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Mannheim, Samstag, ai 1913.(Abendblatt) — Die heutige Abendausgabe umfaßzt 24 Seiten. Die Wehrvorlage beim Auseinandergehen. Berlin, 2. Mai. (Von einem Berliner Mitarbeiter.) Die Budgetkommiſſton iſt nun gleichfalls in die Ferien gegangen. Die Nationglliberalen und die Konſervativen hätten gewünſcht, auch noch den Freitag und Samstag zu tagen, um die Wehrvorlage ſoweit als möglich zu fördern. Das hat ſich nicht durchdrücken laſſen; dazu war der Feriendrang auch bei den Kommiſſionsmitglie⸗ dern zu ſtark. Was ſich am Mittwoch nach der Abſtimmung über die neuen Kavallerieregimenter begab, war ſchon ein Auseinanderlaufen, kein Auseinandergehen mehr zu nennen. Dennoch braucht man mit dem Verlauf dieſer drei erſten Tage nicht gerade unzufrieden zu ſein. Es iſt natürlich nichts geſchehen, was man mit der be⸗ liebten und gar nicht mehr mißverſtändlichen Floskel eine„Annäherung der bürgerlichen Par⸗ teien“ nennen könnte. Eine ſolche Annäherung hat bisher nicht ſtattgefunden. Trotzdem wird die Situation— auch von Mitgliedern des iffft-nicht eben ungünſtig beurteilt. Wir haben ja zunächſt den (ſo kann man ihn am Ende nennen) von den Konſervativen bundesbrüderlich unterſtützten Ob⸗ ſtruktionsverſuch des Zentrums erlebt, durch Zuſammenkoppelung der Wehr⸗ und Deckungs⸗ vorlagen die bürgerliche Linke an den ſchwarz⸗ blauen Wagen zu ſpannen. Aber dieſer Verſuch iſt ſchließlich glatt niedergeſchlagen worden und was die Sozialdemokraten dann unternahmen (ihre unermüblichen Vorträge über das wahre Weſen auswärtiger Politik, die Beklemmungen ob der angeblich von Deutſchland bedrohten bel⸗ giſchen Neutralität und ihre durchaus unmaß⸗ geblichen Schilderungen von der im Grunde friedfertigen Dispoſition der ruſſiſchen Volks⸗ ſeele) iſt zuguterletzt auch fruchtlos im Sande verronnen. Das ſah ſich zunächſt gefährlicher an, als es vielleicht überhaupt gedacht war. Wenigſtens gibt es Parlamentarier, die der Meinung ſind: das alles ſei von den ſozialdemo⸗ kratiſchen Kommiſſionsmitgliedern, unter denen ſich freilich auch ein paar ſo„ſchwere Jungen“ wie die Herren Ledebvur und Scheidemann be⸗ ie vornehmlich vorgebracht worden, um Geſicht zu wahren“. Sie hätten in den — auf alle Fälle. was ſich irgend zuſammentragen ließ, auf daß ſie hinterher ihren Wählern im Lande ſagen könn⸗ ten: wir haben getan, was in unſeren Kräften ſtand; gegenüber dem zur Tat entſchloſſenen „Rüſtungsfanatismus“ der bürgerlichen Par⸗ teien mußten wir natürlich ohnmächtig bleiben. Die ſo argumentieren, meinen dann weiter: die Sozialdemokraten, wenigſtens ſoweit ſie die Würde des M. d. R. erwarben, hätten perſönlich ja gar kein Intereſſe an einer Störung oder Hinauszögerung der Wehrvorlage. Daß die ſo oder ſo Geſetz würde, wüßten ſie. Wenn nicht anders, nach einer Auflöſung Und daß bei Neuwahlen, bei denen es ſich um nationale Exiſtenzfragen handelt, die Sozialdemokvaten keine Geſchäfte zu machen pflegen, ſei eine noto⸗ riſche und allſo wohl auch den Herren auf der äußerſten Linken nicht ganz unbekannte Tatſache. Ob dieſe Art zu argumentieren am Ende nicht zu optimiſtiſch iſt, möchten wir im Augenblick nicht entſcheiden. Feſt ſteht jedenfalls, daß, nachdem ihr Rededrang ſich während der Generaldebatte der beiden erſten Tage erſchöpft hatte, die Sozial⸗ demokraten für ihre Verhältniſſe leidlich traitabel geworden ſind. Die Beratung über die Ver⸗ mehrung der Infanterie hat ſich— das iſt gar nicht zu leugnen— überraſchend ſchnell abge⸗ ſpielt. Und bei der Ausſprache über die Kavalle⸗ rieregimenter haben die Sozialdemokraten ſich eigentlich auch nicht vorgedrängt. An der nahmen im gleichen Verhältnis auch die übrigen Parteien tetl. Auch in der Ablehnung der drei von den ſechs geforderten Kavallerteregimentern will man keine prinzipielle Entſcheidung ſehen; zum mindeſten nicht, was irgendwie ſymptomatiſch ausgedeutet werden könnte. geneigt, es als einen Vorgang von ſo ſympto⸗ matiſcher Bedeutung zu werten, daß am Mitt⸗ woch bei der Abſtimmung das Zentrum ſich mehr⸗ fach untereinander trennte. Im allgemeinen ſo, daß den poſitiv gerichteten und lum es etwas ſchlagwortartig auszudrücken)„militärfrommen“ Abgeordneten Spahn, Praſchma und Fehrenbach als Vertreter demokratiſcher und partikulariſti⸗ ſcher Oppoſitionsgelüſte die Herren Erzberger, Gröber und Speck gegenüberſtanden. Nur bei der letzten Abſtimmung, der über den fortſchritt⸗ lichen nAtrag, drei Kavallerieregimenter ſtatt ſechs neuer zu ſchaffen, geſellte ſich Herr Spahn, der doch anfangs die Regierungsvorlage zu be⸗ willigen bereit geweſen war, zu der Minberheit und ſtimmte bie ganze Forderung nieder. Wieſo Herr Spahn zu dieſem Radikalismus kam, iſt ſreilich nicht vecht klar geworden. Ein wenig verxwunderlich bleibt der Standpunkt des alles oder nichts bei einem Mann wie Herrn Spahn Weit eher iſt man garn die Aufgabe zufallen würde, den Norden wird allgemein angenommen daß Oeſterreich⸗ Das iſt der Stand der Dinge in dem Augen⸗ blick, wo die Budgetkommiſſion auf drei Wochen, das Plenum auf einen Monat auseinandergeht. Der Ausblick iſt, wie geſagt, nicht ganz unerfreu⸗ lich, obſchon bisher eigentlich nur das überhaupt nicht Strittige bewilligt wurde und alles, was ſich auf die Deckungsfrage bezieht, noch weit im Felde liegt. Immerhin will uns ſcheinen(und auch anderen erſcheint die Lage ſo), daß die Regierung ſich einſtweilen in einer durchaus annehmbaren Aſſiette befindet, wenn ſie nur der Trümpfe ſich bewußt bleibt, die in ihre Hand gegeben wurden und entſchloſſen iſt, rückſichtslos mit ihnen zu ſtechen. Man muß ſich nur die Sachlage einmal in Ruhe klar machen. Könmen die Konſervativen, wie immer das Schickſal der Deckungsvorlage ſich geſtalte, denn die Wehr⸗ vorlage ablehnen? Das könnte, möchten wir glauben, nicht einmal das Zentrum. Aber ge⸗ ſetzt: im Zentrum ſiegten die oppoſitionellen und demokratiſchen Inſtinkte, die Wehrvorlage würde durch Schuld des Zentrums abgelehnt und der Reichstag auseinandergetrieben— in welche Lage gerteten dann als deſſen bisherige Waffen⸗ gefährten die Konſervativen? Uns ſcheint: auch die Rechte iſt ungemein an einem Ausgang in⸗ tereſſiert, der den Wünſchen Fer bürgerlichen Linken entgegenkommt. Diesmal iſt Herr von Bethmann wirklich, was er ſeinen Lebtag noch nicht war, ein Stück Hans im Glück. Er braucht nur einmal energiſch zu wollen. ** Ceilung Albaniens in Intereſſenſphären? 0 Die Skutarifrage wächſt ſich vornehmlich durch das Auftreten Eſſad Paſcha zu einer albaniſchen Frage aus; wir haben ſchon darüber berichtet, daß im Lande vollkommene Anarchie herrſcht und daß man daher in Rom und Wien ſich mehr und mehr mit dem Gedanken vertraut macht, eine große militäriſche Aktion zur Pazifizierung des Landes zu unternehmen, wobei Oeſterreich⸗Un⸗ zu beruhigen, während Italien ſich im Süden in gleicher Weiſe nützlich machen würde Von dieſer geteilten Beruhigungsaktion zur Schaffung von Intereſſenſphären iſt dann nur noch ein kurzer Weg und ſchon wird er taſtend beſchritten, wie folgende Meldung zeigt: *Wien, 2. Mai. Zwiſchen der öſterrei⸗ chiſch⸗ungariſchen und der italieniſchen Regierung herrſcht in jeder Hinſicht das vollſte Vertrauen zu den beiderſeitigen Abſichten und Einigkeit in der Auffaſſung über die Erforderniſſe der Lage. Es N⸗ garn bereits in allernächſter Zeit an die Verwirk lichung ſeines Planes ſchreiten wird. Große Be⸗ deutung legt man einem Artikel der heutigen „Reichspoſt“ bei, die ſich zu den Ausführun⸗ gen des römiſchen Regierungsblattes„Tri⸗ buna“ folgendermaßen äußert: „Das römiſche Regierungsblatt ſpricht heute von der Notwendigkeit, daß Italien an der Ordnung der Dinge in Albanien nicht unbe tetligt bleiben kann. Die Auffaſſung hat nichts Befremdendes an ſich. Wenn Italien ſeiner⸗ ſeits Maßnahmen in Albanien für notwendig hält, ſo wird dem die öſterreichiſch⸗ungariſche Politik nicht entgegenſtehen. Es wäre am beſten, wenn ſich die beiden Mächte über einefeſte Abgrenzungder beiden Intereſſenſphären verſtändi⸗ gen würden, die unſerem italieni⸗ ſchen Verbündeten in Südalba⸗ nien freie Hand gewährt, indeſſen Oeſterreich⸗Ungarn im Norden in demſel⸗ ben Verhältniſſe ſeine Intereſſen wahrnimmt. Gegenttber einem Italien, das zu Oeſterreich⸗ Ungarn loyale Bundesbeziehungen pflegt, kann die Frage von Valona kein Stein des Anſtoßes mehr bilden. Es gibt ſicher eine gefahrloſe Erledigung für dieſe Angelegenheit. Ein in eine nördliche und eine ſüdliche Intereſſenſphäre abgegrenz ⸗ tes Albanien iſt beſſer als eins, indem Rivalitäten unausbleib⸗ liche Reibungenſchaffen. Mit bei⸗ derſeitigem Entgegenkommen wird hier un⸗ ſchwer Rat werden. Das iſt eine der wichtigſten Fragen, die jetzt er⸗ ledigt werden müſſen. Eine Angelegenheit, die nur Oeſterreich⸗Ungarn und Italien 8 Schon die nächſten Tage werden darüber wißheit ſchaffen.“ Die Vorbereitungen zum Einmarſch. Bürgerkrieg in Albanſen. JBerlin, 3. Mai.(Von unſ. Berl Bur) Aus Wien wird telegraphiert: An dem bevor⸗ ſtehenden Einmarſch Oeſterreich⸗Ungarns und Italiens in Albanien iſt nicht mehr zu zweifelnm. Die Truppentransporte nach dem Süden haben einen großen Um fang angenommen. Heute nacht iſt aus Wien die Artillerie des 2. Korps nach Trieſt abgegangen. Ebenſo finden unaufhörlich Trupß⸗ pentransporte aus Graz und Lafbach nach dem Süden ſtatt. 0 Daß man auch gegen Serbien vorſich⸗ tig iſt, beweiſt, daß die Don aumonitore geuilleton. Die Attache bei Reichshofen. Epiſode aus der Schlacht von Wörth, 6. Auguſt 18700). Grauer Regen rieſelte ſänftiglich im Buchen⸗ wäld und ſtaute das ſtille Waſſer der Zorn. Rauher Wind ſtrich die Fruchtäcker und ſang in den Drähten der Hopfenſtangen, als die Brigade nach Gunſtedt abrückte. Einſam, wie ein Eisberg, der glitzernd in ſüdlicheren Meeren treibt, zog der ſtählerne Harſt des Weges. Jieberkrank ſaß der Kommandeur der Diviſion, General Duhesme im Sattel. Von ſeiner Diviſion war ihm nichts geblieben außer den Küraſſieren; Lanciers, Jäger und Huſaren waren ihm aus der Hand genömmen und den Infanterie⸗Diviſionen zugeteilt worden. Er wußte nicht einmal, ob bei Weißenburg auch bon ſeinen Reitern geblutet hatten.„Herrgott, iſt das langweilig“ murmelte der Leutnant Marc Krafft von Illzach, der lieber Trab geritten wäre, um den Kopf auszulüften. Am ſchweren Stahlbelm ſchlug der regennaſſe Roßſchweif, von der Bruſtſeite ſpritzten die Tropfen. 5 Entnommeſt aus dem gegenwartig in der „Gartenlaube“ exſcheinenden Roman Hermann Stege⸗ manns„Die Krafft von Illzach,“ der im Elſaß wäh⸗ rend des Krieges 1870—71 ſpielt und bochaktuell iſt in unſerer ſäbelraflelnden Zeit. ſich geſtellt, „Das iſt immer ſo, jetzt hat's die leichte Kaval⸗ ſerie beſſer, ſogar die Infanterie kommt raſcher s Quartier und an den Feind— aber wenn's ans Beinhacken geht, dann brauchen ſie uns doch“, antwortete der Wachtmeiſter Keſtle und zog den duftenden Kanaſter des' alten Freiherrn Krafft bon Illzach behaglich in die Zunge. Es kam Be⸗ fehl, die Mäntel anzuziehen, denn nun peitſchte der Regenſturm plötzlich Geſicht und Mähnen. „Das gibt ſchlechten Attackenboden“, brummte Heſtle. Marc gähnte. Weiter ging's im Schritt, Trab, im Schritt durch den trüben Tag. Und auf einmal ſchwamm die Brigade wieder im Strom der Armee. Artillerie, Zuaven, Tur⸗ kos, Linie, Märſchſäulen und Biwaks überall, Schlachtenodem wiktert über den Mulden und Häugen, die Dörfer glänzen friſch gewaſchen im verdampfenden Regen. Es iſt Nacht geworden. Marc weiß nichts, als was um ihn her vorgeht. Auf der Höhe vor ihnen ſchanzt läſſig müdes Fußvolk. Morgen iſt Ruhe⸗ tag. Von Elſaßhauſen her ſtreiſen Zuaven und räuten die Kartoffelfelder aus, denn die Inten⸗ danz hat nicht einmal die Brotfuhren von Ha⸗ genau herübergebracht. Heute empfindet Marc zum erſtenmal, daß er von den Seinen abgeſchnitten iſt, abgelöſt und auf nein, zum Teil einer andern Ge⸗ meinſchaft geworden, aufgegangen in dem Meer von Männern und Roſſen, das hier ſchläft. Und im Gemeinſchaft nicht fügen. Er hat dem Maire von Eberbach die Wünſche ſeines Oberſten ins Deutſche überſetzen müſſen, als ſie abſaktelten. Und da hat de la Rochsre ärgerlich zu ihm geſagt: „Wenn Ihr Elſäſſer nur Deutſch verſteht, kön⸗ nen ſich die Preußen gratulieren.“ Der Bürgevmeiſter aber hatte, auf ſein fran⸗ zöſiſches Bürgerrecht trotzend, erklärt, ſie ließen ſich nicht ſchinden und plagen und das Vieh von der Hette und das Huhn von der Stange holen, wie es ſeit geſtern Mode ſei, wo die Bataillone Lartigues vom Walde herabkamen, um Proviant zu ſuchen. „Die armen Teufel haben Hunger“, antwortete der General achſelzuckend auf den Vorhalt des Bürgermeiſters.„A la guerre comme à la guerre.“ Spät in der Nacht wurde Leutnant von Illzach geweckt, um der mühſam von Hagenau herankeu⸗ chenden Artillerie der Dipiſion Conſeil⸗Dumesnil den Weg zu zeigen. „Verdammt ſchofle Arbeit für einen Küraſſier“, ſchimpfte er und ſtieg mit Keſtle und zwei Mann, Elſäſſern wie ſie, zu Pferd. Zweimal hin und her geſchoben von Colmar nach Mülhauſen, zum 7. Korps und von dieſem wieder zurückgeholt, iſt die Dipiſion endlich an der Sauer angekommen. Nur ihre Artillerie, im Hagenauer Bahnhof feſtgeklemmt, hat fetzt erſt den Weg aufs Schlachtfeld gefunden, Ein neuer Regenſturm fegt über die Höhen und Hänge bei Wörth, pfeift um den Turmhelm von Marc bat die Batterien über den Albrechts⸗ häuſerhof ins Eberbachertal hinuntergebvacht. Auf der Höhe des Galgenhügels waren die Silhouet⸗ ten nächtlicher Reiter erſchienen, General Larti⸗ gue beritt die Stellung. „So, da ſind wir wieder!“ 55 Der Tag graute, helle Streifen ließen auf freundlicheres Wetter vaten, gottlob war heute Ruhetag. Und Marc ſtreckte ſich in der Scheune bon Gberbach auf das zerwühlte Heu. 5 Weiße Morgendünſte kräuſeln ſich im Tal der Sauer und ziehen ſich durch Wieſen und Hopfen⸗ pflanzungen bergan. Die Sonne wirft ihren erſten Strahl auf das grüne Land. Da fährt Marc Krafft von Illzach aus dem Schlaf. Er hat geträumt, daß er mit ſeiner Schweſter Claudine ausfahren wollte, Der Wa⸗ gen ſtand ſchon angeſpannt in der Kutſchhalle an der Kalbsgaſſe, Mare trieb eben die Pferde an, als das Portal, das weit geöſfnet geweſen war, mit einem dumpfen Krach ins Schloß fiel. „Die Kanone!“ Sieben Uhr, Kanonenſchläge rollen über die Hänge von Wörth und Fröſchweiler, der 6. Auguſt ſollte kein Ruhetag werden. Und Marc hörte die entfeſſelte Schlacht auf⸗ brüüllen und die Sonne ſteigt, die letzten Nacht⸗ ſchwaden ziehen, mit dem Pulpverdampf vermengt, in breiten Strähnen über die Höhen. Die Küraſſierbrigade hält abgeſeſſen, Zügel im Arm, in einer Talmulde bei Eberbach. Die Schlacht ſteht. Aber es wird einſam um die Rei⸗ er findet ſich nicht zurecht. Irgend etwas in ihm bleibt fremd und ungeklärt, will ſich dieſer neuen Fröſchweiler und praſſelt im Niederwald. terei, Reſerven werden vorgezogen, oben im Nie⸗ 2. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt) Mannheim, 3. Maf. Die Skutarifrage iſt vorläufig ganz in den Hintergrund gerückt. Ehe die Expeditionsarmeen Skutari von Süden erreichen, wird noch ziemlich lange Zeit vergehen, die König Nikolaus vermut⸗ lich dazu benützen dürfte, um die Stadt unter feierlichem Proteſt aber ohne Blutpergießen zu räumen. Die öſterreichiſchen und italieniſchen Armeen in Albanien werden zuſammen auf etwa 120000 Mann geſchätzt. Albanien dürfte im ganzen Umfange beſetzt werden. Das Kommando der öſterreichiſchen Armee wird vorausſichtlich Gene⸗ ral der Infanterie von Potiorek führen. Aus Albanien liegen Nachrichten vor, daß es zu blutigen Zuſammen⸗ ſtößen zwiſchen den Truppen Dſchavid Paſchas, die über Valona in das Innere Alba⸗ niens vordrangen, und den katholiſchen Berg⸗ ſtämmen gekommen ſei. Auch aus anderen Gegenden Albanien laufen ernſte Nachrichten ein, die von einem wahren Bürgerkriege er⸗ zählen. Die von ſerbiſchen und griechiſchen Agenten aufgereizten Dörfer bekriegen einander förmlich. Es wird auch behauptet, daß Ver⸗ trauensmänner des turko⸗albaniſchen Komitees nach Albanien abgegangen ſind, um für Eſſad Paſcha zu werben. Die Börſe eröffnete in ſchwacher Haltung. Das Geſchäft bewegte ſich in ganz engen Gren⸗ zen. Im weiteren Verlaufe trat eine beſcheidene Anregung ein, da die Meldung über die Ein⸗ berufung der montenegriniſchen Skuptſchina hier in günſtigem Sinne gedeutet wird. * Frankfurt a.., 3. Mai. Die Frank⸗ fürter Zeitung meldet aus Rom: Aus zahl⸗ reichen Garniſonen wird gemeldet, daß Tru p⸗ denabteilungen für ein Expeditions⸗ korps nach Albanien zuſammengeſtellt und ein⸗ gekleidet werden. Das Expeditionskorps wird in Brindiſi zuſammengezogen Es ſoll angeblich 30.000 Mann ſtark ſein, Frankfurt a.., 3. Mai. Die Frank⸗ furter Zeitung meldet aus Wien: Oeſterreich⸗ Ungarn wird, wenn die Abmachungen zwiſchen dem ßöſterreichiſchen und dem ttalieniſchen Generalſtabschef keine Abänderung mehr er⸗ fahren, 50 bis 60 000 Mann nach Albanien ſenden. Albaufen ſoll autauom bleiben. *Rom, 3. Mai. Die Agenzia Stefani mel⸗ det: Die von einigen Blättern veröffentlichte Meldung über ein Uebereinkommen zwiſchen Italien und Oeſterreich⸗Ungarn auf Aufteilung Albaniens und auf Abänderung der bereits ſeit mehreren Jahren zwiſchen den beiden verbün⸗ deten Mächten beſtehenden Verträgen, die ſie ge⸗ wiſſenhaft einhalten und die darauf abzielen, die Autonomie Albaniens gemäß den Beſchlüſſen der Londoner Botſchafterkonferenz zu ſichern, ent⸗ behren jeder Begründung. Gereizte Stimmung in Rom. JBerlin, 3. Mai.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Rom meldet der Draht: In hieſigen und auswärtigen Blättern wird behauptet, daß Italien und Oeſterreich ſich über ihre Ein⸗ flußſphären in Albanien geei⸗ nigt und ihnen den Flußlauf des Schkumbi als Grenze geſetzt hätten Sollte die Londoner Botſchafterkonferenz über die Zwangsmaßregeln gegen Montenegro nicht ſchlüſſig werden, ſo wird Oeſterreich nördlich, Italien ſüdlich des Fluſſes Schkumbi einſchrei⸗ ten, um im Auftrage Europas Ordnung zu ſchaffen. Die Nachricht, daß Kronprinz Danilo Skutari zur Hauptſtadt Monte⸗ negros proklamiert habe, hat hier beſonders nach den Erklärungen des montenegriniſchen Vertre⸗ ters in London den peinlichſten Ein⸗ druck gemacht. Die Blätter erklären, daß Montenegro wenn es glaube, die Groß⸗ müächte an der Naſe herumführen dermald raſt der Schlachtenorkan, zwei Eskadrons der 6. Lanciers kommen angetrabt und vaſſeln aus den Sätteln. Marc raucht Zigaretten. Da ſchlägt eine Granate in die erſte Eskadron, eine zweite ſchleudert hinter den Neunten ihre Eiſenſplitter, Gäule ſteigen und ſtürzen, ein Helm kollert— die Brigade ſteht und wartet. Wie Stroh ſchmecken die Papyros. Marc ſucht nach der Zigarrentaſche. Er hat ſie durch den Achſelſchlitz vorn in den Harniſch geſchoben. Den Stulpenhandſchuh ab⸗ ſtreifend, zieht er ſie hervor. Ein Brief fällt heraus. Im erſten Augenblick weiß er nichts damit an⸗ zufangen, dann ſteigt ihm die Scham in die Backen. Beinahe hätte er die Parole im Stich gelaſſen, die er ſeinem Vater gegeben hatte. Wieder ſchmettert ein Blitzſtrahl in die Glieder. Der Todesſchrei der Gäule jagt einem Schauer Über den Leib. Die Brigade rechts. Mare fragt nach einem Bleiſtift. Der Maré⸗ chal de Logis reicht ihm den klobigen Stift, und da zu anderem nicht Zeit iſt, ſetzt er unter Luiſens Brief nur die Worte:„Me souviendrai toußours et reconnais tout. Marc Krafft'Tll zach, au champ de bataille pres Reichshofen 6. acũt 1870.“ Es war elf Uhr vormittags. Verwundete fluteten an den Küraſſieren vor⸗ dei. Das Gefecht kam näher. Der Pulverrauch zieht ſich hundert Schritte nach drons] Südoſten per wälzk ſich das Nafſeln des Ghaff⸗ zu können, recht bald eines beſſern belehrt würde Auch auf die Treibereien Eſſad Paſchas und Dſchavid Paſchas im Süden Albaniens wird mit ſtarkem Aerger hingewieſen und der Erwartung Ausdruck gegeben, daß die⸗ ſen beiden Abenteurern recht energiſch und nach⸗ drücklich das Handwerk gelegt wird. Montenegro rüſtet. Cetinje, 3. Mai.(Amtlich.) Die Re⸗ gierung beſchloß im Einvernehmen mit der Krone die Skupſchtina am 8. Mai zu einer außerordentlichen Seſſion einzuberufen. Berlin, 3. Mai.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Wien wird weiter gemeldet: Montenearo rüſtet zum Widerſtand gegen eine eventuelle In⸗ vaſion der Oeſterreicher in montenegriniſches Ge⸗ biet. Ein Spezialbericht der„Reichspoſt“ in Cetinje beſagt, daß man ſich auf einen Ban⸗ denkrieg Montenegros längs der herzegowiniſchen und dalmatiniſchen Grenze vor⸗ bereite, daß alle Päſſe beſetzt und befeſtigt wer⸗ den, und daß alles von dem bevorſtehenden Kriege gegen Oeſterreich ſpreche. Gegen den öſterreichiſchen Geſandten Baron Gieſel ſei am letzten Sonntag ein Attentatsplan nur durch die Vorſicht des Militärattachss, Hauptmann Hupka vereitelt worden. Geſtern ſei von der montenegriniſchen Regie⸗ rung eine Note an die Balkanſtaaten gerichtet wor⸗ den mit der Aufforderung, gegen Oeſterreich ge⸗ meinſame Schritte zu unternehmen. Die Wirkung der Blockade der montenegriniſchen Küſte. Aus Antivari liegen telegraphiſche Meldungen vor, nach denen die Wirkung der Blockade ſich tatſächlich ſchon jetzt ſehr erheblich fühlbar machen ſoll. Durch die Abſperrung der Lebensmittel⸗ zufuhr von der See ſoll bereits in den letzten Tagen eine ſtarke Teuerung für alle notwendigen Lebensmittel eingetreten ſein. Man rechnet da⸗ mit, daß innerhalb einer Woche in ganz Monte⸗ negro eine allgemeine Teuerung herrſchen wird. Ob man dieſen Meldungen volle Glaubwürdig⸗ keit beimeſſen kann, ſei dahingeſtellt. In einem gewiſſen Gegenſatz dazu ſteht jedenfalls eine als zuverläſſig anzuſehende Mitteilung aus Skutari, nach der in den letzten Tagen in der völlig aus⸗ gehungerten Stadt große Transporte von Le⸗ bensmitteln eintreffen, die ausſchließlich aus Montenegro kommen. Militäriſche Kreiſe ſtehen im allgemeinen nicht auf dem Standpunkt, daß die Blockade allein im Stande wäre, die Lebens⸗ mittelzufuhr nach Montenegro wirkſam zu unter⸗ binden. * *Serajewo, 3. Mai. Heute iſt der Ausnahmezuſtand für Bosnien und die Herzegowina proklamiert worden. Allflawiſches. Die Polen und die Balkanflawen. Die Schwärmerei der Polen für die Balkan⸗ ſlawen iſt noch nicht geringer geworden. Den „Dziennik Bydgoski“ hat die mannhafte“ Hal⸗ tung des Königs Nikita gegenüber Oeſtereich⸗Un⸗ garn bezw. den europäiſchen Großmächten ſogar zu einem ſchwülſtigen Lobgedicht auf den König begeiſtert. Serbiſche Werber in Bosnien und der Herzegowina. Aus Serajewo wird gemeldet, daß in der letz⸗ ten Zeit die Behörden in Bosnien und der Herze⸗ gokoina ſowie in Dalmatien feſtgeſtellt haben, daß ſerbiſche Werber junge Leute als Schüler für die Militärakademie in Belgrad anwerben und da⸗ bei zum Teil gute Erfolge erzielen. Es wird den jungen Leuten nicht nur eine vollkommen freie militäriſche und wiſſenſchaftliche Ausbildung zu⸗ geſagt, ſondern auch ſehr günſtige Beförderungs⸗ ausſichten in der Armee verſprochen. Um dieſem Teeiben energiſch entgegenzutreten, ſind alle Be⸗ hörden angewieſen den Werbungen ihre volle Aufmerkſamkeit zuzuwenden und alle Perſonen, die dabei betroffen werden, ſofort in Haft zu nehmen. Die Stimmung in Rußland. *Petersburg, 2. Mai. Die heutigen Blätter beſprechen die Lage mit großer Zurück⸗ haltung. Nur„Nowoje Wremja“ beharrt dabei, daß die Anerkennung Eſſad Paſchas als Fürſten von Albanien die ein⸗ zigemögliche und wirkliche Löſung des Balkanproblemswäre. Das ruſ⸗ ſiſche Auswärtige Amt hat geſtern den Preſſever⸗ tretern über die Lage abſolut nichts mitgeteilt. politische Uebersſeht. * Mannheim, 3. Mai 1913. Ein Stücklein vom„konfef⸗ ſtonsloſen“ Zentrum. Die„Lothringer Volksſtimme“, das Blatt des Zentrums für Lothringen, iſt böſe über den Bund der Landwirte. Sonſt will ja das Zentrum ſtets ſich als konſervatives Ele⸗ ment in Lothringen betätigen und hofft dann auch die Nichtklerikalen zu ködern. Nun hat aber kürzlich der Bund der Landwirte begonnen, in Lothringen Agitation zu treiben,„den Bauern zu ſchmeicheln“, ſagt die„Volksſtimme“. Das darf ſich natürlich das„konfeſſionsloſe“ Zentrum nicht gefallen laſſen und daher ſagt die„Volksſtimme“, der Bund der Landwirte habe ſich„auf ein Ter⸗ rain begeben, wo er eigentlich nichts zu ſuchen hat.“ Und warum? Schwarz auf weiß ſtehts da: „Möge er ſich auf die proteſtantiſchen Dörfer und daran hat es in Lothringen ja ſehr wenig— beſchränken, bezw. die prote⸗ ſtantiſchen Gemeinden in Elſaß als Verſuchs⸗ gebiete betrachten und dort eine rege Werbearbeit entfalten. Iſt dann die politiſche Konſtellation derartig gelagert, daß durch die Stimme von Zentrumswählern, ein konſervativer, gegen die Ka⸗ tholiken gerecht denkender Kan⸗ didat gegen einen Fortſchrittler, Liberalen oder Sozialdemokraten durchgebracht werden kann, ſo ſoll das gerne geſchehen. Aber was die politiſche Organiſationsarbeit im katholiſchen Lothringen an⸗ betrifft, ſo ſindwir vom Zentrum doch wohl„die nächſten dazu“. Es iſt Sache der Kantonsorganiſation und der ört⸗ lichen Vertrauensmänner, die Bauernbünd⸗ lerbewegung, die ſo reſolut eingeſetzt hat, im Auge zu behalten und das Nötige zur Aufklärung zu veranlaſſen, damit keine Verwirrung unter die Wählerſchaft getragen wird. Videant consules!“ Die cousules, d. h. die Zentrumsgeiſtlichkeit, wirds den Wahlſchäflein ſchon klar machen, daß die katholiſchen Dörfer unbeſtrittene Jagdgründe des„konfeſſionsloſen“ Zentrums ſind. Nochmals der Grundſatz der „gleichen Mehrheit“. Eine parlamentariſche Zuſchrift an die Kreuz⸗ zeitung beſchäftigt ſich des längeren mit unſerer neulichen Kritik an der Haltung der Konſer⸗ vativen in der Frage der Bin dung der Budgetkommiſſion an eine beſtimmte Reihenfolge der einzelnen Leſungen der Wehr⸗ und Deckungsvorlagen. Der Verfaſſer der Zuſchrift unterſtellt uns dabei, daß wir einer Ver⸗ tagung der Deckungsvorlagen bis zum Herbſt das Wort geredet hätten. Das iſt aber durchaus nicht der Fall, infolgedeſſen ſind auch alle ſeine Schlußfolgerungen daraus für uns hinfällig. Auch wir ſind der Meinung, daß nach dem Grundſatz gehandelt werden ſoll: Keine Ausgabe ohne Deckung! Dieſer Grundſatz iſt aber auch dann durchzufüh⸗ ren, wenn eventuell die zweite Leſung der Wehr⸗ vorlage in der Kommiſſion der erſten Leſung der Deckungsentwürfe vorangenommen wird. Der zeitliche Zuſammenhang, auf den der konſervative Herr Verfaſſer ſo großen Wert legt, wird dadurch keineswegs unterbrochen, viel⸗ mehr iſt es auch auf dieſem Wege möglich, noch vor der endgültigen Sommervertagung über die Deckung eine Einigung zu erzielen. Ob ſo oder ſo verfahren wird, iſt unſeres Erachtens lediglich eine Zweckmäßigkeitsfrage die nach dem Fortgang der Beratungen in der Kommiſſion zu entſcheiden iſt. Von vornherein die Reihen⸗ folge in der vom Zentrum gewünſchten Form feſtzulegen, wäre eine ganz willkürliche Bindung der Kommiſſion geweſen. Sofern bei der Beratung der Deckung Verwicklungen entſtanden wären, wäre dadurch das Zuſtande⸗ kommen der Wehrvorlage gefährdet, zum minde⸗ ſten ſtark vorzögert worden. Wem daher an einer raſchen Verabſchiedung der Wehrvor⸗ lage liegt, der mußte unbedingt gegen den Zentrumsantrag ſtimmen Im übrigen möchten wir doch darauf aufmerkſam machen, daß eine ſolche Verkoppelung beider Vorlagen, wie ſie von den Konſervativen und dem Zentrum angeſtrebt wird, auch von der Regierung nicht ge⸗ wünſcht wird, denn ſonſt hätte dieſe ja ein Mantelgeſetz vorgelegt. Das aber haben die verbündeten Regierungen ausdrücklich abge⸗ lehnt. Auch in einem zweiten Punkt iſt der Verfaſſer der Zuſchrift das Opfer eines Mißverſtändniſſes Wir hatten den Grundſatz vertreten, daß, wenn die Forderung nach Verabſchiedung beider Vor⸗ lagen durch die„gleiche“ Mehrheit berechtigt ſein ſoll, ſich als einfache logiſche Konſequenz er⸗ albt, daß auch die Abſtriche von dieſer ſelben Mehrheit vorgenommen werden. Wir hatten dann insbeſondere den Konſervativen nahegelegt, auch für ſich dieſe Konſequenz zu ziehen. Darauf wird in der Zuſchrift erklärt: „Dunkel iſt der Rede Sinn. Jedenfalls ru fen dieſe Sätze den Eindruck hervor, als wenn Zweifel hier beſtünden, daß die Konſervati⸗ ven dem Zentrum gegenüber ihre Unabhän⸗ gigkeit ſoweit aufgegeben hätten, daß ſie aus Freundſchaft für das Zentrum nicht mehr gegen ungerechtfertigte Abſtriche an den Hee⸗ resforderungen ſich wenden könnten. DerVor⸗ wurf iſt ſo ungeheuerlich, daß wir trotz aller traurigen Erfahrungen, die wir in den letzten Jahren von der nationalliberalen Seite ge⸗ macht haben, nicht annehmen wollen, daß die „Nationalliberale Korreſpondenz“ ihn wirk⸗ lich hat ausſprechen wollen. Daun hätte ſis ſich aber vorſichtiger ausdrücken ſollen.“ Wir müſſen um Entſchuldigung bitten, daß wir uns ſo„dunkel“ ausgedrückt haben. Wir haben nicht bezweifelt, daß die Konſervativen ſich gegen ungerechtfertigte Abſtriche nicht mehr wenden können, ſondern wir haben den Konſer vativen anheimgegeben, die Forderung der glei⸗ chen Mehrheit“ auch auf die Abſtriche aus⸗ zudehnen. Wenn Konſervative, Zentrum und Nationalliberale Rüſtung und Deckung ge⸗ meinſam bewilligen ſollen, dann muß auch von ihnen allein die Ausgeſtaltung der Rüſtung abhängen Das eine ohne das andere iſtſinnlos. Wir haben ja jetzt geſehen, daß das Zentrum von ſolcher Konſequenz des Grundſatzes von der„gleichen Mehrheit“ nichts wiſſen will; es geniert ſich vielmehr gar nicht, mit Hilfe der Sozialdemokratie nach Gutdünken abzuſtreichen, was ihm nicht paßt Damit ver⸗ liert der Gedanke aber auch jede mora⸗ liſche Berechtigung. Und ſomit wieder⸗ holen wir unſere erſte Frage: Haben die Konſervativen den Mut, ſich mit dem verbündeten Zentrum über dieſe Frage aus⸗ einanderzuſetzen? Noch ſteht ja die zweite Leſung aus, ſo daß ein Einſchwenken des Zen trums immer noch möglich iſt. Deutsches Reich. — Aenderung der Pfündungsgrenz So iale. Arbeitsgemeinſchaf Die er potfeuers die Hänge herauf. Batterien erſchienen wie ſchwarze Silhouetten am Horizont und jagten ins Feuer. Jetzt flamm⸗ ten nach vorn ſtürzende Zuavenbataillone blau und rot im Strahl der Auguſtſonne und ver⸗ ſchwanden im Niederwald. „Vive hempereur!“ flog das Echo ihres Kampf⸗ geſchreis zu den Reiſigen im Talgrund herab. Man wechſelt noch einmal den Standort, denn jetzt kamen die rieſigen Horniſſen in Schwärmen und pflügten den Talgrund, als vermuteten ſie hier unverbauchte Reſerven. Mittag! Marc hatte Brief und Zigarettentaſche wieder ins Kollett geſchoben. Die Kehle war ihm wie zugeſchnürt. Ein nervöſes Zucken lief dupch die Reihen, von Morsbronn her wogten geſchloſſene Bataillone und ſpritzten am Abhang auseinander. Dann leerte ſich die Talmulde wieder, und die Küraſſiere ſtanden allein. Die Offiziere woren aufgeſeſſen, die Mann⸗ ſchaften ſtanden noch neben den Pferden. Schweigend trat Keſtle heran und zog dem Bayard noch einmal den Sattelgurt an. „Mexci, Alter!“ ſprach Mare mit einem ge⸗ zwungenen Lächeln. Als er ſich im Satftel hob, erblickte er hinter ſich Elſaßhauſen in Flammen. Seltſam ſtanden die ſchwarzen Rauchflammen am hellen Himmel. Und nun hörte er auch wieder das donnernde krönte ſchon die Firſtlinſen der Höhen, und von tern von großem und kleinem Gewehr, für das ſein Ohr ſchon taub geworden war. Der Oberſt reitet im Schritt an der Front ent⸗ lang. 5 „Bitte, Herr Leutnant, iſt hier den überhaupt Attackenfeld?“ fragte er Marc und zeigt mit einer unbeſtimmten Handbewegung nach Süd⸗ oſten, wo das Gelände ſich kurz aufbäumt, um dann nach Morsbronn abzufallen. Aber Marec wurde der Antwort überhoben. Auf der Gruppe am Eberbacher Kreus iſt ein Reiter erſchienen und jagt auf die Brigade zu. General Michel reitet ihm entgegen und hält. Marc ſieht, wie der Stabsoffizier das Käppi lüftet und den Gaul dreht. Und dann hebt Michel den Arm. Aufſitzen! Die Küraſſiere raſſeln in die Sättel. Senkrecht niederbrennende Sonne entzündet ein Feuermeer in Helmen und Harniſchen, und wie Stichflam⸗ men zucken die langen Pallaſche aus den Schei⸗ den. In mächtig ausgreifenden Sätzen ſprengt Ge⸗ neral Michel die Front entlang. „Waterloo!“ Mares Ohr hat das herausgeſchleuderte Wort deutlich gehört. Trotz des raſenden Gewehrfeuers, das oben in den Hopfengärten knattert, hat er halb ahnend, halb verſtehend das Wort aufgefan⸗ gen. Und da zerbricht der eigentümliche, infame Zwang, der ihm die Bruſt zuſammengepreßt hat wie Glas Da ſchreit er, hört er ſich ſchreien, mit Krachen, das heiſere Rollen, das winſelnde Knat⸗ „Waterloo! Tut wie bei Waterlooſ“ Und von ſau⸗ ſend grimmigen Stimmen rollt es die ſtählerne Front entlang:„Wie bei Waterloo!“ Es iſt Mittag. Seit ſieben Uhr brüllt die Schlacht. Zerfetzte Bataillone verbluten m Wald, zerſchmetterte Batterien liegen am Hang. Im beißenden Pulverrauch, im raſenden Feuer ſchwankt der Kampf. Marc weiß nichts, aber er ahnt die Not. Tut wie bei Waterloo! 5 Dann raffen ſie ſchweigend die Zügel, und in Eskadronkolonne, die achten Küraſſtere vorauf, zieht, trabt die Brigade die Bodenſchwelle hinan zur Attacke. Jetzt erſcheinen ſie auf der Hügelwelle, und Marc erblickt die verlorene Schlacht. Links am Niederwald die Hänge wie mit rotem, in breiten Schwaden gemähtem Mohn bedeckt— die vernich⸗ teten Zuaven. Weiter vorn ſpeit der Albrechts⸗ häuſerhof feindliches Feuer, dunkle Schwärme vorgehender Preußen, alles ſchwarz vom Feind, lange, unaufhaltſam vorbrandende Linien, und hinter den Torniſterverſchanzungen verblutende franzöſiſche Infanterie. Aufgelöſt, zerkrümelt, zerſchlagen der ganze rechte Flügel, und drüben im Zentrum brenn ſchon Elſaßhauſen! Wie Bienen, die zum Stock fliegen, ſummt es Marc um den Helm, der dritte Mann im Glied ſtürzt ſchwerfällig aus dem Sattel, vier, fünf Pferde brechen dröhnend zur Erde, ſie ſind in die Zone des Gewehrfeuers getreten. Einen Augenblick hält der ſtählerne Harſt. hochgereckter Plempe, in den Bügeln ſtehend: Rechts debordiert das neunte Regiment, und dann 2 1 82797 — 2 öeeg nErecodE=aggeereaerreSSe S d Pfh0Ph0G0G0TTTbTTTGTbTbTTTTTTTTTcccccc „„„„ͤ— eeeeeeeeereee chende, flampꝛenſpeiende Hölle Mannheim, 3. Mai. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). 3. Seite⸗ — fkaufmänniſchen Verbände(Verein für Handlungskommis von 1858, Hamburg, Verband Deutſcher Handlungsgehilfen, Leipzig, Deutſcher Verband kaufmänniſcher Vereine, Frankfurt) richtete an den Reichstag eine Ein⸗ gabe, in der unter Bezugnahme auf den Be⸗ ſchluß der Konkurrenzklauſel⸗Kommiſſion eine Aenderung des Lohnbeſchlagnahmegeſetzes in der Form gefordert wurde, daß nur ein Drittel des 1800 M. überſteigenden Einkommens aus Gehalt oder Arbeitslohn der Pfändung unter⸗ worfen ſein ſoll. Außerdem ſoll für jedes unter⸗ haltsberechtigte Familienmitglied ein Zehntel des 1800 M. überſteigenden Einkommens von der Pfändung befreit ſein. — Zwei wichtigen Juſtizvorlagen für den Reichstag hat der Bundesrat, wie ſchon gemel⸗ det, in ſeiner Sitzung am Mittwoch zugeſtimmt: Es handelt ſich um die Vorlage zur Gewährung von Tagegeldern an Schöffen und Geſchworene und um eine Vorlage üher die Erhöhung der Gebühren für Zeugen und Sachverſtändige. Die erſte Vorlage beruht auf einem Antrag dreier ſüddeutſcher Bundesſtaaten. Schon die Straf⸗ prozeßreform, die im Reichstag nicht verabſchie⸗ det wurde, hatte die Gewährung von Tagegel⸗ dern an Schöffen und Geſchworene in Vorſchlag gebracht, um die Ausübung des Laienrichter⸗ amts allen dazu geeigneten Perſonen zu er⸗ möglichen, auch wenn ſie nicht in der Lage ſind, eine Vermögenseinbuße dafür zu ertragen. Die Vorlage wird gleiche Entſchädigungen für Ge⸗ ſchworene und Schöffen in Vorſchlag bringen, um keine verſchiedene Bewertung dieſer laien⸗ richterlichen Tätigkeit aufkommen zu laſſen. Feſ die Höhe der Entſchädigungen wird der Geſetzentwurf keine bindenden Normen aufſtel⸗ len, ſondern die Feſtſetzung dem Bundesrat Aberlaſſen, um den verſchiedenen Verhältniſſen innerhalb der einzelnen Landesteile gerecht zu werden. Die Vorlage über die Erhöhung der Gebühren für Zeugen und Sachverſtändige wird aus finanziellen Rückſichten nicht alle Wünſche erfüllen, die in dieſer Beziehung im Reichstag laut geworden ſind. In erſter Linie werden die Gebühren der Sachverſtändigen er⸗ höht werden. Für die Zeugen kommt im we⸗ ſentlichen nur eine mäßige Erhöhung der Auf⸗ wandsentſchã in Frage. Beide Vor⸗ lagen erhö nicht unweſentlich die Koſten des, Zivilprozeſſes und des Strafverfahrens. erein Frauenbildung⸗ Fruuenſtudium. Frankfurt a.., 2. Mai. Frau Steinmann⸗Bonn eröffnete die im Kaufmännif Vereinshauſe tagende 15. Mitgliederverſammlung und be⸗ grüßt die zahlreich erſchienenen Delegierten. Frl. Schlodtmann erſtattete den Jah⸗ resbericht des Vereins, ſie weiſt darauf hin, daß das letzte Jahr ein ernſtes Geſicht getragen habe inſofern, als einzelne Abteilungen infolge des Inkrafttretens der Mädchenſchulreform ihre Arbeit für erfüllt anſahen, andererſeits die Ge⸗ fahr beſtehe, daß in allen Bundesſtaaten all⸗ mählich der weibliche Einfluß aus der Höheren Mädchenſchule mehr und mehr zurückgedrängt werde. Auch ſcheine die Reigung der Regierung ſtark, dem Wunſche des Preuß. Vereins für das höhere Mädchenſchulweſen zu folgen, der auch für die anderen Fakultäten den aten Weg zum Univerſitätsſtudium freigegeben wünſche. Der Verein hat teilgenommen an der Propaganda⸗ Arbeit für die Wahlen zur Angeſtellten⸗Ver⸗ ſicherung, für die Zulaſſung der Frauen als Schöffen au den Jugendgerichten und auch eine Eingabe in dieſem Sinne an den Reichstag ge⸗ richtet. In den 16 Auskunftsſtellen des Vereins ſind 1754 Anfragen eingelaufen gegen 1117 im Votjahre; 2000 Merkblätter zur Berufswahl der Mädchen ſind verbreitet worden. An den Jahresbericht ſchließt ſich eine lebhafte Dis⸗ kuſſion über die Auskunftsſtellen an. Frl. Dr. Bernays regt als Mitglied des Frauenberufs⸗ umts des Bundes Deutſcher Fr.⸗V., deren Aus⸗ ltung auf breiterer Grundlage und unter Berückſichtigung aller Frauenberufe, insbeſon⸗ der handserksmäßigen und fachgewerb⸗ lichen an. Die Bedeutung und der Einfluß der Auskunftsſtellen für Frauenbildung und Berufe wird allgemein anerkannt und ein AntragBBens⸗ heimer angenommen, daß den Au 8kunftsſtellen⸗ Leiterinnen jedesmal auf der Generalverſamm⸗ lung Gelegenheit zum Austauſch ihrer Erfah⸗ vungen auf dieſem Arbeitsgebiete gegeben und von Fall zu Fall die Verbindung und die Zu⸗ ſammenarbeit mit anderen Auskunftsſtellen an⸗ gebahnt werden ſoll. Der Kaſſenbericht zeigt ein Anwachſen des Vereinsvermögens auf M. 18 436. Die Jahres⸗ abrechnung über dasKarlsruher Internat konnte mit 27 Zöglingen noch ohne Fehlbetrag abge⸗ ſchloſſen werden, doch iſt infolge der hohen Le⸗ bensmittelpreiſe und bei nur 24 Zöglingen in dieſem Jahre eine Erhöhung des Penſionsprei⸗ ſes von M. 1000 auf M. 1100 unvermeidlich, die von der Verſammlung auch bewilligt wurde. Ueber das Natalie von Milde⸗Stipendium berichtete Frl. Dr. v. Lengefeld: 24 Be⸗ werbungen liegen zur Zeit vor, und M. 1500 ſind verfügbar, die entweder an eine oder ge⸗ teilt an zwei Studierende vergeben werden können. Nach Erledigung einiger geſchäftlicher Ange⸗ legenheiten und Anträge tritt man in die Be⸗ ratungen über Punkt 7 der Tagesordnung „Die Frau in der Rechtspflege“ ein. Frl. Dr. v. Langsdorff⸗Köln, Juriſtin an der Städtiſchen Rechtsauskunftsſtelle, führt über die Berufsausſichten der Juriſtin in Deutſchland folgendes aus: Die Juriſtin iſt eine neue Erſcheinung in unſerem Berufsleben und ihre Ausſichten auf ihrem eigentlichen Ge⸗ biete, der rechtſprechenden und verwaltungs⸗ gerichtlichen Tätigkeit eine Stellung zu errin⸗ gen, ſind heute noch gleich Null, denn obwohl das juriſtiſche Studium den Frauen auf allen deutſchen Univerſitäten freigegeben iſt, ſo läßt man ſie doch nicht zur Ablegung der beiden wichtigen Staatsprüfungen(Referendar⸗ und Aſſeſſor⸗Examen) zu, die allein zu einer ſpäte⸗ ren Anſtellung die Berechtigung verleihen. Da⸗ mit iſt den Frauen nur eine theoretiſche Vor⸗ bereitung gewährleiſtet, während die ebenſo wichtige, zur Ergänzung des Studiums not⸗ wendige, praktiſcheEinarbeitungszeit ihnen ver⸗ ſchloſſen bleibt. Infolgedeſſen muß ſich die heu⸗ tige Juriſtin gezwungenerweiſe auf ähnlichen Arbeitsgebieten einen Tätigkeitskreis ſuchen, an gemeinnützigen Rechtsſchutzſtellen, in Ge⸗ werbe⸗ und Wohnungsinſpektion, in kaufmän⸗ niſchen und induſtriellen Betrieben, in Jugend⸗ fürſorge⸗Vereinen u. a. m. Trotz dieſer ungün⸗ ſtigen Lage gibt es heute ſchon 14 Juriſtinnen, und die Zahl der Jura ſtudierenden Frauen iſt ſeit 1910 von 32 auf 47 geſtiegen. Iſt doch die Juriſtin ebenſo unentbehrlich für unſer deut⸗ ſches Volk wie die Lehrerin und Aerztin und die 3 oft gemachten Einwände dagegen: die Frau ſei dafür zu ſchade, das Herz der Frau trage den Sieg über den Verſtand davon und der Staat würde unter der Juriſtin leiden, halten einer ernſthaften Prüfung nicht ſtand. In ande⸗ ren Ländern ſtänden den Frauen juriſtiſche Be⸗ rufe offen. Hier bedürfe es des energiſchen Ein⸗ greifens der Frauenbewegung, um der Juri⸗ ſtin erſt ihr ureigenſtes Berufsgebiet zu er⸗ ſchließen. Frl. Langsdorff ſchließt daher mit dem Antrage: „eine wohl begründete Petition ſolle aus⸗ gearbeitet werden, die den Miniſterien der einzelnen Bundesſtaaten zugeht, und die For⸗ derung der Zulaſſung der Frauen zu den 0 Staatsexaminas zum Gegenſtand hat. In der Diskufſion treten verſchiedene Delegierte dafür ein, aus praktiſchen Gründen vorerſt nur 585 Zulaſſung zum Referendar⸗Examen zu for⸗ ern. Mit überwiegender Stimmenmehrheit wird aber der Antrag von Frl. Dr. L. angenommen. Hus Stadt und Land. * Manunheim, 3. Mai 1918. * Die morgige Ankunft der Großherzoglichen Herrſchaften am hieſigen Hauptbahnhof wird, wie bekannt, nachmittags.44 Uhr ſtattfinden. Vom Bahnhof aus werden ſich die Fürſtlichkeiten direkt über den Kaiſerring, Friedrichsplaß. Auguſta⸗Anlage, Werderſtraße, Hildaſtraße durch den Luiſenpark nach dem Rennplatz begeben und von da nach den Rennen auf demfelben Weg Zurück bezw ins Schloß kahren. Die Fahrt ins eeere Hoftheater am Abend erfolgt durch die weſtliche Bismarckſtraße und die Straße K 2—& 3. Die Anwohner der bezeichneten ſowie der anſtoßenden Straßen werden gebeten, die Häuſer zu beflaggen. * Berufen wurde der Großh. Finanzamtmann Karl Buſſelmeier in Konſtanz zum Sta⸗ tionskontrolleur mit dem Wohnſitz in Köln. * Verliehen wurde dem Poſtſekretär Ludwig in Durlach der Titel Oberpoſtſekretär. * Grnannt wurde Profeſſor Friedrich Oſten⸗ dorf an der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe unter Enthebung von dem Nebenamte des hoch⸗ bautechniſchen Referenten beim Finanzmini⸗ ſterium zum Mitglied der Miniſterialkommiſ⸗ ſion für das Hochbapweſen für die Jahre 1913 bis 1917. * Verſetzt wurde der Vorſtand der Bezirks⸗ bauinſpektion Bruchſal, Oberbauinſpektor Dr. Fritz Hirſch, unter Verleihung des Titels Baurat zur Verſehung der Stelle des hochbau⸗ techniſchen Referenten zum Finanzminiſterium. * Zur Parade ſpielt morgen die Grenadier⸗ kapelle: 1. Ouverture z. Op.„Figaros Hochzeit“ von Mozart; 2. Fantaſie a.„Walküre“ von Wagner; 3.„Lenz und Liebe“, Walzer von Blon: 4.„Marſch de'Ocean“ von Fueik. Die Volks⸗ und Jugendleſehalle des Vereins gerſtraße 83, wurde im Monat April von 2362 erwachſenen und jugendlichen über 14 Jahre alten Leſern und von 1130 Kindern, zuſammen von 3492 Perſonen benützt. Die Benützung der Volks⸗ und Jugendleſehalle iſt frei. Die Leſe⸗ halle für Kinder iſt, außer Sonntags, täglich geöffnet von 4 bis 6½ Uhr; die Leſehalle für Perſonen über 14 Jahren iſt an Wochentagen von 6 bis 10 Uhr abends und Sonntags von 10 bis 1 Uhr mittags geöffnet. * Nolls Fahrten. Wie aus dem Annoncenteil zu erſehen iſt, finden morgen Sonntag die Hafen⸗ und Waldparkfahrten ſtatt. Die Abfahrtszeit nach dem Waldpark iſt halb 3 Uhr ab Rheinbrücke. Außerdem fährt das ſchnellaufende Motorboot„Catharina“, 130 Per⸗ ſonen faſſend, eine Fahrt nach Speyer aus. Abfahrt 2 Uhr ab Rheinbrücke. * Im Verein der Mannheimer Detailkaufleute und Gewerbetreibender E. V. ſprach geſtern abend Herr Dr. Ernſt Rotſchild über das Thema„Die Entwicklung des Detail⸗ handels in der Vergangenheit und Gegenwart. Um ein klares Bild über den augenblicklichen Stand des Detailhandels auf⸗ zeichnen zu können, iſt, ſo führte der Redner aus, ein Blick in die Vergangenheit nötig. Re⸗ klamen, Dekorationen, Inſertionen waren früher, wo Detailhandel noch Kleinhandel war, eine unbekannte Sache. Preisunterbietungen waren an der Tagesordnung. Das Geſchäft be⸗ ruhte damals auf perſönlichem Vertrauen zwi⸗ ſchen Verkäufer und Käufer. Bei allen Geſchäfts⸗ abſchlüſſen wurde mit beträchtlichem Kredit ge⸗ arbeitet, da konnten Preiſe keine Rolle ſpielen. Die ganze damalige Entwicklungsſtuſe iſt ge⸗ kennzeichnet durch die Blütezeit des Großhan⸗ dels und deſſen Herrſcherſtellung. Was früher von 2 oder 3 Geſchäftszweigen beſorgt wurde, wird durch die geradezu umwälzende Tendenz verſucht, in einen einzelnen Betrieb zuſammen⸗ zufaſſen. Statt der früheren ungeregelten Kre⸗ ditwirtſchaft, wo plaulos in den Tag hinein ge⸗ borgt wurde, hat ſich heute eine ſcharfe Berech⸗ nung der in Anſpruch zu nehmenden Kredite Durchbruch verſchafft. Der Detailkaufmann fordert heute das Prinzip der Barzahlung. Als Gegenleiſtung werden der Kundſchaft feſte Preiſe aller Artikel geboten. Die frühere Stammkund⸗ ſchaft iſt heute zum großen Teil Laufkundſchaft geworden. Die Kundſchaft kauft nach der Augenblicksſtimmung, verleitet durch ſchreiende Reklame. Den Typus der Laufkundſchaft hat das Warenhaus großgezogen. Hinter dem Warenhaus iſt das Spezialhaus für den Bedarf an Waren verwandter Gebrauchsart, wohl in der Entwickelung nicht zurückgeblieben. Der Dotailhändler kauft heute direkt vom Fabrikan⸗ ten, er ſchaltet den Großhandel aus. Damit hat ſich heute der Detailhandel die ausſchlaggebende Stellung errungen, die früher der Großhandel allein inne hatte. Das neuzeitliche Prinzip der N58 m ee Barzahlung und der feſten wälzend, es gab dem Detai Hand, wodurch er ſeine Unabhängigkeit vom Lieferanten behaupten konnte. Was die Kon⸗ ſumvereinigungen anbelangen, ſo muß der De⸗ tailliſt ſich als mit einer unabänderlichen Tat⸗ ſache abfinden; als einer Erſcheinung, die aus der gleichen Tendenz wie viele andere Neuorga⸗ niſationen aus unſerer Geſamtwirtſchaft her⸗ Kraft aufzuf igkeit gleichen Schritt zu hal⸗ ten. Und dies kann der heuttge Detailhandel mit ſeinen gewaltigen Kapitalkräften und der hervorragend kaufmänniſchen Schulung ſeiner Geſchäftsleiter. Zum Schluſſe ber äußerſt inter⸗ eſſanten wiſſenſchaftlichen und praktiſchen Aus⸗ führungen gab der Redner noch Fingerzeige üler die Mittel und Wege, die ſich darbieten, die wirtſchaftliche Poſition des Detaflhandels in der Zukunft zu ſichern, und zu kräftigen. Dies iſt möglich, wenn ſich Berufsgenoſſen zuſammen⸗ finden, um über Verteidigungsmtttel gegen ihre wirtſchaftliche Gegner zu beraten. Deshalb heißt es auch für den Detailhandel mit Recht immer wieder, eine Organiſation zu ſchaffen, ten, und alle der Leiſtungs 5 9 5 ins um der geſchäftlichen Tätigkeit die nötigen wirt⸗ gegen Mißbrauch geiſtiger Getränke, Schwetzin⸗ ſchaftlichen Fundamente zu ſchaffen, und zu ſichern. Der heutige Detailhandel hat heute vieles erreicht, er iſt über ſich ſelbſt hinaus⸗⸗ wachſen und ein wichtiges Wirtſchaftsglied der Volkswirtſchaft geworden. An den Vortrag ſchloß ſich eine vege Diskuſſion an, in welcher von Herrn Mehl der Grundſatz aufgeſtellt wurde, daß in der Organiſation das Heil für den Detailhandel zu ſuchen ſei. Auch Dr. Seelig führte aus, daß gerade der kleine Detailliſt, von denen täglich zugrunde zu gehen am meiſten Veranlaſſung habe ein großes Intereſſe für eine Organiſation an den Tag zu legen. Zum Schluſſe ergriff der Vorſitzende Herr Frühauf das Wort und wies darauf hin, daß den De⸗ tailliſten nicht genug der Anſchluß an eine Or⸗ ganiſation und vor allem die rege Mitwirkung N 4 5 77 77 N 1 N Aig Kergles Ke iationallibergte Parte⸗ anbnan e harn. 117 Sountag, 4. Maf, nammm. 3½ Uhr, Reilingen. öffentl. Verſammnlung im„Löwen“, Vorträge halten: Hauptlehrer Winter⸗Neckaxau über:„Deutſchland vor 100 Jahren“, Partei⸗ ſekretär Wittig über:„Deutſche Politik“. Reonei Hochenheim. geſehene Verſammlung ſchobent und ſindet nach Pfingſten ſtatt, e Die auf Sonntag, den 4. Mai, vor⸗ iſt ver⸗ 81498 12. Deutſ lichen am Fe 9 zellen bereitſtehen. ing in oder auch vor de ſamer Einzug in di Feſtſta bahnverwaltung wird auf dem ihre Koften eine eigene Auskunftsſtelle einrichten * Daus Präſidtum des Badiſchen Milttür⸗ bereins⸗Verbanbes teilt mit, daß ſich die Gene⸗ raldirektion der Badiſchen Staatseiſenbahnen bereit erklärt hat, bei genügender Beteiligung Sonderzüge nach Leipzig zu der dort am 18. Oktober l. IJ. ſtattfindenden Euthüllung des Völkerſchlachtdenkmals abgeſhen zu laſſen. Die Aumeldungen zur Teilnahme an ber Fahrk müſſen dem Präſibium bis 25. 8e Armenkaſſenbuchhalter für die Teilnehmer Probſtheida uſw. 2 und 3 M. die Nacht ſich haben ebenfalls bis zum 25. wälzt ſich die gleißende Lawine von Roſſen und Mäönnern mit dumpfem Dröhnen, rauch⸗ und ſtaubumwölkt, in den Feind. „Vive'empereur!“ wollten ſie rufen, aber als ſie die grauſe Ernte des Tages, ihr zerſchmet⸗ tertes Fußvolk vor ſich ſahen, da war es nicht mehr das Phantom des zweiten Kaiſers, das ihnen den Schlachtruf auf die Zunge legte. „Vive la Francel“ ſchrie Marc, und es rollte die Reihen hinab, und im Trab ritten ſie Schul⸗ ter an Schulter, Stiefel an Stiefel in den Tod. „Gott verdamm!“ hatte Keſtle geknirſcht, als er das zerhackte, von Gräben gefurchte, mit kropfi⸗ gen Weiden und knorrigen Apfelbäumen über⸗ ſtreute und von Reben⸗ und Hopfenpflanzungen umzäunte Gelände vor ſich ſah. Marc ſpürte nichts mehr als die Ekſtaſe der Attacke. Und jetzt begann endlich das Feld ſich zu ſtrecken, katzebuckelten die ſchweren Roſſe nicht mehr über die Wieſengräben, ſondern klang und bebte der Grund vom Galopp, klirrte und krachte die furchtbare Wucht der Panzerreiter blitzeſprü⸗ hend im Sonnenglaſt den Hang hinab in die ran⸗ des feindlichen Feuers. Die weißen Mauern von Albrechtshauſen kamen näher, aber ſchwarzröckige deutſche Infan⸗ terie ſchleuderte wütende Salden. Ueberall ball⸗ ten ſich Knäuel, ſprangen Schüten aus der Knie⸗ lage und überſchütteten auf hundert Schritte Ent⸗ fernung die Todgeweihten mit mörderiſcherg Schnellfeuer. Im regenfeuchten Gras glitſchten Güate. An den Aeßten ber Apfelbäune fingen ſich Helm und Haarbüſch. In Löchern und Grä⸗ ben knickten die Feſſeln, und auf den Harniſchen hämmerte das Blei. Aber vorwärts wieſen die langgeſtreckten Pal⸗ laſche. Tief auf den Kopf der ſchweren Roſſe ge⸗ beugt, das Auge auf den Feind geheftet, des Schlachtenopfers ſich bewußt, attackierten bom Feuer zerriſſen, aber immer wieder in Reihen zu⸗ ſammenſchließend, die Küraſſiere Vom ſteinernen Mauerwerk des Albrechts⸗ häuſerhofes nach rechts abgelenkt, von den Sta⸗ keten der Weingärten abprallend, ſtießen ſie auf Morsbronn, wo die Thüringer ſchon Herren waren im Dorf. Marc riß den Hegſt in die Höhe, als dicht vor ihm zwei Kameraden krachend in den Tod fielen. Ueber zuckende Leiber und ſchlagende Hufe gehts weiter, hindurch zwiſchen dunklen Schützenſchwär⸗ men, von denen kaum da und dort ein paar über den Helm geſegnet oder durch den Hals geſtochen ins Gras beißen. Der Rauſch des Todesrittes, die Hingabe jeder Lebensfaſer, die Glorie dieſes Reiferfturmes heben Mare Krafft von Illzach wie mit Flügeln im verſilberten Bügel und ſtrahlen vom goldenen Kamm ſeines Helms. Morsbronn! Er kennts! Fünf Höfe der Illzach! Er jauchzt in den Tod! Längſt ſind die Glieder durcheinandergewirbelt, zwei Eskadrons zu einer zuſammengeſchmolzeg aber Keſtle ſpornt noch den Normannen neben ſeinem jungen Offizier. Morsbronn aber iſt die Hölle! Aus den Gärten. ſprühl Schnellfeuer, wies Schloßen peitſchen die Kugeln die Luft. Flankierende Artille— ſchmetz tert von Gunſtedt her in die letzten Geſchwader. In die Dorfgaſſe donnern die Panzerreiter, fegen zu Boden, was noch nicht Unterſtand gewann aber aus den Fenſtern der Füſiliere wie Waſſer aus der Brauſe, Tack, tack, klopfts ſanft an Mares Bruſtplatte — er merkt es kaum. Noch einmal tack— tack er lehnt ſich zurück— der Arm ſinkt, weiter don⸗ nert der Huf. Und nun vorn in der Gaſſe ein wildes Krachen, hochauf bäumen ſich die geſpornten Roſſe an der Barrikade gaus Wagen und Fäſſern, die die Haupt ſtraße ſperrt. Wie Eisgang, der ſturmgepeitſcht an Felſenküſten aufbrandet und zerſchellt, ſchäu⸗ men die Schwadronen daran empor, und dann bricht Mann und Roß, erſchoſſen, erſchlagen, er⸗ ſtickt und zertreten, im Tode zuſammen. d wie es Abend wird und auch drüben bei hweiler f acht entſchieden iſt da ſtarvt immer noch dieſe Hekatomde von Mann und Roß. Im Dächergewinkel von Morsbronn blitzt die ſterbende Sonne in durchſchoſſenen Harniſchen und malt die ſtarren trotzigen Geſichter mit dem täuſchenden Schein des Lebens. afft von Illzach, der Herr von fünf Höfen, mi Kugeln in der ge⸗ pänzerten Bruſt. Unter d veiften S ſcheint ſein b ‚ Lächeln iſt 11 Win⸗ ergießen ſich die Kugeln * 87 2 Zur Ansſtelusg bundes Kun Ginne ſichtigs Nur wenige Stund treunen uns noch von der Eröffnung der großen Ausſtellung zeit⸗ genöſfiſcher deutſcher Kunſt, die Mannheim den Sommer hindurch zu beherbergen das Glück hat. Noch harrt ſie, einem Denkmal in letzter Umhüllung gleich, nur der offiziellen Uebergabe an die Oeffentlichkeit. Darum ſei auch der Ueherraſchung, die ſie chts mehr vorweggenonkmen. Nur iſtimmen, werde einiges vor⸗ Den nen Werturteil gemäß, iſt die Mann⸗ heimer Ausſtellung des Künſtlerbundes an künſtleriſchen Qualitäten allen früheren, ſoweit ſie mir bekannt wurden, überlegen. Im ein⸗ zelnen fehlt es nicht an Gelegenheiten zu Aus⸗ ſetzungen. Im ganzen herrſcht darüber ſo ſehr einer außerorbentlichen Geſamt⸗ bdaß dahinter alles Einzelne ver⸗ der Eindrück bedeutung, ſchwindet. Sie wirft den Beſchauer beliebig zwiſchen den und Auffaſſungen, Zuf On u, kräftigen es, f ewußten, ſehn⸗ ſuchtsgeſchwellt igertums und leiden⸗ ſchaftlicher Bewegung, dieſer Geiſt der„wunder⸗ llichen und doch ſo natürlichen Göttermiſchung Das Geleit nach 4. Seite. Heneral⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Mannheim, 3. Mai. Miiochenſchule N Die Höhere Mädchenſchule Mannheim, über deren Werdegang und ihre jetzige Bedeutung für die Heranbildung unſerer weiblichen Jugend die aus der Feſtſchrift abgedruckten Abſchnitte ein⸗ gehend unterrichtet haben, beging heute Vor⸗ mittag die denkwürdige Feier des goldenen Jubiläums durch einen Feſtakt, der einen glänzenden, der hervorragenden Poſition der Schule würdigen Verlauf nahm Der Nibelungenſaal unſerer Feſthalle war gerade groß genug, um die Feſtgäſte mit den nahezu 1700 Schülerinnen beider Anſtalten aufzunehmen. Außer den Eltern und ſonſtigen Angehörigen der Schülerinnen waren auch die früheren Schülerinnen von hier und auswärts, teilweiſe ſogar aus weiter Ferne, äußerſt zahlreich er⸗ ſchienen, um den Feſt⸗ und Freudentag mit der blühenden Jugend zu begehen. Im vorderen Teil des Saales hatten die Ehrengäſte, der Bei⸗ rat und die Lehrer und Lehrerinnen beider Schu⸗ len Platz genommen. Wir bemerkten u. a. die Herren Geh. Hofrat Mathy, Vertreter des Unterrichtsminiſteriums, Landgerichts⸗Präſident Dr. Eller, Amtsvorſtand Geh. Regierungsrat Dr. Clemm, Handelskammerpräſident Kom⸗ merzienrat Engelhard, Amtsgerichtsdirektor Gießler, Oberbürgermeiſter Martin, Bürgermeiſter von Hollander, Stadträte Barber und Darmſtädter, verſchiedene Stadtverordnete, Kreisſchulrat Iſchler, Rek⸗ tor der Handelshochſchule Prof. Dr. Glauſer, Direktor Caspari, Direktor Dr. Roſe, Direktor Dr. Weber, Stadtſchulrat Sickin⸗ ger, Schulkommiſſär Brühler und verſchie⸗ dene Oberlehrer der Volksſchule. Um 10 Uhr hielten die faſt durchgängig weiß gekleideten Schülerinnen klaſſenweiſe mit ihren Lehrerinnen und Lehrern durch den Mittelgang des Saales unter feierlichen Mufikklängen ihren Einzug und verteilten ſich unter und auf der Empore, der Feſtverſammlung ſo einen reizen⸗ den Rahmen gebend. Auf dem Podium ſtellten ſich etwa 300 Sängerinnen der oberen Klaſſen auf und ſangen zur Einleitung der Feier mit Orgelbegleitung den weihevollen Chor„Jauch⸗ zet Gott alle Lande!“ von Seyffart anter der Direktion des Herrn Prof. Böres, Muſik⸗ lehrer an der Eliſabethſchule, mit friſchen, Hangvollen Stimmen guter Nuan⸗ eierung. Alsdann hielt der verdienſtvolle Leiter der Liſelotteſchule, Herr Direktor Otto Hammes, die Begrüßungsanſprache. Tief im Weſen des Menſchen, ſo führte er aus, liegt es begründet, daß er in traurigen und trüben Stunden ſich gern in ſich verſchließt und ſich von dem Neben⸗ menſchen zurückzieht, um ihn nicht teilnehmen zu laſſen an dem, was ihn bekümmert, wohl in der Erkenntnis, daß eine ſolche Teilnahme nicht imſtande iſt, den Schmerz zu lindern. Wie an⸗ ders dagegen, wenn freudige Bewegung ſeine Seele erregt. Da drängt es ihn geradezu, ſich mitzuteilen, andere an der Freude teilnehmen zu laſſen, andere, von denen er weiß, daß ſie ein Intereſſe an ſeiner Perſon und an ſeiner Sache nehmen. Dadurch wird die eigene Freude er⸗ höht und verdoppelt. Aus dieſen Gedanken heraus verſammelt die Höhere Mädchenſchule am heutigen Tage in dieſem prunkenden Feſtſaal unſerer lieben Stadt Mannheim alle die, von denen ſie die Ueberzeugung hat, daß ſie an der heutigen Jubelfeier dieſelbe Freude haben, wie die Schule ſelten ſie hat. Heute gilt es die Er⸗ innerung wachzurufen an jene Zeit, in der edle und opferwillige Bürger die Schule ins Leben gerufen haben. Heute gilt es, ſich zu freuen darüber, daß dieſe Opferwilligkeit gute Früchte getragen hat. 90 kr Hoheren Ein halbes Jahrhundert— was bedeutet dieſe Ziffer in eines Volkes Geſchichte, die nach Jahr⸗ hunderten oder Jahrtauſenden zählt. Eine un⸗ bedeutende Strecke Weges. Und ſelbſt, das, was ſich bedeutſames und großes zugetragen hat, iſt nicht das Ergebnis jener Zeit, ſondern iſt be⸗ bingt durch eine oft Jahrhunderte dauernde, vorhergehende Entwicklung. Im Leben des Ein⸗ zelmenſchen aber und im Leben einer Vereini⸗ gung bedeuten 50 Jahre unendlich viel. Da ſchließen ſie in ſich Aufgang oder Niedergang. Und glücklich iſt man, wenn man von einer ſol⸗ chen Vereinigung nur von Aufgang zu berichten weiß. Welch' große Veränderungen haben ſich in den letzten 50 Jahren in Deutſchland auf dem Gebiete, des weiblichen Unterrichts und ſer weiblichen Erziehung vollzogen und welche Fülle von Fortſchritten und Veränderungen an der Mannheimer Höheren Mädchenſchule, die einen Aufſchwung genommen hat, wie ſie die kühnſten Erwartungen und Hoffnungen der Gründer vor 50 Jahren niemals gehegt haben. Darum bildet das Ende des 50. Schuljahres für unſere Schule einen Maxkſtein, der es wert macht, Halt zu machen, dankbar zurückzublicken in die Vergangenheit und zuverſichtlich hinaus⸗ zublicken in die weitere Entwicklung der Schule. Der Redner hieß daun die Feſtverſammlung herzlich willkommen. In erſter Reihe begrüßte er den Vertreter des Großh. Unterrichtsminiſte⸗ riums, Herrn Geh. Rat Mathy, deſſen An⸗ weſenheit dem Feſte eine beſondere Bedeutung gebe, da man darin einen Beweis erkenne für die Wertſchätzung und Anerkennung, die die Be⸗ hörde der hieſigen Anſtalt zolle. Auch die hie⸗ ſige Schule erfreue ſich der Segnungen, die der ganz hervorragende Unterrichtsplan unſerer badiſchen höheren Mädchenſchulen zuteil werden läßt. Die neueſte Verordnung, an deren Zu⸗ ſtandekommen der Herr Regierungsvertreter für ſeine Perſon ganz beſonders beteiligt war, er⸗ halte den badiſchen höheren Mädchenſchulen auch fernerhin die Führung auf dieſem Gebiete in Deutſchland, die ſie bereits ſeit Jahrzehnten ein⸗ genommen habe. Wir begrüßen, ſo fuhr der Redner fort, in Herrn Geh. Rat Mathy aber auch den Reſpizienten unſerer hieſigen beiden Höheren Mädchenſchulen, dem wir für die wohl⸗ wollenden Beſprechungen und praktifchen Rat⸗ ſchläge zu aufrichtigſtem Danke verpflichtet ſind. Wir ſind erfreut, daß ſich auch die Spitzen der ſtaatlichen und geiſtlichen Behörden bei unſerem Fefte ſich zuſammenfinden und dadurch ihre Teilnahme und ihr Intereſſe an unſerer Schul⸗ gattung überhaupt und an der Mannheimer Höheren Mädchenſchule beweiſen. Herzlich willkommen ſind auch die Vertreter der Stadt⸗ gemeinde Mannheim, an der Spitze der Herr Oberbürgermeiſter und dann Herr Bürger⸗ meiſter v. Hollander, die Leiter der Beiräte der beiden Schulen, die Stadträte, Stadtver⸗ ordneten und Beiräte. Die Stadtverwaltung hat ſtets mit offenem Auge alle Fortſchritte ver⸗ folgt auf dem Gebiete des höheren Mädchen⸗ ſchulweſens und hat, was an ihr war, immer alles getan, um die Fortſchritte unſeren An⸗ ſtalten zuteil werden zu laſſen. Die Stadtver⸗ waltung hat aber auch immer mit offener Hand gern und reichlich die nicht unbedeutenden Mit⸗ tel gegeben, die zur Erreichung dieſes Zieles notwendig waren. Ich freue mich, daß es mir vergönnt iſt, heute in dieſer zahlreichen feſt⸗ lichen Verſammlung öffentlich dafür zu danken. Der große deutſche Verein für das höhere Mädchenſchulweſen hat zu unſerer Freude und Genugtuung einen beſonderen Vertreter hierher geſchickt. Ich begrüße den Vertreter, Herrn Di⸗ rektor Metzger⸗Karlsruhe herzlichſt. Wir haben aus den Verſammlungen dieſes Vereins immer große Bereicherung und zahlreiche An⸗ vom alten Sae nach dem Schloß regungen mit nachhauſe genommen. Ich heiße weiter herzlich willkommen die Leiter der badi⸗ ſchen höheren Mädchenſchulen, die gewiß mit großer Freude an der Jubelfeier der Schweſter⸗ anſtalt teilnehmen. Ebenſo begrüße ich die Lei⸗ ter der Mannheimer Lehranſtalten. Wir haben die Freude, frühere Lehrer der Anſtalt unter uns zu ſehen, darunter einen Mann, dem es vergönnt war, vor 25 Jahren die ſilberne Ju⸗ belfeier der Anſtalt als Profeſſor der Höheren Mädchenſchule mitzufeiern, Herrn Prof. Anton Hoffmann. Es iſt mir ſchließlich noch ein Herzensbedürfnis, den früheren Schülerinnen zu danken. In rührender Treue und Anhäng⸗ lichkeit ſind ſie in großer Zahl heute hierher ge⸗ kommen. Viele von ihnen haben ſelbſt weite Reiſen nicht geſcheut, um an dem Jubelfeſte teil⸗ zunehmen. Drei Generationen von Schülerinnen ſchließen heute dieſe Mauern ein. An der Schule, wo einſt die Großmutter den Worten des Lehrers gelauſcht, erfüllt heute die Enkelin ihre Pflicht. Die früheren Schülerinnen bilden heute das lebendige Band, das Gegenwart und Vergangenheit verbindet. Sie ſchließen nah und fern zu einem ſchönen Bilde zuſammen. Wir hoffen zuverſichtlich, daß die treue Mitarbeit zwiſchen Schule und Haus, die ſich von Genera⸗ tion zu Generation vererbt hat, uns auch künftighin erhalten bleibt. Und nun nehme das begonnene Feſt ſeinen weiteren Verlauf. Mö⸗ gen Sie alle die Ueberzeugung mit forttragen, daß an der Mannheimer Höheren Mädcheuſchule der gleiche gute Geiſt herrſcht, wie ehedem. Mö⸗ gen Sie alle überzeugt ſein, daß wir nach Kräf⸗ ten hemüht ſind, das geiſtige und ſittliche Wohl der uns anvertrauten Jugend zu fördern. Dann können wir getroſt in die Zukunft blicken.(Leb⸗ hafter Beifall.) Nach dem duftigzarten Chor„Blumen⸗ blüten“, den der Schülerinnenchor mit feiner Abtönung vortrug, folgten mehrere Gratulationsanſprachen. Zuerſt ergriff der Vextreter des richtsminiſteriums, Herr Geh. Rat Mathy, das Wort zu folgenden bedeutſamen Ausführun⸗ gen: Un Hochanſehnliche Feſtverſammlung! Das Großh. Miniſterium des Kultus und Unter⸗ richts hat mich mit der Ehre betraut, dem Stadtrat Mannheim für die freundliche Einladung zu Ihrer bedeutſamen Feier herzlich zu danken und der Stadt Mannheim und deu beiden höheren Lehr⸗ auſtalten, die aus der ehemaligen Höheren Töchter⸗ ſchule entſtanden ſind, der Eliſabethſchule und der Liſelotteſchule, ihren Direktoren und allen ihren Lehrern u. Lehrerinnen, aber auch allen ihren lieben Schülerinnen die innigſten Glückwünſche auszuſprechen. Seine Erzellenz, der Herr Miniſter Dr. Böhm bedauert aufrichtig, da er heute aus amtlichen Grün⸗ den am anderen Ende des Großherzogtums zu tun hat, der ſchönen Feier nicht perſönlich beiwohnen zu öunen, umſomehr, als er ein Sohn dieſer Stadt iſt und als Mannheimer an allem, was die Entwicklung ſeiner Vaterſtadt berührt, beſonders lebhaften An⸗ teil nimmt. Auch der Miniſterialdirektor, Herr Ge⸗ heimrat Dr. v. Sallwürk, hätte ſeine Glück⸗ wünſche gern perſönlich ausgeſprochen, da er ſeit nun⸗ mehr 36 Jahren, ſeit dem Uebergang der Höheren Töchterſchule in ſtädtiſche Verwaltung, an der Ein⸗ richtung und dem Ausbau der Anſtalt tätigen Anteil genommen hat. Nur die erdrückende Sorge um einen ſchwer kranken Sohn hat vermocht, ihn an der heutigen Feier fernzuhalten. Beide, der Herr Miniſter und der Herr Miniſterialdirektor wünſchen Ihnen allen einen frohen und erhebenden Verlauf des heutigen wohlverdienten Feſttages und beiden Zwillingsanſtalten eine geſunde und kräftige Weiter⸗ entwicklung, und ich darf im Namen des geſamten Unterrichtsminiſteriums die Verſicherung abgeben, daß es ſtets gerne alles tun wird, was in ſeinen Kräften ſteht, um das weitere Blühen, Wachſen und Gedeihen der beiden Auſtalten und der weiteren Zweige und Sproſſen, die vermutlich noch aus der herrlichen Doppelpflanze hervorſprießen werden, zu hegen und zu fördern. Mir perſönlich iſt es eine beſondere Freude, die Grüße u. Glückwünſche desUnterrichtsminiſteriums zu ütberbringen, nicht nur weil ſeit 1907 die Schule in der Rheinſtraße, ſeit 1911 auchdie Liſelotteſchule einer beſon⸗ deren Pflege anvertraut iſt, weil ich in der Oberreal⸗ ſchulleitung die erſte Reifeprüſung und an den Sommerkurſen die erſte Lehrerinnenprüfung ab⸗ genommen habe, ſondern auch, weil ich die alte Höhere Töchterſchule von ihrer Geburtsſtunde an ge⸗ kannt, ihre erſten Lehrer und Lehrerinnen von Sehen und dem Namen nach, zum Teil perſönlich näher ge⸗ kannt und verehrt habe, ja in den erſten Jahren, von 1863 bis 1868, wohl auch alle Schülerinnen vom Sehen und dem Namen nach gekannt habe. Iſt doch Uur ein Habe ich doch auch, von andern per⸗ ziehungen zu ſchweigen, den 25. Geburts⸗ kurzer Weg ſönlichen 2 tag der Höheren Mädchenſchule im Saalbau mſft⸗ gefeiert. Welch eine Entwicklung ſeit jener Zeit! Trotz des allgemeinen Aufſchwungs, den die Stadt Mann⸗ heim von 1863 bis 1888 und wieder von 1896 big jetzt erlebt hat, wird wohl kaum ein Gebiet zu nennen ſein, auf dem ſich bedeutſamere Wandlungen voll⸗ zogen haben, auf dem erfreulichere Fortſchritte und ein mächtigeres Wachstum zu verzeichnen wäre als auf dem des Höheren Mädchenſchulweſens, insbeſondere in der Frauenbildung im allgemeinen, Vor 50 Jahren eine einfache und eine erweiterte Volksſchule, nach Konfeſſionen und Religionen ge⸗ ſchieden, in beſcheidenen Schulhäuſern; für die Töchter der höheren Stände einige kleine Privatinſtitute, und nur wenige auserleſene Mädchen durften als Externe das vornehme Großherzogliche Juſtitut beſuchen, wo ſie im Verkehr mit Töchtern vermöglicher Familien der Pfalz und der Rheinebene und in Geſellſchaft einiger Ausländerinnen eine ſeinere, wenn auch nicht ſehr wiſſenſchaftliche Bildung erhielten. Wollten die jungen Maunheimerinnen ſich nach dem fünfzehnten oder ſechszehnten Jahr weiter bilden, ſo mußten ſie ein Penſionat in Rappoltsweiler oder in Laufanne beſuchen oder bei einem Profeſſor oder ausländiſchen Sprachlehrer und Sprachlehrerinnen Privatſtunden nehmen, wenn ſie nicht die Vorträge über deutſche Literatur hörten, die der geweſene Theaterkrititer Beil, der Sohn des berühmten Schauſpielers aus Schillers Zeit, in einem Saale des Schloſſes hielt. War es ihnen um praktiſche Weiterbildung für den Hausfrauenberuf zu tun, ſo gingen ſie in eine Näh⸗ ſtube bei einer Privatlehrerin oder Kleidermgcherin, u. das Kochen lernten ſie in einer renommierten Gaſt⸗ hofküche. Und wenn ein gebildetes Mädchen aus be⸗ ſcheidenen Verhältniſſen ſich für einige Jahre den Lebensunterhalt als Gouvernante, als Erzieherin im In⸗ und Auslande verdienen wollte, ſo war ſie auf private Vorbereitung und auf Empfehlungen Be⸗ kannter angewieſen; erſt ſpät wurde die Möglichkeit zu einer einigermaßen geordneten Ausbildung am Inſtitut in Karlsruhe und zu einem notdürftigen, als für die damaligen Verhältniſſe doch peinlichen und ſchwierigen Examen geboten. Dagegen jetzt! Welche Fülle der beſten Bildungs⸗ möglichkeiten! Eine vortreffliche Volksſchule ohne konfeſſtonelle Schranken in geſunden, lichten und luftigen Schulpaläſten, eine Mädchenbürgerſchule, die anu Wiſſensſtoff ungefähr ſo viel, aber Wertvolleres bringt, wie die ſeinen kleinen Inſtitute von damals, nur nach viel beſſeren Methoden; eine allgemeine Fortbildungsſchule mit ausgezeichnetem hauswirt⸗ ſchaftlichem Unterricht; daneben Handels⸗ und Ge⸗ werbeſchulen und gewerbliche Fortbildungsſchulen mit reich ausgeſtaltetem Lehrplan; ferner die ver⸗ ſchiedenartigen höheren Lehrauſtalten der Kuaben, die auch bis zu einem gewiſſen Grade den Mädchen erſchloſſen ſind, ſo daß ſie alle Wege zum Hoſchul⸗ ſtudium mit den Knaben und Jünglingen gemein N SalemGold Goldrmmdstliick Cgererfer Zlhers flis. He“, 98, 8 e, De, Aen daliEn 15 ———————— Irusffrei! 9380 der Uebergangszeiten“, von der einmal Konrad Ferdinand Meyer ſpricht und für die ein zeit⸗ gemäßer Ausdruck eben in dieſen Tagen in Kellermanns Phantasmagorie des„Tunnels“ herauskam. Dieſer Geiſt wirkt heute, da wir ihn, durch unſere Diceter und Künſtler zugleich mit ihm vertraut geworden, in weit allgemeineren Krei⸗ ſen begreifen gelernt haben, als noch vor ein paar Jahren, ſo ſelbſtverſtändlich, ſo ganz als Ausdruck unſeres eigenen geiſtigen Seins, daß wir betroffen vor der Erinnerung ſtehen: daß vieles und eben das Beſte des hier Ausgeſtell⸗ ten noch vor wenigen Jahren als Rinnſtein⸗ kunſt totgeſchrieen wurde. Und wer noch immer daran zweifelt, wie viel weiter wir durch dieſe letzte Entwicklung unſerer Kunſt gebracht wurden in unſerem Sehen und Fühlen, der betrachte im großen Oberlichtſaal die dort vereinigten Bilder der Mannheimer Galerie— von denen da noch ſo manche als Verirrungen der Moderne galten—; wie ſehr müten ſie bereits klaſſiziſtiſch, väterlich an egenüber dieſer ſtürmiſchen, fiebernd drängen⸗ Jugend. Oder er beſinne ſich aus dem Gang der Kunſt⸗ geſchichte auf das Geſetz: daß in allen Zeiten neu werdender Kunſtſprache Bilder entſtanden, die ſcheinbar ganz unmögliche Farben und Formen zeigen; daß von jeher die Jugend das Recht für ſich in Anſpruch genommen hat, die neuen Errungenſchaften ihres Sehens aus eigener Kraft und mit eigenen Mitteln zu ge⸗ ſtalten— un um die Lehren der Väter. Schon ſcheint die Zeit der erſten Verſuche, das neu Gewollte zu geſtalten, überwunden. Aus Uebertreibungen und Einſeitigkeiten iſt das iſt der am meiſten beglückende Eindruck der Mannheimer Ausſtellung— für das neu Ge⸗ ſchaute die rechte künſtleriſche Ausdrucksform immer konſeguenter und einheitlicher in den eigenen Mitteln und der eigenen Größe heraus⸗ entwickelt worden und die Jugendeſeleien, durch Senſationen nur zu verblüffen, ſcheinen über⸗ wunden. Daher iſt nun die Zeit da, aus der neuen Malerei zu begreifen, wie viel neue Schönheiten und Werte ſie doch erſchloſſen hat, ſich an dem reichen Farbenſpiel, an der Fülle der Licht⸗ wirkungen zu erfreuen, die ſie ausbreitet; ohne Vorbehalt ſich darüber klar zu werden, wie ſehr ſie Abbild unſeres Lebens iſt. Wie dieſe neue Malerei zu ſolchem Ende ge⸗ kommen iſt, ſei, ſoweit es ſich an dem Vorhan⸗ denen verdeutlichen läßt, in weiteren Betrach⸗ tungen dargelegt. Für heute ſei nur noch an eine Gewohnheit des alten Menzel erinnert, die er beim Bilder⸗ betrachten übte. Er blieb vor dem ihm Unge⸗ wohnten lange ſtehen, bohrte ſich in die ihm neue Welt förmlich hinein und war noch längſt nicht am Ende des Schauens, wenn um ihn herum ſchon die Urteile fielen. Was Menzel, der doch ein nicht ungeſchultes Auge beſaß, zu tun für notwendig erachtete, ſei auch uns ein Vorbild. Lange genug iſt über und gegen den neuen Geiſt der Malerei geſprochen und gewütet wor⸗ den, ohne daß dem der Verſuch voranging, in ruhiger, unvoreingenommener Betrachtung ihn erſt zu umfaſſen. Nun möge dem Ernſt und dem guten Willen der Platz werden, zunächſt auch mit der fremd⸗ Erſcheinung zu ringen, ehe ſie gewertet wird. 21 Kunſt, Wiſſenſchaft u. Leben. Theaternotiz. In der zu Ehren der Anweſenheit der Groß⸗ herzoglichen Herrſchaften am Sonntag ſtatt⸗ findenden Feſtvorſtellung von„Car⸗ men“ ſingt Jane Freund die Titelpartie. Die Aufführung der„Fünf Frankfurter“ im Roſengarten beginnt um 8½ Uhr. In der Erſtaufführung von„Majolika“ am Montag ſind in den Hauptrollen beſchäftigt die Damen: Paula Binder, Olly Boeheim, Poldi Dorina, Aenne Leonie, Marianne Rub, Toni Wittels und die Herren Rudolf Aicher, Hans Godeck, Emil Hecht, Georg Köhler, Aler. Kökert, Wilhelm Kolmar, Hans Kraus, Her⸗ mann Kupfer, Alfred Landory, Meinhart Maur, Karl Marx, Karl Neumann⸗Hoditz, Paul Rich⸗ ter, Ernſt Rotmund, Otto Schmöle, Karl Schrei⸗ ner, Paul Tietſch. Regie: Emil Reiter. Die Bezalel⸗Ausſtellung in Mannheim. Wir haben bereits am Freitag von der Aus⸗ ſtellung, Erzeugniſſe der Kunſtgewerbeſchule„Be⸗ zalel“ in Jeruſalem, in den Räumen der Hof⸗ möbelhandlung L. J. Peter, O 7, 10, Mitteilung gemacht. Dieſe wird nun morgen eröffnet und der Beſichtigung freigegeben. Sie umfaßt Metall⸗ arbeiten(Schmuckſachen, Gefäße, Käſtchen, Becher elc.), Spitzen in prachtvoller Nadelarbeit, Leb⸗ piche, Holzarbeiten u.., alles Sachen, die großes Gefallen wecken werden. Die„Bezalel“⸗Schule iſt von dem gleichnamigen Verein gegründet worden und bezweckt die Ver⸗ breitung und Förderung des Kunſtgewerbes und der Hausinduſtrie unter den in Paläſtina änſöl⸗ ſigen und zugewanderten, aus anderen Ländern vertriebenen, armen Juden. Der Name„Bezalel ſtammt von jenem Künſtler, der das Stiftszelt er⸗ baut haben ſoll und deſſen Wirken in der Bibel anſchaulich geſchildert wird. Die Schule— die unter der Leitung des Profeſſors Boris Schaß ſteht— beſchäftigte am Ende des erſten Jahres 50, im dritten Jahre 100, im fünften Jahre 270 und jetzt bereits über 500 Arbeiter. Sie ver⸗ ſtand es, in der kurzen Zeit ihres Beſtehens den Sinn für handwerkliche Kunſt in Paläſtina zu wecken, ſo daß der Bezalel den Mittelpunſt tätigen Lebens bildet, das in dieſem faſt erſtorbe⸗ nen Lande neu pulſiert. Die ausgeſtellten Arbei⸗ ten, die ſich neben denen des europäiſchen Kunſt⸗ gewerbes durchaus ſehen laſſen können, heweiſen, daß die Leitung der Schule auf großen künſtleri⸗ ſchen Ernſt hält, dem übrigens die Geſchicklichkeit der Arbeiter ſehr entgegenkommt. Unter den Me⸗ tallarbeiten findet man noch ſolche, wie ſie der Touriſtenverkehr erfordert, in damaskener⸗arc⸗ biſcher Einlegearbeit. Doch ſchon zeigen andere die Weiterbildung und Schulung des Kunſtge⸗ ſchmacks. Ebenſo ergeht es den Holzarbel' ten. Wir finden Sachen und Söchelchen weu wunderſchöner Wirkung. Die Spitzen finden 5 rungsmittelchemie, und Fähigkeiten zu erweitern, die jeder ennheim, 3. Mai. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblaott). 5. Seite. haben; dazu die Handelshochſchule, das Muſikkonſer⸗ vatorium und bald vielleicht auch eine Akademie der bildenden Künſte! Und wie haben ſich die höheren Mädchenſchulen insbeſondere entwickelt! Die Privatinſtitute früherer Zeiten, ſogar das einſt berühmte Großherzogliche Juſtitut, haben die Segel ſtreichen müſſen, weil ſie dem Wettbewerb mit den beſſer organiſierten Schweſteranſtalten nicht mehr gewachſen waren. Der Gleichheitsdrang unſerer Zeit will von Schulen mit Ausnahmeſtellung nichts mehr wiſſen; dagegen ſoll die allgemein allen zugängliche Schule die denkbar nollkommenſte Einrichtung und Ausgeſtaltung des Lehrplans, die beſtausgebildeten Lehrer und Leßhrer⸗ iunnen haben. Das Großherzogtum Baden iſt in der Aus⸗ geſtaltung der Höheren Mädchenſchulen lauge den anderen deutſchen Staaten vorausgegangen; wir zu⸗ erſt kannten dieſe Schulen mit der zehnten Klaſſe; wir haben ihr 1906 einen Lehrplan gegeben, der bis auf Weiteres, namentlich auch in den mathematiſchen und naturwiſſenſchaftlichen Fächern, allen Anforde⸗ rungen genügen dürfe. Wir haben wohl ein Mädchen⸗ gymnaſium in Karlsruhe, eine Mädchenoberrealſchule in Mannheim mit der Höheren Mädchenſchule ver⸗ treten, und unſere Hochſchulen, bald auch das Reichs⸗ ſchulamt, haben die Reifezeugniſſe beider Studien⸗ anſtalten anerkannt. In den letzten Jahren ſind auch die andern deutſchen Staaten mit gewaltigen Schrit⸗ len vorangegangen; ſie haben uns teilweiſe ſchon ein⸗ geholt, ja in verſchiedenen Beziehungen vielleicht überholt. Das Königreich Preußen mit ſeiner groß⸗ artigen Neugrganiſation von 1908, das Königreich Sachſen 1910, dann Bayern und das Großherzogtum Heſſen und die kleinen norddeutſchen Staaten, die mehr oder weniger von Preußen abhängig ſind. „Durch dieſe Vorgänge jenſeits der rotgelben Grenzpfähle, zum Teil aber auch durch eigene innere Bedürfniſſe gedrängt hat auch das Badiſche Unter⸗ richtsminiſterium die bisherigen Verordnungen über das Höhere Mdächenſchulweſen und die Lehrerinnen⸗ bildung einer gründlichen Durchſicht unterzogen. Vor wenigen Tagen, am 29. März ds. Is., hat es mit landesherrlicher Genehmigung eine Verordnung über die Organiſation der Studienanſtalten herausgegeben, die mit den Höheren Mädchenſchulen verbunden wer⸗ den können und damit für das Mädchengymnaſium, das Mädchenrealgymnaſium und die Mädchenober⸗ realſchule eine neue Grundlage geſchaffen. Damtit ſind den Mädchen drei Wege zur Unjverſität gewieſen. Einen vierten, der in Sachſen und Heſſen geboten iſt und in Preußen angeſtrebt wird, von der oberſten Klaſſe der Höheren Mädchenſchule durch einen drei⸗ Haſſigen Oberrealſchulaufbau zur Univerſität, haben wir aus triftigen Grſtuden abgelehnt. Es iſt bei dieſem feſtlichen Anlaß nicht der Ort mehr darauf einzugehen, wie die Liſelotteſchule von dieſer neuen Verorduung berührt wird. Es iſt übrigens auch in der Geſchichte der Anſtalt zu leſen. Eine faſt ebenſo tief einſchneidende Aenderung ſteht dem Lehrer⸗ ſeminar der Eliſabethſchule bevor, wenn die An⸗ träge erſt zur Veordnung werden, die letzte Woche, den 24. April von einer Konferenz der Direktoren der Lehrerinnenſeminare dem Unterrichtsminiſterium vorgetragen worden ſind. So bringt die Unterrichtsverwaltung wichtige Verxordnungen dem Geburtstagskinde oder vielmehr unſern Jubelzwillingen gerade zur rechten Zeit beim Eintritt in die zwefte Jahrhunderthälfte zum Au⸗ ſtebinde dar. Der Abſchluß der oberſten Klaſſe der Höheren Mädchenſchule wird der Abſchlußprüfung einer ſechsklaſſigen Realſchule, alſo dem wiſſenſchafk⸗ lichen Befähigungsſchein für den Einjährig Freiwil⸗ ligendienſt der Jünglinge als gleichwertig erklärt; die Mädchenoberrealſchule öffnet den Weg zur Univerſität, zum Studium der Medizin, der Nah⸗ der Pharmacie, zum Studium der Mathematik, der Staatswiſſeuſchaften u. ſ. f. Das Lehrerinnenſem der Eliſabethſchule bietet Lehrerinnen für Vol hulen, Fortbildungsſchulen und Höheren Mädchenſchulen. Außerdem bietet uns für Mädchen, die nach Abſchluß der Höheren Mädchenſchule nach einer gründlichen wiſſenſchaft⸗ lichen und praktiſchen Ausbildung für den Beruf der gebildeten Hausfraucßortbildungskurſe, mit einem oder? Jahreskurſen eingerichtet, die als die eigentlichen höheren Frauenſchulen gedacht ſind. Sie haben den Zweck, die ſprachliche, literariſche und geſchichtliche ſo⸗ wie die naturwiſſenſchaftliche Bildung über die Ziele der Höheren Mädchenſchule für uns zu erweitern und zu erläutern und daran eine Ausbildung in hraktiſchem Wiſſen, im Geſundheitsweſen, in der Seelenlehre, beſonders in Bezug auf das Seelen⸗ leben des Kindes, die Grundlagen der Bürgerkunde, der ſozialen Geſetzgebung, der Volkswirtſchaftslehre mit praktiſchen Uebungen in der Haushaltung, der Krankenpflege, der Kinderfürſorge, der erſten Hilſe in Unglücksfällen anzuſchließen, auch ſolche Keuntniſſe und 5 n Frau im Familienleben, namentlich der Frau der höheren Stände für die Erfüllung ihrer ſozialen Pflichten in Geſellſchaft, Gemeinde, Kirche und Staat förder⸗ lich ſind. Wir hoffen und erwarten, daß dieſe Frauenſchul⸗ kurſe die Lieblingsſchule der gebildeten Frauen⸗ welt, das Schoßkind der Stadigemeinde werden. ....—— 42* Denn wenn wir auch tüchtige Lehrerinnen brauchen, wenn wir auch hoffen, daß die vielen jungen Lehrerinnen, die mit guter häuslicher Er⸗ ziehung, mit gründlicher wiſſenſchaftlicher und pädagogiſcher Bildung ausgeſtattet, von einem ge⸗ wiſſen großſtädtiſchen Lebensſchwung gehoben und in rein ideeler Auffaſſung des Lehrberufs erfüllt und der Eliſabethſchule wie ein reicher Segens⸗ ſtrom über Stadt und Land ſich ergießen, einen Hauch höherer Geſittung auf die Töchter der ar⸗ beitenden Stände hier in Mannheim und in den Dörfern des Odenwalds ausſtrömen werden; wenn wir uns auch freuen, daß hervorragend begabte Mädchen von beſonderer Lebens⸗ und Willenskraft ſich dem gelehrten Berufe zuwenden, um dort innere Befriedigung und eine geſicherte Lebensſtel⸗ lung zu gewinnen; wenn wir auch gerne aner⸗ kennen, daß namentlich dem höheren Lehrerberuf ſchon tüchtige weibliche Kräfte auf dem Weg durch das akademiſche Studium zugeführt worden ſind, ſo dürfen wir doch unſere Augen nicht vor den großen Gefahren verſchließen, die für unſer Volks⸗ wohl, für das Wohl unſerer Zukunft und einen übermäßigen Zudrang der weiblichen Jugend zu den wiſſenſchaftlichen Berufen in der Ferne auf⸗ ſteigen, ja uns ſchon ganz nahe bedrohen. Hochgeehrte Feſtverſammlung! In einer Feſt⸗ ſtunde ziemt es ſich nicht, düſtere Schatten an die Wand zu malen. Nur eines darf ich doch wohl hervorheben, ſo bitter es klingen mag. Wir dürfen uns nicht verhehlen, daß die große Mehrzahl der ſtudierenden Mädchen, die Lehrerinnen oder das akademiſche Studium betreiben, ſobald ſie über die Schwelle des Staatsexamens kritt, dem Myr⸗ tenkranze Valet ſagt und faſt ſo ſicher, wie die Nonne des Mittelalters und der Gegenwart, dem natürlichen Weibesberuf, der Würde der Mutter und der Hausfrau, den Rücken kehrt. Möge ſich jeder ſelbſt die Folgen ausmalen, die ein einſeiliger Drang der Mädchen in Berufen, die ein Mann ebenſo gut wie die Frauen ausfüllen kann, für die Zukunft unſeres Volkes und unſerer ganzen Kultur in ſich birgt. Darum legen wir in Über⸗ einſtimmung mit allen wahren Volks⸗ und Vater⸗ landsfreunden, namentlich auch mit dem deutſchen Verein für das Höhere Mädchenſchulweſen und den Vereinigungen der Frauenbildung und Frauen⸗ ſtudium ſo großen Wert auf die neugeſchaffene Fortbildungskurſe der Frauenſchule, die vornehmſte Schule der Hausfrau, Bürgerin und Mutter. Möge dieſe Schulform, dieſe jüngſte Blüte am Stamm der Höheren Mädchenſchule mehr und mehr als ein dem Lehrerinnenſeminar und der Studien⸗ anſtalt ebenbürtiges Glied der Höheren Mädchen⸗ ſchule anerkannt werden und bald als ſtärkſter Aſt am Baum der Frauenbildung blühen und reiche Früchte tragen! Was die Zukunft bringt, wiſſen wir nicht. Be⸗ reit ſein iſt auch im Schulweſen alles. Unſere ge⸗ meinſame Aufgabe, der Stadtverwaltung, des Skaates, vor allem der Lehrerſchaft iſt es, die weibliche Jugend auf all den durch die Unordnung dargebotenen Wegen bereit zu machen für die großen Aufgaben, die ihrer auf allen möglichen Gebieten des Lebens harren. Möge es uns allen gelingen, die beſten Wege zu finden, damit die Zukunft der Höheren Mädchenſchule Mannheims in ungemeſſenen Zeiten würdig werde und bleibe der rühmlichen Vergangenheit und des glän⸗ zenden Standes, deſſen ſich beide Anſtalten, die Eliſabethſchule und die Liſelotteſchule, an ihrem fünfzigſten Geburtstag erfreuen. Das iſt der Feſt⸗ wunſch des Badiſchen Unterrichtsminiſteriums! (Starker Beifall.) Herr Bürgermeiſter v. Hollander gatulierte namens der Stadt Mannheim herz⸗ lich mit längeren Ausführungen, die wir noch nachtragen werden. Herr Oberrealſchuldirektor Dr. Raſe beglückwünſchte die Höhere Mädchenſchule im Namen der anderen hieſigen höheren Lehranſtal⸗ ten und zugleich im Namen der Direktion der Volksſchule. Redner wies auf die geradezu er⸗ ſtaunliche Entwicklung der Höheren Mädchen⸗ ſchule hin, die vor allem auf die in weitere Kreiſe gedrungene Erkenntuis zurückzuführen geweſen ſei, daß für die weibliche Jugend alle möglichen Bildungswege geöffnet werden müßten. Ge⸗ rade auf dem Gebiete des Mädchenſchulweſens hätten ſich in den letzten Jahrzehnten gewaltige Verbeſſerungen vollzogen. Die verſchiedenen FPEPr ð ee 2 85 eN— Entzücken für ſich, jede Dame wird ſich daran be⸗ geiſtern. 5 5 In der Ornamenkik finden neben den Motiven brientaliſchen Charakters ſolche aus dem jüdiſchen Kult vielfache Anwendung. Ein Beſuch der Aus⸗ ſtellung, die den Zweck verfolgt, auf dieſe Beſtrebungen aufmerkſam zu magen, iſt weitere Kreiſe nur zu empfehlen. Die Preiſe der Gegenſtände ſind ſehr niedrig. Ein Kaufzwang iſt aber nicht vorhanden. W. Pfitzuer und der Bart auf der Bühne. Im Maiheft der Süddeutſchen Monatshefte er⸗ örtert Hans Pfitzner, der Straßburger Opern⸗ direktor, die pſychologiſche Bedeutung des Bartes und ſeiner Farbe auf der Bühne. Er proteſtiert dagegen, daß man den Hunding in Wagners„Walküre“ ſtets nur als Theaterböſewicht mit ſchwarzem Bart And finſterem Gebaren darſtelle. „Weun man eine Geſtalt“, ſo ſagt er,„wie zum Beiſpiel den Hunding, ohne Vorurteile, ohne Ge⸗ danken an Theater,„Wirkung“, Bühnentradition, nach ſeinem Weſen frägt, wie es ſich aus dem ergibt, was man von ihm weiß: wie wäre es möglich, auf ie Idee zu kommen, ihn ſchwarz zu färben, wenn nicht folgende Logik dabei im Spiele wäret er ſingt tief und iſt bös, folglich muß er ſchwarze Haare haben; oder ſchon beinahe: er ſingt tief, folglich iſt er bös, folglich muß er ſchwarze Hagre haben. Es Handelt ſich alſo hier um die beiden Fragen: müſſen alle ſchlechten Kerle ſchwarze Haare haben und tief ſingen? und: iſt Hunding wirklich ſo ein Böſewicht?“ fitzner verneint das und kommt zu der Folgerung, daß Hunding, der konventtonelle, protzige Germane und Heidenmenſch, der zwar roh, gewöhnlich, aber kein Böſewicht ſei, blond ſein müſſe, während Sieg⸗ mund eine Nuance dunkleres Blond tragen müſſe, was ihn, den Geächteten, Unſeligen,„von wildem Ge⸗ ſchlechk“ abſtammenden Wolfsſohn, auf den erſten lick von dem knallblonden braven Dutzend Ger⸗ manen unterſcheide. Ueber die Bartloſigkeit auf der Bühne ſchreiht er dann:„Mich will bedünken, daß Bartloſigkeit logiſcherweiſe und von künſtleriſchem Standpunkt aus nur in folgenden drei Fällen auf der Bühne über⸗ haupt möglich iſt: Wenn es ſich erſtens um Per⸗ ſonen haudelt, bei denen möglich iſt, anzunehmen, ſie noch keinen Bart haben, alſo Knaben, zarte Iinalinge: oder zweitens um Perſonen, bei denen eine Raſiermöglichkeft vorliegt; drittens ſchließlich, wenn Geſtalten in Frage ſtehen, die in gewiſſem Sinne keinen Anſpruch auf Realität haben, alſo manche Sagengeſtalten, Märchenfiguren, zeitloſe Ge⸗ ſchöpfe, bei denen der Gedanke an das Barbiermeſſer überhaupt nicht aufkommen kann. Bei Wagner bei⸗ ſpielsweiſe wären als bartlos nur angängig der junge Siegfried, Parſifal, Froh; diskutabel noch Stolzing und Lohengrin(zweiter und dritter Fall). Unmöglich dagegen Erik, Götterdämmerungsſiegfried, Siegmund, Triſtan. Letzteres beſonders lächerlich im 3. Akt. Wer raſiert den Scheintoten, während ſeine Seele im Reich der Nacht weilt?“ Die Aufführung einer alten italieniſchen Axiadne⸗ Dper. Aus Venedig wird uns berichtet: In dem großen Saal des venezianiſchen Regio Liceo hat nun ein vergeſſenes und verkanntes Meiſterwerk italieniſcher Muſik ſeine Auferſtehung gefeiert: die Ariadne⸗Oper von Bennedetto Marcello, die der Meiſter im Jahre 1727 ſchuf und die bisher noch nie zur Aufführung gekommen war. Das Werk wurde in Form eines Oratoriums aufgeführt, wirkte nach dem Urteil der Kritik wie eine muſikaliſche Offenbarung und hiunter⸗ ließ bei allen den Eindruck, daß eine regelrechte Bühnenaufführung bei jedem Muſikpublikum einen ſtarken Erfolg davontragen würde. In ſeiner Ge⸗ ſamtheit war die Kompoſition Marcellos bisher ſo gut wie unbekannt; vor 25 Jahren gab Chileſotti nach der Originalpartitur eine Bearbeitung für Kla⸗ vier und Singſpiel heraus. Als jetzt, wohl durch die „Ariadne auf Naxos“ von Richard Strauß angeregt, der Plau auftauchte, dieſe alte italieniſche Ariadne⸗ Oper wiederzuerwecken, war die Originalpartitur verſchollen und die Inſtrumentierung mußte im Geiſte des 18. Jahrhunderts zum größten Teile wieder neu ergänzt werden. Die Handlung lehnt ſich an die mythologiſche Legende an; dem Werk geht eine Sinfonie voraus, die Oper ſelbſt zerfällt in zwei Teile. Die Geſtalten der Tragödie ſind Ariadne, Phädra, Theſeus, Bacchus, Silen uſw. Chöre von Matroſen, Satiren und Faunen durchbrechen die Handlung. Die Muſik ſelbſt ſoll von einer wunder⸗ vollen Reinheit und Schönheit ſein und von ſtarkem dramatiſchen Leben. Die Aufführung brachte einen durchſchlagenden Erfolg. Der Plan einer Bühnenauf⸗ führung wird jedoch manche große Schwierigkeiten zu überwinden haben und vor allem einen erſtklaſſi⸗ gen Regiſſeur erfordern, da die Inſzeniorung ſehr hohe Anſprüche an die Theatertechnik ſtellt. So müßte ein Meer, ein Schiffbruch uſw. dargeſtellt werden. Verbeſſerungen und Aenderungen haben auch die hieſigen Anſtalten beeinflußt. Das gewal⸗ tige Wachstum der Höheren Mädchenſchule ſei aber auch weiter zurückzuführen auf die außer⸗ ordentliche Munifizenz der Stadtgemeinde Mannheim. Redner faßt alle Wünſche zuſam⸗ men in dem Ausdruck der Hoffnung, daß die freundlichen und angenehmen Beziehungen, die bisher beſtanden zwiſchen den höheren Lehran⸗ ſtalten für die männliche und weibliche Jugend, auch in Zukunft weiter beſtehen und daß die Höhere Mädchenſchule blühen, wachſen und ge⸗ deihen möge zum Heil und Segen der Stadt Mannheim.(Lebhafter Beifall.) Herr Direktor Metzger Karlsruhe überbrachte die Glückwünſche des Zentral⸗ und Landesvereins für das höhere Mädchenſchul⸗ weſen. Die Mannheimer Höhere Mädchenſchule habe all das erreicht, was im Bildungsweſen in den letzten 50 Jahren gefordert wurde. Frei⸗ lich war ein langer Weg zurückzulegen und er⸗ hebliche Schwierigkeiten aus dem Wege zu räu⸗ men, denn die Anſchauungen über Weſen und Zweck der höheren Schulbildung hätten in den letzten 50 Jahren bedeutende Aenderungen er⸗ fahren. Der Zuſammenarbeit von Schulleitung, ſtädtiſcher und ſtaatlicher Verwaltung ſei nur das Erreichte zu verdanken. Die Organiſation der badiſchen höheren Mädchenſchulen marſchiert an der Spitze aller Bundesſtaaten. Selbſt die letzten Verordnungen in anderen Bundesſtaaten ſeien nicht imſtande geweſen, Baden vom exſten Platz wegzudrängen. Die Mannheimer Höhere Mädchenſchule ſei immer beſtrebt geweſen, an ihrem Teile dazu beizutragen, daß deutſches Weſen ſeine Stellung in der Welt behauptet. Möge es ſo weiter bleiben. Frl. Marie Netter beglückwünſcht die Anſtalten im Namen der ehe⸗ maligen Schülerinnen und gab bekannt, daß die chemaligen Schülerinnen einen Fonds zur Stiftung von Schulpreiſen geſammelt haben, für Preiſe, die lediglich eine Erinnerung ſein ſollten an die Schule und au ihre Bildungs⸗ werte. Möge die Stiftung der Schule zum Segen gereichen.(Lebhafter Beifall.) Zwei Schülerinnen der Eliſabethſchule ſpra⸗ chen hierauf ungemein ausdrucksvoll und mit tiefen Empfindung einen von Frl. Emilie Fuchs, Lehrerin an der Eliſabethſchule, gedich⸗ teten Prolog, der in fein gewählten, inhalt⸗ reichen Strophen ein Band von der Vergangen⸗ heit zur Gegenwart ſchlang und die Ziele und Beſtrebungen des Mädchenſchulweſens er⸗ läuterte. 5 Herr J. Buſch, der Direktor der Eliſabethſchule, hielt hierauf die Feſtrede, die einleitend einen Rückblick in die Zeit vor 100 Jahren mit ihrer kümmerlichen Frauenbildung warf, um daun den Werdegang der Höheren Mädchenſchule Mannheim ein⸗ gehend zu würdigen. Redner ſchloß ſeine Aus⸗ führungen mit folgenden Worten: Die Mannheimer Höhere Mädchenſchule iſt durch das Zuſammenwirken von vier Faktoren emporgeblüht, die in der Neuzeit treibende Kräfte der geſchichtlichen Entwicklung darſtellen: das iſt ein aufgeklärtes, bildungsfreundliches, fleißiges Bitr gertum, das iſt eine klarblickende, auf das Gemeinwohl bedachte Stadtverwal⸗ tung, das iſt eine großzügige, kulturfördernde ſtaatliche Unterrichtsverwaltung, das iſt end⸗ lich ein erleuchtetes, volkstümliches Landes⸗ fürſtentum. Von dieſen vier Faktoren ge⸗ tragen, iſt die Höhere Mädchenſchule ein weſent⸗ liches Glied im Schulweſen unſerer Stadt ge⸗ worden, und ſoweit die Schule neue ſittliche Werte im Leben des Volkes ſchafft, haben auch wir unſe⸗ ren beſcheidenen Anteil an der geſamten Geiſtes⸗ bildung unſeres Volkes. Früher hat man das Ziel der Mädchenbildung da und dort zu eng gefaßt, nämlich Frauen zu er⸗ ziehen, die dem Manne geiſtig ebenbürtige Ge⸗ fährtinnen ſeien. Aber Direktor Walleſer hat ſchon vor 25 Jahren betont, daß unſere Mädchen auch die Fähigkeit erlangen ſollen, aus eigener Kraft den Kampf ums Daſein aufzunehmen. Wir wol⸗ len uns dabei ſtets der Eigenart weibli⸗ chen Geſchlechtes bewußt bleiben. Ich zitiere abermals, was Direktor Walleſer geſagt hat:„Wir predigen die Lehre von der hehren Be⸗ ſtimmung des Weibes, Prieſterin zu ſein im Tempel reiner Menſchlichkeit, berufen, der Liebe beglückendes Band zu flechten,in der Grazie züch⸗ tige— Schleier das ewige Feuer ſchöner Gefühle mit heiliger Hand zu nähren und das Szepter der Sitte zu führen. Wir wollen mit der Kna⸗ benſchule wetteifern in der Pflege der vier Haupt⸗ tugenden des Deutſchen: der Elternliebe, der Hei⸗ matliebe, der Vaterlandsliebe und der Gottes⸗ furcht. Wir wollen auch die Mädchen zu körper⸗ lich geſunden und leiſtungsfähigen Menſchen er⸗ ziehen; denn auf einer geſunden Jugend, die auch einmal entbehren und entſogen kann, beruht die glückliche Zukunft des ganzen Volkes.“ Der Redner ſchloß mit den Worten: Unſere feſtlichen Gefühle, die Gelöbniſſe, die wir an die⸗ ſem Ehrentag der Mannheimer Höheren Mäd⸗ chenſchule ausgeſprochen haben, unſer Verſtändnis für die hohen Aufgaben des ganzen Staatsweſens und unſere perſönliche Treue, Verehrung und Dankbarkeit für den Landesherrn wollen wir zuſammenfaſſen in den Ruf: S. K. H. Großherzog Friedrich II. und das Großherzogliche Haus ſie leben hoch! hoch! hoch! Infolge der etwas zu lang geratenen Reden herrſchte eine ziemliche Unruhe im Saal, die ſich aber ſofort legte, als nach dem von dem Maſſenchor geſungenen friſchfröhlichen„Wander⸗ lied“, das von dem Komponiſten, Herrn Muſik⸗ lehrer Joſ. Schmid von der Lieſelotteſchule, ſelbſt dirigiert wurde, die turneriſchen Vorfüh⸗ rungen begannen. Zuerſt traten die Schülerin⸗ nen der Klaſſe X der Eliſabethſchule zu einem entzückenden Kinderreigen an, der von Frl. Botz geleitet wurde und brillant einſtudiert war. Mit großer Akkurateſſe und Anmut von Klaſſe I, Oberſekunda und Fortbildungskurs der Liſelotteſchule ausgeführtes Keulenſchwingen folgte. Herr Reallehrer Leutz hatte die ausgezeichnet klappenden Uebungen einſtudiert. Nach dem Chor „Germania“ von Hans Vogel traten Klaſſe L und Seminar der Eliſabethſchule unter Frl. Says Leitung an. Auch dieſe Vor⸗ führung legte von der verſtändnisvollen und ge⸗ wiſſenhaften Pflege der Turnerei in den Anſtal⸗ ten das ſchmeichelhafteſte Zeugnis ab. Den Höhe⸗ punkt der turneriſchen Vorführungen bildete ein von Klaſſe 1, Obertertig und Unterſekunda der Liſelotteſchule ausgeführter Guiplandenreigen, der entzückende Bilder ſchuf. Je die Hälfte der Schü⸗ lerinnen trug roſa und gelbe Blumenbogen, die durch Schritt⸗ und Marſchbewegungen ſich zu kaleidoskopartigen wechſelnden Bildern vereinig⸗ ten. Viel trug zu der packenden Wirkung auch die bezaubernde Anmut der Schülerinnen bei, die einheitlich weiß gekleidet waren. Mit dem prachtvoll mit Orcheſter und Orgel geſungckten Chor aus den„Meiſterſingern“:„Wach auf!“ ſchloß gegen halb 2 Uhr die überaus erhebende Feier. * Eröffnung der völkerkundlichen Ausſtellung. Zur Einleitung der Maifeſtwoche wurde heute nachmittag im Ballhauſe die von der Baſeler Miſſion veranſtaltete völkerkundliche Ausſtellung eröffnet. Zu der Eröffnungsfeier waren u. a. erſchienen als Vertreter der Staatsbehörde Geh. Regierungsrat Brecht, Bürgermeiſter von Hollander im Auftrage der Stadtverwal⸗ tung Mannheim, Prof. Glauſer von der Handelshochſchule Mannheim, Dr. Blum von der Leſſingſchule, Dr. Roſe von der Ober⸗ realſchule, ferner Stadtſchulrat Dr. Sickinger, Dr. Bernh. Weber von der Städt. Handels⸗ fortbildungsſchule, Fabrikant Aug. Bender und Vertreter der evangeliſchen Geiſtlichkeit von Mannheim und Umgebung. Die Feier fand im dichtgefüllten oberen kleinen Saale des Ball⸗ hauſes ſtatt. Herr Dr. Roſe begrüßte die Er⸗ ſchienenen und gab ſeiner Freude über den zahl⸗ reichen Beſuch Ausdruck. Nach der Eröffnungs⸗ anſprache erfolgte ein Rundgang durch die Aus⸗ ſtellung. Sie iſt äußerſt intereſſant und reich⸗ haltig und zeigt dem Beſucher alle Gebiete der exotiſchen Eingeborenentätigkeit. Ein Beſuch der Ausſtellung, die in ihrer Geſamtheit einen vorzüglichen Eindruck macht, iſt für die nächſten Tage nur zu empfehlen. * Die Schachzeitung mußte wegen Raum⸗ mangels für Montag züruckgeſtellt werden. * Die Bernhard Kahn⸗Volks⸗Leſehalle des Vereins für Volksbildung(Ecke Mittel⸗ und Lorllingſtr., Neckarſtadt), deren Benützung jedermann völlig frei zuſteht, war im Monat April von 3660 Erwachſenen und 770 Schülern, zuſammen alſo von 4430 Perſonen be⸗ ſucht. Der über 8000 Bände faſſenden Biblio⸗ thek wurden an 8 Abenden 2324 Bücher enk⸗ nommen, davon 69 an neue Leſer. *Warnung vor Losſchwindlern. Zahlreiche aus⸗ läudiſche Losſchwindler treiben ſeit einiger Zeit wieder ihr Unweſen in Deutſchland. Sie verſenden maſſenweiſe marktſchreieriſche Reklameſchriften, iu denen ſtets darauf hingewieſen wird, daß die Loſe ſtaatliche und die Gewinne alſo garanttert ſind. Viel⸗ ſach vertreiben ſie auch die Loſe durch Agenten und Vermittler, die ſie durch Zeitungsanzeigen mit An⸗ bieten von Nebenbeſchäftigung p. p. gewinnen. Bis⸗ her ſind folgende Gruppen von Losſchwindlern be⸗ kannt: 1. In Kopenhagen und Malmö: Sie vertreiben Prämienobligationen wie Meininger Siebenguldenloſe, Braunſchweiger Zwanzigtalerloſe, Pappenheimer Siebenguldenloſe, Sſtreicher Hundert⸗ guldenloſe, Ottomaniſche Staatseiſenbahnlofe zu 400 Franken(ſogen. Türkenloſeſ. Sie bilden aus den Käufern angebliche Spielgeſellſchaften zu 100(ſogen. Serienlosgeſellſchaften), deren Teilhaber gegen Ab⸗ zahlungsform Eigentümer der Loſe werden ſollen; die Abzahlungsform wird auch dadurch verſchleiert, daß bis zur Bezahlung des vollen Preiſes die Loſe beliehen werden. Es iſt in zahlreichen Faällen feſtge⸗ ſtellt, daß die Schwindelfirmen die angeblich verkauf⸗ ten Loſen gar nicht beſitzen. 2. In Amſterda m: In gleicher Weiſe wird mit Holländiſchen Boden⸗ kredit⸗Prämien⸗Obligationen zu 15 Gulden und Otto⸗ maniſchen Staatseiſenbahnloſen zu 400 Frauken(ſog. Türkenloſeſ verfahren. 3. In Kopeuhagen: Es Wieder auf dem Damm. „Da eine ſchwere Niederkunft mich ganz entkräftet hatte und die verſchiedenen Mittel keine Aenderung herbeiführten, ſo nahm ich endlich meine Zuflucht zu Scotts Emulſion, die ſchon meine Kinder zu ſtarken Geſchöpfchen hatte werden laſſen. Bereits nach wenigen Wochen beſſerte ſich mein Zuſtand ſo, daß ich wieder ſchlafen konnte, Appetit bekam und meine Kräfte deutlich zunehmen fühlte. Bald vermochte ich täglich wieder eine halbe Stunde zu gehen, und heute bin ich wieder ſo auf dem Damm, daß ich meinen Pflichten gegen meine fünf Kinder wieder ganz nachkommen kanu. Ich verbrauchte im ganzen 6 Flaſchen Seotts Emulſion und erzielte dabei eine Gewichtszunahme von 10 Pfund.“ Oberwaldenburg, Ritterſtr. 6.(gez.) Frau Ida Hoffmann. 17. Juli 1911. Als Kräftigungsmittel in der Geneſungs⸗ zeit kommt Scotts Emulſion ganz beſondere Bedeutung zu. Schmackhaft, leicht verdaulich und die Eßluſt auregend, iſt Scotts Emulſion gleich empfehlenswert für jung oder alt; aber es muß die echte Scotts Emulſion ſein, denn nur dieſe iſt ſeit Jahrzehnten erprobt, in allen Ländern eingeführt und geſchätzt. Seotts Emulſion wird von uns ausſchließlich im großen verkauft, und zwar nie loſe nach Gewicht oder Maß, ſondern nur in verſiegelten Originalflaſchen in Karton mit unſerer Schutzmarke(Fiſcher mit dem Dorſch). Seott& Bowne, G. m. b. H, Frankſurt a. M. 13018 Beſtandteile. Feinſter Medizinal⸗Leberiran 150,0, prima Glyzerin 50,0, unterpyosphorigſaucer Kalk 4,3, unterphos⸗ phorigſaures Natron 20, pulv. Tragant 30, feinſter arab. Gummi pulv..0, Waſſer 129,0, Alkohol 11.0. Hierzu aromatiſche Emulſton mit Zimt⸗, Mandel⸗ und Gaultheriasl je 2 Tropfen. zu Stabübungen 6. Seitz General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Mannheim, 3. Mai. werden Loſe der Kgl. Dänuiſchen Koloniallotterie ver⸗ trieben. Dieſe Ausländer wechſeln fortwährend ihre Adveſſen, um der Verfolgung zu entgehen. Um dies vor ihren Kunden zu rechtfertigen, behaupten ſie, die neue Firma ſei ihr Hauptexpeditionskontor, ſie ſei von ihnen mit Einztehung der Forderungen beauf⸗ tragt oder ähnliches. Um dem Vorgehen einen geſetz⸗ lichen Anſtrich zu geben, iſt auch einmal der Name eines Obergerichtsanwaltes verwendet worden. Häu⸗ fig ſchreiben ſie auch ihren Kunden, das Verfahren der Staatsanwaltſchaft gegen ſie ſei ungeſetzlich und nur auf den Konkurrenzueid der deutſchen Lotterie⸗ behörden zurückzuführen. Jeder, der ſich mit den Losſchwindlern einläßt, ſetzt ſich der Strafpver⸗ folgung aus, ganz beſonders Agenten und Ver⸗ mittler. Das Spielen ausländiſcher Loſe iſt in Deutſchland überall verboten, ebenſo auch die Teil⸗ nahme an den Lotterien von Serienlosgeſellſchaften. Gegen etwa hundert Losſchwindler ſchweben Straf⸗ verfahren wegen Betrugs, Wuchers, Lotterieveran⸗ ſtaltung ete. Sämtliche deutſche Poſtanſtalten ſind verpflichtet, Sendungen an ſie und von ihnen zu be⸗ ſchlagnahmen. Zahlreiche Spieler und Agenten ſind ſchon beſtraft worden. 5 Neues aus Tudwigshafen. * Berbandstag ſüdweſtdentſcher Konſumvereine. Geſtern pormittag begannen dahſer im großen Saal des Bürgerbräus die auf zwei Tage ſich erſtreckenden Verhandlungen des Verbandstages ſüdweſt⸗ deulſcher Konſumpereine. Zu dem Ver⸗ hande zählen die Künſumvereine von Baden, Pfals, Heſſen, Birkenſeld, Heſſen⸗Naſſau, Elſaß⸗Lothringen und Hohenzollern, insgeſamt 114 Vereine mit 128 948 Mitalieder, davon ſind 64 Vereine Mitglieder der Großeinkaufsgeſellſchaft, Eigenproduktion findet ſtatt in Betrieben, die im letzten Jahre Waren im Werte von 5 880 558 erzeugten. Der Verkaufs⸗ erlös der Verbandsvereine im eigenen Geſchäft iſt von 26 904 083 im Jahre 1911 auf 32 830 487 im verfloſſenen Geſchäftsjahre geſtiegen, im Lieferanten⸗ geſchäft betrug er 6578 661 im Jahre 1911 gegen 7 624 364 4 im vergangeuen Jahre. Nach dem FJahresbericht, erſtattet von dem Vorſitzenden Valent. Jiebmann, ſtieg der Umſatz des Verbandes um 22,4 Proz,, die Mitgliederzahl um 17,2 Proz. Elſaß⸗ Lothringen ſteht an der Spitze mit 277 Umſatz pro Mitglied, Hohenzollern hat den niedrigſten mit 193 ½ Die Mitgliederzahl beträgt nach einer Vermehrung um 92 076 im verfloſſenen Jahre 128943. Der Um⸗ ſatz ſtieg von 6 071 606 im Jahre 1911 auf 6972 107 Mark. Erübrigt wurden 1477 756/ gegen 1 294 959 Mark im Vorjahre. Rückvergütet wurden per Mit⸗ gliedb 18,16 gegenüber 18,55 im Jahre 1911. Der Durchſchnitt des Eigenkapitals betrug 30,2, die Spar⸗ einlagen ſtiegen auf 1 929 418, Die ſteuerliche Her⸗ anziehung iſt im Geſamtgebtete der Vereine ſtetig im Wachſen. Verbandsſekretär Albert⸗Ludwigshafen wies darauf hin, daß das Jahr 1912 die höchſte Um⸗ ſatzſteigerung und die ſtärkſte Mitgliederzunahme ſeit dem Beſtehen der Konſumpereinsbewegung aufweiſt. In der Nachmittagsſitzung referierte H. Kauf⸗ mann Hamburg, Vorſtand des Zentralperbandes deülſcher Konſumvereine, über Gründung und Or⸗ aniſation der Volksfürſorge. Dr. Maie r Ham⸗ zurg, Rechtsbeirgt des Zentralverbandes deutſcher Koffumvereine, ſprach über die Steuergeſetzgebung im Gebiete des Verbandes ſüdweſtdeutſcher Konſum⸗ gexeine. Nach den Darlegungen des Redners bildet ſte ein buntes Konglomerat von Auffaſſungen der gerſchtedenen Bundesſtgaten über die ſteuerliche Her⸗ anziehung der Konſumvereine, In Preußen werden die Konſumvereine unter ganz verklauſulierten Be⸗ dingungen zur Gewerbeſteuer heraugezogen. Die badiſchen Vereine zahlen an deren Stelle eine Ver⸗ mögensſteuer, Bauern, Elſaß⸗Lothringen und Heſſen zahlen ebenfalls Gewerbeſteuek, Nach längerer Disz kuſſion wurbe die Verhandlung auf Samstag obrintt⸗ tag vertggt. Aus dem Großherzogtum. (Bräunlingen, 1. Mai. Zu dem Großfeuer, von dem unſere Gemeinde be⸗ troffen wurde⸗ iſt noch folgendes zu melden: In dem Oekonomiegebäude des Landwirts Wihl, der noch auf dem Felde beſchäftigt war, brach nachmittags ½5 Uhr auf bis jetzt unaufgeklürte A 4 2— 7* Weiſe Feuer aus Mit raſender Geſchwindigkeit verbreitete ſich das verheerende Element auf die angebauten Nachbarhfuſer, ſodaß bis ½6 Uhr die Häuſerveihe rechts vom Tor gänzlich zerſtört wurde und von ſechs großen Oekonomie⸗Anweſen nur noch ein Trümmerhaufen übrig blieb. Die Brandgeſchüdigten ſind: Franz Wihl, Landwirt, Johann Ewald, Landſpirt, Johann Glatz, Flaſchner, Johann Winterhalter, Schmiedmei⸗ ſter, Reinhard, Verlademeiſter, Joſef Frei, Landwirt. Es ſind 8 bis 10 Familien obdach⸗ los. Von dem Vieh konnte alles gerettet werden, nur ein Schwein, dem Landwirt Wiehl gehbrig, kam in den Flammen um; auch ſiel der größte Teil der Fahrniſſe dem Feuer zum Opfer. Der Gebäudeſchaden beträgt etwa 100 000 Mk. Die ſchwer Heimgeſuchten ſind alle verſichert. Zur Hilfeleiſtung erſchienen raſch die Feuerwehren hon Hüfingen, Wolterdingen und Donaueſchin⸗ gen ſowie die Löſchmannſchaften von Waldhau⸗ ſen und Bruggen, deren energiſches Eingreifen dem Flammenmeer Einhalt bot. Die Rettung der ſchwer bedrohten Hintergebäude iſt insbeſon⸗ dere der Donaueſchinger Wehr zu verdanken, die unermöfich arbellete. portliche Rundſchau. Sonntaa, den 4. Mai. Mannheim. Preis vom Odenwold: Liſy— Coral Wape Sestsgap. Prämien⸗Jagdrennen: Hades Junker Juiſenpark⸗Jagdreunen: Weaſel— Sartorhs. Frühlings⸗Hürbenrennen: Norton Lizzi— Ma⸗ dame Foutſi— Salambo. Preis der Stadt Mannheim. Steps— Burwood — Courpoiſier Napoleon. Maſmarkt⸗Flachrennen: Dürkheim— Sunbath Cudowa. Sonnenblick Saint Ferreol— The Magdeburg. Elbe⸗Jagdreunen: Aſtree I11— Sueeinic. Savati⸗Hürdenrennen: Riff— Spaten. Siebente Magdeburger Offizier⸗Steeple⸗ Chaſe: Feſtival— Plan Ryan. von Rabenan⸗Jagdrennen: Waldtraut— Blpudel, Jam⸗Jagdrennen: Wedding Morn— Lina. Lord Forfar⸗Jagdrennen: Ceronation— Droma Arnfried Rennen: Muſidora— Baldur. Berlin⸗Hoppegarten. Eröffnungs⸗Rennen: Feſtterol-Rex. Preis von Dahlwitz; Roſenkapalſer—(Suitier). — Pro Patrig. Großes Hoppegartener Handicap: Kakadu Heloiſe— Burgunder. Golf⸗Rennen: Majeſtie— Solitär. Sperber⸗Rennen: Saul— Comet. Conſul⸗Rennen: Brennus— Theophil. 1. Klaſſen⸗Erſatz⸗Preis: Emperador— Blumen⸗ ſegen. Dresden. Preis von Torgau: Naſeweiß— Peking. Hunters⸗Flachrennen: Wunderhold— School Bat. Preis von Borthen: Waterloo— Sceehund. Preis vom Altmarkt: Kebiy— Pilis. Preis von Röhrsdorp: Mae Intyre— Black Swan. Großenhainer Steeple⸗Chaſe: Prince Albert I1 — Pride of the Ocean. Neuß a. Rh. Eröffnungs⸗Flachrennen:(Ger]— Siegmund 5 Iſg. Ptai⸗Jagdrennen: Herodes— Spezi. Hafen⸗Hürdenrennen: Boiling Hot— Neverland. Frühjahrs⸗Handicap: Oragnier— Nelſon. Rheiniſches Jagdrennen: Chicard— Rekrut Hold Up II. Hülchrath⸗Flachrennen: Jugn d Auſtrig— Flott⸗ weg. Werne⸗Jagdrennen: Jor Paris. Prix de Boulogne: Ramage— Cocoxico. Prix de Cars: Ecouen— Fil'Ecoſſe. Prix Nogilles: Blarney— Vucain 6. Prix Dollar: Martial 3—El Tango. Prix de'Etoile: Satilla— Clopotar. Prix'Auteuil: Saint Gaudens— Revolte. Montag, den 5. Mai. Berlin⸗Hoppegarten. Jungfern⸗Rennen: Barbelle— Reform. Goldene Peitſche; Kalchas— Leug. Edgardo⸗Rennen: Saint Cloud— Bajazzo. Balbeck⸗Rennen: Habmichlieb— Chutbeh. Bakers Lad, Ausmärker⸗Rennen: Holofernes Pglatin. Potrimpos⸗Handicap: Mißlnir— Blücher. 2, Klaſſen⸗Exſatz⸗Preis; Marcus—Eidechſe. ** Aviatik. * Das Reunen um den Pommery⸗Pokal. Noch nie iſt der Kampf um die Prämie des Pommery⸗ Pokals ſo heftig geweſen, wie in dieſem Jahre. Nach der Reiſe Daucourts von Paris nach Berlin(910 Kilometer und dem Rekordflug Gilberts von Paris nach Medina del Campo in Spanien(1020 Kilometer; hat am Montag Guillaux in 14 Stunden die Strecke von Biarritz nach Kollum in Holland zurückgelegt. Die Entfernung betrögt in der Luftlinie 1250 Kilometer. Der Pilot hat aber bei Anrechnung der Umwege mindeſtens 1500 Kilometer durch⸗ flogen, Ex hatte um 4ß Uhr Biarritz verlaſſen und war nach! Skunde i) Minuten in Bordegux eingetroffen. Vier Stunden ſpäter hatte er Villacoublay erreicht, Um 12.86 Uhr ſtieg er bei ſtarkem Winde wieder auf und flog bis Ath. Nach zweiſtündiger Ruhe ſetzte er den Flug über Brüſſel und Antwerpen fort, und war um 5 Uhr über Amſterdam. Dann überflog er den Zuyder See und geriet in dichten Nebel, ſo daß ex ſich nur nach dem Kompaß richten könnte. Der Wind krieb den Appargt auf die Nordſee hinaus eine volle Stunde mußte Guillguz über Waſſer fliegen, ehe er die Küſte wieder erreichte. Als er um 7 Uhr eine Stadt unter ſich merkte, ſtieg er ab und landete in Kollum. Bei der Jandung beſchädigte Guillaux ſeinen Apparat, ſo daß er ihn auf der Eiſenbahn nach Paris zurückſenden mußte. Guillaux iſt damit erſter Anwärter auf die heißumſtrittene Prämie. Der Flieger Aude⸗ mars hat ſein Flugzeug auseinandernehmen laſſen und iſt nach Paris zurückgefahren. Er er⸗ klärte, daß er ſich nicht wieder um den Pommery⸗ pokal oder den Bgtſchgripreis bewerben wolle, weil der Preis nicht im Vephältnis zu der außer⸗ ordentlichen Kraftanſtrengung ſtehe, die er erfor⸗ derlich mache. Dienstag nachmittag ſtieg als weiterer Bewerber um den Pokal Seguin auf, der don Marſeille nach Kopenhagen fliegen wollte, Von ſeinem Mechaniker begleitet, ſtartete erxr morgens 5 Uhr in Marſeille. Ngch einer Zwiſchenlandung in Dijon, wo ex 250 Liter Benzin und 60 Liter Oel an Bord nahm, (raf er.30 bei Mourmslon in der Pariſer Gegend ein, wo er um 3 Uhr wieder aufſtieg. Da ſein Motor aber nicht funktjonierte, mußte er bei Braine l Alleud wieder niedergehen, um ſeinen Apparat zu repaxieren. Um 4 Uhr ſtieg er wie⸗ der auf und beendete.52 Uhr ſeinen Flug bei Belaine nördlich von Namour in Belgien. Er hat eine Entſernung von 850 Meter durchflogen. Wer hätte derarktige Flugleiſtungen noch vor zwei Jahren für möglich gehalten. Guillaux iſt nunmehr unbeſtrittener In⸗ haber des Pommerypokals, da ſein Re⸗ kord bis zu der am 30. April abgelaufenen Friſt nicht überboten worden iſt, * Tödlicher Fliegerunfall. Der Militärflieger Oblt. v. Germersheim, der mit Lt. Schin⸗ nerer auf dem Flugplatz Schleißheim bei Mün⸗ chen abgeſtürzt war, iſt den erlittenen Verletzun⸗ gen erlegen. Die Zahl der in Deutſchland tödlich verunglückten Flieger iſt nunmehr auf 38 geſtiegen, 11 ſind in dieſem Jahre tödlich abge⸗ ſtürzt. Von Jag zu Tag — Ein neuer Lourdes⸗Prozeß. sb. Mün⸗ chen, 2. Mai. Ein Beleidigungsprozeß, in deſſen Mittelpunkt die Wunderheilungen von Lourdes ſtehen, wird wiederum in der kommen⸗ den Woche die Gerichte beſchäftigten, und zwar das Schöffengericht des hieſigen Amtsgerichts. Die Klage richtet ſich gegen den Redakteur des „Jsnyer Tageblatts“ Otts Frick und dem Stadt⸗ pfarrer Stefan Fink in Isny, und lautet auf Beleidigung des bekannten Vorkämpfers der Anti⸗Lourdes⸗Bewegung Dr. med. Aigner (München). Der Angeklagte Fink hatte ſich in einer öffentlichen Verſammlung in Isny am 16. Fehrugr 1913 mit den Angriffen Aigners auf die Lourdesſache heſehäftigt und ſoll dabei beleidi⸗ gende Aeußerungen gegen Dr. Aigner gebraucht haben, Der mitangeklagte Frick hatte in ſeinem Blatt einen Artikel über den Vortrag veröffent⸗ licht, der ſehloß:„O armer Profeſſor! O er⸗ bärmlicher Mopismus] Auch du mußt dich beugen der überzeugenden Gewalt göttlicher Wunderkraft.“ Zu der Verhandlung iſt als Zeuge geladen der durch das Lourdes⸗Wunder der Arzt, der Müller behandelt hat, als weitere Zeugen der Münchener Gerichtsarzt und ein Geiſtlicher, der Müllers Angaben über die ver⸗ meintliche Wunderheilung beſtätigen foll. Von Wilddieben erſchoſſen. ſp. Diez a. d. Lahn. Der Apotheker Siebert ſtieß in ſeinem Jagdrevier auf Wildiebe. Bei dem entſtehenden heker erſchoſſen. Von den Lehte Nachrichten und Telegramme. W. Freihurg i Br. 3. Mai Der Präſi⸗ dent der hieſigen Handelskammer Großkaufmann Emil Ruef iſt heute geſtorben. * Altdorf b. Edenkoben, 3. Mai, Heute früh 7 Uhr ſchwebte über dem Ort ein Flug⸗ ze Uig. Die Flieger wollten landen und mach⸗ ten eine kurze Wendung. Dabei ſtieß das Flug⸗ zeug gegen einen Baum und wurde ſchwer beſchädigt. Die Inſaſſen, zwei Offiziere aus Straßbürg(Elſaß), blieben unverletzt. * Stuttgart, 3. Mai. Heute vormittag 11 Uhr 25 Min teaf Prinzregent Ludwig von Bayern mit ſeiner Gemahlin zum An⸗ trittsbeſuche am hieſigen Hof ein. Die hohen Hebrſchaften wurden am Bahnhof vom Königs⸗ paar von Württemberg empfangen. M. Me 6, 8. Maj. Das Luftſchiff„Z. 9“ iſt heute Morgen aufgeſtiegen, umkreiſte einige Zeit die Stadt und fuhr dann in der Richtung nach Norden weiter. Gegen 12 Uhr war es in Trier und ſchlug daun die Richtung nach Koblenz ein. ., Düfſeldorf, 3. Mai. Die Große Kunſtausſtellung Düffeldorf 1913 mit der Raumkunſtausſtellung iſt heute vor⸗ mittag feierlich eröffnet worden. Der Vor⸗ ſitzende, Prof, Kohler, hielt eine Anſprgche, die mit einem Kaiſerhoch ſchloß. Daraufhin er⸗ klärte der Oberpräſident Freiherr von Rhein⸗ haben im Namen des Protektors, die Kron⸗ prinzen, die Ausſtellung für eröffnet. W. Berlin, 3. Mai. Der Rechtsgnwalt Pgechter, dem die Poſtperwaltung wegen Beamtenbeleidigung das Telephon geſpevrt hatte, wurde vom Schöffengericht Schöneberg wegen Beleidigung mehrerer Tele⸗ phoniſtinnen zu 260 Mark Geldſtrafe verurteilt. * Berlin, 3. Mai. Die Trauung der Prinzeſſin Viktorig Luiſe mit dem Prinzen Ernſt Auguſt wird Hofprediger Dryan⸗ der vornehmen. *Potsdam, 3. Mai. Der Kaiſer ge⸗ 23— ſich heute Abend nach Wiesbaden zu be⸗ geben. Die Eſſeuer Spionageaffäre. m. Eſſen, 3. Mai.(Priv.⸗Tel.] Ueber die Eſſener Spionageaffäre gehen die widerſprechend⸗ ſten Gerüchte durch die Preſſe. Tatſache iſt, daß die Eſſener Kriminalbehörde zwei Perſonen feſtgenommen hat. Unter den Verhafteten befindet ſich aber, wie die Fa. Krupp mitteilt, kein Angeſtellter ihres Hauſes. In Köln wurde eine Perſon verhaftet und in Aachen der Beſitzer des Engliſchen Hofes“, Dis Behörde verweigert jede Auskunft, da es nicht im Intereſſe der Unterſuchung liege, Einzelheften über dieſe Affäre zu bringen, in die augenſcheinlich noch eine große Anzahl weiterer Perſonen ver⸗ wickelt ſind. Der Mordprozeß Blum. Berlin, 3. Mai(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Poſen wird gemeldet: Der geſtrige erſle Verhandlungstag des Mordprozeſſes Blum war bis in die ſpäten Abendſtungen lediglich mit der Vernehmung der Angeklagten ausgeflllt, die eifrig bemüht war, die Tat, wie ſie es ſchon in der Vorunterſuchung getan hatte, in milderem Lichte darzuſtellen. Heute begann die Zeugen⸗ vernehmung. Die Urteilsfällung wird erſt für Freitag nächſter Woche erwartet, da am Don⸗ nerstag, als an einem katholiſchen Feiertag der Provinz Poſen, mit Rückſicht auf die katholiſchen Geſchworenen die Sitzung ausfagllen wird Die Eröffnung der interngtiouslen Baufach⸗ ausſtellung. W. Leipzig, 3. Mai. König Friedrich Auguſt traf heute vormittag 10 Uhr 30 Min, von Dres⸗ den kommend, mit Sonderzug auf dem hieſigen Hauptbahnhofe ein, um die internationale Bau⸗ fachausſtellung feierlich zu eröffnen. Gleichzeitig mit dem König trafen ein der Prinz und die Prin⸗ zeſſin Mathilde. Nach der Begrüßung des Kreis⸗ haupfmannus bon Bu Dr. Dittrich und des Polizeidirektors Dr. Wagler, begaben ſich die hohen Herrſchaften im Wagen zu den Ausſtellungsgebäuden. Unterwegs brachte ihnen das Publikum große Ovationen dar. Gröffnung der Adrig⸗Ausſtellung. W. Wien, 3. Mai. Die Adrig⸗Ausſtellung wurde heute vormittag durch den Protektor Erz⸗ herzog FFerdinand feierlich eröffnet. An dem Feſtakt nahmen außer zahlreichen Mitgliedern des Kaiſerhauſes Graf Berchtold, die anderen gemeinſamen Miniſter, der deutſche Botſchafter, dorf, Oberhürgermeiſters ſowie die übrigen Mitglieder des diplomatiſchen Korps, Marinekommandant Fauſt, die öſterkei⸗ chiſchen Miniſter, die Geiſtlichkeit, die Spitzen der Zivil⸗ und Militärbehörden, teil. Um 10 Uhr traf Erzherzog Ferdinand ein, vom Publikum lebhaft begrüßt. Nach einer Anſprache des Präſidenten des Oeſterreichiſchen Lloyds Kommerzienrat Berſchetta, die er als Präſident der Ausſtellung an den Erzherzog richtete, er⸗ klärte dieſer die Ausſtellung für eröffnet. Es folgte dann ein Rundgang, Die Stimmrechtsweiber als Brandſtifterinnen W. London, 3. Mai. Heute in aller Frühe ſteckten Anhängerinnen des Frauenſtimmtechts den neuen Flügel der öffentlichen Schulen in Aſchley bei Aberdeen in Brand. Der Schaden wird auf 500 Lſtr. geſchätzt. In der Nähe des Schulgebäudes fand man Flugſchriften der Stimmiechtleeinnen zerſtreut umherliegen, +5 7 4 Der Balkankrieg. Die Akutarifrage. Kein Zurückweichen Sſterreich⸗lngarns. m. Kö Un, 3. Mai.(Priv.⸗Tel.) Der Wiener Korreſpondent der Kölm, Ztg. erfährt, daß die Hinauszjehung des Beginns der Zwangsmaß⸗ regeln bis nach der Sitzung der Londoner Bot⸗ ſchaftersam Montag keineswegs ein Zurückweichen Oſterreich⸗Ungarns von der einmal feſtgeſetzten Richtung bedeute. Die Mächte des Dreiverbandes, die einem Vorgehen gegen Montenegro bisher nicht gewogen waren, wollten nur zuſehen, daß ſie bis dahin König Nilolaus zur Nachgiebigkeit brächten. Die Ausſichten dafür ſeien freilich geping, Die Antwortnote des Kbünigs ſei alles andere eher, als ein Zeichen von Nach⸗ giebigkeit. Er habe durch ſeine Bekannt⸗ machung Skutari zur Hauptſtadt von Montenegro erklärt. Auch habe er die Jeſtungswerke notdürftig wieder hergeſtellt, übrigens ſei die entſtandene Pauſe auch deshalb nicht unerwünſcht, weil durch Eſſad Paſchas und Dſchavid Paſchas Ränke Alba⸗ nien ſich in völliger Anarchis be⸗ findet, die ein allgemeines Vorgehen in Albanien notwendig mache. Daren ſei natürlich Italien in gleichem Maße intereſſiert und es gelte deshalb, das Zuſammengehen Sſterreich⸗Ungarns und Fta⸗ liens hierfür genau zu regeln, das im Sinne des bekannten albaniſchen Abkomnmens zipiſchen heiden Mächten in großer Freundſchaft und gegenſeiſſgenm Vertrauen geſchehe. 5 Ein engliſcher Vorſchlag. *London, 3. Mai. Das 81 Chroniele lehnt den Gedanken an eine territoriale Kompen⸗ ſation für Montenegro als unausführbar ab und erklärt der nächſte logiſche Schritt 5 daß die Mächte, die an der Flottendemonſtratſon deil⸗ nehmen, Truppen landen und die montenegrini⸗ ſchen Häfen beſetzen ſollen. Es ſei ein aue Schritt, den man ohne Blutvergießen ſollte aus⸗ führen können, und wenn dieſe Aktion und die Flottendemonſtration, ſowohl von den Mächten der Triple⸗Entente, als auch von den Mächten des Dreibundes unternom⸗ men würde, ſo würde dieſer Form europäif Drucks der König Nikolaus nicht Trotz bieten können. Großbritanniens Teilnahme an der Okkupation der Küſtenſtädte ſei die einzige Alter⸗ native zu einer Sonderaktion der öſterreichiſchen und italieniſchen Armee, die einen Charakter haben würde Das Blatt fährt ſort; Wir ſollten uns entſchließen an der Aktion geil⸗ zunehmen, da dies das Klügere der beiden mög⸗ lichen Maßnahmen wäre. Eine Sonderakkion bedeutet den Zuſammenbruch des Konzertes und die Mobiliſierung von halb Euro⸗ pig und eine beträchtlich geſteigerte Anſicherheit für uns alle. Eine Sonder⸗ intervention Oeſterreichs und Italiens ſpſtede faſt unwiderſtehlich zu einer Teilung Alba⸗ niens führen. Albanien ſollte indeſſen unter dem Schutze aller Mächte ſtehen, und zu dieſem Zwecke iſt die Erhaltung des Konzertes unen⸗ behrlich. * Athen, 3. Mat. Ein königliches Delret verhängt über alle Inſeln des Aegläiſchen Meeres, die Griechenland beſetzt hat, den Be⸗ lagerungszuſtand. Die Friedensfrage. Berlin, 3. Mal.(Von unſ. Berl, Bur Aus Konſtantinopel wird telegraphlert; Als Grund der Verzögerung der Anlworknote der Pforte auf die Friedensnole der Mächte wird hier die Ablehnung des früheren Großweſirs Hakki Paſcha, als erſter Delegierter die Verhand⸗ lungen in London zu leiten, angenommen. Maß glaubt in diplomgtiſchen Kreiſen überhaupt, daß der Optimismus wegen einer baldigen Unter⸗ zeichnung des Präliminarfriedens verfrüht ſei. ——————— ee 1222 wW.ärd, läßt sich heute noch nicht absehen. Maunheim, 3. Mai. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Aendblatt). 7. Seite⸗ Aus dem Großherzogtum. ):(Freiburg 30. April. Der Prokuriſt ſtieſterer des Bankhauſes Krebs, der ſeit 1896 gegen 90 500 Mark unterſchlagen hat, zur Beſtreitung ſeiner koſtſpieligen Lebensführung, wurde wegen Unterſchlagung und Urkundenfäl⸗ ſchung zu 37 Jahren Gefängnis verurteilt. Pfalz, Heſſen und Amgebung. § Neuſtadta.., 1. Mai. Bei ſehr zahl⸗ zeicher Beteiligung tagte heute nachmittag im „Bayr. Hieſel“ eine pfälziſche Kreis⸗ wanderverſammlung des D. H. V. Unter den 150 erſchienenen Verbandsmitgliedern befanden ſich neben den Vertretern der pfälziſchen Ortsgruppen der Verbandsvorſteher Bechly⸗ Hamburg, Gauvorſteher Herzog⸗Mannheim, ſowie Vertreter des Kreiſes Unterbaden aus Mannheim, Schwetzingen und Freiburg. Den Bericht des Kreisvorſtandes, der eine rege Aus⸗ ſprache zutage förderte, erſtattete Loch⸗Kaiſers⸗ lautern. Beſchloſſen wurde unter anderem am 3. Juli auf dem Trifels einen deutſchvöl⸗ kiſch⸗pfälziſchen Jugendtag abzu⸗ halten. Zum Schluß gelangten eine Reihe Stan⸗ des⸗ und Verbandsfragen zur Beſprechung. Nach einem Schlußwort von Herzog⸗Mannheim wurde ſtehend„Deutſchland über alles“ geſungen. Abends fand ein gemeinſames Eſſen ſtatt, dem ſich ein zwangloſes geſelliges Beiſammenſein mit Damen anſchloß. Volkswirtschaft. Landesproduktenbörse Stuttgart. Durchschnittspreisnotierungen pro Apri! 1913. Weizen, württ. M. 20.59, fräntischer Mark 21.03, bayerischer M. 21.81, Rumänier M. 25.—, Ulka M. 24.75, Saxonska M. 23.25, Azima M. 24.50, Laplata je nach Qualitat M. 24.34, Kan- Las II M. 25.19, Manitoba M. 25.06; Kernen M. 20.72, Dinkel M. 14.50, Roggen M. 17.78— 18.25, Gerste, württ. nominell M. 17.75, bayerische M. 18.50, Tauber M. 19.—, fränkische M. 10.—, Fultergerste M. 16.94, Hafer, württ. je nach OQualität M. 16.80, amerikaner M. 19.88, russ. NM. 20.75, Mais, Laplata M. 16.81. Mehl pro 100 Eg. inkl. Sack je nach Qualität: Tafelgries: M. 34.25 bis M. 34.78, Mehl Nr. o: M. 34.25 bis 34.75, Nr. 1: M. 33.25 bis 33.75, Nr. 2: Mark 32.25 Dis 32.75, Nx. 3: M 30.75 bis 31.25, Nr. 4: M. 2775 bis M. 28.25. Kleie:.,.50 bis Mark 10.—(netto Kasse ohne Sack). Hansa“ Rheinische Immobilien-Bank.-G. in Düsseldorf. In der Dienstag abgehaltenen Generalversammlung waren 1 354 Stimmen ver⸗ treten. Es Wwurde angeregt, doch wenigstens eine Dividende von—5 Prozent auszuschütten, Wonach immerhin noch ein Vortrag von etwa 60 000 M. zur Verfügung bleibe. Wenn man eine Dividende ausschütte, 80 werde das An⸗ schen der Gesellschaft gehoben und man könne Hausierhandel, der mit den Segentreten. Waltung, daß bei der Lage des Geld- und Hypo- eine Dividende werden könne. Zudem erfordere die Wertzu- Wwachssteuer große Aufwendungen und man habe in den beiden letzten Jahren dafür allein 7 000 M. geben müssen. besser, Wenn lie Mittel zurückbehalten würden. 1 Gasmotorenfabrik,.-G. in Köln-Ehrenfeld. In der gestrigen Hauptversammlung wurde der Abschluß, wonach der Reingewinn Lon 68 556 Mark nach Ueberweisung von 5000 M. an die Rücklage mit 63 556 M. vorgetragen wird, ein⸗ stimmig genehmigt, der Verwaltung ebenso d ein ausscheidendes Auf⸗ Entfastung erteilt un schei sichtsratsmitglied durch Zuruf wWiedergewählt. ob unter den in Auf Ankfrage eines Aktionärs, der Gewinn und Verlustfechnunes in einem Posten ausgewiesenen Abschreibungen, allge⸗ meinen Kosten usw. von 660 834 M. nur die in der Vermögenstrechnung ausgewiesenen Ab- schreibungen von 73 560 Ahschreibungen enthalten seien, wurde er- wWidert, daß nur diese Abschreibungen darin ent⸗ halten seien, während der Rest Unkosten dar- stelle. Die Behauptung eines Aktionärs, daß die Gesellschaft in den letzten Jahren sehr große KAusgaben für Erneuerungen, die erheblich das Aktienkapital überschritten, gemacht 8 habe, stellte sich nach den Mitteilungen der V er wal⸗ tung als ein Irrtum heraus. Ueber die ten wurde auf Ankrag mitgeteilt, daß die Zu- Kunft davon äbhänge, ob sich der Umsatz ere höhen lassen werde oder nicht. Die Aussich- ten für eine Steigerung seien vorhanden, da die Gesellschaft unablässig an ihrem Ausbau ar⸗ beite. Die Unkosten Werden sich voraussicht-⸗ lich nach Ansicht der Verwaltuns etwas ver- mindern lassen. In den Kussichten für das laukende Geschäftsjahr habe sich seit Kusgabe des Berichts nichts geändert, wWeder zum Guten noch zum Schlechten. 5 A der Norddeutschen Gasrohr- händler- Vereinigung. Nachdem seit Anfang d. J. die Rheinisch-Westfälische Gasrohrhändler- Vereinigung der Auflösung anheim gefallen ist, und, wie wir bereits mehrfach gemeldet haben, zwischen den Werken und der Norddeutschen Vereinigung noch schwer zu beseitigende Diffe⸗ renzen bestanden, ist auch die Norddeutsche Vereinigung Freitag nicht mehtr zu halten ge- wWesen und hat ihre Liquidation beschlossen. Welche Folgen diese Auflésung auf die an sich schon lose Konvention der Röhrenwerke haben Aluminium-Industrie-.-., Neuhausen. Die von 51 Aktionären mit 12 455 Agtien besuchte Hauptversammlung der Aluminjum-Industrie⸗ AG. Neuhausen, die gestern in Zürich statt- fand, setzte die Dividende auf 20 ren fest. Ein Antrag, den Jahresabschluß zu ver⸗ werken und den Verwaltungsrat nicht zu ent⸗ lasten, weil die vom Verwaltungsrat Lorge- schlagene Gewinnierteilung gesetzlich unzu⸗ lassig séi, da die Gewin nean die Aktionäfe ab⸗ zuführen und nicht aufgespeichert wWerden sollen, wurde nicht unterstützt Ueber die Ein⸗ zahſung der Aktien Wurde vom Vorsitzenden, Oberst P. E. Huber bemerkt, die Verwal⸗ tung hoffe, in guten Jahren so viel zu gewin- thekenmarktes M. oder noch weitere, nen, dag schrittweise 10 Prozent Einzahlunten auf das Aktienkapital erfölgen könnten. Aus dem Unternehmen solle nicht mehr herausge- nommen werden, als was zu einer gleichmäßi⸗ gen Verzinsung von 20 Prozent nötig sei. Kussichten für das laufende Jahr Wurden als günstig bezeichnet. Die Verwaltungsrats- mitgkeder Huber-Zürich, Knüsli-Winterthur und Fürstenberg-Berlin wurden bestätigt; die durch den Tod von Bankier Ludwig Delbrück- Berlin freigewordene Stelle wurde offen ge- lassen. Die neue 4, 5sproz. Anleihe der Stadt Lausanne. Für die demnächst zur Emmission gelangenden 4,5Sproz. Anleihe der Stadt Lausanne im Betrage von 12 Mill. Frs, wird It. Frkf. Ztg. der Zeich- nungskurs von 99 Prozent in Aussicht genom- men. „Nordstern“, Lebens-Versicherungs-Aktien- Gesellschaft und„Nordstern, Unfall-, Haft- pflicht- und Feuer-Versicherungs-Aktien-Ge- sellschaft“ zu Berlin. In den am 30. April er. abgehaltenen Generalversammlungen wurde die Bilanz und die vorgeschlagene Gewinnverteilung genehmigt und der Verwaltung Decharge er⸗ teilt. Von dem Gewinn der Lebensversiche- rung erhalten die Versicherten M. 3 900 947 (gegen M. 3 667 973 im Vorjahre) und die Aktio- näre M. 468 o00 oder für die Aktie M. 195(wie i..), während M. 152935 den Reserven und dem Gewinnvortrag überwiesen wurden. Die Aktionäre der Nordstern Unfall-pp. Gesellschaft erhalten 16(14) Prozent als Dividende, Wo- zu M. 288 ooo erforderlich sind. Den Reserven und dem Gewinnvortrag wurden M. 299 724 Überwiesen. Die im regelmäßigen Turnus aus dem Aufsichtsrate ausscheidenden Herren wur- den wieder und Herr Dr. jur. Arthur Solomon- sohn, Geschäftsinhaber der Diskonto-Gesell- schaft zu Berlin neu gewählt. In der an die Generalversammlung sich anschließenden Auf-⸗ sichtsratssitzungen wurde, nachdem der bis- herige langjährige Vorsitzende Herr Geh. Bau- rat Alfred Lent mit Rücksicht auf seinen Ge⸗ sundheitszustand gebeten hatte, von seiner Wiederwahl abusehen, zum Vorsitzenden Herr jur. Paul v. Schwabach, Mitinhaber des Bankhauses S. Bleichröder zu Berlin und zum stellvertretenden Vorsitzenden der Direktor im Reichsamt des Innern a. D. Otto Just ge- Wählt. 5 —— Tolsgraphlsehe Börsenberlehte. Dresden, 3. Mai. Die Generalversamm- lung der Vereinigten Strohstoff-Fabriken in Dresden-Coswig genehmigten 5 Prozent, im Vorjahr 4 Prozent, Dividende.(Frkf. Ztg.) Berlin, 3. Mai. Auch gestern und heute wWaren It. Frkf. Ztg. die Wechseleinreichungen bei der Reichsbank recht bedeutend, während Lombardrückzahlungen zurückgehalten Werden. W. Berlin, 3. Mai. Der Verband der Fa- brikanten isolierter Leitungsdrähte berechnet am 5. Mai einen Kupferzuschlag von M. 1,20 pro Quadratmillimeter Kupferquerschnitt. Mexican Railway Co. Frankfutt a.., 3. Mai. Die Frkf. Ztg. schreibt: In der, Generalversammlung erklärte der Vorsitzende, daß die letzten Nachrichten aus Mexiko keineswegs völlig beruhigend lau⸗ ten. Die revolutionären Strömungen halten in vieben Landesteilen an. Der Regierungswechsel hat daran bisher wenig gebessert. Farbwerke vorm. Meister, Lucius u. Brüning. H6chst, 3. Mai. Unter dem Vorsitz des Herfn Walter von Rath fand heute vormittag die ordentliche Generalversammlung statt! Der vom Vorstand mitgeteilte Geschäftsbericht er⸗ gab einen Ueberschuß von M. 22973 632(i. V. 20 217 058) und nach verschiedenen Abzügen einen Nettogewinn von M. 18 60) 908(16138 196) einschließlich des Saldovortrags von 1911 im Betrage von M. 1 766 179. Auf Vorschlag des Aufsichtsrates wurde beschlossen, 30 Pro- zent Dividende wie im Vorjahre zu ver- teilen. Für Aufwendungen anläßlich des Jubi⸗ läums bewilligt durch die außerordentliche Ge⸗ neralversammlung vom 4. Januar d. IJs. Mark 2 250 000 zu verwenden, M. 2 580 346(2 569017) als Tanhtieme und Gratifikationen dem Auf⸗ sichtsrate, dem Vorstand und den Beamten zu überweisen, M. 250 000(500 Oo) für die Kaiser Wilhelm- und Augusta-Stiftung dem Arbeiter-⸗ unterstützungskonds usw., M. I1 Mill.(500 ooo) für außerordentliche Abschreibungen zu ver⸗ wenden und M. 1 727 562(1 766 170] auf neue Rechnung vorzutragen. Der statutengemäß aus dem KAufsichtsrxate ausscheidende Herr Landrat Dr. Walter v. Brüning in Stolp wurde Wieder gewählt. Vereinigte Glanzstoff-Fabriken Akt.-Ges. in Elberfeld. r. Elberfeld, 3 Mai.(Priv.-Telegr. des Mannh. Gen-Anz.) Die heutige General-Ver⸗ sammlung beschloß eine sofort zahlbare Divi- dende von 40 Prozent zur Verteilung zu brin⸗ gen. Auf Antregung aus Aktionärskreisen hat der Aufsichtsrat beschlossen, demnächst eine außerordentliche Generalversammlung anzube⸗ raumen und die Erhöhung des Aktienkapitals derart vorzuschlagen, daß den Aktionäten eine besondere Zuwendung aàus den starken Rück⸗ lagen der Gesellschaft gemacht Werden kön⸗ Die genauen Modalitäten finden noch nicht stätt. Bekanntlich sind' die finanziellen Verhältnisse der Gesellschaft außerordentlich günstig, neben 5 Mill. M. Aktienkapital verfügt sie über 7 898 000 M. flüssige Mittel, denen nur 724 000 M. Kreditoren gegenüberstehen. Aktien-Gesellschaft für chemische Industrieen in Gelsenkirche-Schalke? r. Gelsenkirchen, 3. Mai.(Priv.-Tel. des Maenhb. Genr.-Anz.) In der heutigen Ge⸗ neralversammlung Wwurde besechlossen, eine 80. kort zahlbare Dividende von lo Prozent zu ver- teilen. Ueber die Aussichten wurde mitgeteilt, daß das vor kutzem eingetretene Brandunglück keine Unterbrechung des Betriebes verursacht hätte; das erste Quartal des laufenden Ge⸗ schäftsjahres katte eine befriedjgende Eatwrick⸗ lung gebracht. Telspraphlseha Hanfelsbarfehte. Frankfurt a.., 3. Mai,(TPel.) Fonds- börse. Die gestern eingetretene Hausse hat sehr schnell eine Ernüchterung erfahren. Die nen. Die Skutari-Krisis ist noch nicht überstanden und deshalb zeigte auch die Spekulation große Zu- rückhaltung. Die Stimmung war schwach im Hinblick auf die politische Lage. Die Mobili⸗ sierung der PFruppen Oesterreich-Ungarns und Italiens läßt die Entscheidung erkennen, dab mit Montenegro Ernst gemacht wird.Aber die Folgen, die dieser Schritt in sich birgt, werden von der Börse ernst erwägt. Anfangs machten sich bei der Mehrzahl der Marktgebiete neue Rückgänge bemerkbar. Diese hielten sich aber in mäßigen Grenzen und die Verkaufsordres standen Kaufslimite gegenüber. Die weitere Versteifung des Privatdiskonts sowie iuch der Ausweis der Reichsbank gaben Anlaß, daß die Umsätze eine merkliche Einschränkung erfuh- ren. Montanpapiere wurden stärker gedrückt, da Realisationen vorgenommen wurden. Phö— nix-Bergbau verloren 2 Proz. Deutsch-Luxem- burger 2½ Prozent, Gelsenkirchner und Har- pener schwach. Friedrichshütte matt. Prans- portwerte neigten ebenfalls nach unten, Schan- tungbahn 2 Prozent niedriger. Lombarden auf Wien gedrückt, Baltimore behauptet, Orient- bahn verloren 3,5 Prozent, Schiffahrtsaktien schlossen sich der schwachen Haltung an. In Elektrizitätsaktien bewegte sich die Geschäfts- tätigkeit in regen Grenzen. Von den bevor⸗ zugten Papieren notierten Schuckert, Edison und Akkumulatoren Berlin niedriger. Auch der Rentenmarkt zeigte vereinzelt schwache Ten- denz. Die Kurse der ungarischen Kronenrente gaben nach, auch österreichische Fonds schwä⸗ cher, Balkanwerte waren im allgemeinen ziem- lieh behauptet. Heimische Anleihen wenig ver⸗ andert, für 3 proz. Reichsanleihen und Preußi- sche Konsols bestand Abgabelust. Am Kassa- markt für Dividendenwerte herrschte ruhiges Geschäft, einzelne chemische und Maschinen- bapiere, soweit es sich um schwere Papiere handelt, schwächer. Anilin notierte 3552 ex. Di- videndenkupon, Kursabschlag 28 Prozent, Alu- minium 260 ex. Dividendekupon Nr. 10(10 pCt.) Bezugsrecht für Elektr. Hoch- und Unter- grundbahn o, bz. Spinnerei und Weberei Hüt⸗ tenheim notierte los ex. Die Börsenwoche schloß bei ruhigem Geschäft und schwacher Tendenz. Es notierten Kreditaktien 192,50, Staatsbahn 192,25, Lombarden 25, Baltimore 1988, Gelsenkirchen 184, Phönix Bergbau 264. Berlin, 3. Mai.(Pel) Fondsbörse. Nach der gestrigen übermäßigen Aufwärtsbewegung folgte heute eine ziemlich starke Ernüchterung. Nach vorliegenden politischen Nachrichten ist kein Grund vorhanden, die Lage optimistisch zu beurteilen, Vielmehr dürfte eine gewisse Reserve am Platze sein. Die Börsenkreise be- kundeten daher auch heute größere Zurückhal⸗ tung. Der Verkehr setzte daher in lustloser zur Schwäche neigender Haltung ein. Neben dem ungünstigen politischen Ausblick kamen heute auch noch die wirtschastlichen Motive für dlie schwache Verfassung des Marktes in Frage. Von dem rheinisch-westfälischen Eisenmarkt lagen Zeitungsnachrichten vor, wonach der Be- stand an Aufträgen bei den Werken nachläßt und worin besonders die Lage am Stabeisen- markt als unbefriedigend geschildert wird. An der Düsseldorfer Produktenbörse haben die Preise gestern weiter starke Rückgänge erlitten und aus London wird über erneutes Nachgeben der kontinentalen Eisenexportpreise berichtet. Fertter verwies man als Erund für die heutige Abschwächung, auf der am Geldmarkt hervor⸗ getretenen Spannung, die eine Illustration durch den gestrigen unbefriedigenden Reichsbankaus- Weis erfahren hat. Montan- und Elektrizitäts⸗ wWerte gaben bis zu 2 Prozent nach, Schiffahrts- aktien dagegen waren widerstandsfähiger. Auch auf den übrigen Umsatzgebieten betrugen die Kursrückgänge meist Bruchteile eines Prozents. Eine Ausnahme machten nur Kanada, die im Anschluß an Newvork mit 1,5 Prozent niedri⸗ gerem Kurs einsetzten und dann noch mehr nachgaben. Im späteren Verlauf senkte sich das Kurs- niveau allgemein weiter. Namentlich Wwurden Montanwerte in Mitleidenschaft gezogen, als Verlautete, daß über Bosnien und Herzegowina ein Ausnahmezustand verfügt worden sei. Täg⸗ liches Geld 6 Prozent. Privatdiskont: 8½8 Prozent. Berlin, 3. Mai.(Tel.) Produktenbörse. Am Getreidemarkt war die Stimmung fester. Gute Aufnahme von Andienungen und große Nachfrage des Konsums hatten Deckungen zur Folge, wodurch speziell Maitermine profitier- ten. Roggen gewannen bis ½., Hafer bis 1½%., Während Weizen, auf die schwächere ausländische Notierungen drückten, zu den lung im Auftrag öffentlich 81499 ſteigern: aller Art. gestrigen Preisen verkehrte. Mais lag träge. Rübél litt unter Realisationen. Wetter: schön. 5 eo Aleberferiſche Schiffahrts⸗ Telegramme. Kew⸗Hork, 29. April.(Drahtbericht der Wülte Star; Line Sonlhawpien Der Schnelldampfer„Olympic“ 110 28. April von Southampton ad, iſt heute ier angekommen. Southampton, 1. Maf.(Drahtbericht der Amerilan⸗Line⸗Southampton.) Der Schnelldampfer New⸗Pork“ am 25. April von New⸗Nork ab, iit heute nacht hier angekommen. Rotſerdam, 1. Mai.(Drahtbericht der Holland⸗ Amertka⸗Linle Rotterdam) Der Dampfer„Notter⸗ dam“ am 22. April von New⸗Poik ab, it heute nachmütag hier angekommen. Oeſterreichiſcher Lloyd. Die nächſten Abfahrten von Poſt⸗ und Paſſagierdampfern finden ſtatt: ach Venedig: 6. Mai D.„Almiſſa“. Nach Dalmatienz 5. Mai Linie Trieſt—Spizza(K) D.„Sarajevo“, 6. Mai Eillinie Trieſt—Cattaro(A) D.„Baron Gautſch“, 7. Mai Dalmatiniſch⸗albaueſiſche Linie D. „Albanſen“.(A berührt: Pola, Luſſinpiccolo, Zara Spalato, Leſina, Gravoſa, Caſtelnuovo und Cattaro, B berührt: Pola, Luſſinpiccolo, Zara, Spalato, Mo⸗ karska, Curzola, Gravoſa und Cattaro.) Nach de⸗ Levante und dem Mittelmeer: 4. Mai Griech.⸗orjen⸗ taliſche Linie(BJ D.„Amphitrite“, 4. Mai Linis Trieſt—Syrien(B) D.„Dalmatia“, 6. Mai Eillinis Trieſt—-Konſtantinopel D.„Bregenz“. Nach Oſt⸗ indien, China, Japan: 3. Mai: Linie Trieſt—Kal⸗ kutta D.„Moravia“, 10. Mai Linie Trieſt-Kobe D. „E. F. Ferdinand“, 20. Mai Linie Trieſt—Kalkutta D.„Sileſia“. Mitgeteilt von der Generalagentur Gund lach u⸗ Bärenklau Nachfolger, Maunheim Bahnhofplatz 7, Telephon 7215. Schiffstelegramme des Norddeutſchen Cloyd, Bremen vom 2. Mai. Augekommen die Dampfer:„Prinz Ludwig“ am 30. April, 11 Uhr vorm. in Hongkong;„Scharnhorſt“ am 29. April, 2 Uhr nachm. in Genua;„Berlin“ am 30. April, 5 Uhr nachm. in Newyork;„Norck“ am 30. April, 7 Uhr vorm. in Genua. Abgefahren die Dampfer:„Prinz Sigismund“ am 30. April vorm. in Hongkong;„Prinzregent Luitpold“ am 30. April, 2 Uhr nachm. in Alexaudrien;„Prinz Heinrich“ am 30. April, 4 Uhr nachm. in Marſeille; „Seydlitz“ am 30. April vorm. in Rio de Janeird; „Kronprinzeſſin Cecikie“ am 30. April, 6 Uhr nachm. in Cherbourg;„Derfflinger“ am 1. Mai, 12 Uhr vorm in Hamburg;„Schwaben“ am 30. April, 9 Uhr nachm. Mitgeteilt von: Baus u. Diesfeld, Generalvertreter in Mannbeim, Hanſahaus. D 1, /8. Telephon Nr. 189. CCC... ͤy d ͤccccc in Bremerhaven. Verantvortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldengamm; für Kunst un Feuilleton: Julins Wilte; Richard Schönlelder: 8 für Volkswirtschaft und den ũbrigen redakl. Tell: Frana Kircher? ür den Inseratenteil d. Geschiftliches: Friiz joos Zwangöverſteigerung. Montag, 5. Mai 1913, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokgl 26, 2hier gegen bare Zah⸗ lung im n wege beſtimmt öffentlich verſteigern: 1Kücheunſchrank, 1 Akten⸗ ſchrank, 3 Tiſche, 3 Stühle, 1 Gasofen, 3 Gaslampen, 1 Wage mit Gewichten, 1 Spiegel, 1 Keſſel, ſowtie Möbel u. Sonſtiges. 81500 Mannheim, 3. Mai 1918. Weiler, Gerichtsvollz. 50 M. Belohnung Eine wertv. Broche, gold. Kreuz mit Rubinen beſetzt, in hieſ. Stadt ver⸗ loren. 81242 Abzugb. C 1, 17, 3. St. Fleipibige Verſteigerung. Montag, 5. Mai 1913, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal 6,2 hier, gegen bare Zah⸗ verſteigern: Eine faſt neue ameri⸗ kaniſche Schreibmaſchine. Mannheim, 3. Mai 1919. Zollinger Gerichtsvollzteher. Zwangs verſteigerung. Montag, 5. Mai 1913, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q 6, 2 hier gegen bare, Zahlung im Vollſtreck⸗ ungswege öffentlich ver⸗ 1 Natioual⸗Regiſtrier⸗ Kaſſe, Igroße Partie Spiel⸗ waren u. Geſchenkarxtikel 81501 Mannheim, 3. Mai 1913. Süß, Gerichtsvollzieher. Zahn-Crem —— Mundwasser 0 4, 8/ Grosses Lager in Beleuchtunaskörpern ür elektrisches Licht. Neuanferügung nach Spezial-Entwürfen. Aenderung von Gasbeleuchtungskörpern ete, füt elebetr. Ucht, Slülgerechis, saubere, soſide Ausfünrung gatanliett. Aufarbeiten von Sroncewaren leder Art. Stotz& Qie. Elekir.-OGes. m. b. H. Telephon 662, 980 u. 2032 7275 Haupt-Vertretung der eeee General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Mannheim, 3. Mai. Frankfurter Bitekten-Börse. Frankfurt a.., 3. Mal.[Anfangskurse]. Kredltaktlen 193.½ Olskonta-Commandit 181¾. garmstädter 116 Dresdner Bank 150./ flandelsgesellsoheft 161½% Deutsohe Bank 245.— Staate- dahn 154.— bomdarsen 25% Sochamer 217.—, Gelsenklrohen 164.%, flarponer 194¼/ Lanr anune—.—. Tendenz schwächer. Telegramme 5 eeee Kont 6 3. 2 30. 52 Amsterdam kurr 168.87 188 Ulobeok Paris 61.225 91.273 Beiglen„ 30.625 60.2160Paris kurr 81.15 61 20 Malſen„ 23.125 79 233“[Schwolz, Plätze, 60.97 30.923 Oheck London„.472 0. HMien„.80 63.825 Loadon„ 20.435 20.432[Napoleonsd'or 15.25 19.25 1 Prlvatdlskont 5¼ 5½ Stsatspaplere. J. Beutsche. 3 3 4% deutsab..-A. 8. Ausländisohe :„ n 3% Bulgaren 99.30 20 220 pr. Lons..A. 3¹7 2 2· 25 ſtalſen. Bente 2½ Oeat. Sliderr. 2500** 4 Bad.8t.-Anl. 1901 %„„ 180608 9* Bad.*· A. 1911 4— zusde Ruas.4905 1898 J5n0 87-0. Cab.*— e 2„ 1 36% Türk. kv. un. 1903 22.50 72.40 35„„ 2 4„ unit. 85.50 86.30 25„„ 1907 45 4 Ung. Zoldrente 383.90 84.70 „ Kronenrt. 80.80 31.50 1 bayr. Eb.-.b. 1918 Saeſe golc-A. 16881——— 56 15 ine 3½ 40. u. Alig. Anf.— 5 5 2 d0..-.- Obl. 4% laß 90.40 270 4— 80% Rex, Auns%%hy„ 3005 Pf. Konv. 1295 3 merlkan. innere 4 flessen 1908/75 Verzinsliche Lose. 3 Hossen 3 Saoksen 4 Wuürttemdg. 1919 4 Hannb. 1907%//7/ 5 1812•1617 310f. St-A. 1904/9/10 Aktlen industrieller Unterne / 4 Bad. Prämien 4 Cesterr. 1880 125.0 175.40 Türkische 182.70 162.80 Unverzinsliche Lose. 0JAugsburger Freldurger wungen 3. 2. 3. 2. Wumintum zeuh. 280.— 269.75ʃ[Slemens& Halaka 221.— 221.50 Asohhg. Buntpapfs.— Noigt& Haeftner 134.¼ 184.½ „ Raschpapf. Aummi Peter 71— 71.— N. Bod..-H. Berlin Hodderab. Kupferw. 122.— 122. Sadd. Immob.-Ges. 353.80 65.½litKlron. Nahlemw. Arun& Bitfinger 118. 6 Strasgburg 121.78 121.60 Mayss& Freytag 141./ 1¹— Kunstseldfbr. Frkt. 33.— 57.½ Elohbaum Hannh. 104.—Lederw. St. ingdert 47.— 47. Frkf.(Menninger) 116. 116.—[Sploharx lederw. 63. 63.— d0, Pr.-Aktſen 119.½ 118. uawigsb. Walzm. 168— 166.— Herkues(Casael) 153½ 153./ Adlerfabrr. Klexer 443.— 448 Wannbelm. Akt.-Hr. 148.— 148.—Armatur Hiigert 109.— 109 ½¼ Parkakt. Iwelhr. 85.50 68.½ Badenia(Welnh.] 159.— 150.— Tucher Freih, V. 259.— 260. Bürrkoppglelefeid 288.— 200 Moeltz, Sonno, Spey.— 6.—Dalmler Rotoren 345.— 72155 Slel-.Sllbh.Braud. 114.30 114.05 810.-,Fahr.- u. Autw. 121. 121. Bad. AnilinfabrtK 552.— 581.—Uritzner(Durlach) 279.— 479.—— Cementw. Heldeld. 148.— 145.—[Karlsr. Haschfür, 284.— 164.— Cementf. Karlstadt 127. 0 127. 20 Mannesmennrwk. 210.— 211.½ Ohem. Werkeaibert 3 Magoh.- Armf. Kloin 147.— 147.— Oh. Gornsh. Heubr. Pf. Nähm. u. Fahrrid. Ohem. Fabr. riesh. Gobr. Kayser 187.— 167.— .Gold-.Slld..-A..Sohnellprf. Fankth. 295.— 295.— Farbwerke Höchet 641.— 846 Sohraubspf. Kram. 180.— 180.— .ohem. Für,Hannd.—.——wer.-.geitabriken 178.50 1275 Holzvork,-Industr. 3 935. Abf. Fulvtf. Stingbert 132.50 132. 10 Rütgerswerke 707.80 159.30 Sohimeke Go. Hamb. 179.80 179.. Uhramarintbr, V. 229.50 229.½ Ver. Frünk. Schuhff... Wogolin Russfabr. 222.— 22.—Sohunf. Horz, Frkf. 192.— 132. Slidg. Drabiing. AÄw.—. Sellingustr.(wolti 117.½% 117. 2 Akkum.-Fbr. Berl. 439.— 448.—'Wẽqall. Lamperth. 1 Elektr.-des. Allg. 240.½ 241 ¼Sttlingen— 105— Serumann-Works 130.5d 482 25 Kammz.(Kaiseral.) 101.—191.— Brown, Boverl&0o. 134— 145.%Waggonfabr. Fuobs Deutsch-Ueds.(Bl.] 165.¼ 166.½(Heidelderg) 159.— 159.— Lahmeyer 129.— 129.—Zolistoffb. Waldhof 233.75 234.60 El.-des. Sohuokert 150./ 151½ Bad. Zuckerfabrik 200.— 200— RHheln. Sohuek„g. 141.20 141.—frankenth. Zuokftd.—. 385.— Bank- und Verstcherungs-Aktlen. 3. 2. 9. Badische Bank 731.— 180.50 natonalbank 115.— 1185 u. Retalldk. 137 10 138.—[Oesterr,-Ungar.Bk. 147. 4⁰ 14740 Berl. Rancels-es. 161.— 181.%% Oesterr. KAnderdk. 130.— 130.— Bom.- d. Dlek.-BK.—109—„ Kred.-Anst. 192.— 184.% Darmeiüdter gank eletäkslsche Sank 123.25 123. Deutsode Bang falx, Hyp.-Zank 185.30 183. 50 Deutsohaslat.Bank Preuss. Ayp.-Bank 111.— 111.— Deutscke Fft.-Bank Relchsbank 131.— 132./ Otsconto-Gamm. Ahdelg. Kredttdank 128 90 128.78 Dresdener Bank ekein. Hypethek.- Metalſbank und Bank Haunkeſm 192.— 192 20 Metall.-G. 137.0 139.—Soheaffh. Banker. 14½¾ 114./ Eisend,-Rantbank 173.— 178.—[Vlener Sankwwer, 129.— 129./ Frankt.Nypotk-Bk. 208.30 20.—Sudd, Hiekont 123.99 112.90 Frat. Hrp.-Oredtv. 147 860 145 80tBank Ottomane 134.— 134.— Pfandbriefe. rierttsts Obligatlonen. 3. 3. 2 4Erkf.Hyp.-B. 5 14 98.10 99.40 4 Pr. Centr.-Kom. g̃0. 8. 1 96 10 96.10 og 1908— 98.— d00. 8S. 188. 12 25.30 38.80(4% Pr. Hyp..-B. 4 do..20.— 2. Augest. 93.40 93.40 4 do. 8. 27 97.20 97.2004 do. abgest..80 92.90 35½% do, 8. 12, 13% do. abgest. 84.30 84.80 Und 98.— 86.—4 do. v. 1301 94.70 34½70 do. 8. 19 65.70 88.704 do. v. 1905 85.— 95.— 3½% do, Kommun.- 4 do. L. 1907 95.— 95.— Obl.§. 1 95.30 95.3004% Pr. Pfadr. 18, do. Hyp.-Kr.-V. 19 und 22 95.— 35. 8. 15-19, 21-27, 4% do. k. 25 95.— 95.10 31, 32-42 95.19.1004% do. E. 27 93.25 85.20 4 de. S. 43 98.— 88. 149 do. E, 25 95.50 85.50 4do. 8. 48 96.5 95.504% Pr. Pfabr.-Bk.- 4 dg. 8. 47 85.— 96.—. 35.30 35.80 4 fdo. 8. 48 99.20 85.2004% do. E. 30 u. 381 95.90 35.90 4 0. S. 49 95.20 98.204% do. E. 32 u. 33 66.80 96.50 4 do. 8. 50 95.20 99.2003% do. S. 28——— 4 do, S. 51 95.50 86.503% do. k. 23 89.50 89.50 3/ do. S. 44 39.50 87.503½% do. Kleinb.1904 93.60 93.30 3½ do. 8. 28-30 4% ftd. Hyp. Zank⸗ 8 32 Ctiigd.) 87.50 87.S0ſbfdd. Mannßb. 1902.97 93.40 g5.40 dp..45(tilgb.) 86,50 86.504% g0. Küb. ab 1912 95.860 85.60 Zaeth Hyp.-Bk. 35.60.560% do, unk. d. 1817 98.80 95.80 4 0. do..%%0 Joſt% do.„ 1919 93.60 35.60 4 d0. 1917 9740.404% do.„ 1821 88.50 96.50 4 do. 1920 92.60 9½.60%% do.„ 1923 37.50 97.50 4 ao. 1922 98.40.400(3½ g0. 35 50 85.50 Fr. Centr.-Boden- 3½ do.„ 1914 35.69 85.60 Oreaſt-9. v. 1880 85.20 95.203% do, Kommunaf 35.70 85.70 4 g0. 1999, 1901 2% d0. 1 98.— 98. und 7903 85. 20010 El.stii.gen....— 4 dio. v. 1905 95.———— 4 dio. v. 1907 95.—Oberrh. Vers ges. 1070 1070 4 do. v. 1909 95,20Mannb, Vers.-.-A. 930.— 930.— 4 do.. 1910 96.%00Obeerh. Eisenz.-G. 92.50 82.50 br. Centr.-Kom. Wannh. Stagtanl, 38.20 38.20 von 1901 95.80 Staatsanl. 99.50 99.60 Aktlendeutscher u. ausländ. Transportanstalten 3. 2. 4 2. Sobantungk.-B. Akt. 135.— 138./[Oest. Sudb. Lomb. 20.— 28.— Sucd. Eissnb.-Ges. 127.90 127.0 Dest. Reridionalb. 112.— 111.½ Hamburger Packet 144 0 115.% ital, Aittelmeerd.x Aorddeutsod. Lloyd 118.¾ 119.—Baltmore u. Ohlo 88.— 98.½ Dest.-Ung.Staatsb. 158./ 155.—Prinoe henry—.——— Bergwerksaktien. 172 178.80ʃ Herpener Bergbau——95 128.+5 216./8 218.½% Hassen. Bergbau—.— 112.— 112.50/ Kallw. Asohersleb. 320.— 3 Kallw,Westeregela 190. 5⁰ 191. 7³ 161.% 183% Oberschl. Efsenind. 55 50 84.3 214.— 225.9 Phönix Bergb. 26l.½ 286.% Friedriohsh. BZergb. 183.90 187.— Ver.Kön.-.Laurab. 171./—.— gelsenklrohener 194.¼ 185.%½ gewerksch. flossl.——. Hachbörse. Kredltaktion 192./, Dlakonto-Cemmandit 181./8 Stantsdahn 183¼% Lombarden 28.—, sohwcher. Berliner Hffekten-Börse. Aum.-Friede(Br.) Zoohumer Bergh. Zuderus Cangord. Bergb.-d. Deutsoh, Luxemdg. Eschweller Berqw. 3el Uin, 3. Mal.(Anfangs-Kurse,) 3.— 3. 2. Kreditaktlen 193.¼ 194.7, Laurahütts 171.25 173.— Olsoonto-Kamm. 131.— 181 25 Phönix 284.8 1860% 8 Staatsbahnen—.——Karpener 194.½ 198. Lembarden Tend.: sohwaoh. Boohumor 218./ 218.71 Deelln, 3. Mal.(Sohlusskurss.) 3. 2 Meohsel auf Amsterdam kurz 169. 75 Weohsel London Weobsel Paris Aoohs.a. Mion kurz 84.75 2% Reſobsantelhe.20 * 59 Zelohsanl. Bergmann Elektr. Bochumer 3 2 120.20 129.70 Ohem. Albert Daimler Deutsch-Luxembg. 181. 4 164— % Retobsanlelhe Pynamtt-Trus? 180.% 189. 4% Consols Deutsch-Bebersee 158.— 188.20 * 08 25 D. Jasglühl. Auer 474.— 477 79 J. Waflen u. Mun. 369.50 573.— 40% Bad. v. 1907 D. Steinzeugwerke 226.29 228. %„ 1908/09 Stderfeld. Farben 344.80 541.— „ donvert. Enzinger Füter 301.— 300.— 3½%„ v. 1902/07 Essen. Kreditanst. 154.50 154.59 3½0% Bayern Faoon Hannstädt 133.70 137.59 3˙0% Hassen 25 Fader Slelstittfbr. 274.39 273 3% Hessan Felten& Gulllaume 150.90 150.29 % Sachsen Aritzner Maschin. 280.— 279.30 4% Argent.. 1897 8. Gr. Borl.Strassenb. 168.— 157.79 5 Chinssen v. 1898 gelsenkirohger 134.— 188.½ 4% lapaner Harpener 183.%½ 195.% 4%[tallener Hächster Farhwk. 614.70 545.30 Mennk. Stadtanl. Hohenlehewerke 171.50 171.70 4 Osst. Qoldrente 5 Kaliw. Asobersleb. 13320 145. 3 Forteg. unſf..3 8 Kölner Borgwerk 598.— 547. 5 femänen v. 1903 90. Cellutese Kosth. 149.20 152.20 4% Russ. Anl. 1902 Lahmeyer 130.— 129.— 4 Fürken unit. 80.20 86.75 Laurahtte 170. 172., Türk. 400 Fro.-Lose 180.10 162——] Lloht und Kraft 127.50 126.— 4% Bagdaddahn 78.75 78.—kothringer Cement 118.20 116.50 Hest. Kredltaktien 192.½ 194., Ludw. Loewe& Co. 327.— 326.70 4% Uag. goldrente 34.80 8133 Hannesmanaröhr. 212..— %„ Kronenr. 381.25 81.30 Odersohl. EIsb.-Bd. 103 70 193.— Berl. Randels-Ges. 160.½ 101./ Orensteln& Koppel 201.50 205, Jarmstädter Bank 118.½% 115.¾ Phönix 253. 286.— Deutsob-Aslat. Bk. 128.20 125.— fheln, Stahlwerke 165.— 165.59 Boutgsohe Bank 244.¼ 225./ Rombacher Hütte 153.70 160.— Slabonto-Komm. 191. 181.%8 Rüttgerswerken 187.50 187.50 Dresdner Bank 749,% 150.— Sohuckert 149.80 159.20 klitteld. Kreditdank 11150 11.20 Slemens& Malske 221.— 221.10 Relchebank.30 181.— Sinner-Brauerei 284.— 21.80 Rneln, Kreditbank 12550 128.59 Stettiner Vulkan 159.— 184.70 Russenbank 152.20 152.70 Tonwar. Wiesloch 120.— 120. Sobaaffh. Bankv. 113.50 114.—Ver,Slanzst.EIlherft.—— 878. Sudd. Diso.-G..-G 112.10 112.50 Vor. Köln-Rottwell. 341.00 341.— Staatsbahn.—Wanderer Fahrrw. 421.50 425.— Lotabarden 28% 2815 Westeregeln 192.39 191.— Baltimore u. Oklo 90.% Wstk. Dr. Langengr. 92.20 93.10 Cenada Pacttie 238. 240. 70 Wikten. Stahlröhr. 175.50 178.— Hamhburger Packet. 144. Hansa 9 309.70 Horddeutsok.Lloyd 71850 110.40 Adlerwerk Kleyer 448.50 452.— Aligem. Elektr.-G..0. 241.% Zollstaft Watahof 1 234.70 Otavi 11250 112— Soutb West-Afrika 121.70 121.80 vogti. Baschlafbk. 483. 8 Naphta Petral.-Reb. 320 Alumlaum 27— Ler. Fränk. Sobunf 28.80 12880 Anilſin 551.50 385.— Slelef. Maschinenf.398.70 400.— Anilin Treptow 453. 070 Sud Ramdg. DpfsORI. 194.20 196.20 Aranbg. Bergwksg.404.— 479.— Prlvatdiskont 5½, W. Berlin, 3. 5 Naohbörse 2. 154.—4 18 3 158. Kredit-Aktlen Dlskanto-Komm. 13 185 9 Staatsbahn 181.½% 181.½ Lombardes Ausländisehe Hiekten-Börsen. Londoner Effektenbörse. London, 3. NMal.(xelegr.] Anfangskurse der Effektenbörse 2 3. 2. 2% Consols 24•4 24.% Moddersfontein 13%. 3 flelchsanleine 78.— 75. Fromſer 11.% 11.% 5% Argent. 13900 102.— 102.— Randmines——.½ 4 Faen 62%/% 32.½% Atohlson comp. 102.— 102.— 4 ltallener————anadian 245.½ 246.½% 4 lapaner 83./ 83.½ Baltimore 101.J/ 101./ 4½0% go. do. l. S. 91.½ 91.½ Chieage Allwauke 190% 110 5 nerlkaner N.—benvers oom. 20, 2d.„ 4% Rusgen 89 Erle oom 2 8—* Ottomanbanx Areathwesten 15.— 15.— Amalgamated Gpand Trunk ord. 280 28.— Anacondas Gr. Trunk In pref 60.% 60.— Bio Tinto Loulsville.— 135.½ Tangagyioa Missourl Kansas 24.— 24. Utan Gopper Intario 30.½ 30.½ Central Mining Pensylvania 59.— 68 Chartered Rock lslang 29.— 187 de geers Soutfern Faoftio 100., 10% Eastrand Southorn Rallway 9 25.%6 geduld Union oom. 4 188 Goerz Steels com. 885 8—*6 Goladffeids F Jagersfonzeſa 70%.— Tendanz: träge. N 1* erlsdk Effekten-Börse. Parle, 3. Wal. Anfangskurse. 3.— 3. 2 39% Rente 35.52 85.70 Debers 529— 632.— Spanler 90.37 90.55 Eastrand 73. 72.— Türkisobe Lase——— Goldfield 73.— 74.— Banque Ottomane 883.—FRaudmines 178.— 178.— Rlo Flnto 1985 2000 Tendenr: träge. Chartered 29.— 30.— Wlener Effakten-Börse. Wien, 3. Mal. Vorm. 10 Uhr. 8. 2. 3. 2. Kredbtaktien 513.— 613.—[Oest. Faplerrente 85.99 Länderbank 508.— 501.—]„ Siſberrente 85.20— Vlen, Bankvereln———.Ungar. goldrente 101.75—.— Staatsbahnen 706.— 704.—„Keronenrt. 81.90—-. Lombarden 121.50 118.50 Alpine Hontan 987 939. Marknoten 117.80 117.80 Skeda 803.— 798.— Weohsel Parls 95.25 95.67 Tendenr abwartend. Oett. enee 5⁰—— Wien, 3. Mal. Machm..50 Uhr. 3. 2 3.—5 Kredltaktlen 509.— 613.— Oest. Papierrente 63.95 83.50 Lesterreioh-Ung. 2130 2130„ Silberrente 86.20 688.73 Bau u. Betr. A⸗G..——.—]„ doldrente 18.— 105.— Untenbank 577.— 581.— Ungar. Goldrente 100.78 100.75 Ungar. Kreult 903.— 810.—„ Kronenrt. 381.80 81.80 WMien. Bankverein 505.— 508.— Wok. Frankt. vista 11785 117.87 Landerbank 505.— 306.—„ konden„ 24.J3 240 Türxlsche lose 231.— 233.—„ Paris 1 3572 95.50 Alpine 981— 894„ Amsterd., 198.85—.— Tabakaktſen—.——.—fHapoleon 19.12 19.12 Hordwestdabn———.—erknoten 117.85 117.87 Oester. Waffenfbr. 935.— 950.— Ultimo-Noten 117.80 117.90 Staatsbahn 701.50 708,50 Skoda 802.— 908.— Lombarden 117.50 12.50 Tendenr: schwaoh. Busohtderad 8.—— 975.— —— Produkten-Börsen. Barlner Produktenbörse. Beriln, 3. Hal.(Telegramm.)(Produktenbörse.) Prelse in Hark per 100 kd frei Berlln nstto Kasse. . Welzen Mal 21245——Mals Mal—.—— Jull 217.28 21725 jull—— 148.— Soptember 207.75 207.25 — Auböl Mai 88.40 88.70 Koggen Mal 183.— 187.80 Oktober 56.20 65.39 Iult 174.— 113 30 Juli Septemder—.— 1171.59—— —— Fpjiritus 70er o⸗0t— Hafer Ra! 188.50 187.25 Welrenmehl 28.75 28.75 Jufl 178 78 f7l.— KRoggenmehl 23.— 22.90 Budapester Praduktenhörsse. Zudapest, J. Nal. Setreldemarkt.(Telegramma 2—5 3. L ber babg. der 50 Kg. per 50 kg. ber 50 Kg Melrx. Aprll—Stet. Will. Hafer HAal.98 stet. rub. „ Ral 11005 11.20„ Okt..82.91 „ 71.85 Mals Mai.16 stet..28 stet. Rogg. Mai stet.—— stet.]„ un.32.38 „ Oßt. 971.77 Kohlraps 17.05 träg. 17.05 ruh. Watter; Sohön ung warm. 5 7 Ltvergooler Produktenbörse Ilverpool, 3. Ral.(antangskurse.) Melr.Rt. Mint. wW. 3. 2. Olkk. Mals ba Flat.ch., 3. 2, uttf ber jul 75%% e der Jull 87/½% 5½%— per Okt. 704 per Mal nom, nom. Amsterdamer Produktenbörss. Amsterdam, 3. Mai.(Sohlusskurse.) 3. 30 Rüböf looo— 55.½ Lelnöl loso Mal-Aug. 33. 5 Nal Sept-Her. 38. 4 28. 5 Hal-Augug Rüdöl ſendenz Sept.-Dez. Kaffee ſooo.— 49.— Tendenz mati. Antwerpener Produktenhörss. Antwerpen, 3. Hal 1913.(Anfang) Welzen fest. 2. Serste 3. 2 der NRai 21.27 21.22 por Nal 16.55 16.60 per Jull 21.07 21.02 der September 15.55 15.52 per Sept. 20.72 20.55 der Detember 15.37 15 27 Parlser Produktenhörse. 3 52 Hater Ral 10 21.30 Kunst Mel 28.50 73.50 Juni.20 21 35 Rudöl jun! 28.— 73.— Jull-Aug. 20.85 20.95 zuli-Aug. 7250 22 59 Soept.-Dez. 19.75.75 Sept.-Dez. 7225 72.28 Roggen Ma 20.— 29.— Splrttus Nal 4 43.— Jun 20.— 20.— Jun! 42.½ 42.%¼ Jull-Aug 20.— 20.— Jull-Aug. 42½ 42.— Fopt.⸗ez, 20.— 20.— Sept.-Dex, 42½% 42.¼ Welzen Mal 29.30 29.80 Leinö! 2.½% 64, uni 29.25 29.80 Iuni 68./ 64.— lull-Aug. 28.— 26.29 lull-Aug. 63½/ 64.— Sopt.-DJex. 26.20 26.7a Sept.-Der. 63.½ 64.— Rehl Mal 39.20 30.40 Rohrucker gõ“, ͤ 27.½ 27.1½ Junt.45 Lucker NMal%.% zull-Aug..80 37.90 Jun! J.%. Sopt.-Der. 40 35.40 Iuſt.-Aug. 31./ 31.% ralg 93.— 82.50 Okt-lan. 32.½ 38.½ Anfangskurse. Frankfurt a.., 3. Hal. Phönix Bergb. 28½, Deutsch· Luxemburger 161/, Flekt. Edison 240/ Elekt. Sohuexert 159—, Baltimore Ohloo 98½, n 14⁵⁰ 15„Aordd. Loyd 118½, 19020r Russen—.— Tur dahn 135.—— Teadenz;: e a Zucker. Aagdehurg, 3. Hal. Zuckerberloht. Korazueker 88% 0. 8. 60.— 9%, Machprodukte 75% 0. 8..60..70- ruhlg.— 9. Brodraftinade l. ohne Fass 19.75——19.97½ Krystallzucker lmit 8. 09.00—.00, gemahlene Raffinade mit Saek 19.54—-—19.862%, gemaßlene Rehlie mit Sack 19.00—19.12½, ruhig. Magdeburg, 3. Mal.(Telegr) Robzusker 1. Produkt tran- slto frei an 8 Hamburg der Mal.77.½..80.—., per Juni.87.½.,.90.—., per iull.97½ 10.00—.5 5 August 10. 1— 85 10. 9 5 2.., b. Okt.-Dez. öe., 10.10.— 10.25— 8. KUl, bodookt. A. 0 Zuober ger Hal.75—, per junſ .05—, Okt-Dez. 10.10—, Jan.-Närz per zan.-Härz 10. 3272 0 Tondenz: rukig. 3. Hal. Iull.80 980 10.25—, rüh 10 Kaffee. (Telegre Kaffee gaod average Santos p. Mal 57./4, Sopt. 58.—„ Dez, 57½ Härz 57½, ruhlg. Antwerpeg, 2. nal.(Telege,) Katfee Santos good average per Mal 68.—, Junl 69½¼, Sept. 70.½% Dez. 70½ Sehmalz. (Telegr.) Amerfkanfsches Sohwelne⸗ Hamhurg, 3. Nai. Antwerpen, 3. Mai. sohmalx 138%, Salpeter. Antwerpen, 3. Mal.(Telegt.] Salpeter dlap. 25,0, Febr. März 26.— Wolle. Antwergen, 3. Nal,(Tetegr.] Deutsche ba Plata-Kammrug⸗ wolle per Mat.25, Jull.20, Sopt..15, Der.. Häute. 3. Mai.(Telegr.) Häute 6599 Stüok verkauft. Baumwolle und Petroleum. Antwerpen, 3. Mal.(Telegr betroleum Ratf. Asponibel per Mal 23.4½%, Jun! 23. 3*— Antwerpen, Wir sind ale Selbstkontrahenten unter Vorbehalt: urszettel des„Mannheimer General-Anzeiger, Badisehe Neueste Nachriehten“ tsöhe Akti Ischalt Deutsehe Aktiengesellsehaften 1. 2 + 2 ausländische Papiere. Wochenkurszettel. MRaunbeim, 3. Mai 1913, Aktien. 2 25. Aktlen. Aluminium-industr. 289./ 277.50 Holzverk.Ronstanz 338.— 837.25 Zergmanns Slektr. 132.— 132.90 Maſnzer Aktlenbr. 163.— 168.— Berl.-Ank. Masohf. 148.28 159.— Hannesm.-Röhrwk. 211.30 55 Bruohsal. Raschf. 343.— 342.75 Md. Gummif, Peter 71.— Delmenh. Linoleum 33 337.50 Moenus Maschfbk, 278.— 85 .8d.-.SUbsOk.-A. 681.— 660.— Orenstein& Koppel 208.— 206.25 .-Uebersee-Elek. 167.— 183.—Patzenhof. Brauer. 237.50 28.50 D. Waffen- u. Mun. 573.— 355.—Pfefferberg 188.½% 190.50 Dynamite Trust 179.50 192.50 Romhbacher Hütten 160. 162.75 Sschweller Zergw. 215.— 218.50 Sobubert& Salzer 348.— 345— Felt.& Gullleaume 150.— 138.—' Sohulthelss 259.— 8775 ges. f. el. Untern. 160.50 171.75 Stöhr Kammg.-Sp. 168.— 178.60 Hartmann Maschf. 144.¼ 146.50 Tucher-Brauèref 280.— 280.— Hedwlgshbütte 152.— 151.—Serl. Klndlbrauer. 285.— 8 Hohenſohe Bergw. 111./ 178.— Schlinok& C0., Hbg. 180.50 178.— Proz, Kurs vom 2 2Pror. Kurs vom 2 2 à Oest. Slid.-Rt. 35.80 87.50 4 KErp. Rudolfsh 3% Ung. Gold-An!(Salzkgd.] Prt. N. 20 91.80 Elsernes Tor 72.— 72.—[4 Og. Lok-Elsdb.- 3½ Ung. Kronenrt. Prt. rz. à 105% 870 8740 von 1397 78.— 78.10%½% Ug. Lok.-Elsb.- 4½ Russen v. 1905 39.80 99.70 Prt. 1z. à 100% 51.80 91.80 4.daidan.1902 89.59 39.90 4 Kursk-Kiew- 4 Poln, Pfandhr. 99.80 90.50 Eish.-P. Las 87. 20 88.0 5 Argent. v. 1909 4 Roskau- 8 in Bolg 100.— 100.— Eisb.-P.(gar.)— 88 3½ Buenos-Alres 4½ Moskau- 18 Prav.-Anlelhe 68.— 68.90 Eisd.-P. v. 1911 85.— 94.0 5 Buen.-Alr. Pr.- 4 Moskau-Klew- Anl. von 1908 98.90 89.90 Woron.-Elsb.- 4½% Ohfl. Anl. von Prt.(gar.) 85.50 88.— 1908 in Gold.10 91.80 4½, Moskau-KNlew⸗ 6 Ohines. v. 1888—. Woron.-Eish.- 5 Chin. St.-Eieb.- Prt, von 1999 886.— 94.75 Anl.(Tientsin- 4 Russ. Sudostb. Puk.) von 1903 93.40 35.50 P.(gar.) v. 1897 65.50 88080 5 Grieoh. v. 1881 4 Buss. Sudwb.- (.60%) 89.40 60.— Prt.(gar,) 85.80 88.75 4 ͥrleoh..-Anl. 3 Transk. Elsb.- (1,75%) 55.80—.—. Prt.(gar.) 73.75 73 5 Ruümäg. v. 1903 89.75 99.10 4 Warsch.-Wien. 4 fumäg. v. 1908 88.— 87.90 Eisb.-P.(gar.)——— 5 Sas Faelo Gd.- 4 Wiadik.-Elsd. Anl. von 1903—.— 88.39 Pyt. 88.0 85.90 4 amort, Serbhen 4% Wiadik.-Elsb.- von 1885 79.50 80.50 Prt. von 18.30 84.90 4½ Slam. Anlehe 84.— 96.— 4½% Anatol. a 0 83.90 84. 4 furken v. 1908 75.80 76.— 4% Anat. Erg.-Netz 83.80 93.50 4½% Zukar, St.-Anl. 4 Ital. Alttelm.- v. 1898 kl. St.—.— 92.75 Gold-Ert,—— Zuen.⸗Alr. St. 3 Nadedonler 6290 68.— Anl. von 1892 102.10 102.503 Portug. Sisb. 5 Zuen,⸗Alr. St.- Prt,. von 18988—.— 720 Anl. von 1999 88.90—.—4 Oentr, Faoffſo 4½ Suen.-Alr. St. I. Ref. Atg. Bde. 91.30 92.50 Anl. von 1838.——.—5 Denver ü. Rio 4 Ulsgab, Stadt- Arande Ref. Anl. von 1888 76.20 78.— rüokz. 1955 80.— 80.— 4% Mosk, Stadt- 4 Uhonols Centr. Anleihe 4. ½% 84.50 Bonds rz. 1953—.— 810 5 Rio ge laneiro Mlss, Pac. Bds. Gold-A. v. 1909 99.80 39.30 v. 1805 rfokx. 4 Böhm, Nordb. àA 102¹——. Gold-Prt..20 92.—%½ lat. Rallraas 4 Dux-Bodenb. of Mexlko B8. Gold-Prt,—.— 83.30 rückzahl. 1828 88.70 36.70 4 Stfr.Ellsabeth- 4 Korthern Pao. Bahn-Prt,—.— N2.40 Pr.-Llen Bads. 85.50 88.70 4 Ferd. Nordd-F.—— 82. 3% Pengnsytv. Büds. 4 FPr. Josefsb.-P. 86.50 87.20 l. Akt. konv] 880 38.50 4 Kasob.-Oderb. 8 t, Louis und Gold-Prt. 50 86.40 8. Franz. Büs. 4 gest. Lokalb. rekz. 1919—— Ert. von 1887 87½½ 8½5 St. Louls und 3 dest. Stagtsb. S. Franz. ds, 78.80 89.90 Prt. von 1895—.— 72.20 Unlon Paolfto 5 Oest. Südb.-G. I. Mtg. Bends 97.0.0 Prt. von 1888—.—.40 4 Oest. Südbahn⸗ Gold-Frt..0 78.0 Shares. Shares. Brakpan Mlas. 3%%/% Voorspded Dlamond Modderfonten 1% 134 Cons. Mines Sel. Westrand oons. 1208d 1s Hozambigue 21 Woſhuter doic Minèe ½ ½% Transv. Gdst Trust% Gron Mine Nn%Tranev, Cons. Land 1% 1% Eidorade Banket 7 10 Abesso Gold Mlaſng Clant Mine% 1— Ashanti Goldflelds 11 Globe& Phänx 25 Fanti Conse! Tanganylka Amalg. Gold Coast 1 Tanbesla Zeol. 1440e 148e Taquah) Hine Exhl. ½ lagersfonteinn 7 Marx& Goldschmldt, Maunhelm Telegramm-Adr.; Hargeld. Fernspr.: Kr. 38, 167, 8 3. Hal 1913. Provislensfrell Atlas-kebensversloh.-geseltsoh., 83 Badlisohe Feuerversloherungs-BanB˖. 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Verſonen: Carm Jane Freund Don 1 goſe, Sergeant FJultus Barrs u. Stadttheater Düſſeldorf a. G. Fvachim Kromer Escamillo, Stierfechter athien Frank Zuniga, Leutnant Morales, Sergeant Hugs Voiſin Micaéla, ein Bauernmädchen* Fae aee f fn rasquita Roſe Kleinert Mercsdes Zigennermädchen Elſe Tuſchkau ½ Mieasla Clatre Liſfner vom Stadttheater Düſſeldorf a. G. Straßenfungen, Zigarrenarbeiterinnen, Zigennerinnen, Schmuggler, Volk. t und Zeit der Handlung: Spanien 1820. Kaſſeneröff. 7 Uhr Auf. 7 uhr Ende u. 10 Uhr Nach dem 1. u. 3. Akte größere Pauſe. Hohe Preiſe AKT——————————].᷑ Renes Theater im Roſengarten Sonntag, den 4. Mai 1913 Die fünf Frankfurter Zuſtſpiel N5er Akten von Karl Roeßler Regie: Emil Reiter Perſonen: Die alte Frau Gudula Tont Wittels Anſelm Emil Hecht Nathan K. Neumann⸗Hoditz Salomon ihre Söhne Wilhelm Kolmar Karl Alexander Kökert Jakob Georg Köhler Salomons Tochter Mariaune Rub Guſtav, Herzog vom Taunus Ernſt Rotmund Pfalzgraf Cbriſtonh rorlt Onkel Karl Schreiner Prinzeſſin Eveline, deſſen Tochter Poldi Dorina ürſt von Klausthal⸗Agordo Hans Godeck te Fürſtin Lene Blankenfeld Graf Fehrenberg, Hofmarſchall Otto Schmöle 80 von St. Georges Olly Boeheim aron Seulberg Alfred Landory Der Domherr Hermaun Kupfer Kabinettsrat Yſſel Paul Tietſch Der Kammerdlener des Herzogs Paul Bieda Boel Paul Richter Roſa im Hauſe der Eliſe de Lauk Lieschen) Frau Gudula Aenne Leonie Das Stück ſpielt im Jahre 1822. Der erſte und letzte Akt ſpielen in einem Hauſe der Judengaſſe in der zweite Akt im Schloſſe des Herzogs Guſtav. Nosengarten Iaunbeim Nibelungensaal. Montag, den 5, Mal 1913, abends 8 ¾ Uhr: kleiteres Frühlingskonzert =απ⁹ νfrn Mitwirkende: Frau Else Tuschkau, Gr. Hofopernsängerin, Erl. Anni Häns, Hof-Balletmeisterin, Herr Alex. Kökert, Gr. Hofschauspieler, Herr Alfred Landory, Gr. Hofopernsänger Herr Paul Richter, Gr. Hofschauspieler. Die Kinder der Tanzschule des Großh. Hof- und Nationaltheaters. Am Klavier: Herr Hofrapellmeister Exwin Huth. Orchester: Die Kapelle des H. Bad. Srenadiet-RHegiments nkdiser WIIhelm l. Ao, 110“ Mannheim Leitung: Kgl. Musikmeister Heisig. Während der Pause: Promenade-Konzert— baftenbeleuchtung Eintrittspreis 30 Pig. Dutzendkarten 5 M. Einlasskarte 10 Pig. Kusseneröäſfnung Uhr. Kartenverkauf in sämtlichen durch Plakate kenntlich gemachten Vorverkaufsstellen, beim Portier im Rosengarten und an der Abendkasse. 1841 SS A— 3 Jotel und Meſtaurant „Naiſergoaf, N,%5. Lelenb. 2db. —————ů Wei Nückgratvertrünmungen wurden glänzende Erfolge erzielt durch meinen geſetz⸗ lich geſchützten Redreſſious⸗ = Apparat S „Syſtem Haas“ F. Menzel Staetmenet Frankfurt a. M. Schillerſtr. 5 Broſchüre und Beratung koſtenlos. 13582 Zu ſprechen; in Mannheim, Hotel Central am Donners⸗ tag, den 8. Mai—6 Uhr Kaſſeneröff. 7½% Uhr Anf. 3½ uhr Ende geg. 10˙½ Uhr Nach jedem Akt Pauſe Neues Theater⸗Eintrittspreiſe. Im Großh. Hoftheater. Montag, B. Mai 1918 44. Vorſt. i. Abonn · U Zum erſten Ma le: Najolika. Anfang 8 Uhr. PENZINA Flügel Pianos Ausführung zjeder gewünschten Stilart Prachtvoller, gesangreicher Ton Elegante Ausstattung ertenmt run den Zober 20 000 lnstee- geösstes ürtoritaten 10 mente im Hebraudh. Asbr. Perzina, Schwerin J. M. Hof-Pianofortefabrik 26761 Zweigiabrik Mannkeim P 7, 1 Ausstellung u. Lager Heidelbergerstr. F 7, 1 2 550 18 fe ee Spezlalltät. Naturhaar- Vefarbeltg. 0 7, 4 Telephon 2008 27994 Erſtklaſiges 27458 90 Mein· und Bier· Neſtaurant. An den Neuntagen Gonder. Diners —————— Prima Apfelpein becterdet be Siler zu. 24 Jig. 36 bier ve 40 bis 50 Viter an- Uußekannten gegen Nachnahne. TNäſſer leihweiſe Jakob Seitz, Schriesheim a. d. Bergſtr. 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Jede weitere Karte„.— Aumeldungen zum Jahresabonnement werden an un⸗ ſerer Kaſſe(Eingang zum Park] entgegengenommen. Mein · Neſtauraui Framiska Heuß 4J, Maunhennm. 10 Huiſenriug Celephon 996 Huiſeuriug i, Aleber bie Menutage.. die gate Nacq gedfnel. Sοοοοοοοοοοοοοοοοοοοοτ Bierversand Dilling& nz Pel. 4243. Augartenstrasse 33 Pel. 4243. Flaschen, Syphon und Sebinden. 55 Generalvertr. der bad. Staatsbr. Rothaus. Ferner Pilsner 1 50826 guell(Kulmbach. Rizzibräu) Münckener Pschorrbräu, s0“ Wie Tkomasbr., Karlsr. Bier, auserw. B. Biere, Ludwh. Bier 8 Seeeeseesssessese — N ., ddas beste alkoholfr. miloeh- 5 säurehalt. Getränk d. Gegen- 2 Wart,(Chabeso!, und 55 ½% Flasche. 26549 2 20155.- Zilligst. Preiss. Sehnell. Zedienung. !.:.—— Mineralbad Freyersbach; Renchtal(station Oppenau.) Stahl-Kohlensäure-Schwefel : und Moorbad l. Ranges: Herrliehster Frühjahrs- und Sommeraufenthalt. Wunder- bare Lage. Badearzt. Post. Telegraph. Angelsport. 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Liegenſchafts⸗, Bau⸗ und Konto: Liegenſchaften, Gebäude, Apparate und Utenſilien der er 85 Vorräte Kaſſa, Wechſel, Effekten (M. 1,130,119.—), Banken ꝛc. ungen Debitoren einſchließlich der Anlagen der Zweig⸗Anſtalten 1 — — ͤ— Die vollkommene Uebereinſtimmung Büchern der Badiſchen Anilin⸗& Soda⸗Fabrik Am 5. April Guthaben bei Apparate⸗ 34,123,355.43 21,088 68501 „* 128,239,389 78 19183. 41,54,40998 Beteiligung an fremden Unternehm⸗ 12,389,589,05 19,013,291 5 Aktien⸗Kapital⸗Konto Auleihe⸗Konto: JJC0 Serie B. Ordentlicher Reſerve⸗ Konto Reſerve⸗Konto Aitßerordentlicher Dividenden⸗Konto: gafen am Rhein. Paſſiva. 36,000,000— 7,225.000—— 15,000,000— 12.694,000— 9,840,000 *2* Unerhobene Dividenden 6,420— Anleihe⸗Zinſen⸗Konto: Unerhobene Zinſen 335,520— Arbeiter⸗ AUnterſtützungsfonds⸗ Konto Kreditoren⸗Konto J Laufende Verbindlichkeiten Kreditoren⸗Konto II: Guthaben der Beamten⸗Penſions⸗ Sparkaſſe, diverſe und vorüber⸗ kaſſe, der Fabrik⸗S Delkredere⸗Konti gehende Reſerven Gewinn⸗ und Verluſt⸗ ⸗Konto: Vortrag von 1911 Erträgnis in 1912 2,806,16823 15,040,523.98 U 12,317,61984 1,809,458076 15,164,678 3 «„4 ——— 128230.889 25 der vorſtehenden Bilanz mit den von uns eingeſehenen in Ludwigshafen am Rhein beurkunden hiermit: Die aufgeſtellten Reviſoren: Müller. Kächelen. Soll Gewinn⸗ und Verluſt⸗Rechnung. Haben ———— „ General⸗Unkoſten 5,863, 005 54 Gewinn⸗Vortrag von 1211 2 1,809,45876 Anleihe⸗Zinſen 5 Bilanz⸗Ergebnis von Ludwigshafen Amortiſation Gewinn⸗Vort Reingewinn in 1912 In der heute abgehaltenen Generalverſammlung der Fabrik wurde die Dividende für das Geſchäftsjahr 1912 auf 2 3%—F M. 168.— für die Aktie zu M. feſtgeſetzt. rag von 191 1 Die Auszahlung erfolgt ſofort: 15.164,67892 51.248,30855 386.— 7. 1 und Filialen Zinſen 600.—(Nr. 1— 1200.—(Nr. „ 1 an der Geſellſchaftskaſſe in Ludwigshafen a. Rh., bei der Rheiniſchen Creditbank in Mannheim und deren Zweiganſtalten, Württembergiſchen Vereinsbank in Stuttgart und deren Zweiganſtalten, „ Deutſchen Vereinsbank in Frankfurt am Main, Bayeriſche Vereinsbank in München und deren Zweiganſtalten, „ Deutſchen Bank in Berlin und deren Filialen in Frankfurt a. M. und München, * 7. * „* Commerzbank J. W. Junker& Co. in Moskau. An denſelben Stellen können auch die neuen Dividendenſcheinbogen gegen Rückgabe der Talons in Empfang genommen werden. Die ausſcheidenden Mitalieder des Aufſichtsrats Herr Carl von Oſtertag⸗Siegle, Stuttgart, Herr Kommerzienrat Adolf Kächelen, Stuttgart, wurden wiedergewählt. 30790 „Ludwigshafen a. Rh., den 30. April 1913. Badiſche Anilin⸗& Soda⸗FJabrih. Hüttenmüller. 27,790,99638 1,647,938 „5„ 31,248,39355 Aktionäre der Badiſchen Anilin⸗& Soda⸗ 27,500) 27,5 501/2—59, 999/60,000) Müller. Arheitsvergebung. Für den Um⸗ u. Neubau der Städt. Sparkaſſe& 1 Nr. 2, 3, 6 u. 7 hier werden die Verputzarbeiten ſowie Stückarbeiten für die Kaſſenhalle desgleich. die Nolladenlieferung zur Ausführung öffentlich ausgeſchrieben. Bedingungen und For⸗ niulare ſind bei unter⸗ fertigter Stelle erhältlich, woſelbſt Zeichnungen auf⸗ liegen und Auskunft er⸗ teilt wird. Angebote hierauf wollen verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen, bis ſpäteſtens Dienstag, den 13. Mai, vormittags 9 Uhr bei genannter Stelle ein⸗ gereicht werden, woſelbſt die Oeffnung der Offerten in Gegenwart etwa erſch. Bewerber erfolgt. Zuſchlagsfriſt beträgt 4 Wochen. 1851 Die Bauleitung des Spar⸗ kafſenbaues, Wilhelm Bergbold, Architekt Gr. Merzelſtraße 11. Offentl. Verſteigerung Montag, den 5. Mai 1913 mittags 12 uhr werde ich im hieſigen Bör⸗ ſenlokal gemäߧ 373.⸗ .⸗B. für Rechnung deſſen den es angeht, öffentlich verſteigern: 81487 125 Sack Roggenmehl, Fabrikat Wallertheimer Mühlenwerke. Mannheim, 28. April 1913 Scheuber, Gerichtsvollz. Offeutl. Verſteigerung Montag, 3. Mai l. JIs., vormittags 12 Uhr, werde ich im Börſenlokal dahier, gemäß 8 373 H. G. B. öffentlich verſteigern: 350 Sack Roggenmehl. Näheres im Termin. Mannheim, 3. Mai 1913 Dingler, Gerichtsvollzieh. Zwangs⸗Verſteigerung. Montag, 5. Mai 1913 nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 6, 2 hier gegen bare Zah⸗ lung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: Möbel u. Sonſtig, ſowie ed 1190 kg. Transmiſſions⸗ taue; anſchließend an Ort und Stelle eine größere Partie Bretter, Dielen, Kanthölzer u. 1 gr. Lager⸗ ſchuppen. 16219 Maunheim. 3. Mai 1913. Günther, Gerichtsvollz. Zwaugsverſteigerung. Montag, 85 5. Mai 1913 nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfaudlokal Q 6, 2 hier gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öf⸗ feutlich verſteigeru: 81478 Mötel und Sonſtiges. Maunheim, 3. Mai 1913 In Vertretung Dinglerf Gerichtsvollzieher⸗ Bilanz Ritter. Der Vorſtand: Krebs. der Mannheimer Milchzentrale E. G. m. b. H. per 31. Dezember 1912 Aktiva Paſſiva „ Kaſſenbeſtand 8 8 1613 00 Geſchäftsanteile der Mit⸗ Bankguthaben 40553017 glieder Maſchinen 621300 Verzinſung derſelben Utenſilien 1040/68% Kreditoren 372 Wagen 390488 Reſervefondds 300 00 Mobiliar, 56548[ Zugang z. Reſerve⸗ Pferde 5 31250ʃ fonds 10% und/ Warten 4646%L[a. d. Reingewinn 6 31 u. 8 57 der Satzung) 8 880.50 1 Ausgleichfonds. 1724.95 Reingewinn 2855545 61661049 61661049 Verluſt⸗ und Gewinnberechnung Soll Haben 1 + 4 Betriebskoſten inkl, Abſchrei⸗ Warenkonto 60082 76 ſchreibungen und Zinſen 5747781 Reingewinn 2555 750082 75 50032 76 Stand am 31. Dezember 1912: 27 Mitglieder mit Mk. 26600.00 Geſchäfts⸗ anteilen und Mk. 26600.00 Haftſumme. Mannheim, im März 1918. Der Aufſichtsrat: 80825 Dildey. ſich zu rufen. Mannheim(E 2, Die Beerdigung von der Friedhofkapelle Phente früh 5 Uhr im Alter von 78½ Statt beſonderer Anzeige. Todes⸗Anzeige. Tief betrübt teilen wir Verwandten, Freunden und Bekannten mit, daß es Gott dem Allmächtigen gefallen hat, meinen lieben Gatten, unſeren 1 ;lieben Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager u. Onkel, Herr Michael Kunkel Jahren nach kurzem Krankenlager zu Im Namen der trauernden Hinterbliebenen Suſanna Kuntkel geb. Filſinger. Ludwigshafen, Schiltach, den 3. Mai 1913. 5. Mai, nachmittags 3 Uhr⸗ N, findet Montag, den aus ſtatt. von 80883 Zwangsverſteigerung. Montag, den 5. Mai 1913 nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal, 2 6, 2 hier gegen bare; Zahlung im Vollſtreckungswege öf⸗ fentlich verſteigeru: 81475 Möbel und Sounſtiges. Mannheim, 3. Mai 1912 Dingler Gerichtsvollzieher ieeeeeeeeeeeeeee + Termtschtes 30 Mk. Belohnung demjenigen, der mir das am 20. April auf dem Wege von G 5 bis K 3 verlorene Goldarmband zurückerſlattet. 16154 I 5, 7, 3. Stock. Parket⸗Pitſchpine „Linoleumböden reinigt prompt u. billigſt F. Telep. 4812 Matratzen. Divans werden prompt zu billigſt. Preiſen aufgearbeitet. Karte genügt. 1622²6 Fertig H 7, 11 2. St. zeeccctesssscecgeccgede eeessssessseseess 14 aunheiner Aa 1 GE. V0 Betr. Künſtlerhundausſtelung, Kunſthalle. Wir machen darauf aufmerkſam, daß unſere Mitglieder, ſowie die im gleichen Haushalt lebenden unſelbſtändigen Familienmitglieder nur gegen Vor⸗ zeigung der Mitgliedskarte oder einer Beikarte freien Eintritt zur Künſtlerbundausſtellung, die vom Mai bis Oktober ds. Is. in der ſtädttſchen Kunſthalle ſtattſindet, haben. Dieſe Beikarte kann gegen Ausweis gliedſchaft bei unſerem Geſchäftsführer, Architekt A. Lehmann, Mannheim, M 7, 23, 2. St. in der Zett vom Montag, den 5. Mai bis Freitag, den 9. Mat zwiſchen—12 Uhr und—5 Uhr abgeholt werden. Maunnheim, den 2. Mat 191g. Der Vorſtand. Den geehrten Besuchern der Messe em- pfehle hiermit meine Lokalitäten, sowie meine althekannte gute bürgerlieche Küche und sehe zahlreichem Besuche ent- gegen 30831 Ehnt ehl der Mit⸗ 81473 Hochachtend Emit Matz, festaurateut. Halser-Paudran 0 Kaufhaus Bogen 57 usgestellt zom.—42. Nal —— Neuer Zyklus: 5. Eine interessante 2— Tour in dersächsisch- Böhmischen Schweiz. Morgen Senntag bleibt noch die Reise vom Vierwald- stälter 8ee und seine Umgebung zur Ausstellung. 30829 Aaturwein⸗Verſteigekung zu Ungſtein(Ryeinpfalz) ca. 20 Minuten vom Bahnhof Bad Dürkheim. Am Dienstag, den 27. Mai 1913, mittags 12½ Uhr, im eigenen Saale, läßt der Ungſteiner Winzerverein ca. 10—12000 Liter 1911er Weißweine Taxe 1200—1 500 Mk. und ca. 50000 Liter 1912er Weißweine Taxe—900 Mk. ausſchließlich aus den beſten Lagen Ungſteins, ſämt⸗ liche Weine garantiert naturrein, öffentl. verſteigern. Probetage: 15. und 16. Mai, ſowie am Ver⸗ ſteigerungstage im Winzervereinshauſe. Proben ſtehen gegen Bezahlung von 10 Pfg. pro Fläſchchen zu Dienſten; jedem Steigerer wird der für Proben bezahlte Betrag zurückvergütet. Telefon No. 163 Amt Bad Dürkheim. Kgl. Notariat Deidesheim: Fiſcher, Kgl. Notar. 30823 ur gute Arbeit bricnt sseh Ban!? Lünstiche Ahne .808 eeeeeeseeeesgegeseses in feinster Ausführung und in jeder Preis- lage mit schriftlicher Garantie. 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Meſſe.— 8 Uhr Militärgottesdtenſt mit Predigt; Generalkommunion der Erſtkommunikanten.— 1010 Uhr Predigt u. Amt.— 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. 2 Uhr Chriſtenlehre.— ½3 Uhr Corporis⸗ Ehriſti⸗ Bruderſchafts⸗Andacht mit Segen. ½8 Uhr Mai⸗ andacht mit Predigt, Prozeſſion und Segen. Untere kathol. Pfarrkirche. 6 Uhr Frühmeſſe. 7 Uhr hl. Meſſe.— 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt. 1½10 Uhr Predigt und Amt.— 11 Uhr hl.„Meſfe mit Predigt.— ½2 Uhr Chriſtenlehre für die Jünglinge. 7½3 Uhr Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaft mit Segen. ½8 Uhr Mai⸗Andacht mit Predigt, Prozeſſton und Segen. Dienstag. Abends ½9 Uhr Predigt für er⸗ werbstätige weibliche Jugend. Katholiſches Bülegerhoſpital. ½9 Uhr Singmeſſe mit Predigt.— 10 Uhr Gymnaſiums⸗Gottesdienſt. 4 Uhr Andacht zur hl. Dreifaltigkeit. Herz⸗Jeſu⸗Kirche, Neckarſtadt. 6 Uhr eee und Beichtgelegenheit.— 7„Uhr hl. Meſſe.— ½9 u Singmeſſe mit Predigt.— /10 Uhr Predigt und Amt — 11 Uhr Kindergottesdienſt mit Predigt.— 2 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen.— ½3 Uhr Corporis⸗ Chriſti⸗Bruderſchaft.— Abends 7 Uhr Matandacht mit Predigt. 6 Uhr Frühmeſſe; Beicht.— Hl. Geiſt⸗Kirche. 7 Uhr hl. Meſſe.— 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt 1½10 Uhr Predigt und Amt.— 11 Ühr hl. i mtt Predigt.— Nachm. 2 Uhr Chriſtenlehre.— ½3 Uhr ſakramentale Bruderſchaft mit Segen.— 175 Uhr außerordentliche Verſammlung des kath. Dienſtboten⸗ vereins in St. Eliſabeth.— Abeuds? Uhr Predigt und Mai⸗Andacht.(Die Kollekte iſt für die Armam des St. Pinzenttusvereins) Stebfrauenkirche. Von 6 Uhr an Beichtgelegenheit. ½7 Uhr Frühmeſſe.— 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt; gemeinfame Kommunion d. Müttervereins.— 10 Uhr Amt und Predigt.— 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. — ½8 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen.— 4 Uhr Verſammlung der FJungfrauenkongregation.— 58 Uhr Maiandacht mit Predigt, Prozeſſton und Segen. St. Joſefs⸗Kirche, Lindenhof. 6 Uhr Beicht.— %7 Uhr Frühmeſſe; Generalkommunion des Dienſt⸗ botenvereins.— 8 Uhr Singmeſſe; gemeinſame Kom⸗ munton der Erſtkommunikauten und der Jungfrauen⸗ kongregation.— 410 Uhr Predigt und Hochamt.— 11 Uhr hl. Meſſe.— ½2 Uhr Chriſtenlehre.— 2 Uhr Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaft mit Segen.— Abends ½8 Uhr Maiandacht mit Predigt, Prozeſſion der Erſt⸗ kommunikanten und Segen. St. Bonifatiuskuratie. Wohlgelegen Schule, Eingang: Kronprinzenſtr. 4 und Käfertalerſtraße 105, Von 6 Uhr an Beichtgelegenhett.— 7 Uhr hl. Meſſe. — 8 Uhr hl. Meſſe, Monatskommunion des Mütter⸗ Vereins.— ½10 Uhr Predigt u. Singmeſſe.— 11 Uhr Kinder⸗ Gottesdienſt mit Predigt.— 2 Uhr lehre.— ½3 Uhr Maiandacht mit ſakrament. Bruder⸗ ſchaft.— 95 Uhr Verſammlung des Müttervereins. Kathol. Kirche in Käfertal.(Männerapoſtolgt). 6 Uhr Beichtgelegenheit.— 7 Uhr hl. Meſſe; vorher und nachher Austeilung der hl. Kommunion.— h Uhr Predigt und Amt.— 10 Uhr Schülergottesdienſt.— 2 Uhr Chriſtenlehre, nachher Corporis⸗Chriſti⸗Bruder⸗ ſchafts⸗Andacht.— 8 Uhr Matandacht mit Predigt und Segen. Lebensjahre unsere ſiebe Jante tante, Frau Mannfeim, 3. Mai 1913. Im Namen der Hinte Heute verſchied sanſt in ihrem 79. FMmanuel Bernheim. Amalie geb. Neugass Hermann Waldeck. Die Beerdigung findet nach dem Wunſche der Verstorbenen in der Stille statt. und Groß⸗ Dienstag und Freitag abends ſ½8 Uhr Mat⸗ Andacht mit Segen. Kath. Kirche in Feudenheim. i8 Uhr Frühmeſſe⸗ — ½19 Uhr Predigt und Amt.— 1 Uhr Corporis⸗ Chriſti⸗Bruderſchaft mit Segen.— 8 Uhr Matandacht mit Predigt und Segen. Kath. Kirche in Aeee 6 Uhr Beichtgelegenheit. 7 Uhr hl. Meſfe mit Austeilung der hl.—— 9 10 Generalkommunion des Müttervereins.— 9 U deutſche Singmeſſe, mit Predigt.— /10 Uhr 9 mit Predigt.— ſ½2 Uhr Mai⸗Andacht mit Segen. 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Morg. 11 Uhr Kindergottesdienſt, Stadt⸗ vikgr Emlein. Nachm. 2 Uhr Chriſtenlehre, Dekan Simon. Abends 6 Uhr Predigt, Dekan Simon. Chriſtuskirche. Morgens 10 Uhr Predigt, Stadt⸗ pfarrer Dr. Hoff. Morgens 11½¼ Uhr Ehriſtenlehre, Stadtpfarrer Dr. Hoff u. Klein. Mittwoch, abends 8 Uhr 13. populäres Orgel⸗ konzert, Arnd Landmann. Eintritt frei. Friedenskirche. Morgens 10 Uhr Predigt, Stadt⸗ pfarrer Höhler. Morgens 11 uhr Miſſions⸗Kinder⸗ gottesdieuſt, Miſſionar Schaal aus Indien. Johanniskirche— Lindenhof. Morgens 10 Uhr Predigt, Stadtpfarrer Sauerbrunn. Morgens 11 Uhr Ehriſtenlehre, Stadtpfarrer Sauerbrüun. Lutherkische. Morg. 10 Uhr Predigt, Stadtvikar Wienhold. Morg. 11 Uhr Kindergottesdienſt, Stadt⸗ vikar Wienhold. Heinrich Lauz⸗Krankenhaus, Lindenhof. Morg. ½11 Uhr Predigt, Dekan Simon. 9 Wohlgelegen. Morg. 9 Uhr Predigt, Stadtolkar auer. Diakoniſſenhauskapelle. Der Gottesdienſt fällt aus. Stadtteil Reckarau. Vormitt. ½10 Uhr Predigt, Stadtpfarrer Höflich. Vorm. 11 Uhr Kindergottes⸗ dienſt, Stadtpfarrer Lamb. Nachm. 1 Uhr Chriſten⸗ lehre für die Pflichtigen der Nordpfarrei, Stabtpfarrer Höllich. Chriſtlicher Verein junger Männer, U 3, 23, Wochenprogramm 8 bis 10. Mai 1913. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Beteiligung am Gottes⸗ dtenſt in der Trinitgtiskirche anläßlich der Eröffnung der Miſſtons⸗ Ausſtellung. Abends 7 Uhr: Abend⸗ ſpaztergang, Zuſammenkuunft in U, 23. Nachm. 5 Uhr: Jugendabteilung Vortrag von Herrn Weber über „Wanderungen im Schwarzwald“. Montag, abends ½9 Uhr: Bibelſtunde von Herrn Stadtpfarrer Achtnich über Apoſtelgeſchichte 19.—22. Dieustag, abends 8 Uuhr: Turuen im Großh. Gymnaſtum. Abends ½9 uhr: Probe des Männerchors. Mittwoch, abends ½9 Uhr: Beteiligung am Ko⸗ Ionial⸗Vortrag im Kaſinofaal. Donnerstag, abhends ½9 Uhr: Spiel⸗ ul Leſeabend. Freitag, abends ½9 uhr: Bibelſtunde der Jugend⸗ abteikung über freien Texk. Samstag, abends 8 Uhr: Probe des Tromm u. Pfeiferchors. Abends ½10 Uhr! Gebetsvereii gur Jeder chriſtlich geſinnte Mann und Jüngling iſt zum Beſuch der Veränſtaltungen des Vereins herzlich eingeladen. Nähere Auskunft erteilen: Der 1. Vorſitzende: Herr Bauführer Klos, Meerfeldſtr. 61. Der 2. Vor⸗ ſigende: Herr Joh. G. Graml, Traitteurſtr. 21. Cpang. Verein für innere Miſſion. Augsb. Bek. in Baden. Stabtmiſſion Maunheim. Vereinslokal: Schwetzingerſtraße 90. (Gerr Stadtmiſſionar Fritz). Sonntag, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 3 Uhr: Verſammlung. Nachm. 4 Uhr: Jugendabteilung des Chriſtl. Vereins jg. Männer e. V. Nachm. 5 Uhr: Jungfrauenverein. Abends 8¼ Uhr: Verſammlung. Montag, abends 8½ 8 Miſſionsarbeitsſtunde. Abends 8½ Uhr: Turnen des Chr. Ver. jg. Männer. Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibel⸗ u. Gehetsſtunde. Mittwoch, nachmitt. 5 Uhr: Hoffnungsbund.(Für Kinder unter 14 Jahren). Abends 8½ Uhr: Bibelſtunde des Chriſtl. Ver. ſung. Männer e. V. Abends 9½ Uhr: Männerchor. Donnerstag, nachm. ¾5 Uhr: Bibelſtunde. Abends 8½ Uhr: Bibelſtunde des Blau⸗Kreuz⸗Vereins. Freitag, abends 8½ Uhr: Gemiſchter Geſangchor. Samstäg, abends 8½¼ Uhr: Sonntagsſchulvorbe⸗ rettung. Abends 9½ Uhr: Gebetsſtunde des Chr. Ver. fung. Männer e. V. — Täglich Kleinkinderſchule.— Vereinslotal: Neckarſtadt, Lortzingſtr. 20. (Herr Stadtmiſſionar Eiſenkopf). Sonntag, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 3 Uhr: Verſammlung. Nachm. 4 Uhr: Soldatenver⸗ einigung— Jugendabteilung. Nachm. 5 Uhr: Jung⸗ frauenverein. Abends 8½ Uhr: Verſammlung. Dienstag, abends 81½ Uhr: Bibel⸗ u. Gebetsſtunde. Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Miſſtonsarbeitsſtunde. Nachm. 5 Uhr: Hoffnungsbund.(für Kinder unter 14 Jahren.) Abends 8½ Uhr: Bibelſtunde des Chriſtl. Ver. Ig. Männer e. V. Abends 91½ Uhr: Männerchor. Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde des Blau⸗Kreuz⸗Vereins. Freitag, abends 8½ Uhr: Gemiſchter Geſangchor. Samstag, abends 8½ Uhr: Sonntagsſchulvorbe⸗ reitung. Abends 91½ Uhr: Gebetsſtunde. Jedermann herzlich willkommen. 3* 2 Jungmänner⸗Verein für freies Chriſtentum und deutſche Kultur Mannheim— Lokal: 8 8. 40. Mittwoch, 7. Mati, abends 9 Uhr: Diskuſſions⸗ abend über den„Chriſtlichen Gottesbegriſf“. Referat: Herr Hch. Roeſinger. Jedermann iſt freundlichſt ein⸗ geladen. erteilen der 1. Vorſitzende Sch. ze 17, der 2. Vorſitzende Alered Holzſtraße 11, Hinterhaus 2. Stock. Sonntag, nachm. 4 Uhr, Gottesdienſt. Mittwoch, abends 8¼ Uhr, Gottesdtenſt. Evangeliſche Stadtmiſſion Vereinshaus K 2, 10. Sonntag 11 Uhr: Sonntagsſchule fällt aus, dafür Kinder⸗Miſſionsfeſt um 6 Uhr in der Trinitatiskirche. 3 Uhr: Erbauungsſtunde, Stadtpfarrer Achtnich. 5 Uhr Jungfrauenverein, Beſuch der Miſſtons⸗Ausſtellung. Treffpunkt am Schloß. Montag 3 Uhr: Frauenverein. Mittwoch ½9 Uhr: Bibelſtunde fällt aus. Miſſions⸗ Vortrag im Kaſino von Inſpektor Oettli⸗Baſel. Donnerstag 8 Uhr: Jungfrauenverein. Freitag ½9 Uhr: Geſangverein„Zion“. Samstag 4 Uhr: Sparkaſſe der Sonntagsſchule. ½9 Uhr: Vorbereitung für die Sonntagsſchule. Täglich Kinberſchule. Schwetzingerſtadt, Traitteurſtraße 19. Sonntag 1 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde, Juſpektor Lehmann. Montag ½9 Uhr: Jungfrauenverein. Täglich Kinderſchule. Neckarſtadt, Gärtuerſtraße 17. Sonntag 11 Uhr: Sonntagsſchule. Dienstag ½9 Uhr: Bibelſtunde, Inſpektor Lehmann. Täglich Kinderſchule. Lindenhof, Bellenſtraße 58. Sonntag 11 Uhr: Sonntagsſchule. Dienstag /9 Uhr: Frauenverein. Freitag ½9 Uhr: Bibelſtunde, Inſpektor Lehmann Täglich Kinderſchule. Evangeliſche Diakonenſtation U 3, 28 „Männliche Krankenpflege“. Zu den Bibelſtunden und ſonſtigen Veranſtaltungen der Stadtmiſſion iſt jedermaun herzlich eingeladen. 54* Evangeliſche Gemeinſchaft 5, 9, Seitenbau. Sonntag, vorm. 10 Uhr Predigt, Prediger Schmid. Vorm. 11 Uhr Kindergottesdienſt. Nachmitt, ½4 Uhr Predigt, Prediger Schmid. Nachm. 5 Uhr Jugendverein. Montag, abends ½9 Uhr, Singſtunde d. Gem. Chors. Donnerstag, abends ½9 Uhr, Bibel⸗ u. Betſtunde, Prediger Maurer. Waldhof, Hubenſtraße No. 10, Hinterhaus. Sonntag, nachm. ½2 Uhr, Kindergottesdienſt. Dienstag, abends ſ9 Uhr Predigt, Prediger Maurer. Jedermann iſt herzlich willkommen. 2 4 2 2 Gemeinde gläubig getaufter Chriſten A, IS— Sonnkag, 4. Maf, vorm. 9˙½ Uhr Bibelſtunde. Vormitt. iit Uhr Sonntagsſchule! Abends 81½ Uhr Evangeliſation, Herr Prediger Fink. Donnerstag, abends 8½ Uhr Gebetsſtunde. Die Taufe findet erſt am Pfingſtſonntag ſtatt. Chriſtliche Verſammlung 52 le Sonntag, morgens 11 uhr, Sonntagsſchule, alle Kinder ſind freundlichſt eingeladen. Nachmitt 3 Uhr Wortbetrachtung. Dienstag, abends 8½ Uhr, Wortbetrachtung. Jedermann freunblichſt eingeladen. Miſſions⸗Saal f 8, ff — Hof links Die Verſammlungen der Ehriſtlichen Gemeinſchaft finden wie folgt ſtatt! Sonntag, vorm. 10 Uhr: Gehets⸗ u. Warteſtunde. Vormittags 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm 4 Uhr; Evangeltſations⸗Vortrag d. 80 Lux d. Frankfurt. Abends 8 Uhr: Evangeliſations⸗Vortrag d. Prebiger Lux a. Frankfurt. Montag, abends 8½ 92 1 Geſangſtunde. Donuerstag, abends 8½ Uhr: Bibel⸗ u. Gebets⸗ e. ſtund Jedermann herzlich eingeladen. Methodiſten⸗Gemeinde Kapelle: Augartenſtraße 26. Sonntag, vorm. ½10 Uhr, Gottesdienſt. 11 Uhr Kindergottesdienſt. Nachmittags ½4 Uhr Predigt. Dienstag abend ½9 Uhr Bibelſtunde. Jedermann iſt freundlichſt eingeladen. Freireligiöſe Gemeinde. Die Sonntagsfeier Sonntag 4. Mai fällt aus. Donnersta, 8. Mat, abends 8i0 uhr Jugendvortrag in der Aula des Realgymnaſtams, Tullaſtraße 4. Fort⸗ ſetzung der Vorträge aus Gocthes Fauſt. Die Heilsarmee,(7/, 6. Die Verſammlungen finden ſtatt: 5— Sonntag, vorm. 10 Uhr, Heiligungsverſammlung,. Nachm. 2 Uhr, Kinderverſammlung. Nachm. 3 Uhr, Waldverſammlung auf den Schäfer⸗Wieſen im Nek⸗ karauer Walsg. Abends 8½ Uhr, beſond. Verſammlung⸗ Donnerstag, abends 8˙½ Uhr, Heilsverſammlung. Freitag, abends 8½ Uhr, Heiltgungsverſammlung. Jedermann iſt freundlichſt eingeladen. 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Die Reklamezeile. 120 Telegramm⸗kidreſſe: „General⸗AHnzeiger“ Frenreet eet ee eeteeeee Abſchlußergebniſſe der Eiſen⸗ bahnbetriebsrechnung. Die amtliche„Karlsr. Ztg.“ gibt die wich⸗ tigſten Abſchlußergebniſſe der Eiſenbahnbetriebs⸗ kechnung ſowie der Rechnung der Eiſenbahn⸗ ſchuldentilgungskaſſe für 1912 bekannt. Zum Vergleich ſind die entſprechenden Ziffern der Rechnungsabſchlüſſe für 1911 in Klammern bei⸗ geſetzt. Es betrugen in der Eiſenbahnbetriebs⸗ dechnung leinſchließlich der Eiſenbahnabteilung des Finanzminiſteriums) die Einnahmen 118 147 474 M.(112 730 113.), die Aus⸗ gaben 82 662 078 M.(77 748 606.), der Betriebsüberſchuß ſonach 35 485 396 M. 34 981 507.) und der Betriebskveffizient 69.97 pet.(68.97 pCt.). Zu dem Ueberſchuß des Ei tebs kommt noch jener der Bodenſeedampfſchiffahrtsverwaltung mit 12 123 Mark(21 131.), ſowie der Reinertrag der Main⸗Neckarbahn mit 808 463 M.(823 171) hinzu, ſodaß die Verkehrsanſtalten zuſammen den Betrag von 36 305 982 M.(35 825 809) als Dotation an die Eiſenbahnſchuldentilgungs⸗ kaſſe abgeliefert haben. In dieſe Kaſſe iſt ferner der Staatszuſchuß(einſchl. des Erſatzes für den all des früheren Anteils an den Ueber⸗ ſen der Poſt⸗ und Telegraphenverwaltung der 1 500 000 M.(2 500 000.) ergibt. Demgegenüber betrugen die Erforderniſſe der Kaſſe für Zinſen(abzügl. Aktivzinſen und ſonſti⸗ gen Einnahmen) 20 723 751 M.(20 188 372), für die planmäßige Heimzahlung 11 390 872 Mark(10 739 929.), für Verwaltungsauf⸗ wand 108 440 M.(109 574.), zuſammen alſo 32 223 063 M.(31 037 875.) Der Ueberſchuß der Dotation der Eiſenbahn⸗ ſchuldentilgungskaſſe über deren Erforderniſſe beträgt ſonach 5 582 918 M.(7 287 934.) und ohne den Staatszuſchuß 4082 918 M. 787 934), Jener Ueberſchuß konnte zur Beſtreitung von Bauausgaben und damit zur verſtärkten Tilgung berwendet werden, ſodaß ſich die zu Anfang des Jahres vorhandene reine Eiſenbahnſchuld von aumd 3,12 Prozent(.40 Prozent) ſtellt. Der von der Eiſenbahnſchuldentilgungskaſſe betrittene Bauaufwand beträgt 30 028 842 Mk. 27 4222 855 Mk.) die Schuldenvermehrung 13 231 595 Mk.(9 286 585 Mk.), ſo daß die Geſamtſchuld, die Ende 1911 542 864 490 Mk. 1910: 533 577 905.) betrug, ſich Enden 912 auf 556 096 086 Mk.(1911: 542 864 490 Mark) erhöhte Das Anlagckapital der in Betrieb ſtehenden badiſchen Stagtsbahnen betrug im Jahresdurch⸗ ſchnitt 868 569 724 Mk.(838 917 Mk,) die Verzinſung dieſes Anlagekapitals durch den der Eiſenbahnbetriebsrechnung alſo .09 pCt.(.17 pCt.) Auf Ende des Jahres belief ſich das Anlage⸗ kapital auf 884 212 063 Mk.(853 409 857.) im Jahresdurch⸗ chnitt von 549 480 288 Mk.(538 221 202 dürch die Betriebsüberſchüſſe der Verkehrsanſtal⸗ ten betrug.61 Prozent(.66 Proz.) Im Jahre 1912 haben ſich die Einnahmen des Eiſenbahnbetriebes, wie aus vorſtehenden Anqaben ſich ergibt, gegen 1911 um 5 417361 Mark, die Ausgaben dagegen um 4 912 472., alſo im Verhältnis ſtärker(um 632 pCt. als die Etnnahmen 4,81) vermehrt, woraus die Berſchle g des Betriebskoeffizienten um 15Et. entſtanden iſt. Von der Vermehrung der Eimaßmen entfallen 1 503 166 M. auf den ſonenverkehr, 2 920 462 M. auf den Güter⸗ berkehr, der Reſt auf die ſonſtigen Einnahmen. haben ſich bei der Eiſen⸗ teilung des Miniſteriums die pers önlichen gaben um 6845 M. vermindert, die ſach⸗ lichen Ausgaben(im weſentlichen infolge Ueber⸗ von Privaten Dampfſchiff⸗ und Motorbetrieben auf dem Bodenſee von der Rechnung der Boden⸗ ſeedampfſchiffahrtsverwaltung auf den Etat der Miniſterialabteilung) um 14020 M. erhöht. Bei der eigentlichen Eiſenbahnbetriebsrechnung beträgt die Vermehrung der perſönlichen Aus⸗ gaben 1 603 628., die Vermehrung der Koſten für Unterhaltung und Ergänzung der Ausſtattungsgegenſtände ſowie für die Beſchaf⸗ fung der Betriebsmaterialien 933 928., der Koſten für Unterhaltung, Erneuerung und Er⸗ gänzung der baulichen Anlagen 562 470., der Koſten für Unterhaltung, Erneuerung und Ergänzung der Betriebsmittel und maſchinellen Anlagen 2 406 325., der Koſten für Be⸗ nützung fremder Bahnanlagen 62 928., während ſich die Koſten für Benützung fremder Betriebsmittel um 56 523., und die ſonſtigen Ausgaben um 606 459 M. vermindert haben. Der Stand der Eiſenbahnfinanzen war hier⸗ nach auch im vergangenen Jahr, trotzdem auch die Ausgaben eine weſentliche Steigerung er⸗ fahren haben, günſtig. 2 Deutſches Rapital in ruſſiſchen Anduſtrie⸗Anternehmungen. Erſchwerungen im deutſch ruſſiſchen Verkehr. D..-C. Das ruſſiſche Finanzminiſterium hat die Frage unterſucht, wie hoch ſich die Be⸗ teiligung deutſcher Kapitaliſten an ruſſiſchen Induſtrieunternehmungen beläuft. Es iſt dabei zu der Wahrnehmung gekommen, daß keine einzige Induſtriebranche exiſtiert, in welcher deutſches Kapital nicht intereſſiert wäre. Ganz beſonders akzentuiert ſich die Inveſtierung deut⸗ ſchen Kapitals in der Gas⸗, chemiſchen und Elektrizitätsinduſtrie, wenn auch ganz bedeutende Kapitalien in Petroleum und Naphthaunter⸗ nehmungen, ſowie im Maſchinenbau und in der metallurgiſchen Induſtrie Verwendung finden. In der Gasinduſtrie iſt 71 Prozent deutſches Geld, das ſich auf zehn Geſellſchaften verteilt. Der Reſt iſt franzöſiſchen, belgiſchen oder ruſſi⸗ ſchen Urſprungs. Die ruſſiſche Quote iſt bei ⸗ ſpielsweiſe bloß 8 Prozent. Ebenſo liegen die Verhältniſſe bei der Elek⸗ trizitätsinduſtrie, welche 85 Prozent ihres Kapi⸗ tals deutſchen Unternehmern verdankt. Dieſe ausſchlaggebende Bedeutung des deutſchen In⸗ tereſſes wird ſich aber in der nächſten Zeit noch vermehren, da die Elektrizitätsgeſellſchaften ge⸗ zwungen ſind, ſich weſentlich zu vergrößern, und das benötigte Kapital wieder von deutſcher Seite beſchafft wird. Iſt alſo in dieſer Beziehung der deutſche In⸗ tereſſent gut aufgehoben, ſo haben ſich die Ver⸗ hältniſſe für den deutſchen Exporteur nach Rußland doch etwas ſtark zuungunſten des deutſchen Verſenders verſchoben. Die Gründe liegen in den unſicheren politiſchen Verhältniſſen, die ihren Rückſchlag auf den ruſſiſchen Markt ausüben. Der Geldmangel oder der Wunſch des ruſſiſchen Kaufmanns, ſeine liquiden Betriebs⸗ mittel auf alle Fälle zuſammenzuhalten, zeitigen die Erſcheinung des Nichtbezuges der Waren. Das kann ſeinen Grund auch darin haben, daß die Kunden des ruſſiſchen Beſtel⸗ entſchließen, die Waren zuri Da aber eine Wendung zum ſiſche Käufer wieder erklärt, daß er die Ware ay⸗ nehmen würde, in dem Augenblick, als die poli⸗ tragung der Staatsbeiträge für die Unterhaltung Suu0g. 5. Mal 105 tiſche Spannung aufhören oder nachlaſſen würde. Die deutſchen Spediteure befinden ſich bei dieſer Sachlage ebenfalls in keiner beneidenswerten Lage. Sie haben, wenn die Verzollung an der ruſſiſchen Grenze vorgenommen werden mußte, außer der Fracht auch noch den Zoll verauslagen miüſſen, der, falls die Ware nach dem Urſprungs⸗ ort zurückgeht, gewöhnlich als verloren auzu⸗ ſehen iſt, denn die Fälle ſind äußerſt ſelten, in welchen das ruſſiſche Zolldepartement zur Reſti⸗ tution des Zolles geſchritten iſt. Wird die Ware nicht bezogen, ſo hat der Spediteur keine Möglichkeit, zu ſeinem Gelde zu kommen, außer er wendet ſich an den Abſender, der wohl für die Koſten der Transportierung haften muß, wenn die Sendung am Beſtim⸗ mungsort unbezogen lagert; ob er aber auch für den verauslagten Zoll aufkommen muß, iſt ſehr die Frage. Sind die Waren zur Verzollung nach einer großen Station im Innern Rußlands gegangen, ſo hat der Empfänger zehn Tage Zeit, ſeine Zolldeklargtion abzugeben. Läßt er dieſe Zeit verſtreichen, dann ſteht dem ruſſiſchen Zoll⸗ amt das Recht eines Zuſchlages von 3 Prozent auf den Zollbe„der unbedingt zu bezahlen iſt, auch vom 2 5 im Falle der Rüabiſpe⸗ ni der Ware. In Nebenzollämtern iſt füür die Zolldeklarattonsabgabe nur fünf Tage Zeit gelaſſen. Da ſich nun die Fälle des Nichtbezuges, wie erwähnt, ſehr häufen, ſo ſind alle beteiligten Exportfirmen in einer Poſttion, die ſich als eine einſchneiden de Erſchwerung des ruſſiſchen Geſchäftes im allgemeinen und des Güterverkehrs im ſpeziellen darſtellt. Noch ungünſtiger ſind natürlich jene Abſender beſtellt, die Waren gegen Nachnahme abfertigen. Der Eingang dieſer Beträge iſt erſ recht zweifelhaft. Die Nollmacht des Handlungs⸗ reiſenden. RM. Die kaufmänniſchen Angeſtellten laſſen ſich nach der ihnen erteilten Vollmacht in zwei Gattungen gliedern, die Prokuriſten und die Handlungsbevollmächtigten Erſterer beſitzt die umfamgreichſte Vollmacht, die ihn zu allen Arten von gerichtlichen und außergerichtlichen Geſchäf⸗ ten und Rechtshandlungen ermächtigt, welche der Betrieb eines Handelsgewerbes mit ſich bringt; nur zur Veräußerung und Belaſtung von Grund⸗ ſtücken bedarf der Prokuriſt einer beſonderen Er⸗ mächtigung ſeines Prinzipals. Weit beſchränkter iſt die Befugnis des Handlungsbevollmächtigten, welche das Geſetz folgendermaßen normiert: Iſt jemand ohne Erteilung der Prokura zum Betrieb eines Handelsgewerbes oder zur Vornahme einer beſtimmten zu einem Handelsgewerbe gehörigen Art von Geſchäften oder zur Vornahme einzelner zu einem Händelsgewerbe gehöriger Geſchäfte er⸗ mächtigt, ſo erſtreckt ſich die Vollmacht([Hand⸗ lungsvollmacht) auf alle Geſchäfte und Rechts⸗ handlungen, die der Bekrieb eines berartigen Handelsgewerbes oder die Vornahme derartiger Geſchäfte gewöhnlich mit ſich bringt. Zur Ver⸗ äußerung und Belaſtung von Grundſtücken, zur Eingehung von Wechſelverbindlichkeiten, zur Auf⸗ nahme von Darlehen und zur Prozeßführung iſt der Handlungsbevollmächtigte nur ermächkigt, wenn ihm eine ſolche Befugnis deſonders erkeilt iſt. Zu dieſer Gattung von Bevollmächligten ge⸗ hört auch der Handlungsreiſende, und zwar ſo⸗ wohl der Außenreiſende wie der nur am Nieder⸗ laſſungsort des Prinzipals tätige Stadtreiſende⸗ insbeſondere für ermäch⸗ Außenreiſende gelten f währen. Derartige S luf alſo für den Prinzipal bindend, ſofern er nicht den Umfang der Vollmacht beſchränkt hat. Gine Genehmigung der von dem Reiſenden überſchrie⸗ benen Orders ſeitens des Prinzipals iſt demnach nicht erforderlich. Andererſeits kann jedoch ein bon dem Reſſenden abgeſchloſſenes Geſchäft für den Prinzipal dann unverbindlich ſein, wenn es ſich um eine außergewöhnliche Größe der übernom⸗ menen Lieferungspflicht handelt. Das Recht zum Inkaſſo und zur Ausſtandsbewilligung erſtreckt ſich auch nur auf die von dem Reiſenden ſelbſt ab⸗ geſchloſſenen Geſchäfte; bei anderen, insbeſondere bon ſeinen Vorgängern abgeſchloſſenen Geſchäf⸗ ten hat er eine ſolche Vollmacht ohne weiteres nicht. Hier entſcheidet die Ueblichkeit, das Ver⸗ halten des Geſchäftsinhabers in früheren Fällen und dergleichen. Im praktiſchen Leben kommt häufig eine Be⸗ ſchränkung der den Reiſenden gewährten Inkaſſo⸗ vollmacht vor. Der Prinzipal teilt durch Zirkulare und durch Vermerke auf Rechnungen ſeinen Ab⸗ nehmern mit, daß ſeine Reiſenden nicht zur Empfangnahme von Geld ermächtigt ſind. In dieſem Falle darf der Kunde nur an den Ge⸗ ſchäftsinhaber Zahlung leiſten. Zahlt er trotzdem an den Reifenden und unterſchlägt dieſer den Be⸗ trag, ſo muß der Kunde nochmals bezahlen; denn die Entrichtung der Summe an den nicht bevoll⸗ mächtigten Reiſenden iſt für den Geſchäftsheren ohne rechtliche Bedeutung. Es muß ſich in ſolchen Fällen aber um unzweideutige Benachrichtigungen an das kaufende Publikum handeln, die den Mangel der Inkaſſovollmacht des Reiſenden mit⸗ teihen. Der Aufdruck auf der Rechnung:„Zah⸗ lung erbitten wir direkt an uns zu richten“, ge⸗ nügt nach der Entſcheidung eines höheren Ge⸗ richts nicht, da hierin nach der Auffaſſung der bo⸗ teiligten Verkehrskreiſe ſehr wohl der bloße Wunſch direkter Zahlung ausgedrückt ſein kann. Die Anzeige von Mängeln einer Ware, die Er⸗ klärung, daß die Ware zur Verfügung geſtellt werde, ſowie andere Erklärungen ſolcher Art kön⸗ nen dem anweſenden, d. h. an demſelben Orte be⸗ findlichen Reiſenden gegenüber abgegeben wer⸗ den. Werden ſolche Erklärungen ſchriftlich dem Reiſenden mitgeteilt, ſo ſind ſie bedeutungslos; denn das Geſetz ſpricht ausdrücklich von dem„an⸗ weſenden“ Reiſenden. Die Vollmacht desſelben bei Erklärungen über die Mangelhaftigkeit und Zurverfügungſtellung einer Ware beſchränkt ſich auch nur auf die Entgegennahme der Erklärung. Der Reiſende darf keinesfalls die Erklärungen gutheißen oder etwa ein feſt abgeſchloſſenes Ge⸗ ſchärf wegen erfolgter Mängelrüge wieder auf⸗ heben; ein ſolches Recht ſteht nur dem Geſchäfts⸗ inhaber zu. Ebenſowenig darf er ohne ausdrück⸗ liche Genehmigung üher ein beinahe vollſtändig erfülltes Geſchäft wegen des Reſts einen Vergleich ſchließen. Ueber ſeine Vollmacht zur Gewährung von Rabatt äußert ſich folgendes eingeholtes Gut⸗ achten:„Sofern die Gewührung von Rabatten (Warenſkonto) bei der von dem Reiſenden vertre⸗ tenen Branche üblich iſt gehört die Gewährung eines Rabatts auf den Kaufpreis bei Entgegen⸗ nahme der Beſtellung eines Kunden nach verkehrs⸗ ühlicher Auffaffung zu den Rechtshandlungen, die die Geſchäfte eines Handlungsreiſenden mit ſich bringen, und auf welche ſich daher die Hand⸗ lungsvollmacht erſtreckt.“[Kaufmann Bd. 7. S. 47. Dieſe Ausführungen ſollen kurz den Umfang der den Handlungsreiſenden mit Ausnahme der Stadt⸗ reiſenden geſetzlich zuſtehenden Vollmacht ſkiszie⸗ ren. Beſchränkungen jeder Art ſeitens des Ge⸗ ſchäftsherrn ſind natürlich zuläſſig. Grundſätz⸗ lich erſtreckt ſich die Vollmacht aber auf alle Ge⸗ ſchäfte und Rechtshandlungen, die der Betrieb eines Hondelsgewerbes, wie des ausgeübten, ge⸗ wöhnlich mit ſich bringt. P. G. —— Rechtspflege. (No. 2265.)[Nachdr. verb.) rd. Zur Frage des GEigentumsvorbehalts an Maſchinen. Eine Säge⸗ mühle war zu einem Elektrizitätswerk umgebau und zur Unterbringung der umfangveichen, für eine Ueberlandzentrale nötigen Maſchmen geeig⸗ net gemacht worden. Dieſe Maſchinen waren auf beſonderen für ſie gemauerten, zum Teil tief in die Erde hineingehenden Fundamenten feſt ver⸗ ſchraubt und die Verbindungsleitungen mit ihren Enden an die Maſchinen und Inſtrumente ange⸗ ſchraubt. Das Reichsgericht iſt im Gegenſatz zu der Vorinſtanz— nicht der Meinung geweſen, daß die Maſchinen ihre Selbſtändigkeit verloren und der⸗ geſtalt in dem Gebäude aufgegangen ſind, daß ſie mit denſelben nur noch eine Sache, nämlich ein für den Elektrizitätsbetrieb dauernd eingerichte⸗ tes Gebäude, bilden. Das Gebäude hat durch die lrt der Unterbringung und Befeſtigung der Ma⸗ ſchinen ſein Weſen nicht verändert, es iſt dadurch kein zur Erzeugung und Verteilung von Elektri⸗ zität beſtuümmtes und geeignetes Gebäude gewor⸗ den; es iſt vielmehr das geblieben, was es vorher war: ein Maſchinenſchuppen ohne ausgeprägte Eigenart, ein zur Unterbringung der für eine Ueberlandzentrale erforderlichen Maſchinenanlage beſtimmtes und ebenſo gut zur Aufnahme anderer gewerblicher Anlagen geeignetes Gebäude. Die Verſchraubung diente offenbar nicht dazu, die Maſchinen zu Teilen des Gebäudes zu machen, ſondern ihnen die für den Betrieb erforderliche Sbandfeſtigkeit zu geben. Zu einer körperlichen Einheit mit dem Gebäude ſind die Maſchinen auch nicht dadurch geworden, daß ſie ſich aus dem Gebäude nicht ohne Erweite⸗ rung eines Fenſters durch Beſeitigung von Mauerwerk herausbringen laſſen, noch auch da⸗ durch, daß die Maſchinen keine Katalogware, ſon⸗ dern aufgrund beſonderer Zeichnungen angefer⸗ tigt ſind. Dieſer letztere Umſtand würde dafür nur dann von Bedeutung ſein, wenn die Maſchi⸗ nen für das Gebäude— mit Rückſicht auf ſeine Geſtalt und ſeine Maße— beſonders angefertigt wären. Das iſt aber nicht der Fall. Die Maſchinen ſind auch nicht— im Sinne von § 94, Abſ. 2 BGB.— zur Herſtellung des Ge⸗ bäudes eingefügt. Denn das Gebäude war ja zu einem Elektrizitätswerk gemacht, bevor die Ma⸗ ſchinen hineinmontiert wurden. Die Aufſtellung der Maſchinen in dem Gebäude iſt ſomit nicht zu ſeiner Herſtellung bewirkt, das Gebäude iſt durch die Maſchinen auch nicht in ſeinem Weſen verän⸗ dert; denn die Elektrizität wird nicht durch das Gebäude, ſondern durch die darin befindliche Ma⸗ ſchinenanlage erzeugt. Man kann auch nicht ſagen, die Maſchinen könn⸗ ten von dem Gebäude nicht getrennt werden, ohne daß dieſes oder jene in ihrem Weſen verändert würden; denn die Maſchinen bleiben auch nach ihrer Fortnahme aus dem Gebäude dasſelbe, was ſie ſind, und die durch Ausbrechen der Steine, um die Maſchine aus dem Fenſter transportieren zu können, beſchädigte Mauer, läßt ſich leicht re⸗ parieren. Sonach ſind die Maſchinen nur Zubehör, nicht aber weſentlicher Beſtandteil des Grund⸗ ſtücks geworden, auf dem ſie ſich befinden.(Reichs⸗ gericht V. 302/12.) (No. 2259.](Nachdr. verb.] rd. Folgen des Aufdrucks„Poſtſcheckkonto Berlin Nr... auf ge⸗ ſchüftlichen Mitteilungen. Kläger hatte den Be⸗ klagten aufgefordert, bis zu einem beſtimmten Tage Zahlung zu leiſten, andernfalls er ſofort Hlage gegen ihn anſtrengen würde. Der Beklagte hatte auch am letzten Tage der ihm geſtellten Friſt gezahlt, und zwar hatte er, da die Briefe des Klägers am Kopfe den gedruckten Vermerk tru⸗ gen:„Poſtſcheckkonto Berlin, No....„ Zahlung durch Poſtſcheckzahlkarte geleiſtet.— Der Gläu⸗ biger, der, wie üblich, nicht ſogleich von ſeinem Poſtamte die Mitteilung der erfolgten Einzah⸗ lung erhielt, erhob am nächſten Tage durch ſeinen Rechtsanwalt Klage und verlangte, als ihm von der erfolgten Zahlung Mitteilung gemacht wurde, von ſeinem Gegner die ihm entſtandenen Gerichts⸗ loſten und Rechtsanwaltsgebühren erſetzt mit der Behauptung, er habe nicht wiſſen können, daß jener bereits durch Poſtſcheck Zahlung geleiſtet habe; in einem Falle wie dem vorliegenden hätte Zahlung direkt geleiſtet werden müſſen. Das Landgericht Gießen hat den Anſpruch als unberechtigt abgewieſen. Durch Aufdruck des Vermerks„Poſtſcheckkonto uſw.“ auf geſchäft⸗ lichen Mitteilungen bringe der Abſender zum Ansdruck, daß Zahlung nicht nur an ihn ſelbſt, ſondern auch an ſein angegebenes Poſtſcheckkonto geleiſtet werden dürſen, daß die Poſt ſomit ver⸗ tragsmäßig zuläſſige Zahlungsſtelle für ihn iſt. Infolgedeſſen wird der Schuldner durch die Zah⸗ lung an die Poſt befreit, und es iſt hierzu nicht nötig, daß dieſe erſt den Gläubiger von der Ein⸗ zahlung benachrichtigt. Da im vorliegenden Falle, wie durch Vorlegung des Einzahlungsſcheines erwieſen, von dem Be⸗ klagten rechtzeitig Zahlung geleiſtet worden iſt, ſo ergibt ſich, daß letzterer zur Zeit der Klage⸗ erhebung nicht im Verzuge war, ſodaß kein Grund dazu vorliegt, ihm die Prozeßkoſten aufsuerlegen. (Landger. Gießen S. 250/12.) rd. Rechtsungültige Aufnahmen freiwilliger Mit⸗ glieder mit über 2000 Mark Jahreseinkommen in die Krankenkaſſe. Bekanutlich dürfen nach§8 263 Abſ. 2, Ziff. 5 des Krankenverſicherungsgeſetzes auch andere als die in den§—3 des Krankenverſicherungs⸗ geſetzes genannten Perſonen als Mitglieder der Kaſſe aufgenommen werden, ſofern ihr jährliches Geſamteinkommen 2000% nicht überſteigt. Eine Kraukenkaſſe hatte nun durch Statut ſeſtgeſetzt, daß als Miiglieder vom Vorſtande aufgenommen werden dürfen ſelbſtändige Gewerbetreibende, die nicht regel⸗ mäßig mehr als zwei Lohnarbeiter beſchäftigen.— Das Necht zum Beitritt dieſer Perſonen war nicht noch beſonders davon abhängig gemacht, daß ihr jähr⸗ liches Geſamteinkommen 2000% nicht überſteige.— In der Kaſſe hatten nun mehrere ſelbſtändige Hand⸗ werker Aufnahme geſunden, die mehr als 2000% Jahreseinkommen hatten, und inſolgedeſſen ließ die Aufſichtsbehörde der Kaſſe die Weiſung zugehen, nur ſolche ſelbſtäudigen Mitglieder aufzunehmen, die weniger als 2000% Einkommen hätten. Demgemäß ſollten den betreffenden Mitgliedern die geleiſteten Beiträge zurückbezahlt und etwaige Unterſtützungen verrechnet werden. Die feitens der Kaſſe hiergegen 348 ver⸗ ltungs⸗ gegen die B ˖ t, ſo entſchied da gericht, wenn der Vorſtand der ſollte, ſelbſtändige Gewerbetreib darauf, ob ihr Geſamteii als Mitglieder aufzunehmen. ſichtsbehörde zum Erlaß der erſteigt, die Auf⸗ Ai. Zuſtand be⸗ ſeitigten und ein dem Geſetze entſprechendes Ver⸗ hältnis ſchaffen will. Im übrigen iſt ſie dahin zu verſtehen, daß ſie über den Weg, auf dem die Zurück⸗ zahlung der geleiſteten Beiträge und die Verrech⸗ nung etwaiger Unterſtützungen bewirkt werden ſoll, nichts vorſchreibt, ſondern die Art der einzuſchlagen⸗ den Maßnahmen dem Ermeſſen des Kaſſenvorſtandes anheimſtellt. Selbſtverſtändlich iſt es ſchließlich, daß die angegriffene Anordnung nicht ſolche Gewerbe⸗ treibende hat treffen wollen, die vor dem Inkraft⸗ treten der Novelle vom 10. April 1892 Mitglieder der Kaſſe geworden ſind. Denn da für dieſe die Einkom⸗ mensgrenze von 2000 ½¼, die erſt durch die erwähnte Novelle feſtgeſetzt wurde, noch nicht beſtand, ſo kann es ſich bei hnen auch nicht um Perſonen handeln, i angef nung befugt, da ſie einen ungeſetzlichen deren Aufnahme zu Unrecht erfolgt iſt. —— Vom Waren⸗ und Produßkten⸗ markt. (Von unſerm Korreſpondenten.) Die Stimmung auf dem Weltmarkte für Getreide war in der diesmaligen Berichts⸗ woche, umfaſſend die Zeit vom 24. April bis 1. Mai, verſchiedenen Schwankungen unterwor⸗ fen. Die in der Vorwoche vorherrſchende Feſtigkeit, machte anfangs der Berichtswoche weitere Fortſchritte. Das treibende Moment hierbei war die ſcharfe Kaufkonkurrenz zwiſchen England und dem Feſtlande. Namentlich Frankreich, Italien und auch Spanien traten weiter als Käufer auf. Ein weiteres Motiv zur Feſtigkeit bildete die Weigerung Montenegros, Skutari zu räumen, wodurch die politiſche Lage wieder einen ernſteren Charakter angenommen hat. Beſondere Beachtung fand auch die Tat⸗ ſache, daß Argentiniens Leiſtungsfähigkeit plötz⸗ lich eine ſtarke Einſchränkung erfahren hat, neh⸗ men doch die Verſchiffungen aus dieſem Lande von Woche zu Woche nunmehr ab. Die argen⸗ tiniſchen Ablader ſind daher mit ihren Forde⸗ rungen weiter in die Höhe gegangen, und notie⸗ ren heute für 100 Kg. bordfrei Buenos⸗Aires .10 Peſos, während die Notiz in der Vorwoche noch auf.95 ſtand. Wenn die Preiſe für argen⸗ tiniſchen Weizen, Eif Rotterdam, nicht im glei⸗ chen Verhältnis geſtiegen ſind, ſo erklärt ſich dies damit, daß die Dampferfrachten infolge der verminderten Exporttätigkeit billiger geworden ſind. Die Weizenverſchiffungen von den La Plataſtaaten beliefen ſich in dieſer Woche auf nur 81 000 Tonnen gegen 97 000 Tonnen in der Vorwoche. In den Vereinigten Staaten Nord⸗ amerikas ließen die Märkte anfangs der Be⸗ richtswoche, geſtützt auf die vorerwähnten Gründe, eine feſte Haltung erkennen, die aber in der zweiten Wochenhälfte wieder einer ruhi⸗ geren Stimmung Platz machte, als die Nachrich⸗ ten über die Botſchafterkonferenz in London die politiſche Lage weniger peſſimiſtiſch darſtellten. Auch der à la Baiſſe lautende Bericht des Fach⸗ blattes Eineinnati Price Current trug zur Ab⸗ ſchwächung bei. In demſelben wird u. a. ge⸗ ſagt, daß die Ernteausſichten im größten Teil des Winterweizengebietes kaum beſſer ſein könn⸗ ten. Aus den fernen weſtlichen Staaten werden allgemein wohltuende Niederſchläge gemeldet. Im nördlichen Teil von Nord⸗Dakota und in Minneſota iſt die Ausſaat des Frühjahrswei⸗ zens etwas im Rückſtand. Aus dieſen Gegenden wird auch eine Einſchränkung der Anbauflächen als wahrſcheinlich gemeldet. Die Ausſaat des Mais ſoll in den nördlichen Gebieten gute Fort⸗ ſchritte machen. Von Rußland hörte man im allgemeinen über Winterfrucht und Frühjahrs⸗ ausſaat nur Gutes. Einige Klagen lagen aus den Wolga⸗Diſtrikten vor, daß der zeitig begon⸗ nene Frühling bisher viel trocknende Winde ge⸗ bracht habe. Die Forderungen der ruſſiſchen Ablader ſind ziemlich unverändert. Von Auſtra⸗ lien werden nutzbringende Regenfälle gemeldet. Auch rechnet man mit baldigem Beginn größerer auſtraliſcher Abladungen. Aus Indien liegen keine neuere Nachrichten vor. England blieb auch in dieſer Woche wieder Käufer für auſtra⸗ liſchen und argentiniſchen Weizen. Die Kauf⸗ luſt Frankreichs erſtreckte ſich in allererſter Linie wieder auf Plataweizen, von dem auch Italien manches mit Beſchlag belegte. In Deutſchland flaute die Stimmung in der zweiten Wochen⸗ hälfte ab, da die Witterungsberichte bei uns günſtig lauteten. Der Stand der Felder hat ſich gebeſſert; doch werden immer noch Klagen über die ſpäten Roggenſaaten laut. Die Stimmung an unſerem Markte war in der Berichtswoche, namentlich anfangs der Woche, recht feſt, da die Spannung wegen der Skutarifrage ſich täglich mehr zuſpitzte und die Tendenz am Weltmarkte, geſtützt auf weitere Kauforders für engliſche, franzöſiſche und italie⸗ niſche Rechnung, eine ausgeſprochene Feſtigkeit erkennen ließ. In der zweiten Wochenhälfte charakteriſierte ſich aber die Haltung der Märkte wieder als ſchwächer, wozu in erſter Linie die ruhigere Beurteilung in der Politik den Anlaß gab. Daraufhin griff auch bei uns eine ſchwä⸗ chere Tendenz Platz, die noch durch die privaten Berichte, die beſagen, daß der neuliche Kälte⸗ rückfall den Feldern keinen ſo erheblichen Scha⸗ den zugefügt habe als man zuerſt angenommen hatte, geſtützt wurde. Die heutigen Forderun⸗ gen für Weizen ſtellen ſich, wenn nichts anderes bemerkt, per prompte Abladung, in Mark, gegen Netto Kaſſa, per Tonne, Eif Rotterdam: Plata⸗ Barletta⸗Ruſo 78 Kg. per Mai⸗Juni 175.— dito 79 Kg. 177.—, Hardwinter II 174.—, Kan⸗ ſas II per Juli⸗Auguſt 162.50, Manitoba Nr. 1 Mai⸗Juni 175.—, dito Nr. 2 Mai⸗Juni 171.50, Nordruß 76—77 Kg. 178.—, Azima 9 Pud 25 bis 30 173.50, dito 9 Pud 30—35 177.—, Azow Ulka 9 Pud 20—25 171.50, dito 9 Pud 30—35 574.50 und Auſtralweizen 180.— Im Wag⸗ gongeſchäft kamen anfangs der Woche einige chlüſſe zuſtande, während Ende der Woche häft mehr oder weniger eingeſchränkt war. Für hier lagernden ruſſiſchen Weizen for⸗ derte man, je nach Beſchaffenheit, 240.— bis 247.50, für rumäniſchen 247.50 bis 250.—, auſtra⸗ chen 250.—, amerikaniſchen 245.— bis 247.—, Plata 245.— und für pfälziſchen 216.— bis 220. Mark per Tonne, bahnfrei Mannheim Rog⸗ gen verkehrte anfangs in Uebereinſtimmung mit Weizen, ſchwächte ſich aber dann gleichfalls ab. Namentlich waren die Forderungen von Norddeutſchland Ende der Woche weſentlich er⸗ mäßigt. Für ſüdruſſiſchen 9 Pud 10—15 ſtellten ſich die heutigen Forderungen auf 130.— und für norddeutſchen 71—72 Kg. wiegend per prompte Abladung auf 126.50 Mark per Tonne, Eif Rotterdam. In Mannheim disponibler ruſſi⸗ ſcher Roggen war zu 187.50 und pfälziſcher zu 180.— Mk. per Tonne, bahnfrei Mannheim, angeboten. Braugerſte hatte ſchleppender Verkehr. Futtergerſte lag gleichfalls ruhi⸗ ger und nur im Bedarfsfalle fanden die Ange⸗ bote Berückſichtigung. Ruſſiſche Futtergerſte 58—59 Kg. ſchwer per prompte Abladung war heute zu Mk. 127.— per Tonne, Eif Seehafen, offeriert. Für in Mannheim greifbare Futter⸗ gerſte wurde der Preis um.50 Mk. auf 155.— Mark per Tonne, bahnfrei Mannheim, er⸗ mäßigt. Hafer blieb auch in dieſer Woche feſt, zumal die Offerten von den La Plata⸗Staaten nicht unweſentlich erhöht wurden. 46—47 Kg. ſchwerer Platahafer war heute zu 124.50 Mk. per Mai⸗Juni verſchiffbar offerkert. Amerika⸗ niſcher white Clipped koſtete, 38 Pfd. ſchwer, per Mai⸗Juni Lieferung, 127.50 per Tonne, Eif Rotterdam. Mais behielt ruhigen Verkehr. Platamais per Mai⸗Juni abladbar wurde heute zu 112.—, Galfox per prompt zu 114.50 und amerikaniſcher Mixed zu 110.— Mk. per Tonne, Eif Rotterdam, feilgeboten. Hier lagernder Platamais war um.50 Mk. per Tonne billiger und zwar zu 165.— Mk. per Tonne, frei Wag⸗ gon Mannheim am Markte. Dle Rotierungen stellen sloh an den folgenden Getrelde- mürkten ./5. 24./4. Dlffer Welzen: New-Vork looo ots. 115.— 114.— +1.— 155 Mal ee e, Shloago Mal 93 81. 92.08— Buenos-Alres prompt pes..10.95 40⁰—15 Lwerpool Jufl 8h 7/5⁰—. 7/8⁵——1½. Budapest Mal Kr. 1130 11.04 +70.26 Parls Mal-August Fr. 291.— 289.50.50 Berlin Mal M. 211.25 211.50—.25 Mannheim Pfälzer looo„ 218.— 217.50.50 Roggen: Ohloago 1000 öts 63.½ 62.¼ 1. 15 Dezember 15——— Paris Mal-Auguet Fr. 200.— 200.—. Berlin Mal N. 165.75 166.——.25 Mannbheim Pfälzer looo„ 180— 180.——.— Hafer: Ohloago Mal ots 35.½ 35.½ 4½½ Paris Mal-August Fr. 213.— 214.50—1. Berlin al. 167.25 166.50.75 Hannhelm dadisch. Io0.„——— Mals: 2 ots 17 e e doago Ma% 58.½%—½ Berlin Kal 2332383 Hannhslm Plata looo„ 165.— 167.50.50 —— Handelsberichte. Börſen⸗Wochenbericht. B. Frankfurt a.., 3. Mai. Die zuver⸗ ſichtliche Grundſtimmung, an der die Börſe in der vergangenen Berichtswoche feſtgehalten hat, brachte am Schluß des vergangenen Monats und bei Beginn des neuen ein weſentlich anderes Bild. Auf die Klärung der politiſchen Lage hoffte die Börſe und deshalb war der Fall von Skutari eine unangenehme Enttäuſchung für die Spekulation. Beſorgt fragte man ſich, ob aus dieſer Kompli⸗ kation ein Ausweg gefunden werden könne. Oeſterreichs Entſchloſſenheit, die Löſung nicht auf die lange Bank ſchieben zu laſſen, hat die politiſche Lage kompliziert. Es herrſchte das Ge⸗ fühl, daß die Dinge auf einem kritiſchen Punkte ſtehen. Bemerkenswert iſt, daß das Privatpublikum ſich durch die kritiſche Wendung, die die Entwick⸗ lung der politiſchen Lage genommen hat, nicht hat aus der Faſſung bringen laſſen; zwar verkaufte es auch, doch nicht in überſtürzter Weiſe. Nach der vorübergehenden Ermattung, die auf den meiſten Märkten eintrat, machte ſich eine mäßige Erholung bemerkbar. Eine ſehr bemerkenswerte Stütze für die zuverſichtlichere Beurteilung der politiſchen Lage wurde darin gefunden, daß ſich⸗ Italien dem militäriſchen Vorgehen Oeſterreichs gegen Montenegro anſchließen werde. Dieſes wurde als eine günſtige Wendung in der ver⸗ wickelten Konſtellation angeſehen. Neben den politiſchen Verhältniſſen wurde auch die Geldmarktlage wieder mehr beachtet. Der Ultimo ging zwar gut vorüber und die Ultimomärkte zeigten bei Beginn der Woche eine feſte Haltung. Der Geldmarkt findet aber wieder mehr Beachtung, umſomehr der Privatdiskont ſich nach oben richtet. Mehr und mehr neigt man jetzt der Anſicht zu, daß man in der letzten Zeit die Lage am Geldmarkt vielleicht eiwas auf künſt⸗ liche Weiſe zu roſig dargeſtellt hatte, vielleicht hat man auch die Einwirkung der Häufung von Emiſſionen zu gering eingeſchätzt. Jedenfalls machen ſich die Emiſſionen nun ſtärker bemerkbar, zumal ja auch große Beträge aus den letzten Anleihen von Oeſterreich, Ungarn, Rumänien uſw. nach dem Auslande gefloſſen ſind. Die Reichsbank wurde zum Ultimo recht ſtark in Anſpruch genommen. Das iſt umſo auf⸗ fallender, als der Ultimo April ſonſt zu den leichteſten Terminen zu gehören pflegt. Die Möglichkeit einer Diskonermäßigung iſt damit wieder verſchwunden. Was die Einzelheiten des Verkehrs betrifft, ſo zeigten Montanpapiere eine ſchwankende Haltung. Die Stimmung für dieſe Aktien war zunächſt feſt, aber in Anbetracht der politiſchen Meldungen mußten verſchiedene Papiere weſent⸗ 50 Japaner und Chineſen ſchwächer. belgiſchen und heimiſchen igen Meldungen vom markt zur Verſchlechterung der Tendenz bei Die Nachrichten ü de gang in den Vereini Staa 8 wenig Es aß ſich in Amerſlg ſſierten K Zurückhaltung bemerkbar macht. Geſchäft iſt ruhiger ge⸗ den. Am iſch⸗weſtfäliſchen Eiſenmarkt ſch es, daß bei neuen Ge⸗ ſchäften, Nachläſſe bewilligt werden müſſen. Oh⸗ wohl der Roheiſenmarkt ſich in guter Verfaſſun befindet und für das laufende Jahr ein Abflauen des Roheiſenmarktes nicht befürchtet wird, waren die Umſätze größtenteils von der berufsmäßigen Spekulation gezeitigt worden. Für Bochumer beſtand Kaufluſt auf Meldungen, daß die ſeitenz der Regierung in Eiſenbahn⸗Oberbaumakerigl erfolgten Beſtellungen für das laufende Jahr recht namhaft ſeien. Den Preisſtand konnten nur Aumetz⸗Friede erhalten, die übrigen Papiere dieſer Gattung berloren vereinzelt 3 bis 4 Pro⸗ zent. Am Markt der Verkehrswerte ſtandein gleichfalls die Kurſe größtenteils unter Druck. In Schiffahrtsaktien fanden Abgaben ſtatt. Der Rückgang wird vielfach auf die matte Haltung der Hanſa an der Berliner Börſe zurückgeführ ferner wird angeführt, daß mit einem allmäh⸗ lichen Abflauen des Geſchäftes zu rechnen ſei Norddeutſcher Lloyd und Hamburger Paketfahrt ſchließen niedriger. Bahnen verhältnismäßig beſ⸗ ſer gehalten. Auf dieſem Gebiete waren die Um⸗ ſätze im übrigen nicht belangreich. Die Sharez der Canada⸗Pacifie⸗Eiſenbahn gaben im An⸗ ſchluß an Newyork nach, ebenſo Baltimore⸗Ohio, Lombarden preishaltend, Schantungbahn, Orfent⸗ bahn behauptet. Bankaktien, ſoweit unſere heimi⸗ ſchen Großbanken in Betracht kommen, ſchwächer, beſonders Diskont⸗Commandit, Berliner Han⸗ delsgeſellſchaft und Dresdener Bank; auch Mittel⸗ banken mäßig niedriger. Die beumruhigenden Meldungen aus Wien drückten auf Oeſterreſchiſche Kreditaktien. Das allgemeine Unbehagen blieb auch auf Elektrizitätsaktien nicht aus. Die bor⸗ übergehende feſte Haltung für Schuckert wurden auf Käufe für ſüddeutſche Rechnung und auf lebhafteren Geſchäftsgang des Unternehmens zu⸗ rückgeführt. Ediſon, Siemens Halske, Accumula⸗ toren Berlin ſchließen feſter. Am Rentenmarkte bildete äußerſte Zu⸗ rückhaltung das Hauptcharakberiſtiſche. Ruſſiſche Werte waren rückgängig. Oeſterreichiſche und ungariſche Fonds lagen ſchwach. Für Balkan⸗ werte beſtand keine Kaufluſt, Türken behauptet, Heimiſche An⸗ leihen beſonders 3½ und Zprozentige(ge⸗ ſchwächt. Die Anleihen der übrigen Bundes⸗ ſtaaten lagen ſtill. Das Hauptintereſſe war auf die Freitagsbörſe gerichtet. Erheblich trug zu der beſſeren Auf⸗ fafſung der politiſchen Lage bei, daß die Einig⸗ keit der Mächte nicht verſagt hat und daß Ruß⸗ land ernent die Erklärung abgegeben hat, an der auch von ihm vertretenen Forderung der Herausgabe Skutaris ſeſtzuhalten. Die weitere Vertagung der Botſchafberkonſerenz bis zum Montag wurde im günſtigen Sinne aufgefaßt. Die Stimmung der Börſe war am Wochenſchluſſe eine allgemein feſte. Beſonders lebhafte Nach⸗ frage war in Montanwerten, welche auf ſtarke Rückkäufe erheblich anziehen konnten. Von Elektrizitätswerten, die ebenfalls von der gün⸗ ſtigen Strömung beeinflußt waren, wurden ganz beſonders Schuckert⸗Aktien anſehnlich höher be⸗ zahlt. Beachtung fanden ſerner Schantung⸗Bahn in Erwartung einer höheren Dividende. Der Kaſſam arkt der Dividenden⸗ werte hat nach dem ſtarken Druck der letzten Tage eine weſentlich feſtevre Haltung gewonnen, ſodaß zum größten Teil die Kursverluſte wieder eingeholt werden konnten. Maſchinenfabriken, ſowie auch Chemiſche Werte ſtanden im Vorder⸗ grund des Intereſſes und ſchließen mit wenigen Ausnahmen größtenteils höher. Die Steigerung des Privatdiskonts, der ſich auf 5½ Pro⸗ zent erhöhte, legte der Spekulation Reſerve auf. Immerhin zeigte ſich, daß die vorherrſchend be⸗ ruhigende politiſche Stimmung der Spekulation weitere Nahrung zur Unternehmungskuſt 9ab. Die Börſenwoche ſchloß bei feſter Tendenz. —-m— Zur Geschäftslage im rheinisch-westfälischen Industriebezirk. Vom rheinisch-westfälischen Eisenmarkt. Aus der Ruhrkohlenindustrie. In der günstigen Verfassung des rheinisch- wWestfälischen Eisenmarktes hat sich auch in dieser Berichtswoche nichts geändert. Per den großen Stahlwerken wie den reinen Walz wer, Een zur Zeit vorliegende Auftragsbestand reicht für die meisten Werke zur vollen Beschäftiguns nahezu aus bis zum Schluß des laufenden Jah- res, vorausgesetzt natürlich, daß die Sperifika- tionen zur festgesetzten Zeit erfolgen. Das aber wird ohne Zweifel der Fall sein, Wwenn 58 politische Lage sich nicht zuspitzt, daß ernste keriegerische Verwicklungen zwischen europa, schen Großmächten allen Berechnungen Da Voraussetzungen ein jähes Ende bereiten. die hohe Politik zur Zeit aber noch eine seht gewichtige Rolle spielt und die Unternehmuns zur größten Zurückhaltung zwingt und 100 Marktbericht selbstverständlich mit dem die derzeitige politische Unsicherheit ten Vorbehalt gegeben werden. Irgen 5 unvorherzuschender Zwischenfall, auf 1 leider gefaßt sein muß. könnte mit 80 l Sehlage ein ganz anderes Bild schaffen, indessen kein soleher polit. Zwischenfall 15 treten und der mit düsteren Wolken politische Horizont sich endlich für Zeit klären, dann würden sich dem gange für den weiteren Verlauf dieses 75 lich nachgeben. Es trugen auch die wenig gün⸗ recht günstige Aussichten eröffnen. Die Uakes —. beee ee eeeehee de ee d we zpel 1gg Taeeee a a ee dueeee een e eeee„e leuczß“ ne e ete eecgeg „ueee eegß CCC b eeeee en eeen gieueee inost dulch „ eee weeeee dieneee e weegz 1ng Inn eee ee e eeee ec e pienz un Wegeeß mu gun uag en urf o uewar vunzsvanecgiee eeen eheeeeene ee? deee ee eee eemcg ee enneen eh ehe eee an eenneden e ecd uguugz ug in ueeeen eeeeeeeee enee eg eg 8 dee eee eeeee ee en eeen eeee een ae Aueat oinadegz oſphw euvd urnogz un gung maelun un bumuud aaog uag ee lenbet nem“ er iauic ege aeenenee Mut rpuspf qun mal uslahglegs An!„javn Luvd in svß“ „ ane ueunez gunuuſlac wivhon uag anagz usue een pnb mu u pioueie gog wat dinund euvd qung zeſun m Apienong§e gog:ubol ne gusgvmu ol ung cn Jun eine uneg an ee ben e enee e e e eeceee g -ac ieect eeeeeen ene in eenmc e ehn e eut Woeube a0 gug neegue en etpnſcvn mign j2c eeennz zue un aie eeen er ee euneedeee ec ee he ee: gug Liase mun enarsg un eeee deg wwan 5f v 0 hn uw uuel naeg eone ene eeeee e ehe weee ne Apptpeee ee eeueee eeig e nveg lee eutsg -Ardinesno elcunz zunef uagdge jcu m dlang sjv uechatevg ee bect e„eeneß deg ben we n s“ „Bumegunatagz zuet anen aaggad elee eh eeene neh en eeet eg f512 ee en en e eee eceeeeen ͤ e aeee ce ded dun zqvich odeig eeee ee enedeeeee ebun aig ue umnuch ee uag wolhde eee eeeee ne uigurs uag e cane een eee en e eenhenn ene Jeie een ee aeeing eee eg erene eee en cc eee eeeeeehee e een ien heen nee eeet eeh „% Bunzgunategz uag quan uvza mppeb nnuz e ct! gb eeeeee iee ei n ew beut 8s goul Hau un eeet uee een e e en en enen— npiesg FCCCCC dcru uunuee uenceeg eeg at ge aog gane ſuhaat i euneeeeee eeeee deee eeeeden beun egenb egeee mame ucg erat unag uog ua uend ne eeee wanggvased aag ie le e een ee i aee beeeee weeee een eeen weeeen e cee eneeeee 99 eee e deen eee e ece meee e e n Hucganes de wee e eeeeee wee eee ee Saeee eeceen eee eehn e heen eee e. Teee ee den ie ee ei eecene ene et e welb af ueunneg usſponckt ne cput 2 uudat inng;“ zamnhaet uzazqur ueg ne ſpnv unu uece r egec eg eeeenee a eee een -Wun uhn deeen ee eebee maen nene uchgc CC mn e meeee been ee e een ee ieeen eunnz een eee deen e heg un nveczogz in zwan p v un de egß be qun opn göe e ee ee eeee i aee ee „eeee e ee een e eee znb Wiusgſck 2 jzn a cun uupgdag CCCCCCCC Ag uaget denet ee e eee ee ee ee gun ſantt dag useeen leeen„eeee ee et e en“ eneg Senegß e eeee e g nepie ch! „abbe een e ehee ce lee r len Ie he en e e be weee e“ eeeeee e eeeeeene ee 10 deeeceee bene eere ͤenn n weie ie „Gand ne wee wee de lcee e weehe d echee e ee eeen eee iee eee ee „eeeleee e bee ae aeen e ee enee“ h enn e ehee e e whe CCCCCCCCCCCCCCCCCCCC umeceen e eee eeecen ae eee eehe ungg Bunuudcg zun vuvch un eechee e lee e em e „aee eee eee dee eeen en eee eet e eeee ene e eee eee ſ eeheee e e un ban dct dene e eee eee ben ng“ ee dcechee ih le che e e Weez been eeeeeee een, ee ee ee eeeec e e ieeee eee eeeeen een eeee ee en eeene anuun ſec aehee ec e ee e eeeeeeeun ee⸗ neeeen eeeeee iee en e eeen eun eneg Buvg nenbat eee ee eeheeeee e ee eeeeg; Cusoqadg pnaglſpozg) Bungolggag(e1 eheeag-ocnac v14c uagz Moesupbzzqan sbanggvnſd eno upmafgz Bunzemmupeg in uan enet 7 — , — —— —— — 5. —— unf 35v — — 75 ———————.— Uentpel aena aobdg, legsDuuuöoe — —————————————————— —————————— ̃————— ———— TD —— ——-— — — „— ſsune eg epnac uscligvog'g 0 250 pnack eeee e ee en eaieunne nonzvgeig e 200 Pvagß poacg zcauabobog— urſvog upoe eeee— auemeg eeze utute eer eae emnet mcneeeg ee ee⸗eene eg Bunloilnzs 15 I dang eg bunzctg 10 ee eene en ahn we en en ee en emee en en eene en ee uun ee den en en eehen eenees en e e eem Aae Ahn le er ralhg neg gun aebog iog noſpiae nazim agvasb nogps zden unvg zbſe zuucs adg puu Jablog gufeiz 150 fvg 4196 Teraebvat öpaaig mtszaig nr ubut daig agn die un uem ene Jvauraz use preone zanuschl dgusgebzne 50f gng udlan uogz Aoctmazz Szu Tntglplog aaalun * dauch uzeg suscpug gog ai gnt nolegabagg Bungppogdcg gouagonagnegn Watge zm Morl acnloc zi uudg—„gundagohſgeh züuvjudpe 10 Sngiag dgusnavaanß zog var gulenda ganz dumpc eschackloguezun neſpolach uggueinvihncnas nzeg oönsgoguog nenogronvog Sngfustas Uozaohgunc goe Inv zog abuplach nonvappogen gun nobogz ueuovag CC uvaß uobcncang uc“:unn Janzutozeg gun ſcngovsud gungs Sog Shpinvacz die c ſog gappozolcs zeg g obene nozqpfcplach garg ogungt awen mo avo undg nommaz vc usdgadan achiogobne udocpleeg Ale uihf dat ebzagushlen uggzelgsog uf zouncg gun jgogz zuge avalk gun ezaganog nousgeachleoznd zog Sonzo Fuohng nagudnent gi 1e Aepnvagab zagp kezagananvc nognemuagaga gog mogoleng Ichrgach ufe Faezutpzeg zoga Taa vunzsag zousd env gvanse lon goga dachiheoch onze Tegulee eeeee een aihen eene laceguezun nrabjegen Fdifgunck usbagzea d uepienog goneguoleg uſe zun gogol rozagat ee aegtegne uenbgm oe sig Of igiapt eneeeee aaegeng eidahſeg u * „Ateſpatlaga ueigae un aogofat n en erenee ecene aene en ane en eet e age ſcpvute oborgz duls uaoſdacß nog env gun uozſucpſoy gun uonvgobgo mnvez gog gun udggzgaten unvgz uſe goloig enp unga jlad gun uskuvjlch 10 gule zogozat gum unzg“ zusbong ne znvr uuvg uuvvog gun env jdachs usbufvaldd nousd n un gol goſe nonzvung 910 8178 Johlugavg gun lavalsaol aouſc dig o gug uoporce gaphavneg uze ug! Miabaze piiguiz ugadg jogg gai utz: zuv uoonzz uaguohnzb avaenl gun Unguagch udgand uu noſch derec seuvb auſe eaun gogo Jwen uannng unog Sichtu ughr uarz ee ee hen eneen megen eiht e eeeen gib nespeanenv mig con doch usbuvf gahh die Mupch genach deuvn atſes zih Moudebog ehen usjainvaeh aang eee eneene mük 40 Ki utozuv uogea wüpuib 10 gog allv uh wou nagenn gun goz ulſ znv agezs dieta usmog goanaeſun Teunc pul gun derunngg une alis buid i uelhef ͤ nacebucna bſenu beng gerent ang ad zogo zudjahneinvaeh gohhvgz dio utog auv jomnag umog uth igvzog gun usbulh aoiunc dusglab goaie uvnoct Taguvaz seusgjabs use utg l gon geſcg bang dig zuv zuvul ug zu magul kvat nareg nüvg Jcoung zae Slis„uscfdaah necde mine cu die paz gog gun Ana ng uuem udlgiae cut Auuvz ug uugg“ Mvac„en hig eipangs“ inr cin nr teeeeeen eumazgugeg vaugz zog uda non! une eereeenee ene enee eon ieg a ge u en g Uaeng -mach zog ogug mup ponch ud Jigpeas spos dig at oeſung uuic Baugmach dag lnd uvabuntg olſont oz E adh eee Auszgnagz Auhtzontoce— Anphnodec zeevantgg— gnzaig ze:unbasp — duhv mim eſqaſgaea Jnt udnve noh zeogz zhgaasanch uduugatob usdnz 89 a aezdicc adg zogo gudoch 10 uoſptas ſoig udd JJJVTThJTTVTVVVVVVVVVVVVVTT Ude Abns e ee e e eeeee Zlch u1 ig g85 uo gun nogucgz udg zpung 1 A 24 0% 3 A 40 07 a5 and ig en nbg 26 ˙ 01 Ga rad 8 6 2 A ee eee ue eeg 8 togvöznozoges mmuzg usgusgsbasgasog ao usbunſgiinz⸗zahnn —— egunz bneat 4ig a euvch erg ga1gg nogünnelnv ouze dig gecuchf gaſie u nag gun gizate ic Pang san gul wau agozgz ace aueg domun ndat hnd gugs denaunne= ut gien⸗ F* 9 1 0 81 + N 4 saneſpanvgoitz moenge gun unpmaemmuſc utouſe nscpſzcne ii eeeehen eeeee vakaolpcß 92 enegnatz sugpeied At ogs gam dunvgz monze ue laurnzz 108 lada ldoß uduzs noſaß usd undgz Gdtabobag Mom dang udzſeme mog Jint jc gun zgze g1588 , eieee ee ee oqubznotßvld E-pts 225 pig und eneehe eee e been ee ng eeee en ee e enene enec og; 2120 G ne ben waeheee ben eeeen e nepre enee e ng we en eed e eee e ene weee ben eeg e 9 sbgeordneter dazu benutzt, Deutſchland kreuz und quer, vom Norden zum Süden, und von Weſten nach Oſten unentgeltlich zum Vergnügen, und zu geſchäftlichen Zwecken zu durchreiſen und Sie entblöden ſich nicht, für die Gaſtlichkeit dieſes Landes ſich im Reichstag in den wütendſten Proteſtreden zu ergehen!“ Gine peinliche Stille ging durchs Zimmer. Jeder wußte, Te die Angelegenheit nicht in Abrede ſtellen konnte. fnete ſich die Tür und der Wirt trat ein. Herren, und meine Damen, in einer Viertelſtunde h Straßburg ab. Ich halte es in Ihrem zeine ht, Sie darauf aufmerkſam zu machen.“ Der Au eſchloß die peinliche Situgtion. Bei Berlés es nicht ſo ſchne ran, man hatte ſchwere Füße bekommen, t bezahlt. So waren Weſthofens eher fals war ſehr ſchwe Aber während der Zug blichen Gebirg der Ebene wieder zu⸗ 7 „Vor dieſen Leuten fürchte ich mich nicht. Auch in Zu⸗ kunft werde ich unbedingt das tun, was ich für richtig halte. Es war eine Schwäche von mir, aus Rückſicht auf jene Hen⸗ riettens Verlobung nicht veröffentlichen zu wollen.“ ** Zu Weſthofens grenzenloſem Erſtaunen trat am iſten Vormittag Berlé in ſein Arbeitszimmer. Berlé gab den An⸗ ſchein, als meſſe er dem Zwiſchenfall in Ottrott keine beſondere Bedeutung bei, als habe er ſeine Anrempelei gar nicht ſo ernſt gemeint, und als habe er ſie nur unter dem Druck der proteſt⸗ leriſchen Freunde getan, um denen ein Zeichen ſeiner nationalen Geſinnung zu geben. Die Charakterloſigkeit von Berlés widerte Weſthofen an. Aber er war froh, daß er nun ſeine Feinde kannte, ſeine ſchwankenden, charakterſchwachen Feinde im eigenen Lager. „Es iſt erledigt“ antwortete er Berlé,„wir haben nichts mehr gemeinſam zu arbeiten. Ich ziehe mich ſelbſtverſtändlich von der Mitarbeiterſchaft an deinem Verlage zurück. Mir ſteht trotzdem noch ein weites politiſches Feld offen. Auch werde ich in den kommenden Reichstagswahlen kandidieren.“ Am Nachmittag ging er zu Schwerdtfegers und erklärte Rudolph, daß er gegen die Beröffentlichung der Verlobung keinerlei Bedenken hege, und daß die Hochzeit in ſechs Wochen ſtattfinden könne. Zu Hauſe aber hatte er eine erregte Auseinanderſetzung mit ſeiner Gattin. Madame Louiſon erklärte mit einer leidenſchaft⸗ lichen Hartnäckigkeit, die kein Nachgeben verſprach— daß ſie die Verlobung von Henriette mit dem deutſchen Oberlehrer nie⸗ mals anerkennen würde. Auch würde ſie keinen Schritt tun, um Henriettens Ausſteuer zu beſorgen. Aber Henriette kämpfte auch dieſe Bitterkeit mutig durch. Eine große innere Zuverſicht trug ſie über alles hinweg. Die alte Frau Schwerdtfeger umgab ſie mit doppelter Liebe, und ging mit ihr die Wege zur Beſorgung des neuen Hausſtandes, die ihre eigene Mutter nicht mit ihr gehen wollte. Auch Heinz Schwerdtfeger hieß ſeine Schwägerin immer mehr willkommen. Als er Henriette näher kennen und ihre gerade, riſche, herzliche Art ſchätzen lernte, beſiegte er ſein Mißtrauen, das er anfangs einer Elſäſſerin gegenüber in ſo naher verwandt⸗ ſchaftlicher Beziehung hegte. Als Henriette bei einem gemütlichen Zuſammenſein bei Schwerdtfegers von Charlots Beobachtungen über Albert Löreiſen im Rohanſchen Schloß erzählte, wurde Heinz aufmerk⸗ ſam. Er hatte bis jetzt nicht gewußt, daß auch Charlot um jene Stunden im Keller geweſen war. Sofort bat er Albert Löreiſen ſchriftlich zu einer Beſprechung am anderen Morgen in ſeinem Bureau, und erſuchte Charlot von Weſthofen durch Hen⸗ riette, ſich um dieſelbe Stunde in ſeinem Bureau einzufinden. Er wollte Charlot und Löreiſen konfrontieren. Am nächſten Morgen hatte ſich kaum Charlot eingefunden, als auch Albert Löreiſen das Vorzimmer des Sekretärs betrat. „Wer iſt drinnen?“ fragte er in ſeiner kurzen brüsken Art, wenn keine Vorteile für ihn in Sicht ſtanden. Aus dem Zimmer vom jungen Rechtsanwalt hörte er ſpres“ „Der junge Herr von Weſthofen!“ erklärte der Sekretär, und fügte hinzu:„Herr Rechtsanwalt hat geſagt, Sie könnten ſogleich eintreten!“ Albert ſtutzte einen Moment. Die Anweſenheit von Charlot hing ſicher mit der Angelegenheit von Frau Ehr⸗ mann zuſammen. Ein häßlicher, tückiſcher Blick ging aus ſeinen Augen. Die Sache konnte unbequem werden. Aber er hatte ja Charlot ſeinerſeits auch in der Hand. Als er eintrat, legte er ſich eine ungezwungene Miene auf. Er bewahrte ſie, als Schwerdtfeger die Angelegenheit des verſtorkenen Ehrmanns zu erörtern begann. Söreiſen hatte früher behauptet, er habe keine Minute allein beim Toten ver⸗ bracht, ſondern habe Ehrmann erſt tot aufgefunden, als er mit Charlot— den er oben am Schloßportal getroffen— in den Keller zurückkehrte. Da er Charlot auf ungewiſſe Zeit in Frankreich verſchollen glaubte, hatte Albert dieſe Ausſage mit um ſo größerer Sicherheit gemacht. Nun ſtand Charlot plötzlich vor ihm, erinnerte ſich all jener Einzelheiten genau, und fällte eine belaſtende Ausſage! Es war ein heilloſes Zuſammentreffen, daß die Frau des Verſtorbenen eine entfernte Verwandte von Weſthofens war, daß ſie noch immer in Straßburg lebte, und daß ſowohl Yvonne wie Charlot den Toten an jenem verhängnisvollen Nachmittag geſehen hatten. Denn wie manches fremde Gut war in jenen Wochen, in jener Zeit ohne Kontrolle von Un⸗ berechtigten an ſich geriſſen worden. Ehe Charlot ſeine Ausſagen zu Protokoll gab, fragte blötzlich Löreiſen mit abſichtlicher Schärfe:„Wie können Sie, Monſieur de Weſthofen, über den Ausgang dieſer Angelegen⸗ heit unterrichtet ſein— wo Sie doch am Abend des Einzugs⸗ tages aus Straßburg entfliehen mußten!“ „Ich wanderte nach Frankreich aus, nachdem ich als Mit⸗ kämpfer der Mobilgarde meine Waffen geſtreckt!“ „Nein, Sie ſind geflohen! Sie mußten fliehen!“ und Albert hielt einen Augenblick inne, um ſeinen Worten größeren Nachdruck zu verleihen,„hatten Sie nicht am Abend des Einzugs⸗ tages der Preußen mit jenem Herrn dort ein Renkontre?“ Charlot erbleichte. Heinz Schwerdtfeger aber erhob ſich von ſeinem Schreibtiſch und fragte überraſcht: „Was wollen Sie damit ſagen, Herr Löreiſen?“ „Sind Sie nicht an jenem Abend verwundet worden?“ „Allerdings.“ „Eh bien! Jener Herr iſt es, der auf Sie geſchoſſen hat!“ Heinz Schwerdtfeger und Charlot maßen ſich betroffen. Und ihre Blicke blieben an einander hoften. Es war kein ſicheres Erkennen, es war wie ein Taſten in der Erinnerung. „In der Knoblochgaſſe war es, ich habe alles mit an⸗ geſehen, als ich im Hauſe meiner Verwandten, Madame Fromm war— jawohl, Monſieur de Weſthofen, Sie ſchoſſen auf den preußiſchen Offizier! Ich habe mir das damals wohl gemerkt, denn ich habe in jenem Offizier längſt Herrn Schwerdtfeger wiedererkannt. Sehen Sie die Narbe oben an der Stirn.“ Eine Pauſe folgte. Er hoffte, Schwerdtfeger würde wütend auf Charlot losfahren. Allein er ſtand ganz unbe⸗ weglich und ſah an beiden vorüber. Da ging Charlot auf Schwerdtfeger zu und bot ihm die Hand. „Ich habe Sie um Verzeihung zu bitten!— Ich kann als einzige Milderung anführen, daß ich mich an jenem Abend in einem Zuſtand großer innerer Erregung befand, die ſich plötzlich in dieſer Heftigkeit loslöſte. Ich hatte in den ſchweren ſechs Wochen in der Verteidigung mitgekämpft, und es iſt mir unſäglich ſchwer geworden, die Uebergabe der Stadt und den Einzug des Siegers mitmachen zu müſſen.“ „Glauben Sie mir!“ fuhr Charlot fort, während Schwerdt⸗ feger unbeweglich zuhörte,„daß ich lange in der Befürchtung elitten habe, meine maßloſe Heftigkeit könne dem andern das ben gekoſtet haben.“ Schwerdtfeger wandte ſich Charlot zu und ergriff ſeine dargebotene Hand. „Ich verzeihe Ihnen Denn es war ja kein Schuß aus meuchleriſcher Abſicht. Wir beide hatten ja unſere Revolver gezogen. Und wer weiß, ob nicht auch ich gefeuert hätte, wenn Sie nicht zuerſt geſchoſſen hätten.“ ſalls durch Einſatz angeſetzt, und brachte einen eseunſolchen Quer⸗ treifen, mit Meſſingringen an ebenſolcher Stange befeſtigt, als oberen Abſchluß an. Der reiche Faltenwurf gab auch dleſen Gardinen ein gantz modernes und dabei gediegenes, vornehmes Gepräge. So ſind mit den nicht weſeutlichen Ausgaben für glatten Tüll und Einſätze, die ich natürlich nur von billigſter Qualttät nahm, aus unmodernen, defekten Gardinen wieder neue erſtanden und werden dank der Arbeit die ich auf ſie verwendete, noch einige Jahre in hochmoderner Form treue Dienſte tun..S. Hygieniſche A8c. che niemals friſche Wun den mit Waſſer aus. Oder kühle ſie damit, weil du meinſt den Schmerz dadurch erfolgreich zu vermindern. Jedes Waſſer enthält ſchädliche Bazillen, die eine Entzündung bewirken. Bedtiene dich in ſolchen Fällen eines reinen anten Alkohols, mit dem du die Wunde ſäuberſt. Bei Halsſchmerzen gurgle unverzüglich mit elnem Tee⸗ ffel eſſigſauer Tonerde, die du unter ein knappes Glas Waſſer miſcht. Bei Fieber, gleichviel welchen Urſprung es hat, meide den Durſt mit aufregenden oder auch nur anregenden Getränken zu ſtillen. Spüle den Mund häufig aus oder ſchlucke kleine Stückchen keimfreien Eiſes. Kaue ſtets gründlich. Das ſchwächende Hungergefühl, das ſo oft ſchnell, ſelbſt nach reichlichſter Nahrung quält, hat zumeiſt ſeinen Ur⸗ in einem uneingeſpeichelten haſtigen Herunterſchlucken der iſſen. Kopfſchmerz. Bei heftig einſetzendem Kopfſchmerz nimm un⸗ geſäumt ein ſehr heißes Fußbad. Die gute Wirkung tritt zumeiſt ſofort ein. Das Pochen im Kopf läßt nach, ſobald die Blutzirkulation auf dieſem Wege reguliert wird. Fremdkörper im Auge. Sobald die Sonne wärmer ſcheint und der Wind über die Fluren fegt, hört man häufig den Schmerzens⸗ ruf:„Mir iſt etwas in das Auge geflogen.“ Die Betroffenen ſtehen dann ſtill, ſchneiden fürchterliche Grimaſſen und reiben andauernd in dem ſchmerzenden Auge. Als ob der Schmerz dadurch geringer würde! Im Gegenteil verſchlimmert ſich das Leiden, der Fremdkörper klemmt ſich noch feſter in die Augenwinkel und das Auge wird rot und ent⸗ zündet. Am beſten iſt es, ſich zur Ruhe zu legen und den Fremd⸗ körper herauszuſchlafen. Kann man dies nicht, ſo reibe man ober⸗ halb des Augenlides immer nach dem inneren Augenwinkel zu. Mauchmal hilft es auch, wenn man das geſunde Auge reibt und da⸗ durch die Tränenabſonderung des anderen auregt. Die Tränen befördern nämlich die Fremoͤkörper am ſchnellſten und leichteſten her⸗ aus. Auch ein kühles, ſofort vorgenommenes Augenbad mit reinem Waſſer tut gute Dienſte. Hat man Ollven⸗ oder Maudelöl zur Haud, ſo tröpfle man einige Tropfen davon ins Auge und waſche es nach einiger Zeit mit warmem Waſſer aus. So gelingt es oft, Staub, Aſche oder Splitter u. a. m. zu entfernen. Dauert die Bemühung lange und will der Schmerzerreger dennoch nicht weichen, ſo muß ärzkliche Hilfe in Anſpruch genommen werden, da die Augen ſehr empfindlich ſind, und das Augenlicht doch zu wertvoll iſt, um demgegenüber gleichgültig zu ſein. Friſch gelöſchter Kalk, der ins Auge geriet, muß ſchnell mit kaltem Waſſer ausgewaſchen werden, da ſonſt das Auge leicht unheil⸗ har erblinden kann.„Hausdoktor“. 10 Rüchen⸗ABG. Blaſſe Eidotter werden kräftig gelb, wenn man ſie einige Sekunden vor der Verwendung mit etwas Salz tüchtig quirlt. Jede Majonnaiſe wird unendlich verbeſſert, wenn man kurz vor dem Servieren(etwa auf 2 Pfund Majonnaiſe) 4 Liter ſehr ſteifen, ungefüßten Schlagrahm ſchnell darunterrührt. Semmel ſoll niemals in heißem Waſſer geweicht werden. Gar oft fällt dadurch die Fleiſchmaſſe, der ſie zugeſetzt ſein ſoll, beim Kochen und Braten auseinander. Sie iſt vlelmehr in einem Sieb auf einem Topf kochend erhaltenen Waſſers ſo lange zu belaſſen, bis ſie ſich leicht durch die Maſchine treiben läßt. Heringsgeruch an Meſſern und Gabeln, der weder durch Scheuerſand noch Soda weicht, flieht, ſobald man die davonBBetroffenen einige Sekunden in die hellbrennende Flamme hält. Portionsſchleie und Forellen dürfen nicht beim Töten ge⸗ ſtochen werden. Dadurch rinnt das Blut ab und das Fleiſch wird leicht bläulich. Auch der Geſchmack verliert das Süße und Feine, das dem Feinſchmecker ſo wohl tut. Sie werden einfach mit der Linken in einem Tuch feſtgehalten, ihr Kopf wird ſo als ſtänden ſie im Waſſer, auf das Küchenbrett gehalten und dann mit der Rechten ein einziger ſtarker Schlag mit der Holzkeule ausgeführt. Jeder zähe Braten würde ſaftig und weich und ein Lecker⸗ biſſen werden, wenn er nach tüchtigem Klopfen am Abend zuvor dick mit gutem Senf beſtrichen würde. Beim Braten großer und kleiner Fleiſchſtücke gewöhne man ſich die Unart ab, mit der Gabel zu verſuchen, ob das Fleiſch bereits weich geuug iſt. Dabei fließt fortwährend der Saft heraus, der das beſte Beſtandteil des Fleiſches iſt. Will die Majonnaiſe im Waſſerbade durchaus nicht dick geuug werden, ſo rühre man in Sahne ein wenig Mehl glatt und füge es an. Nach fünf Minuten tüchtigen Weiterquirleuns hat die Tunke allemal die nötige Dicke. Ihr Geſchmack leidet nicht darunter. Wenn es dir übel geht, nimm es für gut nur immer! Wenn du es übelnimmſt, ſo geht es dir noch ſchlimmer. Und wenn der Freund dich kränkt, verzeihs ihm und verſteh: Es iſt ihm ſelbſt nicht wohl, ſonſt tät er dir nicht weh. Rückert. Für Rüche und Keller. Frühlingsſuppen. Kerbelſuppe. Eine helle Mehlſchwitze von Butter und 2 Löffeln Mehl kocht man mit Waſſer und Salz fänig, füge feingewiegten Kerbel bei, laſſe zehn Minuten kochen, ziehe mit Eigelb oder ſüßer Sahne ab und gebe friſche Butter daran. Sauerrampferſuppe. Friſch geſammelter Sauer⸗ rampfer wird gewaſchen, zerlegt, mit Butter gedünſtet, mit 2 Löffel Mehl verrührt, durchdämpft. Dann mit Waſſer aufge⸗ füllt, eine halbe Stunde gekocht, mit—10 Tropfen Maggis Würze gekräftigt und über Semmelbrötchen angerichtet. Suppe von Hopfenkeimchen. Die jungen Triebe wäſcht und dämpft man mit Butler, gibt Mehl dazu, lüßt unter Rühren gelblich werden, füllt Waſſer auf, fügt 2 Maggis⸗ Würfel bei, läßt dicklich kochen, zieht mit Eigelb in Milch oder Sahne verquirlt ab und richtet mit Semmelbrötchen an. Schnittlauchſuppe. Geſchälte, mit Salzwaſſer ge⸗ kochte Kartoffeln gießt man ab, ſtampft ſie ſein, gießt Milch darauf, läßt eine halbe Stunde mit Salz kochen, gibt zerlaſſe⸗ nen Speck und reichlich Schnittlauch daran. Zwiebelſuppe. 1 Taſſe voll in Scheiben geſchnittene Zwiebeln dünſtet man in Butter, gibt in Scheiben geſchnit⸗ tene Semmel dazu, läßt mit kochendem Waſſer aufgeſetzt, ſämig kochen, treibt alles durch ein Sieb, würzt mit Peterſilie und wenig zerſtoßenen Kümmel und über geröſteten Semmelbröck⸗ chen an. Grünkernſuppe. 3 Löffel voll Grünkernmehl gibt man in kochendes Waſſer in dem man 2 Maggis⸗Bouillon⸗ würfel löſte, läßt 34 Stunde langſam kochen, zieht mit 2 Eigelb ab, würzt mit Peterſilie und richtet mit geröſteten Semmel⸗ würfeln an. Kränterbutter. Drel Stielchen Pelerſilie, etwas Chalotte, ein klein wenig Seuf, etwas Majoran, etwas Dill und Schnittlauch, iſt ganz fein zu hacken und mit Pfund ſeinſter Butter ſchaumig zu ſchlagen, ſodaß die in einer Saueiere zu reichende Bligabe etwa zvie gefärbte Schlagſahne wirkt. Dieſe Kräuterbutler darf bei keinem guten ſran⸗ zöſiſchen Mahl fehlen und iſt das befte und feinſte, was es an Bei⸗ fügungen für Braten und Geflügel unr geben kann. Auch die Schweinekoteleits, denen der Hausherr nicht mehr gewo⸗ gen iſt, erhalten eine wunderbare Verfeinerung, wenn man ſie eine Viertelſtunde in Burgunder legt und daun erſt in üblicher Weiſe paniert und brät. Praktiſche Winke. Kämme, Bürſten und Schwänmme zut keinigen. Kämme reinigen ſich fehr leicht, mittels einer alten Zahnbürſte und etwas uerdünntem Salmialgeiſt. Man ſpült dieſelben daun in ſchwachem Sodawaſſer nach. Feine Bürſten reinigt man am beſten, mit trockenem Mehl oder Kleie. Es empfiehlt ſich dabei zwei Bfirſten mit dem Reinigungsmittel gegen⸗ einander zu reiben. Alle Bürſten, die mit Waſſer in Berührung kommen, oder in Waſſer, etwa einer Soda⸗ und Seiſenlöſung ge⸗ waſchen werden, müſſen mit den Borſten nach unten getrochnet werden, ſonſt leiden die Befeſtigungsfäden und ⸗drähle. Um größere Schwämme zu reinigen, lege man ſie einen Tag in reines Waſſer und drücke ſie oft gut aus, alsdaun legt man ſie in eine Löſung von 15 Gr. über⸗ mangauſauren Kali in 1 Kilo Waſſer. Nach 15 Minuten nimmt man die nun rot ausſehenden Schwämme heraus, drückt ſie gut aus und gibt ſie in eine zweite Löſung von 70 Gr. unterſchweflig ſaurem Na⸗ kron, 25 Gr. ſchwefelſaurem Magneſia, 30 Gr. Salzfäure in 3 Liter Waſſer, läßt die Löſung eine Zeit lang eluwirken und ſpült die Schwämme daun gut in reinem Waſſer. Aehuliſches: eine vorzügliche Reinigung wird mit kleineren Schwämmen erzielt, wenn man die⸗ ſelben in lauwarmes Waſſer legt, den 10—20 Tropſen Natronlauge⸗ Zuſatz pro 1 Liter zugeſetzt ſind. Nachdem man ſie hierin gut gewaſchen, ſpült man dieſelben und legt ſie alsdaun in etwas Bromwaſſer, bis ſie ganz weiß ſind. Eine ſtarke Löſung von Pottaſche, in die man den Schwamm ca. 12 Stunden legt, iſt gleichſalls ein vorzügliches Reini⸗ gungsmittel. Der Schwamm iſt nach dem—2 Stunden in klarem Waſſer zu wäſſern. Die Kapuszinerkreſſe, die Ende April geſät werden muß und ſchnell wächſt, läßt ſich nicht nur zu Solat, ſondern auch zum Einmachen als falſche Kapern verwenden. Die Blütenknoſpen wie auch der unreiſe Samen wird in Gläſern geſammelt, leicht eingeſalzen und am anderen Tage mit gutem Elſig übergoſſen. Gut zugebunden hakten ſich dieſe Kapern vorzüglich. Gebrannte Eierſchalen ſind ein gutes Hausmfitel gegen Magen⸗ ſäure. In heller Glut braungelb gebrannt, zu Pulver zerſtoßen und 3 mal täglich Teelöffel voll genommen, hilſt ſehr bald. Farbige wollene Strümpfe, Kleider. Decken u. J.., wäſcht man am beſten in Kartoffelwaſſer, das auf folgende Welſe hergeſtellt wird. Geſchälte rohe Kartoffeln relbt man in kaltes Waſſer fauf zwei Liter Kartoffeln vier Liter Waſſer) drückt die Maſſe durch ein Tuch, läßt ſie einige Zeit ſtehen und gießt daun das Waſſer vorſichlig ab. Darin wäſcht man die zu reinigenden Kleidungsſtücke ohne Zuſatz von Seife, ſpült ſie öfter in friſchem Waſſer nach und hängt ſie zum Trocknen auf. Es empfiehlt ſich, die Sachen im halbtrockenen Zu⸗ ſtande zu plätten. uelpactz uabrileh mskanz ozs anheh pou jpugeig qun onszg eind en ueu eeed eenee e gen ieeehne e leen nene eene euene de ge euch auhem gun Inv ebeieee eee eeen en eenn eenen ee eheeg dieha ue! eh gun bungung ee ee eheen e eeenz eehee eu iee ͤoingz SoD eceen ene ei ee eg edeun n edum dvat F gun banggvnng uag uobunzebvpogz 10 qudahpqt gasquglzg gun SoBea Seg guenhat epeen uepecgnehnn ueeccg gun jnch ur ieeee ien rm ſblnzz ane cpn 8e Socpisat og enges nodangz un gpogz uog ucpoznicvg g oou molo Shabeß, ur chn gog pvages unzhvlac ur a ecgteg Slavgz Sur uqseihe une ee e eee eh e eee cae ae pac gun and did goitpt gendignadg a90 eeeee eeee„euegnvaic egeg ee ling ͤ uoche“ uuvmugnce g nhzg„eleg; neouen dh eeeeee ec ee ebieincphuc“ anat gageleg uenevurqutoß noelag uel ur Neut e eee eeene eeeeee bee„eeg eg 162ʃ5g ⸗Ac ueues duhe eetee ee eehen eeedehn ee in eeee e ehen eee eeehhnen ee, „usjohnesnozeg mvasocd uu ꝛo„ unnec ang 20 :eeh deee un e anz oncahz eeeee een e ezeee eeuhnh en en eeenee e, ie ercneen eeeebceen eer eeeeeeene eineg ogog usbuvlcule uehteagg uog uſvuce nege u e nndunc eene ea udei ne 1i0% 8 uv uobvags uog ohren zue h 0 gun 315) „Hulpig ꝛegoad uog uhr uewat Bunlckue hoatuvszldong s15 Fe eeeeeee en eeeneeeen e u ei eur en Ba zeoencd gun i0ae neae Lunpoacklogz 2 Apeae Uneg cpi uuvugnche aog oenlack eahnl nooanqzpalagz ne n eien e eenee e eneen ehee ,ee Ing usg ec ee gg uebon ae anlog ocasat 8“ „Agpheg aan oel Langgvncd ꝛ negeachig) zog ii uupz usgnusg u a00 usg bng osger z% gnu usgufſog deudnc) dig aogn olei ad Inv cpi gun ueqpg uölhvaag banggvnſd Sdoſun ahn Hgae sig ungg nec 10 gog 30vf igshegsbunſtsatenzz 2 nehebog ne uhvgz zne ꝛaeg unec Jgeleg dgog p8“ aog uuvuhnde i deen eeete ne ed ee Aeeeeeeee e een eeeen eeeee eeneee ee elinut ne ushpogch! 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Vaeguenec ee nr bnene meee buünbiqlozeg -Sipiebe eeet e he ede ee aheur ine e Sb Ssucd uabvaſ usg uv ge Buld ſcne ni ueſhfola⸗ Uabunlteatsnzz uog ored eeeee en cee eue unende e egeueg uncencd ͤ ur eucegag -ong eeeneh ben eeen ec e auuvag eaac une oejuuvng Lasch ufel 420)ö pnane zunz dee en eee undrhneg; ane ngeh pi Je eee ee„ce n unec i ſ 8“ ee e eeee eeeen eee eſeng 8 gog ignat a peura pou jonge dae jp ue unc uaſſtef ne qienen ni eeee en eeehn hu ug: 4% Muue; een eehe eſen eee e eeeee ehee Aet eenen nee ee he den eee een eeee ppu das 1c) ufodunz udg snv jpüpide zug uhr gah 0o „iagsut Icphu Juee ee e e de ee eeee; uelbng dl S eet e eee Uee beeee e gun usqzect Mat qun n— isnoch uog snv quiſ sondunl nen ee ah en, ee ben ee üanhe eneg u ee wieen ee iee een ee ieee een eg anh ue ee e eeen er eee deeſc ee ee muih un a een eee Acc u e eee„ee bien -mbas cpou ug ear e ebueuneene benuvad pvu Aegue ee e eeeehee ee eee eeeneen ehem „becee eeh eeeeeeeenen eeen e e aae aaee eeeee dee eih bec e e ihr enee Sohp usded gvch ach gvg anin een eneg deug; ie Aceeee egneacß eig ueo ad ewsgee e e zabge gee eueee eee aing aeu huceee ee eene eeeee eeee e iee eene eechee eee aeun zeqa uegzeat ne usberabedsnd Aee daubune i ag nat fanbhe wenepe dcn aence e e eeee e net eeene eneen e ee eeen ſee iee g 0ic nee eee et eebe eged aeee 5 uihnn meehee weeeeen beceee ee een nee— ge Ueeat ennen unzgurc eceeeenne e ecunoch usbeat qun uavg usllaxpeBur eeneenc eeuen en ei eue eeeeen ee eee echeedeeen ne aeiu ei ehbe“ eiee e aenn en wehee wee aa F ue eheeeeee eed 90 Bunnbnueg) allaßdg zuf⸗ Meben ehneen eee ſeen ene aenee eee zed undns eng dun ee 2 l 20 vd— unu Tee eeeee ee edeen ee egnenc ed Ind Aneee eeh wet eee le e e be en eee eneeeeen ceeeeeeten eien eeeee e e iag aipen weuicen een den mee e encen cene eenhheen eeeeee e eeeeeen eee. ebeß 4% weeeen dung ne meehuebeedun un Bunzuszqis ane gun ͤ maeeee Sig ne sw aeg⸗ ult uerep uann -aeg ne aquvS un cvachnazg usenztz qun wd epn 1„½ öd hpocd dig gg auczusguvun ahhe ueeaed eehe aet e molpfejd u eis uv jobuvzeß end cp ndg uslfeagencg usjvuchk gndzg oang gun suugg dig Pang dig nogpcpe 1 0% gueg gusblns! unegnic udag 3 510 novunponcladcz udg mut ile 88 usbeſlck neocauc ſat tpuv ch uupvog udgada ne guszuvarcpl zgobgoahvg nsuavcn 499 ögs An uteſſozb guv juvzog uszoag neufe wang chi okupvie zbvupg enede an eie ue negeephang mur gzun gun szpoa giocs dlelg echig gun nocpgaggudujgtoch usbiig udg um guvsg ngughfuclob ⸗ Shpingge ndaggagg nog daon goluſch nofſogg gehufg waie znu eszpich! spuss dſeid nochiat usgupngſe uecpſeid u dipu gnorog zanb nonezes noſogevcp eig ucppund chr zucht neugf 183 usoſſoß ud; en Saegudlog jogalatkeuss Pang utegroanv can z vg usteufutdg ont n udufgavohnemmfeugo gz dia udavan zobaofatces nepevenmun vigupunga uehh Puv dig mnvitz usloſg zul sroſe doöncppac zvvc use udſun gun ndga goluseusgſcts mogusohvc neog uga gnjcpig usuſe ut legs dlolg ind zjoſcno gun uſe daoamuggias daoab dihnggev zogaga Suvindge adahgeu gigeh boughg zvar gojjeovz pou unghufg guvztz aog gudagyar Inv zopag sgoab icpon guuſes guog udſgdatobſce mog anb szzh dog ur uolefal kamutudagoch uog znd uguſgavch 37 eene eeeee ee me iee Slpludge gun nogolnda nocplag uozſeag zzim noſun gun noges udufganob ogischs duiejgz cpang pau cpr udg uoghlegda Lieig usngandgung zuvy uduſs zoutmlegonlogz mouſom uujgvch uouzzgo mS og unu udbng dloig gug Uougjog ne saoquglog ſcpiu 16aat scpuvag S oibinel Hüfudufgaoch nevzv üdlieaſs udjvurcpt moune gnv rsunzc ulv aludge egquvufdtagn ujogiv rolaig song uglſsgzs udglog eloig uv cb ige zögnoggonb udſun zanggen zohogz utggſog zm navch gug dat aluoge Kaane usloio i mogchou uvave ufugufgavch mozoid uga joglog ondag gsſeuudg lgale duſe nuvg dihvu gun gzuſ gun sichen Uegloaſe udfvurcpf deig durnph guvausgnzz nooggoc nog ozugehus göguvnfoend difich z8g uf nongv pi zuchh eunmob aegs zechugg u! Sip daoeflogt jſoaig uduugz ne nsgudalzga andu ginv gorozs gio zn un bdoanat uevifgusg cr glufeudicke jelasjian Env uasugs ndg ppu nvueb um gunn gun v dlorg c nc udaval zzelsg zsgupstz id ainn usudg uv untdojsnc utone age pou(utozrenmebujez zut givpg udignudbgv digemchiejd pale enz zutegusbjal ne usbofgagen uebne pou pim p: nachne eengebsn eelſdcs usudvobsbenv meg zuv szpcp usujobuzd 910 0 utogchoze— Sudladan ne uvlguut paß Sogel usgefbrozun ſiogabugleiig 1d im c ono gogea Jecpnolog dganc fut dleig c utsgpvn usſſpjane uopig nozbogezun zim none nösgeldg nelesa dig nobjoh ndaholnge usoſgaace jo gegnal moeuss 651 oihes zun gogz nogaenat auquslle chrnndg nepv nohudboy cu dga utvzbaol agel o meggcaf echügg doe on unu gun usheassbmonig gun usuſcavch neuscpogiog Oaf di aun goa ohh noho v u Szeihugagonm nanzozuch auzan l ain 55——— uveh ui guſß gun ronze ugclzale vungutoa! zuc aue jingchs ahtes zog gun noſcpochm gun nogpc vufzob jagac ehnſ zog 95 jugd o bigogguv usgelezus ned uiht on Kvat Hagpatob aojpcth ugr gohnzes udcpvaich dduis uga nogv gaig ogongnogagogz gun nogofcheinje zehnzeg zeg u Sogul goe uonvaſgez gvg zgvab ⸗Teun oijog Jhponged onenogz zgui mog gog uocpoachnog Saugzzog e chen un ogunß gdog geſvavhh udg anl igvloch ogond duſds puv aogv iben unoc dungz naguuias uvzvg roipnze sndevaga die 890 „ndgiomada gahv gaſl gun jpazob nogudllovaog uf hipga on undal ufd! 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Nns Das hier mit, um als wichtige Perſönlichkeit ſprechung noch nicht zu Ende. rte Heinz kurz entſchloſſen,„dabei Aufbruch. den Vorplatz eilend, in ſeinen Mantel. Leroi waren ſoeben die Treppe hinab P erde ein eußen aus den Flammen zu holen. Fortſetzung ſolgt. SDODO ——2. Von Käte Lubo w 7 —8 0 ihn dieſe Unterr immer wieder hina es war ihm, al te neben der geb ihn heute zu de 75 ——— welche ihm das Allerb wieder und ſeufzte nur Und auch * jungen reichen G Anneroſe Spichern und ih ihm nicht länger ausweichen, ſie mußte — — +. fragte er leiſe. „Ja, Franz, das habe ich getan.“ laugen. innigen Blick au⸗ erſt ab, ſondern rief erregt in das Zimmer: „Er erklärt, unter allen Umſtänden den Herrn heraus⸗ „Ich habe die Verantwortung, daß der Herr mit dem Expreßzug die Stadt verläßt!“ erklärte der Schutzmann und „In zwanzig Minuten geht der „daß es keinen Aufſchub mehr gab. Füßen zu brennen. Er wurde ſich plötzlich bewußt, was für Das alles konnte ſehr unangenehm werden. Wenn auch die„Ausweiſung ſeine Pläne hier durchkreuzte und unter⸗ brach, ſo nahm er doch ſo viel wertvolle Beobachtungen von „Anti⸗Pruſſien“ in Leon eintreten zu können. Aber Schwerdtfeger und Leroi waren mit ihrer Be⸗ „Ich werde Sie in der Droſchke mit zur Bahn begleiten!“ Und der Sekretär ſtürzte zur Tür, um aus Schwerdt⸗ fegers Zimmer Hut und Mantel zu holen. Der Schutzmann trippelte ungeduldig von einem Bein aufs andere. In dieſem Augenblick kamen drei neue Klinten ins Bureau und machten ſehr erſtaunte Geſichter Über den haſtigen In einer halben Stunde bin ich wieder da!“ rief Heinz, ſtülpte ſich ſeinen Hut auf den Kopf und fuhr, bereits über g der Schutzmann die Wagen⸗ z Platz genommen. Der Kutſcher hieb auf die und ſo raſte der Wagen zur Bahn, als gälte es Himmelfahrtswege. 8ki. (Nachdruck verboten.) Als Doktor Franz Bertram jetzt vor elternloſen Braut ſtand, durchzuckte ihn der heimliche Vorwurf, 1 zu verzögern. Aber er verhärtete ſich haarige, taktvolle Frau, die ſeiner Braut allzeit die Mutter zu erſetzen bemüht war, mit erſtickter Stimme:„Nicht wahr, Sie laſſen mir Anneroſe heute ein Stündlein ganz allein. Wir haben Wichtiges zu beſprechen.“ Sie nickte ſtumm. Ueber ihr feines lief ein Zucken. Ihre Lippen wollten ſich zu Worten öffnen, ür wünſchten, aber ſie ſchloß ſie 1* 4 nichts von dem, das ihn doch ſo unendlich in der Zeit ſeines ückes gepeinigt hatte!— Nun ſtanden ſich Verlobter gegenüber und ſie konnte Frage endlich eine klare Antwort geben. Das fühlte ſie deutlich. „Haſt du jetzt über meine Bitte genügend nachgedacht,“ Ueber ihr ſchönes, ſtolzes Geſicht huſ chte ein glühende Röte. Vorgeſetzten gar nicht Cherub vor die Tür begann ihm unter den in den chauviniſtiſchen gewinnen wir Zeit!“ Ar. Der Schutzmann und geſtürmt. Mit einem der Hausdame ſeiner Folgen geweſen, was usſchieben ließ. Und ietenden Stimme, die „ mütterliches Geſicht r Franz Bertram ſagte auf ſeine nochmalige Er ſah ſie mit einem er e 0 Aamerwſe! e wohlgepflegten Hände bebten über den feinen Spi des koſtbaren Klebes „Franz,“ ſagte ſie gequält und angſtvoll, glaube ni daß ich dich deswegen weniger lieb 77 Dal wilft, 15 85 alte Mutter von ihrem Bauernhof zu uns kommen möge, ſobald wir verheiratet ſind.— Dazu bin ich aber nicht imſtande Ich wäre gern zu ihr gegangen— ſchon längſt— hätte ihre Hände gedrückt und ihr auch gedankt, daß ſie dich ſtets mit ſoviel Liebe umgab, aber du verlangteſt ja von mir, daß ich dies nicht früher tun dürfe, als bis ich ſie auch bitten könnte, den Reſt ihres Lebens mit uns zu verbringen. Ich wollte es verſuchen. Aber es ging nicht. Es geht auch jetzt nicht, Franz!— Gib ihr von meinem Reichtum, baue ihr ein hübſches, kleines äuslein, beſorge ihr eine freundliche Pflegerin, wenn ſie lei⸗ dend wird, nur zu uns ſoll ſie nicht kommen, nicht für immer.“ Er ſah ſtarr geradeaus, an ihrem ſchönen, flehenden Geſicht vorüber. „Um mir die langen Jahre des Studiums zu ermöglichen, hat dieſe alte Frau für mich gedarbt. Ich bin ihr Einziger, das weißt du. Und es iſt auch nicht Eigenſinn, ſondern Be⸗ dürfnis, das in meinem Leben wurzelt, wenn ich es ihr ſo ver⸗ gelten will, wie ſie es verdient.“ Anneroſe Spichern wußte keine Entgegnung. Eine große Heftigkeit wallte in ihr empor, raubte ihr die Nachgiebigkeit der liebenden Braut, legte ihr harte, bittere Worte in den Mund. „Du haſt es gehört, Franz, daß ich es nicht über mich „Weißt du,“ fragte er plötzlich tonlos,„daß du mich über⸗ haupt nicht liebſt, Anneroſe?“ Sie ſah ihn faſſungslos an. „Warum hätte ich denn dich erwählt?“ Er nickte traurig. „Dieſe Frage hat einige Berechtigung. Gewiß, du mußk ſchon eine Art Wohlgefallen an mir gehabt haben, denn ſonſt wäre es ja unverſtändlich, daß du, die reiche und verwöhnte Erbin, der viele zu Füßen lagen, zu mir heruntergeſtiegen wärſt. „Ja,“ ſagte ſie trotzig,„ich hatte wirklich die Wahl. Aber ich wollte dich.“ Seine feingezeichneten Brauen zogen ſich ſchmerzhaft zuſammen. „Und dein Wille hat ſich noch ſtets erfüllen müſſen.“ „Ich will nichts Unrechtes.“ „Nein, nur einer alten, treuen, großempfindenden Frau willſt du das Herz brechen, das iſt freilich nicht viel.“ „Du legſt dieſer Sache zu viel Bedeutung bei, Franz.“ „Leider betrachtete ich ſie zu lange als Nebenſache.— Jetzt aber will ich Klarheit.— Ein letztes Mal frage ich dich, willſt du Himmelfahrt mit mir zu meiner Mutter kommen und jene Bitte ausſprechen?“ „Nein,“ entgegnete ſie hart und beſtimmt. Da zog er langſam den goldenen Reifen von der Linken und legte ihn vor ſich nieder. „Lebewohl, Anneroſe.“ In ihr jubelte trotz des erſten großen Entſetzens eine helle Stimme: „Laß ihn jetzt nur gehen. Er kommt ja doch wieder, denn er hat dich viel zu lieb.“ Aber die Stimme log. Doklor Franz Bertram nahm einen Vertreter und ſuchte ſeine alte Mutter auf dem Hof, der ſeine Kindheit geſehen hatte, auf, um das ihr ſtillſchweigend angetane Unrecht durch doppelte Kindesliebe wieder gut zu machen.— Es erging ihm aber nicht ſonderlich gut draußen an den altbekannten Stätten. Gleich am erſten Abend ſeiner Ankunft atte er der Mutter geſagt, daß ſeine Verlobung gelöſt ſei. eiter nichts. Und ſie hatte alle Fragen geſpart, bis er ihr gebot, das Bild ſeiner einſtigen Braut, dem ſie den Ehrenplatz neben der Bibel im Glasſchrank noch immer nicht aus freiem Antriebe geraubt, fortzunehmen. Da tat ſie die Frage. Und er gab ihr eine ehrliche, klare Antwort darauf. In ihrem falkigen Geſicht zuckte eine ſtarke Erregung, als E klüßte. 8 waen Junken,“ ſagte ſie leiſe und weich,„un du biſt ehr doch ſo gaud“, Er ſtöhnte auf⸗ gewinnen kann, ſie darum zu bitten, wozu quälſt du mich alſo?“ Sohnes zuſammen Sie war zu gerade und ehrlich, um Verſteck „Rühre nicht daran, Mutter, nein, nein, ich empfinde ni das Geringſte mehr für ſie.“ e 9 Die alte Frau lächelte. 90„Du büſt do Voters Jung,“ meinte ſie.„Du verjätzt ne.“ Aber er riß ihre Hände an ſeine heißen Augen und flehte e an: „Sprich nicht mehr von ihr, Mutter. Ich habe vor mir geſchworen, daß ich nur eine Frau nehme, die dich ehrt und liebt.“ „So wurde für die nächſten Tage der Rame, der doch in beider Herzen unaufhörlich ſchwebte, nicht mehr genannt. Am Morgen des Himmelfahrtstages ging die alte Frau zu ihrem Sohn. „Fru Paſtor hett us beed vör Nachmittag inlode lote. Ik wi ſchlope, averſt du mußt hengohe.“ Er tat ihr den Willen. Im hellen Sonnenſchein dieſes erſten Maitages ging er die bekannten Pfade zur Pfarre hin⸗ über und dachte dabei, daß alles beſſer würde, wenn er nun ſeine Mutter in den Stadthaushalt bitte, nachdem der Hof dem Nachbarn verkauft ſei. Die alte Frau Bertram aber ſchlief nicht an dieſem hellen Feſttag. Sie hatte ihren Sohn nur forthaben wollen, um einen heimlichen Beſuch in die Stadt zu ſeiner Wohnung zu machen. Er hatte nämlich ein paar Bücher mitzunehmen vergeſſen, die ihm augenſcheinlich ſehr fehlten. Er hatte ſo oft von ihnen ge⸗ ſprochen, daß ſie ihre Titel genau wußte.— Dieſe Bächer wollte ſie ihm nun endlich herbeiſchaffen, damit er wenigſtens eine kleine Feſtfreude habe, wenn er heute abend wieder zu ihr käme. Wenn ein rüſtiger Wanderer zwei Stunden ausſchritt, war er zur Stelle. Frau Bertram hatte zuerſt den Weg zu Juß zurücklegen wollen, dann aber beſann ſie ſich, ſpannte eigenhändig den Schwarzen ein und fuhr zum Städtchen. Sie kannte die Wege und Stege hier ſeit Jahren genau. Darum lenkte ſie das Pferd auch auf einen ſchmalen Wieſenweg hinüber, den die Spaziergänger nicht ſuchten Vor dem kleinen Birkenwäldche zog ſie die Zügel ſtraff und ſtieg vom Wagen herab, um ſich einen Augenblick an der jungen Knoſpenpracht zu erſreuen. Da⸗ bei kamen Tränen in ihre Augen. Hierher hatte ſie mit ihrem damals noch lebenden Mann und dem vierjährigen Franz einen Himmelfahrtsſpaziergang gemacht— vor 26 Jahren.— Und heute ſtand ſie hier allein. Eine tiefe Bitterkeit wallte in ihr auf. Wenn ſie den Sohn auch beſaß, er gehörte ihr doch nicht mehr ſo ganz wie einſt. Jenes ſtolze, kaltherzige Mädchen hatte ihn ihr genommen. In dieſen Augenblicken des Allein⸗ eins glaubte ſie Anneroſe Spichern, die ſie nur von dem ſchönen Bild her kannte, zu haſſen. Mit einem ſchmerzlichen Seufzer wollte ſie wiederum den Wagen beſteigen, als ein Klagelaut an ihr Ohr drang. Ihre immer noch hellen Augen gewahrten, daß ein Landſtreicher, einer, die dieſen Spaziergang doch heraus⸗ gefunden hatte, an das Leben wollte. Sie ſchlich nüher heran, ſah die, welche er bedrohte, im vollen Licht der Sonne, deckte das Geſicht mit den Händen zu und wollte gehen, ohne zu helfen. Denn jene, das Mädchen, auf deſſen hellfunkelnde Brillantbroſche es wohl der Wegelagerer abgeſehen hatte, war keine andere als die, welche ſie verachtet und entehrt hatte. Aber ſie konnte plötzlich nicht hart und grauſam Rache nehmen. Sie ſah ihren Sohn vor ſich und fühlte, daß er um dasſelbe Mädchen litt. Mit ein paar Schritten war ſie vorwärts gedrungen, ſtand jetzt neben dem keuchenden Unhold und ließ die Peitſche, die ſie— einer alten Gewohnheit nach— ſtets mit ſich vom Wagen nahm— mit harten Schlägen auf ihn niederſauſen. Da ließ er von ſeinem Opfer ab und jagte in haſtigen Sprüngen davon. Nun war die alte Frau mit der ehemaligen Braut ihres zu ſpielen. Sie ſagte feſt: „Ich bin Franz Bertram ſeine Mutter,“ denn ſie nahm an, daß jene ihr Plattdeutſch wohl kaum verſtehen werde. Anneroſe ſchrie leiſe auf. Noch einen Augenblick hielt ſie ſich aufrecht, dann brach ſie bewußtlos zuſammen. Die Auf⸗ vegungen der letzten Stunde waren zu hart geweſen. Unter den ſanften Händen der alten Frau aber kam ihr ſchnell die Be⸗ Ich fahr' Sie je ſe, Fräulein,“ meinte di 1 jetzt nach Hauſe, F nte 4 ber Anneroſe ſchüttelte den Kopf und l lötzlich v der Mutter ihres Verlobten auf den Knieen. „Nehmen Sie mich mit nach Hauſe.“ Die alte Frau verſtand ſie nicht. Da ward ihre Bitte deutlicher: Sie müſſen mir helfen, damit Franz mir vergibt.“ Da brach ein helles Leuchten aus dem Faltengeſicht. „Döchting, Döchting, dat di dat ma ne wedder leed ward.“ Anneroſe verſtand ſie wirklich nicht, aber ſie ſah das Lücheln und die guten treuen Mutteraugen mit einem Ausdruck von Liebe auf ſich gerichtet und flehte leiſe und ſchüchtern: „Ich kann jetzt bitten, daß du zu uns kommſt, Mutter.“ Da ſchritten die beiden Frauen Hand in Hand durch das goldene Leuchten des Himmelfahrtstages dem Schwarzen ent⸗ gegen, der ungeduldig, voller Sehnſucht nach dem heimatlichen Stall, aufwieherte. — 0— Himmelfahrt. Von Paul Paſig. (Nachdruck verboten.) 52 7* Vierzig Tage nach ſeiner Auferſtehung war der Erlöſer„auf⸗ gehoben“ gen Himmel, wie es in der ehrwürdigen Urkunde der CThriſten, dem Bibelbuche, heißt, und das Gedächtnis dieſes Er⸗ eigniſſes lebt noch heute unter uns fort: wir feiern„Himmel⸗ fahrt“ in unſern Gotteshäuſern, daheim in unſern krauten bier Pfählen und, wenns halbwegs der allgewaltige Weitergott exlaubt, draußen im Tempel der Natur, der nun wieder ſeine weiten Hal⸗ len geöffnet hat für all die großen und kleinen Wallfahrer, denen es zu eng wird drinnen im Häuſergewimmel. Es liegt ein tieſer Gedanke ſchon in dem einzigen Wörtlein: Himmelfahrt, Der Himmel gilt uns als der Inbegriff des Höchſten und Vollendele⸗ ſten, des Erhabenſten und Reinſten, kurz, alles Glückes, aller Se⸗ igkeit. Er hat keinen Anfang und kein Ende— wohin unſer Auge dringt, in ſtiller, klarer Frühlingsnacht durch die ungezähl⸗ ten Sternenheere, die zahlloſe Welten einſchließen, oder am lich⸗ ten, ſonnendurchſtrahlten Tage— es findet nirgends ein Ziel Und ein leiſes Ahnen in unſerer Bruſt ſagt es uns:„Dort dro⸗ ben muß das Glück wohnen, wenn es überhaupt eins fürſtlicher Dichter, der im Jahre 1873 verſtorbene König Johann von Sachſen, gibt dieſem Gedanken in den ſchlichten Verſen Aus⸗ druck „Hoch über den Sternen, Wie muß es ſo friedlich ſein Am himmliſchen Bogen! Tief unten das Wogen Der Menſchen um irdiſchen Schein, Hoch über den Sternen, Wie muß es ſo ſelig ſein Ihr Leiden, ihr Freuden, Entflohen euch beiden, So fern euch zu ſehn und ſo klein!“ Und woher kommt es, daß wir das Glück gerade droben in überirdiſchen Regionen ſuchen, im Himmel? Denken wir nur an die hohen Berge, von denen unſer Schiller ſo trefſend mei „Auf den Bergen iſt Freiheit! Der Hauch der Grüfte Steigt nicht hinauf in die reinen Lüfte, Die Welt iſt vollkommen überall, Wo der Menſch nicht hinkommt mit ſeiner Qual.“ Nun vergegenwärtige dir viele, viele ragende Berge, aufein⸗ ander getürmt, immer höher und immer böher— und da, da iſt das, was du ſuchſt:„Menſchenferne, Gottesnähe, der— Himmel! Es war ein durchaus richtiges Gefühl, das ſeit uralter Zeit die Menſchen am Himmelfahrtstage gerade Berges hö hen auf⸗ ſuchen läßt. Nicht nur der Gedanke an den Exlöſer, der von einem Berge ſchied. Nein, ein Wiſſen, daß ſie hier dem Himmel näher, ſinnung wieder. daß ſie auf dem Wege zum Himmel ſind. Und darum errichteten nehmungslust namentlich im Baugewerbe würde sich, dem Bedürfnis nach neuen Woh- nungen und modernen Geschäftsbauten in den größeren Städten entsprechend, nachhaltig und kräftig betätigen und die öffentliche Bautätig⸗ keit, die auch bisher, trotz der unsicheren poli- tischen Lage, eine sehr rege war, erst recht. Die umfangreichen Nachbestellungen der preu- gischen Staatsbahnverwaltung in schwerem Eisenbahnmaterial, Schienen und Schwellen haben den Stahlwerken ein weiteres bedeuten- des Arbeitsquantum zugeführt, und die starke Beschäftigung der deutschen Werften brachte den für den Schiffsbau tätigen Werken sehr er- hebliche Aufträge. Die neue Militärvorlage wird unserer Eisenindustrie in ihren verschie- denen Zweigen ebenfalls ansehnliche Beschäfti- gung geben. Somit bleiben die Aussichten weiterhin recht günstig, wenn der Gang der hohen Politik nicht alle Berechnungen durch- kreuzt. Ueber den Geschäftsgang in der Ruhr- kohlenindustrie ist auch heute nur Günstiges zu berichten. Andauernd sehr starke Nachfrage in Industriekohlen und Hoch- ofenkoks, umfangreiche Kohlenverschiffungen rheinauf- und rheinabwärts und sehr befrie⸗ digende Preise sind die Kennzeichen des Mark- tes. Die Stimmung sehr fest. Der Rheinisch Westfälische Kuxenmarzkt. Bericht von Gebrüder Stern, Bankgeschäft. Dortmund, 29. April. Vor der Börse.) Trotz der nunmehr fast vollzählig vorliegenden Abrechnungsbogen für das abgelaufene Vierteljahr, die ein Bild von der glämzenden Lage der Kohlen-Industtrie geben, vermochte die Aufwärtsbewegung am Kohlenkuxenmarkt in der Berichts- woche keine weiteren Fortschritte zu machen. Die schnelle Beendigung des belgischen Gene- ralstreiks hat die Hoffungen auf eine besonders starke Beschäftigung der deutschen Industrie zerstört und die leisen Anzeichen eines Nieder- ganges im Eisengewerbe veranlassen das Pupbli-⸗ kum zur Vorsicht Letzten Endes War es aber die erneute Zuspitzung der politischen Verhält- nisse, die allen Kreisen große Zurückhaltung auferlegte. Im einzelnen konnten sich Helene und Amalie bei M. 20 Oo00 und König Ludwig bei etwa M. 33 000 bei vereinzelten Umsätzen behaupten. Mont Cenis und Lothringen ver- kehrten nach anfänglichen Umsätzen zu Mark 31 500 bezw. M. 19 100 zu um M.—400 abge- schwächten Notierungen und namentlich für Ewald war nach vorübergehendem Umsatz zu M. 48 o00 bei M. 47 000 vergebliches Angebot am Markte. Gute Käufe waren in Graf Schwe⸗ rin bei M 14 200 bis M. 14 400 festzustellen, und der Kurs konnte sich auch trotz der allgemeinen Abschwächung bei Berichtsschluß behaupten. Für Dorstfeld verstimmte die in der Gewerken- versammlung gemachte Mitteilung, daß es der Zeche bisher nichtt möglich gewesen ist, im Gegensatz zu vielen anderen Unter nehmungen. über ihre Beteiligung hinaus zu fördern. Der Kurs mußte daraufhin von M. 12 400 bis Mark 11 700 nachgeben. Von Mittelwerten waren Jochann Deimelsberg bei M. 6800, Caroline bei M. 2700, Oespel bei M. 2500 und Heinrich bei M. 5200 behauptet. Eine wesentliche Aufpesse- rung und zwar um M. 250 erfuhren Gottessegen im Zusammenhang mit den befriedigenden Aus- weisziffern. Dagegen hat das Interesse für Westfalen erheblich nachgelassen und die Kuxe waren bei Berichtsschluß zu M. 900 erhältlich. Am Braunkohlenmarkte galten die vorwöchentlichen Preise, ohne daß es auf die- sem Gebiete zu besonderen Umsätzen kam. Am Kalimarkte blieb die Grundstim- mung trotz der durch die politischen Verhält- nisse hervorgerufenen Verstimmung fest und die Kurse konnten sich auf der ganzen Linie gut behaupten. wobei das Angebot sich in engen Grenzen hielt. Die vorliegenden Aus- weise für das abgelaufene Vierteljahr lassen erkennen, daß trotz der zahlreichen Beteiligun- Sen, die an zahlreiche junge Werke gegeben Sind, das Geschäft für die alten Werke ein recht girtes war. Rege Nachfrage zeigte sich für AMlexandershall bei M. 9200, Kaiseroda bei M. 7600, Hohenzollern bei M. 6100, Heiligenroda bei M gsoo und Einigkeit bei etwa M. 3400. Auf Carlsfund blieb die Mitteilung von dem Bau eines neuen Schachtes eindruckslos, da- gegen konnten Heringen auf den guten Ausweis für das abgelaufene Vierteljahr ihren Kurs bei lebhaften Umsatzen bis M. 4850 erhöhen. MNiedriger Waren Hlansa Silberberg, die bei Berichtsschluß bei M. 4850 zum Verkauf ge⸗ stellt wurden, da gerüchtweise verlautete, daſ⸗ die Arbeiten im zweiten Schachte einen recht schleppenden Verlauf nähmen. Schwächer lagen auch Siegfried I bei M. 57150 und Beienrode bei M. 5350, Ohne daß für diese Rückgänge Gründe geltend gemacht wurden. Auf dem Gebiete der schachtbauenden Unternehmungen hat das In- teresse für die stärker gestiegenen elsässischen Werte etwas nachgelassen; Prinz Eugen und Tneodor verlassen die Woche mit einem Ab⸗ schlag von M. 200. Dagegen Waren Marie und Marie Louise bei etwa M. 3250 gut behauptet. Lebhafte Umsätze wurden in Carlshall getätigt, die auf die Mitteilung von finanziellen Vor- gangen ihren Kurs vorübergehend bis M. 1850 erhöhen konnten, um sich aber im weiteren Werlaufe der Woche bis etwa M. 1700 abzu⸗ schwächen Ebenso verloren auch Herfa und Neuroda auf die Ausschreibung einer Zubuße etwra N. 100. Die meisten der anderen hierher Sehörigen Werte erfuhren bei geringem Ange- dot mäzige Abschwachungen. Der Aktienmarkt lag ruhig und ohne wesentliche Veränderungen. Auch hier gaben die Preise in Uebereinstim- mung mit der- Gesamttendenz um Kleinigkeiten nach. Kolonialwerte. Bericht vom Deutſchen Kolonialkontor G. m. b.., Hamburg, Hohe Bleichen 28. Die ungünſtigere politiſche Lage hat naturge⸗ mäß auch auf die Geſtaltung des Kolonialmark⸗ tes ihren Einfluß nicht verfehlt. Nach den be⸗ deutenden Aufwärtsbewegungen der letzten Wochen iſt auf allen Gebieten, beſonders bei den ſpekulativen Werten ein recht großer Rückſchlag eingetreten. Den größten Kursverluſt hatten die früher zu meiſt begünſtigſten Pomona⸗ verzeichnen. Auch die Anteile der Achalt ür Südtweſtaft eſtafrila hältniſſe ſchon geklärt, ſo würde und Otavi notierten weſentlich niedriger. Sach⸗ liche Gründe hierzu lagen nicht vor, wenn man von der allgemeinen Lage abſieht.— Der nun⸗ mehr erſchienene Abſchluß der Pamona⸗Dia⸗ manten⸗Geſ. hat die Erwartungen weder ent⸗ täuſcht noch übertroffen. Mit einer Dividende von 40 Prozent hatte man bereits gerechnet. Es kommt nun im beſonderen darauf an, welches Bild die im Zuge befindlichen Aufſchluß⸗Arbei⸗ ten von der Lebensdauer der Minen ergeben werden. Bemerkenswert iſt die Aufwärts⸗Bewegung der Pacific Phosphat ſhares im Hinblick darauf, daß alle übrigen Werte im Kurſe zurückge⸗ gangen ſind. Marktbericht. Wochenbericht von Jonas Hoffmann. Neuß, 2. Mai. Das knappe Angebot in Landware führte zu weiteren Preiserhöhungen von Weizen und Roggen, Hafer, Gerſte und Mais haben dagegen ihren Preisſtand nur wenig verändert. Für Weizen⸗ und Roggenmehl be⸗ ſtand eine etwas lebhaftere Kaufluſt. Die Müller haben ihre Forderungen erhöht. Weizenkleie iſt preishaltend. Im Allgemeinen iſt das Geſchäft recht ſtill. Tagespreiſe: Weizen bis M. 221. Roggen bis M. 186. Hafer bis M. 187 die 1000 Kilo. Weizenmehl Nr. 000 ohne Sack bis M. 30, Roggenmehl ohne Sack bis M. 26 die 100 Kilo. Weizenkleie mit Sack M..10 die 100 Kilo. Die Lage des Rübölſaaten⸗Marktes hat ſich gegen die Vorwoche nur wenig verändert. Die feſte Grundſtimmung bleibt beſtehen, und die Preiſe konnten ſich bei ſtillem Verkehr gut behaup⸗ ten. Leinſaaten erfuhren zu Anfang der Be⸗ richtswoche eine erhebliche Abſchwächung, konnten ſich dann aber infolge größerer Nachfrage wieder weſentlich befeſtigen, ſchließen aber neuerdings etwas ſchwächer, da die großen argentiniſchen Abladungen enttäuſchten. Die Umſätze waren bedeutend geringer, als in der Vorwoche. Erd⸗ nüſſe ſind ebenfalls ſtill und preishaltend. Der Abſatz in Leinöl und Rüböl iſt zu letztnotierten Preiſen befriedigend. Vorräte in beiden Artikeln fehlen. Erdnußöl iſt ſtill und unverändert. Rüb⸗ kuchen ſtetig. Tagespreiſe bei Abnahme von Poſten: Rüböl ohne Faß bis M. 65.25 ab Neuß, Leinöl ohne Faß bis M. 53.25 die 100 Kilo, Fracht Parität Geldern. Erdnußöl aus Coromandelnüſſen bis M. 66 die 100 Kilo ab Neuß. Baumwolle. Wochenbericht der Firma Hornby, Hemebryk u. Co., Baumwollmakler in Liverpool. (Die Firma macht keine Termingeſchäfte für ihre eigene Rechnung.) Die von den Vereinigten Staaten eingetroffe⸗ nen günſtigeren Ernteberichte, ſowie der beſon⸗ ders in den letzten Tagen wieder ernſter gewor⸗ dene politiſche Ausblick haben den Markt auch während der vergangenen Woche in einer ab⸗ wärtsgehenden Bewegung erhalten. „The New Pork Commercial“ ſchätzt die Areal-Zunahme auf 7 pCt.(für Texas iſt ſie 10 pCt, Oklahama 12 pCt., Louiſiana 15 pCt.) Die Zollreviſtonsfrage in den Vereinigten Staaten ſcheint daſelbſt eine zeitweilige Ein⸗ ſchränkung des Geſchäfts auszuüben und man gibt ſich da der Befürchtung hin, daß eine Redu⸗ zierung der Zölle weniger Beſchäftigung und Konſum bedeutet. Zur Zeit iſt jedoch noch nicht von einer tatſächlichen Einſchränkung der Be⸗ triebe weder in der Textil⸗ noch auch in den Eiſen⸗ und Stahl⸗Induſtrien zu bemerken. Die Arbeiter⸗Schwierigkeiten in Nelſon ſind noch immer in der Schwebe, doch finden Ver⸗ handlungen zwiſchen Arbeitgebern und Arbeit⸗ nehmern ſtatt, welche, wie man hofft, zu einem befriedigenden Reſultate führen werden. Das Geſchäft im allgemeinen und beſonders in England iſt weiter gut und der ſtattgefundene Preisabſchlag ſcheint Spinnern weitere neue Ge⸗ ſchäfte gebracht zu haben. Die Fabrikanten haben jedoch, wie wir hören, weiter große Garn⸗ order zur Deckung ihrer Tuchverkäufe zu plazieren. Holländiſche Monatsſtatiſtik von Kaffee laut Aufgaben der.⸗H.⸗M. und der Mäkler. Die Tageszufuhren betrugen vom 1. Juli 1912 bis zum 29. ert.: 2 552 000 Ballen in Rio und 8 116 000 Ballen in Santos, alſo zu⸗ ſammen 10 668 000 Ballen gegen 11 678 000 Ballen im gleichen Zeitraum 1912. Es ſind alſo in dieſem Jahre 1 010 000 Ballen weniger in die Statiſtik eingetreten als gleichzeitig in 1912. In der Beurteilung des Arkikels hat ſich bei der großen Maſſe von Intereſſenten eine entſchiedene Wendung zum Beſſeren vollzogen und die Logik kommt wieder mehr zu ihrem Recht. Die ſtatiſtiſche Poſition des Artikels iſt ſtark, die Weltvorräte werden von jetzt bis Ende Juni erheblich abnehmen und der Konſum wird, wenn er, wie in der letzten Zeit, ſeine Kaufluſt auf beſſere Qualitäten konzentriert, bald zur Einſicht kommen, daß gute Santos nicht reichlich und nicht ſehr billig zu haben ſind. Das Decou⸗ vert im Artikel iſt enorm, nicht nur als Arbitragen gegen Vorräte ſondern auch in großem Maßſtabe als reine Blankoabgaben. Die Ausſichten für die nächſte Braſilernte ſind nicht beſſer ſondern ungünſtiger geworden und der heutige Preis⸗ ſtand rechtfertigt keinen Rückgang aus dem Artikel heraus, ſondern berechtigt zu der An⸗ nahme, daß Preiſe in der nächſten Zeit langſam anziehen werden. Wären die politiſchen Ver⸗ Geſchäft kommen und das Decouvert gar manche Ueberraſchung erleben. Bericht über die Londoner Börſe. (Driginalbericht des Mannh. General⸗Anzeiger.) Infolge der Beſſerung der Geldmarktlage hat die Börſe gute Stimmung gezeigt, obſchon das Geſchäft ſich bis jetzt nicht weſentlich belebt hat. Das Publikum hat zwar angefangen, ſich für einige Gebiete etwas lebhafter zu intereſſieren, ſo haben z. B. engliſche Bahnenaktien und auch ſüdafrikaniſche Minenaktien größere Umſätze zu verzeichnen, aber für den Augenblick bleibt das Geſchäft recht ungleichmäßig verteilt. Man darf wohl annehmen, daß die definitive Löſung des Orientproblems eine weitere und allgemeinere Belebung der Weltbörſen herbeiführen dürfte. Bei lebhaften Umſätzen zeigt der Heimiſche Bahnenmarkt feſte Haltung und zwar beſonders für Werte der ſchottiſchen Linien auf die Er⸗ wartung einer Erhöhung der Perſonentarife. Einige der ſüdlichen Bahnenaktien erfreuten ſich guter Nachfrage. Günſtigere Stimmung herrſcht auf dem Süd⸗ afrikaniſchen Goldaktienmarkt, der beſonders während der letzten Tage neue Kursgewinne aufzuweiſen hat. Beſonders haben ſich in dieſer Hinſicht Modderfontein Shaxes ausgezeichnet, die auf günſtige Aufſchließungsberichte ſtärker anzogen. Randmines und Goldfield⸗Shares wurden für Pariſer Rechnung gekauft und eine Reihe der kleineren Werte erfuhren Kursge⸗ winne. Für Rhodeſiſche Minenwerte beſtand ebenfalls vermehrtes Intereſſe. Kupferwerte empfangen andauernde Unter⸗ ſtützung durch die feſte Haltung des Metallmark⸗ tes und zuverſichtliche Meldungen über ameri⸗ kaniſche Kupferexporte. Man glaubt, daß der Konſum des roten Metalles raſch und andauernd ſteigen wird und zwar im Hinblick auf die be⸗ vorſtehenden Inſtallierungen des elektriſchen Betriebes bei den leitenden amerikaniſchen Bah⸗ nen, wie z. B. der Chicago Milwaukee u. St. Paul. Diamant⸗Aktien ſind nach häufigen Schwau⸗ kungen ſtetiger. Die Nachrichten aus Südafrika laſſen keinen Zweifel darüber, daß die Gerüchte bekr. einer Steuererhöhung ſeitens der ſüdafri⸗ kaniſchen Regierung nicht begründet ſind. Da⸗ gegen haben die Nachrichten von den feſtländi⸗ ſchen Edelſteinmärkten, wonach die Diamant⸗ nachfrage unter dem hohen Preisniveau zu lei⸗ den haben ſoll, den Diamantaktienmarkt etwas verſtimmt, ſo daß er nur wenig von der freund⸗ lichen Allgemeintendenz profitieren konnte. Amerikaner verkehrten ruhig und ohne ein⸗ heitliche Tendenz. Die Stimmung in Wallſtreet iſt noch immer gegen das Kursniveau gerichtet, und derartige Ereigniſſe wie die Baiſſe in New⸗ vork, New⸗Haven und Hartford Shares werden von dem profeſſionellen Element benutzt, um das allgemeine Kursniveau herabzudrücken. Für ein oder zwei Tage ſchienen dieſe Manipula⸗ tionen erfolgreich, aber ſobald dieſe Spekulan⸗ ten mit Baiſſedeckungen begannen, ſtellte ſich heraus, daß das Publikum keinerlei Material abgegeben hatte und daß ihre Rückkäufe mehr oder weniger das vorherige Niveau wieder her⸗ ſtellten. Sehr günſtige Ernteausſichten und be⸗ friedigende Handelsnachrichten verleihen dem Markte eine Unterſtützung, andererſeits zeigen jedoch die März⸗Ziffern der von den kürzlichen Ueberſchwemmungen betroffenen Eiſenbahnen den Einfluß dieſer Störung und ſtehen in ſehr ungünſtigem Vergleich mit den Ziffern des Vorjahres. 5„ Mannheimer Handels⸗ und Warktberichte. Marktbericht der Deutſchen Stärke⸗Verkaufsgenoſſenſchaft E. G. m. b. H. über Kartoffel⸗Fabrikate. Mannheim. Berlin. Magdeburg. Das Geſchäft in Kartoffelfabrikaten entwickelte ſich auch in der abgelaufenen Berichtswoche in ruhigen Bahnen, da die einlaufenden Kauforders vollauf genügten, die Stabilität der Preiſe auf⸗ recht zu erhalten, ſowie für beſondere Qualitäten, welche nur ſporadiſch angeboten ſind, Erhöhun⸗ gen durchzuſetzen. Die Gegenſätze, welche von gewiſſen Seiten darauf gerichtet waren, den Markt in ihrem Intereſſe zu beeinfluſſen, ſchei⸗ nen ſich mehr und mehr auszugleichen, ſodaß die ſachliche Auffaſſung der Situation, die Markt⸗ lage mehr einheitlich nach den gegebenen Tat⸗ ſachen zu beurteilen, immer mehr in Erſcheinung kommt und damit auch die gegebene Baſis zu einer geſunden Preisentwicklung. Beſtehende Lieferungsverpflichtungen gegen frühere Kontrakte ſind in der Hauptſache als er⸗ ledigt zu betrachten, und beweiſen vorhandene Anfragen, daß noch manches lebhafte und größere Intereſſe für ſpätere Lieferung zu befriedigen iſt, wofür, je weiter die Zeit fortſchreitet, um ſo ſchwieriger Deckung zu erlangen ſein wird. Das Vertrauen der Eigner von Waren, mit ihren Forderungen durchzudringen, bleibt daher in der Hauptſache unerſchüttert, und iſt nach Lage der Dinge für die Fabriken keine Veranlaſſung ge⸗ geben, die kleinen Reſtbeſtände unter Herſtel⸗ lungspreis zu realiſieren. Sehr aufgeräumt ſind bereits Sekunda⸗ und Tertia⸗Qualitäten, und dürften überhaupt von Nachprodukten nur noch entſprechend kleine Men⸗ gen zum Angebot kommen. Wochenbericht über Oele und Fette für die Seifeninduſtrie. (Driginalbericht des Mannb. General⸗Anzeiger.) Palmkernöl. Der Markt lag auch in der abgelaufenen Woche noch immer ruhig und die Preiſe für Kerne mußten weiter zurückgehen und notieren gegen Anfang der Woche mit M. 21.50 heute noch M. 21 bei verhältnismäßig gutem Angebot. Die Oelpreiſe ſind nur wenig zurück⸗ gegangen da für prompte Ware immer noch gute Nachfrage beſteht und man muß auch heute fütr Mai⸗Lieferung noch immer M. 86 und für Juni— Auguſt M. 85 per 100 Ko. inkl. Fäſſer, eif Mannheim, Caſſa mit 1 Prozent Sconto, be⸗ zahlen. Talg. Die dieswöchentliche Auktion verlief ſehr ruhig und aus einem Angebot von 1382 Faß konnten nur 688 Faß zu durchweg 50 Pfg.⸗ billigeren Preiſen verkauft werden. Leinöl. Der Markt ſetzte dieſe Woche elwas ruhig ein und die Preiſe gingen raſch wie⸗ der auf den alten Stand zurück. Man kann heute Mai— Dezember⸗Lieferung wieder mit M. 55 inkl. Barrels, cif Mannheim, Caſſa mit 1 Proz. Sconto, kaufen und man iſt in gut unterrichteten Kreiſen der Anſicht, daß der Markt unter die heutigen Preiſe nicht zurückgehen wird, denn man wird auch vorübergehend mit höheren Preiſen rechnen müſſen. Die Verſchiffungen von Lein⸗ ſaat betrugen dieſe Woche 40 700 Tons gegen 26 600 Tons in der Vorwoche und 19 600 Tons in der gleichen Woche des Vorjahres. Vom 1. Januar bis heute wurden von La Plata insgeſamt 523 300 Tons gegen 226 900 Tons in der gleichen Zeit des Vorjahres verſchifft. Cottonöl. In der letzten Woche wurden von zweiter Hand wieder große Poſten Cottonöl für neue Ernte zu ſehr billigen Preiſen verkauft während die erſte Hand mit Offerten für neue Ernte noch immer nicht am Markt iſt. Die Fa⸗ briken notieren für Mai Auguſt und Septem⸗ ber—Dezember⸗Lieferung M. 58.50 per 100 Ko. inkl. Barrels, unverzollt cif Rotterdam, und es iſt mit Untergeboten kaum etwas zu erreichen. Obſtbericht. (Driginalbericht des Mannh. General⸗Anzeiger.) * Aus Süddeutſchland, 30. April. Am ſüddeutſchen Obſtmarkte ſtand das Geſchäf. fortgeſetzt unter dem Zeichen größerer Lebhaftig⸗ keit. Dadurch, daß durch die Aprilfröſte die in Ausſicht geſtandene gute Frühobſternte vernichtet wurde, war vorjähriges Obſt gut gefragt und iſt auch im Preiſe geſtiegen. In der Rheinpfalz wurden zuletzt geringere Sorten Aepfel zu 9 bis 11.50., beſſere Sorten uz 14—20., Tafel⸗ äpfel zu 22—30., gewöhnliche Birnen zu 10 bis 12., beſſere Sorten zu 13—20., Tafel⸗ birnen zu 24—33., der Zentner gehandelt. Im Geſchäft mit Spargel war es lebhaft. Der Umſatz hat bedeutend zugenommen. Die Preiſe, die anfänglich recht hoch waren, ſind in letzten Tagen bedeutend geſunken. Durchſchnittlich wurde erſtlkaſſiger Spargel mit 60—65 M. und zweite Sorte mit 30—35 M. pro Zentner be⸗ wertet. 285 Wochenbericht über den Viehverkehr vom 28. April— 3. Mai 1913. (Driginalbericht des Mannh. General⸗Anzeiger.) Der Rindermarkt war ſchwach beſchickt. Der⸗ Auftrieb an Großvieh betrug 650 Stück. Der Handel war ruhig. Preiſe pro 50 Ko Schlacht⸗ gewicht: Ochſen M. 88—98,(48—.53), Bullen (Farren) M. 75—86(42—49), Rinder M. 80 bis 96(42—50), Kühe M. 60—76(29—36). Auf dem Kälbermarkt ſtanden am 30., v. Mts. 449 Stück, am 2. ds. Mts. 151 Stück zum Verkaufe. Geſchäftsverkehr lebhaft. Preiſe pro 50 Ko. Schlachtgewicht M. 90110(5466). Auf dem Schweinemarkt ſtanden am 28. und 30. v. Mts. 2915 Stück, am 2. d. Mts 318 Stück, 50 Ko. Schlachtgewicht koſteten M. 73 bis 75(57—58) bei ruhigem und mittlerem Ge⸗ ſchäftsverkehr. Der Ferkelmarkt war mit 311 Stück beſucht. Handel war lebhaft. Pro Stück wurden M. 16 bis 24 bezahlt. Die in Klammern geſetzten Zahlen bedeuten die Preiſe nach Lebengewicht. —— Literatur. Haudelsgeographie von Prof. Dr. Fritz Regel, o, ö. Profeſſor der Geographie an der Univerſität Würzburg. 10. Band von Violets Globus⸗Bücherei. Verlag von Wilhelm Violet in Stuttgart. In Leinen gebunden 4% Dieſer 500 Druckſeiten umfaſſende Band ſtellt eine weitgehende Umarbeitung der frühe⸗ ren Auflage dar. Er iſt nunmehr zu einem Lehrhuch der Handelsgeographie geworden, das kaufmänniſchen Kreiſen in dieſer Kompendienform gewiß willkommen iſt. Abweichend von der ſonſtigen Behandlung i zunächſt ein Ueberblick über das ganze Reich gegeben, ehe die 26 Einzelſtagten aufmarſchieren. Aber auch als Unterrichismittel an Handels⸗ und Fortbildungs⸗ ſchulen, Handelslehranſtalten, wie als praktiſches Handelsbuch für den Selbſtunterricht darf es beſtens empfohlen werden. * Aus der Exportpraxis. Ausführung der verkehr nach überſeeiſchen Ländern. Von Walter Heß.(Sonder⸗ druck aus„Güterverſand“, 13. Band von Violets Globus⸗Bücheret.] 38 Seiten 89. Preis 60 Pfennig. * Plutus. Kritiſche Wochenſchrift für Volkswirtſchaft und Finauzweſen(Herausgeber⸗ Georg Bernhard). Inhalt vom 18. Heft des zehnten Jahrganges: Bucketſhop⸗Rummel. Von Dr. jur. Leonhard Holz⸗ Berlin.— Elektriſche Vollbahnen. II. Die Elektri⸗ fizterung der Berliner Stadtbahn. Vom Königl. Bau⸗ rat Georg Soberski⸗Wilmersdorf. Reyue der Preſſe.— Aus den Börſenſälen.— Bankſpeſen für Poſtſchecks.— Franzöſiſches Wechſelrecht.— Anti⸗ ſemitismus im Bankgewerbe.— Gedanken über den Geldmarkt. Von Juſtus.— Plutus⸗Merktafel.— Generalverſammlungen.—(Abonnement vierteljähr⸗ lich per Poſt, Buchhandlung und direkt vom Plutus⸗ Berlag 4,50% Probehefte gratis in jeder Buch⸗ handlung und vom Plutus⸗Berlag, Berlin W. 62, Winke für zweckmäßige Verſandarbeiten beim Stückgut⸗ dem europälſchen Ausland und nach General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). kostspielig Nachteile damit doch besser sein muss, Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wieviel Mühe, Arbeit und Zeitverlust Ihnen die bisherige Art des Waschens verursacht? Wie 2 und schädlich für das Gewebe das starke unpraktisc Reiben und Bürsten des Stoffes isk? Wie anstrengend und kräſteraubend die alte Wasch- mühsam, methode vor sich geht und nicht zuletzt, wie sie ist, durch erhöhten Waschlohn, Materialver- brauch u. schnelleren Wäscheverschleiss? 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