9 1* d. f⸗ L. DAFerATN8V e Sdd Fe dan S. Snr Ken Wonnement: 70 pfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Nck..42 pro Quartal. Einzel⸗Rr. 5 Pfg. Inſerate: Nolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile 282822120⁰ Nk. CTäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) 9 ebun Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung Schluß der Inſeraten⸗AHanahme für das mittagblatt morgens 49 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 3 Uhr Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Handels⸗ und Induſtrie⸗Zeitung für Südweſtdeutſchland; Beilage für Citeratur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt Telegramm⸗Kdreffe. General⸗Anzeiger Mannheime Telephon⸗Rummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Hbteilung.. 341 Medannennnn. 377 Eigenes Redaktionsbureau in Verlin Nr. 162. --——ů— Manunheim, Mittwoch, 9 .April 1913. —— (Mittagblatt.) — Die heutige Mittagsausgabe umfaßt 16 Seiten. Celegramme. Die Erkrankung des Papſtes. Berlin, 9. April.(Von unſ. Berl. Bureau.) Aus Rom wird gemeldet: Die vatikaniſchen Kreiſe ſchwächen alle Mitteilungen über die Krankheit des Papſtes ab, ſo daß nur ein leich⸗ tes Unwohlſein übrig bleibt. Indes vermag die nächſte Umgebung des Pattenten ihre ſchwere Beſorgnis nicht zu verbergen. Die Aerzte beſchränken ſich darauf, erſichtlich optimiſtiſche Mitteilungen über die Krankheit des Papftes zu machen. Trotz aller bisherigen Ableugnungs⸗ verſuche läßt ſich nicht mehr die Tatſache unter⸗ drücken, daß die Aerzte eine ſtarke Schwächung der Herzfunktionen ſchon vor längerer Zeit konſtatierten. Schon lange ſuchte man durch Strophantin den Unregelmäßigkeiten des Herzmuskelrhythmus zu begegnen. Vorgeſtern wurde ein nicht weniger ernſtes Faktum konſta⸗ tiert. Bei der Urinunterſuchung fand man ſehr beträchtliche Eiweisausſcheidungen, ein unver⸗ kennbares Symptom ſchweren Nierenleidens. Seit Montag abend hat die Temperatur ſehr geſchwankt und iſt nie völlig normal geweſen. Dies alles läßt begreifen, daß der anfängliche Optimismus der vatikaniſchen Kreiſe einer be⸗ trächtlichen Angſt gewichen iſt. Der Deib⸗ arzt Prof. Marchiafava, der vorgeſtern faſt eine Stunde beim Papſte weilte, äußerte ſich ſehr reſerviert. Er meinte, es ſei nichts zu be⸗ fürchten, Es handle ſich nur um einen In⸗ fluenzaaufall mit Fieber⸗ und katarrhaliſchen Erſcheinungen, die bald überwunden ſein wür⸗ den. Schon beim letzten allgemeinen Empfang ſah der Papſt ſehr leidend und erſchöpft aus. Jeder erkannte, daß er noch nicht wieder her⸗ geſtellt war. Als man ihn jedoch zur Wieder⸗ einſtellung der Audienzen bewegen wollte, jam⸗ merte er: Ach, ich bin für nichts mehr gut, nicht für mich und nicht für die anderen. Man mußte ihm nachgeben, um ihn zu beruhigen, und teilte die Audienzen ſo ein, daß der Papſt mög⸗ lichſt wenig müde wurde. Nachdem er in den letzten Tagen noch mehrere Biſchöfe und Pilger⸗ züge empfangen hatte, fanden am Montag wie⸗ der zwei große Empfänge ſtatt, die ihn zwan⸗ gen, während mehreren Stunden unbeweglich auf dem Throne auszuhalten. Als der Papſt dann noch den Erzbiſchof von Salzburg bei ſich geſehen hatte, begab er ſich in ſein Studierzim⸗ mer im zweiten Stock des Vatikans, um einige laufenden Arbeiten zu erledigen, als er um 7 Uhr plötzlich von ſehr ſtarker Müdigkeit befallen wurde. Während das Perſonal von Dienern Herbeieilte, fiel der Papſt in eine tiefe Oha⸗ macht. Man rief zunächſt den vatikaniſchen Apotheker, der den Papſt durch Riechſalze wie⸗ der zum Bewußtſein brachte, Dann trug man den Papſt zu ſeinem Bette, entkleidete ihn und henachrichtigte den Leibarzt. Der erſten Ohn⸗ macht folgten bald weitere, die die Umgebung in die größte Angſt verſetzten. Der Leibarzt machte ſofort Strophantineinſpritzungen, um die Herz⸗ tätigkeit zu regulieren. Der Papſt erholte ſich langſam und konnte einige Worte zu den Um⸗ ſtehenden ſprechen. Auf ſein Verlangen wurden ſeine Schweſtern gerufen, die dem Bruder Troſt zuſprachen. Um halb 10 Uhr traf Profeſſor Marchiafava ein, der den Patienten eingehend unterſuchte, ihm ſtrengſte Bettruhe verordnete und befahl, daß ein Arzt unterbrochen am Krankenbett wei⸗ len müſſe. Er konſtatierte eine leichte Tem⸗ peraturerhöhung. Während der Nacht wachte Dr. Amiei beim Papſte, der einige Stunden ſchlafen konnte. Das Fieber ſchien abzunehmen, jedoch litt der Patient an großer Schwäche und dadurch bedingter Atemnot. Die Auffaſſung, daß Ueberanſtrengung den Rückſall verurſachte, widerſpricht die ärztliche Anſchauung, daß die Ermüdung nur dazu bei⸗ getragen habe, ein lange vorhandenes latentes Leiden zum Ausbruch au bringen. * Rom, 8. April. Als heute um 3 Uhr Pro⸗ ſeſſor Marchiafava wieder den Heiligen Vater beſuchte, fand er das Fieber vermindert. Der Oſſervatore Romano bringt heute abend die Nachricht von der neuerlichen Erkrankung des Papſtes; die Aerzte hätten für einige Tage ab⸗ ſolute Rube angeordnet. Wilſons Botſchaft an den Kongreß. * Waſhington, 8. April. In der Botſchaft an den heute zu einer außerordentlichen Tagung zuſammentretenden Kongreß betonte Präſtdent Wilſon, daß die außerordentliche Seſſion den Zweck habe, die Erleichterung der dem Volke aufgebürdeten Laſten zu be⸗ ſchleunigen, zugleich der Ungewißheit ein Ende zu machen, worin die Geſchäftswelt hin⸗ ſichtlich der künftigen Zölle ſchwebe. Die Bot⸗ ſchaft führt dann aus: Schon lange waren wir von dem beſcheidenen Begriff des Schutzes der heimiſchen Induſtrie zu dem Gedanken fortge⸗ ſchritten, daß die Induſtrie ein Anrecht auf die direkte Förderung(Patrouage) durch die Regierung habe, bewußt oder unbewußt bauten wir ein Syſtem von Privilegien auf, die Befrei⸗ ung vom Wettbewerb, daß jeder, auch roheſten Form von Kombination, eine Schaffung von Monopolen leicht machte. Wir müſſen alles ab⸗ ſchaffen, was nach Privilegien oder künſtlicher Begünſtigung ausſieht, wir müſſen unſeren Ge⸗ ſchäftsleuten und Produzenten als Anſporn die ſtändige Notwendigkeit auferlegen, leiſtungs⸗ fähig, wirtſchaftlich, unternehmend, Meiſter im Wettbewerb, tüchtigere Arbeiter und Kaufleute als irgend wer in der Welt zu ſein. Abgeſehen von den, lediglich im Intereſſe der Staatsein⸗ künfte auf Artikel, die wir nicht produzieren und auf Luxusartikel gelegten Zöllen, ſollen die künftigen Zölle nur bezwecken, eine leiſtungs⸗ fähige Konkurrenz zu ſchaffen, den Geſchäftsgeiſt Amerikas im Konkurrenzkampf mit den übrigen der Welt zu ſchärfen, wir müſ⸗ ſen in unſeren Zollgeſetzen und in unſerem Zoll⸗ ſyſtem Aenderungen treffen, die freiere und ge⸗ ſundere Entwickelung, die nicht eine Umwälzung oder Verwirrung zum Ziel haben kann. Wir müſſen unſeren Handel, beſonders unſeren Außenhandel ausbauen. Wir benöti⸗ gen Märkte und ein erweitertes Arbeitsfeld mehr als ſe. Wir müſſen auch die Induſtrie ausbauen, müſſen ihr an Stelle künſtlicher Sti⸗ mulation Freiheit geben, aber nur inſo⸗ weit, als dadurch aufgebaut und nicht nieder⸗ geriſſen wird. Am Schluß der Botſchaft ſagte der Präſident, er werde vielleicht ſpäterhin die Aufmerkſamkeit des Kongreſſes auf Refor⸗ men lenken, welchen Tarifänderun⸗ gen unmittelbar folgen oder ſich ihnen anſchließen ſollten. Die hauptſächlichſte dieſer Maßnahmen ſei die Reform der Bank⸗Wäh⸗ rungsgeſetze. 1 *Trier, 8. April.(Priv.⸗Tel.) Der Dom⸗ propſt Dr. Scher iſt heute nachmittag im Alter von 70 Jahren geſtorben. * Paris, 8. April. Nach einer Madrider Meldung ſei vor kurzem die Möglichkeit ins Auge gefaßt worden, daß der König mit dem Präſidenten Poincaré gelegentlich der im Herbſt in der Gegend von Toulouſe ſtattfinden⸗ den Manöver eine Begegnung habe, Rom, 8. April. Der„Oſſervatore Romano“ meldet: Seit geſtern abend iſt der Papſt un⸗ päßlich infolge eines Jufluenzarückfalls, der keinen Grund zur Beſorgnis bietet, aber doch einige Tage abſoluter Ruhe notwendig macht. * Wafhington, 8. April.(Priv.⸗Tel,) Wil⸗ ſon verlas in einer gemeinſamen Sitzung beider Häuſer eine Botſchaft und bemerkte in der Ein⸗ leitung, daß der Präſident eine Perſon und nicht lediglich ein Regierungsamt ſei⸗ Ne Wehrvorlage im Neich Der natkionalliberale Am⸗ perialismus. Die linksliberale und die ſozialdemokratiſche Preſſe ſind um die Wette bemüht die Behaup⸗ tungen von dem Ernſt der Lage Deutſchlands abzuſchwächen und ſo zu beweiſen, daß die An⸗ forderungen, die von der Regierung geſtellt wer⸗ den, über das erforderliche Maß weit hinaus⸗ gehen, der äußerſten Linken ſind ſie natürlich gänzlich überflüſſig, man braucht nur einen inter⸗ nationalen Verſtändigungskongreß einzuberufen, der die Rüſtungen verbietet und die Abrüſtung befiehlt, und der Weltfriede iſt da! Die links⸗ liberale Preſſe argumentiert nicht ſo kindlich, aber eine ſo weſentliche Verſchlechterung der Lage will ſie nicht zugeſtehen, daß dieſe ſchwere Laſt erforderlich ſei. Sie geht dabei immer nur von der augenblicklichen Situation aus, und ſchlägt die neuen Tendenzen und Zukumftsmög⸗ lichkeiten der internationalen Politik ziemlich leichtherzig in den Wind. Auf dieſe aber uns militäriſch einzurichten, iſt das Erfordernis der Stunde. Es iſt ee Argumenten, Behauptungen und Uto ſegenüber das Ver⸗ dienſt Bafſermanns de Betveisführun licher Verſtärkung unſerer Wehr nach manchen Richtungen hin ergänzt und vertieft zu haben. Der nationalliberale Imperialismus fordert die Durchführung der allgemeinen Wehrpflicht, ein⸗ mal weil er den Willen Deutſchlands zur eben⸗ bürtigen Weltmacht vertritt, ſodann aber, weil er den Blick nicht nur auf das Jahr 1913 ge⸗ richtet hält, ſondern auch auf die Zukunft, ihre möglichen Tendenzen und Gefahren und weil er denn doch die europäiſche Kräfteverſchiebung nicht ſo auf die leichte Schulter zu nehmen ver⸗ mag wie unſere Freunde zur Linken. Baſſer⸗ mann, von dem das Wort: friedliebend, aber kriegsbereit ſtammt, hat ſehr einleuchtend alle dieſe Zuſammenhänge und Tendenzen klargelegt, genau wie der Reichskanzler und doch auch wie⸗ der über ihn hinausgehend und das Problem vertiefend. Er hat vor allem gezeigt, wie aus der Neuordnung der Dinge am Balkan neuer Konfliktsſtoff ſich entwickeln kann, wie auch nach dem Friedensſchluß ungelöſte Pro⸗ bleme hleiben und neue zur Löſung drängende Fragen auftauchen, ſo die Frage von Konſtan⸗ tinopel und Albanien; man könnte auch auf Kleinaſien hinweiſen, in dem eine ſehr ernſte Konfliktsmöglichkeit zwiſchen Deutſchland und Rußland ſchlummert, und man kann leider nicht ſagen, daß der Kampf um den Beſitz von Kon⸗ ſtantinopel und der kleinaſiatiſchen Türkei erſt eine Sorge des nächſten Jahrhunderts ſein werde. Baſſermann hat mit dem Reichskanzler nicht mir gezeigt, wie aus dem Aufſtreben der Balkanvölker neue Schwierigkeiten und Verwick⸗ lungen herauswachſen können, wie infolge dieſes Auſſrebens Oeſterreich⸗Ungarns militäriſche Kräfte im Südoſten ſtärker gebunden find, er hat auch darauf hingewieſen, wie Ita⸗ liens Kraft, nachdem es ein Mittelmeerſtaat geworden, im Dreibund und für den Dreibund geringer anzuſehen iſt, wie auch das neue Al⸗ banien zur Quelle des Streites zwiſchen Oeſterreich⸗Ungarn und Italien werden kann. So iſt Deutſchlands Zukunft ganz gewiß ernſter und ſchwieriger geworden, in die neuen Konflikte, die aus dem Schoße des Balkankrieges geboren werden können, wird Deutſchland un⸗ terallen Umſtänden hineingezogen wer⸗ den und zwar ſo, daß es dann, weſentlicher diplo⸗ matiſcher und militäriſcher Stützen beraubt, nicht nur einen Krieg zu führen, ſondern in den Kampf um ſeine Exiſtenz einzutreten haben wird. Aber es ſind nicht nur dieſe veründerten Kon⸗ ſtellationen allein mit ihrer vertieften Ge⸗ fahrenquelle, die uns nötigen uns ſtärker zu machen, es iſt der durch die Welt unaufhaltſam ſchreitende imperialiſtiſche Gedanke, * des Reichskanzlers für die Notſpendigkeit weſent⸗ 1* der uns zwingt, die ganze Vollskraft unter Waffen zu rufen. Und da hat Baſſermann wie⸗ derum die Beweisführung für die Notwendigkeit der neuen Rüſtungen fortgeführt und ergänzt. Was iſt der Imperialismus? Die Sozialdemo⸗ kraten ſagen, die abſcheuliche Ausgeburt des noch abſcheulicheren Kapitalismus. Die natio⸗ nalliberalen Imperialiſten ſagen, er iſt das Streben zur überſeeiſchen Betätigung infolge der natürlichen Bevölkerungsvermehrung, der Drang in die Welt, um wirtſchaftlich und politiſch zu wachſen über den beſcheidenen Rahmen des Nationalſtaates hinaus. Es gibt keine andere Wahl für Deutſchland: im Sinne der Pazifiſten ſtehen bleiben oder im Sinne der Imperialiſten vorwärtsſchreiten. Es kann keinem Zweifel unterliegen, was Deutſchland tun muß, wenn es weiter leben will. Es muß in dem heftig entbrannten weltwirtſchaftlichen und weltpoltti⸗ ſchen Kampfe ſich Intereſfſenſphären, Kolonien ſchaffen, ſich die Freiheit des Wettbewerbes in aller Welt ſichern oder erzwingen. Es kann aber eben ſo wenig einem Zweifel unterkiegen, daß dieſer Kampf um die Weltmärkte und um die Gleichberechtigung in der Weltpolitik, der nicht aus dynastiſcher oder kapttalsftiſcher Er⸗ oberungsſucht entſpringt, ſondern aus Volks⸗ bedürfniſſen und aus den mächtig erwachten nationalen Inſtinkten der Völker, aller Völker, die Reibungsflächen ins Unendliche ver⸗ mehrt. Auch für Deutſchland, das nur um den Preis ſeines Rückganges aus dieſem Wettbewerb ausſcheiden kann. Wir wollen da nur an die jüngſten Vorgänge in Oſtaſien erinnern, mit Recht hat Baſſermann am 4 April in der Budgetkommiſſion auf ſie hingewieſen und gefordert, daß die deutſche Politik ſich von den großen Veränderungen, die ſich dort im Gefolge eines ruſſiſchen, eines engliſchen, eines ameri⸗ kamiſchen Imperialtsmus anbahnen, nicht über⸗ raſchen laſſe. Treibt aber Deutſchland, wozu ſein Volksreichtum und ſeine wirtſchaftlichen Verhältniſſe es zwingen, dort eine wachſame Politik, ſo können und werden Reibungen ent⸗ ſtehen, die zu überwinden Deutſchland gerüſtet, ſtark gerüſtet ſein muß und zwar nicht nim zu Waſſer, ſondern auch zu Lande. Wir ſind eine Kontinentalmacht und grenzen an Rußlan d⸗ mit dieſem aber können wir nicht nur um Klein⸗ aſiens willen zuſammenſtoßen, es kann uns auch nicht gleichgültig laſſen, daß Rußland ſeine ge⸗ wohnheitsmäßige Ländergier auch in Oſtaſten aufs neue zu befriedigen ſucht Ein Kampf mit Rußland um die Erhaltung deutſcher Einfluß⸗ ſphären im nahen und im fernen Oſten aber würde in aller Hauptſache auf europäiſchem Boden ausgefochten werden. So ſind es nicht nur die aus dem Boden der Neuordnung am Balkan emporſchießenden neuen Konfliktsmöglichkeiten und die nach dieſem Kriege ungelöſt bleibenden Fragen, die Deutſch⸗ land zu vollſter militäriſcher Ausnutzung ſeiner Volkskraft nötigen; es zwingen uns vor allem die neuen imperialiſtiſchen Tendenzen der inter⸗ nationalen Politik, denen Deutſchland ſich tat⸗ ſächlich nur durch Selbſtmord entziehen kann die die längſt vorhandenen Reibungsflächen des zwiſchen Slawen und FFranzoſen eingekeilten Deutſchland außerordentlich viel empfin d⸗ licher gemacht haben, zu intenſipſter Aus⸗ nutzung der Waffenfähigkeit des deutſchen Volkes, die noch nicht voll eingeſetzt iſt für Deutſchlands Weltſtellung, die wit aber voll einfetzen müſſen, wenn wir inmitten der unge⸗ heuren Intenſität des heutigen weltwirtſchuft⸗ lichen und weltpolitiſchen Wettbewerbs die die Reibungen und damit die Kriegsgefahr ver⸗ größert, uns fortſchreitend behaupten wollen Es iſt das Verdienſt der geſtrigen Rede Baſſermanns die Beweisführung der Regierung für die neuent Wehrvorlagen erweitert und vertieft zu haben, es iſt vor allem Baſſermanns Verdienſt dieſe Vorlagen in den großen weltgeſchichtlichen Pro⸗ zeß des Hinauswachſens der Staaten über den 2. Sette. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagblatt). Maunheim, 9. Apru. beſcheidenen Rahmen geſättigter Nationalſtaaten geſtellt und ihnen von dieſem hiſtoriſchen Zwange aus, dem auch Deutſchland unterliegt, ihre tiefſte und unwiderleglichſte Begründung gegeben zu haben. Baſſermannd hat mit vollem Recht die nationglliberale Partei in den Dienſt der Er⸗ ziehung des deutſchen Volkes zum Verſtändnis der Weltpolitik und zur Betätigung in der Welt geſtellt; ſeine geſtrige Rede iſt ein weiterer Bau⸗ ſtein zu dem neuen bis in al le ſeine Schichten von dem imperialiſtiſchen Gedanken und Willen durchdrungenen weltpolitiſchen, größeren Deutſch⸗ land. 8 Die Nede des Neichskanzlers. Stärkung der Friedenszuverſicht. * Wien, 8. April. Die Abendblätter enthal⸗ ten eine Information von maßgebender Stelle, wonach die geſtrigen Reden des deutſchenReichs⸗ kanzlers und Sir Edward Greys geeignet ſind, die Friedenszuverſicht zu ſtärken. Rom, 8. April. Der Popolo Romano ſchreibt, die Rede des Reichskanzlers, die an die hervorragendſten Reden des Fürſten Bismarck und des Fürſten Bülow erinnere, könne nicht der Gegenſtand ſofortiger Kritik ſein Sie werde aber ſicherlich mit der Rede Sir Edward Greys im Unterhauſe einen heilſamen Einfluß auf die politiſchen Kreiſe Europas üben und zur bal⸗ digen Herbeiführung des Balkanfriedens bei⸗ tragen. Die Vita erklärt, die Rede atme einen friedlichen Geiſt;: keiner der Vorgänger des Kanzlers habe aufrichtiger die Ab⸗ ſicht gezeigt, einen Streit mit Frank⸗ reich zu vermeiden. Das Blatt hebt weiter die Wichtigkeit der vertrauensvol⸗ len Auslaſſungen England gegen⸗ Uüber hervor, da durch das Zuſammen⸗ gehen der Kabinette von Berlin und London bisher Verwicklungen ver⸗ mieden und die ſchwierigen Punkte der Balkan⸗ kriſis gelöſt wurden. Die Vita ſchließt mik dem Ausdruck der Genugtuung über die Erklärungen des Reichskanzlers über die Verbündeten Deutſchlands, aus denen hervorgehe, daß die völlige Innigkeit zwiſchen Italien und Deutſch⸗ land wiederhergeſtellt ſei. Das Echo aus Paris. Paris, 8. April. Der Temps ſchveibt: Der Reichskbanzler hat geſtern eine Rede gehal⸗ ten, die wir nicht genug loben kön⸗ ne n, denn ſie enthält zahlreiche Lehren für Frankreich und Frankreich wird ſich die⸗ ſelben zu Nutze machen. Die Rede beleuchtet wunderbar, was wir bereits wußten, man wird letzt beſſer begreifen, was Miniſterpräſident Bar⸗ thou zur Verteidigung der dreijährigen Dienſt⸗ zeit geſagt hat. Der Reichstag hat geſtern eine Rede gehört, welche zwei Fliegen mit einem Schlage trifft, denn ſie wird die Annahme zweier Militärvorlagen herbei⸗ fühven— der deutſchen und der franzöſiſchen. Das Journal des Debats hebt die Worte des Reichskanzlers von Bethmann⸗Hollweg über bie Treue Deutſchlands zu dem verbündeten Oeſterreich und die durch die Orientkriſe ver⸗ Urſachte Kriegsgefahr hervor und weiſt auf die Ausfüthrungen Greys über Sbutari hin und ſchreibt: Wer wagt es angeſichts dieſer Erklärungen zu behaupten, daß die franzöſiſche Regierung Unrecht gehabt hat, an der Flotten⸗ demonſtration teilzunehmen. Nicht bloß die Regierungen, auch die Preſſe, welche auf die öffentliche Meinung einwirkt, hat eine Verant⸗ wortlichkeit. Wenn die franzöſiſchen Blätter dem Vorwurf des Chauvinismus entgehen wollen, den man allzu oft gegen ſie erhebt, ſo werden ſie es ſich reiflich überlegen müſſen, bevor ſie die Oeffentlichkeit gegen die einzig vernünftige und gegenwärtig mögliche Politik aufreizen. des Vereins brachke. Weltlage und Ballankrieg. Montenegro und die Mächte. *Wien, 8. April. Nach halbamtlichen Auslaſſungen haben die Flottenkommandanten noch immer keinen Beſchluß über die Verhängung der Blockade gefaßt. Der Generalſturm auf Skutari wird für heute erwartet, doch liegt dar⸗ über noch keine Nachricht vor. Nach Blätter⸗ meldungen macht den Belagerern das Aufſtellen der ſchweren Geſchütze große Schwierigkeiten und iſt deren Bedienung äußerſt mangelhaft. Den Kronrat, der geſtern in Cettinje ſtattgefunden hat, bringt man hier mit der Flottenkundgebung in Zuſammenhang. In Saloniki ſollen weitere 17 griechiſche Transportſchiffe mit ſerbiſchen Truppen für die Abfahrt bereit liegen. Die Votſchafterkonferenz in Tondon. *London, 8. April. Wie das Reuterſche Bureau erfährt, wird die Botſchafter⸗Vereini⸗ gung, die heute im Auswärtigen Amte zuſam⸗ mentrat und über zwei Stunden dauerte, vor Freitag Nachmittag nicht mehr zuſammentreten. Die Botſchafter trafen die Entſcheidung über die Bedingungen der Antwort, die die Mächte den Balkanſtaaten als Antwort auf ihre letzte Note überreichen werden. Im Laufe des Abends ſandten die Botſchafter Telegnamme an ihre Regierungen, in denen ihre Entſcheidun⸗ gen dargelegt werden. Es beſteht Grund zu der Annahme, daß die den Balkanverbündeten bereits mitgeteilten Entſcheidungen der Mächte un⸗ verändert geblieben ſind und daß dieſe aus der Antwort hervorgehen. In den zu⸗ ſtändigen Kreiſen wird betont, daß die wirkliche Frage die ſei, ob die Kriegführenden den Frie⸗ den wünſchen. Im bejahenden Falle, ſo wird erklärt, ſollte wohl keine Schwierigkeit beſtehen, den Frieden zu Stande zu bringen. Es ſollen zwei Vorſchläge finanziellen Charakters gemacht werden, die einen gewiſſen Einfluß auf die montenegriniſche Regierung haben dürften. Aber über keinen dieſer Punkte iſt eine genaue Aus⸗ kunft zu erhalten. Der montenegrini⸗ ſche Friedensdelegierte hatte heute eine Unterredung mit dem franzöſiſchen Botſchaf⸗ ter und beſuchte ſpäter Sir Arthur Nicolſon im Auswärtigen Amte. Verhaftung eines ruſſiſchen Spions in Budapeſt. Budapeſt, 8. April.(Priv.⸗Tel.) Nach einer Blättermelbung aus Budapeſt wurde vor einigen Tagen ein angeblich ruſſiſcher Spion namens Bravura verhaftet. In ſeiner Woh⸗ nung wurden zahlreiche Feſtungspläne und militäriſche Notizen, ſowie eine weitverzweigte chiffrierte Korreſpondenz gefunden. Brapvura verfügte über bedeutende Geldmittel, die durch eine franzöſiſche Bank angewieſen wurden. Man vermutet, daß Bravura, der aus Petersburg gebürtig iſt und dem ruſſtſchen Militärſtande ungehört, zahlreiche Mitſchuldige hat, doch ſtellt er jede Spionageabſicht in Abrede. Die Polizei beobachtet vollkommenes Stillſchweigen. politische Ulebersicht. * Mannheim, 9. April 1913. Der Deutſche Plottenverein im Jahre 1912. Wiederum kann der Deutſche Flotten⸗Verein, wie aus ſeinem ſoeben erſchienenen Bericht für 1912 hervorgeht, auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken, auf ein Jahr, das unter dem Ein⸗ druck der politiſchen Spannung infolge der Ma⸗ rokkoverhandlungen und in der Erwartung der neuen Flottenvorlage begann und das ein reges Vereinsleben und damit eine weitere Kräftigung Hauptzügen lertiggeſtellt ſein demnächſt Es waren vorhanden am 31. Dez. am 31. Dez. 1911 1912 Hauptausſchüſſe 53 53 Ortsgruppe 3403 3734 Vertranensmänner 311¹1 3212 Einzelmitglieder 298014 320 464 Körperſchaftliche Mitglieder 756390 791445 Alſo ein Zuwachs von 22 450 Einzelmitgliedern und über 35 000 körperſchaftlichen Mitgliedern in einem Jahre, neben der Vermehrung der Ge⸗ ſamtzahl der Mitglieder auf 1111.909 vor allen Dingen aber auch eine weſentliche Feſtigung und Ausdehnung der Organiſation durch die Grün⸗ dung von 271 neuen Ortsgruppen! Das iſt ein ſehr erfreuliches Ergebnis und zugleich ein Zei⸗ chen für die dem Flottengedanken trotz des Ent⸗ ſtehens neuer Verbindungen für Heer, Flugweſen und andere nationale Ziele noch immer innewoh⸗ nende werbende Kraft, die ſich hoffentlüich auch im laufenden Jahre als gleich wirkſam erweiſen wird, namentlich auch gegenüber den fortgeſetzten Verſuchen von fremder Seite, ſich in unſere Wehr⸗ fragen einzumiſchen. Das Vermögen des Flotten⸗Vereins belief ſich am 1. Januar 1913 auf 396 509,22 M. gegen 381 437,57 M. im Vorfjahre. Es iſt alſo ein Ueber⸗ ſchuß von 15 071,65 M. erzielt worden, obgleich im letzten Jahre ein Kursverluſt von über 19 000 Mark auf den Effektenbeſtand abzuſchreiben war. Ueber die Wohlfahrtspflege des Vereins iſt ſol⸗ gendes zu berichten: Aus dem Chinafonds, der am Jahresſchluſſe noch einen Beſtand von rund 75000 Mark hatte, wurden 95 Unterſtützungen im Betvage von 10 795 M. gewährt; der Südweſt⸗ afrikafonds iſt bereits auf 17774 M. zuſammen⸗ geſchmolzen; aus ihm wurden im letzten Jahre 157 Unterſtützungen in Höhe von 9895 M. bewil⸗ ligt. Bisher ſind aus beiden Fonds 2182 Unter⸗ ſtützungen im Geſamtbetrage von 177311 M. ge⸗ zahlt worden. Einen erfreulichen Fortgang neh⸗ men die Sammlungen für das in Eckernförde zu eprichtende Heim für alte und invalide Seeleute. Schon ſind für dieſen Zweck rund 100 000., d. d. nahezu doppelt ſoviel wie im Vorjahre, zuſammen⸗ gebracht, ſo daß in nächſter Zeit mit der Bebau⸗ ung des erworbenen Grundſtückes begonnen wer⸗ den kann, wenn auch das ganze ſpäter benötigte Kapital etwa das Zehnfache des jetzigen Beſtem⸗ des beträgt. Das Unternehmen hat die lamdes⸗ herrliche Genehmigung erhalten und iſt als„milde Stiftung“ amerkannt worden. An Freiſtellen auf den Schulſchiffen des Deutſchen Schulſchiff⸗Ver⸗ eims wurden 5 auf„Prinzeß Eitel⸗Fviedrich“ und 8 auf„Großherzogin Gliſabeth“ gewährt. Für die Seemannsmiffion, die Förderung der Moktor⸗ fiſcherei und einige andere Zwecke wurden Unter⸗ ſtützungen bewilligt, ferner Beihilfen zur Hebung des Sports bei den Marineteilen. Die literariſche Tätigkeit des Flotten⸗Vereins iſt im Jahre 1912 im allgemeinen die gleiche ge⸗ blieben. Die Vereinszeitſchvift„Die Flotbe“ hat eine Auflage von 360 000 erreicht. Ganz beſon⸗ derer Beliebtheit erfreuten ſich die Vorträge mit Lichtbildervorführungen; letztere, deren Zahl von 631 im Jahre 1910 und 841 im Jahre 1911 auf 1216 angewachſen iſt, erweiſen ſich als ein ganz hervorragendes Hilfsmittel für die Aufklärungs⸗ täbigkeit des Vereins, der das Bildermaterial, zum Teil auch die erforderlichen Apparate und gedvuckte Vortragstexte hierfür zur Verfügung ſtellt. Außer einer Lehrerfahrt wurden 21 Schütlerfahr⸗ ten und 23 Sonderfahrten nach der Waſſerkante wit über 8000 Teilnehmern veranſtaltet. Die über den Verkehr der Präſidialgeſchäftsſtelle ver⸗ öffentlichten Zahlen beweiſen, daß das abgelaufene Jahr auch ohne Enkfaltung einer außergewöhnli⸗ chen Werbetätigkeit ein arbeitsreiches geweſen iſt; daß ihm auch der Erfolg nicht gefehlt hat, das iſt in erſter Linie der opferwilligen Unterſtützung aller derjenigen zu danken, die in ſelbſtloſer Weiſe zur Erreichung des hohen Zieles beigetragen haben. Deutsches Reich. Ein Entwurf zur Erhöhung der Vetera⸗ neubeihilfen ſoll im Reichsſchatzamt in den Bundesrat zugehen. Die wichtigſte Beſtimmung dieſes Geſetzes iſt die Erhöhung der Beihilfen von 120 auf 150 Mk. jährlich, was ein jährliches Mehrerfordernis von 7½ Millionen bedeuten würde. Es beſteht die Abſicht, die Vorlage ge⸗ meinſam mit den Wehrvorlagen zu verabſchie⸗ den. Das Mehrerfordernis der Vorlage ſoll aus den laufenden Ausgaben beſtritten werden, da das Leuchtölgeſetz nach den bis herigen Be⸗ ſchlüſſen der Kommiſſion nicht mehr die notwen⸗ digen Ueberſchüſſe abwerfen dürfte. Badiſche Politik. * Freiburg, 8. April. Wie aus ſicherer Quelle verlautet, wird der in weiten Kreiſen bekannte Stadtpfarrer Dr. Hansjakob von St. Martin in Freiburg i. B. am 1. Okt. d. J. in den Ruheſtand treten und nach ſei⸗ ner Heimatſtadt Hasloch im Kinzigtal überſie⸗ deln, wo er ſich eine Villa erbauen läßt. Zu den Nenwahlen zur Badiſchen Landwirt⸗ ſchaftskammer. Die Correſpondeng der Landwirtſchaſtskammer ſchreibt: Obwohl die erſten Landwirtſchaftskam⸗ merwahlen im Jahre 1907 ſich teilweiſe unter den politiſchen Parteieinflüſſen vollzogen hatten und die dertzeitigen Mitglieder den verſchiedenſten politiſchen Richtungen angehören, hat es ſich doch in ſehr erfveulicher Weiſe gezeigt, daß dieſelben während der nunmehr zu Ende gehenden ſechs⸗ jährigen Wahlperiode auf das beſte miteinander zuſammenarbeiteten, ohne daß ein politiſcher Ge⸗ genſatz zun Ausdruck gekommen wäre. Dadurch gewann die Landwirtſchaftskammer ihre politiſch neutrale Stellung, der ſie einen großen Teil des guten Erſolges und der raſchen Entwicklung ihrer Tätigkeit verdankt. Auch bei denjenigen, die ihr anfänglich mit Zurückhaltung begegnet waren, er⸗ warb ſie ſich bald durch ihre ſtreng ſachliche und eifvige Arbeit Achtung und Vertrauen. Man er⸗ kannte ſehr wohl, daß bei den politiſchen Verhält⸗ niſſen des Landes eine frei von Pavfteipolitik arbeitende, die ganze Landwirtſchaft umfaſſende Körperſchaft wie die Lamdwirtſchaftskammer, ein Bedürfnis war und auch für den Erfolg der Landwärtſchaftsförderung von größtem Vorteil ſein mußte. Um die Erhaltung dieſer Stellung zu fördern und Wahlkämpfe zu vermeiden, haben dieſer Tage die Präſidenten des Badiſchen Landwirbſchaftli⸗ chen Vereins, des Badiſchen Bauernvereins und des Genoſſenſchaftsverbandes badiſcher Landwirt⸗ ſchaftlicher Veveinigungen für die bevorſtehenden Neuwahlen zur Landwirtſchaftskammer eine Ver⸗ einbarung dahin getroffen, daß die Aufſtellung eines Kandidaten in allen Wahlbezirken derjeni⸗ gen Vereinigung überlaſſen werden ſoll, deren Kandidat bisher den betreffenden Wahlbezirk als Mitglied in der Landwirtſchaftsbammer vertreten hatte. Die beiden anderen Vereinigungen ver⸗ pflichten ſich, die Wahl der hiernach aufzuſtellen⸗ den Kandidaten gleichfalls zu unterſtützen. „Manu hetzt Hunde an Ordensleute!“ Karlsruhe, 8. April. Am heiligen Abend des vergangenen Jahre brachte der„Badiſche Beobachter“ im ſeiner Num⸗ mer 337, 1. Blatt, an der Spitze der Rubrik„Ba⸗ den“(gleichbedeutend mit„Badiſche Politik“) einen Artikel mit der Ueberſchrift: Man hetzt Hunde an Ordensleute! Der Artikel beſtand aus einer Zu⸗ ſchrift und Bemerkungen der Redaktion. In der Zuſchrift wurde behauptet, zwei Herven im Jagd⸗ koſtüm hätten ihren Hund auf einen Kapuziner⸗ pater gehetzt. Die Ammerkung der Redaktion war von ätzender Schärſe und zeigte wenig davon, daß wir am Vorabend des allgemeinen chriſtlichen Friedensfeſtes ſtanden. Ein Satz z. B. lautete: „Würde dieſer hochwürdige gelehrte Ordens⸗ prieſter heute erklären: ich ziehe den Hahit aus und hetze gegen die Fürſten und verheße das Volk, ſo könnbe er unbehelligt durch die Straßen der Reſidenz wandern. Was iſt dem⸗ nach der Grund dieſer mehr hundsgemeinen Handlungsweiſe der genannten feinen Herren? Feuilleton. Die Jahrhundertfeier und die Berliner. Planderei aus der Reichshauptſtadt. * Berlin, im April. Wir ſtehen jetzt mitten darin. Am 10. März, als der Tag der Stiftung des eiſernen Kreuzes zum hundertſten Male wiederkehrte, wurde der Anfang der Jahrhundertfeier durch den Kaiſer ſelbſt verkündet. Und erſt im Sommer wird ſie enden, wenn das Feſt des Jubiläums fünfund⸗ zwanzigjähriger Regierung des Kaiſers begiunt. Vielleicht gibt es draußen im Reiche und außer⸗ halb ſeiner Grenzen wirklich einige gute Leute, die ſich vorſtellen, man ſpüre jetzt in Berlin Feiertagsſtimmung auf Schritt und Tritt. Sie denken ſich wohl die Häuſer beflaggt, die Straßen kränzt, die Menſchen voll gehobenen Empfin⸗ ens. Und ſie mögen glauben, daß mau in den Familden und an den Stammtiſchen von nichts anderem ſpricht als von der glorreichen Zeit, da Deutſchland die Ketten fremder Knechtſchaft ab⸗ ſchüttelte: ſie würden, wollten ſie ſich davon mit eigenen Augen und Ohren überzeugen, eine grau⸗ ſame Enttäuſchung erleben. Millionenſtädte wie Berlin feiern niemals. Denn feiern heißt: die Arbeit um eines Feſtes Arbeit keinen Tag und keine Stunde. Hält eine Prinzeſſin ihren Einzug, wird ein fremder Mo⸗ narch mit Prunk und Glanz eingeholt, ſo be⸗ ſchränkt der Raum, auf dem das feſtliche Ereig⸗ nis ſich abſpielt, ſich immer auf wenige Straßen⸗ züge, die nur einen verſchwindenden Bruchteil ausmachen des ſtädtiſchen Rieſengebildes. Schon ein paar hundert Meter weiter iſt nichts mehr wahrzunehmen von dem Trubel und Jubel, geht alles ſeinen gewohnten Gang. Das iſt in Wien nicht anders und nicht in London und nicht in Paris. Aber es kommt für Berlin in dieſem be⸗ ſonderen Falle noch etwas anderes hinzu. Hier gilt es nicht, etwas Gegenwärtiges, den Blicken Faßbares zu feiern, heldenhafte Taten einer fernen Vergangenheit ſind es, derem wir in Dankbarleit gedeuken wollen. Taten, die um hundert Jahre zurückliegen. Und wenn hundert Jahre für jedes Gemeinweſen ein langes Ende Weges bedeuten, ſo ſind ſie für das Berlin von heute, das Berlin des 20. Jahrhunderts, eine kaum noch überſehbare Strecke. Die Erinnerung aber braucht, um nicht zu verblaſſen und zu er⸗ löſchen, ſichtbare und greifbare Dinge, an die ſie ſich klammern kann. So bewahrt die Mutter das Spielzeug des Kindes, das ihr entriſſen wurde, und eine Locke von ſeinem Haupte. So läßt man das Gemach eines teuren Verſtorbenen nach ſeinem Tode unberührt. Was iſt nun im heu⸗ tigen Berlin noch vorhanden, das, anſchaulich und gegenſtändlich, unſere Einbildungskraft ſtark genug anzuregen vermöchte, um uns zurückzu⸗ willen ruhen kaſſen. Und in Berlin rußt die verſetzen in das Jahr, in dem die Schfachten an der Katzbach und bei Großgörſchen, bei Denne⸗ witz und bei Leipzig geſchlagen wurden? Keine Stadt in Europa iſt in gleich kurzer Friſt ebenſo gründlich verwandelt worden wie Berlin in den letzten Jahrzehnten, Die braven Berliner Landwehrmänner, die 1813, als ihr König ſie rief, Weib und Kind im Stiche ließen, um zu den Waffen zu eilen und erſt heimzukeh⸗ ren, nachdem ſie des Feindes Hauptſtadt bezwun⸗ gen hatten, würden ſich kaum zurechtfinden, ſtellte man ſie plötzlich in das Berlin von 1913 hinein. Nur das königliche Schloß würden ſie wiedererkennen, das Zeughaus, die Oper und das Brandenburger Tor. Alles übrige würde ihnen fremd ſcheinen, wie verzaubert, ins uner⸗ meßliche gedehnt und geſtreckt nach allen Rich⸗ tungen. Die kleinen Häuſer von höchſtens zwei Stockwerken, die ſelbſt in den vornehmſten Stra⸗ ßen die Mehrheit bildeten, ſind verſchwunden und mächtigen, hohen Steinkaſten gewichen. Unter den Linden, wo man behaglich luſtwandelte, um mit Freunden und Bekannten Grüße zu tauſchen und plaudernd ſtehen zu bleiben, haſten und eilen die Menſchen in dichten Scharen aneinander bor⸗ über, nur flüchtige Blicke hinter die großen Spie⸗ gelſcheiben der prächtigen Läden werfend. Eine ſtille, kleine Reſidenzſtadt war das Berlin von Anno dazumal. Wo jetzt Automobile in ununter⸗ brochener Folge über das glatte Aſphalt ſauſen, holperten damals ſchwerfällige Droſchken, deren es nur eine kleine Zahl gab, über ein unebenes Pflafter. Und wo die Nachtwächter, das Horn um die Lenden gegürtet, den Schlaf der friedlich ruhenden Bürgerſchaft behüteten. brauſt jetzt, taghell beleuchtet, der Strom des vielgepriefenen und vielgeſchmähten Berliner Nachtlebens dahin. Neim, es beſteht keine Aehnlichkeit zwiſchen dem Berlin von 1913 und dem Berlin vom erſten Jahre des Befreiungskrieges. Wohl iſt das G⸗.. die den Kampf gegen den dächtnis der Männer, korſiſchen Eroberer vorbeveiteten und durchfoch⸗ ten, wachgehalten durch die Standbälder, welche die Nachwelt ihnen ſetzte. Doch Marmor und Bronze ſind kalt und ſtarr und ſprechen nicht un⸗ mittelbar zum Gemüt der Beſchauer. Sie ſind die große, feßerliche Geſte, vor der man Staunen und Ehrfurcht empfindet, ohne im Innerſten er⸗ griffem zu werden. Sie ſind die zu Sbein und Metall gewordene Geſchichte von geſtern, die hen⸗ ter den Lebenden von heute liegt. Die Helden aber, die das Volk ſich wählt und denen es, un⸗ bekümmert um der Zeiten Dauer, ſeine Neigung bewahrt, entkleidet es zuvor ihver ſteifen geſchicht⸗ lichen Würde, um ſie mit dem Kranz der Anekdote zu umwinden. Stein und Hardenberg, Scharn⸗ horſt und Gneiſenau: Namen, die jeder Berliner mit Achtung nennt, die ihm jedoch, in letzter Linie, will er ehrlich ſein, nicht viel mehr beden⸗ Bismarck hat Stein und Hardenberg, Moltke und Roon haben Scharnhorſt und Gneiſenau verdrängt, denn das ten als hiſtoriſche Reminiſzenzen. Berlin von heute iſt auf dem Jahre 1871 und nicht auf dem Jahre 1813 errichtet. Nur die Kß⸗ nigin Luiſe lebt im aller Herzen fort, und es iſt unwichtig, daß die Vorſtellung, die man ſich von ibr geſchaffen hat, der Wirklichteit eben ſowenig Nichts anderes als wütender Religionshaß, 5 1 2 ee 188 Mannheim, 9. A rl. Geveral⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittaablatt). 3. Seite. Haß gegen Chriſtus und ſein Evangelium.“ Die Redaktionsarbeit des„Beobachters“ ſchloß folgendermaßen: „Noch etwas ſei hier bemerkt: wir ſchämen uns als Karlsruher, daß ſo etwas in der badi⸗ ſchen Reſidenz borkommen konnte. Wer aber lieſt, wie in gewiſſen Blättern innerhalb und außerhalb der Reſidenz zurzeit gegen die Je⸗ ſuiten gehetzt wird, natürlich mit den Waffen der Unwahrheit— wenn nicht Lüge— und des Unverſtandes und Haſſes, der wundert ſich nicht, daß ein gewiſſer Lausbubengeiſt ſich auch auf der Straße breit macht und ſein Mütchen an katholiſchen Ordensleuten zu kühlen ſucht. Die ſchuldigen Lausbuben ſollen froh ſein, daß man ſie nicht angezeigt hat; ihrer Buberei geſchämt haben, iſt wohl nicht anzunehmen. Daraus kann man ſehen, wie es zuginge, wenn gewiſſe Leute das Heft ganz in Händen hätten. Da wären Ordensleute ſicherer bei den Wilden Afrikas oder Polyneſiens. Ein netter Kulturzuſtand!“ An dieſe Leiſtung knüpfte ſich eine längeve 29⸗ lemik in der Preſſe und zwar griff nicht nur die badiſche den Fall auf, fondern auch die auswärtige; in ultramontanen Zeitſchriften kunn man heute noch davon leſen. Die Regierung miſchte ſich in die Polemik und erklärte, ſie werde die Angele⸗ genheit dem Staatsanwalt unterbreiten. Und daran tat ſie gut. Heute vormittag wurde der Fall vor dem hieſi⸗ gen Schöffengericht verhandelt. Durch anonyme Briefe eines geldhungrigen Schriftſetzers an Po⸗ lizeidirektion und„Beobachter“ wurden die„Tä⸗ ter“ ermittelt. Die beiden„Herren im Jäger⸗ koſtüm“ waren: ein bei der Parfümfabrik von Wolff u. Sohn angeſtellter, nahezu 30 Jahre alter Buchhalter, ein beſcheidener Menſch, der ſich den eines wertloſen Schnauzers geſtattet, und ein zehn Jahre älterer Zimmerherr. Die beiden hatten in einer Wirtſchaft in der Kaiſerſtraße einen Frühſchoppen gemacht und auf dem Heim⸗ weg vor der Bernharduskirche den Hund, ein harmloſes Tier, das gern ſpielt, auf einen Spatz aufmerkſam gemacht. Der Schnauzel hupfte das Gebüſch hinauf, um den Spatz zu erwiſchen und die beiden hatten ihre Freude daran. Es kam P. Michael von den Königshofener Kapuzinern dazu und ſchaute den dreien zu. Der Hundebe⸗ ſitzer und ſein Begleiter gingen ihres Weges wei⸗ ter und inzwiſchen ſprang der Schnauzel an dem Pater hoch, der dadurch in Aufregung geriet; der Pater iſt 55 Jahre alt, und man kann es ver⸗ ſtehen, wenn er über den Vorfall erſchvak. Geſehen, daß die beiden den Hund auf den Pater gehetzt haben, hat von den geladenen Zeugen keiner; da⸗ gegen waren Zeugen vorhanden, die ſahen, wie der Hund vom Rücken des Paters herunterſprang. Zwei ältere Frauen haben ſeinen Mantel abge⸗ putzt. nach beſtem Wiſſen und Können den Vorgang zu ſchildern, wir müſſen aber dem Gerichtshof bei⸗ pflichten, wenn er in der Urteilsbegründung hin⸗ ſichtlich der Hauptzeugin ſagen läßt: „Das Gericht iſt der Meinung, daß die Aus⸗ ſagen von der Zeugin durchaus in beſter Ab⸗ ſicht abgegeben ſind, aber es mußte auch berück⸗ ſichtigen, daß die F Frau ſchon älter iſt(67 Jah re), daß ſie ſich ebenſo, wie der Pater zugab, geirrt haben kann, daß ſie vielleicht auch in ihrem Urteil beeinflußt worden iſt durch Umſtände von außen her, ſei es, daß ſie Zeitungen ſelbſt geleſen hat oder ſich dieſelben vorleſen ließ.“ Der heutige Prozeß, der mit ſo großem Lärm, mit ſoviel Rauch und Schall angekündigt worden iſt, endete mit der Freiſprechung der beiden An⸗ geklagten. Zugegeben werden muß, daß ſie ſich dem Pater gegenüber durch ihre Frage:„Was iſt das für ein Anton?“ und die Antwort:„Das iſt der Anton von Padua“ nicht allzu taktvoll benommen haben, deshalb ſind ſie aber noch lange keine Lausbuben, wie der„Beobachter“ ſchrieb. Die Verhandlung hat ergeben, daß von einer„mehr als hundsgemeinen Handlungsweiſe“, von einem wütenden Religionshaß“ von einem Haß gegen daß ſie ſich inzwiſchen Wir üben an den Ausſagen der Zeugen keinerlei Kritik, jedenfalls haben ſie ſich bemüht, Ehriſtus und ſein Evangel ium“ aber auch nicht im geringſten die Rede ſein kann, ſondern daß der „Beobachter“ mit Kanonen auf Spatzen geſchoſſen hat. Seine gange Aufregung war vollkommen unnütz. In ſeinem blindwütigen Haß gegen alles, was nicht zur Zentrumsfahne ſchwört, hat er ſchwer über das Ziel hinausgeſchoſſen. Das Haupt⸗ organ der badiſchen Zentrumspartei glaubte, mit der„Kapuzinerhetze“ bei den kommenden Land⸗ tagswahlen einen guten Fiſchzug machen zu kön⸗ nen„in dieſem„Fall“ ein wertvolles Agitations⸗ mittel zu beſitzen, mit dem man die„Volksſeele“ zum„kochen“ bringen könnte. Allein die Sache kam anders. Dieſes Agitationsmittel hat die Ge⸗ vechtigkeit den Händen des Zentrums entwunden. Wir verweiſen im übrigen auf unſern ausführ⸗ lichen Bericht an anderer Stelle. Aus dem RNeichstage. Der Budgetausſchuß des Reichstages begann am e die Beratungen über den Heeresetat. Auf Anfrage von Zentrumsſeite betr. die Angelegenheit des Hauptmannes Kamler in Rybnik erwiderte der Kriegs⸗ miniſter, daß das gerichtliche Verfahren noch nicht abgeſchloſſen ſei. Selbſtverſtändlich würde die Militärverwaltung einen böswillig geiſtes⸗ ſchwachen Offtzier nicht länger in ſeiner Stelle belaſſen. Hauptmann Kamler ſei augenblicklich A noch im Dienſtverhältnis, befinde ſich aber in Urlaub, bis das Gerichtsverfahren abgeſchloſſen ſei. Von einem Zentrumsredner wird eine be⸗ ſondere Sorgfalt bei der Auswahl von Bezirks⸗ offizieren verlangt. Der Kriegsminiſter betont, daß die Militärverwaltung hierin durchaus ſorgfültig vorgehe. Im Falle, daß Hauptmann ſchärfſten Konſequenzen ziehen. Von einem Zentrumsredner wird in ſcharfer Weiſe die Be⸗ ſtrafung von Geiſtlichen in Diedenhofen kriti⸗ ſtert, die eine gemeinſame Eingabe an die Mili⸗ tärbehörde gemacht haben. Redner bringt auch eine Anzahl von Soldatenmißhandlungen zur Sprache und verlangt, daß dieſen Mißſtänden energiſch begegnet werde. Der Kriegsminiſter erwidert, daß die Militärperwaltung dies be⸗ reits immer getan habe, ſowohl im Intereſſe der Armee, als auch auf ausdrücklichen Wunſch des Kaiſers. Die Fälle von Mißhandlungen ſeien im Laufe der Jahre immer mehr zurück⸗ gegangen. Als ein nationalliberaler Redner den Fall des Oberſten Hennings, der bekanntlich einen pfälziſchen Redakteur tätlich beleidigt hat, zur Sprache brachte, erklärte der bayeriſche Militärbevollmächtigte, daß er aus verfaſſungs⸗ rechtlichen Gründen jede Auskunft ablehne. Die Angelegenheit gehöre vor den bayeriſchen Land⸗ tag. Von fortſchrittlicher, nationalliberaler und ſozialdemokratiſcher Seite wird dagegen betont, daß der Reichstag ein Recht habe, auch dieſen Fall vor ſein Forum zu ziehen. Am Mittwoch findet die nächſte Sitzung ſtatt. Der Konkurrenzklauſelausſchuß ſetzte am Dienstag die Beratungen bei 8 780 fort. Er erhält folgende Faſſung:„Abſatz 1 der Vorlage bleibt. Mandee dſe wird: Die Vor⸗ ſchriften des B..B. über die Herabſetzung einer unperhältnismäßig hohen Vertragsſtrafe blei⸗ ben unberührt.“ Nus Stadt und Lan * Mannheim, 9 9. April 1918. Errichtung eines militäriſchen TLuftſchiffhafens i in Mannheim Die wichtige Angelegenheit der Erxichtung eines militäriſchen Luftſchiffhafens in Mannheim ſteht, wie mitgeteilt, ebenfalls auf der Tagesordnung der nächſten Bürgerausſchußſitzung. Der Stadt⸗ rat gibt der Vorlage folgende Begründung: Das königl. preußiſche Kriegsminiſterium be⸗ abſichtigt, auf hieſiger Gemarkung einen Luftſchiff⸗ hafen zu errichten und zu ſeinem Betrieb eine Luftſchiffer⸗Kompagnie, außerdem einen Batail⸗ lonsſtab hierher zu verlegen. Verhandlungen hierwegen werden ſeit Anfang Februgr mündlich und ſchriftlich geführt. Während die Militärver⸗ waltung urſprünglich bei den Verhandlungen da⸗ feinem kleinen veitaus größte Kamler ſchuldig befunden werde, würde ſie die? von ausgegangen war, daß die Stadtgemeinde nicht nur das erforderliche Gelände zur Ver⸗ fügung ſtellen, ſondern auch die Kaſernen und die Luftſchiffhalle erbauen und dem Militär zu⸗ nächſt mietweiſe, ſpäter zu Eigentum überlaſſen ſoll, ſchränkte ſie ihr Verlangen neuerdings auf die Bereitſtellung des Geländes ein. Auf Grund einer vorgenommenen Beſichtigung wird Waldgelände auf der ehemaligen Gemarkung Sandhofen gewünſcht, das unterhalb Waldhof weſtlich der Riedbahn(nächſt dem Rangierbahn⸗ hof der Riedbahn) gelegen iſt. Beanſprucht wer⸗ den: a) für die Errichtung der Kaſernen für die Luftſchifferabteilung ca. 2 Hektar, b) für die Er⸗ bauung der Luftſchiffhalle ebenfalls ca. 2 Hektar, o) ein ſog. Anſſggelände, deſſen Größe noch nicht feſtſteht, aber auf etwa 70—80 Hektar wird an⸗ genommen werden können. Dieſes Geſamtgelände befindet ſich nur zu Teil im Eigentum der Stadt; der Teil gehört der Ev. Kollektur. Vorläufige mündliche Verhandlungen mit dieſer Behörde haben aber deren Geneigtheit ergeben, die Errichtung eines militäriſchen Luftſchiffhafens dadurch zu ermöglichen, daß ſie das von ihrem Eigentum benötigte Waldgelände tauſchweiſe ge⸗ gen ſtädtiſches öſtlich der Riedbahn gelegenes Ge⸗ 5 an die Stadtgemeinde abgibt. Die näheren bmachungen hierwegen haben allerdings noch zu erfolgen; insbeſondere iſt zu dieſem Tauſchge⸗ ſchäfte auch Adch die Genehmigung der Oberbe⸗ hörde der Ev. Kollektur einzuholen. Das Flug⸗ gelände wünſcht die Militärverwaltung nur zu pachbten; die Pachtdauer wird vorerſt auf ca. 30 Jahre— bis 31. März 1944— feſtgeſetzt werden Nach Ablauf der Vertragsdauer gilt das Pacht⸗ verhältnis als auf 1 Jahr verlängert, ſofern es nicht gekündigt wird. Die Kündigungsfriſt be⸗ trägt für den Pächter 1 Jahr, für die Verpäch⸗ terin 3 Jahre. Als Pachtzins werden 2 Prozent der Erwerbskoſten geboten. Die Heeresverwal⸗ tung geſtaitet dabei nach näherer Uebereinkunft die Benützung des Anfluggeländes für Spiel⸗ und Sportzwecke, ſoweit der Dienſt der Luftſchiffer dadurch nicht behindert wird. Das mit den Kaſernen und der Luftſchiffhalle zu bebauende Terrain ſoll der Militärverwaltung unentgeltlich zu Eigentum abgegeben werden. Die Stadtvberwaltung hatte zwar für dieſes Bauge⸗ lände, für das die Militärverwaltung ſchon von Anfang an die unentgeltliche Ueberlaſſung wünſchte, urſprünglich den Rückfall nach Aufgabe der Benützung für militäriſche Zwecke, ev. die Form des Erbbaurechts, in Vorſchlag gebracht. Die Militärverwalkung erſuchte indeſſen um unentgeltliche Abgabe ohne Vorbe⸗ halt, wie dies im Hinblick auf die Vorteile der Garniſonsverſtärkung auch die anderen Städte getan hätten; ziehen, daß auch die beiden hieſigen In⸗ fanteriebataillone ſtarke Etater⸗ höhungen(ca. 300 Mann] erhalten würden. Angefügt wurde noch, von den Entſchlüſſen der ſtädtiſchen Kollegien und von der Beſchlußfaſſung der geſetzgebenden Körperſchaften des Reichs hänge die endgültige Entſcheidung darüber ab, ob Mannheim Stander für die genannte Forma⸗ tion werde. Der Vertrag über die kauf⸗ und pachtweiſe Ueberlaſfung des in Frgge ſtehenden Geländes iſt im Einzelnen noch nicht feſtgeſtellt und zunächſt von der grundlegenden Entſcheidung über die Hergabe des Geländes überhaupt abhän⸗ gig. Die Militärverwaltung verlangt zu der Frage der Geländeüberlaſſung ſofort eine ver⸗ bindliche Beſchlußfaſſung der ſtädliſchen Kollegten. Es kann ſich hierbei ſelbſtperſtändlich nur um grundſätzliche Beſchlüſſe handeln; die Feſtlegung der ſpeziellen Vertragspunkte durch weitere Ver⸗ handlungen mit der Heeresverwaltung muß für den Stadtrat noch vorbehalten bleiben. Sollen ſich hierbei Verpflichtungen der Stadtgemeinde ergeben, die der Zuſtändigkeit des Bürgeraus⸗ ſchuſſes unterliegen, wird ſpäter beſondere Vor⸗ lage erſtattet werden. Der Vert, des unentgeltlich beanſpruchten— 5 2 2 es ſei dabei ferner in Rückſicht zu rains ohne Holsbeſtand, der ſelbſtverſtändlich für die Stadtgemeinde wird, kann auf etwa 40—50 Pfg. pro Quadratmeter angenommen werden; es ergibt ſich ſonach für 4 Hektar ⸗= 40 000 Quadratmeter ein Geſamtwert von maximal 20 000 M. Der Stadtrat erachtebe ein derartiges Opfer nicht als zu hoch und beſchloß daher, dem Verlangen der Militärverwaltung zu entſprechen. Er glaubte umſomehr hierauf ein⸗ gehen zu ſollen, als es ſich nicht um ein wert⸗ volles Baugelände handelt, nach Angabe des Hriegsminiſteriums andere Städte ebenfalls das Gelände unentgeltlich zur Verfügung ſtellen und nach der Erklärung der Militärverwaltung das für die Luftſchifferkompagnie nötige Gelände nur rein militäriſchen Zwecken dienen ſoll. Außer⸗ dem aber erhofft die Stadtverwaltung aus der Errichtung eines Luftſchiffhafens dahier einen günſtigen Einfluß auf einige hieſige Induſtrie⸗ zweige. Für das mietweiſe zu eeee, Flug⸗ gelände dürfte der gebotene Pachtzins von 2 Pro⸗ zent im Hinblick auf die Gewährung eines Mit⸗ benützungsrechts für Spiel⸗ und Sportzwecke nicht zu beanſtanden ſein. Der Stadtrat kommt zu folgendem Antrag: „Verehrlicher Bürgerausſchuß wolle ſich damit einverſtanden erklären, daß die Heeresverwaltung auf der ehemaligen Gemarkung Sandhofen weſt⸗ lich der Riedbahn ca. 4 Hektar Waldgelände zur Erbauung von Kaſernen für eine Luftſchifferkom⸗ pagnie und einer Luftſchiffhalle unentgeltlich zu Eigentum und Waldterrain im Flächenmaß bis zu 80 Hektar vorbehaltlich genauer Abgrenzung pachtweiſe gegen einen jährlichen Pachtzins von 2 Prozent des noch feſtzuſtellenden Wertes über⸗ laſſen werden.“ * Endgültiger Entwurf des Sommerfahr⸗ plaus der. Königl. Eiſenbahndirektion Frankfurt (Main). Der endgültige Entwurf des Sommer⸗ 15 fahrplans 1913(vom 1. Mai 1913 ab) der Kgl. Eiſenbahndirektion Frankfurt a. M. iſt der Handelskammer zugegangen und kann auf dem Bureau der Handelskammer und des Verkehrs⸗ vereins während der Geſchäftsſtunden von In⸗ tereſſenten eingeſehen werden. * Elfter Jahresbericht des Hauspflege⸗Vereins. Wir entnehmen dem Bericht folgendes: Wie not⸗ wendig und erwünſcht die Einführung der Haus⸗ pflege für Neckarau war, beweiſt die Leiſtung von 50 Pflegen bis zum Ende des Jahres. Das Ein⸗ ſenden einer Mitgliederliſte an die großen Neckarauer Firmen zeitigte den ſchönen Erfolg einer Einzeichnung von namhaften einmaligeg ſowohl als jährlichen Beiträgen. Frau Apotheker Müller gehört als Vorſitzende der Filiale Neckarau jetzt unſerm Vorſtand an, der auch noch durch den Beitritt von Frau Bankdirektor Nie r⸗ Regierungs rat hoff und von Frau Geheime Frau Di⸗ Landenberger erweitert wurde. rektor Nierhoff übernahm das ſchwierige Amt der Kommer⸗ zienrat Broften nach 10jähriger unermüdlichen 1. Schatzmeiſterin, da Frau Geheime Tätigkeit das Amt der 1. Schatzmeiſterin mit dem der 2. zu vertauſchen wünſchte. richtsdirektor Gießler trat das Amt der 2. Schriftführerin an Frau Kommerzienxat Mayer Frau Amtsge⸗ ab. Die ſchon im Böcabce Bericht beſprochene, mit Herrn Geh. Regierungsrat Landenberger, dem Vertreter der Großherzoglichen Bahnverwal⸗ tung. getroffene Vereinbarung, Leiſtung einer Kraft getveten. Einſtweilen ſcheinen nur wenige Beamte Gebrauch davon zu machen. Am Ende des verfloſſenen Jahres kündigte leider die Skadt⸗ verwaltung wegen Abbruch des Hauſes unſere durch bie Güte von Frau Geheime Kommerzien 5 rat Broſien ſchön und freundlich au Sgeſtatteten Bureauräume in der alten Dragonerkaſerne. Zur Zeit ſchweben noch Verhandlungen mit der Stadt um Heberlaffuma anderer für uns geeigne⸗ ter Zimmer. Die finanzielle Lage des Vereins geſtaltete ſich im vergangenen Jahre leider wieder ungünſtiger. Dem Reſervefonds mußten 446,81 Mark enkuommen werden, ſo daß er anſtatt 752664 Mark, wie im Vorjahre e, jetzt nur noch 707988 M Mitglieder⸗ Beiträge Janlen n be trägt: die Ver gandekelu eines Kinder⸗ gleicht, wie die Gemälde, Statuen und Büſten, die nach ihrem Tode entſtanden ſind, Anſpruch auf Tveue erheben können: als Kaiſer Wilhelm J. auf der Berliner Kunſtausſtellung 1879 vor das bekannte Bild geführt wurde, auf dem Guſtav Richter die Königin Luiſe eine Treppe hinab⸗ ſteigend dargeſtellt hat, äußerte er kopfſchüttelnd: „Wunderſchön, aber keine Spur von meiner Mut⸗ ter!“ Nach der Inſel im Berliner Tiergarten, wo das ſchlichte Denkmal der Königin Luiſe von Erdmann Eucke ſteht, wandern in jedem Jahr an ihrem Geburtstage und an ihrem Sterbetage tauſende von Betlinern. um Blumen zu ihren Füßen niederzulegen. Jetzt iſt es eine richtige Wallfahrt, von Frauen zumeiſt und von Kindern, nicht nur der bemittelten und veichen Familien des Tiergartenviertels, auch viele einfache Leute ſcheuen den weiten Weg aus dem Norden und Oſten der Stadt nicht. Sie wiſſen vermutlich von der Gemahlin Friedrich Wilhelms III. nicht diel mehr, als daß der Untergang des Staates Fried⸗ vichs des Großen ihr das Herz brach und daß ſie, die gekrönte Fürſtin, tiefſte Not und ſchlimmſte Demütigung erdulden mußte. Und ſie zeigen den Kleinen, die ſie an der Hand halten, das Denkmal 53 Königin und erzählen ihnen von ihrem Schick⸗ das ſo glänzend anhub und ſo leitwoll —— der Berliner einen Begriff gewinnen ba⸗ ie es ausſah in Berlin vor hundert Jahren, die„Ausſtellung zur Erinnerung an die ef iungskriege“, die das Märkiſche Muſeum in geſchickter und ee e eiſe veranſtaltet hat, einige Gelegenheit dazu. Dort iſt aus öffentlichen und privaten Samm⸗ lungen zuſammengetragen, was zur Illuſtration jener großen vaterländiſchen Epoche Nienen kann, Briefe und Urkunden, Stiche, Zeitungsblätter und Karikaturen. Es iſt auch hier die Aneldote, die ihre Anziehungskraft ausütbt auf die„Gebil⸗ deten“ ſowohl als auf die kleinen Leute im ſonn⸗ bemerkbar ſind. Doch wie fremd erſcheint uns, wollen wir ehr⸗ lich ſein, die Welt, die ſich in dieſen Dokumenten wiederſpiegelt. Noch unſere Großeltern gehörten zu ihr oder wenigſtens unſere Urgroßeltern. Nur ein paar Generationen trennen uns von ihr, trotzdem führen kaum noch Brücken von ihr zu uns. Denn das moderne Berlin iſt eine Stadt ohne Vergangenheit. Es ſteht erſt am Anfang ſeiner Geſchichte, es iſt erſt dabei, ſeine Tradilio⸗ nen zu begründen. Auch war das Berlin von 1913 faſt aus ſchließl ich von echten Berlinern be⸗ wohnt, während im Berlin von 1913 die am Uſer der Spree Gebovenen unter der Menge der aus allen Teilen der Mongrchie und des Reiches Zu⸗ gewanderten berſchwinden. Und dieſe neuen Ber⸗ ſiner, für die, nach amerikaniſchem Vorbilde, „Buſineß“— das Geſchäft— der Inhalt und der Leitſtern des⸗Daſeins iſt, fühlen für die kodeswil⸗ ligen Männer vom Befreiungskriege, die Gut und Habe um der Ehre ihres Vaterlandes willen fah⸗ ren ließen, ohne ſich zu beſinnen. den von einem leichten Unbehagen nicht ganz freien Reſpekt, den Edelſinn und Opfermut Denen umſo eher ein⸗ täglichen Ausgehrock, die nicht weniger zahlreich don Frank Wedekinds„Muſik“ ſtatt,— das Geſamtgaſtſpiel der Karlsruher flößten, die ſich nicht recht ſicher fühlen, im Augenblick des Verhängniſſes ſelbſt ſo erhabener Elgenſchoften fähig zu ſein. Dr. A. 9 5 Wilke. —— Rur unſt Wiſfenſchaft u. Leben. orgen Donnerstag findet eine Aufführung Am Freitag, den 11. ds. Mts. wird ſtatt der an⸗ gekündigten Aufführung„Hofc⸗ manns Erzählungen“ gegebe Am Montag, den 14. ds, abends 758 Uhr findet Hof⸗ oper mit der Muſiktragödie„Oberſt Cha⸗ bert“ von Waltershauſen ſtatt.„Oberſt Cha⸗ bert“ iſt die dramatiſche Behandlung von Balzacs Novelle von der„Gräfin mit den zwei Männern“ und Herr d. Waltershauſen iſt der textliche und muſikaliſche Autor des Werkes, deſſen Name n der Muſikwelt von Mund zu Mund geht. Die Oper iſt voll der leidenſchaftlichſten Empfindun⸗ gen unb feſſelt allüberall den Zuhörer.„Oberſt (habert“ iſt gegenwärtig in Vorbereitung an der Covent Garden Opera in London und an der Me⸗ tropolitan⸗Oper in Newyork. Der ſich im In⸗ und Auslande raſch verbreitenden Oper iſt immer der gleiche, künſtleriſch bedeutſame teeu geblieben. Jugenb⸗Konzert un Heſkugürzent⸗ Am den 19. April, ſindet im des e erſtmals ein Ver⸗ ſuch mit 85 konzertes ſtatt. Zur Mitwirkung iſt die Großh. Süchſiſche Kammerſängerin Selma dom Scheidt aus Weimar, wie auch der Kinderchor der Hochſchule für Muſik gewonnen worden. Am Klavier be⸗ gleiten die Herren Kapellmeiſter Grümmer aus Weimar und Max Welker, Lehrer on der Hochſchule für Muſik Mannheim. Hebbel⸗Abende der Leſe. Die Leſe in Mannheim Muſtkhochſchule. In zwei Vorträgen über Hebbels Leben und Schaffen wird Hans Schmiedel(Heidelberg) das Gegenwarts⸗ 575 problem Hebbel und wir, inſonderheit die Hebbelſche Tragödie, auf Grund der neueren Anſchauungen, zu zeichnen verſuchen. Rezita⸗ tionen und Lieder werden das geſprochene Wort vertiefen. Zu dieſen Veranſtaltungen lädt die Leſe ihre Mitglieder und alle Freunde des Dich⸗ ters Hebbel ein; zugleich ſoll den Beſuchern eine Ausſtellung der wichtigſten webbeltersker 92 boten werden. Heidelberger Stabttheater. Heute Mittwoch abend findet die 1 Uraufführung der Komödie„Ehrſam und Genoſſen“ von Otto Hinnerk 8 Der Muſikverein Neuſtadt a. d. Haarbt hielt unter Leitung des 72iährigen ksl. a. D. Heren 5 Landan 155 Hauspflege bei Bahnbeamten, iſt in bettipukes zwe Hebbel⸗Abende am Freitag, 11., und Frei⸗ tag, 18. April, präzis halbe9 Uhr, jeweils in ber 4. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittaablatt) Mannheim, 9. Aprll. 3061,50 M. auf 2977 M. An Geſchenken erhiel⸗ ten wir insgeſamt 3152,05., gegen 2996,55 M. im Jahre 1911, doch fließen nur 1902,05 M. dabon in die Vereinskaſſe, da die übrigen 1250 M. eigens für einen auf Anregung von Frau Kom⸗ merzienrat Zeiler gegründeten Unterſtütz⸗ ungsfonds für hilfsbedürftige ar⸗ beitsunfähige Pflegerinnen gezeichnet wurden. Der Mitgliederſtand iſt von 584 auf 566 zurückgegangen. 47 Damen, unterſtützt von den ſtädtiſchen Armenpflegerinnen und den Kranken⸗ ſchweſtern der verſchiedenen Bekenntniſſe, zeit⸗ weiſe auch noch von den beiden Sekretärinnen, überwachten 595 Pflegen, alſo 20 mehr als im Jahre 1911, und halfen den beiden Sekretärinnen bei Erledigung der ſich ſtändig ſteigernden Bu⸗ reauarbeiten. 62 Pflegerinnen beſchäftigte man im Laufe des Jahres bei der Ausübung der Pfle⸗ gen in 5239 ganzen und 1703 halben Tagen. Lei⸗ der haben wir wiederum den Tod von 2 treuen Helferinnen zu beklagen. Im Sommer ſtarb Frau Helmling, im Olktober Frau Kommer⸗ zienrat Hirſchhorn, ſeit 1904 die eine, die andere ſchon ſeit 1903 als Bezirksdame tätig, beide mit großer Liebe zur Sache. Wie ſehr ihr der Verein ans Herz gewachſen, bewies Frau Kom⸗ merzienrat Hirſchhorn noch über den Tod hinaus. Ste wendete uns ein Vermächtnis von 500 Mark zu. Auch 2 ſehr tüchtige Pflegerinnen verloren wir durch den Tod, die Frauen Göhrig und Benz. * Seinen 60. Geburtstag feiert heute Herr Nikolaus Bittlingmaier, langjähriger Por⸗ ter der Firma Wavenhaus Kander. Herr Bitt⸗ lingmaier iſt nicht nur ein ſehr pflichtgetreuer Beomter, ſondern erfreut ſich auch vonfeiten der Geſchäftsleitung, ſowie des geſamten Perſonals allgemeiner Beliebtheit und Wertſchätzung. Der Veteranenverein und der Militärverein zählen ihn zu den treueſten Mitgliedern. Die Angeſtell⸗ ten der Firma Kander brachten dem Geburtstags⸗ kind heute früh eine Ovation dar und überreich⸗ ten ihm ein anſehnliches Geſchenk. Ein Militärdoppeldecker, der offenbar von Darmſdadt kam, paſſierte heute früh gegen 8 Uhr unſere Stadt in ungefähr 1000 Meter Höhe in der Richtung auf Heidelberg. 218 793 Einwohner zählte Mannheim nach der Berechnung des Statiſtiſchen Amtes Ende Februar. *Die Temperatur geht weiter zurück. Heute morgen wurden nur 48 Grad C. regiſtriert gegen 6,5 Grab C. am geſtrigen Morgen. Die höchſte Temperatur betrug geſtern 6,5 Grad., die niedrigſte in der verfloſſenen Nacht 28 Gvad C. Wenn das ſo weiter geht, wird die Obſtblüte doch wohl noch etwas abbekommen. * Sommerfahrplau der Kgl. Preuß. und Gr. Heſſ. Eiſenbahndirektion Mainz. Der endgültige Entwurf des Sommerfahrplanes 1913 ſvom 1. Mai ab) der Königl. Preuß. und Großh. Heſſ. Eiſenbahndirektion Mainz kann auf dem Bureau der Handelskammer und beim Verkehrsverein eingeſehen werden. Der Entwurf enthält außer⸗ dem ein Verzeichnis der direkten Züge und Kurs⸗ wagen. ̃ * Mutmaßliches Wetter am Donnerstag und Freitag. Das von Südweſten hereingedrungene Diefdruckgebiet iſt nach Nordoſten abgezogen. Auf ſeiner Rückſeite haben wir für Donnerstag und Freitag Aufheiterung und nachts ſehr kühles, tagsüber etwas milderes Wetter zu erwarten. Vereinsnachrichten. *Dieſterweg⸗Verein. Am Freitag, den 11. April, abends ½9 Uhr, findet in der Aula der 19 Sſchule eine Mitgliederver⸗ ammlung mit Vortrag über„Bund für Schulreform“ ſtatt. Unſere Mitglieder ſind dazu freundlichſt eingeladen. *Feuerio. Dieſen Samstag, 12. April, findet abends.33 Uhr im Nebenzimmer des Habereck die 15. ordentliche Mitgliederver⸗ ſammlung ſtatt. Tagesordnung: 1. Tätig⸗ keitsbericht, 2. Kaſſen⸗ und Reviſionsbericht, 3. Wahl von 5 ausſcheidenden Elferräten und 3 Erſatzmännern, Wahl der Rechnung weg(B. Streit), 2. Xylander, 3. Erika. —— fungskommiſſion, 4. Verſchiedenes. Durch Poſt⸗ karte wurden die Mitglieder hiervon verſtän⸗ digt und um pünktlichen Beſuch gebeten. Spä⸗ teſtens 3 Tage vor der Verſammlung müſſen Anträge zur Beſchlußfaſſung ſchriftlich ein⸗ gereicht werden, nach§ 14 Abſ. 7 der Satzung. (Aus der Feueriokanzlei.) +4 2 Gerichtszeitung. * Der Albert Baſſermann⸗Film„Der Andere“ am Schöffengericht. Während der Vorführung des Albert⸗Baſſermann⸗Films im Saalbau in der 2. Hälfte des Februar erſchien gleichzeitig mit der An⸗ kündigung auch eine Anzeige der Palaſt⸗Licht⸗ ſpie le, in der ein Film„mit E. Baſſermann vom Deutſchen Theater in Berlin“ in der Hauptrolle an⸗ gekündigt wurde. Es handelte ſich um den Film „Gerta Gerobius“ und E. Baſſermann iſt Frau Elſe Schick⸗Baſſerman, die Gattin Albert Baſſermans. Es folgte dann eine weitere Anzeige der Palaſt⸗Lichtſpiele, in der wieder von dem„wun⸗ derbaren Baſſermann⸗Film“ geſprochen wurde. Dann wurde auch auf die beifälligen Kritiken in den Zeitungen verwieſen, die aber tatſächlich A. Baſſer⸗ manns Film im Sagalbau galten. Die Palaſt⸗Licht⸗ ſpiele hatten ſich nicht veranlaßt geſehen, auf die Auf⸗ forderung des Vertreters der.⸗G. für Film⸗ induſtrie in Straßburg, Direktor Knietz ſch vom Saalbau, die Oeffentlichkeit darüber aufzuklären, daß 085 ſich in der Tat nicht um den Albert Baſſermann⸗ Film„Der Andere“ handelte und es folgte darauf eine Klage wegen unlauteren Wett⸗ bewerbs, die geſtern vor dem Schöffengericht zur Verhandlung gelangte. Der Vertreter der klagenden Straßburger Geſellſchaft,.⸗A. Gentil, erklärte den Anſpruch der Geſellſchaft auf eine Entſchädigung von 3000 4 fallen zu laſſen, wenn der Beklagte ſich zu einem Vergleich herbeilaſſe. Im andern Falle wird er ſich vorbehalten, den Anſpruch auf zivilrecht⸗ lichem Wege geltend zu machen. Der beklagte In⸗ haber der Palaſt⸗Lichtſpiele, G. W. Fritze in Wies⸗ baden, und deſſen Vertreter,.⸗A. Tilleſſen, machten geltend, daß der Beklagte überhaupt keine Kenntnis von dem Inhalt der Anzeige gehabt habe, da er in Wiesbaden wohne und ein Herr Ries, der als Zeuge erſchienen war, die Leitung des Kinos in Händen hat. Direktor Kuietzſch, der ebenfalls als Zeuge vernommen wurde, ſtand auf dem Stand⸗ punkte, daß der Beklagte die Vorführung des A. Baſſermann⸗Films nur beuutzt habe, um ſelber ein Geſchäft zu machen. Die Anzeigen ließen hierüber keinen Zweifel. Einen merkwürdigen Begriff von Journaliſtik hat anſcheinend Zeuge Ries. Als Direktor Knietzſch erwähnte, daß ſämtliche Zeitungen Rezenſenten bei der erſtmaligen Vorführung im Saalbau geſchickt hatten, die ſich über den Film bei⸗ fällig äußerten, bemerkte er:„Was haben Sie dafür bezahlt, Herr Knietzſch?“ Beide Parteien einigten ſich ſchließlich nach längerem Bemühen des Vorſitzen⸗ den auf einen Vergleich dahin, daß jeder Teil ſeine Prozeßkoſten bezahlt, die Gerichtskoſten hälftig ge⸗ teilt und dem Kläger die Koſten der Inſerate hälftig erſetzt werden, welche zur Klarſtellung der An⸗ gelegenheit notwendig waren. Kiel, 8. April. Die Strafkammer ver⸗ handelte gegen den früher in Kiel, zuletzt in Köslin tätig geweſenen Regierungsaſſeſſor Lewicki wegen Erpreſſung und Betruges, begangen an einem hie⸗ ſigen Fabrikanten. Lewickt ließ ſich, als er den Po⸗ lizeipräſibenten von Kiel im Vorfahr vertrat, von einem Fabrikanten, gegen den die Unterſuchung wegen Spionageverbachts ſchwebte, 141000% aus⸗ zahlen, indem er angab, dieſe als Schmiergelder be⸗ nutzen zu wollen. Lewicki, der 80 000% Schulden hatte, verbrauchte das Geld für ſich. Das Gericht verurteilte ihn in mehrſtündiger Verhandlung zu drei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt. Bei der Verhandlung wurde die Oeffent⸗ lichkeit ausgeſchloſſen. Sportliche Nundſchau. Mittwoch, 9. April. Le Tremblay. Pei Martagon: Au Revoir— Bolazee. Frix Kendal: La Palona— Oiſe II. Prix Ruge Roſe: Nation— Miſtreß Heury. Prix Doncaſter: Plaiſir'Amour— Huningue. Prix Bend Or: Vetiver— Formium. Prix Escarboncle: Baſſompierre— La Chanansenne. Pferderennen. Wiesbaden, 8. April. Preis von Norden- stadt. 2000. 1. R. Then-Bergh's Flott- 30:10; 16, 1910.— Preis von Hanau. 3000„/. 1. Herrn Wepe's Jor(Lt. v. Moßner), 2. Cape Floritzel, 3. Elanludno und Douce Amie. 18:10; 12, 15, 45, 11:10.— Mattiakum. 5000 /. 1. P. Meklenburg's Commandant(B. Streit), 2. Earl, 3. Goldgräber. 39440; 24, 74:10.— Hallgarten-Jagdrennen. 3700 4. Lt. Graf Holck's Saint Ferréol(Bes.), 2. Holdfast, 3. Druid Hill. 45:10; 19, 42, 3810.— Capel- lenberg-Jagdrennen. 2800 /. 1. R. Then-Berghs Irish Lad(B. Streit), 2. Cypris II, 3. Marotte. 410; 16, 13, 2510. Rheinstein-Preis. 2300 A. 1. Fields Ocean(Dyhr), 2. Ordnung, 3. Bübabo. 51:10; 19, 2410.— Warttum-Rennen. Purgold), 2. Sumbath, 3. Prospero. 16, 1210. Mannheimer Schwurgericht. Unter dem Vorſitz von Landgerichtsrat Dr. Bär wurde geſtern zunächſt verhandelt gegen den 28 Jahre alten Dienſtknecht Jakob Frei aus Oftersheim wegen verſuchter Notzucht Die Anklage war durch Staatsanw. Maier vertreten; als Verteidiger fungierte Rechtsanw. Dr. Keller. Der Angeklagte, ein geiſtig min⸗ derwertiger Menſch, packte am 22. September v. J. auf der Straße bei Moosbrunn ein Dienſt⸗ mädchen an und ſuchte es durch ſchwere Droh⸗ ungen, indem er das Meſſer zückte und es der Geängſtigten auf die Bruſt ſetzte, ſeinen Ge⸗ lüſten gefügig zu machen. Zum Glück für die Ueberfallene nahte der Liebhaber des Mädchens, der Säger Wilhelm Herzog, worauf Frei ſich aus dem Staube machte. Erſt am 5. Oktober wurde er ermittelt und verhaftet. Frei iſt ſeiner⸗ zeit als Soldat wegen Deſertion beſtraft wor⸗ den, ſpäter wurde er wegen Geiſtesſchwäche überhaupt entlaſſen. Das Urteil lautete unter Zubilligung mildernder Umſtände nach längerer Verhandlung auf eine Gefängnisſtrafe von 8 Monaten. Nachmittags wurde aufgerufen die Anklage gegen die 24 Jahre alte Fabrikarbeiterin Su⸗ ſanna Link aus Feudenheim wegen Meineids. Die Frau des Metzgers Diebel und jene des Fräſers Auguſt Krauß, die als Nachbarn in der Schulſtraße in Neckarau wohnen, leben ſeit längerer Zeit in Feindſchaft. An einem Tage im Juli v. Is., als Frau Diebel vom Fenſter aus mit einer auf der Straße ſtehenden Bekannten ſich unterhielt, erſchien Frau Krauß am Fenſter ihrer Wohnung und übergoß die Nachbarin mit einer Flut gemeinſter Beſchimp⸗ fungen. Die bei der Krauß wohnende Ange⸗ klagte ſoll während dieſes Schimpfens im Fen⸗ ſter gelegen und ihrer Logiswirtin Beifall ge⸗ klatſcht haben. Auch die im Nachbarhauſe woh⸗ nenden Eheleute Müller ſchauten während des Schimpfens zum Fenſter heraus. Auf die Klage der Eheleute Diebel fand am 19. Nov. v. Js. beim Schöffengericht Verhandlung gegen die Frau Krauß ſtatt. Dieſe beſtritt, ſich in der Weiſe, wie die Privatklage behauptete, geäußert zu haben. Sie habe nicht geſagt: Du biſt die und die, ſondern ſich verwahrt, daß die Diebel ſie als„die und die“ bezeichnet habe. Die Link erklärte, ſie habe überhaupt keine Schimpfworte von der Krauß ge⸗ hört. Die Angaben der Krauß und der heu⸗ tigen Angeklagten ſtanden jenen der Privat⸗ klägerin und der Eheleute Müller gerade ent⸗ gegen. Das Schöffengericht verurteilte die An⸗ geklagte Krauß zu einer Geldſtrafe von 20 M. Am 22. Januar ds. Is. wurde über die Be⸗ rufung der Krauß verhandelt und vor der Strafkammer harmonierte die Stellungnahme der Link ſo ſchlecht mit der übrigen Beweis⸗ lage, daß die Entlaſtungszeugin unter dem Ver⸗ dacht des Meineids feſtgenommen wurde. Sie blieb auch geſtern dabei, daß ſie die Wahrheit geſagt habe. Zeugen ſchildern ſie als eine dreiſte, hitzige, derbe Perſon. Sie habe ſich darauf verſteift, Frau Krauß müſſe freikommen. Nach dem Gutachten des Be⸗ zirksarztes, Medizinalrat Schleid, iſt ſie ſchlecht erzogen und überaus beſchränkt, ohne daß ſie jedoch nicht für verantwortlich erklärt werden könnte. Der Staatsanwalt(Herr Hof⸗ farth) ließ Hilfsfragen im Sinne des§ 157 und inbezug auf fahrläſſigen Meineid ſtellen, doch gelangten die Geſchworenen zu einem Nichtſchuldig, worauf die von Rechtsanwalt Dr. Hirſchler verteidigte Angeklagte freige⸗ ſprochen wurde. ——————— Ein 22. BB——————— 2000 /. 1. H. Neumanns B! ack Swan Hlerr! Sein Zuſtand iſt beſorgniserregend. Arzl ſchreibt: „Es vergeht wohl kein Tag, an welchem ich nicht ein doder mehrere Male„Califig“ derordne, das ich iminer !noch als das diätetiſche Miltel zur Erzielung einer dauernd geregelten Darmtätigkeit anſehe. Aehnlich Außern ſich viele andere über dieſes vorzügliche Abführ⸗ mittel. Viele benutzen„Califig“ in ihrer eigenen Familie. Kann es wohl eine beſſere Empfehlung geben? In allen Apotheken zu haben zu Mk. 1,50 die Flaſche. große Flaſche Mk. 2,50. Beſt,: Syr. uci Calſforn. 76, Senn. Hqu. 20, Ellx. Caryoph. comp. ö. DBon Jag zu Cag — Schweres Brandunglück. Darmſtadt 8. April. Zu dem geſtrigen Großfeuer in Beng heim hören wir, daß nunmehr das zweite Opfer, der 28jährige Kutſcher Adam Arnold, im Kranken, haus an den Folgen der ſtarken Brandwunden unter ſchrecklichen Schmerzen verſchieden iſt. Der ver brannte Fuhrmann Leiſt hatte in der fraglichen Nach bei Arnold in einer Bodenkammer geſchlafen. Maz nimmt an, daß durch die Unvorſichtigkeit der beien das Feuer entſtanden iſt. — Vom Fahrftuhl erdrückt. Darmſtah!k 8. April. Tötlich verunglückt iſt heute früſ der 62jährige Müller Nikolaus Gölz in Heppey heim a. d.., der bei dem Mühlenbeſitzer Philiy Schäfer daſelbſt bedienſtet war. Er geriet aus ß jetzt unbekannter Urſache in den Fahrſtuhl und wurhe tot aufgefunden. Abend der 80 Jahre alte Rechnungsrat Hermam Rödiger in der Rhabanusſtraße ums Leben ge. kommen. Rödiger war in Abweſenheit ſeiner Schweſter, die bei ihm wohnt, mit brennender Pfeiſe eingeſchlafen, die die Kleider des Greiſes in Branß letzte, ſodaß dieſer bei lebendigem Leibe verbraune Die Leiche iſt vollſtändig verkohlt. Auf den Unglügg, fall wurde man erſt burch die Beobachtungen eineg Kindes aufmerkſam. Die Feuerwehr ſtand bei ihren Eintreffen einem bereits bedrohlichen Brand gegen, über, deſſen Gefährlichkeit man zunächſt dadurch he⸗ gegnete, indem man die brenenden Möbelſtücke auz dem Fenſter warf. 1 — Mord. w. Saarbrücken, 8. April, (Priv.⸗Tel.) Die 9 Jahre alte Tochter Erna deß Anſtreichermeiſters Kretſchmar im benachbarteg Heusweiler, die ſeit dem 1. März verſchwunden war, wurde geſtern nachmittag in einem Bach der Heusweiler durchfließt, ermordet aufgefu den. Die Leiche ſteckte in einem Salzſac, Unter dem Verdacht, das Mädchen getötet zu haben, befindet ſich ein Sohn des Metzgerme ſters M. aus Heusweiler ſeit dem Verſchwinden des Mädchens in Unterſuchungshaft. — Schwere Sauerſtoffexploſion. m. Saan brücken, 8. April.(Priv.⸗Tel.) Eine ſchwere Sauerſtoffexploſion ereignete ſich ge⸗ ſtern abend in der in Merlenbach in Lothringeg vor kurzem in Betrieb geſetzten Sauerſtoffabrſ, Zwiſchen 6 und 7 Uhr wurde plötzlich eine ſtark Detonation vernommen, die in ziemlich weiten Umkreiſe die Fenſter der Häuſer erſchütterten, Die Gebäude der Fabrik ſind von der Wucht deß Exploſion faſt vollſtändig zertrümmert worden Drei Menſchen büßten bei dem Unglück ihr e, ben ein. Ein Werkmeiſter und zwei Arbeite, wurden aus den Gebäudetrümmern als Leichen zutage geſchafft. Ein vierter Arbeiter wurde 5 ſchwer verletzt. Ueber die Urſache der Explo, ſion konnte noch nichts feſtgeſtellt werden. 1 — Große Diebſtähle. w. 8. April.(Priv.⸗Tel.) In der Königl. Porzellaß fabrik wurden umfaſſende Warendiebſtähle ſen, tens mehrerer Angeſtellten aufgedeckt. Den; Wert der geſtohlenen Gegenſtände wird auf h 5 bis 100 000 Kr. geſchätzt. Lagte Nahrihten ud Telegrunme *Efſen, 9. April. Der Kreistag des Landkreſſe, Schwelm bewilligte aus Anlaß des Regierung jubiläums 100 000% für bebürftige veterauen. * Hamburg, 9. April. Der Rieſendampfs „Imperator“ wird am 21. April den Hamburger Hafen verlaſſen und nach ſeinem Liegeplatz auf det Unterelbe abgehen, um dort Kohlen und Prov einzunehmen. Am 26. April ſoll eine Probefahnn von einem Tag unternommen werden. W. Paris, 9. April. Der Handelsattachs be. der italieniſchen Botſchaft Sabini ſtürzte geſterg bei einem Spazierritt im Bots du Bologne ſo un⸗ glücklich, daß er ſehr ſchwere Verletzungen erli, 8—— ſtelle des verhinderten Muſikdirektors Herrn A. Krumbholz am Samstag, den 5. April, ſo wird uns geſchrieben, ein ſehr gut beſuchtes Sym⸗ phoniekonzert ab. Als Soliſten kündete das Programm Fräulein Elſe Drumm⸗ Haiſerslautern(Klavier), Herrn Karl Theodor Dörrlamm⸗Neuſtadt[Cellob und am Klavier Herrn Lehrer F. Herrgen⸗Neuſtadt an. Dieſe Namen genügten, um den großen und prächtigen Saal bis auf don letzten Platz zu fül⸗ len. Auch die kühnſten Erwartungen wurden itbertroffen! C. M. von Webers herrliche Ouver⸗ türe zu Oberon“ wurde von den 55 Mitglie⸗ dern des Vereins tadellos zu Gehör gebracht. Die ſogen.„Jenger Symphonie“ von L. von Beethoven(die vor etwa zwei Jahren von Prof. Fritz Stein⸗Jena in dem Notenmaterial der „akademiſchen Konzerte“ entdeckt und dann heraus⸗ gegeben wurde), nämlich„Adagio Allegro vivaee, Andagio cantabile, Menuette und Allegro“ wurde zum Schluß des Konzertes von den Mitgliedern unter der Direktion des Herrn Löwe in vollen⸗ deber Weiſe geſpielt und erntete rauſchenden Beifall. Die Klavierſoli von Frl. Drumm(Abbeg⸗ Variationen von R. Schumann, Concert⸗Etude in-moll von Franz Liſzt, Bercuſe und Scherzo H⸗mell von Fr. Chopin) wurden großartig ge⸗ ſpielt. Als ein Meiſter auf dem Cello zeigte ſich der erſt 2ljährige junge Künſtler Herr Theodor Dörrlamm(Sohn des Herrn Kaufmanns W. Dörrlamm in Neuſtadi). Er verſtand es, ſeinem ſchwierigen Inſtrumente, deſſen Wert bon Fachkennern auf ca. M. 6000 geſchätzt wurde, die ſüßeſten Töne zu entlocken. Sein„Ave Maria“ op. 61 Adagio von Max Bruch, Monuett von Valenſin und„Ungariſche Rapſodie“ op. 68 von Popper David, begeiſterten das dankbare Publi⸗ kum zu ſtürmiſchen, nicht endenwollenden Bei⸗ fallskundgebungen. Konzertuotiz. Zu dem Konzert der Liedertafel Wein⸗ heim muß es heißen: unter Mitwirkung von Frl. Elſe Wühler⸗Mannheim(Sopran), nicht Wichler. Heidelberger Kunſtverein. Die Gemälde von Karl Küſtner⸗München feſſeln durch künſtleriſche Eigenart in Aufbau und Kolorit. Die„Winterlandſchaft“ iſt klar und kraftvoll. Das Beſtreben, das Charakteri⸗ ſtiſche der Vorwürfe hervorzuheben, führt den Künſtler jedoch bisweilen zu Härten in der Farbgebung. Eine ſehr geſucht wirkende Sve⸗ zialität Küſtners, auf dreien ſeiner Gemälde vertreten, ſind hell belichtete, zu kugelförmigen Klumpen zuſammengeballte, in verſchiedener Größe iſoliert nebeneinander ſchwebende Wol⸗ ken, die aber ſo ſchwer ausſehen— man denkt an Schlagſahne oder an zuſammengeſchaufelten nicht ganz ſauberen Schnee— daß man meint, ſie müßten im nächſten Moment in den Flußlauf plumpfen, in dem ſie ſich ſpiegeln. Die düſter ſchwermütige Gewitterſtimmung auf dem größ⸗ ten Gemälde iſt vorzüglich gegeben.— Das große Oelgemälde„Brandung“ von Leopold Günther⸗Schwerin, Wiesbaden, zeigt in vielen Details, ſo beſonders in der Ausführung des Vordergrundes ſcharfe Auffaſſung und gute Technik; aber das Gemälde macht den Eindruck, als ſei es im Atelier aus einzelnen an ſich guten, aber bei verſchiedener Beleuchtung aufgenom⸗ menen Studien zuſammengeſetzt; es fehlt die Einheitlichkeit des Lichts, die Felsgeſtade, Meer, Klippen und Brandung zuſammenfaßt. Unter den Aquarellen desſelben Künſtlers ſind die beſten der duftige„Vorfrühling“ und der„Tan⸗ nenwald“, der faſt nichts gibt als die paralelien Vertikalen der Baumſtämme, deren Kronen man nicht ſieht, und doch höchſt intereſſant und ſtim⸗ mungsvoll iſt. Bei manchen andern Aquarellen wirkt die Farbe zu ſchwer, einzelne haben zu ſehr ſkizzenhaft unfertigen Charakter— Bruno Schilbach⸗Eſſen zeigt ſich in ſeinen 36 Zeich⸗ nungen als flotter, liebenswürdiger Porträtiſt. Seine Modelle ſind ausſchließlich Frauen und kleine Mädchen. Lebendig und friſch muten die z. T. leicht getönten Zeichnungen an; der Künſtler weiß mit geringen Mitteln gute Wir⸗ kungen zu erzielen; beſonderns fein ſind einige leicht hingeworfene Rötel⸗ und Bleiſtiftzeichnun⸗ gen, wo jeder Strich ſitzt. Eine ganz perſönliche Note des Künſtlers tragen einige in der Be⸗ wegung aufgefaßte Motive, ſo die zwei Aus⸗ tragmädchen mit den großen Konfektionskartons und die Zeitungsfrau.— Die Aquarelle von Franz Huth offenbaren aufs neue die hervor⸗ ragenden Qualitäten des Heidelberger Künſt⸗ lers. Die meiſterhaft gemalte Vaſe mit Tulpen iſt von duftiger Zartheit.— Die farbigen Ra⸗ dierungen von Johanna Baldeweg⸗Leipzig vermeiden glücklich das Konventionelle der Blu⸗ menſtücke. Beſonders gut iſt die diskret ge⸗ weiht und der Stadt übergeben, die ihrerf dämpfte und dennoch leuchtende Farbtönung de roten Georginen. Dr. Hausjakob tritt in den Ruheſtaud. 3 Aus Freibura wird berichtet: Wie aus ſichelk Quelle verlautet, wird der in weiten Kreiſen b“ kannte Stadtpfarrer Dr. Hansjakob o St. Martin in Freiburg i. B. am 1. Oktober d. Y in den Ruheſtand treten und nach ſeiner Heimalfül! Hasloch im Kinzigtal überſtedeln, wo er ſich einn Villa erbauen läßt. 1 Gabriel von Seidls Befinden iſt, nach einer Mittetlung aus München im a gemeinen unverändert. Das ſchwere Mage“ und Darmleiden des Vierundſechziglährigen Fh bei beſchränkter Nahrungsaufnahme zur En kräftung. Unmittelbare Gefahr beſteht nicht, Akademiſche Nachrichten. Gebieten lehre be kannte Mathematiker Julius Kö 5 ſl ſtorben. Kleine Mitteilungen. Zum Gedüchtnis des 78. Todestages Mainzer Dichters und Humoriſten Irie rich Lennig(geb. 3. Nov. 1796, geſt. 6 1888) hat der Mainzer Karnevalverein, der dem Toten einen Mitbegründer ehrt, am Ge burtshaus am Markt eine Gedenktafel Anweſenheit des Oberbürgermeiſters einge des vaterſtädtiſchen Poeten durch Schafft einer„Lennigſtraße in der aeenſa Eln Greis bei lebendigem Leibe verbraug, Mainz, 8. April. Auf traurige Weiſe iſt heu! Kobenhagen Kriegs, 1 RN—T —— 2 13— — JJTCCCCCC00TVVVT . 2 ücke guz April, rna dez chbarten wunden n Bach, tfgefun Salzſac, ötet zu germei winbeng Saar⸗ hwere ich ge. hringen ffabril, te ſtark weiten itterten, ucht det worden, ihr Ne. Arbeiter Leichen Muut. dkreiſe ungs. Kriegs, bampſez nburger auf det rovlat obefahn iche bei geſtern ſo un⸗ erliſt., greller Lichtſchein ſichtbar, der mit und 177 Senatoren von im ganzen 274. Parlament wurde, da ſeine Präſidentſchaft leſen. früher gedacht hat. Der Feier wohnten auch Herſchiedene Nachkommen des Dichters bei. Aus Stuttgart N ünchen iſt im Alter von 82 Jahren Direktor Karl v. Lemke, früherer Direktor der Stutt⸗ Hgarter Gemäldegalerie, geſtorben. Mannheim, 9. April eneral⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagelott). 5. Seſte. Arbeiterbewegung. Berlin., 9. April. In einer geheimen gliederverſammlung der im Verbande der S und im Hirſch⸗Dunckerſchen Gewerkverein org ten Herrenkonfektionsſchneider Berlins wurde geſtern in geheimer Ab mit 858 gegen 251 Stimmen beſchloſſen, Mittwoch die Arbeit zu den von de der kämpfenden Parteien vereinharter wieder aufzunehmen. trag, der für vier Jahre gilt, f um durchſchnittlich—10 Proz. vr ſammlungsbeſchluß iſt der feit Streik beendet und die Gefahr einer iSſperrung aller Organiſterten der Herrenkonfektionsſchneider in ganz Deutſchland beſeitlgt. 5 Die Verkündigung der heilfgen Kriege in Marokko. W. Paris, 9. April. Wie aus gemeldet wirb, verſucht der Präſident im geſamten Atlasgebiet Anhär ſcharen, indem er auf den M en Krieg verkünden läßt ſeinerſeits bemüht, t. Der Kafd Anflus iſt Gegend von Ag Nach einer dauern möge. aniſche Geſchäftsträger hat Ching die Vereinigten Staaten würden die Republik anerkennen. Nachdem die sbeamten ernannt und ſich das Par⸗ für beſchlußfähig erklärt habe. Bra⸗ I 2 729 8 80 Die Erkrankung des Papfſtes. W. Rom, Alle Kardinäle und das Nachrichten über Kardinäle de Lai, eſterreich⸗UN ngarn u andte, der bayeriſ dte, der Groß⸗ iſter des Malteſerordens, begaben ſich zum tsſekretär Merry del VBal d baten um eine Harka zu ve termelbung aus Tetuan ſol Rifſtüämme eine Harka a dank der Verſtürkunge! Mann zähle. Die Harka, Mauſergewehren ausgerüſtet und m Muniftion verſehen iſt, planen einen Angriff auf Tetuan und erforderlichenfalls eine Be dieſer Stadt. In Tetuan lagern zwar Mann ſpaniſche Truppen, doch ſei die Bevölke⸗ rung ſehr beunruhigt, da ſie befürchtet, daß ein Teil der Eingeborenen im Augenblick ein griffs einen Aufſtand anzetteln könnte. Die engliſche Zeppelinfurcht. OLondon, 9. April.(Von unſ. Lond. Bureau.) Aus Cardiff wird gemeldet, daß dort geſtern ſpät abends wieder große Aufregung herrſchte. Denn plötzlich wurde am Himmel ein len die Kaids der cht ha ben. die en 20 990 10l blich mit 0 reichliaße 5 einer Geſchwindigkeit von etwa 100 Km dahin⸗ ſchoß. Die Urſache dieſer Erſcheinung ließ ſich nicht feſtſtellen. Die einen glaubten, es ſei ein Flugzeug, die anderen ein Lenkballon mit elek⸗ triſchen Scheinwerfern geweſen. Wahrſcheinlich war es ein Meteor. Auf jeden fall verſteht es ſich von ſelbſt, daß binnen kurzem die albernſten Gerüchte die Stadt durchliefen, ſo daß man vor allem behauptete, daß es ein Zeppel in ge⸗ weſen, der von Deutſchland herübergeflogen ſei. Die Anerkennung der chineſiſchen Republik. OLondon, 9. April.(Von unſ. Lond. Buüreau.) Aus Waſhington wird gemel⸗ det, daß ſowohl in Peking, als auch in Waſhing⸗ ton die Tatſache, daß die Vereinigten Staaten die chineſiſche Republik noch nicht anerkannt haben, Unruhe und Erſtaunen hervorgerufen habe. Man ſagt, daß der Vorſchlag, den der neue Staatsſekretär des Aeußern Bryan gemacht häbe, von verſchiedenen Parteien nicht gerade freundlich aufgenommen worden ſei. Es ſei be⸗ kannt, daß Großbritannien, Japan und noch einige andere Staaten ſich ebenfalls außerſtande ſehen, die Republik China jetzt ſchon anzuerken⸗ nen. Auch Braſilien und Mexiko ſchloſſen ſich dieſen allerdings an. Man glaubt jedoch in Waſhington, daß die Anerkennung demnächſt er⸗ folgen wird und nur zeitweilig aufgeſchoben worden ſei. Dazu wird noch aus Peking gemeldet, daß der dortige amerikaniſche Botſchafter dem Waiwupu ankündigte, daß, wenn die Kammer und der Senat ihre Präſidenten gewählt haben ſollten, die Vereinigten Stagten mit der Aner⸗ klennung der Republik nicht länger zögern werden. Eine goldene Brücke für Nikita. W. London, 9. April. Die„Daily Mail“ ſchreibt: Es iſt eine Frage für die beteiligten Mächte, ob ſie nach der Herausforderung Mon⸗ tenegros König Nikolaus eine goldene Brücke bauen und ihm durch eine handgreifliche Kom⸗ penſation einen ehrenvollen Rückzug ermöglichen könnten. Vorausgeſetzt, daß er bereit wäre, auf Skutari zu verzichten und ſeine Truppen von der Belagerung der Stadt zurückzuziehen, könnte man ihm eine Summe Geldes anbieten, die es ihm er⸗ möglichen würde, die Verluſte, die ſein kleiner Staat während des Krieges erlitten hat, wett⸗ zumachen. Das iſt vielleicht kein heroiſcher Kurs für die Mächte, aber um ein größeres Unheil zu verhüten und dem Frieden den Weg zu ebnen, würde das europäiſche Konzert gut beraten ſein, wenn es in die Taſche griff. Die Eröffnung des erſten chineſiſchen Parla⸗ ments. wW. Peking, 8. April. Seute iſt das erſte chine⸗ ſiſche Parlament eröffnet worden. Auf den mit Triumphbögen geſchmückten Straßen drängt ſich eine dichte Menſchenmenge. Die gemeinſame Eröffnungsfeier des Senats und des Repräſen⸗ tantenhauſes fand unter dem Salut der Ge⸗ ſchüze im Abgeordnetenhaus ſtatt. Anweſend waren 500 Volksvertreter von im ganzen 596 Die 98 18 S* Galerien waren von chineſiſchen und fremden Beſuchern dicht beſetzt. Der Senior des Reprä⸗ ſentantenhauſes begrüßte die Verſammlung und erklärte das Parlament für eröffnet. Unter großer Begeiſterung wurden alsdann beide Häuſer auf Samstag vertagt. Nuanſchikais Botſchaft an das nur eine proviſoriſche iſt, nicht öffentlich ver⸗ Er ſpricht darin dem Parlament ſeine e 2 wird uns berichtet: In g wiederher⸗ ge, wenn auch ten laſſen, uerte. Dies mit von ſei eine gakeit in der eſtellt worde Auch ſeien 5ß im Urin und deutliche An⸗ tellt worden, daß die Nieren aft gezogen ſeien. April. Das Giornale'Italia berzeichnet eine Verſion, wonach der Papſt geſtern Abend einen Ohnmachtsanfall erlitten habe, fügt jedoch hinzu, daß eine andere Verſion, wonach der Papſt Schüttelfroſt verſpürte und ihn ein Fieber hefiel, größeren Glauben ver⸗ W. diene. Prof. Marchia⸗Fava ſtellte feſt, daß die Erkrankung keinen beunruhigenden Chorakter trage. Das Blatt ſagt weiter: D Papſt iſt ſo deprimiert, daß der Beſuch ſeiner Schweſter ihn ſehr bewegt. Abends verließ die älteſte Schweſter den Vatikan mit Weinen und geröteten Augen. All dies macht großen Ein⸗ druck im Vatikan Die Pilger, die nach der Wiederherſtellung des Papſtes empfangen wer⸗ den ſollten, begaben ſich in die Baſilika von St. Peter, um gemeinſame Gebete für die Ge⸗ ſundung des Papſtes abzuhalten. * Rom, 8. April. Zwiſchen 7 und 8 Uhr beſuchten die Aerzte Marchia⸗Fava und Amici wiederum den Papſt. Man verſichert, daß ſie eine Beſſerung in ſeinem Befinden feſtgeſtellt hätten. Die Temperatur hält wenig über 37 Grad. Papſt Pius X. iſt geboren am 2. Juni 1835, 2 * er wurde zum Nachfolger Leos XIII. am 4. Auguft 1900 gewählt und gekrönt am 9. Auguſt des gleichen Jahres. Die Wehrvorlage im Reichstage. Die Rede Baffermann. Berlin, 8. April. (Von unſerer Berliner Redaktion.) Der heutige Beratungstag für die Wehrvor⸗ lage im deutſchen Parlament war beſonders ausgezeichnet durch die Rede des nationallibe⸗ ralen Führers Baſſermann. Sie hätte eine noch größere Wirkung erzielen können, wenn ſie nicht an erſter Stelle geſtanden hätte, zu einer Zeit, wo im Reichstagsſaale infolge der Störungen durch die ſpäter im Hauſe erſcheinen⸗ den Abgeordneten ſtets Unruhe herrſcht. Es iſt dann ſelbſt für den gewandteſten Redner ſchwer, in den nötigen Kontakt mit dem Hauſe zu kom⸗ men. Wohl litt auch der erſte Teil der Baſſer⸗ mannſchen Ausführungen unter dieſem Uebel, allein die trefſſicheren und ſachkundigen Dar⸗ legungen verſchafften ſich bald bei allen Par⸗ teien Gehör. Baſſermann gab in großen Zügen ein klares Bild von unſerer auswärtigen Lage wie von den Schwierigkeiten der internationalen Lage überhaupt, und er hat dabei auch die Ur⸗ ſachen dieſer Verſchlechterung in tieferliegenden Anläſſen ergründet, als man es bisher für nötig hielt. Der natlonalliberale Führer zeigte, wie ſich das Bild unſerer auswärtigen Lage ſeit dem Ende der Bismarckſchen Epoche zu unſerem Nachteil verſchlechterte, wie ſeit dieſer Zeit die Annäherung zwiſchen Rußland und Frankreich erfolgte und wie unſere früher ſo vortrefflichen Beziehungen zu Rußland infolge der franzö⸗ ſiſchen Ententepolitik abflauen mußten. Auch Baſſermann hütete ſich vor dem Fehler, die Lage paſſimiſtiſch zu beurteilen, umſo überzeugender wirkten ſeine Hinweiſe auf die bedenklichen Unterſtrömungen, die ſich gegenwärtig in Ruß⸗ land und Frankreich geltend machen. Den Wert des Dreibundes führte er auf ſeinen durch Tri⸗ politanien und Balkankrieg geminderten wirk⸗ lichen Wert zurück, wobei das unbedingte Ein⸗ treten für unſeren öſterreichiſchen Bundes⸗ genoſſen beſonders wohltuend berührte. Baſſer⸗ mann ließ ſeinen Blick über die Nöte des heu⸗ tigen Tages hinausſchweifen auf die neuen Auf⸗ gaben die unſerem Reiche durch ſeine Weltpolitif entſtanden ſind. Hier liegen die wirklichen Gründe unſerer neuen Heeresverſtärkungen: wir müſſen auch den neuen Aufgaben gewachſen ſein, ſelbſt unter veränderten Machtverhält⸗ niſſen, und dazu iſt die endliche Durchführung der allgemeinen Wehrpflicht unerläßlich. Wie auf dieſe Weiſe Baſſermann die geſtrigen Dar⸗ legungen des Reichskanzlers vertiefte, ſo wurde er auch dem Verlangen nach entſprechenden Ga⸗ rantien gerecht, die jetzt für die Durchführung von Reformen gefordert werden müſſen. Der Beifall auf allen Bänken der bürgerlichen Par⸗ teien bewies, daß der nationalliberale Führer ſich auch die Zuſtimmung anderer Parteiange⸗ höriger mit ſeiner inhaltlich und formell aus⸗ gezeichneten Rede zu erringen verſtand. Die Rede des Reichskanzlers. W. Paris, 9. April. Ueber die vorgeſtrige Rede des Reichskanzlers ſchreibht der„Petit Pariſien“ u..: Die Rede, welche die Notwendigkeit einer Ver⸗ ſtärkung des deutſchen Heeres behandelte, hätte ebenſo gut und ſogagr noch beſſer eine Vermin⸗ derung der Rüſtungen gerechtfertigt. Hat ſich bemüht, darzutun, daß die Beziehungen Deutſchlands zu den Staaten der Triple⸗Entente ſehr befriedigende ſeien. Er hat England uneingeſchränkte Anerkennung ge⸗ zollt, die Herzlichkeit der ruſſiſch⸗deutſchen Be⸗ ziehungen betont und jenen bemerkenswerten Saß ausgeſprochen. den man in keiner Rede einer ſeiner Vorgänger finden wird: Unſeve Beziehun⸗ gen zu Frankreich ſind gute. Mit Sorgfalt muß man die vom Reichskanzler im Laufe ſeiner Rede wiederholt abgegebene Erklärung verzeichnen, daß Deutſchland jede herausfordernde Politik bon ſich weiſt und niemand bedrohen will. Wir neh⸗ men davon Kenntnis. Der Balkankrieg. Europa gegen Serbien und Montenegro. erlin, 9. April.(Von unſ. Berl. Aus Weien wird gedrahtet: Aus doch der Reichskanzler 8 Bureau.) Saloniki trifft die Nachricht ein, daß aus 17 griechiſchen Transportdampfern die einge⸗ ſchifften und für Albanien beſtimmten Trup⸗ pen wieder ausgeſchifft werden. Es fehlt vorläufig an näheren Daten über die Be⸗ deutung dieſer Maßregel. Von ſerbiſcher Seite wird mitgeteilt, daß die ſerbiſche Regierung be⸗ reits anfangs Februar in Kenntnis war, daß Skutari albaniſch werde und dieſe Nachricht der montenegriniſchen Regierung mit dem Bemerken mitteilte, daß es ihr unter ſolchen Umſtänden ſchwer fallen würde, Hilfstruppen zu ſenden. Da aber noch kein formeller Beſchluß der Londoner Bolſchafterreunion über die Zugehörigkeit Sku⸗ taris vorlag, ſah man ſich gezwungen, der drin⸗ lichen Forderung Montenegros nach Hilfs⸗ truppen zu entſprechen und ſchickte ſchließlich die verlangte Diviſion. Weitere Truppen wird Ser⸗ bien unter keinen Umſtänden nach Skutari ſchicken. Die bereits dort vorhandenen Truppen zurück⸗ zuziehen, erſcheint jedoch unmöglich, ſolange König Nikolaus bei ſeiner Haltung beharrt und die Belagerung von Skutari nicht einſtellt. W. Paris, 9. April. Der„Exeelſior“ meldet aus Korfu, daß 17 griechiſche Transport⸗ ſchiffe, die am Sonntag von Korfu mit 15 000 ſerbiſchen Soldaten und Belagerungsgeſchützen in Begleitung des Panzerſchiffes„Pſara“ und zweier Torpedobootzerſtörer abgegangen waren, zurückgekehrt ſind, nachdem ſie die Truppen und Kanonen in San Giovanni di Medua gelandet hatten. 1 0 London, 9. April.(Von unſerem Lond. Bureau.) Aus Cetinje wird der Times ge⸗ drahtet, daß der General Bukotitſch, der Kron⸗ prinz und Prinz Peter geſtern in Cetinje waren um mit dem König Nikolaus zu verhandeln. Das internationale Geſchwader liegt noch immer vor Antivari. Die Feindſeligkeiten gegen Skutari ſcheinen vorläufig ein⸗ geſtellt zu ſein. Die Antwort Serbiens an die Mächte. OLondon, 9. April.(Von unſerem Lond. Büreau.) Der Belgrader Korreſpondent des Daily Telegraph meldet ſeinem Blatte, daß das ſerbiſche Kabinett geſtern den Mächten ſeine Antwort geſchickt habe. In der Ant⸗ wort erklärt Serbien, daß es ſich noch immer mit der Türkei in Kriegszuſtand befinde und daher ſeine Truppen nicht zurückziehen könne. Dies werde jedoch geſchehen, ſobald der Friede geſchloſſen und Skutari gefallen ſein werde. Mit Bezug auf Albanien ſagt das ſerbi⸗ ſche Kabinett, es müſſe ſich da auf die frühere Antwort beziehen und vorerſt verlangen, daß die Mächte mitteilen möchten, was für eine Grenze denn eigentlich das neue Albanien er⸗ halten ſoll. ** Rumänien und Bulgarien. OLondon, 9. April.(Von unſerem Lond. Bureau.) Aus Sofia wird der Times gemelbet, daß nach der Rückkehr des Dr. Danew nach Petersburg allerlei Gerüchte aufgetaucht ſeien, denen zufolge die Botſchafterkonferenz in der ruſſiſchen Hauptſtadt beſchloſſen haben ſoll, daß Rumänien Siliſtria erhalten ſoll mit einem Küſtengebiet von 14 Km. Dies hat in Sofia große Unruhe hervorgerufen und man macht ſich große Sorgen wegen der Zukunft. Narhtrag zum lokalen Teil. * Eilgüter werden nach einer Bekanntmachung des Großh. Finanzminiſteriums auf Station Mannheim⸗Induſtriehafen von jetzt ab auch nachmittags angenommen⸗ * Das erſte Kreisſpielfeſt des X. Deutſchen Turnkreiſes(Baden, Elſaß⸗Lothringen und die Pfalz), verbunden mit volkstümlichem Wettren⸗ nen, findet, nach einem Beſchluß des Kreisturn⸗ rats auf ſeiner Tagung in Straßburg, am 10. Auguſt in Lahr ſtatt. * Tydesfall. Der frühere Seniorchef und Gründer der Firma S. Hockenheimer u. Sohn, Zigarrenfabrik, Mannheim, Herr Samuel Hockenheimer, iſt im 64. Lebensjahre ge⸗ ſtorben. Der Verblichene hat ſich große und bleibende Verdienſte um ſeine Firma erworben. Die Vielen, die ihn kannten, betrauern in ihm einen Mann von lauterem Charakter, reich an Erfahrungen und Kenntniſſen, deſſen Andenken unvergeßlich ſein wird. *Ein Vermißter entdeckt. Der 26 Jahre alte Schmied Johann Morath, welcher bei Ge⸗ brüder Sulzer in Ludwigshafen in Arbeit ſtand und geſtern von dort als ſeit dem 4. April ver⸗ mißt gemeldet wurde, iſt auf die Zeitungsnotiz im hieſigen Allgemeinen Krankenhauſe aufge⸗ funden worden. Er irrte in den hieſigen Straßen umher und ſprach einen Schutzmann an, er ſolle ihn nach Freiburg begleiten, da er hier nicht mehr ſicher ſel. Da er offenbar an Verfolgungswahn litt, brachte ihn der Schutzmann ins Krankenhaus. Neues aus Ludwigshafen. * Das unſinnige Wettfahren mit ber Straßen⸗ bahn führte geſtern nachmittag einen erheb⸗ lichen Unfall herbei. Der 15 Jahre alte Kaufmannslehrling Friedrich Walzer fuhr auf ſeinem Fahrrade von Frieſenheim nach Ludwigshafen neben dem Lokalzug her. Am kleinen Tor der Anilinfabrik kam er zu Fall und der letzte Wagen des Zuges ging ihm über den rechten Fuß, wobei ihm zwei Zehen abge⸗ quetſcht wurden. Volkswirtschaft. Verein von Holzinteressenten Südwestdeutsch- lands, Freiburg im Breisgau. Der unter Leitung des Teilhabers der be⸗ kannten Firma Gebr. Himmelsbach in Freiburg i.., Herrn Hermann Himmelsbach stehende Verein von Holzinteressenten Süd⸗ westdeutschlands hält in der Zeit vom 12. auf den 13. April seine 14. ordentliche Gener a1⸗ versammlung in Konstanz ab. Der Verein umfaßt die Gebiete von Württemberg und Hohenzollern, Baden, Elsaß-Lothringen, Pfalz, Hessen-Darmstadt und die südliche Rheinprovinz; er zählt neben den großen Un⸗ ternehmungen auch den überwiegenden Peil der mittleren und kleinen Betriebe dieser Ge- biete zu seinen Mitgliedern. Seit seinem jetzt 15jährigen Bestehen hat der Verein in groß⸗ zügiger Weise die Interessen seiner Kreise zu vertreten gewußt und hat insbesondere ver⸗ standen, im Benehmen mit den Regierungs- behörden manche Härten und manchen, den Interessen des Holzgewerbes entgegenstehen- den Mißstand zu beseitigen. Auch die diesährige Tagesordnung läßt wie⸗ der erkennen, in welch umfassender Weise der Verein sich seiner Aufgaben gerecht zu werden bemüht und wie neben den Großindustriellen auch der kleine Sägebesitzer auf seine Rech⸗ nung kommt. Die Tagesordnung umfaßt eine am 12. April stattfindende Vorsitzung, in wel⸗ cher die internen Vereinsangelegenheiten zur Erledigung kommen, sowie die Hauptsitzung, die am 13. April, vormittags 1o Uhr im Kon⸗ ziliumsgebäude abgehalten wird, und aus der folgende Verhandlungsgegenstände besonders hervorgehoben zu werden verdienen: Herr W. Heyd, Zizenhausen, wird die Lage der ober- badischen Sägeindustrie behandeln, Herr Dr. P. Mieck, Syndikus des Verbandes Südwest⸗ deutscher Industrieller, Mannheim, wird über Handelswirtschaft und Sozialpolltik sprechen. Das Projekt der Schiffbarmachung des Rheins bis z um Bodensee hat Herr Handelskammersyndikus Braun, Kon-⸗ stanz, zum Gegenstand eines Vortrages ge⸗ macht, während die Herren K. Hensolt, Mannheim, H. Hertzer, Freiburg i.., und Dr. O. Prange, Berlin über andere besondere aktuelle Gegenstände der Holzindustrie refe- rieren werden. Die Generalversammlung ver⸗ spricht auch diesmal wieder eine Kundgebung des im Holzgewerbe vorhandenen Willens zur gemeinsamen Arbeit für die Interessen dieses Erwerbszweiges im Wirtschaftsleben zu Wer⸗ den. Der Obmann des Tagungsausschusses der Vereinssektion Bodensee ist Herr W. Heyſd in Zizenhausen, Bei der Versammlung sind nicht nur Voereinsmitglieder, sondern auch andere Holzhändler und sonstige Holz- gewerbetreibende willkommen. * Verein für chemische Industrie, Mainz. Nach dem Bericht für 1912 ist das Ergebnis besser ausgefallen als erwartet wurde. Der Betriebs- gewinn stieg weiter auf M. 1 952 532(1 651 013),. Wozu M. 178 O0(150 o0 Vortrag treten. Bei M. 244 790(M. 256 103) Unkosten, M. 31 990 (M. 67 103) Zinsen M. 13 193(o) Effektenkurs⸗ verlust, sowie nach Mark 429 233(M. 399 682) Abschreibungen werden M. 720 o00(M. 560 0000, wWie schon gemeldet, als 20(160 Prozent Dividende auf M. 3,60 Mill Aktienkapital verteilt, an Tantiemen M. 215 890(M. 188 931) bezahlt, M. 32 186(M. 30 285) der Arbeiter⸗ Pensionskasse, M. 25 O000(o) der Beamten-Pen- sionskasse, M. 50 000(wie i. V) der Dividen⸗ dentreserve, M. 50 000(), der Spezialresetve, wieder M. 25 O0 dem Dispositionsfonds und wieder M. 50 oo0 dem Versuchskonto, sowie M. 12 Ooo(wẽðie i..) der Talonsteuerreserve überwiesen, Wwonach M. 225 000 für neue Rech- nung bleiben. Das neue Jahr habe mit einer wWeiteren Steigerung der Acetatpreise begonnen, allerdings auch mit höheren Kohlenpreisen. Doch erwartet die Verwaltung wieder ein gün⸗ stiges Erträgnis. 8. Seite. General⸗Anzeiger, B⸗ die Neueſte Nachriten(Mittagblatt) Mannheim, 9. April. Saatenstand im Deutschen Reich. Dem Reichsanzeiger“ zufolge ist dler Herbstsaatenstaf d im Deutschen Reich Anfang April 1913, wenn 2 gut und 3 mittel bedeutet; kür Winterweizen 2% Winterspelz auch mit Beimischung von Roggen oder Wei⸗ zen 20, Winterroggen 2,. In den Bemerkungen des Statistischen Amtes zum Saatenstand im Deutschen Reich Anfang April 1913 heißt es: Der Verlauf der Witte⸗ rung in den Wintermonaten war im allgemei⸗ nen günstig für die Winterfrüchte. Bis gegen Ende Januar blieb das Wetter verhältnismäßig mild und mit ziemlich reichen Niederschlägen, dann setzte bei zum größten Teile schneefrelem Boden scharfen Frost ein, der einige Zeit an- hielt; damit war aber die Kraft des Winters gebrochen. Im März traten zwar noch ver- schledentliceh ziemlich starke Nachtfröste auf, tagsüber war aber schon schönes warmes Frühlingswetter. Infolgedessen konnten die Arbeiten der Frühahrsbestellung kräftig in Angriff genommen und soweit gefördert wer⸗ den, daf, abgesehen von Gebieten mit rauhe- rem Klima, die Aussaat der Sommersaaten an- fangs April größtenteils geschaffen war. Nach vlelen Berichten wäre jetzt durchdringender Regen sehr erwünscht. Ueber die durch Aus- Winterung nötig gewordenen Umpflügungen kann erst im nächsten Monat eingehender be⸗ richtet werden, doch scheint nach darüber vor- llegenden Aeußerungen der Umfang der Win⸗ terschäden im allgemeinen nicht erheblich zu sein. Das Auftreten von Schädlingen verschiedener Art beschränkt sich bis jetzt nur auf kleinere Bezirke. Frühe Sasten, die im Herbste schon kräftig entwickelt waren, sind durch die Nachtfröste nicht wesentlich geschä⸗ dtigt worden und zeigen meist gutes Aussehen. Bei einem großen Peil derjenigen Saaten, welche wegen verzögerter Räumung der Fel- der erst so spät gesät wurden, daß sie beim Eintritt des Winters noch nicht oder eben erst aufgegangen und nur schwach bestockt waren, läßt die Entwieklung noch manches zu wün⸗ schen übrig; teils weisen diese Saaten noch größere Fehlstellen auf. Maschinen- und Armatur-Fabrik vormals Klein, Schanzlin u. Becker, Frankenthal, Filial- bureau Mannheim. Die Firma teilt uns mit, daß sieh ihre Geschäftsräume von nun an imn Hansahaus, D 1, 7·8 befinden. Gleich- zeitig sibt die Firma davon Kenntnis, daß sie in nächster Zeit hier ein Lager in Dampf- und Wasserarmaturen, ferner in Kondenstöpfen und Pumpen unterhalten werde. Vierttheimer Kreditverein, Viernheim. Der Aufsichtsrat und Vorstand des Viernheimer Krecitvereins macht bekannt, daß der Ver- Iust, den der Verein durch seine Verbindung mit der landwirtschaftlichen Genossenschaft er- jeidet, mit Leichtigkeit von der Kasse selbst aus den Reserven und der Betriebsrücklage gedeckt werden kann. Aus der Bilanz geht hervor, daß der Gesamtumsatz des letzten Jahres 1 39% O0890 M. betrug und ein Reingéewinn von s0or1B Mark erzielt wurde. Abgewiesene Klage wegen Nichtzahlung der Nachtragsdividende. Aus Leipzig wird gemeldet: Das Reichsgericht hat die Klage des Aktionärs Klaus v. Brons, der von der deut- schen Levantelinie die Zahlung der Nachtrags- dividenden für loog und 1910 auf Grund der Dividendenscheine forderte, die er vor dem Verkauf seiner Aktien abgetrennt hatte, in Be- stätigung des Urteils des hanseatischen Ober⸗ landesgerichts, kostenpflichtig abgewiesen. Nordd. Gummi Guttapercha Warenfabrik. Die Hauptversammlung der Norddeutschen Gummir und Guttapercha-Warenfabrik(vorm. Fonrobert u. Reimann),.-G. in Berlin, ge⸗ nehmigte 3 Prozent Dividende. Die Ver⸗ Waltung teflte mit, daß das Geschäft in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres sehr günstig gewesen sei. Die Ausgaben infolge des Geräuschprozesses für die durch Gerichts- urteil geforderte Beseitigung der Geräusche sind abgebucht, und da auch sonst reichliche Abschreibungen vorgenommen wurden, seien höhere Erträgnisse zu erwarten. Von der Berliner Börse. Die neuen 4,5proz. Schuldverschreibungen der Elektrizitäts-.-G. vormals Schuckert u. Co. in Nürnherg wurden gestern zum erstenmal und zwar mit 98,5 Pro- zent notiert. Der Zeichnungspreis war 98,25 Prozent. Oesellschaft für elektrische Beleuchtung in Petersburg. Der Verwaltungsrat der Gesell- schaft für elektrische Beleuchtung vom Jahre 1886 in Petersburg schlägt eine Dividende von 11 Progent(i. V. 10.53) auf die Vorzugsaktien und 8(Js) Prozent auf die Stammaktien vor. Die im Jahre 1912 ausgegebenen Stammaktien erhalten die halbe Dividende. aproz. Anleihe der Stadt Darmstadt. Die Disconto-Gesellschaft und die Bankhäuser J. Dreyfus u. Co, und L. u. E. Wertheimber in Frankfurt a. M. haben die Zulassung von M. 4 Mill. Aproz. Anleihe der Stadt Darmstadt zur Frankfurter Börse beantragt. 4,5proz. Ungarische Staatsrentenanleihe von 1913. Von der Diskonto-Gesellschaft wurde die Zulassung der M. 127,0 Mill. betragenden neuen Anleihe zur Frankfurter Börse bean- tragt. Konkurse. Freiburg. Gottfried Vulfing in Neuhäuser. .; Kaufmann Karl Montigel in Freiburg..: 25. April. Pr.: 3. Mai. Stuttgart. Ludwig Brändle, Schineidermstr. A. 23. April, Pr.: 3. Mai. Schiffahrt. Dulsburg-Ruhrort, 8. Aprll. Amtliohe Rotlerungen der Sohlffer- dörse zu Bergfahrt: Frachtsätze für elserne Kühne, dol Adladungen aut Wasserstand(für die Tonne z20 100⁰ 25 in Aark; gaeh Coblenr.00, St. G0ar.—, Bingen.—, Halnz-Gustavsburg.00, Nalnplktze dlis Frankfurt a. M..00. Mannhelm.00. Karlsrute 0,00, Lauterdurg.00, Strassburg l. E. .00.— Sohlepplöhne für die Tonne zu 1000 Kg) nach St., Goar 45—.00 Mk., nach Ralnz-Gustavsburg.60—.00 Mk., nach Mann- helm.70—.00 Mk. Talfraohten für Kohlenfadungen(fur dle ronne zu 1000 Kg) Holland. Tlelk klelns Schiffe niedrigster Satz.70 Mk. Amsterdam: mlttlere Sohlfte nledrigst. Satz.68 Mk. Zevendergen: mittlere Sohlfte niedrigst. Satz.50 Hk. Steendernen: kleine Sohltfe nledelgster Satr.00 Mk. 5 Telegraphlsehs Bürsender entg. London, 8. April.„The Baltic“, Schluß. Weizen schwimmend: fest bei guter Nach- krage. Mais schwimmend: fest, aber nicht leb- haft. Gerste: schwimmend: ruhig bei kleinem Handel. Hafer schwimmend: fester. New Lork, 8. April.(Tel.) Kaffee lag bei Beginn fester auf Käufe für New Orleanser Rechnung, schwächte sich aber späterhin ab, als entmutigende Kabelberichte einliefen, um- kangreiche Liquidationen vorgenommen wur⸗ den, Gerüchte über brasilianische Verkäufe zirkulierten und sich im allgemeinen eine regere Verkaufslust bemerkbar machte. Schluß Willig. Baumwolle nahm, angeregt durch un- günstige Wetternachrichten und entmutigende Kabelberichte, einen stetigen Verlauf und die Preise erfuhren späterhin auf Käufe für New Orleanser Rechnuns und Deckungen der Bais- siers eine Besserung. Auch der Schlußgver- kehr war behauptet. New Vork, 8. April.(Tel.] Produkten- börse.) Weizen. Nach der gestrigen Festig- keit trat auch hier in Uebereinstimmung mit Chicago auf schwächere nordwestliche Pro- duktenmärkte, sowie Meldungen über günstiges Wetter im Nordwesten eine Abschwächung ein, die sich noch weiterhin fortsetzte, als der Monatsbericht der Regierung verstimmte und Liduidationen vorgenommen wWurden. Der Schluß vollzog sich in matter Haltung und die Preise erlitten Rückgänge von I c. Mais verkehrte ohne nennenswerte An- regung. Chicago, 8. April.(Tel.) Produktenbörse. Weizen. Unter Realisationen und auf Mel-⸗ dungen über günstigeres Wetter in Winnipeg eröffnete der Markt in kaum behaupteter Hal⸗ tung bei unveränderten bzw. c. niedrigeren Kursen. Die Kurse mußten noch weiter nach⸗ geben, als der Monatsbericht der Regierung verstimmte. Unter Liquidationen schloß der Markt in matter Haltung und es waren gegen gestern Einbußen von 1 c. bis 1½ c. zu ver⸗ zeichnen. Mais. Am Maismarkte fanden zu Beginn Realisationen statt, immerhin konnte derselbe in behaupteter Haltung eröffnen. Geringes An⸗ gebot seitens der Farmer, sowie Meldungen über ungünstiges Wetter führten alsdann zu einer Besserung der Marktlage, doch trat auch hier in Uebereinstimmung mit Weizen eine Abflauung ein und unter Abgaben der Kom- missionshäuser schloß die Börse in williger Haltung bei—4 C. niedrigeren Kursen. — Frankfurter Abendbörse. Frankfurt, 8. April. Umsätze bis 6,15 Uhr abends. EKreclitaktien 193,8 bz.(sollten heute mittag von.,13—.35 Uhr 193,%5 bz. notiert sein.) Staatsbahn 153 bz., Lombarden 24.5 bz., Baltimore und Ohio 100,50 bz., Schantungbahn 131,/5—80 bz. Hamburg-Amerik. Paket 136,20 bz. Nordd. Lloyd 118—118,50 bz. ult. Raab-Grazer Anr.-Sch, 40 bz. Aumetz-Friede 174.75 bz. ult., Gelsenkirchen 191,50 bz., Harpener 189,50 bz. Phönix Berg⸗ bau- und Hüttenbetrieb 239,25—50 bz., Esch- weiler 210,40 bz, cpt.,.-Luxemburger 160½ bz., Daimler Motoren 318 bz.., Adlerwerke Kleyer 355 bz. u.., Scheideanstalt 654 bz.., Höchster Farbw. 633,50 bz,., Zellst. Waldhof 238,90 bz. Elektr. Allgem.(Edison) 234,50 bz, Elektr. Schuckert 141.78— 142 bz.., Elektr. Berg⸗ mann 122 bz, G. .156.30 Uhr: Phönix 28998, Hamb. Paket⸗ fahrt 14606—94, Nordd. Lloyd 11888. Die Tendenz der Abendbörse war befestigt. Im Einklang mit besseren Kursen der aus- Wärtigen Plätze, wurden hier Montan- und Elektrowerte zu etwas höheren Kursen um⸗ gesetzt. Schiffahrtsaktien zogen gleichfalls ca, 94 Prozent an. Am Kassamarkte gewannen Scheideanstalt 3, Höchster Farbwerke 2 Pro- zent, Daimler 3 Prozent. Kleyer notierten da- gegen.5 Prozent unter heute mittag. Effekten. Arüssel, 8. April.(Sohluss-Kurse.) ept., Kurs 4% Braslllanfsche Anleihe 1889 4% Spanlsohe Aussere Anlelhe(Exterleurs:—— 4% Türken unlflzlertt 1592.50—.— Türken-lOchkee. / Luxemburgische Prinde Henrlbannnn 615.— 609.— Warsohau-Wenennnn P—— Valparasso 8. April. Weohsel auf London 10— Rew-Vork, 8. Aprll. Kurs vom 8.—55 Kurs vom 8. 7 Geld auf 24 Std. Texas domm. 26.½ 26.% Durohsohnſttsrat,.—.½¼ Texas pref. 63.— 82.7% do. letzte Darleh.½.—Hissdouri Pasiffe l. 39.— 38.% Weohsel Berlin 95.½% 95.½[Matlonal Railroad Weohsel Parls.18%.18% of Rerlko pref. 58.— 57.½ do, London 60 Tg. 468.20 483.30 do. Znd pref,—— Oablo Transfers New-Vork zentral 108./ 105.— Wechsel London 497.60 487.85 ew-Vork Ontarlo Silber Boulllon 59.— 59.—] and Western 0 31.— Atoh. Top. u. St. EG Norfolk u. West o. 107.½ 107,½% oonv. 4% Bonds 102.½ 102./ Northern Paolflo o. 118.¼8 117.½% 2½ Holorado 8. 8. 89.% 89.½ Pennsylvanla oom. 118.¼ 118.%½ North.Pac.3% Bas. 67.% 67.—Reading oomm. 167½ 185.— d0. 4% Prlor, Llen. 95.½ 95./ Rock Isſand Oomp 23.½ 22.60 St. Louls u, S. Fran- do, do, pref. 89. 37.1½ zisko ref. 4% 75½ 75.—Southern Pacifſo 101.½ 101 378 8. Pab. o. 4% 1829 89.½ 89.South. flallway o. 88.¾ 25.1½ Union Paolfio don, 83.½ 94.—] do. pref. 90.½% 80.— Atohis. Topela o. 183.½ 103.— Unlon Paofflo oom. 188.ùů 154.% Baltlmore-Ohlo o,. 100./ 100.½ do. pref, 95.½ 66.1½ Canada-Paolflo— 236.½ Wabash. pref. 11.— 11.— Chesapeake-Ohlo 68.½ 65.% Amalgamat. Copp 78.%¾ 75.½6 Shioage MIIwauk. 12.— 111./ Amerioan Can. pr. 118.— 117.½ Oolorade Std. oom 30.½ 30.— do. Loo, oom. 38.¼ 37.— Denv. u. Rio Ard. o. 29.% 20.½ Amerlo. Smelt. o. 71.½ 70.½ do. pref. 36./ 36.%6] do. Sugar o. 114.— 110.— Srle domm. 29.% 28.8% Anaconda Copp. o. 39.% 38.— do, Ist. pret. 46.% 45.densral Elebtt. o. 141.— 11½ great Nortbern 130.½% 128.%½ U. St. Steel Corp,o. 63.½ 62.2½% Ullnols zentral 120,% 120.% do. pref, 108./ 109.1 Lehlgh Valloy om 161.% 1804%[Utah Jopper dom. 54½ 53.% Touisville Mashv,. 135.¼ 138.—Virginla Caroſ, a. 36.½ 38.½ Missouri Kansas Sears Bobeuok o, 191.— 189.— Produkte. Lwerpool, 8. April Baumwollmarkt. Sohluss-Notlerungen. Ee notleren Middl. amerik..95.—, per Apri.70½, per Aprll⸗ Hal.68.— per Ral-lun.88.—, der Junf-Zull.85.—, per Jull- August.60.—, er Aug.-Sept..49.1, per Sop.-Okt..88. per Okt.-Nov..26.½, per Nov.-Dex. 62—. per Dez,-Jan,.18.%, por Jan.⸗Eobr, 8480% New-Vork, 8. April. Kurs vom 8. 2 Kurs vom 6. 75 Saumw, atl. Hafen.000.000/Sohmalz WIloox 11.10 11 80 do. atl. Golfh. 12.000 10,000[ralg prima Olty.½.105 do. im innern.000.000 Zucker Muskov..98.95 do. Exp,.Gr.B. 15.000.000Kaffee Rlo looe 11.½ 11.½ do, Exp.n. Kont 7. 000 do. April 10.52 10.95 Zaumw. looo 5 do. Mal 10.87 11.11 do. April 2 do. Jun 10.77 11.20 do. Mal do, fluff 10.87 11.30 do. zun 2. do. August 10.97 11.40 do. iull 0 po. September 11.09 11.49 do, Augekst 5 do. Okiober 11.09 11.49 do, Septdr. 5 do, November 11.10 11.46 do. Oktbr. 4 do. Dezember 11.11 11.86 do, Novbr. do. lanuar 11.12 11.50 do. Dezember—.——— do. Februar 11.12 11.50 do, in New- do, RHärz 11.14 11.51 Orl. 1000 12.½ 12.1½%/elzen kr. 2 looo 113.—113.— do, Apri 12.47 12.41 do. Nai do. Mal 12.37 12.38] do. juli betrol. raf, Casse 10.80 70.80 40. Septdr. do, stand. winte Mals Ma! 5 New-Vork.50.50 do. juſl—— do. stand. wihte NMehl epring wheat.90.85 Phlladelphla.50.50Getreldetracht n. Petr.-Ored. Balano.50.50 Lverpool 2%./ Terpent.Rew-Vork 45.— 45.— do. Tongon.—.— do, Savanah—.——.— do. Antwerpen.¼.½¼ Sohmalz-Western 11.10 11.15] do fotterdam./.— do.(Rob. Br.) 11.80 11.0 Ohloago, 8, Aprll, naochm. 5 Ubr. Kurs vom 8 Kurs vom 8. 7. Welzen Mal 91.% 92./ Lelnsaat April 128.½ 128./ do. Jull 91.4 91.½ Sohmalz April—.——— do. Sept. 99./ 90.% d0. Mal 10.85 10.75 Bals Hal 55.1½ 55.¾ do. jull 10.70 10.77 do, Iull 56.— 55./% Pork Hal 19.55 19.75 o. Sept. 57.— 57.¾5 do, jull 19.77 19 90 Roggen oo0 60.¼ 61./ do. Soptbr. 19.65 19.72 o. Aprl—.———FRippen Mal 11.— 11.05 do. RMal———.— do. juii 10.97 10.85 Hafer Nal 95.— 35./ co, Sopthr, 10.72 10.70 do, Jull 33.¼ 34.% Speok 11.25 11.25 Leinsaat loo0—— Lvorpool, 8. Aprll.(Sohluss.) Melzen roter Winter stetig 8. 7 Olfteren: per na 25(. 5*— per jull 1 775% 74404 0 Bals ruhlg Zunter Amerlka per Raf 5/% 501½ 1 5— La Plate per julſ 5/17/ 5715 7— Antwerpen, 8. April.(Sohluss.) Melzen fest. 8. 7,Serste 8. 7. der HIl..97 20.32] bder Nal. 138.20 17.25 der Jull 20.92 20.2] per Septüur.. 15.85 158.5 per Sept. 29.65 20.60] per derember. 15,66 15.67 Köin, 8, Apell. Ruböl in Fosten von 5000 Kg. 69.—., Dez 67.—., 66.50 6. Hamburg, 8. Aprll. Rohzuoker März——, April.90.—, Kal 10.00.—, jun! 10.05.— August 10.27.½ Hamburg, 8. April..30 Uhr nachm, Kaffee good average santos per Ral 57½, per Sept. 68—, per Dez, 57½ per März 57.% Salpeter 11.83—, por Febr.-RNärz 11.10—, per Aal 10.27½ teuss, 8. Aprll. Fruohtmarkt. Wolzen neuer ſa. 21.—, ia. 20.— Illa.—.— M.— Roggen neuer la. 16.80, lla, 18.80, la.—.— Mk Hafer alter la, 17.—, lla. 16.— Mk,, Rubäl 68.00, fasswelse 68.00 gerelnigtes Oel 69.00 Mk. per 100 Kllo,— Heu.70—.20, Luzerner nleu.50 Ax. die 50 Klo, Presskuohen 104 Ak. für 1000 Kle Klele.20 Mk. Rotterdam, 8. Aprll. Nargarine nom. Rüpenzucker, I. Sloht fl. 12—, Margarlne prima smerlk 69.—, Tinn: Banoa prompt fl. 182.—, Kaffes per Nov. 34.½, per Ber. 34./ Landesprodukten-Börse Stuttgart. Trotz großer Weltverschiffungen und günstigen Saatenstandsberichten verkehrte der Getreide- markt in abgelaufener Woche in ausgesprochen kester Haltung. Die Angebote von Rußland waren spärlich und unverändert teuer, während Amerika und Argentinien große Quantitäten offerierte, aber erheblich teurer als in der Vorwoche. Auf heutiger Börse war regeres Interesse für gute in- und ausländische Weizen zu beobachten. In- folge der hohen Forderungen und andererseits in Rücksicht auf den noch immer schleppenden Mehlabsatz konnte sich kein größeres Geschäft entwickeln und erstreckten sich die Umsätze nur auf Deckung des nächsten Bedarfs. WIr notleren per 100 Kllogramm kraohtparltät Stuttgart detrelde und Saaten ohne Sack netto Kass a je nach Quslitk und Lleferzelt Kaftes beh., Zucker deh, Linn kest Welzen, wWürttemb. 19,25—21,50 Gerste, frünklsoche 18.50—19.50 „ fränklsch. 20.25—21.50„ ungarisch, 00.00—00.— „ bayerlsoh, 20.50—23.—„ Moldau 00.00.—00.00 „ Rumänler 24.50—25.—„ Anatoller 00.00—00.00 75 Ulka 24.26—24.75 7 kallf. pr. 00.00—00.00 5 Saxonska 24.75—25.25 Futtergerste 16.50—17.— 1 Azlma 23.——24.50 Hafer, Wuürttemb., 5 Nowr.-Az. 00.00—00.00 Je faoh Qualltät 15.—19.— „ Walla-W. 00.00—00.00 Hsfer, Amerikaner 19.75—20.— „ Laplat., je„ kusslscher 20.—21.50 nach dual, 23.50—24.50 Mals, Laplata 16.50—16.75 „ Lansas II 24.75—25.25 Mlxed 00.00—00.00 „ Oallforn. 00.00—00.00]„ ellow 00.00—00.00 „ Austral. 00.00—900.00]„ russlsoh 00.00—00.00 Kernen, neu 19.75—21.50]„ Donau 00.00—00.00 Olnkel, nou 14.00—15.— Konüreps 00.00—00.00 Roggen 18.—18.50 Tafelgrles 34.—34.50 „ kusslscher 00.00—00.00 Nepl Mr. 0 33.—34.50 Jerste, Württemb. 16.50—19.00„„ 1 33.— 33.50 „ Pfälzer 00.00—09.00]„„ 2 32.—32.50 „ dapyerlsoh. 17.50—19.50][„ u 3 30.50—31.— Tauber 19.50—19.50 4 27.50—23.— ** Henl mit Sack, Kassa mit 1% Skonto.(Wuürttb. Narken). Klole 9 80—10.— Mk. betto Kasse ohne Säok. —— Eisen und Metalle, London, 8 Aprll. Csohſuss) Kupfer k. stetla, perkasse 68.03 3 Honate 63.02.08. eleotroſytio 71.15., bestselseteo 74.05.——.— Zinn ruhig per Kasse 218..00, 3 Monate 245.00.00 Slel spanisch, fest, 16.17.08, englisoh 17.05.00 20 gewöhnllohe Harken 23.—24½., Spezlal-Marken ee.74.5 Giasgow, 8. Apyll. fohelsen stetig Alddlesborougs warants per Kassa 65/06. per Nonat 55ſ/09 Amstergam, B. Aprll Banda-Zink. Auktion 130%%. Tendenz fest looo 132¼ New-Vork, 8 April. Heute Vor, Kurs Kupfer Superlor ingots vorrätig 1475/16.25 14750½15 25 Einn Stralts—„48—½¼48 25 2 87/ 37 Rohelsen am Nothern Foundth Ar 2 Fr 18 25/18 75 16 28,16 75 — 41¹ 1116 Stahl-Sohienen Wagg. frel östl Frbr. ———— »Schiffahrts⸗Rachrichten vom Mannheimer Bafenverkehr. Hafenbezirk Nr. 1. Angekommen am 7. April. Weiler„Mannh. 13“ v. Antw., 6210 Dz. Stg. u. Gtr. de Groot„Egan 11“ v. Rotterdam, 1500 Dz. Stückgut. Kircheſch„Burg Namedy“ von Rotterdam, 10 500 Dz. Stückgut und Saat. Olbert„Egan 19“ von Emmerich, 1800 Dz. Stückgut. Streuber„Egau 4“ v. Straßburg, 2000 Dz. Stückgut. Weiß„Fendel 46“ v. Rheinhauſen, 5500 Dz. Stückgut. Gerlach„Mannh. 28“ v. Duisburg, 8000 Dz. Kohlen. Paff„Hubertus“ v. Rotterd., 9620 Dz. Stg. u. Getr. Lücht„Stompwyk“ r. Amſterdam, 3000 Dz. Stückgut. Neuer„Fendel 6“ v. Straßburg, 5200 Dz. Stg., Getr. Kiſſel„Köln 49“ v. Antw., 6800 Dz. Stg. u. Getr, Adler„Bad. 27“ von Straßburg, 39050 Dz. Stückgut, Breichel„Clara“ v. Rotterd., 5360 Dz. Stg. u. Gelr Verbvourg„Gerrit Jean“ von Rotterdam, 12 980 Dz. Stückgut und Holz. Winter„Bad. 21“ v. Rotterd., 10 400 Dz. Stg. u. Gtt, Lachniet„Spero“ von Rotterdam, 6995 Dz. Stückgut. Babersbach„Bad. 11“ v. Ruhrort, 4000 Dz. Stückgut Hafenbezirk Nr. 2. Angekommen am 7. April. Ruffler„Vereinig. 40“ v. Ant., 12 130 Dz. Stg., Gtr. v. d. Weerden„Vereinig. 3“ v. Rotterb., 11500 Dz⸗ Stückgut und Getreibe. Raab„Roſalig“ von Ruhrort, 5600 Dz. Kohten. Müller„Lina“ von Jagſtfeld, 1480 Dz. Salz. Schmitt„Germania“ von Jagſtfeld, 1700 Dz. Talz. Kehl„Johanna Gertr.“ v. Weiſenau, 1510 Dz. Zem, Gilberg„Jendel 1“ v. Rottd., 11600 Dz. Petroleum, Hafeubezirk Nr. 3. Angekommen am 7. April. Buchinger„C. v. Heilbr.? v. Heilbr., 0 Dz. Senckg Buchinger„Margaretha“ v, Buisbg., 5510 Dz. de Dickſcheld„Eliſabeth“ von Ruhrort, 6850 Dg. Koßlen Boll„Johanna“ von Mülheim, 98000 Dz. Mehl. Goch„J. de Gruyter“ von Alſum, 16 900 Dz. Ko Müthlenfeld„Wilh. Jof.“ v. Rotkb., 14 860 Dz. Schütz„Mannh. 48“ v. Rotterd., 7920 Deitz„Wilbelmine“ v. Düſſeldorf, 4600 Fellmann„Eliſe“ len. ett. Stg., Getr, g. Stückgul. von Rotterdam, 4880 Da. Stückgu Hafenbezirk Nr.. Angekommen am 8. Aprtl. Sypltzlay„Raab K. 8“ v. Duisburg, 9575 D. Kohlen. Auſtatt„Harpen P“ von Ruhrork, 9000 Dz. Koßlen Veith„Harpen 53“ von Ruhrort, 9900 Dz. Kohlen Hafeubezirk Nr. 8. Angekommen am 7. April. Boßler„Eliſabeth“ v. Heilbronn, 1584 Dz. Steinſalz Schwarz Hoffnung“ v, Heilbr., 1176 Dz. Steinſalz, Kappes„Wilhelm“ v. Heilbronn, 1188 Dz. Steinſalßz. Veith„Providentia“ v. Heilbr., 1500 Dz. Steinfalz. Hettinger„Kätchen“ p. Jagſtfeld, 1109 Dz. Steinſalz Schön„Gebr. Schön“ von Altrip, 1700 Bz. Kies. Hafenbezirt Nr. 7. Angekommen am b. April. v. Bulk„Fluviale 16“ v. Antw., 10 600 Dz. Getreibe. Klotz„Maria Eliſab.“ v. Ruhrort, 6780 Dz. Kohlen 1 Holzfloß angekommen. Wasserstandsnashriehten V. Monat Aprll Müßig„Emma“ von Frankfurt, 990 Dz. Getreide. Sollte lassen TIcuppendlidungen Haurausfall Pegelstatſon vom Datum Rdeln 4 3. 6. 7. 8,8, Semerkunges Hüningen) 1751.70,.70.680.80 Abene d Ur KNRR.69.04/ 2 59.55 NHachm 2 Uhr Mexausn.18J 2/ 408.02] Kachw. 2 Uhe Nannheim 408.21.34.28 Horgens 7 Ubr HanRB 1601161.11.-B. 12 Ubr e 2402.2219 Vorm. 7 Uhr Ri 80.24%/ 2 25 Rachm, 2 Uhr vom Neckar: MHannhem.403 40 888.0/ Verm 7 or Hellbronn 97.89.98 0,85 0 97 Vorm. 7 Uer ) Windestill, bedeckt,.6. itterungsbeobachtungen d. meteorl. Statton Mannbeſm U 22 E 8 24 2382 12 Datem Zeln E 5 53888 68 583 38 858 mm— 8 1 2 — 8. April Morgeae%780.7 4 15 ½0 Hlttage 2782.5.0 1 2 Abonds 9 753238 3613 9. apru. norbdene%7586 34 12 Höohats Temperstur den J. April.%½ lefste remperatu⸗ vom.—9. April.80. Wicterungs-Berleht Übermittelt von der Amtl. Auskunftsstelle der Sobwelzerlschen Zundesbahnen im internatlonalen öffentfloben Verkehreburssg Berlln., Unter den Linden 14. Am 8. Aprif 1913 um 7 Uhr morgene. Saedone eet Tegher.] w. nafnts0e Stationen atlonen Witterungavor 106 Uder Meer Lels. 15 2⁰⁰ dedeokt, wIndstiſf 54³ 2 1 f 507 7begsokt, indötll 1543—3 sohr schön, wIndstflf 6³² 6 bedeokt, Slse 38⁴ 9 dedvokt, windetilf 47⁵ 6 5 5 1189 3 docsokt, windetnl 56 Interladken 7 11 1* 995 La Chaux-de-Fds. 4 dedsokt, WIndstill 45⁰ Lausanne gehr schön, WInsstift 2⁰ Looarno 2 1 15„ 330 Lugano 0 7 bodsokt, indetill 439 Luzern 8* 1 398 Hontreux 7 gehf ingstil 492 Neuchäte!l 8 dedeokt, winsstlll 505 Ra 8 17 1 673 St. Galloeon 5 Rebel, Ostwiag 1855 St. Roritr(Eng.)]— sehr sohön, wWingstz 407 Sohaffhausen 8 dodeokt, windstil 537 Hen 3 sehr sohön, wIndstill 582 7 bodeck ndstiſl 389 Veve7 7 aebr schön, wWIndstl 18089 Zermatt 4¹⁰ urer 7 bedeckt, windstin Verantwortlich: Für Politk: Dr. Fritz Ooldenbamm; kür Kunst ur Feuilleton: julius Witte; Richard Schönlelder; für Volkeswirtschaft und den übrigen redakt. Teil Franz Kireher: für den Insera tenteil u. Oeschiftliches: Fritz Joot Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Bachdrucherei, d. m. h H Direktor: Erust Müller. 90 Lop Prieurnatik Dis erste.seilderm die fübrende Merk ums Auxolin-Schuppen-pomade man nicht überhandnehmen) „ denn dadurch wird der sehr beschleunigt. Bei Anwendung der seit Jahren bewährten F. Wolff& Sohn'schen* wird diesem Obelstande am Besten vorgebeugt. Preis per Dose Mk..25 und Mk..—. 2 haben In Apotheken, Drogeu-, Friseur- u. Parfümerie-Geschften. * enee 18 Telegramm-Haresse: Margold. Marx& Qoldschmicdt, Mannheim. Fernsprech-Hnschlüsse- Ur. 56, 1637, 6438 Nachdruck und sonstige widerrechtliche Benutzung verboten. Falls niaht auserbcklef anders vereinbart, verstehen sich unsere Kurse franco Stückzinsen.— Für alle dislenigen Aktien, welche in obiger Kursliste nicht aufgeführt sind, sind wir sbenfalls Käufer und Verkäufer und bitten eventuell um Oflorte bezw. Gebote. Bel allen Geschäften in Aktlen ohne Börsenpreis sind wir niemals Commisslonäre, sondern stets Selbstkäufer resp. Selbswerkäufer ——FErfüllunssort für alle Geschäölte last-nheim.— 2 1— 15 7 Mannheim, 9. April 1913. Abteilung: Aktien ohne Sörsenpreis. Provisionsfrei: bedeutet: erbitte Gebot,& bedeutet: erbitte Offert. ger. Käauter Käuter ler. ¶Kauter Lete, Kaufer Wir sind unter Vorbehal: Wir sind unter Vorbehalt tlle, Wir sind unter Vorbehalt: käufer Wir sind unter Vorbehalt: 5 0 000 9%%0 9% 900 10 10 Aachener Bank für Handel und Gewerbe 11 108,[beutsche Salpeterwerke Fölsch& Martin 190 185[Kochelbrauerei.-., München Stamm-Aktien B— heinische Akz.-Ges. kür Papierfabrikal. Neuss] 54— Lederfabrik incl. Genuss-Scheine 90 87 Schaumceinkapbrik Wachenheim 146— 1 5 Vorz.-Akt. 70—„ Glasnütſe Ak-Ges. Köln zus. gel..“ 25 Adler Kaliwerke, Vorz.-Akt. 91 50 85 Steinindustries.-G. vorm Schleicherf 100—[Koechlin. Seumidt& Co.,„„%%C.üi—„ Lederwerke, Saarbrücken 130 110 Admiralspalast.-., Berlin 38 34 55 Steinwerke, C. Vetter Vorz.-Akt. 45— ohlensäure-Industrie, Hyaccngn 94 91 5 Lincleumwerke Bedburg, 125 Aklienbr Alienburg-Sinzheim- Böden-Baden 6⁰ 8 7 Stamm-Akt. 12 Kohlnot-Hotel, Heidelberg„44— Metallwarenfabrik, Genusscheine M. 285 M. 225 Aktienbrauerei Cluss, Heilbronn 65 60 9 Südseephosphat-G, Bremen 172 167[Follnauer Banm wollspinfkexef und Weberei. 233 223 gheinschiff.-.-G. Vvorm. Fendel, Mannheim 8— 7 Göthen Stamm-Aktien 10 5 45. 55 Süds-Plantagen-Akt. 162 1³8 Köln-Lindenthaler Me allwerge. Zus. Aktien] 20— Khein- und Seeschiffahrt-Akt. Ges., Cöln 28 9⁰ * 1 Vorzugs-Aktien 1 108 Desgl. Genussschein MI400 M1350 Cönigsbacher Brauerei, Koblen: 119 Gheinisch-Westf. Elektrizitäts-Werk, Essen.131 1480 8 Kisenaccgng J1389 18 Deutsch-FErahzösische Cognac- Bennerei Fraftfahrzeug.-., Berlin 5 8⁵ 80 wWuptferwerke, Olpe 163 153 5 FFfIlIllllTT 93 90 kretelder BeumFollspinnereeg 96 92„ Schachbaugesellschaft 194 10⁰0 0 Essen 235230 beutsch-Oesterr. Dampfsch.-Ges“ Hambürg. 80 75 5 Seidenfärberei, Zus. gel. Aktien] 114 Kbeinmühlenverke, Mannhelẽ⸗n 12²— 3 Kempten Stamm- Aktien„88 35[piekirchel Brauèreigesellschaff 78 73 Deppienrnknk 137 Rodi& Wienenberger, Bijouterie, Pforzhein 110 106 85 2. Krone, Ludwigsburg 117 112 Dippe Maschiuenfabrik, Schladen 88 79 kreis⸗ Hypotb.-Bank, Lörracb 147 144 Rommel, Weiss& Co., Mülheim 75 20 5 Nittweida J— Ibisconto-Bauk, Berlin 40[Kreis Allenaer Sehmalspuf-Eisenvahn Lit..] 71 64 Konnenberg Alkaliwerke, HanneVver 112 110 15 Saarlouis boornkaat“ Brennerei und Brauerei 8õ5 80„, Jälicher Zugkerkabrik, Ameln, zus. Akl.]— 100 kosiny Mühlen-Akt.-Ges., Duisburg 55 100 8 Simmerberg 82 borstenel Elisengiesserei u.„„ 212 235[Kreis Ruhrorter Strassenbannn 145 137 Bottweiler Pfauenbr aner?!:! 25 5 Sꝰ Johann, Gebr. Mügel 70— PDortmandel Hansabrauerel 185 180 Kreuznacher Glashütte 455 Kuhrwerke, Akf.-Ges. Arusberg 118 1¹5⁵ 7 und Breuberei Krummenweg] 72 86 Hörklingersche Achsenfabriken, Mannheim 112=Frügersball— 116 aar- und Mosel-Bergwerksges. 154 Stiktsgarte Dillingen a. Donan 110 6 pälkener Baumwollspinnere: 60 56 ünule, Kopp'& Kausch.-G. Frankenthal 138 13 accharin-Fabrik Akt.Ges, Vorm. Fahlberg 5 zur Traube Kaufbeuren 150 45 Dürener Bank 114 111 Käüstener Gewerkschaft 6³ List Gg. in Salbke-Westerhusen.— 3 Aktlen-Brau- Verein Plauen. wW. 80 55 Volksbank.-G. alts Aktien 1ſt— Kulmbacher Kulmbacnk 5 G. Sachsische Tülltabrik.., Kappel 112 105 G für Eisenbahn- u Militärbedarf eimat 1 Dürfeld Garl nemnit?fs 2— Cuneyl& Co. 325„%% M. 550[Sägewerk, Sommersbach- Isny, Vorz.-Akt. 3— 35 für Wasser- u. Elegtr. Anl. Berlinn— büsseldorker Baubaus N 65 61 Kunstmühle Kehach„ 30 fsaline Ludwigshall, WMmpffeen J210 200 „ Hahn f. Optik n. Mechanik, Cassel 55 76 Thonwaren-Fabrin— 1108 EKinak, Godrümstein 73 Salzwerke Heilbronn 4245— 7 fur 70 5 55 l H 180 Düsseldort-Ratl nger Röhrepkesselfb. v. Dürrſ 103 FE!!!.!.. ͤ 10— een eee 111010 1100 „kfür Mahleube rieb, 1 715 Eisengies Landaué 6 ndauf 118 114 Strassenbahn 2 30 75 zengener Cie, Etasta 80 „ Sohbeidecker de Regel, 1055 8 Hisenffütte w8tg ae oel 275 268 Laudeshnter. ählenwerke, Vorzugs-Aktien 5— Paeheidhauer& Giessing-G. Buieburg 238 20 Act.-Ges. Steinfels vorm. Knab 145 112 Eisenwerk Brünner, Artern 112— andgräfl. Hessische onc, Landesbank 4— 134 Schillerwerk ctaddssbere,.-G. Godesberg 900 8 Arnlen-Malzlahrus Langensalzese 20 8 Kalserslautern 157 153 Landsbhuter Kunstmühle C. A. Mexyer Nacht.“ 90 schleipen& Erkens Akl.-Ges., Jülin 185 189 Aktienmälzerei Sommerkamp, h 168 165 Nürnberg vorm. J. TPakel& D 153 1 Maschinenf. Zimmermanu Halle.-.] 95 Sohleppsechittauel uuf dem Neckar, Heilblonn— 97 Alg. Gold- u. Silberscheide-Anst., Pforz eim 117 112 Eiserfelder Hüfte.-G. 108[Lapp.-., Tiefbohr. Zus. gel. Vorz.-Akt. 40 30 seulossbräu Putzng 108— Altmünster Brauerei Akt.-Ges., Mainzgzg 117 1 Eisleber Dampkmühle, A 8 Bisleben 2 110 105 Lesh. Blektrizi: ütswerke Augsbürg 8 9 Sehlosshoſel und Ho el Bellevue, Heldelberg 40 Bierbranerei Akt.-Ges. 161 1 5 Bisconto-Gesellschaft. 190 185 Leipziger Baufabrik,.-G. Vorm. Wenck 46 ehrepel& Kutschbach, Hartmannsdorf 8 118 AmmeGiesecke& Konegen.-G. aunschweiz 95 AkEiswerke Hamburrg 55FFFFFFFCFC.— 5 Schnellpressenfabrik Vorz.-Ak, 85 Schreper'sche Blerbrauorei.-G. 11³ 2— Anhalier Portland-Gement hSöh 150 142 Aldertelder Papierfabrik, Vorz.-Akt. 27 28 Spitzeufabrik, Barth&(.120 chuchmann-Brauerel, Böckingen 4⁵ 40 Annweil Email-u. Metallwerkev ichSö u0 127 178 Hlektrisdhe Deberlaudzentrale Oberhausen 132 126 Prikotagentabrixk 107 102 Seolig Emil, Aktien- Gesellschalt, Heilbronn— Apollotheater Düsseldort.. M. 4205f 385 Elsäss..-G. für Plautagen in Brasilien 80— engericher Portland-Cement und Kalkwerke 80 77 8ee- u. Kaualschifahrt, W. 4¹ tHlas“ Lebensvers.-Ges. Ludwigshaten„Elsässische Geselisch. f. Jutespinnereß, Lenlle, Elektr. u. Iudustrie-Werke. Werdohl 80— Zektkellerei Kupferberg& Co 175 Aug. Wessel's Schuhfabrik Augsdurg 15 Bischweiler, Stamm'-Aktienn 79 inoleumfabrik Maximiliansan 95 9⁰ J. Oppmaun, Würaburg 80 Bad Meinbeeg rus, gel.— 48 5 Ealk- und Ziegelfabrik 40— Uoh Söähne Ausam. gel, Akt. 20 80 Semmler Blsßbderg g 104⁴ 75— Bad. Nassau 11⁰ 0 5 Tabakmanufaktur, Strassburg 153 148 Lokomotiv-Fabrik Kraus& Co., München 160 150 Sickingerbräu Laudstuul 55 Bad Nenenahr, Vorz.u. Stamm-Aktien; 144165 Werkzeugfabrik, Zornhoffftf 90% Lolat Eisenbeton, Düsseldorrf 38 33 Sigmundshall 172 Bad Salzschlirf Ak-Ges. 12 i aispach f. Co, Rerlorflala 11869 166 olat Bisenbeton Breslau 0 104 Sinalco-.-G. Frahz Hartmaun Detmold 8 226 2²⁰ Bad. Baumwollspinnerei& Weberei Neuroc 70— Emmericher Grsdipznnn 100—[bothringer Bau-Gesellschaft A. 8 Metz. 15— PSisal Agaven Gesellschaft. J 293 287 „Feuerversicherungsbhank, Karlsrube M. 2300M. 210 Emscher Hütte Dulsburg B— 85 BrauereiA.-., Devant- les-Ponst. 20⁰— sloman Salpeterwerke, Hamburg 425 420 Lederwerke, Karlsrune]95— agel Brauerel Heidelbeng 8¹ 78 5 Lederwerke, St. Julien 90— piuuerei Peutschland, Gronan 178 173 Bank für oriental. Eisenbahnen, Engel& Co., A Mülhausen, Sn 12— Ziegelwerke.-., Metz 48 Sbinnerei Neühof, Hor Ba,,— 168 (60% Einz). tr 1120fr 1090 Vorzugs-Akt. 75—[Louisenwerke Lonindustrie, KG. Voigtstedt 210 202 Spinnerei Sehmölder„ 110 „ r Landwirtschat- und Gewerbe, Köln 45 38, rste Bayt. Graphitbergbau 50% Enzahlungg— ULöwenbrauerei Hellhronn inel. Gen.-Schen 73 60 Spiunerei und Weberel, Kotte'rn 127 12² Losens 555 1 Erste Deutsche Ramio-Ges. Emmendingen 370—— vorm. Busch. Aunweiler. 77 1255 5 eie n 8 inn nne 185 64„ Elsäss. mechan, Külerei, Frohinsholz 104— Idrainzer Verlagsanstalt 120 117 8 1 Uhr A20. 8 en 80 75— ankverein SEi„„%ù„ Firlanger Akl. Brauerei Vorz.-Akkt, 77— Malzfabrik Eisleben 1122 707 prechende 0Ee Dügeldor J. 90 3 eee e 1 27 5 Oesterreichische Glanzstolkfabrik. 5 15 5 Söidesieurt J 125 Sprengstoft-Fabrik.Hoppscke, Düsse dorg.— 17 5 150 scher, Herm& Alkred..-G, Chemuitz 25 Schweinkur!.——— 5 8 980 Barmer 8. bärnea⸗ Ingaguie 58 5 Esslinger Brauereigesellschatt. 53— Marmorindusirie Kiefer, Kiefersfelden[98 prengstoffwerke Dr. Nahnsen Sfamm-Aft. 101 9³ 47 1 ibung— Etablissement Herzog, Logelbacen 42 37 Naschinenbau-Gesellschaft Heilbronn— 124 Vorz.-Akt. I1 105³ augesch, TB.& E 0 rassburs e tablissements 14 5 5 A.., Kayserberg 68 58 Maschinenfabrik J. EB. Christoph, 20— südd. Baumwollindustrie, Kuchen 120 olt BSBSBSB ſiui kupener Bierbrauetel- Gesellschaft. Pupen 60 57 Esslingen 5 102 100„ Jate-Tudustrie, Maunneim 110 108 5 ie„ 115 14 Europa Rüesversicherungsges. Berlin— MM.540„ Esterer in Alt-Oétting 7 Kabelwerke Maunheim, Genusschelne M. 160— 5 Gronau 55 150 Fabrik feiner Fleise 5 106 108„ Pahr. Gottmardingen 160 150 15 Rückvers.-Akt.-Ges., München„I. 710— 5 Himmeimünle ee eeee 17⁵ Geislingen. 2us. gel, Aktien 135 130 Terrain-Akt.-Ges, Müncnen.— Vemengheeen 90 35 5 nietl. e Büsseldor 80—„Venulet& Ellenberger Darms ad 8 St⸗ 47010 b r V 0 5 G. Schründer,.-., Grevenn— 90 Fürberei 4 Akt⸗Ges. Grefeid 127 8— Stanlwerge Bane 111 32 28 5 78 en 5 78 Fahr Gebr. AtGes, Pirmasens 70 68„ Perm klaptmaun. Ottceubach. 1 ene eeee 323 115 5 Uerdingen Lalzziegelel Alpirsbach in Alpirsbach 920 5 r 51 e„„ 51 40 und Warperel, Fürtn—180[Parb- und Gerbstoffwerke Paul Gulden& C0 100— Werd d Lweibrücken 131 132 Steingutfabris Grülustädt 70 25 Bavarla-Brauerei, Altona. 122lis behr& Wolfk AktGes. Habelschwerd fuachuaenbutte antien„„ 34 Sternbrauerei Kray„„„ 75 Baper. Aktlenbrauerel, Aschagenbursz 25 geldschlässchen Braueret, Neimar 110 io egeſe Pemeenee berin. Strassb. Münsterbräu.-., Strässb.-Schlitikl( „Brauereigesellschaft, Kaiserslautern“ 96— PFeuerversicherungsgeselischaft Rhein und Aeanſa Pfauzungs-Gesellschakt Perin 0 1 Strassbürger Stra senbann 85 155 „ Braunkohlen-Industrie 70 75 Mosel,.-., Strassburg. Els. M. 380 M. 350 Mechänische faaeeen eeen en 171 167 8 e 160 175 Bendorier Volksbannnknk J96 90 Schornrente-Rayensburg 162 157„ Bindkadenfabrik, 1 42lJ3 55 l Bäckermühle Mazlingen 18 5 Benz& Co., Mannhem„%%— ling Hiseh- und Broncegiesserel, annfeimf 50—„ Puudenentabedereeſtdei Geworbekasse Bergwerks-Akt.-Ges La Houve, 143 141 Forsaith. G. m. b... 152 148„ ILeinensp. u Weberei, Memmingen! 7„ eWorbskasse 6 143 140 V rrankenthaler Brauhat 150 Netz-Fabrik und Weberel, Itzehos 188 183* Tumobilien- und Bau-Geschätt 167 165 Berliner Terrain& Bau.-G. 3 24 18 nthaler Brauhangs 0 2 Mit- und Rückvers.-Ges. 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SZüdende, Kar. rühe: 87— Pleseherg Taere Stuttgar 5 100 8 811 8J t Avoll. etzeler 8⸗ o Nünenen 88— etinger Eulsziogelel& Verbiendsteinlabrik 60— Beobumer Bergbrauere!]!:: J 65 5 VVV 10 tletzer Braueel 34* 55 ien ee 2 Bödicker Carl& G0. 13412* 8 Meqer Rud..-G. für Maschinen u. Bergban Thonwerk Kolbmoor 1l 15 129„ Jevoist.O. Reichenbranen 55—— hüringer Bleiweissfabrik, Königsee 92 Böhmisches Brauhaus, Insterburg 50 Mülheim-Ruhr. 44 8 86 8 Di ienbran 85 90 Jchöndorct, Diisseldok f 5 llictelbad. Erauereigesellsch. z. Greifen,..] 33 aäringer Malzkabrik, Langensafaess 140 Brauerelgogn. Armbruster& Oo. Oftenburg. 93 37 Ael ekter K. c. Kecelwerke plorzheim 1 2 Aitteldeutsche Hartsteinindnstrie 120 T[ramwaes, Aühansen; 85 A ten-Nieder⸗) 2% Gsestemünger Bank, Geestemüude 139— Mitteldeutsche Freuhandgesellschaftt. 97— Prockenplattentabrik Sovieusaner 178⁸ . Diedenhoken. Nieder-Jeutz 140 167[Germania-Brauerei Rersel bei Bonn 102—— Ppüllfabrik Mehlteuer 8 2„ Streib-Rastatt, Stamm- Aktien] 16 erani Br ere ln 63 60 Mosbacher Aktienbrauerel vormals Hübner 83 +—90 5 8 Vorzugs-Ak ien 68 5015 1 e— 10² a 5 1 80U0 Vorz.-Akt. 15— ſubrentabrik Willingen Söhne, Furtwangen 74 67 Dgle Br Getreidek 5 5 1 Uhlburger Brauerei(Seldeneo— ngen 985 5 9 Streidekommission.-G. Düsseldort 142136 8— 5 e Pürn 910 108 Giweon Schürk„ 4240230 G 16 2 Ulmer Brauerefgvsellschatt, e en 60 15 „ Tôöwenburg, Zwelbrücken 99— Glapatte S. fbe Akt.-Ges. in München 11 RMühlenthaler's Büuch-u. Kunstarnckerei,.-G. Unionbrauerei Dilsseldorrt 3—— „ Cebr LUutz Saarburg i..... 34— örlitzer Aktien- Brauere! 5— 1 Gum 5 155 8 ,,, 68 5 W. Schnitzler, Hemmerden 90 ere ene e npinnere— 145 Münden-Hildesheſmer Gummiwaren- Fabriken 55⁵ Hamburg 40— „ Tivoli; Crefeld„„i103 95 Griebelsone Brauerel Eisfeldleuu J90— urgtal-Brauerei v. Degler Gaggenaen 78—[onion Brojection A. G. Fankfurt a. M. 278 270 „ Einn.G. Berka à d. Werra 97—(Gronauer Bankverein ter Hors Ledeboer 12 115[Neckar-Dampfschiffahrts-Ges., Heilbronn 83 73 Unionverke.-., Fabr. eee 180 178 Zöhringe er fwen, Schwetzingen.-A. 42(Grund- und Hypothekenbank, Plauen J100 96 Neckarsulmer Pahrzengwerke, Samm-Akf 111— PVerein für chemische Industrie, Manz.360 45 Rraßereſpant Charlettenburg 95 85 Gummiwarenfäbrik B. Polak.-G. Waiters.„ Lerzugs-Akt 114 Ver. Prauereien Silber& Speiser, Reullingen 52 48 Branereigesellschaft vorm.F neitte, Lorgge ̃ 05 hausen 5 70— Ncel btün⸗ eel Gssellschaft, Frankturt 11125 Branersien Waldshüter Lowenbzan 0 orE. AKb. 105 2 Nen ſurger Kieselweiss„„„— Säckinger hrompeterbrauA.-G. Waldshur 33 885 5 St-.] 96 94 HKaken- und Lagerhaus Aktedes, Aken 106100[Feue Baumwollspinnerei Colmor 133— chem. Fäbriken Wee 96 Hagener Gusstahl Vorz-Acti 3 2„ 860 50 vokm. Meyer& Sönhe, Risgei— 178 I Lener Pergilt A— 30 26 Dampfercompagnie Stettin 106 103 Peckentabrik Cal))7 J190 183 1 vorm. Moninger, Karlsruhe 145 140 Halle 101 1— 1 215 brik, 8. 125 Abers 8⁴ 80⁰ Photographische Gesellsch., Vorz-Akt. 85 80 Eisenacher Brauereien 5 0 95 8 Gg Neſt, Heidenheim 40— 19 55 92 rik. Unt alle a. S. 161 157 Tuchmanufactur Bischwelſen 138 Farbwerke Urban& Gie Kasgzel 10 105 Braunschweiger aschinenban-Angt, Vorfufg ere ri r chrambers 87 Feuessen, Bergbau-Gesellscharg. 414„ Fitztabriken Giengen 127— anzs Antomobil 88 Varoel tamm-Akktienf e 62[Neusser Lagerhaus-Gesellschaftt::— 10 Freiburger Ziegel wWerke 87 125 Bremer Gummiwerk„Roland“ 69 66 Hauss Br Lübeck beeeus Papler- und Pergamentfabrk,— 163 Grossalmeroder Monwerkss 112 107 Bremer Lepensversicherungs. Bank, Bremen:“— M. F G an„ 4h Fiegerr. Dampfschleppschicf, Püsseldorf 8„ Kuustmühlen, Landshut, vorm-Krämer 0 Bremerhbütte.-., Kirchen a, d. Sieg 1389 133 Harbur 1Mit Hlenbelr, Harpn em 87 45 Jiederrhein. Plachiesbinnerei Büllen. s1, Pochr. Licht- u. Wasserwerke,Forbach-] 184 161 Pritieh Glanzstoff Manufac Comp.. 193 185 flarburger Münlenbelr., Harburg zus. gel. Akl. 148 145 FNorddeutsche Celnliosefabrik, Syndikats üeßf 218 206 ver. Dampfziegoleien Ingolstadt 15 Bruchsaler Brauerei-Aktiengesellschatt. 62— Hartweizengries ac aren, Lambrechiſ 8 5 Kohlen- u. Kokswerke Hamburg 8 Ver-Danpfziegeleien Berlin neue Vorz-Abtien 15 — 115 5 200 Heilbronner erbelee Kt 106 15 Aoran, Nana„„ 1 8.2000 Vereinigto Workststten f. Kunstim Handwerk 25— ender, Benra 5. Nordhausener jenbrauerei 1 11³ 5„ Zrüggener.-G, für Thonwaren-Industris 153— Heimetsctentien.— 15 160 152 Jordhausen-Wernigerode.-B. Akt., Lit! B. 37 3⁴ ran Hölischelddgngdn 115 05 St. JoHann 93——5 Selvende ensrenkadr Gr 80 105 103 125 e buidepee„à4br 450 7875 Verlag Carl Marfels, Berlin„ 73 68 *— Sbensversicherun an 1— 40⁰ bensversicherun-Ges. aundei Bürgerliches Brauhaus i 90 5 25 ö3„3 155 17 Nürnpor U9 kehn 1 43 rdee eee 1 1118 ** 0 83 1 Nüscke., Maschinenbau, 4⁵ 5 Kabe 11 2 „ Buisdurg„96—0 vorm.(en babta er 78— Oberfränkischle Bank 8„55 5⁰0 Lalthon. Nae tatt werke, Frankfürt à. M. 14 138 „ Freiderg i. S. St.A. 0 5 Hlessler e abrikRagühn(and)[Operkasseler Bierbrauerei-Geselischaft. 255 247 Wsggontabr Uerdl C 82 5 Vorz-A 112 108 00n eee tür d 81 78 Oberrhein. Elektrizitätswerke, Wieslocchnhk 50%[Wauandtsche achalt mbitgn 599 5 Hantever ior-Akt. 193 130 95 5 775 ohinen ür drantlose 181 5 Petroleumindustrie„Opliag 175 K 1900 WaI Ane Paun een enbürg. 55 %%% enburger Spinnere— 8 5 8„ Bavensbürg 3898— cbimee—*˙1˙„4104 100 Sien 5 s erps. n und Sterkee! 733100 5 Stendll..—13 9lbranl ahe Sbit 1 310 8300(Optische Instalt C. 5. G8erz, Friedenzau260 250 Stut—2˙ 4213— Buckauer Porzellahmanufakfur A. GG 31¹ 28 Hofbräuhaus Saarprücken 4 85 +Ostertag-Werke, Kalen 86— Meissenhof. V85 55 Burgeff& Co., Champagnertabrk 300 Hofer Brauerei, Deininger Kronęnbrau 83 7 Gstpreussische Handelsmühlen, Neumühl 85— FVeher, Klektr.- und ebowerkzsuge 100 2 Busze A.& Co. Akt.-Ges., Berlin 105 99 Hohenlohesche Nährmittelfabrik, Akt.-Ges.117 113[Gtavi Genuss-Scheine„ I. 78 M. 75[Weseler Bank„ 1„ ‚ 140 Oalmon Asbest„Zus. gel. Aktien] 7670* 11 120 Ottweiler Bierbrauerei, v. Carl Simonn 95 N Hameln, 4 Bibunjmn!:!e! 75 2. ibun 0* 5 Augaburg. 4 8 Holthaue Masch-Fabr., Akt-Ges Dinklage 12117 Pacite Fhosphate Shares alte 44.——[Westdeutsche Eisenbahnges.. Vorz,-Akt. 95 85 8 er Hafer-Kakao-Fabrn. 117 86 Holzs off- und Papierfabriken Wasungen69—— jungs.L.— 1%[Westd. Jutespinnorei u. Weberei BeuelG-Sch“.110 etabri Hof„ 1 114 Hoſel Kaiserhof, Wiesbadenn4 23 7% prefered shares 25 8h Vereiusbank. 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Lauffen 16 ¼114 Frimitschaner Maschmenfabrfün:n. 4— Hein& Stenger Aschattendurg 94 borcdaneggenre 1 Min: 807 Eudwigsburg Ganzenmüller 90953 Dampfkesselfabrik 1 A. Rodberg, 55— Kammgarn Spinnerei Bietigheim 5 97 Poxzellanfabrik Sealktesssleld 5 55 oologischer Garten, Berfi anert, l Bampfschiffsrhedere! Horn 0 85 o1z. 4 8 5 Frankfuürt 4 86 5 Damptziegelei Jerlia Ludwigshafen 48— dramnghprnepinferel vorm. Schwartz& Cie. Sorzellanfabrik Zeh, Scherzer& Co, Rehauß esockswerke Kalserslaufern— 00 55 Dauerwäsche Berlin— Mülhausen 5—— 160[bress- und Walzwerr. Reieholz 88 23 EZuckerfabrik Bauerwitszgz 75 Deninger Lederfabrik Lorschbaen 10 ſi0s Kapuzinerbrau, Kulmbach, Vorz-Akt. 7— kbrestowerke,-G Chemnita 55 Gross-Gerau„5„ 458 1 Strassenbahn.-., Dessau— 53 Farlsruher Brauerefges. vorm. K. Schremppf— 151 Preuss. Rückversicherungs-.-G. Berlin-.. 880 51.830 Heildroern 15 152 Dentsche Gelluloid-Kabr Leipzi 5 252 248 Kayserberger Talbebn Kolmar 38 Rappoldsweiler Strassenbahn.-G. 113108 El. Wanzleben— 8 Edelstein Ges. vorm. Hernt. 55— Eieler Creditbanxk 122117 Ratzeburger Aktienbrauerei. 55 128 0 Kujavien 323****5 5 15 Erdöl(qunge Aktien)„250 245 Maschinenbau-Akt-Geg. vorm. 6. Daevei] 45— Regensburger Brłuhaus vorm. Zahn.-Akt. 118— 5 ee,, 5 2 240 283 8 Sels ine-Fabrib en, Höchst z. M.—1 Kihemafegr. u. Filmverleih.-., Strassburg 63 58 Reichardt Kakad, G. m. b. IIJI. 275⁵ 5 Stuttgart„ 197 193 5 Kolonialgesellsch. f Südwestafrika. 570 540 KKloster& 6. Leupus, Brauerei 5⁵— hbeinan-Terraingesellschatt.— 125⁵ Tuezno 290 28⁴ „ Maschinsnfabrik A.., Duisburg. 117 115[Knorr C. H. Aktien-Gesellsch., Heilbronn. 252 247 Rheinische Automobil--Ges,.-O, Mannheim] 284 282 zwirnsrel Erztein General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagblatt). Maunheim, 9. April 1913. 7—— 24 U— 1 5 1A 5 0 2 8 1 Mass-Abteilung— VN2, 2. N 2, 2. Di jon:. für engl. 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Abteilung größere Pauſe⸗ 5 f 1 Vermischtes]—ͤ— Kleine Preiſe. — Aaeel —..y Baden⸗„ eecececcee Am Grußh. Boftheater. ummen 1 Uld Ih eneehen Donnerstag, 10. April 1913 39. Vorſt. i. Abonn. IK.ð Altren. ruh. Hausm herrl. Fernſicht. Sch. Zim. v..50 an, m. vorz. Penſ. v. 5⸗7 M. Nähe Bäder, Kurh., Wald. Haus Volz, Schloßſtr. 11, u Wechſel⸗Formulare rene in der Dr. G. Haas ſchen Buchdruckerei, G. m. b. G. N. A. Grünbaum Anfaug B Uhr. Schön. Speiſeſaal, elektr. Licht, Bad, Garten. 145 7 IINireſchef 4, 6 Wäschefabrik D 4. 6 Gebrüder Wirth Wü enm dureſn gegenüber der Börse gegenüber der Börse Hausbeſitzer Spezialhaus ſeiner Herren- u. Damenwasche 0 5, 6 Tel. 7186 0 5, 6 Nebenzimmer elnkeder gatngeden ecgae uc e. D n bameden Warum bezahlen Sie große Summen Gelb ſonders für Vereine und 8 2 J 5 D— Arer Herronhemden nach Maas uneaen bnieralten en fir Waſſer, das uns Ahrer Hanslemng a indantreniarbige Stoſfe. 30402 15— nicht entnommen wird. 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Daßer MODES 80276 Neſeeperais an Waſtergelß, Der Arperat Fe v 4 ſe oft hintereinander gesffnet und en Deutsche Versſcherung gegen Ungeslefer Anton Syunee, Werſen e e 2 Inh.: Franz Münch D 5, 13, 4228. mann erfundenen Apparat vor, der nur ein Spar⸗ ſondern auch ein Schutzvenkil it. Der Appaent wird hinter dem ſtädtiſchen Waſſermeſſer in die leitung im Keller eingeſetzt; wenn nun der JIgeöffnet ſich—5—55 läßt nicht Waſſer durch, als wie der Leitun hne Druckminberung entnommen wird. Ein nut 2 deden Donnerstag und Sonntag nur die Eigenſchaft, Hausbeſitzern Erſparniſſe zu HugosSchön, Kunstnandlung Künstler-Konzerte N3, 13b neben Gebr. Marschall libern, ſondern ſchützt ſie auch vor Robehröchen li⸗ Clara Scheuer ſcheinbarer Waſſerverbrauch wird durch den Waſſers, und infolgedeſſen wird ein größerer Mehr⸗ verbrauch des Waſſers vom Meſſer angezeigt, als wirklich erfolgte. Kaufſmann Süs, Verkreter für Baden und Pfalz führt den von ieur Forſt⸗ 9. 26897 dichtwerden der Zapfſtellen ſowie der 6—— ſpülungsanlagen. Der Apparat iſt eben ein rahiner ler Druckregler, der bis jetzt gefehlt hat⸗ 15 Apparat iſt bereits in vielen Städten ein hat ſich dort bewährt. Auch in Hannover iſt ſei einigen Monuaten in verſchiebdenen großen un 95 nen Privat⸗ und Geſchäftshäufern das Spar⸗ Schutzventil eingebaut. Der Erfolg war ein ſehr be⸗ dang een ſo—5 u. ace großes aus gegen einen früheren täglichen von 24 ehm jetzt einen folchen von 10 cben feſtſtelen Dieſes Geſchäftshaus hat ſich, nachdem es ſich von dgn Güte des Apparats überzeugt hat, einen zwe Morgen Donnerstag Schlachtfest. Flotte, aufmerksame Bedienung, eivile Preise. Bad Neuenahr a Aaſo- Grand tletel Flora. 15 Ana lünen Vornehmes dlätetlsche; Kur-Etablissement Toleranzbestimmungen f. Zukerkranke unter Loltung issiger Asrzte. Wir geben unsere Pariser Modelle ., f. Bergstr. J ugenheim Amat.lurcrt Hotel u. 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Dein zukünftiger Mann iſt ja, ſoweit wir ihn kennen, ein ganz netter Menſch und— wie geſagt— es hat gegen ſeine Perſon niemand etwas einzu⸗ wenden. Der Einzige, der ſich letzteres erlauben dürfte, wäre ich.“ Nelly Großkopf wurde unruhig. Sie wußte nicht, wo ihr Vater mit den Worten hinaus wollte, ſtieß nervös mit dem Fuße auf den Bo⸗ den des Wagens und ſagte: „Was haſt Du gegen Hanss“ „Was ſoll ich haben?— Ich habe gegen ihn garnichts, ſondern nur für ihn. In erſter Linie Dich und dann alles, was damit zuſammen⸗ hängt. In der Hauptſache Geld.“ „Nun ja, Papa— ohne Geld geht doch die Sache nicht zu arrangieren.“ „Eigentlich ne Schande.— Da hat man nun ſon Mädel, hat es, weiß Gott, mit Liebe groß gezogen und nun kommſt Du— gehſt weg, fügſt einem dadurch gewiſſermaßen einen Schmerz zu, und forderſt, damit der Schmerz noch erhöht wird, ein anſtändiges Geld dazu. Eine merk⸗ würdige Philoſophie. Da haben es die armen Mädels beſſer. Da wird nicht gefragt, ob auch vielleicht genügend Betten vorhanden ſind oder ſonſtige Dinge, ſondern da haben ſich die beiden einfach lieb, gehen zum Standesamt und heira⸗ ten. Aber hier bei uns, in dieſer niderträch⸗ tigen, bevorzugten Geſellſchaft, gibt es ſo was zicht, Da wird gefragt:„Wieviel geben Sie gehrt.“ „Meinſt Du, Papas“ „Bildeſt Du Dir etwas anderes ein?— Dann tuſt Du mir leid.“— „Ich halte Hans für einen hochanſtändigen Menſchen—“ „Iſt ſelbſtverſtändlich— darum kann er aber doch wegen Geld heiraten.“— „Das wäre empörend.“ Alles in ihr revolutio⸗ nierte.— Sie kam ſich plötzlich wie eine wert⸗ loſe, unachtbare Perſon vor.— Nie und nim⸗ mer hatte ſie nötig, ſich einen Mann zu kaufen. — Das hatte ſie für völlig ausgeſchloſſen gehal⸗ ten. Ihr Vater war brutal.— Jetzt ſprach er weiter: „Ich werde Dir die Zinſen von einer halben Million pro Jahr bis zu meinem und Mamas Tode auswerfen. Dann fällt alles an Dich. Aber jetzt momentan, ein größeres Vermögen auf den Tiſch des Herrn Rechtsanwalts zu legen, habe ich weder Luſt noch Intereſſe. Geld iſt heutzutage ſehr teuer. Er würde es ja doch nur irgend einer Bank geben und damit nicht weiterarbeiten. Ich vermag aber mit einer hal⸗ ben Million, die ich ihm heute nicht bar zahle, ſtets größere Geſchäfte zu erledigen, die mehr abwerfen, als die Zinſen, welche ich Euch als Heiratsgut geben will. Im übrigen—“ er nahm ihre Hand und drückte ſie in väterlicher Liebe—„weißt Du ja, wenn Du Geld brauchen ſollteſt, wo Dein Va⸗ ter wohnt. Vor allen Dingen halte in Deiner Ehe ſtets die Augen auf und denke daran, daß ein großer Teil des Komforts nicht ſein Ver⸗ dienſt, ſondern Deine Mitgift durch die Güte Deines Vaters iſt.“ „Ich finde es überhaupt ſonderbar,“ erwiderte ſie,„daß Hans ſo eilig auf eine geſchäftliche Klarſtellung betreffs meiner Mitgift drängt.“ „Er iſt eben ein Rechtsanwalt.“ „Ich finde es wenig kavaliermäßig. Papa, es iſt— offen geſagt— die erſte, große Mißſtim⸗ mung, die bei mir gegen ihn auftaucht. Offen geſagt, mir behagt die Sache nicht.“ Der Kommerzienrat warf einen ſchnellprüfen⸗ den Blick in ihre Augen: „Vielleicht behagt Dir der ganze Mann nicht. Noch iſt es Zeit Nellychen,— findeſt noch ein Dutzend andere Rechtsanwälte, ſtatt des einen. Ich zwinge Dieh nicht dazu. War doch Dein eigener Wunſch.“ „Papa— gewiß, es war mein eigener Wunſch — aber einen großen Teil der Schuld hat doch die lleine Jlona Gohlit. Die war bis dahin immer die Partnerin meines Verlobten beim Tennisſpiel geweſen. Protzte überall mit ſeiner Der Schmi. der Frau C Ihrer Tochter mit?“ Und dann wird ſie be⸗ fertiger Blusen in allen Grössen aufmerksam. Panama⸗Hütk und Strohhüte werden tadellos gewaſchen. 79592 Färberei Kramer Keine kümmerliche Nachahmung;. duftiges polles sowie aueh ikanischer Systeme gaar Spitzenstofte à. 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Mußft ja Dir doch ſelbſt ſagen, daß da nicht viel Gutes für Euch beide herauskommen kann Aber es iſt wirklich wahr, ſo viel Sorgen und Aerger, wie man in der Familie mit Euch Frauen reſp. Töchtern hat, da könnte man die dickſten Bände darüber ſchreiben.“ Der Kraftwagen hielt.— Der Kommerzienrat überzeugte ſich durch einen ſchnellen Blick aus dem Fenſter, daß ſie angekommen. Er half ſeiner Tochter galant beim Ausſteigen und beide gingen in den Miets⸗ palaſt. Rechtsanwalt Dr. Hans Hanckelmann erwar⸗ tete ſeinen zukünftigen Schwiegervater bereits. Ein wenig unmutig zogen ſich ſeine Augen⸗ brauen zuſammen, als ihm der Diener mit der Ankunft des Kommerzienrats auch das Erſchet⸗ nen ſeiner Verlobten meldete. Die war doch tatſächlich nicht bei der Konfe⸗ renz nötig. Das ging doch nur ihn und den Vater an. Er behandelte ſie demgemäß mit froſtigem Gruß— ſie dankte in gleicher Form. „Ich erlaube mir, die Nelly mitzubringen,“ begann der Kommerzienrat—„denn das, was wir zu beſprechen haben, intereſſiert ſie als Deine zukünftige Frau.“ Haus Hanckelmann ſteckte ein arrogantes Lä⸗ cheln auf: „Ich bin allerdings erzogen worden, daß ich gewohnt bin, die Frauen beim Rat der Müänner auszuſchalten.“ „In manchen und vielen Dingen ja— aber in dieſer Sache handelt es ſich mehr um eine An⸗ gelegenheit der Nelly, als um eine Sache zwi⸗ ſchen uns Männern. Die Mitgift, über die wir uns beide jetzt unterhalten wollen, iſt ihr Geld. Nun bitte ich Dich, teile mir Deine Wünſche betreffs der Mitgift, die ich Nelly geben will, mit.“ Nelly Großkopf hatte erwartet, daß ihr Ver⸗ lobter, deſſen wahren Charakter ſie noch nicht kannte, ſich äußerſt unangenehm fühlen müßte und war erſtaunt, mit welcher kalten, geſchäft⸗ lichen Miene er das Geſpräch, das Feilſchen um Telephon 28. laviefmacher empflehlt sich im Stim- men, Reparieren v, Flnl-· gel, Planos d. sämtlichen Klnvlersplel-Apparaten +—1 Georg Seitz Kurgstrasse 29 Lansjährlg Gesshäfts- führer der Firma Scharf& Haunk. Postkarte genügt. Sophis Schwarz Dameaschnelderin H4, 18/18. Anfertigung feiner Kostüme und Kleider- schiek und elegant, Prompte Steferung! Schonenbdſte Behandlung! Nur B2, 15, part. Wie nen! 14621 Wie nen! Am liebſten wäre ſie aufgeſtanden, hätte ihm den Ring vor die Füße geworſen und das Zim⸗ mer verlaſſen. Der Rechtsanwalt hatte einen Fuß über den andern geſchlagen, das Monokel eingeklemmt und betrachtete äußerſt intereſſiert ſeine polier⸗ ten Fingernügel. Dann zog er ein Taſchen⸗ tuch aus der kinken Manſchette ließ das Mono⸗ kel fallen, hauchte es an, polierte es mit dem Tuch und ſteckte das Tuch in die Manſchette zu⸗ rück.— Das Monokel ſcharf einklemmend, und endlich ſeinen Schwiegervater ſtarr firierend, ſagte er: — ja, ich bin allerdings ſo erzogen wor⸗ den, lieber Schwiegerpapa, Hoſenrockpolitik be⸗ hagt mir nicht, und ich glaube,“— ſein Lächeln verſchürfte ſich,—„lieber Schwiegervapa, daß auch Du der Herr in Deiner Familie biſt.“ Der Kommerzienrat würgte, eine Zurecht⸗ weiſung von dem Jüngeren paßte ihm nicht Donnerwetter, das wäre ja noch toller, falls er ſich hier, in Gegenwart ſeiner Tochter, eine Vorkeſung über Pantoffelfrieden halten ſollte. — Nein,— er ſchob mit dem Zeigefinger hintrn den Vorderknopf ſeines Kragens, als wäre ihm der plötzlich zu eng für ſeinen dicken, kurzen Hals, pruſtete und ſagte: „Was Du da ſagſt, iſt ja alles ganz nett nein lieber Sohn, aber es handelt ſich hier garnicht um Hoſenrockpolitik, ſondern um Nellychens Mitgift, und das hat ſie zu intereſſteren, ſie iſt die Tochter eines Geſchüftsmannes. Da muß Du alſo geſtatten, daß ſie bei unſerem Pourpar⸗ ler mit ihrer holden Anveſenheit glänzt und Du mußt ſchon diesmal Deine Mißzſtimmung darüber in die Taſche ſtecken.— Na Nellychen, — er machte eine einladende Bewegung zu ihr hinüber,„nimm Platz und hör zu, was wir hier zu verhandeln haben.“ Fortſetzung folgt Automatische, elektrische Traneks-elegeteng Unterhaltung im Abonnement blliigst Stotz& Cie. Elektr.-Oes. m. b. H. 4, 89. 8 980 Haupt-Vertretung der Osramlampe. 7275 ihren Geldſäckel— begann. Mb. Deutſcher Reichstag. 184. Sitzung, Dienstag, den 8. April. Am Tiſche des Bundesrats: v. Belthmann Hollweg, 9, Heeringen, Kühn, Dr. Lisco. In der Hofloge wohnt der Fürſt von Schaumburg⸗Lippe den Verhandlungen bei. Präſident Dr. Kaempf eröffnet die Sitzung um 1 Uhr, Ne erſte Leſung der Wehrvorlagen. (Zweiter Tag.) Abg. Baſſermann(Natl.): Die geſtrigen Ausführungen des Reichskanzlers waren ge⸗ tragen von dem Gefühl des Ernſtes und der Schwere der politiſchen Lage. Es iſt ihm durchaus zuzuſtimmen, weun er darauf hingewieſen hat, daß beim Ausbruch eines Welt⸗ krieges auch Deutſchland nicht verſchont werden würde, und daß es ſich bei einem ſolchen Weltkrieg wohl um die Exiſtenzfrage für die beteiligten Staaten handeln wird. Wr können es nur billigen, wenn der Reichskanzler dabei ohne jeden übertriebenen Optimis⸗ nus ſeinem Vertrauen zu unſerer Nation und zu unſerem Heere Ausdruck gegeben hat.(Sehr richtigl) Wer an dieſe große Militärvorlage mit ihren großen Laſten, die ſie für das Volk bringt, herantritt, der wird in erſter Linie zu prüfen haben: iſt in der Tat die internationale Lage ſo geworden, daß es not⸗ wendig iſ, den letzten Mann einzuſtellen und die allgemeine Wehrpflicht durchzuführen? Wir müſſen uns unſere Ellbogenfreiheit bewahren, das iſt doch eine Binſenwahrheit. Auch wir müſſen gehört werden im Rate der Völker. Nun die Frage der Verſchlechterung der politiſchen Lage. Soll man ſich nur auf die Vorgänge am Balkan beziehen und die Folgen, die ſich für Zukunft und Gegenwart daraus ergeben? Liegen die Gründe der Verſchlechte⸗ rung der Lage nicht vielmehr weiter zurück? Liegen ſie nicht vor dem Balkankriege? Wenn wir uns die politiſche Entwicklung an⸗ ſehen ſeit der Bismarckſchen Periode, dann kommen wir zu einem 75 in dem ſich die Beziehungen zwiſchen Ruß⸗ and und Deutſchland verſchlechtert haben. Dieſe Verſchlechterung beginnt in dem Augenblick, da die Annäherung von Rußland und Frankreich erfolgt iſt. In der Folgezeit iſt Deutſchland mächtig aufgeblüht in ſeiner Induſtrie, in Gewerbe und Handel. Es iſt ein unbequemer Konkurrent auf dem Welt⸗ markt geworden. Die Folge war, daß eine gewiſſe Verſtimmung zwiſchen Deutſchland und England eingetreten iſt. Nun iſt richtig, daß auf dem Gebiete der Stärkeverteflung durch den Balkan⸗ krieg Veränderungen vorgekommen ſind. Das Schickſal der Türkei hat ſich erfüllt. Die Verſuche Enver Beys und Mahmud Schepkets noch zu retten, was zu retten war, ſind geſcheitert. An die Stelle des europäiſchen türkiſchen Reiches treten ſlaviſche Staaten, die in ruſchem Vordringen die türkiſchen Truppen über den Haufen ge⸗ worfen haben, und deren Selbſtbewußtſein dadurch gewachſen iſt. Es ſind anſpruchsvolle ſlaviſche Völker. Das iſt weniger von Bedeutung für uns, wohl aber für das befreundeke Oeſterreich. Dazu kommt Rumänien, das angeſichts der Stärkung des benachbarten Bulgariens ebenfalls Anſprüche erhebt. Oeſter⸗ reich⸗Ungarn muß im Südoſten infolge der Erſtarkung des ſüdſlaviſchen Elements ſtärkeren militäriſchen Schutz aufrichten. Auch Konſtantinopel bietet Konfliktſtoff für die Zukunft, da mancherlei Staaten vorhanden ſind, die davon träumen, Konſtantinopel ſich einzuverleiben. Weiteren Anlaß zu Konflikten kann das unabhängige Albanien bieten und vor allem Kleinaſien. Da ſind deutſche Intereſſen ſogar unmittel⸗ bar vorhanden und es wird von einer geſchickten Politik abhängen, daß dieſe Intereſſen nicht angetaſtet werden. Für die Beurteilung der Geſamtlage iſt auch Italien in Betracht zu ziehen, zumal da es zu den Dreibundmächten gehört. Wir freuen uns über die Erneuerung des Dreibun⸗ des, der ſich in den Wirren durch das einmütige Zuſammen⸗ wirken der Dreibundſtaaten bewährt hat. Die Eroberung von Tripolis hat natürlich Einfluß auf die militäriſche Kraft Italiens, da es nünmehr einen Teil ſeiner Truppen in Tripolis ver⸗ wenden muß. Auch iſt es durch die Eroberung von Tripolis noch an einer ganz anderen Seite ein Mittelmeerſtaat geworden, und hat deshalb noch in anderer Weiſe als bisher Rückſichten auf Frankreich und England zu nehmen. Daß unſere Beziehungen zu Rußland gut ſind, erkennen wir gern an, zumal ſie in der letzwergangenen Zeit nicht ſehr erfreulich waren. Das jetzige ruſſiſche Kabinett iſt gewiß von friedlichen Tendenzen geleiket und hat ſich während der Balkanwirren bemüht, den Krieg zu vermeiden. Aber es fragt ſich, wie lange das Regiment dieſer Miniſter dauern wird. Wir leſen ja in der Preſſe von dem ſtarken Vordringen der panflawiſtiſchen Elemente und ihrer ſteigenden Unzufriedenheit mit der Politik des jetzigen Kabinetts. Daß wir uns auf die daraus möglicherweiſe erwachſenden Kom⸗ plikationen rüſten müſſen, wird niemand der deutſchen Regierung und dem deutſchen Parlament verargen. Darin liegt keine Angriffspolitik, wenn wir Königsberg mil ſtärkerem Schutz verſehen. Der ſozialdemokratiſche Redner hat des Panflavismus und auch des Chauvinismus in Frankreich mit leichter Hand bei⸗ ſeite geſchoben. Aber man darf doch nicht überſehen, daß das franzöſiſche Militärorgan, die„France militaire“ und andere Blätter eine Deutſchenhetze betreiben, an der ſelbſt ruhigere Zeitungen teilnehmen. In Frankreich iſt die Zuverſicht zur franzöſiſchen Armee von Jahr zu Jahr ge⸗ wachſen. Die deukſche Politik hat Frankreich gegenüber ſeit mehr als 40 Jahren eine ſehr ruhige und friedliche Rolle ge⸗ ſpielt. Das reicht zurück bis auf die Bismarckſchen Zeiten. Deutſchland hat niemals daran gedacht, mit Frankreich einen Krieg anzufangen, um Er⸗ dhberungen zu machen. Die jetzige Stimmung Frank⸗ veichs geht zum Feil auf die Maroklokriſe zurück. Die Ent⸗ ſendung des„Panther“ nach Agadir hat die franzöſiſche Empfind⸗ lichkeft ſehr tangiert. Die Hoffnung, mit dem Preisgeben von Marokko im Eintauſch gegen den Kongo, dieſe Stimmung in Frankreich zu beſeitigen hat ſich nicht erfüllt. Der franzöſiſche Uebermut, nicht in der Regie⸗ rung, aber in manchen Teilen der Bevolterung, hat ſich immer mehr geſteigert und hat auch unerfreuliche Folgen gehabt, wie den Bohkott deutſcher Waren. Der Abg. Haaſe hat geſtern geſagt, die deutſche Politit treibe Frankreich zur Wiedereinführung der dreijährigen Dienſtzeit. Das iſt, glaube ich, nicht richtig.(Lachen bei den Sog.)— Laſſen Sie mich doch ausreden. Dieſer Plan war bei der franzöſiſchen Militärberwaltung wohl ſchon früher vorhanden. Der„Temps“ brachte ſeit Jahr und Tag Klagen über die mangelhafte Ausbildung der Kaballerie durch die zwei⸗ eralanzei jährige Dienſtzeit. Ein anderes Blatt wirft ſchon im März d. J. der Einführung der zweijährigen Dienſtzeit vor, daß ſie die fran⸗ zöfiſche Armee zugrunde richte. Selbſtverſtändlich iſt durch die deutſche Heeresvorlage die Zahl der Anhänger der dreijährigen Dienſtzeit vermehrt worden. Die Verſchlechterung der inter⸗ nationalen Lage iſt in erſter Linie auf den ſogenannten Im⸗ perialismus zurückzuführen. Die ſtarke Bevölkerungszunahme in vielen Ländern drängt zu einer überſeeiſchen Betäti⸗ gung. Dieſe imperialiſtiſche Bewegung hat nichts zu tun mit Cäſarenwahnſinn oder mit dem Ehrgeiz von Herrſchern, ihr Ge⸗ biet zu erweitern. Sie findet ſich in dem noch ſtark abſolutiſti⸗ ſchen Rußland ebenſo, wie in dem republikaniſchen Frankreich und in dem parlamentariſch regierten England. Der imperia⸗ liſtiſche Zug führt ſelbſtverſtändlich in ſeinen Folgen dahin, neue Reibungsflächen zwiſchen den Staaten zu ſchaffen und drängt die Staaten zu einer Verſtärkung ihrer Machtmittel. Immer mehr tritt die Macht eines Staates in den Vorder⸗ grund, die ſich durch Schaffung immer größerer Schlachtflotten und Heere zeigt. Deutſchland hat ſich an dieſem Wettlauf erſt ſpät beteiligt. Unſere Bilanz iſt nicht aktiv, unſere Erwerbungen ſind gering. Aber weit über das, was die kühnſten Erwartungen annehmen konnten, ſind die Koſten für unſere Rüſtungen geſtiegen. Darin liegt wiederum ein gewiſſer Konfliktſtoff, ein Element, an dem wir nicht vorübergehen können. Fürſt Bülow hat zweimal darauf hingewieſen, daß für uns eine Politik unerträglich ſein würde, die uns einkreiſt und lahmlegt. Auch bei den Sozialdemokraten wächſt das Ver⸗ ſtändnis für unſere Weltpolitik. Allerdings zeigt ſie ſich vorläufig nur in den„Sozialiſtiſchen Monatsheften“, die man auf der äußerſten Linken nicht gern erwähnen hört, und in Aus⸗ führungen des früheren ſozialdemokratiſchen Reichstagsabgeord⸗ neten Schippel. Die Kriegsgefahr iſt in den letzten Jahren permanent geworden. Deutlich trat ſie hervor, als Oeſterreich die Herzegowina und Bosnien nahm und jetzt bei dem Balkanſtreit. Der Abg. Haaſe hat ſich über die angebliche öſterreichiſche Preſtige⸗Politik ſehr aufgeregt. Man kann hier kaum von Preſtige⸗Politik ſprechen.(Sehr richtig!) Im Gegen⸗ teil, dieſe Politik war ſehr beſcheiden. Früher hieß es bei den öſterreichiſchen Staatsmännern, der Weg nach Saloniki muß für Oeſterreich⸗Ungarn offen bleiben. Das war das große Ziel. Mit der Rückgabe des Sandſchaks war es nicht zu erreichen. Oeſterreich hätte dieſe Zunge, die es nach Saloniki hingeſtreckt hatte, behalten müſſen. Die Sache liegt aber heute ſo: Oeſterreich wollte die Adria freihalten, Serbien dort keinen Hafen einräumen in der richtigen Erkenntnis, daß ſerbiſche Häfen auch ruſſiſche wären, und damit der öſterreichiſchen Politik entgegen⸗ reten. Seine zweite Forderung war die Unabhängigkeit Albaniens. Daraus iſt der bedauerliche Streit um Skutari her⸗ vorgegangen. Das kann man nicht als Preſtige⸗Politik bezeichnen; im Gegenteil, ſie iſt eng geſteckt, enger als man es in Oeſterreich ſelbſt durchweg billigte. Der Tadel, daß wir Oeſterreich in der bosniſchen Frage und heute auf dem Balkan treu geblieben ſind, iſt unberechtigt. Wir mußten Treue halten. Dieſe Politit bewegt ſich durchweg auf den Bahnen der alten Bismarckſchen Politik. Es iſt in dieſer Zeit intereſſant, in der Geſchichte ausgangs der ſiebziger Jahre zurückzublättern, der Zeit, als Bismarck der Cauchemar des coalitions drückte. Die gefährlichſte Situation, in die Deutſchland geraten könnte, war ein Bündnis zwiſchen dem eiropsziſchen Weſten und Oſten. Damals hat er das Bündnis mit Oeſterreich abgeſchloſſen und daran feſtgehalten und daran den Rückverſicherungsvertrag mit Ruß⸗ land geknüpft, um es von Frankreich fern zu halten. Der Rück⸗ verſicherungsvertrag iſt 0 gelaſſen, aber auf das öſterreichiſche Bündnis hat Bismarck den größten Wert gelegt. Es macht eine Koalition zwiſchen Frankreich, Oeſterreich und Rußland unmöglich. Dieſe würde eine ernſte Gefahr bedeuten, der unſere Politit be⸗ gegnen muß. In dieſen Richtlinien bewegt ſich unſere heutige Politik. Wir haben Oeſterreich von 1908 bis 1913 die Bündnis⸗ treue gehalten, und nach den Erklärungen der leitenden Staats⸗ männer in der Budgetkommiſſion iſt der Vorwurf, daß die öſter⸗ reichiſche Energie durch die deutſche Politik gelähmt worden ſei, durchaus unzutreffend. Das erklärte geſtern auch der Reichs⸗ kanzler, und das bedingt auch, daß wir bei der jetzigen Demon⸗ ſtration vor Montenegro die Oeſterreicher mit unſerer Flottenmacht unterſtützen. Das Ergebnis aller dieſer Umſtände iſt doch, daß die aus⸗ wärtige Lage ſich für uns bedeutend ſchwieriger geſtaltet hat und wir mit der internationalen Verwicklung eines Krieges rechnen müſſen. Ein vorſichtiger Hausvater muß ſeine Politik auf ſolche Möglichkeiten einſtellen. Die Folgen eines unglücklichen Krieges werden Deutſchland ſehr ſchwer treffen. Unglückliche Kriege büßen die Sünden des Friedens. Aus dieſem Grunde ſind meine Freunde bereit, die Verſtärkung zu bewilligen. Der Abg. Haaſe meinte, dem Wettrüſten und Weltrüſten folgte der Weltkrieg, die Weltrevo⸗ lution, der Weltſozialismus. Dieſe ſozialiſtiſchen Gedankengänge ſind, wie ein Artikel des Abg. Queſſel in den„Sozialiſt. Monats⸗ heften“ ergibt, nicht ſo ernſt zu nehmen.(Zuſtimmung.) Darin bin ich allerdings mit Haaſe vollſtändig einverſtanden, daß die Beſſerung der Beziehungen zu England mit Freuden zu begrüßen iſt. Wenn England in den langwierigen Balkanverhandlungen die Erkenntnis gewonnen hat, daß die deutſche Politik richtig orientiert war und wir nicht daran denken, aus dem dort lokali⸗ ſierten Kriege einen Weltbrand zu entfachen, ſondern mit Eng⸗ land für den Weltfrieden zu ſorgen, ſo iſt das eine geſunde und richtige Unterlage für dieſe Beſſerung. Niemand in Deutſchland denkt daran, Englands Weltſtellung und ſeine Seegeltung anzutaſten. Das liegt auch unſeren Flotten⸗ rüſtungen gänzlich fern. Die wirtſchaftliche Entwicklung Deutſch⸗ lands hat ſie notwendig gemacht. Großadmiral Tirpitz hat in der Kommiſſion auf die Frage, wie ſich die deutſche Politik zu den Aeußerungen Churchills ſtelle, geſagt, daß für die deutſche Schlacht⸗ flotte nur unſer deutſches militäriſches Intereſſe in Frage komme. Wenn dieſe Erklärungen Widerhall gefunden haben bei den eng⸗ liſchen Staatsmännern, ſo können wir das mit Befriedigung ver⸗ zeichnen. Der Ton, der durch die Reden der engliſchen Staats⸗ männer geht, iſt ein ganz anderer als früher. Nun zur Militärvorlage ſelbſt.(öHeiterkeit.) Es iſt nicht zu leugnen, daß Kontraſte beſtehen zwiſchen der heute geforderten wirklich großzügigen Verſtärkung und den Erklärungen, die die Kriegsverwaltung zu denen von 1911 und 1912 abgaben. Schon damals waren wir mit allen Teilen der Vorlagen nicht einverſtanden, wir hatten die Empfindung, daß Lücken vorhanden Auch jetzt habe ich den Eindruck, daß die jetzige Vor⸗ age ſich beſtrebt, Dinge nachzuholen, die man ſchon früher hätte einführen müſſen. Der Abg. Haaſe hat für die Ent⸗ ſtehungsgeſchichte der Militärvorlage den deutſchen Generalſtab verantwortlich gemacht. Wenn dieſer oder ſein verantwortlicher Leiter in der Tat an die deutſche Kriegsverwaltung herangetreten iſt, daß ſie eine Verantwortung für den derzeitigen Umfang der Armee und ihre Form nicht mehr übernehmen, ſo kann die Kriegsverwaltung daran nicht vorübergehen.(Sehr richtigl) Wenn die Militärvorlage wirklich bezweckt, die allgemeine Wehrpflicht durchzuführen und jeden waffenfähigen Mann ein⸗ zuſtellen, und wird dieſe Vorfrage bejaht, dann müſſen auch die Konſequenzen gezogen werden für die Anſtellung von Unter⸗ offizieren und Offizieren, Beſchaffung von Waffen, Munition, Unterkunft uſw. Dieſe Konſequenzen wären im einzelnen in der Budgetkommiſſion zu prüfen. Das Geſetz iſt ſo die Ver⸗ wirklichung des alten Scharnhorſtſchen Gedankens, der in die Reichsverfaſſung übergegangen iſt: Jeder Deutſche iſt wehr⸗ pflichtig. Das Volk in Waffen! Durch die Durchführung der allgemeinen Wehrpflicht wächſt die deutſche Armee um 120—130 000 Rekruten. Die Militärverwaltung will keine neuen Armeekorps aufſtellen, ſondern lediglich die Zahlen verſtärken von den einzelnen Waffengattungen. Das iſt zu begrüßen. Die ſtärkeren Cadres erleichtern nachher auch die Einſtellung der Reſerviſten. Bei dieſer Frage der Verſtärkung des Heeres können wir auch an einer Reform des Militärſtrafrechts nicht vorübergehen. Das jetzige Militärſtrafrecht iſt vielfach ver⸗ altet und entſpricht einer Kultur, die wir ſeit Jahrzehnten hinter uns gelaſſen haben. Es muß anerkannt werden, daß die Militärverwaltung die Soldatenmißhandlungen mit großer Energie bekämpft. Das ift wohl auch eine Folge der Kritik in dieſem Hauſe. Gerade jetzt wo ſo viele neue Rekraten eingeſtellt werden, möchte ich die Aufmerkſomkeit der Militärverwaltung in verſchärftem Maße hierauf richten. Wir wünſchen keine Zurückſetzung oder Ausſchließung wegen des religiöſen Bekennt⸗ niſſes und keine Bevorzugung des Adels. Ich er⸗ kenne an, daß es gewiſſe Regimenter mit ftarken Familientraditio⸗ nen gibt, die man berſickſichtigen ſoll. Aber nicht zu billigen iſt es, daß bei der Garde⸗Infanterie nur 23 bürgerliche Offiziere— früher waren es ſogar noch weniger— und daß es bei der Garde⸗ Kavallerie nur einen gibt.(Heiterkeit.) Auch ſonft zeigt ſich die Neigung, eine Provinzialgarde durch Schaffung adliger Regimen⸗ ter zubilden. Hier wäre ein häufiger Wechſel der Garniſonen ſehr wünſchenswert, wie er in Oeſterreich ſtattfindet, damit die Offiziere der Großſtadt auch einmal die Genüſſe der öſtlichen und weſtlichen Grenzgarniſonen mit ihren Entbehrungen kennen lernen. Die Vorlage iſt in der Oeffentlichkeit ſehr verſchieden auf⸗ genommen. Herr Haaſe ſprach von einem Rüſtungswahnſinn von chauviniſtiſchen Kriegstreibereien. Ich habe auch geleſen von einer dumpfen Reſignation, mit der man die Vorlage aufnehme⸗ Beides iſt nicht richtig. Unſer Volk iſt wirklich reif genug, um die Gefahr zu erkennen.(Sehr richtig!) Angeſichts der Jahr⸗ hundertfeier ſchweift unſer Blick in die Zeit zurück, in der das alte Preußen Friedrich des Großen zuſammenbrach. Dieſe ſchweren Niederlagen ſind nur dadurch zu erklären, daß die preußiſche Regierung Friedrich Wilhelms II. nicht erkannte, daß eine neue Zeit angebrochen war.(Zuruf b. d. Soz.: Ganz wie heute!— Heiterkeit.) Man unterließ es, die Armee zu reformieren.(Zuruf b. d. Soz.: Genau wie heute!— Erneute Heiterkeit.) Man unter⸗ ließ es, die Armee in der Zahl zu ergänzen. bürgerlichen Parteien.) Das Offizierkorps war übetaltert. Es brach zuſammen mit der neuen Zeit Napoleons. Dann fetzte die Reformbewegung unter Stein und Scharnhorſt ein. Die Grund⸗ ſätze des Letzteren wollen wir durch dieſe Vorlage verwirklichen. Wir haben uns ein ſtarkes Heer geſchaffen, zu dem wir volles Vertrauen haben, eine Achtung gebietende Flotte. Aber daß eine neue Zeit angebrochen iſt, empfinden wir alle. Der Zeit der Kontinentalpolitik iſt eine Zeit des Imperialismus gefolgt. In dieſe Zeit der Welt⸗ wirtſchaft iſt auch Deutſchland durch ſeine Volkskraft, ſeine Tüchtigkeit, ſeinen Fleiß hineingewachſen. Sie haben unſeren Handel und unſere Induſtrie ſchon längſt in die Welt hinaus⸗ geführt und uns zu Konkurrenten für Völker gemacht, die dieſe Konkurreng zum Teil ſehr unliebſam empfinden. So iſt dieſe Zeit eine Zeit der Reibung und der Kriegs⸗ gefahr. Die glänzende Aufwärtsentwicklung Deutſchlands, in der wir gewachſen ſind unter Bismarck an politiſchem Einfluß, vor allem aber in unſerer nationalen Wirtſchaft, ſtellt uns in dieſer neuen Zeit neue Aufgaben. Was wir er⸗ rungen haben, wollen wir nicht verlieren. Die Zahl unſerer Feinde iſt größer geworden als früher; wir wollen aber jeder Gefahr gewachſen ſein. Das iſt das Moment, das uns ver⸗ anlaßt, dieſe Verſtärkungen unſerer Wehrmacht zu bewilligen. Meine Freunde ſind bereit, den Grundſatz der allgemeinen Wehrpflicht durchzuführen. Wir erachten dies als eine nationale Pflicht und als ein Gebot Beifac der Selbſterhaltung. Abg. Graf Kanitz(Konſ⸗): Wir werden die Vorlage annehmen, denn ſie iſt ein IFriedenswerk allererſten Ranges.(Beifall rechts.) Die Sozialdemokraten wollen gegen den Rüſtungswahnſinn pro⸗ teſtieren; ſie veranſtalten große Verſammlungen hier und in Paris und anderwärts. Aber wie iſt es Jaures gegangen, als er gegen den Militarismus proteſtierte? Niedergeſchrien wurde er mit dem tauſendſtimmigen Ruf: a Berlin!(Lärm der Sog. Hört, hört!) Wir wollen dafür ſorgen, daß die Fran⸗ zoſen nicht ihren Ruf: à Berlin! betätigen werden. Die deut⸗ ſchen Sozialdemokraten wollen ſich an ihre Rachegelüſte nicht kehren, aber Sie werden es müſſen und wenn Sie ſelbſt Stadt⸗ hagen nach Paris ſchicken.(Große Heiterkeitl!) Sie ver alen in Ihren Proteſtverſammlungen, wenn Sie von den koloſſalen Laſten ſprechen lein Sozialdemokrat ruft: Hurral)— von einer Hurraſtimmung iſt wahrhaftig nicht bei uns die Rede— das eine große Opfer, das dem Lande auferlegt wird; es handelt ſich um die Mannſchaften, um die vielen Tauſend Männer, die in ihrer früheſten Zeit auch zur Armee müſſen und dadurch der 129150 on auf dem Lande entzogen werden.(Sehr wahr! rechts. (Lebhafter Frankreichs ſind wir gezwungen, die großen Opfer zu bringen. Durch ganz Frankreich ertönte der Ruf: à Berlin! der Soz.), obgleich ſeine Bevölkerung nur 39 gegen unſere 65 Millionen beträgt. Mit dieſem Ruf hat es in den letzten Jahren eine Armee unterhalten, die an Stärke hinter der deutſchen Armee in keiner Weiſe zurückſteht. Nun ſind die neuen Cadres⸗ geſetze angenommen und bringen eine ſtarke Vermehrung der Armee. Sie ſind von den franzöſiſchen parlamenkariſchen Kör⸗ perſchaften einſtimmig, ohne jeden Widerſpruch, angenommen. Hört!) Auch die Sozialdemokraten ſtimmken dafür. Unruhe der Soz.) Und jetzt wird die Wiederherſtellung der dreijährigen Dienſtzeit verlangt, daß die Armee uns über den (Sehr gutl bei den „Schon ſeit einer Reihe von Jahren gehen die Rüſtungen Frankreichs, und lediglich und ganz allein durch die Rüſtungen „ Kopf wächſt. Das Fönnen wir nicht zulaſſen, da können wir nicht den Kopf in den Sand ſtecken.(Beifall.) Wir können mit unſerem Menſchenmaterial doch etwas länger aushalten als die Franzoſen.(Beifall.) Aber es wäre eine ſchlimme Unter⸗ laſſung, wenn wir von dieſem Vorſprung keinen Gebrauch machen wollten. Deshalb müſſen wir dem Reichskanzler dankbar ſein, daß er dieſe Vorlage eingebracht hat, die uns den Frieden garan⸗ tieren wird.(Beifall rechts.) Dies Verdienſt des Reichskanzlers muß offen ausgeſprochen und auch gewürdigt werden. Die Bevölkerung Frankreichs nimmt ſtändig ab. Sie wird nach zuverläſſiger Berechnung Ende dieſes Jahrhunderts nur noch 80 Millionen betragen und Ende des nächſten Jahrhunderts wohl nur noch 25 Millionen.(Gelächter b. d. Soz.) Das iſt ein ganz einfaches Rechenexempel. falſch!) Das ſind keine erfreulichen Ausſichten für den künfti⸗ gen Erſatz der franzöſiſchen Armee, deren Anforderungen an die Militärtauglichkeit ſtändig herabgeſetzt werden müſſen. Wir in Deutſchland haben jetzt wohl noch einen Geburtenüberſchuß; aber auch bei uns iſt ein bedenklicher Geburten⸗ rückgang zu verzeichnen. Wir tragen uns wahrhaftig⸗ nicht mit irgendwelchen Angriffsgedanken. Dafür bürgt die 25jährige Friedensregierung unſeres Kaiſers. Aber wir wollen lieber jetzt eine Milliarde apfern, als uns einer künftigen Niederlage aus⸗ ſetzen, die unzählige Milliarden koſten und hunderttaufende Menſchenleben fordern würde. An unſerer Friedensliebe ſcheint erfreulicherweiſe jetzt auch England nicht mehr zu zweifeln. Wir bedauern, daß England eine Aenderung der Dislokation ſeiner Schiffsmacht vornimmt und die Vormacht im Mittelmeer auf eine andere Macht übergehen foll. Statusquo im Mittelmeer nicht zuungunſten Englands geändert wird. Die Verteilung der von den Balkanverbündeten eroberten Gebiete wird gewiß noch große Schwierigkeiten verurſachen, und es wird der ganzen Kunſt der Diplomatie bedürfen, um hier neue Komplikationen zu vermeiden. Wir dürfen uns der Kriegs⸗ gefahr nicht verſchließen. Solange wir die Stärkeren ſind, wird uns der Friede erhalten bleiben— aber nicht einen Tag länger. Möge das Deutſchland von 1913 nicht an Opferwilligkeit zurück⸗ ſtehen hinter dem von 1818.(Lebhafter Beifall.) ſatz zu Heyde⸗ Die„Konſervative erklärt:„Ein Krieg brand zu ſtehen, der weniger friedliebend iſt. Korreſpondenz“ hat ja ſogar ſeinerzeit käme uns gerade vecht!“(Hört! Hört!) Von Hurraſtim⸗ mung iſt nichts zu ſpüren. Man fand ſie nur in der Rede des Abg. Dr. Spahn.(Große Heiterkeit.) Sie war ein Extrakt der Schriften des Wehroereins.(Hört! Hört!) Nach der ſchneidigen Sorache der Zentrumspreſſe hätte man elwas anderes erwarket. (Widerſpruch des Dr. Oertel.) Das iſt ſo, ſelbſt wenn Dr. Oertel aus angeborener Zentrumsliebe widerſpricht.(Heiterk.) Die Güte der Motive ſteht aber in umgekehrtem Ver⸗ Hältnis zu der Wichtigkeit oder Bedeutſamkeit der Vorlage. Die Regierung braucht nicht die großen Geheimniſſe der auswärtigen Politik auszukramen, aber die Ausführungen des Kriegsminiſters waren doch das ſtärkſte Stück, das bisher dem deutſchen Parlament geboten iſt. Er hätte wenigſtens einige militäriſche Anhaltspunkte geben müſſen. Die ganze Vorlage iſt geradezu provozievend und etatsrechtlich vollkommen Anüberfichtlich, die Zahlen der Deckung irreführend! Wir haben rein nüchtern und objektid atwei große Fragen zu prüfen. Iſt eine ſolche ungeheure Koſtenerhöhung und Heeres⸗ vermehrung unbedingt nötig und wird unſere Ausrüſtung ſo angewendet werden, daß der Zweck des Geſetzes, die Sicherheit des Reiches auf die beſte und billigſte Weiſe, erreicht wird? Es geht um die Unabhängigkeit und Großmachtſtellung des Deutſchen Reiches, nicht aber unt ire endweſche theoretiſchen Prozentberech⸗ nungen nach der Laune des Geſetzes von der ewigen Schraube. Wir haben die moraliſche Pflicht, jede Ausgabe doppelt und dreifach zu prüfen, und es iſt Wahnſinn, jeden Ab⸗ ſtrich als Vaterkandsberrat zu bezeichnen. Der frühere Zen⸗ trumsabgeordnete Dr. Heim hat die ungeheure Höhe der Blut⸗ ſteuer berechnet, die der deutſchen Landbevölkerung auf⸗ erlegt wird, wie gerade das Land dadurch entvölkert wird. In keinem Staat, ich nehme nicht einmal Rußland aus, wird die Volksvertretung ſo behandelt ſwie hier. Der Kriegsminiſtex tut ſo, als wäre es ſelbſtverſtändlich, daß die jetzige Vorlage dasſelbe wäre, wie 1911 und 1912. Als ob ſie nicht allem entgegentritt, was er ſelbſt hier vertreten hat! Die ganze auswärtige Lage, die heute die Vorlage begründen ſoll, war uns ſchon im Frühjahr 1912 vollkommen bekannt und wurde in der Kommiſſion beſprochen. Man hat die Kriegsrüſtungen am Balkan bollkommen ignoriert. Das iſt ein ſchweres Schuldkonto in der mili⸗ täriſchen und diplomatiſchen Vorbereitung. Wir ſind auf den völkerpſychologiſch ſuggeſtiven Zuſtand gekommen! Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende! Die fort⸗ geſetzte Beunruhigung von Handel und Wandel durch dieſe fort⸗ währenden Vorlagen iſt unerträglich. Unſer Londoner Bot⸗ ſchafter Fürſt Lichnowski hat ganz recht, wenn er ſagt: Nichts Schlimmeres als der niederträchtige Einfluß der Vorbereitung für Kriege. Heißt es nicht, daß im nächſten Jahre eine neue Flottenvorlage kommt?(Hört! Hörtl b. d. Soz.)— daß dieſe Militärvorlage bereits eine neue Vorlage in zwei Jahren nach ſich zieht(Hört! Hört!); die Lücken ſind bexeits gelaſſen. Die geſtrige Rede des Reichskanzlers zeichnet ſich aus durch den offenen und freimütigen Ton über unſere Beziehungen zu den anderen Mächten. Dabei das Fernhalten von jedem falſchen Chauvinismus. Es wird jedenfalls in der ganzen Welt mit Be⸗ friedigung begrüßt werden. Die Situation des Reichskanzlers iſt nicht leicht: beruhigend auf der einen Seite, daneben die Be⸗ gründung einer Milliardenvorlage! Das iſt ein Kunſtſtück, und das hat er ſehr gut gemacht.(Heiterkeit.) Aber die Rede des Reichskanzlers wäre vielleicht noch viel wirkungsvoller geweſen, wenn nicht den politiſchen Ereigniſſen die parlamentariſchen Ver⸗ hältniſſe entgegenſtänden. Sie war im allgemeinen auf einen roſigen Optimismus geſtimmt, ſie hat ſich von einer falſchen Schwarzmalerei ſehr geſchickt ferngehalten, aber eine Begründung für eine ſolche Rieſenvermehrung der Armee iſt darin nicht ent⸗ halten. Das Merkwürdige iſt ja, daß die Situation ſich noch niemals zu unſeren Gunſten geändert hat, ſondern ſtets zu un⸗ ſeren Ungunſten. Das iſt ein ſehr ſchlechtes Zeichen für den Wert und die Tätigkeit unſerer deut⸗ ſchen Diplomatie, was gar nicht ſcharf genu feſtgeſtellt werden kann. Was uns jetzt auferlegt wird, iſt nichts anderes, als die kondenſierte ſchlechte Dihylomatie, die wir in den letzten zwanzig Jahren durchgemacht haben. Der Reichskanzler meinte, daß es keinen europäiſchen Staat gäbe, durch den wir mit Naturnotwendigkeit in einen Krieg gezogen werden könnten. Nun, die jetzige politiſche Lage im Südoſten zeigt doch, daß das nicht ganz richtig iſt. Aber inter⸗ eſſant iſt, daß der Reichskanzler das Raſſemoment zurückweiſt. Hier wird es Sache einer verſtändigen Diplomatie ſein, die den Wahn eines zariſtiſchen Chauvinismus im Wege einer Ver⸗ ſtändigung beſeitigt. forderungen gerade in Oſtaſien ſehr wenig und ſie weiſt darin ſehr viele Fehler auf. Als höchſten Zweck der Vorlage hat der Reichskanzler die Möglichkeit, für den allgemeinen Welt⸗ frieden unſere Macht in die Wagſchale zu werfen, ge⸗ ſprochen. Aber wir bedauern von dieſem Stand⸗ punkte aus ſehr, daß die Regierung nicht die mit großer Mehrheit angenommene Reſolution unſerer Partei 1011, die die Beſchränkung der Rüſtungen durch Verſtändigung forderte, damals ſo ſchroff abgelehnt hat, und daß ſolche Verhandlungen natürlich nicht angefangen wurden. Aber es ift doch ein günſtiger Boden wenigſtens für einen Verſuch. Auch wir hoffen, daß die Zeiten der gegenſeitigen Verhetzung zwiſchen Deutſchland und England vorüber ſind, und (Zuruf b. d. Sotz.: Aber Wir hoffen gleichwohl noch, daß der Die deutſche Politik entſpricht dieſen An⸗ das Vertrauen zur eigenen Wehrm daß die Grundſätze und die Zwecke und Ziele einer friedlichen Politik, die Anſchauungen diesſeits und jenſeits des Kanals ſolchen Boden gewonnen, daß es Wahnſinn wäre, wenn die Völker ſich ſelbſt zerfleiſchen. 85 Die internationale Nervoſität Weſteuropas iſt 1912 ge⸗ ſtiegen, aber auch die Gründe müſſen gewürdigt werden. Es ſind nicht nur die Vorgänge im Südoſten, ſondern auch durch eine ſkrupelloſe Kriegshetzerei in anderen Ländern hat eine Agitation ſich breit gemacht, der entgegenzutreten eine nationale Pflicht aller Parteien in allen Ländern ſein ſollte. Auch geſtern ſprach der Reichskanzler von den Treibereien der Minderheiten, die ſich am lärmendſten betätigten. Die ſind auch bei uns ſeit der letzten Militärvorlage in Aktion getreten. Der Ton, die Taktloſigkeit gegen die Leute, die anderer Meinung ſind, die macht den Chauviniſten aus, den Ueberpatrioten. Ich erinnere an den kulturfeindlichen Haß, der gerade im Elſaß ge⸗ predigt wird, und der als Folge und Begleiterſcheinung in Deutſchland den Chaupinismus entzünden mußte. Wie wird in der ſozialdemokratiſchen Erziehungsliteratur bei uns vor⸗ gegangen!(Lärm der Soz.) Nur Narren oder Verleumder können Zweifel hegen an unſerem Intereſſe an der Unab⸗ hängigkeit Hollands und Belgiens. Welche gewaltige Bedeutung hat die Neutralität dieſer Staaten für uns! Aber, das eine muß ich ſagen: in Bezug auf die Zugehörigkeit Elſaß⸗Lothrin⸗ gens gibt es im Deutſchen Reich nur eine Stimme. Nicht einen Fuß deutſchen Bodens werden wir aufgeben. Den deutſchen Ueberpatrioten fehlt die gute ſtaats⸗ bürgerliche politiſche Kinderſtube. Es ſind noch die letzten An⸗ hängſel des politiſchen Parvenüs. Hier ſollte die deutſche Volks⸗ ſchule eingreifen. Ein gewiſſer ſtaatsbürgerlicher Snobismus macht ſich breit. In anekelnder Weiſe wird zuweilen die Erinnerung an das große Jahr 1813 mißbraucht unter dreiſter Ge⸗ ſchichtsfälſchung. Die Sache macht uns ſchon vor der Welt lächerlich. Die Ueberpatrioten ſollten doch frei⸗ willig das Doppelte und Dreifache opfern. Aber wenns ans Zahlen geht, dann flaut ihr Patriotismus ab. Die Geſchichke der Militärvorlage weiſt auf das Treiben einer unverantwortlichen Nebenregie⸗ rung hin, die vom Generalſtab gegen den Kanzler und den Kriegsminiſter gerichtet war. Man verlangte ſogar, daß nicht der Kriegsminiſter, ſondern der Generalſtab die Vorlage hier im Reichstag vertreten ſolle.(Hört! Hört!) Eine Preßkampagne zwiſchen Kriegsminiſter und Generalſtab ſchien im Gange. Der Freiherr v. Lyncker vom Verkehrsweſen ſoll zum Zeichen des Proteſts gegen den Kriegsminiſter ſeinen Abſchied genommen haben.(Hört! Hört!) Das ſind ſchöne konſtitutionelle Zuſtände. Gegen die Geburtenabnahme in Frankreich hilft die dreijährige Dienſtzeit nicht das mindeſte.(Zuruf: Im Gegenteil! — Heiterkeit.) Wir werden prüfen, ob die Vorlage notwendig iſt, und wie⸗ weit ſie notwendig iſt. Das werden wir aufs gewiſſenhafteſte tun trotz dem Geſchrei der Ueberpatrioten. Der Grundgedanke der allgemeinen Wehrpflicht iſt auch uns ſympathiſch. Notwendig iſt eine gediegene kurneriſche Ausbildung der Jugend. Die beſte techniſche Ausrüſtung iſt für unſere Soldaten gerade gut genug. Iſt es richtig, daß der Kommandant der Flieger⸗ kruppe in kurger Zeit ſechsmal gewechſelt hat? Unſern Vor⸗ ſprung im Luftſchiffweſen müſſen wir uns bewahren. Notwendig erſcheint eine Verſchärfung der Spionagegeſetzgebung. Die Ver⸗ waltung ſollte mehr Vertrauen zur Preſſe haben, dann braucht ſie keine Furcht vor Indiskretion zu haben. Der be⸗ ſtehende Aerztemangel, der ſich im Kriege furchtbar rächen würde, iſt leider auf konfeſſionelle Vorurteile zurückzu⸗ 5 Hier weiſe ich die geſtrige wenig taktpolle Bemerkung es Herrn v. Liebert zurück, der bon„fremden Elemen⸗ ten“ ſprach, die ins Offizierkorps wollen. Dieſe„fremden Elemenke“ ſind wohl gut zum zahlen, beſonders für dieſe Vor⸗ lage. Ich hoffe, daß der Kollege Dr. Arendt für dieſe Be⸗ ſchwerde Verſtändnis haben wird.(öHeiterkeit.) Weg mit den bielen dekorativen Poſten. Durch das bei uns herrſchende In⸗ ſpizierungsfieber wächſt die Nerbofttät im Offizierkorps ſtändig. Die Vergrößerung der Kadettenanſtalten iſt für uns prinzipiell unannehmbar. Wir verwerfen dieſe Anſtalten einer einſettigen militäriſchen Ueberhebung. Beiſpielloſe Opfer werden gefordert. Militär geſpart werden. Mußten durchaus die Ra⸗ thenoweHuſaren zum Empfang des Prinzen von Cumber⸗ land herbeigeholt werden? Wo iſt die altpreußiſche Sparſam⸗ keit? Es gibt kaum noch einen Wucherprozeß, an dem nicht Offiziere beteiligt ſind. Es fehlt auch an dem guten Bei⸗ ſpiel von oben. Dieſe ewigen Feſte, Prunktafeln und Empfänge ſtumpfen jedes Gefühl von Einfachheit ab. Es gibt noch maſſen⸗ haft Etzdorffe in Deutſchland. Die ſchlimmſten ſind die mili⸗ täriſchen Etzdorffe.(Sehr richtig!) Die privilegierten Regimenter ſind ein Hohn auf den kameradſchaftlichen Geiſt. Die Unteroffiziere dieſer ſeudalen Regimenter ſuchen aber ihr Amüſe⸗ ment in der feigen Quälerei der Soldaten, in einem gemeingefährlichen Sadismus. Das Volk hat nur Laſten, nicht Rechte. Wo iſt die Jubi⸗ läumsgabe an das Volk?(Beifall.) Wo ſind die herr⸗ lichen Tage, denen wir entgegengeführt werden ſollen? Die Er⸗ bitterung im deutſchen Offizierkorps wächſt von Jahr zu Jahr. Die Rechtloſigkeit des Offizierkorßs muß endlich ein Ende haben. Wir feiern hier das zehnjährige Jubi⸗ läum unſeres Antrages auf Einführung rechtlicher Reformen in der deutſchen Armee. Wir Süddeutſchen ſehen in der Aufrecht⸗ erhaltung eines ſtarken Preußens die feſteſte Ge⸗ währ für die Macht des Reiches.(Beifall.) Aber wir erblicken die charakteriſtiſche Eigenart Preußens nicht in der verſtändnis⸗ loſen Ignorierung moderner Rechtsideen.(Beifall.) Das deutſche Volk iſt reif für innere Reformen, die in den Mitigliedern der Armee auch den Staatsbürger achten.(Beifall.) Preußiſcher Kriegsminiſter v. Heeringen: Der Abgeordnete Dr. Müller hat nicht ganz unxrecht gehabt, wenn er glaubte, ich würde ihm entgegnen, daß er ſtark übertrieben habe. So iſt es auch tatſächlich. Das deutſche Offizierkorps ſteht feſt gewurzelt auf dem Boden, auf dem es gewachſen iſt.(Lachen.) Das Offizierkorps iſt einheitlich erzogen und einheitlich auf⸗ gebaut und ſteht in Treue zu ſeinem allerhöchſten Kriegsherrn. Ich glaube außerhalb deutſchlands wird niemand auf die ddee kom⸗ men, einem deutſchen Offizierkorps vorzuwerfen, daß es in die⸗ ſer Beziehung etwas zu wünſchen übrig laſſe,. Es wird im Ernſt⸗ falle vollkommen ſeine Pflicht und Schuldigkeit tun.(Beifall!) Das manches gebeſſert werden kann, iſt ſelbſtperſtändlich. Aber dann ſollte man nicht mit ſolchen Uebertreibungen kom⸗ men wie Dr. Müller Meiningen. Ich muß mir ver⸗ ſagen, auf die Einzelheiten einzugehen; ſie werden in der Bud⸗ getkommiſſion behandelt werden. Nur eine: die Preß⸗ kampagne von 1912 iſt als eine ſolche des Generalſtabes und des Kriegsminiſteriums bezeichnet worden. Ich kann mich natür⸗ lich nicht einverſtanden erklären mit allem, was gedruckt, ge⸗ ſchrieben oder geredet worden iſt. Es iſt bedauerlich, daß die Kritik an der deutſchen Armee dabei zu weit gegangen iſt. Das Vertrauen gur Armee muß er⸗ halten bleiben, darüber kann kein Patriot im Zweifel ſein, daß acht der erſte Faktor des Sieges iſt.(Sehr richtig!) Aber es iſt ſehr kiel Klatſch in der ganzen Angelegenheit laut geworden— einen anderen Ausſpruch kann ich nicht gebrauchen— und dazu gehört die Geſchichte von der Verabſchiedung des Generalinſpek⸗ teurs des Verkehrsweſens. Daran iſt kein Wort wahr und ebenſo unrichtig iſt, daß eine Preßkampagne zwiſchen Kriegsminiſterium und Generalſtab geführt wurde. Die beiden Behörden ſind auf der gleichen Grundlage aufgewachſen und leben auf ihr, ſie verfolgen ſo gleiche Ziele, daß eine derartige Preßkampagne überhaußt unmögkich iſt. Das Kriegs⸗ miniſterium hat damit überhaupt nichts zu tun gehabt, und der Chef des Generalſtabes hat mir verſichert, daß auch ſeine Herren — 2. ebenſowenig daran betefligt waren. Wenn in den Zeſtungen ſteht: „Ein höherer Offizier ſchreibt uns“— oder:„Von geſchätzter mili⸗ täriſcher Seite wird uns geſchrieben“, da kann niemand überhaupt wiſſen, was dahinter ſteckt.(Sehr richtigt) Auch in der Preſſe wurde einmal hervorgehoben, man könne das nicht wiſſen, viellei K. könne der Urheber ein ſehr junger Reſerbeoffizier ſein.(Beifall und Heiterkeit.) Man kann das alles nicht für bare Münze nehmen. Daß unſere Preſſe hier und da zurück⸗ haltender ſein könnie, iſt bei aller Hoch⸗ und Wertſchätzung der Freſſe wohl zuzugeben. WWer Vber ſagte, die Militärverwaltung hätte ſich bon den Ereigniſſen auf dem Balkan überraſchen laſſen. Das iſt richtig, es iſt aber noch einigen anderen Leuten ſo gegangen.(Sehr richtig! und Heiterkeit.) Ich glaube, den Abgeordneten auch.(Große Heiter⸗ keit.) Hinterher kann man freilich anders ſagen. Wenn er die Militärvorlage das Ergebnis einer Diplomatie nennt, die ſeinen Wünſchen nicht entſpricht, ſo hat er eigentlich die Be⸗ gründung der Heeresvorlage ſelbſt zugegeben. Denn wenn wir uns von den Ereigniſſen hier haben überraſchen laſſen, daun iſt eben eine neue Situation geſchaffen. Und es iſt nur natürlich, daß ſie ſo das Ergebnis einer ſeinen Wünſchen nicht entſprechenden Diplomatie ſein müßte. Ich habe 191¹ ausdrücklich hervorgehoben, daß die damalige Vorlage nur die allerdringendſten Lücken des Heeres ausfüllte, und auch 1912 habe ich in keiner Weiſe betont, daß mit dieſer Vorlage auf alle Zeiten die Bedürfniſſe des Heeres erledigt ſeien.(Lachen und Unruhe bei den Sogz.) Derartiges kann man überhaupt nicht ſagen. 5 Auch die Militärborlage iſt nur das Ergebnis der jeweiligen Verhältniſſe, der politiſchen, militäriſchen und finanziellen. Wenn dieſe ſich eben derart ändern, wie ſeit 1912, ſo wäre es eben bei der Militärverwaltung ein Verbrechen am Vaterlande geweſen, wenn ſie nicht die Konſequenzen gezogen hätte.(Leb⸗ haftes Sehr richtig!) Die EGreigniſſe des vergangenen Sommers und Winters hat der Herr Abgeordnete überſehen. Ich glaube überhaupt, die Notwendigkeit dieſer Vorlage darf nicht ſo ſehr aus der Vergangenheit, ſondern vor allem aus der Gegenwart und Zukunft begründet werden. Darauf kommt es an, und wenn die Militärverwaltung hundert⸗ fach fälſchlicherweiſe oder, wie er meint, verbrecheriſcherweiſe im bergangenen Jahre anderer Meinung geweſen wäre, ſo nuß man jetzt urteilen, die Gegenwart und Zukunft ſtark genug iſt, den Frieden zu ſichern. Dieſe Frage iſt jetzt zu be antworten, und die Militärverwaltung Eräftigedß beantwortet mit ein em (Lebhafter Beifalll) 151505 Abg. Seyda(Pole): Angeſichts der Bedrückung der Polen durch den führenden Bundesſtaat würden es unſere Wähler einfach nicht verſtehen, wenn wir der Regierung die Milliarden für neue Heeresrüſtungen bewilligen würden. Und das zu einer Zeit, wo Preußen 200 Millionen zur weiteren Unterbrückung der Polen fordert. Die Rüſtungen ſollen die Bewohner des Deutſchen Reiches in ihrem Beſitzſtande, in ihrem Eigentum ſchützen; aber für die deutſchen Staalsbürger polniſcher Zunge gilt dieſer Schutz kicht, ſie werden enteignet! Der Freiheitskampf der Slawen dem Balkan verdient die größte Sympathie. Deutſchland garan⸗ tiert den Albaniern ihre nationale und politiſche Freiheit, den 4 Millionen Polen, Angehörige einer Nation von 20 Milljonen mit tauſendjähriger Kultur, verweigert man ſie aber. Abg. Scheidemann(Soz.): Der vollſtändige Mangel jeder durchſchlagenden Begründung dieſer Vorlage mit ihren ganz unüberſehbaren ökonomiſchen und polttiſchen Folgen muß im Lande geradezu verblüffen. Die Re⸗ auch die Herren, die ſo warm für die Vorlage eintraten, haben nichts zu ſagen gewußt. Ja, im Gegenteil, was Graf Kanitz Da muß endlich 9 0 im Aber ich glaube, über die ſagte, könnte zum größten Teil als glänzendes Argument gegen die Vorlage verwendet werden.(Sehr richtig! bei den Sog.) Ma hat auf die Stimmung in Frankreich und auf die angebliche Bla⸗ mage verwieſen, die mein Parteifreund Jaurss in Nanch erlitten hätke. Der Vorgang hat ſich nicht in Nanch, ſondern Nizzza abgeſpielt, wo 800 Camelots eine VPerſammlung geſtört haben. Das iſt natürlich in jeder großen Stadt ohne weileres möglich, da es überall viel Pöbel gibt und beſonders auch in Nigza, wo ja die vornehmſten Nichtstuer der ganzen Welt zuſammenkommen. (Große Heiterkeit.)„„„ Wie Herr Dr. Müller⸗Meiningen, nach deſſen Ausführungen man eigentlich eine glatte Ab⸗ lehnung der ganzen Vorlage durch ſeine Par⸗ tejierwarten müßte, für die allgemeine Wehrpflicht ein⸗ treten will, ohne Erhöhung der Koſten, das erſcheint doch ange⸗ ſichts der jetzigen Vorlage ganz unverſtändlich. Wir erleben ſetzt wieder einen Sieg der militäriſchen Autoritäten über die par⸗ lamentariſche Kontrolle. Die Reichstagsmehrheit läßt ſich am Leitſeil der Generalſtäbler führen und huldigt dem Grundſatz: Crecle, quis absurdum est. Dem jetzigen Reichs⸗ kanzler iſt wie noch keinem Vorgänger von der Mehrheit des Reichstags ein gewichtiges Mißtrauensbotum erteilt worden. Der Kriegsminiſter lebt mit der Mehrheit in Konflikt, weil er gegenüber dem klaren Willen des Reichstags dem Duel unfug paſſive Reſiſtenz leiſtet. Aber beide Herren wagen etwas, was Bismarck nicht gewagt hälte. Früher bedeutete eine Militär⸗ vorlage für jeden Miniſter eine ſchwere Gefahr. Jetzt ſcheint es, daß man uur Militärvorlagen eingu bringen braucht, um Miniſter zu halten, die ihrer politiſchen Kunſt eigentlich längſt zu Ende ſind. Die Regierung ſcheint nur deshalb ſo hoch zu ſtehen, w die bürgerliche Oppoſition ſo tief gefunken iſt. Sie alle wür mit mir ein gutes Verhältnis zu Frankreich mit Jubel begrüßen. Aber ſtatt mit uns zufammten zu arbeiten, fügen Sie ſich e Gange unſerer auswärtigen Politik wie etwas Unabänderlichem und verehren unſere Mikitärverwaltung wie ein höheres Weſen Noch im Jahre 1910 hat der 12995 Kriegsminiſter erklärt, ein allmähliche Entwicklung unſerer Heeresorganiſation ſei angängig wenn keine abſoluten äußeren Schwierigleiten vorniegen.(Sehr wahr! rechts.) Tatſächlich waren auch jetzt dieſe aluten äußeren Schwierigkeiten nicht vorhanden, ſie ſind erſt durch die jetzige Vorlage geſchaffen, die ja im Auslande den Glauben erwecken mußte, daß eine akute Kriegsgefahr vorliegt. Das ſprunghafte Wettrüſten, das en 95 Ju läums⸗Feiern, alles das macht keinen Eindruch 5 zielbewußten Vorgehens. Durch die Erſtarkung der Balkan bölker ſoll Oeſterreich ſo geſchwächt ſein, daß wir unſe Rüſtungen ſo verſtärken müſfen⸗ Dann iſt aber das Bündn mit, Oeſterreich nur eine Schwächung für uns. In Mirklichke liegt die Sache ganz anders. Da iſt man denn mit dem alten Erbfeind Frankreich wieder aufmarſchiert, und mit den Slawe⸗ geſtrigen Ausführungen des Reichs⸗ Oeſterreichs als Bollwerk gegen das Slawentum wird man ſich in der Wiener Hofbur⸗ die Hagre raufen müſſen, Die ganze Politik Oeſterreichs läuft auf einen Ausgleich zwiſchen Slawen und Deutſchen hin⸗ aus. Sollte es zu einem Kampfe zwiſchen Rußland und den Balkanvölkern auf der einer Seite und Deutſchland und Oeſter⸗ reich auf der anderen Seite kommen: mit welcher Begeiſterung müſſen dann die in Oeſterreich wohnenden Slawen im Kampfe mit gegen ihre eigenen Stammesgenoſſen kämpfen! Eine glücklichere Formel hätte der Reichskanzler nicht finden können, und auch nicht eine fatalere Form für Oeſterreich. Der Zuſammenprall zwiſchen Deutſchen und Slawen würde das Ende der Habsburgiſchen Monarchie ſein. Dieſe Aeußerung des Kanzlers war ein Muſterbeiſpiel dafür, daß kanzlers über die Stellun durch eine unglückliche Diplomatie mehr berdorben wird, als durch alle Militärvorlagen wieder gut gemacht werden kann.(Sehr b5 Deutſchland fü?; gierung hat ſtichhaltige Gründe nicht vorzubringen vermocht und 5 eee Mannheim, 9. April 1913. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagblatt). 18. Seite. fſ Angebot. FFT aus marineblauem Cheviot u. Kammgarn sowie Stoffen engl. Art, glatte Schneider- Facons sow. Russen-Facons u. ein grosser Teil mit Riegel u. hübscher Kragen-Garnitur Wir lsfern als Spezlalltät: Gut zient an! 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Nehmen Sie— leider— die Vorlage an, dann wurndern Sie ſich aber nicht über die Gegenmaßregeln Frank⸗ Keichs. Bei Komplikationen tragen Sie dann die ſchwere Schuld. Es gibt Politiker, die ſich nicht ſchämen, das Wort von der Faterlandsloſen, volksfeindlichen Sozial⸗ demokratie zu ſprechen. Solche Anwürfe ſtreifen wir mit einem Lächern der Verachtung ab. Sie, Herr v. Liebert, ſagten geſtern, Sie rechnen uns nicht zum Volke. Das ſagt der Ver⸗ reter der durchgefallendſten Partei Europas. (Große Heiterkeit.) Sie rechnen uns nicht zum Volke, die wir ein Drittefl des deutſchen Vaterlandes repräſentieren. Für uns wurden bei den letzten Wahlen mehr als 4 Millionen Stimmen gezählt. Jeder dritte deutſche Mann iſt an die Wahlurne ge⸗ gangen, um ſozialdemokratiſch zu wählen. So lange wie es ge⸗ Dausrt hat, um den dritten Mann heranzubringen, wird es nicht währen, bis jeder zweite Maun ſozialdemokratiſch wählt.(Beifall B. d. Soz.— Lachen rechts.) Wir vertreten mit unſerer Politik Die von mindeſtens 9 Zehntel der Bevölkerung.(Lachen rechtes.) wenn da Herr n. Kiebert ſagt, wir gehören nicht Sunt deretſchen Volke, ſo iſt das eine unfinnige Behauptung. Vigepräfibent Dr. Paaſche rügt den Ausdruck.) Dann iſt das ine Behauptung, die ich als ſinnig nicht anſehen kann.(Heiter⸗ eit) Wären wir Vaterlands⸗ und Volksfeinde, dann müßten 0 Unſe 5— Geiaurcher 15 55 Nuten Willen zu iten, der Geſamkheit des deutſchen 8 nuch beſtem Willen zu dienen. Man fagt, unſere Arbeiterſchaft ſei verweichlicht. Den Vor⸗ Wurf des Zuxus und des Wohllebens hat der Reichskanzler nicht dieſen gemacht, ſondern den beſitzenden Klaſſen, die die Offigiers⸗ Fiellen beſetzen. Auf dem lachtfelde der Arbeit ſind in den latzten zwölf Jahren über 1½ Millionen Arbeiter länger als 8Wochen krank gewefen, über 100 000 Mann ſind getötet. Der ganze Krieg von 1870%1 hat demgegenüber 40 080 Tote und 83 378 Verwundete gefordert. Da kann man doch nicht von einer Berweichlichung der deutſchen Arbeiter ſprechen. Die neuen Soldaten ſollen uns vor den Slawen ſchützen, und für jeden Soldaten holt man einen flawiſchen Wanderarbeiter herein. Das üt eine Karlchen⸗Miesnick⸗Politik. Die neue Deereßvermehrung iſt nur mögkich, wenn Ste das Minde eeeet nee, dg A. Wich Waz: Nuß Sanaoſen das Gedächtnis der Schlacht bon Borsdino jelern. aerd I. Pußzarbeiterin Kinber⸗nfal⸗Verſicherg. Neuſte Branche eines deut⸗ ſchen allererſten Inſtituts Veklreter geſucht. Off. u. B. D. 264 an Daube & Co., Frankfurt a. M. Die besten Jehulranzen Spezialgeschäft von . Smederef F2, 12— Sattler Lederwaren— loffer Damonbandtäsehehen in bescher Auswafl. 10902 Grüne Rabattmarken. per ſofort geſucht. 2062] Meldungen im Hauptbüro ſchäft, —————xÜ̃———— ſo viele taugliche junge Leute vochanden ſind. Die Ankläger ſind nicht Sie, ſondern wir. Noch einmal ballen ſich alle Gewalten gegen uns zuſammen, die wir die höhere Kultur vertreten. (Stürmiſche Heiterkeit bei den bürgerlichen Parteien.) Wir arbeiten weiter an einer Verſöhnung zwiſchen Deutſch⸗ land und Frankreich. Der Tag wird kommen, wo ſich die Hand des Deutſchen vertrauensvoll in die Hand des Franzoſen legen wird. Das wird der Tag unſeres Triumphes. Wir werden weiter kämpfen für das ſchöne große Ziel, Frieden und Freiheit von dem Belt zu den Pyrenäen zu ſichern, Deutſchland und Frankreich zu einen in der Arbeit für Freiheit und Kultur. Abg. Erzberger(Zentr.): Der Richter für die Ausführungen des Vorredners wird ſich finden, er wird das deutſche Volk ſein.(Lachen b. d. Soz.) Er wird ihm nicht recht geben.(Großer Lärm b. d. Soz.) Die Geſchichte wird das zu erkennen geben. Die Sozialdemokratie kann nur ſprechen, weil ſie weiß, daß es auf ihre Stimmen nicht ankommt.(Lebh. Beifall rechts und in der Mitte.) Wäre es einmal ſo weit, ſo würden wir doch dem Vaterlande das Nötige gewähren. Die Vorlage verlangt große Opfer, die Begründung des Reichskauzlers reicht nicht aus. Er ſprach von der herausfordernden Haltung Mon⸗ tenegros— die neu geforderten 130 000 Mann werden doch nicht gegen Montenegro gebraucht werden! Aber Scheidemann iſt geradezu leichtfertig an den Veränderungen vorübergegangen, die die Neugeſtaltung der Dinge auf dem Balkan und die Bindung Italiens an Tripolis gebracht haben. Auch die Vorgänge in Frankreich ſieht er zu optimiſtiſch an; der Chauvinismus dort iſt ganz gewaltig an ſen. Es ware töricht, das zu unterſchätzen. Selbſt der Abg. Wendel hat von der drohenden Gefahr eines Weltkrieges geſprochen. Gerade für Deutſchland ſteht dann das Meifte auf dem Spiele. Ein unglück⸗ licher Krieg würde die Zertrümmerung Deutſch⸗ lands, nicht bloß den Verluſt von zwei Provinzen zur Folge haben. Die Franzoſen predigen ſeit Monaten ganz ſyſtematiſch den Gedanken: Wenn wir auch nicht die Menſchen haben, ſo haben wir doch Geld. Die ruffiſche Rüſtung ſei ihre befte Kapitals⸗ anlage. Wenn auch guf 100 Franzoſen 186 Deutſche kommen, ſo kommen doch auf 100 Deutſche 212 Ruſſen. Auch Liebknecht und Bebel haben Rußland als unſere größte Gefahr bezeichnet. Bei der Entwicklung Rußlands haben ſich dieſe Verhältniſſe für uns noch koloffal verſchlechtert. In der ſozia⸗ liſtiſchen Preſſe finden wir zuweilen darüber ganz vernünftige Art Hier im Reichstag kommen ſie aber nicht zum Ausdruck.(Lachen b. d. Sog.) Während die Ruſſen mit den Für dede Fahrrad Mädcden als Verkäuferin 4 tags⸗ Hernaun Schmoller& Cö. ee rr Jüngerer augehender Saub. Mädchen tags⸗ über für Hausarb. geſucht. 0 40 15031 D 4, 14, 3. Stock. denken ſie mit kleinem Wort der Waffenbrüderſchaft mit Deutſch⸗ land. Da heißt es, der kluge Mann baut vor. Auch uns wäre es lieber, wenn wir weniger Soldaten brauchten, aber ſie ſollen doch nur das Unglück eines verlorenen Krieges von unſerer Heimat fernhalten. Es ſcheint doch, als ob die Wehr⸗ vorlage die Rechnung iſt, die uns unſere Diplomatie überreicht. Sie ſoll dem Vaterlande einen ehrenhaften Frieden erhalten und im Notfall einen raſchen ſiegreichen Krieg vorbereiten. Zum erſtenmal ſeit 1850 ſoll die allgemeine Wehrpflicht voll durchgeführt werden. Gegen die Reſolulion Windthorſt, die dieſen Gedanken wegen zu hoher Koſten ablehnte, haben die So⸗ zialdemokraten geſtimmt, und jetzt machen ſie uns einen Vorwurf daraus. Seit Jahren iſt jener Gedauke aber erfolgreich ver⸗ kreten und zum Teil auch durchgeführt worden. Die Heranziehung der jüngeren Leute findet im ganzen Volke Verſtändnis. Die ge⸗ forderten 4000 Ofkiziere werden wir vielleicht gar nicht finden, ſchon jetzt haben wir einen Offiziersmangel. denkt ſich der Kriegsminiſter den Erſatze Werden wir auch am 1. Oktober die derkichen 15 000 neuen Unteroffiziere haben können? Mit dem Hurrapatriofismus des Abg. von Liebert ſind dieſe ſchwierigen Fragen nicht beant⸗ wörket. In den techniſchen Waffen ſcheint Deutſchland in einem gewiſſen Rückſtande zu ſein. Die geſorderte Beamtenvermehrung iſt zu groß. Oberſchlefien, wo ein ungehenrer Teil des Nattonal⸗ vermögens liegt, ſteht einem feindlichen Vormarſch kann ſich die berkehrte Polenpolitik empfindlich (Tebhafter Beifall bei den Polen.) Man ſollte in der eine zufriedene Bevölkerung ſchaffen. Die 800 Millionen einmaliger Ausgaben haben ſehr erwichtert. Im eiugelnen Laun wohl hier und da geſpart werden. Die ſchwerſten Laſten werden vom Volk getragen. Die Militärs haben von der Vorlage mur Vorteile durch das ſchnellere Avancement. Alle Wünſche des Kriegsminiſters ſind erfüllt. Er hat ſicherlich in keiner Schublade einen eingigen Wunſch.(Heiterkeit.) Nie war ein Kriegsminiſter ſo wunſchlos. Von dem, was Dr. Müller geſagt hat, 1 Prog. wahr und 99 Proz. übertrieben.(Heiterkeit und Wider⸗ ſpruch.) Herr Dr. Müller, wir wollen uns auf 30 2 8 igen. (Heiterkeit.) In den Uniformen laſſen ſich Erſparniſſe Die Garderobe eines Offiziers iſt ſo groß. Wwie die er Shau⸗ ſpielerin.(Heiterkeit.) 5 Das Haus vertagt ſich. Mitttwoch 1 Uhr: Weiterebratunc eee e 4 ee II 1 1 U n ene eee wum General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittoaßlatt) Mannbeim, den 9. Aprn. 1913. ftest-Tapeten] Wachs- U. Leder- Taeten an Hälfte bucke, aüne und Taheten der bisherigen Japan-Matten, Prelss. 1110 konts Linorusta Aelen Türvorleger, Wachstuchdecken ger Heter. Spannstoffe. EI Geors Hichentler, 15f, 25 Feruspr.: ꝛ 2184.:: Gegr. 1869. Wäsche- und Spezialität: Herrenhemden nach Maas Reparaturen werden bestens ausgeführt. 25599 Grüne Rabattmarken. werden alle Haararbei- ten inchiker Ausführung billigst angefertigt. Z6⸗ pfe, Unterlagen ete. von ausgekämmten Haaren. D 4. 17, Cüristian Richter, Tel. 4518. die billigste nicht bei der Anschaffung— aber ihres Wertes wegen 22115 J. Winler win— Schreibt acdldiert sUbtrahiert OClocowskis Maunnheim, 0 7, 5 Heſdelbergerstrasse. 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Major von Sackleben iſt ja ein ausgezeichneter Doldat, aber— aber— na, jedenfalls Proſit! Und Ord'nanz, noch ein Burgunder!“ Der alte Herr lächelt:„Da wär ich aber neu⸗ gierig. Welcher Spezialität huldigt Ihr Kom⸗ mandeur denn?“ „Das Fußzeug, verehrter Herr Hauptmann, das Fußeug. Der Major iſt wie toll auf die Fußbekleidung.“ „Nicht mit Unrecht, wie mich dünkt; marſchie⸗ xen jetzt heile Füße voraus.“ „Gewiß— aber man kann auch darin zu weit gehen! Sehen Sie— Sackleben verlangt, daß man von jedem Kerl in der ganzen Kompagnie wiſſen ſoll, ob er Strümpfe oder Fußlappen trägt. Das ſoll nun der Teufel auswendig be⸗ halten. Da hab ich mir einen Trick ausgedacht. Jeder meiner Kerle trügt rechts: Strumpf; links: Lappen. Wenn gefragt wird und ich ſage: „Strumpf,“ dann zeigt der betreffende Mann den rechten Fuß, ſage ich„Lappen“, dann zeigt tuch er den linken“. Der alte Herr beugte ſich lachend tief in ſein Fauteuil zurück:„Sie ſind ein ſchlauer Stratege, wie mir ſcheint, mein lieber Graf!“ „Ja, man muß ſich helfen. Und dann habe ich goch einen Trick. Unſer Major iſt auch ein toller Geſchichtsonkel. Da ſollen nun alle Kerls die Ahnen unſeres Regimentschefs, des Fürſten Alfred, wiſſen, und deren durchlauchtigſteKriegs⸗ taten.“ „Und was machen Sie das“ „Kriegstaten ſind beine da, da habe ich welche erfunden; eine ganze Serie ſeit 1683. Schlach⸗ ten, Belagerungen, Gefechte. Denn, ſehen Sie, Verehrteſter, kein Menſch hat doch einen Schim⸗ mer von der Geſchichte des durchlauchtigten Hauſes, und der Fürſt ſelbſt wird mich nicht des⸗ avourieren; denn er würde ſich doch blamieren, wenn er ſelbſt nichts von den Großtaten ſeiner Ahnen wüßte!“ Der alte Herr bog ſich vor Lachen.„Groß⸗ artig— großartig— na, darauf freue ich mich aber beſonders!“ „Sie dürfen aber morgen nicht losplatzen— denn ſonſt bin ich blamoren, und für mich hängt ſoviel von der Vorſtellung ab. Nicht nur Mili⸗ täriſches, auch Perſönliches.“ Der alte Herr ſah ihn mit intelligenten Augen an:„Kanns mir ſchon denken— Frau Minne ſpielt auch mit!“ Graf Geltau ſeufzte tief und beſtellte die dritte Flaſche; ſein Partner aber winkte ab:„Es iſt ſchon vorgerückte Zeit— wir wollen aufbrechen und uns für morgen friſch halten.“ So trennte man ſich mit kräftigem Händedruck. Es war am nächſten Morgen. Schon ſeit 6. Uhr hatte Geltau in der Kaſerne umhergewirt⸗ ſchaftet und ſich um nichts auf der Welt als den Anzug ſeiner Füſiliere gekümmert. Jetzt ſtand das Bataillon, tadellos ausgerichtet, auf dem Kaſernenhof. Jeden Augenblick konnte der hohe Regimentschef aus dem Mittelportal heraus⸗ treten. Nun machte ſich dort eine Bewegung ſichtbar, der Adjutant winkte mit dem Taſchen⸗ „Stillgeſtanden! Das Gewehr über! Achtrung — präſentiert das— Gewehr! Brauſend ſetzte die Muſik mit dem Präſentter⸗ marſch ein, die Füſiliere ſtanden wie dieMauern, die Degen der Offiziere ſenkten ſich ſalutierend, auch Graf Geltau ſalutierte „Donnerwetter!“ Halblaut kam es von ſeinen Lippen, faſt wäre er rücklings hingeſchlagen — Seine Durchlaucht und der alte Herr von geſtern waren— eine Perſon! Ja, der alte Herr war Fürſt Alfred von Weißenturn⸗Thüringen, der Chef des Regi⸗ ments, der ſchon geſtern abend inkognito ein⸗ getroffen war. Dem Grafen ſauſte das Blut durch die Adern; vor den Augen wurde ihm ganz ſchwarz; dann überkam ihn eine plötzliche Wandlung.„Jetzt hilft bloß Frechheit“, dachte er,„rinjefallen bin ich jedenfalls. Jetzt muß es der Parademarſch machen. Ach du lieber Gott, wenn die Kerls doch bloß alle Strümpfe anhätten! Alle Fuß⸗ lappen ſoll der Teufel holen!“ Und dann nahm er den Kopf hoch und ſah dem die Front ab⸗ ſchreitenden Fürſten, der die Paradeuniform eines Generalleutnants trug, mit eiſiger Fremd⸗ heit in die Augen. Der Parademarſch klappte trefflich Hieran ſchloſſen ſich die Einzelvorſtellungen der Leute. Gruppenweiſes Exerzieren, Anſchlag⸗ und Ziel⸗ übungen. Se. Durchlaucht hielt ſich vorwiegend bei der 3. Kompagnie auf; er war durchgebilde⸗ ter Fachmann und hatte in früheren Jahren ſelbſt eine Infantertebrigade kommandiert. Er ſah alles, lobte, verbeſſerte, fragte, ließ ſich vor⸗ inſtruieren; die Leute machten ihre Sache gut. Durchlaucht ſagte dem Kommandeur anerken⸗ nende Worte. Geltau fing an aufzuatmen. Nun kam die Inſtruktion in Geſchichte an die Reihe.„Ach du grundgütiger Himmel“, dachte Geltau,„jetzt kommen meine erdichteten Kriegs⸗ taten auf's Tapet.“ will ich hören“, ſagte „Die 3. Kompagnie Durchlaucht.„Thema: Die Schlachten von 181ʃ3 — das iſt heute, im Erinnerungsjahr, die natür⸗ liche Inſtruktion!“ Hätte der Fürſt den dankbaren Blick ſehen I Aben bltön Ein Oelgemälde für Weinlokal sehr passend, und dekorativ wirkendes Bild„Wein und Liebe“ darstellend, mit einfacher breiter Rahme. Grösse 3,8NK,7O Meter. Preis Mk. 110. Fritz Rostock, Heidelberg Schröderstrasse 453. 30480 apf 10 mein anderes Fahrrad der Welt hat die Riesenleistung aufzuweisen F ahrr: üdern jeden Systems. E ñ 8 m E Meparatunwerdes Istättem.el Nver„Miel Eimmllierung gerst gut und bi Ilig. 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Der Kommandeur wollte dann auch noch die weißenthurniſche Geſchichte anſchneiden, aber Durchlaucht winkten ab:„Genug der Hiſtorie, lieber Sackleben! Wenden wir uns zum Schluß dem Ajuſtement zu— tragen die Leute wollene Unterwäſche? Und wie ſteht es mit der Fußbe⸗ kleidungd“ „Geltau, laſſen Sie mal Ihre Kompagnie die Stiefel ausziehen“ rief der Major, der nun auf ſein Lieblingsgebiet kam—„nein, nein, nicht nur einen Stiefel— alle beide— es iſt ja auch ganz trocken heute.“ Geltau fühlte ſich einer Ohnmacht nahe.— Da ſtanden ſeine 150 Kerls, rechts— im Strumpf, links— im Fußlappen!]! Die Leute grinſten merklich, die Offiziere, bis zum Regi⸗ mentskommandeur hinauf, wurden rot in allen Schattierungen von Zinnober bis Karmin! „Ach— ſehr intereſſant,“ ſagte Durchlaucht, „offenbar ein neuer Verſuch. Nun wollen wir mal die Leute fragen, auf welchem Fuß ſie ſich wohler fühlen!“ Das geſchah, und der eine ſagte dies, der au⸗ dere das; Durchlaucht lächelten, und Maſor von Sackleben, der dies als Beifall nahm, ſagte, die Hand am Helm:„Ich habe den Gedanken ange⸗ regt— individuelle Fußbehandlung!“ „Nun, das freut mich ſehr“, erwiderte Durch⸗ laucht.„Ihre Kompagnie, mein lieber Graf Geltau, hat mir recht gut gefallen vom Helm⸗ buſch bis zu— den Füßen⸗ Befolgen Sie nur immer die Intention At des Herrn Maſors, dann dagnis gut gedient ſein!“ f ſaß das Offizierskorps im 2 übſtück. Durchlaucht trank allen Kompagniechefs freundlich zu, und zu Geltau rief er hinüber:„Alſo die Dritte! Ob Strumpf oder nicht— die Hauptſache bleibt— ein eige⸗ ner Kopf und— auf eigenen Füßen!“ Dr. Weinreich's 2 2 66 Um nicht minderwertige Nachahmungen zu erhalten, achte man stets auf den Namen„Dr. Weinreieh 4 Selt Jahren laut Aftest des Hokhaltungen Sr. Aaf zahlreichen kammern und viele ssig wirkendes Mo alle besseren Drogerien, à M..25,.— Zuverl Eharmakan, E. W. E. H. BTIUn. 22 und Krankfurt 3. M. Oberhofmarschallamtes von den ande en standig Vor 585 schutzmiftel, Zu be iehen durch Apotheken, Farkümerien in Flaschen „.50 ung.—. Jerstäuber 4 M..10 Und.—. Prospekte gratis und franko. eeeeeeee — ——————————— Nahlaßpperſeigerung. taß getichtes verſteigere ich 14. Seite. General⸗Anzetger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagblatt]. Mannheim, den 9. April 1913 ¹ 1 22 für die Schule, 2z. Strapa Knaben-Anzüge hochgeschlossen ad 8158 verarbeitet 22 für Promenade, in K 9 Knaben-Anzüge Cheviot und Stoff en 5 A55 in nur neuesten Fassons e 14.— 12.— l Mädchen- Kleid Musseline u. 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Wir bitten um zahlreichen Beſuch 0 pünktliches Erſcheinen. —⁊1455 Derlend. dabtchen 0 büennalt⸗ Voren Mannteim, Todes-Anzelge Unter Mitglied Herr Lubens Rittinger 80722 let gestorben, die Beerdigung findet Donners- tag, 10. April 1913 nachmittags 4 Uhr statt. 5 Der Verein sammelt sleh um 8¼ Uhr an der hiesigen Leichenhalle. 5 Um zählreiche Beteiligung bittet Der dereteees Geſegenfeſtskauf 5 Oeldruck und Sockeltapeten passend für Zim- mer, Sänge, 30456 apstenlager Heinrich Hartmann Telefon 6358. 200 Jigarren gratis! 5 verſende m. hochf. Sumatra u. Vorſtenland: 290 Stück 6 Pfe. Sual. f. nur M. 11.20 oder 200 Stück 8 Pfg. Qual. f. nur M. 18.90 und —+5 bei Beſtell. v. 200 Stlück noch 200 St. eiterempfehl., ſodaß jeder 400 St. f. M. 11.20 od. M. 13 90 erhält. Bei Nichtgefall. Umtauſch od. Geld zurück. 8 A. Fauffmann Nachf., Zigarrenf., Hamburg 36. m. Auftrage des Nach⸗ 1 Vermischtes Benngeggn gerl mie Milchkandſchft nachmittags 2 Uhr 70 Siter Ia. 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Nicht nur die Römer und Griechen kann⸗ ten dieſes ſchöne Sinnbild, auch den alten Aegyptern war es nicht fremd und die Bibel ſchätzt die Gabe des Traurings einem Eheſchwur gleich. Als das Kreuz die Welt beſiegte, über⸗ nahm das Chriſtentum den ehrwürdigen Brauch, Anſprüche des Herzens durch Ringe zu verpfänden. Die erſten Anhänger des neuen Glaubens— ſchreibt ein deutſcher Kulturhiſto⸗ riker— behielten den Ring nicht allein zum Unterpfande der Verlobung bei, wozu er vordem meiſt diente, ſondern ſie flochten ihn auch in die des Altars mit ein, um die Ver⸗ obung nochmals vor den Augen der Gemeinde zu beſtätigen. Die Brautringe wurden nämlich, als das öffentliche Verlöbnis vor dem Prieſter, und zwar kurz vorher, ehe die eheliche Trauung geſchah, von dem Geiſtlichen eingeſegnet und den Verlobten an die Finger geſteckt. Zueyſt Prachte der Prieſter den geweihten Ring der Braut an den Finger des Bräutigams unter den Worten: im Namen Gottes des Vaters, hierauf zog er den Ring wieder ab und ſteckte ihn an den anderen Finger mit den Worten: und des Sohnes, dann ſteckte er ihn endlich an den dritten Finger unter den Worten: und des helligen Geiſtes.— An welcher Hand man den Ring führte, war nicht bei allen Völkern gleich. Die Juden hatten ihn an der Rechten; Griechen und Römer trugen ihn am vierten Finger, weil man, wie Iſidor bemerkt, wiſſen wollte, daß dieſer Finger eine Ader habe, die mit dem Her⸗ zen in genauer Verbindung ſtehe. Den Ring am Mittelfinger zu tragen, wurde für unſittlich gehalten und vermieden. Martene erzählt, die chriſtlichen Bräute hätten den Ring an der lin⸗ ken Hand tragen müſſen, weil nur der Biſchof ihn als Zeichen einer vollkommenen Keuſchheit an der rechten trüge.— Heute ſchmückt der Trauring wieder unſere rechte Hand, aber ſeine bedeutſame Symbolik iſt die gleiche geblieben. „Der Ring macht Ehen, und Ringe ſind's, die eine Kette bilden“, ſagt Friedrich Schiller. — Siebzigjährigen die Heirat verboten! Mit ſiebzig Jahren beginnt nach der Meinung der Regierung des amerikaniſchen Staates Connec⸗ ticut, ſo berichtet der„B..“, der Abſchnitt im menſchlichen Leben, wo die Unvernunft über die Vernunft ſiegt. Aus dieſen Erwägungen will die Regierung die Stebzigjährigen vor unver⸗ nünftigen Handlungen durch ein Geſetz ſchützen, d. H. mit anderen Worten, ſie ſollen unter Ku⸗ ratel geſtellt werden. Aber dies Kuratel ſoll vorläufig nur in einem einzigen Falle in An⸗ wendung kommen. Nur dann wird ein Siebzig⸗ jähriger unter Kuratel geſtellt werden, wenn er den Leichtſinn beſitzt, ſich in eine Ehe zu ſtürzen; es iſt ganz gleich, ob die ſiebzigjährige Perſon ein„Er“ oder eine„Sie“ iſt. Den Heirats⸗ luſtigen wird vor allem die freie Verfügung über ihre Vermögensangelegenheiten genommen wer⸗ den. Augenſcheinlich hat man in Connecticut mit Siebzigjährigen trübe Erfahrungen gemacht. — Ein feiner Byſef. Mit einer ſeltſamen Be⸗ leidigungsgeſchichte hatte ſich nach den„M. N. .“ jüngſt das Schöffengericht Nürnberg zu be⸗ faſſen. Ein Mieter war ausgezogen und ſein Abzug war nicht ganz freundlich geweſen. Die Vermieterin beauftragte einen Malermeiſter mit dem Tünchen der Wohnung. Der fand in der Wohnung ganze Kolonien von Wanzen und er ließ durch ſeinen Lehrbuben Jagd darauf machen und dieſer erbeutete weit über 1000 Wanzen. Von dieſen ſteckte der Malermeiſter üher 200 in ein Fläſchchen und ließ es durch ſeinen Lehrbuben dem ausgezogenen Mieter mit einem ſchönen Gruß überſenden. Der Mieter hatte Sinn für Humor und opferte einmal einen freien Sonntag zur Ausführung eines ganz eigenartigen Gedankens. Er ſetzte ſich hin und Darin kam auffallend oft das Wort Wanze vor. Das Wort ſchrieb er aber nicht hin, ſondern ſo oft es vorkam, klebte er an deſſen Stelle eine große, echte Wanze auf das Papier. So lautete der Brief:„An die Wirtin zum WW W W Heim. Andurch ſende ich Ihnen die mir zu⸗ geſchickten W Wſwieder zurück mit dem Bemer⸗ ken, daß ich Sie an dem einzigen Reichtum, den Sie haben, nicht ſchmälern will. Hätten Sie die W'övon den anderen Wohnungen mch mitgeſchickt, ſo hätte ich mit den W'ſ eine WͤeWöAusſtellung veranſtaltet und Ihnen einen 'WöPreis zugedacht uſw. Verachtungsvollſt! Einer, der Sie kennt. NB. Bitte einrahmen.“ Die Vermieterin verklagte den Briefſchreiber. Den koſtete der Spaß fünfzig Mark. — Ein Gerichtsurteil über„Wunder“. Aus Petersburg wird uns geſchrieben: Der Gerichts⸗ hof von Nikolajew fällte jüngſt ein intereſſantes Urteil über die Frage, ob es tatſächlich Wunder gibt. Schon im voraus ſei bemerkt, daß es die Frage bejaht hat. Der intereſſante Fall liegt folgendermaßen: In einer kleinen Kirche einer Vorſtadt von Nikolajew hing ein altes Heiligen⸗ bild, das die Mutter Gottes von Tichwin dar⸗ ſtellte. Dieſes Bild ſoll plötzlich viel heller ge⸗ worden ſein. Sei es, daß jemand es abge⸗ waſchen hatte, oder daß die leibhaftige Phan⸗ taſie hierbei im Spiele geweſen ſei, genug, es verbreitete ſich in der Umgebung das Gerücht, daß ein Wunder geſchehen ſei. Ein Gemeinde⸗ mitglied namens Melnikow trat für die Wahr⸗ heit des Wunders ein und ſammelte Geld für eine Kapelle, in der das Wunderbild ſeinen Platz finden ſollte. In kurzer Zeit waren 1120 Rubel zuſammen, die Melnikow dem Konſi⸗ ſtorium zu Cherſon überſandte, um den Bau der Kapelle in die Wege zu leiten. Das Konſi⸗ ſtorium unterſuchte die Angelegenheit, kam zu dem Schluſſe, daß ein Wunder hier nicht vor⸗ liegt, und verfügte über das Geld zu i51 l der Kirchenſchule, da eine Kapelle nicht not⸗ wendig ſei. Nun klagte Melnikow beim Be⸗ zirksgericht um Wiedergabe des Geldes, das für einen anderen Zweck geſammelt ſei. Das Bezirksgericht fällte nun das Urteil, daß Wun⸗ ee des Vol arum auch über darum abzuweiſen. Gerichtsbeſchluß die Wundern feſtgeſtellt worden. — Franzüſiſcher Witz. Der Politiken „Die dreijährige Dienſtzeit? Sie tut uns drin⸗ gend not... Wir müſſen ſte emſufnen 4„ Ihre Frau ſagte mir doch eben, Sie hätten dagegen ausgeſprochen!“„Aber doch nur engſten Familienkreiſe.“— Kunſtgeſprä Junge Dame(ſchwärmend):„Ich glaube, es gibt keine herrlicheren Porträts, als die von Rembrandt.“ Ihr Tiſchnachbar:„Ah, alſo des⸗ halb läßt er ſich ſeine Sachen ſo teuer bezahlen.“ — Der Statiſtiker.„Erſtaunlich, dieſe neue Statiſtik von mir! Jedes Mal, wenn ich Atem hole, ſtirbt jemand auf der Welt.„Ach, könnten Sie dann nicht mit dem Atemholen ein bißchen anhalten?“— Im neuen Luxem⸗ bourg⸗Muſeum.„Die alte Kapelle des Seminars wird alſo für die Werke Rodins reſerviert. Ob ſie genügen wird?“„Der liebe Gott war damit zufrieden.. Aber das will ja noch nichts beweiſen.“— Der Troſt des Preisrichters.„Heute habe ich den ganzen Tag in der Jury für den Salon geſeſſen. Ich bin völlig fertig.“ Seine Frau:„Da ſollte Du noch glücklich ſein. Ich wette, Du haſt Bil⸗ der geſehen, die ſchlechter ſind wie Deine.“ Der Quellenfinder.„Nun, M. Boſ⸗ reau, haben Sie mit Ihrer Wünſchelrute irgend eine Quelle auf meiner Beſitzung entdeckt.“„O gewiß: die Quelle der Tränen des Fräulein Tochter. Ihr iſt verboten, Tango zu lernen.“ — Der Schlauberger.„Senden Sie dies Blumenbukett an dieſe Adreſſe und mir die Rechnung.“„Ihr Name, bitte?“„O, der iſt nicht nötig, ſie weiß ihn ſchon.“ Gratis-Löiffel fr Quaker Oats Konsumenten. Quaker Oats Pakete enthalten Gutscheine, für welche wert⸗ volle, schwer versilberte Löffel ganzlich kostenlos erhältlich sind. Sie brauchen nicht zu warten, bis Sie sämtliche Gutscheine bei- sammen haben, senden Sie uns per Postanweisung Mark.25 und Wir werden Ihnen den Löffel sofoxt zusenden. Dieser Betrag Wird Ihnen zurfckerstattet, wenn uns bis zum 31. Dezbr. 1914 die erforderliche Anzahl Gut⸗ scheine zugesandt wird. Quaker Oats Company, m. b. H. Hamburg. Abt. B. 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