N taunten aber kaum Honnement: 70 Pfg. monatſich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Mk..42 pro Quartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile„„% 1. 20 Nk. CTäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 3 Uhr Amtliches Verkündigungsblatt für den Kimtsbezirk Mannheim; Handels⸗ und Induſtrie⸗Seitung für Südweſtdeutſchland; Beilage für Citeratur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand. und Hauswirtſchaft; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage: Frauen⸗Blatt. Beilagen: der Stadt Mannheim und Umgebung Anzeig Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung Telegramm⸗Hdreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim⸗“ Celephon⸗Hummern. Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Hbteilung.. 341 Kedahnen 577 Exped. u. VDerlagsbuchholg. 218 1 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin Nr. 220. Mannheim, Donnerstag, 15. Mai 1913. Das deutſche Schul⸗ vereinsfeſt. dk. Wien, 14. Mai. In voller Einmütigkeit iſt in den Pfingſt⸗ feiertagen in Wien das Feſt des Deutſchen Schulvereines abgehalten worden. Seit vielen Jahren hat dieſer größte der deutſchen Schutz⸗ vereine nicht mehr in Wien getagt, umſo erheben⸗ der war es, daß diesmal die geſamte deutſch⸗ bürgerliche Bevölkerung der Reichshauptſtadt ohne Unterſchied der Partei und voran die Ge⸗ meindevertretung Wiens, mit dem Bürger⸗ meiſter Dr. Weiskirchner an der Spitze, den regſten Anteil an der Tagung nahmen. Nicht nur daß der deutſche Schulverein diesmal bei der Stadt Wien zu Gaſte war und ſowohl die große Eröffnungsverſammlung, als auch das große Feſtbankett im prächtigen Feſtſaale des Rathauſes ſtattfanden, ſondern auch die Reden, die dabei gehalten wurden, bewieſen, daß der über den Kämpfen des Tages und den „Fraktionsgeiſt erhabene Gedanke natio⸗ naler Schutzarbeit endlich in allen Schichten des deutſchen in Oeſterreich tiefe Wurzeln ge⸗ ſchlagen hat. Es war eine gewaltige Heerſchau, die da in Wien ſtattfand, noch eindrucksvoller aber durch den Geiſt, der über ihr waltete. Bürgermeiſter Dr. Weiskirchner, der während der Ta⸗ gung zweimal das Wort ergriff, ſprach die Hoffnung aus, daß es dem Obmanne des Ver⸗ eines und ihm endlich gelingen werde, dem deutſchen Schulverein ein eigenes Haus in Wien zu ſchaffen als Mittelpunkt und Bollwerk des geſamten Deutſchtums in Oeſterreich. Die Sorge um die deutſche Jugend müſſe die Reihen der Deutſchen in Oeſterreich wieder feſter ſchließen und die Erkenntnis durchdringen, daß nuf in der Einigkert die Macht liege. Die nationale Schutzarbeit ſei eine ſelbſtperſtändliche Pflicht jedes guten Deutſchöſterveichers.„Leider ſtehen noch tauſende Volksgenoſſen abſeits. Darum laſſen Sie neid⸗ los wo möglich neue Schutzvereine noch ent⸗ ſtehen, alle haben Arbeit und wir wollen nicht ruhen, bis jeder Volksgenoſſe gefunden iſt, in der Arbeit für die idealen, aber auch materiellen Güter des deutſchen Volkes Gerade die Männer der Intelligenz dürfen aber nicht abſeits ſtehen von den großen Maſſen des ſchwer arbeitenden, um ſeine Exiſtenz ringenden deutſchen Volkes Der Gelehrte deſſen geiſtige Arbeit den Erdball Volkesſz überſpannt, der Beamte, der die Verwaltung eines Volkes führt, der Lehrer, der die Kinder des Volkes unterrichtet, er veiche ungeſcheut die Hand dem Manne der manuellen Arbeit. Wir wollen uns alle als Glieder eines Vol⸗ kes fühlen und in der Pflege des Gemeingutes liegt unſere größte Macht. Und nur dann wer⸗ den wir jenes Bollwerk ſein, welches den Rieſen⸗ kampf beſtehen kann, der Deutſchöſterreichern von allen Seiten droht. Der dritte Gedanke gilt unſerer Jugend. Die Gemeinde Wien erfüllt ihre Pflicht gegenüber den Kindern des Volkes voll und ganz, wir errichten Schulpaläſte, damit die Kinder des Volkes, unſer heiligſtes Gut, eingehen wie in ein Gotteshaus, auf daß ſie wiſſen, hier iſt die Stätte, wo ich erzogen wurde zu deutſchem Fühlen und deut⸗ ſchem Denken. Und ſo wünſche ich denn, daß der heutige Tag ein denkwürdiger bleibe in der Geſchichte des deutſchen Volkes in Oeſter⸗ reich, laſſen wir doch endlich auf dem Gebiete der Fürſorge für unſer Volkstum das Trennende, bleiben wir einig und ſeien wir der Fels, an dem der Kampf der Gegner zerſchellen wird. Ver⸗ einigen wir uns alle, woher wir auch kommen, ohne Unterſchied der Anſchauungen und Ueber⸗ igungen, die wir ſonſt in uns tragen, einig geleitet von dem Gedanken: Heilig ſei uns das deutſche Volk.“ Der Obmann des chriſtlichſozialen Bürger⸗ klubs im Wiener Gemeinderat, Oberkurator Steiner, führte aus: Es iſt ein erhebendes Bild, das uns heute geboten wird, ein Bild der Einigkeit unter den Deutſchen und der Entſchloſſenheit, zuſammenzuſtehen zu gemeinſamer Arbeit, zur Verfolgung gemein⸗ ſamer Ziele. Die Erkenntnis hat ſich Bahn gebrochen, daß wir einzeln nur Trümmer ſind, die in ihrer Zerſplitterung dem Untergange ge⸗ weiht ſind. Wie zu allen Zeiten hat die gemein⸗ ſame Not uns Deutſche zuſammengeführt; aber wenn die Deutſchen endlich einig waren, dann waren ſie unüberwindlich, und die Werke, die ſie vollbrachten, erregten die Bewunderung der ganzen Welt. Es mehren ſich die Zeichen, daß ſich in unſerer Zeit wieder ein ſolcher ſegen⸗ bringender Einigungsprozeß vollzieht. Wir wollen unſerer deutſchen Jugend eine beſſere Zu⸗ kunft ſichern, wir wollen, daß deutſch bleibt, was deutſch iſt und wieder deutſch wird, was deutſch war. Wiederkehren muß in unſer ganzes Leben deutſche Art und deutſche Sitte und unſer Augenmerk wird darauf gerich⸗ tet ſein, das fremde Gift undeutſcher Art, das nicht bei uns gewachſen iſt und die Seele des Volkes verdirbt, von deutſchem Weſen fernzu⸗ halten. Zerreißen wir die Ketten, welche faſt unmerklich zu unſerer Knechtſchaft geſchmiedet wurden, reichen wir uns die Bruderhand zu deutſcher Waffengemeinſchaft und ziehen wir, wenn es gilt, Schulter an Schulter in den Kampf zur Wahrung deutſcher hre!“ Es war begreiflich, daß alle dieſe Worte in den aus allen Teilen des Reiches herbeigeeilten Feſtteilnehmern einen ſtarken und nachhaltigen Widerhall fanden und ſo konnte der Obmann des Deutſchen Schulvereines Dr. Groß feſt⸗ ſtellen, daß man dem Ziele, alle deutſchen Volks⸗ genoſſen ohne Unterſchied des Standes und der Partei zuſammenzuſchließen, gewaltig näher⸗ gekommen ſei und heute um die deutſche Reichs⸗ hauptſtadt Wien und um die Deutſchen im gan⸗ zen Reiche ein einigendes Band ſchlinge zur nationalen Abwehr. Die Deutſchen ſollen end⸗ lich lernen und haben zum Teil ſchon gelernt, das Deutſchtum hoch über Par⸗ teienſtreit zu ſetzen und dem großen herr⸗ lichen Ziele zuzuſtreben, der Verteidigung unſeres Völkertums. Lebhafte Befriedigung rief in der Verſamm⸗ lung, der auch die Mitglieder des gleichzeitig in Wien tagenden Vereines der Karpathendeutſchen anwohnten, die Mitteilung hervor, daß ein Un⸗ genannter zur Erbauung eines Deutſchen Schul⸗ vereinshauſes in Wien K. 400 000 geſpendet habe und daß der chriſtlichſoziale Bürgerklub des Wiener Gemeinderates dem Deutſchen Schul⸗ verein als gründendes Mitglied beigetreten ſei. * Die polniſche Herrſchaft in Oeſterreich. do. Vergeblich haben die Polen in Oeſter⸗ reich auf einen Krieg mit Rußland gerechnet, vergeblich dazu angetrieben Bei Ausbruch eines Krieges würde ſich ihnen erwünſchte Gelegen⸗ heit geboten haben, im Trüben zu fiſchen und ihren Zukunftſtaat aufzurichten. Dieſe Gelegen⸗ heit iſt ihnen mit der erneuerten Sicherung des Friedens entgangen. Indeſſen benützen ſie die politiſche Lage um ihre Stellung als vermeintlich unentbehrliche Stütze des habsburgiſchen Reiches zu feſtigen und neue Zugeſtändniſſe zu erlangen. Schon ſeit Jahren haben die Polen in Galizien ihre Aufmerkſamkeit auf das öſterrei⸗ chiſche Kronland Schleſien gerichtet, um es zu einer Provinz ihres Zukunftsſtaates zu machen, obwohl dort neben 300 000 Deut⸗ ſchen und 150 000 Tſchechen nur 230 000 Polen leben. Letztere ſind überdies zu einem er⸗ heblichen Teil deutſchfreundlich und wollen von einer polniſchen Irredent a — 555 (Abendblatt.) nichts wiſſen. Leider war polniſcher Ein⸗ fluß in Wien ſo mächtig, daß man dort die polniſche Propaganda in Schleſien begünſtigen und auf ihr Andrängen polniſche Unter⸗ richtsanſtalten unterſtützen und unter⸗ halten mußte, ſo u. a. ein polniſches Gynmaſium in der deutſchen Stadt Teſchen und eine pol⸗ niſche Lehrerbildungsanſtalt in Bobrek, Ohne die ſchleſiſche Landesvertretung zu befragen, hat vor einiger Zeit das öſterreichiſche Unterrichts⸗ miniſterium der alten ſchleſiſchen Lehrerbildungs⸗ anſtalt in Teſchen das Lehrerprüfungsrecht für Schulen mit polniſcher Unterrichtsſprache ent⸗ zogen und der jungen nationalpolniſchen Kon⸗ kurrenzanſtalt übertragen, ſodaß alle biejenigen ſchleſiſchen Lehramtskandidaten, die eine Lehr⸗ befähigung für Schulen mit polniſcher Unter⸗ richtsſprache erlangen wollen, auf Gnade und Ungnade einem polniſchnationalen Prüfungs⸗ ausſchuß ausgeliefert werden und ſich als Natio⸗ nalpolen ausweiſen müſſen, während bisher an den polniſchen Schulen noch öſterreichiſch geſinnte Polen als Lehrer Anſtellung finden konnten. Die heranwachſende polniſche Jugend wird ſo⸗ mit den nationalpolniſchen Agitatoren preisge⸗ geben, denn als ſolche betätigen ſich ungehindert die Leiter und Lehrer der polniſchen Lehrbil⸗ dungsanſtalt in Bobrek, die als Brutſtätte des Allpolentums ſattſam bekannt iſt. Welch ein Hohn auf die Verſöhnungspolitik, die man an⸗ geblich in Wien betreibt, daß fortan in Schleſten nur noch nationalpolniſche Heißſporne die Be⸗ fähigung zum polniſchen Lehreramt erhaltent können, die nur darauf bedacht ſind, den natio⸗ nalen Frieden zu zerſtören, die Gegenſätze zu verſchärfen und die Zerſetzung Schleſiens wie des Reichs zu fördern! Als unlängſt der Abg. Günther dem Miniſter⸗ präſidenten Grafen Stürgkh eine Beſchwerde über polniſche Uebergriffe unterbreitete, mußte er, wie er ſeinen Wählern in Bielitz mitteilte, von dem Grafen Stürgkh hören, jedes Eingreifen der Regierung in die Zuſtände von Biala bedeute den ſofortigen Sturz des Miniſteriums. Danach ſcheint es faſt, als ſeien die Polen die geheimen Oberherren der öſterreichiſchen Regierung Inzwiſchen haben die Bürgermeiſter der deutſch freundlichen polniſchen Gemeinden Oſtſchleſiens in einer Beſprechung zu Teſchen beſchloſſen, gegen das neue Zugeſtändnis des Wiener Minf⸗ ſteriums an die Allpolen Verwahrung einzu⸗ legen. Zunächſt wollen ſie darauf hinwirken, daß die polniſchen Kinder ihrer Gemeinden nicht in die allpolniſche Anſtalt nach Bobrek gegeben werden, ſondern in die deutſche Lehrerbildungs⸗ anſtalt nach Teſchen kommen, die das Recht zur Erteilur g. der Lehrbe 49990 auch für Schatlen Feuilleton. Der„Zauber“ der Runſt Richard Wagners. Von Profeſſor Dr. R. Sternfeld. (Nachdruck verboten.) Es dürfte wohl förderlich ſein, dem Worte „Zauber“ in der deutſchen Sprache nachzugehen. Goethe hat es in vielen Zuſammenſetzungen, jemals allein; Schiller dagegen braucht es ſchon früh in äußerer und innerer Bedeutung. In der„Semele“ heißt es, wenn Zeus durch Regenbogen, Erdbeben und Finſter⸗ nis ſeine göttliche Macht erweiſt, in der ſzeni⸗ ſchen Vorſchrift:„Mufik begleitet hier und in Zukunft den Zauber“. Dann aber hat Schiller ja im Lied„An die Freude“ ſogar den Plural des Wortes gebildet, und durch Beethovens Weiſe klingt uns jetzt ganz vertraut die kühne Form:„Deine Zauber“. Doch erſt durch Richard Wagner hat das Wort „Zauber“ ſich bei uns eingebürgert. In ſeinen früheren Dichtungen iſt damit etwas unheim⸗ liches und trügeriſches verbunden, ſo wenn Wol⸗ frant ſingt:„War's Zauber, war es reine Macht.“ Im„Ring des Nibelungen“ hören wir vom Zauber des Tarnhelms und des Schwertes Notung, dagegen iſt das ſo belannte„Jeuer⸗ zauber nirgends gebraucht. Im„Parſifal wird Klingsors trügende Pracht als Zauber be⸗ zeichnet, aber zugleich für die erhabene Weihe der entfündigten Natur das tiefſinnige Wort „Karfreitagszauber“ gefunden. Und in ſeinem „Rückblick auf das erſte Bayreuther Feſtſpiel“ faßt Wagner die künſtleriſche Geſamtleiſtung in den Satz zuſammen:„Ein ſchöner Zauber machte bei uns alles gut.“ Es iſt erklärlich, daß die Anziehungskraft, die von Wagners Dramen ausgeht, von Freund und Feind mit einem Zauber verglichen zu werden pflegt, denn ſie äußert ſich mit einer Stärke und⸗ Nachhaltigkeit, die an das Unerklärliche gren⸗ zen. Seit einem halben Jahrhundert werden die Opern„Tannhäuſer“ und„Lohengrin“ in der ganzen Welt aufgeführt, und zwar in allen Operntheatern faſt jede Woche, ſodaß die Sta⸗ tiſtik die Summe von etwa 700 Darſtellungen jährlich bucht. Wie oft iſt prophezeit worden, daß dieſe Wirkungen nachlaſſen würden und müßten; und trotzdem kein Zurückgehen— im Gegenteil: eine weitere Zunahme der Wieder⸗ holungen, z. B. in Berlin, iſt für die nächſten Jahre ſicher zu erwarten. Dazu nun das be⸗ ſtändige Wachſen der Vorſtellungszahlen bei den anderen Wagnerſchen Werken. Da wäre zunächſt der„Fliegende Holländer“ zu betrachten. Er hat das merkwürdige Schickſal gehabt, drei Jahrzehnte faſt völlig zu verſchwinden and erſt gleichſam wieder neu entdeckt zu werden; ſeitdem mehrt ſich die Zahl der Aufführungen. Nun aber jene ſpäteren Werke, die man einſt allgemein für unmöglich und raſch vergänglich hielt:„Der Ring“,„Triſtan“,„Die Meiſterſinger“— ſtie üben eine ſo ungeheure Anziehung aus, daß den Forderungen des Publikums gar nicht genügend entſprochen werden kann. Die Schwierigkeiten der Darſtellung dieſer Dramen verhindern eigentlich eine Steigerung ihres Repertoire⸗ anteils; aber die ausverkauften Häuſer ſpornen unſere Bühnenleiter zu immer zahlreicheren Aufführungen an. Kommen dazu nun nächſtens noch außer dem„Rienzi“ die Jugendopern„Die Feen“ und„Das Liebesverbot“ und endlich— wir müſſen uns ja auf dieſes Schlimmſte gefaßt machen— der„Paxſifal“, hören ferner die läſti⸗ gen Tantiemenzahlungen nun ebenfalls auf, ſo wird die Zahl der Aufführungen wohl auf das Doppelte ſich ſteigern und auf die Geſamtſumme von etwa 3000 anwachſen. Der Freund der Wagnerſchen Kunſt iſt weit entfernt davon, das als etwas Erfreuliches zu betrachten. Würde der Häufigkeit auch die Güte der Darſtellungen ent⸗ ſprechen, würde auch die Zahl der Aufführungen Glucks, Mozarts, Webers wachſen, dann könnte er zufrieden ſein; leider aber ſchließt eines das andere aus, und es ſind die ſeichten und frivo⸗ len Machwerke, die neben den Dramen Wag⸗ ners das moderne Repertoire füllen. Der Ge⸗ ſchmack der Menge iſt immer ſchlechter geworden, und ſo iſt denn Wagner faſt allein noch der feſte und unerſchütterliche Fels, an dem die krͤben und ſchmutzigen Fluten unſeres neueſten Opern⸗ und Operetten⸗„Genres“ kraftlos zerſtäuben. Es iſt nun verwunderlich, daß die theater⸗ füllende Kraft Wagners als etwas Feſtſtehendes und Natürliches vom Bühnenleiter und Publi⸗ kum betrachtet wird, ohne daß man ſich recht klar macht, worin ſie eigentlich beſteht. Wie kommt es, daß ſo viele Hunderte der Opern, die zu ihrer Zeit Aufſehen und Neugier erregt haben, verblaßt und verſchwunden ſind, während der Zauber der Dramen Wagners nicht nachläßt, ſondern zu immer erneutem Sehen und Hören zwingt? Daß manche jener anderen uns wohl gar gefallen, aber nicht zu näherer Bekanntſchaft anregen, während Wagners Werke das erſte Mal noch gar nicht verſtanden werden, aber die geheimnisvolle Kraft haben, zu weiteren Ver⸗ ſuchen des Einkehrs und Eindringens zu reizens Man nimmt das als alsgewohnte Tatſache hin, ohne viel nach dem Grund zu fragen; tut man es aber hin und wieder, ſo pflegen die landläufi⸗ gen Erklärungen immer nur einzelnes anzufüh⸗ ren, womit doch niemals eine befriedigende Ank⸗ wort gegeben wird. Der eine hebt die nelo⸗ diöſe Muſik hervor, der zweite die ſinnigen Dich⸗ tungen, der dritte das Spannende der Hand⸗ lung, der vierte die ſchönen Dekorationen, der fünfte endlich überläßt ſich der Augenweide und dem Ohrenſchmaus, ohne ſich weiter Rechenſchaft zu geben, ſodaß dann ſchließlich der Zauber der Wagnerſchen Kunſt mit den Worten des prakti⸗ ſchen Direktors begründet werden könnte:„Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen.“ Die Heroorhebung einzelner Vorzüge wird nie der Wagnerſchen Kunſt gerecht werden; das lehrt ſchon ihre Geſchichte. Dieſe„ſchöne Mufik“ galt ja doch jahrzehntelang als unmelodiös, als wü⸗ ſtes Geräuſch und„froſtiges Tongewinſel“, ſo daß ein Berliner Hofkapellmeiſter allen Ernſtes meinte: der Text des Lohengrin ſei ſo wirkſam, daß man dazu doch eine beſſere Muftk ſchreiben müſſe. Dann kam die Zeit, in der nan den Mu⸗ ſiker gelten ließ, nun aber den Dichter Wagner verneinte; ja wir haben ſchau⸗ —— 2. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt!. Mannheim, 1d. Drmm. mit polniſcher Unterrichtsſprache behalten muß. Im übrigen amtiert an der polniſchen Anſtalt ein Prüfungskommiſſar, der vor einigen Jahren dis⸗ zipliniert wurde, weil er einem polniſch⸗natio⸗ nalen Bewerber die ſchriftlichen Prüfungen aus⸗ gearbeitet zugeſteckt hatte! Die kleinaſiatiſche Frage. Deutſchland und Rußfland in Anatolien. 0 Mai. Die Nowoje Wremfa“ veröffentlicht einen Bericht ihres Konſtantinopeler Korreſpondenten, in dem be⸗ hauptet wird, Deutſchland habe die Vor⸗ zugsrechte Rußlands in Nord⸗ anatolien anerkannt und ſeinen Bot⸗ ſchafter in Petersburg beauftragt, der ruſſiſchen Regierung mitzuteilen, daß es in Nordanatolien keine Eiſenbahnkonzeſſionen anſtreben werde. Wie von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, hat der hieſige deutſche Botſchafter entgegen der Meldung der Nowoje Wremja in dieſer Sache keine offiziellen Schrite unter nommen. Frunzöſiſche Forderungen an die Türkei. . Paris, 15. Mai. Das Echo de Paris teilt mit, daß die franzöſiſche Regierung bereits an 24. Februar ein Programm an die Türkei überreicht habe, das u. a folgende Forderungen enthielt: 1. Erlaß eines Firmans, durch den die Er⸗ öffnung von gewiſſen franzöſiſchen Schulen und anderen franzöſiſchen Anſtalten geſtattet wird und dieſe Schulen mit den öffentlichen türki⸗ ſchen Schulen gleichgeſtellt werden. Franzöſiſche Staatsangehörige und Schütz⸗ linge dürfen im Falle einer ſtrafrechtlichen Ver⸗ folgung nur im Konſulargefängnis in Unter⸗ ſuchungshaft gehalten werden. 3. Die Tuneſier und Marokkaner müßten als franzöſiſche Schützlinge anerlannt werden. Ferner verlangt Frankreich in Armen ien die endgültige Konzeſſion für die Bahn⸗ linie Samſun—Diarbekir und deren Verlängerung bis Trapezunt, dann in Syrien die Verlängerung des Bahnnetzes Da⸗ maskus- Hamah in der Richtung auf Jeruſalem. Schließlich fordert Frankreich Kon⸗ zeſſionen für die Hafenbauten in Inboli und Heraklea am Schwarzen Meere ſowie in Tripo⸗ lis, Haifa und Jaffa in Syrien. Der franzöſiſche Botſchafter Bompard habe dem Großweſir bei der Ueberreichung die ſes Programms erklärt, daß Frankreich der Tür⸗ kei in der Erledigung der gegenwärtigen Kriſe nur dann behilflich ſein könnte, wenn die Pforte dieſes Programm vollſtändig annehme. Das Echo de Paris meint, angeſichts der gegenwär⸗ tigen Verhandlungen Englands und Deutſch⸗ lands mit der Türkei ſei es notwendig, zu zeigen, daß auch die franzöſiſche Diploma⸗ tie nicht müßig geweſen ſei. Englands Abſichten. * Paris, 15. Mai. Die Morgenblätter weiſen darauf hin, daß über die kleinaſtatiſche Frage augenblicklich dreierlei Verhandlungen ge⸗ pflogen werden, nämlich zwiſchen England und der Türkei, der Türkei und Deutſchland und dann zwiſchen Deutſchland und England. Das Echo e Paris kennzeichnet das Ziel dieſer Verhand⸗ lungen folgendermaßen Die durch den engliſch⸗ ruſſiſchen Vertrag vom 31. Auguſt 1907. ſowie durch die verſchiedenen deutſch-türkiſchen Bagdad⸗ verträge von 1903 bis 1911, die ſchließlich im Potsdamer Abkommen gipfelten, getroffenen Vereinbarungen ſollen vervollſtändigt werden. Mit einem Wort, England will in den ohne ſein Zutun in den verfloſſenen Jahren abgeſchloſſenen Verträgen in Zukunft eine Nole ſpielen, und ſie, Shurg, 14. dernd erlebt, daß ein Dichter unter den Dichtern eine„Enguete“ anſtellte, ob Wagner Üüberhaupt ein Dichter zu nennen ſei, wobei die Mehrzahl der Befragten zu einem ganz abſpre⸗ chenden Urteil kam und nur E. von Wildenbruch es ausſprach, daß Wagner der genialſte deutſche Dramatiker ſeit Schiller geweſen. Man ſieht ſchon, wo der Fehler liegt; man zerteilt und zer⸗ legt eine große Künſtlerperſönlichkeit, die nur als Geſamterſcheinung begriffen und gewürdigt werden darf. Und damit ſind wir bereits in den Kern unſerer Betrachtung vorgedrungen. In dem Drama Wagners hat eine tiefe Sehn⸗ ſucht früherer Zeiten ihre Erfüllung gefunden, die ein Zuſammenwirken aller Künſte auf dem Theater erſtrebte. Sollen wir hier die ſo oft zitierten Aeußerungen aller unſerer Klaſſiker, die ſolche Wünſche prophetiſch ausſprachen, noch inmal anführen? Es möge genügen, auf Her⸗ der und Goethe hinzuweiſen. Der eine hoffte auf ein Odeum, ein zuſammenhängendes lyri⸗ ſches Gebäude, an welchem Poeſie, Muſik, Aktion und Dekoration eins ſind“, der andexe auf„ein Feſt, das mit keinem zu vergleichen wäre, wenn mämlich Poeſie, Malerei, Muſik, Geſang, Schauſpielkunſt— alle dieſe Künſte und Reize don Jugend und Schönheit— an einem ein⸗ zigen Abend, und zwar auf bedeutender Stufe züfammenwirkten.“ Man kann nicht klarer und erſchöpfender in Kürze„das Kunſtwerk der Zu⸗ kuuft“ bezeichnen, das nun Gegenwart und Er⸗ füllung geworden iſt in dem Drama Richard Wagners. Wollen wir die einzelnen Kräfte und Fähig⸗ keiten uns vorführen, die dieſem Drama jene hohen und einzigen Wirkungen ſichern, ſo ſoweit es ſich ermöglichen läßt, ſeinen Bedürf⸗ niſſen entſprechend abändern. ——— Politische Uebersicht. * Mannheim, 15. Mai 1913 Von der reichsländiſchen Lehrerſchaft. e. Straßburg, 14. Mai. Die 4. ordentliche Haupt⸗ und Vertreterver⸗ ſammlung des elſaß⸗lothringiſchen Lehrerver⸗ bandes, der heute ſchon nahezu 36 der geſamten reichsländiſchen Lehrerſchaft umfaßt, fand heute hier ihren Abſchluß. Die letzten kler ikalen Angriffe auf die reichslänoiſche Schule und Lehrerſchaft hatten mit dazu beigetragen, alle Gegenſätze in der Lehrerſchaft zu überbrücken und ſo wurde die Tagung zu einer machtvollen Kundgebung der Geſchloſſenheit und Solidarität des elſaß⸗lothringiſchen Lehrerſtandes. Die geſtrige Vertreterverſammlung beſchäftigte ſich nach den üblichen Jahresberichten und Neu⸗ wahlen mit einigen Satzungsänderungen und mit dem bevorſtehenden neuen re ich slän di⸗ ſchen Schulgeſetz. An die Spitze der diesbezüglichen Wünſche der Lehrerſchaft wurde der Satz geſtellt: „Die Volksſchule ſoll der Jugend unſeres Volkes durch Unterricht und Erziehung die Grundlagen religiöſer und nationaler Bildung und das im bürgerlichen Leben auch für die unteren Schichten des Volkes notwendige Maß von Fertigkeiten und Kenntniſſen vermitteln.“ Weiter wurde gefordert, das 8. Schuljahr für Mädchen, die Unentgeltlichkeit des Unterrichts und der Unterrichtsmittel, die Beſchränkung der Klaſſenfreguenz auf 40, die Uebertragung der Schulverwaltung auf eine ſelbſtändige Abteilung des Miniſteriums, die Uebernahme der perſön⸗ lichen Schullaſten durch den Staat, die grundſätz⸗ liche Gleichſtellung der Lehrer mit den Beamten. Für die Kaiſerſpende zugunſten einer Heilanſtalt für lungenkranke Lehrer wird vom Verband eine Kopfſteuer von 1 Mk. erhoben werden. Die heutige Hauptverſammlung im großen Saale des Sängerhauſes trug ganz den Charakter eines begeiſterten nation alen Be⸗ kenntniſſes. Es klang dies Bekenntnis aus den Begrüßungsworten des Vorſitzenden, die mit einem enthuſiaſtiſch aufgenommenen Kaiſer⸗ hoch ſchloſſen. Es klang aber vor allem aus dem Vortrage des Lehrers Raeppel über Staat, Volkstum und Volksſchule. Die Verſammlung unterſtrich die Forderung nach einer nationalen Erziehung der Jugend zu verſtandesmäßigem und gefühlsmäßigem engen Anſchluß an das deutſche Reich mit lebhaftem Beifall. Bei der Erörterung des Wehrſchatzes, der jetzt ſchon eine Höhe von 20 000 Mk. erreicht hat, wurde mit freudiger Zuſtimmung die Erklärung entgegen⸗ genommen, daß der Fonds ſelbſtverſtändlich auch dem Lehrer Hildwein zur Verfügung geſtellt wer⸗ den würde, der bekanntlich mit dem klerikal⸗ nationaliſtiſchen Abg. Kübler einen tätlichen Zu⸗ ſammenſtoß hatte, weil dieſer die Ehre der Frau Hildwein aufs ſchmählichſte verdächtigt hatte. Den Beſchluß der Tagung bildete eine Feſtvor⸗ ſtellung von Otto Ludwigs„Erbförſter“ im Straßburger Stadttheater. Ein katholiſcher Prieſter gegen Wetterle. Das elſaß⸗lothringiſche Zentrum hat es bis auf dieſen Tag nicht ü ber ſich ge⸗ bracht, den allgemein des Hochverrats bezich⸗ tigten Abgeordneten Wetterlsé aus ſeinen Reihen auszuſchließen, und insbeſon⸗ dere kommt das Straßburger Zentrumsorgan, der„Elſäſſer“, den Wünſchen der nationaliſti⸗ ſchen antideutſchen Hetzer, die das Land zu kei⸗ nem Frieden kommen laſſen wollen, weit ent⸗ gegen. Da iſt es Jehr erlreulich, daß aus dem wird man müſſen, daß hiermit ein Auseinanderwickeln von Eigenſchaften verſucht wird, die von vornherein als ein Ganzes in die Erſcheinung zu treten be⸗ ſtimmt waren. Bereits bei der Entſtehung gibt es da kein Nacheinander, ſondern ein Neben⸗ einander. Eine wichtige Aeußerung Wagners gibt darüber ſchon 1844 Belehrung:„Mich kann kein Stoff anziehen, der ſich mir nicht nur in ſeiner dichteriſchen, ſondern auch in ſeiner muſi⸗ kaliſchen Bedeutung zugleich darſtellt. Ehe ich darangehe, einen Vers zu machen, ja eine Szene zu entwerfen, bin ich bereits in dem muſi⸗ kaliſchen Dufte meiner Schöpfung berauſcht; ich habe alle Töne, alle charakteriſtiſchen Motive im Kopfe, ſodaß, wenn dann die Verſe fertig und die Szenen geordnet ſind, für mich die eigentliche Oper ebenfalls ſchon fertig iſt. Dazu müſſen allerdings nur Stoffe gewählt werden, die keiner Behandlung als nur der muſikaliſchen fähig ſind.“ Immer wieder hebt Wagner hervor, daß Dich⸗ ter und Muſiker in ihm ſich wie Mann und Weib verhalten, daß aber jede ſeiner Dichtun⸗ gen ſchon aus dem Geiſte der Muſik entſtanden ſei. Und wenn Wagner 1862 nach der Vollen⸗ dung der Meiſterſingerdichtung humoriſtiſch ſchreibt, er ſuche jetzt einen Ort, wo er das ge⸗ legte Meiſterſinger⸗Ei ausbrüſten kßuns ds drückt dieſer draſtiſche Vergleich nur wiederum das ihm ſo ganz eigentümliche Verhältnis von Dichtung und Muſik aus. In der Wahl ſeiner Stoffe mußte Wagner auf das Gebiet geführt werden, das der Phan⸗ taſie einen unbegrenzten Spielraum gewährte: auf Mythen, Sagen, Märchen. Er ſelbſt ſagt, daß er mit dem„Fliegenden Holländer“ erſt demgemäß immer wieder betonen katholiſchen Lager einmal ein lauter Proteſt gegen dieſes widerwärtige Treiben laut wird. Wieder iſt es der katholiſche Pfarrer von Hoh⸗ wald, Reichardt, der ſchon früher manches tapfere Wort gegen die Verwelſchungsbeſtrebun⸗ gen gewiſſer klerikaler Kreiſe geſprochen hat, der mit Wetterlé und Genoſſen gründlich abrechnet. Er ſchreibt im Maiheft der„Elſaß Lot h⸗ ringiſchen Kulturfragen“: „Es iſt ſehr bedauerlich, daß manche Katho⸗ liken, wie die Verhältniſſe zurzeit liegen, auf die Benützung nationaliſtiſcher Hilfskräfte an⸗ gewieſen zu ſein glauben. Trotzdem, einmal muß öffentlich geſagt werden: Dadurch wird frevelhaft geſündigt an dem Empfinden des katholiſchen Volkes. Wer mir einwendet, wie es ſchon geſchehen iſt, ich hätte dazu keinen Auftrag, der möge mir wengſtens geſtatten, die Wirkung zu beſchreiben, welche die un⸗ aufhörliche Hetzexei auf mich perſönlich aus⸗ übt: Als katholiſcher Pfarrer habe ich das Recht und die Pflicht, Frieden zu predigen, nicht nur den Frieden mit dem Nachbarn, der einem gerade gefällt, ſon⸗ dern auch den Völkerfrieden; ich muß Ein⸗ ſpruch erheben gegen die landläufige Behaup⸗ tung, es ſei erlaubt, die Deutſchen zu haſſen oder— nationaliſtiſch und rabuliſtiſch— „détester“ Kommt nun ein andächtiger Zu⸗ hörer nach der Predigt heim und lieſt den frommen„Volksfreund“, ſo wird er bei eini⸗ gem Nachdenken zum mindeſten ſich fragen müſſen: Hat jetzt der Pfarrer auf der Kanzel gelogen oder ſchwindelt der„Volksfreund“ da, der den Kriegshetzer Wetterlé in Schutz nimmt? Welcher von den beiden iſt dann eigentlich katholiſch? Das Volk hat keine Theo⸗ logie ſtudiert. Seine ganze Religion ſteht und fällt mit dem Vertrauen, das ihr ſittlicher Wert in ſeiner Seele erzeugt. Im Prieſter⸗ ſeminar iſt uns übrigens derſelbe Wahrheits⸗ beweis vorgetragen worden. Nun mögen un⸗ ſere katholiſchen Zeitungen und alle die, welche ihr Gebaren für richtig halten, ohne Um⸗ ſchweife erfahren, was ein katholiſcher Prieſter darüber denkt: Wenn die Aufhetzung zum Krieg einem Katholiken er⸗ ſaubt iſt, oder auch nur entſchuldigt wird, ſo bin ich von dieſem Augenblick an nicht mehr katholiſch. Wenn katholiſche Zeitun⸗ gen tagtäglich die Angehörigen irgend eines Volkes verächtlich machen dürfen oder wenigſtens die Ge⸗ meinheiten eines Hanſi und Zislin billigen, ſo verzichte ich darauf, mich wie ſie katholiſch zu nennen. Und wenn die furchtbar ernſte Wahl zwiſchen Glaubens⸗ treue und Ehrlichkeit ſich einem Prieſter ins Gewiſſen drängt, ſo können die katholiſchen Zeitungen im Elſaß daraus ermeſſen, welchen Dienſt ſie dem Katholizismus leiſten durch ihren haßſchürenden Nationalismus.“ Man kann nicht ohne Ergriffenheit dieſes un⸗ erſchrockene deutſche Bekenntnis des elſäſſiſchen Prieſters leſen. Gäbe es mehr ſolche Pfarrer Reichardts, es ſtände beſſer um den Frieden im Elſaß! Nachklänge zur Berner Ronferenz. Ueber die Vorgänge hinter den Kuliſſen in Bern befragt, erzählt der franzöſiſche radikale Abgeordnete Herr Guſtave Rivet, einer der Teilnehmer an der Annäherungskonferenz, daß die Erwähnung von Elſaß-Lothringen die zu einer Spaltungunter den fran⸗ zöſiſchen Konferenzteilnehmern geführt hat, auf das Andrängen des Hru. Jau⸗ ress in den Text eingefügt wurde. In Paris war ausdrücklich beſchloſſen worden, von El⸗ ſaß⸗Lothringen nicht zu ſprechen. Trotz dieſer Unſtimmigkeiten verſichert Herr Rivet, daß die erſte Konferenz mit ihrer ergrei⸗ fenden Tagesordnung etwas Gewaltiges ſei. Man hat, ſagt er, auf dieſer Konferenz laut verſichert, daß Recht vor Macht geht und daß das Recht der Völker unverjährbar iſt. Frank⸗ reich hat die Menſchenrechte und noch viel mehr die Rechte der Völker verkündet. Wenn man übereingekommen war, ſaß⸗- von Elſaß⸗Lothringen nicht zu ſprechen, ſo iſt es, weiſ man es als über⸗ flüſſig angeſehen hat, nochmals daran zu erin⸗ nern, daß in dieſen zwei Provinzen das Recht der Völker vergewaltigt worden iſt und daß wir die Stunde erwarten, wo ſie, durch eine Volksabſtimmung um ihre Meinung befragt, mittels freier Stimmen⸗ abgabe ſagen werden, was ſie ſein wollen, ſo wie 1860 Savoyen und Nizza geſtimmt haben. Wir geben uns nicht der Selbſttäuſchung hin, daß die deutſchen Chauviniſten abr ü ſten werden. So kindlich ſind wir nicht. Wir haben nur den Be⸗ weis erbringen wollen, daß Frankreich nicht die ſtreitſüchtige und drohende Nation iſt, als die man es den Deutſchen darſtellt.— Mit anderen Wor⸗ ten, die Konferenz war verlorene Liebesmüh'. Auch„Figaro“ kommt nochmals auf die Ber⸗ ner Konferenz zurück, beklagt ihre Abhaltung, nennt die Reden, die in Bern gehalten wurden, kindliches Geſchwätz und ſchließt:„Ehe man den Frieden der Völker verherrlicht, müſſen wir ein Heer haben, das den Frieden den Völkern aufnötigen kann. Ehe man träumt, muß man leben.“ Euſtav Herws gelangt in ſeinem„Guerre Sociale“ zu der Schlußfolgerung, daß die Reiſe nach Bern vielleicht an den internationa⸗ len Beziehungen nichts geändert, wohl aber die innere Politik Frankreichs bedeut⸗ ſam beeinflußt hat. Durch ihre Reiſe nach Bern haben die Radikalen die ſozialiſtiſche Partei ent waffnet und das Eis gebrochen, das ſeit acht Jahren zwiſchen Sozialiſten und Radikalen auf⸗ getürmt war.„Als ſie“, ſagt der ehemalige Anarchiſt,„ſich zuſammen erhoben, um die Kund⸗ gebung zu bejubeln, die Deutſchland den Frieden unter Vorbehalt einer freundſchaftlichen Rege⸗ lung der elſaß⸗lothringiſchen Frage erklärt, habe ich zum erſten Male verſtanden, was unter den Feuerzungen des Evangeliums zu verſtehen iſt. Ich habe die Flamme des republikaniſchen Ideg⸗ lismus geſehen, die an dieſem Pfingſtſonntag plötzlich die beiden Bruchſtücke des Blockes der Linken wieder miteinander verſchmolz.“ 24. Guangeliſch⸗ſozialer Rongreß. Sh. Ham burg, 14. Mai. (Telegr. Bericht.) Unter zahlreicher Beteiligung von Vertretern ſozial und religiös intereſſierter Kreiſe und Or⸗ ganiſationen, ſowie von Einzelperſonen aller Stände, begannen hier im Curio⸗Hauſe die Be⸗ ratungen der 24. Tagung des Evangeliſch⸗ſo⸗ zialen Kongreſſes, die mit einem Feſtgottesdienſt und einem Begrüßungsabend eingeleitet wür⸗ den.— In der heutigen erſten Hauptver⸗ ſammlung bielt der Vorſitzende des Kon⸗ greſſes Profeſſor D. Otto Baumgarten (Kiel) die programmatiſche Anſprache, in der er Uu. a. ausführte: Evangeliſch⸗ſozial und ſtaats⸗ treu iſt dasſelbe, evangeliſch⸗ſozial und an die Nation gebunden iſt eines. Der gegenwärtige Rückblick auf die Zeit vor hundert Jahren und auf die Regierungszeit des Kaiſers predigt uns das Gefühl für den großen Staat Friedrichs des Großen. Dieſem Staate fühlen wir uns ver⸗ bunden. Wir ſind ſtolz auf die aus der Regie⸗ rungszeit unſeres Kaiſers hervorleuchtenden Februar⸗Erlaſſe. Und wenn ſie auch noch ſo traurige Nebenerſcheinungen ergeben haben, wir wollen ſie nicht aufgeben. Wir werden im Gegen⸗ teil weiter darauf drängen, daß der Staat die Schutzgeſetzgebung ausdehne und weiter aus⸗ baue. Wir haben es aber auch empfunden, daß unſere ganze Arbeit abhängig iſt von der Wehr⸗ kraft des Staates und werden deshalb niemals ſeufzen über Blut⸗ und Wehrſteuern, die für die Erhaltung dieſes, uns alle tragenden Staates nötig ſind.— Der Redner ſchloß mit einem Hoch auf den Kaiſer und den Hamburger Senat. Nach weiteren Begrüßungsanſprachen ſprach Hauptprediger Dr. Chr. Geyer(Rürnberg)rüber „Die Pflege der Religiom in der Großſtadt“. Nach dem Redner bedürfen die kirchlichen Mittel zur Pflege der Religion in der zum Dichter geworden ſei. Doch findet ſich ſchon in ſeiner erſten Oper, den„Feen“, die für ihn ganz charakteriſtiſche Gegenüberſtellung zweier Reiche, des Menſchen⸗ und des Feenreiches. Im „Holländer“ allerdings tritt zuerſt das Ele⸗ mentare ſtark hervor, das dann ſpäter im „Ring“ ſo gewaltig ausgeſtaltet wird: der Menſch in der Natur, die durch die Macht der Muſik in allen ihren Zaubern, in Stille und Bewegung, in Sturm und Gewitter, in Waſ⸗ ſer⸗ und Feuerselementen, aber immer im Dienſt des Dramas unſer Gefühl erhebt und erſchül⸗ tert. In manchen Stoffen tritt die Mitwirkung der Muſik von vornherein unerläßlich hervor: „Tannhäuſer“ und„Meiſterſinger“, wo ein Sängerwettſtreit im Mittelpunkt ſteht, ſind doch ohne Mufik nicht denkbar. Und wieder andere, bei denen die Notwendigkeit der Muſik nicht ſo⸗ fort in die Augen ſpringt, ſind darum doch ohne die tönende Muſik gar nicht zu faſſen: das Myſterium des heiligen Grales in„Lohen⸗ grin“ und„Parſifal“, das klingende Schweigen der Liebesnacht im„Triſtan“, das Weben des Waldes und die Stimmen der Waldvöglein in „Siegfried“, überhaupt alles, was nicht aus⸗ geſprochen wird oder unausſprechlich iſt, das ſagt uns dieſe Muſik beſſer als alle Worte. Nun beginnt die Arbeit des Dramatikers, aus dieſen der Muſik erſchloſſenen Stoffen ein Drama zu geſtalten. Und hier zeigt ſich Wag⸗ ners unbeareifliches Können in ſtärkſter Kraft. Aus der breiten und verworrenen Maſſe der epiſchen Stoffe ein knappes Drama zu ſchaffen, das mit der kunſtvollſten Steigerung in drei Akten eine geſchloſſene Handlung aufbaut, das zeugt von einer wahrhaft genialen Begabung des„Dichtens“; vergebens ſuchen wir nach ſeinem anderen Dramatiker, der ſeit Schiller eine ſolche Kunſt des Aufbaues, der Expoſitſon, Steigerung, Kataſtrophe und des Ausklingen⸗ laſſens bewährt hat. Wie Wagner daneben das Kulturgeſchichtliche beherrſcht und jedes ſeiner Dramen mit erſtaunlicher Echtheit zugleich ein wohlgetroffenes Bild ſeiner Zeit wiedergibt, das fällt beſonders im„Lohengrin“ und in den „Meiſterſingern“ in die Augen und iſt auch von Kennern oft mit Bewunderung gerühmt wor⸗ den. Sind nicht die Wartburg und Nürnberg durch Wagner uns erſt wirklich heimiſch gewor⸗ den? Weniger Uebereinſtimmung herrſcht über die Sprache der Dichtungen, und doch würde man vor falſchen Urteilen geſchützt ſein, wenn man auch hier nur immer an die Verbindung dieſer Sprache mit der Muſik als Endzweck den⸗ ken möchte. Daß hier eine moderne Dichtung wie in den Literaturdramen unſerer Zeit ganz und gar verfehlt geweſen wäre, liegt doch auf der Hand. Was man einſt gegen den Stabreim vorgebracht hat und gegen kräftige Wortbil⸗ dungen, die miiſt nur Wiedererweckung alter Wörter waren, das iſt längſt von Forſchern widerlegt worden. Ueberdies iſt die Sprache in jedem Drama eine andere, und es würde eines Mangel an Sprachgefühl bedeuten, wollte mam überſehen, daß der„Ring“,„Triſtan“,„Meiſter⸗ ſinger“,„Parfſifal“ immer neue Stadien der wort⸗ und versſchöpferiſchen Dichtungsgabe Wagners bedeuten. Eine gute Rezitation dieſer Dichtungen wird, auch ohne Mufik, nie ihren Eindruck verfehlen. 5 Nun zu del. Geſtalten, die Wagner geſchaffen hal; in ihnen liegt doch der unbegreifuiche Zau⸗ ber ſeiner Kunſt, Dieſe Geſtalten, die, einmn geſchaut, nie wieder vergeſſen werden können⸗ ummm . Mannheim, 15. Mai. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). 8. Seite Großſtadt der Ergänzung, nicht nur unter dem Geſichtspunkte, möglichſt viele Menſchen religiös zu erreichen, ſondern noch viel dringender unter dem anderen, neue religiöſe Gemeinſchaftsbil⸗ dungen anzubahnen. Als ſolche Mittel emp⸗ fehlen ſich namentlich Diskuſſionsabende kleine⸗ ren Umfanges, Beſprechungsabende, Blätter mit Gelegenheit zu religiöſer Ausſprache für die Leſer und religiöſe Bücherſammlungen. Die ge⸗ bildeten Laien müſſen zur religiöſen Arbeit er⸗ mutigt und möglichſt ausgiebig herangezogen werden.— An den Vortrag knüpfte ſich eine längere Debatte, in der u. a. aus der Mitte der Verſammlung heraus verlangt wurde, die Got⸗ tesdienſte auf die Samstage zu verlegen, weil die Leute am Sonntag keine Zeit hätten und ferner die Anſtellung von weiblichen Geiſtlichen. Ein Redner äußerte ſich ſehr peſſimiſtiſch über die Möglichkeit der Entkirchlichung der Großſtadt⸗ proletarier zu begegnen. In der zweiten Hauptverſammlung hehandelte Frau Helene v. Forſter(Nürn⸗ berg) das Thema:„Familie und Perſön⸗ lichkeitskultur“. Sie ging davon aus, daß die Familie in früheren Jahrhunderten ein ge⸗ ſchloſſenes Ganzes, eine Lebensgemeinſchaft war, an der alle Glieder der Familie perſönlich kräftigen Anteil nahmen. Die Organe des Staates, der Gemeinde und der ſozialpolitiſchen Betätigung ſind verpflichtet, das loſe gewordene Gefüge der Familiengemeinſchaft wieder feſter zuſchließen und für die Hebung der Perſönlich⸗ keitskultur ſozialpolitiſche Maßnahmen zu er⸗ greifen, ebenſo für die geiſtigen und ethiſchen Bildungsbeſtrebungen Zweigorganiſationen zu ſchaffen. Ein Wiedererwachen der Perfönlich⸗ keitskultur in der Familie bedeutet eine Wert⸗ ſteigerung des ganzen Volkes, ein Sinken da⸗ gegen eine Minderung der geiſtigen, ethiſchen und wirtſchaftlichen Güter aller Volksklaſſen. Nach einer Ausſprache wurden die Verhand⸗ lungen auf morgen vertagt. Bürgerausſchußſitzung in Schwetzingen. Schwetzingen, 14. Mai. Bürgermeiſter Hartmann eröffnete die Sitzung kurz vor 8 Uhr in Anweſenheit von 68 Mitgliedern. Der wichtigſte Gegenſtand der Tagesordnung war die Beratung des Vor⸗ anſchlags für 1913. Die beiden erſten Punkte der Tagesordnung: Verwendung der von der Oberrhein. Giſenbahngeſellſchaft A. ⸗G. Mannheim zu zahlenden Abfin⸗ dungsſumme(wegen Nichterbauung des Elektrizitätswerks in Schwetzingen) im Betrage von 10 000 Mk. zu Wirtſchaftszwecken und die Genehmigung eines Grundſtocksergän⸗ 3 ungsplanes fanden im Laufe der Budget⸗ beratung einſtimmige Annahme. Genehmigung des Voranſchlags de: Tabt ſowie der Nebenkaſſen für das Jahr 1918. Bürgermeiſter Hartmann erläuterte den Vorbericht und verlas die einzelnen Einnahme⸗ und Ausgabepoſitionen. BAM. Dörſam fand den Zinsfuß von 4 Proz. für Aktivkapitalien zu nieder, worauf ihm vom Vorſitzenden entſpre⸗ chende Auskunft erteilt wurde. BAM. Heiden führte aus, daß das Rechnungsjahr 1912 für die Stadt ungünſtig abgeſchloſſen habe. Die Fi⸗ nanzlage habe ſich in den letzten Jahren immer mehr verſchlechtert, wobei er hervorheben müſſe, daß die Finanzlage an ſich keine ſchlechte ſei. Redner wies an Hand einer Statiſtik nach, daß der Betriebsfonds, der im Jahre 1910 noch 44 000 Mk. betrug, im Laufe der Zeit ganz auf⸗ gezehrt, daß ferner im Jahre 1912 gegenüber dem Voranſchlag etwa 48 000 Mk. mehr verwirt⸗ ſchaftet wurden. Ueber dieſe Sache könne man eine milde oder eine ſtrenge Auffaſſung haben. Man wolle die Sache mild auffaſſen. Denn die Urſache der Mehraufwendungen liege in der Entwickelung der Stadt begründet. Schwetzin⸗ gen befinde ſich gegenwärtig in einem Stadium der Entwickelung, das von der Gemeinde große Opfer fordere. Hoffentlich würden dieſe Opfer einmal reiche Früchte tragen. Aber im Hinblick · auf dieſe Opfer ſei es doppelte Pflicht des Ge⸗ meinderats, mit dem Geld vorſichtiger Uu. haus⸗ hälteriſcher zu wirtſchaften. Der Gemeinderat müſſe in Zukunft die Zügel ſtraffer halten und dürfe im allgemeinen nicht mehr Geld ausgeben, als der Bürgerausſchuß ihm bewilligt habe. Eventuell müſſe man ſich vorher weitere Mittel genehmigen laſſen. Der Bürgerausſchuß habe aber andererſeits das Vertrauen zu dem Ge⸗ meinderat, daß er von nun an das richtige Maß zu halten weiß. Bürgermeiſter Hartmann dankte namens des Gemeinderats für dieſe ruhi⸗ gen und ſachlichen Darlegungen, die vollauf be⸗ rechtigt ſeien. meinde ſeien eben ſehr hohe. Der Gemeinderat werde bon jetzt an Verwendungsbücher führen, um Wiederholungen derartiger unlieb⸗ ſamer Vorkommniſſe zu verhüten. BAM. D örſam regte bei Poſition„Waldun⸗ gen“ an, die Wellen größer anfertigen zu laſ⸗ ſen. Die BAM. Bürger, Dörſam und Brixner führten Klagen über die Bemeſſung der Höhe von Feldfrevel⸗ und Polizeiſtrafen, während BAM. Umhey die Strafhöhe bei Fleediebſtählen für nicht zu hoch findet. BAM. Heiden fand es auffallend, daß bei den Ge⸗ ſchäftsgebühren in den letzten Jahren ein Rück⸗ gang eingetreten iſt. BAM. Reichert be⸗ merkte, daß die Urſache des Rückgangs zum Teil dem Umſtande zuzuſchreiben ſei, daß früher das Grundbuchamt und jetzt mehr das Notariat die Verträge fertige. ſollte man im Intereſſe der Stadt einen Teil der Gebühren zukommen laſſen. BAM. Liehl hat in eigener Sache die Wahrnehmung gemacht, daß Gebühren für Einſichtnahme des Grund⸗ buchs nicht mehr erhoben werden. BAM. Franz erbat und erhielt Auskunft über die Vertragsverhältniſſe des Hilfsbeamten Bläß. BAM. Wagner glaubte, auch in der Einfüh⸗ rung der Wertzuwachsſteuer ſei ein Grund der Gebührenabnahme zu ſuchen. BAM. Witt⸗ mann trat für eine beſondere Vergütung an den Grundbuch⸗Hilfsbeamten für die Abfaf⸗ ſungsgeſchäfte ein. BAM. Rey möchte darauf hingewirkt wiſſen, daß das Roſenfeſt in einem größeren Umfange veranſtaltet und auf die beiden Pfingſttage ausgedehnt werde. Bür⸗ germeiſter Hartmann erwiderte, daß der Verkehrsverein Vorſchläge für eine anderweitige Regelung des Feſtes gemacht habe. BuM. Franz regte an, in der Karl⸗Theodorſtraße Fahnenhalter anzubringen, worauf der Vor⸗ ſitzende entgegnete, daß hievon der Koſten⸗ frage wegen Umgang genommen worden ſei. BAM. Heiden erſuchte, der Frage der Her⸗ beiziehung von Induſtrie und der Förderung des Fremdenzuzugs mehr Aufmerkſamleit zu ſchenken und beſpricht die durch den neuen Fahrplan eingetretenen Ver⸗ ſchlechterungen des Nahverkehrs auf den Strecken nach Heidelberg, Friedrichsfeld und Mannheim zugunſten des internationg⸗ len Durchgangsverkehrs. Die Ein⸗ führung beſchleunigter Vorortzüge auf der Strecke Mannheim⸗Schwetzingen für die Mittagszeit ſei ſehr im Intereſſe der Stadt ge⸗ legen und entſpreche ohne Zweifſel einem drör⸗ genden Bedürfnis. Bürgermeiſter Hartmann wird die vorgebrachten Klagen und Wünſche bei der demnächſt ſtattfindenden Beſprechung mit einem Vertreter der Generaldirektion zur Sprache zu bringen. Wenn alle ſachlichen Ein⸗ wendungen verſagen, dann müßten bei der Bahn eben die bekannten„betriebstechniſchen Gründe“ herhalten. Die Verhältniſſe im Auf⸗ nahmsgebäude des Bahnhofs ſeien ebenfalls unhaltbar. BAM. Reichert möchte dahin ge⸗ wirkt haben, daß am Grenzhöferweg endlich ein⸗ mal eine Halteſtelle errichtet wird. BAM. Wittmann brachte eine Angelegenheit zur Sprache, aus der hervorging, daß der verſchlech⸗ terte Bahnverkehr zwiſchen 12 und 2 Uhr mittags auf der Strecke Mannheim⸗Schwetzingen für die Stadt Schwetzingen von großem Nachteil iſt. Die Einnahmepoſitionen waren damit erledigt. Bei den Ausgaben„Auf Waldungen“ regte BAM. Schuhmacher an, das Holzhauen rechtzeitig und in zwei Partien zu vergeben. Die Anforderungen an die Ge⸗ Dem Grundbuchhilfsbeamten beſchloſſene Sache ſei. Auf die Anfrage des BAM. Reichert über den Stand des Brühler Mühlenkaufs gab der Vorſitzende entſpre⸗ chende Auskunft. Zu§ 26 b der Ausgaben wurde eine große Anzahl von Straßenwünſchen vorgebracht und die Notſtandarbeiten eingehend beſprochen. Ueber den Antrag der ſozialdem. Fraktion, den Leichenhallenzwang ein⸗ zuführen, entſpann ſich eine lebhafte Debatte, in deren Verlauf die BAM. Joſ. Fackel und Umhey den Leichenhallenzwang entſchieden be⸗ kämpften, während die BaM. Werner, Liehl, Pichler und Gemeinderat Kahn ihn aus Zweckmäßigkeitsgründen befürworteten. Schließlich wurde dem Vorſchlag der BAM. Liehl und Franz, dem Bürgerausſchuß eine beſondere Vorlage zu unterbreiten, zugeſtimmt⸗ BAM. Reichert trat für Einführung eines Leichenverſenkungsapparats ein und wurde dabei von verſchiedenen Seiten unter⸗ ſtützt. Beim Kapitel„Schule“ frägt BAM. Schuhmacher an, warum auch während der Pfingſtferien Schulunterricht erteilt werde, wor⸗ auf Rektor Dr. Heidinger erwiderte, daß es ſich hier um freiwilliges Turnen und Spielen zu einem beſtimmten Zweck handle, wozu ſich die Schüler gerne eingefunden hätten. Auf An⸗ frage des BAM. Werner über den Ausgang des vorjährigen Schulfalles(Ueberſchreitung des Züchtigungsrechts eines Lehrers) erklärte der Vorſitzende, daß das Verfahren eingeſtellt wor⸗ den ſei. BAM. Uhrig übte an dieſer Ver⸗ fahrenseinſtellung ſcharfe Kritik. Bürgermeiſter Hartmann gab auf verſchiedene Anfragen bekannt, daß für Lernmittelfreiheit im nächſten Voranſchlag Mittel aufgenommen und für Schülerausflüge ſchon in dieſem Jahre Gelder verwendet werden ſollen. Die Vorſchriften für den Schularzt ſeien im Entſpurf den Städten zur Begutachtung jetzt mitgeteilt worden. BAM. Dörſam möchte das„Aus⸗ ſchellen“ in Schwetzingen endlich einmal ab⸗ geſchafft wiſſen, worauf der Vorſitzende ent⸗ gegnete, daß dafür in dem Gemeinderat eine Mehrheit leider noch nicht vorhanden ſei. Nach⸗ dem noch BAM. Pichler um eine Erhöhung des Zufchuſſes an den Verkehrsverein ge⸗ beten hatte, wurde der Voranſchlag ein⸗ ſtimmig genehmigt. Die Voranſchlags⸗ beratung in Schwetzingen nahm ſonach nur einen Tag in Anſpruch. Es wurden gewählt zu Mitgliedern der Kontrollbehörde die BAM. Bach⸗ mayer, Joſ. Fackel und Rey und zu Mit⸗ gliedern der Abhörkommiſſion die BAM. Wilh. Reichert, Dörſam, Frau z, Hof und Martin Vörg. Nach Beendigung dieſer Wahlen wurde in der Klageſache des Stadtrechners a. D. Schilling gegen die Stadtgemeinde der vorgeſchlagene Vergleich mit überwiegender Stimmenmehrheit zurückgewieſen und auf Durchführung des Prozeſſes beſtanden. Schluß der Sitzung um halb 12 Uhr. Aus stadt und Land. * Maäannheim, 15. Mai 1913. * Der König von Württemberg kam heute mittag 12.48 Uhr mit dem Kurszug hier an und fuhr.28 Uhr weiter. Ju ſeiner Begleitung befand ſich nur ein Herr, da der König ganz incognito reiſt. Während ſeines Aufenthältes auf hieſiger Station nahm der König ein Diner in der Bahnhofreſtauration des Herrn Link ein. * Nachklänge zum Sängerfeſt. Man ſchreibt uns: Es erregte während der Feſttage vielfach Befremden, daß hauptſächlich an ſtädtiſchen Ge⸗ bäuden vollſtändig ausgewaſchene Fahnen zu ſehen waren. Solche abgewaſchenen Stoffe, meiſt in unſeren Stadtfarben, könnten doch zu ſonſtigen Dekorationszwecken verwendet werden, ſtatt ſie an Feſttagen zur Schau zu ſtellen. Viele Beſucher des Friedrichsplatzes waren ver⸗ wundert darüber, daß an den beiden Pfingſtaben⸗ den die ſchöne Beleuchtung des Waſſer⸗ turmdaches, die von den Maifeſtwochentagen her noch inſtalliert war, nicht angezündet wurde. Der Vorſitzende entgegnete, daß dies ſchon — E Auch eine Wiederholung der großaxtigen Illu— mination, wie ſie am Donnerstag abend ge⸗ zeigt wurde, wäre angebracht geweſen. Wie man uns auf diesbezügliche Anfragen im Verkehrs⸗ bureau mitteilte, hatte das Organiſationsko⸗ mitee des Sängerfeſtes gar keine Fühlungnahme angeſtrebt mit dem Verkehrsverein, worauf obige Mängel wohl auch zurückzuführen ſein dürften. Als Mitglied des Verkehrsvereins und als Ge⸗ ſchäftsmann muß ich energiſch hiergegen pro⸗ teſtieren, denn zu was unterhalten wir denn einen Fremdenverkehrsverein, wenn er bei Hochflut des Fremdenverkehrs nicht in Anſpruch genommen wrid— Wir können bezügl. der Beflaggung der Beſchwerde des Einſenders nur beipflichten. So ſahen z. B. die mächtigen Fahnen, die an der Kreuzung der Breiteſtraße und der Planken ge⸗ hißt waren, ſehr antik aus. * Verbindung Mannheim Bremen. Die Handelskammer bemühte ſich bei den zuſtän⸗ digen Stellen um das Zuſtandekommen einer neuen Schnellzugs⸗Verbindung Mannheim-Bremen. Nach einem Be⸗ ſcheid der Eiſenbahndirektion Hannover konnte ein dringendes Bedürfnis hierfür nicht aner⸗ kannt werden. Die Angelegenheit wird voraus⸗ ſichtlich weiter verfolgt werden. * Neue Schnellzugsverbindung London über Bliſſingen. Mit dem neuen Sommerfahrplan wurde zwiſchen Vliſſingen und Deutſchland neben den bereits beſtehenden Verbindungen eine neue Schnellzugsverbindung mit direktem Wagen ge⸗ ſchaffen. Für Reiſende mit dem Nachtdampfer Folkeſtone⸗Vliſſingen wurden am 1. Mai in dem Zuge ab Vliſſingen.20 morgens direkte Wagen .—3. Klaſſe Vliſſingen⸗Goch⸗Oberhaufen⸗Eſſen Hagen eingeſtellt. Dieſe neue Verbindung iſt ſehr bequem für diejenigen Reiſenden, welche ſich bis 7 Uhr in Vliſſingen an Bord des Dampfers auf⸗ halten wollen. Der Zug wird in Roſendaal den Anſchluß von Paris, Brüſſel und Antwerpen (Abfahrt Paris 11.15 bezw. Brüſſel(Midi).00 und Antwerpen.10) aufnehmen. In Goch (Deutſche Grenzſtation) wird der Anſchluß nach Crefeld, Cöln und Süddeutſchland erreicht, wäh⸗ rend in Oberhauſen für Reiſende.—3. Klaſſe Anſchluß an eine direkte Verbindung nach Dort⸗ mund, Hannover⸗Berlin(Ankunft.02 reſp..33 bezw. 10.52) und in Eſſen für Reiſende.—2. Klaſſe Anſchluß nach obengenannten Stationen geboten wird(Hannover Ankunft.56 reſp. Ber⸗ lin Fr.⸗Str..28). Von Eſſen verkehrt der Zug über Bochum, Witten nach Hagen(Ankunft.58) und hat weiter Anſchluß nach Caſſel, Thüringen, Leipzig. In umgekehrter Richtung iſt der An⸗ ſchluß ab Berlin Fr.⸗Str!.59 morgens, Han⸗ nover 12.45, Eſſen Ankunft.23, Abfahrt.86, Goch Ankunft.40, wo der Anſchluß von Süd⸗ deutſchland und Cöln(ab.54) aufgenommen wird; Ankunft Vliſſingen 10.59 abends. Dieſes neue Schnellzugspaar ſtellt auch ſehr günſtige Verbindungen dar mit den bedeutendſten Städten Hollands, wie Herzogenbuſch, Tilburg, Breda, Middelburg, wo aus Anlaß des Jubiläums der hundertjährigen Unabhängigkeit Hollands im Laufe dieſes Sommers verſchiedene Ausſtellungen und Feſte organiſiert werden. Nähere Auskunft und Billett⸗Ausgabe Bahnhofsplatz Nr. 7. afwagenzüge Berlin- Maunheim. Die ae e 55 Schſ e Berlin—Frankfurt nach Mannheim iſt an Widerſtand der preuß.⸗heſſ. Eiſenbahnverwal⸗ tung vorläufig geſcheitert. Die Handelskammer hat aber der Generaldirektion ausführliches Material übermittelt, das dazu beitragen ſoll, die Einrichtung von Schlafwagenzügen Berlin —Mannheim für ſpätere Fahrplanperioden durchzuſetzen. * Aufgefundenes Geld. Es wurde aufgefun⸗ den: am 2. Mai auf dem Bahnhof in Heidel⸗ berg ein Geldbeutel mit 11 M. 70 Pfg.; am 3. Mai auf dem Bahnhof in Baden⸗Baden ein Geldbeutel mit 10 M. 43 Pfg.; am 4. Mai im Zug 3019 der Betrag von 3 M. 85 Pfge, ab⸗ geliefert in Mannheim; am 5. Mai auf dem Bahnhof in Heidelberg der Betrag von 10 Mark. * Maimeſſe u. Sonntagsruhe. Vom Deutſch⸗ nation'alen Handlungsgehilfen⸗ Verband wird uns geſchrieben: Pfiugſten die einen unvergänglichen Beſitz und Reichtum unſerer Phantaſte und unſeres Gemüts bilden. Wir laſſen ſie vorübergehen an unſerem inneren Auge: einen Holländer und Lohengrin, einen Siegfried und Parſifal, einen Siegmund, Sachs, Amfortas, jene„ſchönheitstrunkeneGötterſchar“, und vor allem jene edlen, erhabenen, rühren⸗ den Frauengeſtalten, die Wagner,„der Ver⸗ herrlicher der Frauen“, in ſo wonniger Schön⸗ heit des Aeußeren und Inneren uns erſchaffen hat, und„unſer Buſen fühlt ſich jugendlich er⸗ ſchüttert vom Zauberhauch, der dieſen Zug um⸗ wittert“. Und der gottbegnadete Seher, der dieſe Geſtalten geſchaut und geſchaffen hat, ſollte kein großer Dichter geweſen ſein? Die Nachwelt wird dieſe törichte Frage gar nicht verſtehen können. Dieſe Geſtalten leben, der große Mei⸗ ſter hat ſie mit ſeinem Herzblute getränkt, ſie ſind ewig und werden ewig ſich Liebe und Mit⸗ leiden jedes fühlenden Herzens erwerben. Sie ſind Befreier wie Rienzi und Lohengrin, Er⸗ freuer wie Siegfried und Walther von Stol⸗ zing, Erlöſer und Erlöſerinnen wie Parſifal und Senta, Eliſabeth, Brünnhilde. Tiefſtes Leiden und innigſte Liebe, Opfermut, Hingeb⸗ ung, Treue bis zum Tode, das ſind Affekte, die noch immer ihren Zauber auf den naiven und unverbildeten Zuſchauer üben werden; und daher der ungeheure Eindruck von der Bühne herab, denn vor dem Vorhang ſind alle Menſchen gleich: alt und jung, reich und arm, hoch und niedrig. Und der Deutſche fühlt noch beſonders, daß hier Geiſt von ſeinem Geiſt, Blut von ſeinem Blute glüht und wärmt: „Liebe— Tragik“— das ſind die letzten Worte, die Wagner am Tage ſeines Todes niedergeſchrie⸗ ben bat: in ihnen iſt ſein ganses Leben und Schaffen zuſammengefaßt. Damit aber ſind wir zum letzten Moment ſeiner Wirkungskraft ge⸗ langt: zu den Ideen, die ſeine Dramen erfüllen. Neben der Gemütskraft iſt es die Geiſtesmacht, die den denkenden Hörer ſeiner Werke bezwingt. Die tieſſten Gedanken und Probleme hat er in ſeine Dichtungen gelegt; aber nicht theoretiſch, ſon⸗ dern gleichſam ſymboliſch ſind ſie in die Hand⸗ lung und in die großen Gegenſätze der Hand⸗ lungen verflochten. Die Erlöſungsidee durchzieht alle Werke Wagners, die ſich ſomit als religiöſe und chriſtliche kundgeben; der Gedanke, daß Gold⸗ und Machtgier ewig der Liebe und dem Mitlei⸗ den widerſtrebt, daß unſere Welt eine Welt des Scheins und Wahnes iſt, aus der nur der Tod die Liebenden zur ewigen Vereinigung führt, daß Sünde und Anfechtung gebannt werden können durch ein reines Herz, welches in voller Stärke die Sünden und Leiden der Mitmenſchen als die eigenen fühlt, daß nicht Lebensbejahung, ſondern Entſagung zur Erkenntnis führen: das ſind einige der großen, weltbedeutenden Ideen dieſer Dramen. Geſtalten aber wie Ideen ſind rein menſchlich; von jeder Perſönlichkeit dieſer Dramen kann der Zuſchauer ſagen: das bin ich, meine Freuden und Leiden ſind es, die ich da ſchaue, und die Gedanken, die mich bewegen im Sinnen über mein Inneres und die letzten Dinge dieſer Welt, ſie ſind dort zu hohen Ideen gefaßt, löſen dieſe Welträtſel und heben mich in die Höhen welthellſichtiger Gewißheit. Das iſt der philo⸗ ſophiſche und zugleich religiösſe Kern dieſer den Betrachter nie loslaſſen, ſondern immer aufs neue zum Nachdenken, zur Auffindung neuer, tieferer Geheimniſſe und Weltdeutungen anregen. Aber alle dieſe hohen und einzigen Eigen⸗ ſchaften, aus dem Nährboden der Muſik empor⸗ gewachſen und durch ſie zufammengehalten, ſind von vornherein beſtimmt, an bedeutender Stelle zu einem ganzen Volke zu ſprechen. Das iſt die Feſtſpielidee, in welcher Wagners Werk gipfelt. Es war nicht allein das Drama des Aeſchylos, das 1846 den Dresdener Kapellmeiſter mit Urge⸗ walt ergriff und feſſelte, ſondern„das berau⸗ ſchende Bild der atheniſchen Tragödienaufführ⸗ ungen“, alſo die kultiſche, weihevoll⸗populäre Weiſe ihrer feſtſpielartigen Darſtellungen, die von Wag⸗ ners Geiſt Beſitz nahm und ſeine Energie ſtählte, um auch für ſein Volk etwas ähnliches zuſtande zu bringen. Die Schaubühne als moraliſche An⸗ ſtalt, ein würdiges Theater, nicht als Zerſtreu⸗ ung und Ergötzung, ſondern als Sammlung und Erhebung, als Blüte und Frucht einer edlen Kul⸗ tur: das wurde fortan das Ziel, dem Wagner nun mit unerhörter Zähigkeit, mit ungeheurer Kraft des Idealismus nachſtrebte.„So weitſchweifend dieſer Plan iſt, ſo iſt er doch der einzige, an den ich noch mein Leben, Dichten und Trachten ſetze; erlebe ich ſeine Aufführung, ſo habe ich herrlich gelebt; wenn nicht, ſo ſtarb ich für etwas Schö⸗ nes“, ſo ſchreibt ſchon 1851, im Exil, ohne Mittel und Ausſichten, der überkühne Mann, den kein Schickſalsſchlag beugen, kein Zweifel, kein Hohn und Spott in ſeinem Glauben an ſeine Sendung dieſer machtvollſten Künſtlerperſönlichkeit; aber ſie hat nichts Starres und Unnahbares, denn ſie ſpricht zu uns in Tönen, und aus ihnen tönt nur Liebe.„Ich kann den Geiſt der Muſik nicht an⸗ ders faſſen als in der Liebe“, ſo lautet Wagners tiefſtes Wort, und darin iſt auch der tiefſte Zauber ſeiner Kunſt beſchloſſen. Wie könnte der Zauber dieſer Muſik in Worte gefaßt werden? Sie erſchüttert und ergreift, ſie tröſtet und erhebt, ſie rührt an alle Triebe und Sinne des Menſchen ſie iſt wie ein überirdiſches Wunder, das in dieſe Welt getreten iſt, den Menſchen zu künden von einem Reich, das nicht von dieſer Welt iſt, don einer Kunſt, die zugleich deutſch iſt und doch über alles Nationale ſich erhebt in das Bereich des Heiligen und Göttlichen. Das ſind die hehren Wunder der Wagnerſchen Kunſt, und ſie werden ihre Zauber üben, ſolange es Herzen gibt, die mit Dank und Inbrunſt dieſer„hetligen deut⸗ ſchen Kunſt“ ſich erſchließen. Kunſt, Wiſſenſchaft u. Leben. 44. Generalverſammlung des Deutſchen Bühnen⸗ Vereins. In Anweſenheit der hervorragendſten deutſchen Bühnenleiter trat in Eiſenach der Deutſche Bühnen⸗Verein zu ſeiner 44. Generalverſammlung zuſammen. Den Vorſitz führte General⸗Intendgant Graf von Hülſen⸗Häſeler. Der Geſchäfts⸗ führer des Vereins Rechtsanwalt Dr. Artur Wolff erſtattete den Geſchäftsbericht. Baron von Put⸗ litz referierte dann über den Eutwurf zu einem Reichstheatergeſetz. Er bemängelte vor allem die vorgeſehene gegenſeitige Kündigung Dramen, darin liegt ein Grund dafür, daß ſie erſchüttern konnte. Das iſt die ſittliche Größe und die Beſtimmung, daß die Theaterleiter ge⸗ 4. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Mannheim, 15. Mai. und die Maimeßtage ſind vorüber; die ſelbſtän⸗ dige Kaufmannſchaft Mannheims und ihre An⸗ geſtellten dürfen ſich nunmehr für die Somm monate der völligen Sonntagsruhe erfreue Nach einer Verfügung des Gr. Bezirksamtes Mannheim vom 2. September 1911 hätte die völlige Sonntagsruhe freilich ſchon mit dem 2. Pfingſttage einſetzen müſſen. Wider alles Er⸗ warten ſtempelte man jedoch den 2. Pfingſttag zum 2. Meßſonntag und kam damit den Son⸗ derwünſchen einer kleinen Gruppe entgegen, die da glaubte, angeſichts des zu erwartenden Men⸗ ſchenſtroms am 2. Pfingſttage ein beſonders gutes Geſchäft machen zu können. Die Verkaufs⸗ zeit wurde alſo bis 7 Uhr abends ausgedehnt. Und der Erfolg? Wir zweifeln ſehr daran, daß man jemals wieder ein Offenhalten der Läden unter ähnlichen Verhältniſſen fordern wird; denn nachgerade ſetzt ſich doch allenthalben der Gedanke durch, daß Einheimiſche und Fremde, die ſich einen Umzug anſehen oder ihn auch mit⸗ machen, nicht des Kaufens wegen die Mannhei⸗ mer Straßen beleben. Den Vorſtellungen des Deutſchnationalen Handlungsgehilfenverbandes auf Wegfall der überlangen Verkaufszeit am Pfingſtmontag hat das Großh. Bezirksamt lei⸗ der kein Gehör geſchenkt, und auch das Großh. Miniſterium konnte ſich nicht dazu verſtehen, der Beſchwerde des Verbandes ſtattzugeben. Je⸗ denfalls war es durchaus überflüſſig, den Pfingſtmontag zum Verkaufstag zu machen. Die Verfügung iſt nicht in der erwarteten Weiſe ge⸗ würdigt worden, weder beim Publikum, noch auch bei der ſelbſtändigen Kaufmannſchaft. * Jubilaums⸗Feier. Am 1. Mai vollendete Herr Prokuriſt Ludwig Hinkel hier das 25ſte Jahr ſeiner Tätigkeit als Angeſtellter und Ab⸗ teilungschef der Firma Conrad A ppel, Darmſtadt. Eine entſprechende Feier wurde am 2. Mai vormittags in würdiger Weiſe in der⸗ Geſellſchaftsräumen der Firma vor verſammel⸗ ten Angeſtellten und einer Deputation der Ar⸗ beiter durch eine kernige Anſprache des Chefs des Hauſes, Herrn Kommerzienrat Ludwig Heyn, eingeleitet, welcher der Tätigkeit und der Verdienſte des Jubilars dankend gedachte und durch Ueberreichung ſeines Bildes nebſt einem Geldbetrag würdigte. Im Namen der Aungeſtellten übermittelte Herr Prokuriſt Krau⸗ ter die Glückwünſche mit einem Geſchenk. Herr Werkmeiſter Weißbach ſprach im Namen der Arbeiter. Der Jubilar, welcher für die Ehrungen mit bewegten Worten ſeinen Dank abſtattete, kaunt mit Genugtuung auf die zurückgelegte 25jährige Tätigkeit im Hauſe Appel zurückblicken. Wiederum aber zeugt dieſe Feier von einem guten Verhältnis zwiſchen Prinzipal, Ange⸗ ſtellten und Arbeitern, welches in der Firma Appel unter der bewährten Leitung des Herrn Kommerzienrat Heyn herrſcht. * Alte Leute. Am Pfingſtmontag ſtarb der älteſte Maun der Gemeinde Schutterwald, Jandwirt Johann Junker im Alter von 93 Jahren und 5 Monaten. Der Verblichene war in ſeinem ganzen Leben niemals ernſtlich krank; er war bis zu ſeinem Lebensende körperlich und geiſtig friſch, konnte ohne Brille ſchreiben und leſen und noch leichtere ländliche Arbeiten ver⸗ richten. * Völterkundliche Ausftellung. Der Beſuch der Ausſtellung iſt ein fortwährend guter. Schwerlich wird unter den 10 000 Beſuchern, welche ſeit Eröffnung die Ausſtellung beſichtigt haben, einer bei ſeinem Gang durch die verſchie⸗ denen Ausſtellungsgebiete enttäuſcht geweſen ſein. Im Nebenſaale werden die Kunſterzeug⸗ niſſe und Produkte aus den Miſſionsgebieten dem Verkaufe ausgeboten und finden beim Publikum vielen Anklang. Ausnahmsweiſe iſt mächſten Samstag abend die Ausſtellung auch von 8 bis ½1 Uhr geöffnet, um denjenigen, die durch ihre Berufsgeſchäfte vom Beſuch abge⸗ halten find, eine Gelegenheit zu bieten, die Aus⸗ ſtellung zu beſichtigen. * Die Landesverſammlung der badiſchen Ab⸗ teilung des Guttemplerordens tagte am Pfingſt⸗ montag in Freiburg i. Br. im Paulusſaal. Aus der reichen Tagesordnung iſt zu erwähnen, daß der Orden auch in Baden ſtändig an Mit⸗ gliedern und Ortsvereinen zunimmt, daß ſeine Jugendpflege gute Fortſchritte macht und ſeine Wohlfahrtsbeſtrebungen immer mehr anerkannt werden. Den Schluß der regen Verhandlungen hildete ein Vortrag des Landesvorſtandes, Redak⸗ teur Kropp aus Heidelberg, über die gemein⸗ nützigen und Erziehungsaufgaben des Gut⸗ templerordens, in dem beſonders die erfolgreiche Rettungsarbeit an Trunkſüchtigen und der er⸗ gehoben wurden. Ein gemeinſames Mittags⸗ mahl mit anſchließendem Spaziergang in die herrliche Umgebung der ſchönen Dreiſamſtadt brachten den aus allen Teilen Badens erſchie⸗ nenen Teilnehmern noch einige ſchöne Stunden. * Zu dem ſchweren Fliegerunglück in Johan⸗ nistal wird uns von hieſigen Angehörigen mit⸗ geteilt, daß der ſchwer verunglückte Flugſchüler Dietrich nicht mit dem Mannheimer Piloten Richard Dietrich, dem Sohne des In⸗ habers der Fa. K. A. Dietrich, Möbelhaus, E 3, 11, identiſch iſt. Herr Richard Dietrich von hier fliegt zur Zeit auf einem Hanuſchke⸗Ein⸗ decker in Karlsruhe. * Ueber die Folgen einer Wette weiß die „Schwarzw. Poſt“ zu berichten: Im Spätjahr 1912 wetteten zwei Männer in Hauſach um die Summe von 1000 Mark, und zwar ging die Wette dahin, daß der eine der Wettenden ſich verpflichtete, innerhalb eines Jahres einen Zentner Kupfermünzen aus dem Jahre 1874 zu ſammeln, alſo einen Zentner Ein⸗ und Zweipfennigſtücke, die alle die Jahreszahl 1874 tragen müſſen. Bringt er einen Zentner dieſer Münzen zuſammen, be⸗ kommt ſer von dem anderen Wettenden 1000., bringt er ſie nicht zuſammen, muß er an ſeinen Partner 1000 M. bezahlen. Bis Anfang Mai hatte der Wettende bereits 82 Pfund beiſammen und er hofft, bis zum Ablauf der Friſt September 1913 0. die noch fehlenden 18 Pfund aufzubringen. Um dies jedoch zu verhindern, ſammelt der andere Wettende gleichfalls dieſe Münzen und bezahlt Stück für Stück, gleichviel ob Ein⸗ oder Zweipfennigſtücke, 5 Pfg., wenn die Münzen die Jahreszahl 1874 tragen. Beide Wettende haben in vielen Orten Vertreter an⸗ geſtellt, die dieſe Münzen für ſie ſammeln müſſen. Auch die Bankhäuſer werden vielfach um Ein⸗ und Zweipfennigſtücke angefragt und zur Zeit herrſcht ein wahrer Handel und eine ſtarke Nach⸗ frage nach dieſen Münzen. Auf den Ausgang der Wette kann man geſpannt ſein.— Die bei⸗ den Sammler ſcheinen viel freie Zeit zu haben. Polizeibericht vom 15. Mai. Unfälle. Beim Reinigen von Flaſchen zog ſich am 13. d. Mts. ein Hausburſche in einem Hotel hier eine ſchwere Schnittverletzung mit einer zerbrochenen Flaſche am linken Unter⸗ arm zu.— Am 13. d. Mts. erhielt ein Fuhrknecht von hier im Stalle ſeines Arbeitgebers, eines Fuhrunternehmers, in S 3, von einem Pferde ein Huftritt auf den rechten Unterarm, wodurch dieſer erheblichgeguetſch! wurde.— In einem Fabrikanweſen in Neckarau löſte ſich am 13. d. Mts. eine Spule von einer im Gang befindlichen Maſchine und flog einer 19 Jahre alten Fabrik⸗ arbeiterin von Neckarau an das rechte Auge. Das Mädchen trug bedeutende Verletzungen da⸗ von.— Die Verletzten fanden Aufnahme im Allg. Hrankenhauſe hier. Zimmerbrand. Durch Exploſion einer Petroleumlampe entſtand geſtern! d 9½% Uhr im Hauſe Glasſtraße 23 in Waldhof ein Zimmer⸗ brand, welcher einen Schaden von etwa 1000 Mark verurſacht haben ſoll. Das Feuer wurde von Hausbewohnern wieder gelöſcht. Verhaftet wurden 30 Perſonen wegen ver⸗ ſchiedener ſtrafbarer Handlungen. Aus dem Großherzogtum. :( Freibur g, 14. Mai. Am Pfingſtmontag weihte die Akademiſche Geſellſchaft Schwarzwald auf dem Feldberg ihr dort vom Architekt Kopp⸗Neuſtadt erbautes Haus ein; es iſt im Schwarzwaldſtil erbaut. Y: Todtmoos, 14. Mai. Dem Fiſcherei⸗ pächter Maier in Wehr wurde der ganze Fiſch⸗ beſtand im ſogenannten Rabenſchluchtbach hei Todtmoos gänzlich vergiftet. Vom Todtmoos⸗ weg abwärts etwa 3 Kilometer iſt kein lebendes Weſen mehr im Bach. Viele Hunderte der ſchön⸗ ſten Forellen lagen tot im Waſſer. Der Schaden iſt ſehr groß. Es iſt dies nun ſchon das zweite mal in dieſem Jahre, daß Fiſche ruinjert wurden. )(Karlsruhe, 14. Mawi. Der Ba⸗ diſche Molkerei⸗ Verband hielt heute nachmittag hier im kleinen Saale der Feſthalle ſeine 18. General⸗Verſammlung ab. Den Ver⸗ gierung Miniſterialrat Arnold und als Ver⸗ treter des ſtat Landesamtes Regierungsrat Dr. Hecht an. Verbandsſekre Schnepf⸗Karls⸗ ruhe erſtattete den Jahresbericht, aus welchen hervorgeht, daß der Verband im Jahre 1912 trotz ungünſtiger Verhältniſſe bezüglich der Pro⸗ duktion und des Abſatzes ſich in erfreulicher Weiſe entwickelt hat. Der Verband ſetzt ſich im ganzen aus 142 Genoſſenſchaften und Vereinigungen (117 im Vorjahre) mit 9540 Mitgliedern zu⸗ ſammen. Der Bericht wurde gut geheißen. Die Verſammlung genehmigte dann, nachdem ſie dem Vorſtande Entlaſtung erteilt, die Jahresrech⸗ nung, eine Statuten⸗Aenderung, den Entwurf einer Milchlieferungsordnung für Molkereien und Milchabſatzgenoſſenſchaften. Oberregierungs⸗ rat Hafner⸗Karlsruhe hielt einen intereſſan⸗ ten und belehrenden Vortrag über die Ausfüh⸗ rung des Reichsviehſeuchengeſetzes in Baden. Sportliche Rundschau. Die Fahrt des Ballons„Tirol“ Der Führer des am Pfingſtſamstag in den Bergen bei Innsbruck hängengebliebenen und mit Mühe geborgenen Luftballons „Tirol“, Prof. Dr. R. Liefmann(Frei⸗ burg i. Br.), ſendet der„Frkf. Ztg.“ folgende Schilderung der ereignisreichen Fahrt, die ihren Ausgang in Innsbruck nahm: 5 Der große Ballon„Tirol“, der 2200 Kbmtr. Gas faßt, war gefüllt. Die gelbe Kugel glänzte im Sonnenlicht des frühen Maimorgens. Wir gaben unſern Bekannten die Hand.„Glück ab! Gut Land!“ Los. Langſam und kerzengerade ſtiegen wir aufwärts. Kleiner und kleiner wur⸗ den Menſchen, Häuſer und Plätze. Drüben aber im Norden und Süden tauchte Spitze um Spitze herauf, Schneebedeckt ſtanden die Stubaier und Detztaler Berge, majeſtätiſch erhoben ſich die Zillertaler faſt in greifbarer Nähe. Langſam trieb unſer Ballon dem Karwendel⸗ gebirge zu, tief ſchauten wir hinab in die ſchneeerfüllten Kare, über Spitzen und Grate hinweg bis zu den Lafatſcher Bergen, dem Wetterſtein und den Miemingern. 3000 Mete, hoch. Ein leichter Nordwind trieb uns vom Ge⸗ birge ab, wir kreuzten etwa bei Hall den Inn und ſtanden nun an der ſüdlichen Talſeite den Tuxener Bergen nahe. Aber auch hier wollte uns der Wind nicht die Ueberquerung des Kam⸗ mes erlauben. Von neuem trieben wir nach Norden zu und zugleich Innsbruck entgegen. Langſam näherten wir uns zum zweiten Mal dem Karwendel. 3500 Meter Höhe, das Thermometer zeigte 2 Gr. im Schatten; die ſtrahlende Sonnen⸗ wärme aber war ungeheuer. 11 Uhr. Wir waren ſchon vier Stunden im Ballon. Ueber die hohen Bergſpitzen waren Kumuluswolken herauf⸗ gekommen; uns zu Füßen lag das grüne Tal, vom ſchimmernden Inn durchzogen. Eine ganz ſchwache Briſe trieb uns mählich dem Gebirge zu. Durften wir es wagen, den Kamm zu über⸗ fliegen? Unſer Ballaſt war ſchon ſtark vermin⸗ dert. Oede und ſchneebedeckt lagen die wezten Kare. Würden wir genügend Wind bekommen, hinüberzufliegen? Wir kamen überein, jetzt ſchon hinunterzugehen. Es war zu be⸗ denklich, eine alpinedandung ferngb von menſch⸗ licher Hilfe zu wagen. Ventilzüge brachten uns zum Sinken. Waren heute früh Kämme und Spitzen allmählich vor uns aufgeſtiegen, ſo ſchoben ſie ſich jetzt kuliſſengleich wieder über uns zuſammen. Ganz eigenartig war dieſes Fallen parallel zur Karwendelwand, die wir noch eben ſtolz überſchaut und die ſich jetzt ſchon wieder über uns auftürmte. Ein Plateau bei Mühlau ſchien zur Landung geeignet. Aber ein kräftiger Föhn, der in einer Höhe von 2500 Meter etwa einſetzte, trieb uns plötzlich ganz nahe dem Gebirge zu. ErneuteVentilzüge brach⸗ ten die Gondel zum Aufſetzen in den mit Lat⸗ ſchen bewachſenenängen der Mandelſpitze, aber der Wind riß uns wieder in die Höhe. Noch einmal ſetzte die Gondel auf, aber wieder war ſie nicht zum Halten zu bringen. Zum dritten Mal in etwa 1900 Meter Höhe ging die Gondel herab auf einem ſteilen Schneefeld. Hier wurde der Ballon geriſſen. Langſam entleerte ſich die Kugel. Aber erneute Böen trieben ſie hin und her, warfen ſie ſeitwärts über die Felſen oder klatſchend auf den Schnee und ließen ſie zeit⸗ zieheriſche Einfluß auf die Mitglieder hervor⸗ handlungen wohnte als Vertreter der großh. Re⸗ weiſe den Korb bedecken. e—— DEeeeeee zwungen ſein ſollteu, fämtliche Koſtü menzu ſolche Schauſpieler vom 1. September 194 ab über⸗ Bier liefern Dadurch werde mancher Theaterleiter ſchaft von g,en Seiten Unterſtützungen erhielt. in ſeiner Exiſtenz bedroht werden. Generalintendant Graf v. Seebach(Dresdenſ ſprach hierauf über Mißſtände in den Kinematographen⸗ Theatern. Es lag hierzu ein Antrag von Direktor Behrend u. Genoſſen vor, die General⸗ verfammlung wolle beſchließen, der Bühnen⸗Verein möge feine Mitglieder bei den großen Gefahren, die ſeinem Geſchäftsbetriebe durch die ſich immer mehr ausbreitenden Kinos erwachſen, unbedingt ver⸗ pflichten, irgend welche künſtleriſche oder geſchäftliche Unterſtützung der Kinos oder Filmfabriken zu unterlaſſen, insbeſondere den Mitgliedern des Deutſchen Bühnenvereins nicht ge⸗ ſtattet ſein, für die genannten Unternehmungen dra⸗ matiſche Werke zu liefern, für ſie Inſzenierungen zu leiſten oder ihren Mitgliedern die Erlaubnis zur Teilnahme an Filmaufnahmen zu geben, ſofern für letztere nicht bereits beſtehende kontraktliche Sonder⸗ abmachungen exiſtieren.— Der dem Bühnenverein augehörige und anweſende Paul Lindaun bezog den Antrag auf ſeine Autorentätigkeit für die Kinos und ſetzte die Gründe auseinander, die ihn herhinderten dem Antrage Rechnung zu tragen. Seine Schlußworte wurden aber mißverſtanden und Zwar dahin, als ob er geäußert hätte, er wolle in Zukunft die dramatiſche Tätigkeit für die Kinos Unterlaſſen. Der Rede folgte daher ſtarker Beifall. Dr. Lindau berichtigte die Auffaſſung der Ver⸗ ſammlung. Er habe nicht gemeint, daß er für die Kinos nicht mehr arbeiten werde. Im Gegenteil, ex müßte nach Annahme der Reſolution aus dem Bühnen⸗Berein ausſcheiden. Es wurden noch eine Reihe von Zwiſchenanträgen geſtellt, aber faſt ſämt⸗ lich abgelehnt. Nur der Ankrag, diejenigen Schau⸗ ſpieler, die gleichzeitig für die Kinos arbeiten, von den Bühnen des Vereins auszuſchließen, wurde einer Kommiſſion überwieſen, die der nächſten Generalverſammlung Bericht erſtatten ſoll. Aus der Mitte der Verſammlung war beantragt worden, Dr. haupt von den deutſchen Bühnen auszuſchließen. Die Abſtimmung über den Autrag Behrend geſtaltete ſich, da ſie häufig von Geſchäftsorduungs⸗Debatten unterbrochen wurde, ſehr ſchwierig. Schließlich wurde aber der Antrag mit großer Mehrheit auge⸗ nommen. Dr. Lindau erklärte, daß er nur die be⸗ ſtehenden Verträge mit den Kinos erfüllen, aber leine neuen Verträge abſchließen werde. Die Bilanz einer Genoſſenſchaftsoper. Ueber das geſchäftliche Ergebnis der„Be⸗ triebsgeſellſchaft Kurfürſtenoper“, die vom 5. Februar bis zum 15. April dieſes Jahres, nach⸗ dem Palfi die Direktion der Kurfürſtenoper niedergelegt hatte, aus Mitgliedern des Thea⸗ ters gebildet war, veröffentlicht Mar Epſtein im nächſten Heft der Schaubühne eine ſehr inſtruk⸗ tive Aufſtellung. Die Einnahmen aus ſämt⸗ Dabei zeigen die einzelnen Tage außerordent⸗ liche Schwankungen, von 337.15 M. am 7. Febr. bis 4621.30 M. am erſten Oſterfeiertag. Die Durchſchnittseinnahmen beliefen ſich im Februar auf 1260, im März auf 1590 und im April auf 1480 M. pro Tag. Die Mindeſteinnahmen fallen faſt regelmäßigauf den Montag, währendSams⸗ tag und beſonders der Sonntag mit rund 3000 Mark den Ausgleich bringen. Die Gaſtſpiele 'Andrade und Labia laſſen die Ziffern natür⸗ lich hochſchnellen, beſonders das letztere, das mit 4388.60 M. am letzten Tage der Spielzeit faſt die Höchſtziffer erreicht. Einnahmen Die ſind danach im allgemeinen nicht ſchlecht. Aber ſie reichen für die Unkoſten eines Opernunter⸗ nehmens nicht aus, obwohl die Betriebsgeſell⸗ So überließ ihr beſonders Graf v. Hülſen Fundus⸗Material und erwies ſich auch ſonſt hilfreich. An Miete wurden nur 14000 M. be⸗ zahlt, während die normale Pacht 35000 M. betrug. Die täglichen Gagen, Miete und Spiel⸗ honorare betrugen im Durchſchnitt 450 M. Für die ganze Zeit entfallen auf: Allgemeine Un⸗ koſten 4854.74., Heizung, Waſſer, Licht 7767.05., Reklame 5014.50., Muſikalien 508.95., Verſicherung 754.73., Tantiemen 5903.31., Koſtüme 1648.70 M. An Gagen erhielten Vorſtände und Soliſten 18 500 M. (ſtatt 32000., die ſie nach den Verträgen er⸗ halten hätten), Orcheſter 21700 M.(ſtatt 29 000 Mark), Chor 11400., techniſches Perſonal 17000., Gäſte 5400 M. Alle wirklich be⸗ dürftigen Mitglieder, Chor und techniſches Per⸗ ſonal, haben volle oder faſt volle Gagen er⸗ halten. Nur die Soliſten erlitten eine ſtarkeEin⸗ buße, aber ſie hielten gerade gut aus. Wenn die Betriebsgeſellſchaft ſchon früher als beabſichtigt war zu ſpielen aufhörte, ſo war die Veranlaſ⸗ ſung dazu das Orcheſter, das alle Abmachungen mit den Kollegen, dem Eigentümer und der Polizei ignorierte. Epſtein folgert daraus, daß die reingenoſſenſchaftliche Führung eines Thea⸗ ters, die er für möglich erachtet hatte, nicht durchzuführen iſt, da es immer einige Mitglie⸗ der geben wird, mit denen man künſtleriſch oder geſchäftlich oder perſönlich nicht auskommt und die die feſte Hand eines Direktors brauchen. Das Geſamtergebnis aber erweiſt die Unrenta⸗ bilität einer privaten, durch keine öffentlichen ſchreibung⸗ Wir waren natürlich ſofort der Gondel ent⸗ ſtiegen. Unſere einzige Sorge war, daß ſie nicht den ſteilen Schneehang hinabrutſche, wenn der Wind einmal wieder die noch zum Teil gefüllte Kugel auf die Gondel warf. Es gelang aber, den Korb durch das Gletſcherſeil an einem Fel⸗ ſen zu befeſtigen. Der Ballon hatte durch das Hin⸗ und Herzerren einen Riß bekommen, durch den ſich nun die Hülle ſchnell entleerte. Ein rie⸗ ſiges gelbes Tuch, ſo lag ſie alsbald entſeelt auf der weißen Schneefläche. Nun galt es, unſere Apparate und Ruckfäcke zu holen. An einem Seil geſichert, kletterte unſer Führer nochmals in den Korb hinein, dieſer ſtand aber jetzt ſo ſicher und feſt im Schnee verrammt, daß keine Gefahr vorhanden war. Und nun gings durch ſteiles Latſchengeſtrüpp und abſchüſſige Kare hinab. Zu unſeren Füßen lag Innsbruck. Man mußte unſere Landung beobachtet haben. So konnten wir ſicher ſein, daß Bergungsmann⸗ ſchaften herauflfommen würden. Ein Juchzer tönte uns von unten entgegen. Zwei Sennen waren die erſten, die heraufkamen; ihnen folg⸗ ten einige Mitglieder des akademiſchen Alpen⸗ vereins Innsbruck und eine Militärkolonne von etwa 30 Mann unter Führung eines Oberleut⸗ nants und eines Vorſtandsmitgliedes des Inns⸗ brucker Luftſchiffervereins. Sie alle freuten ſich, uns unverſehrt anzutreffen, denn von unten war unſere Landung, die ganz Innsbruck ver⸗ folgt hatte, ſehr viel ſchwieriger und gefahr⸗ voller erſchienen. Bald waren wir wieder im Tal. Unſer Ballon aber wurde unter militäri⸗ ſcher Bedeckung herabtransportient und war auch Abends wieder unter Dach und Fach. Aviatik. * Ueberfliegung der Berner Alpen. Der ſchweizeriſche Flieger Oskar Bider hat, wie ge⸗ meldet, am Dienstag die Berner Alpen über⸗ flogen und damit eine Leiſtung vollbracht, die in der Aviatik einzig daſteht. Während vor dem Simplonflügen von Chavez und Bielorucic viel Lärm gemacht worden iſt, hat Bider ſeinen Alpenflug in aller Stille durchgeführt. Und doch bedeutet dieſe Ueberquerung der Berner Alpen eine bedeutend glänzendere Leiſtung als die beiden Flüge von Brig Domodoſſola. Die Strecke nach, war nicht bloß erheblich länger, Bider hat auch größere Höhen gewinnen müſſen, um über die Gipfel des Berner Hochgebirges ins Rhonetal zu gelangen. Bilder hat ſich in Bern in drei großen Schleifen auf eine Höhe von etwa 3000 Meter hinaufgeſchraubt, und auf dieſer Höhe angelangt, hat er dann den Weg ins Oberland eingeſchlagen. Um 5 Uhr 45 Min. war der Flieger über Zwei⸗ ſimmen, um 6 Uhr über Lenk, von wo aus er danm die Kette der Berner Alpen in 3400 Meter Höhe⸗ zwiſchen Wildhorn und Wildſtrubel überflogen hat, Die Ueberquerung iſt alſo über den Rabpil⸗ paß erfolgt, die eine Meereshöhe von 2415 Meter aufweiſt. Die Windverhältniſſe waren gut und im Rhonctal herrſchte nur eine ſchwache Ström⸗ ung. Um 6 Uhr 19 Min. landete Bider unter Kanonendoner und dem Jubel der Bevölkerung in Sitten, der Hauptſtadt des Walis. Er war bei der Ankunft in guter Verfaſſung, trotzdem in de Höhe eine Temperatur von 10 Grad unter Nu geherrſcht hatte. Der junge Flieger, ein Basler von Geburt, iſt noch nicht ganz 22 Jahre alt; er hat ſich ſein Pilotenbrevet dieſen Winter in der franzöſiſchen Fliegerſchule in Pau erworben und ſchon im Januar dieſes Jahres eine Leiſtung voll⸗ bracht, die von der franzöſiſchen Preſſe faſt mit Stillſchweigen übergangen worden iſt, die aber glänzend gefeiert worden wäre, wenn ein Fran⸗ zoſe ſie ausgeführt hätte. Bider iſt nämlich am 22. Januar von Pau nach Madrid über die Pyrenäen geflogen. Wie den Pyrenäen⸗ flug hat Bider auch ſeinen heutigen Flug über die Berneralpen gemacht, ohne daß ihm ein Preis in Ausſicht geſtellt worden wäre. Dagegen wird Bider nun die goldene Medaille des ſchweizeri⸗ ſchen Aeroklubs erhalten. Wie verlautet, hat ſich Bider bepeits dem ſchweizeriſchen Generalſtab als ſtändiger Militärflieger und als Lehrer den Fliegertruppe, die aus den Mitteln einer Na⸗ tionalſpende organiſiert wird, zur Verfügung ge⸗ ſtellt. Flug Berlin⸗Amſterdam. Der Donnerstag früh zu einem Flug nach Am⸗ ſterdam auf dem Flugplatz Johannisthal geſtar⸗ tete Fliegerpilot de Waal hatte mit feinem .—————.——. oder genoſſenſchaftlichen Mittel unterſtützten Oper; der Etat iſt zu hoch, die Einnahmemög⸗ lichkeit zu gering, und leider herrſcht auch für moderne Opern nicht genügend Intereſſe. Kleine Mitteilungen. Die Soliſten des 89. Niederrheiniſchen Muſfikfeſtes, das am.—10. Juni ünter Lei⸗ tung von Generalmuſikdirektor Fritz S teinba in Köln ſtattfindet, ſind die Kammerſängerinnen Edyth Walker, Gertrude Foerſtel, Till Cabhnbley⸗Hinken, Maria Philippi, Aunn Erler⸗Schnaudt, die Kammerſänger Friedr. Plaſchle und Paul Bender, ferner Eugen d' Albert und Bronislaw Huberman.“ Die Hamburger Geſellſchaft der Opernfreunde hat aus dem Nachlaß von Hermaun Zumpe deſſen dreiaktige Operet 18 „Das Geſpenſt von Horodin“ erworben un wird das Werk noch in dieſem Jahre in Hambuürg zur Uraufführung bringen. Der 5 5 1 f 1 a l“ 50145 Anfang nächſten Jahres im Straßburger Stadttheater unter Pfitzner's Lels tung aufgeführt werden. Wie die„Braunſchweiger N. Nachr.“ erfahreh, uübernimmt der frühere Intendaut des herzoglichen Hoftheaters Freiherr v. Waugenheim nach de f Ausſcheiden des Herrn v. Frankenberg⸗Ludwigsdor vom 15. Juni ab wieder die Geſchäfter der Hof⸗ theater⸗Intendantur in Braunſchweig. 37805 Im Weißen Hirſch bei Dresden ſtarb eines 5 beliebteſten Mitglieder des Deutſchen Landestheater zu Prag, Guſtav Löwe. Er iſt 1865 zu Prag ge⸗ boren. hat Das öſterreichiſche Unterrichtsminiſterium ga einen Staatspreis von 2000 Kronen für Kom⸗ poniſten ausgeſetzt. Dieſer Preis gelaugt be⸗ reits in dieſem Jahre zum erſten Male zur Autz⸗ —IBr wurde getötet und einer wird vermißt. annheim, 15. Mar. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachriapen(Abendvrsrry) 5. Seite. Paäſſagier Kunktner in Hannover eine Zwiſchen⸗ landung vorgenommen und war um 9 Uhr 40 Minuten wieder aufgeſtiegen. Ein drohendes Ge⸗ witter veranlaßte ihn dann, bei Boekelo in der Nähe von Hengelo(Provinz Geldern] zu landen. Um 6 Uhr 40 Min ſtiegen die Flieger in Hengelo wieder auf und landeten glatt um 7 Uhr 30 Min. auf dem Flugplatz Soeſterberg(etwa 20 Km. don Amſterdam) wo ſie von den niederländiſchen Militärfliegern van Meel, Coblyn und Verſteech empfangen wurden.— Die Flieger haben damit ihr Ziel erreicht. Sie haben etwa 600 Kilometer zurückgelegt und dafür an reiner Flugzeit 6 Stunden 25 Minuten benbtigt. Von Jag zu Tag Schweres Eiſenbahnunglück. W. Gerol⸗ ſtein, 15. Mai.(Priv.⸗Tel.) Geſtern abend ſtieß ein Güter⸗ und ein Rangierzug zuſammen. 30 Wa⸗ gen wurden ineinandergeſchoben. Ein Fremder Mehrere Beamten wurden mehr oder weniger ſchwer verletzt. — Großfeuer im Warenhauſe. Lübeck, 15. Makl. In dem Warenhauſe von Rudolf Kar⸗ ſtadt brach nachts Großfeuer aus. Das Innere mehrerer Stockwerke des großen fünfſtöckigen Geſchäftsgebäudes wurde vernichtet. Der Scha⸗ den iſt ſehr groß. Der Feuerwehr gelang es erſt nach mehrſtündiger anſtrengender Tätigkeit, des Feuers Herr zu werden. — Mord. Tilſit, 15. Mai. Die Beſitzers⸗ frau Puſchnus, eine frühere Kellnerin, erſchoß den 35 Jahre alten Rentier Tumuſcheit in deſſen Wohnung und verſuchte auch die Ehefrau des Tumuſcheit zu töten, wurde aber daran gehin⸗ dert. Die Mörderin wurde verhaftet. Das Motiv der Tat iſt wahrſcheinlich Familienhaß. — Wirbelſturm Lincoln(Nebraska), 15. Mai.(Reuter.) Bei einem Wirbelſturm, der die Stadt Stewart heimſuchte, ſind 9g Perſonen getötet und viele verletzt worden. ülWirbel öumlh rdgov umlhw rdgov umlhw Lehke Nachrichten und Telegramme. W. Berlin, 15. Mai.(Priv.⸗Tel.) Nach einer Meldung der Hamburger Korreſpondenz aus Helgoland ſtarben von den bei der Exploſion auf dem Torpedoboot„S. 148“ Schwerverwun⸗ deten Ingenieur⸗Aſpirant Ludemann und Ma⸗ ſchiniſtenmaat Strötzel ohne das Bewußtſein wie⸗ der erlangt zu haben. * Budapeſt, 15. Mai.(Wien. Korr.⸗ Bur.) Die Donauinſel Adakaleh wurde ſeitens der ungariſchen Behörden annektiert und von einer Abteilung ungariſcher Gendarmerie ſofort in Beſitz genommen. Adakaleh hatte aufgrund eines Uebereinkommens zwiſchen Oeſterreich Ungarn und der Türkei vom 21. Mai 1878 eine öſter⸗ reichiſch⸗ungariſche Beſatzung. Nunmehr iſt die ſtaatliche Zugehörigkeit Adakalehs formell pro⸗ klamiert worden. Das Protokoll über die Annek⸗ tion geſchah, wie verlautet, mit Rückſicht auf den Präliminarfrieden, welcher ſämtliche türkiſche Territorien weſtlich der Linie Enos— Midia den Verbündeten abtritt. Hierdurch wären Weite⸗ rungen entſtanden, welche die unzweifelhaften Rechte der Monarchie an Adakalehn hätten ver⸗ letzten können. Die Münchner Bluttat. * München, 15. Mai. Der Kaiſer hat an den Prinzregenten nach Darmſtadt ein Tele⸗ gramm gerichtet, in dem er ſeinen herzlichen Dank für die warme Anteilnahme an der ruch⸗ loſen Ermordung des Militärattaches Major von Lewinski ausſpricht und den Tod dieſes ausgezeichneten Offiziers tief beklagt. W. München, 15. Mai. Heute nachmittag 3 Uhr wurde die Leiche des am 13. Mai ermor⸗ deten Militärattaches bei der preußiſchen Ge⸗ ſandtſchaft, Major v. Lewinski, zum Bahn⸗ hofe zur Ueberführungnach Haunnover verbracht, wo die Beiſetzung in der Familien⸗ gruft erfolgen wird. Vorher fand im Trauer⸗ hauſe in der Herſchellſtraße eine Trauerfeier ſtatt, der als Vertreter des Kaiſers der preußiſche Geſandte v. Treutler und als Ver⸗ treter des Prinzregenten ſein Generaladjutaut General der Kapallerie v. Könitz beiwohnten. Ferner hatten ſich eingefunden die Vertreter der übrigen Prinzen des königlichen Hauſes, faſt vollzählig das diplomatiſche Korps, Miniſter⸗ präſtdent v. Hertling, der bayeriſche Kriegsmini⸗ ſter Freiherr v. Kreß und Vertretungen der übri⸗ gen Miniſterien und die Spitzen der Zivil⸗ und Militärbehörden. Am Sarge legte der preußiſche Geſandte v. Treutler im Auftrage des Kaiſers einen prachtvollen Kranz mit weißen Roſen und weißer Schleife und dem Initial W. nieder. Die Trauerrede hielt der proteſtantiſche Militär⸗ pfarrer Plitt. Vor dem Trauerhauſe hatten Abordnungen ſämtlicher Regimenter der Mün⸗ chener Garniſon und alle dienſtfreien Offiziere Aufſtellung genommen. Die Trauerparade ſtellte das 1. Feldartillerie⸗Kegiment mit 2 Batterien ohne Geſchütze und die Regimentsmuſik. Als der Sarg von 6 Wachtmeiſtern des genaunten Regiments zu dem mit 4 Pferden beſpannten Militär⸗Leichenwagen, den Helm und Säbel des Verſtorbenen ſchmückten, getragen wurde, ſetzte die Muſik mit einer Trauerweiſe ein, während die Truppen präſentierten. Langſam ſetzte ſich darauf der Zug unter Vor⸗ antritt der Trauerparade in Bewegung. Hinter dem Leichenwagen wurde das Leibpferd des Er⸗ mordeten geführt, dann folgte der Sohn des Verſtorbenen und ein Offizier, der die Ehren⸗ zeichen des Verſtorbenen trug, weiter die offt⸗ ziellen Vertreter und die Abordnungen des Offizierkorpbs ſowie eine große Zahl ſonſtiger Leidtragender. Der Zug bewegte ſich vom Trauerhauſe aus durch die angrenzenden Stra⸗ ßen zu dem Rondell vor dem Friedensdenkmal, wo die Mordtat geſchehen war. Hier nahmen die Mannſchaften der Trauerparade Aufſtellung und erwieſen dem Toten durch Präſentieren die letzten militäriſchen Ehren. Während ſich der Trauerzug hier langſam auflöſte, fuhr der Lei⸗ chenwagen allein zum Bahnhof. Eine vergeſſene Inſel bei der Annexion Bosniens. 1 Berlin, 15. Mai.(Von unſerem Berliner Bureau.) Ueber Wien wird aus Orſowa gemel⸗ Die unweit von Orſowa gelegene türkiſche Donauinſel Ada Kaleh wurde am Montag im Namen der ungariſchen Regierung vom Ober⸗ geſpan der Exekutive annektiert und in aller Jorm in Beſitz genommen. Der Obergeſpan, Vizegeſpan und der Oberſchulrichter waren in Begleitung eines Gendarmericoffiziers und vier Gendarmen auf der Inſel erſchienen und be⸗ gaben ſich in das Gouvernementsgebäude, wo die Kommiſſion von dem kürkiſchen Gouver⸗ neur der Inſel empfangen wurde. Der Ober⸗ geſpau entfaltete ein Dekret der ungariſchen Re⸗ gierung, das er in ungariſcher Sprache verlas und das den Auftrag der Regierung an den Obergeſpan anhielt, die Inſel im Namen des Königs zu annektieren und ſofort in Beſitz zu nehmen. Der Obergeſpan richtete hierauf an die ungariſchen Funktionare eine kurze An⸗ ſprache, daß die Inſel ſeinem Komitat einverleibt wird und daß die Behörde wie bisher die reli⸗ giöſen Gebräuche der Bevölkerung achten werde. Bei der Annektion von Bosnien und der Herze⸗ gowina wurde die Okkupation der Inſel ver⸗ geſſen. Dies iſt nun am Montag geſchehen. Ein Prozeß gegen Juwelenräuber. Berlin, 15. Mai.(Von unſ. Berl. Bur.) Die 12. Strafkammer des Landgerichts 1 verhan⸗ delte heute gegen die Juwelenräuber, die am 17. März d. J. der ruſſiſchen Gräfin Skoſſyroff, der Gattin des Stadtkommandanten von Wilna, Schmuckſachen im Werte von 125 000 Mark ge⸗ ſtohlen haben. Angeklagt ſind der Kaufmann und frühere Oberleutnant Herbert Kohlberg, der Ju⸗ welier Jakob Mendelsſohn, der Agent Artur Kraut und die Frau Margarete Pfeffer geb. Lebi. Die Angeſchuldigten werden des Betrugs bezw. der Hehlerei beſchuldigt. Die Gräfin Skoſſyroff machte im März gele⸗ gentlich ihres Aufenthalts in Berlin in einem Cafs die Bekanntſchaft einer Dame, zu der ſich ſpäter zwei Herren geſellten, die ſich als Offiziere borſtellten. Die ruſſiſche Gräfin war vertrauens⸗ ſelig genug, ihren neuen Bekannten ihre Hand⸗ taſche mit Juwelen im Werte von 125 000 Mark auszuhändigen. In einem Kinotheater verſchwan⸗ den die Offiziere mit der koſtbaren Handtaſche. Die anderen Perſonen, die im Mittelpunkt der heutigen Verhandlung ſtehen, ſollen ſich bei dem Verſatz der geraubten Geldſtücke beteiligt haben. Zunächſt wurde der Hauptangeklagte Kolberg vernommen, der 27 Jahre alt iſt und ſrüher als Leutnant in Breiſacch in Garniſon ſtand. Er lernte damals bei einem Ausfluge eine fran⸗ zöſiſche Schauſpielerin kennen, gegen die ſich der Verdacht der Spionage rich⸗ tee. Kolberg bekam den Befehl, die Beziehun⸗ gen zu der Schauſpielerin abzubrechen. Als er dies nicht tat, wurde gegen ihn ein Verfahren wegen Spionage eröffnet. Er wurde jedoch nach einiger Zeit wieder auf freien Fuß geſetzt. Als er erfuhr, daß ein ehrengexichtliches Verfahren gegen ihn ſchwebte, reiſte Kolberg nach Mailand, kam aber ſpäter wieder zurück und wurde wegen Fahnenflucht zu drei Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt. Nach Verbüßung ſeiner Strafe ging er nach Paris, wo er in den Verdacht des Mädchenhandels geriet, jedoch nach län⸗ gerer Inhaftierung als unſchuldig wieder auf freien Fuß geſetzt wurde. Später lernte er einen Verwandten des columbiſchen Präſidenten kennen, mit dem er nach Südamerika ging, um in die columbiſche Armee einzutreten. Nach kürzeſter Zeit kehrte Kolberg wieder nach Berlin zurück, wo er ſeitdem in kaufmänniſchen Stellungen tälig geweſen iſt. Der Berliner nabenmörder. Berlin, 15. Mai.(Von unſ. Berl. Bur.) Durch die neuen Geſtändniſſe, die de Knabenmörder Ritter bei ſeiner Vernehmung in der vergangenen Nacht und heute vormittag abge⸗ legt hat, iſt es erbracht, daß Ritter den Gemeinde⸗ nicht aus Angſt vor einer Erpreſſung, ſondern daß Ritter den Mord aus ſadiſtiſchen Gründen verübt hat, den er ſchon ſeit längerer Zeit geplant und auch ſchon vor längerer Zeit vorbereitet hat. Als er bei ſeinem Herrn in der Hohenzollernſtraße in Dienſt trat, gehörte zu dem Haushalte auch eine Wirtſchafterin, die gleich⸗ zeitig Köchin war. Dieſe Wirtſchafterin paßte Ritter nicht. Er wollte in der Abweſenheit ſeiner Herrſchaft, die öfters Reiſen unternahm, ungeſtört Beſuche empfangen. Schon damals trug er ſich mit der Abſicht, einen Mord in dieſer Wohnung zu begehen. Dazu war es notwendig, die Wirt⸗ ſchafterin aus dem Haushalte zu entfernen. Zu dieſem Zweck lernte Ritter eigens Kochen. Dann veranlaßte er ſeinen Dienſtherrn, der Wirtſchaf⸗ terin zu kündigen, die auch tatſächlich wenige Tage vor Pfingſten das Haus verließ. Nun blieb Ritter allein in der Wohnung zurück und konnte ſeinen Plan zur Ausführung bringen. Es iſt feſtgeſtellt, daß Ritter nicht nur Klähn, ſondern auch andere Burſchen in die Wohnung ſeiner Herrſchaft heraufgenommen und mißbraucht hat. Ritter ſelbſt ſagte, daß er täglich Spaziergänge gemacht und verſchiedene Geſchäfte beſucht habe, um die jungen Burſchen, die dort beſchäftigt waren, kennen zu lernen. Aus den Geſchäften holte er ſie dann in ſeine Wohnung. Als er Klähn ſah, fand er an ihm das meiſte Gefallen. Als der Junge in ſeine Wohnung kam, miß⸗ brauchte ihn Ritter. Klähn verlangte zuerſt ſchüler Otto Klähn nicht im Affekt getötet, auch einen kleinen Geldbetrag, dann 100 Mark und ſchließlich ſogar mehrere hundert. Als ihm Ritter erklärte, daß er ſoviel Geld nicht zur Verfügung habe, bedrohte ihn Klähn mit der Anzeige. Darauf begann Ritter ihn zu würgen. Der An⸗ blick des zuckenden Körpers machte ihm ungeheu⸗ res Vergnügen. Er ließ von dem noch lebenden Klähn ab, lief in ein anderes Zimmer, holte ſich von dort eine Schnur und erdroſſelte hierauf Klähn, wie er ſelbſt zugibt, nicht etwa aus Angſt vor der Erpreſſung, ſondern aus Wolluſt am Morde. Mit kalter Ruhe hat Ritter dann über⸗ legt, wie er die Leiche fortſchaffen könne. Damit nicht Polizeihunde ſeine Spur finden können, hat er auf ſeinen Fahrten durch die Stadt mehrere Droſchken und verſchiedene Straßenbahnlinien benutzt. Dann hatte er noch folgenden raffinier⸗ ten Plan: Er holte ſich aus dem Tiergarten Erde und beſchmierte damit die Schuhe des Ermor⸗ deten. Er dachte ſich das ſo, daß er nach einigen Tagen die Schuhe des Klähn irgendwo im Tier⸗ garten fortwerfen würde, um die Polizei irre zu führen, damit ſie glaube, daß Klähn von einem Pennbreuder im Tiergarten ermordet worden ſei. In einem verſchloſſenen Koffer Ritters fand man eine Art von Teſtament, das Ritter nach dem Morde geſchrieben hat und das an einen Freund gerichtet iſt. In dieſem Teſtament be⸗ ſtimmt er für den Fall, daß er ergriffen werden ſollte, daß ſein Nachlaß, ſeine Kleidungsſtücke und die ſonſtige Habe ſeinem Freunde übergeben werden ſollen und ſprach dann über den Mord. Er ſagte darüber: Ich habe ſchon immer den Wunſch gehabt, einen Menſchen zu töten und dieſes Verlangen hat mich jahrelang gequält. Nunmehr habe ich einen Mord begangen, mein Wunſch iſt befriedigt. Der Balkankrieg. W. Wien, 15. Mai. Die Abgeordneten nahmen ihre Arbeit wieder auf. Der Präſident widmete dem König Georg von Griechenland einen Nachruf. Verſchiedene Parteien brachten Interpellationen an die Regierung ein, worin im Zuſammenhang mit der äußeren Lage die Ent⸗ kaſſungder Reſerviſten verlangt wird. Der Präſident gab den Dank der deutſchen Re⸗ gierung, für die anläßlich des Unterganges des Torpedobootes„S. 178“ bekundete Teilnahme, bekannt. W. Wien, 15. Mai. Der Ausnahme⸗ zuſtand über Bosnien und die Herze⸗ gowina iſt heute aufgehoben worden, da durch die Uebergabe Skutaris an das inter⸗ nationale Detachement die Gefahr eines Kon⸗ fliktes beſeitigt erſcheint, deretwegen der Aus⸗ nahmezuſtand verhängt war. W. Wien, 15. Mai. Heute vormittag ſtattete Graf Berchtold dem Staatsſekretär b. Jago w einen Beſuch ab.— Das Fremden⸗ blatt meldet, der Kaiſer empfing heute vormittag den Staatsſekretär von Jagow in halbſtündiger Audienz. W. Akhen, 15. Mai. In Gegenwart des Generalgvuverneurs von Karta⸗Dragumis wurde geſtern auf der kleinen Inſel vor Kanea, wo früher die türkiſche Fahne wehte, feierlich die griechiſche Fahne gehißt. Dort iſt auch ein Denkmal errichtet worden zur Erinnerung an 595 Tag, wo die türkiſche Fahne niedergeholt wurde. * Die kleinaſtatiſche Frage. Lord Morley in Berlin. J1Berlin, 15. Mai.(Von unſ. Berl. Bur.) Lord Morley iſt bereits am Samstag in Berlin eingetroffen und hat im Hotel Briſtol ein vorher beſtelltes Appartement bezogen Lord Morley erklärte, etwa—4 Wochen in Berlin verweilen zu wollen, ſodaß er noch während des Beſuches des engliſchen Königspaares in Berlin anweſend ſein wird. Heute vormittag unter⸗ nahm der Lord mit einem Fremdenführer eine Spazierfahrt durch Berlin. Im Hotel äußerte Lord Morley, daß er nach Berlin gekommen ſei, um ſich die Stadt anzuſehen und ein wenig aus⸗ zuruhen. Vorſchläge zu einer eurnpäiſchen Kontrolle in der aſiatiſchen Türkei. * London, 14. Mai. Die„Times“ veröffent⸗ lichen heute und machen zum Gegenſtande eines Leitartikels einen Brief an die Redaktion des Blattes über die Zukunft der aſiatiſchen Türkei⸗ Brief und Artikel weiſen auf die der aſiati⸗ ſchen Türkei drohenden Gefahren hin. Der Einſender, Vekil, der von der Redak⸗ tion als ungewöhnlich gut informiert bezeichnet wird, macht zur Abwendung dieſer Gefahren ſol⸗ gende Vorſchläge: Die Einſetzung einer inter⸗ ationalen, dem Sultan allein verantwort⸗ lichen Finanzkommiſſion nach dem Vor⸗ bilde der Dette Publique, aber mit Kontrolle über alle Einnahmsquellen; die Einteilung des Reiches, abgeſehen vom Libanon, Hedſchas und Yemen, in ſechs Verwaltungsbezirke— Anato⸗ lien, Kleinarmenien mit Adana, Zeitun und Sivas, Armenien und Nordkurdiſtan, Syrien und Paläſtina von Maraſch bis Gaſa ſowie Irak (die Provinzen Moſul, Bagdad und Basra) und die Provinzen Diarbekr, Deiſor, Bitlis und der ſüdlich vom See gelegene Teil der Provinz Wan. Für jeden dieſer ſechs Verwaltungs⸗ bezirke ſoll ein europäiſcher General⸗ inſpektor mit voller Exekutivgewalt er⸗ nannt werden; ihm wären zu attachieren ein europäiſcher Offizier zur Reorganiſation und Verwaltung der Gendarmerie und ein Europäer als finanzieller Berater. Der ſachſte Verwal⸗ tungsbezirk ſoll als Muſterprovinz eingerichtet werden und alle ſeine Regierungsbeamten mit Ausnahme der hohen Departements für Kultus und fromme Stiftungen und alle ſeine Exekutjiv⸗ organe über dem Rang eines Kaimakams zweiter Klaſſe Europäer ſein. Endlich ſollen europäiſche Aerzte, Ingenieure und Landwirte ein Depar⸗ tement bilden, das die Anſiedlung der Flücht⸗ linge aus der europäiſchen Türkei in bisher nicht bewohnten Teilen Kleinaſiens durchzu⸗ führen hätte. Als Alternative zu den Vorſchlägen Vekils, glauben die„Times“, würden die Mächte auch darauf eingehen, wenn die Pforte ſelbſt ein Reformprofekt ausarbeitet, etwa die ſchon ſo⸗ lange verſprochenen Reformen für Arme⸗ nien mit gleichzeitiger Ausdehnung auf die ganze aſiatiſche Türkei und unter Sanktion und Kontrolle der Mächte. Sollte es aber nötig ſein, der Türkei durch gemeinſamen Druck der Mächte die unausweichliche Notwendig⸗ keit nicht nur von weitreichenden Reformen, ſondern auch von europäiſcher Mitwirkung und Kontrolle verſtändlich zu machen, ſo wird ſich das europäiſche Konzert als ein viel wirkſameres Inſtrument erweiſen als bisher. Selbſt die gegenwärtigen kaum zu Ende geführt werden, ohne die drin⸗ gende Notwendigkeit draſtiſcher Reformen in der aſiatiſchen Türkei in den Vordergrund zu brin⸗ gen. Die Finanzkommiſſion in Paris wird Garantien für die Erfüllung der durch den Krieg der Türkei auferlegten neuen finanziellen Verpflichtungen zu ſuchen haben. Keine der⸗ artige Garantie dürfte ſich als annehmbar oder wirkſam erweiſen ohne ihre Verſtärkung durch umfaſſende türkiſche Verwaltungsreformen. Wenn die Türkei ihr aſiatiſches Haus jetzt nicht in Ordnung bringt, muß es früher oder ſpäter ebenſo elendiglich zuſammenbrechen wie das in Europa. Da aber die Türkei in Aſien keine ſolchen natürlichen Erben hat wie in Europa, würde dann eine direkte Inter vention der Mächte nicht zu vermeiden ſein. Zu den engliſch⸗türkiſchen Verhandlungen über die Baadadbahn. *Paris, 14. Mai. Franzöſiſche Blätter hatten nach engliſchen Quellen in den letzten Tagen Nachrichten über die engliſch⸗türkiſchen Verhandlungen über den letzten Abſchnitt der Bagdadbahn gebracht, wonach dieſe Verhand⸗ lungen dem Abſchluß nahe ſein ſollten. Allem Anſchein nach aus amtlicher Quelle berichtet heute das„Journal des Dsbats“: Bis jetzt geſtattet keine Tatſache, zu ver⸗ ſichern, daß die Unterhandlungen zwiſchen England und der Türkei wegen der Bagdad⸗ bahn nach dem Perſiſchen Meerbuſen ꝛmit Er⸗ folg zum Abſchluß gelangt ſind oder auf dem Punkte dazu ſeien. Dieſe Verhandlungen haben ſofort nach den im März 1911 abge⸗ ſchloſſenen Verträgen zwiſchen der Pforte und der Bagdadbahngeſellſchaft begonnen, die ihrerſeits auf die Konzeſſion über Bagdad hin⸗ aus verzichtete: 1. gegen finanzielle Bürgſf ten, die ihr halfen, i von der Hauptlinie nach Alexandrette und einem hier zu erbauenden Hafen. Im Hin⸗ blick auf ein Uebereinkommen über die Bedin⸗ gungen, unter denen der Teil von Bagdad nach dem Meerbuſen zu erbauen ſein würde begannen zwiſchen England und der Türkei Verhandlungen. Die britiſche Regierung wünſchte, daß engliſches, franzöſi⸗ ſches und zuſſiſche s Kapital einen vorwiegenden Anteil an der Zuſammenſetzung der mit der Ausführung zu betrauenden Ge⸗ ſellſchaft einnähme. der Türkei gewiſſe Bürgſchaften über den Kit⸗ ſtenſtrich des Perſiſchen Meerbuſens, und namentlich die Aufrechterhaltung der Unab⸗ hängigkeit des Scheichs von Kueit. Dieſe Ver⸗ handlungen ſind ſeit einigen Wochen mit er⸗ neutem Eifer wieder aufgenommen worden. In dem Augenblick, wo die Türkei den guten Willen der Mächte erwartet, insbeſondere für die Hebung der Zolleinnahmen, und ſich von neuem an ihre Kapitalkraft wenden wird, iſt ein Uebereinkommen in Bezug auf die beſon⸗ deren Intereſſen, die England wahren will, ganz wünſchenswert. Das gleiche iſt mit den franzöſiſchen Intereſſen der Fall, die gleich⸗ zeitig Gegenſtand von Verhandlungen find, und für die ein Abkommen geſchaffen werden muß, damit Frankreich den Erleichterungen zuſtimmen kann, die die Pforte von den frem⸗ den Mächten zu erhalten wünſcht. Aber nichts läßt erkennen, daß dieſe Beſprechungen ſchon zum Abſchluß gelangt ſind. Refurmen in der Türkei. * Kouſtantinopel, 15. Mai. verbreitet eine Mitteilung an die Botſchafter, in der die Reformen bekannt gegeben verden, deren Durchführung von der Türkei bereits im Jahre 1895 beſchloſſen worden iſt. Unter den Reformen befindet ſich insbeſondere das neue Geſetz über die Verwaltung der Vilajets, welches bexeits genau beſtimmt, welche die Zentralgewalt reprä⸗ ſentieren werden. fugniſſe der Generalräte, deren Kompetenz auf die wirtſchaftlichen Angelegenheiten der Bila⸗ jets beſchränkt wird. Der Miniſter des Innern hat an die Provinzialbehörden ein Rundſchrei⸗ ben gerichtet, in dem er die Vorteile des Vila⸗ jetsgeſetzes darlegt und betont, daß die Walis von den ihnen übertragenen Machtvollkommen⸗ heiten guten Gebrauch machen müßten, wenn nicht an Stelle der erwarteten Vorteile Unzu⸗ eintreten ſollten. Der Miniſter fordert die Walis auf, ihm die Schwierigkeiten anzuzeigen, die ſich in der erſten Zeit der Durch⸗ führung des Geſetzes entgegenſtellen könnten, damit die Regierung die notwendigen Maß⸗ nahmen treffe. Friedensverhandlungen können die Arbeiten zwiſchen Aleppo und Bagdad ſofort zu beginnen, und 2. gegen die Konzeſſion zu einer Zweigline Weiter forderte ſie von Die Pforke in Kraft geſetzt worden iſt, das die Machtbefugniſſe der Walis Das Geſetz ſpeziftert die Be⸗ 5 6. Setnn, Jeneral⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Landwirtschaft. Sonderzüge zur landwirtschaftlichen Aus- stellung in Straßburg. Die Landwirtschafts- kammer hat, um den Besuch der Wanderaus- stellung der Deutschen Landwirtschaftsgesell- schaft in Straßburg zu erleichtern, für Montag, den 9. Juni, bei der Großh. Generaldirektion der Badischen Staatseisenbahnen 3 Sonderzüge ab Lauda, Konstanz(über den Schwarzwald) und Waldshut(über Basel) nach Straßburg und zurück bestellt. Dieselben fahren wie Eilzüge, sodaß Hin- und Rückfahrt an demselben Page erfolgen kann. Da Fahrpreisermäßigung ge- Währt wird, kostet die einfache Fahrt pro km 1,75 Pfennig, statt 3 Pfg. pro km(Eilzugtaxe). Die Anmeldung zur Teilnahme an den Sonder- zügen muß spätestens bis 30. Mai vormittags bei der Landwirtschaftskammer erfolgt sein. Der Fahrplan der Züge, sowie näheres der Züge sind im Badischen Landwirtschaftlichen Mochenblatt bekannt gegeben. ——— Volkswirtschaft. Aus der Mühlenindustrie. Von unserem Berliner Bureau erhalten wir folgende telegr. Mitteilung: Kommerzienrat Plange, Besitzer von Großmühlen in Altona und Rheinland, erwarb zu einem Kurse von annähernd 200 Proz. die Mehrheit des Aktien- Kapitals der H. W. Lange u. Co. Akt.-Ges. in Altona, die ein Gesamtkapital von 23 Mill. M. besitzt. Die Mühle von Georg Plange ist in Bezug auf Produktion eine der größten Mühlen des Kontingents und sie steht zusammen mit der LudwWwigsshafener Walzmühle an der Spitze deutschen Mühlenindustrie. Die Firma H. W. Lange ist bisher ein Kon- Kurrenzunternehmen von Plange gewesen. Pacific-Phosphat-Company. Der Auksichtsrat der Pacific-Phosphat-Comp. schlägt für 1912 eine Restdividende von 12½ Prozent vor, sodaß— vorbehaltlich der Genehmigung durch die Generalversammlung— für das abgelaufene Geschäftsjahr insgesamt 25 Prozent Dividende zur Verteilung kommen. der —— Wasserverkehr in Hannheim-Rhelnau im Momnat März 1913 mligeteſtt nagn den Veröffentiſohungen des ärx. Statistisohen Landesamts von der Handelskammer Mannheim. selt des lahres 1913 1912 181³ 1912 a) Mannheim Ankunft Tonnen Tonnen Tonnen Tonnen Rhein zu Berg 31018.5 250188.0 1015495.0 358337.5 Rbeln zu Tal 20939.5 31040.0 48556.5 53935.0 eckar zu Ta 4391.0 2409.0 7350.5 5225.5 zusammen 355239.5.0 071307.0 9077285.0 Abgang Tonnen Tonnen Tonnen Tonnen Rheln zu Berg 3459.5 4691.0 18581.5 10954.5 Rheln zu Tal 50491.5 82155,0 163333.0 162591.5 Neckar zu Tal 1557.5 1003.0 2427.5 2853.5 zusammen 56508.5 7öngd ſG2I520 J75I8dõ Bosamtwasserver- Tonnen Tonnen Tonnen Tonnen kehr Mannhelm 411649.0 351488.0 1253456.0 1093916.0 b) Rheinau Ankunft Tonnen Tonnen Tonnen Tonnen Bhein zu Berg 140630.0 87258.0 425837.5 289529.0 Hhein zu Tal 174.0 304.0 174.0 371.9 zusammen TadsdJ 37582.0 BGTB 280000.0 Abgang Tonnen Tonnen Tonnon Tonnen Fheln zu Berg 1430.5 410.0 5004.3 3749.0 Rheln zu Tal 2983.5 50933.0 350.5 5764³.0 zusammen 70 51815.U TasITD 60882.5 Jesamtverkehr Tonnen Tonnen Jonnen Tonnen Rhelnau 145194.0 138905.0 539521.5 351392.5 (1018fel.1912-L0.— 766457 +247669 Rheinisch-Westfälisches Kohlen-Syndikat in Essen. Der Bericht des Vorstandes über das Ge- (Schaktsjahr 1912 führt, wie bereits heute vor- mittag Kurz erwähnt, u. à. folgendes aus: Im Wirtschaftsjahre 1912 hat die Gütererzeugung in stärkerm und schnellerm Maße zugenommen als in den Vorjahren. Erst im letzten Viertel des Jahres zwangen die politischen Verhält- nisse und die damit inZusammenhang stehen- den Vorgänge auf dem Geldmarkte das Wirt- schaftsleben, die Möglichkeit störender Ein- Wirkungen in den Kreis der Betrachtungen zu ziehen. In der Ausdehnung der Gütererzeugung ist die bedeutende Zunahme der Roheisener- zeugung besonders beachtenswert. Die Stein⸗ kohlenförderung im Oberamtsbezirk Dort- mund hat trotz des Bergarbeiterausstandes im vorigen Jahres mit rund 100 Mill Tonnen alle bisherigen Ergebnisse weit übertroffen. Die günstigen Absatzverhältnisse seien An- kang März durch den Bergarbeiterausstand jäh unterbrochen worden. Nach dessen Beendi-⸗ Sung seien jedoch die im Grubenbetriebe her- beigeführten Störungen schnell behoben und die Förderleistungen nach kurzer Zeit wieder auf dieselbe Höhe wie vor dem Ausstande ge- bracht worden. Einer vollen Ausnutzung der günstigen Marktlage standen die durch den Wagenmangel herbeigeführten Störungen im Eisenbahnversande entgegen, die vier volle Monate gedauert haben und in einer noch nie erlebten Schärfe aufgetreten seien. Der Bericht erwähnt dann den Widerspruch des Ruhrbergfiskus, der nach seinem Ab- kammen mit dem Syndikat zur Preisstellung gehört werden mußte, gegen die Preiserhöhung und dessen Rücktritt von dem eben erwähnten Abkommen Es bestehe kein Zweifel darüber, daß durch diesen Rücktritt des westfälischen Bergfiskus von dem Verkaufsabkommen neue Seuwierigkeiten in die Verhandlungen ÜUber die Syndikatserneuerung hineingetragen Worden seien. Immerhin sei es zu begrüßen, daß auch nach Kündigung seines Verkaufsab- kommens der Bergfiskus weiter einen Vertreter zu den Verhandlungen über die Erneuerung des Syndikats entsende. Die Tarife für die Be- förderung von Steinkohlen, Koks und Briketts haben im Berichtsjahre wesentliche Aenderun- gnie nicht erfahren. Mit Rücksicht auf die durch den Bergarbeiterausstand im März v. J. 30. Juni v. J. die bestehenden aumetarife im Verkehr nach rechts- elbischen Stationen auf den Versand der in die Tarife nicht einbezogenen Kohlenlager- stationen ausgedehnt worden. Die wiederhol- ten Anträge des deutschen Steinkohlenberg- baues, seine Bestrebungen auf Erweiterung des Absatzes der deutschen Steinkohlen auf dem in- und ausländischen Markte durch Gewäh⸗ rung der hierzu notwendigen Frachtermäßigun- gen zu unterstützen, seien bisher erfolglos Se- blieben, obwohl die Ermäßigungen Minderein- nahmen für die Eisenbahnverwaltung nicht im Gefolge haben würden, da die im einzelnen eintretenden Ausfälle durch Vermehrung der Beförderungsmengen unzweifelhaft ausge- glichen würden. Nach wie vor sehe sich der deutsche Steinkohlenbergbau von der Ver- sorgung weiter Peile des Inlandes ausgeschlos- sen, da er bei den bestehenden hohen Eisen- bahnfrachten nicht in der Lage sei, den Wett⸗ bewerb gegen die englische Kohle, deren Ein- Sinschließlich Kohlenaus fuhr durch niedrige Sce- und Flußfrachten be⸗ günstigt werde, aufzunehmen. .— Vom rheinisch-westfälischen Zementmarkte. r. Aus Bochum wird uns geschrieben: Die Krisis am Baumarkte hat im westlichen Industriebezirk keineswegs jene scharfe For- men angenommen, die in einigen Gebieten zu einem völligen Darniederliegen der Bautätig-⸗ keit geführt haben. Infolgedessen ist auch die Lage des Baumaterialienmarktes verhältnis- mäßig weniger ungünstig. Soweit die west⸗ deutsche Zementindustrie in Betracht kommt, kann sogar von einer Besserung der Verhält- nisse gesprochen werden, die sich in erster Linie auf den Absatz beziehen, dann aber auch mäßige Erhöhung der Preise mit sich gebracht hat; allerdings wird der Nutzen besserer Preise von den erhöhten Selbstkosten größtenteils wie⸗ der aufgezehrt. Während in den letzten Jah- ren das Syndikat kaum in der Lage war, etwa 50 Prozent des Gesamtkontingents unterzu- bringen, wird man im laufenden Jahr voraus- sichtlich den Satz von 60 Prozent noch um einige Prozent überschreiten können. Der er- höhte Zementverbrauch, der den syndikatsfreien Werken übrigens die volle Ausnutzung ihrer Leistungsfähigkeit gestattet, wird in erster Linie durch die umfangreichen staatlichen und kommunalen Bauten im Bezirk hervorgerufen: die Bahnverwaltung beschleunigt die Gestal- tung neuer und verbesserter Anlagen, ebenso werden für die Kanalbauten bedeutende Mengen gebraucht. Da andererseits die durchgreifende Ver- besserung der Verkehrsahlagen die Eisenbahn- verwaltung mindestens noch im ganzen näch- sten Jahre beschäftigen wird und zahlreiche kommunale wie andere Projekte eine bessere Gestaltung zur Ausführung kommen werden, 50 sind für den Absatz weiter recht gute Preise vorhanden. Demgegenüber ist man wegen der Neubildung des Syndikates noch völlig im Ungewissen; der laufende Syndikats⸗ Vertrag ist provisorisch bis zum Ende 1913 Ver⸗ längert worden; die Werke können jedoch frei- händig verkaufen, wenn bis zum 1. Juli ds. Js. ein Uebereinkommen wegen des neuen Syndi- Katsvertrages nicht erzielt sein sollte; der Ter- min wird natürlich weiter hinausgeschoben werden, so daß der Interessenkreis des Syndi- kates zunächst nicht gestört wird. Aber auch sonst sind die Aussichten auf Erfolge der Syndizierungsbestrebüngen einstweilen noch schlechte. Die Ein⸗ Schätz ungskommission hat ihre Ar- Peit s0 ziemlich erledigt und wird in einer noch in diesem Monat stattfindenden Syndikatsver⸗ sammlung Quotenkorderungen vorlegen kön- nen, die selbst unter Berücksichtigung der zu erwartenden großen Abstriche ganz horende Zahlen darstellen; es sollen annähernd dreillig Millionen Faß Zement verlangt worden sein, während im jetzigen Syndikatsvertrag etwa nur % dieser Zahl kontingentiert ist und diese Zif- fern seit Jahren Einschränkungen bis zu 30 Prozent hinauf unterliegt. Inzwischen hat sich eine Vereinigung der größeren Werke gebildet, die als Verkaufsgemeinschaft in Wirkung treten wird, wenn der jetzige Syndikatsvertrag etwa außer Kraft gesetzt werden sollte; man nimmt an, daß sich auch die Wicking'schen Werke nachträglich dieser Vereinigung anschließen werden. Dann würden im Falle der Auflösung des Syndikats die leistungsfälligen Werke eine immermehr beachtenswerte Organisation gegen- über den ringfreien Fabriken darstellen. n. Mannheimer Produktenbörse. Die Voer- teilungspreise für Zusammenladungen von Ge⸗ treide wurden für die Zeit vom 16. bis 31. Mai ds. Is. in Mark pro 100 kg festgesetzt, wie kolgt: Weizen 23.25, Roggen 18.25, Braugerste 18.28, englische dunkle und mixed Biertreber 18.50, Futtergerste 18.—. Mais 15.23, Hafer 12.50, helle englische 12.75, amerikanische div. Marken 13.— und amerikanische Biertreber Marke Brand Bull 13.258. Westdeutsche Eisenhändler. In der gestri⸗ gen Versammlung des Kartells westdeutscher Eisenhändler wurde beschlossen, denjenigen Mals La Plata, gelb rye terms schwlmmeng n 109.——109.50, p. Mal-junt M. 108.——108,50, Donau Galatz Foxnanlan Mal-iuni H. 111.—111.50, Odessa per prompt M. 000.00—000, Novorlssik p. prompt K. 000—000.b0. Mixed per prompt M. 108.50.—109.—. Hater, Petersburger, 46-47 Kg. per Mal-Junl M. 128.—128.50 alto 47-48 Kg, per Mai-Juni H. 127.——127.50, Donau 48-47 Kg. per Hovemb. M. 000.—000.—, dito 50-51 Kg. per juni U. 000.—. —0⁰⁰0 Amerlkaner Olipped welss 38 Pfd. per Mal.-Jun 125.——125,50. La Plata 46-47 Kg. p. Mal-Junl M. 121.——121.50. Roggen, russisoher, 9 Pud 10-15 per prompt M. 123.59—124.— alto 9 Pud 15.20 per prompt. 124.50125.— dlte 9 Pud 30.81 per prompt M. 000.000.00, norddeutsoh. 71712 Kg. per prompt M. 122.50—123.—. gerste russ. 58.59 Kg. per prompt R. 120.50—121.—, dlto 5859 Kg. per Mal-Juni M. 120.——120.50, rumän. 59-60 Kg. per 8 00.00—000.—, Donau 60/61 Kg. per prompt. 128.— 8 128.50. ——kꝛ Telsgraphlsehe Handelsberlente. Von der Frankfurter Börse. Vom 6. ds. an gelangen Umsätze in Bezugs- recht auf Aktien der Chemischen Fabrik vor- mals Goldenberg, Geromont u. Co. zur Notierung. Möbestoffkonvention. Hannover, 18. Mai. Die„Frkf. schreibt: Nach dem„Manufaktur“ schweben ernsthafte Verhandlungen wegen Schaffung einer Möbelstoffkonvention. Die Antregung Sing von den Elberfelder Möbelstoffabrikanten aus. Metallmarkt. W. Berlin, I5. Mai. Elektrolytkupfer per Mai-Juni 1475, Bankazinn 458, Austral-Zinn 460, Blei 3778, alles übrige ist unverändert. Von der Reichsbank. Berlin, 18. Mai. Der Status der Reichs- bank per 13. Mai zeigt It. Frkf. Ztg. M. 369 Mill. ungedeckte Noten gegen M. 301 Mill. zur gleichen Vorjahrszeit. Neueste Dividenden-Ausschüttungen. Hannover, 18. Mai. Die Ilseder Hütten Akt.-Ges in Groß-Ilsed schlägt der Frkf. tg. zufolge für 1912 26 Prezent(i. V. 36 Prozent) Dividende auf das erhöhte Kapital vor. ts Verlängerung des griechischen Moratoriums. Berlin, 15. Mai. Das griechische Mora- torium ist durch königliches Dekret vom 31. März— 13. April ds. IJs., dessen Wortlaut mit dem letzten in Betracht kommenden Dekret völlig übereinstimmt, It. FErkf. Ztg. nochmals um 1 Möonat bezw. um 1 Monat und 14 Tagen verlängert worden. Das Moraterium gilt bis zum 19. Mai— 1. Juni dieses Jahres. Weitere Erhöhung der Bleipreise. r. Düsseldorf. 15. Mai.(Priv.-Tel. des Mannh. Gen.-Anz.) Das Kölner Syndikat für gewalzte und gepreßte Bleifabrikate hat den Grundpreis für Bleifabrikate mit sofortiger Wirkung wiederum um 1 M. pro Dztr. er- höht, sodaß die heutige Netierung auf 43% Mark Frachtgrundlage Köln steht. Felten-Guilleaume Karlswerk-G. Mülheim a. Rhein. r. K ö lU n, I5. Mai.(Priv.-Tel. des Mannh. Gen.-Anz.) Die heutige Generalversammlung setzte die sofort zahlbare Dividende auf acht Prozent fest. Ueber die Geschäftslage wurde mitgeteilt, daß diese zufriedenstellend sei. Der Auftragsbestand habe in den ersten drei Monaten gegenüber derselben Zeit des Vorjahres eine Steigerung um 25 Prozent er- fahren. Konkurse. Hale a, d. Saale, 18. Mai. Im Konkurse der Getreidefirma Rudolf Jaentsch in Con- nern bei Halle betragen It. Frkf. Ztg. die Ver- bindlichkeiten M. 276 o00, die Vermögenswerte M. 83 Ooo. Der Kreditverein Connern Akt.-Ges. ist mit M. 150 000 an der Insolvenz beteiligt. * Newyork, 15. Mai. Ein amtilcher Be- richt erklärt, die Gewinne beim Stahltrust seien exorbitant. Beispielsweise würden It. Frkf. Ztg. 16,5 Prozent an Schienen und 10,5 Prozent an Platten verdient. Mannhelmer Effektenbörss. Börse still. Etwas höher waren Mannheimer Versicherungs Aktien Notiz: 950 G. Anilin Aktien zu 565 Prozent erhältlich, ebenso Zuckerfabrik Waghäusel Aktien zu 209 Prozent. Tolegraphisehe Börsenberlehte. Frankfurt, 15. Maf.(Fondsbörſe). Die Börſe eröffnete heute bei großer Zurückhaltung der Käufe in ſchwacher Haltung. Die geſpannte Markt⸗ lage drückte auf die Unternehmungsluſt. Anlaß zu dieſem Tendenzwechſel gab aber außerdem noch die politiſche Lage. Verſtimmung rief beſonders die Meldung hervor, daß Oeſterreich⸗Ungarn ſeine De⸗ mobiliſierung bis auf Weiteres verſchoben habe. Auch zeigte ſich ferner noch Mißſtimmung wegen der weiteren Verzögerung des Friedensſchluſſes der Bal⸗ kauſtaaten. Alles das trug ſchon genügſam dazu bei, daß die Spekulation ſich dem am Kaſſamarkt heraus⸗ kommenden Angebot gegenüber Zurückhaltung auf⸗ erlegte. So wirkte heute in demſelben Sinne der ungünſtige Wochenbericht Jron⸗Age, welcher einen Rückgang der neuen Aufträge aufweiſt, da Newyork und Wien ſchwache Haltung ſandte, ſo war es er⸗ klärlich, daß die Stimmung keine ſonderlich günſtige Orts⸗ berw. Bezirksgruppen, die eine Ermäß! gung der Lagerpreise noch nicht vorgenom men haben, eine solche im Ausmaße von. —10 für Stabeisen, Bandeisen und Bleche empfehlen. n. Mannheimer Froduktenbörse. Unter dem Einflusse der schwächeren amerikanischen Ten: denzberichte, der ermäßigten Offertpreise von den Exportländern und der bei uns herrschen- den günstigen Wetterverhältnisse verkehrte der heutige Markt in ausgesprochenruhi⸗ ger Haltung. Die Umsätze hielten sich in sehr bescheidenen Grenzen. Die Notierungen im hiesigen offiziellen Kursblatt wurden für Weizen und Roggen um 0,28—0,50, ferner für Futtergerste und amerikanischen Clippedhafer um o,28 M. per 100 Kg. bahnfrei Mannheim herabgesetzt. Vom Ausland woerdon angeboton die Tonne gegen Kasse olf, Rotterdam: Welzen Laplata-Bahla-Zlanoa oder Harletta-Russo. 78 Kg, per Mal-luni H. 169.——169.50, dlto ungartsohe Aussaat 79 Kg. per Mal-Junl H. 171.— 171,50. dito ungarlsche Santa Fe 90 Kg. per Febr.-Müärz H. 000.— 900.—, dito blauspltzig 78 Kg., per lan.-Febr. zu N. 000.00—000.—, Kansas II per Mal-Jun N. 167.—167.50, Redwinter per lull-August M. 159.50—160.—, NHanftoba Mr. 2 p. Mal-lunl M. 168.——168.50, dito Nr. 3 p. Mal-Jun! M. 163.—63.50, Ulka 9 Pud 39-35 prompt M. 172.50173.—, Ulka 10 Pud prompt N. 000.—090,00, Kzlma 9 Pug 30-35 soh.imm. N. 173.50—174.—, Rumänler 78.79 p. prompt H. 172.——172.50, 1 hervorgerufenen Förder- und Versandausfälle der Zechen seien für die Zeit vom 13,. Marz bis dito 3% blaufrei prompt M.——, mänler 79-88 Kg. 3% dlau⸗ ſrel M.—, dlto per prompt M. 009.00—000.—, Narddeutagher 76/½77 Kg. wiegend n. Nov.-ODez, Verschlffung M. 000.—000.00. war. Der Moutanmarkt ſetzte bei ſchwacher Tendenz Von den führenden Papieren wurden beſon⸗ Bogenlampen Apparate eto. Stotz O0 4, 8/9 Auch in Transportwerten trat die⸗ rſcheinung zu Tage. Die Shares der Kanada⸗ Auch Balti⸗ Lombarden und ſelbe C Pazifie⸗Eiſenbahn ſtanden im Angebot. more⸗Ohio waren niedriger. Staatsbahn ſchwächten ſich ab. Schantungbahn feſt. In Schiffahrtsaktien fanden Verkäufe ſtatt. Im weiteren Verlaufe trat mäßige Befeſtigung für dieſe Werte ein. Elektrizitätsaktien größtenteils beſſer. Die Umſätze in Bankaktien waren ſehr gering. Die Kursveränderungen waren nur unweſentlich. Von heimiſchen Banken ſind Deutſche Bank ſtärker ge⸗ drückt. Am Rentenmarkt erlangte das Geſchäft keine größere Ausdehnung. Auf heimiſchen Anleihen. drückte der hohe Geldſtand. Oeſterreichiſch⸗ungariſche Fonds waren im Hinblick des teueren Geldſtandes niedriger. Balkanwerte behauptet. Türken ver⸗ einzelt feſter. Der Kaſſamarkt für Dividendenwerte verkehrte in abgeſchwächter Haltung. Es notierten niedriger von chemiſchen Aktien Scheideanſtalt 3/3 Proz., Badiſche Anilin 2 Proz., dagegen Vereinigte Ultramarin 5 Proz. höher. Maſchinenfabrik ſchwan⸗ kend. Das Geſchäft war ſtill und hielt bis Schluß an. An der Nachbörſe feſter. Montanwerte mäßig anziehend. Es notierten: Kredit 1974, Diskonto⸗ Kommandit 184%4, Dresdner 151¼, Staatsbahnen 158, Lombarden 2778, Baltimore⸗Ohio 98½, Gelſen⸗ kirchener 18838, Paketfahrt 14678, Lloyd 122/—75. * Berlin, 15. Mai.(Fondsbörſe). Zu den die Börſe bedrückenden Geld⸗ und Konfunkturſorgen geſellten ſich heute wieder politiſche Bedenken, die beſonders in Wien wirkend waren, denen ſich auch die hieſige Spekulation nicht verſchloß. Am Geld⸗ markt will die ſehnlich erwartete Entſpannung nicht eintreten. Der Satz für tägliches Geld hält ſich auf 6 Proz. Auch die Seehandlung forderte für Geld von heute bis 26. Juni 5 bis 5% Proz. Vom iunter⸗ nationalen Eiſenmarkt mehren ſich ungünſtige Situationsberichte und in dem Wochneberichte des Iron Age kam die Beſorgnis von einer Ab⸗ ſchwächung am amerikaniſchen Eiſen⸗ und Stahl⸗ markte ſtärker zum Ausdruck. Am heimiſchen Eiſen⸗ markte legt man der Preisermäßigung für Stab⸗ eiſen und Bleche durch das Kartell der weſtdeutſchen Eiſenhändler als ungünſtigem Symptom eine Be⸗ deutung bei. In politiſcher Hiuſicht zeigte man ſich verſtimmt über die Verzögerung der Friedensver⸗ handlungen durch Serbien und Griechenland, ſowie über andere Anzeichen, wonach die Liquidation der Balkanverhältniſſe nicht den von der Börſe erhoff⸗ ten raſchen Fortgang nehmen wird. Bei dem Fehlen des Privatpublikums und dem Mangel an Auf⸗ nahmeluſt bewirkte daher die herauskommende Ware etwas erheblichere Kursrückgänge, bei Montau⸗ Schiffahrts⸗ und Elektrowerten 1 bis vereinzelt 2 Proz., bei Canada 275 Proz. Der Rentenmarkt war ſchwächer disponiert, ruſſiſche Bauken waren etwas widerſtandsfähiger. Letztere konnten ſich ſpäter im Einklang mit den höheren Petersburger Kurſen etwas im Kurſe beſſern. Auf den übrigen Markt⸗ gebieten kam es bei ſtillem Geſchäft zu leichten Er⸗ holungen, die bei Ediſon und Canada 1 Proz, er⸗ reichten. Sonſt verhielt ſich aber die Spekulation ſchon aus Beſorgnis vor dem teuren Ultimogeld reſerviert. * Berlin, 15. Mai.(Produktenbörſe.] Der Getreidemarkt verkehrte bei ruhigem Geſchäft in ab⸗ geſchwächter Haltung, auf den matten Verlauf der nordamerikaniſchen Märkte, die Ausſichten auf Re⸗ gen und den günſtigen ruſſiſchen Saatenſtandsbericht. Die Preisrückgänge für Brotgeteide waren aber nur unbedeutend, da die unſichere politiſche Lage dem Markte Stütze bot. In Maiware fanden Deckungen ſtatt, ſowohl in Brotgetreide als auch in Hafer. Herbſthafer war matt. Mais und Rüböl lagen bräge Wetter: heiter. Budapester Produktenbörse. Budapest, 15. Mal. Gdetreſdemarkt.(Telegramm.) 15. 14. 15. 14. per 50 Kg. per 50 Kg. per 50 kg.per 50 K% Welr. Aprll.—.—stet.—.— run. Hafer nal—= ruf. fül. „ Nal 10.48 10⁵6 Okt..48.39 „ Ukt 11335 nals nal.85 wul. 789 man Rogg. Mal—estet,—.— ruh.„½ lul.04.08 1„ ORl. 9581.47 IKohlraps 16.5 ruh. 16,85 ruß, Wetter: bewölkt. Amsterdamer Produktenbörse. Amsterdam, 15. Mal.(Schiusskurse.) 15. 14. 18(4 Rubsl 1000——— Talasi ee 28.%— Mal-Aug. 33/% 33.½ Mal 27.½ 27% Sept.-Der. 32.½ 32.% Mal-August—— 85 Rüböl Tensenr Sept.-Doer. 26.6. af ſee looo 48.½% 48.„Tendenx trüge. K Süddeutsche Fettschmelze eingetragene denossensohaft m. b. R. Hannhelm, 14. Mal 1918, Bel der beute stattgehabten Auktlos wurden nachstehende Prelse erzlelt: 5 Kuhhäute dis 59 Pid. 74 ffo. 60.—89 Pig, 785—775 172 70—79 Pfd. 76—77,0 Pig., 80—89 Pfd. 78 Pfg., 80—8 73,570 fia, 100 und mehr Pid. 78 Pfg., bandhäute— Ptd., besohkdlgte d 79 pfd. 73-78,5 Pig., beschädigte bis 80 u. mehr Pfd.—1 Pig., Norddeutsche 89 100 Farrenhäute unter 100 Pfd. 85,58——86 Pig., Uber 100 Fd. 60 bis 64,5 Pf., unter 100 Pfd. ohne Kopf und tells ohne Fusse 68,0—59 Pig., über 100 Pfd. ohne Kopf und tells ohne Flese 64.5 Pig., besohädigte unter 100 Pfd. 625 7 deschkdlgte Uber 100 Pid. 60,5 PIg., beschädigte unter 100 5fd. ohne Kopf 170 tells ohne Füsse 3 desohädigte Uber 100 Pfd. ohne Kop und telis ohne Fusse 62, 16 Hlndshäute bis 59 Pfd. 689˙ 60—69 Pid. 77 0 Pig, 70—79 Pfd. 78,0—00 Pig, 8 pfund 77—1nd Pfg., 90 und mehr Pfund 77 Plg., Landhaute bis 69 Pfd.— Ffg., Tandhäte 70 und mehr Pfd. 8 Pfg., beschkälgte unter oes.e deschädigte 80 und mehr Pfun deschädigte 60—79 Pfd. 75 5 74 4,5 Pig., Norddeutsche 7 15 gohsenhäute bis 89 Pfund 71.0 Pfg. 60—59 Pfung 75.—75 Plg., 70.-29 Pfu. 78-76,5 Pfg., 80—89 Pfd. 75—70.0 90—40 ffl. 78—73,5 Pfg., 100—109 Pfd. 72.—00 Pfg., 120 und mehr Pfd. 70 Pfg., Landhäute— FPIg. 70 Pid. 72,5 Pig,, besohädigte von 70—89 bed. beschädigte von 30—99 Pfd. 72 Pfg., beschädigte 1 Pfund 66,5 Pfg. Norddeutsohe 66,5 407 45 Kalbfelle ohne Kopf. l. Gewioktsklasse Uber 12 Fd. l, 13. per Stück. I. Gewliohtsklasse von 10.—42 Pid. K. We Stllok, Il. Geviontsklasse von—40 Pid, N. 10.75—11.25 b. Vorzüglich eingerichtete Reparatur-Werkstätte Dynamos u. Elektromotoren Anlass- u. Regulier-Apparate IV. dewiontsklasse von.—8 Pfd. N..06—1d.18 per Stder dewiontsklasse unter 6 Pfd. N..18, Hammeffeſſen M..s pel Stück. Hammelblösen Mk..25 per Stülok. aller Systeme. kigene Probierstatlon für Gleſeh-, Wochsel- u. Drebstrom. E Qie. Elektr.-Ges. mb. H. Telephon 662, 980 u. 2032 Haupt-Vertretung der Osram-Lampe. ENr K · ··Nreener ereeeeeeenee F uoenden 2 Maunheim, 15. Mar. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). +. Seſite, Mannbheimer Hifekten-Börse. Obligationen. Ppfandbriefe. 4½% Bd. Anil.- u. Sodafb. 102.50 0 4% Rd. Hyp.-Bank un- 4½% Bad. Anll.- u. Soda- naddr 1802 95.20 bz fabrie Serſe 8 102.10 8 3½% Hh. yp.-B. Versoh. 85 60 dr4 Br. Kleinlein, Hdlb 89.— 8 Bürg. Brauh,, Zonn 102.— B Komm. 35.70 525 4½ Gew. Orlas z. Nebra 3¹ 5* Städte-Anlehen. 7 5 85.— 0 rüdkzahlbar 102% 99.— 8 915 Naid 5 1903 57 0 614 klegdernk. Cupterw 89.20 0 3 Larlsrubev..1307.80 6 4 oben u denk 875 8 41 5 2 Kosth. Cell.-.Papf. 75 B %.e ns 688n e 3% odegenaſen ie eeeeee, 45 5 v. 1905 96.50 04½ 88ee 925 85.75 8 esellschaft— 1 ann. Obllg. 1912 97.50 8 erdeh edrue 1„„ 1300 9940 8% F e 4„„ 1901 85.40 5 Werk-.-., Eisenb. 101.50 6 31„1985 88.— 84½ Pfälz. Ruplenzk. 88.— 8 %½%„„ 1699 87.— 4½ Schgcregtoſeat 9650 6 55„1895 85.— 0 fRüss. 8l. ellstoff- 31 7 88 1833 88.— 0 fabrlk Waldhof bel 35 1 1904 88.— 0 Pornau in Livland 97.50 8 %½„. 1808 88.— 64½ 8, Senhnene g. 90— 0 30% Pirmas, unkb. 1905 89.—. Speyc. Brauh..-G. 88.— 5 3% Wiessoon. J. 1905 91.50 4% 8 anin 17 9 1. 81, e 98— Tonw. Offstein g, C. o Oberrh. 068. 98.— Or. H. Lossen, Worms Industrle-Oblig. 2 e 98.50 8 4½.-G. f. Selllndustr.%½ Zellstoffabr. Wald- rliokzahlbar 105% 108.20 0 hof 1908 99.70 8 4½% Bad..-G. f. heln- Fgohltf..Seetransp. 98.50 0 Aktien. Banken. Brlef Geld Brlef geld Badlisohe Bank— 131.50 Hangnd, Lagerhaus—.— 104.— pfälzisohe Bank 123.50 Frankonia Rlek-u pfülz,. Hypoth.-SE.— 186. Mltvers. vm. Bad. Aheln. Oredſt-BZank—.— 128.50 Rllok- u. Altvers.— 10⁰⁰ Rheln. Hyp.-Bank 193.—[Fr. Transp.-Unf. u. Slladeutsche Sank——. Gles-Vers.-des. 2840 Südd. Diso.-Ges.—— 113.— Bad. Assekuranz 1940 1920 Bal Continental Vers. 879.— Bahnen. Mannb. Versioher—.— 850.— Hellbr. Strassenb. 74.——.— Oderrh. Vers.-des.—— 1080 Chem. Industr. Wuürtt. Trsp.-Vvers.—. 705.— Bad.Anll.- u. Sodaf.555.— 555.— Chem, Fbr.Soldend.—.— 2ʃ2.— Industrie. Obem. Fbr. dernsb. Vereln ohem. Fabr. 340——.— Verein D. Oelfabr.—— 179.— .-G. f. Seflindustr. Dingler'sohe Na- .St—— 185.— soblnenfabrik 15 VI. 105. 85 e ttlinger Spioynere ö Brauereien. H. Fuohsw fg. Habſe.—— 158.50 Badische Brauerel—.— 60.— Hüttenh. Spinnefsi—— 22. Durl, Hofum Hagen— 243.— feddernb,Kupfx.u. Flonbaum-Brauer. 105——.— Südd. Kabw. Fräf.—.— 123.50 Br. Ganter, Freibg. 92.—. Karlsr. Maschbau—.— 151. Klelnleln, Reideld.—.— 196.— Nähmf. Hald& Meu—.— 312— Romd Resserschm. 21.——.— Kostb.Cell-.Papf.—— 180.—. Tudwh. Aktlenbr. 250.——.— Mh. Gummi- u. Asb.—.— 153.50 Fanab. Abttenbr. 148.—.— KHasohfbr gagenſa—.— 180.— Srauerel Sinner——. 24f.— Oderch, Elektrizſt.—.— 30.— Br. Sohrödl, Raldg.—.— 188 Pfalz. fühlengse.—.— 158.— „ Sobwarir, SpeJ.—.— 121.50 Pf. Mähm. u. Fahrrf.—.— 169.— in 8. Weltt,„ ,Fortſ.-zem. Hdlbg.—.— 147.— „. 2. Storoh,„ 59.——fh. Sohuokert.g.—.— 141. „ Werger, Worms 64.25—.— H. Sohlinok& Cio.—.— 170.— Pfülz, Prosshefen- Südd. Draht-Ind.—.— 123.— ung Speitfadriß.—.— 223— Ler. Erb. Zlegelw. 75.— 89.50 Fransport u. 0„ Speyt.„—. Versicherung. Würzmülle Meust.—.— 8 ..g. f. Rnelnsoh.—.— 80.— Zellstoffb. Waldhof—.—: 239. Tuckerf. Waghäus. 209. Tuckerf Frankent. u. Seetransport Ab, Dampfsoblepp.—.— Frankfurter Efiekten-Börse. Frankfurt à.., 14. Mal.(anfangskurse), Kredltaktien 187.,. Diskonto-Commandlt 184½. Jarmetäcter 1160/, Oresdger Bank J51½% Kandelsgesellsoheft 163.— beutsohe Bank 247.% Staate- dahn 158.— komdarden 27½ Boobumer 219,.— Gelsenklroken 181,7%, flarponer 195¾8, Courahutie. Tendenz sohwaoh. Telegramme der Continentsl-Telegraphen-Comp · Relohsbankdlsxont 6 Proxent. Schlusskurse. Wechsel. 18. 14. 91.175 81.775 15 14. 108 25 168.85[Cheok Parls kurr 01 125 61.10 Amsterdam kurx Belglen„ 60.568 80.5830[Parls ſiallen„ 209 275 79.8180Sohwelx.Flätre ,„ 60.923 80.883 Obeck bonden„ 20.359 29.452%, lon„ 63.775 64.825 London„ 20.4½0 20.150Mapolsonsdor 16.22 16.22 Prlvatdliskont 5½ 5¼16 Staatspaplere. Deutsehe. 15 14 15. 14. 4% deutsoh. fl.-A. 8 7 B. Ausländische *.85 35.75 5% Bulgaren 39.— 98.90 20* 78.18 26 20 951 ltalſen. Rente—.——.— 4% pr.Kons. 8l.-A. 39.20 29.59 4½ Oest. Sliderr. 87.45 87.85 e„* 98.75 88.754%„ Paplerr. 87.30— „ 4, 25˙55 26.75 4%„ goſart. 89.75 99.15 4 dad.St-Anl. 1601 87.55 97.J0/ 3 Portüg. Serle 62.10 62.40 4%„„ 190803 97.80 97.25 3 15 5 65.30 65.50 87.60 87.50, 4% nehe Russ.1905 99.70 86.70 0,—4 FBusgen von 1880 86.90 69.15 5.—A spanische Rente—-—.— EZn u r Afürk. kv, un. 1903 81.30 81.— J%„„ 1900ſ05 88.60 88.50. 4„ uni 87.— 68.50 n„ 19J2 96.—— 86.— 4 Ung. Goldrente 65.70 85.85 5½„„ 1907%1. 885.55 4„ Kranenctt. 32.40 92.75 Ibayt.Eb.-Kb.0s 98.5 88.40, S Arh..Gold-A. 188—... 4%„ 1818 39.30 36.35 5% Ehinesen 1696 85.25 86.25 3½ 00. u. Allg. Anl. 84.75 84 75 4 1698 90.55 90.55 3 40,.-.-ödl. 75.0 25 90 4% lapaher 91.35 31.35 4% Pfälz..-.-FPr. 37.10 97.200 50% Nex.Auss.89½%—ff 3½ Pilz..-.-Fr. 86.— 86 3 Fexſkan. innere— 3½ Pl. Konv. 1895 91.50 91.50 Verzinsliche Lose Aſſessen 1908/½8 87.50 97.800 4 gag, Prämlen 172 80 89 155 775 J5.10 4, Cesterc. 180 155 80178 90 1. 80 99-90 Turkisohe 167.80185.70 4 Wuürttemdg. 1919 98.50 99.80 4 Hannd. 1905/7T76 95.20 55.25 Unverzinsliche Lose, 4„ 1912-1917 88.— 98— Augsburger—— Jnst-A. 1804½/%10 85.50.— Frelburger Bank- und Verslcherungs-Aktien. . 15. 14. Badische Bank 132.50 132(Mationalbank 117.—117.½ er u. Hetalfbk. 190.40 140 ½ Oesterr.-Ungar.Bk. 148.— 146.— Berl.Mandeln-Ges. 164.— 163.25Oesterr. Känderhk. 133.— 133.20 Som.- u. Dlek-Sk. 110%½„ Leeg.-Anst. 197. 188.% Darmotädter Bank 116.28 118.%Pfälzische Ban 123.½ 123.75 Deutsohe Bank 249. 246.½ Pfälz. Hyp.-Bank—.— 185.50 beutsohsslatBank 127.— 127.—Preuse. iyp.-Bank 111.30 121 55 Deutsoke Eff.-Bank 114.— 14.—flelohsbank 13b. 50 137.30 biscomo-Comm. 184.¼ 185.20 Hheln, Krealtdenk 129.50 128.90 Dresdener Bank 15./ 152.—Rheln. Hypothek.- Letallbank ung gank Rannbelm 193.30 193 40 Retall.-G. 140.50 140.%[Schaefth. Banker. 113.99 114.70 Elsend.-Hentbank 179.— 179.— Wiener Sankwver. 139.10 130.20 Franbf.Nxypoth.-Bk. 209.50 208.30 Sudd. Piskont 112.40 112.40 149.50 149 50I8 ank Ottomane 134.— 134.— Frkf. Ayp.-Oredltv. Aus dem Großherzogtum. (Bruchſal, 14. Mai. Ein hieſiger Stein⸗ brecher brachte einen Zünder nach Hauſe. Sein 12 Jahre altes Mädchen warf dieſe Zündmaſſe in einem unbewachten Augenblick ins Ofenfeuer. Infolge plötzlicher Exploſion riß es dem Kinde die linke Hand weg und zerſtümmelte ihm einige Finger der rechten Hand. Das ſchwerver⸗ letzte Kind wurde in die Klinik nach Heidelberg verbracht. (Konſtanz, 14. Mai. Im Schaden⸗ erſatzprozeß, den der frühere Spitalver⸗ walter Eggler in Meersburg, gegen die Stadtgemeinde Meersburg wegen kechtswidriger Kündigung bezw. Vertragsbruch führt, hat die ündigung 15. Südd. Elsend.-Ges. Lonson, 15. Mal. 15. 2¼ Consols 75˙716 3 Relohsanleihe 78.— 5% Argent. 1890 102.— 4 177 55 62.½ 4Iiltallener 4 Japaner 4½% do, do. I. 8. 5 Nexikaner 4% Russen 89 Ottomandank Amalgamatesg Anacondas Rio Tinto Tanganyioa Utaß Gopper Central Mlning Ohartered De Beers Eastrand Geduld Goerz Goldtſe las lagersfontein — 15. 30% flents 85.10 Spanier 90.50 Türkische Lose—.— Banque Ottomane 659.— Rio Tinto 1993 Ogarteres— Wlen, 15. Mal. 15. Kredltaktien 627.— Länderbank 519.— Wien. Sankvereln—.— Staatsbahnen 722.— Lombarden 129.70 Marknoten 117.75 Weohsel Faris 95.57 Oest. Kronenrente 84.25 14. Sohantungk.-.Akt. 134.— 133.½[Oest. Süadb. Lomb. 128.— 129.—[Osst, Rerldlonalb. 180.50—.— Hamburger Packet 146., 147½ Ital. Alttelmesrb. Stagtsbahn 158.—. Lombarden 27.% Ausländische Hffekten-Börsen. Londoner Effektenbörse. (relegr.) Anfangskurse der Effektenbörse 14. 75.%16 76— Denvers oom. 20.—4 Erle oom 29.0 5 Greathwesten 14.— 15. Aktlen industrieller Unternehmungen 15. 14 15. 14. Aluminlum Reubß.—— 255.10[Slemens& Halske 224./ 227.½ Aschbg. Buntpapfb. 178.— 177.— Volgt& Haoffner 166.— 169ʃ „ Naschpapf. 124.10 123.—[dummi peter 65.— 65 50 f. Bod..-G. Berfin 91.10 81.—Heddernd.Kupferw. 122.— 122.— Südd. Immob.-Oes. 54.30.—lroh, AMuhlenw. Grün& Bliflnger 116.— 115.50 Strassburg 124.— 121.— Wayss& Freytag 141— 144—[Cunstseldkbr. FrKf. 65.— 68.75 Elondaum Mannh. 105.— 105.—[Lederw. St. ingdert 47.— 47.— Frkf.(Henninger) 114.25 112.25/8pioharz Lederw. 63.— 63.— do. Pr.-Aktlien 119.— 118.—[Lugwigsb. Walzm. 158.— 159— terkules(Oassel) 153.0% 153.½% Adlerfahrr. Kleyer 452— 455.— Manndeim. Akt.-Br. 148.— 148.— Armatur Hllpert 109 10 109. Parkakt. Zwelbr. 65,50 85.60][8adenla(Wslah.) 159.— 159. Tudher Frein,. 250.—-. 250.—Dürrkoppblelefeſ! 494 89 405.60 Weltz, Sonne, Spey. 68.— 65.—[Dalmſer Rotoren 359.80 363.59 Blel-.Sildh, Braub. 116.5 30Eis. 123.— 121.50 Bad. Anliinfabrk 559.— Aritznor(Durlach) 279.50 289.— Cementw,. hReſdelb. 145.25 Karlsr. Masohfbr.— 171.— OCemontf, Karlstadt 119.—-Aannesmannrwk. 214.80 215.— Chem. Werkealdert 490. Hasoh.-Armf. Klein 147.— 144.— Ch. Gernsh. Heubr. Pfillähm..Fahrrid. Chem, Fabr. Griesh. debr, Kayser 187.½ 168.— .Gold- u. 8fld..-A. Sohnellprf. Fankth. 298.— 298.— Farbwerke Höchst Sohraubspf. Kram. 170.— 170.— .ohem. Fbr.annz. 339. Vor, D. Oelfabrlken 179.— 177.80 Holzverk.-Industr. Pf. Pulvf. St.lngbert 133.— 133.— Rütgerswerke 5 Sohlinok Co.Hamb, 159.40 170.— Ultramarinfdr, V. 248. Avor. Fränk, Sohuhf.— Wegellg Russfabr. 20 Johuhf. Herz, Frkf. 139.75 139.59 Südd. Drabiind. An.— Sellſagustr.(Wolff) 115.— 115.— Akkum.-Fbr. Berl. 423.25 SWoll. Lampertd—. Elektr.-Ges. Allg. 245% Ettlingen 104.50 104.50 Berqmann-Werke 139— IKammg.(Kalsersl.) 190.½ 190.½ Brown, Boverl&Co. 148.— Waggonfabr.Fuoßs deutsoh-Uebs,(Bl.) 189./(Heidelberg) 158.— 155./ Lahmeyer 180.— 130.—[zeſlstoffb.Wafdhof 237.59 239. EI.-Ges. Sohuckert 155 ½.eJBad. Zubkerfabrik 203 80 209.— Rhein, Sohuck.-G. 140.— 141.70JFrankenth. Zuokfd. 392,50 395.— Aktiendeutscher u. ausländ. Transportanstalten 15. 27.½ Horddeutsch. Lloyd 124% 123.[Baltimoren Ohio Oest.-Ung.Staatsd, 158.— 158./[Prinoe Herry Bergwerksaktlen. Aum.-Frlede(Br)) 178,50 179 200 Harpener Bergbau 196.% 197./ Boohumer Bergd. 219.— 21.% Massen, Bergbau——.— Buderus 11290 113.500Kallw. Asohersleb. 148.— 148.50 Condord. Bergb.-G. 323— 225.— Callw.Westeregeln 195.80 195.25 Deutsoh, Tuxembg. 163.½ 164.½ Obersohl. Eisenind. 86.— 85.— Esohweller Bergw. 215,7 215,250 Phöylx Bergb. 285.— 287. Friedrlohsh. Bergb. 188.40 189.— Ver.Kön.-.Laurah. 174.— 175.½ gelsenklrohener 187,½ 189,% Gewerksok. flossIl.—.— Pfandbriefe. Prloritäts-Obligatlonen. 15. 14. 1 1 4Frkf.RHyp.-B. 8. 14 95.10 98.104 Pr. Centr.-Kom. 4 do. S. 18 95.10 96 10/ von 1908 96.— 98.— 4 do. S. 16.17 86.30 95.304½% Pr. Hyp..-B 4 do. S. 20 97.— 97.— abgest 93.0 93.40 4 d0. S. 21 87.20 97.2004 do. aßgest 93.— 93.— 3½% do. 8. 12, 13 3½ do. abgest. 85.— 85.— und 16 85.— 86.—4 do. v. 1904 94.70 84.25 3½ do. S. 19 35.— 895.—[1 do.. 1905 85.— 85.— 3½ do. Kommun.- 4 do.. 1907 96.— 95. öbl. S. 1 95.30 95.304% Pr. Pfdbr. 18, 4 do. Hyp.-Kr.-V. 19 und 22 84.80 94.80 S. 15-19, 21-27, 4% do. E. 25 95.10 85.10 31, 32-42 95.10 95.19l4% do. E. 27 95.30 95.30 4 do. S. 43 95.— 98.. 4% do. E. 28 95.30 95.30 4 do. S. 48 958.50 96.564% Pr. Pfdbr.-Bk.- 4 do. 8. 47 96.— 88.— F. 29 95.50 95.50 4 d0. S. 48 95.20 96.2004% do. E. 30.31 95.90 95.80 4 S. 49 98.20 95.204% do. kE. 32 u. 33 96.50 86.50 4 S. 50 95.20 95.2003% do. E. 25——— 4 S. 51 96.50 98.503% do. E. 23 99.25 89.25 3 S. 44 87.50 87.503½ do. Kleinb.1804 64.60 93.59 8. 28-30 4% Rh. Hyp.Bank- (tligd.) 97.50 87.50lPfüdb. Mannf. 1902-07 95.20 95.20 3½ do,.45(tiigb.) 85.50 65.504% d0. Kdh. ab 1912 95.49 85.40 3½ Pfülz. Hyp.-Bk. 35,80 85.60040% d0. unk. b. 1817 85.30 23.80 4 do. do. 97.40 97.20%4% do.„ 1919 95.80 95.80 4 do. 1917 97.40 97.2004% do.„ 1921 96.50 35,50 4 do. 1920 87.60 97.4004% do.„ 1923 97.50 97.50 4 J0. 1922 88.40 98.203% d0. 85.50 85 50 4Pr. Centr.-Boden- 3% do.„ 1814 85.50 85.50 Oretdit-G. v. 1880 93.20 95.2003½% do, Kommunal 35.60 85.70 4 do. 1399, 1901 4% do. 75 98.— 88.— und 1803 94.90 94.9002¼80 Itſ.sttl.gen.E. 8S.—.— 4 do. v. 1908 95.— 95.—.——— 4 do. v. 1907 95.— 97.—Oberrh. Vers.-des. 1060 1070 4 d0. v. 1909 95.20 35.20fKannh. Vers.-.-A. 950.— 849.— 4 do. v. 1910 96.50 95.500Oberrh. Eisenb.-G6.—.— 93.— 4 Pr. Centr.-Kom. KHannh. Stadtanl.—.— 98.— von 1901 95.60 95.80[Bayer. Staateanl. 98.40 99.50 Machbörse, Kredltektion 197½, Dlskonto-Commanadit 184./ schwaoh. 15. Moddersfonteln 15110 13% Premier 12./16 12./18 Bandmines 71.—.½1 Atohlson oomp, 102.%/ 102.½ OCanadian 244.¼ 247 Orand FTrunk ord. 28.5% Or. Trunk In pref 623% Loulsville 135 HAlssguri Kansas Ontarlo Pensylwanla Bock islang Southern FPaoffio Southern Rasfway Unjon com. 152 Steels oom. Tendenz; ruhig. Parlser Effekten-Börss. Paris, 15. Mal. Anfangskurs e. 14. 15. 14. 84.92Debeers 585.— 553.— 90.65 Castrand 73.— 72.— —oldfield 73.— 74.— 652.—fandmines 177— 178.— 2008 Tendenz: stet, Wiener Effekten-Börse. Vorm. 10 Uhr. A. 18. 14. 530.50 Oest. Papierrente 37.65 67.70 519.50„ Silberrente 67.90 69.50 —.—Ungar. Goldrente 101.90 102.35 728.—„ Kronenrt. 62.50 82.75 133.70 Alpine Montan 397 1007 117.727J Skoda 942.— 852.50 95.58 Tendenr wWillig. 84.55 Furszettel des„Mannheimer deneral-Anzeiger, Badische Meueste Eerielter Wien, 15. Nai. Maohm..50 Obr. 15. 14. 15. 14. Kreditaktlen 620.— 630.—Oest. Papferrente 37.65 87.70 besterrelch-Ung. 291 2190]„ Sliidercente 97.90 86.15 Bau u. Betr..-G.—.—„ Boldrente 106.— 108.25 Unlonbanx 591.— 594.— Ungar. Goldrente 101.890 102.10 Ungar. Kredit 923.— 823.—„ Lronenrt. 62.30 62.55 Wien, Sankverein 514.— 515.— Wod. Frankf. vista 117.80 117.27 Längderdank 518.— 519.„ London 24.09 24.08 Türxkische Loses 240.— 24J.—„ Parls„ 35 80 95.58 Alpine 1000 1003„ Amsterd., 198.87 198.95 Tabakaktlen apoleon 19.13 19.13 Nordwesthahn——.—Karknoten 117.80 117.27 Oester, Waftenfbr. 893.— 100.Ultimo-Moten 117.82 117.80 Staatsbahn 724.— 728.70 Skoda 845.— 850.— Lombardon 181.— 131.70 Tendenz: ſest. Bugohtherad 8. 990.— 991.— 7 Berliner Efiekten-Börse. Beitln, 15. Mal.(Anfangs-Kurse.) 15. 14. 15. 14. Kreditaktlen 197—. Laurahütte 173.52 175.— Dlsconto-Komm 181 50 185. Phönlx 255. 287. Staatsdannen 158. 158. Harpener 198% 1974%. Lombarden 27/ 23.—] Tend.: matt. Bochumer 219.— 219.25 Berlin, 15. Ral.(Sohlusskurse,) 15 1 185 Wechsel auf gergmann Eloktr. 137— 139.70 Amsterdam kurz 168.45—, Bochumer 216.% 219.% Weohsel London 20.445 20.145 Brown, Soverl 09. 148.99 149.20 Weohsel Parls 81,15 61.15 Bruchsal, Rasohfb. 326,70— Woohs.a. Wlen kurz 91.75 84.75 Chem. Aldert 484.70 489.10 4% Relohsanlelhe 39.29 99.20 Dalmler 358.50 363.20 3½% Relohsanl. 35.60 85.90 Deutsch-Luxembg. 183% 184% 3% Relohsanleine 76.25 76.40 Dynamit-Trust 181. 164.50 4% Consols 99.30 99.30 Deutsch-Uedersee 166,90 153.90 %%„ 85.70 88.80 5. Gasglühl. Auer 495.— 499.— 30% 55 76.25 76.40 b. Waffen u. Run. 805.— 605.— 4% Bad. v. 1901 97 70 97.70 b. Steinzeugwerke 228. 235.20 4%„„ 1908/09 97.70 97.30 Elberfeld. Farben 3. 581.— „ donvert.———Enzinger Fiſter 37.20 308.20 2„. V. 1902/07— 35.75 Essen. Kreditanst. 155.70 155.— 2% Bayern 84.75 35.10 Fadon Hannstägt 129.— 138.— 3/0% Hesgen 65.10 85.10 Faber Slelstiftfbr. 273 50 273.—. 3% kessen 73.70 74.— Foeſten&. Guillaume 185.50 157.50 3% Snoßsen Gritzner Masohin. 273.50 279. 4% Argent. v. 1897 6190—Gr,Berl.strassenb. 185.10 168.70 5 Chinssen v. 1898 98..—.10 gelsenkirohner 168.— 189.% 4½% Japaner 91.20 91.40. Harpeger 197.— 197.% 4% Italſener köchster Farbwx. 625,70 628.70 annh. Stadtanl. 35.70 97.60 Hohenlohewerke 172.79 173.60 4 Oest. Goldrente 89.59 69.90 Callw. Asohersleb. 147.50 148.10 3 Portug. unſf..3———.—Kölner Bergwerk 510.90 510.70 5 Rümänon v. 1903 100.— 100.—Celluloss Kosth. 149.— 149.59 4% Russ. Anl. 1902 89.— 90.40 Lahmeyer 131.— 131.10 4 fürken unif. 85.40 87.25 Laurahültte 174.— 175.— Turz.400 Fro.-Lose 168.50 166.90 Lioht und Kraft 130.70 131.20 4% Bagdadbahn 78.70 78.60 Lothringer Oement 121.70 122.— best. Kredltaktlen 197. 198./CTCudw. LOewe 4. C0. 336.— 337.50 4% Ung. Goldronte 85.0 38.90 Rannesmannröhr. 212.50 215.— %„ Kbönenr, 32.30 32.50 Obersohl. Elsb.-Bd,. 100.— 10010 Orenstein& Koppel Phönlx Rhein, Stahlwerke Berl. Handsls-Ges. 183. 164.5 Darmstädter BZank 116. 118.86 beutsoh-Asſat. BK. 130.20 128. 211.50 214.50 285. 267. 8 157.50 168.20 Deutsohe Bank 217.— 246. Rombaoher Hütte 181.— 162.20 blsoonto-Komm. 181.— 184.% Hüttgerswerken 189.70 190.— Dresdner Bankk 150.% 751./] Sohuckert 154.90 158.10 Hitteld. Kreditbank 114.0 114.30 Stemens& Halske 224.70 225.10 Rolohsbank 187.— 135.30 Sinner-Brauere! 244. 244.50 Rhein. Kreditbank 128.50 126.50 Stettiner Vulkan 149.20 152.20 120.50 120.50 815.20 811.20 355.— 357.— Tonwar. Wlesloch Ver.dlanzst.Elberf. Ver. Köln-Rottwoll. Bussenbank 155.50 157.20 Sobaafff. Bankv, 113.% 114.0 Sudd. 0189.-g.-8 12.20 112.40 Staatsbahn 153.% J Wanderer Fahrrw. 434.— 436.50 Lomdarden 27.%8 27.½[Westeregeln 195.50 194.20 Baltimore u. O˖io 98./ 98.% Wstf. Dr.Langendr. 93.20.— Canada Pabifo 238.5 239.% Witten. Stahſröhr. 182.20 184.70 Hamburger Padket 148.— 148.80 Zellstoff Waldhof 237.79 238.70 Hansa 311.10,312 20 Otavl 113.50 114.80 South West-Afrlka 121.— 121.50 Horddeutsoh,Lloyd 122.40 128.50 Vogtl. Maschlatbok. 520,50 524.70 Adlerwerk Klexer 453.— 454.— 560.— 560.— Anllin Treptos 443.70 445.— Aranbg. Bergwksg.410.— 410.— Frlvatdlskont 5¼. W. Berlin, 15, Mal.(relegr.) Maohdörse Sud Hamdg.ppfschl.195.20 197. 15. 14. 15, 15. Kredlt-Aktlen 197./ 198.½ Staatsbahn—.— 158./ Diskonto-Komm. 164.— 184./ Lomdacden 27./ 7. Produkten-Börsen. Mannheim, 15. Mal.(Prlvat.) Plata-Leinsaat fk, 30.50 bis 82.—, disponibel mit Sack Waggopfrel Mannhelm. Mannhelm, 15. Mal.(Preise für Futterartikel.)(priyat,) Kleeheu Mk..—, Wiesenheu Mk..—, Masohinenstroh Ak..50, Welzen-Kleſe Mk. 10.50, getrocknete Treber Mk. 13.50. Alles per 100 Kg. Kursblatt der Mannheimer Froduktenbörse vom 15. Ral. die Motlerungen sing in Relohsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg bahnfrel hler. Welren, pfälz,. neu 21,75.—22.00 Gerste, hiesſge 17.75—16.00 „ nordd. 00,00—00.00 Gerste, Pfälzer 18.00—16.50 5 russ. Axim. 24.25. 24 50 Futtergerste 15.00.—00.00 „ Ulka 23.50—24.00 Hafer, bad. 00.00—09.00 5 Krim Azim. 00.00—00.00„ nordd. 00.0000.00 faganrog 00.00—00.00]„ russſsober 20.00—21.50 55 Säzonska 24.00—00.00„ Laflata 18.25—16.75 „ rumän. 24.2524.50„ Amer. Ollpg. 18.50—00.00 „ Lansas II 23.75—24.00Mais, amer. Mlxed 00.00.—00.00 „ am. WInter 00.90.—00.00]„ bonau 00.00—00.00 „ Ranſtob. II 23.00—00.00„ ba plata 16.50—00.00 55 Wall. Wall. 09.00 00.00 Kohlreps, deutsoh, 33.50.09.00 5 Australler 25.00—00.00[ Wioken, Königsbg. 22.80—23.25 5 Laplata 23.50. 23.75 Rotklee, Itaſſener 150.09160.0 Fernen 21.50—00.00 Franz. 170.00—180.0 Boggen, pfälz, neu 16.00—09.00„ Lur. itl. 105.00. 1700 57 russflscher 18.90. 18.25 5 prov. 130.00—149.0 5 nordd. 18.00—19.25 Esparsette 95.00—40.00 Nr. 900 0 1 2 3(4 Vefzepent K 44.25 33.25 3ʃ25 2/ 28.25 2ʃſ́28 Roggenmehl Ur, 0) 28.75 1) 24.25. Tendenz: Welzen und Roggon matt, Hafer debhauptet, Rais und Gerste rubiger. Liverpooler Praduktenbörs“. Llverpool, 15. Nai.(Anfangskurse,) Woelx. fit. Mint. st. 15. 14. Hiff.] Mals ba Pfat. tr. 15. 14. bltf per Jull 774—8ë 75—5 per Juli 4711/ 5/0—*— 742¹ 721. der Ksi nom. nom. per Okt. NTERNATIONALE .EILTAUSSTEIIUNG 191 Aligem. Elektr.-G. 245.¼ 247% Raphta Petrol.-Rob.358. 356.20 Aluminum 264.— 265.— Ver. Fränk, Sobuhf.128.70 126.70 Anlliin Blelef. Masohlnenf.405.20 407.50 Berliner Proüuktenbörss. Berlla, 15. Mal,(Telegra vm.)(Frodurtenbörse.) preise in Mark per 100 kg freſ Berlin netto Kasse. 15. 14. Welren Nal 205.75 206.75 Mals Ma Jull 212.— 212.25 Juli September 204.50 204.75 5 ——— Küböl mal Roggen Maf 166.— 165.75 Oktoder Jull 171.25 171.50 Jull— Septemder 163.75 169.— 164.28 168.25 167.75 168.25 Spiritus 70er looo Welzenmehl Hater Mal 3 Roggenmehl Jull Antwerpener Produktenbörss. Antwerpen, 15. Maf 1913.(Anfang) ö 15. 14. gerste 15. 1 5 20.92 21.— per Nal 15.85 15 per Jul! 20.52 20.62 por September 15.20 per Sept. 20.10 20.30 per detemder 15¼15 15.20 Anfangskurse. Frankturt a. EH., 15, Mal, Pbönix Bergb. 265% Dedtsgh⸗ lüxemdörger 183˙, Elekt. Edisan 245% Flebt. Schudoxert 155— Baccmore Opie 88/ Paketfahrt. 146 Vorg tore 188 ſozer Bussen—, Türkenlose—.—, Sohantungbahn 183.— Tendenz: schwach. Zueker. Magdeburg; 15. Ral. zudkerberloht. Kornzucker 889/% 9. S. .00.900„ Hachprodukte 73% o. S..00—.00—, Still, Brodraffinade l. ohne Fass 19.50—19.75—, Krystallzucker 155 S. 00.00.00, gemahlene Raffinade mit Saex 19.25.—.— 0 8b. gemahlene Rehlls mit Sack 18.7519.00— ruhig. MHagdeburg, 15. Mal.(relegr.), Rohrugker 1. Produkt tran-⸗ alto trel an Bord Hamburg per Mal.37.½.,.49.—., per junl.45..—.,.50—., per Jul!.57½.,.52., per August.72.½.,.75.— B. per Okt.-Dez..75.—.,.77%.4 por lJan.-März.90—.,.92% B. Tendenz: ruhig. Warm, heſter. Hamburg, 15. Mal,(Telogrg Zucker per Mal.40— per ſunt jull.45—,.55.—, August.72 fe, Okt.-Dez,.75—, Jan.⸗Müärz 992½, ruhig. Kaffee. Hamburg, 15. Ral.(Teſegr.) Kaftee good average Santos p, al 57.%, Sept. 58./, Dex. 58.—, Närz 57%, stetlg. Antwerpen, 15. Mal.(relegr.) Kafige Santos good average per Maf 59.—, junl 69½, Sept. 70./4% Dez, 70½, Schmalz. Antwerpen, 15. Mal. CTeſegr.) amerlkanlsches Sohwelus⸗ schmalz 137— Salpeter. Antwerpen, 15. Nal,(Telegr.) Salpeter dſsp. 26.20, Fehr.⸗ Mkrz 25.20. Wolle. Antwerpen, 15. Mal.(Jelegr.) Deutsohe La Plata-Kammzug⸗ wWolſe per Maf.20, Jull.20, Sept..15, Dez..07. Häute. Antwerpen, 18. Mal, Crelogr.) Häute 3271 Stäck verkauft. Baumwolle und Petroleum. ö Bremen, 15. Mal.(Telegr.) Baumwolle 61¼, still. f antworpen, 15. Mal,(Telegt.) Fetroleum Raff. dlsponſbef per Mal 23.% Junt 23.½, Juſt-August 28./ Zisen und Metalle. London, 15. Nal, 1 Ubr. Antang. Kupfer flau 68/6, 3 Monate 68.5½— inn flau per Kasse 221.½, 3 Ronate 219.—.— Blel spanisoh stet. 18./, englisch 19.—.— Zink Willlg 25.½, sperlal 257%8. Glasgow, 15. Mal, Oleveland Rohelsen Middlesbordugh War- rants(Erötfnung) per Kasse— sh. d. Zeld, 1 Monafs 61 sh 09 d. Geld, per 2 Ronate 61 sh. 06.— d. Geld, strammm Marx& Goldschmidt, Maunheim relegramm-Adr.: Margold. Fernspr.: Mr. 58, 1687, 6438 15. Mal 1913. 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Petroleum-Ind,„Opiagg. 2400. 2⁰⁰ Otavl Genubschelnne„. 85 M. 63 Pabiflo Phosphate Snares aſte shares 1..¾[(L%6 15 5„ lungs. e Pomona D. K. 6. 97 960 preussisohe Rülokversloherungg. 950., 830 Rhelnau Terrain-Oeseltschaft.— 17 Rbeinische autom.-Gesellseh..-., Manndeſm 240— Rnelnlsche Metallwarenfabrik, denußsoh. N. 237 M. 2r Rheinsohfff.-.-G. vorm. Fendel, Mannheſm—— Sohlosshotel Heldelbergsgs 40— Sloman Salpeter, Hamburg 46 Stahlwerk flannneim 12⁰ 1 Süddeutsche jute-Industrie, NMannheim 114— Süggeutsche Kabel, Nannhelm, Genufach... M. 160—. Unfonwerko.-., Fabrik f. 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Zivilkammer des Landgerichts Konſtanz ihr Urteil dahin erlaſſen Die Stadtgemeinde Meers⸗ burg iſt ſchuldig, wegen widerrechtlicher Ver⸗ tragskündigung allen dem Kläger entſtandenen ſetzen feſtgeſetzt. und noch zu erwachſenden Schaden zuer Vorhüänge zum Mangen Der Streitwert iſt auf 25 000 Mark werden augenommen; auch Selbſtmangen geſtattet. 81356 B 5, 22, Laden. Ein junger, gelblicher Wolfshund zugelauf. Sismaräteaße 6. 6 8. Seite. Kräftige Suppen, ſchmackhafte Gemüſe, Abtellung der Pfälzischen Bank. D 4,9%10. Mannheim. 4, 9ſ/10. Telephon Nr. 260, 641 und 1964. Kapital u. Reserve Mk. 60, 000, 000.— Eröflnung von laufenden Rechnungen mit und ohne Kreditgewährung. Provisionstreie Scheck-Rechnungen und Annahme verzinslicher BarDepositen. Annahme von Wertpapieren zur Auf⸗ bewahrung in verschlossenem und zur Ver- wyaltamg in offenem Zustande. Vermietung von Tresorfächern unten Selbstverschluss der Mieter in leuerfest. Gewölbe. An- und Verkauf von Wertpapieren, sowie Ausführung von Börsenaufträgen an der Maunheimer und allen auswärtigen Börsen, Besondere Abteilung für den Am- und Verkauf von Werten ohne Börsennotiz. Diskontierung und Einzug von Weehseln Auf dag In- und Ausland zu billigsten Sätzen. Ausstellung von Schecks und Acereditiven auf alle Handels- und Verkehrsplätze. Einzug von Coupous, Dividenden- scheinen und verlosten Effekten. 29585 Versicherung verlosbarer Wertpapiere gegen Kursverlust und Controle der Verlosungen. Aktiengesellschaft Hauptbureau: Spax- u. Depositenkasse: L 1. 2. 2, 5 72 Zuelganstalt der Rheinischen Credfthank Mannheim. Postscheck-Konto Ludwigshafen am nheln No, 349 Gewährung von Bankkrediten in laufender Rechnung. Beleihung von Wertpapieren. Eröffnung provisionsfreier Checkrechnungen. Annahme von Spareinlagen in jeder Höhe, die je nach Kündigungsfrist bestmöglich verzinst werden. An-u. Verkaufv. 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