ſchehen ement: 70 Pfg. monatſich, Bringerlohn 50 Pfg., durch die poſt inkl. Poſtaufſchlag Mk. 3 42 pto Quartal. Einzel⸗Rr. 5 Pfg. Juſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile.. 1. 20 Mk. Uäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag Beilagen: Heleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung CTelegramm⸗Hdreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“ Celephon⸗Hummern: Oirektion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Hbteilung Redaktion Exped, u. Verlagsbuchhdolg. 54¹ 377 Eigenes Redaktionsbureau in Beriin Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Verkündigungsblatt für den kimtsbezirk Mannheim; Handels⸗ und Induſtrie⸗Seitung für Südweſtdeutſchland; Interhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Mannheimer Schachzeitung: Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; ——— — Nr. 208. —— Aulturgeſchichtliches aus Bayern. Von Dr Thoma Augsburg,. M. d. R. und d. Bayr. L. Seit dem 12. Februar 1912, dem Tage der Etablierung des Regimes Hertling in Bayern, haben ſich auf verſchiedenen Gebieten der inner⸗ bahriſchen Politik Dinge ereignet, die auch das lebenskräftigſte liberale Miniſterium von ſeinen Seſſeln heruntergefegt hätten, und zwar infolge des heiligen Zornes des chriſtlich⸗konſervativ⸗ aatholiſchen baveriſchen Volkes, deſſen Seele vom Zentrum nicht bloß zum Kochen, ſondern zum Brodeln und Ueberſchäumen gebracht worden wäre ob der Taten der Regierung, die mit den Stichworten„Heimatrecht“„Lotterievertrag“, „Baher. Staatszeitung“ und„Feuerbeſtattung“ e ſind. Das Zentrum, das ſich den Ken lcberalen„Unitariern“ gegenüber ſo oft und gerne als einzigen getreuen Hüter der bayriſchen Selb⸗ ſtündigkeit in empfehlende Erinnerung bringt, hätte Pech und Schwefel herabgerufen auf eine liberale Landtagsmehrheit und auf eine liberale Regierung, die ſich unterfangen hätte, von den baheriſchen Reſervatrechten eins ums andere zu Harchlöchern, wie es mit der bayer Finanzhoheit beim preußiſch⸗ſüddeutſchen Lotterievertrag ge⸗ iſt, oder gar„an Preußen zu verſcha⸗ ch wie man die im Prinzip bereits be⸗ ſchloſſene Abſchaffung des guten, alten baye⸗ riſchen Heimatrechts und die bevorſtehende Mebernahme des Unterſtützungswohnſitz⸗Geſetzes geuannt hätte. Und was wäre über liberale chern“, „Brutalität“ und„Gewaltherrſchaft“ geſchrieen bbporden, hätte ein liberaler Miniſterpräſident in den regierenden Zentrumsblättern à la„Augs⸗ burger Poſtzeitung“ und„Bayer. Kurier“ durch eine eigene Staatszeitung Konkurrenz gemacht, dieſe allen amtlichen Stellen aufgenötigt und ſogar die Gemeinden unter Eingriff in deren Selbſtwerwaltungsrecht zum Bezug der konden⸗ ſterten Regierungsweisheit gezwungen! Nicht auszumalen ſind der Grimm und die Entrüſtung, die landauf landab vom Zentrum entfacht wor⸗ den wären, und mau hätte vielleicht— wie einſt! — Anſchluß an die partikulariſtiſch angehauchten baheriſchen Sozialdemokraten geſucht, um das umitariſtiſche, verpreußte, liherale Regiment zu beſettigen. Und wenn gar 1905, als das Zentrum auf Grund der extea zu ſeinen Gunſten(nicht durch Geſetz, ſondern auf dem Verordnungswege ge⸗ Euderben aufgeſtanden wäre und prophezeit hätte Wir werden ſchon 1912 die Feuerbeſtattung in Bayern haben, noch mehr, ein Zentrumsminiſterium wird ſie ſanktionieren und ſogar noch Vorſchriften zu ihrer regelrechten Durchführung erlaſſen,— der Mann wäre unbedingt für verrückt erklärt worden und das Zentrum hätte den Bedauernswerten überhaupt nicht ernſtlich politiſch bekämpft. Wie anders iſt es nun gekommen! Allerdings unter Begleiterſcheinungen, die geeignet ſind, dem aufmerkſamen Beobachter Schulbeiſpiele dafür zu liefern, wie ein reaktionäres Regiment trotz konpulſiviſchen Zuckens und Windeus ſich vergeblich gegen veiſe Forderungen der Neuzeit ſträubt, wie es Entwicklungen gibt, die über Kabinette und Parlamentsmehrheiten hinweg⸗ gehen und die gerade der parlamentariſchen Vor⸗ herrſchaft des Zentrums über kurz oder lang den Garaus machen werden. Im alten Landtag, der am 14. November 1911 vom Schickſal der Auflöſung ereilt wurde, konnte des Königreiches Bayern Probſt und Truchſeß Dr. Pichler im Finanzausſchuſſe der Abgeordnetenkammer noch ſtolz erklären, daß in Bayern keine Leiche verbranmt werde, ſolange das Zentrum die Mehrheit im Parlamente habe. Kirchengeſchichtlich iſt dieſe wütende Abneigung des kanoniſchen Doktors u. früheren Kaplans an der„Anima“ in Rom allerdings nicht zu erklären, denn er weiß ſo gut wie andere, daß die Kirche im Mittelalter nicht nur Leichen, ſondern leben · dige Menſchen zu Tauſenden verbrannt hat, Menſchen, die dereinſt ebenſo guferſtehen wer⸗ den, wie die Erdbeſtatteten. Aber Dr. Pichler behielt damals Recht! Die Regierung war mit ihm der Anſicht, daß die Feuerbeſtattung in Bayern ſo lange verboten ſei, als ſie nicht aus⸗ drücklich— natürlich vom Zentrum— erlaubt würde, und in Konſequenz dieſer Auffaſſung ver⸗ weigerten die Verwaltungsbehörden den Städten, bei denen die Frage zuerſt vordringlich wurde, die Errichtung und den Betrieb von Kremaro⸗ rien. Man ſtützte ſich dabei auf den Artikel 61 des bayer Polizeiſtrafgeſetzbuches vom 26. De⸗ zember 1871, wo derfenige mit Geld⸗ oder Haft⸗ ſtrafe bedroht iſt, der ohne behördliche Bewil⸗ ligung eime Leiche an einem geſetzlich unzuläſſigen Orte beerdigt oder den oberpolizeilichen Vor⸗ ſchriften, die ſich auf die Beerdigung beziehen, zuwiderhandelt. Weil hier ausdrücklich mir vom „Beerdigen“ die Rede iſt, folgerte man, das Po⸗ lizeiſtrafgeſetzbuch habe als lex spegialis gegen⸗ über dem Reichsſtrafgeſetzbuche ſede andere Be⸗ ſtattungsart für Bayern ausſchließen wollen Ge⸗ wiß eine fadenſcheinige Grundlage für das von Mannheim, Mittwoch, Srrrrr————— (Abendblatt.) Are! angeblichen Verbot der Feu Bayern. Dabei verkehrte ſich die Anſicht der Regierung, daß alles, was nicht ausdrücklich er⸗ gaubt, verboten ſei, juſt in ihr Gegenteil, nämlich der Verwaltungsgerichtshof ging davon aus, daß etwas ſo lange erlaubt ſei als es nicht ausdrück⸗ lich verboten iſt, und gelangte ſo zu der Feſtſtel⸗ lung, daß geſetzliche Hinderniſſe der Feuerbeſtat⸗ tung in Bayern überhaupt nicht im Wege ſtän⸗ den. Im Gegenteil— er folgerte gerade aus dem Art. 61 des Polizeiſtrafgeſetzbuches, wo unter anderem von der Beſtattung in Grüften die Rede iſt, daß ſich der Geſetzgeber durchaus nicht auf die ſpezielle Beſtattungsart der„Beerdigung“ im wörtlichen Sinne kaprizieren wollte, abgeſehen davon, daß zur Zeit der Schaffung des Polizei⸗ ſtrafgeſetzbuches von einer bewußten und beab⸗ ſichtigten Ausſchließung der Feuerbeſtattung ſo wie ſo nicht die Rede ſein konnte. Und nun vollzog ſich wieder eine tragiſche Ironie im Daſein des Hertling⸗Miniſteriums! Es mußte unterm 28. Dezember 1912 oberpoli⸗ zeiliche Vorſchriften zur Regelung derſelben Feuerbeſtattung erlaſſen, die von ſeinem Schutz⸗ und Schirmherrn, dem Zentrum, in Grund und Boden verdammt wird, und das„katholiſche Deutſchland“ ſchrieb am 12. Januar 1913:„In der Tat, ein liberaler Miniſterpräſident hätte in Bayern ſo etwas nie wagen können; der katho⸗ liſche kann es wagen, weil die von Köln be⸗ herrſchte Zentrumspreſſe das katholiſche Bewußt⸗ ſein fälſcht und unterdrückt.„Wie lange wird er noch zum Schaden Bayerns und des katho⸗ liſchen Glaubens amtieren?“ Ganz ſo verdammenswert benahmen ſich die Hertling und Soden als unfreiwillige Pioniere des Fortſchritts nun doch nicht! Es muß ihnen das Zeugnis ausgeſtellt werden, daß ſie das, was ſie nicht mehr hindern konnten, nach Kräften einzudämmen und praktiſch illuſoriſch zu machen polſzeiliche! Genehmigung, welche ſedoch nur nach Einbringung einer Reihe von Nachweiſen erteilt werden durſte, deren bedeutſamſter der Nachweis war, daß der Verſtorbene die Feuerbeſtattung ſeiner Leiche angeordnet hatte. Die Anordnung hinwiederum ſollte nur Gültigkeit haben, wenn ſie durch letztwillige Verfügung oder zu Urkunde einer zur Führung eines öffentlichen Siegels berechtigten Perſon getroffen war. Da ereignete es ſich, daß der für Feuerbeſtat⸗ tungsangelegenheiten zuſtändige Referent des Stadtmagiſtrats München die Genehmigung zur Einäſcherung eines Verſtorbenen exteilte, deſſen Wille, feuerbeſtattet zu werden, zwar materiell einwandfrei nachgewieſen, jedoch in keiner der vom bayer. Miniſterium dekretierten Formen zum Ausdruck gebracht worden war. Darob ein Höllenſpektakel in den vegierenden Zentrumsblät⸗ tern, ſo zwar, daß der magiſtratiſche Referent gegen ſich ſelbſt ein Strafverfahren ob ſeines Ver⸗ brechens herbeiführte. Und kiat justitia, pereat mundus, auch wenn es ſich dabei um die Repu⸗ tation und Autorität eines Zentrumsminiſteriums handelt! Das Schöffengericht München ſprach jüngſt den Uebeltäter von der Anklage einer Ver⸗ letzung der oberpolizeilichen Vorſchriften über die Feuerbeſtattung frei, weil— die verletzten Vor⸗ ſchriften gar nicht rechtsgültig ſeien! Denn die Regierung ſei geſetzlich nur autoriſiert, Vorſchrif⸗ ten über die Modalitäten der Feuerbeſtattung zu erlaſſen, nicht aber zur Schaffung von Voraus· ſetzungen, von deren Vorliegen die Feuerbeſtat⸗ tung ſelbſt abhängig gemacht werden kann. Tableau! Was wird nun der bayer. Regierungsweisheit allerletzter Schluß ſein? Eine blamable Zurück⸗ ziehung der oberpolizeilichen Vorſchriften vom 18. Dezember 19127 Wir ſind an ſolches Zu⸗ rüctziehen ja nachgerade gewöhnt; man denke nur an den ſeligen bayeriſchen Jeſuiten⸗Erlaß; an das Hertling'ſche Projekt der Aufhebung der Re⸗ gentſchaft, das längſt geſcheitert war, als der neue Regent noch leidlich rechtzeitig erklärte, er wünſche ſelbſt nicht, daß in dieſer Sache„zurzeit“ Weiteres geſchehe! Man denke an die Zurecht⸗ weiſung, die ſich die Hertling'ſche Staatszeitung gleich nach Beginn ihrer Tätigkeit hat gefallen laſſen müſſen, als ſie auf eigene Fauſt in auswär⸗ tiger Politik machen wollte und den Fürſten Bü⸗ low wegen der Beſetzung des Brüſſeler Ge⸗ ſandtenpoſtens angriff! Dies und noch einiges andere läßt erwarten, daß die bayer. Regierung ihren Feuerbeſtattungserlaß verſchwinden laſſen wird, fobald jenes Gerichtsurteil, woran nicht zu zweifeln iſt, ſeine oberſtrichterliche Beſtätigung gefunden haben wird. So werden— wenn auch Feuilleton Künſtlerſtimmen über Richard Wagner. Es iſt ein Keunzeichen des echten Genies daß eß au Wandel der kommenden und gehenden Geſchlech⸗ ter in unverminderter Kraft unter den Menſchen fort⸗ lebt. Jede Generation ſtellt ſich anders zu ſeinen Schdpfungen, jede ſucht und findet neue Seiten aran, und zuweilen wehrt ſich auch eine Zeit gegen den ungeheuren Einfluß eines mächtigen Genſus — der Vergangenheit— immer aber bleibt er lebendig und wirkt, und hier liegt jener wahre Ruhm, der welt ſchwerer wiegt als die Formeln der Literatur und der Kunſtgeſchichte. Zu dieſen Genies aber ge⸗ hört Richard Wagner. Hundert Jahre ſind verfloſſen ſeit er geboren wurde, und doch iſt er heute ſy leben⸗ dig, wie nur je. Ein jeder muß ſich mit ihm ausein⸗ anderſetzen, ſtehe er ihm ſelbſt widerſtrebend gegen⸗ über, und beſonders die Künſtler ſind es, auf die er eine noch ungebrochen tieſe Wirkung ausübt. Um ein Bild davon zu gewinnen, wie die Künſt⸗ ler unſerer Tage zu Wagner ſtehen, veröffentlichen hier eine Reihe von Aeußerungen hervorragen⸗ der Perſönlichkekten des deutſchen Kunſtlebens, wie Ni Wagner auf ſte gewirkt hat. Gerade die Mannigfaltigkeit der Spiegelungen und Wirkungen des Meiſters, die ihre Aeußerungen bezeugen, bilden die beredteſte Huldigung für Richard Wagner. Wir beginnen mit Siegmund von Hauſegger, N der zu den Führern der füngeren Generation von Orcheſterleitern zu zählen iſt: „Mein Vater, einer der erſten Borfämpfer Nich. mers in Oeſterreich, machte mich mit dieſen Wer⸗ vertraut. Wagner war der künſtleriſche Mentor meiner Jugendzeit, und ſein Weiterentwicklung entſcheidend. Der Kunſt ihre beherrſchende Stellung im Kul⸗ turleben angewieſen, den tiefen Zuſammenhang zwi⸗ ſchen ihr und der Religion dargelegt zu haben, iſt Wagners Verdienſt. Einer künftigen Entwicklung der Kunſt wird es vielleicht vorbehalten ſein, dem religtöſen Bedütrfnis, losgelöſt von allem Kounfeſſio⸗ nellen, Rechnung zu tragen. In der Auffaſſung Wagners vum Verhältnis zwiſchen Kunſt und Religton wurzelt auch ſeine UHeberzeugung von der Miſſton des Künſtlers als einer Kulturmiſſton. Von dieſer Ueberzengung durchdrungen entſchied ich mich für den Künſtlerberuf. Dem deutſchen Volke hat Wagner ſeine Helden wieder erweckt, altem Heldenideal neue Lebenskraft verllehen. Gerade bieſer herpiſche Zug in Wagners Werken hat mich ſtets in beſonderem Maße gefeſſelt. Nicht minder tieſen Eindruck machte mir von Ju⸗ gend an das Frauenideal, das ſich in den Geſtalten ſeiner Dichtungen verkörpert. Die Frau als Er⸗ löſerin des Mannes— das iſt ein Grundmotiv, wie es nur deutſcher Gemütsart entſpringen konnte. Auf die Jahre jugendlicher Entwicklung wirkte das revolutſonäre Moment in Wagners Weſen faſ⸗ zinlerend. An die Stello erſtarrier Trabfſtion wandel⸗ bares und ſtets ſich verfüngendes Leben zn ſetzen, das Alte nicht des Alters wegen, ſondern nur, ſoſern ihm fortwirkende Kraft innewahnt, anzuerkennen, dies mußte das Herz des Jünglings mit Begeiſterung er⸗ füllen. Dieſes revolutionäre Moment hat Wagner(neben Liſzti) zum Vater der modernen Dirigentenſchule ge⸗ macht. Jedesmaliges Neuerlehben, ſelbſtändiges Neu⸗ ſchaffen innerhalb der durch das Kunſtwerk feſtge⸗ legten Richtlinſen hat Wagner als Weſen aller Re⸗ produktion verkündet. Seine Widergabe von Beet⸗ hovens Neunter Sumphonie war epochemachend. Aus der Verbindung ſpontaner Schüpferkraſt mit höchſter Treue wurde das Werk von neuem gebyren. Wag⸗ ners Bericht über dieſe Aufführung ſowie ſeine Schrift„Ueber das Dirigieren“ waren für mich das Evangelinum aller Dirigierkunſt und ſind es bitz bente eblieben. Seine Zeitmaßes iſt für alle Zukunft grundlegend. Wie Dichtkunſt und Muſik einer Quelle ent⸗ ſpringen, haben uns Wagners Werke gelehrt. Nicht nur dem jungen Dramatiker, auch dem Liederkampo⸗ niſten muß dieſe Erkeuntnis einen tiefen Einblick in das Verhältnis der beiden Künſte eröffnen und ihn zu der Ueberzeugung drängen, daß zwar der viel⸗ deutigen Lyrik gegenüber ein Bund zwiſchen Dichter und Muſiker ſtatthaft, ſa innerlich begründet iſt, daß aber beim durchaus individuell und einſeitig beſtimm⸗ ten Drama Wert und Ton ſich nur dann zu reſtloſer Einheit zuſammenfinden, wenn Dichter und Kom⸗ ppniſt eine Perſon ſind, eine Forderung, die in letzter Streuge allerdings nur in Jahrhunderten ein⸗ mal erfüllt werden dürfte. Wagners in Wexken und Leben betätigte Kunſt⸗ auffaſſung lehrten mich früh, das ariſtokratiſche Prin⸗ zip als in der Kunſt maßgebend anzuſehen und jenem angeblichen„Recht der Oeffentlichkeit“ auf die Werke der großen Geuien, von dem jetzt in der Parſifalfrage wieder in ſo aufdringlicher Weiſe die Rede iſt, als einer auf recht ſchwanken Füßen ſtehenden Forde⸗ rung der Maſſe mit unauslöſchlichem Mißtrauen zu begegnen. Alles in allem, die Univerſalität in Richard Wag⸗ ners Begabung in Verbindung mit der bezwingenden Gewalt ſeiner erzentriſchen Perſönlichkeit waren ſür meinen künſtleriſchen Entwicklungsgang ausſchlag⸗ gebend. Zeigt ſich in unſeren Tagen das Beſtreben, von Wagner abzurſtcken, ſo wird die Zukunft, iſt erſt einmal Diſtanz gewonnen, wieder an ſeinem Kunſt⸗ werk anknüpfen und ſich mit ihm auseinanderſetzen müſſen.“ Siegmunb von Hauſegger.“ Frau Mathilde Mallinger, das Evchen der Uraufführung der„Meiſterſinger“, eine glänzende Vertreterin der klaſſiſchen Wagner⸗ tradition, ſchreibht uns das Folgende: „In den Müunchener Muſtervorſtellungen des Jahres 1887 wars, we ich mit Wagner zum erſten Male zuſammenkam. Und wenn ich uſſen ſein foll, io war das erſte Zuſammontreffen für mich gerade Wahlkreiseinteilung mit 102 Abgeord- der Regierung und vom Zentrum behauptete ſuchten. Deshalb banden ſie die Feuerbeſtattung von 159 im Landtag aufzog, ein Liberaler! Verbo der FTeue in jedem ein elnen Fall an die ſchri tliche orts⸗ langſam! in Bayern die elben, Bah gen frei, Einfluß blieb für meine Darſtellung der Modifikation des[kein liebſames Auf Wunſch des Königs war mir die Rolle der Elſa in„Lohengrin“, dex übrigens da⸗ mals zum erſten Male ungekürzt gegeben wurde, zu⸗ gefallen. Aber Wagner mochte doch wohl Zweifel haben, ob ich junges Ding— war ich doch damals erſt gerade 10 Jahre alt!— einer Rolle, wie die der Elſa, gewachſen ſei. Und ich glaube, wenn der König mich nicht ausdrücklich gewünſcht hätte, wäre ich nie die Elſa geworden. So begrüßte mich Wagner ziem⸗ lich kühl, und auch während der Proben erwärmte er ſich wenig. Kaum daß er mir einige Fingerzeige gav. Da ſtand ich nun, ich arme Törin! Ich hatte nie Wagner ſtudiert, nie eine Wagnerſche Oper geſehen. Ich geſtaltete die Elſa nach eigener Initiative. Bei der Generalprobe war's, wo ich bei Wagner meinen erſten„durchſchlagenden“ Erfolg hatte. Nach dem 2. Akte kam er mit einem Rieſenſtrauße in meine Loge, herzte, küßte, drückte mich und wußte nicht Worte des Dankes genug zu ſtammeln, daß ich ihm mit meiner Elſa ſo viel Freude bereitet habe. So ſaß ich mit einem Schlage im Herzen Wagners feſt. Kein Wun⸗ der denn, daß ich im Jahre 1868 zur Uraufführung der„Meiſterſinger“ die Eva bekam. Mehr als neun⸗ zig Proben gab's im ganzen. Welch' eine ſchöne, ſchöne Sommerszeit war's! Täglich traten wir au, immer frohgemut. Wagner ſtets voller Aufmerkſam⸗ keit; nicht ſelten brachte er unz Damen Blumen mit auf die Probe. Fröhlich plauderte und ſcherßte er. Aber ſobald die Probe begaun, war's aus mit Spiel und Tand. Da kam der Ernſt der Arbeit. Stets ſchien's ein heiliger Eifer, der ihn autrieb. Und er ſteckte uns an. Wir probten mit Feuer, mit Begeiſte⸗ rung. Jeder von uns war voll und ganz bei der Sache. Wie konnte er auch anders! Nie waxd Wag⸗ ner müde, immer und immer wieder zu lehren, zu zeigen, zu raten, zu helfen. Da gab's keine Nuanee, die durch ihn nicht ihr charakteriſtiſches Gepräge be⸗ kommen hätte. Da ſprang er bald hier ein, bald dort. Selßſt wenn er eine Kleinigkeit depfonſtrierte, war's für ſeden großer Gewinn. Er ſpielte immer Komödie. Ihn drängte es immer, einzugreifen, Jede Rolle ſchien er als Bild in ſich zu tragen. Jeden Zug ſuchte er klarzumachen. Ich ſehe ihn nuch mit mir das Duett unterm Fliederbaum ſingen. Daßdei 2. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Mannheim, 7. Maf. die in anderen„chriſtlichen“ Staaten längſt frei gemacht ſind. Das kulturgeſchichtlich Intereſſante dabei iſt aber, daß ſich gerade ſolche Entwicklungen wie die der Feuerbeſtattungsfrage unter einem Re⸗ gimente vollziehen, das nach ſeiner Provenienz und nach ſeinem Programm von Fortſchritt und vone Toleranz gegenüber neuzeitlichen Forde⸗ rungen gleich weit entfernt iſt. Politische lebersicht. * Mannheim, 7. Mai 1913. Nationalſpende für die Miſſionen. Die wirtſchaftliche Bedeutung der Miſſion. Im lokalen Teil unſeres Blattes haben wir geſtern berichtet, in wie erfreulicher Weiſe auch in Baden der Gedanke einer Nationalſpende zum Kaiſerjubiläum für die Miſſionen Anklang und Unterſtützung findet. Die hilfreichen För⸗ derer dieſes Gedankens wie auch weitere Kreiſe dürfte es da wohl intereſſieren, etwas über die wirtſchaftliche Bedeutung der Miſſionen für unſere Kolonie zu erfahren, nachdem ihre ſittlich⸗religiöſen Verdienſte mehrfach gewürdigt worden ſind. Ueber erſtere hat ſich der Bre⸗ mer Großkaufmann Nic. Freeſe auf der Weſtfäliſchen Miſſionskonfe⸗ renz eingehend ausgeſprochen. Der Redner bejahte zunächſt die Frage, ob wir überhaupt Kolonien nötig hätten. er ſteigende Welt⸗ bedarf an Baumwolle z. B. könne ſchon heute nicht mehr von dem Hauptabgeber, Amerika, völlig gedeckt werden. Deshalb hätten wir ſeit Jahren angefangen, uns in unſeren Kolonien vigene Produktionsgebiete für Baumwolle zu ſchaffen. Aehnlich gehe es mit dem Kaut⸗ ſcchuk; unſere Kolonien deckten heute ſchon den fünften Teil unſeres Verbrauches in dieſem Ar⸗ tikel; nicht lange mehr, und wir werden in der Kautſchukbeſchaffung vom Auslande ganz unab⸗ hängig ſein. Oelfrüchte, Kakao, Kaffee, Hanf, Häute und Felle bedeuteten für unſere Schutz⸗ gebiete ſchon heute eine Ausfuhrſumme von zu⸗ ſammen 37 Millionen Mark; die Geſamtausfuhr der Kolonien ſei von 17 Millionen im Jahre 1900 auf 150 Millionen im Jahre 1911 ge⸗ ſtiegen, die Einfuhr im gleichen Zeitraum von 41 Millionen auf 200 Millionen. Unſere Aufagaben in den Kolonien? Unabläſſige weitere Erſchlie⸗ ßung und wirtſchaftliche Hebung der Länder, religiöſe und ſtttliche Beeinfluffung ihrer Be⸗ wohner. Im Mittelpunkte einer ver⸗ nünftigen Kolonialpolitik ſtehe der Eingeborene. Die Miſſion hat von An⸗ fang an ihr Augenmerk auf die Er iehung des Negers zur Arbeit gerichtet und ohne Anwendung von Zwang Luſt und Liebe für die Arbeit bei ihnen zu wecken verſtanden. Die Miſfionsſchulen haben daher das doppelte Ziel: ihre Zöglinge zu guten Chriſten und zu tüchtigen Arbeitern heranzubilden. Reben den Religionsunterricht und die Unterweiſung in Rechnen, Schreiben, Leſen tritt die Handwerkerſchule. Die hier bereits erreichte Hebung des Handwerkerſtandes hat die äußeren Wohnverhältniſſe des Negers gebeſſert, ſeine Anſprüche an Bequemlichkeit, ſeine Lebensbedürfniſſe geſteigert und dadurch wiederum ſeine Arbeitsleiſtung weſentlich erhöht. Ausgezeichnete Dienſte leiſtet die Miſſion dank ihrer Schule dem Handel, dem ſie ſeit 15 Jahren gusnehmend brauchbare Handlungsgehilfen vor⸗ bildet und zuführt. Auch in der Verwaltung finden wir farbige Unterbeamte, die der Miſſion ihre allgemeine Brauchbarkeit verdanken. Durch die Wirkſamkeit der Miſſion wird nicht nur das innere Leben der Neger umgeſtaltet, ſon⸗ dern guch die äußeren Verhältniſſe der einge⸗ borenen Bevölkerung unter dem Einfluß der Miſſionstätigkeit geändert. Ein Neger, der Die — Chriſt geworden iſt, wird ſeine Familie ordent⸗ lich unterhalten, er wird durch Fleiß und ordent⸗ liches Streben darauf bedacht ſein, auch äußer⸗ lich als ein anderer Menſch zu erſcheinen. Die Miſſion leiſtet, indem ſie ihrem großen Ziel, der Bekehrung der Heiden zuſtrebt, wertvollſte Kulturarbeit; ſie ſchafft nicht nur ideelle, ſondern auch kulturelle Werte. Miſ⸗ ſion und Koloniſation gehören z u ſ am men und arbeiten gemeinſam an der großen Aufgabe, unſere Kolonien und ihre Be⸗ wohner zu fördern und zu heben. Die preußiſchen Landtags⸗ wahlen. Zentrumsmoral. In einer Verſammlung in Schöngu a. d Katz⸗ bach wies der Generalſekretär der nationallibera⸗ len Partei für Schleſien in einer Auseinander⸗ ſetzung mit einem Redakteur der„Schleſi⸗ ſchen Volkszeitung“, des führenden Zentrumsblattes im Oſten, auf den unlösbaren Widerſpruch hin, der bezüglich der Frage der Wahlrechtsreform zwiſchen dem Pro⸗ gramm des Zentrums und dem bekannten Ver⸗ halten dieſer Partei bei der letzten Wahlreform⸗ vorlage beſteht. Dieſes Verhalten, ſo bemerkte Herr Greupner, erwecke den Verdacht, daß dem Zentrum der Zweck, die konſervativ⸗ klerikale Herrſchaft in Preußen aufrecht zu erhalten, die Mittel heilige. Den Beſchönigungs⸗ und entrüſteten Verteidigungs⸗ verſuchen des Herrn Dr. Geueke gegenüber konnte Herr Greupner darauf hinweiſen, daß erſt am Tage vorher dieſelbe„Schleſiſche Volkszeitung“, deren Redakteur Herr Dr. Geueke iſt, in einem Leitartikel, der ſich mit dem Zentrumsaufruf zu der bevorſtehenden Landtags⸗ wahl beſchäftigt, in der Nr. 196 vom 26. April folgenden Satz ſchreibt:„Mag das preußiſche Wahlrecht noch ſo elend ſein, es iſtein Mit⸗ tel zum Zweck; um einen großen Zweck zu erreichen, darf auch das kleinſte Mittel nicht ver⸗ ſchmäht werden.“ Die Verhältniswahl bei den Rrankenkaſſen. Man ſchreibt uns aus Intereſſentenkreiſen: Die Krankenkaſſen müſſen nach der neuen Reichsverſicherungsordnung ihre Wahlen nach dem Syſtem der Verhältniswahl vornehmen. Die amtliche Muſterſatzung enthält daher im Anhang eine entſprechende Wahlordnung. Wäh⸗ rend die Muſterſatzung ſelbſt im allgemeinen bei den beteiligten Kreiſen Anklang findet, wird gegen die Wahlordnung erheblicher Widerſpruch laut. Es wird feſtgeſtellt, daß dieſe ein Werk des grünen Tiſches ſei und die praktiſchen Ver⸗ hältniſſe nicht berückſichtige. Die Krantenkaſſen werden, wie es die Berufsgenoſſenſchaften getan haben, allgemein die Wahlen nach dem Syſtem der gebundenen Liſten vornehmen. Dieſes Syſtem tritt aber in der amtlichen Wahlordnung zurück. Die Regelung für die Verteilung der Vertreter auf die einzelnen Vorſchlagsliſten, die den Verhältniſſen am meiſten entſpricht, iſt über⸗ haupt nicht in der Wahlordnung ſelbſt enthalten und muß aus den Erläuterungen herausgeſucht werden. Umſtändlicher wie es in der amtlichen Wahlordnung geſchieht, kann auch bei dem Wahlverfahren nicht vorgegangen werden Die amtliche Wahlordnung iſt überhaupt für die Arbeiter, für die ſie doch in der Hauptſache be⸗ ſtimmt iſt, unverſtändlich, und es bedarf auch für den Eingeweihten eines Studiums, um ſich darin zurecht zu finden. Die Krankenkaſſen ſehen ſich daher gezwungen, neue vereinfachte Wahlord⸗ nungen aufzuſtellen. Das Reichsverſicherungs⸗ amt würde ſich, wie aus beteiligten Kreiſen feſt⸗ geftellt wird, dieſe Vorwürfe erſpart haben, wenn es, wie es bei der Muſterſatzung ſelbſt geſchehen iſt, auch bei der Wahlordnung Vertreter der Praxis herangezogen hätte Wohnungsgeſetz und Peal⸗ kredit. Wie wichtig die Beſtimmungen des öffent⸗ lichen Rechts für die ſoziale Beſſerung der Woh⸗ nungsverhältniſſe ſind, hat ſich bei Betrachtung des ſachkundiger neuen preußiſchen Wohnungs⸗ geſetzentwurfes recht deutlich ergeben. Woh⸗ nungsordnung und Wohnungsaufſicht, Bau⸗ ordnung, Fluchtliniengeſetz und d ichen miehr, ſind, wenn ſie entſprechende Vorſchriften verwirklichen, Mittel zur Herabminderung der Bauplatzpreiſe. Dabei handelt es ſich aber nicht nur um Bodenfragen, ſondern ebenſo um Kre⸗ ditfragen. Eine Erörterung dieſer Fragen in aller Klarheit und Kürze finden wir in einem Aufſatz von Regierungsrat Dr. Frieling⸗ haus in dem neueſten Heft der Zeitſchrift „Recht und Wirtſchaft“(Carl Heymanns Ver⸗ Der Entwurf zum Wohnungs⸗ lag, Berlin). geſetz beſchäftigt ſich ja damit nicht. Die mündel⸗ ſicheren Sparkaſſen beleihen bekanntlich die Häuſer in den Städten bis zur Hälfte des Wer⸗ Den übrigen Teil des Baukapitals zu er⸗ langen, iſt aber für den nicht kapitalkräftigen Bürger ſchwer, und deshalb ſind bereits einige größere Städte dazu übergegangen, Darlehen fütr zweite Hypotheken an kleine Beſitzer zu geben. Aber dieſes Vorgehen iſt nicht ohne Bedenken, denn die Stadt übernimmt damit Geldgeſchäfte, die eigentlich nicht in dem Kreis ihrer Aufgaben liegen und ſchnell wachſende Städte, die auch ſonſt mit Ausgaben anderer Art ſchwer belaſtet ſind, werden ſich dieſer Tätigkeit nicht widmen können. Da nun aber weiter die Hypotheken⸗ banken nach dem§ 11 des Reichsgeſetzes vom 13. Juli 1899 in der Regel nur zur erſten Stelle beleihen dürfen, ſo wirft Reg.⸗Rat Frielinghaus die Frage auf, ob nicht eine Hypotheken⸗ bank für größere Kommunalver⸗ bände, etwa für eine ganze Provinz, geſchaffen werden kann, die infolge des finanziellen Rück⸗ haltes an der Provinz und dem Staat auf jene einſchränkenden Beſtimmungen verzichten könnte. Verfaſſer erörtert dann weiter, wie dies im einzelnen zu organiſieren iſt und äußert ſich da⸗ hin, daß ein ſolches von allen ſtaatlichen und kommunalen Inſtanzen geſtütztes Kreditinſtitut volles Vertrauen bei der Bevölkerung finden und zur Förderung des Wohnungsbaues in großem Maße beitragen wird. Ja, er meint, wenn auf dieſe Weiſe erreicht werden könnte, daß zweite Hypotheken am beſten nur zum Bau von Ein⸗ und Zweifamilien⸗ häuſern hergegeben werden dürften, ſich mancher Bauunternehmer, der ſeinen Vor⸗ teil bisher im Bau von Mietskaſernen ſuchbe, mit Rückſicht auf den billigen Realkredit ent⸗ ſchließen wird, zum Kleinwohnungs⸗ bau überzugehen. Weiter gehört dazu natür⸗ lich, daß auch die Bauordnungen in gleicher Richtung liegende Beſtimmungen haben und das Erbbaurecht im gleichen Sinne ausgebaut wird. Deutsches Reich. Ein dankenswerter Entſchluß des Kaiſers. Nach einer Mitteilung in der Preſſe hat das Präſtdium für Reit und Fahrſport die für den 13. und 14. Juni geplanten Reiterfeſtzüge im Stadion zu Berlin abgeſagt. Das„Berliner Tageblatt“ bemerkt dazu, es verlaute, daß für dieſen Entſchluß Wünſche höherer Stelle und die politiſche Lage beſtimmend geweſen ſeien. Nach der„Kreuz⸗Zeitung“ ſoll das zum Regie⸗ rungsjubiläum geplante große Reiterfeſt in der Tat unterbleiben, weil der Kaiſer, auf deſſen Teilnahme gerechnet war, den Gedanken eines prunkvollen Feſtes im Stadion abgelehnt hat. Politiſche Gründe haben dabei jedoch keine Rolle geſpielt. Der Kaiſer hat ſich Iielmehr durch die Erwägung beſtimmen ſ. n aber ihre Protagon daß in dieſem Jahre, das dem deutſchen Volke große Opfer auferlegt, koſt ſpie⸗ lige Feſte nicht am Platze ſeien, und er hat dies mit Entſchiedenheit ausgeſprochen Der Kaiſer wünſcht, daß das Feſt im Stadion einen volkstümlichen Charakter haben ſoll, und er wird dort nur eine H uldigung der Turner und der Jugend entgegen⸗ nehmen. — Eine Denkſchrift über den Umfang dez Bauſchwindels iſt im preußiſchen Statiſtiſchen Landesamt ausgearbeitet worden. Die Denk⸗ ſchrift gibt Aufſchluß über die Höhe der Verluſte der Handwerker bei Konkurſen von zahlungs⸗ unfähigen Bauunternehmern in den Jahren 1909 bis 1911. Dieſe Denkſchrift wird nehen den Ergebniſſen einer amtlichen Unterſuchung über den Bauſchwindel, die 1912 angeſtellt wurde, die Grundlage bilden für die weiteren Erwägungen der Regierung, ob der zweite Teil des Geſetzes über die Sicherung der Bauforde⸗ rungen in abſehbarer Zeit in Kraft geſetzt wer⸗ den ſoll. Die Regierung hat ſich bisher hier⸗ gegen geſträubt, da ſie die Inkraftſetzung dieſes zweiten Teils als ultima ratio betrachtet. In letzter Zeit haben einige große Städte verſucht, gegen den Bauſchwindel vorzugehen und haben auch Erfolge erzielt, wobei ihnen allerdings die ungünſtige Lage des Baumarktes zugute kam. Auch konnte unzuverläſſigen Bauunternehmern mehr als bisher durch die Baupolizei der Be⸗ trieb ihres Gewerbes unterfagt werden. Materländiſche Gedenkfeier der Stadt Heidelberg. Heidelbeng, 5. Mai. Der heutigen Vortrag Prof. Ouckens über Deutſchlands Befreiung vor 100 Jahren trug das Unterthema: Die geiſtige und ſittliche Vorbereitung der Be⸗ freiung und die preußiſche Reformzeit. In der Zeit ſeiner tiefſten Erniedvigung war Deutſchland zum Männermagazin für Frankreich hevabgeſunken: das Volk ſtand am Rande des Unterganges, das Reich war auseinander brochen. Und doch rangen ſich aus der am Boden liegenden Nation die Kräfte empor, die zu ihrer Erneuerung führten. Die politiſche, ſoziale territoriale und konfeſſionelle Uneinheitlichkeit Deutſchlands, verhinderten, daß eine Erhebung geſchah wie in Spanjen. Wohl wirkten die Er⸗ eigniſſe von 1809 wie Sturmzeichen; aber eine wirkſame, nationale Reſonanz konnte der Nuf Deſterreichs nicht finden, denn das Reich war ſot und mußte tot bleiben. Eine Erholung von Staat und Nation war nur möglich auf preußiſchem Boden; ſie vollzog ſich hier in einer edleren, bergeiſtigteren Weiſe als in Spanien und Tirol im Zuſammenklingen der erleſenſten geiſtigen Bildung und des tiefſten unſprünglichen Volksempfindens. Als die materielle Macht Deutſchlands zer⸗ brochen war, da erwachtbe der Sinn für das Un⸗ zerſtörbare der Nation, nicht nur in Preußen, ſondern im ganzen Reiche So war Heidelberg, wie Redner eingehend ausführte, in hervorragen⸗ dem Maße eine Stätte nationaken Erwachens. Aber die deutſche Romantik eines Arnim, Bren⸗ tano etc. berührte den Staat nicht; dieſer wuchs immer mehr in das Rheinbündiſche hiwein. Wirk⸗ ſam konnten die nationalen Regungen erſt wer⸗ den, wenn ſie auf die Sphäre des Staates übergreifen konnten. Das war nur in Preußen möglich. Der Redner legte eingehend die Notwendigkeit einer durchgreifenden Reform Preußens dar, Preußen war noch der Staat Friedrichs dez Großen— das war der Grund ſeiner Nieder⸗ lagen. Der Staat beſtand aus König, Heer und Beamtentum. Die Fundamente Preußens mußten tieſer gelegt werden als im 18. Jahrhun⸗ dert. Die Reform mußte durchgeführt werden in Verbindung mit der nationalen Erneuerung. Auf preußiſchem Boden erwuchs die Erhebung; iſten waren nicht Preußen. — war Wagner trotz aller Lehrmeiſterei nicht kleiulich in der Auffaſſung. Der rechte Ton mußte getroffen, die rechte Empfindung herausgehört werden— das ſchlen und war ihm das Weſenkliche. Im letzten Akte des„Lohengrin“ ſingt Elſa:„Keiner ſo hold wie Du zu werben weiß... Eine ruhige lange Note be⸗ fahl das Blatt. Gehorſam ſang ich ſie in den Pro⸗ ben. Nur einmal geſchah's: ich verlor die Geduld, aus Ulk trillerte ich. Wagner drehte ſich um und ſagte: „Sie möchten einen Triller haben? Nun, da ſchreiben wir halten einen Triller hin!“ Sprach's ſchelmiſch und korrigierte eigenhändig einen Triller hinein. Beſonders die Intervalle waren uns ungewohnt. Da gab's ein Verheddern und Verhaſpeln, Stolpern und Straucheln! Und ſtammelte man ein:„Pardon!“, ſo gabes nicht ſelten die Antwort:„Nein, nicht Par⸗ don! Es iſt ſchon richtig wie Sie's machen.“„Ueber⸗ haupt, Kinderl! Immer nur weiter, es iſt ſchon alles richtig“, pflegte er daun wohl noch hinzuzuſſigen und immer wieder zu betonen. Ein ander Mal!„Sie ſingen doch ſonſt immer ſo ſchöne Kantilenen!? Warum denn jetzt nicht?“—„Aber es ſind ja keine Zeichen“—„Singen Sie's nur, wie Sic's denken. Machen Sie nur ruhig Kantilenen! Wer wird ſich immer an die Zeichen halten!?“ So war's unter Wagner. Und heute! Wie verändert iſt's heute in der Zeit der verhetzten Tempi! Evchen und Elſa waren mir immer die liebſten Rollen! Ach! was hat man heute aus der Eva ge⸗ macht! Warum mußte man ſie moderniſieren, ihr das Süße, Zarte, Empfindende nehmen! Die mo⸗ derniſierte Eva iſt ſicher nicht im Sinne Wagners. Und hinter allem, über allem, Frau Coſima, wie ein guter Schutzengel die Geſchicke leitend. Sb ward ich zur Wagnerſängerin. Ich bin's ge⸗ Blieben. Und heute noch, wenn ich meine jungen Schüleriunnen in die Geheimniſſe der Waguerſchen Sangeskunſt einführe, daunn treten die Szenen, die ich mit dem Meiſter perſönlich verleben durfte, mir Unverblichen vor Augen. All' die ſchöne, goldige Zeit wird wieder in mir wach. Wagner iſt doch der Ein⸗ gige, der Große, der immer wieder aufs neue zu be⸗ leben und zu erheben weiß.“ Ferruccio Buſoni, der bekanntlich nicht nur als Klavierkünſtler, ſondern auch als ſchöpferiſcher Tonſetzer nach dem Höchſten ſtrebt, beleuchtet ſeine Stellung zu Wagner in den folgenden intereſſanten Sätzen: „Ich gehöre zu der Zahl derjenigen Muſiker, auf welche Sie in einem Nachſatze deuten, die„Wagner widerſtrebend gegenübergeſtanden haben“. Zuerſt durch angeborenen und anerzogenen Kouſervatis⸗ mus, ſpäter und im allgemeinen durch meinen lateini⸗ ſchen Urſprung. Wagners Partituren haben mich im Orcheſterſatze reich belehrt, und darin erkenne ich ſeine Meiſterſchaft unbedingt und freudig an. Trotzdem empfinde ich es als ein hart zu tragen⸗ des Muſikerſchickſal, in einer Zeit geboren zu ſein, gelebt zu haben und vorausſichtlich auch abgehen zu müſſen, die Wagner faſt ganz ausfüllte. Ferruccio Buſoni.“ Beſonders iutereſſiereu werden die Darlegungen von Profeſſor Ferdinand Gregori, unſeres früheren Intendanten: Gregori erzählt zunächſt, wie er zu Wagner kam und ſeine erſte Auseinanderſetzung mit ſeinen Wer⸗ ken in Leipzig. Und in Bezug auf die damaligen Sänger und Kapellmeiſter, die in den Leipziger Zei⸗ tungen ſehr vergöttert wurden, fährt er dann fort: Inzwiſchen ſind ſie mir alle zu Menſchen geworden, die vielen Götter der Leipziger Aufführungen vor 25 Jahren. Und es hat ihnen in meinen Augen nichts geſchadet. Wagner iſt nicht, wie die ſchreibfreu⸗ digen Referenten wollten, in erſter Linie Philoſoph und in zweiter Dichter, ſondern in erſter und zweiter muſikaliſch geſtaltender Künſtler; die Sänger ſind froh, wenn ihnen alle Einſätze glücken, und auch ſonſt kein Gedächtnisfehler zuſtößt, der Kapellmeiſter iſt's ſchon, wenn das Orcheſter nicht über die Zweiund⸗ dreißigſtel hinhudelt, und auf jede dämpfende Be⸗ wegung achtet, damit Stimme und Wort ius Publi⸗ kum ſchweben können. Was dabei unſichtbar in ſeiner Hand erzuckt und auf die ausführenden Künſt⸗ ler wirkt, das fühlen wohl die aufmerkſamen Zuhörer und das belohnen ſie mit Händeklatſchen und mit feineren Dankesworten, aber es zu gen, wird nie ganz gelingen. Es iſt ein Taſten nach Worten, ein Spielen mit Superlativen, um ein dichteriſches Aequivalent zu bieten; aber ebenſogut könute ein Maler, der Zu⸗ ſchauer war, den Mitwirkenden eines ſeiner Bilder ſchenken, ein Komponiſt ein Lied eigner Mache: die Kritik iſt meiſt eine literariſche Paraphraſe, die wenig oder nichts Weſentliches mit den gauz andersartigen, muſikaliſchen und rein phyſiologiſchen Kräften zu tun hat, die im Komponiſten rege waren, im Orcheſter und auf der Bühne. Seit 2 Jahren führe ich ab und zu in der Oper Regie und weiß jetzt, was für ein theatraliſch⸗muſika⸗ liſcher Koloß Richard Wagner iſt. Wie er ſich bei der Gründung Bayruths an die Welt wandte, ſo auch in ſeinen Werken faſt Takt für Takt an das Publikum. Selbſt ſeine philoſophiſchen Erkurſionen ſind ſo reich⸗ lich mit äſthetiſchen Reizen(melodiſch⸗erquickenden Leitmotiven, Beleuchtungseffekten, dekorativen Rea⸗ litäten) gemiſcht, daß es nur an den Bühnenleuten liegt, wenn ſie die Philoſophie triumphieren und den Ruf nach dem Rotſtift laut werden laſſen. Wir ſind auf dem Wege, den Taktſtock des Dirigenten für das Publikum verſchwinden, für die Sänger ignorierbar zu machen— welche ſzeniſch⸗darſtelleriſche Entwick⸗ lung iſt da möglich, bis wir am Ziele ſind! O nein, die Kritiker der achtziger Jahre mit ihren Lobesge⸗ ſchenken dürften auch heute und in zehn Jahren noch nicht ſo durchaus begeiſtert ſchreiben, wenn ſie alle offenen und verhüllten Herrlichkeiten des Wagner⸗ ſchen Werkes vor Ohr und Auge hätten. Grade der Regiſſeur, der an den„Ring“ und an„Triſtan“ hin⸗ antritt wie an eine Neuinſzenierung der Hebbelſchen „Nibelungen“ und„Macebeths“, der von Bayreuth Papier zu brin⸗ unbeeinflußt die Träger der Handlung auf dem Bühnenboden hin und her ſchieb Einſchnitte der für die in der sdruck da iſt—, aug unbeachte⸗ ir habens pſychologiſchen Vorgänge emp Darſtellungstradition noch kein A der ſieht eine Himmelsleiter ter Aufführungsprobleme vor ſich. vorwärts gebracht, gewiß: in Man u⸗ heim wachen wir mit Aufmerkſamkeit über der ſauberen Textausſprache, und der Kapellmeiſter zwingt das Orcheſter, das nicht verdeckt iſt, Uberall zur Diskretion, wo das Wort und nicht der Ton Träger der Handlung iſt. Aber wie köſtlich lehendig ſchweben mir die Rheintöchter⸗Szenen im„Rhein⸗ gold“ und in der„Götterdämmerung“ vor, und barbariſch zwingt mich noch die Maſchinerie der Auf⸗ hängung, die ungefüge Bühnendiele, die Einſat⸗ ängſtlichkeit einer Dame zu Kompromiſſen, die mein inneres Schauen zum unerreichbaren Ideal machen. 8 Wagner an Regicangaben noch bei Lebzeiten in Bayreuth niedergelegt hat, wird uns immer ein Auhaltspunkt bleiben, aber nicht nur ſein Sohn darf darüber hinausſchreiten, ſondern die ganze Thegter⸗ welt, ſoweit ſie au der Partitur keine Note und kein Tempo ändert. Ihm ſelbſt wäre es höchſte Wonne geweſen, zu ſehen, wie ſein Werk nicht nur von Sängern und Kapellmeiſtern, ſondern auch von Re⸗ giſſeuren, die welche ſind, auf die theatraliſchen Mög⸗ lichkeiten hin durchgearbeitet wird, wie unſere beſten Maler und Architekten ſich um den Siegfriebwaß und die Gibichungenhalle bemühen; er würde es mi Freuden begrüßen, daß wir das Waldvöglein nut von Siegfried und nur im Geiſte erkennen la eu, daß wir Grane den Blicken der zufallsſüchtigen Zi⸗ ſchauerſchaft nach Möglichkeit entziehen und auch ſür das aufflammende Walhall nur das Feuer und ni die Götter zum ſichtbaren Zeugen aurufen. So iſt Richard Wagner in mir einerſeits 05 kritiſterten Dichter zum rückhaltlos bewunderten Muſiker und vom myſtiſch⸗drapierten Philoſophen 41. dem großen Theatermanne geworden, mit. gutes haudfeſtes Arbeiten möglich iſt.“ Mannheim 1912. Profeſſor Ferdinaud Gregor. Kunſt, Wiſſenſchaft u. Leben. Deutſche Kunſtausſtellung Baden⸗Baden 1918. 1* 2— 1 2* Verkauft wurden bis fetzt folgende Werke: Schönleber, Guſtav, Regenabend im Hauſamann,.,„Bäume in der Eifel Dorf“, * 1 E — Mannhenm, 7. Mai. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). 3. Seite, Selbſt der preußiſche König verſagte; er konnte nicht Führer ſein, ſondern er iſt geführt worden vbon Männern, die ſtärker waren als er. Unter den großen Männern jener Zeit war die Dyt nicht vertreten; nur eine Frau, die Königin Luiſe ſetzte ſich durch ihre Seelengröße in dunkler Zeit ein ewiges Denkmal im Herzen des Volkes. In überaus feſſelnder würdigte der Redner das Werk der großen Re⸗ former Deutſchlands, die Umgeſtaltung des Heers auf der demokratiſchen Baſis der allgemeinen Wehrpflicht durch Scharnhorſt und die Reform des Staates durch Stein. Redner kennzeichnete die Grundideen der Reform Steins die im dia⸗ metralen Gegenſatz ſtand zu den frederizianiſchen Prinzipien. Grundlige eines Staates. Alle Untertanen ſollen aufgeruſen werden zur Mitwirkung an ihren Geſchicken; alle ſollen nicht nur Objekte der Regierung ſondern mitwirkende Subjekte des Staates ſein. Unter Bezugnahme auf die Gegen⸗ wart fuhr der Redner dann fort:„Die Nationen werden immer die ſtärkſten ſein, die auf freiheit⸗ licher Grundlage, alle in ihr ruhenden Kräfte aufrufen und zur tätigen Mitwirkung am Staate gewinnen. An dieſer politiſchen Erfahrung wird auch das Deutſchland der Gegenwart nicht vorbei⸗ kommen!“ Redner zeigte, daß die idealiſtiſchen Triebkräfte die großen Reformer ſtärker machten als den große Realiſten Napoleon. Das Entſcheidende blieb die Erneuerung des geiſtigen Lebens, die zuerſt ihren Ausdruck fand in der Gründung der Berliner Univerſität. Der ſtärkſte Antipode des napoleoniſchen Realismus war Fichte. Er, wie Schleiermacher, Humboldt und alle die großen Männer jener Zeit waren erfüllt von dem hohen Ziel, Deutſchland zu einer politiſchen Nation zu erziehen. Die Erhebung, die ſich in ganz Deutſchland vollzog, iſt, wie der Redner ausführte, auf die allerberſchiedenſten Motive zurückzuführen. Einer der ſtärkſten Antriebe war die Religioſität, die wie eine Naturkraft, neuerwachend in dem deut⸗ ſchen Volke durchbrach— die Not hatte die deut⸗ ſchen Mäner wieder beten gelehrt. Aber auch die primitivſten Inſtinkte wirkten im Volke mit, ſo eine wilde Gier nach Rache für Not und Schmach— alle Kräfte mußten zuſammen klingen zu einer einzigen großen Harmonie! Das mehr als 2000⸗köpfige Publikum dankte dem Redner mit rauſchendem Beifall. Die korrigierte Glücksgöttin. (Lotteriekollekteur Schäfer vor Gericht.) suh Frankfurt a.., 6. Mai. In der fortgeſetzten Verhandlung gegen den Bankier und Lotteriekollekteur Ferdinand Schäfer wegen Betrugs bei Veranſtaltung von Lotterieziehungen wurden heute die Vorgänge beſprochen, die bei der Frankfurter Ziehung An⸗ laß zu Gerüchten gaben, die aber nicht mit zur Anklage ſtehen. Zeuge Kaufmann Vetter be⸗ kundet, es ſei ihm aufgefallen, daß Schäfer ein⸗ mal in die Taſche faßte, als ob er etwas ver⸗ wollte. Schäſer habe mit dem Notar und dem Polizeikommiſſar vereinbart, daß nur die Ge⸗ winne über 5 Mark aufgerufen werden ſollten. Auf dem Boden habe er ein weißes Röllchen liegen ſehen, das er aufhob und auf Geheiß Schäfers an dieſen zum Ausrufen weitergab. Schäfer habe gleich darauf den zweiten Hauptgewinn von 15000 Mark ausgerufen. Während des Raddrehens lag wieder ein weißer Zettel auf dem Boden. Schäfer nahm ihn an ſich und rief gleich danach den erſten Haupttreffer aus. Schäfer ſei während der Ziehung ſehr aufgeregt geweſen. Auf die Frage der Verteidigung, warum er ſeine Wahrnehm⸗ ungen nicht ſofort gemeldet habe, erwiderte der Zeuge, der Polizeikommiſſar und der Notar ſeien doch Autorität genug, ſie hätten die Dinge auch ſehen müſſen. Zeuge Kaufmann Balm beſtätigt die Angaben des Vorzeugen. Dem folgenden Zeugen, einem Zigarrenhändler, iſt es aufgefallen, daß Schäfer die Hände unter dem Tiſch bielt und ſo die Rollen und klebendiger Weiſe Nur perſönliche Freiheit iſt die er angeblich von Schäfer beſchäftigte ſich nicht nur mit dem Ver⸗ aufmachte. Als er in der Preſſe von den An⸗ ſchuldigungen gegen Schäfer hörte, habe er ſeine Wahrnehmungen der Polizei mitgeteilt. Die Ueberwachung der Ziehung hatten Polizeikommif⸗ ſar Stolker und Notar Breitmann, die beide als Zeugen geladen ſind. Da letzterer nicht erſchienen iſt, wird gegen ihn eine Ordnungsſtrafe von 100 Mark berhängt. Polizeikommiſſar Stolker bekundet, daß er keine beſondere Inſtruktioner für die Ueberwachung der Ziehung gehabt habe. Dem Loshändler Hetterich, der bei der Frank⸗ furter Ziehung mit dem Angeklagten zuſammen⸗ arbeitete, iſt es aufgefallen, daß dieſer mit dem Rücken gegen das Publikum ſaß. Der Vorſitzende hält dem Angeklagten vor, es ſei doch merkwürdig, daß er ſelbſt, als Loshändler, noch Loſe von an⸗ dern Händlern gekauft haben wolle. Der Ange⸗ klagte bleibt bei ſeiner Behauptung, daß er das Gewinnlos bei einem Händler gekauft habe, er habe ſich eigentlich überzeugen wollen, ob der Händler die Loſe auch führe Der betreffende Händler, der nunmehr als Zeuge vernommen wird, erklärt es als ausge⸗ ſchloſſen, daß Schäfer bei ihm Loſe gekauft haben könne. Er würde ſich das gemerkt haben, denn er kenne Schäfer und wiſſe daß dieſer Los⸗ händler ſei. Es kommt dann die Elberfelder Ziehung vom Jahre 1912 zur Sprache, die Schäfer ebenfalls leitete. Dabei ſahen zwei Zeugen, daß Schäfer in der einen Hand ein rotes Röllchen ver⸗ borgen hielt, ſie wiſſen aber nicht, ob die Ziehung damalsſchon vorüber war. Ein Zeuge erzählt, daß der frühere Prokuriſt Schäfers, Michelbach, nach Aufgabe ſeiner Stellung, verſchiedenes aus⸗ plauderte. Er behauptete, Schäfer habe zwei hohe Gewinne ſich zu Unrecht angeeignet. Ferner ſoll der Prokuriſt von einem Hauptgewinn 17000 Mark abbekommen haben. Um ein gutes Zeug⸗ nis zu erhalten, ſoll Michelbach auf Schäfer einen Druck ausgeübt, indem er ihm ſchrieb, daß er 2 Gewinne in Höhe von 40 000 und 5000 Mark un⸗ rechtmäßig ſich angeeignet habe.— Eine Reihe von Loshändlern und Lotterieunternehmern be⸗ haupten, daß ſie ſich nie in der von Schäfer ange⸗ gebenen Weiſe perſönlich an den Ziehungen be⸗ teiligt hätten. Daß größere Gewinne nicht ab⸗ gehoben würden, komme vor, aber äußerſt ſelten. Ein Zeuge hat einmal als Loshändler Gewinne bon 100 und 500 Mark gemacht, aber dafür für mehrere tauſend Mark Loſe übernehmen müſſen. * Heber den Tatbeſtand, der der Anklage zu⸗ grunde liegt, rekapitulieren wir folgendes: Der auf der Anklagebank ſitzende Mann iſt der 58jährige Lotteriekollekteur Fredinand Schäfer ſſeldorf. Schäfer war zuerſt Poſtgehilfe in Düſſeldorf, ſchied aber aus dem Poftdienſte aus und trat in ein Lotteriegeſchäft ein, in dem er ſchließlich Prokuriſt wurde. Einige Jahre ſpäter geriet die Firma in Konkurs und Schäfer erwarb die Firma mit einigen tauſend Mark, die ſeinem Vater geerbt hatte. trieb der Loſe, ſondern übernahm auch den An⸗ kauf der Preiſe, die Ausſpielung und Auszahlung der Gewinne. In den letzten Jahren verſteuerte Schäfer ein Vermögen von über 200 000 Mark. Wie die Ermittelungen der Kriminalpolizei er⸗ gaben, iſt das Vermögen Schäfers aber auf 400 000 Mark zu bemeſſen. Dazu kommt noch, daß er ſeinen Kindern bexeits 130 000 Mark überſchrieben hat. Von Ende 1910 bis Mitte 1912 iſt das Vermögen Schäfers allein um 175000 Mark gewachſen. Das war nux dadurch möglich, daß er ſich bei den Lotterien, die er leitete, die Hauptgewinne verſchaffte, indem er der Glücksgöttin die Hand führte. Im Juli 1911 fand in Elberfeld eine Lotierie zum Beſten des Säuglings⸗ und Fürſorgeheims ſtatt. Die beiden Hauptgewinne in Höhe von zu⸗ ſammen 60000 Mark fielen an Schäfer. Bei der Ziehung der Altenburger Dombaulotterie, die im März 1912 in Düſſeldorf ſtattfand, wurde der Hauptgewinn von 50000 Mark ebenfalls von Schäfer eingezogen. Im November 1911 gewann Schäfer bei der Kunſtgewerbe⸗ muſeumslotterie in Düſſeldorf den erſten Preis mit 15000 Mark und bei der Frank⸗ furter Lotterie für den Verein für Luftſchiffahrt ebenfalls den erſten Preis in Höhe von 50 000 Mark. Dieſen Hauptgewinn ließ Schäfer, wie die Unterſuchung ergeben hat, durch die Deutſche Bank einziehen. Auch der zweite Ge⸗ winn im Betrage von 10 000 Mark ſoll auf ein Los gefallen ſein, das Schäfer in ſeinem Beſitz hatte. Der Gewinn wurde aber nicht mehr er⸗ hoben, weil ſchon Verdachtsgründe gegen Schäfer bekannt geworden waren und er offenbar die Abhebung ſcheute. Statutengemäß fiel ihm aber noch die Hälfte des nicht abgeholten Pveiſes zu. Der Angeklagte hat alſo an den vier zur Anklage ſtehen den Fällen durch ſeine Betrügereien 180 000 Mark verdient. Bei der fünften Lotterie, die im Jahre 1907 in Straßburg ſtattfand,„gewann“ Schäfer den erſten Preis mit 40 000 Mark und mehrere kleine Gewinne. Das Los, auf das der Haupttreffer fiel, hatte Schäfer in Düſſeldorf liegen laſſen. Dort wurde es ihm geſtohlen. Schon bei der Ziehung in Elberfeld war es auf⸗ gefallen, daß Schäfer immer mehrere Los⸗ und Gewinnummmern in der Hand hatte. Man wagte aber zunächſt nichts gegen Schäfer zu unter⸗ nehmen. Bei der Frankfurter Lotterie wurde die Sache dann ſo auffällig, daß die jungen Leute, die zur Aushilfe bei der Lotterie engagiert waren, ſtutzig wurden. Vor allen Dingen hatte Schäfer das Prinzip, die Tiſche ſo aufzuſtellen, daß das Publikum, das der Ziehung beiwohnte, von den Manipulationen nichts wahrnehmen konnke⸗ Schäfer ſaß mit dem Rücken zum Publikum, ſo daß die Manipulationen, die er während der Ziehung vornahm, nicht geſehen werden konnten. Die Gehilfen, die Schäfer für die Ziehung enga⸗ giert hatte, ſtammten aus der Schreibſtube für ſtellenloſe Kaufleute. Unter ihnen befand ſich ein ehemaliger Einjähriger, der die Vorgänge ziem⸗ lich genau beobachtete. Er ſah dann auch, daß Schäfer immer mehrere Gewinnnummern in der Hand hakte. Plötzlich ſagte Schäfer zu einem der jungen Leute: Daliegteine Losnummer auf dem Boden.“ Schäfer ließ das Los auf⸗ heben und die Nummer ausrufen. Dann gab Schäfer den Gewinn bekannt, der auf das Los fiel: Es war der zweite Hauptgewinn in Höhe von zehntauſend Mark. In der Kaffeepauſe er⸗ zählte der junge Mann ſeinem Kollegen ſeine Beobachtungen und man beſchloß, gemeinſam auf⸗ zupaſſen, was ſich noch ereigne. Kurz vor Schluß der Ziehung, es ſollen nach der Anſicht der jungen Leute noch etwa fünfzehn Gewinne in dem Rade geweſen ſein, machte Schäfer den Vorſchlag, daß die Räder noch einmal gedreht werden ſollten, um die Loſe und Gewinne durcheinander zu bringen. Dadurch krat natürlich eine Unterbrechung in der Ziehung ein. Alles ſtand auf. Schäfer berſchloß die Räder, die dann auch gedreht wurden. Jetzt machte man wieder die Wahrnehmung, daß in der Nähe Schäfers wieder ein Los am Bo⸗ den lag. Der junge Mann hob das Los auf und unterhielt ſich mit Schäfer darüber, ob das Los gleich ausgerufen werden ſollte, oder ob man es in das Rad zurücklegen ſollte. Schäfer wollte das Los gleich ausgerufen haben, der junge Mann nahm aber erſt ein anderes aus dem Losrad und dadurch geriet Schäſer in Verwirrung. Er ſchob die Gewinn⸗Nummern, die er vor ſich liegen hatte, durcheinander, und als dann das auf dem Boben aufgehobene Los verleſen wurde, verkün⸗ dete Schäfer, daß es mit 50 000 Mark gezogen worden ſei. Es war die Los⸗Nummer 13 972, das Schäfer ſpäter durch die Deutſche Bank ein⸗ ziehen ließ. Aus Stadt und Land. Mannheim, 7. Mai 1913. Mannheimer Maifeſtwoche 1913. Treiben der unzähligen luſtigen und lachenden Menſchen umſchließen ſollre wenn man daran denkt, daß unſer hiſtoriſcher Maimarkt ein den Maunheimern lieb gewordenes Mai⸗ feſt iſt. Doch ein grauer, düſterer Himmel und immer drohende Wolken gaben am geſtrigen Maimarkt⸗Dienstag einen eigenartigen Kontraſt zu dem farbenfreudigen Bilde der wogenden und drängenden und ſchiebenden Menſchenmaſſen, die teilweiſe im trotzigen Glauben an die be⸗ lebende Miſſion des Mai ſich feſtlich und mit den Farben des Frühlings gekleidet und ge⸗ ſchmückt hatten. Und die Mißtrauiſchen und Abergläubiſchen, die das ſchützende Regendach als unvermeidliche Ausrüſtung betrachteten, blickten mit ſpöttiſcher Miene auf die anderen und mit zuverſichtlichem Lächeln bald nach dem Himmel, bald auf ihren Beſchützer gegen den aus den Wolken drohenden himmliſchen Segen. Und dieſer Zuſammenklaug von freudigen Far⸗ ben und heiteren Geſichtern erzeugte denn auch eine feſtliche Stimmung, wie ſie der Maimarkt⸗ Dienstag erfordert. Dank dem Entgegenkommen zablreicher Mann⸗ heimer Firmen, die ihrem Perſonal nach herge⸗ brachter Tradition freigeben und dem ſtarvken Zuzug aus den umliegenden Ortſchaften war der Verkehr in den Sgaßen ein manch⸗ mal beängſtigender, wozu die„iurifreie“ Schaufenſterſchau viel mit beitrug. Iſt auch die Anzahl der geſchmückten Fenſter gegen das Vorjahr eine bedeutend kleinere, ſo boten. die Wenigen aber nur wirklich gutes. Natürlich ſtanden die Geſchäfte an der Spitze, deren Ar⸗ tikel berufen ſind, die holde Weiblichkeit in ihrer ganzen Grazie und vollen Schönheit zur Gel⸗ tung zu bringen und die„Krone der Schöpfung“ zu ſchmücken, um ihrer Beſtimmung von wegen der himmliſchen Roſen im irdiſchendeben — gerecht zu werden. In zweiter Linie kamen dann die Geſchäfte, die mit dem Kunſtgewerbe zuſammenhängen und ſo ſchon von dornherein des Lebens Genuß zu ſteigern und zu verſchönen beſtimmt ſind. Beſonders charakteriſtiſch für die Fenſterdekoration— auch aller übrigen Bran⸗ chen iſt die vermehrte Verwendung von Blumen zur inhaltreicheren Geſtaltung der Fen⸗ ſter und wirkſamen Umrahmung der ange⸗ prieſenen Artikel. Die Breiteſtraße, die durch die für das Sängerfeſt am Pfingſtmontag aufgeſtellten Maſten einen eigenartigen Anblick bot, führte den ununterbrochenen ſchwarzen Menſchenſtrom zum Meßplatze. Hier iſt der richtige Tum⸗ melplatz von Jung und Alt. Mit dem Leit⸗ motiv:„Das Alte iſt doch ewig neu“, iſt auch die diesjährige Meſſe erſtellt worden. Trotzdem die meiſten Schaubuden und anderen Beluſti⸗ gungen jedesmal wiederkehren, iſt der Zuſpruch immer wieder ein lebhafter. Und da der Him⸗ mel mit der Oeffnung ſeiner Schleuſen noch immer zurückhielt, bewegte ſich eine dichtge⸗ drängte Menge durch die Budenreihen. Den Clou bildet immer noch die Achterbahn, wenn auch der Zuſchauer mehr ſind als Teil⸗ nehmer an der atembeklemmenden Fahrt. Aber auch die anderen geheimnisvoll verhüllten„noch nie bageſveſenen“ Novitäten, Kurioſitäten und Abnormitäten haben ihre Anziehungskraft nicht verloren und mancher Graukopf konnte neben den Jungen den Lockungen einer Ektra⸗ oder Reklamevorſtellung zu dem„heutigen Aus⸗ nahmepreis“ für 10 Pfg. nicht wiederſtehen und ſtieg hinauf, ſeinen Obolus zu entrichten, um hinter dem Eingangsvorhang zu verſchwinden und— ſeiner Enttäuſchung entgegen zu ſehen. Es ſoll aber nicht verkannt werden, daß doch einzelne Schauſteller beſtrebt ſind, dem Aeußeren ihrer„Sehenswürdigkeiten“ einen zeitgemäßen Anſtrich zu geben und ſomit Ausſicht beſteht, daß der minderwertige unechte Flitter und Plunder allmählich verſchwindet und äſtheti⸗ ſcheren Prinzipien weicht, ſofern bei unſerem heutigen Meßbetriebe überhaupt von Aeſthetik geſprochen werden kann. Auch die Fernhaltung bon Spielſtänden, den franzöſiſchen Billards, die eine neue Art der Nepperei darſtellten, iſt Strahlender Sonnenſchein und ein heiterer fen, die handwerkliche Leiſtungen zum ſchund⸗ Himmel, das iſt der Rahmen, der das bunte! mäzigen Pfuſch degradieren. Außer Deil, dreh⸗ Ar an eN Slevogt, Max,„Lithographie zu Sindbad“, Koch, Julius,„Kreuzigung“, Zügel, Willy, „Eule“, Pfeiffer, P..,„Schmuck“, Hage⸗ mann, O..,„Maler Graeber“, Zügel, Willy,„Fox aufwartend“, Dieffenbach,., „Ziege“, Claudius,.,„Haus unter Lin⸗ den“, Pforr,.,„Goldlack“, Ley, Sophie, „Anemonen“ Die Separat⸗Ausſtellung don Hans Thoma, welche ganz außerordent⸗ lich intereſſiert und bis jetzt eine ſehr hohe Be⸗ ſucherzahl aufgewieſen hat, dauert nur noch bis 15. dieſes Monats. Aus dieſer Kollektion wurde das Bild„Sehnſucht“ verkauft, Volksſchauſpiel Oetigheim bei Raſtatt. Das Naturtheater Oetigheim tritt gegen Ende des Monats Mai mit Schillers„Wilhelm Tell“ wieder an die Oeffentlichkeit. Verſchiedene Gründe, insbeſondere die 100jährige Gedenkfeier der deutſchen Freiheitskämpfe, waren für die Wahl dieſes Stückes ausſchlaggebend. Die Ge⸗ ſänge und Einzelrollen ſind ſoweit geübt, daß mit dem Zuſammenſpiel im freien Naturtheater jetzt begonnen werden kann, ſo daß Oetigheim am 25. Mai, als ſeinem erſten Spieltag, mit einem in jeder Hinſicht vorzüglichen Spiel auf den Plan treten wird. Die Bühne, ſoweit man von einer ſolchen überhaupt reden will, iſt viel⸗ ſach erweitert. Insbeſondere iſt das Alpenland⸗ ſchaftsbild viel weiter zurückgerückt und bedeu⸗ tend erhöht, ſo daß die Uebergänge von Natur und Kunſt faſt unmerklich ſind; auch die hohle Gaſſe hat eine Verlängerung in den dunkeln Waldhintergrund erhalten. Die Szenerie iſt vollſtändig erneuert und von hervorragender Künſtlerhand zu einer vollen Kunſtſchöpfung ausgebaut, die ſicherlich ungeteilte Bewunderung finden wird. Die Maſſenaufzüge werden zum großen Teil in ganz neuer Aufrollung vorge⸗ führt werden. Auch die Geſänge werden ſich durch Einlage neuer Kompoſitionen im weſent⸗ lichen anders bieten. In geſanglicher Beziehung dürfen gerade von dem diesjährigen Spiel ganz hervorragende Leiſtungen erwartet werden, die jene der Vorjahre weit übertreffen werden. Die Hauptrollen liegen meiſt in den Händen der vom Spieljahre 1911 bekannten Darſteller. 4. Elſaß⸗Lothringiſches Muſikfeſt 1913. Das am 1. Juni ſtattfindende zweite Feſt⸗ konzert iſt als moderner franzöſiſcher Abend gedacht und wird von Vincent dIndy aus Paris dirigiert. Zur Aufführung gelange hauptſächlich Werke der neufranzöſiſchen Schule, 11. a. die Orcheſterſuite Namouna von Ed. Lalo, das Oratorium Pfſychs von Cö&ſar Franck, die ſymphoniſchen Dichtungen Jour dlelé à la Mon- tague von Vincent d' Indy und Le Pays von S. Guy Kopartz, ſowie das Scherzo I. Apprenti Sorrier(Der Zauberlehrling) von Paul Dukas. Madame Croiza vom Phéatre de la Monnaie in Brüſſel wurde als Soliſtin verpflichtet und wird Lieder von Kopartz und Dupare, ſowie eine Arie aus Eros vaindueur“, der neuen Oper von Pierre de Brsoville ſingen. Die Braunſchweiger Hoftheater⸗Kriſe. Man ſchreibt uns aus Braunſchweig: Es iſt ein ruhmloſes Ende, das ſoeben den bisherigen Jntendanten unſeres Hoftheaters, Baxonu von Frankenberg, in der Verſenkung verſchwin⸗ den ließ. Ein Abſchied ohne huldvolle Dank⸗ heweiſe, ein Abgang mit tränenloſen Epilogen. Zwei Jahre hat Baron von Frankenberg unſerem Hoftheater vorgeſtanden, aber er hat gezeigt, daß zwei Jahre lang genug ſind, um das Niveau eines Hoftheaters beträchtlich ins Negative zu ver⸗ kehren. Baron von Frankenbergs Unſtern war ſein an ſich ſympathiſcher Wille, mehr als der prä⸗ ſidierende Verwaltungsbeamte zu ſein, an deſſen Poſition ſich viele andere Intendanten genügen laſſen. Er wollte, zugleich ausübender Künſtler ſein, Regiſſeur, Dramaturg, wenns gegangen wäre, auch Kapellmeiſter. Aber dafür fehlten ihm Erfahrung und Vorbildung. Das hatte beſon⸗ ders die Oper zu büßen, deren gukes Enſemble er durch von ihm ſelber erwählte Kräfte erſetzte, die das Publikum aus dem Theater trieben. Ein⸗ zelnes Gute, das er demgegenüber durchſetzte, reichte nicht aus, um die vielen Mißſtände aus⸗ zugleichen, die ſeine Dilettantismen im Gefolge hatten und ſo war es die Konſequenz, daß er ſchließlich eines Tages das Theater nicht wieder betrat, ohne daß er richtig hätte Abſchied nehmen können. Die Nachfolgerfrage iſt endgültig noch nicht gelöſt. Akademiſche Nachrichten. Prof. Dr. Auguſt Fick, der hervorragende Sprachforſcher, der ſeinen 80. Geburtstag be⸗ ging, iſt vom Kaiſer durch Verleihung der Großen Goldenen Medaille für Wiffenſchaft ausgezeichnet worden. Der Ordinarius für ſemitiſche Sprachen an der Bonner Univerſität, Prof. Dr. Heinrich Eugen Prym, iſt im 70. Lebensjahre ge⸗ ſtorben. Die ſiebente graphiſche Ausſtellung des Deut⸗ ſchen Künſtlerbundes in Hamburg. Die Jury des Deutſchen Künſtlerbundes hatte Freitag und Samstag vergangener Woche, ſo wird berichtet, in der Galerie Commeter in Hamburg die eingelieferten Werke für die gra⸗ phiſche Ausſtellung zu jurieren. Trotz der vielen Ausſtellungen dieſes Jahres war die Beteili⸗ gung quantitativ wie qualitativ eine außer⸗ ordentlüche. Ueber 3300 Werke waren zu ju⸗ rlexen, nur 900 können Platz erhalten. Nach der Jurierung erfolgte die Wahl für den dritten diesjährigen Preis: Villa Romana (1 Jahr Aufenthalt, Atelier, Wohnung in der Villa Romana in Florenz und 2000 Mark Bei⸗ hilfe). Auch da war die Beteiligung gauz ungewöhnlich: 135 Bewerber mit 1330 Werken. Den Preis erhielt Maler Moritz Melzer zurzeit Paris. In die engſte Wahl kamen: Maler A. Faure(Stuttgart), Maler F. A. Weinzheimer(Köln), Maler W. Klemm (Weimar).— Die Ausſtellung wird am 9. Mat eröffnet. Iſadora Duncan tanzt nicht mehr Man ſchreibt uns aus Paris: Das kragiſche Ende, das die beiden Kinder Iſadora Duncans fanden— das Auto, in dem ſie ſpazieren fuhren, ſtürzte mit ihnen in die Seine— hat über den Gemütszuſtand ihrer Mutter eine noch immer nicht behobene Depreſſion gebracht. In dieſer 4. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Mannheim, 7. Mar⸗ baren„Tonnen“ und einigen anderen„Neu⸗ heiten“ ſind die Karuſſells, Schießbuden und andere Verkaufsſtände in gewohnter Weiſe ver⸗ treten. Das Gewühle der Menſchen erhielt einen neuen Zufluß, als ſich gegen halb 6 Uhr der Menſchenſtrom vom Neckardamm über die Fried⸗ richsbrücke ergoß und im Getöſe der Meſſe unterging. Es war ein intereſſanter Anblick von der Friedrichsbrücke aus. Am weſtlichen Horizont der Rauch der Schlote von der Anilin⸗ ſabrik ſich mit den düſteren Wolken verbindend und längs des Neckars an der grünen Böſchung der ſchwarze Streifen der vom Rennen zurück⸗ kehrenden Menſchen, ein Bild menſchlicher Le⸗ bensfreude und Lebensgenuſſes im düſteren Grau des Alltags. Nur wenige hatten ſich von der allgemeinen Maſſe losgelöſt und waren ſtillere Wege gewandelt, doch ſonniger und er⸗ hebender muß ihnen der Nachmittag geweſen ſein. Ich meine die, die in der Ausſtellung des Deutſchen Künſtlerbundes in der Kunſthalle der Kunſt gehuldigt hakten. Eine kleine Gemeinde hatte ſich da nur verſammelt, doch die Wenigen waren ſicher nicht die Schlech⸗ teſten, auch ihnen gab dieſer Maientag Lebens⸗ freude und Lebensgenuß zur Stärkung für den Kampf der Wirklichkeit. Daß Mannheim ſich noch einen Reſt der kur⸗ fürſtlichen Gartenfeſte Karl Theodors mit ihren Feuerwerken und Illuminationen bewahrt hat und daß es ſeinen feſtlichen Veranſtaltungen etwas von jenem eigenartigen Reize auch heute noch zu geben verſteht, zeigte das Prome⸗ Radenkonzert unſerer Grenadierkapelle am Friedrichsplatz mit Illumination und bengali⸗ ſcher Beleuchtung des Waſſerturms. Auch die Leuchtfontaine war in Betrieb und der Feuer⸗ regen vom Dache des Waſſerturmes herab ver⸗ vollſtändigte den Kranz dieſes feenhaften Ge⸗ nuſſes. Trotz des am Abend einſetzenden Regens war halb Mannheim am Friedrichsplatz verſam⸗ melt, um den letzten Reſt des Maimarkt⸗Diens⸗ tags zu genießen. Weithin leuchtete der Schein des Feuers bis ein letztes Aufflackern den Tag in würdiger Weiſe abſchloß. e. 2 * Spezialprogramm der Mai⸗ Feſtwoche. Donnerstag, 8. Mai: Abends 8 Uhr im Hoftheater:„Der Widerſpenſtigen Zähmung“. Abends 79—11 Uhr am Friedrichsplatz Nachtfeſt mit Illumination, Promenadekonzert der Re⸗ gimentskapellte und großem Brillant⸗ feuerwerk.—½12 Uhr Beleuchtung des Friedrichsplatzes, 49—41 Uhr Lampionbeleuch⸗ 9bis ½10 Uhr Leuchtfontäne, 9 bis 212 Uhr Gasfackelbeleuchtung des Waſſerturmdaches, 10—411 Uhr auf dem Bau⸗ block zwiſchen Mollſchule und verlängerte Au⸗ guſta⸗Anlage großes Brillantfeuerwerk, 10—412 Uhr Leuchtfontäne. N Das volkstümliche Orgelkonzert in der Chriſtuskirche, das für heute Abend 8 Uhr angeſagt war, muß, wie Auns mitgeteilt wird, wegen eingetretener Störung guf Pfingſtmontag Abend 8 Uhr verlegt werden. 9. Badiſches Fängerbundesfeſt in Mannheim. (Pfingſten 1913.) Die„Feſtfahrt“ auf dem Rhein, die am Pfingſtdienstag den Beſchluß der Feſt⸗ lichkeiten bilden wird, verſpricht ſich doppelt intereſſant zu geſtalten, da gleichzeitig die Schweſterſtadt Ludwigshafen a. Rh. zu Ehren des Prinzregenten Ludwig bon Bayern eine ähnliche Flottenparade Verauſtaltet. Die Rheinſchiffahrtsbehörden von Judwigshafen und die Feſtleitung des Sänger⸗ feſtes haben ſich verſtändigt, ſo daß die Fahrt von unterhalb der Rheinbrücke etwa um 10½% Uhr vormittags gemeinſam rhein⸗ abwärts geht. In der Nähe der Anilin⸗ fabrik, die zu Ehren des Prinzregenten die mit großem Koſtenaufwande herzuſtellende hunte Fontaine, die aus den Fluten des Rheins ihren Strahl emporwerfen wird, in Tätigkeit treten läßt, wird gedreht und wieder aufwärts gefahren. Die badiſche Sängerſchaft auf den Mannheimer Feſtſchiffen wird, wenn der Prinzregent an der Spitze der Ludwigs⸗ hafener Flottille vorüberfährt, jeweils auf jedem Jahrzeug den„Badiſchen Sänger⸗ [yruch“ intonieren. Die Mannheimer Feſt⸗ ſchiffe, welche die Mannheimer Ree⸗ dereien in liebenswürdiger Weiſe zur Ve fügung ſtellen, ſchließen ſich zur gemeinſamen Fahrt denjenigen von Ludwigshafen in Kiellinie Die Feſtflotte dürfte alsdann aus etwa 16 beſtehen, die unter anderem teilweiſe mit Muſikkorps bemannt ſind. Die Großherzoglichen Herrſchaften haben durch das Geheime Kabinett wiſſen laſſen, daß ſie dem Feſtakt und Feſtkon⸗ zert am Pfingſtmontag von der großen Mittelloge der Empore des Roſen⸗ gartens aus anwohnen werden. Aus Mannheimer Sängerkreiſen ergeht die Anregung und Bitte an die Indu⸗ ſtrie⸗„ Handels⸗ und Gewerbewelt ſowie Behör⸗ den, den Angeſtellten, ſoweit ſie aktive Sänger ſind, den Pfingſtdienstag zum dritten Feiertag geſtalten zu wollen. Den Feſtzug am Pfingſtmontag nimmt das Großherzogspaar von einem neuher⸗ geſtellten Fürſtenzelt aus, das in der Auguſta⸗Anlage, mit Front nach dem Frie⸗ drichsplatz, errichtet wird, entgegen.* Der Vorverkauf der Gintrittskarten für die verſchiedenen Konzertveranſtaltungen und Bankette geht flott von ſtatten. Karten ſind ausſchließlich nur bei K. F. Heckel, Kunſt⸗ handlung Mannheim, zu haben. Die Großherzoglichen Herrſchaften werden dem großen Feſtkonzert am Pfingſtmontag definitiv anwohnen. Es ergeht nochmals die dringende und herz⸗ liche Bitte an die Bewohnerſchaft Mannheims, während der Feſttage, alſo von Pfingſt⸗ ſamstag bis Pfingſtdienstag, die Häuſer veichlich wenn An. Fahrzeugen beflaggen und irgend möglich auch ſonſtwie dekorieren zu wollen. * Ernannt wurden der Hilfsarbeiter beim Miniſterium des Innern Amtmann Otto Leers unter Verleihung des Titels Regierungsrat zum Hilfsreferenten bei dieſem Miniſterium, Ober⸗ ſteuerinſpektor Heinrich Stichs bei der Zoll⸗ und Steuerdirektion zum Finanzinſpektor, Finanzaſſeſſor Dr. Guſtav Weis von Ettlin⸗ gen zum Finanzamtmann und Finanzamtmann Karl Schütz beim Hauptzollamt Mannheim unter Verleihung des Titels Oberſteuerinſpektor Zum Juſpektionsbeamten bei der Zoll⸗ und Steuerdirektion. * Zugeteilt wurde Finanzamtmann Dr. Guſt. Weis dem Hauptzollamt Mannheim und Amtsaktuar Joſef Hofſtetter in Schopfheim dem Bezirksamt Offenburg als Reviſions⸗ aſſiſtent. * Ziehung der Mannheimer Maimarktslotterie. Bei der heute im Saale der„Liedertafel“ ſtatt⸗ gehabten Ziehung der Maimarktlotterie wurden Gewinne auf folgende Nummern ge⸗ zogen: 1. Gewinn ein Viererzug 53 547, 2. ein Paar Wagenpferde 4 481ʃ, 3. eln Arbeitspferd 17 771, 4. ein Arbeitspferd 14324, 5. ein Arbeits⸗ pferd 24107, 6. ein Arbeitspferd 56 512, 7. ein Arbeitspferd 66 541. Ferner fielen noch Ge⸗ winne auf 79050(eine Kalbin), 97847(eine Kuh), 75795(eine Kalbin), 22885 leine Kuh), 73 123(eine Kalbin), 55 455(eine Kuh).(Ohne Gewähr.) * Maimarktlotterie. Bei der diesjährigen Ziehung fiel das große Los— ein Vierer⸗ zug— auf Nr. 53 547 wiederum in die Glücks⸗ kollekte Schmitt. Es iſt dies das achte Mal, daß die Kollekte dieſen Haupttreffer zu verzeich⸗ nen hat. * Konkursverfahren. Ueber das Vermögen des Kaufmanns Anton Peſchke in Mann⸗ heim, Seckenheimerſtr. 10, wurde das Konkurs⸗ verfahren evöffnet. Konkursverwalter: Rechts⸗ anwalt Dr. Moekel. Konkursforderungen ſind bis zum 3. Juni einzureichen. Prüfung der angemeldeten Forderungen am Freitag den 27. Juni. Polizeibericht vom 7. Mai 1913. 8 Unfälle. In einem Fabrikanweſen im Induſtriehafen fiel am 5. ds. einem verheir. Former von hier eine Eiſenform auf die Beine, ſo daß er einen Bruchbeider Stimmung hat ſie den Entſchluß gefaßt, nicht mehr aufzutreten. Der Entſchluß wiegt für ſie Umſoſchwerer, als ihre öffentlichen Vorführungen in Paris— jüngſt auch wieder in Berlin— von großen Erfolgen begleitet waren. Die Künſtlerin will ſich jetzt nur noch der erzieheriſchen Tätig⸗ leit in ihrer Schule widmen, nachdem man ſie bon dem in der erſten Verzweiflung gefaßten Ent⸗ ſchluß, in ein Kloſter zu gehen, wieder abgebracht hal durch den Hinweis, daß ſie in ihrer Schule nöch ſo viel wertvolles tun könne. Der Ver⸗ zicht auf das öffentliche Auftreten Iſadora Dun⸗ cans fällt allerdings in eine Zeit, von der man wohl ſagen darf, daß die Miſſion der Duncan er⸗ füllt iſt. In ihrer Reform der Tanzkunſt der alten Balletſchule iſt ſie inzwiſchen von Talenten Überholt worden, von denen erheblich ſtärkere Wirkungen ausgingen, beiſpielsweiſe von den beiden Schweſtern Wieſenthal und von Jaques Daleroze. Sie tritt alſo zu einem Zeitpunkt ab, wy die Fortſetzer und Vollender ihres Beginnens gefunden ſind. Das Tagebuch des Kapitäns Septt. Der Herausgeber von Everybodys Maga⸗ zine“, Mr. White, war dieſer Tage in London, um Auszüge aus dem Tagebuch des Kapitän Seott zu machen, die mit etwa 60 Photographien zuerſt in der amerikaniſchen Zeitſchrift veröffent⸗ licht werden ſollen. Das geſamte Tagebuch wird gegenwärtig von Lady Scott und Commonder Gvans bearbeitet, während die Herausgabe DLeonhard Huxley übernommen hat. Das Tage⸗ buch des unglücklichen Polarforſchers beſteht, wie White mitteilte, aus 0 großen Bänden, die mit Bleiſtift geſchrieben ſind. Es iſt ausgezeich⸗ net erhalten und zeigt keine Sßuren davon, daß es neun Monate lang nach dem Tode des For⸗ ſchers in dem von den Unbilden der Witterung hart mitgenommenen Zelte in der arktiſchen Eiswüſte gelegen hat. Die drei letzten Bände enthalten die Schilderung des Vorſtoßes zum Südpol.„Was mir als das Bemerkenswerteſte auffiel“, ſagte White,„war die allerletzte Stelle, der Aufruf des Kapitäns Secott an ſein Land, für ſeine und ſeiner Kameraden Hinterbliebenen zu ſorgen: dieſe Worte ſind ohne jede Verbeſſe⸗ rung, ohne jede Ausſtreichung oder Hinzu⸗ fügung geſchrieben. Es ſind ergreifende Worte, und ſelbſt ein erfahrener Schriftſteller hätte ſie vielleicht nicht ohne Verbeſſerungen gleich in der Form niederſchreiben können, die Kapitän Scott fand. Man hat den Eindruck, daß er, als er die⸗ ſen ſchönen Aufruf ſo fließend niederſchrieb, von einem ſtarken Gefühl der Ergriffenheit und Er⸗ hebung beſeelt geweſen ſein muß.“ Das Tage⸗ buch des Matroſen Evans, der als erſter bei dem Zuge zum Pol den Tod fand, iſt jetzt der in Swanſea wohnenden Witwe ausgehändigt wor⸗ den; man hat dieſer jedoch das Verſprechen ab⸗ genommen, daß der Inhalt des Tagebuches nicht vor zwei Jahren bekanntgegeben werden ſollte. Aus dem Dollarlande zurück. Mit dem Norddeutſchen Lloyd⸗Dampfer„Kaiſer Mts. vormittags. Unterſchenkel davontrug.— Einem ledi⸗ gen Schloſſer von hier fiel am gleichen Tage in einer Maſchinenfabrik von der Neckarauerſtraße eine Eiſenſchiene auf das linke Bein, welches hierdurchgebrochen wurde.— Vor dem Portal des Hauptbahnhofes brach geſtern Nach⸗ mittag ein 24 Jahre altes Fräulein aus Köln infolge eines Schwächeanfalls zuſam⸗ men und mußte mittelſt Droſchke in das Allgem. Krankenhaus überführt werden. Von dem Führer des Automobils III. A. 177 wurde geſtern abend 7½ Uhr auf der Friedrichsbrücke hier ein noch unbekannter Mann umgefahren. Ob letzterer Verletzungen erlitten hat, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden, da er im Gedränge ver⸗ ſchwand. Ein Verſchulden des Chauffeurs ſoll nach Angabe von Augenzeugen nicht vorliegen. — Auf der Friedrichsbrücke wurde zu gleicher Zeit ein 7 Jahre altes Kind von einem Rad⸗ fahrer umgefahren und leicht verletzt. Verhaftet wurden 19 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen. Vereinsnachrichten. * Verein Volksjugend. Abfahrt zum Pfingſt⸗ ausflug Samstag, den 10., ab Bahnhof Ludwigshafen 4,47 nachm. mit Fahrkarte 4. Kl. Eiſenberg und Sonntag, den 11., ab Bahnhof Neckarſtadt 5,34 früh mit Fahrkarte nach Marnheim. Treffpunkt Villa Donnersberg. Von da über Königſtuhl durch das Falkenſteinertal nach Imsbach(Uebernachten und Bergwerksbeſichtigung.. Montag mit Bahn nach Frankenſtein, von da zu Fuß nach Forſthaus Iſenach und Weidental, Rückkunft ſpäteſtens 9,57 Ludwigs⸗ hafen. Geſamtfahrkoſten 2,75% Gäſte willkommen. Aumeldung bis Freitag Abend erwünſcht. Der auf 8. d. M. in Ausſicht geſtellte Vortrag des Herrn Walch über den„Einfluß der Natur auf ein dich⸗ teriſches Gemüt“ mußte auf 15. ds. Mts. verſchoben werden. 8 Vom Bad. Stenographenverband„Gabels⸗ berger“. Zu dem am Samstag und Sonntag in Raſtakt ſtattgefundenen diesjährigen Ver⸗ bandstag des Bad. Stenographen⸗ verbandes Gabelsberger hatten ſich zahlreiche Jünger Gabelsbergers eingefunden. Die Vertreterverſammlung war von 39 Verei⸗ nen mit 53 Vertretern und 3145 Stimmen be⸗ ſchickt. Die Vertreterverſammlung war ge⸗ ſchloſſen. Der Geſamtvorſtand wurde wieder⸗ gewählt; als Ort der nächſten Tagung wurde Offenburg beſtimmt. Am Wettſchreiben be⸗ teiligten ſich am Sonntag 360 Stenographen; es wurde geſchrieben mit einer Geſchwindigkeit von 80 bis 360 Silben. An das Wettſchreiben, das im Großh. Gymnaſium ſtattfand, ſchloß ſich ein Feſteſſen im Kreuz, an dem 200 Perfonen teil⸗ nahmen. Abends fand ein Bankett ſtatt, auf welchem das Refultat des Preiswettſchreibens hekannt gegeben wurde. Für die beſten Arbei⸗ ten waren wertvolle Preiſe beſtimmt. Meues aus Ludwigshafen. * Eine aufregende Szeue ſpielte ſich geſtern nachmittag in der Bismarckſtraße ab. Das Bür⸗ gerbräu hatte zum erſtenmale zwei junge Pferde benutzt, die noch nicht eingefahren waven. Bei der Ausfahrt ſcheuten die beiden Pferde und raſten den abſchüſſigen Hof hinunter über die Straße direkt in den dem Hof gegenüberliegenden Zigarrenladen. Der Kutſcher war unter⸗ wegs ſchon vom Wagen abgeſtürzt und wurde unter demſelben hervorgezogen. Glücklicherweiſe hat er keine Verletzungen erhalten. Das eine Pferd befand ſich bereits im Schaufenſter und hatte ſich in einem dicken Strom herausquoll. ausgeſtellten Gegenſtände wurden demoliert. Der Vorfall erregte einen größeren Auflauf.— „ Zum Empfang des Prinzregenten rüſtet ſich bereits die Stadt. Der Beſuch iſt je⸗ doch nur nach Stunden bemeſſen. Um 9 Uhr 8 Minuten vormittags trifft der Prinzregent am Dienstag nach Pfingſten hier ein, um bereits⸗ mittags 12 Uhr 30 Min. wieder abzureiſen. Die⸗ Empfangsſfeierlichkeiten erfolgen im Stadtrats⸗ ſaal. Dann beſichtigt der Prinzregent die Walz⸗ im Luitpoldhafen. Hierfür iſt eine Fahrt zu Schiff vorgeſehen. mühle, ſowie die Arbeiten Don Jag zu Fag — Gefüngnis für Wackel⸗ und Schiebetänze. Dresden, 6. Mai. Wegen Verübung öffent⸗ Wilhelm II.“ trafen von Newyork Caruſo und Emmy Deſtinn in Europa ein. Caruſo hat faſt, ſo wird den M. N. N. berichtet, 900 000 Mark für 60 Vorſtellungen verdient. Für das nächſte Jahr hat er unter noch viel günſtigeren Bedingungen neue Verträge abgeſchloſſen. Im Laufe des nächſten Monats wird ſich der große Tenor zehnmal im Covent Garden Theater zu London hören laſſen. Em my Deſtinn, die auf demſelben Schifffe in Plymouth ankam, wird, am Samstag im„Fliegenden Holländer“ auf⸗ treten. Die Künſtlerin hat 300 000 Mark von ihrer amerikaniſchen Tour heimgebracht. Kleine Mitteflungen. Ottilie Metzger⸗Lattermann, die erſte Altiſtin der Hamburger Oper, iſt zur Her⸗ zoglich⸗Anhaltiſchen Kammerſängerin er⸗ nannt worden. Für das 4. Bayeriſche Muſikfeſt, das vom 10. bis 12. Mai in Nürnberg ſtattfin⸗ det, wurden als Soliſten Frau Elfriede Goette, Emmi Leisner, Kammerſänger J. v. Raatz Brockmann und Georg A. Wal⸗ ter verpflichtet. Viktor Barnowsky, der Direktor der Kleinen Theater und demnächſt des Leſſing⸗ theaters in Berlin wurde von einer dortigen großen Filmfabrik gegen ein hohes Honorar verpflichtet, eine Anzahl künſtle⸗ riſcher Films zu inſzenieren. Direktor Robert, der bisherige Leiter der durch die Scherben am Hufe eine ſchwere Verletzung zugezogen, aus der das Blut Sämtliche tigeHandlungen Artiſt und 3 10 Tagen her vom Schöffengericht ngnis verurteilt worden. lichen Aerg iſt vom S Humoriſt Gefängnis und Aue zu 14 T Tagen C Gegen beide Urteile hatte Weber wie auch die Kgl. Staatsanwaltſchaft gegen das Urteil des öffengerichts Aue Berufung eingelegt. Weber hatte gelegentlich bei Vorſtellungen auf der Bühne u. a. auch den ſogenannten Schiebetanz vorgeführt und dabei ein anſtößiges Lied ge⸗ ſungen, wodurch er unter dem anweſenden Pu⸗ blikum Aergernis gegeben hatte. Auf Grund des Ergebniſſes der jetzigen Berufungsverhand⸗ lungen vor dem Landgericht Zwickau wurden beide Schöffengerichtsurteile abgeändert und der Angeklagte zu 80 und 100 Mark Geldſtrafe ver⸗ urteilt.— Schlimmer erging es dem Arbeiter Paul Denker aus Bromberg und der Kontori⸗ ſtin Martha Teichert aus Magdeburg, die in einem Tanzlokale Wackel⸗ und Schiebetänze tanzten. Sie wurden vom Saalbeſitzer mehrere Male auf das Verbot aufmerkſam gemacht, kehr⸗ ten ſich aber nicht an dasſelbe und erregten da⸗ durch bei mehreren Gäſten Aergernis. Sie hatten ſich deshalb vor dem Schöffengericht zu verantworten, das wegen Vergehens gemäß § 183 des Strafgeſetzbuches(Erregung von Aer⸗ gernis) gegen D. auf ſechs Monate Gefängnis und gegen die Tänzerin auf 50 M. Geldſtrafe oder ſechs Tage Gefängnis erkannte.— Zu dieſen Veurteilungen bemerkt der geſchäſts⸗ führende Vorſtand des Sächſiſchen Saalinhaber⸗ verbandes folgendes: Dieſes Urteil wird jeder Saal⸗ und Gaſtwirt mit Genugtuung begrüßen und dabei den berechtigten Wunſch hegen, daß überall die Behörden mit größter Strenge gegen dieſe mehr als unanſtändige Tanzerei vorgehen möchten. Nur mit Unterſtützung der zuſtändi⸗ gen Behörden wird es den Saal⸗ und Gaſt⸗ wirten möglich ſein, mit Erfolg die bedauerlichen Auswüchſe zu beſeitigen und den anſtändigen Tanz wieder zu Ehren zu bringen. — Die Hebung des Torpedabootes 8 8“ miß⸗ glückt. Swinemünde, 5. Mai. Die Oſtſee⸗ Zeitung berichtet: Bei ſchwerem Nordoſtſturm geht die See ſehr hoch bis über die Molen. Die Bergungsarbeiten an dem geſtrandeten Tor⸗ pedoboot„S“, das bereits drei Wochen am Oſtfeeſtrande auf der Höhe von Neuendorf liegt, mußten geſtern abend wieder eingeſtellt werden. Die Bagger haben in dem flacheren Waſſer größere Steinblöcke gefunden, an denen ſich der eine Bagger derart beſchädigt hat, daß er zur Reparatur in den Swinemünder Hafen werden mußte. Die Steine ſollen, wie ver⸗ lautet, durch Sprengungen beſeitigt werden. Der heutige Nordoftſturm verurſachen, daß der größte Teil der gebaggerten Riune wieder verfandet. — Eine leichtſinnige Wette mit dem Tode be⸗ zahlt hat der„Kieler Ztg.“ zufolge dort der Obermaſchiniſtenmaat Franke vom kleinen Kreu⸗ zer„Magdeburg“. In der Nacht zum Sonutag hatte er mit zwei Freunden die 90 10 ſchloſſen, vom Lorentzendamm aus den ſüdlichen Teil des Kleinen Kiels zu durchſchwimmen, Beim Austragen der Wette ertrank er. — Vergiftung durch Pilze. Schuoez, 7. Mal, Nach dem Genuß von Morcheln erkrankten geſtern mehrere Familien an Vergiftungserſcheinungen. Die beiden Kinder des Oberlehrers Schlemmer Münchener Kammerſpiele wird mit einem En⸗ ſemble Gaſtſpielreiſen unternehmen und zunächſt in Wien ſpielen. Eduard Stucken hat ein neues Graals⸗ Drama„Merlins Geburt“ geſchrieben, das ſich an die früheren Graalsdramen anſchließt. Ein Werk„Das Wundermädchen von Wildiſpuch liegt ebenfalls vollendet vor. Juagesſpielplan deutſcher Theater. Donnerstag, 8. Mai. Berlin. Kgl. Opernhaus: Das Rheingolbe— Kul. Schauſpielhaus: Der große König. Dresden. Kgl. Spernhaus: Triſtan und Iſolde.— — Kgl. Schauſpielhaus: Kyritz⸗Pyritz. Düſſeldorf. Schauſpielhaus: Komödie der Siebe. Fraukfurt a. M. Opernhaus: Die Heimkehr des Odyſſeus.— Schauſpielhaus: Wann wir altern⸗ Graf Pepi. Freiburg i. Br. Stadttheater: Die Maienkönigin. Das Nachtlager in Granada. Karlsruhe. Gr. Hoftheater: Der Fremdling. Das Winzerfeſt. 4 Köln. Operuhaus: Tanunhäuſer.— Schauſpielhaus; König Ottokars Glück und Ende. Mannheim. Gr. Hoftheater: Der Widerſpenſtigen Zähmung. München. Kgl. Hoftheater: Mignon.— Kgl. Reſdae theater: Belinde.— Gärtnerplatztheater: Hohei tanzt Walzer.— Schauſpielhaus: Mein Freus Teddy. 4 Straßburg i. Elſ. Stadttheater: Margarethe. Stuttgart. Kl. Haus: Geſinnung. Wiesbaden. Kgl. Theater: Der Freiſchſttz⸗ 4 8 2— 1 *0 N F ec bd Sir dc en d /// eneeenermmuns. nnheim, 7. Mai. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblotrſ. 5. Seite, ſind bereits geſtorben, das Dienſtmädchen ringt mit dem Tode. — Bergmannunglück. w. Eſſen, 7. Mai. Bei Dahlhauſen wurden heute vormittag auf der Zeche„Altendorf“ beim Hauen durch herab⸗ ſtürzende Geſtein⸗Maſſen 3 Perſonen verſchüttet. Zwei wurden getötet, der dritte ſchwer verletzt. — Eine verurteilte Nackt⸗Tänzerin. Paris, 6. Mai. Die ungariſche 21jährige Nackt⸗Tän⸗ zerin Ada Villany, die ihre Kunſt unver⸗ hüllt auch in München zur Schau geſtellt und deshalb mit der dortigen Polizei bereits Schwierigkeiten gehabt hat, hatte ſich geſtern hier wegen Verletzung der öffentlichen Sittlich⸗ keit durch ihre Darſtellungen zu verantworten. Der ſie verfolgende Staatsanwalt nahm die Sache nicht ſehr tragiſch und machte ſich über die junge Perſon und ihre Kunſttheorien und das äſthetiſche Geſchwätz der über ſie„Theoreti⸗ ſierenden“ geiſtvoll luſtig: Nach der Angabe der Angeklagten hätte in München ein deutſcher Profeſſor nach ihrer Vorſtellung geſagt:„Ich habe das Theater mit einer tiefen Dankbarkeit gegen den Schöpfer verlaſſen.“ Der Staats⸗ anwalt fürchtet, das Publikum habe bei der Vorſtellung nicht ſo ſehr den Schöpfer als das Geſchöpf geſehen. Polizeiinſpektoren haben feſt⸗ geſtellt, daß das Publikum bei dem Tanze der entkleideten Ungarin von keinerlei Tiefſinn und Erhabenheit der Gedanken beſchwert war, ſon⸗ dern nur die Bemerkung machte, ſie ſei etwas mager. Dieſe Ausſage unterbricht die Ange⸗ klagte mit der ſchnippiſchen Bemerkung, dieſe Zuſchauer hätten offenbar keine Künſtlerſeele. Der Richter bemerkte bei der Verkündigung des Arteils, der Gerichtshof habe, wie er mit Be⸗ dauern erkennen müſſe, offenbar auch keine Künſtlerſeele und ſehe ſich daher genötigt, ſie wegen Verletzung der öffentlichen Sittlichkeit zu 200 Francs Geldbuße zu verurteilen. Die badiſchen Tandtags⸗ wahlen. Das liberale Wahlabkommen. In einer Karlsruher Korreſpondenz der „Straßb. Poſt“ wird es vom Standpunkt der nationalliberalen Partei begrüßt, daß kein Groß⸗ block für den erſten Wahlgang zuſtande ge⸗ kommen iſt: Wäre ein Großblock ſchon für den erſten Wahlgang zuſtande gekommen, ſo hätte dies mur unter Wahrung des gegenwärtigen Beſitz⸗ ſtandes geſchehen können, und damit hätten die liberalen Parteien der Sozialdemokratie von ihren 20 Sitzen genau die Hälfte garan⸗ tieren müſſen. Dies ſind aber gerade die Sitze, die ſie erſt im zweiten Wahlgang und zwar mit liberaler Hilfe erhalten hat. Faſt alle dieſe letzteren 10 Mandate ſind zum unſicheren HBeſitztum der Sozialdemokratie zu rechnen, und es iſt nur zu begreiflich, daß die National⸗ liberalen in ſolchen Bezirken, in denen ſie zu⸗ dem noch ſtärker ſind, als die Sozialdemokra⸗ ten es nicht über ſich bringen konnten, ihren Bezirk kampflos der Sozialdemokratie wieder zu überlaſſen. Nachdem ſie ſeit den letzten Landtagswahlen mit aller Energie an dem Ausbau ihrer Organiſation und an der Stär⸗ kung ihrer Partei gearbeitet haben, möchten ſie natürlich auch einen Erfolg ihrer jahrelan⸗ gen Arbeit ſehen. Ueber den Inhalt des liberalen Wahlabkommens will der Karlsruher Korreſpondent der„Straßb. Poſt“ folgende Mitteilungen zu machen in der Lage ſein: Soweit bis jetzt bekannt geworden iſt, wird die Fortſchrittliche Volkspartei in 14 Bezirken, von deuen zur Zeit je die Hälfte vom Zentrum und der Sozialdemokratie ver⸗ treten iſt, Kandidaten aufſtellen. Es ſind dies die Wahlkreiſe Konſtanz⸗Ueberlingen⸗ Stockach(), Villingen⸗Donaueſchingen(), St. Blaſien⸗Waldshut(), Stadt Lörrich(11), Neuſtadt⸗Villingen(17), Ettenheim⸗Lahr(209, Wolfach⸗Offenburg(28), Ettlingen⸗Karlsruhe Land(39), Stadt Karlsruhe 1(41), Bruchſal⸗ Durlach Land(50), Stadt Bruchſal(51), Hei⸗ delberg⸗Wiesloch(55), Schwetzingen(56) und Heidelberg⸗Eberbach(68). Dazu kommen noch die ſieben Sitze der Partei, ſodaß ſie im gan⸗ zen etwa 21 Kandidaten, alſo etwas weniger als vor vier Jahren, aufſtellen wird. In allen anderen Kreiſen, die zum Blockabkommen gehören, nämlich in 17, wovon 17 zu ihrem derzeitigen Beſitz gehören, ſtellen die Natio⸗ nalliberalen Kandidaten auf. Wie be⸗ reits erwähnt, iſt die Stadt Mannheim vom Blockabkommen ausgeſchloſſen, weshalb da⸗ ſelbſt der Wahlkampf ausgefochten wird. Zum Schluß meint der Korreſpondent, daß der Wahlkampf an Schärfe und Leiden⸗ ſchaftlichkeit alle ſeine Vorgänger über⸗ keffen werde, hofften doch die Parteien der Rechten diesmal ihr Ziel zu erreichen und die Mehrheit in der zweiten Kammer zu erlangen. Lehte Nachrichten und Telegramme. *Münſter(Weſtfalen), 7. Mai. Zum Bi⸗ ſchof von Münſter wurde Kapitularvika⸗ und Generalvikar Johannes Poggenburg gewählt. Der Gewählte war Generalvikar in Münſter und iſt in Beverungen an der Weſer geboren. Er ſteht im 51. Lebensjahre. Berlin, 7. Mai. Geſtern abend kenterte bei Hoernum das Beiboot des Torpedobootes „G 89“/. Die darin befindlichen Perſonen, der Kommandant Kapitänleutnant von Zaſtrow mit den Torpedoobermatroſen Dorn und Gebhardt ſind ertrunken. Die Leichen ſind noch nicht ge⸗ borgen. Berlin, 7. Mai(Von unſ. Berl. Bur.) Das neue Zeppelin⸗Luftſchiff „Sachfen“, der bisher größte Luftkreuzer, wird am 1. Juni nach Berlin kommen. Es wird anſtelle der„Hanſa“, die nach Hamburg geht, in der Potsdamer Luftſchiffhalle ſtationiert, von dort aus werden bis zum 21. Juni Paſſagier⸗ fahrten unternommen. Am 22. Juni geht die „Sachſen“ zur Eröffnung der neuen Luftſchiff⸗ halle nach Leipzig. * London, 7. Mai. Der zweite Inter⸗ nationgle Kongreß zwecks Unterdrückung des weißen Sklavenhandels findet vom 30. Juni bis 4. Juli 1913 ſtatt. Der Beſuch des Prinzregenten von Bayern in Karlsruhe und der Pfalz. wW. Karlsruhe, 7. Mai. Der Prinzregent von Bayern hat den Michaelorden 4. Klaſſe dem Königl. bayeriſchen Konſul in Karlsruhe, Him⸗ melheber, verliehen und dem Intendanten des Großherzoglichen Hoftheaters, Geh. Hofrat Baſſermann geſtern abend ſein Bild in koſt⸗ barem Rahmen überreicht. *„ Karlsruhe, 7. Mai. Der Prinzregent von Bayern hat dem Baurat Karl Kupferſchmid, der geſtern vormittag im Beiſein des Großher⸗ zogs einen Vortrag über die Rheinxegulierung hielt, das Großkreuz des Verdienſtordens vom heiligen Michael verliehen. W. Karlsruhe, 7. Mai. Der Prinzregent von Bayern hörte heute vormittag in Gegen⸗ wart des Großherzogs von Baden den Vortrag des Baurates Otto Hauger über das Murg⸗ kraftwerk. Dem Referenten wurde das Ehrenkreuz des Verdienſtordens vom heiligen Michael verliehen. Später beſuchte der Prinz⸗ regent das Atelier des Bildhauers Profeſſor Schreyvogt, der gegenwärkig mit der Ausarbei⸗ tung eines Denkmals für den verewigten Prinz⸗ regenten Luitpold für ſeine Heimatgemeinde Mittenwalde beſchäftigt iſt. W. Karlsruhe, 7. Mai. Der Großherzog hat an bayeriſche Staatsbeamte und Offiziere Auszeichnungen verliehen und zwar das Ritter⸗ kreuz des Ordens Berthold I. Dem Oberſt⸗ leutnant und Flügeladjutanten Freiherr von Leonrod, die goldene Kette vom Orden des Zäh⸗ ringer Löwen, dem außerordentlichen Geſandten am Großh. Hofe Karl Graf von Moy, das Kreuz desſelben Ordens, dem Hofmarſchall Freiherr von Laßberg, dem Staatsrat Otto Rit⸗ ter von Damde, Chef des Kabinetts des Prinz⸗ regenten unddem General⸗Adjutanten von Wal⸗ derſtötten. W. Karlsruhe, 7. Mai. Um 2 Uhr 15 hat das Prinzregentenpaar die badiſche Hauptſtadt mittels Sonderzug wieder verlaſſen, um ſic über Germnersheim nach Edenkoben zu be⸗ geben. Zur Verabſchiedung auf dem Bahnhofe waren u. a. zugegen das Großherzogspaar und das Prinzenpaar Max von Baden. Von Auszeichnungen, die der Prinzregent heute noch verliehen hat, ſeien erwähnt: Ober⸗ bürgermeiſter Siegriſt von Karlsruhe erhielt das Bild des Regenten in ſilbernem Rahmen, Erſter Bürgermeiſter Dr. Paul den Michael⸗ orden 3. Klaſſe und Stadtgartendirektor Ries den Michaelorden 4. Klaſſe mit der Krone. w. Edenkoben, 7. Mai. Das Prinzregen⸗ tenpaar iſt mittels Sonderzug, von Karlsruhe kommend, gleich nach halb 4 Uhr hier eingetrof⸗ fen. Nach dem Empfang und der Begrüßung am Bahnhofe hielten die Kgl. Hoheiten unter feierlichem Glockengeläute ihren Einzug in die Stadt. Die Stadt iſt feſtlich geſchmückt. Der Prinzregent verweilt einige Tage auf Schloß Ludwigshöhe, von wo aus er mehrere Städte der Pfalz beſuchen wird. Der Anſchlag auf den Großherzog in Mannheim. * Freiburg i. Br., 7. Mai. Erzbiſchof Dr. Nörber richtete an den Landesherrn folgendes Telegramm: „Seiner Kgl. Hoheit Großherzog Friedrich, Karlsruhe. Die ſoeben erhaltene Kunde von dem ruchloſen Attentat auf Eure Königl. Hoheit er⸗ füllt das erzbiſchöfliche Ordinariat mit Entrüſtung und biefer Teilnahme. Eure Königl. Hoheit bit⸗ ten wir den Ausdruck innigſter Glückwünſche zur Errettung aus großer Gefahr entgegennehmen zu wollen. Gott ſchütze unſeren gnädigſten Lan⸗ desherrn. Nörber, Erzbiſchof.“ Auch die Freiburger Univerſität hat an den Großherzog ein herzliches Glückwunſch⸗ telegram geſandt. Das Wettſingen um den Kaiſerspreis in Frankfurt. W. Frankfurt a. M. 7. Mai. Der Kaiſer erſchien nachmittags zum Wettſingen der 4. Gruppe(8 Vereine) wieder ſehr pünktlich und wurde mit Hochrufen empfangen. Als zweiter Verein trat der Kölner Männergeſang⸗ perein in die Schranke mit ſeinen 271 Mit⸗ gliedern unter Profeſſor Joſef Schwavß und mit ſeinem Präſidenten L. v. Othegraven in ſeinen Reihen, der die Haiſerkette trug. Der Verein wurde mit Händeklatſchen begrüßt. Seine vorzügliche Wiedergabe des Preischors ſowohl wie ſein Wahllied„Reiters Morgenlied“ und ein Müllerlied von Zöllner fanden ſtürmi⸗ ſchen Beifall. Pagen brachten darauf auf einem Kiſſen die Preiskette zur Kaiſerloge. Hier hatten ſich auch Prinz und Prinzeſſin Friedrich Karl von Heſſen eingefunden. * Frankfurt a.., 7. Mai. Der für heute angemeldete Männergeſang⸗ Verein Gelſenkirchen hat heute nicht ge⸗ ſungen. Der Kaiſer verweilte bis zum Schluß der Vormittagsvorträge und unterhielt ſich meiſtens mit den Preisrichtern. Der Kaiſer nahm das Frühſtück bei dem Prinzen und der Prinzeſſin Friedrich Karl von Heſſen. An der Tafel nahmen auch der Großherzog und die Großherzogin von Heſſen teil. Auf der heutigen Automobilfahrt nach Frankfurt hielt der Kaiſer in Höchſt a. M. und beſichtigte dort, geführt von dem Oberbürgermeiſter und dem Landrgat, das neu⸗ Hergeſtellte Rathauns Im Wettſtreit der Männergeſangvereine ſang heute Vormittag von 10 Uhr ab die Dritte Gruppe. Das Publikum war verſtärkt durch Tauſende von Kindern aus den oberen Klaſſen der Frankfurter Knaben⸗ und Mädchenſchulen. Der Kaiſer traf bei noch im⸗ mer andauerndem Regenwetter im Automobil gegen 10 Uhr ein. Auch Prinz und Prinzeſſin Friedrich Karl von Heſſen waren erſchienen. Als der Kaiſer in der Hofloge ſichtbar wurde, ertönte ihm aus den Kehlen der Jugend ein dreifaches Hurra entgegen, worauf die Kinder das„Heil dir im Siegerkranz“ anſtimmten, welches alle Sänger und die Zuhörerſchaft mit⸗ ſangen. Um 11 Uhr trafen auch der Großherzog und die Großherzogin von Heſſen bei der Feſt⸗ halle ein und nahmen in der Hofloge Platz. Der Friede im Baugewerbe. JBerlin, 7. Mai.(Von unſ. Berl. Bur.) Die Generalverſammlung der Baugeſchäfte von Groß⸗Berlin hat geſtern nachmittag den Bericht des Vorſitzenden über den Verlauf der dies⸗ jährigen Tarifverhandlungen und den Eini⸗ gungsvorſchlag des Magiſtrates von Schultz an⸗ genommen. Die Tarifverträge mit den Maurern, Zimmerern, Betonarbeitern und Bauhilfsarbei⸗ tern werden auf drei Jahre bis zum 31. März 1916 verlängert. Die Arbeitnehmer erhalten am 1. Auguſt 1913 eine Lohnerhöhung von 2 Pfg. und am 1. Oktober 1914 wiederum eine Er⸗ höhung des Stundenlohnes um 2 Pfg. Die Organiſationen der Arbeitnehmer haben dieſen Vorſchlägen bereits zugeſtimmt. Somit iſt der Friede im Bauhandwerk Groß⸗Berlins auf drei Jahre geſichert. Der Mordprozeß Blume. Berlin, 7. Mai.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Poſen wird gemeldet: Die Vernehmung der angeklagten Frau Blume dauerte von Frei⸗ tag Mittag bis Montag, nahm alſo 2½ Tage in Anſpruch. Frau Blume bleibt dabei, daß ſie die Tat im Affekt ausgeführt habe. Vorgeſtern nachmittag wurde in die Vernehmung der Zeu⸗ gen eingetreten Die bis Montag mittag ver⸗ nommenen Zeugen hatten hauptſächlich über den Tatbeſtand, bezw. ihre Wahrnehmungen vor und nach der Tat ausgeſagt. Es kommen nur noch Leumundszeugen in Betracht, deren Verneh⸗ mung zwei Tage in Anſpruch nehmen wird. Danach werden die Plaidoyers beginnen. Geſtern gegen mittag wurden auch die Eltern der Ange⸗ klagten vernommen. Der Ausſchluß der Oeffent⸗ ch lichkeit wird im übrigen ſtreng durchgeführt. Arbeiterbewegung. EBerlin, 7. Mai.(Von unſ. Berl. Bur.) Von der Bergarbeiterſchaft Oberſchleſiens ſtreilen heute rund 70 pCt. Man erwartet in Inter⸗ eſſentenkreiſen, daß die Streiklage ſich vor den Feiertagen kaum noch ändern wird. Bis jetzt ſind keinerlei Einigungsverhandlungen in Aus⸗ ſicht genommen. W. Beuthen(Oberſchl), 7. Mai. Geſtern früh fehlten 39 715, abends 15340, heute früh 38 708 Bergleute; ein langſames, aber ſtetiges Abflauen iſt zu bemerken. Der Selbſtmord des Königsmörders. Berlin, 7. Mai.(Von unſ. Berl. Bur.) Ueber den Selbſtmord Schinas, des Mörders König Georgs von Griechenland wird aus Athen noch berichtet: Schinas war kurz nach ½ Uhr von einem Gendarmen und einem Ge⸗ fängnisbeamten begleitet nach dem Polizeibureau überführt worden, um dort von einem Revier⸗ beamten vernommen zu werden. Der Wärter nahm ihm die Handfeſſeln ab und ging hinaus, um die Droſchke zu bezahlen, während der Gendarm vor der Türe auf⸗ und abſchritt. Schinas befand ſich im Privatzimmer eines Beamten mit zwei anderen Beamten zuſammen. Einer von dieſen verließ das Zimmer und wäh⸗ rend die Aufmerkſamkeit des andern einen Augenblick von ihm abgelenkt wurde, ſprang Schinas auf das Fenſter zu, das 10 Meter über dem Straßenpflaſter liegt Schinas Tod trat auf der Stelle ein. 5 Der König von Spanien in Paris. W. Paris, 7. Mai. Der König von Spanien iſt um 10 Uhr 19 Min. auf dem Bahn⸗ hofe Bois de Boulogne eingetroffen und von den Mitgliedern der Regierung empfangen wor⸗ den. Die Bevölkerung begrüßte den König lebhaft. W. Paris, 7. Mai. Der König von Spanien und Präſident Poincaré trafen am Quai'Orſay ein, ohne daß es zu Zwi⸗ ſchenfällen kam. Neue Untaten der Wahlrechtsweiber. wW. London, 7. Mai. In der Nachbarſchaft Daily⸗News wurden heute vormittag Bomben entdeckt. Ferner ſoll ein Pavillon durch Feuer zerſtört worden ſein. Man ſchreibt die Schuld Anhängerinnen des Frauenſtimm⸗ rechts zu. w. London, 7. Mai. In der St. Paul⸗ Kathedrale wurde unter dem Stuhle des Biſchoſs heute morgen eine Bombe gefunden. Man tauchte ſie ſofort in Waſſer und übergab ſie der Polizei. Die Frage der Kolonjalanleihen. „Sondon, 7. Mai. In der geſtrigen Sitzung des Internationalen Kolonialinſtituts wurde die Frage der Kolonialanleihen behandelt. Das Referat hatte der frühere holländiſche Kolonial⸗ miniſter Frock. Er vertrat den Standpunkt, daß jeder Kolonie die zivilrechtliche Rechtsfähigkeit verliehen werden ſolle, und ſprach ſich dagegen aus, daß das Mutterland eine Garantie für Kolonialanleihen übernehme, wohl aber ſei jedesmal die Anleihe durch die heimiſche Regie⸗ rung zu genehmigen. In der Diskuſſion erklärte der frühere Staatsſekretär Dernburg, daß eine allgemeine Regel nicht aufgeſtellt werden könne und entwickelte die Grundſätze des deutſchen Ko⸗ lonialanleihenſyſtems. Profeſſor Köbner⸗Ber⸗ lin betonte, daß wichtiger als alle juriſtiſchen Konſtruktionen eine wirkliche Bereitwilligkeit des heimiſchen Geldmarktes für Kolonialanleihen ſei. Beiſpielsweiſe habe der Londoner Markt ohne Garantie des Mutterlandes an Canada, die auſtraliſchen Kolonien und Neufeeland mehr als 6½ Milliarden geliehen und zwar aus⸗ nahmslos zu einem Zinsfuß zwiſchen 3 und 4 Prozent, während der ortsübliche Zinsfuß oft doppelt ſo hoch ſei. In dieſer Richtung müßte ſich jede vorwärtsſtrebende Kolonjalnation öko⸗ nomiſch betätigen. In der Debatte ſprachen U. a. Profeſſor Rathgen⸗Hamburg, der frühere portugieſiſche Miniſter Graf Penha⸗Garceia, der franzöſiſche Kolonialpolitiker Chailley und Sir Jenningham. Der Balkanktieg. Die Tripleentente für eine europäiſche Okkupation Albaniens. * Petersburg, 6. Mai. Ueber den Inhalt eines Geſpräches zwiſchen Saſonow und Delcaſſs erfährt„Den“ aus autoritativer Quelle, daß Saſonow erklärte, Rußland könne eine Okku⸗ pation Albaniens durch eine oder zwei Mächte keinesfalls zulaſſen, ſondern höchſtens eine al l⸗ gemeine europäiſche Okkupation. Albanien müſſe eine autonome Provinz unter europäiſchem Protektorat werden. Aus den Verhandlungen zwiſchen den Mächten der Tripleentente geht„Den“ zufolge hervor, daß auch Frankreich und England eine öſterreichiſch⸗ italieniſche temporäre Okkupation nicht zulaſſen werden. In Wien hat dieſe Nachricht die Beſorgnis geweckt, daß Rußland und Frankreich nur die Gelegenheit erwarteten, um das was Oeſterreich⸗ Ungarn und Italien geſchaffen haben, für ihre eigenen Zwecke zu benützen und in Albanien feſten Fuß zu faſſen. So erklären ſich die Be⸗ mühungen Oeſterreich⸗Ungarns, über die wir be⸗ richtet haben, ein Zuſammenwirken zwiſchen Eſſad und der albaniſchen Regierung herzuſtellen und die Rückſendung der Truppen Eſſad Paſchas und Dſchavid Paſchas nach Anatolien zu be⸗ wirken. Die dadurch eingeleitete Beruhigung Albaniens ſoll verhindern, daß das ganze alba⸗ niſche Problem in dem Sinne, wie es die Mächte der Tripleentente wünſchen, wieder ins Rollen gebracht werde. Vullſtändige Ruhe in Beirut. * Berlin, 7. Mai. Nach einer bei der hie⸗ ſigen türkiſchen Botſchaft eingelaufenen Mel⸗ dung ſtellen ſich die Nachrichten einiger Blätter über die Lage in Beirut als böswillige Erfin⸗ dungen dar. Dort herrſcht vollſtändige Ruhe, Morde in Armenien. W. Konſtantinopel, 7. Mai. Nachrichten des armeniſchen Patriarchats zufolge wurden Armenier im Sandſchak Muſch von Kurden ermordet. Ein armeniſches Dorf wurde geplündert. Von armeniſcher Seite werden fortgeſetzt Tabellen über Miffetaten vun Kurden veröffentlicht. Ein im Vaufe der vorgeſtrigen Sitzung der armeniſchen Na⸗ tionalverſammlung verleſener Bericht ſtellt die Lage in Adana als derart bebrohlich dar, daß der St. Paul Kadethrale und im Bureau der „7—— ſogar Maſſakre zu befürchten Ne. Kasseler in blauen Kartons mals losel) trinkt, Algemeine Körperstfpäche ist in unserem nervösen Zeitalter leider ein weitverbreitetes Ubel. Wer regelmäßig morgens und abends (Nur echt für 1., nie- kommt bald Wieder 2u Kräffen. 6. Seim, General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblattj. Mannheim, 7. Mai. Volkswirtschaſt. Papyrus.-., Mannheim. In der heute vormittag unter Vorsitz Herin Geh Kommerzienrats Dr. C. abgehaltenen Generalversammlung der Gesellschaft, in der 4520 Aktien durch 12 Ak- tionate vertreten waren, wurde vom früheren Herrn Generaldirektor Lenz bei der Papyrus resp. seinem Rechtsbeistand eine Reihe von Anfragen gestellt und sodann gegen die Be- BFotrest des Haas schlüsse der Versammlung Protokoll erhoben. Vor Eintritt in die Tagesordnung unter- breitete der Vorsitzende der Versammlung die Anfrage, ob sie damit einverstanden sei, daß der Reichtsbeistand des Herrn Lenz, dessen Aktien zu spät angemeldet worden seien, an der Generalversammlung teilnehmen könne. Es Frurden keinerlei Einsprüche erhoben. Der Rechtsbeistand des Hrn. Lenz führte so- dann aus, daß er einige Anfragen zu richten habe. Es geschehe dies zut Wahrung des Rechtsstandpunktes des Herrn Generaldirek- tors Lenz. Der Redner beanstandete dann zu- erst die Ausführungen im Geschäftsbericht, wo gesagt ist, daß das erste Semester des Berichts- jahres einen weiteren bedeutenden Verlust er- geben habe und daß es jedoch infolge durch- greifender Verbesserungen im Betriebe und er- zlelter teilweiser Erhöhung der Verkaufspreise im zweiten Halbjahr bereits gelungen sei, die- gsen Verlust bis auf M. 39 220,66 wieder auszu- gleichen, wobei die Abschreibungen berück⸗ sichtigt seien. In diesen Ausführungen läge eine Unterscheidung zwischen den Ergebnissen des ersten und zweiten Semesters. Zu diesem besseren Resultat sei man nur gekommen, daß man Posten, die demersten Quartal gut zu schreiben wären, dem zweiten Semester guüut buchte. Der Redner verlangt dann Auskunft, worin die durchgreifenden Verbesse- rungen bestanden hätten und warum die Krepp- fabrikation aufgegeben worden sei. Zu dem Bericht des Aufsichtsrats bemerkt der Rechts- beistand des Herrn Lenz, daß im Aufsichts- ratsberichte ausgeführt ist, daß der bisherige technische Leiter ausgeschieden sei. Herr Lenz sei bei der Papyrus Generaldirektor gewesen. Der Bericht enthalte damit eine formelle Ungenauigkeit, da Herr Lenz Gezeral- direktor gewesen sei und der technische Be- trieb seit Bestehen der Papyrus bis heute in den Händen des Herrn Direktor Büchner sei. Bezüglich der Bilanz stellte der Rechtsbei- stand des Herrn Generaldirektors Lenz eine Reihe von Anfragen bezüglich des Zellstoff- lieferungsvertrages zwischen der Pa- pyrus und der Zellstoff-Fabrik. Er betont ins- besondere, daß nach Ansicht des Herrn Lenz ein erheblicher Betrag unter Debitoren in die Bilanz eingestellt wurde, der sich aus einer Forderung der Papyrus an die Zellstoff auf Schadeusersatz wegen nicht richtiger Erfüllung des Zellstofflieferungsvertrages er⸗ gebe. Diese Forderung erreiche eine Höhe, daß dadurch nicht allein der Verlust des letzten und auch der vergangenen Jahre getilgt, sondern darüber hinaus noch eine Divi- dende an die Aktionäre verteilt werden könne. Der Aufsichtsrat habe das Verlangen des früberen Vorstandes auf Geltend-⸗ machung von Schadensersatz-An- s prüchen gegen die Zellstoff-Fabrik, die sich auf die Lieferung einer vertragswidrigen Qualität Zellstoff zu hohen Preisen und Be- lastung mit gelieferten Zellstoffmaschinen be⸗ ziehe, abhgelehnt. Herr Geh. Kommerzienrat Dr. H Haas erwiderte auf verschiedene Anfragen des Vor- redners, betonte aber, daß er von einer Beant- wortung sämtlicher Anfragen schon mit Rück⸗ sicht auf das Geschäftsinteresse und dem schwrebenden Prozeß Abstand nehmen müsse. Was der Vorredner an den Bericht des Auf- sichtstats auszusetzen habe, sei ihm nicht recht klar, da es im Bericht doch heiße, der bisherige technische Leiter des Unternehmens, Herr Generalditektor Wilhelm Lenz. Was die Bilanz betreffe, so sei diese richtig aufgestellt. Was den Lieferungsvertrag zwischen der Zell- stoff und der Papyrus betreffe, so sei dieser sinngemäß geandert worden. Samtlich Vorschläge der Verwaltung wur⸗ den genchmigt mit allen gegen die von Herrn Generaldirektor Lenz vertretenen 2589 Aktien, cder gegen die Beschlüsse Widerspruch zu Pro- tokoll erhob. Die turnusgemäß aus dem Aufsichtsrat aus- scheidenden Herren Kommerzienrat Emil Enselhard und Direktor Dr. Hans Clemm Wurden mit allen gegen die Stimme des Herrn Lenz wiedergewählt. Der Rechtsbeistand des Herrn Lenz bean- tragte hierauf auf Grund des 8 254 des Han- delsgesetzbuches die Einberufung einer außerordentlic hen General-Ver- Sammlungs mit naehstehender Tagesord- nung: 1 iuset 8 gentShtliehen Sachve St zeu-Kommissſon zur Prütung der Ver⸗ tragsverhältnisse mit der Zellstoff-Fabrik Waldhof, und 2. Geltendmachung von Schadensersatzan- . on Vorstand und Aufsichtsrat wegen Wahrung der Interessen der Pa- pyrus Gesellschaft gegenüber der Zellstoff- fabrik Waldhof. Herr Geh. Kommerzienrat Dr. Haas ist der Ansicht, daß durch eine außerordent- liche Genetalversammlung nicht mehr erreicht werde. Er habe zwar nichts dagegen einzu- wenden, wenn der Vorredner darauf bestehe. Herr Rechtsanwalt Dr. Wilh. Haas ver⸗ tritt die Ansicht, daß eine Verletzung der ge- setzlichen Vorschriften, wie der Rechtsbei- stand des Herrn Lenz geglaubt habe, absolut nicht vorliege. Herr Direktor Dr. Hans Clemm stellt den Antrag, die Kosten der außerordentlichen Ge- neralversammlung dem Antragsteller bürden. Der Antrag auf Einberufung einer außer- ordentlichen Generalversammlung wurde mit allen gegen die Stimme des Herrn Lenz ab gelehnt. aufzu- Oberrheinische Versicherungs-Gesellschaft, Marmnheim. Die„Oberrheinische Versicherungs-Gesell- schaft“ in Mannheim schließt ihr sechsund- zwanzigstes Geschäftsjahr mit einem UDeber⸗ schuß von M. 736 231,84 gegen 721 564,47 im Vorjahre ab. Der Aufsichtsrat derselben hat beschlossen, in der am 30. Mai cr. stattfindenden General⸗ versammlung die Verteilung einer Divi⸗ dende Prozent gleich M. 62,50 pro Aktie(gleichwie im Vorzahre) in Vorschlag zu bringen. . Rheinische Chamotte- und Dinaswerke in Köln. In der Generalversammlung wurde die sofort zahlbare Dividende auf 8 Proz en t fest- gesetzt. Es wurde mitgeteilt, daß in den letz- ten Jahren für Neuanlagen rund 3,5 Millionen Mark ausgegeben wurden, auf welche etwa 2,3 Millionen Mark abgeschrieben waren. Dadurch sei die Leistungsfähigkeit des Unternehmens wesentlich gehoben und Sleichzeitig die Seibst- kosten herabgedrückt, trotzdem eine erhebliche Steigerung der Löhne und der Materialkosten eingetreten sei. Das Unternehmen sei gut be⸗ schäftigt und wenn auch der Eingang an neuen Aufträgen neuerdings etwas langsamer sich zeige, so glaube man doch, für das laufende Jahr ein günstiges Resultat erzielen zu kön⸗ nen. Vvon 2 5 r. Wicking'sche Portland-Zement- und Was⸗ Serkalkwerke in Recklinghausen. In der am Dienstag abgehaltenen General-Versammlung waren 1 060 000 M. vertreteg. Die sofort zahl⸗ bare Dividende wurde auf 5 Prozent fest⸗ Sesetzt. Nach Mitteilung der Verwaltung kom⸗ men die Neuanlagen in Lengerich und Fried- richshorst im laufenden Monat in Betrieb. Sie sind auf eine Produktionsmöglichkeit von jähr- lich 2 Millionen Fässer eingerichtet. Von der Begebung einer Anleihe habe die Verwaltung im Hinblick auf die ungünstige Lage des Geld- marktes Abstand genommen. Es sei im übri⸗ gen möglich, daß man diese Anleihe ganz um- gehem könne, weil Aussichten beständen, auf den wertvollen Grundbesitz der Gesellschaft eine Hypothek zu bekommen. Gegenüber Be⸗ mängelungen über die angespannte Bilanz der Gesellschaft bemerkte der Generaldirektor, daß auf die Neuanlagen ausreichende regulare und außerordentlienhe Abschreibungen vorgenom- men worden seien. Man sei zu diesen Neu⸗ anlagen gezwungen worden, um die Stellung der Wiekingschen Werke in der Zementindu- strie zu behaupten, welche durch das Zement- syndikat sehr zu Ungunsten des Unternehmens verschoben worden Wwar. Der Absatz an Ze ment habe sich gehoben infolge vermehrten Bedarfes der Behörden. Dagegen sei das Kalk⸗ Seschäft etwas zurückgegangen. Die kinan- zielle Lage der Gesellschaft könne als eine durchaus gesunde bezeichnet werden. Pie Bankschulden stellten sich am 1. Mai auf nur etwa 735 o M. Ob tes möglich sein werde, ein neues Syndikat im Umfange des jetzigen zu⸗ stande zu bringen, lasse sich heute noch nicht sagen. Doch werde es möglich sein. die lei- stungsfähigen Werke zu einer Verkaufsvereini⸗ Sung zusammen zu bringen. —— Mapnhelmer Effektenbörse. 7. Mai. Die heutige Börſe verlief in feſter Haltung, namentlich erfuhren einzelne Induſtrie⸗Aktien be⸗ trächtliche Kursſteigerungen. Anilin notierten 362., Weſteregeln 195., H. Schlinck u. Co.⸗Aktien 170 G. ex. Div., Zellſtofffabrik Waldhof Aktien 236., Zuckerfabrik Fraukenthal⸗Aktien 399 G. und Zucker⸗ fabrik Waghäuſel⸗Aktien 206 G. Telegraphisehe Handelsberlente. Neue Börse Frankfurt aà. M. Frankfurt, 7. Mal. Die heutige General- Versammlung beschloß die Auszahlung von wie⸗ der 3 Prozent Dividende. Vereinigte nord- und süddeutsche Sprittwerke und Preßhefenfabriken Bast Akt.-Ges. Frtnkfurt a.., 7. Mai. Wie die Ge⸗ sellschaft mitteilt, hat sie die Preßhefen- und Spiritusfabrik der Firma Eulsdorff u. Schäfer in Frechen bei Köln angekauft. Der Besitz antritt dieser Fabrik erfolgt am 1. Oktober 1913. Der Kaufpreis beträgt M. 110 Mill. und wird durch Uebernahme einer Hypothek von M. 400 oo und der Rest aus laufenden Mitteln Sedeckt. Von der Erwerbung dieser gut ein⸗ gerichteten Fabrik erhoffen sich die Gesell- schafter, besonders der Produktionsverhält- nisse wegen, einen guten Erkolg. Die vor einem Monat von einem Konsortium von der Bast ·G. erworbene Preßhefen- und Spiritusfabrite von der Firma S. Oppenheimer in Nieder-Mars- berg hat ihr Hefeproduktionsrecht àn die Aktiengesellschaft F. Wulff in Were abgetre⸗ ten. Die Erträgnisse der Fabriken im ersten Semester waren It. Frkf. Ztg. gut und wenn nicht unvorhergesehene Ereignisse eintreten, rechnet man mit einer erhöhten Dividende(im Vorjahre 12 Prozent). Vom Stahlwerksverband. r. Düsseldorf, 7. Mai.(Priv.-Tel. des Mtunh. Gent. Anz.) Die Direktion schätzt den Abrilversand auf-Produkte auf insgesamt rund 562 oo0 t gegen 562 272 t im Vormonat und 468 293 t im April 1912. Hiervon entfal- len auf Halbzeug rund 138 oo0 t gegen 151 688 bezw. 130 Oo47 t, auf Eisenbahnmaterial rund 230 OO0 t gegen 232 437 bezw. 151 276 t und auf Formeisen rund 194 000 t gegen 178 152 t bezw. 186 970 t. Neueste Dividenden-Ausschüttungen. r. K 6 1 n, 7. Mai.(Priv.-Tel. des Mannh. Gen.-Anz.) Der Aufsichts'at der Vereinigten Westdeutschen Kleinbahnen beantragte eine Dividende von 3 Prozent wie im Vorjahre. Die Generalversammlung findet am 5. Juni statt. Aus der Zementindustrie. r. Münster, 7 Mai.(Priv.-Telegr. des Mannh. Gen-Anz.) Der Aufsichtsrat der Port- landzementwerke Mark in Neubeckum bean- tragte bei erhöhten Abschreibungen und Rück⸗ stellungen wieder 4 Prozent Dividende.— Der Aufsichtsrat der Finkenberg-Portland-Zement- werke schlagt vor, den Reingewinn von 82 956 Mark nach Dotiefung verschiedener Fonds auf neue Rechnung vorzutragen und von einer Di⸗ vidende abzusehen. Im Vorjahre wurde mit einem Verlust von 37 422 M. abgeschlossen. Diamanten-Ausbeute. Hamburg, 7. Maj. Bei den Vereinigten Diamantminen.-G. betrug lt. Frkf Ztg. die Ausbeute im April 3294 Karat gegen 25 539 K. im März und 2444 K. im April 1912. Akkumulatorenfabrik.-G. in Berlin-Hagen. Berlin, 7. Mai. In der Generalversamm- lung wurde It. Frkf. Ztg. erwidert, dab man der Siemens u. Halske.-G. den Kaufpreis kür das im Jahre 1914 zu übernehmende Grund. stück Askanischer Platz bereits jetzt als Dar- lehen gegeben habe. Die Ausblicke für das neue Jahr seien freundlicher. Wenn Störun- gen ausblieben, slaubt man wieder ein zukrie- denstellendes Ergebnis zu erzielen. Immerhin sei nicht zu übersehen, ob man mit einem er⸗ höhten Kapital zu rechnen habe. Preiserhöhung der Ver. deutschen Flachs- Spinnereien. Berlin, 7. Mai. Die Vereinigten deutschen Flachsspinner erhöhten It. Frkf. Ztg. die Preise für Flachsgarn um 1 Mark pro Schock. Für Werggarn vereinbarte man eine wesentlich höhere Preisstellung. Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken. Berlin, 7. Mai. Aus Bankkreisen und der der Gesellschaft nahestehenden EKreisen wird versichert, daß vorläufig keinerlei Bera⸗ tungen über eine vorzunehmende Kapitals-Er- höhung in Aussicht genommen seien. Deutsche Hypothekenbank. Berlin. 7. Mai. Die Generalversamm⸗ lung setzte die Dividende auf 8 Prozent fest. Aus der Lederindustrie. Berlin, 7. Mai. In einer Versammfung deutscher Lederhändler wurde nach hiesigen Blättern einer Kommission die Ausarbeitung Von Konditionen für eine zu bildepdes Kartell übertragen, die hauptsächlieh eint Verbesse⸗ rung der bisher sehr weitsichtigen Zahlungs- bedingungen herbeiführen soll. ** Karlsruher Eiſenbahngeſellſchaft.⸗G. Karlsruhe, 7. Mai. Der Stadtrat hielt geſtern Nachmittag eine außerordeutliche Sitzung ab, die bis ſpät Abends dauerte. In dieſer Sitzung kam die Vorlage über die geplante Vergeſellſchaft der ſtädtiſchen Straßenbahn zur Beratung. Der Stadtrat hat den von ihm mehrfach vertraulich beratenen und in einigen Punkten abgeänderten Vorſchlag der Denk⸗ ſchrift des Oberbürgermeiſters über die ſtädtiſchen Verkehrsanſtalten in ſeiner Mehrheit zugeſtimmt. Wie erinnerlich, ſieht jene Deukſchrift, aufbauend auf dem Prinzip des ſogenannten gemiſchten Betriebes, die Bildung einer Aktien⸗Geſelkſchaft„Karlsruher Eiſenbahngeſellſchaft“ vor an der zich die Stadt Karls⸗ ruhe mit 51 Prozent, die Süddeutſche Eiſen⸗ bahngeſellſchaft mit 28, die Rheiniſche Schuckertgeſellſchaft mit 21 und zwei Ban⸗ ken(zur Erreichung der geſetzlich geforderten Zahl ton fünf Gründern] mit ſe 1 Prozent des Aktien⸗ kapitals beteiligen. Die Stadt ſoll in die Geſellſchaft ihre Straßenbahn und ihr Elektrizitätswerk ein⸗ bringen, die Süddeutſche Eiſenbahngeſellſchaft ihre Lokalbahnen Durmersheim⸗Karlsruhe und Karls⸗ ruhe⸗Spöck. Nunmehr wird die eigentliche Vorlage ausgearbeitet werden, die dann den Bürgerausſchuß beſchäftigen wird. Von der Fraukfurter Börſe. Frankfurt a.., 7. Mai. Vom 8. ds. an werden notiert: 1) Die Aktien der Daimler Motoren⸗ Geſ., exkl. Div.⸗Coup. Nr. 3 reſp. Nr. 2(12 Prozent), 2 Die Aktien der Pockorny u. Wittekind.⸗G. exkl. Div.⸗Coup. Nr. 18, reſp. 4, reſp. 2,(10 Prozent). 3 Telegraphisehe Börsenberlehte. Frankfurt a.., 7. Mai. Fondsbörſe. Die meiſten Papiere traten bei feſten Kurſen in den Ver⸗ kehr. Der Geſchäftsverkehr geſtaltete ſich aber nicht ſo umfangreich als in den letzten beiden Tagen. Die Aufmerkſamkeit der Spekulation wuürde auf die Geld⸗ lage gelenkt. Deshalb herrſchte Zurückhaltung vor. Man hatte den Eiundruck als ob ſeitens des Verkehrs wieder hie und da Beträge abgegeben werden, die in normalen Zeiten zurückfließen würden. Der hieſige Privatdiskont zog ½ Prozent an. Von den Bank⸗ papieren ſind öſterreichiſche Eredit feſt, Diskonto ſchwankend 184—183. Deutſche Bank und Handels⸗ geſellſchaft höher bezahlt. Unter den Transport⸗ werten wurden Lombarden lebhaft gehandelt. Im Anſchluß an Wien, welches als Käufer auftrat, konnte der Kurs bis Wanziehen. Staatsbahn und Orient feſt. Von Schiffahrtswerten ſtanden Llond in Nach⸗ frage bei erhöhtem Kursniveau. Paketfahrt gut be⸗ ————————— hauptet. Elektropapiere wenig verändert. Lameyer Licht u. Kraft höher. Der Montanmarkt lag ruhiger. Eine Ausnahme machte Harpener, welche den Kurs von 19936 bis auf 201 ſteigern konnten. Konkordig und Friedrichshütte ſeſt. Phönix gut behauptet, Luxemburger und Gelſenkirchen ſchwächten ſich etwas ab. Der Rentenmarkt lag ruhig. Anregend wirkte für öſterreichiſche und ungariſche Fonds der Abzug der Serben aus den albaniſchen Gebieten und Die Beilegung der Djakowa⸗Affäre. Türkenloſe feſt. Mexikauer ſtanden beſſer, ebenſo Chineſen. Meinungskäufe führten vereinzelt am Kaſſainduſtrie⸗ markte zu einem Teudenzumſchwung. Von chemiſchen ſtellten ſich höher Scheideanſtalt 3/½, von Maſchinen⸗ fabriken Daimler 17, Adler 4,40 höher. Kunſtſeide bis 70 bez. Im weiteren Verlauf wurde die Tendenz ſchwankend, da vonſeiten der Spekulation Reali⸗ ſationen vorgenommen wurden. Harpener blieben weiter lebhaft, ebenſo auch Lloyd. An der Nachbörze ruhig und gut behauptet. Berlin, 7. Mai. Fondsbörſe. Nach ber be⸗ trächtlichen Kursſteigerung der beiden letzten Tage trat heute an der Börſe aufaugs Realiſationsneigung ſtärker hervor, wodurch die Teudenz ein ſchwächeres Ausſehen erhielt. Die Spekulation folgte der von Wien ausgegebenen Hauſſeparole daher zunächſt nicht, beobachtete vielmehr auch im Zuſammenhang mit der geſtrigen Newyorker Ermattung Zurückhaltung. Am Montanmarkte und in Schiffahrtswerten waren da⸗ her bis 1 Prozent Kursrückgänge, bei Canada von 2 Prozent zu verzeichnen. Die übrigen Gebiete waren nur wenig niedriger, vereinzelt ſogar in Rückwirkung der höheren Wiener Kurſe höher, beſonders für öſterreichtſche Werte. Für Schiffahrtswerte belebte ſich aber noch in der erſten Stunde das Geſchäft, wo⸗ bei Lloyd auf angebliche Bremer Käufe ihre Slei⸗ gerung wieder aufnahmen. Für die Beliebtheit dieſer Ware wurde außerdem noch auf die hohen Aus⸗ wandererziffern im April verwieſen. Am Montan⸗ markte fanden größere Käufe, beſonders in Harpener ſtatt, ſo daß dieſe den Kurs von 200 wieder ütber⸗ ſchritten. Hiervon ausgehend kam die innerlich ſeſte Grundſtimmung der Börſe wieder zum Durchbruch, doch haftete der Kursgeſtaltung ein uneinheltlicher Zug an, beſonders am Montanmarkte. Von öſter⸗ reichiſchen Werten wurden Credit und Lombacden auf höhere Wiener Kurſe weiter aus dem Markte genom⸗ men. Auf den Ultimomärkten hat die Beteiligung des Privatpubilkums im Geſchäft nachgelaſſen, da⸗ gegen erhielt die Spekulation weiter größere Ge⸗ ſchäfte im freien Verkehr, zu teils höheren und teils ſchwankenden Kurſen in den ſchweren Werten, wie Daimler, Akkumulatoren, Deutſche Waffen uſw. Die feſte Tendenz trat ſpäter in weiteren leichten Kurs⸗ beſſerungen auch auf den Ultimomärkten ſtärker her⸗ vor. Sie kam beſonders der Kursentwicklung der ruſſiſchen Banken, Canada, Schiffahrtswerten und Harpener zugute. Auch Zprozentige Reichsanleihe ver⸗ mochten ihren Kursſtand um 0,15 aufzubeſſern. Täg⸗ liches Geld 6 Prozent. In der zweiten Stunde cha⸗ rakteriſierte ſich die Tendenz bei kleinen Umſätzez als ſchwankend. Auch die Ermäßigung des Priraſ⸗ diskonts vermochte nicht eine durchgreifende Beſ⸗ ſerung herbeizuführen. Nachbörslich war die Tendenz bei ſehr ſtillem Verkehr etwas ſchwächer, da die Spekulalion wegen der bevorſtehenden Feiertage und der Knappheit des kurzfriſtigen Geldes zur Reali⸗ ſationen geneigt iſt. Induſtriewerte des Kaſſamarktes lagen vorwiegend feſt. Daimler 12%, Elberfelder Farbwerke 8u, Vogtländiſche Maſchinen Vorzugs⸗ aktien 5 Prozent höher. Deutſche Waffen 5,10 Proz. niedriger. * Berlin, 7. Mai. Produktenbörſe. Der Ge⸗ treidemarkt verkehrte heute auf rückgängige nord⸗ und ſüdamerikaniſche Notierungen, günſtige Witterung und geringes Exportgeſchäft in matter Haltung. Unter Abgaben der Provinz und Realiſationen gaben die Preiſe für Weizen bis 14, für Roggen bis/ nach. Hafer lag auf umfangreiches Inlandangebot ebenfalls ſchwach und büßte—2% ein. Mais und Rübböl hatten trägen Verzehr. Wetter: kühl. Landesprodukten-Börse Stuttgart. Börsenbericht vom 3. Mai. Der Getreidemarkt verkehrte in abgelaufe⸗ ner Woche in vollständig abwartender Haltung und kehlte infolge der kritischen politischen Verhältnisse und des immer noch anhaltenden teuren Geldstandes jede Unternehmungslust. Die amerikanischen Terminbörsen meldeten etwas niedrigere Notierungen, dagegen sind die Angebote von Argentinien nicht mehr drin⸗ gend und eher eine Kleinigkeit höher. Greit⸗ bare Ware ist knapp und unverändert teuer- Auf heutiger Börse war etwas regere Nach⸗ krage nach gutem, ausländischem Weizen, da Landware nicht mehr so dringend angeboten und dieselbe auch teurer geworden ist, nament⸗ lich die guten Qualitäten. Die nächste Börse findet am Dienstag, den 13. Mai statt. Mlir notleren per 100 Kllogramm frachtparſtät Stuttgart Getreide und Saaten ohne Sack netto Nasss le nach Aualſta und Lleforzelt Woelxen, württemb. 20.——22.— Gerste, fränkischs 00.00—00.00 „ fränklsoh, 20.50—22.—„ ungarisoh, 00.00—00.00 „ daperlsch, 21.——23.„ Moldau 00.00—00.00 „ Fumänler 25.——25.50„ Anatofler 60,00—00.00 5 Ulka 24.75—25.25 57 kalff, pr. 00.00—00.00 „ Saxonsks 25.25.—25.75 Futtergerste 16.75.—17.25 8 Axlma 24.5025.—f Hafer, württemb., „ Howr.⸗Az. 00.00—00.00] je naon dualität 18—418 „ Walla-W. 00.00—00,00 HMafer, Amerikaner 18.78—0 „ Laplat, Je„ russischer 20..50 nach dual. 24.25.—25.— Mals, Laplata 16.75—17.— „Lansas ſi 25.—25.80„ lxed 00—00.90 „ Laliforn. 00.00—00.00„ Feſſow, 00.00.—00.00 „. Austral. 00.00—00.00]„ russison 00.,00—09.90 Kernen, nou 20.—22.00]„ onau 00—00.00 Dinkel, neu 14.00—15.— Kohirops 00.00—90.00 Roggen 18.—18.50 Tafelgries 34.50—35.— „ kusslsscher 00.00—00.00 Mehl Nr. 0 34.50—35.— derste, wurttemb. 00.90—00.00]„„ 1 33.50—34.— „ Pfülzer 00.00—00.00]„ 7 55 „ baperisok. 00.00—00.00„„ 3 21.—.50 „ Fauber 00.00—00.00 118 28.— * Mehl mit Sack, Kassa mit 1% Skonto.(Wuürttb. Narken), Kiels 9 50—10.— Mk. netto Kasse ohns Sack. ———————ññññ.ññ—..K᷑— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum:; für Kunst un Feuilleton: Julins Wittez für Volkswirtschaft und den übrigen rdakl. Teil: Franz Kircher: für den Inseratenteil u. Geschiftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdrucherei. G. H Direktor: Erust Mäller. lassen, TSuuppenbldungen Huuruuskall Auxolin-Schuppen-pomade Preis per Dose Mk. Zu haben in Apothekenu, Drogen-, Friseur- u. Parfümerle-Geschütten- 8 sollte man nicht überhandnehmenN sehr beschleunigt. Bei Anwend der seit Jahren bewährten F. Wolff& Sohn schen denn dadurch wird der Wird diesem Obelstande am Besten vorgebeugt. .25 und Mk..—. 1 SiSSSSSSlS8 S88888 Mannheim, 7. Mai. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). 7. Seite. Lurszettel des„Mannheimer General-Anzeiger, Badisehe Neueste Machriehten“. Mannheimer Efiekten-Börse. Obligatlonen. ½ Bd. Anlſ.- u. Sodafb. 102.50 0 4½ Bad. Anll.- u. Soda- tahrlk Serie B 102.40 B Br. Klelnleln, Hdlib 99.— 0 Bürg. Brauh., Bonn 102.— B 8 Pfandbriefe. 40% fh. Ayp.-Bank un- künddbr 1902 3/% Bh. Hyp.-B. versoh. Komm. 1 7 igateden.„„ leeaer 08, 8. Frelburg l. B. 758„ 39.20 755 Hoſdelbg. v. J. 1903 87.20 0 4½ fieddernb,Cupfers, 89.20 8 3 KLarlsrube v. J. 1807 90.90 6 0 l gGenz 97.— 8 4 e 08 g8in g ee dee 305 Tudvagehaf 102.— 0 sohleppsohltfahrt 95.— 6 15 v. 1908 98.60 0%½ 889 7* 85.75 B esellsoha 96.— 0 15 Menntk, Odblig. 1912 97.60 6%½% Oberrh. Elektrislt.- 25„ 1907 36.40 8 Werke Karlsrube—.— 4 1908 95.40 8 ½ Pf. Cham.- u. Ton- * 5 1901 98.40 8 werk-.-., Eisenb. 101.50 0 30 1* 1885 86.— 6 4½ Pfälz. Muhlenwk. 98.— 8 91 5 1888 87.— 8 4½ Sohuckert-Obligat. 88.50 8 30 55 1895 86.— 8 ½% Russ..-G. Zellstoff- 815„1898 85.— 0 fabrik Waldhof bei 3„13904 85.— 0 Pernau in LIvland 97.50 B 30* 5 1905 88.— 0 1 5 e 8 15 Fiitae unkb. 1905 88.— 12 Speyr. Brauh..-d. 8 30% Wiesſoon v. J. 1905.50 0 4½ Sßeirer elegels. 58.— 8 3˙f2 4½ Südd.Drahtindustr. 98.— 8 Elsenbahn-Oblig. 4—„off de e e e Tonw. Offsteln A. f. 0 5 98. Dr. H. Lossen, Worme 4½ Zellstoffb. Waldhof 98.50 6 Industrie-Oblig. 4½ Tellstoffabr. Wald- 0 99.70 8 4½ KA.-G. f. Sellindustr. rückzahlbar 105% 103.20 8 6½ Bad..-G. f. Rbein- dohlff..Seetransp. 98.50 0 Aktien. Banken. Brief deld Brlef geld Zadische Bank— 131.50 Hannh. Cagerhaus—.— 104.— Piälzische Bank—— 123.50 Frankonla Rück-u pfülz. Hypoth.-Bk.—.— 188.— Mltvers. vm. Bad. Zbein. Credit-BZank—— 128.50 Rlok- u. Mitvers.—— 1000 Rheln. Hyp.-Bank—.— 193.— Fr. Transp.-Unf. u. Süddeutsche Bank—.—.— Olas-Vers.-des.—— 23ʃ0 Südd. Olso.-Ges.—.— 113.— en 1940 1920 Bahnen. Karnf e Hellbr. Strassenb. 74.—. Oberrh. Vers.-des.—— 1070 Chem. Industr. Wurtt. Trsp.-Vers.— 705.— Lacaen an—— 7— Chem.Fbr.doldenb.—.—— 2 peen e redb Industrie. vereln ochem. Fabr. 340——.— A1-U,f. Sollindustr.—— 118.— Vereln D. Oelfabr.—.— 179.—Pingler'sohe a- Westereg..-.St—— 185.— sohinentabrik 102.— 15„ Vr.—— 105.— 40175 N—.— 1080 Brauerelen. fuoßgg. abſo.—— 165680 Badische Brauerel—— 60.— üttenh 14 5—.— 22.50 Durl. Hof vm.Hagen—.— 244.— feddernn Kupfw.u 2 0 Flonbaum-Brauer. 105——.— Sudd. Kabw. Frkf.—.— 123.50 St. Ganter, Freldg. 92.——.—Karlsr. Haschbau— 151.— Kleinlein, Relselb.—.— 198.— Nähmf. Hald& Neu Homb,Messerschm. 21.—Losth. Ceſle-u Papf.—— 150.— Tudwh. Aktlenbr. 250.——.— Mb. Oummi- u. Kannh. Axtlendr. 148.— Raschfbr. Badenſa—.— 150.— Brauerel Sinner—— 22.50 Oberrh. Elektrlzit. 3. Br. Sohrödl, Haldbg.—— 18.— pPfälz Huünlenwk 153.— „ Sohwacin, Spey.—.— 121.50 Pf. Hahm. u. Fahrrf.—.— 169.— „ S. Neltr,„ 7— 70.— Porti-Zem. Halbg.—.— 147. „ 2, Storonh,„ 89½—— fh. Sohuokert⸗dJ.—.— 141.½ Verger,Wortis 64½.5— H. Schlinok& Cle.—— 170.— Ffälz Frosshofea⸗ Sudd, Draht-in.—— 123.— und Spritfabrik.—.— 228— Jer. Frb. Zlegelw. Transport v.„ Speyr.„ Versicherung. Würzmühle NMeust.——.— g..-d. RRelnsch.—— 80.—Zellstoffb. Waldhof—— 236.— u. Soetransport Zuckerf. Waghäus.—.— 206.— Mn, Dampfsohlepp.———— Zuokerf Frankent.—.— 399.— Frankfurter Bifekten-Börse. Frankturt a.., 7. Mal.[anfangskurse]l, Kredltaktlen 187., Olekonta-Commandit 184—, Oarmstüädter 115¾½. Drssdner Bank 151½% Kandelagesellechaft 16½¼½ deutsohe Bank 249.— Staats- dahn 158.½ Lombarden 27% Bochumer 220,/, Oeleenklrokes 169.½, flarponer 199¾8, Ceurahuite—.—. Tendenx fest. Telegramme der Continental-Telegraphen-Comp' Relohsbankdliskont 6 Prozent. Schlusskurse. Wechsel. —45 5 +* 5. Amsterdam kurr 166.67 188 80][Cheok Parlis 81.15 61.175 Belglen„ 30.575 60.583 Parls kurz 81.10 61 10 lalfen„ 29.175 70 flélschwelx.Plätre„ 60.875 80.95 Odeek London„.465 20.485Wlen 5 766 fld. 760 London„ 20.435 20.427 Hapoleonsd'or 16.23 18.23 Prlvatdlskont 5¾6 5½ Staatspap lere. J. Deutsche. 7 5 7 8. 800 deutsoh..-A. 8. Ausländische 3%„„ 356.50 98.20 5% Bulgaren—.— 99.10 %% 5* 26 10 25.05 327 ltalfen. Rente———.— 40e pr. Kons. St-A. 39.30 29.20, 4½ Oest. Siiberr. 87.— 68.70 e„„ 35.55 98.0 4½%„ fapferr.. 8%„ 1 265.20 28,15 4%„ goſart..70 89.— 4 bad.St.-Anl. 1801 97.80 87.80 3 Fortug. Serle 62.40 62.15 40%„ zi 190809 97.80 87.80 3„ 15 65.50 65.50 4% bas.-A. 1011 92.00 85.54 4½ neue Rusb.4905.70 93.70 3„, 1088 80.50 89.—4 Russen von 1880 88.70 68.10 56 gr..c000 8 22 5 4 spanſsode flente 725 a„„· rünk. un. 1903 5 78.— 9%„„ 1900%0 37.— 88.80 4„ unit, 86.50 85.20 ½„„ 1804/½2 37.— 68.60 4 Ung. Goldrente 35.15 64.20 „„ 190½% 86.—„4„ Kronenrt. 92.— 61.50 bagpEb-.b. 118 99.20 98.20f 5 frg f. g0d-A. 10 %»„ 1818 88.20 95.20 50% Oüſnesen 1898 99.50 39.45 3½ 0, u. Allg. anl. 38.05 35.95 4½ 1893 91.— 99.85 3 40..-.-Obl. 7520 75.20 3½ lspaner 91.45 90.60 %e Pfäla..-.-Pr. 87.0 97.30 5% Nex.ues.86%————— %½ Piüls..-.- Fr. 86 40 68.40, 3 mexikan, innere— % fl. Konv. 1808—.— 91.50 PFerzinsliche Lose. A flessen 1908/78 99.— 88.— 4 gad. Prämlen 8·90 76.50, 4 Gesterc. 1880 14.10 176.10 26.80.80 Turklsode 166.50 162,40 4 Wuürttemdg. 1919.80 96.80 4 Hannd. 1909//½ 85.0 35.90 Unverzinsliche Lose. 4„ 1912-1917 96 20 98.200 Augeburger—— 3½ f. St-A. 1904/9/10 85.90 85.0 Frelburger———ͤ— Bank- und Versicherungs-Aktien. 5 72 5. Badlsche Bank 130.½ 131.50 Natlonaldank 116. 115.— Berg- u. Metallbk. 139½/%/Oesterr.-Ungar-Bk. 137.40 147.40 Berl. Handels-Ges. 163.½ 181.%%HDesterr. Länderbk. 131.20 180.— Com.- u. Dlek.-BE.—— 108 Krod.-Anst. 197./½ 194.%/8 123.28 123. 185 80 155.50 111.30 111.20 1330( 13.7% 129.30 128.25 ** 116.— 118./ Pfälrische Bank 249.½ 215.— Pfälx. Hyp.-Hank 125.½ 125.[Preuse. Hyp.-Bank 113.25 113.—[Relohsdank 183.— 181/ fneln. Kredltdank Darmetädter Bank Leutsohe Bank Deutschaslat.Bank Deuteoke Et.-Bank Disconto-Comm. Dresdener Bank 151.½ 149.% Bheln. Hxypothek.- Netalldank und Bank Mannbelm 193— 13320 Astall.-g. 139./ 137, ½[8Scbsafth. Banker. 114.40 11.0 Elsend.-Rentbank 175.60 175.—[Wiener Sankwver. 130.— 129.— Frankf.Hypocd.-Bk. 209.— 208.50Sudd. Plskont 113.— 112.90 Frkf. Hyp.-Oresltv. 137 80 147.80[Sank Ottomane 133.— 134.0 Aktien Industrieller Unternehmungen 7 8 5 7. 1 Aluminlum Neuh. 267.— 260.—[Slemens& Halske 226.% 221.25 Asohbg. Buntpapfb. 177.— 176.— Volgt& Haeffner 185.½ 185.— „ Maschpapf. 121./ 121.90]aumml Peter 70— 71.— M. Bod..-d. Berlin 37.— 87.—Heddernb. Kupferw. 122.— 122.— Slüdd. Immob.-des. 51.— 55.½ liklroh. Mühlenw. Grun& Bllfinger 116.— 115. Strassburg 122.50 121.70 Mayss& Freytag 141 50 141 25/Kunstseldfbr. Frkf. 70.— 57./ Elohbaum Hafnh, 104.— 104.—tegerw. St ingdert 47.— 47.— Frkf.(nenninger) 116.— 116.—Sploharz Loderw. 62.½ 63.½ do. Pr.-Aktlen 118.½ 118.[Lugwigeh. Walzm. 165— 165.— Herkules(Oassel) 153.½ 153.%Adlerfahrr. Kleyer 459.40 449— Hannhelm. Akt.-Br. 148.— 148.— Armatur Hlilpert 110.— 109 ½ Parkakt. Zwelbr. 85.60 85.½ Badenla(Welnh.) 150.— 150.— Tuchor Frelh. v. 260.— 260.—-[DurrkoppBlelefeſd 408.— 398— Weltz, Sonne, Spey. 65.— 64.—Dalmler Hotoren 382.— 348.½ Blel-.Sildh. Sraud. 115.80 115,500᷑Els.-Fahr.-.Autw. 121.—120.— Bad. Anllinfabrik 563.— 557.—Urſtzner(Durlach) 277./ 279.— Cementw. Heldelb. 145.75 135.900Karlsr. Maschfdr. 183.— 164.— Sementf. Karlstadt 119.70 127.70/mannesmannrwk. 216.— 21.½ Chem. Workealbert 475.— 401.—[Masch.-Armf. Kleln 147.— 147. Ch. dernsh. Heubr.———.—Pf, Nähm. u. Fahrrfd. Chem. Fahr, Grlesh. 255.— 251.— Gebr. Kayser 167.— 167.— D. gold-.Stlb..-A. 689.½ 657.— Sohnellprf. Fankth. 296. 295.½ Farbwerke Höohst 620.— 64—Sohrauhbspf. Kram. 171.— 180.— Wohem. Pbr.Mannh. 389,——Ver. D. Oelfabriken 178.50 128% Holzuverk.-Industr. 343. 335.Pf. Pulvf. Stingbert 132.50 132.% Rütgerswerke 190.50 187.55[SohlinekCo.Hamb. 170.— 178.½ Ultramarinfbr, V. Maver. Fränk. Sohuhf..——. Wegelln Russfabr. Sohuhf. Horz, Frkf. 131.— 132.— Südd. Drahting. Nh. Akkum.-Fbr. Borl. Elektr.-des. Allg. Bergmann-Werke Brown, Boverſf&Co. Deutsoh-Uebs,(Bl.) —.— Sollindustr.(Wolff) 115.— 17.½ 450.— 42. 200/B Woll. Lamperth. 8— 245.4% 241—Ettlingen 105.— 106.— 135.25 132 750[Kammg.(Kalsersl.) 190.½ 191.— 146— 148.—[Waggonfabr. Fuohs 189.— 166.½(Heidelberg) 155./ 159.— Lahmeyer 133.— 129.—[zellstoffb.waſdhof 236.75 234.— El.-Ges. Sohuokert 158.½ 152½[Bad. Zuckerfabrlk 205.— 200 40 fheln. Sohuok.-G. 141.70 141.70IFrankenth. Zuokfb. 399. 3865.— Aktlendeutscher u. ausländ. Transportanstalten 25 5. 7 5. Sohantungk.-B. Akt. 135.½ 135.—[Oest. Sllab. Lomb. 27./ 25.½ Suüdd. Eisenb.-Ges. 127.80 127.90Oest. Rerldlonalh. 113.— 113.— Hamdurger Packet 147% 145.½ ital. Alttelmeerb.— 98.05 Horddeutsoh,Lloyd 124.½¼ 120,/[Baltimore u. Ohio 98.½ Oest.-Ung.Staatsb. 15.9½ 155./ Prinde Henry——— Bergwerksaktien. Aum.-Frlede(Br.] 190— 177.—[ Harpener Bergbau 207.— 195.½ Bochumer Bergb. 220.¾ 217.50 flassen. Bergbau——⅜ Buderus 115.— 112.90/ Kallw. Asohersleb. 145.——.— Conoord. Bergb.-d. 329.½ 245—-[Kallw. Westeregeln 199.50 193.50 Deutesoh. Luxembg. 165./ 163 ¾ Oberschl. Elsenind. 68.— 63.1½ Eschwoller Bergw. 216.½ 214.%¼ Phönix Bergb. 26.— 285.% Friedrlohsb. Bergb. 188.50 185.%½ Ver.Kön.-.Laurah. 174.— 171. delsenklrohener 169., 188.—Gewerksoh. RossI.——.— Pfandbriefe. Prloritäts-Obligationen. —5 5. 7. 5. 4Frkf.Hyp.-B. S. 14 96.10 98.1004 Pr. Centr.-Kom. 4 do. S. 18 96 10 98.100 von 1908 96.— 96.— 4 do. 8. 16u.17 98.30 96.304¼ Pr. Hyp..-B. 4 do. 8. 20 97.— 97.— abgest. 93.40 93.40 4 do. S. 21 97.20 97.204 do. abgest. 92.80 82.80 3½ do. S. 12, 13 3½ do. abgest. 54.80 84.90 und 16 86.——4 do. v. 1904 94.70 84.70 3½ do,. S. 19 88.— 385.7004 do. v. 1905 95.— 95.— 3½ do. Kommun.- 4 do. v. 1907 95.— 85.— Odl. S. 1 95.30 95.304% Pr. Pfdbr. 18, do. Hyp.-Kr.-. 19 und 22 94.80 95.— 8. 15-19, 21·27, 4% do. E. 25 95.— 95.— 21, 32-42 95.19 95.1004% do. E. 27 95.10 95.25 4 0. 8. 86.— 85.—40% do. k. 28 95.60 35.50 4 d0. S. 46 96.50 35.504% Pr. Pfdbr.-Bk. 4 do. 8. 47 95.— 86. E. 29 95.80 85.60 4 do. S. 48 95.20 95.2004% do. E. 30.31 35.80 95.90 4 do. S. 49 95.20 33.204% do. E. 32 u. 33 86.50 96.50 4 do. 8. 50 96.20 95.2003%¾ do. E. 25——— 4 do. S. 51 96.50 96.5003% do. F. 23.50 89.50 35/ do. S. 44 89.50 87.5003½ do. Kleinb.1904 83.59 93.50 3½ do. S. 28-30 4% Rhd. Hyp.Bank- und 32(tilgd.) 87.50 87.50l[Pfdb. Mannh.1902-07 95.20 95.30 31½ do,.45 ktiigb.) 85.50 85.504% do. Kdb. ab 1912 35.70 95.80 3½ PüIZ. Hyp.-Bk. 35.60 85,604% 40, unk. d. 1917 95.30 95.60 4 do. do. 97.40 97.4004% do.„ 1919 85.80 85.60 4 do. 1917 97.40 97.404% do.„ 1921 96.50 96. 4 do. 1920 97.40 97.60(4% d0.„ 1923 97.50 87.50 4 do. 1922 98.40 86.4003½ do. 5 60 85.8 4Pr. Oentr.-Boden- 3½ do.„ 1914 35.60 85.50 Credit-d. v. 1890 95.10 83.2003% do. Kommunal 385.70 85.70 4 do. 1899,1901 4% d0. 1— 96.— und 1903 94.90 95.—2½0 ltl.stil.gen..BS.— 4 do. v. 1998 95.— 395.:. 4 40. v. 1907 37.— 95.—Oberrh. Vers-des. 1070 1070 4 do. v. 1909 95.20 96.30Hannb. Vers-.-A. 935.— 935.— 4 do. v. 1910 95.50 95.500Oberrh. Elsenb.-AG. 93.— 33.— 4 Pr. Centr.-Kom. Hannb, Stadtanl. 95.20 96.20 von 1901 95.80 35.80][BaVer, Staatsanl. 99.70 99.25 Olskonto-Commandit 163.— Nachbörse. Kredltaktlon 197./ fest. Staatsbahn 159./. Lombarden 28.— Ausländische Effekten-Börsen. Londoner Effektenbörse. London, 7. Aal. Crelegr.) Anfangskurse der ESffektenbörse Wien, 7. HMal. Machm..50 Uhr. 7. 5. 7. 5. Kreditaktſen 667.— 620.50 Oest. Paplerrente 86.90 86.40 Oesterreloh-Ung. 2154 2150„ Silderrente 87.85 68.60 Bau u. Betr..-.——„ Goldrente 105.90 105.25 Unlonbank 594.— 581.— Ungar. Goldrente 101.75 100.99 Ungar, Kredlt 925.— 613.—„ Kronenrt. 82.55 81.80 Wen. Bankvereln 516.— 50.— Wok. Frankf. vista 117.87 117.87 Länderdank 519.— 507.—]„ London 24.11 24.13 Turkisohe Lose 241.— 287.—]„ Parls 95 62 35.72 Alpins 1014 996„ Amsterd.„ 199.10 199.— Tabakaktlen—.——.—Kapoleon 19.12 19.12 Nordwestbahn———.—Rarknoten 117.87 117.87 Oester. Waffenfbr. 978.— 952.— Ultimo-Moten 117.87 117.92 Staatsdahn 734.20 716.50 Skoda 339.50 915.50 Lombarden 132.— 124.20 Tendenz: fest. BZusohtherad B. 100.——.— —0— Berliner Bffekten-Börss. Berl. Handels-Ges. 163.— 162. Darmstädter Bank 115.% 115. Anſlin Troptov“ Berlln, 7. Mal. 445.— 8 Aranbg. Bergwks9.411.70 404.— Berlin, 7. Mal.(Anfangs-Kurse.) 7. 8. 55 5. Kredltaktlen 197./ 193.37 Laurahütte 174.½% 171.— Disoonto-Komm. 183.¾ 181.12 Phönlx 257./ 264.½ Staatsbahnen—.— 155./ Harpener 199.37 195.½ Lombarden 27./ 25./Tend.: abgesohwächt. Bochumer 220.37 216./ Zerlln, 7. Mal.(Sohlusskurse.) 7. 5 7. 5. Weohsel auf Bergmann Elektr. 124.70 132.— Amsterdam kurx-———.—]Boohumer 220.1% 217.5/ Weohsel London 20.455 20.48 Brown, Boveri&0o. 148.20 146.— Weohsel Paris 81.15 81.17 Bruchsal. Nascohfb. 345.20 344.70 Woohs.a. Wien kurz 84.75 64.25 Ghem. Albert 473.— 460.20 4% Relohsanlelhe 8920 99.10 Dalmler 373.70 349.70 3½% Relohsanl. 35.70 88.40 beutsch-Luxembg. 165./ 163½ 3% Relohsanlelhe 76.40 78.— bynamit-Trust 183.% 181.25 4% Gonsols 99.40 99.40 beutsoh-Ueberses 168.70 163.— 3½% 5„ 85.70 95.40 D. Gasglühl. Auer 500.— 479.— 3⁰% 5 76.50 76.—D. Waffen u. Mun. 624.90 580.— 4% Bad. v. 1801 97.80 97 90 D. Stelnzeugwerke 228.— 228.20 4%„„ 1908/09 97.30 97.90 Elderfeld. Farben 569.— 544.— 3½„ donvert.—.— 91.75 Enxinger Fllter 306.50 301.— 3½„ v. 1902/07—.——— Essen. Kredltanst. 154.50 154.50 %½% Bayern 94.70 85.— Fadon Mannstädt 133.90 139.— 3½9% Hessen.— 385.—Faber Blelstiftfür.—.— 273 50 30% Hessen 73.90 73.90 Felten& dulllaume 154.— 150.— 3% Saohsen 76.75 78.40 Gritzner Haschin. 281.— 279.— 4% Argent. v. 1897 84.75 83.50 Ar.Berl.Strassend. 165.70 164.50 5 Chinesen v. 1895 89.25 88.— Gelsenklrohner 188./8 188.½ 4½ Japaner.25 91.20 Harpener 201.½ 198.1 4% Italiener—.——.—Höohster Farbwk, 621.— 649.50 Mannh. Stadtanl. 95.30 95.50 Hohenlohewerke 173.50 172.— 4 Oost. Goldrente 30.70 88.80 Kallw. Asohersleb. 148.— 145.50 3 Portug. unif..3 95.90—.—Kölner Bergwerk 510.— 503.— Rumänon v. 1903 99.70 100.—Celſulose Kosth. 150.20 150.— 4% Russ. Anl. 1902 90.— 69.40 Lahmeyer 131.70 129.80 14 Türken unlf. 66.30—.—Laurahütte 178./ 172.1½ Urk.400 Fro.-Lose 165.— 165.—Lloht und Kraft 129.— 127.50 4% Bagdaddahn 783.50 73.30 Lothringer Cement 121.— 118.50 Dest. Kredltaktſen 192./ 195.— Ludw. LOoWe& Co. 339.70 330.— 4% Ung. Goldrente 65.60 34.50 Mannesmannröhr. 218.— 213.20 4%„ Kronenr. 92.40 81.50 Obersohl. EIsb.-Bd. 105— 104.80 Orensteln& Koppel 212.50 205.50 hönix Deutsoh-Asſat. Bk. 125.50 124.— Rheln, Stahlwerke Deutsonhe Bank 248.%½ 246./ Bombacher Hutte 163.70 161.50 Disoonto-Komm. 184.— 182./ Rüttgerswerken 190.— 187.70 Dresdner Bank 751.½8 150,/ Sofuokert 155.90 752.60 Mitteld. Kreditbank 114.60 114.60 Slemens& Halske 225.60 223.— Relohsbank 132.70 131.50 Sinner-Brauerel 241.50 238.— Rheln. Kredltbank 128.70 128.50 Stettiner Vulkan 157.— 153.— RBussenbank 158.— 15“.—Tonwar. Wiesloch 120.— 120.— Sohaaffh. Bankv. 114.50 113.20 Ver.Glanzst.Elherf. 792.70 725.— Südd. Dlso.-G..-d 112.40 112.40Ver. Köln-Rottwell. 357.— 343.80 Staatsbahn 158.% 158.½[Wanderer Fahrrw. 435.— 426.—— Lombarden 27./ 28.½] Westeregeln 194.— 193.10 Baltimore u. Ohio 98./ 98./ Wstf. Dr, Langendr. 94.— 92.— Canada Padifſo 242.% 242.—[WItten. Stahfröhr. 180.50 175.50 RHamburger Packet 147.80 144.70 Zellstoff Waldhof 238.50 234.20 Ransa 313 90 309.90 Otavi 115.80 114.20 Horddeutsoh, LIoyd 124.— 120.— South Mest-Afriks 124.00 122.— Adlerwerk Kleyer 456.— 44.50 Vogtl. Maschlnfbk. 509.50 499.20 Allgem. Elektr.-d. 245.½ 242.½ Maphta Petrol.-Rob.346.70 340.20 Aluminum 277.— 262.80 Jer. Frünk. Scbunt.127.— 128.50 Anlllia 562.— 550.— Blelef. Masohlnenf.409.— 380.— Süd Hambg. Opfsohl. 197.— 196.— Privatdiskont 5½. W. Beriln, 7. Hal. CTelegr.) Nachbörse 7 4 5. Kredlt-Aktlen 197.½ 194.½ Staatsbahn 158.— 156.½ Diskonto-omm, 184.— 182./ Lombarden./ 28.½/ Produkten-Börsen. Berliner Produktenbörss. (Telegramm.](Froduktenbörse.) Prelse in Hark per 100 kü frel Berlin netto Kasse. 257% 258. 16.70 168.50 169.75 173.— Llvorpool, 7. Mal. Budapester Produktenbörse. Wetter: Regen und KUh!. Liverpooter Produktenbörss. (Anfangskurse.) 75 5. Welnen Mal 206.50 211.25 Mals Mal—.—— Jui] 213.75 216.50 Juſi Septemder 205.25 207.— ————Buböl Ma ftoggen Mal 165.75 167.25 Oktober Jull 171.— 172.50 Jull September 169.— 170.— —.—— piritus 70er looo Hafer Mal 165.25 167.25 Welzenmehl 28.75 26.75 Juil Roggenmehl 22.90 23.— Budapest, 7. Mal. Gstreldemarkt.(Telegramm.) 7. 5. 25 5. per 50 Kg. per 50 Kg. por 50 Kg. per 50 Kg Welz. April—— fest.—— Wilf. Hafer Mal= ruf.—.— WIll. „ mal 11.01 11.08„ Okt..66.77 „ 2 71.77 Rals Mal.01 stet..09 wWIll. Rohg. Mal 10.25 8tr.—. Will., lui!.6 24 .70.73 Kohlraps 17.05 ruh. 17.05 ruh. 7. 5. 5 5. 2/ Consols 75./10 748/16 Noddersfonteln 13/ 13ʃ5/1 3 ftelohsanleibe 75.— 75.—[Premler 11½8 11.%8 5% Argent. 1890 102.— 102.— Randmines„„ 4 Argen. 82.½ 02.½ Atchison domp. 102./ 102. 4 Itallener—— eLanadlan 248.%¼ 246.— 4 lapaner 83./ 83.%Baltimore 101./ 101.— 4½%% do. do. II. S. 92./ 91.½ Chioago Milwauke 110.— 103 5 fexlkaner 97.— 97.—bDenvers com. 20./8 20.3 4% ussen 89 Erle oom 29./8 29.½ Ottomanbank Greathwesten 15.— 15.— Amalgamated Grand Frunk ord. 28. 28.“ Anacondas Gr. Trunk lil pref 62.% 60.½ Blo Finto Loulsville 135.½ 135. Tanganyloa Mlssouri Kansas 24.¾ 24.½ Utah Gopper Ontario 30.— 30.— Central Hiniag Pensylvanla 59.— 50.— Chartered Rook Island 20./8 19.%¾ De Beers Southern Paolfſo 97.½ 100.½ Eastrand Southern Rallway 25. 25. Geduld Unlon com. 151.½½ 153.½ Aderz Steels dom. 61.%8 76 Goldffelas.21 lagersfonteln.½ 7. Tendenz: ruhig. Parlser Effekten-Börse. parle, 7. Mal. Anfangskurse. 7. 5. 7. 5. 3% Rente 85.02 86.22 Debeers 535— 5289.— Spanſer 90.40 39.80 Eastrand 73.— 72.— Türkisohe Lose———.— Golufleld 75.— 73. Bangue Ottomane 666.— 648. Randmines 181.— 177.— Rio Tinto 1974 1977 Tendenr: stetig. Chartered 30.— 29.— Wiener Effeten-Börss. Wien, J7. Ral. Vorm. 10 Uhr, 75 5. 75 5. Kredltaktien 626.½% 613.— Oest. Paplerrente 88.80 85.20 Länderbank 519.½ 503.—„ Siſberrento 37.15 88.40 Wien. Zankvereln 515.— 505.— Ungar. goldrente 191.0 100.75 Staatsbahnen 725.— 708.½„ kAronenrt. 83.44 61.60 Lombarden 131.— Alpins Montan 1012 994 Marknoten 117.88 Skoda 836.— 005.— Weohsel Parls 95.67 95.72 Tendenz sehr fest. Oest. Kronenrente 83.95 63.50 Aus dem Großherzogtum. Durlach, 4. Mai. Das drittälteſte Mit⸗ glied des hieſigen Feuerwehrkorps, Herr Franz Krumm, Magazinier bei der Maſchinenfabrik .⸗G. hier, konnte geſtern auf eine 50 fährige aktive Dienſtzeit in der Jeuerwehr zurückblicken. Der Jubilar, der im 71. Lebens⸗ jahr ſteht, iſt Inhaber der Dienſtauszeichnungen für 25⸗, 30⸗ und 40jährige Dienſtzeit. Pfalz, Heſſen und Amgebung. Frankenthal, 5. Mai. Die gegen die Urheber der jüngſten Erpreſſungsaffäre, die Gaſtwirtseheleute Müller von hier, vor⸗ liegenden Verdachtsgründe haben ſich, wie man hört, derartia verdichtet, daß an eine Entlaſ⸗ ſung aus der über das Ehepaar verhängten Unterſuchungshaft nicht zu denken iſt, um ſo weniger, als das Ehepaar, bevor zu ſeiner Ver⸗ haftung geſchritten wurde, im Begriff geſtan⸗ den haben ſoll, den heimiſchen Boden zu ver⸗ laſſen und gemeinſam nach Amerika zu reiſen. Eine Summe von 500 Mk., die ſie zuletzt noch von dem Bäckermeiſter Weinehl verlangt haben, ſoll dieſen, nachdem er den Eheleuten Müller ſchon jahrelang ſehr erhebliche Geldſummen ge⸗ Epfert hatte, am Himmelfahrtstage zum Selbſt⸗ mord getrieben haben. Die Straftat, mit deren Verfolgung Weinehl angeblich bedroht wurde, ſoll mindeſtens 10 Jahre zurückliegen und an⸗ geblich gewiſſe Handlungen Weinehls an einem damals noch nicht erwachſenen Mädchen zum WelxRt. WInt. st. 7. 8. Olkf. Mals La Plat. Tb. 7. 6. Olff per Juſi 704/ 75V86— per Jull 5/0% 5/—½ per Okt. 7/2%½ Jaa-izl ber Mal nom, nom. 2 Antwerpener Produktenbörss. Antwerpen, 7. Mai 1913.(Anfang) Welzon fost. 45.Gerste 17.3 per Ma 2145 2ʃ.22 per Mal 1620 16.52 per Jull 20.77 21.— per September 15.42 15.57 per Sept. 20.45 20.60 ber Dekember 15.30 15.40 Amsterdamer Produktenbörse. Amsterdam, 7. Mal.(Sohlusskurse.) 7. 8. Rüböl loos 35.14—.— Lelndl ſooo 28.½—. Hal-Aug. 33.½% 33.%½ Mal 29.— 29.0 Sept.-Vez. 32.% 32.7/ Hal-August 27% 28.— Rüböl Tendenz 45 Sopt.-Dex. 26./ 26./ Kaffee ſooo 49.— Tendenz träge. Gegenſtande haben. Ueber den Umfang der an⸗ geblich verübten Erpreſſungen ſelbſt ſind in der Stadt Gerüchte in Umlauf, die den Geſamtbe⸗ trag der von Weinehl den Müllers nach und nach überlieferten Gelder auf etwa 20 000 Mk. beziffern. Und auch von Leuten, denen eine Uebertreibung nicht zuzutrauen iſt, wird der Betrag der bezeichneten Gelder auf mindeſtens 10000. Mk. veranſchlagt. Feſt ſteht, daß die Eheleute Müller erheblichen Aufwand getrieben haben. Noch zuletzt als Inhaber einer kleinen Wirtſchaft, die kaum die Mittel zu ihrem not⸗ wendigſten Unterhalt bieten konnte, haben ſie häufig koſtſpielige„Automobilausflüge“ in die Umgegend unternommen und herrlich und in Freuden gelebt⸗ Anfangskurse. Frankfurt a.., 6. Hal. Phönix Bergb. 288.—4½, Deutsob Luxemburger 165%, Elekt. Edlson 246—, Elekt. Sohnekert 1555˙ Baltimore Unlo 98½ Pakettahrt 147 kordd. IIoyg 1287/—120 19020r Russen—.—, Türkenſose 166.60, Sohantungbahn 138.—— Tendenz: fest. Zueker. Magdeburg, 6. Hal. Zuokerberloht. Kornzucker 88% 0. 8. .50—.57%½, Nachprodukte 75%8 0. 8. 0. 00—, matt.— Srodraffinade l. ohns Fass 19,75.——19.97%½ Krystalzueter Imt S. 00.00—.00, gemahlene Raffinade mit Sack 19.50——19.82%, gemahlene Hehlis mit Saok 19.00—19.12½, ruhig. MHagdeburg, 6. Mal.(Telegr.) Hohzugker 1. Fredukt tran- slto frei an Bord Hamburg per Hal.57.½.,.50.—., per junl.67.½.,.70—., per Jull.77½ g..80—., per August.90.—.,.92.½., per Okt.-Dez..87.½.,.80.—,., per Jan.-Härz 10.17½., 10.20— B. Tendenz: willlg. Küht, windig. lamburg, 6. Mal. Crelogr.) Zuoker per Hal.32% per lan! Jull.87/½.70—, August.87½, Okt-Dex,.87½;, Jan.⸗Hüärz 10.02½, behauptet. Kaffee. Hamburg, 6. Mal.(Telegr.) Kaffee good average Sastos 5. Mal 57.¼, Sept. 58.—, Der. 57%, März 57%, stetig. Antwerpen, 6. Kal.(Telegr.) Kaffee Santos gogd avorage per Mal 66.½ Juni 89½, Sept. 70., Der. 70/½ Schmalz. aAntwerpen, 6. Mal. Crelegr.] Amerlkanisohes Sobwelne⸗ sohmalz 138— Salpeter. Antwerpen, 6. Mal. CrTelegr.) Salpeter dlsp. 25.80, Febr. März 26.—. Wolle. Antwerpen, 6. Mal.(Telegr.) Deutsche La Flata-Kammzug⸗ wolle per Naf.20, Jull.17, Sept..12, Dez..05. Häute. Antwerpen, 6. Mal.(Telegr.) Häute 2890 Stüok verkauft. Baumwolle und Petroleum. Bremen, 6. Mal.(Telegr.) Baumwolle 61—, still. antwerpen, 6. Hal.(Telegr.) 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Die Gesellschaft wird die neu erworbene Färberei als Filiale unter der Be- zeichnung„Türkischrot-Färberei J. C. Dunck lenberg, Flberfeld, Inhaberin Aktienfärbere Münchberg vorm. Knab u. Einhardt“ weiter⸗ führen. Wie bekannt, hat die Aktienfärberei Münchberg kürzlich eine Erhöhung ihres Aktienkapitals vorgenommen und ist daher in der Lage, die für den Erwerb der Färberei in Tumtingen erforderlichen Mittel dem Betriebe zu entnehmen. Berliner Eispalast.-G. Berlin. Die Ver- handlungen mit den Gläubigern des Berliner Eispalastes,.-G. in Berlin, sind wiederum ge⸗ scheitert. Die in den letzten Tagen zwischen dem Gläubigerausschuß und den noch nicht zu⸗ stimmenden Gläubigern gepflogenen Unter⸗ Handlungen haben nur teilweise zu einer Ver⸗ ständigung geführt, während bis gestern mit⸗ tag sämtliche Gläubiger ihre Zustimmung hak⸗ ten erteilen müssen. Da sich noch zwei grobe Gläubiger ablehnend verhalten, ist, um noch ein letzties Mittel zu versuchen, die Frist noch um ein paar Tage verlängert worden. Gelingt es jetzt nicht, eine Verständigung zu erzielen, Ss0 ist der Konkuis unabwendbar. Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Teil⸗ nahme bei dem Heimgange unserer unver- gesslichen Gattin, Mutter und Grossmutter frau Hmalie Dufirin sprechen wir unsern herzlichen Dank aus. Die fieftrauernden Hinterhliebenen, Mannheim-Feudenheim, Mai 1913. 8. Sette. 4. Klasse Kosten wöchentlich frei ins Hans General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Aben! latt). Mannbeim, den 7. Mai 1918. * 1 2 Wegen Platzmangel Nachlaß⸗ 28 1 Eekrl Anungs- Nesul An Chtffonier, rote——— 8 7 05 Plu„ Uiu. 3. vf. 1 Verſteigerung. 0 2 MHa ppe A L Heggendorfer h. Blatter 2. Sonntags-⸗Leſtung J. Die Hodenxelt 4. Borſiner Illustr. Teſtung F. Flisgonde dlätter g. Die dartenfaube 7. Die Moche 8. Volt und Haus J. Veber Land und Roer 10. Zur guten Stunde I1. 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J. vormittags 11 uhr an die Kanzlei des unter⸗ zeichneten Amts(Rathaus l, 38. Stock, Zimmer Nr. 125) einz ureichen, wo⸗ ſelbſt auch die Eröffnung derſelben in Gegenwart etwa erſchienener Bieter üder deren bevollmächtigte Vertreter erfolgt. 1859 Augebotsformulare ſind im Baubüro U 2, 5 to⸗ ſteulos erhältlich, woſelboſt auch nähere Auskunft er⸗ teilt wird. Manuheim, 3. Mai 1916. Städt. Hochbauamt: Perrey. Zwaugsberſteigerung. Dontmerstag, B. Mai 1913 nachmittags 2 Uhr werde ich im dieſte Pfanbd⸗ lokale Q6, 2, gegen bare Zablungimollſtreckungs⸗ wege Fahrräder, 1 Sprech⸗ apparat, Möbel verſchie⸗ dener Art, ſowie einen Hund, etwa 1½j. deutſche Dogge(Rüde)— letzteren beſtimmt öffentlich ver⸗ ſteigern. 81593 Maunheim, 7. Mai 1913. iſſen, Gerichtsvollzieher. Perlentäſch chen m. dünl verloren v. Max⸗Joſefſtr. his über Friedrichshrücke. Axkheitsvergebung. Für den Neubau des Krankenhaufes ſollen die Trügerlieferungen, Schmiedearbeiten u. As⸗ phaltarbeiten im Wege des öffentlichen Angebofs vergeben werden. Angebote hierauf ſind verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen, bis ſpäteſtens Momtag, 19. Mai d.., vormittags 11 Uhr an die Kanzlei des unter⸗ zeichneten Amts(Rathaus N I, 3. Stock, Zimmer Nr. 125) einzureichen, woſelbſt auch die Eröffnung der⸗ ſelben in Gegenwartetwa erſchienener Bieter oder deren bevollmächtigte Ver⸗ treter erfolgt. 1858 Angebotsformulare wer⸗ den unentgeltlich auf dem Baubüro des Hochbau⸗ amts im Neckarpart, Zim⸗ mer Nr. 14 abgegeben, wo auch nähere Auskunft erteilt wird. Mannheim; 3. Mai 1913. Städt. Hochbanamt: Porrey. Südd. öſterr. Verkehr. Ab 15. Mai 1913 werden im Heft 8 für die Rhein⸗ umſchlagsſtationen neue Frachtſatze des.⸗T. 60 Abt.(Porzellanerde) ein⸗ geführt. Näheres in un⸗ ſerem Tarifanzeiger. Karlsruhe, 4. Mai 1913. Gr. Generaldirektion der Staatseiſenbahnen. Zwangsverſteigerung. Unterhaſtungsblatt des rarischen Genuss bot, dlas reifere Alter. Ur. I. 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Mai 1913.—— Tel. 929.(Rückporto).„n vpothetengeld, T. I. II. Jult geſucht. St., vermitt., Reſtkfſch., Toceh M..Sppathek. auf prima Obfekt, Nr. 16358 an die Exped. auf Off. unt. 1919 geſucht. 23000 Mf. 5e I. Hypotheke 13531 Gefl. Offert. u. Nx. 81178 d. Exped. dſs. Blattes. enheimer, E3, 17 Frachtbrieie allet Art gets vorrätig in den; Dr.H. Hans 1ee Buchdruckerel Hausheſtter it& echlo 850 Im Auftrage des Großh. Notariats Hüfingen ver⸗ ſteigere ich die zum Nach⸗ laß des 7 Privatiers Philipp Helmling von Döggin igen gehörtig. Fahr⸗ niſſe am 81592 Freitag, 9. Mai 1913, nachmittags 2 uhr im Lokal K 2, 11 part. üffentlich gegen bar an den Meiſtbietenden: 1 Vertikow, 1 Chiffo⸗ nier, 1 D Tiſch, 1 Spiegel mit Fac.⸗Glas, 1 gol dene Remontokruhr, 1 goldene Herrenkette mitMedaillon, 7 gold. Herreu⸗ u. Damen⸗ ringe, 1 gold. Broſche, 5 gold. Vorſtecknadeln, 1 Collier, 1 Nickelkette, ferner: 1 ſehr guterhaltene Badewanne mit Bade⸗ ofen und Duſche, 1 pol. Konmode, 1 gr. 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