eeeeeeeee 5 dritte brecheriſchen Anſchlag entgangen ſei. Es heißt, Abonnement: 70 Pfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Nk. 3 42 pro Quartal Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile.„.20 Nk. Täglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 3 Uhr Beilagen: Nr. 170. der Stadt Mannheim und Umgebung 22 Anz 2 Geleſenſte und verbreitetſte deitung in Mannheim und Amgebung Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Handels und Induſtrie⸗Seitung für Südweſtdeutſchland; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswietſchaft; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗ Manunheim, Montag, 14. April 1913. Die heutige Mittagsausgabe umfaßzt 16 Seiten. Telegramme. Ein Anſchlag auf den König von Spanien. Die anarchiſtiſchen Mordtaten häufen ſich in letzter Zeit in erſchreckender Weiſe. Kaum hat ſich das Grab über dem König von Griechenland geſchloſſen, ſo kommt die Kunde von dem An⸗ ſchlag eines Anarchiſten auf den König von Spanien. Zum Glück hat der Mordbube ſein Ziel nicht erreicht. Spaniens König iſt dem Tode entronnen, der ihm drohte. Es iſt das Attentat, dem König Alfons glücklich entgeht. Wenn berichtet wird, daß der An⸗ ſchlag in Madrid großen Unwillen errege, ſo wird die Empörung in der ganzen Kulturwelt nicht minder groß ſein. Es iſt furchtbar zu den⸗ ken, daß die Menſchheit noch immer keine wirk⸗ ſamen gegen den Fanatismus Wahnſinniger zu errichten vermocht hat. Der verhaftete Mordbube, der geſtern das Leben des Königs von Spanien bedrohte, war aus Frank⸗ reich ausgewieſen und der Madrider Polizei ſignaliſtert worden und zwar ganz ähnlich wie der Mörder Canalejas. Nach weiteren Meldun⸗ gen ſoll es ſich bei dem Attentat übrigens um einförmliches Komplott handeln, darauf deutet, daß bereits mehrere Verhaftungen vorge⸗ nommen worden ſind. Anſchlag Wir erhalten über ben verruchten folgende Telegramme: 12755 185 Der König unverletzt. . Madrid, 18. April. Auf den König von Spanien wurden heute nachmittag, als er von der Truppenbeſichtigung zurückkehrte, vor der Baunk von Spanien drei Revolver⸗ ſchüſſe abgegeben. Der König blieb unver⸗ letzt. Der Täter iſt ein junger Mann, beſſen Perfönlichkeit man noch nicht kennt. Er wurde don einem Gendarmen feſtgenommen, der ihm den Revolver entriß. Der König kehrte unter ſtürmiſchen Kundgebungen nach ſeinem Palaſt zurück. v. Paris, 13. April. Zu dem Anſchlag auf den König von Spanien wird aus Madrid ge⸗ meldet: Das Pferd des Königs wurde durch einen Revolverſchuß verwundet. Ein Schutzmann ſtürzte ſich auf den Attentäter und verſetzte ihm einen Schlag auf den Kopf, konnte jedoch nicht verhindern, daß dieſer einen dritten Schuß ab⸗ feuerte, der den Poliziſten leicht verletzte. Außer dem Attentäter, ein 25 Jahre alter aus Barre⸗ Iona ſtammender Zimmermann namens Ma⸗ Ruel Sanchez Alleere, wurde ein gewiſſer Pierre Pack, angeblich ein franzüöfiſcher Sprachlehrer, verhaftet, welcher von mehreren Zeugen kurz vorher im Geſpräch mit dem Atten⸗ täter geſehen worden war. Das diplomatiſche Korps und alle hochſtehenden Madrider Perſön⸗ lichkeiten begaben ſich in das Palais, um den König dazu zu beglückwünſchen, daß er dem ver⸗ daß der König kurz vorher mehrere Droh⸗ briefe unter Hinweis auf die bevorſtehende Bereidigung ber Rekruten erhalten habs. Berlin, 14. April.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Madrid wird telegraphiert: Als geſtern nachmittag%2 Uhr der König nach der feier⸗ lichen Rekrutenvereidigung über die große Al⸗ kalaſtraße nach dem Palaſte inmitten einer Volksmenge von 100 000 Menſchen zurückritt, ſtürzte plötzlich gegenüber der Einmündung der Aurcoſtraße ein ſchlecht gekleidetes Individlum auf ihn zu und ſeuerte mit einem Revolver einen Schuß auf ihn ab. Der König hatte die Geiſtes⸗ gegenwart die Zügel anzuziehen und das Pferd Schuß ebenſo wenig, wie der erſte. Wohl aber wurde ſein Pferd am Schulterblatt verwundet. Sofort ergriffen zwei Schutzleute den Täter und rangen mit ihm. Der Verbrecher gab noch einen dritten Schuß ab und verwundete einen Schutz⸗ mann. Die empörte Volksmenge wollte ihn lynchen und ſchlug mit Stöcken auf ihn ein. Blutend und mit zerfetzten Kleidern wurde er in ein gegenüber liegendes Haus geſchafft. Bei dem Verhör ſagte er aus, er hieße Raphael Sanchez Allecvez und ſei 25 Jahre alt. Er iſt vor Monatsfriſt aus Barecelona hierher gekom⸗ men und iſt Schreiner von Beruf. Der König ritt auf dem Pferd eines Adjutanten zum Schloß zurück und wurde ſtürmiſch vom Volk umjauchzt. Der König von Spanien erzählte ſpäter ſeiner Umgebung: Nachdem der erſte Schuß gefallen war, warf ich mein Pferd gegen den Angreifer. In dieſem Augenblick erhielt das arme Tier einen zweiten Schuß, der es, wie ich ſpäter hörte, tötlich traf. Die Königin folgte dem General⸗ ſtab in weiter Entfernung im Wagen nach. Sie hörte nur die jubelnden Zurufe der Menge und erfuhr erſt im Schloſſe den wahren Hergang der Sache. Während des ganzen Abends liefen im Königl. Palaſte Glückwünſche der Monarchen und Miniſterpräſidenten aus allen Ländern ein. Die Tat hat umſo größeres Auf⸗ ſehen erregt, als in den letzten Tagen öffentlich Gerüchte über Attentatspläne aufgetaucht waren, die noch vorgeſtern von der Regierung als un⸗ ſinnig bezeichnet wurden. Kälte und Unwetter. *Konſtanz, 13. April.(Priv.⸗Tel.) Ein 16 Stunden andauernder Schneefall und Nachtfroſt richteten an den Obſtkulturen des Boden⸗ ſee⸗Gebietes unermeßlichen Schaden an. *Berlin, 14. April. Auch am geſtrigen Sonn⸗ tag hat die eiſige Witterung, die in weiten Tei⸗ len Deutſchlands und auch im Auslande ſeit einigen Tagen einſetzte, angehalten. Die Tem⸗ peraturen gingen ſtellenweiſe bis auf 10 Grad Kälte herunter. In Werder und Kaputh ſowie in der Gartenſtadt Guben ſah es geſtern abend traurig aus. Von einer Baumblüte war nur noch ſehr wenig zu bemerken. Die Blüten be⸗ deckten den Boden. Die Obſtzüchter werden an den Nordweſtſturm noch lange denken. Er hat ihnen auf Jahre hinaus Schaden zu⸗ gefügt. Zahlreiche alte Gartenbäume ſind dem Sturm zum Opfer gefallen.— In Ober⸗ italien und in Ungarn ſind ebenfalls Wetterſtürze erfolgt. Auch aus Meran wird außerordentlich niedrige Temperatur ge⸗ meldet. Der Sturm zerſtörte geſtern den größ⸗ ten Teil des Zuſchauerraums des allerdings ſchon etwas morſch gewordenen Volksſchauſpiel⸗ hauſes. *Budapeſt, 13. April. Seit heute früh 4 Uhr herrſcht ein furchtbares Unwetter mit dichtem Schneefall. Aus anderen Gegen⸗ den Ungarns laufen ebenfalls zahlreiche Mel⸗ dungen über Schneefälle und Kälte ein. * Toulon, 13. April. Bei dem heftigen Sturme iſt geſtern abend das Linienſchiff „Patrie“, das Flaggſchiff des zweiten Ge⸗ ſchwaders, im Golf von St. Tropez auf Grund geraten. Schlepper ſind zur Hilfeleiſtung abgegangen. * Toulon, 13. April. Das Linienſchiff Patrie“ iſt mit eigener Kraft wieder losgekommen. Es war nur mit dem Hinterteil aufgelaufen. Ein Bruch der Ankerketten hatte den Unfall ver⸗ ſchuldet. Verſchlimmerung im Befinden des Papſtes. Berlin, 14. April.(Von unſ Berl. Bur.) daich umzuwenden. Dadurch traf ihn ein zweiter Aus Rom wird gedrahtet: Die Kräfte des Pap⸗ ſtes nehmen in beſorgniserregender Weiſe ab. Das Fieber fällt zwar zeitweilig, ſteigt dann aber plötzlich wieder erſchreckend bis zu 38,5 Grad. Aerztlicherſeits wird jetzt zugegeben, daß der Patient einem Rückfalle nicht gewachſen ſein dürfte. Er vermag nur kleine Quantitäten flüf⸗ ſige Nahrung zu ſich zu nehmen. Die He.zfunk⸗ tionen ſind ſchwach und unregelmäßig. Der Papſt iſt dabei ſehr hinfällig und zeitweilig bei vollem Bewußtſein. Der geſtrige lange Beſuch der Schweſtern wird als ſchlechtes Sympton gedeutet. Berlin, 14. April.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Rom wird gemeldet: Das Fieber iſt beim Papſte mittags auf 39 Grad geſtiegen. Die Atmung iſt äußerſt ſchwer. Eine Lungenent⸗ zündung ſcheint ausgebrochen zu ſein. wW. Rom, 13. April. Im Befinden des Papſtes war heute nachmittag eine Verſchlimmerung zu verzeichnen. Die Temperatur war geſtiegen und überſchritt 38 Grad. Die katarrhaliſche Affektion der Bronchien, die namentlich auf der linken Seite lokaliſiert war, droht ſich auszudehnen, ſo daß eine Tungenentzündung befürch⸗ tet wird. Um ½7 Uhr abends findet eine neue Konſultation ſtatt. Dr. Amici verließ ſeit ge⸗ ſtern den Vatikan nur kurze Zeit. Die Schwe⸗ ſtern des Papſtes weilen gleichfalls im Vatikan. Die Kardinäle und das diplomatiſche Korps ver⸗ folgen den Krankheitsverlauf mit lebhafteſter Anteilnahme. * Rom, 13. April. Der Arzt des Papſtes, Marchta⸗Fava, erklärte einem Mitarbeiter der „Tribuna“, daß der Zuſtand des Papſtes nicht ernſt ſei. Die Krankheit nehme einen nor⸗ malen Verlauf. Der Papſt habe den An⸗ fall mit heiterer Ruhe ertragen; ſeine ſeeliſche Verfaſſung ſei ausgezeichnet und ſein Geiſt voll⸗ kommen klar. Der gegenwärtige Zuſtand biete zu Beſorgniſſen keinen Anlaß. Der Generalſtreik in Belgien. w. Brüſſel, 13. April. Aus Mons wird ge⸗ meldet, daß in der Umgegend mehrere Fälle von Sabotage vorgekommen ſind. Signaldrähte der Eiſenbahn ſeien durchſchnitten worden. Das politiſche Teſtament des Königs von Griechenland. * Athen, 13. April. In ſeinem politiſchen Teſtament trifft der König zunächſt Beſtim⸗ mungen über ſein Eigentum; er bittet dann ſeine Kinder, ſtets einig zu ſein. An den König Konſtantin richtet erfolgende Bitte: Liebe Dein teures kleines Vaterland und diene ihm ebenſo wie Deinem teuren Volke. Habe Vertrauen zu ihm, damit Deine Brüder dem gleichen Beiſpiel folgen. Er fährt dann mit dem Ratſchlag fort, mutig zu ſein, aber auch geduldig, denn er regiere ein ſüdliches Volk, deſſen Zorn und Er⸗ bitterung leicht entflammt ſind, das daunn in einem ſolchen Augenblick Dinge ſagen oder tun kann, die es wahrſcheinlich am nächſten Tage vergeſſen werde. Der König muß es vorziehen, lieber ſelbſt innerlich zu leiden als das Volk und Land leide. Das Intereſſe des Landes und des Volkes gehe jedem anderen Intereſſe voran. Der König legt ſodann ſeinem Sohn ans Herz, ſeine geliebte Mutter zu lieben und ſie zu ſchüt⸗ zen und ſeinen Kindern eine geſunde griechiſche Erziehung zuteil werden zu laſſen. Sie müßten vor allem Hellenen ſein und nichts anderes. Der König bittet dann jeden, dem er ein Unrecht zu⸗ gefügt haben ſollte, um Verzeihung und erklärt, ſeine teuere Gattin bis zum letzten Atemzuge geliebt zu haben. Er ſegnet zum Schluſſe alle und bittet Gott, ſein kleines geliebtes Griechen⸗ land zu erhalten. kiger Telegramm⸗Kdreſſe: „General⸗Anzeiger mannheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Kbteilung... 341 Redaktion 377 Exped. u. Verlagsbuchholg. 218 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. (Mittagblatt.) Germanen und Slawen. Von Reichstagsabg. Ernſt Baſſermann. In der Neuen Freien Preſſe ver⸗ öffentlicht Reichstagsabg. Ernſt Baſſermann folgenden feſſelnden Aufſfatz über das aktuellſte Thema der internationalen Politik: Ihrem Wunſche, meine Meinung über den Kampf des Slawentums gegen das Deutſchtum im Zuſammenhange mit der Kanzlerrede und den Verhandlungen im Reichstage, ſoweit ſie darauf Bezug nahmen, Ihnen mitzuteilen, komme ich mit einigen Bemerkungen gerne nach. Dieſe ganzen Erörterungen über den Vormarſch des Slazwenlums müſſen zunächſt unter dem Ge⸗ ſichtswinkel der öſterreichiſchen Intereſſen be⸗ trachtet werden. Für uns ſtehen die Balkanvorgänge und die Siege der Slawen über die Türken doch nur in⸗ ſofern im Vordergrunde der Erörterungen, als ſie eine Veränderung der allgemeinen Politik be⸗ dingen und insbeſondere die öſterreichiſchen Inte⸗ reſſen berühren. Die polniſche Frage macht Deutſchland große Schwierigkeiten, aber ſie iſt eine interne Frage der preußiſchen Politik und muß dort ausgetragen werden; internatkonalen Charakter hat ſie nicht. Die preußiſche Politik arbeitet auch nicht auf eine Unterdrückung des Polentums 15 ſie will nur der Zurückdrängung des germani Elements entgegentreten. Durch unſere Polenfrage wird aber unſer Verhältnis zu Rußland nicht berührt, und die Verſtimmun⸗ gen, die gelegentlich in Oeſterreich wegen der preußiſchen Polenploitik auftreten mögen, ergrei⸗ fen die ruſſiſchen Regierungskreiſe und die ruſ⸗ ſiſche Politik nicht. Heute handelt es ſich ledig⸗ lich um die Südflawen und ihre Erfolge; heute muß die deutſche Politik dieſe Slawenfrage zu⸗ nächſt unter dem Geſichtspunkte der öſterreichi⸗ ſchen Intereſſen, aber unter dieſem Geſichtspunkte ſehr ſorgfältig prüfen. Unter dieſem Geſichts⸗ punkte hat der Vormarſch des Slawentums auf der Balkanhalbinſel ſeine hohe Bedeutung für Deutſchland. Das Bündnis zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich hat bei uns nur Freunde und keine Gegner; aber weil wir von der hohen Bedeu⸗ tung dieſes Bündniſſes, vor allem in militäriſcher Beziehung überzeugt ſind, ſehen wir mit einer ge⸗ wiſſen Beſorgnis, in welch intenſiver Weiſe die öſterreichiſche Politik durch die Siege der Bul⸗ garen und Serben beeinflußt wird. Siegreiche Stagten werden anſpruchsvoller, und der Reſpekt vor den Großmächten iſt in den langwierigen Friedens⸗ und Kompenſationsverhandlungen nicht gewachſen. Die öſterreichiſche Politik wird in den kommenden Jahren manche Geduldprobe zu beſtehen haben, und es wird großer Geſchick⸗ lichkeit bedürfen, um Konflikte zu vermeiden; vor allem aber wird die öſterreichiſche Armee in ſtär⸗ kerem Maße als zuvor durch die ſüdflawiſchen Staaten und den Süd⸗ und Oſtgrenzen der Mo⸗ narchie feſtgehalten, und die Verwendung in bis⸗ heriger Stärke gegen Rußland wird künftig nicht möglich ſein. Wie ſehr dadurch die deutſche Po⸗ litik berührt iſt, erweiſt unſere neue große Mili⸗ tärvorlage, welcher keinerlei aggreſſive Tendenz gegen Rußland innewohnt, wohl aber das Ge⸗ fühl, daß, wenn es einmal zu großen kriegeriſchen Auseinanderſetzungen kommen ſollte, wir künftig krüftigere Stöße der ruſſiſchen Armee werden aushalten müſſen als früher, da Rußland mit ſtärkeren Truppenmaſſen, als dies heute notwen⸗ dig iſt, ſich gegen die öſterreichiſche Armee wenden müßte. Ich habe dies in meiner Rede vom 8. April ausgeführt, indem ich auf die Gefahren hinwies, welche entſtehen können, wenn die panſlawiſtiſche Partei in Rußland ans Ru⸗ der käme und damit die Gefahr einer kriegeriſchen Auseinanderſetzung zwiſchen Rußland und Oeſterreich, aber auch eines Weltkrieges nöher⸗ gerückt würde. Um dieſen Gefahren gewachſen zu ſein, bauen wir unſere öſtlichen Feſtungen aus und ſichern uns durch Verſtärkung der Armee Das iſt kein Kampf gegen die flawiſche Raſſe, der hier proklamiert iſt, ſondern es ſind pflichtmäßige Erwägungen des Politikers, die um ſo mehr Berechtigung haben, als panſlawi⸗ des Reichskanzlers ab. Er führte aus: der Friedensbedingungen nicht aus der Hand geiz zu beflügeln, redet ſie ihm ein, nicht der 2. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagblatt). Mannheim, 14. Aprit ſtiſche Ausſchreitungen gerade in der letzten Zeit Zeugnis geben von der Stärke und dem Übermute panſlawiſtiſcher Strömungen, die heute gegen Sſterreich⸗-Ungarn ihre Spitze richten. Auf ſolche Gefahren zielten die Außerungen „Die Raſſengegenſätze werden zu keinem Kriege zwiſchen Deutſchland und Rußland füh⸗ ren. Deutſchland wird ihn nicht entfachen. Die panflawiſtiſchen Strömungen, über die ſchon Bismarck geklagt hat, die ſchon Bismarck be⸗ umruhigt haben, ſind durch die Siege der Bal⸗ kanſlawen mächtig gefördert worden. Die bul⸗ gariſchen Siege über die Türken ſind zum Teil auch als Siege des fſlawiſchen Gedankens im Gegenſatz zum flawiſchen Gedanken gefeiert worden.“ Der Reichskanzler hat dann in ſeiner zwei⸗ ten Rede nochmals genau unterſchieden zwi⸗ ſchen Panſlawismus und der Zugehörigkeit zur flawiſchen Raſſe. Es muß alſo zurückgewieſen werden, daß im deutſchen Reichstag der Kampf zwiſchen Ger⸗ manentum und der flawiſchen Raſſe proklamiert worden iſt, und daß insbeſondere die Rede des Reichskanzlers ſohin interpretiert werden kann. Befürchtungen klangen allerdings nicht nur aus ſeiner, ſondern aus mancher Rede heraus, daß wachſende nationaliſtiſche Bewegungen in den flawiſchen Ländern zu Zuſammenſtößen, vor allem gerade mit Oſterreich, auf deſſen Zer⸗ fall man in panſlawiſtiſchen Kreiſen glaubt rechnen zu dürfen, führen könnten. Oſterreich kann mit dem Ergebnis der Ver⸗ handlungen über unſere neuen Wehrvorlagen wohl zufrieden ſein. Durch die Ausführungen der Redner aller bürgerlichen Parteien klang als Grundton die Entſchloſſenheit hindurch: Treu zu Oſterreich zu ſtehen. Die Erkenntnis der Solidarität der deutſchen und öſterreichiſchen Intereſſen angeſichts der wachfenden Gefahren, die beide Staaten be⸗ drohen, ift Gemeingut des deutſchen Volkes geworden. Weltlage und Ballanktieg. Die Geſchloſſenheit der enro⸗ püiſchen Diplomatie. Berlin, 12. April. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ ſchreibt: Auf die Vorbehalte, an die der Balkanbund die Annahme einer europäiſchen Friedensver⸗ mittlung geknüpft hat, iſt von den Groß⸗ mächten einegemeinſame Antwort beſchloſſen worden, die den Balkanregierungen durch die Geſandten der ſechs Mächte in der Form eines amtlichen Geſamtſchrittes mitge⸗ teilt wird. Aus dem Inhalte dieſer Mittei⸗ lungen wie aus der Ark ihrer Überreichung werden die Empfänger von neuem entnehmen, daß die Mächte ſich bei allem Entgegenkom⸗ men, die Entſcheidung über weſentliche Punkte nehmen laſſen und daß ſie für die Ausführung ihrer Beſchlüſſe einmütig zuſammenſtehen. Nach den Erklärungen des Reichskanz⸗ lers und Sir Edward Greys und nach den vom ruſſiſchen Miniſterium des Außern veröffentlichten dankenswerten und überall gut aufgenommenen Darlegungen iſt die Geſchloſſenheit der europiäſchen Diplomatie für die Behandlung der ihr vorbehaltenen Fra⸗ gen nicht mehr anzuzweifeln. Auch die Ausgeſtaltung der internationalen Flottenkundgebung zu einer bis an die Mündung des Drin reichenden effektiven Blockade beweiſt, daß die Großmächte den Willen zu gemeinſamem Handeln in die Tat umſetzen. In der albaneſiſchen Frage iſt ein endgültiger Verzicht Montenegros und Ser⸗ biens auf die Eroberung Skutaris noch nicht erkennbar, doch werden die diplomatiſchen Be⸗ mühungen fortgeſetzt, um den Angriffen ein Ende zu machen und Skutari, entſprechend dem Beſchluſſe der Großmächte, für Albanien zu ſichern. Frankreichs Priedenspolitik. * Ville⸗d Apray, 13. April. Der Kriegsminiſter Etienne und der Miniſter des Aeußern Pichon wohnten im Namen der Regie⸗ rung der jährlichen Pilgerfahrt zum Hauſe Gam⸗ bettas bei. Der Kriegsminiſter hielt eine Rede, in der er die Notwendigkeit der militäriſchen An⸗ ſtrengung betonte, welche die neue Lage forderte. Er erklärte, das Land ſei zu Opfern bereit, welche nötig ſeien, um einen würdigen Frieden zu ſichern, denn das Gleichgewicht der Kräfte zwiſchen den Mächten ſowie die Frei⸗ heit und die Sicherheit Frankreichs ſeien nur für dieſen Preis zu haben. Das franzöſiſche Volk würde denen nicht verzeihen, die es getäuſcht hätten oder ſich ſelbſt hätten täuſchen laſſen, und die in der uneingeſtandenen Angſt, es in ſeinem gewöhnlichen ruhigen Leben zu ſtören, die Ver⸗ antwortung auf ſich genommen hätten, am Tage der Bedrängnis ſeine Sicherheit in Gefahr zu bringen und es ihm voraus der herzzerreißenden Wahl zwiſchen einem ungleichen Kampfe und einem verzweifelten Entſchluſſe preiszugeben. Je⸗ friedfertiger, fuhr der Miniſter fort, unſer be⸗ bewußter aufrichtiger Wille uns macht, umſo ſorgfältiger müſſen wir unſer friedliches Werk und unſer nationales Erbteil zu ſichern ſuchen gegen Gefahren, welche auf die Schwachen, und Ueberraſchungen, welche auf die Unvorſichtigen lauern. Nach Miniſter Etienne ſprach Miniſter Pichon. Er ſagte: Das republikaniſche, arbeit⸗ ſame und friedliche Frankreich habe recht, der Zukunft ruhig ins Auge zu ſchauen. Seine Stimme werde im Rate Europas gehört, weil Europa es als verſöhnlich und uneigennützig kenne. Seine Macht rühre aus ſeiner Loyalität, ſeinem Kredit, den Hilfsquellen ſeiner Arbeit, und aus ſeiner Vertragstreue her, ſie rühre in gleicher Weiſe aus den Opfern her, die es ſich auferlege und auferlegen werde, um alle ſeine Aufgaben ebenſo wie ſeine militäriſche Kraft auf der Höhe zu halten. Frankreich ſuche ſeiner ſelbſt und ſeiner Freundſchaften ſicher, Antagonismen beizulegen und Konflikten vorzubeugen. Es habe von keiner Seite etwas zu fürchten. Frankreich bedrohe die Sicherheit Europas nicht, es werde im Gegenteil alle Kraft ſeiner Diplo⸗ matie der Aufgabe widmen, etwa drohende Un⸗ ſicherheiten zu beſeitigen. politische Aebersicht. * Mannheim, 14. April 1918. Die Auskunftspflicht bei dem Wehrbeitrag. Der§ 44 Abf. 3 des Wehrbeitrag⸗Geſetzes entbindet von der Auskunftspflicht an die Ver⸗ anlagungsbehörden die Poſtbehörden, die Ver⸗ waltung der Schuldbücher öffentlicher Körper⸗ ſchaften ſowie die Verwaltung öffentlicher Spar⸗ kaſſen und andere mit der Verwaltung und Ver⸗ wahrung fremden Vermögens befaßte öffentliche Anſtalten. Danach ſcheinen Aktienbanken und Privatbanken von der Auskunftspflicht nicht be⸗ freit zu ſein. Auf die großen Gefahren, die darin für die deutſchen Bankinſtitute liegen, weiſt die Handelskammer zu Freiburg in einer Eingabe an den Reichskanzler mit Recht hin. Die Kammer bemerkt u..: Wäre der Entwurf etwa ſo gedacht, daß Aktien⸗ und Privatbanken die Vergünſtigung des S§ 44, Abſ. 3, nicht genießen ſollten, ſo entſtünde die Gefahr, daß dem deutſchen Kapitalmarkt und damit dem inländiſchen Wirtſchaftsleben unent⸗ behrliche Hilfsmittel entzogen werden. Viele Kapitaliſten, die ſich niemals mit dem Gedanken tragen, unrichtig zu deklarieren, würden es doch vorziehen, beträchtliche Werte im Auslande an⸗ zulegen, nur weil eine ſo weitgehende Kontrolle, wie der Geſetzentwurf im 8 44 ſie vorſieht, ihnen durchaus widerſtrebt. Was alſo das Reich durch übertriebene Kontrollvorſchriften ſicher einzu⸗ bringen hofft, müßte auf der anderen Seite ge⸗ rade wegen dieſer ſcharfen Beſtimmungen ver⸗ loren gehen. Dieſe Befürchtung iſt nicht von der Hand zu weiſen, denn bereits haben, nach unſerer beſtimmteſten Kenntnis, Depotinhaber bei ver⸗ ſchiedenen Banken ihre Abſicht kundgegeben, im Falle der Unterſtellung der deutſchen Banken und Bankiers unter„die Auskunftspflicht ihre Kapita⸗ lien aus den genannten Gründen im Auslande anzulegen. Noch mehr gibt die Tatſache zu den⸗ ken, daß unmittelbar nach Bekanntwerden des Geſetzentwurfs tatſächlich ein Abfluß von Kapitalien aus Bankverwaltungen ſtattge⸗ funden hat. Weiterhin beſteht die nur zu begrün⸗ dete Furcht, daß durch eine derartige Deklara⸗ kionspflicht der Banken das unbedingte Ver⸗ trauen zwiſchen Banken und Kundſchaft eine tiefgehende und nicht wieder zu heilende Störung erfährk, die unzweifelhaft ſich auch auf andere Verhältniſſe übertragen müßte. Soll der eigent⸗ liche Zweck des Geſetzentwurfs erreicht werden, der ohnehin von vielen Schwierigkeiten bedrängte deutſche Geldmarkt vor empfindlichen Störungen bewahrt bleiben, ſoll die Grundlage des Bank⸗ verkehrs, das Vertrauensverhältnis zwiſchen De⸗ potinhaber und Depotverwaltern, unangetaſtet bleiben, ſo iſt es unbedingt nötig, daß die Be⸗ freiung von der Auskunftspflicht gemäߧ 44, Abſ. 3, des vorliegenden Geſetzentwurfs auch die Aktienbanken und Privpatbanken umfaßt. Badiſche Politil. Karlsruher Zeitung und Volksfreund. In einer Auseinanderſetzung mit dem Volks⸗ freund hatte die Redaktion der Karlsruher Zei⸗ tung geſchrieben, ſie glaube darauf Anſpruch er⸗ heben zu können, daß ſie aus ehrlicher Ueber⸗ zeugung die Politik der Regierung unterſtütze. Sie ſchreibt dazu: „. Genau ſo, wie es Leute gibt, die auf die Anſchauungen der Sozialdemokratie ein⸗ geſchworen ſind, gibt es auch Leute, die aus innerer ehrlicher Ueberzeugung der Regierung dienen und die Politik der Regierung für richtig halten. Und genau ſo, wie es Leute gibt, die nur im Bereiche eines Parteidogmas glücklich ſind, gibt es auch Leute, die von jedem Parteizwang frei ſein wollen und ſich deshalb der Regierung als einer über den Parteien, für das Wohl des Ganzen arbeitenden Inſtitution gern zur Verfügung ſtellen.“ Dazu bemerkt nun wiederum der„Volks⸗ freund“: „Wir wollen uns mit der„Karlsruher Zei⸗ tung“ in keine Diskuſſion darüber einlaſſen, ob ein Regierungsblatt in der Lage iſt, eine auf feſter Grundlage beruhende Politik zu vertreten. Darüber gehen die Meinungen ſehr weit auseinander, jedenfalls ſprechen die Tatſachen ſehr zu Ungunſten der bier ver⸗ tretenen Auffaſſung. Die Phraſe von den über den Parteien ſtehenden Regierungen ſpricht auch nicht für den Anſpruch, den die „Karlsruher Zeitung“ erhebt. Wenn morgen eine konſervative Regierung ans Ruder käme, würde die Redaktion der„Karlsruher Ztg.“ ſich im Handumdrehen bequemen müſſen, auf die„Freiheit“, mit der ſie jetzt paradiert, zu verzichten. Dieſe„Freiheit“ beſteht auch heute nur darin, daß die„Karlsr. Ztg.“ reſtlos die Politik der Regierung unterſtützen muß. Wäre die Regierung beiſpielsweiſe, wenn auch nur insgeheim, für den Großblock, die „Karlsr. Ztg.“ würde kein Wort mehr gegen denſelben ſchreiben— aus Ueber⸗ zeugung natürlich. 5 Kirchen der Umgebung eingeleitet. In allen Anſprache und ſchloß mit dem Wahlſpruch der eeeee Der jungliberale Parteitag in Singen. Auf der am 1. und 2. Juni v. J. in Oberkirch b abgehaltenen Landesverſammlung der Jung⸗ liberalen Vereine Badens wurde, wie noch ex, innerlich ſein dürfte, beſchloſſen, die diesjährigg Landesverſammlung an den beiden Pfingſe feiertagen hier in Singen abzuhalten. Der Landesvorſtand hat dazu folgendes Programm vorläufig in Ausſicht genommen: Samstag, den 10. Mai, abends 6 Uht, Vorſtandsſitzung; 9 Uhr Vertreterverſamm. lung. Pfingſtſonntag, den 11. Mai, vormittagz 10 Uhr, Beſuch des Hohentwiel,(dort wird der frühere Landesvorſitzende der Jungliberglen, Herr Rechtsanwalt W. Frey⸗Karlsruhe, eine in den Rahmen der Veranſtaltung paſſende, kurze Anſprache halten; mittags halb 1 Uhr gemeinſames Mittageſſen; nachmittags Aus⸗ flug nach dem Unterſee(Reichenau und Stein; abends gemütliche Zuſammenkunft in Singen, wobei Herr Profeſſor Dr. Maß⸗Freiburg einen Feſtvortrag(Deutſches Sehnen, deutſche Wollen) halten wird. Uhr: Mitgliederverſammlung; mittags halb 1 Uhr: gemeinſames Mittageſſen; nachmittagz halb 3 Uhr: öffentliche Volksverſammlung In der Mitgliederverſammlung am Montag ſtehl im Mittelpunkt der Beratungen der Vortrag des Landesvorſitzenden, Herrn Kammerſteno, graph Ernſt Frey⸗Karlsruhe über die pol, tiſche Lage; an die Rede wird ſich, wie immer, eine Ausſprache ſchließen. In der Nachmittags Volksverſammlung wird Herr Landtagsabg Bürgermeiſter H. Dietrich⸗Kehl über die Grenzlinien in der Verteilung der Steuern zwiſchen Reich und Einzelſtaaten bei Wahrung der Selbſtändigkeit der Bundesſtaaten ſpre⸗ chen, während der erſte Vorſitzende des Reichs⸗ verbandes der Vereine der nationalliberalm Jugend, Herr Rechtsanwat Dr. Kauff, mann⸗Stuttgart eine Rede mit dem Them: „Deutſchlands Platz an der Sonne“ halten wird. Die Wochenſchrift der nationalliberalen Par⸗ tei, Deutſcher Vo ksbote“, wird auß Anlaß der Tagung eine Reihe von Artifeln über die Entwickelung der jungliberalen Be wegung in Baden und im Reich, die geolg“ giſchen Verhältniſſe Singens, des Hohentwie, Hohenſtoffel, Hohenkrähen uſw., die Geſchichs Singens und des Hohentwiel, die Induſeß, Singens uſw. enthalten. Nach den bisherigen Vorbereitungen zu ſchließen, wird die Tagung einen Merkſtein in der Geſchichte der jun, liberalen Bewegung bilden. Das Juhelfeſt des Enangel, Bundes. IKarlsruhe, 13. April. 3 Die diesjährige Landesverſammlung des Evangeliſchen Bundes, mit der, wie wir bereits wiederholt meldeten, gleic zeitig die Feier des 25jährigen Beſtehens deß Badiſchen Landesverbandes verbunden war, wurde heute vormittag durch Feſtgottes⸗ dienſte in allen evangeliſchen Kirchen det Stadt Karlsruhe und etwa 20 evangeliſchen Feſtgottesdienſten) die, ſo weit wir erfahren konnten, in Karlsruhe durchweg außerordenk⸗ lich ſtark beſucht waren, hielten auswärſe Geiſtliche Predigten. Den Gottesdienſt in der 5 Schloßkirche, den der frühere Hofprediger nd nunmehrige Heidelberger Pfarrer, Profeſſr Dr. Frommel abhielt, wohnte auch die groß⸗ herzogliche Familie und der evangeliſche Hß ſtaat an. Nach der Predigt hielt namens d? Zentralvorſtandes des Evangeliſchen Bundes Generalleutnant z. D. von Heuning ein Feuilleton. Wiener Burgthesterpremiere. Aus Wien, 11. April, wird uns geſchrieben: Mit der Aufführung des noch von ſeinem Vor⸗ gänger Baron Berger angenommenen Schau⸗ ſpiels„Ein Mutterſohn“ von Siegfried Trebitſch hat der Leiter des Burgtheaters Hugo Thimig lange gezögert und bei der geſtrigen Uraufführung hat es ſich gezeigt, daß dieſes Zögern nicht unberechtigt war. Trebitſch hat ſich als Ueberſetzer Bernard Shaws und Courtelines einen guten Namen gemacht und hat auch als Novelliſt einige gediegene Lei⸗ ſtungen aufzuweiſen, aber ein Dramatiker ſcheint er nicht zu ſein. Sonſt hätte er unmöglich nach einem ſo theaterfremden und pfychologiſch er⸗ klügelten Konflikt gegriffen wie es der Fall dieſes Richard Victorius iſt. Ein junger Menſch, der nach dem Ausſpruch ſeines Vaters nur Ta⸗ lent zum Zeichenlehrer beſitzt, der ſich aber für ein Malergenie hält. In dieſem Irrtum wird er durch ſeine Mutter beſtärkt, eine ſchwer hyſte⸗ riſche Frau, die die Beſcheidenheit ihres Da⸗ ſeins nie verwinden konnte und dem Sohn zu alldem verhelfen möchte, was das Leben ihr verſagte. Um Richards unentſchloſſenen Ehr⸗ arme Dorfſchullehrer ſei ſein Vater, ſondern ein vornehmer Graf, der ſie als junges Mäd⸗ chen verführt habe. Das iſt freilich nur eine entzündet ſich daran und vom erſten zum zwei⸗ ten Akt wird er ein großes Talent, deſſen Bilder etwas Dämoniſches haben, das auch auf die junge emanzipierte Malerin Laura von Witrowska, die vorher abſolut nichts von ihm wiſſen wollte, Eindruck macht. Aber dieſe begin⸗ nenden Liebesbeziehungen ſtört jener Graf, aus dem inzwiſchen ein alter Lebemann und Mäcen geworden iſt und der zu den Bewunderern Lau⸗ ras gehört. Durch ihn erfährt Richard auf ziem⸗ lich grauſame Art, daß ſeine gräfliche Abſtam⸗ mung nur eine Erfindung ſeiner Mutter war, denn ihre Begegnung mit dem Grafen war ganz harmloſer Natur. Damit ſtürzt für Richard alles zuſammen, aller Ehrgeiz und alle Dämonie verfliegen, auch das Talent iſt plötzlich wieder wie weggeblaſen und durch ſein unmännlich maßloſes Verhalten verſcherzt er ſich auch die Sympathien Lauras. Bis er zur Beſinnung kommt, daß dies alles das Werk ſeiner kranken Mutter war, daß er ein Mutterſohn ſei, der ſich in der Stille der Heimat erſt ſelbſt finden müſſe. Man kann ſich kaum etwas pfychologiſch Un⸗ möglicheres und Erklügelteres denken, als die Figur dieſes Richard. Die Tragik der Talent⸗ loſigkeit, die ſich einen Akt lang für ein Genie hält, wirkt alles eher als tragiſch, vielmehr un⸗ wahrſcheinlich, befremdend und ſchließlich er⸗ müdend wie alle dieſe ſchon viel zu oft dageweſe⸗ nen Künſtlerkonflikte, die auf der Bühne mei⸗ ſtens verſagen. Leider hat Trebitſch das Ganze bitter ernſt genommen, alle möglichen tieferen Abſichten in das Schauſpiel hineingelegt und dabei das unfreiwillig Groteske und Komiſche Dyſteriſche Lüge, aber Richard berauſcht und überſehen. Die geringe Bühnenwirkſamkeit wird noch durch die ſonderbar geſchraubte und papierene Art, in der die Figuren dieſes Stückes reden, weſentlich vermindert. Schade um die gewiß redliche Mühe, die ſich der Autor mit dieſem verfehlten Werk gab, noch mehr ſchade um die künſtleriſche Arbeit, die das Burgtheater daran wandte. Die Novität begegnete einem anfangs lauen, ſpäter ſich noch mehr abkühlen⸗ dem Intereſſe. Die dem Autor freundſchaftlich Geſinnten riefen ihn ein paar Mal vor den Vorhang, aber die anderen ziſchten und manche lachten ſogar ironiſch. Es war kein erfreulicher Burgtheaterabend. Ludwig Hirſchfeld. Kunſt, WViſſenſchaft u. Leben. Die Norddeicher Zeitſignale. Nach den Beſchlüſſen der internationalen Zeit⸗ konferenz in London, der auch Deutſchland beige⸗ treten iſt, wird vom 1. Juli d. J. ab die Funken⸗ telegraphen⸗Großſtation in Norddeich täglich Zeit⸗ ſignale um 12 Uhr mittags und 10 Uhr abends ab⸗ geben. Die Abgabe der Signale erfolgt nach Green⸗ wicher Zeit. Die Technik der drahtloſen Telegraphie hat aus dieſem Anlaß beſondere Empfangsapparate gebaut, die nur zur Aufnahme dieſer Zeitſignale dienen ſollen. Zur Einrichtung einer ſolchen Emp⸗ fangsanlage bedarf es aber der Genehmigung des Reichs; die Genehmigung wird auf Antrag von der Reichs Telegraphenverwaltung erteilt und im allge⸗ meinen von folgenden Bedingungen abhängig ge macht. Die Anlage darf nur zur Aufnahme der Norddeicher Zeitſignale dienen und für eigene Zwecke benutzt werden. Die Ausnutzung zu Reklamezwecken und zur Vorführung darf nicht erfolgen. Eine Sendereinrichtung darf mit der Anlage nicht verbun⸗ den ſein. Von Norddeich werden die Zeitſignale mit 8 ſtimmt ſein. Eine Nenderung der Wellenlänge dau, nur bis 5 Prozent nach oben oder unten von der den, geſchriebenen Wellenlänge erfolgen können Dieſe 3 Anordnung iſt getroffen worden, damit Lie Zeil⸗ ſignal⸗Empfaugsſtation nicht die mit einer auden Wellenlänge übermittelten Telegramme des öſſen“ lichen Verkehrs auffangen kann. Sollten roße. zufällig einmal Nachrichten auderer Stationen 1 5 gefangen werden, ſo iſt der Inhaber der Zeitſm ſtation unbedingt verpflichtet, ſie geheim zu holltn Bei Zuwiderhandlungen würde die Genehmigun zum Betriebe der Ankage ſofort zurückgezogen 15 3 den. Der zunehmende drahtloſe Telegraphenverke E dürfte wohl, ſo ſchreibt dazu die„Köln. Zig.“ 1 Ergänzung des§ 355 des Strafgeſetzbuches 7 machen, durch die auch die Verletzung des 31 graphengeheimniſſes durch die Inhaber oder 9 ſtellten der privaten Stationen für drahtloſe 5 graphie unter Strafe geſtellt wird. Sine jederſe 0 Kontrolle des Betriebs der Zeitſignalſtation dee die Reichs⸗Telegraphenverwaltung, die maxineverwaltung und die Heeresverwaltung vn halten. Dieſe Behörden oder deren Beauftragte nen die zeitwetlige Eiuſtellung des Barege Stationen ſowie die Beſeitigung der Betri 15 richtungen und Antennen wührend dieſer Zei 100 langen. Es iſt ſelbſtredend, daß von dieſem nur Gebrauch gemacht wird, wenn es das intereſſe erfordert. Ein altrömiſcher Kirchhof bei Ulm entdelkt „ it von Die Ausgrabungen, die ſeit einiger Zeit dem hiſtoriſchen Verein Neu⸗Ulm öſtlich ſüdlich der Stadt Ulm veranſtaltet w haben, wie in der Kunſtchronik berichtet zu einem intereſſanten Ergebnis gefü 15 dem Dorfe Straß konnte ein römiſcher Jin von ca. 300 Qm. Flächeninhalt die do⸗ werden. Die römiſche Niederlaſſung, be des durch feſtgeſtellt war, hat etwa vom Hite de einer beſtimmien Wellenlänge gegeben; auf dieſe Wellenlänge mſiſfen die Empfangsapparate abge⸗ erſten derts bis die deitden Jahrhundertg n. G gedanert, Bebß Pfingſtmontag, den 12. Mai: vormittags 10 VVVCCCVCCCCCCCCCCCCDCVTTVTDTVCTDTCVCVCTVCTVTTTCTCVTCTCVTVTCTCVCCTVTcc och er⸗ ährige fingſt, Der bramm ö Uhr, ſamm⸗ üttags rd der eralen, Mannheim, 14. April. Geveral⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mitlacplattj. Dranier:„Aus einem Zweig muß doch ein Baum werden.“ In der Stadtkirche predigte Pfarrer Haas aus Pforzheim. Namens der Oberkirchenbehörde überbrachte Oberkirchenrat Dr. Sprenger die Grüße und dankte dem Evangeliſchen Bunde für ſeine ſegensreiche Arbeit. Als Vertreter der Theologiſchen Fakultät der Univerſität Hei⸗ delberg ſprach Geh. Kirchenrat Profeſſor D. von Schubert von der Intereſſengemeinſchaft zwi⸗ ſchen Fakultät und Evangeliſchem Bund, die beide aufeinander angewieſen ſeien und ein⸗ ander ergänzten. Schließlich überbrachte Hof⸗ prediger Fiſcher die Grüße des Kirchengemeinde⸗ rats von Karlsruhe. Er wies in ſeiner An⸗ ſprache darauf hin, wie unentbehrlich in heutiger Zeit der Kampf ſei und wie der Evangeliſche Bund mit allen Evangeliſchen den Zeitpunkt herbeiſehne, an dem ſich die beiden chriſtlichen Konfeſſionen zu gemeinſamer Arbeit zuſammen⸗ finden. Daß der Kampf notwendig ſei, bedürfe keines Beweiſes und die Proteſtanten, die an ihm keine Schuld tragen, müßten ihn mit Mut und Entſchiedenheit aufnehmen. In geiſtreicher Weiſe begrüßte Pfarrer Rapp als Vertreter des Guſtay⸗Adolf⸗Vereins den Evangeliſchen Bund als den jüngeren Bruder und wünſchte ihm für die Zukunft den gleichen Erfolg. Auch in den übrigen Kirchen der Stadt hielten nach der Predigt Vertreter auswärtiger Ver⸗ eine Begrüßungsanſprachen. Nachmittags um 2½½ Uhr begann in der bis zum letzten Platz gefüllten Stadtkirche die Feſt⸗ verſammlung, die durch den Vortrag der vereinigten Kirchenchöre eröffnet und geſchloſſen wurde. Namens des Zentralvorſtandes in Berlin überbrachte Pfarrer Fickenſcher von Nürnberg Grüße und Anerkennung dem badi⸗ ſchen Landesverein für ſeine bisher erzielten großen Erfolge. Namens des heſſiſchen Lan⸗ desvereins ſprach Pfarrer Eckel von Lam⸗ pertheim, im Mittelpunkt ſtand der von patrio⸗ tiſcher und tief religiöſer Geſinnung getragene Vortrag von Pfarrer Fickenſcher aus Nürn⸗ berg über die religiös⸗ſittlichen Kräfte in der Freiheitsbewegung vor 100 Jahren; In leben⸗ dig feſſelnder Darſtellung zeigte der Redner die geiſtigen Kräfte, durch die das preußiſche und deutſche Volk damals durch Not und Kampf ſich durchgerungen hat, die Ehrfurcht vor dem leben⸗ digen Gott und die Liebe zum deutſchen Vater⸗ land. In geiſtvoller Weiſe führte er aus, wie dieſe Kräfte von den großen Idealiſten von Kant, Beethoven, Goethe geweckt, von den Beſten der Nation ergriffen und ins Volk hinein ge⸗ tragen wurden, von Stein, Fichte, Schleier⸗ macher, Arndt und wie dann dieſes Volk, ein ganzes Volk dadurch wiedergeboren wurde und den ſchweren Kampf um feine Ehre, Freiheit und Zukunft beſtand. Um 5 Uhr begann hierauf im Eintrachtſaal, der eßenfalls bis auf den letzten Platz gefüllt war, die Aufführung des vaterländiſchen Bih⸗ nenſpiels„Die Lützowerin“, nachdem vorher Generalleutnant von Henning eine Anſprache gehalten hatte. Von auswärts, namentlich auch bon Mannheim, waren viele Freunde des Evangeliſchen Bundes zu dem Feſt gekommen. I Karlsruhe, 13. April. Das Bühnenſpiel„Die Lützowerin“ wurde mit ſteigendem Beifall aufgenommen. Am Schluſſe der Aufführung wurde der Verfaſſer des Spie⸗ les, Profeſſor Thoma, wiederholt hervorge⸗ rufen. Thoma und dem Hofſchauſpieler Waſſer⸗ mann, der ebenfalls mitwirkte, wurden Lorbeer⸗ kränze überreicht. Die Mitwirkenden, die zum größten Teile Dilettauten waren, ernteten nach. jedem Akt reichen Beifall. Das ganze Spiel war geſchickt aufgemacht, die Szene war daher ſehr wirkungsvoll. Das Haus war vollkommen aus⸗ verkauft. Bei den morgen und übermorgen ſtattfindenden Vorſtellungen dürfte das gleiche der Fall ſein. Die Beratungen der Landes⸗ verſammlung werden am Montag vormittag fortgeſetzt. ANus Stadt und Land. * Mannheim, 14. April 1913. Einmeihung des Arbeiter⸗ geſellſchaftshauſes der Vad. Anilin⸗ und Sodafabrik Tudmigshafen. e Leitung der Badiſchen Anilin⸗ und Soda fabrik hat in den Kranz ih ei richtungen für Beamten und Arbeiter eine neue Blume eingefügt: ſie hat dem zu einer machtvollen Organiſation angewachſenen Arbeiterverein ein Heim erſtellt, das alle Achtung einflößer muß. Das ausgedehnte, überaus zweckmäßig eir gerichtete Gebäude, das nach den Plänen Oberingenieurs Haueiſen erbaut wur hielt am geſtrigen Sonntag vormittag durch Feſtakt ſeine Weihe. Der mächtige Raun Saales mit der geräumigen Galerie waren bis auf den letzten Platz beſetzt. Mit dem Männer⸗ chor:„O Schutzgeiſt alles Schönen“ eröffnete der ſtarke Geſangverein der B. A. S. F. wir⸗ kungs⸗ und ſtimmungsvoll die Feier, worauf die Orcheſtervereinigung„Philharmonie“ der B..⸗ S. F. mit großer Akkurateſſe und rühmens⸗ werter Sicherheit das Vorſpiel zu den„Meiſter⸗ ſingern“ vortrug, Beide Darbietungen gaben ein ſchönes Spiegelbild davon ab, wie intenſiv die Pflege der klaſſiſchen Muſik und des edlen Ge⸗ ſanges in den beiden Vereinen betrieben wird. Dann beſtieg der 1. techniſche Direktor der Fabrik, Di —1 hrer Wohlfahrtsein⸗ Herr Prof. Dr. Karl Müller das Podium, um mit einer ſchwungvollen und gedankenreichen Feſtrede des bedeutſamen Tages zu gedenken. Er begrüßte zunächſt die erſchie⸗ nenen Ehrengäſte, ſo u. a. Herrn Bezirkshaupt⸗ mann Mathéus, Oberbürgermeiſter Krafft, Geh. Hofrat Dr. Glaſee, Vorſitzender des Aufſichtsrates. Wie die Harmonie der Töne, ſo führte der Redner aus, dieſem Hauſe die erſte Weihe gaben, ſo ſei es auch fortan der Harmonie in weiteſtem Sinne geweiht. Tauſende haben ſich zu der Feier eingefunden, bon gleicher Geſinnung beſeelt, und ſo erfüllt dieſs Haus an ſeinem Er⸗ öffnungstage zum erſten Male ſeinen Zweck, die Eintracht und Geſelligkeit zu pflegen und den An⸗ gehörigen unſeres Werkes eine Stätte zur freudi⸗ gen Betätigung zu bieten. Der Redner ſprach ſodann ſeine Genugtuung darüber aus, daß die Hoffnungen, die die Werkleitung auf den geſunden Sinn der Arbeiterſchaft geſetzt habe, ſo glänzend in Erfüllung gegangen ſeien. Vor zwei Jahren Fätten ſich die Gründer des Arbeiter⸗Vereins in der richtigen Erkenntnis zuſammengefunden, daß das Heil der Arbeiterſchaft der Fabrik nur aus einem friedlichen Zuſammengehen mit der Fabrik⸗ leitung erwachſen könne. Unbeirrt aller Drohun⸗ gen und Schmähungen von gegneriſcher Seite babe der junge Verein treu zur Fahne des Rechts, der Verein die ſtattliche Mitgliederzahl von 4500 erreicht. Dann ſprach der Redner noch einiges über die materiellen und ideellen Aufgaben, die ſich der Verein geſtellt hat, und hob dabei beſon⸗ ders die Pflege der Geſelligkeit hervor. Auf die⸗ ſem Boden gedachte er auch der Muſik⸗ und Ge⸗ ſangespflege. Sodann rühmte Herr Prof. Dr. Müller die ſchöne äußere Form und die geſchmak⸗ holle innere Einrichtung des Gebäudes das nicht r zur Zierde der Wohnkolonie der Fabrik, ſon⸗ dern auch der ganzen Stadt gereiche. Nach einer Würdigung der übrigen Wohlfahrtseinrichtungen und ⸗Beſtrebungen der Fabrik, gedachte der Red⸗ ner beſonders des hochherzigen Stiftungspaares. des verſtorbenen Generaldirektors Dr. von Brunck und des jetzigen Generaldirektors Hüttenmüller zugunſten der Fürſorgeein⸗ richtungen der Fabrik für die Arbeiter und deren Angehörigen Es ſei zu hoffen, daß das Gefühl bei den Mitgliedern des Arbeitervereins, bei der brik eine des großen der Ordnung und Pflicht gehalten und heute habe ngaben der ſozialen 3 ſtrebt ſei, „neuen Hauſes. mehr feſtigen wird. Jeder Arbeiter möge ſich be⸗ wußt ſein, daß ſeine Intere ai mit deuen der Fabrik Hand in Hand gehen 05 alle mit der Jeitung der Fabrik unendlich mehr verbindet als bon ihr trennt. Der Redner ſchließt mit einem Hoch auf den Prinzregenten Ludwig, das in der Verſammlung ein brauſendes tauſendfaches Echo fand. Herr Geh. Hofrat Dr. Glaſer ſtellte eingangs ſeiner Anſprache feſt, daß er ſtets mit Freude die Entwicklung des Vereins verfolgt und daß die Leitung der Fabrik mit freudigem Herzen die Bewegung jederzeit unterſtützt habe. In der Sorge um das Wohlergehen der Arbeiter⸗ ſchaft ſehe die Fabrik eine ihrer wichtigſten Auf⸗ Fürſorge. Daß die Leitung allen billigen Anforderungen zu entſprechen be⸗ das beweiſe wieder die Stiftung des Die Mitteilung des Herr Dr. dem Vorſtand des Vereins eine Spende zugunſten der Witwenverſorgung übergeben habe, wurde mit dankbarem Beifall aufgenommen. Sie ſolle ein Anſporn zu weiterer Selbſtbetätigung für den Verein ſein. Dieſer Redner ſchloß mit einem Heilruf auf die Vereinigung. Dem Vorſitzenden des Arbeitervereins, Herrn Morlock blieb es vorbehalten, der Direktion der Fabrik für die Erſtellung des Vereinshauſes den herzlichen und tiefgefühlten Dank der Ar⸗ beiterſchaft zum Ausdruck zu bringen. In glei⸗ chem Maße ſprach er Herrn Hofrat Dr. Glaſer für ſeine Stiftung den wärmſten Dank aus. Das Arbeitsfeld des Vereins beſtehe nicht in politiſcher Aktion, ſondern in einer Betätigung zum Nutzen Glaſer daß er aus privaten Mitteln der Arbeiſer. Die Unterſtützungskaſſe habe bis heute bereits an 115000 M. ausbezahlt. Die Mitglieder des Arbeitervereins verſprächen, in treuer Anlehnung an die Fabrikleitung weiter zu arbeiten. Der Vorſitzende ſchloß mit einem leb⸗ haft aufgenommen Hoch auf die Fabrikleitung. Herr Bezirkshauptmann Matheéus beglück⸗ wünſcht dann noch die Arbeiterſchaft und die Fa⸗ brik zu dem prächtigen neuen Heim und unter⸗ ſtrich dann die goldenen Worte des Herrn Prof. Dr. Müller von d er Gemeinſamkeit der Intereſſen. Auch dieſer Redner ſchloß mit einem Hoch auf das Werk. Der Orcheſtervortag der Weberſchen Jubel⸗ Duverture war gleichfalls eine weit über das übliche Mittelmaß von Dilettantenmuſik hinaus⸗ gehende Leiſtung. Herr Muſikdirektor Welker darf ſchlechthin ſtolz auf ſeine tüchtige Muſikſchar ſein. Einen feierlichen Ausklang fand die Ver⸗ anſtaltung durch den Schlußvortrag des Nieder⸗ ländiſchen Dankgebetes, bei d em das Orcheſted, der Männerchor, die Jugendgeſangsabteilung und der Knabenchor des Vereins mitwirkten. Herr Lehrer Kurz, der Geſangsdirigent des Vereins, konnte insbeſondere bei der letzten Darbietung ſtarken Beifall entgegennehmen. Die eindrucksvolle Veranſtaltung wird noch lange im Gedächtnis der Teilnehmer haften. Am Abend fand ein Feſtkonzert mit nach⸗ folgender Abendunterhaltung im neuen Heim ſtatt. e 51475 e d. * Uebertragen wurde dem zweiten Beamten der Eiſenbahnverwaltung, Maſchineninſpektor Albert Wolfhard, unter Verleihung des Titels Obermaſchineninſpektor, die Stelle des Vorſtandes der Maſchineninſpektion Offenburg. * Zurückgenommen wurde die Verſetzung des Amtsaktuars Adolf Fränznick in Schönau zum Bezirksamt Pforzheim. * In den Ruheſtand verſetzt wurde Verwal⸗ tungsgerichtsrat Wilhelm Schupp in Karls⸗ ruhe auf Anſuchen wegen leidender Geſundheit unter Verleihung des Ritterkreuzes des Ordens Berthold des Erſten und der Vorſtand der Rheinbauinſpektion Freiburg, Baurat Wilhelm Caroli, auf ſein Anſuchen unter Verleihung des Titels Oberbaurat. * Ernaunt wurde der Amtsvorſtand Geh. Regierungsrat Hermann Pfeiffer in Bruch⸗ ſal zum Verwaltungsgerichtsrat, der vortra⸗ gende Rat im Miniſterium des Innern, Mini⸗ ſterialrat Dr. Karl des Titels Geheimer Regierungsrat zum Amts⸗ vorſtand in Emmendingen, der Amtsvorſtand Oberamtmann Franz Max Franz in Wald⸗ rat zum vortragenden Rat im Miniſterium des Innern und Oberamtmann Adolf Rothmund in Mannheim zum Amtsvorſtand in Neuſtadt. Verſetzt wurde Amtsvorſtand Oberamtmann Dr. Hermann Kiefer in Emmendingen umter Verleihung des Titels Geheimer Regierungsrat in gleicher Eigenſchaft nach Bruchſal, Amtsvor⸗ ſtand Oberamtmann Ernſt Frech in Neuſtadt in gleicher Eigenſchaft nach Waldkirch und die Amtmänner Karl Büchelin in Freiburg und Friedrich Thoma in Raſtatt in gleicher Eigen⸗ ſchaft nach Mannheim bezw. nach Freiburg. Verliehen wurde den Amtsvorſtänden Ober⸗ amtmännern Heinrich Hebting in Müllheim, Dr. Wilhelm Lukas Strauß in Donau⸗ eſchingen und Dr. Julius Holderer in Kehl der Titel Geheimer Regierungsrat. * Der Mannheimer Journaliſten⸗ und Schrift⸗ ſtellerverein lädt auf heute Montag, den 14. ds. Mts., ſeine Mitglieder ins gemütliche Nebenſtübchen des„Habereck“ zu einer zwangloſen Zuſammenkunft ein. Es iſt der Vereinsleitung gelungen, aus dem kürz⸗ beſonders delikaten„FJeuerio⸗Tropfen“ ein kleines Quantum für die Mitglieder zu retten, das bei dieſem Anlaß ſeiner Beſtimmung zugeführt werden ſoll. Unter ſolchen Umſtänden darf wohl erwartet werden, daß die Beteiligung eine recht zahlreiche wird. Auch Gäſte ſind beſtens willkommen! Haupttreffer. Schon wiederum ſiel der erſte Hauptgewinn von der Badiſchen Invaliden⸗Geld⸗ lotterie, Ziehung am 8. April von M. 10 000 auf Nr. 6672 in die Hauptkollekte von J. F. Lang Sohn, Heddesheim. Schnee und Kälte gaben dem geſtrigen Sonntag das Gepräge. Was von den Land⸗ wirten ſorgenvoll befürchtet wurde, iſt einge⸗ treten: Samstagabend hellte es ſich nach dem Schneefall auf und ſo konnte der Froſt nicht ausbleiben, der der Obſtblüte, den Weinbergen und den Frükulturen auch in unſerer Gegend ſchwer geſchadet haben dürfte. Frühaufſteher konnten geſtern konſtatieren, daß die Pfützen gefroren waren. Auch geſtern gab es wieder verſchiedene kurze Schneefälle, die aber keine weißen Spuren zurückließen, da die Sonne das unerwünſchte Himmelsgeſchent ſofort zum wohl der Obſtblüte den Reſt gegeben hahen. Starker Reif bedeckte heute morgen die Dächer. Dazu lagerte noch ein dichter Nebel über dem Rheintal, der, wie uns be⸗ richtet wird, in der Umgebung der Stadt die letzten Nächte verurſacht haben, dürfte je“ ſchon ſchwerer als im Vorjahre ſein. Schwere Schneeſtürme werden aus dem Schwarz⸗ berichtet, daß der Schneeſturm ganzgewal⸗ tige Schneemengen brechte, ſo daß viel⸗ fach alle Wege und Stege meterhoch verſchneit höhe bereits am Samstag über einen Meter, während an exponierten Stellen Schneewehen von drei Meter Höhe vorgefun⸗ den wurden. Der Schaden durch Wind und Schnee iſt ſehr bedeutend. Manche Orte ſind In den Wäldern der Pfalz Sams In der Weſtpfalz lag bereits am Samstag der Schnee ſtellenweiſe 30—40 Zentimeter hoch. an anderer Stelle. Ausſtellung der Geſelleuprüfungsarbeiten ſcheinlich wurde die Stedelung durch den Ale⸗ ſeiner manneneinfall von 233 n. Chr. zerſtört. Ab⸗ geſehen von einem Kinderfkelett fanden ſich über 100 Brandgräber vor, die einige Ausbeute an Kleinfunden ergaben. 9085 die man beim Schiebetanz zurückgelegt Wollten die Tänzer und Tänzerinnen der ver⸗ floſſenen Saiſon einen Blick auf ihre Leiſtung werfen, ſo würden ſie überraſcht ſein, wie hoch dieſe Leiſtung war. Es hat ein Mann der Tat nämlich ausgerechnet, daß man noch niemals ſo viel getanzt hat, wie ſeit der Entſtehung des Schiebetanzes. Bekanntlich hat dieſer verpönte Tanz das eine Gute für ſich, daß er abſolut nicht müde macht. Wenn man alſo 50 Schiebe⸗ tänze getanzt hat, ſo hat man 14000 Schritte mit 14000 Umdrehungen 28 000 Takten und 84000 Fußbewegungen ausgeführt. Würde man ſtatt diefer Drehungen in einer geraden Linie gehen, ſo hätte man die Strecke von 16 500 Metern zurückgelegt. Bei der modernen Polla, le jſetzt getanzt wird, und die den Namen Two Steep führt, braucht man, wenn man 23 Tänze Abier Minuten tanzt, 4000 Schritte, 9200 Takte, —0⁰ Umdkehungen und 184 000 Fußbewegun⸗ einer Strecke von 4110 Metern gleich⸗ * den Hallen des Hoftheaters in die beſcheideneren Gründe des Münchner Schauſpielhauſes hinabge⸗ ſtiegen, wo es am letzten Samstag ſeine Aufer⸗ ſtehung erlebte. Und ſiehe da: In den neun Jahren iſt dieſes myſtiſche Reich nicht beſſer geworden, im [Gegenteil, die Diſtanz, die wir durch die lange Zeit zu dem Werke gewonnen haben, ſagte uns heute, daß wir damals wohl nur aus ſugeſtiver bei dem tauſendjährigen Reiche zugejubelt hatten. Undramatiſch bis in den letzten Gerüſtbalken iſt dieſes Drama, iſt eine unheimlich in die Länge gezogene dialogiſierte Novelle, bei der ſchließlich Blitz und Donner und ein kleines Feuerchen noch herhalten müſſen, um die innerlich wie äußerlich ſchleppende Handlung einigermaßen zu beleben. Hatte im Hoftheater vor neun Jahren eine brillante Darſtellung die toten Stellen des Stückes zu ver⸗ wiſchen gewußt, ſo war man im Schauſpielhaus einfgch ratlos. Da mußten ſelbſt die wenigen Schönheiten verblaſſen. Die halbe Gemeinde er⸗ zwang ſchließlich doch das Erſcheinen des Dichters. Kleine Mitteilungen. 5 Das Schiller⸗Theater in Hamburg brachte ein Schauſpiel von Robert Walter „Im Turm“ zur Aufführung. Das talent⸗ volle Stück fand nach allen drei Akten lebhaften Beifall. 8 Halbbegeiſterung dem Dichter der„Jugend“ auch Weſen und Vedeutung des Jeutſchen Rünſtlerbundes. Der Deutſche Künſtlerbund wurde bei einer ganz beſonderen Gelegenheit gegründet. Als nämlich im Jahre 1904 bei den Vorbereſkungen zur Weltausſtellung St. Louis nach offiziellem Beſchluß eine Vertretung der deutſchen Kunſt geplant wurde, die unter keinen Umſtänden eine wirkliche Vorſtellung von dem Reichtum und der Leiſtungsfähigkeit der geſamten Kunſt in Deutſchland abgegeben hätte, vielmehr in ein⸗ ſeitigſter Weiſe nur die akademiſche Richtung zu Worte kommen ließ, da entſtand eine Art Pro⸗ teſtbewegung und Gegenaktion, der ſich über ganz Deutſchland hin Künſtler ohne Rückſicht auf ihre Richtung anſchloſſen. So gehörten von Anfang an zum Deutſchen Künſtlerbunde und ſeinem Vorſtande Hans Thoma, Max Klinger, Graf von Kalckreuth, Fritz v. ÜUhde, Lieber⸗ mann, Franz v. Stuck, Ludwig v. Hofmann, Tuaillon, Floßmann, Dill, Karl Marr, Frei⸗ herr v. Habermann, Claus Meyer, Fritz Erler, Mackenſen, van de Velde, Carl Grethe, Albert v. Keller, Slevogt, Eugen Kampf, Leiſtikow, Lovis Corinth. Was ſie wollten und mit ihrem Namen deckten, war in erſter Linie, eine Ver⸗ tretung der Beſten und Unabhängigen unter den deutſchſprechenden Künſtlern zur Abwehr von Beeinträchtigungen und zu gemeinſamen Aus⸗ ſtellungen zu ſchaffen. Echte junge Talente ſoll⸗ ten ohne Rückſicht auf ihre„Richtung“ dadurch gefördert werden, daß man ihnen Gelegenheit bot, ihre Werke zu zeigen, Die Aüsſtellung des Deutſchen Künſtlerbundes waren neben den großen Kunſtausſtellungen in Berlin, München, Dresden uff. die bedeutend⸗ ſten Zuſammenfaſſungen der künſtleriſchen Pro⸗ duktion Deutſchlands und haben oft zum erſten⸗ mal auf bedeutende junge Künſtler aufmerkſam ſtellung in München im Jaͤhre 1904, wo im all⸗ gemeinen die Münchener Sezeſſion faſt natur⸗ brachte neben Sonderausſtellungen von Hodler und Klimt jüngere Talente wie Kurt Tuch, Otto Hettner, Georg Kolbe. 1906 ragte als gewaltigſte Erſcheinung Hodlers „Rückzug von Marignano“ hervor. Seit 1909 wurde ein beſonderer Nachdruck auf die graphi⸗ ſchen Künſte gelegt: In Dresden begann man 1909 damit, wo Slevogts LAithographien„Zum Lederſtrumpf“ und Willy Geigers„Stierkämpfe“ beſondere Aufmerkſamkeit erregten. Im Jahre hohen Kunſt in Darmſtadt ließ hauptſächlich lands klar hervortreten, die dekorative und die rein maleriſche, und zeigte der großen Oeffent⸗ lichkeit neue vielverſprechende Talente. Die gra⸗ phiſche Ausſtellung fand in Hamburg ſtatt, wo ſich beſonders Hans Meid mit ſeinen Radierun⸗ gen bemerkbar machte. Ebenſo waren im Jahr Jte Graphit und bohe Kuuſt heſonders aus⸗ geſtellt, der wachſenden Bedeutung und Quali⸗ kirch unter Verleihung des Titels Miniſterial⸗ lichen allgemeinen Anſturm auf die dieſes Jahr Schmelzen brachte. Die verfloſſene Nacht wird ſind. Auf den Bergeshöhen betrug die Schnee⸗ vom Verkehr bereits vollſtändig abgeſchnitten. hat am tag ein wahrer Schneeorkan gehauſt. Weitere Einzelnachrichten finden unſere Leſen aur unker Verleihung in der Gewerbehalle. Als Beweis der angeeig⸗ gemacht. So erſchienen in ſeiner erſten Aus. In Weimar im Jahre 1910 fanden zwei Ausſtellungen ſtatt. Die der 5 5 der zeichnenden Künſte in Deutſchland ent⸗ 7 13 Leute, die zur Arbeit eilten, mit einer Rei. ö ſchicht überzog. Der Schaden, den die beiden wald gemeldet. So wird aus Villingen gemäß, vor allem mit Stuck, Habermann Zügekl uſw. dominierte, die ſpäter bedeutend hervor⸗ tretenden Karl Hofer und Franz Metzner Die zweite Ausſtellung fand 1905 in Berlin ſtatt 905 1 4. zwei Tendenzen in der neueren Kunſt Deutſch⸗ 4. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichtn(Mittachln Mannheim, 14. April. neten Fertigkeiten und als Probe des Könnens haben die aus der Lehre entlaſſenen jungen Leute ein Geſellenſtück angefertigt, nach wel⸗ chem von der Prüfunsgkommiſſion das Urteil über ihre Qualifikation geſprochen wurde. Zum Vergleich der eigenen Leiſtungen mit denen anderer hat die Handwerkskammer wie alljähr⸗ lich die Geſellenarbeiten in der Gewerbehalle ausgeſtellt, nachdem ſie bei der Prüfung der⸗ ſelben 43 mit einem erſten, 161 mit einem zweiten Preiſe und 165 mit einem Diplom ausgezeichnet hat. Dies iſt gleichzeitig ein An⸗ ſporn für die Lehrlinge zur Entfaltung aller ihrer Kräfte und eine Anerkennung für den Meiſter für ſeine Gewiſſenhaftigkeit bei der Ausbildung. Was nun die Ausſtellung ſelbſt betrifft, ſo zeigt ſie, daß nicht nur das Hand⸗ werk beſtrebt iſt, tüchtige Arbeiter heranzubil⸗ den, ſondern auch unſere Großinduſtrie. Wenn man immer hört, daß durch die Induſtriali⸗ ſierung das Niveau des Qualitätsarbeiters herabgedrückt werde, und ſieht hier, wie die aus den Werkſtätten der größten Fabriken hervorgegangenen Arbeiten mit zu den beſten gehören, ſo kann man nur einen lebhaften Austauſch der Kräfte in Induſtrie und Hand⸗ werk wünſchen. Das letztere dominiert natür⸗ lich noch immer in der Beteiligung. Am ge⸗ ſchloſſenſten treten die Friſeure und Perrücken⸗ macher in Erſcheinung. Wenn auch ein großer Teil der ausgeſtellten Objekte aus dem von der Vereinigung der Friſeure und Perrückenmacher eingerichteten Fachkurſe ſtammt, ſo iſt das nur ein Beiweis der richtigen Methode der ſach⸗ verſtändigen und hingebenden Leitung dieſer Kurſe. Daran reihen ſich dann die Schreiner, Spengler, Inſtallateure, Mechaniker, Schloſſer, Schmiede, Wagner, Modellſchreiner, Zimmer⸗ leute, Polſterer u. a. In dem kleinen Raum für ſich ſind dann in ſonderbarer Gemeinſchaft die Schneider, Schuhmacher und Buchdrucker, Buchbinder und Bäcker, welch letztere durch ihre den Gaumen reizenden Geſellen⸗ alias Kaffee⸗ ſtückchen eine angenehme Abwechslung in die bunte Reihe der toten Materialien bringen. Wenn auch die Ausſtellung keinen Geſamtüber⸗ blick der gewerblichen Ausbildung des Hand⸗ werks gibt, ſo kann man doch in ihr die Be⸗ vinhigung finden, daß dem Handwerk noch genügend tüchtige Kämpfer erſtehen. Zu wünſchen wäre nur, daß die Ausſtellung obli⸗ gatoriſch für alle eingereichten Geſellenſtücke wäre, damit die„Böcke von den Schafen“ ge⸗ ſchieden werden könnten. Mancher Meiſter würde gewiſſenhafter werden und mancher Lehrling fleißiger, wenn ſie wüßten, daß der Erfolg ihrer Tätigkeit der Offentlichkeit zur Kritik vorläge. e. *„Quo Vadis“ im Film. Das Union⸗ Theater hatte geſtern zu einer Extva⸗Vorſtel⸗ lung gebeten, ſenmfilm„Juo Vadis“, nach dem bekannten Ro⸗ man des Dichters Henrikl Sinkiewicz, in etwa zweiſtündiger Dauer vorgeführt wurde. Was da an der Leinwand erſchien, war eigentlich nur das Gerüſt des gewaltigen Werkes, in dem das alrfeusennende Chbriſtentum mit dem morſchen römiſchen Reiche zuſammenſtößt, eine Illuſtration durch lebende Bilder, durch erklärendem Text verbunden. Aber doch iſt es wohl der glänzendſte Film, der je gezeigt wurde. Die einzelnen Szenen bebeuten bewundernswerte Regietaten, ſowohl in jeder Ginzelheit wie in der Bewegungſetzung eines ungeheuren Apparates, wie es hier von der Tüniſchen Filmgeſellſchaft„Cins“ geſchehen iſt. Der Brand Roms und die einzelnen Zirkus⸗ ſzenen ſind von unvergleichlicher Wirkung und führen uns die Schandtaten eines Nerp ſo lebhaft vor Augen, daß man von der erregenden Bruta⸗ Htät bezwungen und erſchüttert wurde. Die An⸗ ſchaulichkeit, mit der wir in eine vergangene, uns CCCCCCCC VVVVVVVVTVTTTTTTTTCTCTT———TT———————————— ſprechend: dieſe in Chemnitz, die hohe Kunſt in Bremen vertreten. Die Bremer Ausſtellung brachte ein beſonders gutes Niveau und vor allem treffliche Bildniſſe. Die Wirkung und die Vortrefflichkeit all dieſer Ausſtellungen die glänzende Liſte der Namen, aus denen ſich der Künſtlerbund zuſammenſetzt, haben es von Anfang an als gerechtfertigt er⸗ ſcheinen laſſen, dieſe Vereinigung auch einmal nach Mannheim zu laden. Eine ganz beſondere Bedeutung erhielt der Künſtlerbund durch eine höchſt eigenartige Stif⸗ tung. Eine Reihe von Kunſtfreunden erwarb unter Führung von Max Klinger und Georg Hirzel die Villa Romana in Florenz und ge⸗ währte ſo viel pekuniäre Mittel, daß in jedem Jahre eine Anzahl junger Künſtler dort leben und ein Zuſchuß von 2000 Mark erhalten konn⸗ ten. Dieſer Preis wird unter dem Namen Villa Romana⸗Preis jährlich auf den Künſtlerbund⸗ Ausſtellungen verteilt. Darin liegt allerdings eine gewiſſe Nötigung, in jedem Jahre Aus⸗ ſtellungen zu veranſtalten, eine Maßregel, die ſchon mehrfach als ungünſtig beurteilt worden iſt, weil ſie auf das Niveau der Ausſtellungen drücke. Und es iſt wahr, bei dem Uebermaß von künſtleriſchen Darbietungen des Jahres fällt es auch den Beſten mitunter ſchwer, immer wieder und auf allen Ausſtellungen Neues und Gutes zu bringen. Allein der Zweck dieſer jähr⸗ lichen Wiederkehr war und bleibt ein vortreff⸗ licher: aus dem jugendlichen Nachwuchs die e herauszuſuchen, um ihnen in der Villa Romana in Florenz ein Jahr ſorg⸗ in der den Eingeladenen der Rie unbegreifliche Welt eingeführt wurden, erfüllte uns mit Schaudern. Die Bildwirkung war oft von hoher Schönheit und bedeutet ſicher einen Triumph der Kinotechnik. * Zeppelin⸗Huldigungsfahrt. Wie von der Ortsgruppe Ludwigshafen des Deutſchen Luft⸗ flotten⸗Vereins mitgeteilt wird, mußte die für Pfingſten vorgeſehene Reiſe nach Friedrichs⸗ an dieſen Tagen nicht anweſend ſein kann. Die zahlreichen Mannheimer, die ſich bereits für die Fahrt anmelden ließen, werden gewiß auch am Sonntag den 6. Juli, an welchem Tage die Reiſe vorausſichtlich angetreten werden ſoll, ſich nicht abhalten laſſen, an der Fahrt teilzu⸗ nehmen. * Erſte juriſtiſche Prüfung im Frühjahr 1913. Auf Grund der im Frühjahr d. J. abgehaltenen erſten juriſtiſchen Prüfung ſind folgende Rechts⸗ kandidaten zu Rechtspraktikanten er⸗ nannt worden: Karl Allweyer aus Lahr, Her⸗ mann Birkhofer aus Mannheim, Johann Diebold aus Freiburg, Joſeph Dienſt aus Tri⸗ berg, Rudolf Eglau aus Konſtanz, Erwin Fär⸗ ber aus Villingen, Walter Fucke⸗Michels aus Mannheim, Franz Geppert aus Bühl, Adolf Gremmelspacher aus Freiburg, Karl Hahn aus Maiſenhauſen, Alfred Hillengaß aus Heidelberg, Emil Homburger aus Karlsruhe, Walter Klein aus Karlsruhe, Heinrich Krall aus Heidelberg, Matthäus Kühn aus Oetigheim, Friedrich Maier aus Freiburg, Friedrich Meyer aus Riegel, Hans Mueller aus Großbaudiß, Karl Müller aus Waldangelloch, Adolf Münch aus Mainz, Alexander Nöldeke aus Karlsruhe, Marcel Nordmann aus Lörrach, Ludwig Reis aus Tauberbiſchofsheim, Sigmar Schühly aus Karlsruhe, Ferdinand Steiger aus Schönau i. ., Raph. Strauß aus Karlsruhe, Otto Stroh aus Raſtatt, Guſtav Weismann aus Triberg, Ludwig Werber aus Karlsruhe, Albert Wößner aus Villingen. * Zuſammenſtoß. Heute früh ½8 Uhr fuhr infolge des dichten Nebels eine Lokomo⸗ tive auf den nach Feudenheim fahrenden Kurszug an der Ausweichſtelle bei der ſogen. Kreuzung bei Feudenheimauf. Nennenswerte Verletzungen ſind nicht vorgekommen, nur wur⸗ den die Paſſagiere etwas unſanft durcheinander⸗ gerüttelt. *Mutmaßliches Wetter am Dienstag und Mittwoch. Eine überraſchend ſchnell vom Atlan⸗ tiſchen Ozean zu uns vorgedrungene Depveſſion iſt bereits nach Oſten abgezogen. Auf ihrer Rück⸗ ſeite iſt das typiſche Aprilwetter eingetreten, weshalb für Dienstag und Mittwoch meiſt trok⸗ kenes und noch zu vereinzelten Schnee⸗ oder Re⸗ genſchauern geneigtes, ziemlich rauhes Weter zu erwarten iſt. Polizeibericht vom 14. April. Unfälle. In einem Fabrikanweſen in Waldhof geriet am 10. ds. Mts. ein 26 Jahre alter lediger Taglöhner von dort mit der linken Hand in eine Formpreſſe und erlitt er ſo ſtarke Quetſchungen, daß ſeine Auf⸗ nahme in das Allgem. Krankenhaus erforderlich wurde. Beim Aufſteigen auf ſein Fuhrwerk fiel am 12. ds. Mts. ein lediger Fuhrmann von hier im Schlachthof hier herunter, wobei er über⸗ fahren und erheblich verletzt wurde. Auch er mußte in das Allgem. Krankenhaus verbracht werden. Vor dem Hauſe H 5, 12 wurde geſtern nacht 11 Uhr ein 27 Jahre alter lediger Goldar⸗ beiter von Pforzheim tobſüchtig. Es erfolgte ſeine Einlieferung in das Allgem. Krankenhaus mittelſt Sanitätswagens. 8 Körperverletzungen, in der Wirt⸗ ſchaft„zum Storchenpaar“, Schwetzingerſtraße 156 hier durch Schlagen mit einem Stuhl, in der Wirtſchaft„zur Stadt Ludwigsburg“ T 5, 15, ebenfalls durch Schlagen mit einem Stuhl, im Hauſe K 2, 4, auf dem Friedrichsring, in der Herberge„zum goldenen Adler“ H 1, 15 hier, auf der Sandſtraße in Waldhof, in einer Fabrik in Neckarau durch Werfen mit einem Backſtein und auf der Waldhornſtraße daſelbſt durch hafen verſchoben werden, da Graf Zeppelin Schlagen mit einer Hundepeitſche verübt, gelang⸗ ten zur Anzeige. Verhaftet wurden 35 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen. Neues aus TLudwigshafen. Eine Revolveraffäre ſpielte ſich letzte Nacht in der Rohrlachſtraße ab. Mehrere junge Burſchen gerieten in Streit mit dem verheirateten Taglöhner Johann Daubner, der zwei Schüſſe in den linken Oberarm und einen Stich in den Rücken erhielt. Lebensgefährlich verletzt überführte man Daubner ins Städtiſche Krankenhaus. Ein der Tat verdächtiger Taglöhner wurde in Haft ge⸗ nommen. Brand. In dem Schuhladen von Stockmann in der Schmalengaſſe entſtand am Samstag vor⸗ mittag gegen 12 Uhr ein Brand, der den geſamten Warenbeſtand, ſowie die Ladeneinrichtung zer⸗ ſtörte. Eine Abteilung der Freiwilligen Feuer⸗ wehr erſtickte den Brand. Der Schaden beträgt ca. 1400 Mark. Unfall. Der 68 Jahr Georg alte Schneidermeiſter Johann geriet geſtern abend 8½ Uhr in der Kaiſerallee in der Nähe der ſtädtiſchen Pachtgärten unter einen Wagen der Clektriſchen. Von dem Unterbau der Plattform erlitt er ſchwere Quetſchungen, und ſind ſeine Verletzungen lebens⸗ gefährlich. Nach der erſten Hilfeleiſtung durch Dr. Runk von Mundenheim verbrachte man den Ver⸗ unglückten mittls Auto ins Städt. Krankenhaus. Man bermutet, daß er betrunken war, da er auf der Straße herumtorkelte und direkt in die Elek⸗ triſche hineinlief. ichneefall und Froſt. Karlsruhe, 13. April. Am ſetzte in den frühen Morgenſtunden ein ſehr ſtarker Schneeſturm ein, der bis gegen Abend anhielt und die ganze Stadt in ein Winter⸗ kleid hüllte. Die Schneedecke, die auf den Stra⸗ ßen, Gebäuden, Sträuchern und Bäumen lagerte, war etwa 8 Zentimeter dick. Die Aeſte der Bäume bogen ſich ſtark unter der Schneelaſt. Gegen Abend trat Kälte ein, die die ganze Nacht über anhielt und den Schnee verharſchte. Heute ſchien die Sonne faſt den ganzen Tag über und brachte einen großen Teil des Schnees zum Schmelzen. Abends fiel die Temperatur ſtark; es iſt für die Nacht abermals Froſt zu erwarten. Vom Schwarzwald laufen Meldungen ein, nach denen die Schneehöhe über einen Me⸗ ter beträgt und die Poſtwagen mit großer Ver⸗ ſpätung an ihren Beſtimmungsorten eintrafen; manche Schwarzwaldorte waren durch den Schnee vom Verkehr vollſtändig abgeſchnitten. Stellenweiſe fegte der Sturm den Schnee bis zu einer Höhe von drei Metern zuſammen. Ver⸗ ſchiedene Winterkurorte meldeten, daß die Ski⸗ und Schlittenbahnen ausgezeichnet ſeien. rr. Baden⸗Baden, 13. April. Der Schnee⸗ fall, welcher in der Nacht vom Freitag auf Samsiag begann, dauerte bis Samstag nachmit⸗ tag ununterbrochen und wurde ſchließlich zum Schneeſturm. Die in ſchönſter Blüte ſtehen⸗ den Obſtbäume wurden mit einer ſtarken Schnee⸗ ſchicht bedeckt und da letzte Nacht auch noch Kälte eintrat und das Thermometer bis zu 6 Grad un⸗ ter Null herabdrückte, erfror der Blüten⸗ reichtum. Die Obſternte iſt vernichtet⸗ ebenſo die Ernte an Feld⸗ und Gartengewächſen, wenngleich auch die letzteren nicht ſo ſchwer be⸗ troffen wurden. Der Schaden iſt ein außerox⸗ dentlich großer und läßt ſich noch kaum in ſeinem ganzen Umfang ſchätzen. § Stuttgart, 13. April. Die Befürchtung, daß das Schneetreiben vom Samstag, das von früh bis nachmittags ungeſchwächt fortdauerte und Schneemaſſen niederwarf, wie ſie bei uns während des ganzen Winters nicht zu verzeichnen waren, noch ein weiteres Anziehen der Kälte bringen würde, hat ſich leider beſtätigt. Das Thermometer gina in den mittleren Landesteilen BEEEEPCCCPPPGPGPGPGPbPGPGGPGGPGPGPGPGPGPGPGPTPTPTPTPTGTPTGGTGTGTGTPTPTGTGbGTGTGTGToToccccc Samstag In doppeltem Sinne einer Ausleſe und Vor⸗ führung der jungen künſtleriſchen Produktion in Deutſchland unter Mitwirkung auch der ſchon bewährten Meiſter alter Richtungen und der Wahl der Anwärter zum Villa Romana⸗Preiſe wird auch die Künſtlerbundausſtellung in Mann⸗ heim vor ſich gehen. Man hat die Stadt und ihre Kunſthalle vor dem ebenfalls ſich bewer⸗ benden Kaſſel vorgezogen, weil die Ausſtellungs⸗ räume hier beſonders günſtig zu ſein ſchienen. Mannheim darf ſich freuen, dieſes Vorzuges teilhaftig zu ſein, und wir hoffen, daß beide Faktoren, Künſtlerbund und Mannheim, zuſam⸗ menwirken werden zu einer glänzenden Kunſt⸗ ſchau, die das Bild früherer Darbietungen des Deutſchen Künſtlerbundes erreichen und vielleicht übertreffen wird. dt. —— Hoftheater in Mannheim. Der Intendant Dr. Baſſermann iſt hier eingetroffen, um den Vorbereitungen für das heutige Geſamtgaſtſpiel der Karlsruher Hofoper mit„Oberſt Chabert“ anzuwohnen. Der Kom⸗ poniſt der Oper, Herr von Waltershauſen, wird in der heutigen Vorſtellung zugegen ſein. Am Dienstag wird Shakeſpeares Luſtſpiel „Die Bezähmung der Widerſpen⸗ ſtigen“ gegeben. Die 7. Matinee am Sonntag, den 20. ds., iſt als Jahrhundertfeier der krie⸗ geriſchen Ereigniſſe von 1813 gedacht. Infolge des Wagner⸗Zykluſſes zu Voltsvor⸗ ſtellungspreiſen konnten den Abonnenten und den nicht zum Beſuch dieſer Volksvorſtellungen berechtigten Theaterbeſuchern in dieſem Spiel⸗ loſen Aufenthalts in italieniſchem Lande zu Hieten, llahr die Wagner⸗Opern bisher nicht in der in ſonſtigen Spieljahren üblichen Anzahl dar⸗ geboten werden. Zum Erſatz für dieſen Ausfall wird am Mittwoch, den 16. April,„Walküre“ mit Lilly Hafgren⸗Waag als Sieglinde und Harry de Garmo vom Stadttheater Lübeck, der für den um fragliche Zeit beurlaub⸗ ten Hans Bahling den„Wotan“ ſingt, und am Sonntag, den 20. April,„Meiſterſinger“ mit Artur Corfield Mercer von Breslau als Walter Stolzing im Abonnement gegeben werden. Für Mai iſt eine Aufführung des „Tannhäuſer“ im Abonnement vorgeſehen. Erfolge Mannheimer Künſtler. Herr Georg Eisner jr., ein hieſiger junger, talentierter Bildhauer, hat ſoeben, wie uns mitgeteilt wird, an der Akademie für bil⸗ dende Künſt in Karlsruhe ſein Künſtlerexamen glänzend beſtanden, worauf ihm dann die Be⸗ rechtigung für den Einjährigendienſt erteilt wurde. Gr. Bad. Hof⸗ und National⸗ theater in Mannheim. Im Hoftheater fand geſtern abend bei ausver⸗ kauftem Hauſe eine Wiederholung der Strauß⸗ ſchen Oper„Ariadne auf Naxos“ ſtatt. Die Zerbinetta ſang Melitta Heim vom Opernhaus in Frankfurt a. M. Die Künſtlerin führte die Rolle ganz vorzüglich durch, namenk⸗ lich war ſie geſanglich hervorragend, ſodaß ohr auf offener Bühne ſtürmiſcher Beifall geſpendet wurde, der ſich am Schluſſe der Vorſtellung wiederholte. Auch ſonſt war das Publikum ſehr beifallsfreudig. rennen. bis auf 6 Grad Celſius zurück, wobei es auf gey Höhen weit milder war, als in den unteren Lagen in der Stadt hatten wir 3 Grad Celſius Kilg Daß ſolche Kältegrade unſeren Obſtbäumen ſonders den Kirſchen, Schaden getan haben mil ſen, liegt auf der Hand und man hört recht peſ miſtiſche Anſichten darüber. Wir haben uns üchterkreiſen erkundigt und die Auskur erhalten, daß, bevor der Schnee nicht wieder ſol iſt, ſich Sicheres über den Schaden nicht ſugg laſſe. Wo die Blüten von Schnee umgeben ſi könnte die Sache vielleicht noch glimpflich ahge laufen ſein, die ſchneefreien Blüten dürften dahe gen kaput ſein. Hoffentlich beſtätigt ſich nicht guß die Anſicht, daß der Weinſtock hier und da gz litten habe. e. Bingen, 13. April. Heute bormfttag ſe wiederum Schneefall ein, wenn auch uih in der Stärke, wie es geſtern der Fall geweſg iſt. Auf den umilegenden Höhen liegt eine naeh rere Zentimeter hohe Schneedecke. T. Baſel, 13. April. Der eingetretent Wetterſturz hat in den Kreiſen der Landwirt ſchaft eine ſtark bedrückte Stimmung zur Folg gehabt. Die Nacht vom Freitag zum Samzzag brachte nur leichten Froſt, der ohne Schaden gh den Reben und den blühenden Frühobſthäumg vorüberging. Zu den ſchlimmſten Nächten ſt die Landwirte und die Rebbeſitzer ward d⸗ Nacht vom Samstag auf Sonntag, die zu den am Samstag gefallenen Schnee noch eine die jetzige Jahreszeit unverhältnismäßig dit Eisdecke brachte. Das Thermometer zeigt am Sonntag Morgen 5 Grad unter Null; und die Bäume, die in prächtiger Blütenprach daſtanden, zeigten eine ſtarke Reifdecke Ne am Sonntag einen Gang durch die Felde machte, der konnte beobachten, daß die am Ta zuvor noch ſchneeweißen Blüten eine bräunlich Färbung angenommen hatten und zuß großen Teil erfroren ſind. Die Lund⸗ wirte erklären, daß die Kirſchen⸗ und Frühobſternte total vernichtet und was die vergangene Sonntag Nacht noßz übrig gelaſſen, weil geſchützte Lagen vom Irh weniger zu leiden hatten, das hatte die Nach zum Montag noch vollends vernichtet, dem Wieſental, dem Sundgau, dem Jura un dem Birſigtal, ſowie in der ganzen Umgebun Baſels hat der Froſt in der vergangenen Nach ungeheuren Schaden angerichtet, de nach Hunderttauſenden gerechnet werden muß Die Feldfrüchte und die Gemüſe haben unte dem Froſte nicht allzuſehr gelitten und iſt hin der Schaden kaum nennenswert, aber in de Weinbergen des Markgräflerlandes, de Elſaſſes und des Baſellbietes haben die Rehe unter dem Froſt ungemein gelitten und guten Ausſichten, zu der der Stand der Nehe berechtigte, ſind endgiltig geſchwunden. Uebe Nacht haben die zarten grünen Rebenknoſpg eine braunſchwärzliche Färbung erhalten un nur weniges dürfte noch zur Blüte komme Im ganzen Markgräflerland ſind am Samsl und Sonntag abend die Räucherkolonnen de einzelnen Gemeinden angetreten und durchziehe mit ihren Räucherwagen die ganzen Rebgebiß Nach Anſicht der Fachleute dürfte das Rauchen bei dem außergewöhnlich ſtarken Froſt der Naß vom Samstag zum Sonntag aber nicht mel viel genützt haben. Da das Spätobſt in de Entwicklung noch etwas zurück iſt, halte daß ſelbe unter dem Froſt noch nicht zu leiden ge 2 babt. Sportliche Nundſchau. Montag, 14. April. Saint⸗Cloud. Prix de Fleurh: Lidi— Monſieur de Seuderi Prix de l Etang la Ville: Satilla— Tilokerka, Prix de Palaiſeau: Cyprine— Joconde V, Prix de la Chauſſéee: Adcir— Chrhſolithe⸗ Prix du Petit Trianon: Miſtinguette ⸗ Oreſtee Prix du Camp: Le Temsraire— Don Rohal, * Frankfurter Pferderennen: Frankfurt, 13. April. Die Sieger in de drei Herrenreiten waren die Leutnants Deuuiß Hermann und v. Moßner, in den drei Jockehreln ſiegten Baſtian und Gehrke, erſterer zweimal. de Sport war klein, aber intereſſant. Eine Amenl Stürze kamen vor, in einem Rennen fielen ſeit bier Pferde, die Hälfte des Feldes, doch kam kit zu Schaden. Die Ergebniſſe ſind im Einzellen Eröffnungs⸗Flachrennen. 2000 Mk. 1400 We 1. Wepes Marokko(Et. v. Demnich), 2. Paß péro, 3. Aboncroft. 32:10; 12, 12, 18740% munterungs⸗Hürdenrennen. 2000 Mk. 2500 Nett 1. Lt. Hutſchenreuthers Guernica II(Gehe 2. Cabin, 3. Hämatite. 60:10; 23, 48, 81710 P von St. Georgen. 3000 Mk. 3000 Meter. 1. H. Wenckes Carntoi(Tt. b. Niß 5 ner), 2. David II, 3. Armide. 17210; 15, 2 J0c Preis von Friedrichsdorf. 3000 Mk. 3000 Mee Jagdrennen. 1. A. Schürmanns Mobile(Waft an), 2. Scotsgap, 3. Cape Florizel. 23:10; 15* 15:10. Suermondt⸗Jagdrennen. 3000 Mk, 20 Meter. 1. W. Blatts Niman(St. Hermanm Junker, 3. Sonnenblick. 104:10, 81, 45, 24710, P von Reinheim. 3000 Mk. 3500 Meter. 1. Eiſe Iſinboh(Baſtian), 2. Bauernfänger, 8, l ard IV. 17:10; 15, 16:10. Von Tag zu Tag — Fahrradhehlerei im Großen. U 11. April. Die hieſige Polizei verhaftete Flaſchenbierhändler Schaad, weil er in ten Zeit die Fahrradhehlerei im ßen betrieben hat. Es iſt erwieſen, da 505* den letzten Wochen eine große Anzahl weirg rädern in Rheinheſſen und im Nheingen. 4 * Malth hier dt der leg Gb 1 5 77TCCCTCCC ⁵⁵Ä—Du'̃d!!ß 0 ereneenre, ‚reeeeee 1 ——— Ar F77 SS eSS288 D ko N 4 2 — — auf deg n Lagen; 8 Kält⸗ men, be. ſen müf, cht peſſ. uns i Auskun, eder fog cht ſaget den ſind, ich abge en dage⸗ icht auß d da ge. geweſen ine neh tag ſezz ich nich getreten andwirt⸗ 5 ir Folge Samstag gaden aß tbäumm aWeeldung) bderwundet wurde. Mannheim, 14. April General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten eittagukoft). 5 5. Seite, ßert ſich, deren Herkunft nicht rechtmäßiger Na⸗ tur iſt. Schaad beſtreitet, ſelber Fahrräder ge⸗ ſtohlen zu haben und will ſie von einem„Unbe⸗ kannten“ erworben haben. Die Polizei glaubt indes, in ihm ſelbſt den Dieb erblicken zu müſſen. Im ſeinem Lager fand ſich auch eine Reihe von Fahrrädern, deren Herkunft und Beſitzer noch nicht ermittelt ſind. Es erſcheint nicht ausge⸗ ſchloſſen, daß Schaad ſein umfangreiches unred⸗ liches Geſchäft auch noch auf weiter entfernte Ge⸗ genden ausgedehnt hat. — Großfeuer. O. Gaulsheim, 11. April. Heute abend durcheilte den hieſigen Ort die Schreckenskunde, daß das Holzlager der Firma Gebr. Himmelsbach in Flam⸗ men ſtände. Der eine der Holzſchuppen der Firma mit der Autohalle und dem angebau⸗ ten Pferdeſtall war aus unbekannter Urſache in Brand geraten. Der Brand war im Pferde⸗ ſtalle entſtanden und breitete ſich mit großer Schnelligkeit über den ganzen Gebäudekomplex und den angrenzenden Holzſtößen aus. Nur dem tatkräftigen Eingreifen mehrerer Feuer⸗ wehren und dem Umſtande, daß zur Zeit faſt völlige Windſtille herrſchte, war es zu verdan⸗ ken, daß der Brand auf ſeinen Herd beſchränkt werden konnte. Die Kraftwagen und Pferde konnten gerettet werden. Dagegen ſind die Ge⸗ bäude und die darin aufgeſpeicherten Vorräte an Abfallholz ein Raub der Flammen geworden. Der Gebäude⸗ und Materialſchaden iſt groß und ſoll nur zum Teil durch Verſicherung ge⸗ deckt ſein. ae 0 Ledtr actigten uub Telegtanne. *Berlin⸗ 14. April. Wegen Fami⸗ lienſtreit ſuchte ſich geſtern in der Loth⸗ ringerſtraße die 22 Jahre alte Metallſchleiferfrau Weber mit ihren beiden Kindern im Alter von 2 und 3 Jahren durch Leuchtgas zu vergiften. Sie wurde beſinnungslos auf dem Fußboden der Küche mit dem Gasſchlauch im Munde aufge⸗ funden Die Kinder erholten ſich bald wieder Die Mutter wurde nach der Charité gebracht. Sie hatte ſich, wie die Ermittelungen ergaben, auch einen Revolver gekauft, den ſie aber nicht benutzen konnte, da ihr das Entſichern der Waffe nicht gelang. Berlin, 14. April. Direktor Juppa der bis zu dem vor wenigen Tagen erfolgten Zu⸗ ſammenbruch die Leitung des Apollotheaters führte, iſt geſtern infolge plötzlich aufgetretener — nach einem Sanatorium gebracht worden. Tübris, 13. April. Die deutſche Kolonie feierte geſtern die Vollendung des Baues der deutſchen Teppichfabrik. Der deutſche Handelsagent wies in ſeiner Rede auf die Be⸗ deutung der Fabrik für die Entwicklung des deutſchen Handels in Aſerbeidſchan hin. * Buenos⸗Aires, 13. April. Zwiſchen zwei Perſonen der hieſigen Geſellſchaft, Carlos Juarez Eielman und Oskar Poſſe, fand hier ein De⸗ genduel! ſtatt, in deſſen Verlauf Poſſe ſchwer Als der Vater Poſſes dies bemerkte, griff er Cielman und deſſen Zeugen an und verletzte ſie, wurde aber durch einen Re⸗ ypvolverſchuß Eielmans getötet. Die Polizei ver⸗ Kataſtrophe haftete die Beteiligten. Schweres Eiſenbahnunglück. OLondon, 14. April.(Von unſ. Lond. Bur] Wie aus Sofia gemeldet wird, hat ſich bei Tſchorlu in Thracien ein ſchweres Ei⸗ ſeubahnunglücſck durch Entgleiſen ereignet. 13 Perſonen wurden getötet und 10 ſchwer verwundet. Der Zug war dicht gefüllt, die Fahrgäſte beſtanden zumeiſt aus Arbeitern. Eine glücklich verhinderte Kataſtrophe. OLondon, 14. April.(Von unſ. Lond. Bur.) Aus Newyork wird gemeldet, daß am geſtrigen Sonntag nur durch die Geiſtesgegen⸗ wart eines Feuerwehrmannes eine furchtbare im Jeffris⸗Theater abgewandt Wurde. Bei ſeinem Rundgang bemerkte der Mann eine Bombe mit einem brennenden Zünder. Der Zünder war ſchon ſoweit ab⸗ gehrannt, daß keine Zeit mehr vorhanden war, um Hilfe herbeizuführen. Da hob der Feuer⸗ wehrmann die Bombe auf und biß den Zün⸗ der ab. Wenn die Bombe zur Exploſion ge⸗ kommen wäre, ſo würde in dem bis auf das letzte Plätzchen gefüllte Theater ein entſetzliches Un⸗ glück entſtanden ſein. 4 Der Anſchlag auf den König non Spanien. W. Madrid, 14. April.(Ausführliche Als der König geſtern nachmittag von der Parade in Begleitung des Generalſtabes nach dem königl. Schloſſe zurückkehrte, ſtürzte FFlötzlich an der Ecke der Straße Paſeo de Reco⸗ letos und Calle de Alcala in der Nähe der Bank don Spanien ein Individuum, das ſich in der erſten Reihe des auf dem Trottoir ſtehenden die Kugel die Bruſt des Pferdes. Publikums befunden hatte, raſch auf das Pferd des Königs zu, ergriff die Zügel mit der linken und zog mit der Rechten einen Revolver der Taſche. Der König, der ſofort erkannte, ein Anſchlag auf ihn verübt werden ſollte, chte ſein Pferd zum Aufbäumen, genau in dem Augenblick, in dem der Angreifer auf ihn kuerte. Dank der Kaltblütigkeit und der hervorragenden Reitkunſt des Ein Jolizeibeamter ſtürzte ſich auf den Täter und ef ihn zu Boden, wo er ihn feſthielt. Er aus bonnte indeſſen nicht verhindern, daß dieſer noch⸗ als auf den König zwei Schüſſe abgab. Die Wüſe berfehlten ihr Ziel. Der erſte Schuß gegen den König ſchwärzte ihm den Handſchuh ſeiner linken Hand. Gleich nach dem erſten Knall richteten alle Generäle und Generalſtabs⸗ offiziere, die den König wie gewöhnlich in einer beſtimmten Entfernung begleiteten, ihre Pferre gegen die Menge und ritten zu beidrn Seiten der Straße auf den Bürgerſteig hinauf, wo ſie bald von den Soldaten der königlichen Eskorte unterſtützt wurden. Das durch die Schüſſe ver⸗ urſachte Gedränge vermehrte ſich noch, als ſich das Publikum den Pferden gegenüber ſah. Mehrere Perſonen wurden niedergeriſſen und mit Füßen getreten. Im ganzen ſind 11 Per⸗ ſonen, meiſt Frauen, ernſtlich verletzt worden. Sobald der König ſah, daß der Angreifer von Gendarmen und Polizeibeamten unſchädlich ge⸗ macht worden ſei, richtete er ſich im Steigbügel auf, grüßte die Menge militäriſch und rief mit vibrierender Stimme: Es lebe Spanien! Die Menge nahm den Ruf mit begeiſtertem Beifall auf. Auf die Fragen, womit die Umgebung auf den König einſtürmte, antwortete dieſer ohne die geringſte Aufregung lächelnd: Meine Herren, es iſt nicht. Dann ſchwang er ſich wieder elaſtiſch in den Sattel und ritt zum Palais weiter unter donnernden Beifallskundgebungen der Menge, die bis zur Ankunft im Palais nicht nachließen. Als der König in das Schloß eintrat, erwartete ihn die Königin, der er gleich den Zwiſchenfall, der ſich ſoeben abgeſpielt hatte, erzählte. Die Königin, die noch keine Kenntnis davon hatte, war ſehr bewegt. 10 Minuten ſpäter waren die beiden großen Plätze vor dem Palais ſchwarz von Menſchen. Alle Schichten der Bevölkerung waren von dem gleichen Wunſch getrieben, den König zu be⸗ grüßen, deſſen Kaltblütigkeit die Nation vor einem Trauertag bewahrte. Der König zeigte ſich auf dem Balkon und wurde mit unbeſchreib⸗ lichem Jubel begrüßt. Bald wurden auch Hoch⸗ rufe auf die Königin laut. Der König kehrte in ſeine Gemächer zurück, holte die Königin und erſchien mit ihr auf dem Balkon. Von neuem brach der Jubel los. Die Kundgebungen dauerten noch lange Zeit, nach⸗ 0 ſich der König vom Publikum verabſchiedet hatte. Während dann dem Täter, ein 26 Jahre alter aus Catalonien gebürtiger Zimmermann von den Polizeibeamten Handſchellen angelegt worden waren, verſuchte die Volksmenge ihn zu lynchen. Es koſtete den Beamten große Mühe, ihn den Fauſtſchlägen und den drohend erho⸗ benen Stöcken zu entziehen. Sie mußten ihn deshalb in ein gegenüberliegendes Haus bringen, wo ihn ein Zellenwagen abholte und in das Gefängnis brachte. Nach den letzten Nachrichten wurden vier Verhaftungen vorgenommen. Neben dem Täter und einem ihn begleitenden Indivi⸗ duum, das anſcheinend franzöſiſcher Lehrer iſt, iſt noch ein Mann, anſcheinend ein Spanier, der einen Revolver in der Hand hiet, in der Nähe der Bank verhaftet worden. Endlich wurde eine Frau feſtgenommen, worüber Ein⸗ zelheiten noch fehlen. Ein Bericht des Königs Alfons. W. Paris, 14. April. Aus Madrid wird noch gemeldet: König Alfons gab von dem Attentat folgende Darſtellung: Ich ſah einen Mann auf mich zuſtürzen, den Zügel meines Pferdes faſſen und einen Schuß abfeuern. Ein zweiter Schuß verwundete den Hals meines Pferdes, das ſich aufbäumte und den Angreifer umwarf. Im Augenblick, als dieſer mit den Poliziſten rang und einen dritten Schuß abgeben wollte, eilten die Generäle meines Gefolges herbei. Ich rief: „Mir iſt nichts geſchehen, vorwärts!“ und gab den Befehl zum Weitermarſch. Miniſterpräſi⸗ dent Graf Romanes, dem der König die Ein⸗el⸗ heiten des Attentates erzählt hatte, erklärte meh⸗ reren Journaliſten im Königlichen Palaſt: Wir werden keine Ausnahmemaßregeln ergreifen, der Gerechtigkeit wird Genüge geſchehen und ſonſt nichts. Wir müſſen zeigen, daß wir keine Furcht haben. Wir werden dem Beiſpiel des Königs folgen, der keinen Augenblick ſeine Geiſtesgegenwart und Ruhe verloren hatte. Bemerkenswert iſt, daß die„Agence Havas“ in der Nacht zum Sonntag folgende Madrider Mel⸗ dung erhalten hat: Graf Romanones erklärte, daß die in Madrid anläßlich der Anweſenheit mehrerer gefährlicher Anarchiſten verbreiteten Gerüchte über die Möglichkeit eines An⸗ ſchlags, der am Sonntag gelegentlich des Fah⸗ nenſchwures der Rekruten verübt werden ſollte, durchaus unbegründet ſeien. Das Verhör. W. Madrid, 14. April. Der verhaftete Anarchiſt Alegre erklärte im Verlaufe ſeines Verhörs wiederholt, er habe die Hinrich⸗ tung Ferrers rächen wollen. Man fand bei ihm mehrere auf Ferrer bezügliche Zeitungsartikel und eine Poſtkarte mit einem Frauenportärt, die die von ſeiner Hand geſchrie⸗ benen Worte trug:„Henriette, wenn Du mich liebſt, ſo räche meinen Tod. Es lebe die Anar⸗ chie!“ Alegre iſt verheiratet und kinderlos. Er geſtand, daß er den Revolver vor kurzem aus einer Pfandleihanſtalt gekauft habe. Nach einer anderen Verſion hat Alegre die Behauptung aufrechterhalten, daß ihm der Gedanke an die Tat erſt im Augenblick bei dem Vorbeireiten des Königs gekommen ſei. Im Verlaufe des Ver⸗ hörs ſoll er geſagt haben, er ſei glücklich, dar⸗ über, daß der König unverletzt ſei. Aus ſeinen weiteren Geſtändniſſen geht hervor, daßz er alles mögliche, darunter auch phlloſophee Schrif⸗ ten geleſen und falſch verſtanden hat. Er wird jedoch keineswegs als geiſteskrank angeſehen, da eeeeeeee er die an ihn gerichteten Fragen in klarer Weiſe beantwortete. Er gibt ſich auch bezüglich der Folgen, die ſein Verbrechen für ihn haben wür⸗ den, keiner Selbſttäuſchung hin.— Der verhaf⸗ tete franzöſiſche Sprachlehrer ſoll Pierre Pac oder auch Bach heißen. Man glaubt, daß er bald freigelaſſen werden wird, da die Polizei über ihn nur gute Auskünfte erhalten hat. Das Gerücht, daß Pac im Augenblick ſeiner Ver⸗ haftung einen Revolver in der Hand gehabt habe, wird als unrichtig bezeichnet. Er trug den Revolver in der Bruſttaſche. Auch ein pen⸗ ſionierter Türſteher des Königlichen Palaſtes wurde verhaftet, jedoch alsbald freigelaſſen, da ſich herausſtellte, daß er im Augenblick des An⸗ ſchlags auf den König zugeeilt war, um ihm zuzujubeln. Le der Balkankrieg. Die Antwort der Mächte. * Sofia, 13. April.(Agence Bulgare.) Die Vertreter der Mächte überreichten heute abend deren Antwort. Die Antwort beſagt: Die Mächte nehmen mit Befriedigung Kenntnis von der Geneigtheit der Ver⸗ bündeten zur Einſtellung der Feindſeligkeiten und antworten auf die vier Punkte der Note der Verbündeten in fol⸗ gender Weiſe: Der erſte Punkt begegnet keiner Einwendung. Was den zweiten Punkt betrifft, machen die Mächte darauf aufmerkſam, daß, da das Schick⸗ ſal der Aegäiſchen Inſeln der Entſchlie⸗ ßung der Mächte vorbehalten worden ſei, dieſer Punkt nur unter dem Vorbehalt zugelaſſen wer⸗ den könne, daß bezüglich einiger dieſer Inſeln noch Beſchluß zu faſſen ſei. Beyüglich des dritten Punktes erklären die Mächte ſich bereit, ſchon jetzt den Verbündeten die Nord⸗ und Nordoſtgrenze Albaniens bekannt zu geben, die Südoſt⸗ und Südgrenze werden den Verbündeten mitgeteilt werden, ſobald ſie feſtge⸗ ſtellt ſein werden. Was den vierten Punkt anbetrifft, ſo ſind die Mächte, da die Löſung aller Finanzfragen einer techniſchen Kommiſſion in Paris vorbehalten worden iſt, an welcher Delegierte der Kriegführen⸗ den teilnehmen werden, der Anſicht, daß für den Augenblick kein Grund vorliegt, das Prinzip der Kriegsentſchädigung zu erörtern. Miniſterpräſident Geſchow erwiderte, er werde ſich mit den Verbündeten ins Einverneh⸗ nme ſetzen. Um Skutari. OLondon, 14. April.(Von unſ. Lond. Bur.) Aus Belgrad wird gemeldet, daß Gene⸗ ral Bojovie, der die ſerbiſchen Truppen vor Skutari kommandiert, einen Bericht an das Hauptquartier geſchickt hat mit der Mittei⸗ lung, daß die ihm zur Verfügung ſtehenden Truppen nicht genügten, um den Platz zu Fall zu bringen. Er erbat ſich infolgedeſſen beſondere Befehle. Am Freitag bekam er nun die Ordre, die weiteren Operationen einzuſtellen und mit dem Rücktransport ſeiner Truppen von Sku⸗ tari zu beginnen. Der Korreſpondent fügt ſei⸗ nem Telegramm hinzu, daß das ruſſiſche Kommunique einen ſehr ſchlechten Eindruck in Serbien hervorgerufen habe. Aber es ſei ſicher, daß die ſerbiſchen Truppen die Operationen gegen Skutari ein⸗ ſtellten und auch von dort im Abmarſch begrif⸗ fen ſind. Unruhen in Kleinaſien. OLondon, 14. April.(Von unſ. Lond. Bur.) Der Times wird aus Konſtantinopel ge⸗ meldet, daß den letzten Informationen aus zu⸗ verläſſiger Quelle zufolge in verſchiede⸗ nen aſiatiſchen Provinzen des türkiſchen Reiches Unruhen aus⸗ gebrochen ſind. Einer der Führer des Bedr Khanſtammes iſt mit einer bewaffneten Macht bei Dukhan erſchienen, welches nördlich von Bitlis liegt und hat die türkiſchen Regierungs⸗ beamten von dort vertrieben. Zwei Bataillone Infanterie ſind abgeſchickt worden, um die Ordnung wieder herzuſtellen. In Beirut hat die Regierung einen arabiſchen Klub geſchoſſen infolge verſchiedenen Demonſtrationen, die letzthin zugunſten des arabiſchen Nativo⸗ nalismus abgehalten wurden, an welchen ſich ſowohl Chriſten als auch Mohammedaner beteiligten. Der Schritt wurde von der Regie⸗ rung gegen den Rat des Gouverneurs von Bei⸗ rut unternommen. Eine neue Verſchwörung in Konſtantinopel. OLondon, 14. April.(Von unſ. Lond. Bur.) Aus Konſtantinopel meldet der Daily Ehronicle, daß Mahmud Schefket Paſcha dem Sultan geraten habe, den Thronfolger mit irgendeiner Miſſion aus Konſtantinopel fortzuſchicken, da dieſer offen bar darauf hinarbeite, jetzt den Thron zu be⸗ ſteigen. Er iſt als unverſöhnlicher Feind des jungtürkiſchen Komitees bekannt. Dieſes befürchtet ſeinen Einfluß in dieſem Sinne auf den Sultan und ſucht ihn daher bis auf wei⸗ teres zu entfernen. Man erwartet dann auch, daß es dem Komitee gelingen wird, den Sul⸗ Geſchäftliches. Für Stotterude. Wie aus dem Inſeratenteil vorliegender Nummer erſichtlich, iſt Herr Direktor Warnecke, der langjährige Leiter der internatio⸗ nalen Sprachheil⸗Anſtalt in Hannover am Freitag, den 18. ds. Mts. im Hotel Royal, L. 18, 22, anweſend. Für Stotternde kann ein Beſuch der Sprechſtunden empfehlenswert ſein. Volkswirtſchaft. Perſonalien. Die Frankong Rück⸗ und Mitver⸗ ſicherungs⸗Aktien⸗Geſellſchaft in Fraukſurt am Main und die Rückverſicherungs⸗Geſellſchaft„Europa“ in Frankfurt am Main teilen mit, daß ſie ihre Sub⸗ direktoren, die Herren Karl Groß und Conrad Scherer als ftellvertretende Direktoren in den Vorſtand ihrer Geſellſchaft berufen hat, ferner iſt den Oberbeamten, den Herren Bernhard Lindner jun. und Max Volkmaun Kollektiv⸗Prokura erteilt worden. Das Neckarwerk in Eßlingen wird 6 Prozent Dividende verteilen. Der Verſaud des Stahlwerks⸗Verbandes betrug trug im März 1913 insgeſamt 562 277 Tonnen gegen 506 417 To. im Februar d. J. und 669 924 To. im März 1912. Der Verſand iſt alſo um 55 860 To. höher als im Februar, dagegen um 107 647 To, niedriger im März 1912. Von dem März⸗Verſand entfallen auf Halbzeug 151 688 To.(gegen 140 386 To. im Fe⸗ bruar d. Is. und 158 690 To. im März 1912), auf Elſenbahnmaterial 232 497 To.(229 856 To. bezw. 266511 To.) und auf Formeiſen 178 152 To.(186 175 To. bezw. 244 723 To.). Wie ſchon kürzlich mitgeteilt, iſt der Umſtand, daß der diesjährige März⸗Verſand gegen den vorjährigen zurückgegangen iſt, darauf zurückzuführen, daß im vorigen Jahre das Ge⸗ ſchäftsjahr am 31. März ſein Ende erreichte, wäh⸗ rend inzwiſchen der Schluß des Geſchäftsjahres auf den 30. Juni verlegt worden iſt. — 1* Badiſche Anilin⸗ und Soda⸗ Tabrik Tudwigshafen a. Nh. Wie von uns bereits am 1. April gemeldet, war der Geſchäftsgang der Badiſchen Anilin⸗ und Soda⸗ fabrik im abgelaufenen Geſchäftsfahr ein derartig günſtiger, daß die Geſellſchaft in der Lage war, nicht nur ihre Dividende von 25 Proz. i. V. auf 28 Pro⸗ zeut zu erhöhen, ſondern auch ihrem außerordent⸗ lichen Reſervefonds die ſtattliche Summe von 3 Mil⸗ lionen(.5) Mill.) zusuweiſen. Das Gewinnergeb⸗ nis von Ludwigshafen und Filialen beziffert ſich auf 4 27 790 996(24 612 298), wozu noch 4 1647 938 1218 589) Zinſen kommen. Andererſeits erforderten Generalunkoſten& 5 863 096(4 5 259 101), An⸗ lethezinſen 1 000 125(1 025 100) und Amortiſation + 7411035 f 140 278). Der verbleibende Rein⸗ gewinn beträgt 4 15 164 079 gegenüber 12 397 408 Mark im Vorfjahr und ſoll wie folgt verwendet wer⸗ den: Außerordentlicher Reſervefonds 8 Millionen (.5 Mill.), 4 Proz. Dividende= 1 440 000 (w. i..) Tantiemen an Vorſtand, Bramte und Auf⸗ ſichtsrat 4 1 903 681(1 878 6090), 24 Proz. Super⸗ divtidende⸗ 48 640 000(21 Proz. 7 560 000 Es gelangt alſo im ganzen eine Dioidende vyn 28 Prozent an die Aktionäre zur Ausſchüttung d. i.& 168(150) für eine Aktie von 4 600 und 886 (800) für eine Aktie von 1200. Der verbleibende Reſt von 181 Of8(218 719) wird mit dem vorfähri⸗ gen Gewinnvortrag von 1 809 459(1 590 740) zu⸗ ſammen 1 990 507(1 809 459) tantiemefrei auf neue Rechnung vorgetragen. Im Bericht des Vorſtandes wird ausge⸗ führt: Das Jahr 1912, über welches wir hiermit be⸗ richten, erbrachte nach Verrechnung einer Summe von 7 411035 für Amortiſation einen Gewinn von 15 164679. Der Verkauf unſerer Produkte hat ſich im allgemeinen das ganze Jahr hindurch günſtig geſtaltet; unſere Abnehmer in faſt allen Branchen und Ländern waren gut beſchäftigt, und unſer Abſatz hat ſich weiter erhöht. Hieran haben auch die im Spätfahr entſtandenen kriegeriſchen Ver⸗ wicklungen auf dem Balkan bis zum Schluß des Jahres wenig geändert, wohl aber war in ſenen Ge⸗ bieten und in den hauptſüchlich dahin arbeitenden Ländern die Zahlungsfähigkeit beeinträchtigt und Stockungen ſind häufiger als ſonſt eingetreten. Der Geldeingang war beſonders in Italien, Rußland und Oeſterreich⸗Ungarn ſchleppend. Die Preiſe für Teerfarbſtoffe verfolgen noch immer eine rückgängige Tendenz; wir waren veranlaßt, wichtige Artikel im Preiſe herabzuſetzen. Anderſeits wird die Aufgabe immer ſchwieriger, für ſolche Ausfülle durch weitere Fortſchritte und Erſparniſſe in der Fabrika⸗ tion Erſatz zu finden. Die erheblichen geſchäftlichen Störungen, welche in England durch die großen Streiks verurſacht wur⸗ den, haben im Laufe des Jahres einen Ausgleich ge⸗ funden. In den Vereinigten Staaten von Nord⸗ amerika ſind die Geſchäfte befriedigend verlaufen; es ſteht dort jetzt die Frage des Zolltarifs zur Erörte⸗ rung, und es erſcheint keineswegs ſicher, daß die be⸗ vorſtehenden Tarifäuderungen wirklich eine Erleich⸗ terung für die Einfuhr unſerer Produkte bringen werden. In China kehrte mit dem Wiedereintritt einigermaßen geſicherter Verhältniſſe langſam Ver⸗ trauen und Unternehmungsluſt zurück, während das Geſchäft in Japan immer noch unter der allgemeinen Depreſſion leidet. Die Zeche Auguſte Viktoria arbeitete be⸗ friedigend; ſie konnte trotz der teilweiſen Arbeitsein⸗ ftellung im März und der noch fortbeſtehenden elle 2 diie 2% Cisa 5 FP Seag, aeee Breen tan zu überreden, den Thronfolger außer Lande zu ſchicken. 55 7 S uee eegebrI, N 2 22 2 g 7 6. Seite. General⸗Anzeiger, Badcche Neueſte Nachrichten(Mittagblatt). Mannheim, 14. Aprn. — 5 lerigfeit, Arbeſtskräf 1 enüdender Zagl; e 8 ährige erſte Geſchäftsfal ur 18 7* 8 157 181 e Schiffahrts⸗Hachrichten vom]wasserstandsnachr! Onat Aprl erhalten, ihr Ausbringen guf ah 900 To Netto⸗zie Zeit vom 15. November bis 31. Dezember 17—— EFE eeeeee förderxung erhöhen. Die Liquidafion unſerer nor⸗ 0 5 Aehei 58 sgels TeBeniHHDHNC 3 1 0 18 2 1 17 8 n iſt im Berichts- umfaßt. Handlungsunkoſten erſorderten& 214 560 Mannhbeimer Bafenverkehr. 11505 Semerkupgeß 0 8 Aint 905 8 26 8„—— jahre durchgefihrt worden. Unſer Debitoren⸗Konto und Zinſen 4 1922. Der verbleibende Rei nge⸗ Hafenbezirk Nr. 2 unſngen) ae hat damit wieder ſeinen normalen Stand erreicht. winn beziffert ſich auf 4 81 462, welche Summe ſich Angekommen am 1 aril. 50/ Haehm, 2 e une Fabrik in Oppau nähert ſich zuzüglie 987 lebriaer Gewi Heck„D. A. P. G. 3 v. Rottb., 7958 Dz. Petrol. deeu e Haobm, 2 Unſere neue Fabrik in S A3 chzuzüglich 4 9378 vorjähriger Gewinnvortrag auf Hütting„Verein. 22“/. Antw. 12 000 Dz. St. u. G. Rannbem Borgens%, den Balſte den dauſenden gabres n Beieteh kom men, 4 b0 ätd erhöht, aus der nach Abzug von 4 27 71 Müßtg„Fendel 407 v. gartspige, 200 Bö. Stuckguk L Lern. 41f aufen 4 on ee f)%CCX0 2 au— Norm, 7 Un Sie iſt beſtimmt zur Herſtellung von Ammonigk nach für Abſchreibungen und 3155 für den Reſervefond 4 15 11 EFBFN Haghm, 2 d0 dem von Herrn Geheimrat Proſeſſor Haber erfun⸗ eine Dividende von 6 Prozent verteilt und nach 1 15 15 000 Dz. K. vom Neckar: 5 denen und bei uns zur wirtſchaftlichen Bedeutung Abzug von 4 10 000 für Tantiemen und Gratifika⸗ Iu„N and“ v 5 Kohken. Hannbeim. 3431 888224 3 40 vorß, 8 ausgearbeiteten Verfahren. Das Verhältnis zu unſerer Arbeiter⸗ ſchaft war befriedigend. Die Zahl unſerer Arbei⸗ ter und Aufſeher belief ſich im Durchſchnitt des Be⸗ richtsfſahres auf 8640 gegen 7743 im Vorjahre. An Löhnen haben wir laut Nachweiſung für die Berufs⸗ genoſſenſchaft& 14020 487 im Vergleich zu 12 861 589 in 1911 bezahlt. Im Hinblick,auf die teurere Lebens⸗ haltung haben wir Ende letzten Jahres die Löhne freiwillig aufs neue erhöht: dies be⸗ dingt eine fährliche Mehrausgabe von 700 000. Durch die Steuern, welche wir nach dem neuen Ge⸗ ſetz entrichten müſſen, werden uns, wie wir vor⸗ ausſahen, empfindliche Mehrleiſtungen verurſacht. Für Wohlfahrtszwecke haben wir im ver⸗ gangenen Jahre 2767 613 aufgewendet, worunter 2840 507 freiwillige Ausgaben. Unſerer Arbei⸗ terpenſlonsſtiftung ſind im Berichtsjahre wiederum 4 100 000 überwieſen worden. Der Vermögensſtand der Beamten⸗Pen⸗ ftlonskaſſe beläuft ſich per Ende 1912 auf Mark 7058 909. Angeſichts der einer Organiſation als Er⸗ ſatz⸗ oder Zuſchußkaſſe enigegenſtehenden Schwierig⸗ ketten haben wir die Kaſſe dem Reichsverſicherungs⸗ geſetz für Angeſtellte als Zulagekaſſe in der Weiſe angepaßt, daß die für die Kaſſenmitglieder an die Reichsverſſcherungsanſtalt zu leiſtenden Beiträge aus Mitteln der Kaſſe beſtritten und dafür die Leiſtungen der Reichsverſicherungsanſtalt auf die Kaſſenleiſtungen in Anrechnung gebracht werden. Unſere Verluſte auf Ausſtände betragen 145 051, welche Summe über Delkredere⸗Konts gbgeſchrieben iſt. In dem Debitoren⸗Konto iſt wie bisher unſer Guthaben bei den Zweiganſtalten enthalten. In der Bilanz ſtehen Aktiva: Liegenſchaften, Ge⸗ bäude, Apparate und Ütenſilien der Fabrik Ludwigs⸗ hafen mit 4 34 128 855(29 048 972), Vorräte mit 21 088 683(20 921 144), Kaſſa, Wechſel, Effekten 110 119) 1 184 792], Guthaben bei Banken ete. 684 40(82 567 471), Beteiligung an fremden Unternehmungen 12 389 589(12 298 840) und Debi⸗ toren einſchließlich der Anlagen der Zweig⸗Anſtalten 19 019 992(27 890 851]: Paſſiva: Aktienkapital mit 36 009 000(86 000 000], Anleihe: Serie 4 72285 000 Mark(7 780 175 Serie 5B 15 000 000(15 600 000), Ordentlicher Reſerve⸗Konto 4 12 694 000(12 694 0u0), Außerordentl. Reſerve⸗Konto 9 840 000(8 840 000), Unerhobene Dividenden 6420(4776), Unerhobene Zinſen 885 520 848 277), Arbeiter⸗Unterſtützungs⸗ ſonds⸗Konto 1808 168(2 781 540), Laufende Ver⸗ binblichkeiten 4 18 00 524(18 408 858), Guthaben der Beamten⸗Peuſtonskaſſe, der Fabrik⸗Sparkaſſe, diverſe Delkredere⸗Konti unb vorübergehende Reſerven 12817 620(1 826 68l;: Vortrag von 1911 Mark 1800 409, Erträgnis in 1912 15 164 679. F.. Maier, Aktiengeſellſchaft für Schiffahrt, Spe⸗ dition und Nommiſſion, Maunheim. Die Geſellſchaft hat inſofern recht befriedigend gearbeitet, als es ihr gelang für ihre zweites Ge⸗ ſchäftslahr eine Diyoldende von d Prozent guszuſchütten. Der erzielte Bruttogewinn beträgt tionen 4 12 454 werden. Im Geſchäftsbericht wird ausgeführt: „Im abgelaufenen erſten Betriebsjahr war die Ent⸗ wickelung unſerer Geſellſchaft eine recht befriedi⸗ gende. Die Rheinfrachten waren im Frühjahr und Sommer unzureichend und obſchon ſich dieſelben auch in den Herbſt⸗ und Wintermonaten auf einem ver⸗ hältnismäßig niedrigen Stand hielten, konnte in⸗ folge des anhaltend guten Waſſerſtandes wenigſtens die Tragfähigkeit der Schiffe beinahe voll ausgenutzt werden. Auf unſer Akttenkapital wurden am 1. Juli 1912 weitere 25 Proz. und am 31. Dezember 1912 reſt⸗ liche 25 Proz. eingerufen, ſodaß ſolches jetzt voll ein⸗ bezahlt iſt. Unſer neuer Werftſpeicher im Mühlau⸗ hafen der anſangs dieſes Jahres vollendet wurde, iſt inzwiſchen in Betrieb genommen und ſchon gut be⸗ ſchüftigt. Unſere Werftanlage im Induſtrlehafen, die in der vorigjährigen Bilanz nur mit der Anzahlung figurierte, iſt zum vollen Erwerbspreis eingeſtellt. Die nach dem Kaufvertrag pro 1914 und 1915 fälligen Reſtkaufſchillinge wurden von uns bereits bezahlt. Wir ſchulden auf die Anlage nunmehr noch 4 71 000, die in den Paſſiven unter Hypotheken⸗Konto er⸗ ſcheinen. Die im Jahre 1911 beſtellten 2 Dampflichter ſind Mitte vorigen Jahres zur Ablieferung gelangt. Außerdem haben wir einen kleinen Lichter in Dienſt geſtellt.⸗ Inder Bilanz ſtehen: Aktiva: Kaſſa 13 958, Wechſel 4 m 189, Bankguthaben 103 705, Debi⸗ toren 464 492, Schiffspark 184 001, Werftanlage Induſtriehafen 344 283, Anzahlung auf Neubauten 495 564, Mobilien 27 68g3, Einrichtungs⸗Konto 1, Deckkleider und Sack⸗Konto 3838, Werfthallen Inventar 4 9772; Paſſivs: Aktienkapital& 1 000 000, Hypotheken 4 71 000, Kreditoren 470 608, Akzept⸗ Konto 56 000, Vortrags Konto 8770 und Ge⸗ winn⸗ und Verluſt⸗Konto 68 109. auf neue Rechnung vorgetragen Vorhandlungen in der Portlaud⸗Zementinduſtrie. Wir brachten im Abendblatt vom 10, ds. Mis. in dem Bericht über die Generalverſammlung der Portlanbd⸗Zementwerke Heidelberg und Mannheim .⸗G. eine Notiz, wonach am 11. c. in Heidelberg Verhandlungen mit einer Kommiſſion ſchweizeriſcher Portlandzementfabri⸗ ken behufs Belängerung der beſtehenden Ver⸗ träge ſtattfüänden. Wie uns mitgeteilt wird, ſind dieſe Verhandlungen vollſtändig ergebnis⸗ Los verlaufen. Biefang„Kaub“ v. Ruhrort, 14300 Dz. Stock„Frankfurt“ von Ruhrort, 10 580 Dz. Albert„Eltfabeth“ v. Heilbronn, 1400 Dz. S Mendt„Joſephine“ v. Rotterd., 5500 Dz. Boſſers„Maria“ v. Ryotterd., 10 000 Dz. Getr. u. K. Hafenbezirk Nr. 6. Angekommen am 11. April. Hammersdorf„Luiſe“ v. Jagſtfeld, 1608 Dz. Salz. Philipp„Karl“ v. Jagſtfeld, 1070 Dz. Salz. Leibert„Genügſamkeit“ v. Jagſtfeld, 1446 Dz. Salz. Lang„Gottvertrauen“ v. Heilbronn, 1407 Dz. Salz. Kußel„Eliſabeth“ v. Heilbronn, 1644 Dz. Salz. Knaub„Emma“ v. Heilbronn, 1127 Dz. Salz. Clormann„Eliſabeth“ v. Heilbronn, 1300 Dz. Bretter Hafenbezirk Nr. 7. Angekommen am 10. April. v. d. Donk„Francois“ v. Rottd., 10 000 Dz. St. u. G. Veith„Katharina“ v. Rottd., 5000 Dz, Schwefelkies. Schüler„Gute Hoffng.“ v. Rott., 9005 Dz. Schwefelk. Orth„Deutſchteer“ v. Hochfeld, 12 850 v. Aſperen„Confidence“ v. Antw., 822 Breuer„Petersberg“ v. Neuwied,! Mannhelmer Marktherleht vom 14. Apri!. Kohlen. Dz. Getreide. 0 Dz. Roheifen. 52 72 Stroh per Zentner.00—3,50 Zzwetsehgen.00—.00 Hleu per Zeniner.00—.25 Blynen per Pfund..23—.35 „ per zentner.000,00 Kirsehen per Pfund. 9,000,00 Kaptoffeln p. entner.00—.00 7 bessere,.50 Dohnen per Pfunc — deutsohe p. F. 0 Helgelbeeren p. Pfund.00—.00 Trauben per Pfund.00—.00 Pflyslohe per Pfund,.000.00 .00 nüsse per 25 Stilek.250.00 — Blumenkohl per Stüok 0.0J Haselnusse per Pfung.60.00 Spinat por Pfung. 90.15—0,18] Eler per 5 Stück.25—.45 Wirsing per Stüok.000.60 Butter per Ffund,..30—.60 Rotkohl per Stok.20—0 35 Handkäse 10 Stok.40—.80 Welsskohl per Stuek.20—0,40 Bremsen per Pfund, 9,709.00 Welsskraut p. Pfd..10—0,00 Heoht per Pfund.00.20 Koblrabi 3 Knollen.30-—.75 Bärsch per Pfund„.70—.00 Kopfsaſat per Stüok.150.00 Welssflsche per pfd..40—0,45 Endlvlensalat p. Pfd..00—0,00 Laberdan per Pfd..00—0,00 Feldsalat per Portlon.10—9,00 Stoekfisohe per Pfund.25—.80 Selleple per Stllok.030.29] Hase per Stlock.000.00 Zwiedeln per Pfund 0,97.00] Reh per Pfungd.00.20 Rote Rüben p. Pid,.080.09 Hann llunger) p. Stüek.80—.50 Welsse füben p. Stk,.000,00 Hußn(unges) g. Stuek.50—4,00 delbe Rüben Büschel.08—0,03 Feldhühn per Stüok 0,009.00 Carotton per Pfund.00—.00 Ente pen Stück.004.00 Pflückerbsen per pfd,.000.00 Tauben per Paar, 1201.50 Neerettig ber Stück 0. 30J Gans lebend p. Stüok.90—0,00 Aufken per Stuok 0.„00 Gans geschl, 5, Pfund.00—.00 „. C, 100 St. 0. 00 Aal..000.00 Tomaten 0.„00 Spargeſ..801.50 Aepfel per Pfund, 0..35 TZlokelohen 350—.50 Wotteraussleht. f. mehrere Tage J. Voraus Af grund der Dagesehen des Reichs-Fetter-nisgste. 17. April: WMolkig, sehr windig, kuh!, 18. April: Wolkig mit Sonnensoheln, abweohselnd, kühl, windig. 19, April; Veränderlſoh, lebhafte Winde, kühl, Nledersohläge. Neu! Intenſiy Lichtbad Polyſol Cagtkoen tismus u, ſonſt. Stoffwechſelkrankh. 1 Probelichtbad? M' Lichtheilinſtitut„Elektron“ Hch. Schüfer, Maunheim, nur N 3, 3.::;:: Telephon 83 Hellbronn .97.89.88 0. „) WInsstill, Heiter,—7. — — 9J Vorm. 7 Uir Witterungsbeobaahtungen d. metesrl,. Station Aanhen —— 2 2288 83 E„ Datum Zelt—— 2 2 388 1 S + 2 SS mm—* 3 84 1 18. Aprii Horvene 7½] 75½2—22u3 23* 19. AHittags%753.6 424 Au. 3 88 Abends 8 757.4.5 Süil 14. Apell Horgens 7 758.8—83.8 sün 4 Udebste Temperstur den 18. April.40, Tiets te Tngengy vom 13.—14 April—.%. für Kunst u Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; Franz Kircher; Feuilleton: Julins Witte; für Lokales, Provinzielles und Oerichiszeitung Nichard Schönielder; für Volkswirtschaſt und den Übrigen redakt f lür den Inseratenteil u. Geschäftliches; Fritz α Druck und Verlag der Direktor: Dr. H. Haasschen Buchdruckerei, G. m. b Erust Müller. 225 upinlederlage: Peter — Rixtus, 0 7, 13. Tel. 6% — a50 4320. Kein Gichtiker versaumg eine häusliche Trinkkur mit assmannshäuser natürſiehem Fichtwaem Natürljche Mineralquelle mit Kohlen säure Jersetzt. Broschhre mit Hellbe 0 richten und Arzt-Gutachten frel Brunnenverweltung Cichtbad Assmannsbeusen a, Hr PFasser ist nach mein. Erſahr. das beste all. Helms u, dabei go milde, duss ion es gerns verordne. Dr. med. ais Maumlieim: hiodrogerte ludteng i, Sclltn Telephon aßga. 125 297 944 gegenüber 4 12 978 i. VB., wobei zu be⸗ Madapolam-Stickerel schmai, Stück 4,10 Meter Schwoizaor Madapolam ieeeeeeenee mittelhreit und breit Stllok 47½ Meter.93, 7„83,.43,.33, Schwolzer gatist-Stickerel -Sbokerei Spitsen und Ensktze, schmal, mittelbreit und dreit, Stück 4,60 Mer..83, 98 u. 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Dipp, tapp,— tipp, tapp,—— der ging mit ſchweven Schritten durch das Zimmer auf und ab. Zigarettendunſt zog der Lauſchenden im die Naſe. Sde ſchüttelte ſich wie ein junger Jagd⸗ hund, kramte dann in ihrer Kleibertaſche fand eine halb gerauchte Zigarette und ſchob mit der in das Wohnzimmer. Dort ſetzte ſie ſich, zündete den Zigarettenſtummel an und rauchte. Dazu wippte ſie mit den Beinen als Zeichen äußerſter 8 Walter Hanckelmann dagegen ging unabl Fuf und ab rauchte, ohne daß er es wußte, eine Bigarette nach der anderen und las in dem Däm⸗ marlicht des früh einbrechenden Abends,— 48 war bereits nach vier Uhr,— den empfangenen Rohrpoſtbrief zum zehnten Male leſend. Was wollte man dort im Grunewald von ihm? War das tatſüchlich nur eim Rendezvous, das ihm, dem Künftler, galt?—— Die Muſik, die die Tochter des Hauſes kompomierde, war doch einfach nicht zu gebrauchen, aber wahrſcheinlich ſollte er ihr dabei in Zukunft hehilflich ſein.— Dann legte er ſich auf das Soſg und verfiel in einen leichten r der Menſch iſt 8 Holbſchlumner. Als es ſechs Uhr ſchlug, erhob er ſich und be⸗ gann ſich anzusishen. Eine Viertelſtunde ſpäter klopfte er an die Küchentirr und trat, da niemand antwortete, ein. Mutter Lehmann hatte das Klopfen überhört. Sie ſtand mit hochgekrempelten Aermeln und heiß gerötetem Geſicht über dem Bottich und wuſch mit einer Energie, wie ſie nur eine altbewährte Waſchfrau beſitzen konnte. Sie achtete garnicht darauf, daß Walter Hanckelmann eintrat. Unſchlüſſig, ob er ſie anreden ſollte, lehrte er wieder um und ging zur Wohnzimmertür. Auch dort antwortete niemand. Als er it dem Zim⸗ mer ſtand ſah er deutlich die Umriſſe von Grebe Lehmamn auf dem Sofa und beim Näöhertreten erkamnte er, daß ſie den Kopf in die Arme ge⸗ ſtützt, guf der Tiſchplatte eingeſchlafen war. Erx ging zu ihr, tippte ſie auf die Schulter und ein halbes Lächeln entlockte ſie ihm, als ſie ſchla⸗ ſend emporfuhr und, ihn nicht erkennend, ſagke: „Was iſts. Mutter?“ „Ich bins, Fräulein Grete.“ Sie lehnte ſich zurück, ſtarrte durch das Dunkel auf ſeine weiße Hemdenbruſt und ſprang auf. „Was wollen Sie denn hier? Eine Unver⸗ ſchämtheit! Sie ſehen doch, daß ich ſchlafe.“ „Es geht auf ſieben Uhr, und wir wollen doch ins Dheaber.“ Schon haßte die Gpete eine abweiſende Ant⸗ wört, aber dann ſiegbe ihre weibliche Schlauheit und, ihre ſchlechte Laune mas kierend, ſagte ſie: „Puh, das habe ich ganz verſchlafen. Dann gehen Sie mam jetzt gefälligſt wieder in ihr Zim⸗ mer, damit ich mich anziehe.“ Wie ein gehorſamer Neufundländer verließ er das Zimmer und gleich hinter Ihm erklang die Stimme der Greie in hellſtem Ton: 85 „Was haſt Du denn ſchon wieder, Jöhre? Wo brennts denn?“ „Komm man fix, ich muß mich doch anziehen. Es iſt ja bald ſieben Uhr und ich will doch ins mit Herrn Hanckelmann.“ Die Mutier ſtemmze die Arme in die Seite: „Na, nun ſchlägts dreizehn. Erſt willſt Du und dann willſt Du nicht und nun willſt Du wie⸗ der. Aus dem Mädel wird der Teufel klug. Akkurat wie ihr Vater. Aus dem wurde ich auch nie klug.“ Sie kam nicht zu weiteren Gedanken, denn die Grete erſchien in der Küche, trampfte mit dem rechten Fuß auf und rief: „Hoppla, Muter, ich ziehe das grünſeidene Kleid an, ich will mich doch nicht blamieren. Wo haſt Du denn die Fahne hingehängt. Gib mal ein Streichholz her, damit ich im Wohnzimmer Licht vrachen kann. Man ſtößt ſich ja ſonſt die Mu⸗ den Theatermaniel nahm ſikantenknochen braun und blau. Und friſieren mußt Du mich dann auch noch. Ob ich die Locken anſtecke?— Und dann gib mal aus dem Küchenſchnank die neuen Lackſtiefel, die habe ich da auf den Leiſten veingeſtellt, damit ſie feucht bleiben, ſonſt bricht der Lack ſo leicht. So mach doch, Muter, die Wäſche hat doch bis nachher Zeit.“ Sie grappſchte nach den Streichhölzern, lief damit zum Wohnzimmer und machte dort Licht. Kopfſchüttelnd folgte ihr die Mutter, nachdem ſie die Lackſtiefel gus dem Küchenſchrank genom⸗ men. Grete Lehmann war aus dem Theater ge⸗ wohmt, ſich ſchnell anzuziehen. Eins, zwei, drei flog ihr Straßenkleid herab,— ein ſpitzenbeſetztes Unterröckchen, das ſie aus dem Wäſcheſchrank nahm, wurde haſtig übergeſtülpt, dann zog ſie die Lackſtiefel an und war in einer Viertelſtunde in der grünſeidenen Toilette bis auf die Friſur fertig. Dann grißf ſie zu einem Theaterfriſiermantel, warf ſich den über, ſetzte ſich auf eimen Stuhl bor dem Spiegel und ſagte zur Mutter: „Num firx, die Locken ran und das Haar in Ordnung gebracht, bewegen kann ich mich in der Aladderadaſche nicht mehr.“ Unter verſchiedenen„Aus“ und„., Du ziepſt mich ja, Mütter,“ wurde endlich die Friſur zur Zufvriedenheit Grete Lehmanns fertig. Es ſchlug gerade einhalb acht Uhr, als die Grete und einen indiſchen Shawl unt die Locken ſchlang. Dann klopfte ſie bei Walter Hanckelmann. In ſchrillem Ton vief ſie: „Herr Hanckelmann, hin fertig.“ Walter Hanckelmann trat ſofort zu ihr. In dem rotſeidenen Theatermantel mit dem in⸗ diſchen Shawl um die Locken, ſchaute ſie wie eine Duftwolke, wie ein Märchen in dem halhdunklen Korridor aus. Grete Lehmonn zog ihn vorwärts und ſagte: „Sie köunnen mich unden weiter anſehen. Herr Hanckelmanm, nicht zu ſpät.—— Schnell Herr Hanchelmann, wir müſſen ein Autompbil nehmen, noch, Sie beſorgen es. Ich kann Tyilette bei dem abſcheulichen Wei der Straße warten.“ Schon war Walter Hanckelmann auf dem Kor⸗ in ter mei Aidor, eilte die Treppe hinab und lief zum Kup⸗ 5 ich, Wir haben wenig Zeit.——— Adien, Mukter, arbeite oder beſſer nicht auf antraf. Miſt dem fuhr er vor dem Hauſe bor, ößfnete den Schlag und Grete Lehmanm hüpfle, mehr in einem Tanz⸗Pas als im Schritt gewöhn⸗ licher Sberblicher, in das Automobil. Unterwegs ſprachen ſie kein Wort. Nur eine Zigarette erbettelte ſie ſich von ihm und die qwalmte ſie mehr, als daß ſie ſie rauchte, ſchmell auf, daß Walter Hanckelmann eim Fenſte! des geſchloſſenen Wagens öffnen mußde. Als ſie ausſtiegen, vief ſie: „Nehmen ſie Loge, Herr Hanckelmann, dit Kaſſe iſt vechts.“ Da fiel ihm erſt auf, daß ſie, entgegengeſeß der früheren Tage, ihn wieder Herr Hanckel mann naumde und nicht Herr Walter. Er ging neben ihr in das Veſtibül und dann, zur Kaſſe. Ein leiſes„Donnerweter“ enifur, ihm, als er die hohen Preiſe ſah, welche die Lr⸗ gen koſteten. Aber da es ihr Wunſch war, ſo mahm er zwei Plätze, die einzigſten, die überhang noch zu haben waren. Nun wollte er zur Gargee robe gehen. „Machen wir nicht, flüſterte ſie,„die Dumen und Kapaliere, die eine Loge haben, nehmen ſh, Garderobe mit, die wird dann vom Diener be, ſorgt.“ Jetzt ſaß Walter Hanckelmann an ihrer Seinr in einer Loge des Metropoltheaters. Eine raf⸗ finierte Fülle von Licht, Farben und Erſche“ nungen drang ihm entgegen. Wie das flirrte und flutete, wie das von allen Seiten Augen und Nerven in Anſpruch nahm. Ohne jeden Ruhepunkt. Ueberall lächelnde, blendend 1 Frauen Kapaliore— Snobs— überblaſt iert, Berliner Lebewelt. Fortſetzung folgt. der Typ der beprnturen und Erweiterungen loktrischer Lieht- U. Krakt-Anlagen; schnell und sachgemäss. 7515 Stotz& Cie., kleltl-bes. f. 0 4,/— feleph. 662, 980 und 2032. 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In der Kommiſſion wird das zu prüfen ſein und ſie wird auch einmal ſich damit beſchäftigen müſſen, feſt⸗ zuſtellen, ob unſere Bankverfaſſung dem ge⸗ ſtiegenen Verkehr gegenüber noch elaſtiſch genug iſt. Ich und die überwiegende Mehrheit meiner Freunde halten die Gefahr eines Krieges tatſächlich als gar nicht vorhanden und haben deshalb Bedenken wegen einer eventuellen Störung auf dem Geld⸗ markt nicht. Der Reichskanzler meint, daß kein Volk zugrunde gegangen ſei, weil es ſich in ſeinen Ausgaben für die Wehrmacht erſchöpft hat, wohl aber manches Volk, weil es über Luxus und Wohlleben in ſeiner Wehrhaftigkeit nachgelaſſen hat. Dem deutſchen Volk wird jetzt eine Steigerung der Rüſtungsausgaben zugemutet, wie ſie in Friedenszeiten bisher niemals und nir⸗ gends vorkamen. Und wie ſteht es denn mit dem Luxus und Wohlleben in Deutſchland? Die ſtändige Verteuerung der Lebensmittel, das Anwachſen der Armenlaſten, der Notſtand in der Verfeinerungsinduſtrie, die bejammernswerten Verhältniſſe auf dem Hypothekenmarkt— für all das ift die Balkankriſe nur ein Teil der Urſache. Sollen dieſe Vorlagen des Reichskanzlers irgendwie geeignet ſein, das Wirtſchaftsleben zu beleben und zuberuhigen? Im Gegenteil, die Entziehung ſo großer Geldfummen muß die Situation nur noch verſchlimmern. Die Zweifler einer Möglichkeit der Rüftungsverſtändigung werden desavouiert ſchon durch die Geſtaltung unſeres Verhält⸗ niſſes zu England. Wenn, wie dies angeregt worden iſt, der Präſident von Amerika als Unbeteiligter eine Verſtändigungskonferenz einberufen würde, ſie würde ſicher nicht auslaufen wie das Hornberger Schießen. Die Entwicklung in Rußland mit der inneren Koloniſation ſchließt eine Friedensgarantie in ſich. Bei uns legt man allerdings darauf weniger Wert, und auch jetzt ſoll wieder der Großgrundbeſitz be⸗ günſtigt werden. Auch jetzt weiß ſich der Großgrundbeſitz durch eine geſchickte Buchführung ſeiner Steuerpflicht zum großen Teil zu entledigen und der bäuerliche Grundbeſitz muß die vollen Laſten tragen. Jeder Schatzſekretär hat uns bisher verſichert, daß jede Finanzrefſorm die letzte, allerletzte, unwider⸗ uflich letzte ſei. Aber es kam eine immer noch ſchlimmere Wirklichkeit. Keine Finanzreform konnte dauernd wirken, weil die immer neuen Forderungen für Heer und Flotte niemals Rückſicht auf die wirtſchaftlichen Verhältniſſe nahmen. Dem Bundesrat, Parlament und auch der Bevölkerung fehlt das Ver⸗ antwortlichkeitsgefühl und ſo auch hier bei dem Wehrbeitrag. Das deutſche Volk legt jährlich 4 bis 4% Milliarden neues Kapital zurück und das iſt volkswirtſchaftlich notwendig. Der Wehrbeitrag entzieht dieſer Kapitalbildung für zwei Jahre eine Milliarde, dazu 136 000 Perſonen aus der wirtſchaftlichen Tätig⸗ keit, mit der Ausrüſtung wieder 300 Millionen jährlich. Da ſollte man doch lieber den Wehrbeitrag auf eine größere Zahl von Jahren verteilen, ſelbſt wenn der dadurch etwas geſchwächt würde. Eine der⸗ artige Anleihe könnte in ſpäteſtens acht bis zehn Jahren getilgt ſein, wührend die einmalige Umlage in drei Raten aufgebracht werden ſoll. Die Rieſenarbeit des Kataſters würde ſich für eine einmalige Abgabe gar nicht lohnen, wo er noch nicht gusgebaut iſt, wie in Mecklenburg und Bayern. Auf die Dauer wird man doch die Konſequenz einer Erbſchafts⸗ ſteuer ziehen müſſen, ohne ſie können wir das Vermögen überhaupt nicht faſſen. Das jetzige Verfahren bedeutet übrigens eine Prämie a uf Hinterziehungen, um ein noch parlamentariſches Wort zu gebrauchen. Die veredelten Matrikularbeiträge fordern die Bun⸗ desſtagten geradezu dazu auf, die Vermögen ſo ſchonend wie mög⸗ lich einguſetzen; denn wenn ſie ſie ſcharf anfaſſen, müſſen ſie e höhere veredelte Matrikularumlagen übernehmen. Dieſen überſchlauen Gedanken hat vielleicht Bahern oder Mecklenburg in das Geſetz mit hineingebracht, die bisher keine Vermögensſteuer hatten und ſich den veredelten Matrikularbeiträgen möglichſt ent⸗ ziehen wollten. Die Abwälzung auf die Einzel⸗ ſtaakten iſtſ ein trauriger Notbehelf, den wir keineswegs mitmachen. Die Preußiſche Finanzreform ſpricht nicht dafür. Sie iſt nur dadurch zuſtande gekommen, daß Miquel der Landwirtſchaft das Geſchenk von 36 Millionen in der Grundſteuer machte. Dazu wurden noch die Landräte zu Vor⸗ ſitzenden der Steuerveranlagungskommiſſion gemacht, trotzdem ſelbſt ein preußiſcher Finanzminiſter ſie als durchaus ungeeignet für dieſen Poſten bezeichnete. Und dabei wird noch dieſe nicht⸗ gezahlte Grundſteuer bei dem Wahlrecht angerechnet, ſo daß die Großgrundbeſitzer immer nur in erſten Klaſſen wählen können⸗ Dr. Lentze, der preußiſche Finanzminiſter, hat in ſeiner Denkſchrift vom Mai borigen Jahres die Veredelung der Matri⸗ kularbeiträge ſo gründlich widerlegt, daß man ihn nur zu wieder⸗ holen brauchte. Graf Poſadowsiy nannte es eine finanzielle Täuſchung, daß wir keine indirekten Steuern mehr brauchen wer⸗ den. Dieſe Schraube darf nicht weiter angegogen werden, ſolange die ungeheure Belaſtung des Volkes durch die Zölle zu Gunſten Eines Teiles beſtehen bleibt. Nicht einmal die Regierung hat noch den Mut, Vorſchläge in dieſem Sinne zu machen. Richtig iſt aber, daß unſere Steuergeſetzgebung mit der anderer Staaten nicht zu Hhergleichen ift, wir kragen eben ganz andere Laſten. Ich freue mich Aber, daß Graf Poſadofogky in dieſer Beziehung mein gelehriger „Schüler iſt, ich habe das ſchon bei den berſchiedenen einzelnen „FJinanzreformen“ ausgeführt. Das Gegenteil haben Generale, benftonierke und penſionsfähige, und andere volkswirt⸗ ſchaftliche Ignoranten in den Schriften des Wehrvereins ausgeführt. Ich will nicht ſagen, daß jeder General ein volkswirtſchaftlicher Ignorant iſt. Im Gegenteil, wir haben hier ja einen weißen Raben im General Häusler, der auf dieſem Gebiete ſehr verſtändige Aeußerungen getan hat. Was aben ſonſt vom Wehrverein geleiſtet worden iſt, Was Graf Weſtarp bon den aus⸗ ländiſchen Arbeitern ausführte, iſt doch eine vollſtändige Illuſion. 11 Uhr Schon heute iſt der Verluſt, den wir durch die Entziehung ſonſt produktiver Arbeitskräfte für Heer und Flotte erleiden, auf 2000 Millionen Mark jährlich zu veranſchlagen. Wir kommen ins Hintertreffen gegenüber Staaten, die derartige Entziehungen pro⸗ duktiver Arbeitskräfte nur in verſchwindendem Maße haben, wie England, die Vereinigten Staaten und Kanada. Dann wundert man ſich, wenn der Reichtum in der Neuen Welt ſo enorm zu⸗ nimmt und wir ſo ſtark zurückbleiben. Der Wehrbeitrag wird wohl nur vorübergehend erzieheriſch wirken. Das Gedächtnis iſt kurz und man wird bald wieder in den Pſeudopatriotis⸗ wmus verfallen, wie ihn der Wehrverein und ſeine Hintermänner betreiben.Ich glaube, auch der Schatzſekretär Kühn iſt nicht der Meinung, daß es ein großzügiges und auf die Dauer brauchbares Finanzprogramm iſt, das er uns vorgelegt hat. Er leidet ebenſo wie der Bundesrat unter zu vielen Hemmungen und zu großen Abhängigkeiten der Einzelſtaaten von ihren Parlamenten. Darum habe ich ſchon früher einmal, wie ich glaube, mit Recht geſagt: „Bundesrat, dein Name iſt Schwachheit“. An der Spitze der ganzen Deckungsvorlagen glaube ich mit meinen geſchärften Augen geleſen zu haben, was dort mit un⸗ ſichtbarer Tinte, aber doch deutlich geſchrieben ſteht:„Lieber Reichstag! Wir erwarten von dir mit aller Beſtimmtheit, daß du uns die Erbſchaftsſteuer bringſt. Wir durften ſie ja leider nicht bringen, aus Rückſicht auf unſere Parlamente in Preußen, in Bahern und anderen Staaten. Tu uns den einzigen Gefallen und mach' du ſie, wir werden ſie ſicher annehmen.“(Lebh. Zu⸗ ſtimmung und Heiterkeit links.) Wir werden dieſes Flehen er⸗ hören und alles tun, um dem Bundesrat den Gefallen zu er⸗ weiſen. Sie dürfen ſich auf uns verlaſſen.(Lebh. Zuſtimmung links.) Wir wollen nicht auf den ſchäbigen Rock unſerer Reichsfinanzgebarung immer neue Flicken ſetzen. Wir werden ein ſchmiegſames neues Gewand ſchaffen. Das iſt aber nur möglich auf dem Wegeeiner beweglichen Reichsvermögensſteuer, die wir neben der Erbanfallſteuer einführen müſſen. Auch der Wehrbeitrag wird in dieſe bewegliche Vermögensſteuer hineingearbeitet werden müſſen. Ich habe aus den Worten des Abg. Roland⸗Lücke nicht entnehmen können, daß ſeine Partei da⸗ gegen iſt. Auch die Sozialdemokraten und ſchließlich ſelbſt der Abg. Speck hat dieſe bewegliche Vermögensſteuer nicht von ſich gewieſen, ſo daß eine große Mehrheit dafür wohl borhanden wäre. Auch die Rechte hätte das Intereſſe daran, einmal poſitib mitguarbeiten an der dauernden Geſundung unſerer Finanzen. (Zuſtimmung des Abg. Gieſe.) Ich freue mich, daß Sie mir zuſtimmen und ſehe immer gerne einen reuigen Sünder.(Heiter⸗ beit.) Wir brauchen für jetzt und für die Zukunft einen Finanz⸗ plan, der etwa dahin lauten müßte: Der Reichskanzler wird er⸗ mächtigt, zur Beſtreitung einmaliger Ausgaben nach Maßgabe des Bedarfes Schatzſcheine auszugeben, die in Raten bis ſpäteſtens 31. März 1923 zu kilgen ſind. Natürlich darf nicht über alles verfügt werden, man muß ſich Reſerben für andere wachſende Ausgaben vorbehalten. Weiter wären heranzuziehen die Erſpar⸗ niſſe beim Nordoſtſeekanal und etwaige andere Steuerüberſchüſſe, die zur raſcheren Tilgung der Schatzſcheine und eventuell 3u einer Ermäßigung der Vermögensſteuer zu verwenden wären. Um die Vermögensſteuer kommen wir nicht herum.(Sehr richtig! links.) Iſt ſie erſt einmal in swei Raten vorhanden ſo kommt ſie nicht mehr aus der Welt. Dann aber iſt es zweckmäßiger, man ſorgt von vornherein für ihren richtigen Ausbau. Natürlich müßten auch die Einkommen herangezogen werden, und zwar nicht bloß die Miniſtergehälter, ſondern man müßte herabgehen bis zu etwa 10 000 Mk. und bei denjenigen Einkommen, die aus feſter Be⸗ ſoldung mit Penſionsanſprüchen beſtehen, alſo bei den Gehältern der Staats⸗ und Kommunalbeamten bis hinunter zu etwa 6000 bis 7000 Mk. Es gibt ja ſo viele Staatsbeamte und Oberlehrer, die immer über den Mangel an Opferwilligkeit im deutſchen Volke klagen. Da hätten ſie ja ſelbſt die beſte Gelegenheit, ihre Opferbereitſchaft einmal praktiſch zu beweiſen. Natürlich wird man ſich über die Einzelheiten noch zu verſtändigen haben. So weit wie der Abg. Roland⸗Lücke wird man nicht gehen können, ſonſt kommt nichts dabei heraus. Wir müſſen endlich einmal dafür ſorgen, daß nicht nur für den einzelnen Fall eine Geſetzgebung geſchaffen wird, ſondern eine Geſetzgebung die ſich den wechſelnden Bedürfniſſen anpaſſen kann. Erſchöpfen ſich denn wirklich die Ausgaben des Reiches in Rüſtungsausgaben? Das Reich und die Staaten müſſen ſich wieder mehr den Kulturaufgaben widmen können. Wer nicht glaubt, daß einmal dieſes Wettrüſten aufhört, der müßte an der Zukunft der Menſchheit verzweifeln. Wenn es uns gelingt, in die Finanzgebarung des Reiches geſunde Grund⸗ ſätze einzuführen, werden wir uns um das Vaterland wohlverdient machen.(Beifall links.) Bayeriſcher Miniſterialrat Dr. Wolff: Der Abgeordnete Gothein hat es als ſchwierig bezeichnet, in den Staaten, die noch keine Vermögensſteuer haben, das Ver⸗ mögen richtig zu ermitteln und gemeint, da kämen namentlich Bayernund Mecklenburg in Betracht, und es würde etwas Schönes dabei herauskommen. Das Verfahren, wie es die Vor⸗ lage vorſehe, ſei wahrſcheinlich von Bayern vorgeſchlagen, damit das Geſamtbermögen in Bayern recht gering ausfalle und Bayern bei der Veranlagung der ſogenannten veredelten Matrikularbei⸗ träge recht günſtig abſchneiden würde. Dieſer Angriff auf Bayern iſt ungerecht und unrichtig. Einmal iſt der Vorſchlag nicht von Bahern ausgegangen und dann haben nicht nur Bayern und Mecklenburg keine Vermögensſteuer, ſondern andere Staaten auch. Die Frage, ob das Vermögen richtig ermittelt werden kann, hängt gar nicht davon ab, ob eine Vermögensſteuer ſchon beſteht oder nicht. Für den Wehrbeitrag wird eine ganz neue Vermögensveranlagung von reichswegen erfolgen. Einen gewiſſen Anhalt für das Ver⸗ mögen gibt aber auch in Bayern die jetzt ſchon beſtehende Einkommenſteuer und die anderen beſtehenden Steuerveranlagungen. Wir können nur wünſchen, daß in allen Einzelſtaaten ſo gute Grund⸗ lagen für die Ermittlung des Vermögens vorhanden ſind, wie in Bayern. Abg. Behrens(Wirtſch. Vgg.): Es iſt keine Hurraſtimmung für die Wehrvorlagen bei uns vor⸗ handen, aber eine ernſte Erkenntnis von der Notwendigkeit der Opfer in perſönlicher und finanzieller Beziehung iſt bei uns vor⸗ handen. Die Sogialdemokratie täuſcht die Arbeiter abſichtlich über die tatſächlichen Verhältniſſe, ſie will die Kapitalanſammlung nach Möglichkeit verhindern, um alles in den Staatsbetrieb überzu⸗ führen. Von den Naiſonalliberaken hat der zweite Redner e in ſtarkes Entgegenkommen nach links gezeigt, während der erſte nach rechts neigte. Daß der Finanz⸗ Soll man etwa einen Zoll auf ausländiſche Arbeiter einführen? Das wäre allerdings höchſt amüſant.— bedarf auf den Beſitz gelegt wird, iſt berechtigt, nur muß es nach den Geſichtspunkten ſozialer Gerechtigkeit geſchehen. Den Weg der Anleihe können wir nicht beſchreiten. Die Ver⸗ mögensgrenge von 10000 Mark iſt zu niedrig, das Einkommen könnte für den Ausfall eintreten. Mit den An⸗ griffen auf den Großgrundbeſitz ſchädigt die Linke die geſamte Landwirtſchaft. Endlich iſt eine Staffelung angezeigt, vielleicht auch eine Wehrſteuer für diejenigen, die nicht gedient haben, Ohne ſolche Milderungen würden die Steuern das Volk außer⸗ ordentlich verletzen. Eine Beſteuerung der Stif⸗ tungen würde die Allerärmſten und Allerelendeſten mit treffen; ſie iſt für uns unannehmbar. Das Reich ſollte eine direkte Reichseinkommen⸗ oder Vermögens⸗ ſteuer erhalten. Der Umweg über die Bundesſtaaten hat manche Bedenken. Auch gegen die Erbanfallſteuer ſprechen ſehr gewichtige Gründe. Die Stempel erſcheinen annehmbar, mit Ausnahme vielleicht der Verſicherungsſtempel. Der Beibehaltung des Umſatzſtempels und der Zuckerſteuer können wir auch nicht zuſtimmen. Hoffnungslos iſt aber die Finanzvorlage nicht anzuſehen. Es kann etwas Brauchbares daraus hervorgehen, 8 5 1 5 das Wort beherzigen: Das Vaterland über alles Reichskanzler Dr. v. Bethmann Hollweg: Ich bitte nur für kurze Zeit um Ihre Aufmerkſamkeit, um in einzelnen Fragen die Stellung der Regierung prä⸗ siſieren zu können. Die Kritik, die Sie an den Vorſchlägen geübt haben, war ja zum Teil recht ſcharf. Trotzdem habe ich den Eindruck, daß der Reichstag und die verbündeten Regierungen in gleichem Maße erfüllt ſind von der Größe der Auf⸗ gaben, die uns geſtellt ſind, und die die Sorge für unſere Rüſtungen und die Ordnung des Finanzweſens im Reiche uns auferlegt. Ich bin deshalb auch ſo optimiſtiſch, aus Ihrer Kritik nicht lediglich eine Verurteilung unſerer Vorſchläge herauszuhören, ſondern das Beſtreben, die Vorſchläge zu beſſern. Wo Sie uns Verbeſſerungen vorſchlagen, wer⸗ den wir gerne bereit ſein, ſie anzunehmen. Sie werden aber nicht erwarten können, daß ich alle ihre Vorſchläge, die gemacht worden ſind— und ihre Zahl iſt eigentlich Legion — für Verbeſſerungen halte. Auf Details will ich nicht eingehen. Man hat geklagt über die Syſtemloſigkeit unſerer Vorſchläge und über die Mangelhaftigkeit der angeblich von uns vorgelegten Finangreform. Meine Herren, eine Finanzreform haben wir Ihnen nicht vorgelegt. Einne Neuordnung unſerer Finanzen würde und müßte anders aus⸗ ſehen als unſer Vorſchlag. Darin gebe ich der Kritik völlig recht. Jetzt heißt es doch, die Wehrvorlage zur Annahme zu brin⸗ gen, durchzuführen und zu bezahlen. Wir ſchlagen Ihnen nicht vor, neue Schulden zu machen. Das würde den Geldmarkt, die geſamte Volkswirtſchaft mehr angreifen müſſen als der einmalige Wehrbeitrag.(Sehr richtig!) Das würde unſere Reichsfinanzen wieder in die alten Schulden ſtürzen, die wir gottlob verlaſſen haben.(Sehr richtig!) Wir nehmen die geſamten einmaligen Koſten in Höhe von einer Milliarde Mark auf uns, und von den laufenden Koſten ſoll der Beſitz mehr als die Hälfte tragen. Der männermordeude Streit, der ſeit 1909 durch Deutſchland tobt, um die Erbſchaftsſteuer, drehte ſich um 60 Millionen Mark, alſo um den ſiebenten bis ach⸗ ten Teil der Finanzreform des Jahres 1909. Und die lese Baſſer⸗ mann⸗Eraberger will 30 bis 40 Millionen Mark Zuckerſteuer durch eine allgemeine Beſitzſteuer erſetzen. Was wollen dieſe Zahlen ſagen gegenüber der Höhe der Summen und gegen⸗ über dem Prozentanteil an den geſamten Aufwendungen, die wir gegenwärtig dem Beſitz auferlegen! Nun wird im allgemeinen nicht darüber geklagt, daß wir gegenüber dem Beſitz zu ſchüchtern wären. Aber die Herren finden unſere Beſitzſteuervorſchläge nicht ſchön. Ueber die Schönheit will ich nicht ſtreiten. Ich glaube aber doch, die Gelegenheit wäre recht ungünſtig geweſen, wonn wir uns jetzt vor den Augen des Auslandes um das Problem der Probleme— ſo nannte es vor einigen Wochen eine Zeitung— die Beſitz⸗ ſteuer die Köpfe zerſchlügen. Dazu iſt die Zeit gegenwärtig nicht geeignet.(Sehr richtig! rechts) Man hat an der Reichsbeſitzſteuer im weſentlichen auszuſetzen= hier im Hauſe wurde das ausgeſprochen und namentlich in der Preſſe— daß wir uns wieder neuerdings als Ko ſtgänger an den Tiſch der Ginzelſtaaten ſetzen wollen, und daß wir damit die Grundſätze Bismarckſcher Finangpolitik verließen. Meine Herren, Bismarck wollte das Reich finanziell ſelbſt⸗ ſtändig machen, nicht um Prinzipien oder Theorien willen,— Prinzipien oder Theorien waren in der Regel für Bismarck ganz gleichgültig—, ſondern weil er die Einzelſtaaten nicht cushungern wollte. Und wenn jetzt vielfach mit dem Gedanken einer Reichsvermögens⸗ oder Ein⸗ kommenſteuer geſpielt wird, ſo iſt das gar nicht un⸗ bedenklich. Ich warne dringend davor, einen Weg zu belreten, der nicht zum Ziel führen kann. Im Syſtem der Finanzwirt⸗ ſchaft würde ſich ja die Sache vielleicht ganz gut machen. Eine einheitliche Reichsvermögensſteuer, zu der dann die Bundesſtaaten Zuſchläge erheben könnten,— und das Reich würde beſtimmen, wie hoch dieſe Zuſchläge ſein könnten— das wäre eine Art Kommunaliſierung der Ginzelſtaaten. Meine Herren, dafür werden ſich die Einzelſtaaten bedanken und zwar mit Fug und Recht, und wer es mit dem Reich ernſt und gut meint, ſollte dieſen Gedanken auch ablehnen. Wohin führt denn die Sache in der Praxis? Sehr viele von den Herren, welche hier das Verlangen aufſtellen und auch Redner, welche ſich ſehr eifrig für die Reichsvermögensſteuer ins Zeug gelegt haben, ſind Mit⸗ glieder der Einzellandtage. Ich bitte die Herren, überlegen Sie ſich einmal, wohin die Ausführ ung des Projektes einer Reichsbermögensſteuer am Ende führt⸗ Haben Sie erſt einmal eine Vermögensſteuer des Reiches einge⸗ führt, dann bauen Sie ſie unzweifelhaft aus.(Sehr richtigl links.) Wenn Sie erſt einmal von dieſer Jugend⸗ liebe genoſſen haben, laſſen Sie nicht wieder nicht zu. von ihr.(beiterkeit.) Dieſe Flatterhaftigkeit traue ich Ihnen 95 * 32 General⸗Anzeſger, Badiſche Neueſte Peckrichten(Nittgablattf. 11. Seite. cccgcec Von Montag, einf. mbl. zu verm. 3. St. ſchön mo Zimm. ev. Wohn⸗ „Schlafz. a. b. Herrn z. v. 41502 F5, 22 Nähe der Börſe, möbl. Zimmer, auf die Straße gehend, ſofort zu verm. Näheres 2 Treppen. 2 Tr. ant möbl. F 7, 20 gr. 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Mit einer ausgebauten Bermögensſteuer verwirren Sie das geſamte Steuerſyſem der Ginzelſtaaten und bringen Sie bieſes Syſtem in den Bundesſtaaten, wo die Einkommenſteuer und die Vermögensſteuer ſchon ſehr hoch angeſpannt iſt, in Un⸗ ordnung. Derartige Staaten haben wir. Ich ſehe den Herrn Abg. Baſſermann nicht au ſeinem Platze; er würde mir aber recht geben, wenn ich Baden als Beiſpiel nennen würde. JIu derartigen Staaten würden wir ſchließlich zu einem Zu⸗ fammenbruch der einzelſtaatlichen Finanzen kommen. Sie, meine Herren, die Sie in den Einzelſtaaten und auch in den Kommunaldertretungen Sitz und Stimme haben, be⸗ denken Sie doch, woher wollen Sie ſchließlich das Geld nehmen für die Grfüllung der Kulturaufgaben, die doch dei Gründung des Reiches bei den Ginzelſtaaten und bei den Kommunen geblieben ſind.(Zuruf bei den Soz.: Woher nehmen ſie es denn jetzt!) Sie nehmen es jetzt aus den direkten Steuern, die ich ihnen durch das Reich nicht nehmen will. Wir würden nicht nur die Steuern der Einzelſtaaten, ſondern wir würden die Kulturaufgaben, von denen ich ſprach, und die trotz unſeres erhöhten Reichsbudgets andauernd haben erfüllt werden köunen und befriedigt worden ſind, verkümmern laſſen. Damit würde eine Stagnation des Lebens der Ginzelſtaaten eintreten und das würde doch ſchließ⸗ lich, da wir ein Bundesſtaat find, das Reich an der Wurzel feiner Kraft faſſen.(Sehr richtig!): Meine Herren, überlegen Sie ſich die Gefahr ſehr genau, und ich ſage Ihnen nochmals: Beſchreiten Sie nicht einen Weg, der nRicht zum Ziele führen kann. Ich hoffe, wenn die Herren ſich dieſe Geſichtspunkte vorhalten, wird ihnen doch unſer Beſitzſteuervorſchlag nicht als ganz ſo ſchlecht erſcheinen. Man ſtößt ſich— das entnehme ich aus der Preſſe und auch aus manchen Reden, die hier gehalten worden ſind— an unſerem Vorſchlag um deswillen ſo ſehr, weil Sie wünſchen, eine gleichmäßige Beſitzbeſteuerung im ganzen Reiche herbeizuführen. Ja, meine Herren, alſo mit einer Reichsvermögensſteuer würden Sie das nur erreichen, wenn Sie einen Strich durch das gange Syſtem der Beſteuerung in den Eingelſtgaten machen, und dazu werden doch all die Parteien, die mit uns hochhalten die Grundlage des bundesſtaatlichen Syſtems, nicht die Hand bieten.(Sehr wahr! rechts.) Und, meine Herren, ſelbſt wenn wir— ich ſpreche jetzt zuden Herren von deräußer⸗ ſten Linken und zu den Herren von der Fort⸗ ſchrittspartei— das Sehnen Ihres Herzens erfüllen und eine Erbſchaftsſteuer machen wollten, dann würden wir ja doch in keiner Weiſe zu einer gleichmäßigen Beſitzbeſteuerung kommen. Weder für die Geſamtheit der Bundesſtaaten noch inner⸗ halb einzelner Bundesſtaaten, noch für die Kommunen; alſo Sie würden, ſowohl wenn Sie eine Reichsvermögensſteuer einfüh⸗ ren, wie bei der Reichserbſchaftsſteuer, immer bei dem jetzigen Ergebnis bleiben, daß die Belaſtung mit direkten Be⸗ ſizſteuern im Reich eine außerordentlich bunt⸗ ſcheckige ſein würde. Iſt es da nicht biel beſſer und viel ge⸗ rechter, wenn Sie dieſe Regelung. wie wir es Ihnen vorſchlagen, den Einzelſtaaken überlaſſen?(Sehr richtig! rechts.) Der Einzelſtaat iſt ſehr viel mehr in der Lage, dann die Sache ſo zu arrangieren, wie es für den ſpeziellen Zwerk, die ſpeziellen Verhältuniſſe des Staates paß t. Sie erhalten keine abſolute Gleichheit, aber, m.., ich glaube, von der angeblichen Wahrheit, daß Gleichheit Gerechtigkeit bedeutet, werden Sie doch wohl mit der Zeit abkommen.(Sehr gut! rechts.) M.., ich möchte überhaupt bitten, daß Sie ſich frei machen von dem Gedanken, daß die Beſitzſteuern zu m Rück⸗ grat der Reichsfinanzen werden. Ich weiß ſehr wohl, daß das außerordentlich unpopulär iſt, was ich damit ſage.(Heiterkeit und Sehr gut! links.) Ich bin auch vollkammen darauf gefaßt, daß ich wieder einmal von Ihnen geſteinigt werde.(Heiterkeit.) Das i ſt mir ja ſchon häufig paſſiert. Alſo geben Sie doch, bitte, den Gedanken auf. Der Anſturm auf die Beſitzſteuern iſt ja ſchon alt hier im Reichstag, von der Linken wird er ja ſeit Jahr⸗ zehnten vertreten, der ſchärfſte Anſturm dattert aber erſt von dem Jahre 1908/09. Nun, m.., ſoll man doch bei der Be⸗ meſſung der Tragfähigkeit der direkten und der indirekten Steuern nicht immer bloß von den Verhältniſſen im Reich bei uns ausgehen. So wichtig das Moment iſt, daß wir ein Bundesſtaat und kein Einheitsſtaat ſind, ſo lommt es doch für den Steuerzahler darauf an, wieviel an Abgaben für Kommunen, für Einzelſtaaten und das Reich auf direkte und wieviel auf indirekte Steuern gelegt worden iſt,(Sehr richtig! krechts.) Da will ich nur an wenige Zahlen erinnern. Für das Deutſche Reich iſt für 1911 die direkte Veiteueruna cntf 2100 Millionen, die indirekte auf 2000 Mil⸗ berechnet, die direkten auf 1350 Millionen.(Hört! Hört! rechts.) Alſo während bei uns die direkten Steuern etwas höher ſind als die indirekten, betragen in Frankreich die direkten Steuern nur etwas mehr als die Hälfte der indirekten. Alſo die Be⸗ Deutſchland die indirekten Steuern viel höher tunk ſeien als die direkten, iſt eine Legende. Ich führe dies hier auf, um einmal dem vagen Gedanken, der aber die Geiſter ſehr viel beſchäftigt, ent⸗ bringen, unſere Reichsfinanzen ſteuern zu erwarten haben. Der Gedanke des Wehrbeitrages iſt gut auf⸗ genommen worden, den Eindruck habe ich. Man hat ſogar ſehr ſcheide mich für den Reichsſchatzſekretär und halte dafür, daß dieſer ſein Gedanke ein außerordentlich glücklicher iſt.(Beifall.) Denn, meine Herren, alle Kritik, welche an dem Gedanken ge⸗ übt worden iſt, kann doch nicht die Größe des Eindrucks verwiſchen, die es im ganzen Vaterlande hervorgerufen hat, daß die weiteſten Kreiſe umſeres Volkes willig und bereit ſind, außergewöhnliche Opfer für unſere Rüſtungen auf ſich zu nehmen.(Beifall rechts.) Ich kann Sie berſichern, ich habe ſehr zahlreiche Zuſchrif⸗ ten, die von tiefem Patriotismus getragen ſind, aus allen Stän⸗ den, von reich und arm, auch von den Auslandsdeutſchen, erhalten, und eine große Anzahl dieſer Zuſchriften ſind von freiwilli⸗ gen Spenden begleitet geweſen, von Spenden auch bon Perſonen, die nach den Abſichten des Wehrbeitragsgeſetzes nicht herangezogen werden(Sehe gut! rechts), die aber einen Stolz und eine Ehre darein ſetzen, freiwillig ihr Opfer für das Vater⸗ land zu geben.(Beifall.) Ich muß ihnen für dieſe Kundgebung der Baterlandsliebe hier öffent⸗ lich meinen Dank ſagef.(beifall) Ich will ſchließlich noch einer Auslegung entgegentreten, die der Abg. Südekum— und wie mir berichtet worden iſt, iſt ihm der Abg. Gothein darin beigetreten— einem Satze meiner Rede vom Montag gegeben hat. Die Herren haben geglaubt, ich lehte Arbeiterſtand in Lupus und Wohlleben degene⸗ rieren würde. welche ihre Rüſtungen vernachläſſigen und dafür Luxus und Wohlleben an die erſte Stelle ſtellten, verkommen würden, Wie Reichstag den Vorſchlag machen, eine große Verſtärkung unſerer gegeben habe, daß Deutſchland bereit ſei, dieſe Opfer auf ſich zu nehmen.(Sehr richtig!) Da ſoll ich in dem Satz an Deutſch⸗ deuklich ausgeſprochen, daß es ſich um allgemeine Lehren der blauen Geſchichte handelt, die Sie mir nicht widerlegen können. gehabt hätte, wenn ich vor Lurxus und Wohlleben hätte warnen wollen, da hätte ich mich wohl an Die Henninis der Verhältniſſe könnte mir auch Dr. Südelum geben wird, richtig iſt. Es iſt falſch und eine Verzerrung.(Zu⸗ ſtimmung rechts!) Aber darin denke ich, werde ich die Zuſtim⸗ mung des ganzen Hauſes finden, auch der Sozialdemokraten, ſeit der wenn ich ſage: Verweichlichung und Aufgehen in materiellen Intereſſen würden keinem Volke Die Wir müſſen hart bleiben und müſſen uns wehren.(Beifall.) Meine Herren! Die beiben großen Güter, die des Vaterlandes und der Frieden. So hohe guch Opfer gebracht werben. Das Gcho, das unſer Appell an die Opferwilligkeit des deutſchen Volkes bekommen hat, das ſtärkt Imich in der Ueberzeugung, der ich chon eben Aus drucd gegeben ſpricht für die Vorlagen Ordnung in die Unſere ind in der Beſorgnis, daß Deutſchland und namentlich der deutſche N 8 will ich in die Ich bitte die Herren Südekum und Gothein die Güte zu nur über den ö haben, ſich doch noch einmal mein Stenogramm anzuſehen. Ich Kriegsſchatzes iſt durchaus wünſchenswert. Bedenklich abe iſt, habe in keiner Weiſe bei dem allgemeinen Satze von Deutſchland daß die neuen Summen in eſproche ich ſagle, die Geſchichte lehre uns, daß Völker, halten werden ſollen. Es iſt gef geſprochen, wenn ich ſagle, die Geſchich 0 85 ans derr Werlehr zu zieen, präſidenten Havenſtein außerordentlich dankbar, an die Recte bgt land gedacht haben?(Ledebour: An wen denn?) Ich habe es Sonſt kommen wir in abſ mit einem Zuſtbom bo liberalen die Vorlagen in ihrem Sinne unter Da Wenn ich, was ich nicht getan habe, Deutſchland im e Jach bringen. Der Wenn ich, ch het getan ha ſchland im Aug 8ch habe ſein, Worte nichts zurücknehmen. Der Reichskanzl Dunkelheit ſeiner Ausſ Wenn ſeine Worte Deutſchland beziehen. Dem Reichs andere Kreiſe gewandt.(Lebhafte Zuſtimmung rechts.) 5 8 827 9.(Heiterkeit) 5 nur auf önnen ſie ſich La Das iſt aber nebenſächlich, zugeſtehen. Ich bin nicht der Anficht, daß das Zerrbild, das von ſpruch recht.) Zeit zu Zeit— ich will hier nicht ſpeziell auf die letzte Rede Dr. kam es nuür darauf an gegen Herrn Roland⸗Lücke und a Südekums anſpielen— von den Sozialbemokraten über die Lage e die an der 2 1 11 ie Ve f Arbeiters ge⸗ er arnung tri uns a a der Arbeiter, über die Verelendung des deutſchen eiters g ſucht 2 ſich der Kangler zum Verdleich Fra aus, warum nicht England? Wer auf di gierungstiſche baut der hat auf Sand gebaut. echſel ſeiner Ueberzeugeun außerordentlich raſch und exakt vorgenommen.„ ſo ſehr ſchaden, wie uns Deutſchen.(Sehr richtig!)]gehen ſchließt, Einige Parſifalp Bülowzeit den W Petitionen werden Sane tit wir ne Debakte wir durch unſere Vorlage erreichen wollen, ſind die Stärkung erbnung 15 2 N18 e 8 ta Etat des Ausmär Güter gibt es in der Welt nicht umſonſt. Dafür müſſen e al des Au zme Schluß 4½% ühr.. Gr. Merzelſtr. 7, 4. Stock Abg. Bruhn(Reſpt.) durch eine ergänzende Reichsvermögens⸗ oder 8 13 Be? wenn Herr Gothein die polniſchen 2 rbeiter hauptung die man fo oft hört, daß bei uns in etwas tun, warum nicht auch die polnſſchen Juden, die nichts Abg. Segitz(Soz.): tt mi Keller zu vermiet. 9s lionen berechnet worden. Alſo die direkten Steuern haben noch habe, daß Deulſchland nicht in der Gefahr iſt, in Wohlleben und einen kleinen Ueberſchuß über die indirekten. Nun ſollte man Luxus unterzugehen, ſondern daß es bexeit annehmen, daß in Frankreich, einem ſopfel reſcheren Lande Güter ſeiner Stärke und des Friedens Opfer zu bringen.(VBeifall.) als Deutſchland, mit ſeinen abſolut demokratiſchen Grundſäßzen Ich b itte Sie, meine Herren doch die direkte Beſteuerung beſonders ſcharf herangezogen wäre, uns die Mittel, die wir von Für Frankreich werden die indirekten Steuern auf 2500 Millionen Sie werden gut ang elegt ſein. iſt, für die hohen pewikigen ie Ihnen erbitten. (Beifall.) die aber noch verbeſſert werden köunken Einkommenſteuer. beſteuern will, die Roſchsfinanzen können nur direlte Steuern irekten Steuern übertreffen die aller an⸗ gegenzutreten, als ob wir in Zukunft für deren Staaten ganz erheblich Wir empfehlen alſo neben den das Heil von Beſitz⸗ Erbſchaftsſteuer eine oder eine Kombingtion der beiden. Man pred Kommunen müſſen ſie ſchon üben. Wer trägt aber die Schuld an der ee Graf Poſadowsky, 723 5 5 8 Penſionierte Minſſter, die das Drei⸗ un eifrig darüber geſtritten, wem der Ruhm der Vaterſchaft zu⸗ ice Penfion als Auſſichtsrate einnehmen, haben noch nicht auf kommt, ob Ludwig XIV., dem Abg. Dapid oder dem Reichsſchatz⸗]eine Mark ihrer Penſionen verzichtet. Giner ſekretär Kühn.(Große Heiterkeit.) Ich für meine Perſon ent⸗ des Konſums werden wir ſelbſtoerſtän Reichseinkommenſteuer igt Sparſamkeit. Die; der Vater des Zolltarſfs. d Vierfache ihrer reich⸗ neuen Beſteuerung dlich auf das entſchiedenſte regent be en Reichs Abg. Dr. Arendt(Rp.)2 Nach den überaus eindringlichen Worten ſer erſchöpften Debat Kriegsſchatz ſprechen, 11111111 ͤ,,,. Moment, wo wir, die verbündeten Regierungen, dem deutſchen gegen die Ausgabe der 120 Millienen Reichs kaſſenſcheme. 10 Die Vorlagen müſſen ſtchnell und Rüſtungen vorzunehmen,(Sehr richtig!)— wo wir von Ihnen getragen von der Ae ſen der bürgerlichen 17 Mittel in dieſer Höhe erbitten, und wo ich in derſelben Rede Konflikte mit der Regierung. Wir müſſen zu meiner feſten Ueberzeugung und meiner Zuverſicht Ausdruck ſchnellen Verſtändigung Abg. Dr. Reichskanzler hat ſich ge Die Deck udgetkommiſſion. as Reich⸗ 5 515 ellu: felben dez Reſchskanhler 1%(Huſt umüng Die Stärkun der Reichsbanf abgeſondert jährlich, eine Viextel Million Gold Wir ſind dem Reichsbank⸗ einheitlich erle Parteien der Parteien kommen,(Beifall. 5 ee aet . ſt es Zeit, Prinzipienfragen aufzu gelt nicht—5 Die on Natio en mich gew nochmals nachgeleſen und kann bon meinen er weit ermögensſteuer forderten. Ohren. die Worte vom ungsvorſe erledigt. tigen Amts 55 Gas zu vermieten. 14887 12. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagblatt). Mannheim, den 14. April 1913. EXTRA ANGEBOT! aaaaaaa 0 Ueber Paar Herren- u. Damen- Stiefel u. Halb-Schuhe in schwarz und braun, Lack, Chevreaux und Boxcalf, aueh mit feinen Stoff- und sämisch Kalbleder-Einsätzen bringen wir zu folgenden Serienpreisen zum Verkauf: ſccccaagagagagadaqanananqaaaaagagagagagggagggagg ſenue ſſcggcanamgwach a 0 bisher Mk. 18.— Feinste Original amerikanische Stiefel und Halbschuhe für Herren bisher Mk. 16⁰ 1 ſcchggggpmnanmnaaganamgmmagaaggagganggngggnmaggſn Serie 1 Serie II Serie III Serie IV — jetzt jetzt jstzt jetzt — jodes 80 jedes jedes jedes — Paar Paar Paar* 80 Paar —.— Sisherige Verkaufspreise 12²⁰ —— bis Sisherige Verkaufspreise Bishberige Verkaufspreise 18⁰ Sisherige Verkaufspreise 21⁰⁹ —.— Ferner eine Masse Einzel- 18⁵⁰ bis æu bis zu„( — paare im Werte bis Mk. 8 . 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Anläßlich des Rücktritt des Pariſer Polizeipräfekten Lépine erinnert das„Journal des Dsbats“ an andere Polizeipräfekten und Polizeiminiſter, die berühmt geworden ſind, vor allem aber an Savary, Herzog von Rovpigo, der unter Napoleon Polizeiminiſter war. In dieſer Eigenſchaft hatte er in Hartwell⸗ Houſe, wo die Bourbonen im Exil lebten, eine ganze geheime Polizei untergebracht: hochgeſtellte Perſönlichkeiten, die zu dem kleinen Hofſtaat des Königs gehörten, lieferten gegen gute Bezahlung alle Nachrichten, die man von ihnen verlangte. Als Sapary im Jahre 1819 nach der Reſtau⸗ ration nach Paris zurückkehrte, ließ König Lud⸗ wig XVIII. ihn rufen.„Herr Herzog“, begann er,„was koſtete eigentlich die Polizei, die Sie in Hartwell unterhielten?“—„Hundertzwan⸗ zig⸗ bis hundertfünfzigtauſend Franken, Maje⸗ ſtät.“—„Das iſt nicht teuer,“ bemerkte der König ironiſch,„ich hatte es mir ungefähr auch ſo ausgerechnet.. Einer Ihrer Berichterſtatter war doch der Herzog'Aumont, nicht wahr?“ —„Das iſt ein Staatsgeheimnis, das ich nicht preisgeben kann, wenn Euere Majeſtät es nicht ausdrücklich befehlen.“—„Sprechen Sie nur offen, da ich über dieſen Punkt faſt ſchon ebenſo⸗ viel weiß wie Sie.“—„Da Euere Majeſtät ſo gut unterrichtet zu ſein ſcheint, will ich nicht in Abrede ſtellen, daß der Herzog d Aumont mir zweimal im Monat ſchrieb und mir alles, was am Hofe von Hartwell vorging, haarklein be⸗ richtete“—„Und wieviel zahlten Sie ihm für dieſen Dienſt?“— Wenn ich mich recht erinnere, 24 000 Franken im Jahre!—„24 000 Fran⸗ ken! Sehen Sie, Herr Herzog, wie wenig man ſich auf die Menſchen verkaſſen kann. Er hat mir immer geſagt, daß er nur 12 000 Franken bekomme. Und während Savary bei dieſer un⸗ erwarteten Enthüllung etwas dumm drein⸗ ſchaute, fuhr der König fort:„Aber vielleicht tat er es nur, um mir nicht Tantiemen zahlen zu müſſen: die Berichte, die er Ihnen ſchickte, habe nämlich ich geſchrieben!“ Savarys Geſicht ſah darum nicht klüger aus — Wie verzollt man Hörner? Eine ſchnurrige Zollgeſchichte erzählt nach der„Frkf. Ztg.“ eine oner Zeitung: Kürzlich geriet in einer Grenzſtadt, deren Name nicht genannt wird, ein Zollbeamter in nicht geringe Verlegenheit, als ſich ihm an der Zollſchranke ein Herr ſtellte, der ein paar wunderhübſche Hörner in der Hand hielt. Unter den vom Zoll betroffenen Gegen⸗ ſtänden waren Hörner nicht beſonders aufge⸗ führt; die amtliche Liſte ſprach verallgemeinernd nur von„Gegenſtänden aus Horn“. Zollbeam⸗ ter und Reiſender ſtritten ſich eine gute halbe Stunde lang herum, ohne zu einem Ergebnis zu gelangen. Der Zollbeamte wollte unter rück⸗ ſichtsloſer Vergewaltigung der Naturgeſchichte die Hörner für„Elfenbein“ erklären und mußte ſich gefallen laſſen, daß der Reiſende ihn als einen kraſſen Ignoranten an den Pranger ſtellte; dafür revanchierte ſich der Beamte, indem er ſich ent⸗ ſchieden weigerte, die Hörner als ein„Tier⸗ haupt“ gelten zu laſſen, da das Tier, zu dem ſie gehört hätten, nicht lebend vor ihm ſtünde. Schließlich kam ein Herr, der dem originellen Diſput beigewohnt hatte und dem die Sache ſchon zu lange dauerte, auf einen Ausweg: or nahm den Beamten beiſeite und ſagte ihm, daß er die Hörner als„Schmuckgegenſtand alltäglicher Art“ deklarieren könne. Das leuchtete dem Beamten ſofort ein, und die Hörner gingen frei durch; der Reiſende aber, der eine hübſche junge Frau hat, proteſtierte energiſch gegen die boshafte Aus⸗ legung und reichte ſofort eine Beſchwerde ein. — Das Telephon als Waffe für weibliche Schutzleute. In Helſingsfors ſind ſeit einiger Zeit eine Anzahl weiblicher Schutzleute einge⸗ ſtellt, die ſich beſonders mit jungen Mädchen zu beſchäftigen haben. Nun kommt es nicht ſelten vor, daß die Schutzleute, trotzdem ſie durch ihre Kleidung als ſolche kenntlich gemacht ſind, ſelbſt in Gefahr geraten. Wie man aus Helſingsfors ſchreibt, hat die Polizeibehörde ein Mittel ge⸗ funden, die weiblichen Schutzleute mit einer neuen Art von Waffe zu verſehen, und dieſe Waffe iſt ein Telephon. Die Frauen, die in dem Dienſte der Polizei ſich befinden, bekommen ein Hand⸗ telephon, damit ſie bei einem⸗Ueberfall raſch die Möglichkeit haben, Hilfe herbeizurufen. Zu dieſem Zwecke werden an verſchiedenen Häuſern die Telephonſchränke angebracht, durch die die Leitung vermittelt wird. An dem Handtelephon ſelbſt ermöglicht eine ſinnreiche Einrichtung die ſofortige Verbindung des weiblichen Schutzman⸗ nes mit dem Revier. Auf dieſe Weiſe ſollen die weiblichen Poliziſten vor den Ueberfällen ge⸗ ſchützt werden, denen ſie bei der Ausübung ihres Berufes nicht ſelten ausgeſetzt ſind. Die Ver⸗ wendung des Telephons als Waffe iſt jedenfalls ſehr originell und eigenartig, und es iſt zu hoffen daß damit die entſprechenden Reſultate erzielt werden. Den Frauen aber erleichtert das Be⸗ wußtſein der Sicherheit bedeutend ihren Dienſt — Eine Ehe zwiſchen einer Operettendiwa und einem Neger. Die Herren und nicht zuletzt die Damen der Petersburger Geſellſchaft haben nun auch ihre Senſation gefunden. Man ſpricht wie von dort geſchrieben wird, viel von einer ſenſationellen Eheſchließung, der eine lange Lie⸗ besaffaire vorausgegangen iſt. Eine der ge⸗ feiertſten Operettendiwen, die von der ganzen Petersburger Lebewelt jüngeren und älteren Jahrganges heiß umſchwärmt wurde, hat ſich plötzlich von der Oeffentlichkeit und ihren An⸗ betern gänzlich zurückgezogen. Der junge Fürſt ., hat ihretwegen die ungeheuerlichſten Aus⸗ gaben gehabt und ſich ebenſo wie ſein väterliches Erbe ruiniert, ohne daß er die Neigung der Schönen ſich erringen konnte. Man wunderte ſich allerſeits darüber, daß die gefeierte Diwa in der Geſellſchaft, in der man ſie zu ſehen gewohnt war, ſich garnicht mehr blicken ließ. Endlich hatte man die Löſung dieſes Rätſels gefunden. Seit vielen Mnateno war die ſchöne Diwa von einer heftigen Leidenſchaft zu einem Neger befallen worden, und glücklicherweiſe wurde dieſe Neigung von dem ſchwarzen Gentleman ebenſo heftig er⸗ wiedert. Er war ſeines Zeichens Portier in dem Theater, in dem die Operettenſängerin allabend⸗ lich ihre Triumphe feierte, und er hatte ihr Herz im Sturm gewonnen. Mehrere Monate lang genoſſen die Beiden heimlich ein ſtilles Liebes⸗ glütck. Der Othello hatte dabei die Aufgabe, von ſeiner ſchönen Freundin allerhand zu lernen, was er als Gemahl einer gefeierten Künſtlerin unbe⸗ dingt nötig hat. Sie unterrichtete ihn in der Sprache ihres Landes, gab ihm dramatiſche Stunden, und ſoll die Freude erlebt haben, ihren gelehrigen Schüler jeden Tag geiſtig wachſen zu ſehen. Als er den Höhepunkt erreicht hatte, trat die Lehrmeiſterin mit ihrem Zögling vor den Al⸗ tar. Man war nicht wenig erſtaunt, als die Künſtlerin die Verlängerung ihres Vertrages davon abhängig machte, daß Joe, der Portier, gleichfalls eine Anſtellung an der Bühne zu be⸗ kommen habe. Da man nicht ſofort eine Rolle für den farbigen Jüngling wußte, gab ihm der Direktor einen Poſten als Regiſſeur, für den er ſich auch ganz gut eignete. Abend für Abend wartet er auf das Erſcheinen ſeiner ſungen Frau und Arm und Arm verlaſſen ſie das Theater Die Eingeweißten wiſſen, daß die Schöne, daß die gefeierte Sängerin, ihrem Joe zuweilen heftige Eiferſuchtsſzenen macht, und zwar dann, wenn er ihrer Anſicht nach ſich zu lange mit einer Künſt⸗ lerin beſchäftiat hat — Aus der Jugend. In einem kleinen weſt⸗ preußiſchen Städtehen iſt Minna, die neue Perle, zum 1. April in ihren erſten Dienſt ein⸗ getreten. Nachdem der Tag unter Verwundern und Staunen hingegangen iſt, wird ihr am Abend vdn der Hausfrau geſagt:„Minna, ehe Du ins Bett gehſt, klopſt Du ans Wohnzimmer⸗ kommſt herein und ſagſt Gute Nacht.“ Es wird halb zehn, es wird zehn Uhr, Minna erſcheint nicht. Etwas ärgerlich geht die Haus⸗ frau hinaus. Minna ſteht im Hemd mit der Lampe in der Hand in der Kammertür.„Aber, Mädchen, Du ſollteſt doch vorher Gute Nacht ſagen.“ „Getade wollte ich kommen,“ lautet die ver⸗ ſchämte Antwort. „So wollteſt Du kommens?“ „Ja, ich hatte mir ja auch gewundert.“ Ich ſpreche aus dem Schlaf. Das iſt höchſt unangenehm; beſonders wenn man verheiratet iſt. Zum Beiſpiel, ich fange um zwei Uhr nachts plötzlich zu murmeln an, meine Frau erwacht und legt ihr Ohr ganz nah an meinen Mund, und ich ſage:„Pipimauſi, Montag abend um ſieben beim Sendlingertor, beſtimmt!“ Natürlich liegt Montag abend um ſieben meine Frau beim Sendlingertor auf der Lauer. Und ich kann ungeniert mit Pipimauſt, wie ausgemacht, bei den Propyläen zuſammen⸗ treffen. Ein Ehepaar in Galizien beſchließt wegen des ausbleibenden Kinderſegens den„Rebbe“ zu be⸗ fragen. Sie gehen jedes einzeln hinein, kommen freudig erregt heraus, bis ſich plötzlich ein großes Geſchrei erhebt. Beſtürzt eilt der „Rebbe“ herbei. „Was iſt los?“ „Nu,“ ruft der Mann,„mir hat der Rebbe prophezeit zwei Kinder und ihr ſieben. Nu frag ich Sie, wo kommen her die anderen fünfs“ Ein Spezialwaffenvorgeſetzter im Range eines Brigadekommandeurs, der ſchon viele Jahre ver⸗ heiratet iſt und deſſen jüngſter Sohn ſchon bei⸗ nahe das 20. Lebensjahr erreicht hat, pflegt von Zeit zu Zeit eine kleine Probemobilmachung ab⸗ zuhalten. Bei dieſer Gelegenheit muß ihm ſeine Frau die Koffer packen und der Burſche ſeine Pferde geſattelt vorführen. Eines Nachts, als der alte Herr einmal wie⸗ der nicht ſchlafen kann, alarmiert er das ganze Haus, klopft bei dem Burſchen, einem biederen Oſtpreußen, der erſt ein paar Tage im Hauſe des Oberſten iſt und dieſe Scherze noch nicht mit⸗ gemacht hat, an und ruft ihm zu:„Es geht ſos!“ Der Koffer iſt ſchon längſt gepackt, und der Oberſt wartet nur noch auf ſeine Pferde, welche immer noch nicht kommen. Da klingelt es und herein tritt— eine Sage-komme, die der betag⸗ ten Frau Oberſt in ihren ſchweren Stunden bei⸗ ſtehen will. Der biedere Oſtpreuße hatte den Befehl ſeines Herrn falſch verſtanden, war nach der Stadt ge⸗ fahren und mit der milden Frau zurückgekehrt. eeeeeeee EBIEAniit eeeeeeeeeeereeee IIIIIIIIIIIIi VVVVVPCPVCTCPCTTPTTTTPTTPTPTTTTTTTTTTTb !!!!!!!!!!!.!..õõõõõũũ00ã ͤ TPppff CCCCc* 82 —Von Samstag, den 12. bis Samstag, den 19. April Aus meinen grossen Vorräten bringe ich Beachten Sie gefl. meine für den Frühjahrsbedarf derartig günstige Beachfen Sie gefl. meine Spezial Ausstellungen Angebote, dass solche für das kaufende Spezial- Ausstellungen Publikum unbedingtes Interesse haben! Weisse e Soewen gz p. 125.18 M. Weiss Hemalentuch 6o en brew. Mster 25 Pf. Weisswaren Schiürzen un Horseften Rausschürzen aus 1a. Stoffen 73 Pf. 93 Pf..28 1 Damen-Blusenschürzen Fantasie-Hemden a. feinf. Wäschetuch Weiss Nrelonne starkfädige Ware, 80 em breit.. Meter 33 Pf.—***. 6 Pf.25.45 1 mit eleganten Stickereſen„„„.45.88.98 M. 5 15 Damen-Blusenschürzen 4 Weiss Els. Wäschetuch 80 em breit, vorzügl. 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