Wnneennnnee Zannnnen D * Dennement: 70 Pfg. monamqo. Bringerlohn 50 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Uck..42 pro Quartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Iuſerate: Kolonel⸗Seile 50 Pfg. Reklame⸗Seile..I. 20 Nlk. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr KAmtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezi im; ie⸗JZei fN 1 zirk Mannheim; handels, und Induſtrie⸗Zeitung für Südweſtdeutſchland; Beilage für Citeratur und Wiſſenſchaſt; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand- und Hauswirtſchaft: Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Tele eſſe: „General⸗Anzetger Mannheim“ Celephon⸗Hummern: Otrektion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung... 341 Fi 377 Exped. u. Verlagsbuchholg. 218 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin 3235 Nr. 254. — Mangheim, Donnerstag, 5. Junt 1018. —— eee (Abendblatt). Der neue Landtag. (Bon einem Berliner Mitarbeiter.) EBerlin, 4. Juni. Weſentlich neue Züge— das iſt richtig— haben die Wahlen von geſtern dem Bild, das man von dem kommenden preußiſchen Abgeord⸗ den Urwahlen empfangen Die Konſervativen blei⸗ verloren. Zu ihnen geſellen ſich, was immerhin der Rechten als Geroinn zu buchen ſein wird, ein Deutſch⸗ und ein Chriſtlich⸗Sozialer Unwandel⸗ bar und unberührt von der Zeiten Gunſt und Un⸗ blieb allein das Zentrum. Das gab fünf Heute ab, aber es gewann dafür fünf neue; hatte vor der Auflöſung 103 Männer und behält ſie in dem wu gekürtem Hauſe: ein neuer Beweis (wenn es deſſen noch bedürfte), daß ſeine Macht ſo feſt verankert iſt, daß es unter dem gleichen wie dem Klaſſenwahlrecht ſich alles geſtalten darf; Wer kann wider den Zar und Groß⸗Nowgorod! Verlängert hat ſich die Bank der Spölter— reden wir deutlicher— die der Randaleure auf der äußerſten Linken Nicht mehr ſechs: zehn, viel⸗ leicht ſogar elf Männer werden künftighin Herrn Liebknecht und Herrn Ströbel, Herrn Paul Hirſch und den Zehngebote⸗Hoffmann abkompagnieren. Aber— und das bleibt erfreulich, obgleich es an dem endlichen Effekt nicht viel ändert— es ver⸗ lüngerten ſich auch die Bänke der bürgerlichen Linken. Um acht Sitze vermehrten ſich die Reihen der Nationalliberalen, um drei einſtweilen die Fortſchrittlichen. Die noch ausſtehende Stich⸗ wahl in Moabit rundet die Zahl der Fortſchritt⸗ ler hoffentlich nach oben, alſo auf vierzig ab. Deshalb werden— das verſteht ſich— ſchwarz und blau natürlich auch noch im neuen Hauſe Trumpf bleiben. Aber es iſt doch, wie wenn nach wochenlangem Landregen zum erſten Male aus bleigrauem Gewölk das Tagesgeſtirn durchbricht. Es iſt noch nicht die Sonne ſelber; nur ein lichter Fleck am Firmament: ein ſchüchternes Zurück⸗ weichen der Wolkenſchleier an einer Stelle und porerſt ein bloßes Ahnen. Aber auch das belebt ſchon den längſt geſunkenen Mut und ſpricht zu neuer Kraftanſpannung an. Wie ſchlecht muß es um die Machtanſprüche der bisher im Lande Preußen Herrſchenden ſtehen, wenn trotz dieſes Wahlrechts, trotz des ungeheueren geſellſchaft⸗ lichen und wirtſchaftlichen Druckes, den, von den hehördlichen Organen wohlwollend gefördert, die Konſervativen diesmal beſonders im Oſten der Monarchie übten, ihnen doch eine anſehnliche Dieſe nicht gerade hoffnungsſelige, aber doch ſelbſtbewußte Stimmung— die Siegestrunken⸗ heit überlaſſen wir gern den Sängern und Pro⸗ pheten der ſozialdemokratiſchen Weltenwende— verſtärkt ſich noch, wenn man auf der bürgerlichen Linken die Neugewählten durchmuſtert. Gewiß, aus Dortmund⸗Land kommt uns Herr Cremer, den ſie, wie in den 90ziger Jahren den konſer⸗ vativen Agitator und Abgeordneten gleichen Namens, in Weſtfalen den„ſchwarzen Cremer“ heißen. Wer ſich der äußerſt pointierten Reden erinnert, die Herr Dr. Cremer auf den national⸗ liberalen Delegierten⸗Tagen zu halten pflegte, wird ſogar einigen Zweifel hegen, ob der Abge⸗ ordnete für Dortmund⸗Land noch auf der libera⸗ len Gewinnſeite unterzubringen ſein wird. Dafür bedeutet dem Liberalismus die Wahl des ſehr rührigen, mit nicht alltäglicher Initiative begab⸗ ten Bauernbundspräſidenten Wachhorſt de Wente ſicher Gewinn. Das gleiche gilt von dem Göt⸗ tinger Theologen Otto und dem ſehr freimütigen Charlottenburger Amtsgerichtsrat Liepmann, der ein großes Vermögen mit vornehmem Opferſinn zu vereinigen weiß. Geſpannt kann man ſein — und nicht nur aus perſönlichen Gründen— wie Herr Fuhrnann, der in den letzten Monaten viel kluge Zurückhaltung bewahrte, in der Würde des Abgeordneten, die ſeine Stellung merklich ſtärkte, ſich geben wird. In keinem Falle aber, ſcheint uns, kann davon die Rede ſein, daß bei dieſen Wahlen juſt der Altliberalismus ſonder⸗ liche Förderung erfuhr. Gewiß in Breslau unter⸗ lag der jungliberale Regierungsrat Poensgen; dafür ward in Potsdam Herr Leidig zu Tode getroffen. Alles in allem— das iſt wenigſtens unſere Empfindung— wird die nationalliberale Landtagsfraktion wohl eher eine leiſe Verſchie bung nach links zeigen. Auch Herrn Flathmann, den homo novus von Geeſtemünde, der ehedem Generalſekretär in der Provinz Hannover war und neuerdings den induſtriellen Wahlfonds ver⸗ waltet, wird man nach unſerer Kenntnis kaum ohne weiteres dem rechten nationalliberalen Flü⸗ gel zuzählen dürfen. Unter den neuen Männern der Fortſchrittspartei gebührt das naturgemäß größte Intereſſe dem Pfarrer Traub und dem früheren Landgerichtsdirektor Kanzow. Herr Kanzow iſt weiteren Kreiſen als Vorſitzender jenes Schwurgerichts bekannt geworden, in dem — leider erfolglos— gegen den mit ſeltener Hartnäckigkeit ſeit vier Jahren unausgeſetzt ſter⸗ benden Philipp Eulenburg verhandelt wurde. Unter den ſo ſummariſch Aufgezählten befin⸗ den ſich, wie immer man zu dem Einzelnen und ſeinen Leiſtungen ſtehen mag, unterſchiedliche Perſönlichkeiten. Leute, von denen man gewiß ſein kann, daß ſie in der parlanentariſcen Arena ſo oder ſo ihren Mann ſtehen werden. Auf der Rechten iſt— ſoweit wir ſehen— nichts, was dem gleichzuſetzen wäre. Dort hat man nach altem Brauch nicht Männer, nur Angehörige be⸗ ſtimmter Geſellſchaftsſchichten gewählt: Ritter⸗ gutsbeſitzer, Oekonomieräte, Domänenpächter; zwiſchendurch auch ein paar Juriſten und einen Konzeſſionsſchulzen, der in ſeinem Zivilverhält⸗ nis Schornſteinſegermeiſter iſt. Nur einer ragt aus der Maſſe: der Geh. Legationsrat Irmer, der nach anſehnlicher Leiſtung im auswärtigen und Konſulatsdienſt des Reiches vor einigen Jahren —viel zu früh— ſeinen Abſchied genommen hat. Herr Irmer hat ein aroßes Stück Welt geſehen und ſich überſee von allen oſtelbiſchen Vorurteilen befreit. Er iſt ein kluger Beobachter, kann gut reden und vielleicht noch beſſer ſchreiben. Gerade um deswillen wird er, fürchten wir, in ſeiner neuen Würde ſich recht vereinſamt fühlen. Um die Rolle des Hechtes im Karpfenteich zu ſpielen, ſind die Verhältniſſe in der konſervativen Frak⸗ tion nicht angetan. Einer iſt König da: der Dr. Eruſt von Heydebrand und der Laſe. Ob er, wenngleich der Wahlſtrudel ihm ein paar Männer aus dem Kahn ſchlugen, dieſe gebietende Rolle wie bisher auch gegenüber der Regierung wird ſpielen können, iſt die Frage die uns die neue Legislaturperiode aufgibt. Eine Frage an das Schickſal, das in dieſem Falle(oder einſtweilen) Bethmann Hollweg heißt Der Ballankrieg. Bulgariens Finanzlage nach dem Kriege. Von fachmänniſcher Seite wird der„D. O..“ geſchrieben: Bulgarien hat nicht nur in militä⸗ riſcher Hinſicht eine einzig daſtehende Aufopfe⸗ rungsfähigkeit ſeiner Bevölkerung bekundet, ſon⸗ dern hatte auch finanziellen Anſprüchen zu ge⸗ nügen, die ſelbſt eine kluge vorausblickende finan⸗ zielle Kriegsvorbereitung nicht in den Bereich der Wahrſcheinlichkeit zu ziehen vermochte. Das klagloſe Funktionieren der ganzen Geldwirtſchaft des bulgariſchen Staates während des letzten Halbjahres, in welchem die geſamte arbeitsfähige männliche Bevölkerung im Felbde ſtand, bedeutet eine glänzende Beſtätigung, daß auch das Fi⸗ nanzweſen Bulgariens in dieſen ſturmvollen Ta⸗ gen mit ruhiger Hand und großer Disziplin ge⸗ leitet worden iſt: die Dotationen für den Coupon⸗ und Amortiſationsdienſt ſämtlicher bulgariſcher Emiſſionen ſind mit der gewohnten Pünktlichkeit erfolgt, auch die großen Bezuüge für die Ergän ⸗ zung des Kriegsmaterials aus dem Auslande wurden zumeiſt mit Bargeld beglichen und die Bezahlung mittels Schatzſcheinen iſt nur in ſol⸗ chen Fällen erfolgt, in welchen die Lieferanten ſich zur Uebernahme derſelben aus eigener Initiative erbötig gemacht hatten. Daß das Ausland bulga⸗ riſche Schatzbonds gleichwertig mit effektivem Golde in Jahlung nahm, iſt ein Zeugnis für das hohe Vertrauen, welches die europäiſche Oef⸗ fentlichkeit in den bulgariſchen Staatskredit ge⸗ ſetzt hat. Eine jahrelange konſolidierte und dis⸗ ziplinierte Finanzwirtſchaft hat hierdurch in ern⸗ ſten Zeiten ſeine reichen Früchte getragen. Bul⸗ garien hat bis jetzt eine ſparſame Finanzpolitik getrieben und deshalb verhältnismäßig geringe Staatsſchulden: zirka 600 Millionen bei einer Bevölkerung von 4½ Millionen Menſchen. Ein lang gehegter Traum Bulgariens, ſeinen wach⸗ ſenden Außenhandel am Aegäiſchen Meere einen Stützpunkt und damit ganz neue Entwicklungs⸗ möglichkeiten bieten zu können, hat ſich erfüllt. Bei der Wiederaufrichtung des arg darniederlie⸗ genden Wirtſchaftslebens in den neuerworbenen Gebieten wird den beiden Staatsinſtituten, der National- und Agrikulturbank die finanzielle Vermittlerrolle zufallen. Die Nationalbank wird dem lokalen Unternehmungsgeiſt in dem neuen Gebiete Gelegenheit zur Betätigung bieten, die Agrikulturbank wird die Schaffung eines ge⸗ ſunden Bauernſtandes durch direkte Kreditgewäh⸗ rung für den Erwerb von Grund und Boden, Vieh und Saatgut in die Wege leiten und den landwirtſchaftlichen Betrieb ähnlich wie in Bul⸗ garien auf genoſſenſchaftlicher Baſis organiſteren Der Streit unter den Ver⸗ bündeten. R. K. Paris, 4. Juni. Dem„Temps“ wird aus Petersburg telegra⸗ phiert, daß ein Artikel des offiziöſen Bulgaren⸗ blattes„Mir“, der die Bemerkung des ſerbiſchen Miniſters Paſitſch bezüglich der von einer Groß⸗ macht in Ausſicht geſtellten Kompenſationen im Vardarthel gegen den Verzicht eines Hafens im adriatiſchen Meere, in Petersburg viel böſes Blut mache. Der„Mir“ begnüge ſich nicht mit dieſem Hinweis allein, er hebt auch hervor, daß die öſterreichiſche Regierung durch ihre offizibſe Preſſe habe erklären laſſen, daß es nicht Oeſter⸗ reich ſei, das ein ſolches Verſprechen gemacht. Eine Erklärung Herrn Paſitſchs ſei daher ge⸗ boten,„denn ſonſt müßte man in Bulgarien an⸗ nehmen, daß dieſer Vorſchlag gerade von jener Macht herrühre, die der Schiedsrichter zwiſchen Serbien und Bulgarien ſein ſoll.“ Dieſer Ver⸗ dacht gegenüber Rußlands habe in Petersburg ſo peinlich gewirkt, daß ſich die ruſſiſche Regierung Veranlaßt ben habe, in der Preſſe erklären; ieeeeeeeeeeee Feuilleton. Schwetzinglt Spargel. Erica Grupe⸗Lörcher(Mannheim). „Schwetzingen'a été bäti ni prédes- uns que pour le divertissement!“ Mit dieſem in die Vergangenheit wie in die Zukunft weifenden Wort hat Herzogin Sophie von Hannover in einem Brief an ihren Bruder, den Kurfürſten Carl Lubwig von der Pfalz den Geiſt trefflich be⸗ leuchtet, der aus dieſem Schloſſe und dieſem Garten atmet. Schwetzingen iſt zur Zerſtreuung, zur An⸗ nehmlichkeit beſtimmt. Auch heute kommt von den Schaaren von Beſuchern, die alljährlich heraus⸗ 1 55 wohl Jeder auf ſeine Rechnung: die naiven Beſchauer, die Naturfreunde, die ſich an der ernſten racht der hohen maleſtätiſchen Alleen, an dem wald⸗ ulſchen Park des franzöſiſchen Teiles, an den ſpie⸗ Rek Waſſerläufen der engliſchen Anlage, an den empeln und Luſthäuſern, an den ſpielenden Fon⸗ tänen entzücken. Den zweiten Teil der Beſucher, welcher mit der Geſchichte dieſer Stätten vertraut iſt, wird der Park wie einen Traum aus vergangener Zelt umfangen. Aus dem Schloß, das mit ſeinen Fenſterläden wie mit geſchloffenen Augen Jahr um Jahr daſteht, wird die Vorſtelung von dem Glanz böflſcher Feſte von Lebendigkeit bringen. Leicht kann man ſich die Zeit zurückrufen, in denen die Hofgeſeuſchaft in Reifroc und hochgetürmter Perücke, in Dreiſpitz Zopf und lleinem Kavalierdegen durch die langen Parterreſäle der Zlrkelhäuſer ſchritt. Wo im reizenden Schloß⸗ theater unter Geigenſtrichen die aus Paris ver⸗ ſchriebenen Ballettmeiſter zu zierlichen Pas die Füße hoben, und Voltaire als kurfürſtlicher Gaſt der Auf⸗ führung ſeiner franzbſiſchen Stucke lauſschte. Wo unter den genialen Kinderhänden eines Mozart das dünubeinige Spinett erklang, und Schiller vor der nahen Aufführung ſeiner„Räuber“ im benachbarten Mannheim bei einem Spaztergang durch den Park den Rahmen für die Szenen ſeines Don Carlos, welche in Aranfuez ſpielen, empfing. Wo die kernige Liſelotte mit ihrer Lektüre am klaren Waſſerlauf glückliche Stunden verlebte, daß ſie ſpäter am über⸗ zückerten Hofe des Sonnenkönigs in Paris ſich unter Tränen nach Schwetzingens Idylle zurückſehnte. Der dritte Teil der Schwetzinger Beſucher hält ſich mit dergleichen Reminiscenzen nicht auf. Er fährt per Auto oder Eiſenbahn hingus um Spargel friſch an der Quelle zu eſſen. Und weil der Park gerade einmal da iſt, nimmt man ihn mit in den Kauf. Man durchſtreift ihn juſt ſolange bis der nötige Appetit zum Eſſen da iſt. Der Park iſt zum Spargeleſſen quaſi das hors'oeuvre. Das Bild von Schwetzingen hat ſich ſeit 130 Jahren veründert. Die Glanzzeit des Rokoko verſank, als der kurfürſt⸗ liche Lebenskünſtler Carl Theodor nach München überſtebelte. Aber da der Spargel Schwetzingen ſeine moderne Bedeutung verleiht, est Schwel⸗ zingen ne bäti due pour un agréable divertisse- ment. Auf dem großen Platz vor dem Schloſſe, über den einſt die Staatskaroſſen der Kurfürſten und vor⸗ nehmen Gäſte ſchwerfällig über das Pflaſter raſſel⸗ ten, und dicht bei dem einſtigen Cafés zum Stern⸗ in welchem ſich die Mannheimer jeunesse douse mit den Kavalieren der Hofgeſellſchaft traf, iſt jetzt morgens und abends täglicher Spargelmarkt. In Scharen kommen von allen Seiten die Bauerfrauen herbei, welche in kleinen Wagen die in einzelne Pfund gebündelten Spargel hringen. Auf den laug⸗ geſtreckten Holztiſchen, welche in numerierte Qua⸗ drate eingeteilt ſind und deren Plätze von den Frauen pro„Saiſon“ geſteigert werden, ſchichten ſich hohe Berge von Spargelbündeln. Trotz der ſtarken Zufuhr iſt der Markt oft ſchon nach einer Viertel⸗ ſtunde vorbel und das Angebot vergriffen. England hat uns den Spargelban in größeren Dimenſionen in der Mitte des letzten Jahrhunderts vorgemacht. Die alten Römer, die bekanntlich ſehr wohl wußten was aut ſchmeckt, ſchätzten ſchon den Spargel als Frühlingsgemüſe. Der alte Cato nannte ihn eine Schmeichelei für den Gaumen und Plinius bezeichnet ihn als die zuträglichſte Speiſe für den Magen. Im ſiebzehnten Jahrhundert beanſpruchten die Ulmer ſo eiferfüchtig das Monopol des Spargel⸗ baues, daß die Gärtner in der Umgegend von Ulm auf Verordnung ihre Spargelſtöcke ausroden muß⸗ len. Auf Befehl des Kurfürſten wurden im Schwel⸗ zinger Park bereits 1663 Spargel gebaut. Genau zweihundert Jahre ſpäter kam der rührige Bäcker⸗ meiſter Keller auf den Gedanken, den prächtig ge⸗ eigneten Boden in der Umgegend von Schwetzingen in größeren Dimenſionen dem Spargelbau zu er⸗ ſchließen. In den letzten Jahrzehnten hat ſich die Spargelkultur für Schwetzingen zu einem höchſt beachtenswerten Umſatz ausgewachſen. Gleich nach Sonnenaufgang ſieht man rings im weiten Kreis von Schwetzingen auf den Feldern eine Unmenge von gebückten Geſtalten beim Spargel⸗ ſteken. Nach Schwetzinger Art bezeichnet ein hoch⸗ gehäufelter runder Hügel jeden Stock einzeln. Andere Kulturen wie die Braunſchweiger pflanzen die Stauden von je fünfzig Zentimeter von einauder auf langgeſtreckten hügelförmigen Beeten. An einer Stelle mit gelockertem Erdreich ſieht das geübte Auge ſofort, daß hier ein Spargel ſeinen feinen weißen Kopf zum Durchbrechen hebt. Sofort wird mit den Fingern die Erde um den Stock freigelegt und der Spargel mit einem an der Spitze rund gekrümmten Meſſer in einer Tiefe von etwa 22 Zentimeter ge⸗ ſtochen. Je weniger der Spargel dem Licht und der Luft ausgeſetzt iſt, deſto zarter und friſcher bleibt er, da dte Beſchaffenheit des Bodens auf das Ausſehen und die Güte des Spargels großen Einfluß hat, iſt ein lockerer, durchläſſiger, gut genährter Boden die erſte Bedingung. Die verhältnismäßig kurze Zeit, in welcher ber Spargel geſtochen wirb— ſie dauert von Anfang April bis Mitte Junf— hat bei dem jährlich wechſelnden Kreis von Spargelfreunden die Sorgfalt für eine möglichſt gute Kouſervierung des köſtlichen Gemiiſes für die übrige Zeit des Jahres erhöht. Einen wie hohen Grad von Vervollkommnung die Konſervirung des Spargels heute erreicht hat, bewies uns ein Rundgang durch die neue Fabrikanlage, welche die Konſervenfabrik von Baſſermann in Schwetzingen, vor Jahresfriſt bezogen hat. Die ſchwierige Aufgabe, das aparte und feine Aroma das dem Spargel eigen iſt, durch die Konſervterung keine Einbuße erleiden zu laſſen, darf hier nach jahre⸗ langer Praxts und unter Hilfe von fämtlichen zu Gebote ſtehenden techniſchen Hilfsmitteln als gelbſt betrachtet werden. Auch im Werdegang des Konſervierens beweiſt der Spargel, daß er als eines der vornehmſten Ge⸗ müſe, jede ſchablonenhafte Maſſenbehandlung durch Maſchine ablehnt. Jede Stange iſt in Ausſehen, Dicke, Qualttät und Farbe individuell und muß be⸗ ſonders behandelt werden. So geſtaltet ſich der Spar⸗ gel durch die Konſervierung zu einem teuereren Ge⸗ müſe als etwa die durch Maſchinenarbeit zu behan⸗ delnden Erbſen, Karotten, Bohnen u. ſ.., da die manuelle Behanblung burch Arbeitskräfte teurer und langſamer iſt. Der erſte Raum birgt eine Angahl N aufge⸗ ſtapelter Kiſten, die Wünde ſind durchlöchert, den Bo⸗ den bildet ein netzartiges Gewebe. Dieſe Kiſten nehmen die in großen Körben hereinbeförderten Spargel am Abend oder an Sonntagen auf, wenn es unmöglich iſt, ſie ſofort 51 verarbeiten. Um ſie vor dem Austrocknen und Blauwerden zu ſchützen, werden dieſe Kiſten in einen Kellerraum befördert, deſſen durch eine Maſchine mit Kohlenſäure durch⸗ zogene und bewegte Luft im Dunkeln die krans⸗ parenten Kiſten durchſtreift. Dann kommt die müh⸗ ſamſte und zugleich wichtigſte Arbeit: das Schälen. Eine vor einigen Jahren ausprobierte Schälmaſchine hat ſich nicht bewährt, da ſie die zarten Stangen un⸗ verhältnismäßig angriff. So iſt auch in dieſem Stabium manuelle Arbeit nötig. In ganzen Reihen ſizen die Arbeiterinnen vor großen Becken und ent⸗ fernen mit geubtem Griff nicht nur die erſte ſondern die in der Laienküche nur zu oft überſehene und unterſchätzte zweite Schale beſonderen kleinen Schälmeſſer. Nach kurzem Abwaſchen wandert ber Spargel zum Sortieren. Je nach Dicke der Stange und Aus⸗ mit einem ſehen des Kopfks ſchichten ſich Berge zur erſten Qusa⸗ lität, zu zweiter Qualität, zu Suppenſpargeln und 2. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Donnerstag, 5. Juni 1913. kaſſen, daß die Auslegung des„Mir“ der Rede des ſerbiſchen Miniſters eine irrige ſei. Die ruſ⸗ ſiſche öffentliche Meinung finde in dem Ton des bulgariſchen Offiziöſes die Art zu ſagen, daß Bulgarien ſich heute ſo ſtark fühle, daß es Ruß⸗ land, dem es ſeine Exiſtenz verdanke, nicht mehr bedürfe. Die Abſicht der ruſſiſchen Regierung ſei nicht die Balkanbrüder zu entzweien, ſondern ſie zuſammenzuhalten. Der„Mir“ habe ein kurzes Gedächtnis, ſonſt müſſe er ſich erinnern, daß Oeſterreich ſ.., als es Serbien zum Verzicht auf einen Hafen in der Adria beſtimmen wollte, ihm eine Kompenſation im ägäiſchen Meere und ſelbſt Saloniki angeboten habe. polliische Uebersicht. * Mannheim, 4. Juni 1918. Ein Starkſtromgeſeh. Die Elektrizitäts⸗Induſtrie iſt bisher in Deutſchland von der Geſetzgebung nicht gerade förderlich behandelt worden und diejenigen Beurteiler ſind nicht im Unrecht, die eine im Ver⸗ gleich zur Bedeutung dieſer Induſtrie etwas ſtief⸗ mitterliche Behandlung ſeitens der Geſetzgebung behaupten. Nur mittelbar mit der Elektrizitäts⸗ induſtrie im Zuſammenhang ſteht das Geſetz über das Telegraphenweſen vom 6. April 1892, das Telegraphenwegegeſetz vom 18. Dezember 1899, während das Geſetz betreffend der elektriſchen Maßeinheiten vom 1. Juli 1898 und das Reichsgeſetz betreffend die Beſtrafung elektriſcher Arbeit vom 9. April 1900 wirtſchaftlich nicht ſehr bedeutende Fragen dieſer Induſtrie regeln. Um ſo wichtiger erſcheint und um ſo mehr Staub wirbelt dauernd in den Intereſſenten⸗ kreiſen das preußiſche Geſetz vom 8. Juni 1905 auf, welches die Koſtenfrage für die Prüfung überwachungsbedürftiger elektriſcher Anlagen regelt, wie namentlich der in Vorbereitung be⸗ findliche preußiſche Geſetzentwurf über die poli⸗ zeiliche Ueberwachung eleltriſcher Anlagen. Ueber dieſen Geſetzentwurf äußert ſich Dr.⸗Ing. Siegel in dem neueſten Heft der Zeitſchrift „Recht und Wirtſchaft“(Carl Heymanns Ver⸗ lag in Berlin W.), und kommt dabei zu dem. Ergebnis, daß das Geſetz überflüſſig und ſchäd· lich ſei und der deutſchen Elektrotechnik das Recht der Selbſtkontrolle nehme, das ſie bisher ſo erfolgreich ausgeübt hat. Wenn er meint, daß das Geſetz kaum eine Verminderung der Ge⸗ fahren zur Folge haben wird, und daß es die Elektrizitätsanlagen überhaupt fälſchlicherweiſe als gefährlich bezeichne, ſo wird man dieſe Gründe freilich noch nicht für beſonders wichtig halten dürfen. Wohl aber erſcheint die andere von ihm angeführte Tatſache von Bedeutung, daß die Elektrizität im Vergleich zu anderen feuerverurſachenden Betrieben durchaus nicht die Gefährlichkeit beſitzt, die man vielfach annimmt. So wurden nach der amtlichen Statiſtik im Jahre 1909 durch die Elektrizität 295 Brände, durch Gas 1139, durch Petroleum 4589, durch Zünd⸗ hölzer 7737 verurſacht. Des weiteren erſcheint es aber auch ganz berechtigt, wenn Dr.⸗Ing. Siegel hervorhebt, daß der wirtſchaftliche Nutzen, den die Elektrizitätsinduſtrie der Allge⸗ meinheit bringt, bei allen Geſetzgebungsfragen ſtark in Berückſichtigung gezogen werden müſſe und daß daher durchaus eine pflegliche Be⸗ handlung dieſer Induſtrie am Platz ſei. Die deutſchen Elektrizitätswerke repräſentierten be⸗ reits im Anfang des Jahres 1911 ein Anlage⸗ kapital von rund 2,7 Milliarden Mark. Faſt 23 der Bevölkerung Deutſchlands beſitzt die Möglichkeit, ſich die Vorteile der Elektrizität nutzbar zu machen. Für Gehälter und Löhne werden in dieſer Induſtrie jährlich etwa 800 Millionen Mark aufgewendet. Die wirtſchaft⸗ liche Bedeutung der Elektriſierung der Straßen⸗ bahnen wird nicht verkannt. Durch Einrichtung des elektriſchen Betriebes wurden bereits im Jahre 1907 nach zuverläſſigen Berechnungen Transmiſſionsverluſten geſpart und die kleinen handwerkmäßigen Betriebe, wie namentlich die Hausinduſtrie, haben von der Elektrizität große Vorteile Es erſcheint nach alledem durchaus berechtigt, daß man gegenüber ſo gewaltigen wirtſchaftlichen Werten nur da in die Entwick⸗ lung dieſer Induſtrie irgendwie hemmend ein⸗ greiſen darf, wo bedeutſame öffentliche Inter⸗ eſſen dies verlangen. Iſt dies nicht der Fall, ſo dürfte es angebracht ſein, mit kontrollierenden und den Betrieb erſchwerenden Geſetzen vorſich⸗ tig zu ſein. An Stelle des genannten preußiſchen Entwurfes empfiehlt Dr. Siegel daher in ſeinem Aufſatz in„Recht und Wirtſchaft“ ein Stark⸗ ſtromgeſetz, durch welches ohne unnötigen ökono⸗ miſchen Aufwand erreicht werden könnte, daß öffentliches und privates Eigentum zur Fort⸗ leitung elektriſcher Energie zur Verfügung ge⸗ ſtellt wird. Deutsches Reich. — Maßnahmen zur Beſſerung der Lage des Haus⸗ und Grundbeſitzes. Der Hanſabund hat ſich in einer Eingabe an die Magiſtrate und Stadtverordnetenverſammlungen der größeren deutſchen Städte gewandt mit der Bitte, die Beſtrebungen des Hanſabundes auf dem Gebiete des ſtädtiſchen Haus⸗ und Grundbeſitzes und der Grundſtücksintereſſenten unterſtützen und fördern zu wollen. Es handelt ſich vor»lem um die Reform läſtiger Beſtimmungen des Zu⸗ wachsſteuergeſetzes und um die Beſeitigung des Zuſchlages zur Grundwechſelabgabe, ferner um die beabſichtigte Sonderbelaſtung derjentgen Geſellſchaften m. b.., welche den Erwerb oder die Verwertung von Grundſtücken betreffen. Bei der faſt troſtlos zu nennenden Lage des Haus⸗ und Grundbeſitzes iſt eine alsbaldige Ab⸗ hilfe dringend erforderlich. Der Eingabe an die deutſchen Städte iſt u. a eine kurze Samm⸗ lung von Ausführungen aus Kreiſen der Haus⸗ und Grundbeſitzer und der Grundſtücksintereſ⸗ ſenten über das Zuwachsſteuergeſetz beigefügt. Deutſche Kolonialgeſellſchaft. * Breslau, 4. Juni. Die Deutſche Kolonialgeſellſchaft behandelte in ihrer Hauptverſammlung den ganzen Vor⸗ mittag die Beſiedlungsfrage für Oſtafrika. U. a. trat Staatsſekretär von Lindequiſt warm für eine Fortſetzung der engern Beſiedlung ein. Eine Denkſchrift des preußi⸗ ſchen Landwirtſchaftsminiſteriums, die vorgibt, es fehle an Menſchen für eine Siedlung wurde zurückgewieſen. Die Verſammlung beſchloß, die Regierung zu einer nachdrücklichen Förderung dey Beſiedlung aufzufordern. Die nächſte Haupt⸗ verſammlung findet 1914 in Danzig ſtatt.— Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen wohnte der Verſammlung bei. Aus der Vorſtandsſitzung, die am 3. ſtattfand, iſt folgendes zu erwähnen: In ſeiner Eröffnungsrede gedachte der Präſi⸗ dent Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg⸗ Schwerin, Regent von Braunſchweig, der ver⸗ ſtorbenen Vorſtandsmitglieder: des ehemaligen Präſidenten Fürſten Hermann v. Hohenlohe⸗ Langenburg, des Botſchafters a. D. v. Holleben und des Geſchäftsführenden Vizepräſidenten der Geſellſchaft, Juſtizrat Bjunga⸗Hannover, ſowie des Geheimen Baurats Lueder zu Münſter, wel⸗ cher der Kolonialgeſellſchaft 70 000 M. vermacht hat, die als Luederſtiftung angelegt und deren Erträge zu Siedlungszwecken in Südweſtafrika verwandt werden. Zum Geſchäftsführenden Vizepräſidenten wurde durch Zuruf der General der Infanterie z. D. v. Gayl gewählt, der die Wahl annahm. Auf Anregung der Abteilung Hamburg ſoll ein volkstümlicher Kolonialkalender ge⸗ ſchaffen werden. Die von der Deutſchen Kolonial⸗ geſellſchaft 1912 eingeſetzte Eiſenbahn⸗ kommiſſion hat ſich im großen und ganzen zu eigen gemacht, insbeſondere auch die Bedenken des Staatsſekretärs Dr. Solf gegen die zu hohen Tarife der Schienenwege unſerer Schutzgebiete. Dem Vorſtande liegt eine ausführliche Denkſchrift über den Stand und die Zukunft unſeres Eiſen⸗ bahnweſens vor. Der Kommiſſion wird zur Fort⸗ führung ihrer Arbeiten eine Summe bis zu 5000 Mark zur Verfügung geſtellt. Wie in den letzten Jahren erhält auch wieder das von Prof. Dr. Menſe⸗Kaſſel herausgegebene„Archiv für Schiffs⸗ und Tropenhygiene“ eine Beihilfſe von 1000 M. Mit der nächſtjährigen Wanderausſtellung der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft wird wieder eine kolo⸗ niale Abteilung verbunden ſein. Der Vorſtand beſchloß, hierfür eine Beihilfe von 4000 M. zu gewähren. Für die bei Windhul gelegene Heim und Lehrfarm Brakwater der Frau v. Falkenhauſen wurde ein Betrag von 2000 M. bewilligt. Hierauf fand die folgende vom Grafen Arnim⸗ Muskau eingebrachte, in deſſen Abweſenheit vom Grafen Schweinitz vertretene Entſchließung ein⸗ ſtimmige Annahme:„Der Vorſtand ſieht in der fortſchreitenden Iſlamierung in Oſtafrika eine ernſte politiſche und kulturelle Gefahr, der entgegengetreten werden muß. Das Neichs Kolonialamt möge in dieſer Richtung unter An⸗ forderung der nötigen Mittel zweckentſprechende Maßnahmen veranlaſſen.“ Im Verſammlungsgebäude ſind„Anſich⸗ ten aus Inner⸗Kamerun(Landſchaf⸗ ten und Vorkstypen)“ ausgeſtellt, gemalt auf der „Forſchungsreiſe der Deutſchen Kolonialgeſell⸗ ſchaft nach Kamerun“ von Frau Marie⸗Pauline Thorbecke⸗Berthold. Prof. Rathgen⸗Ham⸗ burg machte Angaben über einen von Herrn Ed. Woermann dem Hamburger Kolonialinſtitut zur Verfügung geſtellten Preis von 6000 M. Di Weihe der Ruppelkirche in St. Blaſten. *St. Blaſien, 4. Juni. Ueber die bereits kurz gemeldete Einweihung der Kuppel⸗ kirche ſind noch folgende Einzelheiten nachzu⸗ tragen: Nahezu 40 Jahre waren ins Land ge⸗ gangen, bis es möglich geworden war, das von Fürſtabt Gerbert aus dem Jahre 1768 herrüh⸗ rende Bauwerk wieder vollſtändig herzuſtellen. Am 7. Februar 1874 war die Schöpfung des lothringiſchen Architekten'Irnard ein Raub der Flammen geworden, und die Kirche war mit ihrem reichen Schmuck und den koſtbaren Decken⸗ gemälden Chriſtian Wenzingers bis auf den Grund ausgebrannt. Großherzog Friedrich J. von Baden, der ſich hier in unſerem Schwarz⸗ waldkurort ſo gern aufhielt, hatte das Ver⸗ ſprechen gegeben, daß die Kirche wieder aufge⸗ baut werden müßte,„möge es noch ſo große Opfer koſten“. Seit Aufhebung des Kloſters im Jahre 1806 iſt die Großherzogl. Domäne Beſitzerin und Bauherrin der Kirche. Die Staatsmittel waren aber anfangs nur in gerin⸗ gem Umfange zur Verfügung; ſo entſchloß man ſich damals nur zu einer äußeren Renova⸗ tion; die mächtige Rotunde wurde als Gottes⸗ haus aufgegeben, und der Gemeinde im Chor ein Gemeindehaus geſchaffen. Der Landtag 1908/09 bewilligte auf Antrag des um die Ent⸗ wicklung Badens hochverdienten Finanzmini⸗ ſters Honſell 330 000 Mk. Der bautechniſche Referent des Finanzminiſteriums Prof. Friedr. Oſtendorf hatte die Grundzüge zur inneren Re⸗ novation in einem Gutachten ausgearbeitet. Auf Grund dieſer Arbeit wurde glücklicherweiſe der Gedanke, eine ſklaviſche Kopie des urſprüng⸗ lichen Zuſtandes auszuführen, aufgegeben. Die Detailausarbeitung ruhte in den Händen des Bauinſpektors Ludwig Schmieder in Karlsruhe. Der bildneriſche Schmuck rührt von den Karls⸗ ruher Künſtlern Prof. W. Georgi, Maler Schrödter(14 Kreuzwegſtationen) und Guſtav Erecelius(Altarbilder) her. Hervorragende künſtleriſche Leiſtungen ſind die beiden Werke von Georgi; das in modernem Freskoſtil gehal⸗ tene Deckengemälde ſtellt die Himmelfahrt der Maria dar; beſonders wirkungsvoll ſind die am Rand der Rotunde ſtehenden Apoſtel, die ihren bewundernden Blick zu der von einem Kranz von Engeln umgebenen Madonna emporrich⸗ ten. Das andere Gemälde, das über dem Triumphbogen in einer Höhe von 20 Metern angebracht iſt, ſtellt die Ueberreichung der Schenkungsurkunde des Reginbert von Selden⸗ büren an den Abt des Kloſters dar. Der Känſt⸗ ler hat durch ſtarke Betonung des Architektoni⸗ ſchen und Liturgiſchen— beſonders durch das in Gold⸗ und Moſaikſchmuck prangende früh⸗ mittelalterliche Kircheninterieur eine wirkungs⸗ volle Kompoſition geſchaffen. Der Geſamtein⸗ druck der Renovation iſt ein durchaus günſtiger; die wenigen alten Leute, die noch die frühere Kirche geſehen haben, haben es offen und freu⸗ dig ausgeſprochen, daß die neue nicht nur die alte würdig erſetzt, ſondern daß ſie in ihrer größeren Einfachheit und Schlichtheit viel ſchöner ſei als jene. Auch äußerlich hat die Kirche einen neuen Schmuck angelegt. Ein Kur⸗ gaſt, der ſchon mehr denn 20 Jahre alljährlich nach St. Blaſien zu kommen pflegt, Privatier Lämmert aus Mannheim, hat 3000 Mk. geſtiftet, mit denen der Kuppelknopf und das Kreuz neu vergoldet werden konnten. Der Erzbiſchof wurde nach ſeinem Eintreffen am Samstag vor dem Portal der Kirche von der Kirchengemeinde begrüßt. Nach einer kurzen Anſprache begab er ſich in die Kirche, um den biſchöflichen Segen zu erteilen. Am Abend um halb 9 Uhr fand auf dem feſtlich geſchmückten Kurplatz eine Serenade ſtatt, an der ſich dis größeren Vereine des Kurortes beteiligten. Bürgermeiſter Waßmer hielt eine Anſprache, auf die der Erzbiſchof vom Fenſter des Pfarr⸗ hauſes aus erwiderte. Er gedachte dabei des verſtorbenen Großherzogs Friedrich J. und for⸗ derte die Anweſenden auf, die jenem entgegen⸗ gebrachte Liebe auf ſeinen Nachfolger, auf den jetzigen Großherzog zu übertragen. Während am Samstag nachmittag etwas Regen gefallen war, ſtrahlte am eigentlichen Feſttag am Sonn⸗ tag die Sonne in herrlicher Pracht. Schon früh ſtrömten aus den umliegenden Dörfern und Kirchſpielen die Bewohner zuſammen, um der feierlichen Einweihung beizuwohnen. Die Kon⸗ ſekration, zu der niemand Zutritt hatte, wurde bereits um 8 Uhr morgens vollzogen. Um 9 Uhr wurden die Reliquien mit den Gebeinen des heiligen Blaſius in feierlicher Prozeſſion zur Kirche gebracht. Die Feſtpredigt, die in der Hauptſache auf die Geſchichte des Kloſters und der Pfarrkirche einging, hielt Geiſtl. Rat Die⸗ terle von Waldkirch. An dem Feſtgottesdienſt mit dem feierlichen Hochamt, bei welchem der Erzbiſchof ſelbſt aſſiſtierte, nahmen auch die Vertreter der Regierung teil; die Herren: Fi⸗ nanzminiſter Rheinboldt, Forſt⸗ und Do⸗ mänendirektor Tröger, Miniſterialrat Mo⸗ ſer und Oberamtmann Heß. Auch die Bene⸗ diktinerabtei St. Paul in Kärnten, wohin nach Aufhebung des Kloſters im Jahr 1806 die St. Blaſier Mönche geflohen waren, hatte einen Vertreter in dem Dekan Pater Odilo geſchickt. In dem feſtlichen Raum des Kurhauſes fand nachmittags 1 Uhr ein Feſtmahl ſtatt. Den erſten Toaſt brachte Erzbiſchof Dr. Nörber aus, wobei er der Verdienſte des Finanzmini⸗ ſters gedachte. Finanzminiſter Rheinboldt erwiderte, indem er warme Worte der Aner⸗ kennung denjenigen widmete, die ſich um den Bau verdient gemacht haben. Sein Hoch galt der politiſchen Gemeinde. Die nächſte Rede hielt Stadtpfarrer Lamy, deſſen Verdienſte um die Wiederherſtellung der Kirche der Großher⸗ zog durch die Verleihung des Zähringer Löwen⸗ ordens 2. Klaſſe mit Eichenlaub gewürdigt hat. Auch der evangeliſche Pfarrer hielt eine Anſprache, in der er auf das gute Einverneh⸗ men der beiden Konfeſſionen zu ſprechen kam. Gegen 4 Uhr fuhr der Erzbiſchof wieder nach Freiburg zurück. Abends fand im Saal zum „Hirſchen“ ein großes Feſtbankett ſtatt, zu dem ſich die verſchiedenen Vereine zur Feier des Tages zuſammenfanden. —— 9 Egennber Dampfanlagen ca. 1 Million PS. an] das Eilenbahnprogramm des? eichskoloniglamts zu den alsGemüſebeilagen geforderten Brechſpargeln. Am intereſſanteſten dürfte won! der Vorgang des Kochens ſein, welcher beim Spargel ungemein wichtig iſt und im häuslichen Betrieb oft falſch ge⸗ handhabt wird. Bereits ſortiert, werden etwa 25 Pfund in langen viereckigen Sieben geſchichtet und in dieſen Sieben in großen Keſſeln ſchwimmend ge⸗ halten, welche mit kochendem, leiſe brodelndem Waſſer gefüllt ſind. Je nach der Dicke der einge⸗ ſchichteten Spargelqualität wird das Sieb im kochen⸗ deu Waſſer gelaſſen. Mit geübter Umſicht prüft eine Arbeiterin fortwährend mit einem breiten Schaum⸗ löffel die Weichheit der oberſten Stangenſchicht. Da ſie ſpäter in geſchloſſenen Doſen noch ſteriliſtert wer⸗ den, dürfen die Spargel jetz: noch nicht völlig weich kochen, ſondern werden mit dem ganzen Sieb bereits herausgehoben, wenn die Stangen ſich leicht biegen. Nachdem das Sieb kurz in kaltes Waſſer gehalten wird, um das innere Weiterkochen der Spargel zu verhindern, ſchneidet eine Arbeiterin in einer Muſterdoſe die Spargeln nach den verſchiedenen vor⸗ geſchriebenen Längen gleichmäßig ab. An einem andern Tiſch werden die Spargel je nach der Quali⸗ kät in die Büchſen„hereingezählt“. Die Doſe Rieſen⸗ ſpargel wird natürlich erheblich weniger Stangen bergen, als eine mit zweiter Qualität. Um das ſpätere Steriliſieren gut zu ermöglichen, werden die Doſen mit Waſſer aufgefüllt, das bei ſeiner Kalk⸗ haltigkeit vorher bis zu 40 Proz. enthärtet werden muß, Eine ingenibs konſtruierte„Verſchlußmaſchine“ erſetzt das frühere umſtändliche und nicht immer zuverläſſige Löten. Mit unglaublicher Schnelligkeit zieht ſie den innern mit einem Gummiring ver⸗ ſehenen Randdeckel feſt an, um denſelben dann niederzusreſſen. Die geſchloſſenen Büchſen werden in runde Be⸗ hälter geſtellt und unter kochendes Waſſer geſenkt, mit dreiviertel Atmoſphäre Druck ſteriliſiert. Nach⸗ dem ſie ſorgfältig abgekühlt ſind, werden die Doſen etiketltert und zur Verpackung in Kiſten in einen beſonderen Raum gebracht. Mit dem allfährlichen Betrieb ſetzen Spargeln und Morcheln als Früßlingsgemüſe ein, ihnen ſol⸗ gen die Erbſen, Bohnen u. ſ. w. Um die Arbeits⸗ kräfte im Winter zu beſchäftigen und zu halten, wer⸗ den die Doſen für den Sommerbedarf angeſertigt. Wer im Hausſtand eine der geöffneten und geleer⸗ ten Doſen achtlos in den Aſcheimer wirft, wird kaum ahnen, daß eine Fülle von Fleiß und das Zu⸗ ſammenwirken von einer ganzen Reihe kunſtvoll konſtruierter Maſchinen nötig war, um aus den glatten Blechplatten dieſe praktiſchen, ſauberen und zugleich haltbaren Doſen zu formen. Eine Maſchine ſchneidet das dünne Blech in Streifen verſchiedener Größen, eine zweite rollt die Streifen zu Rollen. Eine dritte lötet an einem Gasſchlauch die Rollen zuſammen. Die vierte rollt an den Rollenenden die ſog.„Borden“ auf, um dem Boden und Deckel einen Halt zu bieten. Eine koloſſal ſtampfende Maſchine formt in einem Tage bis zu vierzehntauſend Deckel und Böden. Eine ſiebte Maſchine brennt in jeden Doeckel den verſchließenden Gummiring ein. Die achte drückt jeder Doſe ob klein oder groß, die Signatur der Fabrik ein. Die neunte Maſchine ſetzt die Böden an die Rollen und formt ſo die Doſen zum Einfüllen der eingezählten Spargeln. Im Winter werden ſo von der Fabrik zu eigenem Bedarf bis zu 20 000 Doſen vro Tag angefertigt. Der enorme Vorrat iſt begreiflich, weun an Spargeln allein an manchen Tagen bis zu tauſend Zentner konſerviert werden. Im Fabrikhof befindet ſich in einem freundlichen laugg⸗ſtreckten Hauſe die Kantine für die Arbeiter, deren herausſchallender gemeinſamer Geſang bewies, daß ihnen der Aufenthalt und ihr Beruf in den hohen, neuen, hellen und prächtig ventilierten Räu⸗ men bei der appetitlichen und nicht ſchweren Arbeit keineswegs eine Laſt iſt. Ueber der Kantine liegen die Wohnungen für die Sommerarbeiter, welche ein Entrepreneur im Früh⸗ jahr aus dem fernen Oſtpreußen herſchafft. Die in Schwetzingen zur Verfügung ſtehenden Arbeitskräfte würden zum Spargelſtechen auf den enormen der Fabrik gehörenden Spargelplantagen weit nicht ge⸗ nügen. Der oſtpreußiſche Arbeiter, der in ſeiner wenig ertragsfähigen Gegend ein kümmerliches Brot findet, wandert zur Saiſonarbeit gern aus. In Ausdauer und Anſpruchsloſigkeit gleicht er dem zur Arbeit„iswandernden Italiener. Gelaſſen erträgt er die drei⸗ bis viertägige Reiſe im Bummel ug vom fernen Oſtpreußen, um hter bei großer perſönlicher Bedürfnisloſigkeit bis zum Herbſt zu arbeiten, und mit dem Erſparten den ganzen Winter üser in der Heimat rationell den Rentier zu ſpielen. Für dieſe Leute iſt Schwetzingen alſr nicht allein zur Zerſtreuung und zum Amüſement ge⸗ ſchaffen. Oder vielleicht doch? Ueber Geſchmack und Amüſement läßt ſich bekanntlich ſtreiten. Vielleicht empfindet der Oſtpreuße beim Spargelſtechen im Ge⸗ danken an ſeine im Herbſt geſpickten Geldbeutel das⸗ ſelbe Behagen wie der Schwetzinger Gaſt, der viel⸗ leicht im ſchönen Garten des„ſilbernen Hirſchen“ den delikaten Spargel mit elegantem Schwung zwiſchen die Lippen ſchlenkert, Chacun à son göut. Kunſt, Wiſſenſchaft u. Leben. Im Kunſtſalon Heckel iſt zur Zeit eine Kollektion der Medici⸗ Drucke, welche 120 Nummern umfaßt, ausge⸗ ſtellt. Es ſind dies briginalgetreue farbige Reproduktionen von Gemälden alter Meiſter wie Bellini, Botticelli, Boucher, Corot, Correggio, Dürer, van Dyk, Gainsborough, Gio⸗ gione, Hals, Holbein, Millet, Morland, Raffael, Rembrandt, Rubens, Titian, Velasquez und an⸗ derer mehr. Zur Erinnerung an den füngſt verſtorbenen Hof⸗ piauiſten u. Komponiſten Karl Schulz⸗Schwerin hat der Muſikverlag Heckel⸗Mannheim in ſeinen Auslagen in der Kunſtſtraße mit dem wohl⸗ getroffenen Bildnis des Künſtlers auch eine Kollektion ſeiner größtenteils im Druck erſchie⸗ Manufkript vorhandenen Werke ausgeſtellt. Es ſind größere Orcheſterſachen, Ouvertüren, Sym⸗ phonien, Meſſenſätze, Inſtrumentationen, Sols⸗ lieder, Chöre und Kantaten, ſowie bedeutendere Klavierkompoſitionen, darunter und ihre über⸗ ſichtliche Anordnung wird den verſtändigen Be⸗ trachter davon überzeugen, ſo wird uns geſchrieben daß auch das ſchöpferiſche Wirken Schulz Schwerins ein fruchtbringendes geweſen iſt. Freunde edelempfundener und vornehmer Mufik ſeien beſonders darauf aufmerkſam gemacht. Eine Rekonſtruktion des Goetheſchen Nauſtkag⸗ Dramas. Geheimer Hofrat Albert Köſter⸗Leipzig, der jetzt den Ruf nach Berlin als Nachfolger Erich Schmidts abgelehnt hat, entwirft in den„Göt⸗ tingiſchen Gelehrten Anzeigen“ eine intereſſante Skizze des Goetheſchen Nauſikaa⸗Dramas, von dem nur die überaus herrlichen Trümmer vor⸗ liegen, Schöpfungen glücklichſter Tage auf der Phäakeninſel Sizilien. Während Kettner, Iu Köſter hier beſpricht, an einem vorgeſpiegelten Junggeſellentum des Odyſſeus, mit dem er⸗ das Unheil über Nauſikaa bringt, noch 0 (Köſter nennt es mit Recht ein Operettenmotib oder eine bare Gemeinheit), gibt der Leipziger Gelehrte einen Plan, in dem Odyſſeus durch 12 bloßes Erſcheinen das Unheil ſtiftet, halb ſchu dig, halb unſchuldig. „Eine Chronik des deutſchen Volkes“. 8 17 Friedrich Freska, der Autor von Sur run“, verfolgt zur Zeit, wie die„Berlinen nenen und wiederholt aufgeführten, teils noch im Redaktion“ erkäbrt, einen aroß angeleaten Nie⸗ Donnerstag, 5. Juni 1913. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). 3. Seite. wichtigen Gebäuden eine Kaſerne, eine Schule] zweiſtöckige Flügel, die wieder in vierſtöckigen!* Ordensauszeichnung. Die Königin⸗Mukter Aus Stadt und Tand. Mannheim, 4. Juni 1913. Die geſchichtliche Entwicklung des Stadtplanes von Mann⸗ heim. 5 Von Stadtbauinſpektor Dipl.⸗Ing. Ehlgötz, Mannheim. I. Als das Heidelberger Schloß, des Pfälzer Landes herrlicher Edelſtein, die ſtolze Abtei Limburg zur Glanzzeit der ſaliſchen Könige, die Dome von Speyer und Worms entſtanden, gab es bereits an der Mündung des Neckars in den Rhein, ein Mannheim, ein kleines un⸗ bedeutendes Dorf, deſſen erſte geſchichtliche Da⸗ ten in die Tage der Karolinger und die Urkun⸗ den des mächtigen Kloſters Lorſch zurückreichen. Nachdem die pfälziſchen Baumeiſter das Dorf mit Zoll⸗ und Steueramt verſehen hatten, ge⸗ dieh Mannheim zum anſehnlichen Platz, in dem wir manchen ſchmucken Bau vermuten dürfen. Genaueres iſt uns von dieſer Bautätigkeit nicht bekannt; nur zwei Denkmäler aus diefer Epoche kennen wir, Kriegsbauten, an welche das Dorf ſich lehnte, die Feſten Eichelsheim und Rheinhauſen. Beide Burgen waren Waſ⸗ ſerburgen und dienten neben ſtrategiſchen auch Finanzzwecken, der Zoll⸗ und Steuererhebung. Burg Rheinhauſen lag in der Gegend des Neckarauer Uebergangs; die Burg war ein vieleckiger, wehrhafter Pallas, umzogen von Graben; ſchon Ende des 14. Jahrhunderts ging ſie unter. Feſte Eichelsheim iſt hingegen ein bedeutenderer Bau. Die Burg lag am Rhein, am heutigen Rennershof und war ein mit vier Rundtürmen bewehrter, maſſiger, ge⸗ räumiger Bau, der dem Pfalzgrafen häufig zum Aufenthalt diente. Ein bewehrtes Tor deckte den Zugang; als die Pulvergeſchütze wirkſam wur⸗ den, erweiterte man die Burg durch vorge⸗ ſchobene Erdwerke. Dorf und Burgen bildeten ein romantiſch⸗ friedliches Idyll in der weiten Ebene des Rheinſtromes. Das Idyll zerſtörte 1606 mit rauher Fauſt Friedrich IV. von der Pfalz. Seine Reſidenz Heidelberg ſchien dem Kurfür⸗ ſten bei der ausgebildeten Kriegskunſt jener Zeit keinen genügenden Schutz mehr zu gewähren. Der Kurfürſt faßte deshalb den Entſchluß, zwi⸗ ſchen Rhein und Neckar an Stelle des Dorfes Mannheim eine Stadt und Feſtung zu bauen. Zur Verwirklichung dieſes Gedankens war zu⸗ nächſt eine durchgreifende Expropriation der Einwohner des Dorfes notwendig. Die Sache hatte ihre Schwierigkeiten. Die Dorfbewohner widerſetzten ſich dem Anſinnen, ihre Hütten ab⸗ zübrechen, ihre Aecker, Gärten und Weinberge im Stiche zu laſſen. Die Verhandlungen wur⸗ den von der einen Seite mit Kraft und allen Hilfsmitteln geführt, welche der damalige fürſt⸗ liche Abſolutismus gewährte; von der anderen Seite aber ſtellte man denſelben die ganze Zähigkeit und robuſte Widerſtandsfähigkeit der Landbevölkerung jener Zeit entgegen. Der Kurfürſt mußte inſofern nachgeben, als er ver⸗ ſprach, ſeinen von Haus und Hof verdrängten Untertanen„ergötzlich“ zu ſein und ſie durch Einräumung anderer Bauplätze auf dem Jung⸗ buſch, Rheinhauſen,, Seckenheim, Feudenheim und Käfertal, ſowie durch ſonſtige Naturallei⸗ ſtungen zu entſchädigen. In einem Vertrage vom Nov. 1605 wurden dieſe Bedingungen feſt⸗ gelegt. Bereits im folgenden Jahre, an einem ſtür⸗ miſchen Märztage, wurde der Grundſtein der neuen Stadt gelegt. Die Feſtung und Stadt wuchs ungewöhnlich raſch. Der Kurfürſt ließ die Stadt in regelmäßiger, niederländiſcher Bauart anlegen: der Stadtbauplan war ſehr einfach. Die Bebauung der Zitadelle, der Friedrichsburg, entſprang lediglich militäriſchen Geſichtspunkten. Im Schwerpunkt des Sieben⸗ ecks lag der Alarmplatz, ein Sternplatz. Von ihm führten ſteben Straßen nach den Baſtionen, zwei nach den Kaſtelltoren, der oberen und unte⸗ ren Kaſtellport. und eine Münze errichtet. Da dies keine Mo⸗ numentalbauten waren, bot die Zitadelle wohl ein dürftiges Bild, welches nur durch die beiden Feſtungstore belebt wurde. Gleich einfach war die Stadt angelegt. Die Straßen liefen ſenk⸗ recht und parallel zum Neckar, vechteckige Bau⸗ blöcke umſchließend. Die Stadtumwallung ent⸗ hielt drei Tore, das Rhein⸗, Neckar⸗ und Hei⸗ delberger Tor. Die Feſtungswerke ſchmiegten ſich aufs engſte der gegebenen Oertlichkeit an. Die Richtung der Längsachſe der Feſtung, der heutigen Brei⸗ tenſtraße, erſcheint nicht minder durch die Natur beſtimmt, durch die Richtung des ſogenannten kleinen Rheines, welcher auf der Weſtſeite das neue Bauwerk begrenzt, als vom Erbauer ge⸗ wollt durch das Beſtreben, von der Friedrichs⸗ burg aus auf kürzeſtem Wege den Neckar zu er⸗ reichen. Mit der Richtung der Hauptachſen aber waren die Richtungen aller übrigen Stra⸗ ßen feſtgelegt; demgemäß iſt die hieraus fol⸗ gende, von der Städtehygiene heute als wün⸗ ſchenswert erkannte Nord⸗ und Oſt⸗ bezw. Süd⸗ Weſtrichtung der Straßenzüge nicht einer be⸗ wußten Abſicht entſprungen, ſondern das rein zufällige Ergebnis der gegebenen Oertlichkeit. Der Stadtplan jener Zeit läßt zwei Plätze von einer für damals auffallenden Größe erkennen; der eine entſpricht dem heutigen Marktplatz, der andere, öſtlich von der Breitenſtraße ge⸗ legene trägt heute die Konkordienkirche; das eigentliche Wohngebiet, der Kern der jetzigen ſogen.„Unterſtadt“, ſchließt gegen die Fried⸗ richsburg mit einer Haus!enie ab, welche der nördlichen Flucht der heutigen Planken ent⸗ ſpricht. Was die aufblühende Stadt weithin bekannt und berühmt machte, das waren die Privile⸗ gien, die ihr der Kurfürſt verlieh. Die Ver⸗ heißung der Freiheit, Aufhebung der Leibeigen⸗ ſchaft, Toleranz in Bezug auf Pakionalität und Religion winkte allen Freigeſinnten, allen Be⸗ drängten und Verfolgten tröſtend entgegen. Gar viele eilten aus aller Herren Länder her⸗ bei, hier Schutz und ein freies Leben zu ſuchen, ſo daß die Einwohnerſchaft der damals jüngſten deutſchen Stadt bald 180 Familien(1200 Köpfe) zählte und in kurzem etwa 200 Häuſer bewohnt wurden. Die Kämpfe des dreißigjährigen Krie⸗ ges brachen über die Pfalz, den Vorort des Proteſtantismus, herein; was geſchaffen, fiel in den Stürmen der Kriegsjahre, als Tilly (1622) in Mannheim einzog, als Schweden, Bayern und Franzoſen ſich wechſelſeitig ab⸗ löſten. Zweimal wird die Feſtung eingenom⸗ men und zerſtört, letztmalig 1644 ſo gründlich, daß nur noch das Rathaus und einige Wall⸗ reſte übrig blieben. Der lang und heiß erſehnte Frieden hatte tau⸗ ſend Wunden zu heilen. Mannheim mußte von Grund aus neu aufgebaut werden. Kurfürſt Karl Ludwig, der zweite Gründer Mannheims, bereicherte 1652 des Großvaters Privilegien⸗ Urkunde durch wertvolle Vorrechte und vielbe⸗ wunderte Freiheiten.„Alle ehrlichen Leute von allen Nationen“ lud er zum Wiederaufbau und zur Beſiedelung Mannheims ein. Und ſie kamen, ſich der verliehenen Gerechtſame zu er⸗ freuen— eine buntgemiſchte Schar, Wallonen, Niederländer, Franzoſen; Glaubensflüchtige, die in der reformierten Pfalz ein Aſyl fanden, und ſpekulationsluſtige Unternehmer, die aus dem pfälziſchen Sande ſchnell lauteres Gold zu gewinnen hofften. Trotz ſeiner ſonſtigen Sparſamkeit ging der Fürſt in der Bautätigkeit voran. Zunächſt er⸗ ſcheint jetzt ein neuer Bebauungsplan der Friedrichsburg, ein Plan, bei dem offen⸗ kundig nicht allein militäriſche, ſondern auch äſthetiſche Geſichtspunkte maßgebend waren. Die Militärgebäude wurden an die Umwallung verlegt, im Mittelpunkt des Kaſtells liegt eine Stadtanlage mit 12 Baublöcken, an der am Rhein gelegenen Belvederebaſtei iſt der Platz für das kurfürſtliche Schloß vorgeſehen, das bald und zwar mit erheblichem Koſtenaufwand errichtet wurde. Das Schloß war ein ſtatt⸗ licher, aber einfacher Bau. Die Faſſade zeigte einen vierſtöckigen Mittelbau, zwei anſtoßende rörrr err ee eeee, Eckbauten endigten. Für die Bebauung der übrigen Teile der Burg ſtanden den Bauluſtigen Normalpläne, Modelle zur Verfügung, die je nach dem Ver⸗ mögen des Bauenden größere oder kleinere, ein⸗ fachere oder reichere Löſungen boten. Modell A war für die Piazza beſtimmt, d. h. für den Platz vor dem Schloß; das Modell zeigt ein dreige⸗ ſchoſſiges Haus mit Arkaden im Erdgeſchoß, mit hohem holländiſchem Walmdach und verti⸗ kaler Pilaſterteilung. Das Modell B zeigt ein dreiſtöckiges Haus von fünf Fenſter Frontbreite mit hohem Dach, das am Firſt von zwei Urnen gekrönt iſt und wohl für beſſer ſituierte Bürger beſtimmt war. Das zweigeſchoſſige Haus des Modells O iſt ohne Gliederung der Faſſade; das kleine ebenfalls zweigeſchoſſige Dreifenſter⸗ haus nach Modell D wird nach ſeiner ſparſamen Raumverteilung den vorherrſchenden Kleinwoh⸗ nungstyp darſtellen. Für jede Straße war das⸗ ſelbe Modell angenommen. Die ganze Kunſt⸗ richtung atmet zwar etwas Schematismus; un⸗ zweifelhaft hätte aber die ausgebaute Fried⸗ richsburg einen äſthetiſch befriedigenden Ge⸗ ſamteindruck gemacht. Die breiten, einfachen Militärgebäude bildeten einen geſchickten Uebergang zu den ſtrengen Linien der Umwal⸗ lung. Sehr hübſch in der Wirkung war der Platz vor dem Schloß. Marſtall und Zeughaus ſchloſſen zu beiden Seiten, dem Schloß gegen⸗ über war durch Zurückrücken der Baufluchten der mittleren Blöcke eine Platzerweiterung ge⸗ ſchaffen. Wie in der Burg, ſo herrſchte auch in der Stadt rege Bautätigkeit. Es erhob ſich ein Schütt⸗ und Zeughaus, ferner entſtand die pro⸗ viſionierliche Kirche für das Volk und die fran⸗ zöſiſche Gemeinde, ein Holzbau an Stelle der heutigen Konkordienkirche. Die Gemeinde er⸗ richtete ein Rathaus mit Notkirche und Glocken⸗ turm, ein Schlachthaus, ein Armenhaus und ein Schießhaus. Auch die private Bautätigkeit hob ſich bedeutend, da der Herrſcher alles zu ihrer Unterſtützung tat; wie unentgeltliche Zu⸗ weiſung von Bauplätzen, billige Lieferung von Baumaterialien, Uebernahme der Koſten für die Erbauung und Unterhaltung der Wälle, Brük⸗ ken und Tore der Befeſtigung durch den Kur⸗ fürſten, Ueberlaſſung des Ungelds an die Stadt als Beitrag für die Straßenkoſten. Im Juli 1677 ließ der Kurfürſt, der ein lebhaftes Inter⸗ eſſe am Fortſchritt der Bebauung Mannheims hatte, dem Rat verkünden, es ſei ſein Wille, „daß anſtatt der in Mannheim befindlichen ge⸗ ringen, nichtswertigen Häuſer die Eigentümer andere gute Häuſer und wenigſtens zwei Stock⸗ werk hoch bauen, oder da ſie das nicht tun woll⸗ ten, die kleinen Häuſer taxiert werden und um den taxierten Preis anderen, ſo auf den Platz gute, große Häuſer bauen wollen, ſolche über⸗ laſſen.“ Dieſelbe Tendenz verfolgte der vom Bau⸗ weſen handelnde ſechſte Abſchnitt der neuen Privilegien von 1682, der ähnliche Beſtimmun⸗ gen für die fünf Hauptſtraßen und deren Quer⸗ ſtraßen gab und als erſtrebenswertes Muſter das zweiſtöckige Haus bezeichnete,„das untere Stockwerk elf, das obere zehn Schuh hoch, und 30 Schuh ins Quadrat mit guten gewölbten Kellern und ſteinernen Giebeln an den Gaſſen.“ Die kleineren Häuſer, Mühlen, Häfnersofen, Backofen und dergl. ſollten nur in den Neben⸗ gaſſen in der Nähe des Walles geduldet werden. Das bedeutendſte Kunſtdenkmal der älteren Zeit entſteht 1685, die den Reformierten gehörige Nationalkirche, das erſte Glied in der Kette der Mannheimer Monumentalbauten, das Urvorbild auch in Zukunft beim Entwurf mo⸗ numentaler Faſſaben. Da griff abermals, als die Stadt 12000 Seelen zählte, das Schickſal mit grauſamer Fauft in das junge, friſche Leben und knickte ſeine vielverheißenden Knoſpen. Die Mordbrennerſcharen, welche Ludwig XIV. von Frankreich ausſandte, um die blühende Pfalz in eine Einöde zu verwandeln, eroberten Mann⸗ heim 1688. Die Feſtungswerke wurden ge⸗ ſchleift und die Stadt gänzlich dem Erdboden gleichgemacht. Nn Drre von Schweden hat im Heidelberger Schloßhotel Herrn Oberbürgermeiſter Dr. Wilckens in Audienz empfangen, ihre hohe Befriedigung über ihren Aufenthalt in Heidelberg ausgeſprochen und ihm dabei das Kommandeurkreuz zweiter Klaſſe des Schwediſchen Nordſternordens über⸗ geben, welches ihm von dem König von Schweden verliehen worden iſt. * Uebertragen wurde dem Poſtinſpektor Adolf Köbele aus Achern mit Wirkung vom 1. April 1913 ab eine Poſtinſpektorſtelle beim Poſtamt in Freiburg i. Br. * Ernannt wurde Ober⸗Poſtpraktikant Heinrich Berg aus Oberſchwarzach zum Poſtinſpektor beim Poſtamt in Konſtanz und Bauſekretär Wilhelm Geiger in Friedrichsfeld zum Ober⸗ bauſekretär. * Etatmäßig angeſtellt wurde der nichtetat⸗ mäßige Juſtizaktuar Heinrich Schöner aus Adersbach beim Amtsgericht Boxberg. * Verſchobene Regimentsfeier. Die vereinig⸗ ten Vereine ehemaliger Prinz⸗Karl⸗Dragoner hatten die Abſicht, dieſen Sommer in Freiburg einen Regimentstag abzuhalten. Im Hinblick auf die zahlreichen Feſtlichkeiten, welche in dieſem Jahre jeden Sonntag landauf und landab ſtattfinden, wurde der Regimentstag bis auf weiteres verſchoben. * Alte Leute. In Mingolsheim ſtarb der älteſte Bürger der Gemeinde, Schuhmacher⸗ meiſter A. Bänder. Er erreichte ein Alter von 98 Jahren und 2 Monaten. * Freireligiöſe Gemeinde. Die Teilnehmer des Jugendabends der Freireligiöſen Ge⸗ meinde hatten am vergangenen Sonntag zum erſtenmal einen gemeinſamen Ausflug als Tagestour gemacht. Der Marſch war von Bad⸗ Dürkheim aus über die Limburg und Harden⸗ burg und das Forſthaus Iſenach nach der Sta⸗ tion Weidental gegangen. An dem Ausflug haben ſich 63 Perſonen beteiligt, darunter zwei Väter, eine Mutter und der Prediger der Frei⸗ religiöſen Gemeinde. Das übrige waren Ju⸗ gendliche; junge Männer und junge Mädchen. — Heute abend findet wieder Jugendvor⸗ trag in der Aula des Realgymnaſtums ſtatt. Prediger Dr. Maurenbrecher wird in den Vorträgen des Fauſt fortfahren. Es wird heute die Fortſetzung der Gretchentragödie geleſen. * Frühlings⸗Abendfeſt des Mannheimer Sän⸗ gerkranzes. Wie aus dem Inſeratenteil erſicht⸗ lich, veranſtaltet der Verein am kommenden Samstag, den 7. Juni, abends 8 Uhr, im Wald⸗ parkreſtaurant„am Stern“ ſein beliebtes Frühlings ⸗Abendfeſt. Ein vorzügliches Programm, wie Männerchöre, Muſikvorträge der Kapelle des hieſigen Grenadier⸗Regiments Nr. 110 unter Muſikmeiſter Heiſig, große Be⸗ leuchtungseffekte und Tanz, gelangt zur Ab⸗ wicklung. Da ein Ueberſchuß dem Deutſchen Schulverein(Stärkung der deutſchen Sprache im Auslande) zufließt, iſt der Veranſtaltung ein reger Beſuch zu wünſchen. * Juvalide. Der Gefangenenwärter Schick, welcher im vorigen Jahre im neuen Landesge⸗ fängnis von einem Strafgefangenen überfallen und mit einem Hammer in furchtbarer Weiſe mißhandelt wurde, hat vor einigen Tagen das Sanatorium in St. Blaſien verlaſſen. Der Kopf weiſt an den Stellen, wo der Hammer hin⸗ traf, Vertiefungen von 1 Zentimeter auf. Sch. kann ſich nur ſehr ſchwer und zwar mit Unter⸗ ſtützung eines Stockes fortbewegen. Schick ſoll verſuchsweiſe auf der Kanzlei des neuen Lan⸗ desgefängniſſes Verwendung finden. * Üteberfahren. Auf dem Friedrichsring wurde geſtern der 29 Jahre alte Photograph Ewald Jehm, beſchäftigt in der Photographen⸗Hand⸗ lung N 3, 9, von der Elektriſchen überfahren. Er erlitt eine erhebliche Kopfverletzung und eine Rippenfraktur. Man überführte den Schwer⸗ verletzten in das Allgemeine Krankenhaus. * Heilmutter Sonne. Wir ſtehen jetzt in der Hochſaiſon der Luft⸗ und Sonnenbäder. Wenn es in der Oeffentlichkeit mehr bekannt wäre, welche Heilkraft den Sonnenſtrahlen innewohnt, unſere öffentlichen Luft⸗ und Sonnenbäder wür⸗ den noch viel mehr belagert werden, als ſie es in den letzten Jahren allerdings in ſteigendem Maße geweſen ſind. Die Sonne iſt die beſte Helfershelferin im Kampfe gegen jegliche Krank⸗ heitskeime.„Wo die Soune nicht hinkommt, eeeeeeeeeeeeeeeeeeeee rariſchen Plan. Er will in einer Serie von Romanen ein umfaſſendes Zeitbild geben, welches die Chronik des deutſchen Volkes von 1870 bis zum Jahre 1920 umfaſſen ſoll. Der ganze Zyklus ſoll neun Romane umfaſſen, von denen ſeder Roman als Ganzes abgeſchloſſen, aber doch ein Teil des Ganzen iſt. Freska iſt ſchon ſeit drei Jahren mit dieſem Projekt be⸗ ſchäftigt und hofft es in weiteren ſechs Jahren bewältigt zu haben. Offenbar gehört ſein Theaterroman„Erwin Bornſteins theatraliſche Sendung“(der ein großzügiges und farbenvol⸗ les, wenn auch nicht immer einwandfreies Bild der letzten deutſchen Theaterentwicklung gibt) ſchon zu dem Zyklus, der auf dem Gebiete des Romans eine Art Pendant zu der Dramenſerie iſt, mit der Arno Holz die„Wende einer Zeit“ in Dramen darſtellt. Ein weiterer Roman aus dem Freskaſchen Zydtus ſteht dicht vor der Ver⸗ öffentlichung. Die Ausbildung zur perfekten Sängerin. Für viele Eltern gilt die Ausbildung der Tochter zur dramatiſchen Sängerin oder zur Konzertſängerin immer noch als ein höchſt er⸗ ſtrebenswertes und vermeintlich leicht und billig zu erreichendes Ziel. Es iſt darum ein Gut⸗ achten von großem Intereſſe, ſo wird aus Berlin berichtet, das in einem jetzt vor dem Berliner Landgericht 1 zur Entſcheidung ekommenen Prozeſſe eine ausſchlaggebende olle ſpielte. Ueber die Ausbildungszeit heißt es darin, daß die Ausbildung in einem Jahre bei täglich eineß Uebungsſtunde von den Vorbe⸗ dingungen abhängt. Bei hervorragender ſtimm⸗ licher und muſikaliſcher Veranlagung ſowie aus⸗ giebiger Vorbildung kann ein Jahr genügen. Bei Anfängern rechnet man mehrere Jahre für die Ausbildung, allerdings ohne täglichen Un⸗ terricht im zweiten oder dritten Jahre. Auch fällt das Alter der Schülerin ſehr ins Ge⸗ wicht, je jünger die Stimme, deſto länger die Ausbildung.— In Bezug auf die Koſten⸗ frage der Ausbildung heißt es in dem erwähn⸗ ten Gutachten, daß Preiſe von 10 Mark vro Stunde nichts Außergewöhnliches ſind; es gibt Lehrkräfte, die 20 Mk. bis 0 Mk. für eine Lehrſtunde nehmen.— Demnach koſtet die Aus⸗ bildung zur perfekten Sängerin in Berlin durchſchnittlich 4000 bis 6000 Mk. Neues zur Krebsforſchung. In der letzten Sitzung des Allg. ärztlichen Vereins von Köln berichtete, ſo wird gemeldet, San.⸗Rat Dr. Otto Schmidt über weitere höchſt erfolgreiche Forſchungen zur Frage der Entſtehung und Heilung des Kreb.⸗ ſes. Er will durch verſchiedene biologiſche Re⸗ aktionen, die durch zahlreiche Einzelverſuche wiederholt geprüft wurden, beweiſen, daß der Krebs eine Infektionskrankheit und der von ihm aus Geſchwülſten gewonnene Pa⸗ raſit der Erreger ſei. Es ſind deshalb auch zahlreiche, durch Anwendung ſeines aus dieſen Reinkulturen hergeſtellten Bakzins erzielte Hei⸗ lungen ſchwerſter Fälle von Krebs als Folgen einer aktiven Immuniſierung anzuſehen, die gleichzeitig gegen Wiederauftreten der Krank⸗ heit ſchützt. Da dies Verfahren nur bei einem Bruchteil aller Kranken mit Ausſicht auf vollen Erfolg angewendet werden kann, mußte als Enbziel aller Forſchungen die Erzeugung der nötigen Immunſtoffe beim Tiere und ihre Uebertragung auf Menſchen durch Einſpritzung dieſes tieriſchen Serums erſtrebt werden. Für den Tierverſuch iſt dies jetzt erreicht. Durch ein malige intravenöſe Einſpritzung des Serums können ſelbſt große Geſchwülſte in 2 bis 3 Tagen verflüſſigt werden, ohne das Tier(im ſchärfſten Gegenſatz zu gleichartigen Verſuchen Waſſer⸗ manns) mit Coſinſelen im geringſten zu ſchädi⸗ gen. Der Vortragende regte an, durch eine Kommiſſion ſeine Unterſuchungen nachprüfen zu laſſen, wo er alles erforderliche zur Verfügung ſtellt.— Soweit der Bericht. Da der Krebs⸗ paraſit ſchon wiederholt entdeckt wurde, aber dieſe Entdeckungen genaueren Nachprüfungen nicht ſtand hielten, wird man auch in dieſem Falle weitere Verſuche abwarten müſſen. Die Lebensdauer ber deutſchen Beyölkerung. Eine intereſſante Aufftellung veröffentlicht der „Deutſche Reichsanzeiger“ über die Lebens⸗ dauer der deutſchen Bevölkerung. In den ſieb⸗ ziger Jahren betrug die mittlere Lebensdauer für das männliche Geſchlecht 35,58 Jahre, in den achtziger Jahren 37,17 und in den neunziger Jahren 40,56. Die entſprechenden Zahlen für das weibliche Geſchlecht ſind etwas höher. Die mittlere Lebensdauer hat im Laufe von 20 Jah⸗ ren, von der Mitte der ſiebziger bis zur Mitte der neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts, bei dem männlichen Geſchlecht um 5 und bei dem weiblichen um 5½ Jahre zugenommen. Welche hohe wirtſchaftliche Bedeutung dieſe Beſſerung der Sterblichkeitsverhältnuiſſe hat, zeigt die Er⸗ wägung, daß die 2 Millionen Kinder, die all⸗ jährlich in Deutſchland geboren werden, nach den Sterblichkeitsverhältniſſen der neunziger Jahre zuſammen etwa 85 Millionen Jahre durchleben, während ſie nach den Sterblichkeits⸗ verhältniſſen der ſiebziger Jahre nur etwa 75 Millionen durchleben würden. Das 48. Deutſche Tonkünſtlerfeſt des Allge⸗ meinen deutſchen Muſikvereins wurde geſtern mittag, ſo wird uns aus Jena telegraphiſch berichtet, durch ein Kammer⸗ konzert im akademiſchen Roſenſaale fortge⸗ ſetzt, Durch die Länge des Programms und die hochſommerliche Hitze fiel das Konzert, obwohl es im einzelnen große Höhepunkte hatte, ab. Abends brachte ein Extrazug die Teilnehmer nach Weimar zur Feſtvorſtellung im Hof⸗ theater. Es wurde„Lanval“, MWinnelied in zwei Akten und vier Bildern nach der altfranzö⸗ ſiſchen Dichtung von Maurice de France, Text von M. Maurice, deutſche von Hans v. Gump⸗ penberg und Muſik von Pierſe de Maurice ge⸗ geben. Der Abend wurde mit Liſzts Feſtge⸗ ſängen eingeleitet, Die muſikaliſche Leitung hatte Hofkapellmeiſter Peter Haaſe; die Inſzenierung des Minneliedes Generalinten⸗ dant v. Schierach. Beide fanden viel Beifall. Die Aufführung des Liedes befriedigte allge⸗ mein. Im Künſtlerhauſe fand hierauf ein zwangloſes Beiſammenſein ſtatt. Um 12 Uhr kehrte der Extrazug nach Jena zurück, 4. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten Donnerstag, 5. Juni 1913. kommt der Arzt hin!“ lautet ein altes Volks⸗ ſprichwort. Das gilt auch vor allem inbetreff der furchtbaren Volkskrankheit, der Tuberkuloſe. Wie Dr. Schönenberger im„Naturarzt“(Juli 1912) anführte, ſprach ſich Dr. Malgat(Nizza) auf dem internationalen Tuberkuloſekongreß in Paris(1905) über die Sonnenbehandlung bei Tuberkuloſe folgendermaßen aus. Er ſagte u..:„Ich behaupte, daß an chroniſcher Tuber⸗ kuloſe Erkrankte aller Krankheitsgrade durch methodiſches Ausſetzen ihres nackten Körpers den direkten Sonnenſtrahlen nach mehr oder weniger langer Zeit zu heilen ſind, gemäß der Ausbreitung des Krankheitsherdes, der Schwere der Infektion, der Stärke und der Regelmäßig⸗ keit der Beſonnung und entſprechend der allge⸗ meinen Hygiene; es ſei denn, daß die Organe ſchon hoffnungslos zerſtört ſind... Die Sonne iſt in Wirklichkeit das Ideal in der Tuberkuloſe⸗ behandlung, indem ſie das Allgemeinbefinden des ganzen Organismus hebt, die Mikroben angreift und zerſtört, die heftige Wirkung ihrer Gifte vermindert, ohne üble Nebenwirkungen, wie ſolche der größte Teil pharmazeutiſcher Mittel, in den Magen, Eingeweide oder Haut eingeführt, hervorruft.“ Nur bei der Neigung zu Blutungen iſt nach Dr. Schönenberger Vor⸗ ſicht mit Sonnenbeſtrahlung geboten; hier ſind nur kurze örtliche Beſtrahlungen erlaubt.(Eine Anweiſung, wie man richtig und geſundheits⸗ gemäß Sonnenbäder nimmt, enthält ein zu dieſem Zweck vom Deutſchen Bunde der Vereine für natürgemäße Lebens⸗ und Heilweiſe, Ber⸗ lin S. W. I1, herausgegebenes Flugblatt:„Die wunderbaren Wirkungen der Licht⸗, Luft⸗ und Sonnenbäder.“ Preis 10 Pfg.) Was Dr. Mal⸗ gat über die Sonnenbehandlung ſagt, gilt noch für viele andere chroniſche Krankheitszuſtände. Die Sonne ſpendet jetzt ihren Segen unentgelt⸗ lich. Möchten ihn namentlich die Ferienreiſen⸗ den recht ausnutzen. * Die Ueberführung des Luftſchiffes„Sachſen“ nach Frankfurt. neueſte Zeppelin⸗ luftſchiff„Sachſen“ iſt heute morgen.03 Uhr von Baden⸗Baden nach Stuttgart abgefah⸗ ren. Nach einer Zwiſchenlandung iſt das Luſt⸗ ſchiff um.30 Uhr wieder aufgeſtiegen und hat die Richtung nach Frankfurt a. M. einge⸗ ſchlagen. Gegen halb 10 Uhr überflog das Luft⸗ ſchiff die Heidelberger Weſtſtadt und zog in der Richtung nach der Bergſtraße weiter. Das Luftſchiff wurde gegen halb 11 Uhr von der Frankfurter Luftſchiffhalle aus geſichtet. Die Landung erfolgte glatt um 11.10 Uhr. Um 11.20 Uhr war es in der Halle geborgen. Befördert wurden heute bis Stuttgart 13 und von dort hierher 14, im ganzen alſo 17 Paagiere. Der Führer des Luftſchiffes, Kapitän Hacker, führte heute ſeine 500. Fahrt aus. Auf dieſen 500 Fahrten hat er insgeſamt 63 000 Luftkilo⸗ meter zurückgelegt. * Gine gewaltige Maſſenwirkung wird beim 12. Deutſchen Turnfeſt durch die zwei Feſt⸗ züge gezeigt werden. Die Feſtleitung iſt ge⸗ zwüngen, bei dieſem Feſt zum erſten Mal zwei ſolche Züge zu gleicher Zeit auf verſchiedenen Wegen nach dem Feſtplatz zu führen, weil ein einziger Feſtzug zu große Ausdehnung und zu viele Zeit in Anſpruch nehmen würde. Es haben ſich bis jetzt zur Beteiligung an dem Feſtzug faſt 45000 Turner gemeldet. In Frankfurt, wy das letzte Deutſche Turnfeſt ſtattfand, beteiligten ſich nur 30000 Mann, ein Zug, der immerhin 5 bis 6 Stunden benötigte, um auf den Feſt⸗ platz zu kommen. Da nun diesmal die Schwierig⸗ leiten noch viel größer würden, hat man ſich entſchloſſen, zwei Feſtzüge zu gleicher Zeit ſtatt⸗ finden zu laſſen. Um die Scharen der Teil⸗ nehmer gut zu verteilen, ſollen die Züge in Achterreihen antreten. Schwach vertretene Ver⸗ eine, das ſind ſolche unter 16 Teilnehmern, werden gauweiſe zuſammengefaßt. Die übrigen Vereine marſchieren ſelbſtändig hinter ihren Fahnen. Polizeibericht vom 5. Juni 1913. Unfälle. Im Hauſe 8 2, 2 fiel am 3. Juni, abends 8 Uhr, ein 19 Jahre alter Ausläufer von hier die Kellertreppe hinunter und brach heide Vorderarme.— Am 3. ds. Mts., nachmittags 5 Uhr, ſtürzte ein 55 Jahre alter verheirateter Wagmeiſter hier im Verbindungs⸗ kanal in einen Schiffsraum und erlitt eine Ge⸗ hirnerſchütterung und ſtarke Quetſch⸗ wunden am rechten Knie und rechten Ellbogen. — Mit einem mit Flaſchenbier beladenen zwei⸗ räderigen Handkarren wurde geſtern vormittag auf dem Luiſenring bei K 4 ein 4 Jahre altes Kind überfahren und an beiden Füßen erheb⸗ lich verletzt. Die Verletzten fanden Auf⸗ nahme im Allg. Krankenhaus. Verhaftet wurden 24 Perſonen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen. Pfalz, Heſſen und Umgebung. *St. Ingbert, 3. Juni. Im Steinbruch am Windhof hier wurde heute abend der Arbei⸗ ter Robert Jungfleiſch von hier durch Stein⸗ maſſen, die ſich vorzeitig loslöſten, erſchla⸗ gen. Dem Arbeiter Nothof wurde ein Bein durchgeſchlagen. Jungfleiſch hinterläßt eine Frau mit ſieben unverſorgten Kindern. * Stuttgart, 4. Juni. Bei dem Wir⸗ belſturm in Plochingen wurde das Johanniter⸗Krankenhaus beſonders ſchwer mitgenommen. Die Oberſchweſter er⸗ zählt den Vorgang im„Eßl. Tabl.“ in folgender Weiſe:„Ich hatte eben die Baracke des Roten Kreuzes, in der Kranke lagen, verlaſſen und be⸗ merkte plötzlich, wie die Luft ſich ganz verdun⸗ kelte, als ob ſie von ſchwarzem Rauch erfüllt wäre. Ich konnte mich eben noch unter ſtrö⸗ EEEE rneee Kleine Mitteilungen. Das„Mozarteum“ in Salzburg ver⸗ anſtaltet am.,.,., 5. und 6. Auguſt d. Is. zin der Aula geademica zu Salzburg fünf Feſtkonzerte(drei Kammermuſik⸗, ein Brdeer ſters und ein Chor⸗ u. Orcheſter⸗Konzert). wegen mendem Regen rechtzeitig in ein kleines Vor⸗ ratshaus flüchten und war hier Zeuge, wie die ganze Baracke ſamt den Kranken weggeweht wurde. Zuerſt hob ſich das Dach und drehte ſich im Kreiſe, daun flogen Betten mit ſamt den Kranken hinaus, zwei Krauke, die ſich auf den Boden geſetzt ha„ wurden ſit lings bis an den eiſernen Zaun, etwa 20 Meter weit, geſchleudert, dort wurde auch ein Teil der Betten und der Barackenwände aufgehalten. * 2—2 e Die übrigen Bettſtücke, Decken, Kiſſen, Ma⸗ tratzen, mußten wir weit oben in den Weinber⸗ gen zuſammenſuchen und haben noch jetzt nicht alle beiſammen. Bis an den Waldrand wur⸗ den einzelne Stücke getrieben. An dem Platz der Baracken iſt nur noch der Boden mit dem Linoleumbelag und die Badewanne zu ſehen ſonſt iſt alles glatt weggefegt. Gerade ein Wunder war es, daß die Kranken, abgeſc von einigen leichteren Verletzungen, o den davonkamen.— Ein Beobachter Stuttgarter„N. Tgbl.“ über ſeine nehmungen am Unglückstag folgende Mitteilun⸗ gen: Der am verfloſſenen Sonntag aus dem Süden Stuttgarts gemeldete tterſturm, der ſich in der Plochinger Gege ls regelrechter Wirbelſturm von in Deutſchland faſt unbekann⸗ ter Stärke austobte, hat ſich auch andernorts als ein außerordentliches Naturereignis erwie⸗ ſen. Gegen 5 Uhr nachmittags, alſo etwa halb bis 1 Stunde vor dem Eintreffen des Wetters in Plochingen, wurden Wanderer im oberen Goldersbachtal und Schönbuch durch das ſchon längere Zeit drohende Unwetter überraſcht. Mit einigen kurzen tüchtigen Schauern und gerin⸗ gem Hagelſchlag ging es vorüber. Um ſo er⸗ ſtaunter war alles, als man nach einer Raſt, 1½ Stunden ſpäter, in der Gegend des oberen Lindachtales bis auf etwa 3½ Stunde gegen Herrenberg hin im Wald in Gras und Laub gebettet Hagelkörner fand, die auf flache Stücke abgeſchmolzen, noch einen Duch⸗ meſſer von—6 Zentimeter und eine Höhe von—3 Zentimeter aufwieſen. An vielen Stel⸗ len konnte man über 4 dieſer Schloßen auf dem Quadratmeter mühelos finden. Sie waren alle durch einen konzentriſch umlagerten augapfel⸗ artigen Kern mit prachtvoller ſtrahliger Struk⸗ tur ausgezeichnet. Durch teilweiſe und unregel⸗ mäßige Anſchmelzungen waren die bizarrſten Formen entſtanden. So fand man Kugeln von ca. 2½ Zentimeter Durchmeſſer mit langen, dünnen, in einen Kolben endigenden Vor⸗ ſprüngen von etwa weiteren—3 Zentimeter Länge. Manuche der Körner mit den eingangs erwähnten Abmeſſungen waren auf einen Durchmeſſer geſpalten und ließen durch die vor⸗ handene ſtrahlige Struktur erkennen, daß man ihren urſprünglichen Durchmeſſer mit—8 Zentimeter keinesfalls zu groß veranſchlagen durfte. Wunderzunehmen iſt immerhin, daß ſich die Körner bei der nicht ſonderlich ſtarken Luft⸗ abkühlung nach über 2 Stunden noch nicht wei⸗ ter im Volumen verringert hatten. Den Beob⸗ achtern waren Hagelkörner auch nur annähernd ähnlicher Dimenſionen nicht bekannt, während Körner von Walnuß⸗ oder Taubeneiergröße ja öfters Erwähnung finden. Gerichtszeitung. §8 Mannheim, 4. Juni. Strafkammer IV. Vorſ.: Landgerichtsdirektor Dr. Hummel. Eine Friedrichsfelder Angelegenheit, die draußen viel Staub aufwirbelte, wurde heute mit der An⸗ klage gegen den 34 Jahre alten, aus Leuters⸗ hauſen gebürtigen Johann Kolb, Ratſchreiber in Friedrichsfſeld, wegen Unterſchlagung und Be⸗ trugs erörtert. Im Zuſchauerraum hatten ſich deshalb nicht wenige Friedrichsfelder eingefunden. Kolb hat ſich, wie man ſagt, in Friedrichsfeld wenige Freunde gewonnen und die heutige An⸗ klage iſt die Folge dieſes Verhältniſſes. Zum erſten wurde dem Ratſchreiber zum Vorwurfe gemacht, daß er im Oktober v. Is. den Betrag von 75 Mk. den er für den Buchdruckereibeſitzer Bruno Back bei der Gemeindekaſſe erhoben, für ſich verwandt habe. Back hat für einen Betrag von 150 Mark die Lieferung der Druckſachen für die Gemeinde Friedrichsfeld übernommen. Zwiſchen ihm und Kolb beſtanden nun nicht ganz aufgeklärte Bezieh⸗ ungen. Beider Vermögenslage iſt nicht glänzend. Back behauptet, dem Ratſchreiber mit Darlehen ausgeholfen zu haben, Kolb dagegen ſtellt ſich im Gegenteil als denjenigen hin, der dem Buchdrucker unter die Arme gegriffen habe. Wenn Back den Betrag ſeiner Inſeratenrechnung für ſeine Zeitung bei der Gemeinde einzog, führte er 20 davon an den Ratſchreiber ab, angeblich für Honorar für Mitarbeit an der Zeitung, nach anderer Meinung als Schmiergeld. Auffällig iſt jedenfalls, daß der Ratſchreiber es übernahm, das dem Drucker zu⸗ ſtehende Geld für Druckſachen beim Gemeindcs rechner abzuheben, ſtatt dies dem Drucker an⸗ heimzuſtellen. Weiter war Kolb beſchuldigt, daß er ſeit einem Jahre ſich für die Ausſtellung von Quittungskarten mehr Gebühren habe auszahlen laſſen, als ihm zukam. Bis Ende 1910 erhielt er für die einzelne Karte eine Gebühr von 10 Pfennigen. Neuerdings iſt eine einmalige Ab⸗ findung dafür feſtgeſetzt. Statt für 312 Karten ließ er ſich beiſpielsweiſe in einem Jahre für 512 die Gebühr anweiſen. Im ganzen betrug das un⸗ rechtmäßige Zuviel etwa 50 Mark. Die Sache war geſchickt genug verſchleiert. Auf dem Anweiſebogen war ſtets ein Anweiſevermerk, der zwei Anweiſe⸗ zeiträume trennte, wegradiert, ſo daß das dem Ratſchreiber zuſtehende Soll ſich um ein Zeitraum vergrößerte. Kolb ſetzte beiden Anglagepunkten ein Ableugnen entgegen. Was die Gebühren für die Quittungskarten angeht, ſo erklärte er, daß ſeine Frau viele Karten geſchrieben habe, die gar nicht in das Anweiſungsverzeichnis aufgenommen worden ſeien. Die Beweisaufnahme ſtellte feſt, U* N eklagten wegen B on 100 Mark e aße v Anklage der Maiſch 81 Dle Schöffengericht. m Eckert und Johann dabei, wenn u ſie Nachts einen an Wort⸗ im geringſten etwe ſel beteiligten Schmiek nſtand einen ſank. Brenk be⸗ an der Mißhand⸗ lung beteiligte, indem er ihm, als er auf dem Boden lag, i rſetzt habe. Schätt einem e Zzu e 1 langels hinreichenden erade dazu, als in einem Haus 3 der Arbeiter Erhard Schu⸗ holver hantierte, mit dem er Begleiterin wehrte, die von beläſtigt worden war. ) hörten die Hilferufe des hinzu, erhielten aber hier⸗ bei die ſſe, die den bereits abgezogenen Bur⸗ ſchen zuteil werden ſollten. Schmittil drang eine Kugel in den Kopf, Gramlich eine ſolche in ben linken Oberſchenkel. uler hatte ſich deswegen einer Körperverletzung zu verantworten, mußte aber freigeſprochen werden, weil Schuler in eingebildeter Notwehr handelte. Sportliche NRundſchau. Pferderennen. *„ Berlin⸗Karlshorſt, 4. Juni. Mariendorfer Hürdeurennen. 3000% 1. R. Erlers Huſaren⸗ liebe(Brownuß), 2. Quartus. 29:10; 3000 4 1. Lt. [Lt. v. Egan⸗Krieger), 2. 13, 24, 19:10.— Han⸗ 0 1. J. Neumanus gtürke, 3. Chanteeler. kenburg“ i gange eines M ad hönbrunn, 3. 13, 15, 15:10.— Preis von Stendal. Had wiga 25:10 00 v. Haines Prognoſe, 3. Bavarde. dicap der Vierjährigen. 800 Gracſe(M 25 28:107 53, 37, 1. H. Weſtens Wilkina(Et. v. Berchem), 2. Jeſ⸗ ſonda, 3. Gardone. 19:10; 13, 15:10. Jagdrennen. 3000% 1. C. W. Gelbkes JIrene bvon Edeklreich(Th. Baſtian), 2. Boreas, 3. Hotzenblotz. Perſeus erlitt einen Beinbruch und wurde erſchoſſen. 56:10; 21, 28, 28:10.— Preis von Großbeeren. 6000% 1. Rittuch. A. Böklins Hi⸗ larion I1(Herr Purgold), 2. Vorwärts II, Chanobine. 24110/ 17, 28:10.— Preis von Mahlsdorf. 9000½% 1. Graf E. Henkels Prin eipal(F. Bul⸗ lock), 2. Iwein, 3. Rauhreif. 30:10, 16, 19, 16:10. „ Mülheim⸗Duisburg, 4. Juni. Kurhaus⸗Flach⸗ rennen. 0% 1. W. Reichſteins Pilgrim(Lud⸗ wig), 2. hal, 3. err. 18:10; 10, 12:10.— Broicher Jagdrennen. 2 1. H. Suermondts Dublin Fuſilier(It. v. Moßner), 2. Ormsby, 3. Topchidexe. 17710.— Offizier⸗Jagdrennen. 1800.%¼ 1. Gen.⸗M. Marks Guatemala(Lt.v. Moßner), 2. Ibycus, 3. Solid Silver. 13710; 20, 12, 27.10. Mülheimer Jagdrennen. 3500% 1. J. u. G. Rei⸗ manns Grasmüſcke(Kühl), 2. Juriſt, 3. Kunſt⸗ ſtück. 23:10; 13, 14:10. Kaiſerberg⸗Jagdrennen. 2000% 1. J. u. G. Reimann. Silver Sea(et. 7 Lehns Knel), 2. La Ceritto, 3. Fight⸗ing⸗Pat. 13:10.— Monning⸗Jagdrennen. 2000% 1. J. u. G. Rei⸗ manns Niſſa(Kühl), 2. Decoration, 3. Herzog. 12:10; 10, 10:10. Aviatik. * Byodenſee⸗Waſſerflug. Die Vorarbeiten für den unter dem Protektorat des Großherzogs von Baden ſtehenden Waſſerflug am Boden⸗ ſee, der vom 29. Juni bis 3. Juli ſtattfindet, ſind ſo weit gediehen, daß mit einem guten Ver⸗ lauf gerechnet werden lann. Der am 2. Juni ſtattgehabte Vornennungsſchluß ergab ein ſehr günſtiges Reſultat, indem von 9 Fir⸗ men 16 Meldungen abgegeben worden ſind und zwar für Maſchinen der verſchiedenſten Typen. Es haben genannt: E. Rumpler, Luftfahr⸗ zeugbau G. m. b.., Johannisthal bei Berlin: 1 Eindecker. Guſtav Otto, Flugzeugwerke, München: 2 Doppeldecker. Flieger: Weyl, Baierlein und Lindpaintner. Automobil⸗ und Aviatik Akt.⸗Geſ., Mülhauſen i..: 2 Doppeldecker. Flieger: Faller und Stoeffler. Flugzeugbau Friedrichshafen G. m. b..: 1 Zweidecker und 1 Eindecker. Flieger: Gſell. Ago ⸗Flugzeugwerke G. m. b. ., Berlin⸗Johannisthal: 2 Doppeldecker. Union Flugzeugwerke G. m. b.., Berlin: 1 Pfeil⸗Doppeldecker. Flieger: Sablat⸗ nig. Strack Flugzeugwerke, Duisburg: 1 Eindecker. Flieger: Carl Strack. Gothaer Waggonfabrik.⸗G., Gotha: 1 Doppel⸗ decker. Flieger: Büchner. Albatroswerke G. m. b.., Berlin⸗Johannisthal: 1 Doppel⸗ decker und 2 Eindecker. Flieger: Hirth und Thelen. Ungenaunt: 1 fliegendes Boot. Die rege Beteiligung bis zum Vornennungsſchluß— endgültiger Nennungsſchluß iſt erſt am 15. Juni— berechtigt zu den beſten Hoffnungen für den Verlauf des Meetings. * Der Konſtanzer Flieger Schlegel begibt ſich nach Beendigung der Berliner Flugwoche, in der er, wie gemeldet, erſter in der Eindeckerkon⸗ kurrenz für den kürzeſten Anlauf und zweiter im Fliegerwettrennen, das über eine Strecke von 20 Kilometern führte, wurde, während er im Dauerpreis, dem die geſamte Flugzeit der Woche zu Grunde gelegt wird, bei 38 gemeldeten Teilnehmern an ſechſter Stelle plazierte, zu den anläßlich der Jahrhundertfeier in Breslau ſtatt⸗ findenden Flugwettbewerben. Ruderſport. Bei der 2. Schülerregatta, die letzten Sonntag in Heidelberg ſtattfand, gelang es dem Mann⸗ heimer Ruder⸗Club im Schülerzweier mit den Herren K. Meyer, E. Schwabach(Schlag! und R. den 7 8 ieg zu erringen. Allgemein und die Ruhe während auf, ſodaß die Herren mit 4 gewannen. Schon zum zweiten r Schülerabteilung des M..G Vertreter anderer Schülerriegen aus der e vorzügli ganzen Renne Radſport. * Der Gauverband V Mannheim des Deut⸗ ſchen Radfahrer⸗Bundes entſendet zur Sta⸗ dion⸗Einweihung am Sonntag, den 8. Juni, zwei Banner⸗Deputationen nach Berlin und zwar je eine Abordnung vom Veloeipedi⸗ ſten⸗Verein Mannheim und der Radfahrer⸗Ver⸗ einigung von 1885/97 Frankenthal. Olympiabe. * Der Verein für Raſenſpiele Mannheim bei der Stadioneinweihung. Am kommenden Sonn⸗ tag, den 8. Juni, hat der deutſche Raſenſport ſeinen großen Tag. Aus allen Gegenden des Reiches ſtrömen die Sportsleute zuſammen, um in impoſanten Vorbeimarſch in Gegenwart des Kaiſers die prächtige Heimſtätte des Sports im Grunewald, das deutſche Stadion, erſtmalig ſeiner Beſtimmung zu weihen. Gern und freu⸗ dig wird jede Stadt, jeder Verein und jeder ein⸗ zelne Sportsmann bei dieſem bedeutenden, weihevollen Vorgang zugegen ſein wollen und zu der Freude kann ſich noch der berechtigte Stolz geſellen bei denen, die— wie die vier Leichtathleten des Vereins für Raſenſpiele ihre Anweſenheit bei der Stadionweihe ihren guten ſportlichen Leiſtungen verdanken. Alle vier errangen bekanntlich Siege bei dem Olym⸗ piaſportfeſt des ſüdweſtdeutſchen Verbandes für Leichtathletik in Mannheim und damit die Be⸗ rechtigung zur Fahrt zur Stadionweihe. Als ganz beſonderer Erfolg für die Mannheimer Leichtathletik kommt noch hinzu, daß Sprick auserſehen iſt, bei den erſten leichtathletiſchen Kämpfen im Stadion im 400 Meter Hürdenlau zu ſtarten. Bon Tag zu Jag — Gewaltige Erdverſchiebungen. Koblenz 4. Juni. In der Tongegend bei Mülheim(Bz. Koblenz), einen Kilometer von dieſem Orte ent⸗ fernt, zeigen ſich gewaltige Erdverſchiebungen, ähnlich wie die, welche im Jahre 1906 außer⸗ ordentlich große Zerſtörungen angerichtet haben. Man nimmt an, daß eine Ueberkaſtung der Halde die Urſache des Bergrutſches iſt. Das in Bewegung geſetzte Erdreich umfaßt 40 bis 0 Meter in der Breite und einen Kilometer in der Länge. Häuſer ſind nicht bedroht, weil nach dem Bergrutſch von 1906 in dem ganzen Gebiet keine Wohnhäuſer mehr errichtet werden dürfen. Dagegen iſt der Schaden an den Fel⸗ dern und Kernobſtbäumen ſehr groß. — Familiendrama. Leonberg, 3. Juni. Vor Jahresfriſt kam der Bierbrauer Karl Bauer nach 15jähriger Abweſenheit in Frankreich in die Heimat zurück. Zwiſchen ihm und ſeinem Vater, dem Landwirt, kam es öfters zu Zwiſtigkeiten. Der Sohn, der eine Franzöſin zur Frau hat, beabſichtigte wieder nach Frankreich zurückzu⸗ kehren und wollte ſich zu ſeinem Vater begeben, um Abſchied zu nehmen. Vorher ſoll er Droh⸗ ungen gegen ſeinen Vater ausgeſtoßen haben, die letzterem hinterbracht wurden. Der Vater lud ein Gewehr und einen Revolver. Als der Sohn das Haus verſchloſſen fand, drückte er ein Fenſter ein. Schließlich fand er ſeinen Vater in der Scheune mit den Schußwaffen in der Hand. Er ſtellte ſich, der Leonberger Zeitung zufolge, bor ſeinen Vater, öffnete die Kleidung und bot ihm die entblößte Bruſt dar mit den Worten:„Da ſchieß, wenn du es fertig bringſt, auf deinen Sohn zu ſchießen!“ Bald darauf krachte ein Schuß aus dem Gewehr und traf den jungen Bauer in die Bruſt. Dieſer aber blieb, trotzdem er verwundet war, vor dem Vater ſtehen und rief:„Ich bin dennoch ein Mann.“ Darauf feuerte der Alte mit dem Revolver einen zweiten Schuß auf ſeinen Sohn, wodurch dieſer an der Bruſt lebens⸗ gefährlich verletzt wurde. Er ſchleppte ſich noch bis auf die Straße und brach dann vor dem Hauſe zuſammen. Der Verletzte iſt ein großer, kräftiger Mann. Er wurde im das Krankenhaus nach Leonberg verbracht und der Vater kurz darauf ins Amtsg gnis transportiert. Der Vater iſt 57, der Sohn 38 Jahre alt. — Der gefeſſelte Mieter. Ein unerhörter Vor⸗ fall ſpielte ſich, ſo erzählt die„Morgenpoſt“ in Charlottenburg ab. Im Hauſe Saphie⸗ Charlotten⸗Straße 28 betreibt ein Fräulein Diebel in Gemeinſchaft mit ihrem Bräntigam, dem Kaufmann Jungfer, ein Räucherwaren⸗ geſchäft. Da ſie aber dem Beſttzer des Hauſes, dem Ingenieur Rehbock, für die Monate Mai und Juni die Miete ſchuldig geblieben waren, verſuchte der Wirt, mit Gewalt zu ſeinem zu kommen. Während ſich die beiden geſtern vormittag auf dem Markt befanden, ließ Herr Rehbock durch Angeſtellte die Wohnungseinrich⸗ tung der Diebel in ſein Kontor ſchaffen. Als dieſe nach Hauſe zurückkehrte und die Ausräu⸗ mung erfuhr, ſtellte ſie R. zur Rede und es kam zu einer heftigen Auseinanderſetzung. Jungfer, dem ſeine Braut das erzählte, begab ſich auß höchſte erregt, zu dem Wirt, fand aber inen Einlaß. Als er drohte, die Tür einzuſchlagen, gab Rehbock einige Schreckſchüſſe ab, die aber ihren Zweck nicht erreichten, ſondern J. inm 5 rafende Wut verſetzten. Da ſich der H nun ernſtlich gefährdet glaubte, ließ er Jungfer mit Stricken ſeſſeln und an das Treppengelän⸗ der binden. J. geriet darauf in einen derartigen Zorn, daß er das Geländer teilweiſe zerbrach. Mittlerweile hatte ſich auf der Straße eine na Hunderten zählende Menſchenmenge melt. Schutzleute befreiten Jungfer und 1 ten ihn mit Rehbock und einem Geſellen 3 Wache. 2 1 — Haftentluſſung. Untertür kheim, 50 Juni. Der hieſige Mechaniker, der einiger Zeit unter dem Verdacht, er habe Lor⸗ ſtruktionsgeheimniſſe des Zenpelin⸗Fufthhe baues nach England verraten, verhaftet wor iſt, wurde am Montag aus Stuttaartes —. — 8 Donnerstag, 5. Juni 1913. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblarr). 5. Seite. Unterſuchungsgefängnis wieder entlaſſen. Seine Haftentlaſſung wurde durch den Ober⸗ reichsanwalt ſchon vor dem endgülti Abſck der Unterſuchung angeordnet.„,B — Mordverſuch und Selbſtmord. Frank⸗ furt a.., 5. Juni.(Priv.⸗Tel.) Heute Mor⸗ gen halb 2 Uhr verſuchte der 30jährige Metall⸗ arbeiter Karl Waßmuth ſeine Geliebte Frau Marie Seeber in ihrer Wohnung zu er⸗ ſchießen. Er brachte ihr zwei Schußwunden bei Dee ſeh 9578 1 0 die Küche, wo er ſich er⸗ hoßz. Die erverletzte Frau wurde ins Kran⸗ bebe ee F rde ins Kran — Gerüſteinſturz. Hanau, 5. Juni An eine Neubau des Sägewerks bei Nenenſchde int Kreiſe Gelnhauſen brach ein Gerüſt in ſich zu⸗ ſammen, auf dem drei Dachdecker beſchäftigt waren. Zwei von ihnen wurden leicht verletzt der dritte namens Grau aus Birſtein wurde ſchwer verletzt und mußte in das HanauerLand⸗ krankenhaus übergeführt werden. — Der irdiſchen Gerechtigkeit entrückt. Ber⸗ lin, 4. Juni.(Priv.⸗Tel.) Der wegen Ermor⸗ dung ſeiner Geliebten Groſſe in Lichtenberg ge⸗ ſuchte Fenſterputzer Fritz Weißenborn wurde heute abend auf der Treppe des Hauſes Lot⸗ tumſtraße 1 erhängt aufgefunden. Sichwere Gewitter. * Wagshurſt, 5. Juni. Geſtern nachmittag wurde der 26 Jahre alte Landwirt Dold auf der Landſtraße vom Blitze getroffen und ſofort getötet. * Ottershofen, 5. Juni. Geſtern abend kurz nach 7 Uhr entlud ſich von Südweſten kom⸗ men ein ſchweres Hagelwetter über dem Ort. Der Hagel währte nur einige Minuten, doch hatten die Hagelkörner eine ſolche Größe, daß ſie nur mit jenen vom 10. Auguſt 1906 verglichen werden können. Der Schaden iſt ſehr erheblich. * Gießen, 5. Juni.(Pr.⸗Tel.) Das geſtrige ſchwere Gewitter wurde von einem heftigen Wirbelſturm begleitet, das namentlich auf dem Feſtplatz für die Regiments⸗100⸗Jahrfeier am nächſten Samstag und Sonntag unge⸗ heure Verwüſtungen angerichtet hatte. Die Eingangspforte, eine große Feſthalle, eine große Wirtſchaftshalle und mehrere Schaubuden liegen in Trümmer. Militär iſt beſchäftigt bis zum Samstag die Anlagen wieder herzuſtellen. In den Wäldern wurden zahlreiche Bäume ent⸗ wurzelt. Im Philoſophenwald wurden 100 Bäume geknickt. * Koblenz, 5. Juni.(Amtlich.] Geſtern abend um 8 Uhr ſind infolge eines wolkenbruch⸗ artigen Regens beide Gleiſe der Strecke Binger⸗ brück⸗Koblenz zwiſchen Rhens und Koblenz an mehreren Stellen meterhoch mit Geröllmaſſen überſchüttet worden. Der Betrieb zwiſchen Koblenz und Rhens iſt eingeſtellt, der Durch⸗ gangsverkehr wird über die rechte Rheinſeite ge⸗ leitet. Das Gleis Bingerbrück⸗Koblenz wird vor⸗ ausſichtlich heute mittag frei. Wann das Gleis Hoblenz⸗Bingerbrück frei wird, iſt noch unbe⸗ ſtimmt. * Koblenz, 5. Juni. Ein Wolkenbruch, der geſtern abend zwiſchen Koblenz und Rhens niederging, hat die zwiſchen Koblenz und Rhens gelegenen Waldtäler vollſtändig verwüſtet. Die Bahngleiſe und die Landſtraßen ſind zwei Meter hoch mit Geröll bedeckt. Geſtern abend 11 Uhr konnte der erſte Zug wieder von Koblenz über Niederlahnſtein nach Frankfurt und ebenſo auf der Strecke Koblenz⸗Trier abgelaſſen werden. Der Betrieb auf der Strecke Koblenz⸗Boppard wird vor morgen nicht eröffnet werden können. Die Strecke Koblenz⸗Mayen iſt noch nicht betriebsfrei. Die herabſtürzenden Waſſer⸗ und Erdmaſſen überſchütteten die Landſtraße und Bahngleiſe. In Rhens mußten die Leute geſtern abend durch die Feuerwehr aus den oberſten Stock⸗ werken der Häuſer gerettet werden. Auch der Ort Capellen hat ſchwer dürch Waſſer gelit⸗ ten. Auf der Königsbacher Brauerei ſtehen die Flaſchenbierwagen bis zur Decke in den Erd⸗ maſſen. Bei dem Orte Kärlich wurde heute morgen ein 70jähriger Mann tot aufgefunden, der anſcheinend ertrunken iſt und durch die Waſſermaſſen aufs Feld geſchwemmt wurde. M. Köln, 5. Junf.(Priv.⸗Tel.) Wie nun⸗ mehr bekannt wird, haben die geſtern das ge⸗ ſamtegtheinland heimſuchenden Gewitter in ein⸗ zelnen Bezirken grobe Verwüſtungen an⸗ gerichtet und zahlreiche Unglücksfälle im Gefolge gehabt. Bisher werden 6 Fälle be⸗ kannt, in denen im Freien weilende Perſonen durch Blitzſchlag getötet wurden. Im einzelnen Diſtritten der Eifel hat der Hagel⸗ ſchlag die ganze Ernte vernichtet. Der angerich⸗ tete Schaden iſt unberechenbar. Der Hagelſchlag dauerte über 20 Minuten lang. Auch in den einzelnen rheiniſchen Weinbaugemarkungen hat das Unwetter arg gehauſt. Der Regen riß tiefe Gräben in die Weinberge und ſchwemmte den Boden weg. Auch die Siegener Gegend wurde vom Unwetter arg heimgeſucht. Von einem auf dem Felde bei dem Orte Birken ackernden Ehepaar wurde der Mann vom Blitz erſchlagen und die Ehefrau betäubt. Lehte Nahtigten und Telegramme. W. Oberhauſen, 5. Jull. Auf dem Schacht „Jakobi 1“ der Guten Hoffnungshütte bei Bottropr aing geſtern infolge Sellbruch ein Kübel nieder. 4 Mann wurden ſchwer, einer leicht verletzt. Ein Mann iſt den Verletzungen bereits erlegen. Die 15 des Seilbruchs iſt noch nicht feſtgeſtellt wWorden. * Augsburg, 5. Juni.(Priv.⸗Tel.) Der Magiſtrat bewilligte gegen die Zentrumsſtim⸗ men die Errichtung eines Krematoriums mit einem Koſtenaufwand von 45 000 Mark als dritte bayeriſche Stadt, zugleich die Errichtung einer großen Konzerthalle im Stabt⸗ 55 8 5. Juni. Das Schöffengericht 0 harlottenburg verurteilte nach vielſtündiger Verhandlung den Schriftſteller Alfred Kerr wegen öffentlicher Beleidigung des national⸗ liberalen Reichstagsabgeordneten Held zu 150 Mark Geldſtrafe, zur Tragung der Koſten und ſprach dem Kläger die Publikationsbefugnis zu. Wie n, 5. Juni. Auf der großen Galerie des Schönbrunner Schloſſes fand zu Ehren des Prinzregenten Ludwig und Gemahlin Galadiner ſtatt. Mord wegen verſchmähter Liebe. 8 Zweibrücken, 5. Juni. In dem Vor⸗ orte Rimſch weiler überfiel heute früh der arbeitsloſe Karl Spohn die 20jährige Tochter Minna der Witwe Mai, mit der er vergeblich verſuchte, ein Liebesverhältuis anzuknüpfen, und brachte ihr mit einem Prügel ſo heftige Schläge auf den Kopf bei, daß das Mädchen tot zuſam menbrach. Der Mörder flüch⸗ tete, konnte aber heute vormittag feſtgenommen werden. Fuer infolge Blitzſchlags. 0 Mainz, 5. Juni. Friv.⸗Tel.) Infolge B litzſchlags brach im Dachſtock 927 Kn n fan 19 0 Hyef Scholz, die durch ihre künſtleriſch ausgeſtatteten Kinderbücher einen Namen hat, heute Vormittag Teuer aus, das einen Teil des Dachſtocks und des Dachſtuhles vernichteten. Das Feuer hat mehrere Stunden unbemerkt in dem raum bdes Dachſtocks geſchwelt. Infolge Exploſion und Zerſpringen der Fenſterſcheiben bekam das Feuer Luft und griff raſch um ſich, konnte aber auf die genannten Gebäudeteile beſchränkt werden. Der Schaden wird auf 50—60 000 geſchätzt. In der Hauptſache ſind große und fertige Warenbeſtände ver⸗ nichtet. Der Betrieb iſt nicht geſtört. Eröffnung der Landwirtſchaftlichen Ausſtellung in Straßburg j. Elſ. M. Straßburg, 5. Juni.(Priv.⸗Tel.) Heute mittag 12 Uhr fand die feſtliche Eröffnung der 26. Wanderausſtellung der Deutſchen Land⸗ wirtſchaftsgeſellſchaft ſtatt. Der Statthalter von Elſaß⸗Lothringen Exz. Graf v. Wedel be⸗ grüßte in ſeiner Anſprache Prinz Joachim von Preußen als Vertreter des Kaiſers. Nachdem Prinz Joachim die Ausſtellung eröff⸗ net hatte, ſprach noch Staatsſekretär Freiherr Zorn v. Bulach im Namen der Landwirt⸗ ſchaftlichen Verwaltung der Reichslande, Guts⸗ beſitzer Rudolf als Präſident des Landwirt⸗ ſchaftsrates für die Reichslande und Bürger⸗ meiſter Dr. Schwander. Der Vorſitzende der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft Kammer⸗ herr v. Freier ſchloß mit warmen Dankes⸗ worten an die Stadt Straßburg. Nach der Vor⸗ führung prachtvoller Raſſe⸗ und Reitpferde im großen Tribünenring unternahm Prinz Joachim mit Gefolge nach eingenommenem Frühſtück in der Traubenkoſthalle einen Rundgang durch die intereſſante Ausſtellung. Vvon Mannheimer Induſtrien treten Benz und Heinrich Lanz hervor. Auf letzteren Stand zeigte Prinz Joachim beſonderes Intereſſe für den neuen Landbaumotor„Lanz“. W. Straßburg i. Elſ., 5. Juni. Aus Anlaß der 26. Wanderausſtellung der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft haben ſich hier die Vertreter von landwirtſchaftlichen Körperſchaften alts allen Teilen Deutſchlands eingefunden, fer⸗ ner ſind die Vertreter von landwirtſchaftlichen Verbänden angemeldet aus Oeſterreich⸗Ungarn, der Schweiz, Schweden, Norwegen, Rußland und Holland. Ein politiſcher Prozeß in den Reichslanden. W. Straßburg i.., 5. Juni. Heute vor⸗ mittag verhandelte die hieſigeStrafkammer über die Offizialklage gegen den verantwortlichen Redakteur Karl Lutz vom„Journal d Alſace⸗ Lorraine“ wegen verleumderiſcher Beleidigung der in Elſaß⸗Lothringen eingewanderten deut⸗ ſchen Beamten. Der Strafantrag war vom Staatsſekretär Freiherrn Zorn von Bulach ge⸗ ſtellt worden, dem ſich zwei altdeutſche höhere Beamten angeſchloſſen hatten. Der Angeklagte hatte in einem Artikel vom 23. Januar d. J. die deutſchen Beamten als Paraſiten bezeichnet. Der Gerichtshof erkannte auf 1 Monat Gefängnis und Publikation des Urteils in deutſcher und franzöſiſcher Sprache in 4 Zeitungen, Die Plat⸗ ten ſind zu vernichten. Das Gericht nahm als Beweis an, daß es dem Angeklagten darum zu zun war, die altdeutſchen Beamten zu belei⸗ digen. Der Staatsanwalt hatte 2 Monate Ge⸗ fängnis beantragt. Die Hitze. * Allenſtein, 5. Juni. Die„Allenſteiner Zeitung“ hört von zuſtändiger Stelle: Am 3. Juni ſind nach einer größeren Truppenübung auf dem Truppenübungsplatz Arys fünf Mann der 14. Infanteriebrigade an Hitz⸗ ſchlag geſtorben. Mehrere Leute liegen am Hitzſchlag krank, doch beſteht keine Lebens⸗ gefahr. Das Vorkommnis iſt beſonders tragiſch, da die Truppe alle Verhütungsmaßregeln ge⸗ troffen und die Tagesleiſtung der Truppe garz gering war; die Leute waren vollkommen mun⸗ ter. Die Ohnmachtsanfälle, die bei den fünf den Tod herbeiführten, traten erſt im Quartier nach dem Ablegen der Ausrüſtung ein. Der Großherzog von Baden in Bremen. W. Bremen, 4. Juni. Der Senat gab heute abend zu Ehren des Großherzogs bon Baden ein Feſtmahl im Rathaus, an dem außer dem Groß⸗ herzog die hier weilenden badiſchen Staats⸗ miniſter und Würdenträger, der Staatsſekretär des Reichsmarineamts und eine Anzahl von Ver⸗ tretern aus den Kreiſen von Induſtrie und Lager und Vorrats⸗ Schiffabrt teilnahmen. Der Präſident des Senats, Bürgermeiſter Dr. Barkhauſen, begrüßte den Großherzog, den Schirmherrn und Förderer zweier unvergleichlich ſchöner Univer⸗ ſitäten, des poeſiumwobenen Altheidelbergs und des landſchaftlich nicht minder ſchönen Freiburgs. Er gedachte der Eltern des Großherzogs, die wie kein anderes deutſches Herrſcherpaar bei der Wiedererſtehung des Deutſchen Reiches mit tätig geweſen ſeien. Das große Kriegsſchiff, deſſen Taufe heute vollsogen worden ſei, trage den Namen Markgraf. Als Markgrafen von Bran⸗ denburg haben die Hohenzollern ihr hohes Herrſcheramt begonnen. Sie walteten als ſolche ihres Amtes zum Schutze Deutſchlands nach dem Oſten. Die Markgrafen von Baden ſchützten Deutſchland nach dem Weſten hin. So trägt dieſes Schiff, das zum Schirm und Schutz Deutſch⸗ lands nach außen beſtimmt iſt, bedeutungsvoll die ruhmvollen früheren Namen der zwei hohen Herrſcherhäuſer, die in den Marken Deutſchlands zu deſſen Schutz tätig waren. Der Redner ſchloß, mit einem Hoch auf den Großherzog. Der Großherzog von Baden dankte in ſeiner Erwiderung für die herzlichen Worte des Will⸗ kommens: Er hob hervor, daß viele und lebhafte Handelsbeziehungen Bremen mit ſeinem Lande verbinden und drückte den Wunſch aus, daß Bre⸗ men eine ſchöne weitere Entwicklung und Förde⸗ rung allezeit beſchieden ſein möge. Das Binnen⸗ land ſei ſtolz auf den hanſeatiſchen Handel und die ſeefahrenden Städte und wünſche ihnen eine erfolgreiche Entwicklung, die nur möglich ſei unter dem Schutze des mächtigen Deutſchen Reiches, der gewaltigen deutſchen Flotte, deren jüngſtes Mit⸗ glied glücklich vom Stapel gelaſſen werden konnte. Die Rede des Großherzogs klang in ein Hoch auf den Senat der freien Hanſaſtadt Bremen aus. Der Großherzog verließ das Rathaus kurs vor 10 Uhr und trat um 10 Uhr 2 Minuten die Rückreiſe an. * Karlsruhe, 5. Juni. Der Groß⸗ herzog iſt heute morgen 8 Uhr von Bremen kommend, hier eingetroffen. Arbeiterbhewegung. Edinburgh, 5. Juni. Auf der heutigen Konferenz zwiſchen Vertretern der Arbeit⸗ geber und den Vertretern der Gewerk⸗ ſchaften im Schiffbau wurde bekannt⸗ gegeben, daß bei der Abſtimmung der Arbeiter 12215 für den ſofortigen Streik und 4341 für den Vorſchlag der Arbeitgeber, die Frage drei Monate hinauszuſchieben, abgegeben worden ſeien. Die Arbeitgeber haben heute neue Vor⸗ ſchläge gemacht. Sie wollen einen Zuſchlag von 1 Schilling pro Woche für die Stundenlöhne bewilligen und eine Lohnerhöhung von 2 Prozent für die Mieter in Erwägung ziehen. Sie haben aber jede Erhöhung der Akkordſätze abgelehnt. Die Köoͤnferenz wurde auf nächſte Woche vertagt. Die Arbeiter werden ſich jetz! mit dem neuen Angebot befaſſen. Der Spionagefall Redl. w. Wien, 5. Juni. Im Abgeordneken⸗ haus beantwortete der Landesvertei⸗ digungsminiſter Freiherr v. Georgi zu Beginn der Sitzung die Interpellation betr. den Spionagefall Redl. Der Miniſter führte aus: Ich möchte am liebſten einen u ndurch⸗ dringlichen Schleier über die Angele⸗ genheit breiten. Redl hat ſich ſelbſt gerichtet, doch der Tod iſt keine Sühne für die Ungeheuer⸗ lichkeit ſeiner Schuld. Aufgrund der bisherig en Ergebniſſe der militärgerichtlichen Unterſuchung ſtellte der Miniſter ausführlich den Sachver⸗ halt dar, wobei er die Behauptung widerlegte, die Militärbehörde hätte die Abſicht, die Ange⸗ legenheit zu vertuſchen. Der Miniſter ſtellte wei⸗ ter feſt, daß Redl in der vorgefaßten Abſicht, Selbſtmord zu begehen, nach Wien gekommen ſei. Er teilte ſeinem langjährigen Freunde, dem Generaladvokaten Pollak, ſeine Abſicht mit der Begründung mit, daß er ſich gegen die Moral und die Standesehre vergangen habe. Die Mili⸗ tärkommiſſion traf 12 Uhr 30 nachts imAbſteige⸗ quartier Redls ein, wo Redl mit den Vorberei⸗ tungen zum Selbſtmord beſchäftigt war und die Schuld eingeſtand und zugab, daß er jedoch erſt in jüngſter Zeit, veranlaßt durch eine unheil⸗ volle Leidenſchaft, Spionage getrieben hat. Auf das entſchiedenſte verneinte er, daß er Mit⸗ ſchuldige habe. Nachdem ihn die Kommiſſion verlaſſen hatte, verübte er Selbſtmord. Die Durchſfuchung der Prager Wohnung lieferte den Beweis, daß Redl mehrere ſich auf die Mobili⸗ ſſerung bezieherde Inſtruktionen allgemeinen Inhalts Agenten einer fremden Macht verkauft hat.(Zwiſchenrufe: Staaten!) Die Kriſe in Ungarn. * Wien, 5. Juni. Miniſterpräſident von Lukacs hat dem Kaiſer die Demiſſion des Ka⸗ binetts unterbreitet. Der Wehrbeitrag in der Budgetkommiſſton. JBerlin, 5. Juni.(Von unſ. Berl. Bur.) Auch die heutige Beſprechung in der Budgetkom⸗ miſſion brachte keine Verſtändigung. Es wurden heute die geſtern abgebrochenen Ver⸗ handlungen über die Beſteuerung der Aktiengeſellſchaften fortgeſetzt. Ein konſervatives Mitglied beſprach eingehend die grundſätzliche Frage der Beſteuerung der Aktiengeſellſchaften. Er neige dazu, die Geſell⸗ ſchaften als ſolche zu beſteuern und die Aktionäre frei zu laſſen. Es wird dadurch die Doppel⸗ beſteuerung vermieden. Die Steuerbehörde ſei dann günſtiger daran, da die Beweispflicht für den Beſitz von Aktien dem Aktionäre obliege, der ſeinen Aktienbeſitz in Abzug von ſeinem ſonſtigen Vermögen bringen wolle. Zweifelhaft ſei, ob der Weg der Kapitaliſierung des Durchſchnittes der Dividende aus 3 Jahren der richtige ſei, oder 10 nicht beſſer der Kurswert genommen werden ollte. Ein Zentrumsredner wendet ſich gegen die Vorſchläge, für die Einſchätzung des Ver⸗ mögens die Bilanz zu Grunde zu legen, weil nach dem Zentrumsantrag die Entnahme des Wehrbeitrages aus dem Reſervefond zugelaſſen werden ſoll. So ſei dieſer gewiß außerordentliche Weg begründet durch den außerordentlichen Charakter des Wehrbeitrages ſelbſt. Die prakti⸗ ſchen Erwägungen ſprächen für das Prinzip des Zentrumsantrages, wobei das Zentrum es offen kaſſen wolle, ob das Vermögen durch Kapitalt⸗ ſierung der Dividende, oder durch den Kurswert, oder durch eine Kombination beider feſtgeſtellt werden ſoll. Ein Volksparteiler verweiſt darauf, daß auch bei der preußiſchen Ergänzungsſteuer den Juriſtiſchen Perſonen, insbeſondere alſo den Aktiengeſellſchaften keine fingierten Vermögen zugewieſen werden, ſondern daß dort aus guten Gründen Steuerfreiheit feſtgeſetzt iſt. Auch wenn man die Bilanz zu Grunde legt, wird die Steuer⸗ behörde nicht gleich ein richtiges Ergebnis der Vermögensfeſtſtellung bekommen, da in den Bilanzen die Vermögenswerte bei jeder guten ſoliden Geſellſchaft möglichſt niedrig angenom⸗ men werden. Die Beſteuerung der Aktiengeſell⸗ ſchaften ſelbſt ſei eine Ungerechtigkeit gegen die kleinen Aktionäre, die vielleicht mit ihrem Ver' mögen weit unter der ſteuerfreien Grenze wären, oder wenigſtens nur mit einem geringen Steuer⸗ ſatz herangezogen würden. Ein ſozialdemokratiſches Mitglie? wendete ſich gegen die Anträge der Nationallibe⸗ ralen und der Volkspartei, weil nach ſeiner Mei⸗ nung dabei große Vermögenswerte der Steuer entzogen würden. Der Antrag des Zentrums ſet eher geeignet. Ein nationalliberales Mitglied meint, der Antrag ſeiner Partei laſſe nichts an Vermögenswerten frei, vielmehr enthalte er ſo⸗ gar noch ein Stück Doppelbeſteuerung, die aber mit Rückſicht auf ausländiſche Beſitzer ſolcher Aktien zweckmäßig ſei. 5 Ein Volksparteiler erklärt, allein me Rückſicht auf eventl. Defraudationen, einen ſo tiefen Eingriff in das Erwerbsleben für nicht gerechtfertigt. Man könne nicht verlangen, daß Beſitzer kleiner Vermögen nur Pfandbriefe und Staatspapiere anſchaffen. Denn gerade in die⸗ ſen Werten ſeien in letzter Zeit enorme Verluſe erlitten worden. Der größte Teil des Aktien⸗ beſitzes liege in den Händen des Mittelſtandes. Der preußiſche Generalſteuerdirektor führt nochmals zahlreiche praktiſche Bedenken gegen den Zentrumsantrag an. Die Sozialdemokraten er⸗ klären nochmals, von allen Vorſchlägen ſeien die der Regierung am beſten. In der Abſtimmung wird die Regie⸗ rungsvorlage mit allen 14 Stimmen der Nationalliberalen, Volkspartei und Sozialdemo⸗ kratie angenommen. Gegen die Regie⸗ rungsvorlage ſtimmen tive. Damit ſind ſämtliche Anträge erledigt. Hierauf trat die Mittagspauſe ein. * „Berlin, 5. Juni Die Subkommiſſion der Budgetkommiſſion des Reichstages beendete heute Vormittag vor Beginn der Vollſitzung der Kommiſſion ihre vertraulichen Beſprechungen. Inzwiſchen haben die Beſprechungen zu vier Vor⸗ ſchlägen geführt, auf Grund deren Berichterſtatter Graf Weſtarp folgenden Antrag der Kom⸗ miſſion unterbreitete: Der Beitrag beträgt bei einem Vermögen bis zu 50 000 M. 0,15 v. H. Die nächſten ange⸗ fangenen oder Voll.50 000 M 100 000 M. 0,5 v.., 300 000 M. 0, v. H. 500 000 M. 0,85 v.., 19000 000.' 1 v.., 3 000 000 M. 1,2 v.., 5 000 000 M. 1,3 v.., noch einmal 5 000 000 M. 1,4 v. H. Von einem höheren Betrage 1,5 v.., jedoch nicht über 1,25 v. H. des Geſamtvermögens. Sportliche Rundſchau. Der Kampf um den Dapispokal. W. Wiesbaden, 5. Juni. In der Vorrunde des Kampfes um den Davis⸗Cup fiel heute mittag die Entſcheidung, die Deutſchland den Sieg brachte. Rahe trat gegen Go⸗ bert im Einzelſpiel an und ſchon der erſte Ball der beiden Gegner brachte die Ueberzeugung, daß dieſe noch fehlende Runde für Deutſchland ge⸗ wonnen würde. Der deutſche Vertreter Rahe hatte einen ſeiner beſten Tage und ſpielte mit glänzender Sicherheit. Gobert, der heute bedeu⸗ tend mäßiger als vorgeſtern gegen Kreuzer ſpielte, vermochte nicht die von Rahe energiſch über das Netz geſpielten Bälle wieder herüber zu geben. Er ſchlug ſie häufig über das Netz.:1 für Deutſchland endete der 1. Satz. Im 2. Satz ſpielte Rahe noch ruhiger und holte häufig beim Stand 40 Obis Vorteile auf. Auch dieſen Saßz verlor Gobert 218. Im nächſten Satz bolte ſich der Franzoſe das 1. Spiel mit 50 Vorteilen. Rahe jagte ihn mit gutem Geſchick gegebenen Bällen auf dem ganzen Spielfelde herum und ermüdete da⸗ durch den Gegner, der das dritte und letzte Spiel dieſes Satzes 50:15 verlor. Auch dieſer Satz wurde von Rahe, der im ganzen Verlaufe des Kampfes ein glänzendes Spiel ſpielte, mit dem Ergebnis:1 gewonnen. Spielergebnis Rahe⸗Gobert::1, 611ʃ, .1. Deutſchland hat damit bereits 3 Punkte gut und Frankreich demnach in der ganzen Vor⸗ runde geſchlagen. Heute nachmittag ſpielt noch Kreuzer gegen Decugis⸗ Zentrum und Konſerva- 6. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Donnerstag, 5. Juni 1913. Stimmen aus dem Publikum. „Großſtadt“geräuſche. Gegenwärtig klagen hier viele Leute über die Großſtadtgeräuſche, aber ohne ein günſtiges Oh zu finden. Das ewige Brummen und Stoßen de Llektr. Bahn von morgens 5 bis nachts 1 Uhr und das Tuten und Rauſchen der Autos ſind keine An⸗ nehmlichkeiten, aber damit ſollte es genug ſein, weil ſie notwendig ſind.— Aber das Geläute der berſchiedenen Hauſierer und der Kinderlärm ſind unnötig, und gehören unterſagt. Namentlich der Kinder, und ſonſtige Lärm in den Anlagen vor O 7 und P7 iſt zur Zeit geradezu empörend. Scharen von Kindern im Alter von—15 Jahren bevölkern die Anlagen, ſchreien, toben, ſpielen, fangen und Wettrennen, werfen Ball und laufen kreuz und quer durch den Raſen, Leuten, die ihnen wehren wollen, treten ſie frech entgegen. Dieſe Kinder gehören abends 7 Uhr in das Bett, oder mindeſtens ins Haus, wenn ſie ſich bis 10 oder 11 Uhr auf der Straße herumtreiben, ſo iſt das eine ſchlechte Erziehung. Für ältere Leute, die ſich abends etwas ausruhen wollen, iſt es faſt nicht möglich, die Anlagen zu beſuchen.— Außerdem gehören die Anlagen nachts von 10 Uhr an ge⸗ ſchloſſen, denn die Anwohner ſind auch Men⸗ ſchen und brauchen ihre Nachtruhe. Wenn aber die ganze Nacht auf den Bänken geſchäkert, ge⸗ lacht und laut geſprochen wird, ſo iſt die Nachtruhe empfindlich geſtört, denn die Vänke ſtehen zu nahe bei den Häuſern.— So gut, wie der Friedrichs⸗ platz, gehören auch dieſe beiden Anlagen geſchloſſen. Ein Anwohner. 3 Kammunalpolitiſches. NI hehnngen über das Anßwachſen der Armenlelen werden in Wilmersdorf ange⸗ ſtellt. Die Städtiſche Armendeputation beob⸗ achtet ſeit einiger Jeſt ein ſtändiges Anwachſen der Armenlaſten. nem kürzlich gefaßten Ent⸗ ſchluſſe. ud, wird das Staliſtiſche Amt ge⸗ meinſam met dem Armenamt die Gründe dieſer Erſcheinung zu prüfen ſuchen und einen aus⸗ + 5 führlliche ericht über die angeſtellten Ermit⸗ telungen arſaſſen. Tie ſeit dem Jahre 1906 im Armenamt geführte Statiſtik wird als Grundlage i die geplante Erhebung dienen. In der Kar o.„k des Amtes iſt über jeden Ar⸗ menpflegefall eine arte angelegt worden, auf der genau verosichnet iſt, was zum Eintreten der Armenpflege Veranlaſſung gegeben hat, und wie der Fall weiter verlaufen iſt. Die ein⸗ gehende Bearbeitung dieſes umfangreichen ſta⸗ tſtiſchen Materials dürfte mehrere Monate in Anſyruch nehmen. ——— Volkswirtschaft. AG. für Kinematographie und Filmverleih in Stranburg. Im Geschäftsjahr 1912/13 wurden an Betriebseinnahmen 1 346 446 M.(i. V. 1 189 292 Mark) erzielt. Miete, Versicherung, Unkosten uswW. stiegen dagegen auf 889 804 M.(697 440 Mark) und Abschreibungen auf 447 801 N. (310 o02), darunter 362 7490 M. auf Films, 80 daß einschließlich 4866 M.(3812.) Vortrag ein Reingewinn von 13 70% M.(183 563.), verblieb. Im Vorjahr wurden 16 Prozent Divi- dende verteilt. Die im Reichsanzeiger ver- öffentlichte Vermögensrechnung verzeichnet bei 1,(0,85) Millionen Mark Aktienkapital an laufenden Verbindlichkeiten 71 247 M.(52 068 Mark), an Akzeptverbindlichkeiten 30 000 Mark (.), an Hypothekenschulden 425 o Mark (807 500.). Die Films stehen nach 358 124 M. Zugang und nach 128 689 M. Abgang und 362 749 M. Abschreibungen mit 190 000 Mark (323 314.) zu Buch. Die Bankguthaben be⸗ tragen 103 463 M.(169 836.), Ausstände 160 416 M.(30 192.). Die Wertpapiere stehen mit 191 Oο M.(o.) zu Buch. Zur Geschäftslage im rheinisch-westfälischen Industriebezirk. Vom rheinisch-westfälischen Eisenmarkt. Aus der Ruhrkohlenindustrie. Die Konjunkturfrage steht andauernd im Vordergrunde der öffentlichen Frörterungen Über die derzeitige Lage und die nächsten Aus- sichten des Geschäfts am rheinisch- Westfälischen Eisenmarkt, die heute nicht ohne Berechtigung wesentlich ungünsti- ger beurteilt werden, als noch vor kurzem. Aus dem einfachen Grunde, weil sich die Er- Wartungen nicht erfüllt haben, die sich an die Klärung der politischen Verhältnisse in Europa und an den endlich erfolgten Friedensschluß zwischen den Balkan-Verbündeten und der Türkei knüpften. Zu lange hat der schwere Druck der gespannten europäaischen politischen Lage und die damit zusammenhängende Teue- rung am Geldmarkt auf dem Geschäfte ge- lastet und die Käufer zur Zurückhaltung von größeren Lieferunssabschlüssen gezwungen. Dem gegenüber zeigte die glänzende Konjunk- tur noch bis vor kurzem eine unerwartete Widerstandskraft gegen die sie bedrängenden ungünstigen Einflüsse. Auf die Dauer konnte sie sich diesen natürlich nicht entziehen, da den Werken für die zur Ausführung gelangten Ar- beitsmengen ein auch nur einigermaßen aus⸗ reichender Ersatz an neuen Bestellungen nicht zZuging. So macht sich denn in stärkerem Maße in einzelnen Zweigen der Eisenindustrie, namentlich in Stabeisen, Bandelsen Und Baueisen, das Ausbleiben neuer Auf⸗ traäge bereits recht unangenehm bemerkbar, Was neue Preisunterbietungen und auch eine offizielle Preisherabsetzung seitens der Band- eisen-Vereinigung zur Folge hatte. Der nun fluß bleiben auf die enwerke, sodaß sich e 8 se auch wohl nicht mehr allzu lange werden behaupten lassen. Wie die seitherige Konjunktur in der Eisenin- dustrie eine internationale war, so macht sich auch der jetzige Rückgang auf dem Welt⸗ markt sehr bemerkbar, namentlich am engli- schen, belgischen und amerikanischen Markt. Von diesen Märkten werden übereinstimmend Preisrückgaänge und Zurückhal⸗ tung der Käufer gemeldet. Die großen Ver- bände in der deutschen Eisenindustrie werden nach Lage der Dinge jedenfalls bestrebt sein, den deutschen Markt vor stärkeren Erschütte- rungen zu bewahren, was ihnen auch hoffent- lich gelingt.— Auch in der Ruhrkohlenindu- strie macht sich der schwächere Geschäftsgang der Eisenindustrie allmählich fühlbar. Die Nachfrage in Industriekohlen und Hochofen- koks hat schon merkbar nachgelassen. Die Kohlenausfuhr ist noch recht befriedigend und auch das oberrheinische Geschäft ist lebhaft geblieben. Die Marktstimmung indessen ist schwächer. n. Mannheimer Produktenbörse. Der Ver- kehr an der heutigen Börse gestaltete sich als recht ruhig, da die von den amerikanischen Märkten gekabelten schwächeren Kursberichte und Pendenzmeldungen verstimmten. Ferner Waren es die günstigen Ernte- und Wetterbe⸗ richte, die im Verein mit den weiter ermäßig⸗ ten Offerten vom Auslande nachteilig auf die Unternehmungslust einwirkten. Die Preise im hiesigen offiziellen Kursblatt wurden für Wei⸗ zen um o,25 M. per 1o0 kg bahnfrei Mannheim herabgesetzt, die sonstigen Notierungen blie- ben unverändert. Vom Ausland werden angeboten die Tonne gegen Kasse olf. Botterdam: Welzen Laplata-Bahia-Blanoa oder Barletta-Russ0 78 Kg. per prompt I. 157..—167.50, dito ungarlsohe Aussaat 79 Kg. per prompt R. 169.—169 50, dito unßfarlisohe Santa Fe 80 Kg. vder Febr.-März M. 000.—000.—, dito blauspltzig 78 Kg., per-Fenr. zu H. 009.00—000.—, Kansas II per prompt N. 167.50—189..—, fedwinter per luli-August M. 161.50 162. Manftoba Hr. 2 p. prompt M. 170.50—171.—, dlto Nr. 3 per prompt M. 164..—.164.50, Ulka 9 Pud 30-35 prompt M. 164.50-—165.—, Ua 10 Pud prompt M. 000. 000.00, Azima 9 Pud 30-35 schwimm. N. 168.—168.50, Rumänier 78-79 Kg. p. prompt M. 169.50—170.—, do 3% dblaufrel prompt M.——, Rumänler 79-80 Kg. 3% dlau- frel H.—.—, dlto per prompt M. 000.00—000.—, Rorddeutscher 76/77 Kg. Wiegend p. Nov.-Dez. Verschiffung H. 000.——000.00. Roggen, russlscher, 9 Pud 10-15 per prompt. 118..—418.59 alto 9 ßug 15-20 per prompt M. 119.—119.50, alto 9 Pud 3031 per prompt fH. 000.—000.00, norddeutsch. 71/2 Kg. por prompt A. 122.—122.50. Gerste russ. 58.59 Kg. per prompt M. 120.——120.50, dlto 59.59 Kg. per Aug.-Sept. M. 118.50—119.——, rumän. 59-60 Kg, per 5 00.00—000.—, Donau 60/1 Kg. per prompt M. 125.— is 125.50. Mafs La Plata, gelh rye terms schwimmend M. 108.50—109.—, p. Iunl-Jull M. 107.——107.50, Donau Galatz Foxnanlan Nal-Jun N. 108.50.—109., Odessa per prompt M. 000.00—000, Novorisstx p. prompt M..—000.00. Mixed per prompt M. 000.00—000.—. Rgafer, petersburger, 48.47 Kg. per prompt N. 127.——127.50, dito 47-48 Kg. 91 55 junl M. 128.——128.50, Donau 46-47 Kg. per Novemb. M. 000.—, dito 50-51 Kg. per Junl M. 000.— 000.—. Amerikaner Olipped weiss 38 Pfd. per Mai-Jun 000.——000.00. La Plata 46-47 Kg. p. prompt M. 117.——117.50. r. Vom Siegerländer Eisensteinsyndikat. Aus Sjegen wird uns geschrieben: In der Mitt- Woch abgehaltenen Mitglieder-Versammlung teilte die Direktion mit, daß die Förderung im Monat April 200 6% t betragen habe gegen 100 134 t im Vormonat März. Der Absatz be⸗ lief sich auf 208 233 t gegen 101 896 t. Der Ver⸗ sand überstieg demnach die Förderung um 9221 t Sodann wurde mitgeteilt, daß die jetzige Rostproduktion nicht genüge. Man habe schon jetzt Aufträge hierin ablehnen müssen, trotzdem bisher von den Vorräten hätte genom- men werden können. In der letzten Zeit sei eine Anzahl langfristiger Abschlüsse getätigt, zunächst mit den oberschlesischen Hütten bis Ende 1917 sowie mit anderen Werken auf drei und vier Jahre zum Preise von 190 M. Akt.-Ges. für Gas- und Elektrizität in Köln. In der Generalversammlung bemerkte die Ver- Waltung, daß das Unternehmen zwecks einer dringend erforderlichen Konsolidierung auf ab- sehbare Zeit dividendenlos bleiben werde. Nähere Angaben ließen sich nicht machen, da die Verhandlungen noch in Schwebe seien; falls sie nicht zustande kommen sollten, würde man noch mehrere Jahre auf Dividende ver⸗ zichten müssen, da die frühere Direktion die Lage einzelner Beteiligungen zu optimistisch beurteilte. Das normale Gasabgabegeschäft entwiekle sich ansteigend. Von den Beteili⸗ gungen seien namentlich solche verkauft wor- den, die der Gesellschaft nicht die erwünschte Rentabilität erbrachten, für die aber die Käàufer Preise zahlten, die den Wert für die Aktienge⸗ sellschaft, an Händen der erzielten Erträgnisse zu urteilen, nicht unwesentlich überstiegen. Bei der Akt.-Ges. Vulkan, die das Schmer- zenskind des Unternehmens darstelle, sei man mit 2 Millionen Mark, die zu 75 Prozent bilan- zlert sind, beteiligt. Diese Gesellschaft ent- wickle sich jetzt vorteilhafter; im laufenden Jahre werde neben den regulären Abschreibun- gen noch ein kleiner Gewinn erzielt werden, immerhin seien auf dieses Engagement Weitere Abschreibungen erforderlich, die aus der ange- strebten Reorganisation bestritten werden sollen. Die Bankschtiden hätten sich inzwi⸗ schen von 2,8 Millionen Mark erheblich auf et⸗ wa 1 Million Mark vermindert; im laufenden Jahre werde eine Erhöhung nicht eintreten, da die erforderlichen Aufwendungen aus den Be- triebserträgnissen gedeckt werden könnten. Angaben über den Gegenkontrahenten, an den eine Angliederung erfolgen soll, wurden nicht gemacht. Zusammenschlußbestrebungen am Stabeisen- markt. Heute fand in Köln eine Konferenz von Vertretern der Stabeisenwerke, in erster Linie von dem deutschen Stahlwer Ks⸗ verband angehörenden Gesellschaften, statt, um über die Begründung eines Stabeisen- verbandes zu beraten. Es wurde ein Aus- schuß gewählt, der die Angelegenheit weiter verfolgen wird, und ferner wurde beschlossen, Verkäufe nur zur Lieferung bis 3r. Dezember 1913 zu tätigen. In den Preisen ist indessen den Werken völlig freie Hand gelassen wor- den. Wenn auch die Aussichten für die Be- gründung eines Stabeisenverbandes, an dem man seit mehr als 13 Jahren arbeitet, durch die zerfahrene Lage des Marktes etwas besser geworden sind, so verhehlt man sich doch keineswegs, daß bei allem guten Willen außer- ordentliche Schwierigkeiten zu überwinden sein werden, um einen Verband, der die Form schon seit geraumer Zeit andauernde ruhige Geschäftsgang in Fertigeisen kann selbstver⸗ eines festen Syudikats trägt, alsbald zu- stande zu bringen. Die Verhandlungen sollen in der nächsten Woche in Köln fortgesetzt Werden. Der Sanierungsvorschlag der Admiralspalast- Akt.-Ges. konnte in der gestrigen Generalver- sammlung nicht zum Beschluß erhoben werden, da in der Abstimmung die statutenmäßige Zwei⸗ drittelmajorität nicht erreicht wurde. Die Verwaltung beantragte die Umwandlung der Stammaktien in Vorzugsaktien durch Leistung einer 20 proz. Zuzahlung. Von den angemelde- ten 3325 Stimmen wurden für den Sanierungs- vorschlag 2054 abgegeben. 817 Aktien stimmten dagegen und zwei enthielten sich der Abstim- mung. Vorher wurde nach längerer Debatte die Bilanz mit 3221 Stimmen gegen 18 Stimmen genehmigt und der Verwaltung mit dem glei-⸗ chen Stimmenverhältnis Entlastung erteilt, wWwo- bei sich Direktor Rachwalski, der 120 Aktien vertrat, der Abstimmung enthielt. Neu in den Aufsichtsrat wurden Ingenieur Leo Galland(in Fa. Escher, Wyß u. Co., Maschinenfabrik), Assessor Dr. Fleichmann, Syndikus der Com- merz- und Diskonto-Bank und Direktor Jos. Berliner Deutsche Grammophon-Ges., Hanno- ver) gewählt. Es wurde hervorgehoben, dahß der letztgenannte Herr der Gesellschaft bisher nicht nahe gestanden habe. Zum Konkurs Leop. Mayer II, Neuſtadt(Haardt). In der Konkursſache Leopold Mayer II erſteigerte geſtern die Deutſche Lebensverſicherungsbank Aktien⸗ geſellſchaft Berlin das Wohnhaus nebſt ſämt⸗ lichen Wingerten in Neuſtadt und Hambach um die Summe von 120 000%(In der erſten Bilanz waren dieſe Obfekte mit insgeſamt 255 800% an⸗ geſetzt.] Telegraphisehe Handelsberlehte. Von der Frankfurter Börſe. * Frankfurt a.., 5. Juni. Vom 6. ds. Mts. an gelangen die Aktien Nr.—2500 der Filter⸗ und brautechniſchen Maſchinenfabrik.⸗G. vormals B. A Enzinger, Worms, Proſpekt Nr. 31, mit Di⸗ videndeberechtigung zum 1. Februar 1913 zur No⸗ tierung. Lieferung per Kaſſe in definitiven Stücken. — Vom 6. ds. Mts. an werden notiert: die Aktien der Pennſylvania Railroad Compauy ex Quartals⸗ dividende per 31. Mai 1914. Kursabſchlag 1,49. Zur Stabeiſenſyndizierung. r. Eſſen, 5. Juni.(Priv.⸗Tel.) Wie wir hören, wurde in der geſtrigen Mitgliederverſamm⸗ lung beſchloſſen, nur bis zum Jahresſchluß Verkäufe vorzunehmen, dagegen entſpricht es nicht den Tat⸗ ſachen, daß der Stabeiſenverkauf für die nächſten 14 Tage geſperrxt worden iſt. Der neue Verband ſoll eytl. ab 1. Januar 1914 ins Leben treten. In der zweiten Hälfte der nächſten Woche findet eine mehr⸗ tägige Ausſchußſitzung ſtatt, in der die Vorarbeit für die nächſte Mitgliederverſammlung erledigt wird. Neueste Dividenden-Ausschüttungen. + Kassel, 5. Juni. Der Aufsichtsrat der Maschinenbau-Aktiengesellschaft vorm. Beck u. Henkel in Kassel beschloß It. Frkft. Ztg. für 1912-13 eine Dividende von 12 Pro z. auf die alten Aktien wie im Vorjahre und 6 Prez. auf die 300 oo0 M. junge Aktien vorzuschlagen Der Auftragbestand wurde als befriedigend bezeichnet. Verlängerung des Walzdrahtverbandes. W. K 6 ln, 5. Juni.(Priv.-Tel.) Die heu- tige Mitgliederversammlung beschloß nach kurzer Beratung die Verlängerung des Verbandes um 1Jahr bis zum J. Juli 1914. Das Kraftwerk in Stettin ist mit seiner Ab- teilung Niederrheinische Hütte Duisburg als Mitglied beigetreten. Auflösung der Röhrenkonvention. W. Düsseldorf, 5. Juni.(Priv.-Pel.) Die heutige Versammlung der Röhrenwerke zur Umwandlung der Konvention in ein festes Röhrensyndikat, endete bereits nach kurzer Beratung damit, daß die Vertreter der Man- nesmann-Röhrenwerke die Versammlung ver⸗ ließen, da vielen ihrer Forderungen bezügl. Produktionsschutz namentlich auch von der Gelsenkirchener Bergwerks-Gesellschaft Hin- dernisse in den Weg gelegt wurden. In- folgedessen wird die lose Röhrenkonvention mit dem morgigen Tag aufgelöst, sodaß der freie Konkurrenzgang auf dem Röhren- markte wieder einsetzt. Erhöhung der Ausfuhrvergütung. W. Ess en a. Ruhr, S. Juni. In der nächsten Woche wird eine Sitzung der Zentralstelle für die Ausfuhr, in der die großen Montanver- bände zusammen organisiert sind, stattfinden, um über die Erhöhung der Ausfuhrver⸗ gütungen Beschluß zu fassen. Der Stahlwerks- verband hat bekanntlich die Ausfuhrvergü⸗ tungen für Halbzeuge von 10 auf 15 M. erhöht. Es scheint It. Frkft. Ztg. die Geneigtheit zu bestehen, daß jetzt auch das Kohlensyndikat und der Roheisenverband Ausfuhrvergütungen wieder einführen. Zur Gründung des Stabeisenverbandes. K 6 lUn, 5. Juni. Ueber die gestrige Mit⸗ gliederversammlung der Stabeisenwerke zur Gründung eines Stabeisenverbandes erfährt die Frkft. Ztg. noch, daß die anderweitigen Nach-⸗ richten, wonach die Werke sich verpflichtet hätten, den Verkauf für die nächsten 14 Tage gänzlich einzustellen, nicht zutreffend sind. Derartige Anregungen wurden mehrfach ge⸗ geben, sie sind jedoch, soweit die völlige Sistierung des Verkauf für die nächste Zeit in Frage kommt, sämtlich mit großher Majorität abgelehnt worden. Beschlossen wurde ledig⸗ lich nur, Zurücklieferung bis Jahresschluß zu Verkaufen, um den Stabeisenverband, der mit Wirkung ab 1. Januar bedacht ist, nicht mit umfangreichen Vorverbandgeschäften zu be⸗ lasten. In der heutigen Mitgliederversamm- lung des Walzdrahtverbandes wurde die provi- sorische Verlängerung des Verbandes um ein wWeiteres Jahr bis zum 30. Juni 1914 definitie beschlossen. Die Niederrheinische Hütte (Eisenwerk Kraft) wurde als Mitglied aufge- nommen. Die Kontingentierung für die ver⸗ feinerten Produkte, die seit Anfang dieses Jahres nicht mehr besteht, wurde auch für das Provisorium fallen gelassen. Gegen die Vorzugsaktien bei Sellschaft. Berlin, s. Juni. Unter den Aktionären der Sinner-Brauerei regt sich scharfer Wider⸗ spruch gegen den Plan der Schaffung von I Mill. M. Vorzugsaktien. Dieser Betrag sei geringfügig gegenüber den hohen Krediten, die. die Gesellschaft bei dem Bankhaus Strauſß unid anderen Fitmen genieße. Einen solchen Betrag könne die Sinnergesellschaft auch zur jetzigen Zeit zweifellos auf andere Weise er- halten, als durch Schaffung zweier Aktien- kategorien. Diese letzteren würden nur be⸗ der Sinner-Ge- wirken, daß Kommerzienrat Sinner auf e. die ent- mahgebenden lich billige Weise auf alle Zeiten für scheidenden Beschlüsse inen Einfluß erhält. Die Frkft Ztg. dringend die Transaktion. Auswanderung über Hamburg. Aketionäre verlangen laut nähere Mitteilungen über Hamburg, 5. Juni. Die Aus wanderung über Hamburg erreichte im Mai die außger⸗ ordentlich hohe Zahl von 28 4790 Personen gegen 18 730 im April 1913 und 17%0 im Mai 1912. Seit Jahresanfang wurden It. Frkft. Ztg. befördert 79 740 gegen 50 899 im Jahre 1912 und 35 448 Personen im Jahre 191l. * Bremen, 5. Juni. Die Oelfabrik Groß⸗ Gerau in Bremen schlägt It. Frkft. Ztg. 10 Proz.(i. V. 1II1 Proz.) auf das um 1 Million auf 6 Millionen erhöhte Aktienkapital vor. Mannhelmer Effektenbörse. 5. Juni. Börſe ſtill. Gefragt blieben: Anilin⸗Aktien zu 550 Prozent, Brauerei Ganter, Freiburg zu 90 Proz. u. Freiburger Ziegelwerke⸗Aktien zu 71,50 Prozent, —.— 8 1 Telegraphlsehe Börsenberlehte. Fraukfurt a.., 5. Juni. Fondsbörſe, Die Börſe eröffnete bei ruhigem Geſchäft und be⸗ feſtigter Tendenz. Die teilweiſe beſſere Haltung hielt ſich nur eine kurze Zeit. Da der Loudoner Markt ein flaues Ausſehen zeigte, ſo war der mäßige Um⸗ ſchlag nach oben ſchnell verloren. Die geſtrige matte Haltung des Newyorker Marktes zeigte den niedrigſten Kursſtand ſeit 1907. Wenngleich der Schluß von Newyork etwas beſſer war, ſo hinterließ die unentſchiedene Tendenz auch am hieſigen Platze eine reſervierte Haltung. Die Spekulation zeigte zunächſt eine beſſere Aufnahmefähigkeit in Montan⸗ werten, da es an anregenden Momenten nicht fehlte. Bochumer auch Phönix ſetzten höher ein, verloren aber den erzielten Kursgewinn wieder. Phönix 2907, bis 24953. Bahnen lagen ruhig, aber ebenfalls ſchwächer. Baltimore 93586, Lombarden ſchwach. Schantung behauptet. Canada ſchwankend. Schiff⸗ fahrtswerte erfuhren ebenfalls eine große Kurs⸗ bewegung. Während zunächſt Deckungen vorgenom⸗ men wurden, traten infolge ſtarker Realiſationen weſentliche Kurseinbußen ein. Paketfahrt 141½— 13976, Lloyd 121½—120. Das Geſchäft in Elektro⸗ werten war ruhig bei großen Kursſchwankungen. Es verloren u. a. Ediſon 3 Prozent, Schuckert 1, Akkumulatoren 12½ Prozent. Das Kursniveau gab infolge der allgemeinen Verſtimmung ebenfalls nach. Der Fondsmarkt ſchwächte ſich ebenfalls ab. öproz. amort. innere Mexikaner flau, 78,40, geſtern 81,½5. Starke Pariſer Verkäufe waren die Veranlaſſung zu den Kursverluſten. Recht matte Haltung zeigte der Kaſſamarkt der Induſtriewerte. Infolge ſtärkeren Verkaufsandrangs verloren u. a. Maſchinen Dür⸗ kopp 18½, Adler 684, Daimler 3,80, Scheideanſtalt 7, Anilin 2/ Proz. Die Aktien der Adler u. Oppon⸗ heimer Leberwerke notierten von heute Abend ab exkl. Bezugsrecht(10,50 betz.) Im weiteren Verlauf trat größerer Verkaufsandrang von Berlin und Hamburg ein, welches zu allgemein matter Tendenz führte. An der Nachbörſe waren Montan⸗ und Schiffahrtswerte gedrückt. Das Geſchäft war ſehr bewegt. Berlin, 5. Juni. Fondsbörſe. Die matten Auslandsbörſen und der wenig ermutigende Eiſen⸗ marktbericht des Iron Age ließen erwaxten, daß die Abwärtsbewegung heute weitere Fortſchritte machen dürfte. Aber die günſtigen Mitteilungen in der geſtrigen Mitgliederverſammlung des Siegerländer Eiſenſteinſyndikats, wonach der Verſand bei dem⸗ ſelben die Forderung überſteigt, ſowie die Hoffuung, daß die Verhandlungen betr. Bildung eines Stab⸗ eiſenverbandes und Verlängerung des Walzdraht⸗ verbandes erfolgreich zu Ende geführt werden, ge⸗ winnt bei Beginn doch ſo viel Einfluß auf die Spe⸗ kulation, daß die Baiſſiers zu Deckungen ſich ver⸗ anlaßt ſahen. Dies hatte die Wirkung, daß einzelne Werte des Montanmarktes, namentlich Bochumer, mit anſehnlichen Beſſerungen einſetzten und dem Ge⸗ ſamtmarkt der Stempel größerer Widerſtandsfählg⸗ keit aufgedrückt wurde. Auch Kanada erfuhren durch die Deckungen bemerkenswerte Beſſerungen gegen ihren geſtrigen Schlußkurs. Im übrigen aber konnte man konſtakferen, daß insbeſondere auf dem Schiff⸗ fahrts⸗ und Elektroaktienmarkt meiſt noch Ab⸗ ſchwächungen bemerkbar wurden. Auch Banken waren mit Ausnahme von Dresdner und Darm⸗ ſlädter Bauk etwas niedriger. Türkenloſe ſchwächten ſich um 1½ ¼/ ab. Im ſpäteren Verlauf gewann die Neigung zu Rückgängen unter zeitweiſen Schwan⸗ kungen wieder die Oberhand. Die eingangs er⸗ wähnten Beſſerungen blieben nicht in vollem Umfang heſtehen. Tägliches Geld 5 à 4½ Porz. die See⸗ handlung bot Geld auf 5 Tage, auf 26. Juni zu 5 Prozent an. Berlin, 5. Juni. Produktenbörſe. Die Tendenz des Getreidemarktes war bei ſtillem Ge⸗ ſchäft ſchwächer auf die niedrigeren Nolierungen von Amerika und die Ausſichten vom Eintritt einer günſtigeren Witterung. Brotgetreide bis 14 niedriger. Hafer im Einklang mit Brotgetreide im Preiſe abgeſchwächt. Mais und Rüböl geſchäftslos. Wetter: kithler. FF————————————————— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldendaum; für Kunst d Feuilleton: Julius Wütte; für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung Nichard Schönfelder: für Volkswirtschaft und den übrigen redakt. Teilt Franz Kircher: für den Inseratenteil u. Geschäftliches: Fritz Joog. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. h H. Direktor: Erust Müller. eeeeeemenmnnenne 3FFFCFFFbFT— Gröhgere Anzahl Kiromotoren neu und gebraucht, für Gleich- Aud Drehstrom, sowie eine An- zuhl! Anlass- und Regulier⸗ üchütt fudalddd WVidel-stzämde umständehalber 5 billig abzugeben.— Anfragen 8 unter Angabe der gewünschten Stromart., Leistung, Spannung und Tourenzahl erbeten. 21006 5 5 8 5 Elektr. Gesellschaft m. b. H. 5 85 2 Mannheim. — 2 7 FAeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee Donnerstag, 5. Juni 1913. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). m. Hurszettel des„Maunheiůmer deneral-Anzeiger, Badische Meueste Nachriehten“ Maunheimer Hfiekten-Börse Aktlen Industrieller Unternehmungen Wien, 5. Junl. Haohm..50 Uhr. Buflapester Produktenbürsg 1444 e 0 5. 4 5 4 5B. 5. 4. 1 1 Alumie 34l 5% Kroditaktlen 623.— 625.—Oest. Paplerrente 86.— 68.20 Zudspest, 5. lunl. Getreſdemarkt. Telenramma Obligationen. e ee Desterreſch-Und. 217 270 Silberrente.40.45 885 8. ohbg. Buntpapfb. 170.— 174.— Volgt 7 8 185. 508 881 058, gönete 16.59 1050 5. 5055 47 80 7 28— 2.„ Maschpapf. 121.90 122.—[gummi Peter 67— 66.— au u. Botr..-G..—.— 1 oldrente er 50 kg. per 9. per. per BUng. Pfandbriefe. 4 Aee e 102.80 6 f. Bod..-0. Berln—.——fleddernh. Lupkerw. 110.25 110.25 Uniondans 590.— 507.— Ungar. golärente 100.80 100.90 Welz. Oxt. 1155 eib. 11.sl rest uster nai——5—.— dost end e an uüf: ad. Anll. u. Soda Südd. immod.-des. 53.50 53,50flUllklroh. Aunlenw. Ungar., Kredlt 615.— 816.—„ Keonenrt. 81.80 51.0]„ April 11.97 12.05.47 8³ Kundddr 1902 94.30 dz label Serle 3 102.0 8 Grün&. Slifinger 116.— 118.— Strassburg 122.50 122.00 Wien. Bankverein 510.— 511.— Wof. Frankf. vsta 138.07 158.75 al—.——.— nass jul.08 will. 840 stst. 3½% Hh. Kyp.-8. versoh. 84 80 ur Br. Kleinlein, nuld 88.— 6 Wayss& kreytag 132.26 132 250Kunstseldtbr. Fræt. 60.10 68.— bängerdank 513.— 512.—„ London„ 24.11 24.10 Rogg. Mal—.— will.— fest„ dug..13.17 9„„(omm. 65.30 b 5, Surg. Brauh., Bonn 102.— 8 Flonbaum Rannh. 102.50 403.—[Cederw. St ingbert 47.— 47.— Fürkische CLose 234.— 245.—„ barls„ 35.81 95 57]„ Okt..42.49 Kohlraps 16.60 träge 16.65 kräg Städte-Anlehen.%½ Gor Orlas zlebra kckf.(enninger) 112— 112.— Splebarz Cocerw. 68.— 83.— wiune 959 971—-„ amsterd.„ 198.85 196.98 Wotter: helss. 3% Frelburg l. B. 5 5 Raae ad ere 99 20 5 1 Pr.-Aktion 108—115350 Cudwigsb. Walrm. 158— 12750 oe„5 1195— .1903 87.2%½e feddernh. 89. erkules(Casseh 153.— 153.500Adlerfahrr. Kleyer 412.— 421 50 fordwestbahn.— Harknoten— 355 eee 9 6 47 Herrenmunle genz 97.— 8 edeln r 136.— 140.— Armatur ſügert—.— 30 50 Oester. Waffenfbr. 989. 1002. Ultimo-Moten 116.95 118.— Llverpooler Produktenhörss. 4 Karlsrude v. J. 1806 4½ Coeth Cellw.bagl. 88.75 8 Faccabt dweidr.„88.—„.— gadenſa(Kenn) 189 8 Staatsdahn 716.— 719.—8Skoda 641.50 847.50 Lwerpool, 8. junl.(anfangskurse.) 4% Lahr v. Jabre 1902 50 0% Aannbeim, Dampf⸗ Tucher Freih, V. 252.— 202. Pürrkoppbielefeſd 359,25 379 75 bombacden 124.50 126.20 Tendens: stetig. Weln Rt. Wint. st. 5 4. Ditt.IMals La Plat. st. 5. 4. Diffr 3% Cudeigehefen ee e,, e e e Susontherad B. 974.—— bor uul nr er 8 per n 2% 1908 n nheks 5 el-u. Sildh. Braub. 85 50 86.50 EIs.-,Fahr.-.Autw. 105.— 108.— 5738—— Septbr. 4ſ15.11%—. 305 5 8—40% iee 76 96.— 0 960 Anllinkabric 547.50 581.50 Grftzner(burlach) 274.50 270.——— per Okt. 738 7/5/6 0 0 5 4/1%—6 * Oobug. 1 5 1 rn. Elektrizit.- ementw. keldelb. 140.— 140.-[Karlsr. Maschfbr. 168,— 166.— 4 Mannh. Oblig. 1912 8 pnde denpe 2 140 5 ur. 5 25 Antwerpener rodu n 188. 1907 9 8 WMoerke Karlsrune—. Cementf. Karlstadt 120.— 122.—MannesmannrwWx. 206.50 205.— B. 5—8 1 5 5 1903 8 0 15 11 438.— 436.—[Masch.-Armf. Kleln 145.— 145.— grliner 1 gKkten Orse. Aantwerpen, 5. junf 1913.(Anfang) 1901 8 rK-.-., Fisenb. 101.8 n. Gernsh. Heubr.——.—Pf.Nähm..Fahrrfb. t „„ 94% Fatr Funenr. g. 8 Cbem Faße,Arlest. 250.50—— depr, Kaser 105.— 1— erlin, 5. Junt. Gteng e e 2088 20 2 ber Septender 1829 1877 1205 9 0% Sofuobert-Obligat, 98.50 6 ö. Gold-.Sſid..-A. 833.— 642.— Sohnellprf. Fanxth. 298.— 299.— 55 5. 4. N 20.20 20.27 ber Dexember 18.2 18.5 „ 1895 4% Russ..-G. Zellstoff. Farbworke Höchst 517.50 15 50Schraubspf. Kram. 170.— 170.— Kreditaktſen 196.50—.— Laurahutte 162.— 162.% 455 592 20.27 20.30 ber mal 15442 1837 „ 1893 0 abrik Waldhof bei Vohom. FhrMannd.—.—— Ler. D. Oelfahriken 173.20 175.—Dlsoonto-Komm. 161.½ 182. Fhönin 250.— 249.37 5 5 Ktenbö 33 2 1**1901, ernau in Lixland 97.50 8 Holzverk.-Industr. 335.25 339.90Pf. Pulvf. Stingbert 133.— 133.— Staatsbahnen—.— 157./8 Harpener 185./ 185.½ Amsterdamer Produ ten 186. 3%* 1905 6 4½% f. Sohlinok& Cle. 99.75 6 Rütgerswerke 181.25 184.50 Schlinok&Go. Hamb. 168.75 168.70 Lombarden 26.7%—.— Tend.: gebessert. 8 3 Amsterdam, 5, Junl.(Sohlusskurse) 1% Pirmas. unkb. 4 A e 155 V. 2 7 eeee 2 1200 Bochumer 212.7/6 210.75 8 4 4. 3 92 Oh v. J. 1905 8% Spen Tlogelg.—5 Wegelln Russfabr. 212.— 212.—Sohuhf. Herz, Prkf. 125..1 4% Südd.Orahtinduste. 98.— 8 Sudd. Drabting. f. 120.— J20. Sellindustr Coft.h174.— 74.— Göee ee e eee 5 Ruböl 1000. enngt 000 Hlsenbahn obee:„ Tone dletee. Akkum.-Fbr. Serl. 387.50 400.— 8 Woll. CLampertd-.- 5. 4 Jull 38.%&.ͤ j⸗ zuf 4% Oberrh..— ene c—.— Elektr.-des, Allg. 234.% 285— Ettlingen 105.— 105.— Weohsel auf 5 955 88 Elektr. 1155 8 70 Jull-aug. 33.4% 33.% 25½ 05 Industrie-Oblig. 4% Zellstoffb. Waldnof 88.75 8 Bergmann-Werke 125.80 127 10 Kammg.(Kalsersl.)190.— 190.— Amsterdam kurz 180— Bochumer—01 30 Hudöl Tendenr ept.-Bez.%½ 25.% . f. Sollin 5 4½ Tollstoffabr. Wald- 8 8 30, 14— 142. fabr. Woohsel London 20.425 20.13 Brown, Soverl&00. 142.20 143. Kaffee looo 46.½ 46. Tendenz matt. e morzanldar 1085J 10320 dof 1808 99.70 6 Boutech. Bebe.Ca1) 173.75 773.50 Wecelberg)en 48450 188.— Wecdsel Parle de 308⸗ Bruchsal, Masohfb. 329.— 328.50 4½% Bad..-G. f. Rnein⸗ 5 Lahmeyer 129.— 120.—Zelistoffb.Wafdhof 229.50 230.— Meohs.a. Mlen kurz 84.55 84.65 Chem, Albert 439.10 435.——— e gohlffu.Seetranop. 90.50 6 El.des, Sohuokert 148. 150% Sad. Zuokerfabrik 206.— 203 50 4 felonsanleine 99.9 98.20 palmler 95•7. 549.% Mannhelm, 5. junl.(rvat.) Plata-Leinsaat Mk. 31.56 Aktien Bhein. Sohuok.-G. 137.— 137.501Frankentk, Zuokfb. 394.— 393.80 5 180 50 a en 17 00 15. bis 32.—, disponſbel mit sack waghonfre Mannheim. * 2 5 1 5 2* 4 3 Aktlen deutscher u. ausländ. Transportanstalten 40% 5018013 98.20 99.20 Dautsoh-Heberses 172.50 172.10 Mannhelm, 5. junl.(brelse für Futterartitel.)(frlxat! Banken. Srlef Geld 5. 4. S.%½/8„ 95.60 85.50 D. Gasglünl. Auer 460.— 471.— Klechen Mk. 7, Mlesenben ud des, We Ballsche Bank Panne Tageen Jonantange ebabr33%½ 188.Je gear Seasgnld 43.— 20.%½%7„ 75.0 75.50O. Waffen u. Mun. 596.— 600.20 Welzensteole Ak. 10.50, getrooknete Treber MK. 18.80, Aſles Pfälzisohe Bange e Sbdd Flaonb.- Ges gest Kerlelonalb. 113.— 113.— 4% Bad.J. 1o 35 9755.Steinsugndee 525.— 530 100 Kg. pfälz. both.-Bk. Nie nen 000 Hampurger Facket 14— 141½% llial, Aittelmeerbd.. De 4%„„ 100800 90 87.25 kibarkelce Atenss 587. 548.20 4—— RHheſn.Credlt-Benk e 1— Horddeutsob.Lloyd 121.%½ 121½ JBalumore u. Oblo 93.½ 94½ 80%„ Honvort. 87.80—.— Eneinger kllter 224.20 298.20 Agelg. ühe and eeee 2810 Jest-Ung. Stastsb. 158./. 155.% Prinoe Henry„ 51802707 550 8 50 18950 17 8 Anfangskurse. Süddeutsche Bank 8 178%½% Bayern acoon Manas 0 5 180.-Ges. ad. Assekuranz—— 1900 Berxwerksaktlen. 110% 83.50 83.60 Faber Blelstiftfde. 276 50 276.80 Frankfurt a. MH., 5. Junl. Phönlx Bergb. 250—, Deutson⸗ 5 Aum.-Frlede(Br.) 167 8 167/ J Harpener Bergbau 186.½ 186.%½ 2 73.— 78410 Felten s Buitun 145.— 145.50 beſencr 38 1 ieee 127% 05 225 aunk Vefsloher—Sochumer Bergb. 211%½ 211.½ NMassen. Bergbaun— 3% Sach 76.50 76. Arltzner Maschln. 274.— 275.—Baltimore 0 87 85 1 Nobr. Strassenb. 7.— Oberrh. Vers des.—— 1050 Buderus 0. 10.— 706.70 Kallw. e 4005 Argent..1897 92.— drr. Berl.Strassenb. 162.— 162.— 190207 Russen— Turkenlose—— Sobantungbahn 188.—. Chem. Industr. Württ. Trsp.-Vers.—. 705.-Conoord. Bergb.-G. 313.— 313—Kallw. Westeregeln 181.— 198.—5 Chinssen. 1888 96.25 95.40 Gelsenklrohner 176.½ 177% Tendenz;: ſester. gad, Anli-u. Sodaf. bib Deutsch. Tuxemög. 154.½ 154 7% JOberschl. Eisenind. 79.50 79.50 4½% Japaner 89.— 37.60 farponer 183.% 185. Zucker. 15 Fbr.Goldend. 242.50 242.50 Industrie Eschweller Bergw. 213.— 212.% Fhönl Bergb 250.½ 248 40% li 1 Hsolister Farbwk 615 5 em.Fb. 8 ndustbrie. 7— 8„0 allener ee e 855 28 dben ept derann. 0——— gee Sellnge—— 18— Feseerleter serdb. 0 85 19525 Geerdeen me 63.— 162.— Raunk. Stadtanl. e, 1 888 een A reln ohem. Fapr. n—geisenklrohener 178.— 178/ Gewerksch. Rossl.———.—4 Oest. Goldrente 88, 50[Kallw. Aschersleb. 142.— 143.— 7 8 n Prandbriefe. Prloritäts-Opllgati 3 Lortab. unt,83.80 90 Lolner Sorgwerk 44820 458.0 10.42 ½ bebacptet 105.— Emalle, Malkamm 2 5 fnd.190 89.— 9 0 Oelluose Kosth. 8 1 Kaffee. 422 5 R e f J 50„4% Russ. Anl. 1902—.—. 99. Lahmeyer 130. 17 5 1— 9 5 Ettlinger Spinnerel 4Frkf.Hyp.-B. S. 14 36.— 88.—4 Pr. Centr.-Kom. 4 Furkon unſt. 85.80 86.50 CLaurahütte 160. 161.½ Hambucg, 5. Jun, CTelegr.) Kaffee good e Santos p- aee Anerel 60 Aee dene 4 40. S. 18 98— 96.— von 1908 86.— 96.— Türk.400 Fro.-Lose 157.90 160.50 Lioht und Kratt 126.50 126.70 Sept. 52., Der. 52½ März 52½, Mal 52.½, stetig⸗ Badlsehenn—.— 244. Hüttenb. Skinnere 4 do. S. 16u.17 96.— 96. ½ Pr. Nyp..B. J49% 8 50 76.50 73.50 Lothringer 6 116.— 118.— Baumwolle und Petroleum. Durl. Hofvm agen.— 244.— fledgornn. Kupfw.u..S. 18 u.%e Pr. Hyp..-B. 4% Sagdadbahn 50 othringer Cement 116.— 118. 5„105——.— 8i 4 do..20 95.60 95.60 abgest. 93.40 93.40 0sSt, Kredltaktien 198.½ 187% Ludw. Loee& 00. 322.— 324.20„ Crelegr.) Baumwolle 61—, stetl — 99. ler 1 50 ee 97.— 97—4 do. abpgest. 92.25 92.25 4% Ung. Golcrente 8 84.50 Kannesmennröhr. 203. 208.— scemen, 5. nl.(relegrd Metall 8 ſelnleln, feſdelb.—.— 200.— Habmf⸗ Haſc e. flen 31½ 40. 8. 12, 13 3% do, abgest. 34.50 54.60 4%„ Kronenr. 6120 61.20 Obersohl.Elab.-Bd, 82.90„81 20 Eisen und Metalle. 145 gebsersohm. 0 10 80l 0 Pa1 und 88.— 88. 40. v. 1904 84.— 84.— Berl. Handels-des. 159.— 159.% Hrensteln& Koppel 200.10 201.— London, 5. Junl, 1 Uhr. Anfang. Kupfer tlau 668/8, 8 MHon. Tudwd. AKtlenbr. 250.——.— h dummi⸗ u. Asd. 3½ do. S. 19 97.30 87.300%4 do. v. 1805 33.75 94.— Harmstädter Zank 115.½ 115%½PBhönlx 246./ 18920 661½.— Alnn flau per Kasse 209.—, 3 Honate 208.—.— Blel Rannb. Aktiendr. 148.—— Magohfbr. Badenla— 3% do. Kommun.-., d0.. 190 83.75 93.75 Heutsoh-Aslat. Bk. 123. 123.— Bhein. Stahlwerke 158.70 159.20 spanisch fest 19.% engilsoß 20%— Tink träge 22%/ Brauerel Sinner——. 259.— Obste Ss e 9 9 155 95.60 95.60 0 16, 10 Doutsche 1075 405 8 55 169500 spezial 23/½, 180.—Pfalr—„ Hxp.-Kr. 1— 84.—Disdoonto-Komm. 95——8⁸ gorswerken 5— 5 ee ep. 12 50 Pf ehn ue, e% b0. E..50.20 Presgner ganf 14 448. Setuskert 4550 3050 leene ee 8. Woeltr, 32•12 95.10 95.1004% do. E. 27 94.50 91.50 Mltteld. Krodltbank 114.— 113.30 Slemens 4. Halske 212.— 214.20 88 fn% d. Geld, per 2 Honate 58 sb. 09.— d. Geld. Käu. 1L. Storoh.„ 80 ,— flü Schuckert..,„„„„ 98. 98.8ſ½40% do. E 20 94.70 94.70 Relchsbank 138.— 135.10 Sinner-Srauerel 248.— 280.—., 88 8h c. gell deee d e, e e e„, den diel eg gle deeeree aen n Marx& Goldschmidt. Mannneim 2 2 9 0..—.— 8 75 5 Russenbank 5.— onwar. osloo 4 7 25 dor a—.— 22³— 75.— 7150 4 9 8898 92 0 40 10.226.0 95.50 9530 8918 9 0 11260 11259 8 0 Telegramm-Adr.: Hargofd Fernspr.: Nr. 56, 1637, 6438 5985 3 o. S..2004% do. E. 32u. 30 Südd. Olso.-G. A. 5 or. Köln-Rottwell. 315.50 319.— 85 5 2 Pransport u. 71 9 15 96.20 85.20.3% d0. S. 28———— Staatsbahn 156.% 157% Wanderer Fahrrw. 397.— 41.70] 5. Junl 1818. provisſonefrell Fneaeck 80.— 2 llstolt Waldbof—.— 250.—4, 40..51 96.50 96.503¾ do. E. 23 89.— 89.— Lombarden 25.— 26.% Westeregeln 182.— 183.— ..-CG. f. Relnsoh.— 0. 115 Kert. W. päus.—.— 208.50 3 40. S. 44 87.50 67.5003¼ do, Kleinb. 1904 83.50 93.59 Saltimore u. Ohlo 93.%Wstf. Dr. Langendr. 75.— 80.50 Ver-⸗ Kauf u. Soowanevort e 4% Rh. Hyp. Bank. Canada Pabitio 217.% 219 Kltten. Stanſröhr, 158.— 189.— Wir eind als Seſbetkontrahenten küufer Cäufer n. Dampfsohlepp.—— e= Tue0 925 ung 32(üiſgb.) 37.50 87.50 Pfdb. manfb. 1902.9 94.30 94.30 flamburger Facket 139.30 141.70 Zellstoff Waldhof 228.— 230.20 unter Vorbehalt: 00 0% 2 31½ do,.45(tligb.) 85.50 85.50.4% do. Kdb. ab 1912 34.70 84.20 Hansa 232.90 287 90 Otayf 111.20 113.70 0 0 — 3½ Pfälz. Hyp.-BKk. 85.30 85.5040% do. unk. b. 1917 85.50 39.50 RorddeutsohLlond 120.20 124.60 South West-Afrlka 115.70 117.40 1a 4 do. do. 97.20 97.20½% do.„ 1919 95.50 35.50 Adlerwerk Kieyer 409.— 421.Logtl. Masohlnfbx. 439.59 447.— Atlas-Ledensversloh.-Geselisoh, Ludwigshafen H. 425 400 rankturt a.., 5. lunl.(antangakurge), Krocltaxtlen 190. 4 d0. 1917 9720 95.20% do.„ ſa71 23.50 88.50 Aſldem. klektrd. 283. 234,% Haphia Fetral-Hob.35.50 381.59 Sadisohe Feuerversſcherungs-Bank... 230 l. 210 biskonto-Commandit 181½. Grmetüdter 115½%., Dresdner Bank 4 do. 1920 97.30 87.3004% do,„ 1923 97.50 37.50 Aluminum 258.— 259.50 Ler. Fränk., Sobunt, 129.— 128.70 Baumwollspinnerel Speyer Stamm-Aktlen 32— 149.4 Aandelageselisohaft 150„beutsche Bank 243.— Staats- 4 0. 1922 693.20 86.20 3½ do, 84.90 64 90 Anias 545.— 553.70 Blelef. NMasohinenf.—.— 378.70 Vorzugs-Aktſen 84 75 dadn 158.½ komdarden 26% obgemer 212% Gelsenklroden 4br. Gente-Boden.% do.„ 1314 85.— 95.— Anliſn Treptos 429.— 486 50 Sug fambg.opfsonl.103.— 188.20 Senr 4. 60. Mannhemm248— 178.—, 5 5 186—5 Cauree Atte 167.— Tendenx fester. Orodlt-G. v. 1890 94.20 94. 305., Kommuna! 35.20 35.20 Aranbg. Bergwksg.396.— 402.— Bürgerbräu, Ludwigshafoen 247 xel nen 4 94.— 8. 5 111 986..8—. 5 105 prlvatdiskont.½6—5½ Deufsohe Celſulolcfabrik, Leipzig e 160 Telegramme der Continental-Telegraphen-Oomp-] 4 d0. 10 70 80%%.. Serlln, 6. aunl. Crelogt.) kaobbörse Frsge did 0 f 860 Relchsbankdlekont 6 Froxent. 4 d0. v. 1907 34.10 54.10[oderrh. Vers.-des.— 1060 5, 4. Erste Deutsohe Ramiegeselisoß., Eumeneéingen] 388 390 Schlusskurse. 4 do. v. 1908 84.70 94.70ſfKannh. Vers.-.-A. 949.— 940.— Krealt-Aktien 198.— 197.½% Staatsbahn 156.½ 157.½% Srste Oesterrelch. Glanzstoffabren 227 222² n 4 11 105 95.— 95.— e 5 10 15 Diskonto-Komm. 160. 161.% Lombarden 25.½% 2545½ Fahr Gebr.,.-G,, Firmasens„„ 7 70 echsel. r. Centr.Kom. annh. Stadtant. 2 ol nhelm 30— 5. 4 von 1901 95.30 95.30(Bayer. Staatsanl. 95.— 38.60—— 5 IJ„168 15⁰0 Amsterdam kurr 189.20 139 135 Oneok Paris 1 95 555 1e Krecltanton 161.½ 1 0 50 8 Belglen„, 60.478 60.406Parle urz Stastsbahn 188. barden 28./ sohwaoh. Produkten-Börsen. inematogratie u. Flimuerielb., Ialſen„ 78.975 78 925 Sohweir.Plätze, 60.70 80.716 25 5— Kühnle, Kopp u. Kausoh.-Gl., Frankental. 1³⁰ 1 .432 wle 63.500 64.70 14 fli u f—B Tondon u. Provinclal Electrſo Theatres Ltd. 170 eb We ecee v 26385 20d dapggeenge 5 5 usländische Effekten-Börsen. Kursblatt der Mannhelmer Produktenbärse gi zetant bal.28db ee sianfA8le 10 11 rivatdiskon 22 eokarsulmer Fahrzeugwerke Stamm- 5 1 aaen 5% Londoner Effektenbörse. vom 5. Junl. Gestere 8bledn, Staatspspiere. N. Heuische. 5 loadon, 5. Junl.(rolegre) Antangskurse der Effektenbörse Oie Rotlerungen sind in Baeee Barzahlung per 100 Kkg„„„„ 5 440 5 40 3. R 8 ee 0ſ% Geutsoh..-A. 98— 96.8 B. Ausländische 2¾ Consols 74.% 74.— Hoddersfonteln 12/ 12½ Melzen, pfälz. neu 21.75—.22.00J derste, hlesige 09.00—00.00%ona D. K. W0. eee e 20—15 ½„„ 35.30 85.40J 8% Bulgaren 97.50 97.503 flelohsanehe 75.— 25.Premler 12/16 12./ 11 nordd. 00.00—00.00J derste, Pfälzer 00.00—00.00 Preussische Rülckversloberung„. 360 K. 3⁵⁰ %„„ 785 25 75.45 3/ Italſen. Rente 96.70 86.70 5% Argent. 1890 1044 101.% Randmines.¼½4«./52 Arim, 23.75—24.00 Futtergersts 14.78. 16.00 Hheinau Terraln-desellschaft-..„— 127 81.-KA. 7 85 40 4½ Oest. 055 96.85 86.054 Argen. oomp. 98.% 100. 57 5105 zim. 775 550. 0 Ranede e Ilsoh..-., 1J— 0 ũ, 223.½ 224.—-„* 00.00—00.00 Rgeinische Metallwarenfabrik, genubson.... 250 W. 286 „ 175.35 75.3545% Goldrt. 86.40 89.75 4 Japaner 83.— 83.— Baltimore 96.½ 98.½ Krim Azim. 00.00—00.00 nordd 00.00—00.00 Hhelnsohfff.-.-G. vorm. Fendel, Mannhelm 2 4 Pad.Sk.-Anl. 1301 97.20 57.20 3 Portlg. Serie—.— 62.40 4/% do. do. Il. S. 90.— 90.— Chloago RIwauke 106.% 100 5 005 5 10 e feldeſber 40%0„ 19080090 97.-— 85.80 3 5„ III 64.60 85.— 5 Nerlkaner 94.— 94.—Denvers oom. 18.% 16.½„ faganurog 00.90—0 0%/„ russlsoher 20.00—21.50 Sfan 841 95 37⁵ 8¹ 15 oman 5 1 9„*„ 5 4% bad.-KA. 1841 87.20 97.— J½% nse Rusg.1908 99.60.65 4% Russen 89 89.½. 39.½ Erle oom 24% 265.%„ Saxonska 23.76—000„ laflata 17.75—18.00 Stanlwerk HRannfteim. 29 115 3 9 80.——— 4 flussen von 1880———— Ottomanbank 15.½ 15.½]Greathwesten 14.— 14.— 5 rumän. 24.00—24.25„ Amer, Olipp. 00.00—00.00 Süddeutsche jute-ladustrie, Mannheim 113 25 bd. 81.-U.(ab.) fl 88.10 96,10 4 spanische Rente...— Amalgamated 70.— 72.%JArand Trunk ord. 28.½ 26.8— Suadeutsche Kabel, Mannhelm, Genubson.. M. 180, 395 u. 91.30.— 4 Tbrt. Au. an. 1848 80.20 81.— Jnsgöndes r 7% rubk lül peef 88%½ 57%½(„ anee 11 28 50—28 78 mels, amor nired 000 agh Unlonweorkee. d, kabcik f. Sraerel-Flarlot.] ſad 185 1800%05 86.— 86.— 4„ unik. 95.75 66.70 fflo Tinto 72½ 74½% Loulsville 134. 134.%[„ am. Winter 00.00—00.00„ Donau 00.0000.00 Wntane e 63 55 28055 1275 75 4 Ung. 5 11 8 51 5 905 0 0 Kansas 19.5 5 Manltob. II 23.50—23.75„ La Plata 15.50—00.00 Unlon, Frolektlonsgesellschaft, Frankfurt. 2 244 ronen tan Gopper.%½% 10.— POntarlo Vita Lebensversioh.-Gesellsohaft, Mannhelm.—. ...— 5059% Oninssen OCharteret—.— 3 ook Islan 5 f tdeutsche Elsenwerke Kray 2— 1 186 3% 60. u. Allg, Anl. 88 20 85.5 4 898 69.20 89.49 de Beers 2015/1 21./8 Soutdern Paglflo 85. Laplata 23.25—23.60 Rotklee, Itallener 000.00.—000.0 215715-Work 2„ 3 40,.-.- Oll 72730 77.30„ 97.70 2u 25½% South Rall 23. 5 9 7 Zsohocke-Werke, 33 1 7 40% Pfdlx..-.-Fr.%780 5% net Aueg 80,0 55.50 3525 Gee% ee 1277% 14.: bernen e„„„„ 8—5 1 5 3 Mexlkan, innere———. 75 2aſe 5 5% Steels oom. 56.% 55.¾]Roggen, pfälz. neu 18.00—00.00 11 Lux. itl. 000.00—000.0—— 55 Verzinsliche Lose, Golaffelas 1.9/% russlscher 18.00—18.25 prov. 000.00—000.0 zwidendenreduktion der Westfali⸗ eee d g e e ee bfeonten⸗Borer„ det, da e.e, a ue ecber Ben, vac Deatemene . 4 Oesterr. 1 2 5 Dachgen 75.20 28.30 furklsohe 161.— 161.60 Pariser Effekten-Börss. 0 A. 00 0 1 2 3.WI lautet, ist für das am 30. Juni ds. Js 1 elzenmehl ie verlautet, ist tur Junt—78. 4ang. 28006 9400 555 Unverzinsliche Lose. Parls, 5. Junl. Anfangskurse. 5 5 2 ‚ 25— 29.50 28.— 21.— ablaufende Geschäftsjahr mit 1 8 1912.117 93 30 9540 augadurger 5. 4 8 oggenmonl Ar. 0) 26.75 1) 2425. Dividendenreduktion zu rechnei. Es 5½%.8t.A. 1804½%10 85.— 85.— Frelburger e dürfte nur eine klein e Dividende zur Aus- Bank- und Versicherungs-Aktlen. Sbecace roe 255 it 16— 105— Berliner produktenhörse 0 15 0 Zeit 15 5. 4. 2% Banque Ottomane 648. 650. Randmines— 16⁵— 8 breitete Nachricht, daß das Unternehmen sechs Badische Zank 130.— 130.—Hatlonalbank 114./ 115.50 flo Fiate 1642 1681] fTendenz: wWillig. Berlin, 5. Junl. Crelegramm.)(Produktenbörse.) Prozent Dividende verteilen werde, ist Z1= Berg- u. Ketallbk. 138— 138.75 Oesterr.-Ungar.Bk.—.—.g Chartered 25.— 24.— Prelse in Hark per 100 Kg frel Berlin netto Kasse. 1 1895ů1 5 Berf Handels-Ges. 159.½ 156./ Oesterr. Länderbk. 130.— 129.50 5 5 4 trokfend. Dieselbe wird erheblich Seringer don., u. Plet.-8r. 102.80 107 20„ frer aer 0 122.70 Wiener Effekten-Börss. e 188——ein. Wie hoch sie aber sein Wird lasse sich 50 8 e ee Wen, 5. Junl. Vorm. 10 Uhr. September 201.— 206.— Septbr.—.——heute noch nicht sagen, da ja noch nicht ein- beutscbaelat Bank 123.— 128.— Preuse. Hp.-Bank 10 90 195.— 5750 8 örloder 20480——. Jum———— mal das Geschäftszahr beendet ist. Celdbe- 1 1 8 55 Mppotdek. 9 Wlen. Zankvereln———. Ungar. Goldrente 100.50 101.10 September 163.25 169.50 Dezbr.——— Jahr 1911—12 wurden 8 Prozent, für 1910—14 Beialſbank und 140%e Rögen ganndeſm 193 50 92.50 Staaisdannen 38.50 119. kroneart 80 85 e für 1909—10 10 Prozent, für 1908— Aetall-d. 128.— 138.75 Sedasbee 1255 7 8 5 1— 1 1 Montan 8 9 klater zul 188. e 2880 20 0 FProzent für 1907—08 10 Prozent, für e 20550 29770 Zue, Dieon 112.— 112.— Wechsel Paris 95.57 85.60 Tendenr wIlli-. 5 Septbr. 104.50—— Roggenmeh! 22.50 22.90 1906—07 28 Prozent, für 1905—06 28 Prozent 2p.-Gredlte. 140 Ban Ottomane 128.½ 126.50 Oest. Kronenrente 32.95 83.10 und für 1904-—05 15 Prozent Dividende verteilt. Frkt. Byp.-Credltv. 149 10 149.20 Rongreſſe. ) Bruchſal, bandstag der hatten ſich neben den n Vereine Vertretu Bayern, Elſaß⸗Lothring aus Heſſen eingefunden. zu entnehmen, daß die geſtiegen iſt und 11369 M. an erzielten Ueberſchüſſen genoſſenſchaft verteilt Umſatz der Einkaufsgen Million Mark. ſich ebenfalls recht gut jährige Verbandstag wird in 4. Juni. badiſchen Konditoren Aborduungen der badi⸗ Zum 14. Ver⸗ Württemberg, igen aus Wü Rheinland und en, dem Dem Jahresbericht iſt. Mitgliederzahl auf 206 Prämien aus den der Verbandseinkaufs⸗ werden konnten. Der teinſchaft ſtieg auf über Die Eisgenoſſenſchaft hat entwickelt. Der nächſt⸗ Baden ⸗Baden und der im Jahre 1915 in Karlsruhe alggehalten Meberſeeiſche Schiffahrts⸗ Telegramme. Deſterreichiſcher Lloyd. Die nächſten Abfahrten von Poſt⸗ und Paſſagier⸗ bampfern finden ſtatt: Nach Venedig:.,., 11. 8 uni D.„Almiſfa“;., 10. Juni D.„Meteovich“.— Nach Dalmatien: 7. Junt Eillinie Trieſt—Cattaro() D. „Prinz Hohenlohe“; 9. Juni Linie Trieſt—Spigza (I) D.„Brioni“; 10. Juni Eillinie Trieſt—Cattarv (&) D.„Prinz Hohenlohe“; 11. Juni Dalmatiniſch⸗ albaneſiſche Liuie D.„Adelsberg“.— Nach der Le⸗ vante und dem Mittelmeer: 8. Juni Griech.⸗orien⸗ taliſche Linie(A) D.„Galicia“; 8. Juni Linie Trieſt —Syrien() D.„Elektra“; 10. Juni Eillinie Trieſt —Konſtantinopel D.„Praga“.— Nach Oſtindien, China, Japan: 10. Juni Linie Trieſt—Kobe D. „Borwaerts“; 20. Juni Linie Trieſt-Kalkutta D. 380 2 „Trieſte“; 30. Juni Linie Trieſt—Shanghal D.„Bo⸗ hemia“; 1. Juli Linie TrieſtBombay D.„Cleo⸗ patra.(& berührt: Pola, Luſſinpiccolo, Zara, Spa⸗ lato, Leſina, Gravoſa, Caſtelnnovo und Cattaro.] Mitgeteilt von der Generalagentur Gundlach u. Bärenklau Nachfolger, Mannheim, Bahnhofplatz 7, Telephon 7215. Schiffstelegramme des Norddeutſchen Llond, Bremen vom 4. Juni. Angekommen die Dampfer:„Sierra Salvada“ am., vorm. in Liſſabon;„Olivant“ am., vorm. in Liſſabon;„Prinz Friedrich Wilhelm“ am., 12 Uhr vorm. in Newyork;„Wittekind“ am., 8 Uhr vorm. in Quebec;„Ganelon“ am., 7 Uhr vorm. in Bris⸗ bane;„Barbaroſſa“ am., 1 Uhr vorm. in Newyork;: „Lothringen“ am., 1 Uhr vorm. in Havannah;: „Franken“ am., 9 Ubhr vorm. in Port Artbur: Schulſchiff„Herzogin Sophie Charlotte“ am., vorm. in Falmouth;„Kaiſer Wilhelm II.“ am.,* nachm. in Bremerhaven;„Rhein“ am., 3 Uhr vorm. in Halifax;„Göttingen“ am., 9 Uhr vorm. in Durban;„Roon“ am., 3 Uhr nachm. in Antwerpen;: „Gießen“ am., 7 Uhr vorm. in Bremerhaven; „Kronprinzeſſin Cecilie“ am., 4 Uhr nachm. in Newyork. Abgefahren die Dampfer:„Kaiſer Wilhelm.⸗ Gr.“ am., 12 Uhr vorm. in Bremerhaven;„Köln“ am., vorm. in Bahia;„Piſa“ am.,? Uhr nachm. in Hamburg;„Galnelon“ am., 9 Uhr vorm. in Brisbane;„Yorck“ am., 2 Uhr nachm. in Sout⸗ hampton;„Kronprinz Wilhelm“ am., 12 Uhr vprm. in Newyork;„Prinz Ludwig“ am., 11 Uhr nachm. in Penang;„Schleswig“ am., 1 Uhr nachm. in Corfu. 5 Mitgeteilt von Baus& Diesfeld, General⸗Agenkur in beim, Hanſahaus, D 1. 7/8, Telephon Rr. 180. * (Abendblatt). Mannheim, den 5. Juni 1918. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Ne hrichten Faelr eierfrabhbire ert Nacge Bilanz für den Z3i. Dezember 1912. Akctiva. Forderung an die Aktionäre M. 3 000 000.— Guthaben bei Banken„ 62321.74 7„Versicherungs-Ges. 925 234.13 „Generalagenturen 129 580.64 7* Ausstehende Zinsen M. 15 519.87 Kassenbestannell 5„ 10 747.97 Hypothekeen„ 900 900.— Wertpapiere„ 100 540.— Arundbesitz(lastenfrei)„ 148 000.— M. 5 292 844.35 Passjva. Aktienkapital„M. 4 000 000.— Prämien-Ueberträge, Feuer„ 666 000.— 5 10 000.— Schadep-Reserve, Feuer„ 214 625.— 9 E. D. 5 1422.— Guthaben anderer Versicherungs-Ges.„ 257 796.73 Sonstige Forderungen 3 27281.77 Kapitalresef vefonds„ 55 000.— Talonsteuerreservefonds ASnün 60 718.85 I. 5 292 844.35 Der Dividendenschein No. 11 pro 1912 kommt mit M. 10.— zur Einlösung, Karlsruhe, 29. Mai 1913. Der Vorstand: 1287 Dr. Rapp. 7 2 G N A e 5 Einziehungsgenoſſenſchaft geaueenen kl enen Mannheim, k. G. m. b. H. nachmittags 2 uUhr Klavier⸗ und Violin⸗ Bilanz per 31. Dezember 1912. Aktiva Paſſiva „„„ 153 98 Bankguthaben 816 00 ee 84 68 f Geſchäftsantetle der Genoſſen 750 00 „„ 50 00 VCCTCVVVVVV 2511 40 Reingewiunnkxknn 31 26 1054 660 1054/ 66 Die Zahl der Mitglieder am 31. Dezember 1912 betrug 12. Die einbezhlten Geſchäftsanteile der Genoſſen betrugen Mk. 750 Die Geſamthaftſumme betruiug. Mk. 1200 Mannheim, den 30. Mai 1913. Der Aufſichtsrat: Der Vorſtand: Jacob Groß C. Haußer jr. Stadtrat u. Obermetſter, Handwerkskammerſekretär Vorſitzender. Direktor. Trauringe D. R. P.— ohne Lötſuge, laufen Sie nach Gewicht am billigſten be 15576 werde ich in Rheinau auf Uunterricht ertgründl.gepr. dem Marktplatze gegenMuſiklehrer pro Std. 1 Mk. bare Zahlung im Voll⸗J Off. u. Nr. 17046 a. d. Exp. ſtreckungswege Spegg verſteigern: 82402 2 Betten, Möbel und Elflaufen Berſchiedenes. Maunheim, 5. Juni 1913. Saag. Gerichtsvollzieher. Zwangöverſteigerung. zer entlaufen. 82⁴4⁰03 Abzugeben gegen Be⸗ lohnung GOr. Merzelſtr. 25, part. 75 l Diese im Feuiſleton der General-Anzeigers ausführlich das reifere Alter. ganz vorzüglicher Weise zu Freitag, 6. Zuni 1913, Ein fleiner ſchwarzer nachmittazs 2 Uhr e34 werde ich im Pfandlokal Spitzer 26. 2 hier gegen bare Zob⸗ſentlaufen Geg. Belohng lung i(ſtreckunas⸗abzugeben* 6. 2. wege öf gerſteigern:—— 1 Schre aſchine, 2 Mö⸗ belwagen, Möbel und Sonſtiges.— Ferner be⸗ ſtimmt wird verſteigert: 1 Handwagen, Schu b⸗ karren, Leitern, Speiß⸗ küſten, Schaufeln, Hacken, Gerüſtſtangen und Dielen, und Sonſtiges. 82404 Sommer Gerichtsvollzieher. 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Als beſtes Mittel iſt Larviol zu empfehlen, das durch Vermitklung der Gemeinde be⸗ zogen werden kann. 3 1 Die Grundſtückseigentümer und Grundſtücks⸗ beſitzer(wie Mieter, Pächter, Nießbraucher), ſowie ihre Vertreter ſind verpflichtet: a. Sämtliche im Freien zwecklos umherſtehenden Gefäße, in welchen ſich Waſſer zu ſammeln pflegt (Gießkannen, Töpfe, Flaſchen, Konſervenbüchſen ete.] zu entfernen oder waſſerfrei zu halten. Alle Arten von zweckloſen Flüſſigkeits⸗ anſammlungen zu vermeiden oder zu beſeitigen, ins⸗ beſondere nutzloſe ſtehende Gewäffer, Tümpel, Druck⸗ waſſer enthaltende Erdſenkungen zuzuſchütten oder das Waſſer dargus abzuleiten. c. Waſſerbehälter, Pfuhl⸗ und ähnliche Gruben, entweder völlig dicht zu ſchließen odet wöchentlich zu entleeren oder in den Monaten April bis Sep⸗ tember allmonatlich mindeſtens 1 mal mit einem zur Vertilgung der Schnakenlarven geeigneten Mittel ([Larviol, Venol, Petroleum uſw.) zu übergießen. d. Stehende Gewäſſer(Teiche, Baſſins, Gräben u. dgl.) in denen ſich keine Fiſche befinden, in den genannten Monaten monatlich mindeſtens 1 mal mit Lavriol, Venol, Petroleum zu übergießen. e, In verſchloſſenen Gärten befindliche Waſſer⸗ und Jauchebehälter nach Gebrauch mit dichtem Stoff (Sackleinen) zu bedecken und die Bedeckung ſo zu be⸗ ſeſtigen, daß ſie vom Wind nicht abgeweht werden kann. § 2. Die Gemeinden werden ſich von dex richtigen Ausführung der vorgeſchriebenen Maßnahmen durch beſonders dafür beſtellte Perſonen vergewiſſern; ſie ſind berechtigt, das Begleßen mit Lavrtol u. dergl, felbſt auszuführen. 8 8. Ergibt ſich bei der Nachſchau, daß die Ver⸗ pflichtungen nicht, oder nur ungenügend erfüllt wurden, ſo werden die Gemeinden die erforderlichen auf Koſten der Verpflichteten durch⸗ reu. 8 4. Den mit der Ueberwachung und dem Vollzug ber vorgeſchriebenen Maßnahmen betrauten Perſonen iſt, ſofern ſie ſich genügend ausweiſen, das Betreten der Grundſtücke, zur Erfüllung ihrer Aufgabe bei Tage federzeit zu geſtatten. Bevor ſte jedoch irgend welche Maßnahmen vornehmen, haben ſie die Grund⸗ ſtücksbeſitzer oder deren Stellvertreter in Kenntuts zu ſetzen. 8 5. Wettere Anordnungen können durch das Großh. Bezirksamt getroffen werden, insbeſondere kann die Anwendung eines als beſonders wirkſam er⸗ probten Vertilgungsmittels(8 1c und ch an⸗ geordnet werden. 8 6. Zuwiderhandlungen werden gemäߧ 87 5= Str.⸗G.⸗B. mit Geld bis zu 60/ oder mit Haft 5 zu 14 Tagen beſtraft. Mannheim, den 14. Mai 1913. Großh. Bezirksamt Abt. III. Nr. 24060 1. Vorſtehendes bringen wir bierdig gur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, den 7. Mai 19183. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Vetlabungs⸗ Auzelgen in modernſter Ausführung kiefert raſch und Dr. H. Haas ſche Buchbruczerel. G. u..9.