kriegsmini⸗ ſter und der Miniſter des Aeußern teilnahmen⸗ e Feuilleton. Zur Pfnchologie des Loldaten⸗ liedes. Während das Volkslied im Allgemeinen in Unſerer moderuen Zeit mehr und mehr abſtirbt, findet es im Heere noch heute die liebevollſte Pflege. Wo Soldaten marſchieren, da erſchallen auch heute noch die alten fröhlichen und trau⸗ rigen Lieder, häufig mit intereſſanten, auch dich⸗ teriſch wertvollen Varianten, die von irgend inem poetiſch veranlagten Gemüt ſtammen. Wie das Heer ſo zu einer Zentrale, Erhaltungs⸗ d Verbreitungsſtätte des Volksliedes wird, das zeigt an einer Reihe von hübſchen Beiſpie⸗ len Max Oehler in einem Aufſatz der bremiſchen Zeitſchrift„Die Güldenkammer“ Maunſchaft der jüngeren Jahrgänge t die Lieder von den„alten“ Leuten und ſie an die nächſte Generation weiter; in rdekorps ſtrömen Jahr für Jahr Leute Teilen des Reiches zuſammen; in den wenig bevölkerten, aber garniſon⸗ Provinzen dienen Mannſchaften aus de ſtlichen, dichter bewohnten Gegenden, aus Schleswig⸗Holſtein, Rheinland, Weſtfalen, Ham⸗ deimatsdorf oder ⸗Städtchen zuſammenkom⸗ men, längere Zeit auf Nebungsplätze, zur Schit zum Hon uſw. — ſie leicht faßlicher Lieder bei. Nur auf dieſe Weiſe erklärt es ſich, daß eine große Anzahl von Gemeingut des ganzen Heeres iſt und eiht.“ „Oft genug,“ ſo erzählt der Verfaſſer,„erhält man auf die Frage, woher die Leute dieſes oder jenes neu aufgetauchte Lied haben, zur Ant⸗ wort: Das hat der Gefreite N. von Urlaub mitgebracht, oder: Das hat uns Sergeant X. (der von irgendeinem Kommando zurückgekehrt iſt)„gelernt“. Vor einigen Jahren hörte ich plötzlich von einer aus Hamburgern, Weſtfalen und Weſtpreußen beſtehenden Kompagnie oben im Nordoſten des Reichs mit Begeiſterung ein Loblied auf Tirol ſingen:„Das ſchönſte in der Welt iſt mein Tirolerland mit ſeinen ſtolzen Höh'n und ſeiner Felſenwand“ uſw. bin überzeugt, nicht ein einziger von den Sängern wußte, wo Tirol liegt. Nähere Nachforſchungen ergaben, daß ein von einer ſüddeutſchen Un⸗ teroffizierſchule kommender Unteroffizier das Lied hier eingeführt hatte. Mit ſeiner hübſchen flotten Melodie bürgerte es ſich raſch bei faſt allen Kompagnien des Regiments ein und wird heute noch geſungen. Eines Tages hörte ich von vorwiegend aus Hamburg ſtammenden, erſt wenige Wochen dienenden Rekruten, die noch nie zuſammen hatten ſingen können, auf dem Marſch zum Schießſtand ein bekanntes Sol⸗ datenlied. Sie hätten es zu Hauſe oft von vor⸗ beimarſchierenden Abteilungen gehört, ſagten ſte. Man kaun häufig beobachten, daß die ſich bei den Kaſernen herumtreibende Vorſtadtjugend die in den Abendſtunden aus den Kaſernen⸗ erſchallenden Lieder mit⸗ und nachſingt: dweiger Berbreltmmasfektor. alle tragen zur Verbreitung anſprechender, Unter den Liedern, die der deutſche Soldat ſingt, tauchen auch ſehr viele alte Lieder in neuer Form auf. Oehler führt z. B. eine inter⸗ eſſante neue Variante des berühmten Marl⸗ bruck⸗Liedes an, in dem aus der„Madame“, die ihren Gatten, den großen Feldherrn, erwartet, ein„ſchwarz⸗braunes Mädchen“ geworden iſt. Der Held des Liedes iſt nicht mehr Marlborough, ſondern ein Fähnrich, und ein Fähnrich, kein Page iſt es auch, der die Todeskunde bringt, die in den beidenFaſſungen, mit charakteriſtiſcher Moderniſierung in der zweiten, alſo ſchließt: Alte Faſſung: Um ſeines Grabes Hügel Ift Rosmarin gepflanzt. Auf ſeinem höchſten Zweige Schlug eine Nachtigall. Neue Faſſung: Ueber ſein Grab wurde geſchoſſen Mit Pulver ohne Blei. Da droben auf jenem Hügel, Da ſingt die Nachtigall. Ein begeiſterter Verehrer des Soldatenlie⸗ des war Detlev von Liliencron, der wie wohl kein anderer ſeinen Ton in der Kunſtpoeſte zu treffen gewußt hat. Der Verfaſſer teilt einen Brief mit, in dem der Dichter ſein reges In⸗ tereſſe für dieſe Volksliedgattung bekundet und beſonders das„herrliche, wahrſcheinlich uralte Soldatenlied:„Ein Schifflein ſah ich fahren“ hervorhebt. Das Lied ſang der Dichter gern. „Wir hatten eines Abends in Weimar ſcharf pokuliert,“ berichtet Oehler,„und endigten in ſpäter Stunde in einem Kaffeehaus. Das Ge⸗ ſpräch kam auf Soldatenlieder und plötzlich ſtand ter auf und ſang begeiſtert wie ein Fähnrich und unbekümmert um die ſpärlich umherfitzenden Gäſte mit halblauter Stimme:„Ein Schifflein ſah ich fahren,— Kapitän und Leutenant;— Darinnen waren geladen— Zwei brave Kom⸗ pagnien Soldaten Auf den Schneegipfeln des Himalafa. Eine intereſſante Schilderung der kühnen Be⸗ ſteigung des Kolahoi, jenes berühmten Schnee⸗ gipfels des Himalaja, den man wegen ſeiner Formverwandtſchaft mit dem Matterhorn der Schweiz das„Matterhorn von Kaſchmir“ genannt hat, veröffentlicht E. F. Neve im Graphic. Der Aufſtieg begann in jenen Tannenforſten, wo der Lidar und der Tanin, die beiden brauſenden Gebirgsbäche, ineinanderfließen: von hier aus liegt das gewaltige 16000 Fuß hohe Bergmaſſiv vor dem Blicke des Bergſteigers, man ſieht den Südoſtgipfel, der ſich über einer ſchneebedeckten, tiefen Schlucht aufzutürmen ſcheint. 4000 Fuß führt ein grasbewachſener Abhang empor, Ty⸗ mian blüht und die Luft iſt von dem Dufte frem⸗ der Kräuter durchwürzt. man noch die Lager nomadiſcher Hirten, die in ihren maleriſchen blauen und roten Gewändern mit ihrem maſſiven Silberſchmuck leuchtende Farbenflecke in die Landſchaft tragen; bald aber wird es kühler und die Alpenflora tritt in ihr Recht. Die erſten Schneefelder werden ſichtbar, Am Anfang berührt und in der Paßhöhe, 11668 Fuß über dem der damals, wenn ich nicht irre, 6ejährige Dich⸗] Meeresſpiegel, eröffnet ſich dem Beraſteiger ein

„Nemnheim, 4. Mur Weneral⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Miktagevefff.. Scr. Ratſchreiber Reinmulh, daß für die Uhr derſbeſchäftigte, in der Oper ſowohl wie im Schau⸗ſache iſt die Ablehnung eines Aufnahmege⸗ Arbeiterbemegung. Betrag von 1400 M. angefordert werde und daß ſpiel unenkbehrliche Ehor, verdient unſeres Er⸗ſuches des bekannten Operettentenor * Düfſſeldorf, 3. März. Die hieſigen gleich darüber mitabgeſtimmt werden ſoll, daß achtens ebenſo die wohlwollende Berückſichti⸗Fritz Werner, obwohl er als„Aufnaheme⸗ Dachdecker und Hilfsarbeiter hatten der dieſer Betrag aus den laufenden Mitteln für das gung, die diesmal dem Orcheſter bei der Auf⸗ paten“ keine geringeren als den Prä Dachdecler⸗Zwangsinnung einen neuen Tarif unterbreitet, der eine Erhöhung der Lohnſätze und Verkürzung der Arbeitszeit vorſah. Der Innungsvorſtand hat die gemachten Vorſchläge abgelehnt und erklärt, daß, wenn der beſtehende Tarif nicht auf drei Jahre bis zum 1. März 20 1916 verlängert werde, am 6. März die Betriehe geſchloſſen und ſämtliche Dachdecker und Hilfs⸗) arbeiter entlaſſen würden. Rürgerausſchußitzung in Wallſtadt. ch Wallſtadt, 4. März. Die auf geſtern abend einberufene Bürger⸗ ausſchußſitzung wurde kurz nach 8 Uhr von Bürgermeiſter Hecker mit Dankeswor⸗ ten für das zahlreiche Erſcheinen eröffnet. Bevor in die Beratungen eingetreten wird, frägt B. A. M. Fuchs an, weshalb ein Antrag, den er eingebracht habe, nicht auf die Tagesordnung ge⸗ ſetzt wurde. Der Antrag, der auf mehrſeitiges Verlangen verleſen wird, lautet:„Die ſozial⸗ demokratiſche Bürgerausſchußfraktion erſucht den vevehrlichen Gemeinderat die Lehrmittel⸗ freiheit ſporerſt ſollen nur die Hefte bewilligt werden) guf die Tagesordnung zu ſetzen.“ Bür⸗ meiſter Hecker erklärt hierauf, daß ſich der Ge⸗ meindergt mit dem Antrag eingehend befaßt hahe und zu dem Reſultat gekommen ſei, in An⸗ betracht der Anſchaffung einer Uhr für die neue katholiſche Kirche, die ja heute ebenfalls zur Be⸗ ratung ſtünde und die doch weit wichtiger ſei, für dieſes Jahr den Antrag noch einmal zurück⸗ zuſtellen. Nach einigem unwefentlichen Hin und Her wurde dann zum Punkt 1 der Tagesordnung: Die Aufſtellung des Gemeindeporanſchlags von Wallſtadt für das Jahr 1913 übergegangen. Aus dem Voranſchlag, der durch Herrn Ratſchreiber Reinmuth zur Verleſung kommt, war zu entnehmen, daß eine Einnahme bvon M. 32 289 eine Ausgabde von M. 62 501 ge⸗ genüberſteht, ſadaß eine ungedeckte Summe von M. 30 219 bleibt, die durch Umlage gedeckt wer⸗ den muß. Der Umlagefuß wurde auf 50 Pfg. feſtgeſetzt gegen 82 Pfg. im Vorjahre. Da keine Diskuſſion gewünſcht wurde wurde zur Abſtim⸗ mung geſchritten. welche einſtimmige Annahme ergab. Bevor in die Beratung des Tagesordnung: Die Anſchafſung einer ühr auf dem Turm der neuen katholiſchen Kirche in Wallſtadt wagenrten werden konnte, bittet.A. M. Fu hs nochmals, der Gemeinderat möchte ſeinen Antrag, den er für weitaus wichtiger als die Uhr fütr die batholiſche Kirche hält, auf die Tagesordnung zu ſetzen, woraguf Bürgermeiſter Hecker erklärt, daß ja jetzt der Voranſchlag genehmigt ſei und daß der Gemeindergt auch jetzt zu keinem anderen Entſchluſſe kommen könnte, denn es könne doch nicht alles auf einmal gemacht werden, ſie hätten in den letzten Jahren genug getan auf dieſem Ge⸗ hiete. Um aber auch hier entgegen zu kommen, wäre in einer Konferenz mit den Hauptlehrern beſchloſſen worden, für die erſten drei Schuljahre neben den Heften die Tafel beizubehalten was doch ebenfalls eine Erleichterung bedeuſen würde. Allem Anſchein genügt der ſozialdemokratiſchen Fraktion dieſe Erleichterung nicht, denn, nach⸗ dem noch einige Redner ſich für den Antrag aus⸗ ſprachen, Bürgermeiſter Hecker aber auf ſeinem Standpunkte ſtehen blieb, daß man den 755 bis zum nächſten Jahre zurückſtellen müſſe, ver⸗ ließen ſämtliche ſozialdemokratiſche Bürgeranz⸗ ſchußmitglieder den Saal, um ſo die Sitzung be⸗ ſchlußunfähig zu machen, was ihnen jedoch nicht gelang, denn die ſofort vorgenommene nochmalige Verleſung der Präſenzliſte ergab die Anweſen⸗ 2. Punktes der heit von 2 Mitaliedern. Zum J Punkt erklärt der Deube beſtanden. Jahr 1913 entnommen werde. Diskuſſion wurde nicht gewünſcht. Die darauffolgende Abſtim⸗ mung ergab einſtimmige Annahme. Schluß 9 Uhr. iee 8 8 Atiguc ſalberaler Maunhein In den nächſten Tagen finden in allen Stadt⸗ teilen Berſammlungen mit der Tagesordnung „Ous ſtüdtiſche Budget“ ſtalt. Wir bitten, diefelben zahlreich zu beſuchen. Beeirk Oberstadt J. B. Westlicke Planken: Donnerstag, den 6. d. Mis., abends 3½ Uhr im„Cafe zur Oper“, O 3, 21/22. 271 7(Quadrate): Beaih Ober Slal Mittwoch, den 3, d. Mis.; gKhends 3½ Uhr im„Grünen Hof“, I 12, 16, Berichterſtaiter: Stadtv. Rud. Kramer. i Aunger folgen. Hus —5 70504 Stadt und Land. * Mannheim, 4. März 1018. Die Gehaltsverhältniſſe des Hoftheater⸗Kingchors. Der Hoftheater⸗Singchor hat an den Stgdtrgt folgende Eingabe gerichtet: Mannheim, den 26. Fehruar 1913. Gehaltsverhältniſſe des Hoftheater⸗ Singchores betr. An den verehrlichen Stadtrat der Stadtgemeinde Mannheim. Bei der Wanderung durch den Vorgnſchlag des Budgets vom Hofthegter bemerken ſpir einen Poſten von„8300 Mk.“ zur Erhöhung der Gehaltsbezüge des Hofthegter⸗Singchores, mit der Beſtimmung, daß unſer übliches Benefiz, welches uns bei Abſchluß der Verträge mit eg. 60 Mk. in Ausſicht geſtellt wurde, in Zukunft fprtfgllen ſoll. Den eingeſtellten Poſten non 8300 Mk., verteilt auf 54 Mitglieder, ergibt für den Einzelnen einen Betrag von 153.70 Mk. pro Jahr. Falls nun anderſeits das Benefiz von ca. 63.70 Mk. fortfällt, ſo würde uns von der allgemeinen, ſchon längſt in Ausſicht geſtell⸗ ten gründlichen Regelung Unſerer Einkünfte nur der geringe Betrag von ſage 90 Mk, verhleiben. In Erwägung iſt nun noch hauptfächlich die neu hinzugetretene Belaſtung der Angeſtellten⸗ verſicherung mit 4 Prozent des Einkommens, welche bei den meiſten Mitglieder 79.20 Mk. be⸗ trägt, hinzuzurechnen. Ab 1. Januar 1914 kom⸗ men nochmals weitere Belaſtungen mit 27 Prozent unſerer Einkommen für Krankenver⸗ ſicherung in Verrechnung. Dieſe Beträge: a) Angeſtelltenverſicherung 4 Proz. 79.20 Mk. b) Krankenverſicherung 274 Proz. 55.— Mk. ergeben in Summg 134.20 Mk. Abgeſehen von der allgemeinen Teuerung aller Lebensmittel und Gebrauchsgegenſtände beträgt die neue Be⸗ laſtung dupch die Verſicherung ab 1. Januar 1914 laut Aufſtellung 134.20 Mk., die in Ausſicht ge⸗ ſtellte Erbähung unſerer Bezüge 90 Mk., nach Fortfall des Benofiz bleibt ein M an ko von 44.20 Mk., welches auf unſeren Schultern zu tragen iſt, ſomit keine Aufheſſerung erreicht. Da die ganze Lebenshaltung in Mannheim bald den amerikaniſchen Verhältuiſſen gleich kommt, ſo erſuchen wir auf Grund der eingangs genannten Begründung nochmals unſferer Wünſche in der Eingabe vom 5. September 1912 näher zu treten, und den verlangten Gehalts⸗ tarif in der Wiiſs einzuführen, daß angenom⸗ men wird, der Vertrag habe bereits zu Beginn Der an Tbeater. meiſt beſſerung zu Teil geworden iſt, zumal die Mu⸗ ſiker in der vielen freien Zeit und Erleichterung des Dienſtes große Nebeneinnahmen haben, was bei unſerem, immer mit Proben belegten Dienſt vollſtändig ausgeſchloſſen iſt. Die Be⸗ zige der Chormitglieder ſind in München, Frankfurt a. M. und Dresden dementſprechend teilweiſe bedeutend erhöht worden und ander⸗ orts in Ausſicht genommen. Anliegend erlauben wir uns ganz ergebenſt die Abſchrift des Originalberichts über die Geſamt⸗ bezuge des Kgl. Bayer, Hofopern⸗Chores in München beizufügen, woraus von einer beab⸗ ſichtigten Gleichſtellung mit dem Münchener Hofopernchor keine Rede ſein kann. Einer gefl. nochmaligen Berückſichtigung unſerer ergebenen Bitte entgegenſehend mit aller Hochachtung ganz erdebenſter Singchor, * Das Feſt der ſilbernen 800 feierte ver⸗ gangene Woche Herr Braumeiſter Jakab Lons von der Durlacherhofbrauerei mit ſeiner Gattin. Am letzten Samstag brachte der„Mannheimer Singverein“ dem Jubelpaar ein Geſangsſtänd⸗ chen dar. Herr Karl Pfiſter, der 2. Vor⸗ ſizende des Vereins, ſeierte das Jubelpgar, ge⸗ dachte aber ganz beſonders deſſen ea. 30jähriger Zugehörigkeit zum Verein, was in einem kräf⸗ tigen Hoch ausklang. Herr Loos dankte in be⸗ wegten Worten. Einer Einladung zu einem gu⸗ ten Trunk beſten Durlacherhof⸗Bräus folgend, verbrachte die zahlreiche Sängerſchar mit dem Jubelpagar einige frohe Stunden im Saale der Brauereiwirtſchaft. * Paſſionsvortrüge. Der zweite diesjährige Pafſionsvortrag findet am Mittwoch, den 5. März, abends 9 Uhr, in der Trinitatiskirche ſtatt. Der durch ſeine Vorträge in verſchiedenen deutſchen Städten bekannte Redner und Paſton Klofſe aus Frankfurt a. M. wird reden über das Thema:„Die Macht des Kreuzes“. Zum Beginn wird der Frauenchor der Trinita⸗ tiskirche den Choral„An deinem Kreuzesſtamm“ zum Vortrag bringen. * Frühjahrsbeobachtungen unſerer Zugvögel. Die Vereinigung der Vogelliebhaber Deutſch⸗ lands hat vor kurzem Beobgchtungsfor⸗ mulgre herausgegeben, die den Zweck haben ſollen, die Ankünftsdaten unſerer Zugvögel genau feſtzuſtellen, insbeſondere von der weißen Bachſtelze, vom Hans⸗ und Garten⸗Rotſchwanz, der Rauch⸗ und Mehlſchwalbe, dem Kuckuck, Turmſegler und Pirol, doch ſind auch ſonſtige ornithologiſche Beobgehtungen, welcher Art ſie auch ſein mögen, Aeee Ueber das Ueber⸗ wintern einzelner Exemplare van Zugvögeln, ſowie über das ſelteſtere oder häufigere 105 orjghre kreten einzelner Arten Fegeſeen dem iſt ebenfalls gefragt. Vogelliebhaber. Jäger ete., die über gute Bebhachtungsgabe verfügen, ſing gebeten, gewiſſenhaft mitzuteilen, um ein ge⸗ naues Material zuſammenſtellen zu können. Gleichzeitig iſt damit eine Rundfrage über die Größe der zur Stubenvogelpflege verwendeten Käfige verbunden, um auch nach dieſer Richtung hin eine Heberſicht zu ſchaffen und nötigenfalls gufklärend zu wirken. Die Formulare ſind koſtenlos zu beziehen von dem Geſchäftsführer der Vereinigung der Vogelliebhaber Deutſch⸗ lands, G. Glück, München, Reifenſtuelſtr,. 10, der gerne weitere Aufſchlüſſe erteilt. * Operettentenor und Automobilklub. Im k. k. öſterreichiſchen Autamohilklub zu Wien iſt eine Kriſe ausgebrochen, die in der Demiſſton der leitenden Perſönlich⸗ keiten zum Ausdruck kam. Der Pfäſident des Klubs, Markgraf Alexgnder Pallgvieini, die bei⸗ den Vizepräſidenten, Paul Ritter v. Schoeller und Oberſtleutnant Robert Wolf, ſowie der ehe⸗ malige Statthalter von Niederöſtereich, Graf Erich Kielmansegg legten ihre Stellen im Vor⸗ ſtande nieder, und Graf Kielmansegg tat noch ein übriges, indem er auch guf die Ehrenmit⸗ Hiedſchaft des Klubs Verzicht leiſtete. Die Ur⸗ Markgraf Pallavieinn und den Grafen Kiel⸗ mansegg aufzuweiſen hatte, und obwohl ex be⸗ reits Mitglied des Berliner Automobilklubs, des Königlich baveriſchen Antemobilklubs und des Deutſchen Touringklubs iſt. Die Ablehrrung des ſo hoch befürworteten Aufnahmegeſuchs Werners haben die Vorſtandsmitglieder als perſönlichen Affront aufgefaßt und die Konſequenzen daraus gezogen. In der Wiene Geſollſchaft herrſcht ſchon lange eine große Un⸗ zufriedenheit über die Art und Weiſe, wie im öſterreichiſchen Automobilklub die Ballotage ausgeübt wird. Im Automobilklub können nicht fämkliche Mitglieder an der Ballotage teilneh⸗ ſondern nur die lebenslänglichen men Mitglieder, eine Mitgliederkategorie, die vor mehreren Jahren geſchaffen wurde. Der Kluß benötigte damals größerer Geldmittel und be⸗ ſtimmte, daß alle diejenigen Herren, die einen höheren Beitrag leiſteten, zu lebenslänglichen Mitgliedern ernanmt würden, denen allein das Recht der Ballotage zukommen ſollte. Von die⸗ ſem Rechte machte aber nur ein kleiner Teil der lebenslänglichen Mitglieder Gebrauch, ber ſich aus den ſtändigen Beſuchern der Klubräume zufammenſetzte und eine überaus exklu⸗ ſive Clique bildete. Die Folge war, daß in letzter Zeit von dieſer Clique nahezu alle Aufnahmegeſuche abgelehnt wurden. & Brauereidirektor Eber 7. Sonntag früß ſtarb in Heidelherg nach längerer Krank⸗ heit der Direktor der Heidelberger Aktienbraue⸗ rei, Heinrich Eber, im 58. Lehensjahre. Die Brauerei verliert in ihm einen kenntnisreichen, erfahrenen Vorſtand, der N Jahre lang an der Shitze des Geſchüfts geſtanden hat. Zur Nachahmung empfohlen! Eine Keine Begebenheit, die ſich, ſo berichtet die„Köln Ztg.“, in einer deutſchen Stadt in einem Ge⸗ ſchäftshauſe abgeſpielt hat, verdient Bekannt⸗ machung, lohende Erwähnung und Aufſtellung als Muſter. Da ſtanden in der Abteilung für modernen Schmuck zwei Damen und ließen ſich Sachen vorlegen. Ein Gegenſtand erregte das Gefallen der einen Dame. Während ſie mit der andern halblaut überlegte, ob ſie das Ding wohl kaufen ſollte, glaubte die Ver⸗ käuferin den Wert des Gegenſtandes zu er⸗ höhen, indem ſie ihn in die Höhe hob, vom Licht beſcheinen ließ und ſagte:„Ja, es iſt ein ſel geſchmackvolles Schmuckſtück, es iſt ader gaz feinſte Pariſer Arheit.“„Wied“, ſagte die Dame die kaufen wollte,„Sie mei en, nach Pariſer Art in Deutſchland gemacht?„Nein, nein, es iſt direkt aus Paris bezogen, ſeinſte Parſſer Arheit.“„So, dann danke ich“, ſagte die Dame und machte kehrt. In Hinſickt guf die unerträgliche Hetze, wie ſie urzeit in Frankreich gegen alle Fahrikate aus Deutſchland getrieben wird, und wie man dort alles und jedes her⸗ unterſetzt und ſchlecht macht, das aus Deutſch⸗ land ſtammt, kann eine ſolche Handlung nur zur Nacheiferung empfohlen werden. * Diebſtähle. In letzte: Zeit ſind hier fol⸗ gende Fahrräder entwendet worden: Am 17. Februar ein älteres Fahrrad, Marke und Fabr.⸗Nr. unbekannt, ſchwarzer Rahmenbau, weiße Felgen, neue Mäü ttel, gerade Lenkſtange. Am 22. Februar ein Concordia⸗ad, Fahr.⸗Nr. unbekannt, ſchwarzer Rahmenbau, gelbe Holzfelgen, Torpedofreilauf. Am hin⸗ teren Rad fehlt eine Speiche. Am B. Februar ein Albrigt⸗Rad, Fabr.⸗Nr. unbekannt, gufwärtsgehogener Lenkſtange mit grünen Cel⸗ luloidgriffen, ſchwarzen Rahmenbau und Fel⸗ gen. Am 24. Febr. ein Schladitz⸗Rad, Fabr,⸗Nr. unbekannt, ſchwarzer Rabmenbau, gelbe Felgen mit ſchwarzen Streifen, verroſtete aufwärtsgebogene Lenkſtange, verryſtete Glocke, Torpedofreilauf mit Rücktrittbremſe.— Ferner wurde entwendet am 19. Fehruar aus dem Hof⸗ raum des Hauſes Lit. O 6, 4, ein Kinder⸗ wagen(ſogen. Holländer) mit einem Sltz, graugeſtrichenem Unterbau, 4 Räder mit Gum⸗ mireifen. Der Oberbau iſt rotgeſtrichen, hat 2 Hebel zum Vorwärtsbewegen und Zahnrad⸗ Überſetzung. ge Nangravig Die von Gleſchern ſ überzogenen Wände des Kolahoi kürmen ſich im Süden übereinguder, zu Füßen ſchäumen die Sturzbäche, und an ihren Abhängen treiben ganze Scharen von flinken Murmoltieren ihr Weſen. Der Boden iſt wie mit Edelweiß beſät, und nehen ihnen glühen der purpurfarbene Aſtra⸗ galus und mächtige goldleuchtende Blütenkelche. Nach einer kurzen Kletterpartie iſt der Har Nag⸗ Paß in 12 700 Fuß Höhe erreicht und hier, auf einer grünen Matte, von der erſt von kurzem Schnee und Eis fortgetaut waren, machen die [Bergſteiger Raſt. Die Jortlezung der Steige⸗ Aurbeit bringt dann den Abſchied von der Vege⸗ lation und das Eindringen in die Gebirgswelten des ewigen Eiſes. Zwiſchen Schneeſchluchten urbeitet man ſich empor, der Ehgrakter der Land⸗ ſchaft berändert ſich und plötzlich, wenn man in⸗ mitten der Anſtrengungen Zeit ſindet, umhertzu⸗ blicken, ſieht man ſich in eine wunderliche Mär⸗ chenwelt verfetzt, in ein Reich phantaſtiſch ge⸗ tackter Felsſäulen, die zum Himmel emporragen 1 die Kuppel des Firmamentes tragen zu wol⸗ len ſcheinen.„Mühſam klettern wir die 1000 Fuß zu einem dieſer Eis bezogenen Felsyor⸗ ſprünge empor, um unſer kleines Lagerzelt auf⸗ zuſchlagen: 8 Männer müſſen über eine Stunde lang unermüdlich den Eispickel und die Art füh ken, ehe für unſer Lagerzelt Raum und ein Halt bert ſind. Aher der Aushlick pyn pieſem Punfte war herplich. Tauſende gon Fuß untey uns dehnen ſich die enploſen Schneeſelher; vor durs aßer kiegt noch immer e fübßſtliche Gipfel, um den wip ringen, und unſere Blicke ſchweffen üher die dort ragenden dunklen Felsklippen, von denen uns ein ſteiler Schneeabhang krennt. Im Oſten und im Weften ragen in endloſer Hefte die ſchneebedeckten Gipfel der Nachbarbarge em⸗ por, in roſiges Licht getaucht. Als wir am näch⸗ ſten Morgen aufbygchen, ſchienen noch die Sterge. Nie werde ich jenes erſte Nahen der Morgendäm⸗ merung vergeſſen: jenes bleiche, unendlich zarte, roſige Flimmern, das langſam im Oſten guf⸗ ſtieg, den wundervollen heliotropfarbenen Him⸗ mel, das Aufglühen der Bergkuppeln, als die Sonne heraufzog.“ Immer größer werden die Schwierigkeften, die dies Borgſteiger von ſhrem Ziele trennen, immer langſamer das Tempo desz Vordringens, Gin Felsblock löſt ſich plötzlich vom Geſtein und donnert polternd hinab in die Tieſe: wenige Meter an der kleinen Schar vor⸗ üher, die durch ein Wunder dem Tode engehr, Jeht liegt der Gipfel auch nahe vor ihnen, kaum dod ober 400 Fuß krennen ſie ngoch bon dem bari⸗ erkämpften Ziele Aber die Kletterparile an dem Felsrande iſt ſo guſtrengend, daß wir 4½ Stunden brauchen, um dieſe kurze Strecke im üherwinden, Wir wareß naftrſich angeſelſt und über einen Mangel an gufregenden Augenbſicken konnten wir uns uſcht heklagen, Hinſer einem Felſen tauchf plötzlich ein gäßhnender Abgrund Auf, Ullb faſt ſcheint es, als üönnne er gie ber⸗ Munden werden, als gebe es Rur nioch ein Zurück Abey ſchlieſſlich gelfugt esz doch, eine elwas ſchmglere Sballg zu ſinden und dupch ein halg⸗ brecheriſches Kletſerkunſtſiück über die Schlucht⸗ zu kommen. Endlich iſt die letzte Schneskappe erreicht und mittags um 2 Uhr ſtehen wir auf dem Gipfel: inmitten eines unüberſehbaren Dzeans von Schnee, der Tauſende bon Meilen weit alle Kuppen, Täler und Felder beherrſcht.“ Kunſt, Wiſfenſchaft u. Leben. Oberammergan in Mannheim. Die„Original⸗Oberammergauer Paſ⸗ ſionsſpiele 1910“ in Wort und Bild werden demnächſt dem hieſigen Publikum vorgeführt werden. Die bekgunte oberbgyeriſche Gemeinde hat hiefür einem einz igen Unternehmen die Konzeſſign erteilt, welches auf ſeiner großen Tournee auch ünſere Stadi berühren wird. Die Porführung findet am 19. März ahends 8½ ühr im Mufenfaal ſtatt. Vortragsabend: Hebbel als Lyriker. Der am Mittwoch ſtattfindende Vortragsabend „Hebbel als Hyriker“ will in Mannheim, deſſen Hlhne Hebbels dramatiſches Schaffen faſt lückenlos popführt, den Dichter nun auch als Jyriker wirken laſſen. Der Abend, an dem Frk. Fein ſowie die Herreh Singsheimer und Schmöle mifwivpken, ſol eihe Vorſeſexr für Hebbels 109. Geburtstag 48, März] dapſtellen, Karten bei Heckel, Eln Konzert in der Johanniskirche, Den Bewohnern des Lindenhofs ſteht, ſo wird uns geſchriehen, ein künſtleriſcher Genuß bevor durch ein Köngeri in der Johanniskirche, das am mittwoſch den 19. März, äbends 8 Uhr ſtatt indel, Ihre Mitwirkung baben in freundlſchſter Weiſe zußsſagt; Fran Dr, Seubert⸗Reut 5e [Fopranſ, Hehr ae Aogchin Kromer [Bakiton, Herr Karl Mülker, Solgeelliſt im (beglevorche ſley, Hrganiſt der Kirche Heyr Venz, ſowie ber faen e 0 5 1A 15 des Herrn Muſliol rektors Frie lert. das matertelle Erträgnis des 955 bielnen g h Mutterhaus 775 Man wohl noch dazu aus dieſem Grunde auf einen zaßl⸗ reichen Beſuch hoffen. Eine Anſicht Mannheims, Agnarell von Fraus Karl van Donwe ca. 1730. Herr Konſervator Harl Lohmener in Heidel⸗ berg teilt den Mannheimer Geſchichtsblättern folgendes mit: „Bei der Verhringung des Heidelberger fiüd⸗ tiſchen Archiys vom Rathaus in das Gebäude der ſtädtſſchen Sammlungen fand ſich eine offene Kiſte auf dem Rathauſe gor, die gllerhand Ge⸗ rümpel und Makplatur enthielt. Bei näherer Unterſuchung kam darin u. a. ein ſehr wertyoſles .70 Meter langes, 43.5 Zenimeter hohes Pano⸗ rama bon Mannheim zum Vorſchein, ein vecht ſorgfältiges Aqugrell, laut Signatur bon einem Mitglied der holländiſchen Künſtlerfamilie Dou⸗ ven„Frantz Carl van Deuwe“ verfertigt. Es iſt um 1730, in die Zeit desKurfürſten Karl Philipp zu ſetzen, wie das Wappen beweiſt, in dem noch der erſt von Karl Theodor geführte Schild von Bergen op Zoom fehlt. Was dem Blgtte beſonde⸗ ren Reiz gibt, iſt das reiche Hofleben, das ſich an den Uferg des Rheins und guf ihm ſelbſt entfgl⸗ tel. Drei koſtbare Luſtjgchten fahren mit vollen Segeln an der Stadt entlang, Grußpen von eg⸗ balieren und Damen ſtehen herum, Prunffyf⸗ ſchen ziehen über die Schſſſhrücke und am fer enklang und an der Siadtmguer vorbei fährt Kapl Philipp ſelbſt mit großem Gefolge ſnaziexen, wäh⸗ rend vor der Stabt ein Jagdzug heimkehrt, Re⸗, ben dem Hofleben tritt das Bürgerſiche etwas 2

4. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittaabſatt) Mannheim 4. März. * Mutmaßliches Wetter am Mittwoch und Donnerstag. Der von Weſteuropa gekommene Hochdruck verzieht ſich in öſtlicher Richtung und macht der neuen von Island nähernden De⸗ preſſion Platz, unter deren Einfluß wir allmäh⸗ lich gelangen werden. Für Mittwoch und Don⸗ nerstag iſt zeitweilig trübes, mäßig kaltes, aber immer noch vorherrſchend trockenes Wetter zu erwarten. Der neue Mietvertrag. In der letzten Mitgliederverſamm⸗ lung des Grund⸗ und Hausbeſitzer⸗ vereins wurde bei Beſprechung des neuen Mietvertrages auch auf die Eingabe des Mietervereins Bezug genommen. Die wichtigſten Teile der Eingabe dürften allgemein intereſſteren, weshalb wir ſie nachſtehend wieder⸗ geben. Wir möchten, ſo heißt es in der Eingabe, noch⸗ mals hervorheben, daß wir unſererſeits gerne bereit ſind, alles zu kun, um ein freundliches Verhältnis zwiſchen Vermieter und Mieter her⸗ beizuführen, in der Erkenntnis, daß wir gegen⸗ ſeitig aufeinander angewieſen ſind. Jedoch müſſen wir ebenſo entſchieden geltend machen, daß weder der alte, noch der abgeänderte Miet⸗ bertrag die Grundlage eines freundlichen Verhältniſſes ſein kann. Wir müſſen es mit Dank anerkennen, daß Sie bezüglich Todesfalles und Verſetzung unſeren Wünſchen Rechnung ge⸗ tragen haben und daß in§ 5 die gänzlich unmög⸗ liche Forderung, die Wohnung in gleichem Zu⸗ ſtand, wie angetreten, zu verlaſſen, gefallen iſt. Jedoch enthält der neue Mietvertrag nicht nur Milderungen, ſondern auch Verſchärfun⸗ gen, ſo in§8 7 und§ 9. Wir ſind der Anſicht, daß die Zeit für die Beſichtigung der ausgeſchrie⸗ benen Wohnung eher eingeſchränkt als erweitert werden ſollte, und bitten, die bisherige Beſtim⸗ mung„10 Uhr bis 4 Uhr“ zu belaſſen. Die Hauptſchwierigkeiten find nach wie vor in§ 5 und§ 6 enthalten. Es kann uns nicht befriedigen, wenn Sie zwar die Inſtandſetzung der Wohnung—„in gleichem Zuſtand“— auf⸗ geben, dafür aber eine Entſchädigung ver⸗ langen. Es erſcheint uns durchaus berechtigt, daß Sie eine Entſchädigung beanſpruchen, wenn der Mieter allzu früh das Mietverhältnis löſt und Sie alſo die Wohnung wieder herrichten müſſen. Aber es erſcheint uns durchaus unbillig, daß Sie nach längerer Dauer des Mietvperhält⸗ niſſes eine Entſchädigung beanſpruchen. Als eine ganz unerträgliche Härte erſcheint es uns, wenn etwa von Ihrer Seite das Mietverhältnis allzu früh gelöſt und alsdann nach dem Vertrag eine Entſchädigung, womöglich für ganz kurze Zeit, verlangt wird. Unſeres Erachtens wird für Benützung der Wohnung die Miete bezahlt, ſodaß beim Verlaſſen der Wohnung nicht noch eine Entſchädigung zu bezahlen iſt. Von dieſem prinzipiellen Standpunkt können wir nicht ab⸗ gehen. Wenn Mieter über das gehende Anſprüche bei Inſtandſetzung der Woh⸗ nung machen, dann ſollen ſie auch eine Ent⸗ ſchädigung beim Verlaſſen bezahlen. Ebenſo müſſen wir aus prinzipiellen Gründen erklären, daß Reparaturen Sache des Vermieters ſind, falls nicht etwa Verſchulden vorliegt. Der Begriff Miete ſchließt den gebrauchsfähigen Zu⸗ ſtand des Objektes ein. Wird das Objekt ſchad⸗ haft, ſo iſt es wieder von dem Vermieter in ge⸗ brauchsfähigen Zuſtand zu bringen. Beſitze des Vermieters etwas vornehmen zu chfen, iſt nicht Sache des Mieters. Die Art und Weiſe der Bezahlung der Miete möge bon Fall zu Fall ausgemacht werden. Diejenigen Mieter, deren Intereſſen wir vertreten, werden ja wohl ausnahmslos die Poſtnumerando⸗Be⸗ zahlung erwirken. Durch dieſe unſere Wünſche werden die be⸗ ſtehenden Verträge in keiner Weiſe beeinflußt; ſie können nur bei neu abzuſchließenden Ver⸗ trägen in Betracht kommen. Wir glauben, daß der Hausbeſitzer dabei ſehr wohl dieſe Wünſche übliche Maß hinaus⸗ An demd berückſichtigen und andererſeits ſeine Rechte wah⸗ ren kann. Wir können unmöglich die Sache zur Ruhe kommen laſſen und halten es für ein un⸗ abweisbares Bedürfnis, daß ein Mietvertrag auf Grund des Bürgerlichen Geſetz⸗ buches zuſtande kommt. Wir richten daher an Sie die dringende Bitte: Gewähren Sie uns be⸗ züglich des Verlaſſens der Wohnung und der Reparaturen das Recht des Bürgerlichen Geſetz⸗ buches und bieten Sie zu einem Friedenswerk im Intereſſe der allgemeinen Wohlfahrt die Hand. Da die gegenſeitigen Erörterungen nun ſchon ſeit längerer Zeit ſchweben, erbitten wir uns einen endgültigen Beſcheid im Laufe eines Monats. Die Eingabe iſt, wie aus dem Bericht über die Verſammlung des Grund⸗ und Hausbeſitzer⸗ vereins hervorging, unberückſichtigt geblieben. Polizeibericht vom 4. März. Vermißt wird ſeit 1. Februar d. J. der Gärtner Heinrich Müller, geboren am 286. Januar 1867 zu Dreieichenhain, Kreis Offen⸗ bach a. M. Beſchreibng: 45 Jahre alt, .55 Meter groß, unterſetzt, geſunde Geſichts⸗ farbe dunkelbraune Augen, ſchwarzes Haar und Schnurrbart. Bekleidung: geflickte grauge⸗ ſtreifte Hoſe, grüne Joppe und hellgrünen Hut. Der Vermißte wurde am genannten Tage abends gegen 9 Uhr zuletzt in Sachſenhauſen bei Frank⸗ furt a. M. auf der Straßenbahn Linie 16 ge⸗ ſehen. Er war etwas angetrunken. Es iſt da⸗ her nicht ausgeſchloſſen, daß ihm in dieſem Zu⸗ ſtand ein Unfall zugeſtoßen oder daß er das Opfer eines Verbrechens geworden iſt. Um ſach⸗ dienliche Mitteilungen über den Verbleib des Vermißten erſucht die Schutzmannſchaft. Anerkennung einer geländeten Leiche. Die im Polizeibericht vom 27. Februar J. J. veröffentlichte Ländung einer unbekann⸗ ten Mannesleiche im Rhein bei Herms⸗ heim führte zur Feſtſtellung der Perſönlichkeit des Verlebten. Letzterer iſt identiſch mit einem ſeit 8. Jannar 1913 vermißten 42 Jahre alten verwittweten Magazinier von Ludwigshafen a. Rhein, deſſen Ueberzieher ſ. Zt. am jenſeitigen Rheinufer aufgefunden worden iſt. Diebſtahl einer Bronzefigur. In der Zeit vom 16. bis 21. Febr. l. Is. wurde auf dem Friedhof in Mainz vor eimer Grabſtätte eine .75 m hohe Broncefigur(Kerngalvano)— eine ſchreibende Frauengeſtalt darſtellend— im Werte von 1100 Mk. durch Unbekannte geſtohlen. Die Figur iſt etwa 2 Zentner ſchwer, hält in der lin⸗ ken hochgehobenen Hand einen Kranz und in der bechten eine Feder. Um ſachdienliche Mittei⸗ lungen erſucht die Schutzmannſchaft. Verhaftet wurden 29 Perſonen wegen ver⸗ ſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein vom Unterſuchungsrichter in Bremen wegen Bandendiebſtahls verfolgter Schuhmacher von Oeyendorf, ein Händler von Neuenkof, ein Ma⸗ ſchiniſt von hier und litalien.) Weinhändler, alle wohnhaft hier, wegen Sittlichkeitsverbrechens, ferner ein Taglöhner von Hüls wegen erſchwer⸗ ten Diebſtahls. Vergnügungen. Uniontheater. Das bis inkl. Freitag im Union⸗Theater, P 6, 23/4 zur Vorführung ge⸗ langende neue Programm iſt im wahrſten Sinne des Wortes ein Attraktions⸗Programm allererſten Ran⸗ ges. Aus dem reichen Schatz der erſtklaſſigſten Dar⸗ bietungen ragt als phänomenalſte Kinoſenſation der dreiaktige Gaumontſchlager„Das verſchwun⸗ ene Vermächtnis“, ein von der erſten bis zur letzten Szene hochſpannendes Detektiv⸗Drama, hervor, das von bedeutenden Künſtlern franzöſiſcher Biüthnen auf das Glänzendſte dargeſtellt wird. Außer eine Reihe der neueſten Schöpfungen humo⸗ riſtiſchen und naturwiſſenſchaftlichen Genres wird heute Dienstag noch der zweiaktige Film'art„Kom⸗ teſſe Sarah“ gezeigt, der einen ſpannenden Liebes⸗ roman aus der vornehmen Welt behandelt. Mitt⸗ woch bis Freitag gelangt dann außer dem„Ver⸗ ſchwundenen Vermächtnis“ noch ein dreiaktiges dra⸗ matiſches Seelenproblem, betitelt„Des Nächſten Weib“, zur Vorführung. *Palaſt⸗Lichtſpiele, J 1, 6, Breiteſtraße. Das neue Programm bringt zwei erſtklaſſige Senſationen, den ſeines großen Erfolges wegen bis inkl. Freitag Prolongierten künſtlexiſch aus ärztliche Hilfe gewährt. geſtalteten ſich in herr⸗ licher Gegend abſpielenden Kunſtfilm„Maria So⸗ netta“(Das Findelkind),, ferner als Erxtra⸗Einlage den wunderbaren Nordiſchen Schlager„Einer Mut⸗ ter Geheimnis“, ein großes, feſſelndes Drama in 2 Akten. Herrliche Naturaufnahmen, ſowie köſtliche Humoresken dienen zur Vervollſtändigung des Spielplans. Sportliche Nundſchau. Enghien. Prix du Maine: Vieo— Unipar. Prix de'Erdre: Oeillet Blane 2— Hsros 2. Prix de'Anjon: Cajut— Caubet Tauzia. Prix du Thonuet: Laſt Patron— Mambrino. Prix de la Sarthe: Sauveur— Nickel. Prix de la Mayeune: Le Matifan— Le Potache. Winterſport. * Holmenkol⸗Rennen. Für dieſe bedeutendſte aller ſkiſportlichen Veranſtaltungen zeigt ſich heuer ganz beſonderes Intereſſe, da ſich zum erſtenmal eine größere deutſche Mannſchaft an den Konkurrenzen beteiligt, und zwar Bader⸗ München vom Skiklub Schwarzwald, Luther vom Schneeſchuhverein München, Gregory vom Münchener Sportklub, Schult⸗München vom Skiklub Schlierſee, Villinger⸗Freiburg vom Skiklub Schwarzwald und endlich Böhm⸗ hennes vom Thüringer Winterſportverband. Die Tageszeitungen brachten lange Be⸗ grüßungsartikel, Photographien und Porträt⸗ zeichnungen. Die Deutſchen ſind mit einigen Schweden und einem Amerikaner die einzigen Vertreter des Auslandes und zwar werden von den Deutſchen mit Ausnahme des 50 Kilometer⸗ Dauerlaufs alle Holmenkolklaſſen beſtritten. Am 27. Februar begann das Rennen mit dem „extraordinären“ Langlauf über 50 Kilometer, über deſſen Reſultate wir bereits kurz berich⸗ teten. 19 Läufer ſtarteten. Die Läufer wurden an Start und Ziel genau unterſucht. Das Er⸗ gebnis der Unterſuchung ſoll in einer Broſchüre veröffentlicht werden. Die eigentlichen Hol⸗ menkolkämpfe begannen am Sonntag mit dem 15 Kilometer⸗Langlaußf der zwei Se⸗ niorenklaſſen. Im Langlauf 1. Klaſſe nahmen 31 Läufer teil. Den Sieg errang wiederum Bergendahl in 1 Std. 36 Min., zweiter wurde Mellesmo in 1 Std. 17 Min., dritter Kaaſa in 1 St. 17 Min. Hennes prellte ſich die Schulter und blieb daher zurück. Er war mit 1 Std. 30 Min. vierundzwanzigſter. Im Lang⸗ lauf 3. Klaſſe liefen 63 Konkurrenten. Erſter wurde Aamodt mit 1 St. 21 Min., zweiter Vaumund mit 1 Std. 23 Min., Storvand 1 Std. 23 Min., Petas 1 Std. 24 Min., Schult mit 1 Std. 36 Min. ſiebenundvierzigſter. Villin⸗ ger erlitt einen Rippenbruch durch Sturz, lief aber weiter und kam mit 1 Std. 37 Min. ans Ziel. Baader vom Skiklub Schwarz⸗ wald war mit 1 Std. 24 Min. fünfter. Im Juniorenſprung erzielten Gregory 22 und 23 Meter und Baader 23,5 und(gefallen) 25,5 Meter. Sie qualifizierten ſich dadurch für den Holmenkolſprung. Raſenſpiele. *Sportplatz bei den Brauereien. Die Spiel⸗ vereinigung Fürth, welche am Sonntag in Stuttgart die Stuttgarter Kickers:0 ſchlug und ſomit einer der erſten Anwärter auf die ſüddeutſche Meiſterſchaft iſt, ſplelt am Sonntag, den 9. März, in Mannheim gegen Verein für Raſenſpiele. Rommunal politiſches. * Der Stenographieunterricht wird in den oberen Klaſſen der Bonner Volksſchulen von Oſtern ab als wahlfreier Lehrgegenſtand eingeführt. Den Schülern wird die Wahl unter den Syſtemen Gabelsberger, Stolze⸗Schrey und Nationalſtenographie gelaſſen. Kr. Einen Verband für gemeinſame Kranken⸗ pflege haben im oberen Weſterwald 33 kleine Ge⸗ meinden des Kreiſes Marienberg gebildet. Sie haben durch Zahlen von 50 Pfg. pro Einwohner die Mittel aufgebracht, um zwei Aerzte anzu⸗ ſtellen, denen ſie die langen und teuren Wegreiſen bergüten. So iſt den beiden Aerzten ein jähr⸗ licher Grundgehalt von 2350 M. geſichert, wofür ſie ſich verpflichten, jeden Kranken ohne Rückſicht auf die Entfernung ſeines Wohnortes zu gleich hohen Gebühren zu beſuchen. Armen und durch⸗ reiſenden armen Fremden wird unentgeltlich Stimmen aus dem Publikum. Der Stoßſeufzer, den der Grund⸗ und Hausbeſitzer⸗ Verein Stadtteil rechts des Neckars in Ihrer geſchätzten Zeitung an den verehrl. Stadtrat gerichtet, hat vollinhaltlich die Zuſtim⸗ mung der Neckarſtadtbewohner gefunden und ich glaube nicht zu viel zu ſagen, daß ſchon des öfteren Beobachter dieſen Mißſtand zum Ge⸗ ſprächsſtoff hatten und dabei nachdenklich die Köpfe ſchüttelten, indem ſie meinten:„Ja, wenn das Beſitztum jemand anders gehören würde, dann wäre es ſchon lange beſeitigt und die Straße wäre geöffnet. Wenn nun dem ſo wäre, könnte es doch nur im Intereſſe des Verkehrs erwünſcht ſein, daß jemand anders Beſitzer iſt. Es iſt nun einmal nicht, deswegen darf aber der Verkehr nicht Not leiden. Man wende nicht ein, es iſt noch kein Bedürfnis da! Das iſt eine billige Redewendung, mit der nichts anzufangen iſt. Wo Verkehrswege ſind, zieht ſich der Verkehr hin und damit iſt der Allgemeinheit gedient, worauf die Geſamtbürgerſchaft ein gutes Recht hat. Dar⸗ um ſollte verehrlicher Stadtrat den Mißſtand beſeitigen. Civis. Von Tag zu Cag — Mißglückter Raub. Köln, 4. März. Am hellen Tage wurde geſtern in einer belebten Straße einer Dame, die bei einer Bank 20 000 Mark erhoben hatte und das Geld in der Hand⸗ taſche aufbewahrte, die Taſche von einem Rad⸗ fahrer entriſſen. Bei der Flucht öffnete ſich die Taſche und das Geld flog über die Straße. Die Menſchenmenge beteiligte ſich am Geldſammeln, ſo daß die Dame zum größten Teil das Geraubte zurückerhielt. — Schiffsfähnrich, Halbwelt und Opiumkneipe. W. Paris, 4. März. Das Zuchtpolizeigericht von Breſt verurteilte einen Schiffsfähnrich und zwei Halbweltdamen, die eine Opiumkneipe er⸗ richtet hatten, zu zwei Monaten Gefängnis unter Zubilligung des direkten Strafaufſchubs ſowie zu Geldbuße. ———— Lette Nachrichten und Telegramme. Berlin, 4. März.(Von unſ. Berl. Bur.) Die Oſterferien des Reichstages ſoll⸗ ten nach den bisherigen Vereinbarungen am Freitag vor Palmſonntag, alſo am 14. März, ihren Anfang nehmen und bis zum 9. April dauern. Vom Zentrum und von den National⸗ liberalen wird aber dahin gedrängt, daß der Reichstag ſeine Arbeiten ſchon am Freitag dieſer Woche(7. März) unterbricht und nach Oſtern am 2. April wieder aufnimmt. ſchäftigen. W. Paris, 4. März. Der„Petit Pariſien“ will wiſſen, Oberſt Seely, der geſtern in Madrid einge⸗ troffen ſei und daſelbſt eine Beſprechung habe, nach Paris reiſen und ſich hier auf⸗ halten werde. W. Paris, 4. März. hielt aus Dehibat an der tuneſiſch⸗tripolitaniſchen niſchen Araber Hadſchi Djemal unterzeichnete Depeſche rom 2. März: Die Italiener haben heute einen Ausfall gemacht, indem ſie gegen Aſſabia und Gharien vorrückten und an 100 Ka⸗ zonenſchüſſe abfeuegrten. Sie wurden jedoch von den Arabern zurückgewieſen, die bis zu den italieniſchen Grenzen vordrangen und ſie beſetzten. Die Verluſte der italieniſchen Trup⸗ pen ſind bedeutend. * Waſhington, 4. März. Präſident Wil⸗ ſon iſt geſtern nachmittag hier eingetroffen und hat ſich in einem ihm vom Präſidenten Taft geſtellten Automobil ins Hotel begeben. Er wurde von einer großen Volksmenge enthu⸗ ſiaſtiſch begrüßt. 2—:::::——::᷑ zurück. Ein Schiff iſt in einer der Jeſuitenkirche borgelagerten Werft im Bau, holländiſche Holz⸗ ſchiffe mit ihren blau⸗weiß⸗roten Flaggen fahren tuf und ab und eine Waſſermühle iſt inmitten des Stromes in voller Tätigkeit.“ Zu dieſem intereſſanten Fund bemerken die ge⸗ nannten Blätter: Der Künſtler, Franz Karl van Douwe, iſt nicht zu verwechſeln mit dem bekann⸗ teren Holländer Johann Franz van Douven, der 1656 zu Roermond geboren wurde, etwa ſeit 1700 in Düſſeldorf als Hofmaler Johann Wilhelms tätig war und 1727 in Düſſeldorf ſtarb. Von ihm gemalte Bildniſſe(ogl. Mannh. Geſchichtsbl. 1911, Sp. 24) befinden ſich in verſchiedenen Galerien [München Augsburg, Caſſel, Nürnberg, Düſſel⸗ dorf— Selbſtporträt]; die Heidelberger Samm⸗ lungen beſißen von ihm einen Johann Wilhelm (Natalog 1892 Nr. 2290. Ob Franz Karl van Douwe— ſy unterſchreibt er ſich in dem gleich zu erwähnenden Aktenſtück— in die Familie jenes Düſſeldorfer Hofmalers gehört, iſt noch nicht feſt⸗ geſtellt. Im Faszikel Pfalz generalia 1397 des Karlsruher Generallandesarchivs iſt ein Reſkript es Kurfürſten Karl Theodor vom 22. Januar 1750 enthalten, durch das Franz Karl van Douwe zum Hofmaler ernannt wird. Dieſe Ernennung erfolgt auf eine gleichfalls bei dieſen Akten de⸗ findliche, in ſehr ſchlechtem Deutſch geſchriebene igabe, worin er angibt, ſein Vater Peter van uve habe dem Kurhaus 29 Jahre als Jagd⸗ ſchiffkapitän gedient und unter Karl Philipp ver⸗ ſchiedenklich ſchöne Zeichnungen von den damali⸗ Er ſe gen Hubertusjagden angefertigt iſt katholiſch und bittet um„ein kleines Ehre Preticat“ als Hofmaler oder ſonſten als„Com⸗ missarius“ ſer meint jedenfalls für Gemäldean⸗ käufe in Holland). Die Heidelberger Sammlung beſitzt von dieſem ſelben Künſtler auch eine Zeich⸗ nung der kurfürſtlichen Luſt⸗Jacht. Theater⸗Notiz. Infolge Erkankung im Schauſpielperſonal wird am Sonntag im Neuen Theater ſtatt„Die goldene Eva“„Charleys Tante“ gegeben. Mannheimer Trio. Wir machen nochmals auf den zweiten Kam⸗ mermuſikabend des Mannheimer Trios aufmerkſam, der am Mittwoch, den 5. März, abends ½8 Uhr, im Kaſinoſaale ſtattfindet. Es kommen zur Aufführung: Trio in B⸗moll von Robert Volkmann, Celloſonate von Ludwig Thuille und Trio F⸗dur von Robert Schumann. Karten in den Hofmuſikalienhandlungen von Heckel und Pfeiffer. Akademie für Jedermann. Der neue Sprecher. Infolge des ſtarken Anwachſens der Mitglieder⸗ zahl und zur Vertiefung der Wirkung des Freien Bundes iſt die Berufung einer neuen Hilfskraft für unſere Kunſtpflege nötig geworden, eines eigenen Dozenten oder Sprechers. Dieſem Sprecher wird die Aufgabe zufallen, lediglich durch einführende Vorträge, durch Abhal⸗ tung von Kurſen und Führungen zu wirken und ſo das immer allgemeiner erwachende Kunſtverſtändnis noch feſter zu begründen und zu vertiefen. Dr. Der i, dem der verantwortungsvolle Poſten auver⸗ traut wurde, kommt aus Berlin, wo er ſchon ſeit einer Reihe von Jahren an der„Freien Hochſchule⸗ 2 und an der Neuen freien Volksbühne“ ein 38— Amt verſah. Es gelaug ihm dort ein ſehr verſchie⸗ denartig zuſammengeſetzes Publikum auch mit ſchwie⸗ rigen Themen dauernd zu feſſeln. Dr. Deri iſt Schüler Wölfflins und Goldſchmidts, war Aſſiſtent am Kaiſer Friedrich Muſeum iu Berlin und hat ſich auch in erfolgreicher Weiſe ſchriftſtelleriſch betätigt. Seine Unterſuchung über das„Rollwerk“ ſeine Ornamentform des 16. Jahrh.] gilt als grundlegend. Neuerdings iſt von ihm ein„Verſuch einer pfycholo⸗ giſchen Kunſtlehre“ erſchienen. Am 5. März(morgen!] und 12. März(morgen in einer Woche wird ſich Dr. Deri den Hörern der beiden Zettel der Akademie für Jedermann mit einem programmatiſchen Vortrag vorſtellen. Dieſer Vortrag heißt:„Was Mannheim will“. Siegfried Wagner und die deutſche Nation. Als kürzlich Siegfried Wagner in Regens⸗ burg aufgefordert wurde, eine am 22 Mai ſtattfindende Feſtaufführung der„Meiſter⸗ ſinger“(gelegentlich der Aufſtellung der Büſte Wagners in der Walhalla) zu dirigieren, lehnte er nach der„Münch. Ztg.“ das ab mit den Worten:„Bei der Stellung der deutſchen Nation zur Parſifal⸗ frage iſt mir das ganz unmöglich.“ Auf ſeine Veranlaſſung wird nun Hans Rich⸗ ter die Leitung übernehmen. Die Folgen des Theaterſkandals in der Wiener Hof⸗ oper. Aus Wien wird berichtet: Wegen des großen Skandales, der Sonntag abend in der Hof⸗ oper zum vorzeitigen Abbruch der Hugenottenauf⸗ führung führte, überreichte geſtern nach der Wiener Allgem. Zeitung Direktor Gregor ſein formelles Entlaſſungsgeſuch. Der Skandal entſtand, weil die Sängerin der Valentine, die für die erkrankte Kammerſängerin Weidt einge⸗ ſprungene Frau Kempter Jarno vom Züricher Stadttheater, infolge der ungewohnten Größe des nügend ſang und durch die darüber entſtandene Un⸗ ruhe des Hauſes, die ſich ſchließlich zu zinem richti⸗ gen Radau ſteigerte, immer unſicherer wurde, ſy daß ſie nicht mehr weiterſingen konnte; der letzte Akt mußte ohne ſie bis zur Schwurſzene geführt werden. In die Rufe gegen ſie miſchten ſich auch Rufe gegen Gregor, der von der Kritik ſchon lange heftig ange⸗ griffen wird, weil er die Hofoper geiſtig verarmen laſſe. Die bedauernswerte Sängerin wurde von Herzkrämpfen befallen und machte unter Er⸗ ſcheinungen von Geiſtesverwirrung Selbſtmord⸗ verſuche, ſo daß ſie in ein Sanatorium gebracht werden mußte. Kleine Mitteilungen. Aus Petersburg wird uns telegraphiſch berichtet: Geſtern fand im Kaiſerlichen Marien⸗ Theater die ruſſiſche Erſtaufführung von Rich⸗ Strauß'„Elektra“ ſtatt. Führer durch die deutſche Literatur des 20. Jahrhunderts betitelt ſich ein Werk das Max Geißler in Kürze bei dem Verlage Alexander Duncker in Weimar erſcheinen läßt. Auf über 750 Seiten werden etwa 2700 lebende Schriftſteller behandelt. Die Kritik iſt, ſo wird uns mitgeteilt, unabhängig und lehnt Artiſtentum und Dekadenz ab. Außer dem künſtleriſchen Weſensbild jedes Dichters bringt dieſe Literaturgeſchichte der Lebenden biographiſche Angaben und die geſamte Bibliographie bis zum Beginne des Jahres 1913. * Gregoris Autwort auf das Schreiben der Acht. Prof. Ferdinand Gregori wendet ſich jetzk in einem Schreiben an den Berliner Börſen Courier gegen die Ausführungen der acht Schauſpie⸗ ler. Er ſchreibt: „Ich bin in dem Vortrage über meine Mann⸗ heimer Tätigkeit nirgends von der Wahr⸗ heit abgewichen und was die Einſender vorbringen, ſind nur Urteile. das eine oder andere Mitglied anders eingeſchäßzt Hauſes in große Erregung geriet, ihren Part unge⸗ habe als es ſich ſelbſt, ſo natürlich iſt der Zwieswalt in der Beurteilung meiner Fähigkeiten. Der Senioren⸗ konvent dürfte ſich heute mit dieſer Frage be⸗ daß der engliſche Kriegsminiſter mit der ſpaniſchen Regierung gehabt Der„Matin“ er⸗ Grenze folgende von dem Führer der tripolita⸗ Wie ich Wn nlnn e

⸗ 1 ⸗ 9 t b. n i. gung vorläufig bis 1. die leiſeſte Bitte hin umſonſt mitgewirkt. mich Mannheim, 4. März. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagblalth. 5. Seite. Maßnahmen gegen die Fleiſchtenerung. Sagarbrücken, Zur Linderung der Fleiſchnot in unſerer Stadt wurde auf An trag der Stadt Saarbrücken dieſer ſeinerzeit Inlandvieh inzwiſcher ſind, wurde der Stad Die Stadt hat bis jetzt 666 Schlachtrinder und 365 Schlachtſchweine aus Holland eingeführt. Das Automobilattentat bei Berlin. Berlin, 4. März. Von den Automo⸗ bilattentätern des Sonntag hat man noch keine Spur. Das Befinden der im Krankenhaus untergebrachten verwundeten Tochter des Plunzſchen Ehepaares iſt den Um⸗ ſtänden nach gut, es beſteht aber noch Lebens⸗ gefahr. Sie weiß noch nicht, daß ihre Eltern tot ſind. Die unverletzt geblievene Tochter weilte die Nacht auf den Montag in Hennigsdorf. Erſt geſtern nachmittag gelang es den Verwandten, das Mädchen dahin zu bringen, daß es ihnen nach Berlin folgte. Zahlreiche Automobiliſten begaben ſich geſtern an den Schauplatz des Ver⸗ brechens, überall wurde von dem letzteren mit Abſchen und Entrüſtung geſprochen. Man ver⸗ anſtaltete Sammlungen, um die bisher ausge⸗ ſetzte Belohnung zu erhöhen. Die Tariſverhandlungen in der Holzinduſtrie. *Berlin, 4. März. In 35 unter 52 Städ⸗ ien iſt eine Einigung in der Holzinduſtrie er⸗ zielt. Für Berlin beſtehen noch drei Differenz⸗ punkte. Man hofft, dieſe in ſpäteren Verhand⸗ lungen zu beſeitigen. Schreckliche Bluttat auf Korſika. w. Paris, 4. März. In St. Florent bei Ba⸗ ſtia auf Korfika erſchoß der Bauer Caſale wäh⸗ rend eines Wortwechſels ſeinen Bruder und ſeinen Großvater, verwundete den Bräutigam ſeiner Schweſter und ſtellte ſich hierauf die Gen⸗ darmen. Ein Handgemenge mit den Wahlrechtsweibern. W. London 3. März. Vor dem Pavillon der Muſikhalle, in dem ſich die Anhängerinnen des Frauenſtimmrechts Montags ver⸗ ſammeln, kam es zu aufregenden Sze⸗ nen. Die von einer früheren Verſammlung ausgeſchloſſenen männlichen Perſonen fanden ſich vor dem Pavillon ein, hielten die Eingänge dicht beſetzt und machten alle Verſuche der Frauen, Einlaß zu erlangen, zunichte. Schutzleuten ge⸗ lang es nicht, die größtenteils aus Studenten beſtehende Menge zu zerſtreuen. Es kam zu einem kegelrechten Handgemenge zwiſchen den Frauen⸗ kechtlerinnen und ihren Gegnern, wobei ein ohrenbetäubender Lärm vollführt wurde. Unter Hohnrufen wurden die Anſchlagszettel der Frauenrechtlerinnen heruntergeriſſen. Erſt als Verſlärkungen eingetroffen waren, gelang es der Schutzmannſchaft, die Straßen zu ſäubern. Die Heeresvorlage. EBerlin, 4. März.(Von unſerem Berl. Bureau.) Wie in parlamentariſchen Kreiſen ver⸗ lantet, iſt der Plan, die Koſten der Heeresvor⸗ lage von einer einmaligen Abgabe vom Ver⸗ mögen zu decken, bereits Gegenſtand vertrau⸗ lcher Beſprechungen zwiſchen der Regierung und den Führern der Parteien geweſen. Inner⸗ halb der Parteien findet der Gedanke keine ablehnende Aufnahme, man will aber erſt den techniſchen Ausbau dieſer Abgabe ab⸗ warten. Die Finanzminiſter der Bundes⸗ e Icherinnere mich allerdings nicht, auf Proben verlegen geweſen zu ſein, auch wo es ſich um Maſſengruppierungen handelte und vielleicht exrinnern ſich dafür die Schauſpieler, — daß ich die meiſten Stücke in der 2. Probe aus⸗ wendig inſzenſerte, was zwar nicht auf un⸗ genngende Vorbereitung ſchließen läßt. Mit dem Unter richt verhält es ſich ſo: Drei pder vier Mitglieder traten an mich mit der Bitte heran, ſie rhetoriſch zu unterweiſen. Ich ſchlug gleichmäßig allen dieſe Bitte a b. Die Herren G. und O. aber waren bereits kurze Zeit in Wien meine Schüler geweſen. Sie und ihre Ange⸗ hörigen drangen in mich, die Ausbildung in Mannheim zu Ende zu führen. Ich tat es. Und weil es im Perſonal an ſprechgeübten Vertre⸗ tern kleiner Rollen mangelte, verwendete ich G. gegen ein Spielhonorar. Ich ließ ihn alſo etwas verdienen, ſtatt, wie man mir vorwirft, ihn aus zuziehen. O. half erſt aus, als gegen Ende der Spielzeit ein Mitglied plötzlich ausſchied und ich in Verlegeuheit war⸗ Warum ich ihren Augehörigen das Honorar, das ich in Wien bezogen, in Mannheim hätte erlaſſen ſollen, will mir nicht in den Kopf. Und daß ich als Lehrer ſie nicht in fremde Hände übergehen ließ, kann ich mir nicht zum Vorwurf machen. 8 Die„Manfred“⸗Rezitation fand nicht zu wohltätigem Zwecke ſtatt, ſonſt hätte ich auf Man hat nur nach meiner Forderung ge⸗ fragt wie jeden anderen, der in den acht Akademie⸗Konzerten mittut und ich habe wie jeder andere die übliche Summe genannt. Neun Jahre kang habe ich in Wien ohne Entgelt für humane Zwecke vorgeleſen und auch in Rannuheim bei der Peter⸗Altenberg⸗ Aktion, ferner im Arbeiterbildungsver⸗ ein und bei der Veranſtaltung der Frau ſtaaten werden demnächſt zu einer neuen Konferenz in Berlin zuſammentreten. Die Konſervativen und die Wirt⸗ ſchaftliche Vereinigung berieten ge⸗ ſtern abend den Vorſchlag über die einmalige Abgabe vom Vermögen. In der gleichen An⸗ gelegenheit fand ſich am geſtrigen Nachmittag Unterſtaatsſekretär Wahnſchaffe im Reichstage ein und hatte mit einigen Mitgliedern der Kon⸗ ſervativen Fraktion, ferner mit dem national⸗ liberalen Abgeordneten v. Calker und dem Zentrumsmitgliede Erzberger längere Be⸗ ſprechungen. Die nationalliberale Partei und die Kriegs⸗ Kontribution. Berlin, 4. März.(Von unſ. Berl. Bur.) Die Nationalliberale Reichs⸗ tagsfraktion hat ſich wie die National⸗ zeſtung hört, offiziell mit dem Projekt des Reichskanzlers noch nicht beſchäftigen können. Sie wird, ſoweit bis jetzt ein Urteil möglich iſt, grundlegende Bedenken in erheblichem Umfange gicht erheben. Allgemein ſieht man in dem Plane der Regierung, dem der außergewöhn⸗ liche Charakter einer Kriegskontribution nicht ab⸗ zuſtreiten iſt, den Weg zu einer künftigen Reichs⸗ vermögensſteuer. Vielfach wird die Geheimnis⸗ krämerei der Regierung bemängelt, die ſich ſelbſt noch nicht ganz ſchlüſſig ſcheint über wichtige Einzelheiten ihrer Vorlage. Wie die Nationalzeitung noch ſerner erklärt, beabſichtigt die Regierung bei der Veröffent · lichung des Steuerſatzes ſich unmittelbar an das Volk mit einer Kundgebung zu wenden, die aus⸗ brücklich auf die Analogie der Selbſtbeſteuerung des Volkes im Jahre 1813 hinweiſt und betont, daß die politiſche Entwicklung der letzten Zeit das friedliebende Deutſche Reich zwinge, für ſeine Wehr und Sicherheit außerordentliche Opfer zu bringen. Gegen die einmalige Vermögensabgabe mochen im Grunde nur die rechtsſtehenden Blät⸗ ter erheblichere Einwendungen. Die franzöfiſche Heeres⸗ nerſtürkung. m. Paris, 4. März.(Priv.⸗Tel.) Der Haupt⸗ inhalt des Gutachtens des oberſten Kriegsrats, mit dem ſich der heutige Mini⸗ ſterrat beſchäftigt, iſt bereits bekannt. Der Kriegsrat bezeichnet die dreijährige Dienſtzeit als unvermeidlich, ſtellt jedoch feſt, daß auch dann Frankreich hinter der deutſchen Präſenzſtärke um—4 Armeekorps zurückbleibe. Da andererſeits auch Oeſterreich und Italien eine Heeresverſtärkung planen, müſſe dahin gewirkt werden, daß Rußland eine erhebliche Heeresvermehrung vornehme. Delcaſſes Miſſion ſoll haupt⸗ ſächlich dieſer Aufgabe gewidmet ſein. W. Paris, 4. März. Nach einer offiziellen Meldung wird der oberſte Kriegsrat in ſeiner heute unter dem Vorſitz des Präſtdenten der Republik ſtattfindenden Sitzung die von der Regierung in der Angelegenheit der Heeresver⸗ mehrung aufgeſtellten Fragen beantworten. Die diesbezügliche Anſicht des oberſten Kriegs⸗ rats iſt übrigens bekannt. Alle Mitglieder des⸗ ſelben haben ſich in perſönlichen Unterredungen mit dem Kriegsminiſter durchweg für die Wie⸗ dereinführung der dreijährigen Dienſtzeit ohne jede Vergünſtigung und Ausnahme ausge⸗ ſprochen und dabei geltend gemacht, daß das Geſetz von 1905 über die zweijährige Dienſtzeit, ganz abgeſehen von dem ſchwachen Beſtand der Deckungstruppen, es unmöglich mache, eine brauchbare Reiterei und Artillerie heranzubilden. Es heißt, daß die Regierung dieſe von den Mit⸗ gliedern des oberſten Kriegsrats vertretene An⸗ ſicht durchaus teile. 2 Der Krieg auf dem Balkan. Neue Stockungen. * Wien, 3. März. In hieſigen diploma⸗ tiſchen Kreiſen wird, laut„Köln. Ztg.“, ein augenblickliches Stocken in der Entwicklung der allgemeinen politiſchen Lage nicht geleugnet. We⸗ der in der albaniſchen, noch in der rumäniſch⸗ bulgariſchen, noch in der Friedensfrage ſei ein Fortſchritt zu verzeichnen. Auch über Abſchluß cines Abrüſtungs⸗Uebereinkommens zwiſchen Oeſterreich⸗Ungarn und Rußland ſei bisher nichts Authentiſches mitgeteilt worden. Dagegen beſtehe bei allen Teilen fortdauernd der ernſte Wille, zu einem baldigen friedlichen Abſchluß zu kommen, ſo daß deſſen Verwirklichung nur eine Frage der Zeit ſei. Die Bermittlung der Mächte. * London, 3. März.(Reuter.) In der türkiſchen Note wird nur die Vermittlung der Bon Bedingun⸗ lektivnote der Mächte in einem früheren Stadium der Türkei gegeben worden iſt, noch jetzt als gut gehalten wird und die ein⸗ zige Grundlage iſt, auf der eine Vermittlung ſeitens der europäiſchen Mächte ſtattfinden könnte. Das Reuterſche Bureau erfährt weiter, daß der Vorſchlag, den die Türkei Sir Edward Grey als den Präſidenten der Botſchafterkonferenz gemacht hat, zu gleicher Zeit in den anderen europäiſchen Hauptſtädten durch die Vertreter der Türkei bekannt gegeben worden iſt. Dieſe Tatſache war in diplomatiſchen Kreiſen bereits am Freitag abend bekannt, iſt aber aller Wahr⸗ ſcheinlichkeit nach formell erſt auf der heutigen Botſchafterkonferenz von Grey mitgeteilt worden. Es iſt beſchloſſen worden, daß die Mächte nun⸗ mehr Schritte tun werden, die Balfanſtaaten von dem Erſuchen der Türkei in Kenntnis zu ſetzen und bei ihnen anzufragen, ob ihre Regierungen gleichfalls gewillt ſeien, die Herbeiführung einer Einigung der Vermittlung der Mächte zu über⸗ laſſen. Ueber die Frage, ob die Balkanſtaaten vorausſichtlich ihre Sache ohne Vorbehalte den Händen Europas anvertrauen werden oder nicht, iſt für den Augenblick keine Information zu er⸗ halten. Der allgemeine Eindruck ſcheint indeſſen zu ſein, daß die Verbündeten gewillt ſind, eine Vermittlung anzunehmen, daß ſie vorerſt die Be⸗ dingungen den Großmächten vorlegen wollen, unter denen ſie zum Friedensſchluß bereit ſind. Nachdem ſich die Großmächte über den Stand⸗ punkt der Balkanſtaaten vergewiſſert haben, wer⸗ den ſie, wie man erwartet, den Entwurf eines Vertrages aufſetzen, der dann von den beiden genehmigt und unterſchrieben werden ſoll. Die Friedensbedingungen der Verbündeten. * Sofia, 3. März.„Mir“ erklärt zu dem erwarteten Schritt der Mächte: Die Antwort der Verbündeten wird einzig und allein von der unverzüglichen Zuſtimmung der Türkei abhängen die erfolgen müßte ohne weitere Verhandlungen über die Annahme der territorialen Forderungen der Verbündeten im großen und ganzen, und wird weiter abhängen von der grundſätzlichen Zuſtimmung der Zahlung einer Kriegsentſchädigung. Die Groß⸗ mächte können als Vermittler zur Regelung der Einzelheiten intervenieren. Die bulgariſche Re⸗ gierung wird ſich wegen der Antwort mit den Verbündeten ins Einvernehmen ſetzen. Selbſt⸗ verſtändlich werden die militäriſchen Operationen unterdeſſen fortgeſetzt werden. Jede aus den Operationen ſich ergebende Aenderung wird natürlich auf die endgültigen Friedensbedingun⸗ gen einen Einfluß ausüben.— Stimmen aus dem Publikum. Es erſchien in den letzten vier Monaten kaum eine Nummer der deutſchen Tabakfachpreſſe, in der nicht ein Artikel über den amerikani⸗ ſchen Truſt veröffentlicht wurde, ein Zeichen, wie ernſt und entſcheidend die jetzige Zeit für das Wohl und Wehe der geſamten deutſchen Tabakinduſtrie iſt. Seit die Zigarettenſpezialiſten auf die Gefahren aufmerk⸗ ſam gemacht wurden, die ihnen von ſeiten des amerikaniſchen Tabaktruſtes drohen, ſind ſie be⸗ müht, nur truſtfreie Fabrikate in den Haudel zu bringen, jedoch wird es ihnen bis jetzt un⸗ möglich gemacht, die Fabrikate des amerikani⸗ ſchen Truſtes: Batſchari, Joſetti, Jas⸗ matzi, Sulima, Delta ganz auszuſchal⸗ ten, da ſolche immer wieder von den Rauchern verlangt werden. Es iſt deshalb höchſte Zeit, die Raucher über die Ziele des amerika⸗ niſchen Truſtes aufzuklären. Der amerikaniſche Tabaktruſt will: 1. Die Zigaretten⸗ Zigarren und Tabak⸗ fabrikanten zwingen, ihre Fabrikation einzuſtellen. Er hak bereits die größten Fabri⸗ ken aufgekauft und ſucht durch eine Rieſen⸗ roklame das ganze Geſchäft an ſich zu reißen und L. kruſtſit en deutſchen Fabriken zu ruinie⸗ ren. 2. Die Zigarettenſpezialiſten zwingen, die Truſtfabrikate allein zu führen, bei ungemein hohen Einkaufspreiſen, bei denen das Geſchäft auch bei größtem Fleiß unreutabel bleibt. 3. Die Raucher zwingen, ihre Re⸗ klamemarken zu unverhältnismäßig hohen Prei⸗ ſen zu kaufen. 4. Alles in allem: Eine der blühendſten Induſtrien Deutſch⸗ lands, die Millionen Deutſchen ihren Unter⸗ halt gewährt, in ſeine Hände bringen. Sollen wir uns das gefallen laſ⸗ ſen? Wo doch den Deutſchen im Ausland, die durch Arbeit und Ausdauer ſich dort eine be⸗ ſcheidene Exiſtenz gründen wollen, das Leben ſo ſchwer gemacht wird? England ver⸗ langt durch Geſetz, daß auf fremde Ware das Herkunftsland vermerkt ſei(Made in Germany). In Frankreich dürfen laut Geſetz nur Firmen, bei denen Inhaber, Angeſtellte und Arbeiter Franzoſen ſind, ihre Waren als franzöf iſche Waren bezeichnen. Die Antwort muß lauten: Nein! Wenn wir keine Geſetze haben, die auf ſolche Weiſe die einheimiſche Induſtrie ſchützen, ſo trage jeder Einzelne dazu bei, daß dieſe Ju⸗ durch Einkauf von nur truſtfreien Fabrikaten und wenn der Amerikaner als höchſten Grund⸗ ſatz: Amerika den Amerikaner! hat, ſo wollen wir in dieſem Fall von ihm lernen und dem amerikaniſchen Tabaktruſt entgegen⸗ rufen: Deutſchland den Deutſchen! Wir rauchen kein Truſtfabrikat. Oskar Reik, Inhaber der truſtfreien Ziga⸗ 811 5 und Tabak⸗Fabrik„Ophyr“, Mannheim, Vereinsnachrichten. Der Mannheimer Schifferverein E. V. hält am Dienstag den 11. März, abends 9 Ühr, im Re⸗ ſtaurant„Hoffnung“, Parkring Nr. 21, eine Mi t⸗ gKliederverſammlung mit nachſtehender Ta⸗ gesordnung ab: 1. Die Dienſtbücher und Schiffer⸗ patente, 2. Laden und Löſchen der Schiffe, 3. Steuer⸗ mannsweſen und 4. Vereinsangelegeuheiten. In Anbetracht dieſer für ſeden Schiffer höchſt wichtigen Beratungsgegenſtände iſt zahlreicher Beſuch der Mit⸗ glieder Bedingung. Volkswirtschaft. Süddeutsche Disconto-Gesellschaft .-., Mannheim. Die Bilanz der Süddeutschen Disconto-Ge⸗ sellschaft.-G. gewährt für die Aktionäre ein àuherst befriedigendes Bild. Die Einnahmen an Zinsen und Wechseln einschl. Zinserträgnisse von dauernder Beteiligung stiegen von 2 964 230 Mark im Vorjahre auf 3 355 030 M. im Berichts- jahre. Effekten, Konsortialbeteiligungen, Ku-⸗ pons und Sorten ergaben M. 463 079(628 f05), und Provisionen M. 1 564 534 gegenüber Mark 1 318 580 j. V. Andrerseits erforderten Spesen einschließlich Steuern und Pantiemen füt Direktoren und Prokuristen M. 1982 822(i. V. 1 822 683). Der einschließlich des vorjährigen Vortrags verbleibende Reingewinn beträgt, wie bereits im gestrigen Abenblatt gemeldet, M. 3 849 822 gegenüber M. 321823f im Vor-⸗ jahre, was einer Gewinnsteigerung von mahezu einer Drittelmillion Mark entspricht. Auf Antrag des Vorstandes beschloß der Auf⸗ sichtsrat nachstehende Verwendung des Rein⸗ gewinns: 6 Prozent Dividende, wie im Vorjahre, wobei zu berücksichtigen ist, daß die letzte Aktienemission erstmals für ein ganzes Jahr an der Dividende teilnimmit, M. 339 982(i. V. M. 308 832) den beiden Reservefonds zuzu⸗ Weisen, M. 100 000(i. V. M. 100 O00)0 auf Immo⸗ bilten abzuschreiben, M. 170 000(i. V. Mark 180 O00) auf neue Rechnung vorzutragen, Mark 40 o00 einer neu zu errichtenden Talonsteuer⸗ Rescrvebund Orestliche M. 198883 dem Beamten-⸗ Fonds zuzuweisen. Die Bank veröffentlicht ihre Bilanz erst-⸗ mals nach dlem von dem Reichsbankdirektorium festgesetzten Schema; fügt aber, was sehr zu begrüßen ist, zur Erleichterung des Vergleichs mit den voribbrigen Ziffern auch eine Aufstel⸗ lung nach dem malten Muster bei. Nach letzterem steht bei einem Aktienkapital von 50 Millionen das Aktien-Einzahlungskonto unverändert mit M. 3750 Oo0 zu Buch. Ferner kfigurieren in det Bilauz: Kassebestand mit 2827 0f1( 908 664) Mark, Kupons, Sorten, verloste Effekten mit M. 944276(816 802), Wechselbestend Mark 24 907 738(26 083 855), Effekten und Konsortial- beteiligungen M. 7833 474(7 162%) Debitoren in laufender Rechnung M. 86 661 812(83 576 698), Guthaben bei Banken M. 6 960 d50(6 839 7270, zus. M. 93 621 882(90 116 426), Lombard-Debi- toren M. 25 569 970(21 972 543), dauernde Be- teiligung M. 3 000 000(5 o00 Ooοοο, Hypotheken M. 76018(303 300), Aval-Debitoren M. 17 828 876 (18 154 193) und Immobilien M. 3927 414(N. 3 498 766). Die Kreditoren in laufender Rechnung beziffern sich auf M. 25 040 110(26 219 882), auf keste Termine M. 36 640 247(40 722 129), zu⸗ sammen M. 61 68o 357(66 Har98). Für den Rückgang, der nur ein buchmäßbiger ist, Sibt der Geschäftsbericht eine Erklärung, ebenso für die Steigerung des Akzeptkontos auf Mark 49 069 809(37 602 963). Avalverpflichtungen stie⸗ gen auf M. 17 828 576(18 184 193) und Gewinn⸗ und Verlust-Konto auf M. 3 549 821(3 218 2310. Die von der Bank ausgewiesenen Reser- ven stellen sich nunmehr einschließlieh des vorjäbhr. Vortrages auf über 46 Millionen Mark, eine Summe, die angesichts des erst Sjährigen Bestehens des Bankinstituts eine ganz ansehnliche genannt werden kann. Bezüglich des Berichtes des Vorstan⸗ des, der wiederum ein sehr eingehend ausge⸗ arbeitetes und detailliertes Bild über das Bank-⸗ institut selbst wie auch über die Entwiek⸗ lung der deutschen Volkswirt⸗ schaftgibt, vetweisen wir auf den an anderer Stelle dieser Nummer im Wortlaut veröfkent⸗ Üchten Geschäftsbericht der Süddeutschen Dis⸗ conto-Gesellschaft.-G. Bensheimer zum Beſten der Kinderfür⸗ VVV 9— ſeorge e eeeeeeee 1% Iſen wird betont, daß der Nat der in der No l. duſtrie. in den Händen der Deulſchen bleibt. ——„„.„„ 75——23——T 5 8 ——33— 4* 7*. 8 5 3 N —— 5——— 2 e N— 5 M Mn ̃ S, 12 6 3 88 0—— — Unzerbrechlien 2„ 5 e 25 8* 1 5—5— —.—— 55 JJJ7 ð vdß 15 ——„„„**.—— D i Ndeedeee——

7 Hafenbeeken. 6. Sette. General Anzeiger, Badiſche Neueſt⸗.rfeten(Mittaoplatt. Mannhetm, 4. Mürz. Dresdener Bank. In der heute stattgehabten Sitzung des Auf- sichtsrats der Dresdner Bank wurde die Bilanz Dro 1912 vorgelegt. Der Bruttogewinn beträgt einschl. M. 261 901 Vortrag aus dem Vorjahre M. 41 297 978(i. V. M. 40 193 Oos00. Nach Ab⸗ zug von M. 15 841 315(14 738 388) Handlungs- Unkosten und Steuern, von M. 340 634(781 O47) Abschreibung auf Mobilien-Konto verbleibt ein Reingewinn von M. 238 118 829(24 673 615). Der Gesamtumsatz auf einer Seite des Haupt- buches stellte sich auf M. 97 os3 497 278 gegen M. 91 146 076 420 in 1911, die Zahl der bei der Bank geführten Konten auf 179 567 gegen 76 878 in 1911. Die Zahl unserer Angestellten beliei sich am Jahresschlußg auf 4846 gegen 4341 an Jahre 1911. Vo abigen Bruttogewinn entfallen auf: Sorten und Kupons-Konto M. 345 430(328 870), Zinsen-Konte M. 9 706 171(0 97 206], Wechsel⸗ Konto M. 14 360 261(12 975 4750, Provisions- Konta, abzügl. gezahlter Provisionen Mark 24 283 356(13 190 3200, Effekten- und Konsor- tial-Konto, abzüglich Zinsen o(3 216 634), Er- trägnisae aus dauernden Beteiligungen bei frem- den Banken pro 1911 2090 870(1 968 939). Der ansehnliche Effekten- und Konsortial- Fewinn, der nach Vornahme der kursmäßigen Abschreibungen auf die Bestände, insbesondere auf diejenigen an Staatspapieren und anderen festverzinslichen Werten, zur Verfügung stand, ist, da eine Heranziehung für die vorgeschla-⸗ gene Dividende nicht erforderlich war, im vol- len Betrage zu weiteren Minderbewertungen und Rückstellungen verwendet worden. Die Bilanz pro 1912 weist folgende Po- sitionen auf: Aktiva: Kassa einschließlich Guthaben bei Noten- und Abrechnungsbanken, Sorten und Kupons M. 58 759 844(56 474 930), Wechsel M. 283 635 687(330 320 826), verfüg⸗ bare Guthaben bei ersten Banken und Bankiers M. 41 152 457(40 334 329), Reports und Lom- bards gegen börsengängige Wertpapiere Mark 148 125 153(164 975 410), Vorschüsse auf Waren und Warenverschiffungen M. 106 868 0%(Marle 73 224 262), davon gedeckt M. 70 369 129, dauernde Beteiligungen bei fremden Banken M. 36 634 831(38 794 084), Effekten: Anleihen des Reichs und der Bundesstaaten M. 22 879 789 24 829 179), sonstige Effekten M. 38 838 496 (21 ogs 009), Debitoren: a) durch börsengängige Effekten gedeckt M. 321 172 664, b] durch son- stige Sicherheiten gedeckt M. 146 005 083, c) un- gedeckt M. 156 6358 228, zus. M. 623 835 975 (526 860 664) Konsortial-Beteiligungen Mark 30 47% 829(44 485 694)0, Immobilien-Konto, Bank- Gbäude M. 26 864953(25 447 784), Diverse Grundstücke M. 2 328 585(2 409 119). Passi⸗ a. Aktien-Kapital M. 200 000 o00(200 o00 O00), Reservefonds M. 31 000 o0(51 oO0 oο, Re- servefonds B M. 10 000 O00(10 O00 Oο), Talon- steuer-Reserve M. 600 oo(400 oο), Depositen M. 356 790 559(333 487 416), Kreditoren Mark 330 166 605(364 961 Go4), Akzepte M. 267 787 329 (204 564 168). Auf dem Konto der„dauernden Beteiligun- gen bei fremden Banken“ sind nur die pre 1911 vereinnahmten Dividenden verrechnet, welche im Vorjahre mit dem vollen Betrage unverrech- net geblieben waren. Die Dividenden des Jahres 1912 sind wiederum der Verrechnung im nächsten Jahre vorbehalten, Der Gesamt-⸗ betrag der in den Effekten und den Konsortial⸗ beständen enthaltenen fest verzinslichen Werte beläuft sich auf ca. 33 Millionen Mark. Der auf den 29. März ds. Js. einzuberufen- den Generalversammlung soll vorgeschlagen Werden, M. 600 o auf Bankgebäude abzu- schreiben, M. 436 824 dem Pensionsfonds zuzu- führen, der dadurch auf die Höhe von Mark 4200 00 gebracht wird, M. 200 000 als Jahres- anteil für die Talonsteuer zu reservieren und eine Dividende von 8d06 Prozent zur 5 Verteilung zu bringen. Nach Absetzung der vertragsmähigen Tantiemen, sowie der Gratifikationen an die Beamten verbleibt alsdann ein Saldo von Mark 276 399 zum Vortrage auf neue Rechnung. —— »„Süddeutsche Industrie.“ Die Nummer 4 des Jahrgangs 1913 der in Mannheim erschei-⸗ nenden„Süddeutschen Industrie“, Organ des Verbandes Südwestdeutscher Industrieller, ent- hält: Amtliche Mitteilungen des Verbandes: Beitritt neuer Mitglieder. Ver⸗ trauliche Mitteillungen. Betr. Nachweis der Produktionskosten eingeführter Waren in den Vereinigten Staaten von Amerika. Import- keindliche Organisationen in Frankreich. Fran⸗ Zösische Bemühungen zur Erweiterung des Ab- satzes französischer Waren in Deutschland. Verdingungen. Postangelegenheiten. Betr. Deutsch-Englische Ausstellung. Die deutsche Volksversicherung.-G. der deutschen Lebens⸗ versicherungsunternehmungen. Vertreter in Norddeutschland gesucht. Mitteilungen der Exportstelle des Verbandes: Betr. Exportstelle des Verbandes. Betr. Ge⸗ such einer Firma, welche die Balkanländer be- reisen läßt, hinsichtlich Uebernahme weiterer Vertretungen. Winke für Gläubiger bei Kon⸗ Kursen in Aegypten. Ausschreibungen. Winke für den Export. Allgemeiner Teil: „Die Entwicklung und wirtschaftliche Bedeu- tung der Mannheimer Börse“, Rede, gehalten von Geheimen Kommersienrat Konsul Pr. Bro- sien, anläßgliekh der goldenen Jubelfeier der Mannheimer Börse(Fortsetzung und Schluß). Die Rheinschiffahrt 1912. Die Erweiterung des Karlstuher Rheinhafens durch ein viertes Ausstellungswesen. Zum acht- Zigsten Geburtstage FPriedricenh Wolffs, des Senjorchefs der Mitgliedsfirma des Verbandes: Karlsruher Parfümerie- u. Tolletteseifenfabrik E. Wolft u. Sohn. Diverses. Bücherschau. Seschäftliches. Nr. 2 der selbständigen Bei- lage Südwestdeutsehe ladustrie⸗ chronik“ enthält eine Abhandlung über den Werdegang der Maschinen- und Armaturfabrik Lorm. Klein, Schanzlin u. Becker, Frankenthal, Plalz. Die staunenswerte Entwiekelung dieser Weltkirma, die im Jahre 1871 mit 12 Arbeitern ihren Betrieb aufgenommen kKat und heute 1700 Beamte und Arbeiter beschäftigt, ist in dieser Abhandlung, die durch zahlreiche Abbildungen verschiedener von der Firma hergestellter Er⸗ zeugnisse wirksam ergänzt wird, eingehend ge- schildert. Zolltarifänderungen in Mexiko.(Mitgeteilt von der Handelskammer für den Kreis Mann- heim). Interessenten können Mitteilungen über die geplanten Abänderungen des mexikanischen Zolltarifs, die am 1. Juli 1913 in Kraft treten sollen, auf der Handelskammer erhalten. Deutsche Waffen- und Munitionsfabrik in Berlin. Die Dividende der Deutschen Waffen- und Munitionsfabriken in Berlin dürfte nach hiesigen Berliner Blättern, wie früher schon ge- schätzt, mit 32(25) Prozent in Aussicht zu nehmen sein. Bergwerks-.-G. Consolidation. Im Pro- spekt über die neuen Aktien der Bergwerks-A. G. Consolidation werden die Aussichten des laufenden Geschäftsjahres als befriedigend be- zeichnet. Die Möbelfirma A. W. Hüllen in Dortmund meldete Konkurs an. Sie hat bei der Nieder- deutschen Bank und auch sonst große Verluste gehabt. 5 ee Schiffahrt. Dolsburg-Ruhrort, 3. NMärz. Amllohe Motierungen der Sohlffer- dörse zu Julsburg-Rudrort. Bergfahrt: Frachtsätzo für elserne Kähne, del Abladungen aut Wasserstand(für die Tonne zu 1000 kg) in Mark: nach Cablenz.—, St. Goar.—, Bingen.—, Malnz-Gustavsburg.00, Mainplätze bis Frankfurt a. M..10. Nanndeim.00, Karlsruhe.20, Lauterburg 1,80, Strassburg l. E, .89.— Sohlepplönne fur die Tonne zu 1 Kg nach St. Goar .45—.900 MRN, gach Halnz-Gustavsburg C,50—.55 MR., nach Hann- helm.70—0,75 Mk. Talfrachten für Kohlentadungon(für die Tonne zu 1000 kg) Holland. gouda; grosse Sohlffe nledr, Satz.20 Nk. Langstraat; klelne Schlffe nlosrigst. Satz.95 NR. ——— Telegraphische Börsenberlehte. London, 3. März.„The Baltic“ Schluß. Weizen schwimmend: Käufer und Verkäufer reserviert und Preise für Teilladungen 3 d niedriger. Verkauft- 1 Teilladung Northern Manitoba No. 2 Anl. t. per Mai-Juni zu 34/9, per 480 Ibs. 1 gl. Teilladung No., 3 Am. t. per Mai-Juni zu 33/, per 480 lbs. Mais schwimmend: williger. Gerste schwimmend;: williger. Verkaukt: 1 Teilladung Novorossisk verschifft zu 26/1½, per 400 lbs t. d. für Liverpool. Hafer schwimmend: stetig ohne besondere Einflüsse. Verkauft: 1 Teilladung La Plata 35/36 lbs unterwegs zu 18/6 per 304 lbs. Chicago, 3. März.(Tel.) Produktenbörse. Weizen setzte infolge der a la Baisse lauten- den Wochenstatistiken, in kaum stetiger Hal⸗ tung, mit Mai und Juli zum letzten amtlichen Schlußkuse ein. Sodann gaben die Preise nach auf Meldungen über kleine Verschiffungen von den Seeplätzen, günstige Visible Supply Zif- lern, a la Baisse lautende Statistik über die Farmers—Reserven, günstige Erntenachrichten aus Indien, enttäuschende Nachfrage des Pub-⸗ likums und Abgaben der Kommissionshäuser. Schluß willig, Preise—- c. niedriger. Mais lag bei Beginn stetig, mit Mal unver⸗ ändert. Im späteren Verkehr ermattete die Tendenz und die Preise erlitten unter der Ein- Wirkung baisselautender Kabelberichte, gün- stiger Visible Supply Ziffern und eines à la Baisse lautenden Berichts des Statistikers Snow eine Elnbuße, die späterhin noch weiter um sich griff, da aus dem Innern große Zu⸗ fuhren gemeldet wurden, die Kommissions- häuser zu Abgaben schritten, die Exportnach- krage enttäuschte und Berichte über schwächere Effektivmärkte vorlagen. Schluß willig, Preise 4—26 C. niedriger. Newyork, 3. März.(Tel.) Produktenbörse. Weizen war im allgemeinen denselben Ein- klüssen unterworfen wie in Chicago. Schluß willig, Preise— C. niedriger. Verkàufe für den Export: 8 Bootladungen. Mais verkehrte ohne nennenswerte An⸗ regung. Verkäufe für den Export: 5 Boot- ladungen. Frankfurter Abendböbrse. Frankfurt, 3. Marz. Umsätze bis 6,18 Uur abends. Kreditaktien 20398— bz., Diskonto- KRommandit 1914— bz., Dresdner Bank 1860% bz., Darmstädter Bank 12—s bz.., D. Reichsbank 137. 0 bz.., Südd. Dskonte- Ges. 118 bz.., Anisterdamer Bank 193 bz. G. Staatsbahn 1339 bz,, Lombarden 23/ bz. (sollten heute Mittag von 12.15 bis.15 Uhr 24 P. 2376 G. ult. notiert sein). South West Afr. 127% bz. G. Nerdd. Lloyd 121786 bz,(sollten heute Mittag von.18 bis.43 Uhr 121½—56 bz. G. notiert sein). Sproz, amort. Mexikaner 90.90 P. 80 G. ept., Alte Lomb. Prior, 33½% bz, G, ult., Raab-Grazer Anr.-Sch. 40.10 bz. G. Armaturen Hilpert 106.50 bz.., Gelsen- kirehen 19858—½ bz., Harpener 1944—1 bz., Phönix Bergbau- und Hüttenbetrieb 2614—46 bis 8 bz.., Holzverkohlung 343 bz.., D. Luxemb. 163 bz., Heddernh. Kupferwerk 118.30 bz.., Alkali Westeregeln 212.23 bz.., Adler- werkee Kleyer 387 bz.., Kunstseide 63 bz. und ., Höchster Farbwerke 633 bz.., Bad. Anilin 339 bz.., Scheideanstalt 683.50 bz. G. Elektr. Allgem,(Edison) 237% bz., Elektr. Schuckert 148½ bz., Elektr. Rhein. Schuckert 134 bz,.,.-Ueberseeische 161.70 bz. G. ept. .15 bis.30 Uhr: Gelsenkirchen 198½. An der Abendbörse konnten Montanwerte die befestigten Schlußkurse von heute mittag gut behaupten. Phönix zogen etwas an. Von Kassawerten notierten héher: Bad. Anilin 83 Prozent, Armaturen Hilpert.10, Helzverkoh- lung 2 Prozent. Niedriger waren Kleyer.30, Kunstseide.50 Prozent. Effekten. Brüssel, 3. März.(Schluss-Kurse.) Kurs 4% Brasſllanfsche Anlee 139 4% Spanfsche zussere Ameihe(Exterleurs) CCCTcc( %%%%w ⁵ 196.— 191.80 Tuxemburgische Prlade Henribaonn 36900.— Warschau-Wiener—— 1 Valparalso 8. Härz. Weobsel auf London 10— Lang Bew-Vork, 3. Härz. Kurs vom 3. geld auf 23 Sig. Durohsel. 0, letzze rleh Woohsel Berlin Wechsel Paris Kurs vom Toexas oomm. das gref. soufrf Paolflo l. Natlonsf oad of Mexlko pref. .17½ 517½ d0. London 60 7g. 483.25 483.25 do. And prof. 24.½ 24½ Cablo Transfers ew-Vork Zentral 107.— 106. Weohsel London 48.40 488.35 Mew-Vork Intario Silber Boulllon 59. 58./ and Wostern 31.— 30.— Atoh. Top, u. St. Fö Norfolk u. West o. 105.½ 10 oonv, 4% Bonds 4½ Oolorado 8S. 8. Rorth, Pag,3% Eds. 00, 4% Prior. Lien. St. Louls u. S. Fran- Zisko rof. 4% 8. Pab. o. 4% 1929 Nortgern Paolfio o. Fennsylvanſa oom. 12 Beadiag domm. Rook Island Gomp. do. do. pref. Southern Faolfio South. Rallway o. 116.½% 118¾ 9.—.119 Unfon Paolflo oonv. 90. prof. 0 Atohls. Topeka o. Unlon Padiflo gom. 1 Baltimore-Ohlo o. do. pref. Canada- Paofflo Chesapeake-Ohlo Chloago Mwauk. Wabash. pref. s Amalgamat, Copp. Amerloan Can. pr. Colorado Sth. oom. do. Loc. oom. Denv. u. RIo Ard. o, Amerlio. Smeit o. do. pref. do. Zugar o. Erlo oomm. Anadonda Vopp. o. do. ist. pref..½ Gdeneral Eledtr. o. Great Northern Ilinols Zentral Lehlgh Valley om. Louisvlſte Hashy. Hissonri Lansas 2 U. St. Stool Oorp. o. do. pref. 2 106.— 107½ 158.— 156.¾ Gtah OCoppor gom. 54.¼ 52.— 137.— 138.0% Virglula Carol. a. 33.— 33.— Sears Bobegok o, 198.½ 187.½ 11 Produkte. New-Vork, 3. Rärz. Kurs vom 2 Kurs vom 3. 28. Baumw. atl. Hafen.000 10,000 Schmalz Wlioox 11.55 11.55 do. atl, Golfh. 12.000 11.000 Talg prima Oſty.½.½ do. Im innern 14.000.000 Zucker Rusxov..00.04 do, Exp. n. dr.B..000 11.000 Kaffes Blo looo 12./ 12.% do. Exp.n. Kont..000 14.000 o. Mürz 11.98 11.95 Baumw,. looo 12.70 12.7100 do. April 12.10 12.09 do. März 12.29 12.29 do. Mal 12.21 12.22 do. Aprll 12.11 12.13] do, Jun! 12.24 12.29 do, Ma! 12.01 12.03 do. iull 12.28 12.30 do, juni 11.98 11.980 do. August 12.34 12.40 do. Jull 11.93 11.97] po. Seßtember 12.25 12.48 do. August 11.85 11.87] do,. Oxtober 12.39 12.37 do. Soptbr. 11.57 11.57J do. Hovember 12.28 12.30 do. Okthr. 11.52 11.53]4 do. Derember 12.24 12.28 do, Dezember——.—] do, Januar 1225 12.28 do, in wew- do, Februar 12.24—.— Orl. looo 12.½ 12.½ Welzen Ar. 2 loco 111.— 111.½ do. Nürz 12.26 12.25 do. Mal 93.½ 89.1½ do, Mal 12.25 12.22] do. lul 97.%/8 98.— Petrel. raf, Casse 10.60 10.80 do. Soptdr. 86.½ 96./ do, stand. wihte Rais Hal—— Hew- Vork.50.50 do. lusi—.——.— do, stand. wihte Nehl spring wheat.90.30 Phlladelphla.50.50 Getreidefrscht n. FPotr.-Ored. Balano.80.50] Liverpool 3½.½ Terpentew-Vork 45,½ 48.—] do, London.—.— do, Savanah 4½ 43.—] do. Antwerpen.½.½ Sohmalz-Western 11.10 11.08] do. Ronterdam.½.½ do,(Hob, Br.] 11.55 11.35 Ohloago, 3. März, nachm. 5 Uhr. Kurs vom 3. 28. Kurs vom 8. 288. Wekzen Färz—.——.—kelnsaat März 130./ 129.½% de, fflai 91.½ 82.% Sohmaiz März—.—— do, juft 90.½ 91./ do. Hai 10.82 10.82 Mais Kärz—— do. jull 10.77 10.92 do. Mal 52./ 53.¾ Pork Nel 29.40 20.22 do, Juli 53.% 54.% do. Jui 20.45 20.32 Roggen ſooo 62.% 62.½ do, Septbr. 20.17 20.12 d4o. März———ippen Mal 10.75 10.75 do, Mal———.— do. iuli 10.70 10.75 Hafer Mal 34.— 34.4 do, Septbr 10.22 10.80 do. Juli.— 34.% Spoc.87 10.87 Lelnsaat looo—— Amwerpen, 3, März.(Sohluss.) Welren stet. 3. 290. Gerste 28. per RHür:.. 21— Ze ber Lerember per Ral. 290.33 20.32 per NaI. 1722 17.25 ber Juli 0 17 0. 0] per Septör. 15.85 18.85 Köln, 3, Uärz. Rüböl in Posten von 6000 Kg. 60.—., Doz 87.—., 66.50 G. Hambpurg, 3. März, Robzuoker Büärz 9 97.%, Aprii 10.07.½ Ba! 10.17½, August 10.33.— Hamburg, 3. Rärr..90 Uhr nachm. Kaffee gogd average Zanlos per Rärz 67½%, her Hal 62¼, per Sept, 62½ per Dez 62.%, Salpoter 11,.97%, por Febr.-Aärz 10,95—, por Nal 11.32 keuss, 3. MArz, Fruchtmarkt. Welzen neuer Ia. 21.—, Ha, 20.— Ila.—.— Ak.— foggen neuer ſa. 15.80, Ia, 15.80, lila.—.— HMx. Hafer alter ſa, 17.—, a. 16.— Hk,, Rüuböl 66.30, fasswelse 68.50 gereinigtes Oel 89.80 Kx, per 400 Klio,— teu.70—.20, Luzerner Heu.50 Mx. dſe 80 Kllo, Fresskuchen 104 Mk, für 1000 Kn Klele.20 Ak. Rotterdam, 3. Härz., Kaffee beh,, Zuoker beh, Tlian fest Margarine nom. Rübenzuoker, If. Sloht fl. 11.¾8, Margarige prima amerik 71.—, Einn: Banda prompt fl. 180.½, Kaffee per fov, 88.½, per dex, 33.%, Llverpgol, 3. Närz Saumwollmarkt. Sohluss-Notlerungen. Es notieren Mlddl, amerik..89.—, per febr..61½, per Fobr.- Närz.61.—, per März-Aarli.51.—, per äprll-Maf.51.—, por Hal-Juni.61.—, per Iunl-zuli 6,89.½, per luli-August per Aug.-Sept. 1 5 por Sep.-Okt. 622.½ per OkN.-Nov.. 28.½, der Oov,-Dez..22.— ——— Elsen und Metalle, London, 3 März,(Schluss) Kupfer k. fost, per kasse 88.07.08 Henate 66.97.06, elsotrolyiſo 60.00., besiseſeceo 70.——71. Zlnn stetig per Kasss 217.10.00, 3 Nonate 212.05.00 Blei spanfsch, ruhig 16.05.00, enßlisoh 16.13.9 9 1 Vage, gewöhnlſohe Narken 24./—.— Sperlal-Harken 7— 2. Aſaegow, 3. Mürz, Rohelsen stetig, Riadlesborougs warauts per Kassa 63/—, per Ronat 63/— Amsterdam, 8. März. Sanda-Elnk, Tendenz stotig, looe 732¼ Auktlon 131½. New-Vork, 3 Härz. Beute Vor. Kurs Kupfer Superlor ingots verrätig14.8/4.75 1425/1478 Einn Straits 47 60⁰4— 47388/87 75 Rohelsen am Rothern Foundth er 2 CCCVCV 18 25/ö18 75 18 25/18 75 Stahl-Soklenen Wagg. frel leil Frbr. 170¹ 11¹ Schiffalzrts⸗Rachrichten vom ＋— Mannheimer Bafenverkehr. SHaſenbezirk Nr. 1. Angekommen am 1. März. Strauß„Karoline“ von Lauffen, 500 Dz. Zement. Kvot„Egan 28“ non Amſterdam, 1800 Dz. Stückgut. Maier„Regina Afra“ v. Kölu, 4150 Dz. Stg. u. Gtr. Koch„Vereinig. 10“ v. Straßburg, 23090 D. Stückgut. Nink„Jendel 44“ v. Ruhrork, Dz. Stckg. u, Gtr. Hafenbezirk Nr. 2. Augekommen am 1. März. Senftleber„Madonng“ v. Jagſtf., 1850 Dz. Steinſalz. Jammersdorf„Eliſe“ v. Janſtfeld, 990 Dz. Steinſalz. Klee„Zufriedenheit“ v. Jagſtfeld, 1325 Dz. Steinſalz. Bürk„D. A. P. G. 8“ v. Rott., 9078 Dz. Petroleum. Fay„Maria Roſa“ v. St. Goar, 3900 Dz. Stg., Getr. Hafenbezirk Nr. 3. Angelommen am 1. ärz. Bohuer„Baraudine“ von Köln, 3600 Dz. Stückgut. Sevaters„Köln 28“ von Duisburg, 4000 Dz. Kohlen. Scholl„Zufriedenheit“ v. Salzig, 2170 Dz. Getreide. Aödig„Eimbria“ von Antwerpen, 8000 Dz. Getreide. Kehl„Chriſtina 2“ v. Amöneburg, 7560 Dz. Zement. Hafenbezirk Nr. 5. Angekommen am 3. März. „Arminius“ v. Duisburg, 10 850 Dz. Kohlen. Jung„Matador“ von Ruhrort, 10 800 Dz. Kohlen. Jengz„Aſteroth 12“ von Rotterdam, 5260 D Bech. Zimmermann„Adelh,“. Amſt., 1400 Dz. Hilbebrand„Die Nordſee“ v. Ruhrort, 80 Dz. Hafenbezirk Nr. 6. Augekommen am 1. März. elay Khl, Bühringer„Richard“ v. Jogſtſeld, 1640 Dz. Steinſalz. Boßler„Eliſabeth“ v. Eberbach, 3000 Da. Bruchſteine. Hafenbezirt Nr. 7. Angekommen am 1. März. el„Wilh. Tell“ v. Duisburg, 7000 D 15 Stückgut. e Jung„Mathilde“ von 2 3. Kohlen. 2 Mohmarktbericht Haunkeim, 3. Bärz 1913. Zusammen 320 Stdek Namdel wtt Grofvileh und Käibern lebh. Wasserstandsnachrishten v. Monat März e) windstifl, bedeokt, A terangsbesbesſingen neteert Stadon U Engelhard„Fend. 29“ v. Ant., 11500 Dz. Stg., Getr. zann„Adolfine“ v. Ruhrort, 5100 Dz. Khl., K. her 8 RND Lebend-SobtaefrHge⁰νονν 7. Ausiſtät 51—8— NK. botess., 11„ I1I1— Zulten(Farrean) Swek 2. 45 48—48— 6„ X„ ksreee denne) ig Stet„ 33 und Rinder. Rlerunter bo- 3 4 37— 22 Ungen sloh— dt. Hoheen l. 33—81 68— 7* u. Farren aue Frankrelon 5—1 6. 1. 65—92— N. 4„ Sn n„ Kälber. 30 Sn„ 80— 140—40„ 355 0„ —84 88— 80„ Sodaßs 3——„ a) Statmasteen.— Wek 2.„ 2— 2„ 11.—— 8) Weidsasteeh. z8 cron 2—— 09 1—— 5 „ schseme.. mn Sben—2. 1„ S 58—7 22—„ Es wurde beruhit für das Stbok: kuxuspferde— Stück 500—000] Ferkel— grann, n- arbeltspfd. 94„ 309—1200 Zlegen 9„„—9 klerde 85 St. z. Zöhl. 50—200Sloklein 10 œKM llohkühe— Stuok 00—00 Lammer—„„„ 00—00 Sebrrelnen ruhig, mit Arbeltapferden mittelmäßhig. art Schlachtpfer den odhat — Pogelstatiga vom Datum Hbeln 2 21 Berrertaages Uuningen?)..830.97 0 88,.87 082/0.88] Abende 8 Udr Kehl. 1791.80.52.81 1. e daen 2 Uur Haxau 4329328 3..4.30.25 fachm. 2 Uhr Hannhem.50.50.88—29 8555.46/ Borgens 7 Ubr Halnz 40.49.47.45 047.48.B. 12 Uhr FF555 154— 155 159.5 Vorm 7 Uhr 17658.56 185.531 Bachm., 2 Uby vom Neckar: Hannheim 29.80 28 288 282 Vorm. 7 Gur Hellbronn.85.85 E Ver. 7 U 5 228 E„ 24 S· n„ ½„ 8 38 mm— 8 — 3. Eürz Horgene 7˙ 7³³.2 1 t 8 Antags 2˙ 73.2 12 82 * Abends 978.4.0 82 4. Eürz Hargent 7788.5 83 ns vom.— Hürz 3,85 Witterungs-Beriens Ubermftteſt von der Amti. Autkunftsstalle del SorHrerseen Bertin., Unter den Lindena 14. Am 3. Härz 1913 um 7 Ubr morpens. Höhe der Stationen Stanoncn ieeeeeeinee Uder eer Lela. 20⁰0 Basel! 1 be. 5⁴³ Bern 22 cobr wiad e 587 Churr 2 15⁴3 DaVos 11 gohr Andstin 63² Frelburg etwas windst 3⁰⁴ 0 sahr 47³ Slaras—2 88 1109 Göschenen—3 sbr 1— 8 Stuus be WIndSN La Chaux-de-Fds. 20 Losends 6 Schr bohsd, utacgil! Onnn 3 Luganes 22 aar selba,.ndGLiN 439 Er—2 8— % feeed sokba, we8t1 Suchätel 75 5 5⁰⁵ eeer 0 schr vofbn, wioddtIl 57³ St. Gallen 22 1. 12 1888 St. Korite(Eng)—18 eShr cokAa, wtedCUll 407 Sohaffhausen—3 10 5 537 Slders— sohr 562 Than Stwas bewölkt, windstill 380 1 1609 Zermatt 47⁰ TleloB.. 11 Bedsct, udsetiil Geſchäftliches. Der Stadtauflage unſerer heutigen Mittag⸗ ausgabe liegt ein Proſpekt des hieſigen Saal⸗ bau⸗Theaters bei, welchen wir der be⸗ ſonderen Beachtung unſerer geſch. Leſer emp⸗ fehlen. Verantwortlich: 3 Für politik: Pr. Fritz Goſd kür Kunst un Feuilleton: Jjulius Witte; kür Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönielder; für Volkswirtschaft und den übrigen redakl. Teil; Frauz Kircher; iür den Inseratenteil u. Oeschäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. b. H. Direktor: Erust Müller. — Clektea⸗Kerzen rinnen nicht, riechen er& Co. nicht, Paket 65 u. 45. Warenh. S. Wronk 29865 7 — einem seit über 20 Jahren 2 bei Topfpflanzen mit gros-⸗ Wala eind Pflanzen lieb sind, zen 0 angewandten Fabrikat, das vollständig geruchlos und ohne jeden Alnge nur mit Hallmapers Wertlosen Torlzusatz ist. 30 1 1 102 Esſistin Kartons mit neben- Pflanzendung stehenden Etikette in fast jedem Drogen- u. Blumen- goeschält zu haben Für arten und Park bewährt steh vorzüglioh der sehr preiswerte„Famira“ Gar-⸗ tendünger, der in Säeken von ib, 0 u. 50 ko franeo jeder Station direkt duroch 7 15 die Firma 29864 2 Robert Hallmayer vRerA. naορErt Pungemittelxerks 5 Stuttgext, geliefert wird nbonste Tempereter den& Bers tü%. 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4 C enen 4 Mannheim, 4. März. 1913 General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagblatt]. 7. Seite. Sulddeutsche Disconto-Gesellschaff-C. Mannheim. Geſchäftsbericht für das Jahr 1912. Die Entwicklung der deutſchen Volkswirtſchaft war im Jahre 1912 eine hervorragend günſtige. Der Außenhandel hat eine weitere beträchtliche Steigerung erfahren, Eiſenbahnen und Schiffahrts⸗Geſellſchaften konn⸗ ten den gewaltig geſtiegenen Verkehr kaum bewältigen, die Produk⸗ tion der Gruben und Hütten iſt weiter bedeutend angewachſen, und die Lage des Arbeitsmarktes war ſtändig eine günſtige. Die Ernte iſt im Ganzen gut, für einzelne Produkte ſogar vorzüglich ausgefallen, und auch aus den Ziffern der Steuerliſten ergibt ſich eine fortſchrei⸗ tende Beſſerung der Vermögens⸗ und Einkommenverhältniſſe. Bei allen dieſen günſtigen Momenten bat ſich unſer Wirtſchaftsleben von Ausſchrettungen, wie ſie ſonſt in Jahren der Hochkonjunktur zu be⸗ obachten waren, im Weſentlichen frei zu halten gewußt, ſodaß zu⸗ nächſt auch der Ausbruch des Balkankrieges keinen ungünſtigen Ein⸗ fluß auszuüben vermochte. Auch heute noch ſind faſt alle Werke auf Monate hinaus mit Arbeit verſehen. In einem ſolchen Jahre der Hochkonjunktur mußten naturgemäß die Anſprüche an den Geldmarkt ſtändig ſehr hohe ſein, und ſo ſtellte ſich der Reichs bankdiskont⸗Satz im Jahresdurchſchniit auf 4,95% gegen 4½8 4% im Vorfahr; ſeit 14. November 1912 hält er ſich auf%, ber Lombardzinsfuß auf 7%, und die Geldbedürfniſſe ſind auch gegen⸗ wärtig noch ſo groß, daß eine Ermäßigung zunächſt nicht erwartet werden kann. Neben den ſtarken Anſprüchen, die Handel und Indu⸗ ſtrie an unſere Umlaufsmittel ſtellten, war es auch die Angſt vor politiſchen Komplikationen, die nach Ausbruch des Balkankrieges viel⸗ fach Veranlaſſung gab, große Barmittel aus dem Verkehr zu ziehen. Viele Millionen ſollen auf dieſe Weiſe dem Geldmarkte entzogen worden ſein. Dieſe Belaſtungsprobe haben unſere geldlichen Organi⸗ ſationen glücklich beſtanden; es läßt ſich aber doch nicht überſehen, daß das Mißverhältnis zwiſchen Kapitalbildung und wirtſchaftlicher Ent⸗ wicklung, das ſeit Jahren ſeine Schatten auf die glänzenden Lichter unſeres induſtriellen und kommerziellen Lebens wirft, auch im ab⸗ gelaufenen Jahr weiter angewachſen iſt. Die Bemühungen der Leiter unſerer Reichsbank im Verein mit den großen Banken⸗Konzernen, hierin Wandel zu ſchaffen, ſind dankbar anzuerkennen; ein Erfolg kann allerdings erſt nach und nach eintreten, weil eine plötzliche und rigoroſe Einſchränkung der Kredite ſich aus allgemeinen Rückſichten verbietet. Die Börſe war den kriegeriſchen Ereigniſſen gegenüber wenig widerſtandsfähig. Nachdem während dreier Vierteljahre das Effekten⸗ geſchäft lebhaft geweſen war, und auch eine Anzahl von Emiſſionen günſtige Aufnahme gefunden hatte, traten nach dem Ausbruch des Krieges große Kursrückgänge ein, und Hand in Hand damit ging eine ſtarke Einſchränkung des Börſenverkehrs; ſo iſt ſowohl im Effek⸗ ten⸗ als auch im Emiſſionsgeſchäft das zweite Semeſter in ſeinen Erträgniſſen dem erſten gegenüber weſentlich zurückgeblieben. Für die Süddeutſche Disconto⸗Geſellſchaft.⸗G., die in der Pflege des Konto⸗Korrent⸗Geſchäftes ihre vornehmſte Aufgabe erblickt, mußte ein Jahr wie das abgelaufene ſich in jeder Hinſicht günſtig geſtalten. Unſere Umſätze haben ſich auf allen Gebieten weſentlich erhöht, und unſere auswärtigen Niederlaſſungen haben ſich weiter günſtig ent⸗ wickelt und in durchaus befriedigendem Maße zu dem Geſamtergebnis beigetragen. Die aus dem Wechſel⸗ und Konto⸗Korrent⸗VBerkehr erzielten Zinſen und Proviſionen haben den allgemeinen Verhält⸗ niſſen entſprechend eine anſehnliche Steigerung erfahren. Soweit Zinſen in Betracht kommen, iſt dieſe Steigerung zu⸗ rückzuführen auf die im Jahre 1911 erfolgte Erhöhung unſeres Aktien⸗ kapitals, die erſt 1912 voll in Erſcheinung trat, und auf die erhöhten Zinsſätze überhaupt. d08 en n eee aus den eutend erhöhten Umſätzen, insbeſond a bei den Filialen. 55 Die Steigerung unſerer Debitoren beträgt rund 4 7 000 000, woßbei zu berückſichtigen iſt, daß die Erhöhung faſt ganz auf Ausſtände entfällt, die durch Effekten gedeckt ſind oder Vorſchüſſe auf Waren und Warenverſchiffungen darſtellen. Der Wechſelbeſtand hat ſich infolge der großen Auſprüche die gerade zum Jahresſchluß ſeitens unſerer Kuuböſchaft an 1 ſtellt wurden, um rund 1 200 000.— verringert. Inzwiſchen iſt wieder eine Erhöhung eingetreten, doch erfolgt der Rückfluß infolge der politiſchen Berhältniſſe langſamer als in früheren Jahren. Die Steigerung des Effekten⸗ und Konſortialbeſtan⸗ des beträgt rund 670 000.— und betrifft in der Hauptſache Beteili⸗ gungen an Kapitaltransaktionen älterer, gut fundierter Unter⸗ Wir übernahmen mit auderen Konſorten, teilweiſe unter uuſerer Führung: 4% Badiſche Staatsanleihe, % Charlottenburger Stadtanleihe, % Heidelberger Stadtauleihe, 7% Königsberger Stadtanleihe, % Maunheimer Stadtanleihe, 7 Pforzheimer Stadtanleihe, % Saarbrückener Stadtanleihe, 4% Pfandbriefe der Bodenkreditbank in Baſel, 7 Obligationen der Heſſiſchen Eiſenbahn⸗Aktiengeſellſchaft, Darm⸗ ſladt, 4% 0% Obligationen der Elektro⸗Treuhand⸗Aktiengeſellſchaft, Hamburg % Obligationen der Gewerkſchaft Orlas, Nebra, %½ 7 Obligationen der Siemens⸗Schuckertwerke G. m. b.., Berlin, Junge Aktien der Aktienmaſchinenfabrik, Kyffhäuſerhütte“ vorm. Paul Reuß, Artern, Junge Aktien der Elektrizitäts⸗Aktiengeſellſchaft vorm. Schuckert& Co., Nüruberg, Junge Aktien der Filter⸗ u. Brautechniſchen Maſchinenfabrik Aktien⸗ geſellſchaft vorm. L. A. Enzinger, Worms⸗Berlin, Junge Aktien der Zellſtofffabrik Waldhof, Mannheim⸗Waldhof. Wir wareu beteiligt an der Uebernahme von: 4% Bayeriſche Staatsanleihe, 4% Belgiſche Schatzanweiſungen, 4% Deutſche Reichsanleihe, %% Ungariſche Schatzſcheine, 70 Württembergiſche Staatsanleihe, %Obligationen der Budapeſter Straßen⸗Eiſenbahn⸗Geſellſchaft, %½%% Obligationen der Wladikawkas Eiſenbahn⸗Geſellſchaft, 4³ g der Gasanſtalts⸗Betriebsgeſellſchaft m. b. Berl'i, Jungen Altien der Allgemeinen Deutſchen Credit⸗Anſtalt, Leipzig, Jungen Aktien der Geſellſchaft für Brauerei, Spiritus⸗ und Preß⸗ hefe⸗Fabrikation vormals G. Sinner, Grünwinkel, Jungen Aktien der Hamburg⸗Amerika⸗Linie, Hamburg, Jungen Aktien des Magdeburger Bankverein, Magdeburg, Jungen Aktien der Vogtländiſchen Maſchinenfabrik vormals J. C. & H. Dietrich.⸗G., Plauen. An den Mühlenwerken Gottſchalk.⸗G. in Crefeld⸗ Linn, die Ende des abgelaufenen Jahres unter Uebernahme der Mühlenanweſen der Firma Julius Gottſchalk in Crefeld⸗Linn und ., Erprathgegründet worden ſind, haben wir uns im Verein mit einigen Freunden aus der Mühleninduſtrie beteiligt. Die Bebauung des nunmehr vollſtändig aufgeſchloſſenen Geländes in Neu⸗Oſtheim hat programmgemäß Mitte des abgelaufenen Jahres begonnen und eine Anzahl Häuſer wird ſchon im Frühfahr dieſes Jahres bezogen werden. Auch iſt eine Reihe weiterer Bau⸗ blöcke verkauft worden. Von dem behufs Durchführung eines Straßendurch⸗ bruches von der Stadt Straßburg i. Elſ. übernommenen Ge⸗ lände ſind über 76 bereits verkauft und wegen des kleinen Reſtbeſtan⸗ des ſchweben ausſichtsreiche Verhandlungen. Das Geſchäft wird den Beteiligten einen angemeſſenen Nutzen abwerfen. Mit der Stadt WMülhauſen i. Elſ. haben wir wegen eines ähnlichen Projektes einen Vertrag abgeſchloſſen, ohne aber das in Betracht kommende Terrain feſt zu übernehmen. Der Hypotheken⸗Beſtand hat ſich auf rund 76 000.— verringert, nachdem einige kleinere Hypotheken zurückbezahlt worden ſind und eine größere, vorübergehend übernommene, abgeſtoßen worden iſt. Die Erhöhung des Immobilien⸗Kontos um rund , 430 000.— iſt in der Hauptfſache auf die Uebernahme des Karlsruher Bankgebäudes zurückzuführen. Von unſerem Aktienkapital von M. 50000000.— find M. 3 750000.— auch heute noch nicht einberufen. Die Avalverpflichtungen ſind um rund 2 700 000.— angewachſen, doch iſt im neuen Jahre wieder eine anſehnliche Reduk⸗ tion eingetreten. Die geſetzliche Reſerve beträgt Ende 1912 3 188 962.73 und einſchließlich der beantragten Zuweiſung„ Die ifeerll 8„ 788 962.73 und einſchließlich der beantragten Zuweiſung„ und der Beamten⸗Fonds„ 177 442.07 Füddeutsche Diseonto-Gesellsehaft.-G. in Mannheim. Oasino. Mittwoch, den 5. März Damen-Calfee in den Geſellſchafts⸗ rüumen. 3 358 953.82 958 953.82 197 297.77 Die Kreditoren ſind erheblich geſtiegen. Der buchmäßige Rückgang iſt darauf zurückzuführen, daß eine Anzahl unſerer Freunde Tratten, die früher für unſere Rechnung auf auswärtige Firmen abgegeben wurden, auf unſer eigenes Inſtitut ausgeſchrieben hat. Dadurch und durch die bereits erwähnte Stetgerung unſerer Debitoren erfolgte eine Erhöhung unſeres Akzeptumlaufes von zund 37 600 000.— auf rund 4 49 000 000.—. Die Beteiligung bei der Firma E. Ladenburg, Frankfurt am Main, beträgt unverändert& 5 000 000.—; ſie hat auch für das abgelaufene Jahr wieder ein befriedigendes Ergebnis erbracht. Unſere Unkoſten haben eine mäßige Erhöhung erfahren, haupt fächlich durch erhöhte Steuern, die Steigerung der Gehälter und durch die Ausgeſtaltung der im Jahre 1911 errichteten neuen Filialen. Seit Beginn des abgelaufenen Jahres veröffentlichen wir wie faſt alle deutſchen Banken Zweimonats⸗Bruttobilanzen nach einem vom Reichsbankdirektorium feſtgeſetzten Schema. Nach dieſem iſt auch unſere Jahresbilanz aufgeſtellt; zur Erleichterung des Vergleiches fügen wir aber auch eine Aufſtellung nach dem alten Muſter bei. Das Gewinnund Verluſt⸗Konto weiſt einſchließlich des Vortrages einen Bruttogewinn von 4 5 532 643.84 aus, gegen V 5 040 914.60 im Vorjahre. Hierzu haben beigetragen: Effekten, Konſortialbeteiligungen, Kupons und Sorten Zinſen und Wechſel einſchließlich Zinserträgnis von dauern⸗ er Beteiligung Ppbnfennrr im Vorjahr. Der Reingewinn beträgt ausſchließlich des Gewinnvortrages vom Jahre 1911 von 4 150 000.— 4 809 821.85 409 079.44 gegen 4 028 104.9 3 855 030.22„„ 2964 229.65 1 564 534.18„„ 1318 579.98 Hiervon ſind gemäߧ 24 Ziffer 1 unſeres Geſell⸗ ſchaftsvertrages zu verwenden: 5% für die ge⸗ geſetzliche Reſerdd 4 3 220 860.70 Ferner ſchlagen wir vor, gemäß 8 24 Ziffer 2 der be⸗ ſonderen Reſerve(Reſerve II) 5% zuzuweiſen mit„ 169 901.0g 3 050 839.67 Alsdann erhalten die Aktionäre 47 Dividende und zwar aus 46 250 000.„ 1 850 000.— 1 209 839.67 Hiervon ſchlagen wir vor, auf Immo⸗ bilien abzuſchreiben 100 000.— tiner neu zu errichtenden Talonſteuer⸗ Reſerve zuzuweiſensns„40 000.— und auf neue Rechnung vor⸗ zutragen„%„%„„„„ D, Doee eillll.. 3890 839.67 zuzüglich des Vortrages von 19111.„ 150 000.— 1 049 889.67 Hiervon ab die Vergütung an den Aufſichtsrat laut § 19 unſeres Geſellſchaftsvertrages„ 104 983.97 944 855.70 Wir ſchlagen vor, hiervon 2% Superdividende an die Aktivnäre zu vertelen„ 95 009.— und den Neſtbetrag von„„„%—ñÄ dem Beamten⸗Fonds zuzuweiſen. Manuheim, den 3. März 1913. Der Vorſtand: Dr. N. Ladenburg. Th. Franhb. Benjamin. Dr. Heſſe. Well. und einſchließlich der beantragten Zuweiſung Seldverkehr Hypothelkengeld 79498 Die Herren Aktionäre unserer Gesellschaft nach amtl. Schätzung(baukproviſtonsfrei) und InflerGewerbehalle Ein eichen gewichstes Speise- zimmer sow-ie ein hell nussb. pol. Tüchtige junge Dame, Neen * nni rene werden hierdurch zu der am Montag, den 3l. März 4918, nachmittags 4 Uhr, in Mannheim im Sitzungssaale der Bank, Litera D 3, 15/16 stattfindenden .ordentlichen General-Versammlung ergebenst eingeladen. Tagesordnung: 1. Vorlage des Jahresberichts, der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung. 2. Genehmigung der Bilanz, sowie der Gewinn- und Verlustrechnung und Verwendung des Reingewinns. 3. Beschlussfassung über die Entlastung des Vorstandes und des Aufsichtsrats. 4 Wahlen zum Aufsichtsrat. Um die Stimmberechtigung auszuüben, haben die Aktionäre ihre Aktien spätestens am dritten Werktag vor dem Tag der Generalversammlung bei der Süddeutschen Disconto-Gesellschaft.-G. in Mannheim oder bei einer ihrer Niederlassungen in Bruchsal, Freiburg i. Br., Heidelberg, Lahr 1.., Landau 1. Pfalz, Pforzheim und Worms oder bei einer der folgenden Deponierungsstellen zu hinterlegen: in Frankfurt a. E. Ladenburg, bei der Direction der Disconto-Gesellschaft, in Berlin bei der Directlon der Disconto- Gesellschaft und deren Zweignieder- Iassungen in Bremen, Essen-Ruhr, Frank- furt a.., Höchst a.., Homburg v. d.., Mainz, Offenbach a.., Potsdam, Saar- brücken und Wiesbaden, m Karlsruhe bei dersüddeutschen Disconto- Gesellschaft.-., bei dem Bankhaus Straus& Co. Die Hinterlegung der Aktien kann auch bei einem Notar erfolgen. In diesem Falle ist die Bescheinigung über die bis zur Beendigung der Generalversammlung erfolgte Hinterlegung spä⸗ testens am zweiten Werktag vor dem Tag der Generalversammlung innerhalb der üblichen Ge- schäftsstunden bei der Süddeutschen Disconto- Gesellschaft.-G. in Mannheim einzureichen und bis nach Ablauf der General-Versammlung zu hinterlegen. Mannheim, den 3. März 1913. Süddeutsche Disconto-Goselfschaft.-6. K. Ladbenurg. BDr. Heuse. NI. bel dem Bankhaus tu jeber beltebigen Wechſel⸗Formulare Stückzahl zu haben in ber., H. Haab Iden. m. b. G Zwangsverſteigerung. Mittwoch, 5. März 1913 nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 26, 2 hier gegen bare Zah⸗ Tung i. Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: o⸗ 1 Nähmaſchine, 2 Kanapee, 2 vollſt. Betten, 1 Kleider⸗ ſchrank, 1 Spiegelſchrank, 2 Waſchkommod. 1 Schreib⸗ tiſch und Sonſtiges. Mannheim, 4. März 1919. Marotzte Gerichtsvollzieher. nbernant Dame aus Paris erteilt franz. Unterricht Melle J. Gros 13211 Kaiserring 26 III. Frändl. 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Sie hatte das imſtink⸗ Roman von Alice und Claude Askew. nicht verlegen ſein. Welch ein Ereignis, wenn Mochte er, wie gewöhnlich, ins Parlament gehen. tive Gefühl, daß ſie einen möglichſt großen Kon⸗ 0 Aus dem Engliſchen überſetzt von O. Freund. die Führerin der Geſellſchaft öffentlich heraus⸗ Es ſtand eine wichtige Angelegenheit zur Debatte, traſt gegen Henxrietta bilden müſſe, wenn ſie ſich 1 56)(Fortſetzung.) gefordert würde, welch einen Skandal würde das und er mußte notwendig auf ſeinem Poſten ſein. gegenüberſtanden, um das Urteil der Welt zu 5 i war auch beſſer, wenn er nicht zugegen war, empfangen. Suſan hörte ſie erſt ſchweigend an und ſie wun⸗ geben. Es war auch beſſer, wenn zugegen war, empf 2 1 11 gefäßt ſie war, dann Suſan antwortete nicht gleich, ſie fühlte, daß wenn ſie Henrietta gegenübertrat, das würde ihn Sie betete leiſe, als ſie zum Palaſt ihrer Tamte e aber dankie ſie ihren Freunden herzlich für die Lady Garwood Recht hatbe, daß ſie als Paul in eine zu peinliche Lage bringen, und ſie würde in Park Lane fuhr, und eine ſtarke Zuverſicht . Mitteilung, die ſie ihr gemacht hatten. Aber Cheſters Gattin Henrietta enigegentreten müßte. in ſeiner Gegenwart nicht frei ſprechen können. erfüllte ſie, als ſie mit dem Schwarm der Gäſte wußte man denn ſo genau, daß man ſich auf der Sie dachte einen Augenblick daran, gleich nach. Sie ließ ihn nicht ahnen, daß ſie die Abſicht die Treupe hinaufſtieg, ſie war gewiß, daß Golf Herzogin Lesart als die einzig richtige berlaſſen Berkſhire Houſe hinauszufahren, verwarf aber habe, auszugehen, und redete ſhm zu, jedenfalls ihr helſen würde bei ihrem Vorhaben, er würde 15 70 Das wäre doch wohl das erſte mal, daß daun dieſen Gedanken. Nein, ſie wollte ihr den ins Parlament zu gehen, indem ſie lachend be⸗ ſie ſtützen und ſtarken. 1. Henrietta einer Huldigung, wie weit ſie auch ge⸗ Fehdehandſchuß vor den ſtaunenden Augen einer merkte, daß ſie nicht nach London gekommen ſei, Jedermann ſchien erſtaunt, ſie zu ſehen, eine * gangen ſei widerſtrebt hätte. Vielleicht gab es großen Londoner Geſellſchaſt hinwerfen, wollte um ihn von der Ausübung ſeiner Pflichben zu⸗leiſe Kühle in der Begrüßung ſeitens ihrer 8 noch eine Deutung der Geſchichte. Suſan Henrietta öffentlich zu einem Wortkampfe heraus⸗ rückzuhalten, ſie erwähnt auch, daß ſie müde ſei, Freunde und Belannten, eine kaum merkliche 15 brach ab, lächelte und blickte ſehr klug davein. forberg⸗ ſprach von Kopfweg und ließ ihn in dem Glauben, Zurückhaltung machte ſich ihr fühlbar. Man 8 Ihr Schweigen, ihre ganze Haltung ſpannte die„Sie ſehen ſo ernſt aus.“ Lady Garwood daß ſie ſich bald zur Ruhe begeben würde. mußte natürlich gegen bie Nichte der Gaſtgeberin 7 Dauden gerabezu auf die Folter, ihrer aller Zu⸗ fächelte ſich eifrig, ſie war eime kleine, etwas Kein Wunder, daß ſte angegriffen war, dachte höflich ſein, aber niemand tat ihres Gatten Er⸗ r. neigung zur Herzogin von Berkſhire war ja nicht ſtarke Dame, die leicht unter der Hitze litt, und Cheſter voller Mitleid als er ins Parlament wähnung, niemand fragte nach ihm, und Sufan 5 eſte ber das Vorgefühl, daß ſich hier ein Gewitter zuſam⸗ fuhr; er ließ ſie nicht gern allein; ſein Ver⸗ fühlte den Schlag. 1 allzu herzlich, und obwohl ſie Cheſter gegenüber Ber 1i. 10 — ſich an ihre Seite geſtellt hatten, jetzt, wo ſeine menballte, erhitzte ſie noch mehr. langen, bei ihr zu ſein, war ſo groß, aber es war Ihre Tante Louſſe, Herzogin von Seſtun, die eigene Frau für ihn in die Schranken trat, war„Ich habe allen Grund, ernſt auszuſehen,“ ganz gewiß beſſer wenn ſie ſich hinlegte und nicht ältere und glücklichere Schweſter von Lady 8 das Bild mit einem Male ein ganz anderes, und ſagte Lady Sufan ruhig. Aber ich bin Ihnen durch ihn um die ihr ſo nötige Ruhe gebvacht Amphlett, ſtand am Kopfe bder großen Treppe, 05 man mußte vielleicht ſein Urteil revidieren. dankbar für Ihren Wink, Lady Garwood. Sie wurde. eine impoſante Erſcheinung in einem grauen Glauben Sie etwa,“ flüſterte eine der Dame haben mir den rechten Weg gewieſen. Sie hielt Sie hatte ja ſoviel durchgemacht in den leßzten Brokatkleide, angetan mit den berühmten Nu⸗ 0 zu— ſie war eine entfernte Verwandte einen Augenblick an und fuhr dann in feſtem, 24 Stunden, genug, um eine ſtärkere Natur, als binen der Seftons; ihre Stimme war ſehr hoch 7. von Lady Amphlett—„daß die Herzogin bei der überlegtem Tone ſort.„Ich werde es mir an⸗ es dieſe darte Frau war, die ſo ſehr einer f ſchwan⸗und klang etwas gebieteriſch. 5 ganzen Sache mehr Schuld trifſt, als ſie einem]gelegen ſein laſſen, die Herzogin von Berkſhire lenden, windzerzauſten Blume glich, zuſammen⸗] Sie erſchrak faſt, als ſie ihrer Nichte anſichtig . glauben machen möchte, daß ſie Cheſter vielleicht“ ſobald wie möglich zu treffen, um ihr ins Geſicht brechen zu laſſen. Es war gewz 5 das Beſte, wens wurde, denn Ihre Hoheit hatte von der häßlichen 3 eeee eee zu ſagen, daß ſie meinen Gatten in infamer ſie der Ruhe pflegte, deshalb hatte er ihr auch Geſchichte gehört, die man von yrem angehelru⸗ Sufan verfärbte ſich vor Erregung,. Weiſe verleumdet hat.“ nicht vorgeſchlagen, ihn zu begleiten, er wollte eten Nefßen erzühlte, und ſie haßte als ſtrenger 5 Die ganze Geſchichte iſt erlogen“ bemerlte ſie„Sie wollen ſie direkt beſchuldigen?“ flüſterten ihr alle erdenkliche Liebe und Pflege angedeihen Tugendwächter alles, was einem Skaudal auch 5 kalt eine inſame Unwahrheit. Mein Gatte iſt die Damen aufgeregt. den Schaß, den er endlich gefunden hatte, nur ähnlich ſah. Aber dennoch. Blut iſt dicker a18 5 nicht der Mann dazu, ſeines Nächſten Weib zu] Suſan nickte eruſt und ihre Augen glühten in wollte er nicht wieder war feſt ent⸗ Waſſer, und ſy begrüßte ſie ihre Nichte einiger⸗ nahe zu treten. Es hat der Herzogin von Berk⸗ eigenartigem Feuer. ſchloſſen, ſofort mit ihr außer Landes zu gehen, maßen herzlich. ſhire gefallen, ihn zu verleumden, ihn in den VTVVTTTCCTTT alle Träume einer großen Ae Forlſehung ſolgt Augen der Welt berabzuſezen. Vielleicht glaubt Die Gelegenheit, die Suſan ſuchte, ergab ſich geben und ſein ihr ſie, daß ihr das auch bei mir gelingen würde, aber Perents am gleichen Abend; denn zwiſchen den weihen. Er konnte des zarte, empfindliche Ge⸗ NRNEnn 9 ſie irrt ſich.“ Einlabungskarten, die weder einer Annahme noch ſchöpf nicht eiwem demütigenden mit der 2. ee 2 Sußan ordnelt etwas an ihrem Kleide und Able hnung bedurften und die Flora daher auf Herz zogin ausſetzen, er konn rte den 4 1 ſah nach den Bönlen der Sppoſitlon hinüber, o Suſans Sc ee ee t— 13 ihr Gatie ſeinen Sib hatte und trockeneſſan jes⸗ ben der ＋ die Her⸗ 5 Aer 1 fe, ae—„555 115 52 R örte, eine Rede, die ſie und ihre einem große auute,* 1 e 8 b uölich unbeachtet gelaſſen. von Sefton an dem Abend abhielt. Inz zwiſchen ſtand Sußan bor dem Spiegel und Sprotten- 2 11 90 Freudinnen gan 1¹ 9 5 8 n lächel 5 Bildniſſe 31 die Jungfer hatte ihr 2 Malfles- Herings 5 0 dem Flüſtertone unterhielte Ganz London würde dort ſein und die Herzogin lächelte chrem 3 8 Säbrend ſen 5 D trihne iſt. von Berkſhire würde ſicherlich nicht fehlen. Gut, ein koſtbares Kleid angelegt, ein zartes feines— NHevannalae nit Iumafe 1 0 hber Damen n or e K febten. t loſthar 5 7 7U ſeſt von Ihres Gatten Unſchuld alſo dort würde Suſon ſie treffen. die Frau, die Gewebe, das ihr eine faſt etheri he Schönßeit Selikat pragtilch preis mert. Un ARAAEEEANEWEE Nö ihrem Maune bitteres Unxecht zugefüngt hatte, verlieh. ierbeugt ſind, laate Labg Garwocd gaua teiſe.

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Wahlen zum Verbandsrat. . Wahl der Rechnungsreviſoren für das Jahr 1913. 7. Anträge. 5. Sonſtige Gemeindeangelegenhetten. Wir bitten alle ſtimmberechtigten Mitglieder unſerer Gemeinde, auch die Frauen um ihr Erſcheinen. Der Vorſtand der Freireligiöſen Gemeinde. Als Legttimation für die Mitgliedſchaft gilt die letzte Beitragsquittung. 79312² Danduannnnneneannenene H. MODEL D 1, 3 Telephon 2292 Herrenhemden weiss und bunt in allen Weiten vorrätig Paradepſatz Massanfertigung in bester Ausführung u. erprobtem Schnitt. Wiaschechte, indanthrenfarbige Stoffe: Zephyr, Cretonne, Oxford, Flanell. 286 EEEEEEEEEEEEEEeE Nateute u. Gebrauchsmuſler werden ſainell erwmirłt unò nerwertet VNateumrozeſſe werden erfolgreic; bearbeiteti, ds60 QJugenieur Haves, Berlin V, Gaelungſir. 2. 6 DN ath Planken f noden d. Börss Mannhenn. 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Mb. Deutſcher Reichstag. 124. Sitzung, Montag, den 3. März. Am Tiſche des Bundesrats: von Tirpitz. Das Haus iſt ganz ſchwach beſetzt. 1 der Marineelal. (Zweiter Tag.) Abg. Noske(Soz.: Es hat ſich wenig politiſche Einſicht gezeigt, die ſo nötig geweſen wäre in bezug auf die Rüſtungsausgaben, die für die nächſte Zeit dem Volke auferlegt werden ſollen. Herr von Tirpitz iſt hoch befriedigt, daß Deutſchland in ſo kurzer Zeit eine ſo gewaltige Flotte gebaut hat, und er wird ſich auch weiter bemühen. Das Kunſtſtück iſt ihm bisher während ſeiner Amts⸗ tätigkeit ſehr gründlich gelungen. Ich erkenne auch ohne weiteres an, daß mit dem rieſenhaften Tempo der Ausgabenſteigerung die Organiſationspolitik und Technik ein ganz gewaltiges In⸗ ſtrument geſchaffen hat. und daß man daran gearbeitet hat, dieſes Kriegsinſtrument möglichſt wirkſam zu machen. Freilich iſt dem Staatsſekretär bisher ſeine Beſtrebung, die Flotte zu vergrößern, ſehr leicht gemacht; das Geld iſt ihm förmlich auf⸗ gedrängt. Wir haben ja am Sonnabend den Wettſtreit zwiſchen Nationalliberalen und Zentrum gehört, wer bewilligungsluſtiger ſei; die Palme des Ruhmes gebührt beiden gleichmäßig. Herr Krahmer freilich, der Konſervative, ſcheint nicht zu wiſſen, wer einmal das Wort geprägt hat: Kein Kanitz, 5 keine Kähnel Freilich, damals war es für die Herren Agrarier ein Preſſionsmittel; inzwiſchen ſind ſie mit wirtſchaft⸗ lichen Vorteilen ſo überſchüttet worden, daß ihnen jetzt eine Oppoſtition nicht mehr möglich iſt. Zum Zahlen haben ſich bis⸗ her die beſitzenden Klaſſen noch nicht gedrängt, das ſollen die anderen, und es klang auch ſehr wenig glaubhaft, als Herr Schultz am Sonnabend verſicherte, die Rechte würde Opfer 4 bringen.(Zuruf rechts: Hat ſie ſchon immer getan!)— im Nehmen ja! Jedenfalls ſteht es in keinem Verhältnis zu dem, was den breiten Maſſen des Volkes an neuen Steuern aufgelaſtet iſt. 83 Wie groß die Opferwilligkeit iſt, zeigt ſich ja jetzt ſchon, wo darüber geklagt wird, daß im Jubiläumsjahr ſolch' eine Kontri⸗ bution erhoben werden ſoll. Ich verſtehe ſchon, daß Herr Schultz mit einigem Entſetzen an die Steuerbewilligung denkt, unter dem Eindruck der Wirkung bei den letzten Wahlen, wo gerade ſeine Partei die allermeiſte, wohlverdiente Prügel bekommen hat für ihre Steuerwirtſchaft. Freilich ſo nahe iſt der Zeitpunkt wohl noch nicht wieder herangekommen. Unter dieſer Rüſtungs⸗ politik leidet die Sozialpolitik. Jetzt ſind die deutſchen Kapita⸗ liſten wieder dabei, für Rußland Schiffe zu bauen. Man rühmt den Vorſprung Deutſchlands im Luftſchiffbau und liefert an Rußland ein Parſevalluftſchiff. Die Gewinne Krupps ſind ſo groß, daß die Vermutung durch⸗ aus berechtigt iſt, die Marineverwaltung zahlt noch Preiſe, die nicht zu verantworten ſind. Es geht nicht an, 1 ein einziges Unter⸗ 9 nehmen auf Koſten der Steuerzahler einen Reingewinn bon mehr als dreißig Millionen erzielt. Für dieſe ſympathiſche Beſtrebung, das Reich zu ſchröpfen, dafür liefert ja der Verſuch den Beweis, ein Schiffsbauſyndikat zu begründen. Die Konſervativen berlan⸗ gen einen Nachweis über die durch die Schiffsbauten entſtandenen hngewinne der Arbeiter. Eine ſolche Aufſtellung hat der„Nau⸗ tieus ſchon 1912 gebracht und wenig bei den Arbeitern zur Flot⸗ tenbegeiſterung beigetragen. 1911 hat das Reichsamt des Innern mit der Marineverwaltung verhandelt über Aushilfe im Falle des Ausbruchs des drohenden Seemannsſtreiks. Der Streik und 3 damit das Abkommen trat nicht in Wirkſamkeit, aber die Tatſache beſteht, daß die Marineverwaltung bereit geweſen iſt, ihre Leute als Streikbrecher zur Verfügung zu ſtellen, um die Lohnbewegung unſerer Seeleute unmöglich zu machen. Die Militärverwaltung hat in ähnlichen Fällen davon Abſtand genommen, Leute zum Streikbruch zu kommandieren. Wir können uns eine ſolche Ein⸗ miſchung in wirtſchaftliche Vorgänge verbitten; die Bekämpfung der Sozialdemokratie gehört nicht zur Aufgabe der Marine. Die Leute, die alle techniſchen Maſchinenteile bedienen, kommen zu 98 Proz. aus den gewerkſchaftlichen Organiſationen, ſind zum großen Teile Söhne von Sozialdemokraten. Der Staatsſekretär hat nichts vorgebracht, was gegen die zweijährige Dienſtzeit ſpricht. Die Anträge des Zentrums ſind nicht ernſt zu nehmen. Unter dem dröhnenden Beifall des ganzen Zentrums hat in den letzten Jahren der Zentrumsgeneral Häusler eine Reihe von Reformen im Landheere verlangt, aber ſeit Zentrum und Rechte ſich wiedergefunden haben, iſt Herr Häusler in der Verſenkung verſchwunden. So iſt auch mit den Meſſegeldern; das, da das Zentrum ſich ſeit der Kommiſſion nicht geändert hat, wäre ein Maß von Verlogenheit. Wir geben der Genugtuung Ausdruck, daß die Regierung es jetzt theoretiſch für möglich hält, zu einer Verſtändigung mit England zu kommen. Herr Haußmann hat im vorigen Jahre hier vom Reichsmarineamt behauptet, daß es durch ſein Nach⸗ richtenbureau verſucht habe, dem Auswärtigen Amt ſich ins Ge⸗ ſchäft zu miſchen; wir haben ja darüber im vorigen Jahre Ver⸗ handlungen gehabt. Aber der Vorgänger des Herrn von Jagow ſoll das hernach beſtätigt haben. Vielleicht ſind die Herren jetzt dankbar für die Gelegenheit, ſich über dieſes intereſſante Thema zu äußern. Am Sonnabend hat die Regierung geſchwiegen; ich bezweifle, ob es politiſch klug war, nach den Vorgängen in der Kommiſſion über das ganze Problem jetzt mit Stillſchweigen hinwegzugehen. Herr Schultz hat ja ganz deutlich erklärt, er ſei kein Freund einer ſolchen Verſtändigung; wir bauen die Flotte, ſo lange es uns paßt! Die Zeche des Kampfes zwiſchen England und Deutſchland würden beide Völker bezahlen und die Vorteile würden andere Induſtrieſtaaten haben. * Merkwürdig, daß eine Reihe von Zentrumsblättern die wütendſte Kriegshetzerei betreibt, ſchwarz und blau. Aber auch die Nationalliberalen ſind dabei, ebenſo wie Herr Erzberger, und beſonders iſt Baſſermann da außerordentlich gefährlich. (Sehr richtig! b. d. Soz.) In all ſeinen Reden kommt die alte Wendung immer wieder zum Vorſchein, die Rüſtung müßte er⸗ höht werden, die deutſche Politik ſei nicht aggreſſiv genug und dem Auswärtigen Amt müſſe das Rückgrat geſtärkt werden. Wir aben nicht große Illuſionen, geben aber die Hoffnung nicht auf, ſchließlich auch die Vernunft in der Rüſtungsfrage ſiegen wird. Wir ſchöpfen das aus der Gewißheit des Wachſens des klaſſenbewußten Proletariats. Wie ein glänzender Lichtblick mutet es an, daß am Sonnabend die Sozialdemokraten Deutſchlands reichs gegen die neueſte Heeresvermehrung proteſtiert haben (Beifall b. d. Soz.), die nichts weniger als eine Friedensbürg⸗ 2 bedeutet, ſondern ein neues Pulperfaß. So nehmen auch engliſchen Sozialdemokraten aus ihrer großen Friedensliebe Stellung gegen das Wettrüſten zur See. Sie erklären, ſie wer⸗ und Frank⸗ den das Flottenbudget ablehnen, ſie gehen Schulter an Schulter mit der deutſchen Sozialdemokratie. Und auch wir erklären: Unſere Fraktionwird den vorliegenden Flotten⸗ etat ablehnen.(!Beifall b. d. Sog.) Staatsſekretär des Reichsmarineamts von Tirpitz: Gegenüber der Behauptung, die Ausgaben für die„Hohen⸗ zollern! ſeien verfaſſungswidrig, muß ich darauf hinweiſen, daß wir ſeit Beſtehen unſerer Marine derartige Fahrzeuge ge⸗ habt haben, ohne daß jemals hier Zweiſel an der verfaſſungs⸗ vechtlichen Zuläſſigkeit laut geworden ſind. Zu meiner großen Freude ſind ja auch alle bürgerlichen Parteien derſelben Meinung. Gegenüber der Bemerkung von den übergroßen Gewinnen der Firma Krupp muß doch betont werden, daß von den ganzen Kruppſchen Arbeitern nur ein Sechſtel für das Kriegs⸗ material der Marine tätig iſt und nur ein Viertel der geſamten Organiſation für unſer Kriegsmaterial verwendet wird. Es iſt auch unrichtig, daß unſere Arbeiter nichts von den Bauten für Kriegszwecke hätten. Der Anteil an Arbeitslöhnen für unſere Schiffe beträgt allein auf unſeren Werften 50 Prozent und ſteigt, wenn man die Löhne der Halbfabrikate dazu nimmt, auf 80 Pro⸗ zent. Ueber die angeblichen Verhandlungen des Reichsmarine⸗ amts mit dem Reichsamt des Innern iſt der Vorredner nicht orientiert. Allerdings werden unſere Marinemannſchaften bei einem allgemeinen nationalen oder bei eine m internationalen Seemannsſtreik, ſoweit unſere deutſchen Intereſſen direkt berührt ſind, eintreten.(Hört! Hört! bei den Soz.— Sehr richtig! rechts— Sehr falſch! bei den Soz. — Heiterkeit.) 5 0 Das iſt der Fall beim Poſtverkehr und beim Verkehr mit den Kolonien. Dieſen Verkehr müſſen wir aufrecht erhalten, das iſt ganz ſelbſtverſtändlich.(Sehr richtig! rechts.) Der Staatsſekretär äußert ſich zu den bedauerlichen Verluſten bei den Uebungen der Marine. Aber wir müſſen damit rechnen, und daran ſind alle, Offiziere und Mannſchaften, in gleichem Maße beteiligt. Tas iſt begründet darin, daß der Beruf des Seefahrers an ſich nicht ganz ungefährlich iſt. Würden wir ſolche Verluſte nicht im Frieden riskieren, dann können wir uns eine kriegsmäßige Ausbildung überhaupt nicht leiſten. In den beiden Fällen, die der Vorredner erwähat hat, beim Zuſammenſtoß der „Zähringen“ und der„Heſſen“, mit je einem Torpedoboot, trifft die Kommandanten keine Schuld. Ich bin mit dem Vorredner der Anſicht, daß wir nicht zu alte Offiziere in der Marine haben dürfen. Es gehören jüngere Leute, deren Nerven volllommen intakt ſind, dazu, um allen Situationen gewachſen zu ſein, die unſer Beruf unvermeidlich mit ſich bringt. Wenn der Vorredner den Verſuch macht, an der Hand zahl⸗ reicher Ziffern zu zeigen, wie unſer Etat ſich im Laufe der Jahre weiter ſteigert, ſo überſieht er dabei, daß es doch auf die Ge⸗ ſamtausgaben ankommt. Dieſe aber ſteigen bis 1917 nach dem Voranſchlage nicht. Der Vorxedner hat auch die ungünſtigen Folgen der Rüſtungen für die Steuerzahler erwähnt. Er hat aber dabei die zweite Folgerung übergangen und das iſt die Tatſache, daß wir doch dank unſerer Rüſtungen ſeit 42 Jahren Frieden haben. Dieſe Tatſache ſchlägt alle anderen Einwendungen gegen unſere Rüſtungen aus dem Felde.(Sehr richtig! rechts.) Der Vor⸗ redner hat weiter getadelt, daß bei uns kein Geld für ſo⸗ ziale Zwecke übrig bleibt. Er hat aber keinen Staat ge⸗ nannt, der verhältnismäßig mehr für ſoziale Zwecke ausgibt als Deutſchland.(Sehr richtig!) Darauf kommt es doch aber an. (Beifall.) Abg. Dr. Struve(Vp.): Auf den Schiffen mit zahlreicher Mannſchaft genügt es nicht, wenn ein einziger Mann die Strafgewalt hat. Das führt zu ſchematiſchen Beſtrafungen. Es muß dafür geſorgt werden, daß die Deckoffiziere länger bei der Marine bleiben. Was früher Durchgangsſtellung war, muß Lebensſtellung werden. Bei der Gewährung von Zulagen dürfen die zur techniſchen Hochſchule in Berlin kommandierten Herren nicht geſtellt werden, als die zum Verwaltungs⸗ dienſt in Berlin beſtimmten. Abg. Erzberger(Zentr.) verteidigt nochmals ſeine Haltung bei den Meſſe⸗ und Tafelgeldern in der Budgetiomen en, Kann man ſeine Stellung nicht einmal ändern? Tun das die Sozialdemo⸗ kraten nicht auch? In der Kommiſſion ſtellten die Sozial⸗ demokraten den Antrag: Jeder Mann, der an einer mili⸗ täriſchen Uebung teilnimmt, erhält ſeinen halben Tagesverdienſt als Entſchädigung. Da wies man ihnen nach, daß dann ein der täglich 1000 Mk. verdient, vom Fiskus täglich 500 Mk. erhalten müßte.(Große Heiterkeit.) Das haben ſie eingeſehen und ihren Antrag abgeändert. Wer alſo im Glas⸗ haus ſitzt, der ſehe ſich vor! Unſer Antrag über die Meſſe⸗ und Tafelgelder iſt ein großer etatsrechtlicher Erfolg. Darüber ſollte ſich jeder freuen, der das Anſehen des Reichstags fördern will.(Beifall.)) Wann wir unſere Anträge einbringen, geht Herrn Noske wirklich gar nichts an. Ueber die zweijährige Dienſtzeit bei der Marineinfanterie wird eine Verſtändigung zu erzielen ſein Auch für die Matroſenartille⸗ rie halten wir daran feſt. Wir verlangen tüchtiges Mate⸗ rial und tüchtiges Perſonal. Die Haltung der Sozial⸗ demokratie berührt eigenartig. Da ſtellt ſich Herr Noske hin, hält eine lange Rede, bringt eine Menge von Wünſchen vor, und zum Schluß krönt er ſein Werk mit dem Ausſpruch:„Trotzdem werfen wir das ganze Etatswerk in die Wolfsſchlucht!“ Das iſt eine merkwürdige Art des parlamentariſchen Kampfes. (Zuſtimmung.) Unſer Vaterland muß ſo ſtark gerüſtet ſein, daß es jedem Angriff jeder Macht und auchjeder Kombination von Mächten gewachſen iſt.(Lebh. Beifall.) Wir können keine velkstümlichere Politik treiben, als wenn wir durch ein ſtarkes Deutſchland den Frieden erhalten.(Beifall,) Es wäre ſchrecklich, wenn der Frieden unterbrochen würde, wenn der Frieden erſt mit den entſetzlichen Opferneines modernen Krieges wieder hergeſtellt werden müßte.(Bei⸗ fall.) Wir ſtellen keine Neuforderungen. Das iſt Sache des Maxrineamts, deſſen Leiter alle Verantwortung zu tragen hat. Er hat allein den vollen Ueberblick über alle Dinge. Es iſt bedauer⸗ lich, daß dieſe Rüſtungen einen ſolchen Umfang angenommen haben. Aber wir in Deutſchland können ſie nicht vermindern. Denn jede Verminderung der Laſten müßten wir letzten Endes furchtbar teuer bezahlen.(Lebh. Beifall.) Abg. Noske(Soz): Das Zentrum ſollte ſich rückſichtslos mit uns für eine Friedens politik ins Zeug legen. Wir müſſen zu einer Verſtän⸗ digung der Mächte kommen. Die Praxis des Reichstags zeigt, daß Zentrumsanträge nicht immer ernſt zu nehmen find. Das unſerem Lohnſyſtem ſind wir vielleicht weiter, als es der Vy es anders, als es hier im Hauſe handelt. Wenn das Zentrum es will, dann iſt die zweijährige Dienſtzeit da. Aber wird es wollen?(Zuruf links: Die alte Komödiel) Wir ſollen dieſer e die gegen unz ſelber rüſtet, die nötigen Gelder bewilligen! s wäre eign Akt der Würdeloſigkeit, Eine Regilerung, die die Sozjaldemokraten verfolgt, dig fortwährend gegen die Grundſätze der Go tal⸗ demokratie aufs ſchroffſte verſtößt———(Gchal⸗ lende anhaltende Heiterkeit, in der die weiteren Worte des Redners untergehen.) Damit ſchließt die Ausſprache. Es wird abgeſtim m t. Der konſervative Antrag, der die Regierungsvor⸗ blage bezüglich der Stelle eines neuen Departementsbirektors uſw. wiederherſtellen will, wird abgelehnt. Angenom⸗ men wird ein Antrag Ablaß(Vp.), der durch möglichſte Ver⸗ einheitlichung der Laufbahnen der matmeeee und Veamten eine Bereinfachung des Mabineber⸗ waltungsbetriebs herbeiführen will. Weiter ange, nommen wird eine von allen bürgerlichen Parteien unterſtützte Reſolution Ablaß(Vp.), wonach bei Vergebung von Lieferungen, die in der Hausarbeit hergeſtellt werden, die Berufsorganiſationen der Hausarbeiter berückſichtigt werden ſollen, ebenſo Lieferanten, die Tarifperträge vereinbart haben, In der Ginzelberatung wünſcht 2 Abg. Werner⸗Hersfeld(Rfp.) Beſſerſtellung der Intendantur⸗ ſekretäre. Die Abſtriche, die die Budgetkommiſſion bei einzelnen Beamtengruppen vorgenommen hat, werden beſtätigt. An⸗ genommen werden die Reſolutionen der Budgetkommiſſton, die eine Verbeſſerung der Geſamtſtellung der Deckoffiziere befür⸗ worten, und die Einführung der gzweijährigen Dieuf zeit für die Marineinfanterie und Matroſenarkillerie forberſe, Abgelehnt wird ein Antrag Dr. Heckſcher(Pp.), die Auslandszulage für den Marineatkaché in Buenos Airgs, die die Kommiſſion geſtrichen hatte, iadert uſtelen Beim Kapitel„Bekleidung“ klagt Abg. Albrecht(Soz.) über ungeheure Ausbeutung der Heimarbelterſn⸗ nen. Den männlichen Arbeitern nimmt man die Arbeit weg und läßt drei Viertel aller Arbeiten durch Frauen ausführen, die man natürlich noch viel ſchlechter bezahlt als die Männer. Meine borjährigen Beſchwerden hat man damit beantwortet, daß man den Arbeitern ein größeres Arbeitspenſum auferlegt, Wohl hat man die Löhne um—10 Prozent erhöht, dafür aber wurde eine —16 prozentige Erhöhung der Arbeſtsleiſtung angeordnet. Das iſt alſo tatſächlich eine Verringerung des Lohnes, Die Werkſtätten widerſprechen allen Anforderüngen der Oyglene. Pizegdmiral Capelle: Da in der Marine der Mann ſelbſt ſeine Unif, muß, haben wir das bringenbdſte Intereſſe, daß di möglichſt billig hergeſtellt werden, Die Bekleidungsäm darauf, daß die eneen Frauen nicht mehr dl kammen, als ſie im Nebenberuf leiſten können. Ueber bie ſtätten hat der Parteifreund des Vorredners, Herr Noske, ſe geſagt: Hygieniſch kadellos!(Hörtſ hört]! rechts.) rebner annimmt. Abg. Giesberts(Ztr.) verlangt Verückſichtigung der orga ſierten Heimarbeiter bei der Vergebung der Arbeilen. Vizeadmiral Capelle: Leiſtungsfähige Organiſationen, mit denen lblr verhandel können, exiſtieren unſeres Wiſſens nicht. Aber lpir hahen Bo ſorge getroffen, daß die Unternehmer, benen wir Arbeſt geben ihre Arbeiter ordentlich bezahlen. Lohnbrlicker werden bont nicht beſchäftigt. „Abg. Behreus(Wirtſch. Vgg.): „Die Durchföhrung des Hausarbeitsgeſetzes wirb mit m Beſchwerden aufräumen. Dies burchzuführen wirb aber w 11 Aufgabe der Marincverwaltung als ber Gewerbeinſtanz un Arbeiterinnen ſelbſt ſein. Abg. Dr. Semler(Natl.): 77 Egs iſt nicht feſtgeſtellt, daß die Frauen, die in ben Bekleidun ämtern arbeiten, Frauen von Werftarbeitern ſind. Man ſollte ſich darüber freuen, daß die Marineverwaltung ſolche Arbeit⸗ gelegenheiten ſchafft. Der Durchſchnittslohn auf den Werfle der Marine iſt etwas höher als in Privatbetrieben.„„„ Abg. v. Böhlendorff⸗Kölpin(Konſ.)) Nach Möglichteit ſollten die Maſſierungen von Marinetruß in der Nordſee und in einzelnen Stäbten ber Oſtſee, wie Son burg, vermieden werden. Eine Verteilung auf mehrere Orte ſowohl im Intereſſe der Verwaltung wie bieſer Orte. Beim Kapitel„Inſtandhaltung der Flotte und Mari erd Abg. Brandes(Sog.) die Arbeitsverhälinſſſe auf erften, Staatsſekretär des Reichsmarineamts von Tir Was müßten wir wohl tun, um von der Partei beß redners keine Kritik zu erfahren!(Sehr gutl rechts.) Fr denſtörer in unſeren Betrieben dulden wir Die Löhne können nicht ſo ſchlecht ſein, ſonſt würben wir ſo großen Zulauf haben. Abg. Weinhauſen(Vp.):„„ Es iſt erfreulich, daß die Marineverwaltung bel ber führung der Angeſtelltenverſicherung einen nachahmenswer fürſorglichen Weitblick gezeigt hat. Die wohltätigen Einrit gen ſollten den Arbeitern und Angeſtellten zur gebracht werden. Der Redner bringt Wünſche ber Arbelter Angeſtellten vor, beſonders aus dem Danziger Werftbetriebe. Das Haus vertagt ſich. Marxineckat, Diensta 1 7755 K 2 75 Sloaesete Abr: Kurze Auftage, Elatsnotzeſet Schluß 74 Uhr. Zentrum macht zuviel Scheinmanöbver. Draußen redet 5—

2. Seite. Mannheim, den 4. März. 1913 An Stied 2 11 De 05 12 kichspark Ecke Kaiſerring und Bismarckſtraße 05 1 75 3 Treppen hoch, ſchön ge⸗⸗⸗ 0 legene 6Zimmer⸗Wohng. Nan mit allem Zubehör per 40565 1. April zu verm. Näheres daſelbſt parterre. M 2, 10 2 Tr. * 5 175 7 10—IIZim. n. Zubehör im 2. und 1. Stock ver April zu vermieten. Auto⸗Garage u. Chauff.⸗ Wohnung kaun einge⸗ richtet werden. Näh. im Bureau B 6, 25. 40830 Telephon 1935. zu verm. Zu erfr. Laden. 41079 g8. od. geteilt zu verm. 4 13* St. 13059 * Hauspl., 3 Zim.— 8 55 Kache u. Jubeh. 7. 1. Npr! 5, 1 Foche zu vermieten. 18055 dim. 3 5 17 8 5 2 u. mie Näh 50 5 7, 3 vermieten. Näher. 5 RNäheres part. 13140 J24 Erkerwhg.f 4 Zimmer, Kuche, Badezim. Y. April zu verm. 41100 13,17 1 Zim n. Küche zu vexrm. 13149 0 6, cke P b, fleldelpergerstrasse, Wohnung von 7 Zim⸗ „mern u. Zubeh. gegen⸗ 1, 7(Bretteſtraße) wärtig ſchune as Ztumesohn. wohnt, per 1. April p. ſof. oh. ſpät. 8. Uu. 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April ds. oder ſpäter preiswert zu ver⸗ kauſen, 27048 16 4 Meſtgehendste garantie ee „Kavalier“ de des ades gintg „Ravalier färdt uicht ab!l 402238 Aus dem Großherzogtum. t. Karlsruhe, 1. März. Prinz Orlofski hatte am Samstag die Feſthalle in einen mär⸗ chenhaften Zaubergarten verwandeln laſſen, der den kühnſten Träumen Erfüllung werden ließ. Alle guten Geiſter des Geſchmacks, der Kultur und künſtleriſchen Laune hatte er in ſeinen Dienſt geſtellt und ſo ſeinen Gäſten zu einem FJeſt verholſen, das in ſeiner Anlage und Durch⸗ führung wahrhaft glänzend genannt werden muß. Den Anfang machte einen Raketenfeuer von zündenden Witzen, das ſich über das Spiel von Felix Baumbach„Der Mann mit der eiſer⸗ nen Maske ergoß. Dazwiſchen erklangen die Prickelnden Weiſen von„Du, du, erſt ein Kuß, Zann ein du“ und andere, die Strauß unſterblich gemacht haben. Es wirkten bei dieſer Vorfüh⸗ zung mit die Damen Bruntſch, Lauer⸗Kottlar, Müller⸗Reichel, Holm, Genter und die Herren Buſſard, van Gorkom, Gemmecke, Schneidler, Schindler und last not least Hertel, der einen kümmerlich ausſehenden Penſiongär des Hof⸗ lhegterpenſionsfonds vortrefflich verkörperte. Den Hintergrund bildete eine mit allen Reizen innes herrſchaftlichen Gartens ausgeſtattete Ter⸗ zaſſe. Aus Herzensluſt wurde im kleinen Feſt⸗ Halleſaal gelacht, wo zwei Parodien voll Prüthender Heiterkeit gegeben wurden:„Don Carlos auf der Schmiere“— Mitwirkende die Damen Pix und Carſten und die Herren Herz, Maſſermann und Keim— und„Don Juan von rückwärts“ eine Opernparvpdie, in der ſich Frau Lorenz⸗Hölliſcher und die Herren von Schwind, ban Gorkom und Mechler betätigten. Außerdem berviet der Kino Interna aus dem Reiche un⸗ ſerer Bühne. Sämtliche Darbietungen fanden ſeweils ſtarken Andrang. Im Saal gab es ein Frächtiges Gemiſch von Farbe und Glanz; ne⸗ ben geſchmackvollen Toiletten ſah man ganz deizende Koſtüme. Ueberall herrſchte Frohſinn, und alle Sehenswürdigkeiten fanden ein großes Publtkum, das ſich bis zu ſpäter Stunde amü⸗ ſierte. Das Feſt brachte 18 000., erheblich mehr als beim letzten Mal. 5 Singen, 1. März. Auf der Station Thaingen ereignete ſich geſtern nachmittag ein ſchrecklicher Unglücksfall. Der in weiten Kreiſen bekannte Bahnarzt Dr. Stamm von Thaingen überſchritt die Geleiſe hinter einem ausfahrenden Güterzug. In demſelben Augen⸗ blick brauſte von der entgegengeſetzten Seite der Eilzug von Schaffhauſen heran, den St durch das Rollen des Güterzuges wohl nicht hören konnte. Der Unglückliche wurde von der Loko⸗ motive erfaßt, unter die Räder geſchleudert und ihm der Kopf vom Rumpfgetrennt. Konſtanz, 3. März. Zu n Wettbe⸗ werb zur Erlangung von Entwürfen zu einem Handwerkskammergebäude waren rechtzeitig 31 Prpjekze eingelaufen. Nach eingehender Prüfung der in engſte Wahl geſetzten Entwürfe wurde kinſtimmig beſchloſſen, die ausgeſetzten Preiſe von 000, 800 und 600 Mark wie folgt zu verteilen: Preis: Entwurf 10, Kennwort„Januar 1913“, mieten. Näheres parterre. Telefon 1672. 40934 Eichendorffſtraße 3, ſchöne 2⸗Zimmerwohn. m. Balk., Speiſek. p..April z. v. Näh. Lange Rötterſtr. 54, 2. St. 13000) Efmil Heckelſtraße 3 Neubau, ſchöne 3⸗Zimmer⸗ wohnung mit Mauſarde pr. 1. März oder ſpäter billig zu verm. 41031 Nüher. Franz, Collini⸗ ſtraße 18. Tel. 3662. * 25* E 7— 2. 1 Emil 9 15 19 Nächſt Rheinſtr E 1 480% Wohn 2 Zim., K part. und 1 Treppe hoch. L. v. Nah. N 5 5, je eine beſſere 3⸗Zimmer⸗ Ninemahe Wohng. mit Bad, Dachk. Balkonwohn. 2 8 und Gartenant. ete. auf]Küche nebſt Zubeh. an; 1. April er. zu verm. Leute p. 1. Aprilz. v. Näh..⸗ Näh. Gr. Merzelſtr. 6. 132¹1 Tel. 1331. 40683 2 8 10 Seckenheimerſtr. 27, ungbnſchſtraße 8 2. St., ſchöne 3Zim.⸗Wohn. Helle?7⸗Zimmerwohn., Bad mit Balkon auf 1. April zu u. 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Die Wert⸗ ſchätzung des Pfälzerweines läßt in Norddeutſchland leider noch viel zu wünſchen übrig. Das zeigt ſich immer wieder von neuem. Ein pfälziſcher Rentner, der den pfälziſchen Re⸗ benſaft kennt, weil er ihn mit ſeiner Zunge Jahr⸗ zehnte hindurch erprobt hat, empfand es gelegent⸗ lich einer Reiſe in Norddeutſchland ſchmerzlich, daß die Wagen der Nordweſtdeutſchen Speiſe⸗ wagengeſellſchaft vereinigter Bahnhoſwirte in Hannover keinen Pfalzwein führen. Er hat daraufhin Veranlaſſung genommen, die Auf⸗ nahme in die Weinkarte der Speiſewarengeſell⸗ ſchaft zu empfehlen. Dem Herrn iſt darauf fol⸗ gendes Schreiben zugegangen:„Auf Ihre An⸗ frage, warum wir keinen Pfalzwein auf unſeren Speiſewagen führen, teilen wir Ihnen ergebenſt mit, daß zur Zeit faſt gar keine Nachfrage wegen dieſer Sorte Weines iſt. Wir werden jedoch unſere Oberkellner anweiſen, uns ſofort Bericht zukommen zu laſſen, ſpeziell über Nachfrage von Pfalzweinen. Gern werden wir dann bereit ſein, auch dieſen Wein bei uns einzuführen.“ Der Schreiber dieſes Briefes hat offenbar keine Ahnung, was unſere Pfalzweine ſind. Er weiß nicht, daß eine Unmenge Pfälzer Weines unter einem anderen Namen getrunken wird, daß in der Pfalz die herrlichſten Edelmarken der Welt wachſen und daß ſeit Einführung des neuen Weingeſetzes in der Pfalz die ſchärfſte Kontrolle herrſcht, alſo die größte Garantie vorhanden iſt für Naturreinheit des Produktes. Der vor⸗ ſtehende Brief aber dürfte allen Pfälzern Ver⸗ anlaſſung geben, bei ihren Reiſen, wenn ſie von der Einrichtung der Speiſewagen Gebrauch machen, ſtets Pfälzer Wein von den Angeſtellten der Geſellſchaft zu verlangen. Dieſe Art von Selbſthilfe dürfte die beſte ſein. Sie iſt notwen⸗ dig, ſolange dem Pfalzwein nicht die gebührende Wertſchätzung geworden iſt. Gerichtszeitung. * Aus dem Schöffengericht. Der 36 Jahre alte Witwer Friedrich Bohn von hier war errötend kon⸗den Spuren einer Witwe gefolgt, die ihn aber ſchnöde abwies. Am 16. Januar kam es zu einer Auseinanderſetzung, bei der ſich der verſchmähte Liebhaber des Revolvers bediente. Bohn ſagte, ihr die Waffe zeigend:„Da ſind ein paar blaue Bohnen drin, die langen.“ Als er andern Tages ſie wieder aufſuchte, bedrohte er ſie mit dem Meſſer, zum Glück für den Angeklagten war das Schießeiſen kaput und konnte nicht losgehen. So lautete das Urteil nur auf 25 M. Geldſtrafe.— Dumm⸗dreiſte Betrugsverſuche mit Eiſenbahn⸗ billetten ſind eine recht häufige Erſcheinung auf der Lobalbahn nach Schwetzingen. Der 21 Jahre alte Taglöhner Theodor Schmitt von Hocken⸗ heim fuhr am 21. Dezember mit einer nur von Hockenheim nach Schwetzingen lautenden Karte nach Neckarau und hielt die Karte beim Vorzeigen an der Sperre ſo in der Hand, daß man glauben ſollte, es handle ſich um eine Wochenkarte. Als der Schaffner ihn anhalten wollte, ſuchte er davon zu ſpringen, wurde aber gefaßt. Mit heftigem Sträuben brachte man ihn zum Fahrdienſtbureau. Das Urteil lautete auf eine Geldſtrafe von 40., eine Summe, mit der er ſich einen Extrazug von Schwetzingen nach Neckarau hätte leiſten können. — Der ledige Schloſſer Hermann Nickel von Waldkirch ſtahl am 24. Januar in der Volksküche ein Rad, am 25. ein ſolches an der Hauptpoſt und am gleichen Platze am 27. Januar wieder ein ſol⸗ ches. Ein weiteres Rad erſchwindelte er ſich von einem Fahrradhändler. Die Räder verſetzte er alle in dem Pfandhauſe zu Heidelberg. Das Ge⸗ richt verurteilte den Dieb zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von 35 Tagen. * Wiesloch, 3. März. Wegen Ver⸗ gehens gegen das Nahrungsmittel⸗ geſetz hatten ſich vor dem hieſigen Schöffen⸗ gericht ſechs hieſige Metzgermeiſter zu verant⸗ worten. Ihre Wurſtwaren zeigten nach der chemiſchen Unterſuchung einen zu großen Waſ⸗ ſerzuſatz und waren teilweiſe gefärbt. Die An⸗ gezeigten wurden bis zu 20 Mark Geldſtrafe verurteilt. *„ Straßburg, 3. März. Die Straf⸗ kammer verurteilte den 26 Jahre alten Mo⸗ dellſchreiner Adam Weiß aus Ludwigshafen wegen zahlreicher Diebſtähle von Kleidungs⸗ ſtücken und Wäſche zu vier Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt; die Kellnerin Maria Schmidt aus Ludwigshafen, die ihm Beihilfe leiſtete, erhielt ein Jahr Gefängnis. Sportliche Nundſchau. Winterſport. Bobrennen in Engelberg. Großer Sportklub Preis: 1.„Falke“, Herr Herrmann, 3,565, 2.„Rekord“, Herr Feier⸗ abend, 3,576, 3.„Concubine“, Herr Lichten⸗ berger, 4,026. * Die Europameiſterſchaft im Eisſchnellaufen wurde heuer in Petersburg entſchieden. Als Sieger ging der Ruſſe Ippolitow her⸗ „4⸗Zimmer⸗ Sedlenheim. CCVV55 1. April z. v. 12432 Näh. Bellenſtr. 61a, Lad. Schloßſtraße 1. Unterer Stock, 3 Zimmer, Küche, Garten nebſt Zub. ſofort Heink. Lanzſtraße 15 oder auf 1. April zu vm. 2. St. 5 Zimmerwohnung mit all. Zubehör zu ver⸗ Zu erfr. Hildaſtr. 48. 41103 mieten. 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Die Fabrik iſt mit zahkreichen Spezial⸗ maſchinen aller Art ausgeſtattet und hat für die Konſtruktion ſowie den Bau der Flugzeuge eine An⸗ zahl der bewährteſten und bekannteſten Konſtrukteure und Monteure angeſtellt. Gleichzeitig wird von dem Unternehmen die„Herzog Karl Eduard⸗ Fliegerſchule“ betrieben, in der ſowohl Privat⸗ wie auch Ofſizier⸗Fliegerſchüler durch erprobte Flug⸗ lehrer in kürzeſter Zeit vollendete Ausbildung erhal⸗ ten. Der auf dem Borxberg bei Gotha befindliche Rennplatz, der ſich ſchon in ſeiner bisherigen Geſtal⸗ tung vorzüglich als Flugplatz eignete und auf dem im vergangenen Jahre mit gläuzendem Erfolge ein dreitägiges Aeroplan⸗Turnier abgehalten wurde, wird in ſeiner ganzen Ausdehnung als Flugplatz hergerichtet, ſodaß in Gotha mit dem am Luftſchiff⸗ hafen befindlichen Gelände 2 Flugplätze zur Verfü⸗ gung ſtehen. 8 Raſenſpiele. J. M. Hocken⸗Reſultate. Im Entſcheidungsſpiel um die oberrheiniſche Hockeymeiſterſchaft ſchlug am Samstag der Heidelberger Hockey⸗Klub den Karlsruher Akademiſchen Sport⸗Klub mit:3 Toren. 29586 Me erfahrene Hausfrau ſpart an Fleiſch und verbeſſert die Suppen, Saucen und Gemüſe beim Anrichten —

— Mannheim, den 4. März. 1913. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten e 13. Seite. —— ＋ 2 ‚ 3 Unreiner N 2 Mod. Pitch⸗pine gtüiche ſ Mann Unterricht 0ʃ000 9 0 90 70 30 0 00 000 9* 110 Mk. eichen.Schreibtiſch, 31kil. Bauhütte ＋T 2 ＋— 0 e 0 0 2 9 85 0 ee 2billigſt abzugeben. 79468 gleiche ktuüſchelbettüellen, 7 hullehr SAinn 2— 0— 199 Bett, m⸗ 210 ig ae mmmode, Diwan, ühmaſch., 55 1 pickel, Miteſſer, Blüten Hanbbetrieb), biü. 3 otf Vonſt See, Siv Eßalſel Alel 2 11ä1. 9 Iſch verſchwinden ſehr ſchnell,— S. Hauſchel, 8 5, da, Hof.(Itür, Kleiderſch. gr. Gar⸗ ert gr. Unterr, in Math. wenn man abends den 5 18082 dergoſche z ghlcheuſche b. z. Franz. Lat., Griech. Engl., Schaum v. Zuckers Patent 2— N N7 Wierf waßz fts 5 5f beel Deutſch ꝛc. Vorbereitg. z. Medizinal⸗Seife, à St. 50—— 0 l 0 f zietſchafts⸗Wandſpiegel Einjährigen⸗ u. Abikur- Jig,(18,ig) und 1,50 M.—. Ol= E 1 Ilannheim eue Emat kher Kaebecheeenmen een examen. Preis p. 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VII TE[SOENN UNVSENE VNODELULE&e COHEEN OONNENSHNG. OEN G, FNEHHNGG. OEN X, UND SANHG. OEN G. NHANR IEDEN VNN VON-= un N VON-= UD S-ν I. FISCHEN-DIEGEIL VOWESFOEUTSCHLANDS SDOSSTES SPEZIALHAC UO BESSENE OAMNHEN-· HNDEREONFECHNON NANNHEEN E U π TEUEPNHON 1680 Duntes Feulſleton. Aus der Franzofenzeit. Ebenſo merk⸗ witrdig wie gleichzeitig bezeichnend für die Will⸗ zſchaft en unter Na⸗ polson J. iſt nach dem„H..“ ein in der Aſchaf⸗ zurger Zeitung vom 2. April 1814 abge⸗ mſtück, das folgendermaßen lautet: e den 25. Oktober 1810. räfekt des Bezirfs von Speyer an Maire der Gemeinde Worms. Der rr Präfekt des Departements hat mir, mein rr zuſolge höberer Weiſung den wiederholt, ihm ohne den geringſten 2 eine Aufſtellung ſämtlicher unger zimmer aus guten Familien zugehen zu laſſen, die vierzehn Jahre und darüber alt und — gicht verheiratel ſind, und deren Mitgift oder Erbſchaft ſich auf oder über 40 000 Franes 11 kann und ſie folglich in die Klaſſen 3 veichen Erben verſetzt. Sie erhalten hier . zui einer Ausfüllung, welche die Ausfunft enthalten ſofl und deren Anendung mie ich aus den ſtärkſten Beweg⸗ ründen wünſche, mit einer anderen Aufſtel⸗ lung zuſammentreffen muß, die ſich ebenſalls 1 die perſönliche Statiſtik bezieht. Sie, mein Herr, werden mich auf das weſentlichſte ver⸗ kinden, ſowohl, wenn Sie nicht unnützerweiſe dieſenige Friſt verſtreichen laſſen, die mir noch iſt und die ich durchaus nicht imſtande verlängern, als wenn Sie im Gegen⸗ „meiner Einladung Genüge zu f— Gegenftand übrigens nicht un⸗ ausgeplaudert werden darf. Ich habe Sie zu grüßen. Verey.“ Dieſem e lag das darin erwähnte Formular bei. war dies eine Tabelle, in der zuerſt der ＋* unverheirateten Frauenzimmers, die Namen der Eltern, deren Staud ie Vermögensverhältniffe, die mutmaß⸗ Ae der Ort, wo ſich giges Grund⸗ K und endlich Angabe über K. Talent, Benehmen uſw. in deſe ween bermerkt werden ſoll⸗ e dienen ſollte, iſt nicht feſtzuſtellen. Man nimmt an, daß dag bicheich Zwangsheirgten deut⸗ ſcher Mädchen a franzöſiſchen Offizieren oder waren. ee In der Sprech⸗ erſchien ein Mann, berichtet die populär⸗medi⸗ hrift„Hyg!“ München, der adiger Erregung be⸗ habe 5ſe 5 14 Tage vegelmäßig Frühſtück Waſſer aus einem kleinen I in dem die ganze Zeit erſt entdeckte, eine tote nervöſen Erregtheit dem nichts fehlte, beruhigte ihn der berſicherte, nach ſeiner Ueberzeugung Katzeneſſenz“, ſo widerlich 05 ſein hz„ ihm doch ef er ſolle unbeſorgt a e kee e Gedanken an das Mann Begleitung ſeiner Frau. Sie war 55 die jetzt das Wort führte. Mit aufgeregten Mienen und Gebärden klagte ſie, der Katzenladaver im Waldteich müſſe doch wohl ihrem Manne ſehr ernſtlich geſchadet haben, er ſehe ſie immer mit ganz katzenähnlichem Ausdrucke an, und des Nachts im Schlafe miaue er förtwährend Der Doktor ſagte ſich, daß die„verdünnte Katzen⸗ eſſenz“ auf die Frau noch ſchlimmere Sug⸗ geſtionswirkungen ausübe als auf den Mann. Er verſchrieb ihm eine harmloſe Mixtur und tägliche Salzbäder, die auch die Gattin zur Beruhigung mit nehmen ſolle, und ſchickte die Leutchen nach Hauſe. Sie waren jung verheiratet, bis dahin ge⸗ ſund und kräftig geweſen und man hielt alles wieder für ins richtige Geleiſe gekommen. Es war aber doch nicht ſo, vielmehr beeinflußte die tote Katze im Waldteich, wie es ſchien, noch die Nachkommenſchaft des jugendlichen Paares. Einige Monate nach der heunruhigenden Eut⸗ deckung mußte der Arzt dem kleinen Kinde des FJorſtgehilfen den Totenſchein ſchreihen. Es war nür 14 Tage alt geworden. Zu ſeinem nicht ge⸗ ringen en en waren die Eheleute über den Verluſt ihres Erſtgeborenen nicht betrüht, ſon⸗ dern eher erfreut.„Es war ein ſonderbares Kind,“ erklärte ihm die Mutter,„es ſchrie und weinte nicht wie andere Säuglinge, es miaute nur in einem fort. Mir war ganz gru⸗ ſelig. Einen ſolchen Wechfelbalg hätte man doch im Leben nicht lieb haben können.“ Damit ſchien aber die verhängnisvolle Wir⸗ kung der verdünnten Katzeneſſenz doch endlich erſchöpft zu ſein. Weiterhin bekam der Arzt nichts mehr davon zu hören; die aufgeregte Phantaſie der beiden hatte ſich beruhigt. — Bazaine bei Beginn der Schlacht von Gra⸗ velotte. Die das geſamte Material von Doku⸗ menten und Zeugniſſen verwertende Veröffent⸗ lichung über das franzöſiſche Oberkommando in der Schlacht bei Gravelotte⸗St. Privat, die der bekannte franzöſiſche Hiſtoriker Germain Bapft in der bei der Deutſchen Verlagsanſtalt erſchei⸗ nenden Deutſchen Revue herausgibt, gelangt diesmal zu ihrem Höhepunkt, indem ſie das Verhalten des Oberkommandſerenden Bazaine beim Beginn der Schlacht darſtellt. Nach 12 Uhr wurde das Geſchügſeuer gegen Montigny⸗ la⸗ Grange ſchon ſehr heftig, konnte aber unten in Plappeville, dem Hauptquartier Bazaines, noch nicht gehört werden. Der erſte, der dem Mar⸗ ſchall vom Beginn des Kampfes Meldung machte, war der Hauptmann Campionnet, der vom Plateau kam. Der Hauptmann trug die Fahne von einem der Bataillone des 16. pom⸗ merſchen Infanterie⸗Regiments in der Hand, die am vorvorigen Tage unter den Toten geſunven worden war.„Er traf den Marſchall im gro⸗ ßen Salon der 9 Bouteillier, wo er, eine Zigarre rauchend, einem Lehnſtuhl neben einem großen Tiſch ſaß Campionnet meldete, daß in dem Augenblick, wo er den Marſchall Canrobert verlaſſen, das Vorhandenſein ſeind⸗ licher Kolounen gor einey Front noch nicht ſeſt⸗ maß. daß aber deutſche Reiter in den Umgebung auftauchten. e be de e Acht Tage ſpäter kam er wieder, diesmal in es Ibnen nicht wgegutelken, Jubg hat 95 geſagt, daß er in St. Privat in der Luft hänge und dort leicht umgangen werden könne.“„Er hat eine gute Stellung, er braucht ſich nur darin zu halten,“ antwortete Marſchall Bazaine; und als ob ihn die Mitteilung wenig intereſſierte, fuhr er fort:„Laſſen Sie mal dieſe Fahne ſehen.“ Er ergriff ſie, brei⸗ tete ſie auf dem Tiſch über den ausgelegten Karten aus, betrachtete ſie genau, befühlte di⸗ mit Seide, die Franſen, wog dieſe in der Hand und las die Ziffern und be Hauptmann Campionnet ſtand ſprachlos da: das Geſchittz⸗ feuer dröhnte, der be der den rechten Flügel befehligte, hing„in der Luft“, von der er er Gefahr bedroht, umgangen zu werden, und der Sberhefehls haher beſchaftigte ſich einzig und allein damit, eine Fahne zu betrachten! Von gewaltißen Bedeutung des Kampfes, der ſich d angeſponnen hatte, erfuhr Bazaine bald darauf, etwa um 1 Uhr, als zu gleicher Zeit der Haupt⸗ mann Lemoyne eine Meldung des Oberſten Lewal und der Leutnaut de Bellegarde ein Billett des Marſchall Canrobert brachte, in dem dieſer mitteilte, daß St. Privat von den Deutſchen angegriffen ſei. Auch auf dieſe Alarm⸗ nachrichten hin erwachte Bazaine nicht aus ſei⸗ ner Untätigkeit.„Ich war überzeugt,“ berichtet ſein Generalſtabschef General Jarras,„daß ich den Marſchall zum Fortreiten bereit finden würde. Er ſchickte mich wieder fort, indem er mich erſuchte, Geduld zu haben, und mir auf trug, mit dem größten Eifer an einem Beför derungsvorſchlag zu arbeiten, der ungeduldig er wartet werde.“„Wenn man lange und reiflich die Tatſachen unterſucht und ſie von oben über⸗ blickt hat, wenn man ihren Folgen nachgegan⸗ gen iſt und die Beweggründe für die Handklun⸗ gen des Marſchalls Bazaine erforſcht hat,“ ſo a5 t Bapſt ſein Urteil über das Verhalten des Oberkommandierenden zuſammen,„ſo wird man in manchen Augenblicken von Ekel oder Ent⸗ rüſtung erfaßt und kann ſich nicht enthalken, angeſichts ſolcher Schlaffheit, Erbärmlichkeit und 55 Zweideutigkeit ſich in Ausbrüchen der Wut und Enatn ben der Abfes eden Wahres Geſchichtchen. einem Abiturtentenkommerſe; auf der Galerie fämt⸗ liche Schweſtern und Couſinen. Der Nedner, der den Damentoaſt ſprechen ſall, iſt 2 unvor⸗ bereitet. Wener e ee Worten: fort: ae ſind.“ Ehret die Empörung zu ergehen. Ueberlegt man dann ge⸗ nau, ſo wird man ruhiger, und wenn man den Marſchall Bazaine ſo mit nahezu leerem Ge⸗ hirn, einem Herzen ohne Hochſinn vor ſich ſieht und beobachtet, wie es ihm in dem Maße an Eharakter und moraliſchem Gefühl ſehlt, daß er das Abſcheuliche und Nutzloſe ſeiner Hand⸗ lungsweiſe nicht erkennt, ſo legt ſich der Grimm, und man fühlt ſich von tiefem Mitleid er⸗ griffen.“ —Aus der„Jugend“. Moderne Bett⸗ ler.„Daß d' letzt Du gar a ſo vül'ſamm —„Ja wogßt, i führ Reklamemar⸗ en,“— Wahres Geſchichtchen. Karlchen ſagt u ſeinem Freunde:„Du, mein Vater war in der Scchule der Klaſfenerſte. Fritzchen: „Was, Dein einen Jungen, kennen lernen, deſſen Vater nicht Primus war.“ Gipfel der Enthaltſamkeit Da hört ſieh ſchon alles auf vom Abſtineneler⸗ 13 d ommen!! Wa H0 hammer ausprobiert, wer alſo auch? 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General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagblatt). Mannheim, den 4. März. 1912 Ohne neue Veranlaſſung haben die Reichardtgegner den vor Jahresfriſt begonnenen, aber ſeit ſechs Monaten ruhenden Streit um Worte vor breiteſter Oeffentlichkeit wieder aufgenommen. Einen Zweck hätte der neue Vorſtoß nur, falls die Gegner die Ab⸗ ſicht verfolgen, Kakaokunden von den Läden ihrer Händler fernzuhalten. Dieſes Beginnen muß doch notgedrungen zu immer weitereg Offenbarungen führen. So unklug kann kaum einer der Gegner ſein, zu glauben, wir ließen verletzende Unterſtellungen unwiderlegt Immerhin wiederholen wir zur Abwendung weiterer Nachreden und Entſtellungen heute nur kurz die zur reſtloſen Aufklärung des Publikums nötigen Tatſachen. In einer mit„Reichardt der Feinſte“ und„Reichardt der Reinſte“ betitelten Anzeige vom April führten wir aus, daß ſich in Reklamen anderer Fabrikanten übertriebene Behauptungen hinſichtlich der Kornfeinheit ihrer Kakaos mehren, ſeitdem die Erkenntni⸗ ins Publikum gedrungen iſt, daß trinkbare Nahrung mit dem Grade ihrer Verfeinerung an Appetitlichkeit und Verdaulichkeit gewinnt Wir wieſen darauf hiu, daß unſere Kakaos eine nur mit kleinſten Sonnenſtäubchen vergleichbare Feinheit beſitzen und daß nach Fest ſtellungen von Fachgelehrten bis zu 20,000,000 000 Teilchen in einem Gramm Reichardt⸗Kakao, alſo bis 100 Milliarden in einer Taſſe Getränk vorhanden ſind. Dieſe äußerſte Feinheit laſſe ſich nur durch das uns patentiertt Luftdruckverfahren erzielen. Eine auch nur annähernd gleiche Kornfeinheit ſei bei anderen Marken nicht nachzuweiſen.— Weitel führten wir aus, daß die unerläßliche Vorbedingung für die ideale Kornfeinheit der Reichardtkakaos in der Auswahl der Bohneſ nach Grundſätzen, die über den Rahmen der ſonſt im Kakaohandel üblichen Qualitätsprüfung hinausgehen und in ihrer ungemein ſorgfältigen Behandlung und Reinigung beſtände. Ferner, daß wir bei der Süäuberung des Materials auch ſchon um der Appetitlich⸗ keit willen die Vorſchriften befolgen, die auf internationalen Kongreſſen leider immer noch erſt als erſtrebenswertes Ziel ins Aug gefaßt ſind, daß wir demnach nicht nur die Schalen, ſondern auch die den Genußwert und die Reinheit beeinträchtigenden Samen⸗ häutchen und Keime entfernen. Dadurch werde der ungenießbare Bodenſatz im Kakaogetränk völlig beſeitigt. An dieſen Tatſachen konnte NRiemand rütteln! Was den 30 Gegnern unter den zirka 200 anderen Fabriken in der Induſtrie nicht gefiel, das waren einige Worte, durch die wir entſprechend unſeren Reinheitsbegriffen lediglich alle Intereſſenten für die Herbeiführung der idealſten Neinheit bei allen Kakaofabrikaten gewinnen wollten. Eine Kammer für Handelsſachen, ſowie ein Berufungsgericht entſchieden in einem einſtweiligen und dann ordent lichen Prozeßgange— ohne jede Beweiserhebung—, daß die gewählte Wortſtellung einen Hinweis guf Grundſätze der übrigen In⸗ duſtrie enthalte, den wir aus Achtung vor dem Richterſpruche nicht wiederholen. Es handelt ſich alſo nur um die Auslegung einen Redewendung in einem Prozeßgaug.— Dieſen Worterfolg bauſchen die Gegner zu einer„fünfmaligen“ Verurteilung„von deut⸗ ſchen Gerichten“ auf. Bereits im Jahre 1905 hatten wir uns der heftigſten Angriffe unſerer Konkurrenz zu erwehren, als wir für die Starkent⸗ fettung der Kakaos kämpften, um deren Trinkfähigkeit und Bekömmlichkeit zu erhöhen. Auch damals waren die Gegner gegen eine ſolche Umwälzung—, heute iſt jeder von ihnen froh, wenn er ſtark entfetten kann, und der Konſum hat ſich in ſechs Jahren ver⸗ doppelt. Ebenſo wirken wir ſeit Jahren auf die möglichſte Reinheit aller in der Kakaoinduſtrie hergeſtellten Fabrikate hin. Das geſchieht im Intereſſe von 60, 000,000 Konſumenten, denn nur ein abſolut reiner Kakao iſt ſchmackhaft und leicht bekömmlich. Auch jetzt dankt uns ein Teil der Induſtrie zunächſt wieder mit Angriffen, obſchon hier ebenſo wie bei der früher bekämpften„Starkeutfettung“ eine allgemeine Konſumvermehrung die Folge ſein muß, die die Gegner ebenſo anſtreben müßten. Und nun der Eid! Unſer Prozeßvertreter hat wiederholt dazu aufgefordert, der Vorſitzende hat an den Anwalt der Gegner eine entſprechende Aufrage gerichtet, dieſer zunächſt Einwendungen erhoben und erſt auf nochmaliges Befragen ſoll er eine Erklärung von der Entſcheidung des Gerichts abhängig gemacht haben. Gelegenheit zur Annahme des Eides war alſo vorhanden. Durch ihre neuerlichen Darſtellungen wollen die Gegner offenbar den Eindruck erwecken, ſie ſeien ſämtlich bereit, den Eid, daß alle ihre Kakaofabrikate auch von Keimen und Samenhäutchen gereinigt wurden, zu leiſten Wir haben nichts dagegen,— er⸗ innern aber die Gegner zum mindeſten an den Inhalt der Auglyſen, die Bekämpfung der Geufer Beſchlüſſe und die Kalkulation der Preiskonvention mit nur 20 Prozent Gewichtseinbuße durch Röſten und Reinigen. Selbſt unſere verbeſſerten Maſchinen liefern aber im Durchſchnitt nur 75 Prozent völlig reines Fabrikat. Wir beſchränken uns auf dieſe objektive Darſtellung, ohne die verunglimpfende Form der Gegner der Beachtung zu würdigen. Die Entwickelung von Mark und Kraft im Körper zu fördern, muß der oberſte Grundſatz bei der Herſtellung jedes Nahrungsmittels ſein. Deshalb werden uns keine Angriffe der Gegner davon abhalten, weiterhin aufklärend zu wirken, damit dieſe Erkenntnis Gemeingut aller Kreiſe der Bevölkerung wird. Deshalb auch fahren wir fort, unſer ganzes Wirken auf die Veredelung des ſo köſtlichen Naturproduktes zu richten, damit die Reichardt⸗Fabrikate wiee bisher ſo auch in Zukunft durch die Anerkennung des Publikums als Edelfaäbrikate ausgezeichnet werden. 5 155 68 7750 0 55 1 in Mannheim nur Planken, P 4, 16 Teleph. 1362.