eeeemeeeeeeenneeeeeeeeeeeeennenennenneeeenen 9 5 Womement: 70 pfg. monatlich, Pringerlohn 50 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Nck..42 pro Quartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 50 Pfg. KReklame⸗Seile„.20 NIk. CTäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: Nr. 155. Geleſenſte und verbreitetſte Feitung in Mannheim und umgebung Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 49 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Manunheim, Freitag, 4. April 1913. Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“ UTelephon⸗Nummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung.. 341 Redaßtion 377 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Handels⸗ und Induſtrie⸗Seitung für Südweſtdeutſchland; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaftz Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ und Hauswirtſchaft; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. (Abendblatt.) Montenegro und Serbien Die europäiſchen„Oyn⸗ müchte“. dk. Wien, 3. April. Schiffskoloſſe unter engliſcher, deutſcher, öſter⸗ teichiſcher und italieniſcher Flagge kreuzen heute vor der montenegriniſchen Küſte, eine Flotten⸗ demonſtration iſt in Szene geſetzt, um das wider⸗ ſpenſtige Montenogro zu überzeugen, daß Europa auf ſeinen Willen beharre, daß Skutari an Alba⸗ nien zu fallen habe. Rein äußerlich genommen, iſt es ein Teilchen der Weltgeſchichte, das ſich da abſpiell, der e Apparat Europas, ein Teil ſeiner unerſchöpflichen mili⸗ täriſchen Hilfsmittel wird aufgeboten, um einen Operettenſtaat, e ungefähr der eines größeren Wiener Bezirkes gleich iſt, zum Nachgeben zu veranlaſſen. Denn von einem Zwange kann bei dem der⸗ itigen Stande der ganzen Aktion noch keine ede ſein. Es handelt ſich um eine Demon⸗ ſtration, alſo um die in beſonderen Formen ge⸗ haltene Betonung eines Willensentſchluſſes Europas Erſt wean auch dieſes Mittel ver⸗ e een 1 am eine 85 Truppendetachements folgen würden. Dies der von der Londoner Botſchafterkonferenz gedachte und gutgeheißene Ausführungsplan, der theore⸗ tiſch zwar ganz plauſtbel klingt, deſſen praktiſche Durchführung und Erfolg aber ſehr problemati⸗ ſcher Natur iſt. König Nikita hat nämlich am ſelben Tage, au dem die Flottendemonſtration ins Werk ge⸗ wurde, ganz ruhig erklärt, er könne den Be⸗ ſchluß der e auf Feſtſetzung der Nord⸗ und Norboſtgrenze Albaniens für ſich als nicht bin⸗ dend anerkennen, ebenſowenig könne er ſeine Zu⸗ ſtimmung für den Abzug der Zivilbevölkerung aus Skutari geben. Sehr viel Achtung vor dem angeblich geeinten Europa klingt aus dieſen Worten nicht durch und genau dieſelbe Anſicht ſcheint in Serbien zu herrſchen, das wieder er⸗ Härte, ſeine heilige Bundespflicht gebiete ihm, das verbündete Montenegro auch weiter nach Kräften zu unterſtützen und das ſeine Truppen⸗ transporte nach Albanien und Skutari zu Waſſer und zu Lande fortſetzt. Skutari wird aber weiter belagert und die unglückliche Stadt kann ſich nur mit äußerſter Anſtrengung noch halten, und darauf ſetzen die Verbündeten ihre Hoffnung. Sie haben ſo viele ür ſie erfolgreiche Beweiſe der Schwäche Europas in dem letzten Halb⸗ jahre erfahren, daß es ihnen auch diesmal nicht einfallen wird, vor einer halben Maßregel, wie ſie in der Flottendemonſtration zu erblicken iſt, zurückzuweichen, und dies umſo mehr, als ſie infolge des der ganzen Welt bekannten Zwie⸗ ſpaltes in der offiziellen und auch inoffiziellen Politik Rußlands genug Urſache zur Annahme haben, daß ſie im äußerſten Falle doch von Petersburg aus gedeckt werden. In Belgrad warteten die Vertreter der Mächte Tag für Tag auf das Einlangen der Inſtruktio⸗ nen des ruſſiſchen Geſandten, die ſchwerwiegend ⸗ ſten politiſchen Vermutungen über die Politik Herrn Saſonows wurden ausgeſprochen, inzwiſchen hatte der ruſſiſche Geſandte v. Hart⸗ wig ſchon längſt die Inſtruktionen erhalten, hatte ſie aber zwei Tage herumgetragen, und als er von Petersburg zur Rechenſchaft aufgefordert wurde, ruhig erklärt, ſie ſeien zu ſchwer zu de⸗ chiffrieren geweſen. Der Mann iſt auch weiter Geſandter in Belgrad. Das offizielle Rußland iſt friedliebend, das inoffizielle gibt den Pan⸗ ſlawiſten ſeine vollſte Unterſtützung. So iſt die angebliche Einigkeit Europas auf ſehr ſchwachen Füßen und die Flotten⸗ demonſtration in ihrer gegenwärtigen Form eher ein Zeichen der Schwäche Europas. Für Oeſter⸗ reich⸗Ungarn kann ſich aber aus der Flotten⸗ demonſtration, wenn es ſeinen Willen in der ganzen Kriſe zum erſtenmale 5 will, die Notſpendigkeit ergeben, über die F on⸗ ſtration hinaus ſeine eigenen Wege zu gehen. Atalien als hemmendes Moment. J. S. Rom 3. April. In Deutſchland wird es gewiß wundernehmen zu hören, daß Italien ſich doch noch entſchloſſen hat, an der Demonſtration gegenüber Monte⸗ negro teilzunehmen. Man könnte unter Um⸗ ſtänden bei uns zu Hauſe auf den Gedanken kommen, daß König Viktor Emanuel, nachdem eine Regierungsvertreter ſich in friedlichen Vor⸗ tellungen und Appellen an die Vernunft in Cetinje erſchöpft haben, mit ſeinem renitenten Schwiegervater in einen perſönlichen Zwiſt ge⸗ raten wäre. Eine ſolche Annahme wäre natür⸗ lich grundfalſch. Ich habe vielmehr guten Grund und teile dieſe meine Anſchauung mit ſehr kompetenten Beurteilern der heiklen Lage, daß es für eine ſchnelle und friedliche Beilegung des böſen Konflikts weit vorteilhafter geweſen wäre, wenn Italien ſich hier von einer aktiven Beteili⸗ gung durch Entſendung zweier Kriegsſchiffe zurückgehalten hätte! Denn es kann keinem Zweifel unterliegen, daß Italien ſo, wie die Dinge einmal liegen, nicht als förderndes, ſon⸗ dern als vetardierendes Moment bei dieſer Haupt⸗ und Staatsaktion angeſehen werden darf. Nicht in der Abſicht, den König Nikita zur Räſon zu bringen, ſind des königlich italieniſchen Schwiegerſohnes Kreuzer Saint Bon und Fer⸗ ruccio nach Antivari abgedampft, ſondern, ſagen wirs nur rund heraus, aus purer Eiferſucht und Sorge, Oeſterreich könnte dem Schwiegervater zu guterletzt doch noch auf den Leib rücken und bei dieſer Gelegenheit in Albanien dieſes und jenes Geſchäft in Ordnung bringen Da hat der offiziöſe Draht den Deutſchen wieder einmal einen ſchlechten Dienſt erwieſen, indem er eine Warnung des bekannten Abgeordneten Cirmeni in dem Leiborgan des Miniſterpräſidenten Gio⸗ litti durch Fortlaſſen einiger nicht ganz unweſent⸗ licher Sätze und Satzteile in das gerade Gegen⸗ teil verkehrt hat. Aus der offiziöſen Darſtel⸗ lung konnte der leichtgläubige Leſer in Deutſch⸗ land nur den einen Eindruck gewinnen, daß der journaliſtiſche Gefolgsmann des Herrn Giolitti die Warnung an die Adreſſe Rußlands gerichtet habe. Verſchwiegen wurden aber folgende recht bezeichnende Sätze:„Sobald Truppen(von Oeſterreich nämlich!) in Albanien gelandet wer⸗ den, muß Italien aus ſeiner Reſerve hervor⸗ treten, um ſich der Möglichkeit zu widerſetzen, daß einzige Macht iſt, die zu einer militäriſchen Aktion ſchreitet. In einem ſolchen Falle müßte Italien ohne jedes Zögern Oeſter⸗ veich folgen. Italien muß unter allen Um ⸗ ſtänden verhindern, daß Valona und Durazzo von einer Macht beſetzt werden.“ Warum ver⸗ ſchweigt der Offizioſus in Berlin gerade dieſe prägnanten Ausführungen, die nicht ſehr deu⸗ tungsfähig ſind? Warum in aller Welt über⸗ mittelt er nur die gegen Frankreich und Rußland gerichteten Worte Cirmenis? Daß Herr Giolitti überzeugter Freund des Dreibundes iſt, weiß man allgemach auch in Deutſchland. Daß er aber ein ebenſo überzeugter Gegner der Balkan⸗ aktionen Oeſterreichs iſt, das zu wiſſen, ſollte man in Deutſchland auf keinen Fall verhindern. Denn dieſes abſichtliche Inunkenntnishalten über die Stimmungen in Italien kann und muß ſchließlich zu peinlichen Ueberraſchungen führen. Hier ſchwelgt alles in offen zur Schau ge⸗ tragener Schadenfreude darüber, daß Italien dem öſterreichiſchen Bundesgenoſſen, dem man heute noch weniger wohlwill als geſtern und vor⸗ geſtern, jetzt einen großen Schabernack ſpielen kann. Das ganz Volk iſt mit ſeinem Herzen auf Seiten der Balkanier und namentlich auf Seiten des kleinen und trotzigen Königs von Monte⸗ negro und wünſcht auf das Haupt Oeſterreichs — ech und Schwefel herab. Die Regierung aber iſt, das muß wieder einmal betont werden, um nicht gar zu große Illuſionen in Deutſchland auf⸗ kommen zu laſſen, mit ihren ſtillen Beſtrebungen nicht auf Seiten Oeſterreichs. Albanien bildet nach wie vor den Zankapfel und die Angſt Italiens, daß Oeſterreich auch nur das Protel⸗ torat über die dortigen Katholiken zum Schaden Italiens ausüben könnte, iſt größer, als man in der Oeffentlichkeit eingeſtehen mag. Sagt doch auch die Tribuna, das Organ des auswärtigen Amtes, wörtlich:„Die friedliche Blockade iſt eine internationale Heuchelei!“ Es macht ſich gewiß köſtlich, wenn des Königs Schiffe an dem Akt internationaler Heuchelei jetzt teilnehmen. Aber wer näher zuſieht, weiß, daß Italien nicht gekommen iſt, um mit zu demonſtrieren, ſondern um Oeſterreich eventuell in die Arme zu fallen und die Aktion zu lähmen. Unzufriedenheit in London. R. K. Paris 3. April. Dem Temps wird aus London telegraphiert: In diplomatiſchen Kreiſen herrſcht allgemeine Unzufriedenheit, wegen der durch die beabſich⸗ tigte Demonſtration geſchaffenen Lage. Ins⸗ beſondere ſei man in der Umgebung Sir Edward Greys durch den Umſtand betroffen, daß, falls die Entſcheidungen der Botſchafter⸗Konferenz keine Wirkung hätten, es um das Preſtige Euro⸗ pas geſchehen ſei und Überdies auch der von dem Schritt erhoffte Vorteil entfiele. Sir Edward Grey ſoll ſich dahin geäußert haben, daß, wenn die bisherigen Entſcheidungen der Konferenz un⸗ berückſichtigt bleiben ſollten, es beſſer wäre über⸗ haupt keine neuen mehr zu treffen. Dieſe Stim⸗ mung beziehe ſich nicht nur auf die Seedemon⸗ ſtration. Tatſächlich befünden ſich auch noch andere Beſchlüſſe der Konferenz durch die Ereig⸗ niſſe nunmehr ohne Kraft. Die Landung des„ZIV“ in Frankreich. „S. 4“ non der franzöſiſchen Regierung freigegeben. W. Paris, 4. April. Eine Note der Agenee Havas beſagt, daß auf Anordnung der Regie⸗ rung die durch den Platzkommandanten von Lunéville Lescot, den Generalinſpekteur der Militärluftſchiffahrt Hirſchauer und den Unterpräfekten von Luneéville vorgnommene Unterſuchung ergab, daß das Luftſchiff Eigentum Feuilleton. ——— Eine Nieſenſchlacht ohne Führer. Daß die Franzoſen in dem gewaltigen Ringen von St. Privat, das man die„größte Schlacht des Jahrhunderts“ genannt hat, ohne Oberleitung, im eigentlichen Sinne des Wortes führerlos wa⸗ ven, das iſt die erſtaunliche Tatſache, die Germain Bapſt im neueſten Kapitel ſeiner bedeutſamen Veröffentlichung„Das franzöſiſche Oberkom⸗ mando in der Schlacht bei Gravelotte—St. Pri⸗ vat“ in der Deutſchen Revue(Deutſche Verlags⸗ anſtalt, Stuttgart] erweiſt. Während die Sonne in der erſten Nachmittags⸗ ſtunde glühend herunterbrannte und der unge⸗ heure Kampf ſich entſpann, ſaß Marſchall Ba⸗ zaine, eine Zigarre rauchend, in einem großen ge⸗ ſtickten Lehnſeſſel in ſeinem Hauptquartier, der Villa Bouteiller. Ein Offizier mit einer De⸗ peſche vom Marſchall Canrobert, der Leutnant de Bellegarde, ſtürzt, vom ſchnellen Ritt ſtark er⸗ hitzt und von der ſtrahlenden Sonne draußen ge⸗ blendet, in den Salon: er ſoll um Verſtärkung und Munjtion bitten. Der Marſchall verſpricht, eine Diviſion Garde zu ſchicken, die niemals ab⸗ geſandt wurde und läßt Canrobert ſagen,„er ſolle ine Munitionswagen beim Reſervepark, der ſich befindet, wieder füllen laſſen.“ Der Leut⸗ want möchte gern auf das Unpraktiſche dieſer Maßregel hinweiſen, da durch das Hin⸗ und Her⸗ ſchicken der Munitionswagen—6 Stunden ver⸗ loren gehen; aber bei den erſten Worten wird er von dem Marſchall herriſch angeſchnauzt und ſchweigt eingeſchüchtert. Ungefähr eine Stunde ſpäter erſcheint ein zweiter Abgeſandter Canro⸗ berts, der Artilleriehauptmann de Chalus, um von neuem um die verſprochenen Munitonsvor⸗ räte und Verſtärkungen zu bitten.„Die Munition begann dem VI. Koxps auszugehen, und als ich das Schlachtfeld verließ,: erzählt Chalus,„wurde die Lage beſorgniserregend. Ich zeigte dem Mar⸗ ſchall Bazaine auf der Karte unſere Stellungen und legte den bedenklichen Stand der Dinge dar, als ein höherer Offizier des Stabes(Oberſt Na⸗ poleon Boyer), der mit Schreiben beſchäftigt war, den Kopf hob und mich mit den Worten unter⸗ brach:„Dieſer Offizier hat wahrſcheinlich nichts geſehen; er iſt ein Peſſimiſt.“ Unterdeſſen nahm eine Flut von Telegvammen, die alle zwiſchen 1½ und 1½ Uhr eintrafen, Ba⸗ zaines ganze Aufmerkſamkeit in Anſpruch. Immer ſtärker ienſetzende Kanonaden wurden gemeldet; ein Telegramm berichtete von der Anweſenheit des Königs von Preußen und des Herrn v. Bis⸗ marck in Schloß Aubigny am 16. Auguſt abends und dem„Eintreffen des Herrn v. Moltke mit allen preußiſchen Reſerven: 200 00 Mann.“ Uebereinſtimmend ging aus all dieſen Depeſchen bervor, daß eine rieſige Schlacht im Gange war⸗ Bazaine zeigte ſich fedoch durchaus nicht darauf vorbereitet, ihr perſönlich beizuwohnen. Als ihn ſein Generalſtabschef Jarras nochmals fragen ließ, ob er nicht den Generalſtab zu Pferde ſtei⸗ gen laſſen ſolle, lautete ſeine Antwort wie früher: er ſolle weiter bei der Arbeit an der Beförde⸗ rungsliſte bleiben. Auch ſpäter, als der Marſchall ſich ſchließlich zum Ausritt nach dem Schlachtfeld bequemte, durfte General Jarras nicht mit; Ba⸗ zaine hielt es nicht für nötig, ſich mit ſeinem Ge⸗ neralſtabschef divekt zu verſtändigen, ſondern er ließ ihm nur ſagen, er würde ihn rufen laſſen, „wenn die Sache ernſt würde.“ Die 30 Offiziere des Generalſtabs waven damit beſchäftigt, ſog. Strafarbeiten zu machen: während der Schlacht bei St. Privat ſtellten ſie die Ver⸗ änderungsliſten der den nichtregimentierten Offi⸗ zieren überwieſenen Truppenpferde auf!„Wir waren alle dem Gähnen nahe“, erzählt Haupt⸗ mann Foucher,„wir wußten, daß eine Schlacht im Gange war, und wir langweilten uns zu Tode, ohne die Kopiſtenarbeit zu erledigen, die uns zu⸗ gewieſen worden war. Einige Gefangene wurden gebracht, darunter ein Huſarenoffizier von ſehr guter Haltung. Wir wollten aufs Schlachtfeld reiten, Geneval Jarras wies uns aber ohne wei⸗ teres ab.“ Bazaine war in tiefem Nachdenken allein geblie⸗ ben: er wollte in ſeinem Sinnen, das im Gründe nur ein ſtumpfes, unfruchtbares Brüten war, nicht geſtört werden. Auf einen Beobachter, den Stabsſekretär Delaire, machte es einen unvergeß⸗ lichen Eindruck, als er das Hauptquartier der franzöſiſchen Armee in einer Stille und Einſam⸗ keit liegen ſah, als ob es verlaſſen wäre, während eine gewaltige Schlacht um die Exiſtenz des Staa⸗ tes geſchlagen wurde. Im Hofe der Villa ſchien alles Leben erſtorben zu ſein: die Ordonnanz⸗ offiziere befanden ſich im Innern des Hauſes, und das geübteſte Ohr vernahm nichts vom Don⸗ ner der Geſchütze, deren Entladungen auf dem Plateau ſo vaſch aufeinanderfolgten, daß ſonſt nichts zu hören war. Bazaine wurde gegen 23 Uhr durch zwei Telegramme beruhigt, nach denen ſich die Truppen in ihren Stellungen hielten, Mehr wollte er nicht. Die Verſtürkungen, um die der verzweifelt kämpfende Canrobert bat, wurden alſo unnötig. Es paßte nicht in ſeine Berechnungen, daß ſein ſchon ſo populäör gewor⸗ dener Unterführer etwa einen Sieg davontrüge. Wenn er Canrobert eine Unterſtützung durch die Garde abſchlug, ſo mußte dieſer ſich in der Defen⸗ ſive halten und nötigenfalls ſelbſt den Befehl zum Rückzug geben. Das war Bazaines ganzer Wunſch,. Jedoch ſtieg er nunmehr zu Pferde und ritt lang⸗ ſam, von einigen Offizieren begleitet, nach dem Plateau von St. Quentin.„Sofort kommen“ berichtet ein Augenzeuge,„als ob der Marſchall ein Lerchenſpiegel wäre, ſämtliche höheren Offi⸗ ziere wie die Lerchen herbei und umſchwirren ihn.“ Der Marſchall ſteigt vom Pferde und geht in Begleitung der anweſenden Generale auf dem Glacis des Forts St. Quentin auf und ab.„Wir ſind ſehr erſtaunt,“ ſo zeichnete ſich ein Haupt⸗ mann des 18. Artillerie⸗Regiments in ſein Tage⸗ buch auf,„den Marſchall Bazaine auf dem St. Quentin und nicht auf dem Schlachtfelde zu ſehen.“ Als ihn der Marſchall Leboeuf um Verſtärkung ————— 2. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Mannheim, 4. Aprit. Zeppelin⸗Luftſchiffes befindlichen Offiziere einer Mebernahmekommiſſion angehören und daß die Beſatzung, welche die Richtung verloren hatte, niebergegangen war, weil ſie dies für korrekt gehalten hatte, als ſie ſah, daß ſie ſich oberhalb einer franzöſiſchen Garniſonsſtadt befand. George, der Leiter der Uebernahmekommiſ⸗ ſion, hat ſein Ghrenwort gegeben, daß weder er noch ſeine Reiſegefährten irgendwelche die franzöſiſche Nationalverteldigung betreffenden Beobachtungen gemacht hahen. Unter dieſen Umſtänden wurde beſchloſſen, dem Luft⸗ ſchiff die Rückfahrt zu geſtatten, die umfo dringlicher erſcheint, als das Luftſchiff unter den gegebenen Verhältniſſen leicht Scha⸗ den erleiden könnte. Die Offiziere werden in Begleitung eines Polizeikommiſſärs mit der Giſenbahn an die Greuze gebracht werben. Der Zwiſchenfall wird als erledigt angeſehen. Ueber die Rechtslage äußert ſich der in Luftſchifferfragen als Autori⸗ tät bekannte Profeſſor Dr. v. Parſeval auf eine Anfrage der„Magdeb. Ztg.“ folgender⸗ maßen: Nach meiner Anſicht können ſeitens der fran⸗ zöſiſchen Regierung der baldigen Rückkehr des Luftſchiffes kaum Schwierigkeiten ent⸗ gegengeſetzt werden Es iſt zwar den Offizieren verbolen, über fremde Gebiete zu fliegen und dort niederzugehen, doch muß, den bisher vorliegen⸗ den Nachrichten zufolge, die Landung als eine Aunfreiwillige bezeichnet werden. Es iſt als ſicher anzunehmen, daß durch die Diplomatie der bei⸗ den Reiche der Fall in ganz kurzer Zeit erledigt werden wird; ſelbſt wenn die Lokalbehörde in Luneville in ihrem Amtseifer vielleicht ein wenig zu weit gehen ſollte. Im Kriegs⸗ miniſterium zu Paris wird man über den Vorfall ſehr ruhig urteilen und nach meiner Anſicht alles tun, um den Luftſchiffern bei der Reparatur und der baldigen Rückkehr be⸗ hilflich zu ſein. Es iſt auch kaum anzunehmen, daß man auf eine eingehende Unterſuchung des Luftſchiffes beſtehen wird. Sollte dies trotzdem der Fall ſein, ſo wäre es nicht weiter auffallend, da der Ballon ſich auf der Probefahrt befand und noch nicht kriegsmäßig ausgerüſtet war. Man wird ſich höchſtens mit einer Beſchlagnahme der Photographiſchen Platten begnügen. Auch die unter Beobachtung geſtellten Offiziere dürften ſpäteſtens bis morgen früh freige⸗ laſſen werden. Ob eine pekuniäre Entſchä⸗ digung wegen der Hilfeleiſtung bei der Landung verlangt wird, iſt nicht ohne weiteres zu ſagen. Es iſt dies doch eine Angelegenheit, die ledig⸗ lich die Zeppelinbau⸗Geſellſchaft in Friedrichs⸗ haſen betrifft. Im Gegenſatz zu dieſer optimiſtiſchen Auf⸗ faſſung hört das genannte Blatt von einer ande⸗ ren fachmänniſchen Seite, die allerdings auch ein definitives Urteil über die Rechtslage nicht ab⸗ geben möchte, daß es immer nicht ausgeſchloſſen bitre, daß der jedenfalls recht unangenehme Zwiſchenfall zu Weiterungen führen könnte. Ein international geregeltes Luftrecht beſteht ünzeit noch nicht. Bei Freiballonen hat ſich der Brauch herausgebildet, daß, wenn z. B. ein deutſcher Ballon in Rußland oder umgekehrt ein ruſſiſcher Ballon in Deutſchland landet, die Behörde den Ballon unterſucht und ihn dann nach der Heimat zurückſchickt. Wie ſich die fran⸗ zöſiſche Regierung in dieſem Falle verhalten wird, muß abgewartet werden. *τ Es läßt ſich leicht begreifen, ſchreibt die„Köln. Ztg.“, daß die Notlandung des„Z. 4“ auf fran⸗ zöſiſchem Boden in Frankreich großes Auf⸗ ſehen erregt, denn es iſt, von allem anderen ganz abgeſehen, das erſtemal, daß die Franzo⸗ ſen einen Lenkballon jenes Typs zu ſehen be⸗ kommen, der in ihrem Lande, der Wiege der Luf kfahrt ni cht gebaut wird. ja der von Frank⸗ reich aus in der Theorie heftig bekämpft wurde, weil man in ihm eine von vornherein miß⸗ glückte techniſche Konſtruktion ſah, von der er⸗ fahrene franzöſiſche Luftſchiffbauer erklärten, bei ihr würden ſtets gigantiſche Leiſtungen mit ebenſolchen Kataſtrophen abwechſeln. Freilich iſt dieſer Rieſentyp in zäher Arbeit gefördert worden und hat ſich zum anerkannt leiſtungs⸗ fähigſten Luftſchiff der Welt herausgebildet. Der„Z. 4“ iſt 140 Meter lang bei einem Durch⸗ meſſer von 15 Meter und beſitzt drei Maybach⸗ Motoren von je 415 Kg. Gewicht. Luns⸗ ville liegt nur etwa 15 Km. hinter der fran⸗ zöſiſch⸗lothringiſchen Grenze. Jeder Freiballon⸗ fahrer weiß, welche Ueberraſchung eine Fahrt über den Wolken bei der ſchließlich wieder ein⸗ ſetzenden Fühlungnahme mit der Erde bringen kann; dabei muß in Betracht gezogen werden, daß der Freiballon dort nur die Geſchwindig⸗ keit des Windes annimmt, während beim Luft⸗ ſchiff— genau wie beim Flugdrachen— noch die treibende Kraft der Motoren hinzukommt. In Frankreich ſind genug Sachverſtändige, die das wiſſen. Man hat jenſeit der Grenze eine Zeitlang ſehr ſtreng klä Dieſe Praxis iſt aber milder geworden, als man in Frankreich inne wurde, daß auch franzöſiſche Freiballone von Wind und Wetter verſchlagen werden kön⸗ nen, und daß ſie gerade in Deutſchland hilfs⸗ bereit und ohne Feindſeligkeit aufgenommen wurden, wenn auch ſelbſtverſtändlich gewißſen Förmlichkeiten Genüge geſchehen mußte. Die⸗ ſelbe Handlungsweiſe hat ſich dann auch in Frankreich eingebürgert ultd beiſpielsweiſe die anfangs recht läſti⸗ gen Zollſchikanen beſeitigt. Welches Verfahren dem„Z. 4“ gegenüber beobachtet werden wird, iſt noch nicht zu erſehen; der Luftſchiffbau Zep⸗ pelin in Friedrichshafen— denn dieſer, und nicht Graf Zeppelin perſönlich, iſt der Eigen⸗ tümer des Luftſchiffs— wird jedenfalls nichts unverſucht laſſen, ſein Eigentum wieder zu er⸗ langen. Es entbehrt nicht ganz des Intereſſes, daran zu erinnern, daß das erſte Luftſchiff, das„durchging“, ein franzöſiſches war: die„Patrie“, die im November 1908 ſich losriß und nicht mehr wiedergeſehen wurde. Sie hatte zum Glück keine Mannſchaft an Bord. Poltische ebersicht. Mannheim, 4. April 1918. Siczialdemokratie und Heeresvorlagen. Der„Vorwärts“ erläßt unter der Ueberſchrift „Ein Attentat auf das deutſche Volk“ einen Auf⸗ ruf an der Spitze des Blattes, der alſo anhebt: Am kommenden Sonntag ſoll die Bevölke⸗ rung Groß⸗Berlins ihre Antwort geben auf den perfiden Plan, dem Moloch Mili⸗ tarismus neue unglaubliche Opfer in den un⸗ erſättlichen Rachen zu werfen. Es gilt für alle denkenden Männer und Frauen, flam⸗ menden Proteſt zu erheben gegen die in fame Abſicht Deutſchland zu einer ein⸗ zigen großen Kaſerne umzugeſtalten. Auf welcher Grundlage der„flammende Pro⸗ teſt“ ſich bewegen wird, das verrät der„Vor⸗ wärts“ uns in ſeinem geſtrigen dritten antimili⸗ tariſtiſchen Kilometerartikel. Dieſer ſoll zeigen, wie der Kampf gegen den Militarismus ſich wundervoll mit der Erhaltung der Selbſtändig⸗ keit Deutſchlands und der Verteidigung des Vaterlandes vereinigen laſſe. Der„Vorwärts“ erklärt: Wir wollen alſo nicht das Vaterland wehr⸗ los machen, ſondern nur die aus kapitaliſti⸗ ſchen Gründen entſtehenden Kriege aus der Welt ſchaffen, und eines der Mittel hierzu iſt die Lahmlegung des modernen Mi⸗ litarismus, woran die deutſchen Sozial⸗ demokraten ebenſo arbeiten, wie ihre franzö⸗ ſiſchen, öſterreichiſchen und ruſſiſchen Brüder. Und was ſetzt der Vorwärts“ an die Stelle des lahmgelegten Militarismus zu den Zwecken der Verteidigung des Vaterlandes und der Er⸗ haltung ſeiner Selbſtändigkeit? Die— Miliz. Und warum will der„Vorwärts“ die Miliz? Weil eine ſolche Volkswehr für andere Zwecke als die der Verteidigung der Heimat unbrauch⸗ bar wäre, unbrauchbar vor allem als Waffe imperialiſtiſcher Expanſions⸗ politik. Und damit ſind wir dann wieder bei dem Gegenſatz angelangt, von dem wir geſtern ſprachen: der Pazifismus der Sozial⸗ demokratie, aufgebaut auf dem Miliz⸗Syſtem ermöglicht ein Deutſchland in„beſcheidenem Rahmen“, wie der Sozialdemokrat Queſſel rich⸗ tig erkennt; ſeine Selbſtändigkeit würde ganz von der Gnade der umwohnenden Weltmächte abhängen. Der nationalliberale Imperialismus will aus wirtſchaftlichen und poli⸗ tiſchen Gründen ein weiteres und größeres Deutſchland, das auf dem Weltmarkt und in der Weltpolitik ſich ebenbürtig England, Rußland, uſw. geſellt. Das Ideal des ſozialdemo⸗ kratiſchen Pazifismus iſt die Herabdrückung Deutſchlands auf die Stufe der Schweiz, Hol⸗ lands oder Belgiens; das Ideal des national⸗ liberalen Imperialismus iſt die Hinaufhebung Deutſchlands zu ebenbürtiger wirtſchaftlicher und politiſcher Geltung mit England, den Vereinig⸗ ten Staaten uſw. Da ſcheiden ſich die Wege. Deckungsvorlagen und Tandesfinanzen. Wir leſen in der„Straßb. Poſt“: Von der Abſchiebung der Löſung der Beſitz⸗ ſteuerfrage vom Reich auf die Einzelſtaaten wird, falls ſie Geſetz wird, natürlich auch Elſaß⸗Loth⸗ ringen erheblich betroffen. Die zurzeit aufzu⸗ bringenden Matrikularbeiträge von 0,80 Mark auf den Kopf der Bevölkerung machten für Elſaß⸗Lothringen jährlich ungefähr 1 440 000 Mark aus. Die Erhöhung des Satzes von 0,80 M. auf 2,05 M. auf den Kopf der Bevölkerung würde einen jährlichen Mehrbedarf von 2 250 000 Mark verurſachen. Nun ſoll allerdings die erhöhte Matrikularumlage nicht mehr nach der Kopfzahl, ſondern nach dem Ver⸗ mögensbeſitz der Bundesſtaaten umgelegt werden. Das würde für Elſaß⸗Lothringen eine weſent⸗ liche Erleichterung bedeuten; einmal zufolge des verhältnismäßig geringen Reichtums des Lan⸗ des, den man auf 1 Fünfzigſtel des Vermögens des deutſchen Volles ſchätzt, während die Bevöl⸗ gerung 1 Fünfunddreißigſtel ausmacht, zum andern, weil der Betrag der Umlage, die auf die großen Garniſonen des Landes entfällt, wegfiele. Der Betrag der neuen Umlage würde ſich da⸗ durch allein auf 1,6 Millionen Mark ermäßigen. So ſehr aber das Intereſſe Elſaß⸗Lothringens wie der übrigen Bundesſtaaten dahin geht, daß die Abſchiebung der Beſttzſteuerfrage auf ſie nicht Geſetz wird, wofür die Entſcheidung in die Hand der Linken des Reichstags, vor allem der beiden liberalen Parteien gegeben iſt, ſo ſehr be⸗ ſteht für das Land ein Intereſſe an der vorge⸗ ſchlagenen„Veredelung“ der Matri⸗ kularbeiträge, und die elſaß⸗lothringi⸗ ſchen Abgeordneten werden dafür Sorge tragen müſſen, daß mit der Ablehnung der erhöhten Matrikularbeiträge der Veredelungsplan nicht mit unter den Tiſch fällt, der die jährliche Bei⸗ tragsſumme des Landes auf ungefähr 1 Million Mark ermäßigen würde. Weiter werden die Landesfinanzen von der vorgeſchlagenen Ge⸗ ſellſchaftsſteuer und dem Verſiche⸗ vungsſtempel betroffen. Aus beiden Quellen zieht das Land heute etwa 350 000., für die im Falle der Annahme der Entwürfe durch den Reichstag neue Deckung zu beſchaffen wäre, die vermutlich durch Erhöhung der be⸗ ſtehenden Steuern erfolgen würde. Deutsches Reich. — Der Kaiſer an den Pächter Sohſt Das Ka⸗ binettſchreihen. durch welches dem Kadiner Püc ter Sohſt die Verleihung des Kronenosdens mit⸗ geteilt wurde, hat folgenden Wortlaut: Bad Homburg v. d.., 31. März 1913. Seine Majeſtät der Kaiſer und König haben von Ihrem loyalen und entgegenkommenden Verhalten bei der von Allerhöchſt gewünſchten Aufgabe der Pachtung des Gutes Rehberg mit Befriedigung Kenntnis genommen und Ihnen den königl. Kronenorden vierter Klaſſe zu verleihen geruht. Allerhöchſtem Auftrage zufolge laſſe ich Ihnen die Ordensauszeich⸗ nung hierneben ergebenſt zugehen. Der Geheime Kabinettsrat Wirklicher Geheimer Rat v. Valentini. Die„Elbinger Zeitung“ gibt über den Ver⸗ lauf der Beilegung des ganzen Handels eine Darſtellung, aus der hervorgeht, daß jene Blät⸗ ter, die von einem entſcheidenden Eingreifen des Kronprinzen in die Angelegenheit zu erzählen wußten, unrecht hatten. —Gegen den Rhein Norbſee⸗Kanal. Die Duisburger Handelskammer bekennt ſich als ent⸗ ſchiedene Gegnerin des Gedankens der„deut⸗ ſchen Rheinmündung“. In einem einſtimmigen Beſchluß erklärt ſie u..: 1. Der Gedanke, einen ſo leiſtungsfähigen und vorbildlichen Schiffahrtsweg wie die na⸗ türliche Waſſerſtraße des Rheins durch einen 8 Waſſerweg zu erſetzen, iſt an ſich abſurd. 2. Die Beförderung der Güter mittels See⸗ dampfer auf der Binnenwaſſerſtraße ſtellt ſich ungleich teurer als die Beförderung in Kähnen. 3. Der neue Kanal ſoll durch den Rhein⸗ ſtrom geſpeiſt werden; durch die Waſſerent⸗ ziehung wird er die Waſſerführung und die Fahrtiefe des Rheins derart beeinfluſſen, daß die Rheinſchiffahrt an Sicherheit einbüßt und bei niedrigem Waſſerſtand eingeſtellt werden muß. Der Kanal bedroht alſo die Exiſtenz der Rheinſchiffahrt und aller mit ihr in Berührung ſtehenden Kreiſe. 6. Würden ſich an einem zu erbauenden Ka⸗ nal neue Unternehmungen anſiedeln, ſo wären damit zuungunſten der vorhandenen Anlagen im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtriebezirk Ver⸗ ſchiebungen in den Wettbewerbsverhä miſſen von unüberſehbarer Tragweite zu erwarten. Schließlich werden die finanziellen Bedenken angeführt. Die Koſten würden den Betrag von 233 Mill. Mark um ein Mehrfaches überſteigen, Die Nieſendampfer„Ampern⸗ tar“ und„Naterland“. S..H. Hamburg, 3. April. Bexeits in wenigen Wochen wird das größte Schiff Deutſchlands und der Welt, ſchraubenturbinendampfer„Imperator⸗ der Ham⸗ burg⸗Amerika⸗Linie ſeine vegelmäßigen Fahrten zwiſchen Hamburg und Nowyork gaufnehmen. Die deutſche Handelsflotte erhält damit einen Zuwachs an Tonnage, gen dene fe und mehr Schiſſe gehörten, denn der Impera⸗ tor“ faßt ca. 50 000 Tons. Aber nicht lange wird er ſich ſeiner Rangſtellung zu erfreuen haben, Noch nicht ein Jahr, nachdem ihn der Kaiſer getauft, iſt ihm der Rang abgelaufen worden, A fche ehlen Sonan das heute ag bei hellem Sonnenſchein in die glü den Wellen glitt. In G rt des Wrineh Ruprecht von Bayern als Vertreter des Pri regenten lief heute glücklich der mächtige e be den 85„Vaterland“ erhal⸗ en hat Erbauevin Schiffes iſt die Firma Blohm u. Voß, auf deren Wevft guch der Sapel⸗ lauf ſtattfand. An den Akt ſchloß ſich ein Früß⸗ ſtück, das der Senat zu Ehren des Prinzen gab. Es folgte ein Vortrag über die Einrſchtung des neuen Schiffes, der durch Lichtbilder erläutert wurde. Die„Vaterland“ ſoll um ca. 3000 T. größer werden als der„Imperator“ Dem⸗ entſpvechend werden ſich die Abmeſſungen des Schiffes erhöhen. Die Turbi werden den heiden Schiffen eine große Geſchwindigkeit verleihen, es iſt aber nicht geplant, etwa in einen Wettkaupf inbezug auf die mit anderen Nationen 10 hat Deutſchland lange Sad i 0 5 ce des inne gehabt. Das litt ſchließlich nicht der Neid der ſeegewaltigenEngländer, die 215 lich mit ſtaat⸗ licher Subvention, unter Verz auf einen bat, hörte er den Offizier,„vollkommen gleichgül⸗ tig die Blicke auf die Moſel gerichtet, an und ank⸗ wortete, ohne mich anzuſehen:„Holen Sie ein Regiment von der Brigade Garnier und führen Sie es hinter die Diviſion Aymard.“ Während zu ſeinen Füßen der Entſcheidungs⸗ kampf ſich vollzog, ließ er ſich von einer Batterie den Entfernungsmeſſer von der deutſchen Batterie vorführen.„Ich war ſprachlos,“ ſchreibt der da⸗ hei beſchüftigte Hauptmann Gouzy,„den Ober⸗ befehlshaber ſich mit ſolchen Kleinigkeiten abge⸗ ben zu ſehen, während eine furchtbare Schlacht zu hören war. Wohl ſandte er noch an Mae Mahon und den Kaiſer günſtig lautende Tele⸗ gramme; er ſelbſt aber gab, wie er auch ſpäter erklärte, von 4 Uhr an die Schlacht vorloren und hielt jede weitere Anſtrengung für überflüſſig. Der Rammpf um die deutſche Aprache. Die Freiheitskriege, deren hundertjährige Er⸗ innerung wir in dieſen Tagen des feierlichen Ge⸗ denkens durchleben, haben Deutſchland nicht nur von dem politiſchen Joch der Franzofen erlöſt, ſondern die deutſche Erhebung hat von Anfang an biel tieſere Kulturtendenzen, die mit Leidenſchaft die Abſchüttelung jedes galliſchen Einfluſſes ver⸗ folgten. Während der Franzoſenzeit war ja die welſche Mode ſo manchem in Fleiſch und Blut gedrungen und es war vielfach ein ſchweres Be⸗ ginnen, franzöſiſche Sprache und Sitten aus dem Weſen herauszureißen, als die fremden Eindring⸗ fallen, worin Miniſter, Präſidenten, Direktoren linge ſelbſt zu vevtreiben. Das Aufflammen des deutſchen Nationalgefühls, das die Frühlingstage des Jahres 1813 ſo ſteghaft verklärt, entfeſſelte da⸗ her auch ſogleich einen Freiheitskampf für die ge⸗ knechtete und verderbte deutſche Sprache: wie die Patrioten danach ſtrebten, wieder deutſch zu den⸗ ken, wie ſie durch eine deutſche Tracht ihre Empfindung zum Ausdruck bringen wollten, ſo verlangten ſie auch danach, deutſch zu reden. Schon Jahn hatte in ſeinem„Deutſchen Volks⸗ tum“ auf die Ausmerzung der franzöſiſchen Ele⸗ mente, die den Körper unſerer Sprache umwu⸗ chert und faſt erſtickt hatten, gedrungen; nunmehr erſchien Arndts Buch über Völkerhaß und über den Gebrauch einer fremden Sprache, dem ſich bald mehrere andere Streitſchriften, wie die von Radlof und Docen, anſchloſſen. In Zeitungen und Zeitſchriften fand dieſer Kreuzzug lebhaften Wiiderhall, und in ſo manchen Auffätzen der Zeit ſpiegelt ſich die leidenſchaftliche Anteilnahme wie⸗ der, die dieſe Frage im ganzen Volke fand.„Ich ſage es offen und kurz,“ meint ſo ein Autor in den„Deutſchen Blättern“,„unſere Freiheit iſt nichtig, ſo lange wir uns nicht ſchämen, in fremde, erborgte Töne vaterländiſche Gedanken einzuklei⸗ den, mit fremden erborgten Namen Staatsämter, Würden, Geſchäfte uſw. zu bezeichnen, ſo lange wir von fremder Sitte und Sprache uns knechten laſſen, ſo lange wir unter Gouvernements ſtehen, deren Departements in zahlloſe Sektionen zer⸗ deliberieren und decretieren; ſolange die Seoro⸗ bureaux expedieren. Die Generale Regimenter, die Majors, Capitains und Lieutenants Batail⸗ lone, Compagnien und Escadrons commandieren und exercieren; ſo lange in den Rapports der Offiziere, Ingenieure, Artilleriſten, Inſpecteurs, Commandeurs uſw. Subjecte, Individuen und Effecten manquiren. Mich überläuft ein Schauer, indem ich aus der zahlloſen Menge welſcher Na⸗ men und Wörter, womit wir Rede und Schrift bevunſtalten, nur dieſe wenigen zuſammenſtelle— aber die Sache iſt bei Gott! aller ernſten Bera⸗ thung werth— von Seite des Lächerlichen iſt ſie oft genug genommen worden, es hat aber wenig verfangen.“ Viele gab es damals, die jedes Fremdwort aus dem Deutſchen vertrieben ſehen wollten; andere wieder tadelten ſelbſt die Einfügung von Worten, die viel natürlicher und verſtändiger als ihre franzöſiſchen Surrogate waren. So erſchien es 3. B. einem Mitarbeiter der„Leuchtkugel“ unge⸗ heuerlich, daß man an die Stelle der damals all⸗ gemein gebrauchten Worte„Tailleurs, Demoi⸗ ſelles, Couverts, Appartements, Garde du Corps, Caroſſen“,„Schneider, Jungfrauen, Briefum⸗ ſchläge oder Gedecke, Gemächer, Leibwache, Kut⸗ ſchen ſagen ſollte. Einen Mittelweg ſchlug der Redakteur des Rheiniſchen Merkur vor, in⸗ dem er ſich für die Beibehaltung eines fremden Wortes erklärte,„wenn wir keine haben, das den Begriff desſelben ausdrückt und uns in der Tat bereichert.“ Mochte man ſich ſo über die Reformen noch nicht tafre in Civil⸗ und die Adjutanten im Militär⸗ einig ſein, ſo war doch allgemein der Haß gegen das„welſche Parlewuzen“, und die ſolgende lippika war dem Volk aus der 895——5 Wie, deutſcher Krieger, ſchäntſt du dich nicht, in Garniſon zu mandeuvriren, zu deplohiren, zu changieren? mußt du denn ewig mit Apant⸗ und Arrisregarde marſchiren und attaguiren, mit einer Tete und Queue in Detachements und Com⸗ mandos avanciren, und wenn die Attague nicht reuſſirt, gegen den Soutien vetirtren, um deinen Bleſſivien nicht zu exponiren oder gar zu ſacri⸗ ficiren? Den Welſchen ſchlägſt du mit kräftiger Fauſt zu Boden, aber von ſeinem Sprachgeliſpel wagſt du dich nicht zu befreien? Gleichwohl iſt das die Schlinge, womit er dich fortwährend geſangen hält.... Schämt ihr euch, deutſche Hausväter, nicht, mit euren Tanten, Onkels, Neveus, Con⸗ ſins und Couſinen zu dejeuniren, zu dimtren, an ſoupiven, zu promeniven und euch von Dome⸗ ſtiquen ſerviren zu laſſen; eure Taſel mit einem Service, mit Couverts, Servietten, Aſſietten und Bouteillen zu decoriren und durch eine ſuperbe Conberſation die galanten und eleganten Damem eures Cirkels zu entreteniren und zu charmiren — Hinweg denn mit alle dem fremden Plunder, der von jener ſchmachvollen Zeit noch an uns haftet, wo man ſich ſchämte, in deutſcher Zunge zu ſprechen!“ 1 Kunſt, Wiffenſchaft u. Lelien. Wagnerfejer in Darmſtadt. Aus Darmſtadt wird uns derichret: 2 100fäbrige Geburtstag Richard Wagners 700 3 5 — eeeeneee eeeeeen. 1 1 8 1* een ** + en eenereeeee eer e Mannheim, 4. April. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). 8. Seiig das blaue Band an ihre Maſtſpitzen knüpfen konnten. In Deutſchland haben die beiden füh⸗ 3 reuden Reedereien darauf verzichtet, wenigſtens für jetzt, das Band von den engliſchen Schiffen wieder herunterzuholen. Es ſind andere Fak⸗ toren, die für den Bau der deutſchen Seedampfer maßgebend ſind. Vor allem iſt, noch mehr beein⸗ flußt durch den Untergang der Titanic, die So für die Sicherheit der Paſſagiere das entſe dende Moment bei den Bauplänen geworden. Die Paſſagiere, namentlich die, welche berufs⸗ mäßig viele Ozeanreiſen machen müſſen, haben einſehen gelernt, daß ein Zeitgewinn von e Stunden und ſelbſt von einem Tage nicht gewogen wird durch eine geringere Dazu kommt, daß die wohlhabenden Reif die die Luxuskabinen belegen, mit der Zeit nicht zu knauſern haben. Auf eines aber legen ſie be⸗ deutenden Wert: das iſt der Komfort der Um⸗ gebung während der Fahrt. Daß in dieſer Be⸗ ziehung die deutſchen Schiffe ſchon immer an der Spitze ſtanden, wird von den Reiſenden aller Nationen zugegeben. Die neuen Dampfer wer⸗ den aber in er Hinſicht noch weiter gehen und f e Bequemlichkeit desdand⸗ eigenen Heims verr lebens, laſſen. Die Sorge für das Wohlergehen der Pe ſagiere wird ſich bei den neuen Schiffen in fühlbarer Weiſe auch hinſichtlich der billig JAlt ja beinahe . Es ſind für dieſe richtungen, Erho⸗ ime uſw. getroffen Schiffsklaſſe hemerkbar ma Paſſagiere hygienif lungsgelegenheiten, He che lafr dieſer Dampfer, ſie bereits die Pläne für ein drittes Schiff, das noch größere Dimenſionen aufweiſen ſoll, in Auftrag gegeben hat. Der Dampfer„Imperator“ wird ſeine erſte Ausreiſe nach Newwyork am 24. Mai d. J. antreten. Um einen Anlegeplatz für das Schiff in Newyork zu erhalten, mußten die der Hamburg⸗Amerika⸗ Linie gehörigen Piers in Hoboken beträchtlich erweitert werden. Als Liegeſtelle in Deutſchland dient dem Schiff der erweiterte neue Hafen in Cuxhaven. An den Probefahrten des„Impe⸗ rator“, die ſich bis in das Mittelmeer erſtrecken ſoll, wird aller Vorausſicht nach auch der Kaiſer teilnehmen. Der Bau der„Vaterland“ ſoll ſo be⸗ ſchleunigt werden, daß der Dampfer ebenfalls nach einem Jahre im Frühjahr 1914 fahrtbereit ſein wird. Der Rünig der Spieler„Baron non Rorff“ und Genoſſen vor Gericht. 2. Verhandlungstag. sh. Berlin, 3. April. (Von unſerem Korreſpondenten.) In der heutigen Verhandlung wurde Leutnant v. Dippe als Zeuge vernommen, der gegenwärtig in einem Inſterburger Ulanenregiment ſteht. Er ſchilderk, in welcher Weiſe er Niemela, Stall⸗ mann und Bufes kennen lernte und wie das Spiel im Fürſtenhof in Berlin zuſtande kam. Der Zeuge behauptet, daß er etwas angetrunken geweſen ſei, ſodaß er Vorgäng nicht mehr genau erin ſt ſpäter iſt dem Zeugen der Eind kommen, daß falſch geſpielt worden f wer kleine Coups gewann, die großen aber ſtets verloren habe. Der Zeuge hat dann den Wechſel über 80 000 Mark ausgeſtellt, den Stallmann an ſich nahm. Weiter ſchildert der Zeuge, wie Bergell zu ihm kam und ihn darauf aufmerkſam machte, daß er den Wechſel nicht zu bezahlen brauche, da falſch geſpielt worden ſei. Später wurde dann der Zeuge vor dem Unterſuchungsrichter eidlich üher die Spielgeſchichte vernommen. Er verſchwieg dabei, nachdem er ſich mit ſeinem Rechtsbeiſtand beſprochen, die Anweſenheit Niemelas beim Spiel, weil er dieſem verſproche hatte, ihn zu ſchonen. Nach einiger Zeit erhielt der Zeuge einen Brief aus London von einem angeblichen Herrn b. Bredow, worin er aufgefordert wurde, ein⸗ mal nach London zu kommen, um etwas zu be⸗ ſprechen. Es handle ſich um eine Ausſage vor dem Unterſuchungsrichter. Der Zeuge iſt nach wei⸗ terem Drängen, der vielen Schreiben müde, Elietz lich auch nach Sondon gefahren und hier entpuppte ſich der Herr v. Bredow als der An⸗ gte Kramer. Er deutete an, daß die Ge⸗ ſchichte aus der Welt geſchafft werden könnte, wenn man Niemela die Mittel gebe auszuwan⸗ dern. Niemela habe die Abſicht, als Flieger nach Argentinien zu gehen. Man einigte ſich ſchließ⸗ lich dahin, daß v. Dippe an Niemela 140 00 Mark zahlen ſollte. Auf Befragen durch den Vorſitzenden erklärt der Zeuge, daß er dieſen Betrag nicht für zu hoch angeſehen habe. Ar⸗ gentinien ſei ein teueres Land. Niemela mußte ſich erſt Flugapparate kaufen und ſchließlich habe ihm doch Niemela die Hälfte der 88 000 M. ge⸗ rettet. Der Zeuge wurde, da er ſich wegen des Geldes ſeinem Vater nicht offenbaren wollte, an den Berliner Wucherer Agenten Domarus verwieſen. Der Zeuge ſchrieb an Domarus, daß er in kurzer Zeit 140 000 M. brauche und darauf fand ſich Domarus bei dem Rechtsbeiſtande der Familie Dippe, dem Rechts⸗ anwalt Roſenſtock ein, um über die Verhältniſſe der Familie Auskunft einzuholen. Rechtsanwalt Roſenſtock, der darauf als Zeuge vernommen wurde, bekundet, daß er ſich zunächſt ſo ſtellte, als ob ſer auf das Geſchäft ein⸗ gehen wollte. Er habe dies getan, um die Fä⸗ den aufzudecken. Zu dieſem Zweck ſei er auch nach London gefahren und habe mit Kramer unterhandelt. Dieſer ſei bei ſeinen Erpreſſungs⸗ verſuchen ſehr vorſichtig geweſen und nach eng⸗ liſchem Gefetz war er, wie er von engliſchen Kol⸗ legen erfuhr, nicht zu faſſen. Er habe von ſeinen Unterredungen mit Kramer die Polizei in Deutſchland ſtets auf dem Laufenden gehalten. Der Angeklagte Kramer verwahrte ſich ener⸗ giſch dagegen, daß er einen Erpreſſungs⸗ verſuch verübt habe.— Die Verhandlung wurde darauf auf Montag Vormittag vertagt. 2455 888 Nus Stadt und Land. * Maunßeim, 4. April 1913. Die Kino und die Augend. Mam ſchreibt uns: Vor einigen Tagen nahm ein neues Schuljahr wieder ſeinen Anfang und das unterrichtliche Fortkommen der Kinder ſteht wie⸗ der im Mibbelpunkte der elterlichen Sorge. Da erſcheint es angezeigt, wieder auf Veranſtaltun⸗ gen aufmerkſam zu machen, die geeignet ſind, das Intereſſe der Jugend von der unterrichklichen Arbeit abzulenken. In erſter Linie kommt dabei der Beſuch der Kinemathographen⸗ theater in Betracht. Ueber ihre ſchädigenden Wirkungen iſt ſchon viel geſchrieben worden. Be⸗ ſondere Beachtung verdient ein Erlaß, den der Kultusminiſter von Trott zu Solz für die preu⸗ ßiſchen Schulen erließ und der folgenden Wort⸗ laut hat: Die Kinemathographentheater haben neuer⸗ dings nicht nur in den Großſtädten, ſondern in kleineren Orten eine ſolche Verbreitung gefun⸗ den, daß ſchon in dem hierdurch veranlaßten übermäßigen Beſuche ſolcher Veranſtaltungen, durch den die Jugend vielfach zu leichtſertigen Ausgaben und zu einem längeren Verweilen in geſundheitlich unzuveichenden Räumen berleitet wird, eine ſchwere Gefahr für Körper und Geiſt der Kinder zu befürchten iſt. Vor allem aber wirken viele dieſer Lichtbilderbühnen auf das ſittliche Empfinden dadurch ſchädlich ein, daß ſie unpaſſende und grauenvolle Szenen vorfüh⸗ ren, die die Sinne erregen, die Phantaſie un⸗ günſtig beeinfluſſen und deven Anblick daher auf das empfängliche Gemüt der Jugend ebenſo vergiftend einwirkt, wie die Schmutz⸗ und Schundliteratur. Das Gefühl für das Gute und Böſe, für das Schickliche und Gemeine muß ſich durch derartige Darſtellungen verwirren, und manches unverdorbene kindliche Gemüt ge⸗ rät hierdurch in Gefahr, auf Abwege gelenkt zu werden. Aber auch das äſthetiſche Empfinden der Jugend wird auf dieſe Weiſe verdorben, die Sinne gewöhnen ſich an ſtarke nervenerregende Eindrücke und die Freude an ruhiger Betrach⸗ tung guter künſtleriſcher Darſtellungen geht ver⸗ loren. Dieſe beklagenswerten Erſcheinungen machen es zur Pflicht, geeignete Maßregeln zu ktreffen, Pariſer und den, um die Jugend gegen die von ſolchen Lichtbild⸗ bühnen ausgehenden Schädigungen zu ſchützen. Hierher gehören vor allem, daß der Beſuch der Kinemathographentheater durch Schüler und Schülerinnen, ſowie durch Zöglinge der Semi⸗ nare und Präparandenanſtalten ausdrücklich denſelben Beſchränkungen unterworfen wird, denen nach der Schulordnung auch der Beſuch der Theater, öffentlichen Konzerte, Vor⸗ träge und Schauſtellungen unterliegt. Auch muß die Schule es ſich angelegen ſein laſſen, die Eltern bei gebotenen Gelegenheiten durch War⸗ nung und Belehrung in geeigneter Weiſe auf die ihren Kindern durch manche Kinematho⸗ graphentheater drohenden Schädigungen auf⸗ merkſam zu machen. Durch Hinweiſe in den Jahresberichten wird ſich hierzu eine paſſende Gelegenheit bieten. Wenn Beſitzer von Kinemathographentheater ſich entſchließen, beſondere Vorſtellun⸗ gen zu veranſtalten, die ausſchließlich der Be⸗ lehrung oder der den Abſichten der Schule nicht widerſprechenden Unterhaltung dienen, ſo ſteht nichts im Wege, den Beſuch ſolcher Vorfühvun⸗ gen zu geſtatten. gez.: von Trott zu Solsz. — * Vom Hofe. Der Großherzog und die Großherzogin trafen Donnerstag nachmiit⸗ tag kurz nach 3½ Uhr mit den beiden bei ihnen zu Beſuch weilenden luxemburgiſchen Prinzeſ⸗ ſinnen zum Beſuche der Gräfin Haga im Auto⸗ mobil in Heidelberg ein. Die Großherzog⸗ lichen Herrſchaften verweilten bis gegen 5 Uhr im„Europäiſchen Hofe“ und nahmen mit der Gräfin Haga gemeinſam den Tee ein. Um 5 Uhr verließen dann die großherzoglichen Herr⸗ ſchaften mit den luxemburgiſchen Prinzeſſinnen das Hotel wieder, um eine Spazierfahrt nach dem Schloß zu uuternehmen. Die jungen luxemburgiſchen Prinzeſſinnen ſahen dieſen alt⸗ hiſtoriſchen Bau zum erſtenmale und bekundeten natürlich, wie alle, die ihn zum erſtenmale ſehen, großes Intereſſe. Nach der Beſichtigung des Schloſſes machten die Herrſchaften einen Spa⸗ ziergang durch den Park, verweilten dort einige Zeit und fuhren dann im Automobil nach dem Hauptbahnhof. Die Rückfahrt vom Haupt⸗ bahnhof nach Karlsruhe erfolgte um 6 Uhr 34 Min. * Perſonalnachrichten aus dem Ober⸗Poſt⸗ direktionsbezirk Karlsruhe. Angenommen: zu Poſtanwärtern: Wilhelm Bernauer in Appenweier, Heinrich Benz, Joſeph Droll, Auguſt Friedenauer, Julius Galleri, Emil Hug, Rudolf Kaiſer, Ernſt Körbel, Xaver Müller, Johann Ockenfuß, Karl Ohlbach, Karl Pfeiffer Emil Reiſchma nn Johannes Scheu, Jakob Schmitt, Friedrich Schüly, Guſtav Teufel, Johann Vetter, Johann Weber, Eruſt Welte, Joſeph Wohlfarth in Mannheim, Mathias Dick in Mannheim⸗Neckarau; zu Telegraphenanwär⸗ in Karlsruhe, Georg Heilmann, Karl Noe, Heinrich Schäfer, Emil Scherer, Chriſtian Stephan in Mannheim, Adolf Leicht in Pforzheim; zu Poſtgehilfen: Michael Bauni in Mannheim, Richard Schneider in Karls⸗ ruhe:zum Telegraphengehilfſen: Otto Gräß⸗ lin in Mannheim; zu Telegraphengehilfinnen: Marig Hauk in Weinheim, Karoline Bauer in Karlsruhe; zur Poſtagentin: Maria Igers in Zimmer.— Verſetzt:der Oberpoſtaffiſtent: Ernſt Groß von Stauſen nach Karlsruhe; die Poſtaſſiſtenten: Ernſt Beiſch von Stockach nach Durlach, Johann Grumbach von Bonndorf nach Tauberbiſchofsheim, Johann Müllenbach von Bernkaſtel⸗Cues nach Karlsruhe, Karl Schöps von Dortmund nach Mannheim. Frei⸗ willig ausgeſchieden: die Telegraphen⸗ gehilfin Liſett Förſter in Durlach. * Plakatwettbewerb. Die Stadtgemeinde Karls⸗ ruhe hat einen Wettbewerb für die Erlan⸗ gung zweier Reklame Plakate ausge⸗ ſchrieben. Das eine Plakat bezieht ſich auf die „Badiſche Jublidums⸗Ausſtellung[für Induſtrie, Handwerk und Kunſt] Karlsruhe 1915(B. J..)“, das andere auf die als eine ſelbſtändige Abtei⸗ lung der B. J. A. in Ausſicht genommene„Große eeeeee tern: Georg Batt in Heidelberg, Aug Wie ber⸗ Kunſtausſtellung“. Für jeden Wettbewerb ſind Preiſe von 1500., 800 M. und 400 M. ausge⸗ ſetzt. Einlieferungstermin iſt der 1. Juni 19183. Zugelaſſen zum Weitbewerb ſind alle in Deutſch⸗ land anſäſſigen Künſtler. Die näheren Bedin⸗ gungen gibt das ſtädtiſche Hauptſelretariat in Karlsruhe ab. * Die Bernhard Kahn⸗Leſehalle des Vereins für Volksbildung(Ecke Mittel⸗ und Lortzingſtraße Neckarſtadt), deren Benüßung jedermann völlfg frei zuſteht, war im Monat März von 3606 Er⸗ wachſenen und 302 Schülern, zuſammen alſo von 4568 Perſonen beſucht. Der über 8000 Bände faſſenden Bibliothek wurden an 7 Abenden 2671 Bücher entnommen, davon 61 an neue Leſer. 0 Die Manuheimer Fahrſchule auf dem Mai⸗ markt. Wie wir der Geſchäftsordnung des Mann⸗ heimer Maimarkdes entnehmen, werden die am Maimarkt⸗Dienstag vorgenommenen Vorführun⸗ gen und Prämiierungen auch in dieſem Jahre durch Prämiierungen von der hier errichteten Fahr⸗ und Fachſchule, unter Leitung des Vorſtan⸗ des derſelben, Herr Direktor R. Kvebs, um in⸗ tereſſante Programmnummern erweitert. Die Prämiierungen erfolgen im Anſchluß an die Vorführungen des Maimarktes am Dienskag, den 6. Mai, vormittags 10 Uhr. Es werden be⸗ rückſichtigt?: Preiſe 1 2 3 4 8 Mark 5 1. Einſpänner⸗Droſchken 30 20 15 10 lobAmerk. 2. Zweiſpänner⸗Droſchken 85 25 20 15„ 3. Einſp.⸗Geſchäſtswagen 30 20 15 10„„„ 4. Zweiſp.⸗Geſchäftswagen 35 25 20 15„„ 5. Einſp.⸗Laſtfuhrwerke 30 20 15 00 6. Zweiſp.⸗Laſtfuhrwerke 35 25 20 15„„ Im letzten Jahre waren in jeder Klaſſe nur drei Preiſe vorgeſehen. Anmeldungen haben bei der Schlacht⸗ und Viehhofdirektion bis ſpäteſtens Montag, den 5. Mai, nachmittags 5 Uhr, zu erfolgen. Für die Preisbewerbung ſind maßgebend: 1. Kondition und Pflege der Pferde, 2. Beſchaffenheit und richtiger Sitz der Geſchirre, 3. Zuſtand des Wagens, 4. Der Kutſcher und ſeine Geſchicklichkeit, 5. Geſamteindruck und Sicher⸗ heit. Dieſe Prämiierungen werden in vieler Hinſicht ſegensreich wirken. Zunächſt werden ſich die Pferdehalter bemühen, ihre Pferde gut zu pflegen, richtig zu beſchirren und durch einen küchtigen, zuverläſſigen Mann fahren zu laſſen und auf der andern Seite wird das Pubfikum, welches Geſpann benötigt, aufgeklärt und lernt gut gepflegte und beſchirrte Pferde, ſichere Fahrer ufw. kennen und ſchägen. — 2— *Feueriotespfen im Habereck. Einem cals Frithjahrskur zu gebrauchenden Edelbier, den ge⸗ haltreichen Feueriotropfen, ſchlägt Samstag, 5. April, vom. 11.11 Uhr die Erlöſungsſtunde. Wohlbehütet in eisumpanzerten, mächtigen Lagerfäſſern, aus welchen es direkt in die apar⸗ ten Krüge fließt, lobt es zum 13. Mal ſeinen Meiſter, Herrn Bierbrauer Adolyh Din⸗ geldein, der„in der einzig noch exiſtierenden Kleinbrauerei am Platze“ ſein alles umfaſſendes Können bewies. Am Mittwoch ſtellte nach alter Sitte eine Kommiſſion, darunter erfreu⸗ licherweiſe von unſerer ſtädt. Behörde, die Her⸗ ren Bürgermeiſter von Hollander, Stadt⸗ räte Dr. Alt, Feſenbecker, Remmele, Schneider, Heckmann, der extra ſeine Vortragstour nach Köln unterbrechende Kgl. Hofſchauſpieler Konrad Dreher, Gr. Hof⸗ ſchauſpieler Alex Kökert, mehrere Journa⸗ liſten und der Pathe, der Elferrat des„Feue⸗ rio“ ſeſt, daß die Tropfen einſach köſtlich ſind. Steht man vorm Habereck, ſo fallen einem ur⸗ willkürlich die treffenden Worte ein: Was dem Frankfurter der Haberkaſten, dem Mänchner ſein Hofbräu und dem Rürnberger ſein Brat⸗ wurſtglöckl, das iſt dem Mannheimer ſei albes Hawereckl. Der Beſttzer dieſes Eckl trägt dem Ueberlieferten ſtreug Rechnung, indem er, ſowie ſeine Familie, auf Alteingebürgertes hält. Seit Uebernahme hat er aber auch Neuerungen ge⸗ ſchaffen, die von Fachleuten als muſtergültig bezeichnet werden und dieſes alte Bürgerbräu — — 2 am 22. Mai auch hier in feierlicher Weiſe be⸗ gangen werden und hat ſich bereits ein Feſtaus⸗ ſchuß hierzu gebildet. Es iſt ein Feſtakt im Saalbau vorgeſehen und wird abends im Hoftheater eine Muſteraufführung der„Meiſterſinger“ ſtattfinden. Hans Richters 70. Geburtstag. Aus Bayreuth wird uns berichtet: Dr. Hans Richter erhielt heute anläßlich ſeines 710,. Geburtstages eine außerordentliche Zahl perſönlicher Glückwünſche, ſo von der Familie Rich. Wagners, deren Freunden, ſowie deren Verehrern in ganz Europa Ins⸗ beſondere ließ die Stadt Wien durch ihren Bürgermeiſter, die Wiener Hofoper und der Wiener Singverein, an deſſen Spitze Richter ſeit mehr als 10 Jahren ſtand, ihre herz⸗ lichen Glückwünſche ausſprechen. Eim neues Element. Das Internationale Komitee für Atomgewichte hat, wie aus dem jetzt erſchienenen Jahresberichte hervorgeht,, den 83 aufgeführten Elementen ein neues hinzugefügt, das Holmium. Sein Atomgewicht beträgt 163,5. Reinhardt als Zirkusbeſitzer. Aus Berlin wird uns berichtet: Der Zir⸗ kus Schumann iſt durch Kauf in den Be⸗ itz von Max Reinhardt übergegangen. Der Zirkus ſoll bis zum Herbſt zu einem großen Theater umgewandelt werden. Maſſenaustritt aus der„Geuoſſenſchaft Deutſcher Tonſetzer“ (Anſtalt für muſikaliſches Aufführungsrecht) in Berlin. In einer in Berlin abgehaltenen Sitzung des Vertrauensmänner⸗Ausſchuſſes der„Genoſſen⸗ ſchaft Deutſcher Tonſetzer“ haben die dieſem Aus⸗ ſchuß angehörenden Verleger: Die Herren W. Chal⸗ lier, Dr. Aſtor, Regterungsrat Chrzescinski, Ernſt Eulenburg und Ad. Heinrichshofen die Erklärung abgegeben, daß ſie von den mit der Genoſſenſchaft Deutſcher Tonſetzer abgeſchloſſenen Berechtigungs⸗ verträgen ohne Einhaltung einer Kündigungsfriſt zurücktreten. Die abgegebene Erklärung lautet: „Durch den Beſchluß der Hauptverſammlung der Genoſſenſchaft Deutſcher Tonſetzer vom 31. März 1912, durch den den Mltgliedern der Genoſſenuſchaft die Verpflichtung auferlegt wird, ihre Urheberrechte, ſoweit ſie ſich auf die Wiedergabe ihrer Werke auf mechaniſchen Muſikinſtrumenten beziehen, nur durch die Genoſſenſchaft zu verwerten, und durch die Durch⸗ führung dieſes Beſchluſſes wird die Grundlage der zwiſchen den Verlegern und der Genoſſenſchaft Deut⸗ ſcher Tonſetzer(Anſtalt für muſikaliſches Auf⸗ führungsrechtſ ſeinerzeit abgeſchloſſenen Berechti⸗ gungs⸗Verträge vollſtändig verändert und erſchüttert. Die Verleger werden durch dieſe Beränderung der Vertragsgrundlage in ihren Intereſſen ſchwer geſchä⸗ digt. Die Unterzeichneten ſehen ſich dadurch, ſowie durch die weiteren fortgeſetzten Vertrags⸗Ver⸗ letzungen ſeitens der Genoſſenſchaft, die durch die der Hauptverſammlung vom 30. März 1913 vorge⸗ ſchlagenen Satzungsänderungen noch vermehrt wer⸗ den ſollen, gezwungen, den Rücktritt von den ge⸗ ſchloſſenen Verträgen zu erklären, und nehmen da⸗ mit die Verfügung über ihre geſamten Rechte von heute ab wieder in ihre eigenen Hände.“ Unterzeich⸗ net iſt die Erklärung von folgenden Firmen: C. A. Challier u. Co.— N. Simrock G. m. b. H.— R. Chrzescinski— Heinrichshofens Verlag— Schle⸗ ſingerſche Buch⸗ und Muſtkalienhandlung Robert Lienau— Carl Simon Muſikverlag— Otto Wern⸗ thal— Anton J. Benjamin— F. E. C. Leutkart Ed. Bote u. G. Bock— J. Nieter⸗Biedermann C. F. Kahnt Nachſolger— Eruſt Eulenburg— C. W. Siegels Muſikalienhandlung R. Linnemann B. Schotts Söhne.— Die Herreu Carl Linnemaun, 52 . Dr. Bock, Dr. Aſtor, Martin Sauder, und Ernſt folgende Firmen ab: Breitkopf u. Härtel— J. Schu⸗ bert u. Co.— Carl Merſeburger— Otto Junne Leipziger Bühnenverlag, Erh. Schultz— Gebr. Rein⸗ ecke— Guſtav Haushahn Verlag— D. Rather— Steingräber Verlag— Fr. Kiſtner— Fritz Schu⸗ berth ir.— Der Vorſtand des Deutſchen Muſtkalten⸗ Verleger⸗Vereins hat ſofort ein Rundſchreiben er⸗ laſſen, durch welches er noch ausſtehende Firmen auffordert, ſich dem Rücktritt der genannten Firmen anzuſchließen, oder ſich mindeſtens mit dem Vorgehen der Firmen ſolidariſch zu erklären und das Amt eines Vertrauensmannes in der Anſtalt für muſika⸗ liſches Aufführungsrecht nicht anzunehmne, falls man ſeitens der Genoſſenſchaft Deutſcher Tonſetzer verſuchen ſollte, die betreffenden Firmeninhaber da⸗ zu beran zu ziehen. Futuriſten⸗Muſftk. Wir leſen im Journal des Debats:„Nachdem der Futurismus die Malerei befreit hat, mußte er auch die Muſik aus ihren Feſſeln erlöſen. Er verſäumt es nicht. Wenn man Rembrandt und Raffael, Velasquez und Corot vernichtet hat, känn man Mozart und Wagner nicht ſtehen laſſen. Die futuriſtiſche Malerei hat das Prin⸗ zip, die Geſichte zuſammenzudrängen, ſtatt ſie zu iſolieren, und wenn ſie beiſpielsweiſe einen Menſchen darſtellt, ſo überhäuft ſie ihn auch mit allen Gegenſtänden, die ſein Auge oder ſeinen Sinn beſchäftigen können. Die Futuriſten⸗Muſik wird ſich einer gleichen Bereicherung erfreuen. Anſtatt ſich auf das enge Gebiet einer durch wenige arme Akkorde getragenen Melodie zu be⸗ ſchränken, öffnet ſie allen Geräuſchen die Pfor⸗ ten. Denn der Lärm iſt in der Tat der voll⸗ kommendſte Ausdruck der modernen Geſell⸗ ſchaft.„Das antike Leben kannte ihn nicht; die Eulenburg gaben die Erklärung in Vollmacht für Natur iſt ſchweigſam; die Stürme, die Lawinen und die Waſſerfälle ſind nur Ausnahmen; da⸗ rum ſetzten die erſten Töne, die der Menſch einem durchlöcherten Rohr oder ten Schnur entlockte, ihn tief in 2 Dies prähiſtoriſche Apercou iſt vielleicht be⸗ ſtreitbar; denn die erſten Meuſchen hörten, ehe ſie die Saiten oder Flöten vernahmen, zumin⸗ deſt ihre eigenen Stimmen. Unbeſtreitbar aber iſt, daß der Lärm ſich in der Welt ſehr entwickelt hat und daß der Futurismus daraus den Schluß zieht, daß ihm auch in der Kunſt ſein Platz ge⸗ bühre. Die modernen Muſiker hatten das ſchon empfunden, denn ihre Harmonien wurden im⸗ mer komplizierter, ihre Inſtrumentierung reich⸗ haltiger und mannigfaltiger, und der reaktio⸗ närſte Dilettant lauſcht heute mit Behagen den Diſſonanzen, die ſeine Vorläufer nicht ertragen hätten. Aber dieſe Kühnheiten ſind noch zu ſchüchtern. Die reinen Töne, die nackten Töne können uns nicht mehr genügen. Dieſe Ab⸗ ſtraktionen ſind tot. Das Leben muß ſich durch konkretere Geräuſche ausdrücken, durch das Rau⸗ ſchen und Gluckſen des Waſſers, der Juft und des Gaſes in metallenen Röhren, durch das Summen und Knattern von Motoren, durch das Ziſchen von Ventilen, durch das dumpfe Stoßen auf und nieder gehender Kolben, das Knirſchen mechaniſcher Sägen, das Rauſchen der Straßen⸗ bahnen auf ihren Stahlſchienen, das Knallen der Peitſchen und das Flattern von Fahnen. „Wir werden uns freuen, das Rauſchen der Drehtüren im Warenhäuſern zu orcheſtrieren, den Lärm der Maſſen, das Getriebe der Bahn⸗ höfe, der Fabriken, der Druckereien, die Klänge eleltriſcher Tabrifen und das Do ern n ſehr präzis Abhilfe geſchaffen worden. 4. Sefte. Generak⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Manuheim, 4. Ayril. zu einem neuzeitlich eingerichteten werden ließen. Eine Delikateſſe, Auguſt Schneiderſche Habereck⸗Bock⸗ und Wiener⸗Würſte munden mit nichts tipptopper, als mit Onkel Adolphs Feueriotropfen, Fechers, der gewiſſenhafte Re⸗ ſtaurateur großen Stils, hat aber auch noch an⸗ dere gute Sächelchen auf lauger Speiſekarte. Aufmerkſame ſchmucke Heben bedienen, Tele⸗ phon, Muſik und Bierbanzen ſind parat. So ſind noch viele Annehmlichkeiten vorhanden und frohe Maunheimer Feueriotropfentage ſicher neuerdings zu erwarten. Wer ſich der Feuerio⸗ tropfen zu Hauſe erfreuen will, bediene ſich des Jernſprechrufs Nr. 1423 Habereck und er be⸗ kommt die ſogen. Brauereiabfüllung durch eige⸗ nes Fuhrwerk zugeſandt. Meues aus Tudwigshafen. * Reform des Ludwigshafener Schulweſens. neue Lokalſchulinſpektor, Herr Oſter held, iſt Aun gleichfalls, dem Beiſpiel anderer Städte fol⸗ gend, an eine Reform unſeres Schulwe⸗ ſens herangetreten. Für den nördlichen und ſüdlichen Stadtteil ſollen je eine Repetentenklaſſe eingerichtet werden. Man berſpricht ſich davon eine intenſivere Bearbeitung des beſſeven Schü⸗ lermaterials und für den Zurückgebliebenen eben⸗ falls ein beſſeres Fortkommen im Unterrichte, ſodaß ſie in die Lage verſetzt werden, ſpäter wie⸗ der in die normalen Klaſſen aufzuſteigen. Die Errichtung von Abſchlußklaſſen konnte nicht durch⸗ geführt werden, da die nötigen Räumlichkeiten noch nicht vorhanden ſind. Die Errichtung von Vorbereitungsklaſſen für die Mittelſchule erfolgte deshalb nicht, weil ſonſt drei Lehrſäle während einer größeren Zeit des Jahres leer ſtehen müß⸗ ten. Insgefamt treten im neuen Schuljahre 137 Knaben und 33 Mädchen in die Mittelſchule ein. Ferner ſoll angeſtrebt werden der obligatoriſche Beſuch der achten Mädchenklaſſe. Des weiteren ſoll an die Fortbildungsſchule im nächſten Jahre eine Verkäuferinnenſchule angegliedert werden. Die Volksſchulklaſſen haben eine Durch⸗ ſchnittsziffer von 54 Schülern. Ausſchließlich der Repetentenklaſſen ſind 33 neue Klaſſen erfor⸗ derlich. Der Bericht führt Klage darüber, daß die Lehrer ſich nicht zugleich in dem Stadtteil für den Schuldienſt zur Verfügung ſtellen, in dem ſie wohnen. So wohnen im nördlichen Stadtteil zahlreicher Lehrer, die im füdlichen Stadtteil ihren Schuldienſt ausüben. Der neue Organiſations⸗ plan unterliegt noch der Genehmigung der Re⸗ gierung. Atimmen aus dem Publikum. „Großſtadtgeräuſche.“ Dem freundl. Einſender des Artikels unter obiger UMeberſchrift in Nr. 141 d. Bl. gefl. zur Nachricht, daß 8 hieſige Vereine bereits am 8. Mai vorigen Jahres eine diesbezügliche Ein⸗ gabe au den verehrlichen Stadtrat richteten, Der ohne bisher Antwort darauf erhalten zu haben. Etwa im Spätſommer vorigen Jahres haben die Bewohner der öſtlichen Stadterwei⸗ terung ſich über das Befahren der dortigen Straßen mit Laſtfuhrwerken, ohne Glocken⸗ lärm und ſonſtigen Radau, beſchwert, da iſt Daß es auch ohne den überaus läſtigen Straßenlärm durch den Hauſierhandel geht, davon liefert unſere Nachbarſtadt Ludwigshafen den beſten Beweis. Dort erfreuen ſich die Einwohner ſchon ſeit Mitte November 1911 der Annehm⸗ lichkeit, daß Beamte und Arbeiter nach gehab⸗ tem Nachtdienſt, ſowie Kranke, die ihnen nö⸗ tige Ruhe genießen können. Es dürfte der Worklaut der betreffenden Vorſchrift in Lud⸗ wigshafen viele intereſſieren, weshalb ich den ſelben hier folgen laſſe: Ortspoltzeiliche Borſchrift, betr. Straßenlärm. Der Gemeinderat der Stadt Ludwigshafen a. Rh. beſchließt auf Grund des§ 366 Ziff. 10 des Reichs⸗Straf⸗Geſetzbuches folgende Er⸗ gänzung der Straßenpolizei⸗Ordnung vom 8. Nopvember 1893. § 7 ſoll folgenden Abſatz erhalten: „Das Anpreiſen und Anbieten von Waren aller Art oder von Dienſtleiſtungen, ſowie Bekauntgabe von Verkaufsgelegenheiten auf öffenklichen Straßen und Plätzen, in offenen Hausgängen und Einfahrten, in Vorgärten und Pavillonzwiſchenräumen durch Aus⸗ kufen, Zeichen mit einer Glocke oder ſonſtigen lä Werkzeugen iſt verboten. Desgleichen iſt verboten, in Hofräumen das Anpreiſen und Anbieten von Waren oder Dienſtleiſtungen ſo laut vorzunehmen, daß es auf der öffentlichen Straße gehört wer⸗ den kann.“ Vorſtehende vom Stadtrate unterm 29. September lfd. Is. erlaſſene Ortspolizeivor⸗ ſehrift iſt zufolge Eutſchließung der Kgl. Re⸗ gierung der Pfalz, Kammer des Innern, vom 2. November 1911 Nr. 34892 1 vollziehbar ——... ̃ͤ—r— ⅛˙Ü˙x Untergrundbahnen.“ Nicht weniger als 30000 pverſchiedene Geräuſche verſpricht uns der neue miuſtkaliſche Futurismus. Man wird das mo⸗ derne Orcheſter für unzulänglich halten und es durch Maſchinen erſetzen. Und wenn die Mode der Tiſchmuſik dann nicht erſtirbt, ſo wird man zum mindeſten die Mühe eines Tiſchgeſpräches erſparen.“ Kleine Mitteflungen. Frau Boehm⸗von Endert von der Ber⸗ liner Königlichen Hofoper geht nicht nach Wienz ſie hat ſich nunmehr dem„Deutſchen 5 Opernhauſe“ in Charlottenburg ver⸗ Fflichtett. Das ehemalige verdienſtvolle Mitglied des Wiener Burgtheaters Louiſabeth Röckel iſt in Kafſel, wo ſie nach ihrer im Jahre 1896 er⸗ ſolgten Penſionierung ihren ſtändigen Wohnſitz erklärt worden und tritt mit dem Tage ihrer Verkündigung in Kraft. Ausdrücklich wird bemerkt, daß nunmehr bei den in der Stadt umherfahrenden Kohlenwagen das Zaichengeben mit Klingeln, Schellen u. dergl., ſei es in irgend welcher Form, verboten iſt. Ludwigshafen a. Rh., 14. Nov. 1911. Das Bürgermeiſteramt. Falls dem Einſender auch der Wortlaut der Eingabe an den Stadtrat hier erwünſcht iſt, ſo ſteht er Gontardſtraße 9 parterre gerne zur Verfügung. N Mücken⸗ und ſonſtige Plagen in der Waldhof⸗ Straße. Der Notſchrei des Anwohners der Keppler⸗ ſtraße gibt mir Veranlaſſung, die Aufmerkſam⸗ keit der weiteren Deffentlichkeit auf die ähnlich gelagerten, jeder Beſchreibung ſpottenden und unter keinen Umſtänden länger haltbaren Zu⸗ ſtände am Ende der verkehrsreichen Wald⸗ hofſtraße zu lenken, die einer Großſtadt wirklich unwürdig ſind. Vielleicht werden die in Betracht kommenden Inſtanzen, die Gemeinde⸗ verwaltung u die zuſtändige Auffichtsbehörbe dadurch aus ihrer bisher allen diesbzgl. Anreg⸗ ungen gegenüber beobachteten Gleichgültigkeit aufgerüttelt und ſorgen endlich für die dringend notwendige, nicht mehr aufſchiebbare Abhilfe Wenn die Gemeindeverwaltung für die Be⸗ ſchwerden der in der Gegend wohnhaften Bür⸗ ger⸗Mieter ſowohl wie Hausbeſitzer auch kein Intereſſe zeigt, obgleich dieſe ohnehin ſchon über das erträgliche Maß hinaus geſchädigt ſind, ſo ſollte ſie doch im Hinblick auf die ge⸗ ſundheitliche Schädigung der die Humboldt⸗ ſchule beſuchenden Kinder auf unverzügliche Beſeitigung der jeder hygieniſchen Forderung hohnſprechenden Mißſtände dringen; baufällige Baracken, Schweinſtälle und ähnliche peſtilenzi⸗ aliſche Gerüche erzeugende, das üppige Ge⸗ deihen von jeglicher Gattung von Ungeziefer und Bakterien begünſtigende, ihren Namen überhaupt nicht mehr verdienende Behauſungen die aus einer Zeit ſtammen, wo die fragliche Gegend weit abſeits von allem Verkehr lag, gehören jetzt ſchonungslos entfernt. Die vor⸗ geſchützten, tatſächlich aber gar nicht vorhan⸗ denen Sonderintereſſen einzelner müſſen gegen die Forderungen, welche die Allgemeinheit mit Recht erheben darf, unbedingt zurückſtehen. Be⸗ deutende Summen werden jährlich aufgewendet zur Bekämpfung der Schnaken; die Fliegen⸗ plage indeſſen, welche jeder Beſchreibung ſpot⸗ tet, und durch die Stallungen und Schweine⸗ ſtälle hervorgerufen wird, in denen allen feuer⸗ polizeilichen Verboten zum Trotz Oefen zur Futterbereitung aufgeſtellt ſind, ſoll wider⸗ ſpruchslos von den Umwohnern ertragen wer⸗ den. Daß allerhand lichtſcheues Geſindel und in ſittlicher Hinſicht anrüchige Elemente daſelbſt Unterſchlupf finden, und ungeſtört ihr Weſen treiben können, dient gewiß nicht zur Beruhigung, ſondern bedroht im Höchſten Grade die öffentliche Sicherheit, bildet auch eine nicht zu unterſchätzende Gefahr für Frauen und Mädcheu. In dieſer Beziehung muß eben⸗ falls energiſch Klage geführt werden, iſt es doch wiederholt vorgekommen, daß Kinder, welche die Wohlgelegenſchule beſuchen und die Ba⸗ racken paſſieren müſſen, angefallen und beläſtigt wurden. Alle wegen dieſer Vorkommmiſſe an das Großherzogliche Bezirksamt gerichteten Be⸗ ſchwerden waren bisher erfolglos; vielleicht wird nunmehr Remedur geſchaffen, nachdem die Stadt das ein unbeſchreibliches, lebensge⸗ gefährliches Verkehrshindenis bildende Haus Waldhofſtraße Nr. 74 angekauft hat und hoffentlich ſofort abbrechen läßt. Ein Bürger, der durch die Verhält⸗ niſſe gezwungen in der Waldhof⸗ ſtraße wohnt, aber recht gerne die Oſtſtadt bevorzugen würde. Aus dem Großherzogtum. * Wallſtadt, 4. Appil. Die Meldung un⸗ ſeres Korveſpondenten, daß Gemeinderat Valen⸗ tin Krämer von der Regierung als Bürger⸗ meöſter eingeſetzt worden ſei, iſt ein ver⸗ ſpäteter Aprilſcherz. Herr Krämer wurde durch ein mit der Schreibmaſchine hergeſtelltes Schrei⸗ ben, das mit einem Stempel verſehen war, herein⸗ gekegt. Hoffentlich wird der Anſertiger des Schreibens ermittelt und mit aller Gründlichkeit darüber belehrt, daß auch Aprilſcherze ihre Grenze haben. ( Heidelberg, 3. April. Primz Rang⸗ ſät von Siam wird vorausſichtlich Mitte die⸗ ſes Monats Heidelberg verlaſſen um nach Siam zurückzukehren. Er hat ſeine hieſige Privatwoh⸗ nung bereits aufgegeben. Il Karlsrube, 3. April. Bei den geſtrigen borgenommenen Wahlen zur evangeli⸗ ſchen Kirchengemeindeverſammlung ging die von den beiden Richtungen aufgeſtellte Liſte bei geringer Wahlbeteiligung durch. Es wurden 40 Mitglieder auf 6 und 9 Mitglieder auf 3 Jahre gewählt. Die bisherige Stärke der bei⸗ den Richtungen in der Kirchengemeindeverſamm⸗ lung und im Kirchengemeinderat: Liberale 34%, Konfervative 4% bleibt die gleiche. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Kirchheimbolanden, 3. April. Das Automobil des Herrn v. Gienanth, Eiſen⸗ berg, mit drei Perſonen beſetzt, hatte die Ziegel⸗ hütte paſſiert, um in raſcher Fahrt auf der ganz freien Kaiſerſtraße gegen den Bolanderhof zu zu fahren, als ein angetrunkener Handwerks⸗ burſche kurz vor dem Wagen die Straße zu überqueren ſuchte. Um ihn nicht zu überfahren, warf der Lenker die Steuerung ſcharf zur Seite und zog aufs äußerſte die Bremſe an. Dadurch kamen die Hinterräder ins Schleudern, was bei der völlig trockenen Straße an ſich nicht mit Ge⸗ fahr verbunden geweſen wäre. Aber unglück⸗ aufgeſchlagen hat, lebensgefährlich erkrankt. Die Künſtlerin ſteht im 72. Lebensjahre. ſem Jahre im Ausland zu ſtarten. Hinterrades, wodurch die Schleuderbewegung ſo kompliziert wurde, daß ſie durch das Steuer nicht mehr ausgeglichen werden konnte. Der ſchon hart am Straßenrand fahrende Wagen geriet in den Graben, ſchlug um und begrub den Beſitzer und ſeine Schweſter unter den Rädern, während der Fahrer aus dem Wagen auf weiches Ackergelände geſchleudert wurde. Er kam mit einer leichten Verſtauchung des Knie⸗ gelenks davon, Herr von Gienanth zog ſich aber außer einigen Hautverletzungen eine Gehirn⸗ erſchütterung und eine Kniegelenkquetſchung zu. Fräulein von Gienanth erlitt eine nicht unbe⸗ deutende Verletzung des rechten Handgelenkes. Die Verletzten fanden bei Oekonomierat Kägy⸗ Bolanderhof Obdach und Fürſorge, bis ſie mit einem Sanitätsauto ins Krankenhaus nach Mannheim gebracht wurden. Pirmaſens, 3. April. Zu dem beſtia⸗ liſchen Verbrechen des 30 Jahre alten Invaliden Albert Schütz wird noch gemeldet: Schütz, der verheiratet und Vater dreier Kinder iſt, begab ſich abends in ſeine Wohnung. Beim Betreten des Hausflurs kam ihm ſein 5 Jahre alter Sohn Ludwig entgegen. Dieſer hatte ihm vorher aus dem Fenſter etwas zugerufen und us Aerger darüber packte Schütz nun den Jun⸗ gen an den Beinen und ſchlug ihn mit aller Ge⸗ walt auf den Steinboden, ſodaß der Bedauerns⸗ werte das Bewußtſein verlor. Auf den Angſt⸗ und Schmerzensſchrei des Kindes eilten ſofoört Hausbewohner herbei und wurden ſo Zeugen des ſchrecklichen Vorgangs. Schütz, der Epilep⸗ tiker iſt, behauptete erſt, daß er beim Erſteigen der Treppe von einem Anfall überraſcht worden, rückwärts hinabgeſtürzt und auf ſein Kind ge⸗ fallen ſei. Schließlich gab er aber zu, daß er das Kind in der geſchilderten Art auf den Boden geſchlagen habe. Der Arzt, den man ſofort her⸗ beiholte, ſtellte feſt, ß das bedauernswerte Kind eine ſchwere Schädelverletzung davongetragen hatte und daß ihm die Wirbel⸗ ſäule gebrochen war. Um 9 Uhr abends ſtarb es, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben. Schütz, der früher infolge eines Un⸗ falls ein Bein verloren hat und von Beruf Zwicker iſt, lebt von der Armenunterſtützung, die ihm ſeitens der Stadt zuteil wird, und von dem, was ihm ſein Harmonikaſpielen einbringt. Er gilt als ein ſehr jähzorniger und in ſeinen Wutausbrüchen ſehr gefährlicher Menſch. So hatte er vor ein paar Jahren in einer hieſigen Wirtſchaft ſeinen Gegner mit den Zähnen an der Wade gepackt und ſich derart feſtgebiſſen, daß es vieler Mühe bedurfte, ihn loszubringen. Sportliche Nundſchan. Aviatik. * Der Wektrekurd des Leutnauts Cauter. Der Flug des Leutnants Cauter von der Militärflug⸗ ſtation Döberitz, der zuſammen mit dem Leutnant Böhmer auf einer Rumpler⸗Taube in 6 Stunden o Miuuten eine Strecke von 595 Kilometer in der Luft zurücklegte, bedeutet für unſere Militäraviatik einen Rekord, der die Entwicklung der füuften Waffe in Deutſchland am beſten keunzeichnet. Es iſt zwar in letzter Zeit keine Seltenheit mehr, daß Offiziere mit ihrer Maſchine au einem Tage 400 bis 500 Kilo⸗ meter zurücklegten, doch mußte die Fahrt ſaſt immer Unterbrechungen erleiden, da die Flieger gezwungen waren, unterwegs Benzin oder Oel einzunehmen. Der Flug Canters iſt deshalb beſonders wichtig, weil er den Nachweis erbracht hat, daß im Kriegsfalle Offiziere mit ihren Ein⸗ und Mehrdeckern rieſige Strecken überfliegen und dabet aufklären können. Bisher verlangte man von den Militärmaſchinen in der Regel einen Aktionsvadins von etwa 300 Kilo⸗ metern. Bemerkenswert iſt auch, daß neuerdings die Motore der Kriegsflug mit einem Schalldämp⸗ fer verſehen ſein müſſen. Im Herbſt 1910 wurde der erſte offizielle Ueberlandflug von Leutnant von Tarnvezy ausgeführt, der zuſammen mit Fllner und Jeauin drei vom Kriegsminiſtertum angekaufte Ma⸗ ſchinen über die 55 Kilometer lauge Strecke Jo⸗ hannistal⸗Döberitz überführte. Dieſer Leiſtung, die heute von jedem Flugſchüler verlangt wird, folgten dann ſchnell die Flüge Mackenthuns nach Magdeburg und Hamburg. Im November vorigen Jahres konnte der Flug des Leutnauts Joly, der von Jut bog nach Gneſen 375 Kilometer ohne Zwiſchenlaudung flog, als höchſte Leiſtung bezeichnet werden. Dieſe Leiſtung iſt von Leutnant Canter ganz erheblich über⸗ boten worden. Sein Flug ſtellt ſich den beſten Leiſtungen franzöſiſcher Militärflieger würdig an die Seite, denn auch jenſeits der Vogeſen gehören Ueber⸗ landflüge von mehr als 500 Kikometer ohue Zwiſchen⸗ landung zu den Seltenheiten. Leutnant Canter hat mit ſeiner Taube trotz Gegenwindes eine durch⸗ ſchnittliche Stundengeſchwindigkett von etwa 100 Kklometer durchgehalten. Ruderſport. *Ein neuer Dlumpia⸗Achter wird, wie die neu gegründete Ruderzeitung„Die Regatta“ meldet, in Hamburg aus allen Vereinen des Bezirks zu⸗ ſammengeſtellt— mit der Abſicht, ſchon in die⸗ 5 Das Ziel bildet die Weltmeiſterſchaft in Gent, für die von deutſchen Mannſchaften die des Berliner Ruder⸗ vereins favoriſiert wird. Die Wochenſchrift nennt von ſonſtigen deutſchen Mannſchaften, die für die Weltmeiſterſchaften mit Ausſicht auf Er⸗ folg in Betracht kommen, die Vierer vom Main⸗ zer und Berliner Ruderverein und der Ham⸗ burger„Germania“, ſowie die Skuller Hoß⸗ mann, Stahnke und v. Gaza. Gerichtszeitung. § Mannheim, 2. April. Strafkam⸗ mer IV.(Schluß.) Der Taglöhner Heinrich R. ſtahl ſeiner Mut⸗ ter das Sparkaſſenbuch und beſtimmte den Hafenarbeiter Louis R. dazu, die Einlage in Höhe von 32 Mk. abzuheben, die er dann ver⸗ jubelte. Als Louis R. heute behauptete, er habe nicht gewußt, daß das Sparkaſſenbuch ge⸗ ſtohlen ſei, fragte der Vorſitzende harmlos: „Hören Sie mal, halten Sie uns für arg dum?“—„Nein,“ platzte Louis R. darauf verlegen heraus. Die Mutter des Diebes hat zwar den Strafantrag gegen ihren Sohn zu⸗ rückgezogen, doch bleibt dieſer wegen eines an⸗ dern Diebſtahls hängen. Er hat auf dem Schloßplatz einem Dachdecker den Hammer weg⸗ genommen. Dafür bekommt er ſechs Monate, während für Louis R. wegen Hehlerei drei Mo⸗ licherweiſe platzte zugleich der Luftſchlauch des Nach 28jährigem Aufenthalt in Amerika kehrte vor anderthalb Jahren der Kaufmann Sigmund K. aus Lampertheim nach Deutſchland zurück, um Grundſtücke auf Lampertheimer Gemarkung, die er und ſeine Geſchwiſter geerbt hatten, zu veräußern. Aus dieſer Liquidation fielen für ihn zwar nur etwa 800 Mk. ab, aber er machte, obwohl er ſeine Familie in Amerika zurückge⸗ laſſen hat, keine Anſtalten, über das große Waß⸗ ſer zurückzukehren, ſondern trieb ſich in Mann⸗ heim herum. Er behauptet, er habe noch wei⸗ tere 400 Mk. aus Erbſchaft zu erwarten. Auf dem Lindenhof lerute er die Frau des Fahrrad⸗ händlers D. kennen, deren Mann kurz vorher nach Amerika ausgewandert war. Die Frau wollte nachreiſen, und K. beſorgte ihr allerhand Schreibereien. Die Frau beabſichtigte, einen Koffer ſich nachſenden zu laſſen, weshalb ſie K. ihr, daß die Fracht bis Chicago auf 30 bis 40 Mark kommen werde, er unterließ es aber, ihr zu ſagen, daß ſie den Koffer als Paſſagiergut frei mitnehmen könne, erbot ſich vielmehr, den Koffer nach Amerika aufzugeben und erhielt für ſeine Bemühungen von der Frau 15 Mark. Er beſorgte aber den Koffer nicht und als die Frau nachträglich erfuhr, daß der Koffer frei mitge⸗ nommen werden könne, behauptete er anfangs, der Koffer ſei bereits fort und hielt ihn eine zeitlang verſteckt. Als der Koffer dann endlich ans Licht kam, waren die Scharniere durchſägt und die Schmuckſachen der Frau im Werte von 40 bis 50 Mk. waren daraus verſchwunden. Die Anklage nimmt an, daß., der die Schlüſſel zum Koffer beſaß, die Scharniere durchſägt habe, um den Verdacht auf falſche Spur zu len⸗ ken, und daß er ſelbſt der Dieb ſei. K. ſtellte jede Schuld in Abrede. Die 15 Mk. habe ihm Frau D. für ſeine Dienſte im allgemeinen ge⸗ ſchenkt. Mangels genügenden Beweiſes wurde der Angeklagte nach längerer Verhandlung freigeſprochen. Vert.: Rechtsanwalt Dr. Feith(Ludwigshafen). Wetter⸗Nachrichten. Oberſtdorf(Allgäuer Alpen), 3. April. Wetter: ſonnig; Temperatur: morgens 2 Grad unter Null. Schneeverhältniſſe: Neuſchnee, jedoch im Tal für den Sport in unzulänglicher Menge; in höheren Lagen z. T. lawinengefährlich. Ski⸗ gelände in höheren Lagen fahrbar. Bon Tag zu CJag — Automobil⸗Attentate. Darm ſtadt, 3 April. Ein neuer Antomobilfrevel iſt am Sonntag abend auf der Staats ſtvaße zwi⸗ ſchen Mainz und Bingen gläccklich verhindert wor⸗ den. Ein Därmſtädter Automobil, mit fünf Her⸗ ren beſetzt, fuhr dort abends gegen 8 Uhr. Als es die Strecke zwiſchen Ober⸗Jugelheim und Wackernheim paſſierte, wo gegenwärtig ſür die Fortifikatiun Mainz eine wird. war etwa 50 Meter von den Erdarbeiten enkfernt, eim ſchweves, 12 Meter eifernes Waſſerleitungsrohr quer üben die Straße gelegt, durch welches die ganze Fahr⸗ bahn und der Fußweg vollſtändig verſperrt wur⸗ den. Dazu waren die in der Nähe befindlichen Laternen zum Teil ausgelöſcht. Es gelang dem Chauffeur, das Auto zum Stehen zu bringen, machdem die Vorderräder bereits über das Rohr hinweggeſprungen waren. Mit Rückſicht darauf, daß ſich in letzter Zeit derartige Delikte häufiger wiederholen, hat der Heſſiſche Automobälklub für die Ergreifung der Tater eine Belohnumg vbon 100 Mark ausgeſetzt. — Eine freche Diebin. Bürſtadt, 8. April. In der letzten Zeit wurden einer hieſigen Familir nach und nach eine ganze Reihe wertvoller Schmuckgegenſtände entwendet. Der Verdacht fiel auf ein junges Mädchen, das öſters im der vor; es leugnete aber entſchieden und ließ die Familie wegen Beleidiegung auf die Bürgermei⸗ ſterei laden. Dort mußte die Familie, da ſte keine Beweiſe hatte, Abbitte leiſten und als Sühne und fand ſchſießlich bei genauer Durchſuchung in abend in dem benachbarten Milſpe die von ihrem Mann getrennt lebende Fraun des Arbeiters Fechtel mit ihrem Sohn und Schwiegerſohn in die gemeinſame Wohnung kam um ihre Sachen den ihm entgegentretenden Schwiegerſohn ein und tötete letzteren durch einen Stich ins Herz, Seinen eigenen Sohn verletzte er ſchwer. Die Frau iſt unverletzt. Der Täter wurde verhaftet. Aus Graz wird berichtet: Auf eine ſeltſame Art hat heute früh in der neuen Landwehrkaſerne der Gefreite Kupenik der Maſchinengewehrabtei⸗ lung 3/L/ des Landwehrinfanterieregiments Nr. 3 ſeinem Leben ein Ende bereitet. Vor der im Magazin der Maſchinengewehrabteilung ein Maſchinengewehr ganzen Gürtel mit Patrouen hinein. Dann be⸗ feſtigte er an der Schießvorrichtung einen Sttick, ſtellte ſich vor die Mündung des Maſchinenge⸗ wehrs und feuerte in raſcher Schüſſe gegen ſeine Bruſt ab. Einige Kugeln durchbohrten das Herz. Der Gefreite wurde furchtbar zugerichtet. Bis der Rettungswagen kam, war er kot. Er hinterließ ein Schreiben, in dem es heißt:„Warum ich das getan, gebe ich nicht an, es ſind verſchiedene Gründe“ Kupenik nate abfallen. ſtand im dritten Jahre und hätte im Herbſt ſe Dienſtzeit beendet. — Eigenartiger Selbſtmord eines Soldaten. Jolge mehrerr 5 5 5 8 0 bat, ſich nach der Fracht zu erkundigen. K. ſagte 4 2 Familie vertehrte. Man hielt ihm den Diebſtal der Wohnung des Mädchens die geſamten — Mord. Schwe lm, 4. Npril. Als geſtern herauszuholen, drang Fechtel auf ſeine Frau und Woſſerleung gelest zuſammen und ſteckte einen Ausrückung um halb 6 Uhr früß ſtellte Kupenik* * 33 CCCC rrr %00G0o00 00c rrre eeer, Mannheim, 4. April. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). 5. Seſte⸗ Lehte Nachrichten und Telegramme. „ Freiburg, 4. April. Zwei Knaben im Alter von 7 und 9 Jahren fanden geſtern nach⸗ mittag auf einem Schuttabladeplatz eine Kon⸗ ſervenbüchſe, in der ſich offenbar mit Rattengift vermiſchter Kakao befand. Nachdem beide von dem Inhalte der Büchſe genoſſen hatten, er⸗ krankten ſie alsbald unter Vergiftungserſchei⸗ nungen. Der jüngere der beiden iſt noch in der Nacht geſtorben, den älteren hoffen die Aerzte am Leben zu erhalten. Die Unter⸗ ſchlagungen des Kaſſierers Rieſterer bei dem hieſigen Bankhauſe J. A. Krebs betragen nach den nunmehr abgeſchloſſenen Unterſuchungen 90 500 Mark. Die Veruntreuungen ſind durch raffinierte Fälſchungen begangen worden, aber die Depotsbeſtände ſind unangetaſtet geblieben. * Friedrichshafen, 4. April. Heute nacht ſandte der Luftſchiffbau Zeppelin zwei Eiſenbahnwagen mit je 200 gefüllten Gasflaſchen nach Lunsville. Heute vormittag iſt eine dritte Sendung mit ebenfalls 200 Flaſchen abge⸗ gangen. * Berlin, 4. April. Profeſſor Miethe⸗ Berlin⸗Haſenſee hat von dem Leiter der Hilfs⸗ expedition für die Schröder⸗Stranz⸗ expedition aus Spitzbergen folgen⸗ des Telegramm erhalten: Wir kamen nach Green Harbour nach großen Eis⸗Schwierigkeiten und ſetzen ſchleunigſt mit dem Fahrzeug und den Schlitten die Expedition fort. * Bern, 4. April. Der Nationalrat ratifi⸗ zierte den Gotthardvertrag in nament⸗ licher Abſtimmung mit 108 gegen 77 Stimmen. Der Ständerat wird den Vertrag in der näch⸗ ſten Woche erörtern. W. Chriſtiania, 4. April. Aus Spitz⸗ bergen wird dem Blatte„Aften⸗Poſten“ gemel⸗ det, daß das Expeditionsſchiff„Hertha“ in Green Harbour geſtern nach 4 Tagen Fahrt durch das Eis angekommen iſt. Man will verſuchen mit der„Hertha“ in den Fjord zu kommen Falls dies unmöglich ſein ſollte, wird eine Schlitten⸗ expedition von Green Harbour abgehen. Aus der Budgetkommiſſiton des Reichstags. Veteranenbeihilfe und auswärtige Politik. EBerlin, 4. April.(Von unſ. Berl. Bur.) Zu Beginn der heutigen Sitzung ver⸗ handelte die Budgetkommiſſion des Reichstages zunächſt über die Veteranenbeihilfe. Alle Parteien forderten mit ungeteilter Ein⸗ mütigkeit eine beſſere Verſorgung der Veteranen eine weniger bureaukratiſche Behandlung der Ge⸗ ſuche um die Beihilfe. Wenn nun auch feſt⸗ ſtehe, daß aus dem Petroleummonopol die von der Regierung erwarteten Summen nicht ein⸗ gehen, ſo möge die Regierung ohne Rückiicht hierauf mit einem beſonderen Geſetz vorgehen. Staatsſekretär Kühn erklärte, daß die Bef⸗ ſerſtellung der Veteranen auch ein dringender Wunſch der Regierung ſei. Es ſei aber eine Uebertreibung, wenn es immer wieder heiße, es geſchehe für die Veteranen nichts. Trotzdem ſei eine Verbeſſerung durch Geſetz beabſichtigt, ohne Rückſicht auf die Ergebniſſe des Petroleum⸗ monopols, von dem auch allerdings er keine be⸗ ſonders reiche Einnahme mehr erwarte. Er be⸗ abſichtige den Verbündeten Regierungen einen beſonderen Geſetzentwurf vorzulegen. Es werde dann die Frage geprüft werden, ob eine Staffe⸗ lung der Bezüge nach der Bedürftigkeit zweck⸗ mäßig ſei. Von der Kommiſſion wurde dringend ge⸗ wünſcht, daß das in Ausſicht geſtellte Geſetz gleichzeitig mit der Wehrvorlage erledigt wird. Nach Erledigung der Veteranenfrage ſetzte die Budgetkommiſſion die Beratung des Etats des Auswärtigen Amtes fort. Im Mittelpunkt des Intereſſes ſtand heute die Lage im fernen Oſten insbeſondere die Entwicklung des chineſiſchen Reiches. Der Berichterſtatter Baſſermann wies auf das Vordringen Rußlands in Nord⸗ china im Zuſammenhang mit dem Vertrage mit dem Hutuchtu von Urga hin. Das ſei nach der Darſtellung der Reichsregierung gegenüber die⸗ ſem Vordringen von gewaltiger Tragweite. Hierzu kommen neuerdings Meldungen von einem Vordringen Frankreichs von Tonking aus in die ſüdchineſiſchen Provinzen. Er macht ferner aufmerkſam auf die Abſicht der Vereinig⸗ ten Staaten, am 8. April die chineſiſche Republik anzuerkennen, offenbar in einem einſeitigen Akt ohne Beteiligung der anderen Staaten. Be⸗ trachte man noch den Vertrag mit dem Dalai Lama in Tibet, ſo erkenne man, daß im fernen Oſten große Veränderungen im Gange ſeien, von denen hoffentlich Deutſchland nicht überraſcht werde. Er bitte ferner Auskunft über die weitere Entwicklung der chineſiſchen Anleihefrage. Es ſolle im höheren Maße das deutſche Schul⸗ weſen gefördert werden, auch die Ausbreitung der deutſchen Sprache in den chineſiſchen Schulen. Es folgt hierauf eine Erklärung des Unter⸗ ſtaatsſekretärs Zimmermann, die zunächſt vertraulich behandelt wurde. Dieſe Ausführungen fanden nicht die volle Zuſtimmung der folgenden Redner. Eiumütig⸗ keit herrſchte darin, daß Deutſchlands Intereſſe nicht nach Landerwerb, ſondern lediglich nach der offenen Tür gehe. Es wurde aber wieder⸗ holt der Befürchtung Ausdruck gegeben, daß Deutſchland im letzten Jahre ins Hintertreffen gekommen ſei. Die handelspolitiſche Ausbildung der deutſchen Vertreter in China laſſe ſehr viel zu wünſchen übrig. Auch hierauf folgten zu⸗ nächſt vertrauliche Ausführungen des Unter⸗ ſtaatsſekretärs Zimmermann. Aus dem ſpäter ausgegebenen offiziellen Be⸗ richt geben wir nachſtehende Stellen wieder: Unterſtaatsſekreter Zimmermann er⸗ klärte: Bei dem Mongoleivertrage, den Rußland im November vorigen Jahres mit dem Hutuktu v. Urga abgeſchloſſen hat, wird in Frage ge⸗ zogen, ob der Hutuktu legitimiert war, für die ganze Mongolei vertragsſchließend aufzutreten. Beſonders für die innere Mongolei wird dieſe Legitimation beſtritten. Nach unſerem Vertrage mit China von 1891 werden nach dem Grundſatze der Meiſtbeg ſtigung dieſelben Rechte in der Mongolei bea ſprucht, die bisher freilich nicht beanſprucht worden ſind. Neuerdings haben aber die deut⸗ ſchen Kaufleute in Charbin und Mukden ange⸗ fangen, ſich des Handels nach der Mongolei an⸗ zunehmen. Deshalb hat auch Deutſchland das Intereſſe, das Land dem Handel aller Nationen offen zu halten. Die äußerſt wichtige Schulfrage wird eifrig gefördert. In dieſem Jahre werden 30 000 Mk. mehr erbeten. Es ſei beabſichtigt, der Geſandt⸗ ſchaft in Peking einen Schulbeirat beizugeben. Die obligatoriſche Einführung der deutſchen Sprache in den chineſiſchen Schulen wird betrie⸗ ben. Für gewiſſe Studienzweige wie für die pharmaceutiſche und mediziniſche Wiſſenſchaft und Volkswirtſchaft ſei das Deutſche bereits ein⸗ geführt. 5 Bei der Frage der Beratung für die chineſiſche Regierung ſei Deutſchland keineswegs zurückge⸗ dräugt worden. Es handle ſich hier um völlig haltloſe Preſſemeldungen. Unterſtaats⸗ ſekretär Zimmermann kommt dann noch auf die Behauptung zu ſprechen, daß Kiautſchau einen Unterſchlupf reaktionärer Elemente ſei. Er er⸗ klärt, daß der Gouverneur und die Verwaltung des Pachtgebietes während aller Fragen der Re⸗ volution ſtrengſte Neutralität gewahrt hätten. Ständig ſei mit Nachdruck darauf hingewirkt worden, daß keine regierungsfeindlichen Strö⸗ mungen ſich geltend machten. Der Berichterſtatter Baſſermann beſpricht hierauf die Frage der Reorganiſation des diplomakiſchen Dienſtes, zu der Staatsſekretär von Jagow Erklärungen abgibt. Schließlich wird die Budgetkommiſſion auf nachmittags 2 Uhr vertagt. Die LTandung des„T. Z. 4“ in Frankreich. Bedrohung des Luftſchiffes. EBerlin, 4. April.(Von uns, Berl. Bur.) In Luneville herrſcht, wie von dort telegra⸗ phiert wird, die erregte Stimmung, die beim Landen des Luftſchiffes geſtern entſtanden iſt, heute vormittag noch an. Man ſieht eine zahlreiche Menſchenmenge die Straßen durch⸗ ſtreifen, darunter zahlreiche Fremden aus Straßburg, Mülhauſen, Metz, Paris uſw. Auch die Militärpatrouillen haben ſich ver⸗ mehrt. Das Wetter iſt ſehr neblig. Die In⸗ ſaſſen des Luftſchiffes haben die Nacht unter militäriſcher Bewachung in der Gondel im Lauf⸗ gange des Luftſchiffes zubringen müſſen. Fran⸗ zöſiſche Offiziere haben das Luftſchiff vollſtän⸗ dig durchſucht. Auch die Offiziere und Inſaſſen ſind einer genauen Durchſuchung unterzogen worden. Heute hat man durch Monteure, die aus Friedrichshafen nach Lunsville gekommen ſind, einen Motor abmontiert. Der Leiter des Luftſchiffes, Hauptmann a. D. Glund, hofft, daß die Rückreiſe des Fahrzeuges in der Luft geſtattet wird. Es ſcheint aber, daß der Unter⸗ präfekt von Luneville noch keine beſtimmte An⸗ weiſungen vom Miniſterium des Innern erhal⸗ ten hat. Von der Luftſchiffſtation Baden⸗Oos ſind per Automobil 1000 Kbm. Waſſerſtoffgas nach Luns⸗ ville abgegangen, die zur Nachfüllung des Luft⸗ ſchiffes Verwendung finden ſollen. Ueber die Aufnahme bei den Zivil⸗ und militäriſchen Behörden ſprechen ſich die Offtziere ſehr günſtig aus. Auch mit der Verpfle⸗ gung ſind ſie zufrieden. Dagegen hat die große Menge eine erregte Haltung angenommen. Die ſtarke militäriſche Bewachung hat aber zweimal den Vorſtoß der Menſchen⸗ menge vereitelt. Auch Rufe gegen die Inſaſſen des Luftſchiffes wurden von einem Teil der Be⸗ völkerung ausgeſtoßen. Hauptmann Glund erklärte, daß er ſich, als man bemerkte, daß das Luftſchiff über franodfi⸗ ſchen Boden ſich befand, freiwillig entſchloſſen habe, den internationalen Vorſchriften gemäß zu landen, um nicht den Anſchein zu erwecken, als ſei das deutſche Luftſchiff abſichtlich über die Grenze geführt worden. Das Luftſchiff hätte noch Benzin gehabt und ſei auch vollſtändig in Ordnung geweſen, ſo daß es nach Deutſchland hätte zurückkehren können. Aber aus den an⸗ gegebenen Gründen habe man ſich zu einer ſo⸗ fortigen Landung entſchloſſen, als man den Irrtum der Orientierung gewahr wurde. Der Generalinſpekteur des franzöſiſchen Luft⸗ fahrweſens, General Hirſchauer, iſt mit ſeinem Stabe in Luneville eingetroffen. * Lunecville, 4. April. Die Menge verſuchte zweimal mit Meſſern u. Stöcken das Luftſchiffzubedrohen. Die ſtarke militäriſche Bewachung vereitelte jedoch dieſen Verſuch. Geſtern Abend fuhr der Bürgermeiſter von Lunerille mit Hauptmann George zum Diner, dann lud auch der kommandierende Di⸗ viſionsgeneral zum Zeichen, daß er die Hand⸗ lungsweiſe des Maire billige, die anderen Offi⸗ ziere des Luftſchiffes zum Diner ein. Man glaubt nicht, daß die Deutſchen ſchon heuteabreiſen können, da außer der diplo⸗ matiſchen Seite der Angelegenheit, verſchiedene Der Der Havarien und Ausbeſſerungen zu erledigen ſind, die 2 bis 3 Tage in Anſpruch nehmen dürften Das Luftſchiff iſt durch ein eiligſt gezogenes Drahtgitter iſoliert worden. Später wurde gemeldet, daß die Mitteilung, der Kom⸗ mandant des Luftſchiffes ſei zum Maire geladen worden, ſich nicht beſtätige. Deutſche Hilfs⸗ arbeiter, die nächtlich eingetroffen ſind, beginnen heute mittag mit den Ausbeſſerungsarbeiten. Die Bevölkerung ſtrömt zwar fortwährend noch zum Marsfelde hinaus, verhält ſich aber immer noch paſſiv. ßerungen. W. Paris, 4. April. Der„Figaro“ ſchreibt: Man kann ſich ht die Erregung vorſtellen, die der Vorfall bei der gegenwärtigen inter⸗ nationalen Lage in der ganzen Oſtgegend Frankreichs hervorgerufen hat. Aus einem bloßen Mißgeſchick können überraſchende Ver⸗ wicklungen entſtehen. Die augenblickliche Situ⸗ ation iſt ſehr geeignet, eine nervöſe Stimmung hervorzurufen, deren Folgen kaum berechenbar find. Frankreich wird ſich beeilen, ein wirk⸗ ſames Geſetz über die Luftpolisei zu ſchaffen. Es kann ſolche Spazierfahrten nicht dulden, die dazu dienen könnten, die franzöſiſche Verteidigungs⸗ und Befeſtigungslinie auszu⸗ ſpionieren. Der„Radikal“ erklärt, das Vorkommnis ſei in jedem Falle beklagenswert, ob es nun auf eine Abſicht oder bloße Ungeſchicklichkeit zurückzuführen ſein mag. Die deutſchen Offi⸗ ziere, die den„Zeppelin“ lenkten, müßten unter allen Umſtänden ſtreng getadelt werden. In dem Zuſtand der Spannung, in dem ſich Europa befindet und angeſichts der patriotiſchen Er⸗ regung, die über die neuen Wehrvorlagen hüben und drüben hervorgerufen wurde, dürfte es nicht geſtattet ſein, Zwiſchenfälle herbeizuführen, welche die ſchwerſten Folgen nach ſich ziehen könnten. Der Grund der Landung. * Friedrichshafen, 4. April. Der Führer des Luftſchiffes„2%, Loydkapitän Glund, hat geſtern abend an die Luftſchiffbaugeſellſchaft Zeppelin folgendes Telegramm gerichtet:„Schiff 4 gelandet, da im Nebel franzöſiſche Grenze über⸗ fahren. Warten auf Gas, um weiterzufahren: hoffe, daß Formalitäten ſich morgen erledigen.“ Eine weitere Nachricht iſt bei dem Lauftſchiffbau bis heute morgen 9 Uhr noch nicht eingelaufen. Der Meinung des Luftſchiffbaues nach, iſt ide Landung lediglich wegen Benzinmangel er⸗ folgt, ein Motordefekt ſei nicht anzunehmen. Die deutſchen Offiziere als Opfer eines unvorher⸗ geſehenen Abenteners. * Paris, 4. April. Ein Offizier des Lufk⸗ ſchifferkorvs erklärte einem Mitarbeiter des„Fi⸗ garb“, daß die Darſtellung der deutſchen Offiziere richtig zu ſein ſcheine. Es iſt in der Tat nicht möglöch, daß die Abſicht beſtanden hat, die franzöſiſche Grenze zu überfliegen. Als ſie ihren Irrtum erkannten, war es zu ſpät, um die deutſche Grenze zu erreichen. Wenn ſie umgekehrt wären, wäre der Fall ernſt geworden und man hätte notgedrungen an einen Spionage⸗ verſuche geglaubt. Ich bin überzeugt, daß ſich die deutſchen Offiziere zweifellos über den Ernſt der Lage klar geworden ſind. Ihr Niedergehen auf den Uebungsplatz von Luneville war ſehr vernünftig. Sie wußten, daß ſie dort die ent⸗ ſprechende Hilfe bei der Landung finden würden und daß ſie, um die Schwierigkeiten des Falles möglichſt zu heben, ſich am beſten der franzöſiſchen Militärbehörde ſtellen. deulſchen Offizi“e ſind die Opfer eines unvorhergeſehenen Aben⸗ teuers und man hätte Unrecht, der Angelegen⸗ heit in Frankreich allzu große Bedeutung beizu⸗ legen.— Der„Excelſion“ ſchreibt: Die Lan⸗ dung des Zeppelin auf franzöſiſchem Boden be⸗ weiſt, daß es die höchſte Zeit iſt, daß die Stagten über die Schaffung eines internationalen Luft⸗ kodex ſich ins Einvernehmen ſetzen. Die Rückkehr des Luftſchiffes. W. Metz, 4. April.(4 Uhr.) L. Z. 4 hat um 3 Uhr nachmittags die deutſch⸗franzöſiſche Grenze bei Vic in Elſaß⸗Lothringen paſſiert und ſchwebt augenblicklich über der Luftſchiffhalle Frescato bei Metz. Es iſt im Begriff zu lan⸗ den. die Heeres⸗ und Deckungsvorlagen. Meinungsverſchiedenheiten in der Sozial⸗ demokratie. In Stuttgart hat eine ſozialdemokratiſche Ver⸗ ſammlung kürzlich folgende Reſolution gefaßt: „Die Verſammlung baut darauf, daß die Sozialdemokratie die neuen Heeresforderungen und Deckungsvorlagen— auch wenn ſie durch eine ſogen. Beſitzſteuer verzuckert werden ſollen— prinzipiell ablehnt, entſprechend ihrem Grundſatz: Dieſem Syſtem keinen Mann und keinen Groſchen!“ Gegen dieſen radikalen Standpunkt macht die Mannheimer„Volksſtimme“ energiſch Front. Sie ſchreibt: In dem Manifeſt der franzöſiſchen und deutſchen Sozialiſten gegen den Rüſtungs⸗ wahnfinn vom 1. März 1913 heißt es aber: „Wenn trotz ihres entſchloſſenen Wider⸗ ſtandes den Völkern neue militäriſche Aus⸗ gaben auferlegt werden, ſo wird die Sozial⸗ demokratie beider Länder mit aller Energie dafür kämpfen, daß die finanziellen Laſten auf die Schultern der Wohlhabenden und Reichen abgewälzt werden.“ Eine ähnliche Erklärung hat vor Monaten Genoſſe Reichstagsabgeordneter Wurm im Namen unſerer Fraktion in der Budgetkom⸗ miſſion des Reichstags abgegeben. Es heißt die ohnehin nicht leichte Poſition unſerer Die Reichstagsfraktion nur ſchwächen, wenn man ihr jetzt, wie es in Stuttgart geſchehen iſt, in den Rücken fällt. Das Schwadronieren mit dick aufgetragenen Phraſen bringt uns im Kampf gegen den Militaris⸗ mus keinen Schritt vorwärts. Jetzt heißt es den Stier bei den Hörnern faſſen! Der Ballankrieg. Eine neue europäiſche Kriſe droht ſich aus dem leidigen Handel mit Mon⸗ tenegro und Serbien zu entwickeln. Wir haben im heutigen Mittagsblatt gemeldet, daß ſich in Begleitung der Transportflotte, welche eben in San Giovanni di Medua mit ſerbiſchen Truppen und Geſchützen eingetroffen iſt, auch ein ruſſi⸗ ſches Schiff befindet, welches in Antivari ſieben Geſchütze, 11 Millionen Patronen und 40 000 Militärmäntel ausladet. Die Ladung wird als ein Geſchenk Rußlands an die kriegführenden Staaten Montenegro und Serbien bezeichnet. Beſtätigt ſich die Meldung, ſo haben wir hier richt mehr und nicht weniger vor uns als einen direkten feindſeligen Aktdes amt⸗ lichen Rußlands gegen Oeſter⸗ reich⸗Ungarn. Serbien und Mon⸗ tenegro ſind nicht nur durch die unklare und zau⸗ dernde Politik Rußlands zu ihrem Widerſtande gegen den Willen Europas ermuntert worden, nun erhalten ſie auch noch von Rußland in einem ſehrſchlechtgewählten Augenblick erhebliches Kriegsmaterial. Man begreift die Erregung und Empörung, die ſich Oeſterreich⸗Ungarus angeſichts dieſer Parteinahme Rußlands für die obſtinenten Serben und Mon⸗ tenegriner bemächtigt, ſie wird von Deutſchland und von den Mächten, die esehrlich mit der Einigkeit Europas und alſo mit dem europäiſchen Frieden meinen, durchaus geteilt. Rußland konnte zu anderen Zeiten ſeine Schützlinge auf dem Balkan ſoviel unterſtützen, wie es wollte. In dieſem Augenblick mußte es ſeine Sub⸗ ventionen unbedingt einſtellen. Oeſterreich⸗Un⸗ garn hat ein volles Recht Aufklärung über dieſe unglaubliche Unfreundlichkeit Rußlands zu for⸗ dern, die deſſen Politik in einem höchſt bedenk⸗ lichen Lichte erſcheinen läßt. Ueber die Erregung die die Meldung in Wien hervorgerufen hat erhalten wir folgendes Telegramm: W. Wien, 4. April. Die Blätter beſpreche mit Ernſt die Nachricht, daß ein ruſſiſches Schiff in Antivari Kriegsmaterial auslade und er⸗ blicken hierin eine— wenn auch nicht offizielle Beteiligung Rußlands an dem Wißderſtande Montenegros und Serbiens gegen die Beſchlüſſe Europas, denen die ruſſiſche Regierung zugt⸗ ſtimmt habe. Die Preſſe verlangt enen⸗ giſch eine Aufklärung ſeitens des Pe⸗ tersburger Kabinetts und betont, daß jeder Verſuch einer vuſſiſchen Zwieſpäl⸗ tigkeit in der Skutari Frage dem Frieden GEuropas ſchaden müſſe. Auf jeden Fall treten die Blätter dafür mit aller Entſchiedenheit ein, daß Skutari uttter allen Umſtänden, ſo wie es Europa beſchloſſen hat, albaneſiſch werden müſſe— nötigenfalls wenn nicht mit Guropa, dann ohne Europa. Dir Monarchie werde, wenn ſie auf ihrem Willen beſtehe, auch nicht allein bleiben. Die Kämpfe um Skutari. Wien, 4. April. Wie die„Südflaviſche Korreſpondenz“ meldet, hatten die Montenegri⸗ ner und Serben bei den letzten Kämpfen um Skutari 2000 Tote und faſt ebenſoviel Ver⸗ wundete. N W. Wien, 4. April. Die Südſlawiſche Korreſpondenz meldet aus Belgrad: Die Blätter fordern dieſerbiſche Kaufmann⸗ ſchaft auf, aus Oeſterreich und Ita⸗ lien ſtammende Waren zu boykottie⸗ ren. * Wien, 4. April. Die Reichspoſt mel⸗ det: Das Oberkommando über die inter⸗ nationale Demonſtrationsflotte in der Adria wird der engliſche Admiral führen. W. London, 4. April. Die Veretui⸗ gung der Botſchafter trat heute vormit⸗ tag im auswärtigen Amte zuſammen. Die Panſlaviſten. W. Petersburg, 4. April. Die Duma ſtimmte einſtimmig der Interpellation des Mi⸗ niſterium des Innern wegen des gewalttätigen Vorgehens der Petersburger Polizei am 30, und 31. März gegen die Teilnehmer der De⸗ monſtration zur Feier der Siege der verhünde⸗ ten Balkanheere zu. Die Spannung zwiſchen Italien und Griechen⸗ land. W. Athen, 4. April. Der Verein der Kauf⸗ leute Athens hat beſchloſſen, die italieniſche In⸗ duſtrie, bevor Maßnahmen gegen italieniſche Waren getroffen werden, zu verſtändigen, daß die feindliche Haltung Italiens gegen die griechi⸗ ſchen Rechte einen peinlichen Eindruck im ganzen Lande hervorgerufen habe und daß dies eine Kluft zwiſchen den beiden befreundeten VBölkern ſchaffe, deren Folgen der Abbruch der Han; delsbeziehungen werden könnte, Die In duſtriellen Italiens ſollen daher gebeten werden, darauf hinzuwirken, daß die Haltung des römi⸗ ſchen Kabinetts ſich ändere und damit der W. bruch der brüderlichen Beziehungen vermiedes werde. 5 8. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblattj. Mannheim, 4. April. Volkswirtschaft. Geldteuerung. In den Verhältnissen auf dem Geldmarkte, Welcher Anfang des Jahres eine Erleichterung zu erfahren schien, zeigt sich neuerdings wie⸗ der eine starke Anspannung. Die immer noch unerledigte Abgrenzung der Balkanstaaten und das dadurch herbeigeführte Zurückhalten des Privatkapitals vom Geldmarkte wirkt ungün⸗ stig auf die Geldmarktverhältnisse. Auch die Reichs- und Städteanleihe, sowie die Flüssig- machung der Gelder für die in Aussicht stehende Reichsvermögensabgabe schoben der eingesetz- ten Geldflüssigkeit einen Riegel vor. Der Pri- vatdiskontsatz, welcher bereits unter 4 Prozent gesunken War, ist wiedler auf 6 Prozent gestie- gen. Die Reichsbank wird ihren am 14. Novem- ber v. Is, auf 6 Prozent gesetzten Zinssatz für Wechseldiskontierung bei den starken Anfor- rungen, welche an sie gestellt werden, nicht ermäßigen können. Der Lombardsatz(Leih⸗ Seldsatz gegen Hinterlegung für Wertpapiere) cter Reichsbank ist 7 Prozent. Wir werden daher bei den gegebenen Ver⸗ Hältnissen noch auf Monate hinaus mit teuerem Gelde zu rechnen haben. Seit dem Geldteue- rungsjahr 1907, in welchem der Reichsbanksatz auf 7 Prozent gestiegen War, hatten wir solche kohe Zinssätze wie gegenwärtig nicht gehabt. Eine Besserung der Verhältnisse steht erst nach endgültigem Friedensschluß der Balkan- staaten, welcher hoffentlich nicht mehr in allzu weiter ne liegt, zu erwarten. Die bisher geübte Zurückhaltung seitens des Privatkapi- tals dürfte dann einem größeren Geldflußg Platz machen, welcher dazu beitragen wird, wieder Mlmählich normale Zinssätze herbeizuführen. Da der Geldbedarf des landwirtschaftlichen Benossenschaftsverbandes für das Frühjah- sehr groß ist, bittet im Genossenschaftsblatt der Vorstand der bad., landwirtschaftlichen Vereinigungen, die Verbandsvereine, ihn mit pünktlicher Bezahlung der fälligen Rechnungs- beiträge zu unterstützen, damit er bei diesen teueren Geldverhältnissen seinen Bankkredit nicht allzu sehr in Anspruch nehmen muß. Der Vorstand des landwirtschaftlichen Genossen- schaftsverbandes spricht sich dahin aus, man möge die Einzelmitglieder immer mehr zum pünktlichen Bezahlen der Warenbezüge anhal- tenm. Wo den Einzelmitgliedern das Betriebs- Kkapital mangelt, kelfe man ihnen, den notwen- digen Kredit bei den Instituten zu beschaffen, Wwelche zu diesem Zweck geschaffen worden Bind, nämlich bei den Ländlichen Kreditvereinen oder Spar- und Darlehenskassen am eigenen Platze, oder wo solche noch fehlen, durch Gründung solcher Dorfbanken. Hauptversammlung der Bank für Handel und Industrie, Darmstadt. Heute vormittag fand in Darmstadt die Hauptversammlung der Bank für Handel und Industrie Marmstädter Bank) statt. Den Vor- Sitz führte der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Reichstagspräsident Dr. Kämpf. Die Ber- liner Direktion war vertreten durch Geheimrat *, Klitzing. Vor Hnntritt in cie Tagesordnung widmete der Vorsitzende dem verstorbenen Mitglied des Aufsichtsrats, Albert Freiherr v. Oppenheim- Eöln einen warmen Nachruf und teilte mit, daß das bisherige Aufsichtsratsmitglied Herr Kar! v. Metzler-Franlefurt a. M. wegen seines hohen Alters auszutreten wünsche; ferner teilte er mit, daß der langjährige Direktor der Darm- städter Filiale, Geheimer Rat Heddrich- Darmstadt sein Amt niedergelegt habe und schlug vor, ihn in den Aufsichtsrat zu wählen. Vertreten waren 19 503 Aktien durch 39 Per- souen mit 136 521 Stimmen. Der Bericht über die Tätiskeit des Vorstandes lag gedruckt vor und wurde nicht verlesen. Präsident Kämpf verlas den Revisionsbericht des Aufsichtsrates. Danach betrüig der Bruttogewinn Mark 24 986 118. Nach den üblichen Abzügen ver⸗ bleibt ein Rein gewinn von 10 875 300. Es wird die Verteilung einer Dividende von 6˙ Prozent(wie im Vorjahre) vorgeschlagen. In der Diskussion fragte Rechtsanwalt Grũ n baum Aschaffenburg an, ob die Ab-⸗ sicht bestehe, den Sitz der Bank von Darm- staclt nach Berlin zu verlegen und ob es nicht möglich sei, die Höhe der Kosten herabzu- setzen. Geheimrat v. Klitzing erklärte, daß keine Verlegung der Bank nach Berlin in Aus- sicht genommen sei. Daß der Schwerpunkt der Verwaltung nach der Reichshauptstadt verlegt Forden sei, sei eine Folge der wirtschaftlichen Entwicklung, die dahin führe, daß die Reichs- hauptstadt mehr und mehr der Mittelpunkt des Wirtschaftlichen Lebens werde. Die Unkosten der Bank seien nicht höher als bei anderen Großbanken. Ein grober Peil der Unkosten Werde bedingt durck die Verpflichtungen gegen- über den Bankbeamten, die sich durch die Reichsversicherungsordnung erhöht haben. Da⸗ rauf wurden die Anträge des Vorstandes ein- stimmig genehmigt. In den Aufsichtsrat wur⸗ den für die beiden ausscheidenden Herren ge-⸗ Wählt: Geheimrat Heddrich- Darmstadt und Geheimer Rat Grünfeld in Beuthen(Ober⸗ schlesien). Zum Schluß teilte der Vorsitzende noch mit, daß die laufenden Geschäfte trotz der großen Kriegsgefahr in befriedigender Weise abgewickelt werden konnten.(Siche Inserate in vorliegender Nummer). ——— Württembergisches Portland-Zementwerk zu Lauffen a. N. Im aäabgelaufenen Geschäftsjahr kamen die Neuanlagen der Gesellschaft in Betrieb, Wwodurch billigere Gestehungskosten und bessere Beschaffenheit des Zements exzielt Wurden. Der Fabrikationsüberschuß erhöhte sieh von 489 366 M. auf 873 283., diverse Er-⸗ träge betrugen 130 104 M.(i. V. 117 232.) und das Elektrizitätswerk ergab nach 32 323 M. (33 211.) Abschreibungen einen Reingewinn von 98 965 M.(90 337). Nach Abzug der von 325 393 M. auf 3885 060 M. gestiegenen Ge- samtlasten, sowie nach 88 828 M. Abschreibun- gen auf das Zementwerk(i. V. 138 209 M. ein⸗ schließlich 79 2900 M. auf Abbruch) verbleibt zu- züglich 29 983 M.(19 064.) Vortrag ein Reingewinn von 461 448 M. gegen 246 217 Mark im Vorjahr. Das Plus von 218 231 M. Wird mit 26 000 M. zur Erhöhung der Dividende von 6 Prozent auf 7 Prozent, in der Haupt- sache aber zur Kräftigung der durch den Neu- bau stärker belasteten fnanziellen Lage be⸗ nutzt, indem 200 o M. außerordentlich auf Anlagen(i. V. 20 5839.) abgeschrieben wer⸗ den. Vorgetragen werden 33 045 M. Ueber den Gescehäftsgang ist dem Bericht des Vorstandes folgendes zu entnehmen: Der im Frühjahr sehr lebhafte Zementab- satz flaute in der zweiten Hälfte des Jahres infolge der schlechten Witterung und der un⸗ günstigen Geldverhältnisse stark ab. Das Elektrizitätswerk in Heilbronn, das mit 785 641 M.(i. V. 768 387.) zu Buch steht, hat sieh wieder gut weiterentwickelt. In der Bi- lanz werden neben 790 o M.(745 oοο.) Hypotheken und Darlehen 210 49 M. Kredi- toren und Bankschulden(i. V. 251 021.) Kre- ditoren) ausgewiesen, denen 99 400 M. Debitoren (i. V. 8r 94%.) Debitoren und Bankguthaben) gegenüberstehen. In bar waren 4370 M.(i. V. 5475 M. Kassa und Wechsel) vorkanden, Vor- räte stehen mit 160 70 M.(102 711 NM.) zu Buch, Beteiligungen figurieren mit 219 550 M. (182 539.). —— Der Rheinisch Westfälische Kuxenmarkt. Beriekt von Gebrüder Stern, Bankgeschaft. Dortmund, 1. April. (Vor der Börse). Für die Kohlenindustrie hat die abgelaufene Woche keine Veränderung gebracht. Die Berichte lauten nach wie vor befriedigend, indessen ist zu beachten, daß an- gesichts der heute eingetretenen Erhöhung der Kohlenpreise die Nachfrage nach den Erzeug- nissen vielleicht stärker gewesen ist, als dies unter anderen Verhältnissen der Fall gewesen Wäre. Am Kohlenkuxenmarkte blieben die Umsätze beschränkt, und auch der Quar- talsschluß mit seinen Ausbeuteabschlägen ver-⸗ mochte das Publikum nicht zu Käufen zu ver⸗ anlassen. Die Notierungen fast aller schweren Werte sind nominell, etwas lebhafter waren nur Helene und Amalie bei M. 19 500 und Graf Schwerin bei M. 13 800 gefragt. Von mittleren Werten fand ein lebhafterer Besitzwechsel in Hermann—3 statt, die vorübergehend von ikrer jüngsten Einbuße etwa M. 200 einholen konnten und bei Berichtsschluß zu M. 3400 gut gefragt blieben. Auch in Trier kam der Rückgang der letzten Woche zum Stillstand und es trat bei etwa M. sgoo mehrfache Nach- frage hervor, die nicht befriedigt werden konnte. Wesentliche Umsätze fanden schließ- lich in Westfalen statt, die trotz der Ankündi- gung einer Zubuße von M. 500 für den Kux kaum im Preise nachzugeben brauchten, da das verfügbare Material zwischen M. 756—775 schianke Aufnahme fand. Sonst waren ge⸗ ktagt und höl er Heinrich bei M. 3200, Goites- segen bd M. 2680 und Carolne bei etwa M %% Eine unvermittelte Steigerung erfuhren schließlicn Oespel bis etwa M. 2500, doch blieb den Verkehr in diesem Papier mangels Ma- terial gering. Am Braunkohlenmarkte konnten sich die vorwöchentlichen Preise für Hum- boldt, Wilhelma und Lucherberg gut behaup⸗ ten. Das Geschäft beschränkte sich hierin aber nur auf vereinzelte Stücke. Leicht erholt sind Bruckdorf Nietleben bei M. 1780 nach M. 1630. Am Kalimarkte war die Grundstim- mung fest und hier zeigte sich auch für Aus-⸗ beutewerte eine etwas regere Kauflust, die zu einem leichten Anziehen der Preise führte. Wenngleich das Syndikat noch keine Ziffern veröffentlicht hat, so verlautet doch, daß der Absatz befriedigend ist und daß starke über⸗ seeische Aufträge eingehen, Dagegen scheinen die Vorbereitungen für die Novelle zum Reichs- kaligesetz doch längere Zeit in Anspruch zu- nehmen und es ist nicht ausgeschlossen, daß diese Novelle erst im Herbst dem Reichstage zugehen wird. Da indes die Regierung und einige maßgebende Parteien an einer Aende- rung des Kaligesetzes festhalten, so ist aus dieser Verzögerung, soweit die Neugründung in Betracht kommt, für die Industrie kein Nachteil zu erwarten. Im einzelnen konnten Alexandershall ihren Preis bis etwa M. 9000, Carlsfund bis M. 5830, Heiligenroda bis Mark 8700, Siegfried 1 bis M. 5680 und Einigkeit bis M. 3180 erhöhen. Auch Kaiseroda Wwaren nach anfänglichen Abgaben zu M. 7100 bei Berichts- schluß wiederum zu M. 7400 begehrt. Diese kleinen Erholungen sind um so bemerkenswer- ter, als der Laugeneinbruch im zweiten Schacht der Gewerkschaft Hansa Silberberg, der recht langsame Fortschritte in den Abteufungsarbei- ten der Schächte der Gewerkschaften Alexan- dershall, Kaiseroda und schließlich die gemel- deten Ausbeuteermäßigungen bei den Gewerk⸗ schaften Kaiseroda und Deutschland Justen- berg sowie die bevorstehende Einschränkung der Ausbeute bei der Gewerkschaft Rothenberg vorübergehend eine starke Verstimmung aus⸗ lösten. Hansa Silberberg selbst fielen unter dem Eindruck der erwähnten Nachricht vor- übergehend bis M. 4600, konnten sich aber bei Berichtsschluß wieder bis M. 3200 erholen. In Rothenberg kam die Abwärtsbewegung bei M. 2100 zum Stillstand, während Deutschland Justenberg unverändert blieben. Immenrode konnten auf die Erhöhung der Ausbeute um M. ISs vierteljährlich sich bis M. 3880 erholen. Schachtbauunternehmungen lagen ruhig und ohne wesentliche Veränderungen. Nur Marie und Marie Louise konnten bei guter Nach- krage ihren Kurs über M. 3300 erhöhen. Am Aktienmarkte vollzogen sich in Bismarckshall bei etwe 84 Prozent(segen die Vorwoche—6 Prozentf lebhaftere Umsatze. Großer Run auf die Spar- und Darlehnskasse Arheillgen. Aus Darmstadt wird uns ge- meldet: Infolge des Zusammenbruches der Darmstädter Genossenschaftsbank entstand am Mittwoch ein großer Run auf die Spar⸗ und Darlehenskasse in Arheiligen, welche dem Verband der hessischen Genossenschaften an- gehört. Die Kasse zahlte auch alle Einlagen is zum Betrage von 200 Mark statutengemäaß aus. Höhere Beträge unterliegen der vorschrifts- mäßigen vierteljährlichen Kündigung. Es steht zu erwarten, daß nunmehr die Kasse voraus- sichtlich den Einlegern, welche ihr Guthaben kündigen, auch die Hypothekengelder kündigt. Wenn die Rückforderungen der Spareinleger so Weitergehen, haben sie selbst den Schaden zu tragen, denn auf die Dauer kann die Kasse dem Ansturm nicht Stand halten. Es wäre deshalb praktischer, daß die Einleger sich bis zur Sanierung der Genossenschaftsbank gedul- den, da in diesem Falle besondere Verluste Wahrscheinlich nicht eintreten. Die Aschinger.-G. in Berlin schüttet für 1912 nach wieder etwa 2,2 Mill. Mark Abschrei⸗ bungen und Rückstellungen wieder 8 Proz. Dividende aus. Laut B. T. ist es der Gesell- schaft gelungen, die ungünstige Einwirkung der hohen Fleischpreise durch einen erheblich erhöhten Umsatz auszugleichen. —— Mapnheimer Effektenbörse, Die Börſe war für einzelne Induſtrie⸗Aktien ziemlich feſt. Es notierten: Anilin 553., Aktien des Verein Deutſcher Oelfabriken 172., Portland⸗ Zementwerke, Heidelberg 147 G. und Zellſtoffabrik Waldhof⸗Aktien 238 G. Niedriger ſtellten ſich: Ma⸗ ſchinenfabrik Badeuig, Weinheim, Kurs: 163 B. Tslegraphlsshe Handelsberlehte. Rheinschiffahrt. Frankfurt a.., 4. April. Wie die Frkf. Ztg. erfährt, hat die Gute Hoffnungshütte bei Oberhausen von den Geschäftsanteilen von den Vereinigten Frankfurter Reedereien in Duis- burg 51 Prozent und damit die Kontrolle über dieses Rheinschiffahrtsunternehmen erworben. Die Vereinigten Frankfurter Reedereien befas- sen sich hauptsächlich mit der Ausführung der Kohlentransporte von der Ruhr bis zum Gber⸗ rhein. Die sämtlichen Geschäftsanteile befin⸗ den sich daher im Besitze der beiden Frank- furter Kohlengroghandlungen Piepmever u. Oppenhorst und Gottfried Kleinschmidt, welche Firmen auch am Kohlenkontor erheblich inte- ressiert sind und ihre Transporte durch Vereinigten Frankfurter Reedereien ausführen lassen. Die Gute Hoffnungshütte hat offenbar mit dem Erwerb der Anteile— vielleicht im Hinblick auf die Syndikatserneuerung— Ein- fluß auf den Kohlenverkehr rheinaufwärts ge⸗ winnen wollen. Gleichzeitig wird sie sich ihre erheblichen Erztransporte nicht mehr einzig auf den freien Markt stützen wollen. Die Vereinigten Frankfurter Reedereien be- sitzen eine Schleppkahntonage von etwa 50 00⁰ Tonnen sowie 12 Reederdampfer und Schrau- benboote. Verband deutscher Drahtwalzwerke. r. K 6 I n, 4. April.(Priv.-Tel.) Der März- versand betrug 38 ooo t gegen 42 300 t im Monat Februar. Hiervon entfallen auf das In- land 21 500 t(26 300 t) und auf den Hxport 16 300 t(16 000). Neueste Dividenden-Ausschüttungen. Düsseldorf, 4. April. Der Aufsichtsrat des Stahlwerks Krieger Aktiengesellschaft Düsseldorf beantragt der Frkf. Ztg. zufolge 7 Prozent(i. V. 35% Prozent) Dividende. Berlin, 4. April. Die Unterbilanz der Pongs Spinnerei und Weberei Aktiengesell- schaft in Oderkirchen sinkt laut Frkf. Ztg. um rubn Mark 57 327 auf Mark 1 079 983, wobei Abschreibungen(i. V. M. 91 185) diesmal unter- ljeben. Die Aussichten seien zum kleinen Teil befriedigend. Zeichnung auf die%½proz. Schuckert-Obli- gationen. München, 4. April. Bei der gestrigen Zeichnung auf%proz. Schuckert-Obligationen von 1913 wurde der aufgelegte Betrag von 7½ Millionen voll gezeichnet,(Frkf. Ztg.) Bericht vom amerikanischen Eisenmarkt. London, 4. April. Nach dem Bericht des Ironge Monger aus Philadelphia über den amerikanischen Eisen- und Stahlmarkt wurde infolge des Hochwassers im Westen bei den Hochöfen und Fabriken der Betrieb ernstilch beeinträchtigt, aber die Situation sei jetzt ge- bessert. Normale Verhältnisse seien in unge- kähr einer Woche zu erwarten. Inzwischen seien die Eisenbahnstörungen behoben. Im Osten nimmt die Nachfrage für Roheisen lang⸗ sam zu. Die Röhrenwerke liefern große Pos- ten. Nordische und südliche Giehbereisorten, Schmiedeisen Waren etwas besser gefragt. Sor- ten mit geringem Phosphorgehalt schwächer. Sücdliches Eisen war ungleichmäßig. Fabrikate im Osten gut Sefragt, aber Ablieferungen leich- ter erhältlich. * Berlin, 4. April. Das Deutſche Tex⸗ tiloſekonſern errichtet laut„Frkft. Ztg.“ infolge der ſtarken Nachfrage mehrere neue Fabriken. Zahlungseinſtellungen. In der Angelegenheit des ſchon mehrere Jahre ſchwebenden Konkurſes der Merzinger Volksbank teilt der Konkursverwalter laut„Frkft. Ztg.“ mit, daß in der nächſten Woche 15 Prozent M 68 000 als Abſchlag verteilt werden. ganzen werden 20 Prozent herauskommen. Von der Frankfurter Börſe. * Frankfurt, 4. April. Vom 5. ds. an wer⸗ den nottert: die Aktien der Spinnerei und Weberei Ettlingen exkl. Dividendenkupons per 1912(7 Proz.]): ferner die Anteile der Berliner Handelsgeſellſchaft Nr. 10(9½ Proz.].— Die Zulaſſung von 25 Mill. öproz. Teilſchuldverſchreibungen Serie 7 der Deut⸗ ſchen Ueberſee Elektr. Geſ. Berlin zur Notierung im öffentlichen Börſenkursblatt wurde genehmigt, Von der Neichsbank. *Berlin, 4. April. Bei der Reichsbank ſind die Anſprüche in den letzten Tagen des April recht Im die- umfangreich, die Rückflüſſe daher geringer als im Vorjahre.(Frankf. Ztg. Tolegraphisehe Börsenberlehte. * Frankfurt, 4. April. an Geſprächsſtoff an der Börſe. von einer Klärung und Erledigung entfernt iſt. Die da. öffnete, ſo verfolgte man die weiteren Gründe. Die Aeußerungen des Staatsſekretärs v. Jagow cut⸗ ſtimmt lauten. Viel beſprochen wurde die geſtrige Landung des„Z. 4“ in Luneville. Man erwartet aber, daß die Fahrt bald zu einem befriedigenden Abſchluß gelangen wird. Das Geſchäft war bei Er⸗ öffnung ruhig und die Tendenz reſerviert. Im tete man allerdings ein lebhafteres Geſchäft. Die Realiſationsluſt hält weiter an und ließ beſonders auf dem Montanmarkte weitere Abſchwächungen er⸗ kennen. Die Kurseinbußen ſind beſcheiden und ließen im weiteren Verlaufe eher wieder Beſſe⸗ rungen erkennen. Phönix gut behauptet. Von Traus⸗ portwerten ſind Lombarden etwas reger gehandelt. In den übrigen Bahnaktien ſind die Kursveränbe⸗ rungen gering. Schiffahrtsaktien ſchwächten ſich ab. Elektrowerte ſtill. Ediſon notierten 1½ Proz. nied⸗ riger. Auf dem Bankenmarkte ſind die Umfätze be⸗ ſcheiden und das Kursniveau abgeſchwächt. Schaaff⸗ hauſen notierten 111, exkl. Div.⸗Kup., 5 Proz. Ab⸗ ſchlag. Am Rentenmarkt ſind heimiſche Anleihen ziemlich feſt. Intereſſe beſtand beſonders für die neue Aproz. Reichsanleihe und Preuß. Konſols. Von fremden Renten ſchwächten ſich Ruſſen ab. Der Kaſfa⸗ markt für Divibendenwerte verkehrte in unentſchie⸗ dener Haltung. Einzelne Maſchinenfabriken und Chemiſche konnten ſich befeſtigen. Maſchinenfabpik Badenia Weinheim verloren 5½ Proz. Das Geſchäft blieb am Schluß ruhig. Die Tendenz war nur wenig verändert. An der Nachbörſe allgemein feſter. Es notierten: Kredit 204½, Diskonto 18184, Dresdner 149½, Baltimore 101, Staatsbahn 158%, Lombarden 2476, Paketfahrt 14816, Lloyd 116, Luxemburg 162, Phönix 261½. Berlin, 4. April.(Fondsbörſe). Obwohl die Spekulation die ungeklärte politiſche Lage, be⸗ züglich der montenegriniſchen Angelegenheit, ruhiger beurteilt und glaubt, daß durch das einmütige Zu⸗ ſammenhalten der Großmächte dieſer Zwiſchenfall wird, ſo hält ſie doch Zurückhaltung für angebracht. Das Geſchäft bewegte ſich daher in recht engen Gren⸗ zen und nur in den führenden Werten kam es bis⸗ im allgemeinen als behauptet zu bezeichnen. Die Kursbildung war bei Eröffnung nicht einheitlich Im weiteren Verlauf ſtrebte das Kursniveau bei kleinen Umſätzen überwiegend leicht nach oben. Täg⸗ liches Geld 5½—5 Proz. In der zweiten Böeſen⸗ ſtunde konnten ſich die Beſſerungen bei höherem Kursniveau der Auslandsbörſen und auf die beſſere befeſtigen, beſonders für Kauada, Hanſa, Ruſſiſche Bank, Lloyd und Paketfahrt. Berlin, 4. April.(Produktenbörſe)h, Vom Auslande lagen keine Anregungen vor. Bei Wei⸗ zen zeigte ſich etwas Begehr. Für Exportzwecke wurden per 1. Juli umfangreiche Deckungen vorge⸗ nommen. Das Inlandsangebot iſt allgemein etwas knapp. Weizen konnte bis ½ 4 per Juli an⸗ ziehen. Roggen und Hafer waren faſt unver⸗ 8 Mais und Rüböl träge. Wetter: be⸗ e Norddeutſchen Llond, Bremen vom 3. April. Angekommen die Dampfer:„Großer Kurfürſt⸗ am 31. März 7 Uhr vorm. in Havana,„Lützow“ am 2. April 12 Uhr nachm. in Hongkong.— Abgefahren die Dampfer:„Coburg“ am 2. April nachm. von Funchal,„Prinz Heinrich“ am 2. April 4 Uhr nachm von Marſeille,„Prinzregent Luitpold“ am 2. April 4 Uhr nachm. von Marſeille,„Elſaß“ am 2. April 6 Uhr nachm. von Melbourne. Paſfiert die Dampfer:„Schleſien“ am 3. April 9 uhr vorm. Bor⸗ kum Riff,„Würzpurg“ am 2. April 5 Uhr nachm. Dover,„Willehad“ am 2. April 5 Uhr nachm. St⸗ Catharines. Mitgeteilt von Baus& Diesfeld. General⸗Agentur in Mann⸗ beim, Hanſahaus, D 1. 7½8. Telephon Nr. 180, Viehmarktbericht. Hannhelm, 3. April 1913. per 50 Kllo bebend-Schlachtgewloht Zusammen 1672 Stllok Handel mit Kälbern und Sohwelnen runig, mit Ferkeln lebhaß Auberdem wurden von Holland 204 Stüok geschlachtete Sohwelne eingeführt Antwerpener Produktenbörse. Antwerpen, 4. April 1913.(Anfang) Amsterdamer Produktenbörsse. Cãã ͤ ͤdydddddßcßßßßcßcßcßß/ßßß Verantwortlich: Für Politik: Dr. FPritz Goldenbaum; für Kunst urn Feuilleton: Julius Witte; für Lokales, Provinzielles und i 1 Püchard Sche er; für Volkswirtscha und den üb bedlakl. Leil: ranz Druck und Verlag der Haas'schen Buchdruckerei, G. M. Direktor; Erast Müller. täuſchten, da ſie der Börſe zu farblos, zu wenig be⸗ 5 Hinblick auf die befriedigende Geldmarktlage erwar⸗ bald durch ein Einlenken Montenegros beſeitigt ſein weilen zu regeren Umſätzen. Die Grundtendenz war politiſche Auffaſſung hin auf allen Gebieten weiter 11 90.00 „ 60—63 100—105„ Kalder.. 228 Stuck.„ 8700 88—100„ S„ 5.„ 57 80—95 Sohafe 1— 5 )] Stallmastsch.— Sülck 2.„ 40—42 80— 84„ 3„ 38—57 70 N„ 1— b) Weldmastsch. 15 Stüok„***3 5„ 00-—0 00— 00„ 355355 50 Sohwelne. 1044 Stuok J 4. 62—62 79— 80 6.„—2 78— 79 55—58 70— 72„ Es wurde bezahlt für das Stuck: kuxuspferde— Stuck 909—0000 Ferkel 848 Stux 18—27 Arbeltspfü.—„ 0900—0000 zlegen 15„„—20 Pferde— 8t. z, Schl. 00—000 Zloßlein 53 Alchkune— Stüek 50—00 Tämmer 4 22 2. 85 Welzen stetig 4. 3. Gersto 4. 3. per al 20.72 20.87 per Hal 17.— 17.10 per lulf 20.57 20.55 per Soptember 15,80 13.30 ber Sopt. 20.47 20.45 der Derember 15,47 15.50 Amsterdam, 4. April.(Sohlusskurse.) 4. 3 4. 8 Rüböl looo 35.——.— Lelnöl loco 28.——.— Mal-Aug. 32.½ 382.½% Mal 27¼ 28½ Sept.-Der. 82.— 31.% Mal-August 27.— 25.— Rüböl Tendenz Sopt.-Der. 25.½% 25.J% Kaffee looo 48.— 49.— Tendenz stet. Kircher; tür den Inseratenteil u. Geschäftliches: Fritz Joos, b. K E sfehlte heute nicht Die politiſchen Nach⸗ richten erinnern daran, daß die Situation noch weit Blätterſtimmen aus Wien ſtellte den Ernſt der Lage Da die Wiener Börſe mit ſchwacher Tendenz er⸗ 8 Scg g Schiffstelegramme des ae ee ee e re ee 2 Ennrn ereeereeee SS8S E* +. Sele. E Pfendbriefe. Hh. k Ludwigshafen v. 190 2 1 Zannb. Oblig 5 Brau Baulsohe Durl. Ho Rannh. Ardlendr. Brauerel Sianer Br. Sohrödl, Haldg. Sohwartz, Speu. 122.— 121.— * „ 8. Meltr, 5 * 0 Tra 0 u. Verslcherung. BB..-O..Rhelnsoh. u. Sestransport Mh. Dampfsohlepp. 148.— 89.— 88.— 2 Brlef 13 cb. eee „ Mümenwk. in. 5 Fahrrf. 186.— 8. 5 21.27, 70.— Würzmünle neust. Maldhof abzus. kent. 3786.——. Zelistof; —— 4 N 4 Sudg. 5 4 223.— Ver. Frb. Zlegelw. 4 Speyr. 4 4 E e arten r Frankturter itekten-Börge. don 2.., 4. l⸗ TAnfangskurse), Kreditaxtien 204.½, 181%8, Da armetadter 122½. Oresdner Bank onaft 170% Oeutedne Bank 227½ Staato⸗ A 13 8 ntr.-— 24./ Gochumer 215,%½, Bel Zonkiron ion bedit-G. v. 1690 Amstordam Beilglen Hallen 5 Gheck kondon Londoa 22 17 4bayr.Eb. A. 1818 1818 4 15 60. u. Alig, Anl. 1 60.-.-Odl. Aa 2 De Beers 0 Filr..-.-Pr. 50 ſegee 8 90 90.70 Sastrand Southern Raffway 27. 5 P..-.-FPr. 3 mexlkan, innere Geuuld Unſon gom. 159. 2½ Pf. Kogv. 1825 0 Verzinsliche Lose Goerz Steels com. 65.3 84.— 4 lessen 1808½i8 75 brämen 178.— 15.— Golaftelds, 3 flesgen N 1860 175.50 176.— agorskonteln fost. Sacdeen Türktsohe 157.— 159.55 zrge 7 Werndend 109 230 S8d furode 5 Ps 9788 4 Nannk. Unverzin sliche Lose. Pai Apk igeburger arls, 4. Apf 3½ f. St-A. 1904/9—IFrewurger 8 8 a 8 3% Rente Debeers 550.— 552— Bank⸗ Versleherungs-Aktien. Spanlor Eastrans 74.— 74.— 3 4 3. Türkisohe bose 125 120 5 Zadische Bank 5 229.—[Mationalbank Banque Ottomane— 68. audmines.— 170.— Serg⸗ U. Rersidk. 138½ 138.25 Gesterr.-Ungar.-Nk. 510 Tinto 17³ 1361 Tendenz: stotig. Seck nane ee 169.½ 1 Gstert dene Ohartered 29. Dom.- U. Dlek.-Bx.— 11⁵„ Kered.-Anet. 1 a 1 Darmezäster Bank 123.—Pfäfzische Bank Wiener Eflakten-Börss. Deutsohs Bar 248.½% Pfälz. Hyp.-Bank Wlen, 4. April, Vorm. 10 Uhr. Maslst.Bank 127.Preuss. HMyp.-Bank 3 4 3 Beichsbank 732.0 138.90 Kre ler 633. Hoest. Faplierrente.25 86.2 5 Aneln. Krechtdank 188,80 188.50 15 1 520,.— 80 Nersente 85.30 9545 betener Bant 22500 260.—fdein. Hepothek Wlen. Zankverela——— Ungac. Voldrente 102.75 102.90 Votaldags und Bang Mannhem 190.— 189.50 Stagtsbahnen 700. Kronenrt. 62.55 82.80 Metall.-G. 138.% 129.28 Schaeffh. Banker. 141.— 148.20 Tombarden 115.20 117 Sle Montan 1078 1088 Fisend.-Hentdank 163.50 769.— Wlener Bankxver. 10 FHarknoten 117.81 112902 Skod 822.— 838. Ftanstrpoth.-Bk. 20J.50 205.% Sudd. piskont 15. Wsonsel Parls 95.53 95.60 Tengen: Mlllig. Erkſ. Ayp.-Orecltv. 147— f. IsSank Ottomane 12³.— 128.— Oest. Kronenrente 83.50 83.85 Caurahütte. + Schr Tendens schwächer. 4 f0. 1695,7901 und 9855 4 d0. 1805 4 do 1907 4 do. V. 190 99 4do 1910 4 Pr. G8 2 Rom, 4.—5 von 120¹ 91.49 5 Ua kurx 61.05 61 083 1 Sohwolz,Plätse ,„ 80.80 80.85 len„ 63.70 84.775 Aapolsonsd'or 16.28 16.25 Privatdlokont 44 ksche Nea 405 ih! E S. K. D01 192· London, 4. April. 2% Consols 3 Relohsanlelhe 5% Argent. 1890 4 Argen. 4 Italiener 4 Japaner 4½0% do. do. II. 8 5 Mexlkauer 4% RHussen 89 Ottomenbank Amalgamated 994155 995 sen von 1030 80.80 4 spanisohe Rente 20.50 un. 7903 20 Ansdondas 88.20 Blo Finto 82.05 Tanganyioa Uian Gopper Central Mining Chartered 07—.— 8 101.59 1 92 85 7 Internehn ungen Frindo ke Saktlen. Pr. Ventr.-Kom. von 1908— guv— r % Pr. Hyp..-B. abgest. do. abgest. 2 do. abgest. do. v. 1904 do. v. 1905 do. v. 1807 % Pr. Pfabr. 18, 19 und 22 25.— 85.— 4% do. E. 25.— 85.— 0 E. 27 85.30 85.30 E. 23 86.10 96.10 Pr. Pfübr.-Bk 96.10 95.10 E. 30 u. 31 96,20 96.20 32 u 3 87.— 97.— E. 23 99.30 80.30 60. Kleinb. 19 75 98.— 98.— Rh. Kp. B5 .Mannk. 19025 07 85.80 85.80 d0, Kdb. 5 12 86.— 86.— do, unk, b. 1917 38.10 95.70 o do,„ 1319 96.— 38.— „ do,„ 1821 85.80 38.90 504% 80.„ 1923 97.70 97.70 30ʃ3½ 4o, 85 80 85.30 3% d0. 1814 66.— 88.— 20.80 0. Kommuna! 85.20 88.20 30% do 98.— 39.— 2˙7 10 Utl. 8t irgen..—.——— 1005 1005 924.— 925.— „60oberrh. Eisenb.-G. 83.50.— Bannh. Stadtanl. 96.— 85.80 Or. Staatsanl. glr 88 7 Hekten-Börsen. r Effektenbörse. Anfangskurse der Effektenbörse Denvers oom. Erie oom Greathwesten Aeand Tun ord. 2 55 Kansas Ontarlo Per Roc 23. Southern Pacfflo 104. 1 Bergbau 190.¾ 191.¼ 5 Bumägen v. 130³ 99.80 100.— Diskonto-Oommandlt 161.% 8* Wien, 4. April. Haohm,.50 Kreditaktlen Oosterreſoh-Ung. Bau u. Betr..-G. Unionbank Ungar. Kredlt len. Bankvereln Länderbank Türkisohe Lose Alpine Tabakaktien————öP Rordwestbahn——— Oester, Waffenfbr. Staatahahn 703. 50 Lombarden 117.— 1186. Buschtderad 8. 978.— 885.— Bor Un, 4. Aprll. 4. 3. Staatsbahnen Lombarden Zochumer 48570 itullenor Mannh. Stadtanl. 4 Oest, Goldrente 3 Poriug. unitf..3 4% Buss. Anl. 1902 4 fürken unif, Turk.400 Fro.-Lose 158.— 158.7 4% Bagdagbahn 7 Oest. Kredltaktien 4% Ung. Goldrents 40%„ Kronenr. Berl. Handels-Ges. Darmstädter Bank Deutsch-Aslat. Bk. Deutsche Bank Disdonto-Komm. Dresdner Bank Befochsbank 5 Rhein. Kreditbank 133.50 135.80 Russenbank 162.70 163.50 Sohaaffh. Bankw. 111.25 116.— Sudd. Dlso-U..-U 112.50 13.20 Staatsbahn—— Lombarden 5 1 Baltimore u. Oblo 101./ 101/ Canada Paolfio Hamburger Facket Hanse Rorddeutsch.Lioyd Adterwerk Kleyer 170½ 170% 12250 12270 122 10 14740 148.60 325 60 328. 42880 1840 Allgem, Elektr.-G. 236.9 6 287 Aluminum 272— 275.— Halllin 553.— 555.— Antiin Treptocß 440.— 350.— 5 f 41 Uhr. 4. 3. Oest. Papferrente 88.25 88.40 „ Siiberrente 35.40 86.45 „ Voldrente 108.50 106.60 Ungar. Goldrente 102.80 102.85 „ Kronenrt. 62.35 82.80 Wof. Frankf. vlsta 117.83 117.81 „ London„ 24.14 24.13 „ Papis„ 96555 95.55 Amsterd., 199.— 189.— Hapoleon 19.12 19.12 Rarknoten 117.83 117.81 Ultimo-Hoten 117.97 117.85 Skogda 829.— 838.— Tendenz: fest. (Ankangs-Kurso.) 4. 5 1734/ 179.½% 250.75 281% 190.82 191½ Laurahlltte Phönlx Harponor Tend.;: beoh. Aranbg. Bergwksg. Bergmann Elektr. Bochumer 5 Brown, Boveri&0o. 142¹5 0 .4½ 451.20 451.50 Dalmler 10130 312. 10 Doutsch-Luxemdg. 161/8 161 Dynamit-Fcust 180.— 180.%½ Doutsoh-Uebersee 164.20 184. 40 D. Basglünl. Auer 4 486.50 D. Waffen u, Mun. 500.— 580.— D. Steinzeug ke 239.— 239.— Elherfeld. Farben 551.— 554.20 son. Kredltanst. 157.— 157.50 don Rannstädt 139.20 138.— Faber Blelstiftfhr. 278.— 277 80 Felten& Guillaume 14.40 144.50 Aritzner Maschin. 284.60 295.— Gr. Berl.Strassenb. 772.10—29 gelsenklrohner 193.45 Harpener 190./ 181. 1· ſlöohster Farbwk. 150— 633.30 Hobenlohewerke 17150 171.80 Kaliw. Aschersleb. 149.50 150.— Kölner Bergwerk 525.— 527.— Cellulose Kosth. 160.— 15 59.80 Lahmeyer 121.10 121.— Laurahütte 174.½ 178.½ Lioht und Kra 25.60 125.40 Lothringer ement 121.20 121.— Ludw. Loewe&. Co. 331.50 333.— Hannssmanaröhr. 211.— 210.50 Desrede Elsb.-Bü. 102— 102.20 Grensteln&. Koppel 201.— 201.50 Phönix 261.— 262.— Rhein. Stahlwerke 166.— 167.30 Rombacher Hütte 161.70 161.— Hüttgerswerken 196.990 198.70 Sohuckert 142.50 143.70 Slemens& Halske 213.0 213.10 Sinnor-Brausrei 233.70 234.80 Stettinor Vulkan 138.70 138.50 Tonwar. Wlesioch 125.20 125.20 Vor,Slanzst.EIberf. 660.— 650.— Ver, Köln-Rottwoll. 328.10 328.30 Woesterogeln 210.70 Wstk. Dr. Langendr. Witten. Stahfröhr. 168 Zollstoft Waluhof 23 Otavi 1 8 South Wẽest-Afrlxa 127.20 127.70 Vogti, UMasohinfbk. 470.50 478.10 Raphta Petrol.-Rob.341.70 34 Ver. Frünk., Sobuhf.127.— 127.— Blelef, Masohinent.385.— 387.— Süd Hambg.Dpfsohl. 187.30 189.20 Priwatdiskont%—%, W. Borlln, 4. Apell. 4. 3. Kredlt-Aktlen 204..205. Dlekonto-Komm. 8 181.¾ (Telegr.) Nachbörss J. 2 24½% 2% Staatsbabn Lombapden Produkten-Börsen. Berliner Pro Berlln, 4. April.(Telegram Prelse ln Mark per 109 kg frei Welzen Mal 200 0 203.25 zult 212.— 211.25 Soptembor 206.— 208.29 goggen Mel 167.75 16725 Jull 171.50 171.— September 186.50 183.— 164.75 64.75 Hafer Ma! Juj] duktenbörss. .)(Produktenbörse.) Berlin netto Kasse. 4. 4 Hals Ma!—— Jull—— Ruböl Aprll iltn Oktober Spiritus 700r lobo Welrenmehl 188.25 163.25 Roggenmedl 22˙.4⁰ Zudlapester Produktenhörss. Budapest, 4. April, getreldemarkt. CTelegramm. 4. 3. 4. 3. per 50 Kg., per 50 kg. per 50 Kg per 50 kg. Welx, april 19.91 stet. 10.Hill. Mater Aprit 9. 18 fest.38 WIII. „ Ha 11.23 11.15„ Haf.79.435 „ Okt. 11.78 11.72 Mals Okt..69 stet..46 will. Bogg. Aprit.45 8tet..88 WòIIl.„ lul!.92.90 „ Ukl..49 235 Kohlraps 16.80 ruh. 16.80 trüg Wottor: Bowölkt. Lverposler Produktenbörss. (Anfan 2. Oltf, +0 1% Liverpool, 4. Aprll. Welz.Rt. WInt. st. 4. per Nal 774¹6 7 per juli 713⁰⁸ 7ʃ3 gskurse.) Mals La Plat.rb. 4. 2. Dlif⸗ por Mal 571½ 5½— per Juli 50¹.— 5½1½ 1 5 Anfangskurse. Frankfurt a.., 4. Aprll. Phönix Bergb. 260½, Doutsoh⸗ Luxemburger 161—„Elekt. Edison 238—, Flekt. Sohuokert 143—, Baltlmore Ohio 101—5 19020r Russen——, Türkenloss Tendenz; sohwächer. Zuek Hagdeburg, 4. Apell. .55——.75—5 Hachprodukte 7500 .600 00 J. ohne Fass 00. 00.00—.00, zudckerborloht. 00—00.00.— Krystallzuoker Umit gemahlene Ratfinade mlt Sadk 00.00—00. deces Hehlis mit Sack 00.00—-00.00—, e Paketfahrt 1475%„ Nordd. Lloyd 118% —.—, Sohantungbahn 128.—. ter. Kornzueker 88% 9. S. % 0. 8..65.—.85.—, fühlg. eohe Neueste Naehriehten“. Hagdeburg, 4. April.(Telegr. Robaucker 1. Produkt tres- skto frel an Bord Hamburg per April.90.— fl., N 85., per Mal e 10.05., per lun 10.10— fl., 10.18.— 8.— August 10.27.¼., 70.30.— B. Okt.-Dez. 10.10.—., 10f8.—. per Jan.-März 10..—., 10.27½ B. Tendenz: ruhlg. Künl, trübe. Wochenumsatr 1 1 8 Hamburg, 4. April.(Telogr.) Zuoker Mal 10.05.—, Juni 10.10—, Aug. 10.32½, März 10.25, vuhig. Set.es zdg, 70. 125 28 Kaffee. Hamburg, 4. Aprfl. Crelegr.] Kaffee good average Sautes por Mal 59.¾, Sspt. 60—, Dor. 5½ Wärz 59½, stetig. Anteserpen, 4. April.(Telegr.] Kaffee Santos gocd arerags per Mal 71.% Jull 72½ Sogt 73½ Der, 2the 25 Schmalz. Antwerpen, 4. April.(Telogr.) Amerantssbet Sπ¹⁰²ine sohmalz 143½,. Salpeter. Antwerpen, 4. April.(Teloge.] Salpeter disp. 28.55, Febr. HAärz 28.50. Wolle. 4. April.(Telegr.) Deuteohe La Frata-Nammug⸗ .22, zull.17, Sept..12, Dex. 608. Häute. Antwerpen, 4. Aprll.(relegr.] Häute 6087 Stnok verkauft Baumwolle und Petroleum. Bremen, 4. 58 e 60/% ruhlg. Antwerpen pril.(Tetegr.) Fetroleum Kaft. dsponſtrel April 28.½, Mal 28./% Junt.— 5 Eisen und Metalle. Antwerpen wolle por af 1 Uhr. Anfang. 1 test„ onnf — inn poer Kasse 216.—, 3 Honate 21 4055— 2425 29010050 fost iaeſe englisoh— Ank Sperlal 25¾ Giasgow, 4. April. Oleveland Robelsen Hladlesbere Wur- rants(Fröffnung! por kasse 68 sh. 00.— d. Geld, 3 Honats 68 Sh. 02.— d. Geſd. matt. — Marx& Goldsehmidt, Maunhelm relegramm-Adr.: Hargold. Fornspr.: Ne. 58, 1637, 838 4. Aprit 1873. Provlslonatrell Ver- Wir eind als Selbstkontrahenten Kmter KArter unter Vorbehait: 5 7. Atlas-Lobensversloh.-Gosoltsch., Lndwigebhafen H. Zadische Feuerverslcherungs-Bank. 2 1 0 Saumwollapinnerei Speyer Stamm- Akfien 5 82—55 Vorzugs-Aktlen 9 78 Benz& Bo., Nannkem— 2⁴⁰ Sruchsaler Brauerel-Gesellsohaft 82— Sürgerbräu, Luderlgshafenn— 245 Deutsohe OCellufolcfadrik,„ 2⁴⁸ Deutsche Südseophosphat-HIlII. 17² 157 Europa, Rllokvers., Berliinn A.—. 800 Erste Deutsche Ramiegeseflsch., Emmendingen 3³⁰⁰— Erste Oestorrelch. Glanzstoffahrken 180— Fahr Gebr., A.—.5 Pirmasens. 32 7 8 Ellnk, Elsen- u. Ar 0 ol, Hannhen. 5⁰— Forsayth G. m. h. H. 3„ 1. Herrenmuhle vorm. genz, hneidefdert 7⁴— Kinematografle u. Flmverleih., 0 87—85 Kühmie, Kopp u. Kausoh.-., Frank 2³8 1 London u. Provinoial Eleotrio Theatres Led. 85— Haschinenfabvik Werr, 11¹—ç Reckarsulmer Fahrreugwerke Stainm-Aktlen 111— Ossterr. Petroleum-ind.„Oplag“„„. 2000 K 1808 Pabifio Phosphate Shares alte sbares. 4% 52 junge„%˙Üvä—„ 2— preussische Hückversieherung„„„. 300 23³⁰ Rneinau etn e e— 12 Rheinisoche Autom.-Geselisch. AU., Hannholn— 22 Rhoinische MHetallwarenfahrik, denulsoch... 245. 20 Rheinschitf.-.-G. vorm. Fendel, Mannheim,—— Schlosshotel Reldelborg 4⁰— Stahbwerk Hannhem„„„„„„„ 12¹ 118 Sllddautsche lute-industrle, Mar 1 4 14. Suddeutsohe Kabel, e denubson.. 160—.— Unlonwerke.-., Fabrik f. Brauereſ- 18⁰— Unlonbrauerel Karlsruhe 2— 8² Unjon, Prolektionagesellschaft, Frankfurt 290 2³³ Vita Lebensversfok.-Gesellschaft,„E.—-K. 80 Waggonfabrik fastattt 23 2 E 2 Melssenhofterrain.-., Stüttgart 3%„2„ 8— Westdeutsche Elsenwerle Kra7ß. 135 12 Zschocke-Werke, Kaisersfautern 2⁵—5 Aleberſeeiſche Schiffahrbs⸗ Telegramme. Red Star Line. Bewegung der Dampfer:„Marquekte“ am März in Antwerpen von Boſton und Pollabekebtn angekommen,„Philadelphian“ am 28. März von Ant⸗ werpen nach Baltimore abgegangen,„Menominer“ am 28. Mürz von Phtladelphia nach Antwerpen ab⸗ gegangen,„Columbign“ am 28. März von Baltimore nach Antwerpen abgegangen,„Krvonland“ am 29, März von Antwerpen nach Newyork abgegangen, „Finland“ am 29. März von Newnork u Antz⸗ werpen abgegangen,„Fapland“ am. Mürs iur Newyork von Antwerpen angekommen,„Jeelaud?⸗ am 31. März Lizard pafftert von Newyork kommend (am 2. April gegen 10 Uhr in Antwerpen erwartet) In Antwerpen erwartet:„Laucaſtrian“ gegen 6. April von Baltimore via London,„Finland“ gegen 8. April von Newyork via Dover,„Menominee“ gegen 10. April von Boſton und Philadelphia,„ lumbian“ gegen 20. April von Baltimore via Havrk. Schiffsnachrichten ber Auſtro⸗Americaug, Trieſt Liuie TrieſtNewyork: D.„Alice“ am 23. März von Newyork nach Algier abg., D.„Martha Waſhington am 2. Gibraltar paſſiert nach Algier, D.„Oceania“ am 1. von Trieſt nach Patras abg., D.„Polonia“ am April Gibraltar paſſiert nach Newyork. Linie Trieſt—Canadg. D.„Argentina“ am 21. März von Algier 5 Portland abgegangen. Linie Trieſt—Südamerika. D.„Atlanta“ am 23. März in Buenos⸗Atres ang D. Columhian am 1. April von Patras nach Aß⸗ meria abg., D D.„Kaiſer Franz Joſeph.“ am 1. Aprtl von R id de Janeirb nach Las Palmas abg., 770 „Laura“ am 25. März von Rio de Jaueiro nach 2 Palmas abg., D.„Sofia Hohenberg“ am 18. März 18 Trieſt augekommen. Mitgeteilt von der Gundlach u. Bärenklau Nachfolger, Maunheim: Bahuboſplatz 7, Telephon 725. all0 uuv⸗ l d e Au je Frauen sch Zu zedler Mahlzelt sofort und ohne Zutaten Sauee! eine vorzügliehe, hausgemachte —— Uberalt erhältlieh! gac N eaa unzein Knödel, ohne Fleisch mit Rotti-Saueen famos! Rotti-Sallcen Nudeln, Reis ete, schmecken h ee zukrieden und hre Männer noch mehr; denn die ersteren sparen manche Mark und den letzteren schmeckt manches Essen auch ahne Helsch gerade so gut oder noch besser mit Ai8 FlB28 25d. Her Lele: Iidussedg 4 Senwers, Rokti-Gesellschalt m. b.., Müfthen Such Allesle Fabrik ger chlen, anerkanntetsten Relti-Bonillen- Würlel, Zuppen.⸗Würzel U ſe Mhumd 10erlei Würkel.10 Pf 8. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Mannheim, für Handel und Industrie. Bilanz per 3I1. Dezember 1912. Aktlva. 4. 4. 4 Kasse, fremde Geldsorten und Kupons 21989 97613 Guthaben bei Noten- und Abrechnungs-(Clea- ee, 2465225234 Wechsel und unverzinsliche Schatzauweisungen a) Wechsel(mit Ausschluss von b, e, d) und unverzinsliche Schatzanweisungen des Reichs und der Bundesstaaten J120038 50789 770866 85 %%%%ͤͤ.ccc( 116 4710¼18 d) Solawechsel der Kunden an die Order VVCVVVVVVVVVCVVTVTVTTTT 2053052 12094637644 Nostroguthaben bei Banken und Bankfirmen 56834849 52 Reports und Lambards gegen börsengängige TTTVéLVVV„) 124.729 505/82 Vorschüsse auf Waren und Warenverschiffungen 8981972ʃ10 davon am Bilanztage gedeckt: a) dureh Waren, Fracht- und Lagerscheine M. 2416741.59 ) durch andere Sicherheiten„ 2991 000.60 Eigene Wertpapiere a) Anleihen.verzinsliche Schatzanweisungen des Reichs und der Bundesstaaten 8 17017028ʃ30 b) sonstige bei der Reichsbank und anderen Zentralnotenbanken beleihbare Wertpapiere 5235 223015 e) sonsfige börsengängige Wertpapiere 1797872823 d sonstige Wertpaplere 7015.661078J 47 246641½46 Konsortialbeteiligungen 45 440 304.87 Dauernde Beteiligungen bei anderen Banken A nnms 19064 20995 Debitoren in laufender Rechnung FFC))))) ee b) ungedeckte 71163519,73J 409 018 40369 o Aval- u. Bürgschaftsdebitoren M. 37 577 594.66 FBFFCCCCCCCCCC ĩ¼vbb 15 461 90498 hhls 163385 63 894 529 783(13 Passiva. 4. +1 4. CVJJ)%%%%%%%%%% ᷣͤ ͤ 160090000— VVVVFVVVVVCVCVCVTVVVCVVTVTVTTTTTT(TT 32 000 000— Kreditoren: 8 Nostroverpflichtungen 174021/60 b) seitens der Kundschaft bei Dritten benutzte e 262g 41898 e) Guthaben Deutscher Banken und Bank- JJ)VVVVVVVdVVVCV—.f. 32194 596 78 d) Einlagen auf provisionsfreier Rechnung 1. innerhalb 7 Pagen fällig I 33718188ʃ51 2. darüber hinaus bis zu 3 Monaten fällig.6872251256 8. nach drei Monaten fällizg 39499 30939 e) sonstige Kreditoren J. innerhalb 7 Tagen fälligg 1171808132ʃ95 2. darüber hinaus bis zu 3 Monaten fällig. 15455757498 useh 3 Monaten fällig 24293749 80 54759150550 Akzepte und Schecks IT 138 478 48582 b) noch nicht eingelöste Scheckks„„ 1999 89138J 140 478377 20 e) Aval. und Bürgschafts- 5 verpflichtungen M. 37577 594.66 Eigene Ziehungen„1168907.63 davon für Rechnung Dritter.„ 1052 436.45 Meiterbegebene Solawechsel der Kunden an die Order der FFFFV 9 Sonstige Passiva: Unerhobene Dividendlſdgdſdg 2248298 Talonstener-Rassrve... 1600 000/— Verrechnungskonto der Zentrale mit den Pilialen und Niederlassungen 1882167½2 3304 60040 Gewinn- und Verluüst-Kontoo 11155 80008 894 529 783ʃ13 Gewinn- und Verlust-Konto pro 1912. Soll. 4% e 44 4 Gesehäfts-Unkosten: Handlungsunkosten(einschliesslich der Pan- lismen an den Vorstand und die Oberbeamten im Betrage von M. 1566623.27, verteilt auf 77%%%00çſꝙ²poesss Steuern JJJJ7J. 1182797ʃ87 Gratiflkationen an die Beamten(Weihnachten, Abschluss, Invaliden- und Krankenversiche- rung, euerungszulage), Fhrengaben an Be- amte, Zuwendung an die Pensionskasse und für Wohltätige Zweckkõe 1952080 87 12 642 54686 Ahschreibung auf Immobilien und Mobilien 568 27095 JTVTVFV0)%% ͤ 620 000— Gewinn-Saldo)CCCCͥͤꝗã7V;õwu 11155 300/03 Verwendung des Gewinnes: 1. Dividende pro 1912 von 6½% M. 10 400 000. 2. PFantismen des Aufsichtsrats„ 280 000.— 3. Gewinn-Vortrag„ 5 475 300.03 24986117ʃ84 Haben.., J—4 2 %%%%%%%% 8 9518471ʃ73 Zinsen: 5 Zinsen- und Wechsel-Kontoo 1002006304 b) aus dauernden Beteiligungen bei anderen 95 Banken und Pankflefmen 1150 38336 ess 69655572J 11867003ʃ02 r 1586 89194 Gewinne aus Finanzoperationen„„ 1526 59385 20 24620 Gewinn-Vortrag von 191111i1„ 466 911ʃ(10 24986 11784 eloss-Mirtschaft U0 Uu 9 Beliebter Ausflugsort Sämtl. Speisen zu jeder Tageszeit. Vorzüglicher Kaffés, ffl. Weine. Prima Lagerbier. Neu renovierte Wirtschaftsräume mit errlicher Aussicht. Garten am Fec!kar. Säle mit Klavier für Gesellschaften. Spezlalität: Frisch- gebackene Neckarfische. Jos. Karlein. 143 Neuſtadt g. d. Höt. zur Zeit in der(19717 herrlichten Baumblüte. NMAGEN-, DARR- u. ZUcKERKRANKEN FVersand v. Aleuronat-Brot,-Zwieback,-Bls Lult u. auch-Prkparaten nach allen Tänd Dr.Ottosotthilfe hyglen.Studle versKostenl. rankfurt a M. F. 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No. 8 sofort: bei den Kassen unserer Niederlassungen in Rerlin(Schinkel⸗ platz—), Darmstadt, Bamberg, Benthen.-., Breslau, Cott-⸗ bns, Düsseldorf, Forst fi.., Frankfurt à., Vranktfurt a.., Freiburg i.., Fürth(Bapern), Giessen, Glatz, Gleiwitz, Gör-⸗ litz, Greitswald, Guben, Habelsenwerdt, Halle à.., Hamburg Hannover, Jauer, Hattowitz, kreuzburg, Landau(Dfalz), Lauban, Leipzig, Leobschütz, Ludwigshafen a. Rh., Mannkeim München, Myslowitz, Neustadt(Haardc), Neustadit(.-), Nürn⸗ berg, Oflenbach a.., Oppeln, Wrenzlau, Duedlinburg, Ratiber Rybnilr, Sorau(.-.), Spremberg, Stargard i.., Stettim, Strassburg i.., Wiesbaden, Zabrze und Ziegenhals sowie in Kugsburg bei den Herren Gebr. Klopfer, „ Braunschweig bei der Braunschweigischen Bank und Kredit- Anstalt Aktlen-Gesellschaft, „ Bremen bei der Deutschen Nationalbank Kommandit-Gesellschaft auf Aktlen, „ Cöln bei den Herren Sal. Oppenbeim ir.& Co. und bei dem A. Schaaffhausen'schen Bankverein, Dortmund bei der Deutschen Natlonalbank Kommandit-Gesell- schaft auf Aktien, Dresdem bei den Herren Albert Kuntze& Co., Essen à. d. Ruhr bei Herrn Simon Hirschland, GMlogau bei Herrn H. M. Fliesbach's WwWe., Grünberg i. Schl. bei Herrn H. M. Fllesbach's Wwe., Hamburg bei den Herren Joh. Berenberg, Gossler& Co., Hannover bei den Herren Ephraim Meyer& Sohn, Heilbronn bei den Herren Rümelin& Co., Harlsruhe bei Herrn Veit L. Homburger, HKönigsberg i. r. bei der Ostbank für Handel und Gewerbe, NMainz bei den Herren Schmitz, Heidelberger& Co., München bei den Herren Merek, Finek& Co., und bei der Bayerischen Handelsbank, „ Nürnberg bei der Vereinsbank, 5 „ Osnabrüek bei der Deutschen Nationalbank Kommandit-Gesell- schaft auf Aktien, „ Pforzheim bei den Herren Fuld& Co,, „ Dosen bei der Osthank für Handel und Gewerbe, „ Rostockc bei der Vereinsbank in Wiesmar, Filiale Rostock, » Stuttgart bei der Württembergischen Bankanstalt Pflaum& Oo., bei der Württembergischen Vereinsbank und bei der Königl. Württembergischen Hofbank, G. m. b.., „ Wismar bei der Vereinsbank in Wismar, „ẽ Amsterdam, für die Niederlande, bei der Amsterdamschen Bank, „ Wien bei der K. k. prlv. Bank und Wechselstuben-Aktien-Gesell- schaft„Merkur“. Nach dem 30. April 1913 werden die Gewinnanteilscheine nur bei den Niederlassungen unserer Bank ausbezahlt. Die neuen Dlvidendenschein-Bogen zu unseren Aktien 05 30˙ Dro Aktie * 3„heee vorm. Dezember d. Js. zur Ausgabe gelangen. Berlin und Darmstadt, den 4. April 1918. Bamk für Handel uand Indlustrie. V. HMlitzing. Marks. Wir ſuchen zum ſofortigen ältere fichige,ſelbſtändig lrbeitende anuittmzeber Dynamobleche. Allgemeine Flektr.-Oesellsshaft Fabrik Fraukfurt a. Höchſterſtraße 48/61. Erste abteilung tüchtige branchekundige „. Käuferinnen Wäsche u. Schürzen Handschuhe, Strümpfe ete. per 1. Mai ev. sof. gesucht. Okkert. m. Zeugnis- abschr., Bild u. Ge- Haltsanspr. an esehg. Maps elnbeim leaden) Tcht. Tailenarbeiterin U. Beihilfe ſof. ſeugt Schwetzingerſtr. 16, 3. St. 14821 4 Jung. Mädchen Fz Bäckerei. 14807 Kinderfrünlein zum ſofort. Eintritt nach Heidelberg geſucht. 14825 Frau A. Stütz, Anlage 35, Heidelberg. Eintritt 9957 auf Complettſchnitte für * d. 65 durchaus selbständ 7 bekerin; den 4. Ap ril 1913 — tägl. friſch eintreffend empfiehlt Max Joſefſtraße vis--vis der Poſt. E 2, 1, Planteh Laden mit 2 Schaufenſtex zu vermiet. Näh. vormitt b. Gg. Fiſcher, Werderſtr. 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Die Hausbeſitzer und Wohnungsinhaber haben den mit den Vorerhebungen Beauftragten den Ein⸗ tritt in das Haus und die Beſichtigung der mit Feuerungsanlagen verſehenen, ſowie der zum Auf⸗ enthalt von Menſchen dienenden Räume und der dazu gehörigen Nebenräume zu geſtatten(88 163 und 164 Landesbauordnung). 574 Mannheim, den. März 1913. Großh. Bezirksamt: Abteilung V. gez.: Stehle. Nr. 15 168 J. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Keunntnis. 1732 Mannhei m, den 2. April 191g. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Fehl. Die Kurse steigen und fallen selten ohne besonderen Grund. Hierüber ständig unterrichtet 2 sein, er- ktordert dringend das Interesse eines jeden Effektenbesitzers. Namentlich dureh Kennt- nis und Ausnützung der neuen Börsenuancen (Einholung von rechnungsmäßigen Kursab- schlägen bei Dividendentrennungen uswW.) War in den letzten Tagen hübsch zu ver dienen. In diesem Sinne bewährt sich das seit bald 50 Jahren erscheinende 1137195 „Meues Finanz- und Veriosungsblatt“ Bordeinfriedigung weg. Aufgabe eines Lagers 7 verkaufen. Offert. unt. r. 14745 an die Expedit. von A. Dann, Stuttgart, aufs beste. Abon. Vierteljährl. M.—, Probenummern gratis. Dekgilgeſchäft d. Nahrungsmittelbrauche in Großſtadt Badens iſt Jamilienverhältniſſe weg. preiswert zu verkaufen. Zweisschweſtern wäre gute Exiſtenz geboten. Zur Ein⸗ gerne bereit. Off. unter 11359 befördern arlsruhe. 9958 .. ⁵———.—..—. er 7 Beſſer. Frünlein ſucht Beſchäftigung irgend welcher Branche. Offt. u. Nr. 14822 a. d. Exp. d. Bl. Fräulein haushaltskundig, ſucht Stelle ohne Vergütg. Off. erb. u. Nr. 14823 d. d. Exp. —— Vertretung. Für e. pharmaz. Artikel, geſ. geſch. Neuheit, iſt für dort. Geg. d. Vertretg. frei. Derſ. iſt in den Detailge⸗ ſchäften bereits größtent. eingef., ſpield. verkäufl. u. bringt gr. Nutz. Zum Be⸗ trieb nur ca. 300 Mk. er⸗ forderl. Abſchl. w. n. verl. Offert. u. M. 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