„————— — — Sonnement: 70 Pfg. monatſich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Mk..42 pro Quartal. Einzel⸗Rr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile. 20 Nck. CTäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 3 Uhr Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Handels⸗ und Induſtrie⸗Seitung für Südweſtdeutſchland; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Land. und hauswirtſchaft; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Beilagen: Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung Anzeiger der Stadt Mannheim und Umgebung Celegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“ Celephon⸗Rummern: Direktion und Buchhaltung 144 Buchdruck⸗kibteilung... 341 Redaktion. 577 Exped. u. Verlagsbuchholg. 218 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin Nr. 242. Mannheim, Donnerstag, 29. Mai 1913. ennn (Abendblatt). eee Die innerpolitiſche Lage. Die Wehrvorlage und ihre Deckung. Was nun? Das iſt die Frage, die nach den geſtrigen Beſchlüſſen der Budgetkommiſſion vielerorts aufgeworfen und zu beantworten ge⸗ ſucht wird. Auch die Nationalliberale Correſpondenz ſtellt dieſe Schickſalsfrage und gibt folgende Antwort: Was am Morgen noch ſtand, iſt am Abend umgeworfen— das iſt das Kennzeichen der gegenwärtigen innerpolitiſchen Lage. Glaubte man noch geſtern annehmen zu müſſen, daß die Sozialdemokraten mithelfen, das Zuſtandekom⸗ men der Wehrvorlage zu verzögern, ſo erfuhr man heute, daß die Partei bereit iſt, in die ge⸗ trennte von Deckungsvorlagen zu willigen, womit na* bekannten e der beiden liberalen Parteien eine Mehrheit für dieſen Weg gegeben war. Nichts wäre jedoch verfehlter, als nunmehr anzunehmen, daß damit ein ſicherer Boden für die weiteren Operatio⸗ nen gegeben iſt. Die Sozialdemokratie muß als ein ſchwankender Faktor in Rechnung geſtellt werden; denn es iſt offenes Geheimnis, daß in ihrer Fraktion zwei Seelen ringen, und daß auch hier morgen wieder unten liegen kann, was heute noch oben iſt. Immerhin iſt durch die Entſcheidung der Sozialdemokratie die zweite Leſung der Wehrvorlage unmittelbar im Anſchluß an die erſte Leſung ermöglicht und auch gleich zu Ende geführt worden, wobei nur zu bedauern bleibt, daß wie ſo vieles andere auch der Optimismus trügeriſch war, der urſprüng ⸗ lich auf die Bewilligung der ſechs Kavallerie⸗ regimenter in der zweiten Leſung hoffen ließ. Der Wehrvorlage iſt nunmehr der Weg ins Plenum geebnet. Durch den heutigen Beſchluß des Seniorenkonvents werden zwar zwiſchen Kommiſſion und Plenum faſt zwei Wochen liegen. Trotzdem aber beſteht jetzt die Mög⸗ lichkeit, die Heeresvorlage ſo rechtzeitig zu verabſchieden, daß die Verſtärkung unſerer Rüſtung zum 1. Oktober d. Is. in Wirkung treten kann. Die Möglichkeit 11 91 Richtung brachte die heutige Kommiſſionsſitzung ech Ueberraſchung. Noch am Montag er⸗ klärte, als er die Ablehnung der Wehr⸗ vorlage bei vorher nicht geſicherter Deckung in Ausſicht ſtellte, der Zentrumsabg. Speck, daß er nur für ſeine Perſon ſpreche, ſeit e liegt die offizielle Erklärung ringſte Anlaß vor, von ihrem — 22ͤ ³·1—ꝛ— der Zentrumspartei vor, daß ſie ſich dieſem Standpunkt anſchließt. Damit iſt die Zentrumspolitik offenkundig gekennzeichnet, die das nackte Parteiintereſſe über die nationalen Notwendigkeiten ſtellt. Das Zentrum iſt alſo entſchloſſen, eine Militärvorlage, deren dringliche Not⸗ wendigkeit von ihr ſelbſt in aller Form an⸗ erkannt iſt, zu Fall zu bringen, wenn es nicht die Garantie erhält, daß die Deckung ſo beſchloſſen wird, wie ſein Parteiwille es verlangt. Das iſt die alte ultramdntane Machtpoli⸗ tik, die faſt drei Jahrzehnte auf dem Reiche ge⸗ laſtet und deſſen Vorwärtsentwicklung wie keine andere Macht gehemmt hat. Was haben wir in den letzten drei Jahren nicht alles hören müſſen über die nationale Geſinnung des Zentrums! Hier, wo zum erſten Male Gelegenheit wäre, dieſe nationale Geſinnung in die Tat umzu⸗ ſetzen, hier verſagt die Partei und zeigt, daß der Kampf um die Macht ihr wichtiger iſt als die Erfüllung vaterländiſcher Pflichten allein um des Vaterlandes willen! Wir haben das Vertrauen zur Regierung, daß ſie unab⸗ hängig von Drohungen ſolcher Art ihrem Ziele zuſtrebt. Sie wird in dieſem Fall den weitaus größten Teil des Volkes hinter ſich haben, dem es auf der anderen Seite unfaßbar ſein würde, wenn die Haltung des Zentrums die Regierung irgendwie beeinfluſſen würde. Für die Natio⸗ nalliberalen liegt, wir brauchen das wohl kaum beſonders zu betonen, nicht der ge⸗ n Standbunkt ab⸗ zugehen. Die nationalliberale Fraktion hat be⸗ kundet, daß ſie den feſten Willen hat, die Deckung noch vor dem Auseinandergehen in die Sommerferien mit zuſtande bringen zu helfen. Unter der Schwierigkeit dieſes Werkes darf aber die Verſtärkung der Rüſtung nicht lei⸗ den. Das erfordert das Intereſſe des Vater⸗ landes. Bedauerlich iſt, daß die Konſervativen ſich zu dieſem Standpunkt nicht aufraffen können. Auch bei ihnen regiert das Parteiintereſſe die Stunde, obwohl ſie ſich vom Zentrum darin unterſcheiden, daß ſie ihre Zuſtimmung zur Wehr⸗ vorlage nicht von der Deckung abhängig machen wollen. Aber das läßt ſich nicht wegwiſchen, daß die Konſervativen mit dem Zentrum in der ganzen Frage in einer Linie ſtehen und mit⸗ helfen, das Zuſtandekommen dieſer wichtigſten aller Wehrvorlagen, die der Reichstag je zu erledigen hatte, ernſtlich zu gefährden. Die Konſervativen ſollten es doch fertig bringen, aus der politiſchen Situa⸗ tion, wie ſie nun einmal iſt, die Konſequenzen zu ziehen. Statt deſſen rufen ſie immer wieder ſeine die Regierung zur Hilfe, die ihnen aus der nachgerade prekären Situation helfen ſoll. Sie mögen ja empfinden, daß in der jetzigen Lage allein beim Zentrum ſtehen, peinlich iſt. Statt aber andere hineinzulocken, wäre es an⸗ gebracht, aus dieſer wenig würdigen Rolle mit entſchloſſenem Schritt herauszutreten und ſich auf eigene Füße zu ſtellen. Ob das allerdings jetzt, nachdem man ſich ſo tief hinein⸗ manövriert hat, noch möglich iſt, iſt recht zweifel⸗ haft. Das deutſche Volk wird gut tun, in den nächſten Tagen und Wochen die Augen offen zu halten. Zur vorgeſchichte des Zentrums. Der Jeſuit Otto Pfülf hat ein Lebensbild des Grafen Joſeph zu Stolberg⸗Weſt⸗ heim(1804—1859), der ſich insbeſondere auf den erſten Katholikentagen und bei der Gründung des Bonifaciusvereins hervorgetan hat, verfaßl (Verlag Herder in Freiburg. 1913), Von poli⸗ tiſchem Intereſſe iſt, was Pfülf aus den Briefen Stolbergs an Material zur Beurteilung der Ent⸗ ſtehungsgeſchichte der Katholiſchen Frak⸗ tion, eines Vorläufers des heutigen Zentrums, beibringt. Dieſe Fraktion hatte ſich bekanntlich bei den Wahlen zum Preußiſchen Landtag 1852, infolge der durch die Raumerſchen Erlaſſe im katholiſchen Volke entſtandenen Erregung, gebil⸗ det. Die Verordnungen des Kultusminiſters von Raumer, welche die Abhaltung von Volks miſſtonen ſeitens der Jeſuiten und das Studium deutſcher Theologen im römiſchen Collegium Germanicum einſchränkenden Beſtimmungen unterwarfen, wurden in dieſer Wahlbewegung über die Maßen ausgebeutet und ihre Bedeutung weit übertrieben. Joſeph Stolberg wurde im Wahlkreis Büren⸗ Warburg Höxter gewählt. Was man von ihm erwartete und wie er ſelbſt ſeine Aufgabe als Abgeordneter auffaßte, ſagt er in einer Erklärung vor ſeinen Wählern am 12. November, nämlich„daß er die höchſten In⸗ tereſſen des einzelnen wie der ganzen Geſellſchaft, die Intereſſen unſererheiligen Kirche, die am Ende unſer wichtigſtes, ja im eigent⸗ lichen Wortſinne unſer einziges, ſowohl privates als öffentliches Gut ausmachen, nach beſten Kräften verfechten werde“ Konfeſſionelle Rückſichten waren das einzige Bindemittel der in der Katholiſchen Fraktion zuſammengetretenen Ab⸗ geordneten, ein anderes Programm kannten ſie nicht. Vielmehr fanden ſich, wie Stolberg an Eattin ſſchreibt die widerſprechendſten Elemente in politiſcher Hinſicht in dieſer Frak⸗ tion vor; ob und wie eine allmähliche Ausglei⸗ chung oder Annäherung erreichbar ſein wird, muß der Erfolg lehren“, In einem anderen Briefe ſchreibt er,„daß unter uns Katholiken gottlob in der einen(konfeſſionellen) Sache Ein⸗ heit, in allen anderen Dingen nichts als Eitelkeit, expédients'utjlité, Popularitätshaſcherei uſw.“ vorhanden ſeien.„Die uns in politiſcher Hin⸗ ſicht Näherſtehenden ſind meiſt unſere veligiöſen, und umgekehrt die uns in religitſer Hinſicht Näherſtehenden unſere politiſchen Gegner, und leider letztere mitunter in den leidenſchaftlichſten und roheſten Formen“. Letzteren Vorwurf er⸗ hebt er insbeſondere gegen die politiſierende Geiſtlichkeit:„In der Fraktion wird es jetzt zu⸗ weilen ſehr wenig erbaulich. Leider beſtätigt alles bisher meinen Abſcheu gegen die Wahl von Geiſtlichen zu Abge⸗ ordneten. Zudem ſind dieſe Männer, wenn ſie ſich auf dieſes Feld begeben, oft unglaublich leidenſchaftlich und roh, und da blutet den Katho⸗ liken das Herz“. Intereſſant iſt, was Stolberg in einem Briefe vom 5. Mürz 1853 über die Verhandlungen um die Steuerfreiheit der Kir⸗ chengüter berichtet:„Unſere guten katholiſchen Fraktionsmänner hatten ſich faſt ohne Ausnahme aus eitler Gleichmachungspaſſion und aus Ver⸗ faſſungsformalismus gegen die Steuerfreiheit bei einer erſten Fraktionsſitzung entſchieden.“ Auf ſeine und Wilderich von Kettelers Vorſtellungen aber habe ſich die Fraktion eines andern beſon⸗ nen. Alſo ſiegte, wie man ſieht, auch damals ſchon die konſeſſionelle Rückſichtnahme über die politiſchen Grundſätze. Bemerkt zu werden ver⸗ dient noch das Urteil Stolbergs üüber die Po⸗ len vom 17. April 1853:„Mit der Sache für die Polen war leider nichts zu machen und zwar zunächſt aus der Polen eigener Schuld Sie ſind nun einmal nicht zuverläſſigund wer ſich für ſie ins Feuer begeben will, nehme ſich wohl in acht, nicht in falſche Stellung zu geraten.“ Graf Joſeph Stolberg, der die Katholiſche Fraktion mit gegründet und zu deren Vorſtand gehört hatte, ſchied Anfang 1854 wieder aus, nachdem ſchon im Herbſt vorher mehrere andere Adelige eine Wiederwahl abgelehnt hatten Wenn man das heutige Zentrum betrachtet, welches in dem Aufruf zu der letzten preußiſchen Landtagswahl und in Wählerverſammlungen, wie damals Graf Stolberg von„der Kirche“ und von unſerer heiligen Kirche“ ſprach und das gleichfalls allein durch das konfeſſionelle Band zuſammengehalten wird, ſo muß man ſagen, daß es Katholiſchen Fraktion der fünf; lich nur durch den Namen un Feuilleton. Der Turus großer Männer von Wilhelm Bode. Schopenhauer ſcheint einen großen Trumpf für den Luxus auszuſpielen, indem er erklärt, dte Menſchheit bedürfe der Führer, dieſe aber müßten vor Mangel und körperlicher Arbeit geſchützt ſein und hätten auch wegen ihrer größeren Leiſtungen ein größeres Recht auf Beſitz und Genuß. Wer Schopeuhauers Leben kennt, verſteht recht gut, wie er zu dieſer Meinung kam. Ihm war trotz allen Fleißes und allem Genies der äußerliche Er⸗ folg bis in ſein Greiſenalter hinein verſagt, aber er war ſich trotzdem des hohen Wertes ſeiner Arbeiten ſehr bewußt. Gerade ihm ermöglichte der ererbte Wohlſtand ein freies Philoſophendaſein und ein ge⸗ duldiges Warten auf den endlichen Sieg ſeiner Lehre. Er rechnete ſich ſelber zu den großen Führern, deren die Menſchheit bedarf. Aber er wäre nicht bereit geweſen, die Hunderttauſende, die heute gleich⸗ falls vor Mangel und körperlicher Arbeit geſchützt ſind oder ſein möchten, auch als ſolche Menſchheits⸗ führer anzuerkennen. Er würde ſie ſpöttiſch fragen: babt ihr etwa auch in ſolideſter vielfähriger Denker⸗ arbeit eine Weltauffaſſung entdeckt, deren Ergreifen den Meuſchen ihre Laſten um die Hälfte erleichtern kann? Der Vergleich einer Gemeinſchaft oder einer ganzen Natlon mit einem Organismus wäre ſo übel nicht, wenn wirklich in unſerem Volke Jeder ſeine Arbeit für das Ganze täte, wie es bei unſerm Leibe die einzelnen Glieder, Muskeln, Nerven, Adern wirklich tun. Aber ſoviel jetzt auch vom Gemeinwohl geſprochen wird: dieſe Lüge werden hoffentlich doch die einzelnen Profeſſoren, Kommer⸗ zieuräte, Kammerfänger, Superintendenten, Oberſt⸗ leutnants, Reichstaasmitglieder, Kanonengießer, Prokuriſten, Chefredakteure uſw. nicht ausſprechen mögen, daß ſte ihre Stellung nur innehaben, damit das Ganze gedeihe, und daß ſie Wein trinken, damit das Volk fröhlich werde. FJeder ehrliche Menſch ge⸗ ſteht, daß ihm ſein eigenes Wohl am meiſten am Herzen liegt. Käme es uns auf das Wohl des Ganzen in erſter Linie an, ſo müßten wir„Ge⸗ bildeten“ faſt alle unſern Beruf und unſere Lebens⸗ weiſe ändern. Man braucht nur an die wirklichen Führer der Menſchheit zu erinuern, um den Glauben, ſie be⸗ dürfen einer behaglichen Lebenshaltung, lächerlich zu machen. Man braucht nur die Namen Jeſus, Moſes, ſtohammed, Buddha, Laotſe, Konfutſe, Sokrates, Plato, Auguſtlnus, Franz von Aſſiſſt, Luther, Ko⸗ pernikus, Comentus, Mozart, Kant, Herder, Goethe, Schiller zu nennen. Die allermeiſten von ihnen waren arm; bei den wenigen Begüterten hat der ſie umgebende Reichtum keine Wirkung auf ihre Be⸗ deutung für die Welt gehabt, Als Jeſus ſeine Apoſtel ausſandte„zu predigen das Reich Gottes und zu heilen die Kranken“, da ſprach er zu ihnen:„Ihr ſollt nichts mit euch nehmen auf den Weg weder Stab, noch Taſchen, noch Brot, noch Geld; es ſoll auch einer nicht zween Röcke haben.“ Daß der wahr⸗ haft große Geiſt den Luxus nicht nur nicht braucht, ſondern ihm inſtinktiv abgeneigt iſt, machen wir Deutſchen uns am beſten an Goethe klar, da Goethe von wohlhabenden Eltern abſtammte, ein anſehn⸗ liches Vermögen hinterließ und wäßhrend ſeines ganzen Lebens keineswegs zur Askeſe neigte. Er war mit ſeinen Jünglingsjahren Staatsminiſter, aber ſeine ganze Repräſentgtion beſchränkte ſich darauf, daß er bei beſonderen Gelegenheiten ein feines Staatskleid anzog. Er war der erſte Mann nach dem Herzog, als er ſich mit Wohnräumen be⸗ gnügte, die heute kaum ein Aſſeſſor als ſtandesgemäß empfindet, Wenn er auf die Reiſe ging, freute er ſich, daß ihn Niemand kannte, daß er keinen Be⸗ dienten um ſich zu haben brauchte, daß er ſein Ahendbrot von den Marktweibern kaufen und es auf der Straße eſſen konnte, wie ein anderer Schüler“. Einſt ſaß er in einem alten Gaſthauſe in Goslar und ſchrieb an die Geliebte:„Wie ſehr ich wieder auf dieſem dunkeln Zug Liebe zu der Klaſſe von Men⸗ ſchen gekriegt habe, die man die niedere nennt, die aber gewiß für Gott die höchſte iſt!“ Ich trockne nun jetzt an meinen Sachen! Sie hängen um den Ofen. Wie wenig der Menſch bedarf und wie lieb es ihm wird, wenn er fühlt, wie ſehr er daß Wenige bedarf.“ Und ein ander Mal ſchrieb er die Sätze: „Es bleibt ewig wahr: ſich zu beſchränken, einen Gegenſtand, wenige Gegenſtände recht bedürfen, ſie auch recht lieben, an ihnen hängen, mit ihnen ver⸗ einigt werden, das macht den Dichter, den Künſtler, den Menſchen!“ So hielt er es auch in Rom, wo er ſich von allem Schwarme, beſonders der Vornehmen abſonderte und in der von Tiſchbein eingerichteten Künſtler⸗Bude bei dem Kutſcher Collina wohnte.„Die Hausleute ſind ein redliches altes Paar, die alles ſelbſt machen und für uns wie für Kinder ſorgen“, ſchrieb Gvoethe heim; über ihn aber berichtete Tiſchbein: „Was mir noch ſo ſehr an Ihm freudt iſt ſein einfaches Leben, Er begehrte von mir ein klein Stüpgen wo er in Schlaffen und ungehindert in ar⸗ beiten könte, und ein ganz einfaches Eſſen, das ihm den leicht verſchaffen konnte, weil er mit ſo wenigem begnfgt iſt. Da ſizet er nun jetzo und arbeitet des Morgens an ſeiner Efigenia.“ Und zu„Fauſt“ und all den anderen Werken be⸗ durfte er auch keiner fſeineren Umgebung als zur „Iphigenia“,„Ich bin in einer prächtigen Wohnung, wie ich ſie in Karlsbad gehabt, ſogleich faul und untätig. Geringe Wohnung dagegen iſt für mich das Rechte; es läßt meiner Natur volle Freiheit, tätig zu ſein und aus mir ſelber zu ſchaffen.“ So ſagte er 1829 zu Eckermann und zwei Jahre ſpäter als Einundachtzigjähriger zum gleichen Freunde: „Sie ſehen in meinem Zimmer kein Sofſa; ich ſitze in meinem alten hölzernen Stuhl und hab erſt ſeit einigen Wochen eine Art von Lehne für den Kopf anbringen laſſen. Eine Umgebung von bequemen geſchmackvollen Möbeln hebt mein Denken auf und verſetzt mich in einen paſſiven Zuſtand.“ Gleiches wie hier der Dichter, haben auch bildende Künſtler, Muſiker, Denker immer wieder erfahren. Manu merkt den Bildern von Moritz v. Schwind keine Trübſeligkeit an, obwohl er erſt 1860 ſoviel erworben hatte, daß ſeine Familie auch nach ſeinem Tode noch zu leben hatte. Bei Ludwig Richter empfinden wir ohne weiteres, wie ſeine Herkunft aus engen Verhältniſſen ihn harmlos⸗heiter und zum feinen Keuner der Poeſie des Kleinlebens machle. Manche bildende Künſtler haben den Segen der Armut gerühmt. Gottfried Pfaunſchmidt, deſſen „Vaterunſer“ wohl Niemand vergißt, der die Originale geſehen, erzählte einmal, wie kümmerlich er ſich als Kunſtſchüler behelfen mußte. Sein ge⸗ wöhnliches Abendeſſen war Brot und Waſſer; ſobald ein Brot vom Bäcker gekauſt war, wurde durch Eiy⸗ ſchuttte jeder Mahlzeit ihr Maß zugeteilt, weſches nicht überſchritten werden durfte. „Aber gerade daburch— bemerkte er ſpäter habe ich die Fürſorge Gottes prelſen lernen und die bewunderungswürdigen Fäden ahnen können, die er auf dem Lebenswege zieht. Dieſe Erfahrungen ſind viel mehr wert als das Geld, welches der Wohl⸗ habende zu ſeinem ſorgloſen Unterhalte braucht. Nach ſolchen Erfahrungen fühlt man ſich als reicher Mann denen gegenüber, die nicht dieſe Wege geführt werden und dieſe hohe Freude entbehren müffen.“ Wohl gibt es auch Künſtler, die den Lurus lieben und ſeiner zu bedürfen ſcheinen. Richard Wagner gehörte dazu, und er bedurfte zugleich eines reichen verſchwenderiſchen Publikums für die Aufführung ſeiner Werke. Aber man ſoll doch auch bei ſolchen hochbegabten Menſchen das als Mangel erkennen, was Mangel iſt. Wenn wir leſen, daß ſich Wagner dem Wiener Kritiker Ha slick, den er haßte, mit heuchleriſcher Freundlichkeit näherte, um des Er⸗ folges ſeiner Werke willen, ſo müſſen wir hinzu⸗ fügen: hätte Wagner weniger Luxus getrieben, ſo wäre er oft ſtolzer und freier dageſtanden. Und weiter müſſen wir fragen: wäre denn Wagner kein großer Komponlſt geworben, wenn er im armen acht⸗ zehnten Jahrhundert geleht hä die Auf⸗ führung einer Oper noch kein gr Kapital ver⸗ ſchlingen durfte? Eine Verneinung bieſer Frage hieße ja Wagners Echtheit und Größe verneinen. Wer den Melodtenſchatz des armen Volkes in Schott⸗ land, Norwegen, Schweden, Rußland, Italien uſw. —.... General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Donnerstag, 29. Mai 1913. ig dieſer Unterſchied zu bedeuten hat, be⸗ von der Deutſchen Volkshalle 1853 Nr. 13(einer Vorgängerin der Kölniſchen Volks⸗ itunt Erklärung, in der es heißt: geordneten ſind von den ern ſelbſt die Katholiſche Frak⸗ rden und die Fraktion iſt nur in ewieſenen Namen eingetreten, ihr im Sprachgebrauch immer hlieben wäre, wenn ſie ſich auch eine andere Benennung aus⸗ wählt hätte.“ Das Blatt hat Recht lten, die Partei hat ſich ſeitdem eine andere ausgewählt, aber im Sprachge⸗ bſie nach wie vor als eine konfeſſionelle — 147 Die internationale Lage. England in Nordaſien. Die ſtrategiſche Bedeutung der Inſel Cypern. Ueber die ſtrategiſche Bedeutung der Inſel 8 u, üb ſche Regierung mit der ci jende Abmachung getrof⸗ von diplomatiſcher Seite geſchrieben: Die Inſel Cypern hat wegen ihrer Lage am öſtlichen Ende des Mittelländiſchen Meeres eine nicht un⸗ bedeutende ſtrategif Bedeutung. Beſonders England hat von dem Beſitze der Inſel einen außerordentlich hohen Nutzen. Sie iſt, in einer Gegend, in der England ſonſt keine Beſitzungen 5 Stützpunkte hat, eine Station von hohem ert, ähnlich wie der Felſen von Gibraltar am Eingang des Mittelländiſchen Meeres und die Inſel Malta an dem Durchgang des Mittel⸗ meeres zwiſchen Afrika und Sizilien. Die Inſel Eypern ſetzt die Kette dieſer engliſchen Stütz⸗ punkte im Mittelmeere harmoniſch fort und lei⸗ ſet die Verbindung zwiſchen England und ſeinen Überſeeiſchen Einflußſphären und Gebieten in Weiſe nach Aegypten fort. Es liegt guf der Hand, daß die Inſel Cypern als Beſitz Englands für den Seeweg von Großbritannien nach Indien große Bedeutung hat. Aus dieſem Grunde hat England es auch ſchon vor 35 Jahren verſtanden, ſich in weit vorausſchauender Weiſe dieſe Inſel zu ſichern. Die endgültige Uebernahme Cyperns in engliſchen Beſitz iſt im Grunde nur eine Formſache, die in politiſcher Hinſicht kaum eine beſondere neue Bedeutung be⸗ ſitzt. Sie iſt nur wieder außerordentlich bezeich⸗ nend dafür, wie gut England es verſteht, im ent⸗ ſcheidenden Augenblick ſeinen Vorteil wahrzu⸗ nehmen und mit fabelhafter Treffſicherheit über⸗ all da einen Enterhaken einzuſchlagen, wo etwas ſt. Daran, daß Cypern auch ſonſt ein iſt, kann kein Zweifel ſein. Die „ hat einen bedeutenden treffliche Häfen und hat eine kehr äußerſt günſtige Lage. Darum war Cypern auch ſchon ſeit der früheſten Zeit ein Gegenſtand zahlreicher Kämpfe. Das KRoweit⸗Abkommen macht heute auch Profeſſor Theodor Schie taun in ſeiner außerpolitiſchen Wochenſchau Kreuz⸗Zeitung zum Gegenſtand einer kurzen ſtung; wir geben ſie wieder beſonders Optimismus, der in den Schlußſätzen e erſicht ausgeſprochen wird, ſo⸗ die amtlichen Quellen ſchweigen, müſſen wir uns an die Andeutungen von Politikern hal⸗ ten, von denen wir wiſſen, daß ſie Gelegenheit haben, hie und da einen Blick hinter die Kuliſſen zu tun. Schiemann ſchreibt: Sehr verſtimmt zeigt ſich die ruſſiſche Preſſe das engliſch⸗türkiſche Abkommen in be⸗ its, der Bagdad⸗Baſſorabahn und einer Reihe, wie uns ſcheint, noch apokrypher Zugeſtändniſſe, welche die Pforte England ge⸗ t, das dagegen die Verpflichtung über⸗ Himmt die Armenier zu beruhigen, fremde Einmiſchung in Armenien nicht zu dulden, und gleich nach Abſchluß des Friedens eine Anleihe von 3 Millionen Tſtrl. zu gewähren, die zur Regulierung der armeniſch⸗kurdiſchen Frage benutzt werden ſoll, während eine wei⸗ tere Anleihe von angeblich 30 Millionen ſtrl. zur Reorganiſation der Verwaltung und zehrkraft der Türkei beſtimmt ſei Das wichtigſte aber ſei, daß England die Integri. tät aller aſiatiſchen Beſitzungen der Türkei auf Grund der Konvention von 1878 über Cypern, garantiere. Es iſt ſchwer zu ſagen, was an dieſen Nachrichten Phantaſie und was Wirklichkeit iſt. Da ſich jetzt beſtätigt, daß die Türkei in der Tat Cypern endgültig den Engländern abtritt, wäre jene Garantie des territorialen Beſtandes der aſiatiſchen Türkei nur recht und billig. Aber gerade darüber ent⸗ rüſtet ſich die„Nowoje Wremja“, wie denn der Gedanke, daß die Türkei in Kleinaſien und namentlich an der kaukaſiſchen Grenze zu neuem Leben gelangen könnte, ihr als eine erneute Schädigung Rußlands erſcheint. Auch die in England vielgefeierte Frau Olga Nowi⸗ kow teilt dieſe Entrüſtung. Es handele ſich darum, die ganze aſiatiſche Türkei unter eng⸗ liſche Vormundſchaft zu ſtellen und daraus ein neues Aegypten zu machen. Wir glauben aus dieſem Gemiſch von Wahr⸗ heit und Uebertreibung nur den einen ſicheren Schluß ziehen zu können, daß die Türkei aller⸗ dings bemüht iſt, ſich den Schutz Englands, wenn nicht anders durch Opfer wie Koweit und Cypern es ſind, zu ſichern. Das Angebot des einen und die Zuſage des andern Teiles aber ſind wohl verſtändlich und wir haben von unſerem Standpunkt aus dagegen nichts einzuwenden, vorausgeſetzt, daß, wie wir Grund haben anzuneh. men, unſere Intereſſen dabei nicht zu kurz kommen. Die aber ſtehen bekanntlich im ddirekten Zuſam⸗ menhange mit dem materiellen und moraliſchen Gedeihen Vor⸗ deraſiens. Politische Uebersicht. „Mannheim, 29. Mai 1918. ZJeſuiten und Zentrum. Eine Hand wäſcht die andere; das Zentrum bemüht ſich um die Aufhebung des Jeſuiten⸗ geſetzes, und der Jeſuitenorden ſtellt[olange ſeine ſtrengen ultramontanen Prinzipien, ſoweit ſie der derzeit im Zentrum herrſchenden Kölner Richtung unbequem ſind, zurück. Das iſt ein glattes Geſchäft, über deſſen Zuſtandekommen man jetzt Näheres aus„Oeſterreichs Katholiſchem Sonntagsblatt“ (25. Mai.) erfährt. Als die Oſterdienstags⸗ bewegung dem Zentrum gefährlich zu werden drohte, reiſten die Zentrumsabgeordneten Gene⸗ raldirektor Dr. Auguſt Pieper⸗München⸗ Gladbach und Graf Hans Praſchma, der Jeſuitenſchüler, nach Rom und erreichten beim General der Geſellſchaft Jeſu Pater Wernz, daß dieſer die Jeſuiten, die ſich an dem Feldzug gegen die„Kölner“ im Sinne der päpſtlichen Direktiven beteiligten, zurückpfiff. Pater Peſch, der geiſtige Urheber der Ge⸗ werkſchaftsenzyklika Pius., mußte eine Schwenkung machen und P. Frick, der an der Oſterdienstagskonferenz teilgenommen, wurde von der Redaktion der jeſuitiſchen„Stimmen von Maria Laach“ abberufen. Das Sonntagsblat⸗ ſchreibt: „Man wollte es mit den führenden Män⸗ nern der Kölner Richtung, deren Einfluß über die Stellung zur Jeſuitenfrage entſchied, vorläufig nicht verderben. Und wirklich erreichte dieſer opportuniſtiſche Standpunkt das beiderſeitig gewünſchte Ziel: Die von der Kölner Richtung am meiſten ge⸗ fürchteten Jeſuiten verzichteten auf ein Einſchreiten gegen die Kölner Richtung ... Die Kölner Richtung dagegen verſtand ſich, trotzdem M. Spahn kurz vorher Windt⸗ horſts Stellung noch ganz anders zu inter⸗ pretieren verſucht hatte, nach jahrelanger Un⸗ tätigkeit des Zentrums zu einer energi⸗ ſchen Jeſuitenaktion, die, wenn auch nicht das den Jeſuiten günſtige, ſo doch das ihr ſelbſt günſtige Ergebnis erneu⸗ ter katholiſcher Popularität des eifrigen Zentrums brachte.“ Wer bei dieſem Abkommen am Ende der Be⸗ trogene iſt, braucht die deutſche Oeffentlichkeit nicht weiter zu intereſſieren. Jedenfalls weiß man nun, daß es auf Wunſch des Zen⸗ trums geſchieht, wenn jetzt die Jeſuiten ihre wahre Natur verhüllen und be⸗ mänteln. Mit Willen des Zentrums wird das katholiſche durch die verſchiedenen Jeſuitenredner, die in den Zentrumsverſamm⸗ lungen reden, betrogen; es wird ihm Sand in die Augen geſtreut, damit es nicht ſieht, was es in Wirklichkeit mit den ſanften Läm⸗ mern vom Orden Loyolas auf ſich hat. Deutsches Reich. — Der Regierungswechſel in Braunſchweig. Zu den letzten Meldungen eines Berliner Mit⸗ kagsblattes ſchreibt die„Braunſchweigiſche Landeszeitung“: Daß die Thronbeſteigung gegebenenfalls im Herbſt erfolgen könnte, war bekannt. Weiter bleibt es dabei, daß ein preußiſcher Antrag beim Bundesrate noch nicht vorliegt und der Bundesrat ſich bis jetzt mit der braunſchweigi⸗ ſchen Frage noch nicht beſchäftigt hat. Als in⸗ tereſſantes und zugleich beſtätigendes Moment teilt unſer Berliner Vertreter uns ſchließ⸗ lich noch mit, daß man ſich in Berliner parlamentariſchen Kreiſen, deren politiſche Stellung auf Beziehungen zum cumber⸗ ländiſchen Hofe ſchließen läßt, ſeit der letzten Woche erzählt, daß man in Rathe⸗ now an den in Betracht kommenden Stellen ntit einem Aufenthalt des jungvermählten Paares in Rathenow von höchſtens zwei Mo⸗ naten Dauer rechnet. Zuſammenfaſſend iſt alſo zu ſagen, daß anſcheinend beſtimmt eine Löſung der braunſchweigiſchen Frage für den kommenden Herbſt zu erwarten iſt, daß aber alle näheren Angaben ſchon aus dem Grunde unzutreffend ſein müſſen, weil die Dinge an ſich noch nicht ſoweit gediehen ſind und weil für eine derartige Behandlung in der Oef⸗ fentlichkeit ihrer Eigenart nach für eine der⸗ artige Behandlung in der Oeffentlichkeit nicht geeignet erſcheint. — Der Zentralverband Deutſcher Induſtriel⸗ ler und die Wehrvorlagen. Im Hinblick auf den bisherigen Verlauf der Verhandlungen der Budgetkommiſſion des Reichstages über die Wehr⸗ und Deckungsvorlagen hat der Zentral⸗ verband Deutſcher Induſtrieller auf den 11. Juni in Berlin, Hotel Adlon eine Ausſchuß⸗ ſitzung anberaumt, um die Stellungnahme und Wünſche der im Zentralverband vereinigten In⸗ duſtrien zum Ausdruck zu bringen. Auf der Tagesordnung ſtehen folgende Referate: „Grundſätzliche Geſichtspunkte für die Deckungs⸗ frage“, Regierungsrat Dr. Schweighoffer⸗Ber⸗ trag“, Kommerzienrat Dr. Kauffmann⸗Herms⸗ dorf(Katzbach);„Die Aenderung des Reichs⸗ ſtempelgeſetzes“, Profeſſor Dr. Moldenhauer⸗ Köln. Aus Stadt und Land. * Maunnheim, 29. Mai 1913. * Fünfundzwanzigjähriges Regierungsjubi⸗ läum des Kaiſers Bezügl. der kirchlichen Feier die ganze Angelegenheit ihrer Eigenart nach lin;„Der einmalige außerordentliche Wehrbei⸗ ſtellen folgende Bekanntmachung: Am 15. Juni werden es hre, daß Sei Wilhelm nach Kaiſer das Zepter des deutſchen genommen hat. Mit tiefer Dan ſere Nation und jeder einzelne ihrer Volks⸗ ſtämme auf dieſes Vierteljahrhundert zurück⸗ ſchauen. Durch Zeiten ruhiger Entfaltung ſei⸗ ner Kräfte auf allen wirtſchaftlichen und ſtigen Gebieten, aber auch durch Zeiten äußerer und innerer Gefährdung hindurch hat das deut⸗ ſche Reich ſeine Stellung im Frieden behauptet unter den Weltmächten. Das danken wir nächſt Gottes gnädigem Walten der ſtarken und weiſen Regierung unſeres Kaiſers. Auch als evangel. Chriſten haben wir alle Urſache, unſerm Kaiſer dankbar zu ſein. Er hat ſich nie geſcheut mit ſei⸗ ner perſönlichen Glaubensüberzeugung rück⸗ haltlos herauszutreten und war allezeit bereit, der Sache des Evangeliums und unſerer evang. Kirche ein Helfer und Schützer zu ſein. Nach ein⸗ geholter Ermächtigung des Großherzogs ordnen wir daher an, daß am Sonntag, den 15. Juni, im Hauptgottesdienſt aller Kirchen dieſer Veranlaſſung in geeigneter Weiſe gedacht werde. Insbeſondere iſt in das Hauptgebet nach den Worten:„Wir bitten auch um deinen Segen für unſer ganzes Vaterland“ einzufügen:„Laß deine Gnade walten über un⸗ ſerm Kaiſer, der heute das 25. Jahr ſeiner Re⸗ gierung vollendet. Du haſt ihn ausgerüſtet mit Weisheit und Kraft zu ſeinem verantwortungs⸗ vollen Amt, du haſt unter ſeiner Herrſchaft un⸗ ſer Vaterland in Macht und Einheit erhalten und ihn unter den Fürſten u. Völkern zu einem Hort des Friedens werden laſſen. Für alle Seg⸗ nungen ſeiner Regierung ſagen wir dir Preis und Dank; vor allem auch dafür, daß die Sache des Evangeliums durch Wort und Vorbild von ihm geſtärkt und gefördert worden iſt. Wir bit⸗ ten dich, lieber himmliſcher Vater, nimm unſern Kaiſer unter deinen Schutz und laß ihn auch im den kommenden Zeiten deiner Kraft ſich freuen und fröhlich ſein in deiner Hilfe. Und wie dein Segen in dieſen 25 Jahren über ſeinem Hauſe war, daß es wachſen durfte und groß werden, ſo ſei auch ferner mit Allen die zu ihm gehören. Uns aber hilf, daß wir in Geſtunung und Tat allzeit zu unſerm Kaiſer ſtehen und des Vater⸗ landes Beſtes ſuchen. Sei du ſelbſt des deutſchen Reiches und Volkes ſtarker Schutz und Schirm (uſw. wie ſonſt üblich)“. Die mit der Militär⸗ ſeelſorge betrauten Geiſtlichen haben den Mili⸗ tärgottesdienſt, falls er nicht ohnehin auf den 15. Juni fiele, auf dieſen Tag zu legen. * Vom Badiſchen Militärvereins⸗Verband. Für den am W. und 29. Juni in Ettenheim im Bürgerſaale des Rathauſes ſtattfindenden 33. Abgeordnetentag des Badiſchen Militär⸗ vereins⸗Verbandes iſt folgende Tagesordnung vorgeſehen: 1. Eröffnung und Begrüßung, 2. Wahl von 2 Schriftführern, 3. Feſtſtellung der anweſenden Abgeordneten, 4. Rechenſchafts⸗ bericht und Entlaſtung, 5. Geſchäftsbericht, 6. Anträge des Präſidiums, 7. Referate, 8. Be⸗ ratung eingegangener Anträge der Gaue und aus der Mitte der Verſammlung, 9. Wahl eines Verbandsausſchußmitgliedes für denKreis Karls⸗ ruhe, 10. Mitteilungen des Präſidiums, Feſt⸗ ſtellung von Ort und Zeit für den Abgeord⸗ netentag 1914. * Aufgefundenes Geld. Es wurde aufgefun⸗ den: am 18. Mai auf demBahnhof in Schwau⸗ kenreute der Betrag von 60.; am 18. Mai im Zuge 18 der Kaiſerſtuhlbahn ein Geldbeutel mit 2 M. 86 Pfg., abgeliefert in Riegel: am 21. Mai auf dem Bahnhof in Neuhauſen, Staatsbahn, ein Geldbeutel mit 5 M. 32 Pf. 3 * Goldene Hochzeit. In Aue bei Durlach feierten unter Teilnahme der ganzen Gemeinde Altratſchreiber J. Raunſer und deſſen Ehe⸗ frau das Feſt der goldenen Hochzeit. * Heimſtätte für Ausgeſtoßene. Eine der tief⸗ ſten Wunden im Volksleben, die von den meiſten Menſchen als unheilbar angeſehen wird, iſt das Verhältnis der beſtraften Verbrecher zu der un⸗ beſtraften Menſchheit. Mag während der Straf⸗ zeit auch eine Beſſerung in der Geſinnung und in der Lebensführung eingetreten ſein, welche die Entlaſſenen befähigt, als durchaus tüchtige Glieder der menſchlichen Geſellſchaft zu leben und zu wirken: dieſe Geſellſchaft weiſt ſie über⸗ all zurück, wo ſie in ihre Reihe eintreten wollen, um Zeugnis für ihre Beſſerung abzulegen. Sie habenheit keine Voraus⸗ ung iſt kennt, weiß 91 ſikaliſcher Erfind 5 will die Führer der Menſchheit und vom Zwange zu körperlicher wiſſen; wenn für ſie kein größerer Luxus beanſprucht würde, brauchte man kaum zu widerſprechen. Aber es muß doch erwidert werden, daß mau auch die körperliche Arbeit nicht als Unglück für die Herren Führer hinſtellen darf. Paulus war ein Weber, Petrus ein Fiſcher, Spinoza ein Diamauntſchleifer, Jakob Böhme ein Schuſter, Haus Sachs gleichfalls ein Schuſter, Sokrates ein Stein⸗ metz. Wenn in alten Zeiten Handwerker über die höchſten Angelegenheiten des Menſchengeſchlechts tiefe Wahrheiten ſinden und lehren konnten, warum ſollte es denn jetzt nicht mehr möglich ſein? Man wird einwenden, daß wir dergleichen nicht mehr er⸗ leben. Ja, weil wir ſofort mitleidig oder ſpöttiſch lächeln, wenn Einer aus den kleinen Leuten, der Unſern gebildeten Jargon nicht völlig beherrſcht, ſeine Gedanken äußern möchte, und weil wir ferner dem Bauern⸗ und Handwerkerſtande alle intelligen⸗ ſen Kinder ſeit Jahrzehnten entziehen, um ſie zu Kaufleuten und Schreibern zu machen. Zu den Wichtigſten Fragen der Wiſſenſchaft kann ein„kleiner Maun aus dem Volke“ ebenſowohl eine weiſe Aut⸗ Wort finden wie ein Profeſſor. Wo Goethe das Walten einer gütigen Vorſehung bezeugt wiſſen will, nennt er den Schuhmachermeiſter Steube aus Gotha in einem Atem mit Plutarch und Hamann, und in Unſerer Zeit bekannte Tolſtoi, der als fleißiger Auto⸗ ſetzung m Schopenhauer angel Didakt bei den Weiſen aller Länder in die Schule ging: „Mein gauzes Leben hindurch ſind es zwei ruffiſche Denker geweſen, die auf mich einen großen ittlichen Eiufluß ausgeübt, mein Denken bereichert und meine Weltanſchauung geklärt haben. Dieſe beiden Mäuner waren keine ruſſiſchen Dichter, Ge⸗ lehrte oder Prediger; es waren zwei noch heute lebende, merkwürdige Meuſchen; beide waren ſie Bauern; der eine hieß Sjutaſew, der andere Bondarem“. Daß der Geiſtesarbeiter ſeinen Körper durch Warum ſollen aber gerade bei den Führern der Menſchheit dieſe Anſtrengungen an Turngeräte, Spielgeräte, medico⸗mechaniſche Appa⸗ rate u. dgl. verpufft werden? Dieſe Anſtrengungen ſind ſchon deshalb nicht vorteilhaft, weil ſie nichts lehren, und der geiſtige Führer hat doch das be⸗ ſtändige Lernen ſo nötig, wie die Schiffsmaſchine das Geheiztwerden. Wer im Garten oder auf dem Felde, zumal in Gemeiuſchaft mit Tieren arbeitet, oder wer ein Handwerk betreibt, in ihm entſtehen von ſelbſt urſprüngliche Gedanken, ſchöne Vergleiche, neue ethiſche Grundſätze und beſonders: gute Gewohn⸗ heiten. Da ich ſelber die Hälfte des Jahres auf dem Lande lebe und mein Häuschen von Hof und Garten umgeben iſt, ſo erfahre ich täglich, wie in dieſer Um⸗ gebung ſogar der Müßiggang geſchäftig und nützlich wird. Hier ſprechen die Dinge zu uns, fordern uns auf und reizen uns; unſer Arbeiten wird ein leben⸗ diges Widerwirken auf äußere Eindrücke: das freche Unkraut ärgert uns, der reife Apfel lockt uns, das hungrige Tier bittet um Futter, die flatternde Ranke und der ſchwache Strauch begehren einen Halt. Jeder Monat des Jahres tritt vor uns und ſpricht: dies und das muß jetzt getan werden. Tolſtoi hat ſich einen Arbeitsplan ausgedacht, den er Jedermann empfiehlt. So denkt er: „Der Tag eines jeden Menſchen wird durch die Art und Weiſe wie er ſeine Nahrungszufuhr ein⸗ teilt, in vier Teile zerlegt, oder in vier„Spannen Zeit“, wie es die Bauern nennen“: 1. In die Zeit vor dem Frühſtück; 2. Vom Frühſtück bis zum Mittageſſen; 3. Vom Mittageſſen bis zum Veſper⸗ brot, und 4. Vom Veſperbrot bis zum Abendeſſen. Ferner die Tätigkeit, zu der er ſich hingezogen fühlen kann, iſt vierfacher Art: 1. Die Betätigung der Muskelkraft, die Arbeit der Hände, der Füße, der Schultern, des Leibes, die ſchwerere Arbeit, die im Schweiße des Angeſichts verrichtet wird. 2. Die Tätigkeit der Finger und des Handgelenks, das Ge⸗ ſchicklichkeit erforderude Handwerk. 3. Die Tätigkeit des Verſtandes und der Phantaſie. 4. Die Betätigung des Geſelligkeitstriebes. So kann man auch die jeder Arzt. freuen hat, in folgende vier Rubriken unterbringen: 1. Die Produkte der ſchweren Arbeit, wie Brot, Vieh, Baulichkeiten, Brunnen, Teiche u. ſ..; 2. Produkte des Handwerks, wie Kleidung, Stiefel, Hausrat u. ſ..; 3. Produkte der geiſtigen Tätigkeit, der Wiſſen⸗ ſchaften und der Künſte, und 4. Die eingebürgerte Geſelligkeit der Bekanntſchaften u. ſ. f. Und ich glaube, daß es am beſten ſein müßte, weun man mit der verſchiedenartigſten Tagesarbeit in der Weiſe ab⸗ wechſeln wollte, daß alle vier Betätigungstriebe des Menſchen geübt würden, ſo daß er imſtande wäre, alle vier Arten von Arbeitserzeugniſſen, die er ſelbſt genießt, auch ſeinerſeits wieder hervorzubringen und anderen zuzuwenden. Dann wären von allen ſeinen vier„Spannen“ die erſte der ſchweren Arbeit ge⸗ widmet, die zweite dem Handwerk, die dritte der geiſtigen Tätigkeit und die vierte der Geſelligkeit. Glücklich der, dem es gegeben iſt, ſeine Tätigkeit auf dieſe Art auszuüben!“ Daß bei ſolcher Lebensweiſe der Luxus ver⸗ ſchwindet, verſteht ſich von ſelbſt, aber es lohnt ſich doch, Tolſtois Erfahrungen nachzuleſen: „Ich fragte: mich wird die phyſiſche Arbeit vieler unſchuldiger, dem Menſchen eigentümlicher Genüſſe berauben, wie der Freude an der Kunſt, der Erwer⸗ bung von Kenntniſſen, der Geſelligkeit und über⸗ haupt der Lebensfreude? Und es ſtellte ſich gerade das Gegenteil heraus: je ſchwerer die Arbeit war, die ich verrichtete, je mehr ſie ſich der Feldarbeit, die doch als die allergröbſte Arbeit angeſehen wird, näherte, um ſo ſtärker wurde meine Genußfähigkeit, um ſo mehr wuchs mein Wiſſensdrang, um ſo inniger und liebevoller ſchloß ich mich an die Menſchen au, und um ſo mehr Freude hatte ich am Leben.“ Neben den Anklagen dürfen wir auch die Ent⸗ ſchuldigungen für denLuxus nicht überſehen. Iſt er in Grund und Boden töricht und bös? Oder iſt er nur eine Art Unmäßigkeit, die man mit den Sünden des Geſchlechtstriebes oder den Uebertreibungen oder den Uebertreibungen der Trinker vergleichen könnte? Gilt nicht auch hier die Erfahrung, daß man zwiſchen Tugendhaftem, Zuläſſigem und Sündhaftem Anſtrengungen geſund erhalten müſſe, lehrt heute Arbeitserzeugniſſe, deren ſich der Menſch zu er⸗ keine ſcharfen Grenzen ziehen kann? In der Tat: der Luxus wird harmlos, ſobald man ihn auf ſein geringſtes Maß, ſeine Anfänge zurckführt. Da erſcheint er als die unſchuldige Freude eines ſchönen Kindes über ein blaues Band oder als Behagen des Ermüdeten in einem beque⸗ men Stuhle, als vergnügter Genuß einer ſüßen Orange, als dankbare Liebe zu einem heiteren Ge⸗ mälde. Oder der Luxus beginnt als Reinlichkeit, als Bedürfnis nach gefunder Luft, oder als Freude an Erinnerungen, als Luſt an gegebenen oder empfangenen Geſchenken, als Pietät gegen den Nach⸗ laß der Verſtorbenen. Erſt durch die Steigerung der Auſprüche verwandelt ſich das harmloſe in ein bösartiges Verlangen. Der häufigſte Zweck des Luxus iſt die Unter⸗ ſcheidung des Einzelnen von der Wenn Jedermann im Automobil führe. Wenn Jedermann Auſtern äße, jedes Dienſtmädchen echte Spitzen krüge, dann hätte die Sache keinen Reiz mehr. Gebt jedem Fabrikarbeiter täglich ein friſches, ſteifgebügeltes Hemd, und alsbald wird unſere„goldene“ Jugend die Bruſt nach Matroſenart bloß tragen. Wir haben hier die Entartung eines richtigen Strebens vor uns. Der Einzelne weill und ſoll nicht in der Menge untergehen wie ein Sandkorn im Sandhaufen. Die Menge iſt erbärmlich. Wenn ich bloß ein Atom der Menge wäre, lohnte es ſich morgen früh nicht auf⸗ zuſtehen, denn im Menſchenbrei gibt es auch ohne mich Partikelchen genug. Aber ich bin mehr als Menſch, ich bin Perfſönlichkeit, als ſolche bin ich einzig, während ich als Menſch allein im Deutſchen Reiche noch 55 Millionen Kollegen habe. Um meiner Individualität willen lebe ich; ſie kiebe ich, für ſie begehre ich Anerkennung; nichts iſt ſüßer als ihr Triumph. Und wenn ich die größten Meiſter allet Zeiten frage: was ſoll ich mit dem Leben anfangen⸗ das mir ohne mein Zutun gegeben iſt, ſo antworten ſie: erhöhe jenes geheimnisvolle Weſen, das in deinem Menſchenkleide ſteckt, bade es rein, nähre es erziehe es wie eine kluge Mutter ihr Kind, damit es groß und gut werde. Wenn ſich nun Jemand durch die Mittel des Luxus vom„großen Haufen“ unkerſcheiden will ſo muß man wohl annehmen, daß ihm andere Mi * —— 8 — 527 DSen. — =22 Donnerstag, 29. Mai 1913. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). 3. Seite. +4 13 Yl 3 19. 95 S 8 7 gelten als Ausgeſtoßene! Es iſt ganz] Am Sam Stag von 9 Uhr abends ab erteilt die ſchen Schulen eine derartige Stilübung und Schmutz in die Augen und in die Atmungs⸗ natürlich, Daß die trotz der beſten Abſichten und Fähigkeiten überall Zurückgewieſenen von Trotz und Haß gegen die menſchl zliche Geſellſchaft er⸗ füllt werden und immer tiefer ſinken, bis kein Emporkommen mehr möglich iſt! Dieſe ſchlim⸗ men Folgen müſſen verhütet werden Er⸗ richtung einer Anſtalt, wo dieſe gebeſſerten Verbrecher Aufnahme finden und durch liebe⸗ volle Führung auf 1205 Weg zum Guten gehal⸗ ten werden. Aber auch die während der Straf⸗ zeit nicht beſſer gewordenen Sträflinge ſind nicht d unverbeſſerlich! Dieſe Sträflinge bilden nach ihrer Entlaſſung eine große Ge fahr für die menſchliche Geſellſchaft. Um dieſe Gefahr zu vermindern und allmählich zu beſeitigen, müſſen edel geſinnte Menſchen zuſammenwirken, dieſe ſchädlichen Glieder der menſchlichen Geſellſchaft in eine abgeſchloſſene Gemeinſchaft zu bringen, wo ſie durch liebevolle Führung und Bele hrung zur Entwicklung der auch in ihnen vorhanden en Anlagen zum Guten angeleitet und zu nützlicher Tätigkeit gewöhnt werden. Zu dieſem Zweck er⸗ ſcheint die Errichtung einer Anſtalt not wendig, einer Heimſtätte für Ausgeſtoßene. Die Pläne für Anlage und Einrichtung einer ſolchen Heimſtätte ſind ausgearbeitet und können von ſolchen, die an der Verwirklichung mithel⸗ fen wollen, gegen Einſendung von 50 Pfg. in Briefmarken, bezogen werden durch Profeſſor * Verſetzt wurde Forſtamtmann Dittmann in Offenburg nach Triberg. * Todesfall. In Schollbrunn verſchied nach längerem Krankſein der frühere Bürger⸗ meiſter Georg Haas im Alter von„nahezu 80 Jahren. Der Verblichene hatte 42 Jahre lang die Bürgermeiſterſtelle inne und erſt, als es ihm der Gefundheitszuſtand gebot, 75 er ſein Amt nieder. * Das Militär⸗Bad, das während der Winter⸗ monate einer gründlichen Reviſion unterzogen worden iſt, wurde heute mittag kurz nach 12 Uhr ebenfalls nach ſeinem Beſtimmungsort an der Stefanienpromenade verbracht. Im Ganzen liegen jetzt acht Da en an den Ufern des Rheins. Hiervon ſechs auf Mann⸗ heimer und zwei auf Ludwigshafener Seite. Das Militär⸗Bad wurde durch zwei Schleppern nach ſeinem jetzigen Standort verbracht. * Ballonverfolgung durch den Rheiniſchen Automobilklub. Am nächſten Sonntag veran⸗ ſtaltet der Rheiniſche Automobilklub gemeinſam mit dem Mannheimer Verein für Luftſchiffahrt Zähringen eine Ballonverfolgung, wie ſolche der Klub im Vorjahre ſchon ausgeführt hat. Da⸗ mals ſtieg ein Ballon, diesmals werden äber zwei Ballons aus der„belagerten Feſtung Mannheim“ zu entweichen ſuchen. Angenom⸗ men wird, daß Mannheim Feſtung iſt und ſie int Umkreis von 7 Km. von der feindlichen Armee eingeſchloſſen ſei. Es ſollen aus der Feſtung wichtige Telegramme befördert werden und man wählt dazu den Weg durch die Luft. Die feindliche Armee hat von dem Vorhaben Kenntnis erhalten und ſeine Automobile ſind! auf der Hut, dieſe wichtigen Depeſchen bezw. die Ballons abzufangen. Die Automobile dürfen einen Umkreis von 7 Km. von der Neckarbrücke gerechnet nicht überſchreiten, um nicht in feind⸗ liches Gebiet zu gelangen und müſſen jenſeits dieſer Zone das Aufſteigen der Ballons erwar⸗ ten. Die Ballons haben die Aufgabe, außer⸗ halb eines Umkreiſes von 25 Km. vom Aufſteigs⸗ ort, jedoch nicht 75 Km. Luftlinie entfernt zu landen und je einen Depeſchenträger auszu⸗ ſetzen, den abzufangen für die Automobile eine beſonders wichtige Aufgabe iſt. Der Aufſtieg der Ballons erfolgt vorausſichtlich vormittags 9 Uhr im Hofe des ſtädtiſchen Gaswerkes Luzen⸗ berg. Im Vorjahre flog der Ballon nach We⸗ ſten und ging in der Nähe von Dahn in der Pfalz nieder. Er konnte trotz der Verfolgung von Automobilen ſeine Aufgabe löſen. An der Ballonverfolgung nehmen eine Reihe der Her⸗ ren des Offizierskorps teil, die der Verfolgung mit beſonderem Intereſſe entgegenſehen. An die Verfolgung ſchließt ſich abends die Preis⸗ verteilung im Klubheim. Neben den Ehren⸗ preiſen des Automobilklubs, ſtehen ſolche des Herrn Fabrikant O. Böhringer und des Herrn Hofrats H. A. Marx zur Verfügung. Fahrtkommiſſion an bdie Teilnehmer der Fahrt im Klubheim(Wilhelmshof) jegliche Auskunft. Geſangswettſtreit in Leimen. Man ſchreibt uns: An dem am kommenden Sonntag ai Lei⸗ men bei Heidelberg ſtattfindenden 10jährigen Hliftungsfeſte des„Sängerbundes Cementwerk Leimen“ verbunden mit Geſangswettſtreit betei⸗ ligt ſich auch der„Sängerbund“ Käfer⸗ bal und zwar tritt er in ſcharſe Konkurrenz mit 925 Vereinen der erſten Stadtklaſſe und mit dem Chor:„Ueberwunden“ von Ulrich. Der Verein„Eintracht“ Heidelberg⸗Neuenheim hat den Chor„Hoch empor“ von Curti und der Verein„Vulcania“ Br hſal„Trinklied vor der Kchlacht“ von Göpfert gewählt. Als Preiſe winken ie die erſte Stadtkl aſſe: 1 Preis 300 Mark, Preis 200 Mk., 3. Preis ein Kunſt während derjenige Verein der und zweiten Stadtklaſſe, 7 Vereine 1 umfaſſend, welcher ſowohl im auf gegebenen als auch im ſelbſtgewählten Chor die höchſte Punktzahl er⸗ reicht, einen ſehr wertvollen Ehrenpreis erhält. Dem„Sängerbund“ der erſt vor vier Wochen ſein 40jähriges Vereinsjubiläum feierte, Wo wünſchen wir mit ſeinem unermüdlichen Diri⸗ genten, Herrn Hauptlehrer Malſch, und ſeiner opferfreudigen aktiven Mitgliederſchar daß ſie durch Kampf zum Sieg möge 55 Warnung. Wie uns von der Schr der Aus skanbszeitſchrift des Deutſ Rational. Handlungsgeh 11N bandes mitgeteilt wird, verſuchen es in letzter Zeit in London Gauner, nach einer ganz be⸗ ſtimmten Methode Gelder von Eltern zu er⸗ 7 ſchwindeln, deren Söhne ſich in London befinden. So erhielten vor etwa zwei Wochen Fendszenfel die ſich auf eine Annonce im Dailn Telegraph, London bewarben, eine Zuſchrift von einem gewiſſen Harry Wood, der angebli ich im 7777 5 age einer en Firma einen Angeſtel Iten deutſcher Nationalität ſuchte. Er verlangte, da es ſich um einen Vertrauens⸗ poſten handele, einen Mann aus guter Familie und erbat Angabe des Alters, den Namen des Vaters, Adreſſe und Stand, erner Angaben darüber, ob der Bewerber Freunde in England habe und ob ſeine Vergangenheit ohne Tadel ſei. Da der Angeſtellte zwei Monate als Volontär bei einem Gehalte von 15 8f arbeiten ſollte, wollte Wood auch wiſſen, wer während dieſer Zeit für den Lebensunterhalt aufkommen würde; er verſprach aber gleichzeitig, für die ferneren Monate ein Gehalt von wöchentlich 2 L. und mehr. Die Antwort erwartete er unter: poste restante, Parliament street, London SW. Nachdem er in den Beſitz der Antworten gelangt war, hat er den Eltern der betreffenden Be⸗ werber folgendes legramm zugeſandt:„Un⸗ fall, Beinbruch erbitte ſofor Poſtanweiſung 150 Mark Anzahlung lung Adreſſe(Name des Bewerbers) ſtreet London wogKter„öſtelmr Ken.O 1234 strect London wo liege.“ Auf dieſe Weiſe iſt es dem Schwindler es uns bekannt ge⸗ worden iſt— gelungen von den Eltern dreier Handlungsgehilfen(150, 300 und 500 Mark) Geld zu erhalten. Anzunehmen iſt aber, daß er in noch mehr Fällen Erfolg gehabt hat. Ob⸗ wohl die Kriminalpolizei den Schwindler zu verfolgen verſprach, iſt es bisher noch nicht ge⸗ lungen, ihn zu finden. Es iſt zu erwarten, daß er ſeine lohnende Arbeit fortſetzen wird. Je⸗ denfalls ſollten Eltern, denen ähnliche Tele⸗ gramme zugehen, ſich zunächſt telegraphiſch er⸗ kundigen, ob die Angaben der Depeſchen wirk⸗ lich auf Tatſachen beruhen. * Orthographie ſchwach. Ein Reklamemarken⸗ ſammler, deſſen Sammeleifer in umgekehrtem Verhältnis zu ſeinen orthographif ſchen Kennt⸗ niſſen ſandte an eine Heidelerger Firma folgenden Brief: Achtungsvoll Sie ich möge inen Bitten, ob ich einen Dutzet Reklamen⸗Marcken bekomen kan. Ich bitt ſie, daß ſie mir auch die Reklamen Marck ſchicken. Ich mögte auch einen großen Satz dabei haben. Die Reklamen Marcken ſind für (folgt Name und Wohnort Darmſtadt). Viele Grüße an euch. Man ſollte bei der Vorzüglichkeit der heſſi⸗ D Behand⸗ das telegraphiſche]s Orthographie nicht für möglich halten. Wir werden dem Sammler ein Exemplar dieſer Nummer, in der er„gedruckt“ iſt, zugehen laſſen, damit er reuig in ſich geht und ſeine orthogra⸗ Kenntniſſe ſo verbeſſert, daß er ſich nicht zu ſchämen braucht, wenn er einen Brief ſchreibt. * Unfall. Heute nachmittag geriet der 21 Jahre alte Elektromonteur Franz Mitſch bei der Neckarbrücke beim Ausſteigen aus der Elek⸗ triſchen unter dieſelbe und erlitt am linken Fuß ſo ſchwere Verletzungen, daß er mittels Sani⸗ tätswagen ins Krankenhaus gehracht werden S mußte. 2 2 Vereinsnachrichten. *Der Geſangverein„Säugerluſt“, Maunheim unternimmt im Monat Juni eine ßötägige Sängerreiſe nach dem ſchönen Land Tirol und den bayeriſchen Alpen. Die Tour führt durch den bad. Schwarzwald über den Boden ſee und den Arl⸗ berg nach Innsbruck, der Hauptſtadt von Tirol. Von Juns hrt die Stubaitalbahn die Teilnehmer nach Fulp„dem Hauptorte d Stubaitales, welcher am ze des hohen Bur bal(2613 Meter) liegt und einen impoſanten Blick auf die Gletſchern, wilden Pfaffen und Zuckerhütel(8513 Meterj] bietet. Mit der neuerbauten elektriſchen Vollbahn(Kar⸗ gelangen die Reiſeteilnehmer über das idelgebirge nach Garmiſch⸗Partenkirchen. Nur wenige Verkehrswege werden an herrlichen Aus⸗ blicken mit der neuen Hahnſtrecke wetteifern können. Beſonders großartig iſt die Fernſicht von der in Stein arbeiteten Bahnſtrecke an der ſagenumwo⸗ benen M band. Nach Beſichtigung der Höllen⸗ talklamm id des Schloſſes Linderhof bringt das Dampfroß die Sänger von Oberammergau nach München, woſelbſt die offizielle Reiſe nach Beſichti⸗ gung verſchiedener Sehenswürdigkeiten und einer hrt ihren Abſchli Vergnügungen. * Apollo⸗Theater. Nachdem Max Walden und ſein glänzendes Enſemble durch eine 18monatige in 600 Aufführungen mit der luſtigen Vaudeville⸗Poſſe„Polniſche Wirtſchaft“ Hundert⸗ tauſenden fröhliche Stunden ſonnigſter Heiterkeit be⸗ reitet hat, bringt, ſo ſchreibt man uns, der erfolg⸗ reiche Direktor und populäre Komiker ſeinen zahl⸗ reichen Freunden, Gönnern und Verehrern mit dem neueſten Schlager, der luſtigen Fliegerpoſſe„Par⸗ kettſitz Nr. 10“ einen zweiten Treffer auf dem Gebiete der heiteren Muſe. Bei der Erinnerung an die luſtigen Weiſen der„Polniſchen Wirtſchaft“ wer⸗ den Walden in ſeiner nelteſten Schöpfung als„Vitus Bollerſtedt“ und ſeine beliebten Künſtler gewiß freu⸗ willkommen geheißen. Sein Schlagwort„Det Ding is jut“ wird ebenſo populär ſein, wie das aoft geſungene„Es bläſt der Trompeter Trara“. Die tollen& jonen der übermütigen Poſſe werden durch eine Ausleſe vortrefflicher Komiker, Ferry Körner, Franz Merker, Julius Roagg, mit Max Walden an der Spitze bis ins kleinſte Detail ſo aus⸗ genſtet, daß die Lachluſt keine Grenzen kennt. Die vortreffliche komiſche Alte Frida Hawliezek, die feſchen Soubretten Mizzi Schönbeck und Lotte Rexin, Fräulein Bartling, die„Berliner 1 ein Hilde Simmerling, der elegante Bonivant Otlo Ottbert und der liebenswürdige Tenor Richard Waher, vervollſtändigen mit den Da⸗ men Lola Heinz⸗Arco, Grete Dittmann, Hanſi R dorf, Marta Geppert und einem ſchneidigen Corps de Ballet, das fidele Geſangsenſemble ſo famos, daß Witz, Humor, Geſaug und Tanz, wie es die Poſſe verlangt, voll zur Wirkung kommen. Damit iſt auch „Parkettſitz Nr. 10“ der gleiche Erfolg geſichert, wie „Polniſche Wirtſchaft“ Die Premiere iſt am 1. Juni, abends 8 Uhr. Stimmen aus dem Publikum. Hygiene in Mannheim. Ein Gebiet, auf welchem ſich einmal der Aus⸗ ſchuß zur Bekämpfung der Tuberkuloſe, der Ortsgeſundheitsrat und vielleicht auch die Gr. Polizeidirektion ein Verdienſt erwerben könnten, iſt die Straßenbeſprengung in Mann⸗ heim. Dieſer Teil der Hygiene liegt vollſtändig im Argen. Bekanntlich iſt der Straßenſtaub einer der Hauptverbreiter aller möglichen In⸗ fektionskeime, vor allem aber der Tuberkelbazil⸗ len. Dieſe werden durch den Auswurf kranker Perfonen in Millionen auf die Straße geworfen und in getrocknetem Zuſtand durch den Staub überall hingetrieben. Die Bekämpfung desStra⸗ ßenſtaubs iſt aber in Mannheim mehr als man⸗ gelhaft und ſchreit nach Abhilfe. Bei der jetzigen trockenen Jahreszeit werden beim geane Wind an offenen Plätzen oder breiten Straßen, wie z. B. am Bahnhoſplatz, Bismarckſtraße, eee Zeughausplatz, ee uſw. ganze Staubwolken aufgewirbelt und t 12925 Deu, organe. Dies könnte wirkſam verhindert werden, wenn unſere Straßenbeſprengung richtig or⸗ ganiſiert wäre. Es wird aber leider nicht ge⸗ nug getan. Es müßte mindeſtens alle zwei bis drei Stunden auf den vom Staub am inten⸗ ſivſten heimgeſuchten Straßen und Plätzen mit denSprengwagen gefahren werden. Man komme ja nicht mit dem Einwand, das das zuviel koſte. Es wird in Mannheim für andere, weniger wichtige Zwecke Geld genug ausgegeben. Wenn es ſich um die Geſundheit der Bevölkerung han⸗ delt, darf nicht geſpart werden, und wenn die Straßenbeſprengung, wie ſie ſein ſoll, 20 000 Mark mehr koſtet, ſo muß das eben aufgewen⸗ det werden. So, wie die Sache jetzt iſt, darf ſie unter gar keinen Umſtänden bleiben. Ruß und Fabrikgeſtank verpeſten die Luft gerade genug. Gegen dieſe beiden Uebel iſt leider kein Kraut gewachſen. Aber der Straßenſtaub kann be⸗ kämpft werden, wenn die Sache nur richtig an⸗ gepackt wird. Wenn man aber die Straßen⸗ beſprengung dem Himmel überläßt, wird ſie zwar gründlich, aber nicht regelmäßig vorgenom⸗ men. Dafür hatte ich aber neulich ſchon einmal Gelegenheit, einen Beſprengungswagen eine Viertelſtunde nach einem Regenguß in eifriger 2 Tätigkeit zu ſehen! Das iſt weniger zum Lachen, als es traurig iſt. Es iſt dringend notwendig, daß hier Abhilfe geſchaffen wird. Was in an⸗ dern Städten geſchieht, muß bei uns auch mög⸗ lich ſein. D Aus dem Großlferzogtum. E Plankſtadt, 28. Mai. Die geſtrige Birgerensſchuts ung war von 57 Mitglieder beſucht. Der 1. Punkt betraf den Neubau der Schulhausaborte. Um für den kom⸗ menden Schulhausneubau Platz zu machen, müſſen die alten Aborte entfernt werden. Der Neubau ſoll ſo erſtellt werden, daß er auch gleich für das neue Schulhaus ausreichend iſt. Da in der borletzten Ausſchußſitzung von den beiden B. A. M. Hauptlehrer Arnold und Haaf der An⸗ trag geſtellt worden war, daß die Aborte nach Ge⸗ ſchlechtern nicht nur räumlich getrennt, ſondern der eine Abort nach Oſten und der andere nach Weſten kommen ſoll, war die Frage zurückgeſtellt worden. Inzwiſchen hatte ſich der Gemeinderat mit der Bezirksbauinſpektion in Verbindung ge⸗ ſetzt und war nach perſönlicher Aufklärung des Herrn Bezirksbauinſpektors zu dem Entſchluſſe gekommen, die Aborte unter einem Dache nach der öſtlichen Seite zu errichten. Auch geſtern war der Herr Bezirksbauinſpektor zu der Ausſchuß⸗ ſitzung erſchienen und erläuterte die Pläne. B..M. Haaf und Arnold vertraten energiſch den Standpunkt, daß zwei getrennte Anlagen errichtet werden ſollten. Gemeinderat Truk trat den Red⸗ nern entgegen und hob hervor, daß die Anlage ſo errichtet werden ſoll wie die jetzigen Pläne ſind. Die Gemeinde erſpare dadurch einige tauſend Mark. Die Geſchlechter ſeien räumlich getrennt, auch die Eingänge ſind von verſchiedenen Seiten; für Lüftung ſei hinreichend Sorge getragen, da das Lüftungskamin 11 Meter hoch ſei und ſowohl über das alte wie über das zukünftige neue Schulhaus emporrage. Hauptſächlich ſei aber der weſtliche Platz frei zu halten, damit der Schulhof nicht eingeengt und auch Platz für eine päter nötig werdende Turnhalle bleibe. B. A. M. Bauſt beantragt namentliche Abſtimmung und ergab ſolche 32 Stimmen für den Antrag des Gemeinde⸗ rats und 25 Stimmen für den Antrag in zwei getrennten Anlagen. Die Punkte zwei und drei betrafen Ankauf und Verkauf von Straßen⸗ gelände in der Hildaſtraße und fanden nach kurzer Debatte einſtimmige Annahme. Eine längere Debatte rief Punkt vier: Statuten⸗ änderung der Sparkaſſe hervor. Es be⸗ teiligten ſich daran die B..M. Schaardt, Jakob Wacker, Weick und Braun. Schließlich fand die Vornahme mehrerer Abänderungsanträgen ein⸗ ſtimmige Annahme. Punkt fünf betraf Feſt⸗ ſetzung einer Vergütung für den Vor⸗ ſimtzenden(Bürgermeiſterf der Spar⸗ kaſſe. Derſelbe erhielt bis jetzt 100 Mk. pro Jahr. Es ſoll nun eine ſtändige feſt⸗ gelegt werden. Der Verwaltungsrat der Spar⸗ EFEFCCCCCC AA fehlen. Seine Individualität wird recht ſchwach, recht unbedeutend ſein, und dafür kann er ſchließ⸗ lich nichts. Das Unbewußte in ihm ſagt ſich:„was haſt du denn vor Hinz und Kunz, vor Müller und Schulze voraus? Bloß das Geld, das du ererbt oder erworben haſt oder durch große Anſtrengung erwerben kannſt. Dies Geld mußt dut alſo den Leu⸗ ten zeigen, damit ſie dich nicht mit Müller und Schulze verwechſeln!“ So wäre denn der Luxus ein natürlicher Ausdruck innerer Leere, zwerghaft berkümmerter Individualität. Schon treten Einzelne auf, denen der Reichtum und Luxus, über den ſie verfügen, ekelhaft werden. Von John Vanderbilt, einem Mitgliede der bekann⸗ ten amerikaniſchen Milliardärfamilie wird berichtet, daß er die Städte verkaſſen hat und in einer Hütte Hexenkopfes, eines Berges in Bald werden ſie auch Ge⸗ meinſchaften bilden,„Brüderſchaften vom einfachen Leben“, und ſich gemeinſam anſiedeln oder Klöſter neuer Art bauen. Sie werden Zeit für ein höheres und Kraft für ein reineres Leben haben. Kunſt, Wiſſenſchaft u. Leben. Das hohe C des Troubadours. Wer entſinnt ſich nicht jenes berühmten hohen Ein der Cavaletta des Troubadours, jener einen te, mit der ſo mancher Tenor ſein Glkück machen kann und an der auch mancher weniger fümmbegabte Sänger ſo leicht ſcheitert. Dieſem hohen C in der Cavaletta des Troubadours ver⸗ dankte Tamagno ſeinen Aufſtieg und ſeine erſte Berühmtheit, und dieſe eine Note entſchied da⸗ rüber, daß er bei ſeinem Tode ein Vermögen von 12 Millionen hinterlaſſen konnte. Aber dieſes 9 8 würde man in dem Originalmanuſkript des Troubadours vergeblich ſuchen, es ſtammt nicht von Verdi, es verdankt ſeine Entſtehung guf dem Gipfel des Pennſylvanien, wohnt, einem Zufall. Das hohe C der Cavalekta, ſo er⸗ zählt der Staffile, wurde von dem berühmten Tenor Gar lo Beucards inen, jenem wunder⸗ begabten Sänger, der ben ſein Organ por der Zeit ruinierte. Abends wurde im römiſchen Apollo Theater der„Troubadour“ ge⸗ geben; das Publikum wurde mit der Zeit ſehr nervös, reizbar und unruhig, denn die Leonore wurde von einer Sängerin geſungen, die ihre ſein a au Rolle nicht beherrſchte und detonierte. Man ſpürte auf der Bühne wie ſich im Zu⸗ raum ein Theaterſkandal den Augenblick drohte der e ng ſeine R Romanze„Ah, ben mio, ganz prachtvoll, aber das bereits her⸗ ärgerte Publikum reagierte nicht und begleitete die Romanze, deren Vortrag ſonſt Beifallsſtürme 81,7 coll'essere 3u entfeſſeln pflegte, mit dumpfem Schweigen. Der Tenor wurde wütend, er fühlte ſich als das un⸗ ſchuldige Opfer einer an ſich verſtändlichen Miß⸗ ſtimmung des Auditoriums. Als er die berühmte Cabpaletta intonierte und an die Stelle kam, an der der vermeintliche Sohn Azucenac ſchwört, die Mutter zu retten oder ſelbſt 55 ſterben, ſtimmte er plötzlich das hohe C an. rhielt 55 Ton lange an, das Publikum war 0 und rührte ſich eine ganze Weile nicht. Dann aber brach ein Beifallsſturm los, wie man ihn ſelbſt Ram ſelten erlebt hatte, die Menge forderte ſtürmiſch die Wiederholung, und der verwöhnte Tenor ſang auch die Cavaletta ein zweites Mal. Verdi erfuhr ſpäter die Geſchichte von dieſem Zwiſchen⸗ in fall und fügte dann in ſeine Partitur jenes E ein; er hatte in jenen Tagen gerade di Druckkorrekturen empfangen und konnte ſo die Aenderung noch vornehmen. Das Naſen⸗Telephon. Aus Paris wird uns berichtet: In einem Berichte an die franzöſiſche Akademie macht Dr. Jules Glover Mitteilung von einer neuen Tele⸗ phonvorrichtung, die er auf Grund längerer Beobachtungen konſtruierte und nunmehr prak⸗ tiſchen Experimenten unterworfen hat. Die Ver⸗ beſſerung beruht auf dem Umſtande, daß beim Sprechen die Naſe eine wichtige Rolle ſpielt; die jetzigen Telephonvorrichtungen nehmen im we⸗ ſentlichen nur die vom Munde hervorgebrachten Laute auf. Dr. Glover konſtruierte einen Auf⸗ nahmegpparat, der aus zwei Teilen beſteht: einem Teil für den Mund und einem Teil für die Naſe. Er ging dabei von der Erwägung aus, daß damit eine Verfeinerung und eine Verdeut⸗ lichung der durch das Telephon übermittelten Wortlaute erreicht werden müßte. Da die Na⸗ ſenlaute ſchwächer ſind, wurde ein lautempfind⸗ licheres Mikrophon angewandt. Die mit dem neuen Aufnahmeapparat vorgenommenen Ex⸗ perimente ergaben, daß in der Tat das Hören erleichtert wird; beſonders für Ferngeſpräche auf größere Diſtanzen wird die neue Vorrich⸗ tung Wichtigkeit erlangen, da bei Geſprächen zwiſchen verſchie Städten eine erhehliche Steigerung der Verſtänblichkeit erzielt wurde Die vom hygieniſchen Standpunkt naheliegenden Bedenken beſeitigt Dr. Glover durch eine Pa⸗ pierrolle, die über dem Apparate hängt: man Papier herab und läßt es beim Sprechen über dem Aufnahmeapparat. Eine Kunſtſchenkung für Südafrika. Eine großartige Schenkung von Bildern der holländiſchen und vlämiſchen Meiſter des 17. Jahrhunderts hat der engliſche Kunſtſammler Max Michaelis der Union von Südafrika ge⸗ macht, mit der Beſtimmung, daß dieſe Samm⸗ lung den Kern bilden ſoll für eine Galerie alter niederländiſcher Meiſter, die in Südafrika er⸗ richtet 29 wird. Die Sammlung, die gegen⸗ wärtig in London ausgeſtellt iſt, enthält einige Werke allererſter Meiſter und eine große Anzahl guter Arbeiten von Künſtlern zweiten Ranges. Das Juwel iſt das Porträt einer Frau von Frans Hals, das früher in der Kollektinn von Maurice Kann war, und von dem Sir Claude Philipps erklärt, daß es beſſer ſei als jeder ſonſt in England befindliche Hals. Von erlauchtn Namen ſind außerdem noch vertreten Rem⸗ hrandt mit dem Bildnis einer jungen Dame und van Dyck mit dem lebensgroßen Porträt von John Oxeuſtierna. Zwei Werke von Jakob Ruis⸗ dael und eins von Verneer ſind nicht erſtklaſſig; vorzügliche charakteriſtiſche Arbeiten ſind aber da von Nicolas Maes, Dirck, Hals, Govert Flinck, Aart de Gelder, Cornelius Janſens u. a. Beſonders hervorragend ſind die Stilleben von Franz Synders und A. van Beyeren. So erhält der ſchwarze Erdteil einen ſehr bedeutenden Grundſtock für ein Muſeum, durch das eine Blütezeit europäiſcher Kunſt auch in dieſem fer⸗ nen Lande trefflich repräſentiert ſein wird. Kleine Mitteilungen. Das Feſtſpiel, das Gerhart Haupt⸗ zieht bei jedem neuen Geſpräche ein neues Blatt mann zur Erinnerung an den Geiſt der Frei⸗ 4. Seite General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Donnerstag, 29. Mai 1913. kaſſe hatte 200 Mk. beantragt. Nach kurzer De⸗ batte wurde die Vergütung einſtimmig auf 100 Mark feſtgeſetzt. Punkt ſechs: Gehaltsregu⸗ lierung des Kontrolleurs der Sparkaſſe erregte wiederum einige Debatte. Der Kontrolleur bezog ſeither 200 M. Die Vergütung ſoll, da die ſeitheri⸗ gen 6 Kaſſenſtunden an zwei Tagen auf 6 Kaſſen⸗ ſtunden in drei Tagen abgeändert wurden, auf 250 Mk. erhöht werden. B..M. Hüngerle be⸗ antragte, daß man es bei 200 Mk. belaſſen ſolle. Schließlich fand die beantragte Erhöhung ein⸗ ſtimmige Annahme. Da es inzwiſchen 211 Uhr geworden war, wurde auf Antrag des Gemeinde⸗ rats Trunk Punkt ſieben: Gehaltstarif, der einer gründlichen Durchſprache bedarf, als erſter Punkt auf die nächſte Tagesordnung ge⸗ ſtellt. n Bruchſal, 28. Mai. In der geſtrigen ge⸗ meinſamen Sitzung des Stadtrats mit der Bauten⸗ kommiſſion wurde der Neubau der Oberrea L⸗ ſchule beſchloſſen. hu Dingelsdorf, 28. Mai. Zu dem ſchreck⸗ lichen Unglück, das, wie bereits gemeldet, die Fa⸗ milie des Hauptlehrers Martin hier getroffen hat, wird noch folgendes mitgeteilt: Am Samstag Nach⸗ miktag zog eine heitere Geſellſchaft von Wollmatingen nach St. Gallen, fuhr von dort mit der Bahn nach Appenzell und trat, von einem Führer begleitet, um 9 Uhr den Weg nach dem Säntis an. Bei Mond⸗ ſchein erreichten ſie faſt die Spitze. 200 Meter un⸗ gefähr von dem Gaſthaus glitt Fräulein Eliſe Martin aus und fiel jählings in eine Tiefe von 150 Metern. Sofort kehrte man um, der Führer ſtieg in die Tiefe und fand das Mädchen mit zerſchmet⸗ tertem Kopfe, dem Tode nahe. Aus dem auf halber Höhe liegenden Gaſthaus Meglisalp wurde eine Tragbahre geholt; unter vielen Beſchwerden wurde die Tote nach Appenzell gebracht. Wiewohl der Führer der Geſellſchaft, drei Herren und drei Damen, dringend abgeraten hat, den mit Schnee und Eis koch ganz bedeckten Weg zu gehen, haben die ſechs doch den Aufſtieg unternommen. Die Schweſter der Abgeſtürzten mußte auch abwärts getragen wer⸗ den; ſie war infolge des furchtbaren Unglücks und tragiſchen Todes ihrer älteren Schweſter ganz ent⸗ kräftet. Die Verunglückte war 24 Jahre alt und Induſtrie⸗ und Kochlehrerin. .(C. Kleinſteinbach, 28. Mai. Durch einen Unglücksfall büßte die 57 Jahre alte Gaſtwirtsehe⸗ frau Zachmann ihr Leben ein. Beim Nachfüllen des allem Anſchein nach noch nicht ganz erloſchenen Syfrituskochers kam die Spiritusflaſche zur Ex⸗ ploſton und einer brennenden Fackel gleichend, ſprang die hilfloſe Frau in dem meunſchenleeren Hauſe herum, bis Nachbarsleute zu Hilfe kamen. Die Frau hatte aber derartigeBrandwunden erlitten, daß der Dod nach drei Stunden eintrat. (Ebnet, 28. Mai. Einem in Littenweiler be⸗ dienſteten 32 Jahre alten Knecht von Emmendingen, der von dem Sägewerk Koch Bauholz nach Freiburg zu fahren hatte, ſcheuten die Pferde und gingen durch. Durch herabfallendes Holz wurde dem Knecht die Schädeldecke eingeſchlagen. Der Tod trat auf der Stelle ein. .C. Hardheim, 28. Mai. Das ſeltene Feſt ſeines 50jährigen Dienſtjubiläums be⸗ ging geſtern hier der weit bekaunte und beliebte Sberörkefträger Anton Hollerbach in Hardheim. l Zaſtler(bei Freiburg), 28. Mai. Ver⸗ gangenen Sonntag ereignete ſich auf der Gefällmatte ein bedauerlicher Unglücksfall. Einem Touriſten (Beamter der Rheiniſchen Creditbank in Freiburg] wurde von einem herabrollenden Steine das Bein entzwei geſchlagen. Vom Bodenſee, 28. Mai. In der Nähe des Schloßgutes Liebenfels beim Waſſerkurort Mam⸗ mern(Schweizeruferſ erfolgte ein Berg ſt u 13. Ca. 10 Ar 60jährigen Buchenwaldbeſtandes ſtürzte in einen ſog. Tobel. Der angerichtete Schaden wird auf 7080 000 geſchätzt. Durch den Bergſturz iſt auch eine mit großen Koſten angelegte Straße zer⸗ ſtört) ein maſſiv ſteinerner Viadukt wurde wie ein Kartenhäuschen zuſammengedrückt. Pfalz, Heſſen und Umgebung. § Neuſtadt a.., 28. Mai. Vom linken Seitenturm der katholiſchen Kirche ſtürste heute nachmittag infolge eines heftigen Sturmes die den Turm krönende, aus Stein gemeiſelte Kreuzblume herab, zertrümmerte einen in die Höhe ſtrebenden Pfeiler und beſchädigte das Dach, um dann ſchließlich in den Pfarrgarten zu fallen, wo die Kreugblume in zahlreiche Stücke zerſprang. Glücklicherweiſe befand ſich um die ge⸗ naunte Zeit niemand im Pfarrgarten.— Die 4. Kompagnie des Telegraphenba⸗ taillons in Karlsruhe weilte heute in unſerer Stadt, um von hier aus eine Leitung durch das Gebirge bis nach Lindenberg zu legen. — heitskriege geſchrieben hat, wird, gleichzeitig mit der Erſtaufführung in der großen Feſthalle zu Breslau, als Buch erſcheinen. Albert Bing, früher Kapellmeiſter am Hamburger Stadttheater, ſowie an der Gura⸗ pper und der Komiſchen Oper zu Berlin, wurde an das Hoftheater in Deſſau en⸗ gagiert. * Heidelberger Kunſtverein. Aus Heidelberg wird uns geſchrieben. Zur Zeit iſt im Kunſtperein viel güter Durchſchnitt ver⸗ treten, weniges, was über dieſen hinausragt. Von Einzelbildern iſt als einheitliche, ge⸗ ſchloſſene Leiſtung Claus Bergers„engliſche Küſte“ zu nennen; ſehr lebendig iſt Otto Thiels „Havel im Winter“. Prof. Heffner⸗Pavia gibt in ſeinem„Sonnenuntergang im Spätherbſt“ wahr und gedankentief die erloſchenen Farben der Vegetation und das Sonnengold, das blutrot den herbſttoten Wald durchleuchtet. Anſprechend iſt Petitjean's in Sonnendunſt getauchtes„altes Städtchen“. Unter den Kollektionen zeich⸗ dividuelle, kraftvolle Auffaſſung aus; ſeine Land⸗ g entworfen, iſſeldorfer Hermann Peters zeigt net ſich W. Hempfing⸗Karlsruhe durch in⸗ aften, die er bisweilen durch Akte belebt, ſind wirken aber zum Teil zu ompakt. Am beſten ſind ſeineStrandbilder. er Kollektion von 22 Oelgemälden und 33 Gerichtszeitung. * Aus dem Schöffengericht. Der Ausläufer Joſef Kunz von hier unterſchlug am 11. Mai zum Nachteil ſeiner Arbeitgeberin, der Wäſche⸗ reifirma Sander und Barth hier, die Summe von 259.44 Mk., welche er von Kunden verein⸗ nahmt hatte und machte ſich damit in Frank⸗ furt a. M. einige vergnügte Tage. Wieder auf dem Trockenen, kehrte er reuig nach Mannheim zurück und ſtellte ſich der Polizei. Das Ge⸗ richt ſprach gegen ihn eine Gefängnisſtrafe von vier Wochen aus.— Seine eigne arme Mutter beſtahl der 20 Jahre alte Taglöhner Johann Hermann Iulg, ein Taugenichts, indem er ihr ihre Barſchaft von 18 Mk. aus der Kommode entwendete. Als er auf Anzeige ſeiner Mutter von einem Schutzmann verhaftet wurde, be⸗ drohte er die Mutter mit Totſchlagen. Das Urteil lautet auf vier Wochen Gefängnis. * Eine ſchwere Körperverletzungsaffäre brachte den 48 Jahre alten Galizier Johann Janz⸗ cik vor das hieſige Schöffengericht. Beim Kartenſpielen in einer Wirtſchaft in Waldhof in der Nacht zum 26. April war er wegen Be⸗ zahlung des herausgeſpielten Bieres mit dem Taglöhner Schönberger in Streit geraten. Als der Wirt ſie aus dem Lokale wies, kam es zwiſchen Beiden vor der Wirtſchaftstüre zu einem erneuten Zuſammenſtoß. Janzcik hatte auch mit dem Taglöhner Leihkauf Streit bekom⸗ men und Schönberger kam dieſem zu Hilfe. Der Galizier zog nun das Meſſer und brachte Schön⸗ berger mehrere fürchterliche Stiche in das Ge⸗ ſicht bei, einer durchſtach die Zunge, der andere durchſchnitt die Lippe. Das Urteil fiel äußerſt milde aus: der Meſſerſtecher wurde zu einer Gefängnisſtrafe von nur zwei Monaten ver⸗ urteilt. §8 Mannheim, 27. Mai. Strafkammer III. Vorſitzender Landgerichtsdirektor Wengler. Ein Ingenieur aus dem Bayriſchen, der hier zu tun hatte, trat, obwohl er daheim eine Gattin ſitzen hatte, zu einer hübſchen Kontoriſtin in Be⸗ ziehungen, die Folgen zeitigten. Das Mädchen hatte aber von dem natürlichen Gang der Dinge außer dem Gerede und den Koſten, die an ſich mit der Sache verknüpft geweſen wäre, wegen ihres grazilen Körperbaues beſondere Gefahren zu be⸗ fürchten, die aller Vorausſicht nach eine Ope ra⸗ tion erforderlich gemacht hätten. Das Mädchen nahm deshalb die Dienſte des berüchtigten Rei⸗ ſenden Kla m m, der ſich auch ihr gegenüber als Arzt ausgab, in Anſpruch. Das Mädchen, der Liebhaber, der Großvater des Mädchens und eine Frau, die ihre Wohnung zur Verfügung ſtellte, hatten ſich daher heute alle vor der Strafkammer wegen Vergehens nach§ 218 St.⸗G.⸗B. zu verant⸗ worten. Der Fall war wegen des behaupteten Notſtandes juriſtiſch und mediziniſch intereſſant. Drei Aerzte waren als Sachverſtändige zu der Verhandlung geladen, die ſich über mehrere Stun⸗ den ausdehnte. Nach langer Beratung ſprach das Gericht alle vier Angeklagten frei. Man hatte einen Notſtand angenommen. Vertei⸗ diger Rechtsanwalt Dr. Jordan und Rechtsan⸗ walt Dr. Hirſchler. Der Händler Joſeph Sch. hatte am 14. April in der Abſicht, zwei Geſchäfte auf einmal zu er⸗ ledigen, als er zur Kontrollverſammlung ging, die Summe von 77 Mk. eingeſteckt, um ſeinen Kohlen⸗ lieferanten zu bezahlen. Eine Kotrollverſammlung gehört aber bekanntlich zu den Gründen zum Trinken. Sch. verfehlte auch nicht, ſich einige Schöpplein zu gönnen und plötzlich vermißte er ſein Portemonnaie. Der Fuhrmann Ludwig W. hatte es ihm weggenommen, ſpielte dann in an⸗ deren Wirtſchaften den Geſchwollenen und begab ſich mit Bekannten im Auto zur Gutemannſtraße. Dabei begegnete er dem Schutzmann Arnheiter, der, als W. mit dem Geld in der Taſche klapperte, ſofort Verdacht ſchöpfte, da er wußte, daß W. be⸗ ſtändig im Dalles war. Als dann Sch. ſeinen Verluſt auf der Wache anmeldete, lag der Zu⸗ ſammenhang klar am Tage. W. ſoll außerdem von einem Wagen der Neckarbrotfabrik Brot ge⸗ ſtohlen haben. Man fand ſolches Brot bei einer 7 ͥ⁰ͥ⁰aaacccccf Weſentliche mit wenigen ſicheren Strichen wieder⸗ zugeben, tritt noch mehr als in den Oelgemälden in den flotten Zeichnungen zutage. Vally Friedman n⸗Friedenau gibt in pointilliſtiſcher Manier meiſt nordfranzöſiſche Landſchaftsmotive, Die leuchtenden ungebrochenen Farbtöne ſchließen ſich wohl zu naturgetreuen Landſchaftsanſichten zuſammen: aber die Bilder wirken zu ſehr wie abgeſchriebene Natur und haben keine Seele. Sehr fein empfunden und vornehm gegeben ſind dagegen die Stilleben der Künſtlerin. Die ſchlichten Landſchaften von Hermann Daur⸗ Detlingen(Wieſe mit Obſtbäumen, Hochplateau mit Fernblick) ſind alle auf denſelben Ton ge⸗ ſtimmt, ein kaltes Blaugrau zu einem kalten Grün; ſie feſſeln aber trotzdem durch ihre Eigen⸗ art und durch ihre klare naturwahre Auffaſſung. Die Porträts und Blumenſtücke von Hilde Wei⸗ gelt⸗Paris ſind elegant und flott gemalt; ſie verraten feinen Geſchmack, ſind aber z. T. allzu verſchwommen und etwas unruhig in ihrer Wir⸗ kung. Magdalene Uhligs(Jena) Stilleben, Porträts und Landſchaften zeugen von guter Technik; der energiſche Pinſelſtrich führt bis⸗ weilen zu Härten. Die Kollektion von 55 graphiſchen Original⸗ arbeiten von Siegfried Laboſchin ver⸗ einigt ſehr verſchiedenartige Stücke. Neben allzu⸗ glatten Anſichtspoſtkarten ähnlichen Radierungen, ſieht man feine, tief empfundene Bilder, die den Stimmungsgehalt der Landſchaften voll wieder⸗ eit, geben und bei feiner Detailſchilderung großzügig bleiben. Vortrefflich ſind die Porträts von Hum⸗ perdnick und Felix Dahn. A. B. Durchſuchung ſeiner Wohnung und merkwür⸗ digerweiſe waren zehn Laibe von einem Wagen geſtohlen worden, an dem W. ſich hinauf geſtellt hatte, doch konnte ihm dieſer Diebſtahl nicht nach⸗ gewieſen werden. Wegen des anderen Diebſtahls aber erhielt er 4 Monate Gefängnis. Aus einem Lagerplatz in der Langſtraße ſchleppte der Taglöhner Wilhelm Heinz Bretter und Kanalröhren im Werte von 50 Mark weg, Urteil: 9 Monate Gefänanis. In einen ſchauerlichen Abgrund moraliſcher Verkommenheit leuchtete die Verhandlung gegen den 51 Jahre alten Taglöhner Karl Lin denau aus Klein⸗Wickerau, ſeit Jahren hier wohnhaft. Lindenau, ein Schnapsſäufer, terroriſierte ſeine Familie in der ſchändlichſten Weiſe. Er zwang ſeine beiden Töchter durch ſchwere Mißhand⸗ lungen, ihm zu Willen zu ſein. Die ältere Toch⸗ ter wurde durch ihn Mutter, doch iſt das Kind ge⸗ ſtorben. Das Gericht erkannte gegen das ver⸗ tierte Subjekt auf 3 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverluſt, die ältere Tochter hat ihre Rückſichtnahme mit 6 Wochen Gefängnis zu büßen. Sportliche Rundschau. Prinz⸗Heinrich⸗Hlug 1913. Eine techniſche Veranſtaltung, die wie dieſe in 2 durchaus ſinngemäßer Erweiterung des Pro⸗ gramms, auf die Erfahrungen der Vorfjahre fußend durch ihre Ausſchreibungen die deutſche Flugtechnik zu fördern ſucht, eine ſolche Veran⸗ ſtaltung verdient in erſter Linie einen techni⸗ ſchen Rückblick, der in folgenden kurzen Wor⸗ ten gegeben ſei. Um der Touren⸗Flugma⸗ ſchine, deren folgerechter Ausbau Zweck und Ziel der Veranſtaltung iſt, mit überſtarken Rennapa⸗ raten, gleiche Gewinnchanſen zu erkeilen, iſt beim Prinz Heinrich Flug die Bewertung der Leiſt⸗ ungen nicht lediglich nach der zur Zurücklegung der einzelnen Etappen benßtigten Zeit vorge⸗ nommen, ſondern dieſe Geſamtzeit wurde zerlegt in die„reine Flugzeit“ und„die Zeit, die für Reparaturen und Zwiſchenlandungen aufgewendet wurde. Letztere Zeit wurde voll zur Anrechnung gebracht, erſtere dagegen einer Reduktion unter⸗ worfen, durch die man die verſchieden großen Mo⸗ torſtärken der einzelnen Apparate auszugleichen ſuchte. Es wurde zunächſt als ſogenannte Nor⸗ malbelaſtung für den 100 PS-Motor 200 Kg. an⸗ genommen; jeder andere Motor erhielt eine neue Belaſtung, die im Verhältnis zu einer Wert⸗ ziffer umgerechnet war, die wiederum aus der effektiven PS⸗Zahl des Motors hervorging. Bis hierhin ließen ſich die Aufſtellungen verhältnis⸗ mäßig leicht durchführen. Die Schwierigkeit beſtand darin, dieſe effek⸗ tive PS-Zahl der einzelnen Motoren genau feſt⸗ zuſtellen. Die Handelsbezeichnungen der Firmen ſind durchaus ungenau. Eine Abbremſung des Motors im Flugzeug vor dem Start bedeutete nicht nur eine außerordentliche Belaſtung der Oberleitung, ſondern hätte auch wirklich große Schwierigkeiten durch Herbeiſchaffung der nötigen Meßgeräte gemacht. So blieb denn als einfach⸗ ſtes Mittel die Berechnungsmethode mit der Ab⸗ nahme eines mittleren Kolbendruckes und einer mittleren Umdrehungszahl, für welche Punkte ja ſchon eine ganze Reihe Er⸗ fahrungen vorliegen. Wenn man die folgende Tabelle kurz überblickt, ſo ſieht man jedoch ohne weiteres, daß die lediglich für das Fliegen auf⸗ gewendeten Zeiten und die Reduktionen das Re⸗ ſultat kaum in irgend einer Weiſe beeinfluſſen. Der Sieger hat etwas über 10 Stunden für alle drei Etappen benötigt und dafür auch etwa 600 Minuten reine Flugzeit verwendet, die bei der Umrechnung auf den 95 PS⸗Motor mit einer Wertziffer von 0,983 nur auf etwa 590 Min u⸗ ten, alſo rund 10 Stunden reduziert iſt. Die beſte Flugzeit hatte Leutnant Coerper mit 422 Minuten„d. h. mit etwa 3 Stunden weniger als der Sieger. Dafür verwendete er aber für Re⸗ paraturen und Zwiſchenlandungen etwa 42 Stunden, wodurch er erſt an 8. Stelle kam. Die Betriebsſicherheit und Zuverläſſigkeit der Ma⸗ ſchine kommt alſo gerade in der für Reparaturen und Zwiſchenlandungen aufgewendeten Zeit in erheblichem Maße zum Ausdruck und die kleinen Zeitgewinne während des Fluges, die ſich durch beſſere Orientierung und böhere Eigengeſchwin⸗ digkeit ergeben, können die oben angeführten Verluſte niemals wieder ausgleichen. So iſt denn auch als Sieger aus dem Geſamt⸗ wettbewerb Leutnant Canter mit einem nor⸗ malen Eindecker hervorgegangen, d. h. die Tou⸗ renflugmaſchine hat den Kampf mit dem Rennapparat erfolgreich beſtanden. Aber auch der rein techniſche Fortſchritt gegen das Vor⸗ jahr trat deutlich zutage. Die damals noch ver⸗ tretenen veralteten Typen waren in dieſem Jahre modernen Neukonſtruktionen gewichen, die ohne das Streben nach geſuchten Neuerungen lediglich konſtruktive Verbeſſerungen zeigten. So waren bis auf zwei Ausnahmen alle Maſchinen durch⸗ weg mit einem geſchloſſenen bvotsförmigen Flug⸗ zeugkörper ausgerüſtet; Ein⸗ und Zweidecker unterſchieden ſich lediglich noch durch die Zahl ihrer Tragflächen. Bei allen dieſen Konſtruk⸗ tionen, die ja eine gewiſſe Komfortabilität für die Fahrer mit ſich bringen, war der Motor am Kopf mit feſt gekuppeltem Saugpropeller angeordnet; hinter ihm waren die Sitze geſchützt eingebaut und größtenteils zu Füßen der Fahrer das Benzinge⸗ fäß montiert. Der Rumpf, dem ſich die Schwanz⸗ und Steuerflächen organiſch anſchloſſen, ſtützte ſich auf das robuſte Fahrgeſtell, deſſen möglichſt ein⸗ fuche Liniengebung jetzt allſeitig angeſtrebt wird. D Bei der Demontage iſt man bemüht, möglichſt keine Spannkabel zu löſen, daher klappen beim Doppeldecker die Vertikalſtreben gelenkig zu⸗ ſammen, während beim Eindecker beim Anlegen der Flügel der obere Spannturm nur eine Dreh⸗ ung erfährt. Somit iſt der Entwicklungsgang zum Standarttyp um ein gutes Stück weiter⸗ gekommen. Geſamt⸗ Um⸗ 8 Flugzeit gerech⸗ Teilnehmer mit Repara⸗ Reine nete und turen und Flug⸗ rebu⸗ Apparat. Zwiſchen⸗ zeit. zierte landungen. Flugzeit. I. Alle 3 Etappen legten zurück 1. 5 1 Mars⸗ Bindeceer 10 85 599,7 589,5 2. Canter, Rumpler⸗ 569 8 Saii 519,5 476 3. Schlegel, Aviatik⸗ Eindecker 17 37,9(508,4 488,9 4. Joly, Gothaer Taube 17 59,9( 547.6 4924 5. L V..⸗ Doppeldecker 19 30,7 455,5 6. v. Beaulieu, Albatros 5 Doppeldecker 475,0 7. Thelen 2 36 16,6(440, 432,6 8. Coerper, Jeannin⸗ 5 Sangeeßeß, 49 19,3(422,0 426,7) „Kaſtner, Albatros⸗ Täude 50 31 II. Die erſten beiden Etappen 1. Freiherr v. Thüna, 6465, 457.7) legten zurück: . V. G. Doppeldecker. 3 59,2( 243,3 239,2) 2. Freiherr v. Haller, Otto⸗Doppeldecker„4%8 245,8 3. Suvelack, Kondor⸗ 5 Eindecker 11 57,2( 308,2 302,9.) III. Die erſte Etappe legten zurück: 15 Blüthgen, Mars⸗ Doppeldeckeeeee ½ 1 25 Sa Rumpler⸗ 9 0 Danbeseses 160,1 52,4 3. Sommer, Euler⸗ Doppeldecker 16 44(148,7 186,0 4. Zwickau, Mars⸗Ein⸗ 2 32 7** X Schwimmſport. Am Sonntag, den 1. Juni, wird unſer Kanalſchwimmer A. Vollrath ſein Training fortſetzen und zwar geht die Tour von Seckenheim nach Mannheim. Vollrath dürſte gegen 12 Uhr die Friedrichsbrücke paſſieren. Luftſchiffahrt. * Frankfurt a.., 29. Mai. Das Luſft⸗ ſchiff„Viktoria Luiſe“, das heute von dem Frank⸗ furter Verein für Luftſchiffahrt gechartert worden war, ſtieg um 8 Uhr morgens zu einer ungefähr zweiſtündigen Fahrt auf, von der es gegen 10 Uhr in den Luftſchiffhafen zurückkehrte. Für heute nachmittag ſind zwei Aufſtiege geplant. Aus dem Handwerker⸗ und Gewerbeleben. * Ueber die wirtſchaftliche Lage des Handwerks werden in dem ſoeben veröffentlichten Jahres⸗ bericht der Handwerkskammer Düſſeldorf folgende intereſſante Mitteilungen gemacht: Von allen Problemen bietet uns eine beſondere Schwierig⸗ keit die Erfaſſung der wirtſchaftlichen Lage des Handwerks. Der Eine ſagt von ſeiner wirtſchaft⸗ lichen Lage, ſie ſei verhältnismäßig gut geweſen. Dem Nachbarn iſt es aber in dem Jahre nicht gut, vielleicht ganz ſchlecht gegangen; er iſt jetzt der Anſicht, der Bericht ſtimme nicht mit den Tat⸗ ſachen überein. So entſtehen oft ſehr wider⸗ ſprechende Anſichten. Jedenfalls aber lauten die Berichte heube durchweg viel günſtiger, als wir das vor mehreren Jahren beobachten konnten. Früher waren die Berichte übereinſtimmend auf den tiefſten Peſſimismus geſtimmt. Alle klangen ſie darin überein, daß es dem Handwerk außer⸗ ordentlich ſchlecht gehe. Jetzt ger, das läßt ſich nicht verkennen, lauten die Berichte etwas hoff⸗ nungsfreudiger. Nur aus dem Baugewerbe hören wir auch in dieſem Jahre ſehr viele Klagen. Tat⸗ ſächlich liegt das Baugewerbe, einer der wichtig⸗ ſten und ausgedehnteſten Zweige des Handwerks überhaupt, ſehr darnieder. Aber von anderen Gewerben hören wir auch wieder erfreuliche Be⸗ richte. Ich glaube deshalb zufammenfaſſend ſagen zu können: Es liegt gar kein Grund vor, daß wir verzweifelnd in die Zukunft ſehen. Wir wollen uns vielmehr auf Grund der wirtſchaftlichen Ver⸗ hälbniſſe, in denen wir uns bewegen, tatkräftig zuſammentun, um gemeinſam zu arbeiten an der Förderung des Handwerks, das uns noch genng Ausſicht bietet, im Wirtſchaftsleben unſeren Stand zu behaupten. Man erkennt die Ausſichben, die ſich den jungen Handwerkern bieten, auch daran, daß die Zahl derer, die ſelbſtändig werden, nicht ſo klein iſt, wie man das vielſach anzumehmen, geneigt iſt. Rommunalpolitiſches. Kr. Die beſteuerten Normaluhren. Ein kom. munalpolitiſcher Genieſtreich wurde in Frank⸗ furt a. M. ausgeführt. Die Stadtverwaltung hatte es aus Sparſamkeitsrückſichten abgelehnt, aus ſtädtiſchen Mitteln öffentliche Normaluhren aufſtellen zu laſſen. Darauf 110 Uhrmachern Uhren für die Zwecke der Allgemein heit angebracht. Nun will die Stadt auf die öffentlichen„Privatuhren“ eine Steuer legen, die je nach der Größe der Uhr und der Art der Anbringung zwiſchen 30 und 60 Mark ſchwankt Natürlich ſind die Uhrmacher entſchloſſen, falls es bei dieſem Beſchluſſe bleibt, ihre Uhren wieder zu entfernen. 55 Kk. Ein Krankenhaus für Tuberkulöſe. Die Stadt Breslau läßt in waldreicher Lage Kreiſe Wohlau ein Krankenhaus für Tuber⸗ kulöſe erbauen. Sie ſtellt dem Verein zur⸗ 06 ſorge für unbemittelte Lungenkranke ein. Morgen großes Grundſtück zur Verfügung. Für die 250 000 bis 300 000 M. betragenden Bau⸗ toſten, deren erſte Hypothek die Landesverüche“ hat eine Anzahl von Donnerstag, 29. Mai 1913. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). 5. Seite. rungsanſtalt gewährt, übernimmt die Stadt die ſelbſtſchuldneriſche Bürgſchaft und ſichert ſich für den maßgebenden Einfluß auf Baupläne, Bau⸗ ausführung und Krankenhausbetrieb. Kr. Städtiſche Unterſtützung der Wohnungs⸗ verbeſſerung. Schwabach hat durch Beſchluß der ſtädtiſchen Kollegien die Einrichtung getrof⸗ ffen, daß aus den laufenden Einnahmen der Stadtkämmereikaſſe ein Fonds in der Höhe von 3000 Mk. gegründet wird, aus dem an bedürftige Hausbeſitzer der Gemeinde Darlehen zur Deckung jener Koſten gegeben werden, die infolge Ver⸗ beſſerung der Wohnungen entſtehen. Das ein⸗ zelne Darlehen ſoll den Höchſtbetrag von 200 Mk. nicht überſteigen, iſt mit 4 Proz. zu verzinſen und muß ſpäteſtens innerhalb 5 Jahren zurückbezahlt werden. Kr. Gasmeſſermiete und Gasabſatz. Nach den Mitteilungen der„Zentrale für Gasverwertung“ wird in 27 Städten keine Gasmeſſermiete er⸗ hoben. Von den größeren Städten gehören hier⸗ zu Braunſchweig, Elberfeld, Nürnberg und Stuttgart. Eins der Werke gibt als Grund für die Abſchaffung der Gasmeſſermieten den glück⸗ lichen Umſtand an, daß es vom 1. April 1913 ab gänzlich ſchuldenfrei iſt. Die meiſten haben ſich zur Abſchaffung der Meſſermieten entſchloſſen, um den Gasabſatz zu fördern. Dieſe Vermu⸗ tung hat ſich auch als richtig erwieſen. In wei⸗ teren 15 Orten wird nur dann Gasmeſſermiete erhoben, wenn der Gasverbrauch im Jahre hinter einer beſtimmten Menge zurückbleibt. Einige Städte ſind noch ſo rückſtändig, daß ſie kleinere Gasmeſſer nur gegen Kauf abgeben. Die Beiſetzung des Veterinäür⸗ ruts Nobert Ulm. Heute namittag 4 Uhr fand im Krematorium die Beſtattung des am Montag nacht im 77. Le⸗ bensjahre verſchiedenen Veterinärrats Rober: Ulm ſtatt. So außergewöhnlich war die Betei⸗ ligung an der Trauerfeier, daß ſich die Halle als viel zu klein erwies, ſodaß mancher Leidtragende draußen ſtehen bleiben mußte. Außer zahlreichen perſönlichen Bekannten und Parteifreunden wa⸗ ren vor allem die Vorſtände der hieſigen militäri⸗ ſchen Vereine erſchienen. Wir bemerkten ferner die Herren Geh. Regierungsrat Clemm, Gen⸗ darmeriewachtmeiſter Faller, Bürgermeiſter Ritter, Direktor der Fuhr⸗ und Gutsverwal⸗ tung Krebs, Direktor Dr. Blum, Stadtſchul⸗ rat Dr. Sickinger, Landtagsabgeordneter König, Hofrat Behaghel, Direktor Hieronimy und Zahnarzt Müller. Zu beiden Seiten der Bahre hatten die Deputierten bon acht hieſigen Vereinen mit umflorter Fahne Aufſtellung vorderſter Reihe ſtanden die Standarden des Landwirxtſchaftlichen Bezirksvereins Mannheim und des Velozipe⸗ diſtenvereins Mannheim. Vor der mit prächtigen Kränzen reichgeſchmückten Bahre lag u. a. auch eine Kranzſpende der Stadtverwaltung mit Schleife in den ſtädtiſchen Farben. Nach einleitenden Harmoniumklängen und dem Vortrag des Trauerchores„Ueber den Sternen“ durch die Geſangsabteilung des Militärvereins Mannheim ergriff Herr Stadtpfarrer Klein das Wort zur Trauerrede, die in packender Weiſe ein Charakterbild des Verſtorbenen entwarf. Der Geiſtliche legte ſerner ſeinen tiefempfundenen, bor allem den begeiſternden Patriotismus und die tiefe Vaterlandsliebe würdigenden Ausfüh⸗ rungen das Bibelwort 1. Samuelis Kap. 17, Vers 33 zu Grund:„Dieſer iſt ein Kriegsmann von ſeiner Jugend auf“. Der Geiſtliche baute ſeine Anſprache auf folgenden vier Haupttugenden des Verblichenen auf: Dienſt⸗ und Pflichtbegriff, Vaterlands⸗ und Volksliebe, Kameradſchaftlichkeit und Leidensmut. Die Reihe der Kranzniederkegungen eröffnele ein Vertreter des Tierärzteſtandes im Namen der badiſchen und benachbarten Pfälzer Kollegen, ferner im Auftrage des Vereins der badiſchen Tierärzte, der badiſchen Tierärztekammer und des tierärztlichen Kreisvereins. Herr Landtagsabge⸗ ordneter König widmete im Namen des Na⸗ tionalliberalen Vereins dem lieben, unvergeß⸗ lichen Parteifreunde herzliche Abſchiedsworte. Herr Oberamtmann a. D. Eckard legte im Namen des Landwirtſchaftlichen Bezirksvereins Mannheim in herzlichen Worten eine Kranz⸗ ſpende nieder. Herr Direktor Dr. Blu m ſpras im Namen des Militärvereins Mannheim. Ihm folgten Vertreter des Veteranenvereins Mann⸗ heim und des Kriegervereins Mannheim. Herr Raiſch ſprach im Namen des Velozipediſten⸗ vereins Mannheim. Als die Kranzniederlegung beendet war, ſank der Sarg während ſich die Fahnen über ihn ſenk⸗ ten hingb zum Feuergrab. Die vor der Halls ſtehende Schützenabteilung des Militärvereins ſeuerte drei donnernde Salven ab. Mit dem Segen des Geiſtlichen ſchloß kurz vor 5 Uhr die tiefergreifende Trauerfeier. Von Cag zu Tag — Ein Jubiläum.§ Stuttgart, 28. Mai. In genommen. der Spitze des Stuttgarter Feuerlöſchweſens ſteht, beging heute ſeinen 60. Geburtstag. Mehr als 3000 Brände, darunter mehrere ſehr gefährliche, hat Jakoby in dieſem Zeitraum mit Erfolg be⸗ kämpft. Daneben ſteht auch das Samariterweſen unter ſeiner Leitung. — Ein ſeltſamer Betrüger. Paris, 28. Mai. Das Zuchtpolizeigericht verurteilte den aus Ga⸗ lizien ſtammenden Grafen Sobanski, der durch Fälſchung von Pfandzetteln verſchiedene Juwelenhändler um beträchtliche Geldſummen betrogen hatte, zu zwei Jahren Gefängnis und deſſen Mitſchuldige, die Prinzeſſin Puziſa. zu einem Jahre Gefängnis. Sobanski klärt, daß er die Betrügereien nicht des Geldes wegen verübt habe, ſondern weil es ihm Ver⸗ gnügen bereitet habe, die Leute hineinzulegen. Schwere Geſchützerploſion. Peters⸗ burg, 29. Mai. Auf dem Marineſchießplatz hat ſich während eines Verſuchsſchießens mit 75 Millimeter⸗Geſchützen eine Exploſion ereignet. Dabei wurde ein Obermaat getötet, ein Leut⸗ nant ſchwer und zwei Matroſen leicht verletzt. Lehte Nachrichten und L Leßte Rachrichten und Telegramme. * Worms, 29. Mai. die Nachrichten“ melden, wurde bei Gernsheim aus dem Rheine die Leiche der 19 Jahre alten Joſefa Käißler aus Üdſee bei Frankenthal gezogen, die mehrere Stichwunden aufpoies. Man ver⸗ mutet, daß die Kißler ermordet und dann in den Rhein geworfen wurde. Als Täter kommt ihr gleichaltriger Geliebter J. Finger aus Wald⸗ ſee in Betracht, der flüchtig iſt W. Truppenübungsplatz Döberitz, 29. Mai. Der heutigen Uebung vor dem Kaiſer wohnte auch der türkiſche Botſchafter Mah⸗ mud Muktar Paſcha bei. Nach der Kritik fand ein Parademarſch der 2. Garde⸗Infanterie⸗ Brigade und aller beteiligten Truppenteile ſtatt, die der Kaiſer am Haſenheiderberg abnahm. Der Kaiſer trug die Uniform des 2. Garderegiments. * Berlin, 29. Mai.(Priv.⸗Tel.) Unter dem Vorſitz des Miniſterial⸗Direktors Dr. Kirch⸗ ner wurde geſtern im Miniſterium des Innern eine Sitzung zur Bekämpfung der Ma⸗ laria abgehalten, in deren Verlaufe die Deutſche Geſellſchaft zur Bekämpfung der Ma⸗ larig gegründet wurde. Zu Mitgliedern des Zentralvorſtandes wurden u. a. gewählt: Reg.⸗ Präſident Dr. v. Meiſter(Wiesbaden), De. Heinrich v. Meiſter(Frankfurt), Exzellenz Ehr⸗ lich, Geh. Ober⸗Reg.⸗Rat Frankfurt a.., Ge⸗ heimer Juſtizrat Dr. Spahn(Frankfurt a..), Generalkonſul Krebs(Frankfurt a..), Hof⸗ rat D. Szamatolski(Frankfurt a..), Ober⸗ Reg.⸗Rat Dr. Paul Meyer und Dr. Artur Weinberg, beide ebenfalls Frankfurt a. M. W. Berlin, 29. Mai. Heute mittag traf das Prinzenpaar Ernſt Auguſt zum Beſuche beim Kaiſerpgar im neuen Palais ein. Nachmittags erfolgt die Abreiſe nach Almtal bei Gmunden. Die Fernfahrt des Luftſchiffes„Sachſen““ *Friedrichshafen, 29. Mai. Vom 9. Juni ab iſt das Luftſchiff„Sachſen“ in Baden⸗ Dos bereit und zur Verfügung des Grafen Zep⸗ pelin. Die längſt geplante Fahrt nach Wien iſt ſicher. Es iſt beabſichtigt, von Wien nach Berlin zu fliegen. Von Berlin wird ſich das Luftſchiff zur Eröffnung des Luftſchiffhafens nach Leipzig begeben, um dort vom König von Sachſen getauft zu werden. Ein Opfer der Hitze. * Wiesbaden, 29. Mai.(Priv.⸗Tel.) Bei der Rückkehr von einem Klaſſenausflug wurde heute mittag der 12 Jahre alte Schüler Karl Rehn aus der Scharuhorſtſtraße von einem Hitz⸗ ſchlag getroffen und war ſofort tot. Die deutſch⸗ſchwebiſche Vereinigung. * Berlin, 29. Mai. Anläßlich der Grün⸗ dung der deutſch⸗ſchwediſchen Ver⸗ einigung traf geſtern an die deutſche Abtei⸗ lung folgende Depeſche ein: Stockholm, 28. Mai. Schwediſche Männer und Frauen, welche heute in enthufiaſtiſcher Stimmung die ſchwediſche Abteilung der deutſch⸗ſchwediſchen Vereinigung bildeten, erfahren zu ihrer großen Genugtuung die gleichzeitige Gründung einer deutſchen Ab⸗ teilung und ſenden den deutſchen Stamm⸗ verwandten die wärmſten Grüße. Möge durch unſere Vereinigung der Austa ſtigen und materiellen Güter, der ja ſeit Ja hunderten zwiſchen beiden Ländern ſtattfand, ſich zum gegenſeitigen Wohle der beiden Völker immer reicher und fruchtbarer geſtalten. Uns Unterzeichneten iſt eine große Ehre und Freude, der Vermittler dieſer Gefühle und achtungsvoller herzlicher Freundſchaft und froher Hoffnungen zu ſein. Oskar Montelius, Vorſitzender, Sven Palme, Vise⸗Vorſitzender. Darauf iſt folgendes Antworttelegramm nach Stockholm gerichtet worden: Reichsantiquar Profeſſor Montelius, Stockholm. Die heute abend gegründete deutſche Abteilung der deutſch⸗ Wie Wormſer „5 Stabschef des Prager⸗Korps ſeit 14 Jahren zum Landesverrat, zuerſt um aus ſchweren Geld⸗ klemmen zu kommen und ſodann, um ſeine jähr⸗ lich bis 150 000 Kronen erfordernde Lebenshal⸗ tung zu beſtreiten. Zuletzt wurde dies durch Ueberwachung feſtgeſtellt und Redl durch Liſt zu einer Unterredung nach Wien gelockt. Eine Hausſuchung in Prag erbrachte die Beweiſe. Anſcheinend ließen die ihn erwartenden Offi ziere eine Browning⸗Piſtole zurück, mit der er ſich geſtern nacht erſchoß. Das Begräbnis fand ohne alle militäriſchen Ehren ſtatt. W. Wien, 29. Mai. Von anderer Seite wird zu dem Falle des Generalſtabsoberſten Al⸗ fred Red! noch gemeldet, daß Redl, der unver⸗ heiratet war, nicht mit der Eiſenbahn, ſondern mit ſeinem eigenen Automobil am Samstag abend aus Prag in Wien eintraf. Im Hotel er⸗ warteten ihn bereits 3 Offiziere, darunter Major Auditore Kunz, der aus dem Hofrichterprozeß bekannt iſt. Redl begab ſich mit den drei Offi⸗ zieren auf ſein Zimmer. Die Offiziere verließen bald darauf das Hotel. Redl hatte ſchon wäh⸗ rend der Unterredung den geladenen Revolver auf dem Tiſche liegen. Bei dem Toten wurden mehr als 3000 Kronen vorgefunden. Die Kor⸗ reſpondenz, welche er in ſeinem Koffer hatte, wurde von der Militärbehörde beſchlagnahmt. Geſtern nachmittag fand das Leichenbegängnis Redls ſtatt. Die Stunde desſelben wurde ge⸗ heim gehalten. Beſonders auffallend war der Umſtand, daß dem Leichenbegängnis keine offi⸗ ziellen Perſönlichkeiten anwohnten. Kurz vor 1 Uhr brachten zwei Männer den Sarg mit dem Leichnam des Offiziers in die Kapelle des Gar⸗ niſonſpitals. Es folgte nur die einfache Einſegnung, wor⸗ auf der Sarg in einen einfachen Leichenwagen gehoben wurde. Während dieſes Vorgangs durfte niemand den Leichenhof betreten. Die Brüder und ſonſtigen Anverwandten Redls be⸗ ſtiegen hierauf den wartenden Wagen. Dann wurde das Tor geöffnet und der Leichenwagen ſetzte ſich in Bewegung. Einige Kränze von dem Toten naheſtehenden Perſönlichkeiten deckten den Leichenwagen. Militäriſcher Kondukt war nicht zugegen. Wie verlautet, wurde Redl bei allen Spionageprozeſſen in der letzten Zeit als Ex⸗ perte zugezogen. Der Wehrbetrag in der Budgetkommiſſton. Berlin, 29. Mai. Die Budgetkommiſſion des Reichstages be⸗ gann heute die 1. Leſung des Wehrbeitrages. Der Berichterſtatter Graf Weſtarp erklärte es als zweckmäßig, zunächſt die ganze Beratung ausſchließlich auf den Wehrbeitrag als einmalige Vermögenserfaſſung zu richten und alle Gedan⸗ ken einer dauernden Erfaſſung des Vermögens bis auf die 2. Leſung zurückzuſtellen, wo man die ganze Beſitzſteuer beſſer überſehen könne. Der Berichterſtatter ſchlägt weiter vor, die generellen Beſtimmungen, z. B. Fragen, wie die Steuer⸗ pflicht der Bundesfürſten, die tote Hand, die Be⸗ rechnung des gemeinen Wertes und andere, zu⸗ nächſt zurückzuſtellen, da man ſpäter noch ge⸗ nügend Gelegenheit zum Beſprechen habe Wenn man das Einkommen ſubſidiär berückſichtige, könne man natürlich mit der Grenze beim Ver⸗ mögen hinaufgehen. Er hält dieſen Weg für den richtigen, auch das Einkommen als Maßſtab zu wählen. Dem Gedanken der Staffelung, der eine Mehrheit zu finden ſcheine, ſtimme ſeine Partei zu. Die Berückſichtigung des Einkommens über 50000 Mk. ſei in der Oefſentlichkeit mit Eifer aufgenommen worden und auch ſeine Partei ſei damit einverſtanden. Die Regierungsvorlage wolle das Einkommen nur ſubſidiär berückſich⸗ tigen, ſofern ſie bei 50 000 Mk. eine Mindeſt⸗ ſteuer feſtlege“ Der Antrag des Zentrums da⸗ gegen wolle das Einkommen kumulativ berück⸗ ſichtigen, allerdings nur das unfundierte Ein⸗ kommen. Wird das Einkommen nur aushilfs⸗ weiſe herangezogen, ſo würde natürlich das un⸗ fundierte Einkomnien ſtärker betroffen werden. Der Schatzſekretär führt aus, es ſeien urſprünglich ziemlich ſchwere Bedenken zu über⸗ winden geweſen, teils allgemeiner Art, teils mit Rückſicht auf die Bundesſtaaten, teils auf die Steuerzahler. Man habe es ſtets zu vermeiden geſucht, in die Finanzen der Bundesſtagten ein⸗ zugreifen. Man habe geglaubt, dieſe Bedenken zurückſtellen zu können, wenn an dem Charakter des„einmaligen“ Beitrags feſtgehalten wird. Man habe ſchon von einer Vermögenskonfis⸗ kation geſprochen. Dies ſei durchaus unberech⸗ tigt. Allerdings gebe er zu, daß eine hohe Steuer vom Vermögen bei häufiger Wieder⸗ ſchwediſchen Vereinigung ſendet in herzlicher Er⸗ widerung der ſoeben kundgewordenen freund⸗ lichen Begrüßung den ſchwediſchen Schweſtern zum glückverheißenden Anfang ge⸗ meinſamer Arb eit die wärmſten Wünſche. Möge das vereinte Wirken ſo vieler erleſener Männer und Frauen aus den beiden Ländern und ſtammverwandten Völkern diesſeits und jenſeits der Oſtſee auf allen Gebieten des“ gei⸗ ſtigen und wirtſchaftlichen Lebens reiche und ſchöne Früchte tragen. Im Auftrage: Reicke, Bürgermeiſter. Das Ende des Spions. W. Wien, 29. Mai. Der geſtern beerdigte Generalſtabs⸗Oberſt Redl iſt tatſächlich, wie jetzt nicht mehr beſtritten wird, der Spio nage zug unſten Rußlands überführt Bankdirektor Jakoby, der ſeit 22 Jahren an worden. Er mißbrauchte ſeine Stellung als holung den Charakter einer Konfiskation be⸗ kommen könnte. Dies allein erklärte, daß man an dem Charakter der einmaligen Abgabe ſtreng feſtgehalten habe. Selbſtverſtändlich ſei das Ge⸗ ſetz an ſich veränderlich. Er möchte aber doch bitten, ſich möglichſt wenig weit von der Re⸗ gierungsvorlage zu entfernen. Er könne aber erklären, daß die Regierung den Abänderungs⸗ anträgen und Wünſchen ſoweit wie möglich ent⸗ gegenkommen wolle. Denn das Geſetz ſei nakür⸗ lich zwar nicht das ſchwierigſte, wohl aber das gewichtigſte und man lege Wert auf ſein baldiges Zuſtandekommen. Ein ſozialdemokratiſcher Ver⸗ treter erklärt, ſeine Partei ſtimme im Grunprin⸗ zip dieſer Steuer zu Selbſtverſtändlich halte ſie aber die prinzipielle Ablehnung tei wünſche 5 Prozent und halte dies nicht für zu hoch. Er betone jedoch noch einmal ausdrück⸗ lich, daß die Sätze der ſozialdemokratiſchen An⸗ träge verändert werden könnten. Der Vertreter des Zentrums erklärt, er wolle ſich natürlich auch nicht endgültig feſtlegen. Es handle ſich auch bei ſeiner Partei nur um Vorſchläge. Auf der anderen Seite hält er die Herabſetzung der unteren Ein⸗ kommengrenze auf 10 000 Mk. oder lieber noch auf 5000 Mark für richtig. Die Skala ſeiner Anträge ergebe mit Sicherheit die Milliarde und das ſei doch entſcheidend für die ganze Art der Staffelung. Der nationalliberale Vertreter er⸗ klärt, es ſei nicht richtig, ohne Not allzu hoch, in den Sätzen zu gehen. Man dürfe das mobile Kapital nicht mit Gewalt aus dem Lande trei⸗ ben. Seine Partei ſehe das Geſetz natürlich als ein einmaliges an und ſei dann die detaillierte Heranziehung des Einkommens ausſchlaggebend. Dies ſei der ſchwächſte Punkt des Zentrums⸗ antrages. Der volksparteiliche Vertretev erklärt ebenfalls die Zuſtimmung ſeiner Partet zu dem Grundgedanken. Seine Partei halte den Prozentſatz für richtiger, als die Klaſſeneintei⸗ lung des nationalliberalen Antrages. Ein Her⸗ untergehen unter 10 000 Mk. beim Einkommen ſei bedenklich. 5 Der Schatzſekretär hält eine genaue Ertragsberechnung für unmöglich. Der Ertrag aus dem Einkommen werde ſehr viel niedriger ſein, als die Kommiſſion erwarte und zwar würde er nach den Anträgen der Parteien zwi⸗ ſchen 20—40 Mill. Mk. ergeben. Vorläufig ſchätze er ſo: Antrag Erzberger 725 Mill. Mk., dazu Aktiengeſellſchaften etwa 75 Mill. Mk. und Einkommen 20 Mill. Mz., alſo 820 Mil⸗ lionen Mark Geſamtertrag; Antrag Fiſchbeck (Volksp.) 750 Mill. Mk, nationalliberaler An⸗ trag 675 Mill. Mk, für den ſozialdemokratiſchen Antrag fehlen noch die Berechnungen. Er möchte noch darauf hinweiſen, daß man ſich hüten müſſen, einen zu geringen Ertrag herauszu⸗ bekommen, damit der Wehrbeitrag wirklich eine einmalige bleiben könne. Der Berichterſtatter regt an, zur Prüfung der Rentabilität der Berechnungen eine Subkommiſſion zu ernennen. Die Sozialdemokratie erklärt, ſie habe mit anderen Parteien die Abſicht, min⸗ deſtens 1000 Millionen Mk. aus dem Wehrbei⸗ trag herauszuziehen. Ein Volksparteiler glaubt, daß der Deklarationszwang weſentlich höhere Ergebniſſe bringen dürfte. Er hält an der unteren Grenze von 30 000 Mk. feſt, weil anderenfalls die Steuerhinterziehungen außerordentlich erleichtert würden. Bei der Staffelung müſſe man mög⸗ lichſt darauf ſehen, daß leine großen Sprünge entſtehen. Ein hebt die Vorzüge Vermögens hervor. 55 Im Laufe des Tages ſoll eine Beſpre⸗ chung von Vertretern jeder Frak⸗ tion ſtattfinden zuſammen mit dem Schaz⸗ ſekretär, um den Verſuch einer Verſtän⸗ digung über die Ska'la zu machen Nächſte Sitzung Freitag 10 Ubr. Deukſcher Neichatag. Aus den Kommiſſionen. JBerlin, 29. Mai.(Von unſ. Berl. Bur.) Die Kommiſſion für das Geſetzüber die Jugendgerichte begann heute die 2. Leſung. Es wurde ein Antraag des um die Geſtaltung dieſes Geſetzes beſonders verdienten Abg van Calcker vorgelegt, der ſich im we⸗ ſentlichen auf den Standpunkt der Beſchlüſſe der 1. Leſung ſtellt. In der Ausſprache wurde ins⸗ beſondere die Frage der Zuſammen⸗ ſetzung der Jugendgerichte beſpro⸗ chen. Im Hinblick auf die Beiziehung der Volksſchullehrer zu den Jugend⸗ gerichten gab ein nationalliberales Mitglied die Erklärung ab, daß ſeine Freunde auch deren Beiziehung zum Schöffendienſte über die Grenze des Jugendgeſetzes hinaus wünſchen und deshalb danach ſtreben werden, bei einer zu erwartenden Abänderung des Ge⸗ richtsverfaſſungsgeſetzes, die grundſätz⸗ liche Beiziehung der Volksſchul⸗ lehrer zzumallgemeinen Schöffen dienſte durchzuſetzen. Die Verhandlungen wurden beim§ 2 des Ge⸗ ſetzes abgebrochen und werden morgen fortge⸗ ſetzt. Der Balkankrieg. Verlängerung des Waffenſtillſtandes zwiſchen Bulgarien und der Türkei. * Konſtantinopel, 29. Mai. Wie ver⸗ nationalliberales Mitglied einer Klaſſeneinteilung des lautet, iſt der Waffenſtillſtand zwiſchen der Tür⸗ kei und Bulgarien auf unbeſtimmte Zeit ver⸗ längert worden. Der Streit im Balkanbund. * Sofia, 29. Mai. Die Erklärungen Pa⸗ fäitſchs haben allgemein einen peinlichen Eindruck hervorgerufen, Die amtlichen Kreiſe zeigen ſich jedoch gefaßt und meinen, daß die Ausführungen Paſitſchs letzte Wort in der bulgariſch⸗ſerbiſchen Frage bedeuten. Die Antwort auf die jüngſte amtliche Erklärung des hieſigen ſerbiſchen Geſandten dürfte erſt nach der für Samstag geplanten Begegnung zwiſchen den beiden Miniſterpräſt⸗ noch nicht das der Wehrvorlage aufrecht. Seine Par⸗ denten erfolgen. Aeee nrgecbuhe. ee 6. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Donnerstag, 29. Mai 1913 Landwirtschaft. Die Kolonialausstellung auf der Straßburger Ausstellung. koloniale Abteilung Deutschen Land- Auch die diesjährige der Wanderausstellung der Wirtschafts-Gesellschaft ist von der Deutschen Kolonialg schaft aufs sorgfältigste vorbe- reitet. In eingehender Weise geben eine Reihe graphischer Tafeln Auskunft über alle ein- schlägigen Verhältnisse. Die Ausstellung cha rakteristischer Futterbüsche und Futte aus verschiedenen Gebieten Deutsch-Südwest⸗ afrikas mit Angabe ihrer Häufigkeit und des Ergebnisses ihrer chemischen Analyse hat das Hamburgische Kolonialinstitut übernommen. Diese Zusammenstellung, die 1910 in Hamburg graßes Interesse erweckte, ist geeignet. dem Besucher Aufschl uß zu geben über die Eigen- art der südwestafrikanis chen Weide. Von den Sammelausstellungen sei zu nächst hinge- wiesen auf den Sisalhanf, dessen Kultur be— kanntlich in Ostafrika einen so Srobßen Auf- schwung genommen 13 1 Die besten der aus- gestellten salhanfproben werden von der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft prämi⸗ jert werden. In der anschließenden Baumwoll- ausstellung findet man die verschiedenen Baumwollproben unserer Kolonien und zum Vergleich solche anderer Länder. Den Oel- früchten, dem Kautschuck, Kakao und Kaffee wird ebenfalls ein ihrer Bedeutung entsprechen- der Platz eingeräumt. Als letztes Produkt muß noch das jüngste Kind unserer kolonialen Er- zeugnisse, der Deckblattabak aus Kamerun er- Wwähnt werden. Im rauen zu dem schlieb- lichen Erfolg der Tabakkultur in unseren Kolo- nien hatte der Bremer Kolonialfreund E. K. Oldemeyer der Deutschen Kolonialgesellschaft einen Preis in Höh e von 6000 Mark zur Ver- kügung gestellt für die ersten 100 Zentner eines in deutschen Schutzgebieten gebauten Tabaks, der sich als brauchbares Deckmaterial erwies, Dieser Preis würde dem Kameruner Pflanzer C. Räthke zuerkannt. Proben dieses preisge- kKrönten Tabaks sowie der zweiten und der diesjährigen Ernte sind ausgestellt. ——— Volkswirtschaft. Mannheimer Versicherungs-Gesellschaft Mannheim. Die Fassung des die Kapitalserhöhung die- ses Instituts assimilierten Continen- talen-Versicherungsgesellschaft in Mannheim petreffende Communiqué hat in Aktionärkreisen Anlaß zu Migverständnissen über die Modali- täten der Begebung gegeben, insofern, als das Xommuniqdué die Kurse nicht nannte, zu denen die neuen 3 Millionen Mark„Mannheimer“' und 500 000 M. Continentalen-Aktien von der die TPransaktion durchführenden Rheinischen Cre- ditbank übernommen werden. Wie die Frkf. Ztg. erfährt, bezahlt die Rheinische Creditbank die 3 Millionen Mannheimer neuen Aktien mit 380 M. Sie bietet sie den Aktionären im Ver- hältnis von einer neuen auf 6 alte Aktien zu 750 M. an und hat aus der Marge von 200 M. Samtliche Kosten der Transaktion ferner die schon bekannte Leistung von 400 0 M. für den Organisationsfond der„Mannheimer“ zu decken. Von der Continentalen übernimmt die Rheinische Creditbank die neuen 300 oο Mark zu 300 M. und bietet sie ebenfalls im Verhält- nis von 1 auf 6 zu 700., unter Leistung von 100 000 M. Organisations- und Kostendeckung An. —— Drollende Konkurrenz für das deutsche Kali. Man schreibt der„Deutschen Orient-Korres- pondenz aus Stockholm: Es liegen jetzt nähere Angaben über das Verfahren zur Her- stellung von Kali aus dem gewö öhnlichen Feld- spat vor, für das ein schwedischer Ingenieur vor einigen Monaten ein Patent erworben hat, Anfangs wurde bezweifelt, daß die Herstellung von Kali aus dem Feldspat zu Preisen mög- lich sei, die einen Wettbewerb mit dem deut- schen Kali zulieben. Nach den neuesten An- gaben muß man aber doch mit der Möglichkeit rechnen, daß dem deutschen Kalimonopol in Schweden eine ernste Konkurrenz droht. Es gibt bekanntlich in Schweden ungeheure wie der Mengen von Kalifeldspat; wenn sich das Ver- Fahren daher als lohnend erweist, so sind die Rohstoffe dafür nahezu unbegrenzt. Für die Versuche des Erfinders ist ein besonderes elek- trisches Schmelzwerk errichtet. Der Schmelz- prozeß geht in einem elektrischen Ofen vor, in dem sich außer dem Kalifeldspat auch Kohlen Uticl Eisen befinden,. Die Kohle zieht Kiesel aus der Kieselsäure und vereint sich mit dem Eisen zu Kieseleisen. Man erhält auf diese Weise zwei Produkte, Schlacken, welche Kali in auflösbarer Form enthalten, und Kieseleisen, das in großem Umfang in Stahlwerken und Gießereien verwendet wird. Die bisherigen Versuche haben ergeben, daß man tatsächlich aus den schwedischen Bergarten eine Art Kali herstellen kann, das von Erdsäuren leicht auf⸗ gelöst und von den Pflanzen ohne weiteres auf⸗ gesogen wird. Es handelt sich also um einen Wertvollen Kalidünger, der überdies chlorfrei ist, sodaß er auch den Kartoffelpflanzen zu- träglich ist. Andererseits entzieht der ge⸗ wonnene Kalidünger dem Erdreich keinen Kalk. Der Chef der geologischen Unter⸗ suchungen Schwedens hat aus Anlaß der Er- kindung Ermittelungen über das reichhaltigste Vorkemmen von Kalifeldspat angestellt und Aabei das Vorhandensein außerordentlich Sros- ser Menge konstatiert. In beteiligten Kreisen betrachtet man das in Angriff genommene Problem, aus dem FEeldspat in Wirtschaftlich ſobnender Weise Kali zu gewinnen, als eine fer wichtigsten volkswirtschaftlichen Fragen les Landes. Indessen ist die Entscheidung Züber die Rentabilitat des Verfahrens tatssch- lich noch nicht gefallen. —— n. Mannheimer Produktenbörse. Unter dem Einflusse des für die Vegetation außerordent- lich günstigen Wetters, verkehrte der heutige Markt wieder in recht ruhiger Faltuns. B und Kursmel- len Märkten, ie hlgeschäft zur Zeit zu dem schw achen Auch die schwächeren dungen von den übers der Umstand, daßg das recht darnieder liegt, tru Verlauf bei. Die Abschl je getätigt wur⸗ den, beschränkten sich auf Deckungen des not- wendigsten Bedarf Die Notierungen im hiesi- gen offiziellen Kursblatte haben eine Aende- rung nicht erfahren. Vom Ausland werden angeboten die Tonne gegen Kasse olf. Botterdam: Weizen Laplata-Bahla-Blanca oder Barletta-Russo 78 Kg. per prompt M. 168.-—4168.50, dito ungarische Aussaat 79 Kg. per prompt M. 170.—170 50, dito ungarische Santa fe 80 Kg. per Febr.-März f. 000. 000.—, dito blauspltzig 78 Kg., per Jan.-Febr, zu M. 000.00—000.—, Kansas ii per prompt H. 167..—167.50, Redwinter per Jull-August N. 161.50—162.—, MHanftoba Mr. 2 p. prompt M. 169.50—170.— dito Nr. 3 per prompt M. 164.50—.165.—, Ulka 9 Pud 30-35 prompt M. 169.——169.50, Uika 10 Pud prompt M. 000..——000.00, Azima 9 Pud 30-35 schwimm. SOW N. 171171.50, Rumänfer 78.79 Kg. p. prompt N. 171.171.50, alto 3% blaufrel prompt.——, Rumänler 79-80 Kg. 3% blau- frel M.—.—, dito per prompt M. 000.00—000.—, Rorddeutscher 76/%7 Kg. wWiegend p. Nov.-Dez. Versohlffung M. 000.—900.09. Hoggen, vusslsoher, 9 Pud 10-15 per prompt N. 122.50.—123. dlto 9 Pud 15- 7 5 prompt M. 123.50—124.—, dito 9 pud 30- 31 per prompt—000.00, norddeutsch. 71 72 Kg, per prompt M. 124.——124.50. derste russ. 58-59 Kg. per prompt M. 121.50—122.50, alto 58-59 Kg, per Aug.⸗Sept. M. 119.50.—1 rumän. 59-60 ch, per .00—000.—, Donau 60/61 Kg., per prompt A. 123.— is 50. Mals la Flata, gelb rye terms schwimmend f. 109.50.10.—, p. Iuni-Jull M. 109.——109.50. Donau Galatz Foxaanlan Hal-un! N. 110.—110.50, Odesss per prompt M. 000.00—000, Novorissik p. prompt M. 000.——000.00. Mixed per prompt H. 000.00—000.—. Hafer, Petersburger, 46-47 Kg. per Mal-Junl M. 127.——127.50 dito 47.40 Kg. per Mal-lunl H. 128.——129.50, Donau 46-47 Kg. per Novemb, M. 000. 000.—, dito 50-51 Kg. per junl N. 000.— —000.—. aAmerlkaner Ollpged welss 38 Pfd. per el-lun. 000.—600.00. La Plata 46-47 Kg. p prompt H. 119.——119.50. KHonkurse. Bretten. Gastwirt Albert Luise geb. Kern in Gochsheim. K. Rechtsagent Knöpfel, Bretten. A. I. Juli 1913. Pr. 1II. Juli. Lahr. Seiler Jakob, Stickerad in Lahr. K. Rechtsanwalt Rubin, Lahr. A. 14. Juni 1913. Pr. 24. Juni. —— Telegraphisehe Handelsberlente Pforzheimer Bankverein.-., Pforzheim. Pforzheim, 29. Mai. In der heutigen Generalvers ammlung wurden die Anträge der Verwaltung auf Verteilung von 8 Prozent Divi- dende einstimmig genehmigt. Ein Stuttgarter Aktionäar fragte nach dem Verhältnis der In- dustriebank G. m. b. H. zum Pforzheimer Bankverein und nach dem Stand der Beteili⸗ gung beim Konkurs A. Müller in Baden- Baden. Direktor Hermann gab dahin Auskunft, daß die Industriebank nur Buchforderungen der eigenen Kundschaft des Bankvereins wie der Banke- Commandite Fuld u. Co. diskontierèe und sonst keine Transaktionen mache. Das Er- gebnis sei befriedigend und die Industriebank leiste zur Kontrolle der Kundschaft gute Dienste. Ueber den Verlust in Baden-Baden seien zurzeit Mitteilungen nicht tunlich, da Auch Wuwe, noch Verhandlungen mit dem Konkursver- walter im Gange seien. Derselbe Aktionäar wünscht noch, daß der Geschäftsabschluß früher bekannt gemacht und die Generalver- sammlung künftig im Februar mindestens aber im März abgehalten werde. Was Großbanken mit verzweigten Filialen und Depositenkassen möglich sei, müsse doch eine kleine Provinz- bank fertig bringen. Aufsichtsrat und Vorstand versprachen It. Frkf. Ztg., den Wunsch des Ak⸗ tionärs in Erwägung zu ziehen. Von der Reichsbank. Berlin, 29. Mai. Die Ansprüche an die Reichsbank waren in den letzten Tagen ge⸗ ringer als im Vorjahre, sodaß It. Frkf. Ztg. der Status der Bank etwas kräftiger ist. Urteil im Niedermodauer Bankkrach. Darmstadt, 29. Mai. In dem Prozeß wegen des Niedermodauer Bankkrachs bean- tragte der Staatsanwalt nach einem mehr⸗ stündigen Plädoyer heute gegen den Kommer- zienrat Direktor der Landwirtschaftlichen Ge- nossenschaftsbank Ihrig wegen zweier Bi- lanzfälschungen, eines Betruges und einer Begünstigung eine Gesamtstrafe von einem Jahr Gefängnis und 3000 Mark Geld- strafe. Vom Walzdrahtverband. r. Düsseldo r f, 29. Mai.(Priv.-Tel. des Mannh. Gen.-Anz.) Die auf den 30. Mai einbe- rufene Mitgliederversammlung ist auf den 31. ds. Mts. nach Berlin verlegt worden, weil vor⸗ her noch Kommissionsverhandlungen statt- kinden. Nach unseren Informationen ist kaum in der nächsten Mitgliederversammlung mit einem positiven Beschluß über das einjährige Provisorium zu rechnen, da noch viel Schwie⸗ rigkeiten zu beseitigen sind. Vom deutschen Schiffsbaustahlkontor. . Es s e n, 29. Mai.(Priv.-Tel, des Mannh. Gen.-Anz.) Die Bemühungen der dem Kontor nicht angehörenden Gelsenkirchener Berg- werksgesellschaft zur Unterbringung ihrer neu aufgenommenen Schiffsbaustahl Erzeugnisse haben dazu geführt, daß Preisunter⸗ bietungen eingetreten sind, die bei Neuab- schlüssen nicht ohne Einfluß blieben. Das Kontor hat bekanntlich noch bis Jahresschluß genügend Aufträge vorliegen, muß aber bei Neuaufträgen dem Preissturz Folge leisten. Vom Stahlwerksverband. Berlin 29. Mai. Der in Leipzig tagende Stahlwerksverband lieg, wie die Frkf. Ztg. mel- det, die Halbzeug- und Prägerpreise für das Quartal im Inland unverändert. Die Aus fuhrvergütung für Halbzeug wurde um 5 Mark erhöht. Lübeck-Büchener Eisenbahn. Lübeck, 29. Mai. In der Generalversamm- lung der Lübeck-Büchener Eisenbahn beanz tragte ein Aktionär die Erhöhung der Divi⸗ dende auf 84 Prozent. Dieser Antrag wurde aber abgelehnt, weil eine wahrscheinlich bald vorzunchmende Kapitalserhöhung einen größe: ren Gewinnvortrag wünschenswert erscheinen lägt. Die Dividende wurde It. Frkf. Ztg. auf wieder 8% Prozent festgesetzt. In den Aus- schuß Wurden neugewählt die Herren von Gwinner und von Simson-Berlin. Ungarische 4½proz. Staats-Rentenanleihe von 1912. Budapest, 29. Mai. Wie die Frkf. Ztg. erfährt, ist das Geschäft nunmehr abgerechnet; es schlieht mit einem Nettonutzen von.82 pCt. Petersburg. 29. Mai. Die Verwaltung der russischen Südostbahn beschloß It. Frkf. Ztg. die Dividende für 1912 auf 16,41 Rubel(i. V. 16.32 Rubel) festzusetzen. Canada-Pacificbahn. Wien, 29. Mai. Die Canad höht It. Frkf Ztg. den Uebe Canada von fos auf 140 Kr., 0 dererandrang so groß sei, mehr abgehen Könnten. War Vorauszu- sehen infolge d 8 W. Ne WW O 1 Kk,. Eisenbahn- inister von Canada be 15 640 oo00 Lire Subve Northern und 2 109 120 Lire für 0 Trunk-Bahn.— Das Journal of Commerce be- richtet von einer Zunahme des Baum- Wollareals um.,8 Prozent. Den Zustand der Pflanze bewertet das Blatt mit 80.5 Proz. Vor einem Jahre war die Pflanze mit 70.9, vor 2 Jahren mit 83.8 Punkten geschätzt worden. Die Saison ment nadian sei um 2 Wochen zu spät, die Pflanze aber insektenlos. Von der Frankfurter Börſe. 8 Frankfurt, 29. Mai. Vom 30. an werden nottert: die Aktien der Chemiſchen Fabrik vormals Weiler ter Meer exkl. Div.⸗Kup. 24(12 Proz.]); 2. die Aktien der Grazer Tramway⸗Gef. exkl. Div.⸗Kup. Nr. 25(11 Proz.]); 3. die Genußſcheine der Grazer Tramway⸗Geſ. exkl. Div.⸗Kup. Nr. 24(28 Kronen). Geſchäftsbericht vom Stahlwerksverband. *Leipzig, 29. Mai. In der heutigen Haupt⸗ berſammlung des Stahlwerksverbandes wurde über das Geſchäftsjahr mitgeteilt: Der Halbzeug⸗ markt zeige infolge der Ungewißheit der weiteren Geſtaltung des Internat. Eiſenmarktes auch im In⸗ land nicht ganz die bisherige Anſpannung. Die Verbraucher halten unter dem Druck der auf dem Weltmarkt gefallenen Preiſe zurück und der Anruf iſt weniger befriedigend als ſeither. Das Gleiche gilt vom Ausland, wo ſeitens der belgiſchen und der franzöſiſchen Märkte Preisreduktionen erfolgen. In ſchwerem Oberbaumaterial liegt das Ge⸗ ſchäft nach wie vor günſtig und der anfangs Mai vor⸗ liegende Auftragsbeſtand übertrifft den des Vor⸗ jahres um nahezu 400 000 Tonnen. Von deu Würt⸗ tembergiſchen Staatsbahnen iſt ein n een bedarf des Etatsjahres 1913 eingegangen. Die Preußiſchen Staatsbahnen haben einen Teil des uptbedarfes in Schienen und Schwellen für das Etatsjahr 1914 bedeutend höher als im Vorjahre aufgegeben, ebenſo wurden von der Verwaltung der Reichseiſenbahn der Bedarf für das Etatsjahr 1914 aufgegeben, der den des Vorfahres ebenfalls übertrifft. Der Aus⸗ landspreis iſt befriedigend. Eine weitere Anzahl zum Teil ebenfalls umfangreicher Geſchäfte wurde hereingebracht. Auch die Ausſichten für die Zukunft können als günſtig angef ſehen werden. In Grubenſchienen war der Abruf für die getätigten Abſchlüſſe bef riedigend. Im Ausland herrſchte infolge des Rückganges auf dem belgiſchen Eiſenmarkt ein ſtarker Wettbewerb der belgiſchen Werke. In R illenſ chienen iſt die Lage ſowohl im Inlande wie im Auslande nach wie vor ſehr günſtig. Der Verkauf für das dritte Quartal wurde heute zu den bisherigen Preiſen und Bedingungen freigegeben. Vom Ausland war der Auftragseingang befriedigend, außerdem wurde beſchloſſen, daß der Stahlwerksverband ſich an der Ausſtellung in San Franecisko nicht beteiligt. Die nächſte Hauptver⸗ ſammlung findet am 26. Juni in Düſſeldorf ſtatt. ———— Mannhelmer Effektenbörgs. Geſchäft war heute nur in Zellſtoffabrik Wald⸗ hof⸗Aktien zu 230 Proz. Ferner gefragt: Karlsruher ſtähmaſchinenfabrik Haid u. Neu⸗Aktien zu 325 Proz. (+ 2 Proz.) —— Telegraphlsehe Börsenberlehts. *Fraukfurt, 29. Mai.(Fondsbörſe). Das Geſchäft an der heutigen Börſe war recht ſtill, die vorübergehende Belebung, welche ſich auf einzelnen Gebieten zeigte, war ſchnell verflogen. Es lagen zwar verhältnismäßig gute politiſche Nachrichten vor, die Anlaß zu lebhafterer Geſchäftstätigkeit hätten geben können. Der Sorge des Geldmarktes iſt man ent⸗ hoben. Der Ultimo iſt vorübergegangen und hat ge⸗ zeigt, daß der hieſige Markt ſich bei Zeiten gut ver⸗ ſorgt hat. Ein lebhaftes Geſchäft war allerdings nur vorübergehend zu bemerken. Auf dem Montan⸗ markte zeigte ſich im Anſchluß auf die günſtigen Er⸗ wartungen des Jahresabſchluſſes der burger eine lebhaftere Tätigkeit. Die Lage a fäliſchen Eiſenmarkt wird zwar durch den Rückgang der belgiſchen iſe beeinflußt, ließ aber auf dem Mon⸗ tanmarkte keine Verſtimmung zurück. Die Speku⸗ lation ſchritt zu Käufen. Luxemburger gewannen 1 Proz. Phönix, Gelſenkirchen und Bochumer ruhig aber feſt. In heimiſchen Banken war die Kurs⸗ bewegung gering. Bei mäßiger Kurserhöhung ſind D nd Berliner Handelsgeſellſchaft zu er⸗ ig Beachtung fanden Mittelbanken. sportwerten bewirkte die weitere Ermat⸗ Shares der Kanadabahn an der geſtrigen Newyorker Börſe ein ſtärkeres Angebot. Kanada im freien Verkehr 229½, Baltimore und Pennſyl⸗ vania ſchwächer. zombarden behauptet. Elektro⸗ papiere eichmößig Deutſch⸗Ueberſee traten durch Feſtigkeit hervor. Auch Bergmann, Schuckert und Edi ſeſt. Am Faena der Dividenden⸗ werte zeigte ſich befeſtigte Tendenz. Chemiſche Aktien gut behauptet, vereinzelt höher. Baugeſellſchaft Wayß u. Freytag notierten 133,20 exkl. Diy.⸗Kup. (10 Proz.). Internatl. Bau⸗Geſ. 204, ebenſo Priori⸗ tätsaktien dieſer Geſellſchaft 204, exkl. Div.⸗Kup. Halbzeugpre 1 Tr ang tung der (12 Proz.). ugsrecht auf Pennſylvania 0,62½ bez., auf nenfabrik Mönus 28 bez. Der Rentenmarkt zeigte bei großer Geſchäftsſtille nur geringe Veränderung. Später wurde der Geſchäfts⸗ verkehr etwas belebter. Bochumer bis 217½, Deutſch⸗Ueberſee 176½ bez. An der Nachbörſe feſt auf Rückkäufe. Es notierten: Kredit 197886, Dis⸗ konto 5, Staatsbahn 158, Lombarden 27786, Lloyd 124%4— 6, Bochumer 216.50—217.50, Phönix 2005,, Deutſch⸗Ueberſee 1751—176¼., Harpener 192—198. Berlin, 29. Mai.(Fondsbörſe). Da die Ultimoli ation beendet iſt, und die Unterzeich⸗ nung der Vorfriedensve e bald zu erwar⸗ ten ſein dürfte, war die Börſe bei Beginn entſchicden freun idlicher disponiert. Die Spekulation nahm Rückkäufe und Deckungen vor, ſo daß Kursbeſſe⸗ rungen in Mehrzahl waren. Der matte Verlauf der Newyorker Börſe im Zuſammenhang mit den Zahlungsverlegenheiten der San Franeisco⸗Bahn machte hier wenig Eindruck und nur in Kanada ſetz⸗ enſich die ſchon geſtern bemerkbar geweſenen Ab⸗ gaben in großem Umfange fort, da ſich die Speku⸗ lation über den erſtmaligen Rückgang in den Ein⸗ nahmen für den 1 nat April recht verſtimmt zeigte. Am Schiffahrtsaktienmarkte zeigte ſich von Beginn an eine recht feſte Haltung. Dieſe war darauf zu⸗ rückzuführen, daß man von der Erhöhung der Zw endeckspreiſe für die Dampferlinte Trieſt⸗ Kanada der Canadian Pacifie die Beendigung des Ratenkampfes mit dem norbdatlantiſchen Schiffahrts⸗ pobl erwartet. Weiterhin regten die günſtigen Ernte⸗ ausſichten in der Welt an, in der Hoffnung, daß die Frachtraten hiervon nach oben günſtig beeinflußt werden würden. Lloyd⸗Aktien gewannen ca. 1 Proz. Mit kleineren Gewinnen folgten die übrigen gleich⸗ artigen Werte. Etwas niedriger ſtellten ſich Har⸗ pener, Aumetz Friede und Phönix, wogegen die anderen Werte leicht nach oben tendierten u. Hohen⸗ lohe ſogar auf Deckungen 3 Proz. gewannen. Eine feſte Haltung bekundete der Elektrpaktienmarkt, Schuckert und Ediſon bevorzugt waren. Auf den 1 Gebieten waren entſprechend der Geſchäfts⸗ tille, die Kursveränderungen nur unbedeutend. Nach weiteren leichten Senkungen des Kursniveaus in Rückwirkung des Rückganges der Kanada⸗Aktien ſetzte eine feſte Grundſtimmung wieder von neuem durch, ſo daß ſich von Montanaktien namentlich Phönix, Luxemburger und Gelſenkirchen höher ſtell⸗ ten und auch Harpener ihre Anfangseinbuße vol zurückgewinnen konnten. Tägliches Geld 3 Proz. für Nachzügler 575 Proz. erlin, 29. Mati.(Produktenbörſeſ. Der verkehrte infolge großer Andienungen für den laufeuden Monat, welcher ca. 3 verlor, ſchwächeres Amerika ſowie geringeres Exportgeſchäft in abgeſchwächter Haltung. Für Roggen war die Tendenz infolge erneuter Trockenheit befeſtigt. Hafer war behauptet; nur Maitermin lag ſchwächer und büßte 3½ ¼ Mais ſchön. Weizen notierte bis 1 4 Rüb5l lagen träge. ein. niedriger. und Wetter: 1 Für Politik: Dr. Fritz Goldenhaum; für Kunst Feuilleton: Julnts Wilte; für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Nichard Schönlelder; kür velsuirtbehaf ud Fghert.n aakt lelt dur den löserenteif u. Centlicee Fris, lors Druck und Verlag des Dr. II. Haas'schen G m. db. H. Direktor 0 e 0 aae— Deutſch⸗Suxem⸗ gewingt 0 die Qualitats- Oigarette 10 La —5 O 4, 8/9 Reichhaltiges Lager in Iustallations- und Betriebs-Materialien für elektr. Starkstrom-Anlagen. Stotz& Qie. Elektr.-Ges. m. b. H. Telephon 662, 980 u. 2032 Haupt-Vertretung der Osram-Lampe. * — Hellhr. Chen Bad. An Obem. Chom.] Verein Vereln Mester * Bra Badlso Durl. He Elohba Br. Gan Klelnle Homb.& Imster zelglen lalſen Deok Longon Donnerstag, 29. Mai 1913. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). 7. Seite. Maunheimer Effekten-Börse. Aktlen industrieller Unternehmungen Wien, 29. Mal. T Harszettel des„Mannheimer deneral-Anzeiger, Badische Meueste Nachriehten“ Naohm..50 Uhr. Budapester Produktenbörse. 29. 28. 29. 28 29. 29. 20. 23 Obligationen. 2 5 79845 170— 8 faacene 720 2170 Sestereen g 62570 275 Oest. Eillerrente 9059 86.20 Zudapest, 29. Mal. Getreidemarkt.(Telegramm.) 1 535 118 2—55 8 Ssterr-Ung. ilderrente 65 86.45 29 25 29 u Naschpapf. 122.— 122.— Gumm peter 6750 67.50 Sau u. Betr..-U. 0 j 0 dbrieſe. ½ Bd.Andl.- u. Sodatb. 102.50 6 K. 84 2——.5 u u. A.„ Goldrente 105.35 105.50 er 50 kg. per 50 kg. per 50 kg per 50 Ko. e ae 5 Bad, Anfl. u. Sodg Sdag ſden— 80. e ee 113.— 113.50 Unſonbank 590.— 569.— Ungar. Goldrente 101.80 101.90] Welx. arlt—.— stet. 8 Hafer Mal—.— stet.—.— stet 0 Aünabör 1902 95.20 bz kabrik Serſe 83 102.40 f Orun& 1ffle 595 117 2117— F ̃ Ungar. redt 620.— 821.—„ Kronenrt. 61.90 82.—„ MAI—.——.— Okt..41.34 90 fid. Nyp.⸗B. versob. 85— dz4 Br. Kleinleln, Hdlb 99. 0 Wayes& Freyte 13320 143 20% 1a 0 arp 555 21½75 122.10 Wien. Bankverein 513.— 513.— Woß. Frankf. vista 117.87 17.87„ Okt. 11.31 11.26 mals Mai—.— stet..08 WiIll. Komm. 85.30 br 5 Bülrg. Sraub., Bonn 102.— Füonpsf 19 1 unstsoldtfbr. Fr 55.— 66.50 Eänderbank 515.— 515.—„ Longon 24.08 24.07 fRogg. Mai—.—stet.„ jull.05.04 1 5 ee bss eg Fikt. nn.— 105.—tederw. St. ingbert 47.— 47.—Türkisohe Lose 239.— 239.—„ Paris„ 895.52 965 80„Ott dit.41 Kohlraps 16.70 ruh. 15. 75 ruh. ttate-An 2. 12 9 Tkf.(lenninger) 112.— 112.—Sploharz bederw. 63.— 63. Alpine 984 987 Amsterd. 198.50 198.70 3% Frelburg J. B. 8970 0 6½ kedderan Kuptesee 99.80 0 Jfd4o atten ie lieo cucslgad. Walrm. 159 50 189.50 Tabakartien eeee 19.3 19.43 eine % Heldelbg. v.. 105 980 0 ee Herkules(oasegl) 153.50 158.50fadlerfahrr. Kleyer 444.50 437 50 Nordwestbahn d arknoten 117057 11767 LI ler Produk bacderade..4090 88.80 4% Locch Boln Fant. 99.75 8 Paneim aeer, ie—18d.—ſarmatar uort! 40.0 400 80 Jester,Maffentor. 1005 1007. iwo-loten, 11767 11757 vVerpobler Produktenbörse. 8 4 Larlerube.J. 1898 5 955 ell.-.Papi. Arkakt. Zweldr. 93.— 83.—[Badenia(Welnh.) 149.— 149,.— Staatsbahn 722.70 723.— Skoda 849.— 851.— Lverpool, 29, Ma Anfangskurse.) —% Lahr v. lahre 1902 80.50 80% Mannhelim. Dampf- Tuober Freih. v. 262.— 252. Dürrkoppblelefeld 363.— 33950 Lombarden 128.— 128.20 Tendenx: träge 0 895 Tudwigsbafen 102.— 0 sohleppsohſtfahrt 94— 8 Weltz„Sonne,Spey. 66.— 65.—Dalmler Rotoren 361.75 356.5 Busohtherad B 8 ge. Wolx. Rt. Wint. rh. 29. 28. Olff.Mals La Plat. W. 29. 28. Olft 4„ele v. 1906 88.90 8 4½%½ Nannß. Tagerhaus- Blel-u. Silbh.Sraud. 89 50 88,50EIs„Fahr.-.Autw. 114.— 115.— ſke%% J,% per zuuf(½1 e 45 85.75 8 desellschaft 95.— C Bad. Anilinfabrik 552.75 550.,10Orftzner(burlach) 275.— 275, 59 8 5 7 per Okt. 7/3¼ J8⁰ e per Mal 5/— 5/⁰⁹⁰-½ e an opilg. 1912 95.75 8 4½ Oberch. Flektrizit.- Cementz, Heſdelb. 142.75 142.Car 9 grulner Elekten-Börse Hannf oblle. 96.40 8 Werke Karlsruhe NKaatad 2 5 FFFFF; 5 8 A 1 15 f 4 15* 96.40 8 4½ Ff. Cham.- u. Ton- 11 30 188 5 Hannesmannrwk. 208.25 206. Ber iin, 29. Mal.(Anfangs-Kurse) 1 Werpener 70 uktenbörse. ben e eeed 101 80 8 Cb Gerneh, Menb. e eeee 81 20. 28 20. 25. antwerpen, 28. Mal 1913.(anfanc) %„ 10 80 4 4% Sendenent ööltget 3 50 60 Sſaeasetsen. 28 25 aa oo] Uebr kehzor 16n 80 187,s0 Sfechngd mn, 183, 55 87 10 3„ 1889 34.50 4½ Sohuokert-Obligat. 98.50 6.gold- u. Sild..-A. 618.— 645.50 Sofneliprf, Fankth. 302.90 304.— soonto-Komm. 183.4 182 7⁵ Phönlx 258./ 257.62 per Mal 20.92—.— per Mal 15.87 16.35 %„„ 1808.80 8% füen adeuetot⸗ Farbwerke Höchet 622.—617 50 Fenb Jencen 17050 170.— Fnde 1% kerpener 190.28 190.72] por zull 20.62 20.70 per September 18.22 15.35 1904 950 9 9750 doberert ee 540 340 50flr F en 43 80 177.— e 214 d. kest. per Sept. 20.25 20.30] per Derember 1520—.— 5 8480 Lolinen 0e 93.75 19 rk.-Industr. 348.— Pf. Pulvf. St.ingbert 133.— 133.— 92 1905 84. e ee gerswerke 108.90 87.50 SohInoKECo. famb. 169.— 169.40 Berlin, 29. Mal.(Sohlusskurseg) Anfangskurse. % Plemas. unkb. 1905 88.— Speyr. Brauh..-G.— Ultramarinfbr, V. 245.— 248.— Ler. Fränk. 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Steinzeugwerke 222.20 221.70 Magdeburg, 29. Mal, Crelegr.) Rohzucker 1. Produkt tran ——*——— 95 5 5 150 gallsode dann,—.— 12450 Peantggfa Nüen 04— Sonantungg--Akt 1387% 138.—[oost. Suob. Lomb. 25.% 27.—„ Bonsestee 2..6e Eage ſtoden§8ß.82 300.0 sito fecl an Zorg klamdurg por al.38.0 d9, 9,45.— 8. per ode Bank 23. rankonla Rlok-u Sudd. EI 105 95 Jonvert.— Enzinger Filter 301.52 300.10* Pfälris.-Bi., 10— Altvers. vm.B8c send.-Ges. 126%½ 126.50 Post. Neridionalb. 113.½ 114. 5 v. 1902%0————Essen. Kreditanst. 153.50 153.50 luni.40.—.,.45.—., per jull.50— 8..55—., per pfllr. Hypoth.-Br.—. Hamburger Packet 145% 144,/ ltal. Mlttelmeerb.—— ö 0 0 August.62.½.,.67. per Okt-De..70.—.,.7% 8 dheln,Crelteberk—.— 128.80.üpeneu, Rittera. 1000——, Korddeutson. Lioyd 124.% 122.% Balumors. Olo 86.½ 88 galen gat28 84.30 Fadon giannetee 173.80 74.0 bes Jan.-Mür: 988— 6,987% 5. 9 05 elg, Kyp.-Sank—— 188.50 Fr. Trangp.-Unf. u. best⸗Ung Stastab. 158. 157.„Prnes„ Ws 68 23 3/9 Hessen 54.25 84.20 Faber Blelstikttbr. 27 50 273.50 Per engant anee digles ung Sbcdeutsche Zank——— dias-ere.-des.—.— 2340 SrY— 188. 50 flessen 73.50 73.40 Felten& Gulllaume 147.— 147.20 iente inig nies ns ennig, Suad. Olso.-Gess.—.— 143.— Sad. Assekuranz—— 1900 Bergwerksaktlen. 0 o Sachsen 78.20 76.40 Aritzner Masohln. 275.20 277.— amburg, 29. Mal.(Telogr.)„Zuoder per Mal.40—, per Junl begne. lelbr. Strasdend. 74., ee, Uberc, Jers des.——„1650 Sugerus 11028 110.— Callw. Aeobensleb, 148.— 144.— 4% ſanener 89.30 89.70 flardener 197 104.— Kaffee. Chem. Induatr. 8 Wuürtt. Trap.-Vers.—, 705. Honcord. Bergb.-G. 313.— 312— Kallw. Wostersgeln 186.— 185.— 4% Itallenor D.Höohster Farbwk. 622.— 619.— Hamdurg, 29. Mal. Crelegr) Katf 0 Sant 90 Anii.-u. Socaf.585.— Deutsog Tusemdg, 101.% 160— Obersohl. Eiseniad. 81.— 30.80 fanan. Stagtan. 30 55.— ſoſſenlobenerno 170.80 168.— 1 00.— ½ Dez. 86% Küärz 58% pünie e ache Oben Fbr.Geldenu. 242.50 242.50 Industrie. Ssoheelſer Berga, 214 78 2470 Phöns Bergb. 260.— 289.— 3 dost deldreate 88%.40 Laſin Krobereſep. 4a8.0 148.— nel 00.—, Sept 58,/ Des 56 ſ nent S8e unlg. Fhen fr dernon. 0——.—..f. Sellindustr Frlecrabeh. Berpb. 30.— 190.—Jer.Cön-.Laureh. 189.,½ 160. J, 5 Fortug ant 455 8970 Hoſſer Verguerk 709.59 519.— Baumwolle und Petroleum. erein—— 178.— Dingler sone na- Gelsenklrohener 164,½ 188.%(dewerksoh. Rossl.———Jt n 0 5 Fahnee 9 100 12870 Bremen, 29. Mal,(Telegr.) Baumwolle 60¼ů schwach. Westereg.A. M. 8.—— 185.— ronnesfabrit Pandbrlefe. Prloritäts-Obligationen. 4 Fürken unfft. 38.75 88.90 Laurafiltte 169.— 168.% Bisen und Metalle. 15„ VI.—— 105.— S 29. 28. 29. 28 1575 17870 Kraft 119 128.20 London, 29. Mal, 1 Uhr. Anfang. Kupfer stetig 68½, 3 Mos. 8 5 4Erkf. Hyp.-B. S. 14 98.— 95.—4 Pr. Centr.-Kom. 8% Bagdadbahn Lothringer Cement 119.20 1 68./13.— inn flau per Kasse 218.—, 3 Monate 214.½.— Blel 5 60.— vons ig, Habig. 4 d. 8 8 95.— 95.— von 198 98. 36. Oest. Kredltaktſen 131.— 187.— Ludw, LOews&. Oo. 380.—, 329.20 spanfsch stet. 20.—, englisch 20.%,— Line träge 284½% 5 171 Kan nen— 244.— Hüttenh. Splnnerel 1005 17 96.10 98.1004½ Pr. Hyp..-B. 0 8 4% Ung. Goldrento 35.90 65.— Hannesmannröhr. 208.50 208.20 spezlal 23%% e, 4 do..20 J.—abgest. 92.40 98.40 f, g, keenegc..50 2180 Odersoneletg g de— alasgor, 23 nal. Oleveland Rohelseg Mladlesborougt War⸗ Pagter Feie 4 60.2 97.20 87.20%4, dö. abgest. 82.75 94.75 Serl. Handols-des. 161.0 189. Orensteln& Koppel 206.f00 208.—rants(Eröftnung) per Kasse— ah. 00.— d. Geld, 1 Mona e ee 3½ do, S. 12, 13 3½ d0, abſest. 85.— 85.— Harmetägter Bank 148. 18, Phönt⸗ 288.0% 288½%%— sf 00 d. Geld, per 2 Ronate 60 8h. 02.— d, Geld, Ststig. ſond. Nessersohm. 71.—— Kenh de 150 und 16 86.— 86.—4 do,. 1901 94.30 84.30 Douts 5 0 1705 11705 Stahlmerke 18— 163.60 5 5„u..— 3¹ 87.30 97.. 5 outsohe Ban 45.5 HKombacher Hütte— 157.——— an N8 108—„% 205 155 ocna. 11 1007 9425 9460 bisconto-Comm. id. 182.J% Rüttgerswerken 190.70 197.— Hannh. Masohfbr.—.— 150.— bl. S. 1 95.60 95.704% Fr. Pfäbr. 18 Dresdner Bank 150.— 150.—Sohüokert 154.70 151,70 ced diele Müen 1 e e e 00 aſedee bank 13600.50 Slanen alalgke 29020 220.— Marx& Goltdlschmidt, Mannhelm 2 5 8 85—-Brauerel 20 250.— 8 ee, 5—— 12. Pf hähm. u. Fahrrt. 8 18518 21.27 4% do. k. 25 95.— 85. Si 126·30 Stager 5 0. 2 31, 32.42 5 27— 95.— fheln. Kreditbank 128.30 128.30 Stettiner Vulkan 135.50 135.— Telegramm-Adr.: Hargold. Fernapr.: Mr. 58, 1637, 643 Fortl-zem. Halng. 4 40. S. 43 2³ 5 95.80 RHussenbank 155.40 155. Tonwar. Wlesloch 120.50 120.50 29. Mal 1913 Prosleldnsirel 9 85 645 f ee 4 do. 8 16 275 BK. Sohaaffn. Bankv. 113.50 12.50 Ver.Glanzst.Elberf. 800.— fl00. 20 5 benee e. 4 d 817 96.50 95.50 Süad. Bi80.-G. A⸗6 112.50 442.50 Ler. Cöln-Rottwell. 2280 CCCCCCCCTTTTTTTbTbTb —5 ng 3 55 Staatsbahn„ 152.%[Wanderer Fahrrw. 423.50 4 Nenb„ 2.45 15.82 1·4 8650 9650 Tombarden Aesteregeln 185.10 10540 Alafer] Küuter 3 2 4 do. S. 50 5 7——.— Baltimore u. Ohlo Mstf. Dr.Langendr. 85.10 85.20 unter Vorbehalt: 07 0 Versicherung. Würzmunle Meust. 4 de 8 57 E. 23— 89.— Canada Fadlfio 281%[Witten. Stahfröpr. 163.50 151.— 2 2 8..-G..Rdeinsef.. 50.— Follstoffp Walahof, 50 3% do..44 do. Kleinb.1904 5 93.50 Ramburger Packet 124 50 14.50 Zollstoft Walchof 229.— 230.— u. Fe 2 1 858 0—— 308.— 3½ do. S. 28.30 40% fh. Uyp. Bank⸗-. Ilansa 305.— 304 10 Otarf 111.50 112.—Atlas-Lebensversloh.-desellsch., Ludwigshafen] H. 425 Ah. bampfsonopp. und 32 ciſlgd.) 97.50 87.50 Pfdb. MHannfh. 1902.07 98.— 98.— Horddeutsoh, Lloyd 123.50 14250 South Mest-Afrika 120.10 120.— Badische Feuerversloherungs-Bank.... 230. 210 85 3½ d0,.45(tiſgp.) 86.50 88.504% d0. Küb. ab 1912 95.— 95.— Aclerwerk tlexer 34570 44% Logtl. Kasonſnrpk 480. 480.— Saumwollspinnerel Speyer Stamm-Aktſen 9²— furte Eff 15 8* 3½ Pfälz. Hyp.-BK. 385.70 85.404% 40. unt. d. 1917 85.50 35.50 Allgem. klektreg. 342.% 241.% F. nta petrol. Roh.384.20 354.20„ Vorzugs-Aktlen 84 75 ran Or 4 OKten orse. 4 do. do. 97.20 87.200% do.„ 1819 35.50 95.50 i 71 5— 0 180 127.20 Benz& 60., Haunneiffnü 2⁵9 255 0 15 4 do, 1917 97.20 97.204% do.„ 1921 96.50 96.50 Aaſliia 559.— 556.[Blelef. Maschinenf.391.20 388.— BU bräu, Ludwigshafen— 2³7 T%%%%// ½½. 8 1 4 g0. 1922 88.20 98.203½ do, 84 85.— Arandg. Bergwksg.387. 7 5 8 00. 185 180 1 K 215.8 25 Jale 16h.— Lonperden 27% Seer 21%½ esedlecde gegeee i g 30 0 ene den a rkeatelskont 5..80, gaedeg ee ben 80 0 105.—, Garponer 192%%, eurshütte—.—. Tegdenx fest. 2 000f 0 kammanal 852... Serlin, 28. mal(relegr) Maohbärse 15 ʒf5I aben 5 29. 288. 8 zelegramme der Continental-Telegraphen-Comp. 4 0. 1906 9950 92 0 egsne.., e e ecleande, 198. 167½0 staatsbahn 1, e e eeee landbelm Relohsbankdlskont 6 Froxent. 4 J0. v. 1807 9975 94.50Oberrh. Versdes. 1100 1100 Diskonto-Komm. 183.%8 182./ Lombarden 27.% 27.— Forsayth d. m. b. f. 185 150 8 kurse. 4 do. v. 1909 70 94.75/Kannh. Vers.-.-A. 955.— 950.——— Horrenmünle vorm. genz Heſdeiberg 93 78— d0.„ 1819 95.10 96,10 Oderrh. ieenb. d. 91.50—— Produkten-Börsen. agemategratte u, Füimeefleln, Stabvurg. 8 8 Wechsel. 4 Pr. Centr.-Kom. Nannb. Stadtanl. 95.20 85.20 Kunnte, Kopp u. Kausoh.-., Frankental. 13 13⁵ 0 8 von 70f 95.80 98.70]Baper. Staatsanl. 89.30 89.50 mannbelm, 29. maſ.(erwat) klata,reinsgat uk. 34.80 Fonce o tedender heeteie kestcss ctd.— kurs 789.37 188 32/Cheok Fafls 27 05 91.07 Hachbörss. Krodltaktlon 197½, Olskonto-Oommandit 183.¾ bis 32.—, disponfbel mit Sabk wWaggonfrel RMannhelm. Neln„ 625 2048 Pare kurr gi.se e s Stsstsdadn J88.— Tombargen 27f%, kester. nannhelm, 29, fal.(breise für Futterartikel.)(Prlwat) Jeee ee dalſon„ 29.05 79988Sohwelx.Plätze„, 90.80 30.80 25 50 4 Kleehen Mk..—, Wiesenheu Mk..—, Masohinenstroh Ak,.50, Otayf Genubscheſne 5„„„„ 1. 80 Basen ondon. J9.425 2040 apetosg 184 8 AUsländische Hlfekten-Börsen. 5 100 4 nte 1080, deiraoknste freber At. Jäd. iies Pacftte Phoschals Stares ilts Sbares: W C. 4% L. 4,. on 1 17 0 Per 0. junge* 1. 2% 25 Privatalskont 5½ 5½ 5 0* 1 5 8 0 Londoner Effektenbörse. Kursblatt der Mannhelmer Produktenbörse ebnadehe Uneadobe ue e e Staatspaplere. J. Deutsche. London, 28, Mal.(relegr.) Anfangskurse der Etfoktenbörse vom 29. mal. Oinfsohe Autom nn— 29 575 Auskändische 29.. 29. 28. 29. 28. Nade Baraplung per 100 69 Ahefnische netallwarenfabrik, Genudsch.... 280 M. 235 % deutsoh,.-A. 99.— 99.7 8. Ausländisohs 2/ö Consols 7. ½ 7½16 Moddersfonten 13 ½ 13¼46 Rheinsohlff.-.-G. vorm. Fendef, Mannheim „„ 89.30 35.10 80% Bulgaren 98.20 96.30 3 fleſohsanſeinße 75.— 75. Premler(1 13.— Welzen, pfälz, neu 21.75. 22.00 Gerste, hlesſge 00.00—00.00 Sobosshotel Reſdeſberg 40— N„ 1 25 85 20. 3% ſſalſen. Rente 28.70 88.70 8% Argent. 1890 102.— 102.— Bandmines„ Rorad, 00.00—00.00 Serste, Pfälzer 00.0000.00 Sſoman Salpeter, Hamburg 441 439 s pr. Kons. 81.-A. 39.05 89.18 44½ Oest. Sliberr. 88.35 86.30 4 Argen. 82.— 82.— Atohison oomp. N 245 Stahlwerk Hannnhem 120 118 31 86.10 88.10 42 Papleyr ienee Ssgaglan 55 russ, Azim. 24.25—24 50 Futtergerste 14.75—15.00 Sülddeutsohe jute-ingustrie, Mannheſm 114⁴ 12 51.—— 1 4——— N1 2. 35.90 75.99 4%„ golart. 69.20 89.25 4 Japaner 83.% Baltimore„ Ulka 23.50.—24.00 Hafer, bad. 00.00.—00.00 Süddeutsche Kabel, Hannheim, Genubson. U. 10— 00 3730 4730 3 Portis. Serie u 60 68 80 5 feng l. s. 38. Obioago Mwauke„ Krim Azim. 00.0000.00„ norog. 0000—00.00] Unonserte f.., Fabrik f. Braueref-Flnrtont. iss de S4⸗A. 101 87.30 8700 40% neue Russ.1905 95.70 89.70 e 90.— JJ%VVVVVVGCVCV%VCVVGVV%%VVTVVVVVCVV Frankfurt. 235 289 62. 1888 eee Russen von 1880 68.— 89.20 Ottomanbank 1545 Greathwesten„ Saxonska 24.00—00.00]„ kaflata 13.00.—16.25 Uta Tebensversioh.-Gesellschaft, Mannbeim. M.— H. 850 J0 be. 81. Fab)l 25.—0 86.40 J 4 spansabe fente—.—.— Amalgamated 75.1½% Grand Trunk ord.„ rumän, 24.25—24.50][„ aAmer. Ollpp. 00.00—00.00 Waggonfabrik Hastattt. 8⁵ 30 3 5 8180 84.05 4 Türk. Kr. un. 1803 91.50 81.50 Anagandas.5 Gr. Frunk ili pref„ Lansas ii 23.75. 2400 Hals, amer. Mixed 00.00—00.00 Nestdeutsode Eſsenvſerke Kra.. 198 195 112 1900%0 65.90 35.90 4 unf, 80.50 86.80 Rlo Tinto Loulsville 13 schocke-Werke, Kalserslautern— 90 z„„ 1804/2 84.60 84.70 4 Ung. Boldrente 64.85 85.— Tanganyioa 2 7652 Missouri Kansas„ am. Minter 00.00—00.00]„ bonau 00.00—00.00 505 25. 9920 9818 2 81.70—— 5 905 0 53 Manitob. II 24.00—00.00[„ La Plata 15.75.00.00 5 .El 40Srh Aold-ice: ee Lentral Hining 5 ensylvanle Wall. Wall. 00.00—00.00 Kohireps, deutsoh. 33.50—00.00 8 88.0 99.10 5% Gninesen 1028 80 90.5 bger gock Island N 809 u. Allg. Ant. 8440 34.30%½„ 89.95 90.— Do Seers Southern Fagiflo„ Austeaſſer 24.75—00.00 Woken, Königsbg. 22.50—23.25 17 kannin os Ninee. 8..-B. bl— 15.50 4% hapaher 88.70 88.80 Eastrand Southern Rallwaz„ kaplata 23.50.—23.75 Rotklee, Itallener 00000000 Wassontabrik Jos. Ratnseber ect, Maosae .-Pr. 37.69 97.40 5% Hex.-Auss.88/00—.— Geduld Unlon com. 4 21.50—00.00 Franz, 000.00000.0 bei München. Der Kufsichtsrat beschloß in 5.Cönr. 1888 91 20 91.45 3 15 E 018 1 5 Roggen, ptälz, neu 18.00.00.00 5 Lus. Itl. 000.00. 000[seiner gestrigen Sitzung, der Generalversamm: 15 Zins*8 itl. 000. Sleese 08s 870 0 5 4 Bad Främien 1730., Jagersfontoin.—.Tendenz; träge.„ russischer 18.00—18.23„ Prov. 000,00. 000.0 5 die. 1 1 0 6 D i 0 15 e 5 0 1 85 88 4 Oesterr. 1850 176.80 176.50 7 Fan-gi nordd. 18.00—16.25 Esparsette 00.0000.00 5 1918 7 7 Turkisode 155.— 165.— Farlser Effskten-Börss. 25 ur. 00 0 25 2 3 4 schäftsjahr 191/13 vorzuschlagen. Wie die Aaand. J00%6 18 95.20 35.0 Unverzinsliche Lose. Paris, 29. Maf. Anfangskurse. Welzenmeh. 33.— 31— 29.50 20.— 21— Direcktion mitteilte, hat die Gesellschakt Kuf⸗ „1612.1017 8520 3520 gugsdurger—.— 35. 0 7 555 5 51 Roggenmekbl Ac. 0) 28.78 J3 2425 fträge, die sie bis über das Ende des neuen nst⸗. 1904/8/10 84.20 84.70 Fréſdurger— enebpis e Geschäftsjahres(30, April 1914) hinaus voll be⸗ 2 Aktie Spanier 90.15 90.07Eastrand 68. 68. Tendenz; Gelreide unverändert. Bank- und Jersicherungs- n. Türkische Lose Goldfieſd 67.— 67.— 5 3 schäftigen. 29. 28. 29. 28.Sengus Ottomane 667.— 642.— Randmines 169.— 169— Ber Uner Produktenbörse. Non eee„„ 1 151. 101 e 45 131— 1 2 1 Eff 1 30 relse in Hark per 100 kg fret Serlin netto Kasse. Biberach(Gengenbach). 1 Eduard Herr⸗ Fom,- u. Plsk.-S. Kred.-Anst. lener SKten-Börss. Uelien wal 57 21075 1 eee, Müer, ee ,, 9 0 5— 55 340 885 1850 925 2 Wien, 29, Mal, Vorm. 10 Uhr. Juli 212.25 213.— Jult Wigshafen à Rh. Fa Gebr Nachbauer, bebischastetBank 127. 127. Preuse, p Bant 110 80 140.50 29. 28. 28, Soptember 204.25 204.75 Ofk. IIg., ,,, deutsok b 135.20 130.50 Kredltaktien 628.— 624.26 Oest. Faplorrente 85.50 88.20 ee übel naf 5 Bi Mehlag SEff.-Bank 172.90 112.75“[Relohsbank 5 5 Nüruberg Sigmund üttner, Mehlagent. 5 nbeln, Kreditbank 129.— 129.0 Längerbank 514.50 513.—„ Sllberrente 66.65 86.45 floggen Ma 165.75 166.— Oktober 5˙˙ 8 480. 125 2 Anein. Hypothek. IWien. Sagkvereln—.— Ungar. Goldrente 101.30 101.75 Jul 172.— 171.75 Jull 9. 7. Rottenburg Neckar), kelalſband 0 Bank Ranndeim 194— 194.50 Staatsbahnen 72250 719.80„ Kronenrt, 31.90 31.90 Septembor 169.75 169.75 Joh. Jakob KNrauß, Metzgermstr. AT. 10. * Letall.-G. 139. 139.— Sohasftd. Banker. 113.— 112.50 Lombarden 123.20 1775 Montan 90 0 51 85 1 85 107 Spirltus 70er%%% ee, e P. 20. 6. Stra Bbur g(Els.). Emma Schaub, Atend-Rentbank 175.— 175.—[Wiener Bankwver. 123.20 129.30 Rarkaoteg 117.87 117. oda— 849.— 2 62.50 65.—[Melzenmehl 28.50 28.50 Phetf 170 85 RaE 725. 8 95.50 95.55 Tendenz ruhig. Jull 166.50—.— Roggenmeh! 23— 2 Hletfre Inh. 5 uckerwarengeschäafts 22. Frankf Rypoth.-Bx. 208.— 208.28 Südd. Dlskont 112.50 112.50 Wechsel Paris 9 99 3. *— 159 20 14.20]8anx dlomane 25. 130.—bent Konentene 1. 0 Der Rest 7100 mlit M. Volkswirtschaft. .-G. für Ozon- Verwertung in Stuttgart. ach dem Geschäftsbericht beeintrach⸗ listen das Resultat in 1912 einmal ungünstige Attikel über Ozon und dann die schlechte po- Utische und wirtschaftliche Lage. Es wurden auf keste Rechnung 35 Anlagen für 132 944 M. berkauft. Ende 1912 standen außerdem 8 An⸗ lagen für 100% M. draußen, von denen be⸗ ümmt 3 abgenommen würden. In Aukträsen ür iols verzeichnet die Gesellschaft auf keste eehnung 14 Anlagen für 43 801 M. Nach does M. Abschreibungen schließt das Geschäfts⸗ 5 mit einem Reingewinn von 40%8 NM. 30. 326.), wodureh sieh der Verlust- Nortgag auf 76679 M. nherabmindert. Er e durch die aus der Zusammenlegung der Aeg kreisewordene Summe von 199 900 M. 321 1 · 75 23 zur Abschreibung auf die mit 33 488 M. noch unverhältnismäbig hoch zu Buch stehenden E 3 tente benützt. Ueber die Aussichten lasse sich Schiffstelegramme des Norddeutſchen Cloyd, Bremen noch gar nichts sagen. In den Aufsichtsrat vom 28. Mai. würde neu gewählt Verlagsbuchhändler E. Augekommen die Dampfert„Prinz Ludwig⸗ am Xif 27. Mat 5 Uhr nachm, in Hongkong,„Prinz Eitel Wolff(Leipzig). 55 8 5 ie Zuckerkonf in Brüssel. Die stän- Friedrich“ am 27. Mai 5 Uhr nachm. in Genua, Die Zuekerkonke ens n n tlen Fucker. Ferenvrinz Wilbelm“ am 27, Maies Uhr nachnm in dige Kommission der internationalen Zucker⸗ Rewyork.— Abgefahren die Dampfer:„Prinz Wal⸗ konferenz setzte, wie offiziell gemeldet Wird, demar“ am 27. Mai 10 Uhr vorm. von Hongkong, gestern ihre Arbeiten fort. Aus den Erklärun⸗ gen der enslischen Pelesierten geht hervor, daß England die Absicht habe, die Vereinbarun⸗ gen der Zuckerkonvention auch fernerhin abzu⸗ Wenden, und daß es, kalls es gezwungen wäre, seine Ausicht zu andern, es sich verpflichten würde, von dieser Absicht den interessierten Tächten sechs Megate im Voraus Kenntnis zu seben. „Kaiſer II. am 27 Newyork. am 27 Mannheim, Hanſahaus, D 1, 7/8. aug!„Manitou“ am Mai 12 Uhr vorm. von Große“ paſſierte „Kaiſer Wilhelm d. 5 Mai 12 Uhr nachm. Dover. Mitgeteilt von: Diesfeld, Generalvertreter in Telephon Nr. 180. Baus u. Red Sar Line. ewegung der Dampfer:„Meuominee“ am 22. 23. Mai von Philadelphia nach Mai in Antwerpen von 575 und Philadelphia Antwerpen abg.,„Kroonlaud“ am 24. Mai von Ant⸗ werpen nach Newyork abg.,„Finland“ am 24. Mai von Newyork nach Antwerpen abg.,„Lancaſtrian“ am 25. Mai in Antwerpen von Baltimore ang., „Lapland“ am 25. Mai in Newyork von Antwerpen ang.,„Zeeland“ am 26. Mai Lizard paſſiert von New⸗ hork kommend. In Antwerpen erwartet:„Finland“ gegen 3. Juni von Newyork via Dover,„Manitou“ gegen 5. Juni von Boſton und Philadelphia,„Cy⸗ lumbian“ gegen 7. Juni von Baltimore via Havre. Kanada⸗Linie Trausatlantiſcher Dampferdienſt nach Kanada. Bewegung der Dampfer:„Vaderland“ am 22. Mai in Quebee von Rotterdam ang.,„Willehad“ am 26. Mai von Rotterdam nach Quebec abgegangen. ben von der Generalagentur Gundlach u. ärenklau Nachfolger, Maunbheim, Dabnbefolah 7, Telephon 7215. 8. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Mannheim, den 29. Mai 1913. Die Ausführung der Pflaſterarbeiten auf dem Kokslagerplatz unter der alten Hängebahn und der alten Kohlenhalle des ſtädt. Gaswerk Mann“g heim⸗Luzenberg ſoll unge⸗ keilt im Wege der Submiſſion vergeben werden. Die Unterlagen zur Ver⸗ gebung können in ünſerem Bureau K 7 Nr. 1/2, Zim⸗ mer 22JII. während der üblichen Dienſtſtunden eingeſehen werden und die Angebotsformulare un⸗ entgeltlich daſelbſt bezogen werden. Leiſtungsfähige Unter⸗ nehmer, welche ähnliche Arbeiten ſchon wiederholt ausgeführt haben und hierüber Nachweiſe er⸗ bringen können, wollen ihre Angebote bis ſpäte⸗ ſtens Montag, 2. Juni 1913 vormittags 11 Uhr ver⸗ ſchloſſen, mit entſprechen⸗ der Aufſchrift verſehen und poſt⸗ und beſtellgeld⸗ frei bei uns, Zimmer Nr. 4 einreichen, woſelbſt auch bie Oeffnung der Angebote erfolgt. 1925 Die Zuſchlagsfriſt be⸗ trägt 6 Wochen. Mannheim, 19. Mai 1913. Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Glektrizitätswerkke: Pichler Offene Stellen. Beim ſtädtiſchen Arbeits⸗ amt Mannheim iſt die Stolle einesVermittlungs⸗ e Abteilung(Facharbeits⸗ nachweis des Gaſtwirts⸗ gewerbes) auf 1. Juli 191ʃ3 zu beſetzen. Auf die gleiche Zeit iſt in der weiblichen Abtei⸗ lung des Arbeitsamts die Stelle einer Vermittlungs⸗ beamtin zu vergeben. Geeignete Bewerber und Bewerberinnen wollen ihre Geſuche unter Bei⸗ fügung eines ſelbſtgeſchrie⸗ benen Lebenslaufes und non Zeugniſſen ſowie An⸗ gabe der Gehaltsanſprüche bis ſpäteſtens 1. Juni 1918 ſchriftlich beim Bürger⸗ meiſteramt Maunheim ein⸗ reichen. Bewerber, die be⸗ reits bei einem ſtädtiſchen Arbeitsamt oder im Gaſt⸗ wirtsgewerbe längere Zeitſ 8 gearbeitet haben, werden bevorzugt. Perſönliche acrs iſt vorerſt 8 erwünſcht. Mannheim, 17. Mai 101 Bürgermeiſteramt. fräßmaſchine, Möhbel und Sonſtiges. Zwangsverſteigerung. Freitag, 30. Mai 19138, nach⸗ mittags 2 Uhr werde ich im Pfaudlokal 26,2 dahier egen bare Zahlung im Bollſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern: 2 Möbelwagen, 1 Ketten⸗ 82169 Sommer eenener Zwangsverſteigerung. Freitag, 30. Mai 1913 nachmittags 2 uhr werde ich im Pfandlokal 26, 2 hier gegen bare Zah⸗ lung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentl. verſteigern: Möbel und Sonſtiges. Maunheim, 29. Mai 1913g Armbrnſter,„„ 8 821 Wer NKi zufällig eine oder mehrere Adreſſ von Bauluſtigen weiß, erhält hohe ⸗ Proviſion wenn ſich für hieſ. Archi⸗ tekturbüro, Geſchäft zu! Stande bringen läßt. Dis⸗ kretion zugeſichert. Gefl. Offerten 1855 17267 an die Expedit. ds. Blattes. ouriſten u. Sportleute eistehkonserran; ca. 25 Sorten vorrätig mit und ohne Kochvor⸗ richtung— guf Wunſch, ſende Preiskourant. Cervelatwürſte und Salami Dauerware Fruchtſäfte zu Limonaden Apfeluinen, Zitronen. Dellkatessenhaus J. Knab Für en Wu Ainut 8 — 5 — Fieenmennmemme U Weeeeeeeeeeee I Hirschlands Handschuh-u. Strumpftage Lange Handschuhe m. Finger oa, 45 em lang, alle Farben Paar 48 4 Kurze Sommer-Hand- mit kleinen Fehlern, schuhe reg, Wert bed. höher Paar FHlor-Damen-Handschuhe silbergrau, beige, leder, ½ unter reg. 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Mai 1913, nachmittags 2 Uhr, werde ich im ee dahier, Rathausſtraße 10 1175 bare Zahlung im öllſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern: 82171 Bordwagen, Kunſtſockel⸗ Piano, Grammophon, Möbel uns Sonſtiges. Maunheim⸗Neckarau, den 29. Mai 1913. Groß, Gerichtsvollzieher, Adlerſtraße 60. Suresu Beriehtigung. In dem heutigen Inserat der Firma Warenhaus Kander muss es unter„Salson⸗- Artiksl“ richtig heissen: Bügekohlen LCarton 20 pig Nähe Hauptbahnhof und Bahnpoſtamt. Schöne vorteilhafte Räum⸗ lichkeiten für Bureau oder Lager, Verſandgeſchäft ꝛc, geeignet, preisw. zu verm. Auskunft bei Wilhelm Friedliu, Laugſtr, 6, III. * Faenene 275.— Telephon 5036. statt 95 Pfg. 1997 Fantasle, Relher, Straussiedern Flüge]l, Blumen in reichhaltiger Auswahl.— Solide Preise, Straussfedern-Spezialgeschäft Alfred does, Mannheim d 7, 20 28908 Telephon 5036. Federn-Wäscherei und Färberel. 1 5 gebraucht, aber gub erbalt,, zu kaufen geſucht. O Aff. m. Preis, Angabe des Fabri⸗ kates und Alters runter L. 363 F. 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Auch paßt man die 8 ebener Erde. 4000 indem man dieſes eee e ++ NNN in eine Grund⸗ und 1 3 1„Wohung. +eine Nebenlinie(Fi⸗ gur, der Breite des Vor⸗ 8 8 6, 42 ane guren, Bäumchen) hanges an. Die E Naheres 8. Stocz einteilt Die Grund⸗ Höhe dagegen 9 19 linie kann gerade verändert Eg k. 9 3 Zimmier⸗ oder gebogen durch man durch Wohnung m. Erker, 5 ein Muſter gehen; Verkürzen 25 Manſarde u. Sancn li in ſie münden die oder Verlän⸗ 1. Juli oder 1. Augu 4400 2 gern deranſtre⸗ zu vermieten. 1. Scheibenvorhang benden Linien. Oſtſtadt, 1288— hroßze 4. St, u He Nebenfiguren, 2. Kinder⸗ 2 4285 5 5 K die, ehe ſie die wagendecke. + um.(ev. Sogercinmeß 4 00 Grundlinie Siehe Abb. 2 a. Zülch, Stto Beckſte 6 Das vorliegende ſtilvolle, ausgeſparte Muſter rührt 05 deitet werden. von Profeſſor Fiſchbach, der ſſcbl Znmerg Die Grundlinie viel ſchöne Holbeinmuſter ent⸗ dagegen erſt, wenn ſie worfen hat, her. Der St. möbl. 8. alle Bäumchen uſw. auf⸗ 2. Kinder⸗ Mittelſtreifen der Wagen⸗ 03, 19 8. 9 genommen hat. Das Material wagendege. decke geht in ſenkrechter 5 t. an für ane doppelſeitigen Arbeiten be⸗ Richtung über den Wa⸗ 9 3, 4 1 0 ſteht hauptſächlich aus Stoffen, deren gen, während die feinen auslaufenden 705 2 Nb Jaden 0 900 225 Fäden ſich gut zählen laſſen, Javaſtoff, Holbeinmuſter an jeder Seite über den 2 2 lrät. + 5 255 Kongreßſtoff, Leinen uſw.; geſtickt wird mit Rand desſelben hinaushängen. Auf Lei⸗ 1 3, 11 möbl. Him, pet Garn oder Seide— Durch Doppelſeitigkeit nen oder hellem Wollſavaſtoff, in einer Länge ſefork u vermicten 41855 gewinnen unſere Decken von der größten bis von 75 om zu einer Breite von 110 em, ſtickt 75 94 1 Tr. I möl. Zim, zur kleinſten herab an praktiſchem Wert, die man das Muſter, nach Bedarf die Zwiſchen⸗ H 2 Bett. Bill. zu vern. unſchöne inke Seite fällt fort, und man kann räume der großen Holbeinborten dabei verbrei⸗ 1255 die Decken auf beiden Seiten benutzen. ternd. In blauem Garn iſt das Ornament der JTr. pülbſch möbl Mittelborte gehalten, der im Käſtchenſtich aus⸗ 13, 2A feunbl, 3. m. ſeſ. 17815 1287 138 SBcheibenvorhang. geführte Grund in feinerem ſchwarzen Garn; Eing. Lol. 2 bn +. Siehe Abb 1 ſchwarz iſt ebenfalls das die Mittelborte begren⸗ E 8285 T Tr. gut möbl 1 ehe zende Holbeinmuſter. Die folgenden breiten Hol⸗ UA. 4, 3 N Schlaffz — 5 8 ſter. D Hol⸗ 22 Wohn⸗ u. 22 Für Scheibenvorhänge(briſe biſe) eignet beinborten wirken in blauer Farbe fein und laſſen 22 1 bb. 2 9 ga vermiel 127 50 See die Mittelborte ſchön hervortreten. Zackenbogen 77 N 4 1. 2 e ee che. J2. ruſter zu Abg 1, abei fort. Auf feinem weißen Gitterſtoff aich und Holbein Techtir. htels 180 Mt) Verlag möbl. Balfonzimmer aectlkermet;1 wetl 5 2b erbetke man mit eremefarbenem Glanzgarn der Petiſßen Meben⸗Beitend, Sess. in dnec Hotben, klan vg in ged, zu kite. Schreibtiſch zu vn 58888858888885 22388888322323582232785778832278272778585233388828288552˙ e 5 70 95 8 5 EFE 5, 1u.? er ſofort gluctz Offerz 1 N 9 7. C „—