— Wentement: 70 Pfg. monaflich, Bringerlohn 50 Pfg., durch die poſt inkl. Poſtaufſchlag Ick..42 pro Quartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. znſerate: Rolonel⸗Seile 50 Pfg. Reklame⸗Zeile...20 Mk. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 39 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Handels⸗ und Induſtrie⸗Zeitung für Südweſtdeutſchland; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaſt, Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand. und Hauswirtſchaft; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗RKevue: Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Beilagen: S— heim und Umgebung Geleſenſte und verbreitetſte deitung in Mannheim und Umgebung Celegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Maunheim“ Celephon⸗Rummern: Oirektion und Buchhaltung 144 Buchdruck⸗Hbteilung.... 541 Redaktion 577 35 4„ 0 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin Nr. 272. Manuheim, Montag, 16. Juni 1913. (Abendblatt) Gnadenerlaſſe und Aus⸗ zeichnungen. W. Straßburg i. Elſ., 16. Juni. Die „Straßburger Korreſpondenz“ veröffentlicht einen kaiſerlichen Gnadenerlaß zur Mil⸗ derung von Strafen für Straftaten, die durch Not, Leichtſinn oder Verführung veranlaßt wor⸗ den ſind. Die Korreſpondenz gibt ſodann eine große An⸗ zahl von Ordensauszeichnungen be⸗ kaunt. Es erhielten u. a. den Roten Adlerorden 1. Klaſſe mit Eichenlaub Frhr. Zorn v. Bulach, den Roten Adlerorden 2. Klaſſe mit Eichenlaub die Univerſitätsprofeſſoren Dr. Madelung und Dr. Schwalbe⸗Straßburg, den Kronenorden 3. Klaſſe Bürgermeiſter Dr. Schwander⸗Straßburg. Die Jubilüumsgabe des Katholiſchen miſſions⸗ wiſſenſchaftlichen Anſtituts. Münſter, 16. Juni Das zum Jubiläum des Kaiſers in beſonderer Audienz von dem Vor⸗ onde— Fürſt Löwenſtein⸗Wertheim, Geh Rat De. Porſch und General Steinücker— überreichte Prachtwerk über die katholiſchen Miſſionen in den deutſchen Schutzgebieten entwirft auf Grund der beſten Quellen! und Materialien für jede Kolo⸗ nie ein anſchauliches und lebensvolles Gemälde nicht nur von der religiöſen, ſondern vor allem auch von der kulturellen Tätigkeit der katholiſchen Miſſionen. Beſonderen Wert verleihen dem gunzen die ausführlichen Einleitungskapitel über katholiſche Miſſionsleben(Entwicklung, Organiſation, Miſſionsgeſellſchaften, Miſſions⸗ vereine, Miſſionsbeiträge uſw.) und die latho⸗ liſche Miſſtonsarbeit in den Kolonien im allge⸗ meinen(Organiſation, Ziel, Reſultat, Betrieb Uſw.). Nicht weniger als 155 prachtvolle Bilder und acht eigens dafür angelegte Karten illuſtrieren und ſchmücken das im Verlag der Aſchendorffſchen Buchhandlung in Münſter erſchienene, von Uni⸗ verſitätsprofeſſor Dr. Schmidling verfaßte Werk (Preis geb. 9 Mk.). Das glänzend ausgeſtattete Buch iſt dem Kaiſer gewidmet. Der Jnbiläumsſonntag in der Reichshauptſtadt. * Berlin, 16. Juni. Die Berliner Feſt⸗ KEaben bildeten am geſtrigen Sonntag das Jie das Negierungs⸗Jubiläum des Kaiſers. lund eine Stiftung ungezählter Tauſender von Menſchen. Rechtes Hohenzollernwetter war dazu angetan, den Ein⸗ druck der Maſſen zu heben. Verkehrs⸗ ſtörungen waren die unvermeidliche Folge des Andranges, der durch den Strom der Frem⸗ den von Stunde zu Stunde verſtärkt wurde. Unter den Linden hatte man drei fliegende Rettungs⸗ wachen ſtationiert, die in zahlreichen Fällen meiſt leichterer Art in Anſpruch genommen wurden. Die Haltung der Menge war während des gan⸗ zen Tages muſterhaft. Erſt gegen Abend ebbte der Strom der Schaufreudigen etwas ab. Am meiſten belohnt fühlten ſich diejenigen, die Unter den Linden dem Kaiſerpaar begegnet waren, als es von Potsdam herüber kam. Der Glückmunſch der Kurie. W. Ro m, 16. Juni. Der Oſſervatore Romano bringt eine begeiſterte Lobrede auf den Kaiſer als einen aufrichtigen Freund und überzeugten Propheten des internationalen Friedens, den ſeine Macht verbürge. Das Blatt drückt die ehr⸗ erbietigſten Wünſche für ein langes Leben und das Glück des erleuchteten Monarchen aus. Die Jeiern im Auslande. *Haag, 16. Juni. Das 25jährige Regie⸗ rungsjubiläum Sr. M. des Deutſchen Kaiſers hat im Haag Veranlaſſung zu verſchiedenen Ver⸗ anſtaltungen gegeben: Zum vormittägigen Feſt⸗ gottesdienſt in der deutſchen evangeliſchen Kirche hatte die königl. Familie Vertreter entſandt, Königliche Hofbeamte, die Niederländiſchen Mi⸗ niſter und ſonſtige hohe Würdenträger wohnten dem Gottesdienſte bei. Um 1 Uhr folgte ein Galafrühſtück in den Räumen der kaiſerlichen Ge⸗ ſandtſchaft, zu welchem Einladungen an die Spitzen der Deutſchen Kolonie im Haag ergan⸗ gen waren. Abends veranſtaltete die Deutſche Kolonie einen Feſtkommers im Zoologiſchen Garten, bei welchem der deutſche Geſandte, Exz. F. v. Müller den Ehrenvorſitz führte und die Feſt⸗ rede auf den Kaiſer hielt.— Der Vorſtand der hieſigen Deutſchen Schule hatte ebenfalls zu einer patriotiſchen Gedenkfeier geladen. * Bern, 16. Juni. Die deutſche Ko⸗ lonie feierte das Kaiſerjubiläum durch ein Gartenfeſt und ein Feſtmahl. Der deutſche Ge⸗ ſandte Freih. v. Ramberg hielt die Feſtrede. An⸗ läßlich des Jubiläums wurde an deutſche Kriegsveteranen eine Spende verabfolgt ür ein Alter zheim be. ten Kir⸗ ſchloſſen. Die geſamte Schweizer Preſſe ge des Jubiläums in warmen Worten und lobt den Kaiſer als einen Freund des Friedens und der Schweiz. Brüſſel, 16. Juni Die deutſche Kolonie in Brüſſel feierte geſtern nach⸗ mittag das Regierungsjubiläum des Kaiſers durch einen außerordentlich ſtark beſuchten Feſtakt. Der Geſchäftsträger Prinz Hatzfeld⸗Trachenberg brachte ein Hoch auf den König Albert und Kai⸗ ſer Wilhelm aus.— Die deutſche Kolonie in Antwerpen beging das Jubiläum des Kaiſers geſtern abend durch einen Feſtkommers. Wilhelm v. Mallinckrodt hielt die Feſtrede. * Madrid, 16. Juni. Anläßlich des kai⸗ ſerlichen Regierungsjubiläums fand auf der deut⸗ ſchen Botſchaft ein Empfang der Mitglieder der hieſigen deutſchen Kolonie ſtatt, der ſich Ban⸗ kette und Ballfeſtlichleiten anreihten. * Cetinje, 16. Juni. Anläßlich des Re⸗ gierungsjubiläums des Kaiſers fand geſtern in der hieſigen deutſchen Geſandtſchaft Empfang und Gratulation ſtatt. Der König erſchien perſön⸗ lich bei dem deutſchen Geſandten Eckardt, um ihm zu gratulieren. Die Glückwünſche der Regie⸗ rung ſprach der Miniſter des Aeußern Plamenatz aus. Der König richtete an den Kaiſer ein in wärmſten Ausdrücken gehaltenes Telegramm. * Rewyork, 16. Juni. Geſtern vormit⸗ tag fand in Anweſenheit des Botſchafters ein Feſtgottesdienſt in der deutſch⸗reformier⸗ Hoſpital. Abends fand ein Bankett der Vereine zu Ehren des Kaiſers ſtatt. Die Blätter ver⸗ öffentlichen ſympathiſche Artikel zum Kaiſerjubi⸗ läum. Die Vorgänge in Maroklo. R. K. Paris, 15. Juni. (Von unſerem Korreſpondenten.) denkt ſtatt. Dann erfolgte die Hebergaße des Jubiläumsfonds an das deutſche Vorgänge nicht gründlich beurteilen. Es mag ruch ſein, daß die kriegeriſchen Ereigniſſe in der ſpaniſchen Zone Marokkos eine reflexive Auf⸗ ſtandsbewegung der Eingeborenen im franzöſi⸗ ſchen Okkupationsgebiet hervorrufen, welche eine militäriſche Repreſſton zur notwendigen Folge haben. Eines aber iſt ſicher: daß die blutigen Kämpfe des Tadla, welche 45 franzöſiſchen Krie⸗ gern das Leben gekoſtet, und 161 kampfunfähig gemacht, den Gegnern der franzöſiſchen Marokko⸗ politik Gelegenheit zu Proteſtkundgebungen liefern werden. Es heißt, daß Jaures ſchon morgen die Regierung über dieſe neue Phaſe des franzöſiſchen Vordringens in Afrika interpellieren will; auch über den Umſtand, daß die marokkaniſchen De⸗ peſchen eine willkürliche Verzögerung in der Uebermittlung erfahren haben. Dieſe Interpel⸗ lation wird aber vorausſichtlich morgen nicht an⸗ genommen, ſondern auf Freitag verſchoben wer⸗ den, weil dieſer Tag den Interpellationen gewid⸗ met iſt. Indeſſen äußert ſich die radikale und die radi⸗ kal⸗ſozialiſtiſche Preſſe in ſchärfſter Weiſe über dieſehrunzeitgemäße Vergeudung von en und Geld. Maxime Vuillaume ſagt in der„Aurore“: Um die Eroberung Marokkos durchzuführen⸗ genügen 70 000 Mann nicht. Man müßte bedeutende Verſtärkungen nachſchicken. Iſt das der geeignete Augenblick? Und wer würde es wagen, dieſen Nachſchub von mehreren tauſend Mann nach Marokko gutzuheißen, wo man täglich Klagen über die Unzulänglichkeit unſerer Effektiven hören muß? Die Affaire des Tadla wird eine Anfrage in der Kammer zur Folge haben. Die Regierung wird nicht um⸗ hin können, uns ein für alle Mal zu ſagen, woran wir eigentlich in Marokko ſind; was man dort zu tun gedenkt, und ob wir die Pazi⸗ fikation durchführen oder einen Eroberungszug beginnen. In letzterem Falle müßte man ſich entſchließen, die Frage der Verſtärkungen zu prüfen und auch jene der Koſten, die ſich für das verfloſſene Jahr auf 150 Mil⸗ lionen belaufen. Mannſchaft und Geld, ſowohl für die dreijährige Dienſtzeit, wie für Marokko: das ſind recht gewichtige Opfer, über deren Eventualität man wohl das Recht hat, eingehend informiert zu werden.“ Georges Clemenceau führt im„Homme lübre“ dieſelbe Klage: „Anſtatt das gewagte Problem einer Erobe⸗ rung zu ſtudieren, die notwendigerweiſe ſich in die Länge ziehen müßte, aber in Einklang mit unſern Mitteln gebracht werden könnte, ohne den allem vorangehenden Bedüüefniſſen, unſerer Verteidigung in Curopa zu ſchaden hat man Feuilleton. Hermann Vahr von Ru dolf Karl Goldſchmit. „Immer derſelbe und niemals derſelbe“ ſo hat chr in einem ſeiner leicht hingeworfenen auto⸗ biographiſchen Eſſays einmal ſich ſelbſt charak⸗ teriſiert. In eine Antitheſe hat er ſein Weſen und ſein literariſches Wirken zuſammengefaßt. Er liebt die Antitheſen, das iſt für ihn bezeichnend. Erſcheinen doch faſt ſtets je zwei aufeinander⸗ folgende Werke aus ſeiner Feder wie eine Anti⸗ theſe.„Immer derſelbe“ iſt Bahr ja auch im Grunde ſeines Weſens zeitlebens geblieben, geiſt⸗ reich und wandlungsfähig, ſelten in die Tiefe des ganzen von ihm gerade behandelten Problems gehend. Dabei hat er ſeine hervorragend ſtiliſt⸗ iſche und eſſahiſche Begabung ſtets reichlich aus⸗ genutzt. Der Student, der als dreiundzwanzigjähriger den Nationalökonomen Schäffle auf deſſen„Aus⸗ ſichtsloſigkeit des Sozialismus“ mit einem Pamphlet„Die Einſichtsloſigkeit des Herrn Schäffle“ exwiderte, iſt der Hermann Bahr von heute. Der 1863 zu Linz geborene iſt krotz aller Pariſer und Berliner Einflüſſe und gegenteiliger eigener Verſicherung doch jederzeit Oeſterreicher geweſen. Vom FIpurnaliſten hat er die Aufnahmefähig⸗ 8 keit, die Raſchheit im Arbeiten und den allesum⸗ faſſenden Intereſſen⸗ und Bewußtſeinskreis. Aber er beſitht wieder zuviel Phantaſie und dichteriſche Schaffensfreude, um allein Journaliſt zu ſein. Er iſt andererſeits zu unſelbſtändig und beweglich in der Verarbeitung innerer Erlebniſſe. Seine dramatiſche Geſtaltungskraft entbehrt jener Kon⸗ ſeguenz und Urſprünglichkeit, die ihn als Roman⸗ dichter ſo lesbar macht. Immer bleibt er ein Vir⸗ tubs wirklich Erlebtes und nur Nachempfundenes zu einem organiſchen Gebilde zu verſchmelzen. Bahr hal mit derſelben Hingabe wie die Künſte auch die Politik und die Wiſſenſchaften in ſeinen Betrachtungskreis einbezogen. So haben wir alſo ſein Gepräge: Dichter, Philoſoph, Kritiker, Politiker, Nationalökonom und Journaliſt. Und die Syntheſe des Ganzen?— Der Literat. Bahr iſt der Typus des begabten und befähigten Literaten. Als ſolchen haben ihn Julius Bab und Carl Buſſe am ſchärfſten erfaßt und gezeichnet. Schon frühe, als 24jähriger, trat Bahr auch als Dichter hervor. Mit ſeinem erſten Drama, den Neuen Menſchen, das fraglos von Ibſen beein⸗ flußt iſt, nahm er die Idee und den Grundzug der Handlung von Gerhart Hauptmanns Ein⸗ ſame Menſchen vorweg, ohne aber die Geſchloſſen⸗ heit im dramatiſchen Gefüge, die innere Wahrheit und den poetiſchen Kern dieſes Dramas zu er⸗ reichen. In jener Zeit wurde Bahr zum Banner⸗ träger des Naturalismus, zur Hofffnung der Stürmer und Drünger. Er war Anreger und Angeregter zugleich. Als Kritiker wollte er den Jungen ein Wegweiſer ſein, als Dichter ſelbſt dieſen Weg vorangehen, ohne aber je den Beweis für ſeine Fähigkeit als Führer zu erbringen. Mit der Schnelligkeit und Wandlungsfähig⸗ keit, die unter den Jungen nur Bahr eigen war, bekämpfte er dann wieder den Naturglismus. Freilich, Bahrs Wirken als Kritiker darf man auch nicht unterſchätzen. Er hat das weltmüde Formtalent des damals ſiebzehnjährigen Loris (Hugo von Hofmannsthal) enkdeckt, und iſt mit der gleichen Selbſtloſigkeit für Schnitzler einge⸗ treten. Schlagworten wie„Die Moderne“,„Die Dekadence“ und andere, die man aus der Litergturgeſchichte nur ſchwer mehr hinwegdenken kann, hat er erſt zu ihrer Bekanntheit berholſen. An ihn als impreſſioniſtiſchen Kritiker mit ſeinem ſubjektiven Stil und ſeinem formaliſtiſchen Fein⸗ gefühl hat ſich ſogar eine ganze Generation Feuil⸗ letoniſten angeſchloſſen, worunker W. Fred trotz ſeiner Jugend ſchon einer der Belannteſten iſt. Allmählich merkte man, daß Bahr doch nicht bie Größe war, für die man ihn einſt gehalten hat, Er war weder der große Meſſias, nicht einmal der Johannes der neuen Literaturepoche: Unſtet, unberechenbar, keine in ſich geſchloſſene aus eigenen Mitteln lebende Perſönlichkeit; heute ein pathetiſcher Prediger, morgen ein leichter Dandy, übermorgen vielleicht ein behaglich dreinſchauender „Bourgeois“. Vor einigen Jahren zog dann Bahr, der zuletzt Regiſſeur bei Reinhardt geweſen war, nach Oeſterreich, erſt nach Wien, ſpäter nach Salz⸗ burg, um von da aus ſeinem von ihm grenzenlos geliebten Oeſterreich zu dienen. Zo undankbar ſich bis jetzt auch die„Weaner“ ihm gegenüber gezeigt haben, es bleibt doch der einzig frucht⸗ bringende Boden für ſein Wirken. Seine öſter⸗ reichiſchen Romane der letzten Jahre haben ſichere Ausſicht— und begründeten Anſpruch— auch nach ſeinem Tode noch lange Zeit geleſen zu wer⸗ den. Ob Bahr ſelbſt ſich noch für einen bedeu⸗ tenden Dramatiker hält?— Schwerlich. Sonſt wäre er nicht ſo naiv⸗unbefangen mit ſeinen leß⸗ ten Komödien die etwas ausgebeſſerten Wege eines Blumenthal und Kadelburg gegangen. Ex weiß — dafür iſt er ja auch Hermann Bahr— in dieſe unterhaltenden Poſſen wie„Das Prinzip“ und „Das Konzert“ ſtets einen„Sinn“ Hineinzu⸗ legen und läßt manches Neue und Paradoxe durch alte, wohlerprobte Luſtſpielfiguren ſagen. Nur zu oft haben wir den Eindruck, daß die ſcheinbaxe, „tiefe Idee“, die dieſen Schwankſpielen zu Grunde liegt, nur eine pikante Zugkoſt iſt, die das gewüßhs⸗ liche Alltagseſſen ſchmackhafter machen ſoll und dieſen Zweck ja auch erreicht. Man verſteht deshalb auch nur ſchwer das Pal⸗ hos ſeiner Parſifalbegeiſterung, denn er ſelbſt hat uns ja gar fein gezeigt, wie man es machen muß, um durch das Theater Geld zu berdienen. Eben gerade wie die vielen andern auch, die Moſer, Blumenthal, Lindau und Lubliner, gegen die er den Parſifalſchutz zeigt ihn auch mehr als warm⸗ den Paſifalſchutz zeigt ihn auch mehr als warm⸗ herzigen Freund des Hauſes Wahnfried und als Gemahl der Wagnerſängerin Mildenburg denn als den idealiſtiſch⸗ſelbſtloſen Literaten. Der Menſch Bahr aber. deſlen Geſellſckalt er⸗ General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Montag, den 18. Junt 1915. ßte, völlig freie Nichts einfacher, als ſo zu Reſultat: unſere Mannſchaft wird verſchlungen, gerade in tan Mann und Geld ver⸗ hten() Grenzen und alles führen wird. ſich aus der Verlegenheit zu man auf gut Glück Millionen Parlament zu befragen. es würdiges Regierungs⸗ verloren ſein. Aber ft— wer wird jalten ſein mü id zu laſſen. Das 1 Dieſen Anſe feſſor Etienne() Lyauteys i r ſucht Pro⸗ tik General an Review“ zu rechtfertigen. Leneral Lyauteys“ heißt en charakteriſiert, iſt ſeinc eit. Aehnlich den eng⸗ eckt er nicht vor einem iheit zurück. Er weiß, daß einer Geſellſchaft die ſich er notwendig transformiert. en alten Theologen iſt er der Anſicht, d in einem Staate ebenſo Ketzer geben müſſe, wie in der Kirche. Sein eine Furcht. Er ſteht allen Dingen jt: der Fatalität, um ſie zu ver⸗ seiflung, um ſie zu beſchwö⸗ älligkeiten, um ihnen ihr techt zu entreiß Da der Soldat nicht den Adminiſtrator ausſchließt, prüft er kaltblütig die Kolliſion des Beſitzrechtes mit dem Rechte der Arbeit in neuem Lande. Er bekennt ſich frei zu Prinzipien, die von unſern Feinden als umſtürzleriſch bezeichnet werden. Er prokla⸗ miert keit einer einſchneidenden Verbeſſerung d kſals der Eingeborenen, und als abſolute ingung dieſer Verbeſſe⸗ rung, die ergebnisreichere Arbeit und eine ver⸗ allgemeinerte Bildung. Die Deckungsfrage. Um die Verſtüändigung. (U...) Ein parlamentariſches Bureau mel⸗ det, daß das Steuerkompromiß für die Deckung der fortlaufenden Ausgaben bereits fertiggeſtellt ſ0 Dieſe Mitteilung eilt den Tat⸗ ſachen voraus. Richtig iſt, daß die Bu d⸗ getklommiſſion ſich ſchon am Dienstag mit der Beſitzſteuervorlage befaſſen wird, und zwar zunächſt dem als Anlage dem Geſetzent⸗ wurf Über die Aenderungen im Finanzweſen bei⸗ et Vermögenszuwachsſteuer einer„Fertigſtellung“ des unter zu vereinbarenden Kompromiſſes kann aber b jeute Samstag keine Rede ſein. Vielmehr werden, wie wir hören, die Beratun⸗ gen unter den Vertrauensmännern am Sonntag ſortgeſetzt. Bei den umfangreichen Abmachun⸗ gen, die neben der Beſitzſteuer bekanntlich auch eine Reihe anderer Steuern einbeziehen, bedarf es naturgemäß auch einer längeren Friſt, um die Linie zu finden, auf der ſich die verſchiedenen Parteien zuſammenfinden können. Zum andern läßt ſich dieſe mittlere Linie auch nur erreichen, wenn jeder der in Betracht kommenden Kon⸗ trahenten in gewiſſen Punkten nachgibt. Alle Parteien müſſen Opfer bringen und auf manches verzichten, was ſie gerne durchgeſetzt hätten. Das mögen vor allem diejenigen be⸗ denken, die jetzt ſchon, noch ehe die Einzelheiten der Verſtändigung bekannt ſind, mit der Ver⸗ Urteilung fertig ſind. Daß die gewerblichen und induſtriellen Kreiſe von der Vermögenszuwachs⸗ ſteuer nicht erbaut ſind, läßt ſich verſtehen; aber auch ſie müſſen die Verſtändigung als Gan⸗ 3es betrachten und werden dann vielleicht zu einer milderen Auffaſſung kommen Ganz unver⸗ +. 435 den Parteien ſtändlich und recht bedauerlich aber iſt es, wenn— ſofern die Nachrichten der Preſſe richtig ſind— einzelſtaatliche Regierun⸗ gen noch ehe ſie von dem Inhalt der Abmachungen unterrichtet ſind, das Kompromiß verdammen und der von allen Seiten, nicht zuletzt von den Verbündeten Regie rungen ſelbſt ſo dringend erſehnten Verſtändigung Schwierigkeiten in den Weg legen. Die einzel⸗ ſtaatlichen Regierungen, die jetzt angeblich ſich gegen die Vermögenszuwachsſteuer wenden, mögen auch nicht vergeſſen, daß dieſe Steuer, wenn auch ſubſidiär, von ihnen ſelbſt eingebracht worden iſt. Sie mögen ſich aber vor allem ſagen, daß, ſollten ihre Bemühun⸗ gen, die Verſtändigung auf dem eingeſchl Wege aufzuhalten, erfolgreich ſein, der Ausge für ſie ſchließlich noch viel unangene mer werden kann, als 9⸗ dies jetzt der Fall wäre. Die Vertreter der Parteien, die die Vorverhand⸗ lungen führen, ſind ſich ihrer Verantwortung vollauf bewußt. Man kann zu ihnen wie zu den hinter ihnen ſtehenden Fraktionen das Ver⸗ trauen haben, daß ſie den Grundſatz der Ge⸗ rechtigkeit bei Verteilung der Laſten nicht aus dem Auge verlieren. Bei allen Schwierig⸗ keiten, die der Einigungsaktion erwachſen, darf man doch zuverſichtlich hoffen, daß der erwartete Erfolg erreicht wird. Polſtische(ebersicht. * Mannheim, 14. Juni 1918. Deutſchland und Frankreich. Ruhig Blut! Der franzöſiſche Kriegsminiſter hat geſtern eine aufpeitſchende Rede in Rennes gehalten, die beſtimmt war, die Widerſtände gegen die drei⸗ jährige Dienſtzeit zu brechen. Was man tun ſolle, um nicht eine Beute des Auslandes zu werden, rief er emphatiſch aus, um dann in einem Schwall von Worten Frankreichs Frie⸗ densliebe zu preiſen und Deutſchland in der un⸗ erhörteſten Weiſe aggreſſiver Abſichten zu zeihen. Man höre folgende Sätze und ſtaune über ſie: „Als der Kriegsminiſter erſt darüber nach⸗ dachte, wie man die Armee bei einer zweijährigen Dienſtzeit verſtärken könne, erfolgte ſchon der Donnerſchlag in Deutſchland durch die Vermehrung der Effektivſtärken. Und in welchem Maße! Hätten wir da untätig bleiben, die Tatſachen lediglich zur Kenntnis nehmen ſollen, ohne zu erwidern? Dann hätten wir Europa anzeigen müſſen, daß Frankveich nun überwunden iſt und das Land auf⸗ fordern, zu ſterben, ohne gekämpft zu haben. Wohlan denn, ich habe meinem Lande das Alarmſignal gegeben. Da Deutſchland ſeine Effektivſtärke plötzlich von 700 000 auf 880 000 Mann vermehrt, muß es irgendwelche Pläne haben. Welche, habe er nicht zu ergründen; aber als Kriegsminiſter müſſe er Maßregeln treffen; deshalb habe die Regierung den Mut, vom Lande ſo ſchwere, aber notwendige Opfer zu verlangen. Wollt Ihr, rief der Mi⸗ niſter aus, Vaſallen und Trabanten Deutſchlands werden?(Rufe von allen Seiten:„Nein! Nein!“) Nun, wir auch nicht. Wir werden das Ziel verfolgen und bis an das Ende gehen; wie groß auch die Anſtrengungen ſein mögen, wir werden ſie überwinden!“ Es war eine Feſtrede gelegentlich eines Preis⸗ ſchießens. Irgend einem beliebigen Feſtredner würde man es nicht übelnehmen, wenn er ſo ſtarken Tabak raucht. Daß der Kriegs⸗ miniſter Frankreichs in ſo unverant⸗ wortlicher Weiſe die Leidenſchaft aufreizt, in ſo gewiſſenloſer Weiſe Deutſchland finſterer Angriffsabſichten zeiht, um die drei⸗ jährige Dienſtzeit durchzuſetzen, dafür fehlt uns das Verſtändnis. Das iſt ein Spielen mit dem Feuer, das den ernſteſten Tadel ver⸗ dient. Seine Zuhörer haben Herrn Etienne b binden ſollte geiſterte Hochrufe und endloſe Ovationen“ dar⸗ gebracht. Er hat alſo ſeinen Zweck erreicht. In Deutſchland aber wird man finden, daß der Herr hinreichend frivol zu Werke gegangen iſt, die deutſche Regierung hat es verſchmäht mit ſo verwerflichen Mitteln ihre vorlage durchzudrücken, ſteht alſo im wohltuenden Gegenſatz zu dieſer unerhörten Aufreizung der nationalen Leidenſchaften durch einen franzöſi⸗ ſchen Kriegsminiſter. Deutſchland hat nicht die Abſichten, die Herr Etienne ihm unterſtellt. ruhiger in der Hnſicht unſer Gewiſſen iſt, um ſo mehr dürfen wir erwarten, daß unſere Regie⸗ rung ernſt und würdig, aber hinreichend nach⸗ drücklich die unglaublichen Vorwürfe des franzöſiſchen Kriegsminiſters zurückweiſt, für die die Stimmung des Feſteſſens ihm keine Ent⸗ ſchuldigung bietet. Wir erwarten, daß unſer Botſchafter in Paris Vorſtellungen er⸗ hebt wegen dieſer friedenſtörenden, Deutſchland beleidigenden Rede. Im übrigen werden wir uns aus ihr die Lehre entnehmen, daß Deutſch⸗ land auf der Hut ſein muß vor einem Volke, deſſen verantwortliche Männer ſo unver⸗ antwortlich die guten Beziehung zwiſchen den beiden Völkern trüben. Heeres⸗ AYp 1 1 13. Deutſcher Handlungs⸗ gehilfen⸗Tag. Ssh. Frankfurt, 14. Juni. Unter zahlreicher Beteiligung von Delegierten aus dem Reiche und dem Auslande, namentlich aus Oeſterreich, trat heute nachmittag hier im„Saalbau“ der Deutſchnationale Handlungsgehilfenverband zu ſeinem 13. Deutſchen Handlungsgehilfentag zuſam⸗ men, um zu einer Reihe wichtiger Standesfragen Stellung zu nehmen.— Nach den üblichen Begrüß⸗ ungsanſprachen wurde in die Tagesordnung eingetre⸗ ten. An erſter Stelle lag der Verſammlung eine ſozialpolitiſche Standesſchau über die Jahre 1911 und 1912 vor, die ſich auf folgende Punkte bezog: Arbeits⸗ zeit in den Kontoren, Achtuhrladenſchluß, Sonntags⸗ ruhe, Kaufmannsgerichte, Unterrichtsweſen, Handels⸗ inſpektoren, Anſtellungsvertrag, Lehrlingsweſen, Kaufmanuskammern, Verſicherungsweſen, Frauen⸗ arbeit, Arbeitsnachweis und Gehaltsfrage. Das erſte Referat erſtattete V. Blobel(Hamburg! über das Thema: Vereiuheitlichnug des Privatangeſtellteurechts. Der Reoͤner empfahl die Annahme einer Reſolu⸗ tion, in der es u. a. heißt:„Der 13. Deutſche Hand⸗ lungsgehilfentag ſtellt ſich den Beſtrebungen der übri⸗ gen Privataugeſtellten, ihre Rechtslage zu verbeſſern, durchaus nicht entgegen. Die Handlungsgehilfenſchaft verurteilt jedoch mit dem Berichterſtatter auf dem Juriſtentag in Wien Juſtizminiſter a. D. Klein mit aller Entſchiedenheit die Beſtrebungen, das Recht aller Privatangeſtellten oder ſogar das geſamte Arbeits⸗ recht in einem beſonderen Geſetzbuche zuſammenzu⸗ tragen. Die Handlungsgehilfen legen den größten Wert darauf, daß ihr Privatrecht im Handelsgeſetz be⸗ handelt iſt und dort bleibt. Sie erblicken darin ein wichtiges Merkmal, daß ſie nach wie vor als Teil des Handelsſtandes gewertet werdeu und weigern ſich, ſich mit den übrigen Privatangeſtellten künſtlich zu einem Privatangeſtelltenſtande zuſammenſchweißen zu laſſen. Der Handlungsgehilfentag fordert nachdrückkich, daß das Handlungsgehilfenrecht nach den Beſchlüſſen des 11. Deutſchen Handlungsgehilfentages bald verbeſſert werde. Die Handlungsgehilfenſchaft darf keinesfalls in ihrem Vorwärtskommen durch Rückſichten auf die Beſtrebungen anderer Privatangeſtelltengruppen be⸗ einträchtigt werden. Insbeſondere lehnt es der Hand⸗ lungsgehilfentag ab, die Gerichtsbarkeit der Hand⸗ lungsgehilfen durch Unterſtellung aller Privatauge⸗ ſtelltengruppen unter die Kaufmannsgerichte oder gar durch die Verſchmelzung der Gewerbe⸗ und Kauf⸗ mannsgerichte zu Arbeitsgerichten verſchlechtern zu laſſen.— Ueber das auf den Verbandstagen bereits mehrfach erörterte Thema Sountagsruhe ſprach E. Clauß(Hamburgl. Der Reduer wies darauf hin, daß für den Herbſt eine Vorlage über die Sonntagsruhe im Reichstage angekündigt ſei und übte Kritik an den einſtweilen bekaunt gewordenen Einzelheiten dieſes Entwurfes, beſonders an den den orthodoxen Juden zugeſtandenen fünf Sonntags⸗ arbeitsſtunden. Seit 15 Jahren petitionierten deutſche Handlungsgehilfen und ſeit einigen Jahren ſelbſt deutſche Prinzipale um die Regelung der Sonntags⸗ ruhe, ohne bis jetzt einen beſcheidenen Erfolg erzielt zu haben. Seit kurzem aber erheben die ſabbatfetern⸗ den Inden die Forderung nach einer Ausnahme für ſie am Sonntag und flugs gibt die Regierung nach. Dieſe Ausnahme, die die Regierung im angekündig⸗ ten Entwurf zugeſtehen will, benachteiligt aber gleich⸗ zeitig die chriſtlichen deutſchen Kaufleute und wird zum dauernden Hemmnis für weitere örtliche Fort⸗ ſchritte. Wenn die Regierung alſo mit ihrem Zu⸗ geſtändnis an die orthodoxen Inden die Abſicht ver⸗ Eriſtlichen deulſchen Kaufleute zur Beſchäftigung mit der Judenfrage anzuregen, dann wird ſie damit einen vollen Erfolg erzielen. u iſt Sonntagsarb uch die offenen Verkauf deutſche 7 jetzt ſte zu der R Die Neuordnung des kau fmänniſchen Arbeitsnachweiſes behandelte M. Haber⸗ manmn(Altoua). Er führte aus, daß die Frage der Arbeitsbeſchaffung der Ausgangspunkt der früheſten organiſatoriſchen Beſtrebungen der Handlungs⸗ gehilfen iſt. Sie iſt die am eindringlichſten gefühlte ſoztale Not des Standes. Die Eindringlichkeit, mit der dieſe Not empfunden wird, hat die Handlungs⸗ gehilfen durch lange Jahre die Organiſierung der Stellenvermittlung als ihre wichtigſte ſoziale An⸗ gelegenheit gelten laſſen. Sie iſt es aber in Wirklich keit nicht, weil die Stellenvermittlung nur vorhau⸗ dene Arbeitsgelegenheit vermitteln, nicht aber über⸗ haupt fehlende ſchaffen kann. Die wichtigſte Auf⸗ gabe der organiſierten Handlungsgehilfen wird dar⸗ um immer bleiben, die vorhandene und durch ſie nicht vermehrbare Arbeitsgelegenheit zu verbeſſern. Da⸗ nach ſchließt aber die Frage einer geordneten und ge⸗ regelten großzügigen Stellenvermittlung eine Auf⸗ gabe von unendlich großer ſozialpolitiſcher Bedeutung ein. Die Aufgabe, dem ſtellungſuchenden Haudlungs gehilfen eine ihm paſſende Arbeitsgelegenheit und dem ſtelleanbietenden Prinzipal einen für ihn geeig⸗ neten Gehilfen zu beſchaffen, iſt ungleich ſchwieriger als in irgend einem anderen Berufe das gleiche Geſchäft. Denn für jeden einzelnen gibt es die ver⸗ ſchiedenſten Verwendungsmöglichkeiten, wonach ſſch die Wünſche ins unmeßbare gliedern. Redner be⸗ ſpricht die Geſchichte der kaufmänniſchen Stellen⸗ vermittlung, geht dann zur Erläuterung der beſtehen⸗ den Formen der Stellenvermittlung über und ſtellt ſchließlich folgende Leitſätze auf: Die heute beſtehenden Formen des kaufmänniſchen Arbeitsnachweiſes ſind unzulänglich. Wenn dieſer für die Handlungsgehilfen und Kaufleute ſeine wichtigſte Aufgabe: auf die raſcheſte Weiſe den geeig⸗ neten Handlungsgehilfen an die für ihn paſſende offene Stelle zu bringen und Klarheit über die Lage degs kaufmänniſchen Arbeitsmarktes zu verſchaffen, erfüllen ſoll, bedarf er dringend der zeitgemäßen Neu⸗ geſtaltung. Dieſe iſt herbeizuführen durch Schaffung paritätiſch verwalteter kaufmänniſcher Arbeftsnach⸗ weiſe auf öffentlich⸗rechtlicher Grundlage, die den Unterbau für eine von der Geſetzgebung zu ſchaffende Reichsvermittlungsſtelle bitden ſollen. Die beteiligten Kreiſe ſind zu den Koſten dieſer Einrichtungen heran⸗ zuziehen. Bis zur reichsgeſetzlichen Regekung dieſer Frage muß es Aufgabe der Bundesſtaaten ſein, unter Mitwirkung der Gemeinden, Provinzial⸗ und kom⸗ munalen Verbände die Neugeſtaltung des kaufmän⸗ niſchen Stellennachweiſes in die Wege zu leiten. Die Handlungsgehilfen ſind demgemäß darüber aufzu⸗ klären, daß ſie mit allem Nachdruck für eine Neu⸗ geſtaltung der kaufmänniſchen Stellenvermittlung eintreten müſſen. Insbeſondere ſind auch die Be⸗ ſtrebungen in den Gemeinden zu unterſtützen, die nach dem Vorbild der Stadt Köln kaufmänniſche Stellenvermitklungen einrichten wollen. Die gefetz⸗ gebenden Körperſchaften werden umſo eher bereit ſein, eine großzügige Neuordnung der kaufmänniſchen Stellenvermittlung in die Wege zu leiten, je mehr öffentliche Organe auf dieſem Gebiet Erfahrungen geſammelt haben. Die Beratungen werden fortgeſetzt. 2. Tagung des Pereins für Kommunalwirtſchaft und Kommunalpolitin. KR. Berlin, 14. Juni. Unter Teilnahme zahlreicher Vertreter von Städten und Kommunalverbänden aus allen Teilen des Reiches, der Miniſterien, Regie⸗ rungspräſtdenten u. a. Männer der Kommunal⸗ praxis fand heute im Feſtſaal des Charlotten⸗ burger Rathauſes die zweite Tagung des Ver⸗ eins für Kommunalwirtſchaft und Kommunal⸗ politik ſtatt. Außerdem nahm die Tagung eine Anzahl gedruckt vorliegender Referate entgegen. Ueber den preußiſchen Wohnungsgeſetzentwurf vom Standpunkt kommunaler Finanzen referierte Gerichtsaſſeſſor Dr. Haaſe in Bonn. Er kommt zu folgenden Ergebniſſen: Es gibt niemand, der die Entfaltung einer ſtarken, ener⸗ giſchen Wohnungspolitik mehr begrüßt, wie die Gemeinden. Sie wünſchen auch ein Eingreifen der Geſetzgebung. Die Gemeinden haben den Vefühigungsnachweis als Juſtrument der So⸗ 5 treme vegieren ſchon jetz und Menf 517579 5 iokraten ebenſo ſehr wie Prinzen aus Häuſern zu ſchätzen wiſſen, hat dich denen, die warme Herzlichkeit chkeit lieben, ein langes und freund⸗ 'tnis geſichert, er der mit ſo vielen Größen und Halbgrößen unſerer Zeit verkehrt. Gin Buch könnte Bahr ſchreiben, das gewiß viele Jahrzehnte von den Gebildeten mit Genuß ge⸗ leſen, als Quellenwerk für die Literaturgeſchichte aber dauernden Wert behalten würde, das ſind ſeine eigenen— Erinnerungen. So manches Mal hat er ja hinter Kuliſſen der Bühne des geiſtigen Deutſchland geſchaut. Eine Ouvertüre bereits im vorigen geſchenkt. Hoffentlich folgen, das uns über Geſchehniſſe des Zeit manigfaltigen zu dieſem Werk k 2 ſeiner Kunſt, Wiſſenſchaft u. Leben. Nachklänge zur Auflöſung der Berliner Sezeſſion. Die Kunſtmaler Herſtein, Eruſt Oppler und Neumaun haben, ſo wird der„Frkf. Ztg.“ aus Berlin gemeldet, gegen Prof. Max Lieber⸗ mann die Beleidigungsklage einreichen laſſen, Prof. Liebermaun hatte bekanntlich in der von den ſoge⸗ Aaunten Refüſterten zum Zweck des Ausſchluſſes des Kunſthändlers Paul Caſſirer aus der Sezeſſion ein⸗ Beruſenen außerordentlichen Geueralverſammlung vom 6. Juni erklärt, daß er durch„perfide Droh⸗ Angen“ gezwungen ſei, die Rede nicht zu halten, die von dem Prßſideuten Paul Caſſirer als erſter Punkt auf die Tagesordnung geſetzt worden war, und die den von den„Refüſterten“ angekündigten Aus⸗ ſchließungsanſrag hindern ſoflte. Bei der Beſchuldi⸗ gung„perfide Drohungen“ hatte Liebermann die fetzigen Privatkläger im Auge, die vor der General⸗ verſammlung ihn aufgeſucht und gebeten haben, ſie nicht durch ſeine Rede an der offenen Ausſprache gegenüber Caſſirer zu hindern. Bei dieſem Beſuch hatte einer der Herren zum Ausdruck gebracht, daß Caſſirer bei Dritten wiederholt in ſo verächtlichem Toue über die Mitglieder der Sezeſſion geſprochen babe, daß er ſich nicht zum Präſidenten der Sezeſſion eigne, nicht einmal der Perſon Liebermanns habe er den ſchuldigen Reſpekt erwieſen. Prof. Liebermann hat dann auch, nachdem von Seiten der„Refüſierten“ am folgenden Tage gegen Caſſtrer ein heftiger An⸗ griff in der Preſſe erfolgte und ſomit an einen Aus⸗ gleich der Gegenſätze zwiſchen Caſſirer und ſeinen Gegnern nicht mehr zu denken war, von der beab⸗ ſichtigten Rede Abſtand genommen und dann bei der Begründung dieſes Entſchluſſes ſeinen Beſuchern den Vorwurf gemacht, der jetzt zum Gegenſtande der Privatklage geworden iſt. Es iſt zwar in der Folge⸗ zeit verſucht worden, eine Einigung zwiſchen Lieber⸗ mann und den jetzigen Klägern zu erzielen; dieſe Verſuche ſcheiterten aber daran, daß die Kläger von Liebermaun eine entſchuldigende Zuſchrift an be⸗ ſtimmte Zeitungen verlangten, die den von ihm er⸗ hobenen Vorwurf weitergegeben hatten. Der Aus⸗ gang dieſer Privatklage dürfte übrigens für die Ent⸗ wicklung der Sezeſſionsſtreitigkeiten inſofern von großer Bedeutung ſein, als eine Anzahl zuſammen mit Caſſirer und Liebermann gerade mit der Begründung aus der Sezeſſion ausgetreten ſind, daß ſich die Privatkläger gegenüber Liebermann in ſchwerer Weiſe vergangen hätten. Die Urſachen der Paralyſe. In der Berliner Mediziniſchen Geſellſchaft berlas Geheimrat v. Waſſermann eine Mit⸗ teilung von Prof. Mari'nescu(Bukareſt), der bei der Gehirnerweichung im Gehirn den Syphilis⸗Erregier, die Spirochaeta pal⸗ lida, in großer Menge nachweiſen konnte. Dieſer Zeit veröffentlichten Ergebniſſen des japaniſchen Forſchers Prof. Noguchi vom Rockefeller⸗Juſtitut in Newyork, der einen ähnlichen Befund in 12 Fällen von Paralyſe vorweiſen konnte. Dieſe An⸗ gabe iſt allerdings inzwiſchen beſtritten worden und man wird abwarten müſſen, ob die nun auch von zweiter Seite beſtätigte Tatſache allgomeine Gültigkeit hat. Ihre Sicherſtellung würde den Beweis dafür liefern, daß, wie längſt vermutet wurde, die Paralyſe eine nachſyphilitiſche Krank⸗ heit iſt. Ein ſenſationelles Entfettungsmittel. Vor kurzem haben die Veröffentlichungen Dr. Kauffmanns in Halle a. S. über ſeine ſuche mit einem neuen von ihm Leptynol genann⸗ ten Entfettungsmittel berechtigtes Aufſehen ge⸗ macht, und mit Spannung durfte man den wei⸗ teren Mitteilungen über Erfolge mit dieſem Mit⸗ tel entgegenſehen. Jetzt veröffentlicht, wie be⸗ richtet wird, Dr. Kauffmann weitere Er⸗ fahrungen mit dem Mittel, das ein Palla⸗ Ver⸗ wird. Seit dem letzten Vierteljahr ſind mit dem Präparat über 200 Fälle behandelt worden, davon von Dr. Kauffmann ſelbſt 30 Fälle. Faſt aus⸗ nahmsweiſe günſtige Ergebniſſe ſind bei ſolchen Fällen von hochgradiger Fettſucht erzielt worden, bei welchen eine weſenkliche Einſchränkung der Nahrungszufuhr ſtreng durchgeführt war. Häu⸗ figer waren anfängliche Abnahmen von 35 Kg. wöchentlich zu konſtatieren, ohne jede Störung des Allgemeinbefindens. Von beſonderer Bedeutung Befund ſteht im Einklang mit den vor einiger Mauufacturiſt“ weit über das Ziel hinaus. chen Mann, der z. B. als„Gartenſchönheit“ anzuſpre 15 iſt, d. h. mit einer Glatze behaftet iſt, will un befinden, denn es ermögkicht es, Diälbeſchränkun⸗ gen verhältnismäßig leicht zu ertragen, bei vielen. Fällen läßt ſogar das Hungergefühl auffallend nach. Manche Patienten verſicherten, ſie köunten faſt von der Luft leben und ohne Mühe faſten. Auch hatten ſie nicht mehr über die früher be⸗ ſtehende leichte Ermüdbarkeit zu klagen. Perſo⸗ nen, die manchmal kaum Stunde zu gehen ver⸗ mochten, konnten nach den Einſpritzungen bis zu 30 Kilometer täglich zurücklegen, was natſrlich für die Gewichtsabnahme auch mit ausſchlagge⸗ bend war. Bei mageren Menſchen ſind geringere Mengen von Palladium notwendig. Daß das Mittel unſchädlich iſt, ergibt ſich am beſten da⸗ raus, daß Dr. Kauffmann ſich ſelbſt im Laufe der Zeit über 1 Gramm Palladium eingeſpritzt hat und ſich des beften Wohlſeins erfreunt. Das Mit⸗ tel wirkt am beſten in Kombination mit einer ſorgfältig überwachten Diätkur. Die beſten Er⸗ folge ſah Dr. Kauffmann in ſolchen Fällen dos ſtarker Fettſucht, die nicht ſich einer ſchematiſchen diumpräparat iſt und in den Körper eingeſpritzt[Kur unterzogen, ſondern ſich nur im ganzen 10 Eſſen und Trinken einſchränkten. Hier ließen ſich in 4 Wochen Gewichtsabnahmen von—8 Kilo erzielen, bei 5 Fällen in 6 Wochen ſogar bis 51 10 Kilo. Reform der Männertracht. Es iſt augenblicklich eine Bewegung im Gunge⸗ im Sommer unbedeckten Kopfes auf der Straße zu 8 Re⸗ erſcheinen. Die generelle Durchführung dieſer form“ ſchießt, ſo ſchreibt das Modenfachslatz, cer iſt das nach Einſpritzungen ſich einſtellende Wohl⸗ ſich den Sonnenſtralllon unkadgaiun Hauptes » 1 2 S 2 . 3 5 2 General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). 3. Seite. Nontag, den 16. Juni 1913. 17555 in der Wr ge gland 11 Will die G neben thenden f und Verant ſer auf freier Ent ſielen Opfern die S zu einer geſetz 18 Wort 75 3 ſür das Wohnungsweſen ˖ lufgabe der Gemeinden machen, ſo bedarf es zher ſcharfen geſetzlichen Umgrenzung der den Hemeinden zuzumutenden Leiſtungen. Nicht Aürſen dieſe Leiſtungen in das Belieben der lufſichtsinſtanz geſtellt werden. Ueberträgt das Heſez die„poſitive“ Wohnungsreform den Ge⸗ geinden, ſo iſt eine Erſtattung der Koſten oder ſe Eröffnung neuer Einnahmequellen eine un⸗ Aläßliche Vorausſetzung. Da der Entwurf ſeſen berechtigten Anforderungen nicht ent⸗ Urich, iſt er vom Standpunkt kommunaler Fi⸗ anzen undiskutabel und ohne die Berückſichti⸗ zung dieſer Momente erſcheint der Geſetzent⸗ wurf nicht als ein geeignetes Mittel zur Er⸗ kichung des angeſtrebten Zieles.— Ueber i Beſchaffung zweiter Hypotheken mit Hilfe der Gemeinden ketichtete Dr. Otto Lindecke, Generalſekretär des ſhemiſchen Vereins für Kleinwohnungsweſen. Ir unterfucht, ob gerade die Gemeinden die ge⸗ ihneten Träger von Organiſationen zur Be⸗ ſhaffung zweiter Hypotheken ſind und bejaht deſe Frage, er will auch ſolche Einrichtungen ls dauernde Maßnahmen geſchaffen wiſſen. Ferſchiedene Einzelfragen werden eingehend nterfucht und dann feſtgeſtellt: Wenn einige fübtiſche Anſtalten auch bereits in den Jahren 0— 3. B. die beſonders erfolgreiche Anſtalt n Neuß— bezw. 1907 bis 1910 begründet wor⸗ den find, ſo ſind die meiſten von ihnen doch erſt Aldungen der letzten zwei bis drei Jahre. All⸗ u große und lange praktiſche Erfahrungen ſegen ſomit zwar noch nicht vor, doch laſſen die Wherigen immerhin doch bereits allgemeinere, hemm auch noch vorſichtig zu ziehende Schluß⸗ ilgerung zu. Es dürfte doch bereits der Be⸗ heis erbracht ſein, daß es richtig geleiteten und hr allem auch mit der nötigen kaufmänniſchen Claftzität ausgeſtatteten ſtädtiſchen Anſtalten wuf ihrem Sondergebiete an befriedigenden Er⸗ fuhm kaum fehlen kann. leber das Thema I Bauberatung in kleinen und mittleren Gemeinden baer⸗ Stadtbaurat Schoenfelder, Kgl. Baurat, Aberfeld, gewonnen worden. Gerade auf dem gunde und in der kleinen Stadt, ſo führte er auß müſſe in Bezug auf Verbeſſerung der Bau⸗ beſe viel getan werden. Dort muß die große Aharmonie zwiſchen dem ſchlichten Kleinbür⸗ aus der guten alten Zeit und dem lambaſtiſchen, aufgedonnerten aus der Jugend⸗ klepoche am unangenehmſten auffallen. So iſt demm in der Tat am dringendſten notwendig die Imberatung auf dem Lande und in den kleinen Pehenden. Gerade hier aber auch erfordern ei allergrößte Geduld und Hingabe. Der erent ſchilderte die ſich ergebenden Wider⸗ lünde und Schwierigkeiten und gab die Wege al, die auf dem Gebiete der Bauberatung zum kſolg führen können. Die Müllbeſeitigung in kleineren Stäßdten kehandelte Polizei⸗Inſpektor Kircher in Solin⸗ 5 Die Müllbeſeitigung iſt für die Stadt⸗ kbaltungen zu einer Aufgabe geworden, bder einwandfreie Löſung in geſundheitlicher, ihetiſcher und wirtſchaftlicher Hinſicht ebenſo lichtig wie ſchwierig wird. Alle Städte, ob ſroß oder klein, wenden dieſer Frage ihr leb⸗ haſtes Jntereſſe zu und verſuchen, eine möglichſt auwandfreie, zweckmäßige und wirtſchaftliche Mſung für ſie zu finden. Die Müllbeſeitigung imfaßt: 1. Die Aufbewahrung reſp. Lagerung eMürls auf den Einzelgrundſtücken, 2. die r des Straßenkehrichts und des Haus⸗ Aulls, 3. die Vernichtung reſp. Verwertung des Mule. Schon hieraus ergibt ſich die Verſchie⸗ Flartigkeit der Einrichtung für die einzelnen Züädte, je nachdem ſie die Straßenreinigung in ihene Regie übernommen, oder den Anliegern i6 Verpflichtung auferlegt haben, wobei oft keeaßenzehricht und Hausmüll zugleich abgefah⸗ an wird. Ein einheitliches Syſtem für die ein⸗ Aen zu löſenden Aufgaben für alle Städte ſchaffen, erſcheint ausgeſchloſſen. Was die bung der Geb n anlangt, ſo iſt am Jeiner Gebühr für elgefäßes, ſo daß Leiſtung und Zahlung im richtigen Verhältnis zu ein⸗ ander ſtehen. Hierdurch wird es auch möglich, alle Bürger nach Wunſch an der Müllabfuhr teilnehmen zu laſſen und Streitigkeiten über gewerbliche Aufälle und Hausmüll, zu vermei⸗ — E * den. Stadtverwaltungen, welche eine Müllab⸗ fuhr einz ten oder umzuändern beabſich⸗ tigen, werden am zweckmäßigſten mehrere 7 grundſätzlich und ſyſtematiſch verſchiedene Ein⸗ richtungen anderer Städte an Ort und Stelle beſichtigen laſſen, um ſich durch den ein zu überzeugen, welche Einrichtung Stadt am zweckmäßigſten ſein wird. Auf Anregung einer Großſtadt in Weſtdeutſch⸗ land hat der Verein für Kommunalwirtſchaft und Kommunalp 5 r. Aug Waſſergeld und veranlaßt. Vericht hierüber erſtattete Stadtrechtsrat Moericke, Maunheim. Er unterſucht die rſchiedenen Methoden, das Waſſergeld zu er Grundſätze fütr Waſſerpreiſes. D eine Großſtadt zelnen Waſſer im großen un zungen möglichen Zwiſchenzähler(d Wohnungen) un die Feſtſetzung hnt, daß nur iſt, die im ein⸗ In Halle wird un har nach den Sat⸗ dung ſogenannter ihler für die einzelnen Gebrauch gemacht und 1 zwar dann, wenn der Vermieter ein beſonderes Intereſſe an der Feſtſtellung des durch den Ver⸗ mieter verbrauchten Waſſers hat. Uebrigens bleibht für den Geſamtverbrauch des Grund⸗ ſtückes der Eigentümer nach wie vor haftbar. Bei einem Beſtand von etwa 8300 Stück Waſ⸗ ſermeſſern Verſorgungsgebiet des Stadtbezirks ſeten au Zwiſchen⸗ und Nebenzählern nur etwa 400 Stück vorhanden, welche mit Miete belegt ſeien, während der ſogenannte Hauptzähler mietfrei ſei. Die Koſten für Ableſen und Ge⸗ bührenerhebung würden burch dieſe Zwiſchen⸗ zähler nicht nennenswert beeinflußt. Alſo auch in Halle iſt die Aufſtellung von Waſſermeſſern in Einzelwohnungen nur in geringem Umfang durchgeführt. Dieſe Ergebniſſe ſind deshalb von Wichtigkeit, weil in verſchiedenen Städten von den Hausbeſitzern bei der Stadtverwaltung die Aufſtellung von Waſſermeſſern bei den Mie⸗ tern angeregt worden iſt. Vom ſozialpoliti⸗ ſchen Geſichtspunkte aus erſcheinen als Berech⸗ nungsarten für das Waſſergeld diejenigen emp⸗ fehleuswert, die den Waſſerpreis nach der Woh⸗ nungsmiete oder dem Einkommen der Fall iſt. Auch die Freilaſſung der unterſten Schicht von der Zahlung eines Waſſergeldes wäre hier als ſozialpolitiſch vorbildlich zu erwähnen. Vom volksgeſundheitlichen Standpunkte aus iſt an⸗ zuſtreben, daß ein gewiſſer Mindeſtverbrauch auch den minderbemittelten Bürgern ermög⸗ licht wird. Dies geſchieht am beſten dadurch, daß eine beſtimmte Gebühr zu bezahlen iſt, einerlei, ob die dafür bewilligte Waſſermenge verbraucht wird oder nicht. Natürlich kommt hier alles auf die richtige Bemeſſung dieſer Mindeſtmenge an. Im übrigen führt das In⸗ tereſſe an einem geſundheitlich genügenden Waſſerverbrauch wiederum zu der Forderung einer möglichſt ſozialen Ausgeſtaltung des Tarifs.— Ueber 8 Zentraliſation und Dezentraliſation im Krankenbausbetriebe referierte Kgl. Bauinſpektor Thierbach, Ber⸗ lin., der die wirtſchaftlichen Grundfragen bei der Anlage und der Verwaltung von Krau⸗ kenhäuſern erörterte. Der Verein für Kom⸗ munalwirtſchaft und Kommunalpolitik hat ſich auch die Aufgabe geſtellt, eine Ueber⸗ ſicht über das Wirken der Städtetage und Gemeindeverbände zu geben. In dieſem Jahre wurden die Berichte erſtattet über Ange⸗ legenheiten und Arbeiten der oldenburgiſchen Gemeinden, von Aſſeſſor Heinemann, Delmen⸗ 2 1 5 horſt, die Angelegenheiten und Arbeiten des 12 137** 21 f— Oberſchwäbiſchen Städteverbandes, von Stadt⸗ ſchultheiß Munding, Tettnaug — eiten und Arbeiten der N Stadtrat Dr. Krüger, genheiten und Arbeiten der badi Landgemeinden und kleinen Stadtgemeinden, von Verbandsſekretär Meiß, Heidelberg. In den folgenden Jahren ſollen die Berichte über das Wirken der anderen Städtetage und Ge⸗ meinden entgegengenommen werden. Ueber die Tätigkeit des Vereins für Kommunaltvirtſchaft und Kommunalpolitik berichtete der Generalſekretär Erwin Stein ſehr ausführlich. Der Verein für Kommunalwirt⸗ ſchaft und Kommunalpolitik iſt der einzige, dem meinden die Angel Skädte, Landgemeinden und Kommunalver⸗ bände gleichmäßig angehören(bis jetzt 330). Von beſonderer Wichtigkeit für die Betätigung der Gemeinden iſt die techniſche und juriſtiſche Auskunſtsſtelle des Vereins, die in allen wich⸗ tigen Angelegenheiten mit unentgeltlicher Be⸗ ratung den Mitgliedern zur Verfügung ſteht. Von der Wanderausſtellung der Beutſchen Landmirtſchafts⸗ geſellſchaft in Straßburg. Die große landwirtſchaftliche Ausſtellung, an der ſich unſer Land in hervorragender Weiſe beteiligte, iſt zu Ende. Viel Arbeit und Mühe ſowie große Opfer an Geld und Zeit mußten aufgewendet werden, um eine der badiſchen Jandwirtſchaft würdige Beteiligung zu ermög⸗ lichen. Die ſechs Tage, die die Ausſtellung dauerte, ſind zu kurz, um das, was in langer Zeit für die Ausſtellung vorbereitet und zuſam⸗ mengetragen werden mußte, voll zur Ausnutzung und Verwertung bringen zu können. Die Ausſtellung war von denkbar beſtem Wetter begünſtigt und deshalb ſtark beſucht. Am erſten Tag(Donnerstag) zählte man 4443 Beſucher, am Freitag 15843, am Samstag 37 946, am Sonntag 100 698, am Montag 42 113, am letzten Tag(Dienstag) 100 000 Beſucher. Am Samstag beſuchte der Großherzog, am Montag Prinz Max von Baden die Ausſtellung. Auch der Miniſter des Innern, Freiherr von und zu Bodman, beſichtigte die Ausſtellung eingehend. Aus Anlaß der Anweſenheit des Großherzogs brachten die Hanauer und Hanauerinnen ihrem hohen Landesherrn unter Führung von Herrn Bürgermeiſter Baumert⸗Heſſelhurſt eine wohl⸗ gelungene Huldigung dar, die allgemein Beifall fand. Baden war auf der Ausſtellung ſehr gut vertreten und erzieltegroße Erfolge. Das Großh. Miniſterium des Junern hatte in Ver⸗ bindung mit der Bad. Landwirtſchaftskammer, dem Badiſchen Landwirtſchaftlichen Verein, dem Badiſchen Bauernverein, dem Genoſſenſchafts⸗ verband badiſcher landwirtſchaftlicher Vereini⸗ gungen und dem Verband der badiſchen land⸗ ge⸗ wirtſchaftlichen Kreditgenoſſenſchaften eine meinſame Repräſentationsausſtellung über Geſamtgebiet der badiſchen Landwirtſchafts derung veranſtaltet, die durch ihre einhei Ausſtattung und Fülle an intereſſanten Aus⸗ ſtellungsgegenſtänden und wertvollen, ſehr an⸗ ſchaulich wirkenden Darſtellungen einen aus⸗ gezeichneten Eindruck machte. In ihr hatten auch die ſtaatlichen landwirtſchaftlichen Ausſteller, ſo die Großh. Verſuchsanſtalt und die landwirt⸗ ſchaftliche Winterſchule Auguſtenberg, die Saat⸗ zuchtanſtalt Hochburg, die geologiſche Landes⸗ anſtalt, das Statiſtiſche Landesamt, die Ober⸗ direktion des Waſſer⸗ und Straßenbaues ſehr reichhaltig und wirkungsvoll ausgeſtellt. Des⸗ gleichen war auch die Landwirtſchaftskammer mit allen ihren Tätigkeitsgebieten, wie Ver⸗ ſuchsweſen, Buchführungsorganiſation, Obſtbau, Bauberatung, Haftpflicht uſw. vertreten, ebenſo die obengenannten landwirtſchaftlichen Vereini⸗ gungen mit ihren Einrichtungen. Ferner war Baden im Preisbewerb bei den verſchiedenſten Ausſtellungsabteilungen ſehr ſtark und mit großem Erfolg beteiligt. Der oberhadiſche, mittelbadiſche und der Hinterwälder⸗Zucht⸗ genoſſenſchaftsverband waren mit großen Sammlungen ausgewählter Zuüchttiere vertreten. Auch der Verband der unterbadiſchen und der Verhand der mittelbadiſchen Pferdezuchtgenoſſen⸗ ſchaften hatten ſchöne Sammlungen ihrer Zuchttiere auf der Ausſtellung. Bei der eausſtellung war Herr Stadtrat Rößler uden⸗Baden beteiligt. Auch die Geflügel⸗ und Bienenausſtellung war von badiſchen Aus⸗ lle beſe von erſterer nennen wir B ſehr ſchöne Ausſtellung eines Ge⸗ 8 mit lebendem Geflügel durch Herrn dappelrodeck, dem Beſitzer der Muſter⸗ 0 der Badiſchen Landwirtſchafts⸗ kammer. Der Badiſche Molkereiverband hatte eine gute Beſchickung der Butterausſtellung aus den badiſchen Molkereien veranſtaltet. Aus dem großen Gebiete der pflanzlichen Erzeugniſſe ſei in erſter Linie die von der Landwirtſchaftskam⸗ mer veranſtaltete Sammelausſtellung von badi⸗ ſchem Tabak ſowie friſchem Obſt(Erdbeeren, Kirſchen) und Gemüſe(namentlich Spargel) er⸗ wähnt. Die in der Traubenweinkoſthalle zum Ausſchank gebrachten, von der Landwirtſchafts⸗ kammer ausgewählten badiſchen Weine fanden großen Anklang und waren zum Teil nach wenigen Tagen ſchon ausverkauft. Ferner hatte die Landwirtſchaftskammer eine Sonderaus⸗ ſtellung ihrer Saatbauſtellen in der Erzeugnis⸗ halle eingerichtet und ebendaſelbſt auch aus⸗ gewählte Obſtweine und Edelbranntweine aus⸗ geſtellt. Der als badiſcher Saatzüchter weithin bekannte Gutsbeſitzer Ph. Stoll aus Meckesheim bote eine ſehr intereſſante Darſtellung von Er⸗ zeugniſſen ſeines Zuchtbetriebes und die Zucker⸗ fabrik Waghäuſel hatte gleichfalls in wirkungs⸗ voller Weiſe eine Auswahl von Erzeugniſſen ihrer landwirtſchaftlichen Betriebe ausgeſtellt— beide außer Preisbewerb. Die Badiſche Land⸗ wirtſchaftskammer hatte eine Sammlung der in Baden vorkommenden und als Handelsdünger eingeführten Kalke, Gipſe, Mergel und Löſſe zur Ausſtellung gebracht. Großen Beſuches hatte ſich das von der Landwirtſchaftskammer errichtete anmutige Schwarzwaldhäuschen zu erfreuen, in welchem von der Landwirtſchafts⸗ kammer geprüftes Kirſchen⸗ und Zwetſchgen⸗ waſſer von echten Schwarzwälderinnen in ihrer heimiſchen Tracht ausgeſchenkt und mit echtem Schwarzwälder Speck verabreicht wurde. In der Landarbeitsausſtellung war der Bad. Frauen⸗ verein mit einer ſehr geſchmackvollen Ausſtellung beteiligt. 489 Auszeichnungen fielen auf den badiſchen Teil der Beſchickung im Geſamtbetrage von 15980 Mark. Davon ſind 28 Siegerpreiſe, 86 J. Preiſe, 89 II. Preiſe, 74 III. Preiſe, 47 IV. Preiſe, 159 Anerkennungen, 6 Maſchinen⸗ auszeichnungen. Der Wettkampf war beſonders heftig beim oberbadiſchen Fleckvieh, da ſich das bayeriſche Alpenfleckvieh(Miesbach⸗Tegernſee) ſehr ſcharf mit unſerem oberbadiſchen Verbande ſtritt. Sehr ſchwere Konkurrenz hatte auch die badiſchen Pferde, die unterbadiſchen(mittelſchwerer Ar⸗ beitsſchlag) namentlich mit den Rheinländern und den Lothringern, die mittelbadiſchen(ſtar⸗ ker Wagenſchlag) mit den Holſteinern. Auch im Obſt⸗ und Gemüſebau war ſcharfer Kampf, be⸗ ſonders mit Elſaß⸗Lothringen und der Pfalz. Schwer umſtritten wurden ferner die Preiſe für Kirſchenwaſſer. Auch bei den Bienen, beim Veflügel ßiſchen und Kaninchen war der Wettkampf nicht leicht. In der Butteraus⸗ llung hatten unſere badiſchen Molkereien mit der ungsheuren Zahl der norddeutſchen(haupt⸗ ſächlich Schleswig⸗Holſtein) Ausſteller, welche die Ausſtellungen der Deutſchen Landwirtſchafts⸗ Geſellſchaft allfährlich zu beſchicken pflegen, einen ſohr ſchwierigen Kampf. Fafſen wir alles zuſammen, ſo dürfen wir wohl ſagen, daß Baden gut abgeſchnitten hat. Das iſt in erſter Linie natürlich zu ver⸗ danken den vorzüglichen Leiſtungen der beteilig⸗ ten badiſchen Ausſteller, nicht zum wenigſten aber auch der gut durchgeführten Organiſation der Ausſtellungsbeſchickung, in die ſich das Großh. Miniſterium des Innern, die Badiſche Lanßwirtſchaftskammer und die hierfür in Be⸗ tracht kommenden landwirtſchaftlichen Vereini⸗ gungen auf Grund vorheriger Vereinbarung ſehr zweckmäßig teilten. Roloniales. IX. Juterngtiongler Baumwolllongreß in Scheveningen. Der vom 9. bis 11. Juni in Scheveningen ab. gehaltene überaus zahlreich beſuchte 9. Inter⸗ nationale Baumwolllongreß hat auch dem ko⸗ lonialen Baumwollbau wiede⸗ rüm beſondere Beachtung gewidmet. Herr schanz⸗Chemnitz, Vertreter des Kolonial⸗ ſtlichen Komitees, wirtſchaftlichen Aus⸗ —— e ſeere Wer wird andrerfeits aber den Nufang mit Sonnenſchirm machen wollen, um die Wirkung Sonnenſtrahlen zu paralyſiexen?1 Gewiß iſt die vbr Durchlüftung der Kopfhaut oft die Ur⸗ n deß vorzettigen Haarausfalles; aber ſchon heule t bie Hutinduſtrie für poröſe Kopfbedeckungen ge⸗ 5585 vorgeſorgt und hat der praktiſche Hutanhäng⸗ Amittels deſſen der Herr den Hut am Jackettknopf befeſtigen und ebenfalls leicht löſen kann, ſo⸗ er die Sonnenſeite paſſiert, die Hutfrage im hanener erträglich gelöſt. Kein Menſch wird in Käßtiſchen Aſphaltwüſte ohne Kopfbedeckung aus⸗ umen können. Wozu alſo eine ganze große In⸗ 1 le unnütz beunruhigen?— Der Reformverein te den Vorſchlag der Hemdärmelbluſe des unge⸗ llten Herrenhemdes und des legeren Seidenfalten⸗ lütts, in dem die Regatte mündet, in ſein Programm Die neueſte Form der Oberhemden für den 15 ommer kommt dem Ideal, Weſte und Sakko ver⸗ eiden zu können, ſehr nahe. Damit der Einſatz des erhemdes bis unter den Hoſenbund geht, hat man verbreitert und tieförgehend gemacht. Dazu die en umgeſchlagene Hoſe, die zu ausgeſchnittenen 0 hen zu kragen iſt. Wir benutzen heute ja auch denzegehendem Maße dünne Baſtſeiden⸗ und vorbſe ſhenecdalge. Die augenfällige Modeneuheit in 1 Sommer: der kurze Sakko, auf einem Knopf wyft und auf Taille gearbeitet, kommt ja der — 57 der Herren, es den Damen im„Wenig⸗ aben“ gleichzutun, ſehr entgegen. d Große Kunſtausſtellung in Kaſſel. Als würdige Einleitung der Tauſendjahrfeier Reſidenz Kaſſel wurde Samstkag nachmit⸗ im Orangerieſchloß die erſte Große Deutſche duutausſtellung Kaſſels feierlich eröffnet. All⸗ ſchtungen der Malerei ſind vertreten. Auch vie 11 warzweißkunſt nimmt einen anſehnlichen Jdaaz ein, ferner ſind hervorragende Werke der Fadter zn keben. Beſonders die Kleinplaſtil reichlich⸗pertreten. 4 Die größten Millionäre Amerikas. Im amertkaniſchen Kongreß wird in Verbindung mit der neuen Zollbill vorgeſchlagen, aͤlle Einke men von über 4000 Dollar um 4 Proz. eſteue Welche Abgaben die bekannteſten Milli e 8 Staaten unter dieſen Umſtänden an den Staat 31 leiſten hätten, geht nach dem„B..“ aus ſolgender Tabelle hervor: Ein⸗ Kapital kommen —(ohne 000)— Steuer 8 8 8 50 000 2000 000 16 000 20 000 0 6000 24 John D. Rockefeſler Andrew Carnegie William Rockefeller Nachlaß v. Maſhall Field 1 500 009 300 000 George F. Baker 100 000 5 000 200 Henry Phipps 100 000 5 000 200 00 Henry C. Frick.„100 000 5 000 200 000 William A. Clark 380 000 4000 160 009 Nachlaß v. J. P. Morgan 75 000 7 50⁰ 900 000 Nachlaß von E. H. Harri⸗ 33.. 3 400 146 000 Nachlaß von Ruſſel Sage 64 000 8 200 128 900 5 50 000 190 000 W. 0 140 000 0 WAorr 9 140 000 70 000 140 000 Ifaac Stephenſon 74000 5 148 000 Jay Gould Nachlaß. 70000 3500 140 609 Mrs. Hetty Green 60 000 3 0⁰⁰0 120 009 Nachlaß von Cornelins Vanderbilt Nachl. v. W. Weightman 2500 250⁰ 100 Nachlaß v. Ogden Goelet 15 W. H. Moore 10 Arlhur C. James 1000 0 Nachlaß v. Robert Goelet 120 000 Guggenheim Nachlaß 100 000 Thomas F. Ryan 100 C00 Edward Morris 45 000 90 90⁰0 45 000 90 000 J. O. Armwur Ir dieſer zu den„min un 25 000 000 bis en und nicht mehr als 1259 000 zinkommen haben, worauf ſie gehalten ſein werden, zwiſchen 50 000 und 70 000 Doll. an die Regierung abzugeben, gehören: James Still⸗ f J. H. Flagler, T. Stotesbury, Converſe, H. Moore T. Bedford, Clafl ryy Walters, Clarence Münchener Reſidenztheater nehr, nach einigem Zögern, den Par⸗ ſifal gleichfalls aufführen und zwar im Juni bzig deutſche Schriftſteller und Schriftſtellerinnen hatten, wie erinner⸗ lich, in einer Eingabe vom 28. September v. Is. 29. den Verwaltungsrat der deutſchen Schillerſtiftung um Aenderung der Grundſätze bei Verteilung rſucht. Dieſe Eingabe hat in ſeiner Generalkonferenz ge und Ehrenſpenden Verwaltungsrat 3 111 bon der 4 0 lberſammlung der Zweigſtift ide Naterial vorzulegen. werden die ragen hoffentlich eine befriedigende Löſung Streitf finden. * Die Liedertafel Heidelberg veranſtaltet am Mittwoch, den 18. Juni, abends %9 Uhr im Garten der Schloßreſtauration zu Heidelberg ein Schloßkonzer Prof. Czernys Gefundheitsregeln. Aus den Kreiſen der Alkoholgegner wird uns geſchriehen: Es iſt nicht unintereſſant, da⸗ rauf hinzuweiſen, daß bereits bei der erſten Veröffentlichung der Czernyſchen„Geſundheits⸗ regeln“ dem berühmten Chirurgen ein anderer Mediziner Dr. Levy⸗Hamburg in einer akademiſchen Zeitſchrift entgegentrat und die Gleichſtellung des Alkohols mit anderen Ge⸗ nußmitteln als irvig dartat, ſelbſt mit giftigen, wie Nikotin, Coffsin, Thöin od, dgl., da er nicht, wie etwa die beiden letzteren, vorwiegend anregend, ſondern als berauſchendes Genuß⸗ gift, wie Opium, Morphin u. dgl. ſchlechthin gefährlich iſt. Denn die moderne Sozialhygiene erkennt im Alkoholismus, d. h. nicht nur in der Trunkſucht, ſoudern in der Ver⸗ ſeuchung des ganzen Volkes durch den vielfach ſog.„mäßigen“ Alkoholgenuß eine der aller⸗ ſchlimmſten Gefahren unſerer kulturellen Ent⸗ wicklung. Dr. Levy wies dies im einzelnen in geſundheitlicher, wirtſchaftlicher und ſittlicher Hinſicht nach. Aus dem Weſen des Alkohols als berauſchendes Gift und der Erſcheinung des Alkoholismus ergibt ſich, wie die Erfahrung er⸗ wieſen hat und täglich ſedem, der ſehen will, neu erweiſt, die Nichtigkeit des„Mäßigkeits“⸗ ſtandpunktes und die Forderung der Alkohol⸗ enthaltſamkeit; wenigſtens für den, der ſich ſei⸗ 18 nem Volke oder ſeinen Mitmenſchen verpflichtet 4. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Montag, den 16. Juni 1913 ſchuſſes der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft, ref rierte über die Fortſchritte des deutſch⸗kolonialen Baumwollbaues und erkannte unter allgemeiner Zuſtimmung mit Bewunderung da Anleihe von 60 Millionen zur Entwicklung des Baumwollb ten Gebiet aufgewandt werden ner Europas ſtimmten darin ül Zuwachs in der außereuropäiſch zeugung, komme er, woher er wo Aller liege. Aus Stadt und TLand. Mannheim, 16. Juni 1913. Die Kaiſerfubilüumsfeier in Mannheim. Der heutige Hauptfeſttag iſt, wie bereits in letzter Nummer erwähnt wurde, durch wirkliches Kaiſerwetter ausgezeich⸗ net. Das Promenadekonzert, das von 4 bis 6 Uhr auf dem Friedrichsplatz ſtattfand, war deshalb auch ſehr ſtark beſucht. Die Kapelle Petermann, die auf der Terraſſe des Waſſer⸗ türmes Platz genomen hatte, abſolvierte das nritgeteilte Programm unter Herrn Kapellmei⸗ ſter Beckers Leitung in der gewohnten ſorg⸗ llen. rein, daß je n Baumwoller⸗ lle, im Intereſſe 97 + fältigen Weiſe. Ueber die Feier des Kaiſerjubi⸗ läums durch das Grenadierregiment iſt noch mitzuteilen, daß die Mannſchaften heute nachmittag kompagnieweiſe Turnſpiele aus⸗ führten. Schulfeiern. Das Großh. Karl Friedrichs⸗Gymnaſium beging die Feier des 25jährigen Regierungs⸗ jubiläums unſeres Kaiſers heute durch einen Feſtakt in der Aula der Anſtalt, dem eine ſtattliche Zahl von Angehörigen der Schüler beiwohnte. Beethovens„Die Himmel rühmen“ leitete den Akt machtvoll ein; darauf hielt Herr Prof. Dr. Wipprecht die Feſtanſprache. Er ſchilderte die chrakteriſtiſchen Weſenszüge des Kaiſers: ſeine impulſive Tatkraft, tiefe Reli⸗ gioſität und romantiſch gefärbte Geſchichtsauf⸗ faſſung und wiederum ſeine ganz und gar moderne Perſönlichkeit, ſein nach den ver⸗ ſchiedenſten Richtungen gehendes und ſich be⸗ kätigendes Intereſſe für künſtleriſche, wiſſen⸗ ſchaftliche, Gegenwartsfragen; er hob die bis⸗ herige Regierung nach ihrenErgebniſſen heraus, innere und äußere Politik, die tätige Sorge des Kaiſers für unſere Wehrmacht zu Lande und bor allem, des Kaiſers Hauptwerk und eigenſtes Berdienſt, die Ausgeſtaltung unſerer Flotte. Die Rede klang in eine Mahnung zur Treue für „Kaiſer und Reich aus; das Kaiſerhoch fand be⸗ geiſterten Widerhall. Auf die neue,„junge Zeit“, für die Kaiſer Wilhelm ein ſo klares Verſtänd⸗ nis bewies, waren auch die Deklamationen ein⸗ geſtellt: am Anfang E. Geibels Gedicht„Die junge Zeit“, ausgezeichnet vorgetragen von dem Abiturienten Hermann Müller, darauf einige Gedichte auf die Eutfaltung unſerer Flotte, zu⸗ letzt Jul. Wolffs„An das junge Geſchlecht“, in deren Vortrag ſich die Schüler Palm, Till⸗ mann, Leſer und Wenner teilten. Da⸗ zwiſchen wurde vom Chor die„Deutſche Hymne“ von Ruſt geſungen und der 1. Satz aus Mozarts A⸗dur Klavierkonzert unter Orcheſterbegleitung durch den Unterprimaner Becker trefflich zu Gehör gebracht. Durch die Feier ging ein friſcher Zug; die ſchöne Kaiſerhymne Karl Zu⸗ ſchneids(gemiſchter Chor und Orcheſter) ſchloß ſie friſch und wirkſam ab. Zum ſchönen Ge⸗ lngen trug weſentlich das gut geſchulte Orche⸗ ſter(unter Prof. Dr. Hönns Leitung) und die bewährte Führung der Chöre durch Herrn Jufikdirektor Pelliſſier bei. X Gr. Realgymnaſium Mannheim. Das Großh. Realgymnaſium beging die Feier des 25jährigen Regierungsjubiläums des Kaiſers heute vormittag 9 Uhr in der Aula der Anſtalt durch einen Feſtakt, der von geſang⸗ lichen, muſikaliſchen und deklamatoriſchen Dar⸗ bietungen umrahmt war und zu dem ſich eine 2 feſtlich geſtimmte Zuhörerſchaft eingefunden hatte. Eingeleitet wurde die Feier durch Kretſchmars Krönungsmarſch aus der Oper„Die Folkungen“ durch das Schülerorcheſter. Dieſer ſtets gerne gehörten Kompoſition folgte Krem⸗ ſers tiefempfundenes„Dankgebet“ gon dem ge⸗ fühlt. Nicht die Furcht vor perſönlicher Schä⸗ digung, alſo nicht perſönliche Alkoholangſt, ſondern die Gleichgiltigkeit gegen⸗ über dem Schickſal von Tauſenden von Volksgenoſſen und die Liebe zu einer reineren Kultur des Volks⸗ ganzen ſind die Gründe zur Abſtinenz. Daß der Alkoholgenuß„zur unentbehrlichen Gewohnheit des Kulturmenſchen“ geworden iſt, ſteht im Widerſpruch mit den Tatſachen: man vergleiche die ſtets wachſende Zahl der Alkohol⸗ gegner, d. h. der Abſtinenten in ſämtlichen Ländern gerade germaniſcher Zunge. Der moderne Alkoholismus iſt eine neue Er⸗ ſcheinung, die die Technik und den Kapitalismus des 19. Jahrhunderts zur Vorausſetzung hat. Braucht man wirklich einen Erſatz für den„un⸗ entbehrlichen“ Alkohol? Selbſt nach Czernys Anſicht ſollte er doch„mindeſtens eine Zeitlang“ aus dem Leben eines jeden ausſcheiden; warum denn nur nicht für immer? Es ſteht feſt, daß man ohne Alkoholgenuß leiſtungs⸗ fähiger iſt; darum iſt es ſehr bedenklich, weun eine ärztliche Autorität dieſes Genußgift büunentbehrlich“ erklärt. Dadurch wird das Verantwortlichkeitsgefühl einge⸗ Dr 0 einen erſchöpf miſchten Chor unter Inſtrumentalbegleitung wirkungsvoll vorgetragen. Den Prolog ſprach Berkold Mafer 0 Ib in Auffaſſung und Ausdruck gleich gut. Im Mittelpunkt der ſtim⸗ eier ſtand die Feſtrede des korbert Wein del, in d er nden barf auf das ver⸗ Vierteljahrhundert der Regierung Kaiſers und vor allem! seif und Pflichttreue endes Beiſpiel den Schülern der An⸗ ſtalt vor Augen führte. Die meiſterhe en geleiteten den aufmerkſame zurück in das Jahr 1888, in das dem Regierungsantritt Kaiſer 2 und erinnerten an das Beſtreben des Monar⸗ ſchen, Deutſchland auf allen Gebieten eine füh⸗ lile zu geben. Auf den Gebieten der und Kunſt war der Kaiſer ſ. i iſſeuf lichen ch und Akademien 7 8 mungsvollen Herrn Prof 97 2 rvorhob und ften Dar⸗ t Zuhörer Unterſtützt. Univerſitäten er⸗ freuten ſich ſeiner beſonderen Gunſt und Zuneigung. In gleicher Weiſe ließ der Kaiſer ſich die Entwicklung des Schulweſens ſondere der Mittelſchulen angelegen Di deutſchen Bildungsanſtalten genießen im Aus⸗ lande das höchſte Anſehen und werde vielfack nachgeahmt. Ebenſo liebt der Kaiſer die Dicht⸗ kunſt, Literatur, Muſik und den Geſang. Unter einer Regierung erhielt Deutſchland eine ſtarke Kriegsflotte. Deutſchland hat unter ſei⸗ ner Regierung einen wirtſchaftlichen Aufſtieg erlebt, wie kein anderes Land der Erde. Wenn am heutigen Tage die Deputationen ihre Glück wünſche dem Kaiſer ausſprechen, ſo wollen auch wir unſere beſcheidene Wünſche an den Stufen des Thrones niederlegen und aufs neue Treue zu Kaiſer und Reich geloben. Die Feſtrede klang aus mit einem von dem Auditorium mit 12— Begeiſterung aufgenommenem Hoch auf Wil⸗ helm II., worauf die Nationalhymne ſtehend geſungen wurde. Unmittelbar darauf ſang der vierſtimmige, gemiſchte Chor die„Kaiſer⸗ hymne“ von F. Mack, dem bewährten Ge⸗ ſangslehrer der Anſtalt. Die melodiöſe Kom⸗ poſition wurde durch die friſch und kräftig klin⸗ genden jugendlichen Stimmen voll Begeiſterung und mit jugendlichem Temperament geſungen und von den Zuhörern ſehr beifällig aufge⸗ nommen. Von den weiteren Darbietungen ſeien vor allem erwähnt die des Schüler⸗ orcheſters unter Leitung von Ernſt Hoff⸗ mann, O Ib, die Deklamationen der Schüler Wilhelm Biſchof O Ua, Walter de Mil⸗ las, O Uka, des Heinrich Schnabel, der Virtuoſen Hans Ratjen, O0 b und Georg Weiß Ulb ſowie die Vorträge des vortreff⸗ lich geſchulten gemiſchten Chores. Die Feier fand einen würdigen Abſchluß mit R. Wagners Kaiſermarſch, Die Feier des 25jährigen Regierungsjubi⸗ läums unſeres Kaiſers beging die Leffingſchule heute morgen mit einem Feſtakt. Im feier⸗ lich ausgeſchmückten Turnſaal verſammelte ſich das Lehrerkollegium mit den Ober⸗ und Mittel⸗ klaſſen der Anſtalt und zahlreichen Gäſten. D Feſtrede hielt Herr Prof. Dr. Kuntzen⸗ müller. In lebendiger Schilderung gab der Redner ein Bild von dem Werden Deutſchlands unter der Regierung Kaiſer Wilhelms II., von dem unvergleichlichen Aufſchwung des Handels und Verkehrs, wodurch die deutſchen Waren in alle Welt getragen werden, von den Fortſchrit⸗ ten der Technik und Induſtrie, welche Deutſch⸗ land mit an die erſte Stelle gerückt haben. Dieſe Entwicklung möglich gemacht zu haben, iſt das Verdienſt des Kaiſers, der mit ſtarker Hand den Frieden gewahrt hat, und nichts ehrt — nach dem Zeugnis eines bekannten eng⸗ liſchen Lords— einen Monarchen mehr. Drei Gedichte, vorgetragen von Schülern der An⸗ ſtalt, atmeten vaterlandsfrohen Geiſt und auf denſelben Ton war auch die Muſik geſtimmt, welche vom Schülerchor und»orcheſter unter Leitung des Herrn Muſiklehrers Berg⸗ mann vorgetragen, die ganze Feier durchsog und mit prachtvollen Stücken Herz und Sinn feſſelte. Die Unterklaſſen VI bis U III inkl. feierten Kaiſers Jubiläum mit Turnſpielen unter Leitung des Herrn Prof. Dr. Strei⸗ bich, des Vorſtands des Vereins für Raſen⸗ ſpiele, auf dem Sportplatz bei den Brauereien, der von dieſem Verein dazu zur Verfügung ge⸗ ſtellt war. Da wurden unter den einzelnen Heidelberger Akademie der Wiſſenſchaften. (Stiftung Heinrich Lanz.) In der Sitzung der philoſophiſch⸗hiſtoriſchen Klaſſe am 31. Mai 1913 unter dem Vorſitz des Herrn Windelband werden zu außerordent⸗ lichen Mitgliedern die Herren Dr. Carl Neu⸗ mann und Dr. Hermann Nanke in Heidel⸗ berg gewählt. Vorgelegt wurden: 1. von Herrn v. Schubert eine Arbeit des Herrn Dr. Her⸗ mann Stöckius in Heidelberg:„Parma und die päpſtliche Beſtätigung der Ge⸗ ſellſchaft Jeſu 1540.“ 2. von Herrn Gradenwitz eine Mitteilung über den jüngſt von der Gracca Ialensis ver⸗ öffentlichten Papyrus: Dikajomata. Er bezieht die Anfangsſtelle, über falſches Zeugnis, im Gegenſatz zu den Herausgebern nicht nur auf den Beklagten ſondern auf den Kläger und den Beklagten und erklärt ſie danach anders als die Herausgeber. Derſelbe legt auch den erſten Druckbogen des Index zum Theodoſianus vor. Die Klaſſe genehmigt den von den Herren Endemann und Gradenwitz mit Herrn Prof. Dr. Affolter(Heidelberg) geſchloſſenen Vertrag zur Ausarbeitung des Wörter⸗ buchs zum bürgerlichen Geſetzbuch. Sie erklärt ſich mit dem Kommiſſionsbeſchluß be⸗ Klaſſen Meiſterſchaftsſpiele Schleuderball, Wettlauf und in Seilziehen, Fußball ausge⸗ tragen und am Schluſſe der Spiele trug jeder Teilnehmer für ſein Mühen und ſeinen chweiß als Preis eine Kaiſerbretzel da von. henk einer der und tragen ſich t Jungen das Andenken an Kaiſers jubiläum von 1913 einzuprägen. Kaiſer Wil⸗ [te Schulfeier ngen: um 9 Uhr von den Ober⸗ 1 n, um 10 Uhr von den Unterklaf EDer 11d für die Auſprachen. ilerinnen der Höheren 11 durch 1. h bega Vaten e Male den älteren über die Be der éebenſowohl ein Jubi⸗ s Kaiſers als eine Vierteljahrhun⸗ Sntwicklung ſeines Volkes bedeute. ilhelm lI. die Krone übernahm, ſtand er chland. War das othfelder Tages, H Tofeſſor des deutung läum un 7 üſt — einem ganz neuen D Deutſchland Wilhelm J. deſſen Weſen im K Ausdruck in der Kleinſtagter auf eine beſſere Zukunft lag, ſo iſt das Deutſch⸗ land Wilhelms II. ein moderner Staat, deſſen Stempel die Weltpolitik, deſſen Eigenart die ſ e Umbildung des Volkes ward. Die Per⸗ lichkeit, die im Mittelpunkt ſolcher Entwick⸗ lung ſtand, überraſchte auch das Ausland, be⸗ ſchäftigte und blendete es. Von den rein menſch⸗ lichen Zügen hob Hinzpeter beſonders hervor, daß nie„eine menſchliche Seele ſtärker ergriffen ward von Ehrfurcht, Dankbarkeit und Ver⸗ ehrung“ als unſer Kaiſer. Dieſe ernſte pietät⸗ volle Art prägt ſich in unſeres Kaiſers Fami⸗ lienleben vorbildlich aus, und der ſchlichte Trinkſpruch des Vaters, als er die Kaiſertochter dem Manne gab, ſteht noch friſch in unſerer Erinnerung. Jede Zeit hat ihre beſondere Auf⸗ gabe. Als Wilhelm II. zur Regierung kam, machte das Ausland ſich auf kriegeriſche Ver⸗ wicklungen gefaßt, denn daß das ſtarke einige Deutſchland ſeine Aufgabe nur im Erhalten ſehen werde, nahm niemand an. Und in der Tat: nicht erhalten, ſondern auf dem Erworbe⸗ nen fortbauen, das wollte der Kaiſer. So wies er uns auf das Meer, wo unſre Zukunft liegt. Das 2 — Land der 3* Und ſteigender Handel unter dem Schutze einer mächtigen Flotte beweiſt, wie ſcharf ſein Blick geweſen. Heute ſtehen wir durch ſein Wort geachtet da im Wettbewerb der Völker. Nicht iſt unſer Kaiſer ein„Mehrer des Reichs an kriegeriſchen Eroberungen geworden, ſon⸗ dern an Gütern und Gaben des Friedens“. Noch galt es, die ſchlimmen Folgen, die der jäh aufblühende Handel und die ſteigende In⸗ duſtrie als unvermeidliche Schattenſeiten mit ſich brachten, zu beſeitigen. Eine Milliarde wurde verwandt zur Fürſorge und Sicherung der Lage der arbeitenden Klaſſen. Noch eine Gefahr droht unf 5 rem Land, ſteigende Genuß⸗ wachſam ſein alles. Gefahr den erwünſchten Zuſammenſchluß aller Doch danken wir dieſer vaterländiſchen Männer und Frauen. So ſteht das Volk, wie es geſtanden, wie es heute ſteht, auch in Zukunft treu zu ſeinem Kaiſer. Gleich⸗ ſam als Epilog zu der gedanlkenreichen Rede folgten kurze Vorleſungen aus dem„Rem⸗ brandtdeutſchen“ über Deutſchlands neue Welt⸗ ſtellung.— Zu den kleinen Mädchen ſprach Fräulein Streccius in einfacher, leichtver⸗ ſtändlicher, zu Herzen gehender Form über des Kaiſers Perſönlichkeit: Seine Erziehung, die Ausbildung zu ſeinem hohen Berufe und ſeine gewiſſenhafte Pflichterfüllung im Dienſt des deutſchen Volkes. Die Anordnung des Feſtes lag in den wohlbewährten Händen von Fräu⸗ lein Herbert, die dem Ganzen einen künſt⸗ leriſchen, geſchmackvollen Rahmen gab. Tarif für Rraft⸗Yroſchken. Von der hieſigen Taxameter⸗Vereinig⸗ ung wird uns geſchrieben: Der Allgem. Fabrikanten⸗Verein, Verband Mannheim, bat am 5. ds. Mts. an das Großh. Bezirksamt eine Eingabe zur Herabſetzung des Tarifs für Kraftdroſchken gerichtet und darin zum Vergleiche die Tarife von Groß⸗ und Frem⸗ CCCCCC(ͥã ͤ ͤͤvddbdbbbGãã ĩ ͤãdbͤ ũã bbßß züglich der von ihr herauszugebenden Abhand⸗ lungen und ebenſo mit dem Bericht des Herrn Bezold über die Maßnahmen zur Ausführung und evtl. Drucklegung des von ihm zu leitenden Unternehmens eines babyloniſch⸗ aſſyriſchen Lexikons einverſtanden, und ſie bewilligt 1. Herrn Prof. Cartellieri(Heidelberg) einen weiteren Zuſchuß zu den Koſten der archi⸗ valiſchen Studien für die Fortſetzung ſeines Werkes über die burgundiſchen Herzöge; 2. Herrn Prof. Wild(Heidelberg) einen Beitrag zu den Druckkoſten der von ihm ver⸗ faßten Biographie Welckers. 3. Herrn Dr. Junker, Privatdozent in Gießen ein Reiſeſtipendium zur Teilnahme an einer wiſſenſchaftlichen Expedition nach Ruſſ. Turkeſtan. Akademiſche Nachrichten. Der Großherzog hat den ordentlichen Profeſſo⸗ ren der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe das Recht verliehen, bei feſtlichen Gelegenheiten eine aus Talar und Barett beſtehende Amtstracht anzulegen. Der Großherzog hat ferner das Mi⸗ niſterium des Kultus und des Unterrichts er⸗ mächtigt, nach Aunhörung der Techniſchen Hoch⸗ ſchule die zur Einführung der Amtstracht erfor⸗ im Vergleich zu andern Städten als direkt e klaſſig zu bezeichnen und auch ſo vom Großh. Je den⸗Verkehrs⸗Städten, wie Berlin Has, Der 2 85 Wae burg, Köln, München uſw. angeführt unkerlic 2 242 5 8 125 1 es aber, Städte mit bedeutend höherem Tarif gſ Mannheim anzuführen. Vom techniſchen Ston punkt aus muß hinſichtlich des Mannbeing folgendes in Berückſichtigung gezoger werden: Mannheims Straßenberhältniſſe ſiut bekanntlich für den Autoverkehr wenig geeigne⸗ r zwei bis drei Straßen eine Aſphaltierun aufwei zerdem iſt durch die quadratiſch Bauart häufiges Kurvenfahren unvermeid, „was neben dem Pflaſter eine enorme Gumm abnützung verurſacht. Ein ſehr wichtiger Punt iſt die Halteplatzfreiheit in den in 90 Eingabe aufgezählten Städten, die eben in Mang heim nicht beſteht, aber auch infolge der Bauaft der Stadt nicht gut einzurichten iſt. Gs koſtet B. eine Fahrt von 5 Kilom., wie der Fahri⸗ kantenverein anführt, in Mannheim 3 Mar⸗ dafür muß die Kraftdroſchke aber an den Halte⸗ platz zurück, und ſomit ca 10 Km. fahren. Mi⸗ hin koſtet der Kilometer ungefähr 30 Pfg., wäh⸗ rend die Mannheimer Privat⸗Autobeſitzer den⸗ ſelben mit dem doppelten Satz berechnen. In deh ewähnten Städten ſucht der Führer nach Berr digung der Fahrt einfach den nächſtliegenden Halteplatz auf. Der Allgem. Fabrikantenverein will in ſeiner Eingabe ſcheinbar von der Wartezeit ihen haupt nichts wiſſen. Warum vergleicht er u dieſe mit andern Städten, wo ſolche 3 und M und in Mannheim nur 1,50 Mk. pro Slune beträgt, alſo gewiß ſehr billig iſt. Der Num heimer Straßenbahn⸗Tarif iſt ja auch viel ern als in den in der Eingabe erwähnten Städn Jedenfalls iſt der Einheits⸗Tarif wicht ohne teres durchzuführen. Was nun das hieſige Au, droſchken⸗Material anbelangt, ſo iſt 551 thei erd 1 n. Auß 27 ein zirksamt beſtimmt worden. Verſchiedene Ind ſtrielle haben es auch fertig gebracht, viel lei, ungsfähigere Wagen bier in Betrieb zu bringen; als ſolche in den erwähnten Städten vorhanden ſind. Daß die Mannheimer Autobeſitzer ihre Exiſtenz erhalten, iſt nur darauf zurückzuführen, daß ſich dieſelben Tag und Nacht bei jeder TLen⸗ peratur für ihren Dienſt opfern. Hinſichtlich der Nachttaxe werden in der Eingabe des Fabrikanten⸗Vereins Städte außgs führt, die mit Mannheims Verhältniſſen abſolm nicht zu' vergleichen ſind. In Berlin, Hau, burg uſw. fängt das Nachtleben erſt um 12 Uhr an, während es in Mannheim zu dieſer Zeit be⸗ reits beendet iſt. Uebrigens iſt vor einiger Zeit die Nachttaxe ſchon ſoweit ermäßigt worden, eine nochmalige Reduzierung ohne Gefährdung der Exiſtenz erſcheint unmöglich. Bezüglich des Sladi, bezirks iſt darauf hinzuweiſen, daß die Wagen nach Vororten meiſt leer zurückfahren müſſen, hingegen in den angeführten Städten jederzet Gelegenheit vorhanden iſt, Fahrten zu bekommen. Dem Großh. Bezirksamte und dem Skadlraß iſt übrigens vor längerer Zeit eine Neurege⸗ lung unſeres Tarifs vorgeſchlagen wörden, bei welcher die Zu ſchläge fün leere Rückfahrt in Wegfall kommen Es iſt uns bekaunt, daß z. B. Karlsruhe, Straß⸗ burg, auch Stuttgart, mit den jetzigen Tarißen infolge des enormen Benzinaufſchlages wicht mehr eriſtieren können u. wurden denſelben auch höher! Tarife von den zuſtändigen Behörden zugeſag Bei genauer Prüfung der hieſigen Taxameter⸗Ber hältniſſe müſſen die Herren Fabrikauten und Groß⸗Induſtriellen zu einer andern Anſich kommen. * Verliehen wurde die Pfarrei Gerichtsſtettn, Dekanats Walldürn, dem Pfarrer mit Abſenn von Mudau, Pfarrverweſer Johann Aloß Schell in Gerichtsſtetten und die Pfarrei An len, Dekanats Hegau, dem bis! en verwefſer Hermann Oechsler in Arlen. Genannten ſind am 1. Juni bezw. 28. Mai kirch lich eingefetzt worden. 5 Karl Hurf und nuh * Ernannt wurde Zollverwalter in Mannheim zum Finanzſekretär iſt es möglich geweſen, a koſtenlos leihen und den Büch an den Verein für Volksbildung⸗ 4, 14, wird alles gern abgeholk. 1 * Der Nativnalliberale Bezirksverein Necka hatte auf Samstag abend 9 Uhr in den obeten Saal der Krone ſeine Mitglieder und Anhänzen zu einer Mitgliederverſammlung bern fen. Als Referent war Herr Stadtrechtsrat Elf, ner aus B. Baden gewonnen, der über das höcht intereſſante Thema des Wertzuwachsſteuen geſetzes ſprach, indem er zunächſt die Vodel“ reformtheorie eingehend erläuterte und ſehn auf die eigentliche Wertzuwachsſteuer übergin An Hand von Beiſpielen gab Herr Elfner eine Anleikung über die ekwas komplisierte Bereh, nungsmethode, indem er ausführte: Der 1 friſtige Beſitz eines Grundſtücks ete. gewährt en hebliche Vergünſtigung. Die Wertzuwachsſteuer derlichen Anordnungen zu kreffen. die bei nicht mehr als 10 Prozent Wertauwachs F 85 — n 5 N 8 8 giebig Gebrauch gemacht wurde. Montag, den 16. Juni 1913. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). 5. Seite. eeeeee— Frozent des Zuwachſes beträgt, ſteigt bei jeden weiteren 10 Prozent Zuwachs um 1 Prozent. Die Steuerpraxis hat zu Gunſten des Fiskus gewiſſe Aufrechnungen auf den Verkaufspreis geſtattet 110 nicht auf den Ankaufspreis, wodurch der pro⸗ zentuale Zuwachs und ſomit die Steuer ge⸗ ſteigert wird. Eine beſondere Härte des Geſe liege darin, daß bei der Einſchätzung des kaufswertes bis zum Jahre 1885 zurückgegriffen wird. Die Verfahren bei Erbteilungen und Wei⸗ berveräußerung, ſowie der Unterſchied der Werk⸗ zuwachsbeſteuerung bei ſtädtiſchem und ländlichem Befitz ſind Eigentümlichkeiten des Geſetzes. Dee lörbliche Beſitz iſt bis zum Betrage von M. 20 090 hei bebauten und bis zum Betrage von M. 5000 bei unbebauten Grundſtücken ſteuerfrei. welehe Vergünſtigung auf ſtädtiſche Grundſtücke, bei Be⸗ Ferbetreibende ete. keine Anwesdung findet. wo⸗ durch der agrariſche Moment des Geſetzes z kritt. Redner führte weiter aus, daß der Steuer⸗ ertrog zu 50 Prozent dem Reich, zu 40 Prozent der Gemeinde und zu 10 Prozent dem Bundesſt zufällt. Bei Verkäufen iſt Veräußerer wie werber bei ſtrengen Ordnungsſtrafen bis zu M. 600 oder dem Afachen Betrage der Steuer zur An⸗ meldung verpflichtet. Ergebnis der Steuer iſt hinter den Erwartungen zurück⸗ 306 Das geblieben, indem die Gebühren der Grundbuchämter einen erheblichen Rückgang erlitten haben, und ſomit faſt von einer Abgabe des Bundesſtaates an das Reich ge⸗ ſprochen werden kann. Die Faſſung des Geſetzes iſt eine ungewiſſe, was durch die Ueberhaſtung, mit der das Geſetz auf die Wege gebracht wurde, eklärlich iſt. Die Gemeinde ſollte der eigentliche Empfänger der Steuer ſein, dann konute das Ge⸗ ſetz Rückſicht nehmen auf die lokalen Verhältniſſe. Im Zuſammenwirken mit den übrigen Steuern lann die Beſteuerung ſo wirken, daß ſie Erträg⸗ niſſe von Grundſtücken überwiegt. Bei Geſchäften 3. B. wirkt die Wertzuwachsſteuer als Beſteuerung der Tüchtigkeit des Einzelnen. Das Ergebnis der Zuwachsſteuer als Reichsgeſetz iſt eine Ungerech⸗ ögkeit. Nur dem Bundesſtaat ſei es möglich, eine gerecht wirkende Zuwachsſteuer zu ſchaffen. Zum Schluſſe ſeines Vortrages richtete Herr Elfner an die Anweſenden den Appell: die nationalliberale Partei, die vornehmlich Mittelſtandspolitik treibt, ſollte es als einen weſentlichen Beſtandteil ihre Programmes betrachten, daß dieſe u ngerechte Heſteuerung des Grundbeſitzes be⸗ ſeitigt und durch eine gerechte er⸗ ſetzt wird. Der Vorſitzende, Herr Wür tz, dankte dem Referenten für die hauptſächlich für Jedarau höchſt wichtigen Ausführungen eines Fach⸗ kannes auf dem Gebiete der Wertzuwachsſteuer, und eröffnete die Diskuſſion, von der aus⸗ Herr Lemmer bedauerte, daß die Landwirte, die eigentlich das größte Intereſſe an der Sache haben ſollten, ſo ſchlecht vertreten ſeien. Bezüglich der Wertbemeſ⸗ ſung betonte Herr Leitz, daß es eine Ungerechtig⸗ keit ſei, dabei bis auf das Jahr 1885 zurück zu greifen. Ein Kern für das Geſetz ſei ja vorhan⸗ den, jedoch ſei in Baden bereits eine Vermögens⸗ ſteuer vorhanden. Man hätte auch bei der Wert⸗ zuwachsſteuer dieſelben Verkehrswerte zu Grunde legen müſſen. Dieſe Härte des Geſetzes, wie Rückgang bis zum Jahre 1885, ſei eigentlich ein Eingriſſ in die Rechte, die dem Volke von der Verfaſſung gewährleiſtet ſind. Bei den Landtags⸗ berhandlungen ſollte hauptfächlich in den Vorder⸗ grund geſtellt werden, daß Wertzuwachs⸗ und Ver⸗ mögensſteuer an den Plätzen vor Großſtädten nicht gleichzeitig angewendet wird. Herr Winter meinte, daß es Sache des Vereins ſowie Sache der Stadtgemeinde ſei, die zu hohe Einſchätzung des Sand⸗ und Hausbeſitzes in Neckarau durch Ein⸗ führung einer neuen Schätzung zu beſei⸗ tigen. Herr Glfner beantworkete in erſchöpfen⸗ der Weiſe einige Anfragen und betonte, daß die malionalliberale Partei ſich nicht nur in der Stille beſprechen, ſondern auch die Vereinsleitung ſich ſtets unterrichten möchte, wo die Grundbeſitzer der Schuh drücke, damit es unmöglich ſei, in dieſer Richtung zu wirken. Nur dadurch könne etwas geſchaſſen werden, wozu die nationalliberale Par⸗ tei die einzig richtige Partei ſei. Damit hatte die Diskuſſion ihr Ende erreicht und der Vor⸗ ſitzende ſtellte feſt, daß die Partei in weit⸗ gehender Weiſe dieſe Mittelſtandsfrage behandeln werde. Wenn auch das Geſetz nicht ganz abge⸗ ſchafft werden könnte, ſo ſollte doch eine mögliche Verbeſſerung erſtrebt werden. Gegen halb 12 Uhr wurde die von ca. 100 Parteifreunden beſuchte Sitzung geſchloſſen, * Beſitzwechſel. Die Eheleute J. Zipp ver⸗ kauften ihr Wohnhaus mit Weinwirtſchaft, Mit⸗ ielſtraße 25, früher Fritz Seitz, um den Preis von M. 74000 an Philſpp Döringer, Obe⸗ leute, hier, welche beabſichtigen, auch den Wirt⸗ ſchaftsbetrieb zu übernehmen. * Ein gewerbsmäßiger Fahrraddieb wurde geſtern in der Perſon des Metzgergeſellen Aug. wigshafen, Frankſurt a. M. und anderen Städten eine große Anzahl Fahrräder zuſam⸗ menſtahl, die er keils weiterverkaufte, teils in Pfandhäuſern verſetzte. Polizeibericht vom 16. Juni 1913. Unfälle. Auf ſtraße ſtieß am 14. ds. Mts. vormi hriger Schreiner⸗ lehrling mit ſeinem Fahr Fahrt befindliche Laſtautomobil einer hieſigen Firma und wurde umgeworfen. Dabei erlitt er mehrfache, nicht unerhebliche Verletzungen und mußte ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen. —Am 14. ds. Mts. kam ein 8 Jahre alter Volks⸗ ſchüler beim Spielen auf dem Baugelände an der Windmühlſtraße hier zu Fall und brach die rechte kleine Zehe. Der Verletzte wurde in das Allg. Krankenhaus verbracht.— Ein 28 Jahre alter lediger loſſer brach am 14. ds. Mts. infolge eines Epileptiſchen An⸗ falles vor dem Warteſaal der elektr. Straßen⸗ bahn an der Friedrichsbrücke bewußtlos zu⸗ ſammen. In den Waxteraum verbracht, er⸗ holte ſich der Kranke bald wieder und konnte 512 rperverl im Hauſe F 7, 24, Ackerſtraße Nr. 21, auf der Gärtner⸗ ſtraße, auf der Elfenſtraße, auf der Alphorn⸗ ſtraße, am Friedhof, im Hauſe Friedrichsfelder⸗ ſtraße 15, auf dem Kaiſerring, auf der Traitteur⸗ ſtraße, auf dem Luiſenring, auf der Langſtraße und vor dem Hauſe Rennershofſtraße 21 hier verübt, gelangten zur Anzeige. Verhaftet wurden 18 Perſonen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen. Meues aus Ludwigshafen. * Verhaftungen. Die Diebe, die, wie gemeldet, Samstag nacht die Inſaſſen eines Hühnerſtalles mit den dabei liegenden Eiern, ebenſo aus einem anderen Stalle eine Gans, deſſen Eigen⸗ tümer ſich noch nicht gemeldet hat, ſtahlen, wur⸗ den feſtgenommen. Es ſind zwei Schloſſer und ein Dreher. Ferner wurde verhaftet der 46Jahre alte Küfer Bodens aus Mörſch a. Rhe, wel⸗ cher am Samstag nachmittag in der Anilin⸗ fabrik ein Fahrrad im Werte von 120 M. ſtahl und es ſofort in einer Wirtſchaft an der Poſt⸗ ſtraße zu verkaufen ſuchte. * Schwer hereingelegt wurde geſtern die Kell⸗ nerin eines Weinlokals in der Nähe des Bahn⸗ hofes. Ein ſehr ſplendider Gaſt hatte unter ihrer gütigen Mithilfe eine Rechnung von über 100 M. gemacht und verduftete dann auf fran⸗ zöſiſch ohne Hut. Längere Zeit lief die Betro⸗ gene am Bahnhofe mit dem Hute umher, fand aber nicht den dazu paſſenden Mann und wurde ſo um die ganze Zeche geprellt, SRportliche Rundſchau. Dienstag, 17. Juni. Hannover. Preis von Römerhof: Salomo— Blücher. Sburger Jagdrenne louſh II— Sea Squaw GErcolo⸗Haudicap: Jor— b Preis der Stadt Hannover: tarock. Preis von Burgwedel: Drakon— Traum. Vahrenwalder Handicap: Dürkheim— Dryade, Grunewald⸗Jagdrennen: Lerobi— Hart. wegen Lord Dunlin— Feſt⸗ Ein ſenfationeller Doppelſieg Egan⸗Kriegers auf zwei Rennplätzen. Berlin, 16. Juni.(Von unſ. Berl. Bur.) Beim geſtrigen Grunewaldrennen hat der der be⸗ kannte Herrenreiter Leutnant v. Egau⸗Krie⸗ ger eine bisher in der Geſchichte des Pferdeſports einzig daſtehende Leiſtung vollbracht. Leutnant v. Egan⸗Krieger war für geſtern nachmittag auf der Grunewaldrennbahn im Preis von Leipzig als Starter auf ſeinem Hengſt„Der Dragoner“ gemeldet. Außerdem war er zum Rennen in Magdeburg gemeldet, wo er das Pferd„Jaspis“ ritt. Nachdem er dieſes Rennen, das als erſtes in Magdeburg gelaufen wurde, gewonnen hatte, ſtieg er um.40 Uhr in einem Jeannin⸗ Eindecker auf dem Magdeburger Rennplatz auf. Den Eindecker ſteuerte Lt. Stoll vom 4. Badiſchen Infanterie⸗Regiment Nr. 112. Kurz nach 725 Uhr kam der Eindecker unter ungeheurem Aufſehen auf der Grunewald⸗Rennbahn an. Die zum Preis ſtartenden Reiter waren bereits abge⸗ wogen und es bedurfte der ausdrücklichen Geneh⸗ migung der Kommiſſare und der Rennteilnehmer, daß Herr v. Egan⸗Krieger am Rennen noch teil⸗ nehmen durfte. Unter ſtürmiſchem Beifall der Zuſchauermenge ging auch hier Egan⸗Kriegers Pferd„Der Dragoner“ ſtegreich durchs Ziel. Lt. v. Egan⸗Krieger ſchuf damit den Rekord eines doppelten Erfolges auf 2 verſchiedenen Renn⸗ plätzen an einem Pferderennen *Berlin⸗Grunewald, 15. Juni. Marketenderin⸗ Rennen. 5000.½ 1. Brandt⸗Schmerwitz' Marot te (Shaw), 2. Garbe, 3. Tanagra. 24:10; 12, 21, 13:10.— Preis von Saarmund. 5000% 1. O. Reislands Conſtantin(Printen), 2. Moſel, 3. Fiſchotter. 39: 10: 18, 23:10. Murellenberger⸗Jagdreunen. 10.000%/ 1. G. Nettes Kaun(Herr Dodel), 2. Now⸗ ton, 3. Highbridge. Ferner: Ouvide, Halevon Days, Tucker, Kund, Gardoune, Jacobs Ladder, Jiu⸗Jitſu, Triglav, Roſette IV, Yamethen. 56:10; 19, 18, 19:10. — Preis von Schlenderhan. 5000% 1„C. v. Brandt⸗ Schmerwitz' Moet(Shaw),, 2. Lugatte, 3. Hannah. 22:10; 12, 13:10.— Preis von Leipzig. 3500%½ v. Egan⸗Kriegers Der Dragoner(Beſ.), 2. Cor⸗ 20, 21, 57:10.— Zeppelin⸗ 3. Go ahead. 43.10 15 10000% 1. H. v. Treskows S ch nei d 846 Graf Stauffenbergs Catalonier(B. Streit), 2. Jeſſonda, 3. Rennen. kavalier(Dleinik), 2. Konſequenz, 3. Wad. 155 915 19:10.— Engelborſtener Jagdrennen. de Cvuntry Couſin, 3. Pyramide, 50:10; 19, 14:10.— Kleefelder Handicap. 10 000% 1. Orbergs Ther⸗ mometer(Raſtenberger)h, 2. Otter, 3. Ferner: Kruszelnica, Muttchen, Willgo, Auguſt v. Wichendorf, Waſhington, Lady Collte, Solitär, Au⸗ revoir, Waſſerrecht, Reklame, Ops, Hofwarpnuir, 134:10; 41, 22:10.— Jubiläums⸗Preis. 40 000% 1. F. C. Kr jeſtie, 3. Kreuzer. 53004 Teichmaun), 2. 20:10.— Preis vom Entreß⸗Fürſtenecks Francisco(Blades), 2. Intyre, 3. Brachvogel. Ferner: Mirobolant, Lincoln⸗ ehire, Boiling Hot, Labrador, Millieux, Porte Bon⸗ Bob, Chamerops, Gräfentonna. Gendarme, 8 Tanzſtunde. 17:10; 13, 20:10. SHannover, 15. Junt. Graf Georg Lehndorff⸗ 5000% 1. E. F. Gütſchows Roſen⸗ 90:10 2000 ¼ Modder(Knobloch), 2. Meyers River Baſalt 2. Nr ügers Eccolo(Raſtenberger), 2. Ma⸗ Fervor. Ferner: Mirage, Rahana, Star, 148:10; 16, 12, 14:10. Tramm⸗Rennen. Dr. F. Rieſes Königsleutnant(5. Fagott, 3. Wunderhold. 18:10; 12, Schloß. 10 000 1. Fr. v. Mac 9 „17“, Merry Mat, Querſchlag, 94:10; 26, 124, 17:10. Lt. O. v. zu Bent⸗ jeur, Voung Turk, unſtorfer Jagdrennen. 2500% 1. (St. Erbprinz 8, 3. Jago. 48:10; 21, 27:10. aris, 15. Juni. Prix de la Reine⸗Blanche. 1. J. Sterns La Pintade(Marſh), 2. g. Beda. 172:10; 38, 35, 18:10.— Prix de Dangu. 15 000 Frs. 1. A. Aumonts Benediede Spulac(Milton Heury), 2. Houli, 3. Adieu. Fer⸗ ner: Sarraſin, Trio, Bruxelles 2. 65:107 22, 14:10.— Prix de Gouvieux. 5000 Frs. 1. E. de St. Alarys Antpine(Marſhj, 2. Charing Croß 3, 3. Geé⸗ neville. 120:40; 32, 18, 49:10.— Prix du Jocken⸗Club. 100 000 Frs. 1. Edmond Blanes Dagor(G. Stern), 2. Baldaquin, 3. Bruleur. Ferner: Nimbus, Ecouen, Blarney, Iſard 2, Saint Ps, Vulcain, Albanats, Aſtolphe, Fidelio, Huningue, Pendragon, Pere Mar⸗ quette, Pirpiriol, Roi de'ox. 186:10; 60, 43, 37710. — Prix des Etangs. 5000 Frs. 1. M. Caillaults Simple Apeu(Sharpe), 2. Yonne, 3. Clariere. 37:10; 16, 22, 24:10.— Prix du Chemin de Fer du 5005 Fr Nord. 8000 Frs. 1. Vte. de Harcourts Gröatry (Bellhouſe), 2. Bavard 2, 3. Champoreau. 66:10; 21, 13:10. Ruderſport. Hamburger Ruderregatta. Einer um die Meiſter⸗ ſchaft von Hamburg. 1. Ruderklub Kosmos 1874 Hamburg(Martens):84, 2. Nkl. Aleman⸗ nia Hamburg(Frankſ.— Zweiter Junior ⸗Vierer. 15 Lübecker Rudergeſellſchaft 1885 7189, 2. Hamburger Ro.:45, 3. Rg. Bictoria Berlin:47.— Einer um deu Alſterpokal. 1. Ruderge ſell⸗ ſchaft Wiking Berlin(Dr. v. Gaz a) 8118, 2. Rkl. Kosmos(Martens]!.:2025.— Achter um den Preis der Stadt Hamburg. l. Ber liner Ruder⸗ berein 18 76:38, 2. Berliner Rkl. Sportboruſſia 6245½, 3. Berliner Rkl.:4628.— Einer für Ju⸗ nioren. 1. Hannoverſcher Ruderklub(O. Nümmelin):1596, 2. Lübecker Rg. 1885(K. Mitter⸗ huſen):28, 3. Rkl. Favorit Hammonia Hamburg(W. Mohn] 8780/6.— Dritter Vierer. 1. Köp enicker Ruderklub“¼406, 2. Lübecker Rg. 7743, 3. Rg. Victoria Berlin:52.— Doppelzweier ohne Steuer⸗ mann. 1. Rudergeſellſchaft Wiking Ber⸗ lin 72740, 2. Rkl. Kosmos Hamburg:55.— Vierer ohne Steuermann. 1. Ruder klub Germania Hamburg.1195, 2. Berliner Ruderverein 1896 .136. Achker für Junioren. 1. Berliner Ru⸗ krub Hellas:50, 2. Berliner Rv. Hanſa 25296, 3. Berliner Rkl.:693.— Vierer ohne Steuer⸗ mann. 1. Hamburger Rudervere in:42, 2. Berliner Rkl.— Zweiter Vierer. 1 Ruderver⸗ ein Sturmvogel Leipzig 7˙83, 2. Rkl. Fa⸗ vorit Hammonig Hamburg:35, 3. Köpenicker Rkl. 74%87.— Tryſt⸗Achter. 1. Rudervere in Brema Bremen:48, 2. Rll. Am Wannſee:55, 3. Rv. Sturmvogel Leipzig. Leichtathletik. Großes Sportfeſt des Fußballklubs„Germania“⸗ Feudenheim. Vom herrlichſten Wetter begünſtigt fanden geſtern am Neckardamm o ly mpi ſch e Spiele ſtatt, die eine ſtarke Beteiligung und großen Beſuch aufzuweiſen hatten. Die einzelnen Konkurrenzen nahmen folgenden Verlauf: 50 und 100 Meter⸗Lauf: 1. Haus Beuzinger, Feuden⸗ heim, 2. Wilh. Lang, Neckarau: 400 Meter⸗Lauf: Hans Benzinger, Feudenheim, 2. H. Haas, Mannheim; 400 Meter⸗Lauf: Hans Benzinger, Feudenheim, H. Haas, Manuheim; 1000 Meter⸗Lauf: Hans Beuzinger, Feudenheim, P. Hagel, Mann⸗ heim; Fußballweitſtoß: H. Haas, Mannheim, 50,0 Meler, E. Brehm, Maunheim; Schleuderballwerfen: Hans Benzinger, Feudenheim, 49,55 Meter, M. Schreckenberger, Mannheim, 42,10 Meter; Kugel⸗ ſtoßen: Hans Benzinger, Feudenheim, 10 Meter Ph. Schoer, Manuheim, 9,½30 Meter; Sechſerſpiele (Verbandsklaſſe): 1. Harmon ie Neckarau, 2. Harmonie Mannheim; A⸗Klaſſe: 1. Herthe, Maun⸗ heim, 2. Fußballverein 1910 Mannheim;-Klaſſe: 1. Fußballverein 1910 Mannheim, 2. Sport⸗ verein 1911 Mannheim. Die Spiele hatten unter der Hitze ſchwer zu leiden. Für die Unterhaltung ſorgte die Kapelle Wunder. Gerichtszeitung. 4 Einen ſchweren Kampf, bei dem er es wohl nur ſeinem Revolver zu danken hat, daß er nicht ſein Leben laſſen mußte, hatte am 19. April, nachts 1 Uhr, Schutzmann Nau in der Nähe des Bahnhofes Waldhof. Nachdem er ſchon einmal in der Wirtſchaft„Zum Gambrinus“ Ruhe geboten und ſich entfernt hatte, hörte er gleich darauf vor der Wirtſchaft Streit. Die Scheibe der Wirt⸗ ſchaftstüre war zertrümmerkt worden und ein Pole namens Peruſinski hatte anſcheinend durch einen Hieb durch das Fenſter einen Stich in die Hand erhalten. Der Schutzmann ſuchte zunächſt die Perſonalien des Fabrikarbeiters Wilhelm Dan⸗ ner feſtzuſtellen, ſofort drang aber auch ſchon der Fabrikarbeiter Martin Fornoff auf ihn ein. Er hielt ſich den Angreifer zunächſt mit einem Stoß vom Leibe, gleich darauf aber kam dieſer mit einer Rotte von ca. 8 Mann zurück. Fornoff und der Fabrikarbeiter Karl Roth gingen mit dem Meſſer vor. Der Schutzmann ſuchte die Geſellen mit dem Revolver im Schach zu halten, als er aber Roth als den Hauptangreifer feſtzunehmen ſuchte, drangen die Burſchen von neuem auf ihn ein. Als der Schutzmann nunmehr blank zog und mit einem zweiten Säbelhieb gegen Roth ausholen wollte, wurde ihm der Säbel aus der Hand ge⸗ 75. 62483 greifer fielen nun über ihn her, traten ihn mit den Füßen ins Geſicht und auf den Leib, zugleich er. hielt er zwei Meſſerſtiche in den linken Ober⸗ ſchenkel. In der höchſten Not gelang es dem Schutzmann, liegend den Revolver loszudrücken. Die Kugel drang dem Fabrikarbeiter Joſef Kark über dem rechten Auge durch das Fleiſch. Nun⸗ mehr nahm die ganze Geſellſchaft Reißaus. Von den Angreifern des Schutzmannes konnten fünf Burſchen ſchlimmſter Sorte von Sandhofen er⸗ mittelt werden. Die Verhandlung vor dem Schöffengerichte, in der.⸗A. Dr. Hirſchler als Verteidiger für zwei Angeklagte, Schutzmann Kalis als polniſcher Dolmetſch für den geſtochenen Pe⸗ ruſinski auftrat, endete mit der Verurteilung von Fornoff zu 1 Jahr Gefängnis, Roth, Joſef Karl, Wilhelm Danner wurden zu Ge⸗ fängnisſtrafen von je 6Monaten, letzte⸗ rer außerdem zu einer weiteren Gefängnisſtrafe von 3 Tagen wegen der Zertrümmerung der Wirt⸗ ſchaftsfenſter und Fabrikarbeiter Eduard Man⸗ gold zu einer Haftſtrafe von 1 Woche verurteilt. * Den Toten markierte der Matroſe Klemens Braun, um ſein Leben zu retten, als er vor kurzem nach reichlichem Biergenuß in verſchie⸗ denen Wirtſchaften an der Teufelsbrücke nachts von ſeinem Zechgenoſſen, dem Schiffsheizer Alerander Pyka, überfallen und mit dem Meſſer bearbeitet wurde. In freundlichem Tone fragte letzter ererſt ſeinen Zechgenoſſen, ob er ein Meſſer habe. Ahnungslos gab ihm Braun das Meſſer, der nunmehr ſofort einen derartigen Hieb auf den Kopf erhielt, daß er bewußtlos zu Boden ſank. Um nicht mit ſeinem eigenen Meſſer er⸗ ſtochen zu werden, ſtellte ſich Braun tot, worauf ſich Pyka entfernte. Das Schöffengericht ver⸗ urteilte Pyka am Samstag zu 3 Monaten Ge⸗ fängnis. Rongreſſe. * Ein deutſcher Drogiſtentag fand vom.—9. Juni in Weimar ſtatt. Der Deutſche Dro⸗ giſten⸗Verband von 1873, E.., Sitz Berlin, feierte ſein vierzigſtes Stiftungsfeſt unter Teil⸗ nahme von Vertretern der ſtaatlichen und ſtäd⸗ tiſchen Behörden. Eine Delegierten⸗Verſamm⸗ lung der 3700 Mitglieder beſchäftigte ſich mit wichtigen Standesfragen, von denen die Be⸗ kämpfung des Drogenſchrankunweſens durch Forderung des Nachweiſes der nötigen Fähig⸗ keiten weite Kreiſe intereſſieren dürfte. Zum Andenken an den kürzlich verſtorbenen Gründer und erſten Verbandsvorſitzenden wurde eine Stadtrat Otto Meißner⸗Stiftung ins Leben gerufen. Die Drogiſten⸗Akademie in Braunſchweig, die bisher ein Privatunterneh⸗ men war, wird der Verband in eigene Ver⸗ waltung nehmen, um noch mehr als bisher für die Ausbildung ſeines Nachwuchſes tun zu kön⸗ nen. Der bisherige Vorſtand wurde wiederge⸗ wählt. * Der Verband deutſcher Fiſchhändler der in Leipzig tagte, forderte dringend Maßnahmen zur Förderung des heimiſchen Fiſchhandels, u. a. die gleiche Sonntagsruhe wie im Fleiſchergewerbe, Frachtermäßigung für Süßwaſſerfiſche, Schaffung einer Unterſuchungsſtelle für das Fiſchgewerbe, Kenntlichmachung des Inhalts bei Marinaden. Rommunalpolitiſches. * Die Fuſion der Elberfelder Straßenbahnen, unter der ſich auch die Talbahn Elberfeld⸗Bar⸗ men befindet, an der Barmen ganz erheblich in⸗ tereſſiert iſt, hat in nichtöffentlicher Sitzung die Barmer Stadtberordneten beſchäftigt. Die Stadt will grundſätzlich ihre bisherige Ver⸗ kehrspolitik fortſeßen und beabſichtigt nicht, die Verkehrsmittel irgendwie privaten Unternehmun⸗ gen auszuliefern. Es iſt wenig oder gar keime Neigung vorhanden, irgend welche Projekte wie Krematorium, Friedhof, Theater uſw., die akut geworden ſind, gemeinſam mit Elberfeld zu regeln. * Die Elberfelder Stadtverordneten beſchloſſen den Bau eines neuen Waiſenhauſes mit einem Koſtenaufwand von 800 000 Mark. Es ſoll den Nämen Hohenzollernhaus erhalten. Kr. Eine moderne Stenerkaſſenverwaltung wurde ein Jena geſchaffen. Es wurde ein neues Syſtem der Buchführung eingerichtet, bei dem mit clektriſchem Antrieb verſehene Regiſtrier⸗ und Additionsmaſchinen zur Verwendung kommen. Lehte Nachrichten und Telegramme. Geſchoßexploſiun— Zwei Soldaten getötet. w. Straßburg, 16. Juni. Ein ſchweres Unglück hat ſich geſtern morgen in der Büchſen⸗ macherei des Kgl. Sächſ. Infanterieregiments Nr. 105 ereignet. Die Musketiere Koch aus Meißen vom 3. Bataillon und Lorenz aus Chemnitz vom 1. Bataillon waren damit be⸗ ſchäftigt, eine Granate, die auf dem Übungs⸗ platz Bitſch gefunden wurde und die ſie für leer und ungefüllt hielten, zu zerlegen, um ſich daraus nach Reſerviſtengebrauch Photogra⸗ phierahmen zu fertigen. Die Granate explo⸗ dierte und beide Musketiere wurden ſchwer verletzt. Koch erlag ſofort ſeinen Verletzungen, während Lorenz noch im Laufe des Nachmit⸗ tags verſtarb. Der von dem platzenden Geſchoß in der Büchſenmacherei angerichtete Schaden Werner aus Grünberg in Worms ver⸗ gaftet der in Worms Mannheim, Lud⸗ Har ap. (OD. Müller), 2. Sara, 3. Jasmin. Fern Gernot, Phoenix, Paeiſie, Kondor, Ordner, King Baſalt, Wavelit, Vorhand, Importe, Donners Bruder 30.10 4 1222440 200 4 Weſtend⸗Jagdrennen. dreht, er ſelbſt zu Boden geriſſen. Sämtliche An⸗ ſoll ziemlich bedeutend ſein. Die beste 6. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Montag, den 16. Juni 1913. Die Jeiern in Berlin. JBerlin, 16. Juni.(Von unſ. Berl. Bur.) Die Ausſchmückung der Stadt, die noch am Samstag abend recht große Lücken zeigte, war geſtern morgen fix und fertig. In den Haupt⸗ ſtraßen verdunkeln ſchier die vielen Farben den Aufblick zum wolkenloſen Himmel und dieſe Aufblick iſt ja heute beſonders notwendig. Nicht nur auf den Straßen und Plätzen findet der neu⸗ gierige Beſchauer leicht Unterhaltung, auch die Lüfte ſind belebt. Wiederholt kreuzen die Luft⸗ ſchiffe über dem Innern der Stadt und auch mehrere„Tauben“ haben ſich aufgemacht, um auf ihre Weiſe das Jubiläum des Kaiſers zu feiern. Minutenlang ſtockt der Verkehr, wenn aus den Lüften jenes markante Propellergeräuſch zur Erde miederdringt. Freilich allzulange wird die Aufmerkſamkeit dey Paſſanten von dieſen Rieſenvögeln nicht ab⸗ gelenkt. Immer und immer wieder gilt es, ſein Auge den Wagen zuzuwenden, in denen die fürſtlichen Gäſte durch die Hauptſtraßen zum Schloſſe fahren. Des Kaiſers wird man freilich heute nicht anſichtig. Er weilt im Schloſſe, wo er von Stunde zu Stunde neue Deputationen, Abordnungen und Gratulanten empfängt. Der Verkehr in den Straßen war bereits geſtern lebensgefährlich. Er überſteigt alles bisher in Berlin Dageweſene. Der größte Menſchenſtrom ergoß ſich heute bereits in der 6. Morgenſtunde unter den Linden. Es war das zur Zeit, zu welcher die 70 0 0 Schulkinder nach dem Schloſſe marſchierten, um im Schloßhofe dem Kaiſer ein Ständchen darzubringen. Um 10 Uhr begann im Schloſſe der Em p⸗ fang der Deputationen und Gra⸗ tulanten. Ueber die Feſtlichkeiten im Schloſſe wird das Publikum durch Extrablätter auf dem Laufenden gehalten. Beſondere Beachtung fin⸗ den die Veröffentlichungen des Reichsanzeigers, der in einer Stärke von 13 Seiten erſchienen iſt. Beſonders die Gnadenerlaſſe des Kaiſers begeg⸗ nen großem Intereſſe. Die allgemein erwartete Ammeſtie iſt freilich ausgeblieben. Die Ver⸗ öffentlichung über die Auszeichnungen nimmt nahezu allein acht Seiten in Anſpruch. Unter dieſen Auszeichnungen ſind recht viele von her⸗ vorragendem Intereſſe. Der Reichskanzler ſelbſt iſt ohne Auszeichnung geblieben. Dafür lächelt aber die Sonne der kaiſerlichen Huld dem frühe⸗ ren Kolvnialſtaatsſekretär Dernburg wieder, der aus allerhöchſtem Vertrauen in das Herrenhaus berufen wurde. Unter den ausgezeichneten Par⸗ lamentariern befinden ſich auch einige Nalional⸗ liberale, ſo der frühere nationalliberale Abg. Schmieding, der ins Herrenhaus berufen wurde, während der Vizepräſident des Abgeordneten⸗ hauſes Juſtizrat Dr. Krauſe den erblichen Adel erhielt. Unter den Dekorierten findet man auch den Karlsruher Maler Prof. Schönleber. Die Verfaſſungstreue des Kaiſers. Aus der Reihe der Veranſtaltungen des heuti⸗ gen Tages iſt beſonders die Univerſitäts⸗ feier hervorzuheben. Durch die Anweſenheit der Rektor ſämtlicher deutſchen Univerſitäten war die Feier eine Huldigung der deutſchen Hochz ſchulen überhaupt. In der Feeſtrede, die Prof. Hintze hielt, machte der Gelehrte von einem Vorgange Mitteilung, der auf die verfaſſungs⸗ treue Geſinnung des Kaiſers das hellſte Licht wirft. Prof. Hintze erzählte: Mit welcher Ent⸗ ſchiedenheit ſich der Kaiſer von Anfang an auf den Boden der Verfaſſung geſtellt hat, das erhellt aus einem bisher noch unbekannten hiſtoriſchen Vorgange, den der Kaſſer vor Jahren gelegentlich eines Empfanges mir mitgeteilt hat. Ich glaube, von der mir damals erteilten Ermächtigung, da⸗ von Gebrauch zu machen, bei keiner beſſeren Ge⸗ legenheit benutzen zu können, als heute an dieſer Stelle. Der Kaiſer erzählte, daß er von dem Juſtizminiſter und Kronſyndikus Dr. Friedberg in den letzten Stunden ſeines kaiſerlichen Vaters darauf hingewieſen wurde, daß ihm ſofort nach deſſen Hinſcheiden ein für dieſen Fall bereit ge⸗ haltenes verſchloſſenes Schriftſtück von großer Wichtigkeit vorgelegt werden ſoll. Und in der Tat war dies das erſte, das der Kaiſer auf ſeinem Schreibtiſche vorfand. Er öffnete es und erkannte ſofort die charakteriſtiſchen Schriftzüge König Friedrich Wilhelms IV. mit vielen Unter⸗ ſtreichungen und Ausrufezeichen, wie dieſer zu ſchreiben pflegte. Es war ein politiſches Teſta⸗ ment, das je dem Thronfolger beim Regierungs⸗ antritt vorgelegt werden mußte. Und es enthielt eine in den ſtärkſten und beweglichſten Wendun⸗ gen gehaltene Mahnung, die Verfaſſung noch vor der Beeidigung umzuſtoßen. König Friedrich Wilhelm IV. hatte ja, wie man weiß, zeitlebens an dem Gedanken gehangen, die aus dem Sturm und Drang des Revolutionsjahres geborene, von der Regierung zwar erſt oktrotierte, dann aber auf dem Wege der Vereinbarung mit der Volks⸗ vertretung revidierte Verfaſſung zu erſetzen durch einen aus königlicher Machtvollkommenheit ver⸗ liehenen Freibrief, der gar nichts von den revo.· lutionären Charakter moderner Konſtitution haben ſollte. Es war die Wurzel der vielfältigen Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen ihm und ſei⸗ nem Miniſterpräſidenten Otto von Manteuffel ſeweſen. Nun hat Friedrich Wilhelm IV. noch ſelbſt über ſeinen Tod hinaus auf ſeine Nach⸗ 45 Kaiſers. ein Toter auf das Leben ausüben kann. Kaiſer Wilhelm II. hatte ebenſowenig wie ſeine beiden Vorgänger irgendwelche Neigung, dem Appell ſeines königlichen Oheims zu folgen. Aber er ging weiter. Er erkannte, daß die Möglichkeit nicht ausgeſchloſſen ſei, daß in Zukunft einmal ein junger unerfahrener Herrſcher zur Regierung käme, auf den dieſes Teſtament noch vielleicht einen unheilvollen Eindruck hätte machen können. „Und ſeitdem,“ ſagte der Kaiſer,„war es mir, als ob ich ein Pulverfaß im Hauſe hätte und es ließ mir keine Ruhe, als bis das Teſtament vernichtet war.“ Es wurde verbrannt und das Kuvert an das Kaiſerl. Archiv abgegeben mit ber Bemerkung: Inhalt verbrannt. Mit ſolcher Entſchiedenheit hat ſich der Kaiſer von ſeinem Regierungsantritt an ſich ſelbſt und ſein Haus auf den Voden der preußiſchen Ver⸗ faſſung geſtellt und nicht weniger ſtark iſt in ihm die Gewiſſenhaftigkeit gegenüber den verfaſſungs⸗ mäßigen Rechten der Bundesregierungen und der Bolksvertretung im Reiche. Es iſt nichts von abſolutiſtiſchem Geiſte in ſeiner Regierungsweiſe, wohl aber eine ungewöhnliche raſtlos ſtrebende Energie. Kaiſer Wilhelm II. iſt, wie ſelten ein Fürſt, in eine Epoche geſtellt, die die Wende der Zeiten markiert.“ Die Huldigung der 7000 Schulkinder. Berlin, 16. Juni. Der heutige Feſttag wurde bei prächtigem Wetter morgens um 7 Uhr durch das Große Wecken eingeleitet, welches von den Spielleuten der Zweiten Gardeinfanteriebrigade und dem Muſikkorps des Gardefüſilierregiments ausgeführt wurde, während das Trompeterkorps des Zweiten Gardeulanenregiments von der Schloßkapel⸗ lenkuppel Choräle blies. Eine große Men⸗ ſchenmenge lauſchte vom Luſtgarten und Schloßplatz aus den feierlichen Klängen und wartete auf den Anmarſch der 7000 Knaben und Mädchen der Berliner Gemeindeſchulen, welche gegen 8 Uhr 15 Minuten anrückten, um t ein Ständchen zu bringen. Ordnung, geführt von den Lehrern, mar⸗ ſchierten ſie, die Mädchen in weißen Kleidern Schleifen in den Reichsfarben geſchmückt, ein. Feierlich klang, dirigiert von Rektor Hoff⸗ mann, als erſter Chor der Choral„Dich ſeh ich wieder, Morgenlicht“. Das friſche Feſt⸗ lied„Brüder und Schweſtern windet die Kränze“ folgte. Ergreifend klang„Aus der Jugendzeit“. Dann ſchloß das Programm kräftig mit dem„Deutſchen Lied“. Erſtaunlich; war es, wie rhythmiſch und dynamiſch fein]! ſchattiert die einzelnen Chöre zum Vortrag kamen. Nach dem Verklingen des letzten Liedes brachte Oberbürgermeiſter Wermuth ein Hoch auf die Majeſtäten aus, und aus all jugendhellen Kehlen grüßte ein dreifache! Hurra! Das Kaiſerpaar mit den Prinzen und Jenſtern des erſten Stockes aus. Die Natio⸗ nalhymne folgte und muſterhaft, wie ſie ge⸗ kommen waren, zogen die 7000 Sänger ab]! unter Tücherſchwenken und Hurrarufen hinauf zu den Majeſtäten, die unaufhörlich dankten. Gratulationen und Empfänge. Berlin, 16. Juni. Um 9 Uhr nahmen die Majeſtäten im Speiſeſaal der kaiſerlichen Wohnung die Gratulationen des Hofes entgegen, um.30 Uhr im Pfeilerſaald die Glückwünſche des Kronprinzenpares, der Prinzen und Prinzeſſinnen des königlichen Hauſes, ſowie der hier anweſenden Prinzen, Prinzeſſinnen und Souveränen altfürſtlicher Häuſer. lation der Palaſtdamen der Kaiſerin ſtatt, im Ritterſaale die der Hofchargen, der General⸗ adjutanten, der General⸗ und Admiralität a la ſuite und der Flügeladjutanten; endlich in der b ſchwarzen Adlerkammer die der Hofſtaaten und der Gefolgen der höchſten Herrſchaften. 2 w. Berlin, 16. Juni. Um 10 empfingen die Majeſtäten im Kapitelſaale die Deputationen, die Adreſſen und Geſchenke überreichten. Der Kaiſer in der Uniform des 1. Garderegiments zu Fuß und die Kaiſerin t 9 9 lung. Zur Rechten des Kaiſers ſtanden die 1 Prinzen. Fenſterſeite ſtand die Umgebung. Zuerſt ſprachd das Staatsminiſterium ſeine Glückwünſche begleitet von ſeinen 6 Söhnen ſowie ſeinem Schwiegerſohn und den Serren des Haupt⸗ quartiers unter dem Jubel einer ungeheueren Menſchenmenge. eine Ehrenkompagnie. Die Salutbatterie des erſten Gardefeldartillerie-Regiments feuerte den Salut von 101 Schüſſen. ließ der Kaiſer einen Armeebefehl des Kaiſers von Oſterreich verleſen und brachte ſelbſt ein dreifaches Hurra auf Kaiſer Franz Joſef aus. Nach der Rückkehr ins Schloß war um.15 Uhr Familienfrühſtückstafel. ſchreibt 191g: den Majeſtäten vom Großen Schloßhof aus Vierteljahrhundert ſeines Herrſcheramtes gewal⸗ In muſterhafter ten und dem preußiſchen Volke und dem deutſchen Reiche den Frieden er halten auf dem ſiche⸗ ren Boden der alten Ueberlieferungen, die der er⸗ und Blumenkränzen im Haar, die Knaben mit] habene Wiederherſteller des deutſchen Kaiſertums ſich gewonnen hat. Deutſchlands Verteidigungs⸗ bund mit Oeſterreich⸗-Ungarn, den des Kaiſers erſte Thronrede als ein von der öffentlichen Mei⸗ nung des geſamten deutſchen Reiches getragenes Vermächtnis der deutſchen Geſchichte bezeichnete, 9 bereits der Geſchichte an. bund mit Italien, der ſich als Grundlage und Bürgſchaft heute ebenſo ununterbrochen bewährt hat. weitere Verſtärkung gab Kaiſer Wilhelm II. dem Gedanken des Völkerfriedens durch die ſorgfältige Pflege ſeiner perſönlichen Freundſchaft mit den Herrſchern auch der anderen europäiſchen Staa⸗ Prinzeſſinnen lauſchte den Vorträgen von den] ten, wie denn die durch den Verlauf unſerer Ge⸗ ſchichte gegebenen friedlichen Beziehungen Deutſch⸗ ſerhauſe durch die Zuſammenkunft der drei mäch⸗ rend der Geſichtskreis der deutſchen Intereſſen ſich in bisher ungeahnter Weiſe weitcke, verlor die innere Politik unſeres Kaiſers nie die ſeit Alters gegebene Aufgabe aus dem Auge, die An⸗ engeren ſprüche und Lebensbedingungen der großen pro⸗ klang zu bringen. ſchen den großen wirtſchaftlichen Berufsgruppen ſtrebte die Sozialpolitik des Kaiſers einen Aus⸗ Anſchließend daran fand die Gratu⸗ Arbeiter an. Der nationalen Rechtseinheit, deren Herſtellung ſich der Begründer ſchen Reiches zur Aufgabe geſtellt, gab der Kai⸗ ſer durch Einſührung des Bürgerlichen Geſetz⸗ in nicht Uhr und Arbeitsmethoden ſowohl der Geiſtes⸗ wie der techniſchen und Natur⸗Wiſſenſchaften, Kaiſer die Vermehrung und Hebung der Techni⸗ ſchen Hochſchulen und die Gründung großer, aus⸗ ſchließlich in ihren Dienſt geſtellter Forſchungs⸗ 5 5 inſtitute verdanken. nahmen unter dem Thronbaldachin Aufſtel⸗A Gegenüber den Majeſtäten bildeten] naſten und Realanſtalten neue Ziele gewieſen und die Hoſchargen und Pagen Spalier. Auf der neue Grundlagen gegeben Generalfeldmarſchälle, Generaloberſten und Generäle. Generalfeldmarſchall Graf Haeſeler überreichte dabei Sr. Majeſtät den Feldmar⸗ ſchallſtab, den der Kaiſer, der bei jeder Gruppe mit wenigen freundlichen Worten dankte, ent⸗ gegennahm, indem er hervorhob, daß es ihn beſonders freue, das Geſch den& ſeines Großvaters entge Berlin, 16. Juni. dem Empfang im Kapitelſaale des Königl. Schloſſes waren u. a. erſchienen: Vertreter der Provinzialver⸗ bände und Städte und Landſchaften. Für die Stadt Berlin war Oberbürgermeiſter Wer⸗ muth erſchienen. Sodann erſchien die Depu⸗ tation des deutſchen Städtetages, die Stif⸗ tungen im Werte von 23—285 Millionen über⸗ reichten. Es erſchien der Reichsverband deutſcher Städte, die Rektoren der deutſchen Univerſitäten und Hochſchulen, Vertreter der Akademien, der Wiſſenſchaften, Vertreter der Kaiſer Wilhelm⸗Geſellſchaften, des Kyffhäuſer⸗ bundes, des deutſchen Flottenvereins, der deut⸗ ſchen Kolonialgeſellſchaft, der katholiſchen Miſ⸗ ſionen uſw., der kaiſerliche Aeroklub und Wohl⸗ tätigkeitsvereine zur Überreichung von Adreſſen und Geſchenken. Berlin, 16. Juni. Um 12 Uhr begab ſich der Kaiſer zu Fuß nach dem Zeughaus, Mo! Bei Slt Vor dem Zeughaus ſtand Im Lichthofe Der Jubiläumsartikel des Reichsanzeigers. * Berlin, 16. Juni. Der„Reichsanzeiger“ in einer Extraausgabe zum 15. Juni Getreu dem bei der Thronbeſteigung abgeleg⸗ en Gelöbnis hat Kaiſer Wilhelm II. ſeit einem ioch im erſten Jahrzehnt dem neuen Reiche und gehört nach mehr als dreißigjähriger Dauer ſelber Bald nach ſeinem Ab⸗ chluß erfolgte ſeine Erweiterung zum Drei⸗ bis Eine des europäiſchen Gleichgewichts ands zu Rußland und Großbritannien noch üngſt bei dem erhebenden Feſte in unſerem Kai⸗ igen Monarchen neuen Ausdruck erhielten. Wäh⸗ uktiben Erwerbszweige der Landwirtſchaft, der induſtrie und des Handels mit einander in Ein⸗ In gleicher Weiſe wie zwiſ⸗ leich zwiſchen den Kreiſen der Unternehmer und des neuen deut⸗ uches die Krönung. Seine Aufmerkſamkeit gilt minderem Maße den Fortſchritten der Viſſenſchaft überhaupt, den Forſchungsergebniſſen die dem Durch ſeine unmittelbare nregung ſind ſeit den Anfängen ſeiner Regie⸗ ung im preußiſchen Unterrichtsweſen den Gym⸗ worden. Was die eutſche Kunſt im Zeitalter Wilhelms II. durch desrat, mit folger einzuwirken geſucht, mit aller Macht, die durch den Reichskanzler aus. Im Namen der ſtimmführenden Bevollmächtigten zum Bun⸗ denen der Reichskanzler und Staatsſekretär von Jagow erſchienen, ſprach Graf Lerchenfeld, das Präſidium des Reichs⸗ tags mit den ſchriftführenden Quäſtoren ge⸗ führt von Dr. Kaempf, das des He mit dem Kammerherr von Wedel⸗Piesdorf als Sprecher ſowie des des Abgeordnetenhauſes mit dem Grafen von Schwerin⸗Lßwitz ſchloſſen ſich an. Weiter folgten die als Komitee für das Ehrengeſchenk der erſchienenen das Intereſſe und Verſtändnis des Kaiſers an tatſächlicher Förderung erfahren hat, iſt durch berufene Vertreter wiederholt ausgedrückt worden. Der Friede, deſſen Segnungen das neue deutſche Reich ſeit ſeiner Begründung genießt, konnte ſich nur behaupten, weil es der bewaffnete Friede war. Der Heeresvorlage von 1890 haben andere folgen müſſen, ſobald es galt, unſere Wehrkraft zu ſtär⸗ ken, um ſie mit der Erweiterung und Verdoll⸗ kommnung, die die Heereseinrichtungen unſerer Nachbarn erfahren haben, gleichen Schritt halten zu laſſen. Die ſtärkſte Steigerung aber gewan⸗ nen die Mittel unſerer nationalen Verteidigung geſehene, durch unbeirrbare ſch kraft herbeigeführte Wendung, flotte, bisher nur ein un rer Wehrverfaſſung, ſich den heere als ebenbürtige e cht an die Seite ſtellte. Das Regierungs m des Kaifers fällt in das den Erinnerungen an die er⸗ Willens⸗ Kriegs. 5 unſe⸗ tbewährten Land⸗ öpferiſche Da hebendſten Zeiten unſerer ruhmvollen Ge⸗ 11 KN HieE ſchichte ahr. Blicken wir zurück auf die ſturmerfüllten Zeiten der großen, faſt unun⸗ terbrochenen Weltkriege vor hundert Jahren, ſo erhöht ſich unſere Dankbarkeit für die Wohltaten des Friedens und die Dankbarkeit gegen ſeinen ſtarken Hüter. In jungen Jahren auf den Thron ſeiner Väter geſtiegen, ſteht der Kaiſer heute an ſeinem Ehrentage in voller Manneskraft da, jün⸗ ger als mehr denn einer ſeiner erlauchten Vor⸗ gänger im Augenblick des Regierungsantritts. Wolle der Allmächtige, der die Regierung Wil⸗ helms II. bisher ſichtbar geſegnet, auf lange Jahrzehnte hinaus ſeine Hand weiter ſegnend und ſchützend über den Kaiſer und das geſamte Königliche Haus halten, zum Segen Deutſchlands und Preußens. Die Glückwünſche der Bundesfürſten. * München, den 16. Juni. Die„Bayeriſche Staatszeitung“ bringt an der Spitze des Blatles einen offiziös gekennzeichneten Glückwunſchs⸗ artikel zum Regierungsjubiläum des Kaiſers, in welchem es am Schluſſe heißt: Die deutſchen Bun⸗ desfürſten, an der Spitze Prinzregent Ludwig von Bayern, haben ſich nach Berlin begeben, um mor⸗ gen dem Kaiſer ihre Glück⸗ und Segenswünſche zum Regierungsjubiläum darzubringen. Die in⸗ nige Gemeinſchaft blutbeſchworener Verträge, in der die im deutſchen Reiche verbündeten Fürſten zuſammengeſchloſſen ſind, kommt in dieſer Kund⸗ gebung macht⸗ und bedeutungsvoll zum Ausdruck, Dieſe fürſtliche Kundgebung zeigt dem Auslande, wie feſtgefügt und unverrückbar die Grundmauern ſind, auf denen der Bau des deutſchen Reſchez ſich auftürmt. Sie wendet ſich aber auch an Deutſchland, an das deutſche Volk. Mit ihr legen die aus eigenem geheiligten Recht dazu Berufenen ein feierliches Zeugnis dafür ab, mit welcher Treue Kaiſer Wilhelm ITI. die ſeinem kaiſerlichen Amte durch die Verfaſſung des Reiches gezogenen Grenzen innegehalten hat, mit welcher Gewiſſen⸗ haftigkeit er die durch dieſelbe Verfaſſung gewähr⸗ leiſteten Rechte der Bundesſtaaten geachtet und hochgehalten hat. Die Beglückwünſchung Kaiſer Wilhelms II. durch die deutſchen Bundesfürſten geſtaltet ſich ſomit zu einer Feier der Treue und des Vertrauens, an der das geſamte deutſche Volk mit dem innigen Dank⸗ und Segenswunſche teil⸗ nimmt: Gott ſchützel Gott ſegne! Gott erhalte unſeren Kaiſer! Stiftungen. * Worms, 16. Juni. Zur Erinnerung an das Regierungsjubiläum des Kaiſers hat die Jugendſpielen und turneriſchen und ſportlichen Vevanſtaltungen. * Höchſt a.., 16. Juni. Gelegentlich des Jubiläums der Höchſter Farbwerke ſtiftete dieſe aus dem Meiſter Lucius u. Brünings⸗Dispo⸗ ſitionsfonds M. 50 000, deren Zinſen zur Bei⸗ hilfe für Veteranen ſowie andere gemeinnützige Zwecke, insbeſondere zur Bekämpfung der Tu⸗ berkuloſe auf demLande dienen ſoll. Dieſem Be⸗ trag haben heute die Stifter aus Anlaß des Re⸗ gierungsjubiläums des Kaiſers abermals die Summe von M. 50 000 hinzugefügt, ſodaß der jetzt zur Verfügung ſtehende Betrag ſich auf M. 100 000 beläuft. Gnadenerlaſſe. w. Karlsruhe, 16. Juni. Wie die„Karlsr. Ztg.“ hört, hat der Großherzog aus Anlaß des Regierungsjubiläums des Kaiſers die Begna⸗ digung einer Anzahl durch die badiſchen Ge⸗ richte rechtskräftig verurteilter Perſonen in Ausſicht geſtellt und den Staatsminiſter mit der Vorbereitung des Gnadenaktes beauftragt. * Darmſtadt, 16. Juni. Wie die„Darm⸗ ſtädter Zeitung“ durch Extraausgabe bekannt gibt. hat der Großherzog von Heſſen aus Anlaß des Regierungsjubiläums des Kaiſers einen Amneſtie⸗ erlaß ergehen laſſen, nach dem ſolchen Perſonen, welche wegen Straftaten rechtskräftig verurteilt ſind, zu denen ſie durch Not, Unbeſonnenheit, Ver⸗ führung oder ſonſtige eine mildere Beurteilung zulaſſende Umſtände veranlaßt wurden, dieſs Strafen ganz oder teilweiſe erlaſſen oder gemil⸗ dert werden ſollen, ſofern die Strafen noch nicht oder nicht vollſtändig vollſtreckt ſind und im übri⸗ gen die Vorausſetzung eines Gnadenerweiſes vor⸗ liegt Die Begnadigung erfolgt aufgrund von Vorſchlägen der Strafvollſtreckungsbehörden. Dieſe ſind angewieſen, ihre Vorſchläge in kürzeſter Friſt dem Miniſterium der Juſtiz zu unterbreiten. Die Nationalſpende für die Miſſionen. w. Berlin, 16. Juni. Die Nationalſpende zum Kaiſerjubiläum für die chriſtliche Miſſion in den deutſchen Kolonien und Schutzgebieten iſt heute vormittag im Schloſſe zu Berlin dem Kai⸗ ſer durch eine Deputation überreicht worden, welche aus dem Grafen von Wedel⸗Piesdorf, Präſident des Herrenhauſes Vogel, Präfident der zweiten ſächtiſchen Ständekammer Dr. Fa⸗ ber, Verleger der Magdeburger Zeitung evan⸗ geliſcherſeits, dem Fürſten zu Löwenſtein⸗Wert⸗ heim⸗Rotenburg, Generalleutnant Freih. Stein⸗ äcker, Kommerzienrat K. Calensly, katholiſcher⸗ ſeits beſtand. Das vorläufige Ergebnis der evangeliſchen Sammlung, die bis zum 30. Juni fortgeſetzt wird, beträgt M. 2503 486 M. Das bereits abgeſchloſſene Ergebnis der katholiſchen Sammlung 1300 000., ſodaß Sr. Mafeſtät insgeſamt M. 3 800 000 zur Verfügung geſtellt werden konnten. Glückwünſche des Auslands. *Ro m, 16. Juni. Aus Anlaß des Regierungs⸗ durch die vor 25 Jahren von niemand voraus⸗ jubiläums des Kaiſers hat der Miniſter des Stadtverwaltung 70000 M. geſtiftet für die Er⸗ richtung eines Feſtplatzes zur Vorführung von ee — c + 2 2 533 CTTTTTTTTTTTTTTTCTCCC F d e Adairicchaftem miſter, General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). 7. Seite. zag, den Juni 1913. Fe 1— ö eußern ein Telegramm an der Reichskanzler geſendet, welche ellenz, dem ſche und wärmſten ſche und diejenigen der italieniſchen Regierung alszudrücken, welche, wie ich weiß, bei dieſer Ge⸗ lehenheit der getreue Dolmetſch der einmütiger Gefähle der italieniſchen Nation 11 5 Reichskanzler v. Bethmann Hollweg fandte fol⸗ gendes Antworttelegramm: „Der Kaiſer, mein erhabener Souverän, angenehm berührt, von den ſo freundlichen Glück⸗ wünſchen, die Sie perſönlich und ebenſo namens der ikalieniſchen Regierung ausgedrückt haben, * und hat mich beauftragt, Ihnen ſeinen aufrichtig⸗ ſen Dank zu übermitteln. Ordensauszeichnungen. Berlin, 16. Junt. Die Extraausgabe des Reichsanzeigers“ meldet: Se. Majeſtät der gaiſer und König verlieh folgende Gnaden⸗ erweiſe: den Verdienſtorden ger Preußiſchen Krone: v. Podbielski, Staatsminiſter auf Dall⸗ guin; Königliche Krone mit den Brillanten zum Großkreuz des Roten Adlerordens mit Eichen⸗ nub und Brillanten: Delbrück, Staatsſekretär des Innern; Königliche Krone zum Großkreuz des Roten Adlerordens mit Eichenlaub: Dr. Beſeler, Juſtizminiſter, v. Breitenbach, Miniſter der öffentlichen Arbeiten; das Großkreuz des Roten Adlerordens mit Eichenlaub: Krätke, Staatsfekretär des Reichspoſtamtes; die könig⸗ liche Krone zum Roten Adlerorden erſter Klaſſe mmit Eichenlaub: v. Dallwitz, Miniſter des In⸗ geru, Dr. Lentze, Finanzminiſter, Dr. Lisco, Stagtsſekretär des Reichsjuſtizamtes, v. Magde⸗ burg, Chefpräſident der Oberrechnungskammer und Präfident des Rechnungshofes des Deut⸗ „Ich bitte Ew. Er chrerbietigſten Glückwi ſt ſehr ſſchen Reiches, Dr. Freiherr v. Schorlemer, Sydow, Handels⸗ miniſter, Dr. v. Trott zu Solz, Unterrichts⸗ wunſter. Den Kronenorden erſter Klaſſe: Caſpar, Direktor im Reichsamt des Innern, Gmf Rex, Botſchafter in Tokio. Die Brillan⸗ ten zum Kronenorden zweiter Klaſſe mit Stern: Geheimer Kommerzienrat Goldberger⸗ Verlin; den Stern zum Kronenorden zweiter Klaſſe: Geh. Kommerzienrat Haniel⸗Düſſeldorf, Harnack, Generaldirektor der Königlichen Bi⸗ bliotheken in Berlin, Dr. Jeß, Senatspräſident am Reichsgericht zu Leipzig, Dr. ing. Rathenau, HGeb. Baurat in Berlin, Landeshauptmann der FProvinz Heſſen⸗Naſſau, Freiherr Riedeſel von Eiſenbach. Den Kronenorden zweiter Klaſſe: Graf Baudiſſin, Rektor der Univerſität Berlin; Profeſſor Bohrdt, Marinemaler in Dahlem, Graf Francken⸗Sierſtorpff, Vizepräſident des Kaiſerlichen Automobilklubs Berlin, Geh. Oberfuſtizrat Präſident des Gemiſchten Appel⸗ kelionsgerichtshofes für Aegypten Geſcher, Engelbert Humperdink, Profeſſor, Nikolaſſee, Oberbürgermeiſter von Spandau Költze, Se⸗ natspräſident a. D. vom Rath⸗Düſſeldorf, Pro⸗ Salzmann, Marinemaler, Charlotten⸗ g. Die Grafenwürde wurde verliehen an: Erbmarſchall der Grafſchaft Mark Freiherrn Fritz von Bodelſchwingh⸗Klettenberg; Kammer⸗ Aberrn Freiherrn Ulrich von Richthofen; Erb⸗ küchenmeiſter im Herzogtum Hinterpommern Wolf Friedrich von Kleiſt⸗Retzow. Erbliches Recht auf Sitz und Stimme im Herrenhauſe er⸗ hielten: Prinz Heinrich von Schönburg⸗Wal⸗ denburg. In das Herrenhaus wurden gußer dem bereits Genannten berufen: Geh. Oberregierungsrat Ebbinghaus⸗Bonn; Admiral von Holzendorff; General von Löwenfeld; Staatsminiſter von Moltke; Profeſſor Dr. ing. Müller⸗Breslau; Landgerichtsrat Schmieding⸗ Dortmund; Kammerherr Freiherr von Twickel, Kreislingen, Präſident der Juſtiz⸗Prüfungs⸗ kommiſſion Ule⸗Berlin, unter gleichzeitiger Be⸗ elung zum Kronſyndikus, Oberpräſident a. D. Freiherr v. Wilmowski. Den Kronenorden zweiter Klaſſe erhielten ſerner: mpon Siemens Charlottenburg. Den Auten Adlerorden zweiter Klaſſe mit Eichenlaub und rtern am Ringe: Generalmajor vn Llaſenapp, Kommandeur der Schutztruppen. Das euz der Großkomture des Hausordens von Hohen⸗ rn: Großadmiral von Tirpitz. Das Groß⸗ kreus des Roten Adlerordens mit Eichenlaub: Ad⸗ miral à la ſuite des Seeoffizierkorps v. Diede⸗ tichs. Den Roten Adlerorden erſter Klaſſe mit 95 laub: Dr. Schmidt, Generalſtarbsarzt ber NRarine. Den Roten Adlerorden erſter Klaſſe mit chenlaub: Kühn, Staatsſekretär des Reichs ſchatz⸗ üuntes; Freiherr Zorn von Bulach, Straßdurg Klaff Den Stern zum Roten Adlerorden zweiter 1 mit Eichenlaub: von Jagow, Staats⸗ retär des Auswärtinen Amtes. Den Stern zum leber Adlerorden zweiter Klaſſe: Guſtav Schh u⸗ 921 r, Maler in Kaxlsruhe. Den Roten Adlexorden Ste er Klaſſe mit Eichenlaub und Stern: Solf, Allerslekretär des Reichskolonialamtes. Den Roten zweiter Klaſſe mit Stern: von Kaul⸗ 915 Profeſſor in München. Den Roten Adlerorden Aro er Klaſſe mit Eichenlaub und der königlichen 00 Krupp von Bohlen⸗Halbach, Villa keeiſen. Die Kette zum Großkreuz des Roten ſuge dens mit Eichenlaub und Schwertern am Freiherr von Mirbach, Oberhofmeiſter der eter 9 Die Brillanten zum Roten Adlerorden e Oberhoſprediger D. Dryander. 0⁰ le Brillanten zum Kreuz der Großkumture: erhof⸗ und Hausmarſchall Graf Eulen burg. 5 Kreuz der Großkumture: Fürſt Fürſten⸗ 11 g5 Oberſtmarſchall; Fürrſt zu Solms⸗ Ba⸗ komtu Oberſtkämmerer. Den Stern der Groß⸗ meiſter Sreiherr don Reiſchach, Oberſtal⸗ murſchal Das Kreuz der Komture: Generalfeld⸗ Graf Haü ſeler. Das Großkreuz des Gene Adlerordens mit Eichenlaub: v. Haugwitz, 10 galenſpektun des Militärerziehungs⸗ und Bil⸗ Kei s Den Roten Adlerorden erſter Klaſſe 5 chenlaub und Schwertern am Ringe: v. Gra⸗ Ablerz General der Infanterie z. D. Den Roten erſter Klaſſe mit Eichenlaub: v. Pritzel⸗ Feihe ommandierender General des 6. Armeekorps: ſuite 55 v. TDyncker, General der Infanterie, à la amt es Luftſchifferbataillons Nr. 2; Generalſtabs⸗ deltter g Schjerning. Den Roten Adlerorden 45 laſſe: Geh. Kommerzienrat Joſeph.Caſtell⸗ 5. Den Roten Adlerorden vierter Klaſſe: Fa⸗ eſizer Hermann Blankenhor n⸗Baſel, Pro⸗ Karl Nebel⸗Frankfurt a.., Konſiſtortal⸗ Klein⸗Colmar. Den Kronenorden Profeſſor Julius Bergmann: Farlsruhe, Oberpoſtdirektor Milkau⸗Darmſtadt, zeh. Poſtrat Roſe⸗Karlsruhe, Bürgermeiſter Dr. chwander ⸗Straßburg i.., Oberpyſtdirektor Zech⸗Straßburg i. G. Kronenorden erſter Klaſſe mit Schwerten b. Deimling, kommandierender Ge⸗ neral des 15. Armeekorps; den Kronenorden erſter Kathen, Gouverneure Mainz, v. dritter Klaſſe: el v. g von Claer, Geuneralinſpekteur der Feſtungen. Den Stern zum Roten Adlerorden zweiter Klaſſe mit Eichenlaub und Krone: v. Plus der heſſiſchen(25.) Diviſion. Adlerorden 2. bw, Kommandeur en Stern zum Roten ern: Freiherr v. d. n Goltz Kommandeur der W. Diviſion; v. Haeſe⸗ ler, Generallcutnant z..; Korwan, General⸗ keutnaut z. Dr. Darmſtadt;: Bernhard, General leutnant. Den Roten Adlerorden 2. Klaſſe mit Eichenlaub: v. Kehler, Kommandeur der 57. In⸗ fanteriebrigade; Freiherr 3 iersburg, Generalmajor 3z. D 2 Roten Kla Botan Adlerorden 2. rektor des enklicher Profeſſ i Wahnſchaſfe, Unterſtaats⸗ ſekretär der Reichs le Noten Adlerorden 2. Klaſſe: Gaughofer, ftſteller in München; Guillaume, Geheim omerzienrat in Köln;: Oeder, Landſchaftsmaler in D pel, Generaldirektor der 0 burg⸗Nürnebrg; Den Roten Adlero der Schleife: Profeſſor Franucke⸗ Profeſſor allmorgen in B liche Kroue zum Roten Adlerord vedakteur Buchman n⸗ 8 Die König⸗ Klaſſe: Chef⸗ Den Kronenorden 3. Klaſſe: Pryfeſſo maun in Karlsruhe; Chefredakteur Schweinburg in Charloltenburg. Vietor 5 Sharl Den Kronen⸗ orden 4. Klaſſe: Ludwig Adlon in Berlin. Die Feijer in Karlsruhe. * Karlsruhe, 16. Juni. Heute vormtttag 9 Uhr hielten die Schulen der Reſidenzſtadt Karlsruhe auf dem Eugländerplatz eine gemein⸗ ſame Feier aus Anlaß des 25jährigen Regie⸗ rungsjubiläums des Kaiſers ab, zu der auch das Großherzogspaar und Prinz und Prinzeſſin Max von Baden mit ihren beiden Kindern, fer⸗ ner das geſamte Miniſterium und die Spitzen der Zivilbehörden erſchienen waren. Die tur⸗ neriſchen Vorführungen von etwa 3000 Schülern und Schülerinnen der Volksſchulen der höheren Mädchenſchule und insbeſondere die einheitlich durchgeführten Keulenübungen der Schüler der höheren Knabenſchulen und Seminariſten fan⸗ den reichen Beifall. Seminardirektor Stultz hielt eine von warmem Patriotismus getragene Anſprache, die mit einem Hoch auf den Kaiſer⸗ lichen Jubilar ſchloß, in welches die nach vielen Tauſenden zählende Menſchenmenge begeiſtert einſtimmte. Die Gratulation der Stadt Berlin und der deutſchen Städte. W. Berlin, 16. Juni. Bei dem Gratulations⸗ empfang im Schloſſe empfing heute vormittag der Kaiſer die Deputierten der Stadt Berlin und des Deutſchen Städtetages, ſowie des Reichsverbandes der deutſchen Städte. Der Kai⸗ ſer ſchüttelte dem Oberbürgermeiſter Wermuth kräftig die Hände und beauftragte ihn, der Ber⸗ liner Bevölkerung ſeinen herzlichen Dank zu ſagen für die rege Anteilnahme an der Jubi⸗ läumsfeier und ſeinen wärmſten Dank für die Huldigung der Schulkinder und für die ſchöne Ausſchmückung der Straßen. Namens des Deut⸗ ſchen Städtetages und zugleich namens des Reichsverbandes der deutſchen Städte ſprach ebenfalls Oberbürgermeiſter Wermuth. Die Deputation des Deutſchen Städtetages be⸗ ſtand aus den Oberbürgermeiſtern Wermuth⸗ Berlin, Dr. Borſcht⸗München, Beutler⸗Dresden, Wallraf⸗Köln. Martin⸗Breslau, Voigk⸗Frankfurt a. Main, Lautenſchlager⸗Stuttgart, Dr, Schwan⸗ der⸗Straßburg,, Siegriſt⸗Karlsruhe, Gläſſing⸗ Darmſtadt, Ebeling⸗Deſſau und Stadtverordne⸗ tenvorſteher Michelet⸗Berlin. Die Deputation des Reichsverbandes deutſcher Stödte, der die Städte unter 25000 Einwohner umfaßt, wurde gleichfalls empfangen. Der Glückwunſch der deutſchen Flotte. * Berlin, 16. Juni. Der Kaiſer empfing heute den Großadmiral Prinz Heinrich von Preußen an der Spitze einer Deputation ver⸗ ſchiedener Offizierkorps und der Beamten der Marine, die als Geſchenk einen ſilbernen Adler für den Flaggſtock der Kaiſeryacht„Hohenzollern“ mit einer Adreſſe überreichten. In dieſer Adreſſe wurde dem Kaiſer der Dank ausgeſprochen für alles, was er in den 25 Jahren für die Marine getan hat. Die Bedeutung und Macht der deutſchen Kriegsflotte übertreffe die kühnſten Hoffnungen. Der überreichte Adler ſolle über der Flagge des deutſchen Kaiſerſchiffes ſchweben als Zeichen, daß der Kaiſer dem deutſchen Adler den Weg auf das Weltmeer gewieſen hat. * * Harlsruhe, 16. Juni. Aus Anlaß des Regierungsjubiläaums des Kaiſers fand heute mittag auf dem Schloßplatz große Parole⸗ ausgabe der Garniſon ſtatt, nachdem ſchon gegen 6 Uhr morgens ſämtliche Spielleute und die Kapelle des Grenadierregiments die Hauptſtraßen der Stadt durchzogen hatten. * Berlin, 16. Juni. Das Militärwochenblatt ſchreibt: von Scholl, General der Kavallerie, Generaladjutant und Kommandeur der Leißh⸗ gendarmerie und der Generalkapitän der Schloß⸗ leibgarde a la suite des 1. Gardeulanenregi⸗ ments von Prittwitz und Gaffron, Ge⸗ neral der Infanterie, Generalinſpektor der 1. Armeeinſpektion à la suite im Grenadierregi⸗ ment Graf Kleiſt, Nollendorf, 1. Weſtpr. Nr. 6, wurden zu Generaloberſten be⸗ fördert. * Berlin, 16. Juni. Der anläßlich ſeines Regierungsjubil ſten bon Bülow ſein Bildnis Porträtplakette, die dem Fürf Durchreiſe durch Baſel von 1 ſandten bei der Schweizeriſchen Eidgenoſſenſ übergeben wurde. Kaiſer verlieh äums dem Füc⸗ Form einer e bei ſeiner *Worms, 16. Juni. In den Rheiniſchen Trockenwerken in Rheinbuſch brach in der Nacht zum Sonntag Großfeuer aus, dem ein Trockenſpeicher von ſieben Stockwerk Höhe, 90 Meter Länge und 50 Meter Breite vollſtän⸗ dig zum Opfer fiel. 150 Waggon Getreide und 100 Waggon Futtermittel wurden vernichtet. Der Schaden, der außerordentlich hoch iſt, iſt nur zum Teil durch Verſicherung gedeckt. Stimmen aus dem Publikum. „Seit einigen Tagen befindet ſich als Leih⸗ gabe in der Kunſthalle ein Bild von Vincent van Gogh, betitelt„Der Sämann“. Es iſt dies ein Bild, das, wie ich bemerkte, überall ungeteilte Bewunderung und Anerkennung fand. Deshalb glaube ich vielen aus dem Herzen zu reden, wenn ich die Auregung gebe, dieſes Bild, wenn irgend angängig, unſerer Sammlung einzuver⸗ leiben. Natürlich weiß ich nicht, ob dieſer Plan zu verwirklichen iſt; das hängt ſowohl von dem jetzigen Beſitzer, als auch von der Kunſthallen⸗ kommiſſion ab, aber auf jeden Fall bedeutete dies Bild eine äußerſt wertvolle Bereicherung unſerer ſtädtiſchen Sammlung und wenn man das weiß, dann ſollte man eben keine Koſten ſcheuen. Umſomehr, als die Kunſthalle heute nur ein klei⸗ nes Blumenſtilleben von van Gogh beſitzt, das nicht eben allzuviel ſagt. Dagegen iſt„Der Sämann“, wenn auch noch nicht ganz frei von fremdem Einfluß, doch ein prächtiges Dokument van Goghſcher Kunſt! Man möge daher meine Anregung in Erwägung ziehen und ſo dem 5 5 Wunſche vieler gerecht werden! K. R. Volkswirtschaft. 45. Hauptversammlung der Vereinigung öffent⸗ licher Feuerversicherungs-Anstalten in Deutschland. In den Tagen vom 11. bis 13. Juni dieses Jahres fand in Kiel die 45. Hauptversammlung der Vereinigung öfkentlicher Feuerversiehe⸗ rungs-Anstalten in Deutschland Statt. Der Vereinigung gehört die überwiegende Zahl der deutschen öffentlichen Feuerversicherungs-An⸗ stalten an, die auf der Tagung durch ihre Lei⸗ ter und sonstige Abgeordnete vertreten Waren. Außer der Erledigung der geschaftlichen Ange⸗ legenheiten sah die Tagesordnuns der Ver⸗ handlungen eine Reihe von Vorträgen und eine Besprechung neuerer Vorkommnisse auf dem Gebiete des Feuerversicherungswesens vor. Aus dler Besprechung der neueren Vorkomm- nisse àuf dem Gebiete der Feuerversicherung ist besonders die Erörterung über die seitens der Regierung vorgeschlagene Feuerver-⸗ Sicherungssteuer hervorzuheben. Die Steuer erfuhr, besonders auch durch die auf der Versammlung anwesenden Vertreter Versicherungsnehmer, eine völlige und mütige Ablehnung. Ausc Es wurde zum gebracht, daß diese Steuer eine vom volkswirt- schaftlichen Standpunkte aus höchst bedenk⸗ liche Zurückdrängung der Feuetversicherung im Gefolge haben müsse und gerade die wirt⸗ schaftlich schwächeren Kreise der Bevôlkerung am härtesten treffen würde. In den Verhandlungen wurde ferner auf die immer noch vorhandenen Bestrebungen zur Er- richtung neuer Versicherungsgesellschaften hingewiesen, obwohl gerade die letzten Tage, in denen 2 in den letzten Jahren gegründete Feuerversicherungsgesellschaften Anschluß an ein anderes Unternehmen zu suchen gezwungen Wären, wWieder den Beweis erbracht hätten, da⸗ infolge des starken Wettbewerbs u. des niedri⸗ gen Standes der Prämiensatze die Aussichten für junge Unternehmungen sehr ungünstig lägen. Als Migstand wurde weiterhin das Ein- dringen in Deutschland nicht zugelassener aus- ſändischer Gesellschaften besonders auf dem Gebiete der Betriebsverlustversicherung be⸗ zeichnet, weil diese Gesellschaften in Deutsch-⸗ land in der Regel keinen Gerichtsstand und auch keinerlei Sicherheit für die eingegangenen Verpflichtungen bei den zuständigen Regierun- gen hinterlegt haben. Die geeigneten Wege zur Bekämpfung dieses Mißstandes wurden eröfkert. Gleichzeitig mit der Hauptversammlung der Vereinigung öffentlicher Feuerversicherungs- Anstalten kand die des Verbandes öffentlicher Feuerversicherungs-Anstalten statt, in dem eine Anzahl der der Vereinigung angehörenden An⸗ stalten zu einer engeren Gemeinschaft zusam- mengeschlossen sind. 5 4 Ueber die Tilgungsdarlehen der badischen Gemeindesparkassen im Jahre 1912 Wird, sta⸗ kistisch kestgestellt: Die Gewähruyg von Amor- tisations⸗(Tilgungs-)Darlehen weist eine stetis zunehmende Verbreitung auf. Seit dem Jahre 1886 ist die Summe der von Gemeindesparkas- sen auf Annuität ausgelichenen Varlehen zu⸗ sammen von 4½4 auf 61, Mill. M. gestiegen; im Jahre 1912 beträgt die Zunahme 6,5 Mill. M. Es haben sich im Berichtsjahr 5 Weitere Kas- sen entschlossen, Darlehen in dieser Form an Privatpersonen zu geben, so daß nunmehr 103 von den im Lande bestehenden, 145, d. 8. 71 Prozent, Annuitätendarlehen auszahlen. Neu⸗ gewählt würden im Berich lehen im Betrage von 10,8 N wurden umt.3 NMiII. darunter Weit über ½ Mil!.) als Tilgungs(Anndi⸗ täten-)raten. parkassen haben im Berichts- jahr einen Bestand an Pilgungsdarlehen von über 1 Mill.., lort Waren es 13 Kasse der Spitze steht die Gemeindesp eschingen mit 8,5 Mill.., dann folgt Stauten I Milt., Waldshut mit 4,8 Mill., Meßbkirch MiII., Müllheim mit 3i0 Mitl., Salem mit M. Die Ge ahl der Spark im Jahre 1912 neue Tilgungsdatlehen ge⸗ die Wälrt haben, beträgt 66, darunter Bretten und Donaueschingen Darlehen von über 1 Mill. M. Der Kurs für Bareinzahlungen auf 4proz. Büchschulden beträgt bis auf weiteres 97,80 M. für 100 NM. Rheinisch-Westfälisches Kohlen-Syndikat in Essen. ö Sitzung d 24. d. Mts. kindet eine S folgender Pagesordnung statt: B er Bergbau-.-G. Concordia gegen die der K ssion;: Geschäaft- h eine Versammlung tfolgender Tagesordnung lich iche der? Zec des Vorstandes; Geschaft⸗ —— Ausländische Efiekten-Börsen. Londoner ffektenbörse. London, 18. Junl.(Telegr.] Anfangskurse der Effektenbörse Juli 1913; Bericht liches. 16. 14. 18. 14. 2% Consols 73%/ 73.7% Moddersfonteiñ 12¼ 12/ 3 Helohsanlelke 74.— 73.½ Premler 12./ 12% 50% Argent. 1890 107.½ 101.— andmines 5¹¹ 5 4 Argen. 81.- 80.—Atchison oomp. 99.½ 4 itallener OCanadlan.— 4 Japaner Baltimore 96.½ 4½0% gdo. do. I. 8. Ohloago MMwauke 106/ 5 Nexikaner Denvers oom. 16./ 4% Russen 89 Erle dom 26.—— Otfomandank Greathwesten 12.— Amalgamates Grand FTrunk ord. 28.8½ Anaddndas Or. Trunk Ii pref 57.% Bio Tinto Loulsville 133.½ Tanganyioa Hissocuri Kansas 22.½ Utah Gopper Ontarlo 28.4½ Central Alning Pensylvanis 56.%½ Ohartered Bock islans 16.%¼ De Beers Southern Paolfle 67./ 96./ Eastrand Southern Rallway 22.½ 21.% deduld Unlon oom. 150.½ 147.% Hoerz Steels oom. 55.¾ 54.% Solctielgs 192 8 jagersfontein.%.% JTendenz: stetig. Parlser Effekten-Börss. Paris, 16. Junſ. Antfangskurse. 15. 14. 16. 14. 3% Rente 84.— 64.65 Debeer: 580ʃ.— 531.— Spanler 89.20 89.10 Eastrand 68.— 66.— Türklsche Lose———.—Goldfleld 64.— 64.— angue Ottomane 648.— 644.— Randmines 165— 165.— io Finto 1830 1833 Tendenr: wiſſig. Odartered 25.— 25.— Wiener Effskten-Börse. Wlen, 16. Junj. Vorm. 10 Uhr. 16. 14. 10. 14. Kreditaktien 522.50 622.70 Cest. Paplerrento 84.30 85.40 Länderbagk 513.— 512.20]„ Silberrente 84.50—. Wlen. Bankvereln—.——.— Ungar. Goldrente 39.85 89.95 Staatsbahnen 713.50 714.— Kronenrt. 81.50 81.65 Lombargen 124.20 124.50 Alpine Nontan 928.— 948.3 Rarknoten 118.26 118.28 Skoda 838.— 810.— Weohsel Faris 95.77 85.860 Tendenr rokig. Dest. Kronenrente 92.95 82.85 Wien, 16, Junl. Machm..50 Uhr, 15. 14. 16. 183. Kreditaktlen 523.— 622,50 Oest. Papierrente 36.30 85.40 Oesterrelch-ung. 7178 2170]„ Sſfberrento 35.50 65.60 Bau u. Setr..-.—.—„ Boldrente 102.95 103.— Unlonbank 587.— 587.— Ungar. goldrentes 89.80 89.75 Ungar, Kreglt 817.— 618.—„ Kronenrt. 81.50 81.75 Wien. Bankverein 513.— 513.—] Woß. Frankf. vista 118.22 118.28 LAnderbenk 513.— 513.—„ Longdon 24.15 24.17 Türktsche Lose 238.— 237.—„ Parls 85 72 95.77 Alpine 930— 929„ Amsterd.„ 188.85 198.85 Tabskaktlen——— Napoleon 19.13 19.14 Hordwostbahn————Harknoten 118.22 118.28 Dester, Waffenkhr, 988.— 999. Ultſmo-Noten 116.22 118.25 Staatsbahn 713.— 714.— Sxkoda 839.— 849.50 Lombarden 124.20 124.20 Tendenr: ruhig. Busohtherad 8. 973.— 975.— Produkten-Börsen. Budapester Praduktenbürse. Zudapest, 16. junl. Getreſdemarkt.(Teſegramm.) 16. 14. 18. 14. por 50 Kkg. per 50 K9. per 50 Kg. per 50 Kg. 11.24 ruh. 11.31 fest. Hafer Nail——stet.—— fest. 11.82„ Okt..56.52 Kaſs jufl.98 stet..80 fest. 0⁵ 8 8. 8 16.55 ruh. 16,55 rukig Welz, Okt. „ Apri 11.72 „ MAal Rogg. Mal „ Okt. —— ruh.— stet.„ Aug. .02.05 Kohlraps Wetter: Sohön. Liverpooler Produktenbörss. lverpool, 18. Junl.(Anfangskurse.) Woels.Rt. Wint rh. 18. 14. Olff. Hals La Plat. rh. 16. 14. bit per Jull 775/ 71 5 per jull 410% 4/10%½8•½ der Okt. 71 Je-HEſa ber Septbr. 4/11½ 4/½½% 0 Antwerpener Produktenbörss. Antwerpen, 14. Junl 1913.(Anfang) 8 Welzen stetſg. 18. 14. JGerste 13. 14. per Jull 20.60 20.65 per September 18.02 15,13 per Sept. 20.27 20.30 ber Derember 15.95 75,7 per Der..46 20.30 per Ba 15.25 15,38. Amsterflamer Produktenbörsse. Amsterdam, 18, Junl,(Soblusskurse,) 16. 18. Rüböl 1000 34./ 3ʃ./ Leinöl looo Juii 33. 44.4½ Jull Jull-Aug. 33./ 34.— Iull-August Büböl Tendenr Sopt.-Dex. Kaffee ſooo 45 46.% rentent fest. —— Anfangskurse. Kaffee. Antwerpen, 16. Juni. Crelegr.) Kaffee Santos gaod avsrage per jull 60.—, Sopt. 61—, Der, 61.½/, Mal 52½, Schmalz. Antwerpen, 16. Junl.(Telegr.) Amerlkagisches Sohwolns⸗ gohmalx 139½. Salpeter. Antwerpen, 18, Iunl.(Telegr.) Salpeter disp. 24,75, Febre Närz 25.60. Woũolle. Antwerpen, 18. Juni.(Telogr.) Deutsche La Plata-Kammzug⸗ wWolle per Jull.12, Sept..05, Dez,.95, März.85. Häute. Antwerpon, 16. Junl. CTolegr.) Räute 1302 Stüok verkauft. Baumwolle und Petroleum. antwerpen, 15. junſ.(Tologr.) Petroſeum Reff. disponſdel per Junl 24.½, Jull 25.—, August-Sept. 25.0. ee Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst und Feuilleton: Julius Witte; drovinziales und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder; für Volkswirtschaft und den übrigen redak. Peil: Franz Kircher; für Lokales, für den Iuseratenteil und Geschäktliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. II. Haas'schen Buchdruckerei. G. m. b. H. Direktor: Ernst Müller. Königl. Selters Bei Husten, Verschleimung und Heiserkeit (mit heiger Milch). Rein natürlich gefüllt unter Staatskontrolle. Literatur durch die BrunnenInspektion in Niederselters(Reg.“ Bez. Wiesbaden.) Haupinſederlage: Peter Rixius, O 7. 18. Tel. 6796. an: Festsetzung der Beteiliaure teils für General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten——— Montag, den 16. Juni 1913. f0 11515 5 Donnerstag, den 19. Juni, abends Am Bahnhof T Schuhwaren 3 114 fändler Mannheim- dafen und Umgeb..! ½% Uhr im Hotel Royal Ahreg-Mitpiaderperpamman Jahresbericht. Kassen-Bericht. Vorstandswahl. SY DNN .Besprechung übe Tages-Ordnung: Entlastung des Vorstandes. „Verbandstag betr. eventl. zu stellende Auträge. r die gegebene Anregung, im Hinblick auf die fortwäkrend erfolgenden Preissteigerungen in unserer Brauche jedwede Rabattgewährung abzuschaffen. 7. Verschiedenes. Diese Ausserst wie scheinen unserer sämtl. htige Tagesordnung erfordert das pünktl. litglieder. Der Vorstand. Statt besonderer Anzeigs. Heute nacht entschlief nach kurzem Leiden unerwartet unser lieber Gatte, Herr Al im Alter von 461 MANNHBDT*1 4,), den 15. Vater und Schwiegersohn, Anln bert Engelm Restaurateur 2 Jahren. Juni 1913. Im Namen der traueruden Hinterbliebenen: Die Beerdigun Rosa Engelmann geb. Fertig nebst Kinder Johann Heyder. g ändet Mittwoeh nachmittag ½5 Uhr vom hiesigen Friedhof aus statt. scheid, — in und dem bergischen Industriebezirk(u. a. Solingen, Rem- Wald, Velberd, Langenberg, Lennep, Ronsdorf. Cronenberg ete.) durch Insertion in der im 30. Jahrgang Veber das ganze Bergische Land erscheinenden Morgenzeitung Die 6 gespaltene Petitzeile 20 Pig. verbreitete, volkstümliche, Iibe- Reklamen 60 PIg. Bezugspreis 60 Pig. rale Morgenzeitung mi pro Monat durch jede Postanstalt. t Ausserst 4 Gratisbeilagen:„Industrie und kaufkräftigem Leserkrels. Technike,„Spiel u. Sport“,„Kinder- Freund,„Frauen-Rundschau“. Arbeitsvergebung. Für den Neubanu des Hallenſchwimmbades ſollen die Dachdecker⸗ und Blitzableitungsarbeiten tut Wege des öffentlichen Augebots vergeben werden Angebote hierauf ſind verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift ver⸗ Erſchetnen. Liederkranz er. Heute Montag, den 16. Juni, abends 9 Uhr Probe. Wir erſuchen 15 vollzähliges und pünktliches 27201 Der Vorſtand. — ͤ— ſehen, bis ſpäteſtens Mitttwoch, 25. Juni d. Js. 29. vormittags 11 Uhr 2 au die Kanzlei des unter⸗ zeichneten Amts(Rathaus N 1, 3. Stock, Zimmer Nr. 125) einzureichen, wo⸗ ſelbſt auch die Gröffnung derſelben in Gegenwart etwa erſchienener Bieter oder deren bevollmächtigte Vertreter erfolgt. Angebolsformulare ſind im Baubüro U 2, 6 koſten⸗ los exhältlich, woſelbſt auch nähere uskunft ex⸗ teilt wird. 202⁵ Mannheim, 12. Junt 1913. Stäbt. Hochbauamt. Wegen Vornahme einer Reinigung leiben d. Büroräume des Standesamts a. Mittwoch, den 18. dieſes Monats ge⸗ ſchloſſen. Sterbfallsauzeigen und ſouſtige dringende ſtaudes⸗ amtliche Angelegenheiten können jedoch auf Zimmer No. 20 des alten Nathau⸗ ſes Lit. F 1, 5 an genann⸗ tem 2435 vormittags von 1* Uhr und nach⸗ — vun—5 Uhr ex⸗ ledigt werden. 2024 Maunheim, 10. Juni 1018 Bürgermeiſteramt: Billig:! 2 Ppol. 277 Betten m. Draht- u. Wollmatr. 160 M. Möbelt BIIIIgf 2 imit. unßd.„ 0 9299 II30 N. 2 malbf.„ 2*„% N. Fitchpine Kuücheneinrichtang 110 M. EKleiderschr.ISM.an EHwandzaM. C haisel 2SM. NUS2 287——5 Hreee Nurs 8, 87 Crauringe D. R. J.— ohne Lötfuge, kdaufen Sie nach Gewicht am billigſten be 15576 O. Fogenmeyer, , 3, Preiteſtraße. Jedes Brautpasr erhält eine geschnitzte Schwarzwälder Uhr gratis. Dr. Finter. Awelen-ene Jed. Art.Iief.soleschönu. bill. weilemensttte Ief 9 7, 1(Gaden Heidel- Fen erstr. Tausch. 812ʃ8 Vornehme Oeschenke HMugo Schö Kunsfhandlung. 2, 9, Kunststrasse. Volles, Uppiges Maar iſt die Sehnſucht aller Mädchen u. Frauen. Wer mit dünnem, ſchwachem Haar, Kopfſchinnen und Haarausfall zu kämpfen hat, ſei folgendes glänzend bewährte u. billige Rezept zur Pflege des Haares emp⸗ fyhlen: Wöchentl. 1 malig. Waſchen des Haares mit Zucker's kombiniertem Hrzirzterssampooen (Pak.20 Pf.), daneben regel⸗ mäßiges kräftiges Ein⸗ reiben des Haarbodens mit Zuckers Original⸗ Krdufer„ Hadarsogsser Fl..25%n. ZerckersSpez.⸗ Nramger Hanarmüähr- tett(Doſe 60 Pf.). Groß⸗ artige Wirkung, von Tauſenden beſtätigt. Echt bei& Schütthelm O 4. 3, u. 1 Fried⸗ richsplatz 19. Fr. Becker, 2, 2. v. Gichſtedt, N 4, 13/14, in der Pelkkan⸗ Apotheke, J. Ollendorf, Hirſch⸗Drogerie, Heinrich Merckle, Gontardplatz 2. 25579 5 f Anreicher⸗Arbeiten Die Eiſentetle der Mann⸗ heimer Neckarbrücke, Frie⸗ drichsbrücke, ſoweit ſie unter der Fahrbahn und unter den Gehwegen(ie⸗ gen, mit einem Flächen⸗ inhalt von 8880 qm, ſollen nach vorheriger gründ⸗ licher Entroſtung und Reinigung mit einem zweimaligen Oelfarban⸗ ſteich verſehen werden. Die näheren Bedingungen zur Verdingung dieſer Arbeiten liegen bei unter⸗ zeichneter Stelle zur Ein⸗ ſichtnahme auf und werden gegen Einſendung von 2 Mk. auch nach auswärts abgegeben. Die Angebots⸗ formulare können unent⸗ geltlich bei uns erhoben werden. Die Angebote wollen verſchloſſen und mit der Aufſchrift„An⸗ ſtreicher⸗Arbeiten“ ver⸗ ſehen, bis längſtens Mon⸗ tag, den 23. ds. Mts., vormittaas 11 Uhr, auf unſerem Geſchäftszimmer, Treitſchkeſtraße Nr. 4, ein⸗ gereicht werden. Zuſchtags⸗ friſt drei Wochen. 31407 Großh. Waſſer⸗ und Straßenbau⸗Inſpektion Heidelberg. Vergebung von Fuhrleiſtungen. Die für die Straßen⸗ reinigung⸗ und begießung Stadtteil Waldhof vom 1. Juli 1918 bis dahin 1914 erforderlichen Jußhrleiſt⸗ ungen werden öffentlich vergeben. Die hierzu zu Grunde gelegten Beding⸗ ungen liegen auf unſerem Büro Luiſenring 49, II. Stock, Zimmer 3 zur Ein⸗ ſicht auf. 2085 Augebote ſind portofrei, verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen, ſpäteſtens bis zum Dienstag, 24. Juni 1913, vormittags 11 uhr, bei der Fuhrverwaltung einzultefern, woſelbſt auch die Eröffnung der einge⸗ laufenen Angebote ſtatt⸗ findet. Die nach der Eröffnung der Vergebung einlaufen⸗ den Angebote werden nicht berückſichtigt. Jeber Submittent iſt zwei Wochen an ſein An⸗ gebot gebunden. Mannheim, 12. Juni 191g. Städt. Krebs Vergebung von Fuhrleiſtungen. Die für die Straßen⸗ reinigung und⸗begießung im Stadtteil Neckarau vom 15. Juli 1913 bis dahin 1914 erforderlichen Fuhrleiſtungen werden öffentlich vergeben. Die hierzu zu Grunde gelegten Bedingungen liegen auf unſerem Büro Luiſen⸗ ring Nr. 49, 2. Stock, Zim⸗ mer Nr. gzur Einſicht auf. Angebote ſind portofrei, verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen. bis zum Montag, 23. Juni 1918, voemitkace 11 Uhr bei der Fuhrverwaltung einzuliefer n, woſelbſt auch die Eröffnung der einge⸗ laufenen Angebote ſtatt⸗ findet. 2034 Die nach der Eröffnung der Vergebung einlaufen⸗ den Angebote werden nicht berückſichtigt. Jeder Submittent iſt 2 Wochen an ſein Augebot gebunden. Mannheim, 12. Juni 1913 Städt. Fuhrverwaltung Krebs. Tuchreste für Auzüge, Hoſen und Coſtüme paſſend, ſpott⸗ billig. 82336 12, 22. Kein Laden 2 Treppen. 1 Arbeitsvergebung. Für den Neubau des Hallenſchwimmbades ſoll die Ausführung der Zimmerarbeiten(Los 1I) im Wege des öffentlichen Angebots vergeben wer⸗ den. 2087 Angebote hierauf ſind verſchloſſen und mit ent⸗ Annegdsg-Annahme fük alle 28l kuages a 8 del Malt Mannhelm 5 88 ſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen, bis ſpäteſtens anννν Mittwoch, 25. J. Flotte vormittags 11 uhr 3 au die Kanzlei des unter⸗ Steuotypiftin zeichneten Amts(Rathaus 5 F 1, 3. Stock, Zimmer(Remington) zum baldigen Eintitt nach Heidelberg geſucht. Off. mit Zeugn. Abſchr. u. Ge⸗ haltsanſpr. erbeten nuter 691 an Haaſenſtein u. Nr. 125) einzureichen, wo⸗ ſelbſt auch die Eröffnung derſelben in Gegenwart etwa erſchienener Bieter Wer deren bevollmächtigte E. Vertreter erfolgt. Vogler Al..— 719245 Angebolsformulare ſind im Baubüro u 2, 6 koſtenlos erhältlich wo⸗ ſelbſt auch nähere Aus⸗ kunft erteilt wird. Maunheim, 14. Juni 1913. Städt. Hochbaugmt. Mbeitsvergebung. Für den Neubau der Diefterwegſchule im Lin⸗ denhofſtadtteil ſoll die 1 99e 0 Tennisplatz. Abzugeben gegen Belohnung. 32723 Kepplerſtr. 38, 2 Tr. 5 Kteferung der hellen Ver⸗ blender im Wege des öffentlichen Angebots ver⸗ geben werden. 2036 Goldene Broſche nzit Perle. Finder gute Belohnung Angebote hierauf ſind 82716 verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen, bis ſpäteſtens Montag, 30. Juni d. J. vormittags 11 Uhr an die Kanzlei des unter⸗ zeichneten Amts(Rathaus N 1, 3. Stck., Zim. Nr. 125) einzureichen, woſelbſt auch die Eröffnung derſelben in Gegenwart etwa erſchie⸗ nener Bieter oder deren bevollmächtigte Vertreter erfolgt. Angebotsformulare ſind im Baubüro beim Neu⸗ bau der Dieſterwegſchule koſtenlos erhältlich, da⸗ felsſt wird auch nähere Auskunft erteilt. Mannheim, 14. Juni 1918. Städt. Hochbanamt. Raachlaß⸗ Verſteigerung. Im Auftrage der Erben verſteigere ich am Mittwoch, 18. Juni 191g, nachmittags 2 Uhr im Lokal H 2, 11, öffentlich an den Meiſtbie⸗ tenden gegen Barzahlung U. A. 1 Fahrniſſ 827¹8 1 Schreibtich, 1 Sofa, 1 neue Wringmaſchine, 1 kompl. Bett, ſwie Bett⸗ labe mit Roſt u. Matr., 1 Sekretär, Auflegetiſch 1 Kommode, 1 Waſchtiſch mit Marmorplat. u. Gar⸗ +I 85 17 +. St. L. Wel 0 Firma e e Ladeneinrichtung für Kolonialwaren auf Teilzahlung, Off. nebſt ausführlich. Angaben der Bedingung unt. Nr. 82724 an die Expedition ds. Bl. Stempelfabrik Hdelsheim O8, 1 Mannheim 0 6, Pelephon 3594 Stempel in Kautschuk u. Metall Signlerstempel, 0 Schablonen, Farben, Plompen, Plompenzungen, Hnhängezetfel, Wiege⸗ Rarten, Kassen-Block. Illessing- u. Smailleschilder eee 1 17 Tetsiges gewandteg Mce ö 74575 8 0 5, 14 g. Disbontlerung von Buchforderungen, Ausskänden eto, unter den Bedingunge wWie solche von erste wührt werden, vermitte coulant Rosengartenstr. 30 — Telephon 5134.— Finanzierungen, ebrauchte M öbel, Waſchkommod.„Schränke uſw. kauft Bertranb, J 2,19. 18188 deutschen Banken ge- 75984 20 Breidenbach Hypotheken. Fleiß. Madchen f 105 17 L n, 1¹ iöche m 1 n geß 83. 181ʃ5 Lehr Eel Wanbeit lt Bürv und große, hele Souterrainräume mit Zu⸗ 9 57 Näh, Tel. 1700. 4083 3..Aimn.⸗Wofalgg mit Zubehör p. J. 0 oder Sept. zu vm. 40 Neubau,— ————— Militär⸗ Treſſen, Zahngebiſſe, ge⸗ trageneerren⸗ u. Damen⸗ Kleider, Schuhe u. Stiefel, Möbel und Bettfedern, 5. St, ſchöne 2 Zim delg Flaſchen, Keller⸗ und m. Küche p. 1. Jult an Speichergerümpel, alle Näh park. 5 Sorten gebrauchte Säcke H 7, 325 St., Maßſe zahlt die höchſten denwohn, Mantel, G 4, 4, pt. u. K. 1 K. v. Nah. 2. S Poſtkarte— 80274 E 7, 15 Am Plat 16 9580 eführt Jahren, gut 92 DUn⸗ proſperierendes Asphalt⸗Geſchüäft aus Ge⸗ ſundheitsrückſichten ſoſort billig zu verkaufen. Offerten nur non Selbſt⸗ „Asphalt“ 17992 an die Expedi⸗ reflekt. unter Nr. tion ds. Blattes. Aopengartörgh (vis--vis Roſen u. Zube fee her Baubürn Armbrig & Fraunke] per preiswert anderweitig n vermieten. Näh. J. 0 Telephon Nr. 912. Weſpinſraße Parterre, ſchöne b Zimmm⸗ Wohnung mit Garderobe Bad, Küche, Speiſekamme und Znbehör per 1 Jul es n. NN 265., 1 Klavi M. b.* 'hafen, Tniſenſtr. 6. Pisch, Bank, 2 Sesse lügel, 1 Har⸗ 79˙ Eine Garnitur weisse Cartenmöbel Abwaschbar, zu er od. ſpäter zu verm. ee 15 11 Vierdet in ſeith. Noſt der 5 Zimmer mit 2 ſeper, Eingäng., gro 9 25 Gemüſegart. fof. zu verntieten.—— ex 15 nitur, mehrere Spiegel, 1 Nachttiſch, große und kleine Teppiche, 1 Näh⸗ tiſch, 2 Sofa, verſch. Vor⸗ hän 96, Nachtſtuhl, mehr. 1⸗ U. 2 tütr. Schränke, ver⸗ ſchled. Stühle, UTiſch, Mallx⸗Neis bei 1 Pfund 32 Pfg. 1 Bücherſchrank, diverſe Bilder, 1 Küchenſchrank, 10 25 1 Mehlkaſten, 1 Küchen⸗* 3 85 e enſtbptenbetten un 5 8 Sate Jatob Lichtenthäler eorg Landſittel 15 ſeurat 55 5, 1I. Büro: 8 2, 1. Tel. 7809. Telephon 310. ——————— Zwangs verſteigerung. Dienstag, 17. Juni 1913 nachmittags 2 uhr werde ich im Pfandlokale arkissn-Droſſe; dtratzen-Drelle 6, 2 hier gegen bare Zahlung im Vollſtreck⸗ ferde-Decken ungswege öffentlich ver⸗Pferde · Decken- ſteigern: Möbel und Sonſtiges. 55 e Ningel, 82714 empfiehit als Gerichtsvollzieher. Spoxialitat Zwangs verſteigerung. Dienstag, 17. Juni 1913 nachmittags 2 uUhr Sal. Hirsch Tel. 1743. G 2, 2 im Pfandlokal engros— endetafl 2 hier gegen bare— Zahkung ime Bolltrecke] Mauufaktul- Aussteuet. ungswege öffentlich ver⸗chneiderin nimmk noch ſteigern: 682717 S Runden außer d. Hauſe Möbel und Sonſtiges. Brandt, Gerichtsvollzieh. Laute zeer Mandoline feine geſucht. Offerte unter Nr. 82522 aun die Expedition ds. Bl. an. P 25— 3 5 18137 Heirat Heirat:! Beſſ. Frl. 25 Jahre mit erveall deabaed Soine pse ervieffältigung chnalbach Söhne ah. daſelbſt o üger, deige und Abschriften auf IB Magazn BT.— Zohreibmaschinen. Nene⸗ 1 89115 98 2355 3, Her⸗ Karl Oberheiden Fraße 43. 16125 Elfr.Bursxkardts Kohl.), 0 ö, 8 Tniſenſtraße 6 Fernspr. 430l. 1Piano 5 terr⸗ Sinderwagen- 3, 19 Weißer Kaſtenwagen, gut erhalten zu verkauf. N4195 Rupprechtſtr. 3 part.“ Seitenban zu verm. 181ʃ2 08, 17 Schreibmaſchine Syſtem Hammond, wenig gebraucht, mit Schretbteſch preiswert zu verkaufen. Näh. u. Chiffre 16132 an die Expedition ds. Bl. 1 Tr., ſchön 1561 Erke Zim. m. od. ohne. verm. Tel. 4642. K 3, 11 3 Tr., eleg. 11 Zim. zu verm. 3, 11 3. Tr., elnſag möbl. Zim. zu vm. 15000 M. Vermög. wünſcht mit kath. Beamten, zwecks ſpäterer Heiratin Verbind. zu treten. Offert. unt. Nr. 18052 an die Exped. d. Bl. Heirat. Frl., 34., g. Ruf, eug., wänſcht mir ſolid, kleinem Beamten vod. Handwerker gleich.Alters, zwecks Heirat in Verbindung zu treten. Briefe unt. Nr. 32 haupt⸗ poſtlag 16115 25 e ,, In einem grleren Orte b. Mannheim iſt eine Gaſtwirtſchaft mit pielem Verkehr; die einzige Wirt⸗ ſchaft in dieſer Straße, auch iſt ein Garten daßeimit ge⸗ gelbahn, viel Wein⸗Umſatz, um ſehr billigen Preis bei geringer Anzahlung ſofort 5 Off. erb. unt. G. 9032 au Rudolf Moſſe, München. 14010 Sl. e wird erteilt. 16121 Näheres C 3, 3, II. t möbl. Zin. Bandoneon I5, a 120., faſt neu, ſehr billig t möbl. mit Schule z. Selbſtunter⸗ 18, 1 102 an richt zu verk. F 4, 11. Gelegenheitskauf. für e Ein faſt neuer Pathe⸗Muſik⸗ und Saalinhaber. apparat mit elektriſ Motorautrieb, weni 2. Stock. ge⸗ braucht bill. zu verkauf. (früh. Preis M. 1650.—) Zu erfr. e 795 errn—1151 8¹ 8 1811⁸ U 6, 19 3 Tr., 0 1 ſchön möbl. 15 125 od. 1. J. 3. v. Tel. 3 47 nershofſtr. 22, 5 755 möbliert Woſh⸗ (Balkon) und Schlaf mit fr. Ausſ. a. Schlofg u. Rhein p. 1. 7. 3. v. 4200. ch. Umſtändehalber Alrd 55 Harmonium bill. ea Anzuſ. u. Rhein p. 1... v. upprechtfte. 14 1 Tr. A eleg. möbl. Wohn⸗. Schlafz. zu verm. 5 Hübſche Eine ſcöne, 1555 neue Küchen⸗Eiurichtung mit vollſtänd. Inventar für 165 M. zu verk. 18186 S.——— Werderſtr. 18. u vermieten. Volle Per on(Wohnung, ung, 5 t und 85 16 zu M. 48.— bis pro Monaf Guter Mit kagstiſch zu 70 u. 80 f. D— Lan inden tüchtigen Zeichner. Offerten ſind zu richten an Schweizer⸗Werke.m. b. H. Mannheim. Suche per ſofort oder 1. Juli, wegen Erkrankung des jetzigen Zimmermäd⸗ chens, leißig., zuverläſſig. ädchen das ev. b. bügeln und nähen kann. Vorſtellung ur Zeugniſſe erbeten. rau Andrege Vachnerſtr. 17a. W8ir fär unſer techn. Büro einen jungen 82727 im Abonnement. Frauenwohl Manuhein B. Abteil. I. Laurentiaunm, Heim für Beamtinnen, Handwerkerinnen, 1 Angeſtellte in Induſttie Handel und Verkeht. Laurentiusſtr. 19. Telephon 904. 827⁰0 Gut pür 82702 erliche Miffag⸗ l. 5 10 E 10 82301 An einer guten Privat⸗ penſion können noch einige 55 16131.12, 12, 1 Tr. rechts Alleinmädchen 778008 ſofort oder zum 1. Juli. Angut Diienen ger Näheres G1,13, Lade beſſere Herren teilnehm. tiſch könn. noch einig⸗ Herrn teiln. H 7. 28, park. I Mächen u. Hausarb. verricht., Näh. B 7, 5, part. 16122 das bürgerl. kochen kann Fule Frwahel 17558 Suiſenring 60,1