* nicht allen Ohren ſehr Dennement: 70 pfg. menafſic., Bringerlohn 30 Pfg., durch die poſt inkl. Poſtaufſchlag Nck..42 pro Quartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inſerate; Kolonel⸗Seile 50 Pfg. Reklame⸗Seile.20 Nk. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: ————— Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung in Mannheim und Umgebung Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezi ie⸗Zei f t zirk Mannheim; Handels⸗ und Induſtrie⸗Zeitung für Südweſtdeutſchland; Beilage für Literatur und Wiſſen Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft: Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Wolazeert Mode⸗Beilage: N Nr. 266. „Maunheim, Dounerstag, 12. Juni 1913. Bagdadbahn und Sentralafrika. Allmählich beginnt in der Preſſe das Urteil über das engliſch⸗türkiſche Bagdad⸗Abkommen nüchterner zu werden. Das iſt gut ſo; denn nichts wäre verfehlter, als ſich auf dieſem Ge⸗ biete„Illuſionen hinzugeben. Auch der auf kolonialpolitiſchem Gebiet wohlerfahrene Abg. Dr. Arning äußert ſich ſehr ſkeptiſch zu der Frage. In den„Nationalliberalen Blättern“ er⸗ örtert er die einſchlägigen Fragen und ſagt u.: Was bis jetzt bekanntgegeben worden iſt, klingt Allerdings iſt ein großer Teil der deutſchen Preſſe bereit, ob⸗ wohl man noch gar nicht recht überſehen kann, was eigentlich abgemacht worden iſt, alles gut⸗ zuheißen, was da kommen könnte, weil eben eine deutſch⸗engliſche Verſtändigung damit verknüpft iſt, oder doch ſein ſoll. So ſehr man auch einer ſolchen nicht allein freundlich, ſondern ſogar auf das Aeußerſte geneigt gegen ⸗ über ſtehen möchte, ſo ſollte man doch nicht ver⸗ geſſen, daß ſchon mehr als einmal verſucht wor⸗ den iſt, ſie herbeizuführen Schlechter, als unſere Stellung zu England nach dem Krügertelegramm bon 1896 war, iſt ſie wohl nie geweſen, und kachdem ſie einige Jahre angedauert hatte, hat mum auch damals der Lockung nicht widerſtanden, n eidem beſſeren Verhältnis zu kommen. Wit chaben 1898 zu dieſem Zwecke das ſogenannte portugieſiſche Eventualabkommen getroffen; es führte dazu, daß England in der Niederwerfung der Burenrepubliken, unter Benutzung des portu⸗ gieſtſchen Hafens der Delagoa⸗Bai, völlig freie Hand erhielt und ſeine imperialiſtiſchen Pläne in bezug auf Südafrika rückhaltlos durchführen konnte Wir haben aber nichts davon profitiert, weil Großbritannien es verſtand, die für uns fälligen Ergebniſſe des Abkommens hintanzuhal⸗ ten. Nachdem aber die engliſchen Wünſche ihre Erfünlung gefunden hatten, ging die Mißgunſt des Inſelkönigreiches von neuem ihren Weg und ſchoß ins Kraut Dieſe Erinnerung ſollten wir doch auch in dieſem Augenblick nicht völlig außer⸗ halb unſerer Rechnumg laſſen und nicht ohne wei⸗ teres glauben, daß, weil wir im Gebiete Groß⸗ grabiens völlig freie Hand geben, wir die eng ⸗ liſche Freundſchaft nun für alle Zeit erworben haben. In den deutſch⸗kürkiſch⸗engliſchen Ueber⸗ einkünften iſt, ſoweit ſie bekannt ſind, alles das, was politiſchen und dauernden Vorteil darſtellt, auf ſeiten Englands, 5 weniges, und dieſes noch ſehr unſicher, auf unſerem Konto. Das, was England erhält, iſt eiwas an ſich Gewal⸗ iges: Zwar iſt vorl Feuilleton. Die Futuriſten in Karlsruhe. Der Karlsruhe Kunſtverein hat die einzig wirkſame Art des Kampfes gegen den Futuris. mus, wie er heute ſich darſtellt, geführt: er hat ſeine Bilder ausgeſtellt. Statt Dinge und Menſchen zu diskutieren, die von der Oeffentlichkeit nicht gelannt ſind— ob⸗ wohl das die beliebtere Art im heutigen Wider⸗ ſtreit der Meinungen iſt— vermittelte er erſt die Bekanntſchaft mit dem zu Diskutierenden. Nun das geſchehen iſt, mag es ruhig anheben. Ruhig— denn ich wüßte nicht, was die fiebrige Hitze ſollte, die meiſt die Diskuſſionen beherrſcht hat. Sie war begreiflich von Seiten der Stür⸗ mer und Dränger, die im Futurismus natürlich das Heil der Welt ſahen. Im Heerlager der Gegner war ſie des Sinnes bar, weil ſie einer Seche unerhörte Wichtigkeit und unbedingten Ernſt zuſprach, die ſie lächerlich machen wollle Und Lächerlich⸗machen braucht doch keines ſchwizend ernſthaften Tones? Die Fehde zwiſchen Futuriſten und ihren Geg⸗ nern war aber auch, von anderem Geſichtspunkte geſehen, das Zeichen einer ſteuerloſen, unüberleg⸗ ten Zeit. Was wirklich Zukunftswerte in ſich krägt, iſt widtt kut zu machen. und wenn ein Meer von Tinke äufig Aec Upten vom tür⸗ kiſchen Reiche noch nicht ganz losgelöſt; wer aber auch nur einiges Gefühl für das Unwägbare hat, wird begreifen, daß das nur eine Frage der nächſten Zeit ſein kann, zumal die Beſeitigung der türkiſchen Schuldenkontrolle den Weg andeu⸗ tet, den England zu gehen willens iſt. Der Ge⸗ danke, einem von der Türkei freien Aegypten auch das urſprünglich hierhin gehörige Kalifat, die geiſtliche Herrſchaft über die Mohammedaner wiederzuverſchaffen, iſt etwas, was man in Zei⸗ ten, die noch nicht lange zurückliegen, in gar vie⸗ len engliſchen Tagesblättern leſen konnte. Nach⸗ dem die Macht der Türkei vollſtändig gebrochen und nachdem durch die Politik von Agadir und Tripolis der deutſche Einfluß in der Türket ohne⸗ hin faſt vollſtändig beſeitigt war, hat Großbritan⸗ nien mit der Erſetzung des türkiſchen Kalifats nicht mehr die große Eile wie früher, aber es wird alsbald auch dieſen Plan zu einem glück⸗ ichen Ende führen, um dadurch einen rückhalt⸗ loſen Einfluß auf die mohammedaniſchen Ele⸗ mente ſüdlich des Taurus zu gewinnen, der die Sicherheit der Herrſchaft über die Mohammedaner Indiens verbürgt und tatſächliche Gewalt ver⸗ leiht über die Stämme in dem weiten Umkreiſe des arabiſchen Lebens. Es erhält über den Ver⸗ kehr der Bagdadbahn eine Kontrolle, die zu ver⸗ hindern beſtimmt iſt, daß jene einmal in den Wett⸗ bhewerb mit dem Suezlafal treten oder gar von irgend einer Macht zu einer Bedrohung Indiens benutzt werden könnte. England kommt außer⸗ dem einem der großen Endziele näher, daszals das vornehmſte ſeiner gewaltigen in elſthder Tradition verfolgten Woliet bezeichnet werden — einem engliſchen Seebecken zu ge⸗ ſtalten, in dem nur der Union⸗Jack das poli⸗ tiſche Machtzeichen iſt. Es fehlt jetzt dazu außer dem weniger wichtigen Madagaskar und einigen Beſitzungen politiſch machtloſer Völker, nur noch das deutſche Oſtafrika. Daß auch auf dieſes der engliſche Sinn ſich ſchon gerichtet hat, wurde durch die Vorſchläge Viscount Haldanes, die er im Verlaufe der Marokkoangelegenheit 1912 in Berlin angebracht hat, erwieſen. Unmöglich iſt es ja nicht, daß uns vielleicht noch afrikaniſche Abmachungen in Ausſicht ſtehen, aber, wie die Verhältniſſe einmal liegen, dürfte auch hier irgend etwas, was uns wirkliche Werte bringen könnte, nicht zu erwar⸗ ten ſein. In der Broſchüre„Deutſche Weltpoli⸗ tir und kein Krieg“, die den Gedanken unſerer leitenden Perſönlichkeiten ſicher vecht nahe kommt, wird an einer Stelle darauf hingewieſen, daß wir uns in Zentralafrika würden ſchadlos halten können. Der engliſche Mi⸗ niſter habe vor Zeiten in einer ſeiner Reden— und ein Tauſend ſtählerner Federn ſtumpf geſchrieben wird. Und was nur patholo⸗ giſche Bizarrerie iſt, richtet die Zeit. Das lehrt die nüchterne Vernunft und wenn ſie nicht aus⸗ reicht, die Geſchichte auf Schritt und Tritt. Alſo wozu der Lärm? Wozu zumal, bei einer Sache, die ohne das Ge⸗ ſchrei der Gegner durch ihre Nichtigkeit von ſelbſt im Sande verlaufen wäre? Denn vom Manifeſt des Futurismus bis zum letzten ihrer Bilder bekundet ſich nur das genia⸗ liſch ſein wollende Beginnen einer- in ſich ſelbſt unklaren und unfertigen Jugend, die driginell ſein will und darum aller Originalität Hohn ſpricht. Wichtiger alſo als alle Fragen über Wert und Unwert, als billige Witzeleien oder bequeme Igno⸗ rierung, wäre es geweſen, von vornherein über Wurzeln und Werden der Bewegung ſich Klarheit zu verſchaffen. Sie hätte dann den Anſchein der Ungeheuerlichkeit nie gehabt und die Ueber⸗ ſchätzung nie gefunden, die ihr mit einer allge⸗ meinen Diskuſſion zuteil wurde. Auch der Futurismus nämlich— troh aller fin⸗ gierten Wildheit und Primitivität—(darin äußert ſich wieder die Ironie alles Geſchehens) aht ſeine geſchichtlichen Vorausſetzungen. Er ſetzte ein, als eben der Impreſſionismus dem Ende zuging; als unter Cézannes Einfluß die Sorge der Maler nicht mehr um die Farben, ſondern um Aufbau und Ordnung ſich drehte. Was Cezanne vorbereitet hatte: die vielfachen Flächen und Körper der Natur auf einige Grundformen vergoſſen kann: Das indiſche Meer zu Aerdings Kur e ee eeeeeeeee zurückzuführen und die —————— Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Maunheim“ Celephon⸗Rummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Hbteilung.... 341 Redaktion 577 Exped. u. Verlagsbuchhdlg. 218 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin (Abendblatt). daß England zentralafrikaniſchen Plänuen des Deutſchen Reiches ſich nicht widerſetzen würde. Aber einmal hat Herr Grey dieſes nur für ſeine Perſon geſagt, und andererſeits hat er hinzu⸗ gefügt, daß die den engliſchen Gebieten nahelie⸗ genden Teile Zentralafrikas bei einer etwaigen Aufteilung ſelbſtverſtändlich von England wür⸗ den in Anſpruch genommen werden. Damit iſt ſicherlich alles das gemeint, was wie Katanga und Ulua einen wirklich nachweisbaren Wert hat. Was uns dann unter Umſtänden würde zufallen können, wären Landesteile, die, wie Herr Rohr⸗ bach am 27. April in der„Frankfurter Zeitung“ mitteilte, von der Schlafkrankheit noch ſchwerer durchſeucht ſind, als das Gebiet von Neukamerun, welches er dabei in dieſer Hinſicht in ſeinem wahren Zuſtande geſchildert hat. Im übrigen aber kann von einer derartigen Aufteilung, die uns noch nicht einmal von erheblichem Nutzen ſehn könnte, ſelbſtverſtändlich gar nicht die Rede ein.“ —— Das Regierungsjubiläum des Kaiſers. Die Kaiſerhuldigung des Deutſchen Fottenvereins. Der Deutſche Flottenverein läßt dem Kaiſer zum 15. Juni durch ſeinen Vorſitzen ⸗ den, den Großadmiral von Köſter, zu ſeinem 25jährigen Regierungsjubiläum in künſtleriſch ausgeführter Truhe eine Adreſſe überreichen, an deren Zuſtandekommen ſich das Präſidium im Verein mit den Landes⸗ und Provinzialverbänden Die in ganze Modellierung in der Natur aus der Modellierung einfachſter Kör⸗ per wie des Zylinders, des Konus, der Sphäre abzuleiten: alſo die Richtung auf das Kubiſtiſche in der Malerei iſt der eine Ausgangspunkt. Die Futuriſten nahmen dazu dann das formale Prin⸗ zip des Parallelismus, d. h. rhythmiſcher Wieder⸗ holung deſelben Motivs, die den Eindruck des Symboliſchen, des Literariſchen und des Gedank⸗ lich aufzuſuchenden verleiht, die aber ſchon von Hodler und von Pechſtein verwendet war. Und ſie fügten obendrein hinzu. was alle traditionellen Begriffe der Malerei umſtürgte: ſtatt eines opti⸗ ſchen Momentes wollten ſie mehrere zuſammen geben und dabei nicht ſo ſehr den Eindruck der Bewegung als„die Empfindungen feſthalten und auf den Beſchauer wirken laſſen, die in dem Mit⸗ erlebenden und Nachſchaffenden ſolcher Szenen während des Erlebens auf⸗ und abwallten.“ So kommen die Futuriſten zu Motiven wie den fol⸗ genden:„Interpretation des Gemütszuſtandes des Künſtlers“ leinem verſchleierten Farben⸗ moſaik gedämpfter Farben); dem„Gefühl der krankhaften Beklemmung nach Lektüre der No⸗ velle von Edgar Allan Poe“ leinem Farbenmoſaik aus einzelnen Flächen von ähnlicher Zuſammen⸗ ſtimmung, aus der ein Tatzenkopf herausblitzt); dem„Eindruck des Lärms einer Muſiklapelle, der champagnertrunkenen Menge, des perverſen Tan⸗ zes der Artiſtin, des Gelächters und des Farben⸗ reichtums in dem berühmten Nachtlokal auf dem Montmartre“; dem„Lachen“. Soweit die Porträts Empfindungswerte geben Logieproſeſſor Dr. S entwi lich darſtellt. Den untern Abſchluß der Adreſſe bewirken zwei Schilder mit bildlichen Darſtel⸗ lungen von Kriegsſchiffen des Mittelalters und der grauen Vorzeit. Das zweite Blatt der Adreſſe enthält eine Ge⸗ ſchichte, das dritte eine Darſtellung der Arbeit des Flottenvereins. Die Adreſſe lautet: „Euere Kaiſerliche und Königliche Majeſtä bittet der Deutſche Flottenverein zur Vollendung des fünfundzwanzigſten Regierungsjahres ſeine ehrfurchtsvollſten Glückwünſche darbringen zu dürfen. Unter den Merkmalen gewaltigen Er⸗ ſtarkens, deſſen ſich das Reich unter Euerer Majeſtät Herrſchaft erfreuen durfte, iſt keine be⸗ deutungsvoller, als der allſeitige Aufſchwung ſeines Wirtſchaftslebens und ſeine hierdurch be⸗ dingte Umwandlung von einer Kon⸗ tinental- in eine Weltmacht. Dieſe Entwicklung vorausgeſchaut, ſie dem deutſchen Volke immer wieder verkündet und mit allen Mitteln gefördert zu haben, dafür danken Euerer Majeſtät am heutigen Tage alle national fühlen⸗ den Deutſchen von ganzem Herzen. Nicht gerin⸗ geren Dank ſchulden ſie Euerer Majeſtät für die weitblickende Fürſorge, die auch darauf bedacht war, durch Schaffung einer achtung⸗ gebietenden Flotte der üüberſeeiſchen Betätigung des deutſchen Volkes den unentbehr⸗ lichen Schutz zu verleihen. Die mahnenden Worte Euerer Majeſtät blieben nicht ohne Widerhall. Viele Tauſende deutſcher Männer ſchloſſen ſich im Flottenverein zuſammen, um mit allen taug⸗ lichen Mitteln das deutſche Volk für das ge⸗ plante Flottenwerk zu begeiſtern, Aufklärung über ſeine Ziele in alle Schichten der Bevölkerung zu tragen und ſo ſeiner Ausgeſtaltung und Vollen⸗ dung die Wege zu ebnen. Wenn darum heute Deutſchlands Kriegsflagge über einer modernen Flotte weht, die in allen ihren Teilen das Werl Euerer Majeſtät darſtellt, ſo geziemt es dem Deutſchen Flotten⸗Verein, im Namen des ganzen Deutſchen Volkes dafür innj⸗ gen Dank zu ſagen. Möge dieſe ſtolze Flotte alle Stürme der Zeit überdauern und gemeinſam mit der Streitmacht zu Lande ſtets der ſichere Hort des Reiches ſein!“ politische Ulebersicht. *„ Mannheim, 12. Juni 1915. Ein katholiſcher Theologe äher den Ultramontanismus. Der von der Kurie aus ſeiner Lehrtätigkeit verdrängte belannte Münchener katholiſche Theo. ſt in ſollen, wie im erſten Falle, geht der FJuturismus über die Grenzen der ſeitherigen Malerei raum hinaus. Er hüllt es nur in einen Schleier über⸗ legt zuſammengeſtellter und auf eine ſeeliſche Stimmung geſtimmter Farbenverbindungen. Und wenn ein„Idealbild“ dadurch in höhere Wirklich⸗ keit gehoben werden ſoll, daß es von blitzenden Lichtern umſpielt wird, ſo iſt das eine harmloſe, die ganze ſeeliſche Armut des Malers bekundende Zutat zu konventionellen Formen. Daß Gefühle rein abſtrakt dargeſtellt würden, iſt eine äſthetiſche Unmöglichkeit. Einmal iſt die Malerei Sinnenkunſt, alſo gebunden an den Ein⸗ druck des Wirklichen, der in irgend einer Form zu berklären ihr Ziel bleibt. Sodann iſt, wie der Muſik, ſo auch der Malerei und ſelbſt bei noch raffinierterer Ausbildung der Farbenempfindun⸗ gen die Möglicheit, allein durch Farben ganz be⸗ ſtimmte Empfindungen hervorzurufen, wie dit Futuriſten es wollen, eine Unmöglichkeit. Ueber ganz allgemeine Erregung von Luſt und Unluft wird ſie auf gar keine Weiſe hinauskommen können. Die Vereinigung mehrerer Eindrücke auf einem Bilde führt in alte, ſeit langem verlaſſene Sack⸗ gaſſen. So wenig Leſſings Aeſthetik heute mehr allgemein bindende Norm ſein kann: das hat ſchon er klargeſtellt(für alle Zeiten), daß der epiſche Stil der Malerei eine Abſurdität, weil ein Uebergriff in fremde Regionen iſt. Troßzdem hat ſelbſt dieſes, von den Grenzen der Malerei ſo weit abirrende Programm des Futu⸗ 10 K* 2. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Donnerstag, den 12. Juni 1913. dem reformkatholiſchen„Neuen Jahrhundert“ folgendes Bild von den Verheerungen, die der Ultramontanismus in der katholiſchen Theologie der Gegenwart angerichtet hat: „Die katholiſche Theologie, längſt ſo gut wie vollſtändig verultramontaniſiert, ſteht ja eben deshalb nicht ſo ſehr im Dienſte der Wahrheit, denn vielmehr im Dienſte Roms. Darum muß ihr Beſtreben von Amts⸗ und Berufswegen dahin gerichtet ſein, die Dinge immer ſo darzuſtellen, wie das heutige römiſche Intereſſe, das ſich mit dem der katholiſchen Kirche, ja des Chriſtentums indentifiziert, es dargeſtellt wiſſen will. Jeder Anlauf eines katholiſchen Theologen, der objektiven Wahr⸗ heit ohne Rückſicht auf den römiſchen Stand⸗ punkt die Ehre zu geben, wird ſelbſt heute noch mit dem Index, mit kirchlichen Zenſuren, mit Amtsentſetzung gehandhabt, und barbari⸗ ſche Enzykliken, Auſſichtsbehörden und Moderniſteneide, dazu Verfol⸗ gungen, Gehäſſigkeiten und Ver⸗ dächtigungen aller Art ſorgen trefflich dafür, die Gemütereinzuſchüchtern und jeden offenen Widerſpruch im Keime zu erſticken. Nur in den eng⸗ begrenzten wiſſenſchaftlichen Gefilden, die mit dem hierarchiſchen Intereſſe nicht ſo enge ver⸗ flochten ſind, iſt noch unbefangene Forſchung möglich. Im übrigen kann man die römiſche Theologie im allgemeinen und ihre geſchicht⸗ lich⸗exegetiſchen Fächer im beſonderen als eine unter dem gleißenden Scheine der Wiſſenſchaftorganiſierte, plan⸗ mäßige Verſchwörung gegen die geſchichtliche Wahrheit bezeichnen.“ So urteilt ein katholiſcher Theologe, der das, was Ultramontanismus iſt, am eigenen Leibe ge⸗ ſpürt hat. Ein Rückgang der Sozial⸗ demozkratie. Aus dem kürzlich im„Vorwärts“ veröffent⸗ lichten Bericht über die ſozialdemokratiſchen Generalverſammlungen der ſechs Berliner Reichs⸗ tagswahlkreiſe konnte man entnehmen, daß die ſoztaldemokratiſche Bewegung in Berlin nicht nur keinen ſtürmiſchen Aufſchwung mehr genommen hat, ſondern daß ein Abflauen unverkennbar iſt. In verſchiedenen Berliner Wahlkreiſen hatten die ſozialdemokratiſchen Organiſationen nur ſehr geringe Mitgliederzunahmen, in einzelnen da⸗ gegen einen erheblichen Rückgang an Mitgliedern zu verzeichnen. Dieſe für die Reichshauptſtadt ſeſtgeſtellte Tatſache des Stillſtandes der ſozial⸗ demokratiſchen Organiſation zeigt ſich auch in der Provinz. In Solingen, das in dem Rufe ſteht, eine Hochburg der Sozialdemokratie zu ſein iſt, wie wir der„Köln. Ztg.“ entnehmen, dieſelbe Beobachtung zu machen. Der Jahresbericht des ſozialdemokratiſchen Volksvereins für den Wahl⸗ kreis Solingen für die Zeit vom 1. Juli 1912 bis 31. März 1913 ſtellt feſt, daß ſich hier die Sozialdemokratie in einem Stillſtand der Entwicklung befindet. Genoſſen und Ge⸗ noſſinnen, die an leitender Stellung innerhalb der ſozialdemokratiſchen Organiſation tätig ſind, wer⸗ den im Jahresbericht aufgefordert, kein Mittel unverſucht zu laſſen, um dieſen Niedergang auf⸗ zuhalten. Es wird darüber geklagt, daß häufig angeſetzte Vorträge in ſozialdemokratiſchen Ver⸗ ſammlungen des ſchlechten Beſuches wegen aus⸗ ſallen mußten, ferner daß die Organiſation unter den Genoſſinnen vernachläſſigt worden iſt. Die Schuld treffe zum Teil die eigenen Genoſſen, die es nicht gerne ſehen, daß ihre Frauen in die Ver⸗ ſammlungen gehen, weil ihnen das kleine Un⸗ bequemlichkeiten bringe. Der ſozialdemokratiſche Volksverein für den Wahlkreis Solingen zählte am 1. Januar 1913 4272 und am Schluſſe des Jahres 4235 Mitglieder, der Verluſt an Mit⸗⸗ gliedern beträgt alſo 37. Die Urſachen des Rück. gangs erblickt der Jahresbericht teils in den lokalen Streitigkeiten, die in der Arbeiterſchalt rismus einen Punkt, wo er zu neuen Werten zu jühren ſcheint: die Behandlung der Maſſe. Es iſt gewiß kein Zufall, daß eben heute, da die Pſychologie der Maſſen die Wiſſenſchaft und die Literatur gleich ſtark beſchäftigt, auch die Malerei dieſem Problem ſich nähert. Und der Futuris⸗ mus hat hier wirklich an eine Erſcheinung unſe⸗ rer Zeit gerührt, die der Ausbildung harrt. Er berkündet in ſeinem Manifeſt: Wir werden die arbeitbewegten Mengen, das Vergnügen, die Empßörung ſingen, die vielfarbigen, die vieltöni⸗ gen Brandungen der Revolutionen in den moder⸗ nen Haupiſtädten; die nächtliche Vibration der Arſenale und Zimmerplätze unter ihren heftigen, elektriſchen Monden; die gefräßigen Bahnhöſe voll rauchender Schlangen; die durch ihre Rauch⸗ fachen an die Wolken gehängten Fabriken; die gymnaſtiſch hüpfenden Brücken über der Meſſer⸗ ſchmiede der ſonndurchflimmernden Flüſſe; die abenteuerlichen Dampfer, die den Horizont wit⸗ tern; die breitbrüſtigen Lokomotiven, die auf den Schienen ſtampfen wie rieſige, mit langen Röh⸗ ren gezügelte Stahlroſſe, und den gleitenden Flug der Aeroplane, deren Schraube knattert wie eine im Winde wehende Flagge und die klatſcht wie eine beifallstobende Menge.“ der Tat erreicht etwa Severini aus den der Futuriſten mit ſeinem„Ballſaal“ eigen⸗ Wirkungen die ausgelaſſene Karneval⸗ durch die ſchreienden und doch durch 8. Farbengefühl gebändigten Farben e Rhythmiſierung der Menge. Carras „Beerdigung eines Anarchiſten“— maleriſch weit zwiſchen dem Induſtriearbeiterverband als der Lokalorganiſation und dem deutſchen Metall⸗ arbeiterverband als der Zentralorganiſation herrſchten, teils auch darin, daß Kriegswolken den politiſchen Himmel verfinſterten. Da ſich aber der Rückgang der ſozialdemokratiſchen Orga⸗ niſation auch anderswärts bemerkbar macht, ſcheinen weniger lokale als allgemeine Gründe dafür maßgebend zu ſein, und einer der bedeu⸗ tendſten iſt wohl der, daß es im verfloſſenen Jahr an ſtarken innerpolitiſchen Senſationen fehlte, mit denen auf die Maſſen agitatoriſch hätte ein⸗ gewirkt werden können. Deutsches Reich. — Eine Stellungnahme des welfiſchen Hofes gegen das Treiben der Welfen in Hannover iſt von der preußiſchen Regierung in Gmunden angeregt worden. Man er⸗ wartet von der Lohalität des alten Hersogs von Cumberland, daß er den ſtaatsfeindlichen Trei⸗ bereien der Welfen Einhalt gebieten wird. In unterrichteten Kreiſen bezeichnet man es als wahrſcheinlich, daß Preußen und Braunſchweig den Antrag beim Bundesrat, der die Thron⸗ beſteigung des Herzogs Ernſt Auguſt vorſieht, ſolange nicht einbringen werden, bis der Gmun⸗ dener Hof in einer unzweideutigen Weiſe zu er⸗ kennen gegeben hat, daß die welfiſchen Umtriebe in Hannovder vom Hauſe Cumberland nicht ge⸗ billigt werden. Uebrigens erfahren wir, daß ge⸗ legentli chder Unterredung des Hersogs mit dem Reichskanzler die Frage einer ſchriftlichen Ver⸗ zichtleiſtung auf Hannovber überhaupt nicht be⸗ rührt wurde. — Bismarck über die Polen. Unter dieſem Titel iſt ſoeben bom Deutſchen Oſtmarken⸗ Verein ein intereſſantes und recht nützliches Buch(Preis 2 Mk.) herausgegeben worden. Der Verfaſſer, Friedrich Koch, hat ſich der Mühe unterzogen, die Aeußerungen Bismarcks über die Polenfrage und die Polenpolitik von ſeinem erſten öffentlichen Auftreten an bis zu ſeinem Tode aus dem geſamten Quellenſchrifttum über Bismarck zu ſammeln und auf 150 Seiten der Zeitfolge nach zuſammenzuſtellen. Der knappe verbindende Text ſtellt die Zuſammenhänge klar und erleichtert das Verſtändnis der mannigfal⸗ tigen Reden, Briefe, Anekdoten und ſonſtigen Zeugniſſe der Stellung Bismarcks zur Oſtmarken⸗ frage, von welcher der Leſer ein klares umfaſſen⸗ des Bild bekommt. Es erhellt daraus, daß alle die Einwände der heutigen Gegner einer ſtraffen zielbewußten Oſtmarkenpolitik ſchon zu Bis⸗ marcks Zeiten erhoben und von ihm aufs über⸗ zeugendſte widerlegt worden ſind. Bei der großen Bedeutung, die das Urteil des Schöpfers der deutſchnationalen Oſtmarkenpolitik Preußens ge⸗ rade heute in der politiſchen Erörterung über die Polenfrage einnimmt, dürfte die Arbeit Kochs weiteſten Kreiſen willkommen ſein. Die Eröffnung des preußiſchen Landtags. Die Thronrede. W. Berlin, 12. Juni. Zur Eröffnung des Landtages verlas der Miniſterpräſident folgende Thronrede: Erlauchte edle und geehrte Herren von beiden Häuſern des Landtages! Seine Majeſtät der Kaiſer und König haben mich zu beauftragen geruht, den nach Auflöſung des Hauſes der Abgeordneten gemäß Art. 51 der Verfaſſung verſammelten Landtag zu eröffnen. Indem ich Sie im Auftrage ſeiner Majeſtät will⸗ kommen heiße, gebe ich der Hoffnung Ausdruck, daß es uns beſchieden ſein möge, auch in der neuen Legislaturperiode in gemeinſamer frucht⸗ barer Arbeit dem Vaterlande zu dienen. Ihr Eintritt in einen neuen Abſchnitt parla⸗ mentariſcher Tätigkeit vollzieht ſich in einer Zeit, die großen Erinnerungen geweiht minderer Qualität— durchwogt in einigen Tei⸗ len ein nicht zu verkennendes Leben; und Ruſſolo gelingt mit einer geometriſch geordneten Maſſe, die gegen die rein geometriſch, alſo ſymboliſch ausgedrückte Macht„der Schlaffheit und des ſtar⸗ ren Feſthaltens an der Tradition“ anſtürmt,— ünberkennbar einem programmatiſchen Ausdruck des futuriſtiſchen Wollens— ein eigenartig wuch⸗ tiger, drängender Rhythmus einer ſtarken Maf⸗ ſenbewegung. Und es iſt darüber hinaus vielleicht noch ein Gebiet, auf das die neue Richtung weiſt: die Wie⸗ dergabe des bewegten Eindrucks einer Straße. Noch gibt ſie bis jetzt allein bizarre Spielereien und tollkühne abenteuerliche Verſuche, die Viel⸗ fältigkeit der Bewegungen und Farben feſtzuhal⸗ ten. Aber vielleicht ergibt ſich aus den jetzigen Phantaſtereien einmal doch noch eine Möglichkeit hier weiterzukommen. Programmatiſch hat jeden⸗ falls auch da der Futurismus eine Kernfrage unſerer Zeit berührt. Er erklärt theoretiſch:„Der Glanz der Welt hat ſich um eine neue Schönheit bereichert: um die Schönheit der Schnelligkeit. Ein Rennautomobil, deſſen Wagenkaſten mit gro⸗ ßen Rohren bepackt ſind, die Schlangen mit explo⸗ ſivem Atem gleichen, ein heulendes Automobil, das auf Kartätſchen zu laufen ſcheint, iſt ſchöner als der„Sieg bei Samothrake.“ 8 Was freilich bei den Futuriſten, wie ſie jetzt ſind, dieſe Ausſicht mehr als fraglich macht, iſt ihre grenzenloſe techniſche Unfertigkeit und Unbil⸗ dung. Den einen Severini ausgenommen, ſind ſie alle ſchlechte, ſogar unerhört, Maler, die ſich mit den Mitteln der vergangenen Epochen(zumal i ſt. einem Jahrhundert in Preußen lebendig waren und die es in feſter Gemeinſchaft von König und Vol kaus tiefer Zerrüttung zu ruhmvollem Aufſchwung führte, auch unſere Zeit durchdringen und in uns allen wirk⸗ ſam werden zur Erfüllung der Pflichten der Gegenwart und der Aufgaben, die die Zukunft bringt. Wie wir mit Stolz und Freude jener Schick⸗ ſalswende unſeres Volkes gedenken, ſo rüſten wir uns mit dankerfülltem Herzen zur Feier des Tages, der unſerem allgnädigen Kaiſer und König die Vollendung einer 25jäh⸗ rigen Regierungszeit bringen wird. Als Seine Majeſtät vor 25 Jahren zum erſten Male den Landtag der Monarchie begrüßten, ſprach er die Zuverſicht aus, daß es uns auch in Zukunft gelingen werde, in gemeinſchaftlicher von gegenſeitigem Vertrauen getra⸗ genen, durch die Verſchiedenheit prinzipieller Grundanſchauungen nicht geſtörten Arbeit die Wohlfahrt des Landes zu fördern. Dieſe Hoffnung hat ſich in reichem Maße erfüllt. Unter dem Schutze des von Seiner Majeſtät mit ſtarker Hand gewahrten Friedens ſind während dieſer 25 Jahre im Reich und in Preußen die wirtſchaftlichen und geiſtigen Güter der Nation durch die weitblickende Vorausſicht des Kaiſers und Königs und die raſtloſe Arbeit des geſamten Volkes gemehrt und gefördert wor⸗ den. Mit dem Dank dafür, daß Seiner Majeſtät Le⸗ bensweg bisher ſo reich geſegnet wurde, verbindet ſich die Bitte, daß Gottes Gnade ihm noch lange vergönnen möge, einemn treuen und ver⸗ trauenden Volke Führer zu ſein auf den Bahnen aufſteigender ſtaatlicher Entwicklung. Auf Befehl Seiner Majeſtät des Kaiſers und Königs erkläre ich den Landtag der Monarchie für eröffnet.“ 1 die Mongolei. o. Petersburg, 9. Juni. Der Kampf zwiſchen China und der Mongolei wird von mongoliſcher Seite mit unveränderter Kampfesluſt geführt. Ein Privattelegramm aus Urga meldet, daß eine kleine mongoliſche Trup⸗ China und penabteilung zwiſchen Schinda und Bauta mit einem chineſtſchen Regiment zuſammenſtieß, das von Artillerie begleitet war. Die Mongolen richteten durch wohlgezielte Schüſſe aus ihren Schnellfeuergeſchützen große Verwirrung unter den Feinden an; die, trotzdem ſie ſich in dreifacher Ueberzahl befanden, unter Hinterlaſſung von Ge⸗ ſchützen einen fluchtartigen Rückzug antraten. Bei den bereits mehrfach ſtattgehabten Zuſammen⸗ ſtößenhat ſich gezeigt, daß die Truppen des Chu⸗ tuchta beſonders im Umgange mit den Kugel⸗ ſpritzen, die man in der chineſiſchen Armee noch ſo gut wie garnicht kennt, ausgezeichnet unterrichtet ſind. Die Mongolen ſchicken unentwegt Ver⸗ ſtärkungen in den Süden ab. Ihre Reiterei ſoll ungeheuer ausdauernd ſein. Gegen 200 Werſt werden im Laufe von 24 Stunden zurückgelegt. Der Chutuchta ſegnet alle in den Kampf ziehen⸗ den Truppen vor dem Ausmarſch. Jedem Krie⸗ ger legt das Oberhaupt eigenhändig ein Amulett um den Hals, das den Kämpfer nach dortigem Glauben unverwundbar macht. Hinderlich der kriegeriſchen Bewegung der Mongolen iſt jedoch noch immer der große Mangel an Waffen. Nun⸗ mehr hat man in Urga den Verſuch gemacht, eine größere Partie der neueſten Mauſergewehre zu verſchreiben, mit denen die Mongolen ihren Fein⸗ den erfolgreich zu Leibe gehen wollen. In Anbe⸗ tracht ihrer geringen Streitkräfte, wollen ſie— nach der St. Petersburger Politiſchen Korreſpon⸗ denz vom 9. Juni/ 27. Mai— ſich in keine grö⸗ ßeren Schlachten einlaſſen, ſondern im Kleinkriege ihren an Zahl ſo weit überlegenen Gegner be⸗ kämpfen. dem Pointillismus] kümmerlich nähren und unter allem ihrem Wirrſal nicht ſelten den ordinärſten Malerkitſch durchſehen laſſen, die alſo wieder ein⸗ mal beweiſen, um wie viel leichter es heutzutage iſt, mit Nichtskönnen ein Uebermoderner als ein gediegener Atelier⸗Maler älterer Obſervanz zu werden. Dagegen aber helfen den Futuriſten alle ihre hochtönenden Phraſen nichts. Sie wollen wohl „auf dem Gipfel der Welt ſtehend ihre Heraus⸗ forderung den Sternen zuſchleudern“. Noch aber ſteht ſie kaum erſt in den Niederungen dieſer Welt und ſie haben es noch bitter not, von da aus zu ihren Höhen vorzudringen. Das aber geſchieht nicht durch Manifeſtationen und nicht durch Sen⸗ ſation— ſondern durch ernhafte, ehrliche Arbeit, durch ſchmerzvolles Ringen und Suchen. Nur aus„dem Kampf wird die Schönheit“, um ihre eigenen Worte zu gebrauchen.„Kein Meiſter⸗ werk ohne ein aggreſſives Moment“ iſt ihr— nicht neues— wahres Wort. Aber mit dem An⸗ griff allein iſt es nicht getan. Er muß ſich erſt da, wo er es überhaupt vermag, innere Berechtigung erkämpfen. Wer von uns aber, der ſich nicht anmaßen wollte, Prophet zu ſein, möchte ſagen, daß dies einem der Ernſthaften unter ihnen auf den Ge⸗ bieten zu erreichen unmöglich ſei, die dem Reich der Malerei zugehören und daß er damit dem, was heute hohler, nichtswürdiger Spuk iſt, durch innere Notwendigkeit ein ſichereres Ende macht, als dies vorderhand Verulkung und Abwehr können? Mögen die idealen Kräfte, die vor Die badiſchen Tandtags⸗ wahlen. Der Landesvorſtand der ſozialdemokratiſchen Partei Badens erläßt ſolgende Erklärung: Der unterzeichnete Landesvorſtand be⸗ dauert aufs lebhafteſte die der Abma⸗ chung zwiſchen den beteiligten Parteileitun⸗ gen zuwiderlaufende vorzeitige Veröffentlichung des Wahlab⸗ kommens vom 1. Juni ds. Is. durch ein außerbadiſches Parteiorgan. Es konnte bisher noch nicht feſtgeſtellt wer⸗ den, wer an der bedauerlichen Indiskretion die Schuld trägt; auf alle Fälle aber werden wir Vorſorge treffen, daß ähnliche unlieb⸗ ſame Vorkommniſſe ſich in Zukunft nicht wiederholen. Landtagskandidaten. * Karlsruhe, 12. Juni. Hier fand geſtern eine ſtark beſuchte Verſammlung des So⸗ zialdemokratiſchen Vereins ſtatt, die die Auf⸗ ſtellung der Kandidaten für die vierſtädti ⸗ ſchen Landtagswahlkreiſe zu erledi⸗ gen hatte. Sie hatte das folgende Ergebnis: 41. Bezirk(Karlsruhe⸗Oſt): Rechtsanwalt und Reichstagsabgeordnetenu Dr. Frank⸗ Mannheim(bisheriger Abg. Dr. Frank). 42. Bezirk(Mittelſtadt): Verlagsgeſchäfts⸗ führer und Stadtrat Eugen Geck⸗Karlsruhe (bisheriger Abg. Hofrat Rebmann Natlib., ſoz.⸗ dem. Kandidat war 1909 ebenfalls Eugen Geck). 43. Bezirk(Karlsruhe⸗Weſt): Redakteur und Stadtrat Wilhelm Kolb⸗Karlsruhe(bisheri⸗ ger Abg. Willi, Soz.). 44. Bezirk(Karlsruhe⸗Süd): Rechtsanwalt Soz.). Elektriſierung der Wieſental⸗ bahn. BNC. Karlsruhe, 11. Juni. Die„Karls“ ruher Zeitung“ bringt heute an halbamtlicher Stelle ſolgenden Artikel: In der Tagespreſſe erſchienen in letzter Zeit Mitteilungen über die Einführung des elek⸗ triſchen Betriebes auf der Wieſen⸗ talbahn, die vielfach Unrichtigkeiten enthiel⸗ ten. Wir ſind in der Lage, über den Stand der Angelegenheit folgende Mitteilungen zu machen: 1. Für den elektriſchen Betrieb der Wieſen⸗ talbahn ſind bis auf weiteres 12 Lokomotiven erforderlich; hiebon ſind 10 Lokömokiven den Siemens⸗Schuckertwerken in Verbindung mit der Lokomotivfabrik Maffei in München und zwei Stück der Firma Brown, Boperi u. Cie. in Mannheim in Verbindung mit der Maſchi⸗ nenbaugeſellſchaft in Karlsruhe übertragen wor⸗ den. Ein Bedürfnis zur Vergebung weiterer elektriſche Lokomotiven liegt zurzeit nicht vor. 2. Von den in Auftrag gegebenen Lokomo⸗ tiven haben die Siemens⸗Schuckert⸗Werke be⸗ reits 7 Stück geliefert, mit denen, da der elek⸗ triſche Betrieb in den alten Bahnhof Baſel nicht mehr eingeführt wird, die St vecken Lör⸗ pach⸗Zell und Schopfheim⸗Säckingen betrieben werden können. Die Firma Brown, Bovperi u. Cie. hat bis jetzt keine Lokomokſve angeliefert. Von den angelieferten Lokomotiven der Sie⸗ mens⸗Schuckert⸗Werke wurde bis jetzt die Ma⸗ ſchine K. I. I. übernommen, nachdem ſie die ver⸗ tragsmäßigen Leiſtungen erfüllt hat. Die übrigen Lokomotiven der Reihe N. II ſind vor⸗ erſt nicht übernommen worden, weil die mecha⸗ niſchen Teile noch nicht zuverläſſig arbeiten. 3. Die Bauart der elektriſchen Lokomotiven, die gleich den bisher auf der Wieſentalbahn ver⸗ Kunſt, Wiſſenſchaft u. Lehen. Aus der bildenden Kunſt. 1894 Einen wichtigen Kauf ſcheint die ſtädtiſe Galerie in Frankfurt a. M. abſchließen zu wollen. Wie berichtet wird, ſtimmte die Stadtverordnetenverſammlung von Frankfurt a. Main einem Magiſtratsantrag zu, der in ge⸗ heimer Sitzung beraten wurde und mehrers hunderttauſend Mark zu Ankäufen für die ſtädtiſche Galerie fordert. An⸗ geblich handelt es ſich um bedeutende alt⸗ deutſche Kunſtwerke, doch iſt Näheres nicht zu erfahren, da die Verhandlungen mit dem Verkäufer noch nicht abgeſchloſſen ſind. Wie Max Reinhardt zum Theater kam Ein Mitarbeiter erzählt uns: Es iſt noch nie⸗ mand darauf verfallen, den Anteil der Tanten an der Kulturentwicklung zu unterſuchen. Wer das unternehmen wird, der wird an erſter Stelle die Tante Max Reinhardts nennen müſſen. Das iſt eine feine, kluge alte Dame, die ich dieſer Tage in Wien ſprechen konnte und ihr iſt es zu verdanken, daß der junge Reinhardt zun Theater kam. Mein Bruder wollte Max durch⸗ aus nicht zur Bühne laſſen. Er glaubte an ſein Talent. Max ſollte Bankbeamter wer⸗ den. Schweren Herzens kam der Bruder eines Tages zu mir. Max wolle durchaus von der Bank weg... Ich veranlaßte ihn, mir den Buben einmal zu ſchicken. Er kam am anderen Tag.„Du willſt nicht mehr zur Banks“ fragte ſch.„Rein, ich habe keine Freude mehr!“ Gs kam ihm aus dem Herzen.„Ja, glaubſt du denn an dichd fragte ich wieder. Da hob er Marum⸗Karlsruhe(bisheriger Abg. Kolb, * 2 PFPw. — S 7 RN N Donnerstag, den 12. Juni 1913. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). 3. Seite. 1 2 7 7 wendeten Dampflokomotiven drei gekuppelte Achſen und vorn und hinten eine Laufachſe haben, iſt den vorliegenden Betriebsverhält⸗ niſſen angepaßt. Da die elektriſchen Lokomoti⸗ pen Güterzüge mit 30 Km.⸗Std.⸗Geſchwindig⸗ keit und Perſonenzüge mit 60—70 Km.⸗Std.⸗ Geſchwindigkeit zu führen haben, erhielten ſie zunmittelbaren Antrieb von den Motoren aus, wie er auch für die elektriſchen Lokomotiven der preußiſchen Verſuchsſtrecken Deſſau-Bit⸗ terfeld und neuerdings für die der ſchleſiſchen Bahnen vorgeſehen wurde. 4. Die Siemens⸗Schuckert⸗Werke lieferten die Lokomotiven im Dezember v. J. allmählich an. Die Verſuchsfahrten begannen daraufhin ſo⸗ rt. Sie hätten auch bei einer früheren Fer⸗ „tigſtellung der Lokomotiven nicht aufgenommen werden können, weil das Umformerwerk in Baſel, in dem der vom Kraftwerk Wyhlen ge⸗ lieferte Drehſtrom für den Bahnbetrieb in Ein⸗ phaſenſtrom umgewandelt wird, infolge einer Einſprache des Kantons Baſel, der für ſich die Lieferung eines Teils der im Bahnhof Baſel erforderlichen elektriſchen Energie beanſpruchte, erſt um dieſe Zeit den Probebetrieb aufnehmen konnte. Auch dann konnten die Probefahrten mit den elektriſchen Lokomotiven nur mit grö⸗ ſßeren Unterbrechungen durchgeführt werden, weil die Reichspoſtverwaltung länger andau⸗ ernde Verſuche an ihren Fernſprechleitungen machte, um den Umfang der Störungen feſt⸗ zuſtellen, die der elektriſche Starkſtrombetrieb an dieſen verurſachte. Bei dieſen Verſuchen mußte zeitweiſe die Stromzuführung nach der Fahrleitung unterbrochen werden. 5. Die bis jetzt an den elektriſchen Lokomoti⸗ pen der Wieſentalbahn aufgetretenen Mängel zeigen ſich nur am mechaniſchen, nicht aber am zelektriſchen Teil. Dieſer hat ſich bis jetzt gut gehalten; insbeſondere gilt dies von den Mo⸗ doren und der Schalteinrichtung, wo Unregel⸗ mäßigkeiten noch nicht aufgetreten ſind. Die Leiſtung der Lokomotiven entſpricht den ver⸗ traglichen Beſtimmungen. Dies gilt auch von der Geſchwindigkeit, die innerhalb der Grenzen pon 25 bis 80 Km.⸗Std. beliebig abgeſtuft wer⸗ den kann. Bezüglich der Unregelmäßigkeiten am mechaniſchen Teil haben die angeſtellten Fahrten inzwiſchen erkennen laſſen, auf welche Urſachen dieſe Störungen zurückzuführen ſind, ſo daß die wahrgenommenen Mängel wohl in kurzer Zeit beſeitigt werden können. b6. Von der Eiſenbahnverwaltung wurde nicht angenommen und durfte auch nach den mit den Dampflokomotiven gemachten Erfahrungen nicht angenommen werden, daß der elektriſche Probe⸗ ſbetrieb vollkommen ſtörungsfrei verlaufen würde. Auch bei jeder neuen Bauart einer Dumpflokomotive hat man in der Regel mit enfänglichen Schwierigkeiten zu rechnen, die bisweilen erſt nach umfangreichen Verſuchs⸗ (ahrten und vorſichtiger Verwendung der Loko⸗ motive im regelmäßigen Betrieb beſeitigt wer⸗ den können. Um ſo weniger kann man billiger⸗ weiſe erwarten, daß die elektriſche Lokomotive, zumal ſie gegenüber der Dampflokomotive eine (ehr kurze Entwicklungszeit hinter ſich hat, in der Lage ſein müſſe, den Betrieb aufzunehmen, ohne daß ihm eine längere Ausprobung vor⸗ zausgeht. 7. Die Lieferung der Streckenausrüſtung für die Strecke Baſel Schopfheim wurden den Siemens ⸗Schuckert⸗Werken, für die Strecke (Schopfheim Zell und Schopfheim—Säckingen der Allgemeinen Elektrizitätsgeſellſchaft in Ber⸗ Uin übertragen. Bei der von der letzteren Firma gelieferten Streckenausrüſtung wurden die Tragmaſten zu ſchwach geliefert. Durch (Aufſtellung kräftiger Zwiſchenmaſten ſeitens der Allgemeinen Elektrizitäts⸗Geſellſchaft wurde eine genügende Verſtärkung des Geſtänges er⸗ ielt. Ein Mehraufwand iſt der Eiſenbaßs⸗ hberwaltung dadurch nicht erwachſen. (8. Für den vom Kraftwerk Wyhlen bezogenen ſelektriſchen Strom vergütet die Eiſenbahnver⸗ von 27 90000 Mark. Hiervon entfallen 23 auf den elektriſchen Betrieb der Wieſentalbahn und auf die elektriſche Beleuchtungsanlage des Ba⸗ diſchen Rangierbahnhofs zu Baſel, ſowie auf die hier vorhandenen Kraftbetriebe und den elek⸗ triſchen Antrieb der Werkſtätte in Haltingen. Die Eiſenbahnverwaltung hat ſeit Oktober 1912 von der jährlichen Bauſchſumme 45 000 Mark bergütet, von welcher Summe dem Betrieb ein Betrag von 30 000 Mark zur Laſt fällt. 9. Für die nicht rechtzeitige Lieferung der elektriſchen Lokomotiven haben die beiden Fir⸗ men, die die Lieferung übernommen haben, die vereinbarten Vertragsſtrafen zu entrichten. Dieſe werden vorausſichtlich zur Deckung des der Eiſenbahnverwaltung durch die verſpätete Aufnahme des elektriſchen Betriebes entſtehen⸗ den Schadens ausreichen. AHus Stadt und Laud. * Mannheim, 12. Juni 1913. * Ernannt wurden Ingenieurpraktikant Her⸗ mann Schneider aus Emmendingen zum Re⸗ gierungsbaumeiſter und Verwaltungsaktuar Oskar Hottinger von Freiburg zum Amts⸗ aktuar. Zulaſſung als Rechtsanwalt. Gerichtsaſſeſſor Philipp Safferling aus Urloffen wurde als Rechtsanwalt beim Landgericht Heidelberg mit dem Wohnſitz in Heidelberg zugelaſſen. * Zur Hundertjahrſeier des Regiments„Kai⸗ ſer Wilhelm“(2. Großh. Heſſ.) Nr. 116 waren bei dem Feſtmahl im Offizierskaſino in Gießen anweſend: Se. Königl. Hoheit der Großherzog von Heſſen, der Generaladjutant Sr. Maj. des deutſchen Kaiſers, General der Kavallerie von Scholl, der Diviſions⸗Kommandeur v. Plüskow, ſämtliche Regimentskommandeure der 25. heſſ. Diviſion, 14 Generale, die früher als Offiziere im Regiment geſtanden, wovon 5 Generale, die früher Regimentskommandeure des Jubelregi⸗ ments geweſen waren, die Veterauenoffiziere, die ehemaligen aktiven und ehemaligen und jetzigen Reſerve⸗Offiziere und die Spitzen der Behörden und Geiſtlichkeit. Ueber 300 Tele⸗ gramme liefen ein, worunter ſich die der beiden Armeeinſpektoren General⸗Oberſt v. Lindequiſt und General⸗Oberſt v. Eichhorn befanden und eines von Herrn v. Wachter, dem älteſten Offi⸗ zier des Regiments, welcher im Jahre 1841 als Leutnant in dasſelbe eingetreten war. * Das goldene Ehejubiläum feierte in Dur⸗ lach das Fritz Barthlott ſche Ehepaar. * Schiffsunfall. Der der Firma Gebr. Weber in Köln gehörige Vergnügungsdampfer„Rex Rheni“ mit etwa 400 Damen aus Lütgenort⸗ mund an Bord erlitt auf der Rückfahrt von einer Reiſe nach dem Niederwalddenkmal in der Nähe von Neuwied einen Steuerſchaden. Der Kapi⸗ tän verlor die Gewalt über das Schiff und da Dienstag abend ſehr ſtarker Sturm herrſchte, wurde es gegen die Köln⸗Düſſeldorfer Lande⸗ brücke getrieben. Durch den heftigen Anprall riß das Schiff die ſtark verankerte Lande⸗ brücke ab. Die Brücke hat ſich vollſtändig ge⸗ dreht und liegt mit dem Gangbord im Waſſer. Das Geſtänge iſt vollſtändig auseinandergeriſſen und verbogen. Nachdem der Dampfer Anker geworfen, gelang es ihm an der Melsbach⸗ und Weberſchen Brücke feſtzulegen, wo die Paſſagiere gelandet werden konnten. Einige Damen wur⸗ den ohnmächtig, außerdem ſoll eine ſich den Fuß verſtaucht haben. Die Reiſegeſellſchaft wurde mittels des Ueberfahrtſchifſchens auf das linke Rheinufer befördert, wo ſie ab Weißenthurm mit einem Schnellzug nach Köln fuhr. * Sommerreiſe. Mit der nahenden Ferien⸗ zeit wird auch die Sorge nach einem befriedi⸗ genden Erholungsplätzchen lebhafter. Wer hier⸗ bei die überaus reiche Proſpekt zund Führer⸗ ſammlung im öffentlichen Verkehrs⸗ bureau(Rathaus, Bogen 47/48) in Auſpruch nimmt, kann ſich das Suchen nach einem geeig⸗ neten Erholungsplatz bedeutend vereinfachen. Der Verkehrsverein ſteht mit den meiſten in⸗ und ausländiſchen Verkehrs⸗ und Verſchöne⸗ rungsvereinen in ſtändigem Austauſch des Re⸗ klamematerials, ſo daß von Hunderten Plätzen Führer, Proſpekte Hotelverzeichniſſe, Hotelpro⸗ eee eeeee 1717C ⁰ ſpekte, Fahrpläne u. dergl. aufliegen, die teils koſtenlos, teils gegen ein kleines Entgelt verab⸗ reicht werden. Auch für Seereiſen der verſchie⸗ denſten Dampferlinien iſt orientierendes Mate⸗ rial vorhanden. Das Verkehrsbureau beſorgt auch Fahrkarten für Land⸗ und Seereiſen zu Originalpreiſen, ferner Hotelkoupons, Schlaf⸗ wagen⸗ und Luxuszugplätze, ſowie ganze Reiſe⸗ arrangements. Für die Nordſee⸗ und Oſtſee⸗ bäder, ſowie ſonſtige Verkehrszentren iſt das Verkehrsbureau, welches auch über die Seebäder und ſonſtige Ferienſonderzüge vprientiert iſt, offizielle Auskunftsſtelle. * Unglücksfälle im Straßenverkehr. Vor kur⸗ zer Zeit machte die Mitteilung die Runde durch die geſamte Tagespreſſe, daß eine Kinemato⸗ graphengeſellſchaft einen äußerſt intereſſanten und ſpeziell für die Jugend ſehr lehrreichen Film habe aufnehmen laſſen, der im Bilde alle die typiſchen Unfälle, die ſich ereigneten und im Getriebe der Großſtadt tagtäglich vorkommen, vor Augen führt. Unfälle, welche durch Wagen, Automobile, Straßenſpiel, Rollſchuhlauſen, Rad⸗ fahren, Anhängen an Wagen und Straßen⸗ bahnen entſtehen. Der Zweck dieſes Films iſt, an Hand von geſtellten Unglücksfällen, denen nicht nur das Kind, ſondern auch der Erwach⸗ ſene in unſerer vorwärtshaſtenden, verkehrs⸗ reichen Zeit ausgeſetzt iſt, zu zeigen, wie man die Straße überſchreitet, wie man Wagen und Automobilen ausweicht, wie man mit dem Rade auf einer verkehrsreichen Straße ſich bewegt! Sicherlich⸗beſitzt dieſer Film einen hohen er⸗ zieheriſchen Wert und die Mahnung an die Eltern und Lehrer, die Kinder zu der am Samstag, den 14. ds. Mts., im Saalbau⸗ theater ſtattfindenden Jugendpvorſtel⸗ lung zu ſchicken, möge nicht ungehört ver⸗ hallen. Wie uns die Direktion dieſes Theaters mitteilt, iſt zu dieſer Vorſtellung, die präzis 3 Uhr beginnt, ein ganz exquiſites Programm zuſammengeſtellt. U. a. kommt auch der wunder⸗ bare Film„Beethoven“ zur Vorführung. Die Beſtrebungen der Saalbaudirektion ver⸗ dienen in der Tat alle Anerkennung und die kräftige Unterſtützung der Eltern, Lehrer und Erzieher! * Zahlen, die reden. Um einen Begriff zu be⸗ kommen, was auf einem Deutſchen Turn⸗ feſt in Leipzig vom 12. bis 16. Juli geleiſtel wird, ſeien einige Zahlen hier angegeben. Aller Vorausſicht nach werden 80 000 Turner kommen und 8000 Wetturner und Wettſpieler zu den ver⸗ ſchiedenen Kämpfen antreten. Dieſe 8000 Tur⸗ ner leiſten im ganzen ungefähr 120 000 verſchie⸗ dene Uebungen. 500 Kampfrichter werden 5 Tage lang auf dem weiten Turnplatze ihres Amtes walten. Das Feſtbuch, das jeder Turner mit ſeiner Feſtkarte erhält, iſt in einer Auflage von 80 000 bergeſtellt worden. Es iſt wahrſcheinlich, daß hier eine weitere Auflage von ca. 20 000 ſich noch nötig machen wird. Den Turnplatz für die Freiübungen allein, es ſind aber 4 ſolcher Pläge noch für Spiel, Proben uſw. da, zu ebnen und zu planieren, hat Koſten in Höhe von 80 000 Mark verurſacht. Auf der 15 Meter breiten Straße, die um den Turnplatz vor den Tribhünen liegt, kön⸗ nen, wenn man ſich 5 Reihen von Menſchen hin⸗ tereinander aufgeſtellt denkt, ungefähr 100 000 Perſonen Platz finden. Die Tribünen faſſen außerdem noch ungefähr 50 000 Menſchen. In den Feſtzügen werden 50 Muſikchöre marſchieren. Die ganze Ordnung des Feſtes erfordert in den verſchiedenſten Ausſchüſſen gegen 1000 freiwillige Arbeiter. Zu den 100 000 Feſtzeichen werden 50 Zentner Metall und 50 000 Meter rot⸗weißes Band benötigt. Das Turnfahrtenbuch iſt in einer Auflage von 40 000 gedruckt worden. Die Maſſenquarkiere der Turner befinden ſich in 100 Schulen und Turnhallen; in jede Schule kommen 750 Turner. Es ſind zur Herrichtung der Lager⸗ ſtätten nötig 8000 Zentner Stroh, 50 000 Stroh⸗ ſäcke, 50 000 Bettücher; für die Waſchgelegenheit ſind erforderlich 10000 Stückchen Seife, 4000 Waſchbecken, 4000 Waſſerkrüge. Um ſich die Zahl der Teilnehmer an dem Turnfeſt zu vergegen⸗ wärtigen, ſtelle man ſich einmal vor, daß die laut Vormeldung angegebenen 80000 Turner der Zahl nach reichlich drei Armeekoros ausmachen. Rechnet man nun noch die vielen 2 tauſend Einwohner der Stadt Leipzig und die von auswärts kommenden Gäſte und Feſtbumm⸗ ler hinzu, ſo kommt man auf Zahlen, die ſich kaum ausdenken laſſen. Polizeibericht vom 12. Juni. Unfälle. Beim Ausladen von Koks in einer Brikettfabrik in Rheinau brachte am 10. d. Mts. ein Taglöhner von da die rechte Hand in den Greifer eines Krans, wobei ihm 2 Finger abge⸗ guetſcht wurden.— Ein eiſerner Träger⸗ ſtürzte vorgeſtern in einem Lagerplatz an der Akademie⸗ ſtraße hier einem Taglöhner von Seckenheim auf den linken Fuß und ſchlug ihm 2 Zehen ab.— Schwere Brandwunden im Geſicht zog ſich am gleichen Tage ein 15jähriges Dienſtmädchen in einer Küche des Hauſes Jungbuſchſtraße 10 hier da⸗ durch zu, indem es mit Petroleum das Herdfeuer in Brand ſetzte, wobei ihm die Flammen ins Geſicht ſchlugen.— In der Nacht vom 10. auf 11. ds. Mts. ſtürzte ein verwitweter Monteur von Neckarau durch ein Fenſter des I1. Stockes des Hauſes Großfeld⸗ ſtraße 28 daſelbſt hinunter auf den Gehweg und erlitt einen Bruch des rechten Oberſchenkels. Die Verletzten wurden in das Allgemeine Kranken⸗ haus aufgenommen. Zimmerbrand. Durch Umfallen eines Lichtes brach am 10. ds. Mts. im Hauſe E 7, 10 ein Zimmerband aus, welcher vom Wohnungsinhaber wieder gelöſcht werden konnte. Der Brandſchaden iſt unerheblich. Verhaftet wurden 17 Perſonen wegen ver⸗ ſchiedener ſtrafbarer Handlungen. Aus dem Großherzogtum. * Ladenburg, 10. Juni. Herr Bürger⸗ meiſter Reinmuth gab dem Gemeinderat in ſeiner letzten Sitzung bekannt, daß er bis ſpä⸗ teſtens 1. Januar 1914 ſein Amt nieder⸗ legen werde. Aus den Gründen ſeines Rück⸗ tritts iſt zu ſchließen, daß Herr Reinmuth ſeines Amtes als Bürgermeiſter, das er 6 Jahre lang bekleidete, müde iſt. )(Ettlingen, 11. Juni. In welch raffinier⸗ ter Weiſe die ruchloſe Tat der Brandſtif⸗ tung im hieſigen Lehrerſeminar von dem oder den Frevlern angezettelt wurde, geht aus dem hervor, was nachträglich noch mitgeteilt wird. Das Feuer war im Zentrum des Altbaues aus⸗ gebrochen und zwar im Zeichenſaal. Reisbretter und Schränke im Saal ſelbſt und die Zugänge zum Saal waxren dicht getränkt mit Petroleum. Um die Waſſerquelle abzuſchneiden, hatte der Tä⸗ ter im Waſchſaal Kämme und Haarbürſten angezündet. Durch den Gummigeruch, der dar⸗ aus hervorging, konnte man kaum in den Waſch⸗ ſaal gelangen. Als die Schlaffäle im 3. Stock geleert waren, wurden auch noch die Betten an⸗ gezündet. Zum Glück kamen aber noch zwei Seminariſten wieder in die betreffenden Säle und konnten ſo das Unglück verhindern. Pforzheim, 11. Juni. Es iſt nicht mehr daran zu zweifeln, ſchreibt der„Anzeiger“, daß der 10jährige Max Linder, der in Weißenſtein ſich von der Brücke herabſtürzte, völlig un⸗ ſchuldig verdächtigt worden iſt. Teilnehmer des Tanzes im Gaſthaus zum„Rabeneck“, bei dem das Portemonnaie verloren ging, ſagen, Kaufmann Maiwald, der Verlierer des Geld⸗ beutels, habe den Inhalt offenbar ſelbſt nicht ge⸗ nau gekannt, denn vom Vorſtand der Geſellſchaft ſei ausgerufen worden, daß ein Portemonnaie mit„120—4150 Mark“ verloren worden ſei, und da ſich niemand meldete, habe der Vorſtand ſpäter nochmals den Verluſt aüsgerufen und von 30 M. Finderlohn geſprochen. Maiwald ſelbſt hat im Garten mit einem Licht— der Vorgang ſpielte ſich in der 11. Stunde ab— nach dem Portemon⸗ naie geſucht. Es hat ſich nirgends Geld gefunden, das der Kleine verſteckt haben könnte. Auch Aus⸗ gaben hat er nicht gemacht, ſodaß das Kind tat⸗ ſächlich ehrlich geweſen iſt. Ein Zeuge hat ſich gemeldet und gibt an, daß der Schutz⸗ mann Kniele den Kleinen auch nach dem Gaſt⸗ haus zum„Rabeneck“ geführt habe, damit er dort das angeblich verſteckte Geld ſuche. Er habe den Knaben feſt am Arme gehalten. Dieſer habe jämmerlich geſchrien:„Liebe Mama, hilf mir doch!“ und ſei vom Schutzmann wiederholt ins Geſicht geſchlanen worden. Die Unterſuchn⸗ gegen die Schutzleute Kniele und Dath iſt im Gange. Kniele tut ſchon ſeit mehreren Tagen waltung einen jährlichen Bauſchbetr ———————— groß die Augen auf:„Ja, Tante, ich habe den Glauben.“ Und er fand den Mut, mir etwas vorzuſpielen. Ich weiß nicht mehr, was es war — aber ich weiß es noch wie heute, wie auf ein⸗ mal ein ganz anderer Menſch vor mir ſtand. Man mußte es ſpüren: das erſt war der wirk⸗ liche Max Reinhardt, man mußte dem kleinen Bankbeamten helfen, er ſelber zu werden. Und ich bin ſtolz darauf, daß auf meine Fürſprache hin, mein Bruder ſeinen Sohn ſchon am andern Tage aus der Bank nahm.“ Und die feine alte Dame lächelte beglückt und fröhlich. Eiue Portrütgalerie in Berlin. In einem Stockwerke der von Sctinkel errich⸗ telen Bauakademie in Berlin iſt von Ludw. Juſti ein langgehegter Plan verwirklicht wor⸗ den: die Errichtung einer Porträtgalerie großer deutſcher Männer. Einſtweilen it natürlich nur ein Grundſtock da. Da be⸗ trächtliche Mittel nicht zur Verfügung ſtanden, mußte man ſich mit dem begnügen, was die Nakionalgalerie bot und was vom Kaiſer⸗Friedrich⸗Muſeum und dem Kupferſtichkabinett als Leihgaben über⸗ laſſen werden konnte. Die Anordnung geſchah in der Weiſe, daß man zuſammengehörige Grup⸗ den ſchuf nach Möglichteit jede dieſer Grup⸗ den in einem Raum zuſammenhielt. Es werden alſo die Generäle, die Gelehrten, die Künſtler uſw. nebeneinander gezeigt. Bildniſſe Lebender ſind mit Ausnahme eines kaiſerlichen Porträts t aufgenommen worden. Garrick⸗Reliquien unter dem Hammer. die durch Lichtenbergs berühmte Schilderun⸗ gen auch bei uns klaſſiſch gewordene Kunſt Da⸗ vid Garricks, des größten engliſchen Schauſpie⸗ lers, erfährt eine Vertiefung und Bereicherung drech bisher unbekannte Briefe und Manufſkripte des Weiſters, die demnächſt bei Sothehn in Lon⸗ don zür Verſteigerung gelangen. Während die Brieſe auf ſein perſönliches Erleben und die warmherzige Stärke ſeines Gefühls neues Licht werſen, gewähren einige Rollenbücher und in Taſchenbüchern aufgezeichnete Rollenſtudien die Möglichkeit, den genialen Schauf ieter noch nach 1½% Jahrhundetr bei der Arbeit zu belauſchen und ſeine Arbeitsweiſe, ſeine Verttefung in den darzuſtellenden Charakter und die geuaue Durch⸗ arbellung des ganzen Stückes, in dem er auf⸗ trat, kennen zu lernen. Zwei neue Opernhäuſer für Newyurk. Rachdem die Mänhattan⸗Oper, die Oskar Hammerſtein begründete, ihre Pforten geſchloſ⸗ ſen hatte, beſaß Newyork nur noch die eine Metropolitan⸗Oper unter Leitung Gatti⸗Gafaz⸗ zas. Dieſes Monopol hatte den großen Nach⸗ tell, daß Tauſende von Freunden der Oper keine Gelegenheit mehr hatten, gute Aufführungen zu hören, weil die Eintrittspreiſe ſehr hoch und weil außerdem die meiſten Plätze in den Händen von Abonnenten waren. Nun ſoll, wie dem Gauldis aus Newyork geſchrieben wird, die Metropolitan⸗Opera zugleich zwei Konkurren⸗ ten erhalten. Zunächſt tritt Hammerſtein ſelbſt wieder auf den Plan der ſeine Londoner Oper verkauft hat; er hat allerdings vor zwei Jahre„ ſals die Metropolitan⸗Oper die Manhattan⸗ Oper übernahm, die Verpflichtung übernommen, in den nächſten 10 Jahren keine neue Oper in Newyork zu eröffnen, aber es heißt, daß er ſich durch dieſen Vertrag nicht mehr gebunden fühle⸗ oder daß er auch bereit ſei, die vertragliche Kon⸗ ventionalſtrafe zu zahlen. Außerdem hat der Newyorker Eity⸗Klub, der den Intereſſen des Publikums auf allen Gehieten dienen will, den Beſchluß gefaßt, ſchon von der nächſten Spiel⸗ zeit ab eine Opernbühne zu eröffnen, in der die Orcheſterſitze nur 2 Dollars koſten ſollen, gegen⸗ über den 6 Dollars, die man in der Metropo⸗ litan⸗Oper dafür bezahlen muß. Der City⸗Klub hat ein Kapital von 300 000 Dollars aufgebracht und das hübſche Century⸗Theater gemietet? in dem vom nächſten Winter ab 35 Wochen lang Opernaufführungen veranſtaltet werden ſollen. Rekordpreiſe für Bilder. Die 1000 000., die bei der Verſteigerung der berühmten Steengracht⸗Galerie in Paris für Rembrandts„Bathſeba“ gezahlt wur⸗ den, ſtellen den größten Preis dar, der bisher für ein Bild auf einer öffentlichen Auktion ange⸗ legt wurde. Dieſer Rekord iſt ein neuer Beweis für die ungeheuren Preisſteigerungen, die der Kunſtmarkt in der letzten Zeit erfahren hat. Ein ähnlicher Rekordpreis war es, als vor etwas über einem Jahre in Paris für Mantegnas „Heilige Familie“ faſt 600 000 Mk. gezahlt wur⸗ den. Zu gleicher Zeit erzielte beim Verkauf der Sammlung Borden in Newyork Rem⸗ brandts„Lucrezia“ einen Preis von 520 000 Mk. In der Vente Doucet zahlte Baron Henri von Rolſchild 480 000 Mk. für ein Paſtell von Latpur; bei der Verſteigerung Levaig⸗ neur brachte Rembrandts„Frau mit dem Huhn“ 380000 Mk. und beim Verkauf der Sammlung Rouart brachte Durand⸗Ruel ein Gemälde von Degas für die Summe von 340 000 Mk. in ſei⸗ nen Beſitz. Einen Rekord ſtellte auch der Preis von 468 000 Mk. dar, der 1911 bei Chriſtie für einen Raeburn angelegt wurde. Das alles ſind Preiſe aus den letzten zwei Jahren. Auch für die Frage, wie gewaltig der Wert von Bil⸗ dern in dem letzten Jahrhundert angewachſen iſt, bietet der Rembrandt der Steengracht⸗ Galerie ein ſehlagendes Beiſpiel. 1734 wurde die„Bathſeba“ für 265 Florin in Amſterdam verkauft 1791, als ſie in die Lebrun⸗Sammlung überging, wurde ihr Wert in Paris auf 920 W Mark, für welchen Preis es von dem großen MalerLawrence gekauft wurde. Nach ſeinem Tode ging der Rembrandt, der jetzt eine Million Franes gebracht hat, für etwas über 3000 Mk., für 150 Guineen, in andern Beſitz über. Dabet iſt Rembrandt niemals im Preiſe ſo tief geſun⸗ ken wie andere Maler, für die man heute Liele Hunderttauſende zahlt. Der Rekordpreis für ein Werk Rembrandts betrug 1790 17120 Livres. Für die„Sudeleien“ von Frans Hals zahlte man im 18. Jahrhundert kaum ein paar Mark. Auf einer Leydener Auktion brachte 1772 das Porträt des„Peter van der Merſeh“ 25 Mk., 1786 der„Johannes Acronius“ in Berlin 5., 1800 wurde das berühmte herrliche Bildnis des Wilhelm van Heythuyſen für 85 Mk. verkauft. Ein Porträt, das 1870 in Paris 15 000 Mk. brachte, wurde dann nicht ganz 30 Jahre ſpäter von Pierpont Morgan für 650 000 Frs. gekauft⸗ geſchätzt. 1814 brachte das Bild in London 2020 General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Donnerstag, den 12. Juni 1918. d ein Das bom nicht mehr Dienſt. nd konnte geſtern vormittag t vernommen werden. yich, 11. Juni. Die Apachentat, deren Opfer Herr und Frau Weingutsbeſitzer Bronner geworden ſind, hat hier große Erregung fen. Der Einbruch, der Raub und begleitenden Umſtände ſind Akte unerhörter Frechhei Die Räuber ſind an einer etwa vier Meter n Stange nach dem offenen Fenſter des Schlafzimmers emporgeklettert und eingeſtie⸗ gen. Die beiden, mit Dolchmeſſer und Knütteln bewaffnet, zwangen dann Herrn Bronner, das Held herauszugeben und ließen noch die goldenen Uhren und die Schmuckſachen des Bedrohten mit⸗ gehen. waren zwei junge Leute im Alter von 24—26 en, aut gekleidet und von intelligen⸗ tem Aeußern. Sie erklärten dem Beſtohlenen, daß ſie bier Mann ſtark und mit Fahrrädern berſehen wären. Zweifellos hatten ſie die Diebes gelegenheit gründlich ausgekundſchaftet. Ob ſie aber einen Genoſſen hatten, der mit den Verhält⸗ niſſen im Hauſe genau bekannt war, iſt zweifel haft. Die Tat erinnert an den in der Nacht zum 30. Mai bei Freiherrn von Mentzingen began⸗ genen Diebſtahl, wobei den Räubern gegen 1500 Mark in die Hönde fielen. Dort ſind ſie ebenſo wie hier an einer Stange in die Höhe geklettert und ſo ins Haus gelangt. Der Polizeihund aus Heidelberg hat gut gearbeitet und es konnte durch ihn nachgewieſen werden, daß die Diebe ſich längere Zeit um die Ville des Herrn Bronner herumgeſchlichen haben. Weitere Spuren konnten jedoch nicht gefunden werden, da die Diebe da⸗ von gefahren ſind. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Kaiſerslautern, 12. Juni. Am Sonn⸗ tag bemerkte der Totengräber im benachbarten Nünſchweiler, daß auf einem 1907 belegten Kindergrab ein Sarg herausragte. Als er am Montag den Sarg tiefer legen wollte, machte er die Wahrnehmung, daß unter dem heraus⸗ ragenden Sarge ſich ein zweiter befand. Der Letztere enthielt die Ueberreſte des 1907 be⸗ grabenen Kindes, während ſich in dem oberen Sarge die Leiche eines erſt wenige Tage alten Kindes befand. § Lampertheim, 9. Juni. heimiſcher Geſangvere in„Sängeroſe“ hat bei dem am Sonntag, den 8. Juni er. in Mörfelden b. Frankfurt ſtattgehabten großen Ge⸗ ſangswettſtreit einen ganz bedeutenden Erfolg zu verzeichnen. Der Verein, der bisher immer in der 2. Landklaſſe aufgetreten war, hatte ſich dies⸗ mal in der 1. Landklaſſe gemeldet. Unter 6 größeren aus der Umgebung von Mainz und Frankfurt anſäßigen erſtklaſſigen Vereinen iſt es äihm gelungen, den 13. Preis ſowie im Ehren⸗ ſingen den 1. Preis zu erringen. Der Verein ſteht ſeit zwei Jahren unter Leitung des Herrn Joſef Menz aus Mannheim. Gerichtszeitung. §S Mannheim, 11. Juni. Strafkammer IV. Vorſ.: Landgerichtsdirekltor Dr. Hummel. Die Gasautomaten ſind ſehr nützliche Erfindungen, ſie bilden aber auch, wie die Gerichtsbehörden wiſſen, eine ſtarke Anregung zum Diebſtahl. So ſteht heute wieder ein 16jähriger Burſche vor Gericht, der im März d. Is. in der Wohnung ſeiner Mytter in der Windeckſtraße zweimal den Gasautomaten erbrach und daraus den Betrag von 4,80, ſich aneignete. Es wird auf drei Monate Gefängnis erkannt. * Eine kleine Erholungsreiſe auf anderer Leute Koſten machte der 18 Jahre alte Metzger Friedrich Bergener aus Gießen. In ſeiner Stellung bei dem Mtetzgermeiſter Lämmle hier unterſchlug er den Betrag von 389.% Kundengelder, nahm ſogar noch das Fahrrab ſeines Meiſters, eine Metzgerbluſe und Mütze, an ſich und verduftete. Seine Tour ging über Kaiſerslautern—Straßburg—Karlsruhe, wo er ver⸗ haftet und wieder hierher geliefert wurde. Das Schöffengericht verurteilte den Angeklagten zu einer Gefängnisſtrafe von 2 Monaten abzüglich 2 Wochen Unterſuchungshaft. VFraunkenthal, 11. Juni. Ein größerer Diebes⸗ und Hohlerprozeß kam heute vor der Strafkammoer zur Verhandlung. Als An⸗ 4 In allerjfüngſter Zeit iſt von einem Amerikaner für ein Gruppenbildnis von Hals eine Million Mark angelegt worden. Rubens, der ſchon bei Lebzeiten Preiſe von 100—1200 Gulden pro Bild erhielt, hat auch rieſige Preisſteigerungen durchgemacht. Seine großen Altarbilder in Ant⸗ werpen, die 1776 mit 12—14 000 Florin ge⸗ ſchätzt wurden, würden heute ebenſo viele Mil⸗ lionen bringen, wie damals Tauſende. Zwei kleinere Arbeiten von ihm wurden aus der Blen⸗ heim⸗Sammlung in London für eine Million Mark verkauft. Für Werke allererſten Ranges Füurden allerdings auch früher ſchon märchen⸗ hafte Preiſe gezahlt. Als die Londoner Natio⸗ nal⸗Galerie 1884 mit dem Herzog von Marl⸗ borough wegen des Ankaufes von Raffaels „Madonna dei Anſidei“ und des Reiterporträts Karls J. von van Dyck unterhandelte, wurden der Raffael auf 2310 000 Mk., der van Dyck auf 630 000 Mk. geſchätzt. Die National⸗Galerie kaufte dann den Raffael für 1 400 000 Mk. und den van Dyck für 437 500 Mark. Beendigung eines neuen Weingartner⸗Prozeſſes. Aus München berichtet uns ein Telegramm unſeres Mitarbeiters: In der Beleidigungs⸗ klage Weingartner gegen Richard Nord⸗ hauſen hat Nordhauſen in letzter Stunde die Berufung zurückgezogen. Dadurch wird die Verurteilung Nordhauſens rechtskräftig und gerichtsnotoriſch, daß ein Kontraktbruch Wein⸗ gartners in Berlin eine unerwieſene ſtrafbare Behauptung iſt. Kleine Mitteilungen. Die Stadt Elberfeld nahm das ſtädt. Theater in eigene Verwaltung und beſtellte den bisher künſtleriſch erfolgreich tätig geweſenen Direktor v. Gerlach zum ſtädtiſchen Intendanten. Unſer ein⸗ verantworten: Der 21 Jahre alte Tagner Jakob Satter, der Jahre alte Tagner Jakob Bloch, deſſen Ehefrau Klara Bloch, der 31 Jahre alte Alteiſenhändler Heinrich Adolf Sommer und deſſen Ehefrau Barbara Sommer, ſämtlich von Ludwigshafen. Die Diebſtähle wurden in den Jahren 1912 und 1913 zur Nachtzeit von dem Angeklagten Satter in Lu d w a fen und Mannheim zum Nachteil der verſchiedenſten Firmen ausgeführt, wie der Firma Weilheimer in Ludwigshafen, der Firma Norheimer in Ludwigs⸗ hafen, der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik in Lud⸗ wigshafen, der Firma Iſidor Hochheimer in Me heim, der Allgemeinen Elektritzitätsgeſellſchaft in Mannheim, der Firma Benkieſer in Ludwigshaf der Aktiengeſellſchaft für Eiſen⸗ und Bronzegießerei in Maunheim ete. Sie beſtanden im weſentlichen in der Entwendung von Zink, Zinn, Kupfer, Kupfer⸗ draht, Kupferrohr und anderen Gegenſtänden von nicht unbeträchtlichem Werte, die von Satter vielfach in großen Quantitäten geſtohlen wurden. Letzterer brachte das geſtohlene Gut regelmäßig zu den Ehe⸗ leuten Bloch, die es an die von dem unrechtmäßigen Erwerb Kenntnis habenden Eheleute Sommer ver⸗ kauften. Satter iſt in der Hauptſache geſtändig. Er will bei Verbüßung einer Gefängnisſtrafe drei Finger verloren und nach ſeiner Entlaſſung aus dem Gefängnis keine Arbeit gefunden haben. Die Ehe⸗ frau Sommer will nur unter dem Zwange ihres Ehemannes gehandelt haben. Die Ehefrau Bloch wiederum beſtreitet, von den Diebſtählen Kenntnis gehabt zu haben. Auf Grund der Ergebniſſe der mit Abhörung von etſwa 40 Zeugen verbundenen Beweis⸗ aufnahme beantragte der Stgatsanwalt gegen Satter 4 Jahre Zuchthaus, 10 Jahre Ehrverluſt und Stel⸗ lung unter Polizeiaufſicht, gegen den Ehemann Bloch wegen Hehlerei 1 Jahr 6 Monate Zuchthaus, gegen die Ehefrau Bloch wegen Hehlerei 3 Monate Gefäng⸗ nis und gegen den Ehemann Sommer wegen ge⸗ werbsmäßiger Hehlerei 2 Jahre 3 Monate Zuchthaus. Gegen die Ehefrau Sommer wird Freiſprechung be⸗ antragt, weil ſie unter der Einwirkung ihres Ehe⸗ mannes gehandelt habe. Das Urteil lautete gegen Satter auf 2 Jahre 9g Monate Zuchthaus, abzüglich 3 Monate Unterſuchungshaft, 5 Jahre Ehr⸗ verluſt und Stellung unter Polizeiaufſicht, gegen den Ehemann Bloch auf 1 Jahr Zuchthaus, ab⸗ züglich 2 Monate Unterſuchungshaft, 3 Jahre Ehr⸗ verluſt, gegen die Ehefrau Bloch au! Wochen Ge⸗ fängnis; gegen den Ehemann Sommer wegen ge⸗ werbsmäßiger Hehlerei auf 1 Jahr 6 Monate Zuchthaus, abzüglich 3 Monagte Unterſuchungs⸗ haft, 5 Jahre Ehrverluſt und Stellung unter Polizei⸗ aufſicht. Die Ehefran Sommer wird frei⸗ geſprochen. geklagte hatten ſich zu D 20 Sportliche Nundſchau. Pferderennen. *Krefeld, 11. Juni. Eröffnungs Flachrennen. 3000.4 1. Hru. J. v. Ufvary's Granville(Shur⸗ gold), 2. Haeckel, 3. Mandragora. 21:10; 12, 12:10.— Stadtwald⸗Jagdrennen. 3000 ½% 1. Hru. H. Suer⸗ mondt's Dublin Fuſilier(Lt. v. Moßner), 2. Fantaſip, 3. Erreicht. 20:10; 10, 10, 10:10.— Haus Hütten⸗Jagdrennen. 2000% 1. Et. Frhrn. v. Giſe's The Green Hayd(Et. Kuel), 2. Roſa Canina, 8. Roſales. 29:10; 15, 18, 26:10.— Krefelder Handicap. 7000.,% 1. Hrn. A. v. Köppens Baſalt I1(H. Teich⸗ mann), 2. Lavalliere, 3. Silvia. 37:10; 14, 13, 16:10. Preis vom Niederrhein. 5000% 1. Hru. E. Brumme's Alvo(Lt. Demnig), 2. Roſette IV, 3. Florham. 87:10; 36, 25:10.— Flohbuſch⸗Flachrennen. 2800% 1. Dr. W. Felſing's u. Hru. H. Ludwig's Sunbath(Dyhr), 188:10; 43, 15, 15:10. * Le Tremblay, 11. Juni. Prix Fraudulent. 3000 Frs. 1. E. Courveilles Samarette(Salſanoß, 2. Montbergis, 3. Baſſompierre. 119:10; 37, 22:10.— Prix Brienne. 3000 Frs. 1. Jean Lieurtrs Mem⸗ bakut(Allemand), 2. Jean Pierre, 3. Proßba. 28:10; 13, 16, 27:10.— Prix Frauc⸗Tireur. 4000 Frs. Marg. de Ganys Raitori('Neill), 2. Marjolin, 3. Che⸗ veche. 82:10; 21, 17, 26:10.— Prix Saltarelle. 4000 Frs. 1. Fiſchhofs Gobernador(Bara), 2. Maitre Chabiron, 3. Nectar III. 41:10; 20, 21:10.— Prix Finlande. 6000 Frs. 1. Archdegeons Cendre de Chenue(Sharpe), 2.'Oren Barre, 3. Pippi Addy. 19:10; 14, 22:10.— Prix Saint Cyr. 4000 Frs. 1. Camille Blanes Kellermann(Sharpe), 2. Fron⸗ ton Basque, 3. Sans Atout V. 72:10; 28, 51, 36:10. Pferdeſport. * Erfolgreiche Rennſtallbeſitzer. Mit dem Union⸗ Meeting hat der erſte Teil der Flachrennkampagne ſeinen Abſchluß erreicht. Der verfloſſene Abſchnitt ſtand ganz im Zeichen des Freiherrn von Oppen⸗ heim Rennſtalles, der faſt in allen größeren Rennen triumphierte. Unter den 18 gewonnenen Rennen be⸗ finden ſich der Große Preis von Magdeburg. Fets⸗ Rennen, Podbielski⸗Rennen, Heuckel⸗Rennen, Groß. Preis von Hamburg, das Wiener Derby, Union⸗ Rennen und Preis der Diana. Damit belauft ſich die Gewinnſumme des Schlenderhaner Züchters auf 327 520, wovon auf den öſterreichiſchen Derbyſieger Cſardas 199000 Mark, auf Majeſtic 64 200 und auf Orchidee II 36 100 entfallen. In weitem Abſtande folgt an zweiter Stelle Herr W. Linden⸗ ſtaedt mit 81 090, die faſt durchweg in kleineren Konkurrenzen zuſammengaloppiert wurden. Größere Efolge bildeten der Sieg von„17“ im Hamburger Alſter⸗Preis und Rahanas Halbſieg im Großen Magdeburger Handikap. Herr R. Haniel gewann 59 830 Erſt an vierter bezw. fünfter Stelle folgen die diesmal arg in den Hintergrund getretenen Ställe des Königl. Hauptgeſtüt Graditz mit 54 050 Mark und der Herren A. und C. v. Weinberg mit 49 780% Graditz hat lediglich durch Haparanda im Stuttgarter Schwabenpreis ein beſſeres Rennen gewonnen. Es ſolgen die Herren E. und G. Bug⸗ Henhagen mit 46 950 4, Fürſt Hpheulohe⸗ Oehringen durch Laudanums Doppelſieg mit 46 520% Graf Seydlitz Sandreczki mit 45 580%, Herr F. C. Krüger⸗ Hannover mit 45 045%, Herr C. Fröhlich⸗Hanuover mit 43 880 Mark, Herr A. v. Schmieder mit 35 110 4, Frei⸗ herr H. v. Reiſchach mit 30 580 4 und das Königl. 2. Buoy and Gull, 3. Niſſa. Württembergiſche Privatgeſtüt Weil mit 28 530% 5 Ruderſport. „ 28. Mainzer Ruder⸗Regatta. Am nächſten wie ſchon mitge⸗ Rennſtrecke Weiſe⸗ Samstag und Sonntag findet, teilt; auf der alten Mainzer nauer Zementfabrik⸗Eiſenbahnbrücke die große Regatta des Mainzer Ruder⸗Vereins ſtatt. Am Samstag kommen 9, am Sonntag 10 Rennen zum Austrag. Nicht weniger als 95 ſchmucke Rennboote, Einer, Zweier, Vierer und Achter, alle bemannt mit kraftſtrotzenden, jugendfriſchen Geſtalten, werden ihre Kräfte miteinander meſſen und um die Palme des Sieges ringen. Das Ehrenpräſidium im Wettfahrt⸗Komitee haben die Herren Gouverneur Generalleutnant Exzellenz von Kathen, Provinzialdirektor Geheimrat Dr. Breidert und Oberbürgermeiſter Dr. Göttelmann übernommen. Schwimmſport. Die Waſſerballmannſchaft des Schwimmklub „Salamander“ Maunheim ſiegte bei dem am letzten Sountag in Heidelberg ausgetragenen Gaumeiſter⸗ ſchaftsſpiel Klaſſe B, gegen die Mannſchaft der Schwimmgeſellſchaft„Jellas“ Mannheim mit 76, Halbzeit:0. Der Torwächter der Salamander⸗ Mannſchaft verſagte nach der Pauſe, zudem trat die Mannſchaft mit drei Erſatzleuten in folgender Auf⸗ ung an: R. Epp, Robe Hermann er, A. Sieberling, W. R ardt. Olympiade. * Das Meldeergebnis für die leichtathletiſchen Wettkämpfe des Vereius für Raſenſpiele am kom⸗ menden! Sonntag, den 15. Juni iſt auch in dieſem Jahre wieder außerordentlich günſtig ausgefallen. npfen ſind ſehr ſtarke Felder zu in den Seniorenkonkurrenze orzügli Sport und heiße Käm zerbürgt. Ganz beſonders ſpannend verſprechen d Stafettenrennen zu werden. Unter den ſtart Vereinen ſind Olympia⸗Darmſtadt, Frankfurt 1 .⸗V. F zügliche Le ganz beſonde Queren⸗ hrend in rüßen, daß es dem V. f. R. gelu Mannſchaft der be⸗ kannten des in der Leicht⸗ athletik 2 Vereins, zu ge⸗ winnen. allelub 1899 wird vertreten ſein. Naiffeiſen⸗TJagung. Generalverbandstag ländlicher Genoſſen⸗ ſchaften für Deutſchland. N. Heidelberg, 12. Juni. Heute vormittag 9½ Uhr wurde der von etwa 1500 Perſonen beſuchte Generalverbands⸗ tag ländlicher Genoſſenſchaften durch den Generaldirektor Juſtizrat Dietrich⸗ Berlin eröffnet. In ſeiner Begrüßungs⸗ anſprache hob der Redner hervor, daß der Raiff⸗ eiſenverband der Regierung des Kaiſers unend⸗ lich viel verdankt, beſonders der Ausgeſtaltung der Genoſſenſchaftsgeſetzgebung. Der Redner ließ ſeine Anſprache ausklingen in ein Hoch auf den Kaiſer und auf den Großherzog. An beide Herrſcher wurden Huldigungstelegramme ent⸗ ſandt. Redner teilte dann mit, daß der Raiff⸗ eiſen⸗Verband, um ſeiner Dankbarkeit gegen den Kaiſer ſichtbaren Ausdruck zu geben, be⸗ ſchloſſen habe, eine Raiffeiſen⸗Kaiſer⸗Wilhelm⸗Jubiläums⸗Spende zu gründen, zu der die Zentraldarlehenskaſſe einen Grundſtock von 10000 M. geſtiftet hat. Verbandsdirektor Dr. Nolden⸗Ludwigs⸗ hafen dankte den Gäſten für ihr zahlreiches Er⸗ ſcheinen(aus Oſtpreußen allein ſind 164 Mit⸗ glieder erſchienen) und begrüßte insbeſondere Amtmann Wenz als Vertreter der Großh. Regierung, Bürgermeiſter Wielandt als Vertreter der Stadt Heidelberg, Oberregie⸗ rungsrat Springorum ⸗Wlesbaden als Vertreter des heſſiſchen Verbandes, Direktor Kleemann, den Leiter der Dresdner Bank, Juſtizrat Dr. Alberti⸗Wiesbaden als Ver⸗ treter des Allgemeinen Verbandes der deutſchen Erwerbs⸗ und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften, Pfar⸗ rer Johanni als Vertreter des Trierer Bauernvereins, Herrn Lembke, den Vertreter der Zentralſtelle für ländliche Wohlfahrtspflege, Landwirtſchaftsinſpektor Keller als Vertreter der Zentralſtelle für Landwirtſchaft und Ge⸗ werbe und die zwei der Tagung beiwohnenden Vertreter der amerikaniſchen Studienkommiſſion, die gegenwärtig Deutſchland bereiſt und die ihrer Anerkennung für die Raiffeiſen⸗Organi⸗ ſation dadurch Ausdruck gab, daß ſie am Grabe Raiffeiſens in Neuwied einen Kranz niederlegte. Es folgten weitere Begrüßungen. Vor Eintritt in die Tagesordnung gab Ge⸗ neraldirektor Juſtizrat Dietrich die Erklä⸗ rung ab, daß der im Jahre 1905 erfolgte Zu⸗ ſammenſchluß der Raiffeiſen⸗Organiſation mit dem Reichsverband der deutſchen landwirt⸗ ſchaftlichen Genoſſenſchaften nunmehr nach Be⸗ ſchluß der maßgebenden Mitglieder der zwei Verbände mit Geltung vom 30. Juni ds. Is. ab als außer Kraft geſetzt anzuſehen iſt. Die ſegensreiche Wirkung des Zuſammen⸗ ſchluſſes werde weiter beſtehen, aber im Inter⸗ eſſe der freiheitlichen Entwicklung des Genoſ⸗ ſenſchafts⸗Lebens ſei nunmehr ein getrenntes Wirken beider Verbände beſchloſſen. Dieſer Be⸗ ſchluß der Vorſtände wurde von der Verſamm⸗ lung einſtimmig angenommen.— Zu Ehren des vor kurzem verſtorbenen General⸗Anwalts des Reichsverbandes, Geheimrat Haas, erhob ſich die Verſammlung von den Sitzen. Pfarrer Feuerriegel⸗Bordfeld(Braun⸗ ſchweig) bemerkte zur Geſchäftsordnung: Die Arbeit der Preſſe verdiene hohe Anerken⸗ nung; aber Vertrauen gegen Vertrauen: die „Frankfurter Zeitung“ von geſtern habe die geſtrigen Verhandlungen in einer Art und Weiſe entſtellt, daß man ein ganz anderes Bild von den Verhandlungen bekomme. Die Ver⸗ treter der Preſſe müßten daher erſucht werden, der Wahrheit gemäß zu berichten.— Dr. Nol⸗ den bemerkte zu dieſen Ausführungen,“ daß jeder das Recht habe, von ſeinem Standpunkt aus eine Tagung zu beurteilen. Der an⸗ weſende Vertreter der„Frankfurter Zeitung“ erhob Proteſt gegen den Vorwurf, daß es ſeiner Berichterſtattung an Objektivität fehle. Als erſter Punkt der Tagesordnung wurde über den Ort der nächſtjährigen Tagung be⸗ raten. Auf Einladung des Verbandsdirektor Burmeiſter(Berlin) wird die nächſte Tagung in Berlin ſtattfinden. Der Stellver⸗ treter des Generaldirektors Dr. Wuttig er⸗ ſtattete dann den Jahresbericht. Er ge⸗ dachte zunächſt der im letzten Jahre verſtorbenen Mitglieder der Verwaltungsorgane, warf einen Rückblick auf die günſtige Entwicklung der Zen⸗ tral⸗Darlehenskaſſe und hob dann die wichtig⸗ ſten Daten aus dem in einem ſtattlichen Band von 200 Seiten gegebenen Jahresbericht des Generalverbandes hervor. Der Redner faßte ſeine Ausführungen dahin zuſammen, daß die Raiffeiſen⸗Organiſation ſich gut entwickelt habe und von Kataſtrophen bewahrt geblieben ſei. Zahl und Betätigung der Betriebsgenoſ⸗ ſenſchaften ſei gewachſen; auch die Wa⸗ reninſtitute und Abteilungen hätten über⸗ all Erfolg gezeitigt. Nachdem Dr. Nolden noch Aengenheiſter, den Vertreter Bauernvereins, begrüßt hatte, Herrn Dr. des badiſchen hielt Herr Ge⸗ noſſenſchaftsdirektor Schüler(Kaſſel) einen eindrucksvollen längeren Vortrag über das Thema„Die Lehren der deutſchen Geldwirtſchaft für die Raiff⸗ eiſen⸗Vereine“. Nach einer Kennzeich⸗ nung der Geldmarktsverhältniſſe in den Jah⸗ ren 1911 und 1912 wies Redner darauf hin, da die Mitglieder der Raiffeiſen⸗Vereine verhalt⸗ nismäßig wenig von der Geldteuerung der letz⸗ Jahre geſpürt hätten; daher müßten die glieder zu der Ueberzeugung gelangen, daß der genoſſenſchaftliche Geldverkehr ihnen große Vorteile gebracht habe. Wenn auch die Land⸗ wirtſchaftliche Zentral⸗Darlehenskaſſe ihren Zinsfuß mehrmals habe erhöhen müſſen, ſo ſei derſelbe doch durchſchnittlich noch um ½% Pro⸗ zent geringer geweſen als derjenige der Reichs, bank. Auch an verfügbarem Geld habe es nicht gemangelt. Dieſe günſtigen Geldverhältniſſe für die Raiffeiſen⸗Vereine ſeien nur ermöglicht durch die für ganz Deutſchland beſtehende Geld⸗ ausgleichſtelle der Raiffeiſenorganiſation. Dieſe Geldausgleichſtelle müſſe ſtark und leiſtungs⸗ fähig erhalten bleiben. Vor allem müſſe die genoſſenſchaftliche Geſinnung gepflegt werden; dann werde es möglich ſein, der Landbevölke⸗ rung über wirtſchaftlich ſchwierige Zeiten hin⸗ wegzuhelfen.(Lebhafter Beifall.) Verbandsdirektor Dr. Nolden(Ludwigs⸗ hafen) hielt einen ſchwungvollen Vortrag über das Thema:„25 Jahre nach Raiffeiſenz Tod“. Nach einem zahlenmäßigen Nachweiz von dem impoſanten Wachstum der Organiſa⸗ tion in 25 Jahren charakteriſierte er ihre Grund⸗ ſätze und hob hervor, daß ſich dieſe Prinzipien für das Einzelne wie für das Ganze wohl be⸗ währt haben.(Rauſchender Beifall.) Verbandsdirektor Dr. Nolden gab bekannt, daß Antworttelegramme des Kaiſers und dez Großherzogs eingelaufen wären und ſchloß kurz vor halb 2 Uhr die Tagung mit einem Hoch auf die Raiffeiſen⸗Organiſation. Heute nachmittag findet ein Ausflug von zirka 700 Teilnehmern an der Tagung nach Deidesbeim ſtatt zu einer von den Pfälziſchen Winzervereinen und Deidesheimer Weinguts⸗ beſitzern dargebotenen Weinprobe; daran wird ſich ein gruppenweiſer Beſuch der Wein, güter ſchließen. Nachtrag zum lokalen CTeil. * Todesfall. Im Alter von 73 Jahren iſt ver⸗ floſſene Nacht ein bekannter Mannheimer Bür⸗ ger, Herr Privatier Hermann Hafner, an einem Schlaganfall verſchieden. Der Verblichene, ein Pfälzer von altem Schrot und Korn, über⸗ nahm das väterliche Geſchäft, die bekannte Metz⸗ gerei Herm Hafner, im Jahre 1861 und brachte es durch raſtloſen Fleiß und kluge Umſicht zu hoher Blüte. Im Jahre 1910 wurde der älteſte Sohn, der auch ſchon über 30 Jahre im Ge⸗ ſchäft tätig iſt, alleiniger Inhaber. Der Ver⸗ blichene gehörte in den 8der und 90er Jahren, im ganzen 12 Jahre, auch dem Bürgerausſchuß an. Er wurde ſzt. von der Nationalliberalen Partei aufgeſtellt, die in ihm ein treues Mit⸗ glied betrauert. Im Spätjahr vorigen Jahres war es Hafner vergönnt, mit ſeiner treuen Lebensgefährtin das Feſt der goldenen Hochzeit zu begehen. Obwohl ſich in der letzten Zeit die Beſchwerden des Alters ſtärker bemerkbar mach⸗ ten, ſo hatte man doch damit gerechnet, daß ſein Lebensabend nicht ſo ſchnell und plötzlich beendet werden würde. Noch geſtern nach⸗ mittag weilte der Verblichene an der Seite ſeiner Gattin im Friedrichspark, wo er ſich wohl und munter an den herrlichen Anlagen erfreute. Abends beſuchte er noch das Theater und trank im Anſchluß daran in gewohnter Weiſe ſein Viertel Wein und in der Nacht kam plötzlich der Tod. Hafner wurde von einem Schlaganfall ge⸗ troffen, durch den er ſofort in Bewußtloſi verfiel, um nicht mehr zu erwachen. Beſonders ſchmerzlich empfinden die Angeſtellten der Firma Hafner den Verluſt des langjährigen Chefs, der, obwohl er ſich ins Privatleben zurückgezogen hatte, bis in die letzte Zeit ſein für das Geſchäft bewahrte und allen Untergebenen ein ungemein wohlwollender, väterlich 1b 855 Arbeitgeber war. Selbſtuerſtändlich ſtand Haf⸗ ner auch bei ſeinen Berufsgenoſſen in hoher Achtung. Er war auch einige Jahre Obermeiſter der hieſigen Fleiſcherinnung. Der evangeliſchen Kirchengemeindeverſammlung gehörte er eben⸗ falls nahezu zwei Jahrzehnte bis zu ſeinem Tode an. Aun ſeiner Bahre trauern außer der tiefgebeugten Witwe zwei Söhne, von denen der älteſte das väterliche Geſchäft nach den alt⸗ bewährten Grundſätzen weiterführt, während der jüngere gegenwärtig als Medizinalpraktfka im Allgemeinen Krankenhaus tätig iſt, ſowie eine verheiratete Tochter. Möge der beliebte, ange⸗ ſehene Mitbürger in Frieden ruhen! * Die Einweihung des neuen Landeskrüppel⸗ heims fand heute mittag in Heidelberg ſtatt Eine beſondere Weihe erhielt dieſe Veranſtaktung durch die Anweſenheit der Großherzogin Luiſe. Die hohe Protektorin, welche ſeit Beginn des ver⸗ hältnismäßig noch jungen, ſeit 1909 beſtehenden badiſchen Fürſorgebereins für bil⸗ dungsfähige Krüppel ihre lebhafteſte Teil⸗ nahme und das gütigſte Wohlwollen entgegenge⸗ bracht, ließ es ſich nicht nehmen, dieſem Freuden⸗ tage dieſes köſtlichen Werkes tatkräftiger Näch⸗ ſtenliebe perſönlich beizuwohnen. Das prächkige neue, ebenſo ſtattliche wie praktiſche neue Heim liegt am Ende der Rohrbacherſtraße an die grü⸗ nender Wälder der Berge angeſchmiegt. Kurz nach halb zwölf fuhr die Hofequipage der Groß⸗ herzogin, in deren Begleitung ſich außer zwel Hofdamen auch Graf Andlaw befand, vor dem neuen Heim vor. Von Herrn Landeskommiſſar Geh. Regierungsrat Dr. Becker und der Vor⸗ ſteherin der Anſtalt Grüfin Helmſtatt ins Hans geführt, wurde der hohen Frau von einem Kin der Anſtalt mit einem kleinen Gedicht ein großer —— Kornblumenſtrauß übrreicht, was der Fürſtin in * . HN ragSSS SSesSSSSrASS e S —— i — e eere EBe c c e eeeeee EKeno eeneee r 4 Donnerstag, den 12. Juni 05 1 S1 — General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſre Nachrichten(Abendblatt). 5. Seite. A en an die Lieblingsblume des 5555 8 5—— 85 N 8 Andenke 5 igsblume des verſtorbenen! J Berlin 12 Juni(Bon unf Verl Jvorlage geforderten weiteren Ausbau unſererworden ſein Der Attentäter, der d den kaiſerlichen Vaters ſichtliche Freude bereitete. Im Feſtſaal, der mit einer ſchönen lebensgroßen Hüſte der hohen Protektorin Großherzogin Luiſe und mit Blumendekorationen würdig geſchmückt war, hatten ſich inzwiſchen die geladenen Gäſte perſammelt. Als Vertreter der Regierung hatten ſich eingefunden außer Herrn Oberregierungsrat Dr. Becker als Vorſtand des badiſchen Fürſorge⸗ pereins, der Staatsminiſter von Bodman, Geh. Neg. Arnsberger, Kultusminiſter Böhm. Aus Heidelberg ſelbſt waren anweſend Oberbürger⸗ meiſter Dr. Wilckens und Bürgermeiſter Walz, die Geiſtlichkeit der drei Konfeſſionen, der geſamte Verwaltungsrat, der hochherzige Spender Geh. Kommerzienrat Benſinger⸗Mannheim, Prorektor der Univerſität uſw. Nach der treff⸗ Uchen und von warmer Anteilnahme am Verein den Begrüßungsrede des Geh. Oberregie⸗ rungsrat Dr. Becker, gab Herr Bürgermeiſter Dr. Walz noch einige intereſſante Mitteilungen über den Bau des Heimes. Das prächtige Grund⸗ ſtäck von 8 Ar Größe iſt zur Hälfte von Ge⸗ Kommerzienrat Schott geſchenkt, zur Hälfte von der Familie Landfried zum Selbſtkoſtenpreis überlaſſen. Unter der bewährten Leitung des Herr Architekten Thomas gelang es, den maſſiven und ſchönen Ban in kaum Jahresfriſt fertigzu⸗ ſtellen. Die Baukoſten betragen 275000 Mark und ſind zum Teil von Spenden wohlhabender und ſozialdenkender Geber geſtiftet, zum Teil noch nicht gedeckt. Die Betriebskoſten für das auf 80 Zöglinge vergrößerte Heim betragen pro Jahr 48000 Mark, da dasſelbe den Zöglingen nicht nur Verpflegung, ſondern auch Schule und Ausbil⸗ dung zu einem Beruf gewährt. Nachdem Mini⸗ ſter v. Bodman die Grüße der Regierung über⸗ bracht, ergriff der berühmte Ortopäde Prof. Dr. Pulipius, der ſich hervorragende Verdien ſte um das Krüppelheim erworben, das Wort, um über die Fortſchritte in der ärztlichen Behandlung der Krüppel zu ſprechen, die in vielen Fällen die Krüp⸗ bel zur praktiſchen Betätigung im Lebenskampf wieder fähig macht. Am Schluß nahm Ihre Kgl. der Hoheit in einer kurzen Rede, die in ihrer Schlicht⸗ heit auf alle Anweſenden tief wirkte, Gelegenheit, dem Vorſtand und der Oberin Gräfin Helmſtadt zu danken. Auf dieſe wunderſchönen Gedanken, welche die hohe Frau hier zum Ausdruck brachte, werden wir morgen in einem eingehenderen Be⸗ vicht zurückklommen. Nach Schluß der Reden hielt Ihve Königliche Hoheit Cercle. Eine Reihe bon Vorſtellungen erfolgten. Außer den verſchie⸗ denen Vorſtandsdamen der Ortsgruppen— aus Mannheim waren anweſend Frau Fanny Boehringer und Frau Conſul Simon— wurde die als Gaſt eingeladene, in Mannheim lebende Schriftſtellerin Frau Eliſa Grupe⸗Lörcher durch eine Anſprache der hohen Frau ausgezeichnet. Ihre egl, Hoheit ſprach ſich mit Anerkennung über den kürzlich als Buch erſchienenen Roman „Im Kampf um Straßburg“ aus(welcher durch die Leitung der Straßburger Belagerung durch den verſtorbenen Großherzog Friedrich von Baden beſonderes Intereſſe hat) und wünſchte der Ver⸗ faſſerin in güten Worten noch viele Freude und Anerkennung ihres ſchönen Talentes. Am Schluß des Cerccles geſtattete Ihre Königliche Hoheit noch eine photographiſche Aufnahme auf der Freitreppe zwiſchen Garten und Veranda. Mit wunderbarer Friſche und unberſieglicher Kebenswürdigkeit unterzog die hohe Frau noch die einzelnen Räume des neuen Hauſes einer Be⸗ ſichtigung. Um 2 Uhr fuhr Ihre Königliche Hoheit mit Gefolge per Extrazug nach Karlsruhe zürſick, im offenen Wagen auf der Fahrt zum Bahnhof von der Bevölkerung freudig begrüßk. Die Gäſte und Feſtteilnehmer vereinigten ſich zu tinem Eſſen im Grand⸗Hotel in Heidelberg. Gerichtszeitung. Pforzheim, 10. Juni. Der 19 Jahre alte Gelegenheitsarbeiter Guſtav Kleile aus Brötzingen, der am 14. Januar in ſeiner elter⸗ lichen Wohnung die 10 Jahre alte Volksſchülerin Lina Staib vergewaltigte, erwürgte und ſie am andern Tag im elterlichen Garten vergrub, wurde, wie noch erinnerlich ſein dürfte, am 16. April vom Schwurgericht in Karlsruhe zum Tode und wegen eines im Sommer 1912 an einem Knaben ver⸗ übten Sittlichkeitsverbrechens zu 3 Jahren Zucht⸗ haus verurteilt. Die beim Reichsgericht gegen dieſe Strafen eingelegte Reviſion wurde ge⸗ ſtern verworfen. Lehte Nachrichten und Telegramme. Zur Deckungsfrage. Auf dem Wege zur Verſtändigung. m. Köln, 12. Juni. Zwiſchen den Füh⸗ tern der einzelnen Fraktionen haben, wie die „Köln. Volksztg.“ erfährt, geſtern fortlaufend unverbindliche Ausſprachen über eine Einigung auf dem Boden der Reichsvermögenszuwachs⸗ ſteuer ſtattgefunden, doch iſt entgegen Berliner Meldungen, welche von einer bereits erfolgten Verſtändigung unter den bürgerlichen Parteien berichten, tatſächlich weder mit den Freiſinnigen noch den Konſervativen eine Einigung erzielt worden. Das Zentrum hat ſich geſtern abend mit der Frage befaßt. Andere Fraktionen haben erſte heute vormittag darüber beraten. Auch über die Stellungnahme der Regierung und des Bun⸗ desrates zur Vermögenszuwachsſteuer iſt bisher beine Sicherheit erlangt worden. n Bur.) Die Einigungsverhandlungen über die Deckungsfrage, we zwiſchen Zentrum, Natio⸗ nalliberale und Freiſinn ſchweben, ſind noch nicht zum Abſchluß gekommen. Es handelt ſich ſchließ⸗ lich noch um die Zuſtimmung der einzelnen Frak⸗ tionen, zu den in ihren Grundzügen bereits mit⸗ geteilten Vorſchlägen. Die Nationalliberalen, die ſich in ihrer heuti⸗ gen Fraktionsſitzung mit der Angelegenheit be⸗ faßten, erklärten ſich mit dem in dieſen Verhand⸗ lungen zutage geſörderten Reſultat einverſtanden, 5 das Zentrum ſich erſt in ſeiner heutigen Abendittzung mit dieſer Angelegenheit ltig beſchäftigen dürfte. Das Zuſtandekommen des Kompromiſſes hängt weſentlich auch von der Zu⸗ ſtimmung der Regierung ab. Doch wird allge⸗ mein angenommen, daß ſeitens der verbündeten Regierungen dem neuen Kompromiß keine Schwierigkeiten in den Weg gelegt werden. Berlin, 12. Juni.(Von unſ. Berl. Bur.) Bei den Kompromißverhandlungen haben ſich die beteiligten Parteiführer nicht nur auf die neuen Steuervorlagen beſchräukt, ſondern auch die letzte Steuerreform noch einer letzten Prüfung unterzogen, mit dem Ergebnis, daß man ſich entſchloß, die Wertzuwachsſteuer aufzuheben und den Beſitzwechſelſtempel auf die Hälfte herab. zuſetzen. Ueber eine Aufhebung des Scheckſte pels, wie ſie von den Liberalen gewünſcht wird, ſchweben noch Verhandlungen. Bei der Regie⸗ rungsvorlage über die Vermögenszuwachsſteuer hat man die Grenze— 2000 Mk.— erheblich heraufgeſetzt, ebenſo die von den Regierung be⸗ ſchloſſenen Steuerſätze höher geſtaffelt. Die 2. Teſung der Wehr⸗ vorlage. Berlin, 12. Juni. Die heutige Fortſetzung der 2. Leſung der Wehrvorlage leitete eine Rede des Kriegsmini⸗ ſters v. Heeringen ein. Er wandte ſich zu⸗ nächſt gegen die vom Abg. Noske aufgeſtellte Be⸗ hauptung, daß die Heeresverwaltung mit der Gründung der Atlaswerke in Verbindung ſtehe. Weder an den Kriegsminiſter, noch an irgend eine Generalinſpektion ſei ein Mitglied des Gründungsausſchuſſes herangetreten und auch der Aeroklub, wie auch die anderen in Betracht kom⸗ menden Flugvereine wüßten von der ganzen An⸗ gelegenheit nichts. Weiter nimmt der Kriegsminiſter die Tätig⸗ keit der Intendantur beim letzten Aufſtand in Südweſtafrika in Schutz. Der Abg. Noske hatte behauptet, daß die Intendantur während dieſes Aufſtandes völlig verſagt hätte und daß ſie in ganz unnötiger Weiſe Vorräte im Lande aufge⸗ häuft habe. Der Kriegsminiſter ſetzte die vielen Schwierigkeiten auseinander, welchen gerade bei dieſem Aufſtande die Tätigkeit der Intendantur begegnete. Die Vorräte mußten monatelang voraus beſtellt werden. Zur Landung ſtanden nur 2 ſchwierige Häfen, Lüderitzbucht und Swa⸗ kopmund zur Verfügung und bei der Verpflegung ließ ſich oft garnicht überſehen, wo die Opera⸗ tionen zur Zeit ſtattfanden, ſodaß auch eine Ueberſicht über die Vorräte nur ſchwer zu gewin⸗ nen war. Um eine rechtzeitige Verſorgung der Truppen zu ermöglichen, mußten die Vorräte immer möglichſt doppelt oder dreifach geſchickt werden. Unter Berückſichtigung all dieſer Ge⸗ ſichtspunkte müſſe man die Tätigkeit der Inten⸗ dantur in Südweſtafrika als tadellos bezeichnen. Der Kriegsminiſter nahm dann auf die be⸗ dauerlichen Vorkommniſſe auf dem Uebungsplatz von Ary Bezug. Die bedauerlichen Vorfälle hätten ſich trotz der ſorg⸗ fältigen Bemühungen der Truppenleitung, ſolche Vorfälle zu vermeiden, ereignet. Der Schluß der Uebung ſei von einer hochgradigen Gewitter⸗ ſchwüle überraſcht worden, die denn bei der Rück⸗ kehr der Truppen vom Uebungsplatze die vielen Hitzſchläge herbeiführte. Der Kriegsminiſter be⸗ klagt tief den Tod der 5 braven Soldaten, die auf dieſe Weiſe im Dienſt für ihr Vaterland ums Leben gelommen ſeien. Er teilte noch mit, daß von den 23 am Hitzſchlag Erkrankten bereits 8 in 7 Tagen entlaſſen werden konnten und daß weitere 8 in wenigen Tagen entlaſſen werden. 6 Fälle bleiben dann noch übrig, wovon 4 ohne Komplikationen ſeien. Bei 2 ſei der Ausgang zweifelhaft. Lebensgefahr beſtehe jedoch nicht. Sodann berührte Herr v. Heeringen die Ange⸗ legenheit des Oberſten Redl. Er erklärte unter lebhaftem Beifall des Hauſes, daß dieſer nicht in der Lage geweſen ſei, irgend ein geheimes Material der deutſchen Heeresverwaltung zu ver⸗ raten, weil er es überhaupt nicht in die Finger bekommen habe. Den Wünſchen, welche der nationalliberale Abg. Dr. Semler bezüglich der kleinen Garniſonen, der adeligen Regimenter uſw. ausgeſprochen hat, begegnet er, indem er behaup⸗ tet, daß Verſetzungen in kleine Garniſonen in dem gewünſchten Umfange nicht möglich wären. Die Bevorzugung beſtimmter Garniſonen für adelige Offiziere aber leugnet der Kriegsminiſter. Eingehend und unter ſtarker Betonung teitt der Kriegsminiſter ſchließlich noch für die Aufrecht⸗ erhaltung der geforderten 6 Kavallerieregimenter ein. Er erklärt, daß die Anzahl der geforderten Regimenter dasMindeſtmaß ſei. Würde dieſe Zahl nicht bewilligt, dann würden weſentl Lücken bleiben, die bei Ausbruch eines 5 ſich aufs empfindlichſte bemerkbar machen wür den. Nach dem Kriegsminiſter nahm der Abg. Wort. In kur⸗ Herzog(Wirtſch. Vgg.) das Wo in der Wehr⸗ zen Ausführungen pflichtete er dem Heeresmacht bei, wobei er auch die Wiederher⸗ ſtellung der drei geſtrichenen Kavallerieregimenter fordert. Alsdann nahm der Abg. Ledebour den Anlauf zu einer neuen Dauerrede, ohne freilich irgend einen neuen Gedanken in die Debatte eu werfen. Da er wiederholt Ausfälle gegen die Regierung machte, muß er ſchließlich ſeitens des Präſidenten mehrere Rügen hinnehmen. So meinte u. a. Ledebour, daß die Begründung der Wehrvorlage durch den Reichskanzler einen Man⸗ gel an geiſtiger Arbeit bedeute, daß dieſe Be⸗ gründung eine unerhörte Brüskterung des Reichs⸗ tages bedeute. Auch auf den Gedanken der Reichstagsauflöſung kommt der Red⸗ ner zu ſprechen und meint, daß die Sozialdemo⸗ kratie von einer ſolchen Auflöſung nichts zu fürchten hätte. Das Erbrecht des Staates. 1 91 Berlin —1 12. Juni.(Von unſ. Berl. getkommiſſion des Reichstages ſetzte heute die Beratung des Erbrechtes des Staates fort bei§ 4, der den Fiskus als Mit⸗ erben von Großeltern betrifft und die Wert⸗ ſchäzung von Grundſtücken. Der Paragraph wurde nach kurzer Erörterung in der Faſſung eines fortſchrittlichen Antrages angenommen, wo⸗ nach für die Miterben das Vorzugsrecht vorge⸗ ſehen und bei Grundſtücken 80 Prozent des ge⸗ meinen Wertes als Ertragswert feſtgeſetzt wur⸗ den. Daun wurde die Abſtimmung über den grundlegenden§ 1 des Geſetzes nachgeholt und dieſer mit den Stimmen der Nationalliberalen, Fortſchrittlern und Sozialdemokraten, ſowie eines Mitgliedes der Wirtſchaftlichen Vereinigung angenommen. Es folgt die Beratung des § 6, der die wichtigen Beſtimmungen über den Nachlaß teſtierunfähiger Perſonen bezw. die Fälle enthält, in denen ein Teſtament wegen eines Formfehlers nichtig iſt. Es liegen hierzu Abänderungsanträge vom Zentrum und von der Volkspartei vor. Der Zentrumsantrag will die Beſtimmungen des Bürgerlichen Geſetzbuches über das geſetzliche Erbe für die Verwandten im Falle der Teſtierunfähigkeit des Erblaſſers oder der Nichtigkeit des Teſtaments infolge Formfehler unberückſichtigt laſſen und ebenſo, wenn es ſich um Zuwendungen an eine juriſtiſche Perſon han⸗ delt und die nach landesgeſetzlichen Vorſchriften für den Erwerb durch die juriſtiſche Perſon erfor⸗ derliche Staatsgenehmigung verweigert würde Der Antrag des Berichterſtatters ſtreicht die Beſtimmung des Entwurfes, die bei teſtier⸗ unfähigen Erblaſſern dem Bundesrat die Beſtim⸗ mung darüber ütberläßt, wieweit der Erlös den durch dieſes Geſetz von der Erbfolge ausgeſchloſ⸗ ſenen Erben zuzuwenden iſt. Statt deſſen beſtimmt der Antrag, daß das Erbrecht des Fiskus nicht eintritt, wenn der Erblaſſer vor Vollendung des 21. Lebensjahres verſtorben, oder vom 16. Lebensjahr an teſtier⸗ unfähig geweſen iſt. Der Bundesrat will für andere Fälle nähere Beſtimmungen darüber treffen, wo es ſich um Gründe der Billigkeit handelt, insbeſondere, wenn der Erblaſſer zeitweiſe teſtierunfähig oder plötzlich verſtorben iſt. Der volksparteiliche Antrag wird angenom⸗ men, der Zentrumsantrag abgelehnt. Gegen den Teil des Zentrumsantrages, bei dem es ſich um Zuwendungen an juriſtiſche Perſonen handelt, hatte der Unterſtaatsſekretär darauf verwieſen, daß es doch offenkundig der Wille des Teſtamen⸗ tars ſei, ſeine Verwandten auszuſchließen und daß es deshalb richtiger ſei, wenn dann der Staat das Erbe antritt. Bei einigen unweſentlichen Abänderungen bei einigen ſpäteren Paragraphen und do Streichung der Beſtimmung des Entwurfes, daß der Fiskus als geſetzlicher Erbe von der Entrichtung von Erbſchaftsſteuern, Beſitzveränderungsabgaben, Stempelabgaben und Gebühren befreit iſt, wird das Geſetz in 1. Leſung erledigt. Es ſoll am 1. Oktober 1913 in Kraft treten. Iſt der Erb⸗ laſſer vor dieſem Tage geſtorben, ſo bleibt das bisherige Geſetz maßgebend. Morgen findet die 2. Leſung ſtatt. Die Ermordung des Großz⸗ weſirs Machmud Schewzet Paſcha. * Konſtantinopel, 12. Juni. Ein Poli⸗ zeiagent, der Augenzeuge des Attentals war, erzählt: Ich bemerkte das Automobil des Groß⸗ weſirs in dem Augenblick, als es infolge des Gedränges ſein Tempo verlangſamte. Im näch⸗ ſten Augenblick hörte ich einen Revolverſchuß und ſah gleich darauf den Chauffeur und den Diener des Großweſirs von ihren Plätzen ſpringen. Der Adjutant des Großweſirs lief zum Kriegsminiſterium, um Militär herbeizu⸗ rufen. Gleich darauf ſtieg ein Individium, don dem ich annehme, daß es den erſten Schuß ab⸗ gegeben hatte, auf den Wagentritt und feuerte Schüſſe in das Innere des Wagens ab. Faſt gleichzeitig ſtürzten drei oder vier andere Per⸗ ſonen auf den Wagen, anſcheinend ſchoſſen auch dieſe. Alles vollzog ſich in wenigen Sekunden. In der allgemeinen Verwirrung ſah ich einen Mann ſich hinkend entfernen, indem ich den erſten Angreifer zu erkennen glaubte. Topal Tewfik ſoll von Geburt lahm ſein. * Konſtantinopel, 12. Juni. Der Ver⸗ haftete Topal Tewfik ſoll unter dem alten N Regime mit drei Jahren Gefängnis beſtraft Großweſir ſchoß, war gut gekleidet. Der über⸗ lebende Adjutant erklärte, die vorgelegte Perſo⸗ nalbeſchreibung paſſe genau auf den Täter. Er werde dieſen ſofort erkennen, wenn er ihn ſähe. Die Polizei ſoll übrigens die Perſonalbeſchrei⸗ bung dreier anderer für ſchuldig angeſehener Perſonen beſitzen, nach denen eifrig gefahndet wird. Nach einer anderen Verſion ſoll der Ad⸗ jutant dem Mörder nachgeeilt ſein, der jedoch in der Menſchenmenge verſchwand. Das be⸗ nutzte Automobil ſoll 10 von den Revolver⸗ kugeln herrührende Löcher aufweiſen. Konſtantinopel, 12. Juni. Der Militär⸗Gouberneur von Konſtantinopel Oberſt Diemal teilt dem Vertreter des„Wiener Korr.⸗ Bureaus“ folgendes mit:„Ich hatte eben den Großweſir verlaſſen, als der Schall mehrerer Detonationen an mein Ohr drangen. Gleich darauf ſtürzte ein Adjutant des Großweſirs mit verſtörtem Geſicht herein und meldete, daß der Großweſir von den Schüſſen getroffen ſei. Als⸗ ann brachte man dieſen ins Miniſterium. Er hatte nur an den Schläfen Wunden, konnte aber kein Wort hervorbringen, ſondern ſtöhnte nur Der Verhaftete gehört bürgerlichen n Krei⸗ ſen an. Die Gerüchte, daß die Täter Militär⸗ perſonen ſeien ſind falſch, es waren 4 Perſonen, die in einem bereitſtehenden Mietsautomobil ent⸗ flohen, das ſpäter leer aufgefunden wurde. Es ſcheint, als ob von den Leuten, die auf den Groß⸗ weſir geſchoſſen haben, niemand der Behörde entgangen iſt. Hieſige Militärkreiſe verſichern, daß keine Militärperſon an dem Komplott be⸗ teiligt ſei. Auch das Gerücht, daß Enver Bey in das Ausland gereiſt ſei, iſt falſch. Dieſer iſt heute nachmittag hier eingetroffen. w. Konſtantinopel, 12. Juni. Nach einer Bekanntmachung des Militärgouverneurs ſtarb der Großweſir eine Stunde nach dem Attentat. Außer dem verhafteten Topal werden weitere Teilnehmer des Attentats geſucht, die in dem bereitgehaltenen Automobil flohen. Die Ruhe des Landes iſt durch die Maßnahmen der Regie⸗ rung geſichert. Auf die bereits bekannt gemach⸗ ten Anordnungen wird nochmals hingewieſen; bei dem geringſten Zwiſchenfall ſoll energiſch ein⸗ geſchritten werden. Wahrſcheinlich wird der Marineminiſter Mahmud Paſcha zum Kriegs⸗ miniſter ernannt werden. Es wird beſtätigt, daß ein zweiter Urheber des Attentats, Kad i, verhaftet worden iſt. Dſchewad Bey, ein Vetter des Beſitzers des Automobils, iſt, anſcheinend als Teilnehmer an dem Attentat, verhaftet wor⸗ den. Er legte das Geſtändnis ab, das Auto⸗ 125 in Tſchichli bei Pera aufgefunden zu haben. * Konſtantinopel, 12. Juni. Wie gus gut unterrichteter jungtürkiſcher Quelle verlau⸗ tet, ſcheint es, als ob die Mörder Scheſwket Paſchas von Parteigängern des Prinzen Sabah Eddin gedungen worden ſeien. Auf Grund dieſes Reſultates der Unterſuchung ſtehe deren Verhaftung unmittelbar bevor. Die neue Kriegsgefahr am Balkan. W. Belg rad, 12. Juni. Der ſerbiſche Ge⸗ ſandte Spalaikowitſch iſt nach Sofia ab⸗ gereiſt. W. Sofia, 12. Juni. An zuſtändiger Stelle verlautet, das Telegramm des Kaiſers von Rußland werde dahin beantwortet werden: Bulgarien verſtehe den Vertrag dahin, daß das Schiedsgericht nur für die ſtreitige Zone zuſtändig ſei, daß man jedoch die Räumung des unbeſtrittenen bulgariſchen Gebietes von den Serben ohne weiteres verlangen könne. Der Plan eines Koalitionskabinettes auf brei⸗ ter Grundlage begegnet Schwierigkeiten, da Radoslawow ſeine Beteiligung verweigert. m. Konſtantinopel, 12 Juni.(Köln. Ztg.) Ein bewaffnetes Eingreifen ſcheint hier für den Fall von Konflikten zwi⸗ ſchen den Verbündeten umſo unaus w ech⸗ licher, als die leitenden Kreiſe ſich ſehr davon überzeugt zeigen, daß die Pforte auf günſtk⸗ gere Friedensbedingungen beſtehen könnte als die Bedingungen des Vorfriedens ſind. In den Kreiſen der Regierung und in politiſchen Krel⸗ ſen ſpricht man von einem Bündnis, zum min⸗ deſten aber von einem Ein vernehmen zwiſchen der Türkei, Rumänien, Grie⸗ chenland und Serbien, als wenn es in der Tat ſchon vorhanden wäre. Die Unterwerfung unter den Schiedsſpruch Rußlands. Ul. Köln, 12. Juni. Nach einem Berliner Telegramm der„Köln. Ztg.“ hat es den An⸗ ſchein, daß das energiſch gehaltene Telegramm des Zaren an die Könige von Serbien und Bul⸗ garien namentlich in Belgrad, wo es haupt⸗ ſächlich wirken ſollte, den entſprechenden Ein⸗ druck gemacht hat. Das kann man aus dem Artikel der„Samouprava“ erkennen, in dem der Gedanke der ſofortigen Annexion der eroberten Gebietsteile zurückgewieſen und empfohlen wird, auf die Friedenswünſche Europas Rück⸗ ſicht zu nehmen. Wenn dieſe Stellungnahme des ſerbiſchen Blattes ernſt zu nehmen iſt und eine einlenkende Haltung ankündigt, dann kaun die Gefahr eines kriegeriſchen Zu⸗ ſammenſtoßes als weſentlich vermin⸗ dert angeſehen werden. wW. London, 12. Juni. Wie Reuter aus Petersburg erführt, werden Bulgarien und Serbien den ruſſiſchen Schieds⸗ ſpruch annehmen. Berlin, 12. Juni.(Von unf. Berl. Bur.) Aus Rom wird gemeldet: Nach einer Mittei⸗ lung aus diplomatiſchen Kreiſen hat Bulgarien der Zuſammenkunft der vier Miniſterpräſiden⸗ ten in Saloniki und dem eptl. darauffolgenden W. Schiedsſpruch des Zaren zugeſtimmt. 6. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Donnerstag, den 12. Juni 1913. ee. Volkswirtschaft. Rontinentale Verſicherungs⸗ Geſellſchaft, Mannheimerer⸗ ſicherungs⸗Geſellſchaft Mann⸗ heim. Heute vormittag fand unter dem Vorſitz des Herrn Geheimrat Dr. Reiß die außer ordentliche Generalverſammlungen beider Geſellſchaften ſtatt, in denen ſämtliche Punkte einſtimmiggenehmigt wurden. Um 11 Uhr be⸗ gaun zunächſt die außerordentliche Generalverſamm⸗ lung der Mannheimer Verſicherungs⸗Geſellſchaft, bet der 1817 Aktien vertreten waren, mit folgender Tagesordnung: 1. Aufnahme der Feuerverſicherung mit Nebeubrauchen inkl. Sturmſchäden⸗Verſicherung, ſowie der Waſſerleitungsſchädenverſicherung(ſiehe 83 des Geſellſchaftsvertrages. Ausdehnung der ver⸗ traglichen Verbindung zwiſchen der Mannheimer Verſicherungsgeſellſchaft und der Continentalen Ver⸗ ſicherungs⸗Geſellſchaft auf die Feuerverſicherung mit Nebenbranchen inkl. Sturmſchäden⸗Verſicherung, ſo⸗ wie die Waſſerleitungs⸗Schähen⸗ und Einbruchdieb⸗ ſtahl⸗Verſicherung. 2. Erhöhung des Grundkapitals von 8 000 000.— auf 4. 10 000 000.— durch Ausgabe von St. 2000 neuer auf den Namen lautenden Aktien über je 1000., 3. Modalitäten der Aktienaus⸗ gabe. Herr Direktor Poſt verbreitete ſich in eingehen⸗ der Weiſe über die Vorſchläge des Aufſichtsrats und Vorſtandes und führt u. a. aus: Die verſchiedenen Punkte, die den Gegeuſtand der Beſchlußfaſſung der heutigen außerordentliche Generalverſammlung bilden, ſind bereits durch die mitgeteilte Tagesordnung bekannt gegeben worden. Zur näheren Erläuterung derſelben beehrt ſich der Aufſichtsrat und Vorſtand noch folgende Aus⸗ führungen zu machen: Die Ausgeſtaltung der Organiſation und nament⸗ lich auch des Vertreternetzes in den bisher von der Geſellſchaft betriebenen Hauptbrauchen: Transporté, Uufall⸗ Haftpflicht⸗ und Einbruch⸗Diebſtahl⸗Verſiche⸗ rung ſind im Laufe der Zeit ſo vorangeſchrit⸗ ten, daß ſich der Gedanke, die vorhandene Grundlage auch für den Aufban des Geſchäftes auf einem wei⸗ teren Gebiete der Elementarverſicherung, derjenigen gegen Feuerſchäden und im Zuſammenhange bamit gegen Waſſerleitunugsſchäden zu ver⸗ werten, immer mehr der Beachtung und Erwägung wert erwies. Nicht nur, daß die Entwicklung der neuaufzunehmeuden Verſicherungszweige in dem beſtehenden Einrichtungen Unrelationen der älteren Branchen eine wirkſame und wertvolle Unter⸗ ſtützung finden wird, umgekehrt wird auch der wei⸗ tere Ausbau der Transport⸗, Unfall⸗ und Haftpflicht⸗ verſicherungsgeſchäfte erheblich geſördert werden. Auch gibt es viele Verſicherte, die es vorziehen, alle ihre Verſicherungen durch eine Geſellſchaft zu ſehen. Es liegt auf der Hand, daß unſeren Außen⸗ beamten wieertretern, die Akquiſitionsbeſtrebungen weſentlich erleichtert werden, wenn ſie gleichzeitig auch für die Gewinnung von Feuerverſicherungen wirken können, ebenſo wird der dadurch ermöglichte eigene Mehrverdienſt namentlich die guten und leiſtungsfähigen Orgaue veraulaſſen, auf dauernde Zugehörigkeit zur Geſellſchaft zu halten. Anderer⸗ ſeits entſtehen durch ſolches Zuſammenarbeiten in der Werbung um die Geſchäfte verhältnismäßig wenig größere Koſten, ſodaß alſo durch die Aufnahme der Feuer⸗etc.⸗Verſicherung gewiſſermaßen eine in den bisherigen Hauptbrauchen beſtandene Lücke aus⸗ gefüllt wird. Natitrlich wird die Geſellſchaft aber trotz der für zſie beſtehenden günſtigen Vorbedingungen eines an⸗ ſehnlichen Organiſationsſonds nicht entraten können. Die erforderlichen Einrichtugnen, die Anwerbung von in der Feuer⸗Aſſekurang erfahrenen Beamten enund Vertretern werden ohne Aufopferung größerer (Geldmittel nicht durchzuführen ſein, während es andererſeits aber keinem Zweifel unterliegt, daß Betriebserweiterung das Geſamt⸗ gedeckt Hurch die zaeſchäft der Geſellſchaft auf eine broitere Ba⸗ ſis geſtellt und folgerichtig dadurch auch die Stabili⸗ tüät günſtiger Dividendenergebniſſe im Daufe der Jahre beſſer geſichert werder. Die ſtaatliche Aufſichtsbehörde hat an die Ertei⸗ Utun der Konzeſſion zum Geſchäftsbetriebe in den Feuer⸗etc.⸗Branchen die Bedingung einer entſprechen⸗ den Erhöhung des Grundkapitals ge⸗ knüpft. In Hinſicht auf dieſe Vorſchrift und behufs Schaffung von Mitteln für einen ausreichenden Or⸗ gauiſationsfonds für die neuaufzunehmenden Ver⸗ ſicherungszweige hat die Geſellſchaft mit der Rhei⸗ mwiſchen Creditbank unterhandelt, von der daun eine Offerte vorgelegt wurde. Der Rebner verbreitete ſich ſodann über die ſeitens des erwähnten Bankiuſtituts gemachte Offerte. Dieſer iſt zu entnehmen, daß ſich die Rhei⸗ miſche Creditbank bereit erklärt, die nominal 2 Mil⸗ Liouen jungen Aktten der Geſellſchaft zum Preiſe von 550.— netto für jede Aktie von 1000.— mit 25 Prug. Einzahlung zu übernehmen und den Gegen⸗ wert ſowie weitere 400 000.— zwecks Bildung eines Organiſationsfonds im Hinblick auf die von der Geſellſchaft aufzunehmende Feuerverſicherungs⸗ brauche auf einen zu beſtimmenden Tag zur Ver⸗ fünung der Geſellſchaft zu ſtellen. Sämtliche mit der Ausgabe der fungen Aktien verbundenen Koſten und Stempeln ausſchließlich der ausländiſchen Han⸗ dels regiſtergebühren, ebenſo die Talonſteuer für drei Jahre und die Koſten des Bezugsangebots und der Einführung der jungen Aktien an der Man n⸗ heimer, Frankfurter und Münchener(jedoch nicht en der Berliner) Börſe übernimmt die Rheiniſche Ereditbank. Dieſe Koſten, zu denen die Geſellſchaft einen baren Zuſchuß von 4 37 500.— leiſtet, dürfen leduch den Betrag von 4 8 000.— nicht berſchreiten. Von den obigen 2000 jungen Aktien wird die Rhei⸗ viſche Creditbaur den Beſitzern der alten Aktien innerhalb einer angemeſſenen Friſt ſoviele zum Be⸗ zuge anbieten, daß auf je 6 alte Aktien eine junge von 750.— netto zuzüglich Schlußnotenſtempel be⸗ zogen werden kann. Die Friſt zur Ausübung des Bezugsrechts auf 14 Tagen vereinbart worden. Herr Direktor Poſt bemerkte dann weiter: In Auſehung der derzeitigen wirtſchaftlichen Berhältniſſe und insbeſondere der Lage des Geldmarktes erſcheint die Offerte der Rheiniſchen Creditbank für die Ge⸗ ſellſchaft günſtig und akzeptabel. Mit Rückſicht auf die zwiſchen der Mannheimer Verſicherungs 1 ſchaft und der Continentalen Verſicherungsgeſellf vertragliche Verbindung hinſichtlich Erl 77 11¹ nde ude ber portverſicherung erweiſt es ſich als zweckmäßig, dieſelbe auch auf die Eiubruch⸗Diebſtahl⸗ ſowie auf die neuaufzunehmende Feuerverſicherung mit Neben⸗ branchen inkluſive Sturmſchädenverſicherung und 5 leitungsſchädenverſicherung auszudehnen. Di Continentale Verſicherungsgeſellſchaft Ausdehnung zu ermöglichen, ihren ebenfalls durch Aufnahme wird, um die Geſchäftsbetrieb herung mit der Nebenbranchen inkl. Sturmſchädenverſicherung und Wafferleitungsſchäden⸗Verſicherung ſowie der Ein bruch⸗Diebſtahl⸗Verſicherung in weitern. Von ſeiten eines Aktionärs wurde hierauf ausgeführt, daß er verſchiedentlich gehört habe, daß Zer⸗ Rückverſicherung er⸗ man ihn in Verdacht habe, die ausgeſchriebene 2 ſammlung betreffs Stellungnahme zu der der Rheiniſchen Ereditbank veranlaßt zu haben. Dles ſei nicht richtig. Er müſſe bemerken, daß die Offerle der Rheiniſchen Creditbauk direkt billig ſei. Man könne deshalb die Offerte nur alzeptieren und er glaube nicht, daß von Seiten der Aktionäre dagegen Oppoſition erhoben werde. Ein anderer Aktionär wünſcht Auskunft über das laufende Geſchäftsjahr und meint, daß man die Dividende hätte fallen laſſen und lieber einen billigen Kurs hätte nehmen ſollen. Herr Direktor Poſt bemerkte des laufenden Geſchäftsjahres kann Offerte dazu: Bezüglich ich folgendes be⸗ richten: Der Umfang unſeres Hauptgeſchäftes, Transportverſicherung, hat ſich im vergangenen Jahre gaunsz erheblich vergrößert. Das Ge⸗ ſchäftsreſultat der erſten 6 Monate Juli bis Dezem⸗ ber war einigermaßen befriedigend. Die nächſten Monate Januar, Februar, März waren von großen Schäden betroffen. Nach einer zuſammenſtellenden Arbeit in einer engliſchen Fachzeitſchrift machen bdie Schäden inkl. der großen Verluſte der„Titantc“ eine ganz erhebliche Summe mehr als im Vorjahre aus. Obwohl anfangs dieſes Jahres ganz außerordentlich große Schäden zu verzeichnen waren, ſo hat ſich das Geſchäft in den anderen Monaten April, Mati und Junt verhältnismäßig nicht ungünſtig angelaſſen, ſo⸗ daß das Geſamtreſultat der Transportbranche ſich etwas beſſer geſtaltete, als wie im Vorjahre. Dile anderen Branchen, Uufall und Haftpflicht, haben ebenfalls Fortſchritte gemacht. Von größeren Schä⸗ den ſind wir glücklicherweiſe verſchont geblieben, ſo⸗ daß man annehmen kann, daß wir auch in dieſen Braänchen etwas beſſere Reſultate als im Vorfahre ratelen. Die Zinſen haben ſich natürlich durch die en Zinsſätze bedeutend erhöht. Andererſeits müſſen wir, wenn die Verhältniſſe ſich bis Ultimo Juli nicht ganz erheblich beſſern, einen ſehr beträcht⸗ lichen Betrag auf unſere Papiere abſchreiben. Was die halbe Dividende für die jungen Aktien betrifft, ſo iſt zu bemerken, daß, wenn wir die halbe Divi⸗ dende nicht hätten geben können, die Rheiniſche Creditbank einen niedrigeren Kurs geboten hätte. Dadurch, daß die Rheiniſche Creditbank einen höheren Kurs gibt, bekommen wir auch höhere Re⸗ ſerven. Es liegt in unſerem Intereſſe, daß unſere Reſerven möglichſt hohe ſind. Die Anträge der Verwaltung: Aufnahme der Feuerverſicherung mit Nebenbrauchen inkl. Sturm⸗ ſchäden⸗Verſicherung ſowie der Waſſerleitungs⸗ ſchäden⸗Verſicherung und Erhöhung des Grundkapi⸗ tals von/ 8 000 000.— auf/ 10 000 000.— wurden hierauf einſtimmig genehmigt. Das Grundkapftal der Geſellſchaft beträgt nunmehr„ 10 000 000.—, wo⸗ von 25 Proz.= 2 500 000.— einbezahlt ſind. Dem Kapital⸗Reſerveſonds fließen an Agiogewinn abzüg⸗ lich Emiſſionskoſten 562 500.— zu, ſodaß ſich der⸗ ſelbe nunmehr auf/ 2 562 500.— ſtellt. Außerdem wird die Geſellſchaft für die Einrichtung der neuauf⸗ genommenen Feuer⸗etc.⸗Branchen über einen Or⸗ gäniſationsfonds von ¼ 400.000.— verfügen. * Um 11½, Uhr begann Generalverſammlung der Continentalen Verſicherungs⸗Geſellſchaft, bei der 562 Aktien vertreten waren. Die Tagesord⸗ nung lautete wie folgt: 1. Aufnahme der Feuerver⸗ ſicherung mit Nebeubranchen inkl. Sturmſchäden⸗ Verſicherung ſowie der Waſſerleitungsſchädenverſiche⸗ rung und Einbruchsdiebſtahl⸗Verſicherung in Rück⸗ verſicherung(ſiehe 8 8 des Geſellſchaftsvertrages). Ausdehnung der vertraglichen Verbindung zwiſchen der Continentalen Verſicherungs⸗Geſellſchaft und der Mannheimer Verſicherungsgeſellſchaft auf die Feuer⸗ verſicherung mit Nebenbrauchen inkl. Sturmſchäden⸗ Verſicherung, ſowie die Waſſerleitungs⸗Schäden⸗ und Einbruchsdiebſtahl⸗Verſicherung, 2. Erhöhung des Grundkapitals von 2 000 000.— auf 2 500 000.— durch Ausgabe von St. 500 neuer auf den Namen lautender Aktieun über je, 1000.—, 3. Modalitäten der Aktienausgabe. Nach einer kurzen Bemerkung genehmigte die Ver⸗ ſammlung die Vorſchläge der Verwaltung auf Auf⸗ nahme der Feuerverſicherung mit Nebenbrauchen inkl. Sturmſchäden⸗Verſicherung ſowie der Waſſer⸗ leitungsſchäden⸗Verſicherung und der Einbruch Dieb⸗ ſtahl⸗Verſicherung in Rückverſicherung und auf Er⸗ höhung des Grundkapitals von 4 2 000 000.— auf 2 500 000.— einſtimmig. Das Grundkapital der Geſellſchaft beträgt nunmehr 4 2 500 000.—, wovon 25 Proz. 625 000.— einbezahlt. Dem Kapital⸗ Refervefonds fließen an Agiogewinn 4 125 000.— zu, ſodaß ſich derſelbe uuumehr auf 6285 000.— ſtellt. Außerdem wird die Geſellſchaft für die Einrichtung der neuaufgenommenen Feuer⸗etc. Brauchen in Rück⸗ verſicherung über einen Organiſaktonsfonds von 100 900.— serfügen. die außerordentliche n. Mannheimer Produktenbörse. Die feste- ren Tendenzmeldungen nd höheren Kurse, die von den amerikanischen Märkten gekabelt wurden, waren auch auf die Stimmung des Marktes von Einflußz. befestigendem in amerikanis lich den Tagespreisen, je nach Beschaffenheit, aus dem Markt genommen wurden. In Roggen bewegte sich das Geschäft weiter in engen Grenzen. In Futtergerste dagegen machte sich heute eine etwas regere Kauflust bemerk- bar. Hafer hatte unveränderten Markt, wäh⸗ rend Mais im Preise etwas höher gehalten urde. Im Mehlgeschäft war die Grund- immung ebenfalls etwas angenehmer. Die im hiesigen offiziellen Kursblatt haben eine Aenderung nicht erfahren. Vom Ausland werden angeboten die Tonne gegen Kasse olf Rotterdam: Weiren Laplata-Bahla-Blanoa oder Barletta-Russo 70 Kg. per prompt N. 166.—168.50, aito ungarlsohe Aussaat 79 Kg. her prompt N. 167.50—168.—, dito ungarisoho Santa Fe 90 Kg. p ebr.-Härz N. 000.——000.—, dito blauspltzig 78 Kg., J zebr. zu N. 000.900.—000.—, Kansas II per prompt 157.—167.50, Redwinter per Jull-August. 162.——162.50, Manftoba Nr. 2 p. prompt M. 170.—170.50, dlto Mr. 3 per prompi H. 163. 163.50, Ulka 9 Pud 30-35 prompt M. 183.——163.50, Ulka 10 Pud prompt K. 000..—000.00, Azima 9 Pud 30.-35 schwimm. H. 165.50—166.— Rumäpler 78-79 Kg. p. prompt H. 168.—4168.50, alto 3% dlaufcel prompt.——, Rumänfer 79-80 Kg. 3% blau- lrel M.—.—, dito per prompt M. 000.00—000.—, Morudeutscher 76/77 Kg. wWiegend p. Nov.-Dez. Verschiffung H. 009.—009.0ü0. floggen, südrussisoher, 9 Pud 10-18 prompt M. 118.—116.50, dito 9 Fud 15-20 per prompt N. 117.——117.80, dito 9 Pud 20-25 per prompt. 118.50119.—, norddeutsoh, 71/72 Kg., per prompt M. 121.—121.50. Hoerste russ. 59-59 Kg. per prompt M. 121.——121.80, alto 59-59 Kg. per Aug.-Sept, M. 119.50—120.—, rumän, 59-60 Kg. per NROoV.-Dez, NM. 00.00000.—, Donau 60/1 Kg. per prompt M. 128.50 dis 126.—. Hais La Plata, gelb rye terms schwimmend M. 109.50—109.— p. Junf-jull f. 107.—107.50. Donau Galatz Foxnanlan Mal-lunk f. 107.50.—108., Odessa per prompt H. 000.00—000, Rovorisslk p. prompt H. 000.—000.00. Mixed per prompt M. 000.00—000.— Hafer, Petersburger, 48.-47 Kg. per prompt A. 125.50—127.—, dlto 47-483 Kg. per Junl M. 127.50128.—, Donau 46-47 Kg., per Novomb. ff. 000.000.—, dito 50-51 Kg. per Junl. 000.— 2900. amerlkaner Olipped welss 38 Pfd. per fal-Jun 000.——000.00 La Plata 48-47 Kg. p. prompt H. 116.50—117.— „Süddeutsche Industrie“. Die Nummer 10 des Jahrgangs 1913 der in Mannheim erschei- nenden ‚Süddeutschen Industrie“, Organ des Verbandes Südwestdeutscher Industrieller, ent- hält: Amtliche Mitteilungen des Verbandes: Beitritt neuer Mitglieder. Ver⸗ dingungen. Betr. Badische Jubiläumsausstel⸗ lung für Industrie, Handwerk und Kunst, Karlsruhe 1913. Neue Eisenbahnzollordnung. Betr. Abschluß eines Gegenseitigkeitsabkom- mens zwischen Deutschland und der Schweiz nach 8S 4 des Gewerbeunfallversicherungsge- setzes. Die Abgabe elektrischer Energie aus dem Murgwerk betr. Mitteilungen der Exportstelle des Verbandes: Betr. Eingaben der Exportstelle des Verbandes. Ausschreibungen. Zementindustrie in Dal⸗ matien. Winke für den Export. Mittei⸗ Jungen der Abteilung Wasserwirt⸗ schaft des Ver bandes: Bestimmung der Wasserwege bei Wehren(von Dipl. Ing. Ernst Kramer-Karlsruhe). Allgemeiner Peil: Det Kampf gegen die deutsche In⸗ dustrie auf dem Weltmarkte(von Chefredak-⸗ teur Dr. H. Hansen-Lübeck). Ausstellungs⸗ wesen. Die Nummer 8 der selbständigen Bei⸗ lage„Südwestdeutsche Industrie⸗ Chronik“ bringt auf 8 Seiten eine überaus interessante Schilderung der Deutschen Stein- zeugwarenfabrik für Canalisation und chemi⸗ sche Industrie-., Friedrichsfeld i, Baden. Die 1890 gegründete Firma hat sich unter der energischen Führung von Kommerzienrat Otto Hofmann, dem 1. Vorsitzenden des Verbandes Südwestdeutscher Industrieller machtvoll ent- wiekelt und durch seine erstklassigen Erzeug⸗ nisse den Weltmarkt erobert. Zahlreiche in- tetressante Abbildungen ergänzen die Schilde- rung über die Entwiekelung der Deutschen Steinzeugwarenfabrik und über die mannig⸗ fachen von ihr hergestellten Erzeugnisse. Die ektüre dieser ungemein fesselnden Nummer der„Industrie-Chronik“ kann nur wärmstens empfohlen werden. Die Nummer 9 der selb⸗ stündigen Beilage„Südwestdeutsche Industrie-Chronik“, welche gleichfalls der Nummer 10 der„Süddeutschen Industrie“ beiliegt, führt uns nach Freiburg i. Br. zu der Firma: M. Welte u. Söhne, G. m. b H. Die Geschichte des Hauses Welte, welches stets eine führende Stellung in der Musikbranche eingenommen hat, wird uns hier berichtet. Wir sehen abgeblidet den Gründer und die der- zeitigen Leiter dieser alten weltbelkannten Firma, welche in Vöhrenbach i. Schww. 1832 gegtündet und im Jahre 1872 nach Freiburg i. Br. verlegt wurde. Veranlaßt durch die schnelle Entwiekelung des anierikanischen Geschäfts, besonders durch das bekannte„Welte-Mignon“ Reproduktionsklaviers wurde im Frühjahr 1912 eine große Fabrik in der Nähe von Newyork errichtet, welehe bereits im Januar ds. Js. ihren Betrieb aufgenommen hat. Telsgraphisehe Handelsberlehte. Vom deutschen Stahlwerksverband. r. Düsseldorf, 12. Juni.(Priv. Tel.) Die Direktion des Stahlwerksverbandes ist unter Führung ihres Generaldirektors Schal- tenbrand nach Ensland abgereist, wo eine internationale Konferenz für Stahlwerke in London stattfindet, um sich über die Situation auf dem Weltmarkte auszusprechen. Gute Zeichnung auf die Reichsanleihe und preußischen Konsols. Berli n, 12. Junl. Infolge der besonderen Verhältnisse ist die Subskristion auf die Reichsanleihe und preußischen Konsols nicht besonders befriedigend ausgefallen. Immerhin können die Zeichnungen lIt. Frkf. als qualitatiy recht gut beseichnet werden. Aufhören der.-G. Tillmanns Eisenbau. „ Remschei d, 12. Juni.(Priv.-Tel.] Die heutige außerordentliche Generalversammlung genehmigte die vorgeschlagene Sanuierung durch Herabsetzung des Grundkapitals infolge Zusammenlegung der Aktien im Verhältnis von Sir auf 275 o0 M. und durch Wiederer⸗ höhung des Aktienkapitals aus 1% Mill. M. Votrher wurde die Verschwelzung mit der Fir⸗ ma Schenek d. Liebe-Harkort genehmigt. Dem Aufsichtsrat und Vorstand wurde nach länge-⸗ ren Erörterungen gegen etwa 100 Stimmen Entlastung erteilt. 3 Herren von der Fiema sichtsrat gewählt. Die bisher Tillmannsche Firma wurde umgeändert in: Schenck u. Liebe, Harkort.-G. Düsseldorf. Der Sitz des Unter⸗ nehmens wurde von Remscheid nach Düssel⸗ dorf verlegt. * Wien, 12. Juni. Die jüngst beschlossene Ermäßligung der besten Feinblechpreise beträgt 2 bis 3 Kronen. London, 12. Juni. Die insolvente Glas⸗ gower Eisenfirma James Watson u. Co., die in Roheisen nach oben engagiert war, Soll it. Frkf. Itg. sowohl Kupfer als Zinn schuldig ge- wesen sein. Die hohen Verbindlichkeiten seien noch nicht bekannt. Anscheinend ist der hiesige Platz nicht beträchtlich daran beteiligt. —— Mannhelmer Effektenbörse. An der heutigen Börse waren gefragt: Ani⸗ lin-Aktien zu 541 Prozent, Brauerei Sinner⸗ Aktien zu 265 Prozent, Württemb. Pransport⸗ Versicherungs-Aktien zu 715 Mark pro Stück und Zuckerfabrik Waghäusel-Aktien zu 208 Prozent. Pfälz. Bank-Aktien gingen zu 123 —— Telegraphisehe Börsenberlehte. * Prozent um. Frankfurt, 12. Juni.(FJondsbörſe). Die Börſe war bei Beginn zunächſt recht luſtlos. Von der feſten Haltung der Abendbörſe iſt nur wenig übrig geblieben. Der Newyorker Markt hat ver⸗ ſtimmt, doch war auf die Tendenz die beſſere Auf⸗ faffung der politiſchen Nachrichten maßgebend. Gulen Eindruck hinterließen die Telegramme des Kaiſers von Rußland an den König von Bulgarien und den König von Serbien. Man ſieht das Beſtreben, den Frieden am Balkan zu erhalten. Dies war für die Börſe wenigſtens einigermaßen eine Beruhigung u. Stütze für die Spekulation. Schwache Haltung zeig⸗ ten Baltimore bis 91, auch Kanada matt, Lombarden ſind im Anſchluß an Wien lebhafter gehandelt, Schiff⸗ fahrtsaktien ſchwächer, Paketfahrt und Lloyd verloren 1 Proz. Auf dem Montanmarkt fanden wiederum ſtärkere Realiſattonen ſtatt. Die wenig günſtigen Berichte in der Preſſe wollen nicht verſtummen. Die Divideudengerüchte bei Phönix Bergbau und Har⸗ pener fanden keineBeachtung mehr, Harpener ſchwan⸗ kend, 179.75—180.75, Phönir⸗Bergbau gut behauptet. Die übrigen Papiere dieſes Gebiets ſchwächten ſich größtenteils ab. Am Bankenmarkt waren die Umſätze minimal und das Kursnivean ziemlich gut behauptet, Heimiſche Anleihen befeſtigt. Von Balkanwerten Serben ſchwächer, dagegen Bulgaren behauptet, un⸗ gariſche Reuteu lagen matt, Ruſſen behauptet. Der Kaſſamarkt für Dividendenwerte ließ größtenteils gut behauptete Tendenz erkennen. Chemiſche Werte und auch Maſchinenfabrik mäßig höher. Bezugsrecht auf Aktien der Rheiniſchen Schuckertgeſellſchaft Mannheim 1 bz. G. Im weiteren Verlauf zeigte ſich vereinzelt feſtere Haltung. An der Nachbörſe ruhig und gut behauptet. Schuckertaktien feſter. Es notier⸗ ten: Kreditaktien 1958, Diskonto 179¼, Staatsbahn 154, Lombarden 2018, Bochumer 154, Lombarden 267½8, Bochumer 207, Schuckert 144½, Paketfahrt 130. * Berlin, 12. Juni.(Produktenbörſe.) Die etwas feſteren und höheren amerikaniſchen Notile⸗ rungen, Deckungsbegehr, und der etwas regere Kauf⸗ drang gaben Veranlaſſung, daß die Preiſe für Haſer und Weizen durchſchnittlich eine halbe Mark ſtiegen. Auch müßige Zufuhren aus der Provinz befeſtigten. Mais und Rüböl lagen träge. Roggen war ermat⸗ tend und die Preiſe büßten bis 4 ein. Wetter: Regen. Aberſeeiſche Schiffahrts⸗ Telegramme. Oeſterreichiſcher Lloyd. Oeſterreichiſcher Lloyd. Die nächſten Abfahrten non Poſt⸗ und Paſſagferdampfern finden ſtatt: Nach Venedig: 16., 18. Juni D.„Meteovich“, 15., 17. Juni D.„Almiſſa“. Nach Dalmatien: 14. Juni Eillinie Trieſt—Cattaro() D.„Prins Hohenlohe“, 16. Jun Linie TrieſtSpizza(A) D.„Sarafevo“, 17. Juni Eillinie Trieſt—Cattaro(&) D.„Baron Gautſch“, 18. Juni Dalmatiniſch⸗albaneſiſche Linie D.„Al⸗ banien“.(A berührt: Pola, Luſſinpiccolo, Zara, Spalalo, Makarska, Curzola, Gravoſa und Cattaro.) Nach der Levante und dem Mittelmeer: 15. Juni Griech.⸗orientaliſche Linie(8) D.„Carinthia“, 15. Juni Linie Trieſt—Syrien D.„Habsburg“, 17. Juni Eillinie Trieſt—Konſtantinvpel D.„Graz“. Nach Oſtindien, China, Japan: 20. Juni Linie Trieſt Kalkutta D.„Trieſte“, 30. Juni Linte Trieſt— Shanghai D.„Bohemia“, 1. Jult Linie Trieſt—Bom⸗ bay D.„Cleopatra“, 5. Jult Linie Trieſt—Kalkutta D.„Ambra“, 10. Juli Linie Trieſt—Kobe D. „Auſtria“. Mitgeteilt von der Generalagentur BGundlach u. Bärenklau Nachfolger, Maunbeim, Bahnhofplatz 7, Telephon 7215. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst und Feuilleton: Julius Witte; für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder; für Volkswirtschaft und den übrigen rectak. Teil: Franz Kircher; für den Inseratenteil und Geschäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei. G. m. b. H. Direktor: Ernst Müller. — Größere Anzahl Lektromotoren neu und gebraucht, für Gleich- und Drehstrom, sowie eine An- zahl Anlass- und RBegulier“ wyiderstände umständehalber billig abzugeben.— Anfragen unter Angabe der gewünschten Stromart., Leistung, Spannung und Tourenzahl erbeten. 2006 Stotz OCie. Tlekttr. Gesellschaft m. b. H. Mannheim. Schepck u. Liebe-Harkort wurden in den Auf⸗ e. . 1 auch der Kri kriegerve erein bei woh nte 0 nnerstag g, den 112 8 5 Juni — M 0 913 nheim 0 aee 30 5 58 tione en-Bi G ti 5 ver 5 7 br 45 88 1 Orse 1 neral⸗A 7 0 l. en 5 Bat nil. 1 8885.5 geae 4 45 85 5 1 u 5 A Ak ger, B 2 3˙2 1115 2 U 25 4¹7 ge 5 4 1 90.9 0 15 gbtbe 95 155 —5 g0n 102.40 U. B. e dustr 1 ſche N 4 nannß. v. 1906 5 0 4˙ 102— 8 1 20 15 15 2— 5 1555 55 1105 11 1 U ſte N 8 wWay 5 mas 05 12. 259. Int— Nach 2 7 91 4 8 nn el 0 rW. 99 EI ves 3¹ 55 0 199 1 95 9 1255— 15 e denz 90 5 10 5 305 5* 9851— 55 8 4 Haree dem rkf aum iaben— 2. Folnt 95 5 98.75 8 10(He Ma ytag 116 1 8 du g&.* N ng(Ab 15 1. 75 erk br 12—118— 5118 le lals en Abe 0 1 0 5 810 4. Nehe, en 94 8 1 2 15 1 5 1 5 105 90 11 8 8 1 5 5 5 5 18 5 1 15 114—— beaee ſe un adlt 8 85 79250 145.— lene klure⸗ 9120 Kaob 5 2 88— 2525 1 aee.— 120.90 6205 am..50 .f. 505 2 8 5 81 Zol in hof off 98.50 8 K 810 85.— 15 tur fül 10 45 5 5 15 12 pe nlin 11 1 55 50 Seaben 9 0900 841 1 ll ſeyer 3— 47. 5 19180„Krod 86. 2151 819.5 br. 5 bebe rkel tadt 190— 92005 40 63.50 Furtd Ban alt 5 250 85 4 1 be e olnh 8 1 55 58 5 582.— 5 55 0% 5 70 d. DOr Aa 55 1 5 12780 30. 0 11920 5 eletek. 5 5 5 8 dane. 103.2 4 H. L0 505 gelt 8. 7 B V. o* 811 rle +. 120 425 10 5 5 8 + he erk d. S b0— 425. ar ner—1 ren 362.— 95— N⁰ ak os 50.— 09 5 811 or 5 5 10 93— olz m. F Hd A. 2²—.— lsr.(0 Au 32— 138.— 0 rd akti 10 507.— Ung 0 de rent 1 5 5 5 5. Aas0 1.2 2— arbe b 231.— 504.— gar 510 0 2. 5 5 27— 7985 10 25 57— 1 5 15 01 r. 0— Arl KO r.— 4 5— 8 hm rmt,. 1.25 8 ba Ahn onth— 5 Fheln. Bank lef Ktl Wal b 96.75 udd lo nfd 220 50 91— 80 obr u. F„Kle 18980 27 2⁵ usoh 70 lt Bes del en d- 75 Akk Or Busgtz„ 2 5 aneli Ka 191907 98.50—— 55 962. 104.— 8 B 2 7. S 12 55 115 1 5 8 rad 8 710.3 555 Nab un 39— ude Uda 7 Sei m dee nk 70 Ber tr.- br d. Ab. 95 162. 255 102.50 Hen 5 Er qma 88. Berl. 1.— 234.— 8 e 5 5— 1 5⁰ E mb 5 o. nn-d Al l. 1— Iyf. ab 19—5 5 890 297 5 eriin rlige 0 19595 95 70 1 91. Prod 66 ge—— 11— erlet 170 1 97 75 Pfeclten 12. zun 8 7 e 11925 11875 Rohg 1 7 8 enb.— r. T— vm 0 8.(81. 130 9˙70 8˙ indt 81 oh b. 5 172.50 8 0⁰0 00 1 35 1 23 16 5 ndustr 2— e e 125 5 1 5 8 1550 12 Okt at. 5 11616 155 176 rt. a 0 * m. F e.— 485 15— tie uok ert 775 170 Nann am olff 128.50 168. 080 Bane m 195. ngs- 51¹ 5 5 5 8 5 125 185— 70.—* anc 1900— 12855 a 116 Kurse 35 25.— 1 ill. 85 a te 5 der 41.50 5⁴¹ geacen tsc— 5 5 155 1 5 0 5 8— Weoh Un, 12 8 5 15 0 595 2 Wel Antu, twWw otter: 20 I. als 1215— Kg 8 115 100 Fr 2 1005 8 25 105.— A55 gel J0.0 2575 beünte z0n erp 67 beẘ 10 115.48 h 11 *—— 8—.—— t 5 08. 1. usl3 an ue aAl— 8 ni. 208.% 1 Ix 8 —— 55— dee 1e 5— 8 75 5 — 10³.— ece 7105 8 25005 18 1 0 325 Heage ba. 5 155: Sohw. 15 5 85 port.50 20980 55 9 ach. 19 5 128 25 2035 11(anfa ÜUKkte 10 100 au. 3—5„Frel r. 102—— Ett a e 15 00 eru er B(Br. B tal. Ne b. I. ans 392 35% f f san kur 909905 20. 25 8 2 179.87 —15 bg.— f e,. 180 0 3 0 ˖— 01 lelne 9 0 er 9 A m 0. 955 0 lil räg —5—.— 1 1 1—118 Deee rob. 155 rEW 255 8 5 n0— 1 l 5 0 8 in 1 2 85 0/ 5—— 150 ben, dd—.— 25 7770 1880 15 gad 15 1 0— 80 ohs or. 9. 1 7⁴ 10 0 ar en 1 9 81.— 2 1 o Bad. 9 60 85.1 he 8a1 verl 124.— n 1ll Jun 1 N ĩe ber 1 5 95 nk.8 g 295 39750 115— 5 d.%.20 7— gae en 8⁰ 207.— 11 12 0 10 a0 mber 185 5 500 886 er B—.—„ 190 81..— be 1 Soh 0. 141.40 124. 12259 7 0.—— Soh du.3 1 8 05 1 0 49 118 0 71 1 13— 98.2 11850 rt b 149 55 106 Ur 5 1 iju K 188 5 0 k. 4 0 7 57 r 60.50„ b 1 902 1.20 D. 80 8 4⁰.5 0 0 1 ssk 8 8 15.2 „ 810* pey. 2 1 NHa soh kf 22.50 4 La 1 9 72 all A8 erg au 3 5 don 9 8 85.1 1 1-L. 23.2 750 1* 9—. 196.——5 2 950 50 4 rkf. H ndb 76,25 162.50 180 2 9 8 1 8 9 25 35— 155 85 5 Jarde 5 71 5 25 1 5 4 10 nete. 1 8 9725 5 Farne 11% 460 84— 101 rsg. 1842 en- 64.25 70.— rũ h.„Bab 6b. 12— 4 d0. 155 2 0 or ni n 1—5 880 en— 5 9 1. rse 16—720 10 5 15 ———— be 18— 158— 3· 0.200 95.0 80 140.80 59 ean 1—— Sne 8 4 0 17 95 U 25 At oh ura 24 50⁰— 0 gen n.10 82 20 887 0 1320 96. Kcl Na„ 9isp 12 re Se Au 12 — 2²³—5——.— 9870 93—— 755— 1425 1510 5 25 5 15— F g 5 58.—.25 Har Ital ne 189 7 80 73.25 acon K ilt en 5 13— 50— per en- 1. 7. 1 mit est.— 17 1 5 5 5— 2— 5 0. 13 9 r. ati—— 155. 5 an al* 6 75.1 73.25 Pa n red or 536. 858 10..— 2. lt(b 5155 28.4% 0* d. no rt- 0.— 153. 0 8. 80 80 0 Ce 0 5. 10 5 one 5 ̃ 5 5— fee gae 9880 7— 5 5— Kcg. nl. J5 5 1 pf 75 257 9 7 al— 0—.—— 85 5 18000 un. 86.— 86 5 beeee, A 12. e a10 94— 85.50 1905 5 8 5—— 2..—.— 1, 5 1 15— 1— 115 85— 51 1 05 910 950 15 10 5 ef. M. 8—— 1 3 8 8 5 15 n 2 8 enb.— 8 u 0 1 m 1 Elff e 2— 715⁰ 1 1 5 9 98 604 15 10 1955 99— 55 15 995 5 109 191 5 An 0 — 2 4 d0..47 Fr. 1 150.50 55 9825 9505— 15— 9 1075 fan 1(yrl Ilegra 1 n0 ton 1— 4 40.40 9555 98 10 1 875 5 807 10. aa 5 55 5 5 8 m 988 2 e 5— 3 9* do. 8. 15 96.50 9% 0—5 3. derne K 7 n 2⁵—— Ah o8 19 lob 5³ nz: 12 ¹ 90 m 1 5 ³ Ad ur 9¹ 0. 3 96 g 8 8 75 10 8 5 5 e 40 10 9 9820 15 10 4% 30 55 9 9375 92 20 188— deaee doen 169.— 1005 5 9 5%00 8. 20 55 K.. 5 2 94. D180 4 19575 82.50 oth un 0 144.70 155— rog—0 rg r. 08 rt N rgb 5 20⁰ 9 80 ons ſa Ank 35. 50 Lu hla d K 1 70 0 8. varsge 12 0 1180 E. Ansterd San— 705 0 0 2750 9550 3 8 9855 850 15 5— 5 50 8050 fel eld B m. 24 14.5 0 er osm.10 15 2⁰ 1. ene fe ene uok ke an d. uok eu 5 10 mee 17.— 425 155 5 elto agd e F ukt erb tun 1 1 5 1 705 kur 1 S8k pro gr. hwIiI 1 4 do. 1 00 K. 86.50 87 3¹05 do. E. 9—0 II eln 14 0 1.%½ 241.½% Phõ 115 oR* 1 55 7 ur r0 a ohe 8 0. 917 85.50 40% 0 E.1 9⁴ uss0 K ank 1620 5 Wendee 0e 7 9925 Jee erapbon. 0o 15 17840 172 9 20 590 5 195—0 95.10 5 5 5 8. 80 2 5 m 4 red tr. 95.70 90. 40 00. 15 89.— St* 127.—.20 tt oh 11% 1 50 al 9. Aun(V 76— 85 uok 5 45 1 aat 180 ank 1 77 13— Soh ger er 1118 244.%½ 90⁰ Te.55% ele.— mit 88. 5.50— 19.7 1 Seanee 175 1285 109.— A Hla nden ½%.,.3 155 gr.) 19 ga. 175 885 15 10 5 08 0 104 9 93.59— 1125 129770 Sanse on 12520 243¹7 12 100 7605 2 5 Ju e rel⸗ 8. 1 5 5 5 bae 1 119— 1 1 55 190 1155 118 0 1— e 55 1 7 30 e 0 12 doh 8 N en I. Plä K 8 2 4 d0 v. 90⁵ 94 4 õ˖ do. 191 95. 0.30 bu 55 oni 4 12.— Uten ae ske 44. 1. 75755 9 ni. 1 320 9— 1 8—29 mi K a Atn ur.—. 19 93 7—*75 d 1 18.50 94.7 0 f rge itl 15 5 f 6 80.86 11 4 5 v. 1 97 9 20 310% 10 92¹ 95.50 9 70 915 a0 90.5 4.*.an 2 50 12 8 Ua 0l0 nbe M + 8 7 pr. K. 85 Sr 9915 5„ 9085 81.— 2 v. 909 84 80 93 12 0. 1925 96..50 Ad de ack 21 25.1½ 8r. Köln- 102100 05. 2 20 opt. nb 5 1005 stä 12 8. 30 ukt 5 2 Kon,* rIV 0 7 92093 80— 0 19 3 9 70 40ÿ6 d0. 23. 50 95 A lor uts 5 15 9 80 93 1 5 ntt 10 540.50 f 97.5 5 U 1 oh 13³ 220 95 nd 2 15 h 1 10 8 p Ant 4ů—„12 Der. 198 18 6 1 120 St. 87 4 ek 41 80 3 907— 94.30 93.50 0. om 19 2.50 A gem erk I0 5 0 8 1 5 5 55 92— 11020 792 0 e 72—— 100 8 e 68. 5 9 320 7 5 10 2e on 5 4— 74.— 4127 8 8 15 N 0 2 95 85 3 81 5 93 05 Getd 50 4 15⁴ Kr.30 1 8 1 Vöre E. 98 0 2 N 7 23 2⁰ 717.6 2 0 0 f 5 5 N re 231.5 404. 0 tah ond 174. 0 7— o⁰ to pt. 62 cre 50⁵ K 12 950 09 9 uf als 1 8 tak.30 1575 Ve 5.60 98. 0 p· 250.70 15 0 5 5 5 glä— 105 5 9—— 51 99 115 1055 75— 17 171380 85 808 52% 10 5 5 5 80 22— 249.— 120 0 hof 150.— 5 1 9 12. ez. 0 18 895 12 K 1 8 25 9 55 2090 ee w. Berin 75 300 20 2220 104.10 12355 1457 8b 1 Abaf 9951 5 3 ortü gte 94.7 95.75 220 on, 1 2 1 5 ganl. 8— 0 05* Pri 5 5 Abafrerb⸗ 100 192 5——5 20 1280 5 881.—28 970 3 8 00 12. guuse 110 + 96.50 94.90 Juni. vatdisk 5 750 8105.— 85.— 4 9950— 25 97 85 l. Cre EH 19 mafalt 2250 Komm 190(Teloe ont 5 08( 5 15 8 975 93.20 920 9880 legr.) e-B5 179.0% Kur 5 110.. 22 and 1 1 8—5 5055—247 7.— K 0 9.— 4 Aan 70 1 nf 2 5 4 1 05 5 2— 8— 1 050 8 0 927 15 175 rsen 55 sblatt 1 odn 0 1 17520 worpen 5 5 5 51735 old 79.25.90 ne⸗ 405 161*1 0 0 Se 0 N 8 K mb ah 8 12 95 3 9˙ 25 2 n 1900——— 50% Kr re.2—— 400 xika d 7. odd 18 85 30 270 2200 155 l. 8. 8 2 85 12 5 5 Ekfexte Welze erungen kunten Fei 15 2 we e— 1 0 37.———— 45 den 687 95 95.80 1850 nba 89—292 5 n 12 nbo u, pfs sind' 10 3 8. 1 205 5 5 e 7975 rse 1 talz in f m 1 s 9 25. 175„Jull 2.(re e 2 85 %. 975 7 8⁵ 98.50 3 K 0 ner, 398 95.60 30.90 55 b an 00 12 11¹ 5 1l.st 15 5 73 80 Nalan— 9 755 179755 e mp. 42 12ʃ 1 d. 21.5 Uahne un. 95 5 7 0 ro 2 165 5 uss 50—2 nf K 1 28 pan 0 gu tr 5 S 9* 1904 7 94.20 0 4 80 erzi 1218 35.50 59 80 0e U 0 855 1180 90 M 93.— 5 50 Ulk Az1 00.00 25 1155 ö B 8610—— 9 10— 5 ins ere 95•7 9 50 garte 8005 ers IIwa 219.— 57 55 115 m. 25 50 Badiache ank⸗ 84.80 5 uke 102 A21 a bbe arzahlu 8 85 nd 1 15 95 1 gan im. 00.—2³ 0⁰ 17 5 niest ng Sn E 91 12 5 rKa aff, 5 90 A b. 80 Fr ve N 17 Geduld⸗ 190 runk,.7• 103. 2 50 00.7 FE 0 810 per 1 röftnuf 5 5 2 30 xon 9 00 4090 utte Pfä 9 10⁰ 1 nun lun! glls. K lle ponf 52 5 n 131. 1 sIe ee Ins! 154.80— Leber Faeete“ 111 ord 1 22 rums sKa 00 00 Haf rger lzer 00 19 5 7 0 oh 7 25 5 5 pref 28 9 1— 55 ae gand ne er; 985 998 0 M per s 2 7 595 Aea por 18 0 Bank 5 37.——.— 8f. 8 50 ns; n 5 2505 ——.—* 105 186.— gS-Akti— ontein gec 25 19 75 55. 2 5 ganle e l 1 aa8 0 rele Marx Honate 2 80 05 1 5 114+ Herere—— 85 bar 5 5 10 7 5 e a. 35 255 4—— 1 550 2 r 2 8 55„— 5 5 5 5 80 berte 6. 10 5 5 boan bae a a Hais, b 100 9900 0 118 aoeedt 1400 0 0% 5 oom 5 2 1 13.— og 1 ata 2 24.5 00. 55 mer„Olip 159 155 W old I eld. Wa 5 Pre x. H. 0 55 129.50.90 8 kis afa ff8 nden: 1.4% 83.7 gen 50— 00 bon„ MI p. 16. 0⁰0 Ir 8 8 fült Unr 1⁰ 7— 12 ng K nz: 10. 5 bfä 2 00* au xed 470 ain og nat 2 ank 1 146.— elo 8. f— 95. 1— B1 que 1 8 skur 0: tra 70 20. 5 pfäl 25.— 90 0 5 8 9955 17 10 1 Borse 97 557 5 rus r. ne 21.5 23.5 Plat 00,.00 A For Man 8 i 25 85 15 Abeln. 155 ank 105—— 1—55 mane 85 5 8 UFS 52. Wel no Sisoh u 17 5 5 955 8, de 90.00 00 599920 nter 3— 8 A 2 12 28550 182— 192.25 0 612.— 61 87 Deb 8. 15 lzenm rud. or fc ne 59l bonene 8 5 dac tee 1 büneer 5 e alt: enten Probl. 1637 1 1 1 0 5— 7555 —5 Fran 95 10 0⁰ Sürg 4 ſoneſf 2 15 5 5 523.— 1 8 Ar. 5 Es 10 Luz 2. 1910 23.25⁵ 12 750 el 8 1 ell K 7 8 ach + oman— 5—5 f Vo Eff. denx: 0 5 91 5 Welz 09 2 parse 5 5 itl. 05 0 5 8 aiſ 0 9 111. 1 5 St. n. 10 rm EK 2 steti 57— pr e 75 20 25.50 55 5 1 el rll 1 97 5 0 pa S5 uloi 2* N af 10 wuen rs W̃ her 2 2 1175 9170 555 be en-Bö 167— Leiha iner 5 5 2 11 0000 5 ere 5Jl Bür rm 75 nd hen einh.— 75 50 16. 7 7 elz Nart unt llobr 29.25 ̃ enee 928— 19775.— 1 85 86. en gen er bbe 5 275 0 Er. nſp H ne“ 2 gier, 9— f ron ls 1.20 798.— 5 Hapi 13705 2 12 1 ram. nverä 7 1 or 4710 0. 0. 1 0 5 ſeres G 1 0 Aeure en 8 abi 8⁰ 1100 85 1701 eulore 2 en 2³⁵ 2¹⁰ e. woſte 1 aern 5 A 5 rente 1920 11575 5 bben 15 iulbner. 5 5 5 8 ie n 3 hierſ 155 N⸗ ra 20 55 51 125 5 0 84.35 8 gen Uft Bru zher hte B N a ler oilar* a d 210 S* 1— onte 11¹ opt 7⁵ 0³ 5 otto tendö a don K⁰ 10 m. 80 5 5 5.20 1855 9 60 84.7 Haf Okt omd 168.— 9 855 Mals Ka 578 U. 95 1 u. Fl onz. rel 11 5 N gen H. 590— ie Fe lle uch 9 eĩ deu kett ſt i ver der en 1 5.10 5— 15 975 8 94.— full 198 5510 225. 5—5 5 5 51 10 8 0 onx 990 05 99.15 uli 67. 163.50 90 5 de 1 1005 idelbe nnelm 227 1 5 85 eſ ede vor tes er 2 b g der tatt wu hren Sjäh en ei 0 24. 9905 80z Rübt optb Dande an 5* es V egelſtert* 44 1d end hri Mü m hig 822.—9.05 91b 2 böl r. 12 Pa 1 86 pet a or—— 35³ gve die pat 4 He orſt eiſte Be leu en er ige tüll„ 9 5 50 22 5 5 5— 1 Juni 5 oiflo 4 10 telo Fra abburt 50 22²² 5 e tehe rte Feſtes wW Aen ve Bu Soh ers 9. 919.— 55—— 911— 11 7 pho g9 5 Tne e 18⁰0 7⁰0 ng 85 ei tiſch 35 r d W̃ es H* ürg hn 85 1 Li.25 7855 5 5 5 8 aft er Un arl 15 Wel ver VeF 12—575 Spiri 2br. r— ee p. E. te Ih⸗„Op! 7918 i 7 3¹ Tu än Kaif Wärn hie 27 edi dſa zug uch 2* ng d ei Mi 897 5 poo! 90 4 5 05.80 90 ein Jso 5 5 125 8 ckch ew un. me eil Nöß— or wint. 15 91 f a0n 70 680 68 best 5 15 ale Axtie 75— 5 009 mo er 85.80 Bh nls Ter 10 55 alte klen 77⁰— chor“ och e ge die Itge n mi Her au kar 8 5 ter he⸗ OK et. 1: Junt 1 5 ön u t 1 aus etr 1( F J it ei ſa Ha Bü t. 1135 roll a 9 eins ohe Aut es vioh 5 5 e* n 3ö a⸗ te ami 130 9 eine N auſe ſo⸗ Bür 50( 8 ohl 50 75 5 g or 12 eb 175 11 en 52 0— 72 2 140 8 8 al 51 in 1d ſo 11 2* rse 5r 29.50 855 WerK 5 8105 nf, 1. 55 55 4. 8 22.5 mee ſe. 2% 1950 5 0 9 l. 755 arg hã be in 8 30 l. 121 88. 89 garne 95 55 15 500* 79 5 10 eld 1 5 teil⸗ ber aabe 40 el, 1 259 5 8 7 A 25 b a 1e Bu 7. J 25 Je l⸗ m E ue 99 1. 12 0 119 5557 5 8 5 5 rchi at 6 Er n Juni eht Ei ma 555 I e!— 4 7 hite u d* igen n 5 ein 13 1 3 n r. 10² 1 v. on, an l 5 5 5 5 t ſitzt jähri She Lenpo 715 5 7 445 23 N.—6 55 1 w0 vg, 5 28 10 7 7585—* 9 5 5 4 gen 0——— f. g 30. 25 ̃ 5 5 1 f ſeer 8 5 eren en 5—— 5 5 8 2 aus 0 90 berfe den 995* de— 850 Fre Elnrle 120 350 hlag a Sitz hab a n ner Sch 7 D ge Au be 501—— Ne glattn 5 15 bee en m Se be wle——— to nectes eine 30 elsere Kra 5 5 5 5—— 2*— 5 5 27 batte, bleib inge ler⸗ Beſtber urde rte 2 in Sr angg— ſhein. 63 85 5 15 im 85 iſt e ſcort in 5 eicaſ herſt 5 2 N. 825 ß 5 5 85 ing 8 t to rei we nach 13 11 86 225⁵ un 9520 F bimab 1 d 5 5—85 Fabri⸗ ge ar 9 1 9 i— 60 1 0 K 1 ſe bri ege a 15 5 Iwan 05 eb 8 ht in ein 85 25 hwer Schulf Fer entf der ver 175 5 fe M ig no, 8 6 im 455 100 0 10 555 6 89158 Moöb 8655 9 2 3 15 0 28 Hroß ei a 1 5 den roßz, ben d 5 5 5 8 1 5 195 85 105 3ah⸗ P. 91 ar llzi 913 S 5 5 tae 0 eher Le 1 Kur Vo 3 e — gagterle ichtsvol el 55² hun otel 17885 5 100 5 rAus Imitatſ h. Ane wah itatit 5 5 25 15. ſcrah. 5 „„ 8. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt), Donnerstag, den 12. Juni 1913. Nulſchlüge für die heißen Monate zum Schutze der Säuglinge! Bearbeitet im Kaiſerin Auguſte⸗Viktoria⸗Haus zur Bekämpfung der Säuglingsſterblichkeit im Deutſchen Reiche.— Berlag von Hofbuchhändler Georg Stilke, Berlin. Mütter! Der größte Feind Eurer Kleinen iſt der Sommer mit ſeiner großen Hitzel Unter den Lebensmitteln verdirbt am leichteſten die Tiermilch. Darum ernährt Eure Kinder an der Bruſt und ſetzt nie im Sommer ab. Bruſtmilch verdirbt nicht! Gebt Euren Kindern alle vier Stunden, d. h. zmal des Tages, abwechſelnd die rechte und linke Bruſt und laßt ihnen nachts die Ruhe. Künſtlich ernähren dürft Ihr nur auf Anordnung und unter Auſſicht des Arztes, Ihr müßt dann be⸗ ſonders genan und ſauber dabei ſein. Ihr müßt jede Flaſche nach jeder Mahlzeit ſofort mit Waſſer füllen und ſie mit einer Flaſchenbürſte und mit Soda, Borax oder Seifenwaſſer reinigen, mit gekochtem Waſſer nachſpülen und ſie umgekehrt an einen reinen Ort, möglichſt in einen reinen Topf ſtellen. Gebraucht nur Grammflaſchen, denn ihnen könnt ihr die Nahrungsmenge ſtimmen. Ihr müßt den Sanger nach jedem Gebrauch mit Salz⸗ oder Boraxwaſſer ab⸗ und ausreiben, ihn in einem Topf kochen und in ſauberem, zugedecktem Ge⸗ fäß aufbewahren. Am beſten iſt es, ebenſoviel Sauger wie Flaſchen zu haben. Verboten iſt Euch, Schnuller zu benutzen! Verboten ſind Euch Glasröhren ſchläuche als Flaſchenſauger ebeuſo ſchuuller! Kauft Eure Milch nur in einem Kuhſtall, von deſſen Sauberkeit Ihr Euch überzeugt habt, am beſten fragt Ihr den Arzt oder die Fürſorgeſtelle, woher Ihr die Milch zu nehmen habt. Ihr bürft die Milch nicht zu Hauſe herumſtehen laſſen, müßt ſie ſofort 3 Minuten in einem reinen Topf kochen, ſchnell abkühlen, indem ihr den Topf, mit einem Deckel verſehen, in kaltes Waſſer ſetzt und dieſes häuſig erneuert. Ihr dürft die Milch nach dem Kochen nicht in andere Töpfe gießen, ſondern müßt ſie ſolange in dem kühl aufbewahrten Topf laſſen, bis Ihr ſie Aumittelbar vor dem Gebrauch in vorgeſchrlebener Menge in die Flaſche füllt. Stehen Euch 5 Flaſchen zur Verfügung, was natürlich am beſten iſt, ſo müßt Ihr die Milch ſofort nach dem Kochen in vorgeſchriebener Meuge in Flaſchen füllen und ſie verſchloſſen an einem kühlen Platz, am beſten in einem Eisſchrank, aufbewahren. Habt Ihr keinen Eisſchrauk, ſo könnt Ihr Euch ſelbft mit ganz geringen Koſten einen ſolchen her⸗ ſtellen. Ihr bolt Euch vom Kaufmann eine Holzkiſte, beſtreut den Boden mit Sägeſpänen, ſetzt zwei Eimer von verſchiedener Größe ineinander hinein und füllt bis zum oberen Rande des größeren Elmers mit Sägeſpänen nach. In den kleineren Eimer werden die Flaſchen mit Nahrung, umgeben von einigen Eisſtückchen geſetzt und mit dem Deckel des Eimers ugedeckt. Der Deckel der Kiſte wird mit einer Lage Zeitungspapter beklebt. Ihr müßt beim Flaſchenkinde beſonders die Vor⸗ ſchriften des Arztes befolgen, niemals öfter als ver⸗ ordnet die Flaſche geben. Lieber weniger Nahrung in der heißen Zeit geben als zuyſel. Tritt Durchfall ein, ſo laßt die Milch fort, gebt Tee(Fenchel⸗, Lindenblüten⸗ Pfefferminz⸗, einfachen Teel ohne Milch, bis ein Arzt zu erreichen iſt, aber nicht länger als 12 Stunden. In der heißen Jahreszeit hat der Säugling wie der Erwachſene Durſt. Gebt ihm dann— er zeigt ſeinen Durſt durch große Untuhe abhgekochtes Waſſer oder bünnen Tee, möglichſt ohne Zucker. Auch zu warmes Einpacken oder ein überhitzter Raum machen den Säugling krank, haher weg mit allen Federbetten und dicken Wickeltüchern, weg mit der Gummiunterlage] Ihr künnt im Sommer Cuer Kleines faſt nackt im Bettchen oder Korb ſtrampeln laſſen, eine leichte dünne Decke genügt zum Zudecken! Ihr müßt Eure Kinder vor den ſie quälenden Fliegen ſchützen, indem Ihr einen leichten Schleier über Bettchen oder Korb legt. Das beſte und kühlſte, häufig gelüftete Zimmer Eurer Wohnung iſt für Eur Kind das geeignetſte. Dieſes Zimmer könnt Ihr noch kühler machen, wenn Ihr die Fenſterſcheiben häufig mit möglichſt kühlem Waſſer beſprengt! Ihr dürft das Kind nicht in der heißen, fenchten Küche ſtehen haben! Hat Eure Wohnung kein kühles, ſchattiges Plätzchen, ſo verſuckt im Hauſe ein ſolches ausfindig zu machen(Keller), dort ſtellt Euer Kind hin. Könnt Ihr auch im Hauſe kein ſolches Plätzchen finden, ſo bringt das Kind möglichſt viel an einen ſchattigen, nicht ſchwülen Ort im Freien, auch da darf es bloß liegen. Geringe Zugluft ſchadet Eurem Kinde im Som⸗ mer nichts! Ihr müßt Euer Kind im Sommer mindeſtens einmal täglich baden, oder öfters mit kühlem Waſſer waſchen! Geeignete Nahrung. Sauberkeit und friſche Luft ſind zum Gedeihen des Kinbes unbebingt erforderlich! nur mit genau be⸗ die Flaſcheuſauger als oder Gummi⸗ der Zucker⸗ Vorſtehende Ratſchläge für die heißen Monate zum Schutze der Säuglinge, die im Kaiſerin Auguſte Viktoria⸗Haus zur Bekämpfung der Säuglings⸗ ſterblichkelt im Deutſchen Reiche bearbeitet worden ſind, bringen wir hiermit zur allgemelnen Kenntnis. Ein beſonderes von der nämlichen Stelle be⸗ arbeitetes Hitzemerkblatt! wird während der heißen Monate vom Standesamt und vom Wöchnerinnen⸗ aſyl, außerdem von der Mütterberatungs⸗ und Säuglingsfürſorgeſtelle dahter ausgegeben. Die letztere Stelle, die regelmäßig Mittwoch nachmittags 75—46 Uhr im R 2⸗Schulhauſe Sprechſtunden unter ärztlicher Mitwirkung abhält, gibt Bedürftigen un⸗ entgeltlich Rat und Auskunft in der Säuglingspflege und gewährt außerdem unter gewiſſen Boraus⸗ ſetzungen an ſtillende Mütter Geldbeihilfen(Still⸗ prämien). 2019 Mannheim, den 5. Juni 191g. Armenkommiſſion: von Hollander. Nachste Zlehung schon 19. Julf: Büindenheim-Celdlotterie Gewinne: Hauptgewinn: 60OOONN 20000, Lose à Mk..10(1 Stück Mk. 11.10). Porto und Liste 30 Pfg. extra empflehlt und versendet das Generaldebit Moritz Herzberger, Mannheim 0 6, 5 und E 3, 17. 888 sowie bei: Scohmitt, R 4, 10 u. F 5 J. F. Lang Sohn, Heddesheim. Frächtbriefe aller Art ſtets vorratig in der Dr. H. Haas den Buchdruckerei Bekanntmachung. Die Städtiſche Sparkaſſe Mannheim hat in tetlen und benachbarten Gemeinden e Annahmeſtellen für eingerichtet und die Verwaltung derſelben tragen: den nachgenaunnten Stadt⸗ Spareinlagen den beigeſetzten Perſonen über⸗ — 7 Er 121 0 Stadtteil Domizil Juhaber Gemei 355 (Gemeinde) Annahmeſtelle Lindenhof Meerfeldſtraße Nr. 17 Kaufmann Friedr. Kaiſer Schwetzingerſtr. Nr. 89 Eliſabethſtraße Nr. 7 Schwetzingerſtadt Oeſtl. Stadterweiterung Neckarſtadt Mittelſtraße Nr. 69 Lange Röttergebiet Max Joſephſtraße 1 Jungbuſch Beilſtraße Nr. 30 Neckarau Rathaus Käfertal Mittelſtraße Nr. 9 Waldhof Langeſtraße Nr. 8 Feudenheim Hauptſtraße Nr. 78 Sandhofen Nähe des Bahnhofs Wallſtadt Hauptſtraße Nr. 55 Rheinau Stengelhofſtraße Nr. 7 Seckenheim An den Planken Friſeur Mathias Merz Kaufmann Peter Disdorn Kaufmann Wilhelm Simon Friſeur Albert Dörwang Friſeur Jakob Weber Privatmann Philipp Hoff Kaufm. Friedr. Heckmann Hauptlehrer Emil Hauck Ortsrichter Jak. Bohrmann Kaufm. Bernhard Wedel Schreinermeiſter Adam Troppmann Geſchäftsführer David Erlenbach Kaufmann Georg Leonhard Bühler. Bet dieſen Annahmeſtellen, die für das Einlegerpublikum täglich wäh⸗ rend der üblichen Geſchäftsſtunden geöffnet ſind, können Einlagen zunächſt in Beträgen bis zu Mk. 200.— für eine Perſon und während einer Woche voll⸗ zogen werden. Wir empfehlen dieſe Annahmeſtellen dem Publikum Mannheim, den 1. Auguſt 1912. zur regen Benützung, 969 Städtiſche Sparkaſſe: Schmelcher, Bekanntmachung. Auf die für das Jahr 1918 feſtzuſetzende Dividende der Reichsbankanteile wird vom 17, d. Mts, ab eine erſte halbjährliche Abſchlags⸗ zahlung von ein und dreiviertel Prozent oder 52 Mark 50 Pfennig ſür jeden Anteil zu 3000 Mark und 17 Mark 50 Pfennig für jeden Anteil zu 1000 Mark gegen den Dividendenſchein Nr.? bezw. Nr. 10 bei der Reichsbankhauptkaſſe in Berlin, bei den Reichsbankhauptſtellen, Reichsbankſtellen, ſowie bei ſämtlichen Reichsbanknebenſtellen mit Kaſſen⸗ einrichtung erfolgen. Berlin, den 8. Juni 1913. Der Stellvertreter des Reichskauzlers. Delbrück. 31988 Arbeitsvergebung. Für den Neubau des Hallenſchwimmbades ſollen die Spenglerarbeiten im Wege des öffentlichen An⸗ gebots vergeben werden. Angebote hierauf ſind verſchloſſen und mit ent⸗ ſurechender Aufſchrift verſehen, bis ſpäteſtens Dienstag, den 24. Juni ds. Is., vormittags 11 uhr an die Kanzlei des unterzeichneten Amts(Rathaus N I, III. Stock, Zimmer Nr. 125) einzureichen, wo ſelbſt auch die Eröffnung derſelben in Gegenwart etwa erſchienener Bieter oder deren bevollmächtigte Vertreter erfolgt. Angebotsſormulare ſind im Bauburean UI 2, 6 koſteulos erhältlich, woſelbſt auch nähere Ausknuft exteilt wird. 202ʃ Mannheim, den 11. Juni 1913. Städtiſches Hochbauamt. Die Amtsſtelle eines Schalttafelwärters beim ſtädtiſchen Elektrizitätswerk Induſtriehafen iſt durch einen Elektromonteur mit guter, Werkſtatt⸗ praxis und Erfahrung in Schaltungen und Re⸗ paratur⸗Arbeiten au Hoch⸗ und Niederſpannungs⸗ ſchaltanlagen für Dreh⸗ und Gleichſtrom ſofort zu be⸗ ſetzen. 2018 Nur Bewerber unter 40 Jahreu, welche obige Bedingungen wirklich erfſülen, wollen Geſuche mit Vebenslauf, Zeugnisabſchriften u. Gehaltsanſprüchen unter Augabe des früheſten Eintrittstermins bis zum 25. Juni 1913 bet uns einreichen. Mannheim, den 9. Juni 1913. Die Direktion der ſtädtiſchen Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke: Pichler. crauringe D. B, P.— ohne Lötfuge, kaufen Sie nach Gewicht am billigſten be 15576 O. Fesenmeyer, 5% 8, Breiteſtraße⸗ Jedes Brautpaar erhält eine geschnitate Schvarswälder Uhr aratis. ITicgenschatten] Tömmerfrigche, zugleieh Uesshästepau Gr. Gutshaus i. Pfalz, herrl. gel., 8 Zim. u. angebautes leeres gr. Mühlgebäude mit kl. Waſſerkraft, paſſend für Getreide⸗ und Vieh⸗ handlung, äußerſt billig zu vermieten. Offerten unt. Nr. 82415 a. d. Exped. d. Bl. Ich war behaftet mit einem Hautausſchlag begleitet mit läſtigem Jucken Schon nach Gebrauch von einemeinzigen StückOber⸗ meher's Medizinalcherba⸗ Seife war alles verſchwun⸗ den und die Haut blendend weiß. So ſchreibt O. N. in Grünſtadt. Herba⸗Seife . Stck. 50 Pfg., 30% ver⸗ ſtärktes Präparat Mk..— Zur Nachbehandlg. Herbha⸗ Creme à Tube 75 Pfg., Glasdoſe Mk..50. Zu hab. in allen Apoth., Drogerien, Parfſtmerien. 9694 Hochbauarbeiten zut einem Aufenthaltsge⸗ äude im Mannheimer erſchiebebahnhof nach der Finanzmintſtertalverord⸗ nung vom 3. Januar 1907 öffentlich zu vergeben. Gebäudefläche 21,40/8,00 m. Höhe 3,50 m. Grab⸗ u. Maurerarbeiten, Steinhauer⸗(beiläuſig 3 obm. rote Sandſteine), Zimmer⸗, Blechner⸗, Dach⸗ decker⸗(Dachpappe mit ein⸗ gepreßter Kiesſchicht), Ver⸗ putz⸗, Glaſer⸗, Schreiner⸗, Schloſſer⸗, Pfläſterer⸗ und Tüncherarbeiten. 31392 Zeichnungen, Bedingnis⸗ heft und Verdingungsan⸗ ſchläge im Dienſtzimmer der Großh. Hochbaubahn⸗ meiſterei 2 Aufnahmsge⸗ bäude III. Stock hier zur Einſicht, wo auch die Verdingungsanſchläge zu haben. Kein Verſand nach Aus⸗ wärts. Augebote verſchloſſen, poſtfrei mit der Aufſchriſt „Aufenthaltsgebäude“ bis längſtens 28. Funt vor⸗ mittags 10 uhr an uns Tunnelſtraße Nr. 5 einzu⸗ reichen. Zuſchlagsfriſt 3 Wochen. Mannheim, 11. Juni 1913. Gr. Bahnbauinſpektion. Hochbauarbeiten für den Neubau etnes Doppelweichenwärter⸗ hauſes nebſt freiſtehendem Stallgebäude bei der neuen Blockſtelle 36 der Haupt⸗ bahn, zwiſchen Friedrichs⸗ feld und Wieblingen ge⸗ legen, nach Finanzmini⸗ ſtertalverordnung vom 3. Januar 1907 öffentlich zu vergeben: 31391 Grab⸗ und Maurerar⸗ beiten, Steinhauerarhbei⸗ ten(rotes Material), Walz⸗ eiſenlieferung, Zimmer⸗, Blechner⸗, Dachdecker⸗, Verputz⸗, Schreiner⸗, Gla⸗ ſer⸗,Schloſſer⸗,Anſtreicher⸗ und Pfläſtererarbeiten. Zeichnungen, Bedingnis⸗ heft und Arbeitsbeſchriebe an Werktagen auf unſerem Hochbaubureau zur Ein⸗ ſicht; dort auch Abgabe der Angebotsſormulare, die nicht nach Auswärts ver⸗ ſandt werden. Angebote, verſchloffen, poſtfrei und der nötigen Aufſchrift bis längſtens Samstag, 21. Juni ds. Js. ½10 Uhr vormittags bei uns einzureichen. Zuſchlagsfriſt 3 Wochen. Heidelberg, 9. Juni 1913. Gr. Bahnbauinſpektion II. Fiült Herren! Anzüge und Paletots werd. tadellos aufgebügelt bei billigſter Berechnung. Poſtkarte genügt. 77428 Joh. Nübel Reparatur⸗Geſchäft 86, 20, 4 Tr. Herren m. trockenem, ſprö⸗ dem od. dünnem Haar, das zu Haarausfall, Juckreiz, Pf.⸗ schuppen neigt, ſei folgendes be⸗ währte und billige Rezept zur Pflege des Haares empfohlen: Wöchentlich 2 maliges gründl. Waſchen mit Zuckers kombiniert. Kräuter-Sbampoon (Paket 20 Pf.), möglichſt tägliches kräftiges Einrei⸗ ben mit Zucers Orig.⸗ Kräufer Haarwasser (Fl..25), außerdem regel⸗ mäßig. Maſſieren der Kopf⸗ haut mit Zuckers Spez.⸗ Kräuter Baarnährkeft (Doſe 60 Pf.). Großartige Wirkung, von Tauſenden beſtätigt. Echt bei Lubwig & Schütthelm, O 4, 3, u. Filiale Friedrichsplatz 19, Friedr. Becker, G 2, 2, Th. v. Eichſtedt, N 4, 13/14, in der Pelikan⸗Apotheke, J. Ollendorf, Hirſch⸗Drog., Heinr. Merckle, Gontard⸗ platz 2. 2557 N 5 J 17 Grasverſteigerung. Dienstag, 17. Juni 1913, vormittags 9 Uhr, nerſteigern wir auf dem Rathauſe in Sandhofen das Graserträgnis der ſtädt. Wieſen der früheren Gemarkung Sandhofen. Manuheim, 11. Juni 1913. Städt. Gutsverwaltung Krebs. Freitag, 13. Juni 1913, nachmittags 2 Uhr, werde in Rheinau auf dem Marktplatze gegen bare Zahlung im Vollſtreckungs⸗ wegeſöffentlich verſteigern: 1 Vertiko und 1 Kleider⸗ ſchrauk. 82615 Mannheim, 12. Juni 1913. Vermischtes? Pade Firma liefert eine Ladeneinrichtung für Kolouialwaren anf Teilzahlung. Offert. uebſt ausführlich. Angaben der Bedingung unt. Nr. 82618 a. d. Expedition dſs. Bl. köunen ihren Bebarf in Anzügen nach Maß ꝛc. ohne Preis⸗Aufſchlag in Raten oder längerem Ziel bei einem beſſeren Maß⸗ geſchäft decken. Beamten ohne Anzahlg. Strengſte Diskret. Bitte Adreſſen Pyuſtfach 251, Mannheim.“ 2 55 2 75 Tüchtige Schneiberin empfiehlt ſich für in⸗ und außer dem Hauſe. Näheres Fachſchule Szudrowicz& Doll, I. 3. 17920 Ferſtkl. Berliner Wäſche⸗ SFabrik liefert an Be⸗ amte und ſolvente Leute tadelloſe Herren⸗ und Dameuwäſche nach Maß geg. 6 n. 12 monatl. Ziel. Offert. unt. Nr. 17984 an die Expedition dſs. Bl. aut ———— . 2* 1 Militär⸗ Treſſen, Zahngebiſſe, ge⸗ tragene Herren⸗ u. Damen⸗ Kleider, Schuhe u. Stiefel, Möbel und Bettfedern, Flaſchen, Keller⸗ und Speichergerümpel, alle Sorten gebrauchte Säcke zahlt die höchſten Preiſen. Mantel, G 4, 4, pt. Poſtkarte genügt. 80274, Haag, Gerichtsvollzieher. Saag 2 Nachlaß⸗ verſteigerung. Auftraggemäß ver⸗ ſteigere ich Montag, 16. Juni 1913, vor⸗ mittags 9 uhr begin⸗ nend, im Hauſe Bellenſtr. 35 ſolg. zum Nachlaß des Joh. Jak. Beilmaunn gehörende Gegenſtände A. Mobiliar ete. (alles ſehr guterhalten) 2 vollſt. Betten m. Roß⸗ haarmatratzen, 2 pol. Chiffontiers, Kleider⸗ ſchrauk, Wäſcheſchrank, kl. Schränkchen, 2Nacht⸗ tiſche, Waſchkommode, Pfeilerſchränkchen, Sofa mit 4 Polſter⸗ ſeſſeln, Sekretär,(Bie⸗ dermeter) Nähtiſch, Zimmerkloſet, Konver⸗ ſgtions⸗Lexikon mit Regal, pol. Tiſch, Zier⸗ tiſchchen, Kommoden, 2 alte Truhen, Regu⸗ lator, Feldſtecher, Baro⸗ meter, Spiegel, Bilder, Stüthle, Tiſche, 2 gr. Leuchter, Lampen, Badewanne, Nipp⸗ ſachen, Kücchen⸗Einrich⸗ tung, Gasherd, Küchen⸗ geſchirr aller Art, Weiß⸗ zeug, Bücher, ca. 20 Ztr. Kohlen und vieles Un⸗ genannte. B. Maſchinen und Werkzeuge fürGürtler, Schloſſer u. ſ. w. 1 Drehbank m. Trans⸗ miſſion, 2 Stanzen, Preſſen, Walzen, Po⸗ lierbank, Werkbänkem. Schraubſtöcken, elektr. Bad, Stanzen und Matritzen, Blasbalg, Schleifſtein, Gürtler⸗ werkzeuge aller Art, Feilen, Hämmer und viele andere Gegen⸗ ſtände. Fritz Beſt Auktionator. repariert Nähmaſchinen Jrhter Mechanik., J1, 5, Breiteſtr. 6738 Iu erkaufen 1 Piand 265., 1 Klayier 185., 1 Flügel, 1 Har⸗ monium 150 M. b. Demmer 'hafen, Luiſenſtr. 6. 05 Zu verkaufen. Kleinere Villen in gut bürgerlicher Ausführung von—8 Zimmer per 1. Juli od. auf 1. Oktober bei Georg Becker, Schwetzingen. 926186 ni Schreibtiſch Spiegelſchrauk Siczu vel 2, 19, part. r. 17807 1 Schreibmaſchine zu verkaufen. 78226 H. Januſon, R 4, 5. 1Piüng Sudigshafen. Eine Nolle 17282 30—40 Ztr. Tragkraft 1 verkaufen. E 7, 13. 17961 Kͤ—— ſelegenheitskaut; 1 pol. Büfett, 1 Schreib- tisch, 1 pol. Vertiko, 1 Diwan, 1 pol. Schrank, 2 pol. Muschelbetten kom- plett, 1 pol. Waschkom. mode mit Marmor und Spiegelaufsatz, 1 poliert. Nachttisch, 1. pol. Sofa- bisch mit Stühlé, 1 Wand- uhr, 1 Spiegel, 1 kompl. Küche(grau), 3 einzelne Küchenschränke. Diese Möbel haben wir eingetauscht, dieselben sind noch gut erhalten, teilweise fast wie neu und werden sehr billi gegen bar abgegeben. 18 H. Schwalbach Söhne B7, 4 Magazin. B7, 4 Dalpforeſchzaruitur 8 PS Badenia, gut erh. u. rep., zu Mk. 2000.— zu verkaufen. Standort Haß⸗ loch(Pfalz). Offert. unt. 82619 an d. Expedlt. d. Bl. Modes Perf. erſte Arbeiterin 1. Dnuarbeiteriunen Jelucht. 82535 Alulne Hanf, Modes, B J ˖· Dienſtmädchen geſucht tagsüber K 2, 33 17971 einige — Ordentliche, zuverläſſige Putzfrau für 82 Samstag vorm. ge O 8, 18, 2 Tr. 5 — 8 2 Putz⸗Direßtite für mittlere und beſſere Geures, ſucht Stellung, Suchende beſitzt langſäht Zeugni 5 aus erſt.Atelietz Geſl. Off, erb. nut. Num 17966 a. d. Exped. d. Bl., FTF—— Fräulein 21 J. alt, in allen Hauz⸗ arbeiten ſowie in Schneſ⸗ dern perfekt, ſucht paſſende Stelle als Haushälterſg in mutterloſem Haushal mit Kindern. Offert, un 82616 an d. Expedit. d. Miekgesuahb Herr ſ. fröl, möbl, 15 ſüdl. der Planken, Oßſn, Pr. u. Nr. 17976 a. d. Ebeh, Bäckerei au tüchtig. Geſchäftslente zu mieten geſucht, Agenſen verbeten. Gefl. Ang, un. Nr. 17963 a. d. tion dieſes Blattes. —-Zimmer⸗ Heſucht eong in Lage auf 1. Okt. Angeb, u. Nr. 17942 an d. Expeb, Geſach ein pübſeh nl ungeniertes Jimmer ähe des Parabe⸗ Gefl. Offerten mit in der ꝓla Preisangabe nu. Nr. 17970 a. d. Expedition dls. Al. 3⸗Zinmer⸗Wohnunz leinſchl. Küche), per ſoſort od. 1. Jult in Mannhein od. Ludwigshafen zu miet. geſ. Elektr. Licht bevorzugt, A. Machatſch, itmar i.., Hattingerſtr. 1213. 82617 Gontardplatz 9, 3. El. 3 Zimmer und Küche per 1. Oktober zu vrm. 4100 ee. — W Laden groß, mit oder ohne Wohng zu vm. 42039 Altes gutgehendes Peinreſtautant iſt billig zu verm. 82432 Levi& Sohn 1, 4, Breiteſtraße. Telephon 595. N 7 15 Hinth., freunbl. 3 Manſ.⸗Wohng, 2 od. 3 Zim. u. e ruh. Leute zu vrm. 17974 Näh. Vorderh. part R 6, 4 4 und 2 Zimmerwohn . 1. Jult zu vm. 4 Aito Belſt. Heich moderne 4⸗Zimmerwohn. mit reichl. Zubehör, epll. m. hell. Lagerräume ſof vd. ſpät. z. verm. 2092 Wöſchriten ſcher Art ſowie Vervielfältigung zu billigſten Preiſen. 17865 Poſtlagerkarte Nr. 36 Mannheim J. , 1055 ,, 9 0 e, , unen ſlr miele Leitunges 28 allrestaraut Bar od. paſſ. Lokal ge⸗ ſucht o. tücht. Wirt. Off. unt. F. N. B. 2317 au Rudolf Moſſe, Frank⸗ furt a. M. 18999 L Seſten Anden] Zum ſofortigen Eintritt füngerer tüchtiger Meßzgehilfe geſucht. Off. u. Nr. 82575 an die Expedition ds. Bl. Herr od. Fräulein mit Archivweſen genau vertraut und an ſchnelles, zunverläſſiges Arbeiten ge⸗ wöhnt, per ſofoxt oder 1. Jult geſucht. Offerten m. Gehaltsanſprüchen und Lebenslauf erbeten unter Nr. 82577 an die Expedi⸗ ds. Blattes. Ordentlicher, jüngerer Hausburſche eſucht. 1, 3, Pelz⸗ andlung. 82608 gef. Riedfeldſtr. 36, I. 17965 Vumenſtraße! öne 4⸗Zimmerwohn m. Bab 1555 Mauf. p. 1 2 zu verm. Näh. Laden, 42068 Tal 7 22 möbl. Zimmer 7 zu vermieten 2. Stock rechts. K 4, 15 2 Trepp. Iks., großes, gut möbl. Zimmer ſofort 15 per 1. Juli verm. 2 8 J. 7ã 2 möbl. Zim. zu vermieten. 3 Treppen rechts. 1789 ſater Abed An gut. Mittag⸗ u. Abend⸗ tiſchkönn. noch einig⸗Herg: teiln. H 7, 28. vart. 40 Fute Privatpeuſos Mäbchen 16—I8 Jahr alt ſof. ob. 1. Juli 85517 Luiſenrina 60.1 Tr., * Neuban, Waldhofſtraßell 9 Treecbeen N ˖ 5