ement: 20 Ppfg. monatſicg, Pringerlohn 50 Pfg., durch die poß inul poſtaufſchlag Nk..42 f 570 Quartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. zuſerate: Kolonel⸗Seile 50 Pfg. Beklame⸗Seile 5%%0.20 Nk. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 3 Uhr Amtliches Verkündigungsblat für den Amtsbezirk Mannheim; Handels, und Induſtrie⸗Zettung für Südwweſtdeutſchland: Beilage für Citeratur und Wiſſenſchaft⸗ Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Beilagen: Geleſenſte und verbreitetſte 5eitung in Mannheim und Umgebung — Nr. 274. —— Mannheim, Dienstag, 17. Juni 1913. Anzeiger der Stadt Mmannheim und Umgebung Celegramm⸗AHdreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“ Celephon⸗Rummern: Direktion und Buchhaltung 1½ Buchdruck⸗Abteilung.. 341 „„ Eigenes Redaktionsbureau in Berlin (Abendblatt) die Balkanwirren. Heſterreich⸗Angarns Fehler. Das Zarentelegramm an die heiden Könige bon Serbien und Bulgarien hat in der öſter⸗ keichiſch⸗ungariſchen Preſſe eine lebhafte Miß⸗ ſümmung hervorgerufen. Dies Unbehagen iſt begteiflich. Rußland fühlt ſich als Protektor aller Slawwen. Es winkt, und erwartet, daß die Balkanſtaaten ſich ducken. Oeſterreich⸗Ungarn, das an⸗der Geſtaltung der Siege da unten gerade ſo ſehr, ja noch mehr als Rußland intereſſiert iſt, fühlt ſich ausgeſchaltet. Es konſtatiert einen Er⸗ ſolg Rußlands. Aber die öffentliche Meinung der Donaumonarchie ſchiebt die Schuld der eigenen Politil zu. Schon während der letzten Mongte, namentlich zur Zeit der Skutarikriſe, iſt der Miniſter des Aeußeren, Graf Berchtold, hef⸗ lig angegriffen worden Dieſe Angriffe, die eine Zeitlang verſtummt ſchienen, ſetzen nun von neuem ein. Der öſterreichiſch⸗ungariſche Hiſtoriker Heinrich Fticdſung beginnt einen Arkitel in der Voſſiſchen Feitung mit der folgenden wuchtigen Anklage: „Ob man den Zwiſt über die Teilung der Beute aus dem Balkankrieg mit einem Krieg zwi⸗ ſchen den früheren Bundesgenoſſen oder mit einem udli Vegleich enden wird: das bisherige Ergebnis wiie bet in einer kaum je geahnten Machtſtellung 0 Mflends auf der Halbinſel und in dem Zurück⸗ der derf deeichen Oeſterreich⸗Ungarns aus den früheren, 4e btl kaum beſtrittenen Poſitiönen. Vorbei die An⸗ 2 .5 Ube 5 1 wartſchaft auf den Sandſchal bis über Mitro⸗ vorbei die durch das Mürzſteger men von 1903 vereinbarte Mitverfügung Mazedonien. Kommt es zu einem Schieds⸗ nuche des Zaren Über den weſtlichen Balkan, ch letzterer durch Jahrzehnte wenigſtens wirt⸗ en ſchaftlich in den Bereich Oeſterreich⸗Ungarns fiel, 3216% ſind ſelbſt die Handelswege der Monarchie nach ne Süden unter die Entſcheidung Rußlands ge⸗ lein ftellt. Und darüber darf man ſich nicht täuſchen, daß dieſer Spruch die Erneuerung des Balkan⸗ wene bundes verfütgen wird und daß Rußland ihm die Richtung gegen die Habsburgiſche Monarchie eben wil. Auch der friedliebendſte Zar kann en licht anders handeln, wenn Oeſterreich⸗Ungarn ednicht die Kraft zeigt, ſeine Intereſſen mit Nach⸗ an druck wahrzunehmen.“ 15 31 Dieſe Anklage iſt ein guter Ausdruck der Stinn⸗ dung, die in den politiſch intereſſierten Kreiſen der öſterreichiſch⸗ungariſchen Monarchie herrſcht. Man fühlt ſich geſchlagen und das, trotzdem man i fioße und koſtſpielige Aufwendungen für die tinſche Bereitſchaft während der Kriſe ge⸗ e ſoln 2 Feuilleton. den: e eee Fakirkünſte im Pflanzenreich. Von Hermann Berdrow. Unter den Künſten der indiſchen Büßer, von den die Reiſebeſchreibungen älterer wie jüngſter eit ſo manches Fabelhafte zu berichten wiſſen, eiſcheink das Lebendigbegraben⸗ und Wiederer⸗ wecken laſſen, als eine der unglaubwürdigſten und kölſelhafteſten. Und doch iſt gerade dies eine der ieru am beſten beglaubigten und nahezu unbezweifel⸗ Brem⸗ baren Tatſachen dieſer Art, eine Kunſt überdies, teſtes die wir in jedem Herbſt von unzähligen Mitglie⸗ Uhr, eern des Pflanzenreichs ſowie von zahlloſen We⸗ 9 ah⸗ ſen aus der böheren und niederen Tierwelt aus⸗ mulat beübt ſehen. eulich Ver anſcheinende Stillſtand aller Lebensfunktio⸗ nen, den der Fakir nach jahrelangen Vorübungen ffnum für eine gewiſſe Zeitdauer in ſeinem Organis⸗ mus herzuſtellen vermag, dieſer Stillſtand iſt ja der Pflanzenwelt der gemäßigten und kalten Honen der Normalzuſtand für die Dauer mehrerer Monate geworden, und iſt uns daher etwas ſo Altägliches, daß es nicht verlohnte, darüber zu — den, wenn nicht die Pflanzen daneben in der bgenannten Samenruhe eine Erſcheinung aufzu⸗ weiſen hätten, die alle Fakirkunſt, die ſogar den !bundertjährigen Schlaf Dornröschens wett hinter ö ſich läßt. Wenn der Same nach erlangter Reife die mül⸗ macht hat und trotzdem der ruſſiſche Gegner mili⸗ täriſch infolge der inneren Lage des ruſſiſchen Reiches, bei der ein Krieg gleichbedeutend mit dem Wiederausbruch der Revolution wäre, der ſchwächere Teil iſt. Nach Meldungen aus Wien ſoll die Leitung der öſterreichiſch⸗ungariſchen Politik auf das Telegramm des Zaren an die beiden Könige mit einer Gegenkundgebung auf⸗ warten. Man fühlt das Bedürfnis, ſich gegen den Gang, den die Entwicklung genommen hat, zu wehren. Rußland wird, wenn es wirklich zu einem ruſ⸗ ſiſchen Schiedsſpruch kommt, für die Bulgaren und gegen die Serben entſcheiden, trotzdem es innerlich mehr auf der Seite der Serben als der Bulgaren ſteht. Darin wird Oeſterreich⸗Ungarn einen gewiſſen Troſt finden können. Rußland tut das, einmal, weil die Bulgaren die Stärkeren ſind, und zweitens, weil die Sympathien Oeſter⸗ reichs den Bulgaren gehören und daher die Ge⸗ fahr beſtände, daß ein von Rußland im Stich ge⸗ laſſenes Bulgarien ſich auf die öſterreichiſche Seite würfe. Das können die Serben nicht; ihre Geg⸗ nerſchaft gegen die Donaumonarchie hält ſie auf der Seite Rußlands, auch wenn Rußland gegen Serbien entſcheidet. Aber Rußland wird die Serben tröſten, es wird ſie darauf hinweiſen, daß ihr Expanſtonsſtreben ſich nach Weſten zu richten hat, es wird ihre Sehnſucht nach der Adria nach Bosnien und Kroatien lenken. Es wird die Ser⸗ ben mit der Zukunft tröſten. Es wird vielleicht auch die Bulgaren für eine ſolche ſerbiſche Zu⸗ kunft gewinnen wollen und verſuchen, den Bal⸗ kanbund auf ein ſolches Programm ſerbiſcher An⸗ ſprüche zu verpflichten. Da mögen in Wien die leitenden Männer ſehen, daß ſie wenigſtens das zu hindern ver⸗ mögen. Die Petersburger Ronferenz. R. K. Paris, 16. Juni. Der„Liberts“ wird aus Athen mitgeteilt, daß der Vorſchlag Herrn v. Saſonows, die Miniſter⸗ präſidenten der Balkanſtaaten behufs Konferenz in St. Petersburg zu begrüßen, in der griecht⸗ ſchen Metropole eine günſtige Aufnahme gefun⸗ den habe. Der„Patris“ gibt der Ueberzeugung Ausdruck, daß die Beſprechung der vier Miniſter unter dem Vorſitz Herrn h. Saſonows eine ſehr gründliche ſein werde und daher die friedliche Löſung der Schwierigkeiten zu erwarten ſtehe. Der„Embtros“ hingegen erklärt, daß die Ereig⸗ niſſe früher oder ſpäter doch zu einem Kriege führen werden. Det„Kairi“ will von einer Reſignationspolitik nichts wiſſen angeſichts der erdrückenden Superiorität der ſerbiſch⸗griechiſchen Armeen. Die Interpention der Mächte bei der terliche Pflanze betrläßt, iſt er in den meiſten Fällen außerſtande, ſofort zu keimen und den Freislauf des Daſeins aufs neue zu beginnen. Es gibt allerdings Beiſpiele, daß Samen ſchon am Mutterſtock und in der noch hängenden Frucht keimen, aber das ſind Ausnahmen. Im allge⸗ meinen bedarf der Same zunächſt einer kurzon oder längeren Ruhe im Schoß der Erde, der Samenruhe, während welcher die Lebensfunktio⸗ nen genau wie bei dem begrabenen Faakir anſchei⸗ nend ſämtlich ſtillſtehen. Das Erſtaunliche an dieſem Stillſtand in der Pflanzenwelt iſt die lange, in gewiſſen Fällen Jahrzehnte und Jahr⸗ hunderte währende Dauer der Samenruhe. Vor mehreren Jahrzehnten ging das Gerücht durch die Preſſe, daß aus ägyptiſchen Särgen der Pharaonenzeit ſtammende Weizenkörner, der ſog. Mumienweizen, gekeimt ſeien und eine gewiſſe Weizenſorte, den Wunderweizen, geliefert hätten, der damit zum Aufbau empfohlen wurde. Dals watr Reklame, wie vergebliche Verſuche mit ſicher aus Mumienſärgen entnommenem Samen be⸗ wieſen haben. Wie aber ſteht es mit folgender Beobachtung? Th. von Heldreich, der Direktor des bolaniſchen Gartens in Athen, ſah ſelbſt am Berge Laurion in Attika, daß dort nach dem Weg⸗ ſchaffen des ſeit dem Altertum lagernden, deei Meter mächtigen Minenabraums ein Hornmohn, der hbis dahin unbekannt geweſen war, und zu⸗ gleich mit ihm in Menge die in Attika noch nicht gefundene Silene juvenalis auftrat. Man kann ſich auch dieſer zuverläſſigen Bebbachtung gegen⸗ über ſchwer entſchließen, das Erſcheinen jener griechiſchen Regierung wird infolge der Abſti⸗ nenz Oeſterreichs und angeſichts der bevorſtehen⸗ den Pourparlers der Balkanſtaaten, als über⸗ flüſſig erklürt. Die Abgrenzung Albaniens. R. K. Paris, 16. Juni. Die„Liberts“ erhält aus Rom die Meldung, daß die griechiſche Regierung geneigt ſei, die eventuelle Beſtimmung zu akzeptieren, welche den Ausgangspunkt der albaniſchen Grenze auf das Vorgebirge Helios verlegte, um auf dieſe Weiſe die ſtrategiſche Partie des Kanals von Korfu in den albaneſiſchen Gewäſſern zu belaſſen. Die hel⸗ leniſche Regierung verlange hingegen als Ein⸗ tauſch für dieſe Konzeſſion: 1. daß ſämtliche In⸗ ſeln des Archipels ihr zuerkannt werden, 2. daß die albaniſche Grenze in einiger Entfernung von der adriatiſchen Küſte bis über den 40. Grad zu⸗ rückgerückt werde, ſo daß Konitza auf griechiſchem Gebiet verbleibe.— Es iſt anzunehmen, daß die italieniſche Regierung ſich dieſen beiden An⸗ ſprüchen widerſetzen werde, und einerſeits die An⸗ nexion der Inſel Stampalia für ſich ſelbſt, ander⸗ ſeits die Einverleibung Konitzas zum autonomen Albanien verlangen werde. Sozialdemokratie und Kaiſerjubiläum. Das deutſche Volk feiert in dieſen Tagen das Regierungsjubiläum Kaiſer Wilhelms II. So⸗ weit man ſieht, verläuft die Feier ohne allen byzantiniſchen Ueberſchwang, ſie geſtaltet ſich zu einer warmen und herzlichen Kundgebung für den Hohenzollernſohn, man würdigt freimütig und ehrlich Charakter, Taten, Erfolge und Miß⸗ etfolge des Monarchen u. ſchließt ſich„Karlchen“ in der„Jugend“ an, der in einem humorvoll⸗ liebenswürdigen Jubiläumsgedicht zu dem Er⸗ gebnis kommt:„Ich bin mit Dir zufrieden, Wil⸗ lem.“ Die Phraſe, der Ueberſchwang, die Schweifwedeleien früherer Feſte fehlen, die auch ſo manchen guten Patrioten abſtießen— ſo wird das Jubiläum nicht nur zu einer Huldigung fülr Kaiſer Wilhelm II., ſondern auch zu einem ernſten und würdigen Bekenntnis zu Kaiſer und Reich von beſonderer Kraft und Intenſität. Ab⸗ ſeits ſteht die Sozialdemokratie. Aber es iſt doch kennzeichnend für den Geiſt dieſer Feier wie für die käiſer⸗ und reichstreue Geſinnung der gewaltigen Mehrheit des deutſchen Volkes, daß die Oppoſition der Sozialdemokratie ſo gar⸗ nicht lärmend und krafthuberiſch ſich hervor⸗ wagt, wie wir es ſonſt an dieſer äußerſten Ausleſe des Menſchen 2 heiden Pflanzenarten auf die Erhaltung entwick⸗ lungsfähiger Samen aus dem Altertum zurückzu⸗ führen. Und doch iſt, wie aus vielen, übetall zerſtreuten Berichten hervorgeht, gerade der Aufenthalt im dunklen und feuchten Erdreich ein vorzügliches Mittel zur Konſervierung der Pflanzenſamen. In Frankfurt a. Main 3. B. erſchienen auf dem Plaß, den man durch Abtragen der Jahrhunderte alten Wälle gewonnen hatte, Mengen von Bilſenkraut, und in Bremen nach Beſeitigung der Feſtungs⸗ verke auf dieſen Stellen zahlreiche Gänſefußpflan⸗ zen, deren reif eingeſammeltie Samen jedoch nicht wieder keimten, vielleicht weil man ihnen nicht Zeit ließ. Brenneſſeln wuchſen auf dem Erdreich, das ein Oekonom aus einem hundertjährigen Keller auf ſeinen Acker ſchaffen ließ. Doch wozu die Beiſpiele häufen, gegen deren Glaubwürdigkeit ſich doch hin und wieder kritiſche Bedenken geltend machen laſſen, du die Wiſſen⸗ ſchaft ganz einwandsfreie Beweiſe für die erſtaun⸗ liche Langlebigkeit⸗der begrabenen Samen liefert⸗ Profeſſor A. Peter in Göttingen entnahm, um die vielfach behauptete Tatſache ſicherzuſtellen, bege⸗ tatibnsloſen Stellen des Waldbodens aus der Umgebung Göttingens Bodenproben aus einer gewiſſen Tiefe, und zwar von ſolchen Jorſtſorten, Ackerboden oder Dieſe Proben welche nachweisbar ehemaligen größere Weideflächen einnahmen. wurden mit aller erdenklicher Vorſicht gegen das Einſchleichen von friſchen Samen in Kulturköſten ſich ſelbſt überlaſſen und lieferten faſt ausſchließ⸗ lich eine Acker⸗ und Weideflora, obwohl die Auf⸗ geſd lech tes gewöhnt Aind. Sieht man heute in die ſozialdemokratiſchen Blät⸗ ter, ſo wird man finden, daß ihre Kritik am Kaiſer, an der Jubelfeier ungewöhnlich matt und ſtumpf iſt— als hätten die Verfaſſer der frag⸗ lichen Artikel ſelbſt das Gefühl, daß ihr Gerede doch ſehr nutzlos und ohnmächtig ſei gegenüber dieſer durchaus würdigen Feier des Kaiſers und des Reichsgedankens. Der„Vorwärts“ übt einen höchſt ſaftloſen Witz an einer hurrapatrio⸗ tiſchen Feſtſchrift; das iſt recht geiſtlos und äußerſt billig; es iſt ja nicht ſchwer die Capriolen eines Byzantiners lächerlich zu machen, aber da⸗ mit iſt doch nur für inferiore Denker auch die Lächerlichkeit dieſer Kaiſer⸗ und Reichsfeier erwieſen, und wir zweifeln nicht, daß unſere au ſelbſtändiges Denken gewöhnten Arbeiter das Ver⸗ fahren des„Vorwärts“ Stimmung gegen dieſe Kundgebung der monarchiſchen Gedankens zu machen, reichlich kindiſch und albern finden. Im übtigen erklärt der„Vorwärts“, daß die Sozial⸗ demokratie nicht mitfeiere, ſondern gleichmütig und achſelzuckend beiſeite ſtehe. Eine waährhaft ſchöne republikaniſche Geſtel Den ganzen Jammer unſerer Zuſtände aber zeigt es, daß dieſe heroiſche Geſte auf die Zeitgenoſſen ſo gar keinen Eindruck gemacht hat— und es iſt doch nicht oder jener, der da die gleichmütigen Achſeln zuckt, ſondern die Partei der 4 Millionen Stimmen und der 110 Reichstagsabgeordneten, wenn man ſo ſtark und ſo ohnmächtig zugleich iſt, wie die deutſche So⸗ zialdemokratie, ſollte man etwas ſparſam ſein mit der großert Geberde. Der Gegenſatz wirkt lächerlich, wie auch das Hoch a 10 die Re⸗ publik, das der„Vorwärts“ endlich noch det monarchiſchen Kundgebung entgegenſpirft und das ſo ohnmüchtig abprallt an dem ſtarken und vollen Ton des ernſten und würdigen Bekennt⸗ niſſes dieſer Tage zu Kafſer und Reich. Gar köſtlich zu leſen ſind einige Zeilen der „Münch. Poſt“ über die Juhiläumsfeier des Reichstages. Wir ſetzen ſie zur Erbauung unſerer Leſer hierher: Die Samstagsſitzung brachte eine Jubi⸗ läumsrede des Präſidenten Kämpf, die keine weitere Beachtung verdient. Den Genuß dieſer Rede erſparte ſich die Sozialdemokratie. Das leer bleibende Drittel der Plätze des Deutſchen Reichstags ſollte eine ſtumme und doch beredte Demonſtration ſein. Bevor unſere Genoſſen wieder in den Saal eintraten, ſpielte ſich in aller Etle noch ein pro⸗ grammwidriger Borgang ab. An⸗ ſtatt daß in die Weiterberatung der Weh r⸗ vorlage eingetreten wurde, nahm der Reichsparteiler Schultz Bromberg das Wort zur Geſchäftsordnung und beantragte, zur höheren Ehre des Tages die Sitzung zu vertagen. Von den bürgerlichen Herren widerſprach niemand, von den liſchen Abgeordneten war niemaud im Sagle. forſtung der betreffenden Orte vor 20 bis 46 Jah ren erfolgt war, während ein Kontrollboden aus einem Forſtſtück, das 100jährige Buchen trug und ſtets Buchenwald geweſen war, nur Laub. waldpflanzen ergab. Es enthielten alle unter⸗ ſuchten Walbböden, die von vegetationsloſen Stel⸗ len in dichten, tiefſchattigen Beſtänden entnommen würden, derborgene, lebende Pflanzenkeime. Sie ergaben normale Pflanzen mit normalen Ein⸗ tritt der Lebensphaſen, obwohl ſie 20 bis 46 Jahre im Boden geruht haben mußten. Im allgemeinen erſchien die innere Kraft der Keimungsvorgänge bei dem ruhenden Samon etwas ſchwächer als bei friſchen. So mögen im Boden unzählige Samenkörner der Auferſtehung harren. Unbekümmert um das Blühen und Sprießen der Ihrigen oben im Licht ſchlummern ſie— nicht den ewigen, den Tobes⸗ ſchlaf, ſondern ſtets bereit, zu neuem Daſein zu erwachen, ſobald ein gütiger Zufall die dazu r⸗ forderlichen Bedingungen ſchafft. Wie laſige mögen ſie ſe im Fakirſchlummer ruhen können, bis der endgültige Auflöſungsprozeß eintritt? Kein Forſcher und kein Weiſer bermag darauf Antwort zu geben. Direkte Verſuche über die Lauglebigkeit der Pflanzenſamen hat der franzöſiſche Botanſker P. Becquerel in Gemeinſchaft mil Alphonſe de Cundolle ongeſtellt. Die Forſcher berfügten über eine große Anzahl von Sämereien aus dem natur⸗ geſchichtlichen Muſeum in Paris, deren Ankunfts. datum im dorkigen Laboratorium genau vermerkt war. Es handelte ſich um beinahe 300 Arten aus ————— 2. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Dienstag, den 17. Juni 1913. So war die Sitzung im Handumdrehen zu Ende. Das erhoffte Jubiläumsgeſchenk: die An⸗ nahme der Heeresvorlage in zwei⸗ ter Leſung, konnte dem Kaiſer nicht itberreicht werden. Das tatſächliche par⸗ lamentariſche Ergebnis des freikonſervativen Seitenſprungs beſteht in einer Verzöge⸗ rung der Verabſchiedung der Wehr⸗ vorlage um mehrere Tage! Das iſt doch ſicher das Gegenteil einer ernſt zu nehmenden Kritik, mit der man ſich ernſt⸗ haft auseinanderſetzen könnte. Das iſt eine hilf⸗ loſe und lächerliche Nörgelei an einem ſelbſtver⸗ ſtändlichen Akt der Loyalität, lächerlich beſonders dadurch, daß hier ausgerechnet die Sozial⸗ demokratie Kummer markiert über eine Ver⸗ ſchleppung der Wehrvorlage! So verläuft der ſozialdemokratiſch⸗republikaniſche Vorſtoß gegen die Kaiſerfeier des deutſchen Volkes in geiſtloſen, ſtumpfen und lächerlichen Redensarten, um die kein Menſchſichkümmert und die die Geltung dieſer an Zahl ſo großen, an realer Kraft ſo verſchwindend kleinen Partei nicht heben. Gute Freunde der Sozialdemokratie ſoll⸗ ten ihr raten, den ganzen Republikanismus ein⸗ zuſtampfen, ſie erreicht in Deutſchland wirklich nichts mit der großartigen republikaniſchen Geſte. 13. Deutſcher Handlungs⸗ gehilfentag. 11. (Telegr. Bericht) sh. Frankfurt a.., 16. Juni. Im weiteren Verlauf der Verhandlungen des 13. Deutſchen Handlungsgehilfentages ſprach P. Elberding(Hamburg) über die Konkurrenzklauſel. Der Redner wies darauf hin, daß dieſe für die Handlungsgehilfenſchaft ſo ungemein wich⸗ tige Frage durch den dem Reichstage zurzeit vorliegenden Geſetzentwurf in ein neues Sta⸗ dium getreten ſei. Der Entwurf verſuche je⸗ doch mit völlig unzulänglichen Mitteln der mißbräuchlichen Anwendung der Konkurrenz⸗ klauſel zu Leibe zu rücken. Dem Mißſtande könne nur durch die völlige Beſeitigung der Konkurrenzklauſel ein Ende bereitet werden. Redner beſprach ſodann den Geſetzentwurf im einzelnen ſowie die Maßnahmen des Deutſch⸗ nationalen Handlungsgehilfenverbandes gegen⸗ über dem Entwurf. Es ſei erfreulich, daß der Reichstag ein weitgehendes Verſtändnis für die ſozialpolitiſchen Bedürfniſſe des Handlungsge⸗ hilfenſtandes gezeigt hat. Die Kommiſſionsbe⸗ ſchlüſſe eutſprächen, wenn auch nicht in allen Teilen, den vom Verband gemachten Vorſchlä⸗ gen. Redner bringt ſchließlich folgende Re⸗ ſolution ein:„Der 13. Deutſche Handlungs⸗ gehilfentag erhebt aufs neue die Forderung nach völliger Beſeitigung der Konkurrenzklauſel und vermag nur in der Erfüllung dieſes Verlangens eine befriedigende Löſung der Frage zu er⸗ blicken. Er bedauert, daß die Reichstagskom⸗ miſſion nicht in allen Teilen den Verbeſſerungs⸗ vorſchlägen des Verbandes gefolgt iſt, erkennt aber an, daß die Beſchlüſſe der Kommiſſion eine weſentliche Verbeſſerung der gänzlich unzuläng⸗ lichen Regierungsvorlage bedeuten; er ſpricht ihr gleichzeitig ſeinen Dank aus für das von ihr bekundete verſtändnisvolle Eingehen auf die Münſche der Handlungsgehilfen. Für den Fall, daß der Reichstag mit Rückſicht auf die ableh⸗ nende Haltung der Regierung ſich zu einem völligen Verbot der Konkurrenzklauſel nicht ent⸗ ſchließen ſollte, erwartet der Handlungsgehilfen⸗ tag, daß der Reichstag unter die Beſchlüſſe der Kommiſſion nicht herabgeht.“(Beifall.) Weiter berichtete Alfred Roth(Hamburg) über die Vaterländiſche Jugendpflege. Der Redner führte u. a. aus, daß die Arbei⸗ ten der Jugendpflege in mächtigem Aufſtiege begriffen ſind, ſeitdem die Behörden ihr wohl⸗ wollend gegenüberſtehen. So erfreulich das iſt, ſo bürgt es leider die Gefahr in ſich, daß die Jugendpflegearbeit verflacht. Die Jugend⸗ EEE erziehung muß in erſter Linie den Perſönlich⸗ keitswert des Einzelnen heben, und darum iſt die Heranbildung tüchtiger Jugendpfleger eine bedeutſame Vorbedingung für den Erfolg. Wenn auch gegenwärtig auf dem Gebiet der Jugendpflege viel geleiſtet wird, ſo kann man ſich doch des Eindrucks nicht erwehren, als ob an manchen Stellen das ſeit Jahrzehnten ſchon Geſchaffene nicht voll gewürdigt würde. Die kirchliche Jugendpflege und die der deutſchen Turnerſchaft haben große Bedeutung. Anderer⸗ ſeits nicht alle Neue in der Jugendpflege gutzuheißen, beſonders muß man ſich davor hüten, in der Pflege der neuerdings ſo ſtark hervortretenden„Perſönlichkeitskultur“ die Grenzen des Zuläſſigen zu überſchreiten. Die Jugend muß zum Gemeinſchaftsgefühl und zum Einordnungsſinn erzogen werden. Sie muß die Notwendigkeiten des Staatslebens begreifen lernen, um in den ſtaatsbürgerlichen Eigen⸗ ſchaften geſtärkt zu werden. Das kann aber nur auf dem Boden der vaterländiſchen und volks⸗ tümlichen Erziehung erreicht werden. Oberſter Grundſatz für alle Jugendpflegearbeit muß die Förderung von Volk und Vaterland ſein und deshalb ſteht auch alle vaterländiſche Jugend⸗ pflege in ſchroffem Gegenſatz zur ſozialdemo⸗ kratiſchen Jugenderziehung. Der Redner ſchil⸗ derte dann im einzelnen die Jugendpflegearbeit des Deutſch⸗nationalen Handlungsgehilfen⸗Ver⸗ bandes, die leider nicht überall willkommen ge⸗ heißen würde. Man habe ſogar verſucht, die Sache mit konfeſſionellen Gründen zu bemän⸗ teln, was aber nichts anderes ſei als eine Irre⸗ führung der öffentlichen Meinung. Auch die Kirche ſtellt ſich ab und zu der vaterländiſchen Jugendpflege gegenüber unfreundlich, weil ſie von ihr eine Beeinträchtigung des religiös⸗ kirchlichen Sinnes bei der Jugend befürchtet. Der vaterländiſche Gedanke in der Jugend⸗ pflege bedarf unbedingt einer Ergänzung und Vertiefung durch die bewußte Erziehung der heranwachſenden Jugend zum deutſchen Volks⸗ tum, wie es uns die geiſtigen Führer der Be⸗ freiungskriege gelehrt haben.(Beifall.) Ueber die Frauenarbeit im Handelsgewerbe ſprach Profeſſor Kaup(München), der die Ur⸗ ſachen erläuterte, welche zu einem Einfall der Frau in das bisher den Männern reſerviert ge⸗ weſene Handelsgewerbe geführt habe, und ſich über Geburtenrückgang, wachſende ſittliche Ver⸗ wilderung der weiblichen Jugend, Zunahme der illegitimen Geburten uſw. verbreitete. Prof. Kaup erklärte eine Beſſerung dieſer Verhält⸗ niſſe würde nur dann wieder eintreten, wenn ſich das Familienleben hebe, wenn Familien⸗ löhne, Tarifverträge und Familienverſicherun⸗ gen eingeführt würden. An letzter Stelle ſprach Rich. Doering (Hamburg) über Nationale Aufgaben des deutſchen Handels. Er führte aus, daß der Handel die ſeeliſche Ver⸗ faſſung des Volkes in hohem Grade beeinfluſſe, daß aber die wirtſchaftlichen Intereſſen nicht dazu ausarten dürfen, das ganze Innenleben des Volkes in ihren Bann zu ziehen. Der kauf⸗ männiſche Unternehmungsgeiſt unſeres Volkes kann die Zukunft Deutſchlands ſichern helfen, wenn er geadelt wird durch den Dienſt am nationalen Gedanken. Auch in unſerer Zeit muß der deutſche Handel Träger der nationalen Idee ſein. Die nationale Aufgabe des deutſchen Handels unſerer Zeit beſteht darin, den Auf⸗ ſtieg unſeres Volkes zur Weltmacht fördern zu helfen. Die deutſche Hanſa hatte die gleich⸗ mäßige Entwicklung der in der deutſchen Volks⸗ wirtſchaft wirkſamen Kräfte verſäumt und des⸗ halb hatte ihre Herrſchaft keinen Beſtand. In England machen ſich bereits Anzeichen der indu⸗ ſtriellen Lähmung bemerkbar, das deutſche Volk darf deshalb nicht kritiklos den Spuren Eng⸗ lands folgen. Der Konkurrenzkampf der deut⸗ ſchen Induſtrie mit anderen Völkern kann zu unſeren Gunſten auf die Dauer hauptſächlich beeinflußt werden durch die Ueberlegenheit unſerer Leiſtungen, die wir nicht zuletzt dem Umſtand verdanken, daß Deutſchland die beſten Schulen der Welt beſitzt. Es zeugt aber von Kurzſichtigkeit, wenn auf den deutſchen Bil⸗ ieeeeeeeeeee dungsanſtalten die Konkurrenten Deutſchlands Bürgermeiſter eines Caſſeler Vorortes mit 150 auf dem Weltmarkt herangebildet werden. Auf⸗ Mark Gehalt. Nach der Einverleibung ſeiner gabe des deutſchen Handels iſt es, das deutſche Gemeinde wurde Trömmel von der Caſſeſer aufzuklären, warum Deutſchland Stadtverwaltung übernommen, verſchwand jg. 4 2 5 1 1 3 Der 7 5 7 21 tatkräftige Kolonialpolitik treiben muß. Der doch ſchon damals nach einem wüſten Gelage deutſchen Induſtrie müſſen überſeeiſche Abſatz⸗ mit Damen nach Paris. Als er mit 9 gebiete geſichert werden, ebenſo die Nahrungs⸗ mit⸗ 5 S bnetes genommenen Gelde fertig war, kehrte er reumüft⸗ mittelzufuhr und die Zufuhr von Rohſtoffen, n Fezed 8 10 zurück und ſchied aus dem Dienſte der Stadt welche die Induſtrie braucht. 0 353 225 Caſſel, ehe ein Diſziplinarverfahren gegen ihn Der letzte Verhandlungstag brachte zunächſt ſ, 0 die Bekanntgabe des Jahresberichts. Es eingeleitet werden konnte. Trotzdem wurde er ſei daraus erwähnt, daß der Verband derzeit kurze Zeit darauf als Bürgermeiſter in Hirſch⸗ 181195 Mitglieder zählt; die Zahl der Ver⸗ berg im Fürſtentum Reuß angeſtellt und bald trauensmänner beträgt 792, die der Erſatzmän⸗ darauf wählte man ihn auch als Abgeordneten ner 1361, jene der Kaufmannsgerichtsbeiſitzer in den reußiſchen Landtag. Als er dann wieder 1100. Die finanziellen Verhältniſſe des Ver⸗ durch ſeine wüſten Trinkgelage ſich unmöglich bandes ſind außerordentlich günſtige zu nennen. gemacht hatte, gab man ihm den Rat, ſich um — Der Jahresbericht wurde ohne Debatte zur eine neue Stelle zu bewerben und ein unver⸗ Kenntnis genommen. ſtändliches gütiges Geſchick wollte es, daß Tröm⸗ Hierauf trat die Verſammlung in die Be⸗ mel darauf Bürgermeiſter von Uſedom wurde ratung des Antrages der Verwaltung ein, eine Allerdings hatte er ſich überall als Volksverſicherung im Verbande ein⸗ Fabrikantenſohn und Millionär vorgeſtellt und zuführen.— Der Verbandsvorſitzende Bechly die Uſedomer bewilligten ihm weine begründete den Antrag und hob hervor, daß 4000 M Anfangs ehalt Es i0l res bereits Anteilſcheine im Betrage von 500 000flfe 5 fiel auch nicht weiter auf, daß Trömmel trotz ſeiner hohen Mark von Mitgliedern gezeichnet worden ſeien. urne 8 9223 — Die große Mehrzahl der ſich an der anſchlie⸗ 5 8 9155 des Uſe⸗ ßenden freien Ausſprache beteiligenden Redner Sta dent ee ollegiums und nament⸗ ſtand dieſem Gedanken ſympathiſch gegenüber, lich auch die ſtädtiſchen Beamten anpumpte, deſſen Durchführung ein Gegengewicht gegen ebenſowenig wie es ihm ſchadete daß er mit die von der Sozialdemokratie geſchaffene Volks⸗ Vorliebe in Matroſen⸗ und Fiſcherherbergen verſicherung darſtellen ſoll.— Nach Schluß der verkehrte, wo er bis zum frühen Morgen Schnaps Diskuſſion ſtellte Stöcker(Biebrich a. Rh.) den trank. Wiederholte Deliriumanfälle und Ver, Antrag, der Verbandstag ſolle die Gründung hältniſſe zu Warenhaus⸗ und Nähmädchen ver⸗ einer Volksverſicherungs⸗Aktiengeſellſchaft mög⸗ mochten ſeinem Anſehen keinen nennenswerten lichſt bald in die Wege leiten.— Dieſer Antrag Schaden zuzufügen, weil er immer wieder großz wurde mit überwältigender Majorität ange⸗ Geldſummen aus ſeinem väterlichen Erbe f nommen.— Rechnung und Voranſchlag wur⸗ Verfügung geſtellt erhielt, die er aber nicht zu ee e daß die Verwal⸗ Deckung ſeiner Schulden, ſondern zur Weiter, tung neben dem ee e aus zehn J e i 8 Mitgliedern zuſammengeſetzt ſein ſoll. 5 om⸗ Nach Erlebigung einiger interner Verbands⸗ dann en erſte Ausreiſe m angelegenheiten und einem Schlußwort des mmerzuſtande, die ihm über Berlin nach Paris Verbandsvorſitzenden Bechly wurde der dies⸗ ſichite, Auch befand ſich ein junges jährige Verbandstag für geſchloſſen erklärt. i nei e 9 5 5 9„ wei 155 5 e Dämmerzuſtand auch von 55 ärztlicher Seite beſtätigt und von den Uſedomern „lebender Leichnam“. entſchuldigt wurde Nach und nach abet Sh. Berlin, 16. Juni. immer ſchärfere Beſchwerden laut ſowohl gegen Als ein überraſchendes Gegenſtück zum„Le⸗ 15 1955 5 er keſchne 5 7 855 5 anſ ungen zu einer verheirateten Frau zu unterhalten ax Reinhardts„Deutſchen Theater“ in Ber⸗ In dien 15 lin volle Häuſer macht, erſcheint nunmehr der Sieſee e 5900 10 jetzt in der Fremdenlegion in Algier befindliche war d 15 15 5 ahnf 2 5 15 frühere Uſedomer Bürgermeiſter Paul Trömmel. idand 155 eite 7 10 Wenn die Mitteilungen zutreffen, die dem Ber⸗ 5 50 f 55 n 8 deee liner Wochenblatt der Nationaldemokraten von 15 1% Dn 45 wohlunterrichteter Seite zur Verfügung geſtellt 17 5 ct mrllagekehrt, ſo⸗ 5 1 worden ſind. Der lebende Leichnam“ des Gra- ſegi 1 05 15 ſondern in die Fremden ſen Tolſtoi iſt ein Mann der guten Petersburger en enen Geſellſchaft, der jedoch immer mehr dem Alkoho⸗ Nach alledem ſcheint es jetzt aufgeklärt, wes lismus verfällt, Frau und Kind verläßt, um in halb Trömmel nicht mehr den Wunſch haben Zigeunerkneipen 1 ſchließlich einen Selbſtmord fingiert, um, wäh⸗ den Vertretern franzöſiſcher Blätter die Erklärmn, rend ſeine Frau ſich anderweitig verheiratet, in. gen abgegeben hat, die urſprünglich ganz un⸗ folge einer Denunziation plötzlich wieder aus der glaubwürdig erſchienen ſind. für Verſenkung zu erſcheinen und ſeine Frau und die treffliche Beobachtungsgabe ihren neuen Mann in den Verdacht der Bigamie noch, daß, wie im„Lebenden Leichnam“, ſo auth Bürgermeiſter FTrömmel als zu bringen, bis er endlich durch einen Revolver⸗ im Falle des Bürgermeiſters Trömmel die be⸗ 80 wichtigen Familien, Samen im Alter zwiſchen 25 und 135 Jahren. Dieſe Samen, gewöhnlich zehn von jeder Art, wurden, ſorgfältig präpariert, auf feuchter Baum⸗ wolle in mit Glasſcheiben bedeckten Gefäßen länger als einen Monat der ſtändigen Tempera⸗ tur von 28 Grad ausgeſetzt. Unter den Mono⸗ kothlen, den Gräſern, Binſen, Palmen und Lilien⸗ artigen, gelangte merkwürdigerweiſe nicht ein ein⸗ ziger Same zum Keimen. Unter den Dikotylen lieferten vier Familien, Schmetterlingsblütler, Nelumbien, Malvengewächſe und Lippenblütler, Keimerfolge. Von 90 Arten der erſtgenannten Familie keimten achtzehn, darunter eine Kaſſie, von deren 87 Jahre alten Samen noch drei auf⸗ gingen, ferner eine Geißkleeart mit 84 Jahren, Klee von 68, Linſen von 65 Jahren bis zu Samen von 37 und 28 Jahren herab. Aus den anderen Familien zählten die älteſten noch keimfähigen Samen 56, 64 und 77 Jahre. Dieſes Verſuchsergebnis iſt um ſo erſtaunlicher, als die Verſuchsbedingungen alles andere, nur nicht naturgemäß waren. Die Natur bewahrt ihre Samen nicht hundert Jahre lang im Labora⸗ torium keimfähig. Latent wird das Leben nur, wenn der Same, der ſeiner Beſtimmung gemäß nach mehrwöchiger oder mehrmonatiger Samen⸗ ruhe keimen ſoll, in eine Situation gerät, die den Keim verhindern würde, ans Tageslicht zu dringen alſo in größere Bodentiefe»der auf den Grund und in den Schlamm von Gewäſſern. Da iſt e! deum als eine wunderbar zweckmäßige Einrichtung zu betrachten, daß der Same nicht zum Keimen ſchreitet, ſondern Jahre und Jahrzehnte hindurch der Auferſtehung harrt. Ganz abgeſehen davon aber, daß Becquerels Verſuche mit ſozuſagen un⸗ tauglichem, unter ganz unnatürlichen Beding⸗ ungen aufbewahrtem Material gemacht wurden, geſtaltete ſich ihre Ausführung ebenſo unnatürlich. Nicht in feuchter Watte, dem Licht und hoher Wärme ausgeſetzt pflegen Samen zu keimen, ſon⸗ dern in kühler Erde, unter einer entſprechend dünneren oder ſtärkeren Bodendecke, die ſie dem Lichte entzieht. Wer weiß, ob nicht noch mehr und noch ältere Samen gekeimt wären, wenn die Vepſuchsbedingungen weniger laboratoriums⸗ mäßig geſtaltet geweſen wären. Immerhin aber bleibt es erſtaunlich, daß unter ſo unnatürlichen Bedingungen ſelbſt 80 bis 90 Jahre alte Samen noch zum Leben erwachten. Wenn nun die Samen gewiſſer Pflanzen unter nicht einmal günſtigen Erhaltungsbedingungen noch nach zwei bis drei Menſchenaltern nicht ge⸗ ſtorben waren, ſo läßt das auf eine erſtaunliche Widerſtandsfähigkeit dieſer anſcheinend ſo zarten Organismen ſchließen. Aber die Samen ver⸗ mögen noch viel härtere Prüfungen ſiegreich zu beſtehen, Prüfungen, denen auch der gediegenſte Büßer ſich ſchwerlich unterwerfen dürfte. P. Bec⸗ querel hat gewiſſe Samen Verſuchen ausgeſetzt, die das Leben der Keime nicht nur verlangſamen, ſondern völlig aufheben mußten. Er prüfte zu dem Zwecke die vereinigte Wirkung völliger Aus⸗ trocknung, gänzlichen Luftabſchluſſes und ſtärkſter Kälte an den Samen der Lugerne, des weißen herumzulungern, und der kann, nach Deutſchland zurückzukehren ſonden ſſtois ites ſchuß ſeinem verfehlten Leben doch noch ein leidigte und verlaſſene Ehefrau trotz alleden Als einen Mann von ganz ähnlichem Charak⸗ immer bemüht ſein ſoll, ihn zurückzugewinnen. ter ſchildern die vorerwähnten Mitteilungen den— 8 und Abenteuer man ſich bis heute nicht recht im Aus Stadt und Land. klaren geweſen iſt. Darnach entſtammt Trömmel, einer alten angeſehenen Kaufmanns⸗ und Fabri Berſetzt wurden in gleicher Eigenſchaſt Ge⸗ kantenfamilie in Sangerhauſen. Schon als werbelebrer Adam Scheuermann am de Leutnant im 57. Infanterieregiment in Weſel ge heim und Gewerbelehrer Wilhelm Heß an der begann Trömmel zu trinken und verjubelte in Gewerbeſchule in Sinsheim an jene in Wald⸗ ſeinem reichen Vater hinterlaſſenen Erbes. Seine„ Fortbildungskurs Die K5l 9 17 5 5 öluer Akade Trunkſucht wurde ſchließlich ſo ſtark, daß er aus mie für praktiſche Medizin wird in Reſerveoffizier blieb Dann wurde Trömmel büildungskburs für Schulärzte veran⸗ Senfs und des Weizens. Um die Samen dieſen] Die Bedeutung dieſer Verſuche für die Lehre die Samenhaut durchbohrt. So wurden ſie ſechs Monate lang im luftleeren Raum in Gegenwart unter 40 Grad Wärme ausgetrocknet, bis kein Ge⸗ wichtsverluſt durch Waſſerabgabe mehr eintrat. ſchmolzen, wurden die Samen zunächſt drei Wochen lang der Temperatur der flüſſigen Luft und daan ſtoffs(253 Grad] ausgeſetzt. Als man ſie danach bei 28 Grad zum Keimen auslegte, gingen nach von den fünf Weizenkörnern vier auf. Mag man nun bei den ſchlafenden Samen drückten, ungemein verlangſamten Lebensprozeß annehmen, ſo muß man bei den letztbeſchriebenen toter Samen ſprechen; denn ein noch ſo verlang⸗ ſamtes Leben erſcheint unter den genannten Be⸗ Sauerſtoff, bei einer unweit des abſoluten Null⸗ punkts befindlichen Temparatur und einem mi⸗ ſo ſtarr, hart und untätig wie Stein. Der für die phyſikaliſch⸗chemiſchen Vorgänge der Aſſimila⸗ ſtand der Lebensmaſſe iſt aufgehoben, die Konti⸗ nuität der Lebenserſcheinungen böllig unterbro⸗ Ende macht. ihren Mann nicht vergeſſen kann, ſondern noch Bürgermeiſter Trömmel, über deſſen Fahrten der jetzt im Anfang der dreißiger Jahre ſteht, eeeee, Gewerbeſchule in Waldkirch an jene in Sins⸗ wenigen Jahren faſt ½ Million des ihm von kirch. dem aktiven Dienſt ſcheiden mußte, jedoch der Zeit vom 21. bis 26. Juli einen Fork⸗ drei Agentien möglichſt zugängig zu machen, wurde von Aetzbaryt, der jegliche Feuchtigkeit aufſaugt, Hierauf in luftleer gemachte Glasröhrchen einge⸗ noch 77 Stunden der Kälte des flüſſigen Waſſer⸗ einigen Tagen alle Senf⸗ und Luzerneſamen und einen wenn auch auf das Mindeſtmaß herabge⸗ Verſuchen doch wohl von einer Wiederbelebung dingungen ausgeſchloſſen. Ohne Waſſer, ohne nimalen Atmoſphärendruck wird das Protoplasma tion und Stoffabgabe notwendige kolloidale Zu⸗ chen, und doch ſtellt dieſe Kontinuität ſich wieder ber vom Lebendigen iſt kaum abzuſehen. Sie erlan⸗ ben ferner den Schluß, daß die Kälte und Lufß⸗ dünne des Weltraums keine Hinderniſſe für di Verbreitung der Lebenskeime von Geſtirn zu Ge⸗ ſtirn wären, ſofern es ſo einem Keim nur geling, bon ſeiner Geburtsſtätte ſich loszulöſen und in den interplanetaren Raum zu gelangen. Aber ſollten Exploſionen wie die ſeinerzeit beim Kro⸗ katau beobachteten den Keim nicht einmal ſo hoch heben können, daß er der Anziehungskraft bet Erde entrückt wird? Was will es einer ſolchen Widerſtandsfähitzkel gegenüber bedeuten, wenn keilweiſe oder ganz er⸗ ferrene Pflanzen ohne Schaden wieder zum ben erwachen! Ein zuverläſſiger Gewährsmant erzählt folgenden Fall: Ein üppig getriebenet Monatsroſenſtock war in einer Froſtnacht vor dem Fenſter vergeſſen worden und zeigte ſich au Morgen ſo völlig erfroren, daß alle ſaftſtrotzenden noch halb unverholzten Triebe und Blätter garz durchſcheinend waren, was ich mir durch die in klares Eis verwandelte Säftemaſſe deutete. 3 ließ den Stock vor dem Fenſter ſtehen, und wäh. rend die Lufttemparatur unter dem Gefrierpunt blieb, taute derſelbe im Sonnenſchein allmählich wieder auf und hat nachher in einem mäßig wal⸗ men Zimmer weiter gelebt und geblüht. Welcher Fakir bekäme auch nur dem entfernt Aehnliches fertig?“ — * — Dienstag, den 17. Juni 1913. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). 3. Seite. ſalten. Sierauf macht das badiſche Unterrichts miniſterium die Schulärzte unſeres Landes mit dem Anfügen gufmerkſam, daß die Teilnahme an dem Kürs ſpäteſtens bis 14. Juli bei dem Sekretariat der Akademie in Köln, Stadthaus, bon dem auch Vorleſungsverzeichniſſe bezogen werden können, anzumelden iſt. *Goldene Hochzeit. In Karlsruhe feierte im ſeltener geiſtiger Friſche und körperlicher Ge⸗ ſundheit das Ehepgar Max Kahn und Roſalie geb. Löw ihre goldene Hochzeit. *Falſches Geld. Außer falſchen Dreimark⸗ ſtüchen ſind auch falſche Fünfmarkſtüc im Umlauf. Dieſe tragen das Bildnis ſer Wilhelms II., das Münzzeichen& 1 Jahreszahl 1894. Die Randſchrift„Gott mit uns“ fehlt. * Die Jungdeutſchlandhewegung und die „Deutſche Turnerſchaft. Wegen der Jungdeutſch⸗ landfrage hat eine Anzahl württ. Turnvereine beſchloſſen, den Austritt aus der Deutſchen Turnerſchaft zu vollziehen und einen„neutra⸗ len“ Turnverband ins Lehen zu rufen. Die Gründung des neuen Verbandes iſt nun in Cannſtatt vor ſich gegangen. Vertreten waren etwa 40 Turnvereine. Der neue Verband führt den Namen„Schwäb. Turn⸗ und „Spielverband“!. Mit der vorläufigen Füh⸗ rung der Geſchäfte bis zu dem im Herbſt ſtatt⸗ findenden erſten Turntag wurde eine 7gliedrige Kommiſſion unter dem Vorſitz von Jaißer⸗Bot⸗ nang beauftragt. * Schauturnen der Mannheimer Turngeſell⸗ ſchaft. Das gngekündigte Schauturnen der Damen⸗ und Schülerinnenabteilung der Maunheimer Turngeſellſchaft fand am Sonntag Nachmittag in der Turnhalle des Realgymnaſſums ſtatt und hatte ſich eines dußerſt zahlreichen Beſuches zu erfreuen, ſodaß ſich eine große Anzahl Zuſchauer mit einem Skeh⸗ plaz begnügen mußte. Unter den Erſchienenen ſahen wir u. a. Herrn Stadtſchulrat Sickinger, wie auch verſchiedene Vertreter befreundeter Turndereine. Nach einer kursen Anſprache des 1. Wyrfitzenden wurde das Schauturnen mit Frei⸗ übungen der Damenabteilung eingeleitet. Schon dieſe Freiühungen zeigten, daß das Damenturnen heute auf einer äußerſt entwickelten Stufe ſteht. Es folgten darauf Uebungen der Damen und Schülerinnen an Barren, Pferd und Schaukel⸗ kingen, die in gleicher Weiſe wie die Freiübungen ſehr epakt ausgeführt wurden. Es war eine Freude zu ſehen, mit welcher Begeiſterung alle Teilnehmerinnen bei der Sache waren. Die Schülerinnenabteilung, welche zum erſten Mal ſeit ihrem kurzen Beſtehen vor die Oefentlichkeit tugt und die Feuerprobe glänzend beſtanden haf, erweckte durch den darauf folgenden Reigen rau⸗ ſchenden Beifall und zeigte, daß auch in dieſer Ab⸗ teilung ein friſcher Zug weht. Der trotz der Schwierigleit fehlerlos durchgeführte Reigen ließ erlennen, in welch erfolgreicher Weiſe bei der Monnheimer Turngeſellſchaft auch das Turnen er Kleinen gepflegt wird. Daß man beim weiter ſortgeſchrittenen Damenturnen auch vor ſchwie⸗ rigen Gerätübungen nicht zurückzuſchrecken braucht, war an dem nun am Pferd und Feder⸗ brett folgenden Turnen und Springen der Damen und Schülerinnen zu ſehen. Den Schluß hildete eige bon den Damen vorgeführte Gruppe ſchön gewählter Keulenübungen, die ebenfalls ungs⸗ keilten Beifall fanden. Aus dem ganzen Schau⸗ fürnen konnte entnommen werden, bis zu welcher Höhe der Vollkommenheit guch der weibliche Köc⸗ her durch vegelmäßige ſyſtematiſche Turnübungen ausgebildet werden kann und daß in der Mann⸗ heimer Turngeſellſchaft in richtiger Erkenntnis des Wertes, den ein geſundes und körperlich kräftiges weibliches Geſchlecht in unſerer heutigen nexrpöſen Zeit hat, dem Turnen der Damen und Schäülerinnen beſondere Aufmerkſamkeit gewidmet wird. Den Aufſchwung, den die beiden L. ungen in der kurzen Zeit ihres Beſtehens ge⸗ nommen haben, verdanken dieſelben mit an erſter „Reihe der zielbewußten und bewährten Leitung Möge dieſes Damenſchauturnen dazu beitragen, einige der gegen das Turnen der Damen und Mödchen immer noch beſtehenden Vorurteile beſeitigen und der Mannheimer Turngeſellſchaft Ahte! 9 U1 Die Unterſuchung von Lötdraht. Es iſt be⸗ obachtet worden, daß in letzter Zeit im Straßeu⸗ handel, insbeſondere auf Meſſen und Märkten, ein Lötdraht unter verſchiedenen Bezeichnungen, ſo auch unter dem Namen„Blitz“, vertrieben wird, der aus einer gegen 60 Prozent Blei ent⸗ haltenden Blei⸗Zinnlegierung beſteht und im Innern mit Zinnchlorid und Ammoniumcchlorid (Salmiak) ausgefüllt iſt. Nach§ 1 Abf. 2 des Neichsgeſetzes betr. den Verkehr mit blei⸗ und 8 igen Gegenſtänden vom 25. Juni 1887 Trink⸗ und Kochgeſchirre an ihrer le gewerbsmäßig nur mit einer in 100 derartigen Lötdraht für die angegebenen da damit eine Geſund⸗ wäre. Gewerbe⸗ Lötungen der an⸗ oßen gegen das en auch gegen 3 N 8 Nahrungs⸗ treiben Art vornehmen, ſetz, unter Umſtände gen Beſtimmungen de ber gege 75 2 1 Das Apokothegter hat geſtern mit dem Gaſt⸗ ſpiel des Düſſeldorfer Luſtſpiel⸗ hauſes bego es eigentlich überfli daß zen, daß die geſtrige Premiere einen vollen künſtleriſchen Erfolg hrachte. Der finan⸗ zielle wird ſich wohl noch einſtellen, wenn die Mannheimer n, daß man ſich bei dem drei⸗ aktigen franzöſiſchen Schwank„Die Frau Präſidentin“ ausgezeichnet unterhält. Der Inhalt des amüſanten Stückes iſt Schemg„“, viel Pikgnterie und wenig Witz, ein Ehebruch, der übrigens gar keiner iſt, mehrere mehr oder minder appetitliche Entkleidungsſzenen und die üblichen Verwechslungen und Mißverſtändniſſe. Die Protektjion einer pikanten Frau, der lerin Gobette, läßt den Gerichts⸗ Tricointe in Gray innerhalb 24 den zum Präſidenten des Pariſer Appel⸗ lationsgerichtshofſes avancieren. Wie das mög⸗ lich iſt, dgarüher muß man ſich perſönlich infor⸗ mieren. Nür die Andeutung möchten wir fioch en, daß der auf einer Inſpektionsreiſe be⸗ griffene Juſtizminiſter Cyprien Gaudet glaubt, daß die verführeriſche Gobette die Frau des Ge⸗ richtspräſidenten iſt, der die Bühnenkünſtlerin wider Willen eine Nacht in ſeinem Hauſe be⸗ herbergen muß. Die Darſtellung iſt, wie er⸗ wähnt, hervorragend. Vor allem wird ſtreng jede Uebertreibung vermieden, zu der derartige Schwänke leicht verleiten. Tepi Arnim ſſt eine entzückende Gobette. Mit einem ausgezeich⸗ neten Charakteriſierungsvermögen und einer reizenden äußeren Erſcheinung vereint ſich ein Charme, der unwiderſtehlich wirkt, ſodaß man es begreiflich finden wird, daß der Juſtizmini⸗ dem Präſidenten gepredigt hat, aus dächtnis ſtreicht. Prächtig zu charc weiß guch ihre ee Marie Co richtige Präſtdentin, die namentlich in der 155 güſgeswungenen ſhlle der Küpferpuzekin des unbeſchreihlich komiſch wirkt. E, die anns Avfim, der Regiſſeux des Euſembles, iſt ebenſp vorzüglich als Juſtizminiiſter, wie Eugen Heiske ſals Gerichtspräſident, der durch Göbette ſo grauſam in Verſuchung geführt wird. Von den kleineren Rollen ſind nch der miniſte⸗ rielle Botenmeiſter des Herrn Alfred Vilter und der elegante Kabinett(ef des Herrn Günther v. Sohlern beſonders erwähnens⸗ wert. Die übrigen Mitglieder ſorgen vor allem für ein brillantes Zuſammenſpiel. Lob verdient auch die gute Inſzenjerung. * Aus dem Buchhandel. Am vorigen Sonn⸗ tag fand auf der Alexanderſchanze im Schwarz⸗ wald die Zuſammenkunft der ſüddeut⸗ ſchen Buchhandlungs⸗Gehilfen ſtatt. Die Zahl der Teilnehmer war außerordentlich groß. Es waren vertreten die Städte Frei⸗ burg i.., Bühl, Lahr, Straßburg, Kaxlsruhe, Reutlingen, Tübingen, Freudenſtadt, Eßlingen und Stuttgart. Wenn ſonſt im allgemeinen die Stunden der Zuſammenkunft ausſchließlich der Geſelligkeit gewidmet waren, ſo nahm man mal ausnahmsweiſe auch Stellung zu beruf⸗ lichen Fragen. Es wurde u. g. eine Ent⸗ ſchließung gefaßt, in der die neuerdings erfolg⸗ 2.— teilen höchſtens 10 Prozent Blei haltenden Legierung gelötet werden. Das 4 0 12 7 Publikum wird in ſeinem eigenen Intereſſe ge⸗ ten Angriffe des„Börſenblattes für den deutſchen Buchhandel“(Chefsorgan) guf die Gehilfen⸗ organiſation mit Entſchiedenheit zurückgewieſen vurden. *Zu dem freiwilligen Tod eines Liebespagres, worüber der Polizeibericht in unſerer heutigen Mittagsausgabe berichtete, wird uns aus Höchſt a. M. gemeldet: Der junge Mann und Mädchen werden ſeit letzten Samstag vermißt. Der Mann iſt aus Frankenthal ge⸗ bürtig und war zuletzt in Offenbach a. M. in Stellung. Das Mädchen iſt die Tochter einer höchſt ehrbaren Gaſtwirtsfamilie von Höchſt. Als Motiv der Tat wird gemeldet, daß ſich das der junge Mann in Offenbach umfang⸗ reiche Bücherfälſchungen reſp. Un⸗ terſchlagungen habe zu ſchulden kommen laſſen und wohl dieſem Grunde den Mord und Selbſtmord begangen hat. Daß das Mädchen mit in den Tod ging, wird wohl darauf zurück⸗ zuführen ſein, daß es dem unwiderſtehlichen Einfluß Funks unterlag. * Ueber eine Tragödie des Lebens berichtet der Deutſchnationale Handlungsgehilſen⸗Ver⸗ hand in ſeiner Verbandszeitſchrift vom 20. 6. Die Weltfirmg F. Ad. Richter u. Co. in Rudol⸗ ſtadt, deren beſonderes Erzeugnis die weitbe⸗ kannten Ankerſteinbaukaſten ſind, hat es fertig bekommen,„wegen Betriebseinſchränkung“ einen 73 Jahre alten Angeſtellten, der ihr mehr als 25 Jahre in verantwortlichen Stellungen treu gedient hat, ohne Penſion einfach auf die Straße zu ſetzen. Einen Mann an der Grenze des Lebens, der ein halbes Menſchenalter hin⸗ durch an dem Emporblühen der Firma redlich mitgearbeitet hat, ſo ohne weiteres zu entlaſſen, Betriebseinſchränkung vorſchützen und gleich darauf durch die Zeitung einen Korreſponden⸗ ten ſuchen, das iſt doch eine Handlungsweiſe, für die der ſchärfſte Ausdruck noch viel zu ſanft iſt. Der Deutſchnationale Handlungsgehilfen⸗ Verhand hat ſeine Mitglieder aufgefordert, dieſe beiſpiellos unſoziale Handlung als Käufer zu beantworten, d. h. die Erzeugniſſe dieſes Hau⸗ ſes ünter keinen Umſtänden zu kaufen. Beſon⸗ ders aufreizend wirkt, daß die Firma den erſten Verſuch des Verbandes zur Verhandlung glatt ablehnte, die zwefjte Anregung überhaupt unbe⸗ antwortet ließ. Die Firma F. Ad. Richter ſ. Co. beſchäftigt trotz der„Betriebseinſchränkung“ weit über 100 kaufmänniſche Angeſtellte, ſollte da für dieſen im Dienſte der Firma alt und müde gewordenen Angeſtellten nicht noch ein Platz offen geweſen ſein? Ein ſolcher Vorfall verdirbt mehr, als hundert ſozial geſinnte Prin⸗ zipale gut machen können. Vereinsnachrichten. dem Vorort Neckarau wird uns ge⸗ : Anläßlich des 25jährigen Regierungs⸗ äums des Kaiſers veranſtaltet der Orts⸗ ausſchuß f. Jugendpflege in Mann⸗ heim ⸗Neckarau am Samstag, 21. Juni, im„Bad. Hof“ dortſelbſt eine Gedenkfeier an 1813“, in deren Mittelpunkt ein inter⸗ eſſanter Lichtbilderbvörtrag über jene Zeit ſtehen wird. Geſangliche, turneriſche und deklamatoriſche Darbiekungen ſperden zur Ver⸗ ſchönerung der Feier beitragen. Zum Beſuche dieſer Veranſtaltung werden die Mitglieder, vor allem aber auch die ſchulentlaſſene Jugend, Jünglinge und Mädchen, deren Eltern und alle aus Freunde der Jugend herzlich eingeladen. Ein⸗ tritt frei. Programme am Saaleingang er⸗ hältlich. * Der Geſangverein„Harmonie⸗Lindenhof“ ver⸗ auſtaltete am vergangenen Spuntag ſeiuen diesjähri⸗ gen Familiengusflug an die Bergſtraße, weſcher unter zahlreicher Beteiligung ſeitens der Mitglieder in äußerſt gut gelungener Weiſe verltef. Der Main⸗Neckarbahnzug 12.40 Uhr brachte die Har⸗ moniauer nach Lützelſachſen. Mit einem etwa 2ſtün⸗ digen Spaziergang du Hohenfachſen und über den ausſichtsreichen Hundskopf wurde den herrlichen Wäldern der Bergſtraße ein Beſuch abgeſtattet. Helle Freude und Bewunderung löſte die herrliche, klaxe Fernſicht in Rheinebene und Gebirge unter den Teil⸗ nehmern aus. In dem ſchönen Sagl und ſchattigen Garten des„Zähringer Hofes“ in Großſachſen, den anderung, entwickelte ſich raſch eiy Treiben, zu welchem die tadelloſe Tauz⸗ und mannigfachen Unterhaltungen und die aule Bewirtung des Herru Gaſt 775 Zulett Lindenberger beitrugen. Nur zu raſch verſtrſchen dſe wenigen Stunden, bald hieß es Abſchied nehmey pon dem ſchönen Plätzchen ünd hochbefriedigt van de llerrlichen Ausflug kehrten glle Teilneßmer Maunheim zurück. Zuologiſcher Garten. Wenn ich auch mit der erwähnten Staub⸗ und Automobilplage im Waldpärk nicht ganz eiſtig gehe, ſo iſt mir doch die Sache mit dem„Zoolgz giſchen Garten“ viel zu wichtig, als daß ich darüber hinweggehen möchte.„Zpologiſcher Garten“ welchem Kind⸗ und Tierfreund ſchlägt bei dieſem Ausſpruch das Herz Richt höher? Gibt es, zumal für Kinder, ein größeres Vergnügen, eine beſſere Erholung und einen Wirküngsvolleren Anſchauungsunterricht, als die Tiere in lebendem Zuſtand bewundern zu dür⸗ ſen? Ich war jüngſt in Karlsruhe und Stüfk⸗ gart mit meinen Kindern ünd jeweils wurden wir in den Tiergarten geführt, und in Mann⸗ heim wieder angekommen, mußte ich gleich meinen Kindern verſprechen, doch ja gelegentlich auch wieder den„Tiergarten“ in der Stifts⸗ mühle bei Heidelberg oder im Café Hagrlaß beſuchen und dort ſchließlich noch einmal auf dem kleinen Eſel peiten zu dürſen. Wer einmal einen dieſer Orte beſucht und die Freude aller, Kinder und Erwachſener, beobachtet hat, der mußte ſich doch geſagt haben, warum macht mau ſo etwas, eventuell, wie M. B. richtig ſagt, nicht wenigſtens ganz klein, auch in Mannheim? Iſt das frühere Projekt, zu dem ſoggr ſchon Plätſe ausgearbeitet waren, völlig eingeſchlafene Haben wir nicht im Waldpark ein Plätzchen, wo man etwas Derartiges unterbringen kaung Und wenn dies dort vorläufig noch nicht gemacht wer⸗ den kann, könnte nicht als Uebergang viel⸗ leicht der Stadtpark eine kleine Tierſchau ex⸗ ſtellen? Natürlich iſt ja ſchon etwas„Rich⸗ tiges“ vorzuziehen u. auch ich bin der Anſicht, daß wir manchen der hieſigen und auswärtigen Jagdheſitzer veranlaſſen könnten, uns einen Fuchs, Reh, Haſen, Schnepfen, verſchiedene Hühner ete. für den zu gründenden Tiergarten zur Verfügung zu ſtellen. Außerdem würde ſich doch ſicher auch noch der eine oder andere gpfer⸗ willige Bürger finden, der auch noch ſein Scherflein hierzu beiträgt und wofür dann an dem betr. Zwinger eine Tafel angehracht wäre: „Geſtiftet von.“ Die Koſten der Unterhaltün könnten teilweiſe aus Eintrittsgeldern und au⸗ aus dem Erlös etwa hier zur Welt kommender Jungtiete beſtritten werden. Z. B. ſoll in Um ein Damhirſch⸗Händler wohnen, der ſolche Zuchttiere für billiges Geld überallhin lieferk. Im Intereſſe der heranwachſenden Jugend und als Familienvater ſichexe auch ich heute ſchon mein Scherflein dieſem Unternehmem zu und möchte nur wünſchen, daß ſich auch noch andere Freünde dieſer Sache äußern und ſie nicht wie⸗ der im Sande berläuft. 8. * Widerſiche Szenen ſpielen ſich guf dem hieſigen Friedhyfe ab. Bei einer Beerdigung, die dieſer Tage ſtattfand, drängten ſich Mädchen und Frauen, teilweiſe mit kleinen Kindern auf dem Arme, gleich beim Ver⸗ laſſen der Einſegungshalle zwiſchen die Familien⸗ angehörigen und das Trauergefolge. Andere ſtürmten zwiſchen den Gräbern dahin, um noch früher an der Begräbnisſtelle einen Platz erobern zu können. Die Begräbnisſtätte ſelbſt war von Neugierigen ſo umlagert, daß das eigentliche Trqauergefolge nicht mehr herankommen khünke. Und warum das alles? Aus Roheit! Um ſich am Schmerz der Familienangehörigen zu weiden! Sogax den Weg vom Grab zurück durften die Trauernden nicht unbehelligt zurücklegen. Eine ſenſationslüſterne Meute folgte ihnen direkt guf dem Fuße. Ich meine, die Friedhofverwaltung ſollte Vorkehrungen treffen, daß die an ihrer Kleidung erkenntlichen Teilnehmer einer Leichen⸗ feier unbeläſtigt zum und vom Grabe gehen kön⸗ nen und daß die Menge der rohen Gaffer in an⸗ gemeſſener Entfernung gehalten werde. Civis. A Ruheſtörung. Die Anwohner am Gabelsherger Platz ſind in letzter Zeit des öfteren durch Lärm, Skreitig⸗ keiten uſö., veranlaßt von angetrunkenen Len⸗ eeeeee bpeitere Anhängerinnen bringen. re ee „Kunſt, Wiſſenſchaft u. Tehien. Eine Erwerbung des Kaiſers. Der Kaiſer hat von Prof. Fritz Heins⸗ mann, dem bekannten Berliner Vildhauer, deine lebensgroße weibliche Bronze⸗ figur exworben. Es iſt ein„Anmut“ betitel⸗ tes Werk, das auf der Großen Berliner Kunſt⸗ Falisſtellung des vorigen Jahres Aufmerkſamkeit Serregte. Die Figur ſoll nun, wie das Berliner Togblatt mitteflt, im Achilkleion auf Kopfu einne dauernde Aufſtellung finden. Dargeſtellt iſt ein vollkommen nacktes Weib von edlen Formen und einem ſanften Liebreiz der Bewegung. and ſchreitend hebt das Mädchen die rechte Hand anmutig über die Schulter, während der linte Arm ein Gewandſtück am Boden nach⸗ ſchleift, ſo daß ein lebhaftes Faltenſpiel dem Unterkörper als Folie dient, als wenn das Mäd⸗ eu, eben das Bad verlaſſend, den jugend⸗ Afkiſchen Körper im ſtillen Behagen und leiſem Stolze ſtreckte. Der liebenswürdige Kopf, ein wenig gehoben, fügt ſich der ſanft geſchwungenen Anie der Körperbewegung aufs beſte ein. In großen Flechten zuſammengehalten, fällt das ir bis zum Halsanſatz herab. Auf der run⸗ den Plinthe, halb von dem Gewandſtück bedeckt, ſteht ein kleines Schmuückkäſtchen. Der Kaiſer ſat von Heinemann bereits vor zwei Jahren ein Werk erworben, die in Bronze ausgeführte Koloſſalſtatue des Fechters, die im Nordiſchen Garten im Park von Sansſouci au bervorragen⸗ Stelle ihren Platz erhalten hat. Pueeinis„Pläne“. Es iſt etwas Eigentümliches um die Opern⸗ kläne Puccinis; kaum vergeht ein Tag, an dem man nicht von einer neuen„nächſten Oper“ hört, die das Rampenlicht erblicken ſoll. Kürzlich wurde berichtek, daß er ſelbſt an einem Lihretto arbeite, das auf Kiplings„Das Licht erloſch“ heruhte; dann war wieder von der Vertonung einer ſpaniſchen Komödie„Heitere Seelen“ die Rede, aber eben erklärte der Komponiſt einem Parifer Journaliſten, daß er darauf verzichten müſſe, da der zweite Akt zu viele Schwierigkeiten hereite, Auch der Plan, Gabriele'Annunzios „La Strage degli Junocenti“ als Oper zu be⸗ arbeiten, iſt geſcheitert, weil ſich über die E zelheiten Meinungsverſchiedeuheiten zw den beiden Küuſtlern erhoben. Das Neue nun, daß Puceini zwei kurze Opern ſchreihe will, beides Einakter, aber völlig verſchieden im Stil, die an einem Abend aufgeführt werden ſollen. Der Vorwurf der einen iſt eine Liebes⸗ und Eiferſuchtsgeſchichte von einem franzöſiſchen Autor, und die andere iſt Puceini von einem jungen Landsmann, Valentino Soldaui, über⸗ geben worden und behandelt das Leben der Santa Margeritha di Cortong. Neues vom Stottern. „Niemand ſpricht lieber, als der Stotterer,“ hat Diderot geſagt, und der feine Pſychologe hatte gut beobachtet. Die Anſtrengung, die er machen muß, um ſeinen Gedanken aus drücken, reizt den Stotterer zu immer neuen Ver an. Der Laie macht zwiſchen den mit dieſem Sprachfehler Behafteten weiter keinen Unter⸗ ſchied, aber für den Kenner ſind die Formen des Stotterns, wie Dr. L. Caze in der Repue aus⸗ führt, unendlich mannigfaltig, und man kann 11 3 ſagen, daß es nicht zwei Stotterer gibt, die in derſelben Art und Weiſe ſtottern. Je nach dem Ort und den einzefnen Gelegenheiten ſind die Buchſtaben und die Lautverbindungen, üher die der Einzelne ſtolpert, ſehr verſchieden. ie Pauſen, die Zwiſchenlaute, die das Heraus⸗ bringen jedes Wortes begleiten, haben je nach den Umſtänden ganz verſchiedene Stärkegrade. Die einen, die beim Sprechen ſehr ſtottern, reden frei und fließend ohne die geringſte Un⸗ terbrechung, ſie Verſe deklamieren. ſind, ein Gedicht aufzu⸗ ſagen, ohne daß ſo ziemlich bei jedem Wort ſtocken, ſingen ein ganzes Lied flott herunter. Zu dem Stottern beim Sprechen kann ſich noch das Stottern beim Schreiben geſellen, jene wun⸗ derliche Axt der Schrift, bei der man durch be⸗ ſtändig wiederkehrende Zwiſchenräume bei den einzelnen Schriftzeichen die Hinderniſſe erken⸗ nen kann, die der Schreibende zu überwinden hat, wenn er die Lautkomplexe in ſeinem Geiſte bildet. Die Buchſtaben bereiten dann dieſelbe Mühe, ohne Stocken in die Feder zu kommen, wie die Worte beim Sprechen. Das Stottern beginnt gewöhnlich ſich ſchon in der Kindheit zwiſchen dem 4. und 11. Jahre bemerkbax zu machen; es gibt jedoch auch zahlreiche Fälle, in denen es erſt in der Pubertätsperiode auftritt. Der Sprachfehler kann erblich ſein; er kann unter dem Einfluß einer plötzlichen ſtarken Er⸗ regung entſtehen oder unter atmoſphäriſchen Einflüſſen. Vielfach iſt es jedoch unmöglich, die genauen Urſachen dafür anzugeben. Eine Kranuk⸗ heit, die Diphtheritis oder die Maſern, kann das Stottern beſeitigen. Ueber die tieferen Urſachen dieſer merkwürdigen Erſcheinungen gehen die Anſichten auseinander. Man hat das Stottern aus organiſchen, auatomiſch feſtzuſtel⸗ lenden Fehlern herleiten wollen; ſicherlich ſpie⸗ len auch Unvollkömmenheiten des Sprechörgans eine Rolle. Aber daraus allein iſt es nicht zi erklären; es müſſen auch noch nervöſe Störun⸗ gen hinzukommen. Exſt in jüngſter Zeit be⸗ ſchäftigt ſich die moderne Neurdlogie mehr 1d mehr mit dieſem Problem und durch ihre Feſt⸗ ſtellungen iſt die Heilung des Stokterns auf eine ganz neue Baſis geſtellt worden. Es ſoll ſich im Auftreten dieſes Sprachfehlers um eine Pſychaſthenie, eine beſondere Art nervoſer Stö⸗ rungen, handeln, die nur durch Anwendun pſychologiſcher Methoden, durch eine Stärkün des. Willens, durch die es dem Stotterer gelingt die nervöſen Hemmungen zu überpinden, ge⸗ heilt werden kann.„„„„„ Tragiſches Ende Dichters. Leon Deubel, einer der heſten jungen Dichter Frankreichs, hat aus Not den Tod in den Fluten geſucht. Der Dichter war 34 Jahre alt und ſeine Poeſien von kieſſter Schönheit hatten allgemeine Anerkennung, aber keinen Abſatz gefunden. Seit Wochen und Mo⸗ naten verſuchte er vergeblich, ſich einen Lebeus⸗ Unterhalt zu verſchaffen, und floh, um ſeine Not zu verbergen, ſchließlich ſeine Freunde. Sie fanden ihn erſt in der Morgue wieder, er hatte ſeinen Lebensjammer in die Marte bverſenkt. Seine Werke:„Das heimatliche Licht“,„Dich⸗ tungen“,„Ausgewählte Gedichte,„Allerlei“ eines jungen franzöſiſchen „Stammelnde Lieder Sonnette“,„Das Lied — 1 1 15(gichtverheiratet; unſer Referent in ſeiner Rezenſion die junge 4. Seite General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Dienstag, den 17. Juni 1913. ten, ganz empfindlich in ihrer Nachtruhe geſtört worden. Ein am Montag früh 2½ Uhr dort tobender Streit ſetzt allen bisherigen die Krone auf.—6 junge Leute, ſowie ein Frauenzim⸗ mer bearbeiteten ſich gegenſeitig mit Stöcken, was mit einer Flut von Schimpfworten begleitet war. Obwohl ſich nun in nächſter Nähe die Polizeiwache und Beamtenwohnungen der Schutzleute befinden, dauerte es doch geraume Zeit, bis ſich zwei Vertreter der hl. Hermandad einfanden; ſtatt nun dem Skandal ein ſchnelles Ende zu bereiten, indem man die jungen Leute auf die Wache mitgenommen hätte, um dort ihre Perſonalien feſtzuſtellen, wurde die ganze Ange⸗ legenheit auf dem Platze verhandelt, deſſen Akuſtik, da auch jetzt keine beſondere Rückſicht genommen wurde, jedes einzelne Wort die An⸗ nohner verſtehen ließ. 3Z. F. Die Kaiſerfjubiläumsfeier in Mannheim. Achulfeiern. Feier der Gewerbeſchule. Eine würdige Feier des 25jährigen Regierungs⸗ jubiläums des Kaiſers konnte die Gewerbe⸗ ſchule ihren Schülern durch das Entgegenkom⸗ men der Stadtgemeinde, die bereitwilligſt die Mittel zu einer Beſichtigung der Hafenanlagen zur Verfügung ſtellte, bereiten. Nach einigen kurzen Worten, die die Schüler auf die Bedeutung der Regierungsjahre unſeres Kaiſers hinwieſen, und die beſonders den großartigen techniſchen Aufſtieg ſchilderten, verließen die Schüler unter Führung der Lehrer das Schulgebäude, um ſich ſofort auf die beiden Dampfer„Mannheimia“ und „Cäcilia“ zu begeben. Der Weg wurde etwas ab⸗ weichend von den ſonſt üblichen Rundfahrten ge⸗ wählt, indem das geſamte Induſtrie⸗ hafengebiet umfahren wurde. Vorbei an den großen induſtriellen Anlagen, an den rieſi⸗ gen Stapelpläzen, den Magazinen, war Gelegen⸗ heit geboten, den umfangreichen Umladeverkehr mit allen ſeinen modernen Hilfsmitteln zu be⸗ obachten. Vom Induſtriehafen ging es durch die Fammerſchleuſe in den Neckar, um die Neckar⸗ ſpitze wieder in den Rhein, worauf noch der Mühlauhafen mit ſeinen intereſſanten An⸗ lagen gezeigt wurde. Dankbar und mit glänzen⸗ den Augen nahmen die Schüler dieſes großartige Bild von einer raſtloſen Arbeit und von menſch⸗ lichem Können in ſich auf. Kaiſerfeier der Oberrealſchule. In außerordentlich ſinniger und erhebender, von ſonſtigen Schulfeſten ganz abweichenden Weiſe feierte die Oberrealſchule das Regierungs⸗ jubiläum unſeres Kaiſers. Von dem Gedanken ausgehend, daß der Jugend nicht beſſer gezeigt werden könne, wie dankbar die Deutſchen ihrem erſten Kaiſer dafür ſein müſſen, daß er den Rhein deutſch gemacht und ihrem jetzigen Kaiſer, daß er Vater Rhein deutſch erhalten hat, ohne nach kriegeriſchen Lorbeeren zu trach⸗ ten, regte Herr Direktor Dr. Roſe an, die Feier am Fuße des Nationaldenkmals zu ver⸗ auſtalten. Die Fahrt nach Rüdesheim erfolgte mit dem prächtigen niederländiſchen Dampfer „Rotter dam“ und war vom bherrlichſten Kaiſerwetter begünſtigt. Gegen 500 Schüler und Schülerinnen, dazu das geſamte Lehrer⸗ kollegium mit ſeinen Damen, nahmen an der allen unvergeßlichen Fahrt teil. Geſang und Muſik der Schüler verkürzten die Fahrt, die ſich durch die Anweſenheit der Damen ſehr familien⸗ feſtlich geſtaltete. Um 11 Uhr war man in Rüdesheim angekommen, von wo man ſich Haſſenweiſe nach dem Denkmal zur eigentlichen Feier begab. Eingeleitet wurde der Feſtakt durch einen gut durchgeführten Knabenchor, worauf Herr Di⸗ rektor Dr. Roſe das Wort zu einer von ſtar⸗ ker Vaterlandsliebe durchglühten Rede ergriff. Der Redner wies auf die Einigung der deut⸗ ͥ ĩ ² mAAc ⁵³— ‚6 ſchen Stämme und die Errichtung des deutſchen Kaiſertums hin, um dann die Verdienſte Kaiſer Wilhelms II. um die Erhaltung des Friedens, um die friedliche Ausdehnung des deutſchen Einfluſſes in Handel und Politik und um den erfolgreichen Mitbewerb am Weltver⸗ kehr zu feiern. Die jetzige Jubelfeier des Re⸗ gierungsjubiläums müſſe aber in Anbetracht der ſchwierigen ⸗Verhältniſſe, in denen Deutſchland ſich befindet, jeden Deutſchen dazu veranlaſſen, ſich zu bemühen, es ſeinem Kaiſer an Pflicht⸗ bewußtſein und Pflichterfüllung gleichzutun, ſeine geiſtigen und körperlichen Kräfte zum Wohl des Vaterlandes anzuwenden. Ein drei⸗ faches Hoch auf den Kaiſer, in das alle Fahrt⸗ teilnehmer und die zahlreich beim Denkmal ver⸗ ſammelten Beſucher begeiſtert einſtimmten, ſchloß die eindrucksvolle Rede. Es folgten dann noch abwechſelnd Vorträge von Gedichten und Chören, die Herr Muſiklehrer Berger verſtändnisvoll leitete. Hervorheben möchten wir ein von Frau Direktor Roſe verfaßtes Ge⸗ dicht, das ſeiner Formenſchönheit, ſeiner Ge⸗ dankentiefe wegen bei allen Hörern tiefen Ein⸗ druck machte. Gegen 1 Uhr fand die eindrucks⸗ volle Feier ihr Ende, worauf ſich die einzelnen Klaſſen unter Führung ihrer Lehrer zerſtreuten, um die hervorragendſten Ausſichtspunkte der Umgegend aufzuſuchen und in Gottes ſchöner Natur ihre leiblichen Bedürfniſſe zu befriedigen. Die Rückfahrt von Rüdesheim nach Mainz er⸗ folgte wieder zu Schiff, dann brachte ein Son⸗ derzug die Feſtteilnehmer nach Mannheim. Nicht dankbar genug können Schüler und Lehrer ihrem Direktor für die unvergeßliche, genuß⸗ reiche und eindrucksvolle Feier ſein. Kportliche Rundſchau. Schwimmſporr. * 3. Nationales Wettſchwimmen„Quer durch Mannheim“, veranſtaltet von der S. G.„Hellas“ E. V. gegr. 1905, am Sonntag, den 22. Juni. Bei dem am Samstag abend im Vereinslokal „Wittelsbacher Hof“ ſtattgefundenen Melde⸗ ſchluß wurden insgeſaut 67 Meldungen abge⸗ geben. Die Schwimmer rekrutieren ſich haupt⸗ ſächlich aus den Städten.⸗Gladbach, Magde⸗ burg, Straßburg i.., Stuttgart, Frankfurt, Heilbronn, Karlsruhe, Saarbrücken, Ludwigs⸗ burg, Alzey, Heidelberg, Ludwigshafen und Mannheim. Auch die Damenklaſſe iſt mit meh⸗ reren Schwimmerinnen aus.⸗Gladbach, Stuttgart, Mannheim uſw. würdig vertreten und dürfte ſich hier ein heißer Kampf um den von Herrn Großkaufmann Philipp Rein⸗ hardt geſtifteten Damenpreis entſpinnen. Von den Schwimmern ſeien nur Namen wie Proß⸗ Heilbronn, Becken bach⸗Mannheim, Spei⸗ del ⸗ Heilbronn, Großmann ⸗ Stuttgart, Henn und Groß⸗Karlsruhe genannt, die bei der Durchguerung von Heilbronn am vergan⸗ genen Sonntag erſte Plätze belegten. Um den erſten Preis, der von dem Protektor des Feſtes, Herrn Geheimrat Dr. Karl Reiß, Ehrenbür⸗ ger der Hauptſtadt Mannheim, geſtiftet iſt, dürfte ſich ein ſportlich hochintereſſanter Kampf zwiſchen Proß⸗Heilbronn und Beckenbach⸗ Mannheim entſpinnen, bei dem Proß der beſſere ſein dürfte, was ja auch ſein gutes Abſchneiden gegen Beckenbach am vergangenen Sonntag in Heilbronn beſagt. In der Altersklaſſe über 30 Jahre ſehen wir unſeren Mannheimer Voll⸗ rath mit anderen Konkurrenten um die Sie⸗ gespalme ringen. Auch die Altersklaſſen über 35 und 40 Jahre werden mit großem Intereſſe verfolgt werden. Alles in allem genommen, wird man am kommenden Sonntag auf dem Neckar nur guten Sport zu ſehen bekommen. Es iſt dem titl. Publikum Gelegenheit geboten, auf eigens dazu gemieteten Dampfern das Schwimmen vom Start bis zum Ziel genau ver⸗ folgen zu können. Vorverkaufskarten zum Schwimmfeſt mit anſchließender Hafenfahrt ſiehe Plakatſäulen. Während des Wettſchwimmens und Hafenfahrt großes Konzert. K. 55 Kus dem Großherzogtum. 55 Friedrichs feld, 16. Juni. Die hieſige Gemeindejagd wurde mit dem Höchſtgebot von 880 M. von dem Grafen Franz von Obern⸗ dorf in Neckarhauſen erſteigert. Bisher wurden per Jahr 535 M. bezahlt. T. Hüningen, 16. Juni. Am vergangenen Samstag ſeierte Dammeiſter Auguſt Berg⸗ mann das ium ſeiner 50jährigen Tätigkeit als Dammeiſter bei der Rheinbau⸗ inſpektion. Von dieſen 50 Jahren entfallen auf Hüningen allein rund 43 Jahre, ſeitdem Hü⸗ ningen wieder deutſch geworden. Der Männer⸗ chor und die Stadtmuſik Hüningen brachten dem Jubilar ein Ständchen und der Stadtrat von Hüningen, welchem der Jubilar früher über 10 Jahre angehört hat, überſandte ein herzlich ge⸗ haltenes Gratulationsſchreiben. Offenburg, 16. Juni. Auf die vom hieſigen Stadtrat an das Finanzminiſterium unterm 30. Januar gerichtete Eingabe wegen Erſtellung einer allerſeits als dringendes Be⸗ dürfnis Cinip ofut ndenen 1 ittleren 1¹ nter⸗ führung am hieſigen! Bahnhöof iſt jetzt eine Antwort eingelaufen. Sie brachte nicht nur für den Stadtrat und die hieſige Einwohnerſchaft, ſondern auch für das reiſende Publikum, welches den Offenburger Bahnhof benützen muß, eine große Enttäuſchung, denn das Finanzminiſte⸗ rium hat das Geſuch abſchlägig verbeſchi den. Die Natwendigkeit des Verlangens wird von der Eiſenbahnverwaltung nicht weshalb es am Schluß der Antwort heißt: liegt für uns kein Anlaß vor, nachträglich 10 einen mit erheblichem Koſtenaufwand verknüpf⸗ ten Mitteldurchgang herſtellen zu laſſen.“ fclz, Heſſen und Mengebung. 2 Worms, den 16. Juni. Im benachbarten Gimbsheim iſt ſeit zwei Wochen die 21jährige Tochter eines Mezgermeiſters auf rätſelhafte Weiſe verſchwunden. Das Mädchen war längere Zeit in Mainz in einem dortigen Metzger⸗ geſchäft als Verkäuferin tätig. Um ſich zu ver⸗ beſſern, hatte ſie eine Stelle in einem gleichen Geſchäft in Frankfurt a. M. angenommen. Vor Antritt ihrer neuen Stelle wollte ſie noch ihre Eltern beſuchen, kam aber bei dieſen nicht an. Auch in Frankfurt kam ſie nicht an. Seit jener Zeit wird ſie vermißt. Ihr Aufenthalt konnte bis jetzt noch nicht ermittelt werden. Man nimmt allgemein an, daß das Mädchen Mädchen⸗ händlern in die Hände gefallen iſt. Ju Be⸗ gleitung des Fräuleins befand ſich eine Dame aus Kreuznach, die ebenfalls vermißt wird. Von Tag zu Jag —„Tragiſcher Unglücksfall. Freuden ſt a d t, 16. Juni. Geſtern nachmittag kam eine 37jährige Frau von Mitteltal, die ihr ſpielendes Kind vor einem ihm ſcheinbar drohenden Unglück retten wollte, auf tragiſche Weiſe ums Leben. Als ein bvom Ruüheſtein kommendes Auto einer Stutt⸗ garter Firma bei Mitteltal fuhr, wollte die Frau, die links der Straße ſtand, kurz vor dem Auto noch auf die rechte Straßenſeite ſpringen, wo ihr Kind ſpielte. In dieſem Augenblick wurde ſie von dem Auto erfaßt und getötet. Die Schuld liegt, wie die Unterſuchung ergab, lediglich bei der unglücklichen Mutter, die ihr Kind in Gefahr glaubte, während, wie die Spur des Wagens zeigte, der Chauffeur das Kind be⸗ merkt hatte und dieſem nicht das geringſte zu⸗ geſtoßen wäre, wenn die Mutter an ihrem Platz geblieben wäre. Es wurde deshalb das Auto wieder freigegeben. — Gräßlicher Unglücksfall. T. Leimen (Birſigtal), 16. Juni. Am Sonntag mittag er⸗ eignete ſich hier ein gräßlicher Unglücksfall. Junge Burſchen waren einer alten Sitte ge⸗ mäß damit beſchäftigt, einem Freunde zu deſſen erſter Kindtaufe das übliche Böllerſchießen 3zu beſorgen. Dabei verſagte ein Böller und als ein 17 Jahre alter junger Mann nach der Ur⸗ ſache des Verſagens forſchte, ging der Schuß plötzlich los und die ganze Ladung traf den jungen unvorſichtigen Mann, der auf ſchreckliche Weiſe zugerichtet und ſofort getötet wurde. huſaren geſtanden hatten. zugegeb zen, Das Regierungsjubiläum des Kaiſers. Der zweite Tag. m. Berlin, 17. Juni. Auch der heutige zweite Tag des Kaiſerjubi⸗ läums war von herrlichem Wetter begünſtigt. Der Kaiſer unternahm um 7 Uhr morgens einen längeren Spazierritt und nahm nachher mit der Kaiſerin das Frühſtück in dem kleinen nach der Spree zu gelegenen Gärtchen des kaiſerlichen Schloſſes ein. Um 109% Uhr nahm der Kaiſer das Ehrengeſchenk der Offiziere ent⸗ gegen, die vor 25 Jahren bei den Leibgarde⸗ Die Deputation bil⸗ deten Herzog Johann Albrecht von Mecklen⸗ burg, Fürſt Reuß, der Herzog von Schleswig⸗ Holſtein und General à la suite von Chelius. Um 11 Uhr begann der Huldigungsfeſt⸗ zug der vereinigten Innungen dez Berliner Handwerks, das durch die Zahl der Teilnehmer, die zahlreichen Innungsbanner und die teils ſehr ſchönen Ehrenwagen ſich zu einer impoſanten und bedeutungsvollen Kund⸗ gebung geſtaltete. Der Kaiſer nahm die Hul⸗ digung von dem Balkon des Schloſſes nach dem Luſtgarten entgegen. Mit ihm erſchien auch auf dem Balkon Prinz Ernſt Auguſt Herzog zu Braunſchweig Lüneburg, ſowie die Kaiſerin. Die im Schloſſe anweſenden Fürſtlichkeiten ſahen aus den Fenſtern des Schloſſes dem Schauſpiel zu. Heute iſt hier noch eingetroffen Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg, der um 8 Uhr am Potsdamer Bahnhofe vom Prinzen Oskar empfangen wurde und Wohnung im königlichen Schloſſe nahm. In ſeinem Gefolge befand ſich ſein Flügeladjutant Oberſt Freiherr von Knippe aus Berlin. Um 12½ Uhr empfing das Kaiſerpgar im Pfeilerſaale der kaiſerlichen Wohnung die Bundesfürſten und die eeee der Senate der Hanſaſtädte. Die Huldigung der Bundesfürſten und w Stüdte. W. Berlin, 17. Juni. Bei 5 heutigen Empfange der deutſchen Bundesfürſten und der Präſidenten der Senate der freien Städte hielt Seine Königliche Hoheit Prinz Ludwig, des Königreichs Bayern Ver⸗ weſer, folgende Anſprache an Seine Majeſtät; Eure Kaiſerliche und Königliche Maſeſtät! Ganz Deutſchland begeht in feſtlicher Stim⸗ mung den Tag, an dem Euere Mafeſtät auf ßen zurückblicken. Die deutſchen Bundesfürſten und die Vertreter der Senate der freien und Hanſeſtädte, die mit dem führenden Bundes⸗ ſtaate Preußen in engſter, unauflöslicher Ge⸗ meinſchaft im deutſchen Reiche vereinigt ſind, fühlen ſich in erſter Linie berufen, dieſer freu⸗ digen Stimmung feierlich Ausdruck zu geben. Sie haben ſich deshalb heute hier verſammelt, um Eurer Majeſtät die wärmſten Glück⸗ und Segenswünſche darzubringen. Als im Jahre 1888 der Gründer des neuen deutſchen Reiches, vater, reich an Jahren, reicher noch an großen Erfolgen, heimgegangen und die Heldengeſtalt Kaiſer Friedrichs allzu früh und viel beklagt jungen Jahren mit hohem Idealismus und ernſtem Pflichtbewußtſein die Würden und der Wege und Abwege“, werden zu den beſten Dokumenten der modernen franzöſiſchen Litera⸗ tur gezählt werden müſſen und die Geſchichte „Der Bettler und Geiſt“ iſt um einen Märtyrer, die Welt um einen Ankläger reicher Diphtheritis⸗Behandlung mit heißer Luft. Ein neues Mittel der Behandlung von Diph⸗ theritis hat der franzöſiſche Arzt Rendu ange⸗ wandt. Er ſtellte ſeſt, daß die Diphtheritis⸗ bazillen zugrunde gehen, wenn ſie fünf Minu⸗ ten einer Temperatur von 60 Grad oder zwei Minuten 70 Grad ausgeſetzt werden. Wenn die Lippen und das Geſicht durch Waſſerkom⸗ ppeſſen geſchützt werden, ſo können die oberen Atmungswege heiße Luft bis zu 100 Grad zwei Minuten lang und 60 Grad eine halbe Stunde lang aushalten. Nachdem dies durch vorberei⸗ tende Verſuche feſtgeſtellt war, behandelte Dr. Rand 33 Fälle von Diphtheritis mit heißer Luft, während er zu gleicher Zeit eine andere Gruppe von 33 Erkrankten der Serumbehandlung unter⸗ warf. Der Erfolg war in beiden Fällen der gleiche, die Sterblichkeit überſchritt nicht 15 Prozent. Fränlein Karen Oderwald⸗Lander von der Königl. Hofoper in Kopenhagen, die am Sonntag an unſerer Hofbühne in Traviata gaſtierte und, wie uns mitgeteilt wird, voraus⸗ ſichtlich als Erſatz für Frau Roſe Klei⸗ nert engagiert werden wird, iſt erſt 25 Jahre was feſtgeſtellt ſei, weil Dame als Frau betitelte). ungariſchen Proteſtantenfamilie Lander, Sie entſtammt der as gaun ſpäter über Kaſſel nach Kopenhagen erte. Ihr Vater war der Schriftſteller der ſeine Schriften unter dem ohannes Oderwald veröffentlichte⸗ nie Gaſtin den Doppelnamen Oder⸗ wald⸗ Lander. Sie iſt in A(Nonſer⸗ vatorium) und in Paris(Duvernois) für die Bühne ausgebildet worden und wurde darnach ſofort für die Königl. Oper in Kopenhagen ver⸗ pflichtet, wo ſie ſich jetzt ſeit 4 Jahren befindet. Intereſſant iſt vielleicht noch, zu erfahren, daß Frl. Oderwald⸗Lander die Rolle der Violetta hier am Sonntag überhaupt zum erſten Male gab. Aus der bildenden Kunſt. Aus Brüſſel meldet uns ein Telegramm: Geſtern nachmittag wurde auf der Weltaus⸗ ſtellung zu Gent eine retroſpektioe Kunſt Ausſtellung eröffnet, die ſich mit den niederländiſchen Kunſtſchätzen früherer Jahr⸗ hunderte beſchäftigt und welche auch auf das Kunſtgewerbe ſich ausdehnt. Dieſer Ausſtellung gehört die Raveneéeſche Galerie von Berlin an, deren Beſitzer, Geheimer Kommerzienrat Ra⸗ vené, ſie der Stadt Gent während der Dauer der Ausſtellung zur Verfügung geſtellt hat. Der 4. Kongreß der Internationalen Gefellſchaft für Chirurgie findet vom 14. bis 18. April 1914 in Newyork ſtatt. Die amerikaniſchen Kollegen beabf ſich⸗ tigen, für die Mitglieder des Kongreſſes eine Reiſe durch die Hauptſtädte Nordamerikas zu veranſtalten. Die ganze Abweſenheit von Europa würde infolgedeſſen zirka vier Wochen beanſpruchen. Als Verhandlungsthemata für den Kongreß ſind nach der„Münch. Med. Wochen⸗ ſchrift“ in Ausſicht genommen: 1. de Quervain, Hartmann, Lecene, Mayo, Moynihan und Payr: Uleus ventriculi et duodeni. 2 Moreſtin: Propfung in der plaſtiſchen Chi⸗ rurgie, Villard: Gefäßpropfung, Ulmann und Lexer: Propfung und Transplantation, Carrel: Transplantation von Organen. 3. Witzel: Technik der Amputationen im allgemeinen, Ceci: Amputation des Arms und Vorderarms, Kuzmik: Amputation der Hand, Amputation des Oberſchenkels, Binnie, Durand und Renzi: Amputation des Unterſchenkels und des Fußes. Delegierter für Deutſchland iſt Geheimrat Prof Dr. Sonnenburg, Berlin W. Kleine Mitteilungen. Am M den 23. Juni dieſes Jahres tritt der 23. e des Verban⸗ des Deulſcher Kunſtgewerbevereine in Breslau zuſammen. Als zweite Vorſtellung der Saiſon bringt das Hertenſteiner„Freilichttheater! wiederum ein Goethiſches Werk, den„Taſſo“. Eine Reihe neuer Kräfte, alles jetzige und frühere Meininger, wird in dieſem Drama zum erſten Male die Schweizer Naturbühne betreten. Das Engagement Harry Waldens am Wiener Hofburgtheater iſt nach ſeinen mehrfachen Gaſtſpielen nunmehr per⸗ fekt geworden. Das 14. ſchweizeriſche Tonkünſtler⸗ feſt brachte, ſo wird aus St. Gallen berichtet, in vier Konzerten Uraufführungen vieler Kammer⸗ und Orcheſtermuſik⸗Werke. Hans Hub ers ſechſte Sinfonie iſt formal bedeut⸗ ſamer als inhaltlich, hocherfreulich ein Streich⸗ quartett von Othmar Schoeck. Carl Ehrenbergs Hymnen für Sopran und Orcheſter erfüllen die Hoffnungen, die man auf dieſen innerlich beſchwingten Künſtler geſetzt hat. Mit einem„Totentanz“ erzielte der blut⸗ junge Andrae⸗Schüler D enzler einen großen äußeren Erfolg; weit Eindruck hinter⸗ ließ das ſchöne lyriſche Violinkonzert von Her⸗ mann von Glenuck, das mit Gluck neue Wege ſucht, vornehm und tief poetiſch im Ausdruck und geiſtvoll in der Form iſt. Des Baslexs Su⸗ ſchloß das Feſt. * „Schwäbiſche Merkur“ berichtet, die Mittel zu fügung geſtellt. Sieglin geſtiftete Expedition geleitet hatte. Die Expedition beginnt ihre Arbeit im Herbſt in einer Mittel⸗Aegyptiſchen Totenſtadt. Gegen Gerhart Hauptmanns Die Agitation gegen das Feſtſpiel von Gerhark Hauptmann dauert fort. Der Geſamtver⸗ band preußiſch⸗deutſcher Vororte, ſtellung erſucht hatte, die Mitglieder des Verban⸗ des, der dieſes Jahr in Breslau ſeine Hauptver⸗ ſammlung abhalten ſoll, zum Beſuche der ſtellung aufzufordern, hat die Antwort erteilt: Der Verband werde gern ſeine Mitglieder zum Be ſuche der Ausſtellung auffordern unter der Vorausſetzung, daß inzwiſchen die patriotiſche Herzen verletzenden Feſtſpiele von Gerhart Haupt⸗ mann die Bühne verlaſſen haben.“ 80 Akademiſche Nachrichten. Die Univerſität Königsberg hat aun Anlaß des Regierungsjubiläums des Kaſef u. a. den Geh. Rat Prof. Dr. Windel⸗ band in Heidelberg zum Ehrendoktor. nannt. ein fünfundzwanzigjähriges ſegensreiches Wal⸗ ten als deutſcher Kaiſer und König von Preu⸗ ˖ Eurer Majeſtät unvergeßlicher Herr Groß⸗ dahingeſchieden war, haben Eure Majeſtät in ter Jugendwerk„Erſte Walpur Nisnacht⸗ be⸗ 1 Eine archäologiſche Expedition nach Aegypten. Aus Stuttgart meldet uns ein Telegram? ñ Geheimer Hofrat Dr. v. Sieglin hat, wie den einer großen archäblogiſchen Expedi⸗ tion nach Aegypten und Nubien zur Ver. Die wiſſenſchaftliche Oberlei?« tung hat der Leipziger Aegyptologe Profeſſor Dr. Skeindorff, der ſchon früher eine von den der Agitationsausſchuß der Breslauer Aus⸗ EE 22 WC — —— *1 oo A NÜNnN * — 155 t t 1 15 erhabene Kaiſerliche Pflicht erkenne. Dienstag, den 17. Juni 1913. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). 5. Seite. Jufgaben des Königs von Preußen und deut⸗ chen Kaiſers angetreten. Allzeit Mehrer des deutſchen Reiches zu ſein, nicht an kriegeriſchen Eroberungen, ſondern an Gütern und Gaben des Friedens auf dem Gebiete nationaler Wohlfahrt, Freiheit und Geſittung, das hat Eurer Majeſtät hoch⸗ ſeliger Herr Großvater in der Geburtsſtunde des deutſchen Kaiſertums als Leitſatz für ſich und ſeine Nachfolger verkündet. Dieſem hohen Ziele, das Eure Majeſtät nach Uebernahme der Regierung in der Thronrede vom 25. Juni 1888 vor verſammeltem Reichstage ſich zu eigen gemacht haben, ſind Eure Majeſtät all die Jahre her unbeirrt treu geblieben. Eure Majeſtät haben ſich in der Führung der aus⸗ wärtigen Politik des Reiches wie im Innern ſtets aufs neue als Wahrer des Friedens be⸗ wieſen, immer darauf bedacht, dem Reiche die Stärke zu ſichern, die eines ehrenvollen Frie⸗ dens Gewähr iſt. Glänzend iſt der wirtſchaft⸗ liche Aufſchwung, den Deutſchland in dieſen 25 Friedensjahren genommen und der in allen Teilen des Reiches und in allen Schichten der Bevölkerung die Zunahme des Wohlſtandes gebracht hat. Umfaſſend und ſorgſam wurden die ſozialen Einrichtungen zum Wohle der arbeitenden Klaſſen erweitert und ausgebaut. Die Wehrkraft des deutſchen Reiches iſt in nie ermüdender Arbeit gepflegt und gefördert worden. Insbeſondere hat ſich die Marine unter perſönlicher Initiative Eurer Mafeſtät aus kleinen Anfängen zu achtunggebietender Stärke entwickelt. Was an ſittlichen Kräften, was an Edlem und Schönem im deutſche z Volke lebendig iſt, konnte der Aufmunterung durch Eure Majeſtät ſicher ſein. Den Blick auf das Ganze und Einigende gerichtet, haben Eure Majeſtät den Wert und die Bedeutung der Einzelſtaaten im verfaſſungsmäßigen Or⸗ ganismus des Reiches nicht verkannt. Die Er⸗ haltung der ihnen für die Förderung ihrer Kulturaufgaben unentbehrlichen Lebenskraft, ihre Rechte und Intereſſen durften des kaiſer⸗ lichen Schutzes ſich erfreuen. Hierfür wie für alles, was Eure Majeſtät in dieſen fünf⸗ undzwanzig Jahren zum Beſten unſeres gro⸗ ßen Vaterlandes erſtrebt und geleiſtet haben, möchten die deutſchen Bundesfürſten und die freien und Hanſeſtädte in dieſer Stunde ihren freudigen Dank zum Ausdruck bringen. Als äußeres Zeichen unſerer Gefühle und Geſinnungen bitten wir Eure Majeſtät, den Tafelaufſatz huldvollſt entgegenzunehmen, den wir einſtweilen im Entwurf hier zu über⸗ reichen uns geſtatten. Das Schiff, das er dar⸗ ſtellt, umrahmt von den Wappenſchildern der deutſchen Bundesſtaaten mit dem Reichsadler auf ſchwellendem Segel und der Kaiſerkrone als Schiffszier, ſoll ein Symbol ſein der Einigkeit der deutſchen Fürſten, der freien und Hanſeſtädte, des ganzen deutſchen Volkes, der unerſchütterlichen Einigkeit, die des deutſchen Reiches Macht und Glanz nach außen und im mern für immer verbürgt. Möge dem üffe des deutſchen Reiches unter Eurer Maſeſtät ſtarker Führung wie bisher auf viele, viele Jahre glückhafte Fahrt beſchieden ſein! Möge Gottes Gnade und Segen auf Eurer Majeſtät, auf der huldreichen Kaiſerin und auf dem ganzen in reichſter Blüte ſtehendenHohen⸗ zollernhauſe ruhen! Unſere Glückwünſche an dieſem Feſttage, unſere Segenswünſche für die Zukunft der Regierung Eurer Mafeſtät faſſen wir zuſammen in dem Rufe: Seine Majeſtät der deutſche Kaiſer und König von Preußen Wilhelm II. lebe hoch! Ein Gelöbnis des Kaiſers. W. Berlin, 17. Juni. Auf die Rede des Prinzregenten Ludwig von Bahern antwortete der Kaiſer folgendes: „Eure Königliche Hoheit und alle hier verein⸗ ten erlauchten Bundesfürſten, die hohen Vertreter der Freien und Hanſe⸗Städte bitte ich, für die Mir bereitete Ehrung Meinen innigen Dank ent⸗ gegenzunehmen. Von Herzen und mit Freude danke Ich für die kunſtreiche Ehrengabe, die unter einem Mir beſonders willkommenen Bilde Deutſchlands einige Stärke und den Wert aller Glieder des Reiches für unſere Macht und Größe vor die Augen führi. Die durch die Bundesverträge umſchloſſene Viel⸗ geſtaltigkeit unſeres ſtaatlichen Lebens bedeutet einen nationalen Reichtum, den nach in⸗ nen wie nach außen zu ſchirmen Ich als Meine Wenn die Erfüllung dieſer Aufgabe, an die Ich in jungen Jahren nach dem Vorbild der beiden unvergeßli⸗ chen erſten Kaiſer herangetreten bin, in der ſeit⸗ her verfloſſenen Zeit gelungen iſt, ſo war dies nur möglich dank der Unterſtützung, die Ich bei Meinen Hohen Verbündeten gefunden habe. Eure Königliche Hoheit haben der reichen Entwicklung zu gedenken geruht, die uns mit den Segnungen des Friedens während der letzten 25 Jahre ver⸗ bönnt war. Wir ſind vorwärts gekom⸗ men, wie in Heer und Flotte, ſo auch in der Qundwirtſchaft und der Induſtrie, in Handel, un Schiffahrt und Verkehr, in Wiſſenſchaften und Technik, in den Künſten und— auch das iſt wich⸗ tig— in den körperlichen Uebungen. FJern liegt Mir der Gedanke, als Verdienſt für einzelne in Anſpruch zu nehmen, was Ge⸗ ſamtleiſtungen der Nation ſind. Wenn aber Euere Königliche Hoheit ſo freund⸗ lich Meinen Anteil an Deutſchlands Vorwärts⸗ eben erwähnt haben, ſo drängt es Mich, hier zu bezeugen, mit welcher Dankbarkeit Ich die vielen Jahre hindurch verfolgt habe, daß alle Bundesfürſten und die Regierungen der Freien und Hanſe⸗Städte, jeder in ſeinen Gebieten, ßjeder im eigenen Bereich, mitgearbeitet haben wie an der Erſtarkung unſres nationalen Le⸗ bens, ſo auch an dem wirtſchaftlichen Auf⸗ ſchwung des Reiches und an einer deutſchen Kultur. So ſoll es auch weitergehen, damit Wir in Ebren beſteben können vor den Bearündern der Reichseinheit, die auf uns niederblicken aus der Ewigkeit. Auf die gütigen Worte, die im Namen der hier Verſammelten Euere Königliche Hoheit Mir und Meinem Hauſe gewidmet haben, er⸗ widere Ich mit den herzlichſten Wünſchen für Deutſchlands Fürſten und Ihre Hohen Fami⸗ lien, für die Bürgermeiſter und Senate der Freien und Hanſe⸗Städte. Alle Zeit Meine Kräfte dem Wohl des geſamten Volkes zu weihen und zu Meinen Hohen Verbündeten zu ſtehen in deutſcher Treue, das ſind die Gefühle, die heute in Dankbarkeit und Zuverſicht Mein Herz erfüllen. Der Feſtzug der Innungen. W. Berlin, 17. Juni. Angelockt durch das prächtige Hohenzollern⸗ wetter hatte eine gewaltige, ſommerlich gekleidete Menſchenmenge ſich Unter den Linden, im Luſt⸗ garten, auf den Dächern des Zeughauſes, des Muſeums und des Domes angeſammelt, um den Feſtzug der Innungen zu ſehen, der vom Königs⸗ platz durch die Linden kommen ſollte, um dem Kaiſer zu huldigen. Gegen 11 Uhr ertönten Trommelwirbel von den Linden her. Eine weiße Wolke wälzte ſich heran. Sobald der Feſtzug die Schloßbrücke paſſierte, ſetzte die Muſik die Nationalhymne ein. Der HKaiſer mit ſeinen Söhnen und dem jungen Paare erſchien auf dem Bolkon des zweiten Stockes. Ein Herold zu Pferd eröffnete den Zug. Eine Gruppe der Bäcker ganz in weiß mit Rieſen⸗ bretzeln folgte. Feſtwagen, Fahnen, Muſikchöre, Männer in ſchwarzem Rock mit blauen Schär⸗ pen, Lehrlinge, Geſellen in Arbeitstracht, wechſelten. Der Kaiſer, der ſichtlich in froher Laune war, winkte beſonders den hellgekleideten Mädchen im Feſtwagen zu. Ein Hoch nach dem anderen ſchallte hinauf zu dem Monarch, der unaufhörlich ſalutierte. Stürmiſche Heiterkeit erregte im Zuge der Bäcker ein aus Teig ge⸗ backener„Erſatz Zeppelin“. Eine Innung folgte der anderen. Da kamen Friſeure, Heil⸗ gehilfen, Böttcher, Buchbinder, Drechsler mit einem Rieſenſchachſpiel, Schneider mit gezogenem Degen, den auch die Bäcker getragen. Beſonders reizvoll war der Wagen der Fiſcher mit einem rieſigen Netz beſpaunt. Fiſchergeſellen als Matroſen gekleidet trugen geſchmückte Fiſchkäſten und rieſige Netze. Jede der 17 Gruppen zog vorüber unter dem Vorantritt eines Muſikkorps, die Glaſer mit bunten Glasfenſtern und einer zerſprungenen Fenſterſcheibe, die Goldſchmiede mit einem Feſtwagen, den Ehrenjungfrauen in mittelalterlicher Kleidung ſchmückten. Lehrbuben mit ſilbernen Pokalen flankierten die beiden Sei⸗ ten. Ein wahres Kunſtwerk war der Wagen der Klempner und Kupferſchmiede, dem zwei Reiter mit glitzerndem Harniſch voranritten. Die Kon⸗ ditoren zeigten einen rieſigen Baumkuchen. Schier unabſehbar wälzte ſich der Zug heran. Die Sonne brannte. Es folgten die Lackierer, die Köche mit Löffeln und Tellern. Großer Jubel unter dem Publikum und bei den Fürſtlichkeiten erregten weiß gewaſchene Schornſteinfeger in ſchwarzer Tracht. Die Maler und Tapezierer zogen mit einem Rieſenſofa vorüber. Die Schloſſer erkannte man an Hammer und Zange und einer kunſtvoll gearbeiteten Kaſſette. Ein von 6 Pferden gezogener Wagen führte einen 5 Meter hohen Schlüſſel in der Mitte. Bei den Schloſſern folgte in einem beſonderen Wagen, von zwei Ehrenjungfrauen begleitet der 101 Jahre alte Schloſſermeiſter Fritzſch. Den Schmie⸗ den wurde ein Hufeiſen vorangetragen. Die Schuhmacher zeigten Stiefel aus allen Jahe⸗ hunderten, darunter in rieſigen Schnabelſchuhen die Entwicklung des Handwerks. Beſonders glänzend war der Zug der Tiſchler, deſſen drei Feſtwagen guch bei dem Kaiſer große Freude erregten. Die Wanderburſchen in den Trachten der Biedermeierzeit wurden viel bejubelt. Die Wagenbauer zeigten an einem Miniatur⸗ modell eines alten Reiſewagens und eines modernen Automobils den Fortſchritt der Zeit. Ein rieſiges, mit einer Muſikkapelle beſetztes Automobil leitete die Gruppe der Fuhrherren ein. Ein Prachtwagen von 1813, ſowie die übri⸗ gen altmodiſchen Vehikel gefielen ſehr, beſon⸗ ders aber erregte ein einſam dazwiſchen wan⸗ dernder Handwerksburſche überall ſtürmiſche Heiterkeit. Zwei guirlandengeſchmückte moderne Automobilomnibuſſe mit Beamten in Unifor⸗ men brachten in die Gegenwart zurück und be⸗ ſchloß den Zug, der eine Stunde gedauert hatte. Nach einem aus dem Publikum ausgebrachten Hurra auf den Kaiſer verließen die Fürſtlichkei⸗ ten den Balkon. Franzöſiſche Urteile über Kaiſer Wilhelm II. W. Paris, 17. Juni. In der„Republique Francaiſe“ widmet der Deputierte und ehemalige Miniſter Jules Roché dem Regierungs⸗ jubiläum des Kaiſers einen ausführlichen Artikel, in welchem er insbeſondere den wirtſchaftlichen Aufſchwung Deutſchlands ſchildert. Das deutſche Volk, ſchreibt Jules Roché, irrt nicht, wenn es dankbar das Verdienſt ſeines Kaiſers an dieſem erſtaunlichen Fortſchritt anerkennt. Die deutſche Regierung weiß, daß die Sicherheit der Bürger in der Ausübung ihrer Rechte und der Verwer; tung ihrer Hilfsquellen die erſte Bedingung des Fortſchrittes bildet. In Frankreich dagegen be⸗ mühen ſich die Regierungen, neue Urſachen zur Beunruhigung zu ſchaffen und den Rechten der Freiheit, dem Eigentum, dem Kapital und dem Unternehmungsgeiſt immer neue Schäden zu⸗ zufügen. Im„Paris Idurnal“ ſchreibt der radikale Deputierte Francois Deloncle: Wilhelm[I. hat in den 25 Jahren ſeiner Regierung für ſein Leben ein monumentales Werk geſchaffen. Er hat den Frieden zu wahren gewußt und für ſein Reich koſtbarere Ergebniſſe erlangt, als die glor⸗ reichſten Siege bringen könnten. In allen Län⸗ dern, in allen Weltteilen haben ſich die Deutſchen dieſe überragende Stellung errungen. Dies iſt zunächſt der Niederlage Frankreichs von 1870, dann aber und in erſter Linie der großartigen friedlichen und noch mehr der großartigen wirt⸗ ſchaftlichen Politik des Kaiſers zu danken. Nie⸗ mals werden die Deutſchen ihrem Kaiſer ein Denkmal ſetzen können, das hoch genug wäre. Dieſer Herrſcher hat in 25 Jahren ohne das Schwert zu ziehen ein Werk verwirklicht, welches alle von Engländern und Franzoſen in drei Jahrhunderten voller Kämpfe und Opfer geſchaf⸗ fenen Werke übektrifft. Glückwünſche des Auslandes. London, 17. Juni. Die„Morning Poſt“ ſchreibt: Wer die Regierungszeit des Kaiſers an ſeiner Erinnerung vorüberziehen läßt, kann nicht umhin, mit der freudigen Huldi⸗ gung zu fympathiſieren, die ihm ſein Volk jetzt darbringt, und mit ſeinem Ausdruck loyaler Bewunderung für den Monarchen, der wohl das Beiwort erhalten könnte, das einem früheren Herrſcher, Friedrich II., wurde, näm⸗ lich das eines„Weltwunders“. Die Reden des Kaiſers pflegen den ſilbernen Ton einer Trompete zu enthalten. Feiern im Ausland. „ Santiago de Chile, 17. Juni. Die deutſche Kolonie feierte geſtern enthuſiaſtiſch das Regierungsjubiläum des Kaiſers. Der deutſche Geſandte nahm die Glückwünſche der anderen Geſandten, Regierungsvertreter und zahlreicher Nobilitäten entgegen. * W. Berlin, 17. Juni. Die Kaiſerin, die geſtern Abend wegen der großen Hitze die Vorſtellung im Königlichen Opernhauſe verließ, befindet ſich wieder vollſtändig wohl und nimmt an den weiteren Feſtlichleiten wieder teil. Lehte Nachrichten 15 Telegramme. * Heidelberg, 17. Juni. Ein tödlicher Unfall hat ſich heute Nacht auf der nuen Brücke zugetragen. Der Student Alexander Alpern aus Rußland, der ſchon im 8. Semeſter ſtand und vor einiger Zeit erſt ſeinen Doktor in der mediziniſchen Fakultät gemacht hatte, ſprang hinter einem Wagen hervor direkt in das Automobil eines hieſigen Auto⸗ Droſchkenbeſitzers. Der junge Mann wurde derart ſchwer verletzt, daß er 6 Stunden nach der Ueber⸗ lieferung ins Krankenhaus den Verletzungen er⸗ lag. Der Chauffeur konnte nicht ausweichen, weil anf der einen Seite das Fuhrwerk fuhr und auf der anderen Seite ein Knäuel Menſchen ſtand, in die er unfehlbar hineingefahren wäre.— 5 W. Worms, 17. Juni. In der Lederent⸗ fettungsanſtalt der Lederwerke Cornelius Heyl entzündeten ſich heute mittag infolge einer noch nicht aufgeklärten Urſache Benzindämpfe. Die Feuerwehr konnte des Brandes in kurzer Zeit Herr werden. Acht Arbeiter wurden durch Brandwunden ſchwer verletzt. m. Köln, 17. Juni.(Prib.⸗Tel.] Niederrhei⸗ niſchen Meldungen zufolge wurde in der vorigen Nacht in dem Induſtrieorte Saarn die Deko⸗ ration beim Kaiſer⸗Denkmal voll⸗ ſtändig zerſtört. Sogar die Blumenpflanzun⸗ gen wurden gewaltſam auseinander geriſſen und zertreten. Ein Polizeihund nahm die Spur des Täters auf und ſtellte den Arbeiter Dumelin, deſſen Vorfahren Franzoſen waren. Du⸗ melin wurde verhaftet. w. Petersburg, 17. Juni. Der franzöſiſche Flieger Brindejonc iſt heute Vormittag um 11.25 Uhr auf dem hieſigen Kommandanten⸗ flugplatz eingetroffen. Er legte die Strecke von Dwinsk nach hierher bei ſtarkem Wind in 3 Stunden 50 Minuten zurück und beabſichtigt nach einer 2tügigen Erholung die Rückkehr nach Paris über Helſingfors, Stockholm und Kopen⸗ hagen anzutreten. Ein neuer Erſolg Hirths. München, 17. Juni.(Priv.⸗Tel.) Der Flieger Hirth erhielt für ſeinen Flug rund um München den erſten Preis von 6000 ½ für die beſte Geſamtflugleiſtung. Der Beſitzſteuerkompromiß. Berlin, 17. Juni(V. unſ. Berl. Bur.) Die Budgetkommiſſion des Reichstages hat ihre auf heute vormittag angeſetzte Sitzung auf Mittwoch vormittag verſchoben, da heute die Verhandlungen der Parteiführer mit der Re⸗ gierung über das Beſitzſteuerkompromiß weiter⸗ gehen ſollen. Von den Fraktionen hatte heute vormittag das Zentrum eine Sitzung, in der ebenfalls das Beſitzſteuerkompromiß zur De⸗ batte ſtand. Die Jeſuiten. m. Münſter i. Weſtf., 17. Juni.(Priv.⸗ Tel.) In Coesfeld fanden in der vorigen Woche geiſtliche Exerzitien für Männer und Jünglinge ſtatt. Sie ſollten geſtern für Frauen und Jung⸗ frauen fortgeſetzt werden, jedoch reiſten ganz plötlich die Patres ab, die zur Leitung der geiſt⸗ lichen Uebungen von auswärts hierher gereiſt waren. Vermutlich waren es Jeſuiten. Wie nach einer ſpäteren Meldung verlautet, joll die Jeſuitenmiſſion von der Regierung ver⸗ boten werden, nachdem von privater Seite An⸗ zeige erſtattet worden war. Ein kühner Schwimmer. W. Konſtantinopel, 17. Juni. Am 12. Juni durchſchwamm der Oberleutnant zur See Becker von der„Loreley“, dem deutſchen Stationsſchiff zu Konſtantinopel, in 120 Min. den Bosporus zwiſchen Therabia und Bai⸗ kos und mußte die ſehr ſtarke Strömung des Bosporus, die hier von der aſiatiſchen nach den europäiſchen Küſte geht, überwinden. 80 5 Die Grientwirren. JBerlin, 17. Juni.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Budapeſt meldet der Draht: biſche Regierung hat zwar ebenſo wie Bulgarien die ruſſiſche Einladung zu der Konferenz der Mi⸗ niſterpräſidenten angenommen, aber man zwei⸗ felt daran, ob die Konferenz wirklich einen Erfolg haben wird. Es wird auf den außerordentlich ſelbſtbewußten Ton hingewieſen, den König Ferdinand in ſeinem Antwortſchreiben an den Zaren gebraucht hat. Der König mag dazu durch die Ueberlegung veranlaßt worden ſein, daß ſeine Stellung erſchüttert iſt, falls er in dem ſer⸗ biſch⸗bulgariſchen Streit nachgebe. Es beſtehn unzweifelhaft eine Partei im Lande, die den König zum Abdanken bewegen will, wenn er ſich den ſerbiſchen Forderungen gegenüber ſchwachz zeigt. Die Bewegung ſoll von mehreren Generä⸗ len ausgehen. m. Köln, 17. Juni.(Prip.⸗Tel.) Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Sofia: Die verantwortlichen Leiter der bulgariſchen Politik ſind Rußland dankbar für die Anregung, durch eine Beſpre⸗ chung der vier Miniſterpräſidenten der Bal⸗ kanſtaaten in Petersburg den Boden für ein Schiedsgericht vorzubereiten und hoffen, daß der ruſſiſche Schritt Erfolg habe. Sie glauben aber, daß dieſer Erfolg nur geſichert werden kann, wenn Serbien vor dem Zuſammentritt er⸗ klärt, daß es die Beſtimmungen des bulgariſch⸗ ſerbiſchen Vertrages anerkennt, Beſprechungen und Schiedsſpruch alſo nur das ſtrittige Gebiet betreffen werden. Andernfalls beſtehe keine Neigung, ſich an der Beſprechung zu beteiligen, was Rußlands als Schiedsrichter nicht zu be⸗ einträchtigen brauche. W. Sofia, 17. Juni. Der bulgariſche Ge⸗ ſandte in Belgrad wird heute der ſerbiſchen Regierung die Antwort der bulgariſchen Regie⸗ rung auf den Abrüſtungsvorſchlag überreichen. Deutſcher Neichstag. 0 Berlin, 17, Jun: In der houtigen Debatte über die Wohrbors; lage gibt es zunächſt einen längeren Kampf über die Verkürzung der Dienſtzeit, wie ſies von den Fortſchrittlern und Sozialdemokraten be⸗ antragt wird. Die Sozialdemokratie will die Dienſtzeit allgemein auf 1 Jahr beſchränkt wiſſen. Die Fortſchrittler gehen nicht ſo weit, fordern aber generell eine Verkürzung der Dienſtzeit ohne An⸗ gabe einer beſtimmten Grenze, wie ſie auch we⸗ terhin eine Erweiterung des Einjährig⸗Freiwillk⸗ gen⸗Privilegs fordern, beſonders auf Grund her⸗ vorragender Turnleiſtungen. 92 80 Gegen die Herabſetzung der zweijährigen Dienſt⸗ zeit wendet ſich zunächſt der Zentrumsgraf Praſchma. Dieſer rechnet auch mit dem Sge zialdemokraten Gradnauer ab, beſonders m deſſen Kritik über das Einjährigen⸗Privileg. Er iſt bielmehr der Meinung, daß ſich die Einrich⸗ tung gut bewährt habe weshalb auch das Zentrum einer Erweiterung zuſtimmen wolle. 2 Denſelben Standpunkt in der Einjährigenfrage vertreten auch die Konſervativen, für die der Abg. Nehbel ſpricht. Kriegsminiſter b. Heeringen widerſpricht dem Sozialdemokraten Gradnauer darin, daß die Verkürzung der Dienſtzeit ein Mittel für die Ein⸗ ſchränkung der Rüſtungen ſei. Alle Mächte, die die Dienſtzeit herabſetzen, alſo auch die Qualität der Soldaten herabſetzen, würden zweifellos zwungen, in der Quantität in die Höhe zu gehen. Der Kriegsminiſter geht in geſchickter Weiſe den wahren Gründen nach, weshalb die Sozialdemo⸗ kratie die Verkürzung der Dienſtzeit fordert. Alle dieſe Forderungen ſtellt die Sozialdemokratie nur, um, wie der„Vorwärts“ einmal geſchrieben hak, die Regierung zu ſchwächen. Die Sozialdema- kratie will alſo nur eine Herabſetzung der Lei⸗ ſtungsfähigkeit und Zuverläſſigkeit der Armee. Für die Beibehaltung der jetzigen Dienſtzeit führk der Kriegsminiſter noch weiter ins Feld, daß die Mannſchaften nicht nur zu Fußſoldaten erzogen werden ſollen, ſondern ſie ſollen auch eine Reihe von moraliſchen Eigenſchaften erlernen. 5 Die Verwendung der Armee gegen den inne⸗ ren Feind hatte Gradnauer ebenfalls perhorres⸗ ziert. Der Kriegsminiſter erklärte, daß allerdings die Armee in kritiſchen Zeiten das Rückgrat des Staates bilden müßte, daß aber glücklicherweiſe die Verwendung der Armee für innere Zwecke nur eine untergeordnete Rolle ſpiele. In der⸗ Einſtellung des Parademäßigen, worüber gleich⸗ falls in der Diskuſſion geklagt wurde, ſei die Heeresverwaltung, wie der Kriegsminiſter aus⸗ führt, bereits an die Grenze des Möglichen gegan⸗ gen. Als Mittel zur Beherrſchung großer Wen⸗ ſchenmengen ſeien ſolche parademäßigen Uebungen auch heute noch durchaus am Platze. Die Haupt⸗ ſtärke der deutſchen Armee liege in einer gründli⸗ chen Einzelausbildung, daran dürfe nicht gerüt⸗ telt werden. Mit dem freiſinnigen Antrage, auch guten Tur⸗ nern das Einjährige zu gewähren, iſt der Kriegs⸗ miniſter nicht recht einverſtanden. Ein guter Turner ſei keineswegs auch ein guter Soldat. Da⸗ gegen verſpricht der Miniſter, auch in Zukunft Leuten mit künſtleriſcher Ausbildung den Zugang zum einjährigen Dienſt zu erleichtern. Auch gegen die ſozialdemokratiſchen Wünſche nach einem Milizheer wendet ſich der Kriegsmini⸗ ſter, um ſchließlich alle dieſe Anträge zu verwer⸗ jen mit den Worten, daß unſere Zeit nicht dazu angetan ſei, ſolche Experimente zu wagen, die nur zum Ruin des deutſchen Heeres führen müßten Hierauf verteidigte der Abg. Lieſching noch⸗ mals die Anträge der Fortſchrittlichen Volks⸗ partei 5 . Die ſer⸗ 6. Seite. Dienstag, den 17. Juni 1913 Volkswirtschaft. Wirtschaftllehe Fereinlgung dsutscher Gaswerke.-., Köln. . Im Geschaftsbericht 191½3 der Gesell⸗ schaft, in der auch die Stadt Mannheim mit 3 Aktien und 3 Stimmen vertreten ist, wird aus⸗ geführt:„Als ein Jahr besgonderer Anspannung auf fast allen Wirtschaftsgebieten brachte das neunte Geschäftsjahr zuch unserer ereinigung für alle Gaswerksnebenerzeugnisse besonders günstige Absatzverkältnisse. Die Nachwirkun⸗ Sen des im Frühjahr 1912 dusgebrochenen Ax⸗ Heiterausstandes im Rheinisch-Westfälischen Kohlenrevier und des Streilks in England hahen sich während des ganzen Geschäftsjahres be⸗ merkhar gemacht; Wokl apck keinem Gaswerk ist es zu einer Bestandsansammlung gekommen, vielmehr konnte noch bis in das Frühjahr 1913 kinein von einer direktem Koksnot gesprochen Werden, obwohl der augberordentlich starke Wagenmangel im Herbst des vergangenen Jah- res eine über den Wirklichen Bedarf hinaus gehende Nachfrage bewirkt haben dürfte. Pie Industrie riei in verstärktem Maße üher ihre Abschlubraten kinzus ab, dagesen verringerten gich die greifbaren Gaskoksmengen im Laufe des Geschäftsjahres nicht unbeträchtlich durch die Stillesung einer Anzahl uns angeschlossener Srößerer Gaswerke in Rheinland und West⸗ Falen durch VJebergang zum Ferngasbezug. Die Steigerung des Ortsabsatzes unserer Gesell⸗ Schaitswerke hielt Sleichfalls an und entzieht dem Streckerversand: Weiter umfangreiche Mengen. Die von unseren Gesellschaftsorganen he⸗ schlossenen Erhöhungen der Richtpreise hiel- ten zieh in den mäßigsten Grenzen; zudem sind clie Richtpreise bei allen Industrielieferungen im Verkaufspreis mehr oder minder unfer- schritten worden. Eine Erhöhung der Richt- preise würde gicht erfolgt sein, wenn nicht die Kohlenpreise des rheinisch-westkslischen Koh⸗ lensvuclikates, der Saar und Oberschlesiens, 80 gesteigert worden wären, daß die 5 0 der Gaswerke gewaltig angewachsen sind. Da⸗ gegen hat die gute Marktlage vielfach für die noch azusstehenden Gaswerke wie für den nicht arganisierten Handel den Anreiz gegeben, durch Sprunghaftes Heraufscetzen der Verkaufspreise die Lage auszunutzen, namentlich in den be⸗ strittenen Cebieten. Ist dies auch durch das starke Anziehen der Kohlenpreise, z. B. in den vordem vos England bearbeiteten und beein- Hlußten Gebieten erklärlich, so hemmen solche unstabilen Verhaltnisse doch die Schaffung eines gesunden gleichmägigen Gaskoksmarktes, fler den Interessen der Gaswerke, des Handels, wWie der Konsumenten Rechnung trägt. Im die von uns stets verfolgte maßlaltende Preispolitik auch auf den Händel auszuflehnien ünd der Mösglichkeit emer Spekulation mit Gaskoks zu begegnen, andererseits die Sleichmäßigteit der Abnahme und eine einheitliche Bearbeitung des Marktes zu erreichen, haben wir unsere Erz⸗ Abnehmer veranläkt, sich zu Vertriebsgesell⸗ schaften zusammenzuschließen So wird neben dem im Geschäftsjahr 191½2 gegründeten Gaskoks-Vertrieb G. m. b. H. Ber: lin im Berichtsjahte die Sächsisch-Thüringi⸗ sche Gaskoks-Vertriebsgesellschaft m. b. H. Er⸗ fürt, Bayerische Gaskeks-Vertriebsgesellschaft m. b. H. Müßchen und der Süddeutsche Gaskoks-Vertrieb G. m. b. H. Mann- Heim entstanden. Um den notwendigen Export ihres Gaskok⸗ ses für die an der Nord- und Ostsgeküste ge⸗ legenen Gaswerke zu pflegen, haben wir ig Hampurs ein Gaskoks-Expoftbürgau aſs Zweig⸗ niederlassung der Wirtschaftſichen Vereinigung deutscher Gaswerke Aktiengesellschaft gesrün⸗ det, das seine Pätigkeit anfang Fehruaf 1913 zufgenommen hat. Unsere Zweigniederlassung Berlin hat sieh als eine vorteiſhafte Zwischen⸗ stelſe für die Wahrnehmung der Interessen un⸗ serer mittel-, nord- und gstdentschen Werke erwiesen; es steht zu hoffen, daß sie zuch bei Abflauenden Marktverhaltnissen und dann be⸗ sonders die früher in ihrem Wirkungsgebjet bestandenen großen Schwapkungen in Abnahme und Freis azuf ein allen Interessenten dienliches Maß zurückführen kann. Unser Abgatz an Gaskoks betrug: in 1918/13 Perichtsjahf 609 71% k gegen in ſonf⸗ 1 401 283 ꝗ, in 1910/0 205 809 f, in 1999/10 286 631 t. in 1988/09 306 474 b. in 100% 8 203 972 Tonnen. 1806/0 430 928, 1905/ s 200 80% f. Her seidliche Umsstz in Gaskoks im Berichts⸗ Jahr ist gegęnüber dem Voriahr um M. 4 420 753 Zeßtiesen. Ver Ges 82 tumsatz einschſieß- liek der anderen Gaswerksnebenerzeugnisse Zteigerte sich um M. 5 500 9i9 auf M. 18 580 767, Ber Schutz des Ortsabsatzes isk in atzuͤngsse⸗ mäßer Weises durchgeführt worden und Wird durch cie srfolgte Orgagisation des Handels ich in nach 1eenee WMeise wie seither beprerkstelligen lassen. Unsere technischen Ab⸗ lungen in Ki ang Be e18. sich einer steigenden Inanspruchnahme zu Helzversuchen und Unterstützungen bei der Propaganda in Wort ünd Schrift. Die von uns eingsriefteten Lekrheizer-Kürse zur Anlernung von Heizern in der Bedienuns von Fentralheizungen und in⸗ anstflellen Feusrungen mit Gaskoßs gabpen Sichen Zusprüeß erfshren und sollen fortge⸗ seket rerdeh. In Köln ist mit der Einrichtung einss L. Ahorstoffums begonnen Worden, um für dſe häufig eiligen Anaſxsen von Kohlen. Oks, Ammoniak. Gasreinigungsmassę usxv. die eerderkehen Hülfsmittel verküsbar zu haben. Die uns für 1918/14 angemeldeten Mengen hahen gesen das Varlsbr eine betrachtliche Ein⸗ Shränkung exfahfen, deren Ursache jn dem Peßlen jesſichen Bestandes und in der starken Zunahme des Ortsabsatzes ſiegt. Die Anmel⸗ duug heritfert sich auf 375 807 t. Welche Sanz Verbauft sind. Da Fonlenmerkt zeiste die srößte Fsstiskeit und eine starke Absakzzunahme, Wel⸗ clie Fon der guten Lage der Induskrie ein be⸗ Taltes Zeusnis ablest. Pür einen wesentfichen een de Waren dlie eenkungen gdes Bergarbeiterausstandes in 9 972 der Asdürch Pedingte Jast Sänz⸗ 6 rtenl ges Jusebotes an eusliseber eb 1 den mit enem staften Anzienen def Sch dea dedeh von 218 neidenden General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Folgen besleitet, insofern, zis die Preise für Gaskoklen von den inlandischen Produktiogs- stellen und dem damitk Ferbungenen Handel Sanz erheblich in die Höhe gesstzt Wurgen. Bel den betroffenen Gaswerken ist durch diese zu fühlbare Ausnützung ihrer Lagg der Wunsch ausgelöst worden, sobald wie meglich wWieder vom Ausland beziehen oder sonstige Abwehr⸗ maßregeln exgreifen zu können. Kuch die ge⸗ ringe Berücksichtigung der Wünsche vieler Gaswerke um Zuteilüng bisher gehabter und gewohnter Sorten und Provenienzen erzeugte vielfach Mißgstimmung. Vorschußverein Konstanz. B. Am 13. ds. Mits. hielt der Vorschuß-Ver⸗ ein Konstanz eine außerordentliche General⸗ versammſung ab zur Neuwahl eines Direßtors, Weil der jetzt 82 Jahre alte Direktor Schir-⸗ eister, der seit über 30 Jahren an der Spitze des Vereins stehe, eine Wiederwahl äp⸗ lehnte. Herr Schirmeister hat sien um den Verein große Verdienste erworben. Nach gem Vorschlag des Aufsichtsrates Wuürde der seit⸗ herige zweite Direktor Stern als erster Direk⸗ tor gewählt. Als zweiten Direktor schlug der Aufssichtsrat klerrn HeidingerKonstanz vor; die Mitglieder gagegen walften den KRas-⸗ sier Rat zum zweiten Pirektor vortrücken lassen. Pie Abstimmung ergab für beide Kan⸗ didaten Stimmengleichheit; eine spatere Ver:⸗ sammlung sollte über den Posten des zweiten Direktors und des Kassiers entscheiden. Nun hat aber der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Herr Delisle-Konstanz, iy der Nichtannahme des Vorschlages des Kufsichtsrates äanschei⸗ nend ein Mißtrauensvotum erplickt und am andern Page sein Amt niedergeſegt; dieser De⸗ mission folgte nun am Sonntag auch der ge⸗ samte übrige Aufsichtsrat, wodurch der Vor- schußverein(Eingetr. Gen m. unbeschr. Haft- pflicht! nun ohne Kufsichtsrat ist. — Bei der Holzverkolnlungsindustrie Akt.-Ges. in Konstanz hoßb sich in dem am 31. Marz ierz beendeten Seschaktsjahr der Reinsewigg von 2 432 790 M. auf 2 768 248, zus dem, Wie bereits gemeldet, 15 Prozent Pividende gegen 14 Prozent im Vorjahre zur Ausschüt⸗ tung gelangen und 394 653 M. auf neue Rech-⸗ nung Forgetragen werden sollen. Pie Bilan z prO 3J. März jors weist im Vergleich mit der LVorjährigen eine wesentliche Anspannunpg auf, die seitens der Ver Faltung damit erklärt wird. daß weitere größere Ausgaben für Neueigrich⸗ tungen auf verschiedenen Werken gemacht werden mußten, und deren Beseitigung durch die bereits von ung gemeldete Erhöhüng des Aktienkapitals von 14 auf 18 Mill. M. hberbei⸗ geführt werden soll. Die Kreditoren haßben sich namlich von 6772 088 M. auf 10 547 730 M. erhöht, worunter 4 223 871( 74 420 M. Hepo⸗ Sitengelder zuf längere Termine. Untef den Aktiven figurſeren u. à. Pehitoren mit 13 827 884 2 218 NM., Vorräte mit 27957 078 718 ark, Effebten mit 13,5(13,17) Mifl.., Iten: Filienkontg f mit 340 06 M(326 9150 und Kasse Weehsel. Reiehsdangsuthahen und Bantsut⸗ haben mit 587 474(alf 870% N. Sanierun fähig. Seit ſahren schon divi⸗ dendenlas, schleppf sich dſie einst Plünende Gar! Kernstk cd. 89.., Luxüspapier⸗ kabrik in Berlin dahin, erhöht yon Jahf zu Jahr ibre Unterbilanz und kann goch keine Sanierüng verbehmen, Weif die Werwalfung auch nach einer Sanietung selbst picht für die nächste Zukuntt eine Rentabilität in Aussicht stellen kann. Unter diesen Umstanden ist die für dieses Jahr angekündigte Sanjerung vie⸗ der auf das nächste Jahr Verschoben Worden. Die Gesamteinnahme in jolz betrug 270 674 (4 581) M, kfandlungsunkosten erforderten 20 11(i4 285 M. Abschreibungen 40 689 bieh an beesteiegen 38860(28 8500 Mark. Außgerdem ergab sich im Vorjahre ein Verlust bei Auflösung der Wiener Elliale im Fe 50 023 M. Insgesg Peträgt für l912 der Verfust bs doe(120 200)., um den sich die Uaterbifanz auf 561 885(496 08;3) N. erhöht. Im Geschäftsbericht teilt die Ver⸗ Waltung u. 4. noch mit, daß es ihr selungen sei, ihren inläandischen Umsatz zu erhehen, Während das ausländische Geschäft unter hohen Zollen und ünter dem Balkankrieg litt: ün- Sünstige Momente, die ger bessere Geschäfts⸗ Fobaten ger Perlinef Lentrele vieht zufheden connte Mannhelmer Effektenbörse, 5 Geſchäft war heute in Rhein. Ereditbank⸗Aktien zu 127,25 Prozent. Ferner gefragt: Brauexei Eich⸗ baum⸗Aktien zu 191 Proz., Brauerei Sinner⸗Aktien au 278 Prozent und Rhein. Schuckert⸗Aktien zu 188,89 Prozent. 5 Telegraphisehe Haudelsberlente. Zellstoff-Fabrikx Waldhof-Mannheim. Frankfurt, 1z. Juni. Von dem Bankhaus E. Ladenburg ist die Zulassung von 7 Nill. Mark KAktien der Gesellschaft zur Frank furtef BGrse beantragt worden. Maschinenfabrik Mönus.-G. in Frankfurt. Frankfurt à.., 1½. Juni. Von den Baukhäusern E. Ladendurg, Jahannes Goll u. Söhne und Söckef ü. Schwab wurde It, Frkf. Ztg. die Zulassung von M. 850 o00 Aktien det Gesellschaft zur Frankfurter Börse beantragt. Neue Reichsanleihe und preußische Konsols. Berlig, 1. Juni. In der Sitzung des Kon⸗ sortiums der neuen Reichsanleihen und Kon- sols Wurde über die Emission Mitteilungen ge⸗ macht und nochmals die Gründe des wenig günstigen Resultates und der Notwendigkeit, mit der Emission jetzt vorzugehen, dargelegt. Das Resultat ergibt It. Frkf. Ztig. für die Reichsanleihe ca. 80 Prozent, bei den Kon-⸗ sols nicht ganz 50 Prozent. Die Zuteilun- gen bleiben jedem nach eigenem Ermessen er- lassen. Konkurse und Zahlungseinstellungen. München Sladbach, 17. Juni. Im Fonkurs der Gesellschaft für Pextilindustrie in Miesrach erfolst It. Erkf. Zig. auf dſe 418 467 Merk dörrseßtſose Porderdnsen eils ſoprgz de e de pake ehen beß 15 Proztul in Klssichk. Berli g, 12. Juni. Die Pamenkenfsktions- firma J. Breslauer, Inhaber Brund Presfauer in Breslau, strebt laut„Confekt.“ einen außer⸗ gerichtlichen Vergleich an. Die Passixen sind Loraussichtlich sehr bedeutend. Preisermäßigung der Strafburger Eisenhandels- Firmen. Stragbhurg., 17 Jun. Die Straß berger Eisenhandelsfirmen haben, wie die Frkf Ztg. meldet, die Grundpreise für sämtliche Stabeisen bei Bezügen ab Lager um 3 M. pro 1000 Fg ermäßigt. Berliner Metallmarkt. W. Berlin, 17. Juni. Elek thupfer aus zweiter Hand 140, Bankazinn 4, Australzinn 428, Blei 49,75, Antimon 57, Aluminium 175 bis 177; alles Uebrige unverändert. Oesterreichische Siemens-Schuckert-Werke. VV SiemensSchuckert Werke War abgelaufene Jahr hindurch, trotz der den Betriebserweiterungen bi ndie ihrer Leistungsfähigkeit bes j die Preise und Konkurrenz w österreichischen ganze das kung rsand n unwesentlich verlangsamter, trotzdem seien die Werke in einzelnen Abteilungen noch stäark ünd in den übrigen ausreichend beschäf⸗ tigt, sodaß zu hoffen sei, daß die Krise, Wenn sie nicht zu lange dauert, mit verhaltnismäßig geringer Hemmung des bisherigen Fortschritts überstangden Werden Wird. Ber in der heutigen Generalversammlung gestellte Antrag auf Eſr⸗ hGhung des Aktienkapitals um 8 auf 32 Mill. Er. wurde mit der Notwendigkeit, die Werksanlagen zu erweitern,und die Betriebs⸗ mittel zu erhöhen, begründet. Die Dividende beträgt segen 6 Prozent, Woran die vollen 24 Mill. Kronen Aktien tellnehmen, Während im Vorjahre 6 Mifl. K. nur für% Jahr dividenden- berschtigt War. Berlin, 17 Juni. Die Herabsetzung der Lagerpreise der oberschlesischen Walzeisen betragt 1o M. pro Fonne. 5 Berlin, 17. Juni. Wie die Berliner Han⸗ delsgesellschaft mitteilt, sei anzaAunehmen., dag der am f. Juli fallige Kupon der Aprozent. St. Louis und St. Franzisko-Retundingbons aus genen Mitteln der Bahn eingelöòst wird. In diesem Falle erübrige sich das Dazwischen⸗ treten der Emmissiônsstelle. Von der Fraukfurter Börſe. Franukfurt a.., 17. Juni. Die vollein⸗ bezahlten Aktien der Anaioliſchen Eiſenbahnen wer⸗ den ex Dividendekupon Nr. 24(5½), die(60 Proz. Einzahlüng) Aktien der Anatoliſchen Eiſenbahnen ex. Divihendenkoupon Nr. 24(3,39 Proz.), die Aktien der Buſchtherader Eiſenbahn, Litera B, ex. Dividen⸗ denkupon Nr. 46(110 Prozentſ notierk. Die Zu⸗ laſſüng der 38 880 500% Aprdz. ſteuerfreie Pribri⸗ kälsauleihe von 1918 der Wladiskawkas⸗Eiſenbahn⸗ geſellſchaft zur Notierung im öffentlichen Börſen⸗ kürsbläft würde genehmgt. Fslegraphisehe Börsenberlehte. Frankfuft 2.., iz. Juni,(Telgr.) Fondsbörse. Die Börse eröffnete bei stiffem Geschäft und Sröhtenteiſs abgeschwächter Ten⸗ denz. In Anbetracht der gestrigen ands- Hörsen, Welche nur geringe Anregung brachten, Seigte zuch die Spekulation größere Zurückhal⸗ tüng. Verstimmäüng brechte die Entscheidung des obersten Gerichtshofes in der seit langem schwebenden Ratenprozebangelegenheit, welche kür amierikanische Bahnen schwächere Pendenz brachte. Daß der Geldmarkt ferner noch An⸗ laß zur Zufückhaltung bot, ist als Selbstver- Ständlich anzuführen. Die Umsätze Waren bei Besinn sehr mäßig und die Fendenz mit Wenig Kusnahmen schwächer. Auf dem Montanmarkt War Abgabelust vorherrschend. PhönizeBerg⸗ bau gedfückt. Schiffahrtsaktien schlossen sich der allgemieinen Haltung an. Weniger beachtet Würden Flektrizitatspapiere, welche mäßig schwächere Fendenz aufweisen. Akkumula⸗ toren Berlin verloren 4½. Lombarden notier- ten 129. Heimische Kuleihe still. Von aus⸗ ländischen Russen schwächer. Auch Ungarn niedriser. Bankaktien ziemlich gut behaupfet. Reichsbankaktien notierten 131.50 extkl. Halb⸗ jährliche Kupons 194. Oesterreichische Ban- ken schwächer. Am Kassamarkt der Dividen- denwerte war die Pendenz ungleichmabig. Naphtanobel auf starke Inlandskalife 9 Pr&⸗ Zzeult gesteigert. Von Chemische Höchster 3, Scheideanstalt 6 Prozent. Maschinenfabriken Sbenkells niegriger. Bezugrecht auf Aktien der Frankfurter Maschinenbau.-G. Pokorny. Wiktekind notierte 1,580 bz. Geld. Rheinische Schuckert Mannkeim 133,80, exkl. Bezugsrecht. Die matte Haltung der Wiener Schlubberse hinterlieb zuch am hiesigen Markte erneuf schwache Pendenz, wovon besonders Montan⸗ papiere betroffen Vurden. Bochumer bis 20774 Phenix 3458. Es notierten: Kredit 1987%, Diskonto-Kom. 189,75, Staatsbahn Lombarden 25, Ballimore-Obio 9288. An der Nechbörse schwach. Berlinu, 17. Juni. Fondsbörſe. Der heutige erſte Börſentag im neuen Berichtsaßſchnitkt kennzeich⸗ uete ſich durch luſtloſe und ſchwache Stimmung aus. Nehen der unbefriedigenden Geldmarktlage und den ungünſtigen Juduſtrieberichten ſchenkte mau heute wieder in erhöhtem Maße den politiſchen Nachrichten 155,75, deweist die heryvor- ragende Qualität der Oigarette Beachtung und ſiehl mit Beſorgnis der Weilsreu Ful, wicklung der Verhältniſſe auf dem Balkay eutgegen. Die matte Haltung der geſtrigen Newyorker Börſe und die ſchwache Wiener Vorbpörſe perſtärkten den Mißmut und es würden auch Befütchtüngen kaut daß der Ultimo uicht ohne Schwierigkeiten vyxüber⸗ gehen dürfte. Die ſtärkſten Rückgänge wies der Montaumarkt auf. Die Gründe hierfür waren in der Hauptſache auf die neuerliche Ermäßigüng der belgiſchen Elſen⸗Ausfuhrpreiſe, die Herabſetzung der Oberſchleſiſchen Walzeiſenblechpreiſe ünd den ge⸗ ringen Abſatz beim öſterreichiſchen Eiſenkarfeg zu⸗ rückzuführen. Phönir Bergbau und Deufſch Luxen⸗ hurger ſtellten ſich bei Beginn 2 Prozent niebrfger Gelſenkirchen verloren ſogar 295 Prözenk. Die übrigen gleichartigen Werte gaben bis gach An deim Markt der Elektrizitätspapiere Hielten ſcch die Rückgänge im Rahmen von Prozent Schiffahrtsaktien waren widerſtandsfähiger, gue Südamerikauiſche Schiffahrtsgeſellſchaft büßlen 350 ein. Am Bankenaktienmarkt waren Ruſſenperte ſtärker rückgängig. Voß Verkehrswerten üßten Schantungbahn 1 ein, Kanada ſtellten ſich im An⸗ ſchluß an Newyork ca. 2 Prozent niedriger. Bei Mangel an Käufern gaben die Kurſe ſpäter weiter nach. Das Geſchäft enthehrte ſeder Lebhaftſatet. Tägliches Geld 4 Prozent, Ultimogled 7 7 Proz. geſchätzt. Schiffstelegramme des Norsdeutſchen Lloyd, Bremen vom 16. Juni. Angekommen die Dampfer:„Sigmoringen“ am 15. Juni 10 Uhr vorm. in Las Pafmas, Schafn⸗ horſt“ am 15. Junt 12 Uhr vorm. in Koßbe,„Bresſeu⸗ am 15. Juni 12 Uhr vorm. in Baltimore,„Bremen⸗ am 15. Juni 4 Uhr nachm in Newyprk,„Gothal am 14. Junti vorm. in Rio de Janeito,„Goeben“ am 16. Junj 9 Uhr vorm. in Singapore,„Priuzregent Luitpold“ am 15. Juni 4 Uhr nachm. in Marſſſfe, „Friedrich der Große“ am 16. Junf 6 uhr vorm in Bremerhaven.— Abgefahren die Dampfer:„Frinz Ludwig! am 15. Juni 9 Uhr vorm. vyn Aden, „Chemnitz“ am 15. Juni 4 Uhr nachm. von Galyeſioy, „Coburg“ am 15. Juni nachm. pon Bahig,„ii⸗ Vinzeſſin Cecilie“ am 16. Jüni 8 Uhr vorm, zdun Plymouth. Mitgeteilt von Baus& Diesfeld., Genueral⸗Agentur in Mann⸗ beim, Hanſahaus. D 1, 78, Telepbon Rr. Jö, Geſchäftliches. Mit Allerhöchſter Genehmigung Seiner Majſe⸗ ſtät des Kaiſers und Königs erſcheint eine An⸗ zaßhl Grammophon⸗Feſtaufnahmen auläßlich des 25⸗ jährigen Regierungsjubiläums Seiner Maſeſta 8 Feſtaufnahmen ſind der Bedeutung n⸗ ſprechend künſtleriſch gauz herporfagend ausge⸗ ſtattet. Jede Platte tragt in der Mfte das Re⸗ lief⸗Bildufs Sr. Majeſtät mit eiſier eingrabierſen Widmung. Das Reporkoixe umfaßt Befkräge die Seine Majeſtät beſonders liebt,„Prinz Lugen s Herz am Rhein“, 3 Lieder komßponierf bon ar bon Ehelius ete. Der Verkguf der Feſtauf⸗ nahmen erfolgt zum Beſten des Kaiſer Wilhelm⸗ Kinderheims in Ahlbeck, dem Seine Mafeſtäf ganz beſonders Intereſſe ſchenkt. Die Feſtaufnahſien ſind bei. Spiegel u. Sohn, Plauſen, E,, und Ludwigshafen, Kaiſer Wilhelmſtraße 7, öhne Kauf⸗ zwang zu hören. VerantWortlieh: Für Politik: Dr. Fritz Sonlen für Kunst und Keuilleton: Julius Witte; für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder; lür Volkswirtschaft und den übrigen redak. Peil: Franz Kircher; für den Inseratenteil und Geschäktliches; Fritz Joos. DPruck und Vexlag der Pr. H. Haasschen Buchdruckerei, G. m. p. H. Direktor: Erus üller. —— Die ſchlimmſten Feinde der Kinder ſind die be⸗ ſonders im Sommer aüftretenden Magen⸗ und Darmerkrankungen. den heſten Schutz dag gen bietet die rationelle„Kufeke“⸗Rahrung mit Beigabe von Milch. Dieſe ſeit vielen Jahren bewährte Nahrung führt dem Organismus alle Nährſtoffe zu, die zu ſeinem Aufbau nötig ſind, und macht ihn dadurch widerſtandsſähiger gegen Kraukheiten. Die im „Kufeke“ enthaltenen Mineral⸗ und Eiweißſtöffe ſör⸗ dern die Knochen⸗ und Muskelenſiwicklung gufs güuſtigſte. 11411. Mamrne GHröhßere A nzahl ccommatoren nen und gebrapcht, für Gleich⸗ und Drehstrom, sowie eine Au⸗ zahl Anlass und Regulier⸗ zridersrande nmständsbalber billie abzugeben.— Aufragen unter Angabe der gewünse Stromart., Leistung, Spannung und Tonrenzahl erheten. 24008 Stotz OCie, Elektr. Gesellschaft m. b. H. Mannheim, Sulima⸗ 2 n en * 95 pr. Lons. St.-A. Dienstag, den 171. Juni 1913. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). 7. Seite. Larszettel des„Mannheimer General-Anzeiger, Badisene Meueste Nachrichten“. Maunheimer Biiekfen-Börse. Obllgatilonen. Pfendbgieten, 915 9 102.50 8 6% Rh. Hyp.-Ban 12 Anll.- u. Soda- 4000 5 55 0 5 1902 94.30 br kabrlx Serſe 8 102.10 8 5 fih. Ayp.-B. Vereof. 84— drz 4 Br. Kleinſeln, Hdlb 98.— 8 30½„ 84.29 dz 5 Ae 102.— 8 Städte-Anlehen. ½ dew. Orlas.Hebra 5— rokzahlbar 1020 005 2 15 1903 7 4ë sggepp ptere 9920 0 5 Karlsrune.J. 1907 96.90 6 kerrenmühle genz 97.— 8 Larlsrude v. J. 1895 85.50 4 1 Kostn.Oell.-.Papi. 98.75 8 4% Lahr v. Jahre 1902.50 0 4½ Rannbelm. Dampt⸗ 925 Tudwigsbafen 102.— 0 schleppsohlftfahrt 94— 8 *02 v. 1908 96.60 8 4⁰ Gened 85.75 B zesellschaft 98.— 0 155 Aannk. odlg. 1912 85.75 8 4½% Oderrh. Elektrizlt. 4„ 1907 88.40 8„ Merke Karlsrune—.— 1*„ 1905 98.40 8 4½ Pf. Cham.- u. Ton- 4„ 1801 95.40 8 werk--., Eisenb. 101.50 8 30*„ 1585 88.— 8 4½ Pfälr. Muhlenwk. 88.— d 305*„ 1808 88.10 8 115 Sohuckert-Obligat, 98.50 8 30„ 1895 84.50 0—ë Russ..-G. Zollsfoff⸗ 305 1*„ 1898 84.50 8 tabrlk Waldhof bei 305 5„ 1904 84.50 8 Pernau in Lvland 97.50 8 518 1805 84.50 0 4 2 96.75 0 % Plrmas. unkb.! 88.—%½ Speyr. Srauh..-G. 38.— 8 3½ losſocn v. J. 1905 91.50 0 4 Sbeßrer Llodels. 88.— 8 Obli 4½ Süed.Orahtindustr. 98.— 8 deerd eied des e2. 3 Ton Otstenngd. 4% Oderrh. es. 5 Dr. H. Lossen, Wworms—. Indnstrgefcbdng 405 eſleiod e. 88.75 ſe öekzanber 1055/, 103.20 dof 19060% 970 8 4% Bad..-G. f. Rheln- s0hlff. u. Seetransp. 88.50 8 Akctien. Banken. Zrief geld Brlef Geld Sadlsohe Bank— 131.50 Hannh. Lagerhaus—.— 104.— Pfälzisode Bank—.— 123.—Frankonla Rllok- u piälz. Hypoth.-BX.—.— 182.5⁰0 Mitvers. vm.Bad. Ateſa eediteaner—.— 1000—— beln. Hyp.-Ban—.— r. Transp.-Unf. u. Sbegentsebe Bank———.— dlas-Vers.-des.. 28ʃ0 Sdd. Dleo.-Ges.—.— 113.— 1900—— tinental Vers. 885.——.— Bahnen. Ban b. Vorelcher 5 nh. 939.— 920.— nelldr. Strassenb. 74.——.— Odorrh. Vers.-g9es.— 1070 Chem. Industr. Wurtt. Trsp.-Vers.—. 715. Bad. Anll.- u. e 2110 545.— em.Fbr.Soldond. 24.50—.—. Olem. Fbr. Gerned.— Lorein ohem. Fabr. 340— e.-G. f. Sellindustr.—— 113.— Vereln D. Oelfabr.—.— 175.— bingler'sche Na⸗ Bestoreg..-W. S t—— 178.— sohlnenfahrik—— „ Vi.—— 105.— Emallw, Halkamm.—— 98.— Kaee e 5 n SMfg..—— 157.— ee 80. 244.— Httenk. Spinnere!—— 22.50 11 Heddernh, Kupfw,u. gr. Ganter, Frelbg.-.— 90. 9—.— 160. klelnleln, Heidelb.—.— 200.— gähmf. Hald 85 Jtergoh Hühmf. Hald& HMeu 335——.— ed 80—— Kosch.Ceſl.-.Papf.—— 150.— 51 0ů5 Aaende, ld e ſen nerr, NHasohfbr. Sadenſa—.— 139.— 1. 15 185 Oberrh. Elektrizit.—.— 30.— Dr, Sobrödl, 8„— 121.50 f münleng.—.— 153.— pey.—.— 70.—— 166.— HPortl.-Zem. Halbg.—.— 140.— „ 2. Storod.„ 58.—— Rb. Sohuokert-g. 125.80 Verger,Morme 64½8—.— fl. Sohlinok& Cle.—.— 167.— Flalz, Prosshefen- Süuad. Oraht-ingd. 128.——. und Spritfadrik.—.— 223— Ver. Erb. Zlogefw, 75.— 71.80 eeleern u.„ Speyr. ersicherung. Würzmunte Maust.——.— B..-C. f. Rdeineob.—.— 80.— TZellstoffb. Waldhof 225.——.— ., Sestransport Zuckerf. Wagnäus.—.—.— —— uckertf Frankent.—.— 391.40 An. Dampiesohlepp. Franklurter Effekten-Börse. Frankfurt à.., 17. lunl. Lanfangskurse), Kredltaktlen 195./ Diesante-Commandit 180½. Oarwatädtor 114%. Dresdner Bank 188.. Aandelagesellsohaft 156 ½ Oeutsche Bank 292½% Staats⸗ dann 185./, ombarden 257½% Bochumer 20½ delsenklrohen 178.—, flarponer 182½, Csurshütts——. Tendenk sobwücher. Telegramme der Continental-Telegraphen-Comp. Belohsbankdlekont 6 Proxent. Schlusskurse. Wechsel. 17. 14. Ohsok Paris 81.— 81.05 Parls kurr 80 925 80.975 Sohwelr.Plätre, 30.883 60.575 Wlen„ 63.53 66.493 NMapoleonsd'or 16.2 16.22 Prwatdlskont 5% 5% Staatspaplere. I. Deutsche. 76.733 78.063 20.43 20.44 Obebk London„ 20.39 30.397 Longon 17. 14. B. Austündlsche 5% Zulgaren 3/ talſen. Bente—.— 4˙½ Oest. Silderr. —ç Paplierr. 4%„ ͤ Zolart. 85.50— 3 10 4½ neue Russ.1905 4 flusden von 1890 4 spanlisobe 1 5 1 4 Türk. kv. un. 88.30 85.—4„unit. 4 Ung. Qoldrente 4„ Kronenrt. 5 Arg..gold-.1897 5% Ohinesen 1898 —5 5 1893 4½ lJapaner 5% Nex,Auss. 68/900 9 58 —is exkkan. lanere 52. 5 Pf. Konv. 1895 91.— Verzi 877 rzinsliche Lose. gee e bad, Frünten 2 desterr. 1880 176.40 178.— eee 25.55 38.00 Turkeische 150.20 159.50 5 98.25 98.10 67186 84.— 94.— Unverzinsliche Lose. 4 1812117 9430——Augsdurger AUSt-.1904//10 81.———Fréſburger Bank und Versicherungs-Aktien. 17. 14. 175 1 130.— 130.— Ratlonalbenk 113.75 119.90 138.— 137 500 Oesterr.-Ungar.Bk. 148.99 146.50 157.½ 156.%/ Oesterr. Länderbk. 126.50 129.50 ee„ Kered.-Anst. 188. 196.— 114/ 114/ Pfälzlsche Bank 123.10 241.½ 242.½ Ffälx. Hyp.-Bank—.. 183.— 117.— 718.— preuss. yp.-Bank 198.50 10— 112.50 112.—[Relohsbank 131˙50 133.—— 180.% 160.3/ Rheln. Kregltbank 127./ 127.30 145.%½ 146% Rheln. Nypothek.- Bank Hannhelm 190.— 181 Sohaafth. Sanker. 110.50 110.50 Wiener Zankvwver, 123.10 129.— Südd. Olskont 111.60 111.80 Zank Uttomans 126.½ 128. 9% dentsch..-A. 15— * 2 1800/05 1804/2 „„ 1907//5—.— 83.30 Abagr.KD.-K b. 1815 1 2% 0. u. Alld, Anl. 82. 3 J0..-.-OUbl. 74.50 74 50 % Pz..-.-For.— A dlx..-.-Pr. 89.— 87.80 Badlaohe Bank 81 u. Retallbk. Berſ.Handels-Ges. Dom.- u. Olak.-Bk. Darmstädter Bank Deutsohe Bank DeutschaslatBank Deutscke EH.-Bank Disoonto-Comm. Dresdener Bank Hetallbank und Aetall.-G. Elsend.-Renthank Frankf.Hypoth.-Bk. Fext. Uyp.-OGresitv. 206.— 205.30 146.50 136 60 Aus dem Großherzogtum. Schriesheim 16. Juni. Herr Dr. Fer⸗ er, prakt. Arst hier, hat ſeit dem letzten Spät⸗ jahr allwöchentlich eine Anzahl Frauen und Jung⸗ frauen in der freiwilligen Kranken⸗ pflege(Sanitätskurs) unterrichtet. Am Sonn⸗ tag den 15. Juni nahm im neuen Kinderſchulge⸗ bäude Herr Dr. Ferger in Gegenwart der Vor⸗ ſtandsdamen des Frauenvereins, des Gemeinde⸗ rats und verſchiedener eingeladener Gäſte die Prüfung der Kursteilnehmer vor, die ausge⸗ zeichnet verlief und hauptſächlich in Vorführung aller möglichen Verbände bei verſchiedenen Wun⸗ den und Verlezungen beſtand. Nachdem die Vor⸗ Hamburg, 17. Junl. Crelogr.) Zucker per Junf.40— per zull Mitteilung, daß er beabſichtige, nächſten Winter wieder einen Kurs zu Krankenſchweſter Barb Mitwirkung und Anteilnahme herzlichſten Dank geſagt. mittag hielt der hieſige (abgezweigt vom Medizinalverband durch Orts⸗ Sommerfeſt auf Das Feſt war bei dem herrlichen Wetter von den Vereinsangehörigen und an⸗ Die Muſik wahl⸗Wirren) ſein Turnplatz ab. deren Einwohnern recht veranſtalten. ara wurde Medizinal aut beſucht. Heddesheim, 16. Juni. Sonntag nach⸗ Auch der für ihre verein Ddem haltung vorhanden. Speiſen und Getränke wurden in Selbſtregie des Vereins verkauft; auch wurde Eintritt erhoben. Der Reinertrag fällt der Kaſſe des Vereins zu. Die Kaſſe kommt gegen Entrichtung eines Wochenbeitrags von 50 Pfg. für Apotheken⸗ und Arztkoſten bei Erx⸗ krankung nichtverſicherter Familienmitglieder auf. 5( Oftersheim(Schwetzingen), 16. Juni. Das 3 Jahre alte Söhnchen des Fabrikarbeiters Peter Ziegler lehnte ſich auf eine über die Fenſterbrüſtung geſpannte Schnur, welche plötz⸗ lich riß, ſodaß das Kind von der im zweiten Stock befindlichen Wohnung in den Hof hin a b⸗ Aktlen Unternehmungen Wien, 17. Junl. Nachm..50 Uhr. 5 August.50.67%, Okt.-Doz..82½, Jan.-Mürz.97½, Nal Alumlalum Meub.—.— 254. 8 5 5 I8. 13 0 5 15 15 Aschgg. Bantgeptb. 170.— 7 Jeine eee eeee 620.— 828.— Oest. Faplorrente 88.20 688.30 e e 1 809, ap 55—.60, B0d..-G. Berlia 75.— 77.— flet Küpfer-B.— Goldrente 192.80 192.98 Hamburg, 17. Junl.(Telegr.) Kaffee good ave 805.— 887.— ugber, golcrente.80.30 Sept. 40. bes 4 ee e ee,, 0 89. 80%lroh. Bunlen Ungar. Kreolt 313.— 817.— 5 eeee Frün à Biltinger 118.— 118. Straszbur:; 120.— 120.90 WIen. Bankvereln 512.— 813.— Woß e e ee eneeeee %1 anee e ee Elonhaum Hafnh. 101.— 101.—[ederw. S 180rf 5 7fürkls0 232— 238. 2 35 8 Frxt.(Menninger) 114.— 1125 Suldde deſlen 55 22— Aae dose 289.— 235.„ Farls 95.70 35 72 Schmalz. a ee 17 harz Leder 1055 15770 100 0 5 5 923— 839„ Amsterd.„ 193.95 198.95 Antwerpen, 17. Junl. Creſegr.) Amerlkanlsohes Sohwelne⸗ Herkules(Oassel) 153.— 11———=kapoleon 19.14 19.13 sohmalz 140— Rannbe At Br 135 135.— Harcknoten 118.17 118.22 Salpeter. Farkakt ZelbH 2 Sae e 95 75 95.90 Oester, Watfenfbr. 975.— 999.— Ultlimo-Noten 118.10 118.22 Ant 7 Tuoher Frolh. v. 282.50 252.50 Dlrer;(Aelnd.) 135, 135.— Stastababn 708.— 713.Skoda 28.— 639.— atwerpen, 17. junl. Crelegr.) Salpeter disp. 24,75, Febr., Ae e e 65 ArrFoppßlelofel! 351 50 864.—kombarden 121.— 124.20 Tendenz: sohwwaoh. Mürz 25.60, Seled Sſüg uß⸗ 9 8 705— Busohtderad B. 343.— 973.— Wolle. Zad. Anliinfabrlz grltener(Durtach) 272750 278.— eee) 272.59 273.— 1 5 Nzg,— ntwerpen, 17. Junl.(Telogr.) beutsobe ba Plata-Kammxug⸗ ee 139. 2 RHasohtbr, 183.— 188,25 Arllder Bfiekteu-Börse. wolle per Jull.12, Sopt..05, Der..95, Kärr.85. 817 2 annesmse Wk. 203 8 4 Sbem Wẽ²erkegldert 432.— 434.— Aasoh arnt Kelein Berlin, 17. junl.(anfangs-Kurse.) Aee Ch. Gernsh. Houde.—.— f.Fahrrfb 17 Antwerpen, 17. Junl.(relegr.) Häute 1433 Stüox verkauft, Chem. Fabr, Arlosb. 231. ayser 184.— 163.50 Kredlta 121 17. 1* B 11 1 Petrol .Gold- u, Sild,S.-A. 624.— Sonnelipef, Fankth. 298.89 236 90 redltaktlen.— 198. Laurahütte—— 169.½% aumwolle und Petroleum. Farbworke Höohst 398— 691.— Kram, 80 Pisdonto- comm. 180.25 780½ Fhönix 246.50 248.%½ Bremon, 17. junl.(relegr.) Baumwolle 63.—, Still. Vohom. Fbr.Mannnh. 6f.. Beſfabriken 17 17357 Staatsbahnen——.— karpener 182 37 183.1 Antwerpen, 17. Junl.(Telogr.) Petroleum Raff. disponſdef gee maege Andlgte D 1850 Sae 29902 200 5 Tend.: schwaoh. Junl 24.½% Jull 25.—, August-Sopt. 25.,/. zütgors! 1285—5 dumer.52— 135,80 184.60 8 Elsen und Metalle. 5 le 1 1259 12750 Borlin, 17. 5 8 17. an 1 Uar. Anfang. 89926 0 3 1—5 Sude Heaht 155 5555 723.50 128.59 0 17. 14..005= inn flau per Kasse 205.½ 3 Nonate%.— Blel ee e 20. 120. 110. 110.— Woohsel auf Borgmann Elektr. 125.40 125.40 spanfsed stotig 20.%, englisoh 20.% Zink steiig 22.754 Pe Alg. 29.— 988.7 Wosdag0 kurz 28220 2039 Hoodumor 209./ 20.% Ssperlal 28½,. Stebtcages Allg. 102 30.5 108.— 105.— Woohsel Longon 29.425 20.35 Srowa, Soverl&. Co. 148. 5. 9 1 80 4.S0ſkaf 189.25 189.28 Moohsel Paris 9097.02 Aruohsal. Masohfb. 32 ee ee ee e Dontto ene 0 178 7, 128% Wenge ons Weohs a. Wien kur:.47 31.60 Chem. Aldert 53 öh 03% d. Geſg, 2 Monate 55 Oh. 10. ½ d. Goſd. unregeſm debneer 12322— FaltN 151.50 183.— 4% flelohvanlelde g. Dalmler 2 10.½ ͥ. I 13 4b 2 7 5 1750% ant. 1—* deet dae ae eee n e le noin. Zohuok.-8. Frankenth. Zuokfd. 390.80 391.30%8, Condols 5 Donteoh-Uebersde Nagyn 8 75 Aktien deutscher u. zusländ. Trausportanstalten 5 5 5. arlünt Ruer Harz& Goldschaldt, Hannheim 17, 14. 1¹ 10 4% Zad. L. 1901 75⁵ 55 1 Telogramm-Adr,: Nargols. Fernspr.: Mr. 58, 1837, 8438 Sohantungs.-B. Akt. 122. Icest. Südb, Lomb. 25./½ 25.—4½„„ 1908/09 69.75 Sierdele N 17. Junl 1913. provlslonstrel! Sücdg. Elsend.-Ges, 125. 128.50 Oesf. Rorſelonald-.— e„ Lonvert. 978 nde————** 5355** Hamburger Paoket 13 149 ½[Ita]. Alttelmoech.————3½* 790207 8 85 91 115* Norddeutooh.Eloyg 120, 129.% Bafumore u. Onlo 92½ 92,½ 30½0% nenemt Wir sſad als Selbstkontrahenten 7Kkufor Oost.-Ung.Staatsb. 155.½ 156.— Prindos Ronr,.%% S6% Baxern 88 Fadon Gannatäckt käufer Ung. 155./ 158.—[Prlndo Renr,/„„ Nessen 3. Faber Blelstifttbr. unter Vorbohalt: 0/ 97 Bergwerksaktlen. 30 1.90 23. eiten nene 8 25 Aum.-E 5 1 5 5 o Saodsen— ritzner Hasohln. Aecde e 11200 5555 45 10210 198.— 40.Argent.. 199 9559 Asr,Berlstrassend. Atlas-Lebonsversloh.-Qesellsch,, Ludwigshafen B. 419 Buderus 703.40 108˙28 Pall, A ee„„ e5 Chinssen v. 1895 88.75 95.50 delsenkfronner abloohe Feuerversiohorunge-Bank. f. 20 K. 20 Concord. Borgb.-0 311— 312.25 140.5— 230.—4½% Japaner 63.— 37.— Harpenor Baumwollspinnerel Spoyer Stamm-Aktlen—— Deutsoh, Kuxomdg. 160 ½ 155 05 1 U en u 128.20 170.— 4o halloner Höokster Farbwx. 5„ Vorzugs-Aktlen 8⁴ 75 EsohweſlenBernw 210. 21028 Fhönte Be enfnd. 19. 78.50 fannh. Stagtan..0 93.73 fogenloheworke Benz& Go., NMannkelm 45 244 Frledrlohah 0 1— 7 245. 2 4 Oest. Goldrente 88.90 85.90 Falls, Asohersſod. Sürgerbräu, Ludwigehafen— 2⁴7 8188 18 5e 175.75 177. or.Kön-.Leuran. 258.%! 3 Portug. unff..3—. 64.60 Kölner Berpwerx deutsohe Celſuloldfabrik, Loipzig.. 230— 50 ner 5,75 177.½[Gowerksch. Rossl.—— 5 Rumänen v. 1803 93.75 98.75 Cellulose Kostk. Doutsche Süassephosphat.⸗GG. 185 189 Pfiandbriefe. Prloritäts-Obligatlonen. 4% fuss. Anl. 1902 99.10 89.10 Lahmeyer Europa, ünocvers., Berlis. 580 K. 550 17 14 17 14 00 0 0 185 105— 12 38. Erste e 55 5 35⁰ 8 10 gs urk. ra.-Lose 59.— Lioht und Kraft 124. Erste Oesterrelch. AlanzstoffabhrKen 22² 1 8 90 4 785 950 4% Baggagdahn 77.50 77.50 Lothrlinger OCement 114.70 114.—Fahr gebr.,.-., Plrmasens— 70 4 40. S8.16u.7 95.60 95.804½ Pr. Hyp.-8 60 Hest. Kredltaktlen 188.% 198./ Ludw. L0e% 4 G0. 522.50 328.59 Flink, Elsen- u. Bronoeglosserel, Mannheim. 50— 4 90..20 93.40 59 00 130 8. 93 5 4% Ung. goldrente 88.40 83.25 Hannesmannröhr. 297.89 207.50 Forsaytk 8. m. d. 2JJ. 180— 4 40..2J 95.60 88.80ʃ%4 175 495 91.90— 4%„ fronenr. 39.50 87.10 Odersohl. Elab.-Bd. 93.50 84.29 Rerrenmuhle vorm. Genz, Heldelborg 75— 3 8. 3 881, 0 90„ 50 1 50 erl, Mandels-G88. 158.% 157. Grensteln& Koppel 201.60 202.30 inematograſie u. Fllmverlolh., Strabburg 77— n 80 0 91904.50 64.80 Harmstäcter Bank 114,½ 11,%Sbön 248.% 247% Köhnie, Kopp u. Kausch.-., Frankental. 3³ 1³⁸ e 10— 5 180 99.75 Deutsoh-Asfat. Bk. 117.20.20 Rhein. Stahlwerke 158.60 157.50 London u. Provinolal Eleotrio Thestres Lid. 17/0 h 55 90 5 55 1805 8225 99.25 deutsche Bank 24./ 242.9% Rombacher Hutte 159.— 151.— Hascblnenfabrik Werrrxßnßn 111— öd!.1 4g60 85.804% P Pfabr. 18.75 93.75 Plsoonto-Komm. 180.— 160./Rüttgersworken 183.— 163.— fleckarsulmor Fahrzeugwerko Stamm-Aktſen 113 110 1 0 115 8 19 10 dreegner Bank—.— 146.J/ Sohdokert 148.50 1475b Gosterr. Potrolsum-ind.„Oplaggk.. 2050 K. 1850 8 15.49 21.25 10 90. 8. 25 881 93.50 Mitteld. Kreditdank 113.60 113.20 Slemons& Halske 210.70 211.—Otayl denulsohelne„„. M. 82 ¼f. 81 31. 32.45 95 10 45405 94.10 Relchsbank 133.— 133.20 Sinnor-Brauerei 273.50 270.— Paolfto Phosphate Shares alte shares 1..% L. 4% 0 9520 35.20 155 1 7 7 94.50 Rhein. Kreditbank 127.— 127.— Stettner Vufkan 133.70 13..20 95 95„ lunge„ 1 2.%6 e 17520 95.26 15 71 15 5 94.60 Russenbank 151.10 152.20 Tonwar. Wiesloch 120,50 120.—Pomona P. K. 8. 300 780 4 d0..47 95.20 88.20 L. 25 8 80 Sobgafkh. Zankv, 110.89 111.20 Ver.glanzst.Elberf. 784.— 781.—FPreusslsche Botverstoherung B. 280 B. 350 900 94.80 94.80 Südd. Dls.-G.-d 112.— 112.—Ver. Köln-Rottwell. 320.— 320.— Rheinau Terraln-deselltohafft.— 127 b 8 95.80 95.50 40% 9 E. 32.33 95.10 95.10 Staatsbahn 155.ĩ——.—Wanderer Fahrrw. 4J0.— 410.20 Bheinisohe Autom.-Geseltack..-., NMannhelm—— 0 0 9259 5580— 05—— 95.30 95.30 Combarden 25.½% 28.½% Westeregeln 175.50 177.80 Rhölnfsche Hetallwarenfabrik; denudsoh.. 250 A. 235 5 19 2—.———[Baltimore u. Ohlo 82.% 92.% Wstt.Dr.Langendr.— 383.— Bhelnsohlff.-.-G. vorm. Fendol, Mannhoim— 55 3¾ d0. 8. 44 87.50 87.503½ do. Klelnb.1904 89.— 89.— Canads Paditio 218. 220. Wftten. Stahſröhr. 145.50 160.—] Soklosshotel Holdoſbergng—* 40 85 9 405 28 1 95 1 98.59 93.50 Hamburger Pabket 139.20 140.50 Zelistoff Waldhof 224.— 228.0 Sloman Salpeter, Hamburg[355 (ulob. 97.50 87.80 P80 Manat.1902.07 5 Hansa 200— 282.—[Oteyl 111.20 112.70 Stahlwerk Hannkhem 120 118 5 905 3815 Alad 0 0 Ka 21975 94.30 84.30 Korddeutsoh.Lloyd 119.70 121.— South West-Afrika 112. 114. Süddoutsche jute-Industrie, Namheim 112 10 3/ Pfal 11 0 11 8 9 0 do. 1 0 15 94.70 94.20 Adlerwerk Kleyer 418.— 424 Vogti. Aasohlafbk. 432.— 432.— Süddeutsche Kabel, Hannbelm, Genußzoh... K. 160 1 0 2. 1565 95 70 3 70 do, unk. 3 95.25 85.50Allgem. Elektred. 232.½ 25 NHaphta Petrol.-Bob.388.— 359.70 Unlonwecke.8. Fabrlx f. Brauerel-Einricht.] 170— 1 0 11. 50 do.„ 901 95.50 90 Aluminum 251.— 252.20 Ver. Fränk. Sobuhf.124.10 123. Unlonbrauereſ Karlsrus 63 85 1 15 1850 0 100 do.„ 1225 95.50 85.50 Anſliia 541— 544 Bleſef, Raschinenf.382.70 380.40 Union, Frolektlonsgogellschaft, Frankfurt—5 2²⁵ 80 o do. 23 97.50 87.50J Anliin Treptow 433.50 433.50 Süd Hambg.Opfsohſ.176.— 179.70 Ulta Lobenazvorsloh.-Geseflschaft, Mannbeim..—. 880 4 r 22 20ʃ8155 8 1974 0 2 Arandg. Bergwäs9,393,50 394.20 Waggonkadrix fastaet 3 9⁵ 89 8—— 2½ do. 25 5 Wostdeute l k 5 93.00 83.8008% d40. konmuna! 9420 44.50 Frivatalskont 5½—55%8. de e e 175 0⁰ 1881 699,1801 93.39 93 30 2% itl atu 985K.8—— W. Seriin, 17. Junl. Crelegr.] Vaohbörse 1. 171. 4. Berlin 17. Juni. Produktenbörſe. Di 4 400. v. 1907 93.70 83.70 oberrb. Vers.-des, 1070 107 Efsalteacten 185.%ũ 186.0% Stagtspahn 155. dheuti 595 54535 kelen Preiſe die nto-— 7.1½ 1* 8 1 g.. 1009 34.20.10 Mannh. Vers.-.-A. 930.— 839.— Piexonto-Kemm. 160.— 180.% J Combarcen„% ᷣ TT n ed 1 40.„ 1510 94.80 94.80[Oderrb. Eloenb.-G. 91.— 8f. ſich im ſpäteren Verlauſe, auf die höheren Auslands⸗ 4 Pr. Contr.-Kom. ann, tadtennen notierungen ſowie auf große Deckungen zu ſpäteren von 1901 95.30 95.30[Bayer. Staatsanl. 39.50 86.80 78 befeltißzen ſo daß die Machbörse. Kredltakton 198.— ofskonto-Oommengſt 180. P f Kt— reiſe für Brotgetreide A gewinnen konnten: Stastsbahn 155%. Lombarden 25.% sohwächer rodukten OrSen. Hafer ſtieg um Das Geſchäft hielt ſich aber im 4 sla fl U Eif Kt Bör Berliner produktenbörse Aer Grenzen. Mais und Rüböl Al1 11— hlieben vernachläſſigt. U 186 2 115 en 01 89 l. Berlin, 17. Junl.(relegramm.)(Produktenbörse.)— Londoner Ukfektenbörse preise ln Mark per 100 kg frel Beriin notto Kause.—9 353 7 1 17. 14. lonson, 17. junl.(relegre) Antangskurse der Eftektendörse Melzen ull 208.— 207.50 Hals 1ull Nonkurs⸗Ersffnungen. 17. 16. 17. 16. Sepiemboer 204.75 204.— Septbr.——— 7 8 2/ Consols 73.0 787% Noddersfontein 12½½ 12½16 Oktober.——.———— Abhrweiler. Peter Sonutag, Bäckermeiſter,.⸗T. 2. 3 flelohsanleine 25..bremler 121¹⁰0 12.½—.——Ruböl lun——— Juli,.⸗T. 11. Juli. 5% Argent. 1890 191.½ 101/ Handmines% Roggen dn 168.— 182.55 Oktober 66.40 66.50] Amberg. Siegfr. Funkenſtein, Kfm., Inh. e. Mode⸗ 4 Argen. 61.— 681. Atochlson oomp. 09. Soptember 168.— 165.75 Dezbr.—.—— A* 2 lenee baneeen 5 15 oktober 168.78 167.—— und Manufakturwaren⸗Geſchäfts..⸗T. 19. Juli, 4 lapaner Zaltimore 90.— 88.4%———.—Spleitus 70er lo% 2...⸗T. 29. Juli. 4½% d0. d0. II. 8. Chloago MIUvauko 105. 108 Hafer Jul! 162.50 162.— Welzenmoßl 26.50 28.50 Backnang. Sophie Seibt, Juh. e. Pusgeſchäfts u. e. 5 Rexlxaner Denvers oom. 16½ 16.% Soptbr. 181.50 104.—Roggenmed! 22.50 22.50 Korbwarenhandlg..⸗T. 3. Juli,.⸗T. 11. Juli. e b s 29.„5„ Barmen. Barnikol, Wagenbauer..⸗T. 25. areat on 1 2 Juli,.⸗T. 22. September. Amalgamated Grand Frunk ord. 25.¾ 28.5 Lvsrpooler Prodluktenbörs 2 8 aagd e dr. Trunx ill pref 55.0 57. 9 1 örss. Braunſchweig. Metallßearbeitungsgeſellchaft m. b. Rlo Flato Foufsellte 133. 133.% Lwerpool, 17. Junl.(Anfangskurse,) H..T. 8. Auguſt,.⸗T. 8. September. Tanganyioa Alssourl Kansas 21. 22.% Wols Bt.Wint. Th. 12. 18. pitt. Male La flat. Th. 17, 16, dlf. Caſtrop. Fa. Gebr. Rollmann, Konfekt.⸗Geſch., Inh. Utan Gopper Ontario 28.½ 28.% poer Juli Zi8% 2/5%6 per aull 4˙11⁰+⁰l le½ S. Rollmann, Kaufm..⸗T. 20. Auguſt,.⸗T. Aining Pensylvania 56.4½ 56.%½ per Okt. 7% 7/%e per Septbr. 5/%½% 5/%—½ 13. September. Chartered Rook Islang 16.½ 16. 5 8 Flif Hi Shef Inb Autwerpener Produktenbörse. V ne 21.7 4 Iaits. 1 8. 7 0„ Alk. deduld Unlon oom. 148.— 150. Antwerpen, 12. Junf 1918.(Anfang) Dortmund. Heinrich Ragbe, Kim. Inh. e. Handels⸗ Goerz Steels com., 54.— 55,% Welzen steilg. 17. 16. Jderste 118. geſchäfts..⸗T. 10. Juli,.⸗T. 23. Juli. 8% reng 5 5 e 21 177 4 1 75 1505 Düſſeldorf(14). Optermann u. Co., G. m. b.., agersfontein 116. endenz: Fuhig. per Sopt..— per Deremder. 4 Eſſenzen⸗ u. Li ik. 2 2. 0 i, 0 5 per Der. 20.47 20.45 per Maf 1522 15.25 Eſſenzene ü. Likörfabrik..T. 4 Juli, Pes Parlssr Effeklen-Börss. 7 5 5 —— Wittendorf(Freudenſtadt). Joh. Gg. Zeller, Zimmer⸗ parit, 17. Junl. Anfangskurse. mann..⸗T. 27. Juni,.⸗T. 5. Juli 8 8 mann. A. T. 27. Juni, Pc ö. Jul.. 680 dh 15 5 Anfangskurse. Geislingen, Steige. Ernſt Klingler, Kohlenhändler⸗ 9 53.— 68. Fronkfurt à.., 17. Junl. Phönge Sergb., 246“J6 beuteop. A. Jalt, i i, 61.— 61.— buxemdurger 1505 Elekt. kalson 232.z Eſokt. Sohüskert 143½,Buk(Grätz, Poſen). Anton Dals, Fabrikbeſitzer. A. Bangue Ottomane 612. 615.— KBandmines 161.— 165— Balimoro ohlo 32½ kaketkahrt 13996, Mordd. bloyd 12%/. T. 28. Juni,.⸗T. 10. Juli. glo Tloto 1813 1530 fendenx; flau. nende bde—. Sohantungdan——. Sacka(Radeburgl. Larl Hermann Kunath, Schnitt⸗ 8 880 3 warenhändler..⸗T. 2. Juli, P. T. 11. Jult. Wiener Efekten-Börse Magdeburg, 17. Junt. 2 555 ver 885 Weloffelfabrte t 521 Ii Zul 5 9. agdsburg, 17. Junl. Zuokerberiocht. Korazuoser% d. 8. offelfabritant..T. 5. Juli T. 14. Jult. Wen, 17. junl. Vorm. 10 Uhr..35——.45„ Hachprodukte 75% o. 8..25—.40—, atetig.—Sagan. Fa. Rud. Schönborns Buchholg., Inh. Max 17 16 17 1 Srogratfinade'l. ohng Fass 00.00—00,00— Krystallzucker Imit Emil M ef.⸗T. 4. Juli 5 Kredltaktien 622. 622.50 Osst. Paplerrente 96.49 64.30§. 00.00—00, gmaſtege Raffinade malt Sack 00.00—00.00.— Suberpnra ſülelzen, Bez Hann Poul Frieſe, Bi Länderbanz 512.20 5ʃ3.„ Siiberrente 85.60 84.50 bemahlene Metts inſt Saok 18.37—00.00—, cuhlg. Hhändler 9. 1 Julf P. T. 10 Juli Wien, Zankveren———. Ungar. Goldronts 99.80 99.35 Magdoburg, 17. luni, CTelegr.) Rohzucker 1. Produkt tcan-] Weimar Peter erbl Roh, 105 dl.⸗T. 28 Staatsbahnen 710.50 713.50„ Nrognenrt. 31.50 81.50 sito frol an Gerd Hamburg per Junl.47.½.,.55.—., por— 7 25 2 Lombarden 124.50 124.20 Alpiae Nontan 928.50 923.— full.60.—.,.65.., per gug..7½ d,.69., per] Jun.⸗T. 7. Juli. 45 Rarknoten 116.70 116.26 Skoda 831.— 836.—Ot-Ber..97 6, 9,30, 8. p. Jan.-är: 10.05.—., 1007.% f. Kiebel(Wollſtein, Poſen). Roman Weigt, Zement⸗ Weohsel Parls 95.70 95.77 fendenz ruhig. por Mal 10.20—., 10.22½ B. warenfabrikant u. d. Ehefrau..⸗T. 26. FJuni, Oest. Kronenrente 82.95 62.85 Tendenz: fest. Warm und heſter..⸗T. 4. Juli. ſührungen beendet waren, hielt Herr Pfarrerfſtellte die Kapelle Brockenauer, Weinheim, derfſtürzte. Der Anprall im Hof war ſo heftig, Kaeß eine kurze Anſprache, wobei er dankend der„Liederkranz“ trug mehrere gutgeſchulte vier⸗ daß das Kind ſchwere innere Verletzungen da⸗ Verdienſte des Herrn Dr. Ferger gedachte. Dieſerſſtimmige Männerchöre vor. Für die Jugend vontrug. 5 FFCCCC0 ſchloß ſodann die Sanitätskursprüfung mit der warem Karuſſell, Kletterbaum und andere Unter⸗(Neuhauſen, 16. Juli. Die kürzlich unter dem Verdacht der Brandſtiftung verhaftete Frau Biſchof und deren beiden Söhne wurden aus der Haft entlaſſen, da ſich die Ver⸗ dachtsgründe als unzutreffend erwieſen. Villingen, 16. Juni. Nach einem ar⸗ beitsreichen Leben verſtarb hier im Alter von 91 Jahren der älteſte hieſige Ein⸗ wohner, Standmacher Rupert Oberle. Seit den 50er Jahren beſorgte er bis vor wenigen Jahren mit Eifer das Aufſchlagen und Auf⸗ machen der Marktſtände zu den ſtädtiſchen Jahr⸗ märkten. Sein ganzes Leben brachte er in den Mauern Villingens zu. — General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachri ten(Abendblatt]. Dienstag, den 17. Juni 11 1913. Urteil. In der Strafſache gegen 1. Katharina Neinhard, ledig in Muckenſturm⸗Hof, .Eliſe Joachim geb. Rein⸗ hard in Muckenſturm⸗Hof, 3. Anna Kunzmann geb. Reinhard in Mannheim wegen Milchfälſchung hat das Großherzogliche Schöſ⸗ fengericht zu Mannheim am 26. April 1913 zu Recht erkannt: Die Angeklagten Katharing Reinhard ledig, Eliſe Jvachim geb. Rein⸗ hard, beide in Mucken⸗ ſturmerhof und Anna Kunzmann geb. Reinhard in Maunnheim werden we⸗ gen Nahrungsmittelfäl⸗ ſchung i. S. des 8 10 Abſ. 1 und 2 des Nahrungs⸗ mittelgeſetzes verurteilt und zwar Anng Katha⸗ rina Reinhard und Karl Kunzmann Ghefrau, An⸗ na geb. Reinhard zur Gelöſtrafe von je 6600) Sechshundert Mark für den Fall der Unbei⸗ bringlichkeit zu je 60 Ta⸗ gen Gefängnis, Heinrich Joachim Ghe⸗ frau, Fliſe geb. Neinhard zur Geldſtrafe von (200) Zweihundert Mark fün den Fall der Unbei⸗ bringlichkeit zu 20 Tagen Gefängnis. Die Angeklag⸗ tett haben die Koſten zu tragen. Zugleich wird an⸗ gebrdnet, daß die Verur⸗ tetlung auf Koſten der Verurteilten durch ein⸗ maliges Einrücken im An⸗ zeigeteil 1) des Mannhet⸗ mer Tageblattes, 2) Mann⸗ heimer Generalanzeigers, 3) Weinbeimer Anzeigers Iffentlich bekaunt zu ma⸗ Hen iſt. 31434 Manuheim, 12. Juni 1913 Gr. Amtsgericht Mannheim, 8 4. Gerichtsſchreiberei. Zwangs verſteigerung. Mittwoch, 18. Juni 191g, nachmittags 2 uhr werde ich im Pfandlokal 6, 2 hier gegen bare Zohlung im Vollſtreck⸗ Ungswege öffentlich ver⸗ ſtelgern! 82757 Möbel und Sonſtiges. Mannheim, 17. Juni 1913. Bindert, Gerichtsvollzieh. Jwangö perſteigerung. Mittwoch, 18. Junit91s, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale 2 hier gegen bare JZahlung im Vollſtreck⸗ Ungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 82768 Möbel und Sonſtiges, hieran anſchließend am Pfandorte! Partieaßholz Mannheim, 17. Juni 191g. Happle, Gerichtsvollzieher Cesiehts- Ausschlag. Pickel, Miteſſer, Flechten verſchwinden meiſt ſehr ſchuell, wenn man den Schaum non Zucker! Pa⸗ tent⸗Medizinal⸗Seiſe, à St. 50 Pfg.(15% ig) und 990 Mk.(35% ig, ſtärkſte Korm) in Syrupdicke ähends eintrocknen läßt. Schaum erſt morgens ab⸗ waſchen und mit Zuckvoh⸗ Ereme(à 75 Pfg. u. 2 Mk.) nachſtreichen. Großartige Wirkung, von Tauſenden beſtätigt. In fämtlichen Apotheken, Drogerien u. Parfumerien erhältlich. 22812 Bei der heißen Wil⸗ terung iſt ein köſt⸗ liches Gericht 15 ht. Rüruberger Ochſenmaulſalat; Pfund 60 Pfg. „Eim..00 e ehens J. Knab a1, 14 Tel. 200. bereitet + f. alle Klaſſen vox und fe. 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An den Samstag⸗Nachmittagen iſt geſchloſſen. Einzahlungen und Rückzahlungen nach Wahl durch Barzahlung, durch Banküberweiſung, durch Schecks oder durch die Poſt. Einzahlungen auf ein Sparbuch von.— an bis 20 000.— Sparbücher unentgeltlich. Anulageſtelle für Mündelgelder. Verzinſung aller Einlagen kagweiſe, alſo von dem auf die Einlage ſolgenden Tag bis zum Tag der Rückforderung. Zinsſuß für alle Einlagen 3% Prozent; ab 1. Juli 1913: 4 Prozent. Günſtigſte Rückzahlungsbedingungen; Auszahlung von Beträgen bis 400.— ohne Kündigung; auch größerer Beträge der Regel nach ohne jede Kündigungsfriſt und ohne Abzug oder Zius⸗ ürgung. Hausſparkaſſen(Heimſparbüchſen) unentgeltlich; beſtes Mittel zum Sparen im Hauſe; ihre Ent⸗ leerung erfolgt nurx durch die Städt. Sparkaſſe in Gegenwart des Ueberbringers. Schutz der Sparbücher und Guthaben gegen Verluſt und nuuberechtigte Abhebung durch Sperrmaß⸗ regeln aller Art, durch Kontrollmarke, Stich⸗ wort u. ſ. w. 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